—— Donnerstag, 14. Mai Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgedung frel ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ . Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach orderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls- kube.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ —— Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ traße 11.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.-⸗Adreſſe Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung · Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage Mannheimer General Anzeiger Abend⸗Ausgabe Der Verſailler Verkrag unanlafibar? Die Auffaſſung Briands yV Paris, 14. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem politiſchen Korreſpondenten der Continental⸗Ausgabe der„Daily Mail“ wird von einer Briand ſehr naheſtehenden diplomatiſchen Perſönlichkeit folgendes mitgeteilt: Die franzöſiſche Antwort auf das deutſche Memorandum ſtellt als Grundforderung auf, daß an den Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrags nicht ein Jota geändert werden dürfe, und daß die territorialen Beſtimmungen im Oſten und Weſten als unantaſtbar angeſehen werden müſſen Schiedsrichterliche Inſtanzen und Verſöhnungsausſchüſſe laſſe Frankreich grundſätzlich zu, behält ſich aber vor, über die Or⸗ ganiſierung und Zielſetzung dieſer Inſtanzen genaue Beſtimmungen zu treffen. Auf keinen Fall wird Frankreich eine Diskuſſion der Beſtimmugen des Verſailler Vertrags, der als das einzige Geſetz für Europa anzuſehen ſei, zulaſſen. Briand rechnet damit, in Kürze Cham⸗ berlain einen Beſuch abſtatten zu können, doch handelt es ſich hier um eine perſönliche Fühlungnahme zwiſchen den beiden Außen⸗ miniſtern. Verhandlungen zwiſchen den Regierungen ſollen nach wie vor auf dem üblichen diplomatiſchen Wege gepflogen werden. Mit dem Verlauf der Verhandlungen ‚die ſich auf die Räumung Kölns beziehen, iſt Briand ſehr zufrieden. Er glaubt, daß bei gutem Willen Deutſchlands die Räumung Kölns kurz nach der militäriſchen Räumung des Ruhrgebiets werde ſtattfinden können. „Alles hängt jetzt von Deutſchland ab und ich glaube, daß Painlevé und Briand Vertrauen in die Einſicht der Berliner Regierung be⸗ ſitzen,“ ſo ſagt der Gewährsmann des„Daily Mail“ und fügt noch hinzu:„Es beſteht große Hoffnung, daß in Kürze die Feſtigung des europäiſchen Friedens ſtattfinden wird.“ Die Tendenz dieſer Information der„Daily Mail“ iſt klar zu erkennen. Es wird wieder verſucht, Deutſchland als diejenjge Macht zu bezeichnen, von der die Verwirklichung des Friedens in Europa abhängt. Auch der Pariſer Vertreter des„Newyork Herald“ wurde im Außenamt über die Abſicht der franzöſiſchen Regierung infor⸗ miert. Ex erhielt die Mitteilung, daß wahrſcheinlich die Räumung des Ruhrgebietes am 1. September ſtattfinden werde, ferner ſoll die Räumung von Duisburg⸗Ruhrort und Düſſeldorf vor der Räu⸗ mung Kölns ſtattfinden, falls Deutſchland den Beſtimmungen der Entwaffnung nachkommen würde. London zur Räumungs⸗ und Sicherheitsfrage London, 14. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen intereſſiert man bch 3. Zt. haupt⸗ ſächlich dafür, ob England und Amerika in der Lage ſein werden, die franzöſiſche Verſchleppungspolitik bezüglich der Verhandlungen mit Deutſchland über die Räumung Kölns und den Sicher⸗ 0 2 Das öiplomatiſche Korps bei hindenburg „Der Reichspräſident hat heute Donnerstag 12 Uhr mittags die Glückwünſche der hier beglaubigten fremden Miſſionschefs entgegen⸗ Hierbei hielt der Doyen des diplomatiſchen Korps, der poſtoliſche Nuntius Moſignore Bacelli, in franzöſiſcher Sprache eine Anſprache, die in Ueberſetzung wie folgt lautet: Herr Reichspräſident! Das diplomatiſche Korps iſt hocherfreut, heute ſich um Ihre Perſon vereinigen zu können, um dem neuen Reichspräſidenten ſeine aufrichtigen und ehrerbietigen Glückwünſche darzubringen. Wir hegen den Wunſch, daß unter Ihrer weiſen Füh⸗ nung die deutſche Nation im Innern nicht allein ihre materielle Wohl⸗ fahrt, ihre Arbeits⸗ und Produktionsfähigkeit, ſondern auch die Güter höherer Ordnung zur Blüte bringen möge, welche die ſicherſte Ge⸗ 80 für Ziviliſation und Fortſchritt für die menſchliche Geſellſchaft iliden. Wir wünſchen, daß unter Ihrer höchſten Leitung der deutſche Staat nach außen hin ſeine Beziehungen zu den anderen Völkern befeſtigen möge zum Triumph der großen Sache der Weltbefrie⸗ ing. Dann wird der flehende Wunſch aller edelmütigen Herzen erfüllt werden, die inmitten der Schwierigkeiten der Gegenwart danach ſtreben, unter den Menſchen den geiſtigen Frieden in der Einheit der Wahrheit, den internationalen und ſozialen Frieden durch das Walten der Liebe und die Gerechtigkeit begründet zu ſehen. In dieſem Sinne ſei es dem, der es ſich zur Ehre und Freude rechnet, heute das Wort an Sie zu richten, geſtattet, die göttlichen ungen auf Sie, Herr Reichspräſident, und die deutſche Nation herabzuflehen. Der Reichspräſident erwiderte mit folgenden Worten: Herr Nuntius! Die Worte, die Eure Exzellenz im Namen des diplomatiſchen Korps an mich als den vom deutſchen Volke er⸗ wählten Reichspräſidenten zu richten die Güte hatten, erwidere ich mit Empfindungen aufrichtigen Dankes. Es iſt mir eine beſon⸗ ere Freude, die Glückwünſche zu vernehmen, denen das diploma⸗ tiſche Korps in ſo ehrender und ſympathiſcher Weiſe heute für meine Amtstätigkeit und für die Wohlfahrt des deutſchen Volkes durch Ihren beredten Mund Ausdruck verleiht. Seien Sie ver⸗ ſichert, Herr Nuntius, daß ich die von Ihnen ausgeſprochenen Ge⸗ anken der Entwicklung aller Elemente des menſchlichen Fortſchrit⸗ es in vollem Maße würdige. Wer an die Spitze eines großen olkes berufen iſt, kann keinen höheren Lohn kennen als den, ſein —57 im Frieden und Gleichberechtigung an den kufgaben der Welt mitwirken zu ſehen. Mit Eurer wrsellenz verkenne ich nicht die Schwierigkeiten, die ſich auf dieſem zege vorfinden, aber ich lebe der Hoffnung, daß ſie nicht unüber⸗ windlich ſein werden. Was an mir liegt auf dieſem hohen Platze zur Löſung der unſerer Zeit geſtellten Aufgaben beizutragen, das oll mit Ernſt, mit Gewiſſensfreudigkeit, mit voller Hingabe ge⸗ Sochen. Wenn alle Völker gleichen Willens ſind, wird auch Gotkes ſehlen⸗ den Sie, Herr Nuntius, für uns anrufen, der Welt nicht den ihm in den Mund gelegten Aeußerungen heitspakt zu vereiteln. Der hier eingetroffene neue Entwurf der franzöſiſchen Note bezüglich Köln, ſoll, wie von gut unterrich⸗ teter Seite verlautet, von dem engliſchen Entwurf erheblich ab⸗ weichen. In beiden Entwürfen ſind nicht die gleichen Verfehlungen Deutſchlands angegeben, jedoch dieſelben Bedingungen der Abſtel⸗ lung geſtellt. Dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Tele⸗ graph“ zufolge iſt es noch unbeſtimmt, ob die Botſchafterkonferenz morgen zuſammentreten wird und weſentliche Fortſchritte in der Sache machen kann. Folgende Punkte werden außer den bereits früher gemeldeten Verfehlungen angeführt: Die ſtrategiſchen Eiſenbahnſtrecken, Geſetzgebung zur Ein⸗ und Ausfuhr von Kriegsmaterial, Zerſtörung von Anlagen bei Krupp und den Deutſchen Werken in Spandau. Ein heikler Punkt ſeien die ſtatiſtiſchen Liſten und Mobiliſationspläne, die von den deutſchen Militärbehörden nicht ausgeliefert wurden. Briand ſcheine bezüg⸗ lich des Sicherheitspaktes zu beabſichtigen, daß die Entmilitariſie⸗ rung des Rheinlandes zuerſt auf einſeitiger Bafts ausgeführt werden ſoll, ehe der gegenſeitige Sicherheitspakt abgeſchloſſen werden könne. 1933 würde den Verhandlungen große Schwierigkeiten in den Weg egen. Einer Pariſer„Times“⸗Meldung zufolge, hat Briand in der Ant⸗ wortnote auf die deutſchen Sicherheitsvorſchläge abſichtlich die Form der Frageſtellung aufgegeben, um Deutſchland die Initiative zu einer neuen Antwort zu überlaſſen. Er verlangt dadurch weitere Beweiſe von Deutſchlands gutem Willen. Briand ſtellt Deutſch⸗ lands Eintritt in den Völkerbund nicht als Bedingung für die Verhandlungen auf. verſtändigung zwiſchen Paris und London: V Paris, 14. Mai.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Zwiſchen Paris und London ſoll die Verſtändigung über den Wortlaut der an Deutſchland zu richtenden Entwaffnungsnote erreicht worden ſein. Der endgültige Bericht der Botſchafterkonferenz wird gleichzeitig mit der Abſendung der Note nach Berlin ein allgemeines Expoſée des franzöſiſchen Standpunktes mit der Angabe der haupt⸗ ſächlichſten Verfehlungen Deutſchlands veröffentlichen. Bezüglich des Garantiepaktes dauern die diplomatiſchen Verhandlungen fort. Es wird jetzt neuerdings erklärt, daß eine Abmachung auf⸗ grund des Verſailler Vertrags und unter-der Aegide des Völker⸗ bundes getroffen werden müſſe. 5 * Unſere verpflichtungen aus dem Dawesplan Berlin, 14. Mai.(Von unſerm Berliner Büro). In eng⸗ liſchen Blättern hat kürzlich ein Artikel aus dem„Piccolo“ Aufſehen exregt, in dem behauptet wird, daß es ſchon jetzt klar ſei, daß die deutſche Regierung den Verpflichtungen aus dem Dawesabkommen höchſtens zu 50% nachkommen könne. Auch der Reparationsagent ſoll ſich in dieſem Sinne geäußert haben. Hierzu iſt zu bemerken, daß die deutſche Regierung bisher alle ihre Verpflichtungen aus dem Dawesplan eingehalten hat, und daß auch die Zahlungen für die nächſten Termine ſichergeſtellt ſind. Es liege alſo gar keine Veranlaſſung zu der peſſimiſtiſchen Auffaſſung des „Piccolo“ vor. Die Sache des Reparationsagenten wird es ſein, zu Stellung zu nehmen. Hierauf zog der Reichspräſident den apoſtoliſchen Nuntius in ein Geſpräch und nahm dann die Vorſtellung der Botſchafter, Gee⸗ ſandten und Geſchäftsträger entgegen. Bei dem Empfang waren der Reichskanzler, der Reichsaußenminiſter ſowie die Staatsſekre⸗ täre von Schubert und Dr. Meißner zugegen. des Keichskanzlers Ddank an oͤie pfalz Bei dem Vorſitzenden der Vereinigung der pfälziſchen Zeitungs⸗ verleger, Herrn Groſſer⸗Frankenthal, iſt vom Reichskanzler Dr. Luther aus Berlin ein Dankbrief mit folgendem Wortlaut einge⸗ troffen: „Nach Berlin zurückgekehrt, iſt es mir ein Bedürfnis, für meine Perſon ſowie namens der übrigen Gäſte aus dem Kreiſe der Reichs⸗ regierung Ihnen und allen Herren der Vereinigung pfälziſcher Zei⸗ tungsverleger für die Einladung zum Preſſefeſt und für die Mühe⸗ waltung, der Sie ſich um des Gelingens dieſes ſchönen Feſtes willen unterzogen haben, aufrichtigen Dank lagen. Die pfälziſchen Feſttage ſind uns allen mehr geweſen als Tage der Freude und des Genuſſes. Das erſte pfälziſche Preſſefeſt wird vielmehr uns allen dauernden Gewinn bedeuten. Ich bin überzeugt, daß die Bevölkerung der Pfalz aus dieſen Tagen neue Kraft geſchöpft haben wird, um die Alltagslaſt und das beſonders ſchwere Schickſal dieſes Landesteiles mit neuer Kraft zu tragen. Wir unſererſeits haben aber die wertvolle Gewißheit nach Berlin mitgenommen, daß die deutſche Geſinnung der Pfalz, welches Schickſal auch die Zeiten bringen mögen, niemals wird erſchüttert werden können. Wir danken Ihnen insbeſondere auch für die ſchöne pfälziſch, Gaſtfreundſchaft, die uns bei Ihnen zuteil wurde und uns die Tage in Neuſtadt und Dürkheim zu einem ſo wertvollen und dauernden Erlebnis geſtalteten. Ich wäre Ihnen verpflich⸗ tet, wenn Sie dieſen Ausdruck unſeres Dankes allen denen über⸗ mitteln würden, die mit Ihnen zum Gelingen des Feſtes beigetragen haben. Zugleich wünſche ich der Vereinigung pfälziſcher Zeitungs⸗ verleger eine weitere glückliche Entwicklung zum Wohle der Pfalz und zum Segen unſeres Vaterlandes. gez. Dr. Luther.“ *Die Kalenderreform des Völkerbundes. Den Zeitungen zu⸗ folge haben ſich die engliſchen Eiſenbahngeſellſchaften zu Gunſten des Völkerbundplanes über die Kalenderreform ausgeſprochen. * Das polniſche Konkordat ratiffiert. Wie polniſchen Vlättern aus Rom gedrahtet wird, iſt das polniſche Konkordat vom Papft am 8. Mai ratifiziept worden. Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 223 Anzelgenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Aus der Welt der Lechnik Wandern à. Neiſen Geſetz u. Necht Die bolſchewiſtiſche Welle im Orient (Von unſerm Konſtantinopler Vertreter.) (— Konſtantinopel, 10. Mai. Schon als Rußland noch nicht die Hoffnung aufgegeben hatte, das durch den Verluſt des Krieges und die drückenden Laſten des dann folgenden Friedens zermürbte Deutſchland zu einer weiteren Kraftquelle der bolſchewiſtiſchen Völkerbeglückungs⸗Methoden zu machen, begann auch ſein Wühlen im Orient. Dort wie in Deutſch⸗ land wurde es ihm leicht gemacht durch die den Regierungen der unterlegenen Staaten auferlegte völlige. Entwaffnung. Der ſieg⸗ reiche Kampf gegen die Griechen hat die Türkei aus dieſer Ver⸗ ſtrickung ſchnell wieder frei und ſtark gemacht. Bulgarien aber mußte bis vor kurzem die Sicherheit von Leben und Eigentum ſeiner Bürger mit der lächerlich ſchwachen Miliz von 10 000 Mann er⸗ halten, die nur für einen Bruchteil des Landes ausreichten. Nur ſo war es denkbar, daß ein verkappter Kommuniſt, Stambulinski, ſogar Miniſterpräſident des Landes ſein konnte, daß ſich Dinge er⸗ eigneten, von denen die Außenwelt nur den kleinſten Teil erfahren hat. Wenn man heute weiß, daß die Kommuniſten unter ruſſiſcher Leitung und mit ruſſiſchem Gelde vor zwei Jahren die lebhafte, ſchön gelegene Stadt Wratza bis auf einige Häuſer in die Luft ſprengen und einen ganzen Stadtteil von Sofia von ihrem Gewerk⸗ ſchaftshaus aus mit ihren Maſchinengewehren terroriſieren konnten, daß ſie Bluttaten über Bluttaten begingen, ſo wird es klar, daß auch in Bulgarien ſich das Bürgertum zu Abwehrmaßnahmen zuſammen⸗ finden mußte und ein latenter Bürgerkrieg ſahrelang wütete, deſſen Höhepunkte ſchließlich der offene Feuerüberfall auf den König und die kurz darauf die ganze Welt in Schrecken ver⸗ ſetzende Freveltat in der Kathedrale von Sofia bildeten. Erſt nach dieſem Blutbad unter der Intelligenz der Bulgaren, konnte man in Paris und London nicht gut mehr bezweifeln, daß jene bulgariſche Miliz außerſtande wäre, die völlige Bolſchewiſierung Bulgariens zu verhindern. Man bewilligte dem gequälten Lande zunächſt weitere 3000, dann noch 7000 Mann, die endlich auf 10 000 erhöht wurden, ſo daß heute König Boris zu ſeinem Abwehrkampfe gegen die Knechte Moskaus etwa 23 000 Mann zur Verfügung hat, immer noch eine völlig ungenügende Macht, die trotzdem gleich wieder ſcharfe Proteſte der Griechen und Rumänen wachrief. Als ob ſie mit Wahnſinn geſchlagen wären! Schließlich hat Rumänien ſeinen Proteſt zurückgezogen; Griechenland dagegen behandelt die Angelegenheit mit einer lahmen Erklärung zunächſt dilatoriſch, und das, obwohl es bei dem großen Streik vor kurzer Zeit am eigenen Leib die Gefährlichkeit der Moskauer Irrlehren erfahren hat und in Nordgriechenland dauernd gegen ſchwere kommuniſtiſche An⸗ ſchläge kämpfen muß. Im vergangenen Winter hat die Sofioter„Bulgarie“, als zum erſten Mal die Frage eines neuen Balkanbundes zur Debatte ſtand, und ein engliſcher Hetzjournaliſt ihm eine Deutung gegen die Türken zu geben ſuchte, durchaus zutreffend geſchrieben:„Noch nie haben ſich die chriſtlichen Balkanſtaaten ſeit ſie ihre Unabhängigkeit von der Hohen Pforte erreicht haben, anders, als auf einaader eifer⸗ ſüchtige Gegner gegenüber geſtanden.“ Die Schuld daran trug das zariſtiſche Rußland. das ſich jedem einzelnen von ihnen als der ſchützende Bruder unentbehrlich zu machen ſuchte. Damals war Rußland ein als ſolcher nicht erkannter, verſteckter Feind der Valkanſtaaten; heute iſt es der offene Feind, ſchlechthin der Feind aller Staaten, die durch ruhige Entwicklung die ſchweren Wunden des Weltkriegs heilen möchten. Gegen dieſen Feind nur hat ein neuer Balkanbund einen Zweck, aber nicht mehr gegen die Türkei. Und wir erleben das Schauſpiel, daß die einſt ſo verhaßte ürkei am rückhaltloſeſten die Notwendigkeit der militäriſchen Stärkung Bulgariens betont. Es könnte auffällig erſcheinen, daß die Türkei trotz allen Werbens der Rumänen es ablehnt, dem angeblich gegen den Bolſchewismus gerichteten Balkanbund beizutreten, umſo auffälliger, als ſie in ihrem eigenen Bereich aufs energiſchſte gegen jede noch ſo leiſe Regung der Kommuniſten mit unerbittlicher Strenge vorgeht. Wer aber weiß, wie oft verſucht worden iſt, aus der Haut der Türken Riemen zu ſchneiden, der wird ſich. nicht wundern, wenn ſie nicht ſo ohne weiteres an die Ehrlichkeit der Abſichten von Paris und London glaubt, die in erſter Linie dieſen Balkanbund zu fördern ſuchen; die Türkei glaubt zu wiſſen, daß hinter dieſer geſchäftigen Betriebſamkeit der Pariſer und Londoner Manager Pläne ſtecken, für die der Kampf gegen den Volſchewismus höchſtens ſekundärer Grund iſt. Als Kanonenfutter aber laſſen ſich die Türken nicht von denen gebrauchen, die eben erſt ihre Todfeinde waren. Würde man in Angora die Gewißheit erlangen, daß der Balkanbund ein ſo ehrliches Spiel bedeutet, wie es die Bulgaren glauben, dann würde auch die türkiſche Haltung vermutlich bald eine Aenderung erfahren. Ueber die Gefahren, die von Moskau aus auch der natio⸗ nalen Exiſtenz der Türkei drohen, ſind ſich die türkiſchen Staatsmänner durchaus im Klaren. Sie ſehen das Treiben der bolſchewiſtiſchen Sendlinge in Syrien, alſo hart an ihrer Süd⸗ grenze, und ſie merken, wie an der Oſtgrenze ihre erbittertſten Feinde, die Armenier, immer mehr den Moskauer Herren ins Garn gehen. Sie wiſſen, es iſt möglich, daß vielleicht ſchon in naher Zeit rings um die Türkei ähnliche kommuniſtiſche Brandherde aufflammen wie jetzt in Bulgarien; noch iſt die Zahl derer, die in der Türkei für die Moskauer Irrlehren zu haben ſind, verſchwindend gering; in Anatolien ſind ſie vielleicht überhaupt noch nicht vor⸗ handen. Aber in den großen Küſtenſtädten, vornehmlich in Kon⸗ ſtantinopel, wird der Voden bereits durch einen in den letzten Monaten an Einfluß wachſenden Marxismus für den Kommunis⸗ mus gedünkt. Schon hat man ein rotes Arbeiterheim und eine rote Arbeiter⸗-Union. Und man wollte am 1. Mai ſchon Feiern veran⸗ ſtalten, die anderen Sinn haben, als diejenigen, die das alte türkiſche Volk an dieſem Tage ſonſt beging. In den letzten Tagen hat die türkiſche Polizei in einer Buchdruckerei auch die Verbreitung kom⸗ muniſtiſcher Propagandaſchriften feſtgeſtellt. Ueber all das iſt ſich die Regierung in Angora durchaus klar, auch darüber, daß die Teuerung, die in der Türkei infolge der großen Finanznot herrſcht, nicht gerade zufriedene Monſchen ſchafft, ſondern eher ſolche, die falſchen Propheten nur gar zu gern glauben. Aber die kommuniſtiſche Gefahr iſt heute für die Türkei noch nicht aktuell. Und ſo wird ſie ſich an einem Kampfe gegen den Bolſchewismus nur beteiligen, wenn ſie die Gewißheit eines in jeder Hinſicht ehrlichen Spieles hat. Bulgarien gegenüber, deſſen friedlichen Abſichten ſie durchaus traut, zeigt ſie ſich als wohl⸗ wollenden Nachbar. Man hat die Grenzen unter ſcharfe Ueber⸗ wachung geſtellt, um ein Entweichen der kommuniſtiſchen Verbrecher auf türkiſchen Boden unmöglich zu machen, und die Polizei ſucht mit höchſter Energie nach einigen Verſchwörern, die im erſten Augen⸗ blick ſich auf türkiſches Gebiet gerettet haben ſollen; bei den ausge⸗ zeichneten Verbindunggn, die die türkiſche Polizei auch zu den ge⸗ himſten Schlenf' beln hat, dürfte den Flüchtlingen der türkiſche Boden bald zu heiß on. ö ö — „„FF 5 1 = eeeeeeeeet e⸗ 2. Seite. Nr. 223 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) ere Feden rn; Donnerskag, den 14. mal 1925 Sich aber auf einen Kampf gegen Moskau feſtzulegen, fällt der Türkei ſolange nicht ein, als ſie ſieht, wie man 125 en der Feinde von geſtern noch immer mit dem Selbſtbeſtimmungs⸗ recht der unterlegenen Völker ſpielt. Das feindſelige Treiben der Franzoſen und eines Teiles der Engländer gegenüber dem Ausfall der deutſchen Präſidentſchaftswahlen hat die Türkei in dieſem Ent⸗ ſchluß nur noch beſtärkt. Moraliſche Eroberungen haben damit die Franzoſen und Engländer hier ganz gewiß nicht gemacht. Solchen 5 17 zuliebe opfert man nicht das korrekte Verhältnis zu Sowjetkongreß in Moskau Berlin, 14. