In Manndeim und Umgebung frei ins Naun 95 e: ele. Oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell — Bel edtl. Aenderung der wirtſchaſtl. Verhällniſſe Nach. erung vorbehalten. Poſiſchectonto Nr 17590 Karls 7 E 6, 2.— Geſchäſts⸗Neben. 55 emet Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld · „ u.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.-Adreſſe alanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal WMorgen⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger V 5 8 1 ellagen Bilde! dei Woche Sport u. Spiel Aus SGeit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung Mannbeimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Lechnik Wandern 1. Neiſen Geſetz u. Necht Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 238 ler Seilung B ee nach Tarif. dei Vorauszahiung pro ein⸗ paliige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen—4 G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veranwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verlpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Jernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt.Mannheim. Gegenwarksaufgaben des Liberalismus Die Berliner Tagung des Zentralvorſtandes der Deutſchen volkspartei das Hekenntnis vom liberalen Gedankben Gon unſerem nach Berlin entſandten Sonderberichterſtatter) K. F. Berlin, 24. Mai. zweitägige Tagung des Zentralvorſtandes der Deutſchen spartei ſtand im Zeichen des betonten liberalen Gedankens. 1 war nicht nur die rein äußerliche Tatſache, daß der Reichstags⸗ geordnete Mo ſt das erſte Referat über den„liberalen Gedanken der Gegenwart“ hatte, es war vielmehr eine einzige Sinfonie, eingeſtellt war auf das Leitmotiv„Liberalismus in der Gegen⸗ art und Zukunft“. Das trat auch wiederholt in den Anſprachen treſemanns zutage, der namentlich in ſeinem großen Referat ab Sonntag vormittag wiederholt darauf zurückkam, daß es keine ere liberale Politik gebe, als die der Deutſchen Volkspartei. In en zahlreichen Reden der Diskuſſion kam immer und immer wieder r Gedanke zum Durchbruch, daß unbedingt der liberale kunn dem ſozialen Gedanken, da der nationale etwas Selbſtver⸗ ndliches ſei, der Wegweiſer der Deutſchen Volks⸗ dartei ſein müſſe. Die klugen Worte, die der badiſche Ver⸗ zeler Profeſſor Weber⸗Baden⸗Baden ſprach, fanden allſeitige Luſtimmung. Allgemein wurde feſtgeſtellt, daß die Deutſche Volks⸗ dartei die Heimat des nationalen Liberalismus ſein und bleiben muſſe und daß die Partei zur Erfüllung der liberalen Aufgaben zer Unterſtützung beſonderer Vereinigungen nicht bedürfe. Be⸗ ders betont wurde, daß dem Liberalismus große Zukunftsauf⸗ baben insbeſondere auf kulturellem Gebiete erwachſen. Daher dürſe ur Gedankenaustauſch über die Bedeutung der liberalen Ideen Zeit und Gegenwart in der Partei nicht mehr zur Ruhe en. Die Ausſprache über die Bedeutung der liberalen Zukunfts⸗ 8 ſaben fand ihren Niederſchlag in einer einſtimmigen und mit egeiſterung angenommenen und an anderer Stelle abgedruckten kuiſchließung. Die Tagung ſtand unter dem Zeichen eines beſonderen Auf⸗ nebes. Da die Wahlen der vergangenen Monate einen verhält⸗ Asmäßig langen Zeitraum verſtreichen laſſen mußten, bis der dentralvorſtand einmal hier zuſammentrat, ergab ſich ganz von ſt ein verſtärktes Intereſſe an den notwendigen Aufgaben der 9 ktei. Wie immer, war Streſemann hierfür der rechte die metſcher Seine große etwa zwei Stunden dauernde Rede, über ie wir an anderer Stelle berichten, gab ein umfaſſendes Bild über le innere und äußere Lage, das dadurch beſonders intereſſant 5 rde, als er eine Reihe vertraulicher für die Oeffentlichkeit nicht zalanmte Mitteilungen machen konnte. Streſamnn war ausge⸗ —— in Form und verſtand es, durch ſeine klaren logiſchen Aus⸗ pa rungen die Herren von dem richtigen Kurs der Deutſchen Volks⸗ zu überzeugen, wie denn überhaupt der Eindruck vorwaltete, du die wahre Bedeutung der deutſchen Außenpolitik noch immer 1 erkannt worden iſt. Streſemann machte keinen Hehl aus der Lage, ſagte aber doch klar und deutlich, daß ei ne wi ere Politik nicht denkbar ſei, als die gegen⸗ Veſfe bi g e von ihm und dem Reichskabinett eingeſchlagene. Der fall der Verſammlung ſteigerte ſich immer mehr und endete am duſſe zu minutenlanger ſtürmiſcher Zuſtimmung. Streſemann ſeit ſeinem letzten Auftreten in Dortmund zweifellos wieder ein eutendes Stück gewachſen. Es iſt nicht nur blinde Begeiſterung ſeesdugenblics, der ihn umjubelte, ſondern ehrliche Anerkennung der 5 Wollens. Seine einſtimmige Wiederwahl zum Vorſitzenden Nr artei zeigte dies auch äußerlich. Der Ertrag der zweitägigen nng wird in einer Vertiefung der liberalen Politik der Deut⸗ mas, bparte beſtehen und für die kommenden Wochen und Partee keiche Anregung zur Diskuſſion in den Organiſationen der ei bieten. Inſofern war die diesmalige Tagung des Zentral⸗ battendes die fruchbarſte ſett dem Beſtehen der deutſchen Bolts. ei überhaupt. 75 2 Der Sitzungsbericht dentee Verſin, 24. Mal.(Drahtbericht unſeres Berliner Büros.) Der Attag vorſtand der Deutſchen Volkspartei trat am Samslag nach ⸗ Situngsu einer auf zwei Tage berechneten Sitzung zuſammen. Die worten war außerordentlich zahlreich beſucht. Nach Begrüßungs⸗ meg⸗ Dr. Streſemanns, der durch Zuruf einmütig wieder wurde ſten Vor ſi tenden des Zentralvorſtandes gewählt dortra⸗ hielt der Reichstagsabgeordnete Dr. Moſt ſeinen Haupt⸗ olksz er liberale Gedanke in der Deutſchen 9 partei“. Dr. Moſt führte u. a. aus: 10 9 gilt es, die Freiheit der Perſönlichkeit gegen die Herr⸗ Ur Maſſen zu verteidigen. Das tut der Liberalismus, der Leben—— iſt und nie veraltete.(Sehr gut!) Er hat das ewige Lre neu ſich und iſt die Seele der Deutſchen Volkspartel. Beſon⸗ Sie brina Vereinigungen zur Pflege dieſes Gedankens ſind unnötig. ſich. Die 5 nur die Gefahr der Verwirrung und Verwäſſerung mit londern eutſche Volkspartei iſt weder rechts noch links eingeſtellt, en ſie 11 auf das Vaterland und den eigenen Ideengehalt, auf und ſozlal iſt. Als die Partei des deutſchen Liberalismus, völkiſch deutf n Par beſten Sinne zugleich, iſt ſie berufen, im Herzen des weltgeſchi tlicteildbens den großen nationalen Gedanken und damit liche Aufgaben zu löſen.(Anhaltender Beifall.) dunkt rtrage folgte eine ſehr anregende Ausſprache. Den Höhe⸗ dieſer Ausf 5—.5 ſprach Höhe Ausführungen des Geheimrats dr. Kahl Kahl führte aus: Der Liberalismus der Nationalliberalen Par⸗ tei iſt von vornherein national eingeſtellt. Die Einheit des Reiches war ſein Grundgedanke. In der Verwirklichung der Reichseinheit findet er die ihm geſtellte große geſchichtliche Aufgabe. Alle Politik und der Krieg ſtanden unter dieſem ausſchließlichem Geſichtspunkte. Was iſt nun heute politiſcher Liberalismus? In⸗ dieſem Sinne verſtehe ich unter Liberalismus den verantwortungs⸗ bewußten Tatſachemut, der die aus dem unerbittlichen Ablauf der Geſchichte ſich ergebenden Folgerungen zeigt und in dieſem Sinne fortſchreitet. Dieſe Folgerungen zu ziehen iſt zunächſt die ſchwere ſittlich⸗politiſche Aufgabe, für den Einzelnen in den Tagen der Kata⸗ ſtrophe. Auch die Parteien mußten ſich neu orientieren. Dabei iſt und ſoll eines feſtſtehen, das Feſthalten an den großen geſchichtlichen Gütern der deutſchen Vergangenheit, nicht Preisgabe was gut und wohlgefügt war im alten Staate. Weil wir das tun, darum können wir auch mit klarem feſtem Blick den neuen Tatſachen ins Auge ſehen. Da ſtelle ich an die Spitze die Achtung vor der Verfaſſung. Dieſe Verfaſſung hat gewiß viele Mängel. Wir ſelbſt haben An⸗ kräge zu ihrer Verbeſſerung geſtellt. Dabei brennt mir eins auf dem Herzen: es iſt die Stellung zur Verfaſſung an ſich. Ich forderte als Teil des Liberalismus die Achtung vor der Verfaſſung, auch wenn ſie mangelhaft iſt. Damit hängt zuſammen die Achtung vor dem Staat. Ich danke in erſter Linie an unſere Jugend. Sollen wir unſere Ju⸗ gend in der Verhöhnung des Staates erziehen oder in der Treue zum Staat? Die Entſcheidung kann uns nicht ſchwer fallen. Wir wollen bei unſerer Jugend die Freude am Staate wahren. Es iſt ſchließlich ja noch das Bismarckſche Reich, dem zu dienen unſere Ju⸗ gend als höchſte Pflicht an Herz gelegt werden muß. Aus dieſer rundſätlichen Auffaung ergeben ſich auch Rückwirkungen auf die Partepolitit Die grundſätzliche Scheidung zwiſchen Bürger⸗ tum und Sozialdemokratie wäre ein Unglück. Auch unſer Beſchluf vom Januar 1924 darf niemals ſo ausgelegt werden, als ob bei uns ein Zuſammengehen mit der Sozialdemokratie auf immer aus⸗ geſchloſſen ſei. Die Deutſche Volkspartei hat zweifellos große vater⸗ ländiſche Ideale, die ſie zuſammenkittet. Aber dazu müſſen auch die olitiſchen Ideale kommen, die uns innerlich als politiſche Gemein⸗ chaft zuſammenbindet. Die Verſchloſſenheit des Konſervativismus gegen ein Bedürfnis der Fortentwicklung trägt die Hauptſchuld an dem raſchen Zuſammenbruch des alten Staates. Auf dieſem Wege wünſche ich unſere Partei nicht zu ſehen. In 52 Jahren meines politiſchen Lebens habe ich auf dem Boden des Liberalismus ge⸗ ſtanden, der ſich zum Tatſachenmut bekannte. Wir haben dieſen größten Kern unſeres politiſchen Weſens in den letzten Jahren nicht immer erkennbar für das Volk herausgeſtellt. Ich ſehe darin eine Haupturſache dafür, daß wir bei den letzten Märzwahlen nicht die⸗ jenigen Erfolge gehabt haben, die wir dank unſerer erfolgreichen politiſchen Arbeit hätten haben müſſen. Darum iſt von nöten, daß wir uns erneut zum liberalen Gedanken bekennen und ihn hoch halten. Der Rede folgte ſtürmiſcher Beifall. 15 ganze Verſammlung ehrte den Sprecher durch Erheben von den ten. In der Sitzung vom Sonntag ſprach zunächſt Außenminiſter Dr. Streſemann über„Die politiſche Lage im Keiche“ Manche Parteifreunde, ſo führte er u. a. aus, erheben die Frage: Wohin geht der Weg? Die letzte Tagung der Liberalen Vereinigung hat, wie es ſcheint, hie und da zu allerlei Kom⸗ binationen geführt. Auf der anderen Seite ſind Mitteilungen über Beſtrebungen gemacht worden, die darauf hinauslaufen, die für die Reichspräſidentenwahl geſchaffene Organiſation als eine neue Partel⸗ bildung„Die deutſchen Rechte“ gewiſſermaßen in die deutſche Poli⸗ tik überzuführen. Demgegenüber ſtelle ich an die Spitze meiner Ausführungen: Es gibt für uns nur ein Weg, den die deutſche Volkspartel bisher gegangen iſt. Es gibt für uns weder eine An⸗ lehnung an die Linksgruppierung noch eine Reichsblockpolitik.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.) Die Politik, die die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei bei ihrer Reſolution vom 15. Januar 19249 verfolgt hat, bedeutet nicht die grundſätzliche Aus⸗ ſchließung der Sozialdemokratie. Sie ging lediglich davon aus, daß für das Reich die Zuſammenfaſſung der bürger⸗ lichen Kräfte das Gegebene ſei. Wenn wir heute auf die kurze Zeit unſerer Zuſammenarbeit mit der Deutſchnalionalen Volkspartei zurückſehen, dann iſt feſtzuſtellen, daß dieſe Arbeit im Kabinett ſich bisher reibungslos vollzogen hat. Durch die Veteiligung de⸗ Deutſch⸗ nationalen an der Regierung ſind die inneren Verhältniſſe konſoli⸗ diert worden. Die Wahl hat ſich nach derſelben Rich⸗ tung ausgewirkt. Ich begeüße dieſe Konſolidierung, die verfaſſungs⸗ mäßige Grundlage unſeres Staatsweſens. Wir dürfen und wollen keine Verfaſſungskämpfe über die Staatsform führen. Für uns handelt es ſich um unſere Behauptung na außen. Dem hat ſich alles andere unterzuordnen.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Dr. Streſemann ging dann auf die Fragen der auswärtigen Poliſit ein. Daß wir das Dawesgeſetz angenommen haben, hat ſich als rich⸗ tig erwieſen. Wenn wir die Unſicherheit unſerer Verhältniſſe im Herbſt 1923 mit unſerer jetzigen Lage vergleichen, ſo ergibt ſich eine unbeſtreitbare Tatſache: Eine wirtſchaftliche Befeſtigung hat ſich durchgeſetzt. Wer den Weg, den wir zur Erreichung dieſes Zieles gegangen ſind, ablehnt, der hat die Pflicht, uns einen anderen Weg vorzuſchlagen, ſonſt hat ſeine Kritik keinen Zweck und keine Berech⸗ tigung.(Lebhafte Zuſtimmung). Dr. Streſemann wies dann darauf hin, daß die Entwickelung weiter gehe und aß es ſich nach der wirt⸗ ſchaftlichen Loslöſung des Reparationspoblems um die Regelung der politiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und den anderen Mäch⸗ ten handle. In ausführlichen Darlegungen vertrat Dr. Streſemann die außenpolitiſchen Grundſätze, von denen er eine Befeſtigung und Beſſerung unſerer Lage erwartet. Seine Ausführungen, in denen er die Politit des Sicherheitspaktes begründet und im Zuſammen⸗ hange mit der geſamten Lage erörtert wurden, fanden die einheit⸗ 505 Zuſtimmung der Verſammlung. Dr. Streſemann nahm dann no ee ee zur Frage der Präſidenkenwahl Stellung. Man hat der Deutſchen Volkspartei vorgeworfen, daß ſie durch ihr Feſthalten an der Kandidatur Jarres eine bürgerliche Ein⸗ heitskandidatur unmöglich gemacht habe. Wir ſind aber der Anſicht, daß die Stellung, die der Reichsausſchuß der Deutſchen Volkspartei u dieſer Frage eingenommen hat, durchaus richtig war.(Lebhafte ee Es war für uns vollkommen unmöglich, auf den Mann zu verzichten, der uns im Wahlkampfe führen ſollte, ohne daß eine Sicherheit dafür beſtand, was nach dem Verzicht kommen wird. Lebhafte Zuſtimmung). Dr. Jarres hat ſich im erſten Wahlgange vorzüglich geſchlagen und das Vertrauen, das wir in ihn ſetzten, durchaus gerechtfertigt.(Stürmiſche Zuſtimmung). Es war richtig, daß die Partei bis zum letzten Augenblick an Jarres feſtgehalten hat. Das waren wir uns ſelbſt, das waren wir Jarres und das waren wir uns bei den guten Ausſichten ſeiner Kandidatur ſchuldig.(Leb⸗ hafte Zuſtimmung.) Wir haben dann die Kandidatur Hinden⸗ burgs unterſtützt und ich bin überzeugt, daß die Deutſche Volks⸗ partei bis zu ihrem letzten Wähler für Hindenburg an die Wahlurne gegangen iſt.(Lebhafte Zuſtimmung). Wenn das Ausland zunächſt von der Wahl Hindenburgs in unſerer Außenpolitik Störungen be⸗ fürchtet hat, ſo iſt dieſenige Preſſe in Deutſchland dafür verantwort⸗ lich, die im Auslande den Eindruck erweckt hat, als wenn eine ſolche Gefahr bevorſtünde.(Lebhafter Beifall). Inzwiſchen hat ſich auch das Ausland davon überzeugt, daß Hindenburg nichts anderes will als eine Politik des Friedens auf der Grundlage der Selbſtach⸗ tung nach innen und der Gleichberechtigung nach außen. Findet ſich da, deutſche Volk unter der Führung ſeiner höchſtes Vertrauen aus⸗ ſtrahlenden Perſönlichkeit in dieſem Grundgedanken zuſammen, ſo liegt darin die ſtärkſte Unterſtützung der deutſchen Politik nach außen und innen.(Stürmiſche Zuſtimmung). Dr. Streſemann gab ſeinen Ausführungen zum Schluß folgende Zuſammenfaſſung: Wir kön⸗ nen nur den Weg weiter gehen, den wir einmal als den Weg der nalionalen Realpolitik, als Gegenſatz zur Illuſionspolitik bezeichnen. Ich habe die Hoff⸗ nung, daß die ehrliche Zuſtimmung zu dieſer Politik weit über unſere Partei nach rechts 1 Wurzel geſchlagen hat. Wir dürfen aber über der praktiſchen Gegenwartsarbeit den Zuſammen⸗ hang mit unſerer liberalen Stgats⸗ und Kulturauffaſſung niemals vergeſſen. Unſere größte politiſche Ueberlieferung führl uns zu dieſem Gedanken. Es iſt ganz falſch, von einer Gründung der deutſchen Volkspartei zu ſprechen. Die Deutſche Volkspartei iſt nicht gegründet worden, ſondern die Nationalliberale Partei hat beſchloſſen, unter dem Namen Deutſche Volkspartei weiter zu beſtehen. Die nationalen und die liberalen Ideen, die in der Deutſchen Volkspartei wirkſam ſind, überragen alle Tages⸗ fragen, die uns beſchäftigen können. Wir müſſen ſie als Panier feſthalten, das wir der Partei vortragen, namentlich um den Grund für unſere Ideale zu gewinnen. Der Wiederaufbau Deutſchlands wird vom Geiſtigen und nicht vom Machtwillen ausgehen. Die Verſammlung brachte Dr. Streſemann nach ſeiner Rede eine ſtürmiſche Ovation dar, die ſich immer wieder erneuerte. Anſtelle des Abg. Dr. d. Campe ſprach der Abg. Schwarzhaupt über„Die politiſche Lage in Preußen“ Der Redner die Verirrungen und Verwirrungen der letzten fünf Monate und fuhr dann fort: Das jetzige Kabinett Braun wird ſich bei ſeiner ſchwachen Mehrheit nicht behaupten können. Es muß alſo eine neue Regierung kommen. Die Rückkehr der Großen Koalition iſt ausgeſchloſſen. (Beifall.) Das iſt die einſtimmige Auffaſſung der Landtagsfrak⸗ tion.(Bravol) Nun iſt der Vorſchlag gemacht, eine Regierung an⸗ zuſtreben, in der die Weimarer Koalition durch parlamentariſche Miniſter, die Deutſche Volkspartei und die Deutſchnationalen durch Beamte vertreten ſind. Es iſt zu hoffen, daß auch die Deutſch⸗ nationalen ſich einer ſolchen Löſung nicht widerſetzen. Wenn die roße ez vom 9. November, die unſer Volk zerriſſen hat, endlich einmal geſchloſſen würde, ſo wäre das die ſchönſte Folge der Wahl Hindenburgs, die ihrerſeits die Syntheſe zwiſchen Vergangenheit und Gegenwart wieder herſtellte.(Bravo.) Manches mag gegen den Vorſchlag ſprechen, was auch wir nicht verkennen. Seine Durchführung aber wäre das Zeichen der Ueberwindung des Parteigeiſtes. Den beiden Referaten folgte eine lang ausgedehnte Aus⸗ ſprache. Entſchließungen UIBerlin, 24. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Zen⸗ tralvorſtand der Deutſchen Volkspartei nahm in ſeiner Sitzung vom 1 24. Mai einmütig folgende Entſchließung an „Die Nationalliberale Partei beſchloß in der Sitzung ihres Zentralvorſtandes vom 15. Dezember 1918 unter dem Namen Deutſche Volkspartei, ihre leitenden Ziele und Grundſätze weiter zu verfolgen. Schon hieraus ergibt ſich die Aufgabe der Deutſchen Volkspartei, Hüterin der liberalen Traditionen der alten Partei zu ſein. Dazu iſt ſie umſo mehr berufen, als Ueberſpannung der for⸗ malen Demokratie und Maſſenherrſchaftsbeſtrebungen ein Gegen⸗ gewicht fordern. Niemals wird die Deutſche Volkspartei ihre nationalen Ideen, die einſtmals Bennigſen, niemals den ſozialen Ideen, die Baſſer im Nationalliberalismus zur Geltung brachte, un⸗ treu werden. Wir begrüßen es, wenn die Gedanken des Liberalis⸗ mus wieder einer vertieften wiſſenſchaftlichen Erörterung zugeführt werden, lehnen aber die Beteiligung an Vereinigungen, die eine eigene Parteibildung anſtreben, oder vermöge ihrer organiſatoriſchen Einrichtungen zu einer ſolchen führen müſſen, entſchieden ab.“ — —— —— —— —— — — — 2 Sale. Nr. 2 Aene Manndelrer Feikung Morgen/Nusgabe) Aboerbng. ben 1. Eniſchließung des Reichs · Iraueuausſchuſſes der D. B. h. In Berbindung mit der des Zentralvorſtandes der Deutſchen Bolkspartei tiagte unter itz der Reichstagsabgeordneten Frau Dr. Matz der Neichsfrauenausſchuß der Deut ſchen Volkspart i. Nach Berichten von Frau Pleines ⸗Frankfurt . M. über„Erfahrungen der Frau im öffentlichen Leben“, und der Vorſitzenden über die politiſche Lage nahmen die Frauen fol⸗ Boltsportei ſpri chsfrauenausſchuß Deutſchen Shartei ſpricht der Partelleſtung und den Vertretern der Partei im Reichstag B. im Landtag ſein Bertrauen qus und dankt für die im letzten Jah Jahre erfolgreich geführte Politik Die Frauen ſind überzeugt, daß nur der von der Deutſchen Volkspartei betonte Gedanke einer natio⸗ malliberalen und ſozialen Politik auf die Dauer zur Vefriedung nach innen und außen führen könne. Die Frauen bitten die Partei, auch künftighin neben den bedeutungsvollen Fragen der Wirtſchaft, den kulturellen und ſozialen Fragen Förderung angedeihen zu laſſen und ſich für eine geſunde Mittelſtandspolitik einzuſetzen. Die Frauen werden weiter gemeinſam mit allen Kräften für die Partei und damit für das Vaterland arbeiten.“ * Dem Rheinland galt ſolgende Entkſchließung: „Der Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei ſendet dem Rheinland ſeinen Gruß. Gemeinſchaft des Blutes und tauſend⸗ jähriges Schickſal und Kulturgemeinſchaft haben uns unlösbar ver⸗ bunden. Ein Deutſchland ohne Rheinland, ein Rheinland ohne Deutſchland, beides iſt unmöglich! So Euer, ſo unſer Glaube.