210 du m Witkwoch, 13. Mai Hasvospretſe: In Manndeim und Umgedung frei ins aus ader durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell · 8 Bei evtl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ laderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls. ſude,. Hauptgelchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts.Reden. bragn Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ Gabe 11.— Fernſqpr. Nr. 7941.—7945.— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 221 e Mannheimer Seitung MannheimerGeneral Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung. Mannheimer Frauen⸗Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern à. Neiſen Geſetz u. Necht Nnzelgenpreiſe nach Tariſ. dei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4 G6.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks,. Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Keine Entente⸗Glückwünſche für Hindenburg Unkorrektheit gegen anerkannte Korrektheit 8 London, 12. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ob⸗ dgleich die Blätter über die Feierlichkeit der Eidesleiſtung durch Hin⸗ denburg keine Kommentare enthalten, hat man hier das Ereignis mit großem Intereſſe verfolgt. Sämtliche Zeitungen bringen aus⸗ ſührliche Berichte über die Feier. Das allgemeine Urteil geht dahin, daß das Zeremoniell mit größter Korrektheit verlief. Umſomehr überraſcht hier ein Gerücht, daß die Mächte davon ab⸗ n wollten, Hindenburg die übliche Gratulation zu ſeinem Amts⸗ antritt zu übermitteln. Die liberale„Daily News“ bemerkt azu in einem Leitartikel:„Es ſei zu hoffen, daß das nicht auf ahrheit beruhe. Die Glückwünſche gehören ſich als eine Höflich⸗ eitsbezeugung für jeden neuen Präſidenten der deutſchen Republik. indenburg habe bisher mit vollkommener Korrektheit gehandelt. bm jetzt ohne ſachliches Urteil einen Affront zuzufügen, würde die lüerten total ins Unrecht ſetzen. Hindenburg ſei der urchaus verfaſſungsmäßig gewählte Präſident der deutſchen Repu⸗ blit und ſollte als ſolcher behandelt werden. Dder vorwand Amerikas (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 13. Mai. Der Beſchluß der Regierung der Vereinigten Staaten, dem Reichspräſidenten von Hindenburg keine offiziellen Glückwünſche zu übermitteln, iſt auf den unſch zurückzuführen, ſich jeder Einmiſchung in die innere Politik eutſchlands zu enthalten, da nach Auffaſſung weiter offizieller reiſe ſolche Glückwünſche als Parteinahme für die onarchiſten ausgelegt werden könnten.(7) die franzöſiſche Begründung § Paris, 13. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie das Echo de Paris“ mitteilt, ſollen ſich die alliierten Regierungen Frankreich, England, Italien und Belgien über die Haltung, die ſie gegenüber der Wahl Hindenburgs einnehmen wollen, geeinigt aben. Das Blatt teilt folgendes mit:„Wenn der neue Präſident en alliierten Mächten mitteilen laſſen wird, daß er ſein Amt an⸗ getreten habe, ſo wird man ihm einfach mit einer Empfangs⸗ eſtätigung dieſes Schreibens antworten. Die alliierten Regierungen en beſchloſſen, ein Glückwunſchtelegramm, das im allgemeinen blich iſt, nicht an Hindenburg zu entſenden. Sie hätten dies eshalb beſchloſſen, weil in der Liſte der Kriegsver⸗ recher der Name des Marſchalls Hindenburg dortomme. Aufgrund des Artikels 228 des Verſailler Ver⸗ ags, in dem die Aburteilung der Kriegsverbrecher vorgeſehen iſt, 10 es nicht möglich, Hindenburg ein Glückwunſchtelegramm zu icken. Iwei Noten Brianòds in Ausſicht Be Paris, 13. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die von wotand im geſtrigen Miniſterrat vorgeleſene Note über die Ent⸗ das fn ungsfrage iſt auf derſelben Grundlage aufgebaut, wie ö engliſche Dokument, das bekanntlich vor einigen Tagen vom Bot⸗ ſter Creve Briand übergeben wurde. Es wird heute mitgeteilt, daß dre in den beiden Noten vorhandene Gegenſatz bezüglich gewiſſer Wergen, vorhanden iſt, die ſich auf das gegenüber Deutſchland anzu⸗ deß nde Verfahren beziehen. Die franzöſiſche Auffaſſung geht dahin, den ſcharfe Maßnahmen getroffen werden müſſen, um für n Fall eines Widerſtandes die Erfüllung der Verträge zu er⸗ dwingen. Briands Entwaffnungsnote befindet ſich gegenwärtig in London, be ſte nachgeprüft wird. In Regierungskreiſen verſichert man, daß eits ein völlige Uebereinſtimmung vor dem Zuſammentritt der 0 terkonferenz zu erwarten wäre. us Briands zweiter Note, die das deutſche Memoran⸗ 5 betrifft, ſagt heute der„Matin“, daß ſie in den Annalen der derzeriegsbiplematie als eines der wichtigſten Dokumente gelten hande: Es ſoll ſich ſchlechthin um ein Meiſterſtück des Quai d Orſay deln, oder um ein Wort des„Journal“ zu gebrauchen, um einen leberſtreich, der eines Tayllerand nicht unwürdig geweſen wäre. derral den Inhalt dieſer Schöpfung Briands wird heute folgendes ſtelteten: Briand entzieht ſich keineswegs dem von Deutſchland ge⸗ en Antrag, über einen Sicherheitspakt Verhandlungen zu pflegen halteer hält es auch nicht für notwendig, die in dem Dokument ent⸗ 1i Na über einen Garantiepakt zurückzuweiſen. Trotzdem er eine Art Jerſtückelung der Sicherheilsfrage in es desbdrere Teile vor, wodurch er ſelbſtverſtändlich den Grundcharakter der Feutſchen Vorſchlages verändert. Er ſpricht von der Sicherheit Kailt ſranzöſiſchen Grenze und weiſt auf die Garantie aller im Ver⸗ Wicht ertrag feſtgelegten territorialen Beſtimmungen hin. Von baum geit iſt, daß Briand den Rhein nicht als unantaſtbaren Schlag⸗ Eriand r zwiſchen Frankreich und Deutſchland beſteht, auffaßt. ſern fö. bält vielmehr die Elaſtizität der franzöfiſchen Streitkräfte inſo⸗ ufer für nötig, als im Kriegsfall die Operation auf das rechte Rhein⸗ gerlegt werden könnten. Außevelprechungen über den Sicherheitspakt hält der franzöſiſche Lebemmiſter— dann für— wenn ſie unter der mellen n.des Völkerbundes ſtattfinden und unter der for⸗ zun Vedingung, daß die eventuellen Vereinbarungen als Ergän⸗ Franft des Verſailler Vertrags, deſſen Unantaſtbarkeit Am Sch zu verteidigen entſchloſſen iſt, ratifiziert werden müſſen. der ee des Dokuments, in dem neuerlich auf die friedlichen Ziele die ruöiſchen Politik hingewieſen und auch der deutſchen Re⸗ Verh⸗ Anerkennung gezollt wird, betont Briand, daß ſollen. Son dlungen auf interalltierten Grundlagen geführt werden oweit gehen die heutigen Informationen über dieſe wich⸗ bindende Element zwiſchen der Reichsreaier Antrittsbeſuche beim neuen Reichspräſidenten Heute(Mittwoch) vormittag hat das Reichstagspräſi⸗ dium unter Führung Loebes beim Reichspräſidenten v. Hinden⸗ burg ſeinen Antrittsbeſuch gemacht. Um 11 Ühr erſchienen dann die Vertreter des Reichsrats und zwar als für Preußen Staatsſekretär Weißmann, für Bayern Geſandter v. Preger, für Braunſchweig der Bundesratsbevollmächtigte Boden uſw. Um halb 12 Uhr folgte der preußiſche Miniſterpräſident Braun in Begleitung des Staats⸗ ſekretärs Weißmann, dann als Vertreter der Wehrmacht, Reichs⸗ wehrminiſter Geßler, General v. Seeckt und Admiral Zenker Daran ſchloſſen ſich die Antrittsviſiten der Vertreter der Reichsbahn, der Reichsbank, des Oberpräſidiums und des Magiſtrats an. EBerlin, 13. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident wird, wie wir hören, am Freitag, den 15. Mai, 12.30 Uhr, in Gegenwart des Feichskanzlers und des Reichsminiſters a. D. Schiffer, die Staats⸗ und Miniſterpräſidenten und die ſonſtigen Regierungschefs der deutſchen Länder zur Entgegennahme der Glückwünſche und zur perſönlichen Vorſtellung empfangen. Hindenburgs Ddank Amtlich wird mitgeteilt: Da es dem Herrn Reichspräſidenten zu ſeinem Bedauern nicht möglich iſt, die zahlloſen Glück⸗ und Segenswünſche, die ihm aus Anlaß ſeines Amtsantrittes aus allen Teilen des Reiches zugehen, in jedem Falle einzeln zu beantworten, ſpricht er denen, die ihm in dieſen Tagen ein Zeichen ihres freundlichen Gedenkens gegeben haben, auf dieſem Wege für die erwieſene Auf⸗ merkſamkeit und das durch ſie bekundete Vertrauen ſeinen herz⸗ lichen Dank aus. Die Aufnahme der Hindenburg⸗Kundgebung in Oeſterreich Zur Kundgebung Hindenburgs ſchreibt die„Neue Freie Preſſe“: Mit Genugtuuna bearüßen vor allem wir in Oeſterreich die herzlichen Worte, die in der Kundgebung des Präſidenten den Deutſchen außer⸗ halb des Reiches gewidmet ſind. Jedes ernſte und feierliche Ereignis läßt uns mit beſonderer innerer Bewegung nach dem Reich blicken, in deſſen Grenzen zur Zeit des alten deutſchen Bundes noch unſere Väter geboren worden waren und die wir für unſere Kinder als größere und ſchönere Heimat erſehnen. Der Gruß aus Berlin wird herzlichen Widerhall erwecken. 2 Freundliches Echo in der kſchechiſchen Preſſe Das erſte Auftreten Hindenburags als Reichspräſident findet nach einer Meldung der„B..“ aus Praqg in der tſchechiſchen Preſſe ein überraſchend freundliches Echo. Die amtliche„Cesko Slovenska Republica“ ſtellt feſt, daß die Erwartungen der Monarchiſten récht enttäuſcht ſein müßten. Für Hindenburg ſei das Wort:„Ich ſchwöre vor dem allmächtigen Gott“ ſicher keine Floskel. Wenn die monar⸗ chiſtiſche Reaktion noch heute auf Hindenburg bauen ſollte, ſo ſei das eine Beleidiguna für den geraden Mann. Wenn Hindenbura die Kraft hat. um dem Druck der Rechten Widerſtand zu leiſten. ſo ſei der 26. April für Deutſchland und den Frieden der Welt nicht der ſchlech⸗ teſte Tag geweſen. Auch„Venkow“, das Blatt des tſchechiſchen Miniſterpräſidenten, ſieht keinen Grund. an der Aufrichtigkeit der Ge⸗ ſinnung Hindenburgs zu zweifeln. Hindenburg habe während der letzten ſieben Jahren genug Gelegenheit gehabt. um die Folgen einer Abenteurerpolitik abzuſchätzen. Hindenburg werde das geeianeiſte una und der Rechten ſein. — 5 tige Angelegenheit, die vorgeſtern den alliierten Regierungen zur Kenntnis gebracht wurden. Vergleichsweiſe wird nach Veröffentlichung der franzöſiſchen Note feſtgeſtellt werden können, welche Abänderungen Briand nach dem Meinungsaustauſch mit London, Rom und Brüſſel vorzunehmen ge⸗ nötigt war. Ausdrücklich wird heute hervorgehoben, daß die Staaten der Kleinen Entente den Antwortentwurf des franzöſiſchen Außen⸗ miniſters nicht erhalten würden. die Betreuung der politiſchen RKhein⸗Ruhrge angenen In die Betreuung der politiſchen Rhein⸗ und Ruhrgefangenen währte der bei der Jahres⸗Hauptverſammlung des Frauen⸗ weigvpereins Zweibrücken vom Roten Kreuz er⸗ ſtattete Tätigkeitsbericht einen guten Einblick, da in den Zweibrücker Gefängniſſen Hunderte von Rhein⸗ und Ruhrgefangenen während und nach dem paſſiven Widerſtand ſich in Haft befanden. Der Bericht über die Betreuungstätigkeit erſtreckt ſich zeitlich von Mitte Februar 1923 bis Mitte März 1925. In dieſer Zeit wurden vom Roten Kreuz Zweibrücken etwa 1100 politiſche Rhein⸗ und Ruhrgefangene betreut. Von dem Umfang der Betreuung gibt folgende Aufſtellung ein zahlenmäßiges Bild. An Verpflegung wurden ausgegeben nahezu 14000 Portionen Wurſt und Fleiſch, 13 760 Portionen Käſe, 13 480 Gläſer Marmelade, 14 640 Portionen Butter, 14 640 Stück Brot, ferner Hunderte von Portionen Kaffee, Tee, Zucker, etwa 10 Zentner Obſt, ſowie wöchentlich rund 3 Zentner Gemüſe. An Be⸗ kleidungsſtücken wurden für die Gefangenen angeſchafft: 666 Hem⸗ den, 517 Unterhoſen, 931 Taſchentücher, 532 Handtücher, 869 Paar Socken, 442 Paar Hausſchuhe, 375 Hoſenträger uſw. Ausgebeſſert wurden: 8 342 Paar Strümpfe, 1 323 Paar Schuhe, 1463 Unter⸗ hoſen, 2784 Hemden, 927 Anzüge. Die Zahl der kleineren An⸗ ſchaffungen beträgt faſt 100 000 Einzelſtücke, darunter über 31 000 Pakete Tabak. 10 696 Pakete Zigarettenpapier, 23 493 Bogen Schreib⸗ papier mit Hüllen. 2 332 Schreibfedern, 612 Bleiſtifte, ferner Tau⸗ ſende von Zahnbürſten, Heften, Notisblöcken, Bürſten, Spiegel, Kämme, Nähzeuge, Tabakpfeifen, faſt 500 Gläſer Tinte, 3000 An⸗ ſichtskarten. Außerdem wurden rund 3 600 Briefe geſchrieben und über 13 000 Gefangenenbriefe geleſen. Eine Kalenderreform des völkerbundes Ein vom Völkerbund ausgearbeiteter Vorſchlag zur Reform des Kalenders wird gegenwärtig von den engliſchen Eiſenbahnen ge⸗ prüft. Nach dem Plan des Völkerbundes ſoll das Jahr 13 Monate zu 28 Tagen umfaſſen. Für oſtern iſt ein feſtes Datum vorgeſehen. Um das Jahr auf 365 Tage zu bringen, wird ein Schalttag eingelegt. Der neue 13. Monat ſoll die letzten beiden Wochen des Juni und die beiden erſten Wochen des Juli umfaſſen und als„301“ bezeichnet werden. pflicht und Kecht In die Hand des ſozialdemokratiſchen Reichstagspräſidenten Löhe hat Hindenburg, der von vielen noch immer als der typiſche Vertreter des ſtockkonſervativen, reaktionären und militariſtiſchen Syſtems verſchrieen wird, geſtern den Eid auf die Weimarer Ver⸗ faſſung geleiſtet und damit auch denjenigen ſeiner Widerſacher im In⸗ und Auslande den Mund geſtopft, die törichterweiſe noch bis zum letzten Augenblick glauben konnten, daß Hindenburg an dieſer Klippe ſcheitern werde. Nun iſt Hindenburg ordnungsmäßiger Reichspräſident und hat das Recht und die Pflicht, Reſpekt und Ehrerbietung auch von denen zu verlangen, die ihn bis jetzt be⸗ kämpft haben. Es muß nun endlich Schluß gemacht werden mit den widerwärtigen Verunglimpfungsverſuchen, wie ſie noch am Tage der Vereidigung Hindenburgs von ſozialdemokratiſcher Seite und zwar von dem„Bezirksverband der ſozialdemokratiſchen Partei Berlin“ betrieben wurden. Wie jetzt bekannt wird, hatte dieſer Verband an ſeine Kreis⸗ und Abteilungsleiter ein Rundſchreiben er⸗ laſſen, in dem es heißt: „Anläßlich der Vereidigung des neuen Reichspräſidenten haben wir eine Vierfarben⸗Karikatur anfertigen laſſen, die ſich vorzüglich zum Ankleben eignet und Aufſehen er⸗ regen wird. Wir bitten aber, dieſe Tatſache nicht öffentlich zu behandeln, ſondern nur die Funktionäre zu informieren.“ Gleichzeitig werden die Kreisleiter verſtändigt, daß genügend Kleiſter beſchafft worden ſei, die Kleberei müſſe aber in kürzeſter Zeit beſorgt werden,„damit nicht allzuviel Strafmandate zu be⸗ zahlen ſind.“... Es iſt ja leider bei uns eingeriſſen, daß vor jeder Wahl möglichſt viel Häuſerwände und Gartenzäune mit den Plakaten und ſonſtigen Klebezetteln von allerhand Parteiagitatoren verunziert werden. Wenn man aber ſchon gezwungen iſt, dieſen groben Unfug vor und während der Wahl mehr oder minder ſtill⸗ ſchweigend hinzunehmen, ſo müßten ſich aus Gründen der öffent⸗ lichen Ordnung und Sauberkeit doch alle Parteien darin einig ſein, daß, nachdem der Entſcheid des Volkes gefallen und die Wahl poll⸗ zogen iſt, alle parteipolitiſchen Bepflaſterungen öffentlicher Straßen und Plätze doch ein⸗ für allemal zu unterbleiben haben.„Nur Narrenhände beſchmieren Tiſch und Wände!“ Im übrigen iſt jedes Hinabziehen der ehrwürdigen Perſönlich⸗ keit Hindenburgs in die Niederungen der Karikatur, an denen ſich jetzt noch alle Tage der„Vorwärts“ das denkbar übelſte leiſtet, eine empörende Ungerechtigkeit gegen den Mann, dem die Deutſchen aller Parteien ſo unendlich viel verdanken, und der immer wieder betont, daß er ſein hohes Amt ſelbſtverſtändlich nicht als Beauftragter einer Parteigruppe, ſondern als unparteiiſches Oberhaupt des ganzen deutſchen Volkes ausüben werde. An den Worten eines Mannes aber, der Hindenburg heißt, ſoll man nicht drehen noch deuteln. Sogar das linksdemokratiſche„B..“, deſſen Zeugnis den Sozial⸗ demokraten doch wohl glaubhaft ſein ſollte, kann nicht umhin, jetzt feſtzuſtellen, daß ſich Hindenburg von jeder Klaſſenkampf⸗Idee los⸗ geſagt, daß er ſich für die Volksgemeinſchaft ausgeſprochen habe, und ſich als Exponent des geſamten deutſchen Volkes betrachte. Auch die ſozialdemokratiſche Partei und Preſſe ſollten endlich zu der Erkenntnis kommen, daß ſie mit jeder Verunglimpfung und Ver⸗ dächtigung des Reichsoberhauptes und jeder ſonſtigen Beſchmutzung des eigenen Neſtes nicht etwa nur die in ihren Augen„reaktionären“ deutſchen Kreiſe trifft, ſondern dem deutſchen Volke in ſeiner Ge⸗ ſamtheit ſchadet. Erſt einmal dadurch, daß ſie den Zwieſnalt im deutlſchen Volke immer tiefer aufreißt, ſtatt wie Hindenburg es geſtern in ſeiner Anſprache an den ſtellvertretenden Reichspräſi⸗ denten Dr. Simons ausgeſprochen hat, auch ihrerſeits dafür ein⸗ zutreten, daß in dieſen ſchweren Notzeiten einer für alle und alle für einen eintritt, und dann vor allem dadurch, daß das von linksrepublikaniſcher Seite immer wieder genährte Mißtrauen des Auslandes, wie wir ſeit Wilſons Zeiten nur zu gut wiſſen, ſich in ſeinen Entladungen keinesfalls nur gegen die ſogen. Reaktionäre und Nationaliſten im deutſchen Volke richtet, ſondern gegen das ganze deutſche Volk. Von den vielen Auslandsſtimmen, die uns anläßlich des Amtsantritts Hindenburgs übermittelt wurden, iſt eine ganz beſon⸗ ders geeignet, auch den Linksrepublikanlern und Reichsbannerleuten die Augen über die wahre Stimmung des Auslandes zu öffnen. Auf Betreiben des Herrn Hörſing hatte es bekanntlich das Reichsbanner abgelehnt, an der Spalierbildung beim Einzuge Hindenburgs teilzu⸗ nehmen, weil ſonſt, wie ausdrücklich als Grund der Ablehnung an⸗ gegeben wurde, im Auslande der Eindruck entſtehen müßte, daß es mit der republikaniſchen, antimilitariſtiſchen und antimonarchiſchen Geſinnung der Reichsbannerleute nicht weit her ſein könne. Nun muß ſich das Reichsbanner von einem ſo maßgebenden engliſchen Blatte, wie der Londoner„Times“, ſagen laſſen, es ſei„bedauer⸗ lich, daß die republikaniſchen Organifationen davor zurückgeſcheut ſeien, an der Ehrung des gewählten Führers der Nation, teilzu⸗ nehmen. Es wäre ein bewundernswertes Zeichen nationaler Einheit Deutſchlands geweſen, wenn die Links⸗Republikaner das Volksurteil frank und frei angenommen hätten. Durch ihre Nichtteil⸗ nahme hätten ſie dagegen den Eindruck von Zweffeln und Unſicher⸗ heiten bei den Allijerten nur verſtärkt.“ Im Intereſſe der deutſchen Volksgeſamtheit iſt zu hoffen, daß das Reichsbanner aus dieſer Lehre die Nutzanwendung für die Zukunft zieht. Wir können uns den Luxus ſolcher Selbſtſchädigung unſerer Intereſſen nicht erlauben, zu⸗ mal jetzt nicht, wo ſo außerordentlich wichtige außenpolitiſche Pro⸗ bleme unmittelbar vor der Entſcheidung ſtehen und wir für die er⸗ forderliche Zuſammenarbeit mit dem Auslande die politiſche At⸗ moſpähre nicht noch mehr vergiften, ſondern möglichſt entgiften müſſen. 