— — Freitag, 15. Mai Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgedung frei ins Haüs oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ — Bel evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls. ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben ſellen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Seitung. Mannheimer Frauen⸗Jeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 224 Patee l nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. 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Der tatſächliche Wortlaut dieſes Dokuments ſei eine Angelegenheit der Botſchafter⸗ konferenz, die alsdann die vorgeſchlagene Faſſung den verſchiedenen Regierungen zur Prüfung unterbreiten werde. Dann, und nicht eher, werde die Note vorausſichtlich der deutſchen Regierung über⸗ reicht werden. Die Mitteilungen Briands enthalten die franzöſiſchen Vorſchläge. Bezüglich der Richtlinien, die bei der Abfaſſung der Note befolgt werden ſollten, bleibt es nunmehr noch der Bot⸗ ſchafterkonferenz überlaſſen, dieſe Gedanken mit den von anderer Seite eingegangenen Vorſchlägen in Einklang zu bringen. Bezüglich des Sicherheitspaktes ſei bereits früher angekündigt wor⸗ den, daß der Vorſchlag der deutſchen Regierung aufrichtig und ein Schritt in der richtigen Richtung ſei. Da aber dieſe Angelegenheit Frankreich am nächſten angehe, habe man es für wünſchenswert gehalten, daß Frankreich ſelbſt eine wohl⸗ überlegte Antwort auf den deutſchen Vorſchlag entwerfen ſollte. Dies ſei nunmehr geſchehen. Die Antwort ſei den alliierten Regierungen zu ihrer Information mitgeteilt worden. AJn unterrichteten Kreiſen ſei man der Anſicht, daß, beuor alle dieſe Fragen eine endgültige Regelung finden können, es wahr⸗ ſcheinlich in abſehbarer Zeit nötig ſein würde, eine Konferenz der Alliierten abzuhalten, an der Deutſchland teil⸗ nehmen müßte. Dieſe Meldung hat in Paris außerordentlich überraſcht, weshalb die Blätter übereinſtimmend ſie mit einem Fragezeichen verſehen. Unſer Pariſer Vertreter meldet uns dazu noch folgendes: VParis, 14. Maf. Die aus London hierher gelangte halbamt⸗ liche Nachricht des Inhalts, daß die engliſche Regierung neuerding⸗ den Vorſchlag gemacht habe, zur endgültigen Regelung aller zwiſchen Deutſchland und den Alliierten ſchwebenden Fragen eine inter⸗ alltierte Konferenz einzuberufen, an der ſich auch Deutſchland be⸗ teiligen ſoll, erregte in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen außerordenkliches Aufſehen. Den beim hieſigen Außenamt nachfragenden Preſſevertretern wurde mitgeteilt, daß darüber dem Außenminiſter Briand nichts bekannt ſei. Ebenſowenig wußte Berthelot, der unmittelbare Mitarbeiter Briands, über dieſe Nachricht irgend etwas Näheres. In eng⸗ liſchen Kreiſen, die dem hieſigen Botſchafter naheſtehen, wurde auch nicht behauptet, daß die Nachricht auf Richtigkeit beruhe. Trotzdem zirkuliert bereits an der heutigen Börſe das Gerücht, daß England auf der Botſchafterkonferenz einen Antrag einbringen werde, der gewiſſermaßen als ein Kompromißvorſchlag anzuſehen wäre, dahingehend, Deutſchland in einem gegebenen Augenblick zu Rate zu ziehen, um aus dem Munde der deutſchen Vertreter zu entnehmen, wie die Regelung der Entwaffnungsfragen im Einver⸗ nehmen mit den maßgebenden deutſchen Stellen durchzuführen ſei. Man iſt hier über dieſe, wie es heißt, plötzliche Wen⸗ unq, die in dieſer Sache eingetreten iſt, äußerſt niedergeſchlagen. Hauptſächlich befürchtet man den Widerſtand des Senats gegen eine, wie es heißt, zurückweichende franzöſiſche Politik in der Entwaffnungsfrage. Deputierte, die nachmittags bei Briand Die Kriſis im Jentrum Der Reichsparteivorſtand des Zentrums hat ſeine Be⸗ ſchungen über die politiſche Lage mit einer Kundgebung abge⸗ chloſſen, in der Reichskanzler Dr. Marr x für den hingebungsvollen zenſt an Volk und Vaterland beſonderer Dank und Anerkennung ausgeſprochen wird, und in der es dann weiter heißt: daß„Der Parteivorſtand gibt ſich der zuverſichtlichen Erwartung hin, t 15 die Partei in allen Landesteilen und Bezirken ſich zu dem Ver⸗ di auen und zu der Geſchlofſenheit zurückfin den wird, öff der Zentrumspartei von jeher ausgezeichnet ihren Einfluß auf das tülentliche Leben verbürgt haben. Die politiſche Aufgabe der Zen⸗ ih mspartei, die ſich aus ihrem chriſtlichen Charakter, aus dem Geiſte licher großen Tradition, ihrem politiſchen Programm und grundſätz⸗ N en Entſchließungen der Parteiinſtanzen ergibt, bleibt unverändert. mach politiſche Zerklüftung und ſcharfe Gegenſätze in unſerem Volke 1 das Daſein und die Wirkſamkeit einer verfaſſungstreuen chriſt⸗ Megn Mittelpartei notwendiger denn je. Ihre politiſche Sendung iſt Stadgung. Ausgleich und Vermittlung. Ueber die Beſonderheiten der Rezanme. Stände und Parteien wollen wir die Einheit von Volk und von he pilegen und mit Umſicht und zäher Ausdauer an der Erlöſung Rhein und Ruhr und der Freiheit der geſamten Nation arbeiten.“ ge Dazu wird uns von unſerm Berliner Büro noch folgendes meldek: Die Spatzen pfeiſen es von den Dächern, daß es im achsparteivorſtand in den letzten Tagen zu einer ſcharfen seinanderſetzung gekommen iſt. Dabei hat, wie wir 15 gelegentlich ſchon angedeutet haben, es ſich vornehmlich um die Eme gedreht, ob das Zentrum nach den Erfahrungen der Wahl⸗ pfe und vielleicht auch der Preußenkriſe ſich hinfort nach wenden ſoll oder ob es bei der bisher immerhin links⸗ lentierten Richtung belaſſen werden ſoll. Die Kompromiß⸗ vorſprachen, erhielten die Verſicherung, daß das franz. Kabinett in der franzöſiſchen Note über das Entwaffnungsproblem einen unnachgiebigen Standpunkt einnehmen würde. Trotz⸗ dem läßt ſich eine gewiſſe Unruhe in Regierungskreiſen feſtſtellen. Mit Ungeduld und begreiflicher Spannung ſieht man dem morgigen Tage entgegen. Verſchiebung der Bolſchafterkonferenz Paris, 15. Mai.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die diplo⸗ -matiſche Lage hat ſich plötzlich wieder verdüſtert und dem ſchein⸗ baren Optimismus des hieſigen Außenamtes folgte ganz unerwartet eine kritiſche Beurteilung der Lage. Die Londoner Reuter⸗ meldung beginnt nachgerade den Regierungskreiſen auf die Nerven zufallen, und das umſomehr, als der Quai'Orſay noch in vor⸗ gerückter Nachtſtunde alle Anfragen über die Urſachen der plötzlich eingetretenen Schwierigkeiten ausweichend beantwortete. Die Tat⸗ ſache, daß geſtern abend zwiſchen Briand und dem engliſchen Vot⸗ ſchafter Lord Crewe eine halbe Stunde vergeblich geſprochen und hierauf beſchloſſen wurde, die für heute angeſetzte Sitzung der Botſchafterkonferenz auf Mitte der nächſten Woche zu verſchieben, lieferte den klaren Beweis für den kritiſchen Stand der franzöſiſch⸗engliſchen Verhandlungen. Es erſcheint einfach kindiſch, wenn der„Matin“ ſchreibt, daß dieſe Verzögerung keinesfalls mit irgend welchen Meinungsverſchiedenhei⸗ ten zwiſchen Frankreich und England in Zuſammenhang zu bringen ſei. Das engliſche Außenamt hätte bloß um eine Verlängerung er⸗ ſucht, weil es nach engliſcher Meinung nötig ſei, die franzöſiſchen Vor⸗ ſchläge beſſer den praktiſchen Notwendigkeiten anzupaſſen. Der „Matin“ vergißt offenbar, daß die franzöſiſchen Vorſchläge zur Ent⸗ waffnungsfrage ſich bereits ſeit Dienstag in London befinden, dort von den maßgebenden Diplomaten und Experten gründlich geprüft wurden, und daß ſchließlich dem engliſchen Botſchafter in Paris eine Antwort des engliſchen Kabinetts zur Ueberreichung an Briand zugeſtellt wurde. Dieſe engliſche Antwort bildete geſtern zweifellos den Gegenſtand der Beſprechungen Briands mit Crewe. Ob ſich darin tatſächlich der in der Reuter⸗Nachricht enthaltene Vorſchlag be⸗ treffs einer interalliierten Konferenz unter Teilnahme Deutſchlands befindet, läßt ſich nicht feſtſtellen. Die diplomatiſchen Redakteure der Boulevardpreſſe ſuchen durchaus beruhigend auf die Heffentlichkeit einzuwirken. Dagegen lauten die geſtern abend nach Amerika ab⸗ gegangenen Kabelmeldungen hieſiger Korreſpondenten durchweg peſſimiſtiſch. Zugeſtanden wird an hieſiger maßgebender Stelle, daß neue Verhandlungen über gewiſſe engliſche Wünſche auf⸗ genommen werden müſſen. Rückkrittsabſichten Chamberlains? Havas berichtet über ein Gerücht, das in konſervativen Krei⸗ ſen in London, die der Regierung ziemlich nahe ſtehen. umläuft, wo⸗ nach Auſten Chamberlain demnächſt ſeine Demiſſion als Staatsſekre⸗ tär des Aeußern geben werde. Sein Nachfolger ſei Lord Birken⸗ head. Man verſichere, daß die Allianzpolitik mit Frankreich und Belgien, ſo wie ſie Chamberlain vor zwei oder drei Monaten in Aus⸗ ſicht genommen habe und die vom Kolonialminiſter Amery ſtark be⸗ kämpft worden ſei, niemals von der Mehrheit des Kabinetts angenom⸗ men worden ſei, und daß der am Sonntag durch die„Newyork World“ veröffentlichte Text eines Memorandums die Autorität des Staats⸗ ſekretärs des Foreign Office innerhalb des Kabinetts geſchwächt habe. In offiziellen britiſchen Kreiſen weigere man ſich, ſich mit dieſer Ge⸗ rücht zu beſchäftigen und irgend etwas zu ſagen, was man dementie⸗ ren oder beſtätigen müſſe. Man müſſe das Gerücht alſo mit allen notwendigen Reſerven aufnehmen. Formel, die man nicht gefunden hat, bedeutet natürlich nur, wie man in Oeſterreich zu ſagen pflegt, ein Augenauswiſchen: Das iſt für die Galerie und die Leute vor den Türen! die Gegenſätze ſind nicht aus der Welt zu ſchaffen. In der„Germania“ hat geſtern der frühere Miniſter Bell einen Vermittlungsartikel geſchrieben, in dem er gleichzeitig die Notwendigkeit einer„reſtloſen Klärung der Unſtimmigkeiten und Unklarheiten“ betont. Heute antwortet ihm darauf der frühere Reichspreſſechef Dr. Spiecker mit einem lauten, beinahe freudigen Bekenntnis für die ausgeſprochene Linksorientierung, genauer vielleicht für das Zuſammen⸗ arbeiten mit der Sozialdemokratie:„Wenn das Zentrum“, heißt es in dem Aufſatz,„der politiſchen und kulturellen Miſſion, die es ohne Zweifel beſitzt, treu bleiben will, dann darf es nicht die Hand dazu bieten, die Sozialdemokratie wieder in die Oppoſition und Negation, in den Klaſſenkampf und Klaſſenhaß zurückdrängen laſſen. Solange die Sozialdemekratie bereit und willens iſt, die in ihr vorhandenen großen Kräfte mit uns in den Dienſt des Vaterlandes zu ſtellen, ſo⸗ lange wird das Zentrum aus ſeinem ſtarken ſozialen Empfinden nicht die Hand dazu bieten, die Sozialdemokratie in eine von den bürgerlichen Parteien abgeſchloſſene einſame Oppoſition drängen zu laſſen.“ Man zweifelt daran, ob Dr. Spiecker hier die Sozialdemokrakie nicht ein wenig idealiſiert; jedenfalls ſcheint die Gegnerſchaft, die dieſe Auffaſſungen finden, im Zentrum immerhin recht ſtark geworden zu ſein. So beweglich ſchreibt nur der, der für ſeine Po⸗ ſition fürchtet. Die Politik und die Auffaſſung von Dr. Spiecker ſind aber guch die des früheren Reſchskanzlers Marx. Die Tagung der Liberalen Vereinigung Am morgigen Samstag tritt in Berlin die Liberale Vereinigung zu ihrer erſten Tagung zuſammen. Als ſie im vorigen Herbſt, bald nach dem Ausſcheiden der Schiffer, Keinath, Dominicus, Ger⸗ land aus der Demokratiſchen Partei, gegründet wurde, war man vielfach geneigt, darin einen feindſeligen Akt gegen die Gruppe zu ſehen, der dieſe Männer bislang angehört hatten. Das war die neue Bildung nun eigentlich nicht und ſollte es jedenfalls nicht ſein. Den Politikern, die ſich in der loſen Form der„Vereinigung“ zuſammen⸗ geſchloſſen hatten, ſchwebte ein anderes und höheres Ziel vor. Sie nahmen lediglich offen und gewiſſermaßen programmatiſch eine Auf⸗ gabe auf, an der hinter den Kuliſſen ſchon in den letzten 2 bis 3 Jahren von führenden Abgeordneten der Volkspartei wie der Demo⸗ kraten mit wechſelndem Geſchick und wechſelnden Ausſichten gearbei⸗ tet worden war. Sie wollten die getrennten und in der Vereinzelung immer mehr von der urſprünglichen Bahn Abirrenden wieder zu einander führen. Darin war ſchon einbegriffen, daß Kampf gegen den Kreis, aus dem ſie hervorgewachſen waren, unmöglich ihre letzte Loſung ſein konnte. Von Anbeginn ſtand es den Gründern feſt, daß der Eintritt in die Liberale Vereinigung nicht zugleich und keinesfalls notwendig den Austritt aus der Demokratie einzu⸗ ſchließen hätte.(Tatſächlich haben ihr von den erſten Anfänger Männer angehört, die gar nicht daran dachten, um deswillen aus der Demokratie auszuſcheiden). Man wünſchte, indem man beherzt das Panier der Einigung des Liberalismus, der ſeit Jahrzehnten in immer neuen Anläufen erſtrebten, entrollte, in beiden Parteien zu ſammeln, wer immer ähnlichen Gedanken anhing. In der Hetze der Wahlkämpfe, die nahezu ununterbrochen das letzte halbe Jahr erfüllten, inmitten der langwierigen Kriſen im Reich wie in Pr ißen, die neue Leidenſchaften aufrührten, hat es, was nicht verwunderlich ſein kann, zumeiſt an der Stimmung ge⸗ fehlt, dieſe Zuſammenhänge und Motive unbefangen zu würdigen. Jetzt, nach der Präſidentenwahl, bei der ſchlieſlich Demokraten wie Volksparteiler für Kandidaten an die Urne geführt worden waren, die nicht eigentlich ihre Kandidaten geweſen waren, ſcheinen die Dinge ſich langſam zu wandeln. Unter der Einladung für die Ta⸗ gung finden ſich, neben denen von Schiffer und Siemens, die Namen von Fiſchbeck und Dr. von Richter. Das will beſagen, daß angeſehene Führer der Demokratie wie der Volkspartei die Zeit für gekommen erachten, ernſthaft(und ohne Scheu vor etwaiger Miß⸗ deutung) darüber nachzuſinnen, wie der Zerſplitterung und Selbſt⸗ ausſchaltung des bürgerlichen Liberalismus zu wehren ſei. Die Fiſch⸗ beck und Richter ſpielen in ihren Parteien dabei keineswegs die Rolle der bekannten einen Schwalbe. Von der demokratiſchen Reichstags⸗ fraktion haben ſich bislang nach unſerer Kenntnis der Liberalen Ver⸗ einigung Kopſch und Sparrer angeſchloſſen, von der Volkspar⸗ tei die Abgeordneten Kahl, Keinath, Mittelmann. Andere, hüben wie drüben, ſtehen mit ihren Sympathien durchaus bei den Zielen der Liberalen Vereinigung. Möchten zunächſt nur noch den weiteren Verlauf beobachtend abwarten, manche auch wohl bloß mit ihren Wählerſchaften daheim zuvor ſich beraten. Alles in allem wird man ſagen dürfen: das Beginnen, das die Neunmalweiſen im Herbſt ſpöttiſch wegzulächeln gedachten, zieht von Tag zu Tag weitere Kreiſe. Vielleicht ſogar: es fängt an, ſich durchzuſetzen. Seit man knirſchend erlebt hat, wie ungeheuer ohnmächtig man wurde, wie man im Grunde nur noch„Einflußſphäre“ iſt des größeren, je nachdem ſozialdemokratiſchen oder deutſchnationglen Nachbars, dämmerte auch den Unentwegten in beiden Lagern leiſe die Erkenntnis, daß aus Selbſtausſchaltung eines ſchönen Tages Selbſtvernichtung werden könnte. Man braucht deshalb noch nicht zu glauben, daß morgen die große liberale Partei geboren werden wird. So ſchnell ſchießen ſelbſt dießreußen nicht mehr. Schon die alte nationalliberale und die alte Fortſchrittspartei haben nahezu 50 Jahre gebraucht, ehe ſie in der Gewitterſtimmung von Umſturz und Kriegsverluſt den Entſchluß faßten, ſich zuſammenzutun, den Le dann ſpäter doch nicht ausführten. Die Dinge ſind ſeither vielleicht noch komplizierter ge⸗ worden. Die Deutſche Volkspartei iſt nicht ohne weiteres die Fort⸗ ſetzerin der nationalliberalen, die Demokratie nicht einfach der frühere Fortſchritt. Hier wie dort haben ſich in den erſten Jahren der Re⸗ publik Elemente angeſiedelt, die überhaupt nicht mehr der alten liberalen Urheimat entſtammen. Damit mag es denn wohl zuſam⸗ menhängen, daß ſeltſame Theoretiker neuerdings der Volkspartei einzureden verſuchten, ſie müßte mit Leib und Seele ſich an die Deutſchnationalen verkaufen, auf daß wir auch in Deutſchland„das wechſelnde Spiel von feſten, in Regierung und Oppoſition ab⸗ wechſelnder Parteigruppen“ aufführen könnten. Das erinnert an die Art, wie man im Vorfrühling unſer Konſtitutionalismus die bel⸗ giſche„Muſtercharte“ pries und jeden ſtaatsrechtlichen Zuſtand für minderwertig erklärte, der nicht auf die Montesquieuſche Teilung der drei Gewalten und die„freie Municipalverfaſſung“ ſich gründete. In Wahrheit hat man, unter dem Druck der bunten Mannigfaltigkeit des modernen Lebens, inzwiſchen ſelbſt in England begonnen, von dem Zweiparteienſyſtem ſich zu löſen. In Deutſchland müßte die ge⸗ dankenloſe Nachahmung dieſes Syſtems mit der Knebelung aller Mächte freier Bildung enden. Die eigentümlichſten und ſtärkſten Schöpfungen des deutſchen Genius in den letzten 100 Jahren ſind abſeits von den Lagern der Extremen gewachſen. Auf dem Boden jenes auskömmlich lebenden mittleren Bürgertums, das, ſelber ein Produkt liberaler Auffaſſungen über Staat, Wirtſchaft und Geſellſchaft, in den großen Richtlinien, ohne immer es im Partei⸗ ſinne zu ſein, bis auf den heutigen Tag liberal geblieben iſt. Die deutſche Welt würde ärmer, wenn man dieſe Schicht atomiſierte, in⸗ dem man ſie zwei entgegengeſetzten Heerlagern überlieferte. Hier müßte ihre, als der zahlenmäßig ſchwächeren, beſondere Art früher oder ſpäter notwendig erdrückt werden. Die Vereinfachung des Parteiweſens aber würde allzu teuer bezahlt mit der Verſchärfung und der Siedehitze aller künftigen Parteikämpfe. Was wir bei der letzten Präſidentenwahl ſchaudernd erlebten, würde hinfort vermut⸗ lich zum Normaltyp innerpolitiſcher Auseinanderſetzungen in Deutſchland werden. Und darum nochmals: es wird Zeit, daß Volksparteiler und De⸗ mokraten ſich zu überlegen anfangen, ob die Gemeinſamkei⸗ ten bei ihnen nicht doch am Ende größer ſind als was ſie trennt oder zu trennen ſcheint. Die Liberale Vereinigung kann in der Be⸗ ziehung recht gut als Pfadfinderin und Wegbahnerin dienen. Um ſo eher, wenn ſie auch in Zukunft ſich frei zu halten weiß von dem Ehrgeiz, ſelber Partei zu werden. Auch als Sauer⸗ 5 bleibt unter Umſtänden geſchichtliche ee 1 Pifuf. B. ———— — 2. Seite. ANr. 224 ANeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe) Freitag, den 18. Mal 1922 De Löſung der Kompromiß der Regierungsparteien E Ohne Ankerſchied 25 v. H. verlangt Die Regierungsparteien im Reich haben für die Beratung der Aufwertungsgeſetze die folgenden Richtlinien vereinbart, für deren Annahme bei der dritten Lefung ſie ſichgegenſeitig nerpflichtet haben. 