— — Montag, 8. Juni Morgen⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 259 und Umgebung frei ins .⸗M..50 ohne Beſtell⸗ Javpeprrhe: zn Nannhelm us oder durch die Poſt monatl. 0 Del evtl. Aenderung der wiriſchaſtl. Verhällniſſe Nach erung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls- zude.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Geſchäfts-Neben⸗ keage Valdboſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945.— Telegr.-Adreſſe alanzeicer Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölimal. Mannheimer Heneral Anzeiger Nnzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4 R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Lechnik Wandern à. Neiſen Geſetz u. Necht die Wirkung der Entwaffnungsnote Einberufung des Außenausſchuſſes Der Auswärtige Ausſchuß des Reichstages iſt auf Mittwoch, den 10. Juni, vormittags 10 Uhr, einberufen worden. Auf der agesordnung ſteht die Entwaffnungsnote. Dr. Schacht über die wirtſchaftlichen Folgen Reichsbankdirektor Dr. Schacht gewährte dem Berliner Ver⸗ eter der„C hicago Tribune“ eine Unterredung, in der er ſich ber die Rückwirkung der Politik auf die wirtſchaftliche Lage Deutſch⸗ ands und die Ausführung des Dawesplanes äußerte unter beſon⸗ erer Bezugnahme auf die Entwaffnungsnote. Dr. Schacht er⸗ klärte u..: „Es iſt unmöglich, unſere rieſigen Produktionsapparate in rdnung zu bringen, wenn das Ruhrgebiet und die Kölner Zone weiter beſetzt bleiben und wenn fortdauernd militäriſche Einmiſchung ch ereignet. Wir ſind durch und durch verarmt. Was wir in Deutſchland wieder aufgebaut haben, iſt unter übermenſchlichen An⸗ trengungen geſchehen und wird mit ſolcher Anſtrengung aufrecht⸗ erhalten, daß unſere Nerven zum Reißen geſpannt werden. Tritt nicht in der politiſchen Einſtellung der alliierten Mächte eine Aen⸗ rung ein, dann muß der Keſſel platzen. Die Schwierig⸗ keiten der Firma Stinnes ſind eine Gelegenheit, die Aufmerkſamkeit Alliierten auf die allgemeine Tatſache zu lenken, daß der awesplan nur einer einzigen Gefahr gegenüberſteht und das iſt die Politik. Dieſe Gefahr iſt jetzt dal“ fieine Seecktkriſis! DBerlin, 7. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In einem Teil der Preſſe wird im Zuſammenhang mit der in der Entwaff⸗ nungsnote aufgeſtellten Forderung einer Abänderung des Ober⸗ efehls in der Reichswehr bereits jetzt von dem bevorſtehenden Rüctritt des Generals v. Seeckt geſprochen. Wie uns ſcheinen will, iſt das eine Frage, die im Augenblick noch nicht akut iſt. Zu⸗ nächſt wiſſen wir nichts genaues über die Art, wie die Reichs⸗ zegterung überhaupt auf die Note zu reagieren gedenkt. Eine offi⸗ Nelle ſchriftliche Antwort in Form einer Ggennote ſcheint nich: eabſichtigt zu ſein. Ob und mit welchen Inſtanzen Verhand⸗ gen über die neuen Beſtimmungen gemacht werden ſollen, ſteht gleichfalls noch nicht feſt. Es iſt unter ſolchen Umſtänden ein nüßiges Beginnen, eine Seecktkriſe an die Wand zu malen. Wir möchten meinen, daß gerade dieſe Angelegenheit nich! eigentlich techniſcher Art iſt, ſondern ihrer ganzen Natur nach auf uplomatiſchem Wege geregelt und bereinigt werden könnte. Wie die Pariſer Blätter melden, ſteht nun auch für Dienstag die Verööfentlichung des Berichtes der Interalliierten Kontrollkom⸗ miſſion über die Abrüſtung bevor. Es handelt ſich um den Bericht Generals Walſh, der der Entſcheidung der Botſchafterkonferenz zugrunde liegt. Uns wird er offenbar nicht zugeſtellt werden. mmerhin wird er noch manchen Aufſchluß über das Material ge⸗ en, auf das die Entente ihre Forderungen in der Entwaffnungs⸗ note ſtützt. „verhandlungen ſind gefährlich“ VParis, 7. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) In den politiſchen Kreiſen Frankreichs bezeichnet man die veröffentlichte ntwaffnungsnote als den Prüfſtein, bei dem das Reich ſeinen duten Willen und ſeine Locclität beweiſen könn⸗.(Wieder einmal?! ſchriftltg.). Die Einwendungen de“ deutſchen Preſſe gegen de Deutſchland zur Laſt gelegten Verfehlungen werden in gewiſſem une ungünſtig aufgenommen. Der„Temps“ ſpricht die merk⸗ würdige Vermutung aus, die deutſche Regierung ſei in ihrer eigenen olitik gefangen worden, weil ſie ſtets behauptet habe, ihren Ver⸗ pflichtungen nachgekommen zu ſein. Wenn jetzt die deutſche Regie⸗ ung nicht gegen die Note proteſtieren würde, ſo wäre das ja ein Anhaltender Frankenſturz V Paris, 7. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die Frantenkriſe atte ſchon am Freitag Abend den Kurs von 100 ſtark überſchritten. 00 wurde im Laufe des Samstag vormittag im Verkehr unter den Lanten— die offizielle Börſenſitzung fällt am Samstag aus— be⸗ deits mit 103 bezahlt. Dieſer neue Kurs hat in den Geſchäftskreiſen 6 rſte Beunruhigung hervorgerufen. Seine Urſache liegt zum größ⸗ en Teil in der veränderten Haltung der Newyorker Finanzleute. Während ſie bisher als Käufer von franzöſiſchen be den aufgetreten waren, warfen ſie nun plötzlich große Franken⸗ ˖ träge auf den Markt. Bis vor wenigen Tagen haben hauptſächlich le Bedürfniſſe des Handels und der Induſtrie den Frankenkurs beein⸗ igt, da große Beträge fremder Deviſen für Baumwolle, Wolle Getreideexporte aufgekauft werden mußten. Mehr und mehr Abt noch die internationale Spekulatäon ihr Spiel und beſonders ſeit Freitag macht ſie ſich in kataſtrophaler Weiſe bemerkbar. Dazu das Defizit im Staatshaushalt 1 In der Finanzkommiſſion der Kammer teilte der Berichterſtatter 8. noch mit, daß nach dem letzten Entwurf der Kommiſſion das ee. 1925 mit einem Defigtt von 407 Mültonen Franten ab⸗ pen werde. 2„ 2 treſbt macht rapide Fortſchritte. Das engliſche Pfund kommuniſtiſche Pr „Temps“, daß die ganze Preſſekampagne in Deutſchland gegen die Note das Ziel verfolge, das Gelände vorzubereiten, um durch Verhandlungen mit den Alliierten Konzeſſionen zu erlangen, ähnlich wie dies bereits auf der Londoner Konferenz geſchehen ſei. Das Blatt bezeichnet ſolche Verhandlungen als äußerſtgefähr⸗ lich() für die Alliierten. Wenn irgendwelche Verhandlungen ſtatt⸗ finden follten, dürften ſie ſich nur auf die Mittel beziehen, die das Reich ergreifen wird, um die in der Note bezeichneten Maßnahmen durchzuführen. Der Einwand, daß es ſich in dieſer Angelegenheit um eine Reihe politiſcher Fragen handelt, die nicht in den Be⸗ reich der Kontrollkommiſſion fallen, weiſt der„Temps“ zurück. Wenn ſich auch die deutſche Regierung in Verlegenheit befände an⸗ geſichts der Forderung auf Abſchaffung des Großen Generalſtabes und den Wunſch hege, die militäriſche Organiſation der Polizei auf⸗ recht zu erhalten, und wenn es auch infolge der vollſtändigen Um⸗ geſtaltung der Kriegsmaterialfabriken finanzielle und wirtſchaftliche Schwierigkeiten befürchte, ſo müßten doch die Beſtimmungen des Vertrags auch in dieſem Punkte durchgeführt werden. Ueber dieſe Frage ſeien keine Verhandlungen möglich. Weitere Auslande ſtimmen England „Mancheſter Guardian“ ſchreibt zur Note der Alliierten, der geſunde Menſchenverſtand hätte die Alliierten veranlaſſen müſſen, keine Bomben in die, friedlichen Verhandlungen über den Sicherheitspakt zu ſchleudern. Der„Star“ ſagt: Der Berg hat eine Maus geboren. Seit drei Jahren haben die Deutſchenfeinde in England die öffentliche Meinung mit Werken über die angebliche geheim⸗deutſche Rüſtungen vergiftet. Jetzt, da man die Tatſachen kennt, muß man zugeben, daß an allen dieſen Werken nichts Ernſthaftes war. Es ſcheint, als oh die Alliierten nach einem Vorwand geſucht hätten, um mög⸗ lichſt lange in Köln und an der Ruhr bleiben zu können. Das ſei keine gute Politik geweſen: Deutſchland habe durch die An⸗ nahme und Erfüllung des Dawesplanes und durch ſeine Garantie⸗ vorſchläge ſeinen guten Willen bewieſen. Unter dieſen Umſtänden ſollte es ermutigt werden und nicht durch beſtändige Nadelſtiche ſein Haß und ſeine Feindſeligkeit noch vermehrt werden. Schweiz Nach einem Hinweis auf die fünfmonatige Verzögerung der alliierten Begründung zur Nichträumung ſchreibt die„Neue Züricher Zeitung“: Die diplomatiſche Situation hat ſich ge⸗ ändert. Dr Wille zur Verſtändigung iſt konkret verankert in den Verhandlungen über den Sicherheitspakt, bei denen den Alliierten viel an der Mitwirkung Deutſchlands gelegen ſein muß. Das Blatt Bae von einem konzilianten Ton der Note und fährt fort: Die chwere der erhobenen Vorwürfe iſt offenkundig(2) und es wird der deutſchen Regierung nicht leicht fallen, den alliierten Forderungen in allen Punkten Genüge zu leiſten, ſelbſt wenn ſie den Willen dazu hat. Für den Außenſtehenden wenig verſtändlich ſind die Vorwürfe gegen die Militariſierung der Polizei, der neben der kleinen Reichswehr in dem heutigen Deutſchland zur Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung höchſt wichtige Aufgaben zufallen. Deutſch⸗ land iſt At⸗ in einer Zwangskage. Die in ſichere Ausſicht geſtellte äumung der Kölner Zone und das Intereſſe am Gelingen des Garantiepaktes werden aber der Reichsregierung eine ſachliche Prüfung der Lage nahelegen. Nur auf der Grundlage loyaler Er⸗ der harten Vertragsbeſtimmungen kann zumal in Frank⸗ reich das Vertrauen wachſen, deſſen Deutſchland heute zu ſeiner Konſolidierung dringend bedarf. Nur auf der Grundlage dieſes Vertrauens kann die übrige Welt hoffen, daß die deutſche Ab⸗ rüſtung keine einſeitige Verpflichtung bleibt, ſondern, wie der Friedensvertrag vorſieht, zum erſten Schritt auf dem Wege der allgemeinen Beſchränkung der Rüſtungen wird. Oeſterreich Die„Neue Freie Preſſe“ ſagt: Es muß Erbitterung er⸗ wecken, daß die in waffenſtarrenden Staaten jedes Maſchinengewehr, jede Gasmaske, jedes Flugzeug und Geſchütz in Deutſchland unter die Lupe nehmen, während ſie ſelbſt bereit ſeien, den Gegner mit gepanzerter Fauſt zu treffen. Deutſchland ſei heute vollkommen un⸗ Krieg zu führen und Hindenburg habe die Wahrheit ge⸗ ngeſtändnis ihres ſchlechten Willens. Im übrigen behauptet der Iſprochen, als er dieſe Tatſache offen der Welt mitteilte. RKommuniſtiche Wühlerejen in Frankreich VParis, 7. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter). Die o paganda gegen den Marokko⸗ krieg nimmt ſowohl in der franzöſiſchen Hauptſtadt, als auch in den Provinzen einen derartigen Umfang an, daß man in Paris bereils von einer ungeheuren Verſchwörung gegen Frankreich pricht. In allen Großſtädten werden kommuniſtiſche Verſammlungen abgehalten, in denen die an der Front ſtehenden Soldaten offen zum Ungehorſam und zur Deſertation aufgefordert werden. Ueberall werden kommuniſtiſche Flugblätter und Propagandaſchriften in großen Mengen verteilt. Im ganzen Lande wurde eine Reihe kommuniſtiſcher Agitatoren verhaftet. Hausſuchungen bei verdäch⸗ tigen Perſonen förderten großes Propagandamaterial zutage. Die Unterſuchungen der Polizei in Marſeille haben zur Aufdeckung eines kommuniſtiſchen Komplotts geführt, deſſen Verzweigungen ſich über ganz Frankreich und Nordafrika erſtrecken ſollen. Die Po⸗ lizei will die Beweiſe in Händen haben, daß die Kommuniſten mit ſehr bedenklichen Elementen in Deutſchland und Rußland in Verbin⸗ dung ſtehen, die ſich mit Abd el Krim verſtändigt haben. Geſtern Abend fanden im Innenminiſterium Boſprechungen zwiſchen Pain⸗ levé und einigen Miniſtern mit dem Generalſtaaksanwalt, dem Chef der Sicherheitspolizei und dem Polizeipräfekten ſtatt. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß wichtige Informationen über die kommuniſtiſchen Um⸗ triebe Anlaß zu dieſer Konſerenz gegeben haben. Ueber das Ergeb⸗ nis der Beratungen wird Stillſchweigen gewahrt. Man glaubt aber, — daß in den nächſten Tagen eine Verſchärfung der polizeilichen Maß⸗ nahmen gegen die Kommuniſten zu erwarten iſt. Die Forderungen der Entwaffnungsnote Aus Berlin wird uns von einer Seite, die über die politiſche Lage beſonders gut informiert iſt, geſchrieben: Die im Wortlaut veröffentlichte Entwaffnungsnote bietet dem unparteiiſchen Beobachter einen Anſchauungsunterricht, wie er überzeugender kaum ſein kann. Es wird im einzelnen auf⸗ gezählt, was Deutſchland bisher an Abrüſtungsmaßnahmen durch⸗ geführt hat, um, wie es in dem Verſailler Diktat ſo ſchön heißt, „die Einleitung einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung aller Nationen zu ermöglichen“. Aus dieſer Aufzählung geht 10 nur hervor, daß Deutſchland unter dem Druck einer furchtbaren Gewalt tatſächlich mit der Abrüſtung vollen Ernſt gemacht hat. Es ſpringt auch im Vergleich mit dieſer Leiſtung beſonders grell in die Augen, daß die deutſche Abrüſtung nicht die Einleitung zu einer allgemeinen Rüſtungsbeſchränkung geweſen iſt, ſondern zu einer weiteren Aufrüſtung aller Nationen. Vergleicht man mit den Entwaffnungsleiſtungen, die Deutſchland vollbracht hat, den Reſt, den man uns jetzt in der Entwaffnungsnote vorhält, ſo ſucht man vergeblich auch nach dem Schatten eines Grundes, der die vertrags⸗ widrige Aufrechterhaltung der Beſetzung der nördlichen Rheinland⸗ zone auch nur im geringſten rechtfertigen köͤnnte. Die Note beweiſt, daß die Militärkontrollkommiſſion tatſächlich nichts Greifbares gefunden hat. Die Entwaffnungsnote gibt uns deshalb den beſten Anlaß und den gerechteſten Grund, erneut auf das aller⸗ entſchiedenſte dagegen zu proteſtieren, daß die Beſetzungs⸗ truppen unter ganz nichtigen Vorwänden über den 10. Januar hinaus in Köln und in der nördlichen Rheinlandzone geblieben ſind. Nach wirklich ernſt zu nehmendem Belaſtungsmaterial ſucht man in der Entwaffnungsnote vergebens. Umſomehr verſpürt man das Wehen eines Geiſtes, der überall Gefahren wittert, ſei es aus blan⸗ ker Geſpenſterfurcht, oder aus dem Beſtreben, Deutſchland immer wieder von neuem die Fauſt des Siegers fühlen zu laſſen. Es gehört zweifellos auch zu den beliebteſten Mitteln der franzöſiſchen Diplomatie, immer wieder die deutſche Gefahr an die Wand zu malen, weil ſonſt die Hirnverbranntheit der franzöſiſchen Rhein⸗ landpolitik doch allzu Nanee wäre. Dabei iſt Frankreich nicht das einzige Land, in dem die Legende von der deutſchen Gefahr kultiviert wird. Es iſt bekannt, daß der engliſche General Morgan in der Hetze gegen die angebliche deutſche Rüſtungsgefahr eine ganz hervorragende Rolle ſpielt. Er hat offenbar auch diesmal wieder den Franzoſen Hilfsſtellung geleiſtet. Nur aus ſolchen Voraus⸗ ſetzungen läßt es ſich erklären, daß die Note zu Forderungen kommt, die vom Standpunkt der Entwaffnung aus geſehen, durchaus un⸗ bereſſeg ſind. bgeſehen von den Zerſtörungsforderungen, die als das Schlußkapitel einer rückſichtsloſen Vernichtungsarbeit zu be⸗ trachten ſind, richtet ſich die Note nicht gegen die eigentliche Heeres⸗ rüſtung. Auch die Militärkontrollkommiſſion ſcheint der Anſicht zu ſein, daß die Herſtellung von Munition und Kriegsmaterial keine drohende Gefahr iſt. Dagegen gibt man ſich den Anſchein, zu glauben und zu fürchten, daß die deutſche Reichswehr in Verbin⸗ dung mit der Schutzpolizei und mit irgendwelchen geheimen Ausbil⸗ dungsmöglichkeiten einmal eine Gefahr für die Entente wer⸗ denkönnte. Dieſe Annahme iſt natürlich kindiſch, denn ohne den Beſitz von ſchweren Geſchützen, von Flugzeugen, von Tanks und anderen für uns nicht vorhandenen Angriffsmitteln iſt ein moderner Krieg überhaupt nicht zu führen. Man wird dem Fachmann Hin⸗ denburg glauben müſſen, wenn er ſagte, daß wir nicht einmal im⸗ ſtande ſind, gegen einen etwaigen Angriff Polens die Grenzlinie zu halten. Die Entente aber iſt anderer Anſicht. Deshalb verlangt ſie, daß den Vereinen und Organiſationen die militäriſche Ausbil⸗ dung ihrer Mitglieder verboten werde. Deshalb will ſie eine Herab⸗ ſetzung der Geſamtſtärke der deutſchen Schutzpolizei um 20 000 Mann und eine Auflöſung der ſtraffen Polizeiorganiſation, die bisher die Verwendung der Polizeikräfte nach einem zentralen Geſichtspunkt ermöglicht. Die Entente gibt ſich den Aſchein, zu glauben, daß die deutſche Schutzpolizei bei ihrer bisherigen Stärke und Organiſation nötigenfalls leicht in eine Reichswehrtruppe umgewandelt werden könne. Auch an der Organiſation der Reichswehr gibt es alles Mögliche auszuſetzen. Man wittert einen nicht vorhandenen Generalſtab und findet, daß die Zahl der Stabsoffiziere zu groß iſt. Man nimmt aber vor allem Anſtoß daran, daß ein Ehef der Heeres⸗ leitung an der Spitze der Reichswehr ſteht. Nach dem Verſailler Diktat dürfen die uns geſtatteten zehn Diviſionen nur unter zwei Generalkommandos zuſammengefaßt werden. In der Stellung eines Chefs der Heeresleitung wittert man eine Behörde für Kriegs⸗ vorbereitung, die nach dem Verſailler Diktat verboten iſt. Wie man ſieht, ſind das alles keine greifbaren„Verfehlungen“, ſondern nur Scheinargumente. Sie haben genügt, um Forderungen an uns zu richten, die über das im Verſailler Diktat vorgeſehene Abrüſtungs⸗ ſoll noch hinausgehen. Die Regierung wird es wohl nicht ablehnen können, über die Forderungen mit der Gegenſeite in Verhandlungen einzutreten. Was die Stellung des Generals von Seeckt anlangt, ſo iſt die Organiſation der Reichswehr in aller Oeffentlichkeit geſetzlich feſtgelegt worden. Wäre ſie wirklich das, was ſie jetzt ſein ſoll, ſo hätte die Entente ganz gewiß vorher Einſpruch erhoben. Das Recht iſt alſo zweifellos auf unſerer Seite, ganz abgeſehen davon, daß es lächerlich iſt, in der Schaffung einer ſolchen Kommandoſtelle zu Verwaltungszwecken eine milſtäriſche Gefahr zu erblicken. Die Regierung hat guten Rechtsgrund, wenn ſie die Einmiſchung der Entente hier zurückweiſt. Was die mili⸗ täriſche Ausbildung durch Vereine und Organiſationen anlangt, ſo wird das deutſche Volk zweifellos ſelbſt geſunden Sinn genug haben, um ſich von dem Treiben der Reichsbanner⸗ und ähnlicher Organi⸗ ſationen abzukehren. Die Anlehnung dieſer Organiſationen und Verbände an das militäriſche Muſter braucht aber wirklich das Ausland nicht zu ſchrecken, denn leider bilden die Organiſationen feindliche Heerlager im Innern Deutſchlands, die keine größere Freude kennen, als gegeneinander aufzumarſchieren. Wird dieſem Treiben, wenn nötig, durch die Geſetzgebung Einhalt getan, ſo iſt dagegen garnichts einzuwenden. Die körperliche und ſittliche Er⸗ tüchtigung unſerer Jugend kann dann mit umſo größerem Ernſte gepflegt werden. Gegen Abſtriche an der zahlenmäßigen Stärke unſerer Schutz⸗ polizei wird die Regierung natürlich ganz energiſch Einſpruch er⸗ heben. Dagegen ſcheint die Entente über die Organiſation der Schußtpolizei mit ſich reden laſſen zu wollen. Für die großen Städte ſoll die Kaſernierung zugelaſſen werden. Damit Bedürfnis nach Aufrechterhaltung der inneren Ruhe und Ordnung nicht völlig Rechnung getragen. Zahlreiche ſchmerzliche Erfah⸗ rungen haben bewieſen, daß gerade das platte Land in gewiſſen Gegenden Deutſchlands durch kommuniſtiſche Un⸗ kuhen beſonders bedroht iſt. Aber es in der Frage der Schutzpolfzei eine Verhandlungsgrundlage vorhanden —— 222ͤ—— 2. Seite. Nr. 259 neue Man heimer Ze un[Moegen⸗Ausgabe] Mmontag, den 8. Jun 1928— Tagung des völkerbundsrates die Tagesoroͤnung Die 34. Tagung des Völkerbundrates, die am heutigen Mon⸗ tag vormittag unter dem Vorſitz des ſpaniſchen Ratsmitgliedes Quinones de Leon in Genf eröffner werden wird, hat guf ihre Tagesordnung zunächſt eine Reihe von Minderheits⸗ fragen, und zwar die Frage der bulgariſchen Minderheiten in Griechenland, der polniſchen Minderheiten in Litauen und der 8 Koloniſten in einer Reihe von Dörfern Transſylvaniens geſetzt. Ferner ſtehen auf der Tagesordnung zwei wichtige Fragen der Freien Skadt Danzia Die eine bezieht ſich auf die Schwierigkeiten, die der Rat vielfach bei der Regelung von Streitigkeiten zwiſchen der Freien Stadt Danzig und Polen empfunden hat. Es iſt aun in Ausſicht genom⸗ men, eine Aenderung der Methoden der Behandlung dieſer Fragen vorzuſehen, und zwar derart, daß in Genf eine Stelle im Völkerbundsſekretariat geſchaffen wird, die ſich mit dieſen Dan⸗ zig⸗polniſchen Angelegenheiten zu beſchäftigen hat und deren Ent⸗ ſcheidungen, die unter dem Vorſitz eines Ratskomitees gefällt wer⸗ den, der Rat ſelbſt dann nur noch zu genehmigen hätte. Die andere Danziger Frage bezieht ſich auf den bekannten Briefkaſten⸗ ſtreit und es iſt vorauszuſehen, daß der Rat dazu nur einen for⸗ mellen Beſchluß faſſen wird, und wahrſcheinlich eine Kommiſſion an Ort und Stelle zur Abgrenzung des Hafengebiets entſenden dürfte. Die öſterreichiſche Fra e, die auf der Tasesordnung des Rates ſteht, iſt grundſätzlich ſo gut wie entſchieden, da der Völkerbundsrat ſich damit einverſtanden erklärt hat, die von der öſterreichiſchen Regierung geforderte wirtſchaftliche Unterſuchung in eeee ee eeee 5 85 ſein. Daß die Regierung mit ſolchen Verhandlungen ein ſchweres tück Arbeit auf ſich nimmt, iſt von vornherein klar. Sie wird ſich aber dieſer Arbeit und dieſer ſchweren Pflicht mit gutem Gewiſſen und auch ſicher mit Erfolg unterziehen können, da ſie mit dem Reichspräſidenten Hand in Hand geht und ſich auf die Einheitsfront des deutſchen Volkes vollauf verlaſſen kann. Die Novelle zur perſonalabbauverordnung ſteht, folgende Verbeſſerungen vor: 1. Gänzliche Aufhebung der für Angeſtellten geltenden Aobaubeſtimmungen. 2. Völlige Beſeitigung der Penſionskürzungsvorſchriften. 3. Gewährung von Abfindungsſummen an verheiratete weibliche Beamte, die aus dem Beamtenverhältnis ausſcheiden. 4. Hinaufſetzung der Mindeſtwartegeldgrenze und des Höchſt⸗ betrages des Wartegeldes. 5 Einſchränkung der Einſtellungsſperre und beſondere Berück⸗ ſichtigung der Verſorgungsanwärter und der Schwerkriegsbeſchädigten bei der Einſtellung von Beamten. 6. Gewährung von Witwen⸗ und Waiſengeld an die Hinter⸗ bliebenen eines verſtorbenen Ruhegehaltsempfängers, der ſich erſt mach der Penſionierung verheiratete. 