Donnerskag, 18. Juni 5 Manndeim und Umgebung frei ins oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ ſuld. Bel eotl. Venderung der wiriſchaftl. Berhälnniſſe Nach uube 0 vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ „— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Gelchäſts-Neben⸗ 1 Valdhoſſtraße 8, Schwetzingerſtraße 24. Meerſeld⸗ Labe 11.— Fernpr. Nr. 7541.7948.— Telegr.-Adreſſe erglanzeiaer Mannbeim. Cricheint wöchentl. zwölfmal. enn In erde Engliſcher Kabinettsrat n London, 18. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der leſtrige engliſche Kabinettsrat beſchäftigte ſich, wie ich von iplomatiſcher Seite höre, faſt ausſchließlich mit der Lage Ehina, die als äußerſt ernſt anzuſehen ſel. Die dem Kabinett orliegenden offiziellen Berichte liefern zahlloſe Beweiſe, daß 0 gegenwärtigen Unruhen durch bolſchewiſtiſche Machen⸗ haften genährt werden. In den maßgebenden ausländiſchen, gamentlich brttiſchen und japaniſchen Kreiſen in Peking. herrſche 5 e Beſorgnis vor der Gefahr einer Wiederholung des ogerangriffs auf die Geſandtſchaften. Die Folgen würden dhe noch viel ernſtere Gefahr heraufbeſchwören. Zwiſchen den Ka⸗ etten von London, Paris Rom und Tokio finden Verhandlungen ber die zum Schutze ihrer Staatsangehörigen zu treffenden Maß⸗ en ſtatt. Eine gemeinſame Aktion wird nicht in musſcht genommen. Man will nur die Maßregeln der einzelnen gierungen möglichſt in Einklang bringen. Die engliſche Regierung Ard heute im Plenum über die Lage in China berichten. Baldwin d eine Erklärung über die Schritte der Regierung abgeben. Nacdonald wird wahrſcheinlich die Regierung namens der Arbeiter⸗ hartel erſuchen, das Haus vollſtändig in ihr Vertrauen zu ziehen. Das Kabinett hat der Admiralität weitere Befehle zur Ergrei⸗ lun g von Schutzmaßregeln in chineſiſchen Häfen erteilt. Es haßt, daß die britiſchen Kreuzer im Notfalle noch 800 Mann landen Unnen. Man ſcheint der Lage in den Häfen Herr werden zu kön⸗ len, aber die Gefahr für die Europäer im Innern des Lan⸗ lus wird für ſehr dringend gehalten. 4 e dDie Johrtauſend'eier in düſſeldorf Die offizielle Feſtſitzung des rheiniſchen Propinz allandtoges zur ner der Weeen egeepe zum Reich begann heute ürmittag um 11 Uhr im Kaiſerſaal der Tonhalle. Zu der Feiet ten ſich eingefunden u. a. Reichskanzler Dr. Luther, der preuß. ſniſterpräſident Braun, Reichsminiſter Dr Brauns, Reichs⸗ Nater Frenken, die preußiſchen Miniſter Dr. Schreiher, Dr. üder, Steiger, Hirtſieſer, Dr. Höppker⸗Aſchoff, die Staatspröſidenten on— n. a Oldenburg. Braunſchweig und Mecklenburg, Senatspräſident Dr. gm⸗ Dangig, Sarbn e Dr. Schulte von Köln, die Vize⸗ kußiſchen Landtags und die Vizepräſidenten ſowie zahlreiche Ober⸗ Mufidenten Sber erer, Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbe⸗ war, war zur Feier des Tages feſtlich hergerichtet. Den Mitlel⸗ düptt der Aaeſcheung bildeten ein gewaltiger Reichsadler, ſchworz k. gelbemm und rotem Grunde, ſowie die Fahnen der Stadt Düſſel⸗ .der Provinz und die Reichsforben en Die Feſtſitzung wurde nach einigen Muſikſtücken eingeleitet mit er Begrüßungsanſprache des Vorſitzenden, Oberbürgermeiſter Dr. Jarres Er rt 2 1 chtete an den Reichskanzler die Bitte, dem verhinderten Reichs⸗ dalberten von Aandeeg die Grüße des Rheinlandes zu entbieten. denun wandte er ſich an den preußiſchen Miniſterpräſidenten Braun, — er verſicherte, daß mit dem Treuebekennknis der Rheinprovinz ir Reiche auch die Treueverpflichtung zum preuß Staate verbunden ſei. 5 leitende Gedanke der Jahrtauſendfeier ſei, den Sinn für die Neſ iſche Vergangenheit und Zukunft des Landes zu pflegen und der volkerung beſonders deutlich vor Augen zu führen, daß wir am mbein mit der deutſchen Volksgemeinſchaft unlöslich verbunden ſind loceuns ſelbſt aufgeben würden, wenn wir das Band löſten oder borerten, das uns mit Reich und Staat verbindet. Durchdrungen uln dem ſtolzen Gedanken rheiniſch⸗deutſcher Vergangenheit, fordern ür beute vor aller Welt unſer Recht. In Gegenwart ſo vieler Be⸗ den, Volksvertreter und Freunde muß das Rheinland der For⸗ ſenang Ausdruck geben, daß ihm gegenüber gehalten werde, was zu deutſe Erleichterung und Befreiung völkerrechtlich verbrieft ſei. Die 85 Wacht am Rhein, wir werden ſie halten. le Die Teilnehmer erhoben ſich hierauf von ihren Plätzen und, lun Hände zum Schwur erhoben, riefen ſie mit Dr. Jarres aus: Jaterem Volke, unſerem Vaterlande rheiniſche Treue allezeit! Dr. bdes ſchloß mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland. dus amittelbar nach Dr. Jarres nahm Reichskanzler Dr. Luther Ater Vort zu einer Begrüßungsanſprache. Dann knüpfte der Mi⸗ Neibräſident Braun an die Rede Jarres an und feierte das ueberhältnis zwiſchen dem Rheinland und Preußen. lele eute Abend findet ein von der Stadt Düſſeldorf veranſtal⸗ ter rheiniſcher Bowlen⸗Abend ſtatt. Unmittelbar danach wird Abdzeichskanzler Dr. Luther wieder nach Berlin begeben. Der im 5 Teil der Düſſeldorfer Feſtgäſte wird dagegen morgen früh Feierhnderzug nach Köln fahren, um dort an den ſtadtkölniſchen elgntn ſich zu beteiligen. Am Sonntag begibt ſich die Feſt.⸗ e ſcaft nach Koblenz, wo die Jahrtauſendfeier mit einem zakt auf den rheiniſchen Höhen des Ritterſturzes ſtattfindet lierrbon wo eine Schiffahrt an den teilweiſe illuminierten gihein⸗ u borbei nach Köln zurückführt. Ein Sportpokal des Reichspräſidenken kalt ie wir hören, hat der Reichspräſident für die Sportperan⸗ ungen anläßlich der Jahrtaufendfeier im Rheinland ſeſch Pokal geſtiftet. Dieſer Pokal iſt von Bernhard Witte aus⸗ ſebildet Von 5 Füßen, die durch die Sinnbilder 5 rheiniſche Flüſſe dage et werden, aufwärts ranken ſich Weinrehen, die einen Becher duſſche, an deſſen Rande rein filherne Schilder hängen und die eltdeift tragen:„Der Reichspräſtdent zur Jahrkauſendfeier der kad iſchen Heimat 1925.“ Der Pokal wird ſofort in das Rhein⸗ geſchickt. * Wachſende Arbeitsloſſgkeit in England. die„Times“ weiſt Nde 5255 ernſte der Zahl der Arbeicsloſen in 000 beträgt, wodurch ſich — be bergangenen Woche hin, die nahezu 40 Geſamthahl cuf 1 291 000 erhöht. Württemberg und Heſſen, die Miniſterpräſidenten von Thürin⸗ faſderten des Reichstodes Ok. Bell und Gräf, der Präfden de⸗ Der Feſtſaal, der noch bis vor kurzem von der Veſatzung be⸗ Abend⸗Ausgabe Belagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage China und die Mächte Die Ariegserklärung an Eugland geforderk! Der Pekinger Berichterſtatter der halbamtlichen Japaniſchen Nachrichtenagentur meldet, daß 16 Vertreter der führenden Organi⸗ ſationen dem Kriegsminiſterium folgende Forderungen vorgelegt haben:. 1. Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen mit Großbritannien; 2 2. Entſendung chineſiſcher Truppen nach allen Handelshäfen zum Schutze der chineſiſchen Einwohner: 3. Kriegserklärung an Großbritannien. Der Miniſter erwiderte, die beſte Politik würde ſein, wenn man ſich auf friedliche patriotiſche Wade e ee und abwarte, bis die Ausländer zur Beſinnung kämen. Aber wenn es zum Schlimm⸗ ſten käme, ſo werde die Regierung nicht gegen die Erwartungen des chineſiſchen Volkes handeln. Die amerikauiſche Parole:„Hände weg von Chinal“ Die„Morning Poſt“ meldet aus Waſhington, die Erklärung deren Mächten in die chineſiſchen Wirren hineingezogen werden dürften und daß er für die Aufgabe der exterritoriglen Rechte Ame⸗ rikas in China ſei, könne zwar nicht als identiſch mit der Auffaſſung der Regierung betrachtet werden. Auf jeden Fall aber zeige Vorahs Aeußerung, daß Coolidge, wenn er weitergehende Maßnahmen gegenüber China erwägen ſollte, mit Borahs Oppoſition und mit nicht einflußloſen Freunden Chinas in den Vereinigten Staaten 5 rechnen habe. Die Loſung Amerikas ſei:„Hände weg von Chinal“ Die chineſiſche Erbitterung richte ſich hauptſächlich gegen die Engländer und Japaner, deren Handel infolgedeſſen leide, wäh⸗ rend der amerikaniſche Handel nicht geſchädigt worden ſei. Die ameri⸗ kaniſchen Handelskreiſe erblickten in der jetzigen Kriſe vielleicht eine Gelegenheit zur weiteren Ausbreitung ihrer Beziehungen und dürf⸗ Bare etwas tun, was ihre chineſiſchen Kunden erbittern dürfte. fNufwertung ung Linanzlage 446 Millionen Defizit Berlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Auf⸗ wertungsausſchuß des Reichstags erklärte zunächſt der Vorſitzende, daß bisher allein zum Aufwertungsgeſetz 2744 Petitionen ein⸗ gelaufen ſeien. Reichsfinanzminiſter v. Schlieben gab dann im Anſchluß an ſeine früheren Ausführungen in anderen Ausſchüſſen eine Ueberſicht über den Reichshaushalt 1925 nach dem Stande vom 17. Juni 1925. Darnach ergab ſich ein vorläufiger Fehl⸗ betrag von 446 Millionen Mark. Die Finanzlage des Reichs ſei alſo ſehr ernſt und man müſſe ſich klar darüber ſein, daß z. Zt. noch ganz außergewöhnliche Maßnahmen eingeleitet werden müßten und daß unter keinen Umſtänden auf die Er⸗ höhung der Spiel⸗ und Tabakſteuer verzichtet werden könne. Der Miniſter betonte dann, daß er ſelbſtverſtändlich die Notlage der Sozialrentner und Kriegsbeſchädigten und aller durch Kriegsverluſte und Inflation geſchädigten Bevölkerungsſchichten aner⸗ kenne, aber man müſſe die Bedürfniſſe für dieſe einzelnen Kategorien gegeneinander abwägen und bedenken, daß ihnen nicht damit ge⸗ holfen ſei, indem man durch zu weitherzige Bewilligungen die Grund⸗ lagen jeder geſunden Finanzwirtſchaft zerſtöre. Hierauf wurde mit der allgemeinen Ausſprache über den Geſetz⸗ entwurf zur Ablöſung öffentlicher Anleihen begonnen. Abg. Dr. Gildenmeiſter(.V..) begrüßt es, daß der Reichs⸗ finanzminiſter das finanzielle Problem dargelegt habe, nur könne er nicht anerkennen, daß es erſchöpfend behandelk worden ſei. Es ſei nicht zu erwarten, daß durch die Streichung der Anleiheſchulden etwas weſentliches geändert würde. Die Kreditfähigkeit des Staates würde durch die Streichung der bisherigen Staatsanleihen nicht ge⸗ ſperrt. Ob ein Land, das einmal ſeine Anleihen bis auf ein Minimum zuſammengeſtrichen habe, Ausſicht auf neue Anleihen im Ausland und Inland zu e iſt dem Redner zweifelhaft. Abg. Dr. Beſt, Hoſpitant der Völkiſchen, erklärt die Ablöſung der An⸗ leihen für die glatte Vernichtung von Treu und Glauben. Er verlangt, daß die Anſprüche aüs den öffentlichen Anleihen zum mindeſten ſolange erhalten bleiben, bis das Reich, die Länder und Kommunen wieder zahlungsfähig wären. 5 Abg. v. Richthofen(Dem.) betont, eine Ablöſung er öffent⸗ lichen Anl 75 5 eu dem Regierufſgsentwurf drohe die Kreditfähig⸗ keit Deutſchlands auf lange Zeit auch im Auslande zu erſchüttern. Ein Vertreter des Reichsfinanzminiſteriums legt die Notwendigkeit dar, die es gebiete, gegenwärtig keine abſchließende Entſcheidung über die Anleihen zu Feffen. Ein Voranſchlag der Einnahmen und Aus⸗ gaben könne auf weitere Sicht nicht aufgeſtellt werden, wenn be⸗ ſtändig die Möglichkeit neuer und unvorhergeſehener Ausgaben für den Anleihebeſtand drohe. Auch ſei ein Staat, ebenſo wie ein Schuldner in ſeiner de en beſchränkt, ſolange ſeine Verpflich⸗ tung nicht feſtſteht und daher ein Urteil über ſeine Zahlungsfähigkeit nicht gewonnen werden könne. Dieſe Grundſätze hätten auch maß⸗ gebende Kreiſe der Hauptplätze des Auslandes durchaus anerkannt, wie eine Fühlungnahme vor Ausarbeitung des Geſetzentwurfs über Ablöſung der öffentlichen Anleihe ergeben habe. wirtſchaſtsvertreter bei hindenburg Der Reichspräſident empfing geſtern Abordnungen der wlrk⸗ ſchaftlichen Spitzenverbände. Namens des deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages war deſſen Präſident Franz v. Mendelſon ſowie Reichsminiſter Hamm erſchienen. Der Reichslandbund war durch ſeine beiden Präſidenten Graf Kalkreuth und Hepp ſowie Herrn v. Goldacker vertreten. Als Vertreter des Handwerks kamen der Vorſitzende des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammertages, Ehrenmeiſter Plate⸗Hannover, Generalſekretär Dr. Meuſch. Später empfing der Reichspräſident die Vertretung der Hauptgemeinſchaft des deutſchen Einzelhandels, beſtehend aus den Vorſtandsmitgliedern Heinrich Grünfeld und Dr. Neuendorf. Die verſchiedenen Abord⸗ nungen ühermittelten dem Reichspräſidenten ihre Glückwünſche zu ſeinem Amtsantritt und legten in längeren Ausführungen die Lage der einzelnen Zweige der deutſchen Wirt⸗ ſchaft dar. inheimer dei Mannheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Vlennig 1925— Nr. 276 nzel reiſe nach Tariſ, bei Borauszahlung pro ein⸗ a für Allgemeine Anzeigen 0,40 R. M. Reklamen—4 R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgefaulene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme non An⸗ zelgen Auftr.Fernſpr,oöne Dewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Ddas Kabinett Balòwin und der Sicherheitspakt (BVon unſerem Londoner Vertreter.) 