pflichte Donnerstag, 4. Juni Noue Henpeprrſpe und Umgebung frei ins In Mannheim oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ „Bel eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ uube ing vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ . Waldhoſſtraße ö, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ Gee 11.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.-Adreſſe ralanzeiger Mannbeim. Ericheint wöchentl. zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe lhei Mlannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 253 Anzelgenpreiſe nach Tarif. bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpalſige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4 R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. —85 80 0 elagen Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung Mannheimer Srauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik. Wandern 3. Neiſen Geſetz u. Necht Der Aufruhr in Oſtaſten 2 4 2 L die Lage weiterhin verſchärſt „Meldungen aus Peking zufolge hat ſich die Lage im Auf⸗ ſtandsgebiet von Schanghai weiter verſchärft. Der engliſchen olizei und den fremden Truppen wurden außerordentlich ſcharfe uſtruktionen erteilt. Die gegen die Ausländer gerichtete Bewegung nimmt ſtändig zu. In verſchiedenen ausländiſchen Betrieben kam es zu Zuſammenſtößen. Am Mittwoch wurden vier Abteilungen bri⸗ ſcher Soldaten gelandet, denen weitere folgen ſollen. Gegen die ufſtändiſchen wurden Panzerwagen eingeſetzt. Auch auf Seiten der Europäer ſind bereits Todesopfer zu beklagen. In Peking fand ebenfalls eine Demonſtration ſtatt. In Schanghai ſoll ſogar ein amerikaniſches Frauenbataillon aktiv an der Wiederherſtellung der rdnung teilnehmen. Neue Rämpfe Der Hilferuf der Geſandtſchaften der Großmächte aus Schanghai an die in der Nähe der chineſiſchen Küſte liegenden Kriegsſchiffe hatte zur Folge, daß ſämtliche erreichbaren Kriegsſchiffe zuſammen⸗ gezogen und interalliierte Truppenlandungen im Hafen von Schang⸗ ai zum Schutze des Europäerviertels vorbereitet wurden und zum Teil ſchon durchgeführt ſind. Die Amerikaner haben die Küſtenwache und den Schutz der Zugangsſtraßen zum Europäerviertel übernom⸗ men. Als ſie von chineſiſchen Aufſtändiſchen beſchoſſen wurden, ſetzten ſie ihre Maſchinengewehre in Tätigkeit, wobei es einige zwanzig Tote und eine große Anzahl Verwundeter auf chineſiſcher Seite gab. Die Forderungen der Aufſtändiſchen haben ſich jetzt noch um einige dermehrt. So wird jetzt verlangt, daß den Fremden alle Konzeſ⸗ onen entzogen werden, daß die gemiſchten Gerichtshöfe abgeſchafft werden, die engliſche Polizei in Schanghai nach chineſiſchem Geſetz beſtraft und dazu aufgefordert wird, ihre Funktionen einzuſtellen. ie Lebensmittel in Schanghai beginnen bereits knapp zu werden, da die Streikenden die Wege zur Stadt abgeſchnitten haben und den uern die Lebensmittel fortnehmen. Ddie Studenten als Anführer (Spezialkabeldienſt der United Preß) V peking, 3. Juni. Die Pekinger Studentenſchaft for⸗ derte heute von der Regierung die Annullierung der den Auslän⸗ Exterriotorialität gewährenden Verträge. Im Laufe des Nach⸗ Rittags verſuchten Gruppen von Studenten in das Geſandt⸗ Haftsvie rtel einzudringen, wurden aber durch die Schließung r Tore des umfriedeten Viertel daran gehindert. Chineſiſche Polizeitruppen die ſofort herbeigerufen wurden, mußten Bajonette aufpflanzen, ehe es ihnen gelang die drohenden Rufe ausſtoßenden Gruppen zu vertreiben. urück gewieſener chineſiſcher proteſt Die über Newyork hierher gelangten Pekinger Meldungen laſſen Llennen, daß die Lage in Schanghai ſich ſtündlich zuſpitzt. die ebensmittelnot hat weiter zu einem phantaſtiſchen Anſteigen b Lebensmittelpreiſe geführt, obwohl der angekündigte Generalſtreik dsher noch nicht ſtreng durchgeführt iſt. Ein Teil der Lebensmittel Spaniſches Ultimatum an Abdͤ el Krim M. Paris, 4. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die ge⸗ ſege Unterredung Briands mit dem ſpaniſchen Botſchafter Liones de 20 gewann eine beſondere Wichtigkeit, als der ſpaniſche Botſchafter 15 Mitteilung machte, daß nunmehr ein Ultimatum an Abd Krim von Madrid aus gerichtet worden ſei. Dieſes Utimatum ſpalangt, daß Abd el Krim die Friſt feſtkegt, innerbalb welcher die zaniſchen Truppen in der Bucht von Alhucemas gelandet werden onnten. Da man ſich ſelbſtverſtändlich auf eine brüske Ablehnung 1 8 Ultimatums durch Abd el Krim gefaßt macht, ſo ſind bereits in 8 ſpaniſchen Häfen Vorbereitungen getroffen worden, um mit 95 gefähr 25 000 Mann in der Bucht von Alhucemas zu landen mit Priresgerätſchaften und Flugzeugmaterial. Die Abſicht des Generals Rivera iſt, von Alhucemas aus die geſamte Waffenkontrolle peſ unterdrücken und gleichzeitig eine ſtrategiſche Operation vorzube⸗ nehm 1 5 der dritten Woche des laufenden Monats ihren Anfang n ſo 4 In der geſtrigen Unterredung zwiſchen dem ſpaniſchen Botſchafter 55 Briand wurde ferner darüber geſprochen, daß Spanien ſich ver mit den ſoll, nicht früher einen Waffenſtillſtand oder einen Frieden ge Abd el Krim abzuſchließen, bevor die franzöſiſchen Operationen ſingen die Rifführer einem endgültigen Refultat zugeführt worden und Es verlautet jetzt in diplomatiſchen Kreiſen, daß zwiſchen Madrid ſcha Paris Verhandlungen im Gange ſind, dahingehend eine gemein, ſtlich bindende Erklärung feſtzulegen, in der beide Mächte ſich ver⸗ n, mit Abd el Krim einen Sonderfrieden nicht abzuſchließen. paris, 4. Zuni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter) Wie die Mumante“ aus Cherbour meldet, gehen auch von dort große ſtändwötionsfendungen und Truppentransporte nach Marokko ab. Dder Jahrestag der Ermordung Matteotis Die Vereini, ten Oppoſitionsparteien haben beſchloſſen, den dahrestag der Ermorbenn Matteds am 10. Juni durch eine große ſoll nisfeler zu begehen, die im Parlamentsgebäude ſtattfinden die§ er Kammer erklärte geſtern der Abg. Farinacci, er würde tet milttationen rufen. Alle fafziſtiſchen Abgeordneten ſind verpflich⸗ ne orden, an der Verſammlung der Oppoſitionsparteien teilzu⸗ Veallen„die damit einen Kampfcharakter annehmen dürfte. In ganz ſiebt man dem Jahrestag der Ermordung Matteottis mit Miliz eumoche den. Am Mittwoch wurde in Rom ein Major der „in deren Reihen größte Erregung herrſche, zu Gegen⸗ d wird rationiert. Die Trinkwaſſerverſorgung iſt ebenfalls bedroht. Die Waſſerreſervoires ſindd urch regelrechte Varritaden geſchützt. Die Banken ſind ſchgſen Die Zeitungen erſcheinen nur teilweiſe. Täg⸗ lich ereignen ſich Zuſammenſtöße, wobei Todesopfer zu beklagen ſind. Die Proteſtnote der chineſiſchen Regierung an die fremden Mächte wurde vom diplomatiſchen Korps in Peking mit einer ſcharfen Kund⸗ gebung beantwortet, worin die chineſiſche Darlegung als einſeitig be⸗ zeichnet wird und die Entſchädigungsforderungen ab⸗ gelehnt werden. Die Fremdenkolonie in Peking wird ebenfalls 11 5— 80 Die Agitation zur Vertreibung aller Fremden wächſt zuſehends. Die Haltung Waſhingtons (Spezialkabeldienſt der United Preß) Wafhingkon, 3. Juni. Das Staatsdepartement erklärte, daß es nicht die Abſicht habe, dem Schritte Japans, das China freund⸗ ſchaftlich e. habe, erllärt dieſen in Schanghai ein Ende zu machen, zu folgen. Man erklärt dieſe Zurückhaltung damit, daß die Pekinger Regierung keinerlei Rechte über das extorritoriale Fremdenvjertel in Schanghai habe und daher auch nicht für die Un⸗ ruhen verantwortlich gemacht werden könne. Moskauer Proteſt (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau, 3. Juni. Der Sowjetregierung naheſtehende Kreiſe bezeichnen die von den Hauptſtädten Europas lanzierten Nachrichten von einer Beteiligung Rußlands an den Unruhen in Schanghai als böswillige Machenſchaften. Alle ſolche Berichte entbehrten jeglicher Begründung, da die Sowjetregierung nicht das Geringſte mit den Aufſtänden zu tun habe. Chinadebatte in der pariſer Kammer Paris, 4. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter). Die Vor⸗ gänge in Shanghai haben in der geſtrigen Kammerſitzung ihr Echo gefunden. Der Deputierte von Indochina, Outry, inter⸗ pellierſe den Außenminiſter Briand über die Haltung der chineſi⸗ ſchen Bevölkerung an den Grenzen des franzöſiſchen Kolonialgebietes. Er wies darauf hin, daß gemeinſchaftlich mit ruſſiſchen Aufrührern die Chineſen feindlich auftreten und erklärte dann, daß in Kanton den Mördern einiger Franzoſen, die mit dem franzöſiſchen General⸗ gouverneur Merlin in Kanton einem Bankett beiwohnten, und bei dieſer Gelegenheit durch ein Bombenattentat getötet wurden, ein Denkmal errichtet wurde. Dieſes Denkmal trägt folgende Inſchrift: „Die Bevölkerung von Kanton weiht dieſes Denkmal mit großer Be⸗ geiſterung den Helden, die die Welt von fünf franzöſiſchen Imperia⸗ liſten befreit haben.“ Der Deputierte ODutry verlangt nun von Briand, daß deshalb Schritte bei der chineſiſchen Regie⸗ cung in Peking unternommen werden ſollen. Briand erwiderte, daß dieſe Schritte bereis gemacht worden ſeien, doch ohne jeden Erfolg. Der franzöſiſche Außenminiſter betonte jedoch, daß man in nächſter Zeit neuerdings bei der Sowjetregierung in Moskau darauf hinwirken würde, Kundgebungen ſolcher Art gegen Franzoſen tunlichſt zu vermeiden. Der„Matin“ teilt mit, daß der Gouverneur von Punan, General Tang Ki Dao, mit einer Aktion betraut werden ſoll, die ſich gegen die unter den Bolſchewiſten ſtehen⸗ den chineſiſchen Banden richten ſoll. Es wird weiter behauptet, daß dirſer chineſiſche General ausgezeichnete Beziehungen mit den Fran⸗ zoſen unterhalte und wahrſcheinlich auch auf franzöſiſche Unterſtützung bei ſeiner Aktion rechnen kann. Die Nachforſchungen nach Amundſen Die bei Spitzbergen ſtationierten Expeditionsſchiffe haben zur Vornahme weiterer Nachforſchungen nach Amundſen um die Ent⸗ ſendung zweier Waſſerflugzeuge gebeten. Am kommenden Freitag wird in Os lho eine Verſammlung von Sachverſtändigen zuſammentreten, in der der endgültige Plan be⸗ ſprochen werden ſoll, wie die Hilfsexpeditionen für Amundſen ein⸗ geſetzt werden. Die Hilfsexpedition des franzöſiſchen Polarforſchers Charcot wird wahrſcheinlich auf Oſtgrönland eingeſetzt. Die nor⸗ wegiſche Regierung ſelbſt wird zwei Waſſerflugzeuge nach Spitz⸗ bergen entſenden Die Flieger ſollen von Kingsbay nach Vjirgobay auf der Düneninſel fliegen, wo die Expedition ihre Baſis haben ſoll. Die Patrouillenflüge werden nicht über das Packeis, ſondern die Küſte entlang führen. Die„Fram“ die für den Patrouillendienſt im Treibeis nicht zu gerbauchen iſt, wird der Expedition als Mutter⸗ ſchiff dienen. Kanadiſche Jorderungen Im kanadiſchen Unterhaus wurde am Mittwoch ein Antrag der Regierung angenommen, der auf eine Annektion des Nord⸗ pols durch Kanada hinausläuft. Der kanadiſche Innen⸗ miniſter Stewart erklärte hierzu, daß Kanada das Land bis zum Nordpol für ſich beanſpruche, gleichgültig ob das Land be⸗ reits beſetzt ſei oder nicht. Der diesbezügliche Geſetzentwurf der Regierung ermächtigt die kanadiſche Regierung, von den Entdeckern zu verlangen daß ſie vor Antritt ihrer Entdeckungsfahrten ſich Lizenzen von der kanadiſchen Regierung einholen. Stewart nahm dabei ausdrücklich Bezug auf Amundſen und die demnächſt ſtartende amerikaniſche Mac⸗Millan⸗Expedition und erklärte, daß das kanadiſche Geſetz etwaige Streitigkeiten über die Souveränität des Nordpols von vornherein abſchneiden ſolle. Eine Kede Cooliòges Deer amerikaniſche Präſident Coolidge erklärte in einer Rede in Annapolis, Amerika verfolge eine Friedenspolitik, die ſich auf ie Vernunft gründe. Er, Coolidge, kenne jedoch die Geſchichte der Menſchheit zu gut, um ſchon jetzt die Behauptung aufſtellen zu können, es werde niemals wieder einen Krieg geben. Jeder ame⸗ rikaniſche Bürger müſſe daher den militäriſchen Angelegenheiten Aufmerkſamkeit ſchenken. Um den Frieden fördern, müſſe Amerika dazu beitragen, ſittlichen Kräfte di i der Menſehett entfelſer wiebe e e Die Gefährlichkeit der Tabakſteuer Von Generalſekretär Wilhelm Jecht⸗Berlin Jedes Gewerbe kann eine gewiſſe ſteuerliche Belaſtung tragen, ohne daß dadurch eine Schädigung eintritt. Iſt aber dieſe Grenze überſchritten, dann ſind die Folgen einer falſchen Belaſtung der⸗ artig, daß weder die Höhe des veranlagten Steuereinkommens er⸗ reicht wird, noch das betreffende Gewerbe ſelbſt weiter gedeihen kann. Dieſen Geſichtspunkt wird man ſiſh bei der Beurteilung der Steuerpläne vor Augen halten müſſen, die zur Zeit eine Erhöhung der Tabakſteuer vorſehen. Nach dem Regierungsentwurf ſollen aus den Steuern für Tabak und Bier jährlich etwa 330 Millionen neu herausgeholt werden. Davon würden auf Tabak allein 145 Millionen Reichsmark entfallen. Kann die deutſche Tabakinduſtrie eine derartige neue Belaſtung ertragen? Das iſt die Frage, die ſich der Reichstag bei ihrer Behandlung wird vorlegen müſſen. Neben anderen Parteien ſind von volksparteilichen Reichstagsabge⸗ ordneten ernſte Bedenken gegen eine Erhöhung der Tabakſteuer vor⸗ gebracht worden. Ausdruck verliehen hat ihnen der Reichstagsabg. Dr. Cremer in einem Artikel des Berliner„8 Uhr Abendblattes“, ferner der volksparteiliche Redner zu den Steuergeſetzen, der Reichs⸗ tagsabg. Dr. Hugo. Auch Dr. Scholz, der Fraktionsvorſitzende der Partei hat in der Nationalliberalen Korreſpondenz darauf hinge⸗ wieſen, daß bei einer Erhöhung der Steuer auf Tabak und Bler unterſucht werden müſſe, ob unſere heimiſche Induſtrie in der Lage ſei, eine erhöhte Belaſtung zu tragen. Man könnte verſucht ſein, die Frage der Tabakſteuer zunächſt vom Standpunkt des Konſumenten aus zu prüfen. Es erſcheint zweifelhaft, ob der deutſche Konſument auf die Dauer eine weitere Belaſtung ertragen könne. Die Lohn⸗ und Gehaltsverhältniſſe in Deutſchland ſind im allgemeinen wirklich keine roſigen, die geſamte Wirtſchaftslage iſt nicht dazu angetan, die Möglichkeit einer derartigen neuen indirekten Belaſtung als tragbar anzuſehen. Aber es handelt ſich ja letzten Endes gar nicht darum, ob der Konſument eine höhere Belaſtung tragen kann, ſondern praktiſch, ob bei einer neuen Ver⸗ teuerung der Tabakfabrikate durch Zoll und Steuer dieſe noch in derſelben Weiſe verbraucht werden, wie das vorher geſchehen iſt. Wir haben in der Geſchichte der Tabakbeſteuerung ein Beiſpiel da⸗ für, wie ſich ein falſch angewandter Zoll ausgewirkt hat. Im Jahre 1879 wurde der Eingangszoll von 24 auf 85 Mark und die Ver⸗ brauchsabgabe von 4 M. auf 45 M. für den Doppelzentner herauf⸗ geſetzt. Die Folge davon war, daß der Konſum der von 1871 und 1875 auf den Kopf 1,85 Kilo betragen hatte, während der Jahre 1881/85 auf 1,40 Kilo zurückging. Es trat ſomit eine Vermin⸗ derung des Konſums von 24 Proz. ein. Dieſe Verminderung war ſelbſt in den Jahren 1911/13 noch nicht ausgeglichen, denn in dieſen Jahren betrug der Tabakverbrauch pro Kopf erſt 1,58 Kilo. Ich glaube, daß dieſe Erfahrung heute vielleicht wieder drohen könnte. Nun finden naturgemäß Steuererhöhungen niemals freund⸗ liche Aufnahme. Der Kampf, den aber das geſamte Tabakgewerbe einſchließlich ſeiner Nebengewerbe, den Arbeitgeber und Arbeitneh⸗ mer aus der Tabakinduſtrie zur Zeit gegen eine Erhöhung der Tabakſteuer führen, findet ſeine weitere Verechtigung, wenn man die der Arbeitsloſigkeit anführt, die veranlaßt durch die jetzige teuerbelaſtung bereits heute ſchon vorhanden ſind. Im April 1924 gab es 18,4 Proz. Arbeitsloſe, im April 1925 dagegen 29,8 Proz. Das heißt mit anderen Worten, ein Drittel der Tabakarbeiterſchaft iſt heute bereits arbeits⸗ los. Nach den Liſten der Arbeitsnachweiſe im März meldeten ſich auf 100 offene Stellen 922 männliche und 485 weibliche Bewer ber. Die Arbeiterzahl iſt im Jahre 1924 auf 70 000 Köpſe, gegenüber 144 000 Köpfen 1913 geſunken. Dieſe Zahlen ſind ſo kataſtrophal, daß gar kein Gedanke beſteht, auch nur mit irgendeinem anderen Er⸗ werbszweig einen annähernden Vergleich durchführen zu können. Nun wird allerdings eingewendet, die Steuern auf Tabak haben den Voranſchlag im vergangenen Jahr um 42 Prozent überſchritten. Dieſe Tatſache gab dem Reichsfinanzminiſterium Gelegenheit zu der Behauptung, die Konſumenten ſeien in der Lage, eine höhere Steuer tragen zu können Die immer mehr anſteigende Arbeitsloſenziffer iſt jedoch beweiskräftiger wie die Behauptung der Regierung. Sie zeigt, daß die eigentliche Steuerauswirkung erſt allmählich, dann aber in immer größerer Stärke eingeſetzt hat. Ein beſonderes Moment verdient noch angeführt zu werden. Wenn wir eine Erhöhung der Tabakſteuer durchführen, ſo wird ſie uns nach dem„Dawes⸗Gutachten“ ab 1928 auf den erhöh en „Wohlſtandsindex“ in Anrechnung gebracht. Eine Aenderung bezw. eine Zurückſetzung der Steuer iſt, wenn einmal die Erhöhung beſchloſſen, ohne die Zuſtimmung des Reparationsagenten nicht mehr möglich. Man ſollte auch bei dem endagültigen Stand⸗ punkt, der in der Veſteuerung des Tabaks eingenommen wird, dieſen Geſichtspunkt nicht aus den Augen verlieren. Alles zuſammengenommen dürfte vielleicht den folgenden Weg als den richtigen erſcheinen laſſen. Zunächſt und zurzeit von einer erneuten Belaſtung abzuſehen und ſie erſt dann in Angriff zu nehmen, wenn man einigermaßen die neue Beſteuerung, insbe⸗ ſondere die des Einkommens überſehen kann. Es iſt zu wünſſhen, daß dieſer Geſichtspunkt in der praktiſchen Arbeit des St ueraus⸗ ſchuſſes des Reichstags ernſt herausgeſtellt wird und daß die Ge⸗ fahren durch eine verfehlte neue Belaſtung dort ernſt genug einge⸗ ſchätzt werden, um etwaige falſche Experimente zu verhüten. Eine Stimme der Tabakarbeiler Dieſer Tage fand in Neuſtadt a. H. ein Bezirkskonferenz des Zentralverbandes chriſtlicher Tabakarbeiter der Pfalz ſtatt. Wichtigſter Beratungsgegenſtand war die Frage der beabſichtigten neuen ſteuerlichen Belaſtung des Tabaks, worüber ſich Herr Cam⸗ mann⸗Düſſeldorf, Zentralvorſitzender, in einem eingehenden Re⸗ ferate verbreitete. Nach gründlicher Ausſprache wurde folgende Ent⸗ ſchließung angenommen: „Die in Neuſtadt a. H. tagende Bezirkskonferenz des Zentralver⸗ bandes chriſtlicher Tabakarbeiter Deutſchlands weiſt nochmals auf die bedrohliche Lage der Tabakinduſtrie hin, in der ſich letztere ſeit langem befindet. So waren von je 100 Mitgliedern des Zentralver⸗ bandes chriſtl. Tabakarbeiter Deutſchlands in der Pfalz 1925 Ende Januar 39 völlig, und 21,3 teilweiſe arbeitslos, Ende März 19,8 völlig und 34,4 teilweiſe arbeitslos, Ende April 14,9 völlig und 18,1 teilweiſe arbeitslos. Eine Induſtrie kann unmöglich zu einer Zeit, in der faſt die Hälfte der für ſie in Betracht kommenden Arbeiter ar⸗ beitslos iſt, eine ſteuerliche Mehrbelaſtung ertragen. Die Konferenz ſtellt feſt, daß die Tabakinduſtrie nach Beendigung des Krieges gern bereit geweſen iſt, die Laſten für den verloren gegangenen Krieg mit aufzubringen. Die Einnahme aus der Tabakſteuer und dem Tabak⸗ zoll, die im Jahre 1910(das erſte Jahr nach der letzten Tabakſteuer⸗ erhöhung vor dem Kriege) in einem größeren Deutſchland 152 Mil⸗ lionen Mark betrug,*— im Rechnungsjahr 1924 25 541 Mill. Mat Pracht. Die Tabakbelaſtung betrug im Jagre 1919 auf den Kopf Aeue Mannhe mer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe] Dounerstag, den 1. Jum 1925 2. Seite. Nr. 283 der Bevölkerung 2,75„ und im Rechnungsj gsjahr 1924%/25 8,55 l. Es kann alſo von der Tabakinduſtrie nicht geſagt werden, daß ſie nicht 1 5 ihren Teil zu den Laſten für den verlorenen Krieg aufbringe. dem Tabakſteuergeſetzentwurf ſoll die Einnahme aus der Ta⸗ kſteuer und dem Tabakzoll um 216 Mill. geſteigert werden. Das Sheich Belaſtung auf den Kopf der Bevoͤlkerung von 12 Mark Die Konferenz bezweifelt jedoch, daß es der Regierung gelin wird, durch Annahme des von ihr eingebrachten Talhanſtenergeſehen wurfes eine erhöhte Einnahme zu erzielen. Die Erhöhung würde viel⸗ mehr dadurch, daß die Kaufkraft der Konſumenten ſehr zurückgegangen iſt, einen erheblichen Verbrauchsrückgang zur Folge haben. Dieſer würde die Tabakinduſtrie zwingen, noch weitere Arbeiter zu entlaſſen oder ſie auf Kurzarbeit zu ſetzen. Dadurch würde dann das Elend, das ſchon ſeit langem in den Tabakarbeiterfamilien herrſcht, noch ver⸗ größert. Was das bedeutet, kann nur der voll ermeſſen, der nicht ein⸗ mal, ſondern ſchon mehrmals wochen⸗ und monatelang arbeitslos ge⸗ weſen iſt. Die Konferenz richtet deshalb an den Reichstag das drin⸗ gende Erſuchen, von einer weſteren Erhöhung der Tabakſteuer und des Tabakzolles abſehen zu wollen. Die Tabakarbeiter wollen, obſchon unter ihnen ſich auch 5 befinden, die Tabakbau treiben, keinen höheren Zoll. Ihnen iſt eine dauernde Beſchäftigung lieber, als ein kleiner Mehrertrag für den angebauten Tabak. Dabei ſteht noch lange nicht feſt, ob durch eine Erhöhung des Tabakzolles ſich für die Tabak⸗ bautreibenden ein Mehrertrag ergeben würde. Die Konferenz bittet deshalb den Reichstag, den ihm vorgelegten Tabakſteuergeſetzentwurf im Intereſſe der Tabakinduſtrie und ganz beſonders der in ihr be⸗ ſchäftigten Arbeiter abzulehnen.