7. Gewährung von Witwenbeihilfe an ſchuldlos geſchiedene Ehe⸗ frauen verſtorbener Beamten oder Ruhegehaltsempfänger. Mißbrauch der Kuhrhilfe! IBerlin, 7. Juni.(Von e Bernmer Büro.) Die Staats⸗ anwaltſchaft hat gegen die Verwaltung der Röchling: Buderus. werke in Holſterhauſen Anklage erhoben. Die Geſellſchaft wird beſchuldigt, während des paſſwen Widerſtandes vom Reich aus⸗ gelegte Stützungsgelder empfangen zu haben, um während der Still⸗ egung ihres Betriebes ihre 0 8. m zu erfüllen und beſonders die Arbeiter entlohnen zu können. Die Werke hätten mit genügendem Abſatz weiter gearbeitet, ſo daß die Anforderungen der Ruhrgelder nicht berechtigt geweſen wären. Ein Anſchlußgegner Der diplomatiſche Vertreter der öſterreichiſchen Regierung in Paris, Baron v. Eichoff iſt plötzlich von ſeinem Poſten ab⸗ berufen worden. Er hat in einer Unterredung mit dem„Matin“ offen geäußert, daß er ein Gegner des Anſchluſſes an Deutſchland ſei. Der„Matin“ deutet an, daß zweifellos dieſe politiſche Ein⸗ ſtellung die Abberufung des Barons veranlaßt habe. die Beamten und araben und die Löſung der Oeſterreich vorzunehmen und bereits zwei Wirtſchaftspolitiker mit dieſer Unterſuchung betraut hat. Es wird alſo dem Rat lediglich übrig bleiben, die Einzelheiten dieſer wirtſchaftlichen Unterſtützung zu beſtimmen. Von den wichtigſten Fragen der Tagesordnung iſt noch hervorzuheben: die Regelung des Kontrollverfahrens für die dem Rat übertragene Aufgabe der Militärkontrolle in Deutſchland, Oeſterreich und Bulgarien, die in der März⸗ tagung auf die gegenwärtige Tagung verſchoben worden war. Schließlich ſtehen auf der Tagesordnung wie üblich die Berichte einer Reihe von Völkerbundsorganen, ſo des Wirkſchafts⸗ und Finanzkomitees, des Verkehrskomitees, des Hygienekomitees und der Kommiſſion für internationale geiſtige Zuſammenarbeit Die geplante Zuſammenkunft Chamberlain— Briand Ein amtlicher britiſcher Funkſpruch meldet: Die Beſprechungen zwiſchen Chamberlain und dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand werden früheſtens Anfang der Woche beginnen. Der aus⸗ gearbeitete Entwurf der franzöſiſchen Antwortnote an Deutſchland iſt am Samstag mit einem Begleitſchreiben im Foreign Office eingegegangen. Wenn demnächſt das Schriftſtück der deutſchen Re⸗ gierung übermittelt wird, ſo kann ſein Inhalt als ausdrücklich von der britiſchen Regierung gebilligt betrachtet werden. Es ver⸗ lautet, daß ſich die Erörterung nur noch um wenige Punkte dreht, die außerdem von geringerer Bedeutung ſind. Es iſt nicht anzu⸗ nehmen daß bei den privaten Beſprechungen zwiſchen Chamberlain und Briand irgendwelche Schwierigkeiten ſich ergeben werden. Es wird übrigens in Paris als ſicher an»enommen, daß der engliſche Außenminiſter auf ſeiner Reiſe nach Genf auch den fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Painlepe treffen wird Allgemein nimmt man als unwahrſcheinlich an, daß es zu einer Verſtändigung zwiſchen den Alliierten über die künftige Kontrolle Deutſchlands und über die Kontrolle des Rheins kommen werde, bevor nicht die deutſche Regierung die kürzlich von den Alliierten überreichte Note beantwortet haben würde. 1 e 11 Die ſchleichende Preußenkriſis IBerlin, 7. Juni.(Von unſerm VBerliner Büro.) Am Montag hält die Zentrumsfraktion des Preußiſchen Landtags eine wichtige Sitzung ab, in der ſich die Fraktion über die Frage ent⸗ ſcheidet, ob die Umbildung der gegenwärtigen preußiſchen Re⸗ gierung notwendig ſei oder ob man das Kabinett Braun in ſeiner bisherigen Geſtalt beſtehen laſſen wolle. Nach Lage der Parteiverhältniſſe kommt der Haltung der Zenkrumspartei eine Gusſchlaggebende Bedeutung zu. Durch ſie wird im weſentlichen die Entwicklung der nächſten Monate beſtimmt werden. Man weiß. daß ſelbſt während der Pfinaſtpauſe die VBemühungen um eine Verbreiterung der Regierungsbaſis nicht ge⸗ ruht haben. Die Unterhandlungen, die naturgemäß auf einzelne Perſönlichkeiten der in Frage kommenden Parteien ſich beſchränken mußten, haben. wie wir hier wiederholt betonten, lediglich den Zweck gegenſeitiger unverbindlicher Sondierungen gehabt. Bei dieſer Füh⸗ lungnahme vorwiegend nach kechts wurde hie und da der voreilige Schluß gezogen, daß der bekannte Plan eines überparteilichen Ka⸗ binetts mit Hinzuziehung deutſchnationaler Verbindungsleute und der Abſtoßung Severings ſo aut wie perfekt geworden ſei und daß das Zentrum am Montag nur noch das Siegel unter dieſe Ab⸗ machungen zu drücken babe. „So liegen die Dinge nun keinesweas. Wenn man nach links hin Fühlung nahm, ſo erklärt ſich das aus der einfachen Tat⸗ ſache, daß Demokraten und Sozialdemokraten nach wie vor an der Auffaſſung feſthalten, daß eine Umbildung der Regierung zum min⸗ deſten jetzt nicht dringend ſei Inzwiſchen iſt nun nach der Entwaff⸗ nungsnote ein neues Moment in die Verhandlungen hineingetragen worden. Man wird in Preußen nicht aut umhin können, die Dinge von jetzt ab vorwiegend unter außenvpolitiſchem Geſichtswinkel zu betrachten. Die Ententeforderungen die ſich auf die Schutzpolizei beziehen, gehen an die Lebenswurzel. Das gilt für Preußen in aller⸗ erſter Linie. Man maag die zweifellos unter dem Druck der Partei betriebene perſönliche Politik Severings noch ſo ſehr verdam⸗ men. um die Konſolidierung der inneren Verhältniſſe Preußens und insbeſondere um den Aufbau und den Ausbau der Schutzvollzei hat er ſich Verdienſte erworben, die ihm auch die volitiſchen Geaner nicht abſtreiten können. Er würde. deſſen ſind wir gewiß, gerade die Or⸗ ganiſation der Schupo, die zum arößten Teil ſein Werk iſt. mit aller Eneraie gegen die Zerſetzunasbeſtrebungen des Auslandes vertei⸗ digen. Wir haben Grund zur Annahme. daß derartige Erwägungen ſich in letzter Stunde nicht nur im Zentrum. ſondern auch in der Deutſchen Volkspartei geltend machten und es iſt nicht aus⸗ geſchloſſen, daß ſie vielleicht dahin führen, es bei dem gegenwärtigen Propiſorium zu belaſſen, mit anderen Worten, die Streitaxt zu be⸗ Preußenkriſe bis zum Herbſt zu vertagen. *2 1 Kegierungsjubiläum in Rom Anläßlich des 25 jährigen Regierungsjubiläume des König!? hielt die Kammer eine feierliche Sitzung ab. Anweſend waren das diplomatiſche Korps, die Familien der Senatoren und geordneten, die drei ehemaligen Miniſterpräſidenten Giulint Salandra und Orlando und alle Abgeordneten der Mehrheik. Die Oppoſition und die Kommuniſten befanden ſich nich im Saal. An den Regierungstiſchen ſah man Muſſolini ſowie alle Mitglieder des Kabinetts. Der Präſident der Kammer, Caſer⸗ tano, hob in ſeiner Rede hervor, daß infolge des Krieges das monarchiſche Syſtem im übrigen Europa an Macht verloren habe, während im Gegenteil in Italien die Macht der Monarchie anſtatt an Anſehen einzubüßen, in den Herzen des Volkes tiefe Wurzeln geſchlagen habe. Der Kammerpräſident erklärte dann name des Königs das Parlamentsmuſeum für eröffnet. Der Präſident des Vereins der Kriegsbeſchädigten, Abg. De la Croix, hob in ſeiner großen Rede die Tugenden des Königs im Kriege und im Felde hervor. Er ſchlug dann allen Kriegstellnehmern vor, die militäriſche Tapferkeitsmedaille 00 König von neuem zu verleihen. De la Croix brachte ſchlleften eine Tagesordnung ein, in der dem König die tiefſte Ergebenhei und unerſchütterliche Treue ausgeſprochen wird. Muſſolini, der bei ſeinem Auftreten von lebhaften Beiſche, kundgebungen begrüßt wurde, führte u. a. folgendes aus: italieniſche Volk vereinigt ſich, um dem Herrſcher zuzujubeln, den wir ehren und dem wir dienen. In ſicherer Auslegung der Wünſch. der Nation erklärte er den Krieg, erlebte ihn als Soldat Soldaten. Das italieniſche Volk wird immer bereit ſein, ihm 5 folgen, wenn die große Stunde von neuem ſchlagen ſollte. W. wollen ihm mit allen unſeren Kräften und mit unſerer ganzen Energie, wenn nötig, durch das Opfer unſeres Lebens dienen. lebe der Königl Die Miniſter, die Abgeordneten und das Publikum ſtanden 11 und ſtimmten begeiſtert ein. Die Kammer nahm ohne Debat die Tagesordnung De la Croix an, die dem König vorgelegt werden ſoll und vertagte ſich dann auf Mitte Juni. Unkerdrückung der Oppoſilion Diejenigen Blätter, die ein Manifeſt der Oppoſition anläßlich des Regierungsjubiläums gebracht haben, wurden beſchlagnahm Dieſes Manifeſt enthält eine Reihe von Angriffen gegen die jeßige Regierung und beſchuldigt ſie, die verfaſſungsmäßigen Zuſtände außer Kraft geſetzt zu haben. Dder Kammerpräſident erklärte, daß er wegen möglicher Zwiſchenfälle ſowohl für die Mattiottifeier den Oppoſitionellen, ale auch für die faſchiſtiſche Gedenkfeier für den Abg. Caſalini die Bereitſtellung von Sälen im Kammergebäude verweigern mu te. Beide Kundgebungen ſollten am 10. Juni ſtattfinden. Lethte Meloungen Waldbrand im hHeidelberger Stadtwald K. heidelberg 7. Juni.(Eig. Ber.). Am Aue rhohnkopf im Heidelberger Stadtwald bracht heute mittag auf bisher noch un aufgeklärze Weiſe Feuer aus. Die Feuerwache war gegen 1 Uhr mit Forſtrat Krutina an der Brandſtelle. Durch zähes Aebetten ge⸗ lang es nach etwa dreiſtündiger Tätigkeit, das Feuer auf einen Flächenraum von rund 15 Ar zu beſchränken. Brandarbel ler bleiben über Nacht an der Brandſtelle. Der Schaden wird aul etwa 3000 Mark geſchätzt. Die Anruhen in Schanghai — peting, 7. Juni. Das diplomatiſche Korps hat be— ſchloſſen, leinen Unterſuchungsausſchuß nach Shanghai zu entſenden, um die Gründe zu erforſchen, die die Streikbewegung 5 vorgerufen haben. An die Spitze dieſes Korps wurde der franzöſiſche Geſandtſchaftsrat Tridier geſtellt. V b 7. Juni. Sieben ausländiſche Studenten den Univerſität Lüttich, darunter eine Studentin, die in kommunl“ blter Umtriebe verwickelt ſein follen, ſind ausgewieſen worden. — Rewyork, 7. Juni. Infolge der großen Hltze ſind ſu den öſtlichen Staaten Über 150 Todesfälle zu verzeichnen. Tauſende den Parkanlagen und an den Ufern des Meeres und er Uſſe. „ Die Geſtaltung der Juckerverſorgung bis zür neuen Ernte wurde am 4. Juni im Reichsminiſterium für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft mit Vertretern der Aenende des Handels und der Konſumvereine erörtert. Die Ausſprache hat ergeben, daß die Fr⸗ Verfügung ſtehenden Beſtände aller Vorausficht nach bis zum ſcheinen des Zuckers neuer Ernte reichen und daher die Einfuh von Auslandszucker unnötig ſein wird. Die Berliner Mationcipoſt“, das Sprachrohr des deulſch⸗ nationalen Abgeordneten Laverenz hat den Antrag auf Ge⸗ häftsauſſicht geſtellt. *geon Daudet. Wie Havgs berichtet iſt im Departement Maine⸗Loire anſtelle des verſtorbenen Senators Jules Delahays der royaliſtiſche Schriftſteller Leon Daudet mit 158 von 307 abge⸗ gebenen Stimmen gewählt worden. Die Wiedereröffnung des Heidelberger Stadttheaters „Wenn das Heidelberger Stadttheater ſein„neues Haus“ mit Unruhs Tragödie„Louis Ferdinand“ eröffnet, dann ſoll damit auch ein künſtleriſches Bekenntnis abgelegt werden. Der bedeutendſte und bekannteſte der jüngeren nachnaturaliſtiſchen Dichtergeneration kommt mit einer Dichtung zu Wort, die in Stil und dichteriſcher Haltung durchaus ſelbſtändig geprägt iſt, an geiſtigem Gehalt aber die Linie zum großen Drama Schillers und Kleiſts aufrecht erhält.“ Mit dieſen Worten gibt der offizielle Theate. el des Heidel⸗ berger Stadttheaters den Auftakt zu dem neuen Abſchnitt der Hei⸗ delberger Theatergeſchichte, der mit der Wiedereröffnung des um⸗ gebauten alten Hauſes beginnt. Am 31. Oktober 1853 war das alte Haus mit Schillers„Braut von Meſſina“ eröffnet worden. Es iſt in den langen Jahren, vor allem unter der Leitung des un⸗ vergeſſenen Direktors Heinrich und auch unter der des jetzigen Direktors Meißner, über alle Hemmungen hinweg viel gute und erſprießliche künſtleriſche Arbeit geleiſtet worden. Nun nach dem Umbau mit ſeinen wertvollen techniſchen Verbeſſerungen iſt der Weg zu neuen künſtleriſchen Taten geebnet. Ueber den Umbau hat unſer Heidelberger J..⸗Mitarbeiter ſchon ausführlich berichtet. Es bleibt nur noch einmal zu beſtätigen, daß er vorzüglich gelungen iſt. Das Haus iſt nicht mehr wieder zu erkennen. Heidelberg beſitzt nummehr ein entzückendes kleines Theater mit allen Vorzügen und Reizen eines geſchmackvollen in⸗ men Raumes. Schade, daß man das Haus nicht auf Räder ſtellen und im Bedarfsfall nach Mannheim befördern kann. Das iſt das hübſche, akuſtiſch ausgezeichnete und, von wenig Plätzen abgeſehen, auch optiſch genügende Kammerſpieltheater, das uns fehlt! Und es wird nicht ausbleiben, daß man, wie in den Jahren vor dem Um⸗ bau, dem Zyklus der literariſch wertvollen Neuheiten in Heidelberg wieder dieſelbe Aufmerkſamkeit zuwenden wird wie den Mann⸗ heimer Aufführungen. Das wird nur von der Güte der Leiſtungen abhängen.* Die Eröffnungsvorſtellung vor geladenen Gäſten wurde ein⸗ geleitet durch eine friſche Wiedergabe des„Meiſterſingervorſpiels“ unter Muſikdirektor Paul Radigs Leitung. Man hätte vielleicht klüger getan, für dieſen Abend ein leichteres Schauſpiel von kuͤrzerar Dauer zu wählen. Denn die tlickſchen Widerſtände ver⸗ ſchiedener techniſcher Neuerungen beeinträchtigten die Aufführung und die überlangen Pauſen zwiſchen den einzelnen(10) Bildern zerriſſen die Dichtung Unruhs. Darunter litt natürlich der Geſamt⸗ eindruck empfindlich. Gleichwohl machte die Aufführung in vielen Einzelheiten einen ausgezeichneten Eindruck. Hans Herbert Michels, der die Spielleitung hatte, ging dramaturgiſch ſehr be⸗ hutſam zu Werke. Man ſah Unruhs Tragödie faſt ſtrichlos, in Gegenſatz zu Mannheim, wo man ſehr weſentliche Szenen kurzer⸗ hand weggelaſſen und ſelbſt das Bild des Zollernprinzen um charak⸗ teriſtiſche Züge gebracht hatte. Michels nahm entſprechend dem hei⸗ ßen Atem der Dichtung das Tempo von vornherein ſehr lebhaft; den Dialog trieb er in ſeiner präziſen Knappheit ſtürmiſch vor⸗ wärts. Daß allerdings im Laufe des langen Abends hier eine ſpürbare Lockerung eintrat, iſt verſtändlich. Aber immer blieb den Auftritten ein erfreulicher Zug von Friſche gewahrt Einzelheiten wie die heikle Pagenſzene gerieten gut, die in Mannheim ge⸗ ſtrichenen Szenen in der Künſtlerkneipe(dichteriſch eine der feinſten) und vor der Kneipe gelangen erſtaunlich gut. Die Bühnenbilder, von H. H. Michels entworfen, verrieten Geſchmack und Geſchick, die Galerietreppe im Verliner Schloß atmete ſogar etwas wie Pilartzſchen Geiſt der Raumaufteilung. Das Enſemble, gewiß aus ungleichen Kräften gebildet, war auch in den Nebenrollen gut zu einheitlicher Leiſtung zuſammenogehalten. Den Prinzen Louis Fer⸗ dinand ſpielte Karl Hans Schäffler. Eine Begabung ſicherlich. Ein junger temperamentvoller Menſch, der gut ſyrechen gelernt hat (bei Tietſch in Mannheim, wenn ich recht weiß), dem es an körper⸗ licher Gelöſtheit und an ſtimmlicher Regiſtrirung noch etwas ge⸗ bricht: der aber in der Anlace den Prinzen ſehr ſchön erfaßt hatte und aus ehrlichem Erleben ſpielte. Den König gab Michels: durchaus männſich, eine tragiſche Figur von nobler Haltung;: ſehr knapp im Umriß und ſehr eindrucksvoll. Franz Sauer charak⸗ keriſterte den Wjeſel mit einer etwas monotonen Starrheit, mit knarrendem Intrigantenton. menſchlich allzu karg und inteſſektuell desaleichen. Die Pauline Wi⸗ſel der Lotte Körner ein buſteriſcha⸗ Flitſcherl, die Könſgin Luiſe der Anni Budzknski allzu bfaß. Pleiben der Hohenlohe Heinles der Page Heinz des Roberf Fik Straubes Kammerßerr, Maner⸗Nauſts Heugwitz, Kaſtners Lombard noch als aute Leiſtungen im Gedäch nis. Unſer Wumſch: das Heidelheroer Stadthegter mßee in der Rür⸗ gerſchaft und in der Stydentenſchaft die nötige Unterſtübyng finden damit das künſtleriſche Bekennmis, das mit dieſer erſten Aufffſhrung im neuen Heus obgelent wurde. in eſnem enlſnrechenden Spiol⸗ plan imd mit entſprechenden Kräften verwirklicht werden kon⸗ Glück aufl ls. ——9—j+ö 22—2— Theater und Muſik Thealerrundſchau. Auf Anregung des Kunſthiſtorikers den Würzburger Univerſität, Proſeſſor Knapp, wird Ende Juni Würzburg eine Mozartwoche veranſtaltet. Opern, Orcheſtel konzerk und Kammermuſikabende werden den Inbhalt des Veſte bilden.— Der bekannte Operettentenor Hubert Mariſchka, de zugleich Direktor des größten Wiener Operettentheater⸗ des Theaters an der Wien iſt, hat erklärt, daß er in der nächſte Saiſon ſein Theater nicht eröffnen werde. Er ſchließt bereits kein neuen Verträge mehr ab. Außerdem dürfte die Hälſte aller Wienk Bühnen in der nächſten Saiſon galceen bleiben.— Marie Gut⸗ heil⸗Schoder, die nunmehr ein Vierteljahrhundert dem 1 band der Wiener Oper angehört, und auch in Deutſchlond 1 hin bekannt iſt, wurde durch die Auszeichnung der„Ehrenmi gliedſchaft“ geehrt.— der Dresdener Genetalmuſikdirekte; Fritz Buſch ſollte bei den diesjährigen Bayreuther Feſtſplele wie derum die„Meiſterſinger“ dirigieren. Er hat aber die Einladu Siegfried Wagners abgeſagt. Gerüchte wollen wiſſen, daß de⸗ Dirigent abgelehnt habe, weil er mit der vorgeſchlagenen Sol ſten beſetzung nicht einverſtanden geweſen ſei.— Der Dichter Ferdinan, v. Hornſtein hat in dieſen Tagen ſeinen 60. Geburtstag gekelen Sein bedeutendſtes Werk iſt wohl Buddha“. Das Stuck im Jahre 1900 im Münchener Hoftheater einen 5 Erfolg, muß aber abgeſetzt werden, weil einflußreiche Perſönlichkeiten dag ger am damaligen königlichen Hof Einſpruch erhoben hatten.— Maf Jungnickel hat ein neues Drama vollendet, das den originelleg Titel„Wunder um die Schuſterkugel“ führt. Ddas Stin wurde vom Kleinen Theater in Kaſſſel zur Uraufführung ang nommen.— Unter der Leitung des Wiener Staatsdirektors Fran Schalk veranſtaltet ein Enſemble der Wiener Staatsoper anſan Juni ein Gaſtſpiel in Budapeſt. Unter anderem wird in der 550 Oper ein Wagner⸗Zyklus zur Aufführung gebracht.— Zum Nee danten des Stadttheaters in Recklinghauſen wurde der Obe regiſſeur an den Vereinigten Stadttheatern Vochum⸗Dutsburg Kuchenbuch gewählt.— Ein Drama von Bernhard Keller. mann,„Die Wiedertäufer von Münſter“ wird in de kommenden Spielzeit im Deſſauer Frledrich⸗Theater von 1 Georg Hartmann zur Uraufführung gebracht werden.— Der Inte dant der Städtiſchen Schauſpiele in Baden⸗Baden, Dr. 11545 Waag, wurde von einer Abordnung der Stadt Düſſeldorf un, Führung ihres Kunſtdezernenten aufgeſucht zwecks Berufung e. Generalintendant nach Düſſeldorf. Waag war bereits vor fün Jahren als Intendant für Düſſeldorf gewählt worden, zog aber da⸗ mals vor, in Baden⸗Baden zu bleiben. 1 9 — 4 — Montag. den 8. Juni 1925 Neue Manahe mer Zeltung[Morgen⸗Rusgade] 3. Seite. Nr. 239 ———— —— 4 oortk ünd Spiel Nürnberg Deutſcher Meiſter nürnberg ſchlägt F. S. v. Frankfurt nach verlängerung:0 Die Entſcheidung fällt in der 108. Spielminute— Ein harkes Ningen vor 40 000 Zuſchauern 51 15 beſſere Mannſchaft gewann verdient. Frankfurt a.., 7. Juni.(Eig. Drahtber.) An einem prachtvollen Smmertage iſt in Frankfurt/ Main die aeulche Meiſterſchaft zur Entſcheidung gekommen. Das Intereſſe bis dieſem Ergebnis war ſo gewaltig, daß eine in Süddeutſchland er noch nicht gekannte Zuſchauerzahl erreicht wurde. 