K * Alkkwoch, 17. Juni Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frel ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ —— Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ orderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ zuhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ dellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ ſtraße 11.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Manndeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung Abend⸗Ausgabe Mannheimer Heneral Ameiger Die Freiheitsbewegung in China Boykott der Engländer die„Weſtminſter Gazette“ ſagt in einem Leitartikel über die Lage in China, die Unruhen hätten einen fremden⸗ eindlichen Charakter angenommen. Nicht einmal die Ar⸗ beiter könnten behaupten, daß die Zuſtände in den britiſchen abriken eine ſolche Entwicklung rechtfertigten. Damit ſei nicht ge⸗ agt, daß England keine Verantwortung für die Entwicklung der Dinge trage. Solange es untätig und gleichgültig abſeits ſtehe und uſtände dulde, die einer ziviliſierten Nation unwürdig ſeien, müſſe es als verantwortlich für dieſen gefährlichen Unruhenherd betrachtet werden. Die Zeit zum Handeln ſei gekommen. Der„Daily Telegraph“ fordert, es ſollten unverzüglich zwiſchen der britiſchen und der feen Regierung Vereinbarungen zum Schutze des Lebens ihrer Bürger und ihrer berechtigten Inter⸗ 0 abgeſchloſſen werden. Die Lage geſtatte kein Zögern und Ab⸗ arten. In engliſchen unterrichteten Kreiſen gibt man ſich im übrigen keiner Täuſchung darüber hin, daß die Lage der Fremden, be⸗ ſonders auch der Engländer in China, nach wie vor kritiſch iſt. In den Kreiſen der engliſchen Geſandtſchaft in Peking fürchtet man, daß die fremdenfeindliche Bewegung derart erſtarken könnte, daß die Führer die Gewalt über die Maſſen verlieren. Die Boykort⸗ Propaganda der chineſiſchen Studenten hat eine Aenderung in⸗ ſofern erfahren, als die Bewegung jetzt nur noch auf England konzentriert wird. Dieſe Boykottbewegung geht ſogar ſoweit, daß man den Mitgliedern der engliſchen Geſandtſchaft das Einkaufen von Waren unmöglich machen will, ebenſo verſucht man, ihnen das Bedienten⸗Perſonal zu ſperren. Die Boykottbewegung macht ſich auch bereits in Kanton bemerkbar. Generalſtreik in Swatow Hawas meldet aus Shanghai, der engliſche Konſul in Swato w habe geſtern abend telegraphiſch mitgeteilt, der Generalſtreik habe begonnen. Er habe Schutzmaßnahmen gefordert. Ein engliſches Schiff habe Honkong verlaſſen und ſei nach Swatow gefahren, ein engliſcher Kreuzer ſei von Nanking angekommen und habe Marine⸗ ſoldaten gelandet. In Kioukiang herrſche Ruhe. Ein amerikaniſcher Torpedobootszerſtörer habe dort eine Anzahl Marineſoldaten gelandet, die bei der Verteidigung der Konzeſſions⸗ zone mitwirkten. In Wuh u haben fremdenfeindliche Kundgebungen ſtattgefunden, jedoch ſei es zu keinem Zwiſchenfall gekommen. von den Franzoſen zu Tode gequält Landau, 17. Juni. Nach einer Mitteilung der franzöſiſchen Be⸗ zirksdelegation hat ſich geſtern nacht der am 10. Juni durch fran⸗ zöſiſche Feldgendarmen verhaftete Landwirt Peter Laux von Ranſchbach im franzöſiſchen Militärgefänanis erhänat. 6. 12 Hinter dieſer dürren. kalten Mitteiluna der franzöſiſchen Be⸗ zirksdelegation verbirgt ſich eine furcht bare men ſchliche Tragödie, die ſchlaglichtartig die ſeder Menſchlichkeit hobnſpre⸗ chende Behandlung beleuchtet, die trotz des Londoner Abkommens die friedliche pfälziſche Bevölkerung durch die franzöſiſchen Funktio⸗ näre und Militärs noch immer ausgeſetzt iſt. Landwirt Laur iſt von den Franzoſen buchſtäblich in den Todgetrieben wor⸗ den. Auf eine gemeine Denunziation bin. die einer politiſchen Geanerſchaft entſprang, war, wie im beutigen Mittaasblatt berichtet. am 10. Juni ſein Neffe Karl Morio und deſſen Vater wegen Beſitzes eines Revolvers, der Karl Morio gebörte. unter Mißhandlun⸗ gen verhaftet worden. Als ſeine beiden Verwandten mit Ket⸗ n wie Schwerverbrecher aneinandergefeſſelt an Laux vorüber⸗ geſchleppt wurden. ließ dieſer eine Bemerkuna über die Behandlung der Verhafteten fallen. Die franzöſiſchen Gendarmen ſtürzten ſich ſofort auf ihn und ſchleppten ihn mit fort. Die Gefänanistore des franzöſiſchen Militärgefänaniſſes in Landau. das ſeit der Beſetzung ſchon ſo viel Not und Elend ſah, in dem unbeſcholtene pfälziſche Ein⸗ wohner aller Schichten, wie Schwerverbrecher behandelt. von fran⸗ zöſiſchen Militärs ſeeliſch und körperlich bis zur Verzweiflung ge⸗ auält und mißhandelt worden ſind. nur weil ſie ihr Vaterland nicht verrieten, ſchloſſen ſich hinter dem unbeſcholtenen Manne, deſſen „Verbrechen“ darin beſtand, daß er ſeinem gequälten Herzen über ie grauſame Behandlung ſeiner Verwandten in einer Bemerkung Luft gemacht hatte. Was mit Laux in dem franzöſiſchen Kerker ge⸗ ſchah, das wird das Geheimnis der kleinen dumpfen Zelle bleiben. in die Laux eingeſperrt wurde. Welche Seelenqualen er erduldete, das wird er mit ins Grab nehmen, das weiß nur der höchſte Richter, vor m ſich dereinſt ſeine Henker und Mörder zu verantworten haben. enn Laux iſt gemordet worden. Wie hätte ſonſt dieſer unbeſcholtene und gottesfürchtige Mann ſelbſt Hand an ſich gelegt, wenn er nicht von den franzöſiſchen Funktionären zur Ver⸗ zweiflung getrieben worden wäre. Er wurde ſo lange geeliſch und wohl auch körperlich geguält— die geradezu barbariſche rt und Weiſe, wie er und ſeine Verwandken und die Landwirte Schorthan und Kruſe von Ranſchbach verhaftet und wie vor ihnen ſchon Hunderte Pflälzer mißhandelt und geauält wurden. laſſen dieſe nnahme zur Gewißheit werden,— bis er an Körrer und Seele zu⸗ ſammenbrach. Sein Tod kommt über die franzöſiſche Beſatzunas⸗ macht. die den„Geiſt von London“ mißachtet. die nichts von Ver⸗ ſöbnung und Befriedung wiſſen will und die die Einwohner der falz wie die Bewohner einer Negerkolonie behandelt. 15 Und dabei hatte der franzöſiſche Präſident der Interalliierten Rheinlandkommiſſion, Tirard, der die Verontwortung für s beſetzte Gebiet nicht nur der franzöſiſchen Regierung ſondern auch der belgiſchen und engliſchen gegenüber trägt,— und damit wird der Fall Laux zu einer interalliierten Angelegen⸗ eit— und der ſelbſt von einem franzöſiſchen Blatt, der„Ere nou⸗ delle“ vom 27. Mai 1925 wegen ſeines„Willkürregimes“ der fran⸗ zöſiſche„Prokonſul im Rheinlande genannt wurde, die Stirne, erſt ürzlich in einem in der„Akademie der moraliſchen und politiſchen iſſenſchaften“ in Paris gehaltenen Vortrag laut„Echo de Paris“ dom 9. Juni 1925 der Welt zu verkünden, daß Frankreich am Rhein ch nicht mit der Beſetzung allein begnüge, ſondern daß es auch in s Rheinland eine ganze Reihe intellektueller und ſozialer Inſti⸗ Japaniſche Verſtärkungen (Spezialtabeldienſt der United Preß) V Tokio, 17. Juni. Vier Zerſtörer ſind nach Schanghai abgegangen. Damit ſind die japaniſchen Streitkräfte in den chineſi⸗ ſchen Gewäſſern auf 10 Schiffe geſtiegen. Die Entſendung der Schiffe erfolgte, um für alle Fälle Vorſorge zu treffen. Da die Mächte über genügend Streitkräfte verfügen, glaubt man, daß ſich langſam wieder die Verhältniſſe beruhigen werden und daß das Schlimmſte überſtanden iſt. Aneinigkeit unter den Fremden (Spezialkabeldienſt der United Preß) Peking, 16. Juni. Nach dem in Revolutionen bewährten Grundſatz, eine einmal aufgeſtachelte Volksmenge immer wieder von neuem anzutreiben, hat ein im ganzen Lande vertretenes Komitee zu neuen Demonſtrationen aufgerufen. Es iſt bezeichnend für die Vorgänge hinter den Kuliſſen, daß die Führer der Bewegung alle jene Maßnahmen anwenden, die zur Vorbereitung von Umwäl⸗ zungen im Weſten gedient haben. Nachdem der erſte Generalſtreik noch nicht als ein durchſchlagender Erfolg angeſehen werden konnte, ſoll nunmehr ein neuer, einen halben Tag andauernder Streik am 25. Juni ſtattfinden. Weiter wurde beſchloſſen, im ganzen Lande von allen Angeſtellten eine Steuer in Höhe von 10 Proz. des Lohnes zu erheben, um damit die Streikenden in Schanghai zu unterſtützen. In Schanghai macht ſich unter den Fremden eine gewiſſe Unſicherheit bemerkbar. Die Einheitsfront der Fremden iſt dadurch geſchwächt, daß zahlreiche Ausländer unter amerikaniſcher Führung dafür eintreten, den Chineſen Konzeſſionen zu machen und ihre geringen Forderungen zu bewilligen. Im Gegenſatz mit dieſer Gruppe ſtehen die Intranſigenten, die darauf dringen, keines⸗ falls nachzugeben. Japan nimmt ſeine beſondere Haltung ein und verhält ſich ſtumm. Ein neues Moment in dieſer Frage wird auch durch das Verhalten der Miſſionare ein⸗ gebracht, die Sympathien für die Chineſen zeigen und zumteil ganz offen erklären daß die Fremden im Unrecht ſeien. Von allen Seiten ſtrömt Geld für die Streikenden zuſammen aus ganz China und zum⸗ beil aus 5 5 Senator Borah erklärte ſich für die Aufgabe des Exterritorial⸗ rechts in Ching. Die fremden Mächte ſollßen ſaſes Recht ſo bald als möglich aufgeben und an ihre Stelle eine Politik ſetzen, die die In⸗ tegrität und die nationglen Rechte eines großen Volkes ceen Die Vereinigten Staaten ſollten keinesfalls ſich in den en.— 5 tutionen mitgebracht und daß hier wie überall die Ziviliſation, die franzöſiſche Fahne begleitet habe. So alſo ſieht die franzöſiſche Ziviliſation aus, daß franzöſiſche Militärs ungeſtraft harmloſe deutſche Einwohner, die keinerlei Verbrechen begangen haben, zu Tode quälen. Als während des Krieges die franzöſiſche Kriegspropaganda das deutſche Volk durch erfundene Greuelmärchen zu Bar⸗ baren ſtempelte wurde die Welt durch dieſe Lügenmeldungen gegen Deutſchland mobil. Wo bleibt jetzt das Weltgewiſſen, wo mitten im Frieden während einer„friedlichen Beſetzung, die Menſchenrechte eines hochkultivierten deutſ ſen Volksſtammes, wie es der pfälziſche iſt, mit Füßen getreten werden von Angehörigen der franzöſiſchen Nation, die vorgab, den Weltkrieg zur Verteidigung der Menſchenrechte geführt zu haben. Kann dieſe Weltlüge nicht beſſer entlarvt werden als durch die im beſetzten Gebiet angewandten Methoden der franzöſiſchen militäriſchen Gewaltpolitik, deren Opfer auch der Landwirt Peter Laux von Ranſchbach geworden iſt? Die möglichen Auswirkungen des Nuſchluſſes Unter zahlreicher Beteiligung hervorragender Perſönlichkeiten des Wirtſchaftsleben⸗ fand in den letzten Tagen im Wirtſchaftsaus⸗ ſchuß des deutſch⸗öſterreichiſchen Arbeitsausſchuſſes eine eingehende Ausſprache über die wirtſchaftliche und politiſche Lage Oeſlerreichs ſowie über ihre Entwicklungstendenzen ſtatt. Der Ausſchuß beſchloß, im Anſchluß daran ſofort eine Unterſuchung über die vor⸗ ausſichtlichen Wirkungen einer Vereinigung Oeſterreich⸗ mit Deutſchland auf das öſterreichiſche Wirtſchaftsleben zu veranſtal⸗ ten. Die Unterſuchung wird ſich auf Landwirtſchaft, Induſtrie, Ge⸗ werbe und Bankweſen erſtrecken. Das Ergebnis dieſer Unterſuchung wird der Oeffentlichkeit mitgeteilt werden. der Handelsvertrag mit Spanjen Berlin, 17. Juni.(Von unſerem Berliner Büro) Die Reichstagsfraktion der Bayeriſchen Volkspartei ſorderte die Reichs⸗ regierung in einem Antrag auf, die Abänderungsverhand⸗ lungen über das deutſch⸗ſpaniſche Handelsabkommen ſofort auf⸗ zunehmen und das Abkommen am 1. Juli 1925 zu kündigen, falls die eingeleiteten Verhandlungen bis dahin nicht erfolgreich ab⸗ geſchloſſen werden können. Die Kreditgewährung und die Steuer⸗ erleichterungen ſollen ſofort durchgeführt werden. das Eiſenbahnunglück in Hackeſtown (Spezialkabeldienſt der United Preß) Hackeſtown, 17. Juni. Das Eiſenbahnunglück, dem der deutſch⸗amerikaniſche Sonderzug zum Opfer fiel, hat, wie nunmehr feſtgeſtellt wird, bisher 38 Todesopfer und etwa 80 Verletzte gefordert. Bei weiteren 25 Verwundeten ſind die Verletzungen ſo ſchwer, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Die Zahl der Leichtverwundeten beträgt etwa 60. Abgeſehen von 7 Mitgliedern des Fahrperſonals, ſind ſämtliche Tote und Verwundete wohlhabende Deutſch⸗Amerikaner. 182 Paſſagiere gehörten einer Reiſe⸗ geſellſchaft von 250 Perſonen an, die zur Jahrtauſendfeier der Rheinlande nach Koblenz fahren wollten und von dort Reiſen nach München, Stuttgart, Frankfurt und Mainz zu unternehmen beab⸗ ſichtigten. Pi 57 Preis10 Pflenuig 1925— Nr. 274 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen, Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Jernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. annheimer Srauen-Geitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Lechnik Wandern 4. Neiſen Geſetz u. Necht Reiſe in Frankreich Von Dr. Wilhelm Schall, württ. Finanzminiſter a. D. l Paris iſt Mittel⸗ und Brennpunkt des vielgeſtaltigen Lebens der Nation, in einem viel höheren Maß als wohl die Hauptſtadt irgendeines andern großen Landes. Die franzöſiſchen Könige, die aus der bunten Staatenkarte des Mittelalters den fran⸗ zöſiſchen Einheitsſtaat ſchufen, haben dieſe in der geographiſchen Lage begründete, durch die frühere. Geſchichte vorbereikete Zuſammen⸗ faſſung des nationalen Lebens in Paris geſchaffen, der napoleoniſche Zentralismus hat ſie in neuer, durch die erſte Revolution vorberei⸗ teter Geſtalt fortgeführt, ihr vor allem die breite Fundierung im Lande durch die Verwaltungsorganiſation, wie ſie noch heute gilt — die Departements als Bezirksverwaltungskörper unmittelbar unter dem Miniſterium in Paris— gegeben und die— durch Pariſer Revolutionen geſchaffene— Republik hat ſie erſt recht ge⸗ feſtigt. Regierung, Parlament, Preſſe— es gibt außerhalb von Paris keine franzöſiſche Zeitung von mehr als lokaler Bedeutung—, Groß⸗ banken und Hochfinanz, Zentralbüros der Induſtrieunternehmungen, die großen Inſtitutionen der kranzeſcen Geiſteswelt, Académie frangaise, Institut de France, Kcadémie des Inscriptions et Belles-Lettres, Académie des Sciences, Académie des Beaux- Arts— all das und wie vieles noch hat den Sitz in Paris. Die Leitung der franzöſiſchen Wirtſchaft, das Zentrum des franzöſiſchen Geiſteslebens befndet ſich ebenſo in Paris wie die der Verwaltung und der Politik. Darum zieht Paris die zu nationaler Bedeutung Berufenen auf allen Gebielen des Lebens mit unwiderſtehlicher Ge⸗ walt an, darum gehen von hier die für das ganze Land maßgebenden Bewegungen und Entwicklungen aus und hinterlaſſen hier in Ge⸗ ſchichte und Denkmälern ihre dauernden Spuren. Darum iſt Paris auch in ſeiner ee der höchſte und vollkommenſte Aus⸗ druck deſſen, was Frankreich an architektoniſcher Größe und Schönheit geſchaffen hat. Selbſt der Dichter, mindeſtens deſſen zünftigſte Er⸗ ſcheinungsform, der Romanſchriftſteller, kann nicht anders, als wenigſtens zeitweiſe in dieſem Strom des Pariſer Lebens zu ſchwim⸗ men; die franzöſiſchen Romane, die geleſen werden, haben doch man überlege es ſich einen Augenblick— von Stendhal und Balzac an gewiß zu 90 v. H. das Pariſer Milieu zum Gegenſtand der Darſtellung. 73 Aber Paris iſt nicht Frankreich. Von 40 Millionen Einwohnern 2½ auf verſchwindend kleiner Fläche zuſammen⸗ gedrängt. Frankreich aber, von den weiten Ebenen an der Nord⸗ und Weſtküſte bis zu den Höhen des Jura, den Savoyer⸗ und See⸗ alpen, bis zum Mittelländiſchen Meer und zu den Pyrenäen, mit wie vielerlei verſchiedenartigen Menſchen, dort den Normannen und Bretonen, deren ſtark germaniſcher Einſchlag uns nicht nur in der perſönlichen Erſcheinung, ſondern auch— und vielleicht da am un⸗ mittelbarſten empfunden— in manchem mittelalterlichen, ganz nie⸗ derdeutſchen Städtebild deutlich wird, im ſonnigen Süden, der frei⸗ lich dieſes Frühjahr auch mit reichlich viel Regen geſegnet iſt, der fröhliche Provengale, deſſen volkstümlich⸗humoriſtiſche Art in vislen „histoires marseillaises“ einen ebenſo unmißverſtändlichen Aus⸗ druck gefunden hat, wie etwa bei uns in den Kölner Schnurren oder den Tübinger Gaſfſenwitzen, etwas völlig anderes wie der normal⸗ franzöſiſche geiſtreiche Witz, nicht! esprit de mot, ſondern le comique de'idèée. Darf ich eine dieſer Geſchichten, ausnahmsweiſe eine ſehr anſtändige, geſchwind nacherzählen? Tarail kommt von einer Reiſe nach Italien zurück. Man fragt ihn: Nun, wie biſt du befriedigt von deiner Reiſe?„Ach, eg mir nicht davon, ich bin entzückt. Was ich alles geſehen habe, Denkmäler, Städte, den Veſuv, Venedig.... Sag mal, haſt du den König geſehen?„Ob ich den König geſehen habe? Natürlich habe ich ihn geſehen.“ Und die Königin? O, ſie iſt eine brave Frau.“ Und haſt du auch den Papſt geſehen?„So gut wie ich dich ſehe.“ Na, wie haſt du ihn gefunden? „O, er iſt ein ganz netter Kerl, aber ſeine Frau.“— Auch die Nähe Spaniens merkt man da unten; nicht nur, daß die ewig wander⸗ luſtigen Basken hüben und drüben ſitzen: Nimes lockt zu ſontlag⸗ lichen Stierkämpfen in dem als Arena benutzten wunderbar gut er⸗ haltenen römiſchen Amphitheater. Mag die franzöſiſche Volkswirt⸗ ſchaft im weſentlichen von Paris aus geleitet werden, die Maſſe der Arbeit wird draußen im Land verrichtet, in den Bergwerken des Pas de Calais, Lothringens, in den Wollſpinnereien und ⸗webereien von Lille und Roubaix, in den Seidenfabriken von Lyon und St. Etienne, den Eiſenwerken der Moſelle, den Kautſchukfabriken von Clermont⸗Ferrand uſw., ebenſo wie auf den Feldern und Wieſen der Normandie und in den Wein⸗, Obſt⸗ und Gemüſegärten der Provence oder des Bordelais. Mag Paris die Heimat allen neuen Geiſtes und neuer Moden ſein, wie reich iſt Frankreich in allen ſeinen Teilen an Stätten alter Kultur, oft, wie die mittelalterliche Burgſtadt von Carcaſſonne, in voller Reinheit erhalten, weil keine ſpätere Zeit ſtörende Zutaten gebracht hat. Es iſt deshalb notwendig, ſann nicht nur von den Pariſer Ein⸗ drücken beſtimmen zu laſſen, ſondern auch zu ſehen, wie das Land draußen ſichentwickelt, wie in ihm gelebt, gearbeitet, gedacht wird. F Ich bin in dieſen Wochen viel in Frankreich herumgefahren. Der Eindruck friſcher Lebendigkeit und Tatkraft überwiegt. Wie ſtark die Kriegs⸗ und Nachkriegszeit das wirtſchaftliche Leben Frankreichs beeinflußt es vielfach erneuert und umgeſtaltet hat, da⸗ von wird noch zu reden ſein. Was einem beſonders auffällt, iſt der Umfang des Automobilverkehrs. Er iſt zweifellos viel größer als in Deutſchland, vor allem im Perſonenverkebr: aber anch der Laſtkraftwagen iſt das vorherrſchende Verkehrsmittel im gewerb⸗ lichen Verkehr geworden. Große, gewerbsmäßig betriebene Gacugen zum mietweiſen Unterſtellen von Autos ſah ich in Städten von 10 000 Einwohnern an; vor ihnen am Straßenrand ſind regelmäßig Apparate zum Benzinfaſſen aufgeſtellt. 