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Im großen Theater in Moskau hat, wie der„Voſſiſchen Jeitung“ von dort gemeldet wird, der dritte Bundeskongreß der Sowjels begonnen. Der in Rot gehaltene Raum war von über 2000 Delegierten in ſechs Rängen dichtgefüllt, das diplomatiſche Korps hatte in der ehemaligen arenloge Platz gefunden. Die Eröffung geſtaltete ſich zu einer türmiſchen, minutenlangen Kundgebung für Trotzki, der in das Präſidium gewählt wurde. Als erſter Gegenſtand der Tages⸗ ordnung wurde die Aufnahme der Republiken Osbekiſtan und Turk⸗ meniſtan in den Verband der Sowjetunion beſchloſſen. Nach der Schilderung des Korreſpondenten der„Voſſiſchen Zeitung“ war die erſte Sitzung raffinzert auf die Propaganda unter den öſtlichen Völ⸗ kern und die Betonung des bundesſtaatlichen Charakters des Kon⸗ gveſſes geſtellt. Die Delegierten der beiden neu aufgenommenen Re⸗ publiken erſchienen in ihrer maleriſchen Tracht. Ihre feierlichen, wenn auch unverſtändlichen Anſprachen wurden ſtürmiſch applaudiert. Tag⸗ löhner aus Buchara brachten ein primitives, von Kinderhand ge⸗ maltes Bild mit Lenin, das ſie unter Begeiſterungsausbrüchen küß⸗ ten. Ein Abgeordneter der Kuban⸗Koſaken erſchien mit geſtickter Fahne, Kornhalm und rieſigen Exemplaren von Sonnenblumen, für deren Kerne ganz Rußland ſchwärmt. Kalinin, Rykow, Frunzen und Bucharin wurden zu Ehrenkoſaken ernannt. Auch ein Geſandter der Republik Mongolei erſchien auf dem Sowjetkongreß. Er hielt eine Rede, die vielfach als ein Vorzeichen des künftigen Beitritts der Mongolei in die Union der Sowjetrepubliken ausgelegt wird. Die deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen Die Mittwochs⸗Sitzung des Kongreſſes der Sowjetunion war beſonders intereſſant durch das Wiedererſcheinen Trotzkis in der politiſchen Oeffentlichkeit. Trotzki wurde ſtürmiſch begrüßt. Im Zu⸗ hörerraum war Kreſtinski, ſowie das geſamte diplomatiſche Korps anweſend. Rykoff hielt eine bedeutſame Rede, in der es unter an⸗ derem hieß:„Rußlands Beziehungen zu Deutſchland charakteriſierten 55 bis jetzt durch Freundſchaft und gegenſeitiges Verſtändnis für Intereſſen, die ſeinerzeit den Rapallovertrag ins Leben riefen. Rußland habe das Beſtreben, auch bei der neuen Regierung Deutſch⸗ launds gegenüber ſeinen Grundſatz ſtreng zu befolgen, ſich in die inmerdeutſchen Angelegenheiten auf keinen Fall einzumiſchen. Augen⸗ blicklich führe Deutſchland Verhandlungen mit der En⸗ tente, die nicht einflußlos auf die deutſch⸗ſowjetruſſiſchen Bezie⸗ hungen bleiben könnten. Rußland hoffe auf ſchnelle Unterzeichnung des Handelsvertrages. Atlentatsverſuch bei Belrad Am Mittwoch wurde in Belgrad in der Nähe von einem von 55 ehemaligen Mitgliedern des bulgariſchen Kabinetts Stam⸗ ulinski, Atanoff und Stojanoff, bewohnten Hauſe ein Bulgare verhaftet, deſſen Verhalten verdächtig erſchien. Man fand bei ihm Revolver und Anweiſungen betreffend heimlicher Ueberſchrei⸗ tung der ſerbiſch⸗bulgariſchen Grenze Kurz darauf wurde der Gefährte dieſes Mannes verhaftet, der ein Zimmer gegenüber dem obengenannten Hauſes gemietet hatte. Man vermutet, daß es ſich um zwei Sendlinge der Sofiger Militärliga handelt, die mit der Aufgabe betraut ſind, den ausgewanderten Agrarminiſtern nach dem Leben zu trachten. Die Zeitung„Vreme“ ſieht darin einen Grund, die neuerlich von Kalkoff abgegebenen Erklärungen zu bezweifeln, nach welchen ſich die Beziehungen zwiſchen Serbien und Bulgarien verbeſſert hätten. 9.. Ein Balbanbund: VParis, 13. Mai.(Von unſerm Pariſer Vertreter). Nach hier eingetroffenen Belgrader Informationen bereitet der jugoflaviſche Außenminiſter Nintſchiſch den Plan eines Balkanbundes vor, der auf die gemeinſchaftliche Zuſammenarbeit, Rumäniens, Jugoflaviens und Griechenlands gerichtet ſein ſoll. Was Bulgarien anbetrifft, ſo werden Verhandlungen nach Wiederherſtellung der inneren Sicher⸗ heit in Bulgarien beginnen. Ein Vertreter der griechiſchen Regie⸗ rung iſt bereits in Belgrad eingetroffen. Es ſollen Verhandlungen über die jugoſlaviſchen Wünſche betreffend der Ausdehnung der freien Zone von Saloniki und einer nach Saloniki führenden Eiſenbahn⸗ linie gepflogen werden. Man betrachtet die Möglichkeit einer Ver⸗ ſtändigung zwiſchen Jugoflavien und Griechenland als die Grundlage des künftigen Friedens auf dem Balkan. * Die Wiederherſtellung dr„Göben“. Die türkiſche Marineleitung hat ſich nun anſcheinend doch eniſchloſſen, die Wiederherſtellung der Göben, was ja eigentlich auch das Naheliegende iſt, einer deutſchen Firma zu übertragen. Augenblicklich finden in Angora Verhandlungen Ardcen dem Marineamt und Vertretern der Firma Flender über die ngelegenheit ſtatt. Steuerfragen vor dem RNeichstag EBerlin, 14. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Steuerausſchuß des Reichstags erklärte Reichsfinanz⸗ miniſter von Schlieben:„Die Reichsregierung iſt zu dem Er⸗ gebnis gekommen, daß ein ſteuerfreier Betrag von 80 Mark monat⸗ lich und 2 Proz. Ermäßigung für das zweite Kind nur bei Ein⸗ kommen bis zu 3000 M. gewährt werden könne. Schon das werde, wenn ſich die Lohnverhältniſſe nicht beſonders geſtalten, einen Aus⸗ fall von über 500 Millionen Mark bringen.“ Im weiteren Verlauf der Sitzung ſtellten die Sozialdemokraten einen Antrag, worin die Reichsregierung erſucht wird, dem Ausſchuß ſofort einen Geſetzent⸗ wurf über die Abänderung der Lohnſteuer unter Berück⸗ ſichtigung folgender Geſichtspunkte vorzulegen: 1. Vom Arbeitslohn bleibt für den Arbeitnehmer ein Betrag von 100 Mark vom Steuerabzug frei. 2. Der Betrag von 100 Mark monatlich erhöht ſich für die zum Haushalt des Arbeitnehmers zählende Ehefrau, ſowie für das zu ſeiner Haushaltung zählende erſte Kind um 10 Mark monatlich. Für das zweite und folgende Kind 20 Mark monatlich. 3. Wird der Arbeitslohn nicht für eine beſtimmte Arbeitszeit bezahlt, ſo ermäßigt ſich der 10prozentige Abzug um 8 Proz. „Die vorgeſehenen Ermäßigungen ſollen mit Wirkung vom 1. April 1925 in Kraft treten. Eine Kundgebung des Jentrums PE] Berlin, 14. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichsparteivorſtand des Zentrums ſchloß am Donnerstag Mittag ſeine Beratungen über die politiſche Lage ab und veröffentlichte eine Kundgebung in der es heißt:„Die Art, wie der Wahlkampf in falſchen Beſchuldigungen und Schmähungen gegen uns geführt wurde, erinnert an die ſchlimmſten Zeiten fkrupelloſer Aufwühlung politiſcher und konfeſſioneller Inſtinkte. Es hat die Zentrumspartei im ganzen Lande mit berechtigter Empörung er⸗ füllt. Schmerzlich berührt uns, daß einzelne Mitglieder der Zen⸗ trumspartei in öffentlichen Erklärungen ſich gegen die Parole der Partei gewandt haben. Der Reichsparteivorſtand lehnt eine ſolche politiſche Selbſtpreisgabe entſchieden ab. Der Parteivorſtand gibt ſich der Erwartung hin, daß die Partei ſich zu dem Vertrauen und zu der Geſchloſſenheit zurückfinden wird, die die Zentrumspartei von jeher ausgetzeichnet hat.“ Zum Schluß heißt es:„Ueber den Beſonderheiten der Stämme, Stände und Parteien wollen wir die Einheit von Volk und Reich pflegen, und mit Umſicht für eine Erlöſung von Ruhr und RAhein und der Freiheit der geſamten Nation arbeiten. vertagung des preußiſchen Landtags „Berlin, 14. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preu⸗ ßiſche Landtag wird ſich heute bis zum 9. Juni vertagen. Die Bemühungen um eine Erweiterung der Regierung gehen weiter, da die vorläufige Regierungsmehrheit auf die Dauer nicht als ausreichend empfunden wird. Wie die„B..“ meldet, haben weitere Verhandlungen zwiſchen Zentrum und Volkspartei ſtatt⸗ gefunden. Das Zentrum ſcheint bereit zu ſein, den Wünſchen der Volkspartei etwas entgegenzukommen und die Schaffung eines par⸗ lamentariſchen Kabinetts, in dem die Sozialdemokraten und das Zentrum je 2 Sitze, die Demokraten und die Volkspartei je einen Sitz haben, und zwei den Deutſchnationalen naheſtehende Miniſter ſitzen ſollen, bei den Sozialdemokraten und Demokraten zu vertreten. Berlin, 14. Mai.(Von unſerm Verliner Büro). Der preu⸗ ßiſche Landtag nahm heute noch die erſte Beratung der Städte⸗ und Landgemeindeordnung, ſogenannten kleinen Verwal⸗ tungsreform auf. Von ſozialdemokratiſcher Seite wird der Mangel an Initiative der Regierung die Schuld an der Verzögerung dieſes Reformwerkes beigemeſſen. Die Deutſchnationalen erkannten die Berechtigung einer gewiſſen Reviſion an. Auch ſie machten der Regierung den Vorwurf, daß ſie es unterlaſſen habe, die Führung übernehmen. Im übrigen fanden die Zentrumsanträge auch auf der Linken Widerſpruch. So erklärte der demokratiſche Abgeordnete Preuß, daß auf dem vom Zentrum vorgeſchlagewen Wege das Ziel nicht zu erreichen ſei. Die beiden Fraktionen der Linken ſollten die Beanſtandung der Zentrumsanträge in einem Gegenantrag zu⸗ ſammenfaſſen. Imtsein ührung des neuen Berliner Pol ze präſidenten Der neue Berliner Polizeipräſident Grzoſinski wurde heute (Donnersbag) durch den Miniſter Severing in ſein Amt einge⸗ führt. In einer Rede führte Miniſter Severing u. a. aus, die Stadt Berlin ſei in den letzten Jahren ungemein ſtark politiſiert worden und es zeige ſich leider, daß der politiſche Fanatismus immer weiter in die Bevölkerung ſelbſt eindringe. Es dürfe aber nicht ſein, daß junge, kaum der Schule entwachſene Leute, mit Knüppeln bewaffnet, auf der Straße Politik betreiben. In dieſer Beziehung ſei es die erſte Aufgabe des Polizeipräſidenten für die Wiederlehr normaler Zuſtände zu ſorgen und zu verhüten, daß ſich eine Radaupolitik in den Straßen breitmache. Der Miniſter berührte auch dann das für Berlin ſo ſchwierige Verkehrsproblem und befaßte ſich weiter mit der Stellung der Polizeibeamten. Wenn das Wort Recht heute großgeſchrieben werde, ſo müſſe bei den Polizeibeamten das Wort Pflicht noch viel größer geſchrieben werden. Es dürfe nicht mehr geſchehen daß Gewalttätigkeiten durch die Polizei gegen die friedliche Bevölkerung vorkämen. Solche Ausſchreitungen müßten mit aller Strenge ausgerottet werden. Der Miniſter ſchloß mit einem herz⸗ ſichen Glkanf an den neuen Polizeipräſidenten. Dann brachte der Polizeivigepräſident Friedensburg die Glückwünſche der Beamtenſchaft dar. Aus der Deutſchen volkspartei Der Ortsverein Mannheim der Deutſchen Volkspartei hielt am Mittwoch abend im Caſinoſaal eine Mitgliederverſammlung ab,— die erſte nach dem verfloſſenen Wahlkampf,— die ſich eines ſehr auten Beſuchs zu erfreuen hatte. Der Vorſitzende. Stadtrat Auguſt Ludwig, entbot nach kurzen Begrüßungsworten dem neuen Reichspräſidenten von Hindenburg Dank und Gruß. Der Redner des Abends, Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, verbreitete ſich darauf in etwa 14ſtündigen Ausführun⸗ gen über neue Gegenwartsfragen der Innen⸗ und Außenvpolitik. Aus⸗ gehend von der Präſidentenwahl unterſuchte er zunächſt. wie ſich die Wagſchalen des Sieges und der Niederlage verteilten, und zog dann die daraus ſich ergebenden Lehren. In erſter Linie ſei das Wahl⸗ recht ſelbſt reformbedürftig. Zum andern müſſe die konſervative Re⸗ publik. wie ſie jetzt in ihren erſten Anfängen ſich zeige, mit liberalem Geiſte durchtränkt werden, zum dritten habe der Streit um die Staats⸗ form und um die Flagge ſetzt zu ruhen, weil die Formung des voliti⸗ ſchen, geſellſchaftlichen und ſozialen Lebens die Hauptaufgabe der politiſchen Parteien ſei. Die weiteren Ausſührungen des Redners befaßten ſich mit parteitaktiſchen Fragen und waren interner Natur. Bei den außenvolitiſchen Fragen verweilte er des längeren bei den öſterreichiſchen Dingen. die ein aanz neues Geſicht bekommen hätten durch die Beſtrebungen der Schwarz⸗gelben. die Habsburger nicht nur in Oeſterreich. ſondern auch in Deutſchland auf den Thron zu bringen. Unter lauter Zuſtimmung der Verſammlung erteilte er allen derartigen Reſtaurationsplänen die ſchärfſte Abſage. In zu größtem Teile vertraulichen Mitteilungen behandelte der Redner fer⸗ ner noch das deutſche Sicherheitsangebot und weitere Fragen der deutſchen Außenpolitik, die bei den Zuhörern auf ſtärkſte Beachtung ſtießen. Mit einem Ausflug in die Geſchichtsphiloſophie. wobei in⸗ tereſſante und geradezu auffällige Parallelen zu der Wendung der Geſchichte des Mittelalters zur Neuzeit gezogen wurden, ſchloß der Redner ſeinen Vortrag. der in dem Wunſche gipfelte, daß es Hinden⸗ burg vergönnt ſein möge, gleich Fauſt den„höchſten Augenblick“ zu erleben.„auf freiem Grund mit freiem Volk zu ſtehn“. Die Rede wurde von der Verſammlung mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Da eine Erörterung nicht folgte, ſchloß der Vorſitzende mit herzlichen Dankesworten an den Redner und der Bitte an die Parteifreunde, nach wie vor treu zur Partei zu ſtehen, die Verſamm⸗ Letzte Meloͤungen Die Unterſuchung der Kataſtrophe im Korridor UBerlin, 14. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Durch die etwas eigenartige Entſcheidung, die das Schiedsgericht über den Unfall im 19 9 97 Korridor vorläufig getroffen hat, wird die Verpflich⸗ tung Polens, für die Schäden aufzukommen nicht be⸗ rührt. Für den polniſchen Korridor gelten im allgemeinen noch die deutſchen Geſetze, da dieſe von den Polen größtenteils noch nicht abgeändert worden ſind. Nach dem deutſchen Geſetz findet im allge⸗ meinen eine Haftung nicht ſtatt, wenn„höhere Gewalt“ einwandfrei nachgewieſen iſt. Eine ſolche Nachweiſung iſt aber ſehr ſchwer zu erbringen und von den deutſchen Gerichten in den ſeltenſten Fällen anerkannt worden, da daneben meiſt noch ein Verſchulden des Haft ⸗ pflichtigen vorhanden iſt. Was nun die draßf anbelangt, inwieweit den bedürftigen Hinterbliebenen der beim Unfall zu Schaden ge⸗ kommenen zu helfen ſei, ſo hat die polniſche Regierung ſich bereit er⸗ klärt, unbeſchadet der Rechtslage eine vorläufige Unterſtützung zu gewähren. Auch der Verkehrsminiſter hat ſich bereit erklärt, eine vor⸗ läufige Unterſtützung zu gewähren, die er nachher wieder von der polniſchen Regierung einfordern wird. 5* Großfeuer — Höchſt a.., 14. Mai. Heute morgen gegen 9 Uhr brach auf der Urbanmühle in Hattersheim Feuer aus, das ſich mit einer ſolch raſenden Eile ausbreitete, daß in kurzer Zeit die Mühle mit ihren Nebengebäuden in hellen Flammen ſtand. Die he eigeeilte Feuerwehr war vollkommen machtlos und konnte ſich lediglich auf den Schutz der benachbarten Gebäude beſchränken. Gegen halb 10 Uhr ſprang das Feuer auf den vierſtöckigen Neubau über, in dem ungefähr 3 bis 4000 Sack Mehl und Rübölſamen lagerten. Zur Zeit iſt die Mühle mit den Nebengebäuden niedergebraant. Die Löſcharbeiten ſind durch die Rauchentwicklung ſtark behindert. Kommuniſtiſcher Aeberfall — Berlin, 14. Mai. Geſtern nacht gegen 12 Uhr wurden in Reinickendorf drei Paſſanten von etwa 25 Kommuniſten überfallen, niedergeſchlagen und mißhandelt. In der Notwehr machte der eine, ein Kaufmann, von ſeinem Revolver Gebrauch und gab einen Schuß ab, durch den unglücklicherweiſe ſein Begleiter in den Bauch getroffen wurde. Die Täter entkamen. Buenos-Aires, 13. Mai.