dezugspreſe: In unb Umgebung frel ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ . Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhällniſſe Nach⸗ derung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ellen Waldhofſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945.— Telegr.⸗Adreſſe Generalanzeiaer Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe Preis 10 Nlennig 1925— Nr. 251 eimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Bant nach Tarif. bet Borauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40 R⸗M. Reklamen—4 R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Manndeim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechniek Wandern 3. Neiſen SGeſetz u. Necht Die fremdenfeindlichen Unruhen in China Die ruſſiſchen Golſchewiſten als Anſtiſter V Paris, 3. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Der oner„Morning Poſt“ wird aus Peking gemeldet, daß der Sowjetdelegierte Karachan ſeit einiger Zeit eine äußerſt intenſive Propagandatätigkeit gegen die Engländer, Amerikaner, Franzoſen und Japaner von Peking aus in ganz Aſien leitet. Es ſind ihm bedeutende Mittel für dieſe Propaganda zur Verfügung geſtellt. Er richtet ſich hauptſächlich an die Studenten und die ge⸗ bildete Klaſſe, ebenſo auch an die Soldaten. Straßengefecht In Schanghai iſt es Montag abend zwiſchen den Studenten und den Freiwilligen zu einer regulären Schlacht gekommen. Die Stu⸗ denten eröffneten von einem großen chineſiſchen Theater aus plötzlich das Feuer auf die Fremden, die unten paſſierten. Auch der nahe gelegene Sportplatz war vor den Kugeln nicht ſicher. Glück⸗ licherweiſe war die Schießerei ziellos, aber ein amerikaniſcher Frei⸗ williger wurde verletzt und einem anderen das Pferd unter dem Leibe erſchoſſen. Die Freiwilligen zogen Verſtärkung heran und er⸗ öffneten das Feuer auf das Gebäude. Ein heftiges Gefecht folgte. Das Gebäude wurde umzingelt und eine Anzahl Verhaf⸗ tungen vorgenommen. Dennoch wird befürchtet, daß die Täter ent⸗ ſchlüpft ſind. Fur Anſchlußfrage Die öſterreichiſche Frage in den letzten Tagen die geſamte italieniſche Preſſe auf das lebhafteſte beſchäftigt. Einhellig iſt man vom„Popolo d Italia“ bis hinab zum oppoſitionellen„Corriere della Sera“ in der Ablehnung der Anſchlußforderung. Darüber hinaus beſteht aber kein Programmm. Graf Sforza, der ehemalige italieniſche ußenminiſter warnt im„Corriere della Sera“ vor jeder Donau⸗ Konföderatton in Form eines Zollbereins, der doch n Vorläufer einer politiſchen Vereinigung ſein würde. Er meint, Italien habe es leicht, ſich mit Oeſterreich ins Benehmen zu ſetzen, denn es ſei ihm ja dasſelbe ſchon mit Jugo⸗Slawien gelungen. Jedenfalls habe Ita⸗ lien in Oeſterreich und auch in Wien keine Sympathien mehr und ſeit dem vergangenen Sommer ſei auch in Wirtſchaftskreiſen kein Rückhalt mehr. Die Schriftleitung des„Secolo“ verläßt ſich aber auf die Kanonen der Entente. Wie ſich Italien gegen Beneſchs Donau⸗ e wehren wird, darüber macht man ſich bisher keine Ge⸗ en. Der amerikaniſche Staatsſekretär des Aeußern unter der Präſi⸗ dentſchaft Wilſons, Robert Lanſing, ſpricht ſich in der Wiener „Neuen freien Preſſe“ für den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland aus:„Der Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland würde den Frieden und die wirtſchaftliche Entwicklung Europas fördern. Ich glaube nicht, daß ſich Oeſterreich ohne die Vereinigung mit Deutſchland induſtriell und überhaupt wirtſchaftlich aufrichten kann. Wenn die Italiener die Küſte der Adria beſitzen, dann ſollten die Oeſterreicher einen Ausweg nach Norden haben. Nach meiner wird ſich die Lage Mitteleuropas nicht ſtabil geſtalten ehe nicht der Anſchluß vollzogen iſt.“ Graf poſadowski⸗Wehner N EJ Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Graf Poſa⸗ owski—Wehner, zunächſt Staatsſekretär des Innern und eine der markanteſten und impoſanteſten Erſcheinungen der Wilhelminiſchen Epoche begeht heute in ſtiller Zurückgezogenheit ſeinen 80. Geburts⸗ ag. Graf Poſadowskis eigentliches Betätigungsfeld war die Sozial⸗ politik. Er galt bei Freunden und Gegnern in ſeinem Bereiche als emer der herporragendſten Sachkenner, der aus den Reihen der Kon⸗ ervativen hervorgegangen iſt. Seine Verdienſte um eine große An⸗ dagl ſozialpolitiſcher Vorlagen ſind bekannt. Die Reichsverſicherungs⸗ irdnung und das Vereinsgeſetz unter Dach und Fach zu bringen, iſt 5 freilich zu ſeinem Leidweſen nicht mehr gelungen. Er mußte 5 07 ſein Amt an Bethmann⸗Hollweg abgeben. Er zog es damals Fre zurückzutreten, weil er ſich nicht entſchließen konnte, die ſchroffe 15 rontſtellung des Fürſten Bülow gegen das Zentrum, das die Poſa⸗ maßskiſche Sozialreform im weſenklichen unterſtützt hatte, mitzu⸗ ſtärben. 1912 wurde er in den Reichstag gewählt, ohne hier jedoch hervorzutreten. Nach dem Zuſammenbruch beteiligte er ſich — 80 der Gründung der deutſchnationalen Volkspartei und zog als ihrer prominenteſten Vertreter in die Nationalverſammlung f 570 Poſadowski, der ſchon in der alten Partei, der er allzu fort⸗ leltlicher Neigungen verdächtig war, ſeine eigenen Wege zu gehen egte, konnte ſich mit der unfruchtbaren Oppoſitionspolitik der verſchtonationglen indes auf die Dauer nicht befreunden. Meinungs⸗ auf chiedenheiten mit der Fraktion veranlaßten ihn, auf die Wieder⸗ vofſtellung zu der Wahl 1920 zu verzichten. Seitdem hielt er ſich 55 der politiſchen Bühne fern. Sein Buch„Weltenwende“, 8 er in ſeinen Muſeſtunden aus dem reichen Schatz ſeiner Erfah⸗ geſchrieben hatte, hatte ihm dann noch einmal lebhafte An⸗ er anung von allen Seiten eingetragen. In den Berliner Blättern Wöterſchiedenſten Parteiſchattierungen wird ſeiner heute in ehrenden 00 en als eines ungemein kenntnisreichen, aufrechten und ziel⸗ ewußten Staatsmannes gedacht. Die nächſte vollſttzung des Reichsrats Juie wir erfahren, ſtehen auf der Tagesordnung der für der Vorlage über ddelen Vollſitzung des Reichsrats folgende Punkte: E 8— Entwurf eines deutſchen Auslieferungsgeſetzes, Anrechnung eilungen gten als der gef tlichen ruheg haltsfähigen Dienſtzeit, Mit⸗ beljchtesheber den vom Reichsverkehrsminiſterium vorgelegten Vier⸗ der Fra 4 der Reichsbahn, Bericht über die Beſchlußfaſſung in Einfpruc r Begründung des vom Reichsrat am 8. Mai beſchloſſenen bayeriſchen gegen das Geſetz zur Wiederaufnahme des Verfahrens bei 2 Volksgerichten, Bericht über einen Geſetzentwurf betref⸗ gekommen iſt. Von dieſen wurden 300 feſtgenommen. den Entwurf eines Geſetzes zwiſchen Deutſchland und fend di ſnn ie Ausübung des Rechts zum Tragen einer militäriſchen Uni⸗ Im nördlichen Diſtrikt der Stadt konnten ſie einen Markt ſchlie⸗ ßen und den Rat ſprengen, der die Nahrungsmittelzufuhr kontrollie⸗ ren ſoll. Augenblicklich beſchränkt ſich der Streik auf eine Abteilung Studenten, Agitatoren und extreme Politiker. Die Maſſe der Chine⸗ ſen ſteht ihm nicht ſympathiſch gegenüber, wird aber leicht terroriſiert. Es häufen ſich die Beweiſe dafür, daß Sowjet⸗Agenten hinter der Bewegung ſtehen und die Streikenden vorwärts treiben. Die gegenwärtigen Unruhen ſind allerernſteſter Art. Die ganze Autori⸗ tät der Ausländer und ſelbſt ihr Leben in Schanghai ſteht auf dem Spiele. Internationale Truppenſendung nach Schanghai Die Pekinger Regierung hat beim diplomatiſchen Korps in Schanghai wegen der Beſchießung Aufſtändiſcher durch die Frem⸗ denpolizei von Schanghai proteſtiert. Die chineſiſche Regierung fordert in einer Note die Entlaſſung der verhafteten Aufſtändiſchen ſowie Entſchädigung für die Opfer und Beſtrafung derjenigen Per⸗ ſonen, die auf die Aufſtändiſchen geſchoſſen haben. Dieſe Haltung der chineſiſchen Regierung hat weſentlich zur Stärkung der Aufſtän⸗ diſchen beigetragen. Die verhafteten Aufſtändiſchen wurden gegen Kaution in Freiheit geſetzt. Die fremden Mächte haben beſchloſſen, 2000 Marinetrup⸗ pen nach Schanghai zu entſenden, wo es am Montag zu Zu⸗ ſammenſtößen mit amerikaniſchen Freiwilligen und Aufſtändiſchen Sekanntgabe der Entwaffnungsnote erſt Samstag: DE Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Es ſteht im Augenblick noch nicht feſt, ob die Militärkontrollnote am Donnerstag in Berlin überreicht werden wird. Nach Pariſer Blätter⸗ meldungen ſoll die deutſche Regierung um einen Aufſchub nachge 18 haben.(2) Der„Vorwärts“ greift aus dieſem An⸗ laß die Regierung an und nennt es blamabel, daß ſie, nachdem ſie ſeit Monaten auf die Hergusgabe der Note gedrungen, nunmehr noch um ein paar Tage Aufſchub gebeten habe. Uns will ſcheinen, daß dieſer Vorwurf ungerechtfertigt iſt, da es ſich lediglich um die Frage handelt, wie die techniſchen Schwierig⸗ keiten der Ueberſetzung und Veröffentlichung, die ein ſolcher diploma⸗ tiſcher Akt mit ſich bringt, am zweckmäßigſten überwunden werden können. Jedenfalls iſt mit der Möglichkeit zu rechnen, 1 in der deutſchen Preſſe der Text der Note erſt am Samstag früh ver⸗ öffentlicht wird. Im Anſchluß an die Note werden natürlich inner⸗ halb der Regierung langwierige Verhandlungen gepflogen werden, da zunächſt über alle Beſchwerdepunkte der Botſchafterkonferenz von deutſcher Seite Klarheit geſchaffen werden muß. Pariſer Informationen zur Sicherheitsfrage VParis, 3. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die Be⸗ hauptung der Boulevardpreſſe, daß England nunmehr endgültig der franzöſiſchen Regierung die Zuſicherung gemacht habe, im Kriegsfalle die entmilitariſierte Rheinlandzone paſſieren zu können, wird jetzt hauptfächlich dazu verwendet, um zu beweiſen, mit welcher Ge⸗ ſchicklichkeit Briand die Verhandlungen mit London führte. Es wird darauf hingewieſen, daß England eigentlich auf einen fran⸗ zöſiſchen Kniff, nämlich auf die Diplomatie Briands, hineingefallen ſei. Ob dies der Fall iſt, werden die Verhandlungen in Genf auf der Anfang der nächſten Woche beginnenden Tagung des Völker⸗ bundsrates erweiſen. Heute ſteht feſt, daß ſich die geſamte fran⸗ zöſiſche Preſſe auf den Standpunkt ſtellt, England habe bereits in der Frage des Durchmarſches durch die entmilitariſierte Rheinland⸗ zone ſein Jawort erteilt. Sauerwein, der„Matin“⸗Bericht⸗ erſtatter, erhielt von einer Perſönlichkeit aus der unmittelbaren Um⸗ gebung Briands hierüber folgende Mitteilung: Die engliſche Re⸗ gierung erklärt ſich damit einverſtanden, Frankreich das Recht des Durchmarſches durch die neutrale Rheinlandzone zu gewähren, und iſt außerdem bereit, die von Frankreich in Zukunft abzuſchließende Schiedsgerichtsverträge zu unterſtützen, wenn auch nicht dieſen Ver⸗ trägen die engliſche Unterſchrift zu erteilen. Der Pakt, den Frank⸗ reich mit Deutſchland über die Weſtgrenze abzuſchließen be⸗ abſichtigt,() ſei durchaus auch von England erwünſcht. Die diplomatiſche Arbeit, die der engliſche Außenminiſter in der letzten Woche leitete, fand die Anerkennung der engliſchen Regierung, doch fragt man, ob Deutſchland, ſoweit man das Ergebnis der engliſch⸗ franzöſiſchen Verhandlungen über die Die erue kennt, ſeine Zuſtimmung hierzu erteilen werde. Die Perſönlichkeit, die mit Sauerwein ſprach, betonte, daß infolge der Entwaffnungsnote in der öffenklichen Meinung Deutſchlands eine ſtarke Erregung zu konſtatieren ſei, wobei man befürchtet, daß infolge dieſer Er⸗ regung auch die künftigen Verhandlungen über den Sicherheitspakt ſich etwas ſchwerer geſtalten werden, als urſprünglich erwartet wurde. Zudem würde man wahrſcheinlich in Deutſchland den Standpunkt vertreten, daß man einer engliſch⸗franzöſiſchen Verein⸗ barung gegenüber geſtellt werde, die es Deutſchland nicht geſtatten würde, neuerdings zu verhandeln und ſeine berechtigten Intereſſen zu verteidigen. Sauerwein ſtellt die Dinge ſo hin, als ob jetzt Deutſchland wahrſcheinlich auf die engliſch⸗franzöſiſchen Vorſchlä⸗ über den Sicherheitspakt ablehnend antworten würde. Die Befürch⸗ tungen Sauerweins ſind jedenfalls verfrüht. hilfe für Amundſen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 2. Juni. Aus Oslo wird gemeldet, daß die nor⸗ weaiſche Regierung endaültia beſchloſſen habe, am kommenden Frei⸗ tag eine Hilfsexpedition für Amundſen auszuſchicken. Die Expedition. die in dem norwegiſchen Kriegshafen Horten zuſammen⸗ geſtellt wird, beſteht aus zwei Marineflugzeugen, die zuſammen mit der„Hobbu“ die Eisgrenze zwiſchen Grönland und Spitzbergen ab⸗ 93 v. Bilder von der Schutzbundtagung Staats- und Volkspolitik Die eigentliche diesjährige Tagung des Deutſchen Schutzbundes war nach Münſter verlegt worden, weil Köln wider Recht und Vertrag von der Entente noch nicht geräumt iſt. Daß gerade Mün⸗ ſter gewählt wurde, hatte neben praktiſchen Erwägungen, Be⸗ ſprechung der nahe dem beſetzten Gebiet zu ſein, auch eine ſymboliſche Bedeutung. In Münſter iſt ſ. Zt. der Frieden, der den 30jährigen Krieg beendete, geſchloſſen worden. Auch das war eine Zeit, die Elend und Zuſammenbruch geſehen, wie die Jahre, nach dem verlorenen Weltkriege. Dies drängte ſich den Mitgliedern der Tagung beſonders ſtark auf, als am Donnersta abend im Rathausſaale die Stadtverwaltung den Schutzbund dur einen Vortrag über die Stadt Münſter begrüßen ließ. Am Freitag begannen dann die eigentlichen Schutzbundarbeiten. Nach einer großen Anzahl von Begrüßungsreden nahm als erſter Prof. Schulte⸗Bonn das Wort, um die enge Verbunden⸗ heit der Rheinlande mit dem deutſchen Reiche und dem deutſchen Volke aufzuzeichnen. Mit Stolz erzählte der rheiniſche Gelehrte von den erſten Anfängen der rheiniſchen Kultur und deren Zuſammen⸗ wachſen mit der deutſchen. Politiſche und kulturelle Streiflichter be⸗ lebten den Vortrag, der in dem Gedanken gipfelte, daß der Rhein niemals Grenze zwiſchen Deutſchland und Frankreich geweſen und niemals Grenze werden dürfe. Beſonders wirkungsvoll war es, daß er die Worte eines franzöſiſchen Gelehrten anführte, der ſchon im vorigen Jahrhundert ſeine Anſicht dahin zuſammenfaßte, daß die ſchöne Ebene, die ſich von Baſel bis Mainz erſtreckt, eine natürlich zuſammenhängende Landſchaft bilde, ſodaß es hieße zu trennen, was die Natur vereint hat, wenn man aus dem Rhein eine Grenze machten wollte. Prof. Schultes aen Appell, alles tren⸗ nende der Parteien und Konfeſſionen im Angeſicht des beſetzten Nachbargebietes zu vergeſſen und nur dem Gedanken nachzuleben, das geſamte Vaterland zu befreien, bildete den Abſchluß des Vor⸗ trages. 5 Igmmer wenn der Vorſitzende des Schutzbundes Dr. von Loeſch ſpricht, hat er das Ohr der Verſammlung; ſeine ſcheinbar nur loſe zuſammenhängenden Ausführungen, die aber doch ſtraff gegliedert ſind, bilden ſtets den Höhepunkt der Schutzbundtagungen, weil ſie Aufgaben und Ziele der Schutzbundarbeitſchaft zu umreißen pflegen. Der Redner begann mit der Feſtſtellung, daß die Schutzbundarbeit auf öſterreichiſchem Boden entſtanden ſei. Vor etwa 45 Jahren begannen dort deutſche Politiker, die Gefahr zu erkennen, die an den Sprachgrenzen ihr Volkstum bedrohte. Um dieſen Prozeß der Abbröckelung zu bekämpfen, wurden zuerſt deutſche Schul⸗, Ge⸗ ſang⸗ und Turnvereine gegründet. Bald erkannte man aber, daß dieſe Art von kultureller Arbeit allein den Rückgang nicht aufhalten könne. Man gründete daher Genoſſenſchaften, um die wirtſchaftliche Lage der deutſchen Volksgenoſſen zu 5 und vor allem den deutſchen Boden möglichſt vor Verkauf zu ſchützen. Dieſe Arbeit in Oeſterreich, ein bis auf Wien und Böhmen faſt durchweg rein agrariſches Land, war verhältnismäßig leicht, nicht nur weil die deutſche und undeutſche Bevölkerung unter denſelben ſozialen Ver⸗ hältniſſn lebten, ſondern auch weil die Bauern durch die Pflege der Heimatliebe leicht für den deutſchen Gedanken gewonnen werden konnten. Im deutſchen Reiche dagegen, wo wir ſeit dem verlorenen Weltkriege vor ähnliche Probleme geſtellt worden ſind, iſt die Lage ſchwieriger, weil es ſich an vielen Orten um Induſtrieproletariat handelt, das zu gewaltigen Klumpen zuſammengeballt, fern von ihrer Heimat wurzellocker in Mietskaſernen hockt. Dazu kommt, daß durch den Krieg in Deutſchland und in Deutſch⸗Oeſterreich nicht weniger als 2 Millionen geflüchtete Deutſche leben, die von Haus und Hof durch die ſogenannten Nachfolgeſtaaten vertrieben ſind. Um nur einige wenige Zahlen zu nennen, gibt es 900 000 vertriebene Deutſche aus Poſen und Weſtpreußen, 150 000 aus Elſaß⸗Lothringen, 100 000 aus Krain, Kärnten und Süd⸗Steiermark, die dem Druck der Südſlaven haben weichen müſſen. Dieſe gewaltige Umſchichtung wird noch die ſch verſtärkt, daß an allen deutſchen Grenzen Völker wohnen, die ſi ſchneller vermehren, als das deutſche; eine Ausnahme macht nur Frankreich. Daher erhebt ſich für Deutſchland die ernſte Frage der Erhaltung der deutſchen Volksſubſtanz. Um dieſen Anſturm vom Oſten Widerſtand leiſten zu können, gibt es nur ein Mittel: Bau eines Bauernwalles längs der deutſchen Oſtgrenze. Aber die deutſche Not kann nicht nur wirtſchaftlich bekämpft werden, ſie muß auch ſeeliſch beſiegt werden. Dazu gehört vor allem, den großdeutſchen Gedanken in die Köpfe der Jugend hineinzuverpflanzen, um ihr wieder Freude an Volk u. Staat zu geben. Sonſt beſtände nur zu leicht die Gefahr, daß die Pflege des Heimatgedankens zu Partikularismus und Kirchturmpolitik führt, zu der der Deutſche ſowieſo neigt Dieſe erzieheriſche Aufgabe an der deutſchen Jugend bildet ein wichtiges Betätigungsfeld des Schutz⸗ bundes, da ſie nicht oder wenigſtens nicht allein von Staat und Parteien beackert werden kann. Wie ſich die nächſte politiſche Zu⸗ kunft aber auch geſtalten möge, eins ſteht jedenfalls feſt, daß der wieder in den Vordergrund getretene Anſchlußgedanke nie und nim⸗ mer zur Anerkennung der Brennergrenze oder zur Aufgabe anderer deutſchen verloren gegangener Grenzgebiete führen darf. Das Selbſtbeſtimmungsrecht der Deutſchen darf, ſoll +5 Waffe nicht ſtumpf werden, niemals zu einem Mittel kleinlicher Kompenſations⸗ politik zuſammenſchrumpfen, wobei ein deutſches Gebiet gegen das andere ausgeſpielt wird. Der Zuſammenſchluß aller Gebiete des geſchloſſen ſiedelnden deutſchen Volkes iſt und muß das unverrück⸗ bare Ziel deutſcher Schutzbundarbeit ſein und der Leitſtern dazu heißt: Inneres Müſſen und des Volkes Ehre. Die deutſche Schickſalsfrage. Den Höhepunkt des zweiten Tages und wohl darüber hinaus der geſamten Tagung bildete das Refecat Dr. Roſikats aus Breslau über die Notwendigkeit deutſcher Bauernſiede⸗ lung. In der Einleitung erinnerte der Redner daran, daß die deutſche Siedelung drei Perioden durchgemacht hat. Die erſte Periode iſt die Völkerwanderung, wo von Oſten nach Weſten deutſche Volksſtämme das ermüdete Europa mit neuem Leben erfüllte, aber dieſe ſo glanzvollen Züge der Deutſchen haben für das deutſche Volk keinen dauernden Gewinn erbracht weil ſie als dünne Oberſchicht in Italien, Spanien, Frankreich und Eng⸗ land mit der Zeit ſich mit den unterworfenen Völkern verſchmolzen. Die zweite Periode dagegen iſt die größte Siedelungs⸗ tat, die die Geſchichte kennt. Sie ging gerade in umgekehrter Rich⸗ tung: vom Rheinlande und Weſtfalen ſchoben ſich Ströme von Deuͤtſchen nach Oſten. Kirche, Rittertum und Handel wetteiferten in der Verdeutſchung weiter Gebiete des Oſtens. Dauernd gewon⸗ nen ſind aber nur die Teile, wohin der deutſche Bauer hingelangt iſt. Die weieren Vorpoſten. wie die baltiſchen Provinzen, wo nur Adel und ene biaoglengt war, während der deutſche Bauer *2. N ——— ——— 2. Seite. Nr. 251 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe) mittwoch. den 4. Jun 2825.