4 — ——mi ðͤ̃ ̃²—] — tiven 1 + Freitag, 29. Mai Neue Maun Mannheimer GeneralA Deilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Mufik-Geitung Mannheimer Frauen-Jeitung · Unterhaltungs Hanz Heprefſe: In Mannheim und Umgebung frei ins 4 oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell ⸗ 5 Bel evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ kuhe 0. nerbehalten. Poſtſcheckonto Nr. 1iudg Jarle. —Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ 2 Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Oener 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Heneralanzeiaer Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölſmal. Miltag⸗Ausgabe oim Engliſche Abſage an Frankreich das engliſche Kabinett lehnt Briands Sicherheitspakt ab 5 Berlin, 29. Mai.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Londoner Berichterſtatter der„Voſſiſchen Zeitung“ glaubt nach ſeinen Infor⸗ mationen den am geſtrigen Donnerstag feſtgelegten Standpunkt desbritiſchen Kabinetts in der Sicherheitsfrage dahin um⸗ ſchreiben zu können, daß die engliſche Regierung ſichals außer⸗ ſtande erklärt, der franzöſiſchen Note in formaler uder annähernd in materieller Hinſicht zu zuſtimmen. Die eng⸗ liſche Regierung werde die franzöſiſche Regierung darauf aufmerk⸗ ſam machen, daß die Node nicht das geeignete Mittel ſei, um ſachlich erfolgreiche Verhandlungen über die deutſchen Vorſchläge anzubah⸗ nen. Die franzöſiſche Regierung werde weiter darauf aufmerkſam gemacht werden, daß ſie in allernächſter Zeit wählen müſſe, ob ſie ſich an dem Abſchluß eines Sicherheitspaktes aufgrund des materiellen Inhalts der deutſchen Vorſchläge und beſchränktauf die Weſtgrenze beteiligen wolle oder ob ſie es vorzieht, die Sicherheit Frankreichs durch ein Militärbündnis mit Polen und der Tſchechoſlowakei herbeizuführen, an dem ſich England keinesfalls beteiligen könne. Des weiteren werde die engliſche Regierung Frankreich davon in Kenntnis ſetzen, daß, falls ſich Frankreich für die militäriſche Einkreiſung Deutſchlands entſchlie⸗ ben ſollte, England ſich die Formulierung einer anderen euro⸗ 10 daſchen Politik vorbehalten und Jrankreich nicht länger auf engliſche Anterſtützung im Falle be eines Konkinenkalkrieges rechnen könne England lehne jede weitergehende Feſtlegung Deutſchland in der Frage der Reviſion der Oſtgrenze und der Anbahnung des Anſchluſſes an Oeſterreich ab, ſoweit ſie über den materiellen Inhalt des Art. 19 der Völkerbundsſatzung und des Art. 80 des Friedensvertrages hinausgehen. Die Kabinettsbeſchlüſſe ſeien nach der Auffaſſung politiſcher Kreiſe Londons die wichtigſte Entſcheidung, die die engliſche Regie⸗ fung ſeit ihrem öffentlichen Eintreten für die deutſchen Vorſchläge befaßt hat. Unbeſchadet ihrer Stellungnahme halte, wie der Bericht⸗ erſtatter weiter meldet, die engliſche Regierung zur Zeit jede politiſche Aktion von deutſcher Seite, die auf der Anwendung der erwähnten beiden Artitel beruhe, für„taktiſch inopportun“, der Widerhall in Paris VParis, 29. Mai.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Entgegen —* den in den engliſchen Blättern vorliegenden Meldungen über den erlauf des engliſchen Kabinettsrats teilen die Londoner Kabtreter maßgebender Pariſer Zeitungen mit, daß im geſtrigen inettsrat ein bedeutſamer Umſchwung zu Gunſten er Auffaſſung Chamberlains eingetreten iſt. Es habe ſich dus den geſtrigen Debatten im Miniſterrat die Tatſache ergeben, aß Chamberlains Standpunkt bezüglich der Notwendigkeit der ak⸗ engliſchen Politik auf dem Kontinent durchaus gerechtfertigt e... Der engliſche Miniſterrat habe den Beſchluß gefaßt, den cherheitspakt unbedingt weiter mit der größ⸗ en Energie zu behandeln und die Oſtgrenzen einer neuen nterſuchung zu unterziehen. eeee eeee Fur Annahme des deutſch⸗ſpaniſchen handelsvertrags Zur allgemeinen Ueberraſchung hat man erſt am Donnerstag m Reichstag feſtgeſtellt, daß bei der ſehr ſtürmiſchen und ſehr eiligen ſtimmung über den deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag in der drit⸗ n Leſung eine Entſchließung mit angenommen wurde, die von der Reichsregierung einen Kredit von 80 Millionen Mark für die Winzer als Ausgleichsentſchädigung für durch den kEgigen Tarif des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrages entſtehende chäden fordert. Man hat bei den Reichstagsfraktianen die Ab⸗ cht, falls die Regierung eine Kreditvorlage in derartiger Höhe dem Reichstag zugehen laſſen ſollte, dagegen ſehr energiſch Stellung zu nehmen, zumal der Reichsfinanzminiſter mit vollem Recht gerade in en letzten Tagen immer wieder darauf hingewieſen hat, daß Kre⸗ ite oder Unterſtützungen in derartiger Höeh nicht einmal für ſoziale wecke zur Verfügung ſtehen. Aenderungen zum Weingeſetz 2 Der Reichsrat hielt am Donnerstag nachmittag eine öffentliche ollſitzung ab. Genehmigt wurde u. a. eine Verordnung. die die usführungsbeſtimmungen zum Weingeſetz bezüglich des Schaum⸗ eines abändert. Nach den jetzigen Ausführungsbeſtimmungen mußten Schaumweine nach dem Urſprungsland bezeichnet werden, u dem ſie auf Flaſchen gefüllt wurden. Ein Händler der Schaum⸗ weine in Deutſchland auf Flaſchen füllte, war verpflichtet. aleich⸗ gültig ob er den Wein aus dem Ausland bezog oder deutſche Weine nutzte. die Bezeichnung anzubringen,„in Deutſchland auf Flaſchen Das führte im Publikum zu dem Irrtum. als ob es ſich bei eler Bezeichnung immer um ausländiſche, beſonders franzöſiſche aumweine handelte. Ausländiſche Firmen, die in Deutſchland erkaufsſtellen einrichteten, haben ſich das zum Nachteil der deut⸗ 0 n Induſtrie zu Nutze gemacht und darum wird durch die⸗Verord⸗ ung nunmehr zum Schutz der deutſchen Induſtrie eine Aenderung zer Bezeichnung in⸗der Weiſe herbeigeführt. daß das Land. in dem er Wein auf Flaſchen gefüllt wird, derart kenntlich gemacht wird. Aß auf den Flaſchen die Bezeichnung„deutſcher(franzöſiſcher uſw.) umwein“ angebracht werden muß. An die Stelle des Wortes Schaumwein kann auch das Wort Gekt treten. Chamberlain betonte, daß er unbe⸗ dingt für die Errichtung von Schiedsgerichten und Verſöhnungs⸗ ausſchüſſen ſei. 8 Der franzöſiſche Botſchafter in London hat einem Vertreter des„Petit Pariſien“ mitgeteilt, daß Chamberlain und Briand in den nächſten Tagen über die Frage des Artikel 44 des Friedens⸗ vertrages ſich unterhalten werden. Dieſer Artikel betrifft bekan den ſogenannten„feindlichen“ Akt, aus dem Frankreich einen Kriegs⸗ fall konſtruieren möchte, während der engliſche Standpunkt dies⸗ bezüglich nicht ſo ſcharf zum Ausdruck kommt. Chamberlain wird mit Briand nach einer Mitteilung des„Petit Pariſien“ in Gen weitere Beſprechungen pflegen. Vielleicht wird ein Ausſchuß zu⸗ ſammentreten, um den Artikel 44 entſprechend auszulegen. Eine britiſche Aboroͤnung in Deutſchland Die Führer der britiſchen Parlamentsabgeordneten, die gegen⸗ wärtig zur Unterſuchung der Wirtſchaftslage in Deutſchland weilten und Donnerstag nachmittag nach War⸗ ſchau weiterreiſten, ſprachen ſich in einer Unterredung dahin aus, daß die informatoriſchen Verhandlungen, die ſie mit den führenden deutſchen Induſtrie⸗ und Finanzkreiſen aufgenommen hätten, ein durchaus günſtiges Bild von der Entwickelung des deutſchen Wirtſchaftslebens ergeben haben. Freilich ſeien noch gewiſſe Schwie⸗ rigkeiten ſowohl nach innen als nach außen vorhonden, die ſich jedoch bei dem unverkennbaren guten Willen der deutſchen Kreiſe überwinden laſſen würden Der Führer der Abordnung Sir Philipp Dawſon betonte beſon⸗ ders, daß er den unbedingten Eindruck einer durchaus friedlichen und entgegenkommenden Geſinnung aller führenden deutſchen Wirtſchaſts⸗ kreiſe gewonnen habe. Dieſe Geſinnung biete die beſte Gewähr, daß Deutſchland ernſtlich und aufrichtig gewillt ſei, mit ſeinen Nachbarn und beſonders mit Großbritannjen auf friedlichem Fuße zu leben und in normale wirtſchaftliche Beziehungen zu treten. die Liſte der verfeh ungen §S London, 29. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ueber den Deutſchland und der Welt ſeit langem vorenthaltenen Inhalt der Liſte der Verfehlungen macht der offiziöſe diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ ausführliche Mitteilungen: Er ſagt, daß von Deutſchland folgende Maßregeln verlangt werden: Auflöſung ge⸗ wiſſer Sektionen des Reichswehrminiſteriums und der Haupt⸗ quartierſtäbe der größeren Truppenkörper, die eine Neubildung der M Mobiliſation, der Nachrichten⸗ und Operationsſektionen des früheren Großen Generalſtabes darſtellen, Beſchränkung der Anzahl der qualifizierten Stabsoffiziere, Auflöſung überzähliger Truppen der Reichswehr, Auflöſung gewiſſer geheimer militäriſcher Organi⸗ ſationen, wirkſames Verbot militäriſcher Ausbildung von ſtuden⸗ tiſchen und anderen Jugendvereinen, Beſchränkung der Anzahl von techniſchen Offizieren und Unteroffizierausbildungsanſtalten, Ueber⸗ gabe und Vernichtung verſchiedener Kategorien von Dokumenten über militäriſche Operationen uſw., teilweiſe Entmilitariſierung und Dezentraliſierung der Sicherheitspolizei, die Zurückſchaffung einer Anzahl ſchwerer Feſtungsgeſchütze, die auf bewegliche Wagen mon⸗ tiert worden waren in befeſtigte Stellungen,(in der Königsberger Zone handelt es ſich um 22 ſolcher Geſchütze), Demontierung einer Anzahl von Fabriken, die Munition und Waffen erzeugen können, und ſtrenge Beſchränkung der Erzeugung von Kriegsmaterial und hierfür autoriſierte Werke. Die Kriegsmaſchinerien von Krupp und in den Deutſchen Werken in Spandau müſſen zerſtört oder um⸗ gewandelt werden. Liſten über verſchiedene Waffenteile, die in verſchidenen Fabriken hergeſtellt werden, 01 zu übergeben und die Erzeugung iſt einſtweilen, wo ſie militäriſchen Zwecken dienen könnte, zu überwachen. Ferner ſind ſtrenge Geſetze und ihre ſtreng⸗ ee betreffend die deutſche Waffen⸗Ein⸗ und Ausfuhr dur⸗ zuführen. — eee eeee Noch keine Nachricht von Amundſen RNewyork, 29. Mai. Nach Berichten aus Oslo iſt noch immer keine Nachricht von Amundſen eingetroffen. Die norwegiſche Aeronautiſche Geſellſchaft hat die Regierung erſucht, eine Hilfs⸗ expedition bereitzuhalten, da der Forſcher nun eine Woche nichts habe von ſich hören laſſen. Sollten Armeeflugzeuge benötigt wer⸗ Wd dürften norwegiſche Piloten als die geeignetſten angeſehen werden. „Nach einem Newyorker Funkſpruch veröffentlichen die Berliner Blätter die von Amundſen an die Beſatzung der Begleitſchiffe gegebenen Inſtruktionen. Danach haben die Schiffe nach der 14⸗ tägigen Wartezeit an der Däneninſel weitere vier Wochen lang die Eisgrenze abzuſuchen. Von dem Hilfskomitee für Amundſen wur⸗ den in öffentlicher Sammlung 465 000 Dollars aufgebracht. Drei Flieger werden ſich wahrſcheinlich in den nächſten Tagen nach Spitzbergen begeben. Die aus London vorliegenden Berichte enthalten Erklä⸗ rungen des Bruders Amundſens, der annimmt, daß Amundſen erſt durch einen etwa dreitägigen Fußmarſch von der Landungsſtelle aus den Pol habe erreichen können. Die Expedition würde nach ſeiner Meinung mindeſtens 10 Tage dauern. Den Weg über Alaska hält der Bruder Amundſens für unmöglich. Im Falle eines Ma⸗ e e bliebe den Forſchern nur der Weg nach Kap Columbia übrig. Wie aus Oslo gemeldet wird, hat der norwegiſche Luftſchiff⸗ fahrtverein, der die Frage einer Hilfsexpedition e zogen hat, beim Verteidigungsminiſterium beantragt, zwei Flug⸗ zeuge für das Abſuchen der Eisgrenze zur Verfügung zu ſtellen. Frietjof Nanſen in Berlin eJ Berlin. 29. Mal.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber den bedeutſamen Beſuch Frietjof Nanſens der heute früh in Ber⸗ lin eintkifft, werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Nanſen kommt in ſeiner Eigenſchaft als Präſident der internationalen Stu⸗ diengeſellſchaft zur Erforſchung der Arktis nach der Reichshauptſtadt. Dieſe Geſellſchaft hat ſeit ihrem 277jährigen Beſtehen eingehende wiſſenſchaftliche Studien darüber angeſtellt, wie die Arktis unter Be⸗ nutzung des modernſten Verkehrsmittels. des Luftſchiffes, zu erfor⸗ ſchen ſei. Die Berliner Konferenz ſoll der Vertiefung dieſes Stu⸗ diums dienen. An der Beratung über das wichtige Problem werden Männer wie Dr. Eckener, Schütte, Krell und andere teilnehmen. Es handelt ſich um vorbereitende Schritte. Nanſen wird Berlin bereſts um 6 Uhr nachmittags wieder verlaſſen,. eee t ee eeee e eee nzeiger -Beilage Aus der Welt der Kechnik. Wandern 3. Neilen des finanziellen Druckes ſeine Preis 10 Pleunig Anzelgenpreiſe nach Tarif bel Vorauszahlung pro ein⸗ ſpallige Kolonelzeile füür Allgemeine Anzeigen.40. R⸗M. Reklamen—4 R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechligen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ Geletz u. Necht Sicherheitsſchwindel und Sicherheite politik Von Staatsſekretär z. D. Irhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Die Reichstagsdebatte über Auswärtige Politik iſt vorüber. Hat ſie einen Zweck erfüllt? Meiner Anſicht nach inſofern, als end⸗ gültig mit der Mär aufgeräumt iſt, daß die Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten irgendetwas an den Grundlinien unſerer auswärtigen Politik geändert hat. Zweitens hat die Debatte deut⸗ lich gezeigt, daß innerhalb der für eine Regierungstätigkeit in Frage kommenden großen Parteien von Deutſchnationalen bis Sozial⸗ demokraten eine bisher ſelten oder nie vorhandene Uebereinſtim⸗ mung bezgl. der grundſätzlichen Einſtellung zu den Problemen des Tages beſteht. Daran ändern gewiſſe kritiſche und warnende Vorbehalte von rechts nichts, ebenſowenig die von den Sozial⸗ demokraten und anſcheinend auch mindeſtens von einem Teil der Demokraten eigentümlicherweiſe nach wie vor erhobene Forderung des vorausſetzungsloſen Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund. Das von den Sozialdemokraten am Schluß der Debatte beantragte und zur Abſtimmung gebrachte Mißtrauens⸗ votum gegen die Regierung hatte mit der Außenpolitik ſo gut wie nichts zu tun und bezog ſich ganz augenſcheinlich auf Fragen der inneren und Wirtſchafts⸗Politik, auf Parteitaktik und Partel⸗ agitation. Kann man ſomit in Bezug auf die Außenpolitik mit dem Blick auf die Parteien von einer gewiſſen Entſpannung und ſogar ziemlich weitgehenden Uebereinſtimmung ſprechen, ſo hieße es den Kopf in den Sand ſtecken, wenn man nicht offen zu⸗ geben wollte, daß in der Richtung nach Außen weder die Rede des Außenminiſters noch die Erklärungen der Parteiredner irgend⸗ etwas in VBezug auf Verbeſſerung unſerer Situgtion geleiſtet haben. Mehr und mehr gewinnt die Anſcht Raum, daß die bewußte Ver⸗ ſchleppungstaktik Frankreichs Erfolg haben wird, und in ihr wirken ſich ſo ausgeſprochene Tendenzen und eine ſo klare unveränderte achtpolitik Frankreichs aus, daß ſelbſt⸗ verſtändlich durch einige Reichstagsreden daran nichts geändert werden kann. Es hieße allmählich auch in der öffentlichen Erör⸗ terung Eulen nach Athen wollte man immer wieder die Einzelheiten und den klaren Rechtsſtandpunkt Deutſchlands in den Fragen der Militärkontrolle, der Kölner Zone, des Sicherheitspaktes uſw. zur Diskuſſion ſtellen. Es wied Zeit, daß wir tjefer in die wahren Zuſammenhänge der heutigen europäiſchen Machtkämpfe eindringen und daß wir von Deutſchland aus bei aller grundſätzlichen Bereitſchaft zu wei⸗ teren Verhandlungen mit Frankreich etwas deutlicher als bisher die Katze eine Katze nennen. Ich halte aus Prinzip wenig oder garnichts von dem Syſtem irgend⸗ welcher Beſchönigung der jeweiligen Situation. Eine ſolche Methode hat uns ſchon im Kriege im Gegenſatz etwa zur engliſchen ethode der bewußten Aufrüttelung der Nation durch womsglich noch übertriebene Schilderung des Ernſtes der Lage unendlich geſchadet und vielleicht am meiſten von allen äußeren Dingen zu unſerem Zuſammenbruch beigetragen. Unſer zu Illuſionen, zu theoretiſchen weltumſpannenden Ideologien auch heut noch bezw. wieder neigendes Volk muß deshalb rein und ungeſchminkt erfahren, daß unſere jetzige Situation innerhalb jenes oft beſprochenen Kampfes um den Rhein“ das Symbol dafür iſt, daß Frankreich die Beute ſeines Zieles freiwillig nicht fahren laſſen will und daß wir uns unter Umſtänden darauf einſtellen müſſen, mit der ganzen Kraft unſeres Volkes unter Umſtänden jahrelang um das ringen zu müſſen, was man im Schlagwort unſerer Tage„Gleichberechtigung und Freiheit“ nennt. Und was iſt damit gemeint? Frankreich hat ſyſtematiſch von der Kriegsſchuldlüge angefangen über jene„Garantie⸗Verhandlungen“ 1919 in Verſailles mit Eng⸗ land und Amerika und über das Geſchrei der pergangenen Jahre über ſeine angeblich bedrohte Sicherheit hinweg abſichtlich ebenſo wie mit den„Reparationen“ auch mit der„Sicherheit“ einen rie⸗ ſigen politiſchen Schwindel getrieben. Denn ſeine „Sicherheit“ iſt ja in Wirklichkeit in keiner Weiſe bedroht und unter vier Augen würde jeder franzöſiſche militäriſche Sachverſtän⸗ dige darüber lachen, wenn man ernſthaft mit ihm die jetzige oder auch künftige Möglichkeit eines deulſch⸗franzöſiſchen Waffenganges beſprechen wollte. Nein— das ganze Gerede, oder eben wie ge⸗ ſagt, der ganze Schwindel mit Sicherheit iſt nur zu dem Zweck betrieben worden, um nach Außen hin die politiſchen An⸗ ſprüche Frankreichs auf Feſthaltung des Rheines in irgendeiner Form zu rechtfertigen. Daneben ergab 0 in ſchönem Zuſammen⸗ klang naturgemäß für die franzöſiſche Armee das hoch will⸗ kommene Argument, unter der