r Er ne —Br— K——— —— 1 = — Dienskag, 5. Mai Noue dezugspr eiſe: In Mannheim und Umgebung fret ins —— durch die Poſt monatl..⸗M..50—8 Beſtell⸗ — et evtl. Aenderung der wiriſchaftl, Verhältniſſe Rach. duhe 0 vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ lelen Waunpigelchasſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ aße 1 aldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld · —9 1— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe elkalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen Bilde der Woche Sport u. Spiel Aus Flngreiſe des Reichskanzlers nach München Eröffnung des Ddeutſchen Muſeums Reichskanzler Dr. Luther hat heute(Dienstag) vormittag 10 hr mit den ihn begleitenden Miniſtern und anderen Herren von erlin aus den Flug zur Eröffnung des Deutſchen Muſeums nach unchen angetreten. Auf dem Zentralflughafen Tempelhofer Feld herrſchte aus dieſem Anlaß ein ungewohntes Leben und Treiben. ne ganze Anzahl geladener Gäſte der Reichs⸗, Staats⸗ und Kom⸗ aumalbehörden und Vertreter der deutſchen Luftfahrt hatten ſich ingefunden. Vor dem Start beſichtigte Reichskanzler Dr. Luther ie beiden dreimotorigen Großflugzeuge der Junkers⸗Werke in eſſau, die heute zumerſten Mal für einen offiziellen lug im Luftverkehr eingeſetzt wurden. In dem von dem Pi⸗ oten Doldy geſteuerten Flugzeug D 132 nahmen dann u. a. Platz: eichskanzler Dr. Luther, Reichsverkehrsminiſter Dr. Krone, der bayeriſche Geſandte von Preger, Graf Lerchenfeld, Exzellenz Wall⸗ raf und drei weitere Herren. In dem zweiten Flugzeug, das von dem Piloten Wende ge⸗ führt wird, fliegen Reichstagspräſident Loebe, Staatsſekretär chultz vom Innenminiſterium, der Bremer Geſandte Dr. Nebelthau und andere mit. Der Start erfolgte pünktlich um 10 Uhr. Die lugzeuge waren mit Wimpeln in den bayeriſchen Farben ge⸗ ſchmückt. Da das Flugwetter günſtig iſt, rechnet man mit einer Landung in München um 2 Uhr. Eröffnungsfeier Im Rahmen der Feſtlichkeiten zur Eröffnung des Deutſchen Muſeums vollzog ſich heute in der großen Aula der Univerſität Unchen der Gründungsakt der Akademie zur wiſſenſchaftlichen Er⸗ ſorſchung und zur Pflege des Deutſchtums in Anweſenheit eines Aroßen Kreiſes prominenter Perſönlichkeiten des öffentlichen Lebens. s Ehrengäſte nahmen an dem Weiheakt die Mitglieder der bay⸗ niſchen Staatsregierung, an ihrer Spitze Miniſterpräſident Dr. Held, erner Vertreter der Reichsregierung und der deutſchen Länder ſowie er öſterreichiſchen Bundesregierung, der frühere Kronprinz upprecht, Mitglieder der deutſchen Akademien der Wiſſen⸗ ſchaften und deutſcher Univerſitäten, Vertretungen der deutſchen tudentenſchaft, der Schöpfer des Deutſchen Muſeums Oskar v. iller u. a. teil. Zum Präſidenten der Akademie wurde der ünchener Univerſitätsprofeſſor Pfeilſchiffter gewählt, zum Immer noch preußiſche Regierungskriſe ſel Berlin, 5. Mai.(Von unſ. Berl. Büro.) Trotz allen Mel⸗ haltgen über angebliche Auflöſungsbeſchlüſſe wird man daran feſt⸗ lten dürfen, daß nahezu bei allen Gruppen des Preußiſchen Land⸗ Mbs der Wunſch beſteht, die Auflöſung zu vermeiden, zan iſt ſich nur noch nicht über den Weg einig, wie das zu erreichen in wird. Darum eben drehen ſich die Verhandlungen dieſer Tage. Mihaltnismäßig einfach würden die Dinge ja laufen, wenn das miſterium Braun am Freitag eine Mehrheit erhalten würde. zann wird eben, ſo viel ſteht ſchon jetzt feſt, unter allen Umſtänden Baß Umgruppierung im Kabinett und eine Erweiterung von deſſen ealts erfolgen. Schwieriger würde der Zugang zum Frieden ſchon felbf wenn das Kabinett Braun ein Mißtrauensvotum erhielte. Aber de ſt für dieſen Fall ſucht man nach Möglichkeit die Auflöſung zu rmeiden. der Die Abweſenheit des früheren Reichskanzlers.Marx hat mit da Lage in Preußen und den Entſcheidungen über ſie übrigens nicht 850 Geringſte damit zu tun. Nebenhei handelt es ſich, wie uns von ewerläſſiger Seite verſichert wird, bei Herrn Marx nicht etwa um grt diplomatſſche oder politiſche Krantheit, Marx Tochter war an Gripde erkrankt und Marx hat ſich angeſteckt. Er wurde vom wiſen en eber befallen in dem Augenblick, als er nach Verlin ab⸗ wollte. 0 Der Fall höfle duetlel. Berlin, 5. Mal.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Unterſuchungs⸗ esſchuß des preußiſchen Landtages zur Prüfung der Durchführung 95 Strafverfahrens gegen den verſtorbenen Reichsminiſter Dr. fle ſetzte am Dienstag vormittag ſeine Verhandlung fort. Bei aug un der Verhondlung wird in die Zeugenvernehmung eingetreten me als erſter Jeuge Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Peltzer vernom⸗ auf der bekundet: Die Beſchuldigung gegen Dr. Höfle tauchte zuerſt ſtell gelegentlich einer Vernehmung bei der Staatsanwaltſchaft. Es ſich da verſchiedene Verdachtsmomente heraus: Der Verdacht Ve Beſtechung, der Untreue und des gemeinſchaftlichen Betrugs. Die Lerdaftung erfolgte zunächſt nicht, da die Immunität beſtand. Der Ne icht verdichtete ſich aber immer mehr, ſodaß anfangs Februar ſel Staatsanwaltſchaft den Antrg auf Auſhebung der Immunität Tabe r Hofle hal dann ſein Mandat nedergeltg. di omge Näeszeitung“ brachte damals einen Artikel mit der Ueberſchrift: Höfl klicher Aktentransport“. Es ſollten Akten nach der Villa Dr. 269. f in Lichterfelde gebracht und nachher verbrannt worden ſein. Ste Kuttner: Dr Höfle wußte ſeit mehreren Tagen, daß ſich die wollt anwaltſchaft mit der Sache beſchäftigte. Wenn er fliehen welle dann hätte er doch ſeine Abgeordnetenimmunität zur Flucht Flu igſtens bis an die Grenze benutzen können. Alſo konnte kein Anſſehwerdacht vorliegen.“ Zeuge: Die Staatsanwaltſchaft iſt der die 8 geweſen, daß bei Or! Höfle Fluchtverſuch beſtände. Er kannte it ragweite des gegen ihn angeſammelten Materials nicht. Als du ſeres Moment kam zu dem Fluchtverdacht dann noch die Ver⸗ daß kelun gsgefahr, Auf weitere Fragen bekundet der Zeuge, Magedr: Höſle ſelbſt darum gebeten habe, das in Froge kommende ſpäte rial im Reichstag abzuholen. Das ſei auch geſchehen und es ſei ie Unterſuchungsrichter zur Verfügung geſtellt worden. iſt de r Geſundheitszuſtand Dr. Höfles bei ſeiner Verhaftung war, Heſle n. Jeugen nicht betannt. le irgendwie krank ſein könne. Jeit u. Leben mit Mannh räſidenten der wiſſenſchaftlichen Abteilung der Akademie Profeſſor Er habe nicht daran gedacht, daß] durch die Univerſität Glasgow zu verleihenden Ehrenbezeichnungen Mannheimer General Anzeiger ltungs-Beilage Aus der Welt der eimer Muſik-Jeitung. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterha — N Oncken⸗München und zum Präſidenten der praktiſchen Abteilung Profeſſor Haushofer⸗München. Nach den Eröffnungsreden der drei Präſidenten über die Zwecke und Ziele der Akademie hielten ein Vertreter der Reichsregierung und der bayeriſche Kultusminiſter die Taufreden. Eine Reihe von Begrüßungsanſprachen hervorragender wiſſenſchaftlicher Autoritäten folgte. Weihevolle muſikaliſche Darbietungen des Orcheſters des Nationaltheaters umrahmten den Feſtakt, der zugleich ein ernſtes Ge⸗ löbnis für den Willen und unaufhörlicher Arbeit zum Segen des geſamten Deutſchtums bildete. Segrüßungsabend für die Preſſe ls zweite Veranſtaltung im Rahmen der Feſtlichkeiten zur Er⸗ öffnung des Deutſchen Muſeums folgte der Muſeumsbeſichtigung durch Preſſevertreter des Inlandes ein Begrüßungsabend für die deutſchen und ausländiſchen Journaliſten, zu dem die Regierung eingeladen hatte. Zu Ehren der Gäſte hatten ſich eingefunden Mitglieder der Staatsregierung und des Landtages, die beiden Bürgermeiſter und prominente Perſönlichkeiten auf dem Gebiete der Politik, Wirtſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft. Miniſterpräſident Dr. Held entbot den Willkommgruß und be⸗ zeichnete das Feſt der Eröffnung des Deutſchen Muſeums als ein deutſches Feſt, zu dem die Preſſe heute den Auftakt gegeben habe. Zwei ſtarke Eindrücke möchten die Preſſevertreter von München mit fortnehmen: 1. Daß mit dem Muſeum ein neues unvergängliches Denkmal deutſcher Kultur aufgerichtet worden ſei. 2. Daß dieſes Werk überall in der ganzen Welt den einen Gedan⸗ ken wachrufen müßte, daß man froh ſein ſollte um deutſche Kultur, deutſchen Geiſt und deutſche Tatkraft. Wenn dieſe Erkenntnis aufdämmere, dann werde darin die erſte Gewähr für einen dauerhaften Frieden und für eine Verſtändigung zwiſchen den Völkern liegen. Der Miniſterpräſident bat die Erſchienenen, dieſe Gedanken hinauszutragen, damit die ganze Welt ſich wieder näherkomme. Im Auftrag des Landesverbandes der bayeriſchen Preſſe dankte der Vorſitzende, Redakteur Freund, dem Miniſterpräſidenten. Für die nichtbayeriſche und ausländiſche Preſſe gab der Chef der Reichs⸗ preſſeſtelle, Miniſterialrat Dr. Kiep⸗Berlin dem Dank für die Ein⸗ ladung Ausdruck. die Trauerſeier für hermann paaſche in detroit Die„Köln. Ztg.“ hat aus Detroit einen Bericht über die Trauerfeier für Hermann Paaſche erhalten, dem wir folgendes entnehmen: Paaſche ſtarb am 11. April im Evangeliſchen Dinkoniſſenkran⸗ kenhauſe zu Detroit und wurde am 13. April den Flammen übergeben. Frau Paaſche reiſt mit der Aſche in die Heimat zu⸗ rück. Der faſt Fünfundſiebzigjährige kam im Herbſt über Mexiko nach Amerika, um ſeine Kenntnis der deutſchen Verhältniſſe, der Vorkriegsfragen wie beſonders der Zuſtände im beſetzten Gebiet den Amerikanern durch Vorträge zu vermitteln. Leider litt er von Anfang an unter angegriffenen Luftwegen, ſo daß er nur in einem halben Dutzend Städte ſeine Aufklärungsarbeit durchführen konnte. Am 3. April traf er in Detroit ein, um am folgenden Tage vor der Steubengeſellſchaft und einer Reihe anderer deutſcher Vereine zu ſprechen, wurde aber ſofort von einer Lungenentzün⸗ dung befallen und bald darauf ins Krankenhaus verbracht, wo er eine Woche ſpäter ſeinen Leiden erlag. Wie Frau Paaſche einem Berichterſtatter der Detroit News erklärte, ſagte Paaſche kurz vor ſeinem Tode, er habe das Gefühl, als ob er ſein Vaterland nicht wiederſehen würde; aber, wenn er ſterben ſollte, ſo ſterbe er in ſeinen Dienſten. Am meiſten habe es ihn geſchmerzt, daß er nur in fünf oder ſechs Städten über die Dinge habe ſprechen können, die ihn zu der Reiſe angetrieben hatten. Daß er trotz ſeiner Schwäche darauf beſtanden habe, ſein Vorhaben auszuführen, habe ſeine Krankheit beſchleunigt. Paaſche ſtarb wohl in fremden Landen, aber nicht in der Fremde. Sein Krankenlager war von treudeutſchen Händen um⸗ ſorgt, die Leichenfeier fand in der deutſch⸗evangeliſchen St. Mat⸗ thäus⸗Kirche ſtatt, das tauſendköpfige Leichengefolge ſetzte ſich aus dem Deutſchtum Detroits zuſammen, und an ſeinem Sarge erklangegn deutſche Worte und deutſcher Sang. Die Heimat hätte ihn nicht deutſcher und nicht herzlicher ehren können, als es in Detroit geſchah. Paſtor Haas ſprach allen Teilnehmenden aus der Seele, als er erklärte, die Detroiter Deutſchen ſeien wohl noch nie ſo ergriffen geweſen, wie bei dem Tode dieſes Mannes, der zwar in fremdem Lande, in einer fremden Stadt aus dem Leben abberufen worden ſei, aber er ſei nicht freundlos geweſen. Nicht unter fremden Leuten ſei er geſchieden, ſondern unter Freunden, und in einer Kirche ſeines eigenen Glaubens würde ihm der letzte Tribut gezollt. Er ſei der unſrige geweſen, und ſeine amerika⸗ niſchen Freunde würden das Andenken Hermann Paaſches immer in Ehren halten. Auf dem Sarge lag die deutſche Fahne, und das geſamte Deutſchtum Detroits hatte einen reichen Blumen⸗ flor geſpendet. *Der Reichsfrauenausſchuß der Deutſchen Volkspartei tritt am Samstag, den 23. Mai morgens 9˙½ Uhr, in Dresden zuſammen. Die Einladungen erfolgen entſprechend den Richtlinjen vom 8. März d. Is. Der Sitzungsraum wird noch bekanntgegeben. * Die Veröffenklichung des Konkrollberichts. Die„Daily News“ ſchreibt in einem Leitartikel, es ſei befriedigend zu hören, daß der Bericht der interalliierten Militärkontrollkommiſſion„bald“ ver⸗ öffentlicht werde.(J) * Dr. Painleve. Wie Havas aus London gemeldet wird, wird Migiſterpräſident Painlevsé bei der am 24. Juni anläßlich der die Würde eines Doktors der Rechte ehrenhalber verliehen werden. Preis10 Pfennig 1925— Nr. 207 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auſtr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Cechnik Wandern 4. Neiſen Geſetz u. Necht eenee Im Schatten des mißverſtandenen Bismarck Von Richard Bahr II. Schon vor Jahren hat Oito Hammann(der Satz iſt, mit Recht, von ihm auch in ſein letztes Buch übernommen worden) die Schuld an den verſäumten Gelegenheiten der„von Bülow adoptierten Kaſtanientheorie“ und der„Theſenpolitik Holſteins“ zugeſchoben. Dabei bleibt es auch im Lichte unſerer neueren und ausgebreiteten Aktenkenntnis. Auch bei dem anderen Urteil über Holſtein:„Ein Verſuch Bismarckſcher Politik ohne Bismarckſches Augenmaß für Menſchen und Dinge“. Aufs Ganze geſehen aber war dieſe aus⸗ wärtige Politik der Wilhelminiſchen Aera doch Zickzack. Heute im engliſchen Kielwaſſer, morgen und öfters, trotz der bereits 1892 zwiſchen Frankreich und Rußland abgeſchloſſenen Militärkonvention, im ruſſiſchen. Dann wieder, gewiſſermaßen periodiſch, allerlei aber⸗ teuerlichen Hoffnungen auf einen großen Kontinentalbund gegen das britiſche Empire hingegeben. Vis man, als der Ring abgeſchloſſen und der„Mechanismus der Ententen“ bereits zu wirken begonnen hat, ſich doch wieder Englund und jetzt gar nicht mehr„pomadig“ zu nähern anfängt. Nun aber iſt es zu ſpät. Die letzten, ſpärlichen und beſcheidenen, Möglichkeiten— dieſe ſchon im Vorhof der Kata⸗ ſtrophe— werden dann von dem Großadmiral von Tirpitz, auch einem Theſenpolitiker, zerſchlagen. Eines iſt das aufgeregte, im tiefſten Grunde ſyſtemloſe Hin und Her keinesfalls geweſen: Welt⸗ politik. Einmal ſchien in der Tat das Tor zu ſolcher Weltpolitik ſich uns aufzutun: als John Chamberlain am 30. November 1899 in ſeiner Frühſtücksrede zu Leiceſter den„neuen Dreibund zwiſchen der teutoniſchen Raſſe und den beiden großen Zweigen der angel⸗ ſächſiſchen“ als die bedeutungsvollſte Macht für die Zukunft der Welt proklamierte. Der damalige deutſche Reichskanzler hat die Offerte, ſcheints, überhört. Seine Antwort im Reichstage waren Anzüg⸗ lichkeiten über den engliſchen Neid und Werbung für eine ſtarke Flotte. In deren Zeichen haben wir in Wahrheit nichts anderes als europäiſche Politik getrieben. Um Rußland fruchtlos und mühend, an dem von Jahr zu Jahr brüchiger werdenden Dreibund baſtelnd und leimend und über die ſchadhafteſten Stellen männiglich hinweglügend: die Politik des mißverſtandenen Bismarck. Eugen Fiſcher zieht aus den Akten verſchiedene Stellen an, die zu beweiſen ſcheinen, daß die deutſchen Staatslenker, indem ſie vor den engliſchen ee e eiskühl und glatt, bisweilen auch mit betonter Unhöflichkeit zurückwichen, ſich auf die Stimmung in weiten Schichten des deutſchen Volkes berufen haben, die— zumal in den kritiſchen zwiſchen 1898 und 1901— eine offene Allianz zwiſchen Deutſchland und England einfach nicht ver⸗ tragen hätten. Auch Otto Hammann, der dieſe Stimmungen mehr⸗ fach und lebhaft kadelt, meint doch bedächtig:„Um für eine Schwenkung der auswärtigen Politik eine Mehrheit im Reichstage zu erlangen, hätte der Kanzler gegen das Bismarckſche Vermächt⸗ nis, wie es jene Zeit verſtand und zugleich das ewig unruhige Tem⸗ perament des Kaiſers ankämpfen müſſen.“ Leider hat uns Ham⸗ mann bisher nicht verraten, wie er ſelber zu dem Problem ſich ſtellt. Ob auch er, der auf der Höhe ſeines Könnens ein Meiſter war in der Kunſt, die Preſſe, ſelbſt die oppoſitionelle, behutſam und unauffällig nach den Wünſchen des jeweiligen Kanzlers zu lenken, die Aufgabe, den antiengliſchen Strom zu hemmen, für ſo ſchlecht⸗ hin unlösbar gehalten hat. Da Hammann, in erfreulich rüſtiger Kraft, eben jetzt mit dem Ordnen ſeiner Papiere befaßt iſt, läßt er ſich vielleicht bewegen, ſein Urteil noch nachzutragen. Hier klafft in unſerer Erkenntnis eine Lücke, die ausgefüllt werden muß und die ganz auszufüllen wohl nur er vermag Wer ſelber als beſchei denes Mitglied der öffentlichen Meinung jene Zeit miterlebt hat, wird geneigt ſein, die Hinderniſſe nicht als ganz ſo unüberwindlich anzuſchlagen. Gewiß, die Reichsgenoſſen ſtanden ſeit Beginn der 90er Jahre, die einen mehr, die anderen weniger, im Banne des grollenden und frondierenden Fürſten Bismarck, der, beſonders nach ſeiner Herausforderung durch den Capriviſchen Uriasbrief, nur noch über den zerriſſenen ruſſiſchen Draht klagte u. vor einer Politik der Zugeſtändniſſe an England warnte, als deren erſtes Stück ihm der Sanſibar⸗Vertrag erſchien. Von jeglicher e war gleich⸗ wohl auch der Entamtete meilenfern. Noch aus ſeinem Todesjahr iſt uns ein wertvolles Zeugnis überliefert. Die erſte Ankündigung eines ſtärkeren Flottenbaues war mit der eee eingeführt worden: es gelte unter anderem ſich ſtark zu machen für die Ab⸗ wehr von Angriffen auf hoher See. Damals hat der Gründer des Reiches ſinnend, der Welt und ihren Kämpfen ſchon halb entrückt, geäußert:„Ich möchte wiſſen, an welchen Angreifer gedacht wird. Hoffentlich nicht an einen, der es werden könnte, wenn undeutſche Preſtigeſucht und eine als Feindſchaftszeichen zu deutende eilige Seerüſtung ihn in eine gegen Deutſchland geſchaffene Koalition hineintrieben“. Weshalb grub man, da die„Dogmatiſierung des mißverſtandenen Bismarck“ Formen annahm, die ſelbſt den Fürſten Bülow zur Flucht an die Oeffentlichkeit drängten, nicht derlei Doku⸗ mente aus? Warum trachtete man nicht, die Geſtalt des Reichs⸗ ſchöpfer. von dem nur zu üppig wuchernden Rankenwerk einer ſchädlichen Parteilegende einmal zu ſäubern? Wieſo kam es, daß Bernhard von Bülow in ſeinen Reichstagsreden— ich zitiere Hammann—„den Stier lieber bei den Ohren als an den Hörnern faßte, d. h. die Alldeutſchen mit einer gewiſſen Schonung, mehr launig als ſtreng, behandelte?