— nicht mitkam, konnten nicht dem deutſchen Reiche dauernd gewon⸗ nen werden. Die dritte Periode iſt dann die ſtarke Auswanderung im 19. und 20. Jahrhundert nach Amerika wodurch dem deutſchen Volkstum ſchwere Wunden geſchlagen ſind. Jetzt liegen die Verhältniſſe im Oſten an der deutſchen Grenze ſehr bedenklich. Denn wenn auch der deutſche Bauer nach wie vor gegenüber den ſlaviſchen ſeine Ueberlegenheit bewahrt hat, ſo iſt andererſeits der ſlaviſche Landarbeiter, weil er den deutſchen infolge ſeiner Anſpruchsloſigkeit unterbieten kann, überlegen. Die Folge iſt, daß im deutſchen Oſten, wo der Großgrundbeſitz ſo ſtark vor⸗ herrſcht, die große Gefahr der Verpolung vorhanden iſt. Wird doch die Zahl der in Deutſchland beſchäftigten polniſchen Wan⸗ derarbeiter auf über 150 000 geſchätzt, die jährlich gegen 70 Mil⸗ lionen Goldmark erhalten während der deutſche Staat in den Städ⸗ ten für Arbeitsloſenunterſtützung jährlich 30 Millionen ausgeben muß. Nur wenn es gelingt, in den nächſten Jahren mit aller Energie um die deutſche Oſtgrenze einen lebenden Wall von deut⸗ ſchen Bauern zu legen, kann dieſe große nationale Gefahr beſeitigt werden. Das Schickſal von Poſen und Weſtpreußen, das uns letz⸗ ten Endes im Weltkriege verloren ging, weil die preußiſche Re⸗ gierung und der Großgrundbeſitz taub waren gegen die leidenſchaft⸗ lichen Warnungen bewährter Siedelungspolitiker. Zu ſpät, und zu wenig ſyſtematiſch iſt ſchließlich dort auch geſiedelt worden, aber dieſe ſchwächlichen Bemühungen konnten das Heranrollen des Ge⸗ ſchickes nicht mehr aufhalten. Da unſere Generation dieſe furcht⸗ bare Lehre erhalten hat, ſo iſt es doppelt erfreulich, daß jetzt die⸗ ſer leidenſchaftliche Appell durch den Schutzbund an das nationale Gewiſſen des deutſchen Volkes gerichtet wurde. Siedelung iſt Schickſal, hatte der Redner ſeinen Vor⸗ trag genannt. Und das iſt nicht nur für Erhaltung des Bodens in deulſchen Beſitz, ſondern auch für die Erhaltung des deutſchen Volkes eine, wenn nicht die wichtiaſte Aufgabe. Erſchütternd wirkten die Zahlen, die der Vortragende anführte. wie die Großſtadt die Men⸗ ſchen ausſaugt und vernichtet. Hamburg hat ſchon keinen Geburten⸗ überſchuß mehr und in Berlin gibt es ſogar einen Unterſchuß von .6 Proz. Auch zur Erhaltung eines notwendigen ſtarken Geburten⸗ überſchuſſes tut Siedelung ſpeziell lleinbäuerliche Beſiedelung bitter not, weil diefer Tupus erfahrungsgemäß am meiſten Kinder zur Welt brinat. Bei dem ſtarken Angebot von Gütern wäre nach Anſicht de⸗ Vortragenden jetzt durchaus die Möglichkeit vorhanden, verhältnis⸗ mäßig billig, einen größeren Landfonds zu erwerben, wenn Regierung und Parlament die Wichtigkeit dieſer Frage erkennen würden. Gerade in dieſem Jahr. wo noch keine Zahlungen für den Dawes⸗Vertraa zu leiſten ſind, müßten die Mittel beſchafft werden, um dieſe Schickſalsfrage des deutſchen Volkes zu löſen. ſonſt. ſo ſchloß der Redner ſeinen Vortraa, wird es zu ſpät ſein, an dieſe Lebens⸗ frage heranzutreten. 5 N jetzt 15 5 77 Siedler⸗ i ohl in den jüngeren Söhngen der Großbauern im Heſten⸗ 1 den aus 155 en und Weſtpreußen, aus der ÜUkraine und Rußland geflüchteten deutſchen Bauern. Geſchieht das aber nicht bald. ſo wird durch die Auswanderuna nach Amerika dieſes erſt⸗ flaſſige Menſchenmaterial bald verloren gegangen ſein. Die Rück⸗ führung von Proletariern in den bäuerlichen Beruf iſt aber erfah⸗ rungsgemäß eine ſo gut wie ausſichtsloſe Sache. Der ungewöhnlich ſtarke Beifall, der dem Redner für ſeine Aus⸗ führungen dankte. zeigte. wie ſtark das Verſtändnis in dieſem Kreiſe für dieſe Frage war. Zu hoffen iſt nur, daß es dem Schutzbund ge⸗ lingen wird, für dieſe ſeine Anſicht Regierung, Porlament und die breite Oeffentlichkeit zu gewinnen. Axel Schmidt. *—— Der Flaggenſtreit EJ Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Ein Spät⸗ abendblatt hatte behauptet, daß in der deutſchnationalen Volkspartei die Abſicht beſtände, unter Billigung der Deutſchen Volkspartei den Flaggenſtreit auf dem Wege der Volksabſtimmung zur Ent⸗ ſcheidung zu bringen. Demgegenüber iſt der„Börſenzeitung“ von maßgebender deutſchnationaler Seite bedeutet worden, daß eine ſolche Abſicht nicht beſtehe; man wolle nicht in eine Entwicklung eingreifen, die„ſelbſttätig und unaufhaltſam ihren Gang gehe. Forderungen deutſcher Eiſenbahner Am zweiten Pfingſtfeiertage traten Eiſenbahner in Berlin zu einer Tagung zuſammen, um die Gründung einer nationalen Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner vorzunehmen. In einer Entſchließung heißt es: Das Ziel ſoll ſein: Nationale Frei⸗ heit der Eiſenbahner und nationale Freiheit des deutſchen Volkes. Hierzu gehört die Aufrollung der Kriegsſchuldfrage. Die Verſamm⸗ lung fordert ſchärſſte Bekämpfung des Sozialismus und des Kom⸗ munismus. Die Entſchließung klingt in der Forderung aus: Die deutſchen Eiſenbahnen dem deutſchen Volke! Ferner wurde be⸗ ſchloſſen, mit dn deutſchen Kollegen im Memel⸗ und im Saargebiet, in Danzig und in Oeſterreich in Verbindung zu treten. An die Deutſche Verkehrsgewerkſchaft in Wien wurde ein entſprechendes Telegramm abgeſandt. die preußiſche Kegierungskriſe EJ Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Bürc). Die bis⸗ her in unverbindlicher Form geführten Beſprechungen über die Um⸗ bildung der preußiſchen Regierung dürften in der kommenden Woche feſte Geſtalt annehmen. Die Fraktionen werden zumteil bereits am Vorabend des Landtagsbeginns zuſammentreten. So haben Zentrum und wirtſchaftliche Vereinigung bereits auf den kom⸗ menden Donnerstag Fraktionsſitzungen anberaumt. Die übrigen Fraktionen werden ſich vor dem Zuſammentritt des Plenums am Dienstag verſammeln. „Wiſſenſchaſtliche“ Kriegsmansver in England [EJ Berlin, 3. Juni.(Von unſerem Berliner Büro. Der Gene⸗ ralſtab des britiſchen Reichs trifft nach einer Meldung des Lokalan⸗ zeigers aus London große Vorbereitungen für das erſte große Manöver eines wiſſenſchaftlichen Kriegs. Zwiſchen 40—50 000 Mann Truppen werden an dieſem Manöver teilnehmen. Die bei⸗ den gegenüberſtehenden Armeen würden alle modernen Kampfmit⸗ tel ſowie die neueſten Transportmittel zur Verfügung haben. Frankreich wird bei dem Manöver das Mitte Auguſt beginnt und bis Ende September dauern ſoll, durch Marſchall Petain ver⸗ treten ſein. Jeppeline für Spanien Dr. Eckener beabſichtigt demnächſt nach Spanien zu reiſen, um bdort in einer Reihe von Städten Vorträge über die Ozeanfahrt des „L 3 126“ zu halten. Gleichzeitig wird Dr. Eckener die zwiſchen der Zeppelingeſellſchaft und der von der ſpaniſchen Regierung ſubventio⸗ Rierlen transatlantiſchen Luftfahrtgeſellſchaft in Sevilla angeknüpften Verhandlungen über die Einrichtung eines Zeppelin Luftver⸗ kehrs Spanien⸗Südamerika wiederaufnehmen. Es iſt zunächſt der Bau eines Verſuchsſchiffes von 30 000 Kubikmetern Gas⸗ imhalt vorgeſehen, das vorausſichtlich in Friedrichshafen gebaut wer⸗ den ſoll, da der Bau von 9 9 dieſer Größe bekanntlich durch die Beſtimmungen des Verfailler Vertrages erlaubt iſt. Dieſer kleine ſoll zunächſt zur Ausbildung der ſpaniſchen Beſatzung dienen ud zwiſchen Spanien und den Azoren verkehren. Später iſt der Bau von großen transatlantiſchen Zeppelinen mit einem Gasinhalt von 150 000 Kubikmetern vorgeſehen. *Das Kriegsgericht in Philippopel hat die Kommuniſten Gra⸗ dinarow, Kokria und Menaſſian zum Tode verurteilt, weil ſie vor dem Attentat in der Kathedrale die Poſt von Aſſenow am hellen Tage beraubt und dabei einige Beamte erſchoſſen hatten. Die neue Verfaſſung für deutſch⸗Südweſt Die engliſche Preſſe veröffentlicht den Inhalt der neuen Ver⸗ faſſung für Deutſch⸗Südweſtafrika. Die vollziehende Gewalt liegt in Händen von 18 Perſonen, deren eine die Verwaltung führt. Drei von dieſen Perſönlichkeiten werden von der Regierung der Südafri⸗ kaniſchen Union ernannt und die anderen von der geſetzgebenden Verfaſſung, welche die Möglichkeit hat, ſie außerhalb des Parlamentes zu wählen. Die geſetzgebende Verſammlung ſoll aus 18 Mitgliedern beſtehen, von denen 6 wiederum von der ſüudafrikaniſchen Regierung und die übrigen 12 durch Wahl ernannt werden ſollen. Die ganze Kolonie iſt in 12 Wahlkreiſe eingeteilt, deren jeder einen Abge⸗ ordneten zu wählen hat. Verſchiedene wichtige Fragen bleiben der Zentralregierung vorbehalten, ſo die Eingeborenenfrage, die Eiſen⸗ bahn, Bergwerke, Poſt, Telegraphie, Telephon, Juſtiz, nationale Ver⸗ teidigung, Einwanderung und das Geldweſen. Deutſch⸗Südweſt⸗ afrika wurde bekanntlich als ſogenanntes Mandatsland der Südafri⸗ kaniſchen Union beigegeben. Rein deutſches Intereſſe am Niff krieg Vom franzöſiſchen Hauptauartier in Marokko wird anſcheinend planmäßig das Märchen von der deutſchen Unterſtützung de r Räffkabylen gegen Frankreich verbreitet. obwohl dieſe un⸗ e Meldungen bereits wiederholt durch die Pariſer deutſche Botſchäft offiziell als falſch erklärt worden ſind. Die beiden erſten Unterredungen über dieſes Thema fanden mit dem Direktor der voli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Angelegenheiten Seydoux ſtatt. Er erklärte, daß ſich in keinem Bericht des Generals Liauthen eine Angabe über die deutſche Unterſtützung finde. Es wurde zugeſagt, die franzöſiſchen Zeitungen in dieſem Sinne zu unterrichten. Vom franzöſiſchen Außenminiſter wird in den nächſten Tagen auf die wiederholte deutſche Vorſtellung hin öffentlich feſtgeſtellt werden, daß weder die deutſche Regierung noch die deutſche Induſtrie oder die deutſche Finanzwelt direkt oder indirekt an den Maßnahmen Abd el Krims intereſſiert ſeien. Das„Journal“ hatte detaillierte Angaben über eine deutſche Unterſtützung Abd el Krims gemacht. in denen auch von angeblich in Marokko verbreiteten Bro⸗ ſchüren der deutſchen vorderaſtatiſchen Geſellſchaft die Rede iſt, in denen die Kolonialpolitik Frankreichs und die Behandlung der Ein⸗ geborenen durch Frankreich in arabiſcher Sprache bepſrochen wur⸗ den. Dieſe Broſchüre enthalte nach dem„Journal“ alle Infamien, welche die Deutſchen auf dieſem Gebiete erfunden hätten. Die Deut⸗ ſchen ſeien im Riffgebiet mit beſonderer Gunſt aufgenommen wor⸗ den. In der ſpaniſchen Zone ſeien vor einigen Monaten 540 ſo⸗ genannte deutſche Turiſten angekommen, die gleich nach ihrer An⸗ kunft ſpurlos verſchwunden ſeien. Lediglich auf die letzte Behauptuna ſei erwidert, daß es ſich bei den Touriſten um eine Vergnügunasfahrt deutſcher Intellektueller handelte, die ſchon länaſt wieder nach Deutſchland zurückgekehrt ſind. Ddie Kußlandoͤebatte im völkerbund In der allgemeinen Kommiſſtow der Wirtſchafts⸗ und Handels⸗ konferenz, die wegen der Waffenhandelskonferenz ſeit einigen Wochen die Verhandlungen unterbrochen hatte, iſt am Dienstag die große Rußlanddebatte wieder aufgenommen worden. Es handelte ſich ſtern darum die Folgen zu erörtern, die ſich aus dem Fehlen ußlands im Völkerbund für die Randſtaaten ergeben. Polen und die Randſtaaten hatten gefordert, daß ihnen mit Rückſicht darauf Befreiung von der Verpflichtung zur Veröffentlichung der Waffen⸗ und Kriegsmaterialeinfuhr gewährt würde. Der Unterausſchuß, der zur Beratung des Antrages eingeſetzt worden war, hatte beantragt, die unmittelbaren Nachbarſtaaten Rußlands Fee von der Ver⸗ öffentlichung zu entbinden, bis Rußland der Konvention beigetreten ſein werde. In der Dienstagsſitzung wurden nunmehr auch von an⸗ derer Seite ähnliche Forderungen geſtellt. Der litauiſche Delegierte erklärte, daß die Sicherheit ſeines. Landes von polneſcher Seite be⸗ droht ſei. Der türkiſche Delegierte betonte, wie bereits früher, daß die Beſtimmungen über die Veröffentlichung der Waffenlieferungen überhaupt bedenklich und ſeiner Anſicht 5 unwirſſſam. Dam wurden Reden des polniſchen und des rumäni⸗ ſſchen Delegierten gehalten. Der erſte wandte ſich ſcharf gegen Litauen. Zum Schluß wurde der Vorſchlag des Ausſchuſſes angenommen, der den geſamten fünf Staaten Befreiung von der Verpflichtung zur Veröffentlichung der Waffen⸗ und Kriegsmaterial⸗ einfuhr gewährt, ſolange Rußland der Konvention nicht angehört Trotzki wieder auf der politiſchen Bühne (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau, 2. Juni. Trotzki trat heute zum erſtenmal ſeit ſeiner Rückkehr nach Moskau wieder öffentlich auf. die Eröffnung des Inſtituts für die Brennſtofforſchung der der ehe⸗ malige Kriegskommiſſar als Vertreter der wiſſenſchaftlich technſſchen Abteilung des Oberſten Wirtſchaftsrats beiwohnte. Trotzki hielt eine lange Rede, in der er ſich, ohne politiſche Fragen zu ſtreifen, mit der Bedeutung der wiſſenſchaftlichen Mechaniſierung für die Entwicklung der ruſſiſchen Induſtrie beſchäftigte. Er erklärte, daß das Tempo der Entwicklung der Schwerinduſtrie den Ausgang des Harnpfes zwiſchen Kapitalismus und Sozialismus in Rußland beſtimmen werde. Dieſer Kampf aber könne nur dann erfolgreich geführt wer⸗ den, wenn der Frage der wiſſenſchaftlichen Entwicklung der Technik die ihr gebührende Rolle eingeräumt würde. Auslandòsrundſchau d Annunzio Nachfolger Muſſolinis? Berlin, 3. Juni.(Von unſerm Verliner Büro.) Ueber London wird eine reichlich phantaſtiſch klingende Meldung über den Zweck des Beſuches Muſſolinis bei'Annunzio verbreitet. Muſſolini, der ſich krank fühle, ſoll darnach für den Fall. daß er plötzlich arbeits⸗ unfähig würde. d Annunzio zu ſeinem Nachfolaex aus⸗ erkoren haben, weil er angeblich in ihm den einzigen Mann ſehe, der ſein Werk fortſetzen könne. Wie geſagt, das klingt reichlich phan⸗ ktaſtiſch. Benicky in Unkerſuchungshaft — Budapeſt, 3. Juni. Der frühere ungariſche Innenminiſter Benicky iſt geſtern wegen falſcher Anklage, Beleidigung des Reichsverweſers Horthy und Verletzung des Amtsgeheimniſſes ver⸗ haftet und in Unterſuchungshaft genommen worden. Nach amtlicher Darſtellung haben ſich die Ausſagen Benickys in dem ungariſchen Blatt„Az Ujſag“ als unbegründet erwieſen. Argenkiniſche Anleihe bei Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 2. Juni. Das Bankhaus Morgan u. Co. und die National City Bank melden die bevorſtehende Auflegung einer An⸗ leihe für Argentinien im Geſamtbetrage von 45 Millionen Dollars. Die Anleihe dient der Tilgung von Argentiniens Schulden im Ausland und ſpeziell in den Vereinigten Staaten. *Der„Deutſche Ring“. Anläßlich der Einweihung des„Hauſes des Deutſchtums“ wurde von dem Deutſchen Auslandsinſtitut in Stuttgart ein„Deutſcher Ring“ geſchaffen. Der„Deutſche Ring“ wird alljährlich einmal an Perſönlichkeiten, die ſich im Ausland oder in der Heimat um das Auslandsdeutſchtum verdient gemacht haben, verliehen. *KRückl yr des kürkiſchen Botſchafters nach Berlin. Der türkiſche Botſchafter Kemal Eddin Paſcha, der als Oberkommandſerender gege den Kurdenaufſtand vor etwa zwei Monaten nach der Türkei zurück⸗ berufen worden war. iſt am Pfinaſtmontag abend wieder in Berlin eingetroffen. *Anfall des Bizepräſidenten Dawes. Ein Newyorker Funk⸗ telegramm des„Ber, beſagt, daß ſich Vizepräſident Dawes durch einen 19 eine Sehnenzerrung zuzog und genötigt iſt, an Krücken zu gehen Den Anlaß bot Süodweſtdeutſcher Jugenoͤtag der d. V. p. beuſſche Zugend— Deutſcher weſten Am Pfingſtſonntag verſammelten ſich die Teilnehmer weſtdeutſchen Jugendtags, beſtehend aus den gruppen der Wahlkreisverbände Pfalz, Heſſen⸗Naſſau, des SHd. und Baden zu der auf dem Als bacher Schloh a. d. B. vorgeſehenen Fezer, bei der in Wort und darſtellendem Spiel der Nomendigten der Erwecung und Aufrechterhalkung des natongten Jufamee⸗ dene 55 been des Reiches in icher Wei usdr ſeben wurde. Der Hauptredner Sberſtudiendiretzer Dr. Felter-Budnn M. d.., der infolge des anhaltenden Regens ſtatt auf der 18 des Alsbacher Schloſſes ſeine Feſtrede im Hotel zur Krone in 2 bach halten mußte, ſtellde in den Mittelpunkt ſeiner 1 den Gedanken der Abhängigkeit der Schickſale von Rhein un ſett den Reich. Er führte ungefähr folgendes aus: Viele Kämpfe hat die Rheinpfalz und Rheinfranden unzählige Male älteſten Zeiten ſchon erleben müſſen, un v herrlichſten Städte und Gegenden zerſtört. Aber all dieſe waren ein Ringen um den Rhein. So war es früher, ſo iſt es heute noch. Daß uns der Rhein bis heute erhalten wurde, verdanken wir nur der gerade hier in dieſer Gegend ſo beſonders ſtark geprägten Heimat⸗ und Vaterlandsliebe; und wenn deutſche 3 8 8 dem ganzen Reich hier zuſammengeſtrömt iſt, um den und unſere engere Heimat in all der Pracht dieſer herrlichen Jubche zeit zu bewundern, dann werden ſie alle wieder das Gefühl in Heimat mitnehmen, daß es etwas Hohes iſt, Wacht zu halten Deutſchlands Strom, nicht Deutſchlands Grenze. 8 Deulſchen nſchließend wurde dann begeiſternd das Lied der geſungen. Da der Wettergott gegen Mittag ein Einſehen hatte, wa noch möglich, das für dieſen Tag vorgeſehene Progr wen— in ſeiner Hauptſache auf der Alsbacher Schloßruine durchzufü don ach einem einſtündigen Marſch unter heiterem Hin war Schloß erreicht. Die Hauptfeier war gekrönt durch eine Aufführue der bekannten Tragödie Walter Flechs„Claus von Bis mar durch Mitglieder der Jugendgruppe e Es war erſtaun⸗ lich, in welch vortrefflicher Weiſe die jungen Künſtler den gewaltigen Stoff dieſes aus tiefer Vaterlandsliebe geborenen Stückes bewäe ten. Erſchütternd war es zu ſehen, wie der Kanzler in treuef Pflichterfüllung jedes egoiſtiſche Intereſſe hintanſtellt, um in a0 loſer Hingabe den Intereſſen ſeines Vaterlandes zu dienen. Die za 0 reichen Zuſchauer, die zum nicht geringen Teile durch die 920 0 eines Freilichttheaters in ſo romantiſcher Umgebung herangel 5 worden waren, lauſchten in atemloſer Stille den Worten des Dichters Nach der Aufführung des Stückes wurde das vom Ortsve Mannheim geſtiftete Vesper in Alsbach eingenommen. Die Ta hatte ihren Zweck erfüllt; alte Freundſchaft wurde erneuert,— Bande wurden angeknüpft. Als die Sonne mit ihren letzten Str— len die Bergſtraße beleuchtete, fuhr man erhoben und beglückt uſe. Den Abſchluß des Jugendtages bildete am Pfingſtmontag 55 Rheinfahrt nach Rüdesheim, zu der ſich etwa 200 Te nehmer, einſchließlich der Jugendgruppen Worms und Lampertheu zuſammengefunden hatten. An Bord des niederländiſchen Damßfen, „Prins Hendrik“ ging unter den flotten Klängen einer Mufit 1 kapelle bei herrlichſtem Wetter die Fahrt bis nach Nüdesheim. 