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Der Präſident der argentiniſchen Republik hat eine Verordnung unterzeichnet. wodurch das Goldausfuhrverbot aufge⸗ hoben wird. Mehr Herr⸗Bewußtſein! uns iſt unſer ganzes Elend! Ja, ja! Ja, ja! Der Hausknecht in Caeſar Flaiſchlen. ** Die neue Wembley⸗Ausſtellung (Von unſerm Londoner Vertreter). Bei der Neueröffnung der Wembley⸗Ausſtellung fragt man in London, ob ſie ſich in dieſem Jahre wohl rentieren wird. Bekanntlich hat ſie das im vorigen Jahre nicht getan— wie die meiſten großen Ausſtellungen. Man hatte berechnet, daß Wembley von mindeſtens 40 Millionen Menſchen beſucht werden müßte, ehe das darin angelegte Kapital gedeckt würde. In Wirklichkeit blieb der Beſuch weit hinter der Hälfte zurück. Hauptſächlich deshalb wurde eine zweite Auflage des Weltwunders in dieſem Jahre beſchloſſen, denn man ſagte ſich, daß hierzu verhältnismäßig viel weniger Neu⸗ koſten nötig ſein würden, als bei der erſten Anlage, und daß daher die Neueinkünfte die Bilanz erheblich nach der Kreditſeite zu ver⸗ ſchieben müßten. Zweifellos wird das der Fall ſein, aber in welchem Grade und ob vielleicht bis zur Verwandlung des Minus in ein Plus, darüber wagt man kaum zu prophezelen. Es müßte ſchon außerordentlich gut mit dem Beſuch gehen, wenn ein Gewinn erzielt werden ſollte. Und es kommt dabei ein Faktor in Betracht, der — 5 wohl der unberechenbarſte in der Welt iſt— das engliſche tter. Im vorigen Jahre iſt die Ausſtellung total verregnet. 1924 war eins der naſſeſten und trübſten Jahre in der langen Liſte naſſer Jahre des Inſelreichs.„Der Regen regnete jeglichen Tag,“ wie ſich viele deutſche Beſucher dieſer Geſtade mit Schmerz erinnern werden. Die Pfode der Ausſtellung waren ein Sumpf— nur mit Kanonen⸗ ſtiefeln zu betreten. Das hielt natürlich viele Beſucher des Inſel⸗ reichs fern, und Touriſten vom Ausland und den Kolonien flohen vor der neuen Sindflut eher, als ſie beabſichtigt hatten. Wie wird das Wetter in dieſem Jahre werden? Bis jetzt ſieht es nicht vielverſprechend aus. Das Frühjahr war ungewöhnlich ſchlecht, keine Sonne, viel Regen, die Temperatur immer unter normal. Aber daraus läßt ſich auf den Sommer nicht ſchließen. Nach meiner langjährigen Erfahrung von dieſem Klima ſind nie zwei extrem naſſe Sommer aufeinander gefolgt. Das Beſte wäre, wenn ein Wetterprophet einen extra ſcheußlichen Sommer prophe⸗ zeien würde, dann kommt es hier beſtimmt immer anders. Auf alle Fälle hat man in Wembley dafür geſorgt, daß den Un⸗ bilden des engliſchen Klimas mehr Rechnung getragen wird. Die verſumpften Pfade ſind zu Fußwegen aus hartem, waſſeraufſau⸗ gendem Material geworden, das auch nach dem heftigſten Regenguß ſchnell wieder trocknet. Sie ſind rot gefärbt und bilden einen hüb⸗ ſchen Farbenkontraſt gegen die grünen Matten. Vor allem aber ſind Anſtrengungen gemacht worden, dem Pub⸗ likum mehr Unterhaltung in den Innenräumen der Ausſtellung zu bieten. Der Beſucher des vorigen Jahres braucht deshalb nicht zu fürchten, durch bloße Wiederholung desſelben Schauſpiels gelang⸗ weilt zu werden. Er wird viel Neues finden— ja, Enthuſiaſten be⸗ haupten ſogar, das diesjährige Wembley ſei eine total neue Aus⸗ ſtellung. Die Leiter der verſchiedenen Sektionen haben ſich bemüht, mehr Realität in das Schauſpiel zu bringen. Beſonders mit Hilfe von Panoramen und beweglichen Bildern wird der Beſucher im Geiſte in die ſernen Regionen verſetzt, von denen die Ausſtellungsgegen⸗ ſtände ſtammen. Der 7 0—5 Pavillon enthält z. B. ein hoch ein⸗ drucksvolles Panorama, das ſich durch die ganze Länge hinzieht. Es liefert mit blitzartigem Effekt Bilder vom Leben in Kanada. In ſieben Minuten fliegt an dem Beobachter die geſamte Scenerie zwiſchen dem Pazifik und dem Atlantik vorüber. Wer ſie geſehen hat, kann ſagen, daß er auf der Pazifikbahn Kanada durchquert habe. Ein 200 Fuß langes Panorama, das einer ſcheinbaren Eil⸗ Diedolcndoreie entſprechend gedreht wird, macht dies möglich. ie Illuſion der Eiſenbahnfahrt wird durch einen in entgegengeſetzter Richtung fahrenden Zug im Vordergrunde hervorgerufen. Intereſſant iſt auch ein anderes Panorama im kanadiſchen Pavillon, das in einer Reihe von Vildern die Laufbahn des Anſied⸗ lers in Kanada darſtellt— wie er an den Sammelzentren empfangen und dann tzdurch verſchiedene Stadien weitergeführt wird bis zu ſeiner endgültigen Niederlaſſung. Mancher Deutſche, der in dem großen Kornlande über'm Waſſer Angehörige hat, kann hier ſehen, wie es ihnen dort ergangen ſein mag. Eine Muſterfarm zeigt, was der Anſiedler nach zwölf oder fünfzehn Jahren des Fleißes als Lohn erwarten darf. Solche Panoramen ſind zur Unterhaltung und Belehrung der Beſucher mehrſach benutzt worden. So zeigt Neuſeeland ſeine heißen Moorquellen ſeiner Geiſer und ſeine dampfenden Klippenplateaus, die charakteriſtiſchen Eigentümlichkeiten dieſes Dominiums. Im Transvaal⸗Pavillon verkündet ein 20 Fuß hoher, vergoldeter Obeliſk, daß dieſes Land der Welt für ſechzehn Milliarden Mark Gold geliefert hat. Im Vergnügungspark, wo man Geld dafür bezahlt, um ſich von Schauern der Angſt, des Entſetzens und der Unbehaglichkeit ohne Gefahr durchrieſeln zu laſſen, ſind neue Martertouren der Wonne er⸗ öffnet worden. Eine 400 Fuß lange Eisbahn und eine Luftſchiff⸗ reiſe gehören dazu. Alle fünf Minuten ein Schreckſchuß. 4 Dies iſt die einzige und letzte Neuauflage der Wembley⸗Aus⸗ ſtellung, wie ſchon offiziell verkündet worden iſt. Unter keinen Um⸗ ſtänden gibt es eine weitere Wiederholung. Alſo man benutze die Gelegenheit in dieſem Jahre und ſehe ſich das Weltwunder an— oder zum zweiten Male an. Wer weiß, wann und wo die nächſte große Weltausſtellung ſtattfindet? Die Zuͤkunft iſt dunkel—„carpe diem!“ Der deutſche Touriſt wird mit derſelben Freundlichkeit auf⸗ genommen werden, wie im vorigen Jahre. Nach den Amerikanern gilt er hier als Hauptweltreiſender. Und die deutſche Mark iſt ebenſo willkommen wie der Dollar. Kunſt und wiſhenſchaf Aus der Kunſthalle. In der Kunſthalle ſind neu ausge⸗ ſtellt: im Ausſtellungsraum auf dem oberen Umgang Gemälde von Hans Reichel, München, im graphiſchen Kabinett Radie⸗ rungen von Karl Hubbuch, Karlsruhe. Die Geſellſchaft der Freunde des Graphiſchen Kabinetts hat Generalinten⸗ danten Guſtav Hartung gewonnen, am kommenden Sonntag, den 17. Mai vormittags im Vortragsſaal der Kunſthalle einen Vor⸗ trag über moderne Regiefragen zu halten. e Deulſche Buchausſtellung in Buenos Aires. Wie dem„Buch⸗ händler⸗Börſenblatt“ von der Freien Vereinigung Deutſcher Buch⸗ händler in Buenos Aires mitgeteilt wird, wurde in Buenos Aires⸗ die als Wanderausſtellung für Südamerika geplante und von den Firmen Otto Meisner in Hamburg und Hans Fändrich in Buenos Aires veranſtaltete Bücherausſtellung eröffnet⸗ Mit ihr bezweckte man, den argentiniſchen intelbektuellen Kreiſen den hohen Stand der deutſchen wiſſenſchaftlichen Literatur vor Augen zu führen und den geiſtigen Austauſch zwiſchen beiden Nationen zu ver⸗ tiefen. Der Deutſche Wiſſenſchaftliche Verein hatte das Protektorat übernommen, auch von Seiten der deutſchen Geſandtſchaft wurde leb⸗ haftes Intereſſe gezeigt. An der Ausſtellung, die etwa 10 000 Bände umfaßte, beteiligken ſich 200 Verleger. Neben einer großen Auswahl von wiſſenſchaftlichen und techniſchen Büchern fand man auch einige der ſchönen Literatur. Die Ausſtellung war in den Räumen des deutſchen Vereinshauſes untergebracht. Die offizielle Eröffnungs⸗ anſprache hielt der deutſche Geſandte Karl Gneiſt, während der dortige Buchhändler Karl Balzer die Begrüßungsrede in ſpaniſcher Sprache übernommen hatte. Er betonte insbeſondere den Zweck der Veran⸗ ſtaltung, nämlich das Intereſſe für das deutſche Buch in den argen⸗ tiniſchen Kreiſen zu wecken und ſo eine geiſtige Annäherung zwiſchen Amerika und Deutſchland zu ſchaffen. Die eigentliche Feſtrede wurde von Profeſſor Max Wilfert, dem Schriftführer des Wiſſenſchaftlichen Vereins, gehalten. st · — N 1 — —— — Donnerstag, den 14. Mal 19285 geue Mannheimer FJeitung Abend⸗Nusgabe) 3. Seife. Nr. 223 Städtiſche Nachrichten Ein Doppeljubiläum 9 Am 10. Mai vollendete ein Bürger unſerer Stadt. der in weiteſten bekannt und beliebt iſt. ſein ſechzigſtes Lebensjahr: erlebrer Edmund Hochmuth. Geboren in Karlsruhe. wo er nach —5 der dortigen Volks⸗ und Höheren Schule das Seminar II im 7 75 1883 verließ. kam er ſchon 1885 nach Mannbeim. kann alſo auch gleichzeitig ſein vierzigjähriges Mannheimer Lehrer⸗ 1 biläum feiern. Vierzig Jahre Lehrer in Mannheim! Was ae dieſer Zeitabſchnitt nicht alles ein! Damals noch Alt⸗Mann⸗ eim mit ſeinen ein⸗ und zweiſtöckigen Häuſern und rund 50 000 Ein⸗ wohnern. heute vier⸗, fünf⸗ und ſechsſtöckige Paläſte und 250 000 See⸗ len. Der Jubilar hat alſo das rieſenbafte Wachſen ſeiner zweiten Hei⸗ matſtadt miterlebt in allen Schattierungen. Aber nicht als teilnahms⸗ oſer Zuſchauer. Das brachte er nie fertia. Als Mitarbeiter der Nationalliberalen Partei beteiliate er ſich ſtets eifria am volitiſchen Leben unſerer Stadt, wobei ſein liebenswürdiges Weſen umſo nach⸗ haltiger wirkte und auch den politiſchen Geaner nie verletzte. Aber auch bei gemeinnützigen ſozſalen Beſtrebungen fehlte er nie. 33 Jahre gehörte er aktiv der Freiwilligen Feuerwehr an. zwei Jahrzehnte als Adjutant. Jahrelang war er Vorſtandsmitglied des Mannheimer Beamtenvereins. Seine Haupttätigkeit gehörte ſelbſtverſtändlich der Schule, wo er mit beſonderem Geſchick und Erfola in Mädchenklaſſen unterrichtete, ſeit 1906 als Oberlehrer. Hunderte verdanken ihm wert⸗ vollſte Ausrüſtuna fürs Leben in geiſtiger und ſeeliſcher Hinſicht und vereinigen ſich an ſeinem 60. Geburtstag mit beſten Glückwünſchen ür ferneres Wohlergehen und ſegensreiches Wirken ihres geliebten hrers. Große Freude und Ueberraſchung bereitete dem Jubilar Muſikdirektor Gellert, der ihm mit dem OQuartett der„Flora“ einen muſikaliſchen Geburtstagsgruß brachte. Auch wir gratulieren herzlich und wünſchen ihm und ſeiner Gattin noch lange Jahrs in Geſundheit und Kraft. K. * Die evangel. Schulſynode, die geſtern in den Konfirmanden⸗ felen der Chriſtuskirche unter dem Vorſitz von Kirchenrat von Schöpffer ſtattfand, erfreute ſich eines ſtarken Beſuchs. Reli⸗ gionslehrer aller Schulgattungen bekundeten ihr Intereſſe für den Gegenſtand der Tagesordnung. Eingeleitet wurde die Tagung durch zwei Strophen eins Chorals und durch Gebet. Der Vorſitzende ſprach ſachkundige Worte der Begrüßung und führte hierbei aus, —5 die ganz beſonders eine Prüfung der Lehrbücher Otig mache. Katechismus. Auf dieſes Büchlein verzichten, wie man früher ge⸗ meint habe, gehe nicht an. Gerade heute ſei ein ſolches nötig, um in einheitlicher Zuſammenfaſſung dem Gegenwartsgeſchlecht das er⸗ orderliche geiſtige Rüſtzeug mitzugeben. Es folgten die beiden eferate über den neuen Katechismusentwurf. Es ſprachen Prof. Dr. Brauß und Hauptlehrer Schmolk. Eine ſehr rege und ausgiebige Diskuſſion ſchloß ſich an. Neſtloſe Zuſtimmung fand der Entwurf überhaupt nicht. Die Meinungen waren nur inſofern ge⸗ teilt, als die einen den Entwurf als ungeeignete Zwiſchenlöſung ablehnten, während andere in ihm eine brauchbare Grundlage für ein neu einzuführendes Lehrbüchlein erblicken wollten. uletzt timmte die überwiegende Mehrheit folgendem Antrag zu:„Die Schulſynode Mannheim kann in dem vorliegenden Entwurf die Löſung der Katechismusfrage nicht erblicken. Die Landeskirche möge bis auf weiteres den bisherigen Katechismus bei⸗ behalten.“ Der Vorſitzende dankte allen Teilnehmern und ſchloß die würdig verlaufene Tagung mit Gebet. »Aufälle. Geſtern nachmittag wurde ein lediger Taglöhner beim Ausladen eines Schiffes vom Greifer eines Kranes geſtoßen. Hierdurch wurde ihm die linke Hüfte ſtark gequetſcht. Mit dem Sanitätsauto überführte man den Verletzten nach dem Allgemeinen Krankenhaus. Lebensgefahr beſteht nicht.— Beim Ueberſchreiten der Straße am weißen Sand ſtolperte geſtern nachmittag ein ver⸗ heirateter Bahnarbeiter von Heddesheim, wobei er auf die Naſe fiel und beſinnungslos liegen blieb. Er wurde, da er ſtarken Blut⸗ verluſt hatte, in die nahegelegene Feuerwehrkaſerne verbracht, von wo er mit dem Sanitätsauto ebenfalls nach dem Krankenhauſe überführt wurde.— Etwa um die gleiche Zeit wurde ein 57% Jahre altes Mädchen beim Ueberſchreiten der Straße An den Kaſernen von einem 13 Jahre alten Realſchüler mit einem Fahrrad ange⸗ fahren und zu Boden geworfen, ſodaß das Kind eine leichte Ge⸗ hirnerſchütterung und eine kleine blutende Wunde an der linken Kopfſeite davontrug. Das Kind befindet ſich in der elterlichen Wohnung. Nach Angaben von Zeugen ſoll den Radfahrer die Schuld treffen, weil er die linke Fahrbahn eingehalten hat. „Feſtgenommen wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Kaufmann wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens, ein Maurer wegen Vorbereitung zum Hochverrat, 7 erſonen wegen Bettels und eine Frauensperſon wegen unſittlichen ebenswandels. Marktbericht M Die Beſchickung des heutigen Marktes war ſehr gut. In großer Rigge war Mangold, Spinat, Blumenkcchl, Rhabarber, Gelbe üben, Salate wie Lattich, Kreſſe, Kopfſalat, Retlich, Radieschen, Spargel und grüne Erbſen vorhanden. Fluß⸗ und Seefiſche und lebendes und geſchlachtetes Gefügel waren in reichlicher Menge an⸗ geboten. Eier und Butter gabs wie immer zur Genüge. In Süd⸗ früchten wie Orangen, Zitronen und Bananen herrſchte Ueberange⸗ bot. Der Verkauf war ſehr gut und befriedigend. Was es auch Großes und Unſterbliches zu erſtreben gibt: den Mitmenſchen Freude zu machen, iſt doch das beſte, was man auf der elt tun kann. Peter Roſegger. Wolkenzug Von Heinrich Leis(Wiesbaden) b Hoch über der Straße ſtdeht der Himmel, wechſelnd mit Sonnen⸗ unt und trübem Regengrau. Im flatternden Spiel des Windes diehen die Wolken, weißflockig, bald leicht und gekräuſelt, bald zu einförmig⸗dunklen Flächen zuſammengeſchoben; mit ihrem Schwe⸗ und Enteilen gleiten die Schakten oder zittern die Lichter huſchend über die Mauerwände, betaſten die Fenſter, ſchlingen ſich das bewegte Leben der Straßentiefe, bis der Abend dunkelt und Nacht ihre Sterne ſät über das ſchmale, zwiſchen den Dächern des geſpannte Himmelsband. Der Wanderer drunten im Gewühl es Alltags hemmt wohl den Fuß im Vorwärtsſchreiten, blickt empor zur unergründlichen Aetherferne, von der in Lärm, Sorge und 1 ang ſeines Mühens und Haſtens ihn ein Ahnen ankommt von nwandelbarer, ruvoll in ſich befriedeter Ewigkeit. Und doch iſt ewig huſchende und gleitende Bewegung hoch deoben mit dem Spiel des Windes, Wolken treiben auf, flattern über F0 Himmelsſtreifen zwiſchen den Dächern in immer wechſelnden e. knäueln, ballen und löſen ſich, ſchwinden und kehren wie⸗ W3 wie wenſchliche Wünſche und Gedanken aufſtehen, ſich verdichten deſteins Unbewußte verwehren; den Glanz der Sonne trübend mit Aem Reqgendrohen oder flackernd im Licht, blendend in Helle mit rase,9 Hezackten Rändern. Und wenn der Wind plötzlich ausruht, Mes euch'e Wolken, weißflockig wie Segel ſchwebend über der Sepftille von ſonnentlarem Blau. Neb Draußen aber wo die Häuſerzeilen ſich öffnen, wo Heideland 8 lick freigibt und ferner nur Dächer und Bäume ſtehen. zackig een Horizont gehoden, wölbt der Himmel die Rieſenkuppel, 5 die unendliche Fläche hin kreiſen die Wolken; in immer e Bildern und Geſtalten ziehen ſie vorüber, bald wie Schiffe wisseichmäßig⸗behutſamer Fahrt, bald bunt durcheinandergewirrt bald umählige ſchneeweiße, auf der Himmelsweide graſende Schafe; Schl⸗ze erlich durchbrochen wie dunſtfeine, hauchzart geſponnene breiten don koſtbarer Arbeit bald hart und kontig aufgebaut, gleich 0 8 dunklen Mauern. Mit vielfältig wechſelnden Farben tönt Licht, bald zittert um ſhre Ränder ein ſchweflig⸗fahles Gelb, ein ilbe g hin woibberglang umwirkt ſie oder der Sonnenbrand ſtrömt über ſie Dieſe 5 begreiflicherweiſe auch dem g ei Diaas Städtiſche Nachrichtenamt übermittelt uns folgende Preiſe: Kartoffeln alte—5 Pfg., ausländiſche neue 25—30, Meerrettich St. 30—.40, Blumenkohl 40—.40, Gelbe Rüben 10, Mangold 10—15, Rote Rüben 10—12, Radieschen p. VBüſchel—10, Rettich 15—30, Kopffalat St.—30, Kreſſe 40, Zwiebeln 18—20, Gurken.—.40. Tomaten.30—.50, Spargel 40—85, ber—12, Kohlraben Stück 50, Erbſen grün 50—70, Eier St.—16, Süßrahmbutter.— bis.40, Landbutler.70—.—, Zitronen—10, Orangen—20, Bananen 20—25, Birnen 40—50, Aepfel 30—50 Pfg. Fiſche: Kabljau Pfd. 25—50, Bratſchellfiſche 30, Schellfiſche ohne Kopf 60, Aal.80, Rotzungen 50, Seelachs 30, Schollen 50—90, Schleien.80, Seehecht 60, Hecht.80, Bräſem 80—.20, Backfiſche 50—60, Barſche .20 Gold⸗Barſche 50. Geflügel lehend: Hahn—4., Hühner .—.—, Gänſe 10.—12.— Gänſe jung.50—.50, Tauben p. Paar .—, Enten.—.—; geſchlachtet: Hahn.—.— Hühner.20, Tauben Sb..