Maske einer angeblich vorhandenen oder bald wiederkommenden Bedrohung Frankreichs jeder Ab⸗ rüſtungsbeſtrebung von vorn herein und„ab ovo“ „Widerſtand zu leiſten. Dieſe Einſtellung hat ſich bisher vor allem durch Nichtwollen, dann durch Schwäche, Unklarheit, Senti⸗ mentalität— oder was man ſonſt als Grund anführen will— der engliſchen Politik aufrecht erhalten laſſen und auch der von England und Amerika her allmählich einſetzende Druck in Bezug auf Rückzahlung der Kriegs⸗ und Nachkriegsſchulden hat bisher noch keine Aenderung hervorgerufen. Sehr wahrſcheinlich hat ſogar auf die jetzige Haltung der franzöſiſchen Politik gerade auch die Tatſache beſtimmend mit eingewirkt, daß nunmehr offiziell Amerika in einer Note an die Rückzahlung der Schulden erinnert hat. Die erſte Wirkung dieſer Schuldenmahnung iſt nämlich nicht etwa die geweſen, daß Frankreich zugunſten der Schuldentilgung endlich an eine Beſchneidung ſeiner enormen militäriſchen und Rüſtungsaus⸗ gaben denkt und ſich dementſprechend etwa innerhalb der fälſch⸗ licherweiſe„Sicherheitsverhandlungen“ genannten inter⸗ nationalen Diskuſſion in der Richtung auf eine allgemeine Befrie⸗ dung Europas auf der Grundlage der deutſchen von England und Italien gebilligten Vorſchläge einſtellt, ſondern ganz im Gegenſeil — allem Anſchein nach wird nunmehr die frangöſiſche Politik die Regelung der Grenz⸗ und Sicherheitsfragen zu dem Zwecke abſichtlich weiter verſchleppen, um auch bezgl. in etzige politiſche und militäriſche Vormachtſtellung 2 7 Ver⸗ handlungs⸗Atout ausſpielen zu können. Würde nämlich etwa die Kontrollfrage, die Räumungsfrage und die Regelung der„Sicher⸗ heitsfrage“ nach den deutſchen Vorſchlägen in weniden Wochen— wie es auch nach Einſtellung der engliſchen und italie⸗ niſchen Politik an ſich durchaus möglich wäre— geregelt, dann ſtünde Frankreich dem engliſchen und amerikaniſchen Druck in Be⸗ zug auf Rückzahlung ſeiner Schulden ohne greifbare und prepa⸗ andiſtiſch verwertbare Mittel der Abwehr da. Die alte bewährte aktik des Ausſpielens Deutſchlands e Konzeſſionen auf weltwirtſchaftlichem, weltfinanziellem und weltpolitiſchem Gegiet wäre dann auf dem für Frankreich eigenſten und beliebteſten Gge⸗ bjete vereitelt! Von Deutſchland aus geſehen hat allerdinn e letzige Politit Frankreichs den Nachteil, daß das vom St⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. — — — Ne s zabe) Englands aus ſehr weitgehende Angebot, mit Italien, Belgien— und Deutſchland die franzöſiſche Oftgrenze zu n, all⸗ ſtunden— 7 55 bezw. vielleicht ganz zurückgezogen wird. Wir — aq j Eien uch in Deutſchland vor einer ganz neuen ein äußerlich und formell geſehen iſt Frankreich in ſeiner Außenpolitik Deutſchland gegenüber gefangen. 9110 wird der Schwindel mit ſeiner angeblich bedrohten Sicherheit be⸗ trieben, über die Welt getragen und immer wieder vertieft. Geht dann die deutſche Politik, die es am meiſten angeht, gezwungener⸗ maßen und weil kein anderer Weg übrig bleibt, darauf ein und bietet Frankreich jede nur denkbare und mögliche„Sicherheit“, dann müßte unter normalen Umſtänden und wenn Wahrheit, Recht und Vernunft allein die Welt regierte, jener franzöſiſche Schwindel in ſich zuſammenbrechen. In Wirklichkeit tut er aber das in dieſer Welt keineswegs, in der eben Wahrheit, Recht und Vernunft durch⸗ aus nicht das Schickſal der Völker maßgebend beſtimmen. Wir ſehen im Gegenteil wiederum im Verein mit Polen und der Tſchecho⸗ llowakei die franzöſiſche Politit mit allen Kräften bemüſt die Wahrheit zu vertuſchen und mit den in heutiger Zeit beliebten Methoden durch immer neue Theſen und Argumente, ſowohl dem eigenen Volk, wie der öffentlichen Meinung der Welt Sand in die Algen zu ſtreuen. Außerdem lenkt ja ſowieſo Marokko ein wenig den Blick und das Intereſſe in andere Richtungen. England mit ſeinem innerlich ſehr ſtark profranzöſiſch eingeſtellten Außen⸗ miniſter laviert mit milden gelegentlichen Ratſchlägen weiter und gibt ſich— vorläufig wenigſtens— den Anſchein, als ob es noch Zeit hätte. Immerhin mehren ſich die Anzeichen, daß dieſe„Zeit“ begrenzt iſt und man an der Themſe des ganzen Spieles müde wird. Man hat ja ſchließlich noch— das größte Weltreich! Herr 9 ka ſchießt und redet plötzlich von der rennergrenze. Amerika ſchließlich— iſt weit und ſeine Sti wird in Parts noch nicht gehört. 5 135 So oder ähnlich liegen die Dinge heute. Daran änderk weder der ehrliche Verſtändigungswille des deutſchen Volkes einſchließlich ſeiner heutigen Regierung, noch etwa der in tauſendfacher Wieder⸗ holung immer wieder vorgetragene Wille zur Völkerverſöhnung ſo⸗ zialdemokratiſcher Führer, noch etwa die Bereitſchaft zum voraus⸗ ſetzungsloſen Eintritt in den Völkerbund, noch ſchließlich das Schlag⸗ wort oder der Begriff der„Vereinigten Staaten von Europa“ auch nur das Geringſte. Was können und was müſſen wir demgegenüber tun? Ich meine: wir müſſen ganz einfach an unſerem bekar dten Standpunkt feſthalten Die Dinge haben ſich allmählich ſo verſchoven, 5 wir gewiſſermaßen mit dem Rücken an einer Mauer ſtehen und daß es überhaupt keine denkbare deutſche Regierung gibt, die frei⸗ willig ſich mit dem Feſthalten des Rheins durch die franzöſiſche Politik in irgendeiner Form ſich abfinden könnte. Was davon etwa einſchl. Einrichtung von ſtändigen Kontrollorganen und ähnlichen die Abſichten der heutigen franzöſiſchen Politik ſein mögen— ſie könnten niemals durch freiwillige Zuſtimmung Deutſchlands, ſondern ſbets nur durch Diktat und Zwang verwirklicht werden. Zwang und Diktate aber, das haben allmählich doch wohl große Teile des Aus⸗ landes einſchließlich Frankreich ſelbſt verſtanden, können weder am Rhein im Weſten noch im Oſten etwa durch die nochmalige Aner⸗ kennung der unmöglichen Grenze niemals ſene Befriedung Europas herbeiführen, von der mit dem für viele wohl ſehr nebelhaften Ziel von„Vereinigten Staaten Europas“ in Hintergrunde heute ſoviel geredet und geſchrieben wird. So bleibt die Aufgabe für die deutſche Politik beſtehen, den„Sicherheitsſchwindel Frankreichs“ nicht nur klar zu erkennen, ſondern ihn im Inland und Ausland nach ſeinen wahren Beweggründen noch mehr aufzudecken, als das wohl bisher aus Gründen der„Verhandlungsſphäre“ geſchehen iſt. Wir müſſon und wir können garnicht anders, als auf den unverrückbaren Grund⸗ lagen unſerer heutigen Verhandlungsbereitſchaft feſt zu bleiben und ſolange un die Freiheit des deutſchen Vodens und die allein in Frage ſtehen! herheit Deutſchlands zu ringen, bis ſie erreicht iſt. .o⸗debatte in ͤͤer Pariſer HRammer Im weiteren Verlauf der franzöſiſchen Kammerdebatte weigerte ſich Painlevs auf die Aufforderung des Abg. Renaudel hin, die Effektivſtärke der franzöſiſchen Marokkotruppen anzugeben. Er könne nur vor dem zuſtändigen Kammerausſchuß eine derartige Erklärung abgeben. Die Heeresſtärke überſchreite die von 1914 und 1921 nicht weſentlich. Dann verbreitete ſich Painleve über die fran⸗ zöfiſchen Verluſte. Sie betragen danach bisher insgeſamt 400 Tote, unter denen ſich 240 Eingeborene befinden, und etwa 1100 Verwundete. Dieſe Feſtſtellung des Miniſterpräſidenten veranlaßte die Kommuniſten mit Rufen einzuſtimmen„Nieder mit dem Krieg“ uſw. Painlevs äußerte zum Schluß die Hoffnung, daß die Erregung unter den Marokkanern ſich legen werde, damit Frankreich und Marokko neben einander friedlich leben könnten. Das Ziel der Operationen ſei, die Riffleute zu verpflichten, die Grenze zu achten. Dann erhielt der Kommuniſt Berton das Wort zu Ausfüh⸗ rungen, die das lebhafte Intereſſe der Kammer fanden. Berton glaubte Feſtſtellungen über die Vorgeſchichte des marokkaniſchen Krie⸗ ges 1 zu können und verſuchte nachzuweiſen, daß zwiſchen Ver⸗ kretern Abd el Krims und franzöfiſchen Banken in Paris ein Abkommen 5 worden ſei zum Waffenhandel im Riffgebiet mit dem Zweck, finanzielle Gewinne zu erzielen. Berton nannte ein ganz beſtimmtes Bankhaus, das durch Mittelsperſonen mit Abd el Krim verhondelt habe. Eine dieſer Mittelsperſonen ſei der Vorſitzende des Verwaltungsrats der„Ere Nouvelle“, Galby. Ein anderer Mittelsmann ſei ſogar Mitglied des engliſchen Kronrats. Dann warf der Abgeordnete der Regierung vor, dem Parlament die Vor⸗ gänge in Marokko verheimlicht zu haben. Ferner 1——— er Mit⸗ keilung darüber warum Frankreich nicht die Intervention des Völker⸗ bundes zur Verhütung des Konfliktes veranlaßt habe. Die Ausführungen Bertons veranlaßten Briand dazu, das Wort zu ergreifen. Er erklärte, daß ſich im Archiv des Außenmini⸗ ſtertums keine Hinweiſe auf Verhandlungen mit Vertretern des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſteriums r hoffe, daß Frankreich und Spanien ſich bald über gemeinſame zur Verhinderung des verſtändigen werden. Berton führte danach ſeine Rede zu Ende. Er verlangte völlige Unabhängigkeit für die Eildrne und die Zurückziehung der franzöſiſchen Truppen. Die itzung wurde darauf auf 10 Uhr abends vertagt. In den Wandel⸗ gängen erwartete man geſtern abends für die Nachtſitzung noch eine große Rede Briands. Außerdem waren noch verſchiedene Dis⸗ kuſſionsredner vorgemerkt. die Nachtſitzung der Rammer Die Nachtſitzung der Kammer hat eine Ueberraſchung ge⸗ bracht. Nach Wiederaufnahme der Sitzung rr der ſozialiſtiſche Diſſident Ernſt Lafont das Wort, um ſeinen Bedenken Ausdruck ulgeben über die Erklärungen, die Miniſterpräſtdent Painlevs hin⸗ bee eventuellen Friedensſchluſſes mit Abd el Krim abge⸗ geben hat. Die Rede des Abgeordneten Baraty ſpiegelte die Meinung der Reſidenz in Rabat wider. Hierauf ergriff der Abgedrdnete Pietrie das Wort. Er war ehemaliger Beamter der Finanzverwaltung in Marokko und betonte die Notwendigkeit, Abd el Krim aus den unterworfenen Gebieten des franzöſiſchen Protektorates zu verjagen und ſo lange zu kämpfen, bis er die Autorität des Sultans anerkenne. Die wahrhafte Er⸗ oberung Marokkos habe ſich durch wirtſchaftliche und moraliſche Mittel vollzogen. Die ausgezeichneten franzöſiſchen Pazifizierungs⸗ mittel hätten ſich gezeigt, als im Weltkriege die Marokkaner ihre an⸗ geblichen Bedrücker unterſtützt hätten. In der Politik Spaniens und in ſeiner Niederlage müſſe man die wirkliche Urſache des An⸗ griffes Abd el Krims gegen Frankreich ſehen. Im Laufe der Rede des Abgeordneten Pietrie wird bekannt, daß die Sozialiſten während der Unterbrechung der Sitzung eine Beratung abgehalten haben, aus der ſich ergibt, daß ſich bie ſozia⸗ littiſchen Abgeordneten unter Führung der Abgeordneten Paul Tauhre und Preſſemann der Abſtimmung enthalten. 41 anweſende ſozialiſtiſche Deputlerte beſchloſſen, ſchließlich eine Abſtim⸗ mung, und es ergab ſich, daß 21 für die Enthaltung der Stimme und 20 für die Annahme bei der Abſtimmung der Vertrauens⸗ tagesordnung ſind. Dieſe Nachricht verbreitet ſich ſofort in den Wandelgängen der Kammer, verpflanzt ſich in den W und es Sihut eine ewiſſe Ekregung, als plötzlich die Vertagung der Sitzung auf 5 Freitag, verlangt wurde. Der Antrag geng von den radikalen Abgeordneten unter Führung des Abgeordneten Daliminier aus. Als dies mitgeteilt wurde, erhob ſich der kommuniſtiſche Abge⸗ ordnete Berton und fragte, ob es wahr ſei, daß die ſozialiſtiſche Gruppe jetzt beſchloſſen habe, ſich bei der auenstagesordnung die ſie zuerſt angenommen habe, der Stimme zu enthalten, und wie es komme, daß jetzt der Miniſterpräſident eine Vertagung der Sitzung verlange, die er vor einigen Stunden noch abgelehnt habe. Miniſterpräſident Painlevé 9—05 ſich und erklärte, er habe die Vertagung der Sitzung nicht gefordert. Aber er werde es jetzt tun, da das Eingreifen des kommuniſtiſchen Abgeordneten Berton ihn dazu— 2 Dieſe Debatte, die im höchſten Grade groß national ſei, müſſe durch eine Abſtimmung in voller Klarheit beendet werden. Das Land werde dann ſeine größten Diener aner⸗ kennen nämlich die, die den nationalen Geiſt über den Parteigeiſt geſtellt haben. Die Reglerung ſchließt ſich der Forderung nach Vertagung der Sitzung auf morgen an und hofft, daß morgen in aller Ruhe dieſe Debatte zu Ende gehen werde, die ſo ſehr die Aufmerkſamkeit des Landes in Anſpruch genommen habe. Hierauf wird die Vertagung, die die radikalen Abgeordneten beantragt haben, mit 502 gegen 31 Stimmen angenommen. Die Sitzung war gegen 1 Uhr Aonnerstag vormittag zu Ende. . 0 0 Lügenfeldzug der deulſchfeindlichen Preſſe Gegenüber einer von der„Aſſociated Preß“ verbreiteten Tendenzmeldung, wonach 147 junge die in halbmili⸗ täriſchen Organiſationen ausgebildet worden ſein ſollen, auf dem Wege über Spanien nach Marokko ſich befinden, um an dem Feldzug Abd el Krims gegen Frankreich teilzunehmen, iſt feſtzuſtellen, daß dieſe Meldung, die ſelbſtverſtändlich auf Erfindung beruht, höchſt⸗ wahrſcheinlich auf die Lügenmannöver deutſchfeindlicher Preſſeagen⸗ turen in Paris zurückgeht. dr. Geßlers Etatrede Berlin, 29. Mal.(Von unſerem Berliner Büro.) Auch für den Reichstag iſt nun die abe andet angebrochen, die aller⸗ dings ſchon am 9. Juni ihr Ende findet. Der letzte Sitzungstag war der Reichswehr gewidmet. Während die Diskuſſion ſelbſt ſich auf ganz ausgetretenen Bahnen bewegte, und an inter⸗ eſſanten Momenten kaum etwas zu bieten vermochte, zeichnete ſich die Etatsrede Geßlers durch ihre friſche Natürlichkeit aus, deren unmittelbare Wirkung ſich kaum irgend jemand im Hauſe wird entzogen haben. ede war in der Tat ein kleines Kabinettſtück militäriſcher Knappheit, durchſetzt mit einem Schuß ſüddeutſchen Humors. Sie verliehen den Ausführungen Geßlers ein beſonderes Gepräge. Die Sozialdemokraten, die beim Anblick der Uniform Aaken in die Dogmenſtarrheit ihres Parteipro⸗ gramms zurückſinken, die dem republikaniſchen Heer ebenſo fremd und feindſelig gegenüberſtehen, wie der Armee des alten Regimes, mußten von dieſem demokratiſchen Reichswehrminiſter eine Lektion hinnehmen, an der man ſeine helle Freude haben konnte:„Die Sozialdemokraten müſſen von der Republik zum Staate kommen“ und weiter:„Die 5 0 zum Volksheer kann ſich nur ſo er⸗ füllen, daß ſich in der Reichswehr Pflicht⸗ und Ehrgefühl und Va⸗ terlandsliebe vereinigen.“ Das ſind ein paar Kernſätze, vor denen die pflaumenweichen Theorien der Schöpfhin und Sänger nicht beſtehen können. Die Sozialdemokraten— ſie ſcheinen das im Innerſten ſelbſt zu fühlen— 15 haben in dieſer Wehrdebatte herzlich ſchlecht abge⸗ ſchnitten. it ihrem ewigen Gezeter über geheime Waffenlager, verſtärkte Rüſtungen, vor allem aber mit ihrer Kritik der Schwar⸗ zen Reichswehr haben ſte uns nach außenhin ſchwer geſchädigt. Geßler hat dieſe unheilvolle Wirkung geſtern dadurch paralleliſiert, daß er frank und frei erklärte:„Ja, wir haben Zeitfreiwillige im Heer gehabt, haben aber mit dieſem Syſtem gebrochen.“ Nach dieſer Erklärung eines aufrechten Mannes ſollte nun einmal die Schlagwortpolitik und die ſozialdemokratiſche Propaganda verſchwin⸗ den. Eben erſt hat die deutſche Regierung in Genf ihre Bereitwil⸗ ligkeit erklärt, einem Abkommen gegen den Giftgaskrieg zuzuſtim⸗ men. Der Reichswehrminiſter geht auf dieſem Wege noch einen Schritt weiter: Deutſchland ſei erbötig, an jedem Syſtem der Ab⸗ rüſtung und Verſtändigung mitzuwirken, wenn man nicht das Opfer der deutſchen Freiheit dafür verlange. Das iſt klar und deutlich geſprochen und fert neu als Bekräftigung des Hinden⸗ burgwortes von den friedfertigen Abſichten der deutſchen Regierung gewertet werden. In der Gingelausſprache verſuchten die Kommuni⸗ ſten die Reichswehrkataſtrophe an der Weſer auf die Verſchuldung höherer Militärſtellen zurückzuführen. Dieſer offen⸗ ſichtlich tendenziöſen Ausnützung des traurigen Vorfalls trat Dr. Geßler mit Schärfe entgegen. Man ſollte, ſo meint er mit Recht, erſt einmal das Ergebnis der abwarten, die ja binnen kurzem in Minden vor ſich gehen werde. Der Wehr⸗ etat war damit bis auf den Marineetat, der erſt nach den Ferien beraten werden ſoll, erledigt. Die Abſtimmung über den obligatoriſchen Mißtrauensantrag der Sozialiſten wurde, da ſich das Haus inzwiſchen bedenklich geleert hatte, bis zur dritten Leſung verſchoben. Wider beſſeres Wiſſen V Paris, 29. Mai.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Mit der Rede des Reichswehrminiſters Geßler erklären ſich die Blätter nicht einverſtanden und machen gegen die deutſche Regierung ge⸗ ſchloſſen Front. Sie weiſen deren hin, daß die deutſche Armee, die heute eine halbe Milliarde Goldmark koſte, die Koſten der 7 lichen Armee weitaus übertreffe. Die linksrepublikaniſche„Li⸗ berté“ erklärt, daß man gegenüber Deutſchland zum größten Mißtrauen gezwungen b denn ein ſtändiges Wettrüſten, wie es ſich nach der Rede des Reichswehrminiſters Geßler er⸗ gebe(), ſei für Frankreich eine große Gefahr. Londoner Echo der Seßler⸗Reoͤe §Lonbon, 29. Mai.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Geßlerrede im Reichstag über die deutſche Armee erregt in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen großes Intereſſe. Die Blätter ent⸗ halten ſich der Kommentare, man iſt jedoch, wie ich höre, an maß⸗ gebender Stelle der Anſicht, daß die Rede keinen Einfluß auf die bevorſtehende Entwaffnungsnote der Alliierten ausüben kann. Wann die Note überreicht werden wird, iſt noch immer unbeſtimmt. Die Entſcheidung der Botſchafterkonferenz bedürfe der Genehmigung der Regierungen und dabei könnte eine Verzögerung über einzelne Punkte eintreten. FF Keichsrat gegen Neichstag E Berlin, 29. Mai.