“ Deutſchland und der völkerbund „Berlin, 4. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Vor einiger Zeit weilte bekanntlich der Generalſekretär des Völkerbunds in Ber⸗ lin, um bei den deutſchen Regierungsſtellen über die Haltung des auswärtigen Amtes in der Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund zu ſondieren. Wie nun die„Tägliche Rundſchau“ von diplomatiſcher Seite erfahren haben will. ſoll in nächſter Zeit ein neuer Schritt des Generalſekretärs bei der deutſchen Regierung zu erwarten ſein. Angeblich wünſcht der Völkerbundsrat, der bekanntlich am 7. Juni zuſammentritt, eine weitere Erklärung Deutſchlands. Wir baben Grund zu der Annahme, daß man auf deutſcher Seite nicht piel neues über die Eintrittsfrage wird mitzuteilen haben. Sollte der angedeutete Schritt des Generalſekretärs wirklich erfolgen, ſo wird nach Lage der Dinge Deutſchland vorausſichtlich nur auf ſeine frühere Erklärung hinweiſen können, deren Zuſammenfaſſung in einem Weißbuch übrigens demnächſt erfolgen ſoll. das Wahlrecht in Frankreich Die Wahlrechtsfrage iſt auf Einſpruch der Sozialiſten hin von der Tagesordnung der Kammer abgeſetzt worden. Am Schluß der Kammerſitzung am Mittwoch, in welcher ein vom Senat abzuän⸗ dernder Geſetzentwurf in zweiter Leſung erörtert wurde, fragte ein oppoſitioneller Abgeordneter, warum die angekündigte Debatte über die Rückkehr zum alten Wahlrecht nicht eröffnet worden ſei. Her⸗ riot antwortete, es liege kein Antrag dafür vor, eine Bemerkung, welche die Oppoſition mit ironiſchen Zurufen aufnahm. Die Sitzung der Delegierten des Linkskartells, die für Mittwoch abend zur Prüfung der finanziellen Entwürfe Caillaux, angefetzt war, iſt auf heute verſchoben worden. Franzöſiſche Rapitalverſchiebung VParis, 4. Juni.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Der Finanzminiſter Caillaux hat infolge ſtarker Kapitalperſchiebungen von Frankreich nach der Schweiz umfangreiche polizeiliche Maß⸗ nahmen treffen laſſen. In den letzten Wochen wurden einige hundert Millionen Verteidigungsbonds in die Schweiz verſchoben. Die Kapi⸗ kalsabwanderung in Frankreich hat den Frankenkurs gedrückt. Man bedient ſich der Verteidigungsbonds, um auf dieſe Weiſe franzöſiſches Geld ins Ausland zu bringen Die Maßnahmen, die der franzöſiſche Finanzminiſter trifft, ſind ſehr umfangreich und werden durch Ge⸗ richtskommiſſionen, die auch nach der Schweiz entſandt werden ſollen, praktiſch durchgeführt. Es verlautet ferner, daß Caillaux in den nächſten Tagen ſcharfe Maßnahmen treffen wird, um weitere Kapitalverſchiebungen, die auf den Stand des Franken nachteiligen Einfluß ausüben könnten, zu verhüten. 5 85 Rabinettsbildung in Brüſſel Miniſter Poullet hat ſich entſchloſſen, das Kabinett zu bilden. Der Generalrat der ſozialiſtiſchen Partei hat Vandervelde u. Wauters das Vertrauen als Unterhändler bei der Bildung einer demokrati⸗ ſchen Regierung ausgeſprochen und beauftragt. mit den beiden ande⸗ ren Parteien weiter zu verhandeln. Gleichzeitig drückte der Vorſtand der katholiſchen Partei Poullet ſein Vertrauen aus im Falle der An⸗ nahme des Auftrages zur Kabinettsbildung. Die Beratungen des Keichswirtſchaſtsrates Der Reichswirtſchaftsrat wird ſich in dieſen Tagen mit der kleinen Zollvorlage beſchäftigen, die ihm zu Beginn der vorigen Woche zugegangen iſt. Da das Material ſoweit es ſich auf die Induſtriezölle erſtreckt, bereits im November vorigen Jahres vom Reichswirtſchaftsrat eingehend erörtert worden iſt, wird ſich das Hauptaugenmerk diesmal den Agrarzöllen zuwenden. Auf der Tagesordnung für die Sitzung am Donnerstag, den 4. Juni ſteht als Punkt 2: Anhörung eines Ausſchuſſes von Generalſachverſtän⸗ digen, der ſich aus Vertretern der Wiſſenſchaft und den verſchiedenen landwirtſchaftlichen Organiſationen und Berufsgruppen zuſammen ſetzt. Der Reichsrat, dem zu gleicher Zeit die Zollvorlage zugegan⸗ gen iſt, hat beſchloſſen, in dieſen Tagen zunächſt in die Beratung der Induſtriezölle einzutreten und im Anſchluß daran ſeine Stellung⸗ nahme zu den landwirtſchaftlichen Zöllen feſtzulegen. Beide Kör⸗ perſchaften beabſichtigen, mit Rückſicht auf die Dringlichkeit der Vor⸗ lage die Verhandlungen bei aller Gründlichkeit baldmöglichſt zu er⸗ ledigen. Man rechnet damit, daß bereits am 20. dieſes Monats die Debatten über die Zollvorlage im Reichstag beginnen können. Das deutſche Rali in Amerika Wie die„Kölniſche Zeitung“ erfährt, werden die Herren vom Deutſchen Kali⸗Syndikat, die am 1. Juni in Newyork eingetroffen ſind, noch in dieſer Woche in Beſprechungen über die Neuorgani⸗ — des amerikaniſchen Kaligeſchäfts eintreten. An dieſen Be⸗ prechungen werden auch Vertreter der amerikaniſchen Regierung teilnehmen und insbeſondere ſolche vom Ackerbaubüro, die die In⸗ tereſſen der Farmorganiſationen vertreten und mit denen die Miſch⸗ düngerfrage erneut erörtert werden ſoll. Es wird angeſtrebt, daß ein Miſchdünger neuerdings hergeſtellt wird, dem erheblich größere Einheiten von Kaliſalzen(Chlorkalium) beigefügt werden, um da⸗ mit auch den Anforderungen der Farmorganiſationen zu entſpre⸗ chen. Inwieweit dabei Kreditfragen behandelt werden, hängt hauptſächlich von der Haltung der amerikaniſchen Regierung ab. « Reichsfinanzminiſter v. Schlieben iſt am Mittwoch zu einem kurzen Beſuch in München eingetroffen. Er beabſichtigt, dem Finanzminiſter Krausneck, dem Reichsfinanzhof und dem Landes⸗ finanzamt einen Beſuch abzuſtatten. * Evangeliſch⸗ſozialer Kongreß. Der Evangeliſch⸗ſoziale Kon⸗ greß iſt in Halle zu ſeiner 32. Tagung zuſammengetreten. Auch 5 greiſe Adolf Harnack iſt zu der diesjährigen Tagung er⸗ ſchienen. * Die oldenburgiſche Regierungskriſe. Nächſte Woche treten die Fraktionen des oldenburgiſchen Landtages zu Beſprechungen über die Regierungsbildung zuſammen. In parlamentariſchen Kreiſen rechnet man damit, daß das Miniſterium von Finckh dem am 16. Juni zuſammentretenden Landtag ſeine Aemter zur Ver⸗ fügung ſtellen wird. heute Uebergabe der Entwaffnungsnote E Berlin, 4. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Ueber⸗ reichung der Kontrollnote wird heute mittag um 12 Uhr erfolgen und zwar im Namen der Botſchafter der Signatarmächte durch den engliſchen Botſchafter Lord d Abernon. Der Reichskanzler trifft heute früh in Berlin ein. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann iſt bereits geſtern abend nach Berlin zurückgekehrt. Der Zeitpunkt der Ueber⸗ gabe iſt im gegenſeitigen Einverſtändnis gewählt worden. Die Ver⸗ öffentlichung der recht umfangreichen Note iſt, wie bereits mit⸗ geteilt, techniſch vor Samstag unmöglich und wird dann erſt gleichzeitig für die deutſche und die ausländiſche Preſſe freigegeben. Ernüchterung in Paris V Paris, 3. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In Briands Umgebung verheimlicht man nicht, daß trotz aller Beſchö⸗ nigungen der engliſch⸗franzöſiſche Gegenſatz in der Frage des Sicherheitspaktes weiterbeſteht. Einige Publi⸗ ziſten, die Briand gefällig ſein wollten, gaben äußerſt optimiſtiſche Lageſchilderungen und gerieten dabei auf die Idee, den Wortlaut der engliſchen Note ſo zurechtzuſtutzen und zu interpretieren, wie es ihnen in den Kram paßte. Die Folge dieſer ſonderbaren Ver⸗ drehungen war, daß der Pariſer„Times“⸗Korreſpondent in einer ihm von hieſiger britiſcher Seite erteilten Inſormation nach London drahtete, daß alle Kommentare und Mitteilungen der Boule⸗ vardpreſſe die Ausgeburk phankaſtiſcher Köpfe wären. Im hieſigen Außenamt zeigt man ſich über die Stim⸗ mungsmache der Boulevardjournaliſten ſehr ärgerlich und erklärt jedem, der es hören will, daß der Stand der engliſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen kritiſch ſei, denn die Weigerung Englands, an einer Garantie der Oſtgrenzen teilzunehmen, gefährdet letzten Endes das Zuſtandekommen einer alliierten Vereinbarung. Man verheim⸗ lichte im Quai'Orſay 24 Stunden lang einen Schritt des hieſigen belgiſchen Botſchafters, der geſtern vormittag dem Außen⸗ miniſter Briand mitteilte, daß ſich Belgien bereits unter dem Kabi⸗ nett Theunis, alſo noch vor den Wahlen, ausdrücklich dem eng⸗ liſchen Standpunkt angeſchloſſen habe; das bedeutet ebenſoviel wie die Ablehnung Belgiens im Falle eines Konfliktes Polens mit einem der Nachbarſtaaten an einer kriegeriſchen Aktion an der Seite Frankreichs teilzunehmen und das entmilitariſierte Rheinland als Durchmarſchgebiet zu benutzen. Wie verlautet, wies der belgiſche Botſchafter ausdrücklich darauf hin, daß das franzöſiſch⸗ belgiſche Militärbündnis die gemeinſchaftliche Verteidigung der Rheingrenze im Falle eines deutſchen Angriffs auf einen der beiden Staaten vorſehen, jedoch nicht die Intervention belgiſcher Truppen im europäiſchen Oſten. In hier vorliegenden Brüſſeler Zeitungen heißt es, der Pariſer Botſchafter Belgiens erklärte Briand, es ſei ausgeſchloſſen, daß der belgiſche Vertreter im Völkerbund, Hymans, anläßlich der bevorſtehenden Beſprechungen Briands mit Chamberlain, den franzöſiſchen Standpunkt hinſichtlich der Garantie der polniſchen Grenzen annehmen werde. Heute abend läßt ſich in hieſigen Regierungskreiſen Nieder⸗ geſchlagenheit beobachten, die unmittelbar vor Briands Genfer Reiſe herrſcht. Dem polniſchen Botſchafter ſind zwar am Quai'Orſay Verſicherungen erteilt worden, die dahin lauten, daß Briand in Genf unerſchütterlich ſein werde. Aber es ſieht eher darnach aus, als ob der franzöſiſche Außenminiſter jetzt um Kom⸗ promiſſe bemüht ſei, die den Pariſer und Warſchauer Nationaliſten nicht ſehr paſſen werden. Obwohl das Pariſer Kabinett die Schwie⸗ rigkeiten der Verſtändigung mit England als bedeutend anſieht, ſo will es aus außenpolitiſchen Gründen die Hoffnung auf ein Ge⸗ lingen der Unterhandlungen nicht ſchwinden laſſen. Während Briand in Genf unterhandeln wird, ſoll eine große Propoganda für den Sicherheitspakt zwiſchen Frankreich und England mit der Spitze das angeblich revancheſüchtige Deutſchland inſzeniert werden. Vor der UAnkerredung Briands mik Chamberlain Der franzöſiſche Außenminiſter Briand wird Sonntag nach Genf abreiſen. In Pariſer politiſchen Kreiſen hat man ſtarke Hoff⸗ nungen auf ſeine Unterredung mit Chamberlain. Nach einer amt⸗ lichen Erklärung iſt Briand augenblicklich damit beſchäftigt, die Ant⸗ wortnote auf die letzte britiſche Sicherheitsnote fertigzuſtellen, die wahrſcheinlich noch vor Ende der Woche in London überreicht werden wird, um als ſachliche Grundlage bei den Genfer Beſprechungen zu dienen. Im Juſtanò vager verworrenheit §London. 4. Juni.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) In Londoner Regierungskreiſen iſt man über die franzöſiſche Auslegung der britiſchen Note über den Sicherheitspakt erſtaunt. Es wird ohne⸗ dies erklärt. daß man in Paris zu Auslegungen gekommen ſei, an die das britiſche Kabinett garnicht gedacht habe. Der diplomatiſche Mit⸗ arbeiter des„Dailn Herald“ erklärt. der Schlüſſel zu der Manifeſtation liege in den hartnäckigen Differenzeninnerhalbdesbri⸗ tiſchen Kabinetts. Dieſe Differenzen zwiſchen Chamberlain und der Iſolationsaruppe mit Amery ſeien fundamental, um eine Formel zu finden, der das geſamte Kabinett zuſtimmen konnte. Briand leate dieſe Note diesmal ſchleuniaſt nach ſeinem Geſchmack aus. Die erſtaunte Welt vernimmt aus Paris. daß das britiſche Ka⸗ binett einem Plane zuſtimme. der tatſächlich dem Chamberlainſchen. früher verworfenen Dreimächtepakt agleiche. Briand war auch erfreut, daß Enaland ſich dem franzöſiſchen Kontinentalſyſtem anſchließe. Weiter teilte er Beneſch zu ſeiner großen Befriedi⸗ aung mit, daß jetzt die Gelegenheit da ſei. England feſtzulegen. Alles dies erregte eine Panik in Downina Street. Daher kamen geſtern ſchleunigſt britiſche Dementis. Nach ihnen bedeutet die bri⸗ tiſche Denkſchrift genau genommen nichts. Die ganze Angelegenheit 1 ſich wieder in dem Zuſtand vaagaer Verworren⸗ eit. Die beſchleunigten Dementis werden ſetzt vom diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Tel.“ noch präziſer gefaßt. Er erklärte. die angeblichen Kommentare des franzöſiſchen Premiers über die bri⸗ tiſche Note enthalte Ausleaungen, die hier nicht beabſichtigt waren und Ueberraſchung hervorriefen. Sie würden eine Abweichung vom britiſchen Standpunkt bedeuten. In keinem Teile der bri⸗ tiſchen Note ſei der Durchmarſch von Truppen durch die entmilitariſierte Rheinlandzone er⸗ wähnt worden. Wie das Mißverſtändnis entſtanden ſei, ſei uner⸗ findlich. Eine Sicherheitskonferenz: [Berlin. 4. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Möglich⸗ keit. daß es über den Sicherheitspakt zu einer internationalen Kon⸗ ferenz kommen wird. iſt nach dem Verlauf, den die jünaſten diploma⸗ tiſchen Verhandlungen zwiſchen London und Paris genommen haben, nicht von der Hand zu weiſen. Wie allemal bei ſolchem Anlaß wird hie und da in der franzöſiſchen und enaliſchen Preſſe bereits die Frage ventiliert, ob es für dieſen Fall empfehlenswert ſei, wenn man unter ſich bliebe, oder ob Deutſchland von vornherein zu einer ſolchen Konferenz hinzugezogen werden ſoll. Die„Weſtminſter Gazette“ hat nun in dieſem Zuſammenhana kürzlich behauptet, daß von deut⸗ ſcher Seite bereits an die Alliierten der Vorſchlaa ergangen ſei. unter Beteiligung Deutſchlands eine ſolche internationale Beſprechung zu veranſtalten. Dazu wird uns von unterrichteter Seite verſichert. deß ein offizieller deutſcher Schritt nach der Richtung hin bisher ni ht erfolat iſt. Dagegen verraten wir kein Geheimnis, wenn wir feſt⸗ ſtellen, daß in inoffiziellen Unterhaltungen vom deutſchen Außen⸗ miniſter wiederholt der Wunſch nach einer allgemeinen offenen Aus⸗ ſprache über das Problem des Sicherheitspaktes geäußert worden iſt. pfälziſche Streiflichter Gegen einige Führer von Werbetrupps, die am e der Hindenburgs die alte Reichsfarbe Schwarz⸗ W2 ee iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsmacht wegen Tragens deaen Farben ein Strafverfahren eingeleitet worden. Dageg wurde vor der Wahl das Tragen der neuen Reichsfarben von franzöſiſchen Beſatzungsmacht in der Pfalz überall begünſtigt. pvon⸗ Am Tage der Vereidigung Hindenburgs war von dem 2n zöſiſchen Provinzdelegierten der Pfalz jedoch nur das Beflagg der Staatsgebäude in den neuen— 7 7 Landesfarben geſtattet; die Beflaggung von Privathäuf 0 war verboten. Die Befolgung dieſes Verbotes wurde franzöſiſchen Kriminalpolizei und der frranzöſiſchen Gen Höu ſtreng überwacht. Mehrere Einwohner in Speyer, die ihre gehen. beflaggt hatten, wurden gezwungen, ſofort die Fahnen eial⸗ Sogar in dem vom Regierungspräſtdenten bewohnten Pr a gebäude, das als Staatsgebäude Flaggenſchmuck trug. erie 225 Re⸗ franzöſiſcher Gendarm, um feſtzuſtellen, ob das Gebäude gierungspräſidenten privat gehöre oder Staatsgebäude ſei. Aaußte Regierungspräſident und ſeine Familie nicht anweſend waren n. der franzöſiſche Gendarm unverrichteter Dinge wieder ae de Dieſer Vorfall hat natürlich die Erregung der Bevölkerung u Funt⸗ Uebergriffe und die fortgeſetzten Schikanen der franzöſiſchen tionäre nur noch geſteigert. öſiſchen Für das Verhalten der franzöſiſchen Militärs und franz ſiſ che⸗ Stellen im beſetzten Gebiet gegenüber dem neuen deutſchen im präſidenten iſt bezeichnend, daß der franzöſiſche Bezirksdelegie rüſi⸗ Kirchheimbolanden des 4 5 des neuen Reichspr denten die franzöſiſ lagge ni iſſen ließ. Nach dem 5 ffenen Eintreten franzöſiſcher Funttionde. und Stellen während der Wahlzeit für Marx, iſt es nicht fb verwunderlich, daß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗G iſch bei ſeiner Wahlpropaganda in nationaler Hinſicht wenig wägler 5 war und dazu ſogar Separatiſten benutzte. Die zur Wahlpropaganda für Marx in Speyer hatte dem Reichsbeent die Speditionsfirma Weinspach in Speyer zur Verfügung geſt der deren Geſchäftsinhaber während des paſſiven Widerſtandes und Separatiſtenherrſchaft eine Haltung zeigte, die die national 9 15 Kreiſe in Speyer noch nicht vergeſſen haben und der durch die An weiſung ſeiner Landsleute damals ſehr viel Geld verdient hat.—õ— eine dieſer ſchwarz⸗rot⸗goldenen Wahlpropaganda⸗Wagen wurde 1* 3 dem jungen Weinspach gelenkt, der eingeſchrie bec Mitglied der Separatiſten wor. Auch unter den Weige bannerleuten, die die Bemannung der Wahlpropagandawagen 5 deten, bemerkte man verſchiedene Elemente, die früher als eic⸗ tiſten eine ſehr bedenkliche Rolle ſpielten und ſich jetzt im Rei 2 banner„zum Schutze der Republik“ betätigen. Man fragt ſich dahee in der Bevölkerung, ob etwa auf dieſe Verbindungsmänner die gind Beziehungen der franzöſiſchen Beſatzungsmacht zurückzuführen ſi Der eine des berüchtigten Separatiſtenbrüderpaares Bh Kirchheimbolanden, das nach dem Zuſammenbruch der Separalif herrſchaft und der Separatiſtenregierung, deren Präſident der dl 355 Bley nach der Erſchießung von Heinz⸗Orbis war, ſeinen Geſchäft betrieb ins Elſaß verlegte. hat ſich in der letzten Zeit wiederholt 5 Kirchheimbolanden aufgehalten. Vor etwa 10 Tagen hatte er 15 ſammen mit ſeinem Prokuriſten, eine etwa 1½ſtündige Unterreduen mit dem franzöſiſchen Bezirksdelegierten von Kirchheimbolant 5 ſeinem Protektor während der Separatiſtenzeit. Die Länge der⸗ lich⸗ terredung läßt den Schluß zu, daß es ſich um mehr als einen Höfli 15 keitsbeſuch gehandelt hat. Allgemein wird in der Pfalz beobache⸗ daß viele Separatiſten, denen nach dem Zuſammenbruch 75 Separatiſtenherrſchaft der Boden in der Pfalz zu heiß wurde, die deshalb von den Franzoſen im Elſaß untergebracht wu wieder in die Pfalz zurückkehren. Sollten ſie nach 55 Verhalten Frankreichs in der Entwaffnungs⸗ und Sicherheitsft wieder Morgenluft wittern? Berliner Rerzte zum Fall höfle ſei Berlin, 4. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Freie Aerzle⸗ Vereinigung in Großberlin veranſtaltete geſtern abend eine Proteſt verſammlung zum Fall Höfle, die bis nach Mitternacht ſich hinzog und einen zum Teil ſehr ſtürmiſchen Verlauf die erſten beiden Redner ſich ſtreng an die Weiſung des Vorſitzenden hielten, daß die Verſammlung mit Parteipolitik nichts zu tun barg ſollte, begann bereits der dritte Redner, der für den Verein ſo 3 15 liſtiſcher Aerzte ſprach, in ſcharf polemiſcher Weiſe ſich mit de* Fall Höfle auseinander zu ſetzen. Die Verhandlungen erreichte ihren Höhepunkt, als der Kommuniſt Erich Mühſam unter 8 toſenden Beifall ſeiner Anhänger Amneſtie für ſämtliche politiſche Gefangenen verlangte und einen Bericht über ſeine Feſtungszeit 1 Niederſchönenfeld gab. Von dieſem Augenblick ab geriet die lt⸗ handlung in kommuniſtiſches Fahrwaſſer. Nach allerhand Tau ſzenen wurde ſchließlich eine Reſolution angenommen, die ſich 1 ſchärfſte gegen den bekannten Geheimerlaß des preußiſchen fahrtsminiſteriums an die Gerichts⸗ und Gefängnis⸗Medizing 1 amten wendet. Es wird in der Entſchließung Nachprüfung aufgrund dieſer Verordnung erſtatteten gerichtsärztlichen Gutacht durch amtliche, unbeeinflußte Sachverſtändige gefordert. Letzte Meldungen Hindenburgs Glückwunſch an Poſadowski Der Reichspräſident hat an den Grafen Poſadowski focgerge⸗ Telegramm geſandt: In herzlichem Gedenken ſende ich Eurer& 9e zellenz meine aufrichtigen Glückwünſche zum heutigen Tage. 1 Ihnen noch manches Jahr in gewohnter geiſtiger und körperlich Friſche beſchieden ſein. Reichspräſident von Hindenburg. 