—.50, Zickelchen 90 Pfg. O. vereinsnachrichten Wiſſenſchaftlicher Beirat des Reichsbundes der Kinderreichen Unter dieſem Namen trat vor kurzem in Hannover eine Gruppe von Hochſchullehrern und Fachleuten ve ſchiedener Gebiete unter dem Vorſitz von Prof. Thomſen(Univ. ünſter) erſtmalig zuſammen, um bevölkerungspolitiſche Probleme zu beſprechen. Man war der Meinung, daß die augenblicklichen Ergebniſſe der Bevöl⸗ kerungsſtatiſtit irreführend wären, da durch ein in der Kriegs: und Nachkriegszeit ungewöhnlich hohes Wegſterben der Schichten hohen Alters die Sterblichkeitsziffer augenblicklich viel zu niedrig ſei. Eine etwa im Jahre 1930 zu erwartende Familienſtatiſtik würde erſt ein 1 Bild von dem Ernſt der Lage geben. Es ſei mit einer er⸗ heblichen Zunahme der Sterbefälle zu rechnen. Maß⸗ geblich für die Wirtſchaft wäre im nächſten Jahrzehnt der Ausfall an Judendlichen, die in das Erwerbsleben treten. In der Steuerfrage müſſe eine ſtärkere Berückſichtigung der Großfaminen mit kleinem Einkommen und eine Ausdehnung der Kimdervergünſtigung auf Einkommen über 8000 J, welche Grenze zu niedrig ſei, gefor⸗ dert werden. Als eine der wichtigſten Aufgaben der Bevölkerungs⸗ politik wurde der Erſatz des im Abbau begriffenen Soziallohnes durch ſtaatliche Erziehungsbeihilfen angeſehen, deren Beträge durch Steuern, beſſer noch durch Ausbau beſtehender Verſicherungseinrich⸗ tungen aufgebracht werden müßten. Die Wohnungsfrage läßt ſich für kinderreiche Familien nur durch Eigenheim löſen, der eine Hebung in ſittlicher und geſundheitlicher Beziehung erwarten läßt und auch eine ſolche der Staatszu riedenheit und der Geburtenzahl. Im Sinne ualitatiber Ausleſe wurde gefordert, daß auch die Univerſitäten und Hochſchitlen bei Gewährung von Vergünſtigungen auf die Studenten aus kinderreichen Familien mehr Rückſicht nehmen möchten. veranſtaltungen « Der Geſangverein Sängerluſt veranſtaltete am Sonntag einen Herrenausflug nach der Pfalz. Etwa 100 Mitalieder fanden ſich um.46 Uhr am Straßenbahndevot zur Fahrt mit der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn nach Bad Dürkheim ein. Nach Ankunft ging die Wan⸗ derung nach den 3 Eichen, woſelbſt eine Stunde geraſtet wurde. Der Weitermarſch erfolgte auf ſchönem Waldweg nach dem ſchöngelegenen Forſthaus„Rotſteig“. Um.15 Uhr wanderte man durch das wun⸗ derſchöne, herrliche Wachenheimer Tal nach Wachenheim. In der Winzergenoſſenſchaft hatte Wirt Walther für das leibliche Wohl beſtens Sorge getragen. Der Vorſitzende der Winzergenoſſenſchaft betonte bei ſeiner Anſprache, daß es ſein Ziel ſei. das zwangsweiſe zerriſſene Band zwiſchen Stadt und Land wieder herzuſtellen. Nach einer halbſtündigen Schlußwanderung nach Dürkheim erfolgte die Rückfahrt mit Rhein⸗Haardt⸗Bahn nach Mannbeim. wohnungsbau⸗Sparbücher Eine nachahmenswerte Einrichtung hat der Kreisausſchuß des Kreiſes Ruppin durch die bei der Kreisſparkaſſe, bei den Haupt⸗ und Nebenſtellen eingerichteten Wohnungasbau⸗Sparbücher getroffen. Dieſe werden auf Antrag ausgeſtellt. Bei der Antrag⸗ ſtellung ſind mindeſtens 100 Mark einzuzahlen. Der Sparer hat ſich ferner ſchriftlich zu verpflichten, alljährlich mindeſtens 100 Mark ein⸗ zuzahlen. Die Einzahlung kann in Raten(von 10 Mark aufwärts) erfolgen. Im einzelnen hat der Kreisausſchuß folgende Beſtimmun⸗ gen erlaſſen: 0 Rückzahlung und Auszahlung von Zinſen ſind ausgeſchloſſen bis das Kapital nebſt Zinſen den Betrag von 2500 Mk, erreicht hat. Aus⸗ nahmen ſind aufgrund eines Vorſtandsbeſchluſſes zuläſſig, falls der Sparer eine weſentliche Veränderung der. Verhältniſſe dartut. Die Einlagen weden vom Tage der Einzahlung mit dem jeweiligen Zins⸗ fuß und einem Zuſchlag von einem Zwanzigſtel des Einlagezinsfußes verzinſt. Efolgt frühere Rückzahlung oder wird der Betrag nicht zum Hausbau benutzt, ſo wird der Zuſchlag abgeſetzt. Die Sparkaſſe verpflichtet ſich, dem Sparer, wenn ſeine Einlage den Betrag von 2500 Mark erreicht hat, jedoch früheſtens drei Jahre nach Anlegung des Sparbuches. ein Darlehen in Höhe von 50 Proʒ des Bauwertes des neuerrichteten Eigenhauſes bis zum Höchſtbetrage von 6000 Goldmark als Hypothek an ſicherer Stelle zu den alsdann bei der Sparkaſſe gültigen Hypothekenbedingungen zu gewärhen. Der Kreisſparkaſſe ſteht das Recht der Kündigung der Spareinlagen nur Und wenn der Sturm zum Tanze aufſpielt, ſchlingen ſich durch⸗ it dem Flarderſchein von rot verſtopfendem Blut. zu, wenn das Wohnungsbauſparbuchkonto ſechs Jahre nach Anlegung den Vetrag von 1000 Mark noch nicht erreicht hat. kl. einander gewaltige Himmelsweſen, umkrallen ſich ſeltſam geformte Rieſenleiber, aufgeſtrafft in Wucht und Urkraft eines dämoniſchen Ringens. Geſpenſterzüge jagen vorüber mit gepeitſchter Haſt, von Haß und Liebe raſt ein Taumel grell und flackernd über das aufge⸗ wühlte Firmament. Ein ungeheures Kämpfen von Giganten ſcheint es, wenn zwiſchen Purpur und Eiſengrau die Sonne erliſcht, wenn ihre Brände ziſchend verglühen in zerfetzten Wolkenſchwaden und der Himmel ſich entflammt im Flackerrot eines gewaltigen Feuer⸗ ſcheins; bis im bleicher getönten Dunſtgrau der Abend ſeine Stille breitet und die friedlichen Sterne wie Wächter ausſtellt, Wache zu halten über das tagmüde Leben. Ruhelos weiter aber treibt und ſagt der ewige Wolkenzug, ſchlingt die dunklen Bänder, dahinter die Sterne erblinden, ſpielt mit dem gelben Nachtklanz des Mondes wie mit dem Silberlicht der Sonne, und wandert fort durch Nacht und Tag in ewiger Unraſt, wie das Flatterſpiel der Wünſche und Ge⸗ danken durch die unzähligen, zwiſchen Helle und Dämmer, zwiſchen Glanz und Trübe wechſeluden Menſchenſeelen. Theater und Muſik 4% 60. Geburtstag eines Theaterwiſſenſchaftlers. Profeſſor Dr. Max Herrmann von der Berliner Univerſität begeht am 14. Mai ſeinen 60. Geburtstag. Neben ſeiner philologiſchen und literariſchen Tätigkeit, in der er die Zeit des Humanismus und der Renaiſſance, Goethes, der Romantik und des 19. Jahrhunderts als Fachmann von ausgezeichnetem Rang behandelt oder dargeſtellt hat, hat ſich Herrmann frühzeitig der wiſſenſchaftlichen Erforſchung des Theaters zugewandt und iſt der Begründer der moder⸗ nen Theaterwifſenſchaft geworden, als ſolcher auch von den Theaterpraktikern verehrt und anerkannt. Seine„Forſchungen zur deutſchen Theatergeſchichte des Mittelalters und der Renaiſſance“ ſind das bedeutende und am meiſten Epoche machende Werk auf dieſem Sondergebiete in den letzten Jahrzehnten geweſen. Auf ſeme Anregungen geht auch die Gründung des Theaterwiſſenſchaftlichen Inſtikuts an der Univerſität Berlin zurück. Der Gelehrte iſt Vor⸗ ſinender der Geſellſchaſt für deutſche Literatur und ſeitet die Ge. ſellſchaft für Erzichungs⸗ und Schulgeſchichte. % Theaterrundſchau. Der Wiener Komvoniſt Egon Wellesz arbeitet en einem neuen Werk, das ein Mittelding zwiſchen Oper und Barett dorlert. Das Werk wird den Titel„Die Opfe⸗ rung des Gefangenen“ tragen. Der Text, dem eine in⸗ 5 Gekichtskoſtenmarken bei Jahlungsbefehlen. In Kreiſen von Induſtrie und Handel wird es als außerordentlich hindernd empfun⸗ den, daß es keine für das ganze Reich geltenden Gerichtskoſten⸗ marken gibt. Bei Zahlungsbefehlen gegen Schuldner, die in einem anderen Bundesſtaat ihren Gerichtsſtand haben, führt es zu er⸗ heblichn Verzögerungen, daß der Gläubiger ſich entweder erſt die Gerichtskoſtenmarken des betroffenen Landes beſchaffen oder den Betrag an die Gerichtskaſſe überweiſen muß. Auf Anregung der Induſtrie⸗ und Handelskammer zu Köln hat ſich der Deutſche In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag deshalb an das Reichsjuſtizminiſterium mit dem Antrage gewandt, Reichsgerichtskoſtenmarken einzuführen. Be⸗ denken hiergegen beſtehen inſofern, als die Einnahmen aus den Gerichtsgebühren den einzelnen Landesjuſtizverwaltungen zufließen und einige Bundesſtaaten auch heute noch nicht einmal Gerichts⸗ koſtenmarkenverfahren haben. Trotzdem dürfte es möglich ſein, durch ein Abrechnungsverfahren der Länder die Schwierigkeiten zu beheben. Wie das Reichsjuſtizminiſterium mitteilt, ſchweben zurzeit Verhandlungen mit den Länderregierungen. SSS Rommunale Chronik Der Etat des Arbeitsnachweiſes im Rahmen des Gemeindeekals Der Vorſtand der Vereinigung der Finanzdezernenten bat Grund⸗ fätze für die Aufſtellung der Haushaltpläne entworfen, die vom Vor⸗ ſtand des Deutſchen Städtetages und auch von einigen Miniſterien zur Einführung empfohlen wurden. Es iſt darin ein Haushaltsplan⸗ Schema vorgeſehen. das den öffentlichen Arbeitsnachweis und die Er⸗ werbsloſenfürſorge unter Wohltätigkeit, Wohlfahrtspflege und ſoziale Einrichtungen, das Verſicherungsamt unter Allgemeine Verwaltung einreiht. Die Aufführuna des öffentlichen Arbeitsnachweiſes neben den anderen gemeindlichen Wohltätiakeitsanſtalten(Armen⸗ und Wai⸗ ſenweſen, Krankenanſtalten. Jugendamt, Kindergarten uſw.) iſt. wie Stadtrat Schmidt, München. im„Oeffentlichen Arbeitsnachweis“ ſchreibt. ſachlich unrichtig. Wenn auch auf Grund der hiſtoriſchen Ent⸗ wicklung noch in die Erwerbsloſenfürſorgegeſetzgebung Ueberreſte der früheren Wohltätigkeitseinrichtung der Erwerbsloſenfürſorge hinein⸗ ragen, ſo iſt doch zweifellos ſchon die derzeitige Entwicklung der Ge⸗ ſetzgebuna dahin gelangt, daß Arbeitsnachweis und Erwerbsloſenfür⸗ ſorge weniger als Wohlfahrtseinrichtungen der Gemeinden wie als Verſicherungseinrichtungen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer anzu⸗ ſprechen ſind. Es ainge zur Not noch an, die Zuſchüſſe der Gemein⸗ den zur Erwerbsloſenfürſorge und Arbeitsnachweis unter die Rubrik „Wohltätigkeit und ſoziale Einrichtungen“ zu ſubſumieren. Den gan⸗ zen Etat, deſſen Hauptlaſt die Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerbeiträge tragen. hier einzureihen, iſt ſachlich nicht gerechtfertiat. Dazu kommt, daß das Schema formal dazu zwingt. den Gtat in der Form aufzu⸗ ſtellen, daß als Einnahmen zunächſt die Zuſchüſſe aus der Gefahren⸗ gemeinſchaft und bei Arbeitsnachweiſen, die ſich über mehrere Di⸗ ſtrikts⸗Verwaltungsbehörden erſtrecken. auch die Zuſchüſſe der übrigen Errichtungsgemeinden vorzutragen ſind. Die Ausgaben müſſen ſodann in der Weiſe gruppiert werden. daß ſchließlich als Effektivausgabe der Zuſchußaufwand der Verwaltungsgemeinden im Endergebnis er⸗ ſcheint, da ſonſt doch die Addition der Endziffer mit den übrigen Wohl⸗ tätigkeits⸗ und ſozialen Aufwendungen unmöglich wäre. Eine ſolche Etatsaufſtellung kann unter keinen Umſtänden als Etat des Arbeits⸗ nachweiſes und der Erwerbsloſenfürſorge angeſprochen werden. ſon⸗ dern äußerſtenfalls als Auszug aus dem Arbeitsnachweisetat, friſiert für die Zwecke des gemeindlichen Etats. Wenig glücklich iſt auch die vollſtändig getrennte Behandlung von Arbeitsnachweis und Erwerbs⸗ loſenfürſorge. Je beſſer die Organiſation. je inniger die Verſchmel⸗ zung von Arbeitsnachweis und Erwerbsloſenfürſorgeverwaltung, deſto ſchwieriger die Ausſcheidung der Verwaltungskoſten für die beiden Inſtitute. Kl. Continental-Regenmän⸗ tel, gummiert u. impräg⸗ niert, für Damen, Herren und Kinder. In ein⸗ schlägigen Geschäften erhältlich. K 80 Achter Sie elif diese Schuifzmerke ee e e e edd e, ee e dianiſche Legende zugrunde liegt, iſt von Eduard Stucken.— Der Intendant Hans Brockmann iſt von der Leitung des Stadt⸗ theaters in Frankfurt a. O. zurückgetreten.— In der Ober⸗ hauſener Theaterfrage iſt die Entſcheidung nunmehr gefallen. Die Stadtverordneten haben in ihrer letzten Sitzung den Antrag des Zentrums, 250 000 Mark zur Weiterführung des Stadt⸗ theaters in den Haushaltsplan einzuſetzen, in namentlicher Abſtim⸗ mung mit 24 gegen 20 Stimmen abgelehnt.— Direktor Beer hat mit Albert Baſſermann einen Vertrag abgeſchloſſen, der den Künſtler für längere Zeit dem Deutſchen Volkstheater in Wien verpflichtet. Baſſermann wird am g. Oktober mit der Neu⸗ inſzenierung der„Wallenſtein“⸗Trilogie zum erſtenmal auftreten. — Guſtav Hartung hat Ruggero Vaſari's dramatiſche Syntheſe„Maſchinenangſt“ in der Ueberſetzung von Lilli Ne⸗ vinny für ſeine Berliner Bühne zur deutſchen Uraufführung er⸗ worben.— Direktor Spannuth⸗ Bodenſtedt iſt nach vier⸗ jährigem Wirken von der Leitung des Stadttheaters Würzburg zurückgetreten. Die Preſſe aller Parteirichtungen zollt dem Wir⸗ ken des ſcheidenden Direktors uneingeſchränkte Anerkennung. Er geht, weil der Stadtrat die von ihm geforderte ganzjährige Spielzeit ablehnte, die Spannuth als Vorausſetzung für die Weiterentwick⸗ lung der Würzburger Bühne anſah. Literatur * Luwig Hung: Die Verſchwörung der Pazzi. Roman Verlag Grethlein u. Co. in Leipzig und Zürich.— Unter dem unmit⸗ telbaren Eindruck Italiens hat Hunga dieſen Roman geſchrieben. Florenz und die Renaiſſance ſtehen im Mittelvunkt. Bilder von rei⸗ cher Farbenpracht und ſchlichter Volkstreue ziehen vorüber: die Künſt⸗ ler in den ſtillen Gärten von Fieſole, Botticelli, Ghirlandajo, Lionardo und unter ihnen ihr Schirmherr Lorenzo⸗Magnifico: die hinreißend ſinnenfrohen Volksfeſte, überſchäumend von Liebesübermut und Aus⸗ gelaſſenheit: die Verhandlungen der Signoria um Freiheit und Ehre ihrer Stadt. Aber die glückliche Entwicklung dieſer Welt von höchſter Kultur iſt bedroht durch den zügelloſen Ehrgeiz der Pazzi. Sie neiden dem weiſen Staatsmann Lorenzo ſeine unumſchränkte Machtfülle. Ihr ränkevoller Plan will ihn vernichten. Der Papſt wird gewonnen. der Haß geſchürt. So ſchürzt ſich Knoten um Knoten gegen die ahnungsloſen Mediceer, die in Anbetung der Schönheit und der Liebe leben. Das höchſte Maß irdiſchen Glückes genießt der edle Giuliano in Fiorettas Armen. Doch dieſes Liebesidyll weckt in Francesco, dem dämoniſchen Haupt der Paszi. Haß⸗ und Rachegelüſt. Die Medici ſcheinen verloren. Aber die frevelnde Wucht der Verſchwörer zerbricht an der Treue des florentiniſchen Volkes. ————————————————————————— 5 77FFCC —— . Seite. Nr. 223 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe!] Donnerstag. den 14. Mal 1925 Brettener Brief 2 Jungdeufſche Bannerweihe— Abſchied für den Landes kirchen⸗ präſidenten D. 7becl. Murt9 25 Unſere Stadt hatte am 10. Mai einen großen Tag. Zwei Ver⸗ anſtaltungen nahmen nämlich einen großen Teil unſerer Bürger⸗ chaft ſtark in Anſpruch. Das erſte war die Bannerweihe des Jungdeutſchen Ordens. In verhältnismäßig kurzer Zeit hatte ſich dieſe Organiſation hier ſo ſtark eingebürgert, daß ſie aus der Schar zu einer Gefolgſchaft erhoben werden konnte. Die Ziele des Jungdeutſchen Ordens brauchen hier nicht wiedergegeben zu werden. Er will überparteflich wirken und erziehen zu wahrem, ſtarkem und ſelbſtloſem Deutſchtum. Er will mehr ſein, als Jugend⸗ fürſorge und Jugendpflege, aber doch auch wieder die vielfach zu große und der Jugend verhängnisvolle Selbſtändigkeit erſetzen durch Zucht und Gehorſam unter die berufenen Führer. Sein Abzeichen, das ſchwarze Johanniterkreuz auf weißem Feld, knüpft, wenn auch — 8 2 von Romantik, an ein gutes Stück deutſcher Vergangen⸗ eit hat. Die Feier ſelber ſtand unter ſtark religiösſem Einſchlag. So wurde im Hof der neuen Volksſchule ein erhebender Gottes⸗ dienſt im Freien gehalten, wozu der hieſige Stadtvikar Koch die Predigt hielt. Sie gab den beſten Auftakt zur anſchließenden Feier auf dem Friedhof, die den Kriegstoten galt. Auch dort fand man ſich unker ſchlichten und tiefen Worten zuſammen. Der Nachmittag bot einen Umzug durch die Straßen der Stadt. Lei⸗ der konnten hierzu, wie auch zu den Veranſtaltungen des Vormit⸗ tags die erwarteten Ordensbrüder aus Karlsruhe und anderen Ort⸗ ſchaften nicht rechtzeitig eintreffen. Sie hatten mit ihrem Kraftauto Verſpätung erlitten und konnten erſt am Nachmittag erſcheinen. Sie kamen zum Teil noch rechtzeitig, um die ernſte tiefanfaſſende Ban⸗ nerweihe mitzuerleben, zu der man ſich im„Badiſchen Hof“ zuſammengefunden hatte. Auch ältere Freunde der Sache hatten ſich dort eingeſtellt, ſo daß die Feier den Charakter einer echten deutſchen Vaterlandsfeier trug. Die zweite Feier betraf den Abſchied des langjährigen Geiſtlichen der hieſigen Oſtpfarrei, des jetzigen Kirchenpräſi⸗ denten D. Wurth. Es waren die leidlichen Wohnungsverhältniſſe in deutſchen Gauen, daß er nicht ſchon im Herbſt beim Anteitt ſeines neuen Amtes auch den Wechſel des Wohnortes hatte vornehmen können. So hatte er eine Notwohnung in Karlsruhe inne, wohnte aber noch in Bretten und hat bei manchen Gelegenheiten hier noch ſeines ſchönen Amtes gewaltet Nun galt es, einen kleinen Teil der großen Dankesſchuld abzutragen. Und das geſchah in erhebender Weiſe. Schon der Vormittagsgottesdienſt führte eine große Schar zur Abſchiedspredigt in den Gottesdienſt der ehrwürdigen Stifts⸗ kirche, wo auch der jetzt unter Robert Ganters vielfach bewährten Leitung ſtehende Kirchenchor das Seine zur Hebung der Feierlichkeit beitrug. Erſt recht am Abend konnte der größte verfügbare Raum nicht alle Teilnehmer faſſen. Da Kar es denn nun in allerlei Weiſe Wort und Lied. Fabrikant und Kirchengemeinderat Beuttenmüller, Stadtpfarrer John, Bürgermeiſter Schemenau, der kath. Stadt⸗ pfarrer Faller, Rektor Lilli, Fabrikant und Kirchengemeinderat Ehrmann, Stadtvikar Koch— ein jedes hob ein Stück des Weſens unſeres Kirchenpräſidenten heraus und würdigte es unter jewelligem Dank für das Geleiſtete. Bot ſchon die Rede des Stadtpfarrer John ein abgerundetes Charakterbild, ſo ergänzte der Präſident ſelber dieſe Worte durch eine wertvolle Darlegung ſeines Lebens und ſeiner Entwicklung, ſeiner Beurteilung der Gegenwart und ſeiner Ziele für die Arbeit an Zeit und Ewigkeit. Und es muß feſtgeſtellt werden, daß die nahezu einſtündige Rede um die mitternächtliche Stunde die lautlos Lauſchenden bis zuletzt zu feſſeln wußte. Er⸗ wähnt werden müſſen die Mitwirkung des Poſaunenchors, des Or⸗ eſtervereins, der beiden Männergeſangvereine und des Kirchen⸗ ors, ſowie die Soliſtin Frau Scheifele. Erwähnt nicht nur, weil e in ſelbſtloſer Weiſe das taten, ſondern weil ſie wieder zeigten, wie viel muſikaliſche Kräfte unter den Ortsbewohnern ſchlummern und daß wir Kleinſtädter— wie ſeit Herbſt bekannt iſt— nicht nur einen Landeskirchenpräſidenten ſtellen, ſondern daß wir auch aus eigenen Kräften den künſtleriſchen Rahmen ſtellen können, wenn es gilt, dieſem unſerem Landeskirchenpräſidenten einen Abſchieds⸗ ehrenabend zu veranſtalten.—0 Aus dem Lande L. Walldorf, 14. Mai. Die Fahnenweihe des Kath. Jugend⸗ und Samstag durch ein Feſtbankett in der neu erbauten Feſthalle zum „Wilhelmsberg“ eingeleitet, wobei ſich der Raum trotz ſeiner Größe als zu klein erwies. Der Aufmarſch hierzu erfolgte in einem Feſt⸗ zuge, an dem ſich ſämtliche hieſige Vereine beteiligten. Darbietungen der Turner des Turnvereins und des Turnerbundes, Märſche der Stadtfapelle und Lieder von den Geſangvereinen„Germania“,„Ein⸗ tracht“ und„Conſtantia“ abwechſelnd vorgetragen, bildeten den Rahmen des Feſtabends, in deſſen Mittelpunkt die Feſtrede des Dekan Barth und die Anſprache des Ehrenvorſitzenden Bürger⸗ meiſter Trunk ſtanden. Beide gaben den Jielen der Jugendver⸗ eimigung beredten Ausdruck.