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ein⸗ ſpruch des Reichsrats gegen die vom Reichstag beſchloſſene Revi⸗ ſion der bayeriſchen Volksgerichtsurteile einen neuen Konflikt zwiſchen den beiden geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften herauf. Der Einſpruch iſt auf Antrag Bayerns erfolgt, nachdem der von den Sozialdemokraten beantragte Geſetzentwurf am verfloſſenen Montag im Reichstag mit 148 gegen 120 Stimmen (die bayeriſche Regierung ſteht auf dem Standpunkt, daß es ſich um eine Zufallsmehrheit handelt) angenommen worden war. Ob Preußen im Plenum des Reichsrats ſowie im Ausſchuß gegen den bayeriſchen Antrag geſtimmt hat, läßt ſig aus den offiziellen Be⸗ richten über die Sitzung nicht erkennen. Eine abe Abſtimmung hat nicht ſtattgefunden. Maßgebend für die Entſcheidung des Reichs⸗ tags ſind offenſichtlich weniger Bedenken als ſaſſcht Gründe geweſen. Wie ſo oft in dieſem Gremium hat die Rückſicht Drfſce Voltspurte Reichsſchulungswoche der deulſch-volksparteilichen Jugend in Heſdelberg vom 26. bis 30. Mai 1925. Samstag, 30. Mai, vormittags 9 Uhr: Wirtſchaftliche Probleme des Weſtens 1. Handelspolikik(Handelsverträge, Kohle, Eiſen): Handelskam⸗ merſyndikus Dr. Ulm⸗Mannheim. N 2. Verkehrsfragen(Schiffahrt— Bahn— Achſe): Regierungs rat Dr. Metz⸗Karlsruhe. 4 ben. auf die partikulariſtiſchen Sonderintereſſen den Ausſchlag gegeren, Man ſieht in dem Geſetz einen Eingriff in die bayeriſche hoheit. Auf wie ſchwacher Grundlage dieſe Anſchauung ſteht, die Ausführungen des volksparteilichen Staatsrechtslehrers Prof. Or⸗ Kahl im Reichstag überzeugend erwieſen. 8 die, Die rechtliche Folge des Reichsratsbeſchluſſes iſt zunächſt daß das Geſetz dem Reichstag zur erneuten Beſchlußfaſſung 5 ehen muß. Kommt auch dann keine Uebereinſtimmung zuu ce eichsrat und Reichstag zuſtande, dann kann der Reichspräſi 1 4 binnen drei Monaten über den Gegenſtand einen Volksen cht ſcheid anordnen. Wenn der Reichspräſident dieſen Schritt. 5 unternimmt, gilt das Geſetz als nicht zuſtandegekommen. t. 155 Geſetz aber im Reſchstag bei der zweiten Beratung mit Zweidrit 10 mehrheit ent egen dem Einſpruch des Reichsrats beſ loſſen worde 1 ſo hat der Reichspräſident das Geſetz binnen drei Monaten in 155 vom Reichstag Fd Faſſung zu verkünden oder einen Volls entſcheid zu veranlaſſen. ſnung In rechtsſtehenden Kreiſen gibt man ſich offenbar der Hoffnun hin, daß der Neſcstog bei einer erneuten Bg des Ent⸗ wurfes 0 Geſetzes zu einer Reviſton ſeiner Beſchlußfaſſung kom⸗ men werde. Ein vorſtoß gegen die Umſatzſteuer Bel der Beratung des Steuerüb.erleltungsgeſetzes im Reichslag wurde von demokratiſcher Seite eine Entſchließun e 15 der die Reichsregierung aufgefordert wird, dem Neſch⸗ ag alsba einen Geſetzentwurf vorzulegen, das eine Herabſetzung der Umſatzſteuer entlält. an erwartet auf Grund dieſer Ent⸗ ſchließung, die von allen Parteien angenommen wurde, daß die gierung einen entſprechenden Geſetzentwurf ſehr bald dem Reichstag zuleiten werde. Soweit aber bis jetzt bekannt iſt, beſteht dieſe Ab ſicht bei der Reichsregierung nicht, da das dem Reichstag vorgetgſ Steuerprogramm einen einheitlichen Charakter trägt und zufächf durchgearbeitet werden muß ehe die Regierung überſehen kann on ſie auf einen Teil der Einnahmen aus der Umſatzſteuer verzichben kann. Die vorläufige Berechnung des Reichsfinanzminiſters ergebe bei Annahme aller Steuern ein Defizit von 450 Millionen Mark, das auch dann nur eingehalten werden könne, wenn die Regierung eine erhebliche Herabſetzung von Forderungen durch ell⸗ zelne Anträge zur Sozialpolitik erreicht. Angeſichts dieſer Taſach und der Abſicht der Reichsreglerung, den ausgleichenden Innenelg unbedingt aufrecht zu erhalten, wird von einer ſofortigen Herab⸗ ſetzung der Umſatzſteuer kaum die Rede ſein können. Die Pfingſtferien der Reichsregierung Die Reichsregierung wird in den nächſten Tagen keine K hinettsſitzung abhalten. Der Reichskanzler und der Außenminiſtet Dr. Streſemann werden Berlin auf einige Zeit verlaſſen und zwar wird Dr. Streſemann wahrſcheinlich heute auf acht Tage einen Erholungsurlaub antreten. Auch die übrigen Miniſter des Kabinetts werden in den Pfingſttagen nicht in Berlin anweſend ſein. die Beoingungen für oͤſe Räumung Rölns „Temps“ berichtet über das Programm der nächſten Sitzung der Botſchafterkonferenz und ſchreibt u.., die Bedingung für die Räumung Kölns ſei die Erfüllung der Beſtimmungen über die Reparationsleiſtungen und der Beſtimmungen über die Abrüſtung⸗ Ueber die Reparattonsleiſtungen müſſe ſich die Reparationskom⸗ miſſion äußern. Das Blatt glaubt, daß die Reparationskommiſſion hinſichtlich der erſten Bedingung zu einer bejahenden Entſcheidung kommen werde. Dagegen werde die Botſchafterkonferenz feſthn, ſtellen haben, daß Deulſchland die militäriſchen Bedingungen ut 9 erfüllt habe, und daß die Räumung erſt erfolgen werde, ſoba Deutſchland dieſen Vorausſetzungen entſprochen habe. Dann pole“ miſtert das Blatt gegen die Höhe des Budgets für die Reichswehr⸗ Es ſei nötig, auf Deutſchland einen Zwang auszh“ üben und ſich feſt auf die Verträge zu ſtützen— vertagung des engliſchen Parlaments Am Donnerstag hat ſich auch das engliſche Parlament in ble Pfingſtferien begeben und ſich bis zum 95 96 5 nachdem der engalche Innenminiſter Hicks erklärt hatte, daß den auslänbi⸗ ſchen Kommuniſten die Erlaubnis zur Teilnahme an der kommu⸗ niſtiſchen Konferenz in Glasgow am 30. Mai verſagt werden würde⸗ Die Regierungsparteien nahmen dieſe Erklärung mit Beifall aul⸗ Letzte Meldungen Jörderung von Flugveranſtaltungen In einem gemeinſamen Runderlaß des preußiſchen Miniſter des Innern und des Finanzminiſters wird auf die Notwendig hingewieſen, das Beſtreben zu umterrſtützen, die Fortſchritt im Flug⸗ zeugbau durch Flugveranſtaltungen der weiteren Oeffentlichkeit vor zuführen, um das Intereſſe der Bevölkerung für die Luftfahrt zu wecken und zu vertiefen. Es erſcheint aus den genannten Gründen geboten, Flugveranſtaltungen in jedem Fall von der Vergniß gungsſteuer frei zulaſſen. Den Gemeinden wird dringen empfohlen, in dieſem Sinne zu verfahren und beſondere Vergnüs⸗ gungsſteuerverordnungen erforderlichenfalls entſprechend abzu⸗ ändern. e AJZJum Fall Höfle 2 Berlin, 29. Mal.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie verlan tel, beabfichtigt Frau Dr. Höfle, eine Schadenserſatzklage für den fahrläſſig verurſachten Tod ihres Mannes gegen die ſchuldigen In“ ſtanzen anzuſtrengen. Kein Verkehrsſireik in Berlin Verlin, 29. Mat.(Von unſ. Berliner Bilro.)) Die Berlinet ſcheinen diesmal noch von dem drohenden Pfingſtſtreik der Vertehch, angeſtellten verſchont bleiben zu ſollen. Die Funktionäre der Hoch⸗ bahn hielten in der vergangenen Nacht eine Sitzung ab. In ih ergah ſich zwar eine Mehrheit für die Ablehnung des Schiedsſpruchs jedoch nicht die für einen Streikbeſchluß erforderliche Dreivierte mehrheit. Anruhen in Tſingtau — London, 29. Mai. Wie gus Peking gemeldek wird, hab ˖i japaniſche Regierung Kriegsſchiffe nach Tſingtau abgeſandt, wei dort Unruhen ausgebrochen ſein follen, die durch Streiks in den kapaniſchen Spinnerejen verurſacht wurden. b „Die bage in Bulgarlen. Sieben Perſonzen Würden in Phillp⸗ popel vom Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Immer neue 1 59 8 50 Donnerstag micge der 1 5 einer geheimen kommuniſtiſchen Bewaffnungsorganiſation na Galſcheff auf der Flucht erſchoſſen. 8 JEeee.— —4 Freitag den 20. Mal 1925 Neue Ma ulelnee Jellung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 246 Funeder geltriae Taa war für die amerikanicchen Gäſte der verbel⸗ Junasvollſte, erinnerungsreichſte Auftakt für die Reiſe durch das 5 ner Land. Nach dem alle Erwartungen übertreffenden Empfang —+ die Mannheimer Bevölkerung am Mittwoch abend begaben ſich lbe wenige frühzeitig zur Ruhe. Die freudige Stimmung. die die Gateus herzliche Bewillkommnung ausgelöſt batte, vereinigte die 0 ſte aus New⸗Vork in den Hotels. in denen ſie untergebracht wur⸗ Ba zu fröhlicher Runde. Es iſt infolgedeſſen begreiflich, daß die kteiligung an der Beſichtiaung von Sehenswürdia⸗ ſich e en am geſtrigen Vormittag nicht allzu ſtark war, obwohl man ch erſt um halb 11 Uhr am Kaiſer⸗Wilhelm⸗Denkmal traf. Nach mnahme des Mittageſſens im Hotel wurde mit dem Kurszuge um N Uhr in Sonderwagen 2. Klaſſe die Fahrt nach der Station beinauhafen angetreten. Das Biundoſche Boot„Stadt Orſoy“, das Mündung der am Clektrizitätswerk vorbeiführenden Straße Hafen⸗ und Rheinfahrt beretgan. genügte gerade zur Aufnahme der erſchienenen Damen ud Herren. Bei vollzähliger Beteiligung hätten ſich nicht Alle vor da Regen ſchützen können. der ſehr ſtark herniederrauſchte, als ſich 5 beflaggte Boot gegen 3 Uhr in Bewegung ſetzte. Der Guß börte r bald auf, aber reaneriſch blieb es trotzdem während der aanzen rt, die ſich bei lachendem Sonnenſchein viel genußreicher geſtaltet tte. Der Wea, der unter den flotten Klängen der Kapelle omann⸗ Webau zurückgeleat wurde, war der gewohnte: zu⸗ b den Rhein hinunter bis zum Mühlauhafen, an deſſen Ende ſich le Drebbrücke zum Binnenbafen öifnete. Als der Nechar erreicht Nar. wurde nach Paſſieren der Münduna die Fahrt den Rhein deaunter in den Induſtriehafen kortaeſetzt. Nach dem Durchſchleuſen es Bootes erfolgte gegen 746 Uhr die Landung unterhalb der Fried⸗ baererüdte auf der ſich ein ſehr zahlreiches Publikum angeſammelt 5 Das ungünſtige Wetter vermochte die vorzſaliche Stimmung, te die Gäſte, unter denen ſich mehrere Stadträte befanden. mit⸗ gebracht batten, nicht zu beeinträchtiaen. Mit dem größten Intereſſe leß man die abwechflunasreichen Bilder, die eine Hafen⸗ und Rhein⸗ fahrt bietet, an ſich vorüberziehen. Das Erſtaunen über den Umfana znd die Großartiakeit unferer Hafenanlagen war bei den New⸗ Jorkern. die in dieſer Beziehung doch viel gewöhnt ſind. allgemein. ebereinſtimmend kam die Meinung zum Ausdruck, daß man jetzt teinen vollen Begriff von der Bedeutung Mannheims als Han⸗ dels⸗ und Induſtrieſtadt bekomme. Das Sternenbanner. das auf m Boot wehte. orientierte ſchon von weitem. Die Begrüßung, die en Deutſchamerikanern zuteil wurde. war infolgedeſſen auf der gan⸗ zen Fahrt überaus herzlich. Im Mühlauhafen ſchwenkte auf einer ransportbahn ein älterer Arbeiter unermüdlich eine mächtige Fahne der Koblenfirma Nieten. Außer Amtsmann Klemann, der mit den Stadträten die Honneurs machte. führte Kunſtſchriftſteller berts, der auch verſchiedenemale den Taktſtock ſchwang, an Vord 5 Kommando. An der Friedrichsbrücke bereitſtehende Sonderwagen der Stra⸗ penbabn beförderten die Gäſte durch die Breiteſtraße und die Planken n die Hotels. Um 7 Uhr verſammelten ſich die Gäſte in der Wan⸗ delhalle des Roſengartens zur Beſichtjauna des Nibelun⸗ gen⸗ und Muſenſaales. Im Anſchluß daran wurde im Ver⸗ mmlungsſaal ein von der Stadtverwaltung dargebotenes einfaches Abendeſſen eingenommen. zu dem der Stadtrat und die Preſſe Einladung erhalten hatten. In der Mitte der Haupttafel faß Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer mit Gemablin. Das Konzert-⸗Bankett im Nibelungenſaal Inzwiſchen füllte ſich der Nibelungenſaal. der mit dem Sternen⸗ banner und Fahnen in den Reichs⸗ Landes⸗ und ſtädtiſchen Farben geſchmückt war, bis auf den letzten Plat. Als kurz nach 8 Uhr die Gäſte unter Führung der Herren Klemann und Eberts den betraten, erhob ſich die impoſante Feſtverſammluna. Unter den herzlichſten Ovationen wurden die Damen und Herren zu den m vorderen Teil des Parketts reſervierten Tafeln geleitet. An der aupttafel, die die ganze Breite des Saales am Podium einnahm. kbahm der Vorſtand der„Badiſchen Harmonje“ zwiſchen den Spitzen der ſtaatlichen, ſtädtiſchen und kirchlichen Behörden Platz. Allgemeine Beachtung fand die Fahne der Gäſte. die an der linken Seite des odiums in den badiſchen Farben leuchtete. Das Pendant bildete das Sternenbanner. 5 Die umfanareiche Vortraasfolge wurde mit mehreren vorzüg⸗ lichen Muſikſtücken der Kapelle Homann⸗Webau eingeleitet. Alsdann ergriff ů Oberbürgermeiſter Dr. Kußer das Wort zu folgender Begrüßungsanſprache, die infolge ihrer ärme und Herzlichfeit ſehr ſympathiſch berührte: Sta ſeche Freunde, liebe Männer und Frauen aus den Vereinigten zaten! 5 Herzlich willkommen auf dem Boden der alten badiſchen Heimat, beruieh willkommen in Mannheim, der Stadt einer mit den Völkern er Erde Güter tauſchenden Induſtrie, der Stadt fleißiger Arbeit vieler Tauſender! Was kann es für uns erhebenderes, beglückenderes en, als zu erleben, daß Volksgenoſſen, die einem glücklichen freien olk angehören, das ſich aus zahlreichen Völkern zu einem neuen karken Volk geeint hat, eine weite Reiſe unternehmen zur alten deut⸗ ſchen Heimat, in der Abſicht, alten Freunden die Hand zu drücken, Deulſchamerilaniſche Zänger in Mannheim die Stätten lieber wiederzuſehen, an Gräbern ſinnend u ſtehen, den Hau r Heimaterde zu atmen. .—— deutſche Volk im Reiche und das deutſche Volk in Deſterreich iſt nicht mehr geehrt wie einſt, nicht mehr groß und mächtig, ſondern ſchwer bebrückt und ſchwer beſchuldigt. Wir wiſſen nicht, ob wir die ſchweren Laſten, die uns auferlegt ſind, werden tragen können, wir wiſſen auch nicht, ob unſere Herzen und die unſerer Kinder nicht unter all der Bitterkeit und Sorge erliegen. Aber wir wollen nicht erliegen, wir müſſen wieder frei und glei⸗ chen Rechtes werden! Drei große deutſche Veranſtaltungen der letzten Wochen laſſen er⸗ kennen, daß der Deutſche, ſo ſchlecht es ihm heute gehen mag und ſo groß die Sorgen für das Morgen ſind, nicht zu verzagen braucht. Das eine war die Eröffnung des Deutſchen Muſeums zu München: überall, wo der menſchliche Geiſt Naturkräfte und Stoffe ſich dienſtbar macht, wo Ordnung und feinſtes Getriebe höchſte Leiſtungen ſchaffen, da ſchritt der Deutſche— dies zeigt das Deutſche Muſeum tauſendfältig— ſeit langer Zeit führend der Welt voran und hat ihr unſchätzbare Dienſte geleiſtet: das zweite war die Feier zu Köln am Rhein, die der tauſendjährigen Zu⸗ gehörigkeit der Rheinlande zum Reich galt: dort lehrt eine prächtige Ausſtellung kreich beſchickt auch mit herrlichen Kunſtwerken rheiniſcher Kirchen und Klöſter, die wunderbare Aus⸗ druckskraft deutſcher Kunſt und deutſcher Poeſie vergangener und neuer Zeiten in feinſten Schöpfungen, nicht minder aber die Energie des deutſchen Unternehmergeiſtes; da mögen wir die großartige Ent⸗ wicklung deutſcher Städte erkennen und Zuverſicht und Glauben zur Kraft und zur Tüchtigkeit unſerer Landsleute gewinnen. Die dritte war die Einweihung des Hauſes dez Deutſchtums in Stuttgart, das dem deutſchen Auslandsinſtitute dient; dieſes In⸗ ſtitut bringt mit Hilfe der Deutſchen im Reiche trotz ihrer eigenen Not und Bedrängnis den deutſchen Minderheiten in zahlreichen Ländern Schutz, Hilfe und Rat und ſucht dem deutſchen Kaufmann den Weg zu neuer Arbeit draußen zu ebnen. Gewoltige Worte wurden bei dieſen Feiern gehört und weſſen Herz deutſch fühlt, der mußte den Vorſatz faſſen, zu ſeinem Teil den Vorfahren nachzu⸗ ſtrbeen und den neuen Pfadſuchern beizuſtehen. Wir woſlen unab⸗ läſſig, jeder für ſich, aber jeder zum Ganzen ſtrebend, arbeiten und in dieſer Arbeit werden wir auch ohne große Worte für das Ganze wirken. Sie meine lieben Freunde, verehrte Damen und Herren aus den Vereinigten Staaten wohnen in einem großen, reichen, mächticen Land und ſind ſtolz darauf, Bürger dieſes Landes zu ſein. Wir ehren dieſes ſtarke Gefühl. Wir freuen uns aber aus vollem Herzen,— ohne daß dabei irgend ein Gedanke an Nutzen, eine Hoffnung auf Vorteil, ein Freundſchaftsgefühl mit Gewinnabſicht uns leitet, daß Sie im Herzen doch die alte Heimat nicht aufgegeben haben, ſonſt wären Sie ja nicht in ſolcher Art mit dem Vorſatz, das ganze Land, unſer liebes Baden zu bereiſen, zu uns gekommen. Es iſt doch die uralte Sehnſucht nach der urſprünglſchen Heimat, die Sie uns, wenn auch nur auf einige Zeit. wiederbringt, jenes Sehnfuchtsgefühl, das ſchon Homer beſingt und das faſt alle unſere großen Dichter als eines der größten Menſchheitsgefühle beſungen haben. Es iſt das beſondere deutſche Heimatsgefühl, das Ihre Herzen ergriffen hat. Wie ſingt Emanuel Geibel: O Heimatliebe, Heimatluſt, Du Born der Sehnſucht unergründet, Du frommer Strahl, in jeder Bruſt, Vom Himmel ſelber angezündet. oder Rückert: O du Heimatflur, o du Heimatflur, Laß zu deinem heil'gen Raum, Mich noch einmal nur, mich noch einmal nur Entflieh'n im Traum! und der Schwarzwalddichter Berthold Auerbach: O Heimat, du heiliger trauter Ort, ſei geſegnet, ſei geſegnet, du ſtille Heimatl oder Lenau: Du heimatliches Tal, Mir wird ſo wohl und wehe, Daß ich dich nun einmal, Erſehntes, wiederſehe! So duftige, aus dem Herzen ſtrömende Worte wie das 1 00 Lied für die Heimat beſitzt kaum eine andere Poeſie. Und Sie, meine amerikaniſchen, deutſchen Freunde, haben das Lied der deut⸗ ſchen Heimat in der neuen Heimat bewahrt und gepflegt,— dieſes deutſche Lied, von dem Chamiſſo ſagt: „Frei ſchallt aus freier Bruſt das deutſche Lied.“ Dieſem Zauber des deutſchen Liedes ſind Sie untertan und ſind und bleiben wir untertan und dieſes Lied verbindet alle Deutſchen der Welt. Guſtav Freytag ſagt: „Wenn die Auswanderer alles verlieren, die Liebe zu ihrem Vaterlande, ſelbſt den geläufigen Ausdruck ihrer Mutterſprache,— „ der Heimat leben unter ihnen länger als alles andere.