170 Auch Miniſterpräfident Braun hat namens des preußiſche Staatsminiſteriums dem Grafen Poſadowski telegraphiſch die herd lichſten Glückwünſche übermittelt. Dr. Hellpach in Halle Der badiſche Staatspräſident Dr. Hellpach ſprach in Halle dem evangeliſch⸗ſozialiſtiſchen Kongreß über„Die ſeeliſch Wirkungen der Mechaniſierung und Nationaliſierung der Indn arbeit“. Die Ausführungen des Redners fielen auf fruchtbaren Bode und löſten ſtarken Beifall aus. 29 Häuſer niedergebrannt — Königsberg, 3. Juni. In Wiszini(Polen), das etwa 6 Kilo, meter von der oſtpreußiſchen Grenze entfernt liegt, iſt eine Strcs mit 29 Gebäuden bis auf die Grundmauern niedergebrannt. at die Gebäude durchweg aus Holz gebaut und mit Stroh bedern waren, konnte nichts gerettet werden. Hunderte von Menf die ſind obdachlos. Der Schaden iſt ungeheuer, da die Häuſer, abbrannten, nicht verſichert ſind. Ein weiteres Opfer von Dirſchau Aus Danzig wird gemeldet: Von den drei bei dem Ei 1855 bahnunglück im polniſchen Korridor verunglückten P 1 ſonen, die im Dirſchauer Vincenz⸗Krankenhaus aufgenommen wul 1 den, iſt die Eiſenbahnbedienſtete des Potsdamer Bahnhofs in Berſee Frl. Emma Wogram ihren Verletzungen erlegen. Die Zahl de Todesopfer hat ſich ſomit auf 31erhöht. Raubmord im Eiſenbahnabkeil Paris, 4. Juni. Geſtern nachmittag iſt in einem Zug der von Verſailles nach Paris ging, ein Mord begangen worden. Ankünft des Zuges am Bahnhof St. Lazare wurde in einem Able erſter Klaſſe ein Reiſender entdeckt, der durch zwei Revolverſchü am Kopf tötlich verletzt war. Es handelt ſich um den ehemalig Direktor der Staatseiſenbahngeſellſchaft. Offenbar iſt der alte Hell während der Fahrt beraubt worden. „ Hannover, 3. Juni. Das Oberlandesgericht Zelle hat.⸗ Wiederaufnahme des Verfahrens gegen Grans angeg ordnet. Das Verfahren bezieht ſich auf den 4— Hannapel, in 7 e 158 Beihilfe zum Mord zu 12 Jahren Zuchthaus veru eilt wurde. nahm. Während — — . —— Donnerstug, den 4. Juni 1923 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗ANusgabe) 3. Seite. Nr. 283 Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags am Mittwoch, 3. Juni 1925 Stellungnahme zum haushaltplan in der Sen raldebatte— Die Fraktion der dentſchen volkspartei beantragt eine Umlage von 53 pfg. Der Bürgerausſchuß hat geſtern in vierſtündiger Sitzung die Seneraldebatte 18 b e der Stadt Mannheim für 5 beendet. Die Ausführungen der Fraktionsredner fußten im weſentlichen auf der oberbürgermeiſterlichen Einleitung, die weit ber Mannheims Mauern hinaus Aufſehen erregt hat. Vor allem wegen ihrer ſcharfen Einſtellung gegen das badiſche Finanz⸗ miniſterium, das die Abſicht hat, in der Frage der Steuerüber⸗ weiſungen die Stadt Mannheim dermaßen ſtiefmütterlich zu behan⸗ en, daß die Erfüllung der dringendſten Aufgaben unmöglich würde. Sämtliche Redner ſchloſſen ſich dem Proteſt des Oberbürgermeiſters 5 die völlige Verkennung der Mannheimer Belange auf das chärfſte an, und man hielt gleichzeitig mit der Anerkennung darüber nicht zurück, daß der Oberbürgermeiſter endlich die richtigen Worte gefunden hat. Mannheim als größte Stadt des badiſchen Landes kann wirklich verlangen, daß ſie ihrer wirtſchaftlichen Bedeutung und ihrer Steuerkraft entſprechend behandelt wird. Mit nicht minder großer Schärfe wandten ſich die Redner gegen die in Karlsruhe beliebte Behandlung der Stadtſchulraksfrage. Es iſt tat⸗ ſächlich ſo, daß der Mannheimer Stadtſchulrat nicht mehr iſt als ein Schulaufſeher, wenn die Abſichten des badiſchen Unterrichtsminiſte⸗ riums in vollem Umfange zur Durchführung gelangen. Mannheim kann zahlen und Karlsruhe übt die Aufſicht aus. Mit anderen Wor⸗ en: mit der Selbſtändigkeit des Mannheimer Volksſchulweſens iſt es zu Ende. Man darf ſich darüber freuen, daß der Bürgerausſchuß auch in dieſer wichtigen Frage mit ſeiner Memung nicht hinter dem Verge gehalten hat. Es iſt unmöglich, auf die Einzelwünſche der Fraktionsredner näher einzugehen. Jum Teil gingen ſie mit den Ausführuagen des erbürgermeiſters einig, zum Teil wandten ſie ſich ſe na ellung dagegen. Aber immer klangen ſie in der Verſicherung aus, aß man bereit ſei, dem Oberbürgermeiſter auf dem Wege willig zu folgen der zum Wiederaufſtieg aus den wirtſchaftlichen Niede⸗ rungen führt. Aus den Ausführungen des Stö. Moſes, der den Standpunkt der Deutſchen Volkspartei mit großer Sachkunde ver⸗ at, geht hervor, daß die Fraktion mit dem vom Stadtrat bean⸗ tragten Umlagefuß von 64 Pfg. nicht einverſtanden iſt, weil er in ieſer Höhe von der ſchwer darniederliegenden Mannheimer Wirt⸗ ſchaft nicht getragen werden kann. Durch entſprechende Abſtriche, die durchaus zu vertreten ſind, iſt es durchaus möglich, auf 53 Pfg. herunterzugehen. Auf keinen Fall ſollte der Karlsruher Umlagefuß von 58 Pfg. überſchritten werden. Die Rede des Sty. Moſes, die in mehr als einer Hinſicht geeignet iſt, in der Bürgerſchaft Aufſehen zu erregen, verriet vor allem auch ein gründliches Studium des Voranſchlages. Stv. Moſes verſteht ausgezeichnet,„zwiſchen den Zeilen zu leſen“. Er iſt infolgedeſſen in der Lage, Unſtimmigkeiten zu entdecken, die nicht an der Oberfläche haften. Sty. Lenel er⸗ gänzte die Ausführungen des Stv. Moſes, indem er vom Standpunkt der Mannheimer Induſtrie aus Stellung zum Voranſchlog nahm und den Umlagefuß von 64 Pfg. als untragbar bezeichnete. Die deutſchnationale Fraktion beteiligte ſich nicht an der Generaldebatte, weil der ganze Voranſchlag, wie Sto. Perrey betonte, ja doch der Luft hängt. Die kommuniſtiſche Fraktion wird aus prin⸗ zipiellen Gründen gegen den Haushaltplan ſtimmen. Die Beratungen werden heute nachmittag fortgeſetzt. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Kutzer wird einleitend auf die Ausführungen in der geſtrigen Sitzung eingehen. Die Redezeit ſoll eine Beſchränkung erfahren, da man die Spezialberatung bis morgen abend zu Ende kühren will. Wogegen wir nichts einzuwenden haben. Sch. Erſter Tag Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet die beſchlußfähige Sitzung um.20 Uhr. Auf der Galerie ſind nur einige Perſonen erſchienen. Als einziger Punkt ſteht die Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags, die am Mittwoch vor Pfingſten mit der großzügigen 75 5 des Sberbürgermeiſters eingeleitet wurde, auf der Tages⸗ ordnung. Der Obmann des Stadtv.-Vorſtandes, Juhs ergreift zunächſt das Wort. Redner bezweifelt die Richtigkeit der Einnahmen. Namentlich würde dieſe Unrichtigkeit ſich durch die Ueberweiſungen an Einkommen⸗, Körperſchafts⸗ und Umſatzſteuern von nur 65 Proz. ergeben. Redner geht ſodann auf einzelne Poſi⸗ tionen des Voranſchlags ein und empfiehlt ſchließlich die Annahme des Voranſchlages. Stv. Dreifuß(Soz.) kommt einleitend auf die oberbürgermeiſterliche Rede zu ſprechen. Die auptfrage ſei, wie den Intereſſen der Gemeinde am beſten gedient werden könne. Hier gingen die Wege auseinander. Erfreulich ſei, daß der Oberbürgermeiſter bewieſen habe, daß er ein Kämpfer ſein önne. Es werde kein Mitglied im Hauſe ſein, das nicht die Worte des Oberbürgermeiſters unterſchreibe, daß gegen die beabſichtigten aßnahmen der Regierung bezüglich der Steuerüberweiſungen auf das ſchärfſte BVerwahrung eingelegt werden müſſe. Mannheim olle weniger als wie kleinere Gemeinden bekommen. Man wolle boffen, daß die vom badiſchen Finanzminiſter beabſichtigten Maß⸗ nahmen nicht durchgeführt würden. Die Schuld an der Regierungs⸗ abſicht dürfe aber nicht dem Parlamentarismus und der jetzigen oalition in die Schuhe geſchoben werden. Der Oberbürgermeiſter müſſe ſich damit abfinden, daß der Bürgerausſchuß beſtehe. Es komme nur darauf an, in welchem Geiſt eine Gemeinde verwaltet werde. Es ſei auch nicht richtig, daß der Oberbürgermeiſter den heu⸗ tigen„politiſchen Stadtrat“ als nicht lebensfähig betrachte. Die adtverordneten ſeien ſelbſt daran ſchuld, wenn ſie vom Stadtrat ausgeſchaltet würden, wenn ſie auf Rechte, wie den gemiſcht be⸗ ließenden Ausſchuß, verzichteten. Bei einigem guten b illen hätte man einen beſoldeten Juriſten als Leiter der Baupolizei eſtellen können. Redner ſtellt in ſchrite weiteren Ausführungen feſt, aß die verkehrspolizeilichen Vorſchriften nicht genügend beachtet erden. Nicht nur die Radfahrer, ſondern auch die Straßenbahn müſſe ſich den Anordnungen der Verkehrsſchutzleute fügen. Redner ſtel te wiſſen, wie es mit den Vorarbeiten für die dritte Neckarbrücke ehe. Vor acht Tagen habe das Frankfurter Flugzeug den Mann⸗ eimer Flugplatz ohne Landung überflogen, weil Außenminiſter Dr. Streſemann dringeſeſſen habe. Er bitte den Oberbürgermeiſter, nach⸗ Pforſchen. ob ſich die Sache ſo verhalte, gegen die man ſchärfſten ſt roteſt einlegen müſſe. In den ſtädtiſchen Betrieben müſſe der Acht⸗ undentag eingeführt werden. An die Frage des Ferngaswerkes e nur mit großer Vorſicht herangetreten werden. Seine Fraktion Eeue ſich über die Herabſetzung der Klaſſenfrequenz der Volksſchulen. St Proteſtiere allen Ernſtes dagegen, daß der Mannheimer — adtſchulrat in ſeiner Selbſtändigkeit gegenüber der Regie⸗ — beſchränkt werde. Der Raummangel des Realgymnaſiums ſei ücdaltbar. Der Stadtrat müſſe Mittel zu Schulneubauten zur Ver⸗ ſtellen. Die Höheren Mädchenſchulen und die Fachſchulen 1 5 ebenfalls nerbeſſerungsbedürftig. Seine Fraktion habe den An⸗ 50 Hate das Gewerbeſchulgeld wieder aufzuheben. Die Handels⸗ 105 e ſei in erſreulicher Aufwärtsentwicklung begriffen. Auch ringbeddche Raummangel. Vor dem Rathausbau ſeien noch viel 7 gerdere Angelecenheiten zu regeln. Dazu gehöre die Schaffung durg ſeren Näumen für die Hochſchule. Die ſtaatliche Anerkennung Nun den Slaatszuſchuß ſehle immer noch. Ueber das Woh⸗ Alle Asproblem koöyne er nicht viel ſagen, weil die Mittel fehlten. Denih berfliabaren Beträge ſollten zu Neubauten oder Zuſchüſſen et werden. Gegen die drohende Sonderbelaſtung der Ge⸗ en durch das Auſwertungsgeſetz müſſe energiſch proteſtiert werden. Red j i 5 tion zuſagte. ner ſchloß, indem er die fernere Mitarbeit ſeiner Frak⸗ wiſſen, daß Hande Stv. Dr. Moekel(3tr.) gibt ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß man von leitender Stelle aus wenigſtens den Verſuch gemacht hat, ein ganz angehendes Pro⸗ gramm zum Etat aufzuſtellen. Die erſte Bedingung ſei, daß die Stadtverwaltung nur zu Ausgaben veranlaßt werde, für die auch Deckung vorhanden ſei. In der Frage der Wohlfahrt könne man nicht ſo weit gehen, wie man als Menſch zum Menſchen ſein möchte, denn trotz des ſchönen Gedankens müſſe doch alles finanziert werden. Redner rühmt das Fortſchreiten der Geſundheitspflege. Aber auch das Intereſſe, das die Stadtverwaltung dem Bauweſen entgegen⸗ bringe, ſei groß. Nur in der Frage der neuen Neckarbrücke ſehe man nicht klar. Die Vorarbeiten gingen zu langſam vorwärts. Bedauer⸗ lich ſei die Wohnungsnot. Die Induſtrie ſei z. Zt. noch ſehr belaſtet. Das müßten auch die Arbeiter berückſichtigen. Trotzdem müßte der Arbeiter ſo bezahlt werden, daß er ein menſchenwürdiges Daſein führen könne. Redner kritiſiert den mangelhaften Umſchlagsverkehr auf dem Rhein. Hier ſollte die Stadtverwaltung von der Regierung Unterſtützung verlangen. Die Theatergemeinden ſeien keine Kon⸗ kurrenz des Nationaltheaters, ſondern hätten im Gegenteil über eine ſchwere Zeit hinweg geholfen. Ueber alle Mißſtände werden wir aber hinwegkommen. Die ſittliche Kraft des deutſchen Volkes wird ſiegen. Stu. Dr. Jeſelſohn(Dem.) iſt erſchrocken bei der Durchprüfung des Budgetmaterials. Wären die 2,8 Mill. Mark aus Exübrigungen nicht da, könnte man ſich die Höhe der Umlage vorſtellen. Er bedauere, daß die Stadtverwaltung nicht in der Lage ſei einen Betrag für die Aufwertung der An⸗ leihen einzuſetzen. Mit Recht häkten die Vorredner gegen die ſcharfe antiſtädtiſche Karlsruher Politik Front gemacht. Weſm man ſich die Zurückſetzungen in den letzten Jahren vorſtelle, wenn man ſich die ganze Lohnpolitik anſieht, dann habe man einen Begriff, was von Karlsruhe zu erwarten iſt. In Karlsruhe ſcheine man von Mannheims keine Ahnung zu haben. Man ſcheine nicht zu und Induſtrie Elſaß⸗Lothringen und Saarland fehlten, daß die Schäden der Beſetzung unſerer Hafenanlagen und der Pfalz erſt in Jahrzehnten gutgemacht werden könnten. Man ſcheine in Karlsruhe ferner nicht zu berückſichtigen, daß den Städten neue Laſten auferlegt wurden und viele Ausgewieſene das Woh⸗ nungselend verſchlimmert hätten. Es könne garnicht daran gedacht werden, daß der Steueranteil der Stadt Mannheim verringert werde. Der Oberbürgermeiſter müſſe vom Bürgerausſchuß in ſeinem Kampfe gegen die Landesregierung energiſch unterſtützt werden. In der Verkehrspropaganda müſſe noch mehr Initiative entwickelt wer⸗ den. Nicht minder in der ſozialen Fürſorge. In der Wohnungs⸗ politik ſei die Hergabe von billigem Baugeld ausſchlaggebend. Die Erhaltung des Schulweſens auf der alten Höhe ſei notwendig im Intereſſe der geſamlen Nation. Die Frage des Stadtſchulrats müſſe baldige Erledigung finden. Redner geht auf die von der Fraktion der Deutſchen Volkspartei beantragten Abſtriche beim Krankenhaus und beim Ruhegehaltsfonds ein. Er befürchte bei einer Ermäßigung des Krankenhauszuſchuſſes eine Abwanderung der Kranken und eine Beeinträchtigung der Geſundheitspflege. Der Ruhegehaltsfonds ſolle als Sammelbecken für die ganz dringenden Aufwendungen für Brücken⸗ und Hafenbau uſw. dienen. Seine Fraktion habe nach den gemachten Erfahrungen den Wunſch, daß der gemiſcht beſchließende Ausſchuß nicht wieder auflebe. Die Geſamtheit des Stadtrates und Bürgerausſchuſſes werde immer hinter dem Oberbürgermeiſter ſtehen, wenn es gelte, im Intereſſe des Wiederaufbaues Mannheims zu wirken. Stadtv. Moſes(d. vp.) führt aus: Meine Damen und Herren! Der uns vorliegende Voranſchlag macht den Verſuch, eine Poſition zu verſtärken, die wirtſchaft⸗ lich unhaltbar iſt. Das iſt kein Vorwurf, ſondern nur die Feſt⸗ ſtellung einer Tatſache, die unverhüllt auch ſonſtwo in Erſcheinung tritt, nicht zuletzt, wie uns der Herr Oberhürgermeiſter in ſeiner klu⸗ gen Rede zeigte, beim Lande Baden. Die Voranſchläge des Jahres 1925 ſind die kampfbeginnenden Kanonenſchüſſe um die Verteilung des deutſchen Einkommens. Und dieſer Kampf wird auf beiden Seiten, ſowohl beim Land als bei den Städten, mit einer Niederlage ſenden, weil es nicht ſo viel Ein⸗ kommen gibt, um alle Wünſche— ganz abgeſehen von den vorgeſcho⸗ benen— befriedigen zu können. Darin lieat ein Troſt. daß alles vergebliche Bemühen doch einmal an den Grenzen der Vernunft und der Mittel ſcheitern und zur wirtſchaftlichen Einkehr zurückkehren muß. Mag die Fanfare noch ſo verſprechend klingen, der Ton bricht ſich an den Wänden eherner Tatſachen und das Finale wird zeigen, daß Bürgermeiſter Dr. Bucerius recht hat, wenn er in dem auch von Herrn Oberbürgermeiſter zitierten Werke„Die Zukunftsaufgaben der deutſchen Städte“(auf Seite 190) ſagt: „Der Phraſe und Janoranz gegenüber muß jeder Kommunal⸗ politiker darauf hinwirken. daß auch die Gemeindevertretungen ſich angewöhnen. jede gemeindliche Angelegenheit in ihrer Bedingtheit von der Volkswirtſchaft zu begreifen. Auch die Gemeindewirtſchaft unterliegt dem ehernen Geſetze der Geldwirtſchaft, daß ſie nicht mehr Güter verteilen kann, als ihre Mitglieder entbehren können und wollen. Mehr wird auch in der Gemeinde der ſchärfſte Steuerdruck nicht erpreſſen. Dieſe Erkenntnis muß zuerſt einmal Allgemeingut geworden ſein. Daran aber muß und wird ſich der Entſchluß knüpfen, für die Allgemeinheit Opfer zu bringen durch höbere Arbeitsleiſtung und ſparſame Wirt⸗ ſchaftsführung jedes Einzelnen. Davon allein hängt der Wiederaufbau Deutſchlands ab.“ Wenn wir im Sinne dieſer vernünftigen Anſicht den Voranſchlag für 1925 betrachten. ſo fällt auf, daß er im Aufbau auf ein gründ⸗ liches Studium eingeſtellt iſt. Stadtverordnete ſind zumeiſt Leute, die den größten Teil ihres Werktages dem Berufe widmen müſſen. Die Vorkrieasvoranſchläge nahmen darauf Rückſicht, indem ſie leicht überſichtlich angeordnet waren, ſodaß ſich der Stadtverordnete in knapper Zeit einen durchaus ſachlichen Ueberblick verſchaffen konnte. Demgegenüber gleicht der jetzige Voranſchlag einem finanzwolitiſchen Gedicht mit mancherlei Wiederholungen und Hinweiſen. die zur Klä⸗ runa des Aufbaues und des Ergebniſſes nicht beitragen. Ein außer⸗ halb Stehender maa die Kunſtfertigkeit bewundern,. mit der hier problematiſch gearbeitet wurde, aber zur Bewunderung ſind wir nicht hier. ſondern zur Tragung der Verantwortung für einen Vor⸗ anſchlag, der in ſeinen geldlichen Anforderungen ſehr weit geht Und da wäre das erſte Erfordernis klarer Aufbau und über⸗ ſichtliche Anordnung. Dieſe läßt der Voranſchlag vermiſſen. Zum Beiſpiel ſind in Teilvoranſchlaa IV Nummer 4 M. 3157 900 eingeſetzt für Nutzunaswertegemeindlichbeanſpruch⸗ ter Häuſer. Der Gegenvoſten fehlt hier auf der Ausgabenſeite und muß aus den einzelnen Voranſchlagsziffern herausgezogen wer⸗ den. Bei dieſer Bemühung ergeben ſichungeklärte Verſchie⸗ denheiten mit der Nachweiſung des Hochbauamts, die für die ebengenannten Einnahmen M. 3 119 520 in Ausgabe ſtellt. Laut VIII Nummer 56 ſollen für Unterhaltung der Gebäude M. 151010 und an Gebäudelaſten laut Ziffer 57 M. 16 240 verwendet werden. In der Nachweiſung des Hochbauamts figurieren hier jedoch andere Zahlen, nämlich für Unterbaltung M. 204 600 und als Gebäudelaſten M. 16 490. Bei IX werden unter A 16 M. 41 500 und unter B 14 M. 12 000. insgeſamt M. 53 800, als Nukungswerte eingeſetzt. Das Hochbauamt verbucht in ſeiner Nachweiſung M. 97 200. An Unterhaltunaskoſten und Geböndelaſten werden unter IX A und B veranſchlagt M. 17 300 plus M. 2 880, alſo insgeſamt M. 20 180. Das Hochbauamt ſetzt ſtatt deſſen M. 47 090 rlus M. 4925. alſo ins⸗ geſamt M. 52 015 oder M. 31.835 mehr ein. Dieſe Beiſpiele ließen ſich ergänzen und ſollen nur zeigen, daß die Nachprüfung des Vor⸗ anſchlages durchaus erſchwert iſt. Bei der Aufſtellung des Voranſchlages iſt unſer vorjähriger Wunſch, ein vorläufiges Rechnungsergebnis des lezten Rechnunasſahres voranzuſtellen. unberückſichtigt geblieben. Einem diesbezüglich kom⸗ menden Einwand, daß dieſes Ergebnis noch nicht vorliege kann nicht anders begegnet werden als mit der Meinung: Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Wea. und wo kein auter Wille iſt. iſt auch kein Ergebnis. Ich kann daher nur feſtſtellen. daß die von mir im vorigen Jahre kritiſierte mangelhafte zahlenmäßige Geſtaltung des Voranſchlages ſich nicht verbeſſert hat. Andererſeits ſtellt der Voranſchlag beim Vergleich mit früheren einige Dinge ſehr klar, nämlich die Verſchie⸗ bung der finanziellen Quelle der Stadt, die Aufblähung der Verwar⸗ tunaskoſten und ein Uebermaß der Leiſtungen gegenüber anderen Faktoren. Die finanzielle Lage der Skadlverwaltung wäre aus dem Voranſchlage nur dann erſichtlich wenn der Beſtand der ſogenannten Fonds ziffermäßig angegeben wäre. In ſeinen einleitenden Ausführungen hat der Herr Oberbürgermeiſter dieſe Fonds oft erwähnt, aber niemand weiß, ob ſie leer oder gefüllt ſind. Immerhin darf man annehmen, daß die Leere bekanntgegeben wor⸗ den wäre. Auf die Verſchiebung der Herkunft der ſtädtiſchen Umlage haben der Herr Oberbürgermeiſter in ſeinen Ausführungen in anderem Zu⸗ ſammenhange ſelbſt und meine Vorredner kurz hingewieſen. Wäh⸗ rend im Jahre 1914 voranſchlagsgemäß M. 843 000 000 Liegenſchafts⸗ werte und M. 875 000 000 Betriebsvermögen faſt aleichmäßia je M. 3 150 000 Umlage erbrachten, alſo insgeſamt M. 6 300 000, iſt dieſe Steuergrundlage in dieſem Jahre völlig verſchoben. Gegen 1914 liegt ein Umlagenmehrbedarf von M. 1 333 000 vor. Dieſe M. 7 626 000 verteilen ſich ſo. daß aus M. 909 000 000 Liegenſchafts⸗ werten M. 5 760 000 Umlage kommen müſſen, während M. 317 000 000 Betriebsvermögen nur M. 1 866 000 Umlage erbringen. Während früher die Liegenſchaften den gleichen Steuerbetraa erbrachten wie die Betriebe. leiſten letztere heute noch nichtein Viertel des Umlagebedarfes. Dieſe verminderte Leiſtunas⸗ fähigkeit der Betriebsvermögen, die trotz einer Steuer⸗ erhöhung von 73 Proz. ein Mindererträanis von 40 Proz. zur Folge hat, zeigt deutlich die eingetretene Verarmung unſerer früher kapital⸗ kräftigen Kreiſe. Bei allen Voranſchlaasreden im Reich, bei den Län⸗ dern und Gemeinden wird darauf hingewieſen. daß es beſſer wird. wenn die Kaufkraft der Konſumenten geſtiegen ſein wird. Wenn die Finanzpolitik des Landes und der Stadt ſo bleibt, wie ſie heute üblich iſt. wird dieſe erſehnte Zeit niemals kommen. In dieſem Jahre verteilen die meiſten induſtriellen Unternehmen keine Dividende. Ihr geſamtes Aufkommen iſt weggeſteuert worden. Bei manchen Unternehmen mußte zur Bealeichung der Steuern die Subſtanz angegriffen werden. Und beim Wettlauf um die Steuermittel haben Länder und Gemeinden das Reich bei weitem überholt. Bei einem geſchätzten Volkseinkommen von M. 43 Milliar⸗ den im Jahre 1913 erhob das Reich 2,12 Milliarden Steuern, wäh⸗ rend die Länder und Gemeinden.75 Milliarden beanſpruchten. Dieſe M..9 Milliarden ſtellten 8,.8 Proz. des Geſamteinkommens