— Am Sonntag ½6 Uhr war Weckruf, um 9 Uhr Feſtgottesdienſt mit Weihe der Fahne, um ½1 Uhr Be⸗ ginn der Wettkämpfe auf dem Sportplatz. I. St. Ceon, 11. Mai. Am geſtrigen Sonntag konnte der Ge⸗ erein„Harmonie“ ſein 10. Stiftungsfeſt begehen, das gleicherzeit mit einer Fahnenweihe verbunden war. Eingeleitet wurde es am Samstagabend mit einem im Gaſthaus„zum Lamm“ abgehaltenen Feſtbankett, wobei Prof. Dr. Lin dauer die Feſt⸗ anſprache hielt. Sm Sonntag fanden dann im„Löwen“ die Ge⸗ ſangswettkämpfe ſtatt, an denen 10 Vereine teilnahmen. Am Nach⸗ mittag wurde auf dem Feſtplatz die Fahne überreicht; dabei war Hauptlehrer Hönig der Feſtredner. Die Preisverteilung ergab, nach Punkten geordnet, für die einzelnen Vereine folgende Auf⸗ ſtellung: 1. Frohſinn Kirrlach 99 Punkte, 2. Sängerbund Reilingen 94 Punkte, 3. Frohſinn Malſch 91 Punkte, 4. Liederkranz Kronau 90 Punkte, 5. Liedertafei Hockenheim 87 Punkte, 6. Frohſinn Oeſt ringen 85 Punkte, ſämtlich 1a⸗Preis; 7. Liederkranz Rauenberg 83 Punkte 1b, 8. Konkordia Dielheim 80 Punkte 1b, 9. Frohſinn Rothenberg 77 Punkte 16, 10 Gemütlichkeit Malſchenberg 74 Punkte 1. Preis. Der Verlauf des Feſtes wäre harmoniſch und ungetrübt zu bezeichnen, wenn nicht in letzter Stunde von Roth⸗Malſch die Schreckensnachricht des Autounglücks, von dem die preisgekrönt heimkehrenden Sänger des Gaſtvereins„Frohſinn Malſch betroffen wurden, wie ei Blitz aus heiterem Himmel unſere Ortſchaft alarmiert hätte. 8 ch. Waibſtadt, 14. Mai. Ein bedauerlicher Unglücksfall er⸗ eignete ſich auf der Helmſtadter Straße. Durchfahrende Fuhrleute ſollen einen Firmenſchild abgehängt haben. Der Polizeidiener Boppre nahm die Verfolgung der Täter auf und ſetzte ſich auf den Soziusſitz eines Motorradfahrers. Infolge eines Hinderniſſes beim erſten Bahnwartshaus gegen Helmſtadt zu, das der Fahrer nicht be⸗ merkte und überfuhr, wurde Boppre vom Sitz geſchleudert und fiel ſo unglücklich, daß er außer einigen Verletzungen an Armen und Beinen, Naſenbeinbruch und Unterkieferbruch erlitt. Nach den Fuhr⸗ leuten wird gefahndet.— Beim Landwirt Auguſt Brettel wurde ein Einbruch verübt. Dem Dieb fielen 10 Mark und ein halber Schinken in die Hände. Nach dem Täter, einem 18jährigen n, das ſich verzog, wird von der Gendarmerie ge⸗ ndet. L. Sulzfeld, 13. Mai. Der Kirchenchor Plankſtadt ver⸗ anſtaltete in unſerer Kirche ein in allen Teilen wohl gelungenes Kirchenkonzert. Der Chor unter der Leitung des Haupt⸗ lehrers Quick beſitzt eine mächtige Tonfülle, wirkt dabei aber melodiſch und weich. Die geſungenen Pſalme kamen trotz ihrer Schwierigkeit mit einer bewundernswerten Macht zur Geltung. * Haslach i.., 14. Mai. Der Gaſtwirt Rudolf Aiple wurde von dem Chauffeur Hermann Stehle mit dem Motorrad überfahren und ſchwer verletzt. Stehle hatte ſich ein vor einer Wirtſchaft ſtehendes Motorrad widerrechtlich angeeignet und fuhr damit in raſendem Tempo durch Haslach und überrannte dabei den Gaſtwirt, dem die Kleider buchſtäblich vom Leibe geriſſen wurden. Der Motorradfahrer wurde verhaftet. Aus der pfalz Pfälziſche Techniker gegen das Radio⸗Verbot Ludwigshafen. 14. Mai. Die im Bund der techniſchen Angeſtell⸗ ten und Beamten organiſierten Techniker des geſamten pfälziſchen und Moſel⸗ und Nahegebietes haben in einer längeren Entſchließung gegen die Aufrechterhaltung des Radio⸗Verbotes durch die Rheinland⸗ kommiſſion Stellung genommen. In der Entſchließung heißt es u..:„Groß iſt auch der Schaden, der dadurch der einſchlägigen Ge⸗ ſchäftswelt zugefügt wird, ebenfalls wirkt ſich der fehlende Umſatz von Radio⸗Apparaten nebſt Zubehörteilen ungünſtig auf den Arbeits⸗ markt aus. Nicht zuletzt wird die Technikerſchaft des beſetzten Gebie⸗ tes davon abgehalten, ihr Wiſſen und Können auf dem radiotech⸗ niſchen Gebiet zu vervollſtändigen und der Allgemeinheit nutzbar zu machen. Die fachlich betroffenen Techniker ſehen hierin eine Ve⸗ nachteiligung ihrer beruflichen und wirtſchaftlichen Intereſſen.“ Die Techniker fordern in der Entſchließung weiter, daß die Leitung des Butab in Berlin nicht nur bei der Reichsregierung, ſondern auch bei dem Internationalen Gewerkſchaftsbund vorſtellia werden ſoll, damit dieſer ſeinen entſprechenden Einfluß bei den internationalen Mächten für eine Aufhebung des Radio⸗Verkehrs geltend machen ſoll. *Edenkoben, 14. Mai. Bei der Bewertung der eingegangenen 58 Entwürfe zu dem von der Stadtverwaltung veranſtalteten Ideen⸗ Wettbewerb für die Geſtaltung des Platzes Ecke Tanzſtraße und Luitpoldſtraße wurde mit Rückſicht darauf, daß bei keinem die⸗ ſer Entwürfe eine vollſtändig befriedigende Löſung der g ſtellten Aufgabe erzielt wurde, von der Verteilung eines erſten Preiſes ab⸗ geſehen. Es erhielten einen zweiten Preis der Entwurf„Gründe Wand“ Verfaſſer Architekt Schuler⸗Ludwigshafen; einen zweiten Preis der Entwurf„Blickziel“, Verfaſſer Dipl. Ing. Groß⸗Eden⸗ koben, einen 3. Preis der Entwurf„Edenkoben 1926“, Verfeſſer Reg.⸗ Baumeiſter Brüneholz⸗München; angekauft wurde der Entwurf„Dre⸗ eck“, Verfaſſer Architekt Schuler⸗Ludwigshofen, ſowie der Entwurf „Ohne viel Koſten“, Verfaſſer Dipl.⸗Ing. Wiedemann⸗Ludwigs⸗ afen. * Lingenfeld, 13. Mai. In der Nacht zum Sonntag machten Gendarmeriebeamte von Germersheim, begleitet von Ziviliſten und einem Hund einen Streifzug rheinabwärts nach Fiſchräu⸗ bern. Die Beamten ſtießen gegen ½ Uhr früh zwiſchen hier und Germersheim mit mehreren Fiſchfrevlern zuſammen, die mit Knapphämmern und drei Nachen im offenen Rhein fiſchten. Es gelang den Beamten, trotz ſtrömenden Mairegens die Frevler zu faſſen und die Netze und Fiſche widerſtandslos wegzunehmen. * Weiſenheim a.., 14. Mai. Ein roher Akt wurde dieſer Tage im hieſigen Ludwigshain, einer parkähnlichen Anlage am Südende des Dorfes verübt. Der zum Andenken an die gefallenen Krieger von 1870/71 errichtete Denkſtein, ein roher Sandſteinquader, wurde unter Zuhilfenahme von Werkzeugen von ſeinem Sockel geſtürzt und be⸗ ſchädigt. ̃ Handelskammer für den Nreis Mannheim. Die von den Rechnungsprüfern richtig be⸗ fundene Jahresrechnung der Handelskammer für das Jahr 1924 ſowie der Voxrgnſchlag für das Jahr 1925 liegen gemäß Art. 22 des Handelskammergeſetzes von heute ab binnen 14 Tagen zur Einſicht der Wahlberechtigten auf dem Büro, B 1, 7b auf. Gleichzeitig wird zur 5590 Jahrzsversammlung der zur Handelsmammer Wahlberecnt:gten Olympia-sfadione v. budwigshafen-Hheingünheim.4. aden Feinnenlen merken! in den Sitzungsſaal der Handelskammer Mannheim eingeladen auf Freitag, den 29. Mai 1925, nachmitt. 3% Uhr. Tagesordnung: 1. Vorlage der Jahresrechnung 1924 Entlaſtung des Rechners. 2. Vorlage und Genehmigung des Voran⸗ ſchlags 1925. mit Am Sonntag, 17. Mai, nachm. 3 Uhr, finden zum 1. Male GAroge Steher-Rennen hinter schweren MHotoren statt. 3. Wahl dreier Rechnungsprüfer. Mannheim, den 13. Mai 1925. Der Vorſitzende: Lenel. Der Syndikus: Dr. Blauſtein . Aawall Berlin, J. Schrittmacher Müller Es starten: Dawie-Berln, fH. Jenske-Berun Schrittmacher Wütig Schtittm. Tohi mann kitt ſeit 8 Iblichem 4 Vorläufe furcheba B. D. R. Amateurfliegerrennen 1200m Vorgaberennen über fünf Runden Es starten: Ex-Deutschmeister Drothen-Essen, J. Küster-Köln, 1 0 J. Bettinger, O. Meyer-Ludwigshaten usw. 2 Zwischenäufe 1 Endlauf 5616 Eintrittspreise: Tribüne M..- u. M..50, Stehplatz M..- 5 Vorverkauf: Gebr. Jung Ludwigshaſen, Mundenheimerstr. 245 Tiibüne AMk.80 und Mk.40. Stehplatz Mk.. 80 n Durch 10 halbes Stück Zucker's Patent⸗ en§. 7 Dern d beſeitigt. H.., Poliz.⸗Serg.“ Dazu Freita 7 g. den 15. Mai 1925, nachm. 2 Uhr, 5 eiiren dnißt ſetond un fen„werde ich in Mannhein, im Pfondlokal, für Haltig). In allen Apotheken, Drogerien 8 und Parfümerien erhältlich. 1 liefert schnell und billigst Drucksachen Dr. Haas U. m. b.., k 5. 2. wangsversteigerung. Q6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern: 1 Poſten Schokolade, Kakao, Tee, Anzug⸗ ſtofſe, 10 Nähmaſchinen, 2 Klaviere, verſch. Möbel und Sonſtiges. Mannheim, den 14. Mai 1925. 1 Armbruſter. Gerichts vollzieher. Nänschule Aäachen u. fauen Anfertigung eig. Wäſche u. Kleider. Anmeldung. bei Frau B. Schneider, B B2303 5612 bereiteten ſchon zu Homers Seiten ihren Gäſten und Freunden warme Bäder. Mahl, bevor er nicht gebadet hatte. ſich im Innern des Hauſes und zählte zu den ſchönſten Gemächern. Kuch in heutiger Zeit, wo das Leben für die Arbeit gepflegt werden muß, ſollte jedermann min⸗ deſtens wöchentlich einmal„gut“ baden!„Gut“ baden heißt, ſich ein vorſchriftsmäßiges Dr. Bergmanns Sauerſtoffbad oder ein Tripinatbad öfach Sichten⸗ nadel) bereiten und dasſelbe nach 20 bis 50 Minuten ſeltſam aufgefriſcht und fröhlich verlaſſen! Frauen er⸗ götzen ſich an den extra für dieſe geſchaffenen eiſen⸗ haltigen Damang⸗Bädern. Abgabe in Apotheken, I. Drogerien, Sanatorien und Badehäuſern. Li⸗il⸗Werke, Deutſche Arzneibäder⸗Fabrik, Dresden 20. quwelen Gold- und Trauringe, Beſlecke in Silber u. Albecea stöfk vefslibert, in großer Auswehl, evtl. Teilzahlung nach Belleben ohneAufschleg Elgene Reperetuf-Werkstätte E2,9 H. Sosnowski rz.5 Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim »Maunheim, 13. Mal.(Sitzung des Amtsgerichts S. G. 5) Vor⸗ ſitzender: Amtsrichter Burger. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Morr. Der Schneider Hans Henn hier war von Dr. A. Sch. beauß⸗ tragt worden, einen Käufer für deſſen Motorrad zu ſuchen. wobei der Abſchluß eines eigentlichen Kaufvertrags vorbehalten blieb. Ent⸗ gegen dieſes Vorbehalts verkaufte Henn das Rad an den Fahrrad⸗ händler Scheck in Hockenheim um 950., und zwar 500 M. bar und 450 M. auf Wechſel, zahlbar in 3 Monaten. Als Scheck tags darauf das Rad abholen wollte, war Henn nicht zu Hauſe, ſodaß Scheck trotz geleiſteter Anzahlung von 500 M. unverrichteter nach Hockenheim zurückkehrte. Bis heute ließ ſich Henn noch nn dazu herbei, die Sache mit Scheck und Dr. Sch. zu regeln. Somi liegt Unterſchlagung vor. Es erging Urteil: 6 Wochen Ge⸗ fängnis. Der Kaufmann Martin Karl Inhof hier überredete einen hieſigen Kleiderſtoffhändler zur Hingabe einer größeren Partie Stoffe zum Preiſe von 125 Mark. Der Verkauf ſollte im Auftrag des Händlers erfolgen, der ſich ausdrücklich Eigentumsvorbehalt und Geldeinzug ausbedungen hatte. Trotz dieſer Abmachungen kam In⸗ hof mit dem Kaufmann Moritz Ordinanz hier überein, daß dieſer den Verkauf der Stoffe beſorgen möge. Ordinanz verkaufte tat⸗ ſächlich einzelne Stoffſtücke zu dem auffallend billigen Preiſe von je 25., ſodaß er in Verdacht geriet, die unehrliche Herkunft der Stoffe gekannt zu haben. Das Urteil lautet: Inhof 5 Monate Gefängnis wegen Betrugs im wiederholten Rückfalle. Moritz Ordinanz wurde mangels hinreichenden Schuldbeweiſes frei⸗ geſprochen. Schwiegerkochter conkra Schwiegermukker Mord im Affekt— Drei Jahre für Frau Pieper— Getrübtes Be⸗ wufkſein bejaht Von unſerem Berliner Berichterſtatter Eine kurze Geſchichte, der Sachverhalt klar. Die Ebe der Fran Pieper war nicht mehr zu retten, ſie ſelbſt war keine ganz harmloſe Frau. machte dem Mann viel Schwierigkeiten. während der Mann. ein Phlegmatiker, der Sache ihren Lauf ließ: er ſtrenate hinter dem Rücken ſeiner Frau die Scheidung an und wartete ab. Aber Frau Pieper wollte nicht warten. An dem Mann konnte ihr nicht mehr vi liegen, keine Reparationskommiſſion hätte dieſe Ehe mehr flicken kön⸗ nen: aber gerade weil ſie ſelbſt viel Schuld trug mochte ſie ſich das nicht eingeſtehen und ſuchte nach einem Blitzableiter für ihre Wut. Der war ſchnell in Geſtalt der Schwiegermutter aefunden. bei der zu allem Unglück das Ehevaar auch noch in Untermiete wohnte. Dieſe Schwie⸗ germutter hatte Haare auf den Zähnen und bei jeder Gelegen⸗ heit ein Küchenmeſſer in der Fauſt. Streit und Zank gabs alle Tage und abends. als Frau Pieper vor der meſſerbewaffneten Ama⸗ zone flüchten mußte, ergriff ſie ein Beil und ſchlug der Schwieger“ mutter den Schädel ein. Die Gerichtsärzte bejahten den„getrübten Bewußtheitszuſtand im Augenblick der Tat“, der Staatsanwalt beantragte mildernde Um⸗ ſtände und fünf Jahre Gefängnis. der Verteidiger natürlich Freiſpre⸗ ſchung. Und ſo betrat das Gericht den Mittelweg, indem es auf drei Jahre erkannte. U. E. Wetternachrechten der Kar'sruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſchet Wetterſtellen(7e morgens U Luft⸗ Tem⸗ 2 See⸗ S 2 Wind 8 22 böbe nde tur- S eee, 85 32 m wm& 85/ Richt. Stärkef 8 8 Wertheim—— 14 24 10 NO leicht woltenlos⸗ Königſtuht. 563 765,0 15 20 13 O ſchw 1— Karlsruhe 127 764,9 16] 23 12ONO leicht 1— Baden Baden] 213 764,2 13 22 8N 5— Villingen780 7670 11 18 6 5*— Feldberg. Hon 1281638,6 5 9 5 N* 1— Badenweiler“—————————— St Blaſien— 13 17 10 O„;wolkenlos— Höchenſchwd!— 678,0 12 16 61„ iſchw. 5— Am Südrande des Hochdruckgebiets, das ſich langſam nord⸗ weſtlich verlagert, dauerte in Baden das heitere trockene Wetter bei öſtlichem Winde fort. Die Temperaturen erreichten am Tage in der Rheinebene über 20 Grad. Vom Ozean dringt ein Tief⸗ druckgebiet vor, das aber keinen Einfluß auf unſere Wetterlage ge⸗ winnt. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Keine weſentliche Aenderung. — —— Der normale Haarwechſel des Menſchen bedingt ein fortwährendes Ausfallen und Erneuern des Haarbeſtandes, der ſich zwar langſam aber ſtetig ändert. Aus dieſem Grunde iſt auch der Haarausfall, der beim Kämmen oder Waſchen entſteht, nicht unbedingt als Verluſt anzuſehen, denn ge⸗ ſundes, lebendes Haar läßt ſich nicht auskämmen. Sorgen Sie daher für gute Lebensbedingungen des Haarbodens durch regel⸗ mäßige Kopfwaſchungen und verbundene leichte Köpf⸗ Maſſage; Sie treiben damit die denkbar beſte Haarpflege. Ein an reinigender und belebender Wirkung unübertroffenes Mittel zur Kopfwäſche iſt das bekannte„Schaumpon mit dem ſchwarzen Kopf“, deſſen Verwendung dem Haar duftige Fülle, ſeidigen Glanz und Weichheit verleiht. Wichtig iſt, daß Sie beim Einkauf„Schaumpon fordern und den Zuſatz„mit dem ſchwarzen Kopf“ betonen. S111 Vermisehtes⸗ Bilanzſicherer Buchhalter lerledigt Nachtragen von Büchern, Jahresabſchl. Neueinrichtung., Steuer⸗ ſachen u. dergl., halb⸗ tags⸗ und ſtundenweiſe, Anfragen unt. 8. K. 4 a. d. Geſchäftsſt. 8²²85 Die Griechen Kein Grieche lagerze ſich ans Sein Bad befand lunge Partnerin zu Frühjahrs⸗Wander⸗ fahrten im Paddelboot [und ſpäterer 23335 Helrat geſucht. Zuſchrift. untet S. H. 44 an die Geſchſt. Eal9õ P äftsfrau, Tücht. G⸗ anfangs 40, angenehm. Aeußere, liebenswürdig. Weſen, gute Umgangs⸗ formen, m. eig. Lebens⸗ mittelgeſchäft u. ſchön. eig. Heim(3 Zimmer⸗ Wohnung) in gut. Lage wünſcht lieb. charakter⸗ vollen Gid in ſichenz kaufm. Stellung zwe baldiger 73394 Helrat kennen zu lernen. ſchriften unter T. I. an die Geſchäftsſtelle. Eiren 2 ———— ů— Uhkren ilberwaren 9. 4. ** N 1 *1 N — — N D 57 Donnerstag, den 14. mal 1028 neue Mannhelmer Jeltung Undend · Nus gade 3. Seife. Nr. 223 — 8 deutſchlands Stellung im weltſport Von Friedrich Karl Vialon Der Krieg hatte die ruhige Entwicklung unſerer ſporklichen Be⸗ wegung jäh unterbunden. Was ſonſt in keinem Lande der Fall war, trat bei uns ein, ein völliges Brachliegen jeder körperpflegen⸗ n Betätigung. Doch wie ſchwer uns auch beſonders ſeine Folgen afen, ſie haben es nicht vermocht, den Gedanken eines Wieder⸗ aufbaus dieſes Gebietes im unterlegenen Deutſchland zu unter⸗ rücken. Wir haben uns verhältnismäßig ſchnell wieder erholt, trotzdem es galt, erſt wieder die Rückſchläge einzuholen und auf ne Höhe von 1914 zu kommen, und trotzdem es ohne die körper⸗ lichen und vor allem die materiellen Mittel, ohne die nun einmal eine Entwicklung des Sport zum Höheren unmöglich iſt, auszu⸗ kommen hieß. Heute haben wir eine ganz achtbare Stellung in er Leiſtungsſtärke der Völker der Welt uns erobert; es fehlt uns nur noch daran, daß wir in anderen Ländern die verſchiedenen portszweige auf der Einheit eines größeren Volksteils baſieren, mit anderen Worten, daß ſie volkstümlicher werden und nicht omänen eines einzigen Standes bleiben. Doch wir glauben, daß der einigende Gedanke des Sports, der alle angehen ſoll, ſchon noch im Laufe der Zeit zugleich mit der Entwicklung unſeres Kön⸗ nens durchſetzen wird. Unſer Aufwärtsweg nun iſt durchaus nicht el allen Arten der Körperkultur der gleiche geweſen, beſonders nicht, gemeſſen an der höheren oder geringeren Leiſtung der an⸗ eren Mächte in derſelben Zeit. Wir haben gute, mittelmäßige und ſchlechte Erfolge verzeichnen können, überragend, ſo, daß wir in einem Sportszweig vielleicht als weitaus führend angeſehen werden dürften, ſind wir nirgends geweſen. Als ſchweres Hindernis, ſowohl der Entwicklung, als auch der Beurteilung unſerer Fähig⸗ keiten im Lichte ausländiſcher Vergleiche ſtellt ſich uns die Tatſache, ſaß wir in vielem von der Konkurrenz mit ausländiſchen Gegnern ausgeſchloſſen ſind, entgegen, jedoch läßt ſich auf dem Umweg über eutrale ſchon eine ungefähre Beſchreibung geben. Die Sportart, in der wir am erſten wieder einen guten Namen Ausland erwarben und damit die vor dem Kriege mit Braun, emann, Rau u. a. begonnene erfolgreiche Linie fortſetzten, iſt wohl die Leichtathletik geweſen, jener Sommerſport, der an Popularität nichts mehr zu wünſchen übrig läßt. Eine Neben⸗ einanderſtellung mit den Ergebniſſen der„Rumpfolympiade“ zu aris im vergangenen Jahr kann am beſten den gewollten Zweck derfolgen. Wir ſtimmen mit der von dem Stettiner Meiſterläufer eltzer vertretenen Anſicht überein, daß es uns gelungen wäre, ort