“ So durch das Lied verbunden, ſind Sie uns doppelt, ſind Sie uns innigſt willkommen in der alten Heimat. Sie ſuchen„Hei⸗ mat“. Werden Sie Heimat finden? Manches iſt anders ge⸗ worden, alles ſchwerer, dumpfer, ernſter. Aber deutſche Arbeit blüht Der Gruß aus dem Grabe Von Karl Lerbs(Bremen) Ein junger Journaliſt, der eines abends aus irgendeiner Laune dder Stimmung einen Kollegen beſuchte und ihn leicht erkrankt fand, wurde von ihm gebeten, für ihn auf dem Heim⸗ wege eine Poſtkarte in den Briefkaſten zu werfen, da das ſchlechte Wetter dem Kranken das Ausgehen verbot. Der Beſucher verſprach es und barg die Karte in ſeiner Rocktaſche; um ſie zu ſchützen, ſteckte dale in den Umſchlag einer gleichgültigen Druckſache, die er zufällig ſich trug. Auf der Straße vergaß er, verdrießlich mit Wind und lattem Regen kämpfend und an einem verhedderten Knäuel ärger⸗ icher Gedanken zerrend, den Auftrag und dachte auch ſpäter nicht — daran, als er den Umſchlag als Leſezeichen in ein flüchtig rchblättertes Buch legte und dieſes, ſeiner etwas unordentlichen Art zufolge, alsbald verkramte. 2 Jahren erſt und in einer anderen Stadt, als ihm beim uspacken einer Bücherkiſte ein Buch entglitt und die Karte heraus⸗ flatterte, dam ihm der Vorfall wieder in den Sinn. Er nahm, nicht Bure ein leiſes Unbehagen über ſeine Achtloſigkeit, die Karte vom n auf und dachte, ſie betrachtend, über die Zuſammenhänge nach. Sie war an eine junge Dame gerichtet, die in einem Vororte fiebr Stadt gewohnt hatte, und um die ſich, wie dem Leſenden ein⸗ 1* ſein Kollege damals bewarb. Die Eltern waren einer öffent⸗ chen Verlobung noch nicht geneigt geweſen, hatten aber den Be⸗ etorber doch gelegentlich in ihr Haus gezogen und den jungen Leuten Wiin ſtreng überwachten Verkehr geſtattet. Später gaben ſie ihren Bederſtand gegen die Verbindung auf; vom ferneren Schickſal der in iden hatte der Leſende keine Kenntnis mehr. Die Karte enthielt, * böflichen und korrekten Worten, nur die Mitteilung, daß der Ab⸗ Boßer durch eine leichte Unpäßlichteit leider an einem beaßſichügten goſuch verhindert ſei, ihn aber nach ſeiner Wiederherſtellung, in die den alſo, nachholen werde. Der Finder, beruhigt durch verBedentungsloſigteit der Botſchaft, wollte die Karte eben lächelnd gunden, als ihm plötzlich ein anderer Einfall kam, den er ſogleich wiefahrte. Er trug ſie zum Poſtkaſten und malte ſich erheitert aus, 19 5 nun nach allerlei Irrfahrten den Weg zu dem jungen Paare als an. würde, das ſicherlich längſt ein Ehepaar war, und wie ſie dort, — unvermutet und unerklärlich auftauchendes Jeugnis aus über⸗ dunndener Kampf⸗ und Prüfzeit, Anlaß zu allerlei lichten und zu zen, nun aber ſchon verklärten Erinnerungen werden würde— frohen Austauſch, der die erwählte Gemeinſchaft nur noch lei r knüpfte. Die Karte glitt im engen Raum des Kaſtens mit ichtem Flattern nieder, und das Lächeln des jungen Mannes wurde wen Augenblick überſchattet durch die Ahnung, daß ihr kaum ſpür⸗ würde, das zwiſchen Schweben und Verſinken verweilend, nur noch dieſer leichten Belaſtung bedurfte, um dem Untergange zu verfallen. Jener ihr erſter Abſender nämlich war nicht lange vor dem feſt⸗ geſetzten Hochzeitstage durch irgendeinen Unfall auf plumpe, alltäg⸗ liche und ſinnloſe Art dahingerafft worden; das Mädchen aber lebte ſeither, freudlos und ſchweigſam die Hantierungen eines gle ich⸗ gültigen Berufes übend, im Elternhauſe— wie denn ein ſtarkes frohes Aufblühen, von tückiſchem Froſt getroffen, ſich in langſames und kraftloſes Welken wandelt. Die früh Gealterte wurde, in der beginnenden Dämmerung eines milden Wintertages langſam heim⸗ kehrend vom Briefträger angerufen, der ihr die Karte überreichte. Sie ſtand, äußerlich unbewegt, von einem faſſungsloſen Entſetzen eiſig überronnen, und ſtarrte auf das Blatt und die geſpenſtiſchen Schriftzüge, deren Sinn ihr gelähmtes Hirn nicht faßte. Später, auf ihrem Zimmer, erwachte ſie aus der Betäubung. Sie grübelte nicht über die Fügung, die in dieſer ſeltſamen Geſtalt zu ihr kam— ſie las nur, las, immer wieder von aufſchießenden Tränen geblendet, immer wieder dieſe wenigen und bedeutungsloſen Worte, die ihr erſtarrtes Herz mit wildem ſtarkem Schlag machten —wilder und ſtärker als die langſam ſchwindende Kraft der Erinne⸗ rung und die luſtvolle Wehmut des Leſens in mählich vergilbenden Briefen. Schaudernd vor der grellen Klarheit jäher Erkenntnis, ſah ſie, daß die Kräfte ihres Lebens, die einſt ſich zu machtvoller Flamme hoben und einer feſtlichen Stunde entgegendrängten, in der ſie ſchön und ſchrankenlos auflodern ſollten, nun häßlich und jämmerlich ſchwelend ſich verzehrten. Ohne zu zögern, im rauſchhaften Drang nach endlicher Erfüllung, verließ ſie raſch das Haus und ſtand nach wenigen Minutem auf der Kaimauer über dem Fluſſe, der ſchwarz im matten Widerſchein des Sternenlichtes zuweilen aufblinkend wie flüſſiges Metall, tief unter ihr dahinrauſchte. Ganz hingegeben dem erſchütternden und machtvollen Schlag ihres befreiten Bludes, tat ſie den Mantel von ſich: ihr nun wieder junges und ſchönes Antlitz war dem ſternenüberflammten Himmel zugewandt, als ſie lautlos hinabglitt. Theater und Muſik OfKonzerte in heidelberg. Heidelberg kann ſich beglückwün⸗ ſchen, daß ihm als Abſchluß der großen Konzertſaiſon noch ein Be⸗ ſuch der Berliner Philharmoniker unter Wilhelm Furt⸗ wänglers Leitung beſchieden war. Wirklich künſtleriſche Erleb⸗ niſſe werden in unſeren Tagen immer ſeltener, und darum iſt ihre Wirkung auf den empfindſamen Hörer umſo ſtärker und nachhal⸗ tiger. Was Furtwängler uns hier in Heidelberg bot, wurde als ein Geſchenk betrachtet, an das ſieh keine Kritik wagen darf, ſeine muſtkaliſche Führerſchaft mag in kleinen Auffaſſungsmöglichkeiten Am Samskag, den 30. Mai erſcheint nur eine Aus⸗ gabe um 1 Uhr. Wir bitten, Anzeigen für dieſe Ausgabe ſpäteſtens 10 Ahr vormiklags aufgeben zu wollen. Die Schalter für Bezug und Offerten bleiben bis 2 Uhr geöffnet. PCPCCCCCCCCCCCCcã AAGCccccccccccccccccccccc noch, deutſcher Sang glüht noch deutſcher Wald grünt noch. Das heilige Rauſchen des deutſchen Waldes werden Sie vernehmen, un⸗ ſeren lieben heiligen deutſchen Rhein werden Sie ſchauen, deutſche Herzen werden Ihnen ſchlagen. Und ſo willkommen in Baden! Willkommen in der Stadt der Arbeit, die aber auch die Stadt iſt der fröhlichen Pf alz! Herz⸗ lichſten, innigſten Dank für Ihr Kommen, alle guten Wünſche für einen ſchönen Ihrer Reiſe. Meine lieben Mannheimer aber fordere ich auf, das Glas zu erheben. Unſere deutſchen Brüder aus Amerika, ſie leben hoch! Als das Hoch, das mächtig durch den Saal brauſte, verklungen war, ſang der„Sängerkranz“ Mannheim unter Emil Hart⸗ manns Leitung„Nach neuen Meeren“ von K. Bleyle,„Die Hütte“ von H. Kaun und„Heimat“ von R. Wiesner mit feinſter Abtönung und tiefer Empfindung. Man merkte, daß die Chöre auf das ſorgfältigſte einſtudiert waren, daß jeder Sänger das Be⸗ ſtreben hatte, Ehre einzulegen. Der ſtarke Beifall, der den Vor⸗ trägen gezollt wurde, zeigte, daß man die vorzüglichen voll zu würdigen mußte, Mit Spannung wurde dem Auftreten der Newhorker Sänger, zu denen ſich das Manhattan⸗Quartekt geſellte, entgegengeſehen, zumal bekannt geworden war, daß nur eine verhältnismäßig kleine Schar auf dem Podium erſcheinen würde. Umſo größer war die Ueberraſchung. Die amerikaniſchen Landsleute verfügen über ein ausnehmend ſchönes Stemmenmate⸗ rial. Geradezu blendend ſind die Tenöre und die Bäſſe. Dazu beſitzen ſie in Herrn Heil, der in ſeiner freien Zeit— er iſt Poli⸗ zeibeamter— nicht weniger als 14 Geſangvereine leitet, einen ausgezeichneten Dirigenten. Nach dem Sängergruß„Wir bringen übers weite Meer“, den Herr Heil, ein geborener Karlsruher, komponiert hat, trugen die Gäſte„Aus weiten Fernen“ von Son⸗ net und„Southern Nigger Melodies“ von Pike mit prächtiger Wirkung vor. Man merkte vor allem, daß jeder Sänger mit ganzer Seele bei der Sache iſt. Der exakte Zuſammenklang der ſchönen Stimmen offenbarte die ſtraffe Diſziplin des Dirigenten, aber auch die beachtenswerte Muſikalität der Sänger. Ein Beifallsſturm ge⸗ leitete die Gäſte auf ihre Plätze, Dirigent G. T. Heil dankte auf das herzlichſte für die warmherzige Begrüßung, Als in Newyork bekannt wurde, daß die„Badiſche Harmonie“ eine Deutſchlandreiſe plane, wurde dringend abgeraten. Sie würden ihr blaues Wunder erleben, hieß es. Man habe ſich nicht ins Bocks⸗ horn jagen laſſen. Die Begrüßung am Bahnhof bei der Ankunft und an dieſem Feſtabend habe bewieſen, daß ſie ſich in ihren Lands⸗ leuten nicht getäuſcht hätten.(Stürmiſcher Beifall.) Das har⸗ moniſche Zuſammenarbeiten der Arbeiter⸗ und bürgerlichen Ge⸗ ſangvereine ſei wunderbar. Er ſei beinahe ein klein bißchen neidiſch. Soweit hätten ſies noch nicht gebracht. Der Redner ſprach dem Oberbürgermeiſter und allen Sangesfreunden für die Aufnahme in Mannheim, die ſie nie vergeſſen würden, den herzlichſten Dank aus. Er ſchließe in der Hoffnung, daß Deutſchland durch das deutſche Lied zu dem Ziele komme, das es unbedingt erreichen müſſe. (Stürmiſcher Beifall.) Direktor Vollath, der zweite Vorſitzende der Mannheimer Sängervereinigung, enthot den amerikaniſchen Landsleuten den Gruß der Mannheimer Sän⸗ gerſchaft. Unter Bezugnahme auf den vom Sängerkranz geſungenen Chor„Nach neuen Meeren“ führte der Redner aus, auch die New⸗ horker Landsleute ſeien hinausgezogen übers Meer, um ſich ein neues Heim zu bauen, geſchmückt mit den deutſchen Idealen, die nicht zuletzt im deutſchen Liede enthalten ſeien. Die Sehnſucht nach der Heimat habe ſie nun wieder zurückgeführt nach Deulſch⸗ land, das nicht mehr das alte ſei. Selbſt die Orkane, die über die alte Heimat brauſten, hätten das unſterbliche deutſche Lied nicht vernichten können. Die deutſchen Sänger hätten es in den ſchweren Zeiten, die dem Kriege folgten, als ihre Aufgabe betrachtet, mit dem deutſchen Liede zur Verſöhnung beizutragen. Die amerikani⸗ ſchen Landsleute hätten nicht minder gezeigt, daß der Geſang bei ihnen gehegt und gepflegt werde. Auf dieſe Weiſe ſeien ſie Pio⸗ niere des Deutſchtums. Ein Volk, das ſo viel Idealismus im Herzen trage, könne nicht untergehen, ſondern müſſe einem neuen Aufſtieg im Rate der Völker entgegengehen. Dieſen Ein⸗ druck würden die Gäſte ſicher mit in die neue Heimat nehmen. Unter ſtürmiſchem Beifall ſchloß der Redner mit dem deutſchen Sängerſpruch. Herr Schneider, der Vorſitzende des Geſangvereins„Er⸗ holung“, entbot im Namen des Arbeiterſängerkartells den Gäſten herzlichen Willkomm. Das Zuſammenwirken der Arbeiterſänger mit den bürgerlichen Vereinen ſolle zeigen, daß man die Deutſchen jenſeits der Grenzen niemals vergeſſen werde. Hoffentlich würde den Landsleuten überall ein ſo glänzender Empfang wie in Mann⸗ heim bereitet. Redner ſchloß mit dem Wunſche, daß die Reiſe von vollem Erfolg begleitet ſein möge. „Spontan erhob ſich die Feſtverſammlung und ſtimmte nach dieſen bemerkenswerten Ausführungen des Arbeiterſängers das Deutſchlandlied an. Opernſänger Bahlingerſchien alsdann auf dem Podium und erfreute mit zwei prachtvoll vorgetragenen Lie⸗ dern. Später ſpendete er noch drei Solis, die ebenfalls ſtürmiſchen bares Gewicht auf ein faſt ſchon vollendetes Schickſal niederfallen um ſtritten ſein, kann aber in ihrer genialen Größe nicht be ſtritten werden. Furtwängler iſt ein Dirigent von einer faſt unheimlich ſuggeſtiven Kraft, einer der wenig Großen, die ſich trotz aller Be⸗ rühmtheit die heilige Ehrfurcht vor dem Werk erhalten haben, der gerade durch die meiſterliche Beherrſchung der von ihm zum Klingen erweckten Werke ſich ganz in ihren Dienſt ſtellen kann. Hat ein ſolcher Künſtler dann noch dazu die Möglichkeit auf einem ſo wun⸗ dervollen Inſtrument, wie es das Berliner Philharmoniſche Orcheſter iſt, zu ſpielen, dann braucht man ſich nicht zu wundern, daß der Jubel kein Ende nehmen wollte. Ein Händelſches concerto groſſo führte über Richard Straußens„Don Juan“ zur Ero⸗ ika.— Viele von denen, die bei Furtwängler waren, werden dieſe Klänge noch in den Ohren gehabt haben, als ſie einige Tage ſpäter zum Hauskonzert der Celliſtin Anita Balliv kamen, Es iſt deshalb der beſte Wertmeſſer, wenn man feſtſtellen kann, daß man auch von dieſem Konzert, das vom Werk Max Regers beherrſcht war, ſtarke Eindrücke mitnahm. Das dankte man vor allem der hohen Geſangskunſt— ſie baſiert auf einer edlen, warmtimbrierten Altſtimme— von Frau Eliſabeth Schlotterbeck, die ſechs Regerlieder ſang, ſo ſang, wie man dieſe Lieder ſingen muß: mit tiefer Innerlichkeit und trotzdem edler Schlichtheit, die nur aus wah⸗ rer Muſikalität geboren werden können. Freilich erfordern dieſe Regerlieder einen kongenialen Begleiter, den die Sängerin in Dr. Eduard Weiß auch gefunden hat. Anita Balliv, die ſich ſeit Jahren für das Werk Regers mit ihrer ganzen künſtleriſchen Per⸗ ſönlichkeit einſetzt, ſpielte mit der ihr eigenen Gediegenheit in tech⸗ niſcher Beziehung Regers Celloſonate-moll, op. 116 und wurde dabei von Frau Leonie Landmann⸗Mannheim hervorragend unterſtützt. Das Konzert— und das war von Anita Balliv beab⸗ ſichtigt— gab die Möglichkeit zur Gründung einer Orts⸗ gruppe der Deutſchen Max Reger⸗Geſellſchaft. J. K. Ein neuer Mozartfund? Die„Muſik“ berichtet von einem Fund, den Dr. v. Moiſiſovics, Direktor des Grazer Muſik⸗ vereins, gemacht hat. Unter einem großen Poſten alter Noten traf er auf einige aus dem Fahre 1888 ſtammende handgeſchriebene Stimmen eines unbekannten Requiems in Es⸗dur, auf deren Umſchlag Mozart als Autor angegeben iſt. Eine genaue Prüfung wird nun erweiſen, ob es ſich hier wirklich um einen unſchätzbaren Mozartfund oder eine Fälſchung handelt. Strindbergs Liebesbriefe an Harriet Boſſe. Strindbergs letzte Frau, die ſchwediſche Schauſpielerin Harriet Boſſe, die im Be⸗ ſitz von beinahe 1000 Briefen des Dichters iſt, hat die Abſicht, dieſe Briefe jetzt zu veröffentlichen, da ſie nach der Meinung der Empfängerin nicht nur allgemeines Intereſſe haben, ſondern von Strindberg auch für die Allgemeinheit beſtimmt waren. „„——TTTT——————......... ̃ͤ—. ̃— ñ ̃———ññññññ—————— eeeee —————:.——— — ——— — Reue Mannheimer Jeitung lMittag⸗Ausgabe) Freitag, den 29. mal 1925 Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: aede Gemälde von Hans Thoma— Die Jahrtauſend⸗Ausſtellung der Rheinlande in Köln— Das Arbild von Jreylags„Soll und Haben“: Das Haus in Breslau, das Guſtav Freytag als Vorwurf für ſeinen Roman„Soll und Haben“ gedient hat— Das Palais der Milliardärsfamilie Aſtor in der 5. Avenue in Newyork— Die neue Bank von England in der jetzigen Geſtalt nach dem Ambau— Tafelgeſchirre— Ein neuer deulſcher Flugzeug⸗Typ— Bolkstümliche Beluſtigungen engliſcher Würdenträger— Die Grubenkataſtrophe auf Zeche Dorſtfeld— Gleitbookrennen bei Monaco— Ein Boot aus Gummi — Flugverſuche mit leichten Aero⸗ planen— Das Grab des Dichters Carl Hauptmann— Bilder vom Tage. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag-Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ ſchließlich Bilderbeilage. monatlich.50 Mk. Beifall fanden, da es wieder Meiſterleiſtungen waren, namentlich das„Lied vom Landsknecht“ war vollendet ſchön. Ueberraſchend ut ſang der Geſangverein„Erholung“ unter Emil Siehs eitung. Der ſchwierige, klippenreiche Chor„Hoch empor“ von Curti war in der Feinheit der Nuancierung und Rhythmiſierung eine ausgezeichnete Leiſtung. Dazu kommt, daß der Verein pracht⸗ volle Tenöre beſitzt. Hingebender Fleiß ſprach aus den beiden Vor⸗ trägen, von denen„Die Veſper“ von Beethoven nicht minder empfindungsreich und klangvoll wiedergegeben wurde. Die New⸗ horker Gäſte mußten„Kenducky Babe“, ein echt amerikaniſches Lied, das ein eigenartiges Tenor⸗ und Baßſolo enthält— es klingt wie Guitarre— auf ſtürmiſches Verlangen wiederholen. Auch„Morgenpfalm“ von Wengert wurde ſehr ſchön vorgetragen. Als gegen halb 12 Uhr das Programm abgewickelt war, for⸗ derte Herr Eberts zu weiterem Verweilen auf, da die Polizei⸗ ſtunde auf 3 Uhr feſtgeſetzt ſei und noch weitere Genüſſe, zu denen die Leuchtfontäne zähle, bevorſtänden. Wir haben das Ende nicht abgewartet. Aber es ſoll lange nach Mitternacht noch recht fröh⸗ lich zugegangen ſein. Sch. Städtiſche Nachrichten der Berliner Lehrergeſangverein der am 12. Juni im Nibelungenſaal ein Konzert veranſtalten wird, verdankt ſein Beſtehen einer Anregung aus Süddeutſchland, die vom Sängerchor des Lehrervereins in Frankfurt a. M. ausging, der anläßlich ſeines Beſuches in Berlin den Anſtoß zur Gründung des Berliner.⸗G.⸗V. gab. Der Verein beſtand anfänglich nur aus einer kleinen Anzahl von Sängern, die ſich am 17. Januar 1887 zuſammenſchloſſen. Während der 38 Jahre ſeines Beſtehens hat er ſich zu einem ſtattlichen Männerchor von höchſter künſtleriſcher Be⸗ deutung emporgeſchwungen. In ſeinen Reihen ſtehen unter nahe⸗ zu 300 Sängern ſowohl Lehrer, wie auch Angehörige der akademi⸗ ſchen Berufe, des Handels, der Induſtrie und des Handwerks als die Helfer an dem Werke und ſeiner Durchführung: Hüter und Pfleger des deutſchen Liedes zu ſein. Weit über die Grenzen Deutſchlands hinaus hat der Verein in ernſtem, nimmermüden Streben nach künſtleriſcher Vollendung ſeinen Ruf gefeſtigt. Seine Vortragsfolgen ſind von berufenen Kritikern vor der geſamten Muſikwelt als muſtergültig bezeichnet worden und haben den Ver⸗ anſtaltungen anderer Vereine als Vorbild gedient. Als äußeres Zeichen für dieſe künſtleriſche Bedeutung ſeines Wirkens in der Reichshauptſtadt erhielt er bei ſeinem 25jährigen Beſtehen die gol⸗ dene Medaille für Kunſt und Wiſſenſchaft. Die mit höchſter Ehrung verbundene Anerkennung ſeiner Leiſtungen aber erblühte ihm zu Frankfurt a. M. in den Jahren 1908 und 1918, als ihm der Wan⸗ derpreis, die Kaiſerkette, zugeſprochen wurde. Den raſchen Aufſtieg zur Höhe verdankt der Verein ſeinem erſten Chormeiſter, Prof. Felir Schmidt, der drei Jahrzehnte hindurch als muſikaliſcher Leiter an der Spitze geſtanden hat. Vor 7 Jahren folgte ihm der Direktor des Berliner Opern⸗ und Domchores, der Leiter der Chöre bei den Bayreuther Feſtſpielen, Profeſſor Hugo Rüdel. Mit höchſter Künſtlerſchaft verwaltet der weltbekannte Meiſter das Erbteil ſeines Vorgängers. Aufgabe und Ziel des Strebens im Berliner.