dar. Im letzten Jahre wurde das Volkseinkommen auf M. 26 Milliarden ge⸗ ſchätzt. Hiervon erhob das Reich M. 4881 Milliarden Steuern und die Länder und Gemeinden erhielten an eigenen Steuern M. 3,274 Milliarden und an Ueberweiſungen M..745 Milliarden, zuſammen M..019 Milliarden. Solange das deutſche Volk 40 Proz. des Ein⸗ kommens an Steuern zahlen muß iſt an eine Steigerung der Kauf⸗ kraft nicht zu denken. Wiſſenſchaft und Finanzvpolitik ſind ſich darüber einig, daß dieſe falſche Finanzwirtſchaft ſich auswirkf in einer Niedrig⸗ haltung der Löhne im Verhältnis zur Steigerung der Preiſe aller Bedarfsartikel. Ich gebe allerdings zu. daß nicht nur die öffentliche Finanzvolitik das Kapital aus den Steuern heranbildet, ſondern daß auch in den Erwerbskreiſen die Neiguna beſteht. Kapitalergänzungen und Kredite aus den Preiſen aufzubringen und die Steuern auf den Verbraucher umzulegen. Doch dieſer privaten Intereſſentenwirtſchaft aind Dämme geſetzt. Vor einigen Tagen iſt ein Konzern. der dieſe Wirtſchaft betrieb, zuſammengebrochen. obaleich er in der inbetracht kommenden Branche 60 Proz. des Bedarfs produzierte. Er unterlag dem Grundſatz der Konkurrenz: Großer Umſatz, kleiner Nutzen! Der öffentlichen Finanzpolitik müſſen die Grenzen geſteckt werden. daß nicht mehr Steuern erhoben werden dürſen als kraabar ſind. Steuern. die die Kapitalsbildung verhindern und dadurch zu Preis⸗ ſteigerungen und Arbeitsloſiakeit führen, ſind nicht traabar. Eine Stadt wie Mannheim muß beſonders vorſichtig ſein. Der Rückgang der Betriebsvermögen zwingt zu der Frage: Iſt Mann⸗ heim noch die aufſtrebende Induſtrie⸗ und Handelsſtadt. oder iſt es zwecklos, Vorkrieashoffnungen in dieſer Hinſicht weiter zu pflegen? Es gab zur Zeit der Beſetzung Mannheims eine Gedankenrichtung. die unſere Stadt zur rentablen Anlage nicht geeignet hielt, weil einerſeits die Nähe der griffbereiten Franzoſen lähmend wirkte, während andererſeits die hohen Eiſenbahntarife abſchreck⸗ ten. Bezüglich der Eiſenbahntarife iſt ia einiges geſchehen und es muß weiteres folgen. Die Stadt am Neckar und Rhein, die bald den Ausgang des Neckarkanals erhält, iſt ein zweckloſes Gebilde, wenn es nicht Umſchlaashafen iſt. Das Reich muß einmal ganz konkret auf die Tatſache hingewieſen werden. daß wir zum Leben Umſchlagskarife brauchen. Ich glaube nicht, daß die Stadtverwaltung hier viel ausrichten kann. Sie hat nur zwei Wege: Entweder eine Eingabe durch das Land. oder über den Deutſchen Städtetag. Ich traue beiden Helfern nichtl Meiner Meinung nach wäre es notwendig, daß in der Behandlung dieſer Frage einmal alle ſonſtigen Verſchiedenheiten der Mannheimer zurücktreten müßten. Hier ſollten Handelskammer, Handwerkskam⸗ mer, Gewerkſchaftskartelle, Angeſtelltenverbände und die politiſchen Parteien gemeinſam ſolange auf die Reichsregierung, den Reichstag und die Reichsbahn einwirken, bis das Ziel erreicht wäre. Und es muß erreicht werden! Die neueſte Bekanntgabe der Zahl der Erwerbsloſen ver⸗ zeichnet in Deutſchland einen Rückgang um 14 Prozent auf 274 600. Davon hatte Mannheim allein 1,5 Prozent, während es im Ver⸗ hältnis nur 0,4 Prozent haben dürfte. Zu dieſer Zahl kommen noch weitere 4000 Arbeitsloſe, die der Stadt allein zur Laſt fallen. Hier iſt mit Fürſorge nicht zu helfen. Hier nützt nur Arbeit durch Beachlung der Eigenart Mannheims. Ich wies bereits im letzten Jahre darauf hin, daß außer dieſen Umſchlagstarifen ein weiteres für Mannheim notwendig ſei. Es iſt zwecklos, das hier öffentlich zu nennen. Ich empfehle, auch dieſe Angelegenheit überparteilich und allgemein zu verfechten. Bezüglich der Lage Mannheims als Stadt, die durch die Ab⸗ trennung Elſaß⸗Lothringens der Grenze näher gerlickt iſt, muß doch wohl relakiv gedacht werden. Dieſe Grenznähe kann zur An⸗ ſiedlung oder Entfaltung induſtrieller Betriebe nicht abſchrecken. Wer an einen Zukunftskrieg und ſeine Gefahren denken ſolite oder eine ſolche Möglichkeit in ſeine Kalkulation einſtellt, der muß das in Hamburg oder Stettin oder Berlin oder Magdeburg oder Bayern oder ſonſtwo im Deutſchen Reich genau ſo tun wie in Mannheim; denn bei der heutigen Möglichkeit der Kriegführung und dem un⸗ bewaffneten Zuſtand unſeres Reiches iſt das ganze Gebiet gleich gefährdet. Das gilt aber nicht nur von Deutſchland, ſondern von allen Kultuͤrgebieten. Wir ſtimmen dem Herrn Oberbürgermeiſter in der Beurkeilung der badiſchen Steuergefebgebung zu. Sie muß vom Steuerwert auf den Ertragswert umgeſſellt werden. Tatſächlich bis in die letzten Tage hinein erfolgten Ab⸗ wanderungen und eine noch in Ausſicht ſtehende haben nur zum ———— ——— 4. Seilte. Mr. 253 Neue Mannhelmer Zefkung[Mitkag⸗Nusgabe) Donnerstag, den J. Jun 102 Teil mit den geſchilderten Schwierigkeiten zu tun. Sie ſind zumeiſt eine Folge der ſich ſteigernden Truſtbildung. Hier rächt ſich die falſche Finanzpolitik, die die Kleinen den Großen ausliefert. Der infolge mangelnder Kaufkraft eingetretene Abſatzmangel führt zur Geldknappheit und zur Konzentration, die wiederum zur Zuſam⸗ menfaſſung treibt. Bei der Ausſchaltung der teuren Betriebe ſind wir im Nachteil, weil wir die Steuerwereſteuern haben. Eine Frage iſt, ob die Ausſchaltung der Mannheimer Produktion bei Ver⸗ änderung des Steuerſyſtems dauernd aufrecht erhalten wird und ſich über haupt als richtig erweiſt. Hier können auch durch die Kon⸗ zerne Rechenfehler vorkommen. In einem Falle hat ſich bereits gezeigt daß die Mannheimer Oualitätsarbeit rentabler war als die billigere auswärtige Arbeit. Aus dieſer Erkenntnis heraus wurde der geteilte Betrieb wieder nach Mannheim zurückgenommen. Soll möglichſt wenig Abwanderung eintreten und dafür wieder Zuzug gewonnen werden, ſo muß unſere Stadt in weiteſtem Maße vorbildlich und doch zugleich ſparſam verwaltet werden. Hier liegt viel im argen, denn die Aufblähung der VBerwaltungskoſten belaſtet den Voranſchlag in erſchreckender Weiſe. Die Vergleichung der Beamtenziffern der Vorkriegszeit mit den heutigen bleibt ohne Berückſichtigung der Gehaltsklaſſen ein unfruchtbares Bemühen. Gegen die Vorkriegszeit ſind nicht nur die meiſten Beamten höher eingeſtuft und die Gehaltsklaſſe an ſich höher bewertet, ſondern es ſind auch weit mehr Beamte in den höchſten Gehaltsgruppen zale vor dem Kriege. Hier muß der Abbau der in den unteren Gehallsgruppen eingefetzt hat, nachgeholt werden. Die Hauptver⸗ waltung z. B. erforderte 1914 für 78 Beamte(ohne Entſchädi⸗ gung der Stadträte) 284 020 M. oder für jeden Beamten 3641 M. Heute werden nach Abbau von 19 unteren Beamten für 82 Beamte (ebenfalls ohne Stadträte) 547 400 M verlangt. Das iſt je Be⸗ amter 6365 M. oder 93 Prozent mehr als 1914. Während 1914 außer dem Oberbürgermeiſter und drei Bürgermeiſtern nur tech⸗ niſche Beamte hochbeſoldet waren, iſt dies Bild jetzt recht farben⸗ froh, Unter 2242 Veamten befinden ſich 313 Beamte in Gehalts⸗ klaſſe 9 ind aufwärts, alſo für je 6 Beamte 1 Ahteilungsleiter. Läbt man aber die Beamten der Straßenbahn. des Krankenhauſes umd der Berufsfeuerwehr außer Betracht. ſo ſind unter 1132 Be⸗ amten 280 Leitende oder auf 3 Beomte 1 Ahteilumeloiter. 44 dieſer Boeqamten ſollen ſogar den FTitel Bureaudirektor führen und die Hauntverwaltung hot unter 75 Veamten 6 in Gehaltseruppe 13, wabei der heſoldete Stadtrat, der völlig einen Bürgermeiſter erſetzt, nicht mitaerechnet wurdee Die Vermögen in Handel und Induſtrie haben ſich um zwei Drittel vermindert, die geldlichen Anforderungen erhöhen ſich durch Stevern auf das Fünffache und dabei dieſer Beamtenſtab! Das iſt ein Zuſtand, der ſich nicht tragen läßt. Dabei gibt es beim Gas⸗ werk Ableſer und Erheber, die 13, 17 und 20 Jahre bei der Stadt ſind, täglich 115—125 Uhren ableſen oder deren Beträge erheben und nach Lohngruppe 2 mit 35 M. in der Woche bezahlt werden. Wir halten es für entſprechend, daß dieſe Leute als Beamte in Gruppe 3 übernommen werden und richten an den Herrn Ober⸗ bürgermeiſter die Anfrage, was dem im Wege ſteht? Wenn wir keinen Antrag eingebracht haben, die hochdotierten Beamtenſtellen um 50 Prozent zu kürzen, ſo geſchah das, weil dieſe Angelegenheit von der Landesregierung aufgegriffen wurde und der Entſcheidung nahe iſt. Wir müſſen in dieſer Hinſicht den Standpunkt der Landes⸗ regierung anerkennen und hoffen, daß er ſich durchſeten wird. Dieſen Wunſch haben wir, weil uns die Geſchichte aller Völker lehrt, daß das Beamtentum nicht eine Kaſte werden darf, die ſich ideell und materiell vom Ganzen löſt. Wo dieſe Tatſache ſich zeigte, war ſie ein Zeichen der Degeneration und des Verfalls. Gerade weil wir der Auffaſſung ſind, daß Deutſchland nur durch ein tatkräftiges Begmtentum aufgebaut werden kann, wollen wir es vor der Degeneration behüten. Das mag manchem nicht paſſen, iſt deshalb aber doch richtig. Wir wieſen bereits letztes Jahr darauf hin, daß viele kleine Abteilungen in einer Verwaltung zu täglichen Kompetenzſtreitig⸗ keiten führen, die Zeit und Kraft verbrauchen und die Arbeitslei⸗ ſtung ſchmälern. Wir wiederholen das Erſuchen, die ſtädtiſche Ver⸗ waltung in große Abteilungen zu zerlegen, mit wenigen leitenden Köpfen, damit die Reibereien aufhören und das Bewußt⸗ ſein, an einem Strange zu ziehen, ſich mehr durchſetze. Hand in Hand mit dieſer Neuorganiſation hätte eine weitgehende Schemati⸗ ſierung zu gehen, damit eine Anzahl Stellen der oberen Gehalts⸗ klaſſen eingeſpart werden können. Dieſe Einſparungen ſind umſo notwendiger, als die ſozialen Laſten einen erheblich vermehrten Aufwand erfordern. Wir waren ſchen früher der Anſicht, daß die Zuführung von 15 Prozent der Gehälter zum Ruhegehaltsfonds den Bedarf über⸗ ſteigt. Wir ſind auch heute nicht bereit, ſo weit zu gehen. Bei den Betrieben, die ihre Ausgaben decken, ſind wir in dieſem Jahre mit dieſem Modus einverſtanden und haben nichts dagegen, daß dieſe abgeführte Summe von Mk. 690 000 allen Beamten zugute kommt. Den weiteren Betrag von Mk. 1 160 000 können wir nicht genehmigen und haben beantraat, ihn von 15 Prozent auf 5 Proz. zu ermäßigen, indem Mk. 711.650 abgeſetzt werden. Es iſt nicht angängig, von unproduktinen Verwaltungszweigen eine Summe bem 10 Pfa Umlage für den Ruhegeheltsfonds zurückzulegen in ei⸗ ner Zeit, in der jeder Pfennig Umlage volkswirtſchaftlich ſich ſchäd⸗ lich curswirkt. die Sozialdemokraten gebraucht hat. Soweit die Wohlfahrtspflege die Zuſchüſſe zum Fürſorgeamt und Jugendamt um 100 Prozent und 62 Prozent ſteigern mußte, hängt das zum Teil mit der Zunahme der Armut der 8000 Erwerbs⸗ loſen zuſammen, als auch mit der Fürſorge für Kleinrentner und Sozialrentner. Hiergegen iſt bei der in den letzten Jahren geübten ſächlichen Behandlung der Fürſorge an Kindern und Erwachſenen nichts einzuwenden. Hingegen iſt zweifelsohne der Zuſchuß zu den Krankenanſtalten, der ſich gegen das Vorjahr um Mk. 600 000 oder 66 Prozent ſteigert, durchaus zu hoch. Bei einem Ge⸗ ſamtzuſchuß von Mk. 1 995 000 und 387 000 Verpflegungstagen iſt eine Zubuße von Mk..15 je Verpflegungstag auf jeden Kranken eine übertriebene Leiſtung, die in dieſer Höhe der gerechten ſozialen Vorausſetzungen entbehrt. Der Mehrzuſchuß von Mk. 600 000 gegenüber dem Vorjahre muß unſeres Erachtens von den Benutzern des Krankenhauſes und den Krankenkaſſen ſelbſt aufgebracht wer⸗ den. Dann legt die Stadt immer noch mehr als Mk..— bei ſedem Krankentag darauf. Das iſt mehr als genug. Wir bitten den Bürgerausſchuß dieſe beiden Anträge zu ge⸗ nehwiden und erſuchen den Stadtrat um das gleiche. Es wäre dann möglich, die Umlage von 64 Pfg. auf 53 Pig. zu ermäßigen, ohne daß die Stadtverwaltung irgend wie eingeſchränkt und den Beamten etwas entzogen wäre. Sollte der Bürgerausſchuß ſich nicht entſchließen können, unſeren Anträgen zuzuſtimmen, ſo müß⸗ ten wir es uns verſcgen, dem Voranſchlag unſer Ja zu geben, da eine Umlage von 64 Pfg. uns nicht tragbar erſcheint. Sie verteuert die Mieten und verringert dadurch die Kaufkraft gerade der kleinen Einkommen; denn ſie wird ja nicht vom Hausbeſitzer ſondern vom Mieter getragen. Wenn aber die Mieter eine Mil⸗ lion weniger an Hauszins bezw. an Sdeuern leiſten, die ſich meh⸗ reremale in unſerer Stadt umſetzt, ſo iſt das unbedingt ein Vorteil. Das Uebermaß der ſtädkiſchen Leiſtungen gegenüber dem badiſchen Staate hat der Herr Oberbürgermeiſter in glänzender Weiſe geſchildert. Wir ſind der Auffaſſung, das badi⸗ ſche Land hätte alle Urſache, Mannheim durch eine gerechtere Be⸗ k handlung bei Baden zu erhalten. Das geſchieht nicht durch die badiſche Mannheim gegenüber beliebende Schulpolitik, die ein An⸗ wachſen um rund Mk. 1 600 000 auf 69 Millionen herbeiführt. Das geſchieht nicht durch das badiſche Verhalten in Sachen des bis⸗ herigen Mannheimer Stadtſchulrates, der ſich jetzt in einen badi⸗ ſchen Stadtſchulaufſeher verwandelt hat. Das geſchieht nicht durch das bekannte Verhalten der Londesregierung beim Thea⸗ ter und der Handelshochſchule. Wir müſſen auch erwarten, daß die Landesvegierung, wenn ſie an Mannheim erinnert wird, nicht gleich an das liebe Karlsruhe denkt. Karlsruhe iſt uns nicht im Wege, aber es könnte ihm einſtens ſchlechter gehen als heute, wenn die Mannheimer Steuern ihm nicht mehr zugute kommen. Darum je⸗ dem das Seine. Die Rede des Herrn Oberbürgermeiſter haben wir mit In⸗ tereſſe gehört und nachgeleſen. Möge die ſpätere Jeit manches von dem erfüllen, was er prophetiſch erſchaute. Wir ſind uns bewußt, daß es einſtweilen gilt, die täglichen Schwierigkeiten zu über⸗ winden. Und dazu muß bis auf weiteres das Heute gut genug ſein. (Lebhafter Beifall). Stv. Ritter(ktommuniſt) kritiſiert den Vorſchlag dahingehend, daß die heutigen kritiſchen Verhältniſſe von der Stadtverwaltung auf die Regierung geſchoben werden. Ein Ausgleich könnte nur durch eine Belaſtung der In⸗ flationsgewinnler zuſtande gebracht werden. Eine Hilfe ſei nur möglich, wenn den Gemeinden Kredite vom Reiche gewährt werden. Die Vorredner ſeien nicht auf alle Einzelheiten der jetzigen ſchlimmen Zeit eingegangen. Um ſich etwas aufzuhelfen, würde man einfach Steuern erlaſſen, die ſtets das arbeitende Volk zu tragen hätte, an⸗ ſtatt die ma deee zu beſteuern Eigenartig hätten ihn die Ausführungen des Stv. Dreifuß angemutet. Redner hat an allen Vorhaben der Stadtverwaltung etwas auszuſetzen, ſpeziell bedauert er, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion nicht mit der kommuniſtiſchen Fraktion einer Meinung iſt. Kapital und Induſtrie hätten ſich ſtabiliſiert Deswegen ſei die Bemerkung des Oberbürgermeiſters, daß die Zukunft trübe vor uns liege, nicht zu verſtehen. Die An⸗ leihepolitik der Stadtverwaltung ſei verkehrt, wie auch die Wohl⸗ fahrtsfürſorge. Die Mehrausgabe für die Polizei ſei unnötig. Bei den Gas⸗ und 1 müſſe man wieder zu den früheren Tarifen zurückkehren im Intereſſe der Arbeitsloſen und Armen. Jedem Arbeitsloſen ſollte die Gasrechnung geſtundet werden. Hier müßte die Stadtverwaltung in weitgehendſtem Maße entgegen⸗ kommen. Der Koks ſollte den Arbeitsloſen zu billigerem Preiſe geliefert werden. Redner kritiſtiert die Anſtellungsverhältniſſe bei der Stadtverwaltung bezüglich der Angeſtellten und Arbeiter. Weiter verlangt er den Achtſtundentag. Redner iſt gegen eine Unterſtützung der Landwirtſchaftskammer. Ferner ſei der Straßenbahntarif zu hoch. Der Unterſchied zwiſchen Bourgeoiſie und Arbeiterſchaft ſei in der Wohnungsfrage noch nie ſo graß zum Ausdruck gekommen wie gerade in der badiſchen Republik. Die Stadtverwaltung habe bewieſen, daß ſie Geld habe zu Luxusbauten, aber nicht zu Woh⸗ nungen für die Arbeiter. Seine Fraktion lehne den Voranſchlag ab. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer rügt zwei Ausdrücke des Vorredners, die er in der Polemik gegen Stv. Lenel(D. Bp.) bemerkt, der Herr Oberbürgermeiſter habe—5 Ausführungen zum Voranſchlag mit dem Satz geſchloſſen:„Arbeiten und nicht verzwei⸗ feln, ſei unſer Leitſatz!“ Dieſen Leitſatz könne auch er nur unter⸗ ſchreiben. Nach ſeiner Ueberzeugung und nach ſeiner Erfahrung ſeĩ bisher und auch in den letzten Jahren nach dieſem Leitſaß verfahren worden. Wenn die Erfolge und die Erträge der Arbeit nicht zum Ausdruck gebracht haben, daß nach dieſem Grundſatz gearbeitet wurde, ſo lag das an den Wirtſchaftsverhältniſſen. Redner wies auf die wirtſchaftlichen Störungen hin, die durch den Verluſt des Krieges entſtanden ſind. Vor allem müſſe Mannheim die Bedeutung eines Umſchlagverkehrplatzes behalten. Darauf habe auch der Herr Oberbürgermeiſter hingewieſen. Aber die Schiffahrt, ein für unſere Wirtſchaftskreiſe notwendiger Betrieb, leide ganz beſonders not. Red⸗ ner ſtellt mit Genugtuung feſt, daß die Handelskammer, die badiſche Regierung und auch die Stadtverwaltung nach Kräften bemüht ſeien, die Schiffahrt wieder zu heben. Aber die Ausſichten ſeien herzlich ſchlecht. Man habe in dieſer Hinſicht eine Denkſchrift ausgearbeitet, die ſich gegen unſere Wünſche ausſprechen ſoll. Er habe ſich die größte Mühe gegeben, dieſe Denkſchrift auch von der badiſchen Regie⸗ cung zu erhalten, was aber nicht möglich war. Das ſei außer⸗ ordentlich bedauerlich. Man könne ſich doch nicht gegen Ausfüh⸗ rungen und Aufſtellungen verwahren und verteidigen, wenn man ſie uns vorenthalte. Aber nicht nur dieſe Fragen ſeien es, die uns be⸗ ſchäftigen. Es müßten die Handelsverträge neu geſchaffen werden, die jetzt mit verſchiedenen Staaten beſtehen. Wenn wir auch nicht alles erreichen könnten, was wir wünſchten, ſo doch nur ſoviel, daß hältniſſe des Augenblicks ſeien innenpolitiſcher Natur, die ein außer⸗ ordentliches Gewicht für unſere Wirtſchaft ſeien. Die ſozialen Laſten, die wir heute hätten, beträgen nach dem Urteil maßgebender Leute bereits 10 Proz. des deutſchen Volkseinkommens. Und dieſe Belaſtung werde noch eine Steigerung erfahren. Man ſchnitt auch die Frage an, ob wir in der Lage wären, in Wettbewerb mit anderen Ländern, die ebenfalls unter der Inflation leiden, zu treten. Der Bürgerausſchuß ſei nicht das Forum, wo dieſe Frage behandelt werden dann. Es würde genügen, dies der Handelskammer zu überlaſſen. Die Reichsregierung wolle eine bedeutende Milderung der Steuer⸗ laſten vorbereiten und auch der badiſche Finanzminiſter habe fi wiederholt ausgeſprochen, daß eine Beſſerung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft nicht möglich ſei, ſo lange dieſe unerhörte Ueberſteuerung ſtatt⸗ fände. Bei Beſprechung der Arbeitsloſigkeit wies der Redner darauf hin, daß ihm einige Betriebe bekannt ſeien, die ſich ſchon die Frage vorgelegt hätten, ob ſie nicht ganz ſchließen ſollten, anſtatt nur infolge Nichtproſperierens des Geſchäfts Arbeiterentlaſ⸗ ſungen vorzunehmen. Andern Betrieben wieder fehle das Kapital. Bei einem Kapitalzins von 12—15 Proz. könnten ſie nicht ſovie herauswirtſchaften, um beſtehen zu können. Wir ſeien gezwungen, mit dem, was wir noch haben, zu wirtſchaften und auszukommen. Und das ſei herzlich wenig. Es bleibe nichts übrig, als zu arbeiten und nochmals zu arbeiten und zu ſparen. Zum Schluß bittet Redner, die Umlage der Stadt ſo niedrig zu bemeſſen, wie es die Verhältniſſe gebieten. Stv. Röhnerk(Wirtſch. Ugg.) ſpricht ſich ebenfalls gegen eine Umlage von 64 Pfg. aus. Solange die Frage der Verringerung der Arbeitsloſigkeit nicht gelöſt ſei, treibe man Siſyphusarbeit. Redner ſpricht ſich im Sinne der Aus“ führungen des Vorredners aus. Slv. Perrey(Deutſchnatl.) will ſ0 an der ſogen. Generaldebatte nicht beteiligen, weil der Voranſchlag in der Luft hänge. Die Mehrheit des Kollegiums iſt damit einverſtanden, daß der Oberbürgermeiſter ſeine Schlußbemerkungen über die Generaldebatte auf heute verſchiebt. Hierauf vertagt ſich das Haus um 8,20 Uhr auf heute nachmittag 4 Uhr. — — und schafff Woh Es iſt ein wunderbares Lied i heimatlichen Berge; wo du auch ſeiſt, es findet dich doch einmal wieder, und wäre es durchs offene Fenſter im Traum, keinen Dichter noch ließ ſeine Heimat los. Eichendorff. Eoͤuard Mörike Zu ſeinem 50. Todestage, 4. Juni. Von Paul Berglar-Schröer(Darmſtadt) Von dem Menſchen Möxike erzählt uns eine be⸗ deutſame Steinzeichnung, die Bonaventura Weiß ſchuf; ſie erſchließt uns das innerſte Weſen dieſes Großen tiefer, als es eine nüchterne lite⸗ rar⸗hiſtoriſche Analyſis vermöchte: Da iſt die breithochgebaute Stirn, hinter der weniger das philoſophiſche Kalkül Raum hat, als eine aus innerſtem Rhythmus ſchwingende Muſikalität; da ſind die kurz⸗ ſichtigen Augen, die gütig verträumt und ruhig gleichw'ie nach außen ſo nach innen gerichtet erſcheinen, die harten Linien der Wirklichkeit auflöſen und der viſionären Schau vermitteln; da iſt ein feiner weicher Mund, der gerne gemütvoll und auch wohl humorig plaudert; und ein ganz unenergiſches Kinnrund, zu unausgeprägt, als daß es blutheiße Leidenſchaft, brauſende Vitalität, kämpferiſche Lebens⸗ meiſterſchaft verraten könnte. Da iſt der Fünfzigjährige, der die Verwirrung der ſtudentiſchen Jungzeit in reife Abklärung betteto, der nun glücklich iſt, nach theologiſcher Irrfahrt als„Pfleger weib⸗ licher Jugend“ am Katharinenſtift in Stuttgart als Literaturlehrer eine Stellung zu finden, die es ihm ermöglicht, Margarete von ch endlich heimzuführen. Aus dieſem Bilde ſpricht Zufrieden⸗ emütigfrommes Sichbeſcheiden, vertrauende Ergrbenheit in gölliiche Fügung, alles, was gerade für den Menſchen Mörike ſo be⸗ zeich end iſt: „Herr, ſchicke was du willt, ein Liebes oder Leides! Ich bin vergnügt, daß beides aus deinen Händen auillt.