“ + 8 0 Berſmn, 24. Mai. Von unſ. Berl Bitro.) In der Zentral⸗ worſtandsſitzung der Deutſchen Volkspartei ſprachen zu den gen des Rheinlandes Dr. Reeſe⸗Koblenz und Frhr v. Heyl⸗ Worms. Das Rheinland ſtehe treu zum gerneinſamen Vaterland. Der Redner ſprach der Politik der Fraktion und beſonders der Außenpolitik des Parteiführers volles Vertrauen aus. Nn hindenburg und Jarres An Hindenburg ſandte der Zentralvorſtand folgendes Telegramm: „Der zum erſtenmal nach der Reichspräſidentenwahl ver⸗ ſammelte Zentralvorſtand der Deutſchen Volkspartei ſendet dem Herren Reichspräſidenten ſeinen ehrerbietigſten Gruß und verſpricht mit allen Kräften mitzuarbeiten an der großen Aufgabe der Einigung unſeres Volkes zum gemein⸗ ſamen Wiederaufſtieg.“ Auch an Dr. Jarres erging ein Danktelegramm. Die Villa der Duelle Won unſerem römiſchen Korreſpondenten) Rom, 21. Nai. Bekarmntlich iſt das Duellteren, beſonders das politiſche Duellzeren, m Italſen noch immer ſehr in der Mode. Jede kleine politiſche Po⸗ lemtt, ſaſt alle politiſchen Prozeſſe löſen eine Reihe von Duellen aus und die Oeffentlichkeit, vor allem auch die Preſſe, intereſſieren ſich nicht wenig dafür. Aber es iſt nicht genug in der Mode, un ſeinen Mann zu ernähren! Denn, auch das Duell hat— eine Induſtrie her⸗ vorgebracht, wie heute in der Welt faſt ſede menſchliche Manifeſtation. Wie faſt alle Dinge, beſonders die modiſchen, koſtet es nämlich Geld. Und es— eine Klaſſeneinteilung, wie bei den Begräbniſſen. Ein Duell erſter Klaſſe koſtet in Rom heute etwa jeden der Beteiligten nicht unter 1500 Oire, ein folches zweiter etwa 1000 und ein ein⸗ ſaches nicht unter—700. 0 Woher kommen aber dieſe Koſten? Zunächſt eimmal will der Fechtmeiſter bezahkt ſein, denn nicht jeder iſt heute in der Kunſt der Waffen fe geübt, daß er ſie jederzeit gebrauchen kann. Dann müſſen die Waffen ſelbſt gemietet werden. Mit Trinkgeldern an alle mög⸗ kchen Perſonen darf nicht geſpart werden. Und die Koſten für Auto⸗ mobitze ſind ſchließlich nicht gering, denn weder ſſt es ſchicklich in einem Straßenbahnwagen den Ort des Zweikampfes zu erreichen, noch wollen ſich die Zeugen und der„Leiter“, die an ſich ihre Arbeit“ gratis tun, auf ſolch unnoble Weiſe befördert werden. Das keuerſte und wichtigſte aber iſt das Terrain, auf dem der Kampf ſtattfindet. Will man eine Villa mit einer grünen Wieſe und einem Hintergrund von Pinien und Cypreſſen, 2 koſtet das nicht umter 300 Lire; begnügt man ſich mit einem Vorſtadtgarten, fo ſind 200 kaum genug: und ein gewöhnlicher Vorſtadthof für ganz heſcheidene Duellanten iſt auch nicht unter 100 zu haben. Es gibt in Nom einen Mann, einen gewiſſen Chevalier A.., der ſich mit der Vermittlung ſolcher Terrains befaßt und eigentlich alle in Betracht kommenden Orte„gehamſtert“ hat. Wer irgend mit Duellen zu tun gehabt hat, kennt dieſes vortreffliche In⸗ diwidaunn mit ſeinem ſovialen Aeußeren, mit dem graven Spitzbart umd der etwas veralteten, doch immer eleganten Kleidung. Dieſer Mann, den man am leichteſten an ſeiner„Melone“ erkennen mag, die im Winter ſchwarz, un Frühling und Herbſt grau und im Sommer gelb erſcheint, iſt elgentlich immer jn ſener Gegend der Stadt zu kreffen, die man ſchlechthin die politſſche nennen mag: zwiſchen dem „Cafe Azagno“, zwiſchen Palazzo Chigi und Montecitorio und den Preſſevereinen an der Piazza Colonng und in der Poſt. Aber, wie geſagt, auch die Geſchäfte des Chevalters A. M. gehen nicht mehr beſonders gut. Es gibt zu wenig Duelle! Und dabei iſt ihm gerade in den letzten Wochen ein herrliches„Terrain“ von ainem Penſionsbeſitzer in den Albanerbergen gratis zur Verfügung geſtellt worden, das ſich geradezu wunderbar eianet: die Villa eines Kardinals aus dem 18. Jahrhundert, mit großen Wieſenflächen. mit Pinien und Cypreſſen und Statuen und Brunnen. Mit einem Wort: Aller Komfort für Duellanten erſter Klaſſe iſt da. Was für ein Unglück, daß die Duelle ſo rar geworden ſind! Und Baß ſie dazu auch immer umintereſſanter werden, immer unblutiger, immer häufiger mit Verföhnung enden oder gar mit Verſöhnung— imnnen. Jedenfalls, was es in Rom an Duellen gibt, hat der Chevalier A. M. der Kardinalsvilla in Albano zugeführt. Er hakte wenſa Glück damit. Das erſte Duell wurde infolge eines Zwiſchenfalls bei Gericht von zwei kleinen Advokaten gefochten. D.., der eine von ihnen kam garnicht erſt. Und die übrige Geſellſchaft, die ſich in Erwartung des Kampfes verſammelt hatte, der„Leiter“, die Zeugen, die Aerzte, die CThauffeurs, wurden durch die herrliche Umgebung in eine ſo pootiſche Stimmung verſetzt, daß man Taſſo zu rezitieren begann, und das Duellieren einſach vergaß. Das zweite der Duelle, die in der Vifla ausgetragen werden ſollten, begann fogar gleich mit der Verſöh⸗ nung u. die beiden Gepner luſtwandelten freundſchafklich miteinander Furch den Park. Ein Drittes ſchließlich, das intereſſant zu werden verſprach, weil es in den höchſten Kreiſen des römiſchen Adels ſpiolte, eine Liebesgeſchichte im Hintergrunde war und die vereinbarten Be⸗ Aingungen als„ſchwer“ gelten konnten, endete mit einer recht ge⸗ ringen Hautaufſchürfung. die angeblich den einen der Gegner, den Pörng.,„außer Gefecht ſetzte“, und, natürlich! mit einer Ver⸗ beuung. n Aber einen Zwiſchenfall gaß es dochl Schon ehe das Duell be⸗ gunm, hörte man in der Villa ſelbſt den Schrei einer Frau und be⸗ merkte eine gewiſſe Bewegung hinter den feſt verſchloſſenen Läden des Gebzudes. Man achtete nicht darauf.. Als aber die Duellan⸗ ten verſöhnt die Stätte des unblutigen Kampfes verließen, öffneten plötzlich ſich alle Fenſter des Hauſes u. hundert Köpfe ſchauten hervor und Pfiffe, ſcharfe, gellende Pfiffe ertönten hinter den feigen Fechtern. 6 Was war geſchehen? Der Penſtonsbeſitzer aus Albano, der die Villa für die„Induſtrie“ des Chevaliers A. M. gratis zur Verflügung geſtellt hatte hatte auch ſemerſeits eine„Induſtrie“ daraus gemacht. Wenm man ſich eine Stunde vor dem Beginn des Zweikampfes in der Villa einfand und etwa 20 Lire pro Perſon bezahlte, ſo konnte man— und das taten nicht wenige, hinter ihren verſchloſſenen Löden dem Schauſpfel des Duells beiwohnen. Eine Angelegenheit, bei der einem e herrlich das Gruſeln ankommen kann! Diesmal war eine Dame ſogar in Ohnmacht gefallen... Aber aus dem Duell war zum dritten Male nichts geworden und deswegen hatten die Zuſchguer diesmal ihrem Aerger energiſch Luft gemacht. Sie hatten gepfiffen und ge⸗ Belt, daß die Albamerberge dedon widerhallten. Und diefe Pfifſe kelder, die ehrenwerte und alteingeſeſſene Induſtrie des braven 5 A.., vielleicht für immer ruiniert haben. Keichsverband der Deutſchen Preſſe Delegiertenverſammlung in Berlin Im Plenarſitzungsſaal des ehemaligen Herrenhauſes zu Berlin begannen am Samstag nachmittag die geſchäftlichen Beratungen der Delegierten des Reichsverbondes der deutſchen Preſſe. Nachdem der Verbandsvorſitzende, Chefredakteur Paul Bäcker, die erſchiene⸗ nen Delegierten begrüßt und der geſchäftsführende Vorſitzende Richter den Rechenſchaftsbericht für das vergangene r erſtattet hatte, wobei ſich u. a. ein Mitgliederſtand von 4000 ergab, ſchilderte Chefredakteur Bernhard eingehend die Ver⸗ handlungen mit den Verlegern über die Gründung einer Penſtons⸗ kaſſe. Er betonte, daß es den Journaliſten bei ihren ganzen Ver⸗ handlungen nicht nur auf die materielle Sicherſtellung des einzelnen Journaliſten, ſondern auf die Hebung des geſamten Standes ange⸗ kommen ſei und daß die Unterhändler des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Preſſe beſonderen Wert darauf gelegt hätten, dem Journaliſten⸗ ſtand die geiſtige Freiheit zu ſichern Dieſes Zieles wegen ſeien materielle Forderungen teilweiſe zurückgeſtellt worden. Im Anſchluß an das Referat Bernhards gab der Vorſitzende des Berliner Bezirksverbandes, Chefredakteur Dovifat, einen Grund⸗ riß der geplanten Penſionskaſſe, die auf dem Prinzip beruht, daß der Redakteur mit dem 65. Lebensjahr oder bei früherem Tode ſeinen Hinterbliebenen entſprechend den vorher gezahlten Prämien(die vom Verleger und Redakteur zu gleichen Teilen getragen werden ſollen) eine Summe ausgezahlt erhalte. Für den Abend hatte der Bezirksverband Berlin zu einem Be⸗ grüßungsabend in der Wandelhalle des Reichstags eingeladen, dem ein offizieller Empfang im Plenarſitzungsſaal des Reichstags vor⸗ anging. Zu dieſem Feſtakt waren der Reichskanzler Dr. Luther, die Reichsminiſter v. Schlieben, Dr. Geßler, Dr. Krohne und Schiele erſ hienen, ferner der preußiſche Miniſterpräſident Braun, Vertretler von Kunſt und Wiſſenſchaft, die Rektoren der Univerſität und Hochſchulen, der Oberbürgermeiſter von Berlin, die Abgeſandten großer Berbände wirtſchaftlicher und anderer Korpora⸗ fionnen. Als Vertreter des verhinderten Reichstagspräſidenten Löbe war Reichstagsabgeordneter Kahl anweſend. Der Sitzungs⸗ ſaal war von Delegierten zum Reichsverbandstage und den Ver⸗ tretern der Berliner Preſſe mit ihren Damen dicht gefüllt. Der Vorſitzende des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Chefredakteur Bäcker, hieß die Erſchienenen herzlich willkoenmen. Reichstagsabgeordneter Profeſſor Dr. Kahl ſprach ſodann im Namen des Reichstagspräſidenten und des Reichstags über das Ver⸗ hältnis der Preſſe zum Parlament. Zu der Achtung vor dem Parla⸗ ment gehöre nicht, daß die Preſſe jede Reichstogsrede getreulich wie⸗ dergebe. Es ſei zweiſellos manchmal ſogar nützlich, wenn manche Neden in den nur von wenigen geleſenn Sitzungsberichten ein ſtilles Begräbnis finden. Der Reichstag habe der Preſſe auch eine Gegen⸗ 22 zu bieten. Wir wollen ihre Freiheit ſchützen, ohne die geiſtige rbeit nicht gedeihen kann. Nachdem der Vorſitzende des Bezirksverbandes Berſin des Reichsverbandes der Deutſchen Preſſe, Dr. Dovifat, die Erſchienenen ſodann im Namen des Bezirksperbandes begrüßt hatte, nahm von der Verſammlung mit lebhaften Beifall begrüßt, Reichskanzler dr. Luther das Wort zu folgenden Ausführungen: Namens der Reichsregierung und zugleich im Auftrag der preu⸗ ßiſchen Staatsregierung begrüße ich Sie auf dieſer Tagung. Ich wünſche Ihren Arbeiten vollſten Erfolg, insbeſondere auf den Gebieten, wo Sie neue Grundlagen für das geſamte Berufs⸗ leben ſchaffen wollen. Es iſt immer eine etwas ſchwere Aufgabe, richtige Beziehungen zwiſchen der Regierung und der Preſſe herzu⸗ ſtellen. Die Bedeutung der Preſſe wächſt von Tag zu Tag. Auch die Preſſe iſt eingeſpannt in den rieſigen Entwicklungsſtrom der Technik. Die Entwicklung der Technik ſtellt eine faſt ununter⸗ brochene Umwälzung unſeres ſozialen Lebens dar. Jeden Tag faſt muß die ael eit verſuchen, ſich in etwas Neues einzuleben. Der Weg des geiſtigen Verſtändniſſes muß dem Menſchen immer wieder geebenet werden durch die Preſſe. Ebenſo ſtark wie die Technik wirkt auf uns das Aufgewühltſein in kulturellen Fragen ein. Ich perſönlich bin überzeugt, daß trotz allen Fortſchreitens der Technik das Kulturelle im Menſchen wieder auf das ſtärkſte im Anwachſen iſt. Da ſehen Sie jetzt das Beſtreben, unſer Volktztum durch Darſtellung der Vergangenheit überall wieder im Menſchen lebendig zu machen und uns das Deutſche nahezubringen, wo es ſich befindet. Hier hat die Preſſe ebenfalls eine erhebliche Aufgabe zu leiſten. Hinzu kommt, daß die Unruhe der Zeit die die ſeſ vielfach davon abhält, Bücher zu leſen. Hier hilft nur die Preſſe, indem ſie in leichterer Form die Kultur immer wieder vor Augen führt. Mit Kultur und Technik allein können wir aber das Höchſte nicht erreichen, denn gerade in der Lage, in der ſich unſer deutſches Volk befindet, dem durch die politiſche Ent⸗ wicklungg in künſtleriſcher Weiſe die freie Entfaltungsmöglichkeit genommen iſt, müſſen wir als Grundlage vor allen Dingen die Stärkung unſeres eigenen politiſchen Volksbewußtſeins geben. Von dem Bewußtſein, daß wir in erſter Linie doch das deutſche Volk ſind uns in immer ſtärkerem Maße zu durchdringen, das iſt die grundlegendſte und wichtigſte Aufgabe der Preſſe.(Lebhafter Bei⸗ fall.) Die Veränderungen der Technik rütteln ſehr nachdrücklich an der Pforte der Preſſe. Die Arbeit der Preſſe muß ſich auch an⸗ paſſen an all die neuen Formen der Nachrichtenübermittelung, aber die Veränderungen in e und kultureller Beziehung werden in die Preſſe noch in anderer Form hineingetragen. Die deutſche Preſſe iſt Weltanſchauungspreſſe und ſie iſt ſtolz darauf. Aber die Dinge haben ihre Kehrſeite da⸗ durch, daß ſich für die einzelnen Zeitungen geradezu Gemeinden bilden, die alles das, was in der Zeitung ſteht, aufnehmen mit einem Maße von Gläubigkeit, das zwar der Schriftleitung gefallen mag, aber in mancher Beziehung vielleicht doch nicht ganz erwünſcht iſt. Aber ich kämpfe mit ſedem Menſchen, der mir naheſteht darum, ihn dazu zu bringen, daß er nicht nur eine Zeitung lieſt, und ich rühme mich, daß es mir bei zahlreichen Menſchen gelungen iſt. In dieſem Grundſatz liegt eine große Geſamterziehung für das Volk und damit auch für die Preſſe, nämlich die Notwendigkeit, auch im Tatſachendienſt ſich immet mehr zu objektivieren. Das Belebende wird immer ſein das Aufeinanderangewieſenſein von Regierung und Preſſe. Sicherlich hat es ſchon in den allerälteſten Zeiten der Menſchheit für den Häuptling, der damals die Obrig⸗ keit darſtellte, irgendwelche Gegenſpieler gegeben, vielleicht in ge⸗ ſchickten Leuten, die Nachrichten von Wigwam zu Wagwam trugen. Das ſind die älteſten Vorläufer der Preſſe. So leben von jeher und werden in aller Zukunft leben Regierung und Preſſe in einer Ehe miteinander, in der es kein Eheſcheidungsrecht gibt.(Heiter⸗ keit.) Dieſe Ehe iſt im großen und ganzen glücklich, wenn es auch Zwiſchenfälle gibt, weil beide einer gemeinſchaftlichen Zukunft dienen und im gleichen Hauſe wohnen, das ſie über alles lieben, Beſſal) heißt Deutſchland!(Lang anhaltender ſtürmiſcher Beifall. die mangelnde gute Rinderſtube In dem durch Scheffel berühmt gewordenen und deshalb von Deutſchen gern aufgeſuchten Gaſthof Pagano auf Capr! hat jünoſt auch der Schwiegerſohn des verſtorbenen Reichspräſidenten Ebert mit ſeiner Frau geweilt und bei ſeiner Abreiſe im Fremden⸗ buch folgenden mit großer Schrift auer üÜber eine aanze Seite ge⸗ worfenen Eintrag hinterlaſſen: 0 Lieber Herr Paganol In Ihrem gemütlichen Heim vergaßen wir ſogar, daß ein Hindenburg Reichspräſident geworden iſt. Dr. Jaenicke u. Frau. Capri, 13. V. 25. Wie den ⸗Hamba. Nachr.“ aus Caprl geſchrieben wird, rief dieſe Eintragung ins Gaſtbuch bei den anweſenden Deutſchen einen Sturm der Entrüſtung, bei den Italieinern verſtändnisloſes Kopfſchütteln bervor. Nach den feinen takwollen Worten, die Hindenburg ſeinem verſtorbenen Vorgänger im Amt des Reſchspräſidenten gewidmet hat, iſt dieſe Lejſtung von Mitaliedern der Familie Ebert, noch dazu im Auslande, allerdinas erſtaunlich. Die belgiſche Rabinettskriſe Der Könid empfing den Bürgermeilber von Brüßel. Ner. b durch ſeinen Antraa das Kabinett van de Vypere in der* Fall gebracht bat. Der König erfuchte ihn. die Bildung der Necte⸗ rung zu übernehmen. Max hat den Auftraa angenommen und reits bekanntaegeben. daß er verſuchen werde. ein außervarlamenta⸗ riſches und»politiſches Geſchäftskabinett zu bilden. Wenn dieſe ſung ſcheitern ſollte, ſo wird der Könia wabrſcheinlich die Bildunn der Regierung dem ſozialiſtiſchen Kammerpräſidenten anvertrauen⸗ Ein Zwiſchenfall auf der Genſer Nrbeitskonferenz Ein Zwiſchenfall, der an ſich keinerlei Bedeutung hat, und auth ſofort beigelegt wurde, aber doch an eine, brennende Frage 11 hat ſich in der ſogen. Bäckerei⸗Kommiſſion der Gen 5 Arbeitskonferenz zugetragen. Dort hatten die deutſchen Delegierten unter Berufung auf ihre Unkenntnis in der e. zöſiſchen und engliſchen Sproche darum erſucht, ihnen die Rebe⸗ kurz in deutſcher Sprache zu wiederholen, was auch bereitwilligſt geſchah. Als der Ueberſetzer aber das deutſche Reſumée immer mie 5 verlängerte, erhob nach mehrſtündiger Beratung ein däniſch. Delegierter, der die drei Sprachen beherrſcht, in etwas brüster A⸗ dagegen Einſpruch, daß man nun die Reden dreimal vorfetze. 142 hätte gegen eine kurze Wiederholung in deutſcher Sprache—* ꝗ ˖ einzuwenden gehabt, aber die ausführliche Wiedergabe jeder N in den beiden anderen Sprachen müſſe unterbleiben, weil die 255 handlungen dadurch unmöglich würden. Darauf wurde der Dolm ſcher von dem Präſidenten entſprechend inſtruiert und die Ange! legenheit war erledigt. leichzeitig aber hat ſich in der von dem deutſchen Negierungs⸗ delegierten Miniſterialdirektor Grieſer präſidierten Kommiſſi für ſoziale Verſicherung Widerſpruch dagegen erhoben, daß der den ſche Vorſitzende unter Berufung auf ſeine angeblichen ungenügenden Kenntniſſe der franzöſiſchen und engliſchen Sprache es vermeiden auch nur die geringſte Formalität in einer der beiden offizielle Sprachen der Arbeitsorganiſation vorzunehmen ſondern grundſäz, lich ausſchließlich deutſch ſpreche. Dadurch iſt die Sprachenfrag tatſächlich wieder akut geworden, denn der ſpaniſch ſprechel Delegierte hat darauf beim Direktor des Internationalen Arbeite⸗ amtes, Albert Thomas, eine Unterredung nachgeſucht. in der 2 gleichzeitig erklärte, was man den Deutſchen einräume, müſſe auch für ſich ſordern. In italienſſchen Kreiſen der Konferend iſt bereits eine ähnliche Bewegung im Gange. Man käme alſo d 5 offiziellen Sprachen, was, wie man hier in den Kreiſen des 4 beitsamtes erklärt, zu einer vollkommenen Lahmlegung der handlungen der Arbeitskonferenz und der Tätigkeit des Arbell⸗⸗ amtes führen müſſe. Die Bollverhandlungen der Arbeitskonferenz werden wahrſchein. uch am Monmtag mit der Debatte üder den Bericht des Direkter⸗ des Arbeitsamtes wieder aufgenommen werden. Bis dahin bereüet die Konferenz den Verhandlungsſtoff vor. Aus den Kireiſen der deulſchen Abordnung iſt ſoeben der Preſſe ſolgende Mitteilung Überreicht worden: i Teill der Genſer Preſſe berichtet über einen angeblichen Zwiſchenfal wegen des Gebrauchs der deutſchen Sprache in den Ausſchu handlungen. Dem liegt folgender Sachverhalt zugrunde: In 97 Ausſchuß für die Grundprobleme der Sozialverſicherung bedient f0 Miniſterialdirektor Dr. Grieſer als Vorſizender des Ausſchuſſes der deutſchen Sprache Seine Ausführungen werden von Amtsdol ſchern ins franzöſiſche und engliſche übertragen. Im Ausſchuß die Nachtarbeit in Bäckereien werden die franzöſiſchen und engliſchen Reden auf Wunſch der Arbeitervertreter zur Erleichterung der—50 handlungen auf Deutſch wiedergegeben. Vertreter von Lände 1 ſpaniſcher Sprache haben das Sekretariat der Konferenz darauf an merkſam gemacht und für ſich die gleiche Behandlung beanſprun Das Sekretarfat hat daraufhin erklärt, daß es dazu bereit iſt, wen die gleichen Vorausſetzungen vorliegen. Der ſogenannte Zwiſchenſal iſt damit erledigt. Die däniſche Butterausfuhr nach deutſchland Die„Berlinaske Tidende“ beſchäftiat ſich mit der durch 5 deulſchen Schutzzölle für die däniſche Butterausfuhr aeſchaſ, fenen Lage und meint. daß der deutſche Zoll auf die Dauer, däniſche Butterausfuhr hemmend beeinfluſſen werde. Deutſchlan, erhalte nach wie vor ein aroßes Quantum des däniſchen Butto exvorts. Zu Zeiten habe Deutſchland ein Drittel des geſamten dän, ſchen Butterexvorts erhalten und der deutſche Markt ſpiele daber. Dänemark eine nicht geringe Rolle Die Wirkung werde ſich allen dinas nicht ſofort bemerkbar machen. ſondern erſt nach einiger? Im erſten Quartal dieſes Jahres habe Dänemark nach Deuticland 8,2 Millionen Kiloaramm Butter ausgeführt. gegenüber.7 Mi nen Kildaramm in demſelben Zeitraum vor einem Jahr. Letzte Meloͤungen Der Noroͤpol überflogen! Nach einem Radiotelegramm aus Green Harbur hat Amundeer am Samstag den Nordpol überflogen. Er hat im Namen des wegiſchen Königs das Land um den Pol annektiert und es Hons Haakongs⸗Land genannt. a Wie aus Oslo gemeldet wird, iſt immer noch keine Nach 75 von Amundſen eingetroffen. Die aus Kingsbay in Oslo einge 0 r⸗ fenen drahtloſen Meldungen ſind auf einen weniger optimiſtiſch Ton abgeſtimmt als bisher. Man rechnet damit, daß noch Tage 157 gehen können, ehe Gewißheit darüber beſtehe, ob Amundſen oh ſeinen Begleitern die Rückkehr im Flugzeug gelungen iſt ode det Zwiſchenfälle eingetreten ſind, durch die die Expeditionsmitglie gezwungen wären, den Rückmarſch zu Fuß anzutreten. Die amerikaniſche Nordpol⸗Expedikion Die amerikaniſche Nordpolexpedition iſt von Newyork aufgt brochen. Ihr Kapitän iſt der Hauptmann Donald Mac Millan. Expedition begibt ſich an Bord des Schiffes„Peay“ zunächſt dem Kap Hubbard, von wo ſie in vier Flugzeugen verſuchen nach dem Vorbilde Amundſens nach dem Nordpol zu gelangen. n⸗ Flugzeuge ſind ſo konſtruiert, daß ſie 2000 Kilometer ohne Zwiſche landung zurücklegen können. Franzöſiſcher Rückzug in Marolko Aus Melilla wird gemeldet, daß eine marokkaniſche Truppen, abteilung einen Angriff auf drei Blockhäuſer ſüdweſtlich von Tetizie ausgeführt hat. Durch einen Ausfall gelang es der Garniſon, Angreifer in die Flucht zu ſchlagen. 