⸗G.⸗V. war es allezeit, die edle Sangeskunſt nicht unter Freunden des deutſchen Männergeſangs zu betätigen, ſondern die Schönheiten des deutſchen Volksliedes und die Wucht der deutſchen Chorballade auch dienſtbar zu machen der vaterländiſchen Idee, überall dürſtende Seelen durch die Kraft ſeiner Lieder zu laben und zu erfriſchen. * „Aeberfall. Sonntaa nacht nach 12 Uhr überfielen eine Anzahl bewaffnete ca. 20—24jährige Leute eine Wirtſchaft in der Neckar⸗ ſtadt. Das Perſonal und die Gäſte mußten flüchten, da mit Elas⸗ krügen. Gläſern etc. die Wirtſchaft bombardiert wurde. Leider ſind die Täter bis zum Hinzukommen der Polizei entkommen. * Jeſtgenommen wurden 22 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Ehefrau wegen Kuppelei, ein Schmied wegen Zuhälterei und ein Reiſender, der wegen Unter⸗ ſchlagung geſucht wird. veranſtaltungen Theaternachricht. Mit dem heutigen Abend beginnt Eba Turner ihr zweitägiges Gaſtſpiel im Nationaltheater. Zur Auf⸗ führung gelangt der„Troubedour“. Der nächſte Gaſtſpiel⸗ abend iſt Pfingſt⸗Sonntag. Die Künſtlerin ſingt die„Aida“ in der gleichnamigen Oper.— Das Nationaltheater bringt auf Pfing⸗ ſten zwei Neuheiten heraus. Im Neuen Theater findet Sonntag, den 31. Mai, die Erſtaufführung des Luſtſpiels„Liſelott von der Pfalz! mit Elſe von Seemen in der Titelrolle ſtatt.„Liſe⸗ lott von der Pfalz“ wird Montag, den 1. Juni in der„Premieren⸗ bieteng wiederholt.— Im Nationaltheater gelangt Pfingſtmontag die Schlageroperette Gräfin Mariza“ zur Erſtaufführung. Leitunz hat Guſtav Mannebeck, die ſzeniſche Alfred andory. Mannheimer Künſtlertheaker„Apollo“. Mit der heutigen Vorſtellung„Der Schleier der Pierrette“ gelangt das Gaſtſpiel des Moskauer Kammertheaters zum Abſchluß. Damit ſchließt die dies⸗ jährige Winterſpielzeit des Künſtlertheaters„Apollo“. Die Som⸗ merſpielzeit. die hauptſächlich moderne Operetten bringen wird. beainnt mit dem Pfingſtſonntag. Als Eröffnungsvorſtellung wird„Dolly“, Operette von Hugo Hirſch zur Erſtaufführung ge⸗ langen. Für die Titelrolle wurde Olaa Bartos⸗Trau. die erſte Sou⸗ brette des Neuen Operetten⸗Theaters Berlin, verpflichtet. Frühlingsbowlen Man hört häufig darüber klagen, die 2 55 eine gute Bowle her⸗ zuſtellen, ſei in Vergeſſenheit geraten. Ganz ſo ſchlimm iſt die Sache nun freilich nicht. Man pflegt meiſt nur nicht mehr ſoviel Sorgfalt auf die Zubereitung einer Bowle zu verwenden, wie in vergangenen Tagen, wo die Monate Mai und Juni ſich als Bowlemonate eines gewiſſen Rufes erfreuten, weil die Natur in ihnen zwei köſtliche Würzen hervorbringt: den Waldmeiſter und die Erdbeere. Früher gehörte es gewiſſermaßen zum„guten Ton“, im Mai im Fa⸗ milien⸗ und Freundeskreiſe eine Waldmeiſter⸗ und im Juni eine Erd⸗ beer⸗Bowle(manchmal ſollen es auch mehrere geweſen ſein) zu ge⸗ nießen, in deren Herſtellung man ſich gegenſeitig zu übertreffen ſuchte. Es war ein„edler“ We„ geheiligt durch Ueberlie⸗ ferung, wie ſich denn auch die Kunſt der Bowlenzubereitung häufig vom Vater auf den Sohn vererbte. Einzeln trifft man in Familien heute noch ſolche Bowlentalente, ſie ſind aber zweifellos im Ausſter⸗ ben begriffen und das iſt bedauerlich, denn die Frühlingsbowlen bil⸗ deten den Mittelpunkt heiterer, geſelliger Kreiſe, in denen das Trin⸗ ken keineswegs Selbſtzweck war, ſondern lediglich zur Hebung der Stimmung, zur Förderung geiſtiger Kultur diente. Wie viel gute Ge⸗ danken, wie viel wertvolle Dichtungen ſind aus ſolcher Bowlenſtim⸗ mung hervorgegangen. Eine Bowle„anſetzen“ kann natürlich jeder, zur Herſtellung aber einer wirklich guten gehört mancherlei: Erfah⸗ rung, ein feinr Geſchmack und nicht zuletzt einwandfreies Material. Was das letztere anbelangt, ſo wird häufig ſchwer geſündigt. Aus Unerfahrenheit oder aus Sparſamkeit begnügt man ſich nicht ſelten mit dem billigſten„Wein“, dem ſog. Bowlenwein, wenn man nicht gar fertige Bowlen in der Flaſche verarbeitet, was von Kennern für eine Todſünde gehalten wird. Bei einer ſolchen Bowlenherſtellung kann natürlich nichts gutes herauskommen. Johannes Trojan, der große Weinkenner, hat den übeln Bowlenwein treffend mit den Wor⸗ ten charakteriſiert:„„Sagt mir, was iſt ein Bowlenwein?— Er wird wohl her aus Polen ſein,— Oder von Island zu holen ſein.“ Zur Waldmeiſterbowle, der traditionellen Maibowle, ver⸗ wende man nur guten Moſel⸗ oder Rheinwein; es braucht natürlich kein teuere Marke zu ſein, aber eine anſtändige. Sehr vorſichtig ver⸗ fahre man mit dem Waldmeiſter! Vor allem nehme man friſches Kraut, das ſorgfältig verleſen(nicht gewaſchen) und von den ſtarken Stengeln befreit werden muß. Häufig bindet man den Waldmeiſter zu kleinen Bündeln zuſammen, die man in den Wein hineinhängt, und zwar ſo, daß nur die Blätter eingetaucht ſind. Wie lange das Kraut ausziehen muß, iſt ſchwer zu ſagen, hier heißt es genau auf⸗ paſſen und immer wieder koſten. Allein der feine Geſchmack gibt den Ausſchlag. Hat der Waldmeiſter zu lange im Wein gelegen, ſo iſt die Bowle für den Kenner verdorben. Das Aroma des Waldmeiſters entwickelt ſich am feinſten, wenn man ihn ſofort nach dem Fn 12 Stunden in einem verſchloſſenen Gefäß aufbewahrt und dann in den Wein legt. Daß in eine Waldmeiſterbowle kein Sekt hineinge hört, ſei nur kurz erwähnt. Bekanntlich gibt es auch Maibowleneſſen⸗ zen, die jedoch nur ſelten aus Waldmeiſter hergeſtellt ſind, meiſt aus Tonkabohnen. Vom Geſchmack einer derartigen„Wal meiſterbowle“ ganz zu ſchweigen, pflegt ſie häufig Kopfſchmerzen zu erzeugen. Der Kenner verabſcheut ſie natürlich gründlich. meee benutzte man den Waldmeiſter, um 1600 Herzfreude genannt, im Mittelalter als Würzkraut für Speiſen, z. B. Hirſchbraten. Zuſatz zum„Maiwein“ finden wir ihn 1575 zuerſt erwähnt und in einer Schrift des Botanikers Rembertus Dodonäus, Leite dee Kaiſer Maximilian II., der Waldmeiſterwein u. a. zur Stärkung Leber verordnete. In manchen Gegenden nannte man den 11 4 meiſter damals Leber⸗ oder Sternleberkraut. In ſeinem 15 ſchienenen Kräuterbuch ſchreibt der kurfürſtliche pfälziſche Tubernaemontanus vom Waldmeiſter:„Im Mayen, wann das Kr 0 lein noch friſch iſt und blüht, pflegen es viele Leute in den Wein. legen und zu trinken. Soll auch das Herz ſtärken und erfreuen. 2 Juni tritt an die Stelle des Waldmeiſters die Erdbeere als Bowlen. würze. Am beſten eignet ſich dazu die Walderdbeere mit ihrem 17 5 ken Aroma und ihrem köſtlichen Duft. Man ſetzt ſie mit Zucker un etwas Weißwein an und läßt ſie tüchtig ziehen, bevor man die übrige Flüſſigkeit(Weißwen und Burgunder, eventuell auch eine Flaſche Sekt) hinzugießt. * *Die Großſtadt am geſündeſten. Die Großſtädte ſind die gefün deſten. Dies beſtätiat wieder die ſetzt vorliegende Zuſammenſtellung von 1923. Die Sterblichkeit betrua in fämtlichen 334 deutſchen Orten von 15 000 Einwohnern an auf je 1000 der mittleren Bevölkerung obne Ortsfremde 12.1. Nur in den 46 Großſtädten mit mehr als 100 000 Einwohnern laa ſie unter dieſem Durchſchnitt mit 120. Alle kleineren Orte hatten eine höhere Sterblichkeit, die 38 von 50 5 50.000 mit 12,2 und die 189 kleinſten Orte von 15 bis 30 000 mi 12,4. Gegen das Vorſahr war die Sterblichkeit gefallen, im ganzen und bei den Großſtädten um 0,6, bei den Orten über 50 000 Ein⸗ wohner um 0,4, über 30 000 um 0,5, über 15000 um 0,4. Auch die Sterblichkeit der Säuglinge liegt allein in den Großſtädten umter den Durchſchnitt. In allen Orten ſtarben auf je 1000 Lebendgeboren unter einem Jahr ohne Ortsfremde 130.8. in den Großſtädten dage⸗ gen nur 128.6. in den Städten von 50 000 Einwohnern an dage 137.6, von 30 000 an 129.9, von 15 000 an 133,1. Kommunale Chronik 10. Tagung des Preußiſchen Städtetags Der preußiſche Städtetag, dem 167 Städte, ſowie die Provin⸗ zialſtädtetage der einzelnen Provinzen angehören, trat zu ſeiner 10. Tagung zuſammen. Die Veranſtaltung findet diesmal im Rhein⸗ land, und zwar zum erſten Male in Köln, ſtatt. Einen wirkungs⸗ vollen Auftakt zu den eigentlichen Beratungen bildete der Begrü⸗ ßungsabend in der großen Halle im Rheinpark. Künſtleriſch außerordentlich hochſtehende Darbietungen, die das Städtiſche Or⸗ cheſter und der Gürzenich⸗Chor unter Leitung des General⸗Muſikdi⸗ rektors Profeſſor Abendroth unter Mitwirkung des Dom⸗Or⸗ ganiſten Bachen ſtimmungsvoll zum Vortrag brachten, gaben den feſtlichen Rahmen für die Ausſprachen des Oberbürgermeiſters Adenauer⸗Köln und des Oberbürgermeiſters Böß⸗Berlin. Im Namen der Stadt Köln rief Oberbürgermeiſter Ade⸗ nauer den Erſchienenen einen herzlichen Willkommgruß zu. Er führte in ſeiner Rede weiter aus, daß unter denen, die in der Nach⸗ kriegszeit die meiſten Laſten zu tragen hätten, die Stadte in erſter Linie ſtänden. Zwei böſe Dinge ſeien ihnen auferleg —— —— IDe 8 5 Schulgang eine * Vor dem Tableue beſonders in der Zeit der Erkältungen. 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Geladen werden außer einigen Fremden nur die Miniſter, die Mitglieder des Ober ⸗und Unterhauſes die hohe Ariſtokratie, beſondere Würdenträger und die ausländiſchen Diplo⸗ maten. unächſt galt es für mich, eine tragikomiſche Verlegenheit zu ee— waren Zylinder und Gehrock, die ich längſt nicht mehr beſaß, denn den erſteren hatte ich ärgerlich ſchon von China aus nach Deutſchland zurückgeſandt, da er nie ge⸗ braucht wurde, und den letzteren zu einem Cutaway umarbeiten laſſen, da er im ganzen übrigen Auslande einfach unmöglich iſt. Einſtein iſt es ſ. Zt. hier ebenſo ergangen: er mußte den geliehenen Zylinderhut, der ihm viel zu klein war in der Hand tragen, was ihm den Ruf übergroßer Beſcheidenheit erworben haben ſoll. Auch ich lieh mir in ſchnellſter Auto⸗Beſuchsfahrt dieſe Notwendigkeiten im letzten Augenblick zuſammen. Umſomehr fühlten ſich wahrſcheinlich Rock und Hut geehrt, als wir durch die Spalier bildende Bevölkerung, die den Hof erwartete, vor das Tor rollten, von Beamten mit und ohne Gala⸗Uniform emp⸗ fangen und ſorglich geleitet Der Park mit ſeinen weiten grünen Raſenflöchen ließ die roſa Blütenwolken wirkungsvoll hervortreten, und die bunten Gewänder der Japanerinnen hoben ſich nicht minder günſtig von dem Schwarz der Männerkleidung ab. Auf vielfach ge⸗ wundenen Wegen kam der Strom der Gäſte zu dem Platz wo die Miniſter den Diplomaten gegenüberſtanden und die Terraſſe eines luftigen Sommerhauſes für den engſten Kreis gedeckt war, während auf uns andere fliegende Tiſche auf dem Raſen davor warteten, an denen ſich ſpäter auch alle Diplomaten außer den führenden Bot⸗ ſchaftern niederließen. Bald nach drei Uhr erſchien unter Vorantritt mehrerer Herren vom Hofe die Kaiſerin, die zuſammen mit ihrem älteſten Sohn den leidenden Gemahl ja ſchon jahrelang vertreten muß bleich, in grauer Seide und mit weißem Federhut, mit liebenswürdigem Lächeln ihre Gäſte begrüßend. Die Gruppe der Ausländer bildeke das bevorzugte Ende der einen Reihe. Wenige Schritte hinter ihr kam der junge Prinzregent, in Uniform und in zwangloſer Haltung. Dann folgten die übrigen Prinzen und Prinzeſſinnen. Zwei Kapellen konzertierten. Der Hof trat dann an die Diplomaten heran, und ich glaubte mit Genugtuung zu bemerken, daß unſer Botſchafter, Exz. Solf, länger ins Geſpräch gezogen wurde als irgend ein anderer. Dieſe An⸗ ſprachen bei ſo feierlicher Gelegenheit ſind ſorgfältig vorbereitet und haben ihre politiſche Bedeutung. Ein Hofherr geht dabei der Kai⸗ ſerin und dem Prinzregenten mit einer Liſte zur Hand. Im allgemeinen bin ich wie wohl die meiſten Menſchen kein Freund des Zeremoniellen. Aber dieſes hier hatte ſeine Vorzüge. Man ſchluckte keinen prunkvollen Palaſtſtaub, konnte beim Kampf um das Büfett die Arme rühren, weſtlichen Uniformen aus Verſehen auf die Füße treten, was ſtets zu meinem Appetit beiträgt, und über die Schulter eines feindlichen Machthabers hinweg den Leckerbiſſen, nach dem er verlangte, wegſpießen, weil man größer war:„Hier bin ich Menſch, hier darf ich's ſein“; und wohlwollend ſah ich zum hohen Blütendach empor, da ich ſonſt überall in Japan mit meinen 1,90 Mtr. oben anſtoße. Doch nicht aus ſolchen Humanitätsgründen ſchätze ich dieſe Zere⸗ monie, ſondern auch deshalb, weil Japan die Kirſchblüte wegen ihrer Frühlingsreinheit als Symbol der Ehre betont. Einen Schmuck dieſer Art kann jede Nation brauchen, und ſeine Hervorhebung ver⸗ mag vielleicht die japaniſche der deutſchen noch näher zu bringen. Seit den älteſten Zeiten wurde die Kirſchblüte in Japan beſun⸗ gen.„Wie kann ein Wind kalt ſein, wenn er wirbelt um der Kirſchblüten Schnee der nicht vom Himmel fällt, ſondern zu ihm emporſtrebt“, ſagt im 10. Jahrhundert der Lyriker Tſurayuki. Die Kirſche blüht: Sakura Hana“, das iſt der Frühlingsruf in ganz pan. Aus dem Dunkel der Tempelhaine und Kryptomerien auch in Tokio leuchten dann die roſa beſchneiten Zweige hervor wie Mär⸗ chen, und im Ueno⸗ und Shiba⸗Park wachſen die Teehäuſer gleich⸗ ſam aus der Erde heraus. Nur die Chryſantheme, in Europa be⸗ ſonders durch Pierre Lotis Roman als japaniſches Sinnbild bekannt gemacht, nimmt es mit der Sakura auf; aber ſie gehört dem Herbſt an wie das ebenfalls geprieſene rote Laub des Ahorn. Außerdem erfreuen ſich beſonderer Volksgunſt Glyzinie, Iris, Lotus, Kamelie, Azalee und Gardenie. Frühlingsanfang iſt jedoch nur einmal im Jahr und ein japaniſches Sprichwort ſagt ausdrücklich: Die Kirſch⸗ blüte iſt die erſte unter den Blüten, wie der Krieger der erſte unter den Männern.“ Sie daftet übrigens nicht, ihr Baum trägt keine Frucht, und der aus ihr bisweilen bereitete Tee ſoll eine der bit⸗ terſten Enttäuſchungen ſein. Die reine zarte Farbe gibt ihr den Ruhm und die nationale Anerkennung als Symbol, auch alz kaiſerliches. „Aſahi ni nirou Namazaku rabana,“ lautete die erſte, japaniſche Eintragung in unſer Reiſealbum; zu deutſch:„Kirſchblüten in der Morgenſonne.“ Kunſt und Wißſenſchaſt Das Jubiläum des Kloſters Reichenau. Das Kloſter Reichenau(Bodenſee) begeht, wie bereits erwähnt, in dieſem Som⸗ mer die Zwölfhundertjahrfeier ſeines Beſtehens. Die Feſtlichkeiten beginnen am 3. Juni mit einer Reihe geſchichtswiſſenſchaftlicher Vorträge. U. a. wird Prof. Brandi(Göttingen) über die Schick⸗ ſale der Gründungsurkunde der Reichenau, Prof. Beyerle(Mün⸗ chen) über die Hauptperſönlichkeiten des Kloſters und Prof. Berg⸗ mann(Karlsruhe) über mittelalterliche Dichter der Reichenau ſprechen. Verſchiedene Ausſtellungen werden die Sehenswürdig⸗ keiten und Schätze des Kloſters zeigen. Auch erſcheint ein von Prof. Beyerle herausgegebenes Feſtbuch mit Beiträgen namhafter Kunſt⸗ und Kirchenhiſtoriker. EEine Hauff⸗Gedenktafel. Der Hauff⸗Verein jüngerer Buch⸗ händler in Stuttgart beabſichtigt auf dem bei Wimpfen a. N. ge⸗ legenen Schloſſe Guttenberg eine Gedenktafel für Wilhelm Hauf F. anzubringen. Vor hundert Jahren war der Dichter hier als Hauslehrer tätig, in einem für ihn an Anregungen ſehr reichen Sommer. Seine Novelle„Das Bild des Kaiſers“ ſpielt in der Gegend. Die Ausführung der Tafel, die den Kopf Hauffs in Relief zeigen ſoll, iſt dem Stuttgarter Bildhauer Oskar Glöckler übertragen worden. 4% fileine Chronik. Der Senat der Univerſität Würzburg hat anläßlich des diesjährigen Stiftungsfeſtes der Hochſchule eine ſilberne Chrenmedaille prägen laſſen und zum erſten Male den neuen Ehrenmitgliedern der Univerſität verliehen. Alljährlich ſollen fortan die Förderer und Stifter der Univerſität mit der Medaille geſchmückt werden. Sie wird an blau⸗ſilbernem Bande um den Hals getragen und zeigt auf der Vorderſeite die Bildniſſe der Stiſter der Univerſität: Julius Echters von Meſpelbrunn und Max Joſephs I.— In Stutt⸗ gart vollendete der Direktor des Württembergiſchen Landesgewe ebe⸗ muſeums. Profeſſor Guſtar Pazaurek, ſein ſechziaſtes Lebens⸗ jahr. Er war vorher lange Jahre Direktor des nordböhmhiſchen Ge⸗ werbemuſeums in Reichenberg und hat für die Förderung des Ge⸗ werbes auf dem Gebiete der Glaskunſt, des Tapetendrucks, der Ke⸗ ramik und der Gebrauchsgraphik Erhebliches geleiſtet. Durch ſeine volkstümlichen Schriften über Geſchmacksverirrungen und durch das von ihm eingerichtete„Muſeum der Geſchmackloſigkeiten“ hat er viel zur Veredelung des Geſchmackes beigetragen.— Das ſtaatliche Domanmnaſium in Magde burag kann in der Zeit vom 17. bis 19. September ſein 250jähriges Beſtehen feiern.