“ Wer ſo ſpricht ſteht menſchlich auf höchſter Warte wie ein Wan⸗ dersmann, der ſuchend den Weg zum Glpfel fand und nun, in gott⸗ naher ſtiller Einſamkeit des„Gebets“ das milde Leuchten des All⸗ ſchöpfers um ſich fließen ſieht, den er nicht hymniſch beſingt, ſondern dem er ſich in ſcheuer, faſt kindlicher Dankbarkeit beugt. Es iſt der gerubige Weg des ſchon über den Dingen Stehenden der die letzte Meisheit eines tragiſchen Humors gefunden hat, wenn er, gleichſam mit hingebenem Lächeln bittet:, 5„Wolleſt mit Freuden und wolleſt mit Leiden mich nicht überſchütten! Doch in der Mitten liegt baſdoe Boſcheiden 5 n dem Waldesrauſchen unſerer In ſolch innigen Verſen iſt etwas, wie es, anders der Kantor von St. Florian hat: Etwas Bruckneriſches. Nichts fauſtiſch Drängendes, Zweifelndes iſt in dieſen Gedichten, ſie ſind vollkommener Ausdruck des Glaubens an eine Allmacht und Ewig⸗ keit; Mörike ſteht die Welt hier, anders und doch ähnlich wie in ſeiner myſtiſch umſchauerten Naturdichtung als Ausſtrahlung geheim⸗ nistiefer Golbeskräfte, empfindet ſich ſelbſt als ein Teil dieſer Gött⸗ lichkeit, der er, in dieſer Zeit auch durch die Liebe zu Margarete von Speeth, völlig verbunden iſt: „Sollt' ich mit Gott nicht können ſein, ſo wie ich möchte, Mein und Dein, was hielte mich, daß ichs nicht heute werde? Ein ſüßes Schrecken geht durch mein Gebein! Mich wundert daß es mir ein Wunder wollte ſein Gott ſelbſt zu eigen haben auf der Erde!—“ Hier ſchafft Mörike zugleich das reinſte und köſtlichſte ſeiner Liebeslieder, das von keinem der aus eigenperſönlichem Erlebnis ge⸗ borenen„Peregrina“⸗Gedichten übertroffen wird und auch von keinem der meiſterlichen Sonekte, wie er ſie ſeiner früheren Liebe Luiſe Rau widmet; aber hier wie dort: Immer klingt, betonter oder unbetonter, durch die ebenmäßige Formreinheit und einprägſame Ge⸗ dankenklarheit das Gefühl zu einem Göttlichen hinüber, wie etwa in dem Sonett„an die Geliebte: „Wenn ich, von deinem Anſchaun tief geſtillt, mich ſtumm an deinem heil'gen Wert vergnüge, dann hör' ich recht die leiſen Atemzüge des Engels, welcher ſich in dir verhüllt..“ Ehe Mörike aber zu dieſer reinen, naivinnigen, myſtiſch ſchon faſt an Frau Angelico oder Angelus Sileſius gemahnenden Reli⸗ gioſität. zum Erlebnis einer tief geborgenen Gotteskindſchaft ge⸗ langt, ſteht er in zahlreichen anderen Gedichten und auch in weiten Teilen ſeiner Idyllen⸗ und Proſadichtung als Verehrer und Anhänger Schellings im Banne ſeiner Naturmhyſtik, iſt durch⸗ drungen von der Sehnſucht, eins zu ſein mit den Eelementen, ganz in ihrem Leben aufzugehen. Dieſe Gedichte, die in ihrer köſtlichen Reife nach dem traurigen. Mörike ſo ſehr erſchüttern⸗ den Erlebnis mit der rätſelhoften Maria Meyer, alſo kurz nach den„Pegrina“ zu leben beginnen, und nun über die„Orylid“⸗Zeit bhinweg ihn auf weiter Wegſtrecke begleiten, bergen eine Fülle von wie ſie nur je ein Dichter von Gottes Gnaden emp⸗ ängt. Mörike, aufs engſte verbunden mit ſeiner ſchwäbiſchen Heimat und ihrer idylliſchen Natur, erſchließt hier Offenbarungen, daß der empfängliche Leſer die Wunder dieſer Natur ſchaut wie in einer zauberiſch verklärten Viſion. Die Gedichte, oft aus unbeden⸗ tendſtem Anlaß geboren, aher zum wunderbar ſinnfältigen Kunſt; werk geweitet, enlſtrömen der ſchöpferiſchen Tiefe des unverſieg⸗ noch als Bach, lichen Borns mit elementarer Gewalt und doch mit einer geradezn kindlichen, heiligen Einfalt: Da iſt alles gemußt, urgewachſen, nichts iſt ſpekulativ oder reflexiv; und jedes Bild entſprießt gleich⸗ ſam naturnotwendig wie eine Märchenbunte, lieblichduftende Blume. Es ſind ſelige Stunden des Inſichverſunkenſeins, des andächtigen Lauſchens auf feinklingende Zwieſprache zwiſchen Blut und Seele, die er ſelbſt deutet:„Die Seele fliegt, ſoweit der Him⸗ mel reicht, der Gewinn jauchzt in mir.“ „Dort, ſieh! am Horizont lüpft ſich der Vorhang ſchon. Es träumt der Tag, nun ſei die Nacht entflohn; die Purpurlippe, die geſchloſſen lag, haucht, halb geöffnet, ſüße Atemzüge; auf einmal blitzt das Aug und, wie ein Gott, der Tag beginnt im Sprung die königlichen Flüge.“ Wo man immer in dem Werke Mörikes blättert: Ueberall iſt eine Fülle und Ueberfülle poetiſcher Schönheit, die ans Licht drängt, daß Gedanke und Form in der Einbeit eines funkelnden Kriſtalls aufleuchten. Wie in nachtwandleriſcher Sicherheit. auf der Grenze des Unbewußten, erſchöyft Mörike die klingendſte Muſi⸗ kalität des Tonfalls im lieblichſten Reim und im vollendetſten Bild. Er iſt in der Tat ein„poetiſcher Millionär, dem keine Münze fehlt,— außer der kupfernen“! Das gilt für ſeine Naturpoeſie wie für ſeine Liebeslieder, für ſein: innig religiös unterſtrömten Ge⸗ dichte wie für ſeine Idyllen, Balladen und Volkslieder. Mit dieſem Reichtum kann ſeine Epik, mag es nun der„Maler Nolten“ ſein oder das„Stuttgarter Hutzelmännlein“ oder auch die beiden Werke an künſtleriſchem Schwergewicht erheblich übertref⸗ fende Novelle„Mozarts Reiſe nach Prag“: mit dem Reichtum der Lyrik kann ſich dieſe Epik nicht vergleichen. Es mag ſein, daß der anderen Geſetzen folgende Roman, der auf breiterer Baſis dennoch die ſtraffſte energiſche Bindung erheiſcht. dem an ſich un⸗ energiſchen, epiſcher Zucht ahholden Weſensart Mörikes nicht ent⸗ ſprach; ja, es iſt nach dem äußeren Lebenslauf des Dichters, der hier unberückſichtigt bleiben ſoll, als ſicher anzuſehen,— was ver⸗ ſchlägts?! Uns iſt er nicht nur der gütige, gläubige, demutfromme Menſch, er iſt uns(mit Storm und der Droſte) der größte Lyriker der nachklaſſiſchen Zeit. der uns, jemehr und liebevoller wir uns in ihn verſenken, ſegnet und uns aus dem lauten, rechnenden, geld⸗ klappernden Alltag hinübergleitet in das Land der Sehnſucht: „Du biſt Orplid, mein Land! das ferne leuchtet; vom Meere dampfet dein beſonnter Strand den Nebel, ſo der Götter Wange feuchtet. Uralte Waſſer ſteigen Vor deiner Galtheft beugen ſich Könige die deine Wörter ſind“ die Arbeitsverhältniſſe wieder beſſer würden. Die ſchlimmen Ver⸗ ——— 4— 5 — Dennerstag. den 4. Juni 1929 Reue Mannhemer Jeltung(mittag⸗Nusgabe] 8. Seite. Nr. 283 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeitsmarkles bi Der badiſche Arbeitsmarkt hat ſich in der Berichtswoche(21. 5 27. Mai) gebeſſert. An der günſtigen Entwicklung waren neben anderen Berufsgruppen insbeſondere Landwirtſchaft 5 Baugewerbe, teilweiſe auch Metall⸗ u. Maſchinen⸗ nduſtrie beteiligt. Die Zahl der Arbeitſuchenden iſt im ganzen don 28 656 auf 26 914 geſunken, gleichzeitig hat die Zahl der offe⸗ nen Stellen von 5594 auf 5764 zugenommen, ſo daß das Verhält⸗ — der Zahl der Arbeitſuchenden zu derjenigen der offenen Stel⸗ n 467: 100 betrug, während in der Vorwoche auf 100 offene Stel⸗ len 512 Arbeitſuchende kamen. Entſprechend iſt auch die Erwerbs⸗ boſigkeit zurückgegangen. Die Zahl der Hauptunterſtützungsempfän⸗ ger iſt von 13 696 Hauptunterſtützungsempfängern am Ende der VBorwoche auf 12 370 am Ende der Berichtswoche geſunken. der Metallinduſtrie hielt der gute Beſchäftigungs⸗ grad der Automobil⸗, Lokomotiv⸗ und Nähmaſchinenfabrikation an, ebenſo die ſtarke Nachfrage in der Uhreninduſtrie. In der chmuckwareninduſtrie war die Nachfrage nach Juwelen⸗ arbeitern gering, die Silber⸗ und Alpakabranche hat weitere Kurz⸗ arbeit gemeldet, ſonſt haben ſich keine weſentliche Veränderungen in dieſem Induſtriezweig ergeben. In der Textilinduſtrie blieben Baumwollweber geſucht, arbeitsloſe Kräfte aus der Seiden⸗ weberei konnten in der Landwirtſchaft untergebracht werden. Im olzgewerbe des Mannheimer Bezirks ſetzte mit der Beendi⸗ gung des Streiks der Schreiner und Bauanſchläger eine ſtärkere Ver⸗ miltlungstätigkeit ein; tüchtige ältere Kräfte aus der Möbelſchrei⸗ nerei waren(insbeſondere im Oberland) geſucht. In der Genußmittelin duſtrie hat die Bierbrauerei in⸗ folge der Zunahme der wärmeren Witterung ſtärker nach Kräften gefragt, teilweiſe konnte der Bedarf durch Heranziehung auswär⸗ tiger Arbeitskräfte gedeckt werden In der ſeit langem ſehr ſchlecht beſchäftiggen Tabakinduſtrie war örtlich im Rohtabakhandel eine gewiſſe Beſſerung zu beobachben, desgleichen in der Zigarren⸗ induſtrie, doch iſt die günſtigere Entwicklung, im ganzen hetrachtet, nicht erheblich. Andererſeits war in der Zigaretteninduſtrie teil⸗ weiſe eine Verſchlechterung feſtzuſtellen. Im Bekleidungsge⸗ werbe iſt der Bedarf an Schneidern noch geſtiegen, ſehr rege war die Nachfrage nach Facharbeitern im Baugewerbe, in dem auch Hilfskräfte in ſtärkerem Maße unterkommen konnten. Hingegen iſt ie Rheinſchiffahrt immer noch ſchwach beſchäftigt. Städtiſche Nachrichten Die Spritztour „Lei— ſe zieht durch mein Gemüt, liebliches Geläutel“— Die Ausflüge ſtehen bereits wieder in voller Blüte. Mitten in der ſchonſten Ruhe eines friedlichen Tales trällert eine ſanges⸗ frohe Bruſt ihr Liedchen. Mag ſie immerhin, aber es erweckt die unangenehme Erinnerung an verfloſſene Lenze, wo auch überall eträllert wurde. Müſſen denn die Leute trällern, wenn ſie ihre onntagstour machen? Man geht Sonntags morgens am erſten Hage auf und ab, um einen Sitzplatz zu erwiſchen. Sehen die eute alle ſtadtmäßig aus! Sie haben ihre Büro⸗ und Amtsmienen auf, und wären empört, wenn man ihnen prophezeite, daß ſie ſchon um 1 Uhr mittags trällern. Aber ſchon auf der nächſten Station kommt die Reiſeluſtigkeit über ſie, ſie ſchauen ſich unter⸗ nehmungsluſtig nach allen Seiten um, wickeln das Frühſtücksbro auf und wieder zu, putzen die Brillen und leſen ſchnell die Früh zeitung, damit ihnen ja nichts von der Kultur entgeht; aber ſie haben ja doch keine Ruhe, ſtoßen ſich mit den n Beinen, kommen nun ins Geſpräch und fangen von Wanderfahrten an zu erzählen. Eine Spritztour iſt jedes Jahr wieder und wieder ſchön. an mußte erſt ſeine ſieben Sachen zuſammenſuchen, den Ruckſack zurechtſchnallen, denn man hat im Winter etwas an Umfang zu⸗ genommen, brauchte auch die derberen Wanderſtiefel, den bec die die Wanderkarten, ließ Eier für unterwegs kochen, füllte ſich die Feldflaſche voll Kaffee, ſtellte den Wecker und legte ſich endlich mit dem Gedanken hin:„Wenn ich's nur nicht verſchlafe!“ Das alles Aaden, nun einmal zu ſolcher Fahrt. Man braucht ein bißchen mſtändlichkeit und will doch ſchon von der Vorbereitung etwas haben. Von ſolchen Dingen läßt ſich nun natürlich ſehr gut er⸗ zählen. Ein Wort gibt das andere und man iſt am Ziel, ehe man es denkt. Die Natur läßt es ſich gefallen, daß wieder die Stadt⸗ leute mit den Zweckenſtiefeln und Mandolinen kommen und trällert ſogar mit, wenn man ſie richtig zu nehmen weiß, denn als Echo er⸗ regt ſie auch für den Menſchen des zwanzioſten Jahrbunderts, der ſonſt alles im Kino hat, eitel Freude, weil ſie ſich manchmal ſe nett überliſten läßt. Echo— E— cho Auch der Heimweg iſt ſchön. Man hat ſich ein bißchen Tannen⸗ grün an den Hut geſteckt. Man ſitzt wieder in der Bahn, ſtreckt aber jetzt die Beine weit von ſich, weil ſie ermüdet ſind, trällert immer noch vor ſich hin, aber jetzt lautlos; man hat keine Töne mehr in der Kehle. Die meiſten ſchlafen. Dann hält der Zug, und man iſt wieder da, wo man herkam. Eine neue Woche beginnt, aber der Ferne winkt wieder der Sonntag. 17 8 Theater und Muſtk O Kongreß für Muſikwiſſenſchaft zu Leipzig. In Leipzig findet dom 5. bis 8. Juni der Kongreß für Mufikwifſenſchaft t, der mit einem Feſtakt in der Aula der Univerſität eingeleitet wird. Veranſtalterin des 1 iſt die Deutſche Muſikgeſellſchaft. Die Tagung wird ein überreiches Programm an Vorträgen zur Durch⸗ Theane bringen. Eingeteilt in ſieben Sektionen werben Geſchichte, orie, Acſthelhit, Bibliographie und viele andere Disziplinen der ül 5 7 ——1 Muſik von orragenden Fachleuten behandelt. Dazwiſchen finden 1 hrungen ſtatt, ſo z. B. durch die Betriebe der Firmen C. G. Höder und Julins Blüthner, durch die Bibliothek Peters, das Stadt⸗ muſeum und das Archiv von Preitkopf und Härtel. Vor allem dürften 25 die Veranſtaltungen des Händelfeſtes ſein, die nicht nur Kongreß⸗ deirnehmer, ſondern auch zahlreiche Einwohner Leipzigs und ſonſtige Häſte von nah und ſern verſammeln werden. Am Eröffnungstage e Kongreſſes, am 4. Juni, wird im alten Rathaus auch eine Aus⸗ ſtellung eröffnet, die zwel Abteilungen umfaßt: erſtens eine hiſto⸗ Aſche für muſikaliſche Prucke und Handſchriften, veranſtaltet vom Auettor des Stadtgeſchichtlichen Muſeums Dr. Friedrich Schulze, und Ane moderne für neuere muſitwiſſenſchaftlice Oiterakur üner Be. lligung von rund 50 Verlegern, zuſammengebracht vom Börſen⸗ bereinsausſchuß Deutſche Geſellſchaft für Auslandsbuchhandel. st. 8 OAraufführung der Komödie„Der Bankkrach“ in Halle. Bert chiff, der ſich mit Satiren, Gloſſen, Zeitbetrachtungen und Eſſays 4 nen gaten Namen geſchaffen hat, ließ ſein erſtes Bühnenwerk, die omödie„Der Bankkrach“ im Halliſchen Stadttheater zur Ur⸗ Scfübrung bringen. Ausgezeichnete Gedanken, derbe und auch feine f attre, Kampf gegen die Konvention, Ehrlichkeit: Das ſind die er⸗ reulichen Faktoren dieſer Groteske, die indes ſo wenig dramatiſches 20 hat, daß ſie auf der Bühne nicht wirken kann. In der Auf⸗ achung und in der Technik lehnt ſich Schiff an Wedekind, zum Teil auch an Georg Kaiſer an, aber es gelingt ihm niemals, den Epiker Anverleugnen. So blieb denn auch das Publikum mehr oder minder pientereſſtert; zum Teil hat daran auch die keineswegs glänzende, elſach ſchwerfällige und phraſenhafte Aufführung ſchuld. Sin,. Gründung eines Reichsverbandes gemiſchter Ehöre. In der ingakademie zu Berlin fand eine von zahlreichen gemiſchten und rauenchören beſchickte Delegiertenverſammlung ſtatt, in der durch aſammenſchluß der bisher beſtehenden gemiſchten Chorverbände, 125„Reichsverband der gemiſchten Chöre Deutſchlands, einſchließlich erd rauen⸗ und Kirchenchöre“, gebildet wurde. Zum Präſidenten e Profeſſor Dr. Georg Schumann gewählt, zum Stell⸗ rtreter und zweiten Vorſitzenden Muſikdirektor Th. Müngersdorf, Schriftführern Dr. M. Burkhardt und W. Mattulat. Der Ver⸗ bezweckt, die angeſchloſſenen Vereine künſtleriſch und vereins⸗ ich zu unterſtützen. LEin weiterer Sängererfolg. Bei dem aroßen Geſangswettſtreit in Pforzheim während der Pfinaſttage, an dem nur beſte Vereine aus Baden und Württembera ſich beteiligten, gelang es dem Män⸗ nergeſanaverein Heidelberg⸗Kirchheim unter der Leitung ſeines Dirigenten Emil Landhäußer von hier. in ſeiner Klaſſe den 1. Preis, beſtehend aus zwei prachtvollen Ehrengaben und der goldenen Sängernadel für den Dirigenten, zu erringen. * Blitzſchlag im Waldpark. Am Wege kurz vor der Silber⸗ pappel hat der Blitz eine alte Pappel zur Hälfte auf⸗ geſchlitzt. Der Einſchlag verläuft, ſoweit vom Boden aus ſichtbar, von Oſten nach Norden. Die Rinde iſt in großen Stücken losgeſprengt. Das Schickſal des Baumes wird beſiegelt ſein. veranſtaltungen 8 Thalernachricht. Der Intendanz iſt es gelungen, den ge⸗ feierten Tenor Richard Tauber, Kammerſänger an den Staats⸗ opern Wien und Berlin für ein zweimaliges Gaſtſpiel im Natio⸗ naltheater zu gewinnen. Der Künſtler wird am Dienstag, den 9 ds. Mts. den„Rudolf“ in Puceinis„Boheme“ und am Donnerstag den 11. ds. Mts., den„Don Oktavio“ in Mozarts„Don Giovanni“ ſingen. In letzterer Aufführung wird gleichzeitig die Kammer⸗ ſängerin Eliſabeth Ohms von den Staatstheatern in München, welche ebenfalls für zwei Gaſtſpiele verpflichtet worden iſt, als „Donna Eloira“ erſtmals hier auftreten. Die Vorſtellungen finden außer Miete ſtatt. Schriftliche Kartenbeſtellungen nimmt die Thea⸗ terkaſſe entgegen. Tagungen Reunter Philologentag in heidelberg Die Schule im Kampfe für Erhaltung des Deutſchtums II. Der Nachmittag des erſten und der Vormittaa des zweiten Tages ſind den einzelnen Bildungsfächern der höheren Schule gewidmet. Der bekannte Mathematiker Prof. Dr. Kinderlich⸗Oldenbura ſprach über Mathematik und Naturwiſſenſchaften, Prof. Dr. Hof⸗ ſtaedter⸗Dresden, über die deutſchkundlichen Fächer. Dieſe ſind und müſſen ſein Mittelpunkt und Bindeglied zwiſchen den einzelnen Schultupen. Denn ſie ſind beſonders geeianet. das Ziel aller deut⸗ ſchen Schulen zu fördern: Erziehung zum deutſchen Menſchen mit dem Willen zur Mitarbeit am Volksganzen. Die alten Sprachen be⸗ handelte der Frankfurter Schuldirektor Geheimrat Bruhn. Seine warmherziaen und von tiefſter Ueberzeuaung getragenen Ausfüh⸗ rungen mußten auch den Zweifler belehren, daß das Studium der antiken Sprachen neben ihrem formalen Vildunaswert auch für die Erziehung der deutſchen Jugend wertvolle Dienſte leiſten kann. Das Engliſche und Franzöſiſche behandelte in einem weitareifenden Vor⸗ trage Direktor Dr. Ott⸗Karlsruhe. Aus der weltgeſchichtlichen Lage ergäbe ſich die Notwendigkeit für die drei Völker Enaland. Frank⸗ reich und Deutſchland, ſich gegenſeitig kennenzulernen. Außerdem biete die fremde Literatur für die Erzbehung des ſungen Deutſchen wertvollſte Ergänzung. Redner zeiate das eingehend an Werken über Erdkunde und Staatsbürgerkunde. Den Höhepunkt des Vormittags bedeutete der Vortrag des heſſiſchen Staatsrats Dr. Block über Probleme des Grenz⸗ und Auslandsdeutſchtums. Die Schule. beſon⸗ ders die höhere, war von ſeher der Hort deutſchen Empfindens und deutſcher Kulturarbeit. Der deutſche Schulverein entſtand aus der Abwehr deutſcher Lehrer gegen Tſchecheſierungsbeſtrebungen. Die deutſche Schule muß auch jetzt wieder der Mittel⸗ und Sammelvunkt aller Beſtrebungen ſein, die darauf ausgehen, in der ganzen Welt deutſches Leben vor der Vernichtunga zu bewabren Wenn die deut⸗ ſchen Lehrer dieſe Miſſion richtig erfaſſen und ſich zuſammenſchließen zu einem Bunde, ſo haben ſie eine der wichtiaſten Kultuxarbeiten erfüllt. Lebhafteſter Beifall lohnte den Redner. Tagung des pfälziſchen Bauernbundes Ludwigshafen, 2. Juni. Gelegentlich der pfälziſchen Land⸗ wirtſchaftsausſtellung tagte heute Jahnſaale zu Frie⸗ ſenheim die Hauptverſammlung des Pfälzer Bauernbundes, die anſtelle des ſchwer erkrankten Reichs⸗ tagsabgeordneten Janſon der zweite Vorſitzende Dr. Filberth leitete. Der Vorſitzende gab eine kleine Ueberſicht über die Tätig⸗ keit in den letzten Jahren, deren Schwere die Entwicklungsmög.⸗ lichkeit des Bundes hart getroffen habe. 1924 habe die erſehnte Erleichterung gebracht. Hauptgeſchäftsführer Reber gab dann einen kurzen Rückblick auf die vergangenen Jahre. Das Jahr 1924 habe eine Wandlung der Dinge für den Verband gebracht. In ganz kurtzer Zeit konnten drei neue Geſchäftsführer eingeſtellt und die Beziehungen zu den Mitgliedern wieder aufgenommen werden. Heute habe ſich die Organiſation wieder ſehr gekräftigt. Es ſei jetzt. durch Eintragung des Vereins dieſem die bürger⸗ lich rechtliche Rechtsfähigkeit zu erwirken. Zu dieſem Zweck verlas der Geſchäftsführer die einzelnen Paragraphen der neuen Satzun⸗ gen. Sie wurden ſchließlich ohne Debatte einſtimmig angenommen. Ebenſo gab die Verſammlung ihre reſtloſe Zuſtimmung zu der jetzigen Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe, deren Mitglieder eben⸗ falls verleſen wurden. Kunſt und Wiſhenſchaſt O Letzte Grüße Hans Thomas.„Leider fällt mir das Schreiben faſt unmöplich und ick kann nur zu dieſer kleinen Karte gre en, um Ihnen zu danken für Ihr ſchönes Buch, welches mich als ein gutes Zeichen zur Geneſung Deutſchlands anſpricht. Der Ruf: Gott ſegne Deutſchlandl muß immer inniger aus allem Wirrwarr erklingen. Ergebenſt nimmt Abſchied und ſagt: Auf Wiederſehen! Hans Thoma.