1923 ſind in Frankreich 447915 Anmeldungen von Kraftwagen eingetragen worden iſſen 363 152 im Jahr 1922. Das eindrucksvollſte Bild bieten zu gewiſſen Tageszeiten die Champs Elyſées in Paris: 4 bis 5 Reihen Autos nebeneinander in jeder Richtung. Paris hat eine Unmaſſe Miet⸗ wagen mit einem für deutſche Begriffe erſtaunlich billigen Tarif; für 1 Frs. kann man durchſchnittlich 1 Kilometer weit fahren; das Taxi wird deshalb auch außexrordentlich viel benützt. Der ſtarke Krafk⸗ wagenverkehr, beſonders der der Laſtkraftwagen, nützt natürlich die Straßen ſehr ab. Darüber klagt der Finanzminiſter, während die Automobiliſten über den ſchlechten Zuſkand der Straßen ſchimpfen und die ungenügende Etatsmittel für den Straßenbau beanſtanden, genau wie bei uns. Daß Frankreich keinen unnötigen Aufwand für Straßenunterhaltung macht, kann ich aus eigener Erfahrung be⸗ zeugen. Pläne beſonderer Automobilſtraßen nach oberitalieniſchem Vorbild tauchen auf, werden aber noch einige Zeit bis zur Ver⸗ wirklichung brauchen. Auch für die Armee iſt der Kraftwagen das bevorzugte Verkehrsmittel geworden. In Vorausſicht oder in Vor⸗ — bereitung des Kommenden ſind zahlreiche Automobilſtraßen in Ma⸗ 2. Seite. Nr. 274 Aeue Mannhelmer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Mittwoch, den 17. Juni 1925 rokko gebaut worden, und wer heute in den Hafen von Marſeille kommt, ſieht dort in langen Reihen die Armeeautos zur Verladung nach Marokko bereitſtehen. Die meiſten franzöſiſchen Städte machen in ihren weſentlichen Teilen den Eindruck des ſeit langem Fertigen. Das gilt ſel'ſt für eine Stadt wie Bordeaux, die in den letzten 100 Jahren in einem für franzöſiſche Verhältniſſe außerordentlichen Maß zugenommen hat— von 100 000 auf 300 000 Einwohner. Die heutige Geſtall mit ſeinen Straßen, Plätzen und Gebäuden— lace des Cuinconces, Cours du chapeau rouge, Allèes de Tourny, Cours de Tourny, ſeit kurzem Cours Clémenceau ge⸗ tauft, die Börſe, ein Teil der Quais uſw. geht auf das 18. Jahrhundert zurück, iſt damals allerdings in einer Großzügigkeit angelegt wor⸗ den, die auch heute unſere Bewunderung erregt. „Selbſt Paris, die wunderbare Großzügigkeit ſeines Stadt⸗ bildes, ſtammt aus vergangenen Jahrhunderten und auch die letzte Lrößere Umgeſtaltung durch den Präfekten Napoleons III., Hauß⸗ mann, deſſen größte und ſchwierigſte Schöpfung, der Boulevard Haußmann, erſt heute der Vollendung zugeführt wird, iſt ſchon 60 Jahre alt. Mit Ausnahme von Paris bekommt man in keiner Stadt den Eindruck, daß die Bewältigung des Verkehrs unüber⸗ windliche Schwierigkeiten mache. In Marſeille, der zweitgrößten Stadt Frankreichs, die Lyon ſeit einem Jahrzehnt überflügelt hat, erſcheint einem das Problem der Sanierung der Altſtadt viel wich kiger, wenn man ihre engen, von Jahrhunderte alten, hohen. licht⸗ loſen Häuſern eingefaßten Gaſſen ſieht, in deren Mitte ein trüber Abwaſſerbach an Häufen von Abfällen aller Art vorbei dem Hafen zufließt, während daneben die Kinder ſpielen und die Weiber Ge⸗ müſe putzen. Die raſch wachſenden Städte, im weſentlichen eine Anzahl Induſtrieplätze, haben an ihrem Rande Arbeiterviertel ſich angeſiedelt, in denen die Primitivität der Häuſer und ihr rölliger Mangel an architektoniſcher Geſtaltung dem deutſchen Beſchauer ſehr auffällt— trotz der auch hier vielfach anzutreffenden Weit⸗ räumigkeit der Anlage und ihrer Einrahmung durch Gärten. Nur für Paris galt als Folge ſeiner ſich immer ſteigernden Anziehungs. kraft ein anderes Geſetz des Wachstums: hier iſt es ins Rieſen. hafte, kaum mehr zu Bewältigende, gegangen. Der Raum, der 1850 1% Millionen Einwohner faßte, muß heute 2½ Millionen beherbergen, und aus dem das ganze Seinedepartement umfaſſen. den Einzugsgebiet der Weltſtadt ſtrömen noch ebenſoviel Menſchen herzu, ſo daß der tägliche Verkehr fünf Millionen zu bewältigen hat. Da reicht in den Hauptverkehrszeiten, bei Geſchäftsbeginn und ⸗ſchluß, auch das vorzüglich ausgebaute Pariſer Verkehrsnetz nicht mehr aus und in den am meiſten benützten. ausgezeichnet funktionierenden Untergrundbahnen mit ihrer Zugsfolge von 177 Minuten herrſcht ein fürchterliches Gedränge. Neue Siedelungen bilden ſich immer weiter draußen— wie ſie den Wald von Fon⸗ tainebleau bedrohen und teilweiſe ſchon zerſtört haben, iſt neulich in dieſer Zeitung geſchildert worden— die Entfernungen vom Zen⸗ trum und damit auch die auf dem Weg verlorenen Zeiten werden immer größer. So zeigt auch Paris, wie die Rieſenſtadt die Gren⸗ zen ihres Wachstums in ſich ſelbſt birgt: in der Unwirtſchaftlichkeit — für den Einzelnen und für die Geſamtheit— der Ueberwindung der Verkehrsſchwierigkeiten und in der ſchließlichen techniſchen Un⸗ lösbarkeit des Verkehrsproblems. Wohnungsfragen im Nusſchuß E Berlin, 17. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Aus⸗ ſchuß für Wohnungsweſen wurden ernſte Beſorgniſſe darüber geäußert, daß bei der Beratung der Aufwertung und des Finanz⸗ ausgleichsgeſetzes die Intereſſen der Wohnungswirtſchaft und der Wohnungsbauförderung nicht die genügende Berückſichtigung finden werde, daß insbeſondere der Antrag der Hauszinsſteuer in dem erforderlichen Umfang für Herſtellung neuer und Erhaltung alter Wohnungen verfügbar bleibt. Lebhaft wurde des weiteren darüber Klage geführt, daß die vom Reichstag für den 30. April 1925 geforderte Abänderung für die verſchiedenen Gebiete der Wohnungswirtſchaft bis heute von der Reichsregierung noch nicht vorgelegt worden ſeien. Der Ausſchuß beſchloß in einer be⸗ ſonderen Sitzung der Reichsregierung, bezw. dem Reichsarbeits⸗ miniſter Gelegenheit zu geben, ihre Stellung zu dieſer Frage klar⸗ zulegen. vermögens- und Erbſch aſtsſteuer ſel Berlin, 17. Juni.(Von unſ. Verl. Büro.) Im Steueraus⸗ ſchuß des Reichstags wurde der Geſetzentwurf über Vermö gens⸗ und Erbſchaftsſteuer weiter beraten. Zunnächſt wurde die Frage behandelt, ob das Vermögen der öffentlichen Betriebe beſteuert werden ſoll. Nach eingehender Debatte ſchlug Staatsſekre⸗ tär Popitz vom Reichsfinanzminiſterium vor, die Frage der Be⸗ ſteuerung der öffentlichen Betriebe einem Unterausſchuß zu über⸗ weiſen, was der Ausſchuß auch beſchloß. — Hitzewelle in Angarn. Ungarn wird von einer Hitzewelle heimgeſucht, der zahlreiche Perſonen zum Opfer gefallen ſind. Auch wurde beträchtlicher Schaden an den Saaten angerichtet. — Verkehrsunglück bei Mailand. Sechs Kilometer von Mai⸗ land entfernt ſtießen zwei Dampftrambahnzüge zu⸗ lammen, wobei die Maſchiniſten ſich durch Abſpringen retten konnten. Vier Perſonenwagen wurden zertrümmert und unter ihnen ein Toter und ungefähr 30 Verwundete herausgezogen. Un⸗ terſuchung iſt eingeleitet. kommen. BSadiſcher Landtag Karlsruhe, 17. Juni. Nach einer mehrwöchigen Pauſe nahm das Plenum des badiſchen Landtages Mittwoch vormittag ſeine Arbeiten wieder auf. Präſident Dr. Baumgärtner eröffnete die Sitzung um 411 Uhr mit der Verleſung der neuen Eingänge. Eine kurze Anfrage des Abgeordneten Dd. Mayer(.⸗Natl.) wegen der Zuſammenſtöße zwiſchen links⸗ und rechtsgerichteten Or⸗ ganiſationen in verſchiedenen Städten Badens am Tage der Reichs⸗ präſidentenwahl wird von Generalſtaatsanwalt Dr. Hafner da⸗ hin beantwortet, daß die Staatsanwaltſchaft in allen ihr bekannt ge⸗ wordenen Fällen ſofort eine Unterſuchung eingeleitet hat. Was den Durlacher Zuſammenſtoß, bei dem ein Angehöriger eines rechtsgerichteten Verbandes ge⸗ tötet wurde und mehrere Perſonen zum Teil erhebliche Ver⸗ letzungen davontrugen, anbelangt, ſo bemerkt Dr. Hafner, daß in dieſer Angelegenheit die Vorunterſuchung noch nicht abgeſchloſſen ſei. Regierungsrat Baer erklärte in der gleichen Angelegenheit im Namen des Innenminiſters, daß Erhebungen über blutige Zuſam⸗ menſtöße nicht von der Regierung, ſondern von der Staatsanwalt⸗ ſchaft geleitet werden, der die Strafverfolaung obliege. Es liege kein Anlaß vor, anzunehmen, daß die Polizeiorgane bei den ihnen bekanntgewordenen Fällen nicht ſofort Erhebungen angeſtellt haben. Vorbeugungsmaßnahmen zu treffen, ſei in erſter Linie Aufgabe der örtlichen Dienſtſtellen. Wenn Verſäumniſſe vorliegen, ſo werden nach Erledigung der Steafverfolgung im Wege der Staatsaufſicht dieſe geahndet werden. Auf eine kurze Anfrage des Abg. Haebler(Soz.) antwortete Miniſterialrat Huber: Beſtrebungen, in den Volk sſchulabtei⸗ lungen den fremdſprachlichen Unterricht einzuführen, ſind in Karlsruhe, Pfarzheim, Schwetzingen, Raſtatt und Zell feſt⸗ geſtellt worden. Das Unterrichtsminiſterium ſtellt ſich dieſen Be⸗ ſtrebungen gegenüber auf den Boden des Schulgeſetzes. Nach 8 35 iſt eine Genehmigung zur Einführung des fremdſprachlichen Unter⸗ richts zu ertejlen, wo ein dringendes Bedürfnis hierfür vorliegt. Sodann ſtehen wieder einmal Anträge des kommuniſtiſchen Abg. Ritter zur Debatte. In der kommuniſtiſchen„Arbeiter⸗ zeitung“ in Mannheim erſchien zwei Tage vor der Reichs⸗ präſidentenwahl ein Artikel„Im Sumpf der Geldſackrepublik“. Hier kam ein angeblicher„Brief“ des Innenminiſters Remmele zum Abdruck, der den letzteren bloßſtellen ſollte und deſſen Inhalt von Anfang bis Ende erſchwindelt war. Der Staatsanwalt Dr. Hafner hat deshalb den Antrag auf Aufhebung der Immu⸗ nität des Abg. Ritter geſtellt. Der Geſchäftsordnungsausſchuß ſprach ſich jedoch gegen dieſen Antrag aus. Innenminiſter Remmele gab ſeinem Bedauern über die Stellungnahme des Ausſchuſſes Ausdruck. Der Abg. Ritter habe ſich bewußt an einem Unternehmen beteiligt das darauf angelegt geweſen ſei, den Innenminiſter bloßzuſtellen. Wenn der Reichatag und der Londtag nicht bald ihre Stellung zur Immunitätsfrage ändern wür⸗ den, ſo würde es ſchwer halten, Ordnung und Zucht im Lande auf⸗ recht zu erhalten. Was man ſich mit dem gefälſchten Briefe geleiſtet habe, ſei mehr als gemein. So lange die Frage der Immunität nicht gelöſt ſei, ſtehe der Miniſter ſolchen Fälſchungen wehr⸗ und ſchutzſos gegenüber. Es bleibe ihm kein anderer Ausweg, als die Arbeiter⸗ zeitung ſtatt auf 10 Tage, auf—8 Wochen zu verbieten. An die Ausführungen des Miniſters ſchloß ſich eine ſebhafte Ausſprache über eine von den Zentrumsabg. Rüger, Dr. Föhr und Kühn geſtellben Antrag auf Aufhebung der Immunität. Abg. Maier⸗Heidelberg(Soz.) verlangt im Namen ſeiner Fraktion Zurückweiſung an den Ausſchuß. Bei den anderen Fraktionen gob es im Verlaufe der Ausſprache ein Für und Wider in dieſer Frage. Die Deutſche Volkspartei ſtellte einen Antrag auf Zurück⸗ verweiſung des Antrages an den Ausſchuß, der bei der Abſtimmung jedoch abgelehnt wurde Schließlich wird der Zentrumsanrrog Rüger mit 39 gegen 13 Stimmen bei 11 Enthaltungen angenommen⸗ Mit Ja ſtimmten Zentrum, Demokraten und Sozialdemokraten, die Deutſchnationalen Landbund und Kommuniſten. Die Abgeordneten der Deutſchen Volkspartei enthelten ſich der Abſtimmung Weiter wurde noch über folgenden Antrag des Geſchäftsaus⸗ ſchuſſes abgeſtimmt:„Die zur Vollſtreckung der durch Urteil des Amts⸗ gerichts Radolfszell vom 4. Dez. 1924 gegen Redakteur Jakob Ritter in Mannheim wegen Beleidigung erkannten Strafe erbetene Ge⸗ nehmigung wird verſagt.“ Darauf berichtet Abg. Schneider⸗ Heidelberg über den Geſetzentwurf über die Aenderun g des Ver⸗ waltungsgebührengeſetzes Ohne Ausſprache wird die Vorlage mit den vom Ausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung be⸗ ſchloſſenen Aenderungen mit allen Stimmen bei drei Enthaltungen (Kommuniſten) angenommen Zum Schluß der Vormittagsſitzung fand noch ein Antrag ein⸗ ſtimmige Annahme, der das Miniſterium für Kultus und Unterricht ermächtigt. im Benehmen mit dem Finanzminiſterium einſtweilen über den Betrag von 162 000 Reichsmark für den Bau einer Tu⸗ berkuloſenheilſtätte an der Freiburger Univerſitätskinder⸗ klinik vorbehaltlich den Anforderungen im nächſten Nachtraa zum Staatsvoranſchlag zu verfügen. Schluß der Vormittagsſitzung 741 Uhr. Fortſetzung 4 Uhr. *Reichskanzlerbeſuch in Mainz. Aus Anlaß der Jahrtauſend⸗ feier wird Reichskanzler Dr. Luther am 28. Juni nach Mainz die Rentenbankkreditanſtalt DBerlin, 17. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Der nn 4 wirtſchaftliche Ausſchuß des Reichstages ſetzte heute die allgemeine Ausſprache über den Geſetzentwurf zur Errich⸗ tung der Rentenbankkreditanſtalt fort. Zu der Sin iſt eine Reihe von Sachverſtändigen erſchienen. Der Präſident 855 deutſchen Girozentrale, Leimert, äußerte ſich dahin, daß 1 Landwirtſchaft aus den Rentenbankkrediten jährlich 290 Mil⸗ lionen zurückzuzahlen habe. Dazu kämen noch 60 Millionen in ail deren Schuldzinſen. Dieſe Verpflichtungen von jährlich 350 Mark könne die Landwirtſchaft aus Ueberſchüſſen oder Erſparniſſe nicht zahlen, ſo daß eine neue Kreditquelle eröffnet werden miſſz wenn die Rentenbank liquidiert ſei. Wenn die Rentenbankkrere anſtalt nicht gegründet werden könne, müſſe etwas neues geſchalſe werden, damit die Landwirtſchaft die abgewickelten Rente e kredite zurückzahlen könne wenn man nicht die Gefahr der Betrie 0 einſtellungen in großem Umfange wolle. Die Organifation der zentrale könne jedenfalls bis auf weiteres keine neuen 1 dite weiter gewähren. Der Redner kommt zu dem Schluß, da es notwendig ſei, ſo ſchnell wie möglich für die Landwirtſchaft ein Perſonal⸗ und Realinſtitut zu ſchaffen und auch aus⸗ ländiſche Kredite zu beſchaffen. Es ſei Gefahr im Verzug. Auf eine deutſchnationale Anfrage, ob ein Eigenkapital der Rentenbankkreditanſtalt von 500 Millionen Mark genügen würde, meinte Präſident Leimert, daß das Eigenkapital ſo hoch wie möglich gegriffen werden müſſe und man unter Umſtänden bei den 500 Milltonen Mark nicht ſtehen bleiben ſoll, da Amerikaner und Eng⸗ länder zu allererſt nach dem Eigenkapital eines Inſtituts fragen. Geh. Rat Eichhorn als Vertreter der bayeriſchen Landwirt⸗ ſchaftsbank äußerte ſich über die Notwendigkeit der Beſchaffung enne neuen Kreditquelle für die Landwirtſchaft, es ſei von größter Be⸗ deutung, wenn das neue Inſtitut, was zu erwarten ſei, eine Er⸗ mäßigung des Zinsfußes und eine Verlängerung des Perſonalkredits herbeiführen könne. Eine Zinsermäßigung von—2 Proz. würde ſchon wertvoll ſein. Erfreulich würde es ſein, wenn das Kapital 75 Rentenbankkreditanſtalt über 500 Millionen Mark hinaus erhöh würde, denn dieſe Summe werde bei weitem nicht ausreichen. Das Inſtitut ſoll jedoch nicht nur die alten Kredite abwickeln ſondern noch weitere Kredite gewähren können. Ob die Schuldverſchreibungen des Inſtituts im Ausland abgeſetzt werden könnten, könne man allerdings noch nicht mit Sicherheit ſagen, ein Teil könne auch im Inland untergebracht werden, Daß die Landwirtſchaft mit dieſem Inſtitut die Inflationsgefahr heraufbeſchwören werde, ſei abſolut unverſtändlich. Eine fandierte Schuld ſei in dieſer Hinſicht viel weniger gefährlich als eine ſchwebende Schuld. Die geſamte Wirtſchaft habe Anſpruch darauf, daß bald etwas für die Landwirt⸗ ſchaft geſchehe. * Rückkrikt der Oldenburgiſchen Regierung. In der erſten Sitzuna des neugewählten Oldenburgiſchen Landtags am Dienstag erklärte der Miniſterpräſident v. Finkh, daß das Kabinett, um klare Verhältniſſe zu ſchaffen und um ſeiner Selbſtachtung willen zurücktrete. Ueber die Bildung eines parlamentariſchen Kabinetts ſind die Parteien noch zu keiner Einigung gekommen *Der lehte Offizier des Todesritts von Mars-la-Tour. Kammer⸗ herr von Davier, iſt auf ſeinem Rittergut Necken in Anhalt im Alter von 75 Jahren verſtorben. Nachtrag zum lokalen Teil ch. Georg Gebhardt F. Der beim Mannheimer Theaterpubli⸗ kum noch in guter Erinnerung ſtehende frühere Logenſchließer Georg Gebhardt iſt geſtern abend im hohen Alter von 78 Jah⸗ ren nach längerem ſchweren Leiden geſtorben. Wohl ſelten hat ein Angeſtellter des Theaters ſeinen Dienſt mit größerer Pflicht⸗ treue und Gewiſſenhaftigkeit verſehen, als Gebhardt, der 30 Jahre lang ſein Amt verwaltete. Gebhardt war Kriegsteilnehmer von 1870—71. Er erzählte im Freundeskreiſe immer gern von ſeinen Feldzugserlebniſſen. das Eiſerne Kreuz zweiter Klaſſe und verſchiedene Verdienſtmedail⸗ len. Kurz vor Beendigung des Krieges erlitt er eine ſchwere Ver⸗ wundung, die der Ausübung ſeines Berufes— Gebhardt war ge⸗ lernter Stukkateur— ein Ziel ſetzte. Aus dieſem Grunde mußte er ſich nach einer leichteren Beſchäftigung umſehen. So wurde er Logenſchließer am damaligen Hof⸗ und Nationaltheater. Eine große Anzahl von Intendanten und Künſtlern ſah Gebhardt kom⸗ men und gehen. Mit Intereſſe lauſchte man ſeinen humorvollen Erzählungen aus dem Theaterleben. Infolge hohen Alters ſah ſich der Heimgegangene vor einigen Jahren gezwungen, den ihm ans Herz gewachſenen Muſentempel zu verlaſſen und ſich mit einer kleinen Penſion zu begnügen. Gebhardt hatte in ſeinem Leben viel Schweres durchzumachen. Vor 27 Jahren verlor er ſeine Frau. die infolge Krankheit volle drei Jahre bettlägerig war und von ihrem Mann mit liebevoller Aufopferung gepfleat wurde. Vor zwei Jahren wurde ihm ſein 51 Jahre alter Sohn durch den Tod entriſſen. Alle dieſe Schicklals⸗ ſchläge naaten ſchwer an Geora Gebhardt. der ſich vor fünf Monaten wegen eines hartnäckigen Blaſenleidens operieren laſſen mußte und ſeit dieſer Zeit das Bett nicht mehr verlaſſen konnte. So war der Lebensabend dieſes Mannes alles andere denn ungetrübt. Nun iſt der tapfere Krieasveteran eingerückt zur aroßen Armee, wo er, los⸗ gelöſt von aller Erdenſchwere und Sorge, dem himmliſchen Appell entgegenſchläft. — Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Singe den Zorn, o Göttin, des Peleiaden Achilleus,— — des Herrn Doktor Seeler nämlich, der ſich in der Leſſing⸗ kheatermatinee der„Jungen Bühne“ auf einen feindlichen Rufer im Streite ſtürzte und ihm eine ſchallende Ohrfeige ſchlug! Der Pfeifer hatte, gleich hundert Genoſſen, von dem ſtaatsbürgerlichen Recht freier Meinung⸗äußerung einen nicht minder erlaubten Ge⸗ brauch gemacht, als die Beifallsklatſcher; und wenn die dritte Par⸗ tei, die der Klüngelfreien, zögerte, ſich den ſtürmiſchen ablehnenden Kundgebungen anzuſchließen, ſo galt für ſie wahrſcheinlich die Er⸗ wägung, daß ein„literariſcher“ Kampf um das hilfloſe und un⸗ würdige Stück des Arnolt Bronnen(Exzeſſe“ und Ko⸗ mödie heißt esl) geradezu lächerlich ſei. Welche kulturellen Motoren hier treibend ſind, zeigt nicht einmal ſo ſehr die knallende Hand⸗ arbeit des Bronnen⸗Agitators— denn ſinnloſe Erregtheit könnte auch einem klügeren Sinn mildernd angerechnet werden!