15 im Programm vorgeſehene Aufſtieg zum Niederwalddenkmal kon wegen einer Verſpätung des Dampfers nicht durchgeführt werden, daß es nur einigen beſonders tüchtigen Bergſteigern gelang, in 5 Zeit bis zum Abgang des Heimfahrtsdampfers den Niederwald zu! ſteigen. Die Rückfahrt verlief vortrefflich, die Stimmung an B war namentlich bei den norddeutſchen Teilnehmern ausgezeichnel, 0 dieſe Art rheiniſche Fröhlichkeit und Geſelligkeit noch nicht kanſte 0 Als der Dampfer nach 10 Uhr abends, in ſeinem letzten Fahrſſue, begleitet von unzähligen Raketen, die aus der Ludwigshafener Au ſtellung zum Nachthimmel emporſtiegen, an der Rheinbrücke einlie war das einmütige Zeugnis das eines unvergeßlichen Erlebniſſes deulſchen Rhein. Der Dank gehührt in erſter Linie dem Reiſemal ſchall Wilhelm Frey, der Kapelle Mahr, die unermüdli zu Lied und Tanz ſpielte und der Leitung der Mannheimer Ag 40 kur der Reederei Roland Küpper u. Co., die für die Bequemlichle und Behaglichkeit der Fahrtteilnehmer in jeder Beziehung ſorgte un allen Wünſchen ein williges Ohr lieh, ſo daß die Teilnehmer in je Weiſe hochbefriedigt waren. Mit dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes auf dem Mannheimer ÜUfer fand der Jugendtah ſein Ende. Dem Bericht über den Begrüßungsabend am Somstaß im Pallhaus ſei noch nachgetragen, daß die Damen Maria Klau⸗, Heidelberg durch reizend geſungene und anſprechend vorgetragen Lieder unter Begleitung von Frl. Betta Liſt am Flügel, 10 Hella Heſſe Jugendgruppe Müllheim(Ruhr) dure) vaterländiſche Dichtungen weſentlich zur Bereicherung des Prc⸗ gramms beitrugen. Auch Karl Heinz Schaeffler vom Hei delberger Stadttheater rezitierte mehrere Gedichte paterländiſchen Inhalts. Alle Vorträge fanden den verdienten Beifall der Tell nehmer. Badiſche Politik Diſziplinarverfahren an badiſchen Hochſchulen Amtlich wird mitgeteilt: 1. Der Engere Senat der Untverſttet Heidelberg hat das Verfahren gegen den Privatdozenten Dr. Em Gumbel eingeſtellt.— 2. Das Miniſterium des Kultus um Unterrichts hat das gegen den Profeſſor Dr. Frhr. Marſchall 11 Bieberſtein an der Univerſität Freiburg wegen ſeiner Rede der Reichsgründungsfeier der Univerſität eingeleitete förmli⸗ Diſziplinarverfahren eingeſtellt und gegen ihn auf die Ord nungsſtrafe des Verweiſes erkannt. Letzte Meloͤungen Paratyphus-Erkrankungen 9 ſe Berlin, 3. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Vor etwa zehn Tagen erkrankten in der preußiſchen Hochſchule für Leibesübungß in Spandau zwei Beamte. Unter denſelben Begleiterſcheinungen 1 5 dann in der Folgezeit noch mehrere Bamte erkrankt, es wurde uf ihnen Paratyphus feſtgeſtellt. Die Erkrankten befinden ſich 19 dem Wege der Beſſerung. Der Kurſus wurde geſchloſſen. Die 2n ſache der Erkrankungen wird auf den Genuß von nicht einwandfre Lebensmitteln zurückgeführt. Schwerer Automobilunfall — Schwerin, 2. Juni. Auf der Landſtraße in der Nähe bon Schwerin wollte am zweiten Pfingſtfeiertage eine Frau vor ein 50 Kraftwagen ein Paket aufheben und geriet dabei unter den Wage, und wurde ſofort getötet. Der Chauffeur hatte im letzten Augen blick verſucht, zur Seite zu biegen. Dabei geriet der Wage, ins Schleudern und ſchlug Nagan einen Baum. Von den Inſaſſe wurde der Beſitzer, der Fabrikant Peterſen aus Berlin getde Ein Polizeihauptmann aus Berlin und zwei Damen wurde ſchwer verletzt, der Chauffeur erlitt einen Nervenchock mitfahrende Damen kamen mit leichteren Verletzungen davon. 95 Schuld ſoll ausſchließlich bei der getöteten Frau liegen, die in de mit 60 Kilometer Geſchwindigkeit fahrenden Wagen hineinlief. *Die Sprachenfrage in Eupen— Malmedy. Ein königlich⸗ bel⸗ giſches Dekret ordnet an, daß mit dem 1. Juni die außerordentli Vollmachten des Oberkommiſſars von Eupen, Malmedy und 5 Vith ihr Ende erreichen. In der belgiſchen Preſſe wird betont, r. zunächſt in den Schulen der von Deutſchland abgetretenen Gebie das Deutſche gleichberechtigt neben dem Franzöſiſchen ſtehe. * Griechiſch- fürkiſche Einigung. Die griechiſche Regierung beille dem Generalſekretär des Völkerbundes mit, daß ſie ihren Antraß an den Völkerbundsrat betreffend die Ausweiſung des Patriar aus Konſtantinopel zurückziehe, da ſie ſich inzwiſchen mit der tü ſchon Mogtavunng direkt geeinigt habe. — 4— ÜW,, r rr Mittwoch, den 3. Juni 1925 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Nusgabe) 3. Seife. Nr. 251 Die Bedeutung des polizeilichen Erkennungsdienſtes Vom 1. Staatsanwalt Dr. Jeiler⸗Mannheim Polizei und Verbrechertum liegen in ſtändigem Kampf mit ⸗ einander. Beide Teile ſind bemüht, alle Errungenſchaften der Technit für ihre Zwecke nutzbar zu machen. Dadurch entſteht wie⸗ derum ein fortgeſetzter Wettbewerb auf techniſchem Gebiet, wie ja auch im Kriege die Erfindung neuer Waffen jeweils die Herſtellung entſprechender Abwehrmittel zur Folge gehabt hat. In Verbrecher⸗ kreiſen gibt es Perſonen, die mit der kriminaliſtiſchen Fachliteratur durchaus vertraut ſind. Neulich konnte ein gefährlicher Einbrecher unſchädlich gemacht werden. Er hat ſich bald nach ſeiner Einlieferung in der Gefängniszelle erhängt. Eine Durchſuchung ſeiner Wohnung förderte die geſamten kriminaliſtiſchen Zeitſchriften bis auf die neueſten Ausgaben zu Tage; umfangreiche Randnotizen wieſen auf ein eingehendes Studium hin. Seine zahlreichen Einbrecherwerk⸗ zeuge zum Teil eigener Konſtruktion ergeben eine wertvolle Be⸗ reicherung des Kriminalmuſeums. Steit der Verbeſſerung der Verkehrseinrichtungen tritt ein Ver⸗ brechertyp ſtärker auf: der reiſende Verbrecher, der heute hier ſeine Tricks anwendet, morgen in Frankfurt auftaucht und über⸗ morgen in Köln. Neuerdings werden dieſe Gauner international. Es ſind Beſtrebungen im Gange, um ſolche Perſonen über die eichsgrenzen hinaus verfolgen zu können, ohne das Auswärtige mt anrufen zu müſſen. Dem reiſenden Verbrecher iſt vor allem daran gelegen, ſeine Perſönlichkeit zu verſchleiern; er zieht mit ge⸗ fälſchten Legitimationspapieren umher oder mit echten, die er auf irgend eine ſtrafbare Weiſe von dem Berechtigten erlangt hat. Er will, wenn er einmal„hochgeht“ das heißt ergriffen wird, auf eine unbeſchriebene Strafliſte hinweiſen können. Die Perſönlichkeitsfeſtſtellung(Identifizierung) der reiſenden Verbrecher iſt deshalb das wichtigſte Ziel der Polizei und in dem Fingerabdruckverfahren(Daktyloſkopie) ſteht ihr ein wertvolles Hilfs⸗ mittel zur Verfügung. Wie kein Baumblatt dem anderen gleicht, iſt bei der Vergleichung von Millionen von Fingerabdrücken noch kein Fall vorgekommen, daß der Fingerabdruck zweier Menſchen vollkommen gleich geweſen wäre; er iſt ein untrügliches Merkmal einer Perſönlichkeit, ein ſtummer, aber unbedingt zuverläſſiger Tat⸗ zeuge. Von allen Perſonen von einiger kriminellen Bedeutung wer⸗ den Fingerabdrücke genommen; die Fingerabdruckblätter werden in den polizeilichen Zentralen nach beſtimmten Syſtemen klaſſifiziert und in der Regiſtratur eingelegt. Sie ſind die beſten„Viſitenkarten mit eigener Formel und der bürgerliche Name des Inhabers iſt ohne Bedeutung. Zwiſchen den Polizeiſtellen und den Zentralen findet eine reger Austauſch von Fragen und Antworten über inhaftierte Perſonen ſtatt und die Fälle, wo gewerbsmäßige Verbrecher unter falſchem Namen verurteilt werden, ſind immer ſeltener. In neueſter Zeit iſt es häufig vorgekommen, daß die Aufklärung von ſchweren Verbrechen nur durch Fingerabdrücke möglich war. Vor einigen Jahren hat in der Nähe von Heilbronn ein polniſcher Landarbeiter eine Wirtin ermordet und nach der Tat mit blutigen Fingern die Glühbirne gelockert, um das elektriſche Licht auszu⸗ ſchalten. Die Fingerabdrücke waren vorzüglich erhalten und bildeten anfangs das einzige, aber in ſeiner Art klaſſiſche Beweismittel. Der Mörder büßte ſeine Tat auf dem Schaffott, nachdem er reumütig geſtanden hatte. Hier in Mannheim war vor 2 Jahren in einem Keller eingebrochen worden. Die Diebe hatten ſich an den vorgefun⸗ denen Flaſchenweinen gütlich getan. An einer Flaſche waren Finger⸗ abdrücke erkennbar und wieſen aus einer Reihe verdächtiger Per⸗ ſonen heraus auf einen beſtimmten Täter hin. Dieſer leugnete alles: ſeine Einwendungen lauteten lediglich:„Ich weiß von gar nichts.“ Die Gerichtsverhandlung war ſehr kurz und endete auf Grund des Gutachtens des polizeilichen Sachverſtändigen mit der Verurteilung des Angeklagten. Nach der Urteilsverkündung wurde der letztere geſprächig und gab zu, daß der Abdruck von ihm herrühre. Er ſei auf der Straße nachts von einem Unbekannten angehalten worden, der ihn aus einer Flaſche habe trinken laſſen. Seine Erzühlung fand aber keinen Glauben. Spurenſicherung muß deshalb die wichtigſte Aufgabe für jeden ſein, der als erſter den Schauplatz eines ſchweren Verbrechens, wie Mord, Brandſtiftung, Einbruch uſw. betritt. Vor allem hüte man ſich, irgendwelche Gegenſtände, Fenſterſcheiben, polierte Möbel, Türen in der Nähe des Schloſſes zu berühren, da erfahrungsgemäß an ſolchen Stellen die wertvollſten Fingerabdrücke ſich finden. Die Nichtbeachtung von Fingerabdruckſpuren kann zur ſchweren Unter⸗ laſſungsſünde werden, die nachträglich nicht mehr gut zu machen iſt. Bei Kapitalverbrechen iſt es deshalb geboten, den Schauplatz der Tat abzuſperren und zu bewachen und den Erkennungsdienſt der Polizeidirektion unverzüglich zu benachrichtigen, der dann die ſach⸗ gemäße Spurenſicherung vornimmt. Jacob Epſteins Condoner Kunſtſenſation (BVon unſerem Londoner Mitarbeiter) Es geſchieht nicht oft, daß London ſich über düneſpue aufregt, An der Themſe gertſchl uch die künſtleriſche Atmoſphäre, die man am Tiber oder an der Seine für ſelbſtverſtändlich hält. Der nüch⸗ terne Sinn des Engländers iſt mehr dem Geſchäft und der Politik als den Muſen zugewendet. Sport iſt ſeine Leidenſchaft, ſelbſt bis in's hohe Alter. Die ſchönen Künſte läßt er gern von einigen Dele⸗ gierten verrichten, die dann von einem wohlmeinenden Premier⸗ miniſter mit dem Titel„Sir“ oder„Lord“ belohnt werden. Sen⸗ ationen aus der Sportswelt gibt es hier jeden Tag. Senſationen aus der Kunſtwelt ſind rar wie weiße Raben. Aber jetzt hat London eine Kunſtſenſation, die ſogar das eng⸗ Ache Haus der Gemeinen, die nüchternſte Verſammlung der Welt, in ufregung verſetzt. Die Zeitungen ſind voll von Leitaxtikeln, Brie⸗ ſen und Bildern darüber. Der„Mann auf der Straße“ ſpricht davon, als ob es ein Sportereignis wäre. Es handelt ſich natürlich um Expreſſionismus oder wenigſtens irgendeinen modernen„ismus“. Auf dem Kontinent würde man ſich garnicht mehr darüber ereifern. Aber hier iſt man an ſo etwas nicht gewöhnt, einmal, weil man ſich überhaupt weniger um unſt kümmert, ſodann, weil die modernen„ismen“ auf dem nüch⸗ ernen, engliſchen Boden nicht Wurzel geſchlagen haben. 5 Das Kunſtwerk, deſſen Enthüllung hier wie eine Bombe gewirkt at, ſteht in dem weltbekannten Hyde⸗Park im Londoner Weſtend. ein Schöpfer iſt der bekannte Bildhauer Jacob Epſtein, ein ge⸗ roſpener Amerikaner ruſſiſch⸗jüdiſcher Abſtammung. Epſtein hat be⸗ W1 hervorragende Sachen geleiſtet, ſo das Denkmal für Oscar f. auf dem Pere Lachaife, das ebenfalls zu ſehr erbitterten Julſchen Fehden Anlaß gegeben hat. Seine ſtark ausgeſprochene ndividualität zielt mehr auf das Kraftvolle, Groteske hin, als auf dabenbeit Schönheit ſoll er für etwas Nebenfächliches erklärt 85 Das iſt eine akademiſche Streitfrage, aber in der Praxis ver⸗ man in einem ſchönen Park jedenfalls ein Kunſtwerk, das mit die Schönheit der Landſchaft in äſthetiſchem Einklang ſteht. Und as müſthetiſchen Forderung in's Geſicht geſchlagen zu haben, iſt, —— Epſtein zum Vorwurf macht. Schri—5 Streitobjekt iſt ein Geda isſtein für den engliſchen ö afikteler und Naturfreund W. H. Hudſon, der vor drei Jahren Hatte hem Alter in London ſtarb. Er war in Südamerika geboren, ungefſhn dort mit den Geſchöpfen des Urwalds befreundet, kam vor Lebenen fünfzig Jahren nach London und verbrachte den Reſt ſeines anſtellt n England, wo er in Wald und Feld Naturbeobachtungen —* Seine Lieblinge waren die Vögel. In zahlreichen Schrif⸗ e er das Publikum durch liebevolle Verſenkung in das Leben und Weben der Bewohner des Waldes und der Felder zu Städtiſche Nachrichten dum Abſchied vum Alex Vun eme alte Galleriebſucher Die Zeit geht ſchnell rum, wann ma emool älter werd. Deß wär awer gar nit emool ſchlimm, wann ma nit ſelwer mit rum geh' mißt. Vor verzig Johr oder noch friher, war unſer Hoftheater der Brennpunkt vun unſerm Kulturlewe. Theater un die Birger⸗ ſchaft ware ſo eng verbunne, daß die Lieb' ball nimmer uffgheert hot. Perſonewechſel war ganz ſelte un deßwege ware aach die Jubiläum ke Selteheite. Der Jakobi un ſein Fraa, die hawe alle Aacheblick Jubiläum'hatt. Silwerne Hochzeite, Namesdäg, Wohnungswechſel, Eintritt vum jugentliche Fach in die Helderolle un vun do in die Vater⸗ un Mütterrolle ſin angekindigt un gfeiert worre. Seit em Johr viereſiebzi ich 5'r Gallerie un hab mich mit de Perſonilie vun unſere Kinſ tler beſchäftigt, ſo daß ich mei fünfzig⸗ jähriges Jubiläum als Gallerieowerunnergucker feiere kann. Als Bu vun acht Johr iſc ich mich emool uff'm Schiller ſein Hand'ſetzt, die wo er ſo klaſſiſch ſchön nausg ſchtreckt un unſerm Theater ſozuſage die Weihe gibt. Der Theaterportie is ball ver⸗ zweifelt, er hott gemeent, deß wär noch nit in Mannem geweßt, daß ſich eens in ſo greifbari Näh' vum Schiller kumme wär un mit Hand in Hand ging. Alſo derf unſereens ſchun mitrede, wann was im Theater baſſirt. Die viele Jubiläum will ich nit all uffzähle, un die viele annere Sache, wo die Kinſchtler un Kinſchtlerinne mit'em Publikum ver⸗ bunne hawe, ſin Privatſache. Als junger Kerl hab ich mich aach emool in e Kinſchtlerin verliebt, awer die Lieb' is ball widder ver⸗ blatzt. Die Anſprüch ware zu groß. Deß Mädl hätt angenumme, ich hätt jeden Owend e Faſchtebretzl gekaaft. Nee, haw ich gſacht, do is ma die Reſchine liewer, die in der Wertſchaft vum in de Kich gholfe hott. Die hott ma als emool en Brocke Fleeſch ewe. Die Reſchine hott immer zu ma'ſacht: aach hoſcht du ſo chöne Zähn— und daß ich ihr die Zähn zeig— hott ſe ma immer e paar Fleeſchbrocke gewe. Halt, jetzt 2 1 ich jo vor lauter Biographie vun mir'r Ab⸗ ſchied vum Alex vergeſſe.'r Alex war vun jeher en Glicks⸗ pilz. Glei' am erſchte Dag, wo er hier uffgedrete is, hawe ſen angaſchirt. Als junger Schauſchbieler is r zu uns kumme un als Theaterdirekter geht er vun uns fort. Dreiedreißig Johr hott er gebraucht, bis er Theaterdirekter worre is, mit dem ſchöne Künſchtlername„Strieße“. Der Alex is noch nie aus der Reih gedanzt. Wie alle Theaterdirekter un Intendante muß er ſchtändig mit eme gewaltige Deffizit rechne. Unſer Intendant Sioli 3. B. bringt's jedes Johr uff e Million Deffizit. Soweit hott's'r Alex noch nit gebrocht— blos emool in der Inflation hott er mit eme Deffizit vun 100000 M. abg ſchloſſe. Während des Deffizit vum Herr Sioli die Schtadt bezahlt— deß heeßt— Wir, ſo muß'r Alex ſein Defizit ſelwer drage. In frihere Johre hott ma bei 0 eme Abſchied, noch Schluß der Vorſchtellung, dem ſcheidende Kintſchler die höchſchte Ehre erwieſe. Außer Blume und Blumekohl un waß dazu gheert— zum Blume⸗ kohl— hott ma als emool e Cuwert am Lorbeerkranz bamble ſehe, denn es muß nit alles„vperwelke“, deß werd hoffentlich aach diesmool der Fall ſein. s End vum Lied war dann als, daß der 'felerte mit der Schäß hott ſei Sach heemfahre miſſe. So ware die Abſchiede vun der Sorger, vum Ernſcht Kraus, vum Jakobi, vum Kappelmeeſchter Langer, un ſo. Denne hott gewöhnlich ma dann die Geil ausgſchbannt un hott die Schäß ſelwer gezoge. Vorne hawe zweehunnert an'r Deichſel gezerrt un hinne hawe ſechs⸗ hunnert gedrickt. deß mache ma beim Alex nit,'r Alex fahrt nämlich mit'm Auto un do derf nit vorkumme, daß'm eener in'r Begeiſchterung die Räder rausnimmt. Sei Freind(er is nämlich ganz Schwetzingervorſtädtler worre), wollen mit'm Laſchtauto vum Güterbeſchtätter Max Hoffmann unner perſönliche Leitung vum In⸗ hawer— die ganze Laſchte, wo'r Alex uff'm Buckl hott— ab⸗ nemme. Wieviel mool der Alex im Mannemer Theater in denne dreie⸗ dreiſig Johr uffgetrete is, deß gezf in Zahle nei, die wo blos en Mathematiker rausbringt, deß is die reinſcht Inflationszeit. Awer nit alleen in Mannem, aach auswärtz hott er gaſchtiert un mit Vor⸗ lieb driwe in der Palz. Sei gute Humor und ſei erleſene Geſchmack hawe viel dazu beigetrage, daß der Pälzer Wein in der Welt ſo e Gaa Roll ſchbielt. Als glänzender Stehgreifredner hott er in der Gaadebauausſchtellung 1907 der Pälzer Wein ſo populär gemacht, daß die Abſchiedsvorſchtellung un der Abſchiedsackt en kleene Därkemer Worſchtmarkt gewe mißt. Sei Lewenslauf zu beſchreiwe, deß muß er ſelber mache, weil ma do nit iweragal dabei war un ſchließlich is er aach nit oder noch lang nit am End. Ma hätt norre den eene Wunſch, daß die Abſchiedsvorſchtellung ausverkaaft is, denn unſer Theaterdefizitverwaltung braucht Geld und ſchließlich hott der Alex norr emol Abſchied. Sollt awer der Abſchiedsowend gut ausfalle, dann kann mer jo nochemool eener mache. Ma kann ſich nämlich nit lang genug verabſchiede. Wenn ma im Reichsdag e 'ſetz verabſchied, do braucht ma jo aach e halbes Johr dazu, bis s verabſchied is. Alſo, ihr Mannemer Bloomäuler, vergeßt nit, daß der Alez emool ſein Mann'ſchtellt hot un gebt'm die Ehr. Alex Kökert, der ſich jahr Setepft bei jeder Gelegenheit in den Dienſt der Mannheimer Wohlfa geſtellt hat 115 1 bereit war, das bittre Los anderer Menſchen lindern zu helfen, hat in den letzten Jahren ſelbſt durch ſchwere Krankheit in der eigenen Familie die Tücke des Schickſals erfahren. Seine vielen Freurde und Verehrer werden es ſich nicht nehmen laſſen, an ſeinem Ehren⸗ tage am 5. Juni ihm ihren herzlichen Dank für die vielen frohen Stunden und für die Stunden künſtleriſchen Genuſſes, die er ihnen während der mehr als 30 Jahre ſeines Wirkens in Mannheim be⸗ reitet hat, abzuſtatten. Von Freunden des beliebten Künſtlers iſt die Anregung ausgegangen, Herrn Kökert nicht ſo ſehr durch Lorbeer und Blumen als vielmehr durch eine Ehrengabe den Beweis der Anhänglichkeit zu Die Geſchäftsſtelle unſerer Zeitung in E 6, 2 iſt zur Annahme bereit. * An der Handels⸗Hochſchule Mannheim hat ſich die Zahl der ortsanweſenden Studierenden im Sommer⸗Semeſter 1925 über alle Erwartungen ſtark entwickelt. Neueingeſchrieben wurden 302 Studierende(gegen 242 im W. S. 1924%½25 und 226 im Sommer⸗ Semeſter 1924.) Insgeſamt ſind 844 ordentliche Studierende(ge⸗ gen 722 im Winter⸗Semeſter 1924/25 und 605 im Sommer⸗ Se⸗ meſter 1924) immatrikuliert. Der Pfingſtverkehr. Im hieſigen Hauptbahnhof wurden wäh⸗ ren der Pfingſtfeiertage einſchließli 000 Fahrkarten verkauft. Vereinnahmt wurden 210 000, Auch aus 1 55 Zahlen iſt der ungewöhnliche Umfang des Pfingſtverkehrs auf den Eiſen⸗ bahnen zu ermeſſen. Das„Heidelberger Tagblatt“ berichtet, daß das Heidelberger Schloß eine wahre Fremdenüberſchwemmung auszuhalten hatte. Eine Schätzung von kundiger Seite nennt die Ziffer 60 000. Durch das Schloßinnere ließen ſich 6500 Perſonen führen, zum großen Faß 6000. Der Fremdenanſturm ſtellte an Ver⸗ e und Gaſtſtätten die größten Anforderungen. Das Ver⸗ kehrsamt arbeitete von den frühen Morgenſtunden bis in die Nacht. Sehr ſchwierig war die Unterbringungsfrage, zumal über 800 Philo⸗ logen und über 300 Taubſtummenlehrer unterzubringen waren. Die Heidelberger Gaſthöfe ſind bis unters Dach belegt. Trotzdem mußten noch piele Fremde nach Mannheim, Bruchſal uſw. abgeleitet werden. Der Verkehr auf der f. war weſentlich ſtärker als im Vor⸗ jahr, wickelte ſich aber ohne nennenswerte Störungen an den Schal⸗ tern und Bahnſteigen glatt ab. Die im Bahndienſt beſchäftigten Be⸗ amten hatten übermenſchliches zu leiſten. In Mannheim übertraf, wie wir hören, der Verkehr im Hauptbahnhof am Nachmittag des erſten und zweiten Feiertages nicht den an gewöhnlichen ſchönen Sonntagen. war am Samstag und in der Frühe des erſten Feiertages der Andrang außergewöhnlich ſtark. *Rokes ftreuz. Mannheim. Im Hinblick auf das ſeit langer Zeit geplante, am 20. und 21. Juni hier ſtattfindende Feſtfür„Kleine und große Leute“, wird ſich das Rote Kreuz Mannheim am 14. Juni(Rot⸗Kreuztag) auf eine kleinere Veranſtaltung, vermutlich ein Promenadekonzert in der Nähe des Waſſerturms mit etwaiger Sammlung, beſchränken. Im Herbſt ſoll ein ausgedehnter „Rot⸗Kreuztaa“ veranſtaltet werden. * Der badiſche Blindenverein hat anläßlich ſeiner 25jährigen Jubelfeier Frau Leontine Simon und Frau Fanny Boehrin⸗ ger wegen ihrer großen Verdienſte um die Förderung des Blinden⸗ weſens zu Ehrenmitgliedern ernannt. Die beiden Damen ſchenken 75 beſondere Fürſorge dem Mannheimer Blindenheim, das eine der ſegensreichſten Einrichtungen unſerer Stadt iſt. *Vorſtadtwünſche. Vom Gemeinnützigen Verein Waldhof wird uns geſchrieben: Beim Durchleſen des ſtädtiſchen Budgets für 1925 ſehen wir Bewohner der Vorſtädte auch diesmal wieder unſere Hoffnung auf endliche Erfüllung dringend nötiger Verbeſſerungen ſchwinden. 