“ Mit dieſen Zeilen antwortete der große Maler auf die Zuſendung einer Schrift über die Düſſeldorfer Malerromantik von Auguſt Gotzes. Gotzes, der in den Weſtermannſchen Monatsheften Erinnerungen von Hans Thoma veröffentlicht, teilt auch einige un⸗ bekannte Briefe des grelſen Meiſters mit. Seine»iefe und ſchlichte Religioſttät, die aus allen ſeinen Werken ſpricht, klingt auch in dieſen letzten Bekenntniſſen hervor. So ſchreibt er am 23. Juli 1920: „Das hohe Alter hat mich recht ült ee gemacht, meine Beine verſagen den Dienſt— auch das Denken und beſonders das Schreiben fällt mir ſchwer— ſo gehe ich ſtill und getroſt der Ewigkeit entgegen und ſage allen meinen Freuden und Leiden Lebewohl— auch meinen reunden möchte ich ein Abſchiedswort zurufen, das ewige Wort, in dem die Unſterblichkeit ſich ſpiegelt: Auf Wiederſehen!“ In einem Brief vom 9. März 1922 ſpricht er ſich ergreifend über ſein Verhält⸗ nis zu Gott und Ewigkeit aus:„Ich bin müde und ſehne mich aus der erregten Welt zur ewigen Ruhe, die mir ja bald zuteil wird— zu der ich weder froh noch traurig eingehe, aber in vollem Vertrauen auf Gottes Vatergüte, die ohne mich zu fragen, mich in dieſe Welt der Verworrenheit hineingeſtellt hat, die muß es wiſſen, warum; ich weiß es nicht.— Ich glaube an eine Gemeinſchaft aller Seelen und an ein ewiges Leben.“ Literatur *Geſtürzte Cherubim, Erzählungen von Juliue Maria Bek⸗ ker. Verlag der Wailandtſchen Druckerei.⸗G., Aſchaffenburg.— Julius Maria Becker, der heute als Dramatiker wie als Lyriker berdiente Beachtun findet, iſt mit einem neuen Proſawerk,„Ge⸗ ſtürzte Cherubim“, herausgekommen. Aus den verſchiedenen Proſa⸗ dichtungen dieſes bedeutſamen Werkes löſt ſich der Dreiklang: Ich leide 55 ich ſteige— ich ſtürze!— Als Uebermenſch ſteigt„Simon Magus“ und ſchwankt, um dann zu fallen. Gewaltig packt einen in„König Knecht die erſchütternde Tragik des in Sinnlichkeit Ver⸗ fallenen, des fleißigen Mühlknechts! Am ſtärkſten ſpricht nach „König Knecht eine Badegeſchichte, die innerſten Aufruhr im Her⸗ zen eines zurückgeſetzten eiſerſüchtigen Doppelwerbers ſchildert. Im„Tod des Dieten“ taucht die ganze Unmenſchlichkeit des Krie⸗ ges von neuem wieder auf. Humor kommt zu ſeinem Recht im Klub vom berbogenen Wendekreis“. Man kennt Beckers dichteriſche De Wucht ſeiner Sprache. Und gerade i⸗ ieſen Dichtungen werden wir nicht vergebens n, was ergreift erſchüttert und bewegt. 15 7 50 185 Hierauf ergriff Reichstagsabgeordneter Hepp das Wort zu einem längeren Referat. Einleitend gedachte Hepp der großen Bauernverſammlung zu Göllheim und des verewigten Führers Gebhart, des undergeßlichen Führers der pfälziſchen Landwirte. Gebhart ſei eine Führernatur außerordentlichen Gepräges gewe⸗ ſen, der ſeiner Organiſation den Stempel ſeiner Perſönlichkeit aufgedrückt habe, ohne die allgemeinen Aufgaben zu vergeſſen. Die Wirtſchaftslage ſei nach wie vor äußerſt geſpannt. Lediglich die Arbeit und die Produktion könnten uns wieder in die Höhe bringen. Wirtſchaft treiben ſei nicht Selbſtzweck, ſondern Er⸗ füllung einer politiſchen Aufgabe. Als erſte müſſe aufgeſtellt werden eine größere Sparſamkeit der Staatswirtſchaft. Die Ver⸗ waltungsausgaben ſeien zu hoch. Die Ausgaben hätten ſich nach den Einnahmen zu richten und nicht um⸗ gekehrt, wie es heute in vielen Einrichtungen der Kommunen und Staaten der Fall iſt. Man ſtede vor den entſcheidenden Frage, was aus Deutſchland werden ſoll. Agrar⸗ oder Induſtrieſtaat oder eine geſunde Miſchung zwiſchen den beiden? Man verlange auch eine Vereinfachung der geſamten ſteuerlichen Geſetzgebung. Man müſſe immer wieder den alten Grundſatz vertreten, daß die Beſteuerung nicht nach dem gemeinen Wert, ſondern nach dem Ertragswert der einzelnen Betriebe zu berechnen iſt. Auch müſſe geprüft werden, od die Steuern der Leiſtungsfähigkeit der Betriebe entſprechen oder nicht. Eine ſehr brennende Frage ſei auch die Handelspolitik. Einer der Hauptfehler unſerer deutſchen Handels⸗ politik ſei es geweſen, daß man zu raſch die Verträge abſchloß⸗ Man habe ſich in die Handelsvertragsberhandlungen geradezu hineingeſtürzt. Das Ausland habe das größte Intereſſe daran, ſeine Produktion in Deutſchland abzuſetzen und nicht umgekehrt. Dieſe Lage hätte Deutſchland ausnützen müſſen. Wirtſchaftsſra⸗ gen müßten nach den jewefligen Verhältniſſen bedingt werden. Wir wollen Ausgleichszölle. In den Handelsvertragsverhand⸗ lungen habe insbeſondere der deutſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag eine große Rolle geſpielt. Jetzt komme es weniger darauf an, den Vertrag zu kritiſieren, jetzt heißt es, die Regierung an ihr feier⸗ liches Verſprechen zu erinnern, das ſie eingegangen iſt und zwar, daß ſie gewillt ſei, ſofort Verhandlungen mit Spanien aufzuneh⸗ men, oder den Vertrag zu kündigen. Lebhafter Beifall folgte den Ausführungen des Redners. In der anſchließenden Beſprechung wies Oekonomierat Beck⸗Friedelsheim auf die troſtloſe Lage des Winzerſtande hin. Der Winzerſtand wolle bei dem deutſch⸗ ſpaniſchen Handelsvertrag nur die Härten und Widerſprüche be⸗ ſeitigt wiſſen und verlange deshalb, daß der Vertrag einer Revi⸗ ſion unterzogen werde. Die Kredite, die man heute dem Winzer⸗ ſtande gebe, ſeien gleichbedeutend mit der reſtloſen Vernichtung des Winzerſtandes. Man habe deshalb eine Entſchließung gefaßt, die der Reichsregierung unterbreitet werden ſoll. Dieſe lautet: „Der Reichstag hat mit großer Mehrheit dem deutſch⸗ſpani⸗ ſchen Handelsvertrag zugeſtimmt. Die Hoffnungen der Pfälzer Winzer, daß die Abgeordneten nicht ihre Partei, ſondern die wirt⸗ ſchaftliche Vernunft ſprechen laſſen würden ſind zunichte geworden. Der ſpaniſche Handelsvertrag ſei eine würdige Perle in dem Kranze unſerer parlamentariſchen Kompromiſſe. Ebenſo verurteilte man, daß die Reichsregierung mit ihren Miniſtern diejenige war, die in erſter Linie verantwortlich ſei. Das Vertrauen zur Regierung ſei ſchwer enttäuſcht. Die gemachten Zugeſtändniſſe auf dem Ge⸗ biete beſonderer Kreditgewährung zur ſteuerlichen Exleichterung bedeuteten nur eine Hinausſchiebung der Kriſis. Man erwarte von der Reichsregierung, daß ſie die feierlich gemachte Zuſage halte und ſofort mit Spanien in Verhandlungen trete. Man er⸗ warte weiter, daß der deutſch⸗ſpaniſche Handelsvertrag, falls die Verhandlungen zu keinem Erfolg führen, rechtzeitig gekündigt wird. Dieſe Verhandlungen müſſen entſprechend den feierlich gemachten Zuſagen ſofort eingeleitet werden und ſo zeitig zur Ent⸗ ſcheidung gebracht werden, daß die kommende Weinernte des Aus⸗ landes nicht mebr zu den für den Weinbau vernichtenden Be⸗ dingungen eingeführt wird.“ Die Entſchließung wurde einſtimmig angenommen. Nach der Verſammlung wurde noch die Ausſtellung beſucht. Nus dem Lande Sb Schwetzingen, 2. Juni. Das Erträgnis der Spargelſtöcke iſt infolge der trockenen Witterung ſtark zurückgegangen. Es werden nur wenige Spargel geſtochen, auch die Größe, Dicke und das Ge⸗ wicht der Spargel hat nachgelaſſen. Die Zufuhren zu den Spargel⸗ märkten werden täglich geringer. Die Preiſe ſind infolgedeſſen weiter in die Höhe gegangen. Am Pfingſtſamstag wurden für erſte Sorte.30 Mk. pro Pfund bezahlt, geſtern und vorgeſtern 1 Mk. bis.20 Mk. verlangt. Geringere Ware zu 70 Pfg. bis 90 Pfg. 5 haben. J. Sulzfeld, 3. Juni. Der hicſige Geſangverein„Eintracht“ mit etwa 40 aktiven Sängern, der ſich an den Geſangswettſtreiten in Elſenz und Menzingen beteiligte, konnte beide Male einen Ia.⸗Preis mit nach Hauſe nehmen. Dieſer Erfolg iſt umſo bemerkenswerter, als die Konkurrenz ſtets groß war und der Verein, auch wenn man die erreichte Punktzahl zum Maßſtab nimmt, ſehr gut abgeſchnitten hat und zur Spitzengruppe zählt. Der Dirigent, Hauptlehrer Breu⸗ nig, hat auch keine Mühe geſcheut und ſeine Verdienſte bei dieſen Erfolgen ſind hervorragend. L. Zaiſenhauſen,.-Juni. Am Pfingſtmontag fand die Feier des 40jährigen Jubiläums des Kriegervereins ſtatt. Nicht weniger als 19 Vereine hatten ſich zu dem Jubdelſeſt einge⸗ funden. Am Vormittag war Feftgottesdienſt mit anſchließender Kranzniederlogung am Kriegerdenkmal, wobei Vorſtand Maier eine Anſprache hielt. Umrahmt war das Ganze von Vorträgen des Inſtrumentalvereins Durlach, des Geſangpereins Liederkranz“ und des gemiſchten Chores. Der Nachmittag gehörte dem Feſtzug. Nach der Begrüßung durch Vorſtand Maier betrot Ratſchreiber Schäu⸗ fele das Podium, um eine in Form und Inhalt vollendete Rede zu halten. Dr. Gerber überbrachte im Namen des Oberkraichoau⸗ Militärvereins Grüße und Glückwünſche. Sodann wurde die Fahnen⸗ ſchleife mit Spruch und Geldonis überreicht. Auch hier hildßen Vor⸗ träge der oben genannten Vereine einen ſtimmungsvollen Rahmen Volksbeluſtigung und Tanz beendeten das Feſt, das in allen Teilen aufs Beſte verlaufen iſt. L. Richen, 3. Juni. Das goldene Jubiläum des bieſieen Kriegervereins am 23.—25. Mai, mit dem der Gautag des oberen Elſenzgaues verbunden war, war ein Feſttag für die ganze Gemeinde. Ueberaus groß war auch der Schmuck, der überall zu ſehen war. Um 8 Uhr war Feſtgottesdienſt, um 11 Uhr Emyfang der auswärtigen Vereine, die in ſtattlicher Zahl vertreten waren. Aus nah und fern waren ſie herbeigekommen und nicht wenige Ge⸗ meinden hatten zwei Vereine entſandt. 24 Vereine waren onge⸗ meldet. Ein impoſanter Feſtzug bewegte ſich am Nachm!“ ch dem Feſtplatz. Vom Präſidium waren Ge chienen, der mit einer eniſprechenden Anſprache die goldene Erin⸗ nerungsmedaille überreichte. Mesbach, 2. Juni. Dem hieſigen Gemeinderat wurde urch das Bezirksamt mitgeteilt, daß die Poſtkraftwagenlinie Mosdach— Stein am Kocher vom Reichspoſtminiſter nunmehr genebmigt wurde. Dieſe Linie ſoll noch dieſes Jahr in Betrieb genommen werden.— Von der geplanten Errichtung einer Schutzhütte in der Michelherd muß der 99 705 Koſten wegen vorläufig Abſtand genommen werden. Unter Verwendung des für die Schußhütte reſervierten Halzes wird eine kleine Nothütte errichtet.— Der Gemeinderat hat mit Befrem⸗ den davon Kenntnis genommen, daß die Oberpoſtdirektion.ereits Gelände zur Erbauung eines neuen Poſtdienſtgebäudes erworben hat, ohne vorher mit der Stadtverwaltung in Verbindung zu treten. Die Stadtverwaltung iſt ſelbſtverſtändlich gerne bereit, den geplanten Neubau tatkräftig zu unterſtützen, muß jedoch verlangen, daß hierbel auch die Intereſſen der Stadt und ihrer Einwohner gewahrt werden. — Einer Einladung des Waſſer⸗ und Straßenbauamtes folgend be⸗ ſichtigte der Gemeinderat das nunmehr fertiggeſtellte neue Nuſthach⸗ bett und die Umleitung des Nuſtenbaches in den neuen Bachlauf. urd —eö———— Paradies des nördl. Schwarzwaldes, weltberühmter Herz- u. Nervenkurort Bevorzugte Sommer- Frischs. 10 000 Kurf unde. ceg Prospokt durch den Kur-. 1 —44 — 1 164 1 10 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seike. Nr. 253 Nus der pfalz Deutſcher und öſterreichiſcher Alpenverein udwigshafen, 3. Juni. Zum erſtenmal nach langen Jahren nahmen kürzlich die Pfälziſchen Sektionen des Deutſchen und Oeſter⸗ reichiſchen Alpenvereins den vor dem Krieg geübten Brauch wieder auf, alljährlich eine gemeinſame Wanderung in das pfälziſche Berg⸗ land auszuführen. Gegen vierhundert Mitglieder der Sektionen Ludwigshefen, Frankenthal, Neuſtadt, Speyer, Edenkoben, Landau, Kaiſerslautern Pirmaſens und Zweibrücken trafen ſich in Ann⸗ weiler zum Beſuch der das Bindersbachtal umſchließenden Berge. Auf dem⸗Trifels richlete der Ehrenvorſitzende der Sektion Ludwigs⸗ hafen. Bankdirektor Schulze, Worte der Vegrüßung an die Mit⸗ glieder und gedachte in kurzer Anſprache der Ideale des Alpen⸗ vereins. Am Vorabend des Wandertages hatten ſich 25 Vertreter der neun Sektionen zuſammengefunden, um dem im Januar auf einer Vertreterverſammlung in Neuſt dt a. H. gegründeten Verband der„P ſälziſchen Sektionen“ die endgültige Form zu geben und die wichtigſten Maßnahmen zu beſchließen. Ueber das vom Verbänd bisher Erreichte konnte der Verbandsvorſitzende, Prof. Dr. Ja kob⸗Ludwigshafen, den zum gemeinſamen Mittageſſen er⸗ ſchienenen Mitgliedern in ſeiner Tiſchrede nähere Angaben machen. Wenn heute die pfälziſchen Sektionen ihren ehrwürdigen Brau⸗ wieder aüfgenommen hätten, ſo habe er inzwiſchen nichts von ſeiner dreifachen Bedeutung verloren, wohl aber ſei ihm eine neue zu⸗ gewachſen, herausgewachſen gerade aus der gemeinſam getragenen Not und dem Drucke der Jahre, die m den Sektionen der Pfalz nicht nur das Gefühl der Zuſammengehörigkeit geſtärkt und ge⸗ ſtählt, ſandern auch den Willen zu engerem Zuſammenſchluß und zu gemeinfamer Arbeit in den Alpen erzeugt habe. Aus ſolchen Erwägungen ind Abſichten heraus, fuhr der Redner fort, ſei Tags vorher von den Sektionsvertretern dem„Verband der Pfälz. Sek⸗ tionen des Deutſchen und Oeſterreichiſchen Alpenverein“ die end⸗ gültige Foörm gegeben worden. Der gegenwärtigen Verſammlung der Mitglfeder der Sektionen aber ſei es vorbehalten, an dem jungen Verband die offizielle Tauffeier zu vollziehen. Ein gütiges Geſchick habe demſelben eine wertvolle Gabe in die Wiege gelegt. Große Begeiſterung efrtſtand, als der Vorſitzende mit erhobener Stimme mitteilte, daß die von der Vorſtandſchaft des Verbandes geführten Verhandlungen dank dem Entgegenkommen der Sektionen Liech⸗ tenſtein und Vorarlberg, wie der tatkräftigen Unterſtützung des Hauptausſchuſſes des D. u. Oe. A. V. in kurzer Zeit ſoweit ge⸗ diehen ſeien, daß ſich der junge Verband heute als glücklicher Be⸗ ſizer eines Arbeltsgebietes betrachten dürfe, wie er es ſich ſowohl mach ſeiner Natur wie nach ſeiner günſtigen Lage zur Pfalz ſchöner und vonteithafter nicht wünſchen könne. An den Pfälziſchen Sek⸗ tionen ſeizes min, die Ehre des Verbandes und des geſamten Deut⸗ ſchen und Oeſterreichiſchen Alpenvereins, die Ehre des deutſchen Namens; die in jenen beiden kleinen Ländern verpflichtet ſei, hochzu⸗ halten und zu wahren. 8 :: Reuſtadt a.., 2. Jüni. Eine rieſige Schlägerei entſtand am erſten Feiertag abends auf dem zweiten Bahnſteig des hieſigen Bahn⸗ hofes. Mannheimer Ausflügler waren mit ihren Fralten in ange⸗ heiterter Stimmung von Edesheim gekommen und warteten hier auf den Zug nach Ludwigshafen. Eine geringfügige Urſache war das Signal zu einer allgemeinen Rauferei, an der ſich auch Unbeteiligte Prügel holten. Zwei Frauen ſah man mit aufgelöſter Friſur, mit blutüberſtrömtem Geſicht und bös zugerichteten Kleidern aus dem Kampfe zurückkehren. Auch die Frau eines Mannheimer kom⸗ muniſtiſchen Stadtverordneten blutete am Kopfe Eine der Frauen griff trotz blutigen Geſichts immer wieder ihren Gegnern nach der Gurgel. Die Polizei mußte von den Bahnbeamten erſt her⸗ beigerufen werden. Eine größere Anzahl Beteiligter wurde zur Aufnahme der Perſonalien abgeführt.— Die 73 Jahre alte Witwe des Küfers Kuhin wurde in ihrer in der oberen Hauptſtraße ge⸗ legenen Wohnung am vergangenen Samstag früh tot aufge⸗ funden. Da ſie in der Küche bei geöffnetem Gashahn vorgefun⸗ wurde, liegt die Vermutung nahe, daß ſie Selbſtmord begangen Nachbargebiete Darimſtadt, 1. Juni. Heute nachmittag wurde der hieſige Flugplatz in Gegenwart von Vertretern der Stkaatsregierung, vieler Landtagsabgeordneten, Stadtverordneten uſw. ſowie einer zahl⸗ teichen Zuſchauerſchaft eingeweiht. Bürgermeiſter Müller, Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gläſſing und Direktor Deku hielten An⸗ ſprachen und es wurde bei dieſer Gelegenheit der Flugplatz der Heſſ. Flugbetriebs⸗A.⸗G. übergeben. Dann wurden drei Flugzeuge ge⸗ kauft. Das erſte durch die Gattin des Staatspräſidenten, das den Namen„Heſſen“ erhielt. Das zweite durch die Gattin des Ober⸗ bürgermeiſters getauft, wurde„Darmſtadt“ benannt. Dem dritten wurde dürch Frau Schropp der Gattin eines Mitaliedes des Heſſenflieger⸗Vereins, der Name„Heſſenflieger“ verliehen. Nach einer Rede das Staatspräſidenten und dem gemeinſamen Geſang des Deutſchlandliedes wurde der Flugverkehr eröffnet. Es ſtarteten die drei neuen Flugzeuge Im Rahmen der Veranſtaltung des heutigen Tages folgten noch Rundflüge, Kunſtflüge und Fallſchirmabſprünge. SGerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 3. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. S. G..) Vorſitzender Gerichtsaſſeſſor Schmitz. Vertreter der An⸗ klagebehörde: Referendar Traum. Der im Jahre 1923 bei den Fulmina⸗Werken hier angeſtellt geweſene verheiratete Ingenieur Karlzanders, jetzt in Düſſel⸗ dorf wohnhaft, entwendete aus den Geſchäftsräumen der genannten Werke nach und nach eine Reihe Zeichnungen und Durchſchläge, in denen die eigenen Erfindungen und Konſtruktionen aller in den Fulmingwerken 11 Fabrikate(Puffer⸗Glühofen, Herde für Oelfeuerung u. dergl.) dargeſtellt ſind. Es handelte ſich dabei um Koßhſtruktionsgeheimniſſe, deren Bekanntwerden bei der Kon⸗ kurrenz zweifellos Gelegenheit zur Ausbeutung geben konnte. Zanders gab zwar heute an, daß er die Zeichnungen lediglich zu ſeiner eigenen Weiterbildung im Intereſſe des Werkes ſelbſt nur zeitweiſe an ſich genommen habe. Im Gegenſatz hiezu ſteht indeſſen feſt, daß bon einer Konkurrenzfirma ein Fulmina⸗Ofen in Hamburg ausgeſtellt war. Hierin liegt zweifellos der Verrat einer in den Fulminawerken geheimgehaltenen Ofenkonſtruktion vor. Der Sachberſtändige Zivilingenieur Trippel bekundet, daß das wahlloſe Zugreifen des Zanders nach den Zeichnungen höchſt verdächtig vorkumme und keineswegs zu Studienzwecken erfolgt ſei. Zanders hätte vorher den Oberingenieur fragen müſſen, ob die vorübergehende Wegnahme erlaubt ſei. Nach Entdeckung der Dieb⸗ ſtähle wurde Zanders ſofort aus der Fabrik entlaſſen. Heute iſt er bei einer Konkurrenzfirma beſchäftigt. Der Staatsanwalt be⸗ tonte, daß der Angeklagte Geſchäftsgeheimniſſe einem Anderen zum Zwecke des Wettbewerbs mitgeteilt habe ohne Erlaubnis der Direktion. Dieſes Gebahren habe den Fulminawerken großen Schaden gebracht. Der Staatsanwalt beantragte eine empfindliche Strafe. Das Urteil lautet: Wegen Diebſtahls 300 Mark, wegen unlauteren Wettbewerbs 200 Mark Geldſtrafe. In den Urteils⸗ gründen iſt u. a. dargelegt, daß der Angeklagte die Geſamtzeich⸗ nungen mitgenommen habe, um ſie für ſich zu behalten und bei ſich bietender Gelegenheit zu verwerten.(Verteidiger.⸗A. Dr. Weber aus Düſſeldorf.) Die beiden ledigen Taglöhner Emil Kraus und Friedrich Ehret aus Ladenburg konnten aus ihren wiederholten Vorſtrafen wegen Diebſtahls immer noch nicht die Lehre ziehen, daß es beſſer ſei, ſtatt des folgenſchweren Müßigganges den Weg ehrlicher Ar⸗ beit zu gehen. Kraus entwendete in der Wirtſchaft bei der Strah⸗ lenburg(Gemarkung Schriesheim) eine Geldmappe mit 30 Mark und eine Schachtel mit Zigaretten. Außerdem ſchwindelte er einige Tage ſpäter den Gäſten der erwähnten Wirtſchaft vor, ſein Vater ſei am Neckarkanal verunglückt und ſeine Mutter liege ſeit langer Zeit an Magenkrebs ſchwer krank darnieder. Von Mitleid ge⸗ rührt, ſpendeten ihm die Gäſte Geldbeträge von 20 Pfg. bis 1 Mk. Ehret erhielt von Kraus einen Teil des geſtohlenen Geldes und der Zigaretten. Der Staatsanwalt nennt den Kraus einen großen Taugenichts, der ſeit 5 Jahren nur vom Bettel gelebt habe. Die heute vorliegende Bettelei ſei aber wegen der gebrauchten Schwin⸗ delei als Betrug zu beſtrafen. Der Staatsanwalt beantragte gegen Kraus 6 Monate, gegen Ehret 1 Monat Gefängnis. Folgendes Urteil wurde erlaſſen: Kraus 5 Monate, Ehret 2 Wochen Ge⸗ fängnis. Maunheim, 3. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts S. G..) Vorſitzender Oberamtsrichter Schmitt. Vertreter der Anklage⸗ behörde Staatsanwalt Seitz. Kaufmann Ernſt Schwarz hier vermittelte für die Firma Walter Zozmann in Frankfurt a. M. den Ankauf von 5000 Kiſten mit Doſen„Buſchbohnen mit Speck“ zum Preiſe von 18 und 26 Pfennig die Doſe. Verkäuferin war die Großhandlung Gründler in Hamburg. Als Vermittlungsgebühr hatte ſich Schwarz für die auf 14000 Mark berechnete Geſamtware den Betrag bon 2000 Mark verſprechen laſſen. Vor dem Kaufe wurden der Frankfurter Firma Muſterdoſen zugeſchickt, nach deren Prüfung es zum end⸗ gültigen Vertragsabſchluß kam. Beim Verſand der Ware wurde dieſe behördlicherſeits als minderwertig befunden, ſo daß ſie der Verkäuferin zur Verfügung geſtellt werden mußte. Um nun trotz der Beanſtandung die Ware glatt abſtoßen zu können, bot die Firma Gründler dem Vermittler Schwarz einen Preisnachlaß von 2800 Mark, ſo daß der Geſamtverdienſt des Schwarz 4800 Mk. betrug. Der heute wegen Preistreiberei angeklagte Ernſt Schwarz erwiderte, ſich keiner ſtrafbaren Handlung bewußt zu ſein, und wendete ein, daß unter dem Betrag von 2800 Mk. ſich 600 Mk. Telefongebühren ſowie namhafte Reiſeſpeſen befinden, ſo daß der Reinverdienſt ſich bedeutend verringere. Der Sachverſtändige Kauf⸗ mann Buxri bekundete, daß die fragliche Konſerven⸗Ware höchſt⸗ wahrſcheinlich franzöſiſchen Urſprungs aus der Kriegszeit ſei und nicht als vollwertig bezeichnet werden könne. Der Handel ſet durch Schwarz und verſchiedene beteiligte Firmen in allerſchwerſter Weiſe geſchädigt worden. An Proviſion für derlei Geſchäfte ſeien Sätze von 1½ Prozent an handelsüblich, dem Angeklagten könnten ſomit für den vorliegenden Fall höchſtens fünf Prozent zugebilligt werden. Es erging Urteil: Wegen Vergehens gegen 88 5 und 12 der Preistreibereiverordnung 160 Mk. Geldſtrafe.