01 Das neueſte franzöſiſche Kommunique über die Operatiol in Marokko ſpricht von einem Rückzu g. Es heißt in dem 50 muniqué:„Trotz der Mißerfolge, die die Riffkabylen in ihren—1 ſen gegen die drei Abteilungen des Oberſten Frendenberg und Generals Cambay erlitten, ſah man voraus, daß Abd el Krim 15 Offfenſwwbewegung fortſetzen werde. Die franzöfiſchen +7 pen zogen ſich zurück, nachdem ſie die Poſten reorganiſt und mit Nahrungswitteln verſahen, die vor dem Herghafluß geſtellt und dazu beſtimmt ſind, den Weg nach Fez zu überwacher na ird 9 und zu beſchützen.“ Die kommuniſtiſche„Humanité“ iſt in gus 7 Marokko verboten. * Eine Sowjetnole an Oeſterreich dber — Moskau, 24. Mai. Die Sowjietgeſandtſchaft in Wien et⸗ reichte im öſterreichiſchen Bundeskanzleramt eine Note, die geſhees⸗ ſchiedene Aeußerungen des Außenminiſters Dr. Matafa Be erhebt, in denen die Vertreumg der Sowjetunion kritiſiert wird — — KX 4. rreeeen — —— n den 28. Maf 1929 FPFPFrFFFFTFFFTTTTTTTT Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe) 3. Seike. Nr. 238 8 porfund Spi'e Süddeutſchland in Front 15 . c. ndenberg und F. S. v. Frankfurt beſtreiten die Endrunde um die deutſche Fußballmeiſterſchaft— F. C. phönix Karlsruhe gewinnt den Staffellauf„Nund um Mannheim“ dle Vorſchlußrunde der deutſchen Lußballmeiſterſchaſt Süddeutſchland iſt Trumpf. Das iſt die Ausbeute des geſtrigen Abei tages. Beide ſüddeutſchen Vertreter konnten die beiden noch ria gebliebenen außerſüddeutſchen Vertreter ſchlagen. In Fürth a der Mainmeiſter Fufballſportverein Frank⸗ urt den Berliner Meiſter Hertha— B. S. C. knapp:0 und Duisburger Stadion konnte der Verteidiger des Meiſtertitels. d K. C. Nürnbera. ſeine Ueberlegenheit noch kräftiger aus⸗ dadcten.:8 unterlaa der Duisburger Sp. V. und vernichtete durch die weſtdeutſchen Hoffnungen. Im Endſpiele. das am 7. Juni ſpawrſcheinlich im neuen Frankfurter Stadion ausgetragen wird. — nun zwei ſüddeutſche Mannſchaften unter ſich wie im Jahre 20. Wer wird nun die höchſte Würde des D. F. B. erringen? Dem kaa ameilter müſſen ja alle Sympathien zufliegen. denn er hat ſich niärchtia geſchlagen. Aber wird er den dreifachen deutſchen Meiſter auederringen können? In den ſüddeutſchen Schlußſpielen gelang es Frankfurt, den Nürnbergern drei Punkte abzunehmen. umſo werden aber die Vertreter der ſüddeutſchen Hochbura auf der 100 ſein. Auf jeden Fall wird es einen hartnäckigen Kampf geben nd hoffen wir. daß die wirklich beſſere Elf deutſcher Meiſter wird. Rürnberg ſchlägt den Duisburger Sp. B. glatt 3ꝛ0(:0) Vor 40 000 Juſchauern zeiat Nürnbera ein alänzendes Spiel de Man hat auch im Weſten allgemein damit gerechnet. daß der utſche Meiſter. 1. F. C. Nürnberg. im Zwiſchenrundenkampf gegen en weſtdeutſchen Vertreter. Duisburger Spielverein. ſicher Ober⸗ and behalten würde. Aber man hat nicht daran gedacht. daß der F. C. Nürnberag eine derartige techniſche und taktiſche Ueberlegen⸗ 8 it demonſtrieren werde. wie man es erleben mußte. Nach dieſem kärchaus verdienten. mit einer Glanzleiſtung der ganzen Elf er⸗ ämpften Siege kann wohl kaum ein Zweifel darüber herrſchen, daß auch das Jahr 1925 wieder die Nürnberger als deutſchen Fußball⸗ meiſter ſehen wird. W Der Zuſchauerraum des Duisburger Stadions iſt in den letzten ochen noch beträchtlich erweitert worden. Die Arbeit lohnte ſich zum Kampf der Meiſter ſehr. denn auch das letzte freie Plätchen wurde an dieſem Taae beſetzt. Eine wahre Völkerwanderuna aus allen Teilen des Ruhrgebietes und des Niederrheins ſetzte nach Duis⸗ ura ein und man geht gewiß nicht fehl, wenn man die Zahl der dialckauer beim Zwiſchenrundenkampf auf 40 000 beziffert. Alle ieſe Menſchen werden es kaum bereut haben den Wea gemacht zu n. denn ein prächtiger Kampf lohnte ihre Sportfreudigkeit. Zwar kam ibr Meiſter und Lieblina nicht zu der erwarteten Geltung, aber dafür entſchädiate der Nürnberger verblüffendes Können, das auch don den Maſſen neidlos anerkannt und lebhaft applaudiert wurde. ürnberg war beſonders während der erſten Halbzeit recht aut. uisburg hatte während dieſer Zeit kaum etwas zu beſtellen, da alle Kräfte zur Abwehr des ſtetigen Anſturms der Bauern verwandt werden mußten. Bei gelegentlichen Gegenanariffen zeigte der Duis⸗ burger Innenſturm eine beſchämende Hilfloſigkeit. Dagegen kamen exakten Angriffe Nürnberas in der 8. und 20. Minute. ſeweils urch Hochgeſang zum verdienten Erfolg. Nach dem Wechſel war das Spiel im allgemeinen verteilter. Duisbura hatte ſogar verſchiedent⸗ ich einige Torchancen. die aber ſämtlich durch den zu weichen Innen⸗ urm verſcherzt wurden Nürnbera war alücklicher, indem Strobel ie Torziffer auf drei erhöhen konnte. Nürnbera hat dieſen Erfolg in erſter Linie aufarund der präch⸗ ligen Leiſtung ſeiner Läuferreihe erzielt. Schmidt und Kalb waren in Hochform: ſie ſtellten den Duisburger Angriff nach Belieben kalt und unterſtützten den eigenen Anariff trefflich. Riegel erreichte das önnen ſeiner Nebenleute nicht ganz. aber auch er befriediate. Dor turm hatte die Schwächen ſeiner Kriſenmonate nahezu ganz ab⸗ gelegt. Er ſpielte rationell. kombinierte flüſſig. war ſehr ſchnell und zeigte einen kraftvollen. häufig angewandten Torſchuß. Beſonderes ob perdient das Spiel von Hochgeſana und Sutor. Die Hinter⸗ mnannſchaft erlediate ihre ziemlich einfache Aufgabe leicht. Stuhl⸗ auth eraina ſich zwar häufig in gefährlichen Mätzchen. hatte aber Glück. nicht damit hereinzufallen. 8 Als Ganzes. in ibrer Spielanlage und Technik. auch in der chnelliakeit. waren die Nürnberger ihrem Geaner nahezu um eine laſſe überlegen. Selbſt körverlich ſtachen die Meiſter⸗Mannen von n Weſtdeutſchen vorteilhaft ab. Man darf aber nicht alauben, daß uisburg etwa verſagt habe. Wenn die Mannſchaft heute nicht zur Naltung kam. dann iſt die Urſache lediglich darin zu ſuchen, daß ürnbera eben beſſer und gegen dieſe Ueberlegenheit kein Kraut ge⸗ ſen war. Die Hintermannſchaft iſt an den Erfolgen des Geaners öone Schuld. Auch Brammen im Tor zeiate aute Leiſtungen. Der eſte Mann der Elf war Gruber. der als Mittelläufer den Nürnber⸗ ftein, allein gewachſen und gleichwertig war. Er machte mit ſeiner eißigen und geſchickten Arbeit dem Innenſturm des Altmeiſter oft ann Kopfſchmerzen. Schwach war bei Duisburg das Innentrio. 405 dem man zwar auch einzelne qute techniſche Leiſtungen ſah. das zu ſaft⸗ und kraftlos ſpielte. Nur die Außenſtürmer gin⸗ n. — Der Kampf verlief im großen und ganzen ohne beſondere Här⸗ würwenn auch im Eifer des Gefechts mancher Strafſtoß verwirkt warde. Die Durchführung des Treffens konnte, beſonders in der echſelreichen 2. Halbzeit befriedigen. In den Phaſen, wo der Lei pf weniger intereſſant verlief, entſchädigten die feinen techniſchen ſtungen der Nürnberger. Leit Leider hatte das Treffen in Virlem⸗BVerlin einen ſchwachen 0 er. Bis zur Pauſe ging Birlem noch an, nachher verſcherzte er 20 die Sypmathien durch zahlloſe Fehlentſcheidungen. Auch ſein wentſcheid beim dritten Treffer der Nürnberger ſtieß auf ſtarken iderſpruch, da der Ball die Linie nicht überſchritten haben ſoll. Die Aurn Verlauf des Treffens iſt im einzelnen noch zu ſagen: annſchaften traten in den folgenden Aufſtellungen an: Rlegel. enberge Stuhlfauth; eß Kugler: Schmidt, Kalb, gel;: Strobel, Wieder, Hochgefang. Träg, Sutor. Heind wisburg: Brammen; Löhr, Kobus; Sackenheim 1. Gruber, ne: Fiederer, Pfeiffer, Malſch, Sackenheim II, Bletgen. tuſſi ürnberg ergriff ſofort die Initiative. Der Sturm ging in durg gen Kombinationen und ſchnellen Läufen vor. Ehe ſich Duis⸗ Treſf gefunden hatte, ſaß(in der 8. Minute) bereits der erſte Kalb er. Nach einer ſchlechten Abwehr Brammens kam der Ball zu wanzuder an Hochgeſang weiterleitete; H. umſpielte mit einigen ge⸗ herau en Bewegungen die Duisburger Deckung und ſchoß an dem deitete laufenden Brammen vorbei ein. Duisburgs Läuferreihe ar⸗ erber zwar mit allen Kräften, den ſtetigen Anſturm der Nürn⸗ die Nusufzubalten. aber im Kampf um das Leder behielten meiſt durch Urnberger Oberhand. In der Mitte der Halbzeit fiel dann und dedochgeſang das zweite Tor. Sutor hatte geſchickt vorgelegt durger eſchnelle Hochgeſang erwies ſich im Kampfe mit der Duis⸗ dernd Der Reſt der erſten Hälfte eckung wiederum als Meiſter. ſtarker Ueberlegenheit bei weiterer mehr oder minder ergs. Die 85 70 dem Wechſel ging Duisburg überraſchend forſch ans Werk. griff inmerreihe arbeitete mit Rieſeneifer und warf den roten An⸗ nenſturm er wieder vor. Aber auch jetzt hatte der Duisburger In⸗ nge und ſein Lampenfieber nicht abgelegt. Er zögerte ſteta zu ſalt ſchoß zu ſchwach. Verſchiedene gute Torchancen wurden Wate und gloſſen. So, als Stuhlfauth einmal das Tor verlaſſen bei einer gut hereingegebenen Ecke. Nach etwa 20 Mi⸗ nuten hatten ſich dann die Weſtdeutſchen, ohne Erfolg gehabt zu haben, ausgegeben. Nürnberg geſtaltete das Treffen wieder aus⸗ geglichen und konnte gegen Schluß ſogar wieder drängen. Der dritte Treffer fiel nach einer halben Stunde durch Sutor, der aus einem Gedränge heraus mit Schrägſchuß unter die Latte ſchoß. 0 Fußballſporkverein Frankfurk ſchlägk Heriha⸗BSC. mit:0 nach Verlängerung Durch Glück und geſchickte Taktik gzwonnen Die Begegnung des brandenburgiſchen mit dem Meiſter vom Main in Fürth nahm einen recht ſpannenden Verlauf, da bis zum Ende der regulären Spielzeit die Frage nach dem Sieger offen blieb. Die Berliner vermochten ſich bis dahin trotz ſichtlich beſſerem Spiel nicht gegen die ſtabile Hintermannſchaft der Frankfurter durch⸗ zuſetzen. zumal ihr körperlich reichlich ſchwacher Sturm infolge Un⸗ entſchloſſenheit und Schußunſicherheit die beſten Torgelegenheiten ausließ und andererſeits auch die Leute vom Main mit ihren im all⸗ gemeinen gefährlicheren Anariffen bei der famoſen Berliner Vertei⸗ diauna und dem ganz überragenden Götze im Tor nicht landen konn⸗ ten. Wenn der Fußballſportverein in der erſten Verlängerung ein Zufallstor ſchoß, ſo hatte er dies dem ganzen Spielverlauf nach eigentlich nicht verdient, denn der Geaner war durchwega rein ſpiele⸗ riſch weſentlich beſſer und hatte auch während der ganzen erſten Hälfte und dem größeren Teil der zweiten Hälfte mehr vom Spiel. Bei Frankfurt gefiel heute in erſter Linie die Verteidigung. die nur mitunter reichlich hart eingriff. Pache war nicht in beſter Kondition und wurde von ſeinen beiden Nebenleuten diesmal übertroffen. Der Sturm hatte ſeine Hauptſtützen in den beiden Halbſpielern: Klump war nicht ſo aut. wenn er auch nicht gerade ausfiel. Von den Verlinern hatte man in ſpieleriſcher Hinſicht nicht ſo viel erwartet, wie man überraſchenderweiſe zu ſehen bekam. Sie zeigten ein ſehr flottes Kombinationsſpiel mit feinem gegenſeitigen Verſtändnis womit ſie weſentlich gegen die Frankfurter ſtachen, die in dieſer Beziehung nicht an die Berliner heranreichten. Ihre Schwäche lag im Angriff, der gegen die raffmierte Verteidigungstaktik der Frankfurter machtlos war und ſo manch ſichere Sache durch Un⸗ entſchloſſenheit ausließ. Die beſten Leute beſaß Hertha⸗BSC. in dem alten Kämpen Tewes und ſeinem Torhüter Götze, der aber tragiſcher⸗ weiſe das Siegestor des Gegners auf dem Gewiſſen hat. Auch die —9 Verteidiger waren auf der Höhe und beſſer, als die Frank⸗ rter. Der Spielverlauf ſah Berlin anſtoßen. Nach längerer Aufregung auf beiden Seiten fanden ſich die Frankfurter zuerſt und leiteten eine Reihe von recht gefährlichen Angriffen ein, die aber nichts einbrachten. Auch der Gegner blieb nicht müßig und kam bei verteiltem Spiel häufig vor Frankfurts Heiligtum ohne ſich jedoch infolge planloſen Spiels der Stürmer durchſetzen zu können. Wohl zeigten die Herthateute ein beſtechendes Kombinationsſpiel, worin ſie den Frankfurtern ſichtlich überlegen ſind, doch verlaufen ihre Aktionen zumeiſt zu ſehr in der Breite und im Sand. Ihre Schußunſicherheit iſt mitunter geradezu verblüffend, was umſo verwunderlicher erſcheint, als die Berliner weſentlich beweglicher und echniſch beſſer ſind. Bis zum Seitenwechſel kam keine Partei zu Lorerfolgen. Berlin war während der ganzen erſten Hälfte offenſichtlich leicht überlegen. Die. zweite Hälfte brachte kein anderes Bild. Mal lag der eine Gegner in Front, mal der andre. Es hat wenig Zweck, irgendwelche markante Spielphaſen aufzeichnen zu wollen. Nach wechſelnden An⸗ griffen vermochten die Berliner Gäſte nach und nach eine erkennbare Ueberlegenheit herauszuarbeiten, doch erwies ſich Frankfurts ge⸗ geſchiſle Abwehrtaktik als unüberwindliches Hindernis. Gelangte Berlins Angriff in gefährliche Nähe des Frankfurter Tores, dann war blitzſchnell faſt die ganze Mannſchaft zu entſchloſſener Abwehr im Torraum verſammelt. Andererſeits trugen die Spörtler ſelbſt ſehr gefährliche Angriffe vor und beſchäftigten den Berliner Torhüter auf dieſe Weiſe ganz gehörig. Er erwies ſich aber als außerordent⸗ lich zuverläſſige Stütze ſeiner Elf und wußte ſein Tor jederzeit rein⸗ zuhalten. Mit einem Eckenverhältnis von:4 für Berlin ſchloß die reguläre Spielzeit, die torlos geblieben war. In der erſten Verlängeruna ging Frankfurt dann mächtig aus ſich heraus und kam bald zu ſeinem Siegestor. Als Paſche in 35 Meter Entfernung vom feindlichen Tor einen Ball zum Flügel hinausgeben wollte, rollte dieſer aus ſeiner Richtung aufs Tor zu und wurde von Götze in der Aufregung über die Hände ins Tor ge⸗ laſſen. Damit ſchien das Spiel entſchieden, da Frankfurt in weiteren Angriffen Berlins Tor gefährdeten und die niedergedrückte Stim⸗ mung der Reichshauptſtädter ausnützen wollten. Doch drehte ſich in der zweiten Hälfte das Blatt: Berlin kam mächtig auf und be⸗ ſchränkte den FSW ganz auf die Verteidigung. Sein hilfloſer An⸗ griff verdarb aber Alles, ſodaß Frankfurt als Sieger abrücken konnte. Dr. Bauwens gefiel nicht ſo ganz als Leiter Er hätte un⸗ bedingt mitunter energiſcher durchgreifen müſſen und dem Spiel außerdem mehr folgen müſſen. die geſtrigen Fußballwettkämpfe in Süddͤeutſchland Rheinbezirk Um den Aufſtieg zur Bezirksliga Durch das geſtrige Spiel und das Spiel vom Himmelfahrts⸗ tage iſt die Vorrunde der Aufſtiegsſpiele beendet worden. In beiden Spielen ſind die zwei Favorlten beteiligt geweſen und beide konnten ihre Spiele zum Siege geſtalten. 1903 Ludwigs⸗ hafen ſiegte am Donnerstag in:0 gegen..R. und der Neckarkreismeiſter 1908 Mannheim konnte in Wein⸗ heim:1 ſiegreich bleiben. Damit ſcheint die Aufſtiegsfrage be⸗ reits geklärt zu ſein, denn der Neckarkreismeiſter und der Vorder⸗ pfalzkreismeiſter ſollten den gewonnenen Vorſprung halten können und damit die Bezirksliga erreichen. Aber trotzdem noch iſt nicht aller Tage Abend und beide Favoriten müſſen bedenken, daß die beidene anderen Kreismeiſter einen Verzweiflungskampf kämpfen werden und jedes Spiel ernſt genommen werden muß. J. B. o9 Weinheim— J. C. 190s Mannheim:2(:0) Ecken:2(:2) Im weiteren Verlaufe der Aufſtiegſpiele um die Bezirksliga begegneten ſich am Sonntag in Weinheim obige Gegner. Es Anſan ea. 1500 Zuſchauer zugegen geweſen ſein, denen ein von Anfang bis Schluß intereſſant durchgeführtes Treffen vorgeführt wurde, das Lindenhof dank der energiſcheren Spielweiſe ſeiner Stürmer für ſich entſcheiden konnte. Belde Mannſchaften waren ſich ziemlich ebenbürtig. Stand das Treffen vor dem Wechſel meiſt im Zeichen von Lindenhof, ſo hatte nach der Pauſe Weinheim mehr vom Spiel. Für Lindenhof bedeutet der geſtrige Sieg auf jeden Fall einen guten Schritt nach oben, und wenn noch zwei weitere Punkte dazu errungen werden, dann dürfte der Aufſtieg zur Be⸗ zirksliga ſo gut wie geſichert ſein. Anders— 8— ſieht die Sache um Weinheim aus. Es war das dritte Spiel, das mit negatipem Erfolg endete, und damit dürften die Ausſichten auf den Gefrier⸗ punkt geſunken ſein. Herrn Witte⸗Stuttgart, der nicht immer mit ſeinen Ent⸗ Anklang finden konnte, präſentierten ſich die Mann⸗ aften wie folgt: Weinheim: Lutz, Gärtner J, Fiſcher, Haas, Wetzel, Kränkel, Gärtner II, Zollikhofer, Jöſt, Pläſterer, Keller. o8 Lindenhof: Spahr, Wieland Gg., Wieland Ph., Löſch, Edelbluth, Langenberger, Jöſt, Teufel II, Doland, Teufel 1, Alt⸗ mann. Von Beginn an liegen beide Mannſchaften abwechſelnd im An⸗ griff. Da jedoch beide Mannſchaften vorerſt ohne jeglichen Zuſam⸗ menhang ſpielen, gelingt keinem der beiden ein zählbarer Treffer. Erſt in der 12. Minute, als ſich Lindenhofs Deckung einen böſen Schnitzer leiſtet, kommt Weinheim zum erſten und einzigen Treffer. Keller flankt, Pfläſterer ſchießt an den Pfoſten und von da ſpringt der Ball zu Jöſt, der einſchießt.:0 für Weinheim. Lindenhof ſchöner ſich für die Folge mächtig an, kann jedoch trotz einiger chöner Gelegenheiten den Stand bis zum Wechſel nicht mehr än⸗ dern, ſo daß man mit dem:0⸗Ergebnis für Weinheim in die Pauſe geht. Vom Anſpiel weg hat Lindenhof Gelegenheit zum Ausgleich, jedoch die Latte bietet Dolands' Bombe Einhalt. Nach einigen beiderſeitigen ſchönen Gelegenheiten kommt dann Lindenhof zum Ausgleich. Dolland begibt ſich mit einer Vorlage allein auf die Reiſe. Weinheims Torwart verfehlt den Ball und langſam rollt der Ball ein.:1 ſteht die Partie. Weinheim legt nun mächtig los, kann aber nicht verhindern, daß Dolland auf Strafſtoß von Jöſt zum 2. Tore einköpft.:1 für 0 8. Beiderſeits bieten ſich bis zum Schluß noch Gelegenheiten, das Ergebnis zu ändern. Es bleibt jedoch bei dem:1⸗Ergebnis für Lindenhof.— ** Phönix Ludwigshafen— Pfalz Ludwigshafen:0 Nach 110 Minuten Spielzeit wegen Dunkelheit abgebrochen Im Pokalzwiſchenrundenſpiel ſtanden ſich am geſtrigen Freitag abend auf dem Phönixplatze die alten Lokalrivalen gegenüber. Tradi⸗ tionsgemäß lieferten ſich die beiden Mannſchaften einen hartnäckigen Kampf, der keinen Sieger brachte. Phönix hatte Erſatz für Burkhardt und war meiſt überlegen, aber der Sturm vermochte ſich nicht durchzuſetzen. Die Hintermann⸗ ſchaft ſpielte ohne Tadel. Pfalz hatte Knäble im Tore durch Dick erſetzt. Dieſer füllte aber ſeinen Poſten ſehr gut aus und trug ſehr viel dazu bei, daß eine Niederlage verhütet werden konnte. ei Pfalz war ebenfalls die Hintermannſchaft der beſte Mannſchaftsteil. In der Läuferreihe waren die Außenläufer Froſch und Rillig erfolgreicher als der Mit⸗ Ehinger. Der Sturm kam erſt nach dem Wechſel zur eltung. Das Spiel begann verheißungsvoll für die Platzmannſchaft. Vom Anſpiel weg kam Phönix ſofort durch und erzielte einen Eck⸗ ball. Während der ganzen Dauer der erſten 45 Minuten lag Phö⸗ nix dauernd im Angriffe, Pfalz kam nur ſelten zum Angriffe. Er⸗ folge konnten beide Parteien nicht erringen, die einzige Ausbeute waren Ecken, von denen Phönix 7 und Pfalz eine erzielte. Nach Wiederbeginn änderte ſich das Bild. Pfalz kam ſtark auf und hatte ebenfalls Torchancen. Das Spiel wurde allmählig ſehr ſcharf und das Treffen ähnelte ſtark einem erbitterten Punktekampf. Die 2. Halbzeit brachte ebenfalls keinen Torerfolg. Ecken:4 für Pfalz. Die Verlängerung brachte ebenfalls keine Entſcheidung Phönix war in den erſten 15 Minuten wieder ſtark überlegen, doch die Pfalz⸗Verteidigung zeigte zähe Gegenwehr. So verlief auch die 1. Halbzeit der Verlängerung torlos. Inzwiſchen war die Dämmerung ſtark hereingebrochen und nach weiteren 5 Minuten Spielzeit wurde der Kampf infolge Dunkelheit abgebrochen. Geſamtecken 13:5, Der Schiedsrichter(Herr Freiländer, V. f. R. Mannheim) amtierte im allgemeinen zufriedenſtellend, ahndete aber verſchiedene grobe Verſtöße im Strafraum nicht. Da das Spiel keinen Sieger erbrachte, muß der Teilnehmer des morgigen Endſpiels durch Los enene werden. 