“ Daß er, wann immer er von ruſ⸗ ſiſcher Politik und vom ruſſiſchen Jaren ſprach, von Reſpekt, Ur⸗ banität und falſchen geſchichtlichen Bildern überfloß, bei England aber, ſelbſt wenn man ihm, wie nach Chamberlains Edinburger Rede, ſchriftlich. und mündlich zur Mäßigung geraten hatte, den groben Keil auf den groben Klotz 995 die rechte Kommentwaffe hielt? Befand ſich die kaiſerliche Regierung wirklich immer in der Gefangenſchaft der öffentlichen Meinung? Oder hatte am Ende doch der.. Ole ſlr da er zu Neujahr 1902 ſeinem engliſchen Onkel ſchrieb: Die Preſſe auf beiden Seiten iſt greulich, aber hier hat ſie nichts zu ſagen, denn ich bin der einzige Herr und Meiſter der deutſchen auswärtigen Politik und Regierung und Land müſſen mir folgen, auch wenn ich ihnen Trotz biete.“ Mir ſcheint noch immer: die öffentliche Meinung. Preſſe und Reichstag, wären, auch ohne„Trotz heaten e Wenn man ihnen nur die Wahrheit geſagt, die Dinge nur einmal ſie richtig hätte ſehen laſſen. Aber man ritt auf dem, gewiß ſehr üblen, engliſchen Windſorvertrag herum und von der Wer⸗ bung erfuhr man erſt, als das deutſche Trauerſpiel ſchon zu Ende war, aus den Memoiren des Freiherrn von Eckardtſtein. Und wenn gelegentlich die Preſſekanzlei des Auswärtigen Amts wirklich einen Anlauf nahm und zu dämpfen und mildern verſuchte, kam ein bar⸗ ſcher Wind von der konkurrierenden Stelle des Reichsmarineamts und blies alle Kartenhäuſer um. N —— ————— —— 2. Seite. Nr. 207 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgade) Diensfag. den 5. Mai 1925 Im Zeichen des mißverſtandenen Bismarck iſt im kaiſerlichen Deutſchland Politik gemacht worden, und das Volk it den Amden nur zu gläubig gefolgt. Man hat ſich in Rußland getäuſcht, hat kein Auge gehabt für die Regungen und Bewegungen und das Gähren in der flaviſchen Welt, gar keines ſchon, was damit im eng⸗ ſtem Zufammenhang ſtand, für das große, von Jahr zu Jahr düſterer ſich geſtaltende Problem des Habsburger Reichs, in dem man, weil bie äußeren Formen nicht eben ſichtbarlich ſich geändert hätten, nach wie vor den Francisceiſchen Einheitsſtaat erblickte. Dies Problem ſcheint, durch den Auseinanderfall der Donaumonarchie, ja nun oberflächlich gelöſt. Man hört keine reichsdeutſchen Politiker mehr ſalbungsvoll, ohne Ahmumg davon, daß er als ein leidenſchaftlicher Proteſt gegen großdeutſches Einheitsſtreben geprägt worden war, den Satz Palackys zitderen, von dem Oeſterreich, das erfunden werden müßte, wenn es nicht ſchon exiſtierte. Die anderen Fragen, im weſentlichen, ſind ge⸗ blieben. Und immer noch hat man das beklemmende Gefühl, als ob der Großteil der im Reich zuſammengeſchloſſenen Deutſchen von dem Denkſchema und den Kategorien einer falſchen Ueberlieferung ſich nicht loszureißen lernte.— Der polniſche Eiſenbahnminiſter über das Zugunglück im Korridor — Warſchau, 5. Mai. Der polniſche Eiſenbahnminiſter hatte mit einem Journaliſten eine Unterredung, in der er in klarer Form ſeine Stellung zur Schuldfrage am Eiſenbahnunglück im Korridor zu erkennen gab. Der Miniſter betonte, daß für ihn die Tatſache eines Attentats unzweifelhaft ſei. Man habe Werk⸗ zeuge, zum Beiſpiel eine Winde franzöſiſcher Fabrikatton im Walde verſteckt gefunden, die zur Löſung der Schienen benutzt wurden. Die deutſchen anderslautenden Erklärungen bezeichnete der Miniſter als Preſſemanöver. Von ganz beſonderer Bedeu⸗ tung iſt aber die Erklärung, die der Miniſter zum Schluſſe abgab. Er ſagte nämlich, in dieſem Falle habe eine höhere Gewalt mitge⸗ ſpielt. Daher ſei man zur Zahlung von Entſchädigungen nicht verpflichtet. Für das beſetzte Sebiet UBerlin, 5. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichs⸗ tagscusſchuß für die beſetzten Gebiete wurde nach längerer Debatte ein Antrag des Abgeordneten Bayersdörfer(Bayer. Volkspartei) an⸗ nommen, worin die Reichsregierung erſucht wird, Mittel zu Er⸗ atzbauten für beſchlagnahmte Schulen und andere öffentliche Zwecke, ſowie Lagerräume, Getreideſpeicher uſw. bereit zu ſtellen Außerdem wurde ein Antrag des Abg. Mumm(Deutſchnational) an⸗ genommen, daß für die noch ausſtehenden 1700 Wohnungsbauten im beſetzten Gebiet 17 Mällionen Mark ergänzend zu bewilligen Ausf. Behandlung verſchledener Petitionen vertagte ſich der usſchuß. Engliſch⸗amerikaniſche Juſammenarbeit Beim Pilgrim⸗Eſſen in London hielt Premierminiſter Baldwin eine Rede auf den amerikaniſchen VBotſchafter Houahton, in der er ſagte, daß dieſer wohl bekannt ſei mit den Zuſtänden Nachkriegs⸗ europas, wo er ſich mehrere Jahre aufgehalten habe. Die Engländer möchten, daß durch zähe Zuſammenarbeit die Bemühungen zum Wie⸗ deraufbau mit Erfolg gekrönt ſein würden. Das engliſche Volk lerne allmählich, was es heiße, einen modernen Krieg gewonnen zu haben. Eine Million Briten ſeien gefallen. Ihr Verluſt mache ſich nicht nur in perſönlicher Beziehung, ſondern in der Induſtrie. in der Politik wie auf jedem Gebiete des nationalen Lebens fühlbar. Dies laſſe wenig Zeit, an den Verluſt an Geld und an die Störungen des Han⸗ dels zu denken. Dieſe Erwägung müßte die engliſche und die ameri⸗ kaniſche Nation näher zuſammenbrinagen als jede zuvor. Denn beide, Engländer und Amerikaner. ſähen ein, daß der Krieg eine hlutige und fluchwürdige Sache ſei. und womöalich aus der Welt ge⸗ ſchafft werden müßte. Für dieſes Ziel könne eine Verſtändigung zwi⸗ ſchen den beiden Völkern garnicht eng genug ſein. Der Premier⸗ miniſter ſchloß, indem er für eine immer engere Verbindung zwiſchen der britiſchen und der amerikaniſchen Nation eintrat. hielt Votſchafter Houghton die bereits gemeldete ede. die Rede Houghlons Wie aus Newyork gemeldet wird, findet auch dort die geſtrige Rede Houghtons große Beachtung, wobei beſonders feſtgeſtellt wird, daß Houghtons Rede mit dem Präſidenten Coolidge durchge⸗ arbeitet war.„Newyork Herald“ ſchreibt, ſedes Wort ſei mit dem Präſidenten überlegt und diskutiert worden, bevor Hough⸗ ton abreiſte. Coolidge wiſſe, daß Amerika ſeinen Widerſtand gegen bedrohliche Kriegsſtrömungen verſtärken müſſe, wenn nicht der wirt⸗ ſchaftliche Wiederaufbau vernichtet, die Tür zu weiteren Abrüſtungen verrammelt und neue Kriege heraufbeſchworen werden ſollen. „Newyork Times“ heben hervor, daß Houghtons Rede als eine offizlelle Aeußerung betrochtet werden müſſe. . ̃ ͤ ͤ ⅛ͤ..———— verbotene Kundgebungen in Paris V Paris, 4. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Um Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen Faſciſten und Kommuniſten zu verhindern, unterſagte die Regierung Straßenumzüge anläßlich der am 10. Mal ſtattfindenden Natlonalfeier für die Jungfrau von Orleans. Die Ver⸗ fügung wird von den nationaliſtiſchen Blättern ſcharf kritiſtert. Es iſt fraglich, ob nicht doch von der patriotiſchen Liga der Verſuch ge⸗ macht werden wird, Straßenkundgebungen zu veranſtalten. Poli⸗ zeiliche Maßnahmen ſind zur Aufrechterhaltung der Ordnung in Vorbereitung. Aus dem engliſchen Unterhaus „JIn der Unterhausſitzung vom Montag wurde der Geſetzentwurf über die Einführung des Goldſtandard vorgelegt und vom Sekre⸗ tär des Schatzamtes begründet. Dieſer legte die Gründe dar, welche die Regierung zu dieſem ſchnellen Entſſchluß gebracht hätten und erklärte die bepeits vielfach in der Oeffentlichkeit erhobenen An⸗ griffe gegen die zu ſchnelle Rückkehr zur Goldparität für unbegründet. Er gab u. a. auch intereſſante Einzelheiten über den Abſchluß des amerikaniſchen Währungskredites bekaynt. Die Pank von Enoland habe den Revolving⸗Kredit von 200 Millionen Dollar von der Bun⸗ des⸗Reſervebank in Newyork auf 2 Jahre erhalten. Ein weiteres Ab⸗ kommen ſei zwiſchen einem amerikaniſchen Bankſyndikat unter der Führung Morgans zuſtandegekommen. Für die Arbeiterpartei hielt der frühere Schatzkanzler Snowden eine Rede gegen das Goldſtan⸗ dardgeſetz, weil der Goldftandard die an ſich ſchon ſchweren Be⸗ dingungen des engliſchen Handels und die Beſchäftigungslage der Induſtrie noch weiter erſchweren werde. Der Goldſtandard hätte von ſelbſt durch die normale Entwicklung des Handels eintreten müſſen.— Von den Konſervatiwen antwortete Sir Robert Horn auf die Ausführungen Snowdens. Horn bezeichnete den gegenwärtigen Zeitpunkt als am günſtigſten.— Nach einer längeren Rede Chur⸗ chülls zog die Arbeiterpartei ihren Abänderungsantrag zurück, worguf der Entwurf ohne Abſtimmung in zweiter Leſung vom Par⸗ lament gebilligt wurde. Trotzki und ſeine Feinde § London, 4. Maj.(Von unſerem Londoner Vertreter) Dem „Daily Telegraph“ wird aus Kopenhagen gemeldet: Nach De⸗ peſchen aus Moskau hat der Rat der Volkskommiſſare die Reſo⸗ lution, die Trotzki die Rückkehr nach Moskau geſtattet, aufgehoben. Bucharin, Zinowjew und Fruntze erklärten dem Rat, daß ſie augen⸗ blicklich aus der kommuniſtiſchen Partei austreten würden, wenn kein Aufſchub erfolge. Sie würden ſeine Rückkehr nur geſbatten, wenn er den Anordnungen des politiſchen Büros abfſolut gehorche und eine Entſchuldigung veröffentliche. Die extremen Kommuniſten ver⸗ langen auch, daß Trotzki keine Verbindung mit der Armee oder der Flotte erhalte. die Kommuniſten an der Arbeit London 4. Mai.(Von unſerem Londoner, Vertreter.) Wie der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ erfährt, trafen hier Informatignen aus Bukareſt ein, wonach die rumäniſche Re⸗ gierung Veweiſe erhielt, daß die kommuniſtiſche Propa⸗ gandaſtelle für Mitteleuropa einen neuen Feldzug ge⸗ gen Rumänien durch Verbreitung falſcher und alarmierender Nach⸗ richten beabſichtige. Die Vollſitzung des Exekutivkomitees der kommu⸗ rüſtiſchen Internationale habe jüngſt in Moskau in erſter Linie einen Kampf gegen den britiſchen Imperalismus beſchloſſen und die dazu notwendigen Schritte beraten. Dazu gehören hauptſächlich Agitation in britiſchen Kolonien, namentlich in Indien und Südafrika. Wie die Times aus Johannisburg gedrahtet erhält, wurden dort kommuni⸗ ſtiſche Verſammlungen abgehalten, in denen gegen den Beſuch des Prinzen von Wales proteſtiert wurde. Es kam zu Krawallen zwiſchen Kommuniſten und Polizei. Ein prinzlicher und jerſinniger Rommun iſt yV Paris, 4. Mai.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Wie dem „Matin“ aus Belgrad berichtet wird, iſt der Prinz Georg, der Bruder des Königs von Jugoſlawien, auf dem Schloſſe Balli inter⸗ niert worden, weil ſich angeblich bei ihm in letzter Zeit geiſtige Störungen bemerkbar machten. Das Blatt teilt aus Belgrad mit, daß der Prinz in der letzten Zeit enge Beziehungen zu den Kommuniſten unterhielt, die ſich ſeiner Perſönlichkeit bedien⸗ ten, um einen Feldzug gegen dei König und die Regierung zu kühren. In der nächſten Woche wird ſich unter Vorſitz des Königs ein Kronrat verſammeln, der ſich über die weitere Behandlung des Prinzen ausſprechen wird. In den letzten Tagen fanden zahlreiche Hausſuchungen bei Kommuniſten ſtatt, um feſtzuſtellen, welche brief⸗ lichen Veziehungen der Prinz mit den Kommuniſten hatte. *Ein ſozialdemokraliſcher Antrag über Karkelle uſw. In einem ſozialdemokratiſchen Antrag an den Neichstag wird die Reichsregie⸗ rung um Vorlegung eines Geſetzentwurfes erſucht, durch den 1. die Errichtung eines Kartellregiſters angeordnet wird: 2. ein dem Gemeinwohl des Volkes dienendes unabhängiges Kartellamt einge⸗ ſetzt wird mit der Befugnis, in die Tätigkeit der Kartelle, Syndikate, Truſts und ähnlicher Korporationen einzugreifen, ihr Geſchäftsge⸗ bahren fortlauſend zu überprüfen und das Ergebnis öffentlich be⸗ kannt zu geben. Wehrminiſteriums voraus. die franzöſiſchen Kämpfe in Marokko (Spezialkobeldienſt der United Preß) .e Waſbington. 5. Mal. Die Entwicklung des franzöſiſchen Maff, Krieges wird in Amerika mit lebhaftem Intereſſe verfolgt. Eine An⸗ zahl Zeitungen widmet ihr Leitartikel. in denen die Beſoranis zum Ausdruck kommt. daß dieſer Krieg der Kern einer pan⸗iſlamitiſchen Beweaung ſein könnte. Die Blätter, vor allem„Sun“ betonen. da dieſer Kampf Frankreich nicht allein anginge, ſondern alle Mächte. 05 Nordafrikaniſches Intereſſe hätten. In Finanzkreiſen weiſt man darau hin, daß die marokkaniſchen Kämpfe und die gleichzeitia ſtattaefun⸗ denen Unruhen in Bulgarien eine unaünſtige Wirkung auf die amen kaniſchen Kapitaliſten ausüben dürften Dieſe dürften kaum geneig ſein, weitere Kapitalien in Europa anzulegen, mit Rückſicht auf den Umjtand, daß gerade Marokko und der Balkan eine Hauptrolle beim Entſtehen der europäiſchen Kriege geſpielt hätten. Oeſer und die Reſchsbahn E Berlin, 5. Mal.(Von unſerem Berliner Büro). In der Preſſe iſt in der letzten Zeit vielfach von dem unheilvollen Einfluß der ausländiſchen Kommiſſare auf die Tarif⸗ und Perſonalpolitik der Reichsbahn.⸗G. geſprochen worden. Generaldirektor Heſer ſei erledigt. Er ſolle durch einen dem Ausland gefügigen Staatsmann erſetzt werden. Der Stellvertreter des beurlaubten Direktors der Reichshahn, Staatsſekretär Stieler, läßt jetzt erklären, daß a dieſe Gerüchte falſch ſind. Ohne irgend einen Einfluß vom Aus land habe der Verwaltungsrat den Generaldirektor gebeten, ſich durch einen Urlaub von zwei Monaten unter völliger Ausſpannung der Verantwortung die Kräftigung ſeines Befindens zu verſchaffen, die notwendig iſt für die Leitung des größten Vetriebsunternehmens der Welt. Die günſtige Nachricht über das Befinden des Generaldirek⸗ tors Oeſer rechtfertigt die Erwartung, daß er noch vor Ende des Monats ſein Amt wieder übernimmt. Leider heißt es in der Er⸗ klärung, die der Erhöhung der Perſonentarife zu Grunde liegenden Unterſuchunden wären ſchon eingeleitet geweſen, ehe Staatsſekretär Stieler die Führung der Geſchäfte übernahm; denn nicht ausländi Mibglieder des Verwaltungsrabes, ſondern die Hauptverwaltung der Neichsbahn ſelbſt, habe dieſe Maßnahme beſchloſſen. Bund der Auslandsdeutſchen Der Bund der Auslandsdeutſchen hatte in Berlin für Sonntag ſeine Freunde und Mitglieder zu einem Abend eingeladen. Im Plenarſitzungsſaal des Reichstags war eine große Anzahl von Delegationen des über die ganze Erde zerſtreuten Deutſchtum? verſammelt. Univerſitäts⸗Profeſſor Kühnemann ſprach über die Bedeutung des Auslandsdeutſchtums. Unverſehrt ſeien aus dem Zuſammenbruch der deutſche Staat und das deutſche Volk her; borgegangen. Deutſchland müſſe wieder lernen, den Begriff Vol in ſeiner ganzen Größe und Majeſtät zu faſſen und die 40 Milli⸗ onen Auslandsdeutſche in das deutſche Nationalbewußtſein mit ein⸗ beziehen, denn für ein großes Volk könne nur die Welt Lebens⸗ boden ſein. Dann gedachte der Redner der bedeutſamen Vorſtöße, die durch die Jahrhunderte hindurch der deutſche Anſiedelungsge⸗ danke politiſch gebracht habe. All dies könne nicht vergangen und verloren ſein. Wer nicht lerne, in der Einheit eines nationalen Willens zu leben, der trage mit die Schuld am Niedergang ſeines Letzte Meldungen Neubildung des Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikals Berlin, 5. Mai. Die Neubildung des Rheiniſch⸗Weſſtfäliſchen Kohlenſyndikates iſt ſoeben durch den freiwilligen Beitritt ſämtlicher Zechenbeſitzer erfolgt. Jeſinahme eines polniſchen Bandilenführers — Berlin, 5. Mai. Wie aus Brüſſel gemeldet wird, gelang es der Geheimpolizei dort, den polniſchen Banditenführer Wla⸗ deck zu verhaften. Er wird nach Paris gebracht und dort abge⸗ urteilt werden. Mehr als ein halbes Dutzend Mordtaten und zahlreiche Einbrüche in Paris und in der Provinz werden ihm 155 Laſt gelegt. Beim Verhör hat Wladeck dieſe Verbrechen einge— tanden. Der Porto-Rico-Flug der„Los Angeles“ — Das Luftſchiff„Los Angeles“ iſt glücklich in Porto Rico angekommen. U Engliſche Armee⸗Manöver — London 5. Mai. In dieſem Jahre werden in England zum erſten Male ſeit dem Kriege Armeemanöver in großem Maßſtabe im September ſtablfinden. Alle techniſchen Hilfsmittel des neuzeit lichen Krieges werden dabei in Anwendung kommen. Rom, 5. Mai. Die Blätter verzeichnen das Gerücht, daß der Marineminiſter ſeine Entlaſſung eingereicht habe, da dem neusge Generalſtabschef General Badoglio gewiſſe Kommandobefugniſſ auch über die Marine⸗ und Luftſtreitkräfte übertragen wurden. Der„Meſſagero“ ſieht bereits die Errichtung eines einzigen Lrühling Von Kurt Münzer Eines Tages hat man einen kleinen verwirrenden Schwindel 5 Es iſt, als ob der Lauf des Blutes unverſehens und plötzlich halt macht, ſich beſinnt und dann umgekehrt zu ſtrömen beginnt. Eine Verwandlung gibt es da in einem, eine Umwälzung. Was iſt das? Man ſinkt beſtürzt auf einen Stuhl am Fenſter und merlt plötzlich mit holdem Erſchrecken, daß man mitten in einer Flut Sonne ſitzt. Ja, der Himmel iſt blau, blaſſe Föhnſtreifen vervollſtändigen ſeine ewig neue alte Frühjahrstoilelte, alle Dächer funkeln. Da geht man aus. Man nimmt vielleicht den Paletot gar über den Arm, ſchon darf der Hut ein klein wenig ſchieſer ſitzen, und das Stöckchen kann wieder beck geſchwungen werden. Eine hellere Kra⸗ watte gibt dem dunkeln Anzug den heitern Ton. Und während man ſſe bindet, klingt's einem wie ein Lied in den Ohren, ein Amſelruf, gar wohl ein Nachtigallentriller. Alle Leute ſind draußen. Sieht man den Frühling nicht ſelbſt am den Häuferwänden? Glänzen nicht die toten Mauern, als ſpür⸗ zn auch ſie ihn? Alle Fenſter ſind aufgemacht und ſpiegeln den Himmel und die Sonne. Die Glochen der Trambahnen ſind wie Afingſtlieder, und das Kreiſchen in den Kurven hat Melodie. Die Aunde ſelbſt ſind lebhafter geworden und haben ſtärberen Trieb nach Jeſelligkeit und Raufhändeln, alle Fiakerlenker lächeln, die Schutz⸗ lüte laſſen Verwirrungen des Vekehrs eintreben— das iſt das gte: der Schutzmann kräumt Wenn Geſetze, Verordnungen, Programme und Gewohnheſten, wenn Veamte und Würdenträger ins Wanken geraben, dann iſt es er und uwabwendbar: der Frühling iſt da. Keiner kann ihm ent⸗ achen, alle Herzen werden frühlingskrächtig. Die einen lachen, die Idern weinen, hier jauchzt man, dort brummt man, dieſer ſpringt wer hinkt— ader alle ſpüren os und äußern ſich. Im Frühling Amaslieren ſich die Charaktere: Ceſinnungen werden offenbar und es heimlichſte Temperament verrät ſich. Späte Mädchen heben den ick auf und ſehen den Mann an. ungtückliche Frauen ſchließen die giugen und hören auf da⸗ Stammeln ihres Freundes, Jünglinge ben auf die einſamſten Woge und ſchreiben hoffnungsloſe Gedanken s Papier, der Selbſtmörder findet den Mut zum Schuß, die Sterbenden die Kraft zum letzten Atemzug. Künſtler, aufgewühlt bom neuen Licht, ſchbeudern