99 Prozent ſind für die Innenſtadt, einige Broſamen nur für die Vorſtadtteile ausgeworfen. Wenn die Stadtverwaltung nur auch bei der Verteilung der Steuern die Vor⸗ orte in gleichem Prozentſatz berückſichtigen würde. Hier ſind wir der Stadtverwaltung vollwertig. Die Erfülluna berechtigter lebenswich⸗ tiger Forderungen, die der Stadtverwaltung ſeitens der Gemein⸗ nützigen Vereine vorgebracht werden, weiß die Stadtverwaltung immer wieder zu verzögern. Wir hoffen, daß der z. Zt. vor ſich gehende Zuſammenſchlußaller gemeinnützigen Vor⸗ ſtadtvereine Mannheims zu einem kräftigen Einheitskör⸗ per der Stadtverwaltung vor Augen führen wird, daß es an der Zeit iſt. ſich endlich für die Beſeitigung der im Laufe der Jahre beſon⸗ ders in Waldhof durch Zunahme der Bevölkerungszahl und des Ver⸗ kehrs ete herausgebildeten unerträglichen Zuſtände zu intereſſieren. * Ueber den ködlichen Anglücks fall, der ſich geſtern nachmittag auf dem Friedrichsring ereignete, erfahren wir noch folgendes: Der Getötete iſt der 16 Jahre alte, in H 7, 12 wohnhafte Ausläufer Willi Limberger. r junge Mann, der rechts neben dem Auto herfuhr, wollte von R7 nach der Tullaſtraße einbiegen. Anſtatt nun aber das Auto vorſchriftsmäßig vorzulaſſen, verſuchte Limberger den Wagen zu überholen, wurde dabei von dem linken Kotflügel erfaßt und ſo unglücklich überfahren, daß der Tod ſofoxt eintrat. Der Len⸗ ker des Autos, das einer hieſigen Lebensmittelfirma gehört, gab vorſchriftsmäßig Signal und fuhr, wie uns verſichert wird, auch nicht zu ſchnell, wozu er übrigens nicht in der Lage geweſen wäre, da das Auto nur die Pferdeſtärken beſitzt, die für einen Transportwagen notwendig ſind. Der Fahrer und der Begleitmann des Autos wurden nach dem polizeilichen Verhör auf freien Fuß geſetzt. Der Fahrer, den nach den Beobachtungen von Augenzeugen keine Schuld trifft, hat noch verſucht, den Wagen nach links herumzureißen, es war aber ſchon zu ſpät. (Grüne Hallen“), eine phantaſtiſche Geſchichte, die im ſüdamerika⸗ feſſeln. Eines ſeiner Aer Bücher iſt„CGreen Mansions“ niſchen Urwald ſpielt. Ihre Heldin iſt ein bildſchönes Weſen— halb Menſch halb Waldſeele, welche die Sprache der Vögel ſpricht den Waldvögeln in enger Verührung ſteht— das Vogel⸗ weib Rima. Hudſon lebte und ſtarb in tiefer Armut, aber nach ſeinem Tode beſchloſſen mehrere reiche Kunſtmäzene, ihm ein Denkmal zu ſetzen. Ein Vogelheim an einer der ſchönſten Stellen des Hyde⸗Parks galt als paſſendſte Ehrung, und ſo wurde unter Mitwirkung der Regie⸗ rung die liebliche Zufluchtſtätte für alle Vögel unter dem Himmel dort eingerichtet und eine Gedächtnisſteintafel dem Künſtler Epſtein in Auftrag gegeben. Vor wenigen Tagen fand die Eröffnungsfeier ſtatt. Der Premierminiſter Baldwin hielt eine Anſprache an die ge⸗ wählte Geſellſchaft, die ſich im Hyde⸗Park eingefunden hatte, und enthüllte dann das Denkmal. Die Verſammlung betrachtete es ver⸗ —— Verlegenes Schweigen— dann ein ſchwaches, höfliches Hände⸗ n. In einem Rahmen auf dem Stein ſah man das Relief eines un⸗ geſchlachten, umproportionierten Koloſſalweibs mit erhobenen Armen und Quadratfäuſten zu beiden Seiten des zurückgebogenen, von der Decke ſcheinbar eingedrückten Schädels. Neben ihr ſitzen Phantaſie⸗ vögel aus„Tauſend und eine Nacht“. Ein Entrüſtungsſturm bvach in der Preſſe los. Die„Times“, die vor der Enthüllung erklärt hatten, das Denkmal werde gewiß eine der ſchönſten Zierden Londons werden, brachten gleich hinter dem Eröffnungsbericht in einem„Eingeſandt“ ein vernichtendes Urteil über die Tafel.„Eine verzerrte, nackte Figur ſcheint mit ungeheuer⸗ lichen, den Ornithologen unbekannten Vögeln zu kämpfen“, meint der Einſender.„Alle, die Hudſon kannten, einpfinden, daß eine ſolche Entſtellung der Natur ihm nur abſtoßend geweſen wäre.“ Andere Blätter drücken ſich noch draſtiſcher aus. Sie ſprechen von der im Hyde⸗Park verbrochenen„Greueltat“. Die„Daily Mail“ erblickt in dem Denkmal ein abſchreckendes Beiſpiel„des jetzt herr⸗ ſchenden Kults der Häßlichkeit.“ Sie ſagt:„Als man Epſtein fragte, was das für Vögel ſeien, die ſein ausnehmend häßliches Weibs umringen, erwiderte er:„Kann ich nicht Vögel ſchaffen, wie ich ſie 50 77 wenn er ſie ſo ſieht, ſollte er einen Augenarzt konſul⸗ n Auch die Karikaturiſten haben ſich des willkommenen Opfers be⸗ mäcktigt und das„Vogelweib“ in den greulichſten Verzerrungen dar⸗ geſtellt. Darunter ſteht: John Bull zu Epſtein:„Ich glaube, Sie haben die Idee nicht recht erfaßt. Dies ſoll die Vögel anlocken und nicht fortſcheuchen!“ Erſtaunte und mehr oder minder laut murrende Gruppen um⸗ ringen täglich die Hyde⸗Park⸗Senſation. Dabei kam es kürzlich zu einer lebhaften Auseinanderſetzung Epſteins mit einem ebenfalls de⸗ kannten Bildhauer Homerville Ragus. Epſtein ſelbſt blieb von deſſen abfälliger Kritik vollkommen unerſchüttert und erklärte, ſein ſei eine durchaus paſſende Interpretation von Hudſons „Rima“. Und ſchließlich ſoll der Kampf um die Schönheit, bezw. Häßlich⸗ keit, noch in das Unterhaus getragen werden. Der Abgeordnate, Major Cadogan wird den Miniſter des Inneren darüber inter⸗ pellieren, wer für die Auswahl der Epſtein Tafel verantwortlich war. Eine kleine Debatte im engliſchen Unterhaus über moderne Kunſt würde entſchieden erfriſchend wirken. Vielleicht ergibt ſich dabei, daß der unfreiwillige„Kult der Häßlichkeit“ bei Londoner Denkmälern längſt vor Epſtein beſtanden hatl C, H. 8 Runſt und Wiſſenſchaſt Ein koſtbares Leſſingandenken. Der Verwaltung der welt⸗ berühmten, an Handſchriften reichen braunſchweigiſchen Landes⸗ bibliothek zu Wolfenbüttel. die einſt Leſſing als Oberbibliothekar leitete, iſt es kürzlich gelungen, aus Privatbeſitz ein Originalgemälde, darſtellend Frau Eva. verwitwete König, die im Jahre 1776 nach mannigfachen Hemmniſſen des großen Dichters und Den⸗ kers Frau wurde, zu erwerben.— Anläßlich einer Reiſe Evas, im September 1770 über München nach Wien. malte das vortrefflich erhaltene, lebensgroße Oelbild in Bayerns Hauptſtadt der weiland bekannte und geſchätzte Porträtiſt Georga Desmarses. Von Leſſing. der bekanntlich kinderlos blieb.— ein von Eva um die Weih⸗ nachtszeit des Jahres 1777 geborenes Knäblein lebte nur vierund⸗ zwanzia Stunden: und die Mutter folgte dem Kleinen am 10. Januar 1778 an ſchwerem Kindbettfieber in den Tod— erbte das Bildnis „Malchen“(Amalie) König, ſeine Stieftochter, die dem gelieb⸗ ten Stiefvater bei ſeiner plötzlichen ſchweren Erkrankung im Febeuar des Jahres 1781., als aufopfernde Pflegerin zur Seite ſtand und ihm am 15. Februar, abends um 9 Uhr, in ſeinem Braunſchweiger Ab⸗ ſteigequartier. beim Weinhändler Angott, die Augen zudrückte. „Malchen“ verehelichte ſich mit dem braunſchweigiſchen Poſtrar Hanneberg, deſſen Nachkommen infolge der Nöte der Zeit ſetzt ge⸗ zwungen waren. das koſtbare, von vielen Leſſinafreunden bewun⸗ derte Bildnis der ſchönen Eva König zu veräußern. Wir Deutſchen begrüßen es, daß wieder einmal ein Kunſtſchatz. wertvoll in mehr⸗ facher Hinſicht. der Heimat erhalten blieb. Schon waren ausländiſche Kunſtaufkäufer tätig und machten verlockende Angebote, um das Gemälde über die Grenze zu bringen. In letzter Stunde machte der braunſchweigiſche Kultusminiſter ſeinen Einfluß geltend und be⸗ williate der Leitung der alten Leſſing⸗Bibliothek eine hohe Summe. die den Ankauf des Bildes ermöglichte.— Nicht zuletzt dürften die Urenkel Eva Könias über die nun alücklich erfolgte Löſung der An⸗ gelegenheit zufrieden und erfreut ſein. 5 H. R — ̃ ̃— S FF 8 788885 — 4. Seife. Nr. 251 Neue Mannheimer Jeltung(Mittag⸗Nusgabe] Mittwoch, den. Junt 1525 veranſtaltungen Mannheimer Künſtlertheater„Apollo“ Dolln“. Operette von 5. Hirſch Nett. liebenswürdia und höchſt amüſant.— das iſt der Eindruck dietes Operettenabends, den man als nicht unwürdige.„leichtere“ Nachfolaerſchaft Tairoffs der rübriagen Leitung des Avollotheaters zu danken bat. Der volle Erfola war von vornberein geſichert durch eine geradezu vorbildliche Darſtellung der Hauptpartien, allen voran die famoſe Trägerin der Titelrolle Olaa Bartos⸗Trau. Eine charmante Unaarin mit echteſtem Overettenblut. Dolly iſt zwar noch ein ganz junges Mädchen,— der Darſtellung fehlt es ganz abgeſehen von der gewinnenden Grazie und der durch keine Routine verdor⸗ benen Vollbluttheatralik. dabei nicht an Glaubwürdiakeit. Das übliche Overettenſchickfal hat das Kind wieder in das ſeit 15 Jahren ver⸗ laſſene väterliche Schloß geführt. das gerade in dieſem Moment an einen Dollarmann— kann uns nicht mehr imponieren!— über⸗ gegangen iſt. Folge: Liebe zum vermeintlichen Vater und entſpre⸗ chend väterliche Erwiderung. Sie nennt ihn von vornherein„Bubi“, wofür der Hauptſchlager des Werkchens zurechtaemacht iſt:„Wenz ich bei Bubi bin. dann geht's mir wonnig...“ Vor dem zweiten Akt erſcheint der Text auf einer Leinwand proſtziert: zum Mitſingen. Die Muſikalität des Publikums kommt über ein verſtärktes Mit⸗ ſummen vorläufig nicht hinaus. Alſo beſagter Dollarbubi im plötzlichen Beſitz einer höchſt ange⸗ nehmen Pfeudotochter, ſieht davon ab, das Schloß, wie er urſprüng⸗ lich vor hatte, einer Operndiva zu ſchenken. Die Verwicklungs⸗ mechanik geht ihren ordnungsgemäßen Gang zum glücklichen Ende, nachdem der richtige Papa und ſeine geſchiedene Gattin, Dollys Mutter, auftauchten. Den amerikaniſchen Pſeudopater gab Ad l Heink mit Schneid, als Diva machte ſich Marie Hubacher ver⸗ dient. Neben der wie ein Wirbelwind durch das Ganze tollenden Dolly erfreuen beſonders die Vertreter des komiſchen Elementes Aug' und Sinn. Da iſt zunächſt der Fürſt Aribert XXI. von Adolf Knuth, der das Format zu einem ganz hervorragenden Spaß⸗ macher beſitzt. Neu an dieſem gebrechlichen Liebhaber ſind die zur Erhöhung der Vitalität einzunehmenden„Reparationspillen“, deren drei Minuten dauernde Wirkung nicht verpaßt werden darf. Eine köſtliche Figur. Ihm gibt der Vertreter des Dolly⸗Vetters Einmerich, Erich Dörner nichts nach Ein äußerſt talentierter, humorvoller Wiener, der gewint, ſobald er nur die Bühne betritt. Die übrigen Darſteller wie auch der Sechsmädelschor waren mit Geſchick bei der Sache. Dank der ausgezeichneten, allen Gräfinnen Mariza als Bei⸗ ſpiel zu nennenden echten Operettenart der Hauptdarſteller kam viel Stimmung in das Publikum. Die gefällige, außerhalb des Haupt⸗ ſchlagers nicht weiter aufregende Muſtk brachte die Leitung von Eruſt Topitz zu beſter Wirkung.— Theaternachricht. Für den„Roſenkabalier', deſſen Vorarbeiten unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert ſeit längerem im Gange ſind, haben die Bühnenproben unter r ſzeniſchen Leitung von Richard Meyer⸗Walden begonnen. Im Schauſpiel wird die Freitag, den 5. Juni ſtattfindende Auffüh⸗ rung des Luſtſpiels Raub der Sabinerinnen“ vorbe⸗ reitet. Das verdienſtvolle Mitglied Alexander Kökert, der nach 31jähriger Tätigkeit aus dem Verband des Nationaltheaters ausſcheidet und in den Ruheſtand tritt, wird damit Gelegenheit haben, ſich in der Rolle des„Strieſe“ von dem Mannheimer Pub⸗ likum zu verabſchieden. Alexander Kökert, der Sohn des Künſtlers, Mitglied des Berliner Staatstheaters, wird Gelegenheit haben, ſich in der Rolle des„Sterneck“ dem Mannheimer Publikum vor⸗ zuſtellen. Das zweite Mannheimer RNoſenfeſt, das an den beiden Pfingſt⸗ ſeiertagen dem Rennwieſen hunderte mußten wieder umkehren, weil ſie keinen Sitzplatz bekommen konnten— wurde, wie wir auf Wunſch feſtſtellen, vom Mann⸗ heimer Männergefangverein 1858 unter Mitwir⸗ kung des Kleingartenvereins Mannheim⸗Oſt veranſtaltet. „Die Borführung des Hausfrauenbundes findet kommenden Donnerstas ſtatt, wie wir in Berichtigung der Mitteilung im Dienstag⸗Morgenblatt feſtſtellen möchten. Juni Von Ernſt Edgar Reimerdes(Celle) Der erſte eigentliche Sommermonat, der Juni, der 4. Monat des alten römiſchen Kalenders, nach dem das Jahr mit dem März begann, war der Juno, der Gemahlin Jupiters, geweiht und emp⸗ fing von ihr ſeinen Namen(menſis Junonis, Junonius, Junius). Man findet auch die Anſicht vertreten, daß der Monat nach dem erſten römiſchen Konſul Lucius Junius Brutus genannt worden ſei. In alten deutſchen Kalendern heißt der Juni Brachmonat, weil in ihm bei der Dreifelderwirtſchaft das Brachfeld bearbeitet werden muß. Von jeher hat man die Witterung des Juni, was den Ausfall der Ernte anbelangt, für bedeutungsvoll gehalten. In den alten Bauernkalendern finden wir den Monat durch be⸗ viele Lostage ausgezeichnet, d. h. ſolche Tage, an enen ſich das Los der künftigen Witterung für längere Zeit ent⸗ ſcheiden ſoll. Mit einer großen Zahl von Heiligen muß man ſich gut ſtellen, damit ſie das Wetter nicht verderben. Der erſte kritiſche Tag iſt der dem heiligen Medardus, dem ehemaligen Biſchof von Noyon, geweihte 8. Juni:„Was St. pariſer Muſikleben GVon unſerem Pariſer Mitarbeiter) Die Frühlingsſaiſon hat in das Pariſer Mufikleben einen friſchen 8a gebracht; nicht alle großen Pläne— es war auch von einem aftſotel deutſcher Sänger unter Leitung Richard Strauß' die Rede — ſind verwirklicht worden, es verdient aber hervorgehoben zu werden, daß für intereſſante Uraufführungen Geldmittel zur Ver⸗ fügung ſtehen. Und bekanntlich iſt in ſolchen Fällen die Ausſicht auf Kaſſengeſchäfte ſehr gering. Der franzöſiſche Hochadel, in deſſen Bannkreis heute die reichen Amerikaner leben, Part für die Finan⸗ zierung rein künſtleriſcher Unternehmungen. In Paris exiſtieren ſechs Geſellſchaften, die es ſich zur Aufgabe ſtellen, jungen Komponiſten den Konzertſaal, die Opernbühne A eröffnen. Oft ſind es Enttäu⸗ ſchungen, klägliche Debuts. Die Kritik beklagt die fruchtloſe An⸗ ſtrengung, aber ſie entmutigt die Freunde und Gönner der Ton⸗ kunſt nicht. Das Intereſſe wendet ſich übrigens in ſteigendem Maße der modernen deutſchen Muſik zu. Es beſteht zwiſchen der fran⸗ zöſiſchen und deutſchen Muſikkritik ein enger Kontakt, der durch die „Revue Musicale“ aufrechigehalten wird. Zu den in dieſem Kreiſe beſonders geſchätzten deutſchen Muſikſchriftſtellern gehört Oskar Bie. Unter den hier im ar ſelſten aufgeführten deutſchen Komponiſten er⸗ rang Hindemith den ſtärkſten Erfolg. Gegenwärtig bilden die Aufführungen der von Frau Marguerite Beriza geleiteten Operngeſellſchaft das große Ereignis der Saiſon. Innerhalb zehn Tagen ſind ſechs neue Werke junger Kom⸗ —— 85 aufgeführt worden: einaktige Tondramen, Pantomimen, alletts und Orcheſterwerke. Die Leiterin der Geſellſchaft begann vor zwei Jahren in einem kleinen Theater, benutzte einige Dilettanten, weil die Koſten für nicht aufgebracht werden konnten. Heute ſtehen ihr die entſprechenden finanziellen Mittel zur Ver⸗ fügung; im Trianon⸗Theater finden die zumeiſt 5 aufzufüh⸗ renden Werke eine glänzende Darſtellung. Das Theater iſt verhält⸗ nismäßig gut beſucht; denn die zahlreichen Geldſpender halten es auch für ihre Pflicht, die nicht immer wohltuenden muſikaliſchen Darbie⸗ kungen der Beritza⸗Geſellſchaft kennen zu lernen. Von den ſechs ur⸗ aufgeführten Werken errang geſtern das Ballett:„Amour Sercier“ von dem ſpaniſchen Komponiſten Manuel de Falla einen ungewöhn⸗ lich ſtarken Erfolg. Die Kritik, deren Zurückhaltung in Sachen moderner Tonkunſt hier beſonders deutlich in die Erſcheinung tritt, iſt begeiſtert. Sie ſpricht von einem ſpaniſchen Bizet, obwohl Falla weit von ſolcher Nachahmung entfernt iſt. Er bewegt ſich eher— rein techniſch geſprochen— in den Bahnen zeitgenöſſiſcher deutſcher Muſik. Seine Melodik wurzelt im Nationalen und ſchöpft aus dem Medardus für Wetter hält,— Solch' Wetter auch in die Ernte fällt“, oder:„Wie's wittert auf Medardustag,— So bleibt's 6 Wochen lang darnach.“ Regen an dieſem Tage hat ſchon ſtets als 10 ſchädlich für die Ernte gegolten:„Regnet es am Medardustag,— So regnets 40 Tage nach.“ Gibt es ein Ge⸗ witter, ſo ſtehen in den nächſten 40 Tagen Gewitter bevor.— Da die wichtigſte landwirtſchaftliche Verrichtung des Juni die Heu⸗ ernte iſt, ſo muß nach altem Volksglauben am Tage der heiligen Margarethe(10.), der„Wetterfrau“, die Sonne unbedingt ſcheinen: „Hat Margaritt kein' Sonnenſchein,— Dann kommt das Heu nie trocken ein.“—„Regnet es am Margarethentage,— ſo dauert der Regen 14 Tage.“ Regen am Tage des heiligen Barnabas (11.) ſoll dem Wein ſehr ſchaden:„Regnet's auf St. Barnabas,— Schwimmen die Trauben bis ins Faß.“— Das Wetter das St. Veitstages(15.) iſt für die Weinernte ebenfalls von Bedeu⸗ tung:„Regnet es am Tage St. Vitus(und Modeſtus), ſo kann man die Trauben im Korbe zählen“, oder:„Wenn es am Tage von St. Vitus regnet, ſo geht die Hälfte der Trauben verloren“, ſagt man in Italien. Hat vor St. Vit der Wein abgeblüht,— So bringt er ein ſchön' Weinjahr mit.“ In der Altmark ſchließt man vom Wetter des 15. Juni auf den Ausfall der Haferernte: „Wenn es am Vitustage regnet, gedeiht der Hafer nicht.— In Frankreich ſchreibt man dem St. Gervaſiustage(19.) den⸗ ſelben Einfluß zu, wie dem Medardustage. Wenn es an ihm regnet, ſo tritt angeblich eine Regenperiode von 40 Tagen ein. Das häufige Vorkommen der Zahl 40 in den Wetterregeln des Juni hat ſeinen Grund darin, daß die Bibel ſie ſo oft erwähnt. Bekanntlich dauerte die Regenzeit der Sintflut 40 Tage, ebenſo lange die Faſtenzeit Moſis, Elias' und Chriſti, und 40 Jahre die Wanderzeit der Juden in der Wüſte.