— N 9 Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ ſeld. Bel eptl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach. jorderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ zuze.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ llen Waldhofſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Lechnik Wandern à. Neiſen Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 236 Anzeilgenpreiſe nach Tarif, bet Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4 G0.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw, berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Geſetz u. Necht Ni Jbellfornel für die Neparationszahlungen Ein vorſchlag der internationalen Handelskammer Der Ausſchuß der internationalen Handelskammer für den wirtſchaftlichen Wiederaufbau hat in Paris die wirtſchaftlichen Fragen der Reparationszahlungen durchgeſprochen und beſchloſſen, aß die Löſung des Transferproblems durch eine Anwendung der folgenden Methode zu ſichern ſei: ü 1. Durch den Ueberſchuß der deutſchen Ausfuhr Röer die Einfuhr, der die Barzahlungen an die alliierten egierungen ermöglicht, was für dieſe die Idealform für die eparationszahlungen darſtellt. 2. Durch Sachlieferungen auf Reparationskonto. 3. Durch gemeinſchaftliche Verträge und die teilweiſe Finan⸗ dierung größerer öffentlicher Arbeiten auch in anderen Ländern oder in den alliierten Kolonien durch die deutſchen Reparationszahlungen. 4. Durch Wiederinveſtierung aller Summen in Deutſchland, die NN der vorher genannten Formeln überwieſen werden en. 5 Die endgültigen Beſchlüſſe ſollen in der am 27. Mai 2 —75 des wirtſchaftlichen Wiederaufbauausſchuſſes ge⸗ werden. Informationsreiſe ins beſetzte Gebiet V Paris, 23. Mai.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Der Deputierte Lautier befindet ſich im Auftrage des Kammeraus⸗ uſſes für auswärtige Angelegenheiten im beſetzten Gebiete, um rt wirtſchaftliche und politiſche Fragen, die mit der Tätigkeit der Fanzelichen Schiffahrtsbehörden zuſammenhängen, zu unterſuchen. utiere hielt ſich längere Zeit in Köln, Bonn und Düſſeldorf auf, wo er eine lange Unterredung mit dem General Douchy hatte. In Ruhrort ließ ſich der Deputierte über die Bedeutung dieſes Binnen⸗ hafens tatiſtiſche Mitteilungen machen. Lautier wird ſodann die Kruppf en Werke und die Induſtriebetriebe im Ruhrbezirke be⸗ ſuchen. Lautiers Reiſe trägt einen ſtark vertraulichen Charakter. Der Deputierte dürfte anläßlich der Debatte über die deutſch⸗fran⸗ ſiſchen Beziehungen das Wort ergreifen, um ſeine Eindrücke im ſetzten Gebiet zu ſchildern. GSroßer Sieg Frankreichs in Marokko: V Paris, 22. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die im Hauptquartier des Generals de Chambrun weilenden Berichterſtatter melden einen großen Sieg im Grenzgebiet von Ain⸗Ajſcha. Sie dedienen ſich des gleichen Wortlautes, was beweiſt, daß ihnen der or auf die Finger ſieht. Feſt ſteht, daß es ſich um einen ffenſfoſtoß der Kampftruppen des Generals de Chambrun ge⸗ etwa ein Viertel der Streitkräfte Abd el Krims handelt. Im Ab⸗ itt von Ain⸗Aiſcha befinden ſich die franzöſiſchen Vorpoſten⸗ ſtellungen in einer ſehr ernſten Lage. Um ſie mit Munition zu ver⸗ ſehen, müſſen gefahrvolle Expeditionen ausgeführt werden, die erheb⸗ liche Verluſte verurſachten. Die Befreiung dieſer Vorpoſten iſt, wie den hier ei Meldungen hervorgeht, größtenteils ge⸗ ig. Er dürfte den franzöſiſchen Verluſte gebracht haben, denn in rie unter den hartnäckigen Angriffen r Riffkabyl —2 leiden hatte. General de ſeßte diesmal Abteilungen eingeborenen Streitkräften ein. . Der Sempf von Uegrha iſt gleichfalls heftig geworden. Die Kon⸗ kingente Abd el Krims operieren jetzt im Süden des Fluſſes, wo ſi h — großen reichen Getreidefelder befinden. Wahrſcheinlich wird dort entſcheidender Ka⸗ ͤ Im heutigen ae wurde über die Taktik Pafnlevés geſprochen, der u Bnenal am Montag auf die ſoztaliſtiſchen und kommuniſtiſchen Interpellationen antworten wird. ainlevé wird ſich genötigt ſehen, ſeinen Vorgänger Herriot ge⸗ ſſer Verſäumniſſe anzuklagen. Herriot und General Nollet ſollen ereits vor 7 Monaten von Marſchall Lyauten erſucht worden ſein, ie militäriſchen Verſtärkungen für Marokko zu bewilligen, ſie wei⸗ gerten ſich jedoch. Herriot drohte Lyautey angeblich mit Entlaſſung, alls er ſein Erſuchen wiederholen ſollte. Painlevé ließ im heutigen iniſterrat die Marokko⸗Kredite für 3 Monate bewilligen, ſie bezif⸗ fern ſich auf 400 Millionen Franken Nach dem Miniſter⸗ rat teilte Painlevé den Preſſevertretern mit, daß die ſponiſch⸗fran⸗ zöſiſchen Verhandlungen über eine gemein chaftliche Ak Truppen verhältnismäßig große einer„Temps aus Maloys Madrider Bemühungen yV Paris, 23. Mai.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Dem franzöſiſchen Unterhändler und Deputierten Malvy, der von Ma⸗ drid am Freitag nachmittag abgereiſt iſt, machen die franzöſiſchen Berichterſtatter viel zu ſchaffen. Malvy teilte den ausfragenden Journaliſten mit, daß er mit dem Ergebnis der Verhandlungen, die er geführt hatte, ſehr zufrieden ſei. Er fügte hinzu: Wir werden ohne weiteres bald die Ermächtigung erhalten, in die ſpaniſche Zone einzudringen, falls die Entwickelung und Fortführung der militäriſchen Operationen dies notwendig machen ſollte. Wir werden alſo in der Lage ſein, den Feind innerhalb der ſpaniſchen Einflußzone zu verfolgen und ſelbſtverſtändlich würden die franzöſiſchen Truppen dieſes Gebiet wieder räumen, ſobald der Gegner um Frieden bitten ſollte. Spanien, ſo führte Malyy weiter aus, möchte jetzt nicht mehr umfangreichere militäriſche Operationen unternehmen, dies umſo⸗ weniger, als wir in der internationalen Zone von Spanien volle Handlungsfreiheit erhalten haben, um die Rebellen zu beſtrafen und die Konterbande zu unterdrücken. General Primo de Rivera verſucht, mit dem Feinde jetzt auf andere Weiſe fertig zu werden, als auf militäriſche. Sollte er aber in ſeinen Erwartungen ent⸗ täuſcht werden, ſo kämen die geplanten Operationen im Hafen von Aidir. Dieſe Erklärungen Malvys befriedigten im allgemeinen die hieſigen Morgenblätter nicht, obwohl es den Anſchein hat, daß geheime Abmachungen immerhin die Eventualität des ſpaniſch⸗franzöſiſchen Zuſammenwirkens vorſehen. Das„Journal“ teilt mit, daß die weiteren Beſprechungen zwiſchen Paris und Madrid auf diplomatiſchem Wege erfolgen werden und man gibt ſich der Hoffnung auf baldigen Abſchluß eines Akkords hin, der die ſpaniſchen und franzöſiſchen Intereſſen in Marokko den neuge⸗ ſchaffenen Umſtänden entſprechend regeln ſoll. Abòd el Krim in Pariſer Beleuchtung yVParis. 23. Mai.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Aus Rabat wird gemeldet, daß das Auto des Sekretärs des Marſchalls Liauten auf dem Wege von Caſablanca nach Rabat überfallen wurde. Der Sekretär und zwei mit ihm reiſende Stabsoffiziere wur⸗ den sſchwer verletzt. Ueber die Anſtifter des Attentats iſt nichts be⸗ kann Der„Matin“ berichtet heute neuerdinas über Unſtimmig⸗ keiten im Lager Abd el Krims. Das Blatt brinat Berichte aus Tazza. Abd el Krim iſt ärgerlich darüber, daß Moskau ſeine Verſprechun⸗ gen nicht hält. Seine Krieaskaſſe ſchrumpft zuſammen und die ruf⸗ ſiſchen Bolſchewiſten ebenſo wie die franzöſiſchen Kommuniſten ſind nicht mehr geneiat. die Kaſſe wieder aufzufüllen. Enaland anderer⸗ ſeits hat das in Indien für Abd el Krim geſammelte Geld beſchlag⸗ nahmt. Die Raubzüge bei den verſchiedenen marokkaniſchen Stäm⸗ men, die bisher gegen die Franzoſen nicht kämpfen wollten. ſind heute nicht mehr möglich. Der Scheich der Diebalas weigert ſich, neue Truppen zu entſenden. Abd el Krim beainnt jetzt terroriſtiſch auf⸗ zutreten. Man erwartet, daß er alle Bewohner der Ortſchaften, die ſich ihm nicht fügen. lebendiga verbrennen laſſen werde, nachdem die Unalücklichen ſchwere Martern aushalten mußten. Der „Matin“ bringt ebenſo wie alle die Boulevardblätter ausführliche Greuelſchilderungen die ſtark an die während des Krieges den Deutſchen zur Laſt geleaten Verbrechen erinnern. Weiter berichtet das Blatt, daß Abd el Krim verzweifelt nach einem Waffen⸗ erfola ſtrebe und wahrſcheinlich alles ins Werk ſetzen wird, um an einer Stelle der Kampffront durchzudringen. * Amerikaniſche Beſorgniſſe (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 22. Mai. In Regierungskreiſen fürchtet man, daß der franzöſiſche Feldzug in Marokko, der die franzöſiſchen Geld⸗ quellen ſtark in Anſpruch nehme, ein neues Hindernis für die end⸗ gültige Regelung der Schuldenfrage ſei. Auf Grund von Preſſenachrichten aus Paris iſt man auch um die Stabilität der Re⸗ gierung Painlevés beſorgt, durch deren Sturz über die Marokko⸗ Bintge das geſamte Schuldenproblem wieder aufgerollt werden wſüürde. ————tbt Hhindenburg in Hannover de Berlin. 23. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Reichspräſi⸗ Selt Hindenburg iſt nach Hannover gefahren und wird dort am onntag an der Ehruna des deutſchen Rennſportes teilnehmen und Gler Sieger des Hindenbura⸗Rennens den Ehrenpreis überreichen. Uleichzeitia will Herr v. Hindenburg die mit ſeiner endaültigen eberſiedluna nach Berlin verbundenen Privatangelegenheiten eneln und ſchließlich will er der Taufe ſeines fünaſten Enkels auf einem Gute im Lüneburaſchen beiwohnen. Ein finniſcher Chor beim Reichspräſidenten Der finniſche Chor„Suomen Laulu“, der ſich zur Zeit auf einer Relte durch Peutſchanz beiindet, brachte nach um Frellag dem ch. chapräſidenten im Park des enſce Wch ein Ständ⸗ Natiodar, Der Chor trug einen finniſchen Marſch, die finniſche ließ zralhymne und das Deutſchlandlied vor. Der Reichspräſident gent ſich ſodann von dem finniſchen Geſandten Dr. Holna den Diri⸗ itan des Chors, Prof. Dr. Klenetti, vorſtellen und zog mehrere die Arder ins Geſpräch, wobei er ihm ſeinen herzlichen Dank für im zuteilꝛ gewordene Aufmerkſamkeit ausſprach. Saarländiſche vertretung beim Reichspräſidenken Vor ſeiner Abreiſe na nnover empfing der Reichspräſident — ſortreler der 54 f0 epen 5 chen Volkspartei, die gaarländiſchen Zentrums und der Handelskammer Saarbrücken Völklincren Boch⸗Mettlach und Kommerzienrat Hermann Röchling⸗ Saarb gen, Rechtsanwalt Le Vacher⸗Saarlouis und Aſſeſſor Lüttke⸗ dent i die ihre Glückwünſche darbrachten. Der Reichspräſi⸗ Grüßze te ihnen für ihren Beſuch und ſagte ihnen ſeine herzlichſten an die ſaarländiſche Bevölterung. 1 General Freuch In London verſtarb am Freitag abend im 73. Lebensjahre der engliſche Feldmarſchall Frenuch nach längerer Krankheit. French galt als einer der hervorragendſten Erzieher der bri⸗ tiſchen Armee und wurde in England der engliſche Haeſeler genannt. French ſpielte bekanntlich auch eine Rolle im Burenkrieg, bis er ſchließlich im Weltkriege Oberbefehlshaber des britiſchen Heeres wurde. Im Dezember 1915 wurde French durch Marſchall Haig im Oberkommando erſetzt und zum Befehlshaber der britiſchen Heimat⸗ armee ernannt. 1918 wurde French Vizekönig von Irland, wo er alle iriſchen Aufſtandsverſuche niederwarf. Das Brüſſeler Rabinett geſtürzt Das belgiſche Kabinett Van de Vyvere wurde am geſtrigen Freitag geſtürzt. Nach einer längeren politiſchen Ausſprache wurde in namentlicher Abſtimmung über den Mißtrauensantrag des Liberalen Abgeordneten Max abgeſtimmt. Für ihn ſtimmten die Liberalen und Sozialdemokraten, gegen ihn die Katholiken. Die Frontpartei enthielt ſich der Stimme. Der Mißtrauensantrag wurde mit 98 gegen 73 Stimmen bei 9 Enthaltungen an⸗ genommen. Darauf verließ das geſtürzte Kabinett Van de Vyvere unter ſtürmiſchen Ovationen der Katholiken ſein Platz. Die Sitzung wurde aufgehoben. „ Reichskanzler a. D. Marx in Rom. Der Papſt hat den früheren Reichskanzler Maxx und Gemahlin in Privgtaudienz Eucpfangenn 3 ee, e e e 5 b E „ d Tropfen im Meere Kein Zweifel kann ſein, daß wir uns augenblicklich im End⸗ ſtadium des weltpolitiſchen Klärungsprozeſſes befinden, der durch deutſche Initiative und zwar durch das Angebot eines europäiſchen Sicherheitspaktes, ſeinen letzten und ſchärfſten Antrieb erhalten hat. Nichts iſt charakteriſtiſcher für dieſe Feſt⸗ ſtellung, als die Hochflut hochpolitiſcher Reden, mit der in dieſer Zeit die Staatsmänner der verſchiedener Länder verſuchen, die Meinung des eigenen Volkes nicht nur, ſondern womöglich auch die öffentliche Meinung des Auslands zu beeinfluſſen. Dieſe ſchon während des Weltkrieges in Uebung gekommene Methode iſt in den Nachkriegsjahren in ſtändig zunehmendem Maße gewohnheits⸗ mäßiger Brauch geworden und hat in dieſer Woche eine bisher kaum erreichte Hochkonjunktur zu verzeichnen. Nach dem deut⸗ ſchen Außenminiſter, der am Montag im Reichstag eine groß angelegte außenpolitiſche Programmrede hielt, ſprach am Mittwoch der italieniſche— und am Donnerstag der franzöſiſche Miniſterpräſident. Am ſelben Donnerstag aber kam Streſemann in Stuttgart ſchon wieder mit ſeiner zweiten großen politiſchen Kundgebung in dieſer Woche zu Worte und auch Englands Außenminiſter Chamberlain nahm an dem politiſchen Ball⸗ ſpiel teil, indem er durch ſeinen Preſſeoffizioſus ein Memorandum veröffentlichen ließ und dadurch auch ſeinerſeits noch einmal zu dem Probleme Stellung nahm, das jetzt wieder im Brennpunkte der weltpolitiſchen Erörterungen ſteht, nämlich der Frage, wie der euro⸗ päiſche Friede durch internationale Abmachungen garantiert wer⸗ den kann. Betrachten wir nun die Kundgebungen der vier maßgebenden Staatsmänner der europäiſchen Politik im einzelnen, ſo iſt zu der vor dem Reichstag gehaltenen Programmrede des deutſchen Reichs⸗ außenminiſters kaum noch etwas neues zu ſagen. Nur das eine erſcheint uns noch bemerkenswert, daß der Widerhall, den dieſe Rede im Auslande gefunden hat, die beſte Widerlegung gegen die unzutreffende Behauptung des Blockes der Reichsbannerparteien iſt, daß die Streſemannſche Außenpolitik weiter nichts ſei als die Fort⸗ ſetzung der Rathenau⸗Wirthſchen Erfüllungspolitik. Obwohl Streſe⸗ mann ausdrücklich erklärt, daß wir dauernd bemüht ſein würden, die beſtehenden internationalen Verträge nach beſten Kräften zu erfüllen, hat man in Paris, Brüſſel und Warſchau mit dem Inſtinkt des ſchlechten Gewiſſens doch ſofort herausgefunden, daß jetzt in der Berliner Wilhelmſtraße ein anderer Wind weht als in den Jahren unentwegter Erfüllungspolitik. Beſonders aufgeregt zeigt ſich die belgiſche Preſſe. So ſchreibt die„Indépendance Belge“: „Dieſe Rede iſt ebenſo wie alle Reden des deutſchen Außen⸗ miniſters voller Widerſprüche und voll abſichtlicher Verwirrungen. Damit zwingt man die Alliierten, mißtrauiſch zu bleiben und keine Veränderung des Vertrages zuzulaſſen, der dazu geſchaffen worden ſei, um Europa vor dem kriegeriſchen Geiſt Deutſchlands und gegen den Geiſt des Haſſes zu ſchützen.“ Der„National Belge“ urteilt noch ſchärfer:„Herr Streſemann hat von der Tribüne des Reichstags aus mit der Anmaßung des Kriegers, der ſeine Bedingungen vorſchreibt, geſprochen.“ Daß Streſemann ſich durch dieſes heuchleriſche Gezeter in keiner Weiſe beirren läßt, das ergibt ſich aus ſeiner in unſerem geſtrigen Abendblatt abgedruckten Rede im neuen„Hauſe des Deutſchtums“ in Stuttgart. Dieſe Rede iſt ungeachtet aller politiſcher und wirt⸗ ſchaftlicher Nöte der Gegenwart und aller Hemmniſſe, die ſich der auf einen ehrlichen und dauerhaften Frieden gerichteten Außenpolitik unſeres Außenminiſters fortwährend aufs neue in den Weg legen, von einem ſolch zuverſichtlichen Glauben an einen berits im Werden befindlichen Wiederaufſtieg Deutſchlands erfüllt, daß wir darin die beſte Gewähr dafür ſehen, daß ſich die Leitung der deutſchen Außen⸗ politik bei Streſemann in den wichtigſten Händen befindet. Seine poli⸗ tiſche Grundeinſtellung iſt zwar dieſer Tage erſt von dem deutſch⸗ nationalen Führer Graf Weſtarp als zu optimiſtiſch kritiſiert wor⸗ den, wir aber meinen, daß die Außenpolitik eines Landes, das ſich in der Lage befindet wie wir, nicht optimiſtiſch genug orientiert ſein kann. Denn optimiſtiſch iſt in dieſem Falle doch nichts anderes, als daß der verantwortliche Leiter der Staatspolitik ein unerſchüt⸗ terliches Vertrauen hat zu den ſeeliſchen Kräften und materiellen Fähigkeiten ſeines Volkes und daß er, obſchon er mit beiden Füßen feſt aus dem rauhen Boden der gegebenen Tatſachen ſteht, doch keinen Augenblick aufhört, an die immanente Gerechtigkeit und an ihren ſchließlichen Sieg zu glauben. Im Sinne der Goetheſchen Verheißung:„.. Allen Gewalten zum Trutz, ſich erhallen, nimmer ſich beugen, kräftig ſich zeigen rufet die Arme der Götter herbei..“ Wo unter uns iſt der Kleinmütige, in deſſen Herzen nicht die Worte Streſemanns einen warmen Widerhall finden, daß wir„vor un⸗ ſerem Gewiſſen ein Recht auf eine beſſere Zukunft“ haben und daß „für uns kein Grund vorliegt, um mit geſenktem Haupte durch die Welt zu gehen?“... Daß Streſemann kein gedankenloſer und leichtfertiger Optimiſt iſt, dafür zeugt die Tatſache, daß er im ſtrikten Gegenſatze zu den Illuſionspolitikern unter uns das Wort von der „Nationalen Realpolitik“ geprägt und daß gerade er es geweſen iſt, der immer wieder darauf hingewieſen hat, daß wir„nur durch Opfer und Arbeit wieder zur Freiheit“ kommen können. Die Un⸗ geduldigen unter uns, denen der deutſche Wiederaufſtieg nicht raſch genug geht, aber auch die„Siegerſtaaten“, die ſich alle die langen Jahre hindurch als die ewig unabſetzbaren Herren Europas auf⸗ geſpielt haben, weiſt Streſemann darauf hin, daß das letzte Jahr⸗ zehnt zwar für uns Miterlebende ein beträchtliches Stück unſeres Daſeins bedeutet, daß zehn Jahre aber im Lichte der Völkergeſchichte nur„Tropfen im Meere“ ſind⸗ 5 — —— —— LZ. Sele. Nr. 286 neue Mannheimer Zeitung lMittag ⸗Nusgabe) Samstag. den 23. Mal 1928 Von dieſer troſtvollen und hoffnumgsfreudigen Zuverſicht ge · tragen, können wir auch über die Senatsrede Muſſolinis ohne viel Worte zur Tagesordnung übergehen. Wir haben den ehr⸗ lichen Wunſch den Treubruch des italieniſchen Dreibundfreundes von 1914/15 zu vergeſſen und mit dieſem der ſchönheitsdurſtigen deutſchen Seele ſo teuerem Lande in Frieden und womöglich in wieder neu auf zu bauender Freundſchaft zu leben, ebenſo wie mit allen unſeren anderen Feinden aus dem Weltkriege, aber wenn Mouſſolini unter durchaus umangebrachter Verdächtigung der deutſchen Neichsregierung ſich gedrungen fühlt, in Bezug auf die Anſchlußfrage zu erklären, daß Italien einen Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland„niemals dulden“ würde, ſo iſt das nichts als eine nicht weiter tragiſch zu nehmende Ueberheblichkeit. Wenn die Zeit dafür reif iſt, wird nichts und Nie⸗ mand die Vereinigung von Deutſchen mit Deutſchen aufhalten können. Denn Blut iſt dicher als Waſſer, aber auch mächtiger als der italieniſche ſacro egoismo. 