8 * Phönix Ludwigshafen— Anion Ludwigshafen:0(:0) Im Rahmen des Ludwigshafener Sportwerbetages begegneten ſich die beiden Mannſchaften geſtern auf dem Pfalzplaße. Das Spiel konnte nicht ols Endſpiel um den A. S..⸗Pokal ausgetragen werden, da Pfalz und Phönix zuvor das am Freitag abend abge⸗ brochene Spiel wiederholen müſſen. Phönix trat ohne Burkhardt, Schwab, Weber 1 und Grunauer an. Trotzdem ſtand der Sieg der Bezirksligamannſchaft nie in Frage. Das erzielte Ergebnis hätte aber weit höher ausfallen müſſen, wenn der Sturm die gehabten Torchancen beſſer auszunützen verſtanden hätte. Die Hintermann⸗ ſchaft war der beſte Mannſchaftsteil bei Phönix. In der Läuferreihe hätte Regele erfolgreicher wirken können, wenn er nicht im Ueber⸗ eifer ſich nicht zu viel im Sturme betätigt hätte. Im Sturme war Weber II als Linksaußen weitaus der beſte Mann. Union konnte durch ſcaſ Energie das beachtenswerte Reſultat erzielen. Die Hintermannſchaft, insbeſondere Röth im Tore ſtellte den erſotzgeſchwächten Phönirſturm vor eine ziemlich ſchwere Auf⸗ gabe. r Sturm hatte wohl einige ausſichtsreiche Torgelegen⸗ heiten, kam aber im Allgemeinen nicht zur Geltung. In der erſten Halbzeit lag Phönix dauernd im Angriff, ohne zu Erfolgen zu kommen. Torlos wurden die Seiten gewechſelt. Erſt in der 13. Minute nach Halbzeit gelang es Phönix, die zahlreiche Verteidigung zu überwinden und Schmoll erzielte das ein⸗ zige Tor des Tages. Der Reſt der Spielzeit ſtand im Zeichen einer gewaltigen Offenſiwe von Phönix, ohne daß es zu einer Verbeſſerung des Ergebniſſes gekommen wäre. Erſt gegen Schluß kom Phönit ſtark auf. Es blieb aber beim:0 Sieg, der Bezirksligamannſchaft. Ecken:2 für Phönix. Das Treffen wurde von Herrn Müller(Phö⸗ nix⸗Karlsruhe) einwandfrei geleitet. 8 FJ.C. Pirmaſens—..R. Pirmaſens:0(:0) Da.f. R. Mannheim das feſtgeſetzte Wettſpiel wieder abſagte, vereinbarten F. C. und.f. R. Pirmaſens ein Freundſchaftstrefſen. Beide Mannſchaften lieferten ſich ein äußerſt faires, mitunter recht ſpannendes Spiel. In der 1. Halbzeit iſt der Club maßgebend, der infolge beſſerer Kombination das Feld beherrſcht. Doch im Straf⸗ vaum ſcheinte es mit der Kunſt aus zu ſein. Es wurde wohl viel ge⸗ ſchoſſen, aber zu ungenau.—6 Lattenſchüſſe brachten nicht den ge⸗ wünſchten Erfolg. Erſt in der 2. Halbzeit fällt durch Brödel auf eine Vorlage des Mittelſtürmers das einzige und ſiegbringende Tor⸗ ..R. wird nun zuſehends beſſer, ſodaß das Spiel vollſtändig aus⸗ geglichen iſt, ja gegen Schluß kann man ſogar von einer kleinen Ueberlegenheit von.f. R. ſprechen. Mit dem Schlußpfiff beendete der Schiedsrichter ein ſchönes Freundſchaftstreffen, wie man es in Pirmaſens ſchon lange nicht mehr geſehen hatte. Beide Mannſchaften gebührt ein Geſamtlob. Lußball in Karlsruhe f J. B.— F. B. Villingen:1(:0) Der Kehraus der Karlsruher Aufſtiegſpiele zur Bezirkslige brachte eine außerordentliche Zwitterleiſtung des K. F.., die in der Hauptſache mit auf das Fehlen der beiden beſten Läufer der Mannſchaft zurückzuführen iſt. Keineswegs ſpiegelt das Ergebnis den eigentlichen Spielverlauf bis weit in die zweite Hälfte hinein wieder, in welcher Zeit die Villinger Mannſchaft ebenbürtig war. Lediglich ein unerwartetes Zuſammenreißen der Karlsruher im letzten Spielabſchnitt benahm den Gäſten den Atem und warf das Steuer des Sieges gänzlich herum. Schon wenige Minuten nach Beginn lockerte ſich, namentlich infolge immer ſtärkeren Ausfallens des Karlsruher Erſatzmittel⸗ ———- Z PFPppp ——— ͥͤ—H— —.———. ̃— 4. Seike. Nr. 238 neue Mannhelmer Feitung[Morgen⸗Rus gabe) Monlag. ben 28. Mal läufers der Zuſammenhang, und die ſehr gut deckenden Villinger wieſen den K. F..⸗Angriff erfolgreich ab, ja die Mannſchaft kommt zeitweiſe in ſtarkes Drängen, vermag aber infolge man⸗ gelnder Raffineſſe und Schußfertigkeit den zählbaren Erfolg nicht erringen. Die immer zuſammenhangloſere und mit Ausnahme des Rechtsaußen und der Verteidigung auch energieloſere Arbeit der Karlsruher erregt Kopfſchütteln und kein Menſch iſt auf ein Er⸗ gebnis wie das obige gefaßt, als nach erneutem Drängen der Schwarzwälder mit:0 in die Pauſe gegangen wird. Wieder ſind es die Gäſte, die mit ſtarkem Druck nach Platz⸗ wechſel den Kampf fortſetzen, und als auch ein Ausreißen des auf der Außenlinie lauernden Karlsruher Linksaußen mit guter Ab⸗ wehr ſeines Flankenſchuſſes endet, und auch der ſonſt ſo gewandte Mittelſtürmer in ungewöhnlicher Stellung verſchießt, wird das Fragezeichen immer größer. Der erſte Erfolg winkt dann K. F. V. durch Einſchieben des Leders auf knappgewehrten Außenſchuß durch den Halblinken. Aber die durch den Verlauf gegebene Sympathie der Zuſchauer verrät der ſtarke, anhaltende Beifall, den der wohl⸗ verdiente Ausgleich der Gäſte kurz darauf hervorruft. Nachdem ein Ball der Karlsruher Mitte am Pfoſten abprallt, erfolgt ganz uner⸗ wartet ein Schuß des heimiſchen Halblinken, der den Ball ſtreift, und in kürzeſter Folge ſtellt derſelbe Spieler, ſeine Vorleiſtung noch übernietend:1, weſchem Stand der Halbrechte mit Kopfball den 4. Treffer folgen läßt. Villingen iſt in dieſer ſcharfen Umſchwung⸗ periode völlig machtlos. Wohl fällt die Sache nun ſtark ab, doch kann der Karlsruher Mittelſtürmer auf eine Vorlage des Rechts⸗ außen einen weiteren plazierten Schuß, dem der unermübdliche — durch prächtige Einzelleiſtung den Abſchlußtreffer fol⸗ gen laßt. 0 Der Villinger Mannſchaft muß man zuerkennen, den Karls⸗ ruhern bis in die letzten 20 Minuten ein ebenbürtiges Spiel gegen⸗ übergeſtellt zu haben, leider war dieſes häufig zu hoch, und der ſichere Schuß blieb aus. K. F. V. ſchmiß die Sache in glücklich und entſchloſſen erfaßten wenigen Minuten ganz überraſchend. Der ſehr mäßige Geſamtein⸗ druck des Spieles wir daber dadurch nicht verwiſcht. Mit dieſem Spiel hat K. F. V. in faſt einzig daſtehender Weiſe die Verbands. ſpielſerie um den Aufſtieg hinter ſich gebracht. Der Schlußſtand iſt 19 Punkle bei 10 Spielen und 42:9 Toren. August Nüssle. die Ergebniſſe des Sonntags Süddeutſchland Rheinbezirk Am den Aufſtieg zur Bezirksliga Iv. 09 Weinheim—.C. 1908 Mannheim:2. Geſellſchaftsſpiele Kickers Mannheim— Vorwärts Mannheim:1. Phönix Lud⸗ wigshafen— Union Ludwigshafen:0. Fv. Speyer— Sp. u. To. Waldhof:3..C. Pirmaſens—.f. R. Pirmaſens 10. Vorſchlußrunde um die Deutſche Fußballmeiſterſchaft In Duisburg: Duisburger Spielverein— 1..C. Nürnberg.3. In Fußballſportverein Frankfurt— Hertha BSC.:0 nach Ve Auffſtiegſpiele Bezirk Bayern: 1. F. C. Straubing— 1..C. Bamberg: Bam⸗ bera verzichtet. Wůͤrtt Baden: Karlsruher F. V.— F. C. Villingen:0. bach 98— 1. F. C. Birkenfeld:0. Rheinheſſen⸗Saar: Sulzbach— Eintracht Trier:3..S. V. Mainz 05— Griesheim:1. Geſellſchaftsſplele Bayern: Würzburger Kickers— Jugend Düren.2. Mainbezirk: Städteelf Frankfurt— Boca Juniors:2. Viktoria Achaffenburg—..R. Fürth(Samstag) ausgefallen. Germania 84 Frankfurt— Sgm. Höchſt.1. Rheinheſſen⸗Saar: Boruſſia Neunkirchen— Racing⸗Club Straß⸗ burg:1. F. C. Idar— 05 Trier:3. Weſtdeulſchland In Düſſeldorf: Weſtdeutſchland—Norddeutſchland:4. In Bochum: Städteſpiel Bochum—Barmen:1. Schwarz⸗Weiß Eſſen—Wacker München(Samstag) 04; Preußen⸗Eſſen—Guts Muts Dresden(Samstag):1; Buer 07 V. f. E. Osnabrück:2; Kölner..—Union Gelſenkirchen:3; C. f. R. oln—Guts Muts Dresden:3; S. Fr. Siegen—Hanau 93:0. Norddeulſchland Unton Altona—S. u. S. Elberfeld:2; Altona 93— Boruſſia Harburg:2. — mitteldeukſchland In Dresden: Städteſpiel Dresden—Prag:7. In Leipzig: Städteſpiel Leipzig—Duisburg:1. Fußballring Dresden—St. Pauli Sport Hambürg:1; Preußen Chemnißz—Näumburg 05:3; V. f. L. Hohenſtein-Boldelub Naks⸗ kov Dänemark:3; Chemnitzer..—Red Star Wien(Amateure) :0; B. f. B. Erfurt—Spg. Erfurt:1: Boruſſia Halle—S. Fr. Halle:2. Berlin Pokalſpiel: Viktoria 89—1..C. Neukölln 0⸗l. Privalſpiele: Norden⸗Nordweſt—.S. Livorno 4·1; V. f. B. Pankow—Hellas 04:5. Handball Poltzeiſportverein Mannheim— Sport. und Turnverein Mannheim⸗ Waldhof:0(:00 Da das Pokalentſcheidungsſpiel, das ſeiner Zeit Waldhof als Pokalſieger brachte, von der Behörde aber als ungültig erklärt wurde, krafen ſich geſtern auf dem Platze des Poliziſportvereins die Gegner nochmals zum Entſcheidungsſpiele. Polizeiſportverein blieb dieſes Mal mit:0 Sieger. Vom Anſpiele weg iſt de Nede gleich überlegen und Waldhof wird ziemlich in die fenſive zurückgedrängt. Sowohl Waldhof wie Polizeiſportverein haben beide gmte Torgelegenheſten, doch die Platzherren ſind glücklicher. Durch ihren ſchußfreudigen Sturm können ſie bald zwei Tore erzielen. Mit dieſem Ergebnis geht man zur Pauſe. 2535ͤ ſiſiBei Seitenwechſel ſtreikt die rechte Verteidigung vollſtändig und obendein wird noch der Mittelläufer des Feldes verwieſen.(Warum? — weiß man nichtl) Dieſes deprimiert natürlich die Waldhofmann⸗ ſchaft volſtändig, ſo daß ſie noch mehr zufammenklappt und zu ein⸗ heitlichen Aktionen ſich überhaupt nicht finden kann. Bald kann Polizeiſportverein durch einen dritten Erfolg ſich den Sieg voll⸗ kommen ſichern. Dieſes Tor hätte allerdings der Torwart verhüten müſſen Weiterhin gab es keine ſchönen Momente mehr, da das Spiel, das an ſich ſchon ziemlich ſcharf war, immer erbitterter wurde. Mit:0 hat alſo Polizeiſportverein den Sieg für ſich errungen. Polizeiſportverein hat den Sieg redlich verdient, da ſie viel rationeller ſpielten und der Siegeswille die Mannſchaft zu Erfolgen ührte. 5 Wohl war Waldhof deprimiert und ging ſcheinbar mit Unluſt zu dieſem Wiedrholungsſpiele, doch für dieſe Niederlage gibt es keine Entſchuldigung. N Als Schiedsr'chter amtierte Herr Oehlſchläger(Neckarau), ſeine Leiſtungen waren mäßig. Gsz. * .b. eudwigshafen 1861—.G. Frieſenheim:1(:0) den beiden Handballmannſchaften brachte man erſtklaſſige S zur Auſſtellung. Dem Schiedsrichter, Herrn Kaus⸗Plank⸗ ſtadt, ſbeſlte man ſich wie folgt: T. B. 61: Maher Fritz, Kurz Emil. Harz Franz, Drexler Karl, Serr Robert, Huber Jakob, Kief., May Fr. Sieſert., Winter⸗ Deuer., Gehweln K. Tal.: Schinſſelberg Freil, Wolff, Nobe, Dietrich, Frey 2, Bartholnd, Hilbert, Zimpelmann, Sommer, .⸗V. ſpielte komplett, dagegen mußte Frieſenheim mit 2 Er⸗ ſatzleuten antreten. Schwarz hat das Los. Nach Anſpiel ſieht man Schwarz ſofort im Angriff. Lehmann im Tor bekommt harte Ar⸗ beit und hält ſehr unſicher. Schwarz kombiniert glänzend und ſendet in der 20. Minute mit einem famoſen Schuß durch W. Kief zum erſten Treffer für Lu ein. Gleich nach Anſpiel zieht Schwarz wieder vor das gegneriſche Tor und ſendet in ſchönem Wurf in der 22. Min. durch Fr. May zum 2. Tore ein. Der Kampf wogt auf und ab. Bald ſieht man blau vor dem gegneriſchen Tore, doch ſeine Angriffe zer⸗ ſchellten vor der Lu. Verteidigung. Die Schwarzen ſind wieder im Werfen und buchen in der 30. Minute ein Tor, was jedoch ungültig, weil im Wurfkreis geſchoſſen. Halbzeit. Blau hat Anwurf und ſtrengt ſich mächtig an, um Torerfolge zu erzielen bezw. zu holen. Sie zeigen in der Folge wunderbare Kombinationsarbeit, müſſen aber den Ball Ülder ſtarken Lu. Verteidigung überlaſſen. Es erfolgt die 1. Ecke für Lu. Schon iſt man wieder vor dem gegneriſchen Tor, doch ſchwarz iſt auf der Hut, der Ball kommt wieder nach vorn und Kief ſendet in der 35. Minute zum 3. Erfolge ein. Blau findet ſich nun beſſer zuſammen und ſcheint ein Tor in der Luft zu liegen. Ein Spie⸗ ler der Blauen wird im Strafraum unfair gelegk und der Strafwurf bleibt dafür nicht aus. Dieſer fällt in der 40. Minute als Ehrentor für Fiheim. Der Kampf wird ſehr ſcharf. T. G.'heim findet ſich zum Schluſſe beſſer zuſammen, aber die'hafener Verteidigung läßt 5 Ball durch. Der Schlußpfiff des Unparteliſchen beendet das piel. Beide Mannſchaften lieferten ſich ein ſehr ſcharfes Spiel und waren ſich techniſch ebenbürtig. Schwarz hat den Sieg verdient, um der beſſeren Arbeit vor dem Tor willen. Der Kampf war ſehr lebhaft umd intereſſant. Der Lu. Sturm angriffsfreudiger, die beiden Schluß⸗ ſpieler die beſten auf dem Platze. Bei'heim fehlt die Schußfreudig⸗ keit, der Torwart zeigte ſich in der 2. Halbzeit als beſte Klaſſe. Der Schiedsrichter war dem Spiele ein gerechter Leiter. Tagungen der Sportverbände Haupkverſammlung des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen Frankfurt, Main, 23. Mai.(Eig. Drahtber.). In der geſtern im Frankfurter Römer abgehaltenen Hauptverſammlung des Reichs⸗ ausſchuſſes fürr Leibesübungen wude mitgeteilt, daß der Reichsaus⸗ ſchuß jetzt 46 Verbände mit 41751 Vereinen und 5 619 532 Mitglie⸗ dern umfaßt. Der Tätigkeitsbericht gab ein günſtiges Bild von dem umfaſſenden und vielſeitigen Wirken des Reichsausſchuſſes. Die Min⸗ deſtforderung an die Städte, pro Kopf der Bevölkerung 3 Quadrat⸗ meter Spielfläche zu ſchaffen, iſt bereits von einer Reihe Städte er⸗ füllt worden. Dagegen werden noch fortgeſetzt Klagen laut, daß un⸗ tergeordnete Steuerbehörden die Bedeutung der Leibesübungen nicht einzuſchätzen wiſſen. Auch die Tatſache, daß die Turn⸗, Sport⸗ und Wanderfahrten durch die Verminderung des Erinäßigungsſatzes von 50 auf 33 ein Drittel Prozent verteuert worden ſind, iſt bedauerns⸗ wert. Schließlich iſt auch das Hauptziel des Reichsausſchuſſes, die tägliche Turnſtunde noch ein gut Stück von ſeiner Erfüllung entfernt. Die Verſammlung, unter dem Vorſitze des Staatsſekretärs Dr. Le⸗ wald ſtehend, ſtimmte einer Reihe von Sgtzungsänderungen en bloc für ein Jahr zu. Die Neuwahlen zum Vorſtande ergaben durch⸗ weg Wiederwahlen; nur der Schatzmeiſterpoſten wurde mit Geheim⸗ rat Dr. Friſch neu beſetzt. ** Sitzung der deutſchen Vertreter für den olympiſchen Kongreß Definition des Amateur⸗Begrifſ Frankfurt, Main, 23. Mai.(Eig. Drahtber.). Die deutſche Ver⸗ tretung für den olympiſchen Kongreß, der in dieſen Tagen in Prag zuſammentritt, hatte vor ihrer Abreiſe in Frankfurt noch eine Be⸗ ſprechung mit den Vorſtänden der im Reichsausſchuß vereinigten Verbände, um eine Einigung in den grundlegenden Fragen zu erzie⸗ len. In erſter Linie ſtanden die 15 Fragen des olympiſchen Komi⸗ tees zur Amateurfrage zur Beratung. Die wichtigſten Fragen wur⸗ den wie folgt beantwortet. Auf die Frage, ob jemand, der in einer Sportart Profeſſional iſt, in einer anderen als Amateur angeſehen werden kann, lautet die Antwort: nein. Ausnahmen können nur dann geſtattet werden, wenn ſich die Betätigung als Amateur auf ein Gebietp bezieht, daß mit dem beruflich ausgeübten in keiner Be⸗ ziehung weſensverwandt iſt. Ein Amateur ſoll weiterhin mit Ge⸗ nehmigung ſeines Fachverbandes gegen einen Profeſſional ſtarten können. Die Frage, ob das Berufsſportlertum als Sicherheitsventil gefördert werden ſoll, wurde verneint. Ein Sportlehrer, der wieder zum Amateurismus zurückkehren will, ſoll vorerrſt eine Karenzzeit abſolvieren. Bei Sportreiſen ſoll dem beteiligten Sportler nur dann der Lohnausfall erſetzt werden, wenn eine Beſceie des Arbeits⸗ gebers vorliegt. Eine Zahlung des Lohnausfalles an den Arbeit⸗ geber wird abgelehnt. Im allgemeinen wurde mit dieſen Auslegun⸗ gen die Vorſchläge des Deutſchen Sportbundes gedeckt. * Teilung der Winkerſportwoche Am Samstag vormittag trat im Anſchluß an die Hauptver⸗ ſammlung des Reichsausſchuſſes für Leibelübungen der Wettkampf⸗ ausſchuß des Reichsausſchuſſes zur Entſcheidung über die in den letzten Wochen viel erörterte Frage zuſammen, an welchem Platz die Winter⸗Kampfſpiele 1926 ſtattfinden würden. In enger Wahl waven der Schwarzwald mit Triberg und Titiſee, ſowie Ober. bayern mit Garmiſch. Der Kampfſpielgusſchuß faßte nach 2½ ſtündiger eBratung den Beſchluß, eine Dreiteilung der Kampfſpiele in folgendem Sinne vorzunehmen: Der Schwarzwald erhält alle Winterſportarten außer dem Skilauf, und zwar Triberg die Bobfleigrennen und den Kunſteislauf, Titiſee das Rodeln und den Eisſchnelllauf, Eishockey und Eisſchießen. Der Skilauf geht nach Garmiſch, wofür ſich bekanntlich der deutſche Skiverband ſchon vor längerer Zeit entſchieden hattte. Gegenüber den letzten Kampfſpielen 1922, wo alle Winterſport⸗ arten an einem Platze in Garmiſch vereinigt waren, bedeutet dieſer Beſchluß demgemäß eine weſentliche Neuerung, von deren Durch⸗ führungg man eine Erleichterung in der Durchführung der ſchwe⸗ ren Aufgabe für die einzelnen Plätze erwarten zu können glaubt. Die Verſammlung faßte weiter den Beſchluß, die Verbindung der deutſchen Meiſterſchaften mit den Kampfſpielen herzuſtellen. So werden die Kampfſpieltage im Schneeſchuhlaufen in Garmiſch⸗Partenkirchen gleichzeitig mit der deutſchen Skimeiſter⸗ ſchaft ſtattfinden. Demnach iſt alſo der Sieger der Kampf⸗ ſpiele deutſcher Skimeiſter. * Der Deutſche Hockey⸗Bund kagke in Eiſenach Der Eintritt in den Deutſchen Sportbund abgelehnt. Der Deutſche Hockey⸗Bund hielt am Sonntag in Eiſenach, nachdem ſeine Ausſchüſſe ſchon am Samstag getagt hatten, einen Bundestag ab, der aus allen Teilen des Reiches gut beſchickt war. Die Berichte der ein⸗ zelnen Ausſchüſſe boten zu einem großen Teil intereſſantes Material. So hieß es, daß die Zwiſchenfälle mit dem öſterreichiſchen Verband jetzt voll⸗ ſtändig beigelegt worden ſeien, was ja auch ſchon durch das kürzlich aus⸗ getragene Länderſpiel zum Ausdruck gekommen ſei Auf eine Einladung zum Länderſpiel an England ſei ein ablehnender Beſcheid zurückgekommen. Das Länderturnier konnte aus Mangel an Zeit und Geld nicht beſchickt werden. Weitere Länderſpiele ſind geplant gegen die Schweiz, Oeſterreich, ferner Weſtdeutſchland gegen Holland und Norddeutſchland gegen Däne⸗ mark. Der Eintritt in den Deutſchen Sportbund wurde abgelehnt, da as Programm des D. S. B. durch die Beſtrebungen des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen und des Deutſchen Hockey⸗Bundes bereits verwirklicht werde. Die Silberſchildſpiele haben finanziell ein ungünſtiges Ergebnis gebracht, jedoch ſollen ſie Aane einem geſtellten Antrag beibehalten werden. Eine ſtraffere Organſſatſon des Schiedsrichterweſens und eine eigene Spiel⸗ ordnung für Jugndliche ſollen angeſtrebt werden. Das Präſidium wurde entlaſtet und wiedergewählt. Der nächſte Bundestag findet in Bad Pyr⸗ mont ſtatt. Ein Münchener Künſtler wird ein Hockey Werbeplakat an⸗ E Frerner ſoll dat Preisausſchreiben des Preßausſchuſſes veröffent⸗ Die Meiſterſchaſten des Ahein⸗NReckar⸗Gaues Am 18. Mai wurden auf dem prächtig im Wald in Ofters⸗ heim gelegenen Fußballplatz die Meiſterſchaften um Gewichtheben, Ringen, Boxen, Steinſtoßen und Tauziehen des Rhein⸗Neckar⸗Gaues ausgetragen Der Verein für Kraftſport os Ofters⸗ heim wußte das ihm übertragene Gaufeſt mit Geſchick und Um⸗ ſicht vortrefflich und gut organiſiert abzuwickeln. Oftersheim t hatte reichlichen Flaggenſchmuck angelegt und bekundete dadurch ſchon ſeine Teilnahme an dem ſportlichen Ereignis. Alles von Namen hatte ſich eingefunden, um im friedlichen Kampfe die Palme de⸗ Sieges zu erſtreiten. Zu den Senioren geſellte ſich wiederum ma ausſichtsreicher Kämpfer aus dem Nachwuchs. So mußte der ſonſt gute Spaß von VfR. Mannheim überraſchenderweiſe im Ningen von dem im vorigen Jahre aus der Schule entlaſſenen Hammer SV. 84 eine Niederlage einſtecken. Auch in den Reihen der„Alten Herren“ wurde trotz der glühenden Hitze lebhaft gekämpft. Den größten Erfolg hatte wiederum Vfͤ. 