40 000 uſchauer waren Zeuge des knapp und hart erkämpften aber durch⸗ aus verdienten Sieges der Nürnberger die damit zum viertenmale b5 den Beſitz des deutſchen Meiſtertitels kamen. Schon in den frü⸗ Morgenſtunden ſetzte ſich die Heerſchlange der Sportbegeiſterten — 7 einzigſchönen Waldſtadion der Stadt Frankfurt in Bewegung. ie Stadionverwaltung hatte zunächſt nur 34000 Karten veraus⸗ 1 t, warf aber ſpäter, als die Nachfrage das Angebot weit über⸗ egen hatte, noch weitere 5000 Karten in den Verkauf, ſo daß mit en„blinden Paſſagieren“ im ganzen rund 40 000 Zuſchauer das 8 umſäumten, als um 4 Uhr nachmittags der Schiedsrichter uhenz die Mannſchaftsführer zur Seitenwahl rief. Die Meiſterkandidaten ſtanden dabei in den folgenden Auf⸗ ſtelungen: 1..C. Nürnberg(rote Hemder): Stuhlfauth opp Kugler Schmidt Kalb Wieder Hochgeſan R. Strehlke Klump Völler Pache Heinig Reitz Ko .s B. ſraukfurt ſſchwarz- blau geſtreifte Hemder): Frankfurt hat gegen die allzu freundlich ſengende Sonne dewühlt. Nürnberg eröffnet den Angtiff, verliert den Ball aber gleich. Der Gegenangriff Frankfurts verpufft ebenſo ſchnell. Frank⸗ furt iſt ſichtlich ein wenig nervös, während Nürnberg ruhiger, faſt angſam aber gut überlegt arbeitet. Schon in der 2. Minute iſt le erſte Ecke für Nürnberg fällig. Sie wird nicht ausgewertet. Der Elub drängt leicht. Sein Mittelläufer iſt in ſehr guker Kon⸗ ition, in der Zerſtörung wie im gleich gut. Er wirft den Angriff immer wieder vor. Aber ſchon bald muß man auch die Schwäche der Nürnberger erkennen und das iſt ihr ge⸗ ſamter Angriff. Hochgeſang verteilt das Leder zwar recht geſchickt und ſpielt ſich auch wiederholt gut durch, aber er iſt gleich ſeinen ebenleuten viel zu langſam, zu weich und zu unentſchloſſen. In er erſten Halbzeit des Spieles ſah man nur von Träg einige gute Torſchüſfe. So ſchießt Träg in der 9. Minute ſcharf neben die Pfoſten. Ein Strafſtoß auf das F⸗Tor wird kurz darauf von eitz prächtig gerettet. Inzwiſchen hat ſich die Nervoſität der krankfurter etwas gelegt. Pache leitet einige gute Angriffe ein, je aber faſt immer Durchbruchscharakter haben und verpuffen, ohne dem Nürnberger Tor ernſthaft gefährlich zu werden. Im Wanzen hält die Ueberlegenheit der Nürnberger an. Sie kommen in der 12. Minute zu ihrer zweiten Ecke, die hinter der Linie endet. achgeſang und Träg ſtehen in der Folge nach gutem Feldſpiel abſeits. Bei plazierten Torſchüſſen zeigt ſich Frankfurts Hüter von er beſten Seite. Zuweilen nimmt das Spiel einen unangenehm arten Charakter an, aber beide Seiten müſſen ſich bald darüber Riegel Träg attermann Henß Sutor A. Strehlke Strobel Waldſchmidt belehren laſſen, daß der Schiedsrichter unfaire Mätzchen ſcharf ndet. Beſonders unangenehm fällt der Frankfurter Mittelſtürmer auf, der es nicht unterlaſſen kann, bei den gelegentlichen Vorſtößen eines Sturmes den Nürnberger Tormann immer wieder unfair anzugehen. In der 35. Minute kommt Nürnberg nach fortgeſenter Ueberlegenheit zur 3. Ecke, die gut hereingegeben aber von Kalb über die Latte gehoben wird. Träg ſchießt kurz darauf eine Flanke don rechts dem Tormann in die Hände. Bei der 4. Ecke Nürnbergs tettet Koch ganz famos Träg verſcher⸗t noch einmal eine glänzende hance und dann iſt die Pauſe erreicht. Auch nach Wiederbeginn liegt Nürnbera im Angriff. Fraekfurt verteidigt zeitweiſe ziemlich bark: die Mannſchaft muß überhaupt ihr Hauptaugenmerk auf eine aute Zerſtörungsarbdit richten. Nürn⸗ derg erzielt in den erſten ſieben Minuten drei Gken, kurz darauf wird Hochgeſang im Strafraum Frankfurts unfalr angeganaen: die rte, aber gerechte Entſcheiduna des Schiedsrichters lautet: Elf⸗ meter! Man erwartet mit Benimmtheit das Führungastor für Nürn⸗ rg. aber Riegel ſchießt den Ball ſchlaun und ſchleckt rlaziert. ſodaß och fangen kann. Dieſes Mißgeſchick läbmt für eine ganze Weile ag den Anariffsgeiſt der Nürnberger. Fra“kfurt kann zum erſten⸗ male den Kampf für eine größere Sranne Zeit offen balten und deitweiſe ſogar drängen. Die erſte und einzige Ecke für Fraykfurt leibt allein das Eroebnis des Bemühens. Das Rürnberger Hinter⸗ rio iſt im übrigen nicht zu ſchlagen. Zudem ſchießen auch die Frank⸗ urter Stürmer ſchlecht Nach einem Zuſammenvrall Stublfauth— altermann ſtürzen rlötlich einſae Zuſchaner auf das Snſelteld und dorſuchen, auf Stuklfauth einzudringen. Das Spiel muß für eine 'lg unterbrocten werden, bis daß die Ruhe wiederhergeſtellt iſt. Non der Mitte der zweiten Halbreit an iſt dann Nürnbera wieder lärker im Anariff, wird aber nicht mehr ſo klar überlegen. als in er erſten Halbzeit. Nürnbera ſiellt das Pckenverhältnis auf 1. im ößrigen bieten die Mannſchaften bei ihren Torvorſuchen s aleiche Bild. Frankfurt wird wiederholt bei von Pache getre⸗ enen Strafſößen gefährlich, ſckeitert zulett aber immer wieder an Stuhlfauth oder ſeinen Vordermännern. So aeht die reauläre Spielzeit torlos 1* Nũ t das techniſch weitaus beſſere Spiel gezeigt un daüte⸗ entfvrechend. bereits nach Ende der Minuten Sieger ſein müſſen. Wenn es nicht dazu kam, dann iſt die ſirache in erſter Linje darin zu ſuchen, daß Frankfurt faſt nur Lin Derſißrungsſviel treibt. Pahei zeichnet ſich beſonders das Hiyter⸗ die geſtrigen Fußballwett'ömpfe n auß in Süddeutſchland Die Entſcheidung um die Deutſche Jußtemaeben ar in dieſem Jahre eine rein ſäddeutſche Angelegenheit. Aus Leſem Geulde 8 auch das Sropſiel das urſprünglich im Berliner tadion hätte ſtattfinden follen, in das erſt an Pfingſten einge⸗ eihte neu errichtete Franlfurter Stadion verlegt worden. Die ezner waren der Verteidiger des Titels, der 1..C. Nürn⸗ furg Iud der Mainmeiſter Fußballſportverein Frank⸗ ie lfurter hatten 80 niſch abereaſchend gut gehalten und nacheinander den nord⸗ Ludſcher den weſtdeulſchen und den Berliner Meiſter beſiegt. Im Dicſpiele wurde daher auch allgemein ein harter Kampf erwartet. des unter den Augen ihrer einheimiſchen Faßballgemeinde kämpfen⸗ bin, Frankfurter leiſteten dem dreifachen deutſchen Meiſter einen er⸗ katterten Widerſtand und erſt in der Verlängerung gelang es den ampferprobten Nürnber gern das Siegeskor zu erzielen. 8„ Male errang damit der 1. F C. Nürnberg die deutſche Juß⸗ bellmeiſterſchaft. Es iſt ein großer Er 30 für den 1..C. Nürn⸗ erg, der nun auch im 25. Jahre ſeines Beſtehens die höchſte Würde, ſich in den bisherigen Spielen um die 1 trio der Mainleute aus, auch die Läuferreihe iſt recht aut. Faſt im gleichen Maße iſt aber auch der Nürnberger Angriff ſelbſt ſchuldig.“ Bei aller Technik veraißt man den Torſchuß. Erſt die Verlängerung bringt die Entſcheidung. In den erſten 15 Minuten der halbſtündigen Verlängerung hat es den Anſchein, als ſollten die weſentlich friſcher kämpfenden Frank⸗ furter das Führungstor und damit vielleicht die Entſcheidung an ſich reißen. Die Mainleute ſind klar überlegen Schneller Flügelangriff und entſchloſſenes Eingreifen der Mitte ſchaffen vor dem Nürnberger Tor kritiſche Situationen. Stuhlfauth wird wiederholt zur Hergabe ſeines ganzen Könnens gezwungen. Aber er iſt eben nicht zu ſchlagen. So ermüdet ſich Frankfurt in erfolgloſen Angriffen. Nach Beginn der zweiten Verlängerungshälfte kommt Nürnberg wieder auf, während Frankfurt ſehr ſchwach wird. Der Innenangriff der Bayern hat plötzlich ſeine alte Durchſchlagskraft und die alten Energien wiedergefunden. In der Mitte, rechts und links wird kräftig geſchloſſen. In der 3. Minute gibt Kalb eine gute Vorlage nach rechts. Wieder windet ſich in ſchnellem Lauf an zwei Frankfurtern vorbei und ſchießt aus 8 Meter Entfernung unhaltbar zum eniſcheidenden Treffer in die rechte Torecke ein. Der Jubel, den dieſes Tor auslöſt, iſt un⸗ beſchreiblich. Nürnberg drängt ſofort wieder energiſch weiter, ſcheitert aber an der guten Frankfurter Verteidigung. Eſt in den letzten Minuten, nachdem Nürnberg auch ſeine 12 Ecke erzielt hat, kommt Frankfurt wieder zur Geltung. Die Mannſchaft verſucht noch ein⸗ mal, im energiſchen Endſpurt den Ausgleich zu erzielen, aber ver⸗ gebens, die letzten Minuten verinnen und der Schlußpfiff beſiegelt die Tatſache daß der 1. F. C. Nürnberg zum vierten Male die deutſche Meiſterſchaft an ſich gebracht hat. Stürmiſch wird von den Meſſen der Sieg Nürnbergs gefeiert, aber man erkennt auch ehrlich den taneen Widerſtand des Mainmeiſters an. Nürnberg hat verdient gewonnen, das kann gar nicht bezweifelt werden. Spielkulturell, im Angriffsaufbau und der ganzen Spiel⸗ durchführung waren die Bayern weſentlich beſſer. Nürnberg kämpfte dabei nicht einmal in einer beſonders guten Form. Vor allem der Asariff konnte mit dem Angriff der Nürnberger aus den Meiſter⸗ jahren 20 bis 22 keinen Vergleich aushalten. Es macht ſi h doh be⸗ merkbar. daß wanch, Kräfte an Jahren ſtark zugenommen haben. Gut Jar wieder die geſomte Hintermannſchaft der Bayern, wenn auch Kugler in der 1. Halbzeit zuweilen etwas unſicher ſchien. Der beſte Mann der Nürnberger war aber unſtreitig Kalb. Von ſeinen Neben⸗ leuten gefiel nur Schmidt, Riegel dagegen war zu langſom und ſchwerfällig. Der Sturm iſt wohl in der Shilderung des Spielver⸗ laufs bereits zur Genüge charakteriſiert. Der Torſchütze Wieder hatte im übrigen die ſchwächſte Leiſtung geboten.— Der Unterlegene im oßen Kimpfe hat ein ancenehm enttäuſchendes Spiel geliefert. Man war ſich von vornherein darüber klar, daß Frankfurt in Punkto Technik ete. unterlegen ſein würde: wirklich aute Stürmerleiſtung n wurden nicht erwartet und auch nicht gezeigt. Keiner von den Frank⸗ furter Angriffsleuten überragte einen ſoliden Durchſ emitt. In der Läuforr-iha enttäuſchte Pache etwas; er iſt ſheinbar dach nicht der große Mittelläufer, den man vielfach in dem Schweizer ſah. Dabei ſoll ſeine von Fleiß und ſelidem Können getragene Leiſtung feinesweos unterſchätzt werden. Ueberraſtend gut weren die Außenlzefer. die den Nürnberger Flügeln des Leben recht ſchwer machten. Der beſte Mannſcheststeil der Frankfurter aber war ſlieblin die Verteidi⸗ gung. Reiß⸗Heinig⸗Koch boten eine wirklich gute Leiſtung. Das Spiel als ſolches konnte nur zritweiſe den A ſprü hen gere ht werden, die man an einen Endkampf um die deutſſge Meiſterſ haft ſtellen muß. Bei der Einſchätzung der Mennſchaffsleiſtungen darf allerdings nicht vergeſſen werden, daß der Kampf bei einer faſt uner⸗ trägli ben Hitze vor ſih ging. Ein beſorderes Lob muß man am Ende noch dem Shied⸗rivter Guyenz⸗Eſſen ausſprechen, der korrekt. entſchloſſen leitete. Er bot eine Heiſtung, die kaum übertroffen werden fann. Die Oroaniſatian des Spieles war gleichfalls vortrefflich. Das ſeſamte„Drum und Dran“ der Veranſtaltung machte einen ſehr guten Eindruck. 0 62 8 Die Anſichten einiger Prominenker über das Spiel Gottfried Hintze, Vorſitzender des D. F. B. „Die Vorausſagen der Preſſe erwieſen ſich als durchaus irrig. da Frankfurt einen durchaus ebenbürtigen, unerwartet ſtarken Geg⸗ ner abgab.“ Geora P. Blaſchke. Vundeskanzler des D. F. B. „Der 1. F. C. Nürnberg blieb durchaus verdienter Sieger. Er hätte daz Sypiel woit eher gewinnen können. wenn er wäbrend der 1 0 Spielzeit den ihm zugeſprochenen Elfmeter nicht vergeben 1e. Emil Flasbahrt, frützerer Vorſitzender des S. F. V. Vor⸗ ſitzender des ſüddeutſchen Leicktathl.⸗Verbandes 5.„Ich bin nie ſtolber über die wackeren Frankfurter geweſen, als währerd ibres beuticen. prachtvolſen Spiel's. Der Danz Frank⸗ fuefs Obört dem Fußballſportverein für die vorzügliche Leiſtung ſeiner Spieler. Walter Benſemann, herausgeber des„Kicker“ 16., Der Siea der Nürnberger iſt in ſeder Weiſe verd'ent, doch iſt ihre Mannſchaft alt geworden. Es dürfte wohl dieſe vierte Meiſter⸗ ſchaft vorläufio der Abichluß einer ruhmreichen Veroangenheit ſein, wenn die Leitung des Clubs es nicht verſteht. recht⸗eftig neue jan⸗ efte eirzuſtellen.— Der beſte Mann auf dem Platze: Schieds⸗ richter Gunenz.“ Miſter Parry. Trainer der„Eintracht“, früber„Liverpool“ „Die Elf der Nürnberger war die bei weitem beſſere. Nur machte ſie den Fehler, während des ganzen Spieles zu eng zu kom⸗ binjeren. wodurch der Frankfurter Hintermannſchaft die Zer⸗ örungsarbeit ſehr erleichtert wurde. In techniſcher Berjehung war Nürnbera den Eirheimiſchen ſtark überlegen. Cigentümlich berührte mich die Spielverlärgerung. In England hätte man nach 90 Minu⸗ ten Schluß gemacht.“ die der D. F. B. zu vergeben hat, errungen hat. Aber auch die Frankfurter haben ſich gut geſchlagen, denn erſt im Endkampfe konnte die kampferprobte Meiſterelf triumphieren. Am den ſüddeutſchen Verbandepokal Der 7. Juni ſollte die 2. Verbandsrunde um den ſüddeutſchen Verbandsvokal bringen. Da aber die Gegner der Spielvg. Fürth und des Sp. u. Tv. Waldhofs am Endſpiele um die deutſche Meiſter⸗ ſchaft beteiligt waren, mußten dieſe Spiele um 8 Tage verlegt wer⸗ den. Das Spiel Kickers Stuttgart— Bayern München fand bereits am Himmelfahrtstage ſtatt und endete mit einem 32⸗ Siege der Stuttgarter. Das 4. Spiel ging geſtern in Freiburg zwiſchen dem ſüddeutſchen Meiſter..R. Mannheim und dem F. C. Freiburg vor ſich; mit:2 behielt Vf. R. Mannheim die Oberhand und qualifizierte ſich damit für die Vorſchlußrunde. Rheinbezirk Um den Aufſtieg zur Bezirksliga Nach der Unterbrechung der Pfingſtfeiertage wurden geſtern die Aufſtiegslämpfe mit voller Beſetzung wieder aufgenommen. Der 1. Tag der Schlußrunde brachte zugleich die Entſcheidung, denn die ee 1908 Mannheim und 1903 Ludwigshafen konnten ihre piele gewinnen und man kann dieſe beiden Mannſchaften ſchon jetzt als zu kräftige Bezirksligavereine anſprechen. 1908 Mann⸗ das Wichtigſte vom Sonntagsſport 1. J. C. Nürnberg Deutſcher Meiſter. * Waldhof— Chemnitz:1. V. f. R.— 1. F. C. Freiburg:2(Pokalſpiel). * Die zweite Radſporkwoche in Mannheim. * Die 4. Schleife des Deutſchen Rundflugs.— Gute Erfolge. * V. Oppenheims wWeißdorn mit Varga gewinnt das Anuion⸗ Rennen(40 500 Mark). Pferderennen im Reich. Neuer 24 Stunden⸗Weltrekord. PPEPGcppcpoPPPpPcGGccPPPccccccccccccc heim hat durch ſeinen:0⸗Sieg 8 Punkte erreicht und iſt endgültig geſichert, während 1903 durch ſeinen:1⸗Sieg gegen Pirmaſens 6 Punkte erreicht hat, aber theoretiſch noch von Pirmaſens erreicht werden kann. Praktiſch iſt dieſer Fall aber faſt ausgeſchloſſen. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte 1908 Mannheim 4 4—— 12:8 8 1903 Ludwigshafen 4 3— 5 14:6 6 'f R Pirmaſens 4 1— 3:12 2 v. 09 Weinheim 4—— 4:11 0 Geſellſchaftsſpiele Nur wenige Treffen fanden ſtatt. Waldhof hatte Ball⸗ ſpielklub Chemnitz zum Gegner und revanchierte ſich mit •·0 recht kräftig für die:1⸗Niederlage an Oſtern. Am Samstag abend trennten ſich Vorwärts und Kickers Mannheim unentſchieden 11. Germania 04 Ludwigshafen ſchlug 4 1907 Mannheim:1. In Edingen wurde ein Propagandaſpiel zwiſchen Phönix und Vorwärts Mann⸗ he im ausgetragen, das Vorwärts mit ſtark erſatzgeſchwächter Mann⸗ ſchaft:5 verlor. Um den Au' ſtieg Mannheimer Fußballklub 19os— Jußballverein og Weinheim :0(:0) Zum Aufſtiegskampfe zur Bezirksliga empfing geſtern der Neckarkreismeiſter den Meiſter vom Odenwaldkreis. Die Wein⸗ heimer konnten auch dieſe letzte Chance nicht ausnützen und müſſen nun auch die letzte Hoffnung auf Erreichung der Bezirksliga auf⸗ geben. Der Sieg der Lindenhöfer kam aber keineswegs ſo glatt zuſtande, wie es das Ergebnis vermuten läßt. Weinheim lieferte vielmehr guten Widerſtand und konnte bis Halbzeit das Spiel tor⸗ los halten, erſt ein Fehler des ſonſt guten Torhüters beim zweiten Tor, ſicherte dem Neckarkreismeiſter den Sieg. Weinheims Verteidigungstrio zeigte ſehr gute Abwehrarbeit, auch der Mittelläufer Wetzel arbeitete erfolgreich. Der Sturm hatte ſich einige ausſichtsreiche Chancen herausgearbeitet, verſagte aber vor dem gegneriſchen Tore infolge Entſchlußunfähigkeit. 1908 zeigte wieder die gewohnten Leiſtungen. Beſonders die geſamte Hintermannſchaft zeigte großes Können. Im Sturme iſt die Kombination immer noch nicht ausgeprägt. Doland wurde ſtark gedeckt, infolgedeſſen hielt es ſchwer, zu Erfolgen zu kommen. Schiedsrichter war Herr Knab(Stuttgart), der dem Kampfe ein guter und gerechter Leiter war. Beide Mannſchaften waren komplett. Die Mannheimer riſſen ſofort die Offenſive an ſich und gaben Weinheims Verteld gung viel Arbeit. Die erſte Ecke für 08 brachte nichts ein. Erſt allmählich fand ſich Wemheims Angriff zuſammen, war aber in ſe nen ſeltenen Beſuchen dem 08 Tore ſehr gefährlich. Eine Gel genheit zum Führungstore vergab der Halblinke, in dem er zwei Meter vom Tore darüber ſchoß Dis erſte Ecke für die Gäſte machte Sp hr nach kurzem Geplänkel unſchädlich. Be'de Mannſcharten erzielten's Halbzeit noch je einen Eckball ohne dieſen zu Treffern verwandeln zu können. Halbzeit:0. In der 7 Mi'nute nach Wi derbeien ſchoß Jöſt nach feiner Einzelleiſtung des Führungstor für den N Lar⸗ kreismeiſter 08 gewann dadurch wieder an Boden. verwerteſe aber verſchiedene Chancen nicht. Weinheims guter Mittelläufer minßte infolge Verletzung zeitweiſe ausſetzen. Durch einen Fehler des Weinheimer Torhüters, der unnötig ſein Tor verließ, kam Linden⸗ hof billig zu ſeinem zweiten Tare in der 32 Minute nach Wieder⸗ beginn Vei wechſelndem Kampfe, in dem aber beide Verteidi urgen ſich zäh wehrten, waren die Monnhermer 6 Minuten ver Sulutz nochmals erfolgreich und zwar waren wieder der Rechtsauden Juſt, der nach Umſpielung von Verteidiger und Torwart, das Endreſultat :0 berſtellte. Mit dieſem:0 Siege hat ſich der M. F. C. 1908 die Bezerksliga endgültig erkämpft. S. * Jußballgeſellſchaft 03— 5. f. R. Pirmaſens Sommerſiche Hitze lagert auf dem neuen(3⸗Platze, als ſich dem Schiedsrichter beide Mannſchaften in möglichſt ſtärkſter Auf⸗ ſtellung zu dem wichtigen Treffen ſtellten. Die Hitze verurſachte wohl die ungewöhnliche Leere des Platzes und drückte zeitweiſe auch dem Kampf ſeinen Stempel auf. Das Treffen ſtand im Zeichen der techniſchen Ueberlegenheit des Vorderpfalzkreismeiſters, der ſich durch große Schußfreude und Schußſicherheit auszeichnete, beſonders Feſer, der allein fünf Tore ſchoß, konnte reſtlos gefallen. Sonſt ragten noch Breunig, Bauer, Plaßer, Müller und Linne⸗ bacher hervor. Auch die Geſamtleiſtungen des jugendlichen Torwarts Völker ſind lobend zu erwähnen. Pirmaſens zeigte außerordentlich großen Eifer. Daß nicht mehr Tore erzielt wurden, iſt nur der aufmerkſamen Deckung und dem Tormanne zu danken. Gut iſt der Helblinke und die Läuferreſhe. Nach dem Anſpiel übernimmt der Platzmeiſter ſofort die Füh⸗ rung. Der Angriff endet jedoch im Aus. Dann kommt die linke Seite ſchön vor und eröffnet mit ſchönem Schuß den Torreigen. Einen wuchtigen Gegenangriff der Pirmaſenſer bringt Völker zum Stehen. In der Folge offenes Feldſpiel mit wechſelnden Tor⸗ gelegenheiten, das jäh unterbrochen wird, als Müller eine gute Kom⸗ binationsarbeit des geſamten Sturmes mit einem Tore für ſeine Farben beenden kann.:0 für 03. Nun iſt für den Gaſt die Heit plötzlicher Energieentfaltung gekommen und in 0Zers Tornähe wird es oft bedenklich unſicher. Dies Drängen von Pirmaſens brachte dieſen den verdienten Erfolg durch den Halblinken, deſſen Schuß unhaltbar war. Die nächſte Zeit ſieht für 03 mehr etwas gefährlich aus, doch außer einigen Ecken iſt nichts mehr zu erzielen. Auf der 03⸗Seite arbeitet man fruchtbarer und erzielt bis zur Halbzeit zwei weitere Tore durch Feſer, die ſcharf eingeſchoſſen wurden. Nach Wiederadſpiel leichtes Nachlaſſen beider Mannſchaften, was bei der Hitze erklärlich iſt. die Gäſte können nur mit Auf⸗ bietung aller Kräfte eine kataſtrophale Niederlage abwenden und müſſen zufrieden ſein, daß das Ergebnis nur:1 lautet, denn Feſer ſchon in kurzen Abſtänden noch zwei weitere Tore. 03. hat damit zwei weitere wertvolle Punkte errungen. Herr Höchenher e r- Ulm leitete gy Mfer, 1 4 1 1 1 ——————— 4. Seile. Nt. 29 neue Mannbeimer Jeitug[Morgen⸗Rusgabe) Monlag, den 8. Junl 1925— Geſellſchaſtsſpiele Sport- u. Turnverein 1877 Mannheim-Waldhof— Ballſpiel⸗ klub Chemnitz:0(:0) Ecken:5 Die Generalprobe der Waldhöfer für das ſchwere Pokalſpiel am nächſten Sonntag gegen den deutſchen Meiſter iſt aut ausgefallen. Als ſtrengen Kräftemaßſtab zwiſchen den beiden Mannſchaften kann man das Ergebnis aber nicht bezeichnen. Chemnit war noch auf der Pfingſtreiſe begriffen und beſtritt bereits das fünfte Spiel. ande⸗ rerſeits halten aber auch die Waldböfer. als ſie am zweiten Oſtertage in Chemnitz:1 verloren. bereits zwei ſchwere Spiele hinter ſich. Die Revanche gelana alſo und zwar ſtand der Sieg Waldbofs nie in Frage. Die Mannſchaft beherrſchte meiſt das Feldſplel und hafte trotz der Erſatzverteidiaung keinen ſchwachen Punkt in ihren Reihen. In der Läuferreihe lieferte wieder der iugendliche Bretzing II ein aroßes Sviel. Der Sturm war krotz des hoben Eraebniſſes noch nicht durch⸗ ſchlagskräftig genug. Brückl batte allerdinas auch viel Pech beim Schießen. Chemnitz hatte in ſeinem Torhüter den weitaus beſten Mann, der eine böhere Niederſage durch ſein ſehr autes Abwehr⸗ ſpiel verhütete. Die Verteidiger bielten ſich auch aut. während die übrige Mannſchaft nur zeitweiſe Meiſterkönnen zeigte. Dem Schiedsrichter, Herrn Scherer(V. f. L. Neckarauy, ſtell⸗ ten ſich die beiden Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Waldhof: Wittemann: Bretzing J. Schäfer: H. Bauſch. Bretzing ll. Ph. Bauſch: Kohl. Deckert. Brückl. Skutlarek. Hörner. Chemnißk: Schubert I: Müller. Metzler: Oeſtreich. Klingener. Wittich: Frank, Hawler, Schubert II. Vogel. Solmion. Ueber den Svielverlauf iſt wenia intereſſantes zu berichten. In der erſten Spielhälfte war Waldhof dauernd überlegen und konnte durch Deckert zwei Tore vorleden. Die wenieen Vorſtöße der Sach⸗ ſen brachten nur zwei Ecken ein, denen Waldbof ebenfalls zwei ent⸗ gegenſetzen konnte. Nach Wiederbeginn kamen die Gäſte beſſer auf,. kamen aber über die gut arbeitende Waldhofhintermannſchaft richt hinaus. Dagegen konnten die Platzbeſitzer bis zum Schluß noch 5 Tore erzielen, die Skutlarek(2) Deckert und Brückl zum tten. 4. * J. C. Vorwärts Mannheim— g. C. Kickers Mannhelm .1(:1) Zum Rlickſpiele trafen ſich am Sonntag obige Gegner auf dem Vorwärtsplatze. Sie trennten ſich mit dem ſelben Ergebnis wie vor einigen Wochen,:1. Es gehört bald zur Tradition, daß Borwärts als Kreisliga gegen den A⸗Klaſſenvertreter nicht gewinnen kann. Sie ſpielten zwar mit drei Mann Erſatz, was aber nicht als Eutſchuldigung gelten kann. In den erſten 20 Minuten gleich⸗ mäßige Angriffe, doch die der Kickers ſind gefährlicher. Stein hat einen Disput mit dem Schiedsrichter, deſſen Folge Platzverweis war. Nur mit 10 Mann ſpielend reißt ſich Vorwärts zuſammen und bringt auch geſchloſſene Angriffe vor. Doch in noch ſo aus⸗ ſichtsreichen Stellungen wird alles vergeben. So ſchießt Kehl eine glünzende Gelegenheit daneben. In der 20. Minute kann Kickers durch Halblinks das erſte Tor erzielen. Bis zur Halbzeit aus⸗ zeglichen. 0 Nach Wiederbeginn iſt Vorwärts ſtark im Vorteil und legt ſich forſch ins Zeug, während bei Kickers eine Ermüdung ſich bemerkbar macht. Alle Vorſtöße der Platzherren zerſchellen an der Verteidigung; beſonders der rechte Verteidiger iſt hervorragend. Endlich, 8 Minuten vor Schluß, gelingt durch Kohl der Ausgleich. Trotz aller Bemühungen der Vorwärtsleute, die reichlich Pech im Schießen haben, wird bis zum Schluſſe am Ergebnis nichts ge⸗ ändert. Schiedsrichter war Herr Hüter(Waldhof). R. * Phönix manuheim— Vorwärts Mannheim:1(:0) Zu einem Propagandaſpiele trafen ſich in Edingen die beiden Rivalen der Neckarvorſtadt. Phönix konnte einen ſicheren Sieg über den ſtark erſatzgeſchwächten Gegner davontragen. Aber trotzdem iſt das Ergebnis zu hoch, denn einige Tore wurden aus Abſe tsſte lun⸗ gen erzielt. Der Schiedsrichter Herr E. Schönig(Phönix), Mann⸗ heim konnte abſolut nicht gefallen. Nach dem Führungstor für Phönix hatte Vorwärts gute Ge⸗ legenheiten zum Ausgleiche, doch konnten die Rotbluſen ars den er⸗ wähnten Gründen den Vorſprung auf:0 erhöhen Halbzeit:0 für Phönix. Vorwärts verſuchte durch Umſtellung das Ergebnis günſtiger zu geſtalten. Doch die Mannſchaftsänderung brachte kenen Erfolg. Phönix konnte noch zwei weitere Tore ſchießen. wäh end die Grün⸗ weißen ſediglich zu ihrem Ehrentore kawen. Mit dem hehen:1 Siege endete das Spiel, das infolge der Hitze keine bemerkenswerten Leiſtungen zeigte. 