5 Was die Rede Painlevés angeht, die er bei der Eröff⸗ nung der internationalen Ausſtellung in Grenoble gehalten hat, ſo verdient ſie die größte Beachtung. Man unterſcheidet ja im allge⸗ meinen ſorgfältig zwiſchen Worten und Taten, aber die Worte Pain⸗ levés in Grenoble ſcheinen uns doch eine Tat zu ſein. Bei der Geiſtesverfaſſung des franzöſiſchen Volkes, das zehn Jahre hindurch von ſeinen verantwortlichen Politikern in die Illuſion hinein verſetzt und darin gehalten wurde, daß„der Boche“ alles bezahle, gehört zweifellos für den Miniſterpräſidenten ein gutes Stück Mut dazu, um ſeinem planmäßig betrogenen Volke nun endlich die Augen zu öffnen und ihm zu ſagen, daß die ſo lange zärtlich gehätſchelten Illuſionen endlich liquidiert werden müſſen. Von einer bei einem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten ſehr ſeltenen und deshalb beſonders erfreulichen Erkenntnis der Sachlage zeugt es auch, daß Painlevé ſich darüber klar iſt, daß die jetzige Zeit, in der die Beratungen über einen europäiſchen Sicherheitspakt im Gange ſind,„ein Verfall⸗ tag iſt, den kein Staatsmann, wenn er nicht verbrecheriſch ſein wolle, außer Acht laſſen dürfe“... Im Intereſſe einer dauerhaften Befriedung Europas iſt zu hoffen, daß Painlevé ſich durch die ge⸗ wohnheitsmäßigen Haßgeſänge der Pariſer Hetzpreſſe von der uner⸗ ſchrockenen Fortſetzung ſeines für richtig erkannten Weges nicht ab⸗ bringen läßt. Wenn er wirklich ehrlich den Frieden erſtrebt, ſo wird es an deutſchem Entgegenkommen gewiß nicht fehlen. Freilich darf man unſerem guten Willen, durch Opfer und Ar⸗ beit wieder zu einer Verſöhnung der Völker Europas zu gelangen, nicht ſolche Steine, oder, noch zutreffender geſagt, ſolche für uns uüberſteigbaren Felsblöcke in den Weg legen, wie das nach dem Memorandum Chamberlains beabſichtigt iſt. Wenn die Alliierten wirklich ſo halsſtarrig ſein ſollten, um Deutſchlands be⸗ dingungstoſen Eintritt in den Völkerbund als Vorbedingung für den Abſchluß eines Sicherheitspaktes zu verlangen, dann wird ein ſolcher Pakt, ſo ſehr wir ihn erſehnen, ewig ein ſchöner Traum bleiben. Wir haben einen viel zu ſtarken Lebenswillen, um von ſelbſt den Kopf in die Schlinge zu ſtecken, die, wenn nicht ganz be⸗ ſondere Vorſichtsmaßregeln getroffen werden, uns erdroſſeln muß. 4. H. A. M. Berliner Echo der Stuttgarter Streſemann⸗Rede 1 Berlin. 23. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) In Stuttgart Bat 52 Streſemann bei der Einweihung des deutſchen Hauſes ſeit langer Zeit wieder einmal frei von der Leber wea geſprochen. Geſtern abend aingen nur zwei Blätter näher auf dieſe Ausführun⸗ gen ein, und zwar der Vorwärts“ und die Deutſche Zei⸗ tung“. Der„Vorwärts erblickt in ihnen geradezu ein Bekenntnis zum republikaniſchen Gedanken. ia zur demokratiſchen Revolution. Das Recht zu ſolcher Ausleaung ſchöpft das ſozialdemokratiſche Zentralorgan beſonders aus dem Satze Streſemanns, der die Auf⸗ forderung enthält, objektiv über den Dinagen zu ſtehen und weiter die Mahnung. Ehrfurcht zu haben vor dem was geweſen und was heute ift. So entzückt der„Vorwärts“ iſt. ſo entrüſtet gebärdet ſich die „Deutſche Zeitung“. Sie findet eben dieſes Wort unerhört und glaubt aus einer anderen Stelle der Rede berleiten zu müſſen. der Außenminiſter gebe zu. daß Deutſchland mitſchuldig am Kriege ſei Aund alſo das Verſailler Diktat nicht auf einer Lüge. ſondern nur auf einer Uebertreibung beruhe. Kein Wunder. daß das alldeutſche Blatt, indem es dieſe Interpretation ſich zu eigen macht. Tod und Verder⸗ ben gegen Dr. Streſemann ſpeit und nur zwei Möglichkeiten zulaſſen will: Entweder das Kabinett habe einen Kurswechſel vollzogen. oder Dr. Streſemann habe wieder einmal Politik auf eigene Fauſt getrie⸗ ben und damit die Verfaſſung verletzt. Muſſolinis Senatsrede Jn der(in unſerem geſtrigen Abendblatt abgedruckten) Senats⸗ rede Muſſolinis über die Außenpolitik haben auch die Beziehungen Italiens zur Sowjetrepublik eine bedeutende Rolle Lapder, Muſſolini hat ſie auf die Formel gebracht, daß die beiden Länder, ſich wirtſchaftlich günſtig ergänzen und daher ein Intereſſe an poli⸗ tiſch normalen Verhältniſſen hätten. Muſſolini ſagte weiter: Unſere Beziehungen zu Jugoſlawien ſind herzlich und ausgezeichnet. Ich ſetze der Nachbarnation gegenüber die durch den Freundſchaftsvertrag eingeleitete Politik fort, die in dem Handelsvertrag greifbare Geſtalt gefunden hat. Auf der italieniſch⸗jugoſlawiſchen Konferenz in Florenz iſt man 28 ergänzende Abkommen auszuarbeiten und zu un⸗ terzeichnen, die die Beziehungen zwiſchen Italien und Jugoflawien erleichtern ſollen. Zu der Erklärung Muſſolinis über den Anſchluß Oeſter⸗ reichs an Deutſchland erklärt„Ideg Nazionale“, daß dies die erſte offizielle Erklärung ſei, die Italien in dieſer Angele⸗ genheit abgegeben habe. Dieſe Erklärung ſei erfolgt, damit einmal klargeſtellt werde, daß das öſterreichiſche Problem vor allem italieni⸗ ſche Intereſſe berühre. Die„Wiener Neue Freie Preſſe“ erklärt zu den Aeußenminiſter des italieniſchen MiniſterpräſidentenMuſſolini imSenat Die Rede wird niemand in Heſterreich gleichgültig laſſen, weil ſie be⸗ weißt, wie ſehr es überall noch an Verſtändnis für unſere Hoffnun⸗ gen mangelt und wie weit wir von dem Tage entfernt ſind, an dem die Vernunft alle Vorurteile und allen Argwohn überwinden wird. Weder die große noch die kleine Entente hat bisher einen geeigneten Vorſchlag gemacht, um die öſterreichiſche Frage zu löſen. Die letzte Rede Muſſolinis bedeutet für Oeſterreich alles eher denn einen Fort⸗ ſchritt. 6 Das„Neue Wiener Tageblatt“ ſagt, Muſſolinis For⸗ derung, daß Deutſchland die Brenner Grenze, die gar nicht die ſeine iſt, garantieren ſolle, zeugt nicht von ſtarker logiſcher Kraft. Das Blatt vergleicht die Lage der Italiener unter der öſterreichiſchen Herrſchaft mit der Lage in Südtirol und erklärt: Was Muſſolinis Regierung jetzt Südtirol antut, geſchieht als Folge eines Wortbruches, wie er ſich in der Geſchichte zivlliſterter Staaten noch ſelten ereignet hat. Deutſchnationale Anfrage über Hörſing Berlin, 23. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Gegen Herrn Hörſing. den Oberpräſidenten von Sachſen. wendet ſich wegen ſeiner eigenartigen Reichsbannerkundgebung bei dem Einzug Hin⸗ denburgs eine Anfrage der deutſchnationalen Reichstaasfraktion. Die Anfrage ſchließt agareſſtv:„Sieht die Staatsregierung in dieſem Hervortreten Hörſinas eine beſondere Tatſache für die fachliche Eig. nung der von ibr in die höchſten Aemter geleiteten Parteivpolitiker. Nus dem Nufwertungsausſchuß Im Aufwertungsausſchuß des Reichstages ver⸗ kündete vor Eintritt in die Spezialberatung des Aufwertungsgeſetzes der Vorſitzende, daß der aus der deutſchnationalen Fraktion ausgetretene Abgeordnete Dr. Beſt dadurch Sitz und Stimme im Aufwertunasausſchuß erhalten habe, weil die Sozialdemokraten ihm einen ihrer Sitze eingeräumt hätten. Hierzu erklärte Abg. Keil(.). daß ſeine Fraktion dieſen Beſchluß aus eigener Initiative und nicht auf Wunſch des Dr. Beſt gefaßt habe. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ tion ſei zu dieſem Beſchluß gekommen. trotzdem ſie wiſſe, daß Abg. Dr. Beſt arundſätzlich einen anderen volitiſchen Standpunkt ein⸗ nehme als ſie, jedoch in der Erwäaung, einen hervorragenden Sach⸗ verſtändigen in der Aufwertungsfrage die Vertretung ſeiner An⸗ ſchauungen im Ausſchuß zu ermöalichen. Die ſozialdemokratiſche Fraktion leite aus der Freimachung des Sitzes im Ausſchuß keinerlei Verpflichtung für Dr. Beſt her, wie ſie ihrerſeits auch keinerlei Ver⸗ pflichtungen gegenüber Dr. Beſt übernehme. Aba. Dr. Beſt beſtätigte die Ausführungen des Vorredners. Er ſpreche ſeinen Dank aus und betone die Vornehmheit der Geſinnung. die aus dem ſozialdemokratiſchen Schritte hervorgehe. Alsdann gab Aba. Frhr. v. Richthofen(.) eine Erklärung ab. worin er betont, daß der Reaierungsentwurf über die Aufwer⸗ tung ſowie der Kompromißantrag der Regierungsparteien nach An⸗ ſicht der Demokraten eine befriedigende Löſung der Aufwertunas⸗ frage nicht darſtelle. Andererſeits hätten die Demokraten ſeit langem den Standwpunkt vertreten. daß ein längeres Hinausſchieben einer Regelung der Aufwertungsfrage für das geſamte deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben unerträglich ſei. Daher liege es den Demokraten fern, einer ſachlichen und ſchnellen Durchberatung des Geſetzentwurfes und der vorliegenden Anträge irgend etwas in den Wea zu legen. Alsdann trat der Ausſchuß in die Spezialberatung des Aufwer⸗ tunasgeſetzes ein. Nach aründlicher Ausſprache wurde 8 1 des Ge⸗ ſetzentwurfes. und zwar Abſatz 1. in der Faſſung des Reichsrats, die übrigen Abſätze in der Faſſung der Reagierungsvorlage. angenom⸗ men. Redaktionelle Aenderungen wurden zum Teil angenommen. zum Teil noch der zweiten Leſung vorbebalten. Von Seiten der bin⸗ ter dem Kompromiß ſtehenden Parteien wurde eine Klarſtellung der Frage der Kommunal⸗Obligationen angeregt. Zum Schluß wurde noch prinzipiell über die Höhe des Aufwertunasſatzes in § 2. Abſ. 1. des Aufwertungsgeſetzentwurfes abgeſtimmt. Es lagen über die Höhe des Aufwertungsgeſetzes drei Anträge vor: einer von Abg. Dr. Beſt. der den Aufwertungsbetrag auf 50 Prozent des Goldmarkbetrages feſtgeſetzt haben wollte, ein zweiter von Abg. Keil (Soz.). der eine Aufwertung in Höhe von 40 Prozent verlangte und ſchließlich der Kompromißantrag, der eine Aufwertung von 25 Prozent erreichen wollte. Die Anträge der Abga. Dr. Beſt und Keil auf 50 und 40 Prozent wurden abgelehnt, dagegen wurde der Kompromißantrag. der eine Aufwertung von 25 Prozent vorſieht, angenommen. Hierauf vertgte ſich der Ausſchuß auf beute(Samstagh. Kritik unſerer handels⸗ und Steuerpolitik E Berlin, 28. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Profeſſor Max Sering, der auf der Tagung des Vereins für Sozialpoli⸗ tik die Abkehr der nationalökonomiſchen Wiſſenſchaft von dem Schutzzoll im allgemeinen und dem Agrarzoll im beſonderen ein⸗ geleitet hatte, hat ſich geſtern in einer Verſammlung der deutſchen Weltwirtſchaftsgeſellſchaft in einem bemerkenswerten Vortrag über Agrarkriſen ausgelaſſen. Sering führte u. a. aus: Nach ſeiner Anſicht ſei in Deutſchland die Marktlage für die Landwirk⸗ ſchaft deshalb ungünſtig, weil die Induſtriepreiſe zum großen Teil über den Weltmarktpreiſen, die Agrarpreiſe aber unter ihnen ſtünden. Die Schuld trage die gegenwärtige Handels⸗ und Steu⸗ erpolitik. Man— in der Inflationszei eine gewaltige Grhöhung der e e vorgenommen und habe ſie nach der Stabiliſterung der Währung unverändert beſtehen laſſen. Dadurch aber, daß auf der einen Seite die Induſtriepreiſe über der Weltmarktebene, die Agrar⸗ preiſe aber unter ihr ſtehen, mußten wir es erleben, daß Deutſch⸗ land heute trotz niedriger Löhne, trotz niedriger Mieten uſw. faſt das teuerſte Land in Mittel⸗ und Weſteuropa ſei. Die Umſatz⸗ ſteuer belaſte nicht nur die Konſumenten ſchwer, ſie werde auch auf die Landwirtſchaft abgewälzt. Wir müßten ſelbſtverſtändlich Gleichberechtigung in der Welt berlangen. Daneben ſei aber die erſte Forderung die Beſeitigung der Schädigung der heimiſchen Landwirtſchaft durch Abbau der Induſtrie⸗Hochſchutzzölle, durch Aufhebung der Ausfuhrverbote und durch die Aufhebung der Um⸗ ſatzſteuer für die notwendigen Lebensmittel. So könnten der Land⸗ wirtſchaft angemeſſene Ausgleichszölle nicht verſagt werden. Von einer dauernden Einrichtung von Lebensmittel⸗ 351len in dem verarmten Deutſchland kann Sering ſich keinen Vorteil verſprechen. Dauernde Lebensmittelzölle ſeien weder not⸗ wendig, noch ſeien ſie auf die Dauer zu halten. Mit Nachdruck betonte der Redner: Seit der Zertrümmerung des ſogenannten Obrigkeitsſtaates ſeien die Intereſſentenverbände übermächtig deworden. Es ſei ſchwer, etwas über die Ge⸗ ſtaltung der Zukunft zu ſagen. Er warnt aber die Landwirtſchaft vor einer dauernden Einrichtung von Lebensmittelzöllen, die Ge⸗ halts⸗ und Lohnbewegungen hervorrufen würden und die auch die Induſtriepreiſe erhöhen würden, die dann die Landwirtſchaft nicht tragen könne. Die Löſung müſſe daher lauten:Eingliederung in den Weltmarkt und ſeine Preisbildung. Für das übervölkerte, auf Austauſch angewieſene Land, ſeien notwendig Verhandlungstarife und Bereitſchaftszölle, d. h. die Befugnis, im Falle unvorhergeſe⸗ hener Stürme, mit denen gerechnet werden müßte, die Landwirt⸗ ſchaft, wenn ſie durch Steuer⸗ und Schutzgeſetze bedrängt ſei, vor ſchweren Erſchütterungen zu bewahren. Zum deutſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommen Unter der Ueberſchrift„Ueberſtürzte Entſcheidung über das deutſch⸗ſpaniſche Abkommen?“ ſchreibt die„Deutſche Tageszeitung“ u.., dem Beurteiler, für den das Wohl und Wehe der Geſamtheit maßgebend ſei, müſſe die ſeltſame Eile, die offenbar auf das Drän⸗ gen des Auswärtigen Amtes zurückgehe, immer unverſtändlich blei⸗ ben. Die von Streſemann in ſeiner letzten Reichstagsrede für die ſchnelle Erledigung genannten Gründe, unter denen die Rückſicht auf das ſpaniſche Volk an erſter Stelle ſteht, ſeien abſolut nicht überzeu⸗ gend. Das Blatt fordert die Regierung auf, ſofort Spanien wiſſen zu laſſen, daß das deutſch⸗ſpaniſche Abkommen in der bisherigen Form für Deutſchland auf die Dauer unerträglich ſei. Ergänzend wird uns hierzu von unſerem Berliner Büro noch ge⸗ drahtet: Der Außenminiſter hat in ſeiner Rede am Sonntag ſich nachdrücklich für die Annahme des Handelsproviſoriums mit Spanien eingeſetzt, von deſſen Ablehnung er die Erſchwerung künfti⸗ ger Verhandlungen befürchtet. Es wird aber feſtzuſtellen ſein, daß dieſe Argumentation auf die Deutſchnationalen und auf den Land⸗ bund wenig gewirkt hat. Die„Deutſche Tageszeitung“ ſchreibt einen Leitaufſatz gegen eine überſtürzte Entſcheidung über das deutſch⸗ ſpaniſche Abkommen. Dieſe Ueberſtürzung dehnt ſich in Wahrheit nun ſchon—3 Monate aus. Schließlich fordert die„Deutſche Tages⸗ zeitung“: Zurückſtellung des ſpaniſchen Abkommens im Reichstag bis über die Zollgeſetzgebung entſchieden iſt.“ Angarn verlangt Keviſion des Trianoner vertrags Die Blätter berichten, daß die ungariſche Regierung dem Beiſpiel Deutſchlands folge und eine friedliche Reviſion des Vertrags von Trianon verlangen wolle. Die Gebietsverhält⸗ niſſe in einem Teil Europas ſeien als umſtritten zu betrachten. Unter den wilden Gerüchten, die verbreitet werden, findet ſich auch das, daß die Botſchafterkonferenz die Rückkehr der früheren Kaiſerin Zita nach Ungarn geſtatten werde und daß die Wiedererrichtung der un⸗ gariſchen Monarchie bevorſtehe. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß es ſich dabei lediglich um Senſo tionsmache handelt 15 daß die Kleine Entente, deren Haltung in dieſer Frage bekannt iſt, gerade in dieſem Augenblick der ſtärkſten Unterſtüzung durch Frankreich ſicher ſein kann, Der Sicherheitspakt Zum Stande der diplomatiſchen Lage in der des Sichem heitspaktes ſchreibt der Matt ge die nee habe dem Quai d Orſay außer ihrer Antwort auf den franzöſiſchen Noten⸗ entwurf in der Sicherheitsfrage eine Art vorausgehenden Frage⸗ bogen unterbreitet, dazu beſtimmt, über den Standpunkt der fran⸗ zöſiſchen Regierung Aufklärung zu erlangen. Es ſei ſo wichtig, die Einigkeit der Alliierten in der Berlin zu erteilenden Antwort zu be⸗ zeugen daß die Diplomaten beider Länder nicht zögern würden, ihren Meinungsaustauſch zu verlängern um einander ganz zu ver⸗ ſtehen. In Wirklichkeit ſei die Sicherheitspaktfrage einfach. Zwei Strömungen hätten ſich in den letzten Tagen kundgetan, die die Atmoſphäre verändert hätten, die Erklärung Streſe⸗ manns, daß Deutſchland die Oſtgrenzen verbeſſert ſehen möchte und daß dies ein Ziel der deutſchen Politik ſei. Auch gewiſſe engliſche Miniſter die der Uebernahme von Verpflichtungen feindlich geſinnt ſeien, wirkten ſie als eine Ermutigung trotzdem zu verhindern, irgend etwas zuzugeſtehen, was wie eine neue Garantie für Polen angeſehen werden könne. In den Augen anderer Mi⸗ niſter dagegen beweiſen die Erklärungen Streſemanns, wie notwen⸗ dig es ſei, Deutſchland zu einer anderen Haltung bezüglich der Oſt⸗ grenzen zu bringen, indem man ihm beweiſe, daß die Alliierten eine Reviſion der Verträge nicht zulaſſe. Italien habe einige Hundert⸗ tauſende Irredentiſten deutſcher Raſſen in Südtirol. Es wünſche, wie aus den Erklärungen, die Muſſolini zwei Tage nach Streſemann abgegeben habe, hervorgehe, auch ſich gegen moͤgliche Verletzungen ſicherer zu ſchützen, als dies durch die zerbrechliche italieniſche Barriere von Oeſterreichiſch Tirol der Fall ſei. England, das in engeren diplomatiſchen Beziehungen mit Italien ſtehe, wünſche dieſe Politik zu präziſteren und ſei, ebenſo wie Muſſolini, entſchloſſen, ſich „ des Anſchluſſes Oeſterreichs an Deutſchland zu wider⸗ ſetzen. Der franzöſiſche Notenentwurf habe ſchon im voraus dieſen ver⸗ ſchiedenen Intereſſen Rechnung 4 Amundſens Noroͤpolflug § London, 23. Mai.(Von unſerem Londoner Mitarbeſter)) Ueber Amundſens Nordpolflug liegen hier noch keine definitiven Nachrich⸗ ten vor, was etwas beumruhigend klingt. Aus Spitzbergen wurde drahtlo⸗ belegraphiert, daß die beiden Schiffe Amundſens geſtern Abend 11 Uhr nach Norden gefahren ſind, nachdem ſie ſich verſichert hatten, daß die Flieger aufgeſtiegen waren. In der offenen See bätten ſie alles ruhig gefunden. Sie hielten ſcharf Ausguck während der Fahrt für den Fall, daß die Flugzeuge ins Meer gefallen wären⸗ Aber glücklicherweiſe war dies nicht d. Ei g de⸗ Eiſes in der King Bay. wdben, de Feer ghern orlgeſtege waren, zeigte, daß die Spuren der Flugmaſchinen bei ihrem Anlauf Aufflug lang 85 Man hatte dies infolge chweren Belaf erwartet. rſten Meter hatten die ſchweren Maſchinen das Eis 9285 Aus Berlin wird hierzu noch berichtet: Nach den letzten hier vorliegenden Meldungen iſt das Schickſal be⸗ kamnt. Die aus Amerika ſtammenden Nachrichten, daß Amundſen den Nordpol erreicht hahe, und ſich bereits auf dem Rückflug befinde, be⸗ ſtätigen ſich micht. Nach Meldungen aus Oslo hat die Spanmung der gefamten Bvölkerung einen Siedepunkt erreicht. Straßen und Kaffee⸗ ſind voller Menſchen, die auf die Ankunft von Nachrichten warten. 