86 Mannheim zu verzeichnen, obwohl er nicht in voller Kampfesſtärke antrat. Er holte ſich nicht weniger als 14 erſte Preiſe(Meiſterſchaften), davon 6 allein im Boxen und gewann auch den neuen Wanderpreis ft die beſte Geſamtleiſtung im Gewichtheben und Ringen. Die bereits⸗ von der SVg. 84 in den Zeitungen gebrachte Mitteilung, daß der genannte Verein dieſen Preis errungen hätte, iſt laut amtlicher Feſt⸗ ſtellung nicht richtig. Sehr erfolgreich waren auch der St. u. RK. Ludwigsha fen mit 8 erſten Preiſen(Meiſterſchaften), darunter 1 im Tauziehen, die SVg. 84 Mannheim mit 5 erſten, darunter 4 Meiſterſchaften und 1 erſter im Korſogehen und der BfL. Neckarau mit 5 Meiſterſchaften, darunter 3 im Boxen. Der SpV. 06 Mannheim gewinnt 2 erſte Preiſe, darunter 1 für die Rundgewichtsriege, während VfK. 08 Oftersheim und Athletik⸗SpV. Ladenburg je 1 erſter Preis(Meiſterſchaft) machte. Die in letzter Zeit viel geprieſenen Ringer vom VfR. konnten keinen einzigen erſten Platz belegen. Der St. u. RK. Lampert⸗ heim ſteht mit ſeinen Leiſtungen noch weit über dem VfR. Mann⸗ heim, der merkwürdigerweiſe ohne Rup und Denu erſchienen war⸗ In Anbetracht ſeines kurzen Beſtehens und ſeiner ſelbſt aufgezogenen Kämpſfer kann auch der VfSp. u. K. Viernheim mit ſeinen Ergeb⸗ niſſen zufrieden ſein. Es hat nicht viel gefehlt und der Deutſche⸗ und Europameiſter Reinfrank hätte wieder einen neuen Weltrekord geſchaffen; er brachte im beidarmigen Reißen 190 Pfund zur Hochſtrecke. Dieſe Leiſtung wurde aber nicht gewertet, da der linke Arm nicht ganz durchaeſtreckt geweſen ſein ſoll. Ein Zeichen edler Geſinnung war das Starten Reinfrank's außer Konkurrenz, um einem anderen die Mög⸗ lchkeit zur Erringung des Preiſes zu geben. Kieſer SpV. 84 wird dieſe Tat ſicherlich zu würdigen wiſſen. Auch der Deutſche⸗ und Europameiſter in der Altersklaſſe L. Ohneſorg beteiligte ſich nicht, ſo ſeinem Vereinskollegen Edinger zum Meiſtertitel verhelfend Das Kampfgericht war im allgemeinen gut, wenn auch nicht ſeder Kampfrichter immer einwandfrei wertete. Eine große Zu⸗ ſchauerzahl lagerte im Schatten duftender Tannen. Das Ergebnis der Kämpfe bis zum 5. Platz einſchl. iſt folgendes: Gewichtheben. Fliegengewicht: Dörr, VfK. 86, Gaumeiſter; 2. Lahr, Lampertheim; 3. Kubitſcheck, Vfe. Neckarau; 4. Hemeier. SpV. 84: 5. Moos, Lampertheim.— Bantamgewicht: Seckel, VfK. 86, Gaumeiſter; 2. Geißler, Spg. 84; 3. R. Maier, VfK. 86; 4. Harant, Bfe.; 5. W. Küchler, VfK. 86.— Federgewicht: Ritz, SVg. 84, Gaumeiſter; 2. Friedrich Ladenburg; 3. Kölbl, Vfe.; 4. Mehrling, St. u. RK.'hafen; 5. W. Meier, SV. 06.— Leichtgewicht: 1. Reinfrank, VfK. 86, Gaumeiſter außer Konkurrenz: 2. Kieſer, SVg. 84. Gaumeiſter; 3. Erdel, SV. 06; 4. Lenz Viernheim; 5. Kehder, Vfes.— Mittelgewicht A: 1 Depuhl, PfK. 86. Gaumeiſter; 2. Alheim Lampertheim: 3. Bähr Viernheim: 4. Drees, SV. 06; 5. Rubmann'hafen.— Mittelgewicht B: Albrecht, VfK. 86, Gaumeiſter; 2. Samstag Viernheim; 3. F. Renner, SVg. 84; 4. Berthold Laden⸗ bez 15 28 ergewicht: 1. Stahl nburg, Gaumeiſter; 2. Gehring'hafen; 3. Haier, VfK. 86; 4. W. Stiefel, SV. 06; 5. Neſſel Abaßen.— Ringen. Fliegengewicht: Hemeier SVg. 84 Gaumeiſter; 2. Jakob Lampertheim; 3. Moos Lampertheim; 4. Bartholome VfL.; 5. Lorenz Lampertheim.— Bantamgewicht: König Lud⸗ wigshafen Gaumeiſter; 2. Babelotzki Ludwigshafen; 3. Sohn Lud⸗ wigshafen; 4. Scheuermann SVg. 84; 5. Hahl Lampertheim.— Federgewicht: Ritz SVg. 84 Gaum.; 2. Stahl'hafen; 3. Die⸗ mer Ladenburg; 4. Götz Oftersheim; 5. Hilsheimer Lampertheim.— Leichtgewicht: Braun Oftersheim Gaumeiſter; 2. Führer BfL.; 3. Steffen Lampertheim; 4. Hüber Ladenburg; 5. Pfirrmann Ludwigshafen.— Mittelgewicht A: Stiefel Ludwigshafen Gaumeiſter; 2. Gunkel Lampertheim; 3. Weber Vfe.; 4. Depuhl BfK. 86; 5. Spatz VfL.— Mittelgewicht B: Presber Ludwigs⸗ hafen Gaumeiſter: 2. Hertlein SVg. 84; 3. Kemmerer Ludwigshafen; 4. Vögely VfK. 86; 5. Samstag Viernheim.— Schwergewicht: Gehring Ludwigshafen Gaumeiſter; 2. Haier VfK. 86; 3. Stahl Ladenburg; 4. Beierlein VfK. 86; 5. Zeisberg VfK. 86. Boxen. Papiergewicht: Gräske PfK. 86 Gaumeiſter; 2. Lutz Vfs.— Fliegengewicht: Häußler Pfe. Gaumeiſter; 2 Niſchholz VfK. 86.— Bantamgewicht: Ulmrich PfK. 86 Gaumeiſter; 2. Kunz VfL.— Federgewicht: Kehder Pfe. Gaumeiſter; 2. Leinert St. u. RK. Ludwigshafen.— Leichtge⸗ wicht: Krauth PfK. 86 Gaumeiſter; 2. Götke VfL.— Welter⸗ gewicht: Ganter VfK. 86 Gaumeiſter; 2. Siefert VfK. 86; 3. Schlick Ludwigshafen.— Mittelgewicht: Scherer Bſs. Gaumeiſter; 2. Jakob VfK. 86.— Halbſchwergewicht: H. Maier PfK. 86 Gaumeiſter; 2. Nees VfK. 86.— Schwerge! wicht: Zeisberg VPfK. 86 Gaumeiſter; 2. Beierlein VfK. 86.— Gewichtheben Altersklaſſe. Leichte Altersklaſſe: Seitz Vfe. Gaumeiſter: 2. Wich⸗ tel VfK. 86; 3. Ratgeber SVg. 84; 4. H. Ulmrich VfK. 86; 5. Biundo SVg. 84.— Miktlere Altersklaſſe: Edinger SV. 06 Gaumeiſter; 2. Küchler H. VfK. 86; 3. Schneider VfK. 86; 4. Nees VfK. 86; 5. Tofel SVg. 84.— Schwere Altersllaſſe: Streitberger Ludwigshafen Gaumeiſter; 2. Schlechte SVg. 84: 3. Bierig SVg. 06; 4. Barcikowski SVg. 84; 5. Rudolph VfK. 86. — Aelteſtenklaſſe: Seeger Pfe.Gaumeiſter; 2. Allgeier SPg. 84; 3. Planitzer VfK. 86; 4. Neubeck SVg. 84; 5. Ludäſcher VfK. 86. Ringen Allersklaſſe. Leichte Altersklaſſe: Rathgeber SPVg. 84 Gaumet⸗ ſter; 2. Biundo SVg. 84; 3. Ewald BfK. 86; 4. Ulmrich VfK. 86: 5. Wichtel VfK. 86.— Mittlere Altersklaſſe: Nees Bfg. 86 Gaumeiſter; 2. Weber Ludwigshafen; 3. Schneider VfK. 86; 4. Engel VfK. 86; 5. Küchler VfK. 86.— Schwere Altersklaſſe: Friebis Ludwigshafen Gaumeiſter; 2. Bareikowski SVg. 84;. Rudolph Bfe. 86.— Aelteſtenklaſſe: Planiger Vfg. 86 Gaumeiſter; 2. Ludäſcher VfK. 86; 3. Michel SVg. 84; 4. Neubeck SVg. 84. 25 Steinſtoßen bis 135 Pfd. Körpergewicht. Rein! frank VfK. 86 Gaumeiſter; 2. Friedrich Ladenburg; 3. Engel La- denburg: 4. Steffan Lampertheim. Steinſtoßen über 135 Pfd. Körpergewicht, Gehring Ludwigshafen Gaumeiſter; 2. Siegel Oftersheim; 3. Albrecht VfK. 86; 4. Stahl Ladenburg. Tauzkehen: 2. Mannſchaft Zudwigshafen Gaumeiſter; 2. 1. Mannſchaft Rundgewichtsriegen: Sp..06 Mannheim Gau⸗ meiſter; 2. SVg. 84. Korſogehen: 1. SVg. 84: 2. Ladenburg. Gauwanderpreis: BfK. 88 Mannheim. — den 28. Mal 1928— Reue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Rusgabe]———. Sette. Nr.— Gaukagung des Neichsverbaudes deukſcher Feinbosttauflente Sbgee ten Eröffnung der Ausſiellung im Ballhaus dn Gegenwart der Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behör⸗ den wurde am geſtrigen Sonntag die anläßlich der hieſigen Tagung des badiſch⸗pfälziſchen Lebensmittel⸗Einzelhandels im Ballhaus ver⸗ anſtaltete Ausſtellung eröffnet. Erſchienen waren u. a. Land⸗ derichtspräſident Schlimm. Regierunasrat Dr. Müller. Bür⸗ germeiſter Dr. Walli. Handelskammerpräſident Lenel. der Vize⸗ präſident der Handelskammer Rothſchild Handelskammerſundi⸗ kus Dr. Bla u ſtein, Herr Hellmann der Vorſitzende des Ein⸗ Albandel⸗Verbandes. Handelskammerſundikus Dr. Krieager und Hotelier Hu m m el. der Vorſitzende der hieſigen Gaſtwirte⸗Vereini⸗ gung. Das Flora⸗Quartett leitete die Eröffnungsfeier mit dem klang⸗ vollen Vortrage des Liedes„Das iſt der Tag des Herrn“ ein. Gau⸗ vorſitzender F. A. Lanz⸗Heidelbera hieß im Namen des Reichsver⸗ bandes Deutſcher Feinkoſtkaufleute. Gau Baden⸗Rheinpfalz. die Er⸗ ſchtenenen berzlich willkommen. Ganz beſonders bearüßte er die Ver⸗ treter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden. der Handels⸗ und andwerkskammer, des Verkehrsvereins. der Preſſe, der befreunde⸗ ten Vereine und die Ausſteller. Der ganz beſondere Dank aalt den Vertretern der Stadt Mannbeim. die die Ausſtellungsleitung in jeder Weiſe unterſtützt habe, aber auch dem Bezirksamt und der Polizei⸗ direktion. Prof. Dr. Walter. dem Vorſitzenden des Verkehrsver⸗ eins dem Bezirksbauamt und der Handelskammer. Herzlicher Dank gebühre aber auch den Ausſtellern. die keine Mühe und Koſten ge⸗ ſcheut hätten. um die Leiſtungsfähigkeit des deutſchen Lebensmittel⸗ bandels und der deutſchen Lebensmittelinduſtrie zu zeigen. Man ſei beſtrebt, die Ernährung der Bevölkerung. die nach der Befreiung von der Zwanaswirtſchaft beſſer geworden ſei, immer mehr zu ver⸗ vollkommnen. Die Ausſtellung gebe die Möalichkeit. die Wünſche er Verbraucher kennen zu lernen. Zualeich werde aber auch den Ausſtellern die Möalichkeit gegeben. in friedlichem Wettbewerb dafür ha zu ſorgen. daß die Volksernährung immer billiger und vorteilhafter geſtaltet werde. Durch die Zwanaswirtſchaft ſei der Lebensmittel⸗ handel etwas in Mißkredit geraten. Groß⸗ und Kleinhandel hätten in dieſer kritiſchen Zeit Schulter an Schulter gekämpft. um die deutſche Volksernährung ſicher zu ſtellen. Wenn einzelne Elemente. die nicht zum reellen Handel gehörten. die ſchwere Zeit, in der ſich unſer Vaterland befand. benutzt bätten, im Trüben zu fiſchen. ſo dürfe man dafür den organiſierten Kaufmann nicht verantwortlich Mmachen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Er möchte dringend bitten. immer rauf hinzuweiſen. daß Lebensmittelhandel und ⸗induſtrie immer beſtrebt ſeien. die Volksernähruna ſicher zu ſtellen. Herr Friedrich Weygand der zweite Vorſitzende des Gaues Baden⸗Pfalz des Reichsverbandes Deutſcher Feinkoſtkaufleute. be⸗ grüßte die Erſchienenen im Namen der Ortsaruppe des Reichsver⸗ bandes, die ſeit 12 Jahren beſteht. Er möchte ganz beſonders Bür⸗ germeiſter Dr. Walli bitten, dafür zu ſorgen. daß recht bald mit dem au der projſektierten Ausſtellungshallen beaonnen werde. Man dürfe verſichert ſein. daß der Reichsverband Deutſcher Feinkoſtkauf⸗ leute einer der erſten ſein werde. der hier ausſtelle. Bürgermeiſter Dr. Walli ſprach als Vertreter der Stadt⸗ verwaltung herzlichen Dank für die freundliche Einladung und liebenswürdiger Begrüßung aus. Er gebe ſeiner Genugtuung dar⸗ über Ausdruck, daß zu dieſer Tagung und Ausſtellung Mannheim gewählt wurde und heiße die auswärtigen Gäſte herzlich willkom⸗ men. Möchten alle in den Mauern unſerer Stadt einige wertvolle und genußreiche Stunden verleben. Bei einer Beſichtigung der Stadt werde man vor allem den Pulsſchlag raſtloſer Arbeit ſpüren an werde allerdings die Wunden bemerken, die die Kriegsfolgen Handel und Gewerbe geſchlagen haben: Die langdauernde Beſetzung Anſerer Stadt, der Verluſt des Hinterlandes Elſaß⸗Lothringen und die unglückliche Tarifpolitik. Er beglückwünſche den Verband zu der Veranſtaltung dieſer Ausſtellung. Bei einem Rundgang habe man geſehen, daß die Ausſteller, denen er im Namen der Stadtverwal⸗ tung herzlich danke alles aufgeboten hätten, um eine wertvolle Aus⸗ ellung zuſtande zu bringen. Da der Raum nicht völlig genüge, ſo wolle er mit dem Vorredner hoffen, daß in Bälde eine richtige Aus⸗ ſtellungshalle zur Verfügung ſtehen werde. Zu ſeiner Freude könne er feſtſtellen, daß die Beziehungen zwiſchen dem Berufsſtand, der durch den Verband vertreten werde, und der Stadtverwaltung im⸗ mer gute geweſen ſeien und auch in den Zeiten der unſeligen Zwangswirtſchaft nicht getrübt wurden. Insbeſondere 55 die Stadt⸗ verwaltung für die verſtändnisvolle Mitwirkung des Herrn Wey⸗ gand zu herzlichſtem Dank verpflichtet. Es ſel zu hoffen, daß der Berufsſtand, der durch die Feinkoſtkaufleute repräſentiert werde, ſich gedeihlich weiter entwickle. In dieſem Sinne wünſche er der Tagung und der Ausſtellung den beſten Erfolg und erkläre die Aus⸗ ſtellung für eröffnet. Herr Rothſchild begrüßte die Verſammelten herzlich im Namen der ee Es ſei Aufgabe der Handelskammer, doß ſie derartige Veranſtaltungen pflege. Die Handelskammer be⸗ miithe ſich denn auch, gemeinſchaftlich mit der Stadtoerwaltung der⸗ artige Ausſtellungen und Tagungen nach Mannheim zu bringen. ie von den Feinkoſtkaufleuten veranſtaltete Ausſtellung ſei das „das er in der Kammer ſchon lange vertreten habe. Er habe vorausgeſehen, daß Meſſen in großem Stile für die Zukunft nicht die maßgebende Stelle den Verkauf ſeien. Immer habe er den punkt vertreten, daß den Spezial⸗ und Fachmeſſen, wenn ein idealer und materieller Grund zu ihrer Veranſtaltung vor⸗ Uege, die Zukunft gehöre. Hier habe man den Anfang davon. Er könne verraten, daß unbedingt im Jahre 1927 Ausſtellungs⸗ hallen vorhanden ſein würden, die Ausſtellungen größten Stils aufnehmen könnten. Den Spezialausſtellungen werde die Zukunft gehören. Der Redner gedachte des guten Juſammenarbeitens von Stadtverwaltung und Handelskammer und wünſchte der Ausſtellung und Tagung den beſten Erfolg. Sämtliche Anſprachen wurden mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Das von dem Floraquartett vor⸗ getragene Lied„Am Rhein“ von Ernſt Hanſen beſchloß den Eröff⸗ nungsakt. Der Rundgang durch die Ausſtellung, die die beiden oberen Säle des Ballhauſes vollſtändig in Anſpruch nimmt, überzeugte da⸗ von, daß die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Lebensmittelinduſtrie ſich in aufſteigender Richtung bewegt. Wir werden auf die Einzel⸗ heiten der ſehenswerten Schau noch eingehender zurückkommen. In der erſten Nachmittagsſtunde erregte der Propaganda-Autokorſo der Ausſteller, der ſich durch ide Hauptſtraßen bewegte, allgemeines Aufſehen. Fan⸗ ſarenbläſer, die ſich auf dem erſten Auto befanden, alarmierten da⸗ Publikum. An dem aus 21 Wagen beſtehenden Korſo beteiligte ſich eine Anzahl bedeutender Firmen, die auf Laſtautos in wirkungs⸗ voller Weiſe die verſandfertige Ware aufgebaut hatten. Die Pro⸗ zagandafahrt, die ſich ungehindert vollziehen konnte, da inzwiſchen er Regen aufgehört hatte, war eine gute Reklame für die Aus⸗ ſtellung, die in den Nachmittagsſtunden ſich eines ſehr ſtarken Be⸗ ſuches erfreute. Um 1 Uhr begann im Parterrereſtaurant des Ballhauſes ein Frühſtück, an dem die Ehrengäſte und die Ausſteller teilnahmen. Gauverbandsvorſitzender Lanz gab nach herzlicher Begrüßung der Erſchienenen der Hoffnung Ausdruck, daß das Geſehene befriedigt be. Man werde die Ueberzeugung gewonnen haben, daß Lebens⸗ mittelhandel und induſtrie in dem engen Zuſammenarbeiten für das große Ganze auf dem beſten Wege ſeien. Er ſpreche ſeine Freude darüber aus, daß er Gäſte begrüßen dürfe, die früher dite gefürchte⸗ ſten Gegner waren, u. a. den früheren Generalſtaatsanwalt Schlimm. Es ſei mehr wie je notwendig, daß man alle Zwiſtig⸗ keiten beiſeite laſſe und das große Ganze in den Vordergrund ſtelle. Der Redner feierte 19 05 den e e 8 755 Lage ſei, die Gegenſätze auszugleichen und uns über die ieri geden hinwegzubringen und ſchloß mit einem Hoch auf das Vaterland. Regierungsrat Dr. Müller begrüßte die Tafelunde im Namen des am Erſcheinen verhinderken Landeskommiſſärs und Polizeidirektors. Es ſei nicht das erſtemal, daß ſich Behörden und Feinkoſtkaufleute zuſammengefunden hätten. Er erinnere an die häufigen unliebſamen Sitzungen der hieſigen Preisprüfungskommiſ⸗ ſion während der Inflationszeit. Aber die Sitzungen ſeien not⸗ wendig geweſen und hätten ihr gutes gehabt. Wenn er dieſe Kämpfe auf dem Rathauſe erwähne, ſo greife er die erfreulichen Momente heraus: Den guten Geiſt und den guten Willen. Immer ſei die Mannheimer Geſchäftswelt beſtrebt geweſen, die Not und die Laſten, die unſer Volk bedrückten, zu lindern. Kaum in einer andern Stadt habe man ſo viel Entgegenkommen und Verſtändnis gefunden. Wenn man die Ausſtellung durchſchreite, müſſe man mit Befriedi⸗ gung einen ganz gewaltigen Schritt nach vorwärts feſtſtellen, ein Erfolg des Wagemutes unſerer energiſchen Kaufmannſchaft. Redner ſchloß mit den beſten Wünſchen für Verband und Ausſtellung. Handelskammerſyndikus Dr. Blauſtein betonte die Einig⸗ keit zwiſchen Einzel⸗ und Großhandel und Induſtrie. Es ſei das Verdienſt des Vizepräſidenten Rothſchild, daß der Einzelhandel in Mannheim zur Geltung gekommen ſei. Ebenſo ſeien die Herren Weygand und Vögtle einflußreiche Mitglieder. Als Ver⸗ treter des Verkehrsvereins würde er ſich freuen, wenn die Organi⸗ ſation der Feinkoſtkaufleute vorbildlich wäre. Namens der Aus⸗ ſtellungsgeſellſchaft könne er verſichern, daß der ernſte Wille bei der Stadtverwaltung und in allen Wirtſchaftskreiſen vorhanden ſei, ein großzügiges Werk zu ſchaffen. Hoffentlich werde der Reichs⸗ verband der Feinkoſtkaufleute zu den erſten Organiſationen gehören, die hier Ausſtellungen veranſtalten. Möge der Verband nicht nur die wirtſchaftlichen Beziehungen pflegen, ſondern auch die Bezieh⸗ ungen von Menſch zu Menſch. Redner erhob ſein Glas auf das gedeihliche Zuſammenarbeiten zwiſchen Wirtſchaft und Behörde. Stadtv. Röhnert gedachte der guten Beziehungen zwiſchen Fein⸗ koſthandel und Behörde, wobei er Dr. Walli und Dr. Müller den beſonderen Dank ausſprach. Man ſei immer gewillt geweſen, der Not der Bevölkerung Rechnung zu tragen. Er trinke auf das Wohl der drei Spitzenverbände des Lebensmittelhandels, die im nächſten Jahre hoffentlich in einem Verbande vereinigt ihre Tagung abhielten.(Zuruf: Mannheiml!) Herr Müller überbrachte die herzlichſten Glückwünſche des Lebensmittel⸗Einzelhandels der Stadt Karlsruhe, Herr Dietrich diejenigen der Landeszentrale des badiſchen Einzelhandels. Sein Hoch galt dem Lebensmittelhandel Mannheims. Landgerichtspräſi⸗ dent Schlimm, eine der früheren gefürchteten Perſönlichkeiten, wünſchte ebenfalls dem Verband die beſten Erfolge und trank auf das teure Vaterland. Hotelier Hummel weihte ſein Glas dem Zu⸗ ſammenwirken des geſamten deutſchen Verpflegungsweſens. Herr Gatzer⸗Freiburg beſchloß den Reigen der Trinkſprüche mit den Glückwünſchen der Freiburger Ortsgruppe. Ueber de Gauta⸗ gung, die nachmittags im Harmonieſaale ſtattfand, werden wir im Abendblatt berichten. Sch. Das Kammergericht, das für das Land Preußen oberſte Inſtanz für die zur Zuſtändigkeit der Mieteinigungsämter gehörigen Rechtsſtreitigkeiten iſt, hat in zwei Rechtsentſchelden zwei grund⸗ ſätzliche Fragen des Wohnungsrechts behandelt, die beide Tauſch von Wohnungen betreffen. Nach den Rechtsent⸗ ſcheiden des Kammergerichts richtet ſich zwar nicht ausnahmslos aber doch in der Mehrzahl der Fälle auch in anderen Ländern die Judi⸗ katur der Mieteinigungsämter und der Beſchwerdkammern bei den Landaerichten. Deshalb kommt beiden Entſcheidungen eine allge⸗ meine Bedeutung auch für badiſche Verhältniſſe zu.: 1. Nach 88 des Wohnungsmangelgeſetzes ſind Perſonen, die ihre ſelbſtändigen, benutzten Wohnungen innerhalb des Reichsgebiets mit⸗ einander tauſchen wollen, verpflichtet, die Genehmigung der beteilig⸗ ten Gemeindebehördenunter Beifüguna der ſchriftlich gegebenen Zu⸗ ſtimmungserklärung der Vermieter vor Durchführung des Tauſchs eizuholen. Wird die Zuſtimmuna des Tauſchs verſagt, ſo enſcheidet das Mieteinigungsamt. Dieſe Behörde kann alſo ſowohl die ver⸗ ſaate Zuſtimmung des Hauseigentümers. wie die des Wohnungsam⸗ tes erſetzen. In dem vom Kammergericht behandelten Fall war das zwiſchen dem Vermieter und dem Mieter beſtehende Mietverhältnis durch retchskräftiges Urteil des Amtsgerichts(Mieterſchutzgericht) auf⸗ hoben. Die Aufhebuna erfolgte in der üblichen Form, daß die Zwangsvollſteckung von der Sicherung eines angemeſſenen Erſatz⸗ raums abhängig gemacht wird. Der Mieter behielt alſo zunächſt die Wohnung und wollte ſie vertauſchen. Das Kammergericht hat nun⸗ mehr. wie dies bereits das zuſtändige Mieteinigungsamt getan hatte. gegen den Mieter entſchieden und den Tauſch verſagk, weil das Miete⸗ verhältnis nicht mehr beſtehe, wenn der Mieter die Wohnuna auch tatſächlich noch inne habe. In der Begründung iſt ausgeführt, daß nach§ 8 des Wohnungsmangelgeſetzes der einziehende Mieter in die Rechte und Pflichten des ausziehenden Mieters eintrete. Wenn aber das Mietverhältnis zwiſchen dem ausziehenden Mieter und dem Ver⸗ mieter durch rechtskräftiges Urteil aufgehoben ſei, ſo fehle es dieſem Mieter an Rechten, die er an ſeinen Tauſchgegner übertragen könne. Ein Tauſch ſei nicht mehr möglich. und eine Erſetzung der Zuſtim⸗ mung des Vermieters durch das Mieteinigungsamt mithin ausge⸗ ſchloſſen. Der Entſcheidung muß man zuſtimmen. Ihre Gründe ſind durchſchlagend. Sie zeigt aber auch, daß in den Ergebniſſen die Aufhebung eines Mietverhältniſſes, bei der die Zwangsvollſtreckung von der Sicherung eines Erſatzraums abhängig gemacht iſt, doch nicht ohne tatſächliche Folgen iſt, wie vielfach angenommen wird. Iſt das Mietverhältnis durch Urteil aufgehoben, ſo bleibt der Mieter zwar noch tatſächlicher Inhaber ſeiner Räume, iſt aber in dem Ver⸗ fügungsrecht, wie der Beſchluß des Kammergerichts zeigt, erheblich beſchränkt. 