— Einen Ruf an die Univerſität Tucuman(Argentinien) erhielt der bis⸗ herige wiſſenſchaftliche Mitarbeiter der Firma Friedr. Krupp. Pro⸗ feſſor Dr. S. Würſchmidt. Profeſſor Würſchmidt bat den Ruf angenommen und wird die Ausreiſe demnächſt antret —. ei de. 5 „„ube) 4 2 5. Seite. Ar. 26 ktöſſuung der ſüd. Gartenbal⸗ l. Aundwirtſhaftsausſlelung in Ludwigshafen a. Nhein de Unſerem Bericht im geſtrigen Abendblatt über die Eröffnung r Ausſtellung tragen wir noch folgendes nach: wirt Hührend des Rundganges in der Ausſtellung überreichte Land⸗ 1 ſchaftsrat Klingner⸗Neuſtadt in Vertretung des am Beſuch mabinderten 1. Vorſitzenden des pfälziſchen Weinbauvereins Baſſer⸗ un⸗Jordan⸗Deidesheim dem bayeriſchen Landwirtſchaftsminiſter Gebr im Auftrag des Verbandes in der Weinhalle einen Ehren⸗ ſt unk. Außerdem begrüßte Bürgermeiſter a. d. Wand⸗Neu⸗ adt im Auftrage des Vereins der Pfälziſchen Naturwein⸗Verſtei⸗ ſerer den Landwirtſchaftsminiſter in herzlichen Worten. Der Mini⸗ 5 ſprach in ſeiner Erwiderung die Hoffnung aus, daß der deutſch⸗ 0 niſche Handelsvertrag doch vielleicht nicht zu Ungunſten des pfäl⸗ ſchen Weinbaues ſich geſtalten werde, wenn die vom Reichsaußen⸗ anlſter Streſemann zugeſagten Aenderungen an ihm vorge⸗ ommen würden. 5 An dem von der Stadt Ludwigshafen den Gäſten im Vereins⸗ Wab der B. A. S. F. gebotenen Frühſtück nahmen 250 Perſonen teil. hrend des Frühſtücks ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Weiß noch⸗ dlols das Wort zu einer Begrüßung der fremden Gäſte. Landes⸗ wirtimierat Franck⸗Langmeil, Vorſitzender des Pfälziſchen Land⸗ irtſchaſtsrats, ſprach der Stadt Ludwigshafen Dank für ihr Ent⸗ aegenkommen bei der Ueberlaſſung und Ausgeſtaltung des Platzes us. Im weiteren Verlaufe des Feſtaktes ergriff Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer Mannheim b50s Wort und beglückwünſchte in ebenſo launigen wie herzlichen, Sn feinem Humor durchzogenen Ausführungen im Namen der Eiadt Mannheim die Schweſterſtadt Ludwigshafen zu dem ſchönen Stlolge, den die Stadt durch die Ausſtellung errungen habe. Die tadt Mannheim habe auch den Plan zu einer ſolchen Ausſtel⸗ ung gehabt, aber die in ſtetem Aufblühen begriffene Stadt Lud⸗ wigsbafen ſei ihr zuvorgekommen. In früheren Zeiten ſei Lud⸗ Baishafen gewiſſermaßen das Kind von Mannheim geweſen. Die aterſchaft könne aber nicht leicht nachgewieſen werden. Wohl aber habe die Vaterſtadt dem Kinde bewußt oder unbewußt ein Hones Geſchenk mitgegeben. Die Vadiſche dunilzn⸗eund Sodafabrik. Heute, wo Ludwigshafen in die Reihe der Groß⸗ ſtädte eingetreten ſei, müſſe Mannheim die Stadt Ludwigshafen als chweſter betrachten, die nach göttlicher Ordnung einander lieben müſſen. Kein Neid, kein Haß, keine Zwietracht und kein Hader darf es zwiſchen dieſen beiden Schweſtern geben und gibt es auch nicht. Der Wohlſtand der einen Stadt ſtehe in Wechſelbeziehung Mannheim und Ludwigshafen bil⸗ „trotzdem ſie zwei Städte ſind, die der Rheinſtrom räumlich von einander trennt, eine unlösbare Wirtſchaftseinheit. Das Be⸗ ſtreben beider Städte müſſe dahin gehen, die wechſelſeitigen Bezieh⸗ umgen zu pflegen, zu feſtigen und zu fördern zum Wohle beider Städte. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſchloß ſeine mit wiederholt lebhaftem Beifall aufgenommene Anſprache mit einem Hoch auf die Stadt Ludwigshafen und das glückliche Gelingen der Ausſtellung, in das die Verſammlung begeiſtert einſtimmte. l Ein Glückwunſchtelegramm an Hindenburg 5 Oberbürgermeiſter Dr. Weiß verlas folgendes Telegramm, das unter dem lebhaften Beiſall der Anweſenden an den Reichsprä⸗ nten v. Hindenburg abgeſandt wurde: „Von der Eröffnungsfeier der Pfälziſchen Landwirtſchafts⸗ zu dem Wohlſtand der anderen. und Süddeutſchen Gartenbau⸗Ausſtellung entbieten wir Ew. worden: die Wohnungsnot und die ſoziale Fürſorge r die durch die Erſchütterung der Zeit ſozial Entwurzelten. Auch ſei die Stellung der Städte im Staat nicht mehr die gleiche wie frü⸗ r. Die Städte, die früher Einfluß auf die Geſetzgebung des Staa⸗ tes und des Reiches gehabt hätten, ſeien jetzt faſt nur Objekte der Heſetzgebung. Von der Beſprechung der gemeinſamen Probleme auf dem 10. Städtetag wünſche und erhoffe man, daß die preußi⸗ chen Städte in intenſiver Arbeit und feſtem Zuſammenſchluß wei⸗ er beraten würden. Zum Schluß ſeiner Ausführungen betonte Ober⸗ ürgermeiſter Adenauer, wie ernſt der Kampf um das Rheinland, as jedem Deutſchen heilig Land, ſei. Darauf brachte er ein mit rmiſcher Begeiſterung aufgenommenes Hoch aus, worauf die Ver⸗ ammlung ſtehend das Deutſchlandlied ſang. Beſonders bemerkenswert war die Anſprache, die nunmehr der Vorſitzende der preußiſchen Städtetages, Oberbürgermeiſter ö 5⸗Berlin, hielt. Er ſagte u..: Wir ſind auch hierher gekom⸗ men, um Einigkeit, Recht und Freiheit zu betonnen im Zuſammen⸗ bang mit dem Reich und mit Preußen. Wir haben es nötig, hierher u kommen, um zu hören und zu ſehen, wie ſie es tragen für uns, was auf uns laſtet. Das Ziel unſerer Arbeit iſt die Freiheitder einlande. Jeder Deutſche braucht die Freiheit, um zu leben nd arbeiten zu können. In dieſen Zeiten, wo die Völker reden von Frieden, Freiheit und Demokratie, bleiben uns Deutſchen dieſe inge verſagt. Der Rhein iſt unſer vaterländiſcher Strom in Sa⸗ gen und Liedern. Wir wollen die Zuſammengehörigkeit betonen nicht nur in Worten, ſondern auch in der Arbeit, um den Tag der ungeteilten Zuſammengehörigkeit vorzubereiten. Dieſem Ziele dient auch die Ardeit der Städtetage. Die Rheinprovinz gehört zu Preu⸗ zen unverbrüchlich und für immer; ſie iſt heute die ſtarke und reale rundlage des preußiſchen Staates. Ohne die Rheinprovinz lebt reußen nie. Mit dem Gelöbnis echter Brudertreue brachte Ober⸗ ürgermeiſter Böß das Hoch auf Preußen und auf das Rheinland aus. Mit dem Vortrag des Hallelujah aus dem Oratorium„Der Meſſias“ von Händel klang der Abend aus. Beratung des Karlsruher Voranſchlags Der Karlsruher Bürgerausſchuß hat die Beratung des ſtcöt Boranſchlags für das Jahr 1925,in Angrif genommen. Die Beratungen wurden mit einer Rede des Oberbürger⸗ weiſters Dr. Finter eröffnet, der zunächſt auf die vom Reich ge⸗ ante durchgreifende Neuregelung des Steuerweſens verwies. eberraſchend ſei, daß das badiſche Finanzminiſterium eine grund⸗ legende Aenderung der Steuerüberweiſung vorſehe, wodurch die Stadt rlsruhe einen Ausfall von rund 500 000 erleiden würde. In⸗ laies dieſer Verſchlechterung haben fämtliche badiſche Gemeindever⸗ nnde den Entwurf des badiſchen Finanzminiſteriums einmütig abge⸗ lehnt und geltend gemacht, daß auch in Baden nur einer der Reichs⸗ regelung ähnliche Löſung möglich iſt, d. h. daß das bisherige Aus⸗ gleichsgeſetz bis 1. Oktober verlängert wird und hinſichtlich des Ergeb⸗ ſicher für das ganze Jahr das Land den Gemeinden die gleiche Zu⸗ cherung gibt, wie die Länder ſie auf ihr Verlangen vom Reich er⸗ dalten haben. Auf Einzelheiten des Voranſchlags ſelbſt eingehend, Atlärte der Oberbürgermeiſter, daß die kulturellen Aufwendungen und e Schulen beſonders große Mittel benötigten. Das Landestheater mit einem Defizit von über 700 000 4 bereitet große Sorge Stra⸗ 8 bauten, die Errichtung eines neuen Waflerwerks, der bie eines fünften Hafenbeckens, Aufgaben auf dem Ge⸗ Nite der Pflege der Volksgeſundheit fordenen dan der Stadt große ittel, deren Aufbringung heute noch nicht geklärt ſei. fleine Mittellungen 0 Si Während im Rechnungsſahr 1924 die Umlaae der Stadt maen 30 Pfg. für das Liegenſchaftsvermögen und 72 Pfa. für s Betriebsvermögen(im Durchſchnitt 57 Pfa.) betragen hat, wird ſte echnunasſahr 1925 unter der Vorausſetzung. daß die Getränke⸗ wer nicht eingeführt wird, die durchſchnittliche Umlage 60 Pfa. je Mark Steuerwert betragen. Fer In der Stadtverordnetenſitzung wurde in Buer bei Beratung des Haushaltplanes mit 22 gegen 20 Stimmen ein gefallen hat. canenncer Antrag angenommen, der die Getränkeſteuer ab⸗ will en und für Buer ein ölliaes Alkobolverbot erlaſſen Der Beſchluß löſte allgemeine Heiterkeit aus. Exzellenz den wärmſten Dank für die freundlichen Begrüßungs⸗ worte, die Sie unſerem Unternehmen und der Bevölkerung heute gewidmet haben. Wir Pfälzer an dem ſüdweſtdeutſchen Eck⸗ pfeiler unſeres Landes benützen die Gelegenheit, aufs neue zu verſichern, daß es für uns eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, in in⸗ niger Gemeknſchaft mit unſerer großen deutſchen Volksfamilie zu verbleiben und mitzuhelfen, daß bald eine Zeit kommt, in der es wieder im beſten Sinne heißen wird: Deutſchland in der Welt voran!“ Zu einem geſtern abend im großen Saal des Vereinshauſes der B. A. S. F. von den Ausſtellungsleitungen veranſtalteten Begrüßungsabend hatten ſich die Gäſte und Ehrengäſte, insbeſondere die Vertreter der Staats⸗ und Reichsregierung und der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Be⸗ hörden in der Pfalz wiederum in großer Zahl, zum Teil mit ihren Damen, eingefunden. Das Programm des Abends geſtaltete ſich ſehr abwechslungsreich mit Muſik⸗ und Geſangsvorträgen. Nach einem Begrüßungsprolog an die Süga, den eine junge Dame als Göttin Flora ſprach, nahm Oekonomierat Steitz, der Präſident der Kreisbauernkammer die Gelegenheit wahr, um noch einmal allen Förderern und Gönnern der Ausſtellung herzlichen Dank für die Unterſtützung des gelungenen Werkes abzuſtatten. Oberregierungs⸗ rat Dr. Müller vom Reichsminiſterium überbrachte die Grüße und Glückwünſche der Reichsregierung. Er gedachte des Beſuches, den der Reichskanzler vor vier Wochen der P falz abgeſtattet hat, wobei er zum Ausdruckh gebracht habe, mit welcher Verehrung und Liebe das pfälziſche Volk am großen deutſchen Vaterlande hänge und wie ſehr die politiſche Schickſalsgeſtaltung der Pfalz unzertrennlich von der Schickſalsgeſtaltung des Reiches ſei. Die ſchweren Laſten der Gegenwart müßten von allen Ländern gemein ſam ge⸗ tragen verden. Nur in gemeinſamer Arbeit könne das Wohl des Vaterlandes gefördert werden. Der Redner ſprach dann über die beſonderen landwirtſchaftlichen Verhältniſſe der Pfalz und beleuchtete ſie auch vom geſchichtlichen Standpunkt aus. Die Pfalz ſei immer ein Arbeitsland geweſen, ein fleißiges Land, wenn ſie auch den Namen eines Blumengartens genieße. Sieben Zehntel aller Er⸗ werbstätigen ſeien im Haupt⸗ oder Nebenberuf tätige Landwirte. Die Stadt Ludwigshafen und insbeſondere die Badi ſche Anilin⸗ und Sodafabrik zeige die innige Verknüpfung zwiſchen Indu⸗ ſtrie und Landwirtſchaft, zwiſchen Stadt und Land im beſonderen Maße. Der Vertreter der Reichsregierung ſchloß mit dem Rufe: „In dieſem Geiſte vorwärts Pfalz Gott erhalts. Geheimrat Mittermaier, Vorſitzender des Landwirtſchafts⸗ vereins Bayern, überbrachte die Grüße und Glückwünſche der baye⸗ riſchen Landesbauernkammer, des bayeriſchen Landwirtſchaftsrates und des deutſchen Landwirtſchaftsrates. Bürgermeiſter Kleefoot⸗ Ludwigshafen behandelte in launigen Worten das nachbarliche Ver⸗ hältnis von Mannheim und Ludwigshafen und kennzeichnete die Ent⸗ wicklung der linkrheiniſchen Stadt als ein kräftiges Vorwärtsſtreben, von dem auch dieſe Ausſtellung ein neuer Beweis ſei. Dann ſprach noch als Vertreter der Süddeutſchen Gärtnereiverbände Herr Adolf Ernſt aus Stuttgart, ferner der Vorſitzende des Verkehrsvereins Ludwigshafen Kohler und ſchließlich noch Oekonomierat Velten von der Süddeutſchen Gartenbau⸗Ausſtellung. Der pfälzer Dialekt⸗ dichter Räder erfreute durch ſeine poetiſchen Gaben ebenſo herzlich, wie das reizende Ballett von Aenni Häns. Dann folgte noch eine unterhaltſame Theateraufführung, worauf es für die Mannheimer Gäſte Zeit zum Heimgehen war. Herr Dr. Hecht war der verant⸗ wortliche Leiter des Abends, der allen Anweſenden 8 0 ech. Aus dem Land Die neuen Heidelberger Ehrenbürger K. Heidelberg, 28. Mai. Wie wir bereits kurz mitgeteilt haben, hat der Heidelberger Stadtrat beſchloſſen, den Geh. Kommerzienrat Dr. ing. h. c. Friedrich Schott und den Dichter Meyer⸗Förſter zu Ehrenbürgern der Stadt Heidelberg zu ernennen. Friedrich Schott iſt am 20. De⸗ zember 1850 geboren. Am 1. Juli 1875 trat er als chemiſch⸗tech⸗ niſcher Betriebsleiter in die Firma Schifferdecker und Söhne in Hei⸗ delberg eine und wurde bei der Umwandlung der Firma in die Portland Cementwerke.⸗G. am 18. März 1889 als techniſcher Direktor in den Vorſtand berufen. Mit Recht wurde Friedrich Schott oft als der ungekrönte König der Arbeit bezeichnet. Der Aufſtieg der von ihm geleiteten Werke trägt das Merkmal ſeiner unermüd⸗ lichen Tatkraft, ſeines kaufmänniſchen Weitblicks und nicht zuletzt ſeines tiefen Wiſſens. Mag es nach außen hin den Anſchein haben, als ob Friedrich Schott nach dem landläufigen Ausdruck bei all ſei⸗ nen Unternehmungen Glück gehabt habe, ſo muß demgegenüber feſt⸗ geſtellt werden, daß nur raſtloſe Arbeit und zähe Gedankentätigkeit jeden Schritt bei ihm begleiteten. Schott war niemals der Mann, der nur an ſich und ſein Werk dachte, er ſtellte ſein reiches Wiſſen auch ſtets der Allgemeinheit zur Verfügung, ſei es als Leiter der Handelskammer, als Mitglied der Erſten Badiſchen Kammer, des Waſſerwirtſchaftsrates oder des Wirtſchaftlichen Ausſchuſſes. Schott war einer der erſten, der die Bedeutung einer Verbindung von Neckar und Donau klar erkannt hatte und ſo einer der erſten Vor⸗ kämpfer des jetzt im Bau begriffenen Neckarkanals war. Ein ganz hervorſtechender Zug ſeines Weſens iſt ſein ſtark aus⸗ geprägtes ſoziales Empfinden. Er gründete den Kranken⸗ unterſtützungsverein für ſeine Arbeiter, richtete Alters⸗ und Jahres⸗ prämien ein, baute Wohnungen für die Arbeiter und Beamte, vor allem für alte, verdiente Arbeiter. Am Tage ſeines 25jährigen Ge⸗ ſchäftsjubiläums ſtiftete er 12 Einzelhäuſer. Für die Erholung ſeiner Arbeiter dient das große Hallenſchwimmbad und die Feſthalle in Leimen. Welche Fuͤlle von ſtiller Wohltätigkeit jeder Zeit von Friedrich Schott geübt worden iſt, das entzieht ſich der Kenntnis der Oeffentlichkeit. Friedrich Schott hat für ſeine Tätigkeit auch ſteis die äußere 1906 wurde er Kommerzienrat, 1911 zum Anerkennung gefunden. Geh. Kommerzienrat ernannt. Die techniſche Hochſchule in Braun⸗ ſchweig verlieh ihm die Ehrendoktorwürde. Es gibt faſt keine Fach⸗ organiſation, die ihm nicht ein leitendes und perantwortungsreiches Amt übertragen hat. Die Portland Cementwerke haben unter ihm einen ungeheuren Aufſchwung genommen, und in wenigen Wochen begehen ſie als Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗Mann⸗ heim⸗Stuttgart die Feier ihres 50jährigen Beſtehens. An der Spitze ihres Aufſichtsrats ſteht heute noch der 75jährige arbeits⸗ friſche Friedrich Schott, der jüngſte Ehrenbürger Heidelbergs. 0 0 4 Wilhelm Meyer⸗Förſter iſt in Hannover am 12..1862 geboren. Er begann mit einem Roman„Saxo⸗Saxonen“, der eine luſtige Parodie auf Gregor Samarows„Die Saxoboruſſen“ dar⸗ ſtellt. Andere Romane ſind:„Eldena, „Lena.“,„Durchlaucht von Gleichenberg“. Der Roman„Karl Heinrich“ brachte es nicht zu der Volkstümlichkeit, wie das darnach gearbeitete Schauſpiel„Alt⸗Heidelberg“, das den Verfaſſer nahezu weltberühmt gemacht hat und in alle Kulturſprachen über⸗ ſetzt worden iſt. Seine anderen dramatiſchen Werke vermochten nicht, ſich auf der Bühne zu behaupten. * *Wallſtadt, 28. Mai. Der Geſangverein„Germania“ Wall⸗ ſtadt beteiligte ſich am Sonntag, den 17. Mai, an dem Wertungs⸗ ſingen, das der Geſangverein„Sängerbund“ Viernheim veran⸗ ſtaltete. Unter der ſicheren Leitung des Dirigenten Schmitt gelang es der„Germania“ bei ſtarker Konkurrenz eine der beſten Leiſtungen des Wertungsſingens zu erzielen, worauf Dirigent und Sänger ſtolz ſein können. Möge dem Verein auch bei dem demnächſt in Nußloch ſtattfindenden Preisſingen ein ehrenvoller Abſchluß be⸗ ſchieden ſein.