Planes ſteht. jeden Termin eingehalten und wird es auch in Zukunft tun. Der Dienskag, 19. Mal Neuo Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgedung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ gelo. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach ⸗ lorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ kude.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben. Fat Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Denetalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. annhoi Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel- Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Jeitung. Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Lechnik Wandern 2. Neiſen WMitlag⸗Ausgabe Preis 10 Pfenuig 1925— Nr. 230 Seitung Nnzeigenpreiſe nach Tarif, det Vorauszahlung pro em⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 G⸗M. Reklamen—4 G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Geſetz u. Necht programmrede vor dem Neichetag Die Montag⸗Nachmittagsſitzung des Reichstages, die bekanntlich um eine Stunde vertagt worden war. wurde um 3 Uhr nachmittags urch eine Rede des Präſidenten Loebe eröffnet, in der dieſer des Grubenunglücks bei Dorſtfeld gedachte. Während ſich das aus von den Sitzen erhoben hatte, ſprach der Präſident den Hinter⸗ bliebenen der Opfer die Teilnahme des Reichstages aus und richtete an die Aufſichtsbehörde die drmgende Mahnung, durch geeignete aßnahmen der Wiederholung ſolcher Ereigniſſe vorzubeugen. Ein kommuniſtiſcher Redner beantragte ſodann die ſofortige Be⸗ ratung einer kommuniſtiſchen Interpellation und eines Antrages auf Einſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes zur Prüfung der Ur⸗ ſachen der letzten Grubenkataſtrophen. Dagegen erhob ſich Wider⸗ ſpruch aus dem Hauſe, ſo daß der kommuniſtiſche Antrag nicht auf ie Tagesordnung geſetzt werden konnte. Es begann ſodann die Beratung des Etats des Aus⸗ wärtigen Amtes. DerAbg.Dr. Hoetzſch(..) erſtatteteBericht über die Verhandlungen im Haushaltsausſchuß. Nach Beendigung der Ausſchußberichterſtattung, an der ſich der Sozialdemokrat beteiligte, nahm vor dem ſich raſch füllenden Hauſe as Wort Keichsaußenminiſter Dr. Streſemann zu der erwarteten längeren Rede. Der Miniſter ging zunächſt auf die Perſonalverhältniſſe ein und teilte mit, daß in der letzten Zeit nicht weniger als 26 Prozent der eamten in der Zentrale abgebaut worden ſind. In den Auslands⸗ vertretungen aber ſolle entſprechend den Eingaben vieler Wirt⸗ ſchaftsverbände der Abbau nicht zu weit getrieben werden. Neue Konſulate ſeien notwendig. Hierbei dürfe keine falſche Sparſamkeit betrieben werden.(Beifall.) Der Miniſter ſchilderte dann die Lage der Auslandsdeutſchen und der deutſchen Minderheiten in anderen Ländern. Auf den Auslandsdeutſchen laſte noch immer vielfach der ann der Kriegsmethoden. Wenn das Ausland von Deutſchland unerhörte Reparationsleiſtungen verlangt, ſo muß auch dem deut⸗ ſchen Kaufmann im Ausland wieder die frühere Bewegungsfreiheit gegeben werden. Denn nur langſam und in ſchwerſter Arbeit ge⸗ lingt es dem deutſchen Kaufmann und dem deutſchen Techniker draußen, ſich von den ſchweren Schlägen des Krieges und der Nach⸗ kriegszeit zu erhalen. Mit tiefſter Befriedigung können wir aber feſtſtellen, wie deutſche Tüchtigkeit und deutſcher Fleiß Schritt für Schritt den verlorenen Boden wieder zurückgewinnen. Mit innigſter Teilnahme verfolgen wir das Schickſal jener vielen Millionen Volks⸗ genoſſen, die in den abgetrennten Gebieten im Kampf um die Er⸗ haltung ihres Volkstums ſtehen. Der Miniſter ging dann zur außenpolikiſchen Lage über und behandelte zunächſt die Annahme des Dawes⸗Planes. Gegenüber Auffaſſungen ſtellte er feſt, daß auch der Reichs⸗ finanzminiſter in völliger Uebereinſtimmung mit der Reichsregierung auf dem Standpunkt der Durchführung des Dawes⸗ Deutſchland hat bisher bei dieſer Durchführung er-f Miniſter verwahrte ſich gegen die Auffaſſung, als wenn die Räu⸗ mung des Ruhrgebietes und des Sanktionsgebietes zu dem Termin des 16. Auguſt irgendwie gefährdet ſein könnte. Der iniſter ging dann auf die Beziehungen zu den verſchiedenen fremden ächten ein und hob unter dem Beifall der Mehrheit die neuen Beweiſe der alten Freundſchaft zwiſchen Mexiko und Deutſchland hervor, beſonders den herzlichen Empfang der Offiziere und Mann⸗ ſchaften des deutſchen Schulkreuzers Berlin. Rußland ſei nach wie vor der maßgebende Faktor für die deutſchen Beziehungen zum Oſten. Die früher auf dem Balkan liegenden Reibungsmöglichkeiten ſeien jetzt fortgefallen. Man dürfe auch von Rußland Verſtändnis dafür erwarten, daß Deutſchland bei der Regelung ſeiner Angelegen⸗ heiten mit anderen Staaten keineswegs eine beſtimmte Orientierung nach Weſten oder Oſten beabſichtige. Deutſchland muß ſeine Inter⸗ eſſen gegenüber dem Weſten und Oſten ausgleichen. Dieſer Ausgleich arf niemals eine Form aufnehmen, die eine fruchtbare Geſtaltung des deutſch⸗ruſſiſchen Verhältniſſes beeinträchtigt. Wir bemühen uns weiter, unſere Beziehungen zu unſerem Brudervolk Oeſt erreich innerhalb der vertraglich gezogenen Grenzen ſo eng wie möglich zu geſtalten.(Beifall.) Wir bedauern, daß die öſterreichiſche Regierung aus fiskaliſchen Gründen die von uns angeregte gegenſeitige Auf⸗ hebung der Paßreiſegebühren abgelehnt hat. Die Beziehungen zum atikan wollen wir möglichſt eng geſtalten. Wir verkennen nicht, derlch großes Verſtändnis der Heilige Vater dem deutſchen Geiſt und en deutſchen Nöten entgegengebracht hat. Bei der Erörkerung der Handelsverkragsverhandlungen dichtete der Miniſter an den Reichstag die dringende Aufforderung, ie Zollvorlage ohne jede Verzögerung zu verabſchieden, weil Baf. der Abſchluß wichtiger Verträge gefährdet werden könnte. 1 ei den Verhandlungen müſſe überall der Grundſatz der Gleichberech⸗ Jung und gegenſeitigen Meiſtbegünſtigung gelten. Hierzu erklärte l r. Streſemann: Wir haben heute alle Veranlaſſung, der im Aus⸗ Wid beſtehenden übertrieben optimiſtiſchen Beurteilung der deutſchen d irtſchaftskraft entgegenzutreten. Bei der Entſcheidung über den Eitutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag darf man nicht von ſunzelfragen ausgehen. Nur durch die Annahme des Vertrages a ſeiner Geſamtheit kann in einem abſehbaren, aber für den deutſchen einbau entſcheidenden Zeitraum eine Verbeſſerung der jetzt durch 55 Vertrag geſchaffenen Lage erreicht werden. Eine aktive Zuſam⸗ daonarbeit der deutſchen und der franzöſiſchen Induſtrie wird die welernde Befriedung des Verhältniſſes zwiſchen beiden Ländern Beſentlich fördern. Die deutſche Reichsregierung iſt entſchloſſen, die eſtrebungen zu einer ſolchen Zufammenarbeik in weiteſtgehender laſseſe zu fördern. Japan hat ein Einfuhrverbot für Farben er⸗ belle das ſich einſeitig gegen Deutſchland richtet. Wir haben mitge⸗ ele daß vor der Aufhebung dieſes Verbotes auf erfolgreiche Han⸗ mit Itragsverhandlungen nicht zu rechnen iſt. Die Verhandlungen Polen geſtalten ſich leider recht ſchwierig. Die nördliche Rheinlandzone 5 am 10. Januar nicht geräumt worden. Dieſes Unrecht bringt uns glich und ſtündlich zum Bewußtſein, daß wir uns noch immer im derſtand der Abwehr gegen dje Geiſteseinſtellung und die Methoden thoderiegszeit befinden. Solange dieſe Einſtellung und dieſe Me⸗ niſf en fortdauern, iſt an eine Geſundung der europäiſchen Verhält⸗ de e nicht zu denken.(Lebhafte Zuſtimmung). Jetzt endlich ſteht Eingang der Note bevor, worin die allijerten Regierungen uns dr. Areſemann über unſere Außenpolilik für die Nichträumung die Gründe mitteilen wollen, zu deren Formulierung man mehr als fünf Monate gebraucht hat. Zur loyalen Beſeitigung etwaiger mit dem Verſailler Vertag nicht zu verein⸗ barender Bewaffnung hat ſich die deutſche Reichsregierung wieder⸗ holt bereit erklärt. Ich muß mit der größten Entſchie⸗ denheit betonen, daß nicht nur die Nachrichten der ausländi⸗ ſchen Preſſe über geheime deutſche Kriegsvorbereitungen lächerliche Erfindungen ſind, ſondern daß auch die aus dem Ausland ſtammen⸗ den Vorwürfe durchweg auf groben Uebertreibungen beruhen. Wenn auch die rein ſachlichen Schwierigkeiten der noch offenen Entwaff⸗ nungsfrage nicht unüberwindlich ſind, ſo iſt doch nicht die außer⸗ ordentliche ſeeliſche Zelaſtung zu verkennen, die ſie dem deutſchen Volke auferlegt. Wenn man glaubt, uns durch die Weiterbeſetzung jeder Forderung gefügig zu machen, ſo irrt man ſich. Das Rhein⸗ land, das in ſeiner Treue Unerhörtes geleiſtet hat, wird auch Ver⸗ ſtändnis dafür haben, daß wir unſere Auffaſſung gegenüber dem, was uns zugemutet wird, nicht a priori preisgeben. Gerade die Eindrücke, die ich bei der Jahrtauſendfeier des Rheinlandes in Köln gewonnen habe, beſtärken mich in dieſer Meinung(Beifall). Wir folgen mit herzlichſter Anteilnahme der ſpontanen Bewegung, die der Welt zeigt, daß das, was ein Jahrtauſend der deutſchen Seele am Rhein eingeprägt hat, durch keinen Druck ausgelöſcht werden kann. (Lebhafter Beifall). Von ausländiſcher Seite iſt uns amtlich mitge⸗ teilt worden, das preußiſche Miniſterium des Innern habe die Re⸗ gierungspräſidenten in einer Verfügung aufgefordert, die Jahrtau⸗ ſendfeiern zu politiſchen Demonſtrationen zu benutzen. Demgegen⸗ über ſtelle ich feſt, daß das Dokument, auf das man ſich dabei ſtützt, eine plumpe Fälſchung iſt.(Hört, hört!) Der von uns ganz beſtimmt erwartete baldige Abſchluß der Entwaffnungsrage ſollte aber auch das Ergebnis haben, daß nach der einſeitigen Entwaffnung Deutſchlands nun die allgemeine Abrüſtung folgt. In dieſer Richtung haben die auswärtigen Mächte bisher ſo gut wie nichts getan. Deutſchland iſt als militäriſcher Faktor aus⸗ geſchaltet, und kein ernſthafter Menſch in Deutſchland trägt ſich mit kriegeriſchen Abſichten. Die entſcheidende Frage liegt darin, ob die Sicherheitsfrage unter den alliierten Weſtmächten allein oder unter Mitbeteiligung Deutſchlands zu löſen iſt. Eine Löſung ohne Deutſchland würde eine Löſung gegen Deutſchland ſein. Darum konnte die Reichsregierung ihre politiſche Anteilnahme an dieſer Frage nicht verſagen. Die Anregungen, die wir neuerdings den Alliierten übermittelt haben, ſind im Grunde nur eine Zuſam⸗ menfaſſung der ſeit der Reichskanzlerſchaft Cunos gemachten Vor⸗ ſchläge. Bedeuten ſie wirklich, wie in einem Teil der Preſſe behaup⸗ tet wird, eine deutſche Verzichtpolitik, ſo würde ſicherlich Frankreich eifrig darauf eingegangen ſein. Wir haben aber bis heute noch keine Antwort erhalten. Eine aggreſſive Spitze gegen Polen iſt in unſeren Angrenzungen keineswegs zu erblicken. Niemand in Deutſchland kann aber aufrichtig anerkennen, daß die im flagranten Widerſpruch mit dem Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker gezogene Grenze im Oſten eine für immer unabänderliche Tatſache ſei. Für Deutſchland kann gar keine Regelung der Sicherheitsfrage in Betracht kommen, die eine nochmalige Anerkennung dieſer Grenze in ſich ſchlöſſe. Zu einer gewaltſamen Aenderung der Oſtgrenze hat Deutſchland weder die Macht noch den Willen. Zur Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund liegt das ſchon unter dem Kabinett Marx von uns abgeſandte Memorandum vor. Ein Eintritt in den. Völkerbund kann für uns erſt in Frage kommen, wenn die Entwaffnungsfrage gelöſt und die Kölner Zone geräumt iſt. Trotz aller Schwierigkeiten der Lage beſteht kein Grund, an der Möglichkeit einer befriedigenden Geſamtregelung zu zweifeln. Wir ſind durch Jahre den Weg harter Enttäuſchung gegangen. Gebe man uns Frieden und Gleichberechtigung, ſo wird die friedliche Entwickelung der Völker in einem friedlichen Deutſchland ihre beſte Stütze finden.“(Lebhafter Beifall.) 1 Nach der Rede des Reichsaußenminiſters vertagte das Haus gegen 6 Uhr die Ausſprache auf Dienstag mittag 12 Uhr. Von den Kommuniſten ſind Mißtrauensanträge gegen den Reichs⸗ kanzler und den Reichsaußenminiſter eingegangen. Der Geſetzentwurf zur Erhöhung der Bezüge der Witwe des Reichspräſidenten wurde ohne Debatte gegen die Stimmen der Kommuniſten in dritter Leſung endgültig ange⸗ nommen. Kritiſcher Ueberblick IBerlin, 19. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Es iſt eine geraume Zeit her, ſeit man den Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann vor dem Plenum des Reichstags hat ſprechen hören. Umſo erwar⸗ tungsvoller ſah man der heutigen Etatsrede Streſemanns entgegen, obwohl eigentlich nicht angenommen werden konnte, daß ſie über die uns am meiſten bewegenden Fragen, nämlich die des Räumungskon⸗ flikts und Sicherheitspakt neue Auſſchlüſſe bringen würde. Das iſt dann auch in der Tat nicht geſchehen. Ueber beide Probleme hat man bisher unter Ausſchluß Deutſchlands verhandelt, mit welchem Ergeb⸗ nis wiſſen wir vorerſt noch nicht, da das, was die Ententepreſſe durch⸗ ſickern läßt, keine, auch nur einigermaßen ſichere Schlußfolgerungen ermöglicht. Selbſt die Regierung, wenn ſie auch um einiges beſſer unterrichtet ſein wird, tappt noch immer im Dunkeln. Allerdings lauten die Meldungen, die gerade heute über den Kanal kommen, äußerſt peſſimiſtiſch. Wenn ihre Angaben über den Inhalt der Ent⸗ waffnungsnote auch nur annähernd zutreffen, ſo ſtehen wir binnen kurzem abermals vor einer verhängnisvollen Etappe unſeres ſchier endloſen Leidensweges. Vergebens ſucht man in den Ausfüh⸗ rungen Dr. Streſemanns nach einem tröſtlichen Hinweis, daß dem nicht ſo ſei; eher könnte man den Eindruck gewinnen, daß derlei trübe Befürchtungen, wie ſie durch die jüngſten Aeußerungen der alliierten Preſſe genährt werden, keineswegs von der Hand zu weiſen ſind. Daß alſo Frankreich unter ſtummer, wenn auch widerwilliger Duldung durch England, wiederum durchgeſetzt hat, einen Wall zu errichten, von dem man noch nicht ſagen kann, wie wir ihn über⸗ winden ſollen, um das ſehnſüchtig erſtrebte Ziel der Befreiung der nördlichen Beſatzungszone zu erreichen. Der Appell an die moraliſche Durchhaltekraft des Rheinlandes, das ſchon ſo viel um des Reiches willen leidet, läßt vermuten, daß man im Auswärtigen Amt auf das ſchlimmſte gefaßt iſt. Dieſen Eindruck zu verſtärken trug noch ein äußerlicher Amſtand bei: Dr. Streſemann war an das Manuſkript gebunden, das er faſt wortgetreu, Blatt für Blatt zum Vortrag brachte. Die pfychiſchen Qualen, die ihm dieſe Zwangsverrichtung erſichtlich bereitete, übte naturgemäß ihre Rückwirkungen auf die Hörer aus. Der Genuß einer rethoriſchen Glanzleiſtung, wie man ſie bei Streſemann gewohnt iſt, blieb ihnen diesmal verſagt. Aber vielleicht war es gut ſo. Auch im Ausland wird man die Rede als ein Produkt nüchternſter Erwägungen werten müſſen. Für die impulſiven Eingebungen des Augenblicks war kein Spielraum gegeben. Der Vorwurf perſönli her, allzu per⸗ ſönlicher Politik, den Dr. Streſemann in letzter. Zeit ſich mehrfach ge⸗ fallen laſſen mußte, findet in dieſem Expoſe keine Zielſcheibe. Der Wille des geſamten Kabinetts, vornehmlich wohl der ſei⸗ nes Leiters, tat ſich durch den Mund des Außenminiſters kund. Um⸗ ſo befreiender wirkte unter dieſem Geſichtswinkel geſehen die Offen⸗ heit, mit der die Regierung zu verſtehen gab, daß ſie durch die Ver⸗ quickung der Abrüſtung mit der Aufhebung der Beſatzung ſich nicht jedweder Forderung der Gegenſeit gefügig zu machen gedenke, daß ſie einen Garantiepakt, der ohne Deutſchland geſchloſſen werde, entſchie⸗ den ablehne, und daß an einen Eintritt in den Völkerbund nicht zu denken ſei, ſolange die beſtehenden Differenzen, ſolange insbeſondere Entwaffnungsfrage und Räumungskonflikt nicht ſchiedlich friedlich be⸗ reinigt ſind. Mehr als 1½ Stunden hat der Außenminiſter geſtern geſprochen. Das, was der Erörterung der aktuellen politiſchen Probleme voran⸗ ging, war im weſentlichen ein Rückblick auf die bisherige Außenpoli⸗ tik, zu deren Richtlinien ſich Dr. Streſemann und mit ihnen das Ka⸗ binett Luther bekannte. Es war ferner ein mit größter Afkurgteſſe moſaikartig zuſammengefügtes Bild aus den verſchiedenen Tätigkeits⸗ gebieten des Auswärtigen Amtes. Es wurde ausführlich Rechenſchaft abgelegt über die Organiſa⸗ tion des inneren und äußeren Gefüges. über, unſere Beziehungen zu den einzelnen Staaten und über Stand und Fortgang der Handels⸗ vertragsverhandlungen. Einzelne Stellen, ſo über die Freundſchaft mit Oeſterreich, das gute Verhältnis zu Amerika und zum Vatikan fanden beſonders beifällige Aufnahme. Die Parkeien werden nun in den beiden nächſten Tagen Gelegenheit zur Kritik haben. Die Regierung ſähe es ſicherlich gerne wenn die Debatte ſich auf die Außenpolitik beſchränke, die Sozialdemokraten werden ihr aber vermutlich dieſen Gefallen nicht tun und namentlich die Wechſelwirkung zwiſchen Hindenburgs Wahl und Außenpolitik ausgiebig behandeln. Als ihr Redner wird der Abgeordnete Breitſcheid genannt. Von den Deutſchnationalen dürfte der Fraktionsführer Graf Weſtarp ſelbſt das Wort nehmen, für die Demokraten wahrſcheinlich Graf Bernſtorff und für das Zentrum der Abgeordnete Kaas. Uebrigens ſcheint es, als ob die Deutſchnationalen, ei-denen ſich in der leßten Zeit die oppo⸗ ſitionelle Strömung gegen Streſemanns Außenpolitik ſtark bemerk⸗ bar machte, von den ſorgfältig formulierten Darlegungen des Außenminiſters befriedigt ſeien. Die Kommuniſten erzielten mit einem Mißtrauensantrag gegen Streſemann ſchon heute einen Heiterkeitserfolg. Berliner Preſſeſpiegel Berlin, 19. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Organ des Außenminiſters die„Zeit“ gibt, nach dem ſie feſt⸗ geſtellt hat, daß von Dr. Streſemann geſtern die Kontinuität unſer Außenpolitik klar und deutlich betont worden ſei, der Ueberzeugung Ausdruck, daß das Echo auf die geſtrige Mini⸗ ſterrede„in lebhafte Zuſtimmung zu der Außenpolitik der Regie⸗ rung ausgehen würde.“ Das iſt wohl ein wenig zu optimiſtiſch ausgedrückt. Lebhaft war Herr Streſemanns geſtrige Rede nicht, und lebhaft wird auch die Zuſtimmung kaum werden. Aber an der Tatſache ſolcher Zuſtimmung wird man im großen und ganzen nicht zu zweifeln brauchen. Die heutige Berliner Morgen⸗ preſſe iſt dafür ſchon ein gewiſſer Gradmeſſer. Das„B..“ ſchreibt im allgemeinen eine günſtige und gütige Kritik:„Wenn die künftigen Taten den geſtrigen Worten entſpre⸗ chen, wenn keine perſönlichen Plötzlichkeiten oder parteipolitiſchen Einflüſterungen den von neuem verkündeten alten Kurs ſtören, darf man die Fortführung der bisherigen deutſchen Außenpolitik als geſichert betrachten.