— Von Bedeutung iſt die Witterung des Johannistages(24.), der im Bauernkalender als der Tag der Sommerſonnenwende gilt:„Tritt auf Johannis Regen ein,— So wird der Nußwachs nicht gedeih'.“—„Reg⸗ net's an Johannis ſehr,— Werden die Haſelnüſſe leer,“—„Vor Johannistag,— Man Wein, Gerſte und Hafer nicht loben mag.“ Wenn es am 24. Juni regnet, ſo ſoll die Feuchtigkeit 40 Tage anhalten.„Vor Johannis bet' um Regen,— Nachher kommt er ungelegen.“— Der 27. Juni(Siebenſchläfertag) iſt bei uns als Wettertag gleichfalls ſehr gefürchtet:„Regnet's am Sie⸗ benſchläfertag,— So regnet's noch 7 Wochen darnach.“— Auch der 29. Juni(Peter und Pau) ſteht als Regentag in ſchlech⸗ tem Ruf; ſoll die Ernte gut ausfallen, ſo muß die Sonne an ihm ſcheinen:„Schön zu St. Paul,— Füllt Taſche und Maul.“— „Peter⸗Paul purzel,— Bricht dem Korn die Wurzel,“ oder wie man am Rhein ſagt:„Am Peterstag da heckt der Has',— Da junß: die Kuh, da legt das Huhn,— Da kriegt die Hausfrau viel zu tun.“ 1755 Rommunale cheonie Jehnter Preußiſcher Städtetag in Köln Im großen Saale des Meſſehofes in Köln traten die Ver⸗ treter der preußiſchen Städte zu dem zehnten Preußiſchen Städtetag zuſammen(der letzte Preußiſche Städtetag ſand vor drei Jahren in Goslar ſtatt). Oberbürgermeiſter Boeß⸗Berkin begrüßte die Vertreter der ierung, Landesverbände und der Preſſe. Er wies auf die wichtſgen Probleme hin, die die Kom⸗ munen bewegen. Ferner wandte er ſich gegen die Beſtrebungen des Deutſchen Reichstages, der durch eine Sonderbelaſtung der Kommunen die Reichseinnahmenſteigern möchte. Er warnte vor einem derartigen Beginnen, da der Erfolg ein ſchlechter und die Rückwirkung auf die ſozialen und kulturellen Auf⸗ gaben der Gemeinden eine indirekte Verminderung der Kaufkraft der Bevölkerung herbeiführe, die auch indirekt auf das Reich ein⸗ wirken würde. Ein kommuniſtiſcher Antrag zur Abänderung der Tagesord⸗ nung und Abſetzung der vorgeſehenen Referate, dagegen Behand⸗ lung der Fragen der kommunalen Aufwertung, wurde abgelehnt. Miniſterialdirektor Dr. Mulert aus dem preußiſchen Miniſterium des Innern überbrachte die Grüße der Preußiſchen Regierung und ging ausführlich auf die Notwendigkeit der Zuſammenarbeit zwiſchen Staat und Kommumen ein. Oberbürgermeiſter Hipp, Regensburg, übermittelte die Grüße des Bayeriſchen Städtebundes. Er hob ferner den Zeitpunkt und den Ort dieſer Tagung in Verbindung mit der Jahrtaufendfeier hervor. Seine Ausführungen wurden lebhaft begrüßt. Oberbürgermeiſter Dr. Lueken, Kiel, berichtete über die Frage der Kommunaliſierung oder Entkommunaliſie⸗ rungſtädtiſcher Werke. Er ſchilderte den hiſtoriſchen Werde⸗ gang, die Entwickelung in allen Ländern vom privaten Betrieb zum öffentlichen Betriebe auf dem Gebiete der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätsverſorgung und der Straßenbahnen. Weiter legte er dar, wie kurz vor Ausbruch des Krieges die Entwickelung der Ueberlandzentralen in der Richtung der gemiſchtwirtſchaftlichen Unternehmungen führte und ſchilderte dann den Entwicklungsgang während des Krieges und nach dem Kriege unter der Einwirkung der Sozialiſterungsideen ſowſie der Inflation. Er zergliederte die vier neuen Formen ſtädtiſcher Verwaltung: das Syſtem der Zwil⸗ lingsgeſellſchaft(Berlin), das Frankfurter Syſtem, das Königsberger Soſtem und das Leipziger Syſtem und wies dann weiter darauf hin, wie man mehr und mehr auf das Leipziger Syſtem übergehe, das lediglich im Rahmen der Städteordnung einen Sel bſtbeſtand der ſtädtiſchen Betriebe anſtrebe. Das Königsberger Sy⸗ ſpaniſchen Volksliede prächtige Rhythmik. Die eee war außerordentlich gelungen; Spaniens bedeutendſte Tänzerin, Argen⸗ tina, ſpielte die Hauptrolle. Nach manchen Rückſchlägen hat die Ge⸗ ſellſchaft der Frau Beritza nicht bloß den künſtleriſchen ſondern auch den Kaſſenerfolg errungen. Das Theater iſt jeden Abend ausver⸗ kauft Aergerlich blickt man auf den Triumph der deutſchen im Londoner Covent Garden. Sicherlich hätte auch am Seineſtrand die Aufführung der Tetralogie in deutſcher Sprache einen Kaſſen⸗ erfolg gebracht. Dafür hätten die Ausländer geſorgt. Um den Lon⸗ doner Wagner⸗Aufführungen eine franzöſiſche Leiſtung gegenüber⸗ zuſtellen, inſzenierte die„Opera Comique“ das in Frankreich ſchwer darzuſtellende Werk„Triſtan und Iſolde“. Der aus dem Elſaß ſtammende Dirigent Ingelbrecht ſah ſich gezwungen, den zweiten Akt faſt um ein Drittel, den dritten um ein Viertel zu kürzen. Die neue Iſolde, Frau Balguerie, 5 1 aus Deutſchland— wo ſie ſtudierte— zurückgekehrt, befriedigt die Kritik; umſo ſchlechter iſt der Triſtan des Elſäſſers Ralf davongekommen. Das Werk paßt nicht in den kleinen Rahmen der Komiſchen Oper. Es war ein Experiment. Die Hoffnung, daß„Triſtan und Iſolde“ auf dem Spielplan dieſer Bühne bleiben werden, iſt gering. Theater und Muſik ODresdener Araufführung. Unſer Dresdener Schauſpielreferent ſchreibt:„Julia und der Teufel“, ein überraſchendes Schau⸗ ſpiel in vier Akten von Wolfgang Schumann, fand bei der Urauf⸗ führung im Neuſtädter Schauſpielhaus ſtarken Beifall. Ein guter Literateneinfall mit reizvollen Anſpielungen und voller Geiſt, aber ohne Witz. Es hätte eine Groteske werden können, wenn die brauchbare Idee nicht im theaterfeindlicher geiſtreicher Plauderei über den Feldherrn und Expolitiker Sulla und die Shakeſpeare⸗ Bakon⸗Frage verſandete. Es ſind ſtarke Anläufe zu einer Komödie vorhanden, ſie gehen aber in dem Intellekt des Autors, in der geiſt⸗ reichen, erklügelten und berechnenden Gelehrtenſpielerei unter. Es fehlt die lockernde Hand für die Bühne, eine ſtarke Doſis Theaterblut. Das alte liebe Motiv von dem nervös gewordenen, überarbeiteten Gelehrten, der die Geliebte vernachläſſigt, wird nicht zum Erfolge ge⸗ führt. Das Stück pendelt zwiſchen Parodie und Leben, Wirklichkeit und Traumſpiel, Groteske und Komödie. Es iſt Literatur, wo man lebendige Dichtung ſpüren möchte, das Leben ſpiegelt. Der Veifall war ſtark. Der Autor, der bekannte Herausgeber des Kunſtwartes, und die Darſdeller dankten. Johannes Reichelt. ſtem ſcheine neuerdings Beanſtandungen zu erleben, inabeſondere durch die Stadtvertretungen, denen keine genügende Einwirkung auf die Dinge verbleibt. Im weſentlichen unangefochten iſt das Leipziger Syſtem, wo unter Bekämpfung der Politiſterung und Bürokratiſierung leichtere Formen zu der Handhabung 4 ſtädtiſchen Werke gegeben ſind. Die Zukunftsentwicklung 13 weſentlich beeinflußt ſein von den finanziellen Möglichkeiten um von der Entwicklung des öffentlichen Kredits. Der Bürokratiſierung wird durch Einrichtung einer gewiſſen Beteiligung der Direktoren zu begegnen ſein. übrigen wird in den Betrieben nach betriebswiſſenſchafllichen Methoden gearbeitet wene müſſen(nach amerikaniſchem Muſter). Aus Schweden wird berichte über den Verſuch, eine beſondere Gattung„Allgemeine Geſchäfts⸗ unternehmung“ zu gründen für öffentliche Betriebe, denen durch das Geſetz ein beſonderer Rahmen gegeben wird. Die Entkommu⸗ naliſierungsbewegung ſcheint zum Stiltſt an d gekom⸗ men zu ſein, nachdem die Währung wieder ſtabiliſiert iſt. Nach halbſtündiger Pauſe erteilte Oberbürgermeiſter B 95 Oberbürgermeiſter Krauſe⸗Schneidemühl das Wort, der ſich über das Thema: Wie können wir unſere Städte an den Vorteilen einer hochgeſunden Induſtrie und an einem hochentwickelten Kapitalismus teilneh⸗ men laſſen. Er fand den Ausweg in der Annahme der ge⸗ miſcht⸗wirtſchaftlichen Betriebe. Oberbürgermeiſte⸗ Brauer⸗Altena bekannte ſich zu rein kommunalen Betrieben und meinte, dieh es das Erſtgeburtsrecht der deutſchen Gemeinden ber⸗ kaufen hieße, wenn ſie ein Bündnis mit dem Privatkapital ein⸗ gehen würden. Es wäre ein verhängnisvoller Schritt, bei monob artigen Unternehmungen zur gemiſchten 1 eu K4f Immerhin tue das Fegefeuer der öffentlichen Kriti manchmal bitter not. Oberbürgermeiſter Acerman ſtimmt im weſentlichen mit dem Vorredner überein. Er we ſich gegen Staat und Reich, die die Kommunen mit neuen Steuern belegen und aus dieſer Ouelle ſchöpfen wollen. Stadtd.⸗Vorſteher Thomas⸗Stettin nennt die Entkommunaliſierung eine Entäuße⸗ rung an das Privatkapital. Er macht der Regierung den Vorwurs die Gemeinden zu höherer Aufwertung 8 zu wollen die Regierung ſelbſt aufwerten wolle. Stadtverordneter Fal Köln meinte, wenn auch zwiſchen mittleren und großen Städten Gegenſätze beſtänden, ſo dürfe dadurch eine Einigung nicht verhin⸗ dert werden. Unter allen Umſtänden müſſe ein Zuſammen“ ſchluß der deutſchen Kommunen ſtattfinden. Ueber die Beſteuerung führte er aus, daß, falls die Kommunen gezwungen werden, Tariferhöhungen durch dieſe Steuern vorzunehmen, es hauptſächlich die Verbraucher treffen würde. Er ſchloß damit, daß man Unternehmungen, die man ſelbſt betreiben könne, nicht in ge⸗ 5miſchte wirtſchaftliche Betriebe verwandeln wolle. Oberbürger⸗ meiſter Oer⸗Düſſeldorf erklärte, daß flüſſiges Barkapital nicht bel den Städten vorhanden wäre. Der Anleiheweg ſei für meh⸗ rere Monate verſchloſſen. Die laufenden Einnahmen könnten nicht mehr geſteigert werden. Auf der anderen Seite ſeien aber die Aufgaben der Städte gewachſen. Jede Auswertung ziehe eine neue Belaſtung nach ſich. Er fordert: Gleiche Behandlung der Anleihen für Staat und Kommunen. Als Letzter erklärte Stadtverordneter Schuhmacher⸗Köln, daß die Zeit für private und gemiſchte wirtſchaftliche Betriebe vorbei ſei und fordert den ſtädtiſchen kommunalen Betrieb. 1 Von den Entſchließungsanträgen wurden die der demokratiſchen Gruppe und der ſozialdemokratiſchen Gruppe angenommen. Die Anträge fordern im weſentlichen die Ablehnung der Beſteue⸗ rung und das Verbleiben der Betriebe in der Hand der Gemeinden. 11 fileine Mittellungen Der Eberbacher Bürgerausſchuß ſetzte in ſeiner letzten Sitzung die Umlage auf 70 Pfg. je 100 Mark feſt. De Vorſitzende wies darauf hin, daß die Erhöhung der Umlage durg die Löſung der notwendigen großen Aufgaben der Stadt, wie Schulhausneubau und Erweiterung der Waſſerleitung bedingt iſt⸗ Nach mehrtägiger Beratung nahm der Karlsruher Bür⸗ Nonimen den Voranſchlag mit allen Stimmen gegen die Kommuniſten und bei Enthaltung der Deutſchnationalen an. Es wird ein Umlageſatz von 58 Pfg. erhoben. In der Freiburger Bürgerausſchußſitzung wurde als erſter Punkt der Tagesordnung die Frage der Errich⸗ tung einer Bergbahn zum Schauinsland beſprochen. Nach längerer Debatte wurde die Vorlage mit 45 gegen 35 Stimmen angenommen. Der Bürgerausſchuß von Waldkirch hat einſtim⸗ mig die Beſchaffung einer Molorſpritze beſchloſſen. 7275 Tagungen Badiſcher Malertag * Karlsruhe, 29. Mai. Am vergangenen Sonntag fand hier im„Krokodil“ die Hauptverſammlung der badiſchen Malermeiſter ſtatt, nachdem am Samstag eine Landesausſchußſitzung ane gangen war. Unter den Erſchienenen befand ſich eine Reihe badi⸗ ſcher und außerbadiſcher Perſönlichkeiten auf dem Gebiete des Handwerks. Bevor in die Tagesordnung eingetreten wurde, ſpr Handwerkskammerpräſident ement über Wirtſchaft und Poli⸗ tik und gab wertvolle Fingerzeige, wie das Handwerk organiſtert und in den Parlamenken vertreten ſein müſſe. Im Geſchäfts⸗ bericht wurde vor allem die Kapital⸗ und Kreditnot unter⸗ ſtrichen, die eine ſchwere Kriſis in das Malerhandwerk gebra t habe und auch heute noch manche Exiſtenz bedrohe. Auch in der Ausſprache wurde auf die vernichtende Wirkung dieſer Geldnot hin⸗ gewieſen, die noch durch die exiſtenzvernichtende Preisunter⸗ bietung und das ſich einſchleichende Syſtem der Vergebung der Arbeiten durch ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden an den„HBillig⸗ ſten“ erhöht werde. Hierbei wurden beſonders die Bauämter, die nicht im Sinne der badiſchen Verordnung über das Verdingungs⸗ weſen handeln, ſcharf kritiſiert. Erneut wurde verlangt, daß das Angebot, das den angemeſſenen Preis enthält, den Zuſchlag erhal⸗ ten ſoll. Anſtelle der zurückgetretenen Vorſtandsmitglieder, Stadt⸗ rat Lacroix⸗Karlsruhe(1. Vorſ.) und Keiſtler⸗Mannheim Vorſ.), die beide ihr Amt durch zwei Jahrzehnte hindurch inne hatten und beruflich überlaſtet ſind, wurden Emil Haag⸗Karlsruhe (1. Vorſ.) und Emil Fenninger⸗Freiburg(2. Vorſ.) gewählt. An die Tagung ſchloß ſich eine Beſichtigung der Ausſtellung„Handwer und Induſtrie“. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegskeilnehmer und Kriegshinterbliebenen hielt in Freiburg am 30. Mai im Saale des Realgymnaſiums ſeinen 5. badiſchen Gautag ab. Alle Redner ſtimmten mit dem Vorſitzenden darin überein, daß alles getan werden müſſe, um das Los der Kriegsopfer zu lindern. Nach der Wahl des Büros und Kommiſſionen erſtattete Geſchäftsführer Häfele⸗ Karlsruhe den Jahresbericht. Dem Bericht iſt zu entnehmen, da der Bund ſeit dem Jahre 1924 finanziell in ſtetem Aufſtieg be⸗ griffen iſt. Auch organiſatoriſch machte er Fortſchritte. Er zählt heute über 550 Ortsgruppen mit 20 000 Mitgliedern. Zum Schluſſe erklärte der Redner, daß das Erholungsheim Baden⸗Ba⸗ den den Forderungen aller Beſchädigten in keiner Weiſe gere werde, und daß bei einem Kaſſenbeſtand von 9214 Mark die Gau⸗ umlage auf 50 Pfg. je Kopf und Monat herabgeſetzt werden könne⸗ tich in allen Drogerien. Im Oroßhandel durch ESdro, Gum. b. H. Es18= Dose 75 Pfennig. ½ Dose 1, 0 Mark. ½ Dose 2,50 Mark. — 3. Mittwoch, den 3. Juni 1925 RNeue Mannheimer Feitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 251 verein Frauenbildung-Frauenſtudium 5 Am 22. und 23. Mai tagte in Göttingen die 21. General⸗ enfammlung des Vereins Frauenbildung— Frau⸗ derſtadium. Die Vorſitzende, Frau Julie Baſſermann, gab em Bürgermeiſter von Göttingen, Dr. Kalſo w, das Wort 1 Vegrüßung. Dr. Kalſow weiſt auf die Bedeutung der Arbeit es Vereins hin, deren Erfolge den Frauen den Weg zu einer Bil⸗ Real ebnen helfen, die ſie in den Stand ſetzt, den neuerworbenen echten und Pflichten nachzukommen. Dann folgte eine Begrü⸗ ungsrede des Rektors der Univerſität, Prof. Dr. Binder. Frau licte Bensheimer bringt Grüße des Bundes Deutſcher Frau⸗ envereine; eine fühlbare Klage ſpricht aus ihren Worten, daß noch weite Kreiſe der Vereinsarbeit trotz der noch lange nicht erfüllten ufgaben fernſtehen. Frau Baſſermann widmet einen warmen achruf Frau Adelheid Steinmann, der langjährigen Vorſitzen⸗ en. Nach Verleſen des Tätigkeitsberichts nimmt Frau Dr. Mayer⸗Kulenkampff-Halle das Wort zu ihrem Vortrag n über de Ausbau der höheren Mädchenſchulen Eyzeen, Oberlyzeen) in Preußen, Bayern und Württemberg. ne Vortragende begründete das Streben nach dem Ausbau der höheren Mädchenſchulen mit dem Zwang, der nationalen Bedräng⸗ nis mit geiſtigen Kräften zu begegnen. Nach einer genauen Dar⸗ legung der Mädchenſchulverhältniſſe in Preußen, Bayern und Würt⸗ emberg und einer lebhaften Ausſprache nahm die Verſammlung einſtimmig folgende Entſchließung an: 1. Der Verein Frauenbildung— Frauenſtudium begrüßt, daß nach den von dem Preußiſchen Miniſterium für Kunſt, Wiſſenſchaft und Volksbildung herausgegebenen Richtlinien für die einzelnen Jormen der Mädchenſchulen grundſätzlich die Lehrziele und Lehr⸗ aufgaben der entſprechenden Knabenſchulen gerren follen. Der Ver⸗ ein erwartet, daß dieſer ſeit Jahrzehnten von ihm verfochtene rundſatz von den Unterrichtsverwaltungen aller deutſchen Länder anerkannt wird. 2. Der Verein verfolgt mit wachſender Beunruhigung, wie durch die weitgehende Differenzierung der Mädchenſchultypen in Preußen einerſeits und durch die verſchiedenartige Geſetzgebung er Länder andererſeits eine organiſche und gleichmäßige Entwick⸗ lung der deutſchen Mädchenſchulbildung auf das ſchwerſte gefährdet wird. Er richtet an alle verantvortlichen Stellen die dringende Bitte, dieſer Zerſplitterung durch geeignete Maßnahmen bei der Lehrplanaufſtellung, wie bei der Genehmigung der Anſtalten ent⸗ gegenzuwirken. 3. Die Erziehung der Mädchen erfordert in allenKlaſſen den Einfluß der Frau, im beſonderen Maße auf der Mittel⸗ und Ober⸗ ſtufe. Es iſt zu fordern, daß eine Mindeſtzahl von weiblichen Aka⸗ demikern im Verhältnis zur Geſamtzahl der Akademiker geſetzlich feſtgelegt wird. In Preußen beſteht eine ſolche. Bei männlicher Leitung muß die Oberſtudienrats⸗(Konrektor⸗)ſtelle einer Frau übertragen werden. 4. Angeſichts der Verarmung unſeres Volkes wird in kleineren und mittleren Städten die Aufnahme von Mädchen in Knaben⸗ ſchulen im ſteigenden Maße eine wirtſchaftliche Zwangsläufigkeit. Um für die Mädchen die Schäden dieſer Notmaßnahme einigerma⸗ en einzuſchränken, muß der Lehrkörper der betreffenden Knaben⸗ chulen im Verhältnis der aufgenommenen Schülerinnen durch weibliche Akademiker ergänzt werden. 5. Bei der geſteigerten Bedeutung der praktiſchen Frauenbe⸗ rufe für die geſamte Volkserziehung(techniſche Lehrerin, Gewerbe⸗ lehrerin, Jugendleiterin, Jugendwohlfahrtspflegerin) iſt der Frage ihrer vertieften ſchuliſchen Vorbildung vor dem Eintritt in die eigentliche Berufsbildung größte Aufmerkſamkeit zu ſchenken. In⸗ ſonderheit ſind die Lehrpläne der ſog.„Werkoberſchule“ und der Thüringiſchen„Berufsoberſchule“ auf ihre Geeignetheit und Durch⸗ führbarkeit hin ſorgfältig zu prüfen; jeder Verſuch, ſie praktiſch zu erproben, iſt zu unterſtützen. 10 7 Die Generalverſammlung beſchließt ſodann folgenden Proteſt, er einſtimmig angenommen wird: ee 55 17 „Durch die Preſſe geht die Nachricht, daß das Landgericht J in Berlin bei einer Berufsverhandlung wegen Herftellung und Ver⸗ breitung unzüchtiger Schriften und Bilder eine als Schöffin geladene Frau ablehnte. Es geſchah auf Wunſch des Vertei⸗ digers mit der Begründung, daß eine Frau als Beiſitzerin in Pro⸗ zeſſen wegen Vergehens gegen die Sittlichkeit grundſätzlich abzu⸗ lehnen ſei, weil ſie durch ihre Erziehung und ihre Auffaſſung eine einſeitig betonte Einſtellung zu Ungunſten der Angeklagten haben müſſe. Die in Göttingen tagende 21. Mitgliederverſammlung des zereins Frauenbildung— Frauenſtudium erhebt Proteſt gegen dieſe ausſchließlich männliche Einſtellung des Gerichtshofes. Die ſtrengere Auffaſſung der Frau in den Fragen der Sittlichkeit macht ſie zum unentbehrlichen Glied der Rechtſprechung. Die Ablehnung zines Schöffen lediglich wegen ſeines Geſchlechts ſteht durchaus im iderſpruch zur Verfaſſung und zum Geſetz über die Heranziehung er Frauen zum Schöffen⸗ und Geſchworenenamte vom 25. April 1922, R. G. Bl. 1, S. 465.“ Nach einer Mittagspauſe findet ſich erneut die Verſammlung zuſammen zu dem Vortrag von Frau Regierungsrat Dr. Käthe Gaebel⸗Berlin:„Ueber das Fachſchulweſen für Mädchen.