0——— Start 175 von 75 gorwegiſchen deenbe in einem egramm die Ermächtigung erhalten, evtl. anzutre Land für Norwegen in Beſiz zu nehmen. Erſt, wenn nach Perleuf von 14 Tagen nichts in Spißbergen eingetroffen iſt, wäre anzu⸗ nehmen, daß die an den Rückweg zu Fuß angetreten hat. Sie könnte dann früheſtens nach dem Verlauf eines Monats im Hafen von Colomba einleufen, wo 1919 der däniſche Kapikän Hanſen ein Lebensmittellager für Amundſen errichtete. Letzte Meloͤungen Tagung des d. v..⸗Zentralvorſtandes Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei tritt am heu⸗ tigen Samstag nachmittag 5 Uhr im Reichstag zu einer auf zwel Ta e berechneken Tagung zuſammen. Am Samstag ſpricht nach Erledigung geſchäftlicher Angelegenheiten Reichstagsabgeordneter Dr. Moſt über den liberalen Gedanken in der Deutſchen Volks⸗ partei. Am Sonntag findet eine große politiſche Ausſprache ſtatt, die durch einen Bericht des Parteivorſitzenden Dr. Str eſe mann über die politiſche Lage im Reich eingeleitet werden wird.— iſnnnn, Schwerer Aukounfall — Weilheim, 22. Mai. Am Donnerstag vormittag ereignete ſich am Hirſchberg vor Weilheim(Oberbayern) ein ſchweres Anteungtick Eine Münchener Geſellſchaft hatte auf einem Laſtkraftwagen mit Anhänger einen Ausflug nach Oberammergau unternommen. Beim Hinunterfahren über den Hirſchberg riß die Triebkette des Vorder⸗ wagens. Da die Bremſe verſagte, rannte das Auto den Berg hinunter, wobei der Anhänger in den Straßengraben geſchleudert wurde. Der achtjährige Poſtaſſiſtentenſohn Räder wurde getötet⸗ ebenſo der Diplomkaufmann Bair, der mit ſeinem Motorrad dem Laſtauto vorfuhr und von dieſem erfaßt wurde. Von den 40 auf dem Laſtkraftwagen befindlichen Perſonen wurden 10 teils ſchwer verletzt, vier Perſonen wurden in das Krankenhaus nach Weilheim gebracht und vier weitere nach München ausgeliefert. Waldbrand — Berlin. 23. Mai. Wie aus Wittſtock an der Doſſe gemeldet wird. brach geſtern auf dem unweit von Wittſtock liegenden Dorfe Altdabern ein Waldbrand aus. Etwa ein Quadratkilometer Nadel⸗ wald wurde vernichtet. — Steltin, 22. Mai Geſtern vormittag brach in der Nähe von Altdamm, vermutlich infolge Brandſtiftung, wiederum ein Wald⸗ brand aus, der die Entſendung von 500 Mann Militär aus Stettin, Altdamm und Stargard notwendig machte. Das Dorf Lintzendorf war gefährdet. Der Brand, der etwa 650 Morgen Wald vernichtete, konnte erſt gegen Abend eingedämmt werden. Ein ſchweres Flugzeugunglück — Berlin, 22. Mai. Ein ſchweres Flugzeugunglück ereignete ſich geſtern auf dem Flugplatz in Staaken Der Flugzeug⸗ führer Löwe, der auf einem Sportdoppeldecker mit einem Fluggaſt, einer Dame, aufgeſtiegen war, ſtürzte mit ſeinem Flugzeug von etwa 60 Meter Höhe ab. Der Pilot wurde ſofort getötet. Seine Beglei⸗ terin ſtark nach ihrer Ueberführung ins Krankenhaus. Juſammenſloß zwiſchen politiſchen Gegnern —. Wien, 22. Mai. In Mödling bei Wien kam es anläßlich einer Gedenkfeier zu einem blutigen Zuſammenſtoß zwiſchen Hakenkreuz⸗ lern und Arbeitern. Der ſozialdemokratiſche Gemeinderat Müller und der Führer der Hakenkreuzler wurden ſchwer verletzt. * Ein Tunnel unker der Seine 4. — Paris. 23. Mai.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Wie aus Rouen gemeldet wird, hat die Firma Hugo Stinnes die Bohrung eines Seinetunnels von Port Hyronimus bis Quille Boeuf und den Bau einer Eiſenbahnlinie von Quille Boeuf nach Port⸗Ande⸗mer übernommen. Die Herſtellungskoſten, ungefähr 300 Millionen Fran⸗ ken. fallen auf das Konto der deutſchen Sachleiſtungen. * Romreiſe Briands? Wie verlautet, ſoll Briand beabſichtigen, in der nächſten Woche nach Italien zu kommen. Eine Beſtätigung der Nachricht liegt noch nicht vor. 57 Der bulgariſche Außenminiſter bei Muſſolini. Der bulgari⸗ ſche Außenminiſter Kalfoff hatte am Freitag in Rom eine längere Unterredung mit Muſſolini. Die römiſche Preſſe widmet Kalfoff warme Begrüßungsworte, — * 1 — Bamstag, den 23. Mal 1928 Neue Mannhelmer Jeltung[Mitkag⸗Nusgabe) 3. Zeile. Ar. 2368 . Der kürzlich veröffentlichte Artikel, der in der geſamten bürger⸗ ichen heimer Preſſe Aufnahme fand, hat, wie es zu erwarten war, außerordentliches Intereſſe bei der Bevölkerung erweckt. Eine eihe zuſtimmender und eine Reihe widerſprechender Anſichten wurde n, und Line Reihe von Zuſchriften gingen bei uns ein. Alle Kundgebungen und Zuſchriften ſtimmen in einem Punkte über⸗ zue Die Verkehrsverhältniſſe in Mannheim be⸗ dürfen dringend einer durchgreifenden ⸗Aende⸗ Fung und Verbeſſerung. Darauf allein kommt es an. Auch Oeffentlichkeit und Preſſe müſſen darauf bedacht ſein, daß die Ver⸗ dehrsentwicklung hier eine großzügige und weitſchauende Regelung erfährt. Von dieſem Grundgedanken iſt der Artikel ausgegangen, den wir zuerſt veröffentlichten. Wer für das Heute ſorgt, muß an das Morgen denken. Derartig allgemeine Fragen kann man nicht wiſſenſchaftlich erörtern, ſondern ſie müſſen mit einer jeden klar erkennbaren Tendenz behandelt werden. Von Seiten unſeres Mitarbeiters wurde keineswegs beabſichtigt, ein willkürliches Fahren der Automobilbeſitzer oder Radfahrer zum Schaden des Publikums zu befürworten. Aber die Verkehrsentwicklung u. die Verkehrsnot mußten augenfällig geſchildert werden, um einmal alle, die es angeht, auf die im Mannheim durch die kurzen Straßenzüge ganz beſonders ſchwie⸗ Trigen Verhältniſſe hinzuweiſen, deren Beſſerung unumgänglich not⸗ wendig iſt. Aus dieſen Gründen werden wir jetzt zunächſt einigen Zu⸗ ſchriften Raum geben, die, ſagen wir einmal, mehr den Standpunkt des Publitums als den des Verkehrsfortſchritts in den Vordergrund ſtellen. Auch aus ihnen ſpricht der Wunſch, die Mannbeimer Verkehrsnot zu beheben, und das iſt das Weſentliche. Die folgende Zuſchrift iſt an das„Neue Mannheimer Volksblatt“ gerichtet ul.9 in deſſen Nummer 133 vom 17. Mai veröffentlicht: Die geſamte Mannheimer Preſſe hat dieſe Woche einen gleich⸗ kautenden Artikel veröffentlicht, der ſich in ſehr eingehender Weiſe mit der Verkehrsmifere unſerer Stadt beſchäftigte.„Verkehr, Publi⸗ kum, Behörde“ war die Ueberſchrift des Artikels, der letzten Endes einer Anklageſchrift gegen das Publikum und die verantwortliche Po⸗ läzeibehörde gleichkommt. Richtiger hätte die Bezeichnung des Ar⸗ kikels heißen müſſen: Automobiliſten gegen Publikum und Behörde. un nicht vom Standpunkt des Verkehrs— zu dem doch neben dem Automobil auch noch einiges mehr gehört— und im Intereſſe ſeiner Förderung waren die Ausführungen geſchrieben, ſondern ſie waren beſeelt vom kraſſeſten, rückſichtsloſeſten Egoismus der Automobilbe⸗ ſiter. Wir wiſſen nicht einmal, ob dieſe ſämtlich mit den darin er⸗ hobenen Anklagen gegen das Publikum und die Behörde überein⸗ ſtimmen; zweifellos beſtehen in Mannheim manche Mißſtände auf dem Gebiete des Verkehrs— wo beſtehen ſolche heutzutage nicht?—, aber die Tendenz der erwähnten Ausführungen iſt zu einſeilig und zu greif⸗ bar anfechtbar, daß die Allgemeinheit das größte Intereſſe an einer Klärung der dort aufgeworfenen Streitfragen hat. Lediglich von dem Geſichtspunkte aus, einmal eine gründliche Klärung der verſchiedenen Fragen herbeizuführen, iſt wohl im„Neuen Mannheimer Volksblatt der Artikel erſchienen war. Nachdem die Automobilbeſitzer oder wohl beſſer ein Teil von Automobilbeſitzern in einer dan⸗ kenswert offenen Weiſe ihren Standpunkt vertreten haben, ſei heute unter Berückſichtigung der Intereſſen der Allgemeinheit und beſonders des„Publikums“ zur Mannheimer Verkehrsnot Sbellung genommen: Die Schilderung der deutſchen Verkehrsentwicklung im Eingang des Artikels in Nr. 129 des„Neuen Mannheimer Volksblattes iſt gewiß anſchaulich und mag intereſſant erſcheinen, leidet aber ſtark unter einem Mangel an Objektivität. Einen Vergleich zu ziehen zwi⸗ ſchen der Entwicklung der Eiſenbahn und der des Automobils kann doch beim beſten Willen nicht in Frage kommen. Wenn er aber ſchon herangezogen wird, ſo ſei darauf hingewieſen, daß der Automobil⸗ Verke twicklung etwas fehlt, was mit dem fortſchreitenden Aus⸗ bau des Eiſenbahnverkehrs Hand in Hand gegangen iſt und gehen mußte: Die Eiſenbahn hat ſich ihre eigenen Wege bauen müſſen, ohne dadurch die dem üblichen Verkehr zur Verfügung ſtehenden Stra⸗ ßen und Wege in Anſpruch zu nehmen. Das Automobil verlangt aber die Straßen und Wege neuerdings in erſter Linie für ſich, wäh⸗ rend ſie durchaus nicht als Automobilſtraßen gedacht ſind. Das Pu⸗ blikum wehrt ſich mit vollem Recht dagegen, daß ſeine Straßen ihm reſtlos vom Kraftwagen genommen werden ſollen. Und wenn in dem erwähnten Artikel mit Bedauern feſtgeſtellt wird, daß ſich die be⸗ hördliche Auffaſſung mit der eines großen Teils der Bevölkerung deckt, ſo kann das von der Allgemeinheit nur mit Befriedigung auf⸗ genommen werden. Die Behörden ſind da, die öffentlichen Intereſſen, d. h. die der Allgemeinheit, und nicht die Sonderwünſche gewiſſer Kreiſe, zu vertreben. Damit ſoll durchaus nicht geſagt werden, daß der Entwicklung des Kraftwagenverkehrs grundſätzlich Schwierig⸗ keiten bereitet werden ſollen. Notwendig iſt es aber, daß unſer ge⸗ ſamtes Straßen⸗ und Wegeneg, welches bisher mit dem Automobil nicht rechnete, einer Umgeſtaltung nach und nach zu⸗ geführt wird. Wir brauchen beſondere Kraft⸗Fahrſtraßen, die ausſchließlich dem Autoverkehr zur Verfügung ſtehen, und ſo die öffentlichen Straßen und Wege möglichſt dem allgemeinen Verkehr er⸗ halten. An Ameritka iſt es eine Selbſtverſtändlichkeit, daß ſolche Auto⸗ ſtraßen mit der fortſchreitenden Entwicklung des Kraftwagenverkehrs ernd neu errichtet werden. Wenn wir uns auch in Deutſchland auf dem Gebiete des Kraftwagenverkehrs amerikaniſchen Verhältniſſen mehr und mehr anpaſſen, ſo werden wir uns auf die Dauer dieſer Notwendigkeit nicht mehr verſchließen können. Wenn wir uns nun den ſpeziellen Mannheimer Verhällniſſen zuwenden, ſo mutet es außerordentlich merkwürdig an, daß man Das Tairoff⸗Gaſtſpiel A. Oſtrowski:„Das Gewitter“ An dieſe Aufführung knüpfi ſich der ſenſationelle Erfolg des ruſſiſchen Kammertheaters gewiß nicht. Und Tairoffs im„Ent⸗ feſſelten Theater“ niedergelegtes Programm läßt ſich daran noch weniger ableſen. Wus man ſah, war ein Volksſtück mit ſimpler Handlung in einer gemäßigt realiſtiſchen Darſtellung von einer ſchönen Geſchloſſenheil⸗ nirgends irgendwie überraſchend, irgendwie neuartig oder hinreißend. Der weſentlichſte Vorzug iſt die Einfach⸗ heit, iſt die Hereinbeziehung aller Perſonen auf der Bühne in das Spiel, eine Angetriebenheit Aller von dem inneren Rhythmus des Stückes. Es gibt hier keine Statiſten, nur Mitſpieler. Das aber iſt eine Forderung, die als Forderung zum mindeſten für die deutſche zühne auch längſtens beſteht. Der ſzeniſche Rahmen war das ori⸗ mälſte des Abends. Eine merkwürdige Brückenarchitektur, die drei aumdimenſionen beanſprucht, wird nur ganz wenig verändert, um eine Straße, einen Garten oder den Innenraum eines Hauſes abzugeben. Die Art der Bühnenkonſtruktion, höchſt einfach, unwirk⸗ lich und zugleich doch wirklich, aber weder ſymboliſch noch realiſtiſch, ermöglicht ein Ausſchwingen der Bewegungen auf der Bühne und ein Fortleiten der inneren Bewegungsvorgänge. Am Sinnfälligſten etwa, wenn Katerina vor ihrem Tode ſich die Treppen hinaufſpielt, um von oben in den Fluß zu ſtürzen.(Daß der Stil der Darſtellung und der Stil der Bühnenarchitektur ganz übereinſtimmen, iſt nicht ohne weiteres zu beſahen.) Die Koſtüme ſind ausgezeichnet: ſie wachſen aus der ruſſiſchen Tracht heraus und werden in Schnitt und Farbe doch ein wirkſames Mittel, die Charakteriſtik der Per⸗ ſonen augenfällig zu unterſtützen. Die Beleuchtung, auf dieſer ühne nicht ohne Hemmungen zu bewerkſtelligen, arbeitet mit dem und ſtarken Farben; ſo iſt der Himmel grün, oder ot oder blau. 5 Wie geſagt:ein Volksſtück des nicht ſehr bedeutenden 1823 in Moskau geborenen und 1886 als Direktor des Kaiſerlichen Schau⸗ ſpielhauſes geſtorbenen A. Oſtrowski wurde geſpielt. Es iſt ein wenig mit ruſſiſcher Myſtik primitiv unterfüttert, hat lyriſchen Ein⸗ lag und wird von Tairoff mit Geſang, Lautenmuſik, Becken⸗ chlägen oft faſt bis zur Melodramatik untermalt. Dies etwa geht vor ſich: Katerina hat bei Abweſenheit ihres Mannes ein Verhältnis mit Boris angeknüpft. Als ihr Mann Tichon zurückkehrt, fühlt ſie ſich ſchuldbeladen. In ihren Gewiſſensqualen erſchüttert ſie ein Ge⸗ witter ſo ſehr, daß ſie alles geſteht. Das iſt eine groß geſehene er⸗ ſchütternde Szene: die, um die herum das Stück mik ſeiner höſen ichwiegermutter und aller Volkstypen aus der ruſſiſchen Pro⸗ vinz geſchrieben iſt. Daß die Frau ins Waſſer geht, iſt daneben Rur die abſchlußübliche Beigabe. ILKrl— 2 verkehr, Publikum, Behörde der Polizeibehörde von 1925 gewiſſermaßen einen Vorwurf daraus machen will, daß die Mannheimer Straßen und Plätze nicht auf den Groß⸗Autoverkehr zugeſchnitten ſind. Wenn man ironiſch ſein will, ſo könnte man ſagen, daß Karl Theodor ein dummer Kerl geweſen iſt, weil er nicht 150 Jahre vorausgeſchaut hatte. Der Artikelſchrei⸗ ber würde ſeinerzeit gewiß das Stadtbild Mannheims von vorn⸗ herein auf den heutigen Verkehr eingeſtellr haben. Auf derſelben ſchwachen Baſis beruhen auch die Vorwürfe gegen die Polizeibeam⸗ ten, die in durchaus verwerflicher Weiſe in den Augen des Publi⸗ kums der Lächerlichkeit preisgegeben werden ſollen. Zugegeben, daß hin und wieder Fehler vorkommen, aber im allgemeinen wird man die aufopfernde und gewiſſenhafte Arbeit gerade der Mann⸗ heimer Verkehrspolizei dankbar anerkennen müſſen. Die Frage, ob wir denn überhaupt eine moderne Verkehrspolizei haben, kann unter Berückſichtigung der hieſigen Verhältniſſe durchaus bejaht wer⸗ den. Sie ſteckt nach den nunmehr faſt zweijährigen Erfahrungen nicht mehr in den Kinderſchuhen, wie es in Nr. 129 abfällig heißt. Dagegen wird man wohl die Behauptung aufſtellen können, daß auf manchem Kraftwagen ſich ein Führer befindet, dem man nur die Gewiſſenhaftigkeit unſerer Verkehrspolizei wünſchen möchte. Es geht nun einmal nicht an, daß innerhalb des Stadtgebietes dasſelbe Tempo angeſchlagen werden darf, wie etwa auf der weiten Land⸗ ſtraße. Hier im Stadtgebiet wird ſich notwendigerweiſe der Kraft⸗ wagenverkehr dem üblichen Verkehr anpaſſen müſſen, der heute doch wohl noch immer der größere iſt. Auch das ſogenannte Publikum bildet letzten Endes einen Teil des Verkehrs und hoffentlich nach Anſicht auch der einſichtigen Kraftwagenbeſitzer den allerwichtigſten. Das Publikum vor den Gefahren der Straße zu ſchützen, dazu iſt denn auch in erſter Linie die Verkehrspolizei geſchaffen. Aber auch der Autoverkehr ſelbſt hat das größte Intereſſe an einer wachſamen Verkehrspolizei. Es dürfte doch wohl keinen einzigen vernünftigen Chauffeur geben, der die Notwendigkeit einer ſtarken und ihren Poſten bis aufs kleinſte ausfüllenden Verkehrspolizei verneinen wollte. Niemals wird man die für moderne Verkehrsverhältniſſe zweifellos nicht glücklich gewählte Quadrat⸗Einteilung der Stadt Mannheim aus der Welt ſchaffen können. Notwendig dürfte es aber ſein, den Auto⸗Durchgangsverkehr möglichſt aus dem Stadtbilde herauszulaſſen. Welche Maßnahmen zu dieſem Ziele getroffen werden müſſen, wird von der Stadtverwaltung und der Polizei reiflich zu überlegen ſein. Geradezu lächerlich wirkt es, wenn in dem erwähnten Artikel die kategoriſche Forderung aufgeſtellt wird, daß der Straßen⸗ bahnverkehr aus den Hauptſtraßen, insbeſondere aus der engen Heidelbergerſtraße, herausgenommen werden müſſe, „koſte es, was es wolle!“ Gewiß iſt der Engpaß in der Heidelberger⸗ ſtraße kein idealer Zuſtand. Daß er nicht vor dem Kriege beſeitigt worden iſt, dafür möge ſich der Artikelſchreiber bei den Kreiſen bedanken(denen er vielleicht ſelber angehört), die ſeinerzeit im Bür⸗ gerausſchuß den Betrag von 1 Million Mark für den Ankauf der dortigen Geſchäftshäuſer nicht bewilligt haben. Trotz alledem iſt der dortige Zuſtand wahrhaftig keig ſo gefährlicher, wie er dauernd hingeſtellt wird. Die Hohe Straße in Köln, die auf ihrer Kilometer⸗ Länge einen Neckarbrücken⸗Verkehr aufweiſt, iſt auch nicht breiter als der Engpaß in der Heidelbergerſtraße, mit dem wir nun einmal zu rechnen haben. Niemals wird man aber darin einwilligen dür⸗ fen, daß etwa die Straßenbahn guf den nächſten Umweg verwiefen und dafür der Autcverkehr durch den Engpaß geſtattet wird. Die Straßenbahn bedeutet für das Publikum keine ſolche Gefährdung wie etwa ein ſtarker Automobilverkehr. Und im übrigen hat das Publikum ein Anrecht darauf, daß die Straßenbahn die nächſten Wege nimmt und nicht etwa in großem Bogen um die Stadt herum geführt wird. Zuerſt kommen die Tauſende von Fahrgäſten der Straßenbahn, und dann kommt der Automobilverkehr. Letzterem ſchadet es durchaus nichts, wenn er im Stadtbilde in Rückſichtnahme auf die Intereſſen der Allgemeinheit weniger ſchnell vorankommt, als auf der großen Landſtraße. Städͤtiſche Nachrichten fus der verwaltungsrats ſitzung des verkehrsvereins In der letzten Verwaltungsratsſitzung des Verkehrs⸗Vereins ge⸗ langte die Einbeziehung Mannheims in den Funkver⸗ kehr durch Errichtung eines Zwiſchenſenders zur Sprache. Nach einer Mitteilung der Handelskammer wurde der von dort aus an das Reichspoſtminiſterium geſtellte entſprechende Antrag mit dem Hinweis auf die große Zahl der ſchon beſtehenden europäiſchen Rundfunkſender abgelehnt. Der Verkehrs⸗Verein hält es für wün⸗ ſchenswert, daß man dann wenigſtens zu einem Einfluß auf den Frankfurter oder Stuttgarter Sender gelangen könne und wird ſich deshalb mit den hieſigen Intereſſenten demnächſt in einer beſonderen Ausſprache über dieſe Frage ins Benehmen ſetzen. Die durch das Jugendwerk Mannheim G. m. b. H. vom badiſchen Staat gepachtete Sternwarte wurde vollſtändig neu hergerichtet und iſt wieder als Ausſichtsturm zugänglich. Der Verkehrs⸗ Verein bemüht ſich, bei der Leitung der Jugendwerk G. m. b. H. zu Drei Darſteller überragen die übrigen, die alle trefflich dem Ganzen dienen. Alice Koonen, die mit ihrem ausdrucksvollen Körper, ihrer ſparſamen Mimik und der Klangfarbe ihrer Altſtimme viel ſagen kann. Man müßte aber ruſſiſch verſtehen, um entſcheiden zu können, ob ihre ein wenig monotone eher als einfache Art, ob ihre geſteigerte Leidenſchaft, ob ihr nicht ſehr nuancenreiches Pathos wirkliche Töne des Herzens und der beſeelten Leidenſchaft umfaßt. Wladimir Sokoloff iſt ausgezeichneter Darſteller von ſtarker Intenſität des mimiſchen Ausdrucks der im tragikomiſchen am ſtärk⸗ ſten wirkt. Die Dritte iſt Natalie Ljubawina, deren ſonoſer Alt etwas unheimliches um die hexenhafte Schwiegermutter wob. Auch die Maria Egorowa und Sergei Barteneff waren in der Natürlichkeit ihrer flüſſigen Darſtellung ſehr fein. Der Beifall war ſtark. hs. Lieder⸗ und Arienabend Claire Dux Der Abend ſtand zunächſt unter dem Zeichen des Umzugs vom Muſenſaal in den Verſammlungsſaal, wobei man ſich nur wundern kann, daß dieſe Wandlung in ähnlichem Sinn nicht ſchon öfter in dieſem hochfrequentierten Maimond notwendig war. Immerhin gon es Stimmung genug; denn eine Primadonna bleibt Prima⸗ onna Cläre Dux gehört zu den Frühbegabten; das iſt in der Muſik allemal ein ver Zeichen,— wenn man ſich davor hütet, es allzu roſig zu deuten. Aus dem Oſten Deutſchlands ſtammt ſie, in oder bei Bromberg iſt ſie irgendwann geboren, ſchon mit 12 Jahrem ſang ſie eine Sopran⸗„partie“: die Gretel in Hum⸗ perdincks Oper; es war zwar bloß eine Schüleraufführung, aber man war auf Cläre aufmerkſam geworden. Nach Berlin, Rozeng und Mailand führten ſie ihre de 1906 kam ſie an die Kölner Cper, nachdem ſie dort die Pamina geſungen hatte; Otto Lohſe erkannte ſogleich die ungewöhnliche Begabung und nahm an ihrem Aufſtieg den 81 0 Anteil. Aber bereits im erſten Jahr ihres Kölner Aufenthalts verpflichtete man ſie für die Berliner Hofoper(nach zwei Gaſtſpielen als Evchen und Agathe); an ihrer neuen Wirkungsſtätte blieb ſie von 1911 bis 1919. Das Glück war ihr auch hier hold: gleich im erſten Jahr ſang ſie die Mimi in der „Boheme“ mit keinem Geringeren denn Caruſo als Partner. Es war der Geburtstag ihrer Berühmtheit. An der Covent⸗Garden⸗ Oper in London blieb ſie alljährlicher Gaſt. Konzertreiſen und Gaſt⸗ ſpiele führten an alle bedeutenden Bühnen des Kontinents. Seit der Beendigung ihrer Berliner Tätigkeit reiſt ſie als internationale Berühmtheit in der alten und ſelbſtverſtändlich auch in der neuen Welt herum.