“(Wohin man in Parantheſe hinzufügen darf, daß uns zur Stunde unendlich ernſtere außenpolitiſche Sor⸗ gen bedrücken als die ſogenannte Fortführung der bisherigen Au⸗ ßenpolitikfſ). Das„B..“ hat übrigens Streſemanns geſtrigen Vortrag optimiſtiſch gefunden. Dagegen heißt es in der„Voſſiſchen Ztg.“:„Alles, was Dr. Streſemann ſagte, trug etwas von der ſchwarzen Farbe des Peſſt⸗ mismus an ſich.“ Die„Germania“ vaciiert in der Hauptſache ähnliche Gedankengänge wie das„B..“ Schließlich meint ſie: „Streſemanns Außenpolitik, von der man ſagen kann, daß ſie grundſätzlich das deutſche Volk von Hindenburg bis zum linken Flügel der Sozialdemokraten in geſchloſſener Linie hinter ſich hat, dürfte im Reichstag keiner beſonderen Kritik begegnen.“ Und im„Vorwärts“ klingt der ähnliche Ton:„Der Ge⸗ ſamtinhalt dieſer Rede iſt Fortführung der Außenpolitik, die von den republikaniſchen Regierungen betrieben worden iſt, die Re⸗ gierung des Rechtsblocks kann keine andere Außenpolitik betrei⸗ ben.“ Sehr wahr, ſehr richtig!, nur: Heißt das nicht am Ende die außenpolitiſchen Dinge lediglich unter dem Geſichtswinkel der Parteipolitik zu betrachten? Im großen und ganzen iſt das Echo, das von rechts her kommt freundlich, aber die verſchiedenen Nebentöne, die da und dort da⸗ zwiſchen aufklingen, zeigen doch ſchon, daß die Hoffnungen der „Zeit“ auf die lebhafte Zuſtimmung ſich nicht ganz erfüllen werden. Am freundlichſten äußert ſich die„Deukſche Tageszei⸗ tung“, in ihr heißt es nach ein paar Randbemerkungen über die nackte und unakzentuierte Art über den Streſemannſchen Vortrag: ⸗Merkwürdig, dieſe wenig wirkungsvoll vorgetragene Rede enk⸗ hält eine Reihe außerordentlich wichtiger Erklärungen und gut formulierte programmatiſche Kundgebungen, wie man ſie bei einem nachträglichen Studium anderer mehr improviſierten Reden Stre⸗ ſemanns, ſogar ſolcher, die zu ſeinen größten rethoriſchen Tri⸗ umphen gehörten, vergeblich geſucht hätte.“ Um verſchiedene Nuancen kühler iſt die„Kreuzzeitunge, die immerhin ſo gütig iſt, zuzugeben, daß„der Reichsaußenminiſter das Beſtreben gezeigt hätte, den Warnungen der„Kreuzzeitung“ und der Rechten in gewiſſer Weiſe Rechnung zu tragen.“ Die„Börſenzeitung“ vermißt„eine umfaſſende in die Zuſammenhänge der Weltpolitik hineingreifende Begründung der gegenwärtigen deutſchen Außenpolitik.“ Die„Deutſche Zeitung“ aber bekommt wieder einmal einen roten Kopf und erklärt, Streſemann hätte durch ſeine Beru⸗ fung auf Hindenburg die öffentliche Meinung irre führen wollen. „Durch ſeine geſtrigen Ausführungen im Reichstag hatte er er⸗ neut und klar bewieſen, daß er voll und ganz auf Verzicht eingeſtellt iſt und auf dieſe Weiſe auch noch die letzten Machtmittel die wir haben, preisgibt.“ ——— r —— ——— 2. Seite. Nr. 230 nNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe) Dienstag, den 19. Mai 1923 AUngefähr ſo, nur mit ein ganz klein wenig anderen Worten drückt ſich auch die„Rote Faßne⸗ N Sie überſchreibt ihren Reichstagsbericht:„Der nationale Streſemann verbeugt ſich vor der Entente“, und verſichert weiter:„Sie werde es nicht dulden, daß die unterwürfigſte Erfüllungspolitik mit chauviniſti ſchen Phraſen verbrämt wird, daß das deutſche Volk nach ſeiner wirtſchaftlichen Auslieferung durch den Dawespakt nunmehr durch Garantieabkommen und den Eintritt in den Völkerbund auch po⸗ litiſch und militäriſch verſchachert wird.“ Auf die Wärme, mit der Streſemann geſtern im Eingang ſeiner Sätze des Auslandes— und Grenzdeutſchtums gedachte, macht mit Recht die„Daz“ aufmerkſam:„Als Fortſchritt iſt es zu bezeichnen, daß der Miniſter in dieſem Zuſammenhang die Be⸗ deutung des Miniſterproblems in einprägſamen Sätzen würdigte.“ Das war es in der Tat. Der Widerhall in Frankreich Paris, 19. Mai.(Von unſerem eigenen Mitarbeiter.) Streſe⸗ manns außenvpolitiſches Erpoſé wird von den Boulevardblättern als Lamento in ſpöttiſchem Sinne kommentiert. Der Berliner Korreſpon⸗ dent des„Journal“ hat die Geſchmackloſigkeit. Streſemanns Aus⸗ führungen über die Nichträumung Kölns und das deutſche Memoran⸗ dum als eine Art„heuchleriſche Jeremiade“ zu bezeichnen. Die Aus⸗ führungen des Reichsaußenminiſters über die öſtlichen Grenzen Deutſchlands werden durchweg abgelehnt. Was Dr. Streſemann über den Sicherheitspakt ſagte, kennzeichnet der„Petit Pariſien“ als agareſſiv. Jurückhaltung in England § London. 19. Mai.(Von unſerem eigenen Mitarbeiter.) Streſe⸗ manns Rede wird in den hieſigen diplomatiſchen Kreiſen als eine Warnung an die Alliierten gegen die Ueberſpannung des Bogens in der Kölner Räumunasfrage und bei den Sicherheitsver⸗ bandlungen angeſehen. Die Blätter enthalten ſich vorläufig der Kom⸗ mentare, da über die letzte Frage noch keine Direktiven vorliegen. An leitender Stelle iſt eine gewiſſe Ungeduld über die franzöſiſche Ver⸗ zögerungsmethode wahrnehmbar. Die franzöſiſchen Gerüchte über ein angebliches Rücktritts⸗ geſuch des engliſchen Außenminiſters haben zur Ver⸗ ſtimmung beigetragen. Die an Frankreich gerichtete ziemlich ernſte Mahnung des vom Foreian Office gewöhnlich inſpirierten Mitarbei⸗ ters des„Daily Tel.“ bildet augenſcheinlich eine Art Exwiderung guf die Inſinuationen. In miniſteriellen Kreiſen, ſaat der Korreſvon⸗ dent, nimmt jetzt eine deprimierte Stimmung. ſa ſogar eine Ver⸗ droſſenheit infolge der fortwährend unterbrochnen Verhandlungen über die Sicherheitsfrage und über die deutſche Entwaffnung immer mehr zu. Die vielen, nach Anſicht britiſcher Autoritäten, unnötia vor⸗ gebrachten Einwände und Bedingungen von der einen oder anderen Seite auf dem Kontinent, mußten dieſe Stimmuna hier erzeugen. Chamberlain verſuchte, etwas für die Pazifierung Europas zu tun. Die kontinentalen Nationen ſollten ihm daher keine Hinderniſſe in den Weg legen. Man vermutet, daß die Mantelnote an Deutſchland jetzt zur Befriediaung der verſchiedenen Alliierten fertia geſtellt ſei. Die Forderungen an Deutſchland ſeien poſitiv und ſtreng Auch hier habe England nicht an ſich gedacht. Alſe engliſchen Sach⸗ verſtändigen halten Deutſchland für im weſentlichen entwaff⸗ net.(ö) Die Eſſenbahnervertreter beim Reichsverkehrsminiſter Am Montag wurde eine Abordnung der Eiſenbahnergroßor⸗ ganiſationen vom Reichsverkehrsminiſter empfangen. Bekanntlich hatten die Gewerkſchaften unlängſt einen Proteſt bei der Reichs⸗ bahngefſellſchaft eingelegt, der ſich gegen die beabſichtigten neuen Sparmaßnahmen der Reichsbahn richtete. Die Gewerkſchaftsver⸗ treter nahmen dem Verkehrsminiſter gegenüber den Standpunkt ein, daß die Reichsbahn für ihr Vorhaben. Eiſenbahnbeamte in den Arbeiterſtand zu verſetzen, keine geſetzliche Unterlage habe, und daß eine ſolche Maßnahme nicht auf Grund der Perſonalord⸗ nung durchgeführt werden könne. Weiter wurde Proteſt gegen den beabſichtiaten Perſonalabbau bei der Reichsbahngeſellſchaft und gegen eine Schlechterſtellung der Eiſenbahnbeamten in Urlaubs⸗ fragen gegenüber den Reichsbeamten eingelegt. Die Gewerkſchafts⸗ vertreter erklärten, daß gegen eine Verringerung des Büroperſo⸗ nals und der Verwaltungsbeamten nichts einzuwenden wäre. Da⸗ gegen bedeute eine Verringerung des Betriebsperſonals eine nicht zu unterſchätzende Gefahr für den Verkehr auf der Eiſenbahn ſelbſt. Der Reichsverkehrsminiſter ſagte den Vertretern zu, daß er die von den Gewerkſchaften vorgebrachten Gründe zu prüfen be⸗ abſichtige. Man dürfe jedoch nicht überſehen, daß heute die Reichs⸗ hahn ſelbſtändig geworden ſei, und daß weder dem Reichstag, noch dem Reichsnerkehrsminiſter ein Einſpruchsrecht in allen dieſen Fragen zuſtehe. Ln der höfle⸗Unterſuchungsausſchuß Der Höfle⸗Unterſuchungsausſchuß des preußiſchen Landtages bernahm am Montag zunächſt weitere Zeugen über die Frage der ärztlichen Organiſation in Moabit. Der Strafanſtaltsdirektor Bully belaſtete den Gefängnisarzt Dr. Thiele, indem er deſſen Behauptung, er— Thiele— habe wiederholt die Ueberführung Dr. Höfles befürwortet, als falſch erklärte. Er ſei von der Ver⸗ ſchlimmerung im Befinden Dr. Höfles durch Thiele zu ſpät be⸗ nachrichtigt worden. Aufſehen erregte die Mitteilung. daß eine Reviſion der geſamten Verhältniſſe in der Anſtalt zum letzten Male im Oktober 1922 ſtattgefunden habe. Sodann wurde der Gefäng⸗ niswachtmeiſter Ritz vernommen, der die Ausſagen früherer Zeu⸗ gen über die fahrläſſige Behandlung Dr. Höfles im Gefängnis beſtätigte. Nächſte Sitzung heute Dienstag. Umſtellung der„Germanja“ in Sicht: Die Generalverſammlung der„Germania“⸗A.⸗G., der Verlegerin des Berliner Zentrumsorgans, nahm eine Umſtellung des Aufſichts⸗ rats vor die unter Umſtänden eine politiſche Bedeutung ge⸗ winnen kann. Aus dem Aufſichtsrat ſcheiden aus die Reichstags⸗ abgeordneten Bell(der bisherige Vorſitzende), Becker⸗Arnsberg und Juſtizrat Porſch ſowie die Herren Verlagsdirektoren Müller, Studien⸗ rat Pr. Koch, Delegatur⸗Aſſeſſor Dr. Bannaſch und Pfarrer Kaller. Neugewählt wurde der Rittergutsbeſitzer Frhr. v. Heeremann, welcher dem Beſitzer der Aktienmehrheit, dem Landtagsabgeordneten b. Papen, der gleichfalls dem Auſſichtsrat angehört, naheſteht. Papen, Frhr. v. Heeremann und der weiter im Aufſichtsrat verblie⸗ bene Pfarrer Graf Clemens Galen haben vor der Präſidentenwahl den Aufruf für Hindenburg unkerzeichnet und ſich damit im Gegen⸗ ſatz zur offiziellen Politik des Zentrums geſtellt. Die⸗ Zahl der Auf⸗ ſichtsratsmitglieder wurde um 6 verringert. Außer den Genannten gehören ihm noch der Senatspräſident Zimmerle und die Abgeord⸗ neten Giesberts, v. Guerard, Erſing und Kaas an. Der neue Aufſichtsrat gehört alſo dem rechten Flügel des Zentrums an. Da nicht anzunehmen iſt daß er den bisher blind⸗ lings innegehaltenen Wirth⸗Kurs der Redaktion mitmachen wird, kann man alſo mit ziemlicher Gewißheit eine baldige Richtungs⸗ änderung der„Germania“ erwarten. Keviſion der Mannheimer Konventſon Wie von ſchweizeriſcher Seite verlautet, iſt man in Kreiſen der Zentralkommiſſion für Rheinſchiffahrt entſchloſſen, die Fortſetzung der Arbeiten wegen der Reviſiion der Mannheimer Konvention ſo weit wie möglich zu fördern. Die Zentralkommiſſion wird ſich auf der am 4. November 1925 in Straßburg ſtattfindenden Tagung hauptſächlich mit der Reviſion der Mannheimer Konvention befaſſen, mehrere fundamentale Fragen endgiltig zu behandeln haben und beſonders die Reviſion von Artikel 48 beſprechen müſſen. Die von der Zentralkommiſſion beſchloſſene Beibehaltung des ſtatus quo muß von den der Rheingemeinſchaft angehörenden Regierungen ratifiziert werden, damit ſie rechtskräftig wird. Reine neuen deutſchen Sicherheitsvorſchläge Amtlich wird mitgeteilt: Ausländiſche Zeitungen bringen Mel⸗ dungen, wonach die deutſche Regierung kürzlich den alliierten Regie⸗ rungen zu verſtehen gegeben haben ſoll, daß ſie im Rahmen der Sicherheitsverhandlungen auch zu einer Garantierung der deutſchen Oſtgrenzen bereit ſei, falls dafür der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland zugelaſſen werde. Dieſe Meldungen ſind völlig aus der Luftgegriffen. Es iſt höchſt auffallend, daß ſich ge⸗ wiſſe ausländiſche Zeitungen immer wieder in Kombinationen er⸗ gehen, die ſich auf eine Aenderung oder Erweiterung der deutſchen Anregungen in der Sicherheitsfrage beziehen. Seit langem hat nicht die deutſche Regierung, ſondern haben die alliierten Regierungen in dieſer Frage das Wort. Meldungen der bezeichneten Art liegt allem Anſchein nach nichts anderes zugrunde als die Abſicht, den deutſchen Standpunkt zu verdächtigen und Verwirrung in den Gang der Ver⸗ handlungen zu bringen. Das Eiſenbahnunglück im Korridor Die Verſuche der polniſchen Regierung, den Eiſenbahnunfall bei Dirſchau im polniſchen Korridor auf ein Attentat zurück⸗ zuführen, werden weiter fortgeſetzt mit dem erſichtlichen Grund, auf dieſe Weiſe ſich der Entſchädigungspflicht gegenüber den Ver⸗ unglückten, die, vom rein menſchlichen Standpunkt erwogen, wie auch vom rechtlichen Geſichtspunkte aus, in jedem ziviliſierten Staate gegeben ſind, zu entziehen. Die polniſche Regierung geht nämlich von der merkwürdigen Anſicht aus, daß ein Eiſenbahn⸗Attentat unter dem Begriff der höheren Gewalt ſtehe und, da höhere Ge⸗ walt eine Entſchädigungspflicht der Eiſenbahn ausſchließe, eine Rechtsgrundlage für die Entſchädigungsverpflichtung für den Staat Polen nicht gegeben ſei. 5 Ganz abgeſehen davon, daß es Sache der polniſchen Eiſen⸗ bahnverwaltung iſt, Attentate durch genügende Ueberwachung der Eiſenbahnſtrecken auszuſchließen, muß darauf hingewieſen werden, daß eine ganze Reihe von Präzedenzfällen vorliegt, bei denen das deutſche Volk für Eiſenbahnattentate Einzelner nicht bloß verant⸗ wortlich, ſondern auch über die Entſchädigungspflicht der dabei Verunglückten hinaus für den geſamten Schaden haftbar gemacht wurde und außerdem meiſt eine Buße zu zahlen hatte, die in Be⸗ zug auf die drückenden Beſtimmungen und hohen Geldforderungen in keinem Verhältnis zu dem angerichteten Schaden ſtand. Das Zechenunglück in dortmund Die Toten ſind im Zechengebäude aufgebahrt worden. Die meiſten von ihnen haben durch erer den Tod gefunden, andere durch ſchwere Verbrennungen. eiſt hat der Tod die Berg⸗ leute auf der Stelle dahingerafft. So ſieht man einen Bergmann, der im Augenblick der Exploſion mit ſeinen Kameraden ſcherzte und lachte. Er liegt nun mit lächelnden Geſichtszügen auf der Toten⸗ bahre. Von den Geretteten konnte man bisher wenig über die Kata⸗ ſtrophe erfahren. Die von dem Luftdruck zu Boden Geworfenen haben geglaubt, von einer Schlagwetterexploſion betroffen zu ſein. Als ſie merkten, daß keine Nachſchwaden, die einer ſolchen Exploſion ſtets zu folgen pflegen, nachkamen, haben ſie ſich beeilt aus der ge⸗ fährlichen Jone herauszukommen. Uebrigens hört man vielfach die Anſicht, daß zunächſt eine kleine Schlagwetterexploſion ſtattfand, die dann die Exploſion des Sprengſtoffmagazins zur Folge hatte. Dagegen wird amtlicherſeits erklärt, daß in dem Sprengſtoff⸗ lager zwei Tonnen Sprengſtoff aus unbekannter Urſache in die Luft geflogen ſeien und eine Stichflamme von 1000 Meter Länge in einem Flöz, in dem Fettkohle abgebaut wird, eine Schlag⸗ wetterexploſion verurſacht habe, die dis meiſten Opfer gefordert hat. Erſt gegen 7 Uhr gelang es, die erſten Toten zu bergen. Aber je mehr die Rettungsmannſchaften in die verſchiedenen Stapel und Ab⸗ teilungen, von denen beſonders die des Steigers Schütte in Mit⸗ leidenſchaft gezogen war, vordrangen, um ſo grauenhafter wurde das Geſamtbild. Ddie Preſſe wurde von dem oberſten Leiter, des als vorzüglicher Fachmann bekannten Bergrat Tengelmann, an Hand von Karten über die Einzelheiten des Unglücks unterrichtet. Danach haben die giftigen Schwaden nach der Exploſion einen ſchnellen Weg durch die einzelnen Reviere genommen. Eigentümlicherweiſe wurden hierbei ganze Bauabſchnitte verſchont, anſcheinend weil die giftigen Schwaden durch die in vollem Betrieb befindliche Wetterführung mitgenommen wurden. Hieraus erklärt ſich auch, daß man erſt, nachdem zehn Stunden ſeit dem Unglüch vergangen waren, einen Geſamtüberblick gewinnen konnte. Bei dieſer Gelegenheit muß anerkannt werden, daß die Rettungsmannſchaften von allen Schächten des Induſtriege⸗ bietes mit einer an Todesverachtung grenzenden Aufopferung gear⸗ beitet haben. Anders wäre es nicht möglich geweſen, daß mit Aus⸗ nahme eines Toten innerhalb 24 Stunden alle von dem Unglück be⸗ troffenen tot oder lebendig zu Tage gebracht werden konnten. Die Beerdigung der Opfer findet wahrſcheinlich am Mittwoch ſtatt. Ueber eine Hilfsaktion der preußiſchen Regierung werden Beſchlüſſe im Laufe des Tages gefaßt werden. Geldliche Unterſtützung für die Hinkerbliebenen Der preußiſche Staatskommiſſar für die Regelung der Wohl⸗ fahrtspflege hat genehmigt. daß aus dem Extrage des Hilfswerks für die Hinterbliebenen der Opfer der Kataſtrophe auf„Miniſter Stein“ ein Betraa von 500 000 Mark abgezweiat und zur Unterſtützung für die Opfer früherer wie künftiger Bergwerksunglücke im rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Induſtriebezirk verwendet wird. Die Grundſätze, nach denen dieſe Mittel verwaltet und verteilt werden ſollen. werden als⸗ bald feſtgeſetzt werden. Eine ſozialdemokratiſche Inkerpellation Die ſozialdemokratiſche Fraktion des Reichstages hat folgende Interpellation eingebracht: Das neue große Grubenunglück auf Zeche Dorſtefeld lenkt erneut die Aufmerkſamkeit auf die aroßen Gefahren. denen die Bergleute bei ihrer ſchweren Arbeit ausgeſetzt ſind. Iſt die Reichsregieruna bereit, eine ſtrenge Unterſuchung der Urſache des Un⸗ glücks herbeizuführen und dem Reichsdaa ſo ſchnell wie möglich einen eingehenden Bericht vorzulegen? Was hat die Reichsregierung getan. um dem Beſchluß des Reichstages vom 19. Februar 1925(Geſetzliche anläßlich des Unglücks auf Miniſter Stein) zu entſpre⸗ en Eine ähnliche Interpellation hat die Zentrumsfraktion des preu⸗ giſchen Landtages eingebracht. Auch ſchwarze Jahnen verbolen Wie der„Köln. Volksztg.“ aus Dortmund gemeldet wird, teilt das dortige Beſatzungsamt mit: Anläßlich des Dorſtfelder Gru⸗ benunglücks ſei jedes Flaggen auch ſchwarzer Fahnen ohne vorherige Genehmigung verboten.