“ An Hand eines geſchichtlichen Rückblicks zeigt die Vortragende, wie das Fach⸗ ulweſen, das Handels⸗, Gewerbe⸗, Haushaltungs⸗ und Landwirtſchaftsſchulen umfaßt, eigentlich erſt, unter ſoziale und wirtſchaftliche Geſichtspunkte geſtellt, ein Kind unſerer Zeit iſt. Die taaten ſetzen leider einen anſehnlichen Teil ihrer finanziellen Lei⸗ ungen dafür ein, begabten Kindern den Uebertritt in die höheren chulen zu ermöglichen, von denen dann doch 30 Prozent Knaben und 50 Prozent Mädchen mit weniger als Sekundareife abgehen. Es wäre beſſer, dieſen ſtatt deſſen den Uebertritt in die Fachſchulen 5 ermöglichen. Schwere Anklage erhebt die Vortragende gegen ie privaten Handels⸗ und Chemieſchulen, die goldene Berge auf me kurze Ausbildungszeit hin verſprechen. Statiſtiken haben er⸗ geben, daß die Schülerinnen dieſer Anſtalten dreimal ſolange ar⸗ arbeitslos ſind und weſentlich häufiger ihre Stellen wechſeln als ülerinnen mit normaler Ausbildungszeit. Zuſammenfaſſend o: Der Qualitäts⸗ oder Facharbeiter hat eine ganz andere Ar⸗ gebaltcherbei, er wird in Notzeiten ſogar vom Arbeitgeber durch⸗ alten. defährdet. Alle Ungelernten ſind bei jeder Konjunkturſchwankung Ein Mangel an fachlicher Ausbildung gefährdet unſer Abend dahin und rings ſammelte man ſich zum Abmarſch. Ein letzter ganzes volkswirtſchaftliches Leben und hindert uns an der Auf⸗ nahme der Konkurkenz mit der Volkswirtſchaft. Der Abendvortrag von Frau Prof. Dr. Kohlund⸗Freiburg hatte zum Thema, das heute in der Erziehung der weiblichen Ju⸗ gend ſo ſtark im Vordergrund ſtehende Problem Mülter und Töchter die ſo erſchütternd häufig beobachtete Gegenſätzlichkeit zwiſchen den beiden Generationen. Wenn dieſer Kampf der Generationen ge⸗ geneinander auf eine ſchon durch die Geſchichte bekannte und natür⸗ lich— triebhaft bedingte Erſcheinung iſt— ſo führt Frau Dr. Kohlund aus—, ſo iſt das noch kein Grund, nicht an die Möglich⸗ keit ſeiner Ueberwindung zu glauben. Nur nicht mit den alten Mitteln des Forderns von widerſpruchsloſem Gehorſam bei Anle⸗ gung des alten Maßſtabs, nicht mit Klagen über die heutige Zeit, ſondern unter Zuhilfenahme der Verſtehens⸗Pſychologie iſt das Ziel zu erreichen. Ein Erfaſſen⸗wollen des Kindes und werdenden Menſchen in ſeinem pſycho⸗phyſiſchen Sein muß die Grundlage der Erziehung bilden. Begeiſterung für Freundſchaft und Gemeinſchaft, für natürliche und künſtleriſche Lebensweiſe brauchen das Verſtänd⸗ nis der Eltern. Das Kind will ernſt genommen ſein als Menſch mit eigenem Wollen. Fragen müſſen ehrlich beantwortet werden. Mit dem Streben der Mutter,„die liebſte Freundin ihres Kindes“ (Ethel Macdonald) zu ſein, muß die Kraft Hand in Hand gehen, das Kind eigene Wege gehen zu laſſen. Ganz beſonders hilft dem Erziehenden das Wiſſen um die typiſchen Erſcheinungen der Puber⸗ tät. Dieſe fällt zwiſchen das 13. und 17. Lebensjahr, durchaus nicht für alle eine„goldene Zeit“, häufig genug erfüllt von Leid, Trauer, Todesſehnſucht, Gefühlsbetont, mit der Neigung, ſich um eine Perſönlichkeit zu zentrieren, eine ſelbſtgewählte Autorität, der dann die größte Einflußmöglichkeit gegeben iſt. Ueberwachen und Ra⸗ ten bei der Lektüre, Erwecken des Ichbewußtſeins und vor allem der Verantwortlichkeit für jedes eigene Tun ſind richtige Erzie⸗ hungsziele für dieſe Zeit. Sexuelle Aufklärung, Eingehen auf reli⸗ giöſe Fragen und letzten Endes gemeinſames Beraten der Berufs⸗ frage mit dem einzig richtunggebenden Ziel, wie vorhandene An⸗ lagen und Neigungen am beglückendſten erfüllt und in den Dienſt der allgemeinen Wirtſchaft geſtellt werden, um der Tochter auch im Falle der Heirat ein würdiges Sein vor und in der Ehe zu ermög⸗ lichen, erfordern die dauernde Bereitſchaft der Mutter. Dem Dank des großen Hörerkreiſes und dem der Vorſitzenden ſchloß Frau Alice Bensheimer einige werbende Worte für die Albershilfe der Frauenbewegung, die„Gertrud⸗Bäumer⸗Stiftung“ an. Der zweite Verhandlungstag beginnt mit einem Bericht von Frau Bensheimer über die Berliner Tagung des Bundes Deutſcher Frauenvereine über„Die körperliche Erziehung der Frau“. Der Bericht hat den Entſchluß aller Abteilungen zur Folge, dieſes neue Bildungsgebiet der Frau mit aufzunehmen in den Ar⸗ beitsplan. Ebenſo fand ein Aufruf an die Abteilungen allgemeine Zuſtimmung, alljährlich je nach Kräften eine Summe aufzubringen für den neu zu belebenden Stipendienfonds des Vereins Frauenbil⸗ dung—Frauenſtudium. Ein durch herbeigebrachtes Material begrün⸗ deter Antrag(Kaſſel) über die Nöte des Mädchenſchul⸗ weſens auf dem flochen Lande veranlaßt die Abteilun⸗ gen zu dem Entſchluß, ſich auch dieſes Gebiets anzunehmen und zu⸗ nächſt das einſchlägige Material zu ſammeln. Nachdem Frau Camilla Jellinek über das Gemeindebeſtimmungsrecht ge⸗ ſprochen hat, iſt die Verſammlung einmütig entſchloſſen, ſich mit einzuſetzen für die geſetzliche Einführung dieſes Rechtes. Der letzte Tagungsnachmittag wird ausgefüllt von einem Vortrag von Frau Dr. Grünbaum⸗Sachs über die„Fortſchritte der pſychologiſchen Eignungsprüfung mit beſonderer Berückſichtigung der Frauenberufe“. In der regen Diskuſſion kam vor allem die Tendenz zum Aus⸗ druck, abwartend, aber aufmerkſam die Entwicklung dieſes Gebietes zu verfoſgennn 8 Der bisherige Vorſtand wurde wiedergewählt, außerdem wurde Frau Dr. Mayer⸗Kulenkampff(Halle) zugewählt. Aus dem Lande Die Heimweihe in Neckarmühlbach Grau hingen die Wolken am Himmel, als am Sonntag früh, die erſten Vereine des Evang. Verbandes für die weibliche Jugend in Baden ankamen. Das Dorf hatte Feſtesſchmuck ange⸗ legt und bis auf wenige Ausnahmen die Häuſer geziert. Alles war voller Erwartung. Selbſt im Pfarrhaus hatte man noch die Hände voll Arbeit. Da kommt eine muntere Mädchenſchar mit Wimpeln und frohem Sang: Mannheimer Mädchen! Dann kommen die andern noch hinzu, die von Heidelberg, von der Nachbarſchaft und als am Nachmittag die Mädchen durch das Dörfchen zogen, waren es ſo 400. Der jugendliche Poſaunenchor von Hoffenheim führte den Zug, der ſich nach dem Heim bewegte, dem früheren Beſitz der Frh. v. Gemmingen, zur„Villa“. Herr Pfarrer Bender⸗Treſchklingen weiht das neue Heim, beſonders betonend wie ſchwer es war, das Geld aufzubringen. Ein Choral verrauſchte im Winde, dann überbringt Dekan Fiedler⸗Mosbach die Glückwünſche des Oberkirchenrats, Sekretär Ritter vom Oberrh. Jungmännerverein übermittelt die Grüße und die Wünſche der ihm unterſtellten Vereine, während Pfarrer Pfeiffer(Neckarmühlbach) namens der poli⸗ tiſchen Gemeinde und der evang. Kirchengemeind⸗ das Heim in be⸗ ſondern Schutz nahm. Ein Dankgebet ſteigt zum Himmel: Nun dan⸗ ket alle Gott... Eine kleine Pauſe tritt ein, das Heim iſt zur. ſichtigung freigegeben Dann kam die frohe Jugend zu Wort. In der „Feldſcheuer“ bildete ſich raſch eine Zuſchauergemeinde. Mädchenchöre erklangen, hübſche Reigentänze, kleine Feſtſpiele finden neben den laumiſchen Geſchenkverſen des Vereins Schlierbach aufmerkſame Hörer, die auf Strohballen ſitzen wie im Theater. Raſch glitt der Gruß noch an den Ortspfarrer, der ſehr weſentlich zu dem ſchönen e Feſtes mit beigetragen hatte, dann gings mit klingen⸗ dem Spiele wieder heimwärts. 3 ch. Witwe und fünf Kinder haben den Ernährer verloren. cd Schwetzingen, 2. Juni. Ueber die Pfingſtfeiertage war Schwetzingen 52 ſeinem hübſchen Schloßgarten das Ziel von vielen Tauſenden Menſchen. Mit der Bahn, zu Fuß, mittelſt Autos, Motor⸗ rädern, Fahrrädern, Laſtkraftwagen, Droſchken, Leiterwagen uſw. kamen die Maſſen herbei, um einige Stunden der Erholung im Schloßpark zu genießen. Es waren ſo ziemlich alle Beförderungs⸗ mittel vertreten, nur das Flugzeug macht hier noch nicht Halt. Hof⸗ fentlich iſt die Zeit nicht mehr lange, wo auch Schwetzingen eine Halteſtation im Luftverkehr wird. Zu dem Maſſenbeſuch an Pfingſten hat auch das herrliche Frühlingswetter weſentlich beige⸗ tragen. Eine beſondere Anziehungskraft hat die im Schloßgarten ausgeübt. Am Pfingſtſonntag wurde„Die ver unkene Glocke“ und am Pfingſtmontag„Der Widerſpenſtigen Zähmung von Künſtlern des Landestheaters in Karlsruhe vorgeführt. Die Haupt⸗ rollen lagen in guten Händen. Für beide Veranſtaltungen waren die Einlaßlarten nahezu ausverkauft. Von den zahlreichen auswär⸗ tigen Theaterbeſuchern, darunter ein großer Prozentſatz Mann⸗ heimer, wurde im Laufe der Unterhaltung zu erkennen gegeben, daß ſich der Schloßgarten für Freilichtaufführungen vorzüglich eigne. Es iſt in der Tat auch ein Hochgenuß, inmitten ſchattiger teilweiſe noch blühender Bäume, unter dem hübſchen Geſang der Vögel in freier Natur der darſtellenden Kunſt zu lauſchen. Während der Montags⸗ vorſtellung überflogen zwei Flugzeuge der Mannheimer Luftver⸗ kehrsgeſellſchaft die Bühne bezw. den Schloßgarten. Bei günſtiger Witterung wird das Luſtſpiel„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ am Sonntag, den 7. Juni wiederholt. Es wäre wünſchenswert, wenn Programme für die Aufführungen jeweils in genügender Anzahl vorhanden wären. rr. Baden⸗Baden, 1. Juni. Die wenig günſtige Witterung in der Woche vor Pfingſten— Regen und kühle Temperatur wären vorherrſchend— brachte es mit ſich, daß der Feiertagsverkehr nicht die Stärke erreichte, wie im vorigen Jahre oder an Oſtern dieſes Jahres. Die Unbeſtändigkeit des Barometers hielt wohl manchen Reiſeluſtigen in der Heimat zurück und veranlaßte ihn, die Reiſe hinauszuſchieben. Trotzdem aber trafen aus den großen Städten wie Karlsruhe, Mannheim, Freiburg, Pforzheim und beſonders Frankfurt viele Gäſte ein und die Hotels und Penſionen waren recht gut beſetzt. Ueber beide Feiertage war übrigens das Wetter noch recht gut; zwar zeigte der Himmel verſchiedentlich Bewölkun aber die Sonne blieb doch Siegerin und von Regenſchauern blie man verſchont. Die Stimmung war pfingſtfröhlich und ließ er⸗ kennen, daß die Gäſte mit ihrem Aufenthalt zufrieden waren. Leb⸗ hafter Betrieb war wie immer in den Sälen und Reſtaurations⸗ räumen des Kurhauſes und im Kurgarten, im letzteren beſonders in den Abendſtunden, in denen Konzerte, Italieniſche Nacht mit Wieſen⸗ beleuchtung und Feuerwerk ein außerordentlich zahlreiches Publikum angelockt hatte. Beſonders farbenprächtig war das Feuerwerk das allgemeine Bewunderung erregte und dem Auge ein ſchönes Bild darbot.„ * Tengen, 28. Mai. Vorige Woche ſtürzte der verheiratete Straßenwart Joſef Weber, Vater von vier unmündigen Kindern, ſo unglücklich vom Heuboden in die Scheunentenne, daß er einen ſchweren Schädelbruch und andere ſchwere innere Verletzungen er⸗ litt, an deren Folgen der erſt 41 Jahre alte Mann jetzt erla g. Aus der pfalz *Ludwigshafen, 2. Juni. Landwirtſchaftsminiſter Fehrr hult dem Oberbürgermeiſter zur Unterſtützung der Speiſung Minderbe⸗ mittelter und der Schulſpeiſung 5000 Mark zur Verfügung geſtellt. Der Betrag wird dem Städtiſchen Wohlfahrtsamt überwieſen. * Ludwigshafen, 2. Juni. Die erſten Tage der Ludwigshafener Ausſtellung nahmen einen vielverſprechenden Verlauf. Am Pfingſt⸗ ſonntag waren nahezu 20 000, am Pfingſtmontag über 30 000 Be⸗ ſucher zu verzeichnen. *Dellfeld, 3. Juni. Zu einem folgenſchweren Zuſammenſtoß war es in der Nacht zum 25. Mai in unſerem Dorf gekommen. Im Anſchluß an ein Sportsfeſt wurde an dem Bahnhof Falkenbuſch eine Nachfeier abgehalten, die ſich bis gegen 1 Uhr nachts hinzog. Bei der Heimfahrt hatte ein auswärtiger Teilnehmer, der noch mit zwei anderen auf einem Motorrad fuhr, einen Zuſammenſtoß mit der Familie des Landwirts Jakob Grunder in Dellfeld, wobei die Ehefrau Grunder eine ſchwere Kopfverletzung erlitt, an deren Folgen ſie nun geſtorben iſt. Das Gericht hat die Unterſuchung der Angelegenheit aufgenommen. Nachbargebiete * Worms, 28. Mai. Die Erbſenernte hat letzter Tage begonnen. Der Ertrag iſt durch die warme Witterung ein ver⸗ hältnismäßig befriedigender. Im Kleinhandel wird für das Pfund durchſchnittlich 1 Mark bezahlt. 25 sw. Darmſtadt. 2. Juni. Zu dem tragiſchen Fall, der vor eini⸗ ger Zeit bekannt wurde, wonach die Familie eines hieſigen Architek⸗ ten durch vergiftete Haferflocken ſchwer erkrankte, hat die Un⸗ terſuchung nunmehr ergeben. daß in den Haferflocken Arſenik enthalten war. Dies dürfte wohl darauf zurückzuführen ſein, daß der Architekt ſich einige Zeit als Kammerjäger betätigte und nun durch ſeigen Tod ein Opfer jener damaligen Tätiakeit wurde swW. Darmſtadt, 1. Juni. Ein weres Motorrad⸗ unglück ereignete ſich geſtern mittag Ecke Kaſino⸗ und Bismarck⸗ ſtraße. Daſelbſt fuhren zwei Motorradfahrer mit großer Wucht gegen die Längsſeite der Straßenbahn. Die beiden Motorradfahrer, der 30 Jahre alte Holzhändler Alfred Mattern aus Langen und der 31 Jahre alte Poſtbeamte Wilhelm Heider aus Griesheim bei Darmſtadt erlitten Gehirnerſchütterung und wurden in bedenklichem Zuſtande durch die Sanitätswache in das Stadtkrankenhaus verbracht, Neunkirchen, 28. Mai. Durch Ankauf eines Bauernhauſes ſoll hier eine Jugendherberge errichtet werden. Damit wäre dann für unſere Wandervögel im kleinen Odenwald eine würdige Unterkunftsſtätte geſchaffen und das fehlende Glied zwiſchen.⸗H. Dielsberg—Neckargerach—Mosbach eingefügt. Die Jugendherberge Mosbach wurde am Sonntag unter großer Beteiligung von verſchie⸗ denen Jugendgruppen mit Sang und Spiel eingeweiht, nachdem am *Ehingen, 28. Mai. Vor einigen Tagen erlitt der verheiratete Säger Max Gmeiner, der auf dem Sägewerk Villinger beſchäf⸗ tigt iſt, eine Quetſchung an der Hand. Gmeiner legte der Sache keine weitere Bedeutung bei und arbeitete weiter. Nach zwei Tagen trat Blutvergiftung ein, an deren Folgen der noch junge Mann nun geſtorben iſt. Eine in ärmlichen Verhältniſſen lebende ..———— — 8 Vorbeugen ist besser als heilen. Eine Krankhe it beseitigen, ist schwieriger und kostspieliger als durch frühzeitige Anwendung entsprechender Lebenselixiere sich und seine Organe gesund erhalten. Kranke Zähne gesund machen, ist unmöglich. Wer das zu können behauptet, sagt mehr als er halten kann. Und niemand sollte den Mund zu voll nehmen. Man darf nicht übertreiben, wenn man wünscht, daß seine Worte Glauben finden sollen. Wohl kann jedermann verhüten, daß seine Zähne schlechter werden. Wer also gute oder schöne Zähne hat, kann verhüten, daß solche guten oder schönen Zähne schlecht werden. Man kann sich also seine Zähne erhalten, gute Zähne gut erhalten, schöne Zähne schön Odo!] gebraucht. spülen,„ durchziehen“, gurgeln, bürsten. Eine erhalten, wenn man konsequent „Odol brauchen“ d. h. tüchtig Mund und Zähne mit O d ol Munderfrischung sondergleichen. FFCFCFCFCFCTCCCC0 55 ————— N 8. Seite. Nr. 251 mittwoch, den 3. Junt 1925 Aeue Mannheſmer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) [Neue Aannheimer Seitung Handelsblatt Der prozeß der Neinigung Die Zuſammenbrüche, die ſich in den letzten Wochen im Textil⸗ geſchäft, im Getreidehandel, in der Oelbranche ereignet haben, ſind Erſcheinungen eines Reinigungs⸗Prozeſſes in der Wirtſchaft. Ihr Körper ſtößt die Organe ab, die für die Ausübung ihrer Funktionen überflüſſig geworden ſind und die ſie nicht mehr ernähren kann. Dieſer Prozeß ift noch nicht beendet. In Hamburg und Berlin ebenſo wie im Ruhrrevier, iſt man in den Kreiſen der Wirtſchafts⸗ führer der Anſicht, wir ſtünden noch am Anfang dieſer Säuberungs⸗Aktion. Die Kriſe werde noch eine Weile anhalten und unter ihrer Herrſchaft werde die Zahl der Konkurſe ſteigen. Wie verlautet, beabſichtigt die Reichsbank demnächſt die Veranſtaltung einer Konferenz der Leiter ihrer größeren Nieder⸗ laſſungen. Auf ihr ſoll beraten werden über Maßnahmen zur unbedingt ſicheren Fernhaltung des Finanzwechſels aus dem Porte⸗ 2 7 der Reichsbank. Man ſpricht davon, daß eine Verſchär⸗ ung der Kontrolle in Vorbereitung ſei. Schon jetzt werde bei allen irgendwie verdächtigen Wechſeln, insbeſondere bei Konzernwechſeln, der Nachweis verlangt, daß dem zum Diskont eingereichten Papier ein Warenverkehr zu Grunde liegt. Die Unter⸗ lage, Fakturen uſw., müſſen dabei vorgelegt werden. Aber auch dieſe Kontrolle iſt nicht eine unbedingt ſichere Gewähr dafür, daß nicht neben echten Waren⸗Wechſeln Finanz⸗Wechſel laufen. Es ſoll deshalb in Erwägung gezogen werden, daß der Einreicher eines zu diskontierenden Wechſels die eidesſtattliche Verſiche⸗ rung abgibt, dahingehend, daß der Wechſel den Gegen⸗ wert für eine Warenlieferung darſtellt. Wird dieſe oder eine ähnliche— als heilſam anzuerkennende— Maßnahme durchgeführt, ſo wird das zweifellos die Benutzung des Wechſels als Inſtrument zur Geldbeſchaffung weſentlich eindämmen. Welchen Einfluß das auf die an Betriebsmitteln ſo arme Wirtſchaft haben muß, iſt leicht vorauszuſehen. Zahlungsſtockung und Zah⸗ lungseinſtellung in vielen Unternehmungen werden kommen. Wenn auch die Reichsbank ihre neuen Entſchließungen hoffentlich mit einer gewiſſen Vorſicht durchführen wird, ſo werden ſich die Folgen, die im Weſen der Sache liegen, nicht vermeiden laſſen. Die Zahl der Unternehmungen in Deutſchland iſt zu groß im Verhältnis zu der vorhandenen Kapitaldecke. Ihre Verminderung kann auf keine andere Weiſe ſich vollziehen, als dadurch, daß die weniger Starken, die dem Kampf unter härteren Bedingungen nicht mehr gewachſen ſind, zu Grunde gehen. Im Ruhrrevier ſelbſt wird dieſer Prozeß vielleicht die größte Schärfe haben. Die Abſatzkriſe der Kohlenzechen iſt nicht behoben, und es iſt nicht abzuſehen, wie ſie behoben werden kann. Die Urſachen, die ſie herbeigeführt haben, wirken noch fort. Die Kredite, denen die Zechen es verdanken, daß ſie bis jetzt ihre Löhne noch haben weiter zahlen können, können wohl kaum erhöht oder perlé gert werden. Feierſchichten, Betriebsſtillegungen und Arbeiter⸗ Entlaſſungen werden ſich alſo noch erheblich vermehren.. Jubfläumstagung des Vereins der deutſchen Jucker⸗Induſtrie Die Feſtſi 1 des Vereins der Deutſchen Zucker⸗Induſtrie am 27. Mai im Zentraltheater zu Magdeburg krönte eine 75 jährige Arbeit, die durch das Unglück des Weltkrieges in ihrem Aufſtieg unterbrochen, aber in ihrem wiſſenſchaftlich⸗techniſchen Weltruf nicht herabgeſetzt, in ihrer Schaffenskraft nicht enttäuſcht werden konnte. Auf die deutſche Zuckerinduſtrie blickt das Vaterland, weil ihre Produktion ganz auf heimiſcher Erzeugung beruht und weil die Zuckerausfuhr, wenn es ihr gelingt, den Welt⸗ markt in früherem Umfange zurückzuerobern, als ein überaus wert⸗ voller Faktor in der Zahlungsbilanz und bei Erfüllung der Reparationslaſten zu wirken berufen iſt. 5 Die Induſtrie ſteht wieder in voller Geſchloſſen⸗ heit da, nachdem die beiden Gruppen des großen Vereins, die während der Zwangswirtſchaft ſich getrennt hatten, die Wieder⸗ vereinigung vollzogen haben. Mit dieſem Sichverſtehenwollen haben die über 300 Fabriken des Vereins ein Beiſpiel gegeben, das überall in unſerem unglücklichen Vaterland Nach⸗ ahmung finden ſollte. Der Vorſitzende des Direktoriums Preißler, mit herzlichem Beifall begrüßt, gab in ſeiner Feſtrede einen Ueber⸗ blick über die Aufgaben und die Tätigkeit des Vereins ſeit 1850. In der ordentlichen Hauptverſammlung am 28. Mai 1925 waren 229 Fabriken mit 1376 Stimmen vertreten. Zum Ehren⸗ mitglied des Vereins wurde der um die wiſſenſchaftliche Erforſchung des Zuckers hochverdiente Prof. Lippmann⸗Halle ernannt, zum Tagungsort 1926 Hamburg beſtimmt. Wie der Vorſitzende des Vereinsdirektoriums Dr. Preißler in ſeinem Jahresbericht aus⸗ führte, iſt die Lage der Zuckerinduſtrie nicht ſonderlich günſtig. Die Zuckererzeugung 1924 mit 31,8 Millionen Zentnern war größer als in den Vorjahren. Die Beſtände reichen bis zum Herbſt, ſo daß es einer Einfuhr nicht bedarf. Die Ausfuhr muß freigegeben werden. Die Rüben⸗ und Zuckerpreiſe genügen noch nicht, um den Rübenanbau weſentlich weiter zu erhöhen.