1. Der Aufwertungsbetrag(8 2 des Aufwerkungsgeſetzentwurfs) wird für alle Hypolheken und andere dringliche Rechte auf 25 v. H. erhöhk. 2. Der Aufwertungsbetrag von 25 v. H. iſt ohne Unter⸗ ſchied von Aufwertung und Zuſatzaufwertung einheitlich an der letzten Rangſtelle des alten Rechts einzutragen. Soweit der nach dem Verhältnis des berichtigten Wehrbeitragswertes zum gegenwärtigen Grundſtück herabgeſetzte Goldmarkbetrag der erſten Hypothek dieſen Aufwertungsbetrag überſchreitet, iſt dem Eigen⸗ tümer eine Eigentümer⸗Grundſchuld vorzubehalten. Der Rang der neueingetragenen Reichsmarkhypotheken, für Gold⸗, Rog⸗ genrenten und andere wertbeſtändige Hypotheken bleibt gewahrt. 3. Bezüglich der Verzinſung bleibt es bei der Regierungs⸗ vorlage. 4. Der Rückwirkungstermin wird bis zum 15. Juni 1922 zurückverlegt. Dabei iſt die Härteklauſel zweckentſprechend zu erweitern. Bei der Rückwirkung findet die Aufwertung nicht nur zur Hälfte, ſondern in voller Höhe des Aufwertungsbetrages ſtatt. 5. Der Aufwertungsſatz der Induſtrieobligationen wird für Altbeſitzer, d. h. für Perſonen, die bereits am 1. Juli 1920 Inhaber der Obligationen waren, um 10 auf 25 v. H. er⸗ höht. Die Erhöhung des Aufwertungsbetrages um 10 v. H. wird in der Form von Genußſcheinen gewährt, die folgende Rechte haben: Nachdem vom Reingewinn zunächſt ein Betrag von 6 Prozent an die Aktionäre als Dividende ausgeſchüttet iſt, wird der dieſen Betrag überſteigende Reingewinn folgendermaßen verteilt: Bei je⸗ dem Prozent über Dividende auf die Aktien müſſen 2 Prozent auf die Genußſcheine verwandt werden bis zu einem Höchſtbetrag von 6 Prozent des Betrages, auf den die Genußſcheine lauten. Von den auf die Genußſcheine entfallenden Beträgen werden Ausſchüttungen auf die Genußſcheine in Höhe der alten Zinsſätze der Obligationen gemacht. Der verbleibende Reſt wird zu Ausloſungen zu pari ver⸗ wandt, die wenigſtens jedes zweite Jahr erfolgen müſſen. Die er⸗ höhte Aufwertung kommt auch den Altbeſitzern zugute, deren Obligationen nach dem 14. Februar 1924 eingelöſt worden ſind. Im übrigen findet eine Rückwirkung bei der Aufwertung von Induſtrieobligationen nicht ſtatt. 6. Entſprechend der Höheraufwertung der Hypotheken auf 25 vom Hundert erhöht ſich auch das in§ 12, Abſatz 1 des Regierungsentwurfes vorgeſehene Maß für die Aufwertung an⸗ derer Vermögensanlagen auf 25 v. H. 7. Die Anleihen des Reiches werden durch eine neue Anleihe zum Satz von 5 v. H. abgelöſt. Der Teil der Ab⸗ Löſungsanleihe, der gegen Markanleihen alten Beſitzes ausgegeben Gegenbeſuche hindenburgs Reichspräſident v. Hindenburg ſtattete geſtern nachmittag dem Reichstagspräſidium im Hauſe des Präſidenten des Reichs⸗ kags einen Gegenbeſuch ab. Der Reichspräſident,. von Staatsſekretär Meißner begleitet, wurde vom Präſidenten Löbe, den Vizepräſidenten Bell und Gräf und den Schriftführern und Schriftführerinnen des Reichstags begrüßt. Darauf erwiderte der Reichspräſident den Beſuch der Vertretung des Reichsrats im Hauſe des preußiſchen Stagatsminiſteriums, wo ihn der preußiſche Miniſtervräſident Braun mit dem Staatsſekretär Weismann und den Geſandten und Bevollmächtigten der Länder zum Reichsrat empfingen. Sowohl am Reichstag wie in der Wilhelm⸗ ſtraße wurde der Reichspräſident von der Bevölkerung lebhaft be⸗ arüßt. *** 5 Eine ſtudenktiſche Demonſtration in Hannover Eein Artikel gegen Hindenburg als Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule von Hannover, den der Profeſſor an der Hochſchule, Dr. Leſſing, in einem tſchechiſchen Blatte veröffentlicht hatte, hatte unter der Studentenſchaft der Hochſchule ungeheure Erreaung verur⸗ ſacht. Die Studenten belagerten den Hörſaal des Dr. Leſſing. ſodaß dieſer zu den Vorleſungen nicht erſchien. Auswirkungen des Todes höfles + Das Verhalten der Gefängnisbehörden E Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach dem Stand der bisherigen Erörterungen hat man wohl allgemein das Gefühl gehabt, daß die Hauptſchuld an dem unglücklichen Ausgang des Falles Höfle den Gerichtsarzt Dr. Thiele träfe. Auf einem Vortragsabend des Inſtitutes für Sexualwiſſenſchaft hat nun geſtern ein Freund und Kollege Thieles eine Darſtellung der Angelegenheit gegeben, die ſie in einem ganzneuen Li cht e erſcheinen läßt. Darnach hat Dr. Thiele ſich lebhaft für eine humanere und ſachgemäßere Behandlung der erkrankten Unterſu⸗ chungsgefangenen eingeſetzt, hat aber anſcheinend bei ſeinen Vorge⸗ ſetzten dafür kein Verſtändnis gefunden. Im vorigen Jahre ſei ihm vom zuſtändigen Dezernenten eröffnet worden, es ſei aufgefallen und werde mißbilligk, daß Dr. Thiele zu weichherzig ſei bei der Prüfung der Haftfähigkeit. Thiele ſolle nicht ſo ängſtlich ſein, ſelbſt, wenn ein Todesfall vorkäme, ſei das unvermeidlich. Ferner ſei ihm von Geheimrat Crone als mediziniſchen Oberberater des Juſtizminiſteriums eröffnet worden, daß, wenn Thiele ſich nicht mehr als bisher als Gehilfe des Gerichts und lediglich als Arzt fühle, er ſtrafweiſe an ein weit entlegenes Zuchthaus verſetzt werden würde. Thiele hätte trotzdem einen Anſtaltsohrenarzt, einen Augen⸗ arzt und ein von ihm ſelber geſtiftetes Röntgeninſtitut im Kran⸗ kenhaus des Unterſuchungsgefängniſſes einzuführen vermocht. Mit allen ſeinen anderen Reformwünſchen ſei er bei der vor⸗ geſetzten Dienſtbehörde nicht durchgedrungen. Auf ſein Verlangen nach einem Aſſiſtenzarzt, ſei ihm geantwortet worden: Den ſolle er ſich bei einem Tagesgehalt von 15 Mark ſelber bezah⸗ len. Der Miniſterialrat beim Polizeipräſidium, der die Anſtalt in einem Wechſelkurs von höchſtens zwei Jahren einmal gründlich zu revidieren hätte, ſei dieſer Pflicht nie nachgekommen. Die durch die Inflationszeit bedingten Sparmaßnahmen ſeien trotz mehrfacher Anregungen von Thiele nach der Stabiliſterung der Mark nicht aufgehoben worden.„Auch heute hefänden ſich im Krankenhaus des Unterſuchungsgefängniſſes völlig haftunfähige Strafgefangene. Dr. Thiele ſelber ſei der Uebergeugung, daß der vielerörterte Geheimerlaß zu ſchweren Schädigungen der Kranken führen müſſe, die den Haftzweck weit überſchreiten. Als er aber in einem Aufſatz der Zeitſchrift für Tuberkuloſe dieſer Auf⸗ faſſung Ausdruck gegeben habe, ſei er disziplinariſch ge⸗ e maßregelt worden. In Sachen Höfle hätte Dr. Thiele immer wiedeg ſeit Mitte März darauf hingewieſen, daß ſchwere Geſund⸗ ſufwerkungsfrage iſt, wird durch Ausloſung zum doppelten Nennbetrag(anſtelle des einfachen) zuzüglich 5. H. des Auslöſungsbetrages für jedes Jahr ſeit dem Beginn der Ausloſung getilgt. Dieſe Tilgung ſoll inner⸗ halb von 30 Jahren(ſtatt 40 Jahren) durchgeführt werden, ſofern das Ergebnis der ſchwebenden Verhandlungen über die Steuer⸗ reform, den Finanzausgleich und den Reichshaushalt dies nicht un⸗ möglich macht. Die in der Regierungsvorlage vorgeſehene An⸗ leiherente fällt fort, die Vorzugsrente für die bedürftigen Anleihe⸗ beſitzer bleibt beſtehen. 8. Die Markanleihen der Länder werden in der glei⸗ chen Weiſe behandelt wie die Anleihen des Reiches. 9. Die Markanleihen der Gemeinden und Gemeinde⸗ verbände werden durch neue Anleihen zum Satze von 5. v. H. abgelöſt. Der Teil der Ablöſungsanleihen, der gegen Markanleihen alten Beſitzes ausgegeben iſt wird durch Ausloſung nicht zum einfachen, ſondern zum zweieinhalbfachen Nennbetrag zu⸗ züglich 5 v. H. des Ausloſungsbetrages von jedem Jahr ſeit dem Beginn der Ausloſung getilgt. Die Tilgungsdauer beträgt nach neuer Feſtſetzung der oberſten Landesbehörde 20 bis 30 Jahre. Die Gemeindeaufſichtsbehörde kann einen Treuhänder zur Wahr⸗ nehmung der Intereſſen der Anleihegläubiger beſtellen. Auf Antrag der Gemeinden oder eines Anleihegläubigers oder des Treuhänders iſt der er ſte Rückzahlungsbetrag bis auf 25 v. H. des Nennbetrages der abzulöſenden Markanleihen zu er⸗ höhen, ſofern dies dem Anleiheſchuldner nach ſeiner finanziellen Leiſtungsfähigkeit und unter Berückſichtigung ſeiner öffentlichen Aufgaben zugemutet werden kann. Die Entſcheidung über den An⸗ trag erfolgt durch die von der Oberſten Landesbehörde zu beſtim⸗ menden Stellen. Gegen deren Entſcheidung iſt die Beſchwerde an eine von der Oberſten Landesbehörde zu beſtimmende Beſchluß⸗ behörde innerhalb einer Friſt von einem Monat zuläſſig. Ueber die Entſcheidung zwiſchen Gemeindeanleihen alten und neuen Beſitzes Beſtimmungen zu treffen, bleibt den Ländern vorbehalten. Die Skellung der Reichsregierung Wie übereinſtimmend gemeldet wird, hat die Reichsregierung zu den vorſtehenden Richtlinien ihre Zuſtimmung erteilt. Nach der„D. A..“ gehen ſie ſogar zum größten Teil auf die Ini⸗ tiative Dr. Luthers zurück. In der heutigen Sitzung des Auf⸗ wertungsausſchuſſes will die Regierung ihren Standpunkt ver⸗ treten. * Die Mehrheit im Reichskag geſichert U Berlin, 15. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) An dem Kompromiß über die Aufwertung ſind beteiligt die Deutſchnationalen, die Deutſche Volkspartei, das Zentrum, die bayeriſche Volkspartei und die wirtſchaftliche Vereinigung, alſo eine Gruppe von 262 Abgeordneten, die im Reichstag 15 Mandate über die abſolute Mehrheit haben. Kommentare, die von deutſchnationaler⸗parlamentariſcher Seite ausgehen, bemühen ſich, nachzuweiſen, daß das Erreichte das höchſtmögliche ſei und daß man gut tue, mit dem Erreichten und Erreichbaren ſich zufrieden zu geben. Aller Streit wird trotzdem ſchwerlich aufhören. Der nun⸗ mehr tatſächlich erfolgte Austritt Dr. Beſt's aus der deutſch⸗ nationalen Partei und ſein Hinüberwechſeln zu den Völkiſchen iſt dafür ein Symbol. heitsſchädigungen Höfles, ſogar Geiſteskran kheit zu befürch⸗ ten ſei. Er hätte dann aus dem Verhalten des Unterſuchungsrichter und der Gerichtsbehörden den Eindruck gewonnen, daß die Gerichts⸗ behörden nicht davon abzubringen ſein würden, den Kranken in der Haft ſterben zu laſſen, und daß ihm dann ſchließlich als Arzt die Verantwortung zugeſchoben würde. Dieſe Angaben können weit über den Fall Höfle hinaus dem ganzen Proble meine neue und ſenſationekle Wendung geben. Zuvor wird natürlich abzuwarten ſein, was die ſo ange⸗ ſchuldigten Behörden und Regierungsſtellen zu antworten haben. Die Lage in Preußen Berlin, 15. Mai. Von unſerm Verliner Büro). In einigen Blättern wird die Lage in Preußen ſo dargeſtellt, als ob die Verſuche der Erweiterung der Regierungsbaſis bereits ſolchen Fort⸗ ſchritt gemacht hätte, daß man unmittelbar vor einer Neubil⸗ dumg der Regierung ſtehe. Solche Schilderungen eilen den Dingen beträchtlich voraus. Wenn auch nach der Ablehnung des Mißtrauensvotums gegen das Kabinett Braun die Bemühungen zur Ausweitung des Kabinetts fortgeſetzt worden ſind, ſo wird es ſich dabei doch, wie wir an dieſer Stelle bereits feſtſtellen konnten, nur erſt umneue Anſätze zu einer Verſtändigung handeln. Poſitives iſt jedenfalls bis zur Stunde nicht herausgekommen und es iſt, wie uns ſcheinen will, ein unangebrachter Optimismus, anzunehmen, daß jetzt, da der Landtag in die Ferien gegangen iſt, der Einigungspakt Hals über Kopf perfekt geworden iſt. Im Gegenteil ſpricht alles dafür, daß mit der Vertagung des Landtags auch die Preußenkriſe vertagt ſein wird. Wenn in der Zwiſchenzeit bis zum 9. Juni die Fühlungnahme fortgeſetzt werden ſollte, ſo wird ſie ſich jedenfalls in der Form von unverbindlichen Beſprechungen zwiſchen einzelnen Mittelsmännern der Fraktionen vollziehen. verfaſſungsänderungen in Bayern Die bayriſche Staatsregierung hat im Landtag einen Geſetz⸗ entwurf zur Abänderung einzelner Paragraphen der Verfaſſung eingebracht. Die wichtigſten Beſtimmungen der Vorlage ſind, daß auf Verluſt der Mitgliedſchaft des Landtages zu er⸗ kennen iſt, wenn Abgeordnete in gewinnſüchtiger Abſicht ihren Einfluß als Abgeordnete mißbrauchen, wenn Abgeordnete vorſätz⸗ lich geheime oder vertrauliche Mitteilungen aus den Plenar⸗ oder Ausſchußſitzungen unter Verletzung der Schweigepflicht zur Kennk⸗ nis eines anderen bringen, wenn Abgeordnete wegen Hoch⸗ oder Landesverrats oder Verrats militäriſcher Geheimniſſe rechtskräftig verurteilt wurden oder wenn ſie zu gewaltſamer Aenderung der Verfaſſung des Deutſchen Reiches oder des Freiſtaats Bayern auf⸗ fordern. In der Begründung des Geſetzentwurfes wird ferner ausge⸗ führt, daß die Regierung ein Verbot der Uebernahme von Aufſichtsratsſtellen durch Abgeordnete praktiſch für un⸗ durchführbar hält. Dagegen ſoll der Mißbrauch ſolcher Verbindun⸗ gen durch den Geſetzentwurf verhindert werden. Neue Contumacialverurteilungen Wie dem„Journal“ aus Namur gemeldet wird, hat das dorlige Kriegsgericht geſtern den Oberſtleutnant v. Roques vom 77. Hannoveraniſchen Infanterieregiment wegen angeblicher 316 Er⸗ ſchießungen und 240 Brandſtiftungen, die den Tod von 14 Menſchen zur Folge gehabt hätten und zu Beginn der deutſchen Beſetzung in Thamies ſtattgefunden haben ſollen, in contumgciam zum Tode verurteilt und ebenſo den Major von Gärtner vom 5. Garde⸗Grenadier⸗Regiment, der angeblich 7 Perſonen erſchoſſen und 4 Muſeen unter dem erſchwerenden Umſtand in Brand geſteckt haben ſoll, daß eine Frau dadurch den Tod gefunden hoebee Aus dem Keichstag Der Reichstag beriet geſtern die verſchiedenen internationalen Arbeitsübereinkommen, ſoweit ſie ihm zur Ratifizierung vorliegen. Nach kurzer Debatte nahm das Haus ſämtliche vorlie⸗ genden internakionalen Uebereinkommen an, ebenſo einige Ent⸗ ſchließungen, die die Reichsregierung auffordern, für die gleichberech⸗ tigte Behandlung Deutſchlands einzutreten. Es folgte eine längere Geſchäftsordnungsdebatte über die Tagesordnung der heutigen Sitzung, die ſich um einen Antrag des Sozialdemokraten Keil drehte, den Antrag des Aufwertungsaus⸗ ſchuſſes auf die Tagesordnung zu ſetzen demzufolge die Regierung erſucht wird, baldigſt einen ſetzentwurf vorzulegen, der im tereſſe der Aufwertung eine Sonderbeſteuerung der neu entſtandenen Vermögen ſowie derjenigen Vermögen, die während der Inflation einen Zuwachs erfahren haben, feſtſetzt. In der Abſtimmung wurde der ſozialdemokratiſche Antrag mit 155 gegen 148 Stimmen abge⸗ lehnt. Dann trat Vertagung auf Freitag nachmittag 2 Uhr ein. Das Unglück im Korridor Polniſche Befriedigung über das Schiedsgerichtsurteil Die vorläufige Entſcheidung des Danziger Schiedsgerichtes über die Eiſenbahnkataſtropbze bei Stargard. in der das deutſch⸗volniſche Schiedsgericht den Zuſtand der Giſenbahnſtrecke als nicht verantwortlich für das Unglück anſieht, wird in Warſchau mit aroßer Vefriedigung aufgenommen. Einige Blätter ſind allerdinas eifrig bemüht, die polniſche Eiſenbahnverwaltung als muſterhaft hin⸗ zuſtellen. Sie wiſſen nicht nur von Attentatsverſuchen auf einzelnen Eiſenbahnlinien zu berichten, ſondern auch von beſonders dazu aus⸗ gebildeten Attentätergruppen. die aus Moskau nach Polen geſchickt würden, um militäriſche und Verkehrsobjekte zu ſprengen. Enkſchädigung für die Hinterbliebenen Das deutſche Verkehrsminiſterium und die polniſche Re⸗ gierung haben ſichbereiterklärt, den bedürftigen Angehöri⸗ gen der bei dem Eiſenbahnunglück im polniſchen Korridor ums Leben gekommenen Perſonen vorläufige Entſchädigungen auszuzahlen, deren Berechnung nach dem Entſcheld des Schiedsgerichtes erfolgen wird. der Autounfall Pöhners Die Correſpondenz Hoffmann meldet halbamtlich: Nach einer von der Telegraphen⸗Union verbreiteten Mitteilung des Rechtsbet⸗ ſtandes der Frau Pöhner behauptet dieſe, ihr Mann habe nicht durch den Autounfall, ſondern aus Anlaß des Unfalls durch einen berbrecheriſchen Anſchlag den Tod gefunden. Die Be⸗ hauptung der Frau Pöhner iſt der Staatsanwaltſchaft ſchon vor einiger Zeit bekannt geworden. Sie hat deshalb damals ſofort die Exhuminierung und gerichtliche Oeffnung der Leiche veranlaßt, die am 2. Mai 1925 ſtattfanden. Die Leichenöffnung ergab mit einer jeden Zweifel ausſchließenden Gewißheit, daß Pöhners Tod durch den Sturz aus dem Kraftwagen verurſacht wurde. Mit voller Si⸗ cherheit konnte feſtgeſtellt werden, daß die Leiche keine nicht von dem Sturz herrührenden Spuren einer gewaltſamen äußeren Einwir⸗ kung aufwies. Im übrigen muß der Abſchluß des gegen den Führer und Autobeſitzer anhängigen Strafverfahrens abgewartet werden, bevor zu ſeinem Ergebnis Stellung genommen werden kann. Nach ſeinem Abſchluß wird der Oeffentlichkeit reſtlos Auf⸗ klärung gegeben werden. Die„Münchener Zeitung“ etwa an einer abgelegenen Stelle zugetragen, ſondern auf über⸗ ſichtlichem Gelände, gleich außerhalb der Ortſchaft Feldkirchen bei Weſterham. Der Vorfall wurde, dem Blatt zufolge, übrigens von Kirchgängern beobachtet. 