73„ eee ee ee — 1PU——————ä——— ————— —— —————— 2. Seite. Nr. 221 5 188 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 13. Mai 1925 Dieſes Beſtreben darf ſelbſtverſtändlich nicht ſoweit gehen, daß wir auf unſer gutes Recht und auf die Notwendigkeiten unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Lebens und unſerer politiſchen Zukunft verzichten. Hierzu gehört vor allen Dingen die Forderung, daß der längſt nicht mehr aufrecht zu erhaltenden Weltlüge von der deutſchen Allein⸗ ſchuld am Kriege, endlich auch von alliierter Seite das Waſſer abgegraben wird. Dem von franzöſiſcher Seite immer wieder geübten Syſtem, aus dieſer Weltlüge Kapital zu ſchlagen und damit die politiſchen Leidenſchaften der Maſſen aufzuſtacheln, muß endlich ein Ende gemacht werden. Es iſt der ganzen Kulturwelt unwürdig, wenn jetzt ſieben Jahre nach Beendigung des Krieges, eine vielge⸗ leſenes Pariſer Blatt wie das„Echo de Paris“, ſeinen Leſern vorer⸗ zählen kann, daß die alliierten Regierungen deshalb kein Glückwunſch⸗ telegramm zum Amtsantritt Hindenburgs überſenden wollen, weil der Name des Marſchalls auf der Liſte der Kriegsverbrecher ſtehe. Mit dieſem abgegriffenen Ladenhüter der Hetzapoſtel muß end⸗ lich aufgeräumt werden. Wenn die Alliierten, die ſich ſonſt ſtets ſo gern als die Hüter und Erbpächter guter Sitten aufſpielen, glauben, auf die üblichen Glückwünſche zum Amtsantritt Hindenburgs ver⸗ zichten u. ſich damit über alle Traditionen internationaler Gepflogen⸗ heiten hinwegſetzen zu können, ſo iſt das ihre Sache. Wir ver'ichten gerne auf Glückwünſche, die doch nicht ehrlich gemeint ſein können. Deſto nachdrücklicher aber erheben wir die Forderung, daß die an die„deutſchen Kriegsverbrecher“ bezüglichen, ebenſo lächerlichen wie perfiden Beſtimmungen des Verſailler Vertrags endlich ausgemerzt und wir auf Grund unſerer Geſchichte und Leiſtungen als völlig gleichberechtigte Nation eingereiht werden in das Konzert der Mächte. H. A. M. Aus dem Reichsrat Der Reichsrat nahm am Montag abend in einer öffentlichen Vollſitzung die Ergänzungsetats für 1924 und 1925 an. Für 1924 entſteht eine Mehrausgabe von 652 Millionen, für 1925 von 70,9 Millionen. Berichterſtatter Miniſterialdirektor Sachs betonte, daß die Finanzlage des Reiches trotz der einmaligen Ueberſchüſſe für 1924, die übrigens grßtenteils aufgebraucht worden ſind, keines⸗ wegs beſonders optimiſtiſch aufgufaſſen ſei. Er tadelte, daß der Reichstag angeſichts der einmaligen Ueberſchüſſe für 1924 bei den bisherigen Etatsberatungen fortgeſetzt neue dauernde Ausgaben bewillige. Nach Abſchluß der Etatsberatungen müſſe genau ge⸗ — werden, wie hoch ſich die Mehrausgaben ſtellen würden und er Reichsrat müſſe ſich dann darüber ſchlüſſig werden, wie weit er dem Reichstag folgen könne. Von den Einzelheiten des Ergänzungsetats iſt beſonders zu erwähnen, daß 22 neue deutſche Auslandsvertretungen, darunter ein Generalkonſulat für Frankreich, geſchaffen werden ſollen. Zu den Tariferhöhungen der Reichsbahn wurde eine Entſchließung angenommen, worin die Reichsregierung erſucht wird, künftig allgemeine und ſonſt wichtige Erhöhungen der Tarife nicht zu genehmigen, ohne vorher ein Gutachten des Reichseiſenbahn⸗ rates eingeholt und ſich mit den Länderregierungen verſtändigt zu haben. Auf Antrag Heſſens wurde gegen den Widerſpruch der Reichsregierung für 1924 der ſogenannte Kulturfonds für die be⸗ ſetzten Gebiete um ½ Million Mark erhöht. Beſonders die ſchlechte Finanzlage des Mainzer Theaters wurde dabei berückſichtigt. Der Antrag wurde angenommen, nachdem der heſſiſche Geſandte v. Biegeleben in eindringlichen Worten die Notlage im beſetzten Heſſen geſchildert und die kulturelle Bedeutung des Mainzer Theaters für das Deutſchtum hervorgehoben hatte. Aus dem Haushaltsausſchuß Ei Verlin, 13. April.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Haus⸗ haltsausſchuß des Reichstags ſetzte heute die Beratungen des Haus⸗ halts beim Etat für die Reichsſchulden fort. Der Bericht⸗ erſtatter Abg. Dr. Wieland(Dem.) machte darauf aufmerkſam. daß dies der erſte Reichsetat der Schuldenverwaltung ſei. werden dann Entſchließungen vorgelegt, die die Regierung auffor⸗ dern, der Reichsſchuldenverwaltung eine Stellung entſprechend der früheren Stellung der preußiſchen Finanzverwaltung der Stagtsſchul⸗ den zu geben und die Wiedereinſtellung abgebauter Beamter der Ver⸗ waltung in möalichſt kurzer Friſt herbeizuführen. Die Entſchließun⸗ gen wurden auf Antrag der Sozialdemokraten einem Unterausſchuß überwieſen. Angenommen wurde ferner eine demokratiſche Entſchlie⸗ ßung, das im Etot erwähnte Abkommen zwiſchen Reichsbank und Reich über.03 Millionen Mark unverzüglich dem Reichstag vor⸗ zulegen. Damit war der Etat erledigt. Der Ausſchuß wandte ſich dann dem Haushalt für die be⸗ ſetzten Gebiete zu. Abgeordneter von Guerard(Zentrum) wies als Berichterſtatter darauf hin, daß dieſer Haushalt zum erſten Mal ſelbſtändig erſcheine. Er ſei im weſentlichen ein Perſonaletat. Ungeklärt ſei noch die Frage der Hilfsaktionen für die Erwerbsloſen und zur Bekämpfung der NVolksſeuchen. Reichsjuſtizminiſter Dr. Mozart als Romödiendichter Auffindung einer Mozart-Handſchrift Aus der Sammlung des Wieners Alois Fuchs, der im vorigen Jahrhundert eine der erſten großen Handſchriftenſammlungen an⸗ legte, ſtammt ein wertvolles Mozart⸗Blatt, das jetzt in Wien neu aufgetaucht iſt. Ueber dieſe Mozart⸗Handſchrift, die in einer Wiener Autographenhandlung ausgeſtellt iſt, und die einen ge⸗ radezu ſenſationellen Fund darſtellt weil ſie den Opernkomponiſten Mozart von einer ganz neuen Seite, nämlich als Komödien⸗ dichter, Re„teilt der Mozartforſcher Richard Smekal, der das wertvolle nuſkript im„Neuen Wiener Journal“ abdruckt, eine Reihe ſtilgeſchichtlicher Einzelheiten mit. Mozart kam aus dem theaterfrohen Salzburg, das ſeinerzeit in der Blüte der Barockoper eine beſondere Bühnentradition entwickelt hatte, die von der weltlichen Geiſtlichkeit gepflegt wurde. Im ſpäteren 18. Jahrhundert verſäumten die verſchiedenen Wandertruppen füd⸗ deutſcher Komödianten baum bei ihrem Durchzug von Oeſterreich nach Bayern, in Salzburg ihre Kunſt zu Neigen Schikaneder, der Librettiſt der„Zauberflöte“, iſt das typiſche Beiſpiel für dieſen Zu⸗ ſammenhang Salzburgs mit der allgemeinen füddeutſchen Theater⸗ entwicklung. Hier wirkte ſich auch die in Norddeutſchland verpönte Stegreif⸗ komödie noch nach Herzensluſt aus. War doch Salzburg die Stadt eweſen von der die Figur des Hanswurſt zu Beginn des hehunderts ausgegangen war, um in urwüchſigkomiſcher Art für einige Generationen das deutſche Theater zu erobern. Im Anſchluß an die Hanswurſtkomödien, welche in Wien zu klaſſiſcher Entwicklung gelangten, ſind die beiden Luſtſpielentwürfe zu verſtehen, die Mozart ſelbſt niederſchrieb. Ein Entwurf für ein dreiakliges Luſtſpiel,„Die Liebesprobe“! betitelt, zeigt deutlich, daß Mozart genau im Sinne der Stegreifkomödie arbeitete. Der alte Pantalon, die venezianiſche Type der Commedia del arte, heißt bei Mozart„Herr von Dummkopf.“ Seine Tochter hat auch ſer noch den typiſchen Namen der erſten Liebhaberin: Roſaura. Ihre Zoſe, welche der Kolombine entſpricht, heißt Trautel. Der Liebhaber trägt den überlieferten Namen Leander. Sein komiſcher Diener heißt natürlich Hanswurſt, abgekürzt Wurſtl und der komiſche Diener des alten Dummkopf„Kaſperl“. Wir ſtehen alſo ſchon in der Zeit, da der berühmte Hanswurſt im Kaſperl einen Gegenſpieler fand, der ſpäter ſein Nachfolger wurde. Außer dieſer einen Komödienhandſchrift Mozarts hat ſich nun noch eine zweite erhalten und jetzt wieder gefunden(eben ſene, die aus der Sammlung Alois Fuchs herrührt). Dieſes Manuſkript ent⸗ hält, ganz in der Art der alten Stegreiftexte, den Dialog nicht ausge⸗ ſchrieden, ſondern bloß angedeutet. Der Titel dieſer von Mozart ge⸗ ſanten Komödie lautet:„Der Salzburger Lump in ien“, Die vorkommenden Perſonen heißen:„Hr. Stachel⸗ Dem Ausſchuß Frenken gab der Hoffnung Ausdruck, daß es gelingen werde. der ſchwergeprüften Bevölkerung der beſetzten Gebiete Hilfe und Lin⸗ derung zu ſchaffen. Das Miniſterium der beſetzten Gebiete iſt bisher nur als ein Uebergangsminiſterium angeſehen worden. Wenn die Kölner Zone geräumt wird, werden die übrigen Zonen vorausſichtlich ſtärker belaſtet werden. Das Miniſterium der beſetzten Gebiete hat beim Reichsfinanzminiſterium 20 Millionen Mark angefordert, um damit dem Wohnungsmangel in den beſetzten Gebieten zu ſteuern. Die Ausſchußmitalieder proteſtierten dann in ihrer Geſamtheit gegen die im Laufe der Debatte angedeutete Möalichkeit. daß die andern be⸗ ſetzten Zonen etwa die bei einer Räumung der Kölner Zone freiwer⸗ denden Beſatzungstruppen übernehmen müßten. Die Regierung wurde einmütig erſucht. gegen dieſe Eventualität energiſch Stellung zu nehmen. Alsdann vertagte ſich der Ausſchuß auf morgen. Reichsbahn und perſonalabbau DBerlin, 13. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichs⸗ taasausſchuß zur Ueberwachung der Durchführung der Per⸗ ſonalabbauverordnung hat es dieſer Tage unliebſames Auf⸗ ſehen erregt. daß die deutſche Reichsbahn ſich geweigert hat. dem Reichstag über die als Reichsbahnbeamte abgebauten Bedienſteten Auskunft zu geben. Der Ausſchuß hatte daraufhin eine ſcharfe Reſo⸗ lution gefaßt, in der der Reichstag aufgefordert wird. weiter ſich das verfaſſungsmäßige Petitionsrecht zu wohren. Aus den Kreiſen der Reichsbahnverwaltung wird nun jetzt erwidert, daß für die Rechte und Dienſtverhältniſſe des Perſonals der Geſellſchaft nicht mehr die Perſonalabbauverordnung des Reichs gelte. da in dem Dawesplan eine andere Form vereinbart worden iſt. Infolgedeſſen ſeien die durch die Geſellſchaft aufgarund des Reichsbahngeſetzes er⸗ laſſenen Vorſchriften der Perſonalordnung maßgebend. Die Zuſtän⸗ digkeit des Reichstagsausſchuſſes könne ſich daher nicht auf den von der neuen Reichsbahngeſellſchaft aufarund ihrer Perſonalordnung durchgeführten Abbau erſtrecken. flus dem Preußenparlament E Berlin. 13. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Preußen⸗ haus wurde heute die allgemeine Ausſprache über den Haushalt fort⸗ geführt. Die erſte Leſung ſoll nach einem Beſchluß des Aelteſtenrats heute auf jeden Fall beendet werden, eventuell durch eine Dauer⸗ ſitzung. Morgen will man dann als Hauptvunkte die erſte Beratung der Zentrumsanträge über die Städte⸗ und Landgemeindeordnung vorſehen. Dann ſoll ſich das Haus bis zum 9. Juni vertagen. Als erſter Debatteredner ſprach heute der Volksparteiler Dr. Wismar. Er knüpfte an das Wort Hindenburas an, daß ohne ein ſtarkes Preußen das Reichhaltlos ſei. Für die Demokraten wird der Kölner Juſtizrat Falk ſprechen. Die Verhandlungen der Fraktionen zur Löſung der Regierungs⸗ kriſe ſind mittlerweile fortgeſponnen worden. Zu einem areifbaren Ergebnis haben dieſe allerdings noch nicht geführt. Das Zentrum hält feſt an dem alten Gedanken eines Kabinetts der Volksgemeinſchaft, den es in den letzten Tagen mit verſtärktem Nachdruck verfolat. Wäh⸗ rend bei den Sozialdemokraten ſich eine gewiſſe Nachgiebigkeit zeigt,. verharren die Deutſchnationalen auf ihrem bisherigen ablehnenden Standpunkt. die Paßſchwierigkeiten mit Oeſterreich IJ Berlin, 13. Mai.(Von unſerm Berliner Büro). Die groß⸗ deutſche Partei hat, wie aus Wien gemeldet wird, geſtern 4 Nationalrat eine Anfrage in der Paßangelegenheit eingebracht. e großdeutſche Partei bezeichnet es(in Uebereinſtimmung mit unſern wiederholten Darlegungen) als überraſchend, daß die öſterreichiſche Regierung ihren Standpunkt geändert habe. Ein derartiges Vor⸗ gehen müſſe die internationale Verhandlungsfähigkeit gefährden und miülſſe gerade in dem Staate, der Deutſch⸗Oeſterreich am nächſten ſtehe, berechtigtes Befremden erregen. Der von der Regierung ein⸗ genommene Standpunkt ſei aber auch ſachlich unhaltbar. Die groß⸗ deutſche Partei fragt an, ob die Regierung Erie ſei, auf der Grundlage der vorbehaltloſen Aufhebung des Viſumzwanges an die deutſche Regierung das Erſuchen um Wiederaufnahme der Verhand⸗ lungen zu richten. die Lage Oeſterreichs in amerikaniſcher Oeurteilung Newyork, 13. Mai. Obgleich man in 4 9 Finanzkreiſen mit dem Bericht des Völkerbundskommiſſars in Wien, Dr. Zimmer⸗ mann, daß die öſterreichiſche Lage noch immer viel zu wünſchen übrig laſſe, übereinſtimmt, teilt man keineswegs den allgemeinen Peſſimismus. In dem Jahresbericht der National City Bank wird darauf eee daß ſich die finanzielle ſowohl wie die wirt⸗ ſchaftliche Lage während der letzten Monate gebeſſert hätte und führte als Beweis an, daß die Nationalbank imſtande geweſen wäre, den Diskontſatz herabzuſeßen. Man glaubt weiterhin nicht, daß das Budget für 1925 ein wirkliches Defizit aufweiſen werde, da die Ausgabenſeite 78 Millionen für produktive Zwecke aufführt und er⸗ wartet, daß die Verbeſſerung der Eiſenbahn einen anregenden Ein⸗ fluß ausüben werde. Von anderer Seite weiſt man darauf hin, daß die Elektriſierung zum Abbau der paſſiven Ausfuhrbilanz bei⸗ tragen werde, während außerdem die Bemühung des Völkerbundes zwiſchen den Nachfolgeſtaaten den Freihandel Weahehand zwei⸗ fellos ebenfalls zur Stärkung von Heſterreichs Ausfuhrhandel bei⸗ tragen würde. ſchwein“,„Hr. Intrugiant“,„Frau von Scultelly“ und ihre Tochter „Frau von Scult“. Die Skigzzierung des vierten(und letzten Auf⸗ tritts) lautet: Hr. Stachelſchwein und Vorige. Hr. Stachelſchwein ſagt unterthänigſter Diener.— Man ſpricht von verſchiedenen Sachen, unter andern von der neuen Oper. Hr. von Stachelſchwein frägt ſie, ob ſie Da⸗ rinnen war? und ob ſie ihr gefallen habe?— Frau von Scul⸗ telty ſagt, ſie habe ihr garnicht gefallen— auf die Frage warum?— ſagt ſie, es wäre ihr zu warm.“(77). Hier bricht der Entwurf plötzlich im ſkizzierten Dialog ab. Doch läßt ſich, wie Smekal bemerkt, nach dem Schema der Luſtſpiele von damals ſchon die Handlung in der Hauptſache erraten. Es handelt ſich um einen luſtigen Kumpan, ein ſogenanntes„Wiener Früchtel“, der ſein Leben genießen will und dabei in allerhand komiſche Situ⸗ ationen verwickelt wird. Die Bezeichnung„Salzburger Lump“ deutet darauf hin, daß Mozart bei der Schilderung des luſtigen Kumpans ſich ſelbſt zum Vorbild genommen hatte, und ſo wird man kaum fehlgehen, wenn man dieſes Luſtſpielmanufkript Mozarts für die erſte Zeit nach ſeiner endgültigen Ueberſtedelung nach Wien datiert. Die Handſchrift bildet jedenſalls nicht nur ein amüſantes Kurioſum, ſondern darüber hinaus ein für die Mozart⸗ forſchung wertvolles Dokument. Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Paul Wegeners Gaſtſpiel im Kurfürſtendammtheater brachte ihn ſelbſt. Ein Gewinn, durch mehrjährige Entbehrung. durch den drohenden Orkus des Films hochgewertet. Denn nehmt alles nur in Allem und vergleicht ihn mit den Modegötzen fiſtelnder oder nubiſch raſender oder ſchwitzend keuchender Ekſtaſe: ein Mann. Ein Vollmenſch!(Wegener ſpielte den Rittmeiſter in Strindberg⸗ „Vater“ und den Banquier Berton in Guitrys„Jaqueline“, Rollen, in denen er unlängſt in Mannheim Triumphe ſeierte. In ſeinem Enfſemble: Maria Eis und Greta Schröder. D. Schriftlög.) — Von Saſcha Guitry zu Alexander Dumas iſt lange nicht ſo weit, wie zu den letzten deutſchen Aufführungen der Komödie „Demimonde“. 1885 war das ein Kampfſtück, heue— im Leſſingtheater— iſt es ein noch immer durch friſchen Geiſt feſſelndes Vergnügen. Jawohl, mit allem, was vor drei bis vier Jahrzehnten der kämpfende Naturalismus gegen die Scheinwelt des franzöſiſchen Salondramas und die geiſtreichen Predigten des Raiſonneurs vor⸗ brachte, hat es ſeine Richtigkeit! Aber jene Kämpfe ſind längſt aus⸗ gekämpft, und es droht kein Rückſchritt, wenn wir einmal zurück⸗ ſpazieren und verlaſſene Stationen aufſuchen. Auf elegantes Ver⸗ gnügen eingeſtellt war die Vorſtellung durch eine Virtuoſin, die vor⸗ gation ſtand unter Vorſitz von Geheimrat Dr. Simon. Deutſch⸗litauiſche verhandlungen Die litauiſche Telegrophenagentur meldet: Am 6. Mai fanden im Verkehrsminiſterium Verhandlungen zwiſchen deutſchen un litauiſchen Vertretern über die Abrechnung von rollen⸗ dem Material und deſſen Benutzung ſtatt. Die deutſche Deſe⸗ Es handelte ſich zunächſt um den Erſatz von 485 litauiſchen Güterwagen, die im Jahre 1918/19 im direkten Verkehr zwiſchen Deutſchland und Litauen verſchwunden waren, und deren Rückgabe Litauen ver⸗ langt. Inzwiſchen hat Deutſchland einen Teil dieſer Waggons und zwar bis zum 15. März 398 zurückerſtattet. Da Deutſchland die noch fehlenden Waggons nicht finden konnte, entſtand ſchließlich hierüber ein Streit, der zu den obengenannten Verhandlungen führee ee Das zweite Verhandlungsobjekt betrifft die benützten Güter⸗ wagen. Hierüber beſteht eine internationale Beſtimmung, na der jeder Staat, der Wagen, die einem anderen Staat gehören, benutzt, dem letzteren täglich 2½ franzöſiſche Goldfranken für den Wagen Miete zu zahlen hat. Nach der Abrechnung des litau⸗ iſchen Verkehrsminiſteriums hat Deutſchland für die ſeit Mai 197 benutzten litauiſchen Güterwagen 2 148 000 Papierfranken zu 30 len. Deutſchland hat ſeinerzeit eine Gegenrechnung vorgelegt, der es für von Auguſt 1923 von Litauen benutzten Deutſchen We. gen 579 540 Papierfranken fordert. Unter Berufung darauf, das die litauiſchen Wagen nicht richtig gekennzeichnet geweſen ſeien, und unter Verzicht der Deutſchland zuſtehenden Summe bietet Deutſchland Litauen den Betrag von 200 900 Papierfranken als Abfindung an. Die litauiſchen Vertreter haben dieſen Vorſchlag nicht angenommen. Da in Kowno keine Einigung erzielt werden konnte, beabſichtigen die beiden Parteien den Streitfall der Inter⸗ nationalen Verkehrsorganiſation in Bern zu übergeben. Letzte Meloͤungen Kommuniſten und Schwarz⸗weiß · rol Berlin, 13. Mai. Heute früh bewegte ſich ein etwa 100 Per⸗ ſonen ſtarker Zug Kommuniſten von der Albrechtſtraße nach der Karlſtraße. Die Beamten beobachteten, daß ſchwarz⸗weiß⸗ role Fahnen, die niedrig hingen, von ihnen heruntergeriſſen wurden. Das Ueberfallkommando„Linden und Tiergarten“ ſtellte etwa 3⁰ Perſonen feſt, worauf ſie wieder entlaſſen wurden, da nicht genau erwieſen wurde, daß ſie an der Tat beteiligt waren. Schlaͤgerei 1 Berlin, 13. Mai. Eine Schlägerei fand zwiſchen einem kleinen Trupp des Jungdeutſchen Ordens und Reichsbannerleuten ſtatt, in deren Verlauf der 17jährige Bäckerlehrling Hermann.