8 London, 16. Juni. Das Pfingſtwunder iſt geſchehen; Briand hat die Oſtgrenzen ſcheinbar fallen gelaſſen, der ſcheintote Sicherheitsvertrag ſcheint wieder lebendig geworden zu ſein und man fragt ſich nun in der diplomatiſchen Welt Londons, ob er nur ein Scheinleben friſtet, oder ob es gelingen wird, ihn wirklich am Leben zu erhalten. Es iſt eine Frage von der ſchwerwiegendſten Bedeutung nicht nur für England und das britiſche Reich, ſondern vor allem für die Zukunft Deutſchlands. Bei ihrer ſorgfältigen Prüfung muß ein Punkt von vornherein feſtgeſtellt werden, der in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen mit großem Nachdruck betont wird: Die deutſche ſowohl wie die engliſche Diplomatie wünſcht das Zuſtande⸗ kommen des Sicherheitspaktes aufrichtig und dringend. So auf⸗ richtig, wie die deutſchen Vorſchläge gemeint waren, ebenſo auf⸗ richtig arbeitet die deutſche Regierung in den alliierten Hauptſtädten auf deren Erfolg hin. Und daß das Kabinett Baldwin und be⸗ ſonders der Außenminiſter Chamberlain geradezu ihr Preſtige für das Zuſtandekommen des Sicherheitspaktes auf der von Deutſchland Senator Borahs, daß die Vereinigten Staaten nicht mit den an⸗ vorgeſchlagenen Grundlage eingeſetzt haben, iſt allgemein bekannt. Alle Zweifel in der Angelegenheit beziehen ſich auf die Hal⸗ ſtung Frankreichs den Oſtſtaaten gegenüber. Hat Briand tat⸗ ſächlich den Anſpruch Frankreichs auf ein einſeitiges Recht des Durchmarſches durch eine neutrale Rheinlandzone zwecks einer mili⸗ täriſchen Unterſtützung der Oſtſtaaten aufgegeben? ünd wenn Briand dies getan haben ſollte, wird er die Zuſtimmung des franzöſiſchen Volkes hierzu erhalten? Es wird nur wenige Menſchen in der Welt geben, die dieſe beiden Fragen augenblicklich ohne allen Zweifel klar beantworten können. Vielleicht iſt der britiſche Außenminiſter Chamberlain der Einzige, der die erſtere Rätſelfrage aufklären könnte. Und ſelbſt er kann mündliche Erklärungen mißverſtanden haben. Jedenfalls iſt es meinen Erkundigungen an maßgebenden Stellen zufolge ſicher, daß ſowohl Chamberlain wie Baldwin der deutſchen Regierung in der aufrichtigſten Weiſe verſichert haben, daß zwiſchen Chamberlain und Briand nichts beſprochen worden iſt, was als irgendeine Abweichung von der ſtrengſten Gegen⸗ ſeitigkeit bei dem in Ausſicht genommenen Sicherheitsvertrag ange⸗ ſehen werden kann. Namentlich in der Angelegenheit des Durch⸗ marſches durch die neutrale Zone ſtütze ſich England allein auf den Arxtikel 16 des Völkerbundsſtatuts und denke nicht daran Frank⸗ reichs ein einſeitiges Recht des Durchmarſches zuzubilligen, das un⸗ ter gewiſſen Umſtänden automatiſch in Kraft treten würde. Baldwin ſowohl wie Chamberlain ſind, wie hier ſchon öfter hervor⸗ gehoben iſt, echte engliſche Gentlemen, denen auch ihre ärgſten poli⸗ tiſchen Gegner niemals Hintergedanken oder Advokatenkniffe zu⸗ trauen. Man muß alſo annehmen— und das tut man in diploma⸗ tiſchen Kreiſen auch—, daß bei dem Meinungsaustauſch zwiſchen dem engliſchen und dem franzöſiſchen Außenminiſter nichts ange⸗ deutet worden iſt, was dem deutſchen Standpunkt abſoluter Gegen⸗ ſeitigkeit zuwiderlaufen konnte. Dadurch vertieft ſich die zweite Rätſelfrage um ſo mehr: Wie kommt es, daß Briand plötzlich den Anſpruch Frankreichs auf das einſeitige Durchmarſchsrecht durch die neutrale Zone fallen gelaſſen hat? Und wie kommt es, daß er ſo hoch erfreut über die Abmachung mit Chamberlain iſt und dieſelbe vor dem franzöſiſchen Volke als einen Sieg der franzöſiſchen Anſprüche hingeſtellt hat? Das iſt ſelbſt den beſtinformierten Kreiſen hier ein vollkom⸗ menes Rätſel. Und man hegt die ernſte Beſorgnis, daß es in Frankreich eine ſcharfe Reaktion der öffentlichen Meinung gegen die weiteren Vertragsverhandlungen geben wird, wenn es ſich heraus⸗ ſtellt, daß alle Hoffnungen auf einſeitige, engliſche Konzeſſionen un⸗ begründet waren. Die ernüchternde Aufklärung wird vielleicht bei der bevorſtehenden Unterhausdebatte über den Sicherheits⸗ pakt nach Chamberlains Rückkehr erfolgen Die Führer der Oppo⸗ ſition im Unterhaus werden ſehr dringend ſolche Aufklärungen ver⸗ langen, namentlich auch über die erſtaunliche Aeußerung Briands. England habe die Rheingrenze zu ſeiner eigenen gemacht. Wenn die engliſchen Miniſter es ablehnen dürften über Aeußerungen ausländiſcher Miniſter Aufklärungen zu erteilen, ſo werden ſie doch aufs ſchärfſte darüber ausgefragt werden, ob ſie dazu irgendwelchen Anlaß gegeben haben. Und aus dem Ton ihrer Antworten wird ſich viel ſchließen laſſen. . Das engliſche Kabinett kann trotz ſeiner überwältigenden Majo⸗ rität im Parlament die Oppoſition nicht vom hohen Pferde herab behandeln, denn wenn der Sicherheitspakt je zuſtande kommen ſollte, ſo kann ihn England nur mit der vollen Zuſtimmung der parla⸗ mentariſchen Oppoſition unterzeichnen. Ohne deren Billigung und zum Mindeſten die paſſive Zuſtimmung der Dominien wäre er wertlos und würde vom Kabinett jedenfalls fallen gelaſſen werden. Die Situation iſt alſo augenblicklich die, daß der Vertrag ſcheinbar weiterlebt, daß er aber nur wirklich am Leben erhalten werden kann, wenn Frankreich tatſächlich ebenſo bereit iſt, auf vollkommene Gegenſeitigkeit einzugehen, wie es von der deut⸗ ſchen Regierung beſtimmt verlangt und von England gebilligt wird. Ob dieſes Wunder tatſächlich geſchehen wird, das hält man hier immer noch für zweifelhaft. Da die franzöſiſche Antwortnote alle präziſen Einzelheiten vermieden hat, wird ſich dies wahrſcheinlich erſt bei den weiteren Verhandlungen herausſtellen. Sollten ſich dabei unüberwindliche Differenzen ergeben, ſo wird es die Sache der deutſchen Diplomatie ſein, dafür zu ſorgen, daß weder die engliſche Regierung noch die öffentliche Meinung in Eng⸗ land Deutſchland dafür verantwortlich machen kann. 0 1* 978 die Stellung Deutſchlands „LCöſung nur am Verhandlungstiſch“ Wie wir von unterrichteter Seite erfahren, herrſcht an zuſtändiger Stelle in der Frage der franzöſiſchen Antwortnote zum Sicherheits⸗ pakt die Auffaſſung vor, daß eine Lö ſung nur am Verhandlungs⸗ tiſch gefunden werden könne. Die franzöſiſche Note enthalte ſoviel Unklarheiten, Zweitdeutigkeiten und Miß⸗ verſtändniffle, daß es ausſichtslos erſcheinen müſſe, dieſe auf dem Notenwege zu ebnen. Auch in engliſchen Kreiſen ſcheint ſich immer mehr die Auffaſſung zu beſtätigen, das ganze Problem der Sicherheitsfrage durch gemeinſame Verhandlungen aller in Betracht kommenden Regisrungen einer Löſung entgegenzuführen zu fuchen. Dieſen Bedenken ſteht aber offenbar der franzöſi ſche Standpunkt entgegen, daß wie im Falle der Londoner —— ——————— ———————————————ů— * (2. Seite. Nt. 276 Neue Maunhelmer Zeltung[Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Juni 1025 Konferenz die Alliierten ſich erſt untereinander über gewiſſe grund⸗ ſätzliche Frage vereinbaren müßten, deren Anerkennung von Deutſch. land vor den Verhandlungen zu fordern wäre. Aus dieſem Grunde iſt auch nicht damit zu rechnen, daß deutſcherſeits die franzöſiſche Antwort innerhalb kurzer Zeit beantwortet werden wird. Vielmehr rechnet man mit einer Reihe von Rückfragen und der Anregung alle Unklarheiten am Verhandlungstiſch