ihr Werk von ſich, Erfinder löſen das ente Geheimnis. Und die Erde, die Erde ſpringt. Primeln und Oieantenen ſchießen aus ihr, Leberblümchen ſtehen in blauen Lachen 10 zume herum, die Hecken ſchlagen aus, die Bäche beginnen Nachts brauſt der Föhn. Sammetweich und duftend ſtreichelt er die Menſchen, durch alle Fugen kommt er in die Häuſer und füllt die Schlafſtuben mit Unruhe und Sehnſucht. Er dringt ins Blut, ſingt wie Engel und Dämonen, laut ünd leiſe, ſanft und wild. Er reißt Schindeln vom Dach, hebt Fenſter aus und pfeift wie ein Nachtgallenchor um die nächſte Ecke. Er peitſcht den Fluß, ſchleu⸗ dert die Brunmenſtrahlen aus dem Becken und flötet wie eine Amſel⸗ ſchar im Stadtpark ins Praſſeln der Aeſte hinein. Die Menſchen ſtehen auf und wandern. Den Sturm im Blut— gehen ſie hinaus, ſchwärmen, ſuchen und dichten. Die Sterne zittern, als ſchüttelte ſie der Wind. Namenloſe Düfte ſtrömen hin und her, die Katzen ſchreien laut in den Aufruhr, alle Straßen ſind reingefegt, die Laternen leuchten ſcheu und blaß, die Nachtwandler ſtreichen wie Schatten vorüber, und alle Geſichter ſind glänzend weiß, und mit offenen Lippen trinken ſie die Luft. Denn die Luft iſt wie etwas Körper⸗ liches, wie ein ſüßer Saft, man ſchmeckt ſie, und ſie macht immer neuen Durſt. Schon ſitzen die Liebenden auf den Länken. Men wird Natur und verliert die Scham der Kultivierten. Man küßt ſich unter ſprießenden Bäumen, und der einſame Paſſant ſcheucht kein Paar auseinander. Sie halten ſich feſt und würden ſie in ein tau⸗ ſendköpfiges Amphitheater geſetzt. Sie wandeln Wange an Wange, und ein heiliges Schweigen geht von ihnen aus. Der Frühling, der Monat des Widerſpruchs und darum die Zeit der Dichber und Lie⸗ benden, hat beides; den Lärm des Sturmes und die Heiligkeit der Stille, hat Sonne und Regen, Braus der Begierde und Ruhe der Erfüllung. den Drang der Keime und die Geduld der Knoſpe. Das Lächeln wird geboren. Man lächelt Unbekannten zu. Die Mädchen alle lächeln, aber es gilt nicht dir, nicht mir. Sze lächeln ins Leben himein, wie Kinder ohne Grund lachen. Das unbekannte Elück ſtreichelt ſte. Ahnungen ſchmeicheln ihnen. Noch iſt das Leben weſenlos, das ganze All iſt eine einzige Verheißung. Und ſo lächeln ſie in die Zukunft hinein. O, ſchon der Sommer kann ſie weinen laſſen und die Ahnungsloſen im Ayril können im ſündhaflen Juli verzweffeln. Aber jetzt iſt es die Unſchuld, die waltet. Es ſind nicht Gedanken, die in jungen Köpfen. umgehen, nur loſe und unbeſtimmte ſüße Empfindungen ſtreichen durch Herz und Hirn. Auch die Alten beginnen wieder zu lächeln. Der Frühling macht alles neu. Aber da gibt es noch die Kopfhänger und Hynochonder. Ihnen iſt die Sonne zu hell und der Tag zu lang, die Wieſen zu grün, die Blumen zu viel, ſpielende Kinder ſind ihnen ein Unfug und Liebende ein Gegenſtand des Neides und des Haſſes. Je ſüßer die Tage, deſto bitterer werden ſie. Die Frühlingsluft iſt ihnen Wermut. Sie er⸗ innern ſich an alles, was vergangen iſt, alles Böſe kehrt weder, Feindſchaften verſtärken ſich, Tote ſtehen auf, in ihren Herzen er⸗ wacht Groll, weil Jugend vergeht und andere kommen und Platz brauchen und glücklich ſind. Und dann ſind da die armen Traurigen, die melancholiſchen Herzen. In der Sonne bleiben ſie beſchattet. Sie neiden keinem die Freude, aber ſie leiden darunter: das fremde Lachen ſchneide ihnen weh ins Herz. Ihre Augen werden naß, wenn ſie die Kinder wieder in den Gaſſen ſpielen ſehen, und wenn die Amſel ſchüchtern ihr Lied beginnt, wird ihnen das Blut kalt. Ihnen verdoppelt im Frühling ſich Einſamkeit und Febrſehe alle Dinge wenden ihnen die Schattenſeite zu, ſie hören den ſeinen Mißklang in der großen Hormonie und ſchmechen den einzigen Tropfen Vitternis im unen lichen Luſtbecher der Frühlingswelt. Im großen Frühlingsrauſch' der das Morgen vergißt, ſind ſie die Mahnung am Ende und bb⸗ ſchied ſie ſind der Schatten, den die Glücklichen werfen, und wirklic ſind ſie auch widerſtandslos wie Schatten an die Erde gebannt. Die andern fliegen, ſie bleiben unten haften, dunkel, kühl, arm,. indes in der Luft die Leichtern jubilieren. Der Frühling gibt das allge⸗ meine Recht auf die Stunde. Aber die Melancholiſchen verloſſen nie den Bann des ewigen Geheimniſſes und ſinnen noch in der Mal⸗ ſonne über das Vergehen.. Und inzwiſchen wandelt ſchon der erſte Strohhut auf der Pro⸗ menade. Immer gibt es ſolche, die kommen einen Tag zu früh o 5 ſind eine Nuance zu elegant oder um ein Wort zu geſchwätzig. Abek nie ſehlt der junge Herr, der zuerſt und einzig den Strohhut ſpe⸗ zieren führt, und die übermütige Dame, die eine Woche zu früh Baliſt und Gaze ſich kleidet, die Boa zu Hauſe läßt und das Sonnen“ ſchirmchen in ihren Arm legt. Aber die junge Sonne hat Launen. Sie verſteckt ſich hinter einer Regenwolke, und plötzlich glaßt e herunter. Ach, man iſt in den Anlagen und die knoſpenden Bäum eeben keinen Schutz. Der feine Strohhut iſt hin, und das ſüß Kleidchen verdorben. Und wie eine Viertelſtund⸗ ſpäler wieder di Sonne hervorguckt, da lacht ſſe über einen weich gewordenen Hut uUnd einen naß verzocenen Rock. Und dabeim wird der Frühling mi einem kleinen Krach eingeläutet: der Jüngling brummt. und da Fräulein weint. Jetzt wiſſen ſie's: ein Strohhut macht noch keinen Sommer, und ein Batiſtfähnchen kein ſchönes Wetter. Aber man iſt halt ſo ungeduldig. Vier Monate wor man 1 die Stuben und an den Oten gebannt, jetzt ſnringen alle Türen au vor dem Mär⸗wind. und die Gefamgenen ſtürzen in die Freih⸗ 55 Mas Zäbneklaprernl was Schnurfen! Man ſitzt im Freien an de kleinen Kaffeetiſchchen, man trotzt den Launen und macht Lan partion, man aibt die Bälle auf und ſnielt Tennis Sturm. z0 Iſt es nicht, als leble man zum erſten Male? rüßhlina iſt Li⸗be, zwanzig Mal erfahren und genoſſen. und immer wieder nel und unbekannt, voll fremder Variationen, in einer unerhörten Ton⸗ art, in immer kühneren Madulationen. Das Unmsaliche wird wie“ der für kurze Wochen möglich, alle Hoffnungen belommen Flücen, die Jahre alle Wünſche Zuverſicht, und von den Albernden fallen ——— —22————— 2 2 6̈ñ(;..——.. ̃!—....———.... ̃ ĩͤ—˙Der r e „1635)); ʃd1l.. ,ö—%!., ᷣͤ——— 88 E ĩyVnIh — Deenstag. den 5. Mat 1925 zteue Mannheimer Feitung[Abend⸗Rusgabe] 3. Seike. Nr. 207 Mannheimer Jubiläums-Maimarkt Die Preis verteilung murtper traditionelle Maimarkt⸗Dienstag brachte dem Jubiläums⸗ beuuch im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof wieder einen Maſſen⸗ 7 Die Straßenbahn machte wieder glänzende Geſchäfte, da Secenbenderung der ankommenden Fremden durch die beflaggte kerun heimerſtraße ſchon in aller Frühe einſetzte. Die Landbevöl⸗ ber 25 ſtellte begreiflicherweiſe das Hauptkontingent der Beſucher, Vertauf die Eingeſeſſenen bekundeten ihr Intereſſe für die zum enf und zur Schau geſtellten Staatstiere. Ein ununterbrochen er einglbenſtrom ergoß ſich bis in den Nachmittag hinein durch die große ge und verteilte ſich in die Ställe und Schlachthallen. Eine bandmd nziehungskraft übte auch die Ausſtellung aller möglichen die Zirtſchaftlichen Maſchinen und Gerätſchaften im Freien und räumf pezialausſtellung von Metzgereibedarfsartikeln in der ge⸗ zu Zelthalle aus. Für den Landwirt gabs hier viel neues ˖ ſehen. Der Platz, auf dem das Großvieh untergebracht iſt, war müert.—— Vormittagsſtunde ſchon nahezu geräumt. Die prä⸗ mein en Tiere, die hier der Vorführung harrken, erregten allge⸗ Cewien Bewunderung. Als wir uns nach der Herkunft und dem idt eines ſchwarz⸗weißen Bullen erkundigten, der uns beſon⸗ Auem uffiel erhielten wir die Auskunft, daß der Koloß, der von Ffund oberſchleſiſchen Gute ſtammte, zum Preis von 75 Pfg. das den Lebendgewicht an eine Karlsruher Metzgerei verkauft wor⸗ vog war. Da das 3 Jahre alte Tier 17 Zentiner und 62 Pfund bezaf kann man ſich leicht ausrechnen, wieviel für den Staatskerl Lordlt worden iſt. In der Schweinehalle wurden uns fünf Ful'tiere gezeigt, von denen jedes über 5 Zentner wog. Das hielt uim, das die Koben, m dem ſich die Sehenswürdigkeit auf⸗ prack dicht umdrängte, kam aus dem Erſtaunen nicht heraus. Das chtvolle Pferdematerial wurde nicht minder bewundert. dem urz nach halb 10 Uhr nahm der Direktor Dr. Fries auf lum Vorführungsplatze auf dem ſich ein vielhundertköpfiges Publi⸗ Akt verſammelt hatte, die Prämiierung vor. Zu dieſem feierlichen ſeri hatten ſich als Vertreter des Miniſteriums des nern Mini⸗ 1 alrat Rein und Oberregierungsrat Feſenmeyer eingefun at erner waren anweſend Landeskommiſſär Geh. Regierungs⸗ de Hebting, Amtsvorſtand Geh. Regierungsrat Guth⸗ tä Ader, Polizeidirektor Dr. Bader, Regierungsrat Lafon⸗ ed. e, Bürgermeiſter Dr. Walli, die Stadträte Boettger, et. Frey, Groß, Haas, Hartmann, Krämer, Ne Ludwig, Schmitz und Ruß. Bezirkstierarzt Dr. Jirenber, Stadtbaurat Volkmar, Direktor Kanzler, oer Schild, die Oberverwaltungsräte Dr. Brehm und Dr. 8 ler, dire Stadtverordneten D reifuß und Schenkel, Kom⸗ ſchaß enrat Benſinger und mehrere Mitglieder des Landwirt⸗ aftlichen Bezirksvereins, ſowie die Preisrichter. Direktor Dr. Fries letete die Prämiierung mit folgender Anſprache ein: Sehr geehrte Anweſende! pilrm Namen des Maimarktkomitees heiße ich Sie alle herzlich behördnmen. Insbeſondere begrüße ich die Vertreter der Staats⸗ heſwrden und des Stadtrats, die Herren Miniſterialrat Rein, Ge⸗ wefter Regierungsrat Hebting, Guth⸗Bender und Bürger⸗ 1 ſter Dr. Walli, die uns heute die Ehre gegeben haben, hier ſch eſcheinen. Die Veranſtaltungen unſeres Maimarktes, wie ſie hah ſchon ſeit vielen Jahren in althergebrachter Weiſe wiederholen, für in noch ſtets eine große Angiehungskraft ausgeübt, ein Peweis kein ihre Lebensfähigkeit und wirtſchaftliche Bedeutung. Sie ſind in leeres Gepränge und auch keine Volksbeluſtigung ſchlechtweg. nit bedeuten vielmehr eine Konzentrierung der Kräfte, die ſich ſh0ö der Erzeugung und dem Handel mit Vieh und Pferden be⸗ gutigen und in gegenſeitigem Wettkampf ihre Leiſtungen mit⸗ dender meſſen. Der Maimarkt hat deshalb von jeher in weiten iſen großes Intereſſe hervorgerufen. Dies beweiſen auch die außlen über die ee ee und die Beſucher. Es ſind Alzetrieben worden 1120 Pferde, 1171 Großvieh, 2953 Stück tunzwieh. Die Zahl der Marktbeſucher beträgt bis jetzt Snd 20000. Das Material an Pferden und ausgemäſtetem gchlachtvieh war ausgezeichnet; der Geſchäftsgang war gut, ſodaß ufer und Verkäufer auf ihre Rechnung kamen. der Im Mittelpunkt unſerer Veranſtaltungen ſteht in dieſem Jahre lud Schlachthof. Sie haben über dem Eingang an der Ver⸗ leit ungshalle die ſilberne 25 geſehen. Es ſind gerade 25 Jahre, In dem der jetzige Schlachthof am 3. Mai 1900 eröffnet wurde Uu.Jerbindung mit dem 8 Jahre zuvor eröffneten neuen Viehhof St damit eine Anlage geſchaffen, die für die Verſorgung der 5 und eines großen Umkreiſes mit Vieh und Fleiſch von ganz nur derer Wichtigkeit war. Man hatte damals richtig erkannt, daß dien ſeite großzügige Anlage, die vielen anderen Städten als Muſter dedte; den Bedürfniſſen der aufſtrebenden Stadt zur Deckung ihres nzdarfs mit dem wichtigen täglichen Nahrungsmittel Fleiſch ge⸗ ügen konnte. Der Mannheimer Schlachthof hat die ihm geſtellte Aufgabe im erſten Vierteljahrhundert ſeines Beſtehens glatt er⸗ füllt. Wir danken dies zunächſt den Männern, die an ſeiner Entſtehung mitgearbeitet haben, wir danken es aber auch allen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und Einzelperſonen, die an der Löſung dieſer Aufgabe ſo erfolgreich mitgewirkt haben. Mit beſonderer Genugtuung darf hier die Tatſache feſtgeſtellt werden, daß ſich die Fleiſchberſorgung ſeit Juli vorigen Jahres mehr und mehr gebeſſert hat. Der tägliche Fleiſch⸗ verbrauch, der vor dem Krieg 165 Gramm im Durchſchnitt betug, war im vorigen Jahr 106 Gramm und im letzten Vierteljahr ſchon 133 Gramm oder aufs Jahr umgerechnet 48 Kilo gegenüber einem normalen Bedarf von rund 55 Kilo auf den Kopf der Bevölkerung. An dieſer Beſſerung unſerer Ernährungslage iſt in erſter Linie die Erholung und ſtetige Zunahme unſeres ein⸗ heimiſchen Viehbeſtandes beteiligt. Die Landwirtſchaft wendet ſich wieder mehr der Mäſtung zu. Zum kleineren Teil iſt daran die Einfuhr von Vieh und Nase aus dem Ausland beteiligt. Die Einfuhr wird in dem Maße wieder zurückgehen müſſen, als die inländiſchen Viehbeſtände ſich von der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit her erholen und zur Deckung des Fleiſchbedarfs eitrugen. In der Beſſerung unſerer Ernährungsverhältniſſe liegt der Anfang zum wirtſchafklichen Aufſtieg. Wir wiſſen, daß wir noch weit vom Ziel ſind. Aber wir müſſen den Glauben an einen Aufſtieg in uns feſtigen und dürfen den Mut dazu nicht verlieren. Wir werden nur wieder emporkommen, wenn alle Berufsſtände— Handel und Gewerbe, Induſtrie und Landwirtſchaft— zuſammen⸗ ſtehen und wenn wir uns frei fühlen können in gemeinſamer Arbeit zum Wohle des ganzen. In dieſem Sinne fordere ich Sie auf, auf unſer Volk und Vaterland mit mir einzuſtimmen mit dem Ruf„Es lebe hoch!!! Hieran ſchloß ſich die Vorführung der prämierten Tiere. Zu⸗ erſt kommen die ſchweren Zugpferde, durchweg maſſige Belgier, ebenſo ausgeſucht ſchöne Exemplare, wie die Wagenpferde leich⸗ teren Schlages und die Reſtpferde. Dann umrundete das Schlachtvieh den Vorführungsplatz. Jedes Tier war eine Sehenswürdigkeit. Den Pferden wurden Medaillen an rotgelben Schnüren um den Hals ge⸗ hängt. Die Prämierungsliſte lautet folgendermaßen: Pferde Ein Paar ſchwere Wagenpferde: Ehrenpreis: Ludwig Löſch, Mannheim; 1. Preis 150 M. L. Löſch, Mannheim; 2. Preis 90 M. Leopold Strauß, Albisheim: 2. Preis 90 M. Theodor Bohr⸗ mann, Ludwigshafen; 3. Preis 60 M. Gebrüder Hausmann, Worms; 3. Preis 60 M. Ludwig Knödler, Mannheim Ein Paar leichte Wagenpferde: Ehrenpreis: Ludwig Löſch, Mannheim; 1. Preis 120 M. Ludwig Löſch, Mannheim; 2. Preis 90 M. Wilhelm Knödler, Mannheim; 2. Preis 90 M. Alfred Eichel, Mundenheim; 3. Preis 60 M. Wilh. Eſſelborn, Mainz; 3. Preis 60 M. Ludwig Löſch, Mannheim. Ein einzelnes Wagenpferd: Ehrenpreis: Leopold Strauß, Albisheim; 1. Preis 90 M. Leopold Strauß, Albisheim: 1. Preis 90 M. Ludwig Knödler, Mannheim; 2. Preis 60 M. Ludwig Knödler, Mannheim; 2. Pr. 60 M. Ludw. Löſch, Mannheim; 3. Preis 30 M. Hochſtädter u. Bär, Feudenheim. Ein Paar ſchwere Arbeitspferde: Ehrenpreis: Theodor B o hr⸗ mann, Ludwigshafen; 1. Preis 150 M. Theodor Bohrmann, Ludwigshafen; 2. Preis 90 M. Ludwig Löſch, Mannheim; 2. Preis 90 M. Bertold Bär, Karlsruhe; 3. Preis 60 M. L. Otten heimer, Mannheim; 3. Preis 60 M. L. Leppel, Grünſtadt. Ein Paar leichte Arbeitspferde: Ehrenpreis: Hermann B uch⸗ heimer, Großſachſen; 1. Preis 125 M. Samuel Frank, Kaiſers⸗ lautern; 2. Preis 90 M. Ad. Dellheim Söhne, Mutterſtadt: 2. Preis 90 M. M. u. S. Marx, Mannheim: 3. Preis 60 M. Pfeiffer u. Dellheim, Frankenthal, 3. Preis 60 M. Ludwig Löſch, Mannheim. Ein einzelnes Arbeitspferd: 1. Preis 90 M. M. u. S. Marx, Mannheim; 2. Preis 60 M. Bertold Bär, Karlsruhe; 2. Preis 60 M. Louis Ottenheimer, Mannheim; 3. Preis 30 M. Julius Würzweiler, Neidenſtein; 3. Preis 30 M. Fritz Dellheim, Frankenthal. Ein Reitpferd: 1. Preis 100 M. Theodor Bohrmann, Lud⸗ wigshafen; 2. Preis 50 M. Ludwig Löſch, Mannheim. Ehrenpreiſe exhielten: für das beſtgefahrene Zweigeſpann, für den beſtgefahrenen Einſpänner und für das beſtgerittene Pferd: Ludwig Knödler, Mannheim. Für gute Inſtandhaltung der Stallungen erhielten nachſtehende Pferdepfleger Stallprämien zuerkannt: Martin Riehl 1. Preis 40.; F. Müller 2. Preis 30.; Guſtav Gaber 2. Preis 30.; J. Huck 3. Preis 20.; Otto Löhr 3. Preis 20 M. Kälber Kälber aller Raſſen: Ehrenpreis: G. Sämmler, Mannheim; 1. Preis 50 M. Salomon Neuberger, Sennfeld; 1. Preis 50 M. iee die letzten welken Blätter von den Bäumen, und es ſprießt dich Aber die ganz Alten ſeufzen: einmal, wenn es Frühling wurde, dete man, ging man über die jungen Felder, ſchrieb Liebesbriefe, 25 und träumte. Heute ſpielen ſie, die Jungen, Tennis und urm, ſie geben ſich Sdelldichein, aber nicht vor der Stadt am Waſſer⸗ wan an der Mühle, ſondern im Skating Ring und Palais de Glace, Secch hreb ſich nicht Liebesbriefe, ſondern telephoniert ſich an wie ftsleute, man ſeufzt nicht und träumt, ſondern flirtet und de„Die gute, alte Zeit,“ ſagt Großpapa und ſchüttelt den Kapf En der Sohn ſagt und lächelt:„Die beſſere, neue Zeit.“ Und der el ruft und lacht:„Und die beſte, kommende Zeitl“ Nedünd dennoch— alle Zeiten und Generationen vereinen ſich ind ich und harmoniſch einmal im Jahr: wenn der Frühling alte bar: junge Herzen miteinander verſöhnt. Eines iſt doch unwandel⸗ die Liebe Mögen ihre Formen wechſeln, ihre Sprache ſich än⸗ ſuch ihre Geſten ſich wandeln: ihr Sinn iſt ewig der gleiche, Sehn⸗ wend und Hingabe, Mann und Weib die gedoppelte Einheit. Und un die Sterne des Maies aufgehen und wandeln, vollzieht ſich zu immer das ewig gleiche, uralte Geheimnis, das Aeonen nicht ändern vermochten: die Liebe triumphiert. Citeratur ei Max Lehrs: Geſammeltes. Freiburg i. Breisgau, Urban⸗ Aufeg.