— Solche biographiſche Skizzen laſſen es zuweilen verſtehen, daß man nicht zeitlebens als zwölfjährige Gretel auf⸗ treten kann, doch wird dieſe Vergänglichkeit glles Irdiſchen durch die „eNNee 8 e vebee enedh Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Die Vereidigung des Reichspräſidenten v. Hindenburg durch den Keichstags⸗ präſidenten Löbe— In der Britiſchen Reichsausſtellung von Wembley— Von der Ausſtellung der dekoraliven Künſte in Paris— Die Akropolis in Alhen, die demnächſt in alter Schönheit wieder⸗ erſtehen ſoll— Jum geiligen Jahr: KRompilger aus der Pfalz beſichligen das Koloſſeum in Rom— Das Bairam- feſt der indiſch-mohammedaniſchen Ko⸗ lonie in der Wünsdorfer Moſchee bei Berlin— Aus der Wiener Hygiene⸗ Ausſiellung— Das Tannenbergdenk⸗ mal nach einem Enkwurf von Prof. Hoſaeus— Eine untergehende Land⸗ ſchaft— Unkerm Vergrößerungsglas: Inſekten in ihrer grotesken Jorm— Sommer-Mode 255 Bilder vom age. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ ſchließlich Bilderbeilage. monatlich.50 Mk. erreichen, daß die Ausſichtsplatte möglichſt den ganzen Tag und mög⸗ lichſt bis Einbruch der Dunkelheit dem Publikum zugänglich gemacht wird. Im Aufſichtsrat der nunmehr zu gründenden Ausſtel⸗ lungs⸗Geſellſchaft ſtehen dem Verkehrs⸗Verein drei Sitze zu. Der Verkehrs⸗Verein bezeichnete als Vertreter die Herren Prof. Dr. F. Walter, Fabrikant Karl Thorbecke, Amtsgerichtsdirektor Dr. J. Wolfhard. Schon ſeit längerer Zeit iſt der Verkehrs⸗Verein bemüht, bei der Intendanz des Nationaltheaters zu erwirken, daß auch für Fremde genügend Plätze in den Vorſtellungen des Theaters zur Verfügung ſtehen. Von der Stadtverwaltung iſt Abhilfe zugeſagt worden. Es iſt beſtimmt zu erwarten, daß im nächſten Spieljahr auch für Mietsvorſtellungen genügend Plätze vorbehalten bleiben. Die Bemühungen des Verkehrs⸗Vereins um Schließung der Be⸗ triebe am Maimark⸗Dienstag⸗Nachmittag hatten nur Teilerfolge aufzuweiſen. Insbeſondere mußte es das Kartell der Mannheimer Arbeitgeberverbände unter Hinweis auf die fjetzige Wirtſchaftslage ablehnen, der Anregung des Verkehrs⸗Vereins nach⸗ zukommen. Ne Nahrunga Unter dieſem Titel wird am kommenden Sonntag die bis 29. Mai wäbhrende Badiſch⸗pfälziſche Nahrungs⸗ und Genußmittel⸗Ausſtelluna im Ballhaus eröffnet. Mit der Ausſtellung. an der ſich 48 Firmen beteiligen, iſt die Taauna des Badiſch⸗ pfälziſchen Lebensmittel⸗Einzelhan⸗ dels verbunden. Vorträge werden gehalten von Verbandsdirektor Klopfer⸗Berlin(Reichsverband Deutſcher Feinkoſtkaufleute) über „Wirtſchaftliche und organiſatoriſche Tagesfragen der Berufsbewe⸗ aung“, vom Reichstaasabg. Generaldirektor Frz. Borrmann⸗ Berlin(„Edeka“⸗Genoſſenſchaften) über„Die Genoſſenſchaften im Dienſte des Einzelhandels“, von Verbandsdirektor Thom⸗Berlin (Reichsverband deutſcher Kolonialwaren⸗ und Lebensmittelhändler) über das Thema„Der Einheitsverband des Lebensmittel⸗Einzelhan⸗ dels“ und von Verbandsdirektor Steinel⸗Karlsrube(Landes⸗ zentrale des Badiſchen Einzelhandels) über„Die volkswirtſchaftliche Bedeutung des Einzelhandels“. An die Eröffnung der Ausſtellung, die um 11 Uhr in Gegenwart der Behörden und Ehrenaäſte erfolgt. ſchließt ſich ein Rundagang mit Filmvorführungen der modernen Fleiſchfabrikation(Efha⸗Werke Berlin). Gleichzeitig bewegt ſich ein Propaganda⸗Auto⸗Korſo der Ausſteller durch die Stadt. Um halb 4 Uhr beainnt die Tagung des Badiſch⸗pfälziſchen Lebensmittel⸗Einzelhandels mit der mitgeteilten Tagesordnung. Um 8 Uhr beſchließt ein gemeinſames Feſtbankett mit künſtleriſchen Veranſtaltungen und Ball. gegeben vom Gau Baden⸗Pfalz des Reichsverbandes Deutſcher Feinkoſtkaufleute. im Kaſinoſaal den Tag. Am Montag vormittag iſt im Ballhaus die interne Gauta⸗ ung des Reichsverbandes deutſcher Feinkoſtkauf⸗ eute Baden⸗Pfalz. Auf der Tagesordnung ſtehen u. a. Vor⸗ träge über Einheitsfront und Pereinheitlichung der Berufsbewegung, allbekannte Tatſache aufgehoben, daß Singen jung erhält. Darum ingen ja auch ſo viele,— denen Geſang gegeben.. Dennoch wird o manche der geſtern abend anweſenden Jüngerinnen dieſer ver⸗ jüngenden Kunſt im tiefſten Herzen ihrer geſanglichen Technik ſo etwas wie einen kleinen Schauder empfunden haben, als dieſe Agathenarie begann. Nicht ob der, mehr nach dem Geſchmack der Amerikaner als nach dem Gefühl der Italiener vokaliſch gebildeten Konſonanten, durch dieſe merkwürdige Art der Phraſterung und die wirklich nicht wörtlich genommene„leiſe, leiſe, fromme Weiſe“... Ja, ſo kann es einer hochberühmten Agathe ergehen, wenn ſie in allen großen Theatern der Kulturwelt auf ihren Max warten muß. Aber, wer wollte ob dieſem Anfang die prachtvolle Fundierung dieſer Stimme vergeſſen! Wo findet ſich weit und breit noch ein ſolcher Regiſterausgleich, ein ſolches„Sitzen“ des Tons! Das ſind Segnungen einer Vorbildung die nicht verloren gehen können. Ge⸗ wiß. ſie werden zuweilen mechaniſiert dieſe Gepflogenheiten, wie in dem„Wohin“ Schuberts: aber, wer hat weniaſtens bei der ſehr ſchnell bereiteten Wiederholung dieſes Liedes nicht gemerkt, über welch ein Piano dieſe Stimme einſt verfügtel Die Vokale werden in italieniſierende Art zuweilen auch über den Wortſinn hinweg inein⸗ andergezogen, doch das iſt nichts weiter als der Erweis jener Bom⸗ benſicherheit in der Regiſtrierung. die eine ſo duftige, wundervolle Gabe zeitigen konnte wie das Liſztſche:„Kling leiſe, mein Lied“. Wie hier der Ton hinauf⸗ und heruntergleitet, erſcheint von ſirenenhaftem uns fiel dies Lied mit dem Schönſten dieſes Abends zu⸗ ammen. Daß ein Lied wiederholt wird. iſt noch kein Beweis für einen ſinngemäßen Vortrag. So bildet das Straußlied„Ich ſchwebe“(das zweite aus dem op. 48) in ſeiner feſſelnden Rhuthmik ein geradezu geheimnisvoll ſanftes Schwehen. Würde es wegen der Wiedergabe dieſer Eigenart wiederholt? Die prachtvolle Beherrſchung der Kantilene veredelte den Edelkitſch von'Alberts„Amor und Pfyche“ aus den„toten Augen“ ſo bezwingend. daß der Kitſch ſich in ein Nichts dabei auflöſte.'s war auch ein bißchen Theater dabei! Mit der Sopranarie aus den„Perlenfiſchern“ von Bizet ſchloß das ge⸗ druckte Programm: auch bier vollendetes Spielen mit dem Ton. Dann kam das zweite, das Dreingabenprogramm. Die Art des Nickens. Lächelns und Winkens. womit die Sängerin ſtets dem Bei⸗ fall dankte. hatte es erwarten laſſen: Die Mimi⸗, Arie“ aus der Bo⸗ heme mit Dux⸗ſchem Textſchluß.„Mariä Wiegenlied“ von Reger und Schuberts„Forelle“, letztere etwas merkwürdig rhythmiſiert.— Das Publikum klatſchte unbeirrt ob der Auto⸗ und Motorrad⸗ hupen aus dem Maienabend. Der Bealeiter Bruno Seidler⸗ Winkler hinterließ über dem Eindruck vollkommener Korrektheit das Bild eines äußerſt feinſinnigen Pianiſten. bei Liſzt beſonders anſchlagsbewährt. Es war halt doch ein ſchöner Abend. Dr. K. 1 4 3 1 1 —— —— 4. Seike. Nr. 236 Samskag, den 23. Mal 1925 über den Abwehrkampf gegen die Ausſchaltung des Leben⸗mittel⸗ Einzelhandels aus der Warenverſorgung 155 über den Kampf gegen die kommunale Getränkeſteuer. Nach einem gemeinſamen Mittag⸗ en folgt nachmittags eine Fahrt nach Bad Dürkheim zue Ein gemütliches Beiſammenſein beſchließt den zweiten Berhandlungstag. Am Dienstag vormittag ſteht vormittags eine Hafenrundfahrt mit anſchließender Fabrikbeſichtigung auf dem Programm. Abends iſt italieniſche Nacht im Ballhaus mit Konzert und gemütliches Beiſammenſein mit den Ausſtellern. Das Programmheft enthällt einen von Prof. Dr. Walter verfaßten Beitrag über Mannheim mit Illuſtrationen. Verbands⸗ direktor Friz Borrmann, M. d.., ſchreibt über„Selbſthilfe im Kolonialwarenhandel“, Verbandsdirektor Klopfer⸗Berlin über „Standespolitiſche und ſtaatsbürgerliche Betätigung in Auswirkung auf Beruf und Einzelexiſtenz“ und Syndikus Dr. Krieger über „Die wirtſchaftliche Bedeutung Mannheims.“ Es iſt ſehr erfreulich, daß zu dem Programm der Maitage auch die Tagung einer Körper⸗ ſchaft gehört, die ſich in unſerm Wirtſchaftsleben großen Anſehens erfreut. Man darf die Hoffnung hegen, daß die Verhandlungen und die mit der Tagung verbundene Ausſtellung zu der weiteren gedeih⸗ lichen Fortentwicklung der Vereinigung beitragen und daß ſich die fremden Gäſte in unſerer im Maienſchmuck prangenden Stadt recht wohlfühlen. In dieſem Sinne wünſchen wir der Tagung den beſten Erfolg und den Teilnehmern recht genußreiche Stunden. N* *Der Ausfſugsverkehr am Himmelfahrtokag war, wie mitgeteilt, enorm. Im hieſigen Hauptbahnhof wurden 10—12 000 Fahrkarten verkauft. Die Oberrheiniſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft beförderte 7000 Perſonen nach Heidelberg und Weinheim. In Heidelberg dürften ins⸗ geſamt 25 000 Perſonen geweſen ſein. Ein Extrazug brachte aus Nürnberg und Fürth etwa 700 Beſucher. Der Heilbronner Volkschor führte 270 Mitglieder der Muſenſtadt zu. Vormittags beſichtigten die Nürnberger Gäſte Schloß und Stadt, fuhren kurz nach 1 Uhr nach Neckarſteinach zum Beſuch der dortigen Burgen und kehrten mit einem Schiff nach Heidelberg zurück. Gegen 8 Uhr erfolate die Abfahrt dis Sonderzuges der Nürnberger, die ſich über den Ausflug ſehr befrie⸗ digt ausſprachen Schloß und Schloßhof waren ſtändig von großen Scharen, meiſt Auswärtigen beſucht, die ſich mehr mit der Beſich⸗ ligung im Freien begnügten. Die Zahl wird auf 12 000 geſchätzt. Führungen nahmen 2100 in Anſpruch, beim großen Faß waren 1350 Verſonen. Von 6 bis 12 Uhr abends fuhren allein 17 Züge nach Mannheim und 12 Züge ins Neckartal. Von und nach Frankfurt murden zur Bewältiaung des Verkehrs je zwei Sonderzüge abg⸗laſſen. Das„Heidelberger Tagbl.“ ſtellt feſt, daß der Heidelberger Haupt⸗ bahnhof bei dieſem ungewöhnlich ſtarken Verkehr wieder ſeine Unzu⸗ länglichkeit gezeigt hat. Es fuhren aus allen Richtungen Züge mir 20, 25 und 30 Wagen, alſo mit 60 Achſen, in den Hauptbohnhof ein. 60 Achſen bedeutet die Maximalgrenze für eine Zuglänge. Kein Wun⸗ der, daß ſich die Bahnſteige, ſo bemerkt das Blatt, für einen ſolchen Verkehr durchaus als ungeeignet erwieſen. Wie ſoll es erſt zu Pfing⸗ ſten werden, wenn bei gutem Wetter ſich ein noch lebhafterer Ver⸗ kehr einſtellt? *Mannheimer Spargelmarkt. Wie das Städtiſche Nachrichten⸗ amt berichtet, war die Beſchickung des Spargelmarktes am Mittwoch recht gut. Angebracht waren durch 71 Verkäufer(31 Erzeuger, 40 Händler) 34,77 Zentner Spargeln. Hockenheim ſtellte— mit 10,71 Zentner— die meiſten Spargeln. Die häufigſten Verbraucherpreiſe für das Pfund waren folgende: Spargeln, 1. Sorte, 80 Pfg.; Spar⸗ geln, 2. Sorte, 60 Pfg., Suppenſpargeln 40 Pfg. Gleich zu Beginn des Marktes war die Nachfrage— dank des bevorſtehenden Himmel⸗ fahrtsfeſtes— ſehr rege; ſie hielt während der ganzen Dauer des Marktes an, ſo daß die angebrachten Mengen reſtlos verkauft wur⸗ den. Das Preisprüfungsamt hat auf dem Wochenmarkt in ver ſchiedenen Fällen bei den gebündelten Spargeln Minderge⸗ wichte feſtgeſtellt; z. B. haben die Suppenſpargeln ſtatt 250 Gr. — für 20 Pfg.— bisweilen nur 150, 125 und 100 Gr. gewogen; in einem Falle wogen die Bündel ſogar nur 75 Gr. Gegen der⸗ artigen Wucher wird unnachſichtlich eingeſchritten. * Todesfall. Geſtern morgen iſt Bauingenieur Paul Bret⸗ nütz, der im Baugewerbe eine führende Stellung einnahm, nach längerem ſchweren Leiden im Alter von 45 Jahren aus dem Leben geſchieden. Der Verſtorbene, der hier ein blühendes Baugeſchäft betrieb, war eine ausgeſprochene Führerperſönlichkeit. Seit 1920 war er geſchäftsführender Vorſitzender der Gruppe Baden des Beton⸗ und Tiefbau⸗Arbeitgeberverbandes für Deutſchland e.., ſeit der im Jahre 1921 erfolgten Gründung Vorſitzender des Bezirks⸗Arbeit⸗ geberverbandes für das Baugewerbe ven Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen a. Rh. e. V. Ferner hatte er den Vorſitz in der Vereinigung Mannheimer Baugeſchäfte e. V. inne. In dieſen Organiſationen entwickelte er mit weitem Blick und kluger Vorausſicht eine rührige Tätigkeit, wobei er ſich insbeſondere für die Hebung des ſeit Jahren ſo ſchwer darniederliegenden Baugewerbes einſetzte. Der Einfluß des Verſtorbenen kam auch in der Handwerkskammer zur Geltung, der er als Mitglied angehörte. Ferner ſaß er im Verwaltungsaus⸗ ſchuß der Erwerbsloſenfürſorge und in der Ortsbaukommiſſion. Ueßberall wurden ſeine reichen Kenntniſſe und ſein kluger Rat ge⸗ ſchätzt. Seit der Gründung der Deutſchen Volkspartei zählte Bret⸗ nütz zu den kreueſten Mitgliedern. Ein ſchweres Leiden hat den ktatkräftigen Mann, von dem man noch viel erwarten durfte, im beſten Alter hinweggerafft. In tiefer Trauer ſteht ein aroßer Kreis von Freunden und Bekannten. der ihm ein dauerndes ehrendes An⸗ denken bewahren wird, an ſeiner Bahre. jährigen zu erheben. Aeue Mannheilmer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Veranſtaltungen Theaternachricht. Als nächſte Schauſpiel⸗Neuheit findet dem⸗ nächſt im Neuen Theater die Erſtaufführung des„Liſe⸗ lott von der Pfalz“ von Presber und Stein ſtatt.— In der Operette wird gegenwärtig unter der Spielleitung von Alfred Landory die Erſtaufführung von„Gräfin Mariza“ vorbereitet. Eva Turner, die hier von ihrer Tätigkeit in der Mailänder Opern⸗Stagione bekannt iſt, wird in einem zweimaligen Gaſtſpiel im„Troubadour“ und in der„Aida“ auftreten. Zur Aufführung „Der Troubadour“ am Freitag, den 29. Mai, welche zu mittleren Preiſen ſtattfindet, bleibt den Mietern der Abteilung D, zur Auf⸗ führung„Aida“ am Sonntag, den 31. Mai, hohe Preiſe, den Mie⸗ tern der Abteilung A das Vorkaufsrecht auf die von ihnen gemie⸗ teten Plätze gewahrt. Bei Ausübung des Vorkaufsrechts wird ein Nachlaß von 10 Proz. auf den Tagespreis bewilligt. * Friedrichspark. Die regelmäßigen Konzerte haben des raſch eingetretenen ſchönen Wetters wegen bereits ihren Anfang genommen. Es finden regelmäßige Konzerte ſtatt: nachmittags am Sonntag und Mittwoch, abends am Dienstag. Donnerstag und Scamntag, am Mittwoch und Samstag abend jeweils auf beſondere Anzeige. Mit Beginn der Abendkonzerte pflegen die Anmeldungen für Einzelkarten zum Abonnement in reicher Zahl einzulaufen. Das diesjährige Repertoir erhält durch eingeſchaltete beſondere Feſtabende reichliche Abwechslung. Das für die beiden Pfingſtfeier⸗ tage in Ausſicht genommene venezianiſche Gondel feſt unter der künſtleriſchen Leitung des Bühnenmalers Heinz Born⸗ hofen verſpricht für Mannheim elwas ganz Neuartiges.— Heute Samstag findet ein Abendkonzert ſtatt. * Skandkonzerte in Waldhoſ. Das Blas⸗ und Streich⸗ Orcheſter Mannheim⸗Waldhof(ehem. Feuerwehr⸗Kavelle) hält unter Leitung des Herrn Paul Boes auch in dieſem Jahre für die Einwohner des Waldhofs und der Gartenſtade Stand⸗ konzerte ab. Das nächſte wird heute Samstag abend von—8 Uhr am Volkshauſe der Gartenſtadt gegeben. * * Neues Leben im Künſtlertheater„Apollo“. Direktor Zach a⸗ rias erfreut ſich der denkbar beſten Verbindungen mit der Ueber⸗, Ober⸗ und Unterwelt. Er beſtellt den Satan der Operette(„Girof⸗ lée“) und vertreibt ihn mit dem Beelzebub der Satire(„St. Jo⸗ hanna“). Plötzlich merken die Mannheimer— von den Fremden ganz zu ſchweigen—, daß in dem Haus in G 6, 3 ein Leben erwacht iſt, das man ſich nicht entgehen laſſen darf. Komödianten, Schauſpieler, Darſteller, in langer Reihe— die Apollo⸗Bühne trägt alle—. T. C. Pilartz, erfahren und mit feinſtem Inſtinkt, ſchuf mit einfachen Mitteln aus dem alten Hauſe ein neues. Die kahlen Wände wurden in große, ruhige Farbenflächen aufgeteilt: rot— die einzige Farbe, die für jedes Theater recht iſt— und blau in breiten Profillinien, die die Geſchloſſenheit der Architektur betonten. Der Bühnenrahmen wurde mattiert, daß er faſt unſicht⸗ bar wurde, und der Bühnenboden zu einer großen Spielfläche auf die neuerrichtete Vorbühne herausgezogen. Neue Scheinwerfer wurden aufgebaut und vervollkommnet, um die herausgenommene Rampenbeleuchtung durch ausgeglichenes Farbenſpiel zu erſetzen. — Raumſpannung, Raumtiefe, Raumwirkung—. Endlich erhielt das Haus durch neue Seſſelreihen ein vornehmes Geſicht. Ein Rundhorizont entſtand. Die Rampe trat wieder in ihre Rechte. Das Orcheſter wurde aufgedeckt, und unter Profeſſor Medtners Führung probierte die Kapelle die flotte Operettenmuſik zu„Gi⸗ roflé⸗Girofla“. Wieder eine neue Première. Es gibt keine Ruhe im Theater. Das Theater von geſtern iſt tot— es lebe das neue! Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Bei der Beratung des ſtädtiſchen Haushaltplanes durch den Pforzheimer Bürgerausſchuß hob Oberbür⸗ germeiſter Gündert in einer Anſprache hervor, daß nach den Plänen des Badiſchen Finanzminiſteriums eine ganz bedeu⸗ tende geldliche Verſchlechterung für die Städte zu erwarten ſei, wogegen dieſe ſich mit aller Kraft wehren müßten. Nach einer Mitteilung des Finanzminiſters habe man aus den Steuerüberweiſungen etwa ein Viertel weniger zu erwarten, als im vorigen Jahre. Bei der Aufſtellung des Voranſchlags wurde dieſem Umſtand Rechnung getragen. Immerhin habe man nur eine Minderung von 20 Trozent angenommen, und ſei damit dem Beiſpiel von Heidelberg und Bruchſal gefolgt, während Mannheim in ſeinem erſten Voranſchlagsentwurf wohl die gleichen Ueberwei⸗ ſungen wie im vorigen Jahre vorſah. Der Haushaltplan ſchließe in den Ausgaben mit 10 Millionen Mark und in den Einnahmen mit 10,2 Millionen Mark ab, ſodaß rund 1,8 Millionen durch Um⸗ 5 zu decken bleiben. Die vorläufige Umlage iſt auf 46 Pfennig erechnet. Der Bürgerausſchuß Kehl hat mit 39 Stimmen gegen 26 Stimmen dem Dienſtvertrag mit dem neugewählten Bür⸗ germeiſter Dr. Kraus genehmigt. Darnach erhält dieſer vom 1. Juli ab das Gehalt der Beſoldungsgruppe 12(Endſtufe), ſowie alle Bezüge, die dem Beamten dieſer Gruppe zuſtehen. Ferner erhält der Bürgermeiſter eine Dienſtaufwandsentſchädigung von 10 Prozent ſeines Jahresgehaltes. Die Stadt übernimmt die Beiträge für die Fürſorgekaſſe. Für die Penſionsberechtigung gilt als An⸗ fangstermin der 1. April 1925. Der Gemeinderat hat ferner beſchloſſen, als vorläufige Umlage ein Viertel der vor⸗ Nus dem Lande G Schwetzingen, 22. Mai. Auf der geſtrigen Hundeaus⸗ ſtellung waren nahezu 400 Tiere vorgeführt, darunter allein 134 Schäferhunde, um die ſich die meiſten Beobachter intereſſierten. Zahlreich waren auch die Airedale⸗Terriers und Dobermannhunde vertreten. Ferner ſah man deutſche Boxer, Doggen, Neufundländer⸗ Pudel, Spitze, ſchöne Windhunde u. a. Der Beſuch war den ganzen Tag über ſehr ſtark. Ausſtellungsplatz war die Wildnis, ein Seiten⸗ teil des Schloßgartens.— Die Preiſe auf dem Spargelmarkz ſind unverändert. Für Spargeln erſter Sorte wurden geſtern 65 und 60 Pfennig bezahlt, gegen Marktſchluß weniger. Zweite Sorte war für 50 und 40 Pfennig zu haben, geringere Ware billiger. 2 Von der Bergſtraße, 23. Mai. In unſerer Landwirtſchaft iſt 3. Zt. Hochbetrieb. Zu den mannigfachen Außenarbeiten, die ſich be⸗ reits aufgetan, tritt das„Setzen“, d.., das Verpflanzen der Nü⸗ ben⸗ und Tabak⸗Sämlingen aus den Gartengutſchen in das freie Ackerland. Dies geſchieht auch trotz trockenen ſonnigen Wetters und 5 nach kräftigem Begießen der ſorgfältig bereiteten Stufen mit ſſer, das in Fäſſern bereit gehalten iſt. Die Erfahrung hat ge⸗ lehrt, daß dabei beſonders die Tabakpflanzen immerhin gedeihen, ſo⸗ fern der Regen nicht gar lange ausbleibt. Zu dem Setzgeſchäft zieht die gange Familie aus, auch die Schulkinder finden beim„Waſſer⸗ ſchütten“ geeignete Verwendung, weshalb in einzelnen Gemeinden „Setzferien“ ſtattfinden. Der Tabak iſt ein Sorgenkind des Pflanzers, deſſen Pflege er nimmer entbehren kann, bis er im Spät⸗ herbſt dachreif verpackt das Gehöft verläßt und dem Handel anvere fraut wird. Mögen dem Tabakbau dieſes Jahr beſſere Ausſichten ſich eröffnen als in den letztverfloſſenen zwei Jahren, ſo daß Mühe und Opfer für ihn ſich auch wieder reichlicher lohnen. * Eberbach, 23. Mai. Wie im Anzeigenteil erſichtlich, ſteht Eben bach vor ſeiner Jubiläums⸗Gewerbe⸗Ausſtellung Dieſe wird veranſtaltet vom Gewerbeverein Eberbach zuſammen mit der Vereinigung der Induſtrie und des Großhandels und iſt vom 21. bis 28. Juni d. J. täglich geöffnet. Während der Ausſtellungswoche finden täglich unterhaltende Darbietungen ſtatt. Der Beſuch dieſer Ausſtellung verſpricht ein ſehr lohnender zu werden. Gerichtszeitung Amtsgericht mannheim Porſitzender: Oberamtsrichter Schmitt. Vertreter der An⸗ klagebehörde: Referendar Stiefel. Der 23jährige ledige Kaufmann Wilhelm Friedrich Reber hier hatte am 5. April 1925 einen ſchlimmen Tag. In Freundes⸗ kreiſen war er bei einer Flaſche Muskateller und anderen ſtarken Getränken in hohem Grade angeheitert worden und in dieſem Zu⸗ ſtande taumelte er gegen 9 Uhr abends in der Gegend der Quadrate T 3, II 4 umher. Jeden Paſſanten ſtellte er zur Rede:„Biſt Du mein Bruder!“ Dabei fuchtelte er mit dem Meſſer in der Luft herum. Sehr bald war Reber von mehreren Perſonen umringt, die ſich die Anrempelungen Reber's nicht gefallen laſſen wollten. Re⸗ ber fiel hierbei auf den Boden, und als er ſich wieder erhoben hatte, verſetzte er mit ſeinem Meſſer dem früheren Bankbeamten Karl Hertenſtein einen Stich ins Geſicht und einen ſolchen in die Bruſt, welche Verletzung eine dreiwöchige Arbeitsunfähigkeit zur Folge hatten. Reber will zuvor von den ihn umzingelnden Perſonen ge⸗ ſchlagen worden ſein, aber die Zeugen widerſprechen ſich in dieſem Punkte derart, daß ein ſicheres Bild über den wahren Hergang nicht zu gewinnen iſt. Der Staatsanwalt betonte, daß Reber zweifellos durch den reichlichen Alkoholgenuß den Zuſammenſtoß mit H. heran⸗ gerufen habe und dabei an die Grenze der Unzurechnungsfähigkeit gekommen ſein könne. Weiteres Unheil ſei verhütet worden dadurch, daß dem Angeklagten ſein eigener Bruder das Meſſer abgenommen habe. Den Angeklagten müſſe daher eine angemeſſene Gefängnis⸗ ſtrafe treffen. Es erging Urteil: Der Angeklagte Reber wird frei⸗ geſprochen. Die Koſten trägt die Staatskaſſe.— Aus den Ur⸗ teilsgründen ſei entnommen: ber den Karl H. durch Meſſerſtiche ſchwer verwundet habe. Es be⸗ ſtehe aber die Möglichkeit, daß Reber unabſichtlich den H. verletzt habe. Reber ſei ſtarker Alkoholkonſument, habe an jenem Abend ſtarke Getränke genoſſen und ſei in nahezu bewußtloſem Zuſtande umhergetaumelt. Mehrere Zeugen hätten bekundet, daß Reber ſie gefragt hätte:„Biſt Du mein Bruder?“ In dem Zivilprozeß, den der Verletzte Hertenſtein vorausſichtlich b würde wohl der Erfolg Hertenſtein's nicht ausbleiben, und aus dieſem Grunde finde die Freiſprechung eine gewiſſe Erleichterung. Im neuen Strafgeſetz⸗ buchentwurfe ſei indeſſen für den, welcher ſich vorſätzlich oder fahr⸗ läſſig durch überreichlichen Genuß alkoholiker Getränke in einen Zu⸗ ſtand der Willenloſigkeit verſetze und hierbei eine ſtrafbare Handlung begehe, ſtrenge Gefängnisſtrafe vorgeſehen.(Vertreter des Neben⸗ klägers Hertenſtein R. A. Dr. Schröder. Verteidiger des Ange⸗ R. A. Dr. Pfeiffenberger. M. Sutf und 51ffig kaulen Sie Wäsche und Wäschestoffe im SpeziafgesMäft t. Speck C 1, 7 Ecke Breitestrasse Tel. 6881 Gegtündet 887 S89 klagten: +5 Theater und Muſik eJu den Hiſtoriſchen Kammerkonzerken in Bruchſal. Kardinal Damian Hugo von Schönborn, der kunſtfinnige Erbauer des Bruch⸗ ſaler Schloſſes, war nicht nur ein genialer Bauberr. ſondern auch ein begeiſterter Muſikfreund. Seine Vorliebe für gediegene Muſik, beſonders für gute Kammermuſik, teilte er mit ſeinem Bruder Rudolf Erwein, mit dem er ausgedehnte Studienreiſen unternahm. In Rom hörten die Brüder Schönborn Corelli muſizieren, beſuchten in Wien die Konzerte der Hofkapelle unter Georgio Reutter. Der biſchöfliche Komponiſt und Miniſter Agoſtino Steffani ſtand mit Damian Huao in Briefwechſel. und in den Werken Bonvortis. die ihm der Kompo⸗ niſt aus Trient ſelbſt freundſchaftlich überſandte, hat der nachmalige Fürſtbiſchof von Speier als eifriger Violinſpieler ſich ſelbſt mit Glück verſucht. Aus der großen, noch vollkommen erhaltenen Muſikbiblio⸗ thek Rudolf Erweins von Schönborn gelangen in den Hiſtoriſchen Kammerkonzerten am Sonntaa, 24. und Montaag, 25. Mai folgende ſeit beinahe 200 Jahren nicht mehr geſpielte Werke zu Gehör: Sin⸗ fonia zur Oper Il Liſimaco von Pasguini, Aria mit Violine und Cembalo„Loutan dal ſuo bene“ von Steffani, Ciaconna und Suite für Kammerorcheſter von Reutter, endlich ein Concerto a 4, das viel⸗ leicht als ſeither vergeſſenes Jugendwerk Händels anzuſprechen iſt. emünſter Volluniverſifät. In Münſter iſt jetzt auch die medi⸗ ziniſche Fakultät eröffnet worden, ſodaß Münſter nun VPolluniverſi⸗ tät iſt. Gegründet im Jahre 1773. beſaß die Univerſität Münſter ur⸗ ſprünglich nur die beiden theologiſchen Fakultäten und eine philoſo⸗ phiſch⸗naturwiſſenſchaftliche. Dann wurde ihr eine rechts⸗ und ſtaats⸗ wiſſenſchaftliche angegliedert. Seit mehreren Jahren wurden im Hinblick auf die Eröffnung einer mediziniſchen Fakultät eine Reihe von Kliniken gebaut, die nunmehr in den Beſitz der Univerſität über⸗ führt worden ſind. Das anatomiſche Inſtitut wird von Profeſſor Ballowitz geleitet, das chiruraiſche von Profeſſor Coenen, die Frauen⸗ abteilung van Profeſſor Eſch. die phuſioloaiſche von Profeſſor Roſe⸗ mann.— Anläßlich der feierlichen Eröffnung der mediziniſchen Fa⸗ kultät an der Univerſität Münſter wurde der bekannte Schriftſteller Profeſſor Friedrich Lienhard in Weimar von der theologiſchen Fa⸗ kultät zum Ehrendoktor ernannt. Mannheimer Künſtler auswärts. Wie uns aus Göktin⸗ gen gemeldet wird, haben die Erfolge der Konzerte, die der Mannheimer Fritz Lehmann, ein Schüler Willy Rehbergs (Klavier) und Robert Hernrieds(Theorie), an der Spitze der dor⸗ Muſikgemeinſchafk veranſtaltet hat, Profeſſoren der Univer⸗ at Veben zu kufen, mit deren Leitung Fritz Lehmann betraut wurde. bewogen, eine„Geſellſchaft der Freunde neuer Muſik“ ins Thealerrundſchau. Für die vereinigten Stadttheater in Elberfeld⸗Barmen wurde der Basler Theaterdirektor Otto Henning zum Intendanten gewählt. Mit ihm ſtanden in engſter Wahl Intendant Maurenbrecher aus Aachen und Regiſſeur Mohrra aus Dresden. Der bisherige Intendant Dr. Paul Legband verlegt zum Ende der Spielzeit ſeinen Wohnſitz nach Düſſeldorf.— Dr. Otto Liebſcher, der in den letzten Jahren als Oberregiſſeur des Kölner Schauſpielhauſes tätig geweſen iſt und ſich in den von ihm geleiteten Aufführungen als feinſinniger Kenner der Bühne bewährt hat, iſt aus 87 Bewerbern zum Intendanten des Osnabrücker Stadttheaters gewählt worden.— Die diesjährigen Coburger Maifeſt⸗ ſpiele werden vom 24. Mai bis 4. Juli ſtattfinden, und zwar um⸗ faßt das Programm der Oper Wagners„Tannhäuſer“, Rich. Strauß' „Der Roſenkavalier“ und Franz Schrekers„Der Schatzgräber“. Das Schauſpiel wird Kleiſts„Pentheſilea“ neu einſtudieren, während der Karl⸗Albrecht⸗Oratorienverein in der St. Moritzkirche das roman⸗ tiſche Oratorium für Soli, Chor und Orcheſter„Kreislers Heimkehr“ des Franken Carl Schadewitz zur Uraufführung bringen wird. An⸗ ſchließend erfolgt die Erſtaufführung von Bruckners„Te deum“ unter Leitung von Dr. Stäblein.— Georg Büchners„Woyzeck“, in einer pölligen textlichen Neubearbeitung durch Dr. William Freiherrn v. Schröder, wurde vom Kieler Stadttheater zur Uraufführung erworben. Die Regie wird gaſtweiſe Dr. Eugen Kilian(München) führen.— Im Goethe⸗Theater zu Lauchſtedt wird am., 7. und 9. Juni Mozarts„Entführung aus dem Serail“ als Feſtſpiel⸗Auf⸗ führung gebracht. Die Conſtanze wird geſungen von Irene Eden. Die muſikaliſche Leitung hat Univerſitäts⸗Muſikdirektor Prof. Dr. Alfred Rahlwes(Halle). Runſt und Wißenſchaſt Die Ausſtellungen in der Mannheimer Kunſthalle. Die beiden mit viel Intereſſe aufgenommenen Ausſtellungen„Pla⸗ ſtiſche Kleinkunſt“(Medaillen, Plaketten, Kleinplaſtik) und „Jüngere deutſche Impreſſioniſten“ bleiben noch bis zum 2. Juni geöffnet. Porausſichtlich wird am 7. Juni dann die große eröffnet werden, die unter dem Titel „Deutſche Malerei ſeit dem Expreſſionismus“ die Rückkehr des Kunſtwollens zur Gegenſtändlichkeit und Sachlichkeit veranſchaulichen ſoll. Die Ausſtellung wird Künſtler wie George Groß und Otto Dix bis zu Kanoldt und Georg Schrimpf umfaſſen. Meinrad Lienert, der ſchweizeriſche Dichter, feierte am 21. Mai ſeinen 60. Geburtstag. In Deutſchland iſt ſein Schaffen noch nicht ſo bekannt geworden, obgleich die Dichtungen Lienerts gegen⸗ über dem literatenhaften Gebahren der meiſten Schriftſteller der heutigen Schweiz die echte Stammesart und geſundes Menſchentum offenbaren. Von der Heimatſprache 0 dur Dichtertum aus; er gab dem Dialektgedicht Naturfarbe und Naturton des Volksliedes, deſſen Sprachmelodie er meiſterlich beherrſcht. Unter ſeinen Proſa⸗ werken ſtehen ein kerniges Sagenbuch und Dorf⸗ und Kleinſtadt⸗ geſchichten voll launigen Humors an erſter Stelle. „Krippenſpiel“ vereinigte er die Frömmigkeit mittelalterlicher Myſterien mit echt volkstümlicher Erlebnisfülle. Fr W. H 227 Der diesjährige Bundestag der deutſchen Architekten findet vom 18. bis 23. Juni in München ſtatt. In einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung im Künſtlerhauſe wird der ſtellvertretende Vorſitzende Wilhelm Kröger(Hannover) über die Bedeutung der freien Berufe in der Volkswirtſchaft ſprechen. Auf der Tagesordnung ſtehen Aus⸗ bildungs⸗ und Erziehungsfragen, die Frage der Architektenkammern uſw. An die Tagung ſchließt ſich eine Fahrt nach Wien, wo am 25. Juni eine Architekturausſtellung eröffnet wird und bis zum 27. Juni Beſichtigungen uſw. ſtattfinden. Literatur *Frank Thieß: Der Kampf mit dem Engel. Engelhorns Ro⸗ manbibliothek, 38. Reihe, Band 12/18;(Verlag J. Engelhorns Nachf., Stuttgart. Der Verlag kann mit Recht ſtolz darauf ſein. einem Dichter wie Frank Thieß in den letzten zwei Jahren zur unbedingten Geltung verholfen zu haben, denn ſowohl in dem Eſſay⸗Buch„Das Geſicht des Jahrhunderts“ als in den Romanen „Die Verdammten“,„Der Tod von Falern“,„Angelika ten Swaart und zuletzt„Der Leibhaftige“ hat die Jugend unſerer Tage einen Führer gefunden, der mit ebenſoviel leidenſchaftlicher Glut als künſtleriſch⸗dichteriſchem Verſtande ihrem oft unklaren Zukunfts⸗ glauben das Ziel weiſt. In Thies iſt uns einer der wenigen Er⸗ zähler großen Formats erſtanden, die bei aller mitleidloſen Schärfe des Blicks für die Oberfläche den tieferliegenden Zuſammenhang der Dinge erkennen und in wundervoll lebendiger Sprache zu deuten wiſſen. Das neue Novellenbuch, das unter anderem die in Mannheim von dem Dichter geleſene Novelle der„Joghi“ enthält, verleiht der altbekannten Engelhorn⸗Romanbibliothek neuen Glanz. Es ſind Variationen über ein Thema, das uns alle zutiefſt angeht: hilflos der großen Natur und dem Rätſel des Jenſeits gegenüber⸗ geſtellt, muß der Menſch wie Jakub den ewigen, aus Weltangſt geborenen Kampf um die Erkenntnis kämpfen und gleich jenem „mit verrenkter Hüfte“, aber geſegnet aus dem Ringen hervor⸗ gehen, da ihn nunmehr die Ahnung eines höheren Zuſtandes er⸗ füllt. Ein beinahe heidniſches Naturgefühl verſchmilgt hier mit tief religißſer Empfindung, und die reife, ſpannende Erzählungs⸗ techuik des Dichters feiert Triumphe⸗ 8 5 —— —— Es ſteht feſt, daß der Angeklagte Re⸗ In einem — ——— Aeue Mannheimer Seitung(Mittag⸗Nusgabe) . Seife. Nr. 20 1 et, den 23. Mat 1325 98 Sportliche Rundſchau pferderennen zu Hhaßloch jährlich, ſo auch in dieſem Jahre hielt der Rennverein dch am Himmelfahrtstage einen Renntag ab, der in jeder Hin⸗ befriedigte. Prachtvolle, Maiwetter lockte große Zuſchauer⸗ ſbe en aus der näheren und weiteren Umgebung von Haßloch— beſonders Mannheim war mit einem größeren Kontingent Sport⸗ gutereſſenten vertreten— auf den waldumſäumten, ideal gelegenen pnttocher Rennplatz. Das Geläuf befand ſich in tadelloſer Ver⸗ ſaßfung und die Stallbeſitzer zögerten daher nicht, alles Pferde⸗ material, das ihnen zur Verfügung ſtand, an den Start zu bringen. Es gab daher mit Ausnahme des Fritz Eckel⸗Gedächtnis⸗Kennen— denndn ſem Rennen liefen nur drei Pferde— Rieſenfelder. Das rritte Rennen vereinigte nicht weniger als 22 Pferde am Start, ſo dieſes Trabfahren in zwei Abteilungen cerde werden mußte. Auch im Preis von der Pfalz fanden ſich 16 Pferde am Ablauf ein. Emen erhöhten Reiz fand die Veranſtaltung dadurch, daß in dieſem e zum erſtenmale zwei Rennen für Vollblutpferde reſerviert worden waren. Der ſonſt zweifelloſe Wert dieſer beiden Rennen, wurde leider im Preis vom Rehbach, durch einen peinlichen Zwi⸗ 15 nfall herabgemindert. Vom Ablauf bis zur erſten Hürde lag Das Feld geſchloſſen beieinander. Hier wäre Strumen mit Novak im Sattel beinahe zu Fall gekommen. Novak erklärte nach dem ennen, er ſei von Möller, der Sedalia ritt, unfair geſchnitten wor⸗ en. Bei der vierten Hürde verſuchte Möller, nach Ausſage Wort⸗ manns, der mit Le Gerfaut das Nennen beſtritt, dasſelbe Manöver bei ihm und am Steinwall konnte man deutlich Möllers Abſicht icht erkennen, Wortmann nochmals zu ſchneiden. Dieſer die Gefahr er⸗ ei kennend, griff nun zu einem Mittel, das menſchlich betrachtet, viel⸗ leicht berechtigt iſt, jedoch ſportlich niemals gutgeheißen werden ann. Er ſchlug Möller mit der Peitſche über den Kopf, ſodaß öller eine leicht blutende Wunde an der Stirn davontrug. Der araufhin eingelegte Proteſt wurde mit der Begründung abgelehnt, aß durch das unqualifizierbare Verhalten Wortmanns das Rennen nicht beeinträchtigt worden ſei, da das glänzende Finiſh Möllers er⸗ kennen ließ, daß er noch völlig Herr über ſein Pferd geweſen ſei. ortmann wurde mit 200 Mark beſtraft und der Vorfall iſt der Oberſten Rennbehörde zur Begutachtung übermittelt worden. Sonſt hatten die Rennen einen 85 Verlauf und der gebotene Sport be⸗ friedigte allgemein. Die Wettätigkeit am Totaliſator war ſehr rege, och wollte es hier mit der ſonſt tadellos funktionierenden Organi⸗ ſation nicht recht klappen. Die höchſte Siegquote wurde im dritten Rennen mit 50:10 und die höchſte Platzquote im erſten Rennen mit 10 gezahlt. „Preis von der Pfalz, Flachrennen, Diſtanz 1600 Meter: 1. Herrn Joh. Fleckſteins Olga(Beſ.); 2. Herrn W. Stephans Not⸗ haar(Münch); 3. Herrn W. Stephans Fritz(Beſ.). Ferner liefen: Freundin II, Hero, Siegfried, Maler, Erna, Felix, Elſa, Moppel, Reffe, Lieſel, Bella, Jupiter. Zeit:.58 Minuten. Richter⸗ ſpruch:——3. Tot.: Sieg: 40:10; Platz: 14, 13, 53:10. Am Ab⸗ kauf 16 Pferde. Trotz des großen Feldes gibt es nur einen Fehl⸗ ſtart und das Rudel begibt ſich unter Führung von Olga auf die RNeiſe und kann dieſelbe leicht mit drei Längen gegen Rothaar und Fritz als erſter durchs Ziel gehen. Preis von der Haardt, Flachrennen, Diſtanz 1600 Meter(Voll⸗ blutrennen): 1. Herrn R. Mätzigs Modedame(Fabel); 2. Herrn G. H. Feilers Trapper(Wehe); 3. Herrn R. Mätzigs Capland(Nau⸗ mann). Ferner liefen: Domino, Sonntagsruhe, Luiſe, Pippin. Zeit: .46 Minuten. Richterſpruch——Kopf. Tot.: Sieg 14.10; Platz 13, 12, 21:10. Sonntagsruhe ſorgt für raſche Fahrt, dichtauf ge⸗ folgt von Trapper, Modedame und Domino. Gegenüber der Tri⸗ büne ſetzt ſich Modedame an die Spitze und behält dieſe ſicher bis ins Ziel. Trapper und Capland liefern ſich einen äußerſt ſcharfen Kampf, den Trapper mit Kopf für ſich entſcheidet. Preis von Haßloch: Trabfahren, Diſtanz 2000 Meter. 1. Ab⸗ teilung: 1. Herrn Andreas Schellers Max, 2. Herrn Theodor Marx Flottweg, 3. Herrn Karl Hch. Beckers Sophie. Ferner liefen: Ella, Trude, Faſyoda, Lieſel, Roſl, Rheingold, Nora. Rich⸗ terſpruch 3— Hals. Toto: Sieg 50:10, Platz: 20, 13, 22:10. Max kommt gut vom Start und gewinnt das Rennen wie er will. 2. Abteilung: 1. Herren J. Ritſchers Sally, 2. Herrn Authur Krauts Amanda, 3. Herrn Wilhelm Scheurers Hellas. Ferner lie⸗ fen: Hans, Flora, Meta, Anita, Mia, Rita, Perres, Mauſel.