— zeigt aber die Tatſache, daß ſich der Held nicht einen Hinauswurf, auch nicht homeriſches Gelächter, ſondern Ovationen der Bronnenfreunde zuzog. Er ſelbſt wurde der Herold ſeiner literariſchen Tat(mit einer Anſprache an das Publikum!), und als der Vorhang unter Geheul, Gepfeife und Geklatſche immer wieder hochgezogen wurde, erſchien der Mann der tönenden Maulſchelle zugleich mit dem Ver⸗ faſſer, dem Regiſſeur und den Schauſpielern zan der Rampe und verneigte ſich. Er ahnte wohl nicht, daß er mit ſeinem Erfolg dem Stück Arnolt Bronnens den rechten Stempel aufgedrückt hatte. Dieſes Stück iſt nämlich nichts als Roheit. Raſch ein Wort gogen Mißverſtändniſſe: Willkommen der Moſt. ob er ſich noch ſo abſurd gebärde, verſpricht er ſtarken Wein! Erſehnt der Jugend⸗ mut, der die Tore der Zukunft ſprengt! Zimperbaſen, die dem Ueberſchuß gärender Kraft das Tolle und Wüſte verargen, hätten gewiß vor 150 Jahren den„Räuber“ Schiller verdammt. Aber wenn nur die abſurde Gebärde, nur die ordinäre Ausſchweifung, nur die Roheit da iſt, dann ſcheint mir die Eitelkeit der Genie⸗ entdecker auf dem Holzwege zu ſein Der junge Bronnen hat vor einigen Jahren mit dem vielumſtrittenen„Vatermord“-Drama auch Widerſtrebende gezwungen, an ſeine Zukunft zu glauben. War es aber vielleicht doch nur jener einzige Wurf, den mancher, ſich end⸗ gültig erſchöpfend, aus Erlebtem ſchleudert? Oder hat ſeine Keime die Berliner Luft verdorben? Ich behaupte nicht, daß die ſexuelle Schamloſigkeit oder das Sich⸗Wälzen in der Duftwelle körperlicher Erkremente für die Verurteiluma entſcheidend ſei. Aber wenn der Kot nur wieder als Kot aus Dichters Händen hervorgeht und mit Geiſtigem nicht verbunden iſt? Zu neuer Feuerprobe, dann in neuer Bearbeitung, wurde Georg Kaiſers Drama:„Brand im Opernhaus“ im Staatstheater vorgeführt. Was die Zuſammenziehung der drei Akte in einen einzigen betrifft: Sind Aktſchlüſſe naturgemäße Zäſuren, ſo wäre ihre Beſeitigung wider die Natur. Man gewähre der Lunge, die den tönenden Atem ausſtoßt, die Lautpauſe, damit ſie Luft ein⸗ ziehe. Doch je kürzer der Zwiſchenakt, un ſo beſſer für die An⸗ dauer unſerer Sammlung und Stimmung, und die Rückſicht auf Schinkenbrötchen und Mediſance iſt die übelſte Rechtfertigung der „großen Pauſe. Kaiſers„Brand im. Opernhaus“ hat keine innere Architektur. Wechſelnde, ſtürmiſch bewegte lebende Bilder, Licht⸗ und Lärmeffekte, fiebrige Sprachmuſik; dieſe Künſte des Magierd ſind hier nicht Helfer, ſind Herrſcher. Es iſt zweckmäßig unſeren überfallenen Sinnen vor dem Ende keine Erholung zu gönnen. Doch auch die neue Konzentration und das Aufgebot ſtärkſter Mittel für Auge und Ohr in Friedrich Neubauers Juſzenie⸗ rung unterwarfen die Seele des geſangenen Zuſchauers nichk. Ob die ſchwache Wirkung des ſonderbaren Dramas hauptſächlich dem Verſagen einer Komponente: der Wortmuſik, zuzuſchreiben war? Die meiſten Darſteller(Valk, Laubinger, Granach) hatten leinen Klang der Kaiſerſchen Tonanz erhaſcht, und der brillamte Feuerlärm hinter der Szene machte den Inhalt ibrer Worte, den Zuſammenhang der Begebenheiten ziemlich unverſtändlich. Man erriet faſt nur mit den Augen, daß in dem nächtlich düſteren, von volychromatiſchen Federreflexen ſchwankend erhelllen Gemache des Palaſtes der Todeskampf zweſer Seelen vor ſich ging. Eines Mannes, deſſen Bewußtſein gerade im Augenblick der furchtbaren Brandkataſtrophe von Paris ausſchließlich auf ſeine perſönliche Kataſtrophe abgeaogen wird; denn das ſchöne Weib, allein ge⸗ rettet aus dem Leichenhaufen von vielen hundert Menſchen, die Frau ſeiner Liebe und ſeines ehelichen Namens, ſteht vor ihm, enthüllt als Dirne, als die Mätreſſe des Königs, den ſie mit jedem cünſtling der Stunde ebenſo wie den Gatten betrogen hat. Und der zweite Seelenkompf, der dieſer Frau! Ihre Liebe zu dem Gatten iſt von den Schrecken des Todes und dem ſauchenden Sieg ibres Lebens plötzlich ſo wachgerüttelt, als wären ihre Laſter und Lüſte von der Feuersbrunſt verzehrt. Dieſer Kampf endet mit des Weibes Syrung ins Flammengrab. Daß wir von der ſinnlich ſiber⸗ ſinnlichen Orgie zweier Seelen und Leiber wenigſtens die Ekſtaſen Amen konnten, war der herrlich belebten Körperlichheit Gerda Müllers zu denken. Die büllenloſe Dirne war in der beredten Schönheit dieſes Körners oreinigt und geklärt. Eine Luſtſpiel⸗Uraufführung im Trianontheoter. Felix Joskys„Die blaue Stunde“. Aelteſte Theotermaſchine: Ein Trum liegt zwiſchen Anfang und Ende. Die junge Frau, vom Alltag ihrer Ehe ein wenig enttäuſcht, träumt Verbotenes, er⸗ wacht, iſt geheilt und zufrieden. Aber des Verfaſſers niedliches Plaudertalent und witzige Augenblicke machen das Ding angenehm. Otto Erich Hartlebenl„Angele“! Was vor einem Vierteljahrhundert Kampf geweſen(aber in dieſem Stück doch nur Kampf für die Philoſophie der Lebewelt..), heute iſt's harmlos. Doch die kecken, treffenden Striche der Typenköpfe ſind friſch, und wer den Otto Erich zum alten Eiſen werfen möchte, verkennt 1 Rückſchritt, den die deutſche Komödie in 25 Jahren gemacht hat... Nur die realiſtiſche Breite der Dialoge mahnt an einen anderen Pulsſchlag der Gegenwart. Die ernſthafte Klingsbergiade (ein Mädel hier, Vater und Sohn dortl) verketzert mit leichler Strindberg⸗Laune das Weib. In dieſem Sinn fand der Abend r. gänzung durch Paul Mongres ungefähr gleichaltrigen, minder gehaltvollen, aber noch imer luſtigen Einakter„Der Arzt ſei⸗ ner Ehre“. Zwei Duellanten, Gatte und Liebhaber, führt 750 fällig der Sekt vor dem Duell zuſammen. Die Gattin und Gelie ole iſt inzrͤſchen mit einem PDritten durchgegangen. Für eine allgemelne Weltanſchauung iſt natürlich dieſe Gnädige genau ſo unverwendba wie Hartlebens Angele! Literatur * Karikakuren der Magdeburgiſchen Zeitung. Von Werne; Hahmann⸗ Magdeburg. Verlag der Faberſchen Buchdruckerei. In einem ſtattlichen und geſchmackvoll ausgeſtatteten Band legt je die Magdeburgiſche Zeitung Rechenſchaft ab über die Bedeutung und Wirkung der Karikatur in der Tageszejtung. Die Frage, 50 eine Zeitlang umſtritten war, iſt jetzt wohl endgültig im poſitipen Sinne entſchieden. In vielen Fällen trifft die Karikatur den der politiſchen Lage beſſer als es der beſte Artikel kann, und es 1 kein Zweifel, daß das gute politiſche Bild namentlich im Auslan⸗ den deutſchen Standpunkt wirkſamer vertritt, als das geſchrieben Wort. In dem vorliegenden Band ſind vor allem Bilder aus Jahre 1924 enthalten. Was aus ihnen ſpricht, iſt ſehr oft K ſchwere Anklage gegen unſere Gegner draußen und die Unruhe ſtifter im Innern, die wir mit bitteren Empfindungen bealeiten Stets aber hält ſich Werner Hahmann, der als Karikaturiſt lägn einen großen Ruf hat, frei von kleinlicher und verletzender G häſſigkeit. Das letzte und höchſte Ziel der Karikatur iſt ja ni— menſchliche Schwäche mit beißendem Spott zu verhöhnen, ſonds mit zu helfen, daß dieſe Schwächen überwunden werden. vorliegende Buch hat dies Ziel, und das macht es auch für den 15 1 tiſchen Gegner liebenswert. Wir können dem Buch nur die weitef Verbreitung wünſchen. ——— Wegen Tapferkeit vor dem Feinde erhielt er 15 Antwoch, den 17. Junl 1925 Neue Mannhelmer Jeitung[Abens⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 274 Wirtſchaſtliches und Soziales 8 Die Lage des Arbeitsmarktes erſchlechterung der Arbeitsverhältniſſe im Mannheimer Hafengebiet zun der Arbeitsmarkt hat ſich auch in der Berichtswoche(—10. uni) im ganzen betrachtet, weiterhin gebeſſert. Einer geringeren auf vome der Arbeitſuchenden(von 24 570 am Ende der Vorwoche 19 24 788 am Ende der Berichtswoche) ſtand ein ſtärkeres Angebot woffenen Stellen gegenüber(6369 am Ende der Berichtswoche Aegenüber 5937 vom Ende der Vorwoche), ſo daß am Ende der uun dtswoche auf 100 offene Stellen nur noch rund 390 Arbeit⸗ chende kamen. Die entſprechende Verhältniszahl vom Ende der keswche war 414. Die Erwerbsloſenziffer betrug am 10. Jum f. Hauptunterſtützungs⸗Empfänger gegenüber 11762 vom Juni. In den einzelnen Berufsgruppen geſtaltete ſich die Lage folgen⸗ unmaßen: In der Landwirtſchaft, in der ſich die Abwande⸗ grag nach der Induſtrie unangenehm fühlbar macht, hat der ſtarke gläſtebedarf unvermindert angehalten. Das gleiche gilt von der uduſtrie der Steine und Erden, namentlich vom Ziegler⸗ erbe und von der Granitſteininduſtrie. n In der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie verſchiede⸗ er Plätze machte ſich eine(weitere) Beſſerung bemerkbar. Nach ormern, Bohrern, Ankerwicklern, Kernmachern, Drehern und Hob⸗ gle beſtand lebhafte Nachfrage, andererſeits zeigte allerdings das an agewerbe örtlich etwas ruhigeren Geſchäftsgang. Der Bedarf en Hilfskräften hingegen für Eiſengießereien war beträchtlich. Die bon dener Metallinduſtrie benötigte gleichfalls eine größere Anzahl on Hilfsarbeitern. In Mannheim hat der Bedarf von Arbeite⸗ innen für dieſe Berufsgruppe angehalten. Der Streik der Blech⸗ er und Inſtallateure in Pforzheim war am Ende der Berichts⸗ duche noch nicht beendet, in der Pforzheimer Schmudwareninduſtrie, der die Kurzarbeit bereits in der Vorwoche größeren Umfang angenommen hatte, blieb die Lage im allgemeinen unverändert. * Ungleich geblieben ſind die Arbeitsmarktverhältniſſe in der bertilinduſtrie. Während für Baumwollſpinnerei und We⸗ erei immer noch Kräfte angefordert wurden, mußte in einigen trickereien zu Werksbeurlaubungen geſchritten werden. Eine rößere Strickerei des Bodenſeegebiets arbeitet verkürzt. In der ederverarbeitenden Induſtrie blieb die gute Nach⸗ age nach Polſterern beſtehen. Im Holzgewerbe wurden ältere äfte für Bau- und Möbelſchreinerei nach wie vor angefordert, duch die Automobilinduſtrie erwies ſich als aufnahmefähig fü Schreiner. Der Arbeitsmarkt des Nahrungsmittelgewerbes iſt uußiger geworden. In der Genußmitkelinduſtrie war der Bedarf 2 Konditoren kaum zu decken. Die kleine in der Vorwoche be⸗ bachtete Beſſerung in der Tabakinduſtrie hat angehalten. 1 Mannheim geſtaltete ſich die Nachfrage nach Zigarren⸗ und ickelmacherinnen ſowie nach Sortiererinnen ſogar lebhaft. Im droßen ganzen muß man die Lage aber trotzdem noch als ſchlecht duſprechen. Bierbrauer blieben geſucht. Hingegen ſcheint im Schneidergewerbe der jährlich in dieſer Zeit wiederkehrende, ruhiger berdende Geſchäftsgang einzutreten, die Nachfrage nach Kräften üßt nach. nJ einer Schürzenfabrik ſind etwa 40 Arbeiterinnen ſagen Lohndifferenzen in Ausſtand getreten. Größeren Umfang at der Streik im Baugewerbe genommen, der im Oberland gusgebrochen iſt und ſich auch auf einige unterbadiſche Orte wie arlsruhe, Raſtatt un Pforzheim erſtreckt. Im Vervielfäl⸗ igungsgewerbe hat ſich die ohnehin ſchon ſehr erhebliche fachfrage, insbeſondere nach Setzern und Steindruckern, noch ge. Die Arbeitsmarktverhältniſſe der Rheinſchiffahrt d des Mannheimer Hafengebiets haben ſich ver⸗ lechtert, andererſeits gelang es in der Berufsgruppe Lohn⸗ Fbbeit jüngerer Hilfsarbeiter und auch ſolche aus den mittleren rgängen in einiger Zahl unterzubringen. Meſſen und Ausſtellungen Von der Eſſener Bauausſtellung Die Eſſener Bauausſtellung macht bezüglich ihrer Vorberei⸗ lungen die denton 5 5 Fortſchritte. Etwa 150⁰ Firmenanmel⸗ ungen liegen heute ſchon vor. Die Bauſtoffinduſtrie iſt nach lere ichtung hin vertreten, ebenſo die Gebiete der e Uaugeräte. Die Wärmewirtſchaft und die Geſundheitstechnik 25 au⸗ eſen haben ebenfalls eine ſtarke Beteiligung durch een Fir⸗ en aus ganz Deutſchland auf der Eſſener Bauausſte 5 Aarten, Die Sonderausſtellung„Deutſches Bauweſen an 8 5 lrchiteften und Ingenjeure aus ganz Deutſchland beteiligen 275 en, ſudet ſtarken Anklang. Das gleiche trifft bezüglich der Abteilung Fanduftriebau- zu. Mit der Ausſtellung ſoll eine ganz⸗— 355 orträgen für die Fachwelt und für die Allgemeinheſt verbunden werden. Weiterhin werden Führungen durch die. ee danzen Ruhrgebietes ſtattfinden. Gegenüber manchen 85 ren Ver⸗ ſuſtaltungen zeichnet ſich die Eſſener Bauaueſtellung durch ihre ſreng fachliche Leitung aus. Die großen Verbände der Bauunter⸗ ehmer und Baugewerbetreibenden, der Architekten und der Baufachleute aller Art, der Bauarbeiter, der Hausbeſitzer un Mieter hringen der Veranſtaltung aroßes Intereſſe entaegen. Städͤtiſche Nachrichten Ein praktiſcher Vorſchlag zur Entlaſtung unſerer Hhausfrauen Heute möchten wir mal eine Lanze brechen für unſere wackren Mannheimer Hausfrauen, und zwar betrifft es die Marktfragel Wenn man ſieht. wie die Frauen ſich abſchleppen mit Körben, Ta⸗ ſchen uſw., um auf dem Markte einzuholen, wenn man ferner dann beobachtet, wie unendlich ſchwer bepackt ſie dann ſchweißtriefend und aänzlich erſchöpft nach Hauſe kommen. dann fühlt entſchieden ſeder mitleidig angelegte Mann ein tiefes Erbarmen. Wie iſt nun dem abzuhelfen? In Amſterdam. woſelbſt Schreiber dieſes 43 Jahre lebte, wird alles, aber auch reineweg alles. ans Haus age⸗ bracht. Die dortigen Hausfrauen haben nicht nötig. einen Schritt vor die Türe zu gehen, denn Obſt, Gemüſe, Backwaren. Fleiſch. Por⸗ zellan und irdene Waren, Beſen. Schaufeln, Schrubber, Eimer. Fiſche, kurzum alles, was der Haushalt erfordert, wird ihnen auf langen Karren, ſo etwa. wie die Weinküfer in Mannheim der⸗ artige beſitzen, direkt vors Haus gefahren. Die Verkäufer ſchellen. das Mädchen fragt die Frau, was etwa nötig ſei und bringt dann einige Proben des Gewünſchten mit dem Preis zur Herrſchaft. Man wolle doch bedenken. wie außerordentlich praktiſch derartiges iſt, namentlich bei ſtarkem Froſt oder ſcharf einſetzendem Regenwetter. Ich will gerne zugeben. daß ſich ſolch' ein idealer Zuſtand nicht ſo ohne weiteres hier in Mannheim einführen laſſen würde, indeſſen muß ich doch die Frage aufwerfen: Es gibt ſo unendlich viele Er⸗ werbsloſe, denen könnte doch durch einen kleinen Trägerlohn wenig⸗ ſtens in Etwas geholfen werden. Hausfrauen, gönnt den Aermſten der Armen eine Kleinigkeit. gönnt vor allen Dingen eurer Geſund⸗ heit(Erkältungen aller Art, Krampfadern etc.) die nötige Sorafalt und laſſet euch eure Einkäufe durch arme Leute nach Hauſe tragen. Für wenige Pfennige könte dies zu erreichen ſein. G. Sg. * Jum Reichsjugendtag der Kaufmannejugend im Flugzeug. General v. Lettow⸗Vorbeck, der als Gaſt zum Reichsjugendtag der Kaufmannsjugend nach Heidelberg kommen wird, trifft am kom⸗ menden Samstag gegen 4 Uhr aus Bremen im Flughafen zu Mann⸗ heim ein. * Neue Schiffe. Auf ſeiner erſten Bergfahrt befindet ſich der neue Schleppkahn„Rhenania Nr. 42“ im Anhana des Rad⸗ ſchleppdampfers„Rhenania Nr.“. Der mittelaroße Kahn iſt Eigen⸗ tum der Reederei gleichen Namens. Gbenſo macht der neue eiſerne Schleppkahn„Schilthorn⸗Baſel“ ſeine erſte Bergfahrt im Anhang des Schraubenſchleppdampfers„Rheinfahrt Nr.“. Er⸗ baut wurde der Kahn auf einer holländiſchen Werft(Rotterdam). Er iſt 79 Meter lang, etwa 10 Meter breit und beſitzt eine Tragfähiakeit von 28 000 Zentnern. Der Kahn fuhr mit einer Laduna von rund 1000 Tonnen Getreide. die für Baſel beſtimmt ſind. zu Berg. Sein Tiefgang beträgt 2,50 Meter. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt ein in der Gärtner⸗ ſtraße wohnhafter, verheirateter, 51 Jahre alter Stadtarbeiter, der ſich in ſeinem Keller erhängte. Die Urſache der Tat konnte bis jetz! nicht feſtgeſtellt werden * Leichenländungen. Die Leiche des am 11. Juni beim Baden an der Reißinſel ertrunkenen Ingenieurſchülers Fritz Weidmann von hier wurde geſtern in Mainz und die Leiche des am 12. Juni ebenfalls beim Baden an der Reißinſel ertrunkenen verh. Taglöhners Thomas Weber von hier in Hamm bei Oſthofen geländet. vereinsnachrichten * Der„Benzſche Männerchor E. B. Mannheim“ beteiligte ſich am 3. Mai an dem in Walldorf ſtattgefundenen Preisſingen und er⸗ rang in der Stadtklaſſe mit dem Chor„Es zog der Maienwind“ den erſten Preis. Am 14. Juni errana der Verein bei dem Preisſingen in Bad Liebenzell mit Baumanns„Beramanns Auffahrt“ ebenfalls den erſten Preis und gleichzeitig die beſte Vereinstagesleiſtung. Dieſe Erfolge zeigen, daß der Verein unter der heutigen Stabführung des Hauptlehrers Ludwia Malſch vollſtändig geſanalich auf der Höhe ſteht. Die Ehrenpreiſe mit Medaillen und Diplomen werden in den nächſten Tagen hier ausgeſtellt. Rommunale Chronik Glänzende Enkwicklung der privalwirkſchaftlich betriebenen Berliner Häfen In einer gemeinſamen Sitzung der Berliner ſtädtiſchen Ver⸗ kehrsdeputation und Tiefbaudeputation gab Stadtrat Schüning, der Magiſtratsdezernent für Binnenſchiffahrtsfragen, einen anſchau⸗ lichen Ueberblick über die jüngſte Entwicklung der Berliner Häfen und ihre wirtſchaftliche Lage. Die Ueberführung der ſtädtiſchen Häfen in Privatbetrieb ging nicht ohne heftige Kämpfe vor ſich. Die Erfahrungen, die nach über zwei Jahren mit dieſer Form der Ber⸗ liner Hafenverwaltung gemacht worden ſind, haben dem Magiſtrats⸗ dezernenten für die Häfen durchaus Recht gegeben. Stadtrat Schüning konnte in ſeinem Vortrag an der Hand graphiſcher Dar⸗ ſtellungen nachweiſen, daß die Stadt Berlin ſeit Eröffnung des Oſt⸗ hafens im Jahre 1913 bis zur Verpachtung aller ihrer Häfen im Frühjahr 1923 nichts als Zuſchüſſe in der Geſamthöhe von 4,5 Mill. Mark habe zahlen müſſen. Nach Uebergang der Berliner Häfen auf die erwähnte Hafengeſellſchaft habe bald die Währungsbefeſtigung eingeſetzt, der Warenverkehr war 1923/24 infolge von Zuſammen⸗ ſchrumpfung für die deutſchen Binnenhäfen im allgemeinen ſehr un⸗ ee NDeeeee b e günſtig. Trotz dieſen Schwierigkeiten habe die Hafengeſellſchaft dis in ihren Lagerräumen vorhandenen Waren gegenüber 1923 ver⸗ ſechsfachen können. Eine beſonders ſtarke Aufwärts⸗ bewegung zeige die Zahl der Kunden, die von 350 auf gegen⸗ wärtig nahezu 1200 angewachſen ſei. Beſonders bemerkenswert waren die Mitteilungen, die Stadtrat Schüning über die Zahl der Angeſtellten und Arbeiter gegenüber der früheren ſtädt. Verwaltung machte. Heute, bei ſtark vermehrtem Umſchlag, zählt die Berliner Hafengeſellſchaft 81 Angeſtellte, was eine Zunahme von 28 gegenüber der ſtädtiſchen Verwaltung bedeutet, die Arbeiterzahl iſt dagegen von 271 auf 244 geſunken. Die Belegſchaft leiſtet alſo heute mehr als das doppelte als unter ſtädtiſcher Ver⸗ waltung. Aber auch die für den wechſelnden Hafenbetrieb ſtets er⸗ forderlichen Aushilfskräfte leiſten heute mehr als früher. Berlin könne mit der weiteren Entwicklung ſeiner Häfen nur zufrieden ſein. Kleine Mitteilungen Bei der Heidelberger Bürgermeiſterwahl galt längere Zeit als einer der ausſichtsreichſten Kandidaten der Städte⸗ bautechniker Dr. Hamm aus Freiburg. Dieſer iſt nun unter 172 Bewerbern einſtimmig zum techniſchen