(Verteidiger .⸗A. Dr. Beyerlen.) * 23Zweibrücken, 2. Juni. Vor der großen Strafkammer ſtand ein Landfriedensbruch⸗Prozeß aus Pirmaſens in der Berufungsinſtanz an. Wegen Teilnahme an den Plünderungen vom 6. bis 7. November 1923 waren der Fabrikarbeiter Otto Fuhrman zu 8, der Althändler Karl Weber zu 10 Mo⸗ naten und der Dachdecker Karl Sperling, alle aus Pirmaſens, zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt worden. Nach durchgeführter Neu⸗ verhandlung fand die Strafe des Fuhrmann Beſtätigung mit der Maßgabe, daß nach Verbhüßung von 3 Monaten Bewährungsfriſt eintreten kann. Weber erhielt als neue Strafe unter Zugrunde⸗ legung von Hehlereitatbeſtand 8 Monate Gefängnis. Die Beru⸗ fung des Sperling wurde wegen Ausbleibens verworfen. Wegen Betrugs im Rückfalle war der Agent Konrad Satt⸗ ler aus Pirmaſens vom Landgericht Zweibrücken zu 2 Jahren 5 Monaten Gefängnis und 4 Jahren Ehrverluſt verurteilt worden. Die Berufung hatte den Erfolg, daß die Strafe unter Annahme fortgeſetzten Verbrechens des Betrugs auf 1½ Jahre Gefängnis ermäßigt wurde. Sportliche Rundſchau Der deutſche Kundflug Berlin, 3. Juni. Am heutigen zweiten Tage der zweiten Schleife des Deutſchen Rundflugs landete um.19 Uhr in Berlin der Apparat 634, ein Dietrich Eindecker mit dem Piloten Katzenſtein. Damit haben bisher 24 Teilnehmer den Flug um die zweite Schleife beendet. Im ganizen ſind zu dieſem zweiten Teil des Wettbewerbs 40 Flugzeuge überſtartet, da drei Apparate aus der erſten in die zweite Schleife überſprangen. Eine ganze Anzahl der reſtlichen Flugzeuge die unterwegs übernachteten, ſind hier heute vormittag bereits auf dem Heimfluge gemeldet. Die Zahl der Zwiſchenfälle, Bruch⸗ und Notlandungen auf dieſer Etappe iſt geringer als auf ber erſten. Ernſte Zwiſchenfälle haben ſich auch hier nicht ereignet. In⸗ zwiſchen werden die nach Berlin zurückgekehrten Apparate für den morgigen Start zur dritten Schleife hergerichtet. Auch dürfen heute noch nachträglich zwei Apparate zur zweiten Schleife ſtarten. Die Darmſtädter Akademiker ſind gleichfalls bemüht, das Leichtflugzeug Mohammed flugfertig zu machen. Da es nicht möglich war, für den geſtern ſich als ſchadhaft herousſtellenden Motor richtigen Erſatz in Verlin zu beſchaffen, wurde ein neuer Motor des gleichen Fabrikats beſchafft. Der Pilot Fuchs plant bei der morgigen dritten Schleife wieder in den Wettbewerb einzutreten und einen kbleinen Umweg über Darmſtadt zu machen, um die Heimatſtadt zu berühren. Bis 10.30 Uhr ſind am Ziel der zweiten Schleife im Zentral⸗ flughafen Tempelhof außer den bereits eingetroffenen 20 Flugzeugen weitere drei angekommen: Flugzeug Nr. 654 Roeder auf Junkers, Nr. 623 Loerzer auf Daimler⸗Mercedes, Nr. 666 Freiherr v. Freyberg auf Heinkel, Der dritte Flugtag in Darmſtadt. Darmſtadk, 3. Juni. Heute haben den Flugplatz Darmſtadt über⸗ flogen: Nr. 659 Junkers 78 PS., Flieger Funk.23 Uhr; Nr. 661 Udet 80 PS., Flieger Lorinſen.52 Uhr; Nr. 65 6Junkers 78 PS., Flieger W. Blume 10.12 Uhr; Nr. 608 Daimler 19 PS., Flieger Oberleutnant Bäder 11.05 Uhr.— Das Flugzeug Nr. 641 Stahlwerk Mark 70 PS., zwangegelandet. Der Flieger J. Hügel, der geſtern vormittag um 10.42 Uhr auf freiem Felde in der Nähe von Darmſtadt notlanden mußte, hat heute vormittag.30 Uhr den Weiterflug angetreten. Handball T. B. Weinheim 1862— M. T. B. 1846 komb.:4 T. B. Offenbach Jugend— M. T. B. 1846 Jugend:1 T. B. 1846 Cannſtatt 1— M. T. B. 1846 1:2 Auf Pfingſten hatte die Handballabteilung des.V. 1846 Mann⸗ heim gute Handball⸗Mannſchaften zum Spiele verpflichtet. Leider ſagte.V. Worms für den erſten Feiertag im letzten Augenblick ab. Dafür ging eine komb. Mannſchaft von M. T. V. 1846 nach Weinheim, um dort mit.V. Weinheim 1862 ein unentſchiedenes Srefſen zu liefern(:). Am zweiten Feiertag weilte.V. 1846 Cannſtatt in Mannheim. Das Spiel nahm einen anregenden und ſpannenden Verlauf, zumal da erſt beim Stande:0 für Mannheim in der zweiten Halbzeit Cann⸗ ſtadt gleichziehen konnte. Jedoch ging dem zweiten Tore ein ſtark ausgeprägter Luftball voraus, der vom Schiedsrichter überſehen wurde. In den letzten Minuten wurde auf beiden Seiten mit größten Anſtrengungen, aber vergebens um das ſiegbringende Tor gekämpft. Beide Mannſchaften ſpielten aufopfernd und hielten ſich in ihrem Können die Wage, bei. T. V. 1846 gefielen beſonders der Mittel⸗ ſtürmer und der Torwart, bei Cannſtatt Mittelläufer und das Innen⸗ trio des Sturmes. Der Schiedsrichter, ein Herr aus Weinheim, leitete das Spiel einwandfrei. Vor dem Hauptſpiele trafen ſich die Jugendmannſchaften von M. T. V. 1846 und von.V. Offenbach. Ergebnis 111. Der Aus⸗ gleich für M. T. V. 1846 fiel nach ſchöner Komhination in der zweiten Halbzeit durch einen unhaltbaren Schuß des Halbrechten. Dr. E. C. Boxen * Jack Dempſey in Berlin. Der amerikaniſche Boxweltmei⸗ ſter Jack Dempſey iſt, von Paris kommend. Dienstag abend.30 Uhr in Berlin eingetroffen und auf dem Bahnhof Friedrichſtraße empfangen worden. Mit ihm kam ſeine Gattin und ein Troß von Managern, Trainern und Ringpartnern 735 Donnerskug, en J. Jum 1928 Waſſeerſport Das Rheiniſche Jahr und der Waſſerſport. An dem mächtigen Rüſten zur glanzvollen feſtlichen Ausgeſtaltung dieſes denkwürdigen Jahres beteiligt ſich auch der deutſche Waſſerſport— Segler und Kanufahrer— in hervorragender Weiſe. Den Gipfel⸗ punkt der Jahrtauſendfeier der Rheinlande bilden die„Rhei⸗ niſchen Heimatſpiele“ am 20. und 21. Juni am Sieben⸗ gebirge. Im Rahmen dieſer Spiele werden die Waſſerſportler dem Rhein, dem Schickſalsſtrom der Deutſchen, ſich zu einer Kund⸗ gebung verſammeln, die ſich der Bedeutung des deutſchen Waſſer⸗ ſports als Hort nationaler Geſinnung und Hüter deutſcher Volks raß würdig erweiſen ſoll. Die Ruderer, und zwar die oberhal Godesberg beheimateten, treffen ſich Samstag, den 20. Juni, 5 Remagen, die unterhalb Godesberg anſäſſigen in Godesberg ſelbſ Anſchriften für dieſe Plätze ſind: Rudergeſellſchaft Remagen, Major Chatenay, Remagen; Alfred K. Müller, Godesberg, Marktſtraße.— Die Kanufahrer führen vom 15.—22. Juni eine Rhein⸗Woche durch. Ausgangs⸗ und Treffpunkt iſt am 14. Juni in Mainz, von wo aus die Fahrt etappenweiſe bis zum Siehengebirge geht. An⸗ ſchrift: Georg Heusner, Weſſeling bei Köln, Ningſtraße 9.—. Treff⸗ punkt der Segler am Samstag, den 20. Juni, iſt der Hafen von Oberwinter! Anſchrift: Hans Schmitz, Bonn, Poſtſtraße 16. Für ſämtliche rechtzeitig angemeldeten Teilnehmer an der Auffahrt ſre Plätze bei der Aufführung des Jahrtauſend⸗Feſtſpieles Soone. non Heinz Steguweit bereitgehalten. 15 Ehren der Gäſte iſt eine Reihe von Feſtlichkeiten vorgeſehen. Nach Beendigung der waſſer⸗ ſportlichen Veranſtaltungen am Abend des 21. Junt wird eine Schlußfeier alle Waſſerſportler in der Beethoven⸗Halle in Bonn vereinigen. St. Kegeln. Keglerverband Mannheim und Umgebung Um die Städtemeiſterſchaft ſind inzwiſchen zwei weitere Spiele ausgetragen worden. In der Rheinluſt ſpielte„Rheinperle“ gegen „Einigkeit“ und in der Ebertsburg„Pfefferminz“ gegen„Bock“. Beide Spiele nahmen den erwarteten Verlauf, d. h. diejenigen Klubs, die auf eigener Bahn ſpielten, wurden Sieger. Es erreichte„Rheinperle 934,„Einigkeit“ 855,„Pfefferminz“ 970 und„Bock“ 940 Holz. Drei brachten es ſomit auf den erforderlichen Durchſchnittswurf von 5 Holz. Zu den Spielen ſelbſt wird bemerkt, daß„Rheinperle“ ſofort in Führung ging und dieſe während des ganzen Spieles behielt. Als von beiden Teilen die beiden erſten Leute je 30 Kugeln geworfen hatten, war Rheinperle bereits 26 Holz vor. Nur ein Mann von Rheinperle, der übrigens total verſagte und nur 140 Holz zuſammen brachte, wurde überworfen, denn ſein Gegner erreichte die Zahl 147. Bei„Einigkeit“ war der Niedrigſtwurf 120, der Höchſtwurf 150 Holz.„Rheinperle“ dagegen hatte als Höchſtwurf 171. Auffallend und gleichzeitig ein gutes Zeichen für die Betreffenden iſt, daß bei beiden Partien die Höchſtwürfe von den Leuten der Städtemannſchaft erzielt wurden.„Einigkeit“ ſcheint durchweg ſchlecht disponiert ge⸗ weſen zu ſein, denn ſieben Mann erreichten nicht die Zahl 150. Bei den Kräften, wie ſie„Einigkeit“ aufzuweiſen hat, ſollten ſo viel Fehlwürfe nicht vorkommen.„Rheinperle“ hatte auffallender Weiſe vier Verſager dabei. Allgemein war von„Rheinperle“ eine höhere Geſamtholzzahl erwartet worden. Das Spiel„Pfefferminz“ gegen„Bock“ verlief erwartungsgemäß, denn„Pfefferminz“ iſt auf der eigenen Bahn kaum zu ſchlagen. Von„Pfefferminz“ kamen ſieben Mann über die Zahl 150, der Höchſtwurf betrug 170, der niedrigſte 146. Unter Beachtung der von „Pfefferminz“ bisher herausgebrachten Zahlen kann das Reſultat von 970 Holz nicht als beſonders gut bezeichnet werden. „Bock“ hatte einen ſchlechten Tag. Nicht weniger als fünf Mann blieben unter dem Durchſchnitt. Der Niedrigſtwurf belief ſich auf 137, dafür betrug der Höchſtwurf 180, welche Zahl äußerſt ſelten er⸗ reicht wird. Dem Spieler, der auch zur Städtemannſchaft gehört, gebührt beſondere Anerkennung. Der Tabellenſtand iſt nun fol⸗ gender: Spiele Holzzahl gew. verl. Punkte Pfefferminz— 8 2837 2 4 Einigkeit 3 2547 1 2 105 Rheinperle 2 1928 1 1 2 Bock 2 1767 1 75 2 Die Ausſcheidungskämpfe für die Gaukämpfe ſind durchgeführt. Die neu zuſammengeſtellte Zehner⸗Mannſchaft hat erſt⸗ malig auf der Mainzer Sportwoche, vom.—9. Auguſt, an⸗ zutreten. In Mainz liegen 8 verſchiedene Bahnen nebeneinander, Für die hieſige Mannſchaft alſo etwas Neues. Die Sportwoche ſelbſt, ſchließt mit einer Dampferfahrt nach Koblenz. Von allen Teilen des Reiches ſollen bereits Meldungen vorliegen. Das für den 1. Juni mit Worms vereinbarte Privatſpiel mußte verlegt werden. Vorher muß nämlich das Stärkeverhältnis zwiſchen der alten und neuen Stadtmannſchaft feſtgeſtellt werden. Dies kann nur in Sandhofen oder Heidelberg geſchehen. Mannheim erhält dem⸗ nächſt auch eine vorſchriftsmäßige Bahn und zwar in der Rheinluſt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni hihein⸗Begel[27. 28. 28. 30 2. 8. Meckar-Wegelſ 27 J 28. 29. 30 2. 8. Schuſterinſels..82.78.801.66L 75[Mannbeim——4 80 555.4808.210.21 ſehl..90.832.69.89.72.81 Heilbronn..— 080——00.ͥ 5 maran 4734845555 5 Mannheim.—.309.80.44.25.25 Kaubb„ 280280— 224— Kbln—..20.062.10.66,1.82 Waſſerwärme des Rheins 14½0 C Für die Reisel Die Nachsendung der„Neuen Mannheimer Zeitung“ während der Reisezeit kann nach ſedem gewünschten Aufenthaltsort unter Kreuz- band erfolgen. Bestellungen sind unter Angabe des seit- herigen Bezugsortes nur schriitlich an die Geschäftsstelle E 6, 2 zu machen. Der Ver- sand kann täglich erfolgen und täglich ein- estellt werden.— Wird Nachsendung der eitung auf unbestimmte Dauer gewünscht, dann ist der Geschäftsstelle unserer Zeitung rechtzeitig schriftlich anzugeben, an welchem Tag die Lieferung einzustellen ist, Hezw. wieder in die Wohnung weiter erfolgen soll. Zur Vermeidung der Porto- und Einzugs- kosten bitten wir die Gebühren für den Versand im voraus zu entrichten. Diese betragen wöchentlich: Für 1 bereliis abonnierſes Exemplar M. O. 60 Ausland M..20 Für 1 besonderes Exemplar. M..30 Ausland M. 2. 10 Neue Mennheimer Zeiſung. S231 — Donnerstog. den 4. Junl 1923 Keue Mannheimer Jeitung[Mmittag⸗Nusgabe) 7. Seile. Nr. 258 [Neue Mannhe imer Seitung e Handelsblatt Die Tariſpolitik der deutſchen Reichsbahn.⸗G. und Von Wilhelm Erlenbach, der 0 Kohlenverſorgung Süddeutſchlands vollzog ſich zu Anfang umitt r Jahre des vorigen Jahrhunderts faſt ausſchließlich im Sahe elbaren Bahnbezug ab Grube bzw. Zeche. So fanden in Kohl rn hauptſächlich bayeriſche, böhmiſche, ſchleſiſche und ſächſiſche en, in Spezialfällen auch Ruhrkohlen(Schmiedekohlen und in e ſcen blge Anthrazitnußkohlen) Verwendung, in bayeriſchen, badi⸗ dohlen nd württembergiſchen Gaswerken vorwiegend Saar⸗Stück⸗ dnduſt und bei einem Teile der badiſchen und württembergiſchen ſtrie neben Saarkohlen Ruhrkohlen in Form von Förderkohlen. rſt mit dem Einbau von Kohlenwäſchen und Separationen bei denkb uhrzechen, die es ermöglichten ein ſteinfreies Material mit üldd ar höchſter Heizkraft zu liefern, begannen Ruhrkohlen auf dem eutſchen Maärkt an Vorſprung zu gewinnen. Förderlich für ezug auf dem Waſſerweg über Mannheim waren die da⸗ Eiſenbahntarife für die Kohlenbeförderung, die ſich bei ote, Abfertigungsgebühr von 1,20 4 für die une auf einer Streckenkaxe bis 100 Km. von 2,6 Pfg. für den auſbauten über 100 Km. von 2,2 Pfg. für den To.⸗Km. Fater der Herrſchaft dieſes Tarifes konnte ſich Mannheim, in a0 olge Rheinau und ſpäter Karlsruhe zu Stapelplätzen für den Teil ohlenumſchlagsverkehr nach Baden, Württemberg und einen don Bayern entwickeln. Neue Häfen wurden angelegt, alte un„große Lageranlagen mit praktiſchen Umſchlagsvorrich⸗ La gen geſchaffen und der Mannheimer Kohlengroßhandel in der don Suſd Einlagerung überſchüſſiger Sommermengen in Zeiten bezu chiffahrtsſtörungen und Stockungen im unmittelbaren Bahn⸗ ab Zeche ſeine Kundſchaft vor Verlegenheiten zu ſchützen. zu eben gab die fortſchreitende Belebung des Verkehrs Anregung W usbau der Rhedereien und ſteter Korrektion der Rhein⸗ waſſerſtraße. Dem unmittelbaren Bahnbezug ab Zeche ſtand auf dem Waſſer⸗ der Mde eine Fracht von 1000 Waggon Zeche bis loko annhein von etwä 4,60 4 für die Tonne und zwar Bahnfracht Zeche ⸗Duisburg /Ruhrort 1,55 afen, und Kippſpeſen 0,25„ Rheinfracht Duisburg⸗Mannheim durchſchnittlich 2,40„ usladeſpeſen 0,0„ 4,60 ſcbenüer, wodurch für die Belieferung ab oberrheiniſchen Um⸗ (Babäfen eine Wettbewerbsfähigkeit nach ganz Süddeutſchland aden, Württemberg und Bayern) ermöglicht war. Kam ab und durch andauernd niederen Waſſerſtand oder beſonders kalte intermonate ein kleiner Aufpreis in Frage, ſo wurde er von der die doſchaft gerne getragen, bot der Bezug über Oberrheinhäfen doch — ewähr für prompte und gleichmäßige Belieferung während des nzen Geſchäftsjahres. 1 Dies änderte ſich, als am 1. April 1897 die preußiſchen Staats⸗ uhnen den ſogen. Nohſtofftarif einführten, der bei einer Abferti⸗ Zoigsgebühr von 70 Pfg. für die Tonne einen Satz von E fg. für den To.⸗Km. für die erſten 350 Km. und für weitere Tulfernungen, anſtoßend daran einen ſolchen von 1,4 Pfg. für den ſhe den. vorſah. Die Rentabilität des Bezuges über Mannheim guptſächlich kamen Waſchprodukte in Frage, die einer Nachſiebung do urften) beſchränkte ſich dadurch auf einen kleinen Kreisausſchnitt Wen 120—130 Km. Radius. Wohl geſtand in anerkennenswerter weſſe die Direktion der Badiſchen Staatseiſenbahnen ab badiſchen inſchlagshäfen kleine Tarifermäßigungen zu; der Abſatz nach gern ging aber ganz verloren, auch der Verkehr mit ditemberg geſtaltete ſich etwas ſchwieriger wie zuvor, doch Jur Auſwertung der pfanoͤbrieſe für In die Kreiſe der Pfandbrief⸗Beſitzer und in die Kursbewegung wid fandbriefe iſt von neuem Unruhe eingezogen. Es ſollen einander geſtell rechende Anträge zur Aufwertung von Regierungsparteien daſtellt worden ſein, die darauf abzielen ſollen, die Unterſchei⸗ dusn 9 3 wiſchen Alt. und Neubeſitz auch auf Pfandbriefe Rzudehnen; dabei ſoll jedoch den Hypothekenbanken die enthck wirkung der Aufwertung für ihre Hypotheken vor⸗ Kchalten bleiben. Das würde alſo eine Aufwertung lediglich auf aogtten der Hypothekenbanken bedeuten. Die Folge Be on war ein bedeutender Rückgang der Pfandbriefkurſe und der 90 ſchluß der Berliner und Frankfurter Börſenvorſtände, die Notiz 3 ſogenannten Vorkriegspfandbriefen bis auf weiteres 85 ſtreichen. Zu dieſer Maßregel entſchloß ſich der Frankfurter wiedenvorſtang, wie er ſchreibt, ſowohl wegen der Tatſache, daß unge rum der Begriff Alt⸗ und Neu⸗Beſitz— eine Unterſchei⸗ land die geeignet war, das Anſehen Deutſchlands im In⸗ und Aus⸗ mit 9ön untergraben— in die Diskuſſion geworfen wird, als auch Auftaclicht aüf die ſchweren Schädigungen, die das plötzliche iſt. euchen von derartigen Plänen dem Publikum zuzufügen geeignet beahſßollten dieſe Maßnahmen im Einverſtändnis mit der Regierung Drit ſichtigt ſein, ſo läge ein verhängnisvoller Widerſpruch mit der wu Steuernotperordnung vor. Auf Grund dieſer Verordnung 8 e ſeinerzeit durch den Börſenvorſtand eine Trennung zwiſchen amtliend nach dem 1. Januar 1918 ausgegebenen Pfandbriefen im 95 ichen Börſenkursblatt vorgenommen. Unzählige Sparer und Vertthekenſchuldner, die gemäß dieſer Unterſcheidung Käufe und auch dee getätigt haben, würden dann empfindlich geſchädigt und neu der Kredit Deutſchlands würde im Ausland aufs e ſtark beeinträchtigt werden. the funmehr hat auch der Sonderausſchuß für Hypo⸗ ſch enbankweſen des Zentralverbandes des deut⸗ erhebt Bankgewerbes zu der Frage Stellung genommen. Er briefe gegen die Anregungen, auch für die Aufwertung der Pfand⸗ kredit und anderer verzinslicher Zinsverſchreibungen von Grund⸗ wie anſtalten eine Unterſcheidung in alten und neuen Beſitz ähnlich rößtar die Markanleihen des Reiches intreten zu laſſen, die —85 ten Bedenken, da hierdurch nicht nur der neue, ſondern auch Hurſalte Beſitzer erheblich geſchädigt werden würde. Die jetzigen der der Aufwertung unterliegenden Papiermarkpfandbriefe e prompte Bedienung, die Mannheim auch in ſchwierigen die Kohlenverſorgung Süddeutſchlands Ludwigshafen a. Rhein Bezugsverhältniſſen zu bieten wußte, auch über dieſe Schwierig⸗ keiten hinweg.— Während der Inflationsperiode, die über Deutſch⸗ land hereinbrach, mußten Bahn⸗ und Waſſerfrachten häufig ge⸗ ändert werden, immerhin behielten die Pör ihre Bedeu⸗ tung als Vermittlerin der Ruhrkohlenbedürfniſſe Süddeutſchlands. Dies änderte ſich, als die Deutſche Reichsbahn.⸗G., an den Verkehr der Deutſchen Bundesbahnen übergegangen war, dazu überging, für die Beförderung von Brennſtoffen Staffeltarife einzuführen, die den Transport von Ruhrkohlen über die Rhein⸗ ſtraße vollſtändig zu erdroſſeln drohten. Zurzeit gilt ein ſolcher, der ſich bei einer Abfertigungsgebühr von 1,10 4 für die Tonne auf einer Streckentaxe von —350 Km. auf 3,0 3 301—400 Km. anſtoßend daran auf 1,1„ 401—500 Km. 5„„ 501—600 Km. 4 2, e 601—704 Km. 2 über 705 Km. 1„14 für den To.⸗Km. aufbaut. Nach endloſen Bemühungen aller Intereſſenten iſt es endlich gelungen ab oberrheiniſchen und Main⸗Umſchlagshäfen Sondertarife durchzuſezen, die mit Wirkung ab 1. Oktober 1924 eingeführt, bei einer Abfertigungsgebühr von 90 Pfg. für Tonne im Verkehr ab Mannheim, Rheinau und Frankfurt a. Main von 1— 50 Km. eine Streckentaxe von 28 3 51—100 Km. anſtoßend daran 22 101—200 Km. 0 1,8„ 201—300 Km.„ 5 1,6. 301—400 Km. 8 5 5,3„ im Verkehr ab Karlsruhe-Hafen und Kehl⸗Hafen von 1— 50 Km. eine Streckentaxe von 2,3 3 51—100 Km. anſtoßend daran 2,0.„ 101—200 Km. 5— 178„ 201—300 Km. 5 1,4„ 301—400 Km. 4 1 599 für den To.⸗Km. vorſieht. Iſt damit auch die Wettbewerbsfähigkeit eines Verkehrs über oberrheiniſche und Main⸗Umſchlagshäfen nach ſüddeutſchen Empfang⸗ ſtationen für Ruhrkohlen, Koks und Briketts, die unmittelbar vom Schiff auf Wagen überſchlagen werden, geboten, ſo reicht ſie nicht aus die Speſen vorübergehender Lagernahme oder gar einer Nach⸗ ſiebung zu decken.— Nun bedingt eine ausreichende, gleichmäßige Beſchäftigung aller Umſchlagsanlagen während des ganzen Ge⸗ ſchäftsjahres, ohne die eine gedeihliche Entwicklung nicht denkbar iſt, und der Schutz der Verbroucher vor Herbſt⸗ und Winterverlegen⸗ heiten die Einlagerung überſchüſſiger Sommermengen; es ſind alſo Tarife nötig, die dem in ausreichendem Maße Rechnung tragen.— Wenn ganz Staffeltarife beibehalten werden ſollen, ſo dürften nur jene in Frage kommen, die aus Intereſſenten dem Reichsverkehrs⸗ miniſterium vorgeſchlagen, ſich für den To.