einen guten dritten Platz hinter den Amerikanern und Finnen zu belegen. An unzweifelhaften Siegern hätten wir Houben, en ungekrönten Meiſter der kurzen Strecke, durch die 100 und die don ihm noch wenig trainierten 200 Meter⸗Läufe gebracht. Abra⸗ dams, der Zufallsſieger, und der Outſider Paddoks, Scholz wären don dem ehrgeizigen Krefelder auf der vorbildlichen Colomber Bahn glatt geſchlagen worden. In der 400 Meter⸗Strecke wären wir wohl über einen guten Platz nicht hinausgekommen— obwohl der 24⸗Stunden⸗Weltmeiſter Imbach bei dem Deutſch⸗Schweizer Länderkampf nur mit verzweifelter Anſtrengung Erſter wurde—, dagegen hätte uns Peltzer in den 800 Meter wahrſcheinlich einen Sieg gebracht vor Love und Martin, den er übrigens in Düſſeldorf einige Wochen ſpäter ganz überzeugend ſchlug. Die langen Strecken von 5000 Meter aufwärts hätten uns hinter Nurmi, Ritola, Wide und dem zähen Kleinen aus Chicago durch Bedarff u. a. einige Zählpunkte erringen laſſen. In der ſchnellen Staffel mag uns erika wohl, nicht aber England überlegen ſein, in der der großen ſind wir es, in der Beſetzung: Peltzer, Neumann, Schlößke, Houben. Alles in allem: die Punktgewinne in den kleinen Wettbewerben hätten genügt, bei jener Rieſenkonkurrenz uns die andern vom Leibe zu halten. Amerika dominiert in Wurf, Stoß und Sprung, Finn⸗ land in den langen und Deutſchland in den kurzen Läufen. Die Reihenfolge geht weiter: England, Südamerika, Schweden, weiz uſw. Die amerikaniſche Vorherrſchaft der leichten Athletik wird noch Abertroffen durch ihre Führung auf allen Gebieten des Schwim⸗ mens. Das iſt die zweite Sportart, in der Deutſchland es zu ausgezeichneten Leiſtungen, die ihm einen guten Platz in der Rekord⸗ tabelle der Welt ſichern, gebracht hat. Müſſen wir auch in den Frei⸗ ſtilagen die Ueberlegenheit des großen Amerikaners und ſeines ſchwediſchen Kollegen Arne Borg in den Herrenwettbewerben, und ebenſo die des berühmten amerikaniſchen Damentrios in denſelben Strecken anerkennen, ſo wiſſen wir doch, daß in der Bruſt⸗ und ückenlage unſere Magdeburger, Breslauer, Kölner und Berliner chwimmer— vornehmlich Rademacher, der ſich kürzlich erſt den letzten Rekordtitel über die mittleren Bruſtſtrecken holte—, keine Konkurrenz der Welt zu fürchten haben. Die Murray, Leh⸗ mann und Rehberg haben ja erſt am vergangenen Sonntag mit prächtigen Leiſtungen und eindrucksvollen Siegen über die hollän⸗ diſchen Olympiaſiegerinnen gegen die Pariſer Vergewaltigung demon⸗ triert. Amerika an erſter, Deutſchland an zweiter, Schweden, das außer den Gebrüdern Borg keinen Schwimmer internationalen Maßſtabes beſitzt, an dritter Stelle laſſen die andern Länder hinter ich, die in der Reihenfolge: Ungarn, Holland, Dänemark, Oeſter⸗ reich, Belgien uſw. hinter dem Dreigeſtirn folgen. Das letzte Sportgebiet nun, auf dem Deutſchland noch ganz außer⸗ gewöhnliche Leiſtungen aufzuweiſen hat und einen der führenden Vlätze in der Welt beſitzt. iſt das des Motorſports. d. b. ſeinen beiden hauptſächlichen Zweigen, dem Auto⸗ und Motorradſport. Die letzte Zeit hat eine Klärung in der Frage der Vorherrſchaft in dem erſten. dem Autoſport. gebracht. Deutſchland. das ſchon immer ſeit Beſtehen ſolcher Induſtrie bahnbrechend vorgegangen iſt und ſſen Wagen der Venz⸗ Opel⸗ und Merzedeswerke die ganze Kultur⸗ welt kannte und bewunderte, hat ſich durch den neuen, genialen Mer⸗ zedes⸗Kompreſſormotor an die Spitze vor das allzu mechaniſterende und verfeinernde Amerika geſtellt. an nächſter Stelle ſteht Italien (Fiat), dem ſich Frankreich und England anſchließen. Bei den Motor⸗ rädern hat ſich Deutſchland nicht ſo ſehr durchzuſetzen verſtanden. wenn auch, beſonders auf dem Gebiete des Kleinkraftrades, erſtaun⸗ liche Fortſchritte erzielt wurden. Die engliſche Induſtrie und ihre be⸗ annten Marken beherrſchen hier den Weltmarkt und laſſen Amerika und das tüchtige Belgien hinter ſich, das den deutſchen Fabrikaten un⸗ gefähr Gleichwertiges geleiſtet hat. Doch das ſpielt zu ſehr in die echnik hinüber. An dieſer Stelle wurde vor einiger Zeit ſchon davon geredet, wa⸗ rum im verbreitetſten Sport. den die Welt kennt. dem Fußball⸗ viel, Deutſchland z. Zt. keine hervorragende Stellung in der inter⸗ nationalen Konkurrenz einnimmt. Wenn wir alſo jetzt von ſeinem öͤnnen im Verhältnis zu andern ſprechen. ſo meinen wir damit die eiſtungsfähigkeit, die es unter günſtigen Umſtänden erreichen ſuunte. Die Fußballwelt des Kontinents ſteht beute im Schatten der Udamerikaniſchen Fußballinvaſion. Zuerſt holten die Uruquaner die olympiſche Meiſterſchaft. dann ſchlug der Klub National Montevideo nacheinander ſämtliche bekannte Mannſchaften. Die Niederlage gegen arcelong will nicht viel heißen. Sie haben die unbeſtrittene Füh⸗ tana. Um die zweite Stelle ſtreiten ſich zwei Gegner, das alte Mut⸗ erland des Fußballs, England. und der neue Stern, Oeſterreich. Wir möchten glauben, daß Deutſchland die vierte Poſition zu beſetzen S Oo rün Spiel imſtande wäre gegen die ſtark zurückgegangenen Prager Slowaken und die vom olumpiſchen Lorbeer zehrenden Schweizer, wenn wir uns ſelbſt endlich einmal wieder etwas Vertrauen ſchenken würden. Italien und Spanien, Belgien und Holland heißen die nächſten. Was ſonſt noch die ſportliche Welt in Bewegung hält. iſt deutſcher⸗ ſeits wenig führend beeinflußt. Die Zeiten deutſcher Rad fahrherrlich⸗ keit ſind vorüber. Frankreich. Holland, Belaien. Schweiz. Deutſch⸗ land heißt heute die Reihenfolge des Kontinents. Doch iſt daran wohl in hauptſächlichſter Hinſicht die mangelnde Konkurrenzfähiakeit in den letzten Nachkriegsjahren ſchuld. Ebenſo iſt es im Ruderſport. Rein gefühlsmäßig möchte man die Deutſchen vor die Schweizer und Franzoſen und hinter die Engländer plazieren, doch kann es auch um⸗ gekehrt der Tatſächlichkeit mehr entſprechen. Im Tennizs ſpiel domi⸗ nieren die U. S..⸗Spieler, beſonders bei den Damen(Helen Wills). Nach Frankreich, das die klare Führung Europas innehat, könnten wir den nächſten Platz belegen, wenn ſich nur einmal eine Vergleichs⸗ möglichkeit mit den Rumänen, Auſtraliern und Japanern böte. Am dunkelſten ſieht es bei den Boxern aus. Amerika in den Schwer⸗ und Mittel⸗, Frankreich in den Leichtgewichtsklaſſen ſind die führenden Länder. Von einer deutſchen Konkurrenz kann keine Rede ſein, ebenſowenig wie von einer Vorherrſchaft in Ruaby und Hocken, da dieſe Sportarten vielen Ländern vollkommen unbekannt ſind. alſo nicht von Welt ſportarten geſprochen werden kann. Man kann alſo zuſammenfaſſend ſagen, daß die Deutſchen im Durchſchnitt aller in der ganzen Welt gepflegten Sportszweige eine ſehr beachtenswerte Stelle einnehmen, ſodaß wir ohne Uebertreibung davon reden können, nach dem Kriege verhältnismäßig die beſten Fortſchritte gemacht zu haben. Das vor uns liegende Jahr wird ja— beſonders auf dem Gebiete der Athletik, des Schwimmens und des Tennisſpiels— einige Klarheit über die Rangordnung der Völker der Wolt bringen. Wir vertrauen unſerem Können, daß wir hierbei keine ſchlechte Rolle ſpielen werden. Deutſchland iſt im Weltſport ein Geg⸗ ner geworden, mit dem vom Ausland gerechnet werden muß. Gebirgs⸗Wiloͤwaſſerfahrt im paddelboot! Dr. Dantler, Nürtingen und Eduard Bögele, Ulm 1 0 Nun paſſieren wir ein paar wunderbare hohe Schluchten ohne große Schwierigkeiten. Sobald wir in eine ſolche Schlucht ein⸗ fahren, ſchlägt uns eine derartige Glühhitze entgegen, daß an uns trotz der eiskalten„Kopfwaſchungen“ der Schweiß herabfließt. Beim ſogen. Hirſchenſprung durchfahren wir eine herrliche Doppel⸗ ſchlucht mit dazwiſchen liegendem kleinen See. Rätſelhaft war uns nur der Zugang zu einer hoch in den linken Uferfelſen liegenden ärmlichen„Keuſchler⸗Villa“. Geradezu ſchön wirkt hier der Anblick der ärmlichen Hutte, ein Steinbau und die ganze Idylle wäre zerſtört. Auch hier nochmals gefährlich verſetzende Tiefenwirbel— wir ſinds gewöhnt. Schon huͤllen ſich die Ennsſchluchten in bläuliche Dämmerung. Die Sonne iſt ſchon lange hinter dem ſteyriſchen Ge⸗ birge verſchwunden, es wird Zeit zur Landung, Atzung und Be⸗ ſchlafung. Und ſiehe da: Kurz vor den reizenden, von einer mäch⸗ tigen Ruine überragten Loſenſtein, begrüßen uns 2 Paddlerinnen und 2 Paddler, die auf der 500—600 m ruhigen Strecke ihre Sonn⸗ tagabendfahrt in ganz gebrechlichen und noldürftig ge lickten auf⸗ gefiſchten Paddelbooten ausübten, mit freudigen„Heil“⸗Rufen. Unſer Einzug war nicht gerade erbaulich, eher etwas räuber⸗ mäßig. Alles pitſche⸗patſchnaß. Strümpfe, Hemd und ſonſtiges Sturmgepäck im Arm, Paddel geſchultert, ſtreben wir der unſerem Aeußeren ſicherlich nicht viel„nachſtehenden“ zart entgegenquicken⸗ den Blechmufik der„dalketen Kärtnerbuam“ entgegen. Alsbald hängten Strümpfe, Hemd, Bruſtbeutel„mit Inhalt“ einmütig über dem Herdfeuer zum Trocknen und wir ſitzen nur mit Hoſe und Sweater im Kurgäſtezimmer. Samiel hilf! Und mit Hilfe einer entlehnten Nadel wird wenigſtens das dort übliche „Flößer⸗Decolletee“ gewahrt, Nachdem wir noch eine hochofftizielle Anrede eines weitgereiſten Loſenſteiner Honoratioren über unſeren Mut und navigatoriſche Ge⸗ wandtheit mit dem„Anſtand“, den wir hatten, über uns ergehen laſſen mußten, ſuchten wir bei vorzüglichen ſteiermärkiſchen Küchen⸗ ſpezialitäten Zuflucht, Ruhe und Sicherheit vor weiteren Bemo⸗ leſtierungen. Unſer Nachthemd iſt diesmal die braungebrannte Haut, der Schlaf iſt herrlich. Bis 8 Uhr wird geſchlafen, dann ein feudales Frühſtück: Kaffee mit Kipferln und Buͤtter, dazu weiche Eier. Für alle Fälle, denn ſchweres ſteht uns noch bevor. Nach entrichteter„Brücken⸗Maut“ und außeramtlicher Unter⸗ ſuchung des Maägens eines notgeſchlachteten„Fackens“ durch den „Menſchendoktor“ wird punkt 10 Uhr geſtartet. Sofort gings wie⸗ der an: Schwall auf Schwall, Schlucht an Schlucht und hohe böſe Wellen. Aber— heute waren wir gewitzigt und raffiniert wurde jeder Schwall, jede Enge und Schlucht durchnavigiert, ohne auch nur einmal ausleeren zu müſſen. Nur die 7 7 7„Röschen“ bei Tern⸗ berg,— ein ſog. Doppelſchwall— ſchräg zum Flußlauf eingebaut, 7 uns mit unheimlichen Wellen ein. Von meinem Partner ah ich überhaupt nichts mehr, ſondern hörte nur noch ſein Boot irgendwo dumpf aufſchlagen und ſchon wurde auch ich von einer mächtigen Welle ſchräg geworfen. Schwer Waſſer übernehmend, mußte ich in dieſer Querlage durch den Doppelſchwall und lag da⸗ durch ſo ſtark nach rechts über, daß ein Wiederaufrichten kaum mehr in den Bereich der Möglichkeit gehört. Aber getreu unſerem Lo⸗ ſungswort: Durch! wehrte ich mich durch Ausgleichen, Paddeldruck und Geradeſtellen des Bootchens verzweifelt und— was ich nie geglaubt hätte— das Manöver in dieſem Hexenkeſſel gelang. Schimpfend und ſchöpfend wurde nun klar Schiff gemacht und— das wohlverdiente zweite Frühſtück eingenommen. Unaufhaltſam folgten nun die alten Wiederholungen, Wenden und Kehrten um ſcharfe Bergnaſen mit ſogen.„Naſenwaſſern“; ſchwer mußte gearbeitet werden. Arm und Geiſt wurden müde, da, endliche Ruhe und ſchöner gleicher Strom und ſchon kam punkt 12 Uhr die Stadt Steyr in Sicht. Das erſte war ein Rieſengefängnis und mein Partner frage die vielen zum Fenſter herausſchauenden „Penſioniſten“ ganz naiv, was ſie eigentlich da täten? Steyr iſt eine maleriſch am Zuſammenfluß der Enns und der Steyr liegende Stadt mit ganz romaniſchem Bauſtil: Flachgiebel, herrliche Gitter⸗ fenſter, Wandmalereien und Erker. Eine große Brücke führt mit⸗ ten durch ein ſchönes altes Patrizierhaus mit 3 Ausgängen durch. Nach kurzer Begrüßung eines wackeren Bergfreundes vom Tam⸗ miſchbachturm, dem wir ſchöne Wildwaſſerphotographien verdanken, gehts an den letzten Teil. Trotzdem die Enns durch die Einmündung der Steyr das Aus⸗ ſehen eines Fluſſes gewonnen hat, hat ihr Benehmen immer noch alpinen Charakter. Schon kommt das hoch gelegene und 6 kni von der Mündung entfernte Städtchen Enns in Sicht. Da ver⸗ anſtaltet unſer wilder Gaſtgeber zum Abſchied uns noch einen Extratanz, an den wir noch lange denken werden. Die ganze Enns raſt in ſcharfer ſchmaler Rechtsbiegung auf einen Felſen, bricht und überſchlägt ſich in tollem hohen Wellentanz. Ausweichen wäre ein Auffahren mit Bootsſchaden, alſo nochmals drauf und durch, — gut iſt's gangen, nix is gſcheh'n! Nun nach 5 km ruhiger ſchöner Fahrt an badenden„Enns⸗ nixen“ vorbei und müde kämpften wir uns aus der flachen Enns⸗ mündung gegen die ſcharfe Donauſtrömung zum jenſeitigen Donau⸗ ufer nach Mauthauſen hindurch, wo wir punkt 3 Uhr eintrafen und in——02 Quartier als verloren Geglaubte freudig begrüßt werden. 134 km ohne Kurvenberechnung, haben wir faſt ohne Paddeln, nur mit viel Steuerung in 8 Stunden durchfahren— wir ſind Sieger geblieben. Mit einem Hochgefühl des Könnens, der ſicheren Stärke und mit ſchönheitstrunkenen Gefühlen fuhren wir der ſchö⸗ nen Wachau, Wien und Budapeſt entgegen. Der Fußballſport Von Auguſt Müßle, Karlsruhe II. (Nachdruck verboten.) Wenn die heißen Hochſommertage und mit ihnen die längere Ruhepauſe im Fußballſport vorüber ſind, das Laub der Bäume in herbſtlichem Farbenſchmuck, in immer bunteren Tönen zu leuchten anfängt, der„kühle“ Wind über die Stoppeln weht, und das all⸗ jährliche große Abſterben in der Natur beginnt, dann regt es ſich in allen Zonen der Fußballwelt und wie ein neuer Frühling er⸗ weckt der Fußballſport, namentlich in den Maſſen der Jugend, freudigſtes, begeiſtertſtes Leben. Die herrliche Fußballzeit über⸗ nimmt das Zepter! Und wie tief und ernſt dem ſchönſten aller Raſenſpiele bereits in den weiteſten Schichten der Bevölkerung ge⸗ huldigt wird, das zeigt das Leben und Treiben, namentlich an Sonntagen da draußen auf den freien Plätzen, jedem auch nur einigermaßen offenen Auge. In immer mächtigeren Wellen zieht die Teilnahme und Begeiſterung für den Fußballſpor' ihre Kreiſe, immer mehr Anhänger und Bewunderer werden in den Bereich des einzigartigen Kampfſpiels gezogen. Woran liegt nun im Grunde wohl dieſe nie verſiegende, ge⸗ radezu faszinierende Werbekraft des Fußballſpiels?— Die Ls⸗ ſung dieſer Frage iſt nicht ſo ſchwer, als auf den erſten Blick manchem wohl erſcheinen mag. Die Antwort gibt die Volksſeele von ſelbſt. Die Maſſen lieben inſtinktiv alles Aufregende, alles Imponierende, allen Kampf;„feſſelnden“ Kampf— und gaxr heute in einer Zeit, in der die abgeſpannten Nerven der gehetzten Menſch⸗ heit doppelten Anreizes bedürfen, um etwa auf derartige Wir⸗ kungen ſportlichen Wettſtreits dauernd zu reagieren. Das Leben iſt Kampf und„Menſch ſein, heißt Kämpfer ſein“, ſagt Goethe. Eben in dieſem Angelpunkt alles Menſchlichen ruht auch die Wirkung des herrlichen Fußballſpiels auf die große Maſſe. Es ift ein Kampfſpiel im ſchönſten und vollſten Sinn des Wor⸗ tes.— Körperliche Gewandtheit und Kraft, überſchäumender Ju⸗ gendmut, beherrſcht vom Willen, beherrſcht vom Geiſte. Kein an⸗ deres Spiel vereinigt eine ſolche Möglichkeit der Entfaltung kör⸗ perlicher Gewandtheit und Kraft, von den raſchen Blitzen des Denkens dirigiert. In tauſenderlei Nüancen rollt ſich ſein, in ſteter, lebhafteſter Bewegung abwickelndes Bild vor dem Zuſchauer ab. Jeder Augenblick des lebensvollen Wettſtreits kann neue entſchei⸗ dende Momente, ausſchlaggebende Situationen, Chancen und Ver⸗ luſte bringen. Eben dieſe kaleidoſkopartige, ſtete Abwechslung und Wandlung erzeugt den prickelnden Reiz der fortwährenden„Span⸗ nung“, iſt das eigentliche Charakteriſtikum dieſes heute verbrei⸗ tetſten und wirkungsvollſten Spieles. Dieſe lebendigen, kraft⸗ ſtrotzenden, jugendlichen Figuren auf dem Schachbrett des Spiel⸗ feldes! Wer einmal wirklich einem guten Fußballſpiel aufmerkſam und mit Verſtändnis f muß von ihm gefeſſelt werden vom Anſtoß bis zum Schlußpfiff. In gewaltigen Exploſionen äußert ſich häufig die langverhaltene tiefe Spannung in den großen Zu⸗ ſchauermaſſen bei einem erſtklaſſigen Fußballwettkampf, und wer einmal dieſe große, fortreißende Begeiſterung ſo recht empfunden, wird ſie zeitlebens in Erinnerung behalten. Am tiefſten und größ⸗ ten iſt die Wechſelwirkung dieſes Sports natürlich dort, wo das Verſtändnis für ihn ſchon lange millionenfältig verzweigte Wurzel gefaßt und er in hoher Vollendung vorgeführt wird. In England, dem klaſſiſchen Boden allen und insbeſondere des Fußballſports, harren oft hunderttauſend Menſchen und mehr bei einem Wettſpiel aus mit einem Ernſt und Intereſſe, als werde da vor ihnen auf dem Raſen das Wohl und Wehe des Vaterlandes entſchieden. Ueber ſolchen, von unüberſehbaren Maſſen jeden Alters und Standes ge⸗ füllten Plätzen, ſchwebt der gewaltige Hauch und Zauber intenſiven gemeinſamen Erlebens, das die Menſchenmeere zu einem einzigen großen Körper faßt, der von einer gemeinſamen, lebendigen Idee getragen! Ein„Spiel“, das ſolche einzigartige Wirkungen zu erzielen im⸗ ſtande iſt, das muß wahrhaftig doch zum mindeſten einen ge⸗ ſunden unverwüſtlichen Kern in ſich bergen, einen unverlöſchbaren Funken allmenſchlichen Empfindens, eine überwältigende Größe. Und daraus iſt auch der unvergleichliche Siegeszug des Fußballſports im Grunde zu erklären. Immer weiter dringt der Ruf dieſes wunderbaren Kampfſpiels, immer mächtiger ſchwellen die Scharen ſeiner Anhänger und in der Ferne blinkt dem ſehenden Auge die große, herrliche Gewißheit, ſeines letzten und unendlichen Sieges auf der ganzen Linie: Wie die Sonne die Nebel zu Tale zwingt Und die Lerche die Lüfte durchklettert, Wie der Jugend Geſang ſo köſtlich uns klingt Und fröhlich dies Daſein durchſchmettert—, So ziehſt Du in jugendlich ſieghaftem Schritt Auf ſonnigen, kampffrohen Wegen, Und wo Du dich zeigſt, bei jedem Tritt, Jauchzt es Dir freudig entgegen! Kadſport * Der große Straßenpreis von Mannheim. Am Sonntag findet zum 4. Mal die Nadfernſahrt Mannheim⸗Feudenheim⸗Frantfurt am Main und zurück 180 Kilometer um den arozen Straßenpreis von Mannheim ſtatt, veranſtaltet vom Radſahrerverein Feu⸗ denheim gegr. 1898, Mitglied des B. D. R. Start morgens 6 Uhr 20 Minuten am Aubuckel in Feudenheim, Ziel ebendaſelbſt. An⸗ kunft der erſten Fahrer zwiſchen 12 und 1 Uhr mittags. 