zu klären zu verſuchen. die Entwaffnung im ausländiſchen Urteil Im engliſchen Anterhaus Jn der Unterhausſitzung am Mittwoch richtete der Abg. Well eine Anfrage an die Regierung über den Umfang der Kontrolle zur Durchführung der Entwaffnungsbeſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages. Der Abgeordnete forderte, daß die Alliierten angeſichts der Tatſache. daß Deutſchland nach der Zurückziehung der Kontrollkom⸗ miſſion in einem Jahre bereits wieder die Höchſterzeugung von Kriegsmaterial im Jahre 1918 erreichen könne. vorläufig die Be⸗ ſetzung der deutſchen Gebiete am Rhein aufrecht zu erhalten. Der Unterſtaatsſekretär im Foreian Office. Samuel, ant⸗ wortete, die Militärkontrollkommiſſion werde bis zur Durchführung der alliierten Forderungen vom 2. Juni in Deutſchland bleiben. Die enaliſche Politik richte ſich darauf, die Verſailler Vertraasbeſtimmun⸗ gen in Bezug auf die Beſetzung deutſcher Gebiete ſtrikte einzuhalten. Ein konſervativer Abgeordneter(1) wies darauf hin, daß Deutſch⸗ land vollſtändig entwaffnet ſei und daß ſede weitere Be⸗ letzung deutſchen Gebietes nur geeignet ſei, die Erreaung in Deutſchland zu ſteigern. Darauf richtete Donſonby eine Anfrage an die Reaierung über die anläßlich der Jahrtauſendfeier im Rheinland durch die Interalliierte Rheinlandkommiſſion erlaſſene Notverord⸗ nung und über etwaige Proteſte dagegen, daß dieſe Verordnung eine Verᷣetzuna der bürgerlichen verfaffungsmäßgen Rechte des Rheinlandes ſei. Der Unterſtaatsſekretär Samuel er⸗ widerte, es ſeien der Rheinlandkommiſſion beſondere Befuaniſſe er⸗ teilt worden, um Zuſammenkünfte oder Verſammlungen zu verbie⸗ ten. die die Intereſſen der Beſatzungsarmee beeinträchtigen könnten. Den zweiten Teil der Anfrage beantwortete Samuel verneinend. Eine wejtere Anfrage des Abg. Smith fordert Auskunft darüber. ob Deutſchlands Abrüſtung nunmehr derartig weit vor⸗ geſchritten ſei. daß an eine allgemeine Rüſtunasein⸗ ſchränkung gedacht werden könne. In ſeiner Antwort wies Samuel auf die alliierte Note vom 2. 6. hin und bemerkte, erſt nach Erfüllung der alliierten Forderungen könne das Problem einer all⸗ nemeinen Rüſtungseinſchränkung erörtert werden. Aeußerungen General Allens (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 18. Juni. General Allen, dr frühere Ober⸗ befehlshaber der amerikaniſchen Truppen im Rheinland äußerte ſich zu einem Vertreter der United Preß über die Entwaffnungsfrage. Et erklärte, daß er davon überzeugt wäre, daß die Englaͤnder Köln nicht räumen würden, bevor die Franzoſen das Ruhrgebiet verlaſ⸗ ſen hätten. Für Frankreich ſei es aus wirtſchaftlichen Gründen eine Lebensnotwendigkeit, zu einer Verſtändigung mit Deutſchland zu kommen, aufgrund freundſchaftlicher Regelung der Entwaffnungs⸗ und Sicherheitsfrage. Allen meinte, daß Hin⸗ denburgs verſöhnliche Auffaſſung in militäriſchen Fragen—,„die mir einen großen Eindruck gemacht hat“ wie ſich Allen äußerte—, es ermöglicht, ohne beſondre Schwierigkelten zu einer Verſtändigung zu kommen. Die Frage der Entſchädigung der Fabriken, die jetzt Friedensmaterkal herſtellen, aus den Daweseinkünften und die Frage der weiteren Maſchinenzerſtörung müſſe ſorgfältig geprüft werden, ebenſo die Frage der Polizeiſtärke, die von größter kung ſei, für die Aufrechterhaltung der Ordnung im Innern. Die Zeit müſſe kommen, wo mandeutſchlands öſtlichen Grenzen in gemeinſamer Beratung erörtern müſſe. Das unerfreu⸗ lichſte Ergebnis der neuen Entwicklung ſei es daß dieſe Erörterung Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund der für September erwartet wurde, beeinfluſſen könnte, obwohl es den Anſchein gehabt hätte, daß geradeFrankreich auf dieſen EintrittWert legt. Allen betonte weiter, daß Frankreich, Polen und die kleinen Entente Armeen unterhalten, die ihre Vorkriegsſtärke weſentlich überträfen, was ſelbſt⸗ verſtändlich in Deutſchland peinlich empfunden werde. Dies ent⸗ ſchuldige jedoch nicht Deutſchland, das ſetzt für ſeine Niederlage zah⸗ len müſſe. Aber, wenn man in die Zukunft ſchaue, müſſe man eine Politik der Siegerwelsheit machen. Am bedauerlichſten ſei es, daß die Vereinigten Staaten nicht direkt ſich an der Regelung der Nachkriegsverhältniſſe beteiligen, daß ſie nicht den Verſailler Ver⸗ trag mit den vorgeſchlagenen Einſchränkungen angenommen bätten. Doch deuten Coolidges kürzlich gemachte Erklärungen darauf hin, daß Amerika immer noch ſtark daran intereſſtert ſei, Amerikas gro⸗ ßes Preſtige dazu zu verwenden, um in dieſer wichtigen internatio⸗ nalen Frage mitzuarbeiten. Skreik in den Karlsruher Hafenbetrieben EeKarlsruhe, 18. Juni. Seit heute, Donnerstag, morgen ſtehen die 95 der Karlsruher Hafenbetriebe— etwa 300 Mann— im Streik. Bedell⸗ der erſte Bericht des Generalagenten Der Generalagent für Reparatfonszahlungen und die verſchiede⸗ nen auf Grund des Sachverſtändigenplanes in Deutſchland geſchaffe⸗ nen Kommiſſare und Treuhänder. haben der Reparationskommiſſion einen Bericht der mit der Ausführung des Sachverſtändigenplanes in Deutſchland geſchaffenen ausländiſchen Organiſationen über die erſten acht Monate ihrer Tätigkeit vorgelegt. Es iſt die erſte zufammenfaſſende Darſtellung dieſer Art, die der Oeffentlichkeit über⸗ geben wird. Dieſe gibt ein klares Bild von dem Funktionieren des Sachverſtändiaenplanes und der Tätigkeit der mit ſeiner Durchfüh⸗ rung betrauten ausländiſchen Organiſationen. In der Einleitung betont der Generalagent. daß es zu früh ſei. Schlüſſe über die völlige Wirkſamkeit des Planes zu ziehen. Immer⸗ ain habe ſeine Wirkung im erſten Stadium den geheaten Er⸗ wartungen entſprochen. Es ſei zu hoffen. daß die Kennt⸗ ais der bisherigen Leiſtungen in der Welt dazu beitragen wird. die⸗ jenigen Kräfte zu beſtärken, die für den Wiederaufbau tätia ſind. Die Geſamteinnahmen in den erſten acht Monaten betra⸗ gen 620 Millionen Goldmark. Das erſte Kapitel des Berichts aibt eine geſchichtliche Darſtellung der Erfüllung der einzelnen zur In⸗ kraftſetzung des Sachverſtändigenplanes in London feſtaeleaten Be⸗ dingungen. Kapitel 2 ſchildert die Durchführuna der deutſchen Aus⸗ landsanleihe vom Jahre 1924. Beſondere Wichtigkeit wird dem Ab⸗ ſchnitt 11 des Dawesplanes beigemeſſen, der vorſteht, daß die Annu⸗ itätsleiſtungen die geſamten und ausſchließlichen Ver⸗ pflichtungen Deutſchlands enthalten. Das vierte Kapitel befaßt ſich mit dem Transferkomitee und ſeinen Funktionen. Hinſichtlich der Sachlieferungen wird als wünſchenswertes Ziel die weiteſtgehende Vertragsfreiheit für beide Parteien angeſtrebt. Am Schluß heißt es: Der im Bericht gegebene Ueberblick zeigt, daß viel erreicht iſt, jedoch bleibt noch viel zu tun übrig. 