⸗ Weſerſtraße wohnhaft, Mitglied des„Jungdo“, eine ſchwere Kopf⸗ verletzung davontrug. Der Täter iſt nicht ermittelt worden.. Folgenſchwerer Verkehrsunfall — Berlin, 13. Mai. Ein ſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen einem Feuerwehrfahrzeug und einem Ommibus ereignete ſich in der letzten Nacht an der Königs⸗ und Kloſterſtraße. Durch den Zuſammenſto wurden etwa 20 Inſaſſen des Wagens mehr oder minder ſchwer verletzt. Flugzeugabſturz — Breslau, 13. Mai. Nach einer Mitteilung der„Schleſiſchen Zeitung“ iſt auf dem Gandauer Flugplatz bei einem Probeflug mi einem ganz neuen Flugzeug der Chefpilot von der Marwitz abge⸗ ſtürz t. Der Flieger war ſofort tot. Ein Güterzug von Räubern überfallen — RNom, 13. Mai. In der Nähe von Trient wurde ein Güter⸗ zug von einer Diebesbande überfallen, welche zwei Wagen gewalt⸗ ſam öffneten und einen Teil des Inhalts. Medizinalien und andete Waren, auf die Schienen warfen. Der faſziſtiſchen Bahnpolizei ge⸗ lang es, die Waren zu bergen und die Täter zu verhaften. London als Desinfektionsanſtalt für prodeutſche Neigungen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 12. Mai. Man erfährt hier, daß Houghton 5 Nachfolger Kelloggs in Ausſicht genommen iſt. Allgemein rechaat man damit, daß Kellogg nur noch kurze Jeit das Staatsdepartemen⸗ leiten werde. Der Londoner Poſten dürfte für Houghton als e Art„Desinfektionsanſtalt“ angeſehen werden, da man ihm für 7— Staatsſekretariat zu ſehr prodeutſche Neigungen na ſagt.(1) Eröffnung des internalionalen Polizeikongreſſes Am Montag wurde der internationale Polizeikongreß in Nen Pork eröffnet. Von den europäiſchen Teilnehmern wurde der Wi ner Polizeipräſident Schober beſonderier Aufmerkſamkeit gewürdig Eeſtern war er Gaſt des Newyorker Bürgermeiſters und nahm 9 einer Parade der Newyorker Polizei teil. An Bord des Hafche Dampfers„Deutſchland“ veranſtalteten verſchiedene öſterreichiſe 10 Vereine ein Wohltätigkeitsfeſt, bei dem Schober große Ovatione dargebracht wurden. teilhaft an die einſtigen Löwinnen der Augier⸗ und Dumas⸗Komödien erinnerte: Leopoldine Konſtantin. Withelm Schmidte ond hat wie eder andene ein Nez auf Blindgänger, und ſeine verfehlte Komödie: Hilfe, oicht Kind iſt vom Himmel gefallen“, kann ſeine Wertung ioh⸗ ſchmälern. Aber daß das Centraltheater gerade dieſe Sünde b iſt deckte und das Stück aus fünfzehnjähriger Verſchollenhelt riß, ziemlich unverantwortlich. Zur Zeit ſeines Entſtehens hatte es 1 er. das ſtärkere Vorurteil, gegen das es rennen wollte, zum Verten en Doch auch damals verſehlte es den ernſteren Zweck. Das e ene ſchuldloſen Weibe von einem gewalttätigen Strolch aufgedrung g⸗ Kind mag mit ſeinen Händchen Herzensriegel öffnen. In det ringt dervollen Novelle„Mutterrecht“ von Mite Kremnitz wen ſolch eine vergewaltigte Frau Monate lang mit dem Abſcheu vor ein⸗ noch Ungeborenen, aber nach dem erſten ſchwachen Schrei de⸗ beile⸗ des weiß ſie nichts mehr vom Haß, nichts mehr von den 1 ſprüchen der Menſchen, weiß ſie nur noch:„Mein Kind!“— ie „Welche Reinheit und Unſchuld mit jedem neuen Menſchen in des alte Welt kommtl“— Solche Gefüßle ſpricht das Mädchen en Schmidtbonn nicht aus, immerhin hält es aber ſein Kind feſt abſ den um des Hauſes Ehre beſorgten Vater. Marie iſt nur leider ie ohne daß ihr Dichter es ahnt, recht unfreien Weltglaubene ihn, fucht den Verbrecher in ſeinem Diebeswinkel auf und bezahlt ſe. damit er ſie helrate und dem Kind einen„ehrlichen()/ Namen Ader Gabriele Reuters Tochter aus guter Familie jagt 190 ſie Hochzeit den als unwürdig erkannten Bräutigam davon, obie uhel⸗ ſein Kind unter dem Herzem trägt. Mit allerlei faulem Spitz figer humor ſucht Schmidtbonn ſeinem Gauner die Fähigkeit zu kün kiren Brapheit beizulegen. Wenn überhaupt, konnte das Stück durch ſeich zecken, ja frechen phantaſtiſchen Bummelwitz der Darſtellung wegiſfeut erträglich gemacht werden. Der diesmal irre gegangene Nennerle Piscator verdarb es vollends, indem er es realiſtiſch inſd ſſend⸗ und ihm durch eingelegte Phraſen(das Mädchen ſyricht im u 12 auf⸗ e vom„Klafſendampf“)) eine ſogialiſtiſche Tendenz propfbe. n 1 * Schwerlich beſteht ein ſchrofferer Gegenſatz, als de Humor einer braven alten Volkspoſſe und dem ſatiriſchen und Kabarett⸗Witz des neuen Berliner Weſtens. Das wurde ert Mißhandlung der Räderſſchen Spihbubentomödie a, zum und Bertram“ in Reinhardts Komödie fühlbhar und fühee die Mißerfolg. Paul Morgan und Franz Schulz eer El Erneuerer. Ihr Witz hat zudem keinen Witz, nur Jarg WanI gipfelt im Perſonenkult der Schauſpieler, unter denen zjeder⸗ Grätz mit aufdringlicher Selbſtreklame ardeitete. Für die eſenel geburt der in chriſtlicher Katakombe viele Jahre begraben belt wäblen m r zwiſ gen re⸗ der 11 dwig Wangel hätte man eine ſchicklichere Gelegen en 0 eeeeeeeeeeee 2 2 e een 8 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 221 Wirtſchaſtliches und Soziales Jur Frage der Sicherungsübereignung Die Zeit der allgemeinen Kreditnot, in der wir leben, hat das Inſtitut der Sicherungsübereignung wieder neu aufleben laſſen. Die Mängel, die dieſer Form der Krediteinräumung infolge unſerer Ge⸗ ſetzgebung anhaften, ſollen anbei kurz dargelegt werden. Die Sicherungsübereignung beſteht darin, daß der Schuldner dem Gläu⸗ biger Gegenſtände zu Eigentum übereignet, ſich ſelbſt aber Beſitz und Nutzung vorbehält. Die Gefahr für den Gläubiger beſteht nun darin, daß er nicht weiß, ob dieſelben Gegenſtände nicht bereits anderen Gläubigern übereignet ſind, wie dies tatſächlich ſehr oft vor⸗ kommt. Es ſind auch ſchon ſehr vorſichtige Geldgeber, wie z. B. Banken, in dieſer Richtung hereingefallen. Der bedenkenfreie Schuld⸗ ner, durch die Kreditnot unerbittlich gezwungen, ſteht oft vor der Notwendigkeit, ein und dieſelbe Sache verſchiedenen Gläubigern zu übertragen, Vordatierungen, Strafanzeigen, Prozeſſe ſind dann die üblichen Folgen. So leidet das Inſtikut der Sicherungsübereignung, das an ſich ein ſehr vernünftiges Mittel wäre, Kredit zu geben und den Gläubiger zu ſichern, in der allgemeinen Uebung unter Miß⸗ trauen. Ein ſehr gutes Mittel der Abhilfe wäre, wenn jeder Sicherungsübereignungsvertrag beim Amtsge⸗ richt in ein öffentliches Regiſter eingetragen wer⸗ den müßte, um den Schutz des Gläubigers wirkfam gegen Dritte herbeiführen zu können. Auf dieſe Weiſe wäre der Gläubiger ge⸗ ſchützt und es wäre dem Schuldner leicht, Kredit zu bekommen. Die Geſetzgebung der Schweiz hat dieſe öffentliche Regiſtrierung der Sicherungsübereignungsverträge vorgeſchrieben. Es iſt nicht einzu⸗ ſehen, weshalb wird dieſem Vorteil nicht folgen ſollten. Es ſei nur daran erinnert, daß 27 Prozent aller Pfändungen fruchtlos ſind und daß dieſe Tatſache zur Hebung unſeres Kredits nicht gerade beiträgt, während wir beſtrebt ſein müſſen, uns wieder kreditwürdig zu machen. Bereits im Jahre 1912 hat der Deutſche Juriſtentag be⸗ ſchloſſen, daß Sicherungsübereignungen, die beſtimmte Zeit vor einem Konkurs abgeſchloſſen ſind, erleichterter Anfechtung unterworfen ſein ſollen. Auch dieſe Forderung an die Geſetzgebung ſollte jetzt endlich in Erfüllung gehen, bevor der Kredit für die Allgemeinheit noch merſchwinglicher wird. ee Nl Rechtsanwalt Dr. Otto Simon. 19%% —4 7 Städtiſche Nachrichten Maigrünes und Lenzbuntes Die Wälder unſerer Heimat zeigen jetzt das mannigfaltigſte Blättergrün an Baum und Strauch. Der Naturfreund kann da ſehr viele Abſtufungen vom gelblichen Grün bis zum Schwarzgrün unterſcheiden und eine allmähliche Verwandlung der hellen, freund⸗ lichen Lenzblätter in ernſtere Sommerblätter beobachten. In den Anlagen unſeres Stadtweichbildes ſind die eingewanderten Baum⸗ arten noch nicht vollſtändig erwacht. So zeigen z. B. die Götter⸗ bäume vor dem Kaufhausturm erſt ganz kleine Blätterbüſchelchen und ſehen darum noch düſter aus, was zu der lenzlachenden Pracht des Paradeplatzes nicht paſſen will. Dafür behalten ſie aber hier wie anderwärts den ſpäter erſcheinenden Kronenſchmuck länger als andere Baumarten. Auch die falſchen Akazien haben erſt winzige Fliederblätter. Ihre nächſten Verwandten, die drei⸗ dornigen Chriſtus⸗Akazien(leditſchien), wollen den Reſt ihrer vorigjährigen Früchte, ſehr lange, ſchwarze Hülſen, noch nicht mit lenzfreundlichem Blättergrün vertauſchen. Unter den Aus⸗ ländern am weiteſten vorgeſchritten iſt die Platane, die hier einen großen Teil der Alleen bildet. Ihr Blätterwerk iſt noch hell⸗ grün. Dazwiſchen baumeln an langen, zähen Schnüren zahlloſe neue, marmelgroße Blütenſtände, da und dort auch noch größere alte Fruchtſtände, ein ganz eigenartiges Kronenſchmuckwerk. Läßt man in der Auguſta⸗Anlage bom Friedrichsplatz aus den Blick durch die Doppel⸗Platanenallee auf dem dunkelgrünen Raſen⸗ teppich gegen die blaue Bergſtraße hinausſchweifen, ſo möchte man mit dem ausrufen:„Ach, du lichtgrüne Welt und wie trahlſt du vor Luſt!“ 8 Auch der Blic vom Bahnhof aus durch die Ringſtraßen⸗Allee iſt recht hübſch, 1 der in der Werderſtraße durch die ſchon dunkelgrüne Roßkaſtanien⸗Allee zum Luiſenpark hin. Die „ſchwarzſchattenden“ Bäume hier wie anderwärts haben ſchon ihre weißen Pfingſtkerzen angezündet als wirklich herrliche Rieſen⸗ kronleuchter. Sie erſetzen die nun faſt ganz abgeblühten Mag⸗ nolien aufs beſte. Am Schloßplatz erfreut das zarte Grün der faſt ein halbes Kilometer langen Linden⸗Allee die Luſtwan⸗ delnden. Vergißmeinnicht⸗ und die Stiefmütterchen⸗ beete haben ſich auf unſeren Schmuckbeeten nun auch voll entfaltet. Im Waldpark ſind neben den dunkelgrünen, gelb blühenden Mahonienbüſchen und anderem auch die dunkel belaubten Ahl⸗ oder Traubenkirſchen mit ihren ſtark duftenden 20—30⸗ blütigen Trauben den Spaziergängern willkommen. Entzückend ſchön iſt jetzt unſer Friedrichsplatz. Die vier Alpenroſen⸗ rundbeete(Rhododendron) machen den herrlichen Goldlack⸗ beeten mit ihrer lieblichen, hellen weithinleuchtenden Kronenfarbe den Rang ſtreitig. Blühende Roßkaſtanien ſchauen ſtolz auf ſie alle herab. Man muß das einzig ſchöne Bild geſehen haben! Die liebliche Farbenharmonie läßt man mit Behagen auf ſich ein⸗ wirken. A. Göller. Theater und muſie vom Kölner Muſikleben. Bei einem Konzerte des Kölner das auch Bruckners ſelten gehörte erſte Meſſe (.-moll) als Neuheit für Köln zu eindrucksſtarker Aufführung ver⸗ mittelte, lernte man in Heinrich Lemachers Vertonung des 29. Pfalm eine Novität von hervorragender Bedeutung kennen. Für Chor, Baritonſolo, Orcheſter und Orgel geſetzt, greift dieſe in klarer, dem Empfinden der Hörer willkommener Einheitlichkeit der Themen durchgeführte geiſtliche Tondichtung die Pfalmſtimmung gleich in der überaus feingefügten Introduktion auf, um in der golge durch das Ganze der textlichen Vorlage ein ſie bis zum Letzten erſchöpfendes Tonleben, erfüllt von reichem, tiefſeeliſchem Stimmungsgehalt und dem wahrhaftigen, edlen Pathos echter künſt⸗ leriſcher Begeiſterung beizubehalten. Wir ſehen die Linien der Chöre höchſt ſicher und eindrucksvoll geführt; dann aber haben dieſe Chöre für ſich ebenſo wie der meiſterlich behandelte, in ungewöhn⸗ lichem Maße ausdrucksſtarke Orcheſterpart an dem das Wane be⸗ ſeelenden und ausſchmückenden prächtigen melodiſchen Element ihren redlichen Anteil. Daß dieſer ſchätzenswerte Melodienquell im Bunde mit der bei aller Farbenfreudigkeit ſtets vornehm⸗ſtilreinen Inſtrumentierung in den pompöſen, Kraft und Schönheit ausſtrah⸗ lenden Polyphonien Klanggebilde ganz erleſener Art vermittelt, das dürfte, vielleicht mehr noch als alle ſonſtigen Vorzüge des Pſalm⸗ werks, zu denen auch eine dem Geſamtcharakter gut eingepaßte kleinere Solopartie für Bariton zählt, dazu beitragen, daß Lemachers Schöpfung bald in den deutſchen Konzertſälen die ver⸗ Niente Verbreilung findet. Unter Joſef Müllers liebevoller Lei⸗ tung hielt ſich der Volkschor ebenſo wie das den Inſtrumentalpart ausführende Vonner Orcheſter ſehr rühmlich. Lemacher mußte über die ſehr warmen Aeußerungen eines vollen quittieren. 8 eaterrundſchau. Im Aachener Stadttheater wurde das ——— das die Verfaſſerin, Ilſe von Stach, eine göttliche Komödie nennt, aus der Taufe gehoben. Die Urauf⸗ führung bedeutete einen ſtarken Erfolg. Es handelt ſich um eine veligiöſe Dichtung, deren dramatiſche⸗ Geſchehen in zwei Teile zer⸗ fällt: Petrus nach der Auferſtehung Chriſti in Jeruſalem und Pe⸗ trus im Rom des Kaiſers Nero. Das Problem des Kampfes zwiſchen der Welt des Glaubens und der des Unglaubens iſt der Inhalt des Stückes, deſſen eindrucksvollſte Szene die Auseinanderſetzung zwi⸗ ſchen Petrus und Paulus darſtellt.— Als Dirigenten für die vom 23. Juli bis 20. Auguſt ſtattfindenden Bühnenfeſtſpiele in Bay⸗ reuth wurden die Generalmuſik⸗Direktoren Michael Balling, Fritz Buſch, Willibald Kaehler und Dr. Karl Muck gewonnen. Die Chöre wird der Staatsopern⸗ und Domchordirektor Prof. Hugo gelungenes Ende. * Anfälle. Geſtern vormittag kippte auf dem Baugelände am Waldparkdamm eine kleine Lokomotive, die bei den dortigen Erd⸗ auffüllungen verwendet wird, infolge Nachgebens des Schienen⸗ ſtranges um. Der Führer und Heizer retteten ſich durch Abſpringen. Letzterer erlitt durch die Exploſion des Waſſerſtandglaſes in der Hüftengegend eine handgroße Brandwunde. Die herbei erufene Berufsfeuerwehr richtete die Maſchine wieder auf.— Im Betriebe eines Metallwerkes erlitt geſtern nachmittag ein 53 Jahre alter Former beim Transport eines Keſſels einen linken Unterarmbruch. Der Verunglückte mußte ſich in das allgemeine Krankenhaus be⸗ geben.— Beim Einbiegen vom Kaiſerring in die Kunſtſtraße geriet geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen infolge übermäßig ſtar⸗ ken Trempos auf den Randſtein des Gehweges und fiel um. Die Inſaſſen(ein Führer und ein Fahrgaſt) blieben unverletzt. Der Wagen wurde leicht beſchädigt. —Suſammenſtoß. Geſtern nachmittag ſtießen vor dem Portal des Hauptbahnhofes ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zu⸗ ſammen, wobei letzterer verletzt wurde. Ueber die Schuldfrage ſind Erhebungen im Gange. *Jeſtgenommen wurden 27 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. vorträge Reichswerbewoche für das Gemeindebeſtimmungsrecht Alle alkoholgegneriſchen Vereine und alle Verbände, die das Uebel des Alkoholgenuſſes für das deutſche Volk kennen, führen ge⸗ genwärtig den Kampf um das Gemeindebeſtimmungsrecht. In den einzelnen Gemeinden ſollen nicht Behörden, nicht vielfach von In⸗ tereſſenten bearbeitete Körperſchaften, ſondern das Volk ſelbſt, die Männer und vor allem die Frauen darüber zu beſtimmen haben, ob in ihrem Bereich noch weitere Schankkonzeſſionen für Schnaps und andere alkoholiſche Getränke erteilt, etwa die vorhandenen auf ein beſtimmtes Verhältnis zur Bevölkerungszahl eingeſchränkt oder der Ausſchank beſtimmter Getränkearten überhaupt unterſagt werden ſoll. Für dieſes G..R. veranſtaltet man vom 10. bis 17. Mai eine Reichswerbewoche, zu deren Durchführung in Mannheim mehrere Vorträge gehalten werden. Geſtern abend fand im Jugendheim F 4, 8/9 eine Jugend⸗ verſammlung in Lied und Wort und Anſprachen von Jugend⸗ führern und Jugendführerinnen ſtatt, der die Frage über die Re⸗ form des geſelligen Lebens zugrunde gelegt war. Ein Präludium leitete den Abend ein. Dann begrüßte Jugendpfarrer Eutz die Erſchienenen, indem er ſich nicht verſagte, auf die Schäden des Alkohols hinzuweiſen. Geſänge, Deklamationen, Muſikvorträge wechſelten miteinander ab. Dann folgte die erſte der drei Anſpra⸗ chen des Abends. Jugend ſprach zur Jugend von den Zerſtörungen des Alkohols, der Not und dem Leid, die durch ihn heraufbeſchworen werden. Der Vortragende Helmſtätter führte aus, wie in einer Zeit, wo Deutſchland bei der ganzen Welt betteln gehe, in einer Zeit, wo Tauſende deutſcher Kinder vom Ausland vor Krankheit und Hun⸗ gersnot gerettet wurden, ein Vielfaches von dem, was an Nahrungs⸗ mitteln geſpendet worden iſt, in alkoholiſche Getränke verwandelt wurde. Der Redner ſpricht von den Zerrüttungen in der Familie, von Mord und Totſchlag und Sittlichkeitsverbrechen, die alle ſchon im Zuſtande der Trunkenheit begangen worden ſind. Er ſpricht von dem Alkohol als dem Feind echter Freude, dem Feinde eines jeden Arbeiters und kommt am Schluſſe ſeiner Ausführungen zu der For⸗ derung des Gemeindebeſtimmungsrechtes und des Alkoholverbotes. Wieder folgen Rezitationen, Muſikſtücke, Lieder. Dann betritt Super⸗ intendent Janke das Rednerpult. Er verlieſt das Kapitel aus dem Propheten Daniel, vom Gaſtmahl des Königs Belſazer, von der Schrift an der Wand und ihrer Deutung, knüpft daran an und for⸗ dert an Hand moderner Beiſpiele eine Reform der Geſelligkeit. Wir wollen noch weiter gehen als die Jugend von 1913, die ſich auf den Hohen Meißner ſcharte. Wir wollen nicht nur unſere Veranſtaltun⸗ gen alkoholfrei und nikotinfrei geſtalben, wir wollen dieſe Enthalt⸗ ſamkeit zu unſerem Lebensprinzip machen. Wir wollen dem Alkohol ein glattes Nein entgegenfetzen, wir wollen uns nicht beugen, ſon⸗ dern wollen frei ſein und frei bleiben. Ein Mann, der denkt, trinkt nicht, und ein Mann, der trinkt, denkt nicht. Erſt ohne Alkohol ſind wir richtig frei und wahrhaft glücklich. Durch das Gemeindebeſtim⸗ mungsrecht und unſer Vorbild wollen wir noch viele frei machen. Nach einigen ſoliſtiſchen Darbietungen folgte als letzte in der Reihe der Vortragenden Fürſorgeſchweſter Bertha Heinzler. Die Rednerin geht nochmals auf das..R. ein und kommt ſchließlich auf die Mode als eine undeutſche Sitte zu ſprechen. Aus Ge⸗ dankenloſigkeit iſt eine Mode geſchaffen worden, die gar nicht un⸗ ſerem Weſen entſpricht. Jugenderziehung iſt Selbſterziehung, ſagt die Rednerin, und die Ideale der Jugend ſollen uns Leitſtern für das ganze Leben ſein. Wir müſſen feinfühlender werden und auch für die Not des Andern Herz und Verſtändnis haben. Mit Schlagwörtern und Phraſendreſcherei iſts nicht getan. Wir müſſen der Jugendbewegung Rechnung tragen. Eigene Heime für die Jugend, gerade in unſerer Stadt, ſind notwendige Erforderniſſe. Mit der Forderung von Jugendheimen ſchließt die Rednerin. Nach dem Lied:„Kein ſchöner Land in dieſer Zeit“ und Schlußwort fand der Abend Dder himmel im Mai Die Sonne ſteigt im Mai von 15 bis 22 Grad nördlicher Abweichung über den Himmelsäquator empor und erhebt ſich damm ſchon für die nördlichen Gebiete von Deutſchland über jene Grenze innerhalb deren noch vollſtändige Dunkelheit um Mitternacht