—. Max Lehrs ſchickt dieſer kleinen Sammlung einzelner venſabe eine Entſchuldigung voran, weil das Buch„ſein Daſein ihm ger einem Bedürfnis als einem Wunſch verdankt“; wir können 1 und dem Verlag aber nur dankbar ſein, daß ſie beide den don ſch haben zur Tat werden laſſen. Sie haben dadurch eine Reihe nichtſchrfftlichen Aufzeichnungen der Vergangenheit entriſſen, die die nur allzu leichtes Zeitungsgut ſind, ſondern Dinge, denen Leh Perfönlichkeit ihres Verfaſſers das nötige Gewicht gibt. Wer deites aus ſeinem Buch über den Meiſter E. S. und ſeinen Ar⸗ ſtauen über den Kupferſtich des 15. Jahrhunderts kennt, wird er⸗ unt ſein, bei dieſem Gelehrten, deſſen eigentliches Forſchungs⸗ Llic Kleinarbeit verlangt wie kaum ein anderes, einen ſo weiten zu finden. In den Aufſätzen, die in den Jahren 1907—1924 entſtande 9 7 1 2 22 2 ü n ſind, ſchreibt Lehrs über Städte, über Menſchen und Sen n. Dorch das e Berlin führt er uns, durch die inden, in denen er vor mehr als einem halben Jahrhundert als 92 geſpielt hat, durch Dresden, wo er bis zum vorigen, Jahre in„Direktor dem Kupferſtichkabinett vorgeſtanden hat, und dann N ſolche Städte, in denen er beſonders erlebnisreiche Stunden und phige verbracht hat. So entſteht zwanglos eine Art Selbſtbiogra⸗ Stoz; Aus dieſen kleinen Erzählungen lernen wir entſcheidende eltionen auf dem Lebensweg des Verfaſſers kennen; und wenn habes von Menſchen ſpricht, die ihm im Leben etwas bedeutet diel n, ſo offenbart ſich uns in ſeinen Worten wenigſtens ebenſo n 155 Schreiber ſelbſt wie von 92 5 den er ſchreibt. Renſcher chlicht und einfach geſchriebenen Berichten einen ganzen en ken ernen, das iſt der Reiz des Büchleins. Strübing. Theater und muſik Freiburger Uraufführung. Der Freiburger Intendant Max Krüger hat kein Glück mit ſeinen Uraufführungen. Malſdy Kochs Tragödie„Die Ueberzähligen“ ſpielt in der Nachkriegszeit, die ein Kleinrentnerelend mit Mittelſtandsromantik verklärt. Die Handlung nähert ſich bedenklich einer gruſeligen Morität und hat das Problem der Vernichtung lebensunwerten Lebens zum Vorwurf. Eine Mutter vergiftet ihren kranken, nur künſtleriſchen Plänen nach⸗ hängenden Sohn aus Humanität, nachdem der Arzt aus denſelben Moliven die Tötung verweigerte. Ibſen geſpenſtert über die Bühne, die verſtrindbürgerlichte Geſtalten beleben. Schon im 2. Akt ent⸗ gleitet der Verfaſſerin der dramatiſche Faden. Langatmige peſſi⸗ miſtiſche Reden löſen einander ab, um gegen den Schluß hin in moraliſierender Schwüle auszuklingen, wobei freilich die echten poetiſchen Stellen, die ſich gelegentlich finden, nicht überſehen werden follen. Die über die Untat der Mutter emtſetzten Familienmitglieder ſind Sudermannſcher Komparſerie entlehnt. Die Aufführung wurde von Paul Smolny geleitet. Mit ſubtiler Empfindung dämpfte Anny von Orelly die Theatralik der Mutter, die durch Selbſt⸗ mord ihren Paſſionsweg endet. In der Rolle des Arztes erwies ſich Ingolf Kuntze— trotz ſchwächerer, in der Haltung des Werkes begründeten Momente— als Schauſpieber von tieferem Fond und eigener Geſtaltungsgabe. Maidy Koch, die aus der Lokalgeſchichte Freiburgs mehrere Dramen geſchöpft hat wurde vom Stadtrat mit einer Kranzſpende ausgezeichnet. Die Verfaſſerin wurde gerufen. Friedrich W. Her z0g. Runſt und Wißenſchaſt (Neuenkdeckte Frühwerke von Arnold Böcklin? Der 24jährige Böcklin malte 1851 in den Albanerbergen bei Rom und in der Cam⸗ pagna. Aus dieſer Zeit waren bisher nur einige Zeichnungen be⸗ kannt. Jetzt wurde von einem Kunſtfreund in Chicago eine Samm⸗ lung von 31 Landſchaftsſtudien entdeckt, von denen zwei mit Böcklins Namen ſigniert ſind. Mit an Wirklichkeit grenzender Wahr⸗ dürfen die übrigen 29 Bilder Böcklin zugeſchrieben werden. n dem Zürcher Kunſthaus iſt der Fund zum erſten Mal ausgeſtellt. Wer von den Bildern einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Malers erhoffte, wird enttäuſcht ſein. Dankbare Motive liegen den Landſchaftsdarſtellungen, bei denen ein ſtarkes Hervortreten der Vedute feſtzuſtellen iſt, zu Grunde. Man ſpürt die Einflüſſe der Deutſch⸗-Römer J. A. Koch, Preller und Dreber, der Böcklins Freund und Lehrer war. Mit peinlicher Genauigkeit und dem für die Land⸗ ſchaftsmalerei um 1850 typiſchen tonigen Farbenſtil ſind die Bilder in ſorgfältiger Technik auf Pappe gemalt. Die Motive: Genzano am Nemiſee, Brücke von Ariccia, eine Aquagedukt⸗Ruine bei Tivoli und Anſichten von Capri und vom aff von Neapel. Es bleibt nun der kunſtkritiſchen Forſchung überlaſſen, feſtzuſtellen, wie weit es Böcklin gelungen iſt, ſich von den Vorbildern ſeines Lehrers Franz Dreber frei zu machen. Von der maleriſchen Naturfriſche und der freien Farbengebung des ſpäteren Böcklin ſind in den jetzt zur Dis⸗ kuſſion geſtellten italieniſchen Landſchaften noch nicht einmal An⸗ ſätze zu erkennen. Fr, W. H. Seligm. Zimmern, Großeicholzheim; 2. Pr. 30 M. Moritz Maas, Mannheim; 2. Preis 30 M. L. Karpf, ei 2. Preis 30 M. Salli Siegel, Eubigheim; 3. Preis 20 M. Louis Lö b jr., Mannheim; 3. Preis 20 M. David Keller, Adelsheim; 3. Preis 20 M. Georg Härtweck, Mannheim. Großmaſtvieh Rinder: Ehrenpreis: Ferd. Löb II, Mutterſtadt; 1. Preis 70 Mark Bertold Metzger, Albisheim; 1. Preis 70 M. Max Gut⸗ mann, Creglingen; 1. Preis 70 M. Hermann Kahn, Feudenheim; 2. Preis 50 M. S. Kirchheimer, Berwangen; 2. Preis 50 M. Gebr. Levi, Schwetzingen; 2. Preis 50 M. Kahn u. Levi, Oehringen; 3. Preis 30 M. Kahn u. Levi, Oehringen; 3. Preis 30 M. Ferd. Löb II, Mutterſtadt; 3. Preis 30 M. Aron Kirch⸗ heimer, Heidelberg; 3. Preis 30 M. Berthold Metzger, Albis⸗ heim; 3. Preis 30 M. Leopold Maas, Hemsbach; 3. Preis 30 M. M. Rhonheimer, Merchingen. Ochſen Ochſen, 2˙% bis nicht voll 3½ Jahre alt: Ehrenpreis: Sigmund Krebs, Reichenberg; 1. Preis 90 M. Sigmund Krebs, Reichen⸗ berg; 2. Preis 60 M. B. Hirſch, Berwangen; 2. Preis 60 M. K. Wohlfarth, Roſenberg; 3. Preis 40 M. Ferd. Löb II, Mutter⸗ ſtadt; 3. Preis 40 M. Arthur Ladenburger, Ittlingen. Ochſen, 3½ Jahre alt und älter: Ehrenpreis: Aron Kirch⸗ heimer II, Berwangen; 1. Preis 90 M. N. Frank, Berwangenz 2. Preis 60 M. Auguſt Strauß, Mannheim. Farren bis zu 2½ Jahre alt: Ehrenpreis: Leopold Metzger, Berlichingen; 1. Preis 70 M. Sigmund Kirchheimer, Ber⸗ wangen; 2. Preis 40 M. Moſes Maas, Hemsbach; 3. Preiſe je 30 Mark Adolf Dreifuß, Richen, Ferdinand Löb II., Mutterſtadt, Gebr. Wollenberger, Heilbronn, und David Weißmana, Viernheim. FJarren über 2/ Jahre alk: 1. Preis 70 M. Moſes Maas, Hemsbach; 2. Preiſe je 40 M. Berthold Metzger, Albisheim und Ludwig Simon, Lambsheim; 3. Preiſe ſe 30 M. Max Gut⸗ mann, Creglingen, und Nathan Löb, Mutterſtadt. Hämmel und Schafe in Loſen von 3 Skück: 1. Preis 50 M. A. Kirchheimer II., Berwangen; 2. Preis 40 M. K. Wohl⸗ farth, Roſenberg; 3. Preis 15 M. S. Rotſchild, Grünsfeld. Einzelne Schafe bis zu 2 Jahren: 1. Preis 30 M. A. Kirch⸗ heimer II., Berwangen. Zwei 2. Preiſe zu je 15 M. wurden nicht vergeben. Schaſe über 2 Jahre alt: 1. Preis 25 M. D. Grombacher, Ober⸗Gimpern; 2. Preiſe zu je 15 M. A. Eiſenmann, Siegels⸗ bach und Moritz Maas, Mannheim; 3. Preis 10 M. David Adelsheim. Ein 3. Preis zu 10 M. wurde nicht ver⸗ geben. Schweine in Loſen von—5 Skück im Alter von nichk voll 9 Monaten: Ehrenpreis: G. Sämmler, Mannheim; 1. Preis 60 Mark Johann Schnell, Mannheim; 2. Preiſe zu je 40 M. G. Sämmler, Mannheim, und S. Henneberger, Mannheim; 3. Preiſe zu je 30 M. W. Bruhns, Mannheim, und F. Vogel⸗ mann, Mannheim. Schweine in Loſen von—5 Skück im Alter von 9 bis nicht voll 15 Monaten: 1. Preis 60 M. K. Koch, Heidelberg; 2. Preiſe zu je 30 M. Poſtel⸗Diehl, Ludwigshafen und F. Vogel⸗ mann, Mannheim; 3. Preiſe zu je 15 M. G. Sämmler, hier, Poſtel⸗Diehl, Ludwigshafen. Einzelne Schweine von nichk voll 9 Monake: Ehrenpreis: Poſtel⸗Diehl, Ludwigshafen; 1. Preis 50 M. W. Traut⸗ mann, Mannheim; 2. Preis 30 M. F. Oberreicher, Berwangen; 3. Preiſe zu je 20 M. G. Sämmler, Mannheim, und Andreas Weinreuther, Mannheim. Einzelne Schweine von 9 bis nicht voll 15 Monalen: 1. Preis 40 M. W. Trautmann, Mannheim; 2. Preis 30 M. Louis Löb jr., Mannheim; 3. Preiſe zu je 15 M. G. Sämmler, Mannheim, und Joh. Schnell, Mannheim. Der gegen Ende des Feſtaktes einſetzende leichte Regen ver⸗ mochte weder die Vorführungen noch das Volksfeſttreiben auf dem benachbarten Platz zu ſtören. Als wir in der zwölften Stunde den Schlachthof verließen, herrſchte überall noch Hochbetrieb. Zu erwähnen iſt noch, daß die Fa. Mailänder, Koch u. Co, Fleiſch⸗ und Fett⸗Import, in der Verbindungshalle ihre Gefrier⸗ fleiſchwaren und Konſerven in einem wirkungsvollen Arrangement ausgeſtellt hat. Sch. Stäoͤtiſche Nachrichten Wohnungsbau⸗Ausſtellung der Mietervereinigung Mannheim E. v. In der erſten Maiwoche veranſtaltet die Mietervereini⸗ gung Mannheim E. V. in den Kaſinoſälen R 1, 1 eine be⸗ achtenswerte Ausſtellung, die davon zeugt, daß die Mieterver⸗ einigung eine der brennendſten Fragen der Wohnungswirtſchaft, nämlich die der Neubautätigkeit durch Erſtellen eigener Häuſer energiſch einer Löſung entgegenzubringen verſucht. Was die Vereinigung vor hat, iſt, ein Werk für die Allgemeinheit zu vollbrin⸗ gen, das Wohnungselend zu beſeitigen, den Familien ein Wohnrecht zu ſchaffen und einen Mietpreis zu bilden, der lediglich die Bewirt⸗ ſchaftungskoſten enthält und jede Rentenbildung, d. h. arbeitsloſeg Einkommen ausſchließt. Am Montag abend fand ſich ein geladenes Publikum zur Er⸗ öffnung der Ausſtellung im Kaſinoſaale ein. Der Vor⸗ ſitzende, Herr Nagel, begrüßte die Erſchienenen und dankte für ihr Kommen. Was Sie hier ſehen, ſo führte er ungefähr aus, war vor 30 Stunden noch nicht ſo. Es hat Mühe und Arbeit gekoſtet. Um⸗ ſichtig und organiſatoriſch mußte gearbeitet werden, die Aus⸗ ſtellung zu ermöglichen; aber nun können wir ſtolz darauf ſein. Nur der, der mit dabei geweſen iſt, kann das Geſchaffene würdigen. Die Ausſtellung hat Architekt Au angeordnet. Alles, was hier ſteht, iſt verkäuflich. Warum hat nun der Mieterverein das ge⸗ macht? Er iſt nicht gewillt, die beſtehenden Geſetze hinzunehmen, ſondern er will neue Mittel ſuchen und das, was auf geſetzlichem Wege feſtgelegt iſt, erneuern und erweitern. Es genügt nicht, daß man ſich einfach mit den Vorſchriften abfindet. Aber die Vorſätze ſollen auch durch die Tat bewieſen werden. Alle perſönlichen Inter⸗ eſſen müſſen der Allgemeinheit gegenüber zurücktreten. Der Mieter ſoll keinem Zufall oder irgend einem Umſtand ausgeſetzt werden. Darum bauen wir Häuſer und vermieten ſie und geſtalten die recht⸗ liche Seite ſo, wie wir es für recht finden. Aber auch an der Ver⸗ waltung iſt der Mieter beteiligt. Seine Nachkommen ſollen in der⸗ ſelben Wohnung und unter denſelben Preiſen und Bedingungen wohnen bleiben können. Es können z. B. im Hausbeſitz Wechſel ein⸗ treten, die alle Dispoſitionen über den Haufen werfen. Dieſen Ge⸗ fahren ſollen die Mieter nicht ausgeſetzt werden. Der Redner ſpricht alsdamn über die Finanzierung des Unternehmens, von den För⸗ derern der Sache, die es durch große Geldzuſchüſſe ermöglicht haben daß in dieſem Jahre ſchon mit Bauen begonnen werden konnte. Die Geſamtbaukoſten werden aufgebracht durch Zuſchüſſe der Stadtge⸗ meinde und einem Anteil aus dem Erträgnis der Gebäudeſonder⸗ ſteuer, durch Sparbeträge ſolcher Mieter, die in den Häuſern eine Wohnung haben wollen, und durch Sparbeträge von Perſonen, die vorläufig keine Wohnung beanſpruchen. Mit einem Baublock wurde die Bautätigkeit begonnen. 35 Wohnungen, von denen eine gus⸗ geſtellt iſt, ſind das Ergebnis. Eine ſolche Wohnung, durchſchn alch drei Zimmer, Küche, Badezimmer, Beſenkammer uſw., ſtellt ſich monatlich auf ungefähr 70 Mark Miete. Die Einrichtungen der aus⸗ geſtellten Wohnung ſind hineingeſtellt worden, um zu zeigen, was alles hineingeht und um gleichzeitig als Muſter und Vorbild zu dienen. Von 35 fertiggeſtellten Wohnungen werden 28 verloſt, die reſtlichen ſieben erhalten die Zuſchußgeber, die, wie ſchon vorhin erwähnt, das Bauen überhaupt ermöglichten. Auch auf anderem Gebiete der Wohnungsfrage werden wir uns betätigen. Wir wer⸗ den Kultur treiben. Solche Kulturvorträge werden auch im Rahmen dieſer Ausſtellung ſtattfinden und zwar werden ſprechen, am Mitt⸗ woch, 6. Mai, Herr Hans Zimmermann über„Licht⸗ und Wärmequellen im Haushalt“, am Donnerstag Herr Walter Kirchberg, ſtaatl. diplom. Gartenbau⸗Inſpektor über „Gärtneriſche Ausſchmückung des Hauſes“ und am Freitag Herr Oswald Büttner über da. Thema„Wie geſtalte ich mein Heim wohnlich“. Herr Nagel ſchloß alsdann ſeine Ausführungen mit der Hoffnung, daß der Abend allen Beſuchern in angenehmer Erinnerung bleiben möge. —— 4. Seite. Nr. 207 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 5. Mat 192— An Hand von Plänen und Zeichnungen, die der Proſektions⸗ apparat auf die Leinwand warf, erklärte dann Herr Architekt Emil Au die Bauten und Entwürfe, worauf ſich ein Gang durch die Aus⸗ ſtellung anſchloß, wobei die Dreizimmerwohnung begreiflicherweiſe die größte Aufmerkſamkeit auf ſich zog und überall uneingeſchränkte Anerkennung und Bewunderung auslöſte. Die Ausſtattungs⸗ und Einrichtungsgegenſtände der Dreizimmer⸗Wohnung(im zweiten Obergeſchoß vom Haus Ecke Brahms⸗ und Weberſtraße) wurden von folgenden Firmen geſtellt: Schreinerarbeiten: Ph. Lamerdin, Bau⸗ und Möbelſchreinerei, Glaſerarbeiten: G. A. Lamerdin, Glaſermeiſter, Tapeten: Nic. Bo pp, Tapeten⸗ und Kunſtgewerbe, I 5, 1; Linoleum und Teppiche: H. Engelhar d Nachf., Spezial⸗ haus für Tapeten, Linoleum, Teppiche, N 3, 10; Gardinen und Aus⸗ führung ſämtlicher Tapezier und Dekorationsarbeiten: Auguſt Arnold, Tapezier⸗ und Polſtergeſchäft, F 2, 2; Elektr. Inſtallation und Beleuchtungskörper: G. H Jäger E 3, 7, Lampenſchirm⸗ Fabrikation und Axparate aller Art; Möbel: H. Schwalbach Söhne, B 7, 4, Fabrikation und Lager gediegener Möbel; Blumen: Geſchw. Karcher, K 1, 5, Moderne Blumenbinderei und Dekora⸗ tionen in lebenden und künſtlhichen Blumen: Sanitäre Einrichtung und Küchenherd: Gebr. Witzigmann, R 7, 25, Elektr. Licht⸗ und Kraftanlagen, ſanitäre Einrichtungen; Oefen: Hirſch u. Eie., Haus⸗ und Küchengeräte, Oefen und Herde, Eiſenwaren, F 2, 5; Bil⸗ der: K. Ferd. Heckel, O 3, 10; Kücheneinrichtung, Glas⸗Porzellan: Kirner, Kammerer u. Cie., R 1, 15/16, Glas, Porzellan und Haushaltungsgeräte; Vorplatzmöbel: H. Reichardt, Korb⸗ warengeſchäft, F 2, 2; Anſtreicherarbeiten: Gebr. Schwarz, Deko⸗ rationsmaler, Seckenheimerſtraße 59; Schloſſerarbeiten(Balkonge⸗ länder): Anton Pott, Bau⸗ und Kunſtſchloſſerei, Fahrlachſtr. 11. Weiter waren ausgeſtellt Pläne und Schaubilder von Architekt Emil Au, Mannheim, u. zwar Dreizimmerwohnung, Front Weberſtr. 2. Obergeſchoß vom Haus Ecke Brahms⸗ und Weberſtraße, Grundriß vom Baublock Brahms⸗, Weber⸗ und Weſpinſtraße; Schaubild vom Baublock Brahms⸗ und Weberſtraße; Grundriß vom Baublock Bür⸗ germeiſter Fuchsſtraße, Untermühlauplatz und Eggenſtraße: Schau⸗ bibd vom Baublock Untermühlauplatz und Eggenſtraße; Grundriß vom Baublock Haardtſtraße; Schaubild vom Baublock Haardiſtraße; Grundriß vom Baublock Lindenhofſtraße und Meeräckerſtraße: Schaubild vom Baublock Lindenhoſſtraße und Meeräckerſtraße; Grundriß vom Baublock Hugo Wobfſtraße; Lageplan von der Oſt⸗ ſtadt; Stadtteil Neckarſtadt; Stadtteil Lindenhof; Grundriß eines Baublocks vom Lindenhof; Schaubild eines Baublocks vom Linden⸗ hof, ferner ein Modell von Bildhauer Georg Eisner, Gabels⸗ bergerſtraße 5. Ferner zeigte die Ausſtellung Bauſtoffe: Naturſtein, Weiler Material: Auguſt Köſtner, Kunſtſtein⸗ und Steinmetzgeſchäft, Mannheim, Gutenbergſtraße 20; Blendſteine: Bad.⸗Pfälziſche Baugeſellſchaft m. b. H, Liebigraße 14/16, Hoch⸗, Tief⸗ und Eiſenbetonbau; Steinholzfußboden: Jakob Fiſcher, Steinholz⸗ fußbodenwerke, Ludwigshafen a. Rh., Hafenſtraße 23; Wand⸗ platten: Hans Müller, Bauſtoffe, Liebigſtraße 7. Als Ausſteller find weiter vertreten: K. Ferd. Heckel O 3, 10, Pianos, Harmoni⸗ ums, Odeon⸗Sprechapparate, Elektromophon. Wandſchmuck in reicher Auswahl; E. H. Jäger, E 3, 7, Lampenſchirmfabrikation, Beleuchtungskörper und Apparate jeder Art, elektr. Artikel und In⸗ ſtallationen; Nic. Bo pp, Mannheim, H 5, 1(Haus Rötter), Tapeten in allen Nuſtern und ſehr geſchmackvoll; Ludwig u. Schütt⸗ helm, Drogenhandlutig, O 4, 3, Spezialartikel für den Hausputz, ferner„Inertol“, waſſerabſtoßender Schutzanſtrich für Beton und Eiſen bei Neubauten uſw.; Adolf Betz B 5, 3/4, Inſtallationen für Gas⸗, Waſſer⸗, elektr. Licht⸗ und Kraftanlagen; Betten⸗Spezialhaus D. Liebhold, Ausſteuerartikel; Heinrich Hartmann, H 4, 27, Gardinen, Möbelſtoffe, Teppiche, Bettvorlagen, Läuferſtoffe; H. Engelhard Nachf., N 3, 10, lichtbeſtändige Tapeten, Teppiche, Läufer, Vorlagen, Linoleum jeder Art, beſondere Aufmerkſamkeit er⸗ regte die Tapete„Salubra“, die jederzeit mit Seife und Bürſte abge⸗ waſchen werden kann; Möbelaus Karl A. Dietrich, E 3, 11, Wohnungs⸗Einrichtungen und einzelne Möbelſtücke in jeder Holz⸗ und Stilart, ſowie Polſterwaren aus eigener Werkſtätte; Metzger u. Oppenheimer, Oefen und Röderherde, Haus⸗ und Küchen⸗ geräte; Konſumverein Mannheim, e. G. m. b.., der alle möglichen Lebens⸗ und Genußmittel ausgeſtellt hat und ſchließlich war noch Ludwig Groß, F 2, 4a, mit Stand⸗Uhren in Mahagoni, Nußbaum, Eichen.—— 5 Begräbnis von Fritz Lockowitz. Lachender Sonnenſchein ſtrahlt vom tiefblauen Himmel. Jubilievende Amſeln und Lerchen ſingen dem ſtummem Sänger ein Grablied. Prieſtermund verkündet das Los der Menſchen auf Erden mit dem Hoffnungstroſt auf ein Jen⸗ ſeits, Freundesmund preiſt den Entſchlaſenen als den Treueſten einer, wahrlich, hier wurde ein guter Menſch zur betzten Ruhe ge⸗ bettet. Unter dieſen Zeichen fand am vergangenen Montag das Leichenbegängnis von Fritz Lockowitz ſtatt. Die große Trauerge⸗ meinde legte beredtes Zeugnis ab von der Beliebtheit des Ent⸗ ſchlafenen. Nach einem einleitenden Trauerchor:„Stumm ſchläft der Sänger“, geſungen von einem Halbchor der Mannheimer Lieder⸗ taßel unter Leitung des Chormeiſters Menz, vollzog Prälat Bauer die Einſegnung der Leiche. Zum Erbbegräbnis der Fa⸗ milie Lockowitz getragen, widmete der erſte Vorſitzende der Lieder⸗ tafel, Prokuriſt Müller, dem Entſchlafenen einen warm empfun⸗ demen Nachruf. Die Geſellſchaft„Badenia“ ließ durch ihren Sprecher Roth einen Kranz mit tiefſinnigen Begleitworten niederlegen, die eimen kleinen Abſchnitt aus dem Leben von Fritz Lockowitz bildeten. Nur innige Freundſchaft konnten dem Redner derartige Worte, die bei der Trauergemeinde einen tiefen Eindruck hinterließen, in den Mund legen. Kannte die Trauergemeinde die Bedeutung des Sinn⸗ ſpruches:„Das ſind die Starken im Lande, die unter Tränen lachen, das eigene Leid verbergen und andere fröhlich machen?