10 Minuten ſpäter war bereits der prak⸗ tiſche Arzt, Dr. Biller, von Feldkirchen an der Unglücksſtätte. Er hat, wie das Blatt erfährt, für die Annahme der Frau Pöhner, daß ihr Mann einem verbrecheriſchen Anſchlag zum Opfer gefallen ſei, nicht den geringſten Grund. 1 Letzte Meloͤungen Flugzeugabſtürze N —Rom, 15. Mai. Auf dem Flugplatz Contocelle ſtürzte Palol ein Anſalto⸗Flugzeug aus etwa 100 Meter Höhe ab. Der Pilot ein zur See, ſowie der Beobachter wurden ſofort getötet. — Paris, 15. Mai. Nach einer Blättermeldung iſt geſtern in Chartres ein Flugzeug mitten auf dem Fiſchmarkt ab⸗ geſtürzt. Der Flieger, ein Leutnant Simon, hatte die Stadt in 800 Meter Höhe überflogen und dabei allerlei Kunſtſtücke mit dem Flugzeug vollführt. Als er den Apparat ſenkrecht herunterfallen ließ, um ihn dann wieder zu fangen, gelang ihm dieſes nicht, un das Flugzeug ſtürzte mit e Geſchwindigkeit zu Boden, wo es vollkommen zerſchellte. Der Flieger war ſofort tot. Schwerer Autounfall — Rom, 15. Mai. Geſtern ereignete ſich in der Nähe von Arezzo ein ſchwerer Autounfall, dem deutſche Pilger zum Opfer fielen. Ein Autobus, der von Florenz nach Rom fuhr, ſtieß an einer Kurve mit einem ihm entgegenkommenden Automobil zu⸗ ſammen, in dem ſich mehrere Amerikaner befanden. Der Zuſam⸗ menprall war ſo heftig, daß beide Wagen vollſtändig zertrümmert wurden. In dem Autobus befanden ſich eine Anzahl deutſcher Pilger, die auf der Reiſe nach Rom begriffen waren. Einer da⸗ von, der Kaufmann Auguſt Meyer aus München, war auf der Stelle tot. Ein deutſcher Geiſtlicher, A. Huber aus Mün⸗ chen, wurde ſehr ſchwer verletzt nach einem in der Nähe gelegenen Bauernhof verbracht, wo er bald darauf ſtarb. Neues ſchweres Eiſenbahnunglück — Berlin, 15. Mai. Nach einer Moskauer Meldung der„Voſſ. Ztg.“ iſt der Rigaer D⸗Zug in der Mittwoch Nacht unweit von Moskau entgleiſt. Der Speiſewagen und ein Wagen zweiter Klaſſe ſind vollſtändig zertrümmert. Zehn Perſonen wurden ge⸗ tötet und 30 verletzt. Unter den Paſſagieren ſollen ſich mehrere Reichsdeutſche befunden haben. — Kriedrichsfeld. 15. Mai. Geſtern vormittag kreuzten ſich ein von Edingen und ein von Neckarhauſen kommendes Auto. Im glei⸗ chen Augenblick llef auch ein Knabe um die Ecke. Der von Edingen kommende Chauffeur fuhr, da er nicht mehr ausweichen konnte. auf den Gehwea in einen Gartenzaun binein. Der Gartenzaun und ein Teil des Autos wurde zertrümmert. Der Junge trug eine und einen Nervenchock davon. Die Schuld trifft nie⸗ mand. —, Malland, 15. Mai. In der königlichen Villa in Monza wurde beim Verladen einer großen Kiſte in der das Haupt der Me⸗ ii war, der bekannte Majolika⸗Künſtler Mengaron! getötet. Kachtrag zum lokalen Teil * Das Frankdenkmal wurde wie uns mitgeteilt wird, in ver⸗ gangener Nacht mit roter Farbe beſchmlert. *Verhaftung eines Defraudanten. Aus Kaiſerslautern wird gemeldet: Der Poſtdefraudant, Hllfspoſtſchaffner Ludwig Schäfer von hier, der unter Mitnahme von über 12 000/ flüch⸗ tig gegangen war, wurde geſtern in Hardenburg, wohin er von Mann heim aus eine Autofahrt unternommen hatte, verhaftet. Er in bereits ein Geſtändnis abgelegt. Seit einiger Zeit hielt er ſich 1 Ludwigshafen und Mannheim auf, machte mit einer Geſellſchaft, 175 er ſtets zechfrei hielt, ganze Tagestouren mit dem Auto un Zahli auch den Autofahrer, der zugleich Beſitzer iſt, nicht ſchlecht. Er ga 155 ſich als der Sohn eines reichen Geſchäftsmannes aus Kaiſerslaute 5 aus und wollte ſich demnächſt verloben. Die Geſeing Braut 85 deren Mutter befanden ſich ebenfalls in der Geſellſchaft. Wie h hört, ſoll Schäfer bei ſeiner Feſtnahme einige hundert Mark 19 über 100 amerikaniſche Dollar bei ſich gehabt haben. Schäfer wurd in das Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert. teilt mit, daß der Unfall ſich nicht * 75 * — Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 224 TFrettag, den 18. mai 1925 Duas leue Reichsgeſetz Nachdem am 3. April d. J. im Reichstag nach langwierigen Verhandlungen das Geſetz über den 15 rundſchule zuſtande gekommen iſt, erſcheint eine zuſammen⸗ Shende Orientierung über die ganze Frage für Elternhaus und chule geboten. Die Löſung der Schul⸗ und Bildungsfragen war Sache der einzelnen Bundesſtaaten. Durch die Weimarer erfaſſung vom 11. 8. 19 hat nun das Reich das Recht erhalten, größerer Vereinheitlichung in den Ländern im Wege der Geſetzgebung Grundfſätze für das Schulweſen aufzuſtellen. Ar⸗ tikel 146 der neuen Reichsverfaſſung beſagt:„Das öffentliche Schulweſen iſt organiſch auszugeſtalten. Auf einer für alle ge⸗ meinſamen Grundſchule baut ſich das mittlere und höhere Schul⸗ weſen auf. Für dieſen Aufbau iſt die Mannigfaltigkeit der Lebens⸗ berufe, für die Aufnahme eines Kindes in eine beſtimmte Schule ſind ſeine Anlage und Neigung, nicht die wirtſchaftliche und geſell⸗ ſchaftliche Stellung oder das Religionsbekenntnes ſeiner Eltern maßgebend.“ Die erſte geſetzgeberiſche Frucht der durch dieſe Ver⸗ faſſungsbeſtimmung geſchaffenen Kompetenz des Reiches iſt das Reichsgrundſchulgeſetz bom 28. April 1920. Seine mich⸗ ligſten Beſtimmungen lauten: „die Volksſchule iſt in den vier unterſten Jahrgängen als die ir alle gemeinſame Grundſchule, auf der ſich auch das mittlere und höhere Schulweſen aufbaut, einzurichten. Die Grundſchulklaſſen Eſtufen) ſollen unter voller Wahrung ihrer weſentlichen Aufgabe als Teile der Volksſchule zugleich die ausreichende Vorbildung für den unmittelbaren Eintritt in eine mittlere oder höhere Lehranſtalt gewährleiſten. Die beſtehenden öffentlichen Vorſchulen und Vor⸗ ſchulklaſſen ſind alsbald aufzuheben. Als Vorſchulklaſſen gelten die für Kinder in den erſten drei Schulpflichtsjahrgängen be⸗ ſtimmten Klaſſen an mittleren und höheren Lehranſtalten ſowie ſelbſtändig beſtehende zur Vorbereitung für den Eintritt in eine mittlere oder höhere Lehranſtalt dienende Für private Vorſchulen gelten die gleichen Vorſchriften. rivat⸗ unterricht für einzelne Kinder oder gemeinſamer Privatunter⸗ richt für Kinder mehrerer Familien darf an Stelle des Beſuchs der Grundſchule nur ausnahmsweiſe in beſonderen Fällen zugelaſſen werden. Der geſamte Abbau der Vorſchulen und Vorſchulklaſſen muß ſpäteſtens zu Beginn des, Schuljahres 1924½)5 abgeſchloſſen ſein.“ Dieſes Reichsgeſetz, das die vierjährige Vereinigung der Kinder aller Volkskreiſe und ⸗ſchichten in der gemeinſamen Grundſchule feſtſetzt, fand in der Oeffentlichkeit anſcheinend keine ſonderliche Beachtung. Brachte doch die Forderung eines vier⸗ jährigen vorbereitenden Kurſes für die höheren Schulen für ver⸗ ſchiedene der deutſchen Länder, z. B. für Sachſen und Bayern und für einzelne preußiſche Provinzen, wie Rheinland und Weſt⸗ falen, nichts Neues. In andern Ländern freilich und in den meiſten Propinzen Preußens forderte das neue Geſetz von gewiſſen Be⸗ völkerungskreiſen das Aufgeben der tief eingewurzelten Gewohn⸗ heit, ihre Kinder abſeits von der öffentlichen Elementarſchule in beſonderen Schulen und Zirkeln und zwar in drei Jahren unmittelbar für die Erforderniſſe des Lehrgangs der höheren Schule in den Kulturtechniken des Leſens und Schreibens und in den Grundlagen des Rechnens unterrichten zu laſſen. Dieſe Kreiſe be⸗ gannen bald auf die mannigfachſte Weiſe die klaren Beſtimmungen des Geſetzes zu umgehen und entfachten eine geſchickte, von gewiſſen Lehrerkreiſen unterſtützte Agitation zur Abänderung des Geſetzes. Gegen dieſe Verſuche wandte ſich 1922 der jetzige preuß. Unter⸗ richtsminiſter Dr. Becker in einem Aufſatz„Grundſchule und Elternſchaft“ mit nicht mißzuverſtehenden Ausführungen:„Die Uebergangszeit bis zur endgültigen Regelung dieſer Frage wird ſehr erſchwert durch den Verſuch vieler Eltern, das Grundſchulgeſetz zu umgehen, indem ſie ihre Kinder entweder auf Grund ärztlichen Atteſtes zu Hauſe treibhausartig hochzüchten oder ſie zwar in die Grundſchule ſchicken, aber mit eee nachhelfen, um das vierjährige Penſum in drei Jahren zu erledigen und dann über die pädagogiſche Unmöglichkeit zu jammern, ihre doch bereits ſexta⸗ reifen Kinder in der Grundſchule belaſſen zu müſſen. Wer ſo handelt, verſündigt ſich an ſeinen Kindern. Geſetz iſt Geſetz, und in einem Rechtsſtaat werden die Geſetze durch⸗ geführt, mögen ſie auch dem Egoismus einzelner unbequem oder gar unvernünftig erſcheinen.“ Die 1921 vom Reichsminiſterium des Innern herausgegebenen Richtlinien für die Durchführung des Grund⸗ ſchulgeſetzes laſſen ſich in klarer Sprache über die kinder⸗ tümliche Geſtaltung der vier jährigen Grundſchule aus und wenden ſich ſcharf gegen alle Verſuche der Umgehung und der laxen Auslegung des Geſetzes. Für die Eltern, die immer noch für das Wichtigſte anſehen, ihre Kinder ſchon nach drei Jahren in die höhere Schule zu bringen und ein viertes Jahr in der Grundſchule als„verloren“ betrachten, ſeien folgende Gedankengänge aus den „Richtlinien“ herausgehoben:„Die vier erſten Schuljahre haben ein eigenes Ziel und ein einheitliches Arbeitsgebiet. Ihr Ziel iſt die allmähliche Entfaltung der kindlichen Kräfte aus dem Spiel⸗ und Bewegungstrieb zum ſittlichen Arbeitswillen, der ſich innerhalb der Schulgemeinſchaft betätigt. Ihr einheitliches Arbeits⸗ gebiet iſt die aufnehmende und geſtaltende Erfaſſung der räum⸗ lichen und geiſtigen Kinderheimat unter beſonderer Berückſichtigung Das Alte iſt nicht immer ſchlecht, Das ihr zerbrecht! Das Neue war zu ſelten echt, Das ihr verſprecht! Caeſar Flaiſchlen. ** 4 Der achtzigjährige dietrich Schäfer Geheimrat Profeſſor Dr. Dietrich Schäfer, der berühmie Neſtor der deutſchen Hiſtoriker, begeht am 16. Mai in Berlin⸗Steg⸗ litz in erfreulicher geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 8 0. Ge⸗ burtstag, heute wie einſt zu lebendigem, ſchlagkräftigem Ein⸗ greifen in den öffentlichen Tagesſtreit über die Staatswohlfahrt herzhaft bereit. Hanſeate von Geburt, ein Sohn des Stadtſtaates Bremen, war er 15 dort Volksſchullehrer, ſtudierte dann aber in Jena, Hei⸗ de berg und Göttingen, nahm 1870/71 am Feldzuge gegen Frank⸗ reich als Kriegsfreiwilliger glühend teil und wurde nach dem Kriege in ſeiner Vaterſtadt Gymnaſiallehrer. 1877 wurde er als außer⸗ ordentlicher Profeſſor für mittelalterliche Geſchichte nach Jena be⸗ rufen, wurde dort 1883 ordentlicher Profeſſor und wirkte als ſolcher an den Univerſitäten Breslau, Tübingen und Heidelberg. Dort wurde er Mitglied der Erſten Kammer der badiſchen Landſtände(1896—1903), folgte aber 1903 dem ehrenvollen Rufe nach Berlin als Nachfolger von Scheffer⸗Boichorſt, Vor wenigen Jahren iſt er nach ſegensvoller Lehrtätigkeit, die nur einen il ſeiner hochwertigen Lebensarbeit ausmachte, von der Profeſſur zurückgetreten, hat aber ſowohl ſeine Forſchertätigkeit wie ſeine ge⸗ wichtige ſchriftſtelleriſche Miſſion leiſtungskräftig fortgeſetzt. An Ehrungen hat es ihm nicht gefehlt. Er iſt u. a. Mitglied der Aka⸗ demien der Wiſſenſchaften zu Berlin, Göttingen, Oslo, Stockholm. Upſala, Kopenhagen und Ehrendoktor der Rechte, auch Ehrendoktor Univerſitäten Oslo und Groningen. Sein hochverehrter großer Lehrer war Heinrich v. Treitſchke, den er in Heidelberg hörte. Ihm verdankt Schäfer ſeine früh erworbene hohe politiſche Bildung, und auch des Meiſters leidenſchaftsvolle Vaterlandsliebe übertrug ſich auf ihn. Ganz im Sinne Treitſchkes hat Schäfer von jeher Streben darauf gerichtet, das hiſtoriſch⸗politiſche Denken und Fühlen des deut⸗ n Volkes mit vaterländiſchem Geiſte und Leiſtungswillen zu durchdringen. Seine erſten Schriften gingen von der heimiſchen nſe aus und beſchäftigten ſich mit ihrer Handelspolitik und ihren eziehu-gen zu Dänemark. Er wurde auch dazu berufen Dahl⸗ manms große Geſchichte Dänemarks mit mehreren Bänden fortzu⸗ ſetzen. Er hat ferner die„Württembergiſchen Geſchichtsquellen“ in Von Dr. phil. u. Dr. med. iber die Grundſchule h. c. Sickinger, Mannheim der Pflege des kindertümlichen ſprachlichen Ausdrucks und der planmäßigen Schulung von Auge und Hand durch eigene werktätige Arbeit, ſowie durch Beobachtung von Natur, Ar⸗ beit und Arbeiksſtätten. Daneben iſt die körperliche Erziehung be⸗ ſonders durch Spielen, Turnen, Wandern und je nach Jahreszeit und Alter durch Baden, Rodeln und Eislauf und andere körper⸗ liche Betätigung zu pflegen. So ergibt ſich ein Geſamtunterricht als Unterbau, der ſich allmählich gliedert in heimatkundlichen Sach⸗ unterricht mit Ausdrucks⸗ und Arbeitsübungen, Sprachunterricht, Rechnen, Geſang, Zeichnen, Turnen und Werkunterricht. Durch dieſe Zielbeſtimmung aus der kindlichen Entwick⸗ lung mit dem Ausgleich zwiſchen ihr und den Kulturforderungen ſchafft die Grundſchule aus ihrem Weſen ſelbſt heraus die Grund⸗ lage für jede weiterführende Bildung, auch für die höhere Schule, ohne dabei mit der ihr weſensfremden Aufgabe belaſtet zu werden, eine Vorſchule für fremdſprachigen Unterricht zu ſein.“ Dieſe Zielſetzung für die Arbeit der vier erſten Schuljahre ent⸗ ſpricht durchaus den Ergebniſſen der neueren wiſſenſchafklichen Jugendkunde hinſichtlich der Art und des Tempos einer geſun⸗ den Entfaltung der kindlichen Kräfte im 6. bis 10. Lebens⸗ jahr, worauf ich ſchon in dem Aufſatz„Eine Gewiſſensfrage für die Eltern“(Neue Mannheimer Zeitung Nr. 135) mit Nachdruck hin⸗ gewieſen habe. Ueber die durch einen naturgemäßen Grundſchulunter⸗ richt geforderte Dauer von vier Jahren beſtimmen die„Richt⸗ linien“ klipp und klar:„Eine Sonderung der Schüler innerhalb der Grundſchule zu dem Zwecke, beſtimmte Sondergruppen auf den Eintritt in die höhere Schule vorzubereiten, darf nicht erfolgen. Die Aufnahme in eine mittlere oder höhere Schule iſt ausnahms⸗ los erſt nach Erfüllung der vier jährigen Grundſchulpflicht ge⸗ ſtattet. Die Verſuche, die Grundſchulpflicht durch Zirkel und Familienſchulen zu umgehen, widerſprechen dem§ 4 des Reichs⸗ grundſchulgeſetzes, nach dem Privatunterricht für einzelne Kinder oder Kinder mehrerer Familien als Erſatz der Grundſchule nur ausnahmsweiſe und in beſonderen Fällen zugelaſſen wird. Dieſen Umgehungen des Geſetzes haben die Länder entgegenzutreten. In der Üebergangszeit während des Abbaues der öffentlichen Vor⸗ ſchulen können die Landesregierungen zulaſſen, daß Kinder aus allen Schulgattungen(Vorſchulen, Volks⸗ und Privatſchulen) noch nach drei Schulpflichtsjahren in mittlere und höhere Schulen auf⸗ genommen werden.