()— Einer Rotterdamer Meldung des gleichen Blattes zufolge wird anläßlich der ſich mehren⸗ den Grubenkataſtrophen der ausführende Ausſchuß der Bergarbeiter⸗ Internationale zu einer außerordentlichen Sitzung zuſammentreten. um einheitliche Richtlinien für Sicherheitsmaßnahmen feſtzulegen. Zur Teilnahme an dieſer Sitzung werden Vertreter der kohlenfördern⸗ den Länder und des Arbeitsamtes des Völkerbundes eingeladen wer⸗ den. Auslanòsrundſchau * Die öſterreichiſche Handelsbilanz. Die öſterreichiſche Handels⸗ bilanz weiſt für die erſten zwei Monate 1925 ein Defizit von 74 Millionen Goldkronen auf(107 Millionen Schilling), während in den erſten zwei Monaten 1924 das Paſſivum 190 Millionen Goldkronen (273 Millionen Schilling) betragen hatte. Die günſtige Entwicklung iſt auf den Rückgang der Einfuhr zurückzuführen. * Einführung der Goldwährung in Südafrika. Wie aus Kap⸗ ſtadt gemeldet wird, iſt am Montag in Südafrika die Goldwährung eingeführt worden. * China und die Arbeiter-Inkernakſonale. Die Jsweſtiſa“ be⸗ richtet, daß der 450 000 organiſierte Arbeiter umfaſſende chineſiſche Arbeiterkongreß in Kanton einſtimmig ſich ſür den Anſchluß an die rote Arbeiterinternationale ausgeſprochen hat. Ludendorffs Enthüllungen über Ritcheners Tos Von unſerem Londoner Vertreter wird uns geſchrieben! Den vielen Legenden über den geheimnisvollen Tod Lord Kitcheners— der wahrſcheinlich nie ganz aufgeklärt werden wird— iſt eine neue hinzugefügt worden, diesmal auf Grund eines Briefes vom General Ludendorff. Bekanntlich ging Kitchener am 5. Junt 1916 mit dem Kreuzer„Hampfhire“, auf dem er nach Rußland fah⸗ ren wollte, bei den Orkney⸗Inſeln unter. Was das Kriegsſchiff zum Scheitern brachte, iſt nie mit zweifelloſer Sicherheit feſtgeſtellt worden, In England ſelbſt raunte man ſich finſtere Gerüchte der Verräterel zu. Lord Jellicoe erklärt in ſeinem Buch„The Grand Fleet“, daß die „Hampfhire“ auf eine Mine auflief. Lord Eſher behauptet in ſeiner „Tragödie von Kitcheners Leben“:„daß Lord Kitchener ſeinen Tod durch die Hand des Feindes fand, iſt nie beſtritten worden und kann nicht beſtritten werden.“ Es iſt beſtritten worden und wird noch beſtritten. Viele ſind der Anſicht, daß das Schiff an einer unterſeeiſchen Klippe ſcheiterte. Und da Kitcheners Leiche nie gefunden wurde, glauben manche ſogar ſteif und feſt, daß er überhaupt nicht tot iſt, ſondern irgendwo in einem Feſtungsverließ oder in Sibirien in der Gefangenſchaft ſchmachtet. Alle Jahre erſcheint wenigſtens eine neue„Enthüllung über ſein Ende. Die iſt auch dieſes Jahr nicht ausgeblieben. Sie iſt in dem ſoeben erſchienenen Buche des Schriftſtellers V. W. Ger⸗ mains,„Die Wahrheit über Kitchener“, enthalten. Was ihr diesmal beſonderes Intereſſe verleiht, iſt ein Brief des Generals Luden⸗ dorff an den Verfaſſer über das Thema des Buches. der darin ab⸗ gedruckt iſt. Der General ſchreibt:„Er(Lord Kitchener) ſchuf Armeen aus ſo gut wie nichts, bildete und rüſtete ſie aus; durch ſein Genie allein entwickelte ſich England an Frankreichs Seite zu einem Geg⸗ ner, der im Stande war, Deutſchland ebenbürtig entgegenzutreten, wodurch die Lage an der Front in Frankreich 1915 ſo ernſt zu Deutſchlands Nachteil verändert wurde. Seine großen Organiſations⸗ gaben würden allei genügt haben, Lord Kitchener zu einer der her⸗ vorragendſten und wichtigſten militäriſchen Perſönlichkeiten des Welt⸗ krieges und vielleicht zu der ausgezeichnetſten, die England je gehabt hat, zu geſtalten. Sein myſteriöſer Tod war weder das Werk einer deutſchen Mine Nauf eines deutſchen Torpedos, ſondern der Macht, die der Ruſſiſchen Armee nicht geſtatten wallte, durch die Hilfe Lord Kitcheners wiederhergeſtellt zu werden, weil die Vernichtung des zariſtiſchen Rußlands beſchloſſen worden war. 05 Kitcheners Tod iſt durch ſeine Befähigung verurſacht worden. Der Verfaſſer Germains bemerkt dazu:„Ich habe den Schluß dieſes bemerkenswerten Briefes unterſtrichen. weil Engländer die Worte ſoldatiſcher Anerkennung von Lord Kitcheners großen militäri⸗ ſchen Fähiakeiten aus dem Munde des feindlichen Führers mit tiefem Intereſſe leſen werden und die Stelle.„Lort Kitcheners Tod iſt durch ſeine Befähigung verurſacht worden.“ tragiſche Bedeutung gewinnen muß. wenn man an die dunklen ſo lange im Umlauf befindlichen Ge⸗ rüchte denkt. daß dieſer Größte der Engländer ſeinen Tod durch Ver⸗ räterei fand. Die Höflichkeit gegen einen hervorragenden feindlichen General. der wahrſcheinlich ſo weit. wie es ihm möalich war. in der Enthüllung des Geheimniſſes der„Hampſhire“ gegangen iſt, verbietet uns, ſeine Erklärung zu genau auszulegen. Doch darf man es den Enaländern, die ſich der ungewöhnlich engen Beziehungen zwiſchen den ruſſiſchen revolutionären Komitees und dem deutſchen Intelligenz⸗ dienſt zur damaligen Zeit erinnern, wohl verzeihen. wenn ſie ihre eigenen Schlüſſe ziehen.“ Mündlich hat ſich Mr. Germalns noch deutlicher ausgeſprochen, Einem Vertreter des„Dailn Expreß“ erklärte er:„Ludendorffs Brief kann nur bedeuten, daß ſeinem Dafürhalten nach die„Hampfhire durch die Ränke der ruſſiſchen Revolutionäre in den Grund gebohrt wurde. nachdem dieſe durch die Londoner Agenten ihrer internationalen Bande der„Schwarzen Hand“ über Kitcheners Reiſeabſichten Nachricht erhalten hatten.“ Doch das Meer wird wohl das Geheimnis von Lord Kitcheners Tod zu bewahren wiſſen. wie ſo viele andere. Letzte Meldungen Ein polikiſcher Empfang beim Reichsinnenminiſter — Berlin, 19. Mai. Geſtern abend fand beim Reichsinnen⸗ miniſter Schiele ein politiſcher Empfang ſtatt, zu dem die poli⸗ tiſchen Perſönlichkeiten aus allen Parteilagern erſchienen waren, an ihrer Spitze der Reichspräſident v. Hindenburg, der Reichskanzſer Dr. Luther und der Außenminiſter Streſemann. Vertreter der Sozialdemokratie waren gleichfalls anweſend. Der Abend diente einer politiſchen Ausſprache im geſellſchaftkichen Rahmen. Ankerſchlagungen bei der Rhein⸗Armee — Mainz, 18. Mai. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das franzöſiſche Kriegsgericht wegen bei dem Heeresautomobilpark der Rheinarmee vorgekommener Unterſchlagungen in Höhe von ca. 200 000 Franken die beiden bei dem Automobilpark tätigen Beamten Faty und Laurens zu 2 Jahren Gefängnis und 3000 Franken Geld⸗ ſtrafe, ferner den Inhaber einer deutſchen Automobilwerkſtatt im Vorort Brettenheim, Fr. Schulz zu 2 Jahren Gefängnis und 5000 Franken Geldſtrafe, ſowie den ins unbeſetzte Gebiet geflüchteten Schwager des letztgenannten, Wittemann, in Abweſenheit zu 5 Jahren Gefängnis und 3000 Franken Geldſtrafe. 5 von einem roten Frontkämpfer“ getölten Halle, 18. Mai. Bei einer Schlägerei, die ſich in Halle zwiſchen roten Frontkämpfern und Mitgliedern des Stahlhelms entwickelte⸗ erhielt der gänzlich unbeteiligte Kaufmann Pietrak von einem roten Frontkämpfer einen Boxerhieb unter das Kinn, der ihn ſofort tötete. Pietrak hinterläßt eine Frau und zwei Kinder⸗ Großer Waldbrand — Stettin, 19. Mai. Im Kreiſe Naugan brach geſtern ein Waldbrand aus, der ſich mit ſtarker Geſchwindigkeit verbrei⸗ tete. Am Nachmittag hatte der Brand, der zu den größten Wald⸗ bränden zählt, die Deutſchland bisher zu verzeichnen hat, bereit⸗ die Strecke Altdamm—Gollnow erreicht. Verſchiedene Ortſchaften an dieſer Strecke begannen geſtern nachmittag mit dem Räumen der Häuſer. Militärkommandos aus Stettin, Stargard und All⸗ damm verſuchen, des Brandes Herr zu werden. Der Schaden dürfte in die Hunderttauſende gehen. Schwerer Autounfall — Hannover, 18. Mai. Am Sonntag unternahm eine Anzahl von Hannoverſchen Familien mit einem dazu hergerichteten Laſt⸗ kraftwagen einen Ausflug nach Lauenſtein am Deiſter. An einer ſteilen Stelle verſagte die Bremſe. Der Laſtkraftwagen kippte um und überſchlug ſich. Von den Inſaſſen wurden 18 Perſonen verletzt, darunter einige ſchwer, jedoch anſcheinend nicht lebens“ gefährlich. Große polniſche Armeemanöver — Bromberg, 18. Mai. Wie die„Gaz. Bydgoska“ meldet, wer⸗ den in dieſem Jahre polniſche Armeemanöver größeren Umfang in Oſtgalizien abgehalten werden. Vertreter ſämtlicherr Armeen, daunter der franzöſiſche General Petain, werden Manövern beiwohnen. Die Ueberreichung der Abrüſtungsnote an Deutſchland — paris, 19. Mai. Wie„Paris Soir“ erfährt, ſoll die Ab⸗ rüſtungsnote der deutſchen Regierung Mittwoch, ſpäteſtens Donners⸗ tag überreicht werden. zfflein weiterer Abbau bei der Poſt. Halbamtlich wird gemel⸗ det: Die Meldung einer Berliner Morgenzeitung über einen geplar⸗ ten Abbau von weiteren 32 000 Poſtbeamten iſt vollſtändig aus der Luft gegriffen Atbehrt jeder Grundlage. *Maloy in Madrid. derz einer Meldung aus Madrid empfing General Primo de Rivera den nach Madrid entſandten früheren franzöſiſchen Miniſter Malvy.- — Dienstag, den 19. Mai 1925 neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 230 Stäoͤtiſche Nachrichten Bemerkungen zum voranſchlag der Staot Mannheim für 1925 Mit der Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlages für 1925 iſt die Selchlußfaſſung über neun Vorlagen verbunden, von denen drei am chluſſe des erſten Beratungstages in nichtöffentlicher Sitzung er⸗ edigt werden ſollen. Als Verhandlungstage ſind der 27. und 28. 0 und der 3. und 5. Juni vorgeſehen. Oberbürgermeiſter Dr. utzer ſchickt nun doch dem Zahlengewimmel des Voranſchlages zinige Erläuterungen voraus, aus denen wir folgende Bemerkungen Herausgreifen: Wie bei allen großen Städten Deutſchlands, deren Voranſchläge ſer 1925 bisher bekannt geworden ſind, zeigt auch der Voranſchlag er Stadt Mannheim das Streben, zur ordentlichen Errfüllung er gemeindlichen Aufgaben zurückzukehren. Das bringt aber eben⸗ b0 wie beim Reich, wo Reichsfinanzminiſter v. Schlieben die Gründe argelegt hat, erhebliche Mehrausgaben gegenüber 1924 und 1914 mit ſich, zumal eine Reihe neuer Aufgaben, ſo auf dem Gebiete der Wohlfahrtspflege, übernommen wer⸗ en mußten. Eine Ausgabenſteigerung von 50 Prozent und mehr wird überall gemeldet. Auch der Reichsfinanzminiſter gibt eine ſolche eigerung in der Begründung zum Finanzausgleichgeſetz zu. Der oranſchlag für 1925 zeigt das erwähnte Streben, die unerträglich dawordene Zurückhaltung bei der Unterhaltung der gemeind⸗ ichen Einrichtungen aufzugeben, vor allem beim Bauweſen. Beim Hochbau kommen im Voranſchlag Neubauten kaum m Betracht; man kann allenfalls die Errichtung einer Leichen⸗ halle in Feudenheim(36 500 Mk!), die Erſtellung von Schul⸗ baracken(28 000 Mk.) und einer Bedürfnisanſtalt(30 000 Mk.) hier⸗ her rechnen. Dagegen fordert die Unterhaltung der ſtädti⸗ chen Gebäude(ohne Einrechnung jener des Waſſers⸗„ Gas⸗ und lektrizitätswerkes) mit Einſchluß der ſogenannten ſtändigen Ge⸗ bäudelaſten 3,1 Million Mark, ſtatt 1,4 im Jahre 1924, alſo mehr als das Doppelte. Insbeſondere ſind die Koſten der ſogenannten außerordentlichen Baufälle, unter welche übrigens auch obige Neubauten gereiht ſind,— im weſentlichen aber die Koſten der umfaſſenderen baulichen Inſtandſetzungen und Verbeſſerungen— von nicht ganz 5 Million— auf üder 2 Millionen, alſo um nahezu das Vierfache, angeſchwollen; dabei iſt jedoch eine Reihe von ſehr er⸗ wünſchten baulichen Ergänzungen, wie beiſpielsweiſe die Einfügung von Badeeinrichtungen in unſere älteren Schulhäuſer, außer Betracht geblieben. Beiſpiele ſind die Einrichtung einer Niederdruckdampf⸗ geizung in einer Schule, der Notbeleuchtung im Krankenhaus, der klektriſchen Beleuchtung im Lungenſpital, die Erhöhung der Palmen⸗ halle, die Vergrößerung der Keller des Krankenhauſes, die Wie⸗ erherſtellung der Schloßräume, des alten Rathauſes der Hildaſchule. Auch der Tiefbau erfordert weit größere Mittel. Die Er⸗ höhung der Löhne und der Materialpreiſe drückt ſich aus in dem er⸗ höhten Aufwand für den ordentlichen Unterhalt der S tr a 5 en Steigerung der Einheitsſätze für den qm), aber doch nur in einem etrag von noch nicht 150 000 Mk.; vor allem aber mußte für außer⸗ ordentlichen Unterhalt und für neue Pflaſteru ngen und Um⸗ legung von Pflaſter ein Mehrbetrag von faſt 1 Million Mark in auf genommen werden, nachdem jahrelang nichts, 1924 aber nur wenig für den Straßenbau geſchehen iſt. Beim Brückenbau wird der längſt verlangte Fußgängerſteg überr die Reichsbahn bei der Fabrik Brown, Boveri u. Co. errichtet, nachdem der Nach⸗ tragsetat für 1924 den Fußgängerſteg an der Riedbahnbrücke über den Neckar gewährleiſtet hat. Für die Fortſetzung der Kanali⸗ ſation ſind 127 000 Mk. eingeſtellt, die früher aus Anlehen gedeckt worden wären. Bei den öffentlichen Anlagen iſt die Auf⸗ füllung ſumpfenden Geländes im Luiſenpark(25 000 Mk.), der Neu⸗ anſtrich von Anlagebänken(5000 Mk.), die Erneuerung von Einfaſ⸗ jungen(4000 Mk.) vorgeſehen. Für Anlage von Schulſpiel⸗ plätzen ſollen 130 000 Mark bereit geſtellt werden. Neben den Bauten entſteht ein für den Voranſchlag bedeutungs⸗ voller Mehraufwand durch Erhöhung der Gehälter und Löhne. Im Jahr 1924 iſt durch die Reichsregierung eine ſtarke Angleichung der Beamtengehälter an die Friedensbeträge erfolgt, die in Mannheim noch durch den Sonderzuſchlag von 15 Prozent ver⸗ ſtärkt iſt; auch die Löhne ſind geſtiegen. Bei den Vetrieben, die den ſtädtiſchen Haushalt beeinfluſſen— alſo mit Ausſchluß der Werke, Straßenbahn, Straßenreinigung uſw.— ſteigt dieſer Aufwand um über 1,1 Million; dazu kommt noch das Anſchwellen der Ver⸗ lorgungsgehalte um über 7 Million, des Anteils an der Be⸗ ſoldung der Lehrkräfte um ebenfalls 55 Million und des Anteils an den Bezügen der ſtaatlichen Ordnungspolizei um 100 000 Mk., ſodaß im Ganzen der perſönliche Aufwand um rund 274 Millionen an⸗ wächſt. Dabei iſt bei den Anſätzen 1924 bereits der volle„Abbau berückſichtigt. Bei der Wohlfahrtspflege, insbeſondere der Jugend⸗ pflege, ſteigen die Unterſtützungen und die Zahl der Unter⸗ ſtütten. Da jedoch ſchon der Ergänzungsvoranſchlag 1924 die Mehrungen im weſentlichen berückſichtigt hat, iſt der Mehraufwand auf den Zweck(nicht die Verwaltung) beim Fürſorgeamt nur 71˙000 Rark und beim Jugendamt rund 7 Million. Bei dieſem Amte iſt die ſtarke Zunahme der Zahl der in Familienpflege verſorgten Kin⸗ der und die Erhöhung der Forderung für Kuren in Bädern und Er⸗ National⸗Theater Mannheim 2. Gaſtſpiel Alberk Baſſermann GHans Müller: Der Schöpfer) Das Deklamatorium, das Hans Müller— wer gedenkt noch des Heiterkeitserfolges, den unter Gregori ſein todernſtes Stück„Das Wunder des Beatus“ bei ſeiner hieſigen Uraufführung hatte— dieſes Deklamatorium alſo, Profeſſſſor Dr. Paul Schumacher ge⸗ nannt, iſt für Albert Baſſermann der Ausgangspunkt einer Men⸗ WMengeſtaltung von überwältigender Eindringlichkeit. Nicht Hans Müller gab Form und Inhalt, der Schauſpieler Baſſermann ſchuf die Form und gab ihr den Inhalt. Selten wohl iſt ein Darſteller in ſo hohem Grade ſchöpferiſch geworden, wie Baſſermann hier, wo D Dichter ſo völlig verſagt hat wie Hans Müller, der im Kriege auch das Schauſpiel„Könige“ verübte. Aber dort war er doch ſchier ein Klaſſiker neben dieſem Schauſpiel„Der Schöpfer“, zas der berühnmte Verlag Cotta. Stuttcart als Buch zu verlegen r ſich brachte. Ach ja, wir leben in einer traditionsloſen Zeitl Es wäre Platzverſchwendung, die Vorgänge der vier Akte zu er⸗ zahlen, da wir doch ſicherlich mit einer Wiederholung des Greuels ahne Baſſermann verſchont bleiben werden Nur ſoviel ſei ge⸗ ſagt, daß Müller einen Baſtard aus Milieuſtück, Berufsſtück, Ko⸗ mödie, Eheſtück uſw. angefertigt hat, der nicht einmal theatertechniſch Eſchickt gemacht iſt. Auch hier iſt ihm Paſſermann durch energiſche ungrife hilfreich beigeſtanden und hat allzu Ueberflüſſiges und Kit⸗ ſchiges b eitigt. Er hat dadurch natürlich der beherrſchenden Rolle eine zentralere Stellung gegeben. Profeſſor Schumacher iſt der Er⸗ inder des Tuberkuloſeſerums Tuberin, das er an dem(wie er nicht weiß unglücklichen) Liebhaber ſeiner Frau anwendet. Der junge Mann ſürrbt, es beſteht Verdacht, er habe ihn abſichtlich getötet. Aber es klärt ſich alles rechtzeitig auf: der Profeſſor bleibt im bellt, die(unſchuldige) Frau bei ihm. Wie das geſchieht, iſt höchſt langlos, keilweiſe erheiternd hilflos, künſtleriſch wie menſchlich weiſt tattlos. Schumacher iſt der von der Wiſſenſchaft beſeſſene Oikenntnisdurſtige: nicht Liebe zu den Menſchen treibt ihn, ſondern zebe zur Sache. Dadurch wird er lieblos gegen die Menſchen und beinahe ſeine Frau verloren. Baſſermann führt ihn durch alle Stadien dieſes Weges: mit der unwiederholbaren Kunſt des bläßten pſychologiſchen Darſtellers, den wir haben, mit der unver⸗ ſteichlichen Meiſterſchaft der Uebergänge, der Vorbereitung auf ſee⸗ iſche Ausbrüche So iſt ſein Schumacher von vornherein ein Menſch Ra einer gewiſſen nonchalanten Liebenswürdigkeit, die durch alle etaubbautzigkeit leuchtet. Ein Menſch mit Humor, weitem Blick, e Verknöcherung, dem alles unwichtig dünkt außer der Wiſſen⸗ chaft. Einer, der aus ſeinen Kenntniſſen und Erkenntniſſen ſein errgefühl immer wieder nährt, ſelbſt in den ſchlimmſten Lagen. holungsheimen(130 000 Mk.) bemerkenswert. Eine andere Quelle der Mehrausgaben bildet das Schulweſen; infolge der beabſich⸗ tigten Aufnahme einer Auslandsanleihe und einer kleinen Inlands⸗ anleihe und zum Ausgleich der Forderung der Wohnungsfürſorge⸗ kaſſe, ſowie zur Verzinſung alter Schulden fallen rund 1,4 Million Mark an, die durch Erträgniſſe aus dem Vermögen nur zu etwa 76 gedeckt werden. Der Mehrbedarf gegen 1924 iſt über eine Million. Sollte die Auslandsanleihe nicht aufgenommen werden, ſo dienen die Zinſen von 900 000 Mk. dazu, um für die dritte Neckarbrücke (Friedrich⸗Ebert⸗Brücke) die erſte Rate aufzubringen. Fernſprechkoſten, Poſtgebühren, Druckſachen, Planvervielfälti⸗ gung, Geräteunterhaltung, Apparatebeſchaffung, Steuerkarten, Volks⸗ und Berufszählung, Wahlen, bei den Schulen die Bücherei, Unter⸗ richts⸗ und Lehrmittel, Zeichen⸗ und Hauswirtſchaftsmaterialien, die Schulwohlfahrtspflege, bei der Gewerbeſchule die Wiederaufnahme der Baufach⸗ und Malerfachabteilung, bei den Krankenanſtalten die Verköſtigung, die Heilmittel, Inſtrumente und Apparate, Verband⸗ mittel, die Krankenkleidung und ⸗bettung, die Reinigungsmittel und vieles Aehnliche, auch die zahlreichen Erhöhungen von Beiträgen an Vereine, endlich neue Beiträge, ſo an Turn⸗ und Sportvereine, Verein für Ferienkolonien uſw., erfordern einen ſehr beträchtlichen, unvermeidlichen Mehraufwand, der in die Hunderttauſende geht. Nur der Aufwand für Beheizung geht zurück. 15 Prozent der Ge⸗ ſamtbezüge der Beamten, Beamtenanwärter und ſtändigen Arbeiter werden nun— wie in früheren Jahren— nach mehrjähriger Un⸗ terbrechung wiederum dem Ruhegehaltsfonds voll zuge⸗ führt, während 1924 nur die Werke und die Straßenbahn die Bei⸗ träge voll geleiſtet hatten. Zu dieſem Behufe iſt ein weiterer Be⸗ trag von 1,16 Millionen eingeſtellt. Vorerſt ſoll er in der Hafen⸗ erweiterung angelegt werden, damit trotz des Mangels an An⸗ leihen dieſer wichtige Zweck, bei dem auch eine größere Anzahl von Erwerbsloſen Beſchäftigung finden kann, endlich erfüllt wird. Im Ganzen zeigt ſich, daß die Stadt Mannheim in der Lage iſt, unter ſtarker Erhöhung der für die Tragung dieſes Bedarfs ihrer Art nach allerdings ungeeigneten Gemeindeſteuern die laufenden Gemeindebedürfniſſe in einem Ausmaße zu befriedigen, das im all⸗ gemeinen als ein beſcheidenes gekonnzeichnet wecden darf. Auch der Haushalt 1925 kennzeichnet ſich immerhin als ein Haushalt nur der Erhaltung nicht als ein ſolcher des Fortſchrittes. Der aus Steuern leinſchließl. Ueberweiſungen), öffentlich⸗rechtlichen Ab⸗ gaben und Vorjahrsmitteln zu deckende Bedarf war 1914 13 263 000 Mark, 1924 leinſchließlich Ergänzungs⸗Voranſchlag) 17 976 000 Mk., 1925 25 243 000 Mk. Von anderen badiſchen Städten iſt bekannt ge⸗ worden, daß ſie die Umlageſätze in der Höhe von 58—64 Pfg. halten, gleichzeitig aber zu Finanzzwecken die Tarife für Gas, Waſſer, Strom beträchtlich erhöhen. *Mannheimer Spargelmarkt. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamts wurden auf dem Spargelmarkt am Sams⸗ tag, 16. Mai durch 67 Verkäufer(34 Erzeuger, 38 Händler) 33,36 Ztr. Spargeln angeliefert. Die meiſten Spargeln, nämlich 7 Ztr., kamen aus Hockenheim. Die Preiſe haben etwas angezogen. Die häufigſten Verbraucherpreiſe für das Pfund ſtellten ſich wie folgt: Spargeln 1. Sorte 80 Pfg., Spargeln 2. Sorte 60 Pfg., Suppen⸗ ſpargeln 40 Pfg. Die über 80 Pfg. hinausgehenden Preisforde⸗ rungen hat das Städt. Preisprüfungsamt beanſtandet; die Ver⸗ käufer haben daraufhin die Preiſe herabgeſetzt. Was die Nachfrage anbelangt, ſo haben ſich bereits eine Viertelſtunde vor Beginn des Marktes außerordentlich viele Käufer eingefunden. Dementſpre⸗ chend war die Kaufluſt während des ganzen Marktes äußerſt rege; Die Verkäufer konnten ſich bisweilen des ſtürmiſchen Andrangs kaum erwehren. Sämtliche Spargeln waren bis zum Schluß des Marktes verkauft; viele Käufer warteten vergebens auf weitere Zufuhren. * Schwere Gewitter, die geſtern in der ſiebenten Abendſtunde aus Südweſten und Norden ſich der Stadt näherten, brachten den herbei⸗ geſehnten Regen und ein wenig Abkühlung. Die volle Entladung ſcheint in der Umgebung ſtattgefunden zu haben. Die blauſchwarze Färbung der Wolken ließ das ſchlimmſte befürchten. Glücklicherweiſe beſchränkte ſich die Naturerſcheinung auf einige heftige Donnerſchläge, die, wie aus dem Flackern des elektriſchen Lichtes hervorging, auch die Leitungen in Mitleidenſchaft zogen. Der Platzregen, der heftigen Ge⸗ wittern eigen iſt, blieb ebenfalls aus. Es rieſelte nur bis nach Mit⸗ ternacht. Und heute morgen blaute wieder der Himmel. Die Natur iſt durch die Gewitter wunderbar erfriſcht worden. Die Höchſttempe⸗ ratur betrug geſtern 26,5 Gr. C. In der verfloſſenen Nacht wurde ein Minimum von 16.3 Gr. C. feſtgeſtellt. Heute früh ſtand das Thermo⸗ meter auf 18,6 Gr. C. gegen 17.7 Gr. C. am geſtrigen Abend. * Fabrikbrand. Aus unbekannter Urſache brach geſtern vor⸗ mittag in der Fabrik Carl Kieſer, Sandhoferſtraße 211 im Stadtteil Waldhof, ein Brand aus, der bedeutenden Schaden an⸗ richtete. Der Dachſtock wurde vernichtet. Außerdem brannten zwei Fabrikationsräume aus. Das Feuer fand in den Rohmaterialien und dem fertigen Fußbodenwachs reichlich Nahrung. Die um .40 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr löſchte mit der zu Hilfe geeilten Feuerwehr der Zellſtoffabrik und der Freiwilligen Feuer⸗ wehr Sandhofen nach einſtündiger Arbeit den Brand. * Das in Brand geratene Sonnendach. Geſtern nachmittag geriet aus unbekannter Urſache das Sonnendach vor dem Schau⸗ fenſter des Damenmodegeſchäfts von R. Kahn in C 1, 2(Breite⸗ ſtraße) in Brande Das Feuer war beim Eintreffen der um.21 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr ſchon gelöſcht. Der Schaden be⸗ trägt etwa 50 Mark. Größe iſt in dieſem Profeſſor, Selbſtgefühl, das im Grunde nie⸗ mals Eitelkeit wird. Ein genialer Pflichtmenſch großen Ausmaßes. Einer, den im Kern ſeines Weſens nichts unſicher machen kann; eine Siegernatur. Das ſchöpft Baſſermann aus dem Deklamatorium des Hans Müller; ſtellt es hin: prall mit Blut angefüllt, durh⸗ leuchtet von Humor. Und ſchlicht, ach ſo ſchlicht, ſo ſelbſtverſtänd⸗ lich. Das eben iſt das unerhört Große dieſer Leiſtung: ein wirk⸗ licher Menſch in jedem Augenblick— und nicht einen Augenblick die Kopie irgend eines Menſchen; das eben iſt das Schöpferiſche: dieſer einmalige Menſch. Und darum iſt es ſo gleichgültig. ob das, was Hans Müller ſchrieb, ſchlecht oder ganz ſchlecht iſt. Es iſt ſa nicht mehr vorhanden in dem Augenblick, wo Baſſermann ſich ſeiner bemächtigt. Und es iſt, leider, wieder da in den Szenen, die er nicht trägt. Mit ihm ſpielten Frau Andor als ſeine Frau, Walter Fel⸗ ſenſtein als der unglückliche Liebhaber(in den Szenen mit Baſſermann gelöſt und einfach), Godeck als unfreundlicher Kollege ſach Laura Wagner als Aſſiſtentin; die anderen Rollen ſind neben⸗ ſächlich. Baſſermann wurde von Beifallsorkanen umraſt, die ihn zwan⸗ gen, mehrmals vor den eiſernen Vorhang zu treten. Blumen und Lorbeer kündeten ihm Dank und Anhänglichkeit der Mannheimer. Und der Zuruf„Auf Wiederſehen“ kam aus tiefſtem Herzen. Ja, ach ja: Auf Wiederſehen! hs. Theater und Muſik Aus dem Frankenkhaler Muſikleben. Die Nachſaſſon des hie⸗ ſigen Konzertlebens ſcheint ergiebiger denn ſe zu werden. Dem Muſik⸗ verein folgte der Cäcilien⸗(Oratorien)⸗Verein mit ſeinem vierten Kon⸗ zerte. Er machte einen Ausflug ins Reich der dramatiſchen Kantate. die von den Programmen der gemiſchte Chöre pflegenden Vereinen ſo ziemlich verſchwunden iſt. Ob zu Recht. ſei dahingeſtellt. Wir hörten Mendelsſohns„Walpurgisnacht“ für Soli, gemiſchten Chor und großes Orcheſter und Schumanns„Manfred“ für Rezitation, Soli, gemiſchten Chor und aroßes Orcheſter. Es mag für unſern heutigen Geſchmack dieſes oder ienes veraltet erſcheinen, für den Muſikfreund und⸗Kenner bedeuten beide Werke immer noch Kunſtſchöpfungen vor⸗ nehmſter Art. entzückend in Einzelheiten und zwingend in der Geſamt⸗ form. Beide ſind in der Meiſter glücklichſten Stunden entſtanden und intereſſant in der ſubjektiven Eigenart. Darum eraab ihre Gegen⸗ überſtellung vielen Anreiz und eine nicht minder anregende Ver⸗ aleichsmöglichkeit. Ludwig Baner, der muſikaliſche Leiter des Ver⸗ eins und ſeine wenigen Getreuen, ſind allen Ernſtes und mit vielem Verſtändnis an die Werke herangetreten und wenn auch nicht alles nach Wunſch geriet und Bayer mehrfach mit der Tücke des gegebenen * Unaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Aus einem Keller in der Waldparkſtraße etwa 40 Flaſchen Rotwein(Bordeaux).— Aus einem Fabrikhofſe an der Waldhof⸗ ſtraße ein zweiräderiger Handwagen mit eiſernen Federn und Holz⸗ pritſche, ohne Stellbretter, feldgrau geſtrichen.— In der Roſen⸗ gartenſtraße eine ſilberne Herren⸗Rem.⸗Uhr, weißes Zifferblatt, gelbe Zeiger, glatter Rand, ein ſchwarzer Damengeldbeutel aus Leder mit 4 Fächern, Klappverſchluß und 40—50 M. Inhalt. veranſtaltungen Theaternachricht. Die Opernſängerin Eva Turne r, die hier bei ihrem jüngſten Gaſtſpiel im Rahmen der Mailänder Stagione un⸗ gewöhnliches Auffehen erregte, wurde für zwei Gaſtſpiele im Monat Juni von der Theaterleitung verpflichtet. Auf den einzigen Lieder- und Arienabend von Claire Dux am Freitag, den 22. Mai im Muſenſaal ſei nochmals hingewieſen, Das Programm nennt die Arie der Agathe aus dem Freiſchütz, Lieder von Schubert, Liſzt und Strauß, u. a. Am Flügel begleitet Bruno Seidler⸗Winkler. * Der Verliner Lehrergeſangverein, der am 12. Juni im Ni⸗ belungenſaale ein Konzert veranſtalten wird, hat ſich in den letzten Jahren mehrfach im Intereſſe der Erhaltung des Deutſchtums in den geßährdeten Gebieten betätigt. Seine bisherigen 5 Grenzgau⸗ fahrten ſind Zeuge dieſer Dienſtwilligkeit am deutſchen Vaterlande. Mit Stolz blickt der Verein auf ſie zurück und mit großer Freude und noch größerer Erwartung ſieht er der 6. Grenzgaufahrt nach Südweſt⸗ und Süddeutſchland entgegen. Hoffentlich wird er in dieſer Erwartung nicht getäuſcht. Im Juni 1920 ſang der Verein kurz vor der Abſtimmung in Oſt⸗ und Weſtpreußen, zumteil an 8 Orten in Gruppen gleichzeitig. Im Dezember des glei⸗ chen Jahres beſuchte der Verein die Orte des Induſtriegebietes in Oberſchleſten. Im Mai 1921 grüßten die Berliner Sänger auf der 3. Fahrt unſere deutſchen Volksgenoſſen in Weſtfalen und am beſetzten Rhein. 1922 ſangen ſie ihre Lieder in vielen Konzerten den Bewohnern der Städte an der Oſt⸗ und Nordſeeküſte bis nach Flensburg hinauf. Im Jahre 1923 galt der Beſuch den deutſch gebliebenen Teilen von Poſen und Weſtpreußen diesſeits des Korri⸗ dors. Die 6. Grenzgaufahrt führt den Berliner L. G. V. auch zu uns nach Mannheim. Hoffentlich bereitet ihm die Mannheimer Bevölkerung und im beſonderen die Mannheimer Sängerſchaft einen würdigen Empfang und lohnt ſeine Mühen durch zahlreichen Beſuch ſeines Konzertes. *Friedrichspark. Die Anlagen des Friedrichsparkes mit ſeinen Naturſchönheiten und gärtneriſchen Sehenswürdigkeiten bieten als Erholungs⸗ und Vergnügungsſtätte das Beſte, was unſere Stadt aufzuweiſen hat. Die Parkverwaltung plant für die kommende Saiſon eine Reihe erſtklaſſiger Veranſtaltungen. Am kommenden Donnerstag(Himmelfahrt) wird der Komponiſt W. Aletter⸗ Berlin ein Dirigenten Gaſtſpiel geben. Jeder Muſikliebhaber kennt die reizenden Stücke des Komponiſten„Rendez⸗vous“(Ga⸗ votte), oder„Wie einſt im Monat Mai“, die internationale Popu⸗ larität erlangt haben, und wird ſich freuen, den beliebten Diri⸗ genten kennen zu lernen.— Wegen der heute und morgen ſtatt⸗ findenden Konzerte ſiehe Anzeige. 0 T. Jahrt nach Rüdesheim. Unter herrlichem Maienhimmel, der viele Beſucher anlockte, unternahm Herr Biundo am Sonntag früh .30 Uhr mit dem bequemen ee„Orſoy“ eine Rhein⸗ fahrtnach Rüdesheim(Niederwalddenkmal). Pünktlich ſetzte das Schiff ſich in Bewegung. Schon 2 Stunden ſpäter fuhr man unter den Brücken von Worms durch, Oppenheim—Mainz zu. Sehr intereſſant wirkte das Bild beim Paſſieren von Mainz. Große Salondampfer warteten gut beſetzt auf das Abfahrsſignal in der Richtung Köln. Schön hergerichtete Strandbäder, 3. B. bei Biebrich, waren dicht mit Badeluſtigen bevölkert. Kurz vor 12 Uhr lief der Dampfer in Rüdesheim ein. Man hatte reichlich Zeit für das leib⸗ liche Wohl, ſowie zur Beſichtigung des Niederwalddenkmals. Gegen 4 Uhr wurde die Rückfahrt angetreten. Für Unterhaltung ſorgte eine gute Kapelle. Bei Lampionbeleuchtung landete man wieder wohl⸗ behalten in Mannheim. Mitten im Mal Die gefürchteten Tage der„Eisheiligen“ und vor allem ihre noch gefürchteteren Nächte ſind vorübergegangen, ohne daß irgend⸗ ein vernichtender„Reif in der Frühlingsnacht“ gefallen wäre. Die Kaſtanien recken ihre Kerzendolden in die Sonne, die ſie roſig durch⸗ ſchimmert. Und der Flieder ſtrömt ſeinen lieblichen Duft aus ſeinen lilanen Blüten, die kein rauher 1 zur Unanſehnlichkeit ver⸗ krampft hat. Keine Rauchpfanne brauchte ihre hüllenden Wolken über die Tulpenbeete zu breiten, kein Weinſtock wollte ſchützend um⸗ qualmt ſein von künſtlichem Nebel; und die ſorgliche Blumenfreundin in der Stadt hat unnötigerweiſe ihre Balkonblumenzier nächtlicher⸗ weile vor Mamertus, Pankratius und Servatius im Zimmer in Sicherheit gebracht. Zwar iſt mit dem gnädigen Vorübergang der drei Eismänner noch nicht alle Maifroſtgefahr gebannt. Vielmehr iſt auf die liebliche Maiennacht erſt Verlaß, wenn der 25. Mai, der Urbandstag, vorüber iſt. Aber der Aberglaube, der zwar keine Macht, wohl aber eine Uebermacht iſt, kennt als gefährlich nur die drei „Eisheiligen“ und wiegt ſeine Anhänger in triumphierende Ruhe, wenn dieſe drei harmlos vorübergezogen ſind. ausfübrenden Materials zu kämpfen hatte. ſo muß doch der geoffen⸗ barte Geberwille voll und ganz gewürdigt werden. Bedauerlich und beklagenswert bleibt, daß der opferwillige Verein und ſein unermüd⸗ licher Leiter in den Frankenthaler Kreiſen nicht jenes Verſtändnis und jene Unterſtützuna finden. die ſie in der Tat verdienen. Die Er⸗ kenntnis des Zuſammengehens zu gemeinſamer künſtleriſcher Betäti⸗ aung will immer noch nicht dämmern. Nun noch einige Worte über die Aufführung der beiden Werke. Ludwig Baner dirigierte mit Schwung und Begeiſterung, was für ſeine kleine Chorſchar anfeuernd wirkte. Sie gab darum das Letzte. Das Orcheſter— Mannhbeimer Konzertorcheſter— hielt ſich in den mancherlei Klippen brav. Die Sprechrolle des Manfred laa bei Ludwia Schmid⸗Wildy vom Stadttheater in Heidelberg. Ein auter, warmblütiger Sprecher, voller Jugendlichkeit. aber noch etwas arm an Farbe und geſtalteter Geiſtig⸗ keit. Die Geſtalt des Manfred verlangt abſolute Reife. Die ſonſtigen Sprech⸗ und Geſangsrollen ſind von untergeordneter Bedeutung. In der„Walpurgisnacht“ trat der Mannheimer Tenoriſt Max Lip⸗ mann vorteilhaft bervor. des weiteren der mit ſchönen Mitteln aus⸗ geſtattete Ludwiashafener Baßbariton Wilhelm Jocob der in letzter Stunde für Wilhelm König einſprang. Die Landauer Altiſtin Maria Erhard hat ebenfalls aute Stimme, die aber in den hohen Lagen nicht vorteilhaft gebildet iſt. Der Chor hielt auch hier tapfer durch. Zum Schluß gab es für alle Beteiligten freundlichen Beifall. un. Citeratur Das Maiheft von Velhagen& Klaſings Monatsheften erhält ſeinen farbenfrohen Frühlingscharakter durch den geiſtfunkelnden und dabei köſtlich belehrenden, mit vielen Bildern geſchmückten Beitrag„Blumengärten für intelligente Faule“ von Karl Foerſter, ferner durch einen ebenſo buntilluſtrierten Künſt⸗ leraufſatz von Paul Barchan über den in Neuyork lebenden ruſſi⸗ ſchen Maler Conſtantin Somow, bei dem alles Lebenmai iſt in Landſchaft⸗ und Menſchen⸗Geſtaltung. Der belleſtriſtiſche Teil des Heftes bringt die dritte der preisgekrönten Meiſternovellen:„Der Vater“ von Wolfgang Goetz, außerdem den Schluß des Romans von Juliane Karwath:„Marie Duchanin und der Weg in die Eiszeit“, eine ſpannende Spionengeſchichte„Das Kind“ von K. A. Mayer und amüſante Erinnerungen von Rudolph Stratz an türkiſche Erlebniſſe. Dr. Kelchners Aufzeichnungen über Bis⸗ marcks Petersburger Zeit, Dr. Ernſt Leopold Stahls bilderge⸗ ſchmückte Rundreiſe durch das letzte Spieljahr der Theater im Reich, ein techniſch⸗praktiſcher, allgemein verſtändlicher Aufſatz über die Fernheizung von Dr. Ing. Kuhberg und künſtleriſch zuſammenge⸗ faßte Maigedichte unſerer erſten Ehriker vervollſtändigen das Heft, das acht Kunſtbeilagen, zum Teil in farbiger Wiedergabe enthält. —— ———..——..... — —— — 4. Seite. Nr. 230 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Nusgabe) Dienstag, den 19. mai 1925 So iſt es den endgültig an der Zeit, die Pelze in den Schrank zu hängen, wo die Motten ſchon ſo ungeduldig darauf warten, daß ſie ſeit einigen Wochen ſchon Rekognoszierungsflieger ausgeſandt haben. So iſt es an der Zeit, den Sommerüberzieher dem ſeit län⸗ gerem ſchon in Reſerve⸗Ruhe„verſetzten“ Winterpaletot nachzuſen⸗ den und frank und frei im Jakettanzug und in den duftigen Sommer⸗ bluſen einherzuwandeln. Wie freudig begrüßt man die allgemeine Schlankheit, die die Verkehrsmittel, die Straßenbahnen und Om⸗ nibuſſe geräumiger und bequemer zu machen ſcheint, nachdem mo⸗ natelang winterkleidererweitertes Volumen die Menſchen ſo auf⸗ geblaſen gemacht hat, daß ſie bei aller Enge einander nicht näher kommen konnten. Der Frühling wirkt alſo zweifellos auch im dich⸗ teſten Gewimmel der Städte ſegensreich, indem er die nicht mehr in eine Menge Außenhäute verkapſelten Menſchen buchſtäblich einander näher bringt; bis dann ſommerlich wachſende Wärme wieder Diſtanz gebietet und die Hitze ſie zwingt, wieder auseinanderzurücken. verhütung von uſammenſtõßen an Bahnübergängen Erſchüttert fragt wohl jeder, der die Berichte über das furcht⸗ bare Auto⸗Unglück an dem Bahnübergang bei Roth⸗Malſch lieſt, ob es denn wirklich gar kein Mittel gibt, ſolche Kataſtrophen zu verhin⸗ dern. Freilich iſt hier der Wärter, der die Schranke nicht geſchloſ⸗ ſen hat, der Schuldige; ſolche Fehler werden ſich jedoch niemals völ⸗ lig ausſchließen laſſen bei Einrichtungen, die von Menſchen mit all' ihren Unvollkommenheiten und Schwächen bedient werden müſſen. Wohl aber kennt die Technik Einrichtungen, die völlig ſelbſt⸗ tätig und unabhängig von menſchlicher Aufmerkſamkeit durch laut⸗ tönende Läutewerke und vor allem durch Lichtſignale, die auch bei Tage weithin ſichtbar ſind, den Führern von Autos und anderen Fahrzeugen das Herannahen eines Zuges auf der die Straße kreu⸗ zenden Bahnſtrecke rechtzeitig ankündigen: die elektriſchen Warn⸗ ſignalanlagen. Sie ſind für die Technik leswegs etwas Neues, vielmehr bereits ſeit mehr als 25 Jahren bekannt und haben ſich ſeit⸗ her an zahlreichen Bahnübergängen des In⸗ und Auslandes vorzüg⸗ lich bewährt, namentlich ſeit man das zuerſt verwendete gleichmäßig brennende Licht durch das viel auffälligere, in raſchem Wechſel auf⸗ zuckende und wieder verlöſchende„Blinklicht“ erſetzt hat. Die Arbeitsweiſe einer Blinklichtanlage nach dem Syſtem von Siemens u. Halske iſt äußerſt einfach: Der ſich nähernde Zug ſetzt durch ſein Gewicht, das die Schienen ein wenig durchbiegt, einen in genügender Entfernung(etwa 500 Meter) vom Bahnübergang liegenden Schienenſtromſchließer in Wirkſamkeit. Dieſer ſchließt einen Stromkreis und dadurch werden ſowohl das Läutewerk als auch die Blinklichteinrichtung ſelbſttätig eingeſchaltet. Beim Ueber⸗ fahren der Kreuzungsſtelle ſelbſt werden beide Signaleinrichtungen über einen zweiten Schienenſtromſchließer wieder ſtillgeſetzt. Die ganze Anlage braucht alſo keine Bedienung, um ſtets rechtzeitig ein⸗ und wieder auszuſetzen. Die große Sicherheit liegt gerade in der Vereinigung beider Signalarten: Das Läutewerk allein könnte, auch wenn es eins der lauttönenden, durch Elektromotoren angetriebenen iſt, im Lärm eines raſchfahrenden Autos überhört werden, das Blinklicht aber kann ein Autoführer nicht gut überſehen. Auch bei Tage nicht; das verhüten lange röhrenartige, in Richtung der Straße geſtellte Metallſchirme, die die Scheiben der Laterne überſchatten. Eine ſolche ſelbſttätige Warnſignalanlage— unter Umſtänden, nämlich bei unüberſichtlichen Kreuzungen wie bei der Roth⸗Malſch noch ergänzt durch ein zweites, als„Vorſignal“ dienendes Blinklicht in größerer Entfernung von der Kreuzung— verhütet nach menſch⸗ lichem Ermeſſen die immer wieder vorkommenden bedauerlichen Zu⸗ ſammenſtöße zwiſchen Autos und Eiſenbahnzügen mit Sicherheit. Da bei einem Zuſammenſtoß eines Zuges mit einem Fahrzeug immer auch der Zug ſelber gefährdet iſt, dürfte es auch im eigenen Intereſſe der Bahnverwaltung liegen, ſolchen Unglücksfällen vorzu⸗ beugen— ganz abgeſehen davon, daß dieſe Forderung ſchon aus all⸗ gemein menſchlichen Gründen zu ſtellen iſt. 8 8 Wiev'el Harkgeld iſt im Amlauf? Nach dem Münzbericht wurden im April an Kleingeld hauptſächlich ünf⸗ und Zehn⸗ pfennigſtücke geprägt, deren Umlauf um RM..15 auf 24.26 Mill. und um RM..45 auf 50.79 Mill. ſtieg, während ſich die Aus⸗ prägung noch kleinerer Münzen auf geringe Beträge beſchränkte und auch Fünfzigpfennigſtücke nur um RM..45 auf 109.37 Mill. ver⸗ mehrt wurden. Dagegen gelangten von Silbermünzen RM. 10.45 Mill. Einmarkſtücke in den Verkehr(insgeſamt RM. 169.36 Mill.), eimarkſtücke wurden nicht neu geprägt.