“ Für einen weiteren Freundeskreis fand Pfarrer Blum von Gerns⸗ heim zu Herzen gehende Abſchiedsworte. Fritz Lockowitz war ein treuer Freund, ein ſuchender Menſch, der gefunden hatbe, dem des Lebens Bitterkeit nicht erſpart blieb, der aber erhobenen Haup⸗ tes der Unbill trotzte; er hatte gefunden den Kern aller Lebensweis⸗ heit: Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut. Sonne im Herzen, Freude an der Kunſt und ihren Jüngern, Freude an unſern herr⸗ lichen deutſchen Liedern, das alles hatte unſer Fritz Lockowitz. Er ruht nun in kühler Erde, unpergeſſen von ſeinen Freunden. Möge ihm die Erde leicht ſein. * Die Leuchtfonfäne wird heule abend nach Einbruch der Dunkelheit auf die Dauer einer Stunde wieder in Tätigkeit ge⸗ ſetzt. Das wundervolle Farbenſpiel dieſer neueſten Mannheimer Attraktion dürfte wieder viele Tauſende herbeilocken. * Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Nach Mitteilung des Städ⸗ tiſchen Nachrichtenamts befanden ſich am 25. April in den Städt. Krankenanſtalten 974 Kranke(505 männliche, 469 weibliche), und zwar im Krankenhaus 842, im Spial für Lungenkranke 101, im Ge⸗ neſungsheim Neckargemünd 31. Von den im Krankenhaus be⸗ findlichen Kranken waren 312 in der mediziniſchen Abteilung. 265 in der chirurgiſchen Abteilung, 82 in der gynäkologiſchen Abteilung, 62 im Säuglingskrankenhaus, 77 in der dermatologiſchen Abteilung, 19 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkranke und 25 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 25. April 1924 die Zahl der Kranken 885(443 männliche, 442 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer ſtädt. Krankenanſtalten am 25. April 89 Kranke (62 männliche, 27 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vor⸗ jahres. Außerdem ſind in der Heimabteilung 138 Kinder unter⸗ gebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt werden. Am 18. April war die Zahl der Kranken 921(Krankenhaus 784, Spital für Lungenkranke 106, Geneſungsheim Neckargemünd 31). Hienach war die Krankenzahl am 25. April um 53 höher als am 18. April. * Unfälſe. Sonntag nachmittag zog ſich eine 23 Jahre alte Hausangeſtellte auf der Meſſe an der Rutſchbahn eine Verſtauchung des rechten Fußgelenkes zu, ſodaß ſie ſich am Montag vormittag in das ſtädtiſche Krankenhaus aufnehmen laſſen mußte.— Geſtern ahend ſtürzte im Hippodrom auf der Meſſe eine 21 Jahre alte Frau dom Pferde und erlitt eine Oberſchenkelprellung. Sie mußte mit dem Sanitätsauto in das Allg. Krankenhaus verbracht werden. * Zuſammenſloß. Geſtern nachmittag ſtießen Ecke Kunſtſtraße und N und O 4 ein Groß⸗ und ein Kleinkroflrad zuſammen, wo⸗ dei beide Lenker zu Boden ſtürzten, ohne ſich zu verletzen. Das Kleinkraftrad wurde ſtark beſchädigt. * Waſſerrohrbruch. In der Peſtalozziſtraße brach heute früh ein Waſſerrohr, wodurch die Decke des Fahrdamms durchbrochen uurde und das Waſſer an die Oberfläche drang. Die Reparatur wurde ſofort veranlaßt. * Jahrläſſige Körperverletzung. Geſtern vormittag fuhr ein Laſtkraftwagen auf der Brückenſtraße einen Radfahrer an, warf ihn zu Boden und verletzte ihn am Kopfe erheblich. Das Sani⸗ tätsauto verbrachte den Verunglückten nach dem Allgemeinen Krankenhaus. * Lebensmüde. Aus bis jetzt noch unbekannter Urſache ver⸗ ſuchte geſtern nachmittag eine 18 Jahre alte Verkäuferin in der Woh⸗ nung ihrer Eltern in der Schwetzingerſtadt ſich durch einen Schuß mit einem Revolver das Leben zu nehmen. Die Schwerverletzte ver⸗ brachte man in das Allgemeine Krankenhaus. * Feſtgenommen wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Schneider wegen Exregung öffentlichen Aergerniſſes, ein Maurer wegen Fahrraddiebſtahls und ein der wegen Urkundenfälſchung und Unterſchlagung geſucht wird. Vereinsnachrichten * In der Vollverſammlung des Gemeinnützigen Vereins Wald⸗ hof im„Schwarzen Adler“ in Luzenberg wurde, wie uns geſchrie⸗ ben wird, einſtimmig beſchloſſen, die Verwirklichung der beſchei⸗ denen Wünſche bei der Stadtverwaltung mit allen Mitteln zu be⸗ treiben und ſich auf weitere Verzögerungen nicht einzulaſſen. Na⸗ mentlich betreffs des Bahnüberganges und der fehlenden elektriſchen Straßenbahnverbindung nach der Gartenſtadt wird der jetzige Zu⸗ ſtand immer unhaltbarer und es muß etwas geſchehen. Ohne Zwei⸗ fel müßte ſich bei gutem Willen zu ernſtlicher Durcharbeitung der Angelegenheit durch die zuſtändigen Stellen doch wohl auch hier ein Weg zur Abhilfe finden laſſen. Die Stadtverwaltung müßte nur auch für ihr Waldhofer Sieuerzahler wal etwas übrig haben, die ja übrigens gewiß keine Luxusbauten verlangen, ſondern nur im Laufe der Jahre herausgebildete Mißſtände beſeitigt haben wollen. Auch die Weiterführung des elektriſchen Kabels iſt eine Angelegenheit, die nicht mehr verzögert werden darf, ebenſo die Vervollſtändigung der Beleuchtung in der Gartenſtadt und einzelnen Teilen Waldhofs und Luzenbergs(3. B. Gerwigſtraße) Die Bänke im Stadtwald und an ſonſtigen Plätzen fehlen noch immer, ebenſo die längſt geforderten Bedürfnisanſtalten in der gewünſchten Ausführung. Auch die Badeanſtalt im Alt⸗ rhein iſt kein Luxusprojekt und darf nicht zurückgeſtellt werden. Die Brückenwage für Waldhof iſt ein dringendes Bedürfnis, ferner der verlangte Kinderſpielplatz, damit die Kinder mehr von der Straße wegkommen und manches Unglück vermieden wird. Vieles andere wäre noch zu erwähnen. Wir wollen aber nur die unaufſchiebbaren Sachen anführen und rechnen beſtimmt damit, daß die Stadtver⸗ waltung endlich auch für ihre außenwohnenden Bürger etwas zu tun gedenkt. 42 veranſtaltungen :: Film-Vorkrag./ Der Landwirtſchaftliche Bezirks⸗ verein Mannheim hatte am Montag mittag zu einem Film⸗ Vortrag über Düngungsverfahren, ſowie über Blühen und Wachſen von Pflanzen in die„Kammerlicht⸗ ſpiele“ eingeladen. Diplomlandwirt Thomae griff in ſeinem ein⸗ führenden Vortrag auf die Geſchichte des Stickſtoffes zurück und führte ſchließlich an Hand vorwiegend ſtatiſtiſchen Materials bis in die Gegenwart und zu den neueſten Verfahren. Die mit großem Fleiß zuſammengetragenen Ausführungen waren hauptſächlich für die „Leute vom Fach“ ſehr intereſſant und löſten freundlichen Beifall aus. Der erſte Film ließ uns die Stickſtoffwerke Oppau und Merſeburg mit ihren grandioſen Anlagen und ihrem immenſen Betrieb ſchauen. wäh⸗ rend der zweite uns in äußerſt intereſſanter Weiſe„das Wachſen und Blühen von Pflanzen“ vor Augen führte. Man konnte. wie man ſagt, das Gras wachſen ſehen, man ſah den Unterſchied im Wachstum zwiſchen der mit Stickſtoff gedüngten Pflanze und der nicht gedüngten, ward Zeuge des Daſeinskampfes der Pflanze und wurde ſtill vor der erhabenen Mafeſtät der Natur, die ſich auch in ihren kleinſten und unſcheinbarſten Kindern offenbart. Ein Kartoffeltrickfilm beſchloß die Vorführungen, die allſeitig Bewunderung und Anerkennung fanden. Der Sinn der Horoſkopie. Einen zweiten Vortrags⸗ und De⸗ monſtrationsabend über Horoſkopie und Aſtrologie veranſtaltete Dr. Carl Höcker im Kreiſe zahlreich erſchienener Zuhörer. Der Abend führte uns diesmal hauptſächlich in das Reich des Zodiakes(Tier⸗ kreiſes) und deren Bedeutung. Durch vorgeführte intereſſante Verſuche an Perſonen ſtellte der Redner die einzelnen Charaktereigenſchaften feſt und zur allgemeinen Bewunderung ſtimmten ſeine Ausſagen voll überein. Seine lehrreichen Erklärungen fanden freundliche Auf⸗ nahme und reicher Beifall dankte dem Redner. 0 Frühjahrs⸗Orcheſter⸗KKonzert des Mandolinen- u. Guikarren⸗ Clubs„Mandolinata“. Zahlreich hatten ſich am Samstag abend die Freunde und Anhänger des obengenannten Vereins in den Kaiſerſälen in der Seckenheimerſtraße eingefunden dem Frühling und ſeiner Muſe ihren Tribut zu entrichten. Es iſt immerhin ein Wagnis, wenn Zupfinſtrumente Orcheſterwerke zum Vortrag bringen. Aber man muß es der„Mandolinata“ laſſen, konnte ſich hören laſſen. Der Marſch aus„Boccaccio“ von F. Supé geriet recht flott.„Volksliedchen“ und Märchen“ von K. Komzack wurden warm und klangſchön vorge⸗ tragen und zeugten von eifrigem Streben und zielbewußter Arbeit. Das Vereins⸗Doppelquartett brachte die Ouvertüre aus der Oper „Zampa“ von Herold und den Walzer„Künſtlerleben“ von Joh. Strauß zur Wiedergabe.„Mignonette“, Ouvertüre von Baumann, „Sehnſucht“, Romanze von Th. Ritter, Potpourri aus„Rigoletto“ von G. Verdi, der„Schatzwalzer“ aus dem„Zigeunerbaron“, der Walzer„An der ſchönen blauen Donau“ von Joh. Strauß und einen Schlußmarſch wies ferner das Programm auf. Sämtliche Werke wurden recht gut zu Gehör gebracht. Reicher Beifall be⸗ lohnte das Orcheſter, beſonders ſeinen beſchwingten Führer Oskar Herrmann. Dann wurden die Stühle ſchleunigſt weggeräumt, um dem angeſetzten Ball auch ſeine Recht zukommen zu laſſen. * Seminar für Ausbildung der Handarbeitslehrerinnen. Eine ſoeben veröffentlichte Verordnung des Staatsminiſteriums beſagt: Zur Ausbildung von Lehrerinnen für den Handarbeitsunterricht der Schülerinnen der Volks⸗ und Fortbildungsſchule, ſowie der Höheren Mädchenſchulen wird in Karlsruhe ein Seminar eingerichtet mit der Bezeichnung: Handarbeitslehrerinnenſeminar. Die Ausbildung der Lehrerinnen umfaßt einen dreijährigen Lehrgang. Nur für einfache Schulverhältniſſe können nach Bedarf Lehrerinnen in einem min⸗ deſtens einjährigen Lehrgang ausgebildet werden. * Ein evang. Ehe⸗ und Familienſonntag. Am 13. Juni werden es 400 Jahre ſein, ſeitddem Martin Luther in den Ehe⸗ ſtand mit Katharina von Bora getreten iſt. Die evang. Welt Deutſchland wird aus dieſem Anlaß wieder ein Reformations⸗ gedenkfeſt feiern und zugleich des Segens des evang. Pfarr⸗ hauſes, das Luther an jenem Tag in der Kraft und mit dem Mut evangeliſchen Glaubens gegründet hat, eingedenk ſein. Zum Gedächtnis daran ſoll in dieſem Jahre— ſtatt des Frauenſonntags — am Sonntag, 14. Juni ein Ehe⸗ und Familienſonn⸗ tag gehalten werden. Dabei ſoll den Gemeinden der Gedanke eingeprägt werden, daß die Heiligung der Ehe und die Pflege des chriſtlichen Familienlebens eine wichtige Vorausſetzung für die Wiedergeſundung unſeres Volkes iſt. * Gebührenermäßigung für Luftpoſt. Der Zuſchlag für Luft⸗ poſtpakete wird am 1. Mai ermäßigt, im Inland von 8 auf 2 Mark bis 1 Kilogramm, von 1 Mark auf 60 Pfg. für jedes angefangene halbe Kilogramm darüber, nach dem Ausland von 4 auf 3 Mark für 1 Kilogramm von 1½ Mark auf 80 Pfg. für jedes weitere angefangene halbe Kilogramm. Für einzelne Länder gelten nach wie vor beſondere Sätze. Im Verkehr mit Danzig und der Schweiz wird dann nicht mehr zwiſchen dringenden und nichtdringenden Paketen unterſchieden. Es gibt hier nur noch eine Art von Lufpoſtpaketen mit einfachem Zuſchlag. Sie werden bei der Be⸗ förderung mit anderen Verkehrsmitteln trotzdem wie dringende Pakete ſogar mit Vorrang vor dieſen behandelt. Zug zuſammengeſtellt und geordnet. Rommunale Chronik Stürmiſche Auseinanderſetzungen in der Frankfurker Skadlverordnetenverſammlung 4 U 0 Die Frankfurter Stadtverordnetenvera, om lung behandelte in vielfach ſtürmiſchen Auseinanderſezungen eng Fraktionen des Volksblocks geſtellten Anträge auf Beſei 10 en⸗ aller monarchiſtiſchen und dynaſtiſchen Sti en m namen. Die Forderung der Kommuniſten, alle ſolche Straß n die Bezeichnungen aus Sowfſet⸗Rußland zu benennen, wurde atag der Stimmen der Antragſteller abgelehnt. Dagegen fand ein it monar; Sozialdemokratiſchen und Zentrumspartei, alle Straßen m wobe⸗ chiſtiſchen Benennungen umzutaufen, mit 30 gegen 30 Sne gab, der ſozialdemokratiſche Stadtverordnetenvorſteher den Ausſch 5 Annahme. Der Antrag der gleichen Gruppe, die Verlängergen U Bismaärckallee nach dem Flugplatz„Friedrich⸗Ebert⸗Sttaßz ozial nennen, wurde gleichfalls angenommen. Der Antrag der eichnen, demokraten, die bekannte Kronprinzenſtraße nach Ebert zu bez r im wurde zu Beginn der Sitzung zurückgezogen. Ein Antrag. auch Reichsblock vereinigten Gruppen, allen gegenwärtigen 100 odel ſpäteren Reichspräſidenten zu Ehren irgend eine neue⸗ 1 hnt. einen Platz zu benennen, wurde indeſſen vom den — Die oberen ſtädtiſchen Behörden hatten vor Monatenzhrlechen ſchluß gefaßt, dem Reichspräſidenten zum. 15 Reſi⸗ längeren Aufenthalt in Frankfurt das Bundes pa lais ei hal, denz zur Verfügung zu ſtellen. Die Deutſche Volkspartei an del die Angelegenheit eingeſchlafen zu ſein ſcheint, mmmeh,, eſen Be⸗ Magiſtrat die Anfrage gerichtet, was er getan habe, um Ant⸗ ſchluß zur Durchführung zu bringen. Der Magiſtrat hat 5 uſe der wort bisher nicht erteilt.— Die Erörterung über die 1 85 9 0 Straßen nahm ſehr oft ſtürmiſchen Charakter an, ſodaß die werdel wiederholt infolge des großen Lärmes unte rbrochen der mußte.— Der Antrag der Sozialdemokraten, am 1. Mai in ſamten ſtädtiſchen Verwaltung aus Anlaß des Weltfeiertage. beltsruhe zu halten, wurde mit allen bürgerlichen 511 gen die der ſozlaliſtiſchen und kommumiſtiſchen abgel ehn 1119 der heißnunſtrittenen Gaspreisfrage beſchloß die Verſemen ſo⸗ einſtimmig, den vom Gaswerk eingeführten ſogenannten ſoz bgulel zialen Tarif wegen ſeiner Härten für den Kleinverbraucher 2 nen und dafür einen Einheitstarif von 20 Pfennig für ei ang bikmeter zur Einführung zu bringen. Ferner ſoll ein Gas Gasv⸗ die geſamten Produktions⸗ und Organiſationsverhältniſſe der Gen ſellſchaft und ihrer Untergeſellſchaften prüfen. Kleine Mitteilungen 2 Der Offenburger ſtädtiſche Neranſchlag Ausgaben 1964850 Mark, in den Einnahmen 1574 000.. Somit verbleibt ein ungedeckter Aufwand von 390 Höhe Bis zur endgültigen Feſtſetzung ſollen Vorauszahlungen icgeneh von je der für das Rechnüngsjahr 1924 feſtgeſtellten Beſtin⸗ ſchuld gemäß Stadtratsbeſchluß angefordert werden. Die leiben mung der Jahlungstermine ſoll dem Stadtrat überlaſſen b Nus dem Lande Z. Doſſenheim, 4. Mai. Am Sonntag wurde nachräglch z alljährlich ſtattfindende Sommertagszug abgehalten. Die det teiligung war eine große. Mit vieler Mühe und Sorgfalt waeel Er beſtand aus 20 einze man ſehr viele Fremde, 1˙ 1 —4— den feſt. Gruppen. Auf dem Marktplatz ſah ſich den Zug anſahen. rte% *St. Leon bei Bruchſal, 1. Mai. Eine rohe Tat füh ſer hieſiger Einwohner gegen einen ſeiner Bekannten aus. Erſtee hatte gegen Ende des letzten Jahres ſeine Frau ſo heftig gege hel Ofen geworfen, daß ſie ſtarb. Er wollte ſich nun wieder 90 raten; als ihm ſein Bekannter gratulieren wollte, geriet* er es anſcheinend als Hohn auffaßte in große Wut, griff zu Schere und brachte ſeinem Beſucher mehrere ſchwere Stiche Kopfe und im Geſichte bei. 10 *Rheinsheim bei Bruchſal, 1. Mai. Am Montag abend 41 1 nete ſich vor dem Ort ein ſchweres Automobilung Durch das Platzen eines Reifens wurden die Inſaſſen auf Wagen geſchleudert, wobei der Chauffeur unter das Auto zu loſen kam. Er erlitt ſchwere Verletzungen und mußte in bewubige Zuſtand in einer hieſigen Privatklinik eingeliefert werden. un weitere Inſaſſen kamen mit weniger erheblichen Verletzungen mit Hautabſchürfungen davon. ſie⸗ Raſtaft, 30. April. Ein drei Jahre altes Kind fiel in! dendes Wafſer und ſtarb an den erlittenen Verbrühung aen Geſtern abend beſchloß der Verband für Leibesübung und Jugen pflege für Raſtatt und Umgebung, auch in dieſem Jahre weuß att zwar um Juli, einen Jugendſportwerbetag in Ra abzuhalten. Der Tag ſoll ſich ähnlich wie im vorigen Jahn eine noch reicher geſtalten. Zur gleichen Zeit findet auch in Raſtal beſ, Gewerbeausſtellung ſtatt, ſodaß die Sportvereine aus den Veranſtaltungen Nutzen ziehen können. auſeß rr. Baden-Baden, 1. Mat. Im großen Saale des Ralhahel wurde die diesjährige Kreisverſammlung in Anweſeche von Vertretern der Staatsregierung, der Straßenbauämter inter⸗ und Raſtatt und der Vorſtände der Landwirtſchaftlichen Kreiswiger, ſchulen abgehalten. Anweſend waren 35 Mitglieder. Zum ſitzenden wurde Oberbürgermeiſter Fieſer⸗Baden⸗Baden, deſſen Stellvertreter Bürgermeiſter Götzmann⸗Raſtatt⸗ allt Schriftführern Hauptlehrer Bohnert⸗Sasbachwalden und endel Wagner⸗Bühl durch Zuruf gewählt, nachdem Kreisvorſit el⸗ Geppert⸗Bühl die Anweſenden begrüßt und die Verſammlum ml öffnet hatte. Oberbürgermeiſter Fieſer übernahm den Vorſiß zie⸗ Dankesworten für das ihm bewieſene Vertrauen, worauf 15 el⸗ Tagesordnung eingetreten wurde. Kreisvorſitzender Geppeß 50 ſtattete den gedruckt vorliegenden Bericht des Kreisrats und 5 2 demſelben mündliche Erläuterungen. Die verſchiedenen Punk e i. Tagesordnung wurden dann jeweils nach längerer Ausſpra e de⸗ Sinne der Anträge des Kreisausſchuſſes erledigt. Im Intereſſ Tabakbaues der Bevölkerung des flachen Landes wurn ſchloſſen, an den Reichsrat und den Reichstag folgende Reſo ſehen zu richten:„Die tabakbauenden Landwirte des Kreiſes Baden ſen mit Beſorgnis der kommenden Steuer⸗ und Zollgeſetgebmſch gegen und befürchten, daß dabei infolge nicht genügender Ril ba⸗ nahme auf den heimiſchen Tabakbau dieſer wichtige Zweig deeng diſchen Pflanzenbaues und damit ungezählte Kleinbauernetiſteen gefährdet werden könnten. Die heutige Kreisverſammlung des ſes Baden nimmt ſich dieſer Sorgen und Befürchtungen der G0 geſeſſenen Landwirte an und bittet dringend, bei der enannterahh ſetzgebung dem badiſchen Tabakbau die gebührende Rückſichn and' angedeihen zu laſſen und dafür beſorgt zu ſein, den badiſchen de wirten die Möglichkeit des Tabakbaues zu erhalten.“ Dieſe 5 in⸗ von Abg. Oberbürgermeiſter Renner ⸗Raſtatt begründet un and⸗ ſtimmig gutgeheißen. Ueber die Frage, wo der Neubau einer ent⸗ wirtſchaftlichen Kreiswinterſchule errichtet werden ſol u⸗ ſtand eine lange Debatte. Der Kreisrat hatte ſich für Büh mm⸗ geſprochen und in dieſem Sinne entſchied ſich auch die Verſaſ lung. Nach Erledigung der Tagesordnung dankte andeskommihn Gräſer⸗Karlsruhe dem Kreisrat und ſeinem Vorſitzenden für Tätigkeit, worauf die Tagung von Oberbürgermeiſter Fieſet 0 ſchloſſen wurde. de Hornberg, 30. April. Die ungünſtige finanzielle Lage n, Krankenkaſſe Wolfach zwingt zu einer erheblichen Er höh des Beitragsſatzes von 5½ Prozent auf 675 Prozent. de mißliche finanzielle Lage iſt verurſacht durch die Rückwirkung ſe außerordentlich hohen Krankenſtandes der letzten Monate. Im Krah Vierteljahr mußten beiſpielsweiſe zehntauſend Mark mehr an 1del kengeld ausgezahlt werden, als voranſchlagsmäßig erwartet wo war. Die Grhöhung ſoll am 1. Mai in Kraft treten. Volksblock abgele ge. — — Nus der Pfalz 8 dauburenthal 2. Mai. Am Sonntag, den 5. Juli, begeht die ſähri ummenanſtalt Frankenthal das Feſt ihres 10 0⸗ don Beſtehens. Mit der Feier ſoll eine Ausſtellung weng Arbeiten der Schüler der Anſtalt und Erwachſenen verbunden Aaguſt de 5 1 iſt 5 1 von 95 7 5 beſucht. 