* „Derby“, Heidenſtamm“, *Schriesheim, 28. Mai. Im hieſiger Gemeinde hat ſich ein Ausſchuß zur Errichtung eines Denkmals zur Ehrung der Opfer des Weltkrieges gebildet. Der Ausſchuß beſteht aus Ver⸗ tretern des Gemeinderats, den Vorſtänden des Krieger⸗ und Militär⸗ vereins und des Reichsbundes. Es iſt beabſichtigt, das Denkmal mit einer gärtneriſchen Anlage zu errichten zur Zierde des Orts. Der Kriegerverein hat als erſte Rate 400 Mk. ſofort zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Am Sonntag nach Pfingſten findet eine Hausſammlung durch Mitglieder genanter Vereine ſtatt; ferner ſind verſchiedene Ver⸗ anſtaltungen zu Guſten des Denkmalfonds in Ausſſcht genommen. O. Schwetzingen, 28. Mai. In der geſtrigen Ausſchußſitzung des hieſigen Verkehrsvereins wurde im Hinblick auf den großen Umfang der Geſchäfte die Anſtellung eines beſonderen haupt⸗ amtlichen Geſchäftsführers beſchloſſen. Das Verkehrsbüro wird in dem Verandaraum der Stadtſparkaſſe am Bahnhof eingerichtet. Der Ausſchuß befaßte ſich alsdann mit der Feſtſetzung des Programms für die Sonderveranſtaltungen im Schloßgarten. An beiden Pfingſtfeiertagen finden Freilichtaufführungen ſtatt und zwar am Pfingſtſonntag die erſte Wiederholung der Eröffnungsvorſtellung „Die verſunkene Glocke“ und am Pfingſtmontag„Der Widerſpen⸗ ſtigen Zähmung“. Letzteres Stück wird am 7. Juni wiederholt. Vom ./8. Juni findet in Schwetzingen die Tagung der höheren Forſt⸗ beamten Badens ſtatt, die mit einer großen Vogelſchutzausſtellung verbunden ſein wird. Für den Fronleichnamstag iſt eine Militär⸗ kapelle aus Celle(Hannover) für ein Nachmittagskonzert im Schloß⸗ garten verpflichtet. Am Sonntag, 21. Juni wird im Schloßgarten die diesjährige Sonnenwendfeier mit einem beſonders ſchönen Pro⸗ gramm veranſtaltet. Da an dieſem Tage mit einem außergewöhn⸗ lichen Maſſenbeſuch wieder zu rechnen iſt, wird der Verkehrsverein beſtrebt ſein, die Einlegung von Sonderzügen nach allen Richtungen zu erreichen, um den auswärtigen Beſuchern günſtige Gelegenheit 1 Heimfahrt zu bieten. Am 20./1. Juni findet hier der badiſche Pioniertag ſtatt, der unſerer Stadt große Maſſen zuführen wird. Für den 28. Juni iſt ein Nachmittagskonzert der Kapelle der bad. Polizei⸗Muſiker vorgeſehen, das den Schloßgartenabonnenten unent⸗ geltlich zugängig gemacht wird. Abends findet eine Theaterauffüh⸗ rung ſtatt und zwar eine Nachtvorſtellung des Sommernachtstraums von Shakeſpeare. Bei gutem Erfolg wird die Aufführung am 5. Jult wiederholt. Der Vereinsvorſitzende, Dr. Baſſermann, berichtete noch über den glänzend verlaufenen Schwetzinger Preſſetag, ferner wies er hin auf die im Jahre 1926 anläßlich des 100. Todes⸗ tags Hebels geplante Hebelfeier(Hebel liegt in Schweßingen begraben), auf die im nächſten Jahre aus Anlaß des 50jährigen Be⸗ ſtehens des Gewerbevereins in Ausſicht genommene Gewerbe⸗ und Induſtrieſchau und dergl. mehr. Zum Schluſſe gab es noch eine Aus⸗ ſyrache über das Schloßtheater, für deſſen Reſtaurierung eine Lotterie genehmigt wurde. Die Loſe ſollen möglichſt bald in den Verkehr kommen. c Schwetzingen 28. Mai. Die Spargelpreiſe ſind durch große Nachfrage von Seiten der Händler weiter geſtiegen. Auf dem geſtrigen Spargelmarkt wurden für Spargel erſter Sorte 85 und 90 Pfa. bezahlt. Die Zufuhren haben infolge des kühlen Wetters nachgelaſſen. Spargel zweiter Sorte koſteten 60, 70 bis 80 Pfg., geringere Ware war auch unter 50 Pfa. nicht zu haben. * Sulsbach(bei Ettlingen), 28. Mai. Hier verübte eine bereits im hohen Alter ſtehende Frau durch Ertränken Selbſtmor d. Die Gründe, die die Frau zu der Tat geführt haben, waren in einem hinterlaſſenen Briefe niedergeſchrieben. * Freiburg, 28. Mai. Am Montag wurde beim Feſtmachen eines Laſtkraftwagenanhängers in der Lugoſtraße ein 38 Jahre alter verheirgteter Hilfsarbeiter zwiſchen die beiden Wagen ge⸗ klemmt, da der Anhänger plötzlich auf der abſchüſſigen Straße ins Rollen kam. Der Arbeiter trug ſo ſchwere innere Verletzungen da⸗ von, daß er noch auf dem Transport nach dem Krankenhaus ſtarb, Nus der pfalz * Bad-Dürkheim, 27. Mai. Am Pfingſtſonntag, nachmittags 4 Uhr, wird auf der Freilichtbühne im Burghof der Hardenburg die diesjährige Spielſaiſon eröffnet. An Aufführungen ſind vorgeſehen Werke von Hebbel, Shakeſpeare, Kleiſt, Grillparzer, Schiller, Goethe, Ludwig, Wollzogen, Wildbrand, Wildgang und Eulenburg. *Neuſtadt a. d.., 28. Mai. Ein ſelbſterbautes Landhaus hat ſich in Neuſtadt a. d. H. der Gärtner Adam Mohr mit den denkbar einfachſten Mitteln geſchaffſen. Die Bauart dieſes Land⸗ hauſes iſt ſo überraſchend ſchön und verblüffend originell, daß auch die Fremden verwundert ſtehen bleiben und ſich dieſe eigenartige Schöpfung betrachten. So ließ ſich vor Kurzem ein Herr aus Mannheim die geſamten Anlagen des Hauſes in ihrem Aufbau erklären, machte ſich genaue zeichneriſche Skizzen und hat die Abſicht, ſich in der Nähe von Mannheim ein gleichartiges Landhaus zu er⸗ bauen. Der Bau des Gärtners Mohr, der, nebenbei bemerkt, über keine beſonderen bautechniſchen Kenntniſſe verfügt, weiſt die reizvolle Zierlichkeit eines Gartenhauſes auf, obſchon in ihm 4 Zimmer Küche, Keller und Speicher eingebaut ſind. Zur Abwendung der Feuchtigkeit ſteht das Haus auf einem kleinen trockenen Hügel, Jedenfalls hat der Mann für ſich ſelbſt die Wohnungsfrage auf das Praktiſchſte und Beſte gelöſt und es ſteht zu erwarten, daß er viele Nachahmer zu gleicher Tat begeiſtern wird. Crëpe Marocainm · Crèpe Lumineux die neuzeiſlichen Kaweffen. m grober Auswehl bei 600 O4, 6 f. Fyadl, an den Planken. Verle Sfngg Nnzesgen finden in der Neuen Nannheimer Zeitung weiteste Verbreſtung. Sie werden, wie alle Familien- Anzeigen dus NMennheim, zu einem ermôssigten Preise ver- öffentlicht. Auftröge für die Pfingst-Nummer bitten wWir uns frühzeſtig zu uͤbermitteln. ———ê ————.—————— Seiie. Nr. 246 Keue Mannhelmer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) [Neue Mannheimer Jeitung Ha —— 5 Jahre wirkſchaflliche Vereinigung der Anlernehmer-Verbände Abteilung Baden 1920—1928 Aus dem Tätigkeitsbericht, der von Geſchäftsführer Syndikus— Schneider, Mannheim verfaßt wurde, entnehmen Wir u. a. des: Das zweite Dezenium des zwanzigſten Jahrhunderts, das eine markanteſten Seiten dereinſt in der Weltgeſchichte ausfüllen wird hat naturgemäß kataſtrophale Auswirkungen in der Wirtſchaft zur Folge haben müſſen. Auch ihr Boden wurde umgepflügt; es lag Scholle brach neben Scholle; es gab Neuland, für das der Einzelne nicht genügend Kraft aufbringen konnte, es zu beackern. Deshalb war Zuſammenſchluß nötig. Er fand ſich für uns in der zur Grenz⸗ mark gewordenen Sudweſtece Deutſchlands in der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Unternehmer⸗Verbände Abteilung Baden. Die Ge⸗ ſchichte dieſer Vereinigung iſt zugleich die Geſchichte der bad'ſchen Wirtſchaft im Laufe der letzten 5 Jahre. Sie iſt reich an Wünſchen und Hoffnungen, aber auch ebenſo reich an Enttäuſchungen mancher⸗ lei Art. Alle einſchneidenden Fragen die das wirtſchaftliche Leben in Baden berührten, wurden eingehend in der Wirtſchaftlichen Ver⸗ sinigung beſprochen und durchberaten. Der Zweck der Wirtſ haft⸗ lichen inigung iſt, durch gemeinſame Zuſammenkünfte und Aus⸗ ſprachen das gegenſeitige Vertrauen und Verſtehenlernen der ein⸗ inen Berufsſtände zu fördern. Im ganzen wurden bis jetzt 38 izungen abgehalten. Die Sitzungen finden abwechslungsweiſe in Mannheim, in Karlsruhe und in Freiburg ſtatt. Der Vorſitz wird abwechflungsweiſe geführt. In Mannheim von Herrn Handels⸗ kammerpräſident Lenel, in Karlsruhe von Herrn Staatsrat a. D. Schön und in Freiburg von Herrn Generaldirektor Dr. Aengenheiſter. Ein eigentlicher Vorſitzender beſteht hiernach nicht; dagegen eine ge⸗ meinſame Geſchäftsſtelle in Mannheim; Geſchäftsführer iſt Syndikus Dr. Schneider Gerade mit dieſer loſen Form des Zuſammenſchluſſes wurden bisher die beſten Erfahrungen gemacht. Im Laufe der Zeit nahm die Mitgliederzahl der Wirtſchaftlichen Vereinigung ſtetig zu. Heute ſind mehr als 30 Organkſationen in ihr vertreten und ihr Kreis erweitert ſich ſtändig. In den Sitzungen ſtanden die aktuellen Fragen der verſchiedenſten Gebiete des Wirtſchaftslebens zur Beratung. In erſter Linje ſoll das feſtgehalten werden, was für alle Erwerbsſtände von gemeinſamem Intereſſe iſt und was heute noch Wert hat. Es zeigte ſich, daß durch all die jahrelangen Verhandlungen, die Kennt⸗ nis und das Bedauern ziehen, daß unſer heutiges Wirtſchaftsleben nicht nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten, ſondern nach machkpolitiſchen Tendenzen orlentiert iſt. Dabei iſt es vollſtändig gleichgültig, ob ſeine Regelung durch das Reich, durch die Länder, durch die Gemeinden, oder gar durch die Entente vorgenommen wird. Denn es ſteht feſt, daß tmaßnahren, die ſich über pfychiſche, natürliche oder techniſche Grundlagen der Wirtſchaft hinwegſetzen, an dieſer zerbrechen müſſen. So iſt es für die Wirtſchaft ebenſo wie für die Geſamtheit der Staats⸗ bürger auf die Dauer unhaltbar, daß die Steuergeſetze ohne berte Fühlungnahme mitv den Steuerpflichtigen, in erſter Linie alſo mit der Wirtſchaft, erlaſſen werden. Auch die Regierung weiß nicht, wie ſie letzten Endes ausſehen. Hier iſt auch die behördliche Regelung der Preisgeſtaltung zu erwähnen, die ebenfalls für die Wirtſchaft untragbar geweſen iſt und gegen die in einer Reſolu⸗ nion Stellung genommen wurde. Aehnlich liegen die Verhältniſſe auf dem Gebiete der Zoll⸗ politik. Die Erwerbsſtände ſind ſi darüber einig, daß ein mäßiger Zollſchutz gewährt werden muß, wo es die Verhältniſſe be. dingen, und daß die alsbaldige Verabſchiedung der„kleinen Zoll⸗ tarifnovelle“ die Vorausſetzung für die glückliche Durchführung der ſchwebenden Handelsvertragsverhandlungen iſt. Die Regierung iſt aber aus politiſchen Gründen nicht in der Lage, eine entſprechende Vorlage an den Reichstag zu erſtatten. Auf dem Gebiete des beſtehen zurzeit für Vaden beſon⸗ ders ungünſtige Verhältniſſe. Künſtlich wurde im Laufe der letzten Jahre durch die Eiſenbahnverwaltung der Aktionsradius der See⸗ häfen bis nach Süddeutſchland, die Schweiz und Oeſterreich ausge⸗ dehnt auf Koſten der badiſchen Wirtſchaft. Die fortgeſetzte Außer⸗ achtlaſſung der badiſchen Intereſſen von der Eiſenbahnverwaltung birgt eine ernſte Gefahr für unſere badiſche Heimat, deren Sbeuerkraft durch das Siechtum ihrer Wirtſchaft ſchwer bedroht iſt; ſie ſchädigt auch die Intereſſen der Eiſenbahn aufs empfindlichſte. Hier hat u. E. die planmäßige Erfaſſung wirtſchaftlicher Aufgaben Stand der Keichsbank vom 23. Mai 1928 Die Entlaſtung des Status der Reichsbank hat in der dritten Maiwoche weitere Fortſchritte gemacht. Die Wechſelanlage ging nach dem Bankausweis vom 23. d. Mt. um 65,6 Millionen Rm. La. 1351,3 Millionen Rm. zurück, während die Lombardan⸗ age eine unbedeutende Vermehrung um 0,3 auf 16,6 Millionen Rnz. erfuhr. Von dem Rückgang der Wechſelanlage entfallen 3,5 Millionen Rm. auf eine weitere Ueberführung von Rentenmark⸗ wechſeln aon die Rentenbank, wodurch ſich die Schuld der Reichsbaak bei dieſer auf 10,5 Millionen Rm. verminderte, 3,8 Millionen Rm. auf weitere Wechſelrediskontierungen an öffentlichen Stellen und die reſtlichen 58,3 Millionen Rm. auf Rückzahlung von Krediten durch die private Wirtſchaft. Die Geſamtſumme der rediskontierten Wechſel beträgt nunmehr 596 Millionen Rm. Der Banknotenumlauf ging durch Rückfluß von 66,7 auf 2 202,8 Millionen Rm., der Umlauf an Rentenbankſcheinen um 36,1 auf 1358,1 Millionen Rm. zurück. Der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen ſtellt ſich demnach auf 538,2 Millionen Rm. An Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen zuſammen ſind alſo 3560,9 Millionen Rm. im Umlauf gegen 3388,7 am 23. des Vor⸗ monats. Die fremden Gelder vermehrten ſich um 48,9 auf 836,4 Millionen Rm. Der Goldbeſtand und der Beſtand an deckungsfähigen Deviſen zeigen wieder eine geringe Erhöhung um 0,7 auf zu⸗ ſammen 1353,7 Millionen Rm., ebenſo der Beſtand an Scheidemün⸗ zen um 0,7 auf 68,4 Millionen Rm. machen, wäre eine dankbare Aufgabe für die badiſche Regierung. durch die Technik einzugreifen und als Verkehrsregulator zu dienen, d h. Unökonomiſche Tarifermäßigungen hintanzuhalten und Verhält⸗ niſſe zu ſchaffen, wie ſie durch die Natur als gegeben erſcheinen. Dafür fehlt leider z. Zt. die Erkenntnis. Dazu kommt weiter noch, daß wir nach dem Dawesplan exportieren müſſen, um unſeren Schuldverpflichtungen nachkommen zu können. Der Export wird durch die Konkurrenz des Auslandes und die ungünſtigen heimiſchen Produktionsverhältniſſe heute ſchon in vielen Fällen ſehr erſchwert, wenn nicht gar unmöglich gemacht. Dabei handelt es ſich häufig um verhältnismäßig geringe Preisſpannungen, die je nach der geographi⸗ ſchen Lage des Unternehmens, evtl. ſchon durch die Fra allein, ausgeglichen werden könnten. Mit anderen Worten: der Standort eines Unternehmens wird in der Zukunft eine weit größere Rolle dafür ſpielen, als wie das vor dem Krieg der Fall ge⸗ weſen iſt Auch die Exiſtenz der Rheinſchiffahrt hängt eng mit ihr zuſammen. Hier ſei auch noch kurz die Frage der Regulierung de Oberrheins von Kehl bis Baſel, an Stelle des franzöſiſchen Planes, einen Seitenkanal von Straßburg nach Mülhauſen zu baue erwähnt, die nicht nur einem Bedürfnis für Handel und Induſtrie, ſondern auch für die Landwirtſchaft entſpricht. Auf unſere paſſive Handelsbilanz iſt in dieſem Zu⸗ ſammenhang hinzuweiſen; denn es iſt auf die Dauer unmöglich, daß wir, wie im verfloſſenen Jahre, für rund 2,7 Milliarden mehrein⸗ führen als ausführen, ohne unſere Wirtſchaft und damit auch die Bevölkerung auf das Empfindlichſte zu ſchädigen. auch die Reſte der Zwangswirtſchaft, wie ſie insbefondere in der Wohnungsbewirtſchaftung zum Aus druck kommen, die künſt⸗ lich einen ganzen Stand zur Unproduktivität verurteilt und Deutſch⸗ land in zwei Lager ſpaltet, das der Mieter und das der Vermieter und die Wohnungsnot doch nicht beſeitigt. Unter der Wohnungs⸗ zwangswirtſchaft leidet beſonders das Handwerk, dem dadurch zahi⸗ zahlreiche Erwerbsmöglichkeiten genommen ſind Ein Kapitel, das in den letzten Jahren ebenfalls zu ſehr vpielen Klagen Anlaß ge⸗ geben hat, iſt die Strompreispolitik der Elektrizitätsgeſell⸗ ſchaften denn auch bei ihr ſind letzten Endes keine rein wirtſchafklichen Momente ausſchlaggebend. In den letzten Jahren iſt zwar in Baden ein erhöhter Ausbau der Waſſerkräfte zu beobachten. Dabei geht das Beſtreben dahin, allüberall, wo es möglich iſt, die ſchwarze Kohle durch die weiße Kohle(Elektrizität) zu erſetzen. Auch auf die Wich⸗ tigkeit billigen Kredites für die badiſche Wirtſchaft ſei hier hinge⸗ wieſen der zum Wiederaufbau dringend notwendig iſt. Hat die Wirtſchaft, wie oben ausgeführt wurde, in Deutſchland, und damit auch in Baden, unter der Verkennung und Außeracht⸗ laſſung ihrer Geſetze und Notwendigkeiten an und für ſich ſchon ſehr viel zu leiden, ſo tritt noch eine weitere Mißhandlung hinzu durch die Ausführungsbeſtimmungen des Verſailler Vertrages und ſeiner Auswüchſe, an denen wir ſpeziell in Baden außerordentlich ſchwer zu tragen haben. In der Oeffentlichteit wird überhaupt viel zu wenig beachtet, daß wir in Baden durch den unglücklichen Kriegsauegang Grenzland geworden ſind. Daß dieſem Moment imn Wirtſchafts⸗ leben eine ganz außerordentliche Bedeutung zukommt, iſt außer allem Zweifel Abwanderungen und Einſchränkungen großer Unter⸗ nehmungen ſind verſchiedentlich ſchon beobachtet worden. Gerade deshalb müßter vom Reich, vom Land Baden und den Gemeinden verſucht werden, durch Erleichterungen mancherlei Art, auf die vor⸗ ſtehend ſchon hingewieſen wurde, für die geſamte badiſche Wirtſchaft einen Ausgleich dafür zu ſchaffen. Vor allem aber ſollte mehr als bisher auf die Wirtſchaft bei der Ausarbeitung von Geſetzen, Verordnungen und dergleichen Rückſicht genommen werden. Sie ſollte vorher gehört und ihren Vorſchlägen auch Rechnung getragen werden. Der badiſche Finanzminiſter mußte im Landtag zugeben, daß der Rückgang der Steuerkapitalien geradezu er⸗ ſchrechend ſei. Er betrage zum gewerblichen Betriebsvermögen allein überu 1 Milliarde Mark, d. h. über 50 Prozent. Wir richtig es iſt, wirtſchaftliche Dinge nur nach wirtſchaftlichen Geſetzen zu behandeln, zeigt z. Bder Dawesplan, der die Regelung unſerer R⸗para⸗ tionsverpflichtungen aus dem Gebiete der Politik, d. h. der Macht, herausgenommen und nach rein wirtſchaftlichen Geſichtspunkten vor⸗ genommen hat. In Baden, hier in ähnlichr Weiſe, im Intereſſe der Wirtſchaft vorzugehen, bezw. in Deutſchland damit den Anfang zu OGroßhandelsindex. Die auf den Stichtag 27. Maf berechnete Großhandelsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamts iſt gegenüber dem Stande vom 20. Mai(132,6) um 0,6 v H. auf 133,4 geſtle⸗ gen. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe von 131,0 auf 132,4 oder um 1,1 v. H. angezogen, während Induſtrieſtoffe von 135,6 auf 135,3 oder um 0,2 v. H. nachgegeben haben. ):( Vereinigte Berlin-Jrankfurter Gummiwaren⸗Fabriken, Ber⸗ lin-CLichterfelde. Die o..⸗V. genehmigte einſtimmig den dividenden⸗ loſen Abſchluß für 1924 und beſchloß, den Gewinn von 95 347 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Die turnusmäßig ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder wurden einſtimmig wiedergewählt. Ueber den Geſchäftsgang wurde ausgeführt, daß die Fabrik im laufenden Jahre bisher zu lohnenden Preiſen gut beſchäftigt iſt. Neue Jahlungseinſtellungen in der Textülbranche. Die Firma M. Ruhe u. Co. Tuchhandlung Frankfurt a. M. hat, wie „Die Textil⸗Woche“ meldet, ihren Gläubigern eine ſtille Liqui⸗ dation vorgeſchlagen. Die Aktiven belaufen ſich ohne Abſchrei⸗ bungen auf 37900 M. und die Paſſiven auf 43 000 M. Unter Bei⸗ bringung von Bürgen will die Firma ihre Gläubiger bis Ende 1927 voll befriedigen.— Die Firma Ernſt G. Volkmar Nachfl., In⸗ haber Carl Heyne, Strümpfe und Handſchuhe, Chemnitz, hat ſich ebenfalls an ihre Gläubiger gewandt, um ſie unter Ausſchluß ber Geſchäftsaufſicht und des Konkurſes durch Ueberlaſſung ſämtlicher Waren und Außenſtände beſtmöglichſt zu befriedigen.— Für die Firma Kremer u. Muus, Wirk⸗ und Webwaren engros, Stral⸗ ſund, iſt Geſchäftsaufſicht angeordnet worden. differenz Hierher gehören häuſe — eeeeee Semerer Deviſenmarkt Die europäiſchen Weſtdeviſen liegen gegen geſtern wenig ver⸗ ändert. Der franzöſiſche Franken hielt ſich auf dem geſtrigen Niveau und ſtellt ſich heute früh gegen London auf 967 gegen 9776. Die Ausſichten für die Weſtdeviſen ſind weiterhin ungünſtig, da man mit weiteren Abſchwächungen infolge der latenten Regierung⸗kriſe und der Marokkowirren rechnet. 