— Geheimrat Kaſtl, Geſchäftsführer des Reichs⸗ verbandes der Deutſchen Induſtrie, ſprach zur wirtſchaft⸗ lichen Lage über die den Preis beeinfluſſenden Faktoren. Wenn man für 1924 ein Volkseinkommen von 33 Milliarden annimmt, hat die ſteuerliche Abgabe an die öffentliche Hand 33 Prozent be⸗ tragen gegen 11 Prozent vor dem Kriege. Preistreibend wirken ferner die bei unſerer Verarmung zu hohe Soziallaſt, hohe Frachten, Zinslaſten und Kapitalmangel, der dauernde Wettlauf von Preiſen und Löhnen, die Aufwertung, die nach dem Kompromiß die Wirt⸗ ſchaft jährlich mit 600—700 Millionen belaſten würde. Da künftig der Anteil des deutſchen Außenhandels am Welthandel auf keinen Fall größer ſein wird als 1913, aber ab 1928 jährlich 2500 Mill. an Reparationen zu zahlen ſind, iſt der Fehlbetrag, der bei den nicht ausreichenden Ausfuhrüberſchüſſen verbleibt, nur einzubringen durch Verminderung der Einfuhr, beſonders an Lebensmitteln, durch erhöhte Produktion der Landwirtſchaft, der deshalb durch Zölle ver⸗ ſtärkter Nutzen gewährt und durch die Rentenbank⸗Kreditanſtalt die Kapitalbeſchaffung erleichtert wird, und durch Abbau der Pro⸗ duktionskoſten. Wir haben bis 1928 Zeit, um uns auf die neuen Laſten vorzubereiten; wir brauchen die Hoffnung nicht aufzugeben, daß wir es ſchaffen. Vorträge über Energiewirtſchaft in Zuckerfabriken von Dipl.⸗ Ing. Limprecht⸗Berlin und Kohlenſtaubfeuerung von Dr. Krebs⸗ Berlin beſchloſſen die denkwürdige Tagung. Die mit ihr verbundene Ausſtellung„Zucker“, inmitten holdeſter Frühlingspracht ein wahres Kleinod an Schönheit und eine herzerhebende Schau deutſcher Kraft und Zuverſicht, bleibt bis 7. Juni geöffnet. p- Kollmar u. Jourdan.⸗G., Pforzheim Der Bericht für 1924/25 weiſt einen Reingewinn von 303 137 aus. Hiervon ſollen 250 600(d. h. 5 Prozent aus 5 012 000%) zur Dividende verteilung gelangen. Bei Zu⸗ ſtimmung der.⸗V.(10. Juni) beträgt die Dividende 10 1 pro Aktie, abzüglich Kapitalſteuer.— In der Bilanz ſteht das Reſerve⸗Konto mit 500 000, die laufenden Verpflich⸗ tungen betragen 476854. Die Immobilien einſchl. Filialen ſind mit 1 276 496 bewertet; dabei iſt der Zugang nicht voll abgeſchrieben. Maſchinen 620 658, Metalle u. Waren 2 780 088 J, Debitoren 1313 264 /1, Effekten 125 000 /, Wechſel 150 037&. Erſt von Anfang September ab konnte der Betrieb wieder voll aufgenommen werden. Die Unkoſten konnten nicht dem verminder⸗ ten Umſatz entſprechend herabgedrückt werden, auch mußten die außer jedem Verhältnis ſtehenden Steuern fortlaufend bezahlt werden, die ca. das 6 fache der Vorkriegszeit betragen.— Wenn⸗ gleich der Geſchäftsgang ab September gut einſetzte und uns in den folgenden Monaten Ueberſtundenarbeit brachte, ſo hatte die Geſellſchaft doch unter den ſchlechten Monaten ſchwer zu leiden, umſomehr als im Ganzen der Friedensumſatz nicht erreicht werden konnte. Alle dieſe Umſtände haben dazu beigetragen, daß der Ver⸗ dienſt nicht in Einklang zu bringen iſt mit der vielen Mühe und Arbeit, die das verfloſſene Jahr gebracht hat. 8 Das Geſchäft hat ſich im neuen Geſchäftsjahr bis jetzt gut entwickelt, wir ſind fortlaufend voll beſchäftigt und haben neben Inlandsaufträgen auch gute Exportaufträge vorliegen. O Tagung der deutſchen Binnenſchiffahrt in München Nach einem Begrüßungsabend am 8. Juli, der im übrigen der Beſichtigung des Deutſchen Muſeums und der Deutſchen Verkehrs⸗ ausſtellung gewidmet ſein wird, wird am 9. Juli in den Pracht⸗ ſälen des Künſtlerhauſes die Hauptverſammlung des Zentral⸗ vereins für deutſche Binnenſchiffahrt e. V. ſtatt⸗ finden. Neben der Frage der Organiſation der Reichswaſſer⸗ ſtraßenverwaltung, über die der bekannte Reichstags⸗Abgeordnete Oberbürgermeiſter Dr. Moſt, Duisburg referieren wird, wird vor allem das Projekt der Rhein⸗Main⸗Donau⸗Waſſer⸗ ſtraßſe in ſeiner wirtſchaftlichen Bedeutung und techniſchen Aus⸗ geſtaltung beleuchtet werden. Der 3. Vorſitzende des Zentralvereins, Staatsrak Dr. Ritter von Graßmann, Generaldirektor der Rhein⸗Main⸗Donau⸗A.⸗G., wird über die volkswirtſchaftliche Bedeu⸗ tung dieſer groß 59 05 Waſſerſtraße ſprechen, während Ober⸗ baudirektor Profeſſor antſcher, München die techniſchen Pro⸗ bleme der neuen Waſſerſtraße und ihrer Bauwerke erläutern wird. Am Freitag, den 10. Juli 1925 bringt ein Sonderzug die Teil⸗ nehmer der Tagung nach Paſſau, wo unter ſachverſtändiger Führung die von der Rhein⸗Main⸗Donau⸗A.⸗G. zum Teil bereits geſchaffenen, zum Teil noch im Bau befindlichen monumentalen Bauwerke an Ort und Stelle beſichtigt werden. Die Tagung des Zentralvereins begegnet ſchon heute dem größten Intereſſe. Der bayeriſche Miniſterpräſident ſowohl mie der Reichsverkehrsminiſter haben, wie verlautet, ihre perſönliche Teilnahme bereits zugeſagt, ebenſo die bayeriſchen Miniſter des Innern und des Handels. Badiſche Bank. Der auf den 22. Juni d. J. einberufenen .⸗V. ſoll die Umſtellung des Aktienkapitals im Verhältnis von 31 und die Ausſchüttung einer Dividende von 5,.—„ auf die Papier⸗ markſtammaktie von 300, und von 30% auf die Papiermark⸗ vorzugsaktie vorgeſchlagen werden. OSalzwerk Heilbronn.-G. Das Steinſalzgeſchäft litt in den erſten 8 Monaten noch an den Folgen der Ruhrbeſetzung, da die chemiſche Induſtrie am Rhein ſich nur ſehr langſam erholen konnte. Erſt im September 1924 ſetzte der normale Abſatz wieder ein. Dem Steinſalz⸗Syndikat, das im Oktober 1924 erneuert wurde, iſt die Geſellſchaft beigetreten. Der Abſatz in Siede⸗ und Hüttenſalz konnte ſich wieder erholen. Bei den Beteiligungen an den Gewerk⸗ ſchaften Ver. Kloſterbuſch, der Reederei Schwaben G. m. b.., der Kali⸗Induſtrie und der Patentverwertungsgeſellſchaft war eine normale Entwicklung zu verzeichnen. bronn.⸗G. konnte im Laufe des Jahres die anfänglichen Schwierigkeiten überwinden. Bei dem Neudenauer Stein⸗ werk waren als Folge der Inflation gewiſſe Schwierigkeiten ent⸗ ſtanden, die ſich aber inzwiſchen beheben ließen. Die Bilanz ſchließt mit einem Verluſt von 200 957 1, der vorgetragen werden ſoll. Vorräte 338 890 /, Schuldner 801 903%, Gläubiger 1334 044 l. GLagerſpeſen bei Berzögerung in der Abnahme von Maſchinen. In einem Gutachten der Berliner Handelskammer heißt es: Bei kurzfriſtiger Verzögerung in der Abnahme von Maſchinen bis zu wenigen Monaten werden nach allgemeinem Handelsgebrauch keine Lagerſpeſen berechnet. Sollte ſich jedoch die Abnahme infolge der Schuld des Abnehmers, ſei es durch Verzögerung des Baues, durch Geldmangel oder aus anderen Gründen, um längere Zeit verzögern, Die Glashütte Heil-⸗ Nlei ſo wird nach Handelsgebrauch eine Berechnung von Lagerkoſten vorgenommen, jedoch wird im allgemeinen dem betreffenden Kun⸗ den vorher davon Mitteilung gemacht oder die Berechnung der Koſten angedroht, um eine ſchnellere Abnahme zu erreichen. „3· Jahlreiche neue Inſolvenzen im Tabakgewerbe. In den letzten Tagen haben wiederum laut„Zigarren⸗ und Zigaretten⸗ Spezialiſt“(Dresden) die folgenden Firmen Konkurs angemeldet: Wilhelm Rey, Zigarren⸗ und Tabakfabrik, Berlin; Zigarrenfabrik „Florida“ O. Simlachner u. Co., München; Internationale Handels⸗ union G. m. b.., Berlin; Strauch u. Co., Raucherutenſilien⸗ großhandlung, Berlin; Georg Richard Krämer, Zigarrenhandlung, Schweinfurt; Karl Saſſerath, Tabakwarengroßhandlung, München⸗ Gladbach; Max Rönitz, Zigarrenfabrik, Mügeln; Gertrud Fuchs, Zigarren⸗ und Rauchtabakfabrik, Mihla a..; Carl Schwedt, Tabakwarenhandlung, Hannover; Hans Krieger, Tabakwaren⸗ großhandlung, Ulm; C. L. F. Abitz, Zigarettenfabrik, Kommandit⸗ geſellſchaft, Hamburg; Johann Gruba, Zigarrenhandlung, Gladbeck; Ludwig Schleifer, Tabakwarenhandlung, Pforzheim; Paul Altmeier, Tabakwarengroßhandlung, Bingerbrück a. Rh.; Adolf Siroſtin, Tabakwarengroßhandlung, Göttingen: Johann Fabian, Zigarren⸗ handlung, Gleiwitz. ⸗h- Getreidemangel in Rußland. In den zentralruſſiſchen Gouvernements herrſcht gegenwärtig ein akuter Mangel an Ge⸗ treide und Mehl. Die Preiſe ziehen infolgedeſſen, beſonders im Kleinhandel, ſehr ſtark an. Das Fehlen von Brotgetreide erklärt ſich aus den Schwierigkeiten, das aus dem Auslande(Kanada) importierte und in den ruſſiſchen Häfen angelangte Getreide mit Eiſenbahnen in die zentralen Rayons zu ſchaffen. eeeeeeeeeeeee Deviſenmarkt Schwankungen— Franzöſiſcher Franken leicht gebeſſerrt Lire plötzlich wieder feſt Die der europäiſchen Deviſen waren geſtern beträchtlicher als in den vorangegangenen Tagen, beſonders in den Weſtdeviſen. London gegen Paris, das ſich in den Nachmittags⸗ ſtunden 98,5 für den ſtellte, erſcheint heute früh leicht gebeſſert: 97,5. Die italieniſche Lire erlebte geſtern einen neuen Tiefſtand(122,75 gegen London), erſcheint heute früh— durch Interventionen!— ſtark gefeſtigt(119,5). Belgien gegen London 100(geſtern 100,5), London gegen Kab 486(486,5), London gegen Schweiz 25,9(25,12). In Goldmark: engl. Pfunde 20,41(20,42), franz. Franken 20,95(20,05) Pfg., holl. Gulden 1,68,40(168,70) I, italieniſche Lire 17,09(16,68; feſt) Pfg., Chriſtiania 70,25 (70,65) Pfg., Kopenhagen 78,65 Pfg.(79; ſchwächer durch Bank⸗ inſolvenz), Belgien 20,41(20,58) Pfg., Argentinien 1,69,30„(170; ſchwächer durch die entſprechende Lage am Getreidemarkt). * Pariſer Börſe 5 Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die erſte Börſenſitzung nach den Feiertagen zeichnete ſich durch ein kräf⸗ tiges Anziehen der fremden Deviſen aus. Der Dollar ſtieg von 19,98 auf 20,13, während das engliſche Pfund ſeine Relation von 97,20 auf 97,85 verbeſſerte. Die neue Hauſſe der fremden Wechſelkurſe iſt zumteil auf umfangreiche Aufkäufe aus⸗ ländiſcher Deviſen im Inland zurückzuführen. Handel und Induſtrie ſind in weitem Maße genötigt, ſich mit fremden Wechſeln einzudecken, anderſeits macht ſich auf den ausländiſchen Märkten eine Abgabe großer Frankenbeträge geltend. Ferner wurde an der Pariſer Börſe eine rege Arbitragetätigkeit beobachtet, die große Mengen engliſcher Pfunde aus dem Markte nahm und ihrerſeits zur Schwächung des Franken beitrug. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe „ Mannheim, 2. Juni. Im Einklang mit dem feſten Schluß der auswärtigen Börſe verkehrte der hieſige Platz in feſter Hal⸗ tung bei mäßigen Umſätzen. Es notierten: Mannheimer Ver⸗ ſicherung 65, Württemb. Transport⸗Verſicherung 25, Dingler'ſche Maſchinenfabrik 33, Konſervenfabrik J. Braun, Pfeddersheim 0,95, Platz u. Söhne, Weinheim 0,73, Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahr⸗ räderfabrik 48, Zellſtoff Waldhof 10. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 2. Junk Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. Paris, 2. Juni. 29. 25 Aluminjum 29. Elektrolytkupfer 128,75 128.50 in Barren 2,45.2,50 2,48⸗2,50 Raffinadekupfer—.——.— inn, ausl.—.——.— le—.——.— üttenzinn———.— Rohzinkl(Vb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 8,45⸗3,50 3,45 50 do.(fr Verk..69.0½ 69 70 Antimon.23..25.26⸗1.28 Plattenzink 62—63 62—63 Silber für 1 Gr. 93.50.94,50 93,23.94,23 Aluminium.,35⸗2,40.,35⸗2,40 Platin p. Gr.—.——.— London 2 Juni(W9) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v 1016 Kg. 2. 29. 2[Blei 39.— 33.28 Kupfer Kaſſa 60,85 60.25 beſtſelect. 64,— 64,.— Ruues 34.50 84,50 do. 3 Mona 61,25 61,25] Nickel———— ueckſilben 13,75 13,75 do. Elektol. 64,— 64.— J Zinn Kaſſa 251,50 280.75] Regulus——.— Schiffahrt Frachlengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 2. Juni 75 Das Geſchäft an der Duisburger Schifferbörſe war wieder ſehr ſtill. Die Berg⸗ und Talfrachtſätze blieben auf dem ſeit⸗ herigen Stand. 1 17 Honen und Wermilſtonen iſt die vere Mouſon ⸗Hautpflege zum tag · lRahen Bedürfms geworden. CErene Mouſon wielt unfehlbar gegen trockens rauhe Hautzmacht ſie ſammimetweich und verleihl dem Teint ein zartes jugend⸗ ſeſches Ausishen.Dern gleichzeitige Gebrauch von Creme Mouſon⸗Geife ergãnzi die Crente Mouſon⸗Hautpflege in der günſtigſten Weiſe.⸗ Ereme Mouſon⸗Geiſe iſt außerordentlich weud ied von feuzer Harfmerteng. Madrid 61,10(—) Pfg., 7 22— FS SS⸗= LLeeeeeeeee —77———————— . ßßß̃7“N8o Anwoch, den 3. Junt 1025 Neue Mannhelmer Jeitung([Mittag⸗Nusgabe) 7. Seike. Nr. 251 Dembeck in eine Gerichtszeituno Schöffengericht Freiburg i. Vor dem Schöffen 0 7 3 7— d gericht Freiburg i. Br. ſtand der 27 Jahre de Taglöhner Johann Schemel 553 Waldkirch wegen ſchweren ae ch und Körperverletzung. Schemel hatte im Seplember —2 mit einem in Kollnau anſäſſigen Schreiner namens Hilbold 5 9 ſchwern Einbruch in einem alleinſtehenden Bauernhof Kbeichbenbach⸗Freiamt verübt, deſſen Bewohner auf dem Felde Arb eten. Der Einbrecher wurde vom Hofbeſitzer mitten in der Fmit überraſcht. Schemel griff nach einem Beil und nder m Bauer mehrmals auf den Kopf und entfloh. Der Narm war in der Zwiſchenzeit Schmiere geſtanden und hatte wörp ungsſignale gegeben. Das Gericht verurteilte Schemel wegen und verletzung u 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Chrverluſt, Hibeld erhielt 10 Monate Gefängnis 8 Jahre Ehrverluſt. fängnis. und Gramiophon, hörerraum in Moabit. Schwurgericht Konſtanz Vor dem Schwurgeri i gericht Konſtanz ſtand am 28. Mai der 35 det alte verheiratete Hermann Dembeck aus Troſſen(Preußen), S aun aft in Randegg wegen Mordverſuchs. Der Angeklagte jetz; während des Krieges nach Randegg und lernte dort ſeine Geld Frau kennen. Nach dem Kriege verdienten beide ein ſchönes nis mit Schmuggeln, wegen deſſen Dembeck zu 1 Jahr Gefäng⸗ berurteilt worden war. Nach Verbüßung der Strafe ging Entweder der Direktor Bekanntmachung über den Aufruf und die Einziehung der Reichsbanknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 liegt. 2 Auf Grund des 8 3 des Bankgeſetzes vom 30. Auguſt 1924 (Reichsgeſetzbl. Teil II S. 235) rufen wir alle Reichsbanknoten, deren Ausfertigungsdatum vor dem 11. Oktober 1924 liegt, ſoweit ſie nicht bereits aufgerufen find, hiermit zur Einziehung auf. Mit dem Ablauf des 5. Juni 1925 verlieren die aufgerufenen Noten ihre Eigenſchaft als ge⸗ ſetzliches Zahlungsmittel. Die Beſitzer dieſer Roten können ſie nochbis zum 5. Juli 1925 bei allen Kaſſen der Reichsbank in Zahlung geben oder in dem ge⸗ mäߧ 3 Abſ. 3 des Bankgeſetzes vorgeſchriebenen Verhältnis, wo⸗ nach eine Billion Mark durch eine Reichsmark zu erſetzen iſt, gegen geſetzliche Zahlungsmittel umtauſchen. Mit dieſem Zeitpunkt werden die aufgerufenen Banknoten kraftlos, und es erliſcht damit auch die Einlöſungspflicht der Reichsbank. Noten in Abſchnitten unter 10 Milliarden Mark ſollen nur in Gebinden und in einem durch 10 Milliarden teilbaren Betrage eingereicht werden. Die Gebinde ſollen nach den im Geldverkehr üblichen Gebräuchen formiert und gepackt ſein. Berlin, den 5. März 1925 e58 Reichsbank⸗Direktorium Dr. Hjalmar Schacht Kauffmann Neeen Geschftsempfehlung. Hierdurch teiſe ich mit, daß ich das seit 1910 von meinem verstorbenen Manne unter der Firma Paul Bretnũtz Unternehmung für I ief-, Hoch⸗ und Eisenbetonbau Tel. 6628 M ANNHEIN Gutenbergstr. 26 betriebene Geschäft unverändert weiter füfire. Der verehrlichen Kundschaft, Freunden und Gönnern dantze ich herzlichst für das meinem Manne seither entgegen⸗ gebrachte Vertrauen und pitte höflichst dasselbe auch mir gütigst bewahren zu wollen. Flür die Leitung des Betriebes stehen mir bewährte Krätte zur Verfügung. 88 Ich werde alles aufbieten, um meine verehrlicke Kundschaft bestens zu bedienen. MANNHEIM, den 29. Mai 1923. Frau Elisabeth Bretnütz. RPP Nervöſe, Neuraſtheniker o0 an Nen Nerdberrei Wilensſchwäche Energie⸗ wlafloſigteiper Stimmung, Lebensüberdruß, de bmaszuſtän; opfſchmerzen, Angſt⸗ und 81 ſehwechendrie, 5 Afrei beſchwerden leiden. erhalten ielbene Broſchüre von Dr. Weiſe m * Die Wörishofener ENTFETTUNdSKUR ist unschädlich und wirksam Wörishofener Naturhell, Elberfeld Allein-Niederlage für Mannheim Drogerie Ludwig& Schütthelm Mannheim, 0 4, 3 Em6! 5 11 — Dr. Gebbard& Co., Berlin W 30a. Mißratener unter ſieben Geſchwiſtern in deſſen Leben bei ſiebzehn Vorſtrafe 5 Pullkowſky hatte nun noch eine klein zu Berlin zu erledigen. mann wollt alſo das Konto ausgleichen, aber als traßenanzug, in Oberhemd und Halbſchuhen, ni Kittel und in Holzpantoffeln. So ſollte ihn hier niemand allem ſeine brave Schweſter nicht. In enger Zelle reifte ſo läßt mich in Zivilkleidung weg, oder—— datsanwalt empfand ein menſchliches Rühren ich türme. Der Oberſta und wollte dem Sträfling ſeine Zivilkleidung für den ohne Gerechtigkeit ein Schloſſer indeß zu treffen. ltigt und ſchwer verprügelt. en Bedrohung zu 6 Monaten Ge⸗ Der Juchthäusler in Zivil Zu den rätſelhaften Stimmen, aus der Ober⸗ und Unterwelt er 8 Fabrik in Singen und führte fortan ein ordent⸗ liches Leben während ſeine Frau ein ehebrecheriſches Verhältnis mit einem Gailinger Händler namens Ruf unterhielt. erfuhr davon und ſann auf Rache. feuerte Dembeck in der Wirtſchaft her war, und wo ſie ſich mit ihrem Revolver auf dieſen Liebhaber, wurde in der Wirtſchaft überwä Gericht verurteilte ihn nur weg Dembeck Am 9. März ds. Is. abends zum Adler, wo ſeine Frau Liebhaber aufhielt, mit einem Dembeck Das die für manche überſinnliche Leute lt erklingen, zu den Stimmen im Radio geſellte ſich die myſteriöſe Stimme Sie erklang unerwartet beim Sache“ und hat eine etwas ab düſterer Stätte— im Zuchthaus zu Na aus dem Zu⸗ „Aufruf einer ſonderliche Vorgeſchichte, leider an ſehr ugard. Dort ſitzt als einziger muß ſein. Euble ullkowſky n nur wenig freie Tage fallen e Sache vor einer Strafkammer Der Zuchthaus⸗ „Ziviliſt“. cht im braunen Im ſehen, vor ein Plan: „Ausflug“ J e laſſen; aber der Zuchthausdirektor blieb feſt. Pullkowſty ſollte als Nummer 146 abreiſen. Da ſuchte Pullkowſky das Weite. Er hinter⸗ ließ einen Zettel:„Ihr wollt nicht, wie ich will und ich will nicht ſo wie Ihr wollt. Alſo türme ich. Seid mir nicht böſe. Ich gebe Euch aber mein Verbrecherehrenwort, daß jch zum Ter⸗ min perſönlich komme.“ Darüber zogen drei Frühlingswochen ins Land. Der Zellenmann aus Naugard tauchte im Berliner Groß⸗ ſtadtgetriebe unter. Ein Berliner Mädel nahm ihn auf. Vor einigen Tagen kam nun ſein Prozeß an die Reihe. Als letzter in früher Nachmittagsſtunde. Frau Sonne warf durch die weitgeöff⸗ neten Bogenfenſter gluwolle Strahlen in den Strafkammerfſaal. Automatiſch faſt trat der Juſtizwachtmeiſter an die Saaltür mit dem tönenden Ruf:„Die Sache Pullkowſky.“ Einen Augenblick Stille. Wo iſt Pullkowſky? Wird er kommen? Da löſte ſich aus dem Zu⸗ hörerraum eine ſcharfe Stimme:„Hier iſt er. Ich bin Pullkowſky. Der es rief, ein Menſch in tadelloſem Anzug— Pullkowſky, der Flüchtling von Naugard. Die Stimme verklang. Der Mann erhob ſich und ging auf die Anklagebank zu. Dort erwarteten ihn die Schweſter und ein Kriminalbeamter, der zu ſeinem Empfang beor⸗ dert war. Aber dieſe eigenartige Ankunft, dieſe geiſterhaft klingende Stimme, ließ alle unwillkürlich zurücktreten. Pullkowfky ging in⸗ deſſen weiter, verbeugte ſich vor dem Vorſitzenden:„Herr Direktor. Sie ſehen, ich habe mein Wort gehalten.