8 B. Sporiklub Germania 1904 Cudwigshafen— spielvereinigung 1907 Mannheim:1(:1) In einem Abendſpiele begegneten ſich auf dem Germania⸗Sport⸗ platze in Ludwigshafen die beiden Tabellenzweiten des Vorderpfalz⸗ und Neckarkreiſes. Auch in dieſem Spiele konnten die Pfälzer ihre Spielſtärke überzeugend dokumentieren und landeten einen ein⸗ wandfreien:1⸗Sieg. Beide Mannſchaften traten erſatzgeſchwächt an, 07 hatte einen Erſatzmann zur Stelle während die Ludwigs⸗ hafener ohne Cavalla, Kelchner und Wünſtel den Kampf beſtritten Nach anfänglich wechſelndem und gleichwertigem Kampfe gelang es den Germanen im Anſchluſſe an die 1. Ecke, durch Höfer das 1. Tor zu erzielen Aber bald darnach glichen die Neuoſtheimer durch den Mittelſtürmer Schäfer aus. In der 22. Minute gelang es Rihm das Führungstor für 07 zu erzielen und bei wechſelndem Kampfe blieb es bis Halbzeit bei dieſem Ergebniſſe In der 6. Minute nach WMiederbeginn erhöhte Bader den Vorſprung auf:1 für 1904. Die Platzherren waren nun ſtark im Vorteil, ſie ließen aber die Chancen eines Elfmeters unausgenützt. Im Endſpurd gelang es den Mann⸗ heimern, wieder das Feldſpiel ausgeglichen zu Ailrder und zeit⸗ weiſe ſogar zu drängen. Ein Erſofg kliev den Stürmern aber in⸗ folge Ueberkombingtion verſagt. Dagegen gelang es den Ludwigs⸗ hafenern durch Bader, das Endergebnis auf:1 zu ſtellen. Bei 07 war die Verteidigung reichlich unſicher. Die Läuferreihe gefiel umſo beſſer, beſonders Altmann und Mündinger. Der Sturm arbeitete im Felde gut, vor dem gegneriſchen Tore aber ſehr un⸗ roduktiv.— Das Verteidigungstrio von 04(Emig, Sprecher und Maller) efiel ſehr gut, auch der Erſatzmittelläufer Höfer fügte ſich gut ein. Auch im Germanenſturm mangelte im gegebenen Momente der geſunde Torſchuß. In der vorderen Reihe war der ſonſt Ver⸗ ieidiger ſpielende Mantel als Linksaußen die treibende Kraft. Als Schledsrichter amtierte Herr Walter(03 Ludwigshafen) ſehr 1 .C. Pirmaſens 05— 04 Ludwigshafen Am Sonntag weilte Germanja Ludwigshafen in Pirmaſens zu einem Priratſpiel. Das Ergebnis iſt etwas mager e e aber dies iſt in Anbetracht⸗ der Tatſache, daß 04 5 Mann E atz und für Grüneweld, Kavalla, Wünſtel, Kelſchner und Schneider 5 nicht weiter verwunderlic. 0 75 5 Bei Beginn des Spieles zeigte ſich 04 ſehr nervös. An ein Zu⸗ ſammenſpiel war nicht zu denken. Pirmaſens dagegen hat ſich raſch gefunden und zieht mit guten Kombinationen vor des Gegners Tor. So mußte es auch kommen, daß in deſer Zeit die Pirmaſenſer er⸗ folgreich ſein konnten. Ungefähr in der 30. Minute war der Torſchuß von Pirmaſens durch deren Halblinken fällig. Die Germanen kauen langſam auf, können aber bis zur Halbzeit an dem Ergebnis nichts mehr ändern. trotz zahlreicher Torgelegenheiten. Nach Wiederanſpiel iſt der Kampf ausgeglichen. Germania ſreggt ſich mächtig an, um den Ausgleich zu erzielen, was ihr auch in der 20. Minute durch Bauer gelingen ſollte, der eine ſchöne Vorlage ver⸗ wertete. Nun iſt Germania Beherrſer des Feldes, kann aber troß⸗ dem nichts mehr erreichen. Mit den Stande 1: 1 beendet der Un vn deiiſche has vecht aur duurchaefübris Fraiſen Gaukag des Gaues Mannheim des Süddeutſchen Jußball⸗ Verbandes Im Klubhauſe des V. f. R. Neckarau fand am Sonntag der diesjährige Gautag des Gaues Mannheim ſtatt. Die Beſchickung durch die Vereine war recht mangelhaft Von den 22 Vereinen des Gaues waren nur 11 vertreten mit zuſammen 240 Stimmen Es iſt beſonders zu rügen, daß ſelbſt große Vereine wie 1908 Mannheim und Feudenheim, einer ſolch wichtigen Tagung fernblieben. Nach Erſtattung des Jahresberichtes durch den Gauvorſitzenden Ritzin⸗ ger entſpann ſich eine lange Debatte, in der ſich beſonders A B. und C Vereine über ungerechte Behandlung beſchwerten. Aber die e Vorwürfe konnten alle widerlegt werden; den betr. Vereinen wäre nur zu empfehlen, ſich beſſer mit den Satzungen des Verbandes ver⸗ traut zu machen. Die Gaubehörde wurde entlaſtet und in folgender Beſetzung wiedergewählt: 1. Gauvorſitzender: Ritzinger(Vor⸗ wärts Mannheim): 2. Gauvorſttzender: Blauth(B. f. R. Mann⸗ teim): Beiſitzer: Bär(Kickers Mannheim) und Hering(Phönix Mannheim). 8. Weitere Ergebniſſe süddeutſchland Rheinbezirk Um den Aufſtieg zur Bezirksliga: F. C. 1908 Mannheim— Fy. 09 Weinheim:0; Ludwigshafen— V. f. R. Pirmaſens 611. Gefellſchafksſpiele Sp.⸗ u. Ty. Waldhof— Ballſpielklub Chemnitz:0; S. C. 1904 Ludwigshafen— Spielvg. 1907 Mannheim:1; Vorwärts Mann⸗ heim— Kickers Mannheim:1; Phönix Mannheim— Vorwärts Mannheim(in Edingen):1. Aufſtiegsſpiele f. R. Fürth— Schwaben Augsburg:2. .G. 1903 Bapern: V. Würktembrg/ Zaden: Feuerbach 98— F. V. Cannſtatt:2; F. C. Birkenfeld— F. V. Offenburg:0. Rheinheſſen/ Saar: F. S. B. Mainz Sulzbach— Sp. Vg. Griesheim:2. Weitere Spiele: Bayern: Bayern München— Sp. Vg. Fürth(Samstag):2. Bayern München—.C. Modena:2. 0 Würktemberg/ Baden: 1..C. Freiburg—..R. Mannheim (Pokalſpiel):3. Stuttgarter Kickers— Civil Service F. C. Edin⸗ burgh:1. Phönix Karlsruhe— 1. F. C. Pforzheim:3. Ulm 94—.C. Stuttgart:3. Mainbezirk: Helvetia Frankfurt—..R. Frankfurt(Samstag) :4; Eintracht Frankfurt—.S. Sans Barcelona(Samstag):0: Kickers Offenbach—.C. Chemnitz:5. Rheinheſſen-Saar: S. V. Wiesbaden— Turu Düſſeldorf Samstag):3; F. B. Saarbröcken—.f. R. Fürth(Samstag):1: F. V. Bingen— F. C. Idar:2: Viktoria Neunkirchen— F. V. Saar⸗ brücken:1: Biebrich 02— Boruſſia Frankfurt: Alemannia Worms —..R. Kaiſerslautern:3; S. V. Saarbrücken—.C. Merlen⸗ bach—:0. Weſtdeulſchland In Duisburg: Städteſpiel Duisburg— Amſterdam:0. Weitere Spiele: Preußen Eſſen— B. V. Alteneſſen(Samstag):1. Union Kre⸗ feld— S. V. Eſſen 99(Samstag):1. Buer 07— Düſſeldorf 99 :4. Union Gelſenkirchen—.f. B. Vielefeld:3. T. S. V. Vochum — Vif. B. Remſcheid:0. Düſſeldorf 04— Raſenſport Mülheim :2. Preußen Krefeld— Erle 08 8 Meiderich S. V.— Köl⸗ ner.C.:0. Hamborn 07—.f. B. Bottrop:2. Mitteldeutſchland T. u. B. Leipzia— Viktoria Leip⸗zia:0: S. C. Erkurt— 1. S. V. Jena:4: Merſeburg 99— B. C. Zeitz(Samstaq) ausgefallen: Cricket Viktoria Magdebura— Fortung Maadeburg:1. Norddeulſchland A. B. T. S. Bremen— S. C. Hannover:0: Hamburger S. V.— Union Altona ausgefallen: Holſtein Kiel— Nemzeti Budavpeſt (Samstaa):1: Holſtein Kiel— Nemzeti Budaveſt(Rückſviel):0: V. f. B. Braunſchweig— Leu Braunſchweig: Rot⸗Weiß Hannover— Ring Dresden:3. 05— Eintracht Trier:0; Brandenburg Naorden Nordweſt Berlin— Tasmania Neukölln(Pokal, Sans⸗ tag):.: V. f. B. Pankow— F. C. Müh'burg:1. Union Ober⸗ ſchöneweide— Zwickauer S. C.:2 Spandauer S. C.— Union S. C Charlottenburg:3. Hertha Berlin S. C.— Tennis Boruſſia :2(Pokalſpiel). Kandball v. f. R. Mannheim— Sportverein Wiesbaden 71(:0) Die Handballmannſchaft hatte ſich am Sonntag den Sportverein Wiesbaden zu einem Freundſchaftsſpiele verpflichtet. Es iſt nur be⸗ dauerlich, daß einem ſolchen Propagandaſpiel vom Publikum ſo wenig Intereſſe entgegengebracht wird, denn nicht einmal hundert Zuſchauer umſäumten die weite Kampfſtätte, als der Schiedsrichter das Zeichen zum Beginn des Treffens gab. B. f. R. geht gleich zum Angriff über. Ein guter Schuß des Mittelſtürmers prallt an der Latte ab. Ein Alleingang des Wies⸗ badener Halblinken endet hinter dem Tore. In geſchlöſſener Kom⸗ bination kommt der V. f..⸗Sturm vors Göſtetor, doch deſſen üter rettet hervorragend. Wiederum geht ein ſcharfer Schuß des jäſte⸗Halblinken haarſcharf am Tor vorbei. V. f. R. iſt nun leicht überlegen und es beginnt für einige Minuten ein förmliches Bom⸗ barbement auf das Wiesbadener Tor. Doch der Torwart klärt die Lage. Wohl können die Gäſte dem Tempo noch ſtandhelten, doch 10:10 V. f. R. iſt etwas flinker, obwohl die Schüſſe der Kurſtädter oft wuchtiger und exakter ſind. Einige Minuten vor Halbzeit gelingt V. f. R. durch Halblinks das Führungstor:0. Nach Wiederanſpiel läßt Wiesbaden ziemlich nach und vermag ſich kaum mehr durchzuſetzen, nur der Halblinke iſt umermüdlich. In der zehnten Minute ſtellt der Rechteaußen nach Vorlage von Halbrechts das Ergebnis auf:0; kaum fünf Minuten ſnäter erzielt der Halblinke das dritte Tor, dem bald darauf durch Rechtsaußen, der in ſeiner Form war, das vierte folgt. Im Gegenſtoß kommt Wiesbaden ſein durch, Halbſinks aibt zur Mitte, dieſer ſchießt, Tor⸗ wart wehrt, doch verliert den Ball, der lanaſam ins leere Tor rallt.:1. Immer ſtärker wächſt die Ueberlegenheit der Reſenſpieler, die ſich noch in drei weiteren Toren ausdrückt. Kurz nach dem letzten Tore iſt Abpfiff. der deutſche Kundflug Die vierte Schleife Berlin, 6. Juni. Die 4. Schleife führte von Berlin über Naumburg, Fürkh, Augsburg, München⸗Leipzig nach Berſin zu⸗ rück und beſaß eine Länge von 1070 Kilometer. Der heutige ſie⸗ bente Tag des deutſchen Rundflugs kann als ein voller Erfolg gebucht werden. Nach der Frkt. Ztg. ſah man 85 Flugzeuge am Start. Dieſer wickelte ſich heute erfreulicherweiſe in flotter Form ab. Unter den geſtarteten Flugzeugen befanden ſich einige, die inzwiſchen ausgeſetzt, nunmehr aber ihre zum Teil beſchädigten Maſchinen wieder in Ordnung gebracht hatten. Unter den geſtar⸗ teten Maſchinen waren wie immer beſonders Heinkel, Diet⸗ rich, Junkers und Udet in mehreren Eremplaren vertreten. Zur 4. Schleife ſind folgende Flieger geſtartet: Guritzer(Daimler), Sichel(Daimler), Hochmuth(Udet), v. Richthofen(Albatros), Bäumer(Bäumer), Katzenſtein(Dietrich), Dr. Ziealer(Heinkel). Raab(Dietrich), v. Bülow(Bäumer), v. Koeven(Albatros), W. Röder(Junkersj, Auffahrt(Dietrich), Carganicow(Dietrich), Hart⸗ 100. 108 5. Udet(ndet 681) 2026 80.2. Jander(Heinkel 685), mann(Heinkel), Kern(Üdet), Zander(Heinkel)), Junck(Heinkel), Funk(Junkers), Landmann(Seinkel), Dietrich(Dietrichl, Polte (ÜUdet), Lorenz(Heinkel), Udet(Üdet), Jacobs(Caſpar), Hadmack (Albatros), Schnäbele(Junkers), Wenke(Junkers), Blume(Jun⸗ kers), Baſſer(Heinkel), Lörzer(Daimler], Ritter(Caſpar), Sido (Caſpar), beinz(Rieſeler), Krupp(Albatros) u. Plauth Junkers). Eine beſonders hervorragende Leiſtung vollbrachte wie immer auf ſeinem kleinen Eindecker„Sauſewindh Bäumer. indem er in nur 3 Stunden 51 Minuten von hier trotz Zwiſchen⸗ landung nach München flog. Als erſter kehrte er 12.42 Uhr von der vierten Schleife zurück. Der Ausfall bei der heutigen Etapp⸗ war gering. Bis abends.54 waren 23 Flugzeuge wieder nach dem Zentralflughafen Tempelhof zurückgekehrt. ne⸗ 1 dem ſie die vierte Schleife des Deutſchen Rundflugs abſolvier hatten. Jacobs auf Caſpar mußte allerdings kurz bor Berlin 5 Notlandung vornehmen, jedoch wird er aller Wahrſcheinlichkeit 15 5 morgen Vormittag hier wieder eintreffen. Sehr beachtenswert iſ auch die Leiſtung von Carganicas, der in Augsburg mit dem 1975 teren Flügel ſeines Doppeldeckers einen Blitzableiter ſtreifte dabei den Flügel beſchädigte. In Leivzig nahm er eine proviſo riſche Reparatur vor und kehrte in ſchönem Flug hierher zurück. Die heute im Laufe des Tages hierher zurückgekehrten Flug⸗ zeuge ſind folgende: Bäumer(Bäumer):12, Polte(Üdet), Hor muth(Udet), Zander(Heinkel), W. Röder(Junkers), Baſſer(§ kel), Wenke(Junkers),. Lorenz(Heinkel), v. Richthofen(Albatrae Landmann(Heinkel], Blume(Junkers), Caraganica(Dietrich), Ude (Udet), Funk(Junkers), Junck(Heinkel), Dr. Ziealer(Heinkel), Dietrich(Dietrich), Raab(Dietrichh. K. F. Röder(Heinkel), Kern (òUdet), Katzenſtein(Dietrich), Plauth(Junkers), Schrenk(Daim⸗ ler).— Außerdem kam um.13 Uhr Edzard(Focke⸗Wulf), jedoch wird dieſer erſt morgen früh gewertet Berlin, 7. Juni. Das herrliche Wetter hatte in den heutigen Vormittags⸗ und Nachmittagsſtunden wieder viele Zehntauſende nach dem Tempelhofer Feld gelockt, die der Rückkehr der noch aus⸗ ſtebenden Bewerber von der 4. Schleife des deutſchen Rundflugs beiwohnen wollten. Bis Samstag abend waren von dieſer Etaphe 24 Maſchinen in Berlin wieder eingetroffen, von denen die letzte Nr 647 Edward auf Focke⸗Wulf, allerdinas erſt nach 9 Uhr abends eintraf und infolgedeſſen erſt für Sonntag früßh 4 Uhr ge⸗ wertet werden konnte. Am Sonntag kamen von 7 Ubr ab no folgende 7 Maſchinen ein: Nr. 650 Hackmack auf Albatros, Nr. 6. v. Bülow auf Bäumer, Nr. 623 Lörzer auf Daimler, Nr. 664 Schü⸗ ler auf Greif Dreidecker. Nr. 676 b. Fropberg auf Heinkel(von der 3. zur 4. Schleife Nr. 609 Guritzer auf Daimler und 690 Krupß auf Albatros). Aus dem beutigen Vrogrzmm verdienen beſondere Erwägung die halsbrecheriſchen Flugvorführungen des bekannten Kamoffliegers Udet. Berlin, 6. Juni. Das vorläufige Werkungser⸗ gebnis für die erſten beiden Schleifen ſautet: „Klaſſe A: Schrenk(Daimler 6908). 1595 Kilometer, 19.8˙0 Duretzer(Daimler 609), 372. 20 01, Fuchs(Mohamed 611), 970, (Daimler 623), 2100, 37, Schulz II(Rieſeler 628), 590, 80. Klaſſe B: Raab„Dietrich 633), 2100, 70. Katzenſtein(Diet⸗ rich 634), 2100, 96 v. Bitlow(Bäumer 638). 2058. 61,5, Bäumer (Bäumer 639). 2100 63 5. Si⸗gel(Mark 641), 2100, 46, v. Richt⸗ bofen(Arbatros 649). 2100, 70, v. Körven(Alpatros 651), 2100 79.5. Auffartß(Dietrich 652). 2100, 79. Röder(Funkers 654), 2100, 71. Blume(Junkers 654), 1406 76. Plauth(Junkers 657), 2100, 75. Sochmuth(Idet Kgh, 2078. 58 Klaſſe C:(Boelke⸗Preis) Carlianico(Dietrich 644). 2100, 87. Hockmack(Arbatros as, 2100, 87. Wencke(Junkers 653). 2100, 84 5. Dielrich(Dietrich 655). 2100, 88 5. Kern(Udet 681). 2100. 84, Ritter[Caſpor⸗Tßeis ggg), 2100, 80 5 Schüler(Sarotti 664). 2100, 81.0, Funk(Nunkers 665), 2100. 88 8. Schnäbele(Junkers 606), 2100, 820. Polte(ndet 670), 2100. 109. Jacoßb(Köbes 678). 2005, 120, Ziegler(Heintel 6760. 1852, 120. Lorengz(Seinkel 678. 2100, 111. Unocwitter(Albatros 879) 2100., 102. Baſſer(Heinkel 9 21 11% 5. Harmann(Heinfel cgg), 9700. 11 Krupp(Albatros 690), 2100, 111, Funck(Heinkel 691), 2100, 109% o0. pferdeſport Pferòerennen im Neich Frankfurt a. M. 1. Preis von Oſſenbach. 8000 Mk., 1000 Meter. 1. Notzings Hadwig:; 2. Weber Nonnenhofs Sternche. Tot.: 14:10. 2. Preis von Falkenſtein. 3000 Mk., 1400 Meter. 1. Bra m⸗ mers Kalmanczi: 2. Gerteis Florentiner: 3. Oſtermeiers Bau⸗ ſtein. Ferner liefen: Sweet Heart, Pretty Olive, Pfalzmädel. Kama⸗ 1415 bmark. La Mara, Roſenſee, Curido. Tot. 20:10: Pl. 12, 7 210. 8. Saalburg⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 4000 Mk., 8200 Meter. 1. Wilhelms Silbertaler; 2. Bärs Paulus: 3. Buchmüllers Sedalia. Ferner liefen: Palette, Rolls, Duleinea. Tot.: 135:10; Pl 25. 18:10. 4. Preis vom Saalhof. 4000 Mk., 1400 Meter. 1. Ehrentrauts Champagner: 2. Lewins Fürſtin Caſa. Tot.: 18:10. 5. Preis vom Erlenhof. Ehrenpreis und 6000 Mk., 1800 Meter. 1. Mätzias Raſtelbinder(Steffen): 2. Wertheimers Giſelher; 3. v. Opels Miramar. Ferner liefen: Taugenichts, La Paludiere; Karrara, Morgentau. Tot.: 85:10: Pl. 18, 28. 14:10. 6. Buchenrode⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 7000 Mk, 4000 Meter. 1 Fürſtenberes Mainbera(Edler); 2. Lewins Hiltrud: 8. Dr. Ferner liefen: Mozart. Trapper. Tot.: 52:10; Pl. 7. Breis vom Main. Ehrenpr. u. 3000 Mk., 1800 Meter. 1. Don II(Fabel): 2. Eſtino; 3. Segieth. Ferner liefen: Tite Lire: Volmar, Luſtaarten, Surrey, Szeſtern. Teddy Bär. Tot.: 116:10; Pl. 48, 20, 14:10. Hoppegarten 1. Janorant⸗Reunen. 2800 Mk., 1600 Meter. 1. Hauptgeſtüt Altefelds Deutſcher Michel(Oleinik); 2. Schönemanns Bones⸗ 8. v. Weinbergs Roſini(O. Schmidt). Ferner lieſen: Sanballat, Licht, Alberich, Schirmherr, Sankt Gotthard. Tot.: 19:10; Pl. 10, 10, 2. Hochſtapler⸗Reunen. 3900 Mk., 1000 Meter. 1. v. Oppenhelim Sonnenwende(Varga); 2. Kaſelowskys Fritz Fromm[Blume); J. Qirnebergs Tranneag(Jentzſch). Ferner liefen: Muskateller⸗ Ellingen, Orpheus Gatsblatt. Tot.: 18:10; Pl. 11, 12. 11:10. g. Abonis⸗Rennen. 3900 Mk. 1800 Meter. 1. Helldorfs Könial. Hoheit: 2. Lachmanns La Bourrꝛee(Huguenin): Dr. Lohmanns Great Gala(Teichmann). Ferner liefen: Maxa. Marauis. Tot.: 54:10: Pl. 17, 18:10. 4. Golbene Peitſche. Ebrenpreis und 10 400 Mk., 1200 Meter. 1. Geſt. Veil Sinir(Tarras): 2. Starpels Maravedis(H. Blume!: 3 Schmalbachs Roſenkelch(Teichman). Ferner liefen: Prinz Kuckuck, Saturn, Gralsritter, Memnon. Tot.: 33:10: Pl. 16. 25, 46:10. 5. Union⸗Rennen. Ehrenpreis u. 40 500 Mk., 2200 Meter. Oppenheims Weißdorn(Bargaf: 2. Hauntgeſt. Aftefelds Marduck (Brown]; 3. Gottſchalks Cap der Hoffnung(5. Blume). Ferner lie⸗ fen: Aditi. Nanorit. Tot.: 36:10: Pl. 22, 17:10. 6. Schwindler-Rennen. 3900 Mk. 1000 Meter. 1. von Opven⸗ ßeims Mohn(Varga]: 2. E. Schmidts Pillar(Teichmann): 3. Stü⸗ bers Imperator(M. Schmidt!. 7. Gaftfreunbd⸗Rennen. 2800 Mark, 1000 Meter. 1. Hönwalts Abendwind(H. Blume)]: 2. Freeſes Moßamed(M. Schmidtſ 5⸗ Tchönemwanns Strlzenfels. Ferner liefen: Ulan II, Almenrauf Lump, Sturm. Lichtung. Tot.: 24:10: Pl. 18, 14:10. L Horſi⸗Emſcher 1. Schloß⸗Preis. 800 Mk., 1200 Meter. 1. Pfeiffers Lava⸗ letta(Wehrmann). 2. Printens Lancaſtria, 8. Hemſoths Glück⸗ wunſch. Ferner liefen: Schützenoberſt, Die Zuverſicht, Satan, Theſe, Bandola. Tot.: 58:10; Pl. 19. 19, 24:10. 2. Rudolf Ehlers⸗Rennen. 4500 Mk., 1800 Meter. 1. Schmidtz Imperialiſt(Heid). 2. Stierheims Traben, 8. Mudlinabanen e e liefen: Balmung. Saint Leonard. Tot.: 94:107 f. Forſihaus⸗Jagbrennen. 9000 Mk. 3000 Meter. 1. Rößlers Domherr(Schulz) 2. Ruſtemeyers Sinaſpiel, 8. Kruſes Rübe⸗ zahl. Ferner liefen: Patroelns. Tot. 20:10: Pl. 16, 16:10. 4. Eckener⸗Preis Ehrenprels u. 6000 Mi. 2000 Meter. 1. Strat⸗ manns Grenzſchutz(Dinterſ,. 2. Mndlinabovens Freiklcht, 8. Weinberas Gunttling. Ferner llefen: Earello, Mannesmut, Cavprettt. Tot.: 48:10. 22. 28˙10: Pl. 14:10. 1 ———ů— — — Neue Mannbeimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe! Wontag, den 8. Juni 1928 8. Seile. Nr. 259 Beratung des ſtädtiſchen Voranſchlags am Samstag, 6. Juni 1925 Rein Abſchluß der Einzelberatung— Das Haus vertagt ſich nach über vierſlündiger Oeratung auf nächſle Wocht ‚ vierter Tag ft Oberbürgermeiſter Or. Kutzer eröffnet um.20 Uhr die beſchluß⸗ äbige Sitzung. Die Einzelberatung wird bei Teilvoranſchlaa XII Grundbuchamt und Schätzungsausſchuß lortgeſetzt. Der Voranſchlaa wird ohne Debatte angenommen. Bei ilvoranſchlag XIII Gemeinde· Gewerbe ⸗ und Kaufmannsgericht lübrt Sto. Waltber(D..) aus: Nach 8 12, Abſ. 3 des Reichs⸗ deſetzes betr Kaufmannsgerichte, kann durch Ortsſtatut die Amts⸗ di ner der Kaufmannsgerichte auf 6 Jabre feſtaeleat werden. Von leſer Möglichkeit hat die Stadt Mannheim nicht Gebrauch gemacht, endern die Zeit auf 3 Jahre feſtaeſetzt. Nachdem ſchon in den letz⸗ ſich zwei Jahren die Wahlen hinausgeſchoben wurden, empfiehlt es 905 die Amtsdauer endaültig auf die geſetzlich vorgeſchriebene Friſt dun s Jahren feſtzuſetzen. Die Gründe. die in den letzten Jabren 27 meine Fraktion für die Hinausſchiebuna maßaebend waren. 9 ſteben auch beute noch fort. Die in Ausſicht genommenen Arbeits⸗ beſachte werden nach der Etatsrede des Herrn Reichsarbeitsminiſters etimmt noch in dieſem Jahr den Reichstaa beſchäftigen. ſodaß die usgaben. die jetzt mit der Ausſchreibung von Neuwahlen verbun⸗ f ſind. angeſichts der ſchlechten Finanzlaae nicht zu rechtfertigen 7 5 Hinzu kommen die unangenehmen Bealeiterſcheinungen bei duen Wablen die nicht geeianet ſind daiu beizukragen daß wir ſird Friede und Arbeit vorwärts kemmen Ein Manael an Bei ni ein beim Kaufmannsbericht iſt bislana nicht eingetreten und auch icht zu befürchten. Was über die Kaufmannscerichtswoblen ae⸗ nat wurde. trifft ſinngemäß auf die Gewerbegerichtswahlen zu. uendieſen Gründen bat meine Fraktion den Untraa geſteſft die für le Neuwahlen im Poranſchlag angeſekten Beträge von Mk. 14 700 zu ſtreichen.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer erwidert daß man auf velen Vorſchlaa nicht ſo ohne weiteres eingehen könne. ſo lange die Voftedauer im Ortsſiatut feſtoeleat ſei. Die Streichung der beiden oſten wird gegen die Stimmen der Antraaſteller und mebrerer weiterer Mitalieder der Rechten abaelebnt. Bei Teilvoranſchlaa XV Oeffenklicher Arbeilsnachweis bringt Sto. Brümmer(Sos) mebrere Wünſche im Intereſſe der Ar⸗ eitsloſen vor. Man müſſe verſuchen. den Arbeitsloſen in weit ſtär⸗ lerem Maße als bisber nicht Geld. ſondern vor allem Arbeit zu deben.— Frau Stp. Schenk(Kommuniſtin) meint. der Betraa. den de Arbeitsloſen bekommen. ſei zum Leben zu wenia und zum Ster⸗ en zu viel. Alle Anweſenden ſollten das Elend der Arbeitslaſen und Notſtandsarbeiter anerfennen und ihnen mehr als bisher helfen. Stv. Brämmer(Soz) behauptet. die jungen Arbeitskräft⸗ wür ⸗ durch die Arbeitoeber ſuſtematiſch von der Arbeit fernaebalten. Zu einer aroßen Verkammlung in Düſſeldorf habe Mannheim. edauerlicherweile keinen Vertreter entlandt. wie dies eine Unmenge von Städten getan bötten. Denn gerade dort wären die wichtiaſten Nunkle des Arbeitsloſenproblems erörtert worden.— Stp. Schenk Itr.) wendet ſich gecen die Errichtuna des neuen Gebändes für das beitsamt in der Gutemannſtraße.— Aus einem Zwiſchenruf des Oberbürgermeiſters geht bervor daß eine ſolche Abſicht nicht beſteht. *0 Stv. Lenel(D. Vy.) weiſt die Anariffe des Stv Brümmer gegen e Arbejtgeber zurück Es follte hier eine andere Richtung in der Beſchäftiauna der Arbeitsloſen eingeſchlagen werden. Im Wieſental ehlt es 2 B. an einer arozen Anzahl von ungelernten Arbeitern. Dort werden Arbeitsloſe gebraucht. Daß die Zahl der Facharbeſter nicht ſo aroß iſt. wie die der ungelernten. iſt ſehr bedauerlich. Ich ehaupte. dak die ungelernten Arbeiter zu hoch und die gelernten zu niedria bezahlt werden. Die Arbeitgeber tun ſchon im eigenen In⸗ reſſe alles, um die Jahl der Arbeitsloſen zu verrinaern, denn ſie Aben einen aroßen Aufwand für die Arbeitsloſen zu tragen.