ein. tritt. Die Zeit ihres Unterganges verſpätet ſich im Laufe des Mo⸗ nats um etwas über eine halbe Stunde. Am 21. tritt die Sonne in das Zeichen der Zwillinge über. Es wird von beſonderem In tereſſe ſein feſtzuſtellen, von welchem Tage an für einen beſtimm. ten Beobachtungsort nicht mehr vollſtändige Dunkelheit eintritt weil dadurch wertvolle Beiträge zur Dämmerungsforſchung ge⸗ wonnen werden können. Der Fixſternhimmel zeigt im Mar den Uebergangsabſchnitt von den Winter⸗ zu den Sommer⸗Stern⸗ bildern. Der uns diesmal beſonders intereſſierende Teil des Him · mels umfaßt die Tierkreisbilder der Löwe, Jungfrau, Wage und den Anfang des Skorpions. Im weſtlichen Abſchnitt dient uns Regulus. der Hauptſtern des Löwen, nahe dem Rande unſeres Kärtchens zur Orientierung. In der öſtlichen Hälfte fällt oben links Arktur, der rote Hauptſtern des Bärenhüters oder Bootes, beſonders ins Auge, an den ſich öſtlich der Sternbogen der nördlichen Krone anſchließt. Die auf der unteren Hälfte des Kärtchens verzeich⸗ neten Bilder ſind weit ſchwerer einzuprägen, als die bisher genang⸗ 8 9 UANDẽ 3 7 4 HaufAAR OER Mwe N* ——. NicE„ E I 7 ScrAN 5 e eueraun 45 5 2 uRE ll 8 1451 2 7— ccNνun—15 800 ten weil ſich weniger leicht auffällige Gruppen daraus zuſammen. ſetzen laſſen. Eine Ausnahme bildet nur der Rabe unterhalb der Jungfrau. Man wird im übrigen in der Weiſe vorgehen müſſen, daß man ſich die Bilder Stern für Stern am Himmel nach der Karte zuſammenſucht. Der Mond erreichte am 8. Mai die Gegenüberſtellung zur Sonne als Vollmond, ſteht am 15. im letzten Viertel ſeiner Bahn und wird zur Zeit des Neumondes am 22. unſichtbar. Am 30. tritt dann wieder erſtes Viertel ein. Die Zuſammenkünfte des Erdbegleiters mit dem Großen Planeten treten an folgenden Ta⸗ gen ein. Mit Jupiter am 138., mit Merkur am 20., mit Venus am 28. und mit Mars am 25. Unter den Großen Planeten iſt beſonders das allmähliche Wiederauftauchen der Ve⸗ nus als Abendſtern gegen Ende des Monats hervorzuheben; ſie befindet ſich dann im Sternbilde des Stieres, Mars tritt in die Zwillinge über und geht anfangs eine halbe und gegen Ende etwa 1½ Stunden vor Mitternacht unter. Seine Beobachtung iſt nicht mehr lohnend. Saturn iſt die ganze Nacht gut zu beobachten. Seine Poſition in der Wage iſt in unſerem Kärtchen verzeichnet. Jupiter iſt im Schützen anfangs von 1 Uhr morgens und gegen Ende ſchon von 11 Uhr nachts an zu ſehen. Bei Merkur iſt die um Mitte Mai eintretende bedeutende weſtliche Ausweichung am Morgenhimmel von 26 Grad der Beobachtung nicht günſtig. oh Falſche 50 Reichsmarknoten der Bayeriſchen Nokenbank. Bei den von der Bayeriſchen Notenbank ausgegebenen Banknoten zu 50 Mark ſind Fälſchungen feſtgeſtellt worden, die folgende Merk⸗ male aufweiſen: Das Waſſerzeichen fehlt, was beim Halten gegen das Licht ſofort feſtzuſtellen iſt. Vorder⸗ und Rückſeite ſind viel farbloſer, als bei den echten Scheinen. Ebenſo ſind die Ziffern auf⸗ fallend mangelhaft und zu hell im Druck. Auf der Rückſeite fehlt die grüne Wirkung und der Schutzton über dem Mittelfenſter. Die Buchſtaben ſind teilweiſe unleſerlich und vor allen Dingen in der Zeichnung unſcharf. *Die Geſundheit der deulſchen Großſtädte hat ſich in der Wo vom 12. bis zum 18. April wiederum, wenn auch weniger 25 die Vorwoche, inſofern gebeſſert, als die Sterbli chkeit auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne Ortsfremde im Durchſchnitt weiter von 11,7 auf 11,6 gefallen iſt, in Eſſen auf 9,2, Düſſeldorf 9,1, Dortmund 11,6, Duisburg 9,3, Elberfeld 10,6, Bochum 8,8, Aachen —.— ͤ PC—Kv———————— FFEEEEEE Srhuppenbildungen und den damit verbundenen Haurausfall behandelt man am zweckmüssigsten mit 0 Auxolin-Schuppen-Pumade von F. Woltt& Sohn, Karisruhe. Preis Mk..25 und Mk..— die Dose. NOIIN IIIOXIV Rüdel aus Berlin dirigieren. Den Wotan wird zum erſten Male Friedrich Schorr aus Berlin ſingen. Die nächſten Feſtſpiele wer⸗ den im Jahre 1927 ſtattfinden.— Als Nachfolger des Muſikdirektors Roſenſtein, der als Generalmuſikdirektor nach Helſingfors geht, hat die Intendanz des Oldenburgiſchen Landestheaters den Staats⸗ kapellmeiſter Willi Schweppe aus Karlsruhe verpflichtet.— Am 22. Mai findet am Stadttheater in Halle a. S. die Uraufführung der Komödie„Der Bankkrach“ von Bert Schiff ſtatt. Mit dieſem Werk tritt der in Frankfurt lebende Autor zum erſten Male por die Oeffentlichkeit.— Das Bamberger Stadttheater befindet ſich in einer finanziellen Kriſe. Um ſie zu beheben hatte man bereits erwogen, die Oper ganz fortfallen zu laſſen oder das Theater zu privatiſieren. Nunmehr iſt als neues Projekt aufgetaucht, das Stadt⸗ theater mit dem Koburger Landestheater gemeinſam zu führen. Die Entſcheidung der Stadt Bamberg ſteht noch aus. Kunſt und Wiſenſchaſt Wiederherſtellungsarbeiten am Strußburger Münſter. Die Wiederherſtellungsarbeiten am Straßburger Münſter, die bereits unter der deutſchen Verwaltung vor zwanzig Jahren in Angriff ge⸗ nommen und gefördert worden waren, ſind jetzt von den Franzoſen zu einem gewiſſen Abſchluß gebracht worden. Wie ein Bericht des„Temps“ mitteilt, wurden vor etwa ſechs Monaten die Stützungsarbeiten am Pfeiler des großen Turmes beendet und damit ein Werk von großem techniſchen Intereſſe durchgeführt, denn es handelte ſich um die Erſetzung von Fundamenten, auf welchen die gewoltige Laſt von 8000 Tonnen ruhte. Jetzt hat man auch den Pfeiler des Schifſes durch einen neuen erſetzt, der den Seitenſchub des Turmes auszuhalten hat. Die Riſſe in dieſem Pfeiler hatten die Aufmerkſamkeit der Sachverſtändigen auf ſich ge⸗ zogen, und der riſſige iſt jetzt im Nordhof der Kathedrale ausgeſtellt. Ganz im Gegenſatz zu der Annahme zeigte es ſich, daß der Pfeiler nicht maſſiv war, ſondern daß ſein Kern aus Materja'ien beſtand, die zu der romaniſchen Baſilika gehörten, deſſen Bau dem des gotiſchen Domes voranging. Dieſer Pfeiler war die Urſache, daß ſich ſchon ſeit 1665 eine Ueberlaſtung durch den Turm zeigte, eine Erſcheinung, die dann ſeit Anfang unſeres Jahrhunderts immer ſtärker hervortrat Es iſt kein Zweifel, daß ohne die Vorſichtsmaß⸗ nahmen, die ſchon vor zwanzig Jahren getroffen wurden und ohne die Stahlbekleidung, mit der damals der Pfeiler umgeben wurde, er nachgegeben haben würde und ſich eine furchtbare Kata⸗ ſtrophe mit unausdenkbaren Folgen ereignet hätte. Der neue Pfeiler iſt maſſiv aus Sandſtein errichtet mit einer Widerſtandskraft von 500 bis 550 Kilogramm auf den Quadratzentimeter. Dieſer Wider⸗ tragen. Im Laufe des Sommers ſoll das komplizierte Syſtem der Balken entfernt werden, die die Gewölbe ſtützten. Wenn dieſe Arbeit ausgeführt ſein wird, wird man auch die Betonverkleidung entfernen, die den Sockel des Turmpfeilers umgibt und die dazu diente, ihn während der Wiederherſtellung der Fundamente im Gleichgewicht zu halten. Dann wird auch wieder die alte Orgel von Silbermann aufgeſtellt werden, die man bei den erſten Schutz⸗ arbeiten des ehrwürdigen Münſters fortbringen mußte. Howard Carter über die Oeffnung des Tukanchamon⸗Sarko⸗ phages. Der Entdecker des Tutanchamon⸗Grabes, Howard Carter hat nähere Mitteilungen über die Wiedereröffnung des Grabes und die Herausnahme der Mumie aus dem Sarkophag in einer Unter⸗ redung gemacht. die die Zeitung„Siaſſa“ in Kairo veröffentlicht. Der Gelehrte ſchildert zunächſt einige der bedeutendſten Schätze. die er noch während des vergangenen Winters aus dem Grabe geborgen hat „Wir haben in dieſem Jahre 1 große Kiſten mit Gegenſtänden nach Kairo geſandt“. ſagte er,„und ſie ſind bereits im Muſeum aufgeſtellt. Zu den ſchönſten der neuen Funde gehören zwei Oellampen aus Ala⸗ baſter in Vaſenform. von denen die eine einen beſonders eigenartigen Schmuck zeigt. An der Außenſeite iſt nicht die geringſte Verzierung oder Inſchrift feſtzuſtellen, aber ſobald das Innere erleuchtet iſt, wer⸗ den die Geſtalten Tutanchamons und ſeiner Frau in zarten Farben ſichtbar, etwa ſo. wie Waſſerzeichen im Papier. Sodann befinden ſich unter den Neuentdeckungen ein wundervoll gearbeitetes Gefäß zum Verbrennen von Wohlgerüchen und eine herrliche Statuette.“ Ueber ſeine Pläne ſagt Carter:„Ich werde in den letten Tagen des Sep⸗ tember nach Aegypten zurückkehren. um das Grab in der erſten Wache des Oktober wieder zu öffnen, und ich boffe dann während der Mo⸗ nate Oktober, November und Dezember die vollſtändige Erforſchung des Grabes durchzuführen. Wenn es nach mir ginge, ſo würde ich die Mumie in dem Grabe laſſen, das der Pharao ſelbſt ſich zur letzten Ruheſtätte gewählt hat. aber die Wiſſenſchaft fordert ihr Recht, und ſo werde ich die Mumie aus ibrem Sarkophaa nehmen, ſie aus ihren Hüllen befreien und in der Nähe des Grabes unterſuchen. Die Prü⸗ fung vom mediziniſchen Standpunkt aus wird von zwei bervorragen⸗ den Gelehrten vorgenommen. dem Anatomen Dr. De rriy und dem Direktor der Medizinſchule in Kairo. Dr. Saleh Bey Hamdi. Die Mumie wird dann wieder umhüllt und in den Sarkophaa zurück⸗ gelegt werden. Ueber ihr weiteres Schickſal ſoll die Regierung ent⸗ ſcheiden. Ich hoffe, die Goldfolien noch an Ort und Stelle zu finden mit denen die alten Aegupter die Hüllen bedeckten. um den Körper beſſer zu erhalten. Vielleicht werden wir auch die Krone des Pharao in dem Sarg finden. Nach der Statue, die wir kürzlich dem Muſeum übergaben, ſcheint Tutanchamon jung geſtorben zu ſein, etwa ſchon ſtand genügt vollkommen, um die normale Laſt des Gewölbes zu mit 18 Jahren, aber genaues anzugeben, iſt vor Prüfung der Mumie nicht möglich. 5 ———H 4. Seite. Nr. 221 Neue Mannheſmer Jeikung[Abend⸗Ausgabe) Mmittwoch, den 13. Mal 1925 12,0, Hamborn 9,8, Crefeld 10,3, München⸗Gladbach 9,4, Oberhauſe 8,3, Buer 5,1, Lübeck 13,0, Hannover 10,8, Halle a. S. 12,9, Dresden 10,5, Chemnitz 10,3, Karlsruhe 7,8, Mün⸗ chen 13,9, Stuttgart 9,2. Sie blieb gleich in Barmen mit 10,9 und in Bremen mit 11,2. Sie ſtieg in ganz Berlin auf 12,6, Alt⸗ Berlin 13,6, NeuBerlin 11,6, Köln 10,9, Gelſenkirchen 19,8, Mülheim d. d. R. 12,8, Münſter i. W. 16,7, Königsberg i. P. 13,1, Breslau 14,5, Kaſſel 11,1, Braunſchweig 11,2, Erfurk 12,9, Leipzig 11,2, Plauen i. B. 8,7, Frankfurt a. M. 10,0, Mannheim 10,0, Ludwigs⸗ —— 9,1, Wiesbaden 15,8, Mainz 19,0, Nürnberg 9,6, Augsburg Schloßbeleuchtung in Heidelberg. Die Tage der Beleuchtung des Heidelberger Schloſſes, die von jeher beſondere geen Dane ufg auf die Touriſten aller Länder ausübte, ſind in dieſem Jahre wie folgt feſtgeſetzt:.,., 15. und 21. Juni, 26. Juli, 9. und 11. Auguſt, ſowie 12. September. Rommunale Chronit A. Singen, 12. Mai. Der Gemeinderat hat auf dem ſogen. Twielfeld Grundſtücke um den Geſamtpreis von 74 850 Mk. gekauft als Bauplatz für ein dort zu erſtellendes neues Krankenhaus und für den Quadratmeter den unverhältnismäßia hohen Preis von .50 Mk. bezahlt. An anderen, ebenſo gut oder beſſer gelegenen Plätzen aber hat die Stadt Singen um.50 Mk. gekauft. Jetzt hört man nachträglich, daß ein Konſtanzer Grundſtücks⸗ und Häuſermakler ſeine Hände im Spiele hatte und die früheren Eigentümer der Grund⸗ ſtücke veranlaßt haben ſoll, unter dieſem Preis nicht zu verkaufen. Die Oeffentlichkeit hat doch ein großes Intereſſe an ſolchen Vorgängen weshalb es nicht begreiflich iſt. daß die Stadt Singen beim Ankauf ſolcher Gelände nicht diplomatiſcher vorgeht und erſt abwarten muß. bis durch Intervention auswärtiger Spekulanten die Preiſe um das Doppelte in die Höhe getrieben werden. Es ſoll bei dieſer Gelegenheit auch gefragt werden, was die Stadt Singen mit dem Vermögens⸗ zuwachs zu tun beabſichtigt. der ihr aus den Einnahmen der Ge⸗ bäudeſonderſteuer erwächſt. Soll er ohne jede Einſchränkung dem Grundſtocksvermögen zugeſchlagen werden? Die Stadt leiſtet die Baudarlehen aus öffentlichen Abgaben, die eigens zum Zwecke der Förderung des Wohnungsbaues von den Steuerpflichtigen erhoben werden. Als Nebenwirkung der Inflation ergibt ſich für die Stadt eine erhebliche Vermehrung des Vermögens. wenn die Baudarlehen zur Rückzahlung gelangen. Da Einzelheiten über dieſe Frage noch nicht geklärt ſind. wäre die Ausarbeitung einer Denkſchrift hierüber durch die Stadtverwaltung ſehr erwünſchenswert.— In der nächſten Bürgerausſchußſitzung ſoll auch der Berliner Geſellſchaft„Agwea“. die hier ein Gaswerk erbaut, ein geeigneter Platz zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. damit ſie in zentraler Lage der Stadt ein billiges Ver⸗ waltunasgebäude erſtellen kann. Zu dieſem Zwecke wird ein älteres Wohnhaus abgebrochen, das angeblich mit nur 3000 Mark bewertet wirdl! Ein großer Teil der Bevpölkerung iſt erſtaunt über die großen Rückſichlen, die die Stadtgemeinde Singen dieſer auswär⸗ tigen Firma zuteil werden läßt. Man erinnert ſich, daß früher und auch jetzt anläßlich der Errichtung anderer Induſtrien und bei der Er⸗ richtung von Wohnungen zur Behebung der kataſtrophalen Woh⸗ nungsnot in Singen der Gemeinderat kein oder nur wenia Entaegen⸗ kommen zeigte. Man überließ es vielmehr den Intereſſenten. ſich ſelbſt zu orientieren und im Rahmen der Angebote zu bauen oder ſich in Singen niederzulaſſen. Selbſt ſeit Jahrzehnten hier anſäſſigen In⸗ duſtrien, die für die Wohlfahrt der Stadt ſchon Großes geleiſtet haben, hat die Stadt Singen noch nicht dieſes Entgegenkommen gezeigt, wie gerade der Berliner Geſellſchaft. der nun einer der ſchönſten und teuerſten Plätze im Zentrum der Stadt um den Preis von 14000 Mk. für 500 Quadratmeter abgegeben wird. Man hofft, daß der Bürger⸗ ausſchuß in letzter Stunde die in hieſigen Bevölkerungskreiſen viel Staub aufwirbelnde Bevorzugung der„Aawea“ einer genauen Prü⸗ fung unterziehen wird. Mit dem agleichen Rechte könnte ſpäter jede Induſtrie und Körperſchaft für ſich das Recht in Anſpruch nehmen. in zentraler Lage der Stadt ein geeignetes Baugelände zu erhalten. Die „Agwea“ hat für das Gaswerk im Schnaidhols die Baugründe äußerſt vorteilhaft in Händen und dorthin gehört auch die Verwaltung. SW. Darmſtadt, 11. Mai. In der letzten Stadtverord⸗ netenſitzung wurden die Gaspreiſe durchſchnittlich um 1 Pfg. verbilligt, die Grundmeſſergebühr jedoch von 0,50 Mk. auf 1 Mk. erhöht. Das Turmdach des Hallenſchwimmbades war vor dem Kriege mit Kupfer beſchlagen. Das Kupfer wurde im Kriege ab⸗ geliefert. Für den neuen Kupferbelag wurden 12 000 Mk. ge⸗ nehmigt.— Für die Erbauung einer Straßenbahnlinie nach dem Martinsviertel wurden 60 000 Mk. bewilligt. Zu Laſten der Heag kommt ein Betrag von 95 000 Mk. Hier gehen die Meinungen aus⸗ einander. Von der Techniſchen Hochſchule wurde die Durchführung der Straßenbahn durch die Hochſchulſtraße mit einem jetzigen und einem vor Jahren erfolgten Proteſte verhindert, während die Be⸗ wohner des Viertels direkte Verbindung mit der Stadt verlangen. — Nachdem die Erweiterung der Wirtſchaftsräume im Oberwald⸗ haus bereits früher grundſätzlich Genehmigung fanden, wurden für dieſe Zwecke jetzt 70 000 Mk. bewilligt. Tagungen Sänger ⸗Gautag rr. Baden-⸗Baden, 10. Mai. In den Straßen der Stadt ſah manm heute Flaggenſchmuck, der als Willkommen für die Sän⸗ gerſcharen galt, die zum diesjährigen Gautag des Mittel⸗ dadiſchen Sängergaues eingetroffen waren, der unter der Feſtleitung des hieſigen„Sängerbundes Hohenbaden“ abgehalten wurde. Im Laufe des Vormittags kamen ungefähr 20 Vereine mit elwa 1600 bis 1700 Sängern mit ihren Vereinsfahnen an. Eine ſangesfrohe Stimmung leuchtete aus allen Mienen, wie immer be! den Männern, die ſich die Pflege des deutſchen Liedes zur Aufgabe geſtellt haben. Kurz nach 11 Uhr hatten die Vereine, die zum Teil mit Extrazug eintrafen, vom Vorſtand des„Sängerbundes Hohen⸗ baden“ bewillkommnet, von den Sängern mit dem badiſchen Sänger⸗ wahlſpruch und von der Feuerwehrkapelle mit einem Muſikſtück be⸗ grüßt wurden, vor dem Bahnhof Aufſtellung genommen, von wo aus ſie im Feſtzug durch die zum Teil feſtlich geſchmückten Straßen zum Sportplatz an der Lichtentaler Allee marſchierten wo mit den ein⸗ zelnen Vereinen eine Chorprobe abgehalten wurde. Nach deren Bo⸗ endigung ging es im Feſtzuge zurück nach dem Theaterplatz, wo ſich der Zug auflöſte. Nach dem Mittageſſen in verſchiedenen Lokali⸗ täten der Stadt begannen dann im Gartenſgale des Kurhauſes um ½4 Uhr die Liedervorträge der Gauvereine. Das außer⸗ ordentlich zahlreich anweſende Publikum ſpendete jeder einzelnen Darbietung reichen Beifall. Die Witterung hielt ſich in ziemlich an⸗ ſtändigen Grenzen und Regen und Sonnenſchein lagen im ewigen Kampf um die Herrſchaft. Schließlich konnte das für den Abend geplante Konzert doch noch im Freien ſtattfinden. Eine Ingenieur⸗Tagung in Hagen/ Weſtf. Am 2. und 3. ds. Mts. tagte, wie man uns ſchreibt, der In⸗ genieurverband Höherer Lehranſtalten in den Mauern Hagens. Die Verhandlungen, zu denen aus allen Teilen des Reiches Vertreter in großer Zahl erſchienen waren, fanden ihre Krönung am Sonntag vormiltag in einer öffentlichen Sitzung in der Stadthalle, wozu ſich eine Reihe prominenter Ehrengäſte einge⸗ funden hatten. In der Sitzung referierte Oberingenieur Lange⸗Kiel über notwendige Reformen der ſtaatlichen Höheren Maſchinenbau⸗ ſchulen und gleichwertiger Höherer techniſcher Lehranſtalten. Ein weiterer Vortrag des Gewerbeoberlehrers Ingenieur Jachmann⸗ Wetzlar behandelte die zweckmäßigſte Ausbildung der Gewerbe⸗ lehrer für Berufsſchulen, die für Gewerbe und Handwerk und für die ſtaatsbürgerliche Erziehung des werklätigen Nachwuchſes von allergrößter Bedeutung iſt. Die Ausführungen gipfelten in der Forderung, die in Preußen beſtehenden beiden Gewerbelehrer⸗ ſeminare zu Gewerbe⸗Hochſchulen auszubauen, die die Auf⸗ gabe hätten, die Ergebniſſe techniſch⸗wiſſenſchaftlicher Forſchung für Gewerbe und Handwerk nutzbar zu machen. Die ausgezeichneten Vorträge batten lebhafte und fruchtbringende Diskuſſionen zur Folge. Mit einem Geſellſchaftsabend in der Stadthalle nahm die Tagung ihren Abſchluß und hinterließ bei allen Teilnehmern die beſten Eindrücke. J. Regimentstag der 92er. Am Tage der 10jährigen Wiederkehr des San⸗Ueberganges in Galizien, am 16. und 17. Mai, treffen ſich in Braunſchweig die ehemaligen Angehörigen des Braun⸗ ſchweigiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 92 zum Regimentsappell. Mit dieſer Tagung wird die Fahnenweihe der Vereinigung der Feld⸗ zugsteilnehmer des Braunſchw. In.