Bürgermeiſter in Gießen gewählt worden. Die Pforzheimer Schauſpielhaus⸗Frage, die in letzter Zeit ſo viel Staub aufgewirbelt hat, dürſte jetzt für einige Zeit zur Ruhe gekommen ſein. In der jüngſten Sitzung des Stadt⸗ rats wurde einem Vertrag der Eheleute Leicht und des Theaterdirek⸗ tors Max Müller zugeſtimmt, wonach den Eheleuten Müller das Schauſpielhaus ab 1. Sept. cr. auf zwei Jahre vermietet wird. Die Schüler und Schülerinnen der Mainzer ſtädt. Volks⸗ ſchulen und der Vororte, werden in den Sommermonaten die vor⸗ geſchriebenen Schulbäder in den Vadeanſtalten im Rhein und Floßhafen nehmen und zwar unter Aufſicht der Lehrer und Leh⸗ rerinnen. Auch an hitzfreien Tagen wird gebadet. Tagungen Tagung des Landesverbandes der Volksbildungsvereine Bayerns Kaiſerslautern, 1. Juni. Der Landesverband der Volksbildungs⸗ vereine Bayerns hielt ſeine Tagung in dieſem Jahre zum erſtenmal in der Pfalz ab. An der Tagung, der 6. ſeit Beſtehen des Verbandes, nahmen nicht nur aus allen Teilen der Pfalz, ſondern auch aus ganz Bayern zahlreiche Vertreter teil, darunter als Vertreter des bayeriſchen Miniſteriums Miniſterialrat von Jahn. Aus dem in der Mitgliederverſammlung erſtatteten Jahresbericht des Vor⸗ ſitzenden, Oberſtadtſchulrats Baier, ging hervor, daß von den bei der Tagung in Erbangen aufgeſtellten Forderungen des Landesver⸗ bandes nur die eine, die Schaffung eines Volksbildungsorganes durch die Herausgabe der ſeit Januar 1925 vierzehntägig erſcheinenden Zeit⸗ ſchrift„Volk und Heimat“ erfüllt werden konnte, während die An⸗ ſtellung eines hauptamtlichen Geſchäftsführers bisher daran ſcheiterte, daß der Bitte, die Städte möchten für die Beſoldung dieſes Geſchäfts⸗ führers Mittel in der Weiſe bereitſtellen, daß jede Stadt auf je 10 000 Einwohner jährlich 5 Mark zahlt, unter 212 Städten nur von 60 ent⸗ ſprochen wurde. Eine befreundete Organiſation hat daraufhin Dr. Imhof als ehrenamtlichen Geſchäftsführer zur Verfügung geſtellt. Die Frage der Anſtellung eines hauptamtlichen Gsſchäftsführers iſt nunmehr dadurch gelöſt, daß die bayeriſche Staatsregierung die Mittel zur Beſoldung übernommen hat. Es wurde beſchloſſen, dieſe Mittel in erſter Linie für die zentralen Aufgaben des Landesver⸗ bandes zu verwenden und ſie nicht durch Weggabe an die Verbände zu zerſplittern. Die Stelle des hauptamtlichen Verbandsleiters ſoll zur Bewerbung ausgeſchrieben werden, worauf die Anſtellung durch den Vorſtand des Landesverbandes erfolgt. Dieſer wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. Auch für die Unter⸗ ſtützungen des Verbandsorganes wurde der bayeriſchen Staatsregie⸗ rung der Dank des Landesverbands ausgeſprochen. Zum Schluß machte der Geſchäftsleiter der Zeitſchrift„Volk und Heimat“, Bibliotheks⸗ direktor Held, noch auf die muſtergültige Einrichtung der Volks! bibliothek in Kaiſerslautern aufmerkſam. In der Nachmittagsſitzung ſprachen der Leiter des Pfälziſchen Verbandes für Freie Volksbildung, Hauptſchriftleiter Hartmann⸗ Neuſtadt, und Oberſtudiendirektor Eid⸗Speyer über„Heimat, Volk und Volksbildung“. Hauptſchriftleiter Hartmann führte aus, daß der Kampf um die bedrohte Heimat mit einem⸗ male zum Kampf für angeſtammtes Volkstum, deutſches Volk und deutſches Reich geworden ſei. Der Vortrag gipfelte in der Forde⸗ rung, mehr Vertrauen zu einander zu haben und mehr Achtung für einander: In tiefer Verantwortung ſoll ein jeder ſagen:„Auch ich bin ein Stück Staatsgewalt, wenn ich ſchaffe und ſorge und leide um des Volkes willen. Laßt Euch nicht teilen als Volksganzes!“ Der Redner legte zum Schluſſe das Gelöbnis ab, daß die pfälziſche Volks⸗ bildungsarbeit nicht nachlaſſe, pfälziſches und deutſches Kulturgut zu preiſen, pfälziſche Dichter und deutſches Lied lebendig zu erhalten. Oberſtudiendirektor Eid gab zunächſt einen geſchichtlichen Rückblick über die pfälziſche Volksbildung ſeit 1000 Jahren. Erſt ſeit dem Jahre 1900 habe ſich die Erkenntnis durchgeſetzt, daß der Volksbildung geholfen werden müſſe. Im Jahre 1920 ſeit mit der Arbeit begonnen worden. Die Familie, die Kirchen, die Schulen, die Vereinigungen müſſen die Säulen ſein, auf denen die Volksbildungsarbeit erſtehen ſoll. Die Volksbildungsarbeit habe ſchon manch ſchönen Erfolg zu verzeichnen. 70 000 Menſchen kommen zu den Theateraufführungen des Verbandes, rund 600 Vibliotheken werden benutzt. Es fehlt je⸗ doch noch an der Mutterſchule, an der Schule des Kindes vor Eintritt in die Volkshauptſchule, die einer gründlichen Erneuerung bedürſe. Der Redner dankte der Preſſe der Pfalz für ihre Bemü⸗ hungen zur Hehung der Volksbildung in der Pfalz und gab dann eeeeee 82 P Weeeeee 2 V eeeeeeeeee Kunſt und Wiſſenſchaſt 0 i tritt Anſelma Anſelma heines 70. Geburlstag. Am 18. Jumi tritt Aufelr ene in 3 bblſhe Alter. Der Name dieſer feinſinnigen und geiſt. kichen Novelliſtin iſt nicht ſo allgemein bekannt wie der 905 nur ein Aubr überlegeneg Jſolde Kurz, aber literariſch ſteht ſie dieſer nahe. uch Anſelma Heine entſtammt dem Profeſſorenmilien. Sie iſt in Haunn geboren und ſehr früh mit ihrem Vatere der Ordinarius in ſtale wurde, dorthin überſtedelt. Auch ihre Mutter 1255—— ent⸗ heidenden Einfluß auf die ſchriftſtelleriſche Begabung und Betätigung Au ochter ausgeübt. Es iſt ſehr reizvoll, in den Erinnerungen nſelma Heines, die unter dem Tikel„Mein Rundgang“ im werbſt bei der Deutſchen Verlags⸗Anſtalt in Stuttgart erſcheinen mitden, die Schilderung ihres Elternhauſes und der ganzen akade⸗ iſchen Umwelt, in der ſie aufgewachſen iſt, zu leſen. In dieſem üchlein, das weniger von ihr ſelbſt als von den Menſchen, mit denen bon zufammengekommen iſt und die auf ſie Einfluß gehabt haben, 8 udelt, gibt ſie ein außerordentlich feſſelndes Spiegelbild der litera⸗ die en Strömungen der letzten 50 Jahre. Ihr ſelbſt verdankt die weulſche Novelle kleine Meiſterſchöpfungen, wie„Die Erſcheinung“, 5„Der eine ſät, der andere erntet“, und die Romanliteratur hat ſie Rürch ihren großen, ſchmerzliche erweckenden Elſäſſer. und en„Die verborgene Schrift“ und die roblemromane„Mütter „Gürtelkämpfer“ bereichert. Profeſſor Walter Nernſt 8 ̃ deckl. Profeſſor Walter Nern FJZwei neue Elemente entde Akademie der Wiſſen⸗ leilte ̃ in der letz Sitzung der Preußiſchen Waſten ſungen Phrſter Dr. Walter Noddacz, d durch ſeine Arbeiten auf photochemiſchem Gebiete bekannt iſt, gand Fräulein Ida Tacke mit der Hilfe von Dr. Otto Berg gelm⸗ 50 ſei, zwei neue chemiſche Elemente, die bisher von verſchiedenen leilſchern vergeblich geſucht wurden, zu entdecken. Zu dieſer Mit⸗ maeung erfährk die„Voſſ. Ztg.“, daß es ſich um zwei fehlende Ele⸗ domte der Manganreihe handelt Der Nachweis gelang auf auscbeltem Wege Nicht nur auf Grund chemiſcher Analyſe, ſondern nel durch die modernen Mittel der Röntgenſpektroſkopie. Dieſe Fle Elemente ſind in verſchiedenen Mineralien, vornehmlich in ktdatinerzen, in geringen Mengen enthalten. Von unſerer ſtedoberfläche bilden dieſe neuen Elemente nur einen Billion⸗ en Teil. Daher hatten die Farſcher große Schmeeregkeiten, die Ettren dieſer Stätte nachzuweiſen. Für die chemiſch⸗phyſikaliſche Wef untnſs iſt dieſe Entdeckung dadurch von größter Vedeutung, eil die Tafel der chemiſchen Elemente von nun an nur noch drei Lücken aufweiſt. Die Elemente der periodiſchen Tafel tragen ſoge⸗ nannte Ordnungsnummern. Die neuen Elemente haben die Nummer 53 und 75, und haben durch die Entdecker die Namen Maſurium (nach der deutſchen Oſtmark) und Rhenium(nach dem deutſchen Rhein) erhalten. Theater und Muſik eAraufführung am Alten Skadktheather in Nürnbeug. 25 Vor⸗ hänge! Das hatte wohl eine Schauſpielpremiere in Nürnberg noch kaum erreicht. Aber es war auch kein reines Schauſpiel...„Thea⸗ ter“ hat Waldfried Burgaraf das genannt, was er aus den Fa⸗ beln zweier Stücke Goldonis als neue Steareifkomödie„Ich und ich“ geformt hatte. Goldonis„Impreſario von Smyrna“ erſcheint als Rahmenſtück zu des aleichen Italieners„Ein Diener zweier Her⸗ ren“. Eine Schauſpielergeſellſchaft ſteht vor dem Ruin. Da treibt der Impreſario einen reichen Kaufmann aus Smyrna auf. Ali Baba, der die Leutchen enaagieren will. Er will aber keine Katze im Sack kaufen und ſo wird ihm ein Stück vorgeſpielt. das er, wie ehedem Sereniſſimus mit ſeinem Kindermann. mit dem Impreſario ſich an⸗ ſieht.Aktuelle Anſpielungen, ein Hinüber und Herüber. Hinauf und Hinunter zwiſchen Bühne und Zuſchauerraum ſchaffen launiges Leben und gaben gemeinſam mit der geſchickten Ausſtattung durch Karl Gröning eigenartigen Reiz. Da unter E. L. Schöns Regie auch die Darſteller mit innerſtem Veranügen ſich für das Werkchen ein⸗ ſetzten, alle Situationen mit echter Theatralik erfüllten, ſo war das Publikum gewonnen. Ein Sieg alſo auf der ganzen Linie! Burg⸗ araf und Georg Pittrich, der die Begleitmuſik geſchrieben. müſſen wieder und wieder erſcheinen und mit ihnen Reaiſſeur und Dar⸗ ſteller: Käte Radel. Charlotte Berger. Gertrud Schwarz, die Herren Hübner. Knörer, Lippert. Hom, Hermann Keller und Grube. Aber man wird das Gefühl nicht los, daß es der Sieg einer geſchickten, verblüffenden Technik war, daß Waldfried Burgaraf als Dichter— die Bearbeitung von Gozzis„Turandot“ erwies ſeine Begabung— verloren hatte, wie er im Laufe der Snielzeit als Spielleiter und Darſteller nachgelaſſen batte. Und das trübte dos Milfreuen.—er 4% Moderne ſapaniſche Legende. Im Juniheft der„Litera⸗ tur“ macht der Mitarbeiter der Zeitſchrift in Tokio, Leopold Winkler, Mitteilung von einem merkwürdigen, in weiteſte ja⸗ paniſche Volkskreiſe gedrungenen Erfolge, den ein reliaiöſes Drama, dos 1918 zuerſt erſchienen iſt. gefunden hat.„Schukke to sono deschi“ iſt ein Schauſpeel in ſechs Teilen und einem kurzen Vorſpiel, das den Luther der buddhiſtiſchen Kirche in Japan Schinran Schonin(1173 bis 1262) zum Helden hat, nicht aber ſowohl den hiſtoriſchen Schinran Schonin, als vielmehr einen von modernen religiöſen Anſchauungen durchſetzten und aus ihnen heraus wirkenden Reformator. Ein Zuſammenklang dreier weſensfremder Elemente: chriſtliche Ideen(die überwiegen), Freidenkertrum und Monismus, ſchließlich der hier Form und Tempo der Glaubensenergie beſtim⸗ mende Buddhiesenus machte den Geiſt des Dramas aus. Dieſer Zu⸗ ſammenklang iſt es, der die ungeheure Popularität des Schauſpiels, das kaum einen Bühnenerfolg hatte und von der japaniſchen Kritik zunächſt den Vorwurf der Sentimentalität erfuhr, bedingt hat. Schinran betont hier ſeinem Lieblingsſchüler gegenüber, der in Lie⸗ besleidenſchaft verſtrickt wird, daß der Menſch kein Recht habe, zu richten und zu verdammen. Liebe ſei der beſte Weg zum Glauben. Der von Leidenſchaft Veſeſſene habe keine andere Pflicht, als ſich ihr hinzugeben und mit der ganzen Kraft ſeiner Seele und im übrigen auf die Gnade Buddhas zu vertrauen. Intereſſant iſt dann beſonders die Schickſalswendung, die den jedes Richten von ſich abweiſenden Schinran ſelbſt ein ſchweres Schickſal aus einer Jugendieidenſ haft heraus erfahren läßt: er geht recht eigentlich an ſeinem Sohn und deſſen Laſtern zugrunde, und geht doch auch wieder nicht zugrunde, denn er erkennt in dem letzten Schlag, der ihn trifft, die ſühnende Strafe des Allretters Buddah. Der Verfaſſer des Dramas, H. Kurata, iſt heute 33 Jahre alt, hat ſelbſt unter ſchweren Schickſalsſchlägen ge⸗ litten und ſiecht rettungslos an einer tuberkulöſen Erkrankung. % Theaterrundſchau. Als Nachfolger Tietjens wurde zum In⸗ kendanten des Breslauer Stadttheaters der Oberregiſſeur an der Wiener Staatsoper Turnau gewählt.—„Das trunkene Schiff“, eine ſzeniſche Ballade von Paul Zech, wurde von Direktor Fritz Holl für die Volksbühne Berlin zur Uraufführung ange⸗ nommen.— Hans Pfitzner hat Heinrich Marſchners romantiſche Oper„Der Vampyr“ muſikaliſch und kertlich für die deutſche Bühne neu eingerichtet.— Der bekannte Münchener Komiker Karl Valentin hat einen Schwank in vier Akten„Auf nach Argentinien“ vollendet. Das Stück wird ſeine Uraufführung in den Münchener Kammerſpielen finden.— Pirandellos Schauſpiel „Sechs Perſonen ſuchen einen Au tor“ hat nunmehr im Stadttheater Bonn, obwohl es bereits mehrere Mal anſtandslos zur Aufführung gekommen war, einen Theaterfkandal hervorge⸗ rufen. Trotzdem konnte das Stück zu Ende geſpielt werden. Den Theaterſtandal ſcheint vielmehr dos in Hamburg uraufgeführte Stück: „Der Menn, das Tier und die Tugend“ verdient zu haben, eire zotige Poſſe ohne literariſchen Wert. J. Selte. Nr. 274 neue Mannheimer Jeltung Abens⸗Nusgade) Mittwoch, den 17. Junt 1925 eine Charakteriſtik des Pfälzer Volkes. Trotzdem die Pfalz wohl unter allen Ländern Deutſchlands die am meiſten 80. völkerung habe, ſei das Pfälzer Volkstum nicht geſchwunden. Als wichtiges Mittel, wieder zur Volksgemeinſchaft zu gelangen, bezeich⸗ nete der Redner die Hebung des Heimatgefühles. Bei dem Begrüßungsabend begrüßte der Oberbürgermeiſter von Kaiſerslautern Dr. Baumann die auswärtigen Gäſte, worauf der Vorſitzende des Pfälziſchen Volksbildungsverbandes, Oberlandes⸗ gerichtsrat Doſenheimer⸗Frankenthal, Oberlehrer Wagner⸗ Kaiſerslautern und dem Verbandsleiter Hartmann⸗JNeuſtadt den Dank dafür ausſprach, daß ihre rührige Tätigkeit die Veranſtaltung ermöglicht habe. Im Namen der bayeriſchen Gäſte ſprach Oberbürger⸗ meiſter Dr. Wild⸗Fürth ſeinen Dank für die freundliche Aufnahme in der Pfalz aus. In der Sonntagsſitzung übermittelte zunächſt Miniſterialrat v. Jahn die herzlichſten Grüße und Wünſche der bayeriſchen Staatsregierung an die Pfalz. Den Feſtvortrag hielt Dr. Honigsheim, Privatdozent an der Univerſität Köln und Direktor der Volkshochſchule Köln, über„Die geſellſchaftliche und geiſtige Kriſis unſerer Zeit und der Volks⸗ bäldungsgedanke“. Das Ziel der Volksbildungsarbeit muß ſein, eine neue Gemeinſchaftskultur vorzubereiten, weil ſo vielleicht guch die Volkshochſchule in ferner Zeit einmal berufeni ſein werde, eine neue Kultur auszuſtrahlen, ein neues Ideal zu realiſieren, das den Untergang des Abendlandes, den Peſſimismus der Gegenwart Lügen ſtraft. Mit einer Schlußanſprache des erſten Vorſitzenden fand die Tagung ihren offiziellen Abſchluß, da der für den Nachmittag vorgeſehene Vortrag über die Ziele und Aufgaben der Hörerver⸗ einigung wegen Erkrankung des Neferenten ausfiel. An die Tagung ſchließt ſich eine Studien⸗ und Wanderfahrt durch die Pfalz an, die 5 Tage dauert und die vom Pfälziſchen Verband für Freie Volksbildung und der freien Volkshochſchule Kaiſerslautern ge⸗ meinſam durchgeführt wird. 65 Nus dem Lande Ladenburg, 17. Juni. Am vergangenen Sonntag vormittag vereinte eine erhebende Doppelfeier die evangeliſche Kirchenge⸗ meinde im Gotteshaus. Stadtpfarrer Engelhardt konnte an dieſem Tag auf 20 Jahre ſeines geſegneten Wirkens in der hieſigen Gemeinde zurückſchauen. Er nahm zugleich Abſchied von der Kir⸗ chengemeinde, um in den wohlverdienten, von der Oberkirchenbehörde mit Auszeichnung und Anerkennung ſeiner treugeleiſteten Dienſte bewilligden Ruheſtand zu treten. In ſchöner Weiſe kam dabei zum Ausdruck, wie eng und feſt frohe und ſchwere Tage, die gemeinſam gefeiert und durchlitten waren, die Gemeinde und ihren ſcheidenden. Geiſtlichen verbunden hatten. Dank war der Grundton der Feier, Dank gegen Gott, wie er aus dem Eingangsgebet des hier amtieren⸗ den Sohnes des Gefeierten ſtrömte, Dank gegen Gott und den ſcheidenden Seelſorger der Gemeinde und den perſönlichen Freund, wie er in der Feſtpredigt von Dekan Koppert ausgeſprochen wurde und im Schlußgebet, geſprochen von Herrn Vikar Binder, mochmals emporklang. Daß dieſe Worte des Dankes aber nur wie⸗ dergaben, was in den Herzen der Gemeindeglieder lebendig war, be⸗ wies die Gemeinde ſelbſt mit dem zahlreichen Beſuch des Feſtgottes⸗ dienſtes, mit der ſchönen Ausſchmückung des Gotteshauſes, mit den gzwei ſchönen wirkungsvoll vorgetragenen Liedern des Kirchenchores, dem ſtimmungs⸗ und kunſtvollen Sologeſang von Frl. Seitz und micht zuletzt durch die herzliche Anſprache von Kirchengemeinderat Paul, der in Namen der Gemeinde als äußeres Zeichen des Dankes ein Oelgemälde überreichte. In alter Friſche und mit großer Herzlichkeit dankte ſodann der Gefeierte für alle ihm bewieſene Liebe und Verehrung. Dauernd wird allen dieſe Feierſtunde und der ſcheidende Seelſorger in Erinnerung bleiben. Möge ihm nun zunz noch hier und dann in einer neuen Heimat ein ſchöner ruhiger Lebensabend beſchieden ſein, wie er ihn reichlich verdient hat. UI weinheim, 16. Juni. Im hieſigen Baugewerbe ſind heute früh die Bauarbeiter in den Ausſtand getreten. Es handelt ſich um 300—400 Maurer und Bauhilfsarbeiter. Die Urſache war die Ablehnung eines Bezirkstarifes durch die Arbeitgeber, die die Lohnſtreitigkeiten durch einen Reichstarif regeln wollen. Ferner ſind hier 300 Stuhlſchreiner ausgeſperrt. I. Sulzfeld, 13. Juni. Leicht größere Folgen hätte hier ein Unfall haben können. Ein Radfahrer, der die ſteile Hohle nach Rohrbach hinunterfuhr, wollte einem ihm begegnenden Fuhr⸗ werk ausweichen, Da beide nach der gleichen Seite auswichen, ſchien ein Zuſammenprall unvermeidlich. Der Radfahrer konnte gerade noch ſein Rad in den Straßengraben lenken, wobei er ſtürzte und ſich Hautabſchürfungen zuzog. Jedenfalls gibt dieſes Vor⸗ kommnis wieder eine Warnung, ſtets rechts auszuweichen. « Bühl, 15. Junt. Geſtern abend hat ſich hier ein ſchwerer Unglücksfall ereianet. Ein Badener Auto fuhr die an ihrer Einmündung in die Bühlertalſtraße vollſtändig unüberſichtliche Straße herunter, die vom Kreuz beim Bühler Friedhof gegen die Spitalbrücke führt. Bei Ueberkreuzung der Bühlertalſtraße an der Brücke kam das mit zwei Mann beſetzte Kraftrad der Gebrüder Schoch in Richtung Bühl—Bühlertal gefahren. Der hinten ſitzende Schoch erkannte die Gefahr und ſprang, ohne Schaden zu nehmen, ab, während ſein das Rad lenkende Bruder Johann Schoch mit dem Auto zuſammenſtieß. Johann Schoch erlitt einen Schädelbruch und einen Handgelenkbruch. Ein Glück war es. daß er ſofort in ärztliche Aus der Pfalz Bad Dürkheim, 15. Juni. Ein offenbar geiſteskranker Menſch treibt in der Nähe des Forſthauſes Iſenach ſein Unweſen. Am Samstaa wurden zwei Radfahrerinnen beim Blumenpflücken beim Forſthaus Jägerteil von einem Strolch angehalten, der zwei Revolverſchüſſe auf ſie abgab, ohne aber jemand zu verwun⸗ den. Als die überfallenen Frauen auf ihren Rädern flüchten woll⸗ ten, ſchwang ſich ihr Bedränger auf eines der Räder und fuhr in der Richtung Frankenthal davon. Das geſtohlene Rad wurde von der Gendarmerie ſpäter im Walde aufgefunden. während der Strolch. der auch in Frankenſtein mit dem Revolver auf Leute ſchoß. bis jetzt noch nicht gefaßt werden konnte. *Neuſtadt a.., 15. Juni. Waldbrände werden in der Pfalz infolge der großen Trockenheit faſt täalich gemeldet. Größeren Umfang hatten die Waldbrände bei Gleishorbach. Hinterweidenthal und Bad Dürkheim, ſowie der jüngſte Waldbrand im Stadtwald Wachenheim, wobei 10 Hektar hochwertigen Waldes vernichtet wur⸗ den. Es iſt innerhalb 14 Tagen der dritte Waldbrand in dieſem Re⸗ vier. Während aber alle dieſe Waldbrände auf Unvorſichtiakeit von Wanderern zurückzuführen ſind, beſteht bei dem Brand im Stadt⸗ walde Wachenheim der dringende Verdacht der Brandſtiftung. Es handelt ſich nach den bisherigen Ermittlungen um einen Rache⸗ akt, da zwiſchen den Holzarbeitern und den pfälziſchen Sägewerken. die zur Zeit dort etwa 3300 Ster Schneebruchholz aufarbeiten luſſen. Streitiakeiten beſtehen. Das Feuer wurde in dem Schneebruchholz gelegt. Unter dem Verdacht der Brandſtiftung wurde der Wald⸗ arbeiter Julius Hölzer aus Elmſtein, der vorher Drohungen aus⸗ geſtoßen hatte und auch am Brandplatz beobachtet wurde, verhaf⸗ tet. Da die Feuerwehren der geſamten Umgegend bis Lambrecht und Neuſtadt zur Bekämpfung des Feuers herangezogen wurden, gelanga es nach etwa Aſtündigem Arbeiten den Waldbrand einzu⸗ dämmen. * Neuſtadt a.., 15. Juni. Die Pfeffermünzernte hat in verſchiedenen Gemeinden begonnen. Der Ertrag iſt mittelmäßig. Bezahlt wird drei Mark für das Kilo. Sportliche Rundſchau Deutſche Dauerprüfungsfahrt 6or Km. Rekord— Fahrt des erſten Tages— Glänzendes Durch⸗ halten der Teilnehmer (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Köln, 15. Juni. Das läßt ſich heute ſchon nach der erſten Tages⸗Etappe ſagen: dieſe deutſche Dauerprüfungsfahrt 1925 wird, trotzdem ſie beine Sonderrennen aufweiſt, eine der ſchwerſten deutſchen Automobil⸗Prü⸗ fungen werden. Von den Teilnehmern wird Außerordentliches ver⸗ langt— und auf der heutigen erſten Tages⸗Etappe haben ſie ſchon Außerordentliches geleiſtet. 