2. In dem zweiten Rechtsentſcheid hat das Kammergericht ent⸗ ſchieden, daß bei Geſchäftsräumen die Zuſtimmung des Ver⸗ mieters zum Tauſch nach 8 8 des Wohnungsmangelgeſetzes durch das Mielbeinigungsamt nichf erſetzt werden kann. Die Zuſtimmung des Vermieters zum Tauſch einer Wohnung, die ſowohl Geſchäfts⸗ wie Wohnzwecken dient, kann durch das Mieteinigungsamt nur dann erſetzt werden. wenn der Geſchäftszweck hinter dem Wohnzweck weſentlich zurücktritt. Hiermit findet eine bisher zweifelhafte Frage ihre grundſätzliche Regelung. Während bei der Untervermietung ſchon aus dem Wortlaut des Geſetzes hervorgeht, daß das Mieteini⸗ gungsamt die verweigerte Erlaubnis des Vermieters nur bei Wohnräumen erſetzen kann, war dies beim Wohnungstauſch bisher fraglich. Obwohl im§ 29 des Mieterſchutzgeſetzes nur davon geſprochen wird, daß der Gebrauch eines Wohnraums einem Dritten überlaſſen wird, iſt auch hier vielfach der Verſuch gemacht worden, die Untermiete von Räumen, die gewerblichen IJwecken dienen, zu erreichen. Das Kammergericht und auch eine Reihe anderer Ge⸗ richte haben den Standpunkt eingenommen, der aus dem Wortlaut des Geſetzes ſich mit Sicherheit ergibt. Die Möglichkeit des Tauſches wurde dagegen auch in manchen Entſcheidungen auf Gewerberäume ausgedehnt. Auch hier wird man bei genauer Prüfung der geſetz⸗ lichen Beſtimmungen der Anſicht des Kammergerichts beipflichten müſſen, wonach die Erſetzung der Zuſtimmung des Vermieters zum Tauſch durch das Mieteinigungsamt bei Räumen, die gewerblichen Zwecken dienen, nicht möglich iſt. 10 55 In dieſem Zuſammenhang iſt auch darauf hinzuweiſen daß ein Tauſch von Wohnungen gegen den Willen des Hauseigentümers nür innerhalb des Reichsgebiets erzwungen werden kann. Es haben bei den zuſtändigen Stellen zwar mehrfach Verhandlungen ſtattgefunden, mit dem Zweck, vor allem auch nach Deutſch⸗Oeſterreich den Woh⸗ nungstauſch zu ermöglichen, zu einem Ergebnis habem die Verhand⸗ lungen jedoch bisher nicht geführt. Dr. W. * Der badiſche Haushaltsausſchuß auf Reiſen. Heute treffen 21 Mitglieder des Haushaltsausſchuſſes des badiſchen Landtags in Mannheim ein, um eine Beſichtigung der Hafenanlagen vorzunehmen. Von hier aus unternimmt der Ausſchuß eine Rhein⸗ fahrt bis Duisburg, wo induſtrielle Anlagen, u. a. eine Kohlen⸗ zeche, beſichtigt werden ſollen. Auf dem Rückwege ſoll auch die Jahrtauſendausſtellung in Köln beſucht werden. * Bolkszählung. Bei der auf den 16. Juni anberaumten Volkszählung iſt nicht nur die Frage nach der Religionszugehörig⸗ keit wieder auf die Zählkarte geſetzt, ſondern für die Beantwortung auch unmißverſtändlich der Geſichtspunkt aufgeſtellt, daß durch dieſe Frage nicht die innere Ueberzeugung, ſondern die äußere (rechtliche) Zugehörigkeit zu einer Religionsgeſellſchaft ermittelt Srurrelgedce 5 Das Tairoff⸗Gaſtſpiel Kaſperlelheater „Bernbard Shaw bat ein Stück geſchrieben„Ofe heilige Jobanna“, das in ganz Deutſchland einen beiſpielloſen Bühnen⸗ Afola gehabt bat. Mittelpunkt: Jeanne d Arc. das Mädchen von cleans. Shaw ſtellt darin Kirche und Staat hier. die Junafrau dort gegenſätzlich einander gegenüber. Beide handeln nach ibrem Recht. nach ibrer Pflicht. nach ihrem Wiſſen, nach ihrem Gewiſſen. Sie ſind ichwertige und gleichberechtigte Gegner. Dies aibt dem Widerſtreit die Größe eines unerbittlichen Kampfes. das iſt die Wurzel des Tra⸗ giſchen in den Geſchehniſſen und im Schickſal der Johanna. Mehr darüßer angeſichts der Verfälſchuna durch dieſe Aufführung zu fagen, at 77 Zweck. 3 Vas macht Alexander Tairoff aus dieſer Dichtung? Eine Döchſt perſönliche Angelegenheit ſeiner ſelbſt. Eine ſnobiſtiſche Tanswurſterei. Ein Kaſperletheater. Er vergewaltigt ein lite⸗ kriſch wertvolles Werk, um ſein Theater um des Theaters willen, 55 ſeine ganz ungeiſtige artiſtiſche Spielerei zu betreiben. Er ürgt den Dichter ab. Er entzieht dem Drama alle Vorausſetzun⸗ gen. Ein bunter Ballon ſteigt und zerplatzt. Er macht die Gegen⸗ ſzieler der Johanna zu lächerlichen Karikaturen. Er läßt den be⸗ gränkten und ſchwachen, von Launen getriebenen Dauphin als trkusklown ſpielen: ein kleines Hütchen auf dem Kopf wie ein bef Egenauguſt kapriolt der Darſteller herum. Die Geiſtlichkeit, ſch Shaw vorzüglich charakteriſiert, macht er zu widerlichen Bur⸗ Eden. und Thpen im Stile des Paters Filucius. Den Peter esauchon etwa läßt er(ein Witzl) als„cochon“ erſcheinen— mit er er Schweinsfratze. Dem Blaubart Gilles de Rais etwa klebt ei Linen blitzeblauen Bart an. Und in dieſe Umgebung ſtellt er ne durchaus unkarikierte pathetiſche Johanna. Der tragiſche Sinn ſpi Ganzen wird Unfinn. Es berſteht ſich, daß im Zuſammen⸗ —5 auch der Stilgegenſatz aufklafft. Und man fragt ſich: kann die käußerlichung, die Entſeelung, die Entgeiſtigung des Theaters e getrieben werden als hier, wo man eine Dichtung ihres en Grundgedankens entkleidet, ohne ſie gleichgeitig zu paro. Und wenn man erklärt, Tairoff habe das Spiel vom Nach⸗ geſtaltet, ſo leſe man Johannas letzte Worte dort nach. 5 werden dieſe Auffaſſung Lügen ſtrafen. Und man fragt ſich, elte würden die deutſchen Theaterbeſucher einem deutſchen Theater⸗ er antun, wenn er ſich erdreiſtete, die Jungfrau von Hrleans, Ade emen Kleiſt, oder einen Hebbel ſo auf die Bühne zu bringen? der ſnobiſtiſche Heuchelei verlangt, daß man während und nach iſchen Aufführung, von der man, die Shawſche Dichtung Aannenb, kein Wart berftenden. Wt, Angusgeſetzt und gugen⸗ ————— verdrehend„fabelhaft“ von ſich gibt und den Zweifelſüchtigen dar⸗ auf verweiſt, daß er„nicht die richtige Einſtellung“ habe. Nein, wem das Theater eine ernſte Angelegenheit iſt, der kann dieſe Einſtellung nicht haben. Er wird, er muß ſich vielmehr zu den Worten bekennen, die der Leipziger Theatergeſchichtler und Theater⸗ 8 Friedrich Michael nach dem dortigen Tairoff⸗Gaſtſpiel rieb: „Und dies iſt denn doch ſchließlich der Geſamteindruck nach dem zweiten Gaſtſpiel Tairoffs: daß überall da, wo ein literariſch wert⸗ volles Werk zur Darſtellung gelangt oder zur Darſtellung benutzt iſt, eine Veräußerlichung und Entſeelung ſpürbar wird. Tairoff will nichts von Seele und Problematik wiſſen, will nur Theater. Aber dann ſollte er auch nicht Werke auf ſeine Bühne bringen, deren Wert eben in der Geſtaltung von Problemen und der Spiegelung ſeeli⸗ ſcher Konflikte liegt. Wir jedenfalls ſehen eine Gefahr in der Thea⸗ traliſierung des Dramas um jeden Preis. Denn das Publikum, ohnehin durch Kino und Tanz der geiſtigen Leiſtung im Theater ent⸗ wöhnt, dieſer Leiſtung auch vor dem fremdſprachigen Theater Tai⸗ roffs überhoben, gewinnt nur zu leicht einen ganz falſchen Maßſtab für das, was denn Theater heißt und was wir von der Bühne zu fordern haben. Dem reinen Artismus darf das Theater nur da ge⸗ hören, wo nicht ein Dramatiker ſeine höheren Rechte geltend macht. Und an ſolchen Rechten des Dichters wollen wir feſthalten, ohne an⸗ derſeits gegen die unvergleichlichen Schönheiten blind zu ſein, die Tairoffs Theaterkunſt auch diesmal wieder zauberhaft vor uns auf⸗ erſtehen ließ, zu unſren reinen Freude da, wo Werk und Spiel ganz eins werden wie etwa in„Girofle⸗Girofla.“ So bleibt von dieſem Abend nichts als die Erinnerung an ein Spiel für die Augen. an witzige Einfälle und Späſſe, an ein vaar mit ſparſamſten Mitteln eindringlich aemachte Bühnenbilder und an die eine oder die andere Einzelleiſtung. Nicht haftet in der Er⸗ innerung dieſe Johanna der Alice Kobnen, deren Leiſtung Gren⸗ zen und Schwächen einer mittleren Begabung aufzeigte. Die Mono⸗ tonie ihrer Stimme, die keine Vierteltöne kennt. ihr ſteigerungsloſes Pathos einer anageheizten Leidenſchaft, die Monotonie ihrer nicht von innen heraus zu Notwendigkeit und Ausdruck gewordenen Gebärde ermüdeten bald. Wladimir Sokoloff daneben iſt ein Künſtler von hohen Graden. Daß er ſeine Kunſt in einer falſchen Richtung betätigte. iſt des Regiſſeurs, nicht ſeine Schuld. Er hat ein Lachen. das man nicht vergißt, und einen tragiſchen Unterton. der ergreift. Ein vorzüglicher Darſteller iſt Jwan Arkadin, der den Kaplan Stogumber gab: in der Gerichtsſzene, die als Spieleinheit ſehr gut, aber ihrer Wirkung vom Dichter ber völlig beraubt war, iſt ſeine Leiſtung die eindrucksvollſte. 2 Wieder blieb natürlich— das anderk an der grundſänlichen Ab⸗ lebnuna dieſer Shaw⸗Verzerrung nichts— der angenebme Eindruck diſzipliniſchen Zuſammenſpiels. diſziplinierter Körper von wunder⸗ voller Geſchmeidigkeit. erfriſchender Lebendigkeit ſpielfreudiaſter Dar⸗ ſteller. Ihnen ſei der lebhafte Beifall zugerechnet. Gegen die Wie⸗ derholung ähnlichen Vergreifens an einer Dichtung— nicht ihrer Parodierungl— aibt es nur: Widerſpruch. hs. Runſt und Wißſenſchaſt Rudolf Bangel, Frankfurt a.., verſteigert am 26. Mai zwei bekannte deutſche Sammlungen auserleſener alter Porzel⸗ lane. Wie aus dem von dem Direktor des Frankfurter Kunſt⸗ gewerbe⸗Muſeums Prof. Dr. Rob. Schmidt verfaßten Vorwort hervorgeht, ſind neben der quantitativ und qualitativ hervorragend vertretenen Höchſter Manufaktur faſt ſämtliche bekannten Por⸗ zellan⸗Fabriken des 18. Jahrhunderts mit markanten Gruppen, Figuren und Geſchirren zu finden.— Die Tätigkeit Johann Peter Melchiors in Höchſt und ſpäter in Frankenthal, die Schaffenszeit Kaendlers in Meißen, die Frankenthaler Modelleure Konrad Link, Johann Friedrich Lück und Karl Gottlieb Lück, der Straßburger Joh. Wilh. Lanz, ſowie bekannte Modelleure von Ludwigsburg, Nymphenburg und ausländiſcher Manufakturen kennzeichnen die Bedeutung der hier in langer Sammlertätigkeit vereinigten Stücke. Das durch die Verſteigerung Darmftädter auf dem Kunſtmarkt geweckte Intereſſe für Porzellan dürfte in dieſer Auktion neuen Anſporn erhalten. Der ſoeben erſchienene Verſteigerungs⸗Katalog 1061 enthält Abbildungen von faſt allen zum Ausgebot gelangen⸗ den Stücken. 4% Ein unbekanntes Meiſterwerk. Das Prado⸗Muſeum in Madrid hat ſeine berühmte Sammlung altniederländiſcher Ge⸗ mälde durch eine Neuerwerbung von hohem Wert vermehrt. Es han⸗ delt ſich um ein ſoeben aufgefundenes Gemälde von Rogier van der Wenden, das Chriſtus am Kreuz. von der Junafrau und Johannes beweint. darſtellt. Zur Rechten des Kreuzes ſieht man eine Geſtalt, zu der ein bekannter Höflina am Hofe Philipps des Schönen Modell geſtanden hat. Den Hinterarund bildet eine Landſchaft von hoher Schönheit. In der Farbengebuna herrſchen die violetten Töne vor, die für die Gemälde der alten Niederländer charakteriſtiſch ſind. Eine ſchöne Kopie dieſes Bildes befindet ſich in Berlin, ſe eine Variante in Brüſſel und London. Das koſtbare Oriainal, das das Prado⸗Muſeum jetzt erworben hat, ſtammt aus der Hinterlaſſen⸗ ſchaft des Herzogs von Mandas. Van der Wenden, der 1464 in Brüſſel ſtarb. gehört zur Schule Jan van Enks, ſeinen Werken iſt in⸗ deſſen ein herberer leidenſchaftlich dramatiſcher Zug zu eigen. Sein Hauptwerk bildet die große Darſtellung der Kreuzabnabm⸗ Chridti im Muſeum zu Madrid. — ——ů— Sele. Nr. 238 Nene Mannheimer Jeitung[Moegen ⸗Nusgabe Werhben ſoll. Auf evangeliſcher Seite beſteht der Wunſch, daß dies⸗ mal deutlich erkennbar gemacht werde, wer zur Landeskirche gehört und wer nicht. Der evangeliſche Oberkirchenrat hat mit dem ſtatiſt Landesamt vereinbart, daß in Baden als Bezeichnung für die Zugehörigkeit zur vereinigten evang. prot. Landeskirche Ba⸗ dens die Vegeichnung„evangeliſch“ gebraucht werden ſoll Wer ſich demnach als„evangeliſch“ auf den Zählkarten bezeichnet, gilt als Glied der badiſchen Landeskirche. Die Glieder der Kirche wer⸗ den deshalb gebeten, bei der Zählung nur dieſe Begeichnung zevangeliſch“ und keine andere zu gebrauchen, auch wenn ſie viel⸗ leicht aus anderen Landeskirchen ſtammen, aber der evangeliſchen Kirche angehören wollen. BVon der Handels-Hochſchule. Die Schlußimmatriku⸗ katio zum Sommer⸗Semeſter der Handels⸗Hochſchule findet kom⸗ menden Freitag in der Aula der Hochſchule A 4, 1 ſtatt.— Die Pfingſtferien beginnen mit Samstag, 30. Mai und dauern bis 7. Juni. Die Vorleſungen werden Montag, 8. Juni wieder plan⸗ mäßig aufgenommen. Schuppenbrand. Durch mit Feuer ſpielende Kinder geriet Samstag nachmittag in den Spelzengärten 3, Reihe 15, Platz 17, ein Schuppen in Brand. Das Dach des Schuppens wurde zerſtört und ein angrenzender Schuppen ſeitlich beſchädigt. Das Feuer wurde durch die um 2,54 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der eniſtandene Schaden beträgt einige hundert Mark. Veranſtaltungen Gaſtſpiel des Moskauer Kammerkhealers im Künſtlerthealer Apollo. Es kommen zur Aufführung: Montag:„Der Schleier der Pierette. Dienstag und Mittwoch:„Giroflé—Girofla“. Donners⸗ zag und Freitag:„Der Schleſer der Pierette“. Mannheimer Künſtlertheater„Apollo.“ Heute Montag, den 25. ds. geht erſtmalig mit Alice Koonen als Pierette die große Panto⸗ mime„Der Schleier der Pierette“ von Artur Schnitzler, Muſik von L. Dohnany in Szene. Jum Beſuch der Newyorker Sänger in Mannheim. Für das Konzert⸗Bankett, das am kommenden Donnerstag abend im Mibelungenſaal ſtattfindet, ſind, wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, zum Einheitspreis von Mk..— im Roſengarten und beim Ver⸗ kehrsverein ſowohl Tiſch⸗ wie Stuhlplätze erhältlich. Der Ober⸗ bürgermeiſter wird die Deutſch⸗Amerikaner bei dieſem Ban⸗ kett namens der Stadt begrüßen. Das Arbeiter⸗Sängerkartell und die Sängervereinigung haben die Chöre der„Erholung“ und des „Sängerkranz“ unter Leitung der Herren Chormeiſter Sieh und Hartmann zur Mitwirkung abgeordnet, ſodaß ein reichhal⸗ tiges Programm gewährleiſtet iſt. Rommunale Chronik DDie Keichsherbergsſteuer wird beſeitigt Auf der vom Verein Berliner Hotels gemeinſam mit dem „Reichsverband der deutſchen Hotels, Reſtaurants und verwandter Betriebe E..“ abgehaltenen Verſammlung, in der vor allem über die Beſteuerung des Hotelgewerbes referiert wurde, gab der Ver⸗ treter des Reichsfinanzminiſteriums die Erklärung ab, daß das Mini⸗ ſterium beabſichtige, die Reichsherbergsſteuer fallen zu kaſſen. Nachdem ſich die Gemeinden zum großen Teil ſchon lange von der Unhaltbarkeit einer beſonderen Schlafſteuer überzeugt haben, wird demnach nun auch das Reich die fremdenverkehrsfeind⸗ liche Steuer beſeitigen. Auch iſt zu erwarten, daß die wenigen Ge⸗ meinden, die immer noch an einer Beherbergungsſteuer feſthalten, ſich ebenfalls den Entſchluß des Reichsfinanzminiſteriums zu eigen machen werden. Kleine Mitleilungen Die Villinger Stadtverordneten ſetzten die Um⸗ kage 1925/6 einſtimmig auf 58 Pfennig für Liegenſchaftsver⸗ mögen und 87 Pfennig für Betriebsvermögen feſt. Infolge der finanziellen Unſicherheit durch das noch nicht verabſchiedete Finanz⸗ ausgleichsgeſetz wurden die Ausgaben im Voranſchlag auf das gußerſte beſchränkt. Aus dem Lande 22. Mai. Da die Pflege des Waldes künftig in anderer Form als bisher erfolgen muß, hat die Kreisverwaltung Villingen, die das ſchönſte Schwarzwaldgebiet umfaßt, beſchloſſen, eine Waldbouſchule in Villingen ins Leben zu rufen. Der Unterricht ſoll durch die Forſtbeamten bei den Forſtämtern und bei dem Waldbeſitzerverband erteilt werden. Da mit einem ſtarken Beſuch auch von außerhalb des Kreisgebietes zu rechnen iſt würde die hieſige Kreiswinterſchule nicht die nötigen Räume bieten können, ſo daß die Kreisverwaltung die Villinger Hausuhrenfabrik des Fabrikanten Willy Brunkhorſt zum Preiſe von 76 000 Mark, vor⸗ Behaltlich der Genehmigung der Kreisverſammlung erworben hat. Der Schule ſoll ein Internat angegliedert werden. Der Kreisvor⸗ ſt„Bürgermeiſter Lehmann⸗Villingen, erhielt im Forſtaus⸗ ſchuß der Landwirtſchaftskammer einen namhaften Betrag für die künflige Kreis⸗, Land⸗ und Waldbauſchule Villingen in Ausſicht ge⸗ ſtellt. Es iſt auch beabſichtigt. auf dem gekauften Anweſen wieder eine Haushaltungsſchule ins Leben zu rufen. Die Villinger Haus⸗ uhrenfabrik geht nicht ein, ſondern wird bis zum Herbſt ihren Be⸗ trieb in ein anderes Anweſen verlegen. Aus der Pfalz Beſichtigung der Oppauwerke der badiſchen Anilinfabrik Ein Ausflug ins Reich der Technik und Wiſſenſchaft— Gigantiſche Rieſenſilos und Kraftmaſchinen— Erzeugung von Ammoniak durch Luft und Waſſer Eine der wichtigſten techniſch⸗wiſſenſchaftlichen Errungenſchaften der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen war die vor einigen Jahren von ihr aufgenommenen Produktion von Stick⸗ ſtoffdüngemitteln, insbeſondere von Ammoniak, die auf ſynthetiſchem Wege in den ausgedehnten Anlagen der Oppauwerke hergeſtellt werden. Infolge der ſtarken Verwendung dieſer Dünge⸗ mittel durch die deutſche Landwirtſchaft erfuhr das Fypaltwerk eine gewaltige Vergrößerung. Es reckte und ſtreckte ſich an allen Ecken und Enden. Eine eigene große Bahnanlage vermittelt den Ver⸗ kehr zwiſchen Ludwigshafen und Oppau, von wo aus tagtäglich mehrere große Eiſenbahnzüge den Stickſtoffdünger in alle Welt inausfahren. Die Beſichtigung eines ſolchen Rieſenbetriebes war chon lange der Wunſch der Fachleute. Nun hatte in entgegenkom⸗ mender Weiſe die Direktion der B. A. S. F. auf Samstag nachmittag die Deutſche Geſellſchaft für Bauingenieurweſen und einen kleinen Freundeskreis zu einer Beſichtigung des Oppauer Betriebes eingeladen. Der Einladung wurde ſehr entſprochen, zumal ſich eine ſolch' günſtige Gelegenheit nur elten bietet. Die Exkurſion nach Oppau war ſowohl für den Fach⸗ mann wie für den Laien hochintereſſant. Einmal war es der ge⸗ waltige Betrieb an und für ſich, zum andern die Organiſation der großzügigen Anlage und dann die rationelle Fabrikation. Wiſſen⸗ ſchaft und Technik haben hier Werte geſchaffen, wie ſie nur—.