5 Im ds. Is. ſoll in Neu ein Fortbildungslehrgang für Gehör⸗ ſag ſtalkfinden, der—3 eee ee —5 en uſtadt(Haardt), 3. Mai. Das Eiſenbahnunglück im pol⸗ herrn— orridor hat auch die Familie des hieſigen Stadtbaurats Kruder erach ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen. Die Frau ſeines fuf 8 eine in Oſterode wohnende bedeutende Aerztin, befand ſich wei l iſe nach Berlin in dem Unglückszuge und zwar mit ihren Aerzti indern(Fnabe und Mädchen) und einer Kinderſchweſter. Die ſchrzn das Mädchen und die Kinderſchweſter ſind tot, der Knabe ſhrer Mienest. Die Aerztin, eine geborene Sonntag, wollte zu 80⁰* nach Berlin reiſen, ihr Mann ſollte ſpäter nachkommen. Schwös wenigſtens er vom Tode verſchont. Frau Gerach, die Eſtens ten des hieſſgen Stadtbaurats Gerach, iſt in Aerztekreiſen waf Ube bekannt geweſen als eine hervorragende Frauenärztin, deren r ganz Süddeutſchland verbreitet iſt. * ez nicher: Ingbert, 5. Mai. Ausgehend von dem Gedanken, daß da richtig iſt, daß die Jahrtaufendfeier der Rheinlande nur woralibbinland bezw. die rheiniſche Provinz angehe, es vielmehr läuraliſche Pflicht des ganzen linken Rheinufers iſt, dieſes Jubi⸗ einer eu gedenken, hat der Stadtverband für Leibesübungen in ag ähnberbindlichen Zuſammenkunft einſtimmig beſchloſſen, den gehen wie die übrigen Städte und Orte des Saargebietes zu Nachbargebiete e. Darmſtadt, 5. Mai. Ein ſchwerer Einbruch wurde am ſden im einer Parterrewohnung hier verübt, an der die Roll⸗ ſiel herabgeleſſen und die Bewohner verreiſt waren. Den Tätern en 400 M. Bargeld und 38 Dollar in die Hände, ferner eine edgoldene Panzeruhrkette, 1 Trauring, gez. Toni Schatz 11. 2. 1gein Siegelring in Meſſing und Gold mit blaßblauem Stein, Wler Aing in Kupfer und Gold mit rotem Rubin u. a. mehr. licz⸗Wie wir nachträglich erfahren, iſt in der Beckſtraße unter ähn⸗ feht Verhälmiſſen ein gleicher Einbruch verübt worden. Es emp⸗ dlafehr beim Verlaſſen der Wohnung niemals Rolläden herunter⸗ Suudt z E. L. Mainz, 3. Mal. Die Solomitgtieder des Mainger am ttgeaters veranſtalteten unter dem Titel Walpurgisnacht, noſſ Samstag zu Gunſten der Wohlfahrtseinrichtungen der Ge⸗ Lal bbaft deutſcher Bühnenangehöriger eine große Feſtlichkeit mit de die in ſämtlichen Räumen des Stadttheaters ſtattfand und bide guten Beſuch aufzuweiſen hatte. Den Auftakt zu dem Abend alete eine, von Max Maleu verfaßte luſtige Revue, in der ber lei Zeiterſcheinungen gloſſiert und Mainzer Lokal⸗ und Bühnen⸗ bältniſſe, wie man hier ſo ſchön zu ſagen pflegt,„durch den Kakao on gen wurden. In dieſer Revue trat alles in höchſt eigener Per⸗ ntenuß, was in der ſchwülen Luft des Theaters lebt und webt, vom Nädeddnken Hans Islaub angefangen bis zum kleinen Ballett⸗ wel, und des Lachens und Beifalls war tein Ende. Nachher gabs und z auf der Bühne im Foyer und in den Wandelgängen. Sekt⸗ Lkörouzen, in denen die Damen der Oper und des Sbauſpiels Gaſleeundliche Heben fungierten, ſorgten für das leibliche Wehl der werte. Einen Hauptanziehungspunkt bildete aber die z. T. ſehr Fia wollen Tombola⸗Gewinne. Man konnte dort eine dheche Eickemeyer oder Schönberger Kabinett, einen Lederkoffer oder atie Rieſenkorb mit allerlei Delikateſſen gewinnen, ſo man Glück 3 auch ein nagelneues Fahrrad, einen Schlafanzug oder ein ele⸗ daul ds Koſtüm. Die einheimiſchen Geſchäfte hatten ſich wieder ein⸗ geſtt mächtig angeſtrengt und dem Ausſchuß Gaben in Hülle und Fülle ſatlte, ſodaß die Loſe im Handumdrehen verkauft waren und ein ben cder Erlös aus der Tomboſa verbucht werden konnte.— Zu Fe Feſt war auch eine ſehr hübſch und geſchmackvoll ausqeſtattete ſöſſtſchrift erſchienen, die Beiträge von gegenwärtigen oder eren Mitgliedern der Mainzer Bühne enthielt und eine große Ucahl wohlgelungener Karikaturen der bekannteren Sglokräfte. 7 beſondere Verdienſte um die Porbereitung und erfolgreiche worchführung des Feſtes hatte ſich Oberregſſſeur Kurt Daum er⸗ arben, der in mochenlanger angeſtrengter Arbeit die Hauptlaſt der denierung der Mainzer Walpurgisnacht trug. Tagungen Tagung der Badiſchen Geſellſchaft für ſozlale Hygiene fell Am Sonntag. den 17. Mai ds. Js. veranſtaltet die Badiſche Ge⸗ laſſchakt für ſoziale Hygiene im Saal der Allgemeinen Ortskranken⸗ lnde zu Karlsruhe ihre diesjährige Mitgliederverſamm⸗ „di g. Hauptgegenſtand der Erörterungen werden die Vorträge über liche Unfruchtbarmachung von Geiſteskranken“ ſein. Ueber die ärzt⸗ 15 Seite dieſer wichtigen Frage werden Oberarzt Dr. Möckel⸗ die zloch und Geh Medizinalrat Dr. M. Fiſcher: Wiesloch. über Mit thiſche Seite Pfarrer Joſ. Maner(z. Zt. Freiburg) berichten. nif dieſer Mitgliederverſammlung wird eine Kulturhygie⸗ bede e Ausſtelluna verbunden ſein. Die Ausſtellung, für die die badeiendſten ſtaatlichen Sammlungen Badens und große außer⸗ Lerfſ e Sammlungen und Privatbeſitzer wertvolle Gegenſtände zur 5 Ugung geſtellt haben, findet im Generallandesarchiv zu Karls⸗ beſoh ſtatt. Sie ſoll den Einfluß der ſeweiligen Kulturzuſtände. ins⸗ 18 Badens. auf die geſundheitlichen Verbältniſſe unſeres Hei⸗ landes durch Kunſt⸗ und Kulturdenkmäler veranſchaulichen. * * Der Württ. Landesverband des D. Seevereins veranſtaltet Nerlin.—9. Auguſt eine Sonderfahrt nach der Waſſerkante und zert m.(Siehe Anzeige im Mittagsblatt.) Die durch ihre Kon⸗ grupeiſen in Amerika rühmlichſt bekannte„Schwäbiſche Lieder⸗ 7(Chormeiſter Kromer) wird an der genußreichen und billi⸗ Jahrt teilnehmen. air been theimer Zeitung[Rbend⸗Husgade) 5. Seite. Nr. 207 Sportliche Kundſchau Sizilianiſcher Frühling Abſchluß der A. D. A..⸗Sizilienfahrt— Die Targa und Coppa Florio. Von Siegfried Doerſchlag Palermo, 2. Mai. Landſchaftlich iſt dieſe Fahrt von Rom nach Neapel längs der Abruzzen ſehr, ſehr eindrucksvoll. Aber— allzu„eindrucksvoll auch die Straßenbeſchaffenheit. Ich vergebe den deutſchen Landräten, auf die ich ob der im letzten Jahre durchgeführten Straßenauf⸗ ſchotterung mit lockerem, ungewalzt hingeworfenem Geſtein herg⸗ haft geflucht hatte, alle dieſe ihre Sünden, denn was die italieniſche Straßenbauverwaltung(ſofern ſüdlich von Rom eine ſolche exiſtie⸗ ren ſollte) in Straßenſchotterung bot, meilenlang, hunderte von Kilometern lang, das läßt die deutſchen, ungewalzten Neuauf⸗ ſchüttungen als harmloſe Neckereien erſcheinen. Dazu die fort⸗ währenden Abſchläge. Jeder Uebergang über einen Bach iſt ſpitz⸗ winklig angelegt, und ſelbſt, wenn man nur im 30 Kilometer⸗Tempo über ſolchen Aufwärts⸗Winkel hinwegfährt, wird man hoch hinauf⸗ geſchleudert und ächzen die Federn. Auf dieſer reifenmordenden, federnfreſſenden, motorzerrüttenden Landſtraße zog nun die Ko⸗ lonne der A. D. A..⸗Sizilienfahrer ihren Weg. Beſonders die Motorradfahrer konnten einem leid tun. Aber, ſportsfroh, wie ſie nun einmal ſind, ließen ſie ſich ihre Stimmung nicht verderben, ſondern ſauſten mit ihren Maſchinen über Stock und Stein hinweg, daß es ſchier eine Luſt ſchien. Der Motorradfahrergruppe hatte ſich ein Nachkömmling angeſchloſſen: Paul Jockel⸗Köln, der Leiter der Deutſchlandfahrt, der noch am Sonntag im Rheinland einen Kraftfahrertag mitgemacht hatte, der am Dienstag in München zu einer Sitzung war, und der am Donnerstag ſeine B. M. W. von Rom nach Neapel ſchnurren ließ, daß es eine Freude war. Nur ein Teil der Sizilienfahrer war zum Empfang beim Papſt erſchienen. Die anderen hatten ſich ſchon am Tage nach der Ankunft auf den Weg nach Neapel gemacht. Einer der Teilnehmer hatte das Pech, beim Rückwärtsfahren in Rom gegen einen Gas⸗ kandelaber zu ſtoßen, was 5000 Lire Sachſchaden verurſachte. Be⸗ rappen und weiter, war auch die Loſung dieſes Herrn.— Nun aber, ab Rom, lachte den Sizilienfahrern endlich die Frühlingsſonne. Auf der Steigung nach Albanso erreichten wir den Stoewer⸗Wagen eines Bekannten, den ich doch nicht kannte: Direktor Chriſt, der mich im Herbſt vorigen Jahres nach ſchwerem Autoſturz auf der Land⸗ ſtraße aufgeleſen hatte, als ich beſinnungslos war. Hier, zwiſchen Mittelländiſcher Meeresküſte und Abruzzen, konnten wir uns end⸗ lich begrüßen und kennen lernen. Von Velletrie bis Formia, 100 Kilometer lang, ſchnur⸗ gerade Flachſtrecke. Wie ſehr geſchottert und miſerabel ſie auch ſein mochte im 80 Kilometer⸗Durchſchnittstempo brachte unſer Simſon⸗Supra ſie hinter ſich. Bei Terracina war die Mittelmeer. Küſte erreicht. Weiße Segel auf tiefblauem Waſſer. Weiße Schaum⸗ kämme über rotgelbem Strand, und ein paar hundert Meter öſt⸗ lich, rauh, unwirſch, grotesk in ſeinen Bildungen, jäh aufragend aus dem fruchtbaren Küſtenſtrich die Abruzzen. An den Hängen zerfallene Dörfer, unſinnig aufgeklext auf wildes Geſtein, unmo⸗ kiviert angelegt auf kaum zu befahrenden Berghängen. Zerbrochene Fenſter, zerborſtene Wände, zertrümmerte Etagen. So eng, daß gerade nur ein Wagen durchkann, die Straßen, Schmutz in allen Winkeln. Schmutzig auch die Bevölkerung. Unkultur, wohin man blickt. Und doch gerade hier die Gegend ſo ſchön, ſo eindrucksvoll der Gegenſatz zwiſchen Meer und Gebirge, ſo majeſtätiſch die Na⸗ tur. Faule Burſchen reiten auf fleißigen Eſeln. Citronenwälder, Apfelſinenwälder tragen eine unerhörte Fülle reifer Früchte. Strup⸗ piger Kakdus ſäumt die Straße. Kein Wegweiſer weiſt den Weg, und keine Telegraphenlinie gibt das Geleit. So verſchwenderiſch hier die Natur war mit ihren Segnungen, ſo karg hielt ſie die Menſchen, die in ihr wohnen. Köſtlich der Blick von Formia auf die Meeresfeſtung Gasta, deren Leuchtturm im werdenden Abend blinkt und gleißt. Im Fluge paſſieren wir einen der nach Sizilien ſtrebenden Wagen. Gerade auf dieſer ſtraßentechniſch ſo miſerablen Strecke nach Süden ſcheint unſer Simſon⸗Supra den Rekord halten zu wollen. Und das ſei hier eingeſchaltet: dieſe Geſellſchaftsfahrt nach Sizilien iſt ob der großen Tagesſtrecken und der miſerablen Straßen zu einer Prüfungsfahrt erſten Ranges geworden. Fahrer und Fahrzgeuge haben hier ihr Können mehr zu beweiſen als je auf einer deutſchen Prüfungsfahrt der Nachkriegszeit. Wer das A. D. A..⸗Fahrtpro⸗ gramm innehalten will, muß einen Wagen haben, auf den er ſich reſtlos verlaſſen kann, und der keine Pannen kennt, und muß ein Fahrer ſein, der Wagen und Maſchine zu meiſtern verſteht. Die — 8 hatten, taten gut, ihre Maſchinen in Roms Garagen zu aſſen. Im Dunkel des Abends verfuhren wir uns. Statt nach Cas⸗ cano nach Caſſino. Was mitten in den Abruzzen liegt. Bergauf und bergab gings auf ſchmalen, ſchotterbeſäten Straßen. Leer, öd und ausgeſtorben hier die Gegend. 50 Kilometer durch zerklüftetes Felsgebirge. Kein Dorf, keine Hütte, immer weiter vorwärts, hinein ins Ungewiſſe. Nachtdunkle Wälder, ſteil ab. fallende Täler, Schluchten, die das Motorgeknatter verhundert⸗ fachen. Und am Himmel neben dem Meer ſüdlicher Sterne ein Stückchen Mond, das über Beragipfel und durch Wald und Sträu⸗ cher dann und wann durchbricht und die Landſchaft in ihrer gro⸗ tesken Zerklüftung zeigt. Lang, unendlich lang, dehnte ſich die Straße bis Neapel. In den wenigen Ortſchaften, die zu paſſieren waren. immer wieder dieſelbe kulturelle Zurückgebliebenheit. Die Straßen ein Meer durcheinandergeworfener Steine. Abſchläge, die plötzlich, unerwar⸗ tet im Lichte der Scheinwerfer auftauchten. Alle Bahnübergänge verſchloſſen. Eingangs von Neapel dann zwei Motorradfahrer, die mutig in die Nacht hineingefahren waren. Wir atmeten er⸗ leichtert auf, als wir das Ziel an der Vra Carracciola in Neapel erreicht hahen. Die A. D. A..⸗Fahrt hat hier an ſich ihr Ende erreicht. Denn die Weiterfahrt nach Palermo geht im Sonderdampfer vonſtatten. Unſer Simſon⸗Supra aber, der ſchon die Garmiſch⸗Patenkirchner Winterfahrt und die ADAC.⸗Deutſch⸗ landfahrt wacker durchgehalten hatte, hat auch die Strecke von ſei⸗ nem Heimatsort Suhl bis Neapel ohne jede Panne durchgehalten. Immer mit an der Spitze. Das iſt eine Hochleiſtung deutſcher Technik, die hier, im fernen Süden und am Ziel der erſten Aus⸗ landsfahrt der Nachkriegszeit erfreut und ſtolz anerkannt ſein mag. DAPHER-· PIOTOREN- GESETILSCHAET ERK GNTERTURNHENNHTWERK NMAHRLENFEELOE — WkEREK SINDELFINSHEN——· Zur Organiſation der Sizilienfahrt ſei übrigens an deren Abſchluß geſagt, daß mit Ausnahme der Hotelmiſere in Rom alles in ſchön⸗ ſter Ordnung war, gut vorbereitet, gut die Hotels und zufrieden⸗ ſtellend die Garagenfrage. Dieſe erſte deutſche Geſellſchaftsfahrt ins Ausland muß alſo als ausgezeichnet gelungen und der Nach⸗ ahmung wert bezeichnet werden. Die Targa und Coppa-Florio 265 Fahrer und Mitfahrer brachte der A. D. A..⸗Sonder⸗ dampfer„Argentinia“ von Neapel nach Palermo. Frohſinn an Bord, und heißer Sommer, als die Argentinia vor Palermo an Anker ging. Für Unterbringung der Sizilienfahrt⸗Teilnehmer in den beſten Hotels war hier einwandfrei geſorgt worden. Am Nachmittag gings mit dem Maybach⸗Wagen, der als Ober⸗ leitungs⸗Wagen mit an Bord genommen und nach Palermo ge⸗ bracht worden war, auf die Targa⸗Florio⸗Rundſtrecke. Unendlicher, weißer Staub auf den Straßen bis zum Startort Cerda. Durch⸗ einanderquirlendes Fuhrwerk und löchrige Straßen. Das aber ſei dem Maybach anerkannt: ich kenne keinen Wagen, der ſo be⸗ quem und ohne jede Erſchütterungen über alle Straßenuneben⸗ heiten hinweggeht, als dieſer 22/70 PS. Mahbach, der nicht ge⸗ ſchaltet zu werden braucht und der ſo geräuſchlos ſeines Wegs geht, daß es eine Freude iſt. Am Bahnübergang bei Cerda bogen wir auf die Rennſtrecke ein. Während wir an den Tribünen halten, jagt der blaue Bugatti Antonellis an uns vorüber. Dann bringt uns der Maybach rund um das Madonie⸗Maſſiv. Von Meereshöhe hinauf zu 960 Meter Höhe. Immerfort bergauf und bergab. Keine 100 Meter ohne Kurve. Das aber fällt auf: mit der Vorjahrs⸗ ſtrecke iſt die Straßenbeſchaffenheit dieſes Jahres nicht zu ver⸗ gleichen. Im Vorjahre war die Madonie⸗Rundſahrt ein Kampf mit zerfahrenen, ſteinſpritzenden Bergſtraßen. Nun hat Herr Florio ſie reparieren laſſen Jetzt iſt ſie ſo gut, wie eben nur eine Landſtraße ſein kann. Geblieben ſind nur die unendlichen Krümmungen und die Steigungen und Gefälle. Und ſelbſt, wenn die Geſchwindigkeit des diesjährigen Siegers die des Vorjahrs⸗ Siegers, des Deutſchen Werner, der auf Mercedes mt deutſchen Continental⸗Reifen, auf deutſchen Fichtel& Sachs⸗Lagern, mit deutſchen Boſchkerzen uſw. ſeinen gewaltigen Erfolg errang, über⸗ ragen ſollte, ſo wäre das nur ein Beweis für die glänzende Be⸗ ſchaffenheit der Rennſtrecke von heute. 108 Kilometer ſind für die Teilnehmer an der Coppa Florio viermal, für die Teilnehmer an der Targa Florio fünfmal zurück⸗ zulegen. Was dies aber in Wirklichkeit heißt, wird nur der er⸗ meſſen können, der dieſe gigantiſche Strecke durch Siziliens Felſen⸗ berge in Augenſchein genommen hat... Gewaltiges,— das ſport⸗ lich Höchſte! 4 Hier in Palermo erreicht mich ein Brief der Daimler⸗Werke, der Aufſchluß gibt über die Nichtbeteiligung von Mercedes. Die Daimler⸗Werke ſchreiben, daß ihre großen Rennſiege im Jahre 1924 bewieſen haben, daß die deutſche Induſtrie den Kampf mit dem Ausland nicht zu ſcheuen braucht. Die Möglichkeit einer ge⸗ ſchäftlichen Ausnützung eines Rennerfolges in Italien ſei aber äu⸗ ßerſt gering, da die deutſche Autoinduſtrie infolge der hohen Ein⸗ fuhrzölle auf dem italieniſchen Automarkt kaum mehr konkurrenz⸗ fähig iſt. Die Beteiligung an Rennen habe aber für die Induſtrie nur Zweck, wenn Erfolge ſich wirtſchaftlich auswirken können, dürfe aber nicht Selbſtzweck ſein.— Dieſem Standpunkt wird vom volkswirtſchaftlicher Warte aus nicht widerſprochen werden können. Die Targa und Coppa Florio in Sizilien Palermo, den 3. Mai 1925.(Telegramm) Sizilianiſches Rennen auf der Rundſtrecke: Targa⸗Florio über 540 Kilometer: 1. Conſtan⸗ tint auf Bugatti in:82:27,4 Stunden; 2. Wagner auf Peugeot in:37:20,.— Stunden; 3. Boillot auf Peugeot in:40:80,2 Stun⸗ den. Coppa⸗Florio über 432 Kilometer: 1. Boillot auf Peugeot in:04:22,— Stunden; 2. Wagner auf Peugeot in :06:52,.— Stunden. Der deutſche Ingenieur Cockerell auf Cocke⸗ rell endete unplaziert. wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſchet Wetterſtellen(72s morgens) Luft⸗[Tem⸗ See⸗„[Ssg82 Wind r 222 Dohe zn da eee, m mm Se 8 s Richt. Stürke 85 Verihem— 7 18 ſ ſüinf— heſer Königſtuhl. 563 758.3 11 15 7 80 leicht[wolkenlos— Karlsruhe 127 757,9 11 19 8NO 70 bedeckt 0 Baden Baden] 213 7580 11 19 29 1* 0 Villingen 780 760.4. 7 16 5 W 72 5 1 Feldberg. Hoſſ 1281./ 634,1 5 5 5 SW ſmäß. Regen— Badenweilertn—]!————— 785 Si Blaſien—— 6 15%NWleicht] Regen 1 Höchenſchwbd——!—-—————— Der von Grönland bis zur Oſtſee reichende Hochdruckrücken verlagert ſich langſam nordoſtwärts, während von den britiſchen Inſeln ein Tiefdruckgebiet vorſtößt. Auf ſeiner Vorderſeite dringt ein weiteres unregelmäßiges Regengebiet vor, das ſich von der Nordſee bis Südfrankreich erſtreckt. In ſeinem Bereich und auch in Süddeutſchland bald ſtärkere Strömung und Niederſchlag zu erwarten, mit ſtärkeren ſüdweſtlichen Winden und nachfolgender mäßiger Abkühlung. Vorausſichliche Witterung für Mittwoch bis 12 uhr nachts: Meiſt wolkig, ſtrichweiſe Regen mit Gewitter, auffriſchende ſüdweſt⸗ liche Winde, etwas kühler. Der Lebenslauf der Haare iſt ein verhältnismäßig kurzer. Bei Frauen beiſpielsweiſe wird oft bereits nach dem erſten Wochenbett ein ſtarkes Zurückgehen beobachtet und mit jedem weiteren Kinde werden die Haare ſchwächer. Da gilt es, dieſe ganz beſonders pflegen und behandeln. Als Lang hervorragendes Haarpflegemittel iſt daher ſolchen Frauen das Lavarenſalz zu empfehlen, das man heute in den Apotheken und vielen guten Drogerien erhält. Man löſt hiervon 10 Gramm in einem halben Liter Waſſer und wäſcht hiermit unter ſpäterem Nachſpülen mit Waſſer die Haare. Der Erfolg iſt in die Augen ſpringend: die Haare werden ſauber, glänzend, bleiben weich und ſchmiegſam und laſſen ſich ſofort ohne im Kamm haften zu bleiben, kämmen und friſteren. Keine Frau wird an derartigen Vorzügen achtlos vorüber⸗ gehen. Em65 NIEIN. AUTOPIORIL-u. HOITORENFEABNUK A:., NIANNHTIDI BENZWERRE GAGGENAU GGGENAUVBADEN VERIRETUNG: NIERCEDES-BENZ-AUTOMOBHLOGESELLSCHAFT M. B.., NANNHEIM, P 7, 24. — —— — —— ——— ——— ——— —— 6. Seite. Nr. 207 Neue Mannheimer Zeitung([Adens⸗Nusgabe] mat 1025 Dienskag, den 5. 