⸗Regts. Nr. 92 verbunden, an die ſich ein würdiger Feſtzug durch die Straßen der Stadt an⸗ ſchließen wird. Ein reichhaltiges Programm iſt in Ausſicht genom⸗ men, das in einer illuſtrierten Feſtſchrift zur Ausgabe gelangt. Alle ehemaligen Angehörigen, die ſich in Treue ihres ſtolzen Totenkopf⸗ Regiments noch erinnern, werden zu dieſer Feier herzlichſt ein⸗ geladen. Nus dem Lande * Walldorf, 11. Mai. Die bekannte Sangesfreude und Sanges⸗ kunſtt des Käfertaler„Sängerbundes“ fand am vergangenen Sonn⸗ iag wieder eine beachlenswerte Anerkennung. In richtiger Erkennt⸗ nis, daß einem ſieggewohnten Verein auch einmal eine Niederlage beſchieden ſein darf, hauptſächlich, wenn es eine unverdiente war, haben Chormeiſter und Sänger die ſeitherige Bahn beibehalten. Be⸗ leiligte ſich der Verein im vergangenen Jahre an dem Geſangswett⸗ ſtreit in Ottenau, das mitr der oben erwähnten Niederlage endete, ſo wurde für dieſes Jahr der Sängerwettſtreit in Walldorf auser⸗ leſen. In Konkurenz gegen einen anſehnlichen Gegner errang ſich der Sängerbund in oberſter Stadtklaſſe den Ia⸗Preis in Form eines ſchönen Pokals, goldener Medaille, Diplom und 300 Mark in bar. Außer dem Sängerbund konnte von ſämtlichen am Wettgeſang be⸗ teiligten 26 Vereinen nur noch die Sängereinheit Nußloch, die gleich 285 Punktzahl mit 195 Punkten erreichen und der für die höchſte agesleiſtung ausgeſetzte Pokal wurde durch das Los dieſer zuge⸗ ſprochen. Dem lüchtigen Chormeiſter Ludwig Malſch⸗Mannheim brachte der Tag noch einen weiteren glänzenden Erfolg, indem der auch von ihm geleſtete Benz ſche Männerchor ebenfalls gegen anerkannt beſtſingende Vereine der Gegend den Ia⸗Preis mit Pokal, Medaille, Diplom und 100 Mark in bar erhielt. Als Preis⸗ richter waren zwei außerbadiſche Autoritäten berufen, nämlich Muſik⸗ direktor und Komponiſt Karl Kern, Frankfurt a.., der auch als Preisrichter zu dem im Auguſt ds. Is. in Newyork ſtattfindenden großen Geſangswettſtreit berufen iſt, und Muſikdirektor R. Neu⸗ mann, Speyer a. Rh. Nus der Pfalz * Ludwigshafen, 13. Mai Wie uns die Geſchäftsleitungen der Pfälziſchen Landwirtſchaftsausſtellung und der Süddeutſchen Gartenbauausſtellung mitteilen, können vorausſichtlich ſchon ab nächſte Woche die Dauerkarten für die erſten 11 Tage zum Verkauf gelangen, während welcher Zeit beide Ausſtellungen gleichzeitig laufen. Die Dauerkarten berech⸗ tigen zum Betreten beider Ausſtellungen. Der Dauerkartenin⸗ haber darf ſeine Kinder unter 14 Jahren frei mitnehmen, während es keine ſogenannten Familienkarten gibt. Ferner ſchreibt man uns, daß ein Vorzugspreis für Minderbemittelte nicht gemacht werden kann, während nachweislich armen Perſonen auf Antrag bei der Ausſtellungsleitung ein einmaliger freier Eintritt gewährt werden kann. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim * Mannheim, 12. Mai. Vorſitzender: Amtsrichter Strübel. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Winder. Der Schuhmacher und Händler Friedrich Wildemann hier beſtimmte die Fouragehändlerin Kugelmann Witwe in Käſer⸗ tal zur Herausgabe von 10 Zentner Hafer und 6 Zentner Heu im Geſamtwerte von 143 M. Seinem Verſprechen, Barzahlung zu leiſten, leiſtete jedoch Wildemann keine Folge, auch die vorgenom⸗ mene Pfändung war erfolglos. In gleicher Weiſe erſchwindelte Wildemann von Lebensmittelhändler Krämer die Herausgabe von 6 Zentner Orangen zum Preiſe von 60 M. Die Orangen ließ W. durch ſeinen Mitarbeiter Fritz Seifert abholen, welcher dabei eine übermäßige Eile zur Schau trug und ſogar den letzten Korb Orangen im Krämer'ſchen Keller zurückließ, um deſto ſchneller ent⸗ kommen zu können. Von Zahlungsleiſtung war bis heute keine Rede.— Die Angeklagten beſtritten heute, die Abſicht des Betrugs gehabt zu haben, nach den Ausſagen der Zeugen ſteht indeſſen ae feſt, daß Betrug vorliegt. Es erging Urteil: je drei Wochen Gefängnis. Der ledige Müller Leonhard Guttropf aus Oberſtetten (.A. Gerabronn), der ledige Taglöhner Valentin Roos aus Viernheim und der Metallſchleifer Heinrich Steg⸗ mann aus Mannheim drangen am 22. Februar 1925 im Hauſe Mittelſtraße 27 in das Zimmer des Müllers Andreas Hilneder ein, brachen das Hängeſchloß an einem Holzkoffer auf und durchwühlten dieſen, ohne dabei etwas Greifbares vorzufinden. Stegmann und Roos riſſen dann den Kleiderſchrank auf und nahmen eine Hand⸗ taſche mit verſchiedenem Inhalte weg. Das Geld des Hilneder, auf das die Diebe es abgeſehen hatten, fiel jedoch nicht in ihre Hände.— Die Angeklagten legten heute ein volles Geſtändnis ab. Sie haben bedeutende Vorſtrafen. Das Urteil lautet: Guttropf: 2 Jahre Zuchthaus, Stegmann 1 Jahr 2 Monate Ge⸗ fängnis, Roos unter Einrechnung einer früheren Strafe 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis. Außerdem alle noch 3 Jahre Ehrverluſt. Der 41jährige Taglöhner Joſef Gais aus Rohrbach entwendete aus verſchiedenen Gärten an der Herzogenriedſtraße 25 hochſtäm⸗ mige Stachelbeerbäumchen und 4 Johannisbeerſtämmchen im Ge⸗ ſamtwerte von 134 M. Aufgrund ſeines unumwundenen Ge⸗ ſtändniſſes wurde der wegen Diebſtahls wiederholt vorbeſtrafte An⸗ geklagte zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. * Maunheim, 12. Mai.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. S. G.). Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard. Schöffen: Rudolf Matthes, Flaſchenbierhändler hier, Eugen Belz, Werkmeiſter in Sandhofen. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Der 36jährige Franz Spachmann hier verübte im März und April d. J. zahlreiche Betrügereien, indem er minderbemittelten Leuten, die ſelbſt ihr Geld nötig brauchen, vor⸗ ſchwindelte, er ſei Kraftwagenführer. Hierdurch erlangte er nam⸗ hafte Geldbeträge. Dieſes Unweſen treibt Spachmann ſchon ſeit Kriegsende, und wenn er eine Strafe verbüßt hat, fällt er immer, der Arbeit aus dem Wege gehend, in das alte Laſter zurück. Er hat eine große Zahl Vorſtrafen. Heute wurde er zu 2 Jahren Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft und zu fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. M. * * Schwurgericht Mannheim. Tagesordnung für die 2. Tagung des Schwurgerichts beim Landgericht Mannheim im Geſchäftsjahr 1925: Geſchworene: 1. Frau Anna Ebert in Mannheim; 2. Frau Maria Eberle in Edingen; 3. Jakob Müller II, Blechnermeiſter in 2 4. Karl Jakoby Landwirt in Ilvesheim; 5. Jean Ratz I, Baumſchulbeſitzer in Ladenburg und 6. Nikolaus Müller, Landwirt in Heiligkreuz Zur Verhandlung kommen am Donnerstag, 14. Mai, vormittags 9 Uhr: May, Johannes von Ludwigshafen a. auſ wegen Tot⸗ ſchlags; Verteidiger:.⸗A. Dr. Mayer, Vorſitzender: Land⸗ gerichtsdirektor Dr. Heintze: Beiſitzer: die Landgerichtsräte Dr. Ullrich und Dr. Frank; Vertreter der Staatsbehörde: 1. Staatsanwalt Dr. Feiler. Nachmittags 4 Uhr kommt zur Ver⸗ handlung Bieda, Margaretha Eliſabeth von Mannheim und Mack, Karl von Schweidnitz wegen Meineids. Verteidiger für Bieda die.⸗A. Dr. Selig, Scheuer und Marx, für Mack: Dr. Keller u. Kaiſer; Vorſitzender und Beiſitzer wie oben; Vertreter der Staatsbehörde: 1. Staatsanwalt Brettle. Am Freitag, 15. Mai, vormittags 9 Uhr: Kenzler, Johann Georg aus Mannheim wegen Beleidigung durch die Preſſe. Verteidiger:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger; Vorſitzender: Landgerichtsrat Dr. Leſer; Beiſitzer: die Landgerichtsräte Roſt und treter der Staatsbehörde: Oberſtaatsanwalt Mickel. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedentung und den uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Zeitſchriften 5 Die Kunſt. Monatshefte für freie und angewandte Kunſt. 28 Jahra⸗ 7. Heſt, F. Bruckmann. München. eee der Ehe, Monatsſchrift. Heft 3. Verl. Deutſche Scholle. eipzig. Die Kunſtſchule, Monatsſchrift für Kunſt und Kunſtpflege. 8. Jahrg. ./4. Heſt. Verlag: Mal⸗ u. Zeichenunterricht G. m. b.., Berlin. Das Wetter, Monatsſchrift für Witterungskunde. 42 Jahrg., Heft 2. Verlag von Otto Salle, Berlin. Velhagen und Klaſſinas Monatshefte. 39 Jahrg., 8. Heft. Verlag: Velhagen u. Klaßing. Leipzig. Neue Muſik⸗Zeitung. Illuſtrierte Halbmonatsſchrift mit Muſikbei⸗ lagen. 46 Jahrg. Märzheſte. Verl. Carl Grüninger, Stuttgart. Die Muſikwelt, Monatshefte für Oper u. Konzert. 5. Jahrg.,./5. Heft. Verlag J. A. Böhme, Hamburg. Masken, Zeitſchrift für deulſche Theaterkultur. 18. Jahrgang. Heft 13. Herausgegeben vom Schauſpielhaus Düſſeldorf. Deutſches Volkstum. Monatsſchrift für das deutſche Geiſtesleben. Märzheft. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. Mufikblätter des Anbruch. Monatsſchrift für moderne Muſik. April⸗ heft. Verlag der Unjverſal⸗Edition, Wien. Mein Heimatland, Badiſche Blätter für Volkskunde. 12. Jahrg. 3. Heft. Verlaa G. Braun, Karlsrube Weſtdeutſche Monatshefte für das Geiſtes⸗ und Wirtſchaftsleben. Jabraang 4. Verlag Kurt Schröder. Bonn. Zeitſchrift für Muſtk. gear. von Rob. Schumann. 92 Jahrg., 4. Heft. Verlag der Zeitſchrift für Muſik, Leipzig. Phönix, Zeitſchrift f. deutſche Geiſtesarbeit in Südamerika, Heraus⸗ gegeben vom Deutſchen Wifſnſchaftl Verein in Buenos⸗Aires. Der Büchermurm, Sonderheft Moderne Technik. 10. Jahrg. 7. Heft. Einhorn⸗Verlag Dachau. Mein Heimatland, Badiſche Blätter für Volkskunde im Auftrag des Landesvereins Badiſche Heimat. Herausg. von H. E. Buſſe. Ver⸗ lag der G. Braunſchen Druckerei. Karlsruhe. Neu“ Krauenkleidyng und Franenkultur. Maiheft. Herausg. Werbe⸗ ſteſſe für deutſche Frauen⸗Kultur. Verlag G. Braun, Karls⸗ ruhe.— ————*—?«— Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Um⸗ ſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und mediziniſcher Fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht be⸗ antwortet. Nr. 25. U. M. Als Vermieterin brauchen Sie nicht zulaſſen, daß der Untermieter wieder untervermietet. Sie können die Entfernung ohne weiteres verlangen. Frau K. Bz. 67. Der Waſſermehrverbrauch wird im allgemeinen auf die Mieter des ganzen Hauſes umgelegt. In Ihrem Falle müßte nakürlich der eine Mieter natürlich mehr bezahlen, als die anderen. 2. Je nach dem Zuſtand der Wohnung und der Dauer der Nichtinſtandſetzung muß der Hausbeſitzer an den Koſten der Her⸗ richtung ſich beteiligen. E. F. Walbhof. Leſen Sie den Inſeratenteil unſerer Zeitung nach, dann werden Sie die gewünſchte Adreſſe finden. K. E. Die von Ihnen angegebene Summe von 600 000 Mark jährlich dürfte ſtimmen, ebenſo, daß der Exkaiſer eine größere Summe mit nach Holland bekam. Alo. Juriſtiſche Auskunft gibt der Briefkaſten nicht. R. K. 100 000 Papiermark entſprachen am 15. Januar 1923 85,36 Goldmark. G. G. in Helmſtadt. rungen iſt noch nichts beſtimmt. Juni 1920 130909 Goldmark. M. C. Die Adreſſe iſt: Deutſcher Eigenheim⸗Verein, Gemein⸗ ſchaft der Freunde e. V. Luftkurort Wüſtenrot in Württemberg. A. R. 9 Ladenburg. 60 000 Papiermark entſprachen am 15. Sep⸗ tember 1920 4131.14 Goldmark, 60 000.⸗M. waren am 15. Auguſt 1921 2990,23 Goldmark. Toi. Siefert wurde in Bruchſal hingerichtet. E. A. Ein ſicher wirkendes Mittel gegen Naſenröte können wir Ihnen nicht angeben. Saur. Wir haben hier kein Adreſbuch von Berlin, Ihnen daher auch nicht die gewünſchte Adreſſe angeben. Ueber die Aufwertung der Lebensverſiche⸗ 12 000 Mark entſprachen am 30. können wetternachrichten der Rarlsruher Landeswelterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72r morgens) See- druct dern⸗ Se 8 Wind 2 2 e n ee 5 m wm 5858 3 8 Rich. Stärke Werſheim—— 111 19 8ſ ſlill!— ſwolkenlos Königſtuht. 563 766,6] 12 17] 11] 0(eicht wolkig— Karlsruhe 127 766,4 15 20 12 NO„ wolkenlos— Baden Baden] 213 766,4 13 20 8 O 5 halvbed.— Villingen 780 167.7 10 12 8 NO„ Nebel 0 Feldberg. Hoſſ 1281 639,8 5 5 3NOſchw. Nebelrieſ[— Badenweiler[— 766.2 12 18 9S0 leicht wolkenlos— St Blaſienl—— 10 12 halbbed 0 Höchenſchwd!— 680,0 10 10 51 0[ſchw.! bedeckt— Auf der Südſeite des Hochdruckgebiets, das ſich von der Bis⸗ kaiaſee bis zur Oſtſee erſtreckt, hat Süddeutſchland bei trockenen, öſtlichen Winden meiſt heiteres Wetter. Da ſich die Luftdruckver⸗ teilung nur langſam ändert und eine über der Nordſee lagernde Luftdruckſtörung ohne Einfluß auf Süddeutſchland bleibt, dauert das heitere, trockene Wetter bei ſteigender Wärme fort. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag, bis 12 Uhr nachks: Fortdauer der meiſt heiteren, trockenen Witterung, etwas wärmer, ſchwache öſtliche Winde. Geringe Anschaffungskoslen Das Licht nach jahrelanger Benützung der Anlage noch 30 hell wie zu Anfang Keine Uberlastung der Glüh · lampe, daher kein vorzeitiges Durchbrennen Besfe Werkstaffarbeit An jedem Rad anzubringen EZu ͤ haben in den Fahrrad- handlungen ROBERT BOSCH.- G. Berlin„ Breslau⸗ Frankfurtf a. M. Stuttgart ROsMUursosen — ˙LXULl ddp „;WAA5 ͤ 1 imtwoch. den 13. Mal 1925 Neue Mannheimer Jeitung Ndend⸗Nusgade) 5. Seife. Nr. 221 Unterhaltungs-Beilage + Der Säer Skizze von Max Bittrich(Freiburg) Faſt alle Frühlinaswaſſer hatten ſich aus Gebüſch und Wieſe des preewalds zurückgezogen in die geraden Flieſſe. Nicht mehr erkannte 5 Auge die dauernden Waſſerſtraßen lediglich am Erlen⸗ und Pap⸗ Gibeſtand der Ufer. Flut und Land waren geſchieden. In lebhaftem urgeln und Murmeln dränate der letzte überſchüſſige Schwall des Reichtums zur Ferne. Das Gras der Niederung war mit ſettem Schlamm gedüngt. So verhieß das Jahr gute Ernte, wenn guch ſelbſt ein paar der höher gelegenen Aecker angefreſſen, der Win⸗ terſaat beraubt waren. Bauer Urbenz ſaß krank im Bett und blickte durch die niedrigen Fenſter. 6 Zwar war der Abendhimmel nicht in leuchtende Farben getaucht, rau und Blau machten ſich den Vorrana ſtreitig, aber die Welt der öbe und der Tiefe und was ſich zwiſchen ihmen lind um kahles Geäſt chmiegte, war vom Atem der neuen Schöpfung erfüllt, die Jahr für hr als Vorboten das Hochwaſſer in den Spreewald ſchickte. ſe Urbenz ſpürte den Wandel im heiß und doch ſonderbar matt flie⸗ nden Blut und bis in die angegriffenen Knochen. de Himmel und Erde lagen vor ihm. Ein paar Sterne hingen über r gährenden. in geheimnisvolles Erwarten getauchten Heimat. An b Ohr ſchlug aus ſumpfigem Gebiet die Stimme des Froſchs. die diehrdommel rief ihr„Hebump, hebump, rumbum“ dazwiſchen. und fur Rohrdroſſel mußte ein luſtig Ziel ihrer Neugier und Spottluſt ge⸗ unden haben.„Karle. Karle kiek!“ ſagte ſie. 0 Nicht viel Leuchtendes umfaßten des Kranken Sinne. doch der Krühling wirkte deutlich darin die Verheißung. und weckte ſeine hnſucht wie Sonnenſtrahl die Aprikoſenblüte. Die Welt blieb ſchön. auch wenn das Waſſer ſintflutartia an⸗ geſtürmt und aus allen Poren des Bodens berangedrungen war, wochenlana eine einzige Waſſerwüſte gebildet hatte und mit geſchmei⸗ nimmermüden Fingern auf heimlichen Raub, neben dem offen⸗ undigen. ausgegangen war. Unter Schnee und Eis war Brot ge⸗ wachſen: im trüben Meer hatten ſich notleidende Wurzeln. trockener Halm geſättigt. Nur ausgedientes Gewächs, Pflanze, Tier und Menſch, tten ihr Daſeinsrecht verloren. um dem Neuen Raum zu geben. Der swige Wechſel: Samen und Ernte. Froſt und Hitze, Sommer und inter, Tag und Nacht! du Glücklich, wer den Furchen eignen Ackers folgen. Samen ſtreuen urfte! Gehilfe Gottes, wer in dieſen Tagen teilnehmen durfte an ieſem ſungen Schaffen! Und ein Klümpchen Elend, wen das Geſchick — Bett feſſelte, wem die letzte Hoffnung auf längeres Leben geraubt 2 Was um Urbenz atmete. glaubte nicht mehr an ihn: er war auf⸗ gegeben. Auch das Rettungsmittel des„klugen Mannes“ aus Burg war erfolglos geblieben, obwohl dieſer letzte Verſuch manchen Tod⸗ ranken der Senſe entführt hatte. Zudem hatte Urbenz, nach gern er⸗ probtem Brauch, eine volle Nacht. von Sonnenuntergang bis Son⸗ genaufgang. nicht im Bett, ſondern auf nacktem Boden gelegen, damit ihn der Erde unerſchöpfliche Kräfte verfüngt auferſtehen ließen. Sie verſagten ſich ihm nicht minder: ein Schwächerer. Hinfälliaerer war m Bett zurückgegeben worden. Und nun bereitete ſich draußen der Früblina vor, floſſen die Waſſer ab. wartete die weiche Krume des Ackers auf Nahrung. Welch ein froher Augenblick, den Saatgutſack um die Schulter zu binden, die Hand hineinzutauchen, die Körner in ſchönen Breiten zu werfen:„Scheuchet die Not! Brot gebt. Brot!“ Ueber Urbenz kam Frömmigkeit. tief wie beim Klang der Glocke. Selbſtverſtändlich wie die Sonne aufging, der Sternenhimmel im blesbſel der Gezeiten die glitzernde Pracht ſeines Bilderbuchs durch⸗ lätterte, Jahr für Jahr in gleicher Größe. ſo von gleichem Drana be⸗ elt, wie von ewiger Hand in die Bahn der Pflicht geworfen, hatte rbenz ſein Leben lana von Saat zu Ernte und wieder von vorn, ſtumm wie die Geſtirne, zuverläſſig wie ſie, ſeinen Gana vollendet. Mit einer Ausnahme. vor zwanzia Jahren. Damals hatte er, ein Fünfzigjähriger, monatelang gelitten und geklagt. Schäfer und Wun⸗ ſich ermänner hatten den Sitz des Uebels nicht entdeckt. Vom Weib be⸗ redet, war er endlich zu mwirklichen, berühmten Dr. Winkler in die Stadt gefahren. Aus dem zufällig leeren Wartezimmer war Urbenz ogleich zu dem gelehrten Mann vorgedrungen, ohne zu wiſſen. daß eine Patientin bei ihm weilte.„Was wollen Sie? Was haben Sie?“ hatte ihn der bebrillte Graubart angeranzt.„Nichts. Nur Luft riege ich keine.“—„Wahrſcheinlich Bruſt und Lunge. Hinausgehen, is die Dame Rat erhalten hat. Ausziehen! Später eintreten.“ Und rbenz war folgſam geweſen wie ein Kind, hatte ſich draußen entklei⸗ det gründlich, von oben bis unten. bis aufs Hemd. Als er die Dame r Tür entgegenſchreiten hörte, hatte er auch raſch änaſtlich geöffnet. „Aber Sie Eſel, was fällt Ihnen ein! Rock und Weſte zieht man — Die Dame war dabei verſchwunden, ſpurlos, wie Luft. und Doktor hatte die Krankheit bald hinterher gejagt mit bitterer Me⸗ kin für Jahrzehnte. Erſt zum Siebzigjährigen war das Leiden wiederum gekommen erd wamkte und wich nun nicht mehr. Dr. Winkler ſchrie keinen Un⸗ rfahrenen mehr an, hatte längſt die eigene bittere Medizin geſchluckt. de nen Nachfolger hatte Urbenz erſt nach monatelanger Herrſchaft der Krankheit rufen laſſen können, denn vorher hatte die dünne Eis⸗ Kke auf Kanälen und Wieſen den Schlittſchuh nicht getragen, den ſwbn aber aufgehalten. Der Heiltrank war bisher mit den Gebreſten wenig fertig geworden, wie die alten Hausmittel. 5 Urbenz klagte nicht. Er hatte zwiſchen harter Arbeit ſeine Stun⸗ heimlicher und offener Glückſeligkeit genoſſen in vollen Zügen, war mehr als des Herrgotts Stiefkind geweſen, durfte ihm jetzt fol⸗ gen, wenn er winkte: komm! bes Kranken. Urbenz lächelte.