5 Es notierten: Kabel gegen Paris 1993(1997), Lon 0 gegen Kabel 4864, London gegen Schweiz 2513, London gege Holland 1211, London gegen Malland 122, London gegen Brüſſel 9856(9876). M. In Goldmark bezw. Goldpfennig notieren: Dollar.20 M. engliſche Pfunde 20.42., Paris 21,97(21,03) Pfg., Schweiz 84,25 Pfg., Italien 16,74 Cbenc Pfg., Holland.68,65(.68,70) M. Prag 12,45(12,44) Pfg., Chriſtiania 70,95(71) Pfg., Madrid 80,95 40 Stockholm.12,45(.12,40)., Dänemark 79(79,05) Pfg. und Argentinien.70,85(.70,65). O Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe O Mannheim, 28. Mai. An der heutigen Börſe notierten bel abgeſchwächter Tendenz: Rheiniſche Hypothekenbank 7,2, Badiſche Anilin 126,5, Kali Weſteregen 16,5, Brauerei Werger 24, Benz u. Co. 60, Gebr. Fahr 54, Germania Linoleum 157, Karlsruher Maſchinen 54, Braun Konſerven 1,1, Pfälziſche Nähmaſchinen Koyſer 48, Rheinelektro 70,50, Wanß u. Freytag 74,5, Jelltoff Waldhof 10,5, Zuckerfabrit Frankenthal 3,3, Zuckerfabrit Wag⸗ äufel 65 4¹ 4 Waren und Märkte Mannheimer Viehmarkt 0 Dem Viehmarkt am geſtrigen Donnerstag waren zugeführt: 17 Kälber, 22 Schafe, 65 Schweine, 550 Ferkel und Läufer. Bezahl wurden pro 50 Kilo Lebendgewicht in Rm.: Kälber: b) 84—88, c) 80—84, d) 70—76, e) 60—70; Schafe wurden nicht notiert; Schweinei a) 70—71, b) 70—71, c) 71—72, d) 70—72, e) 67—69, t) 54—60:Ferkel und Läufer: 15—35 M. pro Stück. Markt⸗ verlauf: Mit Kälbern mittelmäßig geräumt; mit Schweinen ruhig, ausverkauft; mit Ferkeln mittelmäßig. Berliner Metallbörſe vom 28. Mai Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. Aluminium 27. 22. 27. 28. 126,50 128.50 in Barren 2,45.2,50 2,45•2,50 Raffinadekupfer—.——.— nn, ausl.———.— Blei———.— littenzinn—2——2 Rohzinklvb.⸗Pr.)——— Nickel 9,48.3,50 3,(45-3359 do.(fr. Berk“ 089.%%0 69 70 Antimon.28..28.23-.5 Plattenzink 62—63 62.—63 Silber für 1 Gr. 98,30.94,5 98,23.94%8 Aluminium 2,85⸗2,40.85⸗2,40 Plaſin p. Gr.—.——.— London 28. Mai(WB Metallmarkt. In Lſt. f. d. engl. t v 1016 Kg. 27. 28. 27, 29.] Blei 32.85 32.%0 fupfer Kaſſa 60,13 60.25 beſtſelect. 63,75 63,75 ink 35.18 745 do. 8 Monat 61,18 61,25 Nickel„„ueckſiben 18.75 13,7 do. Elektol. 63,75 63.75] Zinn Kaſſa 255,35 254.75] Regulus—.——.7. „Bremen, 28. Mai.(Wolff.) Baumwolle. American Fu middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 26.11 Dollarcents(26.31 Dollarcents) a Vom Wachsmarkt. Die Nachfrage hält an und hat ſich der Abſatz gehoben bei unveränderten Preiſen. In Großhandel galten ür unverzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preiſe: roffin, welße Tafelware 50/52 C. per 100 Kilo Dollar 14.50 bis 14.75, andere Grade entſprechend; Paraffinſchuppen, weiß 50/52C. per 100 Kilo Dollar 13.20—14; Kanaubawachs, fettgrau per 1000 Kilo Lſtrl. 125—126; Bienenwachs, je nach Herkunft per 1000 Kilo Lſtrl. 175—180; Japanwachs, Originalware per. 1000 Kilo Oſtrl. 51—62; Rindertalg, prima aapb Ware per 1000 Kilo Eſtrl. 46—47, geringere re enſprechend; Amerik. Harz, Type FG. per 100 Kilo Dollar 10—10.25. Verzollte deutſche Vered⸗ lungsware. Karnaubawachs, Rückſtände per 100 Kilo Dollar 38—40; Zereſin, weiß 54½56 C. per 100 Kilo Dollar 22—271 Zere⸗ ſin, naturgelb 54/56 C. per 100 Kilo Dollar 21.50—22, Stearin, weiß in Tafeln per 100 Kilo Rm. 120—125. Der Zoll beträgt für Paraffin⸗, Karnauba⸗, und Bienenwachs Rm. 10, für Japanwachs Rm. 15 per 100 Kilo. Lieferungen erfolgen ab unſeren Lägern in Nord⸗, Mittel⸗, Weſt⸗ und Süddeutſchland. e chiffahrt Frachlenmarkt vom 28. Mal. Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. Doch kamen etwas mehr Reiſen an den freien Markt. * Dampferbewegungen des Norddeutſchen Lloyd Bremen. Bremen— Newyork: D. Columbus 22. 5. vorm. an Bremerhaven, D. Bremen 19. 5. vorm. ab Newyork D. München 19. 5. nachm. an Newyork, D. America 20. 5. mitt. ab Newyork, D. Preſident Har⸗ ding 20. 5 abds. ab Cherbourg, D. Preſident Rooſevelt 21. 5. morg. an Newyork. Bremen— Baltimore. D. Hameln 19. 5. nachm. an Bremen. Bremen— Cuba. D. Alrich 19. 5. ab Havana nach Matanzas. Bremen— Braſilien. D. Eiſenach 20. 5. morg. an Hamburg, D. Nienburg 20 5. ab Pernambuco, D. Holſtein 21. 5. vorm. an Oporto. Bremen— La Plata. D. Weſer 19. 5. ab Tenerife, D. Crefeld 20. 5 nachm. ab Funchal, D. Sierra Cordoba 21. 5. ab Bahia, D. Werra 21. 5. an Buenos Aires. Bremen— Auſtralien. D. Schleſien 21. 5. vorm. an Hamburg, D. Trier 21. 5. abds. an Hamburg, D. Aachen 21. 5. vorm. ab Mala, D. Saar⸗ brücken 19. 5. nachts ab Colombo n. Port Said, D. Elberfeld 21. 5. morg. on Manila, D. Deſſau 19. 5. vorm. an Koba, D. Ludwigs⸗ hafen 22. 5. morg. ab Manila n. Yokohama, D. Coblenz 18. 5 nachm. ab Singapore n. Hongkong, D. Anhal 19. 5. abds. ab Genua nach Reichspräsidentv. Hindenburg benutzte bei seinem Eimzug in Berlin und bei seiner Fahrt zur Vereidigung im Neidistag den neuen 50100 D§ Mercedes-Scchszulinder Der neue Mercedes-Sechszylinder vereinigt modernste Konstruktion und höchste Leistungsfähigkeit mit vollendeter Eleganz und Bequemlichkeit. Port Said, D. Fulda 19. 5. nachm. an Bremen. S160 Freitag, den 29. Mat 1925 ndelsblatt — —1 1 —— * ——— TT———TPTVV————TFVTTVcc ⅛•»r ⁵ ð—— rerne — 7 e neue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Rusgabe) 7 7. Seite. Nr. 246 . m 1 Gerichtszeitung 0 Aumtsgericht Mannheim 0 Porſte Taunheim, 27. Mai.(Stzung des Amtsgerichts S. G.). ae Seern 9e e Vertreter der Anklage⸗ Ei 1582 al. ei tz. des 8. d. bl Bäcker und Konditor iſt beſchuldigt, die Vorſchriften Fiſdedurc Volksbeauftragten vom 23. 11. 1918 über die Arbeits⸗ ilfen und zu haben, daß er an Werktagen ſeine Bäckerge⸗ weitlched gehrlinge von morgens 7 bie abends! dihr in ſemrer ge⸗ keit hinau,Konditoret, olſo über die geſetzliche achiſtündig Arbeite⸗ länger als 1 beſchäftigt habe. Auch Sonntags ſoll der Angeklagte eme an Stunde ſeine Lehrlinge zur Herſtellung von Eis und nung benſdshallen und hierdurch gegen ö 12 der genannten Verord⸗ wieſen, daß ßen haben. Nach der Beweisaufnahme iſt nicht er⸗ an Mata der Angetlagte ſein Hilfsperſonal länger als 8 Stunden für Feühinen abeſchäftigt hot. Die aal ſ und Lehrlinge hatten due klezenſch Mittageſſen und Abendbrot ſoviel Jwiſchenpaiſen daß kommt. Aachreiteng der achtſtündigen Arbeitszeit nicht in Frage Anders lien dieſer Beziehung erfolgte daher Freiſprechung. s liegt f zullegt indeſſen die Sache bei der Sonntagsarbeit, die ſich auf über (ben les Stunde erſtreckte. Zwar haben verſchiedene Gerichte in * +. 7 kteilen entſchieden, daß, wenn in Schankwirtſchaften K0 10 pfel werde, ſolche Lotale den Choratter einer gewerblichen kärte es onei verlieren. Das Oberlande⸗gericht Karlsruhe er⸗ stag aber für unzuläſſig, daß Eis und Ersme, die zwar am Sonnfaan, gewerblichen Konditoreien vorbereitet werden, am dung beto 9 vollends fertiggemacht werden. In der Anklagebegrün⸗ .— 185 auch der Staatsanwalt, daß die Beſtimmung des 8 12 Uebertretneine gewiſſe Härte bedeute, die Strafbarkeit einer ſolchen Nart 6 g bleibe aber trotzdem beſtehen. Es erging Urteil: 300 R. A. Dr 8 2 15 5. hilfsweiſe 10 Tage Gefängnis.(Verteidiger: nd). deit besen e Weiſe ſuchte der ledige Ofenſetzer Harl Heinrich n Neidler ſein neugegründetes Geſchäftsunternehmen zu ſtützen. beſte in mſeraten kündigte er die Gründung ſeines Geſchäftes, eung Reparaturarbeiten im Hoch⸗ und Tiefbauweſen, in Aus⸗ Telhaben von Kachelöfen, an und ſuchte Arbeiter aller Art, ſowie Es meldetene imſtande ſind,—300 Mark ins Geſchäft ergeweeler benſo ei ſich mehrere erwerbsloſe Handwerker, und Keufleute, Mundwerk abgebauter Lokomotivführer. Durch das ausgegzeichnete Freude der von dem der Angeklagte heute im Gerichtsſaal zur ds ihm di großen Zuhörerſchaft die beſten Proben ablegte, gelang wünnen und Leute für ſein angeblich gutgehendes Geſchäft zu ge⸗ 10 Marr d ſſe zur Hingabe von Betessanteilen von 0, de ds, Gewinn zu beſtimmen. Als Gegenleiſtung wurden 50 Prozent auf Febrrerſprochen, außerdem Rückzahlung der Geſchäftsanteile teils ſtellte 8 uar ds. Is., teils nach 2 Jahren. Als erſten Mitteilhabek arl 8 i50 den neuen Geſchäftsfreunden den heute Mitangeklagten leſedant ſpis Schteferſtein vor, der als Jiegel, und Backſtein⸗ Feit her fürs Geſchäft wirke. An eine Baumaterialienhandlung trat ͤ Geſche wecks Kreditgewährung und behauptete, er ſei ſelbſtän⸗ Souftpaſtsmann mit Betriebswerkſtätte. Hiebei zeigte er 50 Ge⸗ beruftee vor, die ſich als gefälſch herausſtellen. Arbeier, die wem 7 redungsgemäß zur Arbeitsleiſtung einfanden, wurden von F ag zum andern vertröſtet, und die Teilhaber, die ſich nach SN d verl des Geſchäfts erkundigten, mußten einſehen, daß ihr begründn oren war.— Der Staatsanwalt bezeichnet in der Anklage⸗ ler, deng den Angeklagten Fritz als einenty piſchen Schwind⸗ Feredersſeine Mitmenſchen, die erwerbslos ſind und zu den kleinen Luftret zählen, das letzte Geld zu entlocken ſucht. Nach ſeinem ganzen Leſcefte ſei es dem Angeklagten Fritz nie ernſt geweſen mit ſeinem sunternehmen. Er gründete einen Konzern mit allen mög⸗ ldr Inbtentlanngende däftgengntt dan, Bekanntmachung Ver Lammer, Wirt, Laurentiusſtraße 17a Slüdt ohnhaft, hat den Verluſt des von der men 4 parkaſſe Mannheim auf ſeinen Na⸗ 200 mit getellten Reichsmark⸗Sparbuches Nr. 1025 einem Einlageguthaben am 22. April deſſendon Rabk..598,68 anher angezeiat und Vir kraftloserklärung beantragt. lügen bringen dieſen Antraa mit dem An⸗ 914—5 öffentlichen Kenntnis, daß gemäß kaftldss Gefetzes vom 18. Junt 1800 die kefolgenerklärung des genannten Sparbuches balb 25 würde, wenn dasſelbe nicht inner⸗ Pekanntnes Monats, vom Erſcheinen dieſer ſerzeitianacheng an gerechnet, von ſeinem leine. Ner Inhaber unter Geltendmachung echte anher vorgelegt wird. lichen Handwerkern, die er ausnützte. Auch Schieferſtein habe auf betrügeriſche Weiſe 40 Mark heeſerſten Der Staatsanwalt beantragt gegen Fritz 1 r, gegen Schieferſtein 4 Wochen Gefängnis. Folgendes Urteil wurde verkündet: Fritz wegen Betrugs, begangen im wiederholten Rückfalle. 11 Monate Gefä ngnis. Schieferſtein wurde freigeſprochen. N. N Schwurgericht Karlsruhe Am 26. Mai mahm die vierte Schwurgerichtstagung unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Dr. Bender ihren Anfang. Unter Anklage ſtanden: der Metzger Adolf Biſchoff aus Dietlingen, der Mechaniker Karl Roth aus Köttingen und der Landwirt Chriſtof Augenſtein aus Emmendingen wegen Meineids und Anſtiftung hier⸗ zu. Der Straftat lag folgender Vorgang zu Grunde: Der angeklagte Augenſtein hatte gelegentlich eines Turnfeſtes in Gräfenhauſen die Bekanmtſchaft eines Mädchens gemacht. ſie abends nach Hauſe be⸗ gleitet und mit ihr näheren Verkehr gehabt. Um ſich ſeiner Alimen⸗ tationspflichten zu entziehen, beſprach ſich Augenſtein mit ſeinem mit⸗ angeklagten Schwager Roth, der ihm aus der Patſche zu helfen ver⸗ ſprach. Es wurde von den beiden ein raffinierter Plan ausgeheagt, der darauf hinausging. einen dritten als Kindesvater vorzuſchieben. In der Perſon des genannten Biſchoff glaubte man den geeigneten Erſatzmann gefunden zu haben, der nach anfänglichem Widerſtand den verlockenden Verſprechungen von Auaenſtein und Roth nachaab und vor dem Amtsgericht in Pforzheim, bei dem die Unterhaltsklage angebracht worden war. unter Eid falſch ausſagte. Biſchoff bekam in der Zeit Gewiſſensbiſſe und legte ein Geſtändnis ab. Im Ver⸗ laufe der Schwurgerichtsverhandlung waren nun auch Augenſtein und Roth geſtändig. Das Urteil lautete: für Biſchoff wegen Mein⸗ eids aufein Jahr ſechs Monate, für Roth aus Hauptſchul⸗ digen wegen Meineids und Anſtiftung hierzu auf drei Jahre und für Augenſtein auf ein Jahr ſechs Monate Zuchthaus. Von der erlittenen Unterſuchungshaft wurden Biſchoff vier Monate, den übrigen Angeklagten ſe zwei Monate angerechnet. Sämtlichen Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren abgeſprochen, ebenſo wurde ihnen die Fähiakeit aber⸗ kannt, ſemals wieder weder als Zeuge, noch als Sachverſtändige ge⸗ hört zu werden. Als ſtrafmildernd wurde das jugendliche Alter der Verurteilten und der Umſtand in Betracht gezogen. daß ſie zum Teil gar keine, zum Teil nur geringe Vorſtrafen aufzuweiſen haben. Einen ſchlechten Spaß, der einen ſchlimmen Ausgang nahm, er⸗ laubten ſich die Angeklagten Eugen Dickerhoff, Holzarbeiter aus Philippsburg, Joſef Heneka, Kraftwagenführer aus Neuthard, Lo⸗ renz Notheiſen. Hilfswaldhüter aus Hambrücken, die wegen Kör⸗ perverletzuna mit Todesfolage vor dem Schwurgericht (Nachmittagsſitzung) ſtanden. Den Angeklaaten wird zur Laſt gelegt. am 18. September 1923 den Tod ihres 15 Jahre alten Arbeitskolle⸗ gen Ernſt Rockers von Huttenheim, der gleich ihnen im Terpen⸗ werk Graben⸗Neudorf beſchäftigt war, durch ein an Rockers vor⸗ genommenes elektriſches Experiment verſchuldet zu haben. Dickerhoff hatte ſich des öfteren mit den jüngeren Arbeitern Späſſe dadurch er⸗ laubt. daß er dieſe gelegentlich elektriſierte. Dieſe Exverimente ſind glücklicherweiſe ohne Nachteil für den Betreffenden verlaufen. Im Falle Rockers hatte nun der Angeklagte Dickerhoff einen Leitungs⸗ draht an die 220 Volt ſtarke Lichtleitung angeſchloſſen und den Kon⸗ takt dadurch hergeſtellt, daß er den Draht mit der Türklinke an der zum Heizraum führenden Tür verband. Um die Stromwirkung zu erhöhen, ſchüttete er vor die Türe einen Eimer Waſſer. An dem ge⸗ nannten Tage ſchickten nun die Angeklagten den Rockers in den Heiz⸗ raum. Als der ahnungsloſe Rockers die Türklinke anfaßte, wurde er vom elektriſchen Strom getroffen und ſank tot in ſich zuſammen. Die Angeklagten erklärten. ſie ſeien ſelbſt über die Wirkuna beſtürzt geweſen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Wegen gemeinſchaft⸗ licher Körperverletzung erhielt Dickerhoff als Anſtifter acht Mo⸗ nate, Notheiſen drei Monate und Heneka einen Monat Gefänanis. Letzterem wurden 14 Tage Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. Das Gericht war der Auffaſſung, daß es ſich nicht nur um einen harmloſen Scherz handelte. ſondern daß vorſätz⸗ liche körperliche Mißhandlung in Frage käme. Ddie Sühne der Bluttat in Teutſchneureuth. Die grauſige Bluttat, die in den Morgenſtunden des 4. Jan. ds. Js. die Einwohner von Teutſch⸗Neureuth in Schrecken verſetzte und der ein Menſchenleben zum Opfer fiel, hat am 27. Mai vor dem Schwurgericht Karlsruhe ihre Sühne gefunden. Angeklagt war der Goldſchmied Hermann Keck aus Bieſelsberg wegen Mordverſuchs, Totſchlags und Totſchlagsverſuchs. Der Angeklagte hatke am 4. Januar ds. Js, ſeine Schwieger⸗ mutter durch einen Revolverſchuß getötet, ſeinen Schwieger⸗ vater durch einen Schuß in den Mund ſchwer verletzt und ferner ſeinem Schwager, eine Kugel durch die Schulter gejagt. Glücklicher⸗ weiſe waren die Verletzungen des alten und jungen Vogt nicht lebens⸗ gefährlich. Nach der Tat verſuchte ſich der Angeklagte ſelbſt zu er⸗ ſchießen, er konnte jedoch rechtzeitig dingfeſt gemacht u. ins Krankenhaus eingeliefert werden und war nach kurzer Zeit wieder hergeſtellt. Das Motiv der Tat entſprang Streitigkeiten im Eheleben, an denen der Angeklagte allein die Schuld trägt. Seine Frau ſtammt aus acht⸗ barer Familie, während der Angeklagte als verſchloſſener, leicht reiz⸗ barer Menſch geſchildert wird. Das Urteil des Sachverſtändigen be⸗ ſagt, daß Keck nicht als vollwertiger Menſch anzuſehen ſei. Die ſpä⸗ tere Abneigung ſeiner Frau gegen ihn ſcheint den Vorſatz zur Tat in ihm haben ausreifen laſſen. Das Gericht erkannte unter Verneinung mildernder Umſtände auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von 15 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre. Die Anklage auf Mordverſuch wurde fallen gelaſſen Der Staatsanwalt hatte für Keck 19 Jahre Zuchthaus beantragt. In der Nachmittagsſitzung ſtand die Anklage gegen den verhei⸗ rateten Gipſer Jakob Dambach aus Mörſch zur Verhandlung. Der Angeklagte wird der Brandſtiftung in drei Fällen vezichtigt. Er hatte im Spätherbſt des vergangenen Jahres die Scheunen dreier Forchheimer Ortseinwohner in Brand geſteckt, wodurch erheb⸗ licher Sachſchaden entſtand. Der Angeklagte gibt an, es ſei nicht ſeine Abſicht geweſen, irgendeinem Menſchen etwas Böſes zuzufügem, Er will unter dem Zwang von Halluzinationen gehandelt haben, denen er ſtändig unterworfen geweſen ſei. Durch den Sachverſtändigen und die Zugenausſagen ergab ſich, daß D. tatſächlich wiederholt Anfälle gehabt hat. Es ſei nicht von der Hand zu weiſen, daß er die Tat als ſeeliſch kranker Menſch in ſolchen Zwangsvorſtellungen begangen hat. Der Staatsanwalt beantragte 5 Jahre Zuchthaus. Das Gericht war der Anſicht, daß der Angeklagte bei Begehung der Tat voll zu⸗ rechnungsfähig war. Urteil: 3 Jahre Zuchthaus, Anrechnungs von 6 Monaten Unterſuchungshaft. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Mai Nbeln-Hegel 20[ 28. 25. T. 28. 28.[fecar-Wegel] 20.28.J25. 27 20[28. Schuſterinſel“.30.781.830.—.621.7 Maunbelm..98.388.423 488,648½49 ſtehl.....91.89.90.90f2.832.89fPeilbronn.——10.—.80—— Maxau„.49.46.51.58.45.51 Mannbeim„.37.38.448.47.49.50 Kaubb..—.— 228— Köln.....—.05.02—.20.06 Waſſerwärme des Rheins 14½ C Herausgeber, Dr. Haas. Drucker und Verleger: Druckerei Neue Mannheimer Zeitung, G. m b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. Eal9s bester Auto-Betriebsstoff ſege rernrnrrrr PEFEFF II Hartwurst,/ PId 55, Landjäg St 19 Pl. NL I 2 i für Pfingsten IIl deukat-Würste, Dose 6 Stück 98 pl II Schinken-Bierwurst. J/ Pid. 45 Pf II Krakauer Pfd 1. 10, Cornedbeef D 68Pf annhei 89 den e, 1925. II Zungenrotwurst, Mettwurst ½ Pid 45 Pl. I Hundeſte 50 2865566866888885 in Mannheim bei: J 7. 24, Fritz Held, Autorep.-Werkst. III Frket.Leberw-Schwartenmag. id 287f. I nen zer Zeit 1 b 9 1 1925 ſſt Gontardpfatz 8, Carl Betz 11 Ochsenmaulsalat... Dose 68 5f. I11 1085 dandeſtener für die Zeit 5 15 Juni— Sonder-Angebot Jungbuschstr. 2 Th. Henzſer, Sent. Glas 25, Pumpernickel 20 Pi. 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