607 Kilometer waren durch bergiges Ge⸗ lände zurückzulegen. 45—48 Km. betrug die mittlere Durchſchnitts⸗ Geſchwindigkeit. Und ſie wurden nicht nur von der großen Mehr⸗ zahl der Teilnehmer innegehalten, ſondern ſogar, teils erheblich, unterboten. Das iſt ein Doppel⸗Erfolg, ein induſtrieller und ein ſportlicher, und Wagen und Fahrer haben Hervorragendes geleiſtet! Bei Tag und Tau verließen die Dauerprüfungsfahrer das Kölner Meſſegelände. Von 5 Uhr ab in kurzen Abſtänden, kolonnenweiſe, Start in Mülheims Peripherie und Beginn des friſchfrohen Drauf⸗ losfahrens in den erwachenden Tag. Ganz verzüglich die Straßen bis Düſſeldorf. Tolles, draufgängeriſches Tempo. Mit Recht. Denn auf den menſchenleeren Chauſſeen wurde auch durch ein Fahren im 100 Km.⸗Tempo und darüber niemand gefährdet. Und dieſe Dauer⸗ prüfungsfahrer ſind zugleich Meiſter am Steuer, ſo daß auch in ſchwierigeren Lagen keine Gefahr beſteht. E. Gerbrecht(Herden) auf ſeinem Bugatti 8 Zylinder, Sport⸗ Zweifitzer und Walter Dicke(Barmen) auf N...⸗Sport ſtritten vom Start weg um die Führung. Nach einem Oelrohr⸗Defekt am Bugatti Gerbrechts zwiſchen Weſel und Münſter kam Dicke auf ſeinem grünen N..G. an die Spitze. Dann aber zwiſchen Münſter und Paderborn, eroberte ſich in wilder, verwegener Fahrt, Gerbrecht wieder die Spitze. Aus dem hinteren Felde zog Engel auf ſeinem Ballot, als einer der letzten geſtartet, mächtig nach vorn. Ganz aus⸗ gezeichnet im Vordertreffen hielt ſich auch Mißmahl(Düſſeldorf) auf ſeinem Mannesmann⸗Vierſitzer. Hinter Salzmann(Caſſel) auf Opel hielt er ſich mit im Vordertreffen. Der Sieger des Vor⸗ jahres aber, Bergaſſeſſor Dellmann, auf einem rein touren⸗ mäßigen N..G. ließ ſich Zeit; wohl hielt er ſich mit vorn. Er ſetzte aber nicht ſeinen Ehrgeiz darein, mit an der Spitze des Feldes zu führen, ſondern er fuhr gut abwägend ſo, daß er immer noch mit Zeitvorſprung die Kontrollen erreichte, und ſomit ſeine Chancen wahrte. Unmittelbar hinter Gerbrecht trafen in der Kontrolle Win⸗ terberg die beiden Preſſe⸗Wagen ein; der 10 zu 50 PS. Stoewer und der 8 zu 40 PS. Simſon⸗Supra. Waren die Straßen bis Meſchede großenteils gut geweſen, ſo wurden ſie auf der Fahrt durchs ſauerländiſche Bergland miſerabel. Freudig und gaſtlich dann die Aufnahme in der Kontroll⸗Station Winterberg. Hier gabs an Erfriſchungen alles, was das Herz begehrte. Halbſtündige Zwangspauſe, während der keine Reparaturen ausgeführt werden durften. Magen und Gaumen aber durften repariert werden. 7 Reihenfolge des Eintreffens der Dauerprüfungs⸗Fahrer in Winig berg war 5 E. Gerbrecht, Herden, Bugakti; Walter Barmen, N. A..; Engel, Wiesbaden, Ballot; Salzmann, W Opel; Mißmahl, Düſſeldorf, Mannesmann; Stümpfel, Köln, 92 gatti; Carl Schroeder, Köln, Wanderer, Bremme, Barmen,. gatte; Jans, Krefeld, Simſon⸗Supra; Odendahl, Köln, Talboz Deilmann, Kurl, N. A..; Moll, Köln, Minerva. Ihrer Ankunftszeit gemäß begannen als erſte wiederum Ger⸗ brecht auf Bugatti und Dicke auf N. A. G. die Weiterfahrt eſſe Köln. Dann folgten der Stoewer und der Simſon⸗Supra⸗Pre wagen. Gut organiſiert die Streckenbezeichnung, immerhin n Intereſſe der Bevölkerung hätte reger geſtaltet werden man hätte auch der Landbevölkerung durch die Loalpreſſe ſahng laſſen ſollen, daß es ſich nicht um eine ſtaubaufwirbelnde Wettfa handelt, ſondern um eine Prüfungsfahrt für Fahrer und Wag von ſportlichem und volkswirtſchaftlichem Intereſſe. Vom Rothhaargebirge aus ainas in Mittagsſonne weſewdle, gen Köln. Ununterbrochen bergauf, bergab. Straßen mit vielen Kurven. In manchen Orten, ſo im Flecken Wiedene 5 perkleidete Ortsgendarme. die mit der Stovpuhr in der Hand den, ſuchten, den Ortspolizeikaſſen Einnahmen aus Stopptätigkeit zu 1 ſchaffen. Ja, es aibt eben Beamte, die ſonderbare Auffaſſung 15 der Ausfübrung ihrer Tätiakeit haben. Die Dauerprüfunasfal aber ließen ſich durch dieſe Gentlemen in Zivilverkleidung mung nicht vermießen, fuhren in den Ortſchaften vorſichtig un der Strecke feſt drauf los. Am Steuer des Stoewer⸗Preſſe⸗Wa aber hielt ich das Tempo der konkurrierenden Dauerfahrer dut mit und in glänzendem Durchſchnittstemvo landete uns der Stoen, mitten im Rudel der Schnellſten am Kölner Ziel. Es war eine ſu liche. aber doch auch landſchaftlich genußreiche Fahrt geweſen ſe ſchwer war in ihren Bedinaungen. aber erfreulich für alle. die durchgehalten hatten.* Am Kölner Ziel, oſtwärts vor den Toren der Stadt, 5 Gerbrecht auf ſeinem Bugatti als Erſter eingetroffen. Na 15 Dicke(Barmen) auf dem N. A. G. Dann der Ovel von Salzmar., dann der Simſon⸗Supra von Jans. Alle dieſe und die nächſtfelcee den Fahrer hatten ihre Sollzeiten, die ſie aber beliebia unterbien, durften. aanz erheblich unterboten, ſo daß das Eintreffen der prüfungsfahrer am erſten Tagesetappenziel den erfreulichen B il bot: wie ſcharf auch die Ausſchreibung ſein mag, die Fahrzeualeche, von heute und die Sportklaſſe der Fahrer kennt keine Schwierig ten. Und ſchwere Bedingungen für Maſchinen und Sportfahrer ſi nur dazu da, um überwunden zu werden. iel Die Reihenfolge der Fahrer beim Eintreffen am Kölner 3 war folgende: Ule E. Gebrecht, Herden, Bugatti 3,33 Uhr Ankunft, 4, mn Sollzeit, Walter Dicke, Barmen, N. A. G. 3,57, 5,08 Uhr, 05 Caſſel, Opel.35, 4,43 Uhr, Jans, Crefeid(Simſon⸗Supra) Jn 5,08 Uhr, Engel, Wiesbaden, Talbot 445, 6,57 Ühr. Brenme. Bag men, Bugatti 4,53, 6,07 Uhr, Mißmahl, Düſſeldorf(Manneemeel 4,53, 8,40 Uhr, Deilmann, Kurl. N. A. G. 5,54, 6,54 Uhr, Stündn Köln, Bugatti 4,59, 6,07, Höper, Köln, Talbot 5,40, 7,40, Johahz ling, Düſſeldorf, Möhlkamp 6,01, 6,07, Löhr, Koblenz, Adler 15 8,50, Kotthofer, Köln, Fiat 6,18, 7,02, Feuerſtein, Eiſenach, öl 6,24, 8,50, von Sachs, Düſſeldorf Möhlkamp 6,08, 7,02, Moll, K 1 Minerva 6,40, 7,02, Odendahl, Köln, Talbot 6,48, 7,40, Schuh, 2 ſeldorf, Möhlkamp 6,49, 7,02 Uhr. fU Erläuternd zu dieſem Ergebnis des erſten Tages ſei aber 22 hingewieſen, daß die Rekord⸗Jagden für das Ergebnis der deut auf Dauerprüfungsfahrt 1925 an ſich zwecklos ſind. Es kommt nich hn Schnelligkeits⸗Rekorde an, ſo ſportlich dieſe immer ſein mögen, am dern auf Zuverläſſigkeit, Pünktlichkeit. Drum ſind manche, die chel⸗ erſten Tage der Prüfungsfahrt noch im Hintertreffen zu liegen iſe nen, genau ſo ausſichtsreich, wie die Tampofahrer, die an der der Kolonne in ſtürmiſchem Draufgängertum die Etappenorte Köln erreichten. siegtried Doerschlaß Wetternachrichten der Karlsruher Zandeswetterwol Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72e morgens Luft⸗TTem⸗ 0 2 See⸗ S Wind 5 döbe u Nn er lee wee m um 888 87d 8 Richt. Stärke Wertheim—— 18 29 12] W leicht wolkigd Königſtuh!l. 563 760,0 17 25 15 SW. halbbe. Karlsruhe127 760,6 20 28 1 wolkig Baden Baden 213761,44 18 227 15 O ſchw. bedeckt Villingen 780 762,3 17 24 11 NW leicht wolkig Feldberg. Hoſ 1281 639,1 12 18 10 W. halbbed Badenweiler[—— 188 25 16 SWYJ/„ wolkenlos St Blaſien.—— 144 24 8 O 5 55 Höchenſchwd!— 1677,44 17 23 61. 5— Die geſtern über der Nordſee lagernden Zyklone ſind in ſe licher Richtung nach Mittelſchweden gezogen und haben in Skandi vien und den Oſtſeeländern Bewölkung und vielſach Regenfälle kühlen weſtlichen Winden gebracht. Südweſtdeutſchland bleibt Rande der Zyklone mehr unter Hochdruckeinfluß, ſo daß das mocſge meiſt heitere Wetter anhält. Ein Ende der Trockenperiode ſteht da für unſer Gebiet noch nicht bevor. Vorausſichtlche Witkerung für Donnerstag bis 12 Ahr nach Etwas kühler und vorübergehend leichte Bewölkung, keine nenne werte Regenfälle, windig aus Weſt. Behandluna im Krankenhaus genommen werden konnte. ——— woben ſich zum erſten Mal zuſammen zu einer ſchmerzlich innigen Der König half der Gräfin in den Wagen, Vitus ſtieg ein 2 das Abenkener der Leni Kapfinger Harmonie. Ihr eigenes Leid ſchien ſich leiſe aufzulöſen in dem Duft die Rappen zogen an. So entſchwand Vitus Wibbleshauſer Von Adele Weber Nachdruck verboten.) Kaum aber, daß er ſich in die eine Wandlung gefunden, kam die andere. Die Leni wurde mit einemmale ſtill und blaß— es war eben, daß ſie das nötigſte ſprach und aß. Noch dazu hatte ſie des öfteren verweinte Augen, was der Kapfinger in den Tod nicht leiden konnte, denn in dem Zuſtande hatte Lenis Mutter wie ein lebendiger Vorwurf vor ihm geſtanden, wie er einmal von einem längeren Reislein von Tegernſee zurückkam. Dieſe Reiſe in Ver⸗ bindung mit dem Empfang ſeiner beſſeren Hälfte, war der dunkle Punkt in ſeiner ſonſt ſo herzlichen und einwandfreien Ehe mit Frau Anna Kapfinger, geborene Gſellhuber. Daß ihm die Lenj jetzt dieſe Talſache aus irgndwelchen Gründen in peinliche Erinnerung brachte, regte ihn auf. Als drittes Curioſum entwickelte die Tochter ſeit kurzem eine heftige. Neigung zu ausgedehnten einſamen Spaziergängen. Daß ſie einſam d waren, wugte er, denn er fühlte ſich nach den letzten Erſcheinungen an Leni als Vater verpflichtet, ihren Lebenswandel etwas nach⸗ zuprüfen. Und er freute ſich, wie beruhigt er darüber ſein konnte. Und ſo ließ er ihr dieſe Spaziergänge. Sie ging dabei gern am Hang die Straße entlang, immer zu bis tief ins Iſartal hinein. Es kam vor, daß Leni auf dieſen Wegen, auf denen ſie ruhig und gleichmäßig ausſchritt und mit nachdenklichen Augen in das große Vergehen um ſich herum ſah, bis Grünwald kam und in der Dunkelheit erſt zurückkehrte. Hin und wieder geſchah es ſogar, daß ſie einen Bauern, der hereinfuhr, bat, ſie auf ſeinem Planwagen mitzunehmen. Wo die Häuſer von Gieſing zu Ende gingen, und das war damals ſehr bald hinter dem Weinbauern, blieb Leni gerne ſtehen und nahm den Blick mit auf die weite Ebene und auf die Stadt, die wie ein Kupfer von Strindbeck in die Landſchaft hineingezeichnet war. Dann kamen auch ſchon die abgeernteten Felder und die Wieſen, auf denen blaß und fremd wie ein ſcheuer Gaſt die Zeit⸗ loſe ſtand. Um das weiße niedere Herrenhaus in Harlaching verblutete der wilde Wein, und alles ſchien ſo weltfern und verloren, als wäre hier die Welt zu Ende und begänne das Hinübergleiten in die Unend⸗ lichkeit. Das Iſartal brannte wie eine ſpäte Braut, und ſo klar war der Tag, daß man über die Talwindungen hinweg den ewigen Schnee der Zugſpitze ſah. Aus der Ferne kam ein Herdenläuten. Sonſt war alles ſtill. Leni ſchritt durch die Schönheit, die dieſer koſt⸗ bare Spätſommertag vor ihr ausgebreitet, und Glück und Leid und 92 55 dieſes Tages, der ſo tiefverſonnen Abſchied vom Som⸗ mer nahm. Und gerade der Tag war beſtimmt, auch ihre Liebe noch einmal aufglühen zu laſſen wie ein rotes Blatt, das mit dem frühen Dunkel erliſcht. Denn als ſie an die Menterſchweige kam, ſah ſie einen Wagen mit zwei koſtbaren Rappen ſtehen. Sie erſchrak in tiefſter Seele. denn Leni wußte natürlich jetzt, was ganz München wußte, daß dieſe Rappen ein Geſchenk des Königs an Lola waren. Und eine Ahnung ſagte ihr, daß hier auch Vitus nicht allzuweit ſei. Jäh war ſie aus aller Stille und Hingeriſſenheit aufgeſchreckt. kehrt kurzem Zögern nahm ſie ihr Herz in beide Hände und machte ehrt. Aber es war ſchon zu ſpät zur Flucht— juſt vor ihr kam ſeitlich aus dem Walde der König, der eine Dame am Arm führte und neben beiden ging Vitus Wibbleshauſer in vornehm nachläſſiger Selbſtverſtändlichkeit.— Die Dame hatte blauſchwarze Locken, trug ein hochgeſchloſſenes Kleid aus weißem Mull und einen Fächer in er Hand. Und nun ging der Leni im letzten Augenblick das Herz mit ſeiner ſehnſüchtigen Liebe durch— ſie mußte ſtehen bleiben und als Vitus an ihr vorbeiſtreifte, hob ſie den Kopf und ſagte kaum hörbar und bittend:„Vitus?“ Alles Leid und Glück ihrer kurzen Liebe war eingeſchloſſen in dieſem Wort. Die Gräfin Landsfeld aber hatte feine Ohren. Sie blieb ſtehen, funkelte erſt die arme Leni in Grund und Boden und ſah dann ſpöt⸗ tiſch auf ihren einen Begleiter:„Eine Liebſchaft?“ Dr. Vitus Wibbleshauſer verlor kein Tüpfelchen ſeiner Seelen⸗ ruhe— er ſpielte mit ſeiner Lorgnette und ſagte mit einem kühlen Lächeln und einem ſehr guten Spaniſch:„Ein Sommerſpiel!“ Leni hatte zwar nie den Wunſch gehabt, daß er ihr ſpaniſch käme,— aber er glaubte ihr dieſe Rückſicht immerhin ſchuldig zu ſein. Der König hatte Leni Kapfinger ſcharf ins Auge gefaßt. Nun wandte er ſich mit einem Ruck zu Wibbleshauſer und ſagte:„Sie lieben wohl den Wechſel der Jahreszeiten, Herr Doktor?“ Aber Vitus war keiner der ſich verblüffen ließ. Er verneigte ſich und ſagte kühn:„Gewiß Majeſtät— welches Geſchenk iſt dieſer Tag — eine Transpoſition des Frühlings in moll!“ Die Lola war befriedigt, denn ſie liebte Leute, die Geiſt und Witz zeigten, und hätte es niemals ertragen, in Konkurrenz mit einer anderen Frau zu treten. So lachte ſie dem König mit ihren ſtrahlen⸗ den Augen, die ja nie den Eindruck auf ſein Herz verfehlten zu und ſagte ebenfalls in Ahnung der Zuſammenhänge:„Er iſt ein Schelm!“ Damit ging ſie über die kleine Leni zur Tagesordnung über. immer aus dem Geſichtskreis der Leni Kapfinger. Sie ſtand noch wie angewurzelt, als der Klang im weichen Boden des Waldes verklungen war. Sie ſchämte ſich Schämte ſich, wie in ihrem ganzen geben nie für ſich, und ihr Frauenſtolz wand ſich unter dieſem brutalen noch viel mehr aber für ihn— daß er ſie ſo behandeln kong Und die Erkenntnis, daß er ihre Liebe gar nicht verdient, en abgetan und beiſeite gelegt war, tat fürchterlich weh. ut Der Tag ſchien ſeinen Glanz verloren zu haben— ſie ſah ihr die fallenden Blätter des aufflammenden Ahorns, und es ſchie der Weg mit Herzblut geſäumt. Das große Sterben in der de das unter Schönheit verkleidet war, dünkte ihr mit einemm ſchmerzvoll und grauſam. Zu Hauſe ging ſie auf ihre Stube und ließ durch die ſagen, ſie fühle ſich nicht wohl. denn ſie hätte es nicht fertig g ſterel nach dieſer Beſchämung, die ſie— wenn auch vor keinem Mugg⸗ Zeugen— erfahren, vor das Angeſicht ihres Vaters oder gar thalers zu treten.— War ſie vorher ſtill geweſen, ſo wurde ſie jetzt beinahe ſtumaſſe, ſie ſprach kaum das nötigſte und wurde immer ſchmaler und blaf Es war ſo ein trübſeliger Winter, und nachdem Dr. Vitus dem leshauſer ſich gar nicht mehr im Weinbauern ſehen ließ, kam 1 b alten Kapfinger allmählich eine Ahnung. Aber das Mädel 11 ſchmal geworden und ſah ſo herzbeklemmend traurig aus, 9“ 0 an⸗ müde troſtloſe Augen, daß der Kapfinger nicht wagte, ſie ernſtli rimm zufaſſen. Dafür häufte er in ſeinem Innern einen gehörigen G erm gegen Wibbleshauſer, dem er beim erſten Wiedererſcheinen des ſouge Luft machen wollte. Und dies ausgiebig. Aber da hätte er warten können! pel⸗ Wibbleshauſer war nun ſo ziemlich mit der ganzen Wal det feindet, und die Kunde ſeines aufreizenden Auftretens n geit ſchönen Kanaille war bereits nach Augsburg gedrungen, 5 die Vater ſich in Grund und Boden ſchämte. Eines Tages brach Poſt Vitus folgenden Brief: „An den Doktor der Philologie Vitus Wibbleshauſer! Wie ich gehört habe, haben Sie ſich nicht entblödet, Fahnenträger und Liebhaber der ſpaniſchen Cocotte zu ma Gräfi zur Schande für unſer ganzes Vaterland den Titel einer 4o flef führt. Meine Empörung iſt ſo grenzenlos, mein Vaterſtolz b7gub⸗ getroffen, daß ich mit dieſer Tatſache mich des traurigen Bo begebe, Ihr Vater zu ſein Sie ſind mein Sohn nicht mehr. Johannes Vitus Maria Wibbleshauſer (Schluß folgt). der Hufe dl abroc, ſich 5ie 7 — — Vo SK — — — — Mittwoch, den 17. Juni 19235 Neue Mon beuner Jeſtun(Abend⸗Nusgabe] 5. Seite. Nr. 274 Aus Feld und Garten Candwirtſchaſt Der Wert der Kompoſterde wird trotz der Dünger⸗ und Geldknappheit immer noch unterſchätzt r aber vielfach nicht gebührend gewürdigt. Warum? Weil man meiſtens zu bequem iſt, einen Kompoſthaufen anzulegen oder aber ihn ſachgemäß zu pflegen und zu behandeln.