925 Erzielung einer wirklichen Stabilität gehört vor allem Zeit. Die beiden wichtigſten Ziele wurden erreicht. Der Reichshaushalt iſt im Gleich⸗ gewicht geblieben. Er hat ſogar einen Ueberſchuß gebracht, der die Uebertragung von Verbindlichkeiten und Reſerven für die Zukunſt er⸗ möglicht. Die Aufrechterhaltung der ſtabilen Währung iſt gelungen. Vom Standpunkt der Reparatlon iſt dieſe Entwick⸗ lung von überrogender Bedeutung. Sie ermöglicht nicht nur den Wiederaufbau Deutſchlands, ſondern auch Europas überhaupt. Es war in erſter Linje notwendig, Vertrauen wiederherzuſtellen und hierzu gehörte insbeſondere die Erreichung der beiden oben genann⸗ ten Ziele. Schwierige Probleme der deutſchen Wirtſchaft milſſen in⸗ des noch gelöſt werden. Der Sachverſtändigenplan bedeutet eigentlich einen internatlonalen Verſuch auf der Grundlage ge⸗ genſeiligen Vertrauens. Er wolle dem Gebiet der Mei⸗ nungsverſchiedenheiten eine Materie entrücken, welche rein wirtſchaft⸗ licher Natur iſt und einen fairen Verſuch mit Methoden geduldiger Unterſuchung und ruhiger Verwaltung machen. An ſeiner Ausfüh⸗ rung haben die alllierten Regierungen und die deutſche Regierung ſowie alle befaßten Stellen loval in dem Geiſte freundſchaftlichen Entgegenkommens gearbeitet. Der weitere Fortſchritt wird haupt⸗ ſächlich von der Fortſetzung von Treu und Glauben auf beiden Seiten abhängen. Abò el Krim wünſcht Intervention England lehnt ab Paris, 18. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter). Der „Matin“ meldet aus London: Von autoriſierter Seite wird mitge⸗ teilt, daß Abd el Krim die Intervention Englands und Italiens angerufen habe, um zu einer Verſtändigung mit Frankreich und Spanien zu gelangen. Das engliſche Foreign Office ſoll Abd el Krim bereits geantwortet haben, daß es ſich nicht in die inneren Angelegenheiten Frankreichs einzumiſchen beabſichtige. die Möglichkeit eines deutſch⸗polniſchen Jollkrieges Die Frage der wirtſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Polen bezw. die Möglichkeit eines Zollkrieges beſchäftigt die pol⸗ niſche Oeffentlichkeit in weitgehendem Maße. Preſſevertretern gegen⸗ über äußerte der Handelsminiſter Klarner, daß Polen das Beſtreben habe, den wirtſchaftlichen Frieden zu erhalten. Sehr verſchieden iſt die Stellung der Warſchauer Preſſe. Wäh⸗ rend„Rezeczpospoltta“ ſchreibt, Polen würde ein Zollkrieg nicht ſo viel wie Deutſchland ſchaden, Polens Kohlen könnten auch nach an⸗ dern Ländern ausgeführt werden, ſtellt„Robitnik“ feſt:„Die Deut⸗ 0 Wartell, denn wenn ſie din He delekrieg erklären, braucht Deutſchland von uns gar nichts, dagegen ſind wir von einigen Artikeln, die aus Deutſchland kommen, abhängig. Vor allen Dingen würde der Handelskrieg das ohnehin geſchwächte polniſche Induſtrie⸗ leben noch mehr ſchwächen“. Das Blatt ſtellt noch feſt, daß ein Teil der polniſchen Preſſe ſelbſt dem Ausland Grund gebe, von einer Un⸗ verträglichkeit Polens zu ſchreiben. Ein Handelsvertrag mit Deutſch⸗ land wäre alſo nicht nur ein wirtſchaftlicher, ſondern auch ein poli⸗ Beamtenfragen im Ausſchuß DBerlin, 18. Juni.(Von unſerem Berliner Bürch. Haushaltausſchuß des Reichstags beriet heute den Haueh, des Reichsfinanzminiſteriums und zwar zunächſt Beam 205 fragen aller Reſſorts. Dabei führte ein Regierungsvertreter dee Zur Beſoldungsordnung hat die Reichsregierung 5 die Denkſchrift ausführlich Stelluna genommen. Materiell gipfelt. Denkſchrift in dem Satze, daß bei voller Anerkennung der ſtaatspe. tiſchen Bedeutung des Beamtentums die Reichsregierung 80 nicht in der Lage ſei, eine Vorlage auf Beſoldung er⸗ höhung zu machen.“ Was die Frage der Einführung dN ſih teljährlichen Gehaltszahlung anbelangt, ſo behe hang die Reichsregierung vor, da Wandel zu ſchaffen. Dieſe Frage jedoch von der wirtſchaftlichen Geſamtlage ab. Ddas Beam Ab⸗ vertretungsgeſetz wird demnächſt dem Reiche zugehen. 605 ſchließend hebt der Regierungsvertreter hervor, daß es ſich alcht 40 zur Beſoldungserhöhung im gegenwärtigen Zeitpunkt noch ni al die ſchließend Stellung zu nehmen, vielmehr ſollte zunächſt enoliliſchen Denkſchrift des eee ee einer Beratung im poli Ausſchuß unterzogen werden. 45 r⸗ In weiteren Verlauf der Ausſprache weiſt der Regierenat, treter den von ſozialdemokratiſcher Seite erhobenen Vorwurf der als ob die Regierung die Begründung für ihre Denkſchrift erſtänd⸗ Denkſchrift der Arbeitgeberverbände entnommen habe. Selbſtver Küh⸗ lich hätten vor Abfaſſung der Denkſchrift Beſprechungen mit Deloſt ſe rern der Wirtſchaft ſtattfinden müſſen, aber die Denkſchrift ſe natürlich das Werk der Regierung. Badiſche Politik Aus dem Landtag Karlsruhe, 18. Juni. In der heutigen Pormatergeben wurde der kommuniſtiſche Antrag über die Notlage der Klein Stanm der Pächter und Siedler mit 36 gegen 2 Stimmen mit 11 den enthaltungen abgelehnt. Ein Geſuch der Ortsgruppe n. er⸗ u.., der oberrheiniſchen Gruppe des Deutſchen Bundes des gen eins für naturgemäße Lebens⸗ und Heilweiſe und des Vereins 95 den Impfzwang und über die Handhabung des Impfgeſetzes wiche, der Reglerung zur Kenntnisnahme überwieſen; desgleichen dae ſuch des Polizeibeamtenverbandes Baden über die Schaffung Unfall⸗Fürſorgegeſetzes. treh. Es folgte die Erörterung der Denkſchrift über die gaubſt niſtet nutzung in den Gemeindewaldungen. Finanzm mach Dr. Köhler erklärte, die Regierung ſei gewillt, dieſe Frage 11 der rechtlichen und wirtſchaftlichen Seite hin einer Löſung 9a führen. Nach lebhafter Debatte wurde ein Antrag des Haus wird ausſchuſſes angenommen, worin die Regierung aufgefordert mun Rechenſtreu in weitmöglichſtem Umfange den Landwirten dan fügung zu ſtellen und im nächſten Nachtrag zum Staatsvorg ſebe einen Betrag zur eren der Torfſtreu an kleine Bauernbelne einzuſtellen. Dieſer Antrag wurde einſtimmig angenommen ren nehmigt wurde der Wiedergufseu der belden durch Brand zent he Forſtwarthäuſer in Blaſtwald⸗Wüſtengraben und in Maxzell un ecken Umbau des Garniſonslazaretts in Karlsruhe zu Wohnungehtegte Nach Erledigung verſchiedener kleinerer Vorlagen vert ſich das Haus auf unbeſtimmte Zeit Letzte Meloͤungen Der Konflikt im Holzarbeitergewerbe 10 e —. Berlin, 18. Juni. Die Zahl der Hol arbeiter, die g 95 den Ankündigungen des Arbeitgeberverbandes für die deutſche 7 induſtrie bisher ausgeſperrt ſind, beläuft ſich nach den Meldungen insgeſamt auf 29 000, welche Ziffern ſich folgen maßen auf die verſchiedenen Länder und Provinzen verteiler temberg 4200, Baden 1650, Freiſtaat Sachſen 10 000, Thü 20 2850, Hamburger Bezirk 2400, Schleswig⸗Holſtein 800, Bayern He⸗ Brandenburg 1100, Schleſien 3000 und Kaſſeler Bezirk 400. ſ⸗ rechnet