(Da das Rennen der zweiten Abteilung zuletzt gefahren wurde, war es nicht mehr möglich, die Sieg⸗ und Platzquoten zu erhalten. Pfälziſches Zuchtrennen: Flachrennen, Diſtanz 1400 Meter. 1. Herrn Jakob Haugs Hildegard,(Fleckſtein), 2. Herrn Jakob Haugs Morgenſtern(Beſitzer), 3. Herrn Dr. Handrichs Fiedel(Be⸗ ſitzer). Ferner liefen: Elſa, Felix, Hero, Neffe, Fannh, Lieſel, Somir. Zeit.42 Minuten, Richterſpruch 1— 3— Weile. Toto: Sieg 10:10, Platz: 10, 10, 10:10. Das Hauptrennen des Tages vereinigte 10 Bewerber am Start. Hildegard und Morgenſtern laufen ein Rennen für ſich und belegen ohne Kampf den erſten und zweiten Platz. Fiedel als dritter kommt acht Längen ſpäter n. Fritz⸗Eckl⸗Gedüchtnisrennen: Hürdenrennen, Diſtanz 2500 Meter. 1. Herrn Anton Beſts Perle,(Theile), 2. Herrn Anton Beſts Falkenauge II.(Müller), 3. Herrn Heinrich Stricklers Sa⸗ lome(Schlatter jun.) Es liefen drei Pferde. Zeit 4,20 Minuten. Richtevſpruch Weile— Weile. Toto: Sieg 12:10. Dieſes Rennen geſtaltete ſich trotz der geringen Teilnehmerzahl ſehr abwechslungs⸗ reich. Schon am Start blieb Falkenauge J1. ſtehen und die beiden anderen Pferde waren ſchon faſt eine halbe Bahnlänge voraus, ehe Falkenauge angeritten werden konnte. An jeder Hürde ſcheute das Pferd und mußte erſt zwei bis dreimal angeritten werden. Inzwiſchen waren Perle und Salome bis vor die Tribüne gekom⸗ men, wo es eine Hürde zu nehmen galt. Schlatter auf Salome führte ſein Pferd ſo ſchlecht, daß es zum Straucheln kam und er ſelbſt den Sattel verlor, ſich dem Pferd an den Hals 5 0 und von da zu Boden ſtürzte. Trotz des gefährlichen Ausſehens des Stur⸗ zes kam der Reiter mit dem Schrecken davon. Fleckſtein beſtieg es und brachte des Pferd tadellos über den Reſt der Bahn und ſicherte ſich dadurch noch das dritte Platzgeld. Perle ſiegte unter dieſer Umſtänden verhalten. Preis vom Rhein: Trabfahren, Diſtanz 2400 Meter. 1. Herrn A. Gerteis Torontal, 2. Herrn Zimmermanns Mortner, 3. Herrn Ludwig Knödlers(Mannheim) Minerva. Ferner liefen: Ella, Kavalier, Seppel. Zeit: 4,40 Minuten. Richterſpruch: 3— Weile. Toto: Sieg 19:10, Platz: 11, 10:10. Während das Feld unter Führung Torontals einen guten Ablauf hat, bleibt Minerva ſtehen und kann trotz glänzenden Trabens die verlorene Diſtanz nicht mehr gut machen. Minerva hätte ſonſt ſicher das Rennen für ſich entſchieden. Torontal und Mortner lieferten ſich über die ganze Bahn bis ins Ziel einen ſcharfen Kampf. Preis vom Rehbach: Jagdrennen für Vollblutpferde, Diſtanz 3500 Meter. 1. Herrn Zimmermanns Le Gerfaut(Wortmann), 2. Herrn H. Buchmüllers Sedalia(Möller), 3. Herrn A. Weber⸗ Nonnenhofs Strumen(Novak). Ferner liefen: Dulcinea, Honved (geſtürzt). Zeit.30 Minuten. Richterſpruch: Hals— 1. Toto; Sieg 26.10, Platz: 14, 18:10. Bei dieſem Rennen trug ſich der obenerwähnte Vorfall zu. Preis von Neuſtadt a. d. Hdt.: Flachrennen, Diſtanz 1600 Me⸗ ter. 1. Herrn Jakob Haugs Aron(Beſitzer), 2. Herrn Jakob Haugs Morgenſtern(Wamsganß), 3. Herrn J. Eders Feldherr, Elſer). Ferner liefen: Salome, Bergfink, Freundin II., Horſt, Bonna, Spartakiſt, Nannchen, Lätitia, Wanderlieſel, Ella, Jupiter, Zeit.48 Minuten. Richterſpruch: 2— 3—. Weile. Toto: Sieg 11:10, Platz: 13, 14, 45:10. Ein ſehr ſchnelles Rennen, das der Stall Haug mit ſeinen beiden Pferden Aron und Morgenſtern ohne Kampf ſicher gewinnt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Abeln⸗Vegel J 14. 15.18. 19. 20. 28. NMedar-Begel 14. 15. 16 18.,J20 25. Schuſterinſel“).761.73.62.731.80 1. 78[Mannbetm.493 75 8,643,308.30.88 Kehl.00.812.832.8802.91.88 Peilbronn„.88————— Maxau.70.874.48.40.49.46 1 1 Mannbeim„.75.88.49.27.37.38 Raub..88— 2282— hin.38.412.0.502.—.05 Waſſerwärme des Rheins 14½o C Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redakttonellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. en Die läſtigen Kopfſchuppen, die häufig in Verbindung mit einem unangenehmen Juckreiz der Kopfhaut auftreten, mahnen zu beſonders ſorgfältiger Haarpflege. Durch regelmäßiges Waſchen mit„Schaumpon mit dem ſchwarzen Kop 150 werden Kopfhaut und Haar gründlich ge⸗ reinigt, von allen Abſonderungen + und der Juckreiz ver⸗ ſchwindet.„Schaumpon“ iſt ſeit zwei Jahrzehnten zufolge ſeiner Güte uünd des niedrigen Preiſes von 20 Pfg. als das populärſte Kopfwaſchmittel anzuſprechen, und kein ähnliches Präparat hat eine gleiche univerſelle Verbreitung aufzuweiſen. Es iſt wichtig, daß beim Einkauf der Zuſatz„mit dem ſchwarzen Kopf“ beſonders be⸗ tont wird. S11¹1 — Betrifft SATSCHARI IUFUMA eees n dæN 88 MA ex. Scrheemx Sanmeg. Hrecolaqe cleæ bendνι σνe,Gib. cle απν οοτιειεε CiAEIE eeee, Narmehe fiuam- 3 Tandebperelucatt Em7s m. b. H. Aannheim 0 L. 7a. Telephon 10440. 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Schillerstr. 16. —— —— ————— 8 — —— ee Seue. vrr. 230 [Neue Mann ́auaeue Mannheimer Jeltung(mittag⸗Ausgabe) heimer Seitung Handelsblat Die in den Jahren 1924/25 aufgenommenen deutſchen Auslands⸗ kredite ſind entweder langfriſtige Anleihen, oder mehr oder weniger kurzfriſtige Handelskredite, die aus den Beſtänden der aus⸗ ländiſchen, insbeſondere der amerikaniſchen Banken ſtammen. Aus den Vereinigten Staaten, die 1924/25 die hauptſächlichſten Anleihe⸗ geber waren, ſind bisher kaum mehr als 60 Mill. Dollar gefloſſen. Sie alle werden zu 7 Proz. verzinſt. Hiervon entfallen 10 Mill. Dollar auf Kruppanleihen, bei einem Emiſſionskurs von 99½¼, 12 Mill. auf Thyſſen⸗Anleihe bei einem Emiſſionskurs von 88½ Proz. Siements u Haslke haben 2 mal 5 Millionen Dollar⸗Anleihen zu 99 bezw. 96% Prozent Emiſſionskurs erhalten. Ferner erhielten die A. E. G. eine 10 Millionen Dollar⸗Anleihe bei 93%, Proz. Emiſſions⸗ kurs und die Sächſiſchen Werke 15 Mill. Dollar bei 92 Prozent Emiſſionskurs. Als Sicherheiten wurden durchweg Hypotheken oder (Sicherheitsübereignungen von Warenbeſtänden, nach dem Muſter des holländiſchen Treuhandkredites, geboten. Die Laufzeit der hier aufgezählten ausländiſchen Induſtrieanleihen bewegt ſich zwiſchen —20 Jahren. Nach Anſicht von Direktor Dahlberg vom Reichs⸗ wwirtſchaftsminiſterium, der ſich Anfang Mai in einem ſehr material⸗ ſreichen Vortrage in der Weltwirtſchaftsgeſellſchaft über deutſche Kreditfragen der Gegenwart äußerte, ſind die anfangs emittierten Anbeihen etwas zu hoch ausgegeben worden. Der Kurs iſt geſun⸗ ſten, ein Teil iſt noch im Beſitz der Emiſſionshäuſer. Dies alles ſind Umſtände, die den Markt für weitere Anleihen nicht gerade günſtig geſtimmt haben. Immerhin ſchweben weitere nicht ausſichtsloſe Ver⸗ Fandlungen. Bedeutender als dieſe erwähnten wenigen langfriſtigen Anleihen ſind die kurzfriſtigen Handels⸗ und Finanzkredite, die von den aus⸗ Hländiſchen Banken aus Emiſſionsmitteln und aus eigenen Mitteln beſtritten werden. Dahlberg ſchätzte ſie auf mehr als 174 Milliarden. Sie verteilen ſich gleichmäßig auf den engliſchen und den amerikani⸗ ſchen Markt. Die Gefahr plötzlicher Zurückziehung dieſer Gelder liegt auf der Hand und damit die deutſche Abhängigkeit von den Bewegungen der fremden Geldmärkte. Es wird daher deutſcherſeits weiter anzuſtreben ſein, durch langfriſtige Anleihen das kurzfriſtige Geld mehr und mehr abzulöſen, oder doch ſolche Formen Furzfriſtigen Kredits beſonders auszubauen, bei denen die Gefahr kurzer Kündigungen nicht ſo ſtark droht. Hier dürfte man z. B. bei den Krediten der Golddiskontbank, die Anlehnung an die ausländi⸗ ſchen zentralen Währungsbanken findet, verhältnismäßig ſicher ſein. Die intereſſante Frage, wieweit die bisherigen Auslandskredite Zur Kapitalbildung in Deutſchland beigetragen haben und wie ſie mit Rückſicht auf die nachweisbare Paſſivität der deutſchen Handels⸗ bilanz mit 2,7 Milliarden im Jahre 1924 einzuſchätzen ſind, kann man dahin beantworten, daß man zunächſt feſtſtellt, daß dieſe Paſſivität nur mit Hilfe ausländiſcher, insbeſondere amerikaniſcher aund engliſcher Auslandskredite zum Ausgleich gebracht werden Fonnte, denn letzten Endes wurden mit ihnen die Einfuhren bezahlt. Man darf übrigens die vergangene Paſſivität der Bilanz nicht ganz der Höhe der Jahlen entſprechend tragiſch nehmen, denn man kann micht etwa ſagen, daß in dieſem Ausmaß von 2,7 Milliarden die Deutſche Wirtſchaft paſſiv geweſen wäre. Es iſt nämlich zu berück⸗ ſichtigen, daß am Ende der Inflation die deutſchen Warenlager, wenm ſchon ſie nach Trillionen rechneten, der Menge nach auf ein inium von einigen Goldmilliarden Wert zuſammenge⸗ lzen waren. Für die Vorkriegszeit ſchätzte man einen Wert Lager von nicht weniger als 20 Goldmilliarden. Die ſeit Ende 4923 erfolgte nicht unbeträchtliche Wie derauffüllung der Warenlager war natürlich in der kurzen Zeit nicht aus Er⸗ trägen der Produktion, ſondern nur aus Krediten möglich und ower aus Auslandskrediten. So erklären ſich zwanglos 5 Portland-Cementwerke Heidelberg Mannheim-Stuttgart.G. AJn der ordentlichen Generalverſammlung am geſtrigen Freitag im Heidelberger Hof in Heidelberg waren 26 Aktionäre mit 48 000 Vorzugsaktien und 37 915 Stammaktien vertreten. Der Bericht des 0 Borſtandes und des Aufſichtsrats über das abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr als auch der Bilanz, wurden einſtimmig genehmigt. Von einem Vertreter der Kleinaktionäre wurde bedauert, daß auch im vergangenen Geſchäftsjahr keine Dividende verteilt worden iſt. Hätte man den Kleinrentnern miadeſtens 2 Prozent zu⸗ geſtonden, ſo hätten ſie mehr davon gehabt, als wenn ſie im nächſten Jahre ſtatt etwa vielleicht—10 Prozent erhielten. Die Verteilung einer Dividende hätte ſich nach ſeiner Anſicht ermöglichen laſſen, wenn keine ſolch hohen Abſchreibungen gemacht worden wären. Die Kleinrentner hätten auch ſchon bei der Umſtellung Schaden gelitten. Direktor Dr. Vogel entgegnet darauf, daß die Abſchreibungen ganz im Rahmen der geſetzlichen Vorſchriften erfolgt ſeien. Auf⸗ ſichtsrat und Vorſtand hätlen die Ausſchüttung einer Dividende in mehreren Verhandlungen erwogen, hätten ſich aber von der Un⸗ möglichkeit überzeugt. Der Vorſitzende Geh Kommerzienrat Dr. ing. Friedrich Schott, beſtätigte dieſe Ausführung. Das Mitglied des »Auſfſichtsrat Karl Königs weiſt darauf hin, daß bei der Um⸗ itellung keine Schädigung der Aktionäre erfolgt ſei. Die Umſtellung 10 zu 3 wäre für das Werk eine ſchärfere Anſpannung zur Arbeit. Nach den geſetzlichen Abſchreibungen von Reichsmark 1077 888 werbleibt ein Reingewinn von Rm. 126 182. Davon werden 5 Prozent gleich Rm. 6309 dem geſetzlichen Reſervefond zugewieſen, auf die Vorzugsaktien im Geſamtbetrage von Rm. 100 000 werden 5 Prozent Vorzugsdividende gleich Rm. 5000 verteilt. Der noch ver⸗ bleibende Ueberſchuß in Höhe von Rm 114 873 wird auf neue Rech⸗ mung vorgetragen. Vorſtand und Auſſichtsrat wurde Entlaſtung er⸗ teilt. Die Vergütung an den Auſſichtsrat wird pro Kopf auf t. 1000, für die ſtellvertretenden Vorſitzenden auf M. 1500 und für den erſten Vorſitzenden auf 2000 feſtgeſetzt. Der geſamte Aufſichtsrat wurde einſtinmig wiedergewählt. Der Aufſichtsrat hatte noch eine Reihe von Satzungsänderungen vorgeſchlagen, die alle einſtimmig ange⸗ mommen wurden. U. a. wurde beſchloſſen: Die Beſtimmung, daß der geſamte Auſſichtsrat nach Ablauf ſeiner Periode ausſcheiden muß, wird dahin geändert, daß im Intereſſe der Kontinuität des Auſſichts⸗ rats und der Geſellſchaft jedes Jahr nur ein Viertel der Auſſichts⸗ ratsmitglieder ausſcheidet. Der Turnus für die ausſcheidenden Auf⸗ ſichtsratsmitglieder ſoll durch das Los beſtimemt werden. Ferner wurde beſchloſſen, daß Beſchlüſſe des Aufſichtsrats nur dann gültig ſind, wenn mindeſtens drei gewälte Mitglieder anweſend ſind. 5 Geh. Rat Schott machte zum Schluß der Verſammlung noch kurze Ausführungen über die Geſchäftslage. Die ſüddeutſchen Werke ſeien in den letzten Jahren ſehr ſtark durch die geographiſchen Und politiſchen Verhältniſſe benachteiligt worden, vor allem habe (man es ſchmerzlich empfunden, daß man von der Lieferung der ([Saarkohlen abgeſchnitten war. In den letzten Monaten ſei dorin eine kleine Beſſerung eingetreten. Auch der Abſatz habe ſich in dieſem Jahr beinahe verdoppelt. Die Syndikatsver⸗ ſträge laufen in dieſem Jahre noch ab, aber es beſteht Ausſicht auf meue Verſtändigung, ſodaß kein Preiskampf zu befürchten iſt. Das Auslandsgeſchäft ſei bis jetzt ſchlecht geweſen. Es ſeien jedoch Ver⸗ handlungen mit Belgien und Holland im Wege, ſodaß ein günſtiges Geſchäftsjahr zu erwarten ſei. K. OHolzverwertung.-G. Worms. Ueber die Geſellſchaft, die im Februar 1922 gegründet wurde und ſchon unter Geſchäftsaufſicht ſtand, wurde dieſe erneut verhänggt. OSüddeutſche Tricotwerke.-⸗G., Wiesbaden. Nach Blätter⸗ meldungen ſah ſich die Geſellſchaft zum Antrag auf Eröffnung der genötigt. Das Gericht hat dem Antrag ſtattgegeben. O Chemiſche Fabriken vorm. Weiler.ter⸗Meer. Wie verlautet, ntragt das Unterneſnen die Ansſchükttung 17 1 ee Letst ee eeeee einige Milliarden paſſiver Handelsbilanz, denen das Aktivum ge⸗ zeiner Dividende eulhe induſttiele Auslandskredlle und Kapilalbildung 1924•25 Von Dr. N. Hanfen⸗Berlin. ſteigerter Beſtände gegenüberſteht. Der zu dieſem Zweck aufge⸗ nommene Auslandskredit, der erſt die Grundlage ſchaffte für da⸗ volle Ingangkommen der Produktion, kann alſo als wirtſchaftlich fördernd angeſehen werden Es war produktiver Kredit. Anders ſieht es mit dem Kredit aus, der im Enderfolg nur zu einer Deviſenanreicherung bei der Reichsbank geführt hat. Das iſt ein Teil des Kredites, der in Reichsmark für innere Betriebszwecke umgewandelt wurde, und der volkswirtſchaftlich unnötig iſt, der aber aus privatwirtſchaftlichen Gründen genommen wird, weil und ſo⸗ lange das Auslandsgeld billiger iſt als das deutſche. Bei ſolchen Krediten wird man erſt in dem Zeitpunkt von einem Produktiv⸗ werden dieſes Kredits ſprechen können, wenn die Reichs⸗ bank die daraus erhaltenen Deviſen wieder für Importzwecke abgibt, oder auch, wenn ſie— wie mit den Wiederingangkommen der Golddiskontbank in Ausſicht geſtellt— dieſe Deviſen zu E x⸗ portkrediten an die deutſche Produktion und Handel verwertet. Denn das bloße Lagern von Deviſen bei der Reichs⸗ bank, die keine oder nur—2 Prozent Zinſen gekoſtet haben, kann nicht als ein wirtſchaftlich geſundes Geſchäft angeſehen werden. Der Wiederaufbau des Kreditgebäudes der deut⸗ ſchen Wirtſchaft hat bereits in dieſen 1½ Jahren ſeit der Stabiliſie⸗ rung erfreuliche Fortſchritte gemacht. Die Einlagen und Kreditoren der deutſchen Kreditbanken haben ſich von nur 75 Milliarden Ende 1923 auf ſchätzungsweiſe 5 Milliarden heute erhöht, allerdings gegenüber einer aus den Vorkriegsverhältniſſen(—10 Milliarden) geſchätzten Sollziffer von 12 Milliarden. Die Einlagen bei den Sparkaſſen, die in der deutſchen Girozentrale vereinigt ſind, haben ſich von kaum 100 Millionen Ende 1923 auf 12—2 Milliarden heute erhöht, wobei erfreulicherweiſe ein ſtärkeres Anſteigen der Sparein⸗ lagen auf ſchätzungsweiſe mehr als die Hälfte des Geſamtbeſtandes zu verzeichnen iſt. Der Vorkriegsbeſtand betrug demgegenüber allerdings mehr als 20 Milliarden Mark, ziemlich durchweg reine Sparguthaben. weiſe kenntlich aus einer Betrachtung der Kreditorenſumme der beiden größten deutſchen Banken, der Deutſchen Bank und der Diskonto⸗ Geſellſchaft. Die Summe der Kreditoren verſchiedener Art betrug bei dieſen beiden Inſtituten: 1912 und 13 etwa 2 Milliarden Mark 1. Jonuar 1924 512 Millionen RM. 28. Februar 1925 1,1 Milliarde RM. Demnach wäre hier die Hälfte des Friedensendes wieder er⸗ reicht, wobei allerdings für die Gegenwart ein Abzug von ſchätzungs⸗ weiſe 4 gemacht werden muß, wegen des Betrages ausländiſcher Kreditoren,der nicht aus einer Regeneration der deutſchen Wirt⸗ ſchaft gefloſſen iſt. Das TDempo des Anſteigens aller dieſer Gelder ſeit der Stabili⸗ ſierung, iſt ſeit Anfang 1924 ein ganz außerordentlich raſches ge⸗ weſen. Man muß ſich aber hüten, darin etwa einen Anhalt für einen Kapitalzuwachs der deutſchen Wirtſchaft zu ſehen. Ueberall ſteht dem Guthaben eine Schuld gegenüber, ſodaß ein Kapialſaldo für die Volkswirtſchaft hieraus nicht verbleibt. Das An⸗ wachſen dieſer kreditmäßig entſtehenden Konten, iſt lediglich ein An⸗ zeichen für den wieder in normale Verhältniſſe hereinwachſenden Geld⸗ und Güterumſchlag der deutſchen Wirtſchaft und damit für die wachſende Intenſität von Produktion, Handel und Verkehr. Es zeigt gewiſſermaßen an, mit welcher Schnelligkeit der nach der Inflation zunächſt gebliebene Hohlraum in Geld⸗ und Kreditweſen wieder zur Tusfüllung gekommen iſt. Dieſer Prozeß wird ſein Ende erſt mit dem Aufhören jeder Reſtriktionspolitik der Reichsbank erreichen, und wenn die Regulierung des Geldmarktes und der Währung wie⸗ der durch die Diskontpolitik übernommen ſein wird Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wertpapiermarkte Die freundlichere Stimmung am Schluſſe des letzten Berichtsab⸗ ſchnittes iſt wieder verflogen. Die außenpolitiſche Lage, wie ſie in der bevorſtehenden Entwaffnungsnote der Alliierten zum Ausdruck kommt, verſtimmt in hohem Maße. Die Nachrichten über weitere Zahlungseinſtellungen im Textilgewerbe und im Großhandel beun⸗ ruhigen. So nimmt das Publikum trotz der größeren Geldſtüſſigkeit noch immer Verkäufe vor, denen entſprechende Aufnahmemöglich⸗ keilen nicht gegenüber ſtehen. Denn auch die berufsmäßige Unter⸗ nehmung waͤrtet zunächſt wieder ab, nachdem ihr letzter Vorſtoß den Kursſtand zu heben, ſich als ein Fehlſchlag erwieſen hat. Im⸗ merhin iſt, ſo ſchreibt uns das Bankhaus Gebrüder Stern, Dort⸗ mund, die Lage der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wertpapiermärkte beſſer als die der großen Börſen, denn die Rückgänge, die die verfloſſene Woche dieſen Börſen brachte, hielten ſich am hieſigen Markte in be⸗ ſcheideneren Grenzen. Am Kohlenkuxenmarkte konnten einige Werte ſogar anziehen. Braunkohlenwerte lagen ruhig, aber auf ermäßigtem Stande zeigte ſich für mitteldeutſche Werte, insbeſondere für Bruckdorf⸗Nietleben und Michel, beſſere Kaufluſt. Ausgeſprochen ſchwach, von wenigen Ausnahmen abge⸗ ſehen, lag der Kalimarkt. Hier beſteht durch die Vorgänge in der Wintershallgruppe und die Erörterungen, die ſich an die jüngſte Verſammlung der Gewerkſchaft Sachſen⸗Weimar knüpfen, eine ſtarke Verſtimmung. Hoffentlich gelingt es der Verwaltung des Wintershallkonzerns, die Beunruhigung, die auf die Geſchäftslage