(Umlauf RM. 135 Mill.) Der ganze Münzenumlauf erreicht jetzt eine Höhe von RM. 496.41. Die derzeitige Prägungsgrenze beträgt RM. 10 pro Kopf der Bevöl⸗ kerung gleich RM. rund 600 Mill. Die Haftung der Reichseiſenbahn in den unbeleuchteten Jügen durch die Heidelberger Tunnels. Wir wiſſen nicht, iſt es Sparſam⸗ keit oder Syſtem der Reichsbahn, auch fetzt nach Eintritt geordneter Zuſtände die in der Richtung Meckesh in—Neckarelz oder Meckes⸗ heim—Heilbronn laufenden Züge bei ihrer Fahrt durch die Heidel⸗ berger Tunnels während des Tags nicht zu beleuchten. Man kann ruhig ſagen, es iſt eine Rückſichtsloſigkeit gegen die Bewohner des badiſchen Landes, die dieſe Strecken zu befahren genötigt ſind. Die Einwürfe, daß die Tunnels ja nur kurz ſeien und ſofort hinter Heidelberg beim Karlstor aufhören, ſind nicht ſtichhaltig. Gerade, weil ſie am Karlstor ſchon zu Ende ſind, müßte die Zugbeleuchtung durch die Tunnels am Tage durchgeführt werden. Die Züge haben in Heidelberg ſo viel Aufenthalt— der Meckesheimer— Neckarelzer Zug geht überhaupt erſt von Heidelberg ab— daß die Schaffner hier die Beleuchtung einſchalten können; dann geſtatten die durch⸗ gehenden Wagen, nach der Durchfahrt durch alle Tunnels die Lichter während der Fahrt zu löſchen; wo andere Wagen laufen, laſſen die Aufenthalte in Schlierbach und Neckargemünd genügend Zeit zum Lichterlöſchen. Und wenn eines länger brennt als nötig iſt, ſo verweiſe ich auf die vielfache Lichtverſchwendung während der Nacht Schon der lange Karlstortunnel ſollte die Reichseiſenbahn alleiy veranlaſſen, das Perſonal ſtrenge anzuweiſen, für Beleuchtung wäh⸗ rend des Tages beſorgt zu ſein. Kann nicht im dunkeln Wagen etwas paſſieren? Und erſt, wenn dem ganzen Zug im dunkeln Tunnel irgend ein Unfall zuſtößt! Wir denken nicht an einen Zu⸗ ſammenſtoß oder an eine Entgleiſung, nur an einen Defekt an einer Maſchine oder an einem Wagen. Welche Panik kann da entſtehen, weil eben alles in Dunkel gehüllt iſt, Wagen und Tunnel. Wenn dann der Staatsanwalt mit Recht die falſche Sparſamkeit geißelt und die Nichtbeleuchtung als eine grobe Unterlaſſung und als Erhöhung der Unſicherheit bezeichnet, wird ihm jeder zuſtimmen. Leider ver⸗ ſagen hier die polizeilichen Vorſchriften, die die Eiſenbahnverwaltung zur Beleuchtung einfach zwingt. Vielleicht deckt man den Brunnen zu, wenn das Kind hineingefallen iſt, das heißt, erſt muß ein Un⸗ glück paſſieren, ehe die Verwaltung für Beleuchtung ſorgt. Aber abgeſehen von allem bedingt es die Rückſicht auf die Reiſenden, daß die Direktion die Tageszüge während der Fahrt durch die Heidel⸗ berger Tunnels beleuchtet. Wir fuhren im vergangenen Sommer durch einen der großen Schweizer⸗Tunnels— elektriſch— in raſcher Fahrt. Von Zeit zu Zeit im Tunnel elektriſche Lichter, jedes Abteil im Wagen hell ebektriſch beleuchtet. Plötzlich blieb der Zug im Tunnel halten; ein Bremsklotz war nicht in Ordnung. Die Räder eines Wagens ſprühten einen Funkenregen aus. Es war kein an⸗ genehmer Augenblick; aber die Helligkeit in jedem Wagen gab einem jeden Reiſenden ein Gefühl der Sicherheit, dazu die Beſonnenheit des Zugperſonals, das man bei der Helligkeit auch ſah, alles das zu⸗ ſammen ließ keine Panik aufkommen, die bei dunklen Wagen un⸗ vermeidlich geweſen wäre. Wir geben es den Vertretern im Badiſchen Landtag anheim, ſofort energiſch die Abſtellung des oben gerügten Mißſtandes der Nichtbeleuchtung der Tageszüge in den Heidelberger Tunnels zu verlangen. O Tagungen Pfälziſche Beamkenkagung * Neuftedt a.., 18. Mai. Geſtern fand hier im Saalbau die ordentliche Vertreterverſammlung des Gauverbandes Pfalz im Bay⸗ riſchen Beamtenbund unter Leitung des Vorſitzenden Mang ſtatt. Der Vorſitzende erſtattete einen Bericht über die Tätigkeit, Aufgaben und Ziele des Verbandes. Nach einer ſehr lebhaften Diskuſſion wurden vom Vertretertag zwei Entſchließungen angenommen, deren eine zu der allgemeinen Lage der Beamtenſchaft Stellung nimmt, während die andere ſich mit der Beſoldungsfrage, insbeſondere mit den Sonderzuſchlägen befaßt und von Reichsregierung und Reichstag entſprechende Maßnahmen fordert. Jahresfeſt des Badiſchen Landesvereins für Innere Miſſion In St. Georgen im Schwarzwald werden in den Tagen vom 13.—15. Juni 1925 das Jahresfeſt des Bad. Landes⸗ vereins für Innere Miſſion und die Tagung des Evang. Landesverbandes für Innere Miſſion in Baden gehalten. * *Der Regimenkskag der 170er findet in dieſem Jahre in Donaueſchingen am 11.—13. Juli ſtatt. Am 12. Juli wird zum Andenken an unſere gefallenen Regimentskameraden eine Gedenk⸗ tafel enthüllt. Alle Kameraden, welche in der Lage ſind, die Er⸗ richtung des erſten äußeren Zeichens der Gefallenenehrung geldlich zu unterſtützen, werden gebeten, ihre Spende an die Bezirksſparkaſſe Donaueſchingen auf das Konto„Gedenktafel 170“ einzuſenden. Pioniertag. Vom 6. bis 8. Juni findet im ſchönen Hann.⸗ Münden, dem letzten Standort des ehemaligen kurheſſiſchen Pionier⸗Bataillons Nr. 11, unter der Schirmherrſchaft des General⸗ feldmarſchalls von Hindenburg der 2. Mündener Pionier⸗ tag ſtatt, zu deſſen Teilnahme ſämtliche ehemaligen Angehörigen des Bataillons ſowie alle ehemaligen Pioniere eingeladen ſind. 00 Die Leichenſchauer und das Begräbnisperſonal des Landes⸗ verbandes Baden halten am 24. 28. en lung im Hotel z. Krone in Mosbach ab. Um 1 Uhr nachmittags iſt ſcht während um 2 Uhr ſich die Hauptverſammlung an⸗ ſchließt. 7 Nus dem Lan Denkmals⸗Enthüllung U Leutershauſen, 18. Mai. In Verbindung mit dem 50fähri⸗ gen Stiftungsfeſt des Krieger⸗ und Militärver⸗ eins Leutershauſen fand hier unter großer Teilnahme von nah und fern die feierliche Enthüllung des für die Gefallenen des Weltkrieges am Eingang des Dorfes errichteten Denkmals ſtatt. Der Feſtzug der hieſigen und auswärtigen Vereine bewegte ſich erſt zum alten Kriegerdenkmal, wo Gauvorſitzender Stadtrat Zink⸗ gräf⸗Weinheim eine Gedenkrede für die Helden von 1870/71 hielt. Nach der Kranzniederleaung begab ſich der Feſtzuſa zum neuen Denkmal. Gemeinderat Büray, der Vorſitzende des Jubel⸗ vereins, hielt eine Anſprache, worauf unter Senken der Fahnen und unter Choralgeſana die Hülle fiel. Bürgermeiſter Schmitt über⸗ nahm das Denkmal in den Schutz der Behörde und empfahl es zu⸗ aleich dem Schutze des Publikums. Die beiden Pfarrer Lenz und Teutſch und Lehrer Heller hielten der Weihe des Augenblickes entſprechende Anſprachen. Das am Eingang des Dorfes ſtehende Denkmal iſt von Bildhauer Reitmaier in Laudenbach aus Oden⸗ waldaranit hergeſtellt. Es iſt ein Obelisk von.75 m Höhe und .60 m Sockelweite. Auf der oberen Plattform befindet ſich auf einer Kanonenkugel ein eiſernes Kreuz. Seitlich iſt ein in Kupfer getrie⸗ ... ⁰⁰ ꝗĩðͤ ³·¹mꝛꝛ ðꝛð1. dS benes Relief in den Stein eingelaſſen, das den Abſchied eines ſterben⸗ den Kriegers darſtellt. Das Relief und die ſonſtige Verzierung Denkmals ſtammt aus der Kunſtgewerblichen Werkſtätte von Kar Hurſt in Bensheim. Der Feier wohnten die noch lebenden hieſigen fünf Veteranen von 1870/1 bei. darunter Graf Theodor von Leutershauſen, 18. Mai. Im Anſchluſſe an das goldene Jul läum des Krieger⸗ und Militär⸗Vereins Leutershauſen taate im hie⸗ ſigen Rathauſe der diesjährige Abgeordnetentag des Gaues Bergſtraße im Verbande des badiſchen Kriegerbundes. Der Vor⸗ ſitzende, Stadtrat Karl Zinkaräf⸗Weinheim, begrüßte die Vetera⸗ nen, dankte dem anweſenden Bürgermeiſter Schmitt für Ueberlaſſurg des Rathausſaales und hieß auch das erſchienene Präſidialmitalie Winai aus Karlsruhe herzlich willkommen. Im Verlaufe der ge⸗ ſchäftsmäßigen Erledigung der Tagesordnung wurde beſchloſſen, am 5. Juli ds. Is. einen Veteranentag in Weinheim abzu⸗ halten. Es ſoll dabei den Veteranen Gelegenheit zur gemütlichen Ausſprache gegeben werden. Im Gauverbande ſind noch gegen Veteranen von 1870/71 am Leben. Der Geſchäftsbericht ließ eine erfreuliche Weiterentwicklung im Kriegervereinsleben erkennen. Sänger⸗Jubiläum rr. Baden-Baden, 19. Mai. Der Präſident des hieſigen, im ganzen Lande in hohem Anſehen ſtehenden Geſangvereins„Lie dertafel Aurelia“, Ludwig Duttle, konnte am 17. Mat ſein 50jähriges Sängerjubiläum feiern. Er gehörte zu denjenigen Perſönlichkeiten, die ſich um die Förderung des deutſchen Männergeſanges und um die Pflege des deutſchen Liedes aller Gat⸗ tungen große und anerkannte Verdienſte erworben haben; ſeine Er⸗ nennung zum Ehrenmitglied der„Berliner Liedertafel“ und de⸗ „Stadtſängervereins Winterthur“ ſind ſprechende Beweiſe dafür⸗ Die„Aurelia“ ließ es ſich denn auch nicht nehmen, ihrem Jubilar Ehrungen darzubringen, die Zeugnis ablegten von der hohen Wert⸗ ſchätzung, der ſich Herr Duttle in allen Sangeskreiſen und weit da⸗ rüber hinaus zu erfreuen hat. Geſtern abend fand aus Anlaß des Jubiläums im großen Bühnenſaale des Kurhauſes ein Feſtkon⸗ zert ſtat, welches vor ausverkauftem Hauſe einen glänzenden Ver⸗ lauf nahm. Den würdigen Schluß des Konzertes bildete das„Te Deum“ für gemiſchten Chor, Soloquartett, Orcheſter und Orgel von A. Bruckner, das eine meiſterhafte Wiedergabe fand und beim Pub⸗ likum ein Gefühl tiefer Ergriffenheit auslöſte. Nach Beendigung des Konzertes fand dann im Gartenſaale des Kurhauſes ein Feſt⸗ bamkett ſtatt, das Stadtrat Koelblin als Vertreter der Aktiven und Stadtrat Pfeiffer als Verreter der Paſſiven Veranlaſſung gab dem Jubilar herzliche Glückwünſche auszuſprechen. * *Heidelberg, 19. Maf. Unter der Leitung ſeines Vorſitzenden Kommerzienrat Dr. Frank aus Berlin, fand hier eine Tagung des Arbeitgeberverbandes der Chemiſchen Induſtrie Deutſchlands in Anweſenheit von etwa 200 Delegierten ſtatt. Z. Doſſenheim, 19. Mai. Die Kirſchenernte fällt an der Bergſtraße nicht ſo gut aus, als man nach dem ſchönen Blühen der Bäume erhoffte. Jetzt, nachdem ſich die Bäume geputzt haben, wie man zu ſagen pflegt, ſieht man, daß die Früchte ſehr dünn hängen. Nach der jetzigen Anſicht gibt es nicht die Hälfte Kirſchen wie im verfloſſenen Jahre. Die beiden dichten Nebel am Oſterſonntag und namentlich am Oſtermontag haben den Bäumen erheblichen Schaden zugefügt. Auch die Johannisbeer⸗ und Stachelbeerernte fällt viel ge⸗ ringer aus als im verfloſſenen Jahre. Dagegen dürfte die Heidel⸗ beerernte ſehr gut ausfallen. Auch die Aepfel⸗ und Zwetſchen⸗ bäume verſprechen eine reichliche Ernte, da ſie überaus ſehr ſchön verblühen. Auch die Weinſtöcke ſehen ſehr gut aus und haben ſchon viel Samen angeſetzt. — Bildͤͤung und Bildungsweſen in der Türkei (Von unſerm Konſtankinopler Verkreter) Noch immer iſt die Türkei unter den im politiſchen Leben mit⸗ ſprechenden Nationen das Land der Analphabeten. Sehen wir von den Großſtädten ab, wo nicht nur einigermaßen Volks⸗ ſchulen, ſondern auch hinreichend höhere Staats⸗ und Privatſchulen, daneben aber die zahlloſen fremden Schulen zur Verfügung ſtehen, ſo iſt das platte Land überaus arm an Schulen. Selbſt da, wo der Hodja, der Geiſtliche, Unterricht erteilt, geht dieſer über ein Aus⸗ wendiglernen aus dem Koran neben ſehr dürftigen Verſuchen, Schreiben und Leſen im wahrſten Sinn des Wortes einzupauken, kaum hinaus. Es gibt zahlloſe Wilajets, wo die Menge der Schreib⸗ und Leſekundigen noch ſehr gering iſt. Selbſt im Wilajet Angora, das hauptſächlich eine nomadiſierende Steppenbevölkerung bewohnt, macht die Zahl der Analphabeten trotz der 80 000 Einwohner zählen⸗ den Hauptſtadt noch 80 Prozent der Bevölkerung aus. So iſt es zicht wunderbar, daß der Bedarf an Büchern ein ſehr geringer iſt, ind daß die Preſſe ſich lediglich auf einige der größten Städte ver⸗ keilt. Noch ſchlimmer ſteht es, wenn wir nach höherer Bildung fra⸗ gen. Ich habe in Angora Abgeordnete der Nationalverſammlung geſprochen, die keine Ahnung von Dingen haben, die außerhalb ihres beſchränkten Geſichtskreiſes liegen. Daran ändert die Tatſache nichts daß es im Parlament wie im ſonſtigen Leben auch hochgebildete Türken gibt; ſie verſchwinden unter der Zahl der Ungebildeten oder höchſtens Halbgebildeten. Unter dieſen letzteren befinden ſich vor allem die Neureichen, die auch in der Türkei über Gebühr Einfluß genießen. Die Kinder der früheren Intelligenz, der früheren großen kürkiſchen Welt, müſſen ſich heute, da ihre Ellern wie bei uns ver⸗ armt ſind, ſchon früh praktiſchen Berufen widmen; der Andrang zur mittleren Beamtenlaufbahn, zum Handel und zu den Banken iſt da⸗ her groß, das Einkommen im umgekehrten Verhältnis aber niedrig. Selbſt junge Leute, die auf ausländiſchen Hochſchulen ihre Prü⸗ fungen abgelegt haben, müſſen jahrelang für ein monatliches Gehalt. von 40 bis 60 Pfund arbeiten. Dabei koſtet ſchon ein einfaches Zimmer 25 Pfund, ein Zimmer mit Kabinett 45—60 Pfund. Die einſt ſo billige Türkei iſt teuer geworden, beſonders für den, der auf europäiſche Lebensweiſe nicht verzichten will; die einfachſten türki⸗ ſchen Lebensmittel ſind für die häusliche Küche zwar noch billig, die türkiſchen Gaſthäuſer dagegen oft teurer, als gute europäiſche. So lähmt die Sorge um das tägliche Brot jeden Bildungsdrang. Am ſchlimmſten iſt das auf dem Lande der Fall, wo nach jeder Miß⸗ ernte zahlloſe Bauernfamilien dem Hungertode erliegen, weil die Landwirtſchaft bisher noch nicht gelernt hat, auf lange Sicht zu ar⸗ beiten, und daher ſchlechten Jahren ſtets ohne Reſerven gegenüber⸗ ſteht. Auch die in vielen Gegenden wütende Malaria fördert nicht gerade das Intereſſe am ideellen Zielen. Dieſe Not zwingt die Bauern, ihre Kinder ſchon im früheſten Alter in den Erwerbsdienſt als Landarbeiter und Hirten einzuſtellen, ſodaß, wenn der Staat auch tatſächlich Schulen auf dem Lande gründen würde, deren Fre⸗ quenz doch eine überaus geringe bleiben müßte. Am beſten iſt noch für die Kinder der im Kriege Gefallenen ge⸗ ſorgt, ſie erlangen in ſtaatlich⸗militäriſchen Schulen eine immerhin an⸗ erkennenswerte Bildung und Ausbildung für praktiſche Berufe. Was ſonſt an Schulen zur Verfügung ſteht, reicht für den Bedarf der Städte gerade aus. Bis zum Ausbruch des Weltkriegs und noch in dieſem konnte man einen erfreulichen Aufſchwung beobachten. Der unglückliche Kriegsausgang hat auch dieſes junge Reis leider wieder zum Abſterben gebracht, nachdem die Türken eben erkannt hatten, daß ſich ihre Schule an die beſten fremden Vorbilder anlehnen müſſe, wenn ſie wirklich eine Quelle der Wiedergeburt für die Türkei werden ſollte, und deshalb aus Deutſchland ſich den früheren Dirktor der deutſchen Auslandsſchulen in Bukareſt, Profeſſor Dr. Franz Schmidt, zur Reorganiſation ihres Schulweſens geholt hatten. Ein einziger Fortſchritt iſt erhalten geblieben, der Unterricht auch an Frauen und Mädchen, denen zur Zeit der reinen Koranſchulen jede Bildungs⸗ möglichkeit verſchloſſen war. Nach einer Statiſtik vom letzten Jahre vor dem Kriege beſuchte die Volksſchule nur ein Prozent der Bevölkerung. Zum Vergleich ſei geſagt, daß die entſprechende Zahl in Preußen 16 Prozent ausmacht. Das iſt ſeitdem kaum viel beſſer geworden. Die modernen Höherene Schulen ſcheiden ſich in die Idadije und die Sultanie, die allerdings ſeit Ausrufung der Republik ihre Namen gewechſelt haben. Während jene mehr eine Art Fach⸗ ſchule darſtellen, entſpricht die Sultanie unſeren höheren Schulen. In fünf Vor⸗ und ſieben Hauptklaſſen werden Literatur und Sprachen, Geſchichte, Geographie, Mathematik und Naturwiſſenſchaften gelehrt. Insgeſamt gibt es ca. 50 folcher Schulen, unter ihnen auch eine An⸗ zahl Mädchen⸗Lyzeen. Die berühmteſten Sultanien ſind die non Stambul und von Galata⸗Serai. Iſt auch der Befuch dieſer Schulen aicht mehr merklich zurückgegangen, ſo ſind doch auch nicht allzuviel Fortſchritte zu bemerken. Viel trauriger aber iſt das Bild, das die einzige Landesuni⸗ verſität Konſtantinopel bietet. Sie iſt neuerdings im früheren Kriegsminiſterium untergebracht. Im Unterrichtsjahr 1913/14 zählte ſie rund 7000 Studenten, darunter 3000 Juriſten und 1200 Mediziner. Heute zählen ſämtliche Fakultäten zuſammen kaum 1000 Studenten; ſo ſehr hat die allgemeine Verelendung den ſonſt für die Wiſſenſchaft intereſſierten Kreiſen die Mittel geraubt, ſich ihr zu wid⸗ men. Kann denn auch die heutige Bezahlung der Beſchäftigung mit den Wiſſenſchaften einen Anreiz ausüben? Ein alter Profeſſor an der Univerſität erhält das kümmerliche Gehalt von 100—120 tür⸗ kiſchen Pfunden, ein junger Aſſiſtent 50—60 Pfund, während die Abgeordneten der Nationalverſammlung z. B. 300 Pfund monatlich nebſt freien Reiſen und ſonſtigen Vorteilen einheimſen dürfen. Da⸗ bei iſt die Finanzlage der Türkei infolge der hohen Anforderungen, die die dringend notwendigen Verkehrsbauten an den Staatsſäckel derartig, daß an eine Beſſerung noch lange nicht gedacht wer⸗ n kann. Die mediziniſche Fakultät iſt ziemlich unabhängig neben die Univerſität geſtellt, desgleichen die Hochſchule für Tierarzneikunde. Ganz übel ſteht es noch mit den techniſchen Hochſchulen. Es exi⸗ ſtiert allerdings eine Art Ingenieurſchule. Doch beſucht die größte Zahl der Techn“ Studierenden die Hochſchulen des Auslandes. Einen Streitpunkt bilden heute die Fremden⸗Schulen in der Türkei. Deutſcherſeits iſt vor einem halben Jahre wieder eine Oberrealſchule in Pera eröffnet, ebenſo ſtehen zwei andere deutſche Schulen in Makri Köj und Haidar Paſcha vor ihrer Wiedereinrich⸗ tung. Dieſe Schulen enthalten ſich jeder politiſchen Propaganda. Anders die griechiſchen, italieniſchen, amerikaniſchen, engliſchen und vor allem die franzöſiſchen Schulen, die mit den Wiſſenſchaften auch gleich den Geiſt des Schulpatrons in die Kinder einzupflanzen ſuchen. Das hat ſich die Türkei energiſch verbeten, und ſo beſteht augenblicklich ein heftiger Streit zwiſchen ihr und beſonders Frank⸗ reich über die Kontrolle dieſer Schulen. Umſo verwunderlicher iſt es, daß die Türkei ſich neuerdings bereit erklärt haben ſoll, wieder eine Anzahl franzöſiſcher Profeſſoren an die höheren türkiſchen Schulen zu berufen. Das letzte Wort hierüber iſt freilich noch nicht geſprochen, ſo ſehr die Franzoſen auch drängen. Alles in allem bieten Bildung und Bildungsweſen noch einen recht traurigen Anblick. Eigene Unmöglichkeit, das Schulweſen aus⸗ zubauen, und der daraus ſtammende Zwang, die fremden Geiſt predigenden franzöſiſchen Schulen beſtehen zu laſſen, ſchädigen den wiſſenſchaſſichen Fortſchritt der nationalen Türkei in gleicher Weiſe. Dienskag, den 19. mat 1925 neue Mannheimer Feitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 230 Solitude⸗Kennen Rekordfahrt Roſenbergers auf Benz⸗Tropfenwagen— Todesſturz und ſchwerer Unfall beim Motor⸗ radrennen— Glänzendes Abſchneiden deutſcher Autos und Motorräder (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Stuttgart, 16. Mai. ſch Mit großen Mitteln hat man hier eine ideale Rennſtrecke ge⸗ affen. Und im ganzen deutſchen Vaterland gibt es kein Auto⸗ und otorradrennen, das ſochen Maſſenbeſuch aufweiſen könnte, als dies golitude⸗Rennen, das viele Zehntauſende aus ganz Württemberg, us Baden, aus Franken anlockt. 