5 Berliner Deviſen Aumtlich 8 4 B. 4 rp. G 5 B. 5 rp. Hollane. tate teger don 1688 1690% n Busnos⸗Aires.615 1619 8.624 1,828 5 Druſſel. 21ů25 2151 2126 21.84 8 Chriſtiania. 70⁰¹ 70.¹9 71.11 7⁴.29 2 Danzg 80 67 80,87 5 80,77 80,97 25 Kopenbdagen, 19.55 15.15 5 78,13.88 Eſabon 20275 40.325 5 20.275 29.855 Stockholm. 11224 112.52 5 12.21 112.49 Helſing ore. 10.553 10 603* 10,585 10,508 Stallen. 1126 1730..225 17.268 5 Fondon; 20.327 20877 5 20,357 40.407 5 New⸗Nort.105.205 a.195.205 5 Daets. 21.925 21.905 21985 22.045 5 Schtostz 51 10 81.30 2 91.11¹ 81.81 5 Spanien. 60.92 65938 5 6¹,44 61.80 Jabhan.763 1757 0.461.758 5 Konftantinopel. 224.25 05.235.245 7 dao be Jaszeſio 96 6743 5 322 33844˖ Wen abg. 5505 8949 59.0557 59,1854 5 — 12425 12.45 12.425 12.415 Jugoſtaplen.75.37 5 5,½5 1 Dadäreft. 5931 5,01 8.888.908 7 .84 307 85.06 307 2 Athen 7,88 791¹ 2.94 7,98 5 Börſenberichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Abbröckelnde Tendenz Frankfurt a.., 5. Mai.(Drahtb.) Die Börſe zeigte auch heute wieder das Bild hochgradiger Luſtloſigkeit und Zurückhaltung. Infolge des Geldmangels bleibt das Publi⸗ kum fortgeſetzt dem Börſengeſchäft fern, ſo daß die wenigen Ge⸗ ſchäfte, die abgeſchloſſen werden, nur unter den Börſianern ſelbſt getätigt werden müſſen. Die Abgaben ſind auch heute wieder in der Mehrzahl und ſtammen in der Hauptſache vom Produktenmarkt, auf dem die Schwierigkeiten in der Abwicklung der Mai⸗Geſchäfte immer größere Kreiſe ziehen. Genau wie geſtern ſind die Kurs⸗ verluſte nicht ſehr erheblich, ſondern ſchwanken nur zwiſchen ½ und 1 PpCt.; Buderus allerdings und Wayß u. Freytag haben größere Verluſte zu verzeichnen. Deutſche Anleihen ſind gut behauptet, Kriegsanleihen 0,585, ausländiſche Renten ſind aber eher ſchwächer. Im Freiverkehr war die Tendenz wieder ſchwächer. Api 1,2, Becker Stahl 1,15, Becker Kohle 575, Benz 495, Brown Boveri u. Cie 60, Growag 0,130, Kunſtſeide 304, Deutſche Petroleum 14, Raſtatter Waggon 475 und Ufa 75. Der Geldmarkt war etwas flüſſiger. Die Zinsſätze ſind unverändert geblieben. Stand der Reichsbane vom 30. April 1925 Scharfe Anſpannung des Reichsbankinſtituts Der letzte Monatsſchluß brachte der Reichsbank eine beträcht⸗ liche Anſpannung ihres Status. Nach dem Ausweis der Bank vom 30. April waren die Kredit⸗ und Zahlungsmittelanſprüche an ſie diesmal ſtärker als zum Ultimo März d.., ſie hielten ſich etwa in den Ausmaßen des Ultimo Februar d. J. Wechſel⸗ und Lombardanlage ſind in der Berichtswoche um 300,6 auf 1573,2 Mill. R. gewachſen(gegen 1605,3 Mill. R Ende März, 1827,3 Mill..% Ende Februar), und zwar nahmen die Wechſel⸗ beſtände um 229,6 auf 1496,2 Mill., die Lombardforderungen um 71 auf 77 Mill. Rν zu. Der von privater Seite beei der Reichs⸗ bank geltend gemachte Kreditbedarf belief ſich auf 235,2 Mill. ReI; an bei öffentlichen Stellen rediskontierten Wechſeln gelangten 76,5 Mill. Rl ins Portefeuille der Bank zurück, während die Bank auf ihre Schuld bei der Rentenbank 11,1 Mill.=„ in landwirtſchaft⸗ lichen Wechſeln abzahlte. Das Rentenbankdarlehen iſt damit auf 24,7 Mill. R zurückgegangen, die Summe der rediskontierten Wechſel verminderte ſich auf 606,7 Mill..I. Kurszoettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Goldmarkkurſe.) Srankefurter Dividenden⸗Werte. VBaul ⸗Alktien. 4. 8. D Hypothekendn!——— „Ueberſ.⸗Bant 94.50 94, 4.—— Rheln Creditbank 3,57 3,55 Rhein. Hyp.⸗Bant 7,25.,25 „Verelnsbantk 85, 85.Südd..⸗Cred.⸗B.— Hiecnt.-Geſellſch 115,1 11,0 Südd. Discontog. 99, 99.25 Dresdnet Bank 108. 106,0] Wiener Bankver. 5,75 5,75 kftt, Hop.⸗Bant 85,50 94.— Wttbrg. Bankanſt.—.——, Allg D Creditot“ 90, 90. Vabiſ e Bank.. 34,— 84.25 Bank für Br. Ind—.— 87,50 Bapr..-Cred. W.—.——. „ Hop. u. Wb. 3,60 8 60 Barmer Bankoet..5 1,45 Berlinet Handg 1410, Metallb d..⸗G.“ 108,5 107,5. Notenbank 70.15—, Com. u. Priotbt“ 102,5 102.5 Mitteld. Erdit⸗B.« 99,75 99.75„Vereinsbank—.——.— Ormft. u. Nat.-.? 12640 125.0 Paſe d..⸗Bk. 6,25.25 Mannh. Berſ.⸗Geſ.——. Deuiſche Bant 124.6 124.6 Oeſter. Creb. Auſt. 8,10 8,10 Frantf. Allg. Verf. 90,50 90,— .⸗Aflatiſche Bant———, fölzer Hyp. ⸗Bl. 7,25 7,. Sberrh. Verſ.⸗Geſ. 120,0 120.0 D. Effett u. Werte 93.5 98.50] Reſchsdan 132.0 131,0J Frankf. R. u. Mitv. 67.— 67.50 Vergwerle ⸗Akktien. Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 8,10 8,— do. Eiſenind.“ 81,— 76.50 114,2 114,0 heln Braunkohle 142,5 142,0 7 Hellbronn“—,—. Tellus Bergbau 3,60 8,40 VB.K. u. Laurahütt' 70,.— 69,.— Pochunggds ne J8.g J25 Kaper Bergbau 120,0 130,0 Duherusſiſenw 76,5 74,65 Kaliwert Aſchersl. 16,5 16.— .Lugem Bgw' 97,75 95,50 Kalfwrk. Solzdetf.—.—— Sichweil Bergwk. 138 5—, Kallwerte Weſter 20.45 20, Arledrichsh. Bgw—.——.Lotht. H. u. B..“ 98,— 98, Gelſenk Bergwk.-.78 J8.— Mannesmanaröh. 50.75 59,25 Gelſenk. Gußſtahl 27,50 27.— Crausport-Aketien. Schantungdahn—,— 8,— Lire c. Llogd 74,50 72.90 JBaltimore& Ohio—,— 59,50 Hög.⸗Amt. Paketl. 71.— 70,25 Oeſter.-U. Sl.⸗B..—.— Juduſtrie⸗Aletien. Bad. Antl. u. Sode 138 0 137/7J Cement Karlſtadt“ 88,— 80,— Bad. Elektr.-⸗Geſ.— 9,46„ Lothr. Metz—.——.— Bad. Maſch. Durl. 100,0 10,0 Chamotteunna.— Bad. Uhren Furtw. 17, 17.— Chm. Wrk. Albert? 129,5 130.0 Bayelſch. Splegei.50 4,300„ Goldenberg- 24.40 24,50 Bayer. Telluloſe.“ 93.——, Griesheim“ 128,8 128,2 Beck& Henkel 51,— 50,50 Weiler t..“—,——,— Bergmann Elektr. 88.75 88.— Cont. Nürnd Vzg—.—— Bing Metallw 76,75 75,30l Daimler Motor.15 5,15 Bl.- u. S. Braubach IDt Eiſenh. Berlin 63,—— Brem.⸗Beſigh. Oel 5D. Gold- u S. Aſt.“ 128,0 127,5 Breuer Stamm———Deutſche Verlag“—.—— Brockhues.-W 73,— 73.— Dyckerh.& Widm..95.95 Broncef. Schlent“—.—. 115,5 Dingler Zweibr.“ 45.25 45,— Buürſtenf. Erlang. 63,.50—, Dürrtoppwert. St. 14.——,— Baden. Weinheim.90.82] Cem. Heidelberg“ 79,— 77.—Düſſeld Rat. Dürr 62.— 62.— Eichb⸗Mannhelm. 55,— 55. H. Nompf⸗Sternd. 59,— 59,25 Mainzer Stamm. 0 Varkbrauere. 75,— 75, Schofferh. Bindg 1930—.— Schwartz⸗Storch. 89, 99.— Werger.. 25,50 25,50 Adt, Ged. Wäch“ 54,— 52 75 Adler Oopendeim—.— 40.30 Ablerwerke Kle9.90 8,76 A. C. G Stamm“ 109,7 108.7 Anglockom. Guan.—— Aſhaft Buntpap! 118.0 117,0 Aſchafſ. Zellſtoff“ 95.. 95.— Bahnbed. Darmſt..57.82 Neue Aannheimer Seitung Handelsbla An Banknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind in der Ultimowoche 558,3 Mill.=„ neu in den Verkehr abgefloſſen(gegen 499,8 Mill. Ende März, 563,1 Mill. Ende Februar). Der Bank⸗ notenumlauf erhöhte ſich um 429,7 auf 2451,8 Mill..I. Der Umlauf an Rentenbankſcheinen ſtieg um 128,6 auf 1480,2 Mill. R⸗l.; hinzugefügt ſei, daß vom Reich zur Tilgung des Renten⸗ markumlaufs im April 15 Mill.=.1 überwieſen worden ſind, die zur Vernichtung des gleichen Betrages an Rentenbankſcheinen Ver⸗ wendung fanden. Unter Berückſichtigung von etwa 150 Mill. Rl umlaufender Privatbanknoten und 428 Mill. Re/. Scheidemünzen⸗ umlauf ſtellte ſich der geſamte Zahlungsmittelumlauf in Deutſch⸗ land Ende April auf 4510 Mill. Re/·s gegenüber 4492 Mill. R. Ende März und 4391 Mill. R/˙ Ende Februar d. J. Die Veſtände der Reichsbank an Rentenbankſcheinen ermäßigten ſich durch die erwähnten Abflüſſe von 544,7 auf 416 Mill. RI.. Den fremden Geldern der Bank wurden im ganzen 268,8 Mill.ü R. entzogen, ſo daß ihr Beſtand auf 705,8 Mill. R⸗ zurückging. Die Abnahme entfällt hauptſächlich auf die öffentlichen Guthaben, der private Geldbedarf wurde überwiegend mittels Kreditaufnahme befriedigt. Die Reichsbank zahlte in der Berichtswoche den vor Jahres⸗ friſt bei der Bank von England aufgenommenen, bei den Sonſtigen Paſſiven verbuchten Kredit von 5 Millionen Pfund Sterlin zurück, mit deſſen Gegenwert die Reichsbank ſeinerzeit die Uebernahme der Hälfte des Kapitals der Golddiskontbank bewirkte; die Abtragung erfolgte aus vorhandenen Pfundguthaben der unter den Sonſtigen Aktiven aufgeführten Deviſenbeſtände. Bei Aufnahme des Kredits hatte die Reichsbank der Bank von England einen Goldbetrag von 5,1 Mill. R⸗ verpfändet, der nunmehr wieder freigegeben wurde. Der Goldbeſtand zeigt insgeſamt eine Vermehrung um 10,1 auf 1014,2 Mill. R/. Die zur Golddeckung herangezogenen Deviſen wurden um 3,4 auf 338,1 Mill.„1 verſtärkt. Die Noten⸗ deckungsziffern ſenkten ſich infolge der Steigerung des Notenumlaufs, die Deckung durch Gold allein ging von 49,7 auf 41,4 Prozent, die Deckung durch Gold und Deckungsdeviſen von 66,2 auf 55,1 Prozent zurück. Die Veſtände an Scheidemünzen ver⸗ ringerten ſich um 0,9 auf 65,6 Mill..A. Rheiniſche Eiſengießerei und Maſchinenfabrik.⸗G. Mannheim gh. Der Geſchäftsbericht zum 31. Dezember 1924 hebt den wirt⸗ ſchaftlichen Druck des Jahres, die Geldknappheit und die geradezu erdrückende ſteuerliche Belaſtung hervor, wozu in Mannheim noch ein etwa zweimonatiger Streik kam, der dem Unternehmen einen ungewöhnlichen Verluſt verurſachte, abgeſehen von dem Ausfall an Aufträgen, der ſich in den nächſten Monaten ſehr unangenehm fühlbar machte. Alle dieſe Verhältniſſe traten zu einer Zeit ein, als die Preiſe für Erzeugniſſe immer ſchlechter wurden, ſo daß die größte Zahl der Aufträge zu Sätzen hereingenommen werden mußte, die einen Verdienſt nicht mehr zuließen.— In der Maſchinenfabrik wurde der Maſchinenpark durch Aufſtellung einer Anzahl neuer Arbeitsmaſchinen weiter verbeſſert, wodurch ſich die Leiſtung gehoben hat. Im vergangenen Jahr konnte ſich dieſer Fortſchritt jedoch nicht mehr auswirken. Der Bau einer neuen Halle für die Großdreherei 5 im Gange. Das Eiſengerüſt der Halle iſt bereits aufgeſtellt, die Fertigſtellung dürfte in 2 bis 3 Monaten beendet ſein. Die Beſchäftigung der Maſchinenfabrik war während des größten Teils des abgelaufenen Jahres ungenügend. Im neuen Jahr iſt der Eingang von Aufträgen zufriedenſtellend. In der Gießerei iſt im vorigen Jahr die neue Silizium⸗ und Metallgießerei in Betrieb genommen worden. Sie entſpricht den gehegten Erwartungen. Die neu geſchaffene Anlage konnte erſt gegen Ende des Jahres ſo ausgenützt werden, wie dies beabſichtigt war, da die Beſchäftigung ebenfalls zu wünſchen übrig ließ. Der Auftragseingang hat ſich gegenüber dem Jahr jetzt weſentlich gebeſſert.— Dieſe Ausführungen wurden in der heutigen.⸗V., in der 9 Stammaktionäre mit 82 915 Stimmen und 1 Vorzugs⸗ aktionär mit 60 000 Stimmen vertreten waren, durch den Vor⸗ Darlegungen ergänzt. Unter den gegebenen Vergalmiſ habe der erzielbare Nutzen ein beſcheidener bleiben muſſerz ſen ſtanden jedoch ganz gewaltige Belaſtungen gegenüber. An Feug und Diskontſpeſen waren allein 215 000.A erforderlich, auch an bei dem beſcheidenen Gewinn ein Betrag von 77 000 0 Steuern abzuführen, die durch den Streik verurſachten Nach zge ſeien auf 200 000—250 000./ zu ſchätzen, da viele Aufteeſt anulliert wurden. Die Ausſchüttung einer Dividende ſei deahe nicht möglich. Man habe aber das geſteckte Ziel ſyſtematiſch wege verfolgt und ſei überzeugt, daß man es auch erreichen werde. 5 der Maſchinenfabrik ſeien Auftragsbeſtand und Produktionsdiffe in erfreulichem Anſtieg. Die techniſchen Fortſchritte der 171 gießerei beginnen ſich auszuwirken; man habe für die Silizun gießerei Aufträge der größten Konzerne erhalten, darunter einen bedeutenden Auftrag der Reichseiſenbahn, von dem hoffe, daß ſeine Ausführung zu einer Dauerverbindung füh 5 werde. Die Verwaltung habe daher das feſte Vertrauen, 97 5 am Schluß des laufenden Jahres ein weit beſleres vorführen könne. 1 Die Verwaltungsanträge an die.⸗V. wurde⸗ einſtimm ⸗ genehmigt. Danach erforderten von 630 674 RI Fabrikatiae, gewinn die Handlungsunkoſten(alles in%) 337 429, 75 108 895, Steuern 77 156, Abſchreibungen 90 000, ſo daß 17 Reingewinn verbleiben, wovon 3600 zur Verzinſung der 6prge⸗ Vorzugsaktien, 10 000 als Rücklage an den geſetzlichen Reſenz fonds und 3594, als Vortrag dienen.— In der erſcheinen bei 2040 000 R. Aktienkapital Schulden und Anzaß lungen mit 1 692 020, denen an Außzenſtänden 487 303 unte an Materialvorräten 480 600 gegenüberſtehen. Dazu erklã 8 der Vorſitzende, man habe von einer Kapitalerhöhung abſcht können, weil die Rheinelektra helfend hinter der Geſellſcha ſtand. Sonſt hätte man eine Kapitalerhöhung unter ungünſtig Umſtänden oder die Aufnahme einer Hypothek durchführen muü Man gehe davon aus, daß die Ordnung dieſer Verhältniſſe laufenden Jahre mit Hilfe der Rheinelektra, ſei es durch Kapfta⸗ erhöhung oder durch Gewährung eines feſten Da lehens, erfolgen werde. Die vorgeſchlagenen Satungsänderunge wurden gleichfalls genehmigt und damit die Beſchränkung des⸗ rel höhten Stimmrechts der Vorzugsaktien auf die bekannten dr Fälle aufgehoben. Danach gewährt jede Stammaktie von 2⁰ eine Stimme, jede Vorzugsaktie von 30„ dreißig Stimmen. Waren und Märkte Mannheimer Maimarkt gh. Der Auftrieb zum Mannheimer Maimarkt am 310 und 5. Mai betrug 1178 Stück Großvieh, 2952 Stück Kleinvieh 1214 Pferde. Davon waren im einzelnen aufgetrieben: 321 O 5 144 Bullen, 713 Kühe und Ninder, ferner 679 Kälber, 61 Schafe⸗ 2212 Schweine und 112 Wagenpferde, 1047 Arbeitspferde und üct Schlachtpferde, zuſammen alſo ein Auftrieb von 5349 S Bezahlt wurden pro 50 Kg. Lebendgewicht für Ochſen 39 58„, Bullen 42—54 4, Kühe 10—60 4, Kälber 50—75 Schafe 24—40„, Schweine 52—63. Für Pferde, 2. denen ſehr ſchönes Material vorhanden war, wurden pro S9 bezahlt: bei Arbeitspferden 800—2500 4, bei Schla ch pferden 60—120 und für Wagenpferde 1500—2600 Marktverlauf: Großvieh mittel, geräumt, Kälber mitte langſam geräumt, Schweine mittel, ausverkauft, Arbeitspferde haft, ausverkauft, Wagenpferde mittelmäßig. In allen Schlachtvieh⸗ gattungen wurden zahlreiche Spitzentiere über Notiz gehandelt. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. m b. H. Mannheim E 6. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher.. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißnerz für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik un? Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; ſitzenden, Baurat Schöberl noch durch einige mündliche für Anzeigen: J. Bernhardt. 5 rrr ‚FRͥ᷑ỹmwd::: ůrü̃mmrx——————————— 2 1 5 4. 8. krrter Beſigd.—.—— Ber. Ultramarinf.“ 91.— 91.Zſchockew., Klt'n.—.———Phönix Bergdau“ 1149 1144 Rombach. Hatten 28.35 28.10 Schuckert& Co. 85.10 7350 Thürg. Oleſ.Golda 77,80 76.50 Der. Zellſt. Berlin 72.50 74.50 Zuckerf B. Wagh. 3,18 3,10[Hermann Piüge.25.20 Koſitzer Draunk 19.— 18,25 Segall Strump!.,28 13— Ubrenſabr. Jurtw.—, 50.— Dogtk Maſch. St..—.—„ Frantenthal 4. 4. RNalbgeder Wagg. 62 50 62.. Noſizer Zucker.80 86.: Siemens Eleftr 685.— 88. Ver. deutſch Dele“ 71. 70..— Poigt& Häff. St. 8. 86.—- Heilbronn.05 3, Reisbolg Papler. 17, 58.— Nückfortd Nacht 0,550.528] Siemens 2 Halsfe 69.10 660 D ſſch. Ind.Malnz 51,50 80.— Voltbom Sell..“ 80.— 60,— Offſtein.20 8,20 Rbeln. Braunkdl.- 106 5 141.7] Tütgerswerke 14,50 14.50 Sinner A..50 6— Ver. Faßl. Caſſel 73,— 75.— Wayß& Frenytag⸗ 93,50 91,25 Rheingau 3,15 3. Rhein. Chamotte“—.—, Sachſenwerk 30.80J Stettiner Bulkan 62. 4000 V. Pinſel Nurnd—. Jelft. Waldbof St. 12.50 12.500. Stuttgart.20 6,10 Rhein. Eleftrizität„ Säch. Zußftadt 12.10 12.10 Stoehr Kammarn. 40.90 1000 Frrlverkehrs ⸗Kntſ⸗ Rhein. Maſch Led. 3,40 8,30 Salzdetfurtb 27735 7750 Stoewer Rähm 99.— 1273 relderkehrs⸗Kurſe. Adein. Met. Vorz 88 50 54.50ſ Sarote. 13958 14000 Stollb Zinkhütten 127j 570 Benz.„...,70.70 Kreichgauer. ,09—.— Raſtatter Waggon—.——, Rhein. Möbelſto 160.5„Scheldemandel“ 17,50 18,85] Südd Immobil.“—. 772 Elberſeld. Farben—,50—,5] Mansſelder.. 79.75 76,65 Ufa„ 75,75 Rheinſtaht. 99.35 96,90] Hugo Schneider? 65.— 62.— Teckl. Schiffsw. 18.— 1010 Entrepriſes...——Mez Söhne 73.— 70.—Mhüm. Koßtenanl. 9,75 10, Rhenania cdem..90 4 60 Schubert& Sahn- 147.8 148.0J Teichgräber 2 7 3 Teleph. Perliner 75,75 7, 10 B Glanzſtoff Eöf“ 322,0 320.5J Weſtf. Eiſen Tgdr 75,— Berliner Divbidenden⸗Werte. Thale ölſenbüte.—.—, Ser. Harzer Kalf- 50,10 58.10ſ Wierlng-Cemem. 98.— 884 Cranuspork- Aktien. artt Se 10 888 2 7 1 Wicheldd rg Tuln 8950 8—IdD. 1 7„[Thüring Salinen. 4. 6⁵ ahlw. v. d. Jyp 140, ilheltmsh. Eulau 54, Aebe deee g 1945 1000J Hö.- Aung Belgf. 1l.— 060 Kelab. Be e5d.75 f5(igonrzrte Müm 440.80 ber Utrerare e mienen See 105 58 Südd. Eiſendahn 102.0 10.0] 9-Südam Oiſch. 68,80 98.7 Berein. Etdeſchiſf 250.80bnion-Gieherel. 888 50, Voasgad an.0.40 Wase cußtad!— 80t8 Baltimore 88.25 50.,35 Hanſa O ſchiff.. 100.0 50.,50 eene ee e eee ene 1440 148 Wae e 3 Ver.B. Frtf. Gum. 50.30 50.37] Wanderer-Werke 14.40 14,25 gelſof Berein 70.75 1247 Bank⸗Aktien. VBer. Chem Charl..75.60] Weſer Att.⸗Geſ. 5,50—,— Zellſtoff Waldhol 12,50 12 B. Otſch. Nickelw. 115,5 115,0] Weſterreg. Alkall. 20,50 19,751 Bank f. el. Werte 4,48 4,4 Barmer Bankver. 1,50 1 Betl. Hd. Geſ.. 140,0 1 Com. u. Privatbk. 102,5 102,5 Daraſt. u. Nt.⸗Bk. 126,5 126,0 Accumulat. Fadr. 128,8 127,2 Adler& Oppenh. 40,25 41,.— Adlerwerte.. 3,20 3, .⸗G..Anilinfar.“ 129,7 128,5 .⸗G. f. Verkhrsw 138,7 136,0 Alexanderwerk 5,50 91.25 Alfeld Delligſen 2,15 2,10 Allg. Elektr⸗Geſ.“ 109,1 109,0 Alſ. Portl. Zement 140,/ 140,0 Amme Gieſ.& Co. 4,70 4,65 Ammend. Papler 130,0 126,5 Anglo-Ci. Guano 137,0 127,0 Anhalt. Kohlenw 28,50 28,30 AnnenerGGußſtahl' 9,.—.75 Aſchaffbg. Zellſt. 95,25—,— Augsb-⸗Nö. Maſch. 27,— 26,50 — — Dtſch. Aſiat. Bank 36,25 35.90 Deutſche Bank. 125,0 125,0 Dt. Ueberſee Bk.“ 94, 94, Disec, TCommandit“ 115,8 115,4 Dresdner Bank. 106,0 106.0 Miuleldk., Krebltb 100,0 100,0 Induſtrie ⸗Aktien. Badiſche Anilin* 187,8 138,0 Balcke Maſchin..75 2,75 Bayr. Splegelgls. 4,60.50 J P. Bemberg 1173,9 171,0 Bergmann Elektr. 87,— 88, Berlin⸗Anh. Mſch. 3,30 3,80 Ber⸗Gub. Hutfbr“ 159,2 156,0 BerlinKarlsr Ind. 103,0 101,9 Berliner Maſchb. 90,— 89,25 Berzellus Bergw. 5,75 5,65 Bing Nürnberg 75, 10 74,50 Bismarckhütte.—.—— Bochumer Gußſt. 74.— 73.10 Gebr. Böhler& Co. 30.— 30,15 Braunk. u. Brlkets 107.0 106.0 Reichsbank.. 131.8 132,0 Rhein Creditbank.50 3 Süddeutſch. Disc. 99,80 99, Oeſt. Cred.⸗Anſt. 8,— 8. .,50 Weſtba 0,20 0,20 32„ Bremer Vulkan.70.— 68,25 Buderus Eiſenw.