— Stv. Boſkmann(Komm.) pflichtet dem Stv. Brümmer bei. daß alle Ju⸗ zendlicen unter 23 Jahren von den Arbeitaebern abqemieſen wer⸗ *. Die ungelernten Arbeiter verdienten 22 Mark die Woche.— 5ib. Kußn(Itr) bemerkt. das Arbeitsamt babe viel Mäbe bei der Unterbrinauna der jungen Leute in Lehrſtellen. Bei den Arbeit⸗ gebern ſei vielfach der Wille nicht vorbanden. Lehrlinge auszubilden. Stv. Horſt(Komm.), der acgen die Arheitaeber in der gewohnten Vanier vom Leder siebt, wird vom Vorſitzenden erſucht. zur Sache 5. ſprechen.— Oberbürgermeiſter Dr Kutzer ruft den Redner wegen es Ausdrucks Heuchelei den er geden Stw. Lenel gebraucht hat. zur drdruna.— Stv. genel(D. By.) meint. es tei bei der Ginfteflun don Arbeitskräften ſchwer, es allen recht zu wachen. Man müſſe ach zuerſt die Familienväter einſtellen. Die Induſtrie zahle die böcheten Löhne in canz Deutlchland.(Widerſyruch links). Jedenfalls zahle man mit die höchſten Löhne. Wenn die Kerſteſlunaskoſten noch Bihe. mürden kzune mar die Nolyriehe ganz ſchſiehen. „G. 8..“ (Von unſerem Londoner Vertreter) „G. B..“ ſteht für George Vernard Shaw. Jedermonn in England, auch„der Mann auf der Straße“, weiß, wer„G. B. S. iſ. Das zeugt von Shaws enoriner Popularität Soviel ich mich brinnere, hat ſeit Gladſtone Niemand im britiſchen Reiche die Ehre Henoſſen, einen volkstümlichen Initialen-Titel zu beſitzen. Gladſton⸗ wor allerdings Shaw noch voraus, denn die Initialen„G. O..“, zuter denen ihn jedes Kind kannte, bezogen ſich nicht auf ſeinen Aemen ſondern auf den Ehrentitel:„Grand Old Man“— der zeroße Alte Mann.“ Shaw hat noch keinen volkstümlichen Ehren⸗ itel, aber er ſteht dem bekannten engliſchen Publiziſten Gardiner flelse in dringender Gefahr, heilig geſprochen zu werden. Das ſbrt dieſer in einer amüſanten und in ſeiner Beurteilung Shaws hr ympathiſch gehaltenen Stizze in der„Daily News“ aus, die den. berühmten Dramendichter zum Vorwurf hat. Er kennt ſeinen ach n offenbar genau, die Wirkungszeit beider fällt jſa zuſammen 5 ſie ſind langlährige gute Bekannte dadurch gewinnen die per⸗ bellichen Gloſſen Gardiners beſonderes Intereſſe auch für das ſind he Publitum. dem Shaws Werke mindeſtens ebenſo vertraut „ wie dem iſchen va, Jardin 155 ſagt:„Ich bedaure Mr. Shaw. Die on Orleans mußte dden Ne einige Jahrhunderte warden, bis ſie heilig geſprochen wurde, Mr. Shaw aber iſt in Gefahr, kanoniſtert — werden, während er noch auf Erden wandelt. Er iſt ſchon ſo Gtbar geworden, wie ein Kanonikus, Diakonuſſe haben ihn zu E rtenſeſten eingeladen und Erzbiſchöſe ſind ihm nicht abhold. Die peſtiker, ermüdet durch jahrelange vergebliche Bemühung einen(o ſchtelenzialiſchen Kerl zu unterdrücken, ſind zu der Anſicht umge⸗ chwenkk, daß er am Ende doch ein genialer Mann ein muß. Sie wäben nicht mehr, wenn ſie ihm in Verbindung mit Shakeſpeare er⸗ Neabnen. Sie fangen an, zu beſorgen, die Zukunft könnte die Ent⸗ nicung cnachen, daß ſie Dummköpfe woren, die einen eroßen Mann icht erkannten, obwohl ſie ihn ſahen, und die nicht im Stande E ken, zu verſtehen, was er ſagte und worauf er hinaus wollte abeiſt ſchon Klaſſiter geworden und ſeine Brauen umgibt ein zarter r unverkennbarer Glanz von einem Heiligenſchein. Wenn ich die de. tome nicht verkenne, ſo iſt er auf dem Wege zum Kalender 35 Heilſgen. Er ſteht erſt an der Schwelle des 70. Jahres und ob⸗ de di ſein feverroter Vatt weiß geworden iſt, ſchreitet er noch„auf L0n Heide wie der Rehbock auf der Frühlingsweide und gleicht einer — inpe, die rußt.“ Er mag ſehr wohl ſein eigener„'ter Me ſter“ en und es erleben, ſich als Sankt Bernard auf bunten Glas⸗ tern zu ſehen.“ „Und das wäre die unerträglichſte Rache.“ meint Gardiner. 3 welche die Welt, die er ſeit einem Menſchenalter verhöhnt, gepeitſcht Stadtrat Boeliger bezeichnet es als eine Legende, daß die Zahl der Erwerbsloſen in Mannheim 15 000 betrage. Nach den neueſten Feſtſtellungen wurden im Arbeitsnachweisbezirk Mannheim, alſo nicht allein in der Stadt Mannheim, 7899 Arbeitsloſe ermittelt. Gegenwärtig werden rund 1000 Notſtandsarbeiter durch die Stadt beſchäftigt. Ein verheirateter Notſtandsarbeiter mit Frau und 2 Kindern wperdiene netto 30,20 Mk. in der Woche. Ebenſo ſei die Behauptung der Frau Stv. Schenk, daß die Notſtandsarbeiter ſich Kürzungen gefallen laſſen müßten, wenn die Frau eine Beſchäf⸗ tigung annehme, eine Legende. Man gehe dazu über, in ſogen. Umſchulungskurſen ungelernte Arbeitskräfte zu Qualitätsarbeitern auszubilden. Der Verſuch, auf dem Lande unterernährte Jugend⸗ liche unterzubringen, hat ſich bewährt. Die Stadt beabſichtige je eine Zweigſtelle in der Schwetzinger⸗ und Neckarſtadt zu ſchaffen. Der Teilvoranſchlag wird genehmigt. Bei Teilvoranſchlag XVI Schulen nimmt Stv. Stockert(Ztr.) zu den Mannheimer Volksſchulverhält⸗ niſſen Stellung. Hoffentlich erhalte die Stadt in Zukunft wieder Kulbere⸗ Rechte denn nur ein auserwähltes Lehrerperſonal könne 10 25 5 leiſten. Redner äußert verſchiedene Wünſche in Be⸗ zug auf die Schuleinrichtungen.— Stv. Scheel(Dem.) wünſcht bei der Klaſſenfrequenz das 25 Schülerſyſtem und bedauert, daß Mann⸗ Nah nicht mehr die Auswahl ſeiner Lehrkräfte zuſteht.— Stv. oberthaas bemerkt, die durchſchnittliche Schülerzahl ſel nicht 32, wie der Oberbürgermeiſter ausgeführt. In mehr als der Hälfte der Klaſſen betrage die ahl 89,1. Es ſei auch nicht ſo, daß der Staat alle Rechte übernommen habe. Der Staat rechne nicht mit 24 000, ſondern mit 29 000 Kindern. Dadurch habe die Mann⸗ heimer Volksſchule 100 Lehrkräfte mehr, alz ihr eigentlich zuſtünden. Redner iſt froh, daß wir eine Staatsſchule haben. Aber man müſſe die ſtädtiſſche Staatsſchule für Monnheim erhalten. Der kom⸗ mende Stadtſchulrat habe mehr Rechte als ſein Vorgänger. In Schulfragen habe die Stadt 10 die gleichen Rechte wie Die tüchtigſten Lehrkräfte hätten ſich in der letzten Zeit e weil man hir mit der Stellenbeſetzung ins Hintertre— geraten ſei.— Stv. Kraft(Soz.) hält eine Erhöhung der Klaſſenzahl für unmöglich. Der ſtaatsbürgerliche Unterricht ſollte vertieft werden. Die begabten Schüler ſollten mehr bedacht werden. Stv. Stockert(Ztr.) kommt noch einmal auf die Rechte der Stadt Mannheim bezüglich der Schulen zu ſprechen. In gew ſſem Sinne wäre die Volksſchule eine Privatſchule geweſen, denn ſie h be Rechte gehabt die man nicht mehr als Staatsſchule konnte. Redner wünſcht Verbeſſerung der Schulbaracken Käfertal. In Käfertal wäre unbedingt ein neues Schulhaus notwendig. Der Schularzt habe die Schulbaracken für Handarbeitsunterricht abge⸗ ſprochen. Was für den Handarbeitsunterricht billig iſt müßte für die Schulkinder recht ſein.— Stadtrat Zimmermaan fordert eine Er⸗ weiterung des Schulplanes der Fortbildungsſchule. Bezüglich der Zahnbehandlung der Schulkinder wünſche er, daß auch Zahn echmiker zugeaſſen werden.— Oberverwaltungsrat Zöpffel erkennt die man⸗ gelhaften Schulverhältniſſe in Käfertal an, ebenſo die Mängel der Gewerbeſchule. Hier ſoll durch einen Neubau Remendur geſchoffen werden. Bezüglich der Anſtellung von Dentiſten beſtehen noch Ver⸗ handlungen.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer geht in feiner Erwi⸗ derung auf die verſchiedenen Einzelwünſche ein. Die Stadt würde manchem Wunſche entgegenkommen, wenn man es ſich leiſten könnte. Höhere Lehranſtalten 1 DODdberbürgermeiſter Dt. 85 bemerkt, daß der Raumnot des Realgymnaſtums durch die Verlegung der Abteilung in K2 in den 2. Stock des Flügelbaues des neuen Verwaltungsgebäudes der Waſſer⸗ Gas- und Elektrizitätswerke geſteuert werden ſoll.— Styp. Perrey (deutſchnat.) meint, die Raumnot der höheren Lehranſtalten ſchreie 1 Himmel. Man brauche je eine neue Lehronſtalt für Knaben und ädchen. Die e einer höheren Lehranſtalt auf dem Linden⸗ hof werde ſich am billigſten ſtellen, weil die Turnhalle ſchon vorhan⸗ den ſei. Das halbe Schulgebäude habe man ſchon für die Realabtei⸗ lung in Feudenheim durch die Freifahrt der Schüler auf der Stra⸗ ßenbahn abgegeben. Er wolle mit dieſem Beiſpiel zeigen, wieviel Propiſorien koſten.— Stv. Dr. Wolfhard(Dem.) beſpricht die un⸗ haltbaren Zuſtände in der K⸗2 Abteilung des Bis um neuen Schuffſahr follten die neuen Räume in K 7 bezogen wer⸗ n.— Stv. Zimmermann(Soz.) begründet den Vorſchlag ſeiner Fraktion, der Raumnot des Realgymnaſiums durch einen Anbau ab⸗ zuhelfen.— Stdy. Stockert(Ztr.) iſt nicht für den Bau von Mam⸗ muthanſtalten. Man brauche Realſchulen und Realgymnmaſten mitt⸗ lever Reife. Deshalb ſtehe man dem Anbau an das Realgymnaſtum ſkeptiſch gegenüber. Die ſchlechten Klaſſenzimmer des Reolaym⸗ naſtums müßten unbedingt erneuert werden. Es wäre ſehr am Platze, wenn der Stadtſchularzt Klaſſenunterſuchungen in den höheren Schu und verſpottet hat, an ihm nehmen könnte. Denn er weiß, daß ein Prophet, wenn er akzeptiert und für göttlich erklärt wird, ſeine Miſſion verloren hat.“ 5 Und nun ſtellt er Shaw in ganz neuem Lichte dar. Nach allem, was der brilliante Irländer geſagt, geſchrieben und getan hat, müßte man annehmen, daß er, gelinde geſag', keine üble Meinung von ſich ſelber habe, und über ſeine Kanoniſtierung Wohlgefalen verſpilren würde Aber Gardiner zufolge iſt er abſolut nicht eitel, ſondern ſimuliert nur Größenwahn, um das Publikum auf das aufmerkſam zu machen, was er ihm wirklich ſagen will. „Er iſt kein eitler Menſch“, erklärt Gardiner,„obwohl er mehr Eitelkeit über ſich ſelber geſagt hat, als irgendein Zeitgenoſſe.“ »Ich bin von Natur ein geborener ktſchreier“, ſagt Shaw, „und er hat ſich ſelbſt mit der Frechheit eines Schaubuden⸗Aus⸗ rufers auf dem Jahrmarkt austrompetet.„Mit der einzigen Aus⸗ nahme Homers,“ ſchrieb er einmal,„gibt es keinen bedeutenden Schriftſteller, micht einmal Walter Scott, den ich ſo gründlich rer⸗ te wie Shakeſpeare, wenn ich meinen Geiſt gegen den ſeinigen meſſe. Manchmal wird mein Aerger über ihn ſo intenſiv, daß es mir en eine Erlöſung wäre, ihn auszugraben und mit Steinen zu werfen.“ 5 „Dieſer extravagante Unſinn, meint Gardiner,„klingt wie Eitel⸗ keit, die zum Delirium geworden iſt. Aber Shaw iſt trotz ſener öffentlichen Poſe nicht nur nicht eitel, ſondern ein Menſch von der geringſten Selbſtſchätzung und Selbſtbeſchaulichkeit. Er iſt ganz treuherzig ein Schwindler, der zum Zwecke der Reklame für ſeine Waren— das heißt ſeine Ideen— eine Karrikatur aus ſich gemacht und ſich mit Narrenkappe und Schellen ausſtafftert hat, um das Publikum zum Glotzen und Reden zu bringen, während er für ſeine Freunde die Entdeckung in Reſerve hält, daß hinter der abſurden Groteske ein Menſch von ſeltener Liebenswertheit und unendlicher Güte ſteckt, der ſich nicht einen Pfifferling um ſeine eigene Karriere kümmert, dagegen ſich unendliche Mühe gibt, einem andern in der ſeinigen zu helfen, und der freier von den kleinlichen Laſtern der Eiſferfucht und des Neides iſt, als irgendein Zeiigenoſſe von gleicher Bedeutung. Seine Generoſität iſt ebenſo imermüdlich, wie ſein Wis, und ich habe es erlebt, daß er hohe Angebote, die er mit der größten Leichtigleit ausführen konnte, abſchlug, weil er ein Stück für einen Freund umſchrieb oder jemanden eine ähnliche ſelbloſe Gefälllgkeit erwies.“ „Desbalb,“ meint Gardiner,„wünſcht er die Heiligſprechung nicht, die ihm droht. Er möchte kein Prophet werden der akz ptiert, angebetet und ignortert wird. Er möchte ein Schlachtruf, ein Zank⸗ 5 ein Thema fortwährender Streitereien an den Straßenecken ſein. Die verbreitete Idee, daß er nur Bilderſtürmer, ein Geiſt der Zerſtörung ſei, wird ſetzt endlich als irrtümlich erkannt. Das häne längſt klar ſein ſollen, da ſeine Lebensreligion in allen ſeinen viel⸗ len damit— Verſchicken aufs Lan rausgeholt würden.— ervet aagsr Zoeppfel, ſehr ſchwer verſtändlich, gibt bekannt, daß zwei Vollanſtal⸗ ben errichtet werden ſollen. 0 Jachliche Stadtverordneter Walther(Deutſche Volkspartei) aus: Bei der Auſſtellung des Voranſchlages der Handelsſchule war es meines Wiſſens bisher üblich, den Handelsſchulrat heranzuziehen. Ich muß mein Befremden darüber ausdrücken, daß dies durch die Stadtverwaltung verſäumt wurde. Es bleibt uns nichts anderes übnig, als zu den Mängeln, die bei der Handelsſchule beſtehen, hier kurz Stellung zu nehmen. Meine Fraktion hat ſchon in den letzten Jah⸗ ren vornehmlich die unzulänglichen Raumperhältnilſe kritiſtert. Wenn auch in der Zwiſchenzeit eine kleine Verbeſſerung eingetreten iſt, ſo genügen die heute zur Verfügung ſtehenden Räume bei Weitem noch nicht, um einen ordnungsgemäßen Unterricht zu ſichern. Der Herr Oberbürgermeſiſter hat in ſeiner Etatsrede dewon geſprochen, daß die Räume der Gewerbeſchule nicht mehr den Anfor⸗ derungen geſprochen hat. Ich habe jedoch vermißt, daß er auch nur ein Wort über die in jeder Weiſe unzulängl. Raumverhältniſſe in der Hon⸗ deleſchule beſprochen hat. Ich glaube doch, daraus nicht entnehmen zu dürfen, daß dem Herrn Oberbürgermeiſter dieſe Frage nicht eb nſo drinsend am Herzen lient wis die der Gewerbeſchule. Während bei den Volksſchulen jede Lehrkraft einen Raum 3. Verfüaung hat, ſtah n den 50 Lehrkräften der Handel⸗ſchule nur 38 zur Verfüagung. Vor⸗ nehmlich muß es als äußerſt hinderlich bezeichnet werden, daß die Handelsſchule woder einen geeigneten Korekturraum noch ein geeig⸗ netes Shreibinaſchinenzimmer aufweiſt. Durch den Mangel on gerio⸗ neten Räuwen muß die Unterrichtserteilung auf den ganzen Tag ausgedehnt werden. Wir ſind der Anſicht. des ein ordnurnsgemäßer und erfolgreicher Unterricht nur dann möaßh iſt, wenn die jungen Leute grumdſäblich nur zum Vormittags⸗Un⸗ terricht hrangezagen werden. Dadurch. daß nicht genſtcend Räume zur Verfügung ſtehen, und ſomit der Nachmittaosunterricht notwen⸗ dig iſt, kommen die Schüſer nachmittgos in geiſtig verbrauchtem Zu⸗ ſtand in die Schule, wodurch ein Erfols in der Weiteremtwichlung nicht zu verzeichnen iſt. Auch die Lehrerſchaft iſt durch den Rommn⸗ mangel gewungen, ſelbſt9 Stunden an einem Tag zu unterrichten, wogegen ſie am anderen Tag feiern müſſen. Dieſes iſt ſchon ge⸗ leklich unſtatthaft und ſhädigt nicht nur den Lehrer geſundheilſch, ſondern auch den Unterrichtserfolo. Ich will es mir verſagen, die be⸗ ſtehenden Mängel in einzeſnem darzuſegen, ſondern nur die beutjge Gelegenhbeit benutzen, der Stadtverwoltung dringend nahezulegen, ſa ſchnell als möglich bomüßt zu ſein. den Uebelſtänden abzuhelfen. Durch die von mir kurz ceſchilderten Uebelſtände an der Hondels⸗ ſchule, die auch zum Teil auf die Handelsho⸗hſchule übertragen wer⸗ den können, erfcteint es uns dringend erforderlich, daß ſo bold aſs wöaſi“ Mittel flſiſſia oemoct werden. die zuum Neubau einer Handelsſchule Verwendung finden. Die Notwendigkeit kann ſeine beſſere Roeründung im Intereſſe der geiſtigen Erziehung des kaufmänniſchen Nachwuchſes finden, als durch die Berordnung des Badiſchen Staatsminiſterfums vom 18. Apvril 1995. dis Einritng von Fachſchulen betr. Hier heißt es unter Ziffer 2 im§ 15:„Eine Ge⸗ merbeſchule oder Kandeſeſchule foll nicht mehr als 1500 Schßſer»m⸗ foſſen.“ In§ 16 der gleichen Jiffer heißt es weiter:„Ueberſtefol de Zohl der Schüberinnen einer Gewerbe⸗ oder Handelsſchule die Zahl 1000, ſo ſoll eine eigene Anſtalt für Mädchen eingerichtet werden. Der Schjlerſtand an der bieſigen Handelsſchule beweat ſich im Durchſchnitt um 3000 berum. Der dadurch bervorgerufene Ver⸗ kehr mit den Firmen iſt ſo ausgedehnt. daß eine Kraft hierfür nicht genügen kann. Die Entwicklung der Schule ſelbſt iſt aeradezu un⸗ möalich. Hieraus eraibt ſich, daß eine Trennune der Schule in zwei Abteilunaen erforderſich iſt. Da aber bei den geradezu mißlichen Raumverhältniſſen dieſe Möalichkeit nicht be⸗ ſteht. müſſen wir aus all dem vorber geſaaten heraus ſo raſch wis möalich an die Erſtellung eines Neubaues für die Handelsſchule herancehen. Stv. Reifenberg(Soz.) begründet den Antrag ſeiner Frak⸗ fion, das Geworbeſchulgeld für Pflichtſchüler aufzuheben.— Stp. Rheinecker(W. Vog.) bemerkt, das Schulgeld werde dem Leßr⸗ ling im Prinziy vom Lehrherrn abgezoren. Im Lehrvertrag ſteve, daß das Schulceld von den Eltern des Lehrherrn zu zahlen ſei. Er gegrüße den ſovaldemokratſſchen Antraag im Intereſſe der Allgemein⸗ heit und der Beſeitigung der Unzufrichenheit zwiſchen Elt⸗rn und Lohrberrn.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer bemerkt. daß. wenn der Antrag der ſozialdemokratiſchen Fraktion auf Herabletzung der eingeſetzten 76 000 Mk. auf 31000 Mk. angenommen wird, imwer noch der Sdadtrat das lette Wort hat. Der Antrag wird angenom⸗ men. Der zweite ſozialdemokratiſche Antroag, den Geldeuſchuß der Stadt zum Betrieb der Gewerbeſchule von 280 000 auf 325 900 Mk. „zu erhößen, wird dem Stadtrat zur Meiterbehandlung überwieſen. fachen Tätlichkeiten zu Tage tritt. Es iſt keine orthodoxe Religion, kommt ihr aber näher, als man gewöhnlich animmt. Es iſt die Religion des Optimiſten, der da glaubt, daß das Beſte noch komm n wird, und daß Wachstum und ſchöpferiſche Entwicklung das Geſetz unſeres Seins iſt. Um dieſes Wachstum zu nähren, darf die Lebens⸗ flamme nicht durch Brauch und Konvention erſtickt werden. Sie muß ewig erneuert und die Lampe muß unaufhörlich vom Ruß der Zeit gereinigt werden.“ Belannt iſt, daß Niemand den Engländern ſo„die Wahrheit ge⸗ geigt hat“, wie Shaw. 175 »und Shaw gab ſich keine Mühe, ſagt Gard'ner,„ſeine Medi⸗ zin wohlſchmeckend zu machen. Er lachte über ung, re. ſpottete uns beleldigte uns Er brachte„Britanicus“ auf die Bühne, als e nen aufgedonnerten Hanswurſt, um unſere Heucheleien und Gefühlsduſe⸗ leien an den Pranger zu ſtellen. Und wir rächten uns, indem wir in ihm nur einen gewiſſenloſen Anarchen ſahen, der von Haß gegen unſere heiligſten Dinge beſeelt unſere Bildniſſe zerſchlug und un ere Heiligtümer beſudelte. Die enthaltſame Aszetik ſeines Lebens war zu notoriſch, um ihm in den Verdacht der Laſterhaftigkeit zu bringen, aber ſeineBerhöhnung unſerer Sittlichkeit ließ ihn als einen umläug⸗ baren Vertreter des Fürften der Finſternis erſcheinen.“ „Und dann, als„Androcles und der Löwe“ mit der glänzenden Vorrede über das Chriſtentum Chriſti und das Ch. teentum der Kirchen erſchien, begann ſich der Himmel über den Tätigkeiten dieſes außerordentlichen Mannes zu klären. Und mit„Sankta I⸗hanna“ leuchtete die Sonne Shaws klar und wolkenlos hervor Wir fingen an einzuſehen, daß ſein Ziel nicht Zerſtörueg ſondern Wiederher⸗ ſtellung war.... Seine Religion wurde erkennbar durch ſeinen Appell an das individuelle Gewiſſen. Er hat etwas von ſeinem Glauben an die Demokratie verloren. Die Demokratie“, ſagt er, „muß entſcheiden, was getan werben foll. Aber wenn die Demokratie es auch ausführte, wäre es dasſelbe, als wenn man den Paſſagieren die Zugführung überließe.“ 85505 Bei allen ſeinen Extravaganzen und Ausſchreitungem“ ſo ſchließt Gardiner ſeine Betrachtung,„iſt Shaw der hell ſtrahlendſte Geiſt in der Welt von heute, und keines Menſchen Abſcheiden vo die Fröhlichkelt der Nationen ſo verfinſtern oder den geiſtigen Sch z der Menſchheit ſopiel ärmer geſtalten, wie Shaws. Er erzählte mir einmal, Tolſtoi habe ſich bei ihm beklagt. daß er das Leben els einen ſchlechten Witz dehandle, und er habe Tolſtoi geantwortet wenn es ein Witz ſei, wolle er es zu einem guten Wiß machen An di ſem Unternehmen hat er glorios gearbeſtet, und wir alle ſt hen defür in ſeiner Schuld. Daher beginnt der Heiligenſchein ſich um ſeine Brauen zu ziehen. Wie er in den Tagen ſeines roten Bartes ein ausgezeicmeter Mephiſtopheſes war, ſo wird er im wei ßen Varte ein höchſt präſentabler Heiljger ſein. denn warum ſollte ein Heliger nicht mit dem Auge zwinkern?“ e ————ͤ — —fffcccc 6. Seite. Nr. 259 Neue Mannhelmer Jeltung(Morgen⸗Nusgabe) Montag, den 8. Junt 1325 Der Teilvoranſchlag XVII der Stadt nig wird ohne Debatte gutgeheißen. theater und Kunſthalle Bei Teilvoranſchlag XVIII Jeuerſchau und Löſchweſen wünſcht Stp.⸗B Hahn, daß die Kaminaufſätze ſtrenger kontrolliert werden, damit vermieden wird, daß die engen Höfe mit Rauch ge⸗ füllt werden. Der Teilvoranſchlag wird genehmigt. Bei Teilvoranſchlag XX Vohlfahrtspflege wendet ſich Stv. Kraft(Soz.) u. a. dagegen, daß den Sozial⸗ rentnern die Stadtzulage geſtrichen und damit die Erhöhung der ſtaatlichen Unterſtützung illuſoriſch gemacht wird.— Stv. Berg (Soz.) betont die Notwendigkeit der Errichtung eines Säuglings⸗ heims, der Ausgeſtaltung der Mütterberatungsſtellen, des Ausbaues der Kleinkinderfürſorge, der Verbeſſerung der Krüppelfürſorge, die Schaffung von Volkskindergärten, einer Jugendherberge, eines ſtädtiſchen Lehrlingsheims uſw.— Stv. Schlier(Ztr.) meinte, unſere Jugendpflege könne ſich ſehen laſſen.— Stv. Kraft(Soz.) bemerkt gegenüber kritiſchen Aeußerungen der Frau Sty. Schenk, daß das Jugendamt jeden Fall genau unterſücht und in weit⸗ gehendſter Weiſe den Bedürftigen entgegenkommt.— Stv. Schlier (Itr.) wünſcht eine Erhöhung der Unterſtützungsſätze in der Jugend⸗ fürſorge.— Sto Frau Weickert(Deutſche Pp.) weiſt darauf hin, daß die Fürſorgerinnen manches auszuſtehen haben, ja ſchon Mißhandlungen ausgeſetzt waren. Es ſollte gerade von kommu⸗ niſtiſcher Seite die Arbeit dieſer Fürſorgerinnen anerkannt werden, die doch wirklich ihre Pflicht tun.— Stv. Frau Blaſe(Soz.) beſtreitet, daß für die Armen erſt geſorgt wird, ſeit die kommu⸗ niſtiſche Fraktion auf dem Rathaus ſitzt. Tatkräftige Hilfe ſei beſſer als Waählreden zum Fenſter hinaus.