“ Dieſe zuletzt angeführten, bis 1925 geltenden Uebergangs⸗ beſtimmungen reizten die Anhänger eines nur dreijährigen Schul⸗ beſuchs vor Eintritt in die höhere Schule, eine geſetzliche Feſt⸗ legung dafür zu erlangen, daß einerſeits der Lehrgang der höheren Schule auch künftig neun Jahre dauere, daß aber andererſeits zur Erlangung der Hochſchulreife in drei + neun Jahren Einrich⸗ tungen in der öffentlichen Grundſchule für begabte, körperlich und ſeeliſch geſunde Schüler geſchaffen werden, damit dieſe das Penſum der Grundſchule ſchon in drei Jahren bewältigen. Die zahlreichen in der Sache beim Reichstag eingelaufenen Eingaben ſowie die Anträge der einzelnen politiſchen Parteien verwies das Plenum im Februar ds. Is. an den„Ausſchuß für das Bildungsweſen“. Die ausgedehnten und kampferfüllten Beratungen in dieſem Ausſchuß verdichteten ſich zu einem kurz gefaßten Geſetzentwurf, der dann zu langen Verhandlungen im Plenum am 21. März, 1. und 3. April Veranlaſſung gab. Schließlich wurde das Geſetz über den Lehrgang der Grundſchule mit den Stimmen der Rechten, des Zentrums und der Bayeriſchen Volkspartei in folgen⸗ dem Wortlaut angenommen:§ 1: Der Lehrgang der Grundſchule umfaßt 4 Jahresklaſſen(Stufen). Im Einzelfalle können beſonders leiſtungsfähige Schulkinder nach Anhören des Grundſchullehrers unter Genehmigung der Schulaufſichtsbehörde ſchon nach dreijähriger Grundſchulpflicht zur Aufnahme in eine mittlere oder höhere Schule zugelaſſen werden.—§ 2: Das Geſetz tritt mit dem Tage der Ver⸗ kündigung in Kraft.“ Bei den entſcheidenden Verhandlungen im Reichstag teilte das Reichsminiſterium des Innern mit, es werde mit den Ländern dar⸗ über in Verbindung treten, in welcher Weiſe die Beſchlüſſe des Reichstags zur gelangen ſollen. Der Vertreter Würt⸗ tembergs verſicherte, ſeine Regierung lege den größten Wert darauf, daß ſich alle Länder über die Aute ührtngede ene ungen einigten, ſie behalte ſich einen entſprechenden Antrag vor In welcher ich tung ſich bei dieſer in Ausſicht genommenen Einigung die einfluß⸗ reichſte der Länderregierungen, die preußiſche, einſetzen werde, läßt ſich mit großer Wahrſcheinlichkeit aus dem Umſtande vermuten, daß Preußen ſofort nach dem Zuſtandekommen des neuen Reichsgeſetzes Einſprache gegen erhob, die dann freilich vom Reichsrat abgelehnt wurde. m Reichstag ſelbſt hatte der Vertreter der preußiſchen Unterrichtsverwaltung die von dieſer eingenommenen Stellung folgendermaßen begründet: Wir ſind darin wohl einig, daß die Grundſchule vier jährig iſt und bleibt. Die preußiſche Unterrichtsverwaltung hat den Wunſch, daß die Grundſchule un⸗ geſtört arbeiten kann, ſie bringt ihr ein ganz beſonderes Ver⸗ ſtändnis entgegen, weil von der Entwicklung der Grundſchule auch die Entwicklung der Volksſchule abhängt. Im Dezember 1923 hat der damalige preußiſche Unterrichtsminiſter noch einmal eine Aus⸗ nahme zugelaſſen, um Uebergangsſchwierigkeiten aus dem Wege zu dreibändiger Arbeit zu erſchließen begonnen. Indes auf dieſen, aus archivaliſchen Studien hervorgegangenen Werken beruht natürlich nicht Schäfers zeitgeſchichtliche e gründet ſich viel⸗ mehr auf die ſtattliche Zahl wertvoller iften, in denen er dem Gedanken Ausdruck gibt, daß zwiſchen deutſchem Volkstum und deut⸗ ſcher Kultur ſich ein unzertrennliches Band knüpft mit dem deutſchen Staatsweſen, daß der Staat notwendig iſt zu deren glückhafter Auf⸗ rechterhaltung. Aus treudeutſcher Denkweiſe entſtanden Werke wie „Das deutſche Nationalbewußtſein im Lichte der Geſchichte“(1884),„Das neue Deutſchland und ſeine Kaiſer“ (1888),„Deutſchland zur See“(1897),„Die politiſche und militäriſche Bedeutung der Großſtädte“(1905),„Kolonialgeſchichte“(1903),„Das Bauernhaus im Deutſchen Reiche“(1904), die vieles Aufſehen er⸗ regende„Weltgeſchichte der Neuzeit“, die viele Auflagen erlebte, die zweibändige„Deutſche Geſchichte“„Unſer Recht auf die Oſtmarken“, die geſchichtliche Einleitung zu dem großen Werke„Die deutſche Oſtmark in Wort und Bild“ und„Das deutſche Volk im Oſten“(1915), eine Serie von Abhandlungen zur Verkehrs⸗ und Seegeſchichte,„das Leben Bismarcks“ und„Zu Moltkes Gedächtnis“; und dann die Kriegsſchriften„Sein oder Nichtſein, des Deutſchen Reiches Schickſalsſtunde“,„Deutſchland und Frankreich“, 8 85 und Volk“,„Deutſchland und England in See⸗ und Welt⸗ geltung“. Mit mannhafter Entſchiedenheit und Beharrlichkeit, mit wuch⸗ tiger Beweiskraft verficht er deutſches Recht, deutſches Anſehen, deutſche Freiheit, deutſche Ehre und deutſche Volkswohlfahrt, die zu keinen Zeiten ſo großen Gefahren ausgeſetzt waren wie in unſerer trüben Gegenwart. Manchen Politikern im Reiche ſteht er mit küh⸗ lem Mißtrauen gegenüber um ihrer beſorgniserregenden Mutloſigkeit, Schwachherzigkeit und zaudernden Vorſatzloſigkeit willen. Das deutſche Volk muß das klare und feierliche Bild unverbrüchlicher ge⸗ raffter und geſtraffter nationaler Gemeinſchaftsmacht darbieten. Die verfänglichen Hirngeſpinſte von ewigem Frieden und von einem Weltbunde, die Idee des Klaſſenkampfes ſind die gefährlichſten Waffen für unſere Verderber und Urfeinde. In dieſen Bahnen möchte der greiſe Erforſcher der deutſchen Volksſeelengeſchichte heute ſein Volk gelenkt wiſſen zu einem neuen Daſein großen Schoffens nach überharten Kämpfen. Wenn an ſeinem Ehrentage von ſeinen Schülern, Freunden und Verehrern eine Dietrich Schöfer⸗ Stiftung errichtet und in ſeine Meſſterhände gelegt wird, die es reiferen Studierenden erleichtern ſoll, ſich in der vaterländiſchen Ge⸗ ſchichte in ſeinem Sinne und Geiſte zu widmen, ſo wird damit zum Ausdruck gebracht, daß das weite Auswirken ſeiner im Nationalen murzelnden Hochgedanken innerhalb unſerer Volkheit guf gutem Wege iſt. P. Wkeo. ——————ů ů— räumen. Dieſe Ausnahme ſteht jedoch in keinerlei Zuſammenhang mit den Beſtrebungen, welche die vierjährige Dauer der Grundſchule antaſten wollen. Die preußiſche Unterrichtsverwaltung lehnt auch heute die Schaffung von beſonderen Einrichtungen in der Grund⸗ ſchule ab; ſie ſteht durchaus nicht etwa dem Gedanken einer be⸗ ſonderen Förderung der Begabten ablehnend gegen⸗ über, ſie iſt aber der Meinung, daß die Mängel, die ſich aus einem unnatürlich ſtarren Klaſſenſyſtem für die Ausnahmefälle von beſonders begabten Kindern ergeben, nicht für die Grund⸗ ſchule allein, ſondern für die Schulen insgeſamt einſchließlich der höheren Schule in berechtigtem Maße abgeſtellt werden müſſen. Dieſe Haltung der preußiſchen Unterrichtsverwaltung iſt päda⸗ gogiſch vollauf gerechtfertigt. Es iſt ſchlechterdings widerſinnig, daß eben die gleichen Anträge, die für den ſchnelleren Aufſtieg der Tüch⸗ ligen in der Grundſchule kämpfen wollen, denſelben Begabten während ihres Aufenthalts in der höheren Schule jede beſchleunigte Aufſtiegsmöglichkeit nehmen, indem ſie die Dauer der höheren Schale ausnahmslos auf neun Jahre feſtgelegt zu ſehen wünſchen, wie⸗ wohl dort ein ſchnellerer Aufſtieg deswegen eher möglich wäre, weil in dem fortgeſchritteneren Alter der Schüler Stärke und Richtung der Begabung ungleich ſicherer zu erkennen ſind und weil die Bil⸗ dung von Studiengruppen auf der Oberſtufe der höheren Schule mannigfache Gelegenheit zur Begabungsdiagnoſe bietet. Für die Entſchiedenheit der preußiſchen Unterrichtsverwaltung gegen Um⸗ biegungen des Reichsſchulgrundgeſetzes ſprechen auch die„Aus⸗ führungsbeſtimmungen“, die von ihr unverzüglich nach Schaffung des neuen Geſetzes über den Lehrgang der Grundſchule erlaſſen worden ſind:„Entſprechend dem Wortlaut des neuen Geſetzes und den Abſichten des Geſetzgebers wird an der bisherigen vier jährigen Dauer der Grundſchule grundſätzlich nichts geändert; Zweck und Ziel des neuen Geſetzes beſteht allein darin, unter ganz be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen die Möglichkeit zu ſchaffen, im Einzel⸗ fall bei beſonders leiſtungsfähigen Schülern ſchon nach dreijährigem Grundſchulbeſuch den Uebergang in weiterführende Schulen zu⸗ zulaſſen. Dieſer vorzeitige Uebergang muß auf einzelne Fälle und beſonders leiſtungsfähige Kinder beſchränkt bleiben, wo⸗ bei nicht die durch häusliche und private Vorbereitung außerhalb der Grundſchule erfolgte Aneignung bloßer Kenntniſſe und Fertig⸗ keiten(nach dem Muſter der früheren Vorſchule), ſondern die ge⸗ ſamte Veranlagung des Kindes den Ausſchlag gibt. Die in Frage kommenden Kinder haben ſich dabei wie die vier⸗ jährigen Grundſchüler einer beſonderen Prüfung zu unterziehen. Ausgeſchloſſen von der Möglichkeit des vor⸗ zeitigen Uebergangs ſind naturgemäß alle Kinder, die auf Grund ihrer körperlichen Leiſtungsfähigkeit vom Grundſchulbeſuch befreit werden mußten, die Prioatunterricht(Einzelunterricht oder in Familienſchulen) erhalten. Die Entſcheidung über die vor⸗ zeitige Aufnahme liegt in den Händen der ſtaatlichen Schulaufſichts⸗ behörde. Die Regierung entſcheidet in jedem Falle endgültig.“ Auch die badiſche Unterrichtsverwaltung wird nunmehr die immer wieder hinausgeſchobene Neuregelung des Uebertritts aus der Grundſchule ſowie des organiſchen An⸗ ſchluſſes des Lehrgangs der höheren Schule an den vier ſährigen Lehrgang der Grundſchule in Angriff zu nehmen und dabei auch das Zuſammenwirken von Grundſchule und höherer Schule zwecks ſorgfältiger Ausleſe der für die höhere Schule in Betracht kom⸗ menden Kinder grundſätzlich zu regeln haben. Nach der miniſte⸗ riellen Bekanntmachung über die Aufnahme von Schülern in die unterſte Klaſſe der höheren Schulen vom 6. 3. 25 und nach den Ausführungen des Unterrichtsminiſters in ſeinem Buche„Die Weſensgeſtalt der deutſchen Schule“ im Abſchnitt über die Dauer der Grundſchule darf angenommen werden, daß ſich die Auf⸗ faſſung der badiſchen Unterrichtsverwaltung im weſentlichen mit derjenigen der preußiſchen Unterrichtsverwaltung decken wird. NraftradHummi Versagt die Der für sind aufeinander angewiesen. Bereifung, tritt Sturzgefahr ein. das Kraftrad speziell konstruierte ist zuverlässig, griffig und elastisch; auf ihm fährst Du sicher. 2 2 + „Badiſche Heimat (Zur Landesverſammlung in Pforzheim vom 16.— 18. Mai.) Wie der Garten Deutſchlands breitet ſich unſer badiſches Land vom Main bis zum Bodenſee am rechten Ufer des Rheins aus und im Schmuck ihrer Laubwälder oder im Dunkel der Tannen be⸗ gleiten es die Berge des Odenwaldes und des Schwarzwaldes. Lieb⸗ wert uns das Land, liebwert auch die Menſchen, die es bewohnen. Als einziges Beſitztum aus unſerem fürchterlichen Niederbruch iſt es uns erhalten. Und dieſes köſtliche Beſitztum gilt es nun weiter zu hegen und zu ſchützen. Wir wollen es immer mehr kennen und lieben lernen, wir wollen es in ſeiner Eigenart auch vor Ein⸗ griffen und Zerſtörung bewahren, kennenlernen in ſeiner lebendigen Dichtung und Kunſt, 85 alten Bauwerken, Orts⸗ und Städlebildern, ſeinen Bergen und Tälern, der Verſchiedenheit ſeiner Volksſtämme, ihren Sitten und Gebräuchen, Sagen und Legenden, Mundarten und Frachten. Durch Verttefung in Geſchichte und Eigenleben unſerer Heimat und Eintreten für ihre Eigenart wollen wir auch die Ideale wieder finden, die uns ſo bitter nottun in ſchwerer Zeit. Das ſebe die Aufgaben, welche ſich der Landesverein Badiſche Heimat geſeizt hat. Er ſucht ſie zu erfüllen, indem er mit Wort und Schrift 5 klärend und mahnend für ſeine Ideale zu werben ſucht.(Mein Hei⸗ matland, Jahreshefte diſche Heimat, Ekkhart⸗Johrbuch, Kalender für das Badner Land und Heimatblätter vom Bodenſte zum Main ſind die Veröffentlichungen.) Aus drei Vereinen, drei Grupen, iſt der„Landesverein Badiſche Heimat“ hervorgegangen(Verein für Volkskunde, für Ländliche Wohlfahrtspflege, für Heimat⸗ und denkmalſchutz), am erſten Januar 1909 gegründet und nach§ 55 des Bürgerlichen Ge⸗ ſetzbuches eingetragen worden. Der Hauptſitz des Landespereins iſt Freiburg i. Br. Der Verein ſetzt ſich zuſammen aus Einzel⸗ und körperſchaftlichen Mitgliedern und aus denen der Orksgruppen. Die Organe des Vereins ſind der 1. Landesvorſitzende(Uaſv. Prof. Dr. Eugen Fiſcher, Freiburg i. Br.), der Engere Ausſchuß, der Lan⸗ desausſchuß, die Landesperſammlung. Ortsgruppen beſtehen bis heule gegen 50 im ganzen Lande, und eine weitere iſt in dieſen Tagen im beſetzten Gabiet, in Trier gegründet worden der bereſts über 70 Badener angehören. Die Mitgliederzahl betru⸗ im Jahre 1914 über 1000 und iſt bis heute auf über 13 000 angewachſen, eine erfreu⸗ liche Zunahme, die zeigt, wie erwünſcht und erſtrebeuswert die Per⸗ breiterung und Vertiefung von Heimatforſchung und Heimatpflege Heimatkunde und Heimatliebe iſt. Der Landesdereim Vadiſche Hei⸗ mat wird auch ferner bemüht ſein, den Mitgliedern die überall, auch im Ausland, anerkannten Jeitſchriften(Schriftleſter Herrmann Eris Buſſe, Freiburg i..), zu einem möglichſt niederen Jahresbeitrag zy liefern. Jeder Badener ſollte Mitglied werden und ſo auf ſeine Weiſe dazu beitragen, in alle Zukunft Badens Eigenart zu ſchützen. 1— — —— 4. Seike. Nr. 224 Neue Mannhe'mer Feitung(Mittag⸗Nusgabe) „„„ Freitag, den 15. mal 1923 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Das„Deutſche Muſeum für Meiſter⸗ werke der Natkurwiſſenſchaft und Tech⸗ nik in München— Das Eiſenbahn⸗ unglück bei Pr.⸗Stargard im Polniſchen Korridor— Die Wunderbauwerke der heißen Quellen— Das Inſtitut für Radiokunde, Bremen.— Allgemeine Büro-Ausſtellung in Berlin— Der japaniſche Farbenholzſchnitt im 17. und 18. Jahrhundert— Das letzte Bild des japaniſchen Dampfers„Keifuku Maru“ — Beginn der Segelflugſaiſon— Bilder vom Tage. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ 2 5 0 . Mk. ſchließlich Bilderbeilage. monatlich Städtiſche Nachrichten Der ſtädtiſche voranſchlag für 1025 Die„Voranſchläge über die Einnahmen und Ausgaben der ſtädtiſchen Kaſſen für das Rechnungsjahr 1925“ liegen uns nunmehr in einem 281 Folioſeiten ſtarken Bande vor. Der Oberbürgermeiſter hat von der vor dem Kriege üblichen Einleitung, in der die Finanz⸗ lage unſerer Stadt unter Abwägung der Einnahmen und Aus⸗ gaben einer kritiſchen Würdigung unterzogen wird abgeſehen. Man darf annehmen, daß dieſer Ueberblick bei der Generaldebatte erfolgen wird, vorausgeſetzt, daß die Fraktionen ſich nicht wieder dahin ſchlüſſig werden, ſofort in die Einzelberatung einzutreten. Wie wir hören, ſollen die Voranſchlagsberatungen in der Woche vor Pfingſten erfolgen. Die Geſamteinnahmen und-ausgaben ſind auf 41 510 800 M.(mehr 29 641 000.) errechnet. Im einzelnen ſind u. g. folgende Zuſchüſſe erforderlich: Hauptverwaltung 1718 200 Mark(mehr 575 500.), Ruhegehälter, Ruhelöhne, Witwen⸗ und Waiſenverſorgung 2 254 700 M.(mehr 1738 700.), Hochbauamt 342 600 M.(mehr 51000.), Maſchinenamt 198 600 M.(mehr 83 600.), Tiefbauamt 65 200 M.(mehr 7400.), Vermeſſung und Vermarkung 133 800 M.(mehr 47 200.), Polizeikoſten 849 700 M.(mehr 209 400.), Oeffentlicher Arbeitsnachweis 375 600 M.(weniger 45 500.), Schulen 6773 000 M.(mehr 1 583 500.), Förderung der Kunſt, der Wiſſenſchaft, der Stadr⸗ geſchichte, edler Unterhaltung 1312 400 M.(753 900.), Feuerſchau und Löſchweſen 416 900 M.(106 600.), Wohlfahrtspflege 6 409 000 M.(mehr 2 410 000.), Entwäſſerung 127 000 M.(mehr 127 000.), Oeffentliche Bäder und Bedürfnisanſtalten 245 500 M. (mehr 76 300.), Wohnungspflege 2 230 800 M.(mehr 525 700 Mark), Förderung der Leibesübungen 210 000 M.(mehr 189 500 Mark), Oeffentliche Straßen, Wege und Brücken 2 285 000 M.(mehr 1177 000.), Einrichtung der öffentlichen Straßen und Wege 365 000 M.(171800.), Oeffentliche Anlagen, Brunnen, Schmückung der Stadt 526 600 M.(mehr 164 500.) Verſchiedene Poſten weiſen auch einen Ueberſchuß auf. An der Spitze ſtehen die Steuern und Umlagen, die den Etat ausbalanzieren müſſen, mit 14 515 000 M.