des ganzen Marktes ungünſtig wirkt, durch ſachliche Maßnahmen in der⸗nächſten Zukunft zu beſeitigen. Kaliaktien die vorüber⸗ gehend etwas lebhafter gehandelt wurden, ſchwächten ſich im wei⸗ teren Verlaufe auf Abgaben der Börſenſpekulation ab. Aber auch hier gibt es eine bemerkenswerte Ausnahme. Während die Kuxe des Wintershallkonzerns abgegeben werden, wird die Spitzenaktie dieſes Konzerns lebhaft gekauft. Aktien der Kaliinduſtrie gewannen bei ziemlich bedeutenden Umſätzen etwa 10 Goldprozent. Am allge⸗ meinen Aktienmarkte wurden Rheiniſch⸗Weſtfälſſche Elektrizität zu letzten Preiſen, Kabelwerk Rheydt und Uerdinger Waggon zu ab⸗ geſchwächten Kurſen in größeren Mengen gehandelt. Der An⸗ leihemarkt war auf die neueſten Aufwertungsvorſchläge leb⸗ hafter. Die Kurſe konnten bei allerdings nicht ſehr lebhaftem Ge⸗ ſchäft leicht anziehen. Die Frage der Mittelſtandskredite Zu den Problemen der Kreditverteilung nahm der Präſident des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes, Geh. Rat Dr. Kleiner, auf der Verbandsverſammlung in Magdeburg in ausführlichen Darlegungen Stellung. Reich und Staat hätten die Notwendigkeit erkannt, daß auch aus öffentlichen Quellen ſtammende Gelder zur Befruchtung der notleidenden Wirtſchaft als Privatkredite Verwen⸗ dung finden müßten. Nach der Barmat⸗Affäre ſeien für dieſe Gelder— es handelt ſich hauptſächlich um die durch den Poſtſcheck⸗ verkehr bei der Reichspoſt zuſammenſtrömenden großen Kapitalien — beſondere Richtlinien aufgeſtellt. Die Anlegung und Verlei⸗ lung dieſer verfügbaren Gelder ſei der Reichsbank übertragen. Es ſei erfreulich, daß bei Verteilung der Kapitalien auch die Sparkaſſen⸗ und Giroorganiſation anteilmäßig berückſichtigt würde Vor einer Ueberſnannung der Konzentration ſei im Intereſſe einer gleichmäßigen und gerechten Verteilung zu wanren. Die Sparkaſſen⸗ und Giroorganiſation wirke einer Ueberſpannung der Geldkonzentration, ihrem natürlichen Aufgabenkreis entſprechend entgegen. Die bei den Sparkaſſen aufkommenden Gelder würden in erſter Linie zur Befruchtung der Kreditwirtſchaft im örtlichen Ge⸗ ſchäftsbereich verwandt. Nur die überſchüſſigen verfügbaren Mittel und die zur Sicherung der Liquidität erforderlichen Gelder wür⸗ den bei den Girozentralen im Intereſſe des Geldausgleichs inner⸗ halb der Provinzen und Länder angelegt, ebenſo wie die Girozen⸗ kralen ihrerſeits ihre verfügbaren lquiden Mitzel der Deutſchen Der Wiederaufbau des Bankgeſchäfts wird beiſpiels⸗⸗ 14 Girozentrale zuführten, damit dieſe zwiſchen den Provinzen und Ländern nach lieberſchuß und Bedarf den Geldausgleich bewirke. Bei einer zu ſtraffen Zuſammenfaſſung ergäbe ſich zu leicht. daß durch die Unvollkommenheit in der Verteilungsorganiſation, die allein ſchon durch die Unmöglichteit, von einer Stelle aus den Kredit⸗ bedarf der Geſamtwirtſchaft zu überſehen, begründet, Bedarfsgebiete nicht genügend berückſichtigt würden, weil das Kapital an den Haupt⸗ Bank⸗ und Börſenplätzen zu ſtark konzentriert ſei und ohne Rüchſicht auf die Kreditnot in Bedarfsgebieten dort Verwendung finde, wo es am rentabelſten angelegt werden könne Das Renkabilitäts⸗ prinzip trete dann in einen Konflikt mit dem Bedarfsprinzip. Die der Preußiſchen Staatsbank auch aus Reichsquellen zur Ver 10 ſtehenden Mittel ſollen zur Pflege des Privat⸗Kreditgeſchäfts, ſowe verfügbar, nur den Pripatbanken und Genoſſenſchaf⸗ ten zugeführt werden. Hinter der Sparkaſſen⸗ und Giroorgan⸗ ſation mit rund 3000 Sparkaſſen und 8000 Zahlſtellen ſtänden aber mehr als 50 Prozent des gewerblichen und landwirtſchaftlichen Mittelſtandes und des Kleingewerbes. Würden der Preußiſchen Staatsbank zur Verfügnug ſtehenden reichen Mitt nur den Genoſſenſchaften und Privatbanken zugeführt, ſo würde wegen der Unzulänglichkeit der Verteilungsorganiſation ein großer Teil des ſchwer unter der Kreditnot leidenden Mittelſtandes bezw. des Kleingewerbes, das zur Kundſchaft der Sparkaſſen rechnet urd der ſich aus triftigen Gründen nicht genoſſenſchaftlich organiſteren will, nicht berückſichtigt. Ho. Deviſenmarkt Frankreich, Belgien und Italien abgeſchwächt. Die Schwankungen am Deviſenmarkt waren geſtern lebhafter. Die Pfunde liegen abgeſchächt mit 486%èë nach 48654 gegen Kabel und London, Paris 956 nach 9476 infolge der Schwierigkeiten in Ma⸗ rokko. Der belgiſche Franken ſtellt ſich gegen London auf 9775 gegen 97 abgeſchwächt, infolge der latenten Regierungskriſe. Mai⸗ land gegen London 1204, gegen 119¼ von geſtern, abgeſchwächt wegen der italieniſch⸗öſterreichiſchen Grenzſchwierigkeiten in der Brenner⸗Frage. In Goldmark ſtellt ſich der Dollar auf.20 M, engliſche Pfunde auf M, 20.42. Der franz. Franken auf 21.42(21.63) Pfg, der ſchweizer Franken atuf 81,25 Pſg., der holländiſche Gulden auf M. 1,68,90, der ialieniſche Lire 16,98(17,13) Pfg., die Tſchechen⸗ krone 12,44 Pfg., die norwegiſche Krone 70,70(70,90) Pfg. Die ſchwediſche Krone M, 1,12,40(1,12,35), der belgiſche Franken 20,98 (21,04) Pfg., der ſpatniſche Peſeta 61,15(61,25) Pfg. und der 995 Peſo M. 1,69,75(1,70,20). * Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe O Mannheim, 22. Mai. Das Geſchäft an der heutigen B örſe war ſtill, die Tendenz leicht nachgebend. Es notierten: Rhein. Credit⸗ bank 89½, Rhein. Hypothekenbank 7,25, Badiſche Anilin⸗ und Soda⸗ febrit 133¼, Verein Deutſcher Oolfabriken 70, Weſteregeln Alkali⸗ werke Stamm 18, Mannheimer Verſicherung 67,5, Benz Mannheim 69, Gebr. Fahr Pirmaſens 56, Karlsruher Maſchinenbau 56,5, Platz u. Söhne Weinheim 0,7, Neckarſulmer Fahrzeugwerke 86½, Wayß u. Freytag.⸗G. Neuſtadt 82¼, Zuckerfabrik Waghäuſel 7275, 5proz., 4 und 3proz. Pfandbriefe Rhein. Hpothekenbank 6,5, 5proz. Deutſche Reichsanleihe 0,550. 40 L Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 22. Mal Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 19. 22. Aluminſum 10. 22. Elektrolytkupfer 129,25 129.— in Barren 2,45•2,50 2,45.2,50 Raffinadekupfer—.——.— Zart ausl.———.— Blei—.——.— üttenzinn—2—.— RohzinklBb.⸗Pr.)—,——.— Nickel 3,50.3,.55 3,50•9,55 do.(fr.Verk.) 0,68⸗0,69 68 69 Antimon.17-1,19 1,18•.20 Plattenzink— 62—63 Silber für 1 Gr. 93.50.94,50 93,—.84. Aluminium 2,85-2,40.352,45 Platin p. Gr.—.——.— London, 22. Mai(Wo) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 19. 22. 19. 22 Blei 32.18 32.20 Kupfer Kaſſa 60.18 60.50 beſtſelect. 64,— 64,—Zin! 38.55 83.25 do. 3 Monam 61,25 61,—] Nickel—— ueckſilben 13,75 13,15 do. Elektol. 64.— 63.50] Zinn Kaſſa 245,13 250.— J Regulus—.——.— * Bremen, 22. Mai. Baumwolle. Notierungen des Bremer Verein für Terminhandel. Nordamer. Baumwolle, middling n. unter low middl. pro 1 engl. Pfd. in Dollarcents. Tendenz: ſtill. * Magdeburg, 22. Mai.(Wolff.) Zucker prompt innerhalb 10 Tagen 194—20—20/ Lieferung Juni 2072, Juli 204. Ruhig ſn Leibbinden das Peste vom Fesſen für Schwangerschaft, nach Operation, bei Senkung Gewissenhafteste Frauenbedienung 8139 Tel. 5ü0 Frau., Albers re. 3040 Nur D 7, 18:: Nähe Wasserturm. Ffeüir die Reise! Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach jedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen Bezugsortes nur schriftlich an die Geschältsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erfolgen und täglich ein- estellt werden.— Wird Nachsendung der eitung auf unbestimmte Dauer gewünscht, dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, bezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Portoꝭ und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: Für 1 berelis abonnleries Exemplar M..60 Ausland M..20 Für 1 bhesonderes Exemplaar M..50 Ausland N. 2. 10 Neue Mannheimer Zeiſung. 8²³¹ — 861 ⸗cg nebeg e epleg ne ssuel aun seiq Sou quwasst nö ute ein ene men ben een e ee eehee e bee „ils scphavg dage gg beeene eenee eien eeet g ez eeecee eneee eeeneeee a% La S e elos ne usbef uecbhdnveg eg i Inv 80 104 ecun uſe Sau qun jeeea neuheun bungs usqieed us uequnleb ahhaung„Seauenbog uetvunebſuſes“ ue pnd ueehup Sou 1 Ag pflane giepleg uee ee eene beun aen ee bungic ae beeeen en e eeeee ee eeeeh ne neeſeg vasz elpigam ueg an zenong ue eeeet ee ehee eeene e gan feg eeeehee eeen e eee enneeeee we e zg Nequpge vaqnig 9 an gplech uoaeqno neee ee een eeue ind mecneen e nr de ee eeng Zegpaeg aegond 9f uz uello ne usbneur e een eeee ndeen e; eeee e ene eeeeeee e ebeneg eenn eengee neen eeeee ieen ee eee eee meeee en ee eh See eeeecee e ben enen eedee ee echeeee en weee ueeee een eeeeen eeeee ben Sr unc uda uvm zuugz a eeen aeee eeen ensce ee eeng eg SH⁰⁰ gun usgebnenag at Peen Jladlaea õn ed Jeeaf en ne mand eee eeeeh nee bee ae an SpheeuebsC uteuſe nd szcqhnS soq uebegz e p un „uollo ne uenvig qiogszo zkc0 zavi ins(npꝛqecg)) Sopenvagz ue a00 1 bei ne enee eehn ee eonſtegg znv Ib aaech qun jegea zee ehee ee ee lee lee eebee u eeg be 5e be a0 Jeg he:Bof vauajof if Jed dege 6 ue „uamnol ueciobza Snô 4½ Ungu sval qun uegeillsnv qun naeene eche eeeen eee leee eeeeß eeeg 210 aegun uic uoa qun aumpz equgc duseh un nbneaeaun gnom usgen F ee eeen ne eene eebeeneesgon; 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In der Sitzung vom 11. November kommt zur Sprache, daß 80 Perſonen an Handwerkern und Künſtlern von Petersburg hier ſein würden, für deren Quartier Sorge zu tragen Tretzel üder⸗ tragen wird. Der ſeierliche Einzug Peters erfolgte am 14. November 1704 und iſt offenbar programmäßig und zur Befriedigung der Zari⸗ ſchen Majeſtät verlaufen. Im Vorhaus des Rathauſes wird der Jar vom Magiſtrat empfangen, und die bereit gehaltenen Geſchenke werden ihm übergeben: ein langes, weißes Brot, ein ſilbernes Hand⸗ ſaß mit feinem Salz. der oben genannte Degen auf rotſamtenem Kiſſen und andere Dinge. Die Jariſche Majeſtät nahm alles ſehr gnädig entgegen und legte ſich den Degen ſamt Gehänge ſofort an. Nachher war Galatafel, die bis 2 12 nachts ausgedehnt wurde und „wobei Ihre Zariſche Majeſtät ſich ſehr gnädig und luſtig bezeigten und beim Gefundirinken die Stücke losbrennen ließen. Wie furchtbar hart muß es die Einwohner von Narwa, den Magiſtrat und einem Mann wie Tretzel angekommen ſein, in dieſer Weiſe dem ruſſiſchen Eroberer huldigen zu müſſen! Es iſt ihnen ſchlecht gelohnt worden. Eine Tochter Tretzels, Hedwig, war mit einem ehemals ſchwe⸗ diſchen Kapitän, Martin Nikolaus von Preiswald, verheirctet. Sie iſt die Mutter meiner vorher erwähnten Urahne Johanna v. Preis⸗ wald. Ihr Gatte hatte der Offizierlaufbahn im ſchwediſchen Heer entſagt und bekleidete beim ſchwediſchen Grafen Mellin(oder Wel⸗ lin), der ausgedehnte Güter in den baltiſchen Provinzen beſaß, den Poſten eines„Sekretärs“, d. h. er war deſſen chte Hand in Ver⸗ mögens⸗ und Verwaltungsangelegenheiten. Zugleich hatte er ein Gut des Grafen in„Arrende“, d. h. in Pacht. Mellin war ſchwe⸗ diſcher General und befehligte im nordiſchen Krieg ein Regiment. Vielleicht noch während Tretzel die Vorbereitungen zum Emp⸗ fang des Zaren trifft und ſich darüber auf dem Rathaus den Kopf erbricht, vielleicht auch erſt nach dem Einzug des Zaren— jeden⸗ ſalls muß er es erleben, daß ſeine Tochter Hedwig, die jugendliche 18jährige Gattin Martins von Preiswald, wohl von ihrem Gut weg in ruſſiſche Kriegsgefangenſchaft verſchleppt und in Narwa internierk wird. Wahrſcheinlich waren ſie und ihr Mann ſchwediſcher Sym⸗ hien verdächtig, letzterer ſchon in ſeiner Eigenſchaft als ehemals chwediſcher Offizier und wegen ſeiner Beziehungen zum Grafen Mellin. Jedenfalls ſind die Ruſſen nur der Frau, nicht auch ihres Gatten habhaft geworden, ſonſt wäre ihm ſicher das gleiche Los be⸗ ſchieden geweſen. Während der Kriegsgefangenſchaft wurde ihr erſtes Kind geboren. Wie lange die Internierung gedavert, wiſſen — 3 25 Tedenfalls hat ſie ſich über eine Reih: on Monaten er⸗ reckt. Sokretär von Preiswald blieb in den Augen der Ruſſen eine verdäcktige Perſönlichkeit, und das Damoklsſchwert der Internierung oder Verbannung mag ſtändig über ihm geſchwebt haben. Da das von ihm gevachtete Gut jedenfalls zerſtört war, hielt er ſich mit ſeiner Familie in Narwa im Haus ſeines Schwiegervaters Tretzel abf. Im März 1706 feiſten ſein Schwiegervater und andere ange⸗ ſehene Bürger und Ratsherrn für ihn Bürgſchaft,„daß der Herr Sekretarius weder von hier ſtillſchweigend echappieren, noch wider Seine Nariſche Majeſtät und deren hohes Intereſſe weder heimlich noch öffentlich etwas vornehmen, intendieren noch bewirken ſolle.“ „Nach der Einnahme Narwas durch die Ruſſen herrſchte dort ſchlimme Wohnungsnot. Viele Häuſer hatten durch das Bombar⸗ dement Schaden gelitten und befanden ſich in üblem Zuſtand. Da⸗ zu mußte für die zahlreiche Beſatzung, Offiziere wie Soldaten, und ebenſo für die aus dem Innern Rußlands zuſtrömenden Ein⸗ wanderer Quartier beſchafft werden. Der Magiſtrat bürdete dem Ratsherrn Trethel das beſchwerliche und undankbare Amt eines „Duartierherrn“ auf, d. h. er hatte für Unterbringung der ruſſt⸗ ſchen Einguartierung wie der Eingewanderten Sorge zu tragen. Es läßt ſich denken, daß der„Quartierherr“ mit den größten Schmieriakeiten zu kämpfen hatte, überall auf den Widerſtand der Bevölkerung ſtieß und viel Unannehmlichkeiten in den Kauf neh⸗ men mußte. So muß Tretzel den Kaufmann Georg Peerſohn beim Pagſtrat wegen gröblicher Veleidigurng verklagen. Wir keſitzen das intereſſante Protokoll über die Verhandlung in dieſer Klage⸗ ſache. Im Grunde ſind die Beleidigungen nicht ſo ſchlimm und wären vielleicht heutzutage noch ſchärfer ausgefallen. Auch Trebel gibt zu, gereizt geweſen zu ſein. Peerſohn wird, obgleich er billig wegen ſo„übler Comportementer“ die ſchärfſte Straſe verdient hätte, für dieſes Mal nur mit 3 Rubeln Straſe„zum Andenken“ belegt und zugleich ernftlich verwarnt. Im September 1705 bittet Tretzel um Abnahme des Amts, das wechſelſeitig von den Ratsherrn verſehen werden ſollte. Aber es war nicht leicht, einen Nachfolger zu finden. Der eine iſt zu alt, der zweite erklärt, der ruſſiſchen Sprache nicht mächtig zu ſein, der dritie leidet öſters an Pedegra. Doch bleibt die Sache an letzterem hängen, und es wird ihm ein Gehilfe beigegeben. Alles war die Einwohner Narwas bis dahin erlebt, war aber ſulte verhältnismäßig gering gegenüber dem, was noch kommen Am 29. ffebruar 1708 erltieß der Magiſtrat folgende Bekannt⸗ machung: es ſei der ernſte Wille der Zariſchen Mapeſtät, daß alle Einwohner, die in ſchwediſchen Zeiten in Narwa gewohnt, ing Janere Rußlands gebracht werden ſollten. Jeder ſollte ſich reiſe⸗ fertig machen, um binnen 8 Tagen die Stadt verlaſſen zu können. Jedem ſolle es dabei aus hoher obrigkeitlicher Indulgenz freiſtehen, ſeine Mobilien zu veräußern und das nicht Verkaufte verſiegelt in Verwahrung zu geben und die Verfügung über ſein Haus ſemand zu übertragen. Selbſtverſtändlich war es nicht möglich, in dieſer kurzen Zeit die Mobilien auch nur einigermaßen ihrem Wert ent⸗ ſprechend zu Gelde zu machen. Wer hätte denn kaufen ſollen? So mußden die Einwohner, mit nur ganz geringen Varmitteln verſehen, in die Verbannung ziehen. Anlaß zu dieſer brutalen Maßregel gab wohl in erſter Linie der Zweifel an der Lojalität der Narwaer Bevölkerung, von der man geheime Konſpirationen mit Schweden fürchtete. Es mag noch ein zweites dazu gekommen ſein: der Zar Peter, der den Deutſchen an bare Koloniſatoren und wollte auf dieſe Weiſe tüchtige Kräfte ins Innere Rußlands verpflanzen. Uebrigens tenlten die Bewohner anderer baltiſcher Städte das gleiche Los. In den erſten Märztagen 1708 verließen zahlreiche Familien die Stadt, am 9. März die Familie Tretzel und von Preiswald. Die Geſamtzahl dieſer beiden Familien wird auf 18 Seelen ange⸗ geben. Zur Familie Tretzel gehörten, ſo viel wir wiſſen, 2 Töchter und 2 Söhne, von denen der eine erſt 2 Jahr alt war. Preiswald und ſeine Frau hatten 2 Kinder(geb. 1705 und 1706). Beide Familien zuſammen waren demnach 10 Seelen, und die in einer Liſte angegebene Zahl 18 iſt nur ſo zu erklären, daß die geſamte Dienerſchaft mit in die Verbannung zog, ob freiwillig oder gezwun⸗ gen, wiſſen wir nicht. ch durchaus nicht abhold war, hielt dieſe für beſonders brauch⸗ Die meiſten Familien wurden nach Wologda im Gouvernement Nowgorod verwieſen. Ueber 1000 Km. trennten ſie von der alten Heimat. Die Nachrichten über ihr dortiges Ergehen lauten über⸗ aus traurig. Die, die körperlich ſchwer zu arbeiten gewohnt waren, wußten ſich dadurch zu helfen, daß ſie Brachland kultivierten und die Ruſſen darin unterrichteten. Sie verdienten mit der Zeit auf dieſe Weiſe Geld und brachten es nach und nach zu einem erträg⸗ lichen Daſein. Dagegen hatten die, denen die harte Feldarbeit un⸗ gewohnt war, oder die ſonſt aus irgend einem Grund ſich nicht daran beteiligen konnten, mit bitterer Not zu kämpfen, und ſie mußten ein Leben härteſter Entbehrung führen. Gewiß war es eine Folge all der ſeeliſchen Erſchütterungen der letzten Jahre und er unſagbaren Entbehrungen in der Ver⸗ bannung, wenn der Ratsherr Tretzel bereits nach etwa 1% Jahren in Wologda ſtarb. Seine Witwe, Sophie geb. Röſch, bat damals wohl nicht geohnt, daß ihr noch ein 40jähriger Witwenſtand voll Mühſal und Kampf bevorſtand. Ein Lichtblick in ihrem traurigen Daſein mag es für die Witwe Tretzel geweſen ſein, daß zwei ihrer Töchter ſich während der Ver⸗ bannung verheirateten, offenbar mit Männern, die das Schick al der Verbannung teiſten. Die eine heiratete einen in Narwa onſäſſ gen, aus einer engliſchen Kaufmannsfamilie ſtammenden Bürgerſohn namens Loftus, die andere einen ſchwediſchen Ritmeiſter mit Na⸗ men Robach. Aus der Mitte der Verbannten müſſen erſchütternde Klagen in die Heimat gelangt ſein. Es wurden ihnen denn auch von dord gelegentliche Hilfeleiſtungen zuteil. So ſchickte die finniſche Stadt Archangel im Jahr 1710 eine Kollekte von 300 Rubeln nach Wo⸗ logda. Die Witwe Tretzel erhielt daraus einen Beitrag von 3 Ru⸗ beln 36 Kopeken. Im Dezember 1710 ſchickten die Verbannten ein rührendes, in den Tönen größter Unterwürfigkeit abgefaßtes Schreiben an den Zaren, worin ſie ihre Not ſchildern, namentlich auch die der Wit⸗ wen und Waiſen, und flehentlich bitten, es möchte ihnen die Rück⸗ kehr verſtattet werden. Sie ſind wohl nie einer Antwort gewürdigt worden. Stattdeſſen wird ihnen wie zum Hohn einige Monate ſpäter, im April 1711, eine Verfügung des Zaren eröffnef, die nichts enthielt als das Verbot, Bier oder Met ohre Akzis zu rauen. Endlich 1714, alſo nach 6 Jahren, kehren etliche Einwohner Narwas mit hoher Genehmigung zurück, und 1718 nach dem Tode Karl XII. von Schweden, wurde allen Verbannten die Erlaubnis zur Rückkehr erteilt. Wahrſcheinlich fürchtete man jetzt nach dem Tod des Schwedenkönigs, des erbittertſten und gefährlichſten Fein⸗ des Peters, keine Konſpirationen mehr ſeitens der ehemals ſchwedi⸗ ſchen Unterlanen mit ihrer alten Heimat. Auch die Witwe Tretzel und ihre Kinder ſind vielleicht ſchon 1714, jedenfalls 1718 aus der Verbannung zurückgekehrt. 