man die Zahl der in der Holzinduſtrie insgeſamt tätigen ſt⸗ beitnehmer, ſo ergibt ſich aus den vorſtehenden Jahlen, daß heller ſcheinlich noch nicht ganz ein Drittel der deutſchen Holzar ausgeſperrt ſind. Das Anglück von Hackelſtown (Spezialkabeldienſt der United Preß) Hacketſtown, 18. Junl. Weitere fünf bei dem Eiſenbe unglück Verletzte ſind ihren ſchweren Verwundungen e rleglere Damit iſt die Zahl der Toten auf 44 geſtiegen. Zwölf Paſſab, ſind ſo ſchwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt be⸗ während 38 andere, die ſich ebenfalls in Krankenhausbehandlun 70· ſinden, wohl mit dem Leben davonkommen dürften. Beſonders aſe⸗ giſch iſt der Fall der Familie Drunner, deren ſümtliche Mieg der, 5 Perſonen, umgekommen ſind. Erſchütternde Szenen ſpie 1 ſich im Krankenhaus ab, als die Angehörigen unter den bis zur kenntlichkeit verbrannten Leichen und den mit ihren Verbünde geſpenſtige Masken ausſehenden Verletzten die Ihrigen herauee ten. Ein Sonderzug wird morgen 38 Leichen nach Chicago Schiff im dock Von Okto ke Kloot(Frelburg) Zehn Schlepper tauen den Koloß vom Akerplatz. Die Waſſer⸗ käfer, die an irgend einer Sumpfleiche, einem bewegungsloſen Ka⸗ daver ſchleppen, fauchen ſie an ſeinen Flanken. Das Waſſer der Themſe brodelt und ſchäumt, ſchwarz ſchlägt der Rauch über die ockergelbe Flut. Die Maſchinen des Rleſenſchiffs ſind abgeſtellt, ſeine leeren Lungen pfeifen erſtickt, mit düſteren, gigantiſch geſteil⸗ ten Wänden, ſchwer, wie eine Welt, die ſich nicht aus ihren Bahnen drängen laſſen will, folgt es dem Zug der ſtählernen Troſſen. Das Dock iſt untergetaucht. Die ſchwarzen Waſſerkäfer, die Zwerge, die im Stöhnen der Maſchinen, im wüſten Flattern des Rauches verſchollen, biegen hinein und mit widerwilligem Zug gegen die träge weichende, bleiern ſchwappende Flut geſtemmt, ſchwört der Dampfer herum. Nur ein halber Meter Spielraum trennt ſeinen Kiel vom Boden des Docks, mit dem mächtigen Bau ſeines Decks, mit ſeinen Brücken und Kaminen, mit der ganzen ungeheuren, maß⸗ los gewaltigen Wucht ſeines Gigantenleibes wächſt er in das Dock hinein. Dann beginnt unter dem grellen Schrill der Dampfpfeifen, unter dem Schlagen und Rauſchen des eingepreßten Waſſers, ein Monövrieren: Zwei Zoll Steuerbord,— ein halber Schlag achtern Luv— bis der Dampfer genau die vorher durch Kreideſtriche ge⸗ kennzeichnete Stellung gewonnen hat, die ihn ſtützt, feſthält. Die Schlepper kriechen an den Schiffsweichen entlang zurück— die un⸗ geheuren Docktüren gleiten knirſchend in ihre Lage. Und nun beginnen die hydrauliſchen Pumpen zu arbeiten. Ein Schauſpiel vollzieht ſich, wie es noch niemand ſah. Achtzigtauſend Tonnen Gewicht werden aus dem Waſſer gehoben. Dieſelbe Kraft, die den Dampfer in ſich gebunden hielt, hebt ihn aus ſeinem Element. Dieſes erſtarrende Hervortreten des Schiffskörpers in ſeiner koloſſt⸗ ſchen Nacktheit, in ſeiner überwältigend großartigen Liniengrauheit, die ſich wild, ſteil, ſchlank, in überlegend gleitendem, ſeelenhaft durch⸗ bändigtem Schwung und Fluß vollzieht, iſt ohne Gleichen eindrucks⸗ voll und gewaltig. Ein Rieſe, der das Meer mit rauſchender Bruf durchſchnitt, iſt gefeſſelt, aber als Erſatz für die Bewegung, die ihn von Weltenuſer zu Weltenufer wandern ließ, zeigt er den Bau ſeiner Mulskeln, gibt er ſich einer Enthüllung preis, die ihn noch einmal vor unſeren Augen, ſtahlgehämmert, algen⸗ und kangbekruſtet, bezwungen und dennoch in maßloſem Triumph mit witternden Stürmen um Nacken und Haupt erſtehen läßt. Eine kleine Barkaſſe ſchwenkt auf. Ein Mann ſteigt die 200 Stufen heran bis er auf der ſchwindelnd hohen Kommandobrücke ſteht. Das iſt der alte Commandore, der dem Koloß den Weg wies über den Ozean. Jetzt rann ihm die Kraft hinweg, aber dort oben hält er ſich am Geländer und fühlt noch ein⸗ mal das Klingen des Rieſenherzens, das Pochen der Sehnen, das Zittern des gärenden Fluidums, der elektriſchen Ströme, die unter ſeinen Händen, ſich verzweigend durch tauſend Nerven geſpielt. Ja, das iſt ein Anblick, der Menſchenſinn erbeben macht! r und ach⸗ tern ſich ſchwingend mit nicht endenwollenden Scheiden, ſchwebend über verſunkenen Waſſern, reckt ſich das Schiff. Das iſt kaum noch Menſchenwerk. Das iſt ein Geſchöpf, das von ewig düſterm, ewig ſtummem Meeresſchoß ſelber geboren ward, ſeine Melodien, ſein bardenhafter Schrei, die dumpfe und dennoch lichthin ſchwelgende Pracht ſeines Körpers ergießt ſich ſchichſalhaft, dem Grenzenloſen. Erdenunwirklichen verkettet. Und oben, auf dem äußerſten Gipfel ſeines Scheitels, in Führerliebe ihm ermattend zugewendet, ſleht ein Menſchh „Majeſtie“ heißt der Koloß, den die Flut vor unſeren Blicken ob. Eine Station von Mammutjägern Eine der größten menſchlichen Lagerſtätten der Vorzeit in Europa iſt in der Lößſtation Pollau in Südmähren aufgefunden wor⸗ den, über deren außerordentliche Bedeutung für die allgemeine Vor⸗ geſchichte der Direktor des Wiener Naturhiſtoriſchen Staatsmuſeums Dr. J. Bayer in der Zeitſchrift des Wiener Inſtituts für Eiszeit⸗ forſchung„Die Eiszeit“ näheres mitteilt. Im Norden der ſfüd⸗ mähriſchen Stadt Nikelsburg erheben ſich die ſog. Pollauer Verge bis zu Höhen über 500 Meter und bieten einen ungehinderten Ausblick über die weiten Ebenen, zugleich Schutz vor Stürmen und Wetter⸗ unbilden durch ihre mächtigen Felswände. Dieſe günſtige Lage lockte den Menſchen der Vorzeit zu längerem und kürzerem Aufenthalt an dieſer Stelle, denn er konnte von der Höhe die weite, mit großen Mammutherden, Wildpferden, Renntieren uſw. bevölkerte Ebene der Thaya überblicken und die wichtige Frage der Waſſerverſorgung war dadurch gelöſt, daß die Thaya ganz nahe am Abhang vorüber⸗ fließt. Nun ſtieß man vor einiger Zeit bei der Ausbeſſerung eines Weges am Nordabhang der Pollauer Berae auf große Knochen und weiße Feuerſteine, und weitere Nachforſchungen lieferten überra⸗ ſchende Reſultate. Bayer erkannte, daß es ſich hier um eine grö⸗ ßere Anzahl von Lagerplützen handelt, die von Mammutfägern der Eiszeit bevölkert geweſen ſein müſſen. Grabungen, die vom Mähri⸗ ſchen Landesmuſeum in Brünn durchgeführt wurden, lieferten eine große Ausbeute an überaus wichtigen Funden. Die Stellen zei⸗ gen eine Kulturſchicht, aus Aſche. Feuerſteinen und Tierknochen⸗ ſtücken beſtehend, die oft eine Dicke von mehreron Dodimetern hat: piofte MIRan oα οο—— ο 5 1 5 tiſcher Vorteil für beide Länder. führen. Vier Tote konnten immer noch nicht identifiziert werdel, ———TTT———.