⸗Km. aufbauen bei einer Abfertigungsgebühr von 90 Pfg. für die Tonne im Verkehr ab Mannheim, Rheinau und Frankfurt auf einer Streckentaxe von 1— 5 Km. auf 2,0 3(Minimum 10 3) —100 Km. anſtoßend daran auf 1,5„ 101—200 Km. 1 5 7 174ů„ 201—350 Km. 2 8 12 5 über 351 Km. 7 1„ 1,5, im Verkehr ab Karlsruhe⸗Hafen und Kehl⸗Hafen von 1— 5 Km. auf.6 3(Minimum 10 3) —100 Km. anſtoßend daran auf.3„ 101—200 Km.„1 1 7„ 171 1 201—350 Km.„*„. 1.0 1 12„ über 351 Km. 77 7 7„ hatten ſich auf Grund der durch die dritte Steuernotverordnung für dieſe Pfandbriefe geſchaffenen Rechtslage gevildet, die bekanntlich eine ſolche Unterſcheidung nicht vorſieht. Zu dieſen Kurſen hat der Altbeſitzer ſeine Pfandbriefe veräußern können; es wäre unbillig, den Erwerber, der ſie ihm im Vertrauen auf dieſe Rechtslage ab⸗ genommen hat, nachträglich dieſes Rechts verluſtig zu erklären. Würde jetzt die Unterſcheidung in Alt⸗ und Neubeſitz eingeführt, ſo könnten dieſe Pfandbriefe an der Börſe überhaupt nicht gehandelt werden, da jeder Erwerber Neubeſitzer wer⸗ den würde. Die Altbeſitzer würden alſo die Möglichkeit verlieren, falls ſie bares Geld brauchten, ihren Beſitz zu veräußern. Wie gefährlich eine ſolche Maßnahme wäre, zeigte die Börſe vom 3. d.., bei der ſchon das Gerücht, daß ein derartiger Antrag geſtellt werden könnte, einen Kursſturz zur Folge hatte, der den Börſenvorſtand veranlaßte, die Streichung dieſer Pfandbriefkurſe zu beſchließen. Es erſcheine undenkbar, daß, nachdem die dritte Steuernotverordnung ſeit über einem Vierteljahr geltendes Recht iſt, der Bewertung der Papiermark⸗Pfandbriefe durch eine Unterſcheidung in alten und neuen Beſitz die Grundlage entzogen und damit in wohl erworbene Rechte eingegriffen werden kann. Abgeſehen hiervon würde die Durchführung dieſer Unterſcheidung bei den Pfandbriefen auf noch größere Schwierigkeiten al“ bei den Markanleihen des Reiches ſtoßen. In einem Berliner Blatt heißt es, bei den Meldungen handle es ſich um Vorſchläge, die vor der Einigung über das Kompromiß der Regierungsparteien eingebracht wurden, inzwiſchen aber wieder fallen gelaſſen worden ſind. Man möchte wünſchen, daß dieſe Verſion ſtimmt, womit die jetzige Diskuſſion und Beunruhigung gegenſtandslos werden würde. .-G. für Eiſen⸗ und Bronze-Gießerei vorm. Carl Flink in Mannheim Nach einem unvollſtändigen Auszug aus dem uns bis jetzt nicht zugegangenen Geſchäftsbericht ſcͤließt das Jahr 1924 mit einem Verluſt von 21 946 R⸗4 ab. Dieſer Verluſt ſei das Ergebnis des ſüddeutſchen Metallarbeiterſtreiks und der nachfolgenden Aus⸗ ſperrung. Das Aktienkapital wurde von 35 Millionen auf 350 000 R. herabgeſetzt. 40 000.„ wurden der ordentlichen Reſerve zugeführt. Die Geſellſchaft hat eine Reihe neuer Artikel, ſo Spritzguß, Konditorei⸗, Gefrier⸗ und Kühlanlagen in ihr Fabrika⸗ tionsprogramm aufgenommen, von denen ſie einen günſtigen Abſa⸗ erwartet. Die Geldknappheit wirkt noch immer auf die Abſatz⸗ möglichkeit, doch hat ſich der Umſatz im erſten Vierteljahr erfreu⸗ lich gehoben. In der Bilanz ſind Grundſtücke mit 249 000, Gebäude mit 84 706, Maſchinen mit 21 647, Werkzeuge, Geräte und Mobiliar mit 15 495, Modelle mit 11 865, Fabrikate mit 162 412 und Debitoren mit 83 692./ ausgewieſen gegen 45 000.I Hypo⸗ theken, 176 021 R Kreditoren und 40 340=A Akzepte. 1 O Börſengerüchke. Die Abbröckelung der Kurſe an der geſtrigen Nachbörſe ſollen, wie der Verliner r. Berichterſtatter der„Frank⸗ furter Zeitung“ meldet, bedingt ſein durch eine auf heute angeſetzte neue„Ausſprache der Banken in Konzern⸗Finanzfragen.“ Es heißt dabei weiter, daß dieſe Fragen noch bis zum 30. Juni Anſtand hätten und gewiß eine glatte Regelung finden werden. Da das Datum des Aufkommens der erörterten Angelegenheit in der Mel⸗ dung des heutigen 2. Morgenblattes mit dem 27. Mai d. J. an⸗ gegeben iſt, beſteht die Möglichkeit, daß die angeſchnittenen Fragen mit den gegenwärtigen Vorgängen im Stinneskonzern zu⸗ ſammenhängen, über die ſeit jenem Tage die auch an dieſer Stelle mehrfach wiedergegebenen Nachrichten im Umlauf ſind. Immerhin wäre es zu begrüßen, daß die Diskuſſion über dieſe Angelegenheit beendet würde, da die Börſe ſich zur Zeit nicht den Luxus ſolcher kursdrückender Gerüchte auf die Dauer erlauben kann. ):( Gründung einer deutſchen eeee in Prag. Unter Führung der Hapag haben eine Reihe von deutſchen Reedereien eine Niederlaſſung in Prag gegründet, die dafür ſorgen ſoll, daß die Frachten aus der Tſchechoſlowakei nicht mehr ausſchließlich nach Trieſt, ſondern nach Hamburg geleitet werden. Die Firma trägt den Namen„'Transmare Ueberſee⸗Ver⸗ kehrs⸗G. m. b..“ L ee Deviſenmarkt Wenig verändert. Der Deviſenmarkt ſchloß geſtern mit wenig veränderten Kurſen. Es ſtellten ſich: London gegen Paris auf 98(geſtern 97,5), London gegen Mailand 120,1, London gegen Brüſſel 1006(100), London gegen Holland 1110(1212), London gegen Schweiz 25,08 (25,09), London gegen Kabel 486(—). In Goldmark notieren: Engl. Pfunde 20,41, franz. Franken 20,84(20,95) Pfg., ſchweizer Franken 81,40(81,35) Pfg., holländ. Gulden.68,70(.68,40)., rPag 12,44 Pfg., ital. Lire 16,99 (17,09) Pfg., Chriſtiania 70,50(70,75) Pfg., Kopenhagen 78,85 (78,65) Pfg., Stockholm.12,45., Brüſſel 20,29(20,41) Pfg., Madrid 61,15(61,10) Pfg., Argentinien.67,85(.69,30.; neuerdings agbeſchwächtl) Börſenbeeichte Mannheimer Effektenbörſe :- Mannheim, 3. Juni. Die Börſe war heute bei geringer Umſatztätigkeit leicht abgeſchwächt, niedriger waren auch Vorkriegs⸗Pfandbriefe, von denen Rheinbriefe auch 6 zurückgingen. Es notierten: Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik 128,5, Rhenania Verein Chem. Fabriken.⸗G. in Aachen 4, Emaillierwerke Maikammer 56, Gebr. Fahr Pirmaſens 54, Karlsruher Maſchinen⸗ bau 52,5, Pfälz. Nähm.⸗ u. Fahrräderfabrik 50, Rhein. Elektrizitäts⸗ .⸗G. 67,5, Salzwerke Heilbronn 97, 5 proz. Deutſche Reichs⸗Anleihe 0,450, 4 und 37 proz. Rhein. Hypotheken⸗Bank 6. 1—1 * * Keine Samskag-Börſen im Juni Laut Beſchluß des Börſenvorſtandes findet im Monat Juni an den Samstagen kein Verkehr an der hieſigen Effekten⸗ börſe ſtatt. ——— 2 Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 3. Juni f Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 2. 3. Aluminlum 25 8. Elektrolytkupfer 128.50 129,25 in Barren 2,45.2,50 2,43.2,80 Raffinadekupfer—.——.— Zinn, ausl.—.——.— lei—.——.— Hüttenzinn 88 e RohzinklVb.⸗Pr.)—.——.— Nickel„45.⸗3,50 3, 45⸗3,50 do.(fr Verkö 69 70.69•0,70 Antimon.261.28.26•.281 Plattegzint 62—63 62—863 Silber für 1 Gr. 93,25.94,25 94.505 0 Alumiflium 2,35⸗2,40.35.2,40 Platin p. Gr.—.—— London 3 Juni(WS) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 2 2 3. Blei 83.25 38.50 Kupfer Kaſſa 60.25 60,13 beſtſelect. 64,.— 64,.——— 34,50 84.13 do. 3 Monat 61.,25 61.13] Nickel———— ueckſilber 13,75 13,75 do. Elektol. 64.— 68,75] Zinn Kaſſa 250.75 250,— J Regulus———— Schiffahrt Frachlengeſchäft in Duisburg⸗Auhrork vom 3 Juni. An der heutigen Börſe war die Lage etwas lebhafter. Es ſind verſchiedene Abſchlüſſe nach Rheinſtationen bergwärts zu⸗ ſtandegekommen doch blieben die ſeitherigen Sätze mit 60 Pfg. nach Mannheim und 70 Pfg. nach Frankfurt unverändert. 1 Die belgiſche Rheinſchiffahrt wird gegenwärtig mit 941 Schiffen von 530000 Tonnen betrieben. Das iſt faſt ein Zehntel der geſamten Rheinflotte. Auf dieſen Schiffen wurden 1924 von bzw. nach Straßburg befördert 329 418 bzw. 447 000 Tonnen. Im Jahre 1923 waren es 296 000 bzw. 414600 Tonnen. In dieſem Jahre leidet die belgiſche Rheinſchiffahrt ebenfalls unter der all⸗ gemeinen Kriſe, die noch verſtärkt wird durch den bedeutenden Rück⸗ gang der Reparationskohlentransporte. ————.—...——.——.——.— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. OGaas. Neue Mannheimer Zeitung. G m b. H. Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Haus Alfred Meißner für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbar⸗ — gebiete, Gericht und den übrigen redakttonellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J Bernhardt. Betrifft BAITISCHAR der Hellelihiecl der Dæꝛs JuFUMA,-pgkiSa e e, eee usschREISEx! 85 8. Seite. Nr. 28 Neue Mannhelmer Jeitung(Mittag⸗Nus gabe) —— LMangsverstelgerung Freitag. 5. Juni 1925. nachm. hr werbde ich in Mannheim im Pfandlokal Q 6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 1 vierrädr. Kaſten⸗ Möbel er⸗ 541 Mannh., 3. Juni 1525 Sommer, Gerichtsvz. Arfhur Bàefzner Arme-⸗Marie Bdefzner geb. Stegmann Vermählfe Nannheim- Cairo Egypler) 5180 —— — Unsere liebe Mutter, Orossmutter Schwiegermutter und 5166 Fau Lina Outmann geb. Strauss ist am 30. Mai unerwartet in Karlsruhe an einer Herzlähmung sanft verschieden. Die Bestattung ist in Mannheim in aller Stille erkolgt. Dresden, London, Karlsruhe, 3. Juni 1925. Johanna Wollf geb. Gutmann Ernst Gutmann Gertrud Hausser geb. Outmann Professor Julius Ferdinand Wollf Carl Hausser und zwei Enkel. Todes-Anzeige Oestern nachmittag ½ 4 Uhr wurde uns unser lleber Sohn 6264 W1111 durch einen Unfall plötzlich im Alter von 16¼ Jahren entrissen. den 3. Juni 1925. 7 Im Namen der Hinterbliebenen: Adam Limberger u. Frau Die Beerdigung findet den 5. Juni 1925 nachm. 2 Uhr von der Leichenha je aus statt. 5 zweiga und Jeau Strubel iſt berechtigt, Firma gemeinſam mit einem anderen Proku⸗ Danksagung. Allen denjenigen, die anläßlich des uns betroflenen Ver- lustes meines lieben Mannes und guten Vaters 5218 Simon Lauble. vvirt durch Kranz- und Blumenspenden, ehrende Begleung zum Grabe und Beileidsbezeugungen ihre Anteilnahme zum Aus- diuck drachten, sagen wir allen unseren auirichiigen Dank. Mannheim—Hamburg., den 4 Juni 1925. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Luise Lauble und Kinder. Sparsamkeit ist ein debot der Zeit und eine Pflicht gegen sich selbst) Wertbeständigkeit der Spareinlagen bei der Städt. Sparkasse Mannheim„ Amtliche Bekanntmachungen Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde beute einge⸗ tragen: 126/127 1. Zur Firma„Rhein⸗Ruhr Handelsgeſell⸗ ſchaft für Getreide, Mehl und Futtermittel Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Li⸗ quidation“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ loſchen. 2. Zur Firma„G. Fetzer, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Ladenburg. Auf⸗ grund Beſchluſſes der Geſellſchafterverſamm⸗ lung vom 18. Mai 1925 iſt das Stammkapital von 1 000 000 M. auf 500 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in den 88 9, 10 und 12 entſprechend der eingereichten Nieber⸗ ſchrift, auf die Bezua genommen wird, ge⸗ ändert worden;z hinter§ 2 des Geſellſchafts⸗ vertrages iſt§ 22 eingefügt worden. 3. Zur Firma„Arnheim& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Auf⸗ grund Beſchluſſes der Geſellſchafterverſamm⸗ lung vom 25. Mai 1925 iſt das Stammkapital auf 250 000 RM. umgeſtellt und der Geſell⸗ ſchaftsvertrag in den 88 1 und 5(Stamm⸗ kapital. Geſchäftsanteile und Firma) ent⸗ ſprechend der eingereichten Niederſchrift. auf — Bezug genommen wird, geändert worden. 4. Zur Firma„Eiſenwerk Ladenburg Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Laden⸗ burg. Aufgrund Beſchluſſes der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 5. Mai 1925 iſt das Stammkapital von 150 000 M. auf 30 000.⸗ M. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertraa in S 5 entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf die Bezug genommen wird, geän⸗ dert worden. 5. Zur Firma„H. A. Bender Söhne Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim. Grorg Schellhaas, Frankental, Otto Weber, Frankental ſind als Geſamtprokuriſten beſtellt. Jeder dieſer Prokuriſten und jeder der eingetragenen Prokuriſten Wilhelm 7 e riſten zu zeichnen. Die Prokura des Albert Reil iſt erloſchen. 6. Zur Firma„Cigarrenfabriken Gebrüder Maver Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim. Al⸗ fred Oppenheimer, Mannheim iſt als Proku⸗ riſt beſtellt derart, daß er gemeinſam mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem ande⸗ ren Prokuriſten zeichnungsberechtigt iſt. . Zur Firma„Laurin& Sieber Aktien⸗ geſellſchaft Fabrik elektrotechniſcher Apparate“ in Mannheim. Die Generalverſammlung vom 26. Januar 1925 hat die Umſtellung des Grundkapitals von 7000 000 M. auf 7000.⸗ Mark beſchloſſen. 8. Zur Firma„Farrenkopf u. Keller. Ketten⸗ fabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung in Liquidation“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 9. Zur Firma„Süddeutſche Kabelwerke Ab⸗ teilung der Heddernheimer Kupferwerk und Süddeutſche Kabelwerke Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Mannheim als Zweig⸗ niederlaſſung der Heodernheimer Kupferwerk und Süddeutſche Kabelwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Frankfurt a. M. Theodor Mühl, Frankfurt a.., Wilhelm Röper. Frankfurt a.., Eugen Spiegel, Mannheim, Albert Geißler. Mannheim, Wil⸗ helm Spielmeyer, Mannheim, Carl Frank, Mannheim, ſind als Prokuriſten beſtellt. Jeder derſelben iſt gemeinſam mit einem Geſchäfts⸗ führer oder einem anderen Prokuriſten zeichnungsberechtigt. Die Prokura des Carl Frank iſt auf den Betrieb der Niederlaffung Mannheim beſchränkt. 10. Zur Firma„Süddeutſche Finanz⸗ und Bücher⸗Reviſions⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Die Prokura des Karl Müller iſt erloſchen. 11. Zur Firma„Herrmann Löb⸗Stern& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Aufgrund Beſchluſſes der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 15. Mai 1925 iſt das Stammkapital von 300 000 M. auf 60 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, insbeſondere n 8(Firma),§ 2(Sitz der Geſellſchaft), § 5(Stammkapital. Stammeinlagen)„ 8 6 (Geſchäftsanteile) geändert worden. 8 9 Abſ. 2 und 8 11 Abſ. 2 ſind geſtrichen. Arthur Evers iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Die Firma iſt geändert in„Herrmann Löb⸗ Stern& Co., Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Stuttgart verlegt. 12. Firma„Mittelmeer“ Import und Ex⸗ port, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 18. Mai 1925 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Un⸗ ternehmens iſt der Import aus dem Drient und den Mittelmeerländern und der Export nach außerdeutſchen Ländern. Die Geſellſchaft darf ſich an anderen Unternehmungen betei⸗ ligen, ſie erwerben und ſie vertreten;: ſie darf auch andere Handelsgeſchäfte einſchlägiger Art betreiben. Das Stammkapital beträgt 50 000 RM. Sind mehrere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäfts⸗ führer oder durch einen Geſchäftsführer ge⸗ meinſam mit einem Prokuriſten vertreten. Julius Wolff, Oberſtleutnant a. D. Heidel⸗ berg, Hermann Adolf Bender, Kaufmann, Heidelbera ſind Geſchäftsführer. Dietrich Ruſt, Kaufmann, Mannheim iſt als Prokuriſt be⸗ ſtellt und berechtigt aemeinſam mit einem Ge⸗ ſchäftsführer die Firma zu zeichnen. Ferner wird bekannt gemacht: Die geſetzlich vorge⸗ ſchriebenen öffentlichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Das Geſchäftslokal befindet ſich Binnenhafenſtraße 10. Mannheim, den 28 Mai 1928. Amtsgericht. 5 zum Verkauf an Hauſierer und Händler. Bedingung: Verkaufsraum in zentral Lage. Angebote unter B. N. 97 a. d. Geſchäftsſt. Winmmammumaumumms ianamanmun 8———— 2 UQe Verkäufe Laben- Inhaber.„Hcbrauchtes Wer übernimmt Fabriklager eines gang⸗ Herrenrad aren und guten ab. zu verkaufen 55215 werfenden 2541„ U5. 2, parterre. Gebrauchsartikels Fahrrad Geſchäftsſtelle (Torpedo) neu, billig zu verkaufen. Anzuſeh. von —8 Uhr. Adreſſe in der *5176 In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ tragen: 12 1. Zur Firma„Reis& Mendle“ in Mann⸗ heim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Louts Mendle. Kaufmann. Mannheim und Siegfried Freundlich, Kaufmann. Rheingönnheim ſind als Liquidatoren beſtellt. 2. Zur Firma„Moritz Weil“ in Mann⸗ heim. Marx Weil, Mannheim iſt als Proku⸗ riſt beſtellt. 3. Firma„Karl Buſch“ in Mannheim. In⸗ haber iſt Georg Karl Buſch. Kaufmann, Mannheim 4. Firma„Elite Bekleidungshaus Eliſa⸗ S — N Saber gegen Kaſſe. 10—12 Ruhiger Herr ſucht Aulo 5 Sitzer, möglichſt geſchoge„Jin der Oſtſtadt, Nähe Wege. 2 1 „ unter R. 117 an die Ge i 2 dieſes Blattes. Seſchäftsſtelle. Bz583 Miet-Gesuche? Nahl. Anme beth Schanzer, Mannheim. Inhaber iſt Oskar Schanzer, Kaufmannsehefrau, Eliſabeth, geb. Müller, Dortmund. 5. Zur Firma„Laurin& Sieber Aktien⸗ geſellſchaft, Fabrik elektrotechn. Apparate“ in Mannheim. Das Grundkapital iſt dem Be⸗ ſchluß der Generalverſammlung vom 286. Januar 1925 entſprechend auf 7000 RM. um⸗ geſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 28. Januar 1925 in den 88 3(Grundkapital, Aktienſtückelung) und 12(Bezüge des Auf⸗ ſichtsratsvorſitzenden) abgeändert. fandlut d. Maln. 6. Zur Firma„Deutſch⸗koloniale⸗Bananen⸗ Müblen Werke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Hans Nedden iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Der Geſchäfts⸗ führer Albert Köchler wohnt in Mannheim. Maunheim, den 30. Mai 1925. 127 Amtsgericht. In dem Konkursverfahren über das Ver⸗ hier iſt beſonderer Prüfungstermin beſtimmt auf Donnerstag, den 18. Juni 1925, vorm. 11 Uhr vor dem Amtsgericht, 2. Stock, Zimmer Nr. 111. 147 Mannheim, den 25. Mai 1925. Amtsgericht B. G. 2. In das Handelsregiſter wurde eingetragen: Am 13. Mai 1925: 127 1. Zur Firma„L. Weil&X Reinhardt Aktien⸗ geſellſchaft“ laſſungen in Frankfurt a. M. Nürnberg und Stuttgart. Die Prokura des Hermann Roſſen⸗ beck iſt erloſchen. Kaufmann Hermann Roſſen⸗ beck, Mannheim iſt zum Vorſtandsmitgliede beſtellt. Die Vorſtandsmitglieder Dr. Hein⸗ rich Oberheid, Mülheim(Ruhr), Dr. Philipp Reinhardt, Mannheim und Kaufmann Her⸗ mann Roſſenbeck, Mannheim ſind berechtigt, zu zweien oder jeder gemeinſam mit einem Prokuriſten die Geſellſchaft zu vertreten. 2. Juni 1925: 2. Firma„Dr. med. Schütz& Polle Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim. Der Geſellſchaftsvertraa der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 30. April und 25. Mai 1925 feſtgeſtellt. Gegeſtand des Unter⸗ nehmens iſt der Verkauf ärztlicher, ſanitärer, hygieniſcher Gebrauchsartikel und ſolcher zur Geſundheitspflege, ferner Beteiligung an ähnlichen Unternehmungen. Das Stamm kavital beträgt 5000 RM. Sind mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Dr. med. Alfred Schütz, Mannßeim, Alexander Polle. Mann⸗ foim ſing Geſchäftsführer. Der Lena Polle, deb. Adler, Mannheim, iſt Prokura erteilt. Ferner wird bekennt gemacht: Bekanntmach⸗ ungen der Geſellſchaft erfoſgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. Das Geſchäftslokal befindet ſich( 2, 13. Amtsgericht Maunßeim. Amtiche Verottentchungen der Stankgemelnür. Ermäßigung des Milchpreiſes. Der Verbraucherpreis für Vollmilch wird ab Freitag, den 5. Juni auf 34 Pfennig 10 Liter ermäßigt. Mannheim, den 3. Juni 1925. Der Oberbürgermeiſter. Morgen ſruh auf der Freibant Anfang⸗Nr 1200 Zwangsversteigerung. Freitag, den 5. Juni 1925, nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Woltredunaswegge öffentlich 6262 1 kompl. Eßzimmer, 1 Poſten Schokolade u. kakab, 1 Standuhr, 1 Schreibtiſch m. argg 1 Ausziehtiſch mit 4 Stühlen, 2 Bilder, Eisſchrauk, 1 elektr. Stehlampe, verlckied. Spielzeug, 6 Tiſch⸗Billard⸗Spiele, 5 Näh⸗ körbchen, 7 Puppenwägelchen, 1 Jagdwagen und Verſchiedenes. Mannheim, den 3. Juni 1925. Armbruſter, Gerichtsvollzieher. Twangsversteigerung. Freitag, den 5. Juni 1925. nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 6274 2 Schreibmaſchinen. Darnach anſchließend am Pfandorte: Möbel und Sonſtiges. Mannheim, den 4. Juni 1925. Weber, Gerichtsvollzieher. Nege 1 Freitag. 19. Juni 1925, mittags 12Uhr Hackenhelmer Minzergenossenschaft.f..Ul.l. aus den beſſeren und beſten Lagen der Gemarkungen Wachenheim und Forſt Probetag: 8—— für die Herren im eigenen Hauſe 615⁵⁴ Am Verſteigerungstage: allgemeiner Probetag —— Von der Reise zurück. Fan.-Rat Dr. Ed. Oppenheimer Facharzt für Haut-, Harn- u. Geschlechtskrankheiten, 10½—12½, 2½—5 Eazos Luisenring 13 kwpanlle enchnisin Pferde- 8 aurz den denene 8 roarbeiten vertraut, Märkte. per ſofort 51 1545⁵ 8 Juni gesucht. 6. J1 Möbelhaus Graff, 3. Aug Ems0 Schwetzingerſtr 34/40. 24. Aug. Tüchtiges 7. Olethr. ſach 2. Novbr. Wel fd I 7. Dezember. Auftrieb etwa 1000 Pferde. mit guten Zeugniſſen zum mögl. ſofort. Ein⸗ tritt geſucht. 5139 Frau Dir. Helfferich, Paul⸗Martin⸗Ufer 31 (Neuoſtheim), Tel. 375. r ſuchen auf drei] Tüchtiges, gutempfohl. eeen ſſ in klein. Haushalt ſo⸗ fort geſucht. B2567 Heltemachern Ouiſenheim, G 7. 4. 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