(mehr 3 008 900.). Erwähnenswert ſind weiter: Ertrag und Koſten der Gemeinde⸗ gebäude 3 862 200 M.(weniger 4300.), Erträgniſſe der ſtädt. Werke, Beiträge von Anſtalten, Zuſchüſſe an Werke und Anſtalten 609 100 M.(weniger 264 300.), Oeffentliche Abgaben 7 741 000 M.(mehr 1807 100.). Auf Einzelheiten des Voran⸗ ſchlags kommen wir noch zurück. Sch. Beſuch der Keißinſel durch den Sürgerausſchuß Durch den Waldpark ſauſten geſtern in der vierten Nachmit⸗ tas sſtunde eine Anzahl Autos. Radler und Fußgänger, die auf dem Fahrweg zur Seite treten mußten, waren über dieſe„ver⸗ botene Erſcheinung“ nicht wenig erſtaunt. Man ſah mißbilligende Rienen. Zur Aufklärung und zur Verhütung von entrüſteten „Briefen an die Neue Mannheimer Zeitung“ ſei verraten, daß das Fahrverbot von ſtädtiſchen Autos übertreten wurde, die zur Be⸗ förderung des Bürgerausſchuſſes von der Endſtation der ſtädtiſchen Straßenbahn in der Waldparkſtraße bis zum Haupteingang der Reißinſel dienten. Der Beſuch des Mannheimer Naturſchutzparkes durch die Stadtväter und Stadtmütter in corpore war ſchon im Vorjahre geplant. Die Abſicht wurde aber damals dermaßen ver⸗ wäſſert, daß man davon Abſtand nehmen mußte. Geſtern hatte man umſomehr Glück. Das Wetter hätte nicht herrlicher ſein kön⸗ nen. Für die ſtark einſtündige Inſelwanderung war die Tem⸗ peratur allerdings ein wenig zu hoch. Mancher ſchlug ſich vor⸗ zeitig in die Büſche, um zum Rendezvousplatz auf kürzerem Wege zu gelangen. Die Sammlung der nach und nach eintreffenden Damen und Herren— die Park⸗ und Anlagenkommiſſion und die Kommiſſion zur Förderung der Leibesübungen hatten ebenfalls Einladung er⸗ halten— erfolgte in der Apfelallee, die mit den letzten Blüten die Gäſte grüßte. Die Wanderung, die, als man mit keinen Nachzüglern mehr rechnen konnte, von hier aus angetreten wurde, erfolgte unter Führung des Oberaufſehers Kohl zunächſt an der Rhein⸗ ſeite entlang.„Der Bürgerausſchuß auf dem Kriegspfade!“ rief ein Spaßvogel, als man auf ſchmalen Jägerpfaden im Gänſemarſch in die Dſchungel der Inſel eindrang. Die Forſchungsreiſe trug aber keineswegs kriegeriſchen Charakter, im Gegenteil, ſo friedlich haben wir noch nicht dem Oberbürgermeiſter Gefolgſchaft leiſten ſehen, der ſich mit an der Spitze des langen Zuges befand. An der Stelle, wo das Strandbad hergerichtet werden ſoll, ſobald das nötige Kleingeld vorhanden iſt, wurde das„Meer“ erreicht. Vorher hatte man ſchon einige Badende aufgeſtöbert. Wie flüſſiges Metall gleißte die breite Waſſerfläche in der prallen Nachmittagsſonne. Aus der Ferne grüßte der Turm der Kirche von Mundenheim. Auf der weiteren Wanderung, die ſich in der grünenden und blühenden Wildnis ſehr genußreich geſtaltete, gelangte man zunächſt zum „Kaiſerwörth“, der kleinſten der drei Wieſen, die insgeſamt eine Fläche von 20 Hektar umfaſſen, während die Inſel insgeſamt 100 Hektar groß iſt. Wenn man bedenkt, daß der Luiſenpark eine Fläche von 33 Hektar einnimmt, kann man ſich einen Begriff von der Größe der Inſel machen. Der Waldpark umfaßt 105 Hektar. Die Wanderung erſtreckte ſich beinahe bis zum nördlichen Ende der Inſel. Man wandte ſich dann dem Bellenkrappen zu, der, wie wir dieſer Tage mitteilten, das Aufſchüttmaterial für neue Straßen im Lindenhofgebiet abgeben ſoll. Ganz entzückend präſentierte ſich die zweite Wieſe, an der eine Apfelallee noch in voller Blüte ſtand. Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß auf der Inſel 1200 Obſtbäume, darunter 750 Apfelbäume, ſtehen, die im Vorjahre 250 Zentner Aepfel lieferten. Das geſamte Erträgnis bekommt das ſtädtiſche Krankenhaus. Die Sonne ſtand ſchon ziemlich tief im Weſten, als die Ent⸗ deckungsreiſenden auf der größten Wieſe, die allein 13 Hektar um⸗ faßt, beim Jagdhäuschen anlangten, das Geheimrat Reiß, der letzte Beſitzer der Inſel, im Sommer in dieſer wundervollen länd⸗ lichen Abgeſchiedenheit immer einige Wochen bewohnte. Lang⸗ geſtreckte Tafeln luden die ermüdeten Wanderer zum Ausruhen ein. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer beſtimmte den Charakter und die Länge der Reden. Seine Ausführungen beſchränkten ſich auf drei lapidare Sätze: 1. Warum ſind wir heute da? Wir ſind da, um uns zu freuen. 2. Was wollen wir hier? Wollen wir nur ſelbſt⸗ ſüchtig ſein?(Allgemeines Nein.) Alſo wollen wir uns Alle freuen. 3. Was machen wir, daß Alle ſich freuen? Das zu löſen, ſind Sie dal Dieſe ebenſo launige wie vorbildlich kurze Rede löſte allgemeine Befriedigung aus. Da Dr. Kutzer zugleich bekannt ge⸗ geben hatte, daß weitere Reden verboten ſeien, ergriff nur noch Prof. Föhner das Wort zu kurzen Darlegungen über die Ge⸗ ſchichte der Inſel, die Ludwigshafener Beſitz geworden wäre, wenn die— Holländer nicht dagegen proteſtiert hätten. Die Ausfüh⸗ cungen klangen in der Bitte aus, die Reißinſel als Naturſchutzpark zu erhalten. Unter dieſen Umſtänden kann von einer Freigabe für die Allgemeinheit keine Rede ſein. Vielleicht läßt ſich aber doch noch ein Ausweg Wie wäre es mit Führungen gegen ein geringes Eintrittsgeld? Die Inſel iſt namentlich in dem herrlichen Maien⸗ gewande für jeden Naturfreund eine Sehenswürdigkeit. Wann die Letzten die Heimfahrt angetreten haben, vermögen wir nicht zu ſagen, da wir zu denen gehörten, die aufbrechen mußten, als die Sonne noch nicht untergegangen war. Um 7 Uhr ſchwelgten wir noch in Naturgenüſſen. Eine Stunde ſpäter waren wir bei Frau Muſica zu Gaſt. Wie habens doch die Journaliſten gut, ſie ſind überall dabei, wird der geſchätzte Leſer ausrufen. Worauf zu ant⸗ worten iſt, daß es auch zu viel des Guten geben kann. Wer zwei⸗ felt daran im Mai 19252 Sch. * *Ferliakeitsprüfung für Stenographen aller Syſteme. Wir wei⸗ ſen nochmals darauf hin, daß das bei der Handelskammer Mannheim beſtehende Stenographiſche Prüfungsamt am kommenden Sonntag. 17. Mai, wieder eine ſtenographiſche Prüfung abhält. Alles Weitere im Sekretckiat der Handelskammer. veranſtaltungen Theaternachricht. Das Gaſtſpiel Albert Baſſermann⸗ wird zwei Abende umfaſſen. Zur Aufführung gelangt Sonntag, den 17. Mai„Die Wildente“ mit Baſſermann als Hjalmar Ekdal und am 18. Mai das Schauſpiel„Der Schöpfer“ von Hans Mül⸗ ler. Baſſermann ſpielt die Rolle des Profeſſor Dr. Schumacher. Leider machen es anderweitige Verpflichtungen unmöglich, eine Wie⸗ derholung der Abende ſtattfinden zu laſſen. Die genannten Werke kommen ſomit nur einmal zur Aufführung.— Unter der Spielleitung von Alfred Landory finden die Vorproben für die Operette„Gräfin Maritza“ ſtatt.— Am Sonntag, den 17. Mai, wird im Nibelungenſaal des Roſengartens die Oper„Rienzi“ von Richard Wagner mit Alfred Färbach in der Titelpartie gegeben. 3 Mannheimer Gaſtſpiel der Hartung-Bühne. Heinrich George tritt heute zum letzten Male und zwar in der Rolle de⸗ „Chriſtian Maske“ in Sternheims„1913“ auf. Plötzliche Erkran⸗ kungen im Perſonal haben die rechtzeitige Aufführung„Die lebende Maske“(Heinrich IV.) von Luigi Pirandello unmöglich; emacht. Die Hartung⸗Bühne verabſchiedet ſich deshalb in 2 Aufführungen der „König in Tamara“, Schauſpiel in 3 Akten von Knut Hamſum, in der die Hauptrolle von Carl Ebert vom Staatstheater Berlin, Maria Koppenhöfer, Eliſabeth Lennartz, Gillis v. Rappard und Heinz Hilpert geſpielt werden. 8 Orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Das Programm für das Sonntag, den 17. Mai abends 8 Uhr beginnenden Orgelkon⸗ zertes von Arno Landmann iſt dem neueren Schaffen gewidmet. Unter Mitwirkung von Jane Freun d⸗Nauen kommen Geſänge von R. Strauß, Wolf und Brahms zum Vortrag. An Orgelwerken ent⸗ hält das Programm Regers große Phantaſie über Bach, ein Andante von C. Franck und Landmanns Paſſacaglia Es⸗dur. Der Eintritt iſt frei. Rommunale Chronik Der Voranſchlag der Stadt Ludwigshafen gegen 6 Stimmen angenommen OLudwigshafen a. Rh., 14. Mai. In verhältnismäßig kurzer Zeit, in nicht ganz 35 Stunden, wurde der Voranſchlag der Stfüdt Ludwigshafen für das Jahr 1925/26 vom Ple⸗ num des Stadtrats, der zu einer Sitzung zuſammentrat, durchge⸗ ſprochen und angenommen. hatten ſich Tage zuvor die einzelnen Ausſchüſſe mit dem Voranſchlag ſehr eingehend unterhalten und ihn auf eine Baſis geſtellt, von der man annehmen konnte, daß eine Zuſtimmung im allgemeinen erfolgen konnte. Nun iſt er unter Dach und Fach. Verſchiedene dringende Vorlagen, die man noch gerne unterbringen wollte, mußten unter den Tiſch fallen, ſie ſind aber nicht aufgehoben, ſondern nur aufgeſchoben. Der diesjährige Etat hat, wie ſchon an dieſer Stelle mitgeteilt, im allgemeinen die in den letzten Jahren übliche Form beibehalten. Nach den Ausführungen des Ober⸗ bürgermeiſters ſchließt der Voranſchlag in Ausgaben und Einnahmen mit 21 845 960 ab gegenüber 15 862 030 im Vorjahre. Das be⸗ deute eine prozentuale Zunahme der Bruttoabſhlußſummen von 36 Prozent nicht aber 38 Prozent wie das die pfälziſche Kreisregie⸗ rung in ihrer Lohnſummenſteuerentſchließung ausrechnet. Die Kreis⸗ regierung gehe überhaupt in ihrer Stellungnahme der Ablehnung der Lohnſummenſteuer von ganz falſchen Geſichtspunkten aus. Man habe bereits bei der bayer. Staatsregierung Proteſt hiergegen eingelegt und hege die beſtimmte Erwartung, daß die Staatsregierung hier einen andern Standpunkt einnehme, als wie die pfälziſche Kreisre⸗ gierung, die anſcheinend glaube, daß die Stadt Ludwigshafen in Geld ſchwimme(). Wie der Oberbürgermeiſter in ſeiner VBudgetrede. d. ausführte, iſt der Voranſchlag abgeglichen, äußerlich, aber nich innerlich. Dies gehe aus einer einfachen Erwägung hervor. Der Syndikus des Bayeriſchen Städtebundes habe mit dem Miniſterium des Innern eingehend über die Ausgeſtalkung der ſtädtiſchen Voran⸗ ſchläge für das laufende Edatjahr verhandelt. Die Geſchäftsſtelle teilt hierüber unterm 16. April 1925 mit:„Bei den Verhandlungen int Staatsminiſterium des Innern wurde eine Einigung dahin erzielt, daß gegen die Aufſtellung von Halbjahres⸗Vora nſchlägen ſeitens des Miniſteriums grundſätzlich keine Erinnerung erhoben wird, wei die Ausgeſtaltung der wirtſchaftlichen und Finanzverhält⸗ niſſe für die Zeit nach dem 1. 10. 1925 noch ſo ſehr im Dunkeln liegt, daß nicht einmal eine Schätzung der Einnahmen für dieſe Zeit mög⸗ lich iſt. Es dürfen nach der beſtehenden wirtſchaftlichen Kriſis die Einnahmen aus öffentlichen Steuern und Abgaben in der Regel— vorbehaltlich beſonderer örtlicher Verhältniſſe— nicht in der Höhe eingeſetzt werden wie ſie für 1924 tatſächlich eingegangen ſin b in de rRegel muß man 10—15 Prozent in Abzug bringen. Der 15 nanzausgleich der ab 1. 10. 1925 kommt iſt unſicher; jedenfalls iſ ſoviel ſicher, daß Reich und Land das ernſte Beſtreben haben, die Gemeinden möglichſt zuſchmälern. Dies iſt ouich der ous⸗ geſprochene Zweck der Umgeſtaltung des Finanzausgleichs— ent⸗ ſprechend einer bekannten Aeußerung im Dawes⸗Gutachten. Es muß — Leſtkonzert ͤer Mannheimer Liedertafel Aus Anlaß des 85. Skiftungsfeſtes ö Ein vortrefflicher, ſtimmungsvoll verlaufener Feſtabend, würdig der hohen Jubiläumsziffer wie der zielbewußt feſtgehaltenen. wohl⸗ bekannten Tradition des durch alle Nöte der Vergangenheit aufrecht hindurchgegangenen Vereins liegt hinter uns. Brahms und Waaner: das war die Vortragsfolge. Früher wäre das ohne Erörterung gar nicht möglich geweſen, heute, nachdem gans andere Kampfesrufe die Muſikluft durchdringen, können wir uns nur freuen, neben einem der ſtärkſten und tiefſten Werke von Brahms etwas aus Wagners Werk⸗ ſtatt(im beſten Wortſinn) zu hören. Brahms Rhapſodie aus der Harzreiſe von Goethe“ bildet neben dem Schickſalslied, dem Triumphlied und dem Parzengeſana die bedeutſamſte Schöpfung des„Meiſters“ für Chor und Orcheſter außer dem Requiem. Merkwürdig erſcheint die Bezeichnung„Rhayſodie“, die ſich dem Gehalt des Werkes nach mit der urſprünglichen Bedeutung dieſes Wortes deckt: Rhavſodien nannte man Bruchſtücke aus epiſchen Dichtungen, ganz ſo wie bier ein ſolches gegeben iſt: allerdings hat Brahms auch drei ſeiner Klavierſtücke als Rhapſodien bezeichnet. Das Fraament aus Goethes, ſtets mit der Ehrfurcht vor etwas Geheimnisvollem betrachteter. Harzreiſe verlangt ſtärkſte Hingabe aller Vortragenden. Vor allem der Kontraſt. den die weibliche Altſtimme zu den ibren Vortraa geleitenden Tenören und Bäſſen bildet. will zur rechten MWirkung gebracht werden. Der Verein hatte es ſich deshalb zur Aufgabe gemacht. eine der Feier entſpre⸗ chende Soliſtin zu verpflichten: und in der Tat hätte er keine wür⸗ digere Vertreterin finden können als die binreichend bekannte Altiſtin der Berliner Staatsoper, Kammerſängerin Emmy Leisner. Das herrliche Brahmswerk wuchs durch ihre beiſpieſſoſe Sorweränität in eine id⸗ale Sphäre lauteſter Geſtaltung. Die ſpielende Bewältiaung der außerordentlich ſchwierigen Intervalle erſchien ebenſo ſelbſtver⸗ ſtändlich wie das gegenſötlich feine Zuſammengehen mit dem Chor. der dem Charakter des Werkes in jedem Sinn entſprach. Die wun⸗ dervolle Steſſe. mit das ſchönſte, erareffendſte Klanabild des ganden Braßhms„Iſt auf deinem Pralter..“ fand eine wahrhaft, vrächtige Geſamtwiedergabe. zu der das Nationaltheater⸗Orcheſter einen weſentlichen Teil beitrua. Die Fauſtouvertüre Richard Wagavers ſchlug die Brfck⸗ zum zweiten FTeil des Programms. Seine Mitte naßmen die fünf Weſendoncklieder in der Transvoſition fſir Altſtimme. Daß dieſe Lieder nicht in der Inſtrumentierung Felix Mottls vorgetragen werden kannten, wäre nicht ſo traaiſch geweſen, menn der aus der Not helfende Flügel den klanalichen Erforderniſſen entſnrochen hätte. Die uad wieder in vober Wirkungskraft erklingende Stimme der Altiſtin war von dieſen„Begleit“⸗umſtänden nicht beeinflußt: ſie ſchuf wieder Klangbilder von ſtärkſter Beſeeltheit, die in den„Träumen“ beſon⸗ ders vertieft erſchien. Der Beifall. der nach den einzelnen Liedern nicht auf eine Summierung am Schluß warten wollte, verband dies mit einer begeiſterten Steigerung⸗ „Das Liebesmahl der Apoſtel“., der auf den„Parſifal“ vorbereitende Zeuge aus der Tannhäuſerzeit. iſt als„bibliſche Szene“ von Wagner für die damals von ihm geleitete Dresdner„Liedertafel“ aus Anlaß eines Feſtes komponiert. Dies Zuſammentreffen hat viel⸗ leicht zur Wahl dieſes Werkes bewogen, das den Chor auf einer be⸗ merkenswerten Höhe des Stimmaterials und der Intonation zeigte. Die fleißige Vorarbeit war in allen Teilen deutlich ſpürbar: die Sän⸗ ger waren ſich der Schwieriakeiten des Werkes wohl bewußt und ſetz⸗ ten ſich deshalb umſo mehr für eine ſachgemäße Wiedergabe ein. Ueber welch vorzügliche Stimmen dieſe Vereinigung verfügt. zeigten die zwölf Baſſiſten. die für den Geſana der Apoſtel auserſehen waren und ihn mit reichſtem Ausdrucke wiedergaben. Das geſamte Klanabild blieb packend von Anfang bis Ende. Die im Original für Tenor und Baß vorgeſehenen Stimmen aus der Höhe waren mit Frauenſtimmen beſetzt. was der Wirkung des Ueberganges zum Einſetzen des Orche⸗ ſters(bei der Ausgießung des Heiligen Geiſtes) keinen Abbruch tat. Hatte der Chor beim a capella⸗Geſang ſeine Kraft und Fülle bewieſen, ſo erkannte man in dem Zuſammengehen mit dem äußerſt wirkungs⸗ voll ſpielenden Orcheſter ſein vorzügliches muſikaliſches Einfühlungs⸗ vermögen. Das Ganze war voll gelungen! Dieſer Erfola iſt nicht zuletzt dem ſich ganz für die Sache einſetzenden Leiter Guſſta v Mannebeck zu danken, der mit dieſer Veranſtaltung einen Be⸗ fähigungsnachweis erbracht hat, über den man ſich aufrichtig freuen darf. Die Liedertafel ſelbſt kann mit Stolz auf dieſen ſchönen, von echtem künſtleriſchen Geiſt getragenen Feſtabend zurückblicken, dem eine zahlreiche, den Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz füllende Zuhörerſchar beiwohnte. Oberbürgermeiſter Dr. Kuker und Bürgermeiſter Dr. Walli bemerkte man unter den Erſchie⸗ nenen. Der Bedeutung des Vereins für das kulturelle Leben unſerer Stadt entſprach das Feſtkonzert in ſeder Weiſe, deshalb wollen wir nicht davon Abſchied nehmen. ohne der Liedertafel auch von dieſer Stelle aus unſern Glückwunſch zu dem ſeltenen Feſte Kunſt und wiſenſchaf % Brof. Bernhard Butterfack 7. Ein bekannter Vertreter der älteren Münchener Landſchaftskunſt, der Maler Profeſſor Bernhard Butterſack, iſt im 68. Lebensjahre in Icking(Iſartaſ) einem ſchweren Nervenleiden erlegen. Er war 1858 zu Liebenzell in Würt⸗ temberg geboren als Sohn eines Pfarrers, beſuchte die Oberrealſchule in Stuttgart und die dortige Kunſtakademie unter Prof. Baiſch, dann die Akademie in Karlsruhe. Von 1884— 1889 und nach einer drei⸗ jährigen Tätigkeit in Schleißheim wieder von 1891— 1899 ſchaffte er in München, dann in Haimhauſen bei Dachau, wo er auch eine Malſchule leitete. Naturwärme, Gemüt und maleriſche Freude mit heimatkünſtleriſchem Zug haben ſeine Landſchaften ausgezeichnet, in denen die oberbayeriſche Hochebene ein Spezialgebiet war. Butterſack war Mitglied des Deutſchen Künſtlerbundes, der Berliner und der Münchener Sezeſſion, 115 deren Mitbegründer und langjähriges Ausſchuß⸗ und Jurymitglie 00 5 der Heidelberger Univerſität. Prof. Dr. jur. Alexander Graf zu Dohna hat den Ruf an den Lehrſtuhl für Strafrecht, Zivilprozeß und Strafprozeßrecht an der Univerſität Kiel als Nach⸗ folger des emeritierten Geh. Juſtizrats G. Kleinfeller zum Beginn des Winterſemeſters 1925/6 angenommen.