„Ja, das ſagſt du! Der Urbenz und Dabpen! Dazu ſind die Knochen zu matt und zu ſteif, mein Lieber. das Springen hat aufgehört; doch nochmals über die Felder gehen, im wäre mein letzter Wunſch. Ueber den Acker ſchreiten, die Hand Tr Korn, der Wärme entgegenwandern, immer weiter wie im linden n und in den Gefilden der Seligen aufwachen— das müßte iden ſein auf Schwingen der Luft. In tiefen Zügen ſchlürfte Urbenz den Atem der weichen Nacht, zu ihn der Schlaf in die Arme nahm. Das Traumland führte ihn Sin grauen Acker, beſchrreingte Beine und Arme, befeuerte die imme und ließ ihn ſingen wie die Finken. liche, uin Morgen mußte er ſich die Stirn reiben. um ſich in die Wirk⸗ baren zurechtzufinden. Die verwirrenden Bilder ſchwanden, doch 0 Glück blieb in den Augen, funkelte Frau und Tochter an. Er duate ſäen, ſagte er. Die Frauen winkten ſich zu: das Fieber ſprach 5 dem Kranken. „Spannt gleich nach dem Eſſen an—“ „Vater!“ „Ich will zum letztenmal ſäen, bevor ich die Augen ſchließe!“ Na Schweigend gingen die Frauen hinaus.„Was iſt in unſern detter gefahren? Widerſprechen wir, ſo kann er tot umfallen. Am Ihnm. wir gehen auf ſein Verlangen ein; er wird raſch genug ſeine macht fühlen.“ ſährt der der Braune mußte aus dem Stall und en die Deichſel ge. 2 die Saat auf das Fuhrwerk geſchafft, Urbenz dazu gelegt wer⸗ Fri Nauß Heu und Stroh. Sie fuhren langſam, vorſichlig. Wie zum ledhof— dachte die Frau. riff n der weiten ergreifenden Einſamkeit ſeines Ackerplans, ange⸗ ſen en pon lenzlicher Luft, doch mit gerötetem Antlitz umfaßte Urbenz ten Beſitztum. Wie an labendem Trank zehrte er. Allein nach Minu⸗ meßdrunerhörten Glücks begann ihn das Gefühl der Schwäche mit ſein Boehmut zu erfüllen als in ſeinem Stübchen. Als er ſich erheben, geſtä orhaben ausführen wollte, unterlag er. Unfähig, ſich zum Ein⸗ zu andnis ſeiner Schwäche aufzuraffen, ſtachelte er ſeine Frau an, 5Sden was ſie in jahrelangem Beiſtand von ihm gelernt habe. zu beso begann ſie ihr Werk, und der Wunſch, ihm eine letzte Freude begnadete ſie. Scbwd Urbenz wurde unternehmungsluſtiger dabei. Seine Gedaucde zog Schleier aus Blick und Blut zurück. Er begann in nken den Schwung des Armes ſeiner Frau zu lenken, ging förm⸗ alg „Hupp, hupp, hupp!“ rief der Wiedehopf in die Nackdenklichkeitſch lich auf in ihrem Saatgang. So raffte er ſich erneut auf. Einen Kranz rings um den Acker, ſo rief er, müſſe ſie freilaſſen. Wenigſtens die Grenzen wolle er am Schluß abſchreiten. Und wieder nickten ſeine Begleiterinnen. Auf welche Einfälle dieſer Todkranke kam! Doch er wurde beſtimmter in ſeinen Befehlen, und der Augen⸗ blick der Entſcheidung zwang die Frauen, ihm vom Fuhrwerk zu helfen, ihn unter den Armen zu packen und ſo um ſein Feld zu ge⸗ leiten. Schritt für Schritt, halb getragen, ſchleppte er ſich die Furche entlang, warf er mit ſchwacher dürrer Hand die Körner rund um den Acker. Während er ſein Feld beſchenkte, fühlte er das Gegengeſchenk der Ackerkrume: Ihm war, als vermittle ihm die Berührung mit der Scholl hohen Mut, als dränge durch ſeine Adern die überſchüſſige, frühlingsfrohe Geſundheit Bäche. Er ſtand, als der letzte Schritt getan war, an ſeinem Saatfeld in Glück verſunken wie ehe⸗ mals an der Wiege ſeines Kindes— Vaterſtolz in leuchtenden Augen, die Hände gefaltet:„.. in des Dreieinigen Namen werde reif, bringe ru In wohltuendem Halbſchlaf langte Urbenz unter ſeinem Dach an; er mummelte ſich in die Betten und atmete regelmäßig bis in den Morgen hinein. Auf noch leiſeren Sohlen als ſonſt bewegten ſich die Angehörigen um ſein Lager. Noch beſorgter blickten ſie ſich an. Mit klareren Augen erwachte er, mit klangvollerer Stimme tat er ſeine Wünſche kund. Und obwohl der Acker eine halbe Stunde Weges entfernt lag, ſah der Beſitzer vom Lager aus in den folgenden Wochen die Saat aufgehen, ſchön und dicht, und fühlte wohltuend den weichen Boden und atmete den Duft der Halme in einer Zuver⸗ ſicht, die ihm zugleich Beſonnenheit genug ſchenkte, den Körper zu ſchonen. Und er bewunderte die Lerche, wie ſie, umaufhaltſam, zum Licht ſtieg, als ſchmetterndes Flöckchen Daſeinsfreude. Leicht wie ſie fühlte ſich Urbenz; ſein Kopf baute und plante, ackerte und heimſte ein. Sein Herz ging nicht mehr ſchwer wie Mühl⸗ räder in Hochflut, ſondern folgte frohen Sinnen. So beſchwingt, erhob er ſich in den Tagen, als die Nachtigall in den Fliederbüſchen zu ſchlagen begann, und atmete im Freien volle Geneſung ein. Ihm waren Flügel gewachſen, nicht, um über Wolken zu thronen bei den Abgefchiedenen, ſondern um weiter zu ackern und zu rackern, im Schweiße des Angeſichts, noch über die Siebzig hinaus, aber zugleich im köſtlichen Dienſt der Heimaterde. die ihn genährt hatte zo ſolchem Gang, der Fron und Feier zugleich war. Was der Küfermeeſche er Michel Trunk geoͤräämt hot Der Küfermeeſchder Michel Trunk war bei der Winzergenoſſen⸗ ſchaft in B. angſchtellt. Sein Handwerk hot'r ausem ff verſchtanne. Do macht em keener was vor. Un im Trinke, do macht's em keener noch. Sei rode Bäckle un ſei Kuppernas' zeige den Mann vum Fach. Heit, am Sunndag Nochmiddag ſitzt'r Michl ganz allee da⸗ heem in ſeim Schtübche. Sei Alde, die Evekathrin, macht en Beſuch bei'r Lenebas. Damit em Michl die Zeit net ſo lang werd, holt er ſich e paar Fläſchcher Neie ruff. Proſt Michl! Ce Fläſchche ums annere werd leer. Allmählich werre em Michl die Aache klee un ſei alder Schutzpatron Bacchus ſchickt ihm de ſcheenſchte Traam. 'r Michel ſchteht drowwe vorem Himmelstor un kloppt, daß em uffgemacht werd. E klee Schiebfenſchterle dut ſich uff. E mächtige Hornbrill, e ſchtopplicher weißer Backebart un e kahler Schädel werre ſichtbar, un e brummiche Schtimm frogt: Wer is drauße? Ich, der Michel Trunk vun B. Was will Er? Was wer ich wolle? Enei will ich, ich hab lang genunk gebämbelt un ge⸗ kleppert. En Aacheblick! Der Kopp im Guckfenſchterle zieht ſich langſam zurück un gleich druff knarrt de Schliſſl im Torſchloß. Die zwee Flüchl ſchberre ſich uff, un der Michl ſchbaziert rein. Bitte, hier herein, werd em Michl bedeit. E klee Kabinettche dut ſich uff, un'r Michl nimmt Platz uffeme rotgeblümte Seſſel, ſein rundes, ſchwarzes Sunndagshütche zwiſche de Knie. Ihm gegenüber plaziert ich der Mann mit der große Brill un der Glatz. Der muſchtert erſcht de Michel vun Kopp bis zu Fuß un ſecht dann: Alſo, Er möcht zu uns in de Himmel rein? Freilich jo. Ja, ſo mir nichts dir nichts geht das nicht, erſt muß ich mich über ſeine Perſon in⸗ 8 Do is mei Paß, ſecht'r Michel un zieht ſein griene erſonalausweis raus. Gilt hier oben nicht, erwiderte der Andere, aber wir werden's gleich haben. Dabei holte er einen dicken Folianten vom Regal und blätterte darin unther. Hier, Michael Trunk, geb. am 1. Januar 1870 zu B. Rheinpfalz. Stimmt das? Jawohl, Herr... Herr.. Petrus ergänzte der andere. Der Michel bekam einen Schreck. Alſo, das iſt der Petrus, da mußte man ſich ſchon zuſammennehmen. Seines Zeichens Küfer, fuhr der Petrus fort. Jawohl, Oberküfer bei der Genoſſenſchaft in B. Verſteht er auch ſein Handwerk? Sell ſollt ich glaawe, ich war Schon gut unterbrach ihn hier der Petrus, wir werden ja ſehen. Abet wo hat Er ſeine rote Naſe her? Der Michel zuckte zuſammen. Das kam unerwartet. Awwer ſchnell gfaßt, ſecht'r: In dem ſchtrenge Winter vor zwee Johr hawwich ſe.... verfrore wollt er noch hinzuſetze, awwer do winkt der Petrus ganz energiſch ab, langt e mächtig Schlüſſelbund vun der Wand und befiehlt em Michel, ihm zu folge. Sie ſchreite iwwer en Hof, der ganz mit Diamante geplaſchtert war, un ſchtehe jetzt voreme große golden Tor. Der Petrus ſchließt uff u e Marmortrepp fiehrt abwärks in en mächtig große gewölbte Kellerraum. Weiße Marmorſäule ſchtütze die Deck, vun der kinds⸗ koppgroße Edelſtein runnerfunkle un en lichte Schein verbreite. Der Michl ſchberrt Maul un Nas uff. Der Winzerkeller in B. kunnt ſich aach ſehe loſſe, awwer dodergege war er der reinſcht Hinkel⸗ tall. Der ganze große Keller war in mehrere Abdeilunge ab⸗ gedeelt. Als erſchdes gewahrt der Michel e Schildche mit der Uff⸗ ſehrift: Trinkwein, aha, denkt'r, kenne die do owwe aach die Schlich? Trinkwein is nämlich noochgepreßter, ſogenannter Alledagswein, gut genunk for Bſuch aus em Weſtrich un weiter her, awwer net for Kenner. Weiterhin lieſt er: Sipplinger. Nix Rares! Dann kummt Achkarrner. Schun beſſer; dann Durbacher. Noch beſſer. Seitwärts liche die ausländiſche Sorte. Der Michl ſchittlt norr de Kopp. Net mei Guſchto. Der Petrus lächelt. Endlich ganz hinne im e extra Kabinett kummt der Pälzer. Pälzer Edelgewächs, ſchteht in goldene Lettere iwwerm Dürche. Em Michel huppſt's Herz im Leib, wie er lieſt: Deidesheimer Leinhöhle, Wachenheimer Riesling 8 Engelstroſt, Roter Hahnenkopf, uſw. Un guck, do find er jo aach 5 Heimatmarke:... heimer Geiersberger aus em Johr⸗ gang 21. Wie wär's, Michel, wolle mer mol unſern Pälzer verſuche, frogt der Petrus un ſchiebt aach ſofort zwee Schtühl an e Marmor⸗ tiſchche hin. Dann bringt er unnerm Aarm e paar Fläſchche vum Beſchte her. Die zwee nemme Platz, un der Petrus ſchenkt ein. Gſundheit! Die Gläſſer klinge. Uff's Wohl vun unſ'rer ſcheene Palz! Widder ſchtoße die Gläſſer zamme. Der Michel hält ſich wacker un dut em Petrus ordentlich Beſcheid. E Fläſchche ums anner werd leer. Un zwiſchendurch unnerhalde ſich die beide vum Weinbau un wie der Wein im Keller behandelt werre muß. Un der Petrus merkt, daß der Michel en düchdiger Küfer is un ſein Handwerk gut verſchteht. En Aacheblick ſitzt der Alde do, ſchtitzt's Kinn in die Hand un dut iwerlege. Dann ſecht'r: Michel, ich mach dir en Vorſchlag. Möchſcht du net Owwerküfer werre vun unſerm Keller, mir kummts hauptſächlich druff an, daß der Pälzer gut gepflegt werd. Der Michel is erſcht ganz ſchbrachlos, ſo hot ihn des Angebot iwwerwältigt. Dann awwer ſchbringt er uff un will em Petrus um de Hals falle vor Freed un Dankbarkeit. Im Raaſch ſchtoßt er ans Tiſchche. Des fallt um mit ſamt de Flaſche un Gläſſer. Klirr! Die Scherwe fahre uffem Bode rum. Un uff emol war der Petrus un Keller mit ſamt de Fäſſer verſchwunne. Der Michel blinzelt un reibt ſich die Aache aus. Wo war er denn norr? Hawwich denn gedraamt ſecht'r zu ſich ſelwer. Ei freilich. Der Michl war widder daheem in ſeinem Schtübche. Do troppſt vum Tiſch der Nler,'s verbroche Glas licht am Bode un die Flaſch is bis an die Schtuwwedür gerollt. Wie ſchad, daß alles norr en Traam war. A. Weber. Schwindel Schwindler hot's ſchun alleweil gewwe, nit norre in unſre bar⸗ materialiſchdiſche Zeit. Aach in ſellere Zeit, wo's Lewe noch nit ſo dheier war, wo mer uff Duzzend Wienerle eens drein, for zehn Penning een richdiggehende Schobbe Bier un for gradſoviel een Baurehandkees mit're Gegummer kriecht hot, wo im Feurio de Alex'm Oberborgermeeſchder Beckh ſeelig 24 Kabbe uffprowiert, ois eene gebaßt un der Grenaddier Lutz ſein Schnorre vum Kaſerne⸗ treiwe zum Beſchde gewe hot, alſo ſellemool war e Familie namens Borgmaier in Mannem. Die hot de Rummel verſchdanne; do iſch keen Bekannter verſchont gebliwwe. Ware'Schulde uffem Hoch⸗ waſſerſchdand angelangt, nocht ſinn's Borgmaiers eenfach in een anner Schdadtvertel verzoche un hawwe de Betrieb dort vun vorne angfange. Nit'Not, awwer'Sucht, ſich uff anner Leit Koſchde een flott's Daſein ze verſchaffe, hot ſe ſo rumgetriwwe. Eenmool hat'Madam Borgmaier Geliſchde noch'm Haaſebrate verſchbiert. Awwer wie zum Haas kumme? Holla, denkt ſe, jetz gehſchd zum Wildbrethännler Jung; der kennt dich noch nit. Gedenkt, gemacht, e biſſel rausgfitzt, hingange un de ſchönſchde Haas rausgſucht. Mer mecht'n gleich abzieche un dann mit're quiddierde Rechnung in ihr Wohnung S 36/35 ſchikkte. Der Wildbrethännler Jung, een alder Mimmelmann, hot uff de erſchde Blikk gemerkt, wie der Haas laafe dhät. Un daß do ebbes nit ſauwer iſch, hot'm ſein ſchwarze Liſchd bewiſſe. Do iſch dr neemlich die Familie Borgmaier mit verſchiedene Auszeichnunge uffgfiert geweſt. Na, der werr ich defor dhun, knew⸗ wert er ſo vor ſich hin. Dann ruft er ſeim Ausläufer.„Schan,“ ſagt er,„baß mer eenmool genaa uff! Wann'hernooch d Kum⸗ miſſione bſorgſchd, giſcht mer bſunners acht bei dere nach S 36/35. Du lifferſchd den Haas nit ehnder ab, unner kenne Umſchdänd, als bis dein Geld hoſchd;'quittiert Rechnung licht debei. Entwedder bringſchd'Geld oder de Haas widder. Verſchdanne!“„Se kenne Ihne druff verloſſe, ich mach's ſchun recht,“ ſeggt der Schan un troddeld gleich fort;'hot grad Neine gſchlagge. Am Elfe kummt der Schan widder un liffert's einkaſſiert Geld ab.„Un'Geld for de Haas?“ frogt de Herr.„'Fraa Borgmaier hat mich gſchennt, ich hätt'Haubtſach vergeſſe. Wo dann des Hinkel wär', wo ſe bei Ihne bſchdelld hätt. Ich mecht's gleich bringe: ſie dhät's dann mitnanner ordne.“„Was babbelſchd du do, e Hinkel? Keen Schbur vun Hinkel. Anſchwinnle hoſcht dich loſſe! Du Schlau⸗ mes, hoſcht dann nit gemerkt, daß die Madam nor nix zahle will? Na, wart, dere werr ich heit for'Kraftbrieſubb dhun. Mein Velo her,'Kabb uff, los!“ Wie dr Meeſchder Jung an'Wohnung vun's Borgmaiers kummt, ſchdeht'Glasdier ſchberrwaggeweit uff:'Madam war neemlich e Drebb höcher gange un verzeelt grad vun dem Haaſe⸗ brate, wo's heit bei'ne gitt. In dr Kich brozzelt's ſchun. Aha, denkt dr Jung, do werd's Zeid.'iſch niemet um de Weg.'Kich nein, an de Heerd, in d Pann gelangt, de Haas raus un in de Korb nein, raus un nix wie'Drebb nunner, juſchd in dem Aaageblikk, wie d' Bormaiern owwe runner iſch. Die hot blitzſchnell d' Sitewa⸗ zion überſehne un vor lauter Schrekke ihr zwei Zentner Lewend⸗ gewicht uff de Drebbabſatz falle loſſe. So e Gemeenheed, een ſo ze iwwerfalle un's Sach wegzenemme! Was'Borgmaiers an dem Dag ze Middag geſſe henn, weeß ich nit, Hinkelſubb un Haas jedefalls nit.— 'Borgmaiern hot dr emool widder vornehme Krämpf kriecht un läut' bei de Fraa Kanzleirat Müller an.„Een ſcheene Gruß vun Ihrem Mann ſell ich ausrichde un Sie mechte doch ſo gut ſein un mir zeh' Mark gewwe. Mir ſind durch e paar Doktersrechnunge in Verlechenheid kumme.“„Na, wann's mein Mann gſagt hot, will ich's Ihne gewwe.'wunnert mich freilich, daß er Sie herſchickt; ſoviel hot er doch alsfort bei ſich.“'Borgmaiern ſchdekkt die zeh Mark ein un verduft! Owends gehen'Müllers zu'me Glas Bier in de Roſegarte. Uff eenmool werd'Fraa Kanzleirat ganz blaß.„Was hoſcht dann, Schatz?“ frogt ihr Mann ganz beſorgt.„Gell, s Bier war dr ze kalt? Sell ich e Kirſchwaſſer kumme loſſe?“„Do heert ſich dr Gemieshannel uff! Do hättſcht mer die nit ze ſchicke brauche! Do gukk niwwer!“„Ja, was iſch denn los, ich weeß doch vun garnix!“ „Du weeſcht vun garnix? Ug ſo Leit hilft mer aus dr Not! E ſcheene Not! Gflichel un Flaſchewein!“„Hoſcht du'Borgmaiers Geld gewe?“„Ha freilich, du hoſcht ſe doch heit morge zu mer aſchikkt, daß ich ihr zeh Mark gewwe ſoll.“„Ich, keen Gedanke! Das iſch glatter Schwindel. Die Borgmaiern hab ich ſchun ewig lang nimmi gſehne!“ Wie der Borgmaier ſchbäder vum Diſch weg un'me gewiſſe Lokal zugeſchdeiert iſch, ſchdellt'n dr Kanzleirat zur Redd.„Na, höre Sie emool, d Not ſcheint bei'ne doch nit ſo arg zu ſein. Wann mer des gewißt hätten, hätt Ihr Frag heit keen zeh Mark von uns kriecht. Wann krieche mer unſer Geld widder?“ Der Borg⸗ maier iſch awwer gut abgebrieht un ſagt:„Hawwe Sie ſchun ge⸗ glaabt, daß Sie das Geld noch emool ſehne?“ loßt ſein Gläubiger dehn un laaft defun.— 5 Dr Mannemer Bodde iſch'Boramaiers ball druff ze heeß worre. Daß ſe ihr Schwindlereie uffgſchdekkt hawwe, iſch nit an⸗ emme. 85 Pälzer Fritz. neue Rommentare zur lateiniſchen Sprache Bella gerant alii, tu felix Austria nube! Die Bella wird es noch ſo weit treiben, bis Felix die Auſtria heiratet! De mortuis nil nisi bene f Bei den Toten ſollſt Du nicht über die Beene ſchimpfen! In magnis voluisse sat est Wer den größten Willen hat, iſt ſtets ſatt! In vino veritas In Wahrheit: Trinke ſtets Wein! Naluralia non sunt turpia 8 Der Naturalien braucht ſich keiner zu ſchämen! Aequam memento rebus in arduis, seryare mentem! Wenn du einen paſſenden, aber höchſt mühevollen Rebus im Kopfe haſt, vergiß nicht Deinen Geiſt wirken zu laſſen! Lupus in fabula Wer im Geſicht einen Lupus hat, ſoll keine Fabeln ſchreiben! Cedant arma togae, concedat laurea laudi Wenn Du mit den Armen nicht in die Toga ſchlüpfen kannſt, erwarte durch Lorbeer kein Lob! Non omnium dierum sol occidit Nicht alle Tage ſollſt Du hinfallen! Carpe diem Jeden Tag einen Karpfen! Non cuivis homini contingit adire Corinthum. Nicht jedem Menſchen iſt gegönnt, Korinthen zu eſſen! In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas! Im Neceſſair herrſche Ordnung, im Zweifelhaften Freiheit, im Omnibus und Auto aber ſtets die größte Liebel— Habent sua fata libelli Auch das Schickſal fängt manchmal Libellen! Omnia mea mecum porto! Wir müſſen alle Porto bezahlen! Ultra posse nemo obligatur Es iſt niemand verpflichtet, mehr als eine Poſſe zu ſchreibenl Summum jus, summa injuria. Am meiſten recht hat der, der am beſten ſchimpfen kann. Mäntel. Anzüge., Hosen Windfacken, Regen u. Botzener Mäntel. Leinen- und Lüster- joppen, kaufen Sie stets gut und billig aul unserer Etage Aul Wunsch Zahlungserleichterung 5570 Kaufhaus Jakob Ningel, Planken G 3, a I Treppe auch werden Prack-, Smoking-, Gehrock- und Cutaway-Anzüge verliehen. ——— 6. Seite. Nr. 221 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) Mitkwoch, den 13. Mal 1928 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Berliner Deviſen Amtli 12. 8 15 w. 13[ B. 13 ry Halland 168,67 16 .00 vol 168,89 169. Beulſe 5551 1657 5 12676 10 en Saee 2121 21.27 7 21.185 2125 Dan iema. 70.33 70.5¹ 70.21.89 0 Aonen 22 80.75 80.95 4 80,75 80.85 8 Aaeeaen 78.05 78.28. 