— Fleiß, deutſche Ausdauer und Willensſtärke hervorbringen können. Die Teilnehmer der Beſichtigung wurden zunächſt im Vortrags⸗ ſaale des Direktionsgebäudes von Oberingenieun Goebel begrüßt. der ſodann in präananten Darleaungen die Herſtellung von Ammonjak erläuterte. Die wiſſenſchaftlichen Verſuche, Ammoniak herzuſtellen, reichen bis ins Jahr 1900 zurück. Knietſch und Haber haben ſich erfolareich mit dieſem Problem befaßt. Carl Boſch hat zuerſt die Ammoniakſuntheſe in großzügiger Weiſe durch den Bau der Stickſtoffwerke verwirklicht. Ammoniak beſteht aus drei Teilen Waſſerſtoff und einem Teil Stickſtoff. Der eigentliche Prozeß be⸗ ginnt in der Gasfabrik. Durch eine eigene Gasreinigung wird der Stickſtoff chemiſch rein gemacht und geht dann nach der Ammoniak⸗ fabrik. Dieſe wird als das Herz von Oppau bezeichnet. denn von hier aus geht der Ammoniak in Rohrleitungen nach allen Tei⸗ len des weitverzweigten Werkes. Ammonſulfat iſt der Hauptdünger. Die vlelen Keſſelwagen der B. A. S. F. dienen dazu, flüſſiges Ammo⸗ niak zu verſchicken. Nachdem Rednen noch über den Kataly⸗ hator, mit dem auch in Oppau gearbeitet wird. geſprochen, ver⸗ breitete er ſich über die Geſchichte des Werkes. Dieſen bemer⸗ kenswerten Ausführungen entnehmen wir u. a. folgendes: Nachdem es der Anilin gelungen war, den Stickſtoff im Großen auf induſtriell⸗ maſchinellem Wege herzuſtellen, wurde beſchloſſen, das Werk in Oppau zu errichten. Im Jahre 1912 wurde mit dem Bau begonnen. Im Jahre 1913 bereits war eine tägliche Produktion von 30 Tonnen Ammoniak möglich. Heute beträgt ſie zehnmal mehr. Durch den Krieg entſtand eine erhöhte Anforderung an die Landwirtſchaft. der nur durch Zuhilfenahme künſtlicher Düngemittel entſprochen werden konnte. Im Jahre 1918 kam ein Rückſchlaa. Ein Streik folate dem andern. Am 21. September 1921 kam die aroße Exploſions⸗ kataſtrophe. In kürzeſter Zeit gelang es dem einheitlichen Wil⸗ len von Arbeitern und Ingenieuren. Oppauneu und arößer aufzubauen. Mit Genuatuung konſtatierte der Redner. daß gerade von dieſem Zeitpunkt ab die höchſten Leiſtungen der Arbeiter⸗ ſchaft und Ingenieure erzielt wurden und daß durch die gemeinſame Tätiakeit manches Leben gerettet werden konnte. Den mit herzlichem Beifall aufgenommenen Ausführungen ſchloß ſich der Kundgang durch das Oppauerwerk unter der 1 von Oberingenieur Goebel und den Diplom⸗ ingenieuren Gelbert und Fauſt an. Die Beſichtigung war nicht nur der beſte Anſchauungsunterricht über den Produktionsgang von Ammoniak, ſondern ſie gab zugleich Kenntnis von dem hohen Stand der deutſchen Wiſſenſchaft und Ingenieurkunſt. Ein großes Netz von Leitungen und umfangreichen Röhren zieht ſich durch das Werk. Die Konſervierung der Eiſenteile bereitet vielfach Sorge. In der Ammoniakfabrik und in den Silos herrſchte wie in allen an⸗ deren Anlagen peinliche Ordnung. Gewiſſenhaft ſtehen die Arbeiter an ihrem verantworungsvollen Poſten. In einem der großen Silos lagern aufgeſchüttet gleich einem großen Berg 60000 t Ammon⸗ ſulvat, fertige Produkte, die durch maſchinelle Vorrichtungen ver⸗ packt und transportfertig gemacht werden. Hier ſtaunte ſelbſt der Fachmann. Die großen Kraftmaſchinen, die Compreſſorenanlage, das große Gaswerk, das mächtige Dampfturbinenhaus und das Keſſelhaus, in dem das Feuer überhaupt nie ausgeht, erregten die beſondere Aufmerkſam der Beſucher. Das Gleiche gilt auch von der Kohlenförderanlage, durch die Kohlen aus den Schiffen entladen und auf maſchinellem Wege direkt der Feuerung zugeführt werden. Durch drei mit den modernſten Hilfsmitteln der Technik erbauten Rieſenſchornſteine, wovon einer 117 und die anderen beiden 110 Meter hoch ſind. werden die Gaßs abgeleitet. ſichtigung bildete ein Beſuch in der neuen Harnſtoffanlage, im den das Floranid, das als Gartendünger ſtark begehrt wird, er⸗ zeugt wird. Erwähnt ſei noch daß die Spuren der Exploſion nur noch dem Fachmann kenntlich ſind und daß überall neue und größere Werke erſtanden ſind. Nach zweiſtündiger Dauer vereinigte man im Veremshaus der B. A. S. F. ſ1 Ludwigshafen zu einem Sunbiß bei dem zumächſt Se Goebel 5 im Namen een— grüßte. geiſtreichen Humor umt waren rte, Diplomingenſeur Reinhardt, nach denen der Dänger nicht allein für die Pflanzen, ſondern auch für das Wachstum der Men⸗ ſchen foͤrderlich iſt. Baurat Lang, Regierungsbaumeiſter a. D. dankte der Anilin und den Führern der Exkurſion. Herr Solz ver⸗ wies auf die A5 volkswirtſchaftliche Bedeutung der Anilimfabrik, während Dr. zf Boſſert zunächſt dem Korpsgeiſt und dem Zuſammengehörigkeitsgefühl der Ingenieure das Wort redete danmm im laumigen Worten die epochemachenden Erfindungen der Anjlin verherrlichte. Weiter ſprach noch Diplomingenieur Engel⸗ mann. Zum Schluſſe wurde noch aus der Mitte der Verſammlung der Verdienſte des Oberingenjeurs Goebel in anerkennenden Worten gedacht, der Bewunderung über das rieſige Werk von Oppau noch⸗ mals Ausdruck verliehen und der Dank der Gäſte abgeſtattet, womit der Abend einen harmoniſchen Ausklang nahm. 1.% n Handelsnachrichten Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen a. Rh. Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir u. a. folgende Aus⸗ führungen: Die deutſche Wirtſchaft ſteht nach wie vor unter den ſtarken Einwirkungen von Kapitalmangel. Dieſer macht ſich um ſo fühlbarer, als die unter den Folgen der Inflationszeit und Ruhrkriſis noch leidenden Unternehmungen mit außergewöhnlich hohen Zinſen⸗ und Steuerlaſten und Eiſenbahn⸗ frachten zu rechnen haben. Auch wir mußten bei unſeren geſchäft⸗ Maßnahmen dieſen Umſtänden Rechnung tragen und uns inbezug auf die Ausgaben die größte Einſchränkung auferlegen Der Abſatz in Stickſtoff entſprach den Erwartungen. Der Bedarf der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft konnte voll befriedigt werden. Die im letzten, jetzt abſchließenden Düngejahr bezogenen Mengen Düngemittel weiſen gegen früher eine ſo beträchtliche Zunahme auf, daß bei günſtigen Witterungsverhältniſſen geſteigerte Ernteerträge zu erwarten ſein dürften. Die Hebung der landwirtſchaftlichen Pro⸗ duktion muß angeſichts der paſſiven Handelsbilanz weiter mit allen Kräften gefördert werden. Es wird auch unſer Veſtreben bleiben, dazu beizutragen, daß der Landwirtſchaft die dafür erforderlichen ee zu angemeſſenen Bedingungen geliefert werden önnen. Auf dem Farbſtoffgebiet vollzieht ſich weiter ein ſtarker Wettbewerb mit den Auslands⸗Fabriken. Trotzdem waren die Ergebniſſe nicht unbefriedigend. Neu haben wir die Herſtellung von ſynthetiſchem Methylakkohol aufnehmen können. Mit Rück⸗ ſicht auf unſeren ſtarken Verbrauch an OQualitätskohle und Koks haben wir unſere langjährigen Beziehungen zu den Rheiniſchen Stahlwerken dahin erweitert, daß wir uns gemeinſam mit den Kon⸗ zernfirmen an dieſem Unternehmen ſtark beteilligten. Auch unſeren Braunkohlenfelderbeſitz haben wir ergänzen können. Die Umſtellung unſeres Aktienkapitals, die Abſtempelung der eingereichten Aktien auf den neuen Goldmarkbetrag und die Einführung der Goldmark⸗ notiz an der Börſe ſind vollzogen. Am 6. April 1925 ſind 60 Jahre ſeit dem Tage verfloſſen, an dem unſere Geſellſchaft gegründet wurde. Das 50jährige Jubiläum fiel in das Kriegsjahr 1915 und wurde dem Ernſt der Zeit entſprechend ſtillſchweigend übergangen. In dieſem Jahre haben wir deshalb anläßlich der 60. Wiederkehr des Grün⸗ dungstages im Einverſtändnis mit dem Aufſichtsrat zur Erinnerung an die erfolgreiche Periode der Vergangenheit einen Jubiläums⸗ fonds geſchaffen, der dazu helfen ſoll, die Familien unſerer Werks⸗ angehörigen in beſonderen Notfällen zu unterſtützen, ſoweit andere Fonds dafür nicht zur Verfügung ſtehen. Dieſem Jubiläumsfonds iſt die Summe von Rm. 3 Millionen zugewieſen worden. Dem Roherträgnis von Rm. 39 080 594 ſtehen Rm. 8 587 607 Generalunkoſten eeßlnaber Nach Abzug von Rm. 15 612 547 für Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von Rin. 14880 440 aus dem wie gemeldet, eine Dioidende von 8 Prozent ver⸗ teilt, Rm. 311938 als Tantieme verwendet und der Reſt von Rm. 446 502 auf neue Rechnung vorgetragen wird. In der Bilanz am 31 Dezember 1924 ſtehen Liegenſchaften, Gebäude, Apparate und Utenſilien mit Rm. 119 247 481, Beteiligungen mit Rm. 48 892 573, Vorräte mit Rm. 74 175 853, Debitoren mit Rm. 88 937 002 und Kaſſe, Wechſel, Guthaben bei Banken, Effekten mit Rm. 32 756 928. Andererſeits figuriert das Stammaktien⸗Kapital mit Rm. 176 Mill., die Vorzugsaktien mit Rm. 1,2 Mill., Reſerven mit Rm. 57 467 824, Penſions⸗ und Unterſtützungskonto mit Ren. 10 Mill., Jubiläums⸗ fonds mit NRm, 3 Mill., Obligationsanleihen Serie A und B mit Rm. 1082 100, Obligationsanleihe Serie C mit Rm. 3 118 812 und die Kreditoren mit Rm. 97 260 663. O 5ßFFFFFTFTFTTTTTTTTTT——TCTCTTT Herausgeber, Drucker und Perleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. Gm b. 5. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Cheſredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwoxtlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred Meißner; für das Feullleton; Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ Den Schluß der Be⸗ gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; ſür Anzeigen: NJBernhardt. — hiſtoriſches Kammerkonzert im Bruchſaler Schloß Die Muſik verlangt ihren eigenen Raum. An dieſer einfachen, aber bedeutungsvollen Tatſache geht das Maſchinenzeikalter achtlo⸗ vorüber. Wir muſizieren nicht mehr in den Räumen, die ſich ſelbſt ihre Muſik geſchaffen haben; das Nivelliernde des„Konzertſaals iſt zum eigentlichen Ausdruck der von keinem Raumgefühl mehr be⸗ herkſchten Zeit geworden. Wie anders erſcheint das alles an„Ort und Stelle“] Es war wirklich nicht der Reiz des Gefälligen, was ge⸗ ſtern wieder den Hörer bei dem Kammerkonzert im Bruchſaler Schloß entzückte, es war vielmehr jenes, von der Räumlichkeit in un⸗ wägbarem Sinn abhängige Erklingen zwei Jahrhunderte alter Mu⸗ ſit in der Einheit von Ort und Klang, die das Geheimnis einer ſolchen, wirklich vom Geift vergangener Zeit durchdrungenen Er⸗ innerung bleibt. Wie lebensvoll wirken die alten Weiſen in dieſem herrlich gegliederten Treppenhaus und in dem anſchließenden, un⸗ endlich höheitsvollen Fürſtenſaal, wo die bezopften Muſiker auf einem Podium ſitzen, beim flackernden Schein der Wachskerzen umgeben von Rokokodamen und ihren Kavalieren, die die Konzertgäſte anmutsvoll willkommen heißen! Alles, was hier zuſammenwirkt, gibt dem Ein⸗ druck Steigerung und Wirkung: die Gemälde dieſes kleinen, aber un⸗ erreicht ſtilreinen Prunkſaals, darunter das Bild des Schloßgründers, des Kardinals Damian Hugo von Schönborn, die Deckengemälde, da⸗ Licht, die trauliche Ruhe,— vor allem jedoch jener Einklang von Raum und Ton, der das Bleibende an der Wirkung dieſer gehalt⸗ vollen Veranſtaltung bedeutet. Ein Kammerorcheſter verſammelt ſich im Rokokokleid um den Dirigenten, der am Cembalo ſitzt, ſelbſt dies kleine Wunderinſtrument weiſt hin auf ehrwürdigſte Tradition, ſtammt es doch urſprünglich von dem ſeinerzeit hochberühmten Kla⸗ vier⸗ und Orgelbauer Johann Andreas Stein; dieſer, vor rund zwei⸗ hundert Jahren geborene Sohn Badens, hat außer vielen Orgeln etwa 700 Klaviere gebaut.— Auch die auftretende Sängerin er⸗ ſcheint als Rokokodame; die Blumen, die ſie erhält, überreicht ihr ein ucker 9 Were ble uſtrallche Erbſtücke erſtanden geſtern neu: ihnen galt vor allem die Aufmerkſamkeit der Hörer. Nach einer Suite von Ehriſtoph Förſter(geſt. 1745), einem bekannteren Werk, das bei Breitkopf und Härtel im Druck erſchienen iſt, wurden die Koſt⸗ barkeiten aus der umfangreichen Muſikbibliothek des Bruders von Damian Hugo zum erſten Mal ausgebreitet. Zunächſt eine Sin⸗ aus der unbekannten Oper„II. Lisimaco“ von Bernardo asquini(1637—1710). Deſſen Opern— im ganzen ſchrieb Pasquini etwa zehn an der Zahl— ſowie die Aleſſandro Scar⸗ lattis hatte Kardinal Damian Hugo, ein eifriger Muſikfreund und ſelbſt Violinſpieler, wohl in Rom kennen gelernt. Von Scar⸗ latti wurde ein Sopranarie aus der, mit am meiſten von ſeinen überaus zahlreichen Werken genannten, Oper„La Rosaura“ (1690) geſungen. Ihr folgte der wertvollſte Fund der geſtern vor⸗ getragenen Werke: eine ſicherlich überarbeitete, aber trotzdem in Aeant Wirkungskraft erklingende Arie des reſpektgebietenden goſtino Steffant(1654—1728). Das Stück iſt reinſter Duft, unendlich empfindungsreich, beſitzt einen ſche liedartig innigen Charakter. Steffani, um deſſen richtige Einſchätzung ſich beſonders Hugo Riemann große Verdienſte erworben hat, iſt ſchon rein durch ſein Hineinſpielen in die Diplomatie um 1700, vor allem aber auch künſtleriſch unſerer aufmerkſamſten Beachtung wert, die gerade jener, noch von den allzu verſchnörkelten muſikaliſchen Auswüchſen verſchonten Zeit mit beſonderem Intereſſe begegnet. Steffanis Be⸗ ziehungen zu Damian Hugo auf der einen und ſeine Verbindung mit Händel auf der anderen Seite laſſen es möglich erſcheinen, daß ein, ebenfalls in der Bibiliothek gefundenes Concerto a 4 tatſächlich von Händel ſtammt, obwohl die„Anklänge“ nicht unbedingt dazu ſtimmen. Es ſcheint jedoch ſonſt alles dafür zu ſprechen, daß in dem nach der Steffaniarie vorgetragenen Werk tatſächlich ein Stück aus Händels Jugendzeit vorliegt.— Eine beſonders beachtliche Ehrenrettung iſt der Veranſtaltung noch zu danken: ſie betrifft den mit keinem guten Leumund durch die Muſikgeſchichte geſchleiften Georg Reutter d. J.(1708—1772), über den ſogar die ſonſt ſo unabhängige, ganz neue Wege gehende und weiſende Geſchichte der deutſchen Muſik des(fetzt) Heidelberger Profeſſors H. J. Moſer etwas allzueilig hinweggeht. Außer einer Ciaconna für Kammer⸗ orcheſter kam eine ganz prachtvolle Suite des jüngeren Reutter zu Gehör, die in ihrer außerordentlichen Friſche(Gebrauch der Holz⸗ bläſer!) geradezu befreiend wirkte. Dies Werk war beſſer als eine ganze Lektion! Damit ſchließt die Liſte der Aufführungen aus den Handſchriften. 15 Vor allem gilt es jetzt, der Gaben des Soprans zu gedenken, der außer den bereits genannten Werken das Halleluja von Mo⸗ gart und einer ſeiner Mannheimer Arien(„Schon lacht der Früh⸗ ling“), weiterhin eine Arie von Telemann und zwei Arien von Bach ſang. Die Vortragende, Konzertſängerin Ria Ginſter aus Frankfurt erwies ſich als eine Geſangsvirtuoſin allererſter Art. Glockenrein erklang die prachtvoll tragfähige Stimme, alles durch⸗ drungen von echteſter Muſikalität, mit beiſpielloſem Können in allen Lagen bis zu der vollendeten Bewältigung der Koloraturen. Das Kammerorcheſter unter Leitung von Muſikdirektor Friedrich Hunkler⸗Bruchſal, der mit ſeltener Virtuoſität am Cembalo wirkte, geigte ſich außerordentlich muſizierfreudig und hingebungs⸗ voll. Neben dem vortrefflichen Leiter iſt vor allem noch des erſten Geigers Fritz Zobeley(Heidelberg) zu gedenken, der durch ſein gang ausgezeichnetes Spiel— er iſt Schüler vom Konzertmeiſter Heſſe⸗Mannheim— ſehr viel zum Gelingen der Veranſtaltung hei⸗ trug, die er auch hinſichtlich der Bearbeitung der erſtaufgeführten Werke vorbereitet hatte. Außer den genannten Stücken kamen noch Orcheſterwerke von Bonporti und Corelli zum Vortrag. Das Publikum, das ſich auch aus den Nachbarſtädten einge⸗ funden hatte, dankte den Ausführenden durch lebhaften Beifall und ließ den prächtigen Rahmen der W 0 tief auf ſich ein⸗ wirken. Beſondere Anerkennung gebührt auch der Ortsgruppe Bruchſal des Vereins„Badiſche Heimat“, auf deren Tatkraft die ſtimmungsvollen Stunden zurückgehen. Das Konzert wird heute abend im gleichen Rahmen wiederholt. Dr. K. Bevorſtehende Errichtung einer Univerſität Salzburg. Schon ſeit längerer Zeit waren Gerüchte über eine Erweiterung der Salz⸗ burger Univerſität, die zurzeit auf eine theologiſche Fakultät beſchränkt iſt. im Umlauf. Dieſe Gerüchte haben ſetzt wie das„Buch⸗ händler⸗Börſenblatt“ aus Wien erfährt. die Geſtalt eines in allen Teilen ausgearbeiteten Planes angenommen, mit deſſen Durchfüb⸗ rung bereits der Anfang gemacht iſt. Entgegen der allgemeinen An⸗ ſicht ſoll dieſe neue Univerſität keine rein geiſtliche Anſtalt werden, vielmehr iſt an die Errichtung einer regelrechten ſtaatlichen Univerſität gedacht. an der neben den Profeſſoren des Benedik⸗ tinerſtiftes auch weltliche Lehrkräfte wirken ſollen. Allerdinas ſtehen dem öſterreichiſchen Staate von heute die zur Verwirklichung dieſes großen Planes erforderlichen Mittel nicht zur Verfügung, es mußte deshalb von privater Seite Beiſtand geleiſtet werden. und in der Tat iſt von einer arößeren Anzahl von Förderern und Gönnern des dankens— an ihrer Spitze Papſt Pius KXI., der dem dortigen Prälaten Dr. Klotz bereits zweimal namhafte Beträge für die Uni⸗ perſität zukommen ließ— die zu ſeiner Verwirklichung erforderliche Unterſtützung zugeſichert worden. Außerdem fand kürzlich in Linz eine Zuſammenkunft ſtatt. an der etwa 30 Aebte von Benediktiner⸗ ſtiften aus ganz Guropa teilnahmen und in der beſchloſſen wurde, in Salabura ein Colleaium Benedictinum, d. h. ein aroßes Studienkon⸗ vikt zu errichten, das alle ſtudierenden Benediktiner aus Mitteleuropa aufnehmen ſoll. Auf Antrag des genannten Prälaten erklärten ſie die genannten dreißig Aebte auch bereit, an Stelle des Staates die geſamten Koſten für die Errichtung der philoſophiſchen wie die Er⸗ weiterung der theoloaiſchen Fakultät zu übernehmen. Die Erwei⸗ terung der theoloaiſchen Fakultät dürfte bereits in dieſem Herbſt. die Errichtung der philoſopbiſchen Fakultät im Frübiabr 1926 e, De de n. 0 1025 7. Seile. Nr. 238 —— Telchtathletie * Kund um Mannheim 1 8. Male wurde geſtern der nunmehr zur Tradition gewor⸗ gro Sbaffellauf„Rund um Mannheim“ ausgetragen. Die 5 ure ge Werbeveranſtaltung, die auch unter dem unintereſſierten 0 kum wohl einen nachhaltigen Eindruck hinterlaſſen hat, wurde el der Ungunſt der Witterung glatt abgewickelt und hat ohne Zwei⸗ Als r die Sache der Leibesübungen ſtark propagandiſtiſch gewirkt. in es faſt den ganzen Vormittag regnete, war die Veranſtaltung Frage geſtellt. Der Beſuch des M. T..⸗Platzes hat unter der rheit der Witterung ſtark gelitten. Umſo beſſer zeigte ſich reſſe des Publikums auf der Strecke; in dichten Reihen war lb des Ringes Spalier gebildet worden. Als es kurz nach r cufhörte zu regnen, konnte der Lauf glatt abgewickelt wer⸗ Beteiligung war in dieſem Jahr auffallend gering. In 4. Klaſſe hatte nur ein einziger Verein gemeldet, in der 3. Klaſſe den nur 2 Mannſchaften. Wo blieben in dieſer Klaſſe z. Rudervereine, Schwimmvereine und kleineren Fußballvereine? eimer ſolchen Werbeveranſtaltung ſollten alle ſporttreibenden keine teilnehmen, geht es doch hier weniger um den Sieg, als 1 die Propagierung des Sporigedankens. Die ſtärkſte Beſetzung Heſbe⸗ die Klaſſe 2, in der ſich die Polizeiſportler aus Karlsruhe, Naecem und Mannheim mit den unteren Mannſchaften der G. um die Palme ſtritten. Im Hauptrennen wurden die Mann⸗ Hoffnungen nicht erfüllt, Phönix Karlsruhe blieb mit ſeiner achtig laufenden Mannſchaft auch in dieſem Jahre Sieger. 85 Der Verlauf der einzelnen Rennen: 4 J. eauf, Klaſſe 3 u. 4: 1. Turnverein 1846 Mannheim, 2020 Minuten(Winderpreis der N...); 2. Deutſche Jugendkraft Ju nheim, 16,59 Minuten(Wanderpreis der A...); 3. Evang. Mingmännerverbände Deutſchlands, Ortsgruppe Mannheim, 17,25 muten. Da in der 4. Klaſſe nur Tv. 1846 gemeldet hatte, wurden die beiden Klaſſen zuſammengelaufen. Tv. führte vom Start weg Ader ganze Strecke und blieb mit erheblichem Vorſprunge Sieger. Caufe, Klaſſe 2: 1. Polizeiſportverein Karlsruhe, 15,58 Minuten(Wanderpreis der Fa. Gebr. Manes); 2. Polizei⸗ borterein Heidelberg 16,03 Minuten; 3. Mannheimer Turnſport⸗ gelellſchaft, 16,07 Minuten; 4. Mannheimer Fußballklub Phönix 200 eter zurück. Es war das intereſſanteſte Rennen des Tages. Die erhil ruber und Heidelberger kämpften während der ganzen Strecke ittert mit wechſelnder Führung. Erſt in der letzten Runde konnte Rarlsruhe den Lauf zu ſeinen Gunſten entſcheiden. 0 3. Cauf, Klaſſe 1. 1..C. Phönix Karlsruhe 15,08 Min. anderpreis des Reichspräſidenten Ebert). 2. Mannheimer Turn⸗ Aeatgeſellſchaft 15,16 Min. 3. Verein für Raſenſpiele Mannheim ſp 4 Min. Vom Start M..G. mit ca. 20 Meter Vor⸗ lens. In der Höhe des Realgymnaſiums konnte Karlsruhe auf⸗ 05 und ſeinerſeits die Führung an ſich reißen. Der Vorſprung wiede ſtreckenweiſe bis zu 30 Meter. Manchmal konnte M. T. G. 10 eder etwas Gelände aufholen, die Führung ließ ſich aber der vor⸗ Pbsge Sieger nicht mehr entreißen, mit 30 Meter Vorſprung ging 771 FFE + N f dnix Karlsruhe durchs Ziel...R. lag immer an 3. Stelle und Lum nie in Frage. Nach Schluß des Hauptlaufes nahm Hauptlehrer Ries, der diacderſtbende des Ortsausſchuſſes für Leibesübungen und Jugend⸗ 8 die Preisverteilung vor. In ſeinen einleitenden Worten wies Szauf die Bedeutung des Tages hin, der in ganz Deutſchland als n piel platzwerbetag durchgeführt werde. Die Forderungen C died Spielplätzen müſſen überall propagiert werden. umſomehr als Krafteibesübungen an erſter Stelle unter den ſtaatserhaltenden ften ftehen. Sein Hoch galt dem deutſchen Vaterlande. Die Pauſen auf dem Platze wurden durch turneriſche Darbie⸗ ber n der Damenabteilung der.T. G. und durch Muſikvorträge Kapelle Seezer verkürzt. 