45 mögen die Verbannten aufgejubelt haben, als ihnen die Stunde der Befreiung ſchlug. Aber zugleich muß die Rückkehr in die Heimat für ſie etwas unendlich wehmütiges gehabt haben. Nicht nur, daß die Erinnerung an die langen Jahre der Verbannung mit ihren unſagbar traurigen Schickſalen ſich ihnen tief ins Herz gegraben hatte, daß wohl jede Familie Gräber in der Fremde zurückließ— i05 Zukunft, der ſie entgegengingen, lag ungewiß und dunkel vor nen. Die Heimat, in die ſie zurückkehrten, war nicht mehr die alte⸗ Werden ſie ihre Häuſer, ihr Hab und Gut wiederfinden? Wohl war ihnen durch einen kaiſerlichen Befehl zugeſagt, daß die alten Entſckoidung Vollzug gegeben worde. —4 — Aeue Maunheimer Zeuung Rus Jeit und Leder)) + Beſitzrechte ihre Geltung 3 ſollten. Aber war das nicht bloß ein„Fetzen Papier“, nach dem die Wirklichleit ſich ſchwerlich rich⸗ ten würde? Wie werden die Erwerbsverhältniſſe ſich geſtalten? Hatten ſie in der Verbanung einen ſchweren ums Daſein führen müſſen, wird nicht dieſer Kampf, wenn auch in veränderter Form, ſich in der Heimat fortſetzen? Dazu kamen noch andere Schwierigkeiten. Selbſtverſtändlich war es den Verbannten in den wenigen Tagen, die zwiſchen der Bekanntmachung ihrer Verbannung und der Abreiſe lagen, nicht möglich geweſen, ihre finanziellen Verhältniſſe zu ordnen, ihre For⸗ derungen einzukaſſieren und ihre Schulden zu bezahlen. Alle dieſe unausgeglichenen harrten nun des Ausgleichs. Das führle zu zahlloſen Schwierigkeiten und hatte viel Prozeſſe im Gefolge. Die Witwe Tretzel fand ihr Haus wieder vor, und auch das Inventar ſcheint zum großen Teil noch vorhanden gew'ſen zu ſein. Aber in welchem Zuſtand mag ſich alles befunden haben? Wer mag unterdeſſen in den gewiß behaglich und vornehm ausgeſtattelen Wohnräumen gehauſt haben? onnde ſie auch ihr Haus wieder in Beſitz nehmen, ſo mußte ſie wegen anderweitlaen'ſtaſtandes ſich mächtig wehren. Die größten Schwierigkelten bereiteten ihr unausgeglichene Geldgeſchäfte aus der deit vor der Verbannung. Teils halte ſie noch Forderungen ihres Mannes aus der Zeit vor 1708 geltend zu machen, tenls wurden ihr als Erbin ihres Gütten von dieſem noch nicht bezahlten Poſten zur Laſt deregt. Sie har ſich, in dieſem Kampf tapfer gewehrt und, wo es nötig war, auch Pro⸗ zeſſe angeſtrengt, freilich es auch über ſich ergehen laſſen müſſen, daß Prozeſſe gegen ſie anhängig gemacht wurden. Dieſe Prozeſſe waren meiſt von ſehr langer Dauer, da der Gang des Prozeßver⸗ fahrens damals überhaupt ſchleppend und der Ma⸗iſtrat. der die Gerichtsbarkeit hatte, überbürdet war. Maeiſt mußte die Witwe Tretzel eine Sache zu wiederbolten Malen vortraben und drineend um endliche Behandlung der Angelegenheit bitten, bis der Magiſtrat dazu kam, die Sache in die Hand zu nrehmen. Hwei dieſer Prozeſſe ſeien hier in den Hauptzügen wiederg⸗oeben, einer, in dem Frau Tretzel Klägerin, und einer, in dem ſie Beklagte iſt. Am 22. Auguſt 1722 richtete Frau Tretzel ein Geſuch an den Magiſtrat, in dem ſie ſich als arme Witwe in früßſeligen Verhält⸗ niſſen einführt und ſich auf den vorher erwähnden Kaiſerl. Er'aß beruſt, wonach Neder der Zurückgekehrten das ſeinige ſuchen und in rechtmäßigen Beſitz nehmen ſolle. Sie lent Dokumente vor, ous denen hervorgeht, daß ein im ſog. Narwiſchen Kackelwerk gelegener Rlatz 1654 in den Beſitz der Familie überegangen iſt. Dieſer Platz iſt während der Verbonung von einem böberen ruſſtechen Zollbeam⸗ ten Koroſtinſkon in Beſitz genommen und überbaut worden. Sie bittet, ihr das Eigentumsrecht auf dieten Plazz zu⸗uerkennen und den Gerannten zur Räumung zu veranſaſſen. Sle muß die Biet⸗ mehr⸗ mals wiederholen, bis ein Jahr ſpäter, im Seytember 1723, die Sache endlich zur Verhandlung kommt. K. ſogt aus. daß er den Platz von einem rufſiſchen Oberſiteutnaui für 100 Rub⸗l gekauft hobe. Er muß aber doch kein ganz autes Gemiſſen bei der Sache cehabt haben, denn er erklärt ſeine Bereitſ“aft, ſich der Estſchei⸗ zema des Mogiſtrets zu fügen. hofft ager, daß ihm entw der die Hauffumme von der Stadt wieder erfetzt oder irn der Plan für einen billigen Preis von der Kläg⸗rin üb⸗rlaſſen werde. Freu Tretzel geht darouf nicht ein. ſordern ſäbt durch bren Berollmächtig⸗ ten verlangen, daß der Ktäcer ſeine Hüuſer. wolzs es ihn beliebe, abführen laſſe und den Platz röume. Die ſEnſcheivmeg des Moaiſt⸗ rats fällt dahin aus, daß der Piotz der Wiewe Trekel rechtmäsig gehöre, daß K. demelben eigertztig“ eingenommen. daß nunmerr zufolge Ihrer Haiſerl. Majeſtät onlergröbinten Reſehlen cerannter Platz der Klägerin zrerkannt werde und K. gehalten ſei. den Prah zu räumen, falls er ſich nicht mit der Eiagentüwerin giitlich ver⸗ gleiche. K. ſcheint ſich aber um die gerichtliche Eu'ſcheidun⸗ nicht gekümmert zu loden Ein Jahr ſyäter wandte ſich Frau Tretzel von neuem am den Maaiſtrat wit der Nftte. daß der gerichtlichen K. beruft ſich derauf, er kebe in der Iwiſchenseit von ellichen Leufen vernommen, daß der Platz der Klägerin nicht zugehöria wäre. Er macnt mieder Fhaliche Varſchläge wie am Ankang: er ſei erbötig. den Plau zu billia⸗m Preis zut kaufen oder Klänrrin möge ihm das darf ſehende Ge⸗ bände abkaufen. Wie der Prozeß aeend⸗l. miſſen wir nit. Er kem mahrſch⸗ inlich erſt im folgenden Nahr, 1728. zur endailliaei E: ſedi⸗ gung. Von dieſem Jeßr fehlen ober die Mag'ſtvatsvrotokolle. Eine für die Witwe Tretzel überaus peinliche und in ihre Ver⸗ mögensverhältniſſe ſchwer einſchneidende Angelegenheit war fol⸗ gende: Ratsherr Tretzel hatte noch in den ſchwediſchen Zeiten an einen Rentmeiſter Mytmann 150 Tonnen Roggen und ekenſoviel Gerſte verkauſt und die Kauſſumme vor der Lieſerung abg⸗hoben. Da kam eine Verfügung, wonach alles Getreide beſchl⸗gnahrt ſei und an die ſchwediſche Krone abgellefert werden müſſe. Tretzel verpflichtete ſich daraufhin ſchriftlich, dem Käufer die von ihmn er⸗ haltene Summe zurückzuerſtatten, ſobald die Krone Schweden das beſchlagnahmte Getreide bezahlt habe Letzteres geichah, und zwar ſcheint die Witwe Tretzel erſt nach ihrer Rückkunft auf Betreiben ihres Schwiegerſohns Preiswald das fällige Geld aus Stockholm empfangen und zur Behebung anderweitiger Jahlungsſchwierig⸗ keiten verwendet zu haben. Nun verklagt die Witwe des unterdef⸗ ſen verſtorbenen Mytmann durch ihren zbeiten Gatten, einen Oberſi von Manſtein, die Witwe Tretzel. Es kommt 1725 ein zuſtande, wonach Oberſt von Manſtein die Summe von 440 auf 515 Rußel ermäßigt und auf Jinſen verzichtet. Die Detlagte ver⸗ ſpricht, das Geld in zwei Terminen, die erſte Hälfte innerhalb Tagen, zu zahlen. Sie iſt indeſſen nicht imſtande, ihr Verſprechen zu halten und die Angelegenheit wird dann in der Weiſe erledigt, daß ſie dem Oberſt zwei ihr gehörende Grundſtücke an Zahlungs⸗ ſtatt überläßt. Die Verhältniſſe von Frau Tretzel ſcheinen ſich immer trauriger geſtaltet zu haben. Sie iſt genötigt, nach und nach ihren ganzen Beſitz, bewegliches und unbewegliches Eigentum, zu verkaufen. Ein Möbelſtück nach dem andern, alles Erinnerungen an eime beſſere Vergangenheit, geht in andere Hände über, mochte ihr auch bel jedem ſolchen Verkuſt das Herz bluten. Zuletzt ſieht ſie ſich ge⸗ zwungen, auch ihr Haus zu verkaufen. Um ihr Leben friſten zu können, nimmt Frau Tretzel zu einem den Witwen der Kaufleute in Narwa zuſtehenden Vorrecht ihre Zuflucht. Es mutet uns freilich fremd und ſonderbar am, wie man damals in Narwa den Kaufmannswitwen entgegenkam. Dies Entgegenkommen beſtand nämlich darin, daß ihnen geſtattet wor, einen Ausſchank zu halten, Bier zu brauen und Branntwein auszuſchenken. Wohl gaſt ein ſolcher Ausſchank als eine gute Ein⸗ nahmeguelle, aber das Brot, das die Witwen auf Grund ſolchen Vorrechts aßen, mag doch Tränenbrot geweſen ſein. Auch Frau Tretzel betrieb einen ſolchen Ausſchank. Inm Jahr 1742— ſie war damals 73 Jahre alt— richtet ſle ein rührendes Schreiben an den Magiſtrat, worin ſie ſich als arme, verkaſſene Witwe bezeichnet, ſich darauf beruft, daß ihr Mann Ihrer Majeſtät und der Stadt viel Nutzen geſchafft und dann inſtändig bittet, ihr die vakant gewordene Stelle beim Detailhandel der Salz⸗ Kompagnie zu übertragen, da bei der übermäßigen Teuerung es ihr unmöglich ſei, ſich durch den Ausſchank zu erhalten. Die Bitte wird abgeſchlagen, und ſie wird angehalten, bei der„Brauerei— Nahrung“ zu verbleiben. Darauf wendet ſie ſich 1746 wieder mit einem flehentlichen Geſuch an den Magiſtrat, ihr von den kirchlichen Kollektengeldern vierteljährlich etwas zufließen zu laſſen, da ſie bei der großen Anzahl der Ausſchankſtätten und dem geringen Abſatz nicht imſtande ſei, das für den Wirtſchaftsbetrieb Notwendige anzu⸗ ſchaffen, ja nicht wiſſe, wo ſie ihr täglich Brot hernehmen ſolle. Es werden ihr 5 Rubel vierteljährlich bewilligt, von denen allerdings— eine unglaublich rohe Maßregel— das, was ſie der Stadt jeweils an Akzis ſchuldet, einbehalten werden ſoll. Außerdem wird ihr eine einmalige Gabe von 20 Rubeln zugebilligt. Ob Kinder der Witwe Tretzel während der mehr als 30 trauri⸗ gen Jahre, die ſie nach ihrer Rückkehr aus der Verbannung noch lebte, in Narwa anſäſſig geweſen ſind, wiſſen wir nicht. Ihr Schwie⸗ gerſohn Loftus wurde ſpäter ruſſiſcher Zollkontrolleur und wohnte in Petersburg. Ueber den Aufenthalt der mit dem ſchwediſchen Rittmeiſter verheiroteten Tochter iſt uns nichts bekannt. Der älteſte unter ihren Schwiegerſöhnen, Sekretär v. Preiswald har ſich noch ſeiner wohl 1714 erfolgten Rückkeyr aus der Verbannung redlich bemüht, ols Landwirt und Gutsrächter ſich und ſeiner Familie eine neue Exiſtenz zu ſchaffen. Aber er hat es nie wieder zu dem früheren Wohlſtard gehracht, ſondern mußte ſich mühſam durch⸗ ringen. Die Verhzältniſſe legen für einen Gutspächter ſo ungünſtig wie mögtich. Die Verwüſtung, die die ruſſiſchen Eroberer auf dem ſtacten Land angerichtet hotten, werkte noch nach, die Güter befan⸗ den ſich in enem Zuſtand ſchlimmer Verwahrloſung. Es hätte, um einigermaßen nutzbringend wirtſchaften zu können, eines größeren Betriebskapitals ledurft. Aber Preiswald beſaß nichts mehr, er hatte durch den Krieg und die Verbarnung ſein ganzes Vermögen und ſein geſomdes landwirtſchaltliches Inventar verloren. Er ſtarb etwa 1735. Wohrſcheinlich iſt ſeine Frau, Hedwig geb. Tretzel, nach dem Tod des Mannes nach Narwa gezogen und hat, ſelber mittel⸗ los, die Armut der Mutter geteilt. Von den Söhnen der Witwe Tretzel und deren Lebensſcheck⸗ — haben wir keine Nachricht, ſie ſind möglicherweiſe früh ge⸗ torben. Jedenfalls iſt Witwe Tretzel in ihren letzten Lebensjahren racht kinſam geweſen und auch nicht völlig vereinſamt geſtorben. Eme Enkelin, eine Jungfer Loftus, war als„Domeſtike bei ihr urd hat ſie in ihrer letzten Krankheit verpflegt. Endlich, im Jahre 1750, erlöſte der Tod die 81jährige, die einſt beſſere Tage geſehen, der aber dann in der letzten arößeren Hälfte ihres Lebens nichts wie Mühſal und Kampf beſchieden geweſen war. Jur Inventar wurde nach ihrem Tod verſteigert. Ein Ver⸗ zeichnis davon iſt uns aufbehalten. Wie iſt der einſt gewiß reich ausgeſtattete Haushalt zuſammengeſchmolzen! Das einzige Wert⸗ ſtück in ihrer ärmlichen Hinterloſſenſchaft, das ſie ſich aus beſſeren Zeiten gerettet hatte, war ein Frauenvelzmantel. Ihre kleine Bibliothek beſtand ausſchließlich aus geiſtlichen Büchern. Der Er⸗ lös der Verſteigerung betrug 107 Rubel, genug, um die Beerde⸗ gungskoſten zu decken und die angemeldeten Forderungen zu be⸗ gleichen. Es blieb ſogar noch eine Kleinigkeit übrig. Wohl Jeder, der ſich mit Familiengeſchichte abgibt, wird die Entdeckung machen, daß ſeinen Vorfahren oft harte Lebensſchick⸗ ſale beſchieden waren, und daß ſie durch mancherlei Trübſale ge⸗ gangen ſind. Es iſt uns Menſchen der Gegenwart recht heilſam, ſolche Bilder der Veraangenheit uns zu vergegenwärtigen. Wir haben in der Tat keirerlei Urſache, mit Neid auf die„glücklicheren Tage“ vergangener Geſchlechter zurückzublicken. 3 rrrrrrrrrrprppppPrprorrr—pp——————— ——.——————jçjr%—————— —————————ͤ———————ů̃—ʃ 1* Nennheim 28 Emmy Friedeneuer NMei 1925 4160 —..... ͤ— 8 Erich Zimmermenn Ime Zimmermerm geb. Kolb Vermöhlfe —̃— NIU enhorme AuSWãahl Dilligsie Preise 040 Siraus& Ca, JIi, 12 Unseten Mitgli NMel 1925— 5 Mitglied, der Set ——8 schweren Leiden Heirrich Wichmern verschieden ist. Wir verlieren Verlobfe einen Veibandsveteran, Mannheim Hamburq Leichenhalle aus Ludwig Lauer im Alter von 65 Jahren nach kurzem dem Verbande die lreue wahrte und werden wir seiner steis ehrend gedenken. Die Beerdigung findet heute Samstag nachmittag 43 Uhr von der hiesigen Mannheim, den 23. Mai 1925. Die Vorstände. edern die traurige Mii- teilung, daß unsei langjähriges treues Zelr àm Donnerstag miſtag in dem Entschlafenen der 35 Jahre statt. 4178 NMegdeburq Del verschieden. Aul0O drotos 4 Sitz., m. Notſitz, mod Caroſſerie, 8/18P8., Boſch⸗Beleuchtung, Anlaſſer⸗S ucher ꝛc. echsfache la. Bereifung, la. Cederpolſterung, Abereit, zu verkaufen preis 5900.— Mk. D Beck, J 1. 5. Tel. 6444 L0Cb= er war in den ter Mitarbeiter. ifer ſuchen bis zum 28. Mai 1925 10 ge⸗ enhafte. ehrliche um bei 18. Webalen a. 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Verlobfe Ledugperein Iypographia Maunbem. Nach fKurzem schwerem Leiden verschied im 44. Lebens- Narrheim Ludwigshsfen 8. N 16 jahr unser herzensguter, treusorgender Gatte und Vater, Sohn bertung 25 Vitelsdechst. 728 und Bruder rein Bau-Ingenieur. ütz In tiefer Trauer: Frau Elisabeth Bretnütz geb. Böttger Hertha Bretnüt⸗ ö Heinz Bretnütz Frau Anna Bretnütz Wure. uerbestattung: Montag, den 25. Mai 1925, nachmittags 80⁰02 erossen Ferdlenst erz. redegew. Herren b. mit hervor der durch gesichert Heute früh verschied nach kurzem schweren Leiden unser Chef Mit seinem Heimgang verlieren wir einen gewandten, sorge sich Dankbarkeit und Verehrung bei uns allen Mannheim, 22. Mai 1925. Bef. v. Viehhalt Ang. Kreuer, Düſſeldorf, Poſtſchließfacn 534. B2407 Ein tüchtiges, zu⸗ verläſſtges 4 Aalchen welch. auch kochen kann, für 1. Juni geſucht. Tullaſtraße 10, Bato8 2. St. links. Lealäucheg geſucht für Kurz⸗ Weiß⸗ u. Wollwaren⸗Geſchäft. Näb. Lge. 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BPB. 451—500 u 6551—6650 u, 16300—16310 u 17455—17557, FVB. 626—633 u. 4801 bis 4831 u. 6494—6524. Anfang 7½ Uhr. Sonntag 24, 284. Vorſt., außer Miete. kl. Pr.:„Mignon“. BBs 14001 bis 14275 u. 16046—16090, 16475—16715 u. 17611—18.00. FBB 1281—1342 u 5404 5556 u. 6556 6586 Anfang 2½ Uhr. Sonnlag 24., 285 Vorſt, Miete 0 Nr 34, hohe Preiſe:„Cavalleria ruſticana“, hierauf:„Der Bajazzo“. BBö 376—425 u 591 bis 600 u 6301—6350 u. 16001—16045 u. 17359—17441. FVB 2188 bis 2250. Anfang 7½ Uhr. Montag 25., 286. Vorſt., Miete A Nr. 34, mittl. Pr.:„Die Hermanns⸗ ſchlacht“. BVBB 476— 500 u. 6001—6080 u. 6451——6550 u. 1645 bis 16495 u 17725—18275. FVB 5059—5081 u. 5601—5062 Anf. 7½ Uhr. Dienstag 26., 287. Vorſt, Miete t: Nr 34, mittl. Pr.:„Die Boheme“ BVB 801 825 u. 951—975 u. 2625—2650 u 4351—4400 u. 17416 bis 17556. FVB 236—248 u 2063—2123. An ang 7½ Uhr. Mittwoch 27., 288. Vorſt., Miete B Nr. 35, miul Pr:„Der fliegende Holländer“ BBB 1656—1675 u. 2826—2850 u. 3251—3275 u 4226 bis 4300 u. 6251— 6300 u. 16756—16775 u 16400—16550 u 17129 bis 17195 FBB 218—235 u. 4032— 4062 u 4987—5018 Anfang 7½ Uhr Donnerstag 28., 289 Vorſt., Miete Nr 35, kleine Preiſe:„Die Ratten“ BVBB 2801—2825 u 2851— 2900 u. 3081— 3100 u. 3126 3150 u 3201 3225 u 6701—6815 u. 16955—17127. FB 1607—1619 u. 6201 6262 Anfang 7½ Uhr. Freitag 29. 290. Vorſt., außer Miete(Vorrecht), mittlere Preiſe: (Gaſtſpiel Eva Turner von der Mailänder Opern⸗Staglone):„Der Troubadour“. Anfang 7½ Uhr. Samstag 30., 291. Vorſt., Miete 0 Nr. 35, mittl. Pr.: Die Hermanns⸗ ſchlacht“ BBB 1426—1525 u. 17295—17412. 88B 1620—1632 u. 4063 bis 4124 Anfang 7½ Uhr. Sonntag 31, 292. Vorſt., anßer Miete(Vorrecht), bohe Preiſe: (Gaſtſpiel Eva Turner von der Mailänder Opern⸗Stagione): „Alda“ Anfang 6 Uhr. Montag., 293 Vorſt, außer Miete(Vorrecht), mittlere Preiſe: Zum erſten Male:„Gräfin Mariza“. Anfang 7 Uhr. Wochenſpielplan des Neuen Theaters vom 23. Mai bis 1. Juni 1025 Samstag, 23. 129. Vorſt.„Der Troubadour“ BBBB 726—775 u. 826 bis 850 u 1001—1010 u. 1371 1375 u. 1626—1650 u 1676—1700 u 2026—2050 u 3151—3175 u 3551—3575 u. 3711—37/25 u. 4976—5300 u. 5351—5750 u 5801—5850 u 16401—16580 u 16802—17313. FVB 249—279 u. 532—593 u. 1032—1062 u. 1343—1375 u 4344—4385 u. 5154—5213 u 6401-6431 u 6463- 6493 u 6525—6555 u 7094—7135. Anfang 7½ Uhr. Sonntag 24, 130. Vorſt:„Schneider Wibbel“. BVB 1026.—1050 u. „Alpina“ beutsche Uhrmacher- Genossenschaft plüsch- u. Linoleum- Toppiche in allen Grössen u. besten Qualitãten 1776 1825 u. 3226— 3250 u. 3276—3375 u 5751—5900 u. 17215 bis 17328. FBW 2251— 2281 u 3063—3093 u. 4863—4893 u. 5113 bis 5153 u. 6432— 6462. Anfang 7½ Uhr Sonntag 31., 131 Vorſt. Zum erſten Male:„Liſelotte von der Pfalz“. BBB 1011—1025 u. 1176— 1200 u 2651—2775 u. 3026 bis 3050 u. 3101-3125 u 4301—4350 u 5301—5350 u. 7101—7200 u 7461—7550 u 8451—8500 u. 17053—17257. 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B. 249—279 u. 532—503 u 1032—1062 u. 1343—1373 u 4344—4385 u 5154—5213 u. 6401 dis 6131 u. 6443—6403 5525—6555 u. 7094 bis 7135⁵ Der Troubadour Oper in vier Akten von Salvatore Cammarano. Musik von Guiseppe Veidi. Spielleiiung Karl Ma.x Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Antang ½ Uhr Ende 10 Uhr Friedrichspark Regelmäßige Konzerte Jeden Samstag Nachmitag und Abend „ Dienstag Abend „ Mitwoch Nachmittag „ Donzneistag Abend Mitwoch und Samstag Abend jeweils aut besondere Anzeige 114 81⁴³ an den beiden Pfringstfeiertagen lirodes Venezlanisches Gondelfest Illumination Festliche Auitahrt der Gondeln auf dem Weiher Bengalische Beleuchtung der Rialto Brücke und der Insel. Seckenheilm Schloß- Wirtschaft am Neckar 1 Herrl. Ausſicht a d Bergſtr. Melebokus, groß. Saal (2000 Perſ), ki Saal. ſchön ſchatt Gart., Kegelbahn u. 2 Billards Anert gt. Küche, vorzügl. Biere, pr maWeine offenu in Flaſchen. A. Reinhard, Tel. 43 S224 Olla Theater p5C Heute und folgende Tagel Der paliser Film: 6 Akte v. 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