79.85 79.08 5 20.575 20.425 0 20.375 20.425 3 1 bolm. 112˙18 114.46 2 114.16 112.44 0 n 10.888 10.605 2 10,567 10.50770„ Sanden 17.20 17.27 0 17.28 17.27 ondan 20347 20.897 20.35 40 9 Aels 27% 2163 chwet)z 81 175 81.75 95 81.185 27365 8 Spanlen 50.80 60.76 2 60.45 61.81 788.762 5 +7.762 5 Konſtantinapel..281 2281 5.28.29* Nio de Janelto.419.421 80 019 042¹ —— abg. 12288 11085 59.0854 89,1951% 12ů43 Nubee 55.81.88 2.81 1683 Budapeſt....887.907 5,897 5,907 5 Sa 3,587U 3067.055.885 Athen.89 79¹ 8.84 7786 7 7 Börſenberichte Lrankfurter Wertpaplerbörſe Jeſtere Tendenz. Frankfurk a., 13. Mai. Die Eidesleiſtung durch den neuen Reichspräſidenten von Hindenburg und die verſchiedenen Anſprachen und Erlaſſe, die der neue Reichspräſident anläßlich ſeines Einzuges in Berlin und der Uebernahme ſeines Amtes gehalten hat, haben einen guten Eindruck gemacht und die Stimmung an der Börr ſe entſchieden angeregt. In der Erwartung, daß ſich das Aus⸗ land und das private Publikum bald wieder in größerem Umſange an den Geſchäften der Börſe beteiligen wird, ſchritt heute die Ve⸗ rufsſpekulation zu umfangreichen Deckungen, ſodaß auf allen Kursge⸗ bieten Steigerungen die Folge waren. Auf dem Montan⸗, Elektrogebiet und dem Schiffahrtsmarkt betragen die Kursge⸗ winne 1½—.2% Proz., vereinzelt ſogar noch darüber hinaus. Die Banken ſind dagegen nur wenig verändert. Auch für Deutſche Anleihen hat das Intereſſe zugenommen. Kriegsanleihen ſtiegen bis 0,590 und Schutzgebietsanleihen auf 44 Proz. Für aus⸗ ländiſche Renten blieb die Stimmung dagegen nur wenig verändert. Auch im Freiverkehr iſt die Tendenz etwas feſter, beſonders Uf a würden von einer Großbank ſtändig aus dem Markt genommen, wodurch für das Papier ſchließlich ein Kursgewinn von—9 Proz. erzielt wurde. Api 1, Vecker Stahl 14, Becker Kohle 5½, Benz 478, Brown Boveri 59, Growag 72 Gold, Kunſtſeide 295, Petroleum 1375, Ufa 83. „Gerliner Wertpapierbörſe OBerlin, 13. Mai. Die Nachwirkung des geſtrigen Tendenz⸗ umſchwunges ließ auch heute die Börſe bei weiteren zum Teil an⸗ ſehnlicheren Kursſteigerungen recht feſt beginnen. Hierzu haben in erſter Linie beigetragen die günſtige Aufnahme der programmatiſchen Erklärungen des Reichspräſidenten in der Preſſe der verſchiedenen Parteien, die ſich am Geldmorkt vollziehende Erleichterung und die am Produktenmarkt ohne Zwiſchenfälle nunmehr auch erfolgten letzten Regulierungen aus den Maikontrakten bei ziemlich ſcharfer Deckungsbegehr, der ſich faſt auf allen Marktgebieten zeigte und bei vereinzelten Meinungskäufen treten für die meiſten Papiere auf dem Aktienmarkt Kursſteigerungen von 1 bis 2 Proz. und verein⸗ zelt auch darüber ein, womit gleichzeitig eine leichtere Belebung des Geſchäftes verbunden war. Auch heimiſche Anleihen nahmen bei weiteren Kurserhöhungen an der Erholung teil. Im Verlaufe wurde das Geſchäft wieder ruhiger, da weitere Käuferſchichten ſich nicht einſtellten und die Kurſe konnten die erzielten Beſſerungen nicht aufrecht erhalten. Tägliches Geld 7½ bis 9 Proz. Monats⸗ geld unverändert. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Goldmar!lkurſe.) Srankfurter Dividenden⸗Werte. VBank⸗Aktien. 13. 12 13. 12. 8 Allg. D. Crebitd! 88. 88.75] D. Hypothetendn!—— 6,15 Rhein. Creditbank 89.75 89.— Babif e Bank. 33,— 33.—„ Uederſ.⸗Bant 93.— 92, Rhein. Hy„Bant.—.05 Bank. Br. Ind 85,25 85,50„ Vereinsbank 80,— 79, Südd..-Cred.⸗B.— 12. Babr..-Cred, W.—.——, Otsent.-Geſellſch“ 114,4 115,0 Südd. Discontog. 98.30 100.0 „ Hop. u. Wb..50.50 Dresdner Bank 105.0 105.2] Wiener Bankver. 5,75.72 Barmer Bankner..30.32 Frifri. Hyp.⸗Bant 7,80 7,600 Wttbrg. Bankanſt.—, Berlinet Handg 137,0 137.0 Meiallb u..⸗G.“ 103,7 103.5„Notenbank—.— 70.50 Com. u. Priotdt 102.2 102,2 Mitteld. Crdit⸗B 99.75 99.75„Vereinsbank—.——— Demſt. u. Nal.-.⸗ 128.0 126.0 Nürnberg..-Bl. 6,25 6,25 Mannh. Verſ.⸗Geſ.— Deuiſche Bant 125,0 125,4 Oeſter. Cred. Anſt. 8,— 8. rankf. Allg. Verſ. 86,.— 86.,50 .⸗Aſtatiſche Bank—.— Pfälzer Hyp. ⸗Bk. 6,75.— Sberrh. Verſ.⸗Geſ. 120,0 120,0 D. Eftekt u. Werte 98.25 98.25 Relchsbank 132.7 184.0J Frankf. R. u. Mitv.—.— 66.— Vergwerk⸗ Akkien. arpen. Bergbau 126,2 128,0J Oberſchlel. Eb.⸗Bd..75 8, BuherusEiſenw 70.— 71.25 Kaliwert Aſchersl. 16.— 16,65 do. Eiſenind.“ 72.50 .Luxem Ugw.' 95,— 95,50 Kaliwrk. Salzdetf.—.—— Phönkz Bergbau 112,2 113,5 Ecchweil Bergwk. 134 5 136.00 Kaliwerke Weſter 19.75 20.400 Rhein Braunkohle 199.2 142,0 Friedrichsh. Bgw.—.——, Lothr. H. u..-VB. 94. 95,70] Salzw Hellbronn“—,—. Gelſenk Bergwt 78,— 79,75] Mannesmanntöh. 59,15 61.Tellus Bergbau 9,20 0,20 Gelſenk. Gußſtahl-—.— V. K. u. Laurahütt“ 67,.— 68,— Trausport-Aktien. Schantungdahn.85——Nrddeutſch. Liogd 71.— 71.—& Ohio—.— 59.— Hog.⸗Amt. Paketſ. 67,15 69,50 Oeſter.-U. St.-..—.——.— Induftrie⸗Alckien. Bad. Ankl..Sod' 137 2 137,5J Cement Karlſtadt“ 85,— 88,.— Bad. Elektr.-Geſ. 0,39 0,37„ Lothr. Metz———. Mainzer Stamm.“—.——.—Bad. Maſch. Durl. 100.0 10½0 Ehn t Alber 69,50—.— Parkbrauerei.. 75,— 75.—Bad. UhrenFurtw. 1,50 17,50 C m. Wrk. Albert“ 120,0 122,5 Schöfferd. Bindg. 129.0 129,0] Bayriſch.Spiegel“ 75,— 75,.—: Goldenberg“ 238,0 236,0 Schwartz⸗Storch.„ 86,— Bayer. Celluloſe.“———,„Griesheim 128. 127,6 Werger..—„Beck& Henkel 55,— 52.— Weiler t..“ 125,7—.— Abr Ged. Wächt. 48,50 47.—Bergmann Elektr. 95,90 87.75] Cont. Nürnd.B39—.——.— Adler Oppenheim—.—— Bing Metallw 71,25 72,50 Daimler Motor.95 5,02 Adlerwerke Kloy.10.05 Bi.- u. S. Braubach—.——. Dt Eiſenh. Berlin 63,——, A. C. G. Stamm“ 106,7 107,5 Brem.⸗Beſigh. Oel 24,— 24,.Gold⸗ u S. Aſt.“ 120.0 121.,0 Anglocon. Guan—.—„— Breuer Stamm.——Deutſche Verlag 178,0 180.0 Aſchaß Buntpap' 118.0 ,— Brockhues.⸗M.—— 69.75 Dyckerh.& Widm.“ 62.— 61.75 Aſchaſſ. Zellſtoff 91,.— 61.— Bronceſ. Schlent“ 113,5 113,00 Dingler zweibr.“48.— 40.— Bahnbed. Darweſt“—,——,— Bürſtenf. Erlang. 60. 66, Dürktoppwert. St. 86.——.— Baden. Weinheln 0,89 0,80 Cem. Heidelberg? 75.50 75.50J Düſſeld Rat. Dürr 62.50—.— Bochumer Bh. u. S—.——.—19 Eichd⸗ Manndelm. 55.— 55.— H. Kempl⸗Sternd. 58,75 59,— Preußiſche Staatsbank(Seehandlung) In dem Verwaltungsbericht der Preußiſchen Staatsbank(See⸗ handlung) für das Jahr 1924 heißt es u..: Das Jahr 1924 war das Jahr der Stabiliſierung der deutſchen Währung, das damit den Beginn der Erholung der deutſchen Wirtſchaft von dem beiſpielloſen Tieſſtand des Inflationsjahres 1923 brachte. Ganz beſonders ein⸗ ſchneidend war die gewaltige Kapital⸗ und Kreditnot, die ſich nament⸗ lich nach der am 7. April 1924 aus währungspolitiſchen Rückſichten erfolgten Kreditreſtriktion der Reichsbank ſtark hemmend geltend machte und nicht nur zu Zahlungseinſtellungen führte, ſondern auch induſtrieelle Betriebe zur Einſchränkung und Stillegung ihrer Tätig⸗ keit zwang. Die Banken, deren fremde Mittel infolge geringer pri⸗ vater Kapitalbildung ſich nur langſam vermehrten, waren außer⸗ ſbande, den an ſie herantretenden Geſuchen um Gewährung länger⸗ friſtigen Betriebskredits auch nur annähernd gerecht zu werden. Sie mußten ſich ſchon mit Rückſicht auf ihre Liquididät große Zurückhal⸗ tung auferlegen. Die von der Staatsbank vorgenommenen umfanareichen unmit⸗ telbaren Kreditbewilligungen an Induſtrie⸗ und Handels⸗ kreiſe ſtellen Verſuche auf dem Gebiete dar, der notleidenden Wirt⸗ ſchaft. die von anderer Seite keine ausreichende Kreditbefriedigung erlangen konnte, nach beſten Kräften zu helfen und auf eine Ermäßi⸗ gung der Zinsſätze durch Gewährung billiger Kredite hinzuwirken. Dabei ſind in mehreren Fällen ſchwere und verluſtbringende Miß⸗ griffe vorgekommen, die für die Staatsbank umſo ſchmerzlicher ſind. als ſie von jeher beſtrebt geweſen iſt. in Uebereinſtimmung mit der Kreditpolitik der Reichsbank Kredite nur zu wirtſchaftlich geſunden Zwecken zu geben. Die Schuldfrage hinſichtlich der ſeit dem Novem⸗ ber 1924 die Oeffentlichkeit beſchäftigenden Vorfälle kann ange⸗ ſichts der ſchwebenden parlamentariſchen und gerichtlichen Unter⸗ ſuchungen noch nicht in vollem Umfange beantwortet werden. doch darf ſchon jetzt als feſtſtehend angeſehen werden, daß die der Staats⸗ bank erwachſenden Schäden zwar auch auf Mängel der im übrigen bewährten Art der Geſchäftsführung und der inneren Organiſation, beſonders aber auf das Verſagen der mit der Kreditgewährung befaß⸗ ten Perſönlichkeiten, deren Erfahrung ſich nicht als genügend erwieſen hat. zurückzuführen ſind. Es ſteht ſchon ſeſt, daß der aus dem Geſchäftsverkehr mit zweifelhaften Schuldnern erwachſende Verluſt höher ſein wird als der Reigertrag des Jahres 1924 ohne daß indeſſen die Inanſpruchnahme der geſetzlichen Garantie des prreußi⸗ ſchen Staates in den Kreis der Erwägungen gezogen zu werden braucht. In dem ausgewieſenen Reinertrag ſind die von zweifel⸗ haften Schuldnern für das Jahr 1924 zu zahlenden Zinſen nicht ent⸗ halten. Die Staatsbank wünſcht die Verluſte, die aus den verein⸗ zelten Mißgriffen entſtanden ſind, nach Abwicklung der betreffenden Geſchäfte in voller Höhe bilanzmäßig zum Ausdruck zu bringen: ſie nimmt an, daß bei normalem Fortgang der Geſchäfte die Verluſte aus den Erträgniſſen der nächſten Jahre beglichen werden können. Ueber den Geſchäftsverkehr wird u. a. mitgeteilt, daß der ge⸗ ſamte Buchumſatz(d. h. eine Seite des Hauptbuches) 29 669 078 426 Reichsmark betragen habe und hiervon auf den Kaſſenumſatz 5 541 682 907 Reichsmark entfallen.ſſ Die Gewinn⸗ und Verluſtre h⸗ nung weiſt an Einnahmen auf. Zinſen 5 780 885 RM., Proviſion 2 449 651 RM., Gewinn aus Gemeinſchaftsgeſchäften und Wert⸗ papieren 227095 RM., Verwaltungseinnahmen 16 154 RM., zu⸗ ſammen 8 473 786 RM., Hiervon gehen ab Verwaltungskoſten 3 332 049 RM., Geſchäftsſpeſen 183 792 RM., Abſchreibungen auf den Buchwert der Grundſtücke und der Einrichtung 159 690 RM. ſodaß ein Reingewinn von 4798 253 RM. verbleibt, der als Rückſtellung für Kreditverluſte verwendet wird. 4 Milliarden-Involvenzen im Wiener Texkiſhandel. Die ſeit 80 Jahren beſtehende Bettwaren⸗ und Wäſche⸗Firma J Pauly u. Sohn, Wien J, befindet ſich, laut Drahtbericht des „Könft.“ in Zahlungsſchwierigkeiten. Auch die Textilhandlung Kolm u. Roſenbaum, Wien I, und die Konfektionsfirma Joſef Kerteſz u. Co. Wien XII, haben ihre Zahlungen eingeſtellt. Die Paſſiven betragen bei beiden Firmen je 3 Milliarden Kronen; beide Firmen bieten eine Quote von 35 Prozent an 12 1 Ber. Ultramorinf.“ 90.50 88. Ver. Berlin 69. 67.2 Vogtl. Maſch. St. 3,95.95]„ Volgt& Häff. St. 86.— 87. Volthom Sell.R. 53. 58. Wayß& Freytag' 90, 92,500 Zellft. Walddof St. 11.60 11,75 Frelverkehrs⸗Kurſe. Kreichgauer...., 0,120J Raſtatter Waggon—.——, Elderfeld. Farben.590—,[Mansfelder.„„ 73.— 74,25 Ufa„ Entrepriſes Mez Söhne„.——Mhm. Kohlenanl. 10.-— 10, Berliner Dividenden⸗Werte. Cransport- Aktien. .⸗Auſtral.'ſch.“ 74.— 74.50 Lloyd 70,10 72.— 17 Lok. u. Str. 101,0 10 Hb.⸗Amk. Paketf. 63.— 70,25 Roland⸗Linle“. 86,10 89. Südd. Eiſendahn“—,——,[H⸗Südam.'ſch.—.— 97.25 Verein. Elbeſchiff— 2,30 Baltimore——„-IHanſa D ſchiff. 97.50 97.25 Bauk-⸗Aletien. Bank f. el Werte.25.25 Otſch. Aſiat. Bane 35.75 35.75 Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 8,.—.95 Barmer Bankver..30 1,30 Deulſche Bank 125 125,2] Reichsbank.. 133.2 134,4 Berl. Hd. Geſ.. 138.7 139.5 Dt Ueberſee Bk.“ 91.—91.75 Rhei Creditbankt 69, 88.— Com. u. Privatbk. 112.2 102,2 Disc. Commandit 114.7 115,1 Süddeutſch. Disc.“ 99, 100,0 Dar.enſt. u. Nt.⸗Bk. 126,5 126,40 Dresdner Bank. 105,2 105,2 Weſtba—.20 Mitteldk., Kreditb 99,5 100,0 Induſtrie⸗Akkien. 12. 18. Zſchockew., Klun.—.—, Zuckerf. B. Wagh. 2,975 3,— Frankenthal 3,95.05 Heilbronn 69,— 69,— Offſtein 2,875 3.— Rheingan—. Stuttgart.90.— 12, 18. Trleotw. Beſigd.—.—. Thürg. Olef. Gotda—.— 79. Uhrenfad. Furtw.“ 60,— 66.— Vor. deutſch. Oele“—.— Vſ.ch. Ind. Malnz 80.— 78.— Ver. Faßlk. Caſſel 67.- 68.— B. Pinfel Nürnd“—.— Benz„„.25.75 Schantungbahn.— 190 „%„ Rheln. Elektrizitä 70.— 70 Rhein. Maſch Lod..45 3,27 Salzdetfurth Rhein. Möbelſto Rheinſtahl Rhenania Cdem Teleph. Berliner„73,— 74,25 Thale Eiſenhütte.—.—- Thoerl Oelfabrit. 63.75 68.25 Thbüring Sallnen..60.75 Unionwerke Mhm Unkon⸗Gießerel. Varziner Papier. 70. 71.25 Ver. B. Frkf. Gum. 51.25 51.75 Ver. Chem Charl..85 8,65 V. Diſch. Nickelw. 111.0 118.0J Weſterreg. Alkall. 19,75 20,50 Adler Kali Apl, Allg Petr. Ind.95 0,95 Hochfrequenz. Becker⸗Kohle Becker⸗Stahl. Accumulat. Fabr. 127,8 127,7 Badiſche Anilin 136,7 1379] Bremer Vulkan. 71.— 74, Adler& Oppenh. 42, 42,85 Balcke Maſchin.—.— 2,70] Buderus Eiſenw.“ 69,75 71,½15 Adlerwerktfte.. 3,10 3,20J Bayr-Splegelgls? 72,25 72,10] Chem Griesbelm' 127½0 127,8 .⸗Gf.Anilinſar.“ 127,5 128,0 J P. Bemberg 156,0 156,0 Chem. Hyden 66,75 69,— .-⸗G f. Berkhrsw 132,3 135,2] Bergmann Elektr. 85.75 87,60 Chem. Weiler 128,8 127,0 Alexanderwer! 94,50 94.— Berlin⸗Anh. Mſch. 3,75 3,60] Chem. Gelſenk... 79,.— 79.— Alfeld Delligſen.15 2,15] Ber ⸗Gub. Hutfbr' 144,0 145,0[ Chem. Albert..—,— 118.0 Allg. Eleltr ⸗Geſ.“ 106,7 107,7] BerlinKarlsr Ind. 101,0 104.10 Concord. Spinner. 92,25 93,— Alſ. Portl. Zement 137,5 137,7][Berliner Maſchb. 96,— 89,50 Daimler Motoren 490.15 Amme Gleſ.& Co. 4,50 4,50J Berzellus Bergw. 8,60 6, Deſſauer Gas. 8,— 39.85 Ammend. Papler 126,2 128,7 Bing Nürnberg 72,— 74, Atſch. Atl. Telegr. 12,25 12.75 Anglo⸗Ct. Guano 126,5 125,5 Bismarckhütte.—.—— 99,50 98, Anhalt. Kohlenw 28,25 28,500 Bochumer Gußft. 78,.— 74,50J D. Eiſenb.⸗Signal..—.15 Annener Gußſtahl“ 91,——. Gebr. Böhler& Co.—.— 90,— Deutſche Erdöl 117.0 119,5 Aſchaffbg. Jellſt. 80,— 91,75 Braunk. u. Brikets 104.2 106.0 Deutſch. Gußſtahl“ 138,7 139,0 Augsb Maſch. 26,. 27,— Br.⸗Beſigb. Oelt.“ 24,70 77. Deutſche Kabelw. 78.— 79.50 Deutſche Kaliw 28,75 29,50J Elsbach& Co. Deutſche Maſch 70, 71,—Emaille Uurich 5,70 59,Germ. Portl.-Z. 7 89,— 88, Deutſche Steinzg 13,30 13,50 Enzinger Filter..75 8,78] Gerresheim. Glas 66,50 66,— Deutſche Wollw., 67.80 67.— Eſch Deutſch. Eiſenh.„63,75 64,.Faber Bleiſti 2„65,15 85,— Gebr. Goedhardt. 57,30 58,25 Donnetsmarckh. 117½,0 119,0J Fahl, Liſt& Co.—,— 66,75] Goldſchmidt, Th. 101,1 103,0 Dürener Metall 101,0 104,7 Feldmühle Papier 78,50 90,— Goerz C. B..40.40 Dürrkoppwerke 85.50 87.Felten& Gulll.—, 18¼1 Gothaer Waggon 47,45 47,50 Düſſeld. Elſend. 67,— 87.[Flend. Brückend. 47,— 51.— Greppiner Werke. 131.5 130.0 Donamit Nobel 101,7 102,00 R. Friſter.. 5,10 5,10] Gritzner Maſchin. 36,75 36,75 Eckard Maſchin. 79, 79,75] Fuchs Waggon 0,90 0,90 Grkrftw. Mhm.9% EſſenwrkRalſrsll“ 40,2 39. Feiſt Sect Frnkſri. 48.— 43.50 Hirſch Kupf.- u. Met. 97.50 101.0 Elberſ. Farb. o. B 1279 148,5J Filzſadrit Fulda. ,— 90.50 Hoch und Tiefbau—.— 1,46 Elektr. Licht u. Kr. 6,40 6,45 Frankfurter Hof? 102.0 102.0 Höchſter Farbwk.“ 128.2 128,4 Eiſ. Bad. Wolle—.— 65. rankf. Pok.& Wit. 57.25 57,25 Holzmann, Phil. 74,.— Emag Frankfurt. 0,21 0,21] Fuchswag Stamm 0,90.— Holzverkohl.-Ind. 6,90 7,20 Emaflle St. Uür.“ 55.——.— Ganz Lubw Mainz 0,122—.— Aan We 83.——.— Enzinger Worms.50 8,50 Geiling& Co. 7— 1,88 Kammg Kalſersl.“ 83,.— 85,— Egend& Sehmer—.——.—Goldſchmidt Th.. 100,2 102,8Karler. Maſchin. 60,45 63.— Eßlünger Maſchin“ 63.— 68.— Gritzner M. Durl. 38,50 36,50J Kemp, Stettin..99 0,.41 Eitlinger Spinn. 75.——.Grün, Bilfinger. 20,— 19.— Klein, Sch.& Becket.55 4,50 ab. 3 Bleiſtiſ 80.— 83,—Halds Neu, Nähm.—,— 70,— Knorr, Hellbronn 2,75 2,75 aden& Schleich 69.50 70.—Hammer Osnabr. 29,60 24.75] Konſerven Braun.15 105 t Mühld—,— 83.—Hanfwert. Nubſer 84.60 80, Krauß& Co. Lck.“ 60.— 58.— ahr Gebr Pirm“ 60,— 57.—Hedderng. upfet 9,20.25 Krumm, Otto. 905.60 all. Gulll. Caris—.——Herzogp. Münch.„—Lahmeyer& Co. 75.25 75,75 Jeinmech. Jetter 103.0 100,0] Hilper Armaturſ.“ 50,— 50.—Lech Augsburg 80,50 80.50 2 Elſenw. L. Meyer⸗ 5, 59, Gaggenau Vorz.75 6,—Gebr. Großmann 5,15 5,.10 Elberfelder Färd. 124 128,4] Ganz Ludwig.. 0,10 0,10 Grün& Bilfinger 20,25 20.25 Elberfeld, Kupfer—,—.—Gebhard Textil 104.2 104,7J Gruſchwitz Textil. 83,— 82,— Elektr. Lieferung 94,50 97,25J Gelſenk. Bergw.. 75,50 78,65 Hackethal Draht 71,— 72,. Elektr. Licht u. Kr 6,45 6,45 Gelſenk. Gußſtahl—.— 26.90] Halleſche Maſch.. 11.15 10,50 Hammers. Spinn. 23,80 44,80 Hohenlohe⸗Werk.. 18,35 2 Köln Rottweiler 112 5 113,1 Hannov. M. Egeſt. 38—.—Philipp Holzmann 74. 74,25 Gebr. Körting. 80,50 80.— Hann.Waggonfab 5,10—.—Horchwerke.. 13,60 14,—Koſtheimer Gell.“ 47.— 46.50 Hanſa Lloyd.. 80,.— 82,25 Maſch.—.— 60,65 Kötitzer Kunſtled“ 70,50 71.60 Hdg.⸗Wien Gumm 2,— 2,15 Httw C. N. Kayſer 34,75 34,75 Krauß Cie. Lotk. 60,—60.— Harkort Bergrork.—,— 104, Ilſe Bergbau. 1210 128,5 Kyffhäuſer Hütte 55,50 58, rpen. Bergdau“ 126. IRN. Jüde 0.. 77,—][Lahmeyer.7 8 a 8 126.9 128,1 M. J.& Co.“ 78. 17.—Lah& Co. 74.50 75,75 Harkmann Maſch. 5,90 5,85 Gebr. Junghans“ 82,25 82,— Laurahütte 67.25 67,25 Hedmann C. 74.10 74.—Kahla Porzellan? 81,75 65.—Linde scismaſch? 123,0 124,2 ersl. 16,— 16,78] Lindender 76.——.— Hedwigshütte 66,25 68.50 Kaliw. A 8115 7 Hilper! Maſch. 50,— 50,— Karlsr. Maſchin. 60,65 62,15 Carl Lindſtröm 110,5 112.7 ederwar Noſde.—.—,[Peter Umon Frkſi..1/5.25] Schnellpr. Frank. 90.— 80,— Lad-Spſch. Pr. N. 61,— 60,50 Pf. Rähm Kayſer? 56,25 56,25 Schramm Lackf. 90, 80.— Ludwigsh. Walzm—.— 41. Pf. Pulv. St. Ingb.—.——.— Schriftg. St. Frtf. 90.50 99,25 Juß Maſchinen 77.— 77.— PhilippsAG. Irk—.—25,— Schuckert, Nürnd.⸗ 80,75—,— Luß'ſche Induſtr 5,40 5,300 Po ellan Weſſel“ 58,— 60,— Sch. B. Weſſelst.“ 61,— 60,75 ee Met.-„ 6,25 6,.elet M. Stam„28 71. huhfd. n 0 0.—.,20 Seillinduſtr. Wolf 58.——.— 1—.——.—[Rh. Maſch. Leud. 5 —— Nün.70 1 70 e Aachen 4,45 4,45 Sſch. KJ. Maing“ 58,— 53,75 MoennsStamm. 75,— 73.—Riedeck Montan 94,59—— Siem.& Hals., Berl 69,— 68,50 Nodderg Darmſt Rütgers⸗Werke. 86,———Südd. Drahtindſt.—.——— S. Led. St.JIngdert— Motoren Deuzßz.—.——. Mototſ. Oderur“—,— 64.— Neckarſ. Jagrzg. 89,— 89,— Schünc& C. Hog.—.. Moderrh⸗ Ad. Sp.“ 75,— 76,— Schneld.& Hanan 3,30 3,40 Sinalco Detmold 2,80 2,70 280 740l Sirchit B. Drd.. 150,8 16051 Hindr.& Aufferm.“ 67,— 69,—Kgttowitz. Bergb.. 28,65 25,70J Lingel Schudfabr., 69,— 69, 5043 Kupfer.99,15 101,5[C. M. Kemp Hirlchberg Leder 99,75 99.-Klöcknerwerke 57,25 59,— Ludw. Loeweg C. 126,0 131,0 Höchiter Farbw. 127,5 128.3 C. H. Knorr. 20 2,90] F. Lorenz... 101,2 102 0 Hoeſch Elf. u. St 73,85 76.75 Kollmr.& Jourdan 110,0 113 CJ Lothr. Portl.-Cem.—.—..75 Benz⸗Motor„„.50.50 Meyer Textil Deutſche Petr... 13,50 14, 71320 15200 Jenſchow K Co. 30,25 30,8540 80.— 89,50 w. Bergwerk? 187,0 138,0] Geſ..elektr. Unter.“ 117,5 118,84 „0,48 0,425J Linke CHoffmann.10 9,20ff. Guſtav Genſchow u. Co..