“ Eine halbe Stunde ſpäter hatte der Mann mit dem Verbrecher⸗ ehrenwort eine kleine Zuſatzſtrafe erhalten. Er blickte ſtumm auf ſeine Schweſter und reichte ihr die Hand. Die leiſe Tragik dieſer Szene wirkte ſelbſt am Richtertiſch. Man gewann den Eindruck: Vielleicht iſt dieſer Kerl doch noch nicht ganz verloren Für den übermüdeten, dürch vieles Stehen und Gehen erkrankten Fuß erſcheint die Möglichkeit„auf Luft zu gehen“ als wahre Erlöſung. Sie haben in der Tat die Möglichmeit „anf Luft zu gehen“! Denn die Er⸗ findung der durch 7 D. R. P. geſchützten Schuheinlage„Pneumette“ hat dieſen verlockenden Gedanken verwirklicht. Die Pneumette trägt zu dieſem Zweck ein anatomiſches Luftkiſſen, welches ſich weich und ſanft an das empfindliche Fußgewölbe anſchmiegt. Dadurch wird in kurzer Zeit das Gehen elaſtiſch und ſchmerzlos. ie ſchonende pneumatiſche Stützung und Hebung des Fußbogens beſeitigt gleich⸗ zeitig die Urſache des Leidens, näm⸗ lich die Abermüdung u. Senkung des Fußes. 5 9005 Das„Gehen auf Luft“ bedeutet eine neue Aera für alle, welche an Ubermüdung und r Füßen leiden. Was dem Rad⸗ ahrer und Automobiliſten recht iſt, näm⸗ lich„auf Luft zu fahren“, iſt dem Fuß⸗ gänger billig, nämlich„auf Luft zu gehen“ mit Hilfe der„Pneumette“. Es gibt kein beſſeres Mittel für alle, welche an den Folgen dieſes Übels leiden(Fußſchmerzen, Schwielen, ſchwache Knöchel, rheumatismus⸗ artige Schmerzen in den Beinen und im Kreuz) als„auf Luft zu gehen“, indem ſie die Pneumette benützen. Ich bin von dem Er mette hochbefriedigt! jetzt ungefähr 4 Monate die Pueu⸗ folg hoch befriedigt, Schmerzen, die ich wohl infolge von GHornhaut hatte, an den Fußſohlen vollſtändig 0 Meiner Mutter habe falls die Pneumette⸗Einlagen be von ihr ſchon lan und iſt auch Ich trage indem die Schade, Daſeins auf mette und bin von dem Er behoben ſind. folg mit der Pneu⸗ Zeitungen erſchienen, ſorgt anſtelle der ge getragenen anderen Einlagen ihr das Gehen wieder damit bedeutend erleichtert. Des weiteren habe ich vor einigen Tagen von einer mir bekannten Dame aus Baden⸗Baden, der ich vor ca. ½ Jahr den Rat gab, in Zukunft auf der Pneumette zu gehen, zu meiner Freude geſagt bekommen, daß dieſer Ratſchlag wirklich einmal ſehr gut 9 eweſen ſei. daß nicht alle Schmerzen des heutigen ſo einfache Art zu beheben ſind. ., Mannheim. FJetzt geht das Laufen wieder tadellos. Teile Ihnen mit, daß ich mit Ihrer Pneumette ſehr zufrieden bin; ich bin Kaſſenbote und hätte meine Stelle ſicher aufgeben müſſen, wäre nicht Ihre Erfindung zur rechten Zeit in den hieſigen Hill à * ſo aber geht das Laufen wieder tadellos und ich kann die Fußeinlage Pueumette nur ſehr empfehlen. Robert Sch., Kaſſenbote, Mannheim. Bin mit der Pneumette ſehr zufrieden. Beſtätige Ihnen gerne, daß ich mit der Pueumette ſehr zufrieden bin. Ich hatte ſchon verſchiedene Schuheinlagen getragen, aber keine hat mir ſo vorzügliche Dienſte geleiſtet, wie Ihre Pneumette; ich bin herzlich froh, daß ich mich zur Anſchaffung derſelben entſchloſſen habe. Ich möchte die Pneumette nicht mehr miſſen und werde dieſe in meinem Bekanntenkreiſe gern weiter empfehlen. Maria., Mannheim⸗Feudenheim. Seit ich Pneumette trage, bin ich wie neu geboren. Durch das viele Stehen in meinem Berufe kam ich immer ſehr müde und abgeſpannt nach Hauſe. Seit ich aber Pnenmette trage, bin ich wie neu geboren und werde lange nicht mehr ſo müde. Ich kann daher die Pnenmette jedermann nur warm empfehlen. Aug.., Mannheim. ich eben⸗ MHuüller, u 3, 112 Koſtenloſe fachmänniſche Fußunterſuchung durch ärztlich ausgebildete Orthopediſten. Die Pneu⸗ mette iſt bei allen Zahlſtellen der Deutſchnationalen Krankenkaſſe und von weiteren 400 deutſchen Krankenkaſſen zur ärztlichen Verordnung zugelaſſen. Schriftliche Anfragen ſind zu richten an den alleinigen Fabrikanten und Patentinhaber CD..Patente) Kreuzverſand Alfred Klotz, München. Verlangen Sie von diefer 0 Firma koſtenfrei das lehrreiche Buch:„Fuß⸗ und Beinſchmerzen“. 8 Tage zur Probe Setle. Nr. 251 Neue Mannhelmer Jeltung[Mittag⸗Rusgade! A. den J. Junt 1928 Mmittwoch, den 3 Jun e Sportliche Rundſchau Der deutſche Kundflug Am Dienstag morgen um.20 Uhr begann in Berſin der Start zur zweiten Schleife des Deutſchen Rundflugs 1925. Sie führt über Hannover— Paderborn— Frankfurt a. M.— Darmſtadt— Gotha — Weimar— Chemnitz und Dresden nach Berlin zurück und iſt mit ihren 1130 Kilometern nur um 10 Kilometer kürzer als die längſte Schleife, die am 4. Juni beginnt. Die Windverhältniſſe haben ſich am Tage gebeſſert. Ein leichter Oſtwind kommt den Fliegern auf dem erſten Teil ihres Fluges als Treibwind zu ſtatten 35 Flugzeuge erſchienen zum Start. Um.20 Uhr erhob ſich Lörzer mit ſeiner Daimler⸗Mercedes(2 mal 19 PS.) Nr. 623 und verſchwand in weſt⸗ licher Richtung. In der Klaſſe A ſtartete außerdem noch der kleine Mohamed von der akademiſchen Fliegergruppe Darmſtadt(20 PS.) Nr. 611 mit dem Pilot Fuchs. Nach 20 Minuten landete er ſedoch wieder wegen Motordefekts. Im Laufe des Tages wird er jedoch noch ein⸗ mal ſtarten. Der Flieger Billik auf Üdet, der am Pfingſtſonntag als erſter die Schleife beendete, erlitt heute einen Unfall. Seine »Maſchine kam nicht richtig in Gang und beim Landen überſchlug ſich Billik blieb unverletzt. Doch wurde der rat ſein Flugzeug. ſtark beſchädigt. Der Flieger hofft jedoch, noch nachträglich ſtarten zu können. Das vierte Flugzeug kam auch nicht richtig in Gang und mußte wieder landen. Der bekannte Kampfflieger Udet ſelbſt kehrte dreimal wieder zurück, um ſchließlich dann gegen 6 Uhr abzu⸗ fliegen. Um ½8 Uhr lief die erſte Nachricht ein, daß ein Flieger Hannover paſſiert hatte. Bis um 8 Uhr hatte ungefähr die Hälfte der in Berlin geſtarteten Flugzeuge dieſe Etappenſtation paſſiert. Die Windverhältniſſe ſcheinen diesmal beſonders günſtig zu ſein. Gegen 12 Uhr hatten 7 Flugzeuge ſchon Darmſtadt paſſiert. Auf dem Rebſtocker Flugplatz in Frankfurt a. M. landete morgens um.05 Uhr als erſter Ungewitter auf D 976, dem nach 8 Minuten Polter auf U8 folgte. Bis 12 Uhr waren 21 Flugzeuge auf dem Flugfelde gelandet. Drei weitere Flieger hatten bis zur gleichen Zeit die Kontrollſtation ohne Zwiſchenlandung über⸗ flogen. Gegen 12 Uhr hatten 15 Flugzeuge die Wetterfahrt ange⸗ treten. Von den Teilnehmern am deutſchen Rundflug haben bis jetzt den Landungsplatz Darmſtadt überflogen von der Klaſſe C Nr. 679, Albatroß 100 PS., Flieger K. Ungewitter überflog.43 Uhr; Klaſſe G Nr. 670 Udet 100 PS., Flieger Polte überflog.57 Uhr, Klaſſe CG Nr. 660 Udet 60 PS., Flieger R. Kern überflog 10.01 Uhr, Klaſſe B Nr. 649 Albatroß 75 PS., Flieger Freiherr v. Richthofen überflog 10.16 Uhr, Klaſſe B Nr. 651 Albatroß 75 PS., Flieger v. Köppen, überflog 10.18 Uhr, Klaſſe B Nr. 641 Stahlwerk Mark, 70 PS., Flieger J. Igel landete 10.19 Uhr. Zur Landung gezwungen in Darmſtadt ſind nur die Flieger in Klaſſe A. Das Ergebnis der erſten Etappe des deutſchen Rundflugs 1925 Diaas ſportliche und techniſche Ergebnis der erſten Etappe des Deutſchen Rundfluges entſpricht, wie die„Voſſ. Itg.“ ſchreibt, allen Erwartungen. Von den Cuudugen der Gruppe A, der kleinſten Klaſſe, iſt als letztes am Sonntag abend 7 Uhr das zweimotorige Daimler⸗Mercedes⸗Flugzeug Lörzers in Berlin eingetroffen. Vier Maſchinen von der Gruppe B haben Havarie erlitten. Teils iſt man ohne Nachricht von geehte Von den 18 Flugzeugen der Gruppe B haben 14 in der feſtgeſetzten Friſt am erſten Tage das Ziel er⸗ reichen können, was ein hervorragendes Ergebnis darſtellt. Nur 3 Maſchinen ſind unterwegs ausgeſchieden. Von einer Maſchine iſt man noch ohne Nachricht. Die Maſchinen der Gruppe C haben weniger vorteilhaft abgeſchnitten. Von den 256 geſtarteten Flug⸗ zeugen erreichten 13 wieder Berlin am erſten Tage, 6 am zweiten Tage. Von insgeſamt 30 Konkurrenten der Gruppe haben 20 die erſte Schleife abſolviert. Für die nächſte Schleife des Wettbewerbes ſcheint eine ähnliche Wetterlage bevorzuſtehen, wie ſie das Unter⸗ nehmen bisher begünſtigte. ie ſchon jetzt ausgeſprochen werden kann, iſt eine weſentliche Förderung des deutſchen Flugweſens durch den deutſchen Rundflug erzielt worden. (LILHXII JkoOb Defzel Anfang⸗Nr 900 Tuldde fenftenficenden der daatdener Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch. 4 Ueber die letzten Ereigniſſe beim Deutſchen Rundflug wird noch berichtet: Ein Ueberblick über den Stand des Wettbewerbs läßt ſich inſofern noch nicht geben, als die Wertung nach einer Kilometer⸗ 18557 erfolgt, welche Führer⸗ und Motorenwechſel berückſichtigt und erechnungen noch nicht ſtattgefunden haben. Bis zum Kontroll⸗ ſchluß des geſtrigen Tages erhöhte ſich die Zahl der zurückgekehrten Flugzeuge auf 37. Die beſten Zeiten, die für die Preiszuteilung allerdings nur in letzter Linie als Maßſtab dienen, hatte von Gruppe A die mit 19 PS(Daimler) ausgerüſtete Maſchine D 608 (Führer Schrenk), von Gruppe B der Üdet⸗Tiefdecker D 640(Führer Billik) mit 56 PS(Siemensmotor) und von der Gruppe.der Alba⸗ 8 D 679(Führer Ungewitter) mit 102 PS(Siemens⸗ motor). Fußball Spielvereinigung Mannheim⸗Sandhofen— Alemannia Vorms:2(:2) Zu einem Abendſpiele hatte ſich Spielvg. Sandhofen Alemannia Worms verpflichtet. Die Wormſer, die in der vorjährigen Spielzeit noch in der 1. Klaſſe des Verbandes ſpielten, haben auch in der Kreisliga nicht viel an Spielſtärke eingebüßt und führten ein ſchönes Propagandaſpiel vor. Nach dem Anſpiele der Alemannen konnten die Einheimiſchen zunächſt das Feldſpiel an ſich reißen. Erſt allmählich fand ſich Worms zuſammen, drängte dann aber Sandhofen in die Verteidi⸗ gung zurück. In der 15. Minute gingen die Heſſen durch einen ſcharf plazierten Schuß in Führung. Worms war auch weiterhin dauernd in der Offenſive und ſchon nach weiteren 10 Minuten erhöhte Schulze den Vorſprung auf:0. Erſt gegen Schluß der 1. Halb⸗ zeit wurden die Angriffe Sandhofens zahlreicher und vor dem Tor der Gäſte ſpielte ſich manche kritiſche Situation ab. Vier Minuten vor holte Sandhofens Halbrechter im Gedränge ein Tor auf. Halbzeit:1 für Worms. In der 2. Spielhälfte ſollte ſich am Reſultate nichts mehr än⸗ dern. Eine nie wiederkehrende Gelegenheit zum Ausgleiche ließ Sandhofen aus. Unter wechſelnden Angriffen verſtrichen auch die letzten 45 Minuten. Es blieb beim:1⸗Siege der Heſſen. Herr David(Sandhofen) leitete einwandfrei. Sg. a Alemannia Worms— Pfalz Ludwigshafen:2(:2) Die Mannſchaften, die ſich in früheren Jahren manchen erbitter⸗ ten Punktekampf geliefert hatten, maßen erſtmals wieder nach lan⸗ ger Pauſe an Pfingſten ihre Kräfte Während Ludwigshafen früher meiſt mühelos ſiegte, hat ſich nun die Lage geändert und Pfalz mußte eine hohe Niederlage einſtecken, die aber nicht dem Spielverlaufe entſprach; denn der Kampf war meiſt ausgeglichen. Im Endſpurte waren die Pfälzer ſogar überlegen. Worms drängte ſofort Pfalz in die Verteidigung zurück und ſchoß auch durch den Linksaußen das Führungstor. Durch dieſen Mißerfolg wurden die Gäſte angefeuert und es dauerte nicht lange bis der Ausgleich hergeſtellt war. Das ausgleichende Tor ſchoß der Linksinnen Walter nach Vorlage Bapperts. Aber ſofort riſſen die Alemannen wieder durch einen Prachtſchuß von Schulz die Führung an ſich. In ſchnellem Tempo wechſelten die Situgtionen vor beiden Toren ab. Bei Pfalz war es beſonders der rechte Sturmflügel, der, der Heſſenverteidigung viel zu ſchaffen machte. Nach einer Flanke von rechts glich Bappert zum zweiten Male aus.:2. Mit Energie kämpften beide Mannſchaften um das Führungstor, aber die Verteidigungen ließen ſich ſo leicht nichts abringen. Einige Eckbälle blieben beiderſeits unverwertet. Schließlich gelingt es den Alemannen doch eine Minute vor Halbzeit durch ihren Repräſentativen Kienel das 3. Tor zu ſchießen. Halbzeit :2 für Worms. Nach Wiederbeginn verſuchen die Pfälzer erneut das Spiel aus⸗ zugleichen. Sie haben aber mit ihren Angriffen kein Glück, dagegen gelingt es Worms den Vorſprung auf:2 zu erhöhen. Der Reſt der Spielzeit ſtand im Zeichen eines energiſchen Endſpurtes der Pfälzer, doch die Wormſer Verteidigung war allen Situationen gewachſen. Durch ein 5. Tor, das wiederum Kienel zum Schützen hatte, ſtellte Zwangsverſte gerung. Donnerstag. den 4. Juni 1925, nachmittags 42 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier Emma Defzel geb. Cappelo Vermählfe 5020 1 1855 5 Nlennbeim-Weldhof, Speckweg 6l. ähere Ausku vorrätig, (0,40 Mk.) erhältlich. Mittwoch, den 10. J . [Verlobfe Rollabenlieferung für Wohnungsbauten an onprinzenſtraße. Baubüro Kronprinzen⸗ ſtraße, wo Ausſchreibungsbedingungen. ſoweit gegen Erſtattung der eee brand, 1 F Einreichungstermin für die Angebote: uni 1925, vorm. 9 Uhr, Rathaus N I. Zimmer 124. Städt. Hochbauamt. gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern; 6238 2 Klaviere. 1 Schreibmaſchine,(Adler) 1 Bücherſchrank, 1 Regiſtraturſchrank, 45 Fl. Arrakverſchnitt, 30 Fl. deutſcher Wein⸗ ahrrad. Spirituoſen und Fahrrad kommen beſtimmt zur Verſteigerung. Mannheim, den 2. Juni 1925. Eliflen, Gerichtsvollzieher. Vinschen sich ihre Geschenke Wegen Gleiserneuerungen am Friedrichsring Zwangsverſteigerung. die Zufahr, der Donnerstag, den 4. 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Mit einem:2 Siege der Platz endete ein ſchöner Kampf. Als Schiedsrichter amtierte Herr 125 gärtner⸗Mainz zufriedenſtellend. Die Pfingſtreiſe des J. C. Phönix Ludwigshafen Während der Pfingſtfeiertage unternahm die Bezirksligame ſchaft des F. C. Phönix Ludwigshafen eine dreitägige fiß die Mitteldeutſchland und Frankfurk a. M. Die Ergebniſſe, rtelen Mannſchaft dabei erzielte, brachten leider nicht den 1 Erfolg. Im erſten Spiele am Samstag vor Pfingſten 7 01 Pfälzer in Leipzig gegen die dortigen Sportfreun Tages und mußten ſich mit ihrem Gaſtgeber in die Ehren des dann weiter na alle, wo die Mannſchaft am 1. Jeierner mit Wacker d5 Flingen kreuzte. Dieſes Spiel ſtand einem ſehr ungünſtigen Stern, da die Ludwigshafener ihr ſt in⸗ präſentativen Verteidiger Regele, die Stütze der Maunſcahem folge Verletzung verloren und den ſchweren Kampf mit tlich de⸗ zu Ende führen mußten. Die Mannſchaft war dadurch ſich n. Auf primiert und mußte ſich mit:1 Toren geſchlagen beren der Rückreiſe machte Phönix in Frankfurtea. Mat Sscher⸗ und trat am 2. Feiertage gegen den Nordmainkreismeiſ 175 donn⸗ mania Frankfurt in die Schranken. Erſt dieſes 3. ö ten die Pfälzer zum Siege geſtalten. Germania Fran 1. Leite ſich nun wieder den Aufſtteg ur Bezirksliga erkämpft ha, apfen aber energiſchen Widerſtand und unterlag nur mit den trob aller Ergebniſſe. Vor 1000 Zuſchauern zeigten die Pfälzer end erſatzgeſchwächter Mannſchaft eine vorzügliche Leiſtung. den Germania nicht zu dem Können auflief, das ſie vor die chen hier gegen den ſüddeutſchen Meiſter zeigte.„erenee vorzügliche Verteidigung, beſonders Boſſert verhinderte über⸗ höheren Sieg der Ludwigshafener. Phönix war faſt daueet peſtelt legen, mit der Schußſicherheit war es aber ziemlich 4 ſchlecht Der Frankfurter Torhüter meiſterte aber auch einige ſchar borlos wohlplazierte Schüſſe. So verliefen die erſten 45 Minuten sto Erſt 20 Minuten nach Wiederbeginn ſchoß Weber J das Sien den für die gaſtierende Mannſchaft. Phönix gab ſich damit auf el⸗ und gegen Schluß der Spielzeit konnten die Germanen%, 5 ſpiel überlegen geſtalten, ohne jedoch das Reſultat ön Pfe können. Mit dem wohlverdienten:0 Siege konnten die P 4— ihre Heimreiſe antreten. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein⸗Pegel 25. 27. 28. 29. 80 2 Meckar⸗Begel 25. 27 1 5 3,64— + ee e .62.73.80.8660 Mannheim .83.89.89.72 Heilbronn .45.514.49.34 4..44.25 802 80 .—.20 Schuſterinſel“.83 Kehl...90 2. Maxau..514. Mannbeim„.443. Raub.— Köln„ 2˙02 1888 U Sdο 228288 90 0—.24 66.10.08 Waſſerwärme des Rheins 14½ C 4 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. boag 2 Neue Mannheimer Zeitung, G m b. Mannhein. ſcher. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt 51 znet; Berantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred uk un für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpo 5 Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus N0 bar⸗ Willvn Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Kircher! gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz für Anzeigen: J. Bernhardt. upeeed pER⸗ * — * rossSpUDEN Zeste undt billigste Seife für Wäsche Wer betellig' ſich an Dürkopp Fahrrädel wieder eingetroffen. Manmenteub: Leen Fangff, Mannheim Tel. 443 Beſteingerichtete Mechaniſche Wertſtätte mit elektr. Betrieb ee., Fahr- Raäd el Kinderräder in allen Größen 1 Ounstige Zahlungsbedingungen. Nur beste s 14a, 5 Lösch Tel 9275 pro Stunde J0.⸗Pfg. Ang. u. O. R. 123a.d Gſch. Gründlicher Tenie.Dntench wird erteilt. Zuſchrift. unter C. B. 11 an die Geſchaltsele. 428 Geldverkeſt. NMk. 800. ſofort geg. guten Zins u. Sicherheit zu leihen geſucht. Gefl. Angebote unter B. 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Alired Brammet und Alfred Grũnwaid Musik von Emmerich Kàlmaàn in Szene gesetzt von Alned Landory Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Die Tänze sind einstudiert von Alfred Landory Anfang 72ã Uhr Ende nach 10½ Uhr Personen: Oräfin Marira Friedel Dann ürst Moritz Dragomir Popu- — 5 98—5 Hugo Voisin on Koloman Zsupàn. Gu e be Altred Landory N Hlellmuth Neugebauer LAsa, se ne nvester Eise Betz Kari 1— 812 Georg Rothhaar ſenstein zu Elise de Lank Manja, eine junge Zigennerin Helene Reffert Friedriechs-Park Heute Mittwoch 4 bis 6 Uhr Nachmittags-Konzert. Mörgen Donnerstag s bis 11 Uhr Abend- Konzert. Sonntag abend— Wiederholung des zu ermässigten Pieisen. 81⁴³ Mannheimer Künstlertheater AporrlO Mittwoch, den 3. Juni, abends 8 Uhr Bastspiel Olga Bartos-Trau in 55086. Operette in 3 Akten von Hugo Hirsech. Preise von 60 Pig. bis Mk..— Vorverkauf an der Theaterkasse, Verkehrs- verein, Kaufhaus Schmoller und Strauss-Dieher. Schönstes und grösstes Lichtspieltheater. 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Wenn Körper rrrrrrrrrrrr Geist im Volke gesund sind, s0 ist die Gewähr vorhanden, daß ein solches Volk sich stets be- haupten wird. Man muß aber eben das beachten, daß nur in einem gesunden Körper ein gesun- derGeist sein kann. Die körperliche Kraft wird sich aber stets mit der Schönhelt und Anmut paaren müssen, um einen Idealzustand im Menschen aufkommen zu lassen. Unser Ge- schlecht muß so erzogen werden, damit es den Idealbegriff der Kör- perkultur in ihrer Reinheit erfasse. Einen Weg hierzu zeigt uns der epochemachend. Körperpflegefilm der Ufa, dessen Namèe sich aus den unterstrichenen Worten ergibt. Ab 5. Juni im bTeater G Wildbad Württembergischer Schwarzwald. Die führenden Häuser sind: Klumpps Ouellenhof und Hotel Rlumpp Vvon Samstag nachmittag bis Montag vormittag Zimmer einschliesslich voller Verpflegung für Mark 24.— Mittelpunkt des gesellschaflich. Lebens Gut bürgerl. Denslon. Näßß. Preise. 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