— Stadtrat Vöttger wendet ſich dagegen, daß die Frau Stv. Schenk aus Agitationsluft Einzelfälle vorbringt. Nichts eigne ſich für parteipolitiſche Agitation ſchlechter als Wohlfahrtspflege. Bei der Aufrechnung der Sozial⸗ rente ſei man an die reichsgeſetzlichen Vorſchriften gebunden. Nacht⸗ und Obdachloſenafyl im Lungenſpital ſollen noch in dieſem Jahre ausgebaut werden. Die zahlreichen Wünſche des Sto. Berg könnten aus Mangel an Mitteln nur zumteil erfüllt werden. Der Verpflegungsſatz im Kinderheim Rheinau mit 2,62 M. täglich ſei nicht zu viel. Die Krankenhausdebatte Sto. Moſes(D. Vp.) begründet den Antrag ſeiner Fraktion, den ſtädtiſchen Zuſchuß für die Krankenanſtalten von 1 508 400 auf 909 400 M. herabzufetzen. Einmal ſei unter Bezugnahme auf die Stellungnahme ſeiner Fraktion der Ausdruck „Agitation“ gefallen. Wenn er agitieren wollte, müßte er dafür ſein, daß die Gebühren im Krankenhaus billiger ſich geſtalleten. Er weiſe den Ausdruck„Agitation“ zurück. Schließlich müſſt am doch Achtung vor einander haben. Auch ſei nicht jedes Wort, das geſprochen werde, Lüge, es könne ja auch Dummheit ſem, aber nicht Lüge. Wenn geſagt werde, man könnte den Antrag nicht geneh⸗ migen, weil es in Mannheim eine ganze Reihe Leute gibt, die ſich nicht von der Wohlfahrtspflege betreuen laſſen wollen, die aber doch in die Verlegenheit kommen können, das Krankenhaus zu beſucher. und die dann nicht mehr in der Lage ſind, die erhöhten Preiſe zu zahlen, ſo müſſe er die Berechtigung dieſes Einwandes in dem einen oder anderen Falle zugeben, aber vor ein oder zwei Jahren habe er ſchon aus Anlaß der Beratung des Krankenhausvoranſchlages geſagt, daß die Leute aus dem Mittelſtand und aus den anderen Kreiſen der Bevölkerung, die früher bemittelt waren und die das Gefühl haben, nicht unterſtützt werden zu wollen, ſich an die Um⸗ kehrung der Verhältniſſe gewöhnen müßten. Der Antrag der Deutſchen Volkspartei gehe klipp und klar darauf hinaus, daß das Krankenhaus mit der vorjährigen Summe auskommen müſſe. Er bitte um Unterſtützung des Antrages, weil es nicht angängig ſei. pro Kopf und Tag für jeden Kranken 6,15 Mark zuzulegen. Stadtrat Böttger bemerkt, daß der Stadtrat vor wenigen „Förderung der Kunſt, der geſchichte, edler Unterhal⸗ Jahren eine Erhöhung der Verpflegungsſätze in der 1. und 2. Klaſſe vorgenommen habe. In der 3. Klaſſe ſeien 40 Proz. Kaſſenmit⸗ glieder und nur 20 Proz. Selbſtzahler. Die Krankenkaſſen zahlen jetzt 4 Mark im Tag. Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe habe im erſten Viertelfſahr 250 000 M. Unterbilanz gehabt. Der Beitrag ſolle auf 75 erhöht werden. Jedenfalls werde man zum Abbau der fabultativen Leiſtungen der Krankenkaſſen, z. B. bei der Familien⸗ verſicherung ſchreiten miſſſen. Es ſei nicht anzunehmen, daß die Privatkrankenkaſſen die Beiträge ebenfalls erhöhen. Dadurch würde eine Abwanderung nach Ludwigshafen und Heidelberg eintreten. Der Voranſchlag enthalte Beträge, die aus der Wirtſchaft für Neu⸗ bauten gedent werden müßten. Redner bittet dringend um un⸗ veränderte Belaſſung des Voranſchlogs.— Stv. Dr. Friedmann (Sos,) betont die Notwendigkeit der Errichtung eines Säuglings⸗ heims. Die Erhöhung der Krankenkaſſenbeiträge ſei eine Umög⸗ lichkeit. Seine Fra'tion werde für den unveränderten Voranſchlag ſtimmen.— Sto. Perren(Deutſchnatl.) ſtellt feſt daß ſich die Krankenzahl im Krankenhaus in zwei Jabren verdoppeli habe. Er bitte die Krankenbausahteilungsſeifer, das Proiektieren zu laſſen. Er miite die große Arbeitsſaſt der Schweſtern beſtätigen. Redner brinat Mißſtände im Hrankenhaus zur Syrache. Die verheirateten Aſſi⸗ ſtenbärzte und die 150 geſunden Säuglinge und Mötter mußten die jetzigen Unterbrivounggräum⸗ verlaſſen. Pei einer Epidemie würde die ſchlimmſte Kalamität entſtehen. Sty. Moſes(Deutſche Vp.): Es gibt mancherlei Wege beim Kronkenhaus, einen anderen Modu⸗ einzufüßren. Ich erinnere mich, daß vor einiger Zeit einer NPrivalkrankenanſtalte von einer Krankenkaſſe der Vorſchlaa gemackt wurde, einen Sat von.60 Mark zu bezablen, dann aber für beſondere Overationen beſonders gzu bezahlen. Alſo die Krankenkoſſen wallen für einfoche Boßand⸗ lung.30 Mark, dann aber Auslaarn für Oyerationen, Medika⸗ mente uſw. ertra bezablen. Die Krankenbauskommiſſien könnte hier einmal Erwäcunden anſtsklen. Dann ſind die Gehühren in der Entbindungsanſtalt außerordentlich niedrig, ſie könnten erhböbt werden. Dann wäre es vielleicht auch möglich, daß den Patienten erſter und zweiter Klaſſe die Nebenleiſtun,en berecknet werden, denn die Lente, die dieſe Klaſſen beſuchen, können auch etwos mehr bezahlen. Wir werden uns zu einer kurzen Beſprochung aus dem Scal entfernen. Sie kannen inwiſchen weitar bereten. Wenn e unſeren Antrag abgeſtimmt wird, werden wir wieder er⸗ ſcheinen. Stv. Lenel(D. Vy.) wünſcht Anbrinaung von Läden an den Ferſtern der Schwoſternzimmer. Sty Dr. Jeſelfohn(Dem.) be. fürebtet, daß bei einer Erköbung der Verpflegungsſätze die Kran⸗ ken der 3. Klaſſe in der Wohnung bleiben. In dieſem Moment ſei es undenkbar, den Abſtrich zu machen. Sty. Dr. Mvekel(Atr.) meint, der Antrag der Deutſchen Volksvartei könne nicht zur Ab⸗ ſtimmung gelangen, weil die Antragſteller nicht ſagen könnten, wo aßgeſtrichen werden könne.— Stadtrat Boettger meint. die Säuglinge könnten aus der jetzigen Unterkunft nur entfernt wer⸗ den, wenn das Säuolingskrankenhaus erſtellt werde. Bei der Be⸗ urteilung des Zuſchuſſes müſſe man die Ausdehnung und den Zu⸗ ſtand des Krankenhonſes berückſichtigen.— Hherhürgermeiſter Dr. Kutzer iſt mit den Antraaſteſlern der Anſicht, daß eigentlich die Geßſſßren erhöht werden müßten. Aber die ſchon angeführten Gründe ſprächen dagegen. Pach Miedererſcheinen der Fraktion der Deuiſchen Volksvartei gibt Sty. Moſes foloende Erklärung ab: Wir ſind nach wie vor dey grundſätzlichen Auffäſſung, daß der Zuſchuß von.15 Mark pro Perſon und Peryflegungstag zu boch iſt, holten aber den Zeitpunkt, unſeren Antrag aufrecht zu erßalten. nicht für geeignet, weil wir von Stadtrat Boettger börten, daß die größte Krankenkaſſe Mann⸗ heims in den erſten drei Monaten ein Defizit von 315 000 Mark hatte. Wir ziehen daber den Antraa zu rück. Kurz nach halb 9 Uhr ſtellt Stv. Horſt(Kommuniſt) den An⸗ trag, die Verbandlungen zu vertagen. Oberhüraermeiſter Dr. Kußer ift der Anſicht, daß es am zweckmäßigſten wäre, nach einer anſtändigen Pauſe die Bexatunggn zu Ende zu führen. Sty. Horſt erheßt dagegen Widerſpruck, indem er gleichzeitig die Beſchlußfä⸗ higkeit des Hauſes anzpeifelt. Daraufhin hebt der Oberhürger⸗ meiſter die Sitzung um.40 Uhr mit dem Bemerken auf, daß er in der übnenähſten Wache bie Weratungen grtſetzen werde. Dazu gehören National⸗ wir an unſere Arbeit herantreten wollen. keitsſtoat zurückführt. Redmer ſeine Aus hrungen. für die Herr Schäker noc im be⸗ Friedrichsparks ein Bankett ſtatt. ſcheſter die„Stradella⸗Juverküre“ Städͤtiſche Nachrichten G. d..⸗Gautagung Von der äußerſten Ecke Badens, der Pfalz und dem Saar⸗ gebiet, waren in großer Anzahl die Abgeordneten und Gäſte des Gau Baden⸗Pfalz⸗ Saar im Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten anläßlich des Gautages in Mannheim herbeigeeilt. Schon in den erſten Frühſtunden trafen die Abgeordneten in Mannheim ein und fanden ſich zu eingehenden Beratungen in den feſtlich geſchmückten Räumen des Ballhauſes zuſammen. Den Beratungen lagen in der Hauptſache die zurzeit ſchwebenden ſozialpolitiſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Tagesfragen zu Grunde. In getrennten Sitzungen nahmen dabei die Delegierten aus den verſchiedenen Bezirken Stellung zu den wichtigſten Berufs⸗ und Standesfragen. Es wurde beſonders berückſichtigt auch die Frage des Arbeitsrechtes. Der wichtigſte Punkt der Beratung galt der Sorge um das Wohl und Wehe der ſtellenloſen älteren Angeſtellten, deren Lage heute zum Teil direkt troſtlos zu nennen iſt. Anſchließend daran wurde in ernſter Weiſe die Frage des kaufmänniſchen Nachwuchſes behandelt. Die Meinungen gingen dahin, daß die Forderung erhoben werden muß, eine Lehrlingsregelung auf geſetzlicher Grundlage zu ſchaffen, die auch die Gewähr bietet, daß zum kaufmänniſchen und techniſchen Beruf nur ſolche junge Menſchen zugelaſſen werden, die auch auf Grund ihrer Vorbildung die Gewähr bieten, ſich ſpäter als Angeſtellte durchfetzen zu können. Einen breiten Raum nahm weiterhin die Frage des Achtſtunden⸗ tages und der Sonntagsruhe ein. Nach Anſicht der an⸗ weſenden Vertreter muß an dieſen beiden ſozialen Errungenſchaften unbedingt feſtgehalten werden, ſowohl aus kulturellen, als auch praktiſch wirtſchaftlichen Ueberlegungen und Gründen. Im Mittelpunkt der G. d..⸗Tagung, zu der Vertreter von über 100 Ortsgruppen erſchienen waren, ſtand eine Angeſtelltenkundgebung am Sonntagvormittag im Ballhaus, zu der das Bundesvorſtands⸗ mitglied des G. d.., Max Röffinger⸗Berlin, Mitglied des Reichswirtſchaftsrats, das Referat übernommen hatte. Im Namen und im Auftrag des Gauvorſtandes eröffnete Herr Schäfer die Kundgebung, begrüßte die Erſchienenen, die Delegierten und Gäſte und gedachte beſonders der Pfälzer und der Saarländer. Als Ver⸗ treter des badiſchen Miniſteriums des Innern ſprach Oberregierungs⸗ rat Emmele, als Vertreter des Mannheimer Bezirksamts Dr. Weißbrot, als Vertreter des Oberbürgermeiſtes und des Stadt⸗ rats Oberverwaltungsrat Dr Zeiler, der betonte, daß Mannbeim Pfalz und Saargebiet ſchon altersher kulturelle und wirtſchaftliche Beziehungen verbänden, im Namen der pelitiſchen Parteien als Vertreter des Zentrums Landtagsabg. Eberhardt, als Vertreter der Volksvpartei Stadtverordneter Moſes und als Vertreter der demokratiſchen Partei Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard. Ein Vertreter des Saargebiets überbrachte herzliche und kerndeutſche Grüße des ſgarländiſchen G. d. A. Hierauf ergriff Bundesvorſtands⸗ mitalied Röfſinger das Wort. Der Vertreter der badiſchen Landesregierung, ſo begann der Redner ſeine Ausführungen, wies vorhin darauf hin, daß in Zukunft wichtige Aufgaben zu löſen ſeien, die die Zuſammenarbeit von Miniſterium und G. d A. be⸗ nötigten, und er ſprach von der notwendigen Achtung, die der Menſch vor dem Menſchen haben müſſe. Dies iſt der Geiſt, mit dem Der G..A. hat als geiſtiges Rückgrat das Bekenntnis zum deutſchen Volkstum. Der Redner warf einen Rückblick auf die Be⸗ wegung und kam dann auf die heutigen Wirtſchaftsverhältniſſe zu ſprechen. Er warnte dabei vor Ueberſpannung der Zölle. Wir lehnen ſede Uebertreibung des nationalen Gedankens ab und fordern ſoziales Denken und Handeln. Um die HGleichberechtigung aller Schichten im Volk, darum geht unſer Kamuf um Anerkennung und Gleichderechtiaung und ſozfale Freiheit Wir müſſen brechen mit einer wirtſchaftiichen Autokratie, die ſchließlich auf einen alten Obrig⸗ Wenn wir uns der Ahſchaffung der Farife fögen, ſo beſteht keine külturelle Aufſtiegsmöglichkeit. Was iſt eigent⸗ lich das Ziel der Wirtſchaft? Das Volkswohl. Was iſt der Sinn unſerer Arbeit? Die beſte Formel für die Lehensmöalichkeit der All⸗ gemeinheit zu finden. Ein Intereſſenausgleich zwiichen Arboſtgeber⸗ und Arbeitnehmerverbänden iſt möolich. ue Billickeit der Arboits⸗ kraft Koßt immer auf Koſten der technchon Entwicklang. Vam Sinn der Arbeit zum Sinn dos Lebens. Die Krort der Idee führt nach oben. Und weil wir glauben, das unſers Ideg nacu phon ffigrt iſt tag genannt. Mehr noch als in der katholiſchen Kirche wurde dieh⸗ Tag, der den chriſtlichen Jahresfeſtkreis abſchließt, in der evangelt⸗ ſchen Kirche zu einem hohen Feſt. Das kommt auch darin zum Ausdruck, daß in der katholiſchen Kirche die Sonntage nach ſten ſchon von dieſem Feſte an gezählt werden, wogegen in evangeliſchen Kirche dieſe Zählung erſt nach dem Dreifaltigkeitsfeſ beginnt. In der griechiſch⸗orthodoxen Kirche iſt übrigens der Sonn⸗ tag nach Pfingſten nicht der dreieinigen Gottheit, ſondern den Heili⸗ n und Märtyrern geweiht Er heißt deshalb dort der Allerheiligen⸗ Nach altem deutſchen Volksglauben gilt der Sonntag na Pfingſten als beſonderer Glückstag. Kinder, die an dieſem Tage ge⸗ boren werden, ſoll ein reichgeſegnetes Leben beſchieden ſein. 1 Stadt war es trotz der ausgeſprochenen Ausflugswitterung nich menſchenleer dafür ſorgten verſchiedene größere Veranſtaltungen⸗ u. a die Gautagung des Gewerkſchaftsbundes der Angeſtellten, über die wir an anderer Stelle berichten. Abends herrſchte wieder großer Andrang zum Friedrichs pork. Auf vielſeitiges 95 kangen wurde das venetianiſche Gondelfeſt wiederhol⸗ bei dem vor allem Bühnenmaler Bornhofer großen künſtleri⸗ ſchen Geſchmack entwickelt hat. Man bewunderte von neuem wundervolle Illumination, die den Rahmen für die ebenſo ſtimmu: 9⁵ vollen, wie eigenartigen Vorgänge auf dem Weiher bildete. Die Direktion darf bei der Beliebtheit des Parzes der an ſo 5 Tagen wie dem geſtrigen ein geradezu idealer Zufluchtsort für alle Erholungsſuchenden iſt, die die Bahnfahrt ſcheuen, immer auf einen Maſſenbeſuch rechnen, wenn ſie etwas Beſondere⸗ bietet. Wie würs mit einem großen Fronten⸗ und Höhenfeuerwerk? * Bewahrt nicht heißze Zigartenaſche in Holzkiſtchen auf. Zu dieſer Mahnung werden wir durch eine Brandmeldung veranlaßt, die als permutliche Urfache dieſe Fahrläſſigkeit angibt. Als die geſtern früh 5,19 Uhr nach Meßplatz 1 gerufene Berufsfeuerwehr eintraf, 1 bereits die Wandverkleidung in Brand geraten Auch ein Eisſchran hatte Feuer gefangen. Der Brand wurde mit einer Schlauchleitung gelöſcht. Der entſtandene Schaden beträgt etwa 50 Mk. * 25jähriges Dienſtjubiläum. Fräulein Berta Fleuchau 87 Kanzleiſekretärin beim Landeskommiſſär Mannheim, feierte am Samstag das 25jährige Jubiläum ihres Eintritts in den Staats⸗ dienſt. Dieſes Jubikäum iſt deshalb bemerkenswert, weil Frl. Fleuchaus(neben einer auswärtigen Kollegin) die erſte Frau war, die in den badiſchen Verwaltungsdienſt übernommen wurde. Bej der kleinen Feier, bei der der Jubilarin von ihren Mitarbeitern ein Kunſtwerk überreicht wurde betonte Landeskommiſſär Hebting, daß die Frauenarbeit im Staatsdienſt heute etwas Selbſtverſtänd⸗ liches ſei, und daß wir deshalb heute den Mut nicht mehr zu er⸗ kennen vermögen, der vor 25 Jahren zu einem ſolchen Schritt gehörte, wie wertvoll es aber für den Staat ſei, wenn auch er es berſtehe, die Eigenart weiblichen Weſens und die Vorzüge der Frau ſeinen edlen Zwecken dienſtbar zu machen. Veranſtaltungen 3 Spielplanänderung. Infolge Erkrankung von Wilhelm Kolmar wird heute Montag, den 8. Juni, im Nationaltheater anſtelle von„Die Hermannsſchlacht“ die Operette„Oräfin Ma⸗ riza“ gegeben. * Gedüchtnisfeier für Rhein und Rheinlande. Die Handels⸗ Hochſchule veranſtaltet kommenden Freitag, 12. Juni im Saale der Harmonie, D 2, 6, eine Gedächtnisfeier für Rhein und Rheinlande, bei der Profeſſor Dr. Tuckermann die Feſt ⸗ rede halten wird. Zu dieſer Veranſtaltung ſind nicht nur die Mit⸗ glieder des Kuratoriums und des Lehrkörpers, ſowie die Studen⸗ tenſchaft der Handels⸗Hochſchule eingeladen, ſondern es iſt— da die Feier öffentlich iſt— die Beteiligung aus Kreiſen der Bepöl⸗ kerung erwünſcht. Zahlreicher Beſuch unſerer linksrheiniſchen Stammesbrüder iſt willkommen. der himmel im Juni Die Sonne verändert im Laufe des Juni ihren Himmelsäquator kaum merklich, während ſie am 21. in das Zeichen des Krebſes eintritt und damit den offiziellen Beginn des Sommers bezeichnet. Die Zeit des Unterganges bleibt daher längere Zeit faſt unverändert. Auf die Dämmerungsverhältniſſe haben wir ſchon im Mai aufmerkſam gemacht. Wir möchten das Intereſſe unſerer Leſer nochmals auf dieſe in ihrer Bedeutung nicht alizu unter⸗ ſchätzenden Vorgänge lenken Der Firſternbimmel läßt ſich im Sommer verhältnis⸗ untere Arboit Diepſt om Volke Unter ſtürwicdom Boffafl ſehloß der kanderen dankte und der Homing Aiedeuch gab, do ſie xeiche Früchte tragen möchten im Sinne des G. D. A. und des deutſchen Volkes. 28jähriges Seſtehen der Mannhemer Sewerbebank Das Jeſtbankett Aus Anlaß des 25jährigen Beſtehens der Mann⸗ heimer Gewerbebank und zu Ehren der Anweſenheit der Gäſte zum 57. Verbandstag der Unterbadiſchen Kre⸗ ditgenoſſenſchaften fand am Samstag abend im Sagle des Der Sagal war dicht beſetzt, als das Konzert⸗Orcheſter Mannheim unter der Leiſung von Otto Homann⸗Webau, das guf der geſchmackvoll mit Lor⸗ beerbäumen geſchmückten Bühne Platz genommen hatte, den Abend mit dem Marſche Im Sturm der Zeit“ von H. Blankenberg ein⸗ leitete. Fräulein Elſe Keuchel, Frankfurt a. M.(Mezzo⸗Sopran) brachte ſödann„Allmacht“ von Schubert zu guter Wiedergabe, worduf Stadtrat Vogel das Wort zur Begrüßungs⸗ und FJeſt⸗ anſprache ergriff. Der Redner warf einen Rückblick auf die Ent⸗ ſtehung der Mannheimer Gemerbebank, wobei er beionders die Not der leßten Jahre betonte. Die Rede bewegte ſich im großen und ganzen in den Gedankengängen der Feſtſchrift, aus der wir das be⸗ merkenswerteſte zum Abdruck gebracht haben. Mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß der Redner ſeine Ausführungen, worauf man ſtehend das Deutſchlandlied ſang. Der einheimiſche Baritoniſt Georg Hennecka trug das „Hallelujah“ von Hummel ſehr anſprechend vor, worguf das Or⸗ von Flotow zu Gehör brachte. Glückwünſche zur Vierteljahrhundertfeier überbrachte Herr Wilſe im Namen der Unterbadiſchen Kreditgenoffenſchaften, Stadtrat Groß im Namen des Stadtrates und Herr Stockheim namens der Handelskammer Mannheim. Das Doppelquartett der Mann⸗ heimer Liederhalle ſang hiernach unter der gediegenen Di⸗ rektion von Joſef Menz 8055 wohl, du goldne Sonne“ don Beet⸗ hoven und„Abendlied“ von Franz Abt und errang damit reichen Beifall, der ſich noch eine Zugabe erklatſchte. Auguſte Bieber (Sopran) brachte„Die Loreley“ von Franz Liſzt zu tonſchöner Wiedergabe. Max Sinzheimer ein getreuer Begleiter war, wechſelten mit Anſprachen, Quartett⸗ und Orcheſtervorträgen in bunter Folge ab. Mitternacht war ſchon vorüber, als die Runde noch immer.o beiſammen ſaß. 25 W. R. *Der geſtrige Sonntag verdient infolge ſeiner herrlichen Witterung im Kalender beſonders ſtark angeſtrichen zu werd n. Man fühlte ſich völlig in den Sommer verſett, ſo intenſiv war die Tätig⸗ keit, die die Sonne entwickelte. Am Rhein und Neckar herrſchte Hochbetrieb. Die Rheinbäder waren überfülls und auch die im⸗ proviſierten Strandbäder fanden ſtarken Zufpruch. In den Gottes⸗ häuſern wurde das Trinitatisfeſt begangen. Die Lehre, daß Gott trotz ſeiner Einheit drei Perſonen: Vater, Sohn und Heil ger Geiſt, in ſich darſteſte, wurde zwar ſchon in den erſten Jahrhunderten zum chriſtlichen Dogma ein Trinitatis⸗ oder Dreifaltigkeitsfeſt kam aber doch noch nicht auf. Erſt im 10. Jahrhundert entſtand in manchen deutſchen und franzöſiſchen K tern der Gedanke, einen beſonderen Feſttag zu Ehren der dreieini in Gottheit einzuſetzen. der Sonntag nach Pfingſten beſtimmt, und ſo behielt das Trinitat's⸗ feſt in Deutſchland auch noch den Namen Kleinpfingſten. Dieſer Tag wird aßer auch noch der Güldenſonntag oder der goldene Sonn⸗ zeigt bekommt bezw. auf einer drehbaren Sternkarte aufſucht. Mch nicht den nuch unſerer allgemeinen die wichtigſten Orientierungs⸗ von einem Kundigen ge⸗ Dieſe Sternbilder ſtehen jetzt im Oſten bezw. Nordoſten und erreichen Einteilung auf dieſen In dieſem mögen uns drei nämlich links mäßig leicht einprägen, wenn man bilder, die Leier, den Schwan und Adler, Monat entfallenden Himmelsabſchnitt. andere Sterne die Einprögung der Bilder erleichtern, 7 r— 7 8 e eeer acheae 5 1* HAUTNAAR — 1 7 0 GER 1 05 eE- cE 8 N 1 VSeeAbSk scfes SR eFRl, unss 0 5„ uuet 0. 2 18 Kee. eee 50 Fedorfn uybGAA Ne CETAi e unten der rote Hauptſtern des Skorpions Antares, rechts oberhalb der halb der Jungfrau vergißt gefunden hat. Weitere ſoliſtiſche Darbietungen, denen Kapellmeiſter Mitte Arktur, der Hauptſtern des Bärenhüters, u. links unterhalb der Mitte Spika, der Hauptſtern der Jungfrau. Beſonders der Skorpion prägt ſich dem Auge leicht ein. Auch das Viereck des Raben unter⸗ man nicht leicht, wenn man es einmal Ein ſchänes kleines Sternbild iſt ferner die nörd⸗ lich Krone neben dem Bärenhüter. Die Orientierung im Herkules und Schlangenträger iſt nur allmählich möglich da es ſich hier um ſchwächere weit verſtreute Sterne handelt, die ſich bei näherer Ver⸗ trautheit mit dem Himmel nach und nach einprägen. Der Mond zeigt am 6, ſeine vollbeleuchtete Scheibe, ſteht am 13. im letzten Viertel ſeiner Bahn und befindei ſich am 21. als Reumond zwiſchen Sonne und Erde, Am 29. iſt dann wieder Ge⸗ legenheit zur Beobachtung des erſten Viertels gegeben. Im Laufe des Juni bedeckt der Mond verſchiedene ſchwache Sterne. Mit dem Großen Planeten tritt der Mond in nachſtehender Folge in Kon⸗ junktien: Mit Jupiter am., mit Merkur am 21. mit Venus am 22. und mit Mars am 23. Unter den Großen Planeten tritt jetzt Venus alſmählich ihre Herrſchaft am Abendhimmel an, wo ſich ihre Sichtbarkeitsbedingung nach und nach immer günſtiger geſtaltet. Sie geht zum Schluß etwa 1 Stunde nach der Sonne unter. Biel⸗ leicht gelingt es am Abend des 22. die noch ganz zarte Mondſichel etwa drei Gead ſüdlich des Plansten aufzufinden Mars wandert von den Zwillingen in den Krebs; ſeine Beobachtung am Abend⸗ himmel iſt durchaus nicht mehr lahnend. Saturn in der Wage geht anfangs um 3 Uhr, gegen Ende um 1 Uhr morgens unter und iſt in der erſten Nachthälfte gut zu beobachten Jupiter kann anfangs von 11 Uhr und gegen Ende von 9 Uhr abends an im Schützen geſehen werden. Die ee ſeiner vier hellen Be⸗ gleiter iſt ſchon in einem kleinen Fernrohr ſehr lohnend. Im „Sirius“⸗Kalender finden ſich die Stellungen für jeden Tag ver⸗ Dazu wurde zeichnet, wobei wir auf die enge Zuſammendrängung der Trabanten in den Morgenſtunden des., 18. und 25. Juni beſonders aufmerk⸗ ſam machen möchten. Merkur wird am Morgenhimmel nur 5 K. Hilfe des Fernrohrs aufgeſucht werden können. 