— Graf Dohna iſt über ſeine erfolgreiche rein akademiſche Lehrtätigkeit hinaus vielfach mit der Bürgerſchaft in Berührung gekommen. Dohna war früher Reichstagsabgeordneter für Königsberg und iſt ein ſehr tätiges Mit⸗ glied der Deuͤtſchen Volkspartei. Er hat durch die verbindliche, aus⸗ gleichende, Gegenſätze überbrückende Art ſeines Weſens oft verſöhn⸗ lich gewirkt, ſo daß ſein Scheiden auch außerhalb des Kreiſes ſeiner Schüler, Kollegen und vielen Freunde ſehr bedauert wird. Vom Schiller⸗Nationalmuſeum in Marbach. Am 9. Mai, dem 120. Todestag Schillers, fand in Stuttgart die Jahresverſamm⸗ lung des Schwäbiſchen Schillervereins ſtatt, der an dieſem Tag auf 30 Jahre ſeines Beſtehens zurückblicken konnte. Die diesjährige Vereinsgabe, eine reich illuſtrierte Schrift über das Schiller⸗National⸗ muſeum in Marbach, das der Verein geſchaffen hat und erhält, führt durch die ſtändige Ausſtellung des Muſeums, die in Hand⸗ ſchriften, Briefen, Bildniſſen und Erinnerungsſtücken das Leben und Schaffen Schillers in einem einzig daſtehenden Geſamtbild zur Anſchauung bringt und an Schiller angeſchloſſen das ganze reiche Schrifttum aus ſeinem Heimatland. Der Jahresbericht des Vor⸗ ſitzenden, Geheimrat Profeſſor Dr. v. Güntter, konnte wieder eine Reihe ſchöner Bereicherungen der Sammlungen aufführen. Des 50. Todestages vor Möricke wird im Schiller⸗Nationalmuſeum dur eine den ganzen Sommer über dauernde Sonderausſtellung aus dem reichen Schatz ſeiner Abteflung Möricke gedacht werden. An den geſchäftlichen Teil der Verſammlung ſchloß ſich die Vorleſung aus eigenen Werken durch den aus Stuttgart gebürtigen, in Weimar lebenden Dichter Heinrich Lilienfein. Er führte die geiſtige Ver⸗ bindung von Schwaben und Weimar vor Augen in den vier Bil⸗ dern„Weimar“ und in ſeinen Dichternovellen„Schiller“ und„Wie⸗ land“, die dieſe Männer mit feinſter Einführung in ihr Weſen an entſcheidenden Tagen ihres Lebens vorfſſhren. Mit einer Auf⸗ führung von„Wallenſteins Tod“ im Württembergiſchen Landes⸗ theater fand die Tagung ihren Abſchluß. 1 N —— 15 — —— 25 kaſſentag ſtatt. — . „Freitag, den 15. mai 1925 neue Mannheſmer Feitung(Mittag⸗Rusgabe) 5„„„ 8. Seite. Ar. 224 daher mit allem Nachdruck betont werden, daß der Voranſchlag zwar eine Menge von Ausgabepoſten regelt, daß aber damit noch nicht die Möglichkeit beſteht, dieſe Poſten alle jetzt oder auch ſchon in der aller⸗ nächſten Zeit zu verwirklichen. Das Maß und der Umfang, in wel⸗ chem der Voranſchlag praktiſch vollzogen werden kann, hängt durch⸗ aus ab von dem Stand der ſtädtiſchen Kaſſen. An die Budgetrede des Oberbürgermeiſters ſchloſſen ſich die Er⸗ kärungen der einzelnen Fraktionsvertreter. Der Vertreter der Deut⸗ ſchen Volkspartei Dr. Gumlich ſtimmte im Namen ſeiner Fraktion gegen den Voranſchlag, nachdem hinſichtlich größerer Einſparung bei verſchiedenen Reſſorts das Nötige unterlaſſen und auch der Abbau bei der Zentralverwaltung nicht ſo vorgenommen wurde, wie es im Intereſſe größter Sparſamkeit wohl am Platze geweſen wäre. Daß die Kommuniſten gegen den Voranſchlag ſtimmen würden, das wußte man im Voraus. Schließlich wurde der Voranſchlag gegen die oben genannten Stimmen angenommen. Ebenſo wurde der Proteſt gegen den Entſcheid der pfälz. Kreisregierung hinſichtlich der Lohnſummen⸗ ſteuer gegen die Stimmen der Deutſchen Volkspartei gutgeheißen. Tagungen Tagung der badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften dctarlsruhe. 13. Mai. Unter Teilnahme von zahlreichen Ge⸗ noſſenſchaften fand heute in Karlsruhe der 42. Verbandstag des Verbandes badiſcher landwirtſchaftlicher Ge⸗ noſſenſchaften ſtatt. Im Anſchluß daran wurden die General⸗ verſammlungen der Badiſchen Landwirtſchaftsbank, der Badiſchen Hauptgenoſſenſchaft und des Badiſchen Molkereiverbandes abgehalten. Nach den Begrüßunasanſprachen erſtattete Generaldirektor Schön den Geſchäftsbericht. Die Mitgliederzahl auf Ende des Berichtsjahres beträgt danach 1 395 Genoſſenſchaften und 15 Vereine. Der Bericht⸗ erſtatter aing dann auf die Entwicklung der verſchiedenen Genoſſen⸗ ſchaften in den letzten Jahren ein. Oberfinanzrat Dr. Hillrings⸗ haus⸗Berlin Direktionsmitalied der preußiſchen Zentralgenoſſen⸗ ſchaftskaſſe und Regierungsrat Genes⸗Berlin, Anwalt des Reichs⸗ verbandes der deutſchen Landwirtſchaftsgenoſſenſchaften. überbrachten die Grüße ihrer Organiſationen. Die Tagung im nächſten Jahre wird in Konſtanz abgehalten werden. Anſchließend fand die 26. ordentliche Generalverſammlung der Badiſchen Landwirtſchaftsbank ſtatt. die zualeich ihr 25jähriges Beſtehen feierte. Der von Direktor Kundel er⸗ ſtattete Geſchäftsbericht gibt die Mitaliederzahl der Landwirtſchafts⸗ bank auf 1 366(965) Genoſſenſchaften und 401 Einzelmitglieder) an. Die Geſamthaftſumme betrug 16 270 000, die Geſchäftsanteile und Re⸗ ſerven 1878 000. Nach Vornahme der ordnunasmäßigen Abſchrei⸗ bung und Verzinſung der Geſchäftsanteile verbleibt ein Rein⸗ gewinn von 46 578., von denen 20 000 M. dem Spezialreſerve⸗ fonds und- der Reſt der Reſerven zugewieſen wird. Nach Ueberbrin⸗ gung von Glückwünſchen zum 25jährigen Jubiläum durch den Vertre⸗ ter der preußiſchen Kreditgenoſſenſchaften und durch den Vertreter der Schweſterorganiſation Darmſtadt, wurde die vorgelegte Bilanz vom 31. Dezember 1924 einſtimmia genehmigt. Pfälziſcher Krankenkaſſenkag *Neuſtadt, 13. Mai. Zum Zwecke der Gründung des Ver⸗ bandes pfälziſcher Krankenkaſſen fand heute vormittag im großen Saale des Saalbaues ein ſtark beſuchter pfälziſcher Kranken⸗ Dr. Weiß⸗Ludwigshafen eröffnete als Vor⸗ ſtand der dortigen Betriebskrankenkaſſe die Tagung, die von der Arbeitsgemeinſchaft pfälziſcher Krankenkaſſen einberufen wurde, in⸗ dem er die Erſchienenen begrüßte. Die Vertreter der Regierung der Städte und der Verbände ſprachen der Tagung ihre beſten Glück⸗ wünſche aus. Dr. Weiß⸗Ludwigshafen referierte ſodann kurz und klar über die Notwendigkeit der Gründung des Verbandes pfälziſcher Krankenkaſſen. Seine Ausführungen wurden beifällig aufgenommen und die Gründung des Verbandes ohne weitere Debatte gutgeheißen. Der Vorſtand beſteht aus 7 Mitgliedern und ebenſovielen Stellver⸗ tretern und zwar aus 3 Arbeitnehmern, 2 Arbeitgebern und 2 Ge⸗ ſchäftsführern. Zwanzig Betriebskrankenkaſſen und faſt alle Orts⸗ krankenkaſſen haben ihren Zutritt zum Verbande erklärt. Vorſtandswahl gingen, vorbehaltlich des Beitritts der Kaſſen zum Verbande, hervor: als Arbeitgeber Dr Weiß“⸗Ludwigshafen, Vorſitzender; Adolf Becker⸗Speyer, ſtellvertretender Vorſitzender; als Stellvertreter Ludwig Uhlſchmidt⸗Ludwigshafen und Richard Geigenmüller⸗Annweiler; als Geſchäftsführer Heinrich Sem⸗ melbeck⸗Frankenthal und Hans Schultheiß⸗Kaiſerslautern. Zur Deckung der Unkoſten wurde beſchloſſen, einen Jahresbeitrag in Höhe von einem Pfennig pro Kaſſenmitglied für das Jahr 1925 zu erheben. Das wären bei 150 000 Mitgliedern 1 500 Mark. Aus dem Lande * Schweßzingen. 15. Mai. Die Preiſe am Spargelmarkt haben bedeutend abgeſchlagen. Zu Beginn des geſtrigen Marktes wurden für Spargel I. 75 und 70 Pfa. bezahlt. um am Marktſchluß auf 65 bis 60 Pfa. für Ia Ware zu ſinken. Geringere Sorten waren für 50, 40 und 30 Pfg. zu haben. Der Marktverkehr war außergewöhnlich leb⸗ aft. 4 Waibſtadt, 13. Mai. Der Schreinermeiſter Lott und ſeine Ehefrau Luiſe geb. Hofherr feierten am 10. d. Mts. das Feſt der goldenen Hochzeit.— In der geſtern abgehaltenen Bürgerausſchußſitzung wurde die Einführung einer Feuer w ehr⸗ ſteuer beſchloſſen. ch. Aglaſterhauſen, 13. Maj. Am kommenden Sonntag findet hier die Grundſteinlegung des Turner⸗ und Sänge 10 eims unter Teilnahme der Nachbarvereine ſtatt. Am 14. Juni wird das Stiftungsfeſt des Schützenklubs verbunden mit Preisſchießen abge⸗ halten. Aus der Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Das Neckarauer Liebesdrama vor dem Schwurgericht Mannheim Der Täter zu 5 Jahren Zuchthaus verurteilkt. * Mannheim, 14. Mai. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Heintze, Beiſitzende: Richter Landgerichtsräte: Dr. Ulbrich und Dr Frank, Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsan⸗ walt Dr. Feiler. Der 55jährige, verheiratete Tüncher Johann Muy aus Lud. wigshafen a. Rh., wohnhaft in Neckarau, Maxſtraße 5, iſt beſchul⸗ digt, am 9. Februar 1925 auf dem Saupferchweg beim Rheindamm die Arbeiterin Frieda Ehrhardt mit einem feſtſtehenden Meſſer 9 ſchwere Verletzungen am ganzen Körper beigebracht zu haben, ſodaß die Ehrhardt infolge Verletzung der rechtsſeitigen großen Halsgefäße mit anſchließender innerer Verblutung beider Bruſthöhlen verſtarb. Muh iſt ſeit 20. November 1923 in 2. Che verheiratet und war in der Gummifabrik Neckarau beſchäftigt. Die 1. Ehe wurde 1915 vom Landgericht Frankenthal infolge Verſchuldens der Frau geſchieden. Im April 1924 nahm die Ehefrau Muy die 22jährige Frieda Ehrhardt als Mieterin auf. Alsbald entſpann ſich ein Liebesverhältnis zwiſchen dem Ehemann Muy und der Frieda Ehr⸗ hardt. Es kam bald zum Streit zwiſchen den Eheleuten wegen der Ehrhardt, worauf dieſe ſich im November 1924 mit Muhy nach Mannheim begab, wo beide mehrere Wochen lang in verſchiedenen Schlafſtellen hauſten. Sie gerieten in Streit, weil der Lohn Muh's zum Lebensunterhalt nicht ausreichte, und die Ehrhardt, wie Muy behauptet vom Haushalt nichts verſtand. Dabei war Muy eifer⸗ ſüchtig und äußerke ſich verſchiedenen Zeugen gegenüber:„Lebendig komme die Ehrhardt nicht in andere Hände, und wenn es ſoweit kommt, könnt ihr etwas hören die nächſte Woche in der Zeitung“. Muh zog darauf nach Neckarau zu ſeiner Frau, während die Ehr⸗ hardt anderwärts Logis hatte. Sie trafen ſich aber täglich im Freien. Die Ehrhardt wollte ſich nicht gern von ihm trennen, weil ſie befürchtete, es könne ihr ſchlecht gehen. Die Zeugen ſagten aus: 1. Friedrich Förſter, Fabrikarbeiter: Am 9. Februar 1925 nachmittags gegen 4 Uhr war ich auf dem Rheindamm in der Nähe der Sportplätze. Im Weidengebüſch ſah ich den Angegklagten in gebückter Stellung und hörte dabei gellende Schreie. Ich ſah, wie Muy die Ehrhardt in die Höhe zog und mit ihr den Weg zurück am Damm hinaufging. 50 Meter davon ließ Muh das Mädchen wieder fallen. Aus dem Gebüſch hörte ich dann geradezu mörderiſche Schreie. 2. Anton Hütler, Eiſenbahnbe⸗ triebsaſſiſtent: Am 9. Februar bemerkte ich beim Promenadenweg eine Bewegung in den Weidenbüſchen, und ſah hierbei einen Mann und ſpäter eine Frau. Ich trat herzu und fand das Mädchen blut⸗ überſtrömt und zuckend. Den davonſpringenden Mann ſtellte ich zur Rede, worauf er ſagte: Sie hat mich ſo weit gebracht. 3. Karl Kohl: Ich ſah den Muy und die Ehrhardt auf dem Damm. Ein bei den Weiden ſtehender Mann rief:„Da hat er dem Mädchen den Hals abgeſtochen. 4. Anna Ehrhardt, 21 Jahre alt, Schweſter der getöteten Frieda Ehrhardt: Meine Schweſter ſagte mir, daß Muy ihr auf das Auge geſchlagen habe. 8 Tage vor der Tat paßte Muy mich an der Fabrik ab und ſagte, ein anderer bekäme ſie nicht in die Hände. Muh drohte ihr ſtets, ſie müſſe ſterben, und lief ihr ſtändig nach 5. Franz Siebert: Ich machte Muy Vorhalt wegen des Verhältniſſes, Muy erwiderte, er gehe mit der Ehrhardt von Neckarau fort. Muy führte ſtets ein Meſſer bei ſich. Der Sachverſtändige Bezirksarzt Dr. Manz äußerte ſich über die Ergebniſſe der Sektion der Leiche der Frieda Ehrhardt. Der Sachverſtändige Anſtaltsarzt Dr. Götzmann bekundet, daß Muy 3 Jahre lang an der Front geſtanden ſei und einen Nervenzuſam⸗ menbruch durck Trommelfeuer erlitten habe. Muh ſei ein nervös überreizter Menſch, leide aber nicht an einem Zuſtande, der die Willensfreiheit ausſchließe. Das zerrüttete Nervenſyſtem falle gleich⸗ wohl mildernd in die Wagſchale. Der Staatsanwalt begründete die Anklage unter dem Hinweis auf die Brutalität, mit der der Angeklagte ſein Opfer förm⸗ lich zuſammengeſtochen habe. Der Angeklagte will von dem Mädchen gereizt worden ſein, worauf er auf ſie einſtach. Nur die große Nervoſität ſchütze den Muh davor, daß nicht Anklage wegen mit Ueberlegung begangenen Mords gegen ihn erhoben wurde. Das ganze Verhalten war aber derart roh, daß mildernde Umſtände ver⸗ ſagte werden müßten. Der Staatsanwalt beantragte eine Zucht⸗ hausſtrafe von 6 Jahren. Der Verteidiger R. A. Dr. H. W. Maher plaidiert auf Zu⸗ billigung mildernder Umſtände und führte insbeſondere aus, daß nur Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode vorläge. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu einer Zuchthausſtrafe von 5 Jahren, wovon 3 Monate Unterſuchungshaft in Abzug kommen, ſowie zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren verurteilt. Die Urteilsgründe beſagen: Auf⸗ grund des Ergebniſſes der Verhandlung ſei es richtig, daß Muy ſich des Totſchlags ſchuldig gemacht hat. Immerhin läge kein voller Beweis vor, es müſſe vielmehr mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß der Angeklagte die Ehrhardt nur körperlich verletzen wollte. Aber mildernde Umſtände könnten micht zugebilligt werden, da Muhy in roher, brutaler Weiſe auf ſein Opfer losgeſtochen habe. M. (Nachmittags⸗Sitzung). Anſtiftung hierzu angeklagt. In einem beim Landgericht Berlin an⸗ hängigen Prozeſſe wurde auf Erſuchen des Prozeßgerjchts die An⸗ geklagte Bieda am 24. Dezember 1923 vom Amtsgericht hier al⸗ Zeugin vernommen. Bei dieſem Verhör machte ſie nach geleiſtetem Eide Angaben, die ſich ſpäter als unwahr herausſtellten. Zu den wahrheitswidrigen Ausſagen wurde die Bieda vom Mack in 2 Briefen aufgefordert, um auf dieſem verbotenen e eine günſtige Wendung des ſchwebenden Rechtsſtreites durchzuſetzen. Aufgrund des Ergebniſſes der Verhandlung die wegen Beſor⸗ gung der Gefährdung der Sittlichkeit unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit ſtattfand, fällte das Gericht folgendes Urteil: Es werden verurteilt: Die Angeklagte Bieda wegen Meineids, begangen unter dem Strafermäßigungsgrunde des§ 157 Ziff. 1 Str.G.., zu 4½ Monaten Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft⸗ der Angeklagte Mack wegen Beihilfe zum Meineid zu 9g Mongaten Gefängnis, abzüglich 3 Monate Unterſuchungshaft, und zum Verluſte der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren. — Der Antrag auf Auſhebung des Haftbefehls gegen Mack wurde wegen Fortdauer der Fluchtgefahr abgelehnt.— Der Verurteilten Bieda wird Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Juli 1928 be⸗ willigt.— Nach Verbüßung von anderthalb Monaten der erkannten Straſe erhält der Verurteilte Mack Strafurlaub auf Wohlverhalten bis zum 1. Juli 1928.