72 Mel⸗ dungen liegen vor. darunter die erſten Größen des B. D. R. wie Röfen⸗Köln, Gugau⸗Frankfurt u. v. A. Es wird einen ſehr hart⸗ näckigen, intereſſanten Kampf um die Siegespalme geben. *28jähriges Sfüftungsfeſt der Radfahrer-Bereinigung 1899 Lampertheim. Die Vereinjgung die am 24. Maj unter Betefligung von nahezu 60 auswärtigen Vereinen ihr 25jähriges St ftungsſeſt abhalten wird und wobei die Hauptrennen ſtattfinden, hatte am Sonntag bereits unter Anweſenheit Vereine das Austragen der Meiſterſchaften vorgenommen. on herrlichſtem Maiwetter be⸗ günſtigt, fanden die Rennen ſtatt und es vollzog ſich alles ohne ernſtlichen Unfall, abgeſehen von den techniſchen kleinenHavarien, die unvermeidlich ſind. Unter Anweſenheit einiger Mannheimer Schieds⸗ richter, darunter der Altmeiſter⸗Rennfahrer Herr Karl Heſß, ſowie Herr Deichelbohrer und der Gauvorſitzende, vollzogen ſich die Rennen der Fliegermeiſterſchaften über 1000 Meter mit folgendem Ergebnis: Klaſſe A: 1. Emil Traut⸗Frieſenheim; 2. Valt. Dobler ebenſo; 3. Hans Helmling⸗(Staubwolke) Mannheim. Zeit: .55 Minuten. Klaſſe B: 1. G. Klippel⸗Lampertheim; 2. Wilhelm Back⸗Mannheim; 3. Rich. Jung⸗Mannheim. Zeit:.31 Minuben.— Jugend⸗Meiſterſchaft: 1 Werner He Mann⸗ heim(Staubwolke); 2. Ad. Selb⸗Lampertheim; 3. Martin Küngler⸗ Lampertheim; 4. Eugen Keſſel⸗Frieſenheim. Zeit:.28 Minuten.— Mannſchaftsfahren: Strecke: Lampertheim— Hüttenfeld— Lorſch— Bürſtadt— Lampertheim etwa 60 Kilometer. 1. Sieger: Mannſchaft des Radf.⸗Club Frieſenheim, Zeit.53,2; 2. Radf.⸗ Verein Lampertheim, Zeit.05,3; 3. Radf.⸗Club Schwalbe⸗Mutter⸗ ſtadt, Zeit.21,6; 4. Radf.⸗Club Oggersheim:; 5. Radf.⸗Verein Veindersheim. Die mit einer Zeit von.55,35 eingetroffene Mann⸗ ſchaft des Staubwolke Mannheim, die an 2. Stelle hätte zu er⸗ ſcheinen, wurde durch Beſchluß des Preisgerichts ausgeſeloßſen, wegen vorgekommenen Unregelmäßigkeiten. —————ñ.——— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitunga G m b.. Mannheim E 6 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefxredakteur: Kurt Niſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alſred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Nenes aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. 6. Seite. Nr. 223 neue Mannheſmer Jeituna(Abend⸗usgabe) Donnerstag, den 14. mal 1925 Neue Aannheimer Seitung Han delsblatt Berliner Deviſen Amtlich 0 1 13 n 1 14 B 14 ww. Hollanc 168,69 169.11 vol 169.87 169.00 Busnos-Alree.678 12680.66.70 0 Brülſſel. 21.185 21.245 8 21.215 21.275 0 Chriſtiania. 70.21 70.39 45 70.7¹ 70.80 5 Danzig 89,75 80,95 5 80.77 80.97 Kopenhagen 79.85 79,03 2 78.55 78,10 Liſſabon. 20.375 20.428 80 20.375 20.425 5 Stoctholm. 1142,16 112,44 05 112.15 11²⁰45 Helſingſors. 10,567 10.07 5 10.537 10,607 Stallen. 17.28 17.24 5 17.20 17.24 5 London. 20.35 20,40 N 20.358 20.409 7 New⸗ Dort.195.205 415 4205 8 Parie 21.83 21,80 2 21.90 21.96 8 Schweiz 81.185 81,385 91.19 81,39 Spanien. 60,45 60,61 8 60,87 61.03 75 Japann.458.782 5.768.808 8 Konſtantinopel..20.29 85.27 228 5 Rio de Jageiro 0,½19 042¹.419.421 5 Wien abg. 59.0551 50,1954 50,055 99,195 12.,43 12.,48 8 12.48 12,45 5 Jugoftavien. 6,861 8,88 8 8,81.68 Budapeſt. 8887 5,907 25.887 8,907 .055.665 8 9,0551.085 5 7,84.86.70.81 8 Börſenbeeichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz etwas feſter. O Frankfurt a.., 14. Mai. Daß man hinſichtlich der Auf⸗ wertungsfrage immer wieder die Hoffnung hegt, daß die bisherigen Geſetzentwürfe doch noch eine Aenderung in günſtigerem Sinne er⸗ fahren möchten, zeigt das heute wieder ſtärker in den Vordergrund gerückte Intereſſe für Kriegsanleihen. Dieſe wurden namentlich vorbörslich ſtark umgeſetzt; der Kurs ſtreifte vorübergehend 0,600, ſpäter aber wurde die erſte amtliche Notiz auf 0,592 feſtgeſetzt. Auch für Effekten war die Stimmung etwas befeſtigt, hielten ſich die Kursgewinne heute in einem beſcheldenen Rahmen. Namentlich für Werte von Bau⸗Unternehmungen beſtand erhöhtes Intereſſe, ſodaß für dieſe Papiere die Kursbeſſerungen etwas über den allgemeinen Durchſchnitt hinausragen konnten; ſo gewannen Holzmann und Wayß u. Freytag auf die ſchon in den letzten Tagen erhöhten Kurſe weitere 1½ Proz. während im allgemeinen die Kurs⸗ beſſerungen zwiſchen 72 und 1 Prozent ſchwankten. Im Freiverkehr war das Geſchäft wieder ſehr ſtill. Api 1, Becker Stahl 156, Becker Kohle%, Benz 47, Brown Boveri 5 Growag 77%½ Gold, Kunſtſeide 295, Ufa 82. Berliner Wertpapierbörſe O Berlin 14. Mai. Da die Erleichterung am Geldemarkt bei der ſtändig nachlaſſenden Nachfrage für Tagesgeld Fortſchritte macht und die innerpolitiſche Beruhigung anzuhalten ſcheint, kann auch die Börſe ihre freundliche Veranlagung beibehalten. Außer dem an⸗ haltenden Deckungsbegehr zeigte ſich bereits etwas Nach⸗ frage für auswärtige Rechnung. Der Auftragseingang bei den Banken ſoll etwas zugenommen haben. Das Geſchäft war daher im allgemeinen trotz gewiſſer Perioden des Nachlaſſes, etwas lebhafter als bisher. Die Kursgewinne von 1 bis 2 Proz., die ſich ſpäter zum Teil noch etwas erhöhen konnten, verteilten ſich ziem⸗ lich gleichmäßig auf allen Märkten, hauptſächlich kam dies den Mon⸗ tan⸗ und Elektro⸗, und chemiſchen Werten zugute. Für heimiſche Anleihen war die Stimmung bei leichten Kursbeſſerungen durchweg feſt, wobei die Hoffnungen auf eine angebliche Verſtändigung mit den Parteien in der Aufwertungsfrage mitwirkten. Die Geldſätze ſind unverändert geblieben. Auch für heimiſche Anleihen zeigte ſich bei weiter leicht gebeſſerten Kurſen einiges Kaufintereſſe, Kriegsanleihen überſchritten den Kurs von 0,600. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Goldmarkkurſe.) Srankſurter Dividenden⸗Werte. VBank⸗Aktien. 13. 14. D. Hypothetendn! 6,15 6 15 „Ueberſ.⸗Bant.92, 92.50 Vereinsbant 79, 79, Hiecnt.⸗Geſellſch 115,0 114, Dresdner Bank 105.2 105.0 45 Hyp.⸗Bank 7,60 7,.35 etallb. u..⸗G.“ 103,5 103,0 Mitteld. Crdit⸗B 99.75 99.75 Nürnberg..⸗Bl. 6,25 6,25 Oeſter. Cred. Anſt. 8,.—.85 Frankf. Allg. Verſ. 86,50 80,50 Pfälzer 995.„Bt. 7,— 6,750 Oberrh. Berſ⸗Geſ. 120,0 142,0 Roichsban 134.0 136.0J Frankf. R. u. Mitv. 86.— 66.— Vergwerk⸗ Aktien. arpen. Bergbau 128,0 130.2J Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 8, 8, BuherusEiſenw 71.25 71,25 Kaliwerl Aſchersl. 16,65 16˙40 do. Eiſenind.“ 74,50 .Luxem ogw' 5,50 97, Kaliwrt. Salzdetfl.,——Pyhöniz Bergbau 113,3 115,0 Sſchweil Bergwe 1360 1870 Kallwerte Weſter 20.40 20,25 Rhein Braunkohle 142,0 142,5 Friedrichsh. Bgw. Loigr. H u..⸗B. 95,70 98. Salzw Heilbronn?. 3 5 68. 13. 14. Rheln. Creditbank 89, 90, Rhein..05 7,05 Südd..⸗Cred.⸗B.— Südd. Discontog. 100,0 100,.0 Wiener Bankver. 5,72 5,72 Wttbrg. Bankanſt.— Notenbank 70,50 70.50 „Vereinsbant——.— Mannh. Verſ.⸗Geſ. 70. 13. 14 Allg. D. Creditd!“ 88.75.— Badif e Bank. 33,— 32,75 Bank, Br Jad“ 85,50 85.— Banr B⸗Cred. W.— „Hop. u. Wo“.50 87.50 Barmer Bantver..32 1,30 Berlinet Handg 137.0 187.0 Com u. Priotbt“ 102,2 102,5 Demſt u. Nat.-B. 126,0 126.0 Deutſche Bant 125,4 125,0 .⸗Aſtatiſche Bank——. D. Effekt u. Werte 98.25 98.25 Bochumer Bb..G—.—— Gelſenk Bergwe 79.75 77.75 Mannesmanmöh 61. 62, Tellus Bergbau 3,20 V. K. u. Laurahütt' 68, Gelſenk Gußſtahl.— 26.50 Crausport⸗Alktien. 8 10 Nrodeuiſch Liogd.4,— 72,50 Balttmore& Ohio 59. 60. 69.5070,25 Oeſier.U. St.-..—, Induſtrie⸗Aktien. Bad. Antl u Sod' 137,5 138 2J Cement Karlſtadt' 88,— 87,— Bad. Elektr-Ge.37 920„ Lothr. Metz Bad. Maſch. Dur! 10½ 100,0 Chamotte Anna.——, Bad.UhrenFFurnd. 17.50 19.75 Chm. Brt. Albert“ 122.5 120,5 Bayriſch. Spiegel“ 75,— 72, Goldenderg“ 288,0— Bayet. Celluloſe“—, 98,— Griesheim.“ 127,7 127,7 Beck& Hentel 52,— 52, Weiler t..“—,——, Schagtungdagn Hog⸗Amt Pater Eichb Mannheim 55.— 55.— H Nempi⸗Sternd. 59, 59.50 Marnzen Stamm—.— 138 0 Partbrauerei 75. Schonerd! Bindg 129.0 131.7 Schwartz⸗Storch 86,-— Wergen Ab, Ged Wäch 47.— 48.— Bergmann Elekn 87.75 98, Com Nürnb. Bzg—.—— Adler Dopenheim—,—.— Bing Metalw 72,50 73,.— Daimler Motor 5,02 5,20 Ablerwerke Klebo 9,05 3,17 Bl.- u. S. Braubach—.——Dt Eiſenh. Berlin—, 64, D. Gold- u S. Aſt.“ 121,0 121,0 Deutſche Verlag! 180,0 1800 Dyckerh.&KWidm.“ 61.75 61,75 Dingler Zweibr. 40,— 40.— Brem.⸗Beſigh. Oel 24,— 25, Breuen Stamm 5 5 Brockhues.⸗W 69.75 69,50 Bronceſ. Schlent“ 114.0 114,0 A. G G Samm“ 107.5 108.0 Anglocom Guan— Aſchaß Bumpap!—— 110.7 Aſchaff Zellſtoff: 91,— 91.25 Bahnbded Darmn“—„ 85,—Bürſten. Erlang. 66, 66.—Dürrtoppwerk. St.—.— 87.— Baden. Weinheim 0,80 0,80] Cem. Heidelberg“ 75,50 79, Düſſeld Ral Dürr—.— 62.50 EiſenwrkKaiſrslt“ 39. 41. Feiſt Sect Frakſri. 43.50 43,50 e 101.0 101.0 Elbert Jarb o B 146,5 128.5 Felgtadrit Fulda 90,59 90,50 Hoch- und Tiefbau 1,46.50 Eleku. Licht u. Kr 6,45 6,50 Frankfurter Hoſ 102,0 102,0 Höchſter Farbwk.“ 128,4 128.5 Ei Bad. Woll« 65.— e 57.25 5,25[ Holzmann, Phil. 74, 75,50 Emag Frankfun. 0,21.21] Fuchswag Stamm.— 0,97 Emaſu, St. Uur.“..——GanzLudwMainz—— 0,121 Enzingen Worms 8,50 8,75 Geiling& Co..55„ Ehrnd& Sehmer— Goldſchmidt Ty. 102,5 103.1 Eßlnger Maſchin“ 68— 85 100 Gritzner M. Durl. 36,50 96.50 Euunger Spinn.—, 74—[Grün, Bilfinger. 19 20,10 Jab Bleiſtiſ“ 83.— Halds Neu, Nähm 70,— 70,60 Fade& Schleich! 70 72 Hammer Osnabr. 24.75 25 13 Fatdwert Mühld 83. 83[Hanfwert. Füßen 80, 84.70 Fahr Gebi Pirm“ 57.— 57.100 Hedbernh. Kupfer.25 9,20 Herzogp Munch. 56,— 58, Hilper Armaturſ.“ 50.— 50, Peter Union Frtſt..25.30 PI-Nähm Kayſer“ 56,25 56. Bf. Pulv. St Ingb.—— PhilippsA.⸗G. Frk 78, 74. Porzellan Weſſel? 60.— 61, RheinGedd& Sch—.—.25 Nh.⸗let.Stamm 71.50 70,75 Nh. Maſch. Leud..20.55 Rhenanla Aachen 4,45 4,75 Riebeck Montan———, Rodderg Darmmt 3,40 3,30 Rütgers⸗Werke—,— 80,25 olzverkohl.⸗Ind. 7,20 7,20 Junghans Stam——, Kammg Kaiſersl“ 85, 85.— Karlst. Maſchin 63,— 62,75 Kemp, Stettin. 0,41 0,34 Klein, Sch. Becker 4,50 4,50 Knort, Heildronn 2,75 2,90 Konſerven Staun.05.15 Krauß& Co Ock.“ 58. 58, Krumm, Otto.605.675 Lahmener& Co 76,/5 Lech Augsburg 80.50 81,75 Schnellpr Frank 80, 78. Schramm Lackf 380, 78, Schriftg. St. Frtſ. 99,25 97.25 Schuckert, Nürnb.“—,— 82,75 Sch. B. Weſſel..“ 60,75 61, Schuhfabrik Her)—— 3. Schuhfb. Leandet 0,175.180 Seilinduſtr, Wolß—— 61.— Sich. KC J. Mainz“ 53,75 53,50 Stem.& Hals., Berl 68,50 70,25 Slnalco Detmold 2,70 2,80 Südd. Dradtindſt.—,—— FFell. Gurll. Caris—„ dech Jetiet 100,0 104.2 Lederwar Rothe—. Leo Spich Pr. ⸗A 60,50 60.50 gudwigsh. Walzm 41. 39,50 Luß Maſchinen 177, 77. Lug ch Induſtß 5,30 5,10 Mainkraftwerk⸗ 91.85 91, Mei.⸗Aeß Münch. 6,25— Mstalt Danndorn“—.——. Miog Muhld. 170.70 Moenne Stamm. 73.— 75, Motoren Deutz Motorf Oberur 64,— 64, doch Schantungbahn Allg. Lok. u. Stt. 103,2 103,2 Südd. Eiſenbahn“—,— Baltimore—5— 59, Bank f. el Werte 4,25 4,15 Barmer Bankver..30.30 Berl. Hd. Geſ. 139.5 139.5 Dt Ueberſee Bk. 91.75 92.5 Rhei Creditbankt 98,— 69, Com. u. Privatbk. 10,2 102.2 Dar.nſt. u. Nt.⸗Bk. 126,4 126.4 Accumulat. Fabr. 127,7 128,5 Adler& Oppeng. 4,83—, Adlerwerte 3,20 .⸗G J. Anilinfar 148,0 128,0 .⸗G„Verkhrsw 135,2 136,0 Alexanderwer! 94,— 95, Alſeld Delligſen Allg Elektr⸗Gen.“ 107,7 108,2 Alſ Portl. Zemen 137,7 1387 Amme Gleſ.& Co 4,50 4,50 Ammend. Papier 128,7 143,0 Anglo-Ci. Guano 125,5 129,0 Angdan. Kohlenw 28,50 26,50 Annener Gußſtahl“ Aſchaffbg. Augsb ⸗Nb. Maſch. 27, Die Dividende der Anilingruppe Wir haben bereits vor einiger Zeit und zuletzt in Nr. 219 im Dienstag⸗Abendblatt gemeldet, daß man im Anilinkonzern vorausſichtlich mit der Ausſchüttung einer Dividende von 8 Prozent rechnen dürfe. Nunmehr erhalten wir von der Preſſe⸗ ſtbelle der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen folgende Mitteilung: In der heutigen Aufſichtsratsſitzung der Geſellſchaft wurde der Rechnungsabſchluß für das Geſchäftsfahr 1924 vorgelegt. Dieſer ſchließt nach Abzug der erforderlichen Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 14880 440 Mk. ab. Der Auſſichtsrat beſchloß, der Generalverſammlung die Verteilung einer Dividende von 8 Prozent vorzuſchlagen. Jarbwerke vormals Meiſter, ucius, Brüning in Höchſt a. Main. Die Geſellſchaft ſchlägt eine Dividende von 8 Prozent auf die Stammaktien und 375 Prozent auf die Vorzugsaktien vor. Der Reingewinn beträgt 14 709 861 Reichsmark. Badiſche Schrauben⸗ und Nietenfabrik.-., Heidelberg In der heutigen o..⸗V. am Donerstag wurde der Geſchäfts⸗ bericht und die Bilanz auf 31. Dezember 1924 genehmigt und der Vorſtand und Aufſichtsrat entlaſtet. In den neuen Auſſichtsrat wurden die Herren Heinrich Weißenfels⸗Mannheim, Valentin Krämer⸗Bonn und Dr. Ernſt Kah⸗Baden⸗Baden gewählt. Es wurde beſchloſſen, den Vorſtand und Auſſichtsrat zu ermächtigen, Teile oder das geſamte Grundſtück der Geſellſchaft zu ver⸗ kaufen und den Betrieb nach Heidelberg⸗Wieblin⸗ gen zu verlegen. Die vorgeſchlagenen Satzungsänderungen wurden einſtimmig angenommen.* ):( Schükte⸗Lanz Holzwerke.⸗G. Brühl. Durch Beſchluß der .⸗V. iſt das Grundkapital auf 450 000 Reichsmark umgeſtellt wor⸗ den. Die Umſtellung iſt vollzogen in der Weiſe, daß die Nennbe⸗ träge der 2400 Stammaktien zu je 10 000 Mark auf je 150 Reichs⸗ mark und die der 6000 Vorzugsaktien zu je 6000 Mark auf je 15 Reichsmark herabgeſetzt worden. ):(Vock u. Co., Tabakhandel, G. m. b. 5. in Bruchſal. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der Handel mit in⸗ und ausländiſchen Rohtabaken. Das Stammlapital der Geſellſchaft beträgt 10 000 Reichsmark. ):(Konkursverfahren. In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ mögen der Firma Induſtrie und Baubedarf G, m, b. H. in Karls⸗ ruhe, Friedensſtraße 18, iſt der Termin zur Abnahme der Schluß⸗ rechnung und zur Erhebung von Einwendungen gegen dieſe auf Montag, 8. Juni, feſtgelegt. ):( Koſtheimer Zelluloſe und Papierfabriken.⸗G. in Mainz⸗ Koſtheim. Laut„Berl. Tagebl.“ ſoll die Geſellſchaft für 1924 keine Dividende verteilen. Das Unternehmen liege ſeit dem Herbſt 1923 ſtill. Es würden zwar Vorbereitungen getroffen, um die Be⸗ triebsfähigkeit wiederherzuſtellen. Ein Termin für die Wiederauf⸗ nahme der Arbeit könne aber nicht angegeben werden. Das Kapi⸗ tal wurde auf RM..02 Mill. umgeſtellt.— Wie erinnerlich hat die Geſellſchaft auch im Jahre 1914 keine Dividende verteilt. ):( Kreishypothekenbank Lörrach. Die Kreishypothekenbank in Lörrach, die vor zwei Jahren infolge erheblicher Verbindlichkeiten eine umfangreiche Sanierung vornehmen mußte, erzielte einen Reingewinn von 7513 Mk. für 1924. Eine Dividende wird nicht ausbezahlt, vielmehr wird der Gewinn auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Aus der Aufführung der einzelnen Koſten und Deckung geht hervor, daß die Bank ſich nunmehr von den Rückſchlägen er⸗ holt hat und nun ruhig einer Aufwärtsentwicklung entgegengeht. Das Kapital wurde auf 132 000 Goldmark umgeſtellt. 13. 14 Cransport-Aktien. .-⸗Auſtral.'ſch. 74.50— Hb.⸗Amk. Paketf. 70,25 71.15 9⸗Südam' Oiſch. 97.25 95,.25 Hanſa D ſchiff. 97,25 98.— Vaule⸗Aktien. Otſch. Aſiat. Bank 35.75—.— Oeſt. Cred.⸗Anſt..85.85 Deutſche Bank 125,2 125,2 Reichsbank. 1134.4 136 5 9,20 3,80 91 Oloyd 72.— 73,40 Roland⸗Linle. 89. 9 — 90, Verein. Elbeſchiff 2,30 2,30 Dise Commandit⸗ 115.1 115,10 Süddeutſch. Disc. 100,0 100. Dresdner Bank„ 105.2 105,2 Weſtban 0,20 0,20 Mitteldk., Kreditb 100,0 100.0 Induſtrie⸗Aktien. Badiſche Anilin 13/¼8 138,1 Balcke Maſchin. 2,0 Bayr. Spiegelglse 72,10 72,10 J P. Bemberg 158,0 159,7 Bergmann Elektr. 87,60 87,75 Berlin⸗Anh Mſch. 3,60„ Ber⸗Gub, Hutfbr' 145,0 145,0 BerlinKarlsr Ind. 104,1 105,0 Berliner Maſchb. 88,50 89.— Berzellus Bergw 6,.20 Bing Nürnberg 74, 74, Bismarckhütte.—— Bochumer Gußſt. 74,50 75,30 Gebr. Böhler& Co. 30,— 30, Braunk. u. Brikets 106.0 106 0 Br.⸗Beſigb. Oell.“ 77.— 75,50 Bremer Vulkan 74, 74.— Buderus Eiſenw.“ 71,15 72,25 Chem Griesbeim' 127,8 12¼ Chem. Hyden 63,— 69,10 Chem. Weiler 127,0 126,0 Chem. Gelſenk. 79. 79.— Chem. Albert 118.0 11%0 Concord. Spinner. 99,- 94, Daimler Motoren.15 5,25 Deſſauer Gas 39,85 39,35 Dtſch. Atl. Telegr 12,75 13,.— Deutſch⸗Luxemb.“ 96, 97,75 D. Eiſenb.⸗Signal..15.75 Deutſche Erdöl 119, 120,2 Deutſch. Gußſtahl“ 139,0 137,5 Deutſche Kabelw. 79.50 78.20 .20 2,15.15 l 91,25 88,25 ellſt. 27.00 Deutſche Kaliw Deutſche Maſch 71, 68,25 Deutſche Steinzg 13,50 13,50 E Deutſche Wollw, 67. 63 Deutſch. Eiſenh. Donnersmarckh. Genſchow& Co. 30,85 81,— 29,50 29,25 Germ. Portl.⸗Z.»88,50 90,— Elsbach& Co. 1420 142,0 Emaille Uürich 59. 59,50 ):(Süddeulſche Textilwerke(Zimmerli und Co. G. m. b. 50 Herbolsheim. Nach dem Beſchluſſe der Geſellſchaftsverſammlung wurde das Stammkapital auf 150 000 Reichsmark umgeſtellt. O. Vereinigte Berliner⸗Frankfurter Gummifabriken. Der Rein⸗ gewinn beziffert ſich auf RM. 95 347. Während 1913 eine Dividende von 7 Prozent verteilt wurde, gelangt für das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr keine Dividende zur Ausſchüttung. ):(Porzellanfabrik Ph. Roſenthal u. Co..