— ſchiedener Stärke beobachtet, ein Beweis dafür, daß die Lößbiet während der Anweſenheit der Mammutläger fortſchritt. Es breht ſich alſo um eine größere Zahl von Lagerplätzen handeln, die eil⸗ oder weniger zuſammenhängend waren und im jüngeren gebettet erhalten ſind. al⸗ Bayer hat die Station nach den gefundenen Werkzeugen al⸗ eine Siedlung beſtimmt, die der Periode des oberen Aurignacien n gehört. Unter den Werkzeugen finden ſich vor allem Gravetteſe und Stichelformen, während Kielkratzer und Steilretuſche ſehlen i auffälligſten iſt das Vorkeanmen richliger Sägen aus G regel deren einer Rand abgeſtumpft iſt, während der andere ſehr g mäßig gezähnt iſt. Bisher kannte man dieſe Form erſt aus det Magdalenien Weſteuropas, alſo aus einer ſpäteren Periode ſoen, Steinzeit, und man kann daher annehmen, daß dieſe Werkzeuc ſich im Oſten entſtanden iſt. Unter den zahlreichen Tierknochen 10 c bis jetzt kein einziges Knochengerät; dagegen lieferte die Kultur, det mehrere foſſile Konchylien, die die Eiszeitjäger wohl an eine el⸗ vielen in der Nähe befindlichen Fundſtellen der Tertlärzeit ſind ten, um ſie als Schmuck zu verwenden. Bei den Grabungge ethe einige Kunſtwerke zutage getreten, von denen das wichtigſ genll kleine Mammutplaſtik iſt. Das Werkchen, das nur 246 ſcheil meter lang, 2,1 Zentimeter hoch und 1,1 Zentimeter breit iſt, aeg, als Spielzeug oder viellebt als Schmuckanhänger gedient zu ungel gehört aber in ſeiner feinen Ausführung zu den beſten Schöpf firſte Die Darſtellung iſt ſtark ſtiliſtert; es urde vielleicht ein Mammutkalb wiedergegeben ſein. Außerdem itetel neben zahlreichen Steinartefakten ein ſehr fein ausgear 11 Bärenkopf ſowie das Bruchſtück einer menſcchlichen! ließen gefunden. Wie man aus der großen Menge der Knochen kann, muß das Mammut das Hauptjagdtier der Eiszeitjäger ae ochen ſein, die ſich hier niederließen. Die außerdem gefundenen K ndigen von Renntieren, Wildpferden, Wölfen und Füchten vervollſtä je be, das bekannte Bild der Tierwelt der jüngern Löfſſtationen. Babel ſondere Bedeutung dieſes mähriſchen Vorzeitlagers liegt na ler darin, daß die Wichtigkeit des europälſchen Oſtens für die Kulg ch Diluviums dadurch erwieſen wird. Man war früher der eit als daß alle Befruchtung unſeres Kontinents während dieler! 92 ehn dem Weſten Europas ſtammte und daß die Kulturhöbe 55 ben je weiter man nach Oſten komme. Zahlreiche neue Funde un aber gelehrt, daß der Oſten Europas mit ſeinen zahlreichen riand werken und ſelbſtändigen Werkzeug⸗Schöyfungen für die e, Solutre⸗Heit in mancher Beziehung ſelbſtärdiaes Kulturventrum 5 der diluvialen Kunſt. ſtellt, und die Mammutifägerſtation von Pollau beweiſt dies neuem. 1 4 SSHDSS=MeS= 124 58 — — Donnersfag, den 18. Juni 1922 Neue Mannhelmer ZJeitung bends⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 276 der Kampf um den RNeckarkanal II. i In dem zweiten Aufſatz der Kanalgegner⸗Broſchüre befaßt ſich wülbelm Erlenbach⸗Ludwigshafen mit der Frage der„Ruhr⸗ e ſeren Württembergs über den geplanten Neckarkanal“. f weiſt nach, daß die früheren Vorteile der Waſſer⸗ 1 geſchwunden ſeien durch die vom Reichsverkehrs⸗ niſterium 1921 eingeführten Tarife für Kohlentransporte. Un⸗ Woalich ſei es, für die Verſchleuſung geeignete Schiffe von 1200 onnen Tragfähigkeit volleiſtig in ausreichender Menge verfügbar u haben. Es folgt dann eine große Reihe von eingehenden chätzungsweiſen Frachterrechnungen auf dem kanaliſierten Neckar, denen man die Unrentabilität des Kanals für beide 5 iten erſehen muß. Die Broſchüre bringt dann zwei ſchon früher Hlädtenene Zeitungsartikel von Regierungsbaurat Alfons Blum⸗ delberg, die eine techniſch⸗wirtſchaftliche Erörterung des Kanal⸗ nroblems bilden und zu dem Schluß kommen, daß der Kanal eine rucuchtbare Hundertmillionen⸗Belaſtung des Reiches iſt, zaht⸗ eche zukunftsunſichere Elektrizitätswerke und eine lane Reihe un⸗ ausgenützter Schleuſen bringt. ˖ Damit auch eine finanzpolitiſche Beurteilung mit⸗ ticht, bringt die neue Broſchüre einen in der„Rhein⸗Mainiſchen laksgeitung“ erſchienenen Artikel„Reichsfinanznot und Kanalbau⸗ kläne zum Abdruck. Der in einer Vorbemerkung der Schrift⸗ eitung als hervorragender Sachverſtändiger bezeichnete Verfafſer 6 t es für richtig, daß der Kanal von Mannheim bis Heidel⸗ Don g fertiggeſtellt wird. Wenn aber von einem Plan der Neckar— 3 nau⸗Waſſerſtraße geſprochen werde, ſo ſei das eine objektive Jereführung. Dieſe Durchführung bis zur Donau gehöre ins Reich der Phantaſie. Die Regierung würde niemals unbeteiligte Sachverſtändige ſerden. die für die Behauptung eintreten, dieſe Schleuſentreppe ei wirtſchaftlich bauwürdig. Allein in dem Umſtand, daß das Reich leichzeitig mit dem RheinMain.—Donaukanal dem Neckarkanal kimen viel leiſtungsfähigeren Konkurrenten ſchafft, erblickt der Ver⸗ aſſer eine„finanzpolitiſche Sorgloſigkeit“, über die man nur müh⸗ die Empörung unterdrücke. Zum Schluß verlangt er eine zrnſthafte Nachprüfung der ganzen Frage durch Reichsminiſterium und Reichstag. Wefter zählt dann die Broſchüre eine ganze Anzahl zon kanalgegneriſchen Stimmen vom Geſichtspunkt des Heimat⸗ chutzes auf, die aber in ihren Hauptargumenten hier ſchon ge⸗ würdigt worden find. Auch Preſſeſtimmen für die Kanaliſierung finden Platz und ſelbſtverſtändlich kritiſche Bemerkungen. Prof— homa bittet in ſeinem Schlußwort, daß die Leute, die ſo gern don der„Weltfremdheit“ der Heidelberger Profeſſoren reden, endlich nmal davon Notiz nehmen, daß dem Ausſchuß zum Schutze des eckartals auch ſehr bekannte Männer des praktiſchen Wirt⸗ ſchaftslebens angehören. 5 1 Es war vorauszuſehen, daß die hier kurz ſkizzierte Broſchüre Pfort die Kanalfreunde daf den Plan rufen werde. Prompt hat nun auch Regierungsbaurat Lonikel-Heidelberg geantwortet. Er ſchreibt u..:„Die in der Womaſchen Denkſchrift aufgenommenen Ausführungen des Reeders Stachelhaus ſind, wie die Berechnungen des in der Kohlen⸗ Jandlung Raab⸗Karcher tätigen Herrn Erlenbach nicht neu, ſchon vor Jahren erſchienen und haben auch Aufnahme in den Fach⸗ kikſchriften gefunden, ohne Eindruck zu machen. Es handelt alſo nicht etwa um neues Materfal. Einer ſachlichen und objektiven Darſtellung hätte es entſbrochen, in die Schrift die rechnungen der beiden Regierungsräte Dr. Teubert und Jarche in Berlin aufzunehmen, die zum gegenteiligen Ergebnis kommen. Die Frachtenzahlen von Erxlenbach ſind ſehr zweifelhaftem Wert. Wer einigermaßen in die derzeitige Perkehrswirtſchaft eingeweiht iſt, weiß allerdings, daß die Eiſenbahn ter dem Zwange ihrer Reparationsverpflichtungen durch Einfüh⸗ ung der Staffeltarife und Verweigerung günſtiger Anſchlußaus⸗ ahmetarife mit der Schiffahrt in hartem Kampf liegt und ihr luch erheblichen Schaden zufügt. Die außerordentlich niederen Ftaffeltarife von gewiſſen Entfernungen ab liegen unter den Selbſt⸗ hten der Bahn und ſind, wenn überhaupt. nur tragbar durch Aackſichtsloſe Heraufſetzung der Nah⸗ und Anſchlußtarife. Die Ver⸗ rswirtſchaftler ſind allgemein der Ueberzeugung, daß die derzeifige Tarifpolitik der Eiſenbahn nicht hallbar N und über kurz oder lang durch Heraufſetzen der Fern⸗ und Er⸗ ſübigung der Nahfrachten eine gründliche Aenderung er⸗ ſuobren muß. Im klebrigen wird auch der Wettbewerb des Kraft. beagens für eine Herabſetzung der Nahtarife ſorgen, Die von datter Nebentendenz beeinflußte Entwicklung hat hinſichtlich r Beförderung von Maſſengütern bisher ſtets dem Waſſer⸗ De den Vorzug gegeben. Ob die Eiſenbahn künftig durch fetriebsverbeſſerungen dieſe Verhältniſſe zu ihren Gunſten weſent⸗ 8 ändern kann, wird von Fachleuten bezweifelt. Reichsbahnrat Atum weiſt auf ſein unwiderlegtes Zahlenmaterial hin. Ich waube, alle ſeine eneen De en kennen, habe aber bis jetzt kenig von Zahlen geſehen. ß man für die Koſten der Neckar⸗ lialifterung eine oder zwei Eiſenbahnen von der Länge der kana⸗ Nerten Flußſtrecke bauen kann, will ich zunächſt garnicht beſtreiten. 9 Hauptunterſchied liegt in den Betkriebskoſten. zm Schlußabſatz anerkennt Baurat Honikel der Univerſität uns gewiſſe Zuſtändigkeit als Hüterin der Feidelberger Landſchaft d Baudenkmale, beſtreitet dieſe Zuſtändigkeit aber für die tech⸗ liſch⸗wirtſchaftliche Seite der Frage. Städtiſche Nachrichten der neue Mannheimer Stadtſchulrat Die Frage, wer der Nachfolger des in den Ruheſtand verſetzten Stadtſchulrats Dr. Sickinger werden würde, iſt nunmehr von der badiſchen Regierung beantwortet worden: Kreisſchulinſpektor Wilhelm Ihrig. Ueber den Lebensgang des neuen Leiters des Mannheimer Volksſchulweſens, der ſein Amt vorausſichtlich am kommenden Montag antritt, iſt folgendes mitzuteilen: Wilhelm Ihrig wurde im Jahre 1865 in Strümpfelbrunn bei Eberbach geboren. Nach dem Beſuch des Vorſeminars in Tauberbiſchofsheim und des Lehrerſeminars! in Karlsruhe trat er 1885 in den Schuldienſt ein. Im Jahre 1889 kam er nach Mannheim. Unſere Stadt ſollte Iheig zur zweiten Heimat werden, da er mit einer dreijährigen Unterbrechung(1895—98) dauernd in Mannheim tätig war. Im Jahre 1910 wurde er zum Oberlehrer, 1920 zum Kreisſchulinſpektor beim Kreisſchulamt in Mannheim ernannt. Wie ſein Vorgänger Dr. Sickinger gehört Ihrig der demokra⸗ tiſchen Partei an. Wie in ſeinem beruflichen Wirken wußte er ſich in dieſer politiſchen Vereinigung ſchon frühzeitig Geltung zu ver⸗ ſchaffen. Im Jahre 1902 traͤt er in den Bürgerausſchuß ein. Nach dem Tode Julius Bensheimers wurde er im Jahre 1917 Mitglied des Stadtverordnetenvorſtandes, dem er noch heute angehört. Im Jahre 1904 wurde er in die II. badiſche Kammer gewählt, in der er badiſche Nationalverſammlung gewählt. In dem 1919 zum erſtenmal gewählten ordentlichen Landtag wüurde ihm das Amt des 2. Vize⸗ präſidenten übertragen. Wir behalten uns vor, auf die Wahl Wilhelm Ihrigs zum Mannheimer Stadtſchulrat noch zurückzukommen. Vorläufig ſei ge⸗ ſagt, daß wir Herrn Ihrig als eine ſehr ſympathiſche Perſönlichkeit ſchätzen. Sein liebenswürdiges, zurückhaltendes Weſen, dem alle Aggreſſivität zuwider iſt, hat ihm auch im gegneriſchen Lager viel Wertſchätzung erworben. Bei den Debatten im Landtag und im Bürgerausſchuß fand ſein ruhiges, beſonnenes Urteil ſtets Beachtung. Die nahen Beziehungen, in die er als Landtasabgeordneter zur Unterrichtsverwaltung trat, werden ihm in ſeinem neuen Amt ſehr zu ſtatten kommen. Ihrig hat ſchon als Kreisſchulinſpektor beim Kreisſchulamt Mannheim nicht nur über ländliche Volksſchulen, ſon⸗ dern auch über einen größeren Teil der Mannheimer Schulabtei⸗ lungen die Staatsaufſicht geführt. Als Stadtſchulrat wird ihm nun auch die ſtaatliche Aufficht über alle Mannheimer Schulen übertragen, eine Funktion, die bisher das Kreisſchulamt verſah. Es iſt zu haffen, daß ſich der neue Mannheimer Stadiſchulrat in ſeinen neuen Pflichten⸗ kreis ſchnell einarbeiten wird. Möge die Entſcheidung, die der Stadt⸗ rat bei der Auswahl unter den vom Unterrichtsminiſterium vorge⸗ ſchlagenen Bewerbern getroffen hat, dem Mannheimer Volksſchul⸗ weſen zum Segen gereichen. Die Aera Sickinger brachte eine glän⸗ zende Entwicklung. Hoffen wir, daß mit dem Amtsantritt des neuen Lefters ein nicht minder bedeutungsvoller Abſchnitt beginnt. In dieſem Sinne begleiten Stadtſchulrat Wilhelm Ihrig unſere beſten Wünſche. Sch. Die neuen Schnellzüge der Schwarzwaldbahn Bezüglich der neuen Schnellzüge D157/5158 auſ der badiſchen Schwarzwaldbahn, die in Verbindung mit den FD⸗Zügen 163/164 Holland-MRannheim—Baſel und D276 Rheinland.—Weſtfalen— Gießen—Frankfurt—Baſel ſtehen, iſt durch eine mißverſtändliche Laufangabe auch amtlichen Fahrplänen eine Auffaſſung im reiſenden Publikum dahin entſtanden, als wenn dieſe Züge erſt vom 1. Juli ab verkehrten. Das iſt aber durchaus unrichtig! Dieſe beiden ſehr günſtig liegenden Züge verkehren bereits ſeit 5. Juni. Der ein⸗ ſchränkende Vermerk 1..—15. 9. bezieht ſich lediglich auf den Durchgangswagen Amſterdam—Konſtanz, nicht aber auf die ganzen Züge. In den Zügen laufen jetzt Wagen Dortmund—Gießen—Frank⸗ furt—Triberg—Konſtanz, die in Offenburg(Uebergang von F9164) aus D276 in D158 übernommen werden, in umgekehrter Richtung Wagen Konſtanz—Triberg—Karlsruhe in 7157 als ſelbſtändiger Zug bis Karlsruhe, wo Uebergang auf F163 iſt. Ein Hinweis auf dieſe Sachlage bei den vorteilhaft liegenden Zügen ſcheint geboten, da ſie die ganze Laufſtrecke Rheinland—Schwarzwald.—Bodenſee als Tageskurſe zurücklegen. 5 Abfahrt mit F164 aus Düſſeldorf 10.50 Bm., aus Köln 12.16 Vm., aus Mannheim.53 Nm., aus Karlsruhe.47 Nm.; mit 2276 aus Eſſen.45 Vm., aus Dortmund.18 Vm., aus Frankfurt .48 Nm., aus Heidelberg.43, aus Karlsruhe.48; mit 5158 aus Offenburg.16, iſt in Triberg.36, in Konſtanz 11.09 Nm. Um⸗ gekehrt D57 Konſtanz ab 610 Vm., Triberg ab.48, Karlsruhe an 11.11 Bm.; D163 Karlsruhe ab 11.37, Mannheim an 12.27, Köln an.16 Nm. Düſſeldorf an.56, Dortmund an.42, Eſſen an .23 Nm. W. R. Wie man Sänger in Berlin offiziell empfängt. Morgen Mit⸗ tag treffen die Wiener Philharmoniker Breslau kom⸗ mend in Berlin ein. Reichstagspräſident Löbe, ſowie verſchiedene Herren der Reichsämter werden die Künſtler auf dem Anhalter Bahnhof empfangen. Nachmittags findet ein Empfang bei Oberbürgermeiſter Böß ſtatt. Vor dem Konzert am Frei⸗ tag in der Philharmonie wird der Reichstagspräſident die Philharmoniker in einer Rede offiziell begrüßen.— Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Wiener Philharmontker auch nach Ma nnheim kommen. Man darf darauf geſpannt ſein, wie die Wiener Gäſte in Mannheim empfangen