8 Zuni ihren Abſtand vaom — T de aure-Wambs). Nue 7a Länge; 3. Pfiſter, Handbreite; 4. Kohl; 5. Manthey: — ontag ben 8. Jun 1925 7. Seite. Nr. 259 1 2. Eichholz Gerwin, 3. Ludenbergs Jakonette. Ferner lie⸗ Queen Marv, Woge, Santuzza, oovard, Bahand. 6. Nih Sam Weuer. Golden Bloom, Tot.: 90:10; Pl. 26, 48, 14:10. N enania⸗Jagdrennen. 4500 Mk., 3700 Meter. 1. Sträters 1 aunta(äköhnke), 2. Miß Vigorous, 3. Schwarz Sato. Ferner eſen: Na Nu, Ladislaus. To.t: 48:10; Pl. 30, 28:10. Lar Preis von Godesberg. 3000 Mk., 1600 Meter. 1. Stratmanns Balvator(Dinter), 2. E. Schmidts Schneewolke, 3. Nöslers Tap⸗ denburg. Ferner liefen: Lueifer II. Calla. Tot.: 14:10; Pl. 18, 15:10. n Halle 8. 1. Preis ber Waldrebe. Herrenreiten, 2000 Mk., 2100 Meter. 1. olsdorſs Negatta(Tt. v. Metz), 2. v. Heimanns Paukenſchäger, 8. Mackenſens Simona(v. Borcke). Feruer liefen: Phyliis, Pro⸗ dulſor, Nordſee. Tot. 42:10; Pl. 26, 72. 36:10. D: Lindenbläten Neunen. 3000 Wk., 1200 Meter. 1. v. Mackenſens Daan(Quade), 2. Popps Glücksauelle, 3. Gottſchalks Florfina. erner lieſen: Gellert. Tot.: 37.0; Pl. 20, 22:10. 3 8. Akazien⸗Hürdenrennen. 2000 Mk., 3000 Mtr. 1. Popps Sil⸗ Lot;d 22 on(Gorsler); 2. v. Dewitz Alamuna, 3. Krab Perlenfiſcher. 1 4. Töuringia⸗Jagdrennen. Ehrenprels und 4000 Mk., 4000 Meter. dord Dietzes Ca anad(M. Oertel), 2. Cramers Oceana, 3. Hagen⸗ Aifn Wiwia. Ferner liefen: Frei. Radom, Mariette, Ravenna, lſierroſe. UÜdine. Tot.: 28.10· Pl. 12, 12, 14:10. an 5. Preis vom Krenz. Ebrenpreis u. 3300 Mk., 1600 Meter. 1. obſochs Impreſfario(Saager), 2. Cramers Hollunder, 3. v. orckeg Alemeido. Tot.: 38:10. Wel., Jasmin⸗Reunen. Herrenreiten, 2000 Mk. 2000 Meter. 1. eilers Cyana(Smaudinger), 2. v. Zobeltitz Bubt, 3. Becherers .11z10 erner liefen: Helbenſohn. Napi, Sarras. Tot. 26:10; Pl. 7. Preis ber Nachtigal. 2000 Mk., 1400 Meter. 1. Nette und adels Bieltisbchen(Ludwig), 2. Wedemevers Laurin. 3. Scharrs Dolde. Ferner liefen: Lehnzgraf. Tot.: 18:10; Pl. 12, 16.10. Karlshorſt * 1. Knappen⸗Jagdrennen. 3000 Mk., 3000 Meter. 1. M. Müllers Ferlen de(Derſchug), 2. Heerführer 3. Diogenes. 15:10; 13, 15.10. erner: Tauentzien, Venus(gef.), Arienta(gef.). 2. Birken⸗Jagdrennen. 3500 Mk. 3400 Meter. 1. Stahls Fichte gränzlein) 2. Primavera, 3. Henry. 19:10; 11, 11:10. Ferner: imameidr, Mobil(angeh.), Landemann. 5 8. Voigt⸗Jagbrennen 3500 Mk., 4000 Meter. 1. H. Popps Gon⸗ atlan(Metzſch), 2. Trompeter, 3. Märchenprinz. 19:10: 11, 11:10. Ferner: Jadmata. S 4. Großes Berliner Hürdenrennen. 4500 Mk. 3700 Meter. 9 5 401fl. Birkentofs Tara Hill(Ch. Schuldt), 2. Czaba, 3. Alarid. 10: 18. 18. 19:10. Nerner: Lobredner. Impreſario, Exelſior, Oc⸗ tavio Gigerl. 5. Preis von Lilienhof. 4500 Mk., 3700 Meter. 1. Stall Hal⸗ a(Kukulies), 2. Leander. 15:10. Ferner: Mund gef.). .Preis non Rudow. 4500 Mark, 3000 Meter. 1. Prinz Pleß' Tannkönig(Oertel). 2. Landroſt. g. Rubel. 1410) 12, 13, 14.10. erner: Penelove. Tuan. Fana. Nalont, Lebewann. Hbönir⸗preis, 4500 Mt., 1400 Meter. 1. Liffmanns Con⸗ 7. Hyffnunnasfſachrennen. 3500 Mk., 1600 Meter. 1. Vanps Nafprinz(Steudinger). 2. Miſſa. à Pebus. 13.:10 11, 27, 20:10. Ferner: Carneval, Lavkvon. Lorette, Pompadour. Nadfpert Zweite Mannheimer Nadſporkwoche Der Radſportverein„Staubwolke“ Mannheim veranſtaltet vom —14. Juni ſeine 2 Radſportwoche Am Sonntag vormittag er⸗ öffnete die„Staubwolke“ mit einem Straßerennen um die Meiſter⸗ chaften von Mannheim die Sportwoche. Mittags 2 Uhr war am Tennisplaß Aufſtellung zum Cala⸗Korſowettdewerb üter Friedrichs⸗ ding. Breiteſtraße, Planken. Breiteſtraße, Schloß, Bismarckſtraße, aiſerring Friedrichsplaz. Auguſta⸗Anlage. Otto Beckſtraße zur ennbahn. Am Nachmittag fanden auf der Rennbahn große Wett⸗ dewerbe im Kunſt⸗ und Reigenfahren, Duett. und Radballſpiele ſtatt. ie Rennen, vom ſchög ten Wetter begünſtigt, verliefen programm⸗ ßig und ohne ernſte Zwiſchenfälle Einige Fahrer hatten Reiſen⸗ defekt. W. Becker, der gewiß ein Wort um den Sieg mitgeredet dätte, hatte dreimal Reifenſchaden. Nachſtehend die Ergebniſſe: 5 Skraßenmeiſterſchaften von Mannheim, A⸗ und B⸗Klaſſe, 100 Am.: 1.— Schuler⸗Mannheim 3: 16; 2. Fr. Schuler⸗Mann⸗ deim; 3. H. van Well⸗Mannheim; 4. Alfred Kauffmann⸗Mannheim; 5. Leichert-Mannheim 7. W. Klein⸗Wallſtadt; 8. O. Roos⸗Mann⸗ eim, 9. W. Becker⸗Mannheim. Jugendklaſſe. 40 Km.: 1. Werner Goß⸗Mannheim:27: 2. Peter Münd⸗ annheim(dicht auf): 3. Guſtav Baier⸗Mannheim Minute zurück. 5 1. Quirin⸗Mannheim 3,48; 2. Ries⸗Mannheim Allersklaſſe: 402: 3. Lenard⸗Mannheim. 1. Radf.⸗Lerein„Vor⸗ d Punkte; 2. Radf.⸗Verein Gala-Korſowellbewerb,-Klaſſe: Nardorf 29 Punkte; 3. Radf.⸗Verein„Vitboria“⸗Lingenfeld 28 1 rts“⸗Lampertheim, 47 Punkte. 80 B. Klaſſe: Radf.⸗Geſellſchaft 96 Mannheim, 38 Punkte: 2. Radf.⸗Verein„Edelweiß“⸗Deidesheim, 24 Punkte. „Klaſſe: 1. Radfahrer⸗Club Neckarau, unkte: Radf.⸗Verein 1900, Oprau, 38 Punkte: 3. Radf.⸗Verein erghauſen, 35¾ũ Punkte; 4. Radf.⸗Verein„Vorwärts. Ludwigs⸗ fen. 27 Punkte; 5. Radf.⸗Verein„Vorwärts“, Speyer, 27 Punkte; Radf.⸗Lerein Frieſenheim. 26 Punkte. Sonderklaſſe: Radf.⸗Verein„Teutonia“, Michek⸗ ſtadt, 30 Punkte— Schulreigen. 1. Radf.⸗Verein„Viktoria“⸗Lin⸗ genfeld: 2. Radf.⸗Verein 1900,. Oppau. Einer-Kunſtfahren: 1. Bing⸗Hannover: 2. Schmeber⸗Mannheim. Duektfahren: 1. Tom⸗Schmitz⸗Köln; 2. Steil⸗Schmetzer⸗ Nannheim. 2er-Radball: Mannheim—Laubenheim:6. Gg. Radrennen in Mainz Sawall Sieger in allen 3 Läufen. * Den Bahnrennen vom Sonntag war gutes Wetter aber ſchlech⸗ 1l Veſuch beſchieden. Sawall war um Klaſſen überlegen und ſiegte icht in allen 3 Läufen des 60 Km.⸗Rennens. Die Ergebniſſe: 1. Lauf über 15 Km.: 1. Sawall⸗Berlin, 15,18 Min.; 2. Hubertus 1½% Rd. zur.; 3 Markowiak⸗Dortmund. twiaf Lauf über 5 Km.: 1. 5 all in 21.38,2 Min.; 2. Mor⸗ iak 6 Rd.; 3. Hubertus geſt. 2 be 3. Cauf über 25 Km.: 5 Sawall in 29,12 Min.; 2. Hu⸗ dtus, 2 R9.; 3. Markowiak. 3255 VBerfolgungsrennen„Deutſchland⸗Jrankreich“ über 5 Km.: 1. utſchland(Würz⸗Soresny) in.22, Min.; 2. Frankreich Malfahren: 1. Würz⸗ Mainz; 2. Wambs⸗Paris; 3. Sauer⸗ 4. Madel. Skraßenrennen„Großer Preis von Ingelheim“ „. Die diesjährige Austragung des bekannten Straßenrennens um den„Großen 5 von Ingelheim“ ergab ſpannende Kämpfe unter md zohlreichen Teilnehmern von autem Können. Gute Witterung die ſntſprechende Straßenverhältniſſe begünſtigten die Beranſtaltung, e nwandfrei verlief. dapf Ergebnis: 1. Matteis⸗Mainz in.33.— St.; 2. Munk⸗Worms in 187— St.; 3. Herbſt⸗Worms in.39.— St.; 4. Wagener.⸗ oblenz Straßen-Radrennen„Rund um Dresden“ Gutes Wetter und gute Organiſation ließen das vom..R. deranſtaltete Smatzenrennen„Nund um Dresden“ einen intereſſan⸗ erlauf nehmen. Es blieben Sieger: Bei 5 eeee 1. Geisdorf in 8,27,27 St.; 2. R. 2— Neue Mannheimer Zeitung[Mo⸗gen⸗Rusgade) Eeichtathletik Leichtathletiſche Jugendwettkämpfe in Ludwigshafen Die Jugendgaue Mannheim, Ludwigshafen des Süddeutſchen Fußballverbandes veranſtalteten gemeinſam am geſtrigen Sonntag auf dem Pfalzplatze in Ludwigshafen leichtathletiſche Wettkämpfe, zu denen die Vereine verpflichtet waren, daran teilzunehmen. der Süddeutſche Fußballverband erblickt in der Veranſtallueg ſolcher Wettkämpfe ein Mittel, der Fußballjugend Gelegenheit zu geben, ihre körperliche Ausbildung vielſeitig zu geſtalten, wodurch wiederum die Leiſtungen des Einzelnen bei einem Fußballkampf eine Steige⸗ rung erfahren dürften. Trotz der zahlreich eingelaufenen Meioungen zu dieſer Veranſtaltung muß mit Bedauern feſtgeſtellt werden, daf einig Vereine— Verein für Raſenſpiele und Waldhof— nicht angetreten waren. Nachſtehend die einzelnen Ergebniſſe. Dreikampf Klaſſe A Jahrgang 1907/as(100 Meter⸗Lauf. Fuß⸗ dalleinwurf. Hochſprung mit Anl.) 1. Fritz Kühn. L. F. C. Pfalz⸗ Ludwigshafen 215 Punkte: 2. K. Schindelmener. L. F. C. Pfalz⸗ Ludwigshafen 207 Punkte: 3. Hugo Zeiber, Phönir⸗Mannheim 204 Punkte: 4. H. Freſe. Pfalz⸗Ludwigshafen 172 Punkte und R. Hoff⸗ mann. L. F. C. Pfalz⸗Ludwigshafen 172 Punkte: 5. K. Seelinger. V. f. R. Oagersheim 171 Punkte. Freund, L. F. C. Pfalz⸗ Ludwias⸗ hafen 166 Punkte. Dreikampf Klaſſe B. Jahrgang 09/10: 1. J. Tronecker, Ein⸗ tracht Oagersheim und Schmitt W. 03 Ludwigshafen, 201 Punkte. 2. Wetter W. L. F. C. Pfalz, 196 Punkte. 3. Henn Kurt. Sp. C. Ein⸗ tracht Oggersheim 174 Punkte. 4. Ph. Müller, V. f. R. Oagersheim 163 Punkte. 5. Hans Haas. L. F. C. Pfalz Ludwigshafen 157 Punkte. Dreikampf Klaſſe C Jahrgang 11 und jünger. 1 Helm. Helm⸗ lchrot. L. F. C. Pfalz Ludwiasbafen 187 Punkte. 2. Kurt Heisler, L. F. C. Pfalz Ludwigshafen 180 Punkte, 3. H. Heinzmann, Phönix Ludwigshafen 178 Punkte. 4. L. Henn, L. F. C. Pfalz Ludwigs⸗ hafen 178 Punkte, 5. Ph. Kimpel. L. F. C. Pfalz Ludwiashafen 173 Punkte. 6. G. Norhof, Phönix Mannheim 158 Punkte. 100 Meter Lauf 07/s. 1. W. Helmſchrot L. F. C. Pfalz, Ludwigshafen 11,8 Sek:; 2. Fritz Kühn, L. F. C Pfalz, Ludwigshafen 12,1 Sek.; 3. Hugo Leiber, Phönix, Mannheim 12,6 Sek.; 4. R. Flöſer, 04 Ludwigshafen 200 Meker Cauf 07/8. 1. Herm. Kehr, L. F. C. Pfalz. Lud⸗ wigshafen 25,7 Sek.; 2. W. Lch L. F. C. Pfalz, Ludwigshafen 27.1 Sek.; 3. R Hoffmann, L. F. C. Pfalz, Ludwigshafen 29,2 Sek.; 4. Hans Reichert, 07 Mannheim 29,5 Sek. Hochſprung often. 1. Helmut Freſe, L. F C. Pfalz. Lud vigs⸗ hafen 1,50 Meter; 2. Karl Schindelmeyer, L. F. C. Pfalz, Ludewigs⸗ hafen 1,45 Meter 3. Fritz Kühn L. F C. Pfalz Ludwigshaſen 1,45 Meter; 4. Karl Maas, F. F. C. Pfalz, Ludwigshafen 1,44 Meter. Jußballeinwurf Jahrgang 02/0s 1. Karl Schin delmeyer, Pfalz, Ludwigshafen 19,565 Meter. 2. Fr. Kühn, Pfalz Ludwigs⸗ hafen 18,70 Meter; 3. G. Brandsdörfer, 1913 Mannheim 18,50 Meter; 4. Hugo Leiber, Phönir Mannheim 18,30 Meter. eeee 141 039 Kilometer erzielt. Weikſprung mit Anlauf, Jahrgang 09/ 10. 1. Jul. Tro necker, Eintracht Oggersheim 5,15 Meter. 2. W. Schmitt, 03 Ludwigs⸗ hafen 5,05 Meter. 3. Ph. Müller,..R. Oggersheim 4,61 Meter⸗ 800 Meter-Cauf, Jahrgang 09 Vorgeſchrittene. 1. Karl Kern, M. F. C. 1913 Mannheim 2 Min. 36,7 Sek. 2. Joſ. Zähringer, 03 Ludwigshafen 2 Min. 40 Sek. 3. Loth. Pinkus, L. F. C. Pfalz Lud⸗ wigshafen 2 Min. 42 Sek. 4. H. Schönenberger, 1914 Oppau 2 Min. 46 Sek. 1 100 Meter-Cauf, Jahrgang 09 Vorgeſchriftene. 1. M. Bro⸗ met, 1913 Mannheim 13 Sek. 2. Karl Englert, Phönix Mann⸗ heim 13,3 Sek. 3. Arthur Völker, 03 Ludwigshafen 13,4 Sek. 4. H. Schönenberger, 1914 Oppau. 100 Meter-Sauf. Jahrgang 09/1b. 1. W. Schmitt, 03 Lud⸗ wigshafen 12,3 Sek. 2. W. Wetter,..C. Pfalz 12,6 Sek. Kugelſtoßen, Jahrgang 07/8: 1. W. Winkler, L. F. C. Pfalz Ludwigshafen, 10,87 Mtr.; 2. E. Wüſt,.G. 1914 2 10,08 Mtr.; 3. Otto Spreng, 11 Mannheim, 9,91 Mtr.; 4. Gg. Süß, F. G. 1914 Oppauͤ, Mtr. 1500 Mtr.-Lauf, offen: 1. Gg. Bauder 07 Mannheim 5 Min. 57 Sek.; 2. F. Reffert 03 Ludwigshafen 5 Min. 56 Sek.; 3. H. Pee 03 Ludwigshafen 5 Min. 59 Sek; 4. L. Hölriegel. 4 100 Mtr.⸗Staffel, Alaſſe A und B, Vorgeſchrittene: 1. L. .C. Pfalz Ludwigshafen 50 Sek.; 2. Phönir Mannheim 52,8 Sek.; 3. 03 Ludwigshafen 53 Sek.; 4. Germanſa Ludwigshafen. 4 4 100 Mitr.-Staffel, Klaſſe B: 1. Germania Ludwigs⸗ hafen 53 Sek.: 2. L. F. C. Pfalz Ludwigshafen 55 Sek.; J. F. G. 1913 Mannheim 57 Sek. Olympiſche Staffel Klaſſe A. 1. L. F. C. Pfalz Ludwigs⸗ hafen 4 Min. 34 Sek. 2. 03 Ludwigshafen 5 Min. 12 Sek. Olympiſche Staffel Klaſſe B. 1. F. C. Pfalz Ludw ig s⸗ hafen 4 Min. 2 Sek., 2. 1913 Mannheim 4 Min. 28 Sek., 8. 03 Ludwigshafen 4 Min. 47 Sek. Schwedenſtaffel Klaſſe A und B. 1. L. F. C. Pfalz Lud⸗ wigshafen 3 Min. 28 Sek., J. 03 Ludwigshafen 3 Min. 30 Sek., 3. 07 Mannheim 3 Min. 32 Sek., 4. Phönix Mannheim 3 Min. 34 Sek. 10 mal 100 Meter Staffel Klaſſe C. 1. L. F. C. Pfalz Lud⸗ ie 3 Min. 50 Sek., 2. Phönix Mannheim 3 Min, 57 Sek. Automobilſport Neuer 24 Stundenweltrekord in Monthlery für Aukomobile Auf einem 40 PS.„Renauld“ gelang den beiden bekannten Ingenieuren Peliſſier und Gartfield eine erhebliche Ver⸗ beſſerung des erſt vor ganz kurzer Zeit aufgeſtellten 24 Stunden⸗ Weltrekords Gillets Leiſtung von 3 137 079 Kilom. wurde um nicht weniger als 247 680 Kilom überboten ſo daß der Rekord nunmehr auf 3 384759 Kilom, ſteht Weſentlich für die Beurteilung dieſes Reſultates iſt allerdings, daß die beiden neuen Rekordinhaber ſich während der Fahrt gegenſeitig ablöſten, während ihr Vorgänger ſ. Zt. allein am Steuer ſaß. Es wurde ein Stundendurchſchnitt von Meilage Mr. 22 Monmtag. den S. Jumi Aljechin-Partien Partie Nr. 223 (Gespielt am 18. April 1925 in Baden) Weilß: Dr. Tarrasch Schwarz: Aljechin Weib Schwarz Weiß Schwarz 1. e2 e⸗ e7-es 16. Lda— fI d6-dõ(8) 2 831—13 Sba—cs 17 Tat- di C7-c05 3. LfiI—-c4 Lis cs 18. Sd4= ba Dds cꝰ7 4. 2 c Les-bs 19 Leg-—f4()0) Ses-13+ 5 d2— d4 Dds-e7 20 Sd2 De7f⁴ 6.—0 Sg8 f6 21. eAαsõ Le8-—f5(0 7 Ifi—ei d7-ds 22. LII- da Lis&Khq) 8 22—4 27—a6 23. gꝛæchs DfANα 9. h2—h3 5)—0 24. Tete8-. Tadce8 10 Let-88 9) h7- hE 25. Ld3— fi Tes-es 11. LxS- ea De7-ds 9) 26. C8—c4 Tes—g8- 12. Lcœ4- da Y Ii8—es 27. Kgi—h2 Sf6—84+ 00 13 Sbi- dz Lb6—- a7 28. hacg4 ITgSg4 14. Ddi—e2 eSd 29. Aufgegeben. 15. Stadcdd Sco—es 1) Weiß gestattet sich in den letzten Zügen Tempover- luste, die 0 einem Meister wie Aljechin schwer ein⸗- zuholen sind. Die Bindung Lgd brauchte Tarrasch nicht zu fürchten, weil sie keine Gefahr war.— 2) Wiederum ein Tempoverlust. Richtiger war gleich Leg3.—). Mit diesem starken Zuge verfolgt Aljechin verschicdene Zwecke. Im Falle dd—d5 will er dem Scé das Feld e7 öffnen. Auberdem wWill er die Dame aus der Turmlinie herausbringen und den eigenen Turm ins Spiel bringen.— 4) Anstatt dieses Zuges konnte Tarrasch mit dd& eh die Damen tauschen und auf Abtausch spielen. Vielleicht aber mochte Weiß goch die Illusion gehabt haben, besser zu stehen.— 5) Der entschei. dende Fehler. Weiß durfte sich das Schach Sfa nicht geben lassen, weil hiermit die feindliche Dame in die Königs- front eindringt. Nun ist die Parte nicht mehr zu retten. Partie Nr. 224 (Gespielt im Meisterturnier in Baden-Baden) Weihß: Reti Schwarz: Aljechin 1. 82—g3 e7—es 21. 42—a4 hacg3 2. 821—13 e8— el 22. hDeg8 Dese 3 S13- d4 d7-dS 23. b4- bõ cbb5⁵ 4 42—43 eαν 24. adhebs Teß—es 0) 9 5. Ddied3 8—16 25. Sd4—13 abõ 6. LII- g2 LIS— b4 26. Debs Sds=3 7. LœI-dz Lbed 27. Dbsdcb7 Y Deeb/7) 8. Sbiedz—0 28 Scsõdbꝰ Scddce2. 9.—c4 Sbs- a6 29. Kgi—h2 Stö-el! 10. Ads Sa6—b4 30. Tei- Seα2 11. Dda—c4 Sbaiedõ 31. Lht.-82 Lg4-e6 12. Sd2—b3=c 32. TeA4—2 S12—g4 13.-=0 IJIs—eg 2) 33. Khz-h3 9) Sg4-+ 14. If1—dt Loed—-g4 34. Kha—h2 Tea x 15. TIdi—-dz Dds—c8 5) 35. Tdæxe2 Se5—g4 16. Sba—es Lg4 ha 36. Kh2—h3 Sg4—eg+ 0 17. Lg2- 13 9 Lh3—g4 37. Kha—hz Sedc2 18, L3—h! h7-hS 38. Lgꝰ2D.8 Sc2-d 19. b2— b4 a7—-a6 9. Aufgegeben. 10 20. Tai-ci nS—h 1) Reti hat die im echten Retistile gespielte unregel- mällige Eröffnung gar nicht übel behandelt. Aber er ver- mochte gegenüber Aljechin keinen Vorteil zu erzielen.— 2) Schon geht Schwarz zum Angriff über.— 3) Um mit Lha an Weiß eine Gewissensfrage zu richten.— 4) Wenn Lg2 X& b3, um nicht Dh3 den Bb7 zu schlagen, so verliert Weiß sofort. Denn nach 8g4 und Sf3 würde Seg entscheiden. Reii tat also klug daran, den Läufer wegzuziehen.— 5) Während Aljechin aut dem Königsflügel vorgeht, unternimm Reti einen Bauernvorstoß auf der Damenseite. Ein interessantes Wett- rennen, bei welchem Reti um eine Idee zu spät kommt.— 0) Ein genialer Zug, der dem Spiel eine entscheidende Wen⸗ Wein darf den Turm nicht schlagen, weil sonst die Dame mit g3 über Weiß das Mattnetz breitet.— 7) Weilß hat nichts anderes.— 8) Nach dem Damentausch wird die Partie rasch zugunsten Aljechins entschieden.— 9) Weiß hat nichts anderes, da Khi Tai nicht in Betracht Nemne⸗ den Amakeuren: 1. Hermann⸗Leipzig 8,14,52 St.; 2. e⸗Dresden: 3. Reuther⸗Dresden. 5 Aus dem Stäcte-Wettkampf Mannheim-Frankfurt. Partie Nr. 225 (Gespielt am 17. Mai 1925 in Auerbach) Weiß: Loncar-Frankfurt Schwarz: Vetter-Mannheim 1 e2—- e4 c7cS 25. Dei—e4) Ddsce. 2. Lfi—c4 27— e6 26. Sdace4 17—15 3 881—13 Sg8—f6 27. Se4-d6 Kg7—f6) 4 d2-— d3 d7-dõ 23. Sd6—-c8 427—425 5. e4d5 eGdõ 29. Scg— d Kf6E e6 6. Lœ4- bsg- Les-d7 30. Sd6— c4 Sf4—-d5 7. Lbõdcd7ꝗ- Sbgdcd7 31. 22- 23 86—85 8—0 LI8—e 7 32. 32—g3 84d5—6 9. Lel=f4—0 33 KfIi—e2 Ke6- dõ 10. IfIel 718.— e8 34. Ke2— e! 5—24 11. 8b1—d2 Dds- bõ 35 Kel—ez 9 b6-bõ 12. Jai-bi) Le7— d 36. Sc4—d2 cS-c4) 7) 13. LIANd6 Dbe d6 37. S13—ei Sd7cõ 14 Sdz2—11 Tegꝰce 38. h2—3 Scs-es 15 Ddtei Tas- ed 39. 12—13(5) 15—f4 16. Dei—-dz Sfö— h5 40 33—g4 c4-cà 0 17. Ibi—-ei Tedcel 41. bꝛxcg 8) da c 18 Ddz,ei 87—g6 42 Sdz—e4 Sfodce4) 19 Pel-egt- 2) Kg8—g7 43. faxe4 Kaüs„„VV 2. Deß—ei b7—b6 44. Sei—f3 Seb—-dad ‚0 21. Dei-ca+e ds-d4 45. Sfa da KcSdedd 22. Deg—ei h7- hG 46. Ke2—13 bo- ba d))0 23 Sf1—d2 ShsS—4 47. adb4 a4-ag 24 Kg1-f1 Ddé—ds 48 Aufgegeben. 1) Bei dieser Behandlung der sizilianischen Partie konnte in der Entwicklung keiner der beiden Gegner für sich einen Stellungsvorteil buchen.— 2) Ein überflüssiges Schech und deshalb ein Tempoverlust.— 3) Weiß rovoziert hiermit das Vorrücken des-Bauern, um das Feld ed für den Springer frei zu machen. Dabei übersieht er aber, daß der Springer auf diesem Felde jederzeit durch f7—15 vertrieben werden kann.— 4) Der Führer der weißen Steine glaubt nun, indem er die Dame zum Abtausch bietet, das Remis in der Tasche zu haben. Es läßt sich allerdings eine Ueberlegenheit der schwarzen Steine nicht feststellen Beide Kämpen verfügen in ausgeglichener Position über je 2 Springer und je 7 Bauern. Der Führer von Weiß übersieht nur das eine, daß er in Herrn Vetter einen Meister des Endspiels vor sich hat. 5) Der Führer der Weißen mag in dieser Position vielleicht auf ein Remisangebot des Herrn Vetter gewartet haben. Dieser denkt aber garnicht daran, auf solche Erwartungen zu reagieren, sondern entwickelt ein feines positionelles Spiel, durch das er den Gegner allmählich strategisch er- drückt. Man vergleiche in diesem wunderbaren Endspiel die starken Punkte der beiden schwarzen Springer und die abgedrängte Lage der beiden weißen Springer; und man beachte ferner das geschickte Vorgehen des schwarzen Kö- nigs zur Herbeiführung einer Entscheidung.— 6) Der Führer der weißen Steine glaubt immer noch nicht an eine ernste Gefahr und wartet sorglos das Vordringen des Gegners ab. — 7) Dieser Vorstoß leitet die elegante Schluflkombination ein, durch die Herr Vetter einen nicht aufzuhaltenden Frei- bauern bekommt.— 8) Erzwungen.— 9) Es gibt für Weis keine Rettung.— 10) Der Knalleffekt. Aus dem Schachleben. Schachvereinigung Mannheim. Herr Bruno Müller, Schachmeister vom Oberrhein, gab am 29. Mai in der Zeit von abends 9 Uhr bis gegen 1½ Uhr im Arkadenhof eine Simultanvorstellung. Herr Müller gewann 17 Partien, verlon bloß 2 und machte 3 Partien unenfschieden. Schachmeister Sämisch hat, bevor er von Baden-Baden zum Marienbader Großpmeister-Turnier reiste, in Karlsruhe eine Vorstellung im Blindspiel gegeben und zwar spielte er im Karlsruher Schachklub 12 Partien ohne Ansicht des Brettes, Die spannende Blindspielvorstellung endete mit 9%:2% Punkten zugunsten des jungen Grogmeisters. Es ge- wännen gegen Sämisch Theo Weihinger, der derzeitige Meister des Oberrheinischen Schachbundes, und sein Bruder Heinrich Weißinger. Remis machte Herr Werl. Der harte kommt.— 10) Nach T2, Sfà und Ff3 gewinnt Schwarz durch Le6-d5 einen Offizier. 