(Als Verteidiger fungierten die Rechtsanwälte Dr. Scheuer und Dr. Kaiſer). a0 Amtsgericht Neuſtadt a. d. 9. Eine kleine Senſation bildete auf dem Amtsgericht Neuſtadt a. H. die Verhandlung gegen den Neuſtadter Kaufmann Otto Futterer, der wegen Körperverletzung angeklagt war. Futterer hatte dem in⸗ zwiſchen nach Sachſa verzogenen Muſikdirektor Karl Schmidt ein gro⸗ ßes Zimmer in ſeiner eigenen Wohnung abgetreten. Infolge eines geringfügigen Streites ließ Schmidt in der Abweſenheit von Futterer die Möbel von zwei Zimmern in eins zuſammenſtellen, um für ſich ſelbſt mehr Raum zu ſchaffen. Er hatte dazu die Erlaubnis des Haus⸗ eigentümers, nämlich des Vaters von Futterer, eingeholt. Als Futterer bei ſeiner Rückkehr von dieſem Vorfall erfuhr, ſchlug er ſeinem Schwa⸗ ger Schmidt. als er ihn auf der hieſigen Hauptſtraße traf. mit einer Hundsvpeitſche mehrmals auf den Kopf. Futterer wurde heute zu 30 Mark Geldſtrafe verurteilt. der wegen Nötigung angeklagte Muſik⸗ direktor Schmidt wurde freigeſprochen. Es wurde ſ. Zt. viel über dieſen Vorgang geſprochen, insbeſondere deshalb, weil der hier ſchon recht aut eingeführte Muſikdirektor Schmidt nach dem Ausfall ſeines Schwagers nach Sachſa verzog. Sportliche Kundſchau Turnen * Nahezu 1000 Meldungen zu den Gerätemeiſterſchaften. Für die Gerätemeiſterſchaften der Deurſchen Tur⸗ nerſchaft, die am 16. und 17. Mai in Frankfurt a. M. ſtattfinden, iſt das Nennungsergebnis hervorragend ausgefallen. 606 Turner und 844 Turnerinnen ſind angemeldet worden. Trotz der Ausſcheidungen in den einzelnen Kreiſen iſt eine immerhin noch beträchtliche Anzahl von Wettkämpfern zugelaſſen worden. Beſonders zu erwähnen ſind im Zwölfkampf der Turner Schunk⸗Brundöbra, Kurz⸗München, der frühere Meiſter Kurz⸗ Breslau, Schampera⸗Hattingen ſowie der junge Hamburger Daika⸗ Eilbeck. Im Sechskampf der Frauen find Bella Meiſer⸗ München, Frl. Iby⸗Nürnberg, Frl. Otte⸗Caſſel, Frl. Hennig⸗Zittau, Frl. Sautter⸗Göppingen hervorzuheben. In den einzelnen Ge⸗ rätemeiſterſchaften ragen am Reck Kurz⸗München, Schunk⸗Brund⸗ öbra, Braſch⸗Hannover, Kargol⸗Bochum, am Pferd Loſch⸗Dort⸗ mund, Daika⸗Eilbeck, Reichardt⸗Wöckingen, Meinel⸗Georgenthal, an den Ringen der frühere Meiſter Linke⸗Berlin. Ohms⸗Hannover, Weiſe⸗Leipzig hervor. Im Siebenkampf der Aelteren ſieht man alte bewährte Kämpen wie Felſing⸗Dortmund, Gutſch⸗ Schöneberg, Mühlner⸗Breslau und Müller⸗Haſten, den erſten Sie⸗ ger aus Nürnberg. Bei den Dreikämpfen erſcheinen u. a. Klieſche⸗Frankfurt a.., Mehl⸗Hamburg, Houter⸗Hannover, Schor⸗ rie⸗Herne. Im gleichen Wettbewerb der Frauen ſind die Mel⸗ dungen von Frl. Reuter⸗Lüdenſcheid, Frl. Kröber⸗Leipzig und Frl. Reimann⸗Berlin an erſter Stelle zu nennen. Die Qualität der Meldungen hält alſo mit der Quantität gleichen Schritt und ſo werden die diesjährigen Gerätemeiſterſchaften aufs Neue den hohen Stand deutſchen Turnens dartun. Schach Das Baden-Badener Schachkurnier Am Mittwoch wurde das Meiſterturnier in Baden⸗Baden be⸗ endet. Es weiſt nach den Schlußſpielen folgenden Stand auf: Aljechin 16 erſter Preis, Rubinſtein 14½ zweiter Preis, Sämiſch 13% dritter Preis, Bogoljubow 13 vierter Preis, Marſhall. Tarta⸗ kower 12%½ fünfter Preis, Rabinowitſch 12, Grünfeld 11½, Nim⸗ zowitſch 11. Torre 10%½(bis hierher Sieger); es folgen Réti, Spiel⸗ mann und Treybal je 10, Carls 9, Vates 8, Roſſelli, Tarraſch 7½, Colle 7, Mieſes 6½, Thomas 6 und te Kolſté 1¼. Waherſtandsbeobachtungen im Monat Mai Abeln-Wede I8. J 8. 12[15 14 15 J Hedar-HegelH 8..12 J13[c14.J18. menngeim. 14. Mal. Perſtgender, Candgericteetter Or. Saee fege e.—.—.—58—— 5 95 17 Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Maxau. 900 3090 345 345 425 3060 rektle. Mannbeim.30.308.43.43.758. Margareta Eliſabetha Bieda aus Mannheim und der Bank⸗ Aaue 2001080 beamte Karl Mack aus Schweidnitz ſind wegen Meineids und 10 50 ee — DAIHNHEN· MOTOREN- GESETLLSCHAFT ERK GNTERTURNKHEINHTVERNKNMARENFELOE —.—pä WERK SINOELFINNSEN—·—— VERTRETUNG: MERCEDES-BENZ-AUTOMORBIL-GFESELLSCHAFT M. B.., MANNHEIM, P 7, 24. BENZ&CIE HEINIScHF AUTONHOBIl u. MoroRENFABRIK A.., MANNHEIN BENZWERNKE GAOGOENAU-GHOOENN SON 5. Seile. Nr. 224 Neue Mannheimer ZJeitung[Mittag⸗Rusgabe] Freitag, den 18. mat 1925 [Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Handelskammer Mannheim . die Handelskammer für den Kreis Mannheim hat in ihrer letzten Vollverſammlung zu den wirtſchaftlichen Tagesfragen folgende Entſchließungen zum größten Teil einſtimmig an⸗ genommen: Steuerpolitit „Trotz der mißlichen wirtſchaftlichen Lage der Erwerbsſtände treiben das Reich, die Länder und die Gemeinden eine ungeſunde Theſaurierungspolitik. Die Steuerquellen müſſen zwar bis auf das äußerſte ausgeſchöpft werden, aber der Grundſatz, daß Steuern nur aus dem Ertrage bezahlt und verlangt werden können, muß wieder zur Geltung kommen. Eine ſteuerliche Enteignungspolitik, wie ſie ſeit länger als einem Jahre getrieben wird, muß unbedingt und ſchnellſtens beſeitigt werden. Im Zufammenhong damit muß in den öffentlichen Haushalten, Reich, Ländern und Gemeinden eine grund⸗ ſätzliche Umkehr in der Finanzpolitik und Haushaltswirtſchaft ein⸗ treten. Nur durch eine konſequent durchgeführte Einſchränkung der Ausgaben, durch Beſeitigung allen unnötigen Aufwandes, nicht durch die Beibehaltung der bisherigen Ueberſpannung der Steuern kann das Gleichgewicht in den Haushalten erzielt werden. Die Finonzwirtſchaft von Reich, Ländern und Gemeinden muß ſich dem in der Privatwirtſchaft geltenden Grundſatz, daß die Ausgaben ſich nach den Einnahmen zu richten haben, unterwerfen. Zur Erreichung dieſes Zieles müſſen folgende Forderungen er⸗ füllt werden: Die Umſatzſteuer ſoll weiter ermäßigt werden. An Stelle Zer derzeitigen Vorauszahlungen auf die Einkommen⸗ RKeuer und Körperſchaftsſteuer in Form einer modifizier⸗ ten Umſatzſteuer muß ſchon für das Jahr 1924 eine Veran⸗ lagung der Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer vorgenom⸗ men werden. Solange das Suſtem der Vorauszahlungen beſteht. muß es nach Maßgabe des tatſächlichen Reineinkommen⸗ angewandt werden. Die Steuerwerte müſſen im ganzen Deutſchen Reich gleich⸗ mäßig erfaßt werden. Der in Baden von jeher üblichen ſchärferen Handhabung der ſteuerlichen Beſtimmungen iſt künftig durch geeignete Anordnungen ſeitens des Reichsminiſters der Finanzen über eine gleichmäßige Veranlagung der Steuern im ganzen Deut⸗ ſchen Neich entgegenzutreten. Namentlich muß die bei der Veran⸗ lagung zur Vermögensſteuer 1924 in Baden in Erſcheinung ge⸗ tretene Ueberſpannung der Auskunftspflicht ſeitens der Finanzämter als unzulſſig bezeichnet werden und künftig unterbleiben. Die Vor⸗ ſchriften über die Vornahme von Buchprüfungen müſſen neu geregelt werden und eine gleichmäßige Anwendung dieſer Vor⸗ ſchriften im ganzen Deutſchen Reich iſt geboten. Erhalten die Länder und Gemeinden an Stelle der Ueberweiſungen ein Zuſchlagsrecht zur Einkommenſteuer ſo muß ein Höchſtſatz dieſer Zuſchſäge feſtgeſetzt werden. Den berufsſtändiſchen Vertretungen iſt bei der Feſtſetzung der Steuern ein Mitbeſtim⸗ mungsrecht einzuräumen. Die Steuerrechtspflege muß vereinfacht und die Rechtsmittelkoſten ermäßigt werden. In gleicher Weiſe muß eine Ermäßigung der Ermittlungsgebühren, der Koſten des Mahn⸗ und Zwangeverfahrens ſowie der Verzugszuſchläge eintreten. In Baden iſt das tatſächliche Aufkamwen an Steuorn, Ge⸗ bühren und dergl. zwecks Beſeitigung der Undurchſichtiakeit des bad. Stagtsbudgets in gleicher Weiſe wie in andern Ländern monallich öffentlich bekannt zu geben. Die Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuer ſowie die Gebäudeſonderſteuer ſind nach Maßgabe des Er⸗ trags unter Wegfall jeder Progreſſion zu bemeſſen. Eine Höchſt⸗ belaſtungsgrenze iſt wieder einzuführen. Die Erhöhung der Tabakſteuer und Bierſteuer iſt ab⸗ zulehnen. Rheinſeitenkanal Die Handelskammer bedauert lebhaft, daß die Zentralkommiſ⸗ ſion für die Rheinſchiffahrt die Genehmigung zum Bau des von Frankreich geplanten Rheinſeitenkanals erteilt hat. Der Kanal muß die Schiffahrt auf dem offenen Rhein und die Ent⸗ wicklung der Uferſtaaten aufs ſchwerſte benachteiligen und ſteht im Gegenſatz zu den Beſtimmungen des Artikels 358, Abſ. 2 des Ver⸗ ſailler Vertrags. Beſetzungsfragen Die Entſchädigung für die Rhein⸗Ruhr⸗Schäden hat ſich ſehr zum Nachteil der Mannheimer Firmen ausgewirkt, da gerade die für Mannheim infolge der komplizierten Zollgrenz⸗ führung ſehr ſtark in Betracht kommenden Schadensgruppen nicht be⸗ rückſichtigt worden ſind, wie z. B. Valuta⸗Differenzſchäden, Koſten für die Errichtung von Notlagern im unbeſetzten Gebiet, Stillegungs⸗ ſchäden uſw. Außerdem macht ſich ſehr unliebſam bemerkbar, daß das Reichsminiſterium für die beſetzten Gebiete als Zeitpunkt für die Möglichkeit einer Wiederaufnahme des Betriebs die Beendigung des paſſiven Widerſtandes anſieht. Im allgemeinen mag dieſe Auf⸗ faſſung zutreffen, nicht jedoch für Mannheim, da hier einmal durch die Entfernung der Polizei aus dem Hafen eine unmittelbare Ein⸗ wirkung bis zum April 1924 vorlag und zum andern die komplizierte Zollgrenzführung und die unausgebildeten franzöſiſchen Kräfte einen Verkehr ſo gut wie unmöglich machten. Es muß auch ausdrücklich darauf hingewieſen werden, daß an⸗ dere Gebiete, wie z. B. die Pfalz, aus Landesmitteln Entſchädigungs⸗ beiträge für Schodensgruppen erhalten, welche das Reich nicht ent⸗ ſchädigt(15 Prozent der Zoll⸗ und Ausfuhrabgaben)⸗ und daß den Firmen der Pfalz großzügige Kredite zum Wiederaufbau gewährt welche der Mannheimer Wirtſchaft nicht gewährt worden ind. g. Die Mannesmann-Werke in der Tſchecho⸗Slowakei. Die Mannesmann⸗Induſtrie⸗ und Handels⸗A.., die kürzlich ihre Zen⸗ tralverwaltung von Remſcheid nach Berlin verlegt hat, hat die Phil ipp Coburg ſchen Berg und Hüttenwerke.⸗G. wieder flott gemacht und dem tſchecho⸗flowakiſchen Eiſenkartell ein⸗ gegliedert. Dieſe Geſellſchaft wurde in die Einflußſphäre des Man⸗ nesmannkonzerns auf eine gänzlich neue Grundlage geſtellt. Bereits im letzten Herbſt wurde das Stahlwerk Thyrnau, die ſämtlichen Gruben, Hochöfen und Walzſtraßen wieder in Btrieb genommen; gleichzeitig wurde die Fertigfabrikation ausgedehnt. Die 6 Werke des Konzerns beſchäftigen von neuem ungefähr 2000 Arbeiter und ſind mit Aufträgen für ein ganzes Jahr verſehen. Nach der Aus⸗ führung all dieſer Arbeiten wird die Geſellſchaft ihren Namen in „Mannesmann⸗Coburg Berg⸗ und Hüttenwerke .⸗G. abändern. Die tſchecho⸗ſlowakiſchen Mannesmannröhren⸗ Werke, die keine Verbindung mehr mit dem alten Düſſeldorfer Man⸗ nesmann⸗Konzern beſitzen, verſuchten ohne Erfolg bei den tſchecho⸗ flowakiſchen Behörden die Firmenänderung aus Wettbewerbsrück⸗ ſichten zu verhindern. Deutſchland kamen. Vvom ſüddeutſchen Eiſenmarkt Die Lage am ſüddeutſchen Eiſenmarkt hat in den letzten Wochen die mäßige Beſſerung, die man erwartet hatte, nicht erfahren. Die Abſatzkriſis beſteht nach wie vor, weil ſich die Beſtellungen auf einige wenige Branchen beſchränken, die etwas beſſer beſchäfligt ſind. So iſt die chemiſche Großinduſtrie in der Lage geweſen, Aufträge zu erteilen, dagegen fehlen die Beſtellungen aus der Waggonbau⸗ induſtrie, die faſt völlig ſtillgelegt iſt, die Aufträge der Maſchinen⸗ fabriken und Konſtruktionswerkſtätten. Auch die Bautätigkeit, von der man angenommen hatte, daß ſie ſich etwas lebhafter ent⸗ wickeln würde, iſt durch die Kapitalknappheit in ihrer Entfaltung behindert und kann nur mäßige Aufträge erteilen. Das ganze Ge⸗ ſchäft am Eiſenmarkt wird ſomit durch die mangelnde Kaufkraft und die dadurch bedingte Begrenzung der Kaufluſt beherrſcht. Eine ge⸗ wiſſe Zurückhaltung geht auch von der Unſicherheit inbezug auf die Geſtaltung der Zollfragen aus. Die Veſtrebungen der Schwer⸗ induſtrie, die zur Einfuhr kommenden Kontingente nur durch ihre Vermittelung dem Konſum zuzuführen, werden fortgeſetzt. In ſüd⸗ deutſchen Verbraucherkreiſen iſt man der Auffaſſung, daß damit weder dem Intereſſe des Konſums noch des legitimen Handels gedient iſt, welch letzterer ausgeſchaltet wird, während eine Verbilli⸗ gung für den Konſum keineswegs geſichert iſt. Die Wiederaufnahme der Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und franzöſi⸗ ſchen Intereſſenten ſoll gegen Ende des zweiten Monats⸗ drittels geplant ſein, wobei verſucht werden ſoll, eine Annäherung der Standpunkte herbeizuführen, was namentlich bei einigen fran⸗ zöſiſchen Werken noch Schwierigkeiten bietet, die ihre direkten Be⸗ ziehungen zu ihren deutſchen Abnehmern nicht gerne unterbrechen möchten. Die Beſtrebungen zum Zuſammenſchluß machen weitere Fortſchritte, wenn auch, abgeſehen vom Röhren⸗Verboand, der nun endgültig zuſtande gekommen iſt noch keine greifbaren Ergebniſſe er⸗ zielt worden ſind. Der Röhren⸗Verband hat nunmehr auch verſchiedene Händler⸗Organiſationen geſchaffen, ſo für Rheinland und Weſtfalen, für Norddeutſchland und für Süddeutſch⸗ land. Der ſüddeutſchen Organiſation dürften etwa 30 Händler verpflichtet worden ſein. Dieſe Organiſationen haben nicht allſeitige Vefriedigung ausgelöſt. Es ſcheint nicht mit gleichem Maße gemeſſen worden zu ſein inſofern, als man unter den anerkannten Groß⸗ händlern eine Differenzierung zwiſchen den ſog. Werkshändlern und dem freien Handel gemacht hat. Das Abkommen iſt ſo gefaßt, daß der dem.⸗Handel zugeſicherte Nutzen ein größerer iſt als der des freien Handels. Die dem Röhrenverband angegliederten Groß⸗ händler ſind jetzt mit der Organiſation der Uunter verbän de be⸗ ſchäftigt. Dieſe Unterorganiſationen gliedern ſich in eine Gruppe II und in eine Gruppe III. Gegenüber dieſen zwei Gruppen ſteht als Gruppe 1 die Organiſation der Großhändler, die von dem Syndikat direkt beliefert wird, während die Gruppe II ihren Bedarf bei den Vertragshändlern zu decken hat, und die Gruppe III wieder eine Differenzierung darſtellt derart, daß ſie bei Gruppe 1 oder II kaufen kann, während Gruppe II alſo bei Gruppe 1 kaufen muß. Die Süddeutſche Eiſenzentrale in Mannheim, über deren Neuorganiſation an dieſer Stelle berichtet wurde, wird ihre Tätigkeit in alter Kürze aufnehmen, jedenfalls noch im Laufe dieſes Monats, nachdem der erſte Termin bereits auf den 15. Mai feſtgeſetzt worden war. „Der füddeutſche Eiſenhandel hofft dadurch wenigſtens den ver⸗ luſtbringenden Preiſen zu entgehen, die auf die Dauer ruinös wirk⸗ ten. Eine kleine Erhöhung der Lagerpreiſe iſt bereits an und für ſich eingetreten, nachdem die Bebeiligten ſich inzwiſchen von der Wirkung der bis dahin herrſchenden Kampfpreiſe am eigenen Porte⸗ monnaie überzeugt hatten. Am Blechmarkt iſt die Nachfrage, abgeſehen von Qualitäts⸗ blechen, immer noch ſchwach. In England iſt das Weißblech⸗ Kartell zur Stabiliſierung der Preiſe geſprengt worden. Die Preiſe für engliſche Weißbleche ſind als Folge davon ſehr ſtark zurückgegangen und man ſieht ſich auch in Deutſchland zu Preis⸗ ermäßigungen genötigt, um dem Wettbewerb mit engliſchen Weiß⸗ blechen begegnen zu können. Der heutige Preis(Baſispreis) für deutſche Weißbleche beträgt etwa 54.50 Mk. für die Doppelkiſte L. von 112 Tafeln. Grobbleche koſten 140—143 Mk., Mittelbleche 165 bis 170 Mk. und Feinbleche, je nach Fabrikat, 185—190 Mk. ab rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werken. Sonſt hört man am ſüddeutſchen Markt folgende Preiſe(ohne Eingangszoll): Platinen etwa 105 Mk., Knüppel etwa 100 Mk., Formeiſen etwa 104 Mk. und Stabeiſen etwa 108—110 die Tonne ab Saar⸗ bezw. Lothringer Werken. EI. ):( Der Großhandelsindex. Die auf den Stichtag des 13 Mai berechnete Großhandelsindexziffer des ſtatiſtiſchen Reichsamts gegen⸗ über dem Stande vom 6. Mai iſt um 0,3 v. H. auf 131 zurückge⸗ gangen. *Würktembergiſche Tacks⸗ und Drahiſtiftfabrik,.⸗G. in Stutt⸗ gark. Die.⸗V. genehmigte die Regularien. Die Bilanz per 31. Dezember 1924 ſchließt mit einem Reingewinn von 1000 Mk. ab, der vorgetragen wird. Das Aktienkapital von 75 000 Mk. iſt nunmehr eingeteilt in 15 000 Aktien zu 50 Mk Neu in den Auf⸗ ſichtsrat gewählt wurden die Direktoten Friedrich Krauß und Karl Kupfrion in Waldböckelheim. 5 : Mech. Flachsſpinnerei Bayreukh. dem Reingewinn des Geſchäftsjahres 1924 in Höhe von 9814,29 M. eine Dipidende von 4 Proz. 8000 M. zu ver⸗ teilen. Das abgelaufene Geſchäftsſahr war ſehr ungünſtig. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr ſind höchſt unbefrie⸗ digend. Die Flachsſpinnerei arbeitet zurzeit mit effektivem VBer⸗ lüſt, weil die von der Leinengarn⸗ brechnungsſtelle feſtgeſetzten Garnpreiſe die Material⸗ und Herſtellungskoſten nicht dae un. infolge der ausländiſchen Konkurrenz auch im freien Verkauf aus⸗ kömmlichere Preiſe nicht zu erzielen ſind. Die Lage der Flachs⸗ ſpinnerei kann man zurzeit als kataſtrophal bezeichnen. Es muß unter Umſtänden mit Stillegung der Betriebe gerechnet wer⸗ den, wenn die jetzige ungünſtige Situation anhält oder gar noch durch eine Lohnerhöhung verſchärft wird. * Minimax.