“ 75,— 73,— Chem Griesdeim“ 129,3 128,5 Chem. Hyden 172,80 70, Chem. Weiler 129,0 129,0 Chem. Gelſenk. 86,.— 83.— Chem. Albert. 130,0 130,0 Concord. Spinner.—,— 94.75 Dalmler Motoren 5,20.10 Deſſauer Gas 36,—37,75 Otſch. Atl. Telegr. 128,8 12 D. Eiſenb.⸗Signal..35.35 Deutſche Erdöl.52,10 51,25 Deutſch. Gußſt ahl“ 138,0 137,1 Br.⸗Beſigb. Oelf. 27,— 26.50 Deutſche Kabelw. 78. 75.50 Deulſche Nallw 28,28 20,50 eutſche Maſch 70,— 70,— Deutſche Steinzg 13.25 13,30 Deutſche Wollw., 89,— 67.— Deutſch. Eiſeng. 61.85 60,75 Donnersmarckh. 120,2 120,0 Dürener Metall 101,5 100,0 Dürrkoppwerke 92.50 91.— Düſſeld. Elſenb. 60,.— 65, Dynamit Nodel 103,6 103,1 EffemwrkKaiſrslt“ 45.— 65,— Jal Sect Frnkfri. 40.— 40,—„ 103,0 Elberf. Farb. o. B 25,80 120 kigfabrik Fuldg. 98.——.— Hoch, und Tiefbau 1,65—,— Elektr. Licht u. Kr. 6,85 6,200 Frankfurter Hof 108.0 104.0 Höchſter Farbwk.“ 129.8 129,2 Eil. Bad. Wolle.—. 63. Stankf. Pot.& Wit. 55,20 35,50 Holzmann. Phil. 88.18 77,— Emag Frankfur..220 0,21 chswag Stamm 115 1, Holzvertohl.⸗Ind..80.20 Emaille St. Uür.“ 53.— 52.— Ganene e 0,125 0,15 Junghans Stam 92,85 Erzinger Worme 9,40 9Geiling& Co..10 1½75 Nammg Kalſersl.“ 97,50 97,50 — 85& Sahmer 5 g0 5 90 19 0 64,50 63,50 Eßlnger Maſchin. 6, tnet url. 39,— 37,—Kemp, Stettin.——, ſlig 7 5 Gein Bilfinger 20.55 20.45, Klein, Sch.L Becker 4,35.75 915⁰ Knorr, Heilzronn 9,50 3,25 1 Spinn..— J Bleiſtin—.— HalddNeu, Nähm. 760—.— gab E 67.— 70. Aaae Dsnabt. 22.38 23.15 Konſerven Braun.10.17 Fardwert Mühld—.——Hanfwerk. Jabſer 85,25 86 Krauß& Co, Vck.“ 60,— 60,— Fahr Gedr.Pirm“ 60.— 60,—Heddernh. upfer.— 9,20 Krumm, Otto 0,80 0,750 Lahmeger&K Co—.— 75%½5 Lech Augsburg 82,25 80.— Schnellpr. Frank 85.— 85,— Felt.Guill. Carls 164.5—.—Herzogp. Münch.“ 60.— 60, b Srunech. Jetiet. 11,70 11.60 len Armaturſ..—.60 Lederwar. Rolbe—, eier Unſon Frfſi. 215.15 90 Eckard Maſchin.“ 86,— 86,75 Eiſenw. L. Meyer“ 63,.— Elberfelder Farb. 129,8 129,1 Elberfeld. Kupfer—,.— Elektr. Lieferung 95,80 94,15 Elektr. Licht u. Kr 6,30.30 Elsbach& Co. 142,1 134,5 Emaille Ullrich 53,25 53.50 Enzinger Filter. 9,40 6,.50 Eſchw. Bergwerk! 137,5 137,0 Faber Bleiſtift 90,— 89,85 Fahl, Liſt& Co. 65,65 65,.— Feldmühle Papler 81,— 81,— Felten& Guill.——164,5 Flend. Brückend. 45,75 40,— R. Friſter. 5,30 5,10 Fuchs Waggon—,— 1. aggenau Vorz 5, 75 5,70 Ganz Ludwig 0,150 0,15 Gebhard Textil 1019 104,0 Gelſenk. Bergw.. 75,90 75, Gelſenk. Gußſtabl 27.— 27.— Germ. Portl.⸗Z. 101,2 90,65 Gerresheim. Glas“ 67.,30 67,— Geſ..elektr. Unter.“ 125,0 118,0 Gedr. Goedhardt Goldſchmid Gruſchwitz Textil. 84,75 85,50 Hackethal Draht 75.75 75.— Halleſche Maſch.. 12,— 12,25 Vorliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. Abler Kal..,— 27.— 58— 49,— 43,50 Pomona — .—.— Api, Allg Petr. Ind.90.90] Hochfrequenz“.. 89,— 80— Ronnenderg.—.— 72 Becker⸗Kohle. 550.,40 Int. Petr. Un. Jpu 35.— 35, Ruſſenbank 75 Becker⸗Stahl.. 1,15 1,15 Krügershall“ 114, 112,0 Sichel& Co. 2,10 750 Benz⸗Motor 4,50.25 Mieſte Textil 0,12.12 Sloman Salpeter.—.— Deutſche Petr... 13,75 18,75] Muldeng Papier—.—., Südſee Bhesphal 40, Dlamond.. 20,— 20,25] Petersb. Int. Hand.60 2,80 Ufa.. 76,50 74, Berliner Feſtverziusliche Werte. 00 Deuſch⸗Eufemb.' 97,80 95,65 Jolladade...92, 94.75 % B..575 0,595 Jenſchow C Co. 29,80 20,I0 2% agepee 62,50 62,5004% Mexikaner. 41.50—.— Th. 107,2 105,04% ½ Oeſt Schatza. Goerz C. P..,20 6,104% Gothaer Waggon 51.— 48,.—4% Greppiner Werke. 130,0 131,04% Grizner Maſchin. 3/.— 37,—4%„ Grkeftw. Mhm.0%—,——, 4% Türk.Ad.⸗Anl.—,—— Gebr. Grohmann 5,50 5,804%„Bagd.⸗Eiſ.I 11,10 11. Grün& Bilfinger 20,50 20,254%„„„II 9,3 a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 37½% D. Reichsanl 0,895 0,599J 8½ B. Kohlenanl. 8220 8478%„„.35.J5588% Preuß.Kallanf 406 6 Reichsſchatz. IV-V 0,530 0,550 4% Prß. Konſols.635 0,6350„ Roggenwert..10 6, „ VI.-N.580 0,550 3¼%½,„.520 0,535 5% Roggenrentd. 4, 1924er 0,525.54030%„00620 0,6305% Schſ. Braunk. 2 3% Badiſche Anl.——„Landſch. Rogg. 7. 3½% Baher. Anl. 0,840 0,815 Aus ländiſche Reutenwerte. 4% Türk.unif. Anl. 15,.——%„ Golprior. 4%„ Zollob. 1011 10.—.70.60% Südö&.a. B 6. „ 400-.⸗Los 22.80 24,75.60%„ neue Pr. 9. 4½% Ul. St.⸗R1919.38 8,50%„ Obligat. 9. „Silberrte. 1,30— 4½%.„1914 8,35—.—4½% Anat., Ser.I Papierrt—.———4%„Goldrte.—.254½0,/ 7 II 0 —4ÿõÿ Kronr..10.304½% E 5% Tehuantepec—— oldanleihe 4.595.590 b) .28.25 o„Goldrente— 5 „conv. Rte. 0,825—.— 0„„ 4½0% 9% Oe.U. Stb.alte 10.— 10.— 30/ Oe. UIX. Srü7a)—.——.— 5 9,15 Hammers. Spinn. 23,— 23,40 Hannod. M. Egeſt. 120.0 120,0 anſa Llogd.0,80 82,90 Hög.⸗Wien Gumm 2,25 2,10 Harkort Bergwrk. 103,0 107,7 Harpen. Bergdau“ 130.6 129,5 Hartmann Maſch. 6,— 6.— Hedkmann C. 79.— 73.— Hedwigsbütte 71,50 70 75 Hilper! Maſch. 4,75 4,50 iadr.&Aufferm.“ 75.50 74,— ged. Spi.⸗A..15 8 ſ. Nähm Kay ſer 3,— 59,—[Schramm Lackf 60,25—.— 50.——,[Pf.Pulo. St. Ingv.—.——. Schune 100.0 99,— Lutz Maſchinen 22.— 20,—! hillppsu.grr 71.——.8 uckert, Nürnb.“—,— 83,25 Luf ſche Induſtt 5,50 5,40l Porzellan Meſſet? 58,— 38.— Sch. B. Weſſel St. 66.50—, Malnfraftwerke 91.— 91,250 Rß⸗ n. Gebb&S9 3,10.— 8 Herz.40.50 Men⸗Aeg Münch. E30.50, Nölelel M Stemm 78.50 73.„ Schubſd. Leander——.189 Metall Danndorn?——Nh. Maſch. Leud..5.40 Seilindultr. Wolſ 56.— 88,59 Miag Muübld..70 1 60l Rhenonla Uachen.65 4,65 Sich cg mainge 56,— 58.50 ebe 84.75 81.—]Klebeck Montan 98,80 95,50 Motoren Deuyh.—.——.Kodderg Darmſt.50 9,59 Molorſ. Oderuel.—.——, Kötgerselderke.. 14.20 14.20 Ale, Fapeg. 9½75 8½75 Schlind& d. Hog. e, 800 St. Ingdert— Medarkd Ub. Sg.“—,— 80.— Schneid.& Hanau.50 7,50J Strohſt. B. Drd..—, 9 97 ch Kupfer ürſchberg Leder! 93,— 97.— Höchſter Farbw.“ 130,0 129,0 Hoeſch Eſſ. u. St 78,— 76.— 5,80.50 . 103,2 100,5 C. Hohenlohe⸗Vert.. 18,15 1,10 Philipp Holzmann 64,25 76,— orchwderke. 13..— Humboldt Maſch. 19.25—,— Httw. e N. Kayſer 34,25 34.75 Ilſe Vergbau. 130,1127/.5 N. Jüdel& Co..50 5,40 Gebr. Junghans“ 33,10 82,50 Kahla Porzellan“ 91,— 90.—- Rallw. Aſchersl. 16,75 16.10 Narlsr. Maſchin. 84,15 60.— Kattowitz. Bergb.. 27.— 27.63 „ M. Kemp.45 0,45 Klöcknerwerke 51.35 58.50 C. H. Knorr.30 3,25 Kollmr.& Jourdan 111.8 1140 Koln Rottwetler 118.2 115,5 Gebr. Körting 60,25 80,15 Koſtheimer Cell. 56 50 56,50 Kötitzer Kunſtled“ 71,—.— Krauß Cie. Lot. Kyffhäuſer Hütte» 62,50 63, Laurahütte Einde's Eismaſch“ 127,0 125,0 Jindenderg. 83,— 77.— Linte& Hoffmann.75 Judw. Ooewen. 134,0— CT. Lorenz Vothr. Portl.-Cem—.——. eukau& Steffen 38,.38, Lüdenſcheid Met. 3,40.1- Magirus.⸗G.“ 72,50 67.— Stem. Hale., Berl—. 68,75 Mannesmannrh.“ 101 5 100,3 Merkur Wollwar 123,0 122.0 Sinalco Deimold 3,25 3,20 Mansfeld. Aktlen' 78,17 77,00] Mir& Geneſt. Martt- u Kühltll.“ 98.00 99. 118,0 119,0 Motormannd.„ 103.5 102.1 Mech. Web. Lind.“ 132.5 130,7 Weberei Zittau 77.— 78, Fr. Meguin& Co..60.50 63.— 85,25 Motoren Deuz“ 68.25 68.— Neckarſ. Fahrzg.. 5,75 6,75 Niedlauſ. Kohlen 69,— 69.10 Oberſchl. Esd. d. Eiſenindit 79.50 77, Mühldeim Berg.“ 122,0 120,0 Vahmener& Co.“ 75,80 78.504½½ Utbm v. 1914.— hmey— 20 4% l 9 5 Carl Lindſtrzm 115,0 11304% do unk..1925—.— 9,500 Lingel Schuhfadr. 71.— 36,50¼]% D. Reichsan! 0,600 0,600 Nordd Wolltämm 109.0 107.51¾% OrMon188)—. 5 9,50.854½% DeſtSn1913.70.704½% doGold. am. 3,70 3,70 „Kokswerke“ 108,5 100,34¼% do. Sülberr. 1 20.250 4% Trk. Bagd..!———.—4 Odrenſteln&Ropp. 86,— 85.504% do. Goldrente 10.30—.—4%„ Frankfurker Feſtverziusliche Werte. a) Iuländiſche. 65,— 65.— Dollarſchäge...——.—J4% D. Schgtsg. 00.18.20J 4% Bayr. Eif.-Ant.——.— Goldanleihe.—.——.—40% do. 90.4514 448 4503½% 50 00815— 5 57 8 2 0080 080J4%„%% 2 7 57—.——.— r. Schatzanw.—.——, 4% Pf. Eiſ. 1 %„ 1604½% de. de.%%, 50/ Dt. Reicheanl. 0,879.308%% 0 Konſ. 0,60.645,4% Heh. o. 99 u. 00 0,750 C1— —.—.6858¼0/ abgeſt.—.— 7 300% 5 20%0 5830 0882%%1004 9,50—.——.% Säch. S1.-.19—— 1 e 8 8, 8 101. u..do.—.——.—3½% Bad Anl.abg.710 0,7504% Würtu. k. 1918.710 0, 0 del%e VI—I de..800 05408⸗% do, von 1880———% Wur 85 b) Ausländiſche(in Billionen). . 13% Rumän. 1903—.——.— 4% do St..51910 7300 3½% do.„o. 1897-— —.— 5% Mex. am. Inn.—— 2. Gold 38,.—— 4½%„Irrig. Anl.— 55% Tebuantepee——— 4½% do. Schaz..30.304% do. am. Rt.-B.—— S. l 9,250.— 5% do. elnd.Renie—,—-l4%Ungar“ Golbr.—.— 7,100 —— — — 29——2 „„3 Q Denng den 5. Mmal 1925 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe] 7. Seike. Nr. 207 Das wandernde Licht Von Auguſte Groner Coppright 1924 by Greiner und Comp, Berlin W̃ 30 (Nachdruck verboten.) 19 aige anme erwiderte Frau Wehrmann,„die Baronin würde uns wäre. Selt en, hier zu wohnen, wenn irgend eine Gefahr dabei wol 57 iſt's ja, daß ihr ſoviel daran gelegen iſt, uns hier agelsguten ſſen. Aber iſt uns jemals etwas Ungutes von dieſer e Frau zuteil geworden?“ Aecht haſt du, Mutter.“ ſe anen wir alſo nicht nach, warum wir hier wohnen ſollen, ug jo vie uns lieber, daß wir keine Miete zu zahlen brauchen und zwiele andere Wohltaten genießen.“ ihre nd ſie ſo ſprachen, waren ſie durch die erſten zwei Räume — erun kleine Küche und ein großes Zimmer, hatten die Haus⸗ Ade e bewohnt. Jetzt waren deren Möbel nicht mehr hier, die enſter ich getüncht, der Boden gründlich geſäubert und auch die * ſpiegelhell. Das zweite Zimmer, deſſen Tür Frau Aipsvorha jetzt öffnete, war ebenfalls leer, nur daß ein grüner Toni balte f. den Alkoven, der im Hintergrunde lag, halb verhüllte. 45 ſchon eine Verwendung für dieſen Alkoven. f. Dobei der iſt gemütlich,“ ſagte ſie erfreut.„Da wirſt du ſchlafen.“ auftat dog ſie an der Schnur des Vorhangs, ſo daß dieſer ſich ganz chen Wehrmann hatte inzwiſchen die Tür des nächſten und „Was mers geöffnet. ter hesas gibt's, Mutterl?“ fragte die Toni, die ein„Ah“ der Mut⸗ Ein igerufen hatte. zweites„Ah“ wurde hörbar. Wnen ſchauten beide in den Raum hinein, der auch zur Hälfte ein 1 vollſtändig eingerichtet war. ind ni 8 ſieht der Baronin aleich,“ ſagte Frau Wehrmann bewegt, Wwoteh mu ſie. auch das krante Madchen mußte ſich die feucht⸗ Wa en Augen wischen. in emn 5 eine gute Frau erſinnen kann, armen Leuten den Eingang neues Heim freundlich zu machen, das war hier geſchehen. walhene dartroſa Vorhänge an den Fenſtern, der gleiche, reich nieder⸗ die 55 Stoff als diskrete Hülle für den behaglichen Schlafraum, dem erhöhn alten Möbel aus Kirſchholz, der große Arbeitstiſch auf grüre Kacten Fenſterſitz mit den zwei bequemen Seſſeln, der hell⸗ dücken du deloßen und das ſchmale Spinett, all das ließ das helle Ent⸗ A5 den Augen des künſtleriſch gebildeten Mädchens aufleuchten. genter Mutterl, Mutterl, ſieh nur! Da ſollen die Anna und ich deſenen Zwiſchen all dieſen Herrlichkeiten ſollen wir leben, auf Ar zu n, wunderſchönen Garten hinausſchauen. Und hier iſt die un Veranda. Da werde ich wie eine Prinzeſſin ſitzen und nichts üinn ich müde bin. ad Korbfeſſel gibts draußen, rote lackterte Korbſeſſel„Haben wir uns jemals träumen laſſen, daß wir noch einmal in rotlackierten Korbſeſſeln ſitzen würden?“ Des Mädchens Wangen glühten. „Toni, Toni, du regſt dich zu ſehr auf!“ Damit unterbrach die beſorgte Frau den Wortſchwall ihres vor Freude geradezu faſſungsloſen Kindes. Aber Toni lachte nur. „Ich möchte öfter ſolche Aufregungen haben,“ rief ſie fröhlich. „Die machen einen geſund. Ich ſpüre mein dummes Herz jetzt gar nicht. Ich habe vergeſſen, daß es draußen regnet und ſtürmt; denn die Baronin hat Sonnenſchein und Morgenröte hier hineingebannt.“ Tonis ſchinale Hände ſtrichen liebkoſend über das glänzende Holz des Schrankes, neben dem ſie ſtand, unß drückte das Geſicht in das weiche Gewebe des Vorhanges, deſſen Muſter Büſchel roter Zenti⸗ folien bildeten. Frau Wehrmann zog Toni vom Fenſter weg. „Kind, Kind,“ ſagte ſie,„du biſt erregt. Komm, ſetze dich. Ich werde unſere Mäntel zum Trocknen hinaustragen. Wenn ich wieder⸗ komme, ſchauen wir nach, was uns die gute Baronin in dem Korb hergeſchickt hat.“ Toni ließ ſich den Mantel und die Ueberſchuhe abnehmen und ſetzte ſich in den Armſeſſel, der neben dem gut geheizten Ofen ſtand. Als die Mutter draußen war, erloſch plötzlich alles Helle in dem ſchmalen Geſicht und den blauen Augen der Kranken, nur eine wehes Lächeln blieb noch auf dem hübſchen Antlitz zurück. „Lena hat zu ihrer Mutter von meinen Träumereien geredet, murmelte ſie mit zuckenden Lippen.„Lena iſt ja im Grunde auch herzensgut. Sätte ich es nicht ſchon früher gewußt, ſo würde es mir dieſes Zimmer ſagen.“ Toni biß die Zähne aufeinander und legt die Hände vors Ge⸗ ſicht. Nach einer Weile erhob ſie es, und ſah nun ganz ruhig aus. „Man kann nur einmal ſterben,“ dachte ſie.„Was liegt an ein paar Jahren mehr oder weniger? Ich habe ja doch ſchon viel erlebt. Zum Beiſpiel,“ ſie lächelte faſt ſchelmiſch,„eine große erſte Liebe. Es weiß niemand etwas davon— auch du nicht— Franz, der du das Glück meines Lebens geworden bat. Ich tauge nicht für dich, Arzt muß eine geſunde Frau haben, nicht eine, der jeden Augenblick das Herz den Dienſt verſagen kann.“ Sie holte ſchwer Atem. Nach einer Weile murmelte ſie:„Freilich, hätten wir herauffahren ſollen, ich hab' doch bei jedem Schritt geglaubt, es ſei der letzte. Es ſollte eine Probe ſein. Sie iſt ſchlecht ausgefallen. Aber das braucht keiner zu wiſſen. Nur Franz wird es merken und—“ wieder lächelte ſie wehevoll—„er wird immer herzlicher, immer gütiger zu mir wet⸗ den— bis—“ Eine große Träne rollte über ihre blaſſe Wange. 5 Als die Mutter wieder hereinkam, war Toni vergnügt wie uvor. 8 Auch die alte Frau ſchien in beſter Stimmung zu ſein, währond ſie den verſchnürten und tatſächlich auch verſiegelten Korb auspackte. Toni ahnte nicht, daß ihre Mutter im erſten Zimmer draußen einige recht unangenehme Minuten verhracht hatte. „Mir ſcheint, die Baronin hat da für uns alle ein Feſtmahl ge⸗ Uandels-Rochschüle Hannbelm. achgchtle iur Wütschaftswisgengchelted. igendroch. den 6. Mai dſs. Is, beginnen weiter 2 orleſungen und Uebungen: 67 Poem Glauſer, Franzöſiſchr ſprachl. u. füll —1 Bace Uebangen. A 3. 4, Saal 1. Aeprend, Allgemeine Voltswirtſchaftslehre, 1 fl. 2. Saal 7. dledler, Arbeitsgemeinſchaſt zur Einfüh · ung in die Methode und Technik volks⸗ Sacl g lich wiſfenſchaft. Arbeitens, A 1, 2, 0. 8 ſeunhm. Rößle, Betriebswirtſchaftl. Pro⸗ —4 emtnar, A 1, 2. Saal 6 Willareih. Geſchichte und Organiſation des Handelsſchulweſens, A 1, 2, Saal 15. Sommer, Länder⸗ und Wirtſchaftskunde von Südamerika insbeſ. der ABC Staaten, 2 1, 2, Saal 16 Fröhner, Graphiſche Darſtellungen und Ein⸗ 5 Santg in das gra phiſche Rechnen, A 4. 1 9 Fröhner, Die analytiſche Raumlehre und ihre 5 —5 S! Das prachtvollste Schneeweiß zeigt ſede Wzsche, die mit Sil behendelt isl. Henkel's bellebtes Blelch- und Waschmittel aeeeeeeeeeeeeneeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeen ols Zusalx zur Seilenlauge gebrauchſ, erselzi die umständliche Rasenbleiche. In Frau Wehrmanns Augen ſchimmerten Tränen der Rührung. „Und hat einen ſo unheimlichen Mann,“ fügte Toni gedankenvol hinzu. Ihre Mutter, dem Korb genommen, ter an. die ſoeben ein Paket Kafſee und ein Brot au hielt beides vor ſich hin und ſtarrte ihre Toc „Unheimlich findeſt du den Baron?“ fragte ſie. „Ja, und widerwärtig.“ „Aber Tonj, er hat dir doch nie etwas getan.“ „Mir nicht, aber ſeine Frau quält er, und hochmütig iſt er gegen alle, das haben wird doch oft feſtſtellen können, ſogar Vater, de · als ſein Untergebener ihn leider nur zu gut kennen gelernt hat.“ „Da haſt du recht. Barons. Und doch war der Vater ein Liebling des „Das heißt. ausgenützt hat ihn der Baron, wie er ja noch immer die Anna ausnützt.“ „Aber Kind—“ „Mukter, weil ich alles viel ſchärfer anſchaue, als du es je getan, kenn ich mich beſſer aus als du.“ „Freilich biſt du die Geſcheitere, biſt deinem Vater nachgeraten.“ „Ich bin auch dir nachgeraten, gutes Mutterl, ich hab dein Herz, und das iſt mir recht.“ Die Frau hatte Brot und Kaffee niedergelegt, ſchüttelte den Konf und ſagte:„Na alſo, der Baron iſt herrſſch und rückſichtslos und drückt aus jeßem und allem Nutzen für ſich heraus, aber unheimlich iſt er für mich noch nie geweſen.“ „Du haſt ihn nie ſo betrachtet wie ich.“ „Na ſa, du warſt drei Wochen in ſeinem Hauſe. Haſt übrigens auch ſeine Zufriedenheit errungen mit den Ausbeſſern der alten Spiten. Sie haben ja im Muſeum Aufſehen erregt.“ „Was ſeiner Eitelkeit ungeheuer geſchmeichelt hat. Alſo, damals habe ich dort alle kennen gelernt— die gange Güte dieſer armen Frau, die Oberflächlichkeit ihrer Tochter, die viel von ihrem Vater kat. Er iſt lackierte Roheit und dabei feige. Warum ich ihn für un⸗ heimlich balte, das weiß ich eicentlich ſelber nicht. Pielleicht iſt ſein unſteter Blick daran ſchuld. Ich traue ihm ſo ziemlich jede ſchlechte Handlung zu——— „Aber Tonil“ „Ich ſag's ja auch nur dir.“ „So ein feiner Mann!“ „Das iſt er trotz aller äußerlichen Nobleſſe nicht. Die Feinhei muß ſich im Umgang mit den Seinigen und nicht im Verlehr mit anderen Salonmenſchen „Da haſt du recht.“ „Horch. Mutter, ſie ſind ſchon da.“ Frau Wehrmann eilte hinaus. mit den Untergebenen zeigen.“ Die feinen Ohren der Tochter hatten richtig gehört. Als die Mutter zum Tor des Vorgartens kam, ſtand ſchon der Wagen de der all ihr Eigentum brachte. Er war von drei jungen Leuten be gleitet, die flink zugriffen, um den in den Hof gelenkten Wagen ſchnel zu entleeren und die Möbel, Kiſten und Körbe raſch in das Hausſ zi chickt. Gebratene Hühner, Schinken, Salami, Käſe, Tee, Rum,ſchaffen. Hater, Wein. Kind, ſchau nur!“ ‚ Cortſetzung folgt.) Hausfrauen! kauff nur⸗ S zu haben in allen einschl. Defailgeschäflen Groszisten zum Bezuqe weist ach: Gebrüder Friese Aktiengesellschaft KKirschau Bez. Dresden. leri: 2 eeeeeeeeeeee N der Cedenvolf eeede. Em6 — oh,e, HLOR ofen od. Automat wird w Siwendun auf Bettie bswiriſchaft und Stauſtit, A 4, 1, Saal 3 umpf, Deutſches Kartellweſen und Kartell⸗ gich K 1½ 2, Saal 16. Habdle, Buchhaltung für Anfänger mit —8 Gidungen. A 1, 2, Saal 7 s Phecher Franzöſiſches Seminae urg. S1 chl, Einführung in das Studium der arenkunde an der Handels-Hochſchule, zu⸗ ——— —8 d. J. Gummi. angem. A S Zage mit bedingudgslosem Rücksendungsrecht bei Nichtgefallen Hefere ich überellhin moin erstlel. 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