— Man ſagt ſich, wenn ich die Abfälle des Gartens, der Küche und des Stalles uſw. alle rekt untergrabe, verfaulen ſie genau ſo gut, als wenn ich ſpäter ie fertige oder mitunter auch halbfertige Kompoſterde auf das ud bringe und untergrabe. Das ſtimmt aber nach den vielfachen Aahrungen in der Praxis nicht; denn letztere hat bekanntlich er⸗ wieſen, daß der Kompoſt eine Maſſenzüchtung von Boden⸗ bebe w eſen iſt. Erinnern wir uns daran, daß der Kompoſthaufen, ſſen Anlegung ich auch im Kleingarten aus vieljähriger Erfahrung heraus immer und immer wieder mit großem Nachdruck das Wort tede, eine ganze Menge der verſchiedenſten Abfälle aufnimmt und le dort zerſetzt, verfaulen und langſam zu Erde werden läßt. Bei eſem Prozeß ſind die Bakterien tätig, die in jedem Boden in mehr r weniger großer Zahl vorhanden ſind und zur Humusbildung, auf die es doch bei jedem Boden in erſter Linie ankommt. ungemein diel beitragen. Je humusreicher der Boden, deſto beſſer iſt er, deſto leichter, raſcher und zahlreicher iſt die Bildung von Wurzeln, ſto größer aber iſt auch der Vorrat von Nährſtoffen und deſto vor⸗ deilhafter deshalb die ganze Entwicklung der Gewächſe. Da nun aber zur Bildung von Humus außer den Witterungs⸗ einflüſſen auch die 10 Kompoſt ſozuſagen künſtlich gezüchteten Boden⸗ lebeweſen geradezu umentbehrlich ſind, liegt es auf der Hand, daß, mehr Kompoſterde wir dem Boden zuführen, umſo größer die hl, umſo intenſiver aber auch die Arbeit der Bakterien wird. Jedenfalls ſollte in keinem Garten der Kompoſthaufen fehlen. Selbſt⸗ derſtändlich iſt eine ſachgemäße Pflege, Behandlung und Anlage des Kompoſthaufens eine Hauptbedingung für den Erfolg. Er muß möglichſt ſchattig angelegt, alle Monate mindeſtens einmal unter eimnaliger Zugabe von Kalk und eiwas Jauche oder Kunſtdünger umgearbeitet werden, dann wird er zwei Jahre nach ſeiner Anlage chon gebrauchsfertig ſein. Gute abgelagerte Kompoſterde leiſtet als ngemittel auf Blumenrabatten, als Bodenverbeſſerungsmittel bet Neupflanzung von Bäumen, Sträuchern, Stauden, ollen und iebeln und ſchließlich als wertvolle Bereicherung jeder Topf⸗ pflanzenerde außerordentlich gute Dienſte. Eine Bepflanzung des ompoſthaufens mit Kürbiſſen kann aus Schönheitsgründen f Platzmangel geſchehen; dieſe Gewächſe ſaugen ihn aber ſehr 1 der bark aus. Steine, Holz, draht und andere unverwesliche Dinge Urfen natürlich dem Huugeien nicht einverleibt werden. Gründüngung Die Gründüngung beſteht darin, daß man, wie ſchon der Name Audentel einige und zwar die ſogenannten Schmetter⸗ Ungsblütler wie Wicken, Puffbohnen, Erbſen, Lupinen uſw. in ihrer ppigſten Entwicklung, alſo grün untergräbt oder ieſe Schmetterlingsbkütler, botaniſch Leguminoſen genannt, ha nämlich die Fähigkeit, den Stickſtoff der Luft 55 aufzuſpeichern und zwar durch ihre an den Wurzeln gebildeten Knöllchenbakterien. Irrtümlich werden dieſe Knöllchen häufig als Krankheit betrachtet. Viele Laien werden deshalb beim Herausziehen der Erbſen, Puffbohnen, wohlriechenden Wicken uſw. im Herbſt ſtutzig und wiſſen nicht, was die kleinen, kugelartigen, gelblich⸗weiß⸗ lichen Gebilde gerade an dieſen Gewächſen bedeuten ſollen. In der Landwirtſchaft gehört die Gründüngung ſchon längſt in den Vordergrund des Düngungsplanes. Wer alſo einmal keinen ftickſtoffhaltigen Vorratsdünger im Spätſommer zur Verfügung hat, kann ſein Erbſenkraut uſw. ruhig untergraben: er bereichert damit das betreffende Land mit wertvollerem Stickſtoff, den er dann bei einer künſtlichen Düngung im Vorwinter oder Vorfrühjahr weglaſſen kann, da der in dem Erbſenkraut enthaltene Stickſtoff erſt im for⸗ genden Frühjahr und Sommer zur Wirkung kommt. Die reimen Gründüngungspflanzen wie Lupine, Seradella, Peluſchken, Pferde⸗ ohnen, Wichen können von Anfang Mai bis Ende Juli angeſät werden; auch der Inkarnat⸗, und Rot⸗ und Gelbklee eignen ſich zu einer vollwertigen Gründüngung ganz vorzüglich: letztere kommen aber faſt nur für die dantene oder im feldmäßigen Obſt⸗ und Gemüſebau, alſo für größere Flächen in Betracht. Die Gründüngung hat aber noch eine andere hervorragende Wirkung, indem die untergegrabene oder untergepflügte Maſſe ſooſikaliſch wie eine Stallmſt. oder Kompoſtdüngung wirkt, nämlich ockernd, wärmend, ſeuchtigkeitvermehrend infolge des ſich bildenden Humus; chemiſch aber wirkt ſie wie eine Düngung mit Salpeter. Gbespforfäure. Kali und Kalk. denn dieſe Stoffe ſind in jeder rümdüngungspflanze auch enthalten und ſtammen dem Boden an Ort und Stelle, an der die Pflanzen wieder untergraben werden. Eine Gründüngung, die in vielen Fällen eine Stallmiſtdüngung nahezu erſetzen kann, iſt alſo in erſter Linie dann nötig, wenn bicher und ſandiger Boden humusarm iſt oder wenn ſchwerer bindiger Voden lockerer werden ſoll und wenn in beiden Föllen Stallmiſt nicht zur Verfügung ſteht. P.., E Eine Roggenährenkrankheit Wie in früheren ren, ſo kann man auch heuer wieder auf Wedenſewer die ſüagteſtoz ernährt worden ſind und 0 nur kurze und ſchmächtige Halme und Aehren gebildet haben, beobachten, aß dieſe kurzen Aehren, dieſe„Bremſenköpfe“, nur in ihrem oberen eile mit Aehrchen beſetzt ſind, während der untere Teil der Spindel kahl iſt oder nur kurze Spelzen trägt. Es handelt ſich um Schädigung durch den Getreideblafenfuß, deſſen 2 Millimeter lange gelbliche Larven und ſchwarzbraune Inſekten innerhalb der oberſten Blattſcheide zu ſehen ſind. Wenn zurzeit der Einwanderung aus dem rdboden die Aehre die oberſte Blattſcheide bereits verlaſſen hatte, wird nur dieſe geſchädigt und vergilbt, erreichten die Tiere aber noch die Aehre in der Blattſcheide, dann wird ſie von unten her an⸗ gefreſſen und die verkürzte Aehre gelangt zum Schoſſen. Es kommt lſo alles darauf an, daß der Roggen ſchnell ſchoßt, wozu Stickſtoff die beſte Medizin iſt. Bei der Kleinheit des Blaſenfußes und ſeiner gemeinen Verbreitung iſt er direkt nicht zu bekämpfen. Jeder derwirt weiß aber jetzt, wenn zurzeit der Blüte das oberſte Blatt elb wird oder der untere Teil der Aehre kahl gefreſſen iſt, daß aran der Getreideblaſenfuß ſchuld iſt und daß man ſich durch eine Stickſtoffgabe im Frühlahr vor dieſem Schaden ſchüßen kann. Vergiftung der Schrpeine durch ſchimmliges Jutter Es kommt nicht ſelten vor, daß Schweinen aus Unkenntnis oder auch Gleichgültigkeit Futter verabreicht wird, das nicht ganz ein⸗ wandfrei iſt. So hat man z. B. Schrot gekauft, das einen muffigen eruch hat, oder auch eigenes Schrot, das an feuchter Stelle aufbe⸗ wahr wurde, hat dieſen Fehler. Es braucht nicht gerade Schrot oder Korn zu ſein, ſondern das gleiche iſt mit Kaff der Fall. Je nachdem viel oder wenig Schimmelpilze darin ſind, und je nachdem ur ein oder mehrere Male davon gefreſſen iſt, ſind auch die Symp⸗ ame mehr oder weniger hervortretend. Solche Schweine zeigen Schäumen im Maul und ſogenannte Kaukrämpfe, ſowie oft allge⸗ Keine Zuckungen und Krämpfe, dabei Schlafſucht. Ein ſolcher rampfanfall kann mitunter während des Freſſens, alſo wo man es ſur nicht vermutet, eintreten oder auch bald nach dem Freſſen. Er ann ſo ſchlimm ſein, daß bald der Tod eintritt. Meiſtens aber er⸗ holt ſich das Schwein wieder und zeigt Bewußtſein, der Appetit aber kehrt nicht wieder zurück und es kritt Verſtopfung hinzu. Stellt ten nun weiterhin Lähmung ein, ſo daß die Schweine nicht mehr auf⸗ ehen können, ſo muß unverzüglich zur Schlachtung geſchritten wer⸗ ian, ebenfalls, wenn ſich erneute Krämpfe einſtellen. Warnen will noch vor dem Verfüttern von ſchimmligem Brot. Es wird manch⸗ dral geſagt, ſolch Brot ſchade nicht, aber dann iſt nur wenig Schimmel kocan geweſen und wenig davon gegeben. Wird ſolches Brot ge⸗ cht, ſo ſchadet es nicht. Obſt⸗ und Gartenbau Die Vermehrung von Skachelbeeren und Johannisbeeren im Sommer Gärtneriſch bekannt iſt im allgemeinen nur die Wintervermeh⸗ rung. Hierzu werden 25—30 em lange Triebe abgeſchnitten und bis in das oberſte Auge in die Erde geſenkt. Das geſchieht etwa Ende Februar bis Anfang März, ehe alſo der Frühjahrstrieb beginnt. Man verfährt dabei ſo, daß der Steckling in Neigung von 40—45 Grad in das Erdreich eingelegt wird. Allgemein iſt es, aber auch fehlerhaft, dieſe ſogenannten Holzſtecklinge ſenkrecht in den Boden zu betten. Je flacher derartige Winterſtecklinge geſetzt werden, um ſo erfolgreicher iſt die Sache. 5 Es gibt aber noch eine andere Art der„Vermehrung“, die min⸗ deſtens ebenſo ſicher und zuverläſſig iſt; dabei aber ſehr ſchneller zum Erfolg führt. Das iſt die Art, wie ſie nachfolgend beſchrieben werden ſoll, nämlich Sommervermehrung. Man verwendet dazu Jung⸗ triebe, das ſind ſolche, die leidlich gut und verhärtet ausgewachſen ſind, aber Laub haben. Sie müſſen auch an den Spitzen einiger⸗ maßen ausgereift ſein, was man an den hartgewordenen Enden ſolcher Triebe erkennt. Derartige Triebe gibt es maſſenhaft an wüch⸗ ſigen Sträuchern zur Zeit des Abſchluſſes des erſten Triebes, alſo des ſogenannten Johannistriebes. Das heißt etwa um den 20. Juni. Die Stacheln werden unmittelbar an ihrer Anſatzſtelle glatt wegge⸗ ſchnitten. Werden ſie nicht weggeſchnitten und die Stecklinge mit den Stacheln in das Erdreich mit hereingedrückt, ſchließt dieſes nicht voll⸗ kommen von allen Seiten an. Vornehmlich aber bleibt unter den Stacheln beim Einſenken ein Hohlraum und gerade an dieſer Stelle ſitzt gewiſſermaßen die Gelegenheit zur Wurzelbildung. Weſentlich iſt ferner, daß bei den Sommerſtecklingen das Erdreich ſehr feſt angedrückt wird. Ein ſolcher Sommerſteckling ſei etwa 12 bis 15 em. lang und in ſeinem unteren Drittel entblättert, aber auch entſtachelt. Die untere Schnittfläche durchſchneidet den Steckling ſchräg, wodurch die Wurzelbildung begünſtigt wird. Man laſſe der⸗ artige Stecklinge leicht abwelken und ſetze ſie dann zu etwa lief in das Erdreich, das ſehr warm und durchläſſig iſt, alſo etwa in ein Gemiſch von Humus und viel Sand. Hält man die ſo behandelten Stecklinge in halber Beſchattung und gleichmäßig feucht, dauert es in den meiſten Fällen nur etwa 10—12 Tage bis ſie angewurzelt ſind und austreiben. Wird ihnen die Spitze ausgekniffen, hat man under Umſtänden ſchon bis zum Herbſt Pflanzen, die mehrfach verzweigt ſind. Die Kreisdüngung kommt beſonders bei älteren Obſtbäumen in Frage, wo die Wurzeln ſich bis zu 4 und mehr Meter Länge ſtrahlenförmig nach außen ausdehnen. An ſolchen Bäumen ſind es die feinen Faſerwurzeln, die allein nur die Nährſtoffe aufnehmen, verarbeiten und ſie den älteren Wurzeln zur Weiterleitung in Stamm, Zweige, Blatt, Blüte und Frucht zuführen können; dadurch wird auch die Be⸗ wäſſerung und Düngung in Kronentraufe verſtändlicher, von der an anderer Stelle ſchon die Rede war.— Eine Düngung direkt um den Stamm herum, iſt 15 hier vollſtändig überflüſſig und wertlos, da die meiſten Nährſtoffe nutzlos nach unten verſickern . Pflege der Sommerblumen Bei den Dahlien iſt zunächſt alles dünne, zu dicht ſtehende Gezweig zu entfernen, damit die Haupttriebe mit vollendetem Knoſpen ſchöne normale Blüten treiben können. Auch die Dahlien verlangen bei Trockenheit viel Waſſer und nebenbei ab und zu etwas flüſſige Nahrung(wie verdünnte Jauche, Latrine uſw.). Dafür ſind ferner ſehr dankbar alle anderen Blumenarten, wie Fuchſien, Geranien, Heliotrop, Gladiolen, Montbretien, Nelken, einjährige Sommerblumen und ſämtliche Nadelholz⸗, Schling⸗ und Zierſträucher⸗ arten Das Reinigen der Blumenbeete und»rabatten, das Entfernen abgeblühter Blütenſtände, das Aufbinden aller Arten von Schling⸗ und Rankgewächſen, durchdringendes Gießen, beſonders auch der Topf⸗ und Kübelpflanzen, das Jäten und Hacken, das Ent⸗ fernen von Unkraut auf Wegen, die mit Schlacken, Kies oder Aſche belegt ſind, mit beizenden Mitteln, das Beſchneiden von Hecken und Formbäumen aus Laxus, Liguſter, Buxus, Mahonien und anderen Sträuchern, ſind jetzt dringende Arbeiten Dazu gehört die Pflege des Raſens, der mit Sichel und Senſe, möglichſt in feuchtem Zuſtand in den Vormittagsſtunden, mit der Maſchine jedoch nur in den Nach⸗ mittagsſtunden bemäht werden ſoll; das Abernten von reifem Samen, das Legen von Blumenzwiebeln wie Hyazinthen, Narziſſen, Crocus, Tulpen, Scilla, Muscari uſw. im Auguſt, das Teilen und Pflamzen alter abgeblühter Stauden⸗, Knollen⸗ und Zwiebelgewächſe, das Beſpritzen der Sträucher uſw., gegen Läuſe und Ungeziefer, das Beſtäuben der Roſen beſonders der Schlinger, gegen das Nachdün⸗ gen der Balkonkäſten und raſchwachſenden Topfgewächſe mit Hornmehl, das Ausſäen von Stiefmütterchen, Maſpen, Bellis und Vergißmeinnicht im Juli⸗Auguſt für den nächſtjährigen Früh⸗ jahrsflor, das Vermehren der Roſen, von Efeu, Geranien, Fuchſien, Azaleen durch Stecklinge im Auguſt— das alles ſind wichtige, aber dankbare Sommerarbeiten im Blumengarten, die dem wahren Blu⸗ menfreund Freude bereiten und die den Blumengarten zu einer wirklichen Erholungsſtätte machen. Der Roſengartken im Sommer Nachdem die Pfingſtroſen, Arabis, Akelei, Leberblümchen, Veil⸗ chen, Doronicum und wie die hübſchen Frühjahrsblümchen alle ſonſt heißen, das Ende des Frühlings mit ihrem Verblühen angezeigt haben, iſt die Königin der VBlumen, die Roſe, mit ihrem herrlichen Duft und buntem Farbenſpiel an ihre Stelle getreten. Roſen zum Blühen zu bringen, iſt aber nicht ſo einfach, wie es ausſieht. Bis man z. B. nur die erſten friſchen grünen Triebe an einer im Früh⸗ jahr gepflanzten Buſch⸗ oder Hochſtammroſe entdeckt und richtig wachſen ſieht, das verlangt Geduld. Große Enttäuſchung herrſcht allerdings, wenn das nicht eintrifft, wenn die Roſe eingegangen oder ſagen wir beſſer vertrocknet iſt. Man hat vielleicht zu wenig ge⸗ goſſen oder hat ſie nicht, wie dies bei allen ſtrauch⸗ und baumartigen Gewächſen geſchehen ſoll, vor dem Pflanzen in einen Lehmbrei ge⸗ taucht, der das Anwachſen und die Bildung der Faſerwürzelchen er⸗ leichtert. Hochſtämme legt man zur Vorſicht und beſonders auch als Schutz gegen die häufig ſehr ſtarke Frühlingsſonne und gegen Winde ſofort nach dem Pflanzen mit der Krone unter die Erde und nimmt ſie Ende April bei bedecktem Wetter wieder heraus. Wer künftig Roſen pflanzen will, merke ſich das. Herbſtpflanzung im Oktober iſt in vielen Fällen beſſer. Aber noch andere Kleinigkeiten ſind bei der Pflege der Roſen, der in dieſer Abhandlung der Löwenanteil am Platz zugedacht iſt, zu berückſichtigen. Die gefährlichen Spannerrau⸗ pen im Mai und Juli bekämft man am beſten durch Ableſen und Zerdrücken. Verblühte Roſen ſchneide man ab; ſolche Rückſtände wirken unſchön. Zu dichtes und zu langes Gezweige ſchneide man im Laufe des Sommers heraus. Alle unterhalb der Veredelung heraus⸗ kommenden Wildtriebe ſchneide man am Buſch⸗ und Hochſtamm ſofort weg, ſie rauben der Pflanze nur ihre Nährſtoffe. Wildlinge, die man im Herbſt ausgeſät hat, kann man Ende Juli bis Mitte Auguſt durch Okulation veredeln, und zwar auf, 0,80 bis 1,50 Meter Höhe, je nachdem, ob man ſich einen Halb⸗ oder Hochſtamm wünſcht. Nach der Blüte gebe man ab und zu einen Dungguß;: der zweite Flor im September wird ſich dann um ſo üppiger entwickeln.() Der Boden muß, wenn er einmal angepflanzt und die Gemüſeſetzlinge ange⸗ wachſen ſind, fleißig mit der Hacke gelockert werden, beſonders ſchwerer Ton⸗ und Lehmboden, wo ſich nach jedem Regen oder ſtarken Gießen eine harte Kruſte bildet, die jeweis durch leichtes Be⸗ hacken wieder gebrochen werden muß, damit Luft, Licht und Feuchtig⸗ keit ungehindert in den Boden eindringen können. Durch fleißiges Behacken der oberſten Erdkruſte hält man den Boden ſtets unkraut⸗ frei und es braucht auch nicht ſo oft gegoſſen zu werden, weil ge⸗ lockerter Boden die Feuchtigkeit länger in ſich zurückhält. Kleintierzucht Das Staubbad der Hühner Jeder gewiſſenhafte Geflügelzüchter weiß. wie wichtig das Staubbad für die Hühner iſt, daß dieſes für die Tiere ſelbſt das einzige Mittel iſt, ſich von Plagegeiſtern verſchiedener Art zu be⸗ freien. Unſere Glucken bieten dafür den ſprechendſten Beweis, denn wie oft geſchieht es nicht, daß dieſe, wenn ſie das Neſt verlaſſen, zu⸗ erſt das Staubbad aufſuchen, bevor ſie darangehen, ihren Hunger zu ſtillen. Im allgemeinen wird der Geflügelhalter das Staubbad aus Aſche und Wegeſtaub bereiten und durchweg iſt man der Meinung, daß der trockene Staub ſich am beſten für den angegebenen Zweck eigne.ſſ Dem aber iſt nicht ſo ohne weiteres zuzuſtimmen. Stehl den Hühnern freier Auslauf zur Verfügung, werden wir bald ſehen, daß die Tiere ſich Ort und Material für ihr Bad lieber ſelbſt wählen und das ihnen vom Züchter bereitete verſchmähen. Auch ziehen ſie nicht den trockenſten Boden vor, ſondern lieben ganz ſchwach ange⸗ feuchteten Boden, weil dieſer wohl beſſer geeignet iſt, das haftende Ungeziefer loszureißen. Dieſe Erfahrungen ſind vom Züchter bei Errichtung eines Staubbades zu berückſichtigen, denn auch der Züchter, der ſeinen Tieren freien Auslauf gewähren kann, iſt auf ein „künſtliches“ Staubbad angewieſen, da im allgemeinen mindeſtens ein halbes Jahr lang in der freien Natur keins zur Verfügung ſtehen wird. Das beſte Staubbad gibt eine ſchwachfeuchte Mullerde mit Zuſatz von Sand. Vorteilhaft iſt es, dieſem etwas Tabakſtaub bei⸗ zumiſchen. Aſche ſollte man, wenn irgend angängig, nicht verwen⸗ den. Torfaſche iſt zu leicht, wenn ſie trocken iſt, iſt ſie angefeuchtet wird ſie klebrig. Koksaſche wirkt austrocknend auf das Gefieder, an⸗ gefeuchtet entwickelt ſie einen unangenehmen Geruch, der von den Hühnern gemieden wird. Dagegen eignet ſich Koksaſche gut als Ein⸗ ſtreu für den Nachtraum. Die Wachstumszeit des Junggeflügels Bei den meiſten Züchtern läßt die Sorge um die Jungtiere recht nach, ſobald dieſe aus dem gröbſten heraus ſind. Vielfach ſind dann noch jüngere Bruten vorhanden, denen die meiſte Aufmerkſamkeit ſich zuwendet während die zwei bis drei Monate alten Tiere ſchon faſt wie die Erwachſenen behandelt werden, ſowohl beim Futter als auch in bezug auf Stallung. Dieſes ſorgloſe Verfahren rächt ſich faſt immer durch einen Stillſtand im Wachstum, der ſpäter nicht wieder ausgeglichen wird. Der in der Ausbildung befindliche Körper bedarf einer ſtärke⸗ ren Zufuhr an Eiweißſtoffen und Knochen⸗ und Federbildnern, als das gewöhnliche Futter der Hühner aufweiſt. Es iſt daher unum⸗ gänglich nötig, den Jungtieren ein bis zwei beſondere Mahlzeiten zu reichen: etwa die eine aus aufgebrühtem Fleiſchfaſergeflügelfutter, die andere aus Haferflocken beſtehend, die man mit etwas Fiſchmehl oder Fleiſchknochenſchrot vermengt und denen man ferner feinge⸗ ſchnittene Brenneſſeln und Zwiebellaub zuſetzt, alles mit wenig Waſ⸗ ſer zu ſteifem Brei gerührt. Dadurch wird der glatte Fortgang der Befiederung weſentlich unterſtützt. Auch bewährt es ſich in einem bedeckten, vor Regen geſchützten Gefäß trockene Weizenſchalen mit etwas Knochenſchrot zur beliebigen Entnahme hinzuſtellen. Dabei ſollen die Jungtiere auf möglichſt friſchem, noch nicht ſtark von Hühnern belaufen geweſenen Boden ſich aufhalten. Zumeiſt iſt es bei kleiner Aufzucht ganz gut möglich, ihnen den Hausgarten einzuräumen, in welchem nach der Sommermitte meiſt doch keine zarten Gewächſe mehr ſtehen. Für die Unterbringung zur Nacht iſt der Stall der Zucht⸗ und Wirtſchaftshühner