⸗G. in Berlin. Wie wir erfahren, iſt mit der Ausſchüttung einer Dividende von etwa 8 bis 10 Prozent zu rechnen. ):(Betrügeriſcher Zuſammenbruch im Strumpfwarenhandel. Die beiden Inhaber der Firma Gebrüder Louric, Strumpfwaren engros, Berlin NW., Dorotheenſtr. 19, ſind, wie„Die Textil⸗Woche“ erfährt, unter Hinterlaſſung von annähernd 200 000 Mark Schul⸗ den flüchtig geworden. Außer unbeträchtlichen Außenſtänden ſind nur Aktiven in Höhe von etwa 5 bis 6000 Mark vorhanden, die vom Perſonal für Gehaltsforderungen bereits gepfändet ſind. Die Inhaber haben in der letzten Zeit die von den Fabrikanten einkom⸗ mende Ware weit unter dem Preiſe verſchleudert, um ſich bare Mittel zu verſchaffen. Sie ſind Ruſſen, die erſt im Jahre 1921 nach Die.⸗V. beſchloß, aus Sd. Angariſch⸗Deutſche Landwirkſchafts⸗A.-G. Budapeſt. In der in München kürzlich abgehaltenen Verwaltungsratsſizung der Ungariſch⸗Deutſchen Landwirtſchafts⸗Aktiengeſellſchaft, Budapeſt, wurde, wie uis geſchrieben wird, der Abſchluß für 1924 vorgelegt. Der Abſchluß weiſt trotz der wenig günſtigen Ernte des Vorjahre⸗ nach vorſichtiger Bewertung der Beſtände einen Reingewinn von Unllgll.⸗Kr. 452 326 079 aus, aus dem der Generalverſamm⸗ kung, die auf den 26. Mai d. J. nach Budapeſt einberufen wird, die Vertilung einer Dividende von 500 Prozent auf die Aktie von nom. Kr. 500 vorgeſchlagen werden ſoll. Es wurde mitgeteilt, daß es im laufenden Jahr durch günſtige Zupachtungen gelungen ſei, die durch die Friedensverträge und die Bodenreform ſtark ver⸗ ringerten landwirtſchaftlichen Betriebe wieder zu vergrößern. Deviſenmarkt Nachbörslich kamen folgende 4 Uhr⸗Nachmittags⸗Kurſe aus Newyork: London 485%/1, Paris—. Italien 4097, Holland 4020, Prag 29678, Kriſtiania 1684, Kopenhagen 1882, Stockholm 2674, Brüſſel 506, Madrid 1450, Buenos Aires 3971. An Arbitragekurſe notieren: Kabel gegen Paris 19,16, Pfunde gegen Paris 93,10, Pfunde gegen Schweiz 25, 07%½, Pfunde gegen Mailand 118,55, Pfunde gegen Amſterdam 12,07½, Pfunde gegen Brüſſel 95,94, Pfunde gegen Kriſtiania 28,83, Schweiz gegen Mailand 21,15. In Goldmark bezw. Goldpfennig koſten: Dollar.20., London 20,39., Paris 21,94%½ Pfg., Schweiz 81,31 Pfg., Italien 17,20 Pfg., Holland 1,68.83., Prag 12,45 Pfg., Kriſtiania 70,3 Pfg., Kopenhagen 79,04 Pfg., Stockholm 1,12.30., Brüſſel 21.25 Pfg., Madrid 60,90 Pfg. Buenos Aires 1,66.80 M. Pfg., Madrid 60,90 Pfg., Buenos Aires 1,66.80 M. O Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe OmMaunheim 14. Mai. Vom Freitag, 14. d. Mts., ab werden die Aktien der Karlsruher Nähmaſchinenfabrik vorm. Haid u. Neu, Karlsruhe in Reichsmarkprozenten notiert.— Bei mäßigen Umſätzen machte die Befeſtigung der Tendenz an der heutigen Börſe weitere Fortſchritte Es notierten: Rheiniſche Creditbank 89, Rhein. Hypothekenbank 7,15, Badiſche Anilin 138½, Weſteregeln Alkali⸗ werke Stamm 2034, Brauerei Werger Worms 25, Dampfkeſſelfabrik A. Rodberg, Dormſtadt 373, Gebr. Fahr, Pirmaſens 58, H. Fuchs Waggonfabrik 0,95, Germania Linoleumwerke Bietigheim 171½, Knorr Heilbronn 274, Koſtheimer Zelluloſe u. Papierfabrik 47, Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik 56, Salzwerke Heilbronn 100, Wayß u. Freytag, Neuſtadt 9304, Zuckerfabrik Frankenthal 4,2, Zuckerfabrik Waghäuſel 3, 4 und 3/prozentige Rhein. Hypothenb.⸗ Pfandb. 6,2, Oberrhein. Eiſenbahn⸗A.⸗G. 6,5, Städtiſche Anleihen Mannheim v. J. 1914, 1901, 1906 und 1907 4,8, 4proz. Karlsruhe 756, 3% proz. Heidelberg.85, Gproz. Kohlenwert⸗Anleihe Mann⸗ heim 10, 5proz. Deutſche Reichs⸗Anleihe 0,610. Waren und Märkte Mannheimer viehmarkt Dem Viehmarkt am geſtrigen Donnerstag waren zugeführt: 87 Def Viehmarkt am geſtrigen Donnerstag waren zugeführt: 87 Kälber, 22 Schafe, 123 Schweine, 730 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Kälber a—, b 72 bis 75, C 68—72, d 64—68, e 58—62; Schafe wurden nicht notiert: Schweine aà 68—69, b 68—69, c 69—71, d 69—70, e 67—68, Sauen 62—64; Ferkel und Läufer 18—37 Mk. pro Stück. Marktverlauf: Mit Klbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft; mit Ferkeln und Läufern mittelmäßig. Ofſizielle Preiſe der Mannhelmer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar U n Reichsmark Preisnotierungen vom 14. Mai 1925. Weizen, inländiſcher 24,50—25,00 J Roggenmehl 31.00—33,00 8 ausländiſcher 79,50—31,00] Weitenkleie mit Sack 13,50——.— Roggen, inländifcher 24,00——,—[Biertreber——— ausländiſcher 24,00— 24,50 Rohmelaſſe.50—— Brau⸗Gerſte(alte) 27,50— 29,50] Wieſenheu, loſe.50—9,00 Futter⸗„(neue) 21.50—28,00] Rotkleehen——.— Hafer,(neuer) 19,50 22,00]Luzerne⸗Kleehen 10.50—11,00 „ lalter) 20,00—23,00Preß⸗Stroh.50—.— Mais gelbes mit Sack, 28,00—23 50 Gebun denes Stroh.00—.50 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 3700—275 Raps Verkeilungspreiſe vom.—15. Mai, per 100 Kilogr. netto cif Mannheim ohne Sack: Weizen, ausl. 29.50., Roggen, ausl. 24., Hafer, Laplata 18.75., Hafer, Canada 21.20., Gerſte, Braugerſte, Auſtral. 30., andere Sorten 28., Futter⸗ gerſte 21., Mais, gelbes Natalmais 21.50 M. Tendenz ruhig. Berliner Metallbörſe vom 14. Mai Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 13. 14. Aluminium 13. 14. Elektrolytkupfer 129,25 129.— in Barren 2,45•2,50 2,45⸗2,50 Naffinadekupfer—.——.— Zinn, ausl.—.— Blei—.——.— Hüttenzinn—.——.— Rohzinkl[Vb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 38,47.3,52 3,47.3,52 do.(fr.Verk.) 0,69⸗0,70 68 69 Antimon 1,16⸗1,18.17⸗1.19 Plattenzink 62—68 62—63 Silber für 1 Gr. 93,25⸗94,25 92,75.93,75 Aluminium 2,85•2,40.35⸗2,45 Platin p. Gr.—.——.— London 14. Mai(WB) Metallmarkt. In Sſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 13. 14. 13. 14 Blei 32.30 82.30 Kupfer Kaſſa 60,85 60.35 beſtſelect. 64,— 64,— int 34.25 34,.— do. 3 Monai 61.,85 61,25 Nickel 2 2 ueckſilbe——-» do. Elektol. 64.— 62.— Zinn Kaſſa 243.50 243.50[Regulus——.— :: Bremen, 14. Mai.(Wolff.) Baumwolle. American Fully middling a. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 24.95 Dollarcents (25.28 Dollarcents). :: Magdeburg, 14. Mai.(Wolff.) Zucker prompt innerhalb 10 Tagen—, Lieſerung Mai—, Juni 20, Juli 2094. Ruhig. Schiffahrt Frachtenmark vom 14. Mai. Das Geſchäft iſt immer noch ſehr ſtill. Die Frachten zu Berg und zu Tal erfuhren keine Veränderung. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m b. H. Mannbeim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Veranrwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred Meißner:z für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachhar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 7505 angenehm, Bas Veuan macht oft viel Da kann man ſchon mal müde werden. 95 2 85 5 24 en, Doch unſerem Sepp iſts ficht bequem. Das techte Ding am rechten Fleck! Erfüllt oft glänzend ſeinen Zweck. iaſe 2 4 fatngeng verainigt zum rkraßt und höchſten Wohngeſchmoek ſche Kern den. 8 ine und 0 1 — Treitag, den 15. Mai 1925 Neue Mannhe mer Feitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seitke. Nr. 224 Schwiegersohn, Schwager und Veiter entrissen. hiesigen Friedhofkapelle. Statt besonderer Anzeige. Mein innigstgeliebter Mann, unser guter Bruder, Onkel, Karl Müller Eisenbahninspektor wurde uns heute trüh infolge Herzschlags duren den Tod MANNHEIM(Mollstr.), den 14. Mai 1925. Namens der Hinterbliebenen: Anna Muüller geb. Pretschner. Beerdigung: Samstag, den 16. Mai, 2% Uhr, von der 3511¹ innigsten Dank. In tiefer Trauer: Danksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme an dem uns betroffenen herben Verluste sagen wir Luise Geiger geb. Neudörfer Familie Jean Weber, Mannheim Familie Stefan Weber, Mannheim. Mannheim-Käfertal, den 15. Mai 1925. 5643 Realbfleisch Mannh Schlacht. Brust, Kotel u. 2 Einm. Pfd. 80 bPl Ralbfleisch Schleg. Bug u. jerenbraten Pid. 88 Pf. Tleches Fleisch Pid 56pf. Hammelfleisch pid. 70 u. 80 Ppf Ochsenbacken sowie alle andere Fleisch- und Wurstwaren zu bekanm biſigen Preisen geir. Pid 50 Ppf. Wir ſuchen Lebrlinge für ſolgende Berufe: Bandagiſt, Former, Graveur, Kaufmann, eſſelſchmied, Maler u. Tüncher. Mechaniker, rthopädie⸗Mechaniker, Rahmenglaſer. 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Fralinen 10— Wolſ Füb Früh- Stüdts-Nakab 1 ½ Pfd.-Pak. IUN. Bekanntmachung über den Aufruf und die Einziehung der Reichsbanknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 liegt. 90 Auf Grund des 8 3 des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 Reichsgeſetzbl. Teil II S. 235) rufen wir alle Reichsbanknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 legt, ſoweit ſie nicht bereits aufgerufen ſind, hiermit zur Einziehung auf. Mit dem Ablauf des 5. Juni 1925 verlieren die aufgerufenen Noten ihre Eigenſchaft als ge⸗ ſetzliches Zahlungsmittel. Die Beſitzer dieſer Noten können ſie nochbis zum 5. Juli 1925 bei allen Kaſſen der Reichsbank in Zahlung geben oder in dem ge⸗ mäߧ 3 Abſl3 des Bankgeſetzes vorgeſchriebenen Verhältnis, wo⸗ nach eine Billion Mark durch eine Reichsmark zu erſetzen iſt, gegen geſetzliche Zahlungsmittel umtauſchen. Mit dieſem Zeitpunkt werden die aufgerufenen Banknoten kraftlos, und es erliſcht damit auch die Einlöſungspflicht der Reichsbank. Noten in Abſchnitten unter 10 Milliarden Mark ſollen nur in Gebinden und in einem durch 10 Milliarden teilbaren Betrage eingereicht werden. Die Gebinde ſollen nach den im Geldverkehr üblichen Gebräuchen formiert und gepackt ſein. Berlin, den 5. März 1925 Reichsbank⸗Direktorium Dr. Hjalmar Schacht AKauffmann Aictüche Veroftentochungen der Stadtgemelnde Zimmerarbeiten für Erweiterungsban Krau⸗ kenhaus, Gynäkol. Abteilung. Nähere Auskunft im Baubürv an der Rob. Kochſtraße. wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſt⸗ koſten erhältlich. 2 Einreichungstermin für die Angebote: Mittwoch, den 27. Mai 1925, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. ZWangsversteigerung Freitag. den 15. Mai 1925, nachmitt. 4 Uhr, werde ich in Mannheim⸗Rheinau, Ruhrorter⸗ ſtraße 1 gegen bare Zahlung im Vollſtreck⸗ ungswege öffentlich verſteigern: 5624 Eine Bohrmaſchine und ein Kompreſſer. Mannheim, den 14. Mai 1925. Zollinger, Gerichtsvollzieher. Wir geben bekannt, daß die bei der notari⸗ ellen Ausloſung am 14. Jannar d. Js. ge⸗ zogenen Nummern von Teilſchuldverſchrei⸗ bungen unſerer Geſellſchaft(Emiſſ. 1920): 379, 382, 401, 402, 440, 458, 479, 483, 509, 522, 533, 538, 546, 552, 553, 570, 576. 591, 714. 715, 717, 728, 827, 843, 912, 916, 935, 974, 997, 1033. 1084, 1036, 1037, 1052, 1066, 1094, 1163, 1168, 1169, 1176, 1177, 1381, 1384, 1387, 1389, 1398, 1407, 1460, 1465, 1468, 1504, 1511, 1539. 1544, 1592, 1629, 1811, 1824, 1868, 1886, 1902, 1920, 1922, 1923, 1929, 1987, 2054, 2058. 2059, 2075, 2078, 2098, 2101, 2127, 2142, 2145, 2146. 2149, 2155, 2156, 2168, 2188, 2236, 2267, 2288, 2295, 2865, 2374, 2886, 2388, 2398, 2403. 2573, 2575. 2576, 2579, 2582, 2592, 2600, 2615, 2616, 2679, 2742. 2769, 2786, 2787, 279, 2811. 2820, 2828, 2926, 2940, 2943, 2953, 2961, 2963, 2969, 2971, 2975, 2977, vom 1. Juli d. Is. ab an folgenden Zahl⸗ ſtellen zur Einlöſung gelangen: 1. an unſerer Geſellſchaftskaſſe, 2. bei der Süddeutſchen Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft A.., Mannheim und deren Zweigniederlaſſungen, 3. bei dem Bankhaus E. Ladenburg, Frank⸗ furt a. M Der Reichsmarkwert iſt 12,90 für das Stück einſchließlich 27 Aufſchlag 5580 Mannheim⸗Neckarau, 14. al 1925. Aktlengesellschaft für Sellndustrie vormals Ferdinand Wolff Der Vorſtand. Fuscem⸗- und 5 Armband- Hfren Juumgaums- und SFafumelxer-Subriftate 831 Fachmännische Bedienung. Ludnig r0b. 2. 44. Sicher Hüle Hadr deum 7585 4 30000 Hanstant— Mieher au pt. u. Gesamt. Gewinne Hoahausener) 2 11Lose 30l. List.30Pf. Jloftige bexingauszahlung nur bei Losbrief. à 1 M. 11Lose 10M Port. 20 Pf · Preis.— M. Port. u. STOZTeunasun-Aoeuosiso 1 bei alten Losverkaufsstellen Kauf-Gesuche. Suche Naus mit gutem kleinen ein⸗ geführten Geſchäft zu kaufen oder zu pachten. —5000 4 Kapital vor⸗ handen. Angebote an B. 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Wadezer Taänze— Choreographle: Dr. Lida olkowa.— Bühnenbilder von Heinz Gr ete. Aulang 7½ Uhr Ende nach 10½ Uhi Kaanmerctate Jer Ichrri dus der Miani llele um Inenel Spannendes Filmschauspiel in 6 aben ſeuerlichen Akten aus den sonnigen Tülen Kaliforniens Nach dem berühmien Roman; von Jack London Sroßmutlers Junge Heute und folgende Tage! Heute und folgende Tage! Der aufsehenerregendste und folgenschwerste Spionagefall der Welt; nerddſtsbeghe) Oberſt Alfred Rebl J 7gewallige spannende Akie. hergestellt nach dem authentischen Reizende Film-Groteske in 5 Akten. Lustspiel in Muten. 45 05 ee Hauptdarsteller: anmerkung Endlich mal wieder ein deutsches Film- 1 reichischen Kriegsministeriums. „ER““ Harold Lioyd uustspiel, das kräftig die Lachmuskeln in Bewegung bringt 5 R R Das sensationellste Ereignis voi Kriegs- der Welt bester Lustspieldarsteller. i iner Güte in allen Weltteilen 1 1100 und das infolge seine ltellen zur Auf. beginn war die Entſatvung des öster reich. Weee Presse uteilt: fkährung gelangt! Die reizende, temperamentvolle Ossi hat 86 Generalstabscheis Oberst Redl, dem nach- Lichtbidbünne. Fatold Lloyd, ist sich diesmal selbst überboten! 180 570 gewiesen wurde, dass er jahrelang in russ. 705 Solde gestanden und seinen Auftraggebenn aber auch ſatsächlich mit jeder seiner liebenswürdigen Bewegungen, mit seiner gemachten Ungeschicklichkeit, mit seinem ungemeinen Sinn für Humor die Quelle höchsten Frohsinnes 8322 Dinz 350 Dnr I Vorgt..b Ubr. die geheimsten militärischen Dokumente. darunter auch die deutschen Aufmarsch pläne, verraten hatte. Dieset Verrat hat die Opeiationen det ersten Kriegszet zum 0 2 6 0 5 198 0 inu f 104 ſeich fädent 55 4805 Schaden der Miſtelmächte verhängnisvoll 9905 5 beeinllusst, man kann deshalb Oberst Redi 55 3 1 mit Recht als den Totengräber seines Vater- jandes bezeichnen. Auf Grund authentischer 0 N Hon indonbur I dollin Dokumente des österr. Kriegsmimisteriums 5 ist nun ein Film hergestellt worden, dessen Mittelpunkt dieser giösste Spion der Welt⸗ Aufnahmen, die volle Bewunderung* geschichte ist. Der 1 ee streng 15 755 sachlich. aber gerade deshalb in einer be· undd Begeisterung erkeſen 8³³⁵ sonders packenden und herzaufwühlenden Weise das Leben und die Taten dieses furchtbaten Menschen. Noch kein Film hat jemals solches Aufsehen Das Nannbeimer aanderonnen erregt, wie dies neue Werk der Lichtspielkunst im Mai 1925 mit vielen Aufnahmen Anfang Wochenfags 3 Unr, Sonniags ½3 Uhr 9 9. der Besucher der Renntage. 5—— Leizie Vorsſellung 8 30 Ankang 4J. Uhr. Letnte Vorstellung 3 Uhr.; Von heute bis einschl. Donnerstag das Riesenprogramm: I0 Tapodie ſlae Hupmmnen Anuneleg s aAktte aus der Sebuerindustrie von Ruth Goertz u. Fritz Kaufſmann in den Hauptrollen: Erna Morena claire Rommer Erich Kaiser-Titz Kk. Vespermann und andere gute Kräfte. Wapurn Aauber Ein romantisches Filmspiel, frei nach Motiven von Gotttried Keller in 6 Akten. Aus der Welt der deutschen? Romantik ist dieser Füm geboien Von echt poetischem Gehalt sind die Szenen eriüllt, in denen wie mii dem Sitverstift hineingetauchte Genrebilder mit Paltien von dra matischer Wucht abwechseln Reizvolle Landschaftsbilder erhö hen noch die Wirkung des a mutigen Werkes. 831 lar Mauenbein a. nl Einladung zum 30 jähr. Stimungsieste 10 der 5 Eingetroffen am 16. u. 17. Mai 1925. due Spesen ein Waggon Naturreine Weinel 5320 Liftboy Nr. 13 Lustspiel in 5 Akten. Große Heiterkeit! 2 8 2 kllehlin Das Mannheimer pforderonnen; im Mai 1925 mit vielen Aufnahmen der Besucher der 55 Renntage! So mancher wird sich selbst, andere werden gute Bekannte im Film sehen! 8 6 Episoden 9 italienischen AMeer ecgnecagt eaceh ¹ 85* 4 2 1 8 Mailand preisgekrönt! Hausfrauen u. Löchter!— ladhe Caſino, R 1. 1, für jüngere und ältere 8 Damen unſer bekannter neunſtündiger 1. 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