-G. in Berſin. Ju der Generalverſammlung, in der etwa zwei Drittel des Geſam tals vertreten waren, wurde die vorgeſchlagene Dividende von 6 Prozent auf Vorzugsaktien und je 8 Prozent auf Stamm⸗ und Schutzaktien genehmigt. Ueber die Ausſichten für das nege Ge⸗ ſchäftsjahr bemerkte Generaldirektor Geheimrat Dr. Ph. Noſenthal, 80h 15 ee auf Monate hinaus mit Aufträgen ver⸗ ſehen ſin 1 ):(Elektrizitäts-Werke in Liegnitz. Dieſe Geſellſchaft ſtellte iht Aktienkapital im Verhältnis von 10 zu 3 auf 3,3 Mill. RM. um Für das Geſchäftsjahr 1924 verbleibt nach Zuweiſung von 178 00⁰0 M. an den Amortiſationsfonds ein Reingewinn von 371243 aus dem 9 Proz. Dividende verteilt, 22 500 M. dem Reſerve⸗ fonds zugeführt, 33 000 M. vertragliche Gewinnabgabe an die Stad⸗ den. und 18 737 M. auf neue Rechnung vorgetragen werden ſollen. ):( Elektrizitäts-Oieferungs-Geſellſchaft in Berlin. Die orden⸗ liche Generalverſannmlung fand am 12. Mai unter Vorſitz von Geh Kommerzienrat Dr. Ing. e. h. Dr. rer. pol. h. c. Felix Deutſch ſtatt. Vertreten waren. 13 448 000 M. Stammaktien und 40 000 M. Vorzugsaktien mit 67 240 bezw. 2000 Stimmen. Der Abſchluß für 1924 wurde einſtimmig genehmigt, an Vorſtand und Auſſichtsrat die Entlaſtung erteilt und die Dividende auf 8 Prozeut fütr dle Stamm⸗ und 6 Praozent für die Vorzugsaktien ſeſtgeſetzt. Die der feſtgeſetzten Reihenfolge nach ausſcheidenden Auſſichtsratsmitglieder Bankier Fritz Andreae. Generaldirektor Kart Fertig und Reichs⸗ miniſter a. D. Hans von Raumer wurden einſtimmig wiederge Der Vorſtand der Geſellſchaft, Kommerzienrat Dr. Ing. c. h. Paul Mamroth, führte folgendes aus: Die Ueberſchüſſe der von uns be⸗ triebenen Elektrizitätswerke und der uns naheſtehende Stromliefe⸗ rungsunternehmen ſind in den erſten drei Monaten des laufenden Jahres befriedigend geſtiegen. Unſern Intereſſenkreis in der Tſchecho⸗ llowakei haben wir durch den Erwerb des geſamten Grundkapital⸗ von 6 Millionen tſchechiſchen Kronen der Weſtböhmiſchen Elektrizi⸗ tätswerke vergrößert. Wir erwarten von dem techniſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluß der benachbarten Werke in Eger und Aſch günſtige Ergebniſſe. Streik in der Röchlinghütte. Privarkelegramm umſeres G. Mil⸗ arbeiters in Saarbrücken. Auf dem Elektroſtahlwerk Völklin⸗ ger Röchlinghütte ſtreiken 250 Walzarbeiter wegen Akkorddifferenz. O Vom Kaliſvndikat. Mit der franzöſiſchen Vere wurde nunmehr wegen des Wettbewerbes eine Vereinbarung getroffen, die als Grundlage für eine langjährige Fufion der Intereſſen zum Zwecke der Hebung des Geſamtweltverbrauchs an Kaliſalzen dienen. Das deutſche Kaliſyndikat G. m. b. H. wird auf Goldmark umgeſtellt. Dabei wurde eine 30fache Nachſchußpflicht(bis⸗ her 10fach) für die Geſellſchafter feſtgelegt. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbseſe m. Mannheim, 14. Mai. Infolge der von dem amerikaniſchen Getreidebörſen gemeldeten andauernden Kursſchwankungen verkehrte die hieſige Börſe in ruhiger Haltung bei Zurückhaltung der Käufer. an nannte gegen 12.30 Uhr: Weizen inländ. 24.50—25, ausländ. 29.50—31, Roggen inländ. 24, ausländ. 24—24.50, Hafer inländ. 19.50—22, ausländ. 19.50—23, Braugerſte 27.50—29, Futtergerſte 20.50—23, Mai mit Sack 23—24.50, Weizenmehl Baſis Null 37 bis 38.75, Brotmehl 28—29.75, Roggenmehl 31—33, Weizenkleie prompte Lieferung 13.50, ſpätere Lieferung 12.50 RM. alles per 100 Kilogr. bahnfrei Mannheim. Thoerl Oelfabrik 68.25 67.— Thüring Salinen..75.90 Untonwerke Mhm.25 68,40 Union⸗Gießerei. Varziner Papier 71,25 72.50 Ver. B. Frkf. Gum. 51,75 52,25 B. Diſch. Nickelw. 113,0 108 4 Dlamond Dollarſchätze Goldanleihe. Reichsſchaß. IV- V.550 0,50 4% 5. Reichsanl. O,562.895 „„ Gerresheim. Glas“ 66,— 66, Gel. f. elektr. Unter.“ 118,8 119,0 Gedr. Goedhardt 56,25 56, 45 inger Filter 6,75 9,.— „ Eſchw. Bergwerk“ 138,0 138,5 264, 65,—Faber Bleiſtift 98,— 85,— 119.0 112,0 Fahl, Liſt& Co. 66.75 09,50 Goldſchmidt Jeldmühle Papier 80,— 91,500 Goerz C. P. ——.40.50 Mannesmannrtz.“ 101,7 103 2 Mansfeld. Aktien“ 73.6 73,75 Martt⸗.Kühlyll“ 103.0 102.7 Maßimilliansau.“ 118,5 118,5 S. Led. Sl. Ingbert—.—— Strohſt. V. Drd.. 160,3 1610 Neckarſ. 288.J0 88,— 88,— o. Schlünc& C. Hbg. Niederrd, Od. Sp. 76.—— 80 neid.& Hanau 7,40 7740 Merkur Wollwar 121,0 120,0 Mig& Geneſt. 83, 64.— Motoren Deuß* 67,— 67.50 8 MotorRannad. 107.0 1100 Ohrenſteln KRopp. 83,70 84,— Mühlgelm Berg.“ 116,0 116,0 4% Mextfaner. 40,.—— Th. 1083,0 103,14¼% deſt Schaßza.25.50 4% 4%„Goldrente 10, 10,40 Oberſchl. Esb. d. 36,25 8,254½% HeſtsS1918.80.40 „Eiſenindt 75. 77.4½% do. Schat..50.604% öo. am. Rt.-B.———— Kokswerke“ 99,50 99,85 4½% do. Siiderr. 1,40 1,25 4% do. Goldrente—.— 19 5 4% bo. eind. Rante—.—— LdeeunHgar, Golb:. 8,85.90 Tri cotw. Beſigh.(ge. Ulteemerin.- 96. 8 50 Zſchockem., Klpn. 85 Ppöntr B„1137 1480J 75—216 0 65 Tri eotw.„98.— 88.507—75 2 nix Bergbau 2 omdach. Hütten 27.— 27,50 S 1 1 83 Thürg. Eiet. Gotha 79, 70. Ver. Zellſt. Derlin 67,25.50 Zuckerf B. Wagh. 3,.— 3,10Hermann Wge 1,13.20 18.— 16.—.— 118.15 Udrenfab, Furtw.“ 66,— 72,—Bogtl. Maſch. St..95 8,10„ Frankenthal 405.20 Rathgeber Wagg.—, 5875 Roſiter Jucker 35, 34.— Siemens Elektr. 53,— 58,0 Ver. deutſch Hele?— ½ Poſgt& Haf. S 87.— 81.— Hfiſbnonn 69.— 68.50.Netebon Paser 16,— 16,50 Kügfoem Nach).880 0,350 Siemene& Halske 68.70 70.80 Vlich Ind. Malnz 78.— 78, Polthom Sell K. 50. 53. Offſtein.— 0, 45— Braunkbl.? 141,0 142,5 Nütgerswerke 14,25 14,900 Sinner.⸗G..80 68,90 Ver. Faßf. Caſſel 68.— 70.80 Wayß& Freytag“ 92,50 93,95 Nbeingau„——,Rhein. Chamotte“—.—, Sachſenwerf.80.70 Stettiner Vulkan 61.40 61.25 V. Pinſel Nürnd'—,——. Zellſt. Waldhof St. 11.75 11.80J. Stuttgart.—.— Rhein. Elektrizita: 79. 79.Säch. Gußſtad! 11.81 11.85 Stoehr Kammgtn. 39.70 39,15 Frelverl rs-Kurſ Rhein. Maſch Led. 3,2.50 Salzdetfurth 28 20 29.70 Stoewer Nähm 99 70 100.0 erke 9. g— Rhein. Met. Vorz. 53 60 53,150 Sarotti“ 134.0 124.0 Stollb. Zinkhütten 1270 128,0 Benz.„„...65.75 Kreichgauer,—, Raſtatter Waggon——„Rbein. Möbelftof 111.0 109.5 Scheidemandel⸗ 17,25 17,65 Südd Immobil.“ 52.50 55.— Elderfeld. Farben—..60 Mane elder. 74,25 74. Uufa.. 88,— 82, Nheinſtahl 91.39 90.75[Hugo Schneider“ 63,— 64.— Teckl. Schiffsw. 18.— 18,.— Entrepriſes....———[Mez Söhne, Mhm. Kodlenanl. 10, 10.—[Rhenania Chem. 4 50.65 Schubert& Salz. 137.0 138.0] Teichgräber“ 22.— 42.— erliner Dividen en⸗Wetrt Teleph, Berliner 74,25 /8,75 N Glanzſtoff Göf7 3720 320,2 Weftf Effen Igdr 7²,25 77.25 V d.̃ 8. Thale Eiſenhütte. Ver. Harzet Kalt“ 54.90 58,50 Wicking-Cement. 93.— 98.— V Schhf Bru& W 60,30 61, VStahlw. o. d. Zyp 146.0 147.5 Ver. 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Kohlenanl. 8,90.90 94.75 94,753% 80.745.750 5% Preuß.Kallanf.05.05 40% Prß. Kömöols.84).620. Roggenwert.25. 6, „ VI-IX.570.542 8¼%,„..547 0,47(8% Roggenrentd 5,— 4,0 1024er 0,520 0,5 103%„ 0,640 0,6425% Schſ. Braunk..25 2,20 4% Badiſche Anl.—.——.„Landſch. Rogg.—.—. 3½0% Baver. Anl.837.840 b) Ausländiſche Neutenwerte. 4% Türt. unif Anl., 14.50J 4%„ Golprior..25 6,80 ollob 1911 9,30 9,302.60% Südö.a,P 8,90—.— 00-F⸗Los 23,45.80%„ neue Pr 7 Dürener Metail 104,7 105,0 85 5 Durrkoppwerke 87. 85.25 Felten& Guill. 157,1 157½5 Gothaer Waggon 47,50 49. 4% econv. Rte. 0,80.—. 4½% ll. St.-RI919„5%„ Obligat.—.—— Düſſeld. 2 57., 61,—[Ftend Brückend. 51, 55, Greppiner Werke 130.0 130,54%% Silberrte..30——4½9/„1914.40—4½% Anat. Ser. 1 9,50 9,40 Danamit Nodel 10e0 12,7 K Friſer.. 5,10 5,10 Gritzner Maſchin. 86,75 37,50.4%, Papferrt—-— 40% Goldrte.90 890 4½%„ I 8,30.40 Eckard Maſchin.? 79,75 76, Fuchs Waggon.90 1, Grkrftw. Mhm 8% 4% Türf.Ad.-Anl..00, 8,60 4%„„ Kronr..25 1 30 4½0%„ III 7,.25.30 Eiſenw U, Meyet“ 59, 509, aggenau Vorz 6. 6,20 Gebr. Großmann 8,10 8,154%„ Bagd.⸗Eif,! 10,45—,—80/ Oe. U. Stb. alte 10.13 10, 50% Tehuantepec—.——. Elberfelder Farb. 128,4 128,4 Ganz Ludwig.. 0,10 0,12 Grün& Bilfinger 20.25 20.504% 8,60 8,80 3% Oe⸗U IX. Srl74)—.—.— Elberſeld. Kupfer—.—„ Gebhard Texkil 104.7 106 5 Gruſchwit Textil 62, 81,— Elektr. Lieferung 97,28 90,50 Gelſent. Bergw. 76,65 78.500 Hackethal Draht 72.— 72.—„5 —Elektr. Licht u. Kr.45 6,40 Gelſenk. Gußſtagi 26.90 25,50 Halleſche Maſch.. 10,50 10,65 4 10 Hammers. Spinn. 24,0 25.50f Hohenlohe-Werk. 19,30 17,50 Röln Rottweller 115,1 118.6 Frankfurter Feſtverzinsliche Werte. Hannoo. M. Egeſt.— 11½0 Philipp Holzmann 74,28 75,75 Gebr Kortin 80,— 81,75 2 Hanne Waggonfab 17 55 0 18 5750 4 49— 5 0 1150—85 a) Juländiſche. Danja Llogd 2,25 82,80 Humdoldt Maſch 60, 50J Kötitzer Kunſtle— Yog.-Wien Gumm 2,15 2,30 Hiiw e N. Kayſer 34,75 34.7 Krauß Tie. Ook. 60,— 60, Dolarſchätze 400 D. Schgteg 8——.15 4% Payr Eif⸗Anl. ⸗ 9628 Harkor, Bergwrk. 104, 22, Ilſe Jergbau. 123,5 122,0 Kyffhäufer Hütte»50, 59,— Holdanleihe 40 do. do. 114 5158½½% do. 0,845 0,8— Hatpen. Bergbau“ 1261 129.e N. Jadel c Ko, 7,— 81.50Labmeher& Co.: 75,J8 74.50%% Mbm v 10%))T. Harkmann Malch..85 5,85 Hepf. Jungyans“ 82,— 61.80 Saurahütte. 67,28 678540,.1002—% Pe. Schagand.—. 4% Bab. Bf... 5 2. 100 SZeuwana c. 24. 98.[Kaßla Porzellan“., 63.-binde sEiemaſch. 12452 J28,0080%%, J. d000%s„ 84% bo.„de.„ 4% do. 50 0750 Hebwigshütte 60.50 68,50 Kallw. Aſchersl. 16.75 16,30 Eindenderg., 7, 50% Di Reichsanl. 9571.598 47% Preuß. Kon.6 20.630 470% e.99 u 06.750.725 Diwer“ Maſch 7. 80,— 49.J8ſ Karler. Maſchin. 021s 03, Carl Lindſtrzm 11.7 112,904,% do unt d 108—%%.640.02 900%. abgeſt 0 750.700 Hladr KAufeem, 60, 69. Katlowißz. Vergd 25,79 28,50Lingei Sudfabt. 80, 69,10ſ8/% D. Reichsanl.99).60081%% 2 060%.700 0,7— Hieſch Kupfer 101.5 102,0 C.. Kemp 95125.75 Einke K Holfmann ſ20.58% de Senen 80.7404% gu 1j0.% Säc 51-A 16—— Zuldders dede. 4% 100.Kloctnerwerke 55„.J8 audw.Voewedd. 1310 18J.]3,e% scoden———, 37%e An o1010„ 1,% do Rente. e 6110 Hochſter Farbw.' 128,3 128,5 C. H. Knorr 2,90 2,90 C. Lorenz 102 0 102,0 21½0% IV.u. V. do——. 90% Bab Anl acg.755 C,755 4% Württ. k. 1915.780 0, Hoeſch Eiſ. u. Si 78 75 79, Kollmr.& Jourdan 113 0 110,1J Votdr. Portl.-Cem. 47/5„4½% VI.—IX. do.—.—„% do von 1896———— sukau& Steſſen 39,— 40,90 Mech. Web. Jind 7 180,7 181.5 Neckarſ. Fahrzg. 9..90 8. Lüdenſcheid Me. 3,25.25 Weberei Zittau 78. 78.— Niedlauf. Kohlen 66, 68, b) Ausländiſche lin Villtonen fol Maglrus.⸗G.? 71. 72, Fr. Meguin& Co. 6,70.85 Nordd. Bolltämm 111, 115,0 1¼% GrMon!997——— 3% Rumän. 1903—.——4% do St..o1910 7,05 25 4½/ doGold. am. 3,35 3˙803½/ d0.„ v. 108 Inn Gold—— 2 %%%„Itrig. Anl.———. 5% Tebuantepec—.—— — 5% Merx am 4% Trk. Bagd..!—.——. 0 40⁰„ S. I.50 8,40 — S S ——— 2 2 egSS X S Sœag SSVDN Seg —— F „Donnerstag. den 14. Maf 1925 neue Mannheimer Feitung(Abend · Nus gabe) 7. Seite. Nr. 2212 Das wandernde Licht Copyright 1924 by Greiner und Comp., Berlin Wů 30 Von Auguſte Groner 5(Nachdruck verboten.) geirDer junge Menf auf meine Weiſung hin zu Baron W. kane warf Horn 118 5 5 lſo holen Sie die Frau herauf.“ Der Polizeiarzt hatte ſich über den Toten geneigt und unmterſuchte iͤr dann nickte er Wehrmann zu. r da, ins Herz ging der Stich, gerade ins Herz. Sie haben recht, 115 ollege. Der Mann iſt ſchon feit vielen Stunden tot, eine breite uge hat dieſe Wunde verurſacht. Er wandte ſich an den Beamten. tel tehr, Herr Kommiſſar, zang ärztlicherſeits einſtweilen nicht feſt⸗ t werden. Jetzt kommen Sie daran. bei Horn, deſſen Augen und Gedanken während der Unterſuchung den Kunſtgegenſtänden des gelben Salons, ſo weit dieſer von mit zen aus zu überblicken war, ſich aufgehalten hatten, kehrte raſch 1 7 in das 180 ee id nun war er ganz gar ſeinem Poſten. Uu, Er begrüßte Frau Wehrmann höflich, rückte der ſichtlich ſehr 5 riffenen, weit weg von der Leiche, einen Stuhl zurecht und be⸗ n zu fragen. Die alte Frau antwortete kurz und klar. 2 10a erfuhr der Kommiſſar, daß ſich ſchon in der Nacht vom 1. zum getre ovember morgens das Seltſame bezüglich jenes Lichtſcheins zu⸗ agen hatte, und daß wohl auch ſchon vorher Angſt und Unruhe wel gendes in dem alten Landhauſe vorgegangen ſein mußte, für lche Annahme die fluchtartige Eile ſprach, in welcher die Haus⸗ weſtterseheleute weggezogen waren. N Ferner wurde feſtgeſtellt, daß der Tote vorher noch nie von Frau i Nemann geſehen worden war, daß ſie am letztvergangenen Abend aledleituns ihrer älteren Tochter, beiläufig zu derſelben Stunde wie edes die Fenſter des roten und grünen Zimmers geſchloſſen und ſeitdem nicht mehr betreten hatte. —5 wußte die alte Frau nicht zu ſagen. ihner berichtete dem Kommiſſar von der Begegn die er am merd des 28. Oktober am untern Ende der Straße gehabt hatte, daß derſenige, der mit ihm in ſo unliebſame heftige Berührung hekommen, wie ein Arbeiter gekleidet, aber wie ein Herr geſprochen imd ſich geberdet habe, daß er in der Richtung auf das Landhaus zu⸗ 9 es deren außer Fritz noch zwei gäbe, forderte er, daß auch dieſe heraufkommen ſollten. Doktor Wehrmann 12 0 ihm Tonis Zuſtand, worauf Horn 55 holte, tam eeee Lond ſebwilig mn Do vanz 9 „Ich will Sie durchaus nicht zwingen, ſich dieſer Aufregung aus⸗ zuſetzen, fagte Horn, dem zarten blaſſen Mädchen, das ſofort ſein tieſſtes Mitleid erregte, raſch entgegentretend, noch ehe es die Schwelle des Mordzimmers erreicht hatte. Toni ſah ihn ruhig an. „Unſer Vetter ſprach davon, daß der Tote hier allen unbekannt ſei,“ ſagte ſie.„Sie ließen uns vermutlich rufen, damit wir aus ſagen ſollen, ob wir ihn hier herum irgendwo geſehen haben. „Ja, das wollte ich wiſſen. Aber wie geſagt— „O, Herr Kommiſſar, ich fürchte mich vor dem Tod und den Toten nicht, laſſen Sie mich nur eintreten.““ Und während die ſo geſunde Anna nach einem Blick in das ſtarre Antlitz ſich ſchaudernd abwendete, ſchaute die überzarte Krankde ruhig darauf nieder, es Zug für Zug prüfend. „Nein, ich habe ihn nie geſehen,“ ſagte ſie, ſich wieder aufrich⸗ tend, und dann, ihn ſinnend betrachtend: 1 55 war eigentlich ein gutes Sterben. Ihn hat der Tod überraſcht. Sein Geſicht drückt mehr Staumen als Schrecken aus.“ 14 Das hatte jeder von ihnen empfunden, nur Toni hatte es aus⸗ p rochen. „Und er iſt nicht hinterrücks ermordet worden,“ bemerkte Leitner. Gleich darauf trat er einen Schritt zurück und bückte ſich Er hob etwas auf und reichte es Horn. Es war ein zemlich derbes Federmeſſer. Eine Klinge, die ſtärkſte, war offen. „So iſt es kein Mord, ſondern Selbſtmord,“ murmelte Anna. Der Kommiſſar ſchüttelte den Kopf. „Damit hat er ſich nicht ſelbſt ermordet,“ ſagte er und zeigte den Es e b nicht die geringſte S Blut war s war ga 5 ie gerin von Bli daran zu ſehen, 100 die Hände des Toten, der ſee wohl im Sterben auf die Wunde gedrückt hatte, waren doch über und über voll Blut. 10 ſchaute wieder eines den andern an und ſie ſchüttelten die öpfe. „Eine andere Waffe iſt aber hier nicht zu finden, fuhr Horn fort.„Was 7 5 es alſo 7555 190 5 it e 1 5 agen. er und der andere hereingekommen na ißt es jetzt 855 „Die beiden Zugänge in das Haus waren, 11 Sie hier wohnen, Tag und Nacht verſchloſſen?“ wandte ſich Horn an Frau Wehrmann. „Tag und Nacht,“ wiederholte ſie,„das heißt, ſo lange wir allein hier waren.“ e, + e dbe e den e Ee Bcteue 1 2 9. Mde 5 1980 0 8 Luiſe Nee e e 1575 die Baronin an fchen ee „Ia, richtig. Aber auch damals dann ſich memand in das Haus len ee de e e eee,„Das * 34 5 iſt nicht wahrſcheinlich. Frau Wehrmann hätte doch irgend etwas davon merken müſſen. Sie lüftete doch geſtern und heute.“ Ja, und ich bin dabei durch alle Räume gegangen.“ „Unten nicht?“ „Nein.“ „Warum nicht auch untden?“ mfte. Baronin hatt mir nur geheißen, die oberen Räume zu üften. „Ah ſo. „Unten ſind nur Dienerzimmer, Vorratsräume, die jetzt leer ſing und die Küche.“ 9 5 Sie die Schlüſſel zu allen Türen?“ „Auch jetzt noch?“ Frau Wehrmann ſtutzte. „Anna, hole mir den zweiten Schlüſſelbund. Er Megt in meinem Schreibtiſche in der oberſten Lade links, ſagte ſie dann erregt. Sie nahm ein Schlüſſelchen aus ihrer Börſe und reichte es ihrer Tochter, die ſich damit entfernte. „Mein Gott! Wenn die Schlüſſel nicht mehhr da wärenl“ jam-⸗ merte die Frau, fuhr jedoch a de„Aber ſie müſſen da ſein. Wußten doch nicht einmal meine Kinder, wo ich ſie verwahre. Ich habe ſie ja noch nicht gebraucht. Nicht eine einzige Tür da unten habe ich geöffnet bis auf zwei, die Haustür und die Gittertür davor, die in den Hof führen.“ „Die Haustür nach der Straße hin haben Sie nie geöffnet?“ forſchte der Kommiſſar. „Nie. Sie iſt wegen des Schnees in diefer Jahveszeit überdies immer noch mit einem Holzverſchlag verwahrt.“ „Merkwürdig,“ meinte der Polizeiarzt.„Der Herr, der uns die Anzeige machte, ſagte uns ſchon, daß bereits Nachſchau gehalten wurde, wo dieſer da und ſein Mörder hereingekommen umd letzterer vermutlich auch hinauskam, und daß man ſich dieſes Herein⸗ und Hinauskommen nicht erklären kann.“ „So iſt es, Herr Kollege,“ ſagte Doktor Wehrmann, der Tonf in gegangen ſei und wahrſcheinlich Gummiſchuhe getragen habe. Mehr„War ſonſt noch jemand da?“ eimen Stuhl gedrückt hatte und ihre Hand hielt.„Dieſes Herein⸗ und konnte 50 den zweien nicht ee 2 9 5 Als der ſich nach et⸗„Ja, am 28. Daiber war s die Kammerjungfer der Hinauskommen iſt für uns ein Rätſel. Es kann nur durch ein Fen⸗ Tugen anderen Hausgenoſſen erk Kommiſſar erfuhr, daß! Baronin, und vom ſpäten Nachmittag des 30. Oktober bis zum Vor⸗ ſter des erſten Stockes ermöglicht worden ſein. Fortſ. folgt.) Vermischtes- Todes-Anzeige. Um stille Teilnahme bittet H 5, 21 Leichenhalle aus statt. Oestern nachmittag um ½6 Uhr verschied plqtzlich unerwartet, nach kurzem aber schwerem Leiden, mein lieber guter Mann, Bruder, Schwager u. Onkel im Alter von 41 Jahren Herr Hch. Höflinger. Frau Lilli Höflinger. Mannheim, Hambach(Pfalz), den 14. Mai 1925. Die Beerdigung findet Samstag nachmittag um 2 Uhr von der Unsere liebe gute Mutter ist den 13. Mai abends im Al Sanft entschlalen. Mannheim(Gaswerk), Familie Todes-Anzeige. Carolhine Dencker wue. In tiefer Trauer: Beerdigung findet den 16. Mai,%½ Uhr statt. Int. Exfinder ·- SduiLNNBAND NANNHNEIR. DI.9 Kostenlose Beratung Wemdler-Ausstellungen B2304 Damensehneſderel 5 K. Haumüller Anfertigung ſämtlicher Damenkleider bei billig. 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