8 ⸗ Syportwerbetag in Ludwigshafen Unter ungünſtigen Witterungsverhältniſſen begann der große danrgshaſener Sportwerbetag. Als um 8 Uhr die Vorkämpfe auf ge Pfalzplatze beginnen ſollten, waren die Witterungsverhältniſſe mitndesu troſtlos. Regen und nichts als Regen, ſo daß am Vor⸗ die gg dereits der Abbruch der Veranſtaltung erwogen wurde. Um Mittagsſtunde kam aber ein Umſchwung und am Nachmittage Der der großzügigen Veranſtaltung das idealſte Wetter beſchieden. di Beſuch war dann auch demgemäß. 3000 Zuſchauer umſäumten daß Spielſtätte des F. C. Pfalz, ſie verfolgten die Kämpfe mit leb⸗ Vatem Intereſſe und ſpendeten den gezeigten Leiſtungen lebhaften Abttal Durch die ſchlechte Witterung des Vormittags wurden die fallen klung des Programens verzögert, ſo daß einige Nummern aus⸗ ſchobe mußten. Das Endſpiel um den A. S..⸗Pokal mußte ver⸗ Widen werden, da Pfalz und Phönitx Ludwigshaſen nochmals ein ſederholungsſpiel ausragen müſſen. Statt deſſen trugen Phöntx Ju nion Ludwigshafen ein Propagandaſpiel aus. Die barbeuer hielen bis zum Schluſſe des Fußballſchiels wacker ſtand, Ort ſelbſt als nach 8 Uhr Herr E. Wagner, der Vorſitzende des esderbandes für Leibesübungen, zur Siegerverkündigung ſchritt, ar noch eine anfehnliche Zuſchauermenge zugegen. Die einzelnen Ergebniſſe ſind folgende: Dierkampf um den Parkfeſtſchild. 1. Pfalz Lubwigs⸗ n 307 Punkte; 2. Turn⸗ und Fechtklub Ludwigshafen 306 Pkte. 2G. Frieſenheim 280 Punkte. 2 Augelſtoßen für Jugend. 1. Winkler(Pfalz) 11,93 Meter; Schnur,.⸗G. Frieſenheim 11,27 Meter. 2 Ppochſprung für Zugend: 1 Riehmer. T. G. Mannheim.45, fiermann M. T. V. Ludwiasbafen.0. N 01000 Meterlauf(Juaend): 1. Lauer 13 Min., 2. Grießer. T. C. 1320 Min. u. sSlaffellauf auer durch eudwiasbafen Pokal: 1. Turn⸗ Nileſe chtklub Ludwiashafen 13.57 Min. 2. Turngeſellſchaft bafen ndeim. 14,30 Min., 3. Pfalz 14.54 Min., 4. T. V. 61 Ludwias⸗ St 15 Min. 5. T. B. C. 2. Mannſchaft 15.53 Min. ve kaffellauf für nicht Raſenſpork kreibende Vereine: 1. Schwimm⸗ — eie. * haf * 4 daßen in Lu dwiashafen. 2. Stemm⸗ und Rinaklub Ludwigs⸗ 3 3. Ludwiashafener Ruderverein. v. 61 ugendſtaffel: 1. T. F⸗ C. 6,07 Min., 2. Pfalz.22 Min., 3. T. Aiudwigsbafen 623 Min, 11.60 Meiteben: 1. Sand(...) 11,89 Meter; 2. Herr(Pfalz) 3; Handbalſſpfel: T. V. 61 Ludwigshaſen—.⸗Geſ. Frieſenheim (2 0) Disku 5 81, swerfen: 1. Knoch(Pfalz) 32,30 Mtr.; 2. Herr(Pfalz) Mlete Bir. 3. Junium(Pfalz) 91749 Mtr.; 4. Sand(T. F..) 30,77 in Maprung: 1. Tietß;(.C) 6,10 Meter; 2. Herr(Pfalh er. Setungen. 100 Meter-Staffel: 1. T. F. C. 45,4 Sek.; 2. T. F. C. 47 Ringen: Sieger-Klaſſe: Weber, Lorenz. Sieger B⸗Klaſſe: So Sen Johann, Sieger C⸗Klaſſe Steinnagel, Ludwig.(Sämtlich Bo⸗ und Ringklub'hafen). 5 Nagneren Sieger Fliegengewicht: Nicolai, Sieger Federgewicht ub)“er, Sieger Leichſgewicht Lehn.(Sämtlich Ludwigshafener Boz⸗ Ta kubs Luehen. Sieger 2. Mannſchaft des Stemm⸗ und Ring⸗ Stabhn gshafen gegen die 1. Mannſchaft desſelben Vereins. 2. Simobbochſprung. 1. Fiſcher.V. Frieſenheim 3,20 Meter, 100. Me. 61 Ludwigshafen 3,10. .B. 65) elerlauf. 1. Simon(.⸗V. 61) 11,02 Minuten, 2. Appel 11,03 Min., 3. Schloſſer(T. f..) 11,04 Minuten. 5903 Müco Meter-Damenſtaffel: 1. T. F. C. 57,02 Min.; 2..V. 61 4 Schwimend, k. ul F. Ludwigspafen(2. Mannſchaft) 6076 Min. Sihm Ludwigshafen 61,6 Min. mannſceſce Feaffen 1. Ferc 4e Num, 2 1 Hc(wele gegeben. 4,0736 Min.; 3. TB. 61 4,15% Min.; 4. Pfals auf Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Ppferdeſport Berlin⸗Karlshorſt 1. Noſen-Jagdrennen: 4500 Mk., 3400 Meter. 1. Henckels Hans⸗ wurſt(Thiel ir.), 2. Dr. Kaſelowskus Mimameidr(W. Heuer), 3. Skampers Schnucki I1(Gröſchel). Ferner liefen: Jogull, Tyche, Jua⸗ nita III. Ilſe. Tot.: 20:10. Pl. 11, 13, 10:10. 2. Memling⸗Jagdrennen: 4500 Mk., 3700 Meter. 1. Herrmanns Octavio(M. Oertel). 2. Fürſtenberas Mainberg(Hauſer), 3. Wagners Martini(Lüder). Tot.: 16:10. 3. Blumenhof Hürdenrennen: 4500 Mk., 3000 Meter. 1. Gittlers Rückgrat(Edler), 2. Oswalds Escorial(Oertel), 3. Stahls Wetter⸗ hexe(Kränzlein). Ferner liefen: Mundſchenk. Tot.: 20:10, Pl. 11. 11:10. 4. Preis von Stargordt: Jagdrennen, 4500 Mk., 4000 Meter: 1. Leys Mellaroſa(Hauſer), 2. v. Dörnbergs Trompeter(Meſah), 3. Oswalds Magelone(Oertel). Ferner liefen: Landemar. Tot.: 62:10, Pl. 15, 13:10. 5. Germania⸗Jagdrennen: Ehrenpreis und 23 000 Mk., 5500 Mtr. 1. Gittlers Rotdorn(Edler), 2. Kühns Immelmann(Kukulies), 3. Lisaus Narr(Mate). Ferner liefen: Lebenswonne, Rappelkopf, Centrifugal, Raufbold. Tot.:85:10, Pl. 21, 22, 17:10. 6. Goldregen⸗Flachrenen: 3500 Mk., 1400 Meter. 1. v. Schmidt Paulis Lump(Eſch), 2. Oswalds Mäuſeturm, 3. Kampfhenkels Glasbäger. Ferner liefen: Japs, Glücksquelle, Seewarte. Savitri, Stephanie, Rheinſage. Tot.:25:10, Pl. 12, 14, 17:10. Das 7. Rennen ſeblt. 50 Hamburg⸗Großborſtel 1. Niendorfer Rennen: 2000 M. 1400 Meter: 1. Trauns Carla, 2. Samſons Patagon(Korb), 3. Goldſchmdits Märchenzauberin (Tarras). Ferner liefen: Samita. Tot. 31:10, Pl. 21:10. 2. Preis vom Jäger: 2800., 1200 Meter:. Altefelds Groß⸗ ingufſitor(Oleinik), 2. Weils Heckenſtrauch(Tarras) Tot. 11.10. 3. Borſteler Pokal, Ehrenpreis und 5000 Mk. 1400 Meter. Alte⸗ felds Marduck(Olejnik), 2. Freys Metis(Braun), 3. Brandts Sonnenkönigin(M. Schmidt). Tot. 10:10. 4. Tangſtedter Ausgleich: 3300 Mk., 1600 Meter: 1. Samſons Curacabo(Korb), 2. Puſchs Piaski(Braun), 3. Samſons Fege⸗ feuer. Ferner liefen: Kiuma. Tot. 36:10; Pl. 22, 13:10. 5. Großer Preis von Hamburg: 50 000., 3200 Meter: 1. Alte⸗ felds Aditi(Huguenin), 3. v. Oppenheims Fits and Starts, 8. Schmalbachs Idomeneus(Teichmann). Ferner liefen: Ptn Robert, Da capo, Nobelmann. Tot. 14:10, Pl. 11, 12:10. Die übrigen Rennen waren nicht zu erhalten. Hamburg-Großborſtel(vom 23. Mai) 1. Wellingsbütteler Rennen. Ehrenpreis und 2000 Mk., 1400 Meetr. 1. Hauptgeſtüt Altefelds Preußenfahne(0leinik), 2. Rieſenſtein, 3. Brokade. Tot.: Siea 11. 2. Eppendorfer Rennen. 2800 Mk. 1000 Meter. 1. Hauptgeſtüt Altefelds Domglocke(Olejnik), 2. Maria, 3. Anika. Ferner lief: Tornado. Tot.: Sieg 20, Platz 10, 10. 0 3. Alſterkrüger Rennen. 2800 Mk., 1400 Meter. feld 1015 Samſons Trovoada(Korb), 2. Trajan, 3. Rypini. Fer⸗ ner lief: Kiuma. Tot.: Siea 25, Platz 18, 22. 4. Lockſtedter Rennen. 2800 Mk., 1600 Meter. 1. Herren A. u. C. v. Weinbergs Automedon(O. Schmidt), 2. Magnus, 3. Mura⸗ tis. Tot.: Sieg 12. 1 5. Alſter⸗Preis. 5000 Mk., 2200 Meter. 1. Herrn A. Roſenbergs 7 3. Olifant. Ferner lief: Dioscur(M. Schmidt). 2. Antenor. Bardes Bruder. Tot.: Siea 58, Platz 14, 16 * Herren Blumen⸗ N 7 6. Seekamp⸗Rennen. Ehrenpreis und 2000 Mk., 1200 1 e und in ekr Frühlingsbote dorh 1 Fatima. 3. Märchenzauberin. Ferner liefen: Minneſä en, königin. Tot.:Sieg 31, Pl. 18, 17. e 7. Hörnkamp⸗Ausgleich. 3800 Mk., 1600 Meter. 1. Hrn. H. Puſchs Eichkatze(O. Schmidt), 2. Metis, 3. Luftpoſt. Tot.: Sieg 15. * Hannover: 4 —* .Preis der Nachtigall: 2000 Mk., 1400 Meter: 1. Fürſtenb 8 1 10(Jentzſch), Wutbengus Elde aſch). Ferner liefen: Prinz Kuckuck. Parotin, Feingold, A Arche, Kadett. Tot. 85710, Pl. 30. 68, 17=10. ute .Preis von Wülfel: 2000., 1400 Meter: 1. Waughs Heimat⸗ treuer(Zachmaier). 2. Herrenkrugs Pomong(Senkpeil), 3. Jön⸗ ſons Reinweis(Franzke). Ferner liefen: Angelus, Gänſeblume, La Mamora, Belladonna. Blauweiſe. Tot.: 23:10; Pl. 12, 20, 13:10. 3. Preis vom Hofwichelt. Ehrenpreis u. 3300 Mk., 1600 Meter. 1. Hönwaldts Abendwind(FJentzſch), 2. Trauns Caro Bube(Bött⸗ cher), 3. Iſraels Tingl⸗Tangl(Vinzenz). Ferner liefen: Schaum⸗ ſchläger, Tavalyi. Tot.: 16:10, Pl. 11, 12:10. 5 Preis der hannoverſchen Halbblutzüchter. Ehrenpreis u. 1200 Mark, 1600 Meter. 1. Biſchofs El ch. 2. Hüners Walma, 3. Hüners Bauernmädel. Ferner liefen: Samaza, Walküre V. Zampa, Desde⸗ mona. Tot.: 22:10, Pl. 12, 17. 13:10. 4. Hindenburg⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 4200 Mk., 4000 Mtr. 1. Wagners Sambur(et. v. Metzſch), 3. v. Belows Räuberhaupt⸗ mann(v. Below), 3. v. Himburgs Fontamora. Ferner liefen: Ca⸗ binet Noir, Gondatlan, Wiwia, Propulſor. Tot. und die übrigen Rennen fehlen. * 2 Mülheim⸗Duisburg 1. Preis vom Weißenturm. 3000 Mk., 1200 Meter. 1. Collines Pfeiffers Lavaletta(Groſſe), 3. Pfeiffers Ferner liefen: Pinſon, Ingekheim, Primus, Tot.: 38:10, Pl. 14, Lehmpaſtor. 2. Muckerl(Hellmann). Schützenoberſt, Menſur, Hexe, Prinzeſſe Aurore. 14, 36:10. 2. Ruhrtal⸗Jagdrennen. 3000 Mk., 3000 Meter. 1. Studier Tar⸗ taris, 2. Dreiskämpers Steinadler(Möller). 3. Sträters Peru⸗ anerin(Köhnke). Ferner liefen: Chromoſphere, Bundesbruder, Styr, Irrelohe, Compag Eicken. Maloja. Tot.: 39:10, Pl. 14, 14. 12:10. 3. Preis von Hartenfels. 3000 Mk. 14500 Meter. 1. Hülperts Leichtſinn(Zimmermann), 2. Röslers Tappenburg(Bleuler), 8. Große Natrops Luecifer II. Ferner liefen: Renata, Aja, Knuſperchen, Salve, Conſorte, Vulkan. Tot.: 22:10; Pl. 13, 17, 39:10. 4. Kanal⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 4500 Mk., 3700 Meter. 1. Dreiskämpers Eichkatze(O. Möller), 2. Sehrs Morgengabe (Stolpe). 3 Trutſchlers Loge(Janek). Ferner liefen: Maunta, Ladislaus, Zechine, Hexenkind. Tot.: 39:10, Pl. 21, 24, 18:10. 5. Tribünen Preis. Ehrenpreis u. 4500 Mk., 1600 Meter. 1. O. Weinbergs Günſtling(Starnecker), 2. Mydlinghovens Probefahrt (Zimmermann), 3. Steinecks Caprette(Heilmann). Ferner liefen: Freiſchütz. Domherr, Grand Mouſſeux Fridericus. Tot.: 27:10; Pl. 11, 12, 24:10. 6. Preis von Raffelberg. Ehrenpreis u. 3000 Mk., 1450 Meter. 2. Rößlers Tantalus 1. Stratmanns Scharfenberg(Kühl), (Bleuler), 3. Ludenbergs Jakonette. Ferner liefen: Königswinter und Blocksbera. Tot.: 69:10, Pl. 25, 12:10. 7 7. Rennen fehlt. WBellage Nr. 21 Momtag. dem 25. Mai Grogmeister Aljechin in Mannheim. Die Simultanvorstellung Aljechins, des Siegers von Ba, den-Baden, am Mittwoch abend im Goldsaal des„Apollo gestallete sich in der Verbindung mit einem Blindspiel an zwei Brettern zu einem ungewöhnlich interessanten schach- sportlichen Ereignis. Der Besuch von Schachfreunden War, wWie zu erwarten stand, recht bedeutend, wenn auch nicht s0 stark, wie bei der Simultanvorstellung von Emanuel Lasker, Was insofern merkwürdig ist, als Aljechins Gastspiel durch die Verbindung mit der Blindlingsvorstellung— für Mann- heim ein Novum— ganz besonders interessant war. Immer- hin konnte man mit dem Besuch von Schaulustigen, die er- Wartungsvoll das Karree der 40 Bretter umstanden, durch- aus zufrieden sein. Gewisse Unterschiede gegenüber der Si- multanvorstellung Lasker fielen sofort ins Auge: erstens diesmal 40 Gegenspieler anstatt 30 bei Lasker, ferner das viel raschere Spiel Aljechins, Wodurch die ganze Vorstellung mehr Leben und Farbe erhielt, ist doch das flottere Spiel für die Beteiligten selber eine angenehme Beigabe, weil das all- zulange Warten auf den Zug des Meisters ermüdend wirkt. Den Ffauptreiz bildete wie gesagt die Verbindung mit dem Blindspiel. Die beiden Herren, gegen welche Aljechin blind zu spielen hatte, waren zwei bewährte Kämpen der ersten Klasse des Mannheimer Schachklubs. Sie Waren mit ihren Brettern auf der Bühne postiert, während alle anderen Spie- ler die Außenseite des Karrees im Saale besetzt hielten. Kurz vor 8 Uhr eröffnete Aljechin— vom Klubvorsitzenden Dr. Staeble herzlich begrüßt— die Vorstellung. Schon nach verhältnismäßig kurzer Zeit hatte er eine Anzahl seiner Gegner gezwungen, die Waffen zu strecken. Immer wenn er das ganze Karree abgeschritten hatte— und wieder bei der Bühne anlangte, gab Ehrenpräsident Gudehus die beiden Züge der Blindgänger an, die Aljechin— den Rücken der Bühne zugewandt— immer nach längerem Nachsinnen laut und klar beantwortete. Die Aufgabe des Meisters war keine leichte, erstens weil die Blindgegner starke Spieler waren, und zweitens weil er im Rundgäng durch das gesamte Karree die Spielstellungen der beiden Bretter auf der Bühne genau im Kopf behalten mußte. Der Kampf dauerte acht Stunden und war erst um 4 Uhr zu Ende. Die lange Dauer des Kampfes ist darauf zurück- zuführen, daß die beiden Blindpartien dem Großmeister doch viel Aufenthalt verursachten. Das Gesamtergebnis ist fol- gendes: Von den offenen Partien gewann Aljechin 35 und machte drei unentschieden. Von den beiden Blindpartien verlor Aljechin die eine und zwar gegen Fleiner, wäh- rend die andere gegen Hussong remis wurde. Alles in allem läßt sich sagen, daß das geniale Spiel Aljechins auch bei dieser Gelegenheit wieder seine volle Bestätigung gefun- den hat. Von 40 Partien nur eine einzige zu verlieren und diese ohne Ansicht des Brettes, ist eine ganz außlerordent- liche Leistung, eines Aljechin Würdig. h. Aljechin, der sich durch sein persönlich liebenswürdiges und bescheidenes Wesen hier algemeine Sympathie erwarb, Wird am Marienbader Meisterturnier, das inzwischen seinen Anfang nahm, nicht teilnehmen. Er gedenkt erst eine Rheintour zu unternehmen und dann direkt nach Paris zu- rückzukehren. Oberrheinischer Schachkongreg Mannheim 1925 Näher und näher rückt der Termin heran, an welchem das bedeutendste schachliche Ereignis am Oberrhein in Mannheim stattfindet, nämlich der 7. Oberrheinische Schach- kongreß, verbunden mit dem 60jährigen Stiftungsfest des Schachklubs Mannheim. Getreu seiner Vergangenheit und entsprechend seiner schachlichen Bedeutung wird es sich der Schachalub Mannheim angelegen sein lassen, den vom 1. bis 4. August hier in Mannheim anberaumten Schachkongreß, verbunden mit einem Turnier um die Meisterschaft am Ober- 100. Nobbe Retertauf für Zugend: 1. Weber,..., 12,02 Min.; Scheh J. 12.03 Min. denſtaffel: 1. T. F. C. 2,121 Min.; 2. Pfalz 2,187 Min. rhein, mit Haupt- und Nebenturnieren, so glanzvoll als mög- lich ausrugestalten und den ven weither bei dieser Gel— heit zahlreich herbeieilenden Gästen in unserer gastli Stadt frohe Stunden zu verschaffen. Als Festraum für die Abhaltung der Turnierkämpfe und für die sonstigen Veran- staltungen im geschlossenen Raum konnte dank dem liebens- würdigen Enigegenkommen von Direktor Zacharias der Goldsaal des„Apollo“ mit Nebenräumlichkeiten gesichert- werden. Hinsichtlich der ausgesetzten Geld- und Ehrenpreise für die Sieger in den verschiedenen Turnieren, wird Mann- heim selbstredend hinter den früheren Kongreßorten, wie Triberg, Pforzheim und Heidelberg, nicht zurückbleiben. Als Vorbild möge bei dieser Gelegenheit rühmlich hervor- gehoben werden, daß Herr Schmuckwarenfabrikant A. Id- stein in Pforzheim als alter Schachgönner für jeden Ober- rheinischen Schachkongreb— also auch für den in Mann- heim— einen Ehrenpreis zur Verfügung stellt. Das Interesse an dem Königlichen Spiel könnte nur gewinnen, wenn, wie zu hoffen steht, dieses Beispiel Schule macht. Die Vorbe- reitungen für die doppelte Festveranstaltung sind in vollem Gange. Eine Anzahl von Kommissionen teilen sich in die Vorarbeiten. Wir wünschen von Herzen, daß diesen verein- ten Anstrengungen ein gedeihliches Ergebnis beschieden sein und über die gesamte Jubiläumsveranstaltung des Klubs die Sonne der Gunst des Publikums leuchten möchte. Aus dem Schachleben. *schach mit lebenden Figuren. Am Nachmittag des Himmelfahrtstages spielte sich auf dem Pfalzplatze in Lud- Wigshafen ein interessantes schachliches Ereignis, nämlich ein Spiel mit lebenden Figuren ab. Zwei starke Spieler, nämlich die Herren Hussong(Pfalzmeister) und B. NMüller, lieferten sich zwei Partieen, wobei die Masken, die die Figuren darstellten, die Herolde und die sonstige ori inelle Aufmachung viel Sehenswertes baten. Eine große Zuschauer- menge folgte mit großem Interesse dem Fortgange des Spieles. Das Ergebnis war, daß Herr Hussong die eine Partie und Herr Müller die andere Partie gewann. *Städte-Wettkampf Mannheim—Frankfuft. Der Revanche- Wetikampf zwischen dem Schachklub Mannheim und der Frankfurter Schachvereinigung wurde am Sonntag, den 17. ds. Mts., im Hotel zur Krone in Auerbach ausgefochten. Für den Mannheimer Klub galt es, die Scharte von Bensheim aus- zuwetzen und die Klubehre zu reiten. Zu diesem Zwecke trat der Mennheimer Klub mit seiner vollen Spielstärke an. Bis auf den schwarzen Tag in Bensheim war der Mann- heimer Klub noch nie in einem Städtewettkampf unterlegen und auch die Niederlage von Bensheim war ganz allein dem Umstande zuzuschreiben, daß durch das Zusammentreffen widriger Umstände eine ganze Reihe starker Spieler an der Jeilnahme am Kampfe verhindert war. Von der ersten Klasse fehlte diesmal auf Mannheimer Seite kein einziger Mann. Auch der Ehrenpräsident Gudehus— obwohl erst im letzten Augenblick von einer größeren Reise heimkehrend — gönnte sich keine Erholung, sondern nahm an der Spitze der Kampfmannschaft an dem Wetkkampfe teil. Er erwies dem Mannheimer Klub dadurch einen wichtigen Dienst, in- dem er den stärksten Kämpen der Gegenseſte, Herrn Ur- bach auf sich übernahm und seinen Hintermännern die Auf- gabe doch hiermit recht wesentlich erleichterte. Die stärk-⸗ sten Spieler der zweiten Klasse des Mannheimer Klubs hat- ten sich gleichfalls freudig zur Verfügung gestellt, sodaß am Sonntag nachmittag halb 3 Uhr nicht weniger als 31 aus⸗- gesuchte Mannheimer Kämpen in Auerbach zur Stelle waren, Die Frankfurter Schachvereinigung bereitete indessen den Mannheimern eine schwere Enttäuschung. Abgesehen davon, daß die Frankfurter erst um 4 Uhr eintrafen, erschienen sie bloß in einer Stärke von 14 Mann, Freilich die ausgesucht stärksten Mitglieder des Frankfurter Klubs. Das war wider alle Abrede. Nun mußten auf Mannheimer Seite 17 Spieler als bloße Zuschauer dem Kampfe beiwohnen. Das Ergebnis des 4% stündigen Wettkampfes an den 14 Brettern war der Sjeg des Mannheimer Schachklubs mit:5 Punkten. Einige sehr interessante Partien aus diesem werden wir in unserer Schachspalte N dklen n, ſe8. Seite. Nr. 238 Nene Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgade) Perfekte Stcnolupistin mit immer per ſofort + von Grofhandelshaus zum Eintritt!] geſucht. 4306 spätestens am 1. Juli gesucht. Bewerbungen mit Gehaltsanſprüchen uſw. unter —— * — 5 Merrsch. Jute -—8 Zimmer. in ger Oststadt oder sonstiger freter Lase zu kaufen gesucht. Todes-Anzeige. Am Samstag, den 23. Mai, nachm. 4 Uhr, ver- schied nach langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden mein guter Sohn, unser lieber Bruder, Wirth, O C. 2 Schwager und Onkel H. P 181 an die Geſchäftsſtelle ds Bl. 5984 * Größere Anzählund. Rerr Eduard Diebold Aadde Jegabne—— Gültervermituung. p 4. 15: Tel. 6 werden geſucht. Lanbwirtſchaftl. Ausſtellung mit e a 975 einem bischen Grün im Alter von 39 Jahren. Mannheim, den 24. Mai 1925. Lamentiusstraße 12 Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Bernhard Diebold W²we. Die Beerdigung findet Dienstag, den 26. Mai, nachm. 2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. im 50. Lebensſahre. Prankfurt à.., den 23. Mal 1925. RNhönstraße 72 Todes-Anzeige. Gestern abend verschied plötzlich und unerwariet in Heidelberg mein lieber treuer Gatte, Herr Hermann Sohoenleber Im Namen der Hinterbliebenen: Emma Schoenleber geb. Haaf. Die Binäscherung lindet Dienstag, den 26 Mal, nach- mitiags 3 Uhr, im Krematorium in Heidelberg statt Großes Papierverarbeitungswerk, verbunden mit Buch⸗ Stein⸗ und Offſetdruckereien, ſucht tüchtigen 5874 Dlatverireter für die Städte Mannheim, Heidelberg. Erforderlich ſind gute Beziehungen zu Handels⸗ und Induſtriefirmen. Be⸗ vorzugt wird ein Herr aus der Papier⸗ oder Kolontal⸗ warenbranche. Ausführliche Angebote unter G. O. ſchäftsſtelle dieſes Blattes. —1 Eine der ange, ehenſten Lebensverſicherungsgeſell ſchaften, die alle Berſicherungsſparten beireib, sucht 5 hier und nähere Umgegend Herrn gegen hohe roniſion, die ſich dem Beruſe eines Verſicherungs⸗ vertreters widmen wollen. 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