durchaus ungeeignet, da er ſelten ganz ungeziefer⸗ frei iſt und für die vermehrte Kopfzahl zu wenig friſche Luft bietet. Man braucht indes nicht gleich an beſondere koſtſpielige Jungge⸗ flügelſtälle zu denken, ſondern es genügt auch ein offener Schuppen mit dichtem Dach, und bei kleiner Aufzucht reicht ſogar eine offene Kiſte aus, an der Vorderſeite mit Drahtgeflecht vergittert, um Raub⸗ zeug abzuhalten. Dieſe Schlafräume ſind mit breiten Sitzſtangen auszuſtatten, die leicht gereinigt werden können. Auch iſt für häu⸗ figen Wechſel der ſtets ſauber zu haltenden Streu zu ſorgen In ſolchen luftigen Räumen, nur das Dach vor Niederſchlägen geſchützt, können die Junghühner getroſt bis zum Eintritt der erſten Winter⸗ fröſte verbleiben und lohnen dieſe Erziehungsweiſe durch kräftige Ge⸗ ſundheit und prächtiges Gefieder, wie es in geſchloſſenen Ställen nie⸗ mals zu erreichen iſt. Die Laufenke Es ſind gerade 30 Jahre, daß die Welt wieder einmal mit einer Ente beſchenkt wurde, der die Zukunft gehören ſollte. Sagte man ihr doch nach, daß ſie im Legen die beſten Hühner über⸗ t r ã 9 e, während man bis dahin zufrieden war, wenn Enten etwa die Hälfte leiſteten. Das neue Wundertier ſollte aus Indien gekommen ſein, obſchon von einer unmittelbaren Einführung nichts war. Wohl aber haben in Oſtaſien die Hausenten zum großen Teile den hoch⸗ gereckten Typus, den man mit dem Pinguin vergleicht. Solche Vögel ſind wiederholt nach Europa gekommen und in England wie auch in Holland und Belgien zur Kreuzung mit Landenten verwandt worden. Die zurzeit— 1896— nach Deutſchland gebrachten Lauf⸗ enten machten denn auch mit ihrer wenig ausgeglichenen Form und dem buntſcheckigen Gefieder den Eindruck von Kreuzungsenten, wes⸗ halb die Raſſezüchter zuerſt nicht recht an ſie herangehen wollten. Der gute Ruf als Leger wurde von den eingeführten Vögeln beſtätigt und damit war der Weg für die Ente frei. Die aſſezüchter nahmen ſich darauf ihrer ebenfalls an und brachten bald einen ſehr behenden und gewandten Vogel zuſtande, der hurtig läuft, nicht aber watſchelt, und ſomit imſtande iſt, die Weideflächen raſch abzuſuchen. Mit dem lebhaften Weſen geht eine ſehr raſche Wüchſigkeit Hand in Hand; mit 10 Wochen ſind Laufenten annähernd ausgewachſen. Sie fangen auch früher als alle andern Entenraſſen mit Legen an, ſo daß es bei ihnen auch Herbſt⸗ und Wintereier gibt, ein bei Enten ehemals unerhörtes Vorkommnis. Ohne übertriebene Meldungen wiedergeben zu wollen oder einzelne Ausnahmefälle zu verallgemeinern, kann man ſagen, daß die Laufenten wie ſehr gute Hühner legen; 150 Eier jährlich iſt wohl der große Durchſchnitt. Die Eier ſind je nach der Schwere der Tiere im Gewichte zwiſchen 65 und 85 Gramm. Bienenzucht Die Bedeutung der Brenneſſel für den Imker Ganz gewiß iſt die Brenneſſel keine ſogenannte Bienenpflanze, d. h. kein Gewächs, aus dem unſere Immen Nektar oder Pollen holen und doch kann dieſes ſonſt verachtete Unkraut dem Imker von großem Nutzen ſein. Jedem Bienenvater iſt bekannt, daß ein Schwarm mit Vorliebe ſolche Stellen zum Anlegen wählt, wo ſchon vorher einmal ein Schwarm geſeſſen hat. Vielfach iſt das aber für das Einſchlagen ein recht unbequemer Platz. Hier kann nun die Brenneſſel helfen. Bindet man ein Büſchel Brenneſſeln an dieſe Stelle, wird ſich mit Sicherheit kein Schwarm dort niederlaſſen. Auch bei Räuberei kann die Brenneſſel große Dienſte leiſten Wird bei einem Volk geräubert, bläſt man erſt einige Züge Rauch durch das Flugloch. Darauf einige kurze Schläge gegen den Korb bezw. die Beute, und die im Stock vorhandenen Raubbienen werden eiligſt das Weite ſuchen. Sofort verengt man dann das Flugloch, daß nur eine einzelne Biene Ein⸗ bezw. Ausgang findet, und befeſtigt auf dem Flugbrett eine Handvoll Brenneſſeln. Die bald zurückkehrenden Raubbienen werden dadurch ſofort die Luſt zu weiteren Räubereien verlieren. — Verantwortlich: Franz Kircher 882 6. Seite. Nr. 274 Reue Maunhelmer Jeltung(Abend⸗Nusgabe) Mittwoch. den 17. Junt 1025 Neue Mannheimer Jeitung andelsblatt Berliner Deviſen nner feen rp. Hollano. 158,54 169,.96 voll 16,4 168 96 855 Buonos-⸗Airee.678 682 1677.681 2 Orüſſel... 19584 19.86 2 10.9 18292 Chrlſtiania. 70,43 70.64 70.31 70,49 + Danig. 60.84 81.04 90.83 61.03 Kopenhagen 79.73 79.98 5 79.59 19.78* Liſfabon 20,475 20.525 1 20,475 20,525 7 Stockholm. 112.25 112.53 2 112,23 112.51* Helſingfors. 10,565 10,605 5 10.582 10.02* Itallen. 16 90 6,94 5 16,C06 18,10* Londoenn 20.388 20.440 5 20.388 20,440* New⸗ Dort 4195.205 8 4,185 5200» e 20,03 20.09 5.00 20,14* chwelz. 81.43 81.63 25 31.445 91.845* Spanien. 61.07 81.23 2.07 61.23* Japan.713.717 8.709.712— Konſtantinopel. 2,22 228 2.235 2,245 Rio de Janelro.409 94¹7¹ 0,684 0 483 Wien abg. 59,057 59,197 59,054 89,19 eee 12.429 12. 12,425 12.465 ugoftabtien..35.37 1.392.412* Bubapeſt..895.905.895 5,905* Sia.0551.085 4.055.085— Aihben.14.16 5 7,14 7,16 0 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Jeſtere Tendenz— Leichke Kursbeſſerung Frankfurt a.., 17. Juni.(Drahtb.) Die ſeit Beginn dieſer Woche an der Börſe eingetretene Erholung machte heute eben⸗ falls wieder Fortſchritte. Die Baiſſeſpekulation nahm heute in verſtärktem Maße Deckungen vor, ſo daß weitere Kursbeſſe⸗ rungen erzielt wurden. Ueberhaupt nimmt die Zuverſicht an der Börſe einen immer breitern Raum ein. Die Kursbeſſerungen bewegen ſich für die führenden Montan⸗, Chemie⸗ und Elektrowerte zwiſchen 1 und 2 pEt., für einzelne Werte betragen die Gewinne aber bedeutend mehr; ſo ſtiegen Kali Weſteregeln um 7, Rütgerswerke um 5 bis 6 pCt. und Clektriſche Lieferungen um über 3 pCt. Auch deutſche Petroleum waren ſtark gefragt und nahezu 5 pEt. höher. In deutſchen Anleihen fanden große Exekutionen ſtatt. Kriegsanleihen ſtiegen auf 0,435, Schutzgebietsanleihe auf 6,35. Ausländiſche Renten waren höher. Pfandbriefe ſind dagegen nur wenig verändert. Im Freiver⸗ kehr iſt die Tendenz ſehr ſtill. Api 0,600, Becker Stahl 0,775, Becker Kohle 6,1, Benz 52, Brown Boveri 42,50, Entrepriſes 17,50, Growag 70, Krügershall 80, Kunſtſeide 269, Petroleum 59, Kabel Rheydt 115, Ufa 69, Unterfranken 47. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 17. Juni.(Drahtb.) Mitteilungen in dem Zulaſſungs⸗ projekt für Phönixaktien, nach denen ein befriedigendes Jahres⸗ ergebnis in Ausſicht ſteht, wirkten am hieſigen Effektenmarkt an⸗ regend. Da auch die geſtern umlaufenden Gerüchte über Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten im Getreidehandel für weniger bedenklich angeſehen wurden, erfolgten in Induſtriewerten zu gedrückten Kurſen Meinungskäufe, die im Verein mit dringlichen Deckungen und Kaufaufträgen von außerhalb eine kräftige Aufwärtsbewegung in allen maßgebenden Induſtrieaktien bewirkten. Nur ganz vorüber⸗ gehend trat nach Feſtſtellung der erſten amtlichen Kurſe ein leichter Rückſchlag ein, der aber bald überwunden wurde, ſo daß die anfäng⸗ lichen Gewinne der führenden Papiere des Montanmarktes ſich von 1½ auf ungefähr 4 pCt. erweiterten. Aehnliche, wenn auch meiſt nicht ganz ſo hohe Steigerungen erfuhren die wichtigſten Papiere der chemiſchen und elektriſchen Unternehmungen. So Bad. Anilin, Elberfelder Farben, Höchſter Farben, Oberkoks, J. D. Riedel, Rütgerswerke, Akkumulatoren, Siemens u. Halske und Schuckert. Nur Felten u. Guilleaume waren ſchwächer. Von Maſchinenfabriken und Metallwerten ſtiegen Humbold Maſchinen, Bingwerke und Rheinmetall um—4 PpCt. Pfalzwerke Aktiengeſellſchaft, eudwigshafen d. Rh. Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir u. a. folgende Mitteilungen: 2 „Im abgelaufenen Geſchäftsjahr wurden 54 Gemeinden mit ca. 34000 Einwohnern neu angeſchloſſen und die hierfür not⸗ wendigen Leitungen und Transformatorſtationen erſtellt. Das von uns bisher pachtweiſe betriebene Ortsnetz St. Martin wurde käuflich erworben. Während der Monate November/ Dezember 1924 wurde zwiſchen dem Großkraftwerk Mannheim und der Rheinbrücke ein neues Kabel für 20 000 Volt verlegt und an die bereits beſtehende Verbindung zwiſchen Rheinbrücke und Kraftwerk Ludwigshafen a. Rh. angeſchloſſen. Die Inbetriebnahme des Kabels ließ ſich aber im Berichtsjahre nicht mehr ermöglichen. Im Mai 1924 konnte die neu erſtellte, leitungsgerichtete Hoch⸗ frequenz⸗Telefonanlage in Betrieb genommen werden. Die Ein⸗ richtung hat ſich bisher beſtens bewährt. Geplant iſt ein weiterer Ausbau durch Errichtung einer größeren Betriebs⸗Telefonanlage, um Betriebsſtörungen raſcheſtens beſeitigen zu können und eine ſichere Betriebsführung zu gewährleiſten. Mannheim wurde die Keſſel⸗ und Maſchinen⸗Anlage vollſtändig fertigſtellt. Außerdem erfolgte im Monat Auguſt 1924 die In⸗ betriebnahme der 100 000⸗Volt⸗Anlage, ſo daß für uns die Möglich⸗ keit beſteht, 100 000⸗Volt⸗ſeitig Strom vom Großkraftwerk Mann⸗ heim zu beziehen. Angeſchloſſen waren am 31. Dezember 1924: 21 Städte mit 258747 Einwohnern, 528 Gemeinden mit 464 631 Einwohnern, zuſammen 549 Städte und Gemeinden mit 723 378 Einwohnern. Die Zunahme beträgt 33 864 Einwohner, gegen 31. Dezember 1923. Der Geſamt⸗Anſchlußwert beträgt am 31. Dezember 1924 ohne Bahnen 73053(1923: 62 068) KW., mit Vahnen 79 025 68 041) KW. Es wurden erzeugt und bezogen 42 618 310 (37467 0283) KWSt,, in das Hochſpannungsnetz abgegeben 42 426 283 (37 227 626) KWSt., verkauft(in Transformatorenſtationen ge⸗ meſſen) 37 527 414(33 004 964) KWSt. Nachdem im Geſchäftsjahre 1922/3 die Stromentnahme infolge der geringen Beſchäftigung der Induſtrie und der Gewerbebetriebe unter ihr Normalmaß geſünken war, hat im Laufe des Geſchäftsjahres 1924 der Strombedarf erfreulicherweiſe wieder eine Steigerung erfahren. Im Verhältnis zum Anſchlußwert iſt der Stromverbrauch aber immer noch un⸗ befriedigend. Die Strompreiſe konnten Ende des Jahres 1924 ermäßigt werden. Das Beteiligungs⸗Konto erfuhr einen Zugang von 56 000 R⸗ für Anteil an der Kapitalerhöhung bei der Kraft⸗ werk Homburg.⸗G. und 114000 R. für Anteil an der Kapital⸗ erhöhung bei der Großkraftwerk Mannheim.⸗G. Die Einnahmen pro 1924 betrugen 5 441 201.l, wogegen die in einem Poſten ausgewieſenen General⸗ und Betriebsunkoſten 4017 461.=I erforderten. Nach den Rücklagen für Abſchreibungen und Erneuerungen von zuſammen 688 398., verbleibt ein Reingewinn von 735 342.A, aus dem eine Dividende von 8 Prozent verteilt und der Reſt von 15 342 R. auf neue Rechnung vorgetragen wird. In der Bilanz ſtehen: Vermögen: Grundſtücke mit 211680=4, Gebäude mit 999 398 R/, Maſchinen und Einrich⸗ tungen mit 1034 457.1, Leitungen mit 7 423 829., Ortsnetze mit 7461 797=ιH,, Transformator⸗ und Schaltſtationen mit 4070055.4, Neubau⸗Konto mit 385 454 ReI, Betriebs⸗ und Baumaterial mit 740 382.=I, Beteiligungen und Effekten mit 1406 430., Debitoren mit 1613 238 R, Kaſſe, Poſtſcheck und Reichsbank⸗Giro mit 22 517.4, Schecks und Wechſel mit 2855 ReI, Kautionseffekten und Bürgſchaftsſcheine mit 97 100 RL. Schulden: Aktienkapital 9 000 000., Anleihen 1 089 006.A. Hypotheken 15 300.., geſetzliche Rücklagen 900 000 R, Ruhe⸗ gehaltsrücklage 530 000 RA, Abſchreibungs⸗ und Erneuerungs⸗ Rücklage 9 969 795.=, Kreditoren 2 780 522=, Baudarlehen 352 130 Re, Kautionen und Bürgſchaften 97 100.I. O 17. 16. 17. 18. Der. Zellſt. Betlin 55.— 50,75 Zuckerf. B. Wagh.— Uhrenfab. Jurtw.—.——,— gh. 84.— Urs E b Ver.dentjch. Beltb 54.—.— Bogtt Maſch. St..50— Frankentg.- 4˙60.625 B. ſich Ind.Molnz 89,50 69.—.] Boſgt& Haff. St. 75.— ae„ Heilbronn 52,50 54.50 Aktien und Auslandsanlethen in Prozenten. 8 Piſe 0 90.25 0 25 Wanz Sreten 7175 72.500 Vheiugen 620 47.— (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermarkkurſe.) Ver. Ultramarink. 76.— 76.— Jeuft. Walddfes.30.501 Stuttgart“.45.40 5 Irelderkehrs⸗Kurſe. Frankfurter Dividenden ⸗Werte. Benz...„„„ 47,50 52.— Ra 8dee 59.— 62, 9 Wagg“ 105 . N Elberfelb..—.—MNe%„„„ e— 74, Ban 72 705 5.17,50 17.80 8—— Kohlenanl.—— 4 75 Aug O Grsdimt 84.75.—[D. Hypoidetend!“ 4,40.60] Rheln. Creditbant 91,— 96,— Berliuer Dividenden⸗Werte. Bablſſge Bant?. 29.— 29,.—. Ueberl.-⸗Banf 52.— 82,25 Rhein. Hyp.⸗Bk. 5,65 6,15 Bank f. Br. Ind 66.10 66,50 Vereinsbant 71,— 71,.—]Südd..⸗Erd..T Bahr. B⸗Cred W. ,Disent.⸗Geſellſch 108,0 108,0] Südd. Discontog. 98,— 98,— „Hop. u. Wo. 61.25 8125 Dresdner Bank 102.2 102,2] Wiener Bankver. 5,50 5,15 Barmer Bankbet“.15.25 Frifri. Hyp.⸗Bt. 6,— 6,10 Witbrg. Notenbk.—.— Berlinet Handg 120.0 120,7] Metalld. u..⸗G. 90,— 90.Mannh. Verſ.-Geſ.—, Com. u. Priotdt. 99,— 99,— Mitteld. Erdit.B. 99.— 90,.— Frankf. Allg. Verſ. 80,— 80— Demſt. u. Nat.-B. 121.0 121,0Nürnderg..⸗Bt.“ 7,—.— Sberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 118.0 Schantungbahn“ Allg. Lok. u. Str. 90.75 94.25 Südd. Eiſenbahn 108.0 109.7 Baltimor⸗ 58,.— Crausport⸗Alktien. 120 1,30.⸗Auftral..ſch. 57.——— Norddotſch. Lloyd 56.25 59,55 Hb. ⸗Amk. Paketj. 52,40 50,25 Roland⸗Linſe. 81.50 83.50 5⸗»Südam. Deſch. 78.50 78 50 Verein. Elbeſchiff 40,13 42,— Hanſa D ſchiff. 75. 77. Bault⸗Alelien. 58,25 Deziſce Baat„ 1290 120.7 Oeter Gerd Au. 20.2 Frant.R. u. Mitn. 52.— 88.[Hant l el Werte. 3. 380 20 fe ee eee e, Sre ddelite, 39. 5. 39 25 Zormer Bangv“.25.35 Deuſche Ban 1208 120,5 Neichsbant. 1189 J21 U ec 58—50t- Meccedaf aedte ki Herl. Hand. Geſ. 118.0 118,5 Ot, lleberſee Bnt. 81.25 54.300Rhein Ereditbant 91— 90, Vergwerk⸗ Aktien. Com. u. Privatbe 99. 7 75 Dise. Commandit 108,0 108,2] Sübbeulſch Dis o. 97.50 97,80 Bochum Bb. u G“—.— Buderus Eiſenw 52.50 57.50 D. Luxem Bgw. 70, 72,25 Eſchweil. Bergw.“ 115.0 115,5 Gelſenk Bergwk.“ 58.50 60.50 GelſenkGußſt“ 48.— 47.— 917457 Bergdau 104,0 109,7J Oberſchteſ. Ob.-⸗B.“ 5,30.50 allw. Aſchersl. 17,— 13,50 do. Eiſenind.—., 53.— Kaliw. Salzdetf.—.———PhöntzBergbau.25 91,½75 Kaliwerte Weſter.“ 97.— 108,0 Rhein Braunkohle 114.2 119,0 Klöckner⸗Werke.——,Salzw. Hellbronn 68,.-— Monnesmnnröh.“ 79,50 91,— Tellus Bergbau.“.35 2,4 .K u. Caurahütte 43,— 44.10 TCrausport- Altien. Schantungdahn“..20 1,40Nrddeutſch. Liogd 57,50 58,50 Baluumore& Ohio 53 50 59.— Hdg.⸗Amk. Paketl. 52.50 54.— Oeſter.⸗U. St.⸗B.—.——— 2 Darenſt. u. Ni.⸗Bk. 120.5 Accumulat. Jabr. 93,50 102,0 Adler& Oppend.“ 38,25 88,. Dresdner Bank. 102,2 102,2J Weſtbank!. 0,15—.— Mitteldt., Kreditb 98,— 98,— Iunduſtrie ⸗Altien. Badiſche Antlin 114,7 117,51 Bremer Vulkan—— Zalcke Maſchin.„..35 1,0 Buderus Eiſenw.—,— 58.50 Im Großkraftwerk Eichb. Mannheim“ 50.——.— H. Lempf⸗Sternbr. 93 50 92.50 Mainzer Stamm 143.5 1440 Parkbrauerei.—, Schöfferh. Bindg. 122 0 122,5 Schwartz⸗Storch. 19,.50 78.50 Werger?.. 23, 24. Adt Ged. Wächte 36,25 38, Adler Oppenheim—.——. Adlerwerke Kleyer 57,.— 58 A. E. G. Stamm 91.79 95, Angl. Gon. Guan.— Aſchaf. Buntpap 102 0 1040 Aſchaßfb Zellſtoff 73,25 79,25 Bahubed. Darmſt 59,— 59,— Badenia Weinh.64 0 64 Induſtrie ⸗Aktien. Bad. Elektr.-Geſ.“ 0,39 0,8 Baher. Telluloid—.—— Beck&K Henkel 25.— 42. Bing Metallw 53.— 58, Brockhues.⸗W.—.— Zürſtenf. Erlang.—.— 6 — Bad. Antl. u. Soda 117 6 1008 Cem. Lothr. Metz“———— Bad. Maſch. Durl. 101,0 101,0 Bad. UhrenFFurtw.—.— Bayrlſch. Spiegel 55,.——— Bergmann Elekir. 68.—71.— .Dt Eiſenh. Berlin 47.——.— Brem.⸗Beſigh. Oel 55,.——,— Breuer Stamm 22 Droncef. Schlent 116.5 95— Cem. Heidelberg. 70,10 70.25 Gement Karlſtadt 94. 94,50 Chamotte Anna.—.—— CThem. Wrk. Albert 102.1 104.0 Goldenderg 195,0 200,0 Grlesheim, 105.1 107.6 „Weiler t. M. 107,0 107,0 CTont Nürnd Bz.—.— 50, Daimler Motor 54,50 58,.— D. Gold- u. S. Anſt. 104,2 106,2 Deutſche Verlag 1810 282.0 Dyckerhf.&Widm 37.50 39,50 Dingler Zweibr“ 26.— 28.50 Dürrkoppwerk. St. 70,——,— Düſſeld Rat. Dürr 61.,25 61,50 EiſenwerkKaiſrslt 27.— 27.— Ammend. Papler 120,2 123,0 Anglo-Ci. Guano 92,— 92,— AndalsKoglenw 19,75 19,90 Annener Gußſtahl 7,75 53.50 Aſchaffpg. Zellſt.—— 76,25 Ablerwerke., 52,50 59,25 Bamag⸗Meguln 38,50 40,50 Chem Grlesdeim 105,2 108,0 .⸗G.f. Anilinfabr 108,5 108,7] Bayr. Splegelgls 36,10 57,50 Chem. Hyden 52,30 54.85 .⸗G. f. Verkhrem 121, 124,003 5. Bemberg 161,0 164,0l Chem. Weiler 102.2 105,0 Alegzanderwert 75,25 75,75 Bergmann Elektr. 69.— 70.—CThem. Gelſenk. 67/, 74.— Alfeld Delligſen 42, 42, Ber Gud. Hurfbt 135,0 488,0 Chem. Albert. 101,0 102.0 Allg. Elektr.⸗Geſ. 91.50 94,75 BerünKarlsr Ind. 77,10 82,150 Concord. Spinner. 68,— 83,75 All.Portl. Zement 109.5 110,7 Berliner Maſchb. 63,90 64.75 Dalmler Motor. 53,25 87.25 Ammechleſ.& Co.“ 3,60.90] Berzellus Bergw.“ 4,— 4,— Deſſauer Gas“ 31.,50 33,25 Bing Nürnderg 33,75 56,50 Bismarckhütte——.— Bochumer Gußſt.“ 55,50 58,50 Gbt,Böhler& To.“ 30.— 30.— Braunk. u. Britets 90.— 90. Otſch. Atl. Telegr. 8,20 9,25 Deuiſch⸗Luxemb. 69,50 72.75 D. Eiſend.⸗Sign. 54.50 56.50 Deutſche Erdöl 91,25 99,50 Deutſch. Gußſtahl 127 127.0 Augsb.⸗Nö Maſch 103,0 106.0 Br.⸗Beſigb. Oellb. 55.30 60.25 Deutſche Kabelw. 60. 60.10 Deutſche Kaliw 24,80 28,80 Deulſche Maſch 34,25 59,25 Deutſche Steinza 11.80 11,15 Deutſche Wollw 55,— 55,— Deutſch. Eiſeng,„ 49,50 49,30 Donnersmarckd. 80,— 80, Dürener Metal 78,25 80, Dürrkoppwerke 75,— 74.78 Düſſeld. Eiſend.—,— 80.— Eldert. Farb. v. 5 105,/ 108,7 ilzſadrit Fuldg—.——.— Höchſter Jarbwort. 108.0 108,5 Dynamm Nobel 74,35 78.— Eckard Maſchin. 62,50 63 Genſchow& 4o 38, 84,50 Germ. Portld.⸗Z. 74.— 78.— Gertesheim. Glas 50,50 52, Geſ. f. elektr. Untex, 106,4 109.4 Gebr. Goedhardt 44.85 44,75 Goldſchmldt, Th. 83,60 87,80 Goerz C..“. 4,65.90 Gothaer Waggon 37.50 39,— Greppiner Werke 104,0 106.0 [Gritzner Maſchin.“ 111,0 112,0 Arkritw. Mym 6%— Flsbach K C 138.0 130 Emaille Udrich—,—, Enzinger Filter“.50 8,— Eſchw. Bergwert 115,0 118,5 Faber Bleiſti 78, 60.—— FJabl. Liſt& Co. 33.— 54,25 elbmühle Papier 65,— 08,— Felten& Guill. 121.0 121,5 Flend. Bräckend. 42.— 43.— N. Friſter“....50 4. Juchs Waggon“ 9,80 0,80 — Neckar.-., Slultgart In der geſtern unter dem Vorſitz von Geh. Rat Bruckmann⸗ Heilbronn abgehaltenen.⸗V. erſtattete das Vorſtandsmitglied Miniſterialrat Dr. Hirſch Bericht über den Stand der finanzelle Lage der Geſellſchaft, Oberbaudirektor Dr. Conz über den Stan der Bauarbeiten am Neckarkanal, Direktor Landwehr über den Stand der Elektrizitätsverſorgungswerke. Aufſichtsrat und Vot⸗ ſtand wurden entlaſtet und die Bilanz für 1924 genehmigt. Die .⸗V. beſchloß, das Grundkapital der Neckar.⸗G. um 4160 000 R auf 5 360 000.4 zu erhöhen. Die neuen Aktien werden vom Deutſchen Reich und den Ländern Baden, Württem⸗ berg und Heſſen übernommen. Inſoweit dieſe Länder auf 5 Bezugsrecht verzichten, ſteht den alten Aktionären das Bezugsrech zu, und zwar im Nennwert von 60 für jede alte Aktie über 20.4. Die.