11 200 Zuſchauerplätze faſſen die ribünen, und ſie waren ſchon heute— Wochentags— gut beſetzt. e Vielfache faſſen die Stehplätze längs der 22,3 Km. langen Rund⸗ ee. Dieſes Solituderennen iſt ein Feſttag für jung und alt, und 15 Auto⸗ und Motorradſport irgendwo volkstümlich iſt, ſo eben Rer in Stuttgart. ˖ Leider brachte das Solituderennen einen böſen Zwiſchenfall. Der chon oft erfolgreich geweſene Stuttgarter Motorradfahrer Rudolf inder. wollte, als er ſchon das Zielband vaſſiert batte, noch einen ziner Gegner überholen. Ging links vorbei und außen in die dem Jel unmittelbar folgende Kurve. Hier verlor er die Gewalt über die aſchine. Zudem kollidierte er mit dem Gegner. den er überholen Felte Er fuhr mit etwa 80 km Geſchwindigkeit gegen einen Chauſſee⸗ ſein. der durch die Wucht des Anpralls ſofort ausgeriſſen wurde, die .chine zerbarſt in Stücke, der gerade an dieſe Stelle geeilte A. D. „-Beamte Nägele⸗München wurde zu Boden geriſſen— ihm mußte ein Bein amputiert werden und ſein Zuſtand iſt beſoranis⸗ erregend. Auch der Schupomann. der an der Unfallſtelle ſtand. und ſic Herr Nägele dort weaweiſen wollte, wurde verletzt. Binder hatte ich leider durch ſeine zu ſehr geſteigerte Sportskurage ſein eigenes rah gegrgden. 1 Die Motorradfahrer der Kleinkraftrad⸗Klaſſe begannen um 2 Uhr mittags den Wettbewerb. In der Gruppe der ganz Kleinen onkurrierten nur zwei Gegner miteinander: Zick⸗Oberhauſen auf zuch und Herr⸗Pforzheim auf Wimmer. Zick ſiegte in 44:02:4, eine für die 3 Rundenſtrecke(66,9 Kikometer) überaus achtbare ahrzeit. In der Klaſſe bis 175 cem war Gradel⸗Nürnberg auf bdaco der Sieg nicht zu nehmen. Stelzer⸗München auf BMW. uhr in der Klaſſe bis 250 cem ein glänzendes Rennen und er⸗ wies durch ſeinen Sieg ſeine BMW. der Auslandsgegnerſchaft überlegen. Im Wettbewerb der Maſchinen bis 350 cem(4 Run⸗ Rir— 89,2 Kilometer) ging es am heißeſten her. Nach hartem Angen eroberte ſich Buſſinger⸗München auf ſeiner A. J. S. die Spitze und ſiegte vor Kugler(Ardie) Thumshirn(Ardie), Tennig. eit⸗Berlin(Indus) und dem unmittelbar hinter dem Zielband totgeſtürzten Binder. Noch größeres Intereſſe fanden die Wagenwettbewerbe. Die Wagen bis auf 8 PS. und bis 9 PS. wurden je zu zweit in awei Minutenabſtänden auf die 5. Rundenfahrt(111,5 Kilometer) geſchickt. Schon in der 1. Runde zeigte ſich die verblüffende Ge⸗ chwindigkeit, die Roſenberger auf ſeinem Benz⸗Tropfwagen he⸗ rausholte. An 12. Stelle geſtartet. hatte er ſchon auf der erſten kunde ſieben Gegner überholt. Lindpaintner und Cermak, beide Künchener, hielten als Erſte geſtartet, auf ihren Bugattiwagen i ſchneidigem Draufgehen die Spitze. Reiff, der auf ſeinem Simſon⸗Supra als einer der Favoriten galt, hatte ſchon in der erſten Runde Reifenſchaden und gab auf. Volkart landete ſeinen ürkopp⸗Sport im Graben und erlitt leichte Ver⸗ letzungen. In der dritten Runde hält Lindpaintner guf Bugatti immer noch die Spitze vor Cermak. Ro⸗ ſenberger hat ſich bereits an 3. Stelle durchgerungen. Vorzüglich fährt auch Kordewan auf ſeinem himmelblauen Stoewer. Kappler atte Zündkerzen wechſeln müſſen und dadurch koſtbare Minuten erloren. In der 4. Runde führt Cermak. Lindpaintner iſt auf er Strecke geblieben. Roſenberger hat glänzend aufgeholt und hat ſchon die beſte Zeit aller Bewerber. Weil inzwiſchen Gewitter aufgezogen iſt, hat der Blitz eine der Leitungen zerſchlagen, die en Streckendienſt mit dem Ziel verband. Man erfährt daher nicht, eshalb einige brav gefahrene Teilnehmer nicht mehr am Ziel erſcheinen. Cermak paſſiert als erſter das Ziel, aber Roſenber⸗ ger, als Letzter geſtartet ſitzt ihm dicht auf den Ferſen. Dann folgt Kordewan. Dann wieder Wroblewski auf Dürkopp. Nach ihm die beiden Lancia⸗Fahrer Bieſenberger⸗Stuttgart und Scheidt⸗ Rünchen. Als Siebenter der einzige Wagen ohne Vierradbremſe, ein durchaus tourenmäßiger eHim⸗Wagen mit Beuerle⸗Frankfurt am Steuer. 1 Es mag feſtgeſtellt ſein, daß die Straßenteerung mit Vialit ſich glänzend bewährt hat. Es gab weder Staub noch ſchlüpfrige Stellen. Die Organiſation war gut. Ungünſtig angelegt war die Tribüne, denn ſie war ſchutzlos der Sonne preisgegeben und erwies keh. zu journaliſtiſcher Arbeit mithin als ungeeignet; auch bot ſie eine gute Ueberſicht über die Strecke. Die Zeiten ſollten während es Rennens und nach dem Rennen nicht nur der Preſſe, ſondern auch dem Publikum angezeigt werden. Die Behörden Württem⸗ bergs, Stuttgarts der an der Solitudeſtrecke gelegenen Ortſchaften, ie Schupo, ſie alle hatten ſich vorbildlich in den Dienſt der Sache geſtellt. Die Ergebniſſe der Kämpfe haben wir in unſerer Montag Frühausgabe bereits veröffentlicht. * San 17. 1 85 Hier fanden ſich auf der vorzüglich ausgebauten Solitude⸗Rena⸗ ſtrecke 3 beſte Fahrer des Auto⸗ und Motorradſports, — hier waren alle namhaften deutſchen Fabrikate und viele be⸗ annte Auslandsmarken vertreten. Schon der erſte Renntag, keamstag, hatte eindrucksvolle deutſche Erfolge ergeben. Der Haupk⸗ ampftag aber, der Sonntag, ſtand ganz im Zeichen der Ueberlegen⸗ heit deutſcher Fabrikate. Deutſche Wagen und Motorräder gewan⸗ nen die weitaus größere Mehrzahl der Rennen, und deutſche Reifen ſiegten auf der ganzen Linie, trotzdem manch Auslandsfabrikat ver⸗ weten war. Das mag zum Teil Rennglück geweſen ſein, aber in ihrer Geſamtheit beweiſen dieſe Erfolge nur, daß nach wie vor die ärzeugniſſe der deutſchen Auto⸗ und Motorradinduſtrie vollwertig laiz 25 eben zum großen Teil beſſer und ſchneller als die Aus⸗ Sfabrikate. Die Beſucherzahl der Solituderennens war enorm. Sie wird auf über 100 000 Menſchen geſchätzt. Der Kraftwagenpark auf den. volitude⸗Plateau zählte viele hunderte von Wagen. Um 6 Uh termittags begann der Kampf der Großkrafträder. Zuerſt ſtar⸗ cten die Maſchinen bis 500 com, dann die bis 750 cem, danach —— nach wissenschaftlichem eine immer — Interessante Feststellung: Die hygienische, d. h. die vorbeugende, desinfizierende und heil- helfende direkte Wirkung des Odol auf Zähne, Mund, Mandeln und Rachen, wie auch die in- direkte auf den Gesamtorganismus, 8 tausendfacher praktischer Erfahrung als umfassendere und tiefere heraus. — in kurzen Abſtänden— die über 750 cem. Reich⸗München und Köppen⸗Berlin, beide auf.M.., ſetzen ſich an die Spitze des Feldes. Aus den hinteren Feldern der ſpäter geſtarteten Fahrer holt Islinger⸗Mannheim auf ſeiner.S. U. mächtig auf. Reich wird in der 3. Runde von Köppen überholt. Diefenbach⸗Erfurt, der ſich auf B. M. W. wacker an dritter Stelle behauptet hatte, iſt geſtürzt, kann aber weiterfahren. Högl⸗München, der bravourös gefahren war, ſchied in der Schlußrunde durch eine Panne aus. In der letzten Runde kommt auch Köppen zu Fall und ſcheidet dadurch aus. Schade— er wurde ſchon als Sieger betrachtet. Reich⸗München auf.M. W. paſſiert nach 59:55 ſtürmiſch bejubelt als Erſter das Ziel. Ihm folgt Diefenbach⸗Mannheim auf B. M. W. Der Holländer Hammersveld, der an ausſichtsreicher Stelle lag, ſtürzte mit ſeiner Harley⸗Davidſon und erlitt Handverletzungen. Das Ergebnis des Motorradwettbewerbs, deſſen ſchnellſter Fah⸗ rer, Reich München auf.M. W. mit Continental, zugleich Gewinner des Großen Preiſes von Deutſch⸗ land für Krafträder iſt, lautet: Krafträder bis 500 cem: 1. Reich⸗München,.M.., 59:55:00; 2. Diefenbach⸗Mannheim, B. M.., 60:44,0; 3. Kagerer⸗München, Sunbeam, 62:16,2; 4. Met⸗ tenheimer⸗Königsſtein, Sunbeam, 62:46,0; 5. Hausmann⸗Heidelberg, Victoria, 63:44,4; 6. Schunkert⸗Köln, Allright, 64:08,3; 7. O. Keßler⸗ Suhl, Allright, 64:29,4.— Krafträder bis 750 cem: 1. Frhr. von König⸗Fachſenfeld⸗Stuttgart, Norton, 61:42,00; 2. Herter⸗Teiflingen, N. S.., 67:03,3.— Krafträder über 750 cem: 1. Islinger-Mann⸗ heim,.S.., 61:32,0; 2. Zimmermann⸗Hachingen, N..., 64:53,2. — Den Damen⸗Sonderpreis des Auto⸗ und Motor⸗Lloyd erhielt Frl. Helene Wranowsky, Oehringen. Die Kleinwagen Nun begannen die Wettbewerbe der Wagen. Zuächſt gingen die Kleinwagen bis 4 PS vom Start. Dann folgten die 5 58— Wagen, darauf die bis 6 PS. Joerns und Hans von Opel halten ſich, als Erſte geſtartet, in den erſten Runden dicht hintereinander. In der 3. Runde hat Hans v. 5 gegen Jörns Terrain verlocen. Glänzend hält ſich der.S..⸗Wagen von Hohlheimer⸗Nürnberg. Auch der Tatra⸗Wagen von Vermirowski⸗Prag läßt ſich nur Se⸗ kunde um Sekunde in hartnäckiger Gegenwehr abringen. Hohl⸗ heimer iſt auf ſeinem N. S. U. der Schnellſte aller. In 67:27,4 be⸗ endet er das 89,2 km lange Rennen. Sein Fahren und ſein Wagen waren ebenbürtig in Qualität und ſportlicher Raſſe. Jörns hatte auf ſeinem kleinen grünen Opel mit 16:37,3 die ſchnellſte Klein⸗ wagenzeit gefahren. Das enſprteh einem 83,4 km-Tempo. Im Kampf der Wagen bis 6 Ps. bringt Golderer⸗St⸗etgart ſei⸗ nen Faun nur 100 Meter vom Start. Dann zwingen ihn Kerzen⸗ ſchäden zum Halten und ſchließlich muß der Wagen abgeſchleppt werden. Während die Wagen in der Reihenfolge ihres Ablaufs er⸗ wartet, treffen nach dem als Nr. 1 geſtarteten auf Ley plötzlich die beiden Dixi⸗Wagen, die ſpäter geſtartet, ihre Vor⸗ gänger ſchon auf der erſten Runde überholt hatten, an den Ziel⸗ tribünen ein. Sie haben verblüffend ſchnelle Zeiten gefahren. Auch die zweite Runde ſieht den Ley noch an der Spitze. Die Dixiwagen haben weiter aufgeholt und ſitzen dem Ley dicht auf den Ferſen. In der 4. Runde ſind die beiden Dixi an die Spitze gerückt. Ihre Fahrweiſe iſt hinreißend. Sie haben auf der ganzen kangen Fahrt den 50 Meter⸗Abſtand des einen Dixi vom andern innegehalten und werden ſtürmiſch begrüßt. Aufgerückt, iſt aber der durch ſeine Vier⸗ radbremſe im Vorteil befindliche Bugatti von Morawietz⸗Prag, der die 5 der beiden Dixi noch unterbietet. Als dann die Wagen ſich dem Ziel der 4. Runde nähern, jagen die beiden Diri⸗Wagen führend übers Ziel. Den Sieg in der Sportwogenklaſſe aber hat Morawietz auf Bugatti errungen, der, eine Minute hinter den Dixi⸗Wagen ge⸗ ſtartet, 30 Sekunden nach ihnen über das Ziel brauſt. Die ſchnellſte Runde im Kleinwagenwettbewerb fuhr Morawietz mit 15:18,4— 87,5 Kilometer⸗Tempo. Die Ergebniſſe der Kleinwagenwettbewerbe lauten: Kraftwagen bis 4 St. Ps. 4 Runden ⸗89,2 Km. a) Sportwagen: 1. K. Jörns, Rüſſelsheim, Opel, 67:59:00; 2. Hans v. Opel, Op l, 69:09,0; 3. Vermirowski, Prag, Tatra, 70:45:0. b) Tauren⸗ wagen: 1. Enßinger, Schwäb. Hall, Opel, 76:57,0; 2. Sommer, Ravensburg. Opel, 85:03,0: bis 5 Ps. a) Sportwagen: 1. Hohl⸗ heimer, Nürnberg, NSu, 67:27,4; 2. Roſer, Stuttgart, Wanderer, 69:15,2. b) Tourenwagen: 1. Schuh, Leipzig, Freia, 74:24,3; 2. Groß, Heilbronn, Schebera, 80:54,43 bis 6 bs. a) Sport⸗ wagen: 1. Morawitz, Prag, Bugatti, 32:46.0; 2. Feuerſtein, Eiſenach, Dixi, 63:21,1; 3. Loge, Berlin, Aga, 67.19,4; 4. Wilms, .⸗Gladbach, Bugatti, 69:03,0; 5. Stollenſtiner, München, Fiat, 73:56,2; 6. J. Mayer, Bamberg, Alan, 86:41,4. b) Touren⸗ wagen: 1. Büchel, Eiſenach, Dixi, 63:22,2; 2. Niſtroi, Arnſtadt, Ley, 68:56,1; 3. Stollberg, Nürnberg, Faun, 74:44,4. 4. Formis, Ludwigsburg, Dixi. Die Siegesfahrk Neugebauers auf N. A. G. Dies Rennen der Wagen bis und über 10 PS. war das In⸗ tereſſanteſte. Hier war die Konkurrenz beſonders ſcharf, faſt alle Fah⸗ rer„Kanonen“, faſt alle Wagen Siegermarken. Und doch ſtand die⸗ ſes Rennen im Zeichen eines großen überlegenen Sieges: Neuge⸗ bauer, Brieg, einer unſerer erfolgreichſten deutſchen Herrenfahrer, fuhr ein Rennen für ſich. Er fuhr mit Kopf, Herz u. Verſtand, riskierte alles— und gewann. Er hat ſich noch mehr als bisher als ein Fah⸗ rer-von hoher Klaſſe erwieſen, und die Marke N..G. hat erneut gezeigt, daß ſie Ideal für den Sportsmann iſt. Schon in der erſten Runde vollbrachte Neugebauer das verblüffende Kunſtſtück, alle ſeine vier Vordermänner, die vor ihm geſtartet waren, zu überholen. Heußer, der auf ſeinem Steyr⸗Sporttyp als Favorit angeſehen wurde, kollidierte mit einer Ueberführung und mußte aufgeben. Mayer auf Steiger, der als Zweiter gelten durfte, kam in der letzten Runde durch eine Panne aus dem Rennen. Heußer auf Steyr war die ſchnellſte Runde mit 14:49 gefahren, was einem 90,3 Km.⸗Tempo entſpricht. Neugebauer hatte es auf ein 89,6 Km.⸗Tempo gebracht. Und das bei einer kurvenreichen Strecke in bergigem Gelände! Die Fahrer dieſer Klaſſen kamen in beißenden Hagel herein, der ihnen Schwerniſſe bereitete. brachten ſie es auf ſo enorme Geſchwindigkeiten... jede einzelne Leiſtung war des Lobes wert! Nach den Sport⸗ und Tourenwagen kam das Rennen der Renn⸗ wagen. Es bildete den Abſchluß der Solitude⸗Renntage. Jörns brachte ſeinen kleinen, als Einſitzer gebauten Opel in:46:05 ſiegreich über die 10 Rundenſtrecke, die aber für ihn und Hans von Opel auf 9 Runden gekürzt worden war. Birk⸗Mannheim fuhr auf Rabag⸗Bugatti ein gutes Rennen und wurde 1. Preisträger ſeiner Klaſſe vor Werner auf..U. In der Klaſſe der Wagen bis 2 Liter aber wurden alle bisherigen Streckenrekordzeiten zu Fall ge⸗ bracht. Merz auf Mercedes mit Conticord fuhr die ſchnellſte Runde in 13:28,0, was einem Tempo von 99,3 Km. entſpricht. Rundenlang ſchien es ſo, als wollte Kolb-München mit ſeinem Bugatti⸗Rennwagen Merz ernſtlich Paroli bieten. Je länger aber das Rennen dauerte, deſto mehr kam der Mercedes ins Vordertreffen. Die Kapelle am Solitude⸗Ziel ſpielte die Nationalhymne, als Merz ſeinen Mercedes ſiegreich übers Ziel brachte. Die Ergebniſſe der Wettbewerbe lauten: Wagen bis 10 PS. a) Sportwagen. 1. Neugebauer, Brieg, N..G. 92:55,1. b) Tourenwagen. 1. Krauſe, Straubing, Stoewer, 101:25,4. 2. Reedl, Stettin, Stoewer, 109:48. 3. Strauß, Frankfurt, Stoewer, 114:27,2. 4. Huth, Chemnitz, Preſto, 117:11. Wagen bis 12 PS. a) Sportwagen. 1. R. Fuld, Pforzheim, Steiger, 99:58. 2. Steinle, Burgrieden, Steiger, 111:25. b) Tourenwagen. 1. E. Fei⸗ telberg, Stuttgart, Auſtro⸗Daimler, 105:09. 2. von Guilleaume, München, Oakland, 108:36. Wagen über 12 PS. 1. Stumpf⸗Leliſch, Mainz, Moon, 101,45. 2. Meyer, Stuttgart, Steyr, 101:55,2. 3. Schulz, Eſſen, Mercedes, 102:18. 1. Jörns, Opel,:46,05(223 Rennwagen bis 11 Liter. Km.). 2. Hans von Opel,:53,17. Rennwagen bis 1½ Liter. 1. Birk, Mannheim, Ra⸗ bag⸗Bugatti,:37,14. 2. Werner, Stuttgart,.S..,:37,53. 5. Waldhier, München, Alfi,:58,48. Rennwagen über 2 Liter. 1. Merz, Stuttgart, Mercedes mit Continental,:22,09(Tagesrekord aller Fahrzeuge). 2. H. Kolb, München, Bugatti,:29,24. Rennwagen über 2 Liter. 1. W. Kaufmann, Burgrieden, Steiger,:36,33. Sjegfried Doerschlag. * *Aukomobilrennen„Rund um die Solitude bei Stuttaart“. Das diesjährige Solituderennen, das größte, bedeutendſte und intereſſan⸗ teſte Automobilrennen, das jemals in Deutſchland ausgefahren wurde. führte über eine kurvenreiche und bergige Strecke von über 200 km. Es ſtellte an Fahrer und Wagen die denkbar arößten Anforderungen und wird mit Recht die Deutſche Targa⸗Florio genannt. Mit beſon⸗ derer Genugtuung kann die Rheiniſche Automobilbau⸗ Aktiengeſellſchaft, Deutſche Geſellſchaft für die Liz. E. Bu⸗ gatti Rabag in Mannheim auf den Sieg zurückblicken, den bei dieſem Rennen ihr bekannter und tüchtiger Fahrer Ing. Birk auf dem kleinen 6/20 PS Rabag⸗Liz.⸗Bugatti⸗Wagen in der 1½ Etr,. Rennwagenklaſſe erzielte. Zuſammen mit bedeutend ſtärkeren Wagen war es Herrn Birk möglich, eine der beſten Zeiten des Tages zu fah⸗ ren und ſomit einen erneuten Beweis zu liefern. daß der von der Rabag⸗Liz.⸗Bugatti⸗Mannheim gebaute, erfolgreiche und ſchnelle Raſſewagen den höchſten Anforderungen gewachſen iſt. Athletik Sporkvereinigung 1884 Mannheim erringt den Gau⸗ Wanderpreis Die Austragung der diesjährigen Meiſterſchaften des Rhein⸗ Neckargaues, die dem Verein für Kraftſport Oftersheim üher⸗ tragen wurden, geſtalteten ſich zu einer machtvollen Kundgebung der »Schwerathletik. In allen Klaſſen im Ringen ſowie im Stemmen wurde hart aber fair gekämpft. Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete der impoſante Feſtzug, der ſich in peinlichſter Ordnung durch die Straßen bewegte. Folgende Preiſe konnte die Sportvereinigung 1884 mit nach Hauſe bringen: Vereinspreis(für höchſte Punktzahl); Feſtzugspreis(Korſogehen); Muſterriegenpreis. In den einzelnen Klaſſen wurden errungen: Aelteſte Klaſſe: Joſeph Neubeck 4. Preis im Ringen, 4. Preis im Stemmen; Georg Allgaier 2. Preis im Stemmen, 5. Preis im Ringen; Valentin Michel 3. Preis im Ringen, 6. Preis im Stemmen. Altersklaſſe: Schwergewicht: Karl Tafel 5. Preis im Ringen; Heinrich Ruſch 6. Preis im Stemmen; Ernſt Schlechte 2. Preis im Stemmen, 4. Preis im Ringen.