8 Kampf dauerte 4½ Stunden. —— ———— 8. Selfe. Nr. 259 Neue Malnnheimer Jeitlun![Mocgens Zusgabe) Montag, den 8. Jun 1925 Tagungen Der Tag des deutſchen Badeweſens AKarlsruhe, 5. Juni. Der Freitag morgen fand die beteilig⸗ zen Körperſchaften getrennt bei der Arbeit. Der Schwimmver⸗ band hielt ſeine geſchloſſene Vorſtandsſitzung ab, der Verein deutſcher Badefachmänner ſeine Jahresverſammlung, ebenſo der Reichsverband für Badebetriebe E.., während die Deutſche Geſellſchaft für Volksbäder öffentlich tagte. Nach der Erledigung der geſchäftlichen Angelegen⸗ heiten(u. a. Satzungsfeſtlegung, Mitgliedsbeitrag 3 Mk fährlich) behandelte man die vorliegenden Fragen und Anregungen. Die Waſſerreinigung durch Organiſierung hat ſich als zu teuer und nicht lange genug vorhaltend erwieſen, um gegenuber der bekannten Chlorierung praktiſch in Frage zu kommen. Ebenſowenig kam man zu einer Empfehlung des Oxydationsfilterſyſtems Scheidt mittels Kunſtfilterſteinen. Dabei kam es zur ausgedehnten Erörterung der Ehlorierungsverfahren in hygieniſcher, techniſcher, äſthe⸗ tiſcher uff. Hinſicht Hierüber ſoll noch nach dem Vortrag Prof. Burgers Samstag weiter verhandelt werden. Geh. Regierungsrat Dr. Hagen(Hannover), der ja vorbildlich als Landrat von Schmalkalden früher in ſeinem Kreiſe muſterhafte Badepflege ausgeübt hat, äußerte ſich über„Werbe⸗ und Richtlinien für den Bade⸗ und Schwimmbetrieb auf dem Lande“, worin er einen Entwurf für eine Aufklärungs⸗ und Werbeſchrift mitteilte. Mit dem Schulbad beginnend(auch für Schulentlaſſene) muß die Volks⸗Badeerziehung einſetzen, zu denen ſich Freibäder(Schwimm⸗ und Luftbäder), ja ſogar Hallenbäder in Induſtriedörfern und -werken geſellen ſollen, unter Anſtellung von fachkundigen Schwimm⸗ lehrern. Die Mittel ſind von Gemeinde, Wohlfahrtsverbänden, Staat, Reich und durch Selbſthilfe zu beſchaffen. In der angeregten Be⸗ ſprechung wurde u. a. die landwirtſchaftliche Berufsgenoſſenſchaft als Vermittlungsſtelle empfohlen. Namentlich wies Stadtſchulrat a. D. Dr. Sickinger⸗Mannheim als alter Mitarbeiter Hagens im ein⸗ ſtigen Zentralausſchuß für Jugendſpiele auf die erhöhte Wichtigkeit der ländlichen leiblichen Fürſorge nach Wegfall des ausgleichenden Heeresdienſtes hin. Nach Verleſung der Anregung des Goslaer Geh. Regierungs⸗ rates Leinweber, künftig nur an ausweisbar ſchwimmkundige Leute Ruderboote auszuleihen, wofür der allgemeine Schulſchwimm⸗ W. unterricht Vorausſetzung bleibt, kam noch die Sprache auf die Ver⸗ bindung von Sport⸗ und Spielplätzen mit den Freibädern und dar⸗ nach auf den Familienbadbetrieb, wozu die Antrag⸗ bezw. Frageſteller Stadtrat Dr. Lehmann⸗Liegnitz und Univerſitäts⸗ Schwimmlehrer Mang⸗Heidelberg in befürwortendem Sinne ſpra⸗ chen, aber auch aus der Verſammlung heraus dann durchgängig günſtige Erfahrungen, gerade auch im Hallenbadbetrieb mitgeteilt wurden, ſo vom Direktor des Mannheimer Herſchel⸗ bades. Wegen vorgerückter Zeit brach man die Verhandlungen ab und folgte nachmittags der Einladung zur Fahrt nach dem Rhein⸗ hafen und der Halbinſel Rappenwörth, wo Bürgermeiſter Schneider⸗Karlsruhe das dort geplante Strandbad erklärte, und zur Rückfahrt nach Maxau zum ſtädtiſchen Schwimmbad. Den ſtim⸗ mungsvollen Abſchluß bildete ein„Abend am Rhein“ beim Rhein⸗ Aub Alemannia und Kanuklub Rheinbrüder. Nus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt: Der Vorſitzende des Verwaltungsrats der Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte Chriſtian Grampp zum Direktor, Verwaltungspraktikant Gottlieb Haa⸗ ſer beim Bezirksamt Kehl zum Verwaltungsoberſekretär, Rotten⸗ meiſter Philipp Renſch in Heidelberg zum planmäßigen Polizei⸗ wachtmeiſter, Juſtizoberſekretär Auguſt bei der Staats. anwaltſchaft Waldshut zum Juſtizinſpektor, die Juſtigpraktikanten Karl Braunſtein beim Amtsgericht Pforzheim, Ludwig Faas beim Amtsgericht Radolfzell, Guſtav Sippel beim Amtsgericht Raſtatt, Hans Kuhn beim Amtsgericht Schopfheim, Wilhelm Karcher beim Amtsgericht Säckingen, Hermann Becker beim Amtsgericht Boxberg, Philipp Kadell beim Amtsgericht Heidel⸗ berg und Georg Taudenklos bei der Staatsanwaltſchaft Frei. burg zu Juſtizoberſekretären, Amtsgehilfe Otto Sack beim Land⸗ gericht Freiburg zum Kanzliſten, Hauptlehrer Ludwig Zavf an der Volksſchule in Weil, Amt Lörrach, zum Schulleiter(Rektor) daſelbſt, Gewerbelehrkandidat Otto Beiſel an der Gewerbe⸗ ſchule in Pforzheim zum Gewerbelehrer dortſelbſt. Verſetzt: Anſtaltsarzt Dr. Ernſt Herzog in Illenau in gleicher Eigenſchaft an die Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch. Anſtaltsarzt Dr. phil. Alfred Schwenninger an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Konſtanz in gleicher Eigenſchaft zur Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen, Anſtaltsarzt Dr. Erich Schnei⸗ der an der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Illenau in gleicher Eigen⸗ ſchaft zur Heil⸗ und Pflegeanſtalt bei Konſtanz, Verwaltungs⸗ inſpektor Karl Eigler beim Bezirksamt Engen zu jenem in Raſtatt, Verwaltungsoberſekretär Otto Rothenbiller beim Bezirksamt Raſtatt zu jenem in Engen, Baurat Hermann Wie⸗ landt bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion als Dienſtvor⸗ ſtand zum Bezirksbauamt Bruchſal, Bauinſpektor Georg Brocke⸗ nauer bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Direktion zum Bezirks⸗ bauamt Karlsruhe, Bauinſpektor Joſef Müller in Forbach zum Baubüro des Finanzminiſteriums, Straßenmeiſter Karl Bunk bei der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗Direktion zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Konſtanz, die Juſtizoberſekretäre Auguſt Beck beim Notariat Freiburg zum Amtsgericht daſelbſt und Hermann Henninger beim Amtsgericht Wertheim zum Amtsgericht Lör⸗ rach, Kanzleiaſſiſtent Lorenz Dubronner beim Amtsgericht Ep. pingen zum Notariat daſelbſt. Uebertragen: Straßenmeiſter Joſef Gerſtner in Kon⸗ ſtanz der Straßenmeiſterbezirk Gernsbach unter Verſetzung zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Raſtatt, der Straßenmeiſter Heinrich Höckel in Raſtatt der Straßenmeiſterbezirk St. Blaſien J1 unter Verſetzung zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Waldshut, Straßen⸗ meiſter Alfred Riedmann in Lörrach der Straßenmeiſterbezirk Gutenſtein unter Verſetzung zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Ueberlingen. Planmäßig angeſtellt: Bezirksbaumeiſter Joſef Sta⸗ delhofer beim Bezirksamt Engen. In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt: Die Verwaltungsaſſiſtenten Ludwig Oberſt und Max Schlatterer an der Univerſität Freiburg. Zuruhegeſetzt auf Anſuchen: Gerichtsoberverwal⸗ ter Franz Fertig beim Amtsgericht Buchen. Entlaſſen auf Anſuchen: Regierungsrat Dr. Emil Wehrle in Karlsruhe, Regierungsrat Joſef Amberger beim Bezirksamt Offenburg. k. Heidelberg, 5. Juni. Die am 1. Juni von der ſtatiſtiſchen Abteilung für Heidelberg errechnete Meßziffer beträgt ohne Be⸗ kleidung 129,20 und mit Bekleidung 131,84(1914= 100). Die Steigerung gegenüber dem 1. Mal beträgt 2,08 bezw. 1,77 Proz. Diedesheim(Amt Mosbach), 4. Juni. Das hieſige Zementwerk, das früher 200 und in letzter 50 80 Arbeiter beſchäftigte, wird tillglegt, nachdem ein Teil der Maſchinen abmontiert und mit dem alerial abtransportiert wurde. Die Beamten wurden teils nach Leimen oder ſonſtigen Niederlaſſungen verſetzt. Vor zwei Jahren wurde die Brauerei Lang ſtillgelegt und jetzt dieſes Werk, ſo daß die Arbeiter aus der Umgebung die gute Arbeitsgelegenheit und die Gemeinde nahezu 7000 M. Umlage verliert. Stockach, 3. Juni. Geſtern ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücksfall. Als der letzte Zug von Radolfzell einfuhr, ſcheuten die Pferde eines Fuhrwerks und galoppierten in dem Augenblick über das Bhangleis, als der Zug herankam. Das Fuhrwerk wurde vom Zuge erfaßt und vollſtändig zertrümmert. Der Fuhrmann Julius Baiſcher vom Lohnhof war ſofort tot. Eines der Pferde ANus der pfalz Zum 12. pfälziſchen Sängerbundfeſt Das 12. pfälziſche Sängerbundfeſt, das vom 20. bis 22. Juni in Ludwigshofen, der neuen Ausſtellungsſtadt, geplant iſt, wird ein muſikaliſches Ereignis werden, wie es die Pfalz wohl noch nicht erlebt hat. Aus allen Gauen der Pfalz kommen die Sänger in der jüngſten Großſtadt am Rhein zuſammen, um in edler Sangeskunſt ihre Leiſtungsfähigkeit zu erproben. Das Programm der beiden Feſtkonzerte am Sonntag, den 21. Juni und dem folgenden Montag bringt in buntem Wechſel Chordarbietungen und ſoliſtiche Vorträge. Kammerfängerin Lilly Hafgren⸗Din⸗ kela, der Baritoniſt Heinrich Rehkemper, München und die Sopraniſtin Mary v. Ernſt vom Landestheater Karlsruhe, haben den ſoliſtiſchen Teil des Programms übernommen. Frau Hafgren wird zu Orcheſterbegleitung Lieder von Strauß, Erik Hafgren und C. Schmalſtich ſingen, Rehkemper bringt Schubert⸗Lieder und die Holländer⸗Arie, außerdem haben beide Künſtler den ſoliſtiſchen Part der Bruch'ſchen„Frithjoſſage“ übernommen, deren Geſamt⸗ leitung in den Händen von Oberlehrer Ott⸗Zweibrücken liegt. Frau v. Ernſt wird die Gartenarie der Suſanne aus„Figaros Hochzeit“, und die Arie der Ophelia aus„Hamlet“(A. Thomas) bringen. Aus der Fülle der choriſtiſchen Darbietungen ſei ein capella⸗Chor von Paleſtrina, altdeutſche Volks⸗ und Minnelieder, ſowie Chöre von Mendelsſohn, Bruch Silcher u. a. hervorgehoben. Die Namen der Feſtdirigenten, Bartoſch⸗Mannheim, Hafgren⸗Neuſtadt, Ott⸗ Zweibrücken, Pfeiffer und Stahl⸗Kaiſerslautern, Stamer⸗ Speyer und Welker⸗Ludwigshafen bürgen dafür, daß die Chor⸗ darbietungen, an denen 137 Vereine mit über 6000 Sängern beteiligt ſind, ebenbürtig neben dem ſoliſtiſchen Teil beſtehen werden. Den inſtrumentalen Teil haben das Orcheſter des Mann⸗ heimer Nationaltheaters, ſowie vier weitere Kavpellen übernommen. Urber den eine Woche vorausgehenden Feſtakt, die am Samstag. den 20. Juni geplante Begrüßungsfeier mit Bundesfahnenweihe, das Feſtbankett am erſten Feſttag und die Schlußfeier am Abend des zweiten Feſttag⸗ berichten wir ſpäter. * Cudwigshafen, 5 Juni. Bei der am 29. Mai ſtattgefundenen einprämiierung der Pfälziſchen Landwirtſchaftsausſtellung und Südd. Gartenbauausſtellung Ludwigshafen a. Rh. wurde fur hervorragende Leiſtung auf dem Gebiet des Weinbaues und der Weinbehandlung der Firma Ebers Weinkellerei, Inh. Herm. Eber, Weingutsbeſitzer und Weingroßhandlung in Haardt, die höchſte Auszeichnung verliehen. *Bom Weinbiet und Hambacher Schloß, 5. Juni. Bekanntlich hat das Einſturzunglück auf dem Bismarckturm zur Folge gehabt, daß ſich die verantwortlichen Stellen zur Nachprüfung der Haltbar⸗ keit der übrigen Ausſichtstürme und Burgruinen der Pfolz ent⸗ ſchloſſen. Wie ſchon berichtet, wurde vor kurzem der Weinbietturm bei Neuſtadt vom Bezirksamt für den öffentlichen Verkehr geſyerrt. Nach den jetzt angeſtellten Unterſuchungen des Prof. Dr. Mehlis dürfte eine geologiſche örtliche Senkung des nordweſtlichen Turm⸗ untergrundes und zwar durch Auswaſchung einer Sandſchicht im Laufe der letzten 10 Jahre ſtattgefunden haben. Auf dieſer Seite ſoll nun nach Anbringung einer Stützmauer ein Graben gezogen werden, um die Verhältniſſe des Fundaments feſtzuſtellen. Für die Baukoſten kommt die Gemeinde Gimmeldingen auf, die auch die im oberſten Teil des Turmes eingebaute gußeiſerne Treppe erneuern und außerdem eine feſte Verklammerung des oberen Turmgeſchoſſes veranlaſſen will. Eine gleiche Nachprüfung und Ausbeſſerung er⸗ heiſcht das Hambacher Schloß. Der aufmerkſame Beobachter wird entdecken, daß an der Oſtſeite direkt neben dem Schloßturm das drei⸗ ſtockwerkhohe Mauerwerk beträchtlich zuſammengerutſcht iſt, was be⸗ ſonders an den unegal gewordenen Fenſterbogen zu erkennen iſt. Auch die auf den Turm führende eiſerne Treppe müßte von Fach⸗ leuten nachgeprüft werden. Eine ernſtliche Eefahr bildet jedenfalls der wohl über 20 Meter tiefe Burgorunnen, der früher mit einer oroben Steinplatte zugedecht war, iſt heute aufoedeckt. Gewiß iſt es begrüßenswert, daß der Beſucher dieſe intereſſante Brunnenanlage beſichtigen kann, aber es muß etwas geſchehen, etwa durch Anbrin⸗ gung»iner Warnungstafel oder Aufrichtung eines kleinen Stein⸗ walls, damit der Fremde und insbeſondere die Schulkinder auf die Gefahr aufmerkſam werden. Es beſteht übrigens die Abhſicht, ſich wegen dieſer Angelegenheit an den Regierungsdirektor Kramer zu wenden. * Neuſtadt a. d.., 5. Juni. Der hieſige Obſtgroßmarkt, der heute zum zweiten Male abeebalten wurde, wies einen über alles Erwarten ſtarken Beſuch von Händlern und Käufern aus den benachbarten Gemeinden auf. Die Nachfrage war ganz weſenllich gröber als das Angebot: eine Re he von Käufern konnten ihren Be⸗ darf nur zum Teil eindecken. Es gab ſehr wenige Kirſchen, ein deutliches Zeichen darür, daß dieſes Jahr die Kirſchenernte gering ſein wird. Der Preis für das Pfund Kirſchen ſtellte ſich auf 45—50 Pfg., Erdbeeren koſten 60—80 Pfz., grüne Stachelbe⸗ren 15 Pfs. das Pfund. Nach dem heutiken Verkauf des Obſtmarktes darf man das Pfund. Nach dem heutigen Verlauf des Obſtmarktes darf man Pfalz zum Vorteil gereichen wird. *falſerslaukern, 2. Juni. Hier wurde in der Nähe der Kaferne die 24jährige ledige Fabrikarheiterin Amanda Theſinger avs Kaiſerslautern mit zwei Kopfſchußwunden tot aufgefunden. Die Leiche wurde zur Unterſuchung nach dem ſtädtiſchen Leichenhaus debracht. Nie volizeilſchen Ermittelungen wurden ſofort oufgenom⸗ men. Uebe“ die Porſon des Täters und die Beweggründe der Tat herrſcht noch Unklarheit. Gerichtszeitung Ein Kravaklenmacher ſchlimmſter Sorke hatte ſich in der Perſon des Handelsvertreters Fritz Stern aus Mannheim, früher in Frankfurt, vor dem Oberlandesgericht in Frankfurt als Reviſionsinſtanz wegen Zinswuchers zu verant⸗ worten. Stern war 1923 mit einem Angeſtellten einer hieſigen Parfümeriewarenfabrik in Verbindung getreten, der durch Inſe⸗ rate ein Darlehen von 1000 Mark gegen 10 bis 20 Prozent Mo. natszinſen ſuchte. Der Darlehensſucher war durch Diebſtahl in den Beſitz einer größeren Menge von Seifen und Parfümerien im Werte von ca. 10 000 Mark gekommen, die er aber nicht ver⸗ kaufen konnte, ohne ſich der Entdeckung ſeiner Tat auszuſetzen. Stern gewährte ihm ein Darlehen von 1000 Mark gegen 20 Pro⸗ zent Monatszinſen und erhielt als Sicherheit eine ausreichende Menge der geſtohlenen Waren und den üblichen Wechſel. Als der Darlehnsnehmer am Verfallstermin nicht zahlen konnte, wurde der Wechſel unter Erhöhung des Zinsſatzes auf 30 Prozent prolon⸗ giert. Im nächſten Monat kam es zu einer neuen Prolongation mit 40 Prozent. Mittlerweile war der Diebſtahl ans Tageslichr gekommen und der Darlehnsnehmer machte ſeinem Leben durch Selbſtmord ein Ende. Hierdurch kam auch das Geſchäft mit Stern an die Oeffentlichkeit und der geſchäftstüchtige Geldgeber wurde wegen Zinswucher unter Anklage geſtellt. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu acht Monaten Gefängnis, 3000 Mark Geldbuße und Veröffentlichung des Urteils. Leider wurde die Gefängnis⸗ ſtrafe in der Berufungsinſtanz auf drei Monate ermäßigt, während die Nebenſtrafen beſtehen blieben. Auch gegen das Strafkammer⸗ urteil hatte Stern Einſpruch erhoben. Das Oberlandesgericht ver⸗ warf die Reviſion und beſtätigte das Strafkammerurteil. Drei Monate Gefängnis für einen Redakteur Mainz, 5. Juni. Am 30. März ds. Is. brachte die„Mainzer Tageszeitung“ eine Mitteilung übr die Einweihung eines Denkmals in Oberkirch(Kreis Offenburg) für die im Weltkrieg gefallenen 132, das zuletzt in Straßburg in Garniſon ſtand. Anſchließend an die Feier werde, ſo hieß es in dem Bericht, ein Regimentstag ſtatt⸗ finden und dazu die ehemaligen Regimentsangehörigen aufgeboten. wurde getötet Der Zug erlitt durch den Unfall eine erh bliche Ver⸗ ſpätung. Der Bahnübergang hat an der Uebergangsſtelle keine Schvanken. In dieſer Notiz ſah die Beſatzungsbehörde die Aufforderung zur Teil⸗ nahme an einer durch die Rheinlandkommiſſion aufgelöſten und ver⸗ botenen Vereinigung. Die Folge war die Einleitung eines Ver⸗ ausgeſchnitten, die Kopfhaut mit dem Haar vom Kopfe. Angehörigen des ehemaligen 1. unterelſäſſiſchen Infanterie⸗Regiments ſahrens gegen den verantwortlichen Redakteur Alexander Bur ger, der ſich deshalb geſtern vor dem Kriegsgericht der Rheinarmee zu 4 antworten hatte. Burger erklärte zu ſeiner Verteidigung, daß d Notiz ohne ſein Wiſſen und Willen während ſeines Urlaubs öffentlicht worden ſei. Im übrigen beſtritt er, zur Teilnahme un zum Zuſammenſchluß einer verbotenen Vereinigun⸗ aufgefordert zu haben. Das Kriegsgericht verurteilte ihn zudrei Nonaten Ge⸗ fängnis und 2000 Mark Geldſtrafe, bewilligte ihm aber hinſichtlich der gegen ihn erkannten Gefängnisſtrafe Strafaufſchub. Ein ſcheußliches Verbrechen Mülhauſen(Elſaß), 4. Juni. Ein unerhörtes Verbrechen ſpielte ſich am Pfinaſtmontag nachmittag in der Nähe der Ortſchaft Eſche 4 weiler ab. Die 40 Jahre alte Thereſia Harniſt war aleich na dem Mittaasmahle nach dem Acker ihrer Eltern gegangen. um 25 noch einige Feldarbeiten zu verrichten. Sie wollte. wie gewöhnli 1 gegen 4 Uhr zum Melken der Kühe wieder zurück ſein. Die ee. Mutter wartete jedoch vergeblich auf ihre Tochter. Bei der Su nach der Vermißten fand man Arme und Veine. im Geſtrüpp den Rumpf. zerſchnitten und zerſtückelt. Die Zerſtückelung war mit kenntnis vorgenommen. Die Eliedmaßen waren an den e rde ie Hän von den Armen getrennt. Trotz intenſioſter Arbeit und trotz 7 aroßen Gendarmerieaufaebotes war es bis geſtern abend nicht ae lungen ſämtliche Gliedmaßen zu finden. die in einem Umkreis von über 500 Metern zerſtreut ſcheinen. Bald nach Feſtſtellung der qrauſigen Tat, die auf einen aanz beſtialiſchen Luſtmord ſchließen ließ, begann ſich der Verdacht der Täterſchaft auf die Perſon— 31jährigen Telegraphenarbeiters und gelernten Metzaers Theorbt Ludwig zu konzentrieren. Zwei Knaben aus Eſchenweiler hatten ihn während der Zeit, in der das Verbrechen geſcheben ſein mufite⸗ in der Nähe des Tatortes geſeben. Ludwia ſoll die Ermordete in letzter Zeit auch mit Anträgen beläſtiat baben. Na anfänalichem Leuanen leate er ein Geſtändnis ab. Der Mörder leuanet ſede Ver⸗ gewaltiaung und behauptet. den Mord aus anatomiſchen Gründen begangen zu haben. Er bat zunächſt ſeinem Opfer einen Meſſerſtich in den Rücken verſetzt. Er ſchlepyte dann den Körrer in den nahen Wald. wo er ihn zerſtückelte. Die Polizei mußte den Mörder por der Menae ſchützen. die ihn lunchen wollte. Er wurde ins Mülbauſer Gefängnis gebracht. Mmainz. 8. Juni. Vor einiger Zeit wurden in Ludwigshafen der Kaufmann Karl Alfred Wolf, der Reiſende Ph. Karl Gro ß. der Kaufmonn Karl Albert Heidenreich und der Bildhauer Hans Wilhelm Scheuermann, ſämtlich aus Ludwigshafen, ſeſtge nommen und in das Unterſuchungsgefängnis nach Mainz gebrach unter der Beſchuldigung, in der Pfalz Spionage betrieben zu haben. Die Andeklagten ſtanden geſtern und heute vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht, das gegen ſie unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ver⸗ bandelte. Das Urteil lotete gegen Groß auf zwei Jahre, Wolf ein Jahr, Heidenreich ſowie Scheuermann auf je 6 Monate Gefängnis⸗ Neues aus aller Welt — vier Kinder verſchüttet. Ein bedauerliches Unglück ereigneie ſich geſtern abend in Echenzell bei Ingolſtadt In einer in der Ortſchaft gelegenen Sandgrube vergnügten ſich 5 Kinder im Alter von—8 Jahren mit Häuſerbauen Plötzlich eilte einer der Jungen nach Hauſe und erzählte, daß das Haus eingefallen ſei. Erſt nach eindringlichem Fragen kam man der Wahrheit auf den Grund und fand die Ahnung von einem ſchmeren Unglück leider erfſllt. Beim Nachgraben in der eingeſtürzten Grube konnten die vier Kinder nur mehr als Leichen geborgen werden, darunter 2 Brüder. — Ein Taubſtummer auf Reiſen. Ein Berliner Künſtler, Mitglied der erſten Geſellſchaftskreiſe, hatte das Unglück, taub⸗ ſtumm zu ſein. Vermutlſich batte er aber die Minderſinnigkeit erſt ſpäter erworben, war alſo nicht taubſtumm geboren. Auf ſeinen weiten Reiſen pflegte er, wie das„Hotel“ berichtet,„mit Voran⸗ meldung zu kommen. beim Eintreffen zeigte er nur ſeine entſpre⸗ chend bedruckte Beſuchskarte vor. Das Wecken geſchah folgender⸗ maßen: Er hate einen ſtarken, umſponnenen Leitungsdrabt mit ſeinem Arm berbunden, den Draht zog er durch das Schlüſſelloch, draußen war ein Handgriff nebſt Schild„Wecken.“ Der Haus⸗ diener beſorgte dann das Wecken durch leiſes Ziehen des Hand⸗ griffs, bis ſich der Gaft entſprechend meldete. 1 — Unverſehrt nach einem Sprung aus 28 Meter Höhe. Die junge Anna Ruzzier hat ſich von dem 28 Meter hohen Glocken⸗ turm des Domes von Pirano heruntergeſtürzt. Die berbeieilenden Menſchen fürchteten einen total zerſchmetterten Leichnam zu fin⸗ den. Aber wunderbarerweiſe trafen ſie das Mädchen bei voller Beſinnung und mit nur leichten Verwundungen. von denen ſie ſich innerhalfß weniger Tage erbolen fonnte. Sie ſengnet die Ab⸗ ſicht zum Selbſtmorde, ſondern verßichert, bei Beſichtigung des Panoramas ausgeglitten und gefallen zu ſein. Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtebenden Raumes vorbebalten.) A. Meull: Meutſchlend and dea enkfardat mit Rom“, Verlag: Siegfried Perſchmann, Würzburg.(215) R. Muſchler: Richard Strouß“, Biographte. Verlag: Fr. Borg⸗ meyer. Hildesheim.(216) M. Gandhi:„Ein Wegweiſer zur Geſundheit“. Rotapfel⸗ Verlac⸗München.(217 5. Müller:„Der Schönfer“. Schauſpiel. Verlag: J. G. Cotta⸗ ſche Buchhandlung Nachf. Stuttgart.(218) C. v. Luckwald:„R. J..“. Verlaa Hugo Wille, Berlin.(219) Wl. Petras: Herzſchläge einer kleinen Stadt“. Verlag: Herder& Co. Freibnra.(220) W. Matthiefen:„Das ulte Haus“, Märchen. Verlag: Herder& Co. fFreiburg.(221) Dr. W. Spohr: Die Neugeſtaltung der deutſchen Reichsbank“. Verlag: Ferdinand Encke Stuttgart.(223). Jeitſchriften Der Bücherwurm, eine Mongtzſchrift für Bücherfreunde. 10 Jahrg., 8. Heft. Einhorn⸗Verlag, Dachau. Oſtdeutſche Monatsheſte. 6 Jahrg., Heft 2.„Die Rheinlande und der deutſche Oſten“. Verlaa Georg Stilke, Berlin. Die Kunſt, Monatshefte für freie und angewandte Kunſt. 26. Jahrg. 8. Heſt. F. Bruckmann. München. Fauſt, eine Monatsſchrift für Kunſt. Literatur und Muſik mit dem Sammlerkabinett. 3. Jahrg., Heft 10. Erich Reis, Verlag, Berlin. Der Schlüſſel zum Weltgeſcheben Zeitſchriſt für Freunde der Welt⸗ eislehre. Herausgea. von Hans Fiſcher. Heft 1. R. Voigatländers Verlag, Leipzig. Weſtdentſche Monatshefte für Geiſtes⸗ u. Wirtſchaftsleben. 1. Jahr⸗ gang. Heft 5. Kurt Schröder. Verlao Bonn. Masken. Zeitſchrift für deutſche Theaterkuftur 18. Jabrgang, 16. Heft. Herausgegeben vom Schauſpielhaus in Düſſeldorf. Briefkaſten Wir bitten für den Brieſkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Um⸗ ſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und mediziniſcher Fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsanittung beizufügen. Anfragen ohne werden nicht antwortet. M. Ba. Nach der Rede des Oberbürgermeiſters vom 27. Mai ſoll die Markthalle am Neckar errichtet werden. F. M. 25. In jeder Buchhandlung können Sie Literatur über Grapholeate erhalten. G. K. 79. Wenden Sie ſich an die Handwerkskammer. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeren Dr Haas. Neue Mannheimer Zeitung m b.. Mannheim E 6. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alffred Meißnen, für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalvpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbar⸗ gebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: i. V. W. Müller; kür Anzeigen: J. Beruharbt. Mannheim's große 771 Stoff 1 15 7 w 1 605 Hoch 951 51 Wir unbedingt ee und F 3 II UI0 Der grosse Erfolg unserer billigen Tage veranlasst uns, den Rest unserer EIIIII ohne Unterschied auf den tegularen Wert, zu dem enorm billigen Preis zum Aussuchen pr. Mtr. 5 zu verkaufen. Enorme Gelegenheit 98 Mögl. 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