⸗V. ſtimmte dann der Beteiligung der Neckar.⸗G. an der Schleppſchiffahrt Heilbronn.⸗G. in Höhe von 110 000 R⸗„4 Nennwert zu. In den Aufſichtsrat wurde anſtelle des verſtorbenen Bürgermeiſters Drach von Heidelberg der neue Bürger⸗ meiſter Amberger gewählt. Reichsverkehrsminiſter Dr. Crohne ſcheidet aus dem Aufſichtsrat aus und an ſeine Stelle tritt ein Referent des Reichsverkehrsminiſteriums. Genehmigt wurde au eine Aenderung des Geſellſchaftsvertrages betreffend Bilanz“ prüfung und betreffend Verteilung des Reingewinns und Höhe der Jahresdividenden. OMaſchinenfabrik Badenia vorm Wm. Platz Söhne,.-., Weinheim i. Baden. Wir veröffentlichen im Anzeigenteil die Ver⸗ mögensüberſicht wie die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Geſell⸗ ſchaft nach dem Stande vom 31. Dezember 1924. Nach dem Beſchluß der.⸗V. vom 8. Juni wird der Ueberſchuß in Höhe von 53 701 4 auf neue Rechnung vorgetragen. Bei der Neuwahl des Aufſicht rats wurden gewählt: Kommerzienrat und Bankdirektor Dr. Kar Jahr, Mannheim, Bankdirektor Hermann Witſcher, Frankfurt a.., Konſul Paul Baus, Mannheim, Fabrikant Ernſt Röch⸗ ling, Mannheim, Fabrikant Max Heinrich von Seubert, Mannheim und Ingenieur Wilhelm Platz, Weinheim. 2: fleine Samsfagsbörſe auch im Juli. Im Juli bleibt die Wertpapierbörſe an den Samstagen geſchloſſen. Auch findet eine Notierung für ausländiſche Zahlungsmittel(Deviſen und Noten) an dieſen Tagen nicht ſtatt. 1- ftieine Waggonbeſtellungen der Reichsbahn. Von zuſtändiger Seite verlautet, daß die umlaufenden Gerüchte über Waggon⸗ beſtellungen der Reichsbahn unzutreffend ſind. Gleichzeitig wird mitgeteilt, daß derartige Beſtellungen auch in abſehbarer Zeit nicht erfolgen werden. Neueſte Handelsnachrichten zu- New Vork, 17. Juni.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Die United Preß erfährt aus Bankreiſen, daß unter den ſich neuer⸗ dings um Kredite bemühenden deutſchen Firmen ſich auch Phönix und der Haniel⸗Konzern befinden. Phöniz bemühe ſich um 10 Millionen und Haniel um 7,5 Millionen. Die Verhandlungen über beide Kredite ſollen ſchon vor einem halben Jahr begonnen haben, aber wegen der geringen Erfolge der Krupp⸗ und Thyſſen⸗Anleihen zurückgeſtellt worden ſein. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. Gm b. 5. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: i. V. Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 8 Romdach. Hütten, 58,20 60,25 Noſitzer Braunk 11.10 11 10 Roſitzer Zucker.— 88. Rückforth Nach 0,375 0,375 Rütgerswerk⸗ 51.50 6575. Sachſenwerl“.70.80 Sächl. Gußſtad. 10,50 10,50 Salzdetfurtd⸗ 22,25 24.— Sarotti 131.7 183.0 Scheidemandel“ 12,13 19.20 Hugo Schneiden 48, 50,50 Schubert& Sah 120.2 122.7 284.0 286,0 B Glanzſtoff Eb 43,50 43— B. Schyf Bru& W 48,25—.— VStahl..d. Zop“ 118.0 116.0 Ver. Ultramarinf“ 75.50 77.5 Vogel Telegr.⸗Dr 57,50 57,50 Vogtländ Maſch“.5).50 Wanderer-⸗Werke 119,1 120,0 Weſer Akt.⸗Geſ.——— Weſterreg. Alkalt. 15,. 16,40 18, 17,. Pböntr Bergdau 89.— 92. Hermann Pöge 44,— 44.10 Rathgeder Wagg. 4525 45.,25 Relsholn Vapter“ 18,50 16,50 Rhein, Braunkdl. 114 2 125.0 Rhein, Chamotte——, 55—. Rheln. Elektrizität 61.— 61.— Rhein. Maſch 8“.10.50 Rhein. Met. Vorz. 39,13 37.75 Rhein. Möbelſtoff 88.— 83, Rheinſtahl 70.50 73.87 Rhenanſachem..13 3 20 Teleph. Berliner 84.— 55,— Thale Elſenhütte.—.—— Thoerl Oelfabrik 54,.— 58, Thüring,Saline“.——.— Untonwerk Maſch“.25.50 Union⸗Gieherei. 37.—39.5 Varziner Papler. 54.— 85,5 Ver..Frkf. Gum. 48,30 47.— Ver. Chm Charl. 75.— 78, B. Diſch. Nickelw. 90.— 62.00 Schuctert Co. Segall Strumpi“ Siemens Elektr. SiemenssHalste 77.— Sinner.⸗G..70 7. Stettiner Bulkan 45.25 45,25 Stoehr Kammgn.“ 33˙75 35,10 Stoewer Rähm—— 72759 Stollb. Zinkhütten 108.0 1100 Südd Immobil, 43.25 4,½28 Teckl. Schiffm“ 12.39 13. Teichgräber 27.50 270 Weſtf. Eſſen Igdr 70,75 59,75 Wicking⸗Cement. 77 25 79,2 Wiesloch Tonwar. 70.— 70, Wildelmsh. Eulau 39.25 41.50 Wittener Stahl 389.75 97,75 Wittener Gußſtah 87.— 88.— Wolf, Buckau. 41. 42.— Zellſtoff Verein 50,50 52,— Zellſtoff Waldhf! 9,30 8,60 Ver. Harzer Kalt Borliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kal. 81, 82,— Helddurg 35,50 37.50 Ronnenderg.—.—— Api, Allg Petr. Jd“ 0,500„— Hochfrequenz. 70, 71.—] Ruſſendant 3,45 6,20 Becker⸗Kohle“.. 5. 5,25Int. Petr. U. Jpu“ 37.———Sichel& Co. 36,— 36, Becker- Stahl⸗ 61,— 79, SlomanSalpeter“.25.75 Benz⸗Motor 9..40 Meyer Textil-.,06 0, .— Deutſche Petr.. 59,— 61,50 Diamond.. 18,25 0,70.70[Krügershall Südſee Vhosphatl 39, 43.— Petersb. Int. Hand.50.20 Ufa.. 638,50 71, .25 18,— Verliner Feſtverziusliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. Goldanlelhe 90,25 90.253½%.Reichsanl 0,460 0,5375 ½% B. Kohlenanl. 9, Dollarſchäze 93,—.153%„ 8 0,555.777J5% PreußKalianl Reichsſchaß. IV. V 0,390 0,4054% Prö. Konſols 0,485 0,560], Roggenwert..— 8, 8 VI.- IX.375 0, 400 8½%, 0,499.0,580 5% Roggenrentd 4, 75 1924er 0,375 0,38030% 5 0,510 0,560 5% Schſ. Braunk. 5% B. Reichsanl. 0,422 0,442„Landſch. Rogg. 0 — S 2 — — 40% Vadiſche Anl.———,— 0,470.5353½% Baver. Anl 0,800 0,640 b) Ausländiſche Neuteuwerte. 4% Türt.unif Anl.——4%„ Golprior. 3,.18 3,½15 4%„ Zollob. 1911 6,80..60% Süds..5 0* 5% Mexlkaner..— %60% Schatza.— 7. %„Goldrente 10.15 10,15„400. F⸗Los 22,.— 23..80%„ neue Pr 9,80.60 4%„conb. Rte. 0,60—4½% l. St.-R1913—.—.285%„ Obligat..25 950 4%„Silberrte.—90——4½%„1914.90.20J 4½% Anat. Set..25 2 4%„ Papierrt—-——4% Goldrte.90 8 10/ 4½% 2. J186, 625 4% Türk. Ad.-An..0 4%.„ Kronr 0 925.950 4½% II—— 6½ .30.403% Oe.-.Stp. alte.30 8,505% Tehuantepec—.—— 4%„Bagd.⸗Eiſ. 40 41%«„„„.20 6,59 J3% Oe-UIX. Srl74)—-.——.— Elektt Lichlu.Kra 95,59 96,—Frantfurter Ho, 38,— 88. Holzmann, Phil. 61, 62, Es EEEECETCCCCCCCCCCTCCCCCCCCCCC%C e eeee ee, J8 dd Janden Kalte 880).— Fieeld Keke, eed, Tal, 00 0 Sne 8 maille St. 0——, Ganz Lu na„Os[Kammga e 5—189,.— f 0 15 2— 1 J8 a75. Sraukfurter Jeſtverſinsliche Werte Ehrhardsehm.“ 20. 20.—[Goldſchmidt Tü. 83,25 85,75 Kemp, Stettin'“. 0,39 0,38 3— ee 7 Eßlinget Maſchin 50.75—,[Geitzner M. Durl.“ 112.0 113,00 Klein, Sch.& Beck.“ 4,25.10 Hammerſ. Spinn.“ 49.35 19.80 Hobenlohe⸗Bert“. 18,8 155 Kaln Nottweller 84.— 87,10 Iuläudlſche 5 iſ 80 75 52.50 9 5 u u. 108.5 Saaſe 15 2060 Ba 0. 965 1420 Hauen 3 7255 335 Kalte 8 15 8245 3018 a) Inlän. ader letſtiſt— ha eu. m.—,— 55.— Konſerven Braun? 0,85 0,80[Hann.? aggonf. drchwerke. 85 19.85/Koſtheimer Ce 10 0 7 00.62 Fadel& Schleich 68.—62,— 5 Osnabr.“ 19.50 20.— Krauß& Co. Lok. 49,.— 49.[Hanſa dloydo 69. 63,/5 Ban Maſg. 43,78 43,300Kötigerg unſtled 49.50 59.— Jachanhhe 9 40 70 eene—5 6 55 ee 5 Anl. 9835.580 Jarbwerl Mühld 7 72,.— 75.—[Hhanfwert. Füßen 73,50 74,—]Krumm, Otto“..090g.-Wien Gum! 53,05 51,—Htw.e. M. Kanſer“ 35.-— Ataug Cie. Oot. 49.50 47,50 4½½% Mhmv 1112188 Sebr 1919.245.265 30% 96..25 Jahr Gebr, Pirm.—, 54 50[Herzogp. Münch.—,—.—]Hahmeyer& Co.—.— 65,— u Bergtork. 95,588,50 Jlſe Bergbau 93,75 95,— Kyfthäuſer Hütke 44,— 44. 30 27/0 1902 85 Pr-Schatanw. 0 4% Bab. Bf. Gil.—.50 Felt.Gulll. Carls 119,0 122,50HildertArmaturſb. 38.50 94,—Lech Augsburg 60,— 81,50 Harpen. Bergdan 106.4 33 N. Jüdeſ Co.“ 61.75 63.50/Bahmeyer& Co. 62,— 64,15 47% 1903/5%%% do..50—.— Feinmech. Jetten—,— 88, Hlirſch Kupf. u. M. 96,— 1015 Geberwik. Rothe 60. 60,[Hartmann Maſch. 54,20 53. ebr. Junghanzs 8/.25 33.25 Jaurazütte. 45, 45.7. 5% dt Neichzanl 0,415 5440 4% Preuß. Konſ. 0,420— 40% He.00%% Feiſt Sect Frnkſrt 35.— 35.—[Hoch⸗ u. Tlefbau.35.280 4d. Spiche. Pr.⸗A 54,.——[Hectmann.“—. 78.25 32 Porzellaa 65.5 65.5, Linde s Eismaſch 114.2 117.5 4% 20 30 9499 3885 abgenn 0 Walz 37.50 Pf. Puls. S7.—.——.— Schriſth Steittf 99.— 99,50 Hebwigshatz; 50.— 5,20Kalkw. Aſchersl.“ 12.59 13,90 Zindenderg. 88, eel e—.5693¼% 45 e.410— dudwid Walz'“ 37.50 87.50ff.Fuld et Ing.——„ Schriſig. Irkl 99.— 995 Hilpern Maf 30.— 39,50 Kartsr. Maſchin. 41, 43.— Farl Lindtrzn 152,0 105.03,%¼ D. Reichsanl—.5599/% 2 Ae eeen 42. 427—Bürgelan Bei 89 g. cheſet S. 2. 30.— Nade Au frn 319 81Kaneglg Jergh. 18.— 13 55/azels H4plubt 540 533J6% de 0829.780% 040—%% SG S.0—.— Lußſſche Indultt 42.— 42,— Porzellan Weſſel—.———Sh. B. Weſſel St. 49. 30.— 59 8 ch Kupfer 93.59 99,0 K. M Kend“?.339.350 Alnke& h0 fman- 6,35 6,5057½ l..-Schagan—,—. 4% BadAm.1910——. 30% do. Nente 22 Malnkraftwerle 76,50 81.[Kein. Gebd K 9.325 113,0J Schuhfadrit Her!“—,—.50 1905 0 8350— 4138 enp, 72.— 74.—840 b. Bowenco, 113.0 110.204/½% IV. u. V. do.—.—, 3% Bad Anladg.410 0 5100% Würt.“ 1918—— Mel.-Aez Münch. 68.— 69.—Rb. slek.Stamm 82, 64,— Shuhfd. Oander-————2 155 179 0 4l 1285 193 3 4 75 ib 54˙25 34.25 k. Boren 94.5 95 75½% VI.—IX bo..378.405 3% do oon 1808—,——.— Metal Banndaen“.— Rg, Maſch Led?.39.350 Seilinduſtr. Wolg 49.— 50.-(J50h Feif 125 813689 83 50f Ain 4J50 dan 59.2 83. Jöthe. BsKem..28.25 3 Nit 0 Wiag Marld! 24.80 22.50 Apenonlaua den“.18.15Sie aJy Runz; 33.—38.0 59l.u.5082.25 doln Lrdan 25.—88—.3. d) Ausländiſche(in Billioneu). Moenne Stamm 60.— 60.[Riebeck Montan 74.50 77— Siem KHals., Berl 73,— 79,-[utau& Stefen 27,0 2750// Ned. Bed. Bind III) 117 0 Reckarſ. Fahrzg 80.— 80, 100 e00 4% öp SrR in 21. Motaren Deuz. e Rodderg Darmit“.40.50J Singles Detmold-.38.40]Südenſcheid Me 35. 35,25 Mederel Zittau 72.50 72.75] Niedlaul. Koblen 98.— 95, 4½%%% Hmonfgs; 85 uin, N5 8.1897 1205 12⁵ Notorf. Oderur! 47.50 43.[Rütgers-Werke 53.50 64.[Sädd. Dradtind 25,— 25,—] Nazirus.8 69.,50 70.— Merkur Wollvat 105.5 108.0 Zordd Wolleanun 102.5 104.0 4½% DelStens.32 743 8 e Inn— Nedtarſu Fabrzg. 80, 79.78 S ling& d. Hoa.—..97d. St.Jngd— Mannesmanar) 80.— 62. Nir.4 Genet. 69,25 72.75] Obecſchl Giſendd.“.50.50 40% do. Scdag..13 7 6% d0 am.. B,.—.—, eeee Mizderrd Hd.ce 60 50 62[S Dae Aanan 70. 70.— Strobt 0 dro. ,——.Mansteld. Attlen 60, 62, J Notoren Deu) 48. 51.7.Eiſeninde 83, 55,4½% do Siiderr.— 8 10% Trk. Bagd S,.30.914½% Sirig. Anl.——— Peter Union Frkf“.20.30 Schnellyr. Frank. 78. 77,500 Trteotw. Bengypd Marktu.Rüfhlhal 99. 93.7] tor Rinnd. 60,— 63,—„ Kotswert⸗ 78.5081.— 1005 do. Goldrante—— 055—— 8. 4—55— Pſ.Nähm. Kaßſer 46,— 44,—Schramm Lackſb. 69,——, Thürg. Clef, Goth“ 53,— 61,59 Mazimiljansau 101½ 101, Mableelm Derg. 82,— 64,—Odrenſtein Kſtopp. 60,75 59.—J4%% do einb.nente——% Ungar. Goſdt 0,605—. 0 9 ——— S —. ——— — 4 — Aitwoch, den 17. Junt 1928 . Selte. Mr. 24 Neue Mannhelmer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) „„„ Henttels Schener Gebrauche Hta— und im Haus Sleht's stets bei Dir wie Sonntag aus! Mit Ata kannst Du alle Sachen Blitzblank und appetitlich machen! Ata putzt und scheuert alles! Pulver — dülnde err Herr Herr Herr Der ſcher ten hene Alt Müen ctrwe auch Maſchinenfab kurm Wm. Platz Söhne, A⸗G., Weinheim i. Vaden. dermögensüberſicht am 31. Dezember 1924. ler netdwalge Beſchluſſes der Generalverſa Bei der Neuwahl des Aufſi gerr Kommerzienrat und Bankdirektor Dr. Karl Jahr. err Bankdirektor Hermann Witſcher, Frankfurt a. Jornehme Exlsienz. 9 ale. Nat. Angeb. unt. F. P. 124 an Nudolf Piorzheim. Mfee ſn del, Mendle, U 1, 5. —— Dle Beerdigung findet am Donnerstag nachmitiag 1½ Uhr von der Leichenhalle aus statt * Vermögen. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unseren lieben Vater, Großvater, Schwiegervater, Schwager und Onkel ebrg Cobhardt am Dlenstag, den 16. Junl Im Alter von 78 Jahren nach schwerem Leiden zu sich zu fufen. Mannheim(J 2,), den 17. Juni 1925. Die trauernden Hinterbliebenen. rik B 6086 adenia und Geba.. M.250 000.— 0 60n0 abg Abſchrb.„ 94453.93 M. 1 309.483.93 il. Einricht 3 700.000— Gugenge abz Abſchrb. e beenn dagſe%%% „„„„ ͤuiene n beland, Guthaben bei der Reichs⸗ 0 und Scheckaſnt„3J39 446.92 90 aben bei Abnehmern uſe... Wae an Montierer„.189.78 e an: Rohſtoffen, Hilfsrohſtoffen, Etzeugniſſen, Futtermitteeeeell— 2678 604.27 7 Verpflichtungen. Naeel„ů- mf ß èÜ ũu] M. 2420.9000— I1i1i11 8985 eeet e ivefonds 34„„ ‚ͤ 245 000.— haben der Lehrlinge für Sicherheitsabzllge.891 58 usſichtlicher Unfallverſicherungs⸗Beitrag 10 000— Anee und Lieferer, einſchl Bankſchuld nde Accepte„„„„„—— 5201. nen⸗ und Arbeiter⸗Unterſtützungsfondd 47.304 40 — 0 t b 2*„* e2„50„ 7 „3VVààFà N 558854277 Gewinn- und Verluſtrechnung. Aufwand. Uhabungen)TFE dunel und Buchzinſn 1 lerungs- Unkoſten VVV Pas und Invaliden⸗Verſicherunng ſaiaſſe f. nachußkaſſe„„„„% Wagagh n 8 5 tt tteln„„„6„2„ ugewinn„2 6e6„ 0„ e29 2 Ertrag. Wützeuhm%%%«;;chjꝛꝛ rſchuß in Höhe von M. 53.700.22 Konſul Paul Baus, Mannheim, Fabrikant Ernſt Röchling, Mannheim, Faorikant Max Heinrich von Ingenieur Wilheim Platz, Weinheim. Weinheim, den 8. Juni 1925. Auſſichtsrat: chtsrats wurden folgende 93.352.— 203.318.83 .044 973 79 17 452.96 M. L * * 15 * E N. I03 5I0 44 r eeeeeen „. M.463.516.44 M 1453510.47 mmlung vom 8. ds. Mts wird auf neue Rechnung vorgetragen gewählt: annheim, ., Seubert, Mannheim, 662⁴ Der Vorſtand: W. Platz A. v. Arndt E. Jacobſen. Mzüge.Mäntel. Hoscn. 1 dlacken. Regen u. Botzener Mäntel, Leinen- und Lüster oppen, kaufen Sie stets gut und billig auf unserer Etage Haufn W Aut Wunsch Zahlungserleichterung.—K u daus Jakob Ringel, Planken O 3, 4a 1 Treppe werden Frack-, Smoking-, Gehrock- und Cutaway-Anzüge verliehen 6460 Nadhrul. Am 15 ds Mts. verschied plötzliceh% duch einen Unglücksfall der jüngste Lehiling unserer Genossenschaft Arnold Strödi im blühenden Alter von 16 Jahren. Wir verlieren in dem Veistorbenen einen lieben jungen Kollegen der duren seine ſrohe Art unser aller Heizen gewann. Wir werden demselben stets ein ehrendes Andenken bewahren. 6427 Die Angestellten der Egema, Einkaufsgenossenschaft der Lebensmittelhändler e. d. m. b. H. in Mannheim. Atuche Verötzentlchungen der Stadtgemeinde Hundeſtenerzuſchlag. 8 Durch Stadtratsbeſchluß vom 23. April 1925 mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 27. Mai und Unbeanſtandungserklärung des Herrn Landeskommiſſärs vom 8. Juni 1925 iſt der Gemeindezuſchlag zur ſtaatlichen Hundeſteuer vom 1. Juni 1925 ab auf 24 R Mark für den erſten, 48 RM. für den zweiten und 96 RM. für den dritten und jeden wei⸗ teren Hund des gleichen Beſitzers feſtgeſetzt worden. 10 Mannheim, den 15. Juni 1925. Der Oberbürgermeiſter. Arbeitsvergebung. Die Einreichungsfriſt zur Abgabe der An⸗ gebote für: a) der Verputzarbeiten für die Wohnungs⸗ bauten an der Kronprinzenſtraße. 26 b) Erd⸗ Fundierungs⸗, Maurer⸗, Aſphalt. und Betonarbeiten für den Neubau des Planetariums wird verlängert. Der endgültige Zeitpunkt zur Einreichung der Angebote wird ſpäter bekannt gegeben. Hochbauamt. Brinz, M 2. 155, part. , Ei lides, liches, 3 23 Alleinmädchen das ſelbſt. kochen kann, ſof. od. 1. Juli geſucht. Arnold Nachf., Uhren u. Goldwaren, *6351 IFleißiges, ehrliches NHägchen 18—20jährig, per ſofort geſucht. Vorzuſtellen —11 od.—4 Uhr. *6381 BB 2. 16. 3. St. Tüchtiges Hädchen mit guten Zeugniſſen für klein. Haushalt per 1. Juli geſucht. 6386 Tatterſallſtraße 2, 2 Tr. rechts. Madenen das perfekt kochen kann u. in allen Hausarbeit. gut bewandert iſt, wird bei hohem Lohn in gut. Geſchäftshaus per 1. Juli geſucht. Zweit⸗ mädchen vorhanden. 1667 N4. 5, I. Anſtänd. 6352 das ſchon gedient hat u. Zeugn. beſ., in kinderl. Haushalt geſucht. Tüchtiges, zuverläſſ. Hädchen 1955 Hürich für Braves, fleißiges u. Haushalt zu kleiner 5 2 Familte für ſefortge. Dienstmädchen ſucht. 6397 tagsüber geſ. Frenger, Näh. bei Bodenheimer, Meßplatz 1, 3. Stock. Mannheim, P 5. 6/7. 6363 Raufmann 80 Jahre, led., aus d. Warenbr. 5jähr. Bank⸗ praxis, abſchluß- u. bilanzſich. Buchh., Ma⸗ ſchinenſchr., Ia. Zeugn. u. Reſer. ſ. p. ſofort od. ſp. Stellung als Buchhalt., Korreſp., La⸗ geriſt, Exped., auch ausw. Kaution in Höhe von 300 Mk. kann eventl. geſtellt werden. Gefl. Angebote unter F. P. 21 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. B2772 Kaufmann 35 Jahre, mit xeichen wirtſchaftlichen und finanziellen Erfahrungen, langjährige Tätig⸗ keit, Kommunaldienſt, Bank, Verſicherung, Buchhalter und Organtſator B2771 Sueht verankwortungsvollen Posten Angebote unter F. K. 16 an die Geſchäfts⸗ Jasd-Verpadmung. Am Mittwoch, den 24. Juni 1925, nachmit⸗ tags 2½ Uhr wird im Rathauſe zu Waibſtadt die Berechtigung zur Ausübung der Jagd auf hieſiger Gemarkung. welche in 2 Bezirke eingeteilt iſt und Feld und Wald umfaßt, für die Zeit vom 1. Februar 1926 bis 31. Januar 1932 in öffentlicher Verſteigerung vergeben. Der erſte Bezirk umfaßt das Gelände ſüd⸗ lich der Schwarzban mit einem Flächengehalt von 1210 Hektar und der zweite Bezirk das nördliche Gelände mit 616 Hektar Fläche. Als Steigerer werden nur Perſonen zugelaſſen, welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befin⸗ den oder durch bezirksamtliches Zeugnis nach weiſen, daß gegen Erteilung des Jagdpaſſes ein Bedenken nicht obwaltet. Die näheren Bedingungen ſind im Rat⸗ hauſe zur Einſicht aufgelegt. 5938 Zwangsverſteigerung. Donnerstag, den 18. Juni 1925, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokal Q6, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 6684 1 Adler Protokollier⸗Schreibmaſchine(neu), 1 Standuhr, 1 Bücherſchrank, 24 Bände Meyers Konverſationslexikon 1911/12, 1 Liegeſtuhl, 1 Sofa, 1 Eisſchränkchen, 1 Bild (büßende Magdalena) mit Rahmen, 1 Bild (Oelgemälde) mit Rahmen, 6 Tafeln Wachs und ca. 1 Zentner Wachs, 4 Kannen Leinöl, 1 Kerzengießmaſchine, 1 Poſten Druckerei⸗ 9 05 1 Schreibtiſch, ſchwarz eichen(Diplo⸗ natj. Mannheim, den 17. Juni 1925. Keibs, Gerichtsvollzieher. Zwangsverstelgerung. Donnerstag, den 18. Juni 1925, vormittags 11 Uhr werde ich in Waldhof, Zuſammenkunft Waldſtr. 17 gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öffentlich verſteigern: 6690 1 Sandſchleifſtein, 1 Handwagen, 1 Dezi⸗ malwage, 1 Schweißmaſchine. Nachm..30 Uhr im Lokal hier. O 8, 1: 1 Bütfett, 2 Credenzen, 1 Küchenſchrank, 1 Gas⸗ und Kochherd. 1 Partie Wollſachen, Stoffe, Damen⸗, Kinder⸗ und Herrenfachen, 31 Kiſtchen Zigarren, 1 Partie Zigaretten, 9 Karton Rauchtabak und Verſchiedenes. Mannhelm, den 17. Juni 1025. Weiler, Gerichtsvollzieher. Fene Stelſen Uebernahme einer Fabriknieberlage 0 Abaelbelt in Beſtecken und Tafelgerä⸗ eſe en, Gold⸗ und Silberwaren, ſucht an⸗ ſüddeutſche Fabrik ſertöſen Emss Herrn oder dame oh ion in Höhe von Mk. 3000.— muß ge⸗ mung in guter Lage rden. Einarbeitung erfolgt durch die 7 an Auslich in Buchhaltung Kenntniſſe hat. zur hilte ucht ges Angebote an Kaufm. mit guter Schulbildung zu ſofortigem Ein⸗ tritt geſucht. Angeb. mit Lebenslauf unter M. 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