-., Berlin Die Abſchlußziffern der Geſellſchaft— Reingewinn 194414 RM., Abſchreibungen 115 433 RM., Vortrag 78 981 RM— habe. wir bereits im heutigen Mittagsblatt veröffentlicht. Dem uns inzwiſchen zugegangenen Geſchäftsbericht entnehmen wir u. a. noch folgendes: Die Beſchäftigung unſerer einzelnen Abteilungen im verfloſſenen Geſchäftsjahre war faſt durchweg zufriedenſtellend. Dies gilt ſowohl für unſere Fabriken wie unſere Vertriebsabteilungen, wobei hinſicht. lich der Fabrik in Wolſartsweier für die Herſtellung von Jagd⸗ und Sportmunition jedoch zu berückſichtigen bleibt, daß deren Beſchäftl⸗ gung auf einer durch die Beſtimmungen des Vertrages von Ver⸗ ſailbes ſtark eingeſchränkten Grundlage erfolgen muß. Allerding⸗ konnte die Beſchäftigung lediglich zu Preiſen erfolgen, die bei den heutigen gegenüber dem Frieden verhältnismäßig ſtark geſtiegenen Unkoſten und Steuern nur geringeren Gewinn ließen. Dieſe Tat⸗ ſache erklärt ſich für das Inland durch den erhöhten Wettbewerb auf ſchränkten Inlandsmarkt und für das Ausland durch ausländiſche Konkurrenz, die insbeſonder in Frankreich und Italien durch die dortigen Währungsverhältniſſe eine weſentliche Unterſtützung erhält und im übrigen unter günſtigeren ſteuerlichen Verhältniſſen arbeitet. Insbeſondere macht ſich nach Eintritt ſtabiler Verhältniſſe für den Inlandsabſatz die auf den meiſten unſerer Er⸗ zeugniſſe ruhende Luxusſteuer und für den Export die auf Vor⸗ fabrikablen und Betriebsmaterialien ruhende Umſatzſteuer ſehr hemmend bemerkbar. Die ſich immer mehr verſchärfende Geld⸗ knappheit führte zu langſarnerem Zahlungseingang ſeitens der Kundſchaft, dem in nur ganz ungenügender Weiſe die allmähliche Einräumung günſtigerer Zahlungsbedingungen der Lieferanten gegenüberſtand. Im Hinblick auf die derzeitigen allgemein ſchwier gen und wenig überſichtlichen Verhältniſſe und um allmählich auch wieder zu einer beſſeren Liquidität zu kommen, wird vorgeſchlagen, von der Verteilung einer Dividende Abſtand zu nehmen und den vorerwähnten verfügbaren Reingewinn auf neue Rechnung vor⸗ zutragen, In der Bilanz per 31. Dezember 1924 figurieren Kaſſa 26 512 RM., Bankguthaben 239 067 RM., Wechſel 55 184 RM. Effekten⸗ und Beteiligungen 43 366 RM. Außenſtehende Forderun⸗ gen 2 067 061 RM., Guthaben bei Tochtergeſellſchaften 558 006 RM. zuf. 2 625 068 RM., Waren 2957 243 RM., Immobilien 312 054 RM., Maſchinen 291 632 RM., Mobilien⸗, Fuhrpark⸗ und Elektriſche Anlagen mit je 1 RM. Andererſeits figurieren das Aktienkapital mit 4 138 000 RM, der Reſervefonds mit 800 000 RM., die Obliga⸗ tionsanleihe mit 31.271 RM., Hypotheken mit 24075 RM., und die Kreditoren mit 1 477 803 RM. O ):( Neckargeracher Baumakeriaſien · und Kohlen · Handelsgeſell⸗ ſchaft m. b. 9. in Neckargerach. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Ein⸗ und Verkauf von Baumaterialien, Eiſenwaren, Kohlen, Teerprodukten, Brennſtoffen, ſowie der Handel von Waren ähnlicher Art. Das Stammkapital beträgt 10 000 Reichsmark. OSüddeutſche Röhrenhändler⸗Vereinigung, Frankfurt a. Main. Die Verhandlungen zur Bildung einr ſüddeutſchen Röhrenhandels“ vereinigung haben zu einem Reſultat geführt. einigung wird nach Frankfurt verlegt, Mannheim war früher die Hauptniederlaſſung für Süddeutſchland. FJordwerke. Der Export der Fordwerke betrug im erſten Viertelfahr 49 657 Wagen. Am ſtärkſten war die Zunahme der Ausfuhr nach Frankreich und Braſilien. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei D aas. Neue Maunheimer Zeitung Gem b. Minndefen 95 6. 2 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred Meißner für das Feuilleton: Dr. Fris Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales. Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Wel Willyv Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbar gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Frauz Kircher' für Anzeigen: J. Bernhardt. 12. 18. 22 15 I2. 13 Phönte Bergdau⸗ 112 8 1137/ Rombab. Hutten 26.28 27.. Schuckert& Co. 81. 816 Hermann Pöge.15 1,18 Roſſtzer Braunk 18.— 19.—Segall Strump).20 115 Rathgeber Wagg. 57.——,[Roſitzer Zucker 34.75 35. Sſemens Elektr. 584.— 59%½ Relshols Papler 16.— 16.— Rückforth Nach!.550 0,550 Sie⸗ 6 2 65,00 Rhein Braunkbi 140 0 141.“ 13,50 14.25 Sinner—.50 Rhein. Chamotte“.. Sachſenwert.75.80 Stettiner Vulkan 60.59 610 Sächl. Gußſtad! 11.50 11.91 Stoehr Kammarn. 38.45 9070 27,75 29 20 Stoemer Nähm 99.50 99, 12985 1340 Stollb. Zinthütten 124,2 17% 1100 111.[Scheidemandel⸗ 13.90 17.25 Südd Immobil, 33.— 50 96.90 97.39 Hugo Schneider“ 62.90 63.Teckl. Schtffsw. 17.50 18.— .15 4 500 Schubert& Salz“ 135.0 137,0l Teichgräber? 44.25 42 .Glanzſtoff Cöf: 320.0 3220 Weſtf Eſſen Zgbr. 727. Is, Ver. Harzer Kall“ 51.25 54.90 Bſcking⸗Cemenl. 90.75 98.— B. Schhf Bruu W. 59.50 60,5“ Wiesloch Tonwar.“ 76.— 7½7 V Stahlw..d J9p 144,0 148.60 Wildeltmsb. Eulau 53.— 50.20 .—.75 Per. Uleromarinſ: 88. 80.— Wiſſener Stahl 100,0 7870 52. 89.75 Bog el 10 600 78. 74.50J Wittener Gußſtad! 108,0.4049 Bogtland Waſch. 3,78 8,78] Wolf, Buckau. 30,— 50, Wanderer-Werke 141,2 14l.0 Zelſe Perein 88, 1. Weſer Akt-Geſ. ellſtoff Waldhof 11,75 11, Rhein. Met. Vorz. 53— 53 60 Sarotti“ — Borliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. 2103.0 102.0 Heiddurg 42,— 45,.— Pomona 90, 90—Ronnenderg.— 2. nt. Petr. Un. JIpu 35, 35, Ruſſendank rügersgal 108,0 147,0 Siche a Fo. 87, 54 0, 11 200 Sloman Salpeter.50 4, — — 2—— 540 5,50J .10.10N Südſee V al 39,50 41½ Uha d..„be 70— 6660 Muldenh. Papier—.—— Ddiamond. 20,40 20,25 Petersb. Int. Hand.80 2,70 Berliner JFeſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. .92.50 92, 3/%.Reichsanl 0,590.592 5%½ B. Kohlenanl. 9 0% 45 40 „ Roggenwert. 6 5% Roggenrentb. 4,90 50% Schſ. Braunk..25 „Landſch. Rogg..— — 888 * Dollarſchäge Goldanleihe. 94, 75 94.753%„„—0. Reichsſchaß. IV. V 0,340 0,350 4% Prß. Konſols 0,620 0. „ VI-IX.530.520 3½%,„ 00627 9,647 1924er 0,517 0,520 3%„„ 00625 0,640 5% B. Reichsanl..572 0,58240% Badiſche Anl.—.—,. %%„ 7—.—— 13½% Bayer. Anl. 0,815.837 b) Ausländiſche Nenteuwerte. 4% Meylkaner.. 42,50 40.—J4% Türk. unif Anl.—.——,— 4%„ Golprior. 4¼% Deſt Schatza.40.25 4%„ Zollob. 1911 9,30 9,302.80% Südö.a. G %„Goldrente 10.40 10.„400-.-Los 24.75 23,45.60%„ neue Pr. 9%„cono.Rte..95.90 4½%oll. St.-R1910 8,03„% e, Obligat., 3 950 4%„ Silbercte..25 1,304%% 1514.04½% Unat. Ser..39 830 4%„ Papierrt— 4%„Goldrte.90.0 4½%„1%8 7 4% Türt.Ad.-Anl..80.004%„„ Kronr. 1 30.254½%„ III.0 4%„Bagd.⸗Eiſ.1 10.70 10,.45 3% Oe.-U. Stb.alte 10,— 10,1850% Tehuantepec——— %„„„ II 8,75 6,603% Se-UIX. SrI74)——.— S .25 980 905 950— —— Frankefurter Feſtverzinsliche Werle. a) Juländiſche. Doflarſcaze...——J4%½ D. Schetsg.98.45—.—4e% Babr. Eiſ-Anl. g 05 Holdenlhe:—= des J J6t 4. be ö8 G 4½% Mhm.1914.——.—Sparprämi. 1919. 0,320 0,320 3% do.—.— 2. 4 0 1 1ᷣ99 1902—.——.— 50% Pr. Schatzanw.—.——,. „——, 4% do. 5 42% 4½ 90% 1904/5—.— do.—.—— do. 5 % Ii. Reichsanl..367.871 3% Freuß' Konl. 952 960 40% geh..do u. os.80 60 4% do unk..1925—,— 95/% D. Reichsanl.570 0,897¼% % do. 720 0,730%„ 1 5%..⸗Schatzan—.—.— 4% Bad Anl. 51919 9¼% IV. u. V. do.—.——.—3¼% Bad Anl. ab 4½% VI.—-IX. do.——.— 18% do. von 1 9½% 0 u. 0. 00 9845— 2%„, 04 3050 I% die Senee ——29% do. ente .750.188%e Würu. k. 1918 080 00 dutau& Steſfen 38, 39.Mech. Meb. Zind.7 132,0 130,7f Reckarſ. Fahrzg.. 8,90 9. Lüdenſcheid Mei. 3,20 3,25 Weberei Zittau. 78.— 70,[Niedlauſ. Kohlen, 67,25 66,— b) Ausländiſche(in Billionen). Magirus.⸗G.“ 69,50 71.—Fr. Meguin& Co..90.700 Nordd.Wollkämm 106,1 111. Mannesmanarg. 99.50 101,7] Merkur Wollwar 120.0 121,0 Oberſchl. Esb. d..90 2, 25 Mansfeld. Aktlen“ 73,50 73,60 Mix& Geneſt. 62.90 89.-„Eiſenindſt 5 73,— 75. Markt⸗.Kühlhll.“ 103,0 103.0] Motoren Deußz.“ 69, 67.—„Kokswerke“ 98..—99,.0 Mühlgeim Berg. 117,0 116,0 Magimilliansau.“ 117/1 116,50 Motormaund.„109,4 107,0J Odrenſteln&Kopp. 82.25 e do. Goldrente—-.—.— 0⁵ .orMondeg)—.—.—J85% Rumän. 1903—.——. l4% o St. R. 81919—— 4½% OeſtSRI1913.59.50 4½/% doGold. am. 3˙35 3,353½% do.„. 1697-— 4½% do. Schaz. 7,40.50 40% bo. am. Rt.-B.—.—.—5% Mez. am. Inn.———— 4½% do. Stidert. 1,40 1,404% Trk. Bagd..!—.———4% Gold—.—— „.il.580.50.2/%½ 2drrig. l.——.— 4%„ 4% do. einh. Renle de%eungat. Goldr..— 8,85%% Tehuantepee= Der Sitz der Ver“ dem gegenüber der Vorkriegszeit in ſeinem Verbrauch ſtark einge —— „ Mutter auf einen Stuhl und raunte ihr zu: Mitkwoch. den 13. mal 1025 neue Mannheimer Feltung(Abend⸗Nusgabe) 7. Seite. Nr. 221 Das wandernde Licht Copyright 1924 by Greiner und Comp., Berlin Wů 30 Von Auguſte Groner (Nachdruck verboten.) ſtraßenwärts gelegenen 8 Dann begaben ſich die beiden nach den 18 „Fangen wir nicht bei dem grünen Zimmer an?“ fragte Fri und wollte die Hand nach der Tür des erwähnten San 1 ſtrecken, welches denſenigen des Anbaues zunächſt log. „Dieſes und das rote habe ich geſtern gelüftet,“ antwortete die Mutter,„wir brauchen nur die Fenſter im Salon und im kleinen Zimmer zu ſchließen.“ Dieſe beiden Räume lagen zwiſchen den Zimmern, die man nach Farbe ihrer Tapeten das grüne und rote nannte. Auch in dem lon und im nebenbefindlichen kleinen Raum waren nun die Fenſter ganz geſchloſſen, und Frau Wehrmann wollte ſchon gehen, da ſagte Fritz, r vor der Tür des grünen Zimmers ſtand:„Ich ſchau' nur nach, „Oh, du haſt ja ſogar die Holzläden geſchloſſen.“ rief er lachend, »das iſt faſt zu viel Vorſicht.“ „Iſt mir gar nicht eingefallen,“ erwiderte die Mutter haſtig. „Na, dann hat es eins von den Mädels getan.“ 5 „Keine war hier oben!“ Frau Wehrmanns Stimme klang irritiert. Den Kopf ſchüttelnd, hatte Fritz den einen Fenſterladen zurückgeſchlagen und wandte ſich mim dem zweiten Fenſter zu; dabei warf er zufällig einen Blick in die Tiefe des Zimmers. In demſelben Augenblick gellten zwei Schreie durch die Stille. Frau Wehrmann, die nahe der Schwelle ſtehen geblieben war, hatte ſoeben auch erblickt, was ſich Fritzens entſetzten Augen bot— den Mann, der regungslos im hinteren Teile des Zimmers auf dem Teppich lag „Ein Toter, Mutter, ein Toder,“ ſchrie Fritz gellend auf. ee ächzte und klammerte ſich, kraftlos geworden, an eine Stuhl⸗ lehne. Es war ihr, als könme ſie ſich nicht von der Schwelle rühren. Aber dann befand ſie ſich plötzlich beim Eingang ihrer Wohnung, und ihr zur Seite ſtand, keuchend wie ſie, ihr totenblaſſer Junge. Keines von beiden hätte ſetzt oder ſpäter zu ſagen gewußt, wie ſie da heruntergekommen waren. Doch ſprach die blutunterlaufene ob drinnen wirklich alles zu iſt“ Spur von fünf Fingern, welche Frau Wehrmann am nächſten Mor⸗ gen auf ihrem Arme fand, dafür, daß Fritz ſie, von Entſetzen geſagt, mit hinuntergezerrt hatte. Trotzdem hatte der junge Menſch nicht völlig den Kopf verloren. In der Küche angekommen drückte er ſoine „Die Toni braucht es nicht gleich zu wiſſen.“ Dann wiſchte er ſich die wirr blickenden Augen, holte ein paarmal tief Atem und rief ſeinen Vetter heraus. „Was gibt es denn?“ fragte dieſer und folgte dem gleich wieder Verſchwindenden. Toni ſah beunruhigt nach der Tür. „Wo bleibt denn die Mutter?“ fragte ſie 2 „Reg dich nur nicht auf!“ bat Anna, ihr über das Haar ſtreichelnd. „Biſt ja ſelber unruhig,“ erwiderte die Kranke.„Ja, Hans, gehen Sie hinaus. Anna hat Sie ja ſchon mit einem Blick dazu aufgefordert. So ſeen Sie doch!“ n Leitner git chon. Schbeſtern blieben voll Unruhe, Hand in Hand, beiein⸗ ider ſitzen. Beider Augen waren auf die Tür gerichtet, durch welche jetzt die Mutter eintrat. Noch war ſie bleich, aber ſie lächekze und ſagte mit diemlich feſter 30„Mir iſt nichts geſchehen, Kinder, Tonerl, ſei alſo ruhig, ig. 2 2 2 „Doch, es iſt etwas geſchehen. Du biſt ſchrecklich über irgend et⸗ was erſchrocken. Mutter, Mutter, du kannſt mir alles ſagen. Wirklich, alles. Jetzt dann ich dirs ſagen, ich habe ſeit wir hier ſind, immer darauf gewartet, daß da etwas geſchehen werde und— mir ſcheint, 55 weißt du's ſchon, warum der Hausmeiſter geradezu geflohen i Toni hatte raſch, aber ohne beſondere Erregtheit geſprochen. Ihre Schweſter, die nicht wußte, worauf ſich dieſe merkwürdige Rede bezog, ſchaute bald auf ſie, bald auf die Mutter, deren Ver⸗ ſtörtheit ſie jezt gewahrte. „Ja, es iſt etwas geſchehen,“ ſagte die alte Frau mit zitternder Stimme. „Etwas Schreckliches, Kinder, da oben haben wir gefunden.“ „Einen Toten?“ kreiſchte Anna. „Einen Toten?“ murmelte Toni. Beide Mädchen waren blaß geworden. Die Kranke war die Gefaßtere. „Mutterl“, bat ſie leiſe,„erzähle!“ 5 „Einen Ermordeten“, flüſterte die Frau und hielt dabei Tonis kalte Hand feſt. Aber ihre Angſt war überflüſſig. Die Kranke be⸗ kam keinen Anfall. „Woher weißt du, daß er ermordet wurde?“ „Er liegt in einer Blutlache.“ „Sie ſprach nicht weiter. Fritz war hereingekommen. „Franz ſagt, ich müſſe ſofort zum Varon fahren. Hans kommi mit, er geht zur Polizei“, berichtete er, und eilte ſchon wieder fort. Die drei Frauen ſaßen ganz ſtill da, bis der Doktor herunterkam. „Er iſt ſchon ſeit vielen Stunden tot“, ſagte er ernſt;„das Ver⸗ brechen iſt ſicherlich ſchon in der vergangenen Nacht geſ hen. einen Toten 3„Es handelt ſich alſo wirklich um ein Verbrechen?“ fragte nna. „Zweifellos.“ „Wie iſt der— der jetzt dort oben liegt, denn in das Haus ge⸗ kommen?“ fragte Toni. ̃ „Ja, richtig, wie iſt er denn ins Haus gekommen?“ wiederholten die zwei anderen Frauen. Franz Wehrmann zuckte die Achfen. „Leitner, Fritz und ich haben das nicht ergründen können,“ meinte er. Leitner war kaum eine halbe Stunde fort geweſen, als er mit einem Poligzeikommiſſar, dem Polizeiarzt und einem Wachmann wie⸗ der zurückkam. Doktor Wehrmann ſtellte 10 den Herren vor. Hans Leitner ging ihnen, überall das elektriſche Licht aufleuchten laſſend, voran. Kommiſſar Horn, ein künſtleriſch feingebildeter Mann, ließ ſeine Augen voll Befriedigung über all das Schöne ſchweifen, das hier ſo reichlich vorhanden war; über das Geländer der Treppe, welches das kiebevoll durchgeführte Werk eines Meiſters der Schmiedekunſt war, über die mannshohe, tiefdumkel gewordene Holzverkleidung der Gang⸗ und Treppenmauer, über die beiden marmornen Statuen, die, je eine in den zwei Niſchen der Treppenruheplätze auf hohen Sockeln ſtanden und über die reichgeſchnitzten Supraporten der Türen, an denen er vorüberkam. Soeben hörte er Doktor Wehrmann ſa „Nach dem Grade der Leichenſtarre zu in der letztvergangenen Nacht geſchehen. In dieſem Augenblick betraten ſie den Salon, der, vom ſtrah⸗ lenden Licht elektriſcher Lampen erhellt, mit ſeinen golddamaſtenen Möbeln und ſeinen ſilbergrauen Wänden, an denen köſtliche Bilder hingen, einen ungemein freundlichen Eindruck machte. Umſo ſchreck⸗ licher wirkte das, was man im nächſten Raume, dem grünen Zim⸗ mer, erblickte. Dort lag der Tote auf dem großen Teppich, deſſen buntes Mu⸗ ſter vom Blut des Ermordeten auf eine ziemliche Strecke hin un⸗ kenntlich gemacht worden war. Wie ein Bächlein war es aus der Bruſtwunde des Mannes gelaufen, der da ſterbend hingeſunken war, dieſes Mannes mit dem feinen Geſicht und den feinen Händen eines Angehörigen der höheren Stände, der armſelige Arbeiterkleidung und feines Schuhwerk und darüber Gummiſchuhe trug. „Merkwürdigl“ ſagte der Polizeiarzt, dem auf den erſten Blich dieſe Widerſprüche im Aeußeren des Toten aufgefallen waren. „Sonderbar!“ ſagte gleichzeitig der Kommiſſar, dem es ebenſo erging. den Wachmann, der an der Tür ſtehen Sann wandte er ſich an geblieben war, und gebot ihm, die Frau und ihren Sohn zu holen, welche den Toten entdeckt hatten. 5(Fortſetzung folgt.) gen: ſchließen, iſt der Mord Gestern nachmittag verschied meine liebe Frau, unsere treubesorgte Schwester, Schwägerin u. Tante ffaunignes Knosp geb. Friederich im 63. Lebensjahr. MANNH EI M, den 13. Mai 1925. 3300 Dr. Lewinsohn Spez.-Arzt f. innere Krankheiten hat seine 3806 Tätigkeit wieder aufgenommen. Schlafzimmer Nur Qualltätsware, bei beſter Ausführung, elegante bürgerliche Modelle, liefere ich zu angenehmen Be⸗ dingungen Musterzimmer anzuſehen Bach· straße 4, part. Iinks, b. Weſpinſtift, woſelbſt ich jeden Donnerstag und Freitag, von—7 Uhr 0206• Feienunt 4 FDHE¹OF. SDenenn m GEDfdch- vorgiiglfent oos Sind cdie Eiqenschaffen des waren⸗Handelsgeſellſchaft m. b. H, in Mann⸗ zur Nachtzeit(10 Uhr abends bis 4 Uhr mor⸗ Georg Knosp. Die Feuerbestattung findet am 15. Mai, nachmittags 2 Uhr, im Krematorium statt. zur Entgegennahme von Aufträgen bin. Adam Streib, Sewetet Telephon Nr. Neidenstein 2 Waibstadt. Hefert schnell Irauerbrieie u. Harien ekerel Dr. Haas. G. m. b.., E 6. 2. auf diesem Wege meinen innig Mannheim, 13. Mai 1923 Schwetzingelstraze 21 Danksagung. Bei dem unerwarteten Heimgang meines lieben Mannes sind mir von Freunden und Bekannten Beweise herzlicher Anteilnahme in solcher Fülle zugegangen, dass es mir unmög- lich ist, allen persönlich zu danken. Ich bitte alle Beteiligten, Frau Anna Huppertz Witwe. sten Dank entgegenzunehmen 3297 In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen der„Commerzia“ Tabak⸗ u. Kolonial⸗ eim wird Schlußtermin zur Abnahme der chlußrechnung des Verwalters, zur Erhe⸗ ung von Einwendungen gegen das Schluß⸗ verzeichnis der bei der Verteilung zu berück⸗ chtigenden Forderungen beſtimmt auf: Don⸗ nerstag. den 4. Juni 1925 vorm. 11½ Uhr vor dem Amtsgericht hierſelbſt 2. Stock, Zim mer Nr. 113. 146 Mannheim, den 9. Mai 1925. Amtsgericht BG. 5. Aullht Jerorencſdarpen In Aactgeminte Feldwegſperre. Das Betreten der Feldwege iſt Unbefugten verbyten. Das Betreten der Feldgemarkung Ens) iſt Jedermann, auch den Beſitzern von rundſtücken, verboten. 10 Zuwiderhandlungen werden beſtraft. ber gilt von heute bis 30. Novem⸗ der Oberbürgermeiſter. A) Glaser-Arbeiten für densterbesckläg-Arbeiten Wopnungsbauten an der Kronprinzenſtraße 10 Mänere Auskunft Baubüro Kronprinzenſtraße, ge Ausſchreibungsbedingungen, ſoweſt vorrällg, gen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. 25 Weo Einreſchungstermin für die Angebole utag, den 25. Maf 1925, vorm 9 Uhr, Rat⸗ haus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt eeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Aiſſſcne Belanntnachungen Am 14. Mai, nachm. 4 Uhr wird im Güterbahnhof Neckarstadt ein Waggon Kartoffeln 300 Zent. gegen bar versteigert. Güterabfertigung Mannheim-Neckarstadt. Zwangsvwersteigerung. Donnerstag. den 14. Maf 1925, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokal O 6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 5574 1 Vertiko, 50 leg Canauberwachs, 3 Jaß Wagenfeit, 1 Jaß Teeröl, 6 Sack à 50 kg Erdwachs. Mannheim, den 13 Mai 1925 Keibs, Gerichisvollzieher. „ Verkäufe Wegen Belrlebseinſtellung der Neckarbauziegelei Ilvesheim bei Mannheim 44 5 wir eine 995 60 PS. 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