— Leichtgewicht: Benedikt Rathgeber 1. Gaumeiſter im Ringen, 3. Preis im Stemmen; Heinrich Biundo 2. Gaumeiſter im Ringen, 8. Preis im Stemmen; Friedrich Löſch 6. Preis im Ringen, 8. Preis im Stemmen. Fliegengewicht: Heinrich Hemeier 1. Gaumeiſter im Ringen, 4. Preis im Stemmen; Anton Schadt 7. Preis im Stemmen; K. Grund 9. Preis im Stemmen, 7. Preis im Ringen. Bantamgewicht: Otto Geißler 2. Gaumeiſter im Stem⸗ men; Karl Scheuermann 4. Preis im Ringen. Federgewicht: Georg Ritz 1. Gaumeiſter im Ringen und 1. Gaumeiſter im Stemmen; Wilh. Aberle 6. Preis im Ringen; Friedrich Bender 6. Preis im Stemmen. Leichtgewicht: Friedrich Kieſer 1. Gaumeiſter im Stem⸗ men; Georg Rettig 7. Preis im Stemmen. Mittelgewicht A: Adam Renner 7. Preis im Stemmen; Heinrich Mattler 10. Preis im Stemmen. Mittelgewicht B: Joſeph Hertlein 2. Gaumeiſter im Ringen; Ferdinand Renner 3. Preis im Stemmen; Friedrich Renner 5. Preis im Stemmen; Karl Renner 8. Preis im Stemmen. Schwergewicht: Friedrich Moritz 5. Preis im Stemmen. Waberſtandsbeobachtungen im Monat Mai Mrein-wege J12 13 14.15 16[.18. Negar- Vegef 12.18 J14..15 J 18,J.18. 1 Schunterinſel“.16,1.92.76.7301.520.780 Mannbeim 8 878.48 3 4343 75,8,64.30 Aehl....818.12.90.81.83.83 eilbronn.— 0 88——.— Maxau..394.74.704.57.45.40 Mannbeim.39.49.5.63.49.27 Kaub. 234.35.38—228— wöln.41 2 89.302.41.20.12 * Waſſerwärme des Nheins 14½ C DSSS—————————ñññ——ññ——̃ñ—— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. m b. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willv Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbar⸗ gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. stellt sich Urteil und nach 2 e +2 8 allerdings ſchwächer eingegangen zu ſein. Sdererbelaſtung das Wiederaublühen der bis zu 10 Prozent erhöht. 6. Seite. Nr. 230 fF nNeue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgade) e eeee d 2 e ae 55 Dienstag, den 19. Mai 1925 Die Nufhebung der Wuchergeſetzgebung Die Spitzenverbände der deutſchen Wirtſchaft(Reichsverband der deutſchen Induſtrie, Zentralverband des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes, Zentralverband des deutſchen Großhandels, Haupt⸗ gemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, Reichsverband des beut⸗ ſchen Handwerks., Deutſcher Induſtrie⸗ und Handelstag) haben eine Eingabe an das Reichsjuſtizminiſterium und das Reichswirt⸗ ſchaftseniniſterium gerichtet, in der im Anſchluß an die ſeit längerer Zeit mit den Miniſterien ſchwebenden Verhandlungen, die ſofortige Aufhebung der Preistreibereigeſetzgebung gefordert wird. In der Eingabe wird feſtgeſtellt, daß nur noch Bagatellſachen als Preistreibereiſtrafſachen vor die Gerichte kom⸗ men, und daß der wirtſchaftliche Zweck der Preistreibereiverord⸗ nung ſeit dem Wiedereintritt normaler Marktverhältniſſe völlig illuſoriſch geworden iſt, da der Preiswucher praktiſch aufgehört hat zu exiſtieren Die Preisreibereigeſetzgebung, insbeſondere der Preis⸗ ſchilderzwang ſchaffe mit ihren außerordentlich ſcharfen Strafbe⸗ ſtimmungen eine ſtarke Beunruhigung von Handel und In⸗ duſtrie und eine merkbare Rechtsunſicherheit. In keinem Verhält⸗ nis zu der wirtſchaftlichen Bedeutung der Fälle ſtehe der Auf⸗ wand, den Behörden und Gerichten an Zeit, Kraft und Koſten auf dieſe Sachen verwenden müſſen. Die Anwendung der Leiſtungs⸗ wüchervorſchriften auf Darlehnsgewährungen haben ganz beſon⸗ ders unhaltbare Zuſtände hervorgerufen. Die Möglichkeit des Wuchereinwandes gegenüber Zinsforderungen lähme ge⸗ radezu das Geſchäft der Banken und erſchüttere auf das ſchwerſte das Vertrauen zu der Kundſchaft. Viele Bankiers haben ſich ent⸗ ſchloſſen, aus dieſem Grund an kleinere Geſchäftsſeute keine Dar⸗ lehen mehr zu geben, ſo daß der Erfolg der Rechtsſprechung ge⸗ rade das Gegenteil von dem iſt, was die Gerichte erſtreben. Im Hinblick auf die Tatſache, daß die die Aufhebung der Verordnung rechtfertigenden Gründe ſchon ſeit Beendigung der Inflation be⸗ ſtehen, muß gefordert werden, daß die Verfolgung früherer Fälle eingeſtellt und der Aufhebungsverordnung rückwirkende Kraft bei⸗ gelegt wird. Die Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie im April Die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗ induſtrie im Monat April 1925 hat ſich wie wir einem Bericht des Eiſen⸗ und Stahlwaren⸗Induſtriebundes entnehmen,e gegenüber dem Vormonat nicht weſentlich geändert. Die Beſchäftigung iſt, abge⸗ ſehen von einigen Ausnahmen, gleichgeblieben. Die Aufträge ſcheinen Allgemein wird auch im Monat April über ſcharfen Kapitalmangel ſowohl in der Induſtrie als auch bei der Kundſchaft geklagt. Die Preiſe für Eiſen⸗ und Stahlwaren ſind ſehr gedrückt. Stellenweiſe ſind Lohnerhöhungen eingetreten, die die Geſtehungskoſten der Waren noch weiter er⸗ höhen, ohne daß der Ausgleich in einer Erhöhung der Verkaufspreiſe gefunden werden könnte. In der Märkiſchen Eiſenfertigwaren⸗Induſtrie hat ſich die Beſchäftigung im April gegen die erſten Monate dieſes Jahtres entſchieden verſchlechtert. Wurde ſchon in den früheren Monaten weſentlich darüber geklagt, daß größere Abſchlüſſe nicht zu erzielen ſind, und nur kleinere Beſtellungen eingehen, ſo zeigte der Monat April auf den meiſten Gebieten ein weſentliches Nach⸗ laſſen auch dieſer kleineren Aufträge. Es wird ſehr darüber geklagt, daß die Arbeiten über den deutſchen Zolltarif von der Reichs⸗ regierung nicht gefördert werden und daß vor allen Dingen auch das Zuſtandekommen von Handelsverträgen mit Frankreich, Spanien und Italien ſo lange auf ſich warten läßt. Die Ausfuhr in Eiſenfertigerzeugniſſen iſt nach wie vor ſehr gering. Es machen ſich die Untervalutaländer wie Frankreich, Belgien, aber auch an⸗ dere Staaten wie England, die Schweiz, Italien, Oeſterreich auf den internationalen Märkten ſtark bemerkbar. Die deutſchen Preiſe liegen immer noch höher als die Weltmarktpreiſe und verhindern das Aufleben der ſo dringend notwendigen Ausfuhr. Ständig iſt die Klage über die ſchlechten Eingänge der Rechnungsbeträge von Seiten der Kundſchaft und da⸗ mit die Verſchärfung der Geld⸗ und Kreditnot. Es iſt Tatſache, daß dieſe Geld⸗ und Kreditnot in Verbindung mit der ungeheuren Eiſenfertigwarenfabrika⸗ tion außerordentlich ſtark zurückhält. In der Nenmſcheider Werkzeuginduſtrie, der Cronenberger Häm⸗ mer⸗, Aexte⸗, Beil⸗ und Schraubeninduſtrie, der Velberter und Rade⸗ vormwalder Schlöſſer⸗ und Beſchlaginduſtrie iſt der Umſatz im Monat April gleichgeblieben. In der Feileninduſtrie dagegen iſt er zurückgegangen. Aufträge gingen im Verichtsmonat nicht überall in ausreichendem Maße ein. Die Löhne wurden im April teilweiſe Die Verkaufspreiſe ſind für einzelne Artikel wegen der ſtarken Konkurrenz gedrückt. Der Mangel an Barmitteln macht ſich in den genannten Induſtrien nach wie vor ſehr bemerkbar. Die Geſchäftsausſichten ſind nicht günſtig. In der Schmalkalder Kleineiſen⸗ und Werkzeug⸗ induſtrie hat der verfloſſene Monat April weſentliche Aenderun⸗ gen in der allgemeinen Lage nicht gebracht. Der Beſchäft gungsgrad iſt im großen und ganzen gleichgeblieben, teilweiſe wird allerdings auch von einer Abſchwächung berichtet. Die allgemeinen Schwier'g⸗ keiten ſind nicht geringer, ſondern eher größer geworden, weil die Löhne eine weitere Aufbeſſerung erfahren haben, ohne daß in den Kllermeiſten Fäſlen die Verkaufspreiſe mit dieſer Lohnerhöhung Schritt halten können. Die ſtarke Konkurrenz im Export macht eine Preiserhöhung unmöglich. im Gegenteil wird fortwäh⸗ zend auf billigere Preiſe gedrängt. Die Induſtrie muß, um ſich ihre Abſatzgebiete zu erhalten, in ſehr vielen Fällen auch Preiser⸗ mäßigungen eintreten laſſen. 5 Das Inlandsgeſchäft leidet an dem großen Kapitalman⸗ de l, der ſewohl die Beſtellungen hemmt, als auch die Schwierig⸗ zeiten der Werke infolge verzögerter Zahſungen immer größer wer⸗ den läßt. Die Ausſichten für die Zukunft ſind im Schmalkalder Be⸗ zirk augenblicklich, was die Veſchäftigung anbelanat. nicht ungünſtig, doch wird es viel darauf ankommen, wie die Abſchlüſſe der Handels⸗ verträge ausfallen. 5 In der ſüddeutſchen Eiſen⸗ und Stahlwareninduſtrie entſprach die wirtſchaftliche Lage im Monat April im allgemeinen der des nergangenen Monats. Es lagen noch genügend Aufträge vor, um den Beſchäftigungsgrad aufrecht erhalten zu können. Dies wird vor⸗ gusſichtlich auch im laufenden Monat noch der Fall ſein. Geklagt wird Har allem über die hohen Frachtſätze, die die Konkurrenz der ſüd⸗ eutſchen Firmen ſehr erſchweren. Die Geſchäftslage in der Waggoninduſtrie Die von der Reichsbahn in Ausſicht geſtellten geringen Waggonbeſtellungen kommen für die Induſtrie nicht überraſchend, da die Induſtrie ſchon ſeit längerem mit einem zeitweiligen völligen Musfall der Reichsbahnbeſtellungen rechnen mußte. Was dieſer Ausfall bedeutet erſieht man daraus, daß in dieſem Jahr kaum aufend Neubeſtellungen in normalen Friedensjahren jährlichen zeſtellungen in Höhe von über 30 000 Güterwaggons und 4000 is 5000 Perſonenwaggons gegenüberſtehen. Zurzeit laufen nur 'ch einige ſ. Zt. für längere Zeit abgeſchloſſene Reparaturauf⸗ üge der Reichsbahn mit einigen wenigen Firmen, doch nimmt an an, daß auch die Reichsbahn künftig in ihren eigenen Repara⸗ werkſtätten die laufenden Reparaturen vornehmen wird. Die islandsaufträge erreichen annähernd den Stand der eriegsjahre, doch wa eeeeeeeeee eee im Vergleich zur Geſamtproduktion immerhin nicht ſehr bedeutend. Zudem ſind nur einige Firmen in der deutſchen Waggoninduſtrie auf das Auslandsgeſchäft ſpeziell eingeſtellt. Mit Privatauf⸗ trägen iſt die Waggoninduſtrie im allgemeinen noch gut be⸗ ſchäftigt. In Spezialwaggons hat der Auftragsbeſtand etwas nachgelaſſen, dagegen iſt die Beſchäftigung in Straßen⸗ bahnwagen noch als gut zu bezeichnen. Hier iſt leider die Be⸗ obachtung zu machen, daß einzelne Auftraggeber ihre Finanzkraft anſcheinend überſchätzt haben, jedenfalls zeigen ſich jetzt in der Ab⸗ wicklung manchmal finanzielle Schwierigkeiten. Die Repara⸗ tionslieferungen betragen zwar ein Vielfaches der Reichs⸗ bahnaufträge, doch genügen ſie nicht, um die Induſtrie auch nur an⸗ nähernd zu beſchäftigen. Zudem wird bei der Verteilung der Rearationslieferungen von den alten Vorkriegsfirmen Klage dar⸗ über geführt, daß ſie gegenüber neuerrichteten Betrieben ſtark ver⸗ machläſſigt worden ſind. Allgemein iſt über die Induſtrie zu ſagen, daß beſonders am Inlandsmarkt ſich ein außerordentlich ſcharfer Konkurrenzkampf geltend macht ſo daß vielfach Preiſe er⸗ zielt werden, die keinen Nutzen mehr laſſen. Grade Aukomobilwerke.⸗G. in Vork Die Generalverſammlung genehmigte die Abſchlußbilanz für 1923 die Rm.⸗Bilanz per 1. Januar 1924 und die Ertragsbilanz von Ultimo Dezember 1924. Nach der Goldbilanz wird das Aktienkapital im Verhältnis 400:1 auf 230 Stammaktien und 16 000 Vorzugsaktien zuſammengelegt und gleichzeitig eine Umſtellungs⸗ reſerve von 211 000 Mk. gebildet In der Goldbil anz werden die beiden Werke mit insgeſamt 706 000 Mk., Materialien mit 270 000 Mk., Debitoren mit 10 400 Mk., Akzepte mit 16 000, Waren⸗ ſchulden mit 103 000 Mk., Anzahlungen, Bank⸗ und Steuerſchulden mit 400 000 Mk. aufgeführt. Im Laufe des Jahres 1924 kam es dann bekanntlich zu großen Schwierigkeiten, die Geſellſchaft hatte ſoviel Warenvorräte, die ſie bei den ungünſtigen erhältniſſen nicht abſtoßen konnte. Sie mußte daher ihr Werk Hohenſchönhauſen zum Preiſe von 450 000 Mk. verkaufen. Es kam zu einem Zwangs⸗ vergleich mit den Banken, wobei eine 30proz. Quote für die Gläu⸗ biger feſtgeſetzt wurde. Die Abſchlußbilanz per 31. Dezember 1924 weiſt einen Verluſt von 22 126 M. auf die in der Goldmarkbilanz aufgeführte Umſtellungsreſerve von 211000 Mk. iſt inzwiſchen durch die Verluſte verſchwunden. Den Debitoren in Höhe von 4500 Mk. ſtehen Gläubiger von 316 000 Mk. gegenüber. Zurzeit wird in beſchränktem Umfang gearbeitet Es iſt beabſichtigt, mit einem neuen Vier⸗Zylinder⸗Wagen demnächſt herauszukom⸗ men. Ein Prozeß mit den Grademotoren⸗Werken Magdeburg hat zu einem Vergleich geführt, wonach die Geſellſchaft in Zukunft ihren Namen in Grade⸗Automobil.⸗G. in Bork abändert. Bergbau Akk.⸗Geſ. Präſidenk in Bochum In der außerordentlichen Generalverſammlung, in der 21 Aktio⸗ näre mit 53 502 Stimmen anweſend waren, erklärte der Vorſitzende, Kammerpräſident Kleefeld⸗Verlin, der Vorſtand habe ſich bei der Vorlegung des Umſtellungsvorſchlages lediglich von rein ſach⸗ lichen Geſichtspunkten leiten laſſen. Angeſichts der unklaren wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe wolle man eine Lage ſchaffen, die die Mög⸗ lichkeit einer Dividendenzahlung ſichere, im Intereſſe ſowohl der Groß⸗ wie auch der Kleinaktionäre. Der Vorſtand beantragte dann die Zuſammenlegung des Aktienkapitals von 100 Millionen auf 6 Millionen Rm. und zwar in der Weiſe, daß der Nennwert jeder Aktie von 1000 M. auf 60 Rm. herabgeſetzt wird. Die Eröffnungs⸗ bilanz weiſt ein Reinvermögen von 7 Millionen Rm. auf, davon ſind 5,7 Millionen Stammaktien und 300 000 Rm. Vorzugsaktien, ſowie 1 Million Rm. Reſervefonds. Die Vorſchläge des Vorſtan⸗ des wurden trotz der Oppöſition mit allen gegen 12 706 Stimmen angenommen. Gegen den Beſchluß auf Genehmigung der Reichs⸗ markeröffnungsbilanz und die Umſtellung des Aktienkapitals gab Dr. Schmidt⸗Köln namens der Oppoſition Proteſt zu Proto⸗ koll und forderte die Beſtellung von gerichtlichen Reviſoren. Die notwendig werdenden Satzungsänderungen wurden ebenfalls gegen die Stimmen der Oppoſition angenommen. Wie von der Oppoſition mitgeteilt wurde, beantragt ſie die Erhebung der Anfechtungsklage. ):( Das Konkursverfahren iſt über das Vermögen des Kauf⸗ manns Joſef Greulich in Karlsruhe(Kronenſtraße 56) eröffnet worden. Forderungen bis 20. Juni Prüfung: 6. Juli beim Amtsgericht A 3 in Karlsruhe. ):) Geſchäftsaufſicht. Ueber die Firma Haffner u. Burg⸗ hart, Marmor⸗, Baumaterialienhandlung, Zementgeſchäft in Offenburg wurde die Geſchäftsaufſicht angeordnet ):(Die Reichseinnahmen an Steuern, Jöllen und Abgaben im April haben insgeſamt eine Summe von 652,8 Millionen ergeben. An erſter Stelle ſteht wieder der Ertrag aus der Umſatzſteuer mit faſt 137 Millionen. Dann folgt mit 126 Millionen die Einkommen⸗ ſteuer. An Zöllen und Verbrauchsabgaben kamen 148 Millionen auf. Im Entwurf des Reichshaushaltsplanes für 1925 iſt die Ein⸗ nahme auf 5,239 Milliarden vorgeſehen. In dem einen Monat ſind alſo rein quotenmäßig die Einnahmen wieder erheblich über⸗ ſchritten OBapyeriſche Lederſtoffwerke.⸗G. in Augsburg⸗-Oberhauſen. Die Geſellſchaft ſchließt mit einem Verluſt von 155 952 Rm. ih⸗ Geſchäftsſahr ab. Dieſer wird mit 30 000 Rm. aus der Reſerve ge⸗ deckt und der Reſt vorgetragen. Die.⸗V. beſchloß die Liquidation der Geſellſchaft. O Auguſt RNiedinger, Ballonfabrik Augsburg.-G. Es gelangt eine Dividende von 6 Prozent auf die Vorzugs⸗ und 5 Prozent auf die Stammaktien zur Ausſchüttung. Der Reingewinn be⸗ trägt 36 616 Rm. 8 OBapyeriſche Purolan-Werke.⸗G. München. Die Geſellſchaft erlitt im abgelaufenem Jahre einen Verluſt von 130 000 Rm., der auf eine zu hohe Bewertung der Aktiven bei der Umſtellung zu⸗ Azuführen iſt. Die Geſellſchaft geht nun dazu über, durch eine neuerliche Herabſetzung des Aktienkapitals den Vecluſt zu decken. ):(Vereinigte Harzer Porkland⸗Jemenk⸗ und Kalkinduſtrie, Elbingerode. Die Verwaltung hat beſchloſſen, der auf den 27. Juni einzuberufenden.⸗V. für das abgelaufene Geſchäftsjahr die Ver⸗ teilung einer Dividende von 6. v. H. auf die Vorzugsaktien und 8 v. H. auf die Stammaktien vorzuſchlagen. ):(Hackethal⸗Draht⸗ und Kabel⸗Werke.⸗G. Hannover. Wie bereits gemeldet, ſoll der Reingewinn von 175 721 Rm. ohne Dividendenausſchüttung vorgetragen werden. Laut Bericht für 1924 litt das Metallgeſchäft unter großem Wettbewerb und ge⸗ ſteigerter Produktion, der keine entſprechende Abſatzmöglichkeit gegenüberſtand. Das Exportgeſchäft ließ keinen Nutzen. Das Ergebnis der erſten Monate des deuen Jahres iſt dank geſteigerten Umſatzes befriedigend. Bilanz: Beteiligungen 2 900 000 Rm., Roh⸗ materialien und Waren 3 125 288, Debitoren 5 357 018, Kreditoren 5 646 254 Rm. OdDeulſche Kaliwerke,.-⸗G. Berlin. Nach 169 080 Rm. Ab⸗ ſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 395 952 Rm., wo⸗ raus eine Dividende von 6 Prozent verteilt wird. Im Bericht wird mitgeteilt, daß ſich die Umſätze verdoppelt haben. Die Bank⸗ verpflichtungen ſind von 85 215 Rm. auf 619 575 Rm. und die Kreditoren von 0,79 auf 2,71 Mill. geſtiegen. Die Verkaufspreiſe r das Auslandsgeſchäft der Waggoninduſtrie ſeien wegen des zu ſtarken Konkurrenzkampfes durchweg zu niedrig geweſen. Markt. Neue Mannbeimer Zeitung Handelsblatt! Deviſenmarkt Die Lage am europäiſchen Deviſenmarkt hat ſich auch am Anfang der Berichtswoche wenig verändert. Das engliſche Pfund iſt der Goldparität noch eine Kleinigkeit näher gekommen, während der franzöſiſche Franken etwas ſchwächer liegt. 7 Nachbörslich kamen folgende 4 Uhr⸗Nachmittagskurſe von Newyork: London 485/16, Paris 519½, Italien 406, Holland 420, Prag 29675, Kriſtiania 1669, Kopenhagen 1875, Stockholm 2674, Brüſſel 50372, Madrid 1448, Schweiz 1935, Buenos Aires 3978. An Arbitragekurſen notieren: Kabel gegen Paris 19.25, Pfunde gegen Paris 93½, Pfunde gegen Schweiz 2509, Pfunde gegen Mailand 11975, Pfunde gegen Amſterdam 1208, Pfunde gegen Brüſſel 9672. In Goldmark bezw. Goldpfennig notieren: Dollar.20, London 20.39, Paris 21.80, Schweiz 81.25, Holland 168.85, Prag 12.44, Kriſtiania 70.10, Kopenhagen 78.75, Stockholm.12.30, Br dſel 21.15, Italien 17.05, Madrid 609.89, Buenos Aires 1,67.10. Börſenberichte Mannhelmer Effektenbörſe O Mannheim, 18. Mai. Die Tendenz am Aktienmarkt wa heute bei geringen Umſätzen leicht abgeſchwächt, dagegen waren Vorkriegs⸗Pfandbriefe bei höherem Kurſe geſucht. Es notierken Rheiniſche Hypothekenbank 75, Badiſche Anilin u. Sodafabrik 136˙⁴ Benz, Mannheim.⸗G. 74, Dinglerſche Maſchinenfabrik 35, Emaillierwerke Maikammer 60, Konſervenfabrik Joh. Braun.⸗G. Pfeddersheim 1, Pfälziſche Nähmaſchinen u. Fahrräderfarik 56, Salzwerk Heilbronn 101, Wayß u. Freytag 94%, Zellſtoffabrik 117, Städte⸗Anleihe 4proz. Karlsruhe 776, Pfandbriefe Aproz. und 355⸗ proz. Rhein.⸗Hypothenbank 7,25. Waren und Märkte. Offizielle preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo neito waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Reichsmarß Preisnotierungen vom 18. Mai 1925. Weizen, inkändiſcher 25,00—26,00 J Roggenmehl 31.00—22,%5 „ ausländiſcher 29,50—31,00 J Weizenkleie mit Sack 13,50——. Roggen, inländiſcher 24,50——,— Biertreber— 5 ausländiſcher 24,50———] Rohmelaſſe.50—3 Brau⸗Gerſte(alte) 27.50—29,50] Wieſenheu, loſe.50—9,00 Futter⸗„(neue) 21.50— 23,00] Rotkleeheu——.2 Hafer,(neuer) 19,50 22,00 Luzerne⸗Kleehen 10,50—11,00 „ lalter) 20,00—28,50 Preß⸗Stroh.50—.87 Mais gelbes mit Sack 29.50—.—[ Gebundenes Stroh.00—.50 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 37,5)—39,50 J Raps—— Tendenz: feſter. Berliner Metallbörſe vom 18. Mai Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 15. 18. Aluminium 15. 18. Elektrolytkupfer 129, 129.50 in Barren.45•2,50.45•2,50 Raffinadekupfer—.— inn, ausl.———.— Blei 7 7 7.—— üttenzinn 2 105 RohzinklBb.⸗Pr.)———.— Nickel 3,47•3,52 3,50-3,55 do.(fr.Verk) 0,68⸗069 69 69 Antimon 1,17.1,19.17..19 Plattenzink 62—63 62—63 Silber für 1 Gr. 93,.—94,—- 93,—„04 Aluminium 2,35⸗2,40 2,35⸗2,45 Platin p. Gr.—.——.— London, 18. Mai(WB) Metallmarkt,(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 15. 18. 15. 18[ Blei 32.90 3250 Kupfer Kaſſa 60,50 60.50 beſtſelect. 64,50 64,25 Zink 34.90 34,— do. 3 Monat 61,50 61,50 Nickel—.——— Aueckſilber—.— do. Elektol. 64,50 64.25] Zinn Kaſſa 243,85 244.50[ Regulus—.—— Vom Futtermittelmarkt Am Futtermittelmarkt bewegte ſich das Geſchäft im Zick⸗Zack⸗Kurs. Einzelne Artikel ließen einen etwas ſchwächeren Grundton erkennen, andere dagegen waren gut behauptet. Für Futtermehl aus Weizen verlangte man M. 15,50, für Roggen⸗ futtermehl M. 16. Kleie war noch immer gut gefragt. Weizenkleie, prompt, koſtete M. 13,50—13,75, auf Lieferung M. 12,50—12,75, Roggenkleine war kaum angeboten. Wo ſich Angebot in prompter Ware zeigte, lautete es auf etwa M. 14,50—15, auf Lieferung war entſprechend billiger anzukommen. Ferner verlangte i Trockenſchnitzel ca. M. 12,50 mit Sack franko Mannheim; M. 11 ohne Sack ab ſüddeutſcher Fabrikſtation; für Biertreber M. 16,0 bis 17 franko Mannheim; für Malzkeime M. 15,50—16,25 mit Sack franko Mannheim; ab Bayern lagen ſchon Offerten zu M. 13,75 ohne Sack vor. Etwas Nachfrage beſtand für pure Saukeime ſei⸗ tens der Hefefabriken, wofür in ſtaubfreier heller Qualität etwa M. 17, ohne Sack, franko ſüddeutſcher Station bezahlt wurden. Futterkuchen ſind ganz vernachläſſigt. Verlangt würden für die 100 kg Erdnußkuchen etwa M. 20—20,50, für Rapskuchen M. 16 bis 16,25, für Leinkuchen M. 24, für Palmkuchen etwa 16, doch ſind größere Abſchlüſſe darin nicht bekanntgeworden. Für Hafer⸗ ſchalenmelaſſe beſtand einige Nachfrage bei M. 10—10,50, für Torf⸗ melaſſe bei M. 8,25—8,50. Rauhfutter unverändert. * OTeeberichk.(Mitgeteilt von der Firma Hermann Kauf⸗ mann, Pagoda⸗Teeimport Mannheim.) In der Auktion am 14. Mai in Amſterdam wurden etwa 9000 Kiſten Javatee, etwa 2000 Kiſten Sumatratee und 100 Kiſten Chinatee angeboten. Trotz dieſer anſehnlichen Menge war die Auswahl ſehr beſchränkt, denn die meiſten Tees waren wieder abfallend in Qualität und ſtielig im Blatt, Für dieſe beſtand kaum Nachfrage. eDr erzielte Erlös blieb meiſtens unter den Taxen. Viele dieſer unbeliebten Tees ſind un⸗ verkauft geblieben. Dagegen erbrachten die wenigen feinen Tees guter Plantagen ſogar höhere Preiſe als in der letzten Auktion, doch war das Angebot zu klein um den Bdarf hierin decken zu können. Aehnlich verhält es ſich mit Tees anderer Herkunftsart, wie Ceylon, Indian und Derjeeling. eDren feine und allerfeinſte Sorten ſind geſucht und ſtehen dementſprechend auch recht hoch im Preis, aber die Vorräte darin ſind ſehr beſcheiden. Edelmetallpreiſe vom 15. Mai: Gold 2805 bis 2815, Silber 92.75—93.60—95.10 Platin 15.—15.75. * Nürnberger Hopfenbericht, vom 15. Mai. Auf dem Hopfen⸗ markt war die Zufuhr mit 10 Ballen zu verzeichnen. Umgeſetzt wurden ebenfalls 10 Ballen. Tendenz unverändert. Hallertauer wurde zu 215—350 Mark angeboten. * Bremen, 18. Mai.(Wolff.) Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 25.31 Dollarcents (25.22 Dollarcents). Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen. In der Zeit vom 9. Mai bis 15. Mai 1925 ſind angekommen: Talwärts 2 leere Schleppkähne und 9 beladene mit 1845 Tonnen, bergwärts 23 beladene Dampfer mit 2721 Tonnen, 2 leere Schlepp⸗ kähne und 86 beladene mit 52 494,5 Tonnen. Abgefahren ſind: Talwärts 24 beladene Dampfer mit 1380 Tonnen, 35 leere Schlepp⸗ kähne und 27 beladene mit 17687 Tonnen, bergwärts 1 belade ier Dampfer mit 74 Tonnen, 12 leere Schleppkähne und 4 beladene mit 453 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 34 beladene Schleppkähne mit 6480 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 28 leere Schleppkähne und 16 beladene mit 2040 Tonnen. Frachtenmarkt vom 18.... Die neue Woche brachte ſowohl im Geſchäft als auch in den Frachten keine Aenderung. Reiſen kommen nur an den 8 Wasch-Extralet uus Salmiak-Terp. Seiie, man für — — ienstag. den 19. mal 1925 nNeue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 230 Aus der Pfalz — 12. Pfälziſches Sängerbundesfeſt. eLudwigshafen, 19. Mai. Der Feſtausſchuß des 12. pfälziſchen ungerbundfeſtes hielt am Montag abend im Stadtratsſaale eine Sizung ab, in der über die Feſtvorbereitungen zu dem am 20., 21. 25 22. Juni ds. Js. in Ludwigshafen ſtattfindenden pfälziſchen deisfängerfeſt näherer Bericht erſtattet wurde. Einleitend konnte der Schriftführer Oberamtmann Remmele die erfreuliche Mit⸗ bdeilung machen, daß alle Vorbereitungen und Vorberatungen ſoweit gediehen ſind, daß das Sängerfeſt einen großartigen Verlauf nehmen wird. Die Feſtdekoration wird in Verbindung mit der Turnerſchaft (pfälziſches Kreisturnfeſt) und der Landwirtſchafts⸗ und Gartenbau⸗ ausſtellung durchgeführt. Die Dekoration der Straßen und des Feſt⸗ dlaßes wird von einer eigens gebildeten Straßenſchmückungskom⸗ miſſion unter Führung des Stadtbaudirektors Sternlieb übernommen. er Straßenbahntarif wird für die Feſttage in Ludwigs⸗ ſen von 20 auf 15 Pfg. herabgeſetzt. Die größeren Konzerte werden von der Vergnügungsſteuer befreit. Weiter iſt ein Antrag an die Regierung der Pfalz abgegangen, daß die Lehrer, die an dem Sän⸗ gerfeſt mit ihren Vereinen teilnehmen, an dem Feſtmontag dienſtfrei betommen. Aktiv werden ſich an dem Sängerfeſt 135 Vereine mit über 6000 Sängern beteiligen. Für die Feſttage iſt folgendes Pro⸗ gramm vorgeſehen: Dem Sängerfeſt ſelbſt geht ein Feſtakt voraus, der acht Tage vor dem eigentlichen Feſt, alſo am 14. Juni, vormittags 11 Uhr, im Großen Saale des Städt. Geſellſchaftshauſes ſtattfindet. ls Feſtredner iſt Dr. Hammerſchmidt⸗München gewonnen worden, Sonntag, den 21. Juni, halb 9 Uhr vormittags, findet in der Feſthalle Hauptprobe, nachmittags halb 1 Uhr Aufſtellung des Feſt⸗ zuges, anſchließend 4 Uhr nachmittags das erſte große Konzer! tatt, am gleichen Tage abends 8 Uhr Feſtbankett. Bei den Feſt⸗ konzerten werden die bekannteſten pfälziſchen Dirigenten mitwirken. Als Soliſten ſind erſtklaſſige Kräfte aus Berlin, München, Karls⸗ ruhe und Saarbrücken gewonnen, als Orcheſter iſt das Orcheſter des Nationaltheaters Mannheiml engagiert. Bei den Geſamtchören wirken 3000 bis 4000 Sänger und bei den Einzelchören 500 bis 1200 Sänger mit. 1* *udwigshafen, 19. Mai. Bei einer Zugskontrolle nach lange geſuchten Einbrechern ſprang am Samstag ein Mann aus einem Wagen der Rhein⸗Haardt⸗Bahn und gab auf die verfolgenden Kriminalbeamten Revolverſchüſſe ab. Sein Komplize wurde ver⸗ und die bei ihm vorgefundene Beute eines Einbruchs in Vachenheim beſchlagnahmt.— In Großkarlbach wurde ebenfalls ein Einbrecher, der aus Neidenfels ſtammende Anton Leiſer, feſtgenommen, nachdem er zunächſt ſich ſeiner Verhaftung in Lambs⸗ — durch die Flucht und Drohungen mit dem Revolver entzogen Speyer, 18. Mai. Im Hinblick auf das bevorſtehende 400⸗ jährige Jubiläum von Luthers Hochzeit hat die Proteſt. Kirchen⸗ regierung der Pfalz folgenden Geiſtlichen den Titel eines Kirchen⸗ rates verliehen: Dekan Born⸗Bergzabern, Pfarrer Bruch⸗Lud⸗ toigshafen, Dekan Cautzler⸗Speyer, Pfarrer Eulmann⸗Alſen⸗ brück, Pfarrer Dr Riſch⸗Landau und Pfarrer Schultz⸗Kirchheim⸗ bolanden. * Bad Dürkheim, 18. Mai. Hier fand vorgeſtern eine Kon⸗ ferenz des Reichsarbeitgeber⸗Verbandes der ſüddeutſchen Städte, Gruppe Weſt ſtatt. Es waren hierzu etwa 50 Herren aus allen eilen des Reichs erſchienen. Nach Begrüßung durch Oberbürger⸗ meiſter Dr. Weiß⸗Ludwigshafen übernahm den Vorſitz erſter ürgermeiſter Dr. Dahlem⸗Bad Dürkheim, der namens der Stadt ad Dürkheim die Gäſte willkommen hieß. Beſprochen wurden der Reichsmanteltarif 1925(Referent Dr. Sternberg⸗Raſch⸗Ber. lin), Zahlungs des Zuſchlags für dienſtplanmäßige Sonntagsarbeit, ſowie Nacht⸗ oder Sonntagsarbeit(Referent Stadtdirektor Weiller⸗ Aachen), Zahlung des Zuſchlags für Arbeitsleiſtungen an Wochen⸗ feiertagen, Gemeindearbeiterlöhne zu Beginn des Jahres 1925 (Referent Dr. Sternberg), Gemeindearbeiterlöhne in der Pfalz (Referent Oberamtmann Teutſchler⸗Ludwigshafen), Gemein⸗ debetriebe und Akkordlöhne(Referent Syndikus Dr. Kraſper⸗Mar⸗ burg a..). Nach Schluß der Verhandlungen fand eine gemein⸗ ſchaftliche Tafel im Parkhotel nebſt Weinprobe ſtatt. Die Tiſch⸗ rede hielt erſter Bürgermeiſter Dr. Dahlem, weitere Anſprachen Dr. Sternberg und Stadtrat Dr. Hiller Frankfurt a.., der der gaſtlichen Stadt Bad Dürkheim beſondere Ehrung darbrachte. Großen Beifall fand die Weinprobe. Später begaben ſich die Gäſte nach der Abteiruine Limburg, wo Profeſſor Heeger einen Ueberblick über die Geſchichte der Ruine gab. Neues aus aller Welt — Ein ſelbſterlebtes Löwenabenteuer. Es war vor einer Reihe von Jahren in Amſterdam im Zirkus Carré, an der Amſtel. Dieſer Zirkus iſt ſo eingerichtet, daß er im Winter den zirzenſiſchen Spielen. im Sommer dagegen der leicht geſchürzten Muſe dienen kann. An einem wunderſchönen Maiſonntag hatte gerade ein aroßes Varicété ſeinen Einzug gehalten: unter den ausübenden Künſtlern befand ſich auch ein Dompteur mit einer prachtvollen Gruppe Berber⸗ und Kap⸗ löwen. Alles war in tadelloſer Verfaſſung, die Sicherheitsvorrich⸗ tungen polizeilich ſtreng unterſucht und für aut befunden. Ich ſpielte gerade mit drei Freunden im Café des Zirkus eine Partie Caram⸗ bolage. Es war ſo etwa 2 Uhr nachmittags und abends 8 Uhr ſollte die Eröffnungsvorſtellung ſtattfinden. Da erhebt ſich im Zirkus plötz⸗ lich ein garoßes Geſchrei: Es waren drei Löwen aus ihren Käfigen ausgebrochen: ſie trieben ſich im Gebäude herum. Erſt wollte keiner daran glauben, bis auf einmal ein ohrenzerreißendes Gebrüll uns da⸗ von überzeugte. Direktor Oscar Carrs. ein ſehr beherzter Mann. ließ zunächſt alle Ausgänge nach der Straße und dem Hofe zu feſt ver⸗ rammeln, dann wurde an den zoologiſchen Garten telephoniert und um allerſchleunigſte Hilfe gebeten. die denn auch ſofort bereitwilligſt zugeſagt wurde. Es dauerte auch gar nicht lange. dann bamen ſechs handfeſte und für dieſen Fall beſonders ausgebildete Wärter angefah⸗ ren. die ſogenannte Fangkäfige mit ſich führten. Dieſe ſind ſo ein⸗ gerichtet, daß ein ausgewachſener Löwe gerade Platz hat, aber ſich abſolut nicht rühren kann. nach keiner Richtung hin, alſo völlig un⸗ ſchädlich iſt. ſowie er erſt in dem Kaſten ſitzt. Den Tierwärtern wurde nur mitgeteilt, daß drei Löwen, eine Löwin und zwei Löwen, aus⸗ gebrochen ſeien. Dem furchtbaren Spektakel nach mußte eine der Beſtien ſich auf der oberſten Galerie befinden, bemüht, Tiſche. Bänke und Stühle durcheinander zu werfen. ja zum Teil in die unteren Ränge zu ſchleudern. Aber wo waren die beiden anderen? Damit nun auch der Humor bei dieſer doch immer gar nicht ungefährlichen Sache nicht fehlen ſollte, entdeckte man gar bald. daß die Löwin die Damenretirade aufgeſucht hatte! Nun lief die dritte Nachricht ein. Der eine Löwe habe mit bemerkenswerter Geſchicklichkeit verſtanden. die Tür zur Sattlerreparaturwerkſtatt aufzuklinken. Nun aber kam der ſchwierigſte Teil der ganzen Tragikomödie. Die Wärter hatten verſchiedene Magneſiumlicht⸗Apparate mitagebracht, ſo etwa, wie die Photographen bei Blitzlichtaufnahmen ſich ſolcher bedienen. Und ſiehe da. es gelang vorzüglich: Zunächſt wurde die Löwin vorgenommen. Mit einem prachtvollen und eleganten Sprunag ſucht ſie den dunkeln Fanakäfig auf. die Gittertür fiel zu und ſie war unſchädlich gemacht. Nicht aanz ſo leicht war die Sache mit dem Löwen, der inswiſchen in der Sattlerwerkſtatt gründlich Ordnung gemacht hatte. Er brüllte heftig, ſchnaubte ganz gewaltig, ſchlug mit den Tatzen um ſich und zeigte ein ſo fürchterliches Weſen. daß man zum Aeußerſten ſchreiten mußte: Zablloſe Revolverplatzvatronen mußten dran glauben. das Maganeſiumlicht wurde dreimal verſtärkt— da endlich mußte auch er kapitulieren. denn dies furchtbare Magneſiumlicht war ſelbſt ſeinem Katzenauge zu viel. Winſelnd und heulend, auf dem Bauche kriechend, ſuchte und fand er endlich Schutz in dem Fangkäfig.— Nun kam aber das ſchwerſte Stück: Die beiden erſten Tire waren in einem relativ kleinen Orte eingeſchloſſen, daher unendlich viel leichter zu fangen, wie das letzte dritte. das ja doch den unendlich aroßen Raum des gan⸗ zen Gebäudes vor ſich hatte. Wiederum eingehende Veratung. Man einigte ſich endlich dahin, daß man etappenweiſe vorgehen wolle, d. h. durch ſchnell aufzurichtende Barrikaden das Tier immer mehr und mehr einzuengen. Vermitte chick Ba ist Wie ein: Richiung Sleſchre geBeſätigung beiger zeige vorn b. Hinten nach jeder Richfung Feiallwareniabrik Seriöse Vertreter gesucht. 5538 H Amson, annneim. 92325 Nlaieg 700 Ar Klee Al uoudeiet Klee- und Grasversteigerung Samstag den 23. Mai, nachmit- tags 5 Uhr, lassen Gebr. 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Man belobte ſich gegenſeitig. aber uns allen war klar ge⸗ worden: Wir waren alle einer Rieſengefahr glücklich entſchlüpft.— Mir perſönlich war indeſſen für dieſen Sonntag die Luſt gänzlich ver⸗ gangen. am Abend der Eröffnunasvorſtellung beizuwohnen. — RNeuerungen im Luftſchifſbau. Das in England z. Z. im Bau beſindliche Luftſchiff von 5 Millionen Kubikfuß Inhalt ſoll ganz neue Einzelheiten in Bezug auf die techniſche Konſtruktion aufweiſen. Der Hauptunterſchied gegenüber den bisherigen Bauten wird in der Er⸗ zielung einer möglichſt vollkommenen Stromlinienform liegen, die durch die Vermeidung faſt aller aus der Umhüllung hervorragenden Teile erreicht werden ſoll. Aus dieſem Grunde wird anſtelle der bis⸗ her üblichen Aufhängung an der Unterkante des Luftſchiffs die 1 rergondel ebenſo wie der Raum für die Fahrgäſte in die äußere Am⸗ hüllung hineinverlegt werden. Ob die Maſchinengondeln ebenfalls innerhalb der Hülle angebracht werden, ſteht bis jetzt noch nicht feſt. Außerdem wird die Spitze des Luftſchiffs für eine neuartige Vevankerung geändert werden. Man will das Luftſchiff nämlich nicht mehr nur an einem Punkt feſtlegen, der Ankermaſt ſoll vielmehr zwei horizontal um ſeine Spitzen ſchwenkbare Arme erhalten, die das Lufiſchiff an zwei Stellen ſeitlich ſeiner Spitze ſtarr feſthalten werden. Auch hierbei iſt alſo infolge der Schwenkbarkeit der Haltearme eine Annäherung des Luftſchiffs aus jeder Himmelsrichtung ohne weiteres möglich. Dieſe Neuerung ſoll die Sicherheit der Fahrgäſte beim Eine und Ausſteigen erhöhen dabei eine Verſtärkung der Spitzenkonſtruk⸗ tion mit ſich bringen und auf dieſe Weiſe gleichzeitig die Unter⸗ bringung des Führerraumes ganz vorn unmittelbar an der Spitze er⸗ möglichen. Deutſche und amerikaniſche Fachleute ſollen die ne Bauart bereits als günſtig und geeignet bezeichnet haben. 7 — RNanchabteile für Frauen. Das Neueſte auf den Eiſenbahnen ſind Rauchabteile für Frauen. zwar nicht bei uns, ſondern im Lande aller Möglichkeiten. in Amerika. Die Frau macht ſich zur Beherr⸗ ſcherin von allem, was bisher allein dem Manne beſtimmt war. Sie trägt ihr Haar kurz geſchnitten, ſie ſetzt den gleichen Hut und die aleiche Mütze wie der Mann auf. ſie trägt Gamaſchen, ſie trägt ſeinen Spazierſtock und ſeinen Ueberzieher: in Paris hat ſie Beſchlag gelegt auf ſeinen Smoking: mit Kragen, Vorhemd und Krawatte. Sie raucht. Der Mann, der raucht, hat bisher auf der Eiſenbahn ſein beſonderes Abteil, das hatte die Frau bis jetzt noch nicht. Doch nun iſt auch die⸗ ſes Vorrecht angetaſtet. Aus St. Paul in Minneſotg, wird gemeldet, daß die dortige Eiſenbahnverwaltung beſchloſſen hat, in die Luxus⸗ züge beſondere Wagen einzuſtellen für Raucherinnen. In dieſen Extra⸗Wagen, die ſehr luxuriös ausgeſtattet werden ſollen, werden den Damen auch noch allerlei Gelegenheiten zur Kurzweil geboten. Es wird nicht lange mehr dauern, dann wird jeder Zug ein vollſeän⸗ diges Symbol der Zuſammenſetzung der Geſellſchaft ſein. Er beſteht jetzt ſchon aus Ständen:.,., 3. und 4. Klaſſe. Die Raucher ſind von en Nichtrauchern getrennt: es gibt beſondere Damenabteile, und nun wird auch noch an die Raucherinnen gedacht, um die ultramoderne Frau von dem einfachen Hausmütterchen zu trennen Die kommen⸗ den Zeiten werden noch andere Trennungen herbeiführen, nur Ge⸗ duld. Die Eintöniakeit des alltäglichen Lebens, von der die Gleich⸗ artigkeit des wahren Anſtrichs bei den Eiſenbahnen ein Bild iſt. wird demnächſt durch das Pittoreske des Lebens in den geteilten Fügen unterbrochen. Amugc. Mäntel. Hosen Windlacken, Regen u. Botzener Mäntel. Leinen- und Lüster- zoppen, kaufen Sie steis gut und billig aul unserer Etage. 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Teilnahme an dem mich so schwer betroffenen Ver- NMermheim Dienslag, 10. Nlal 1025. 2 Statt Karten. „Andreas Wesfermerm Elsabefn Wesfermerm geb. Weber Vermählfe luste meines lieben Mannes sage ich auf diesem Wege hierdurch meinen wärmsten Dank. Besonderen Dank dem Stahilhelm- Bund deutscher Frontsoldaten für seine überaus ehrende Teilnahme, den schönen Worten des Bundesführers Herrn Walter, dem Wirteverein, dem Verein der Hundefreunde, dem Deutschen Teckelklub, sowie dem Jesangverein Sängerlust und der von allen Seiten her sehr reichen Blumenspenden. 3854 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Lilli Höflinger B S, 21. NMarmbeim, Mei 1925. Heirrich Lenzsfr. 1 Ilddddaammmnmamnaaadandannaddgnaammanamaaganmangnnnmadadnnnge MCbl. Zimmer Dipl.ng. Frenz Neugebauer Uund Frau Emmmy geb. Leiberich zeigen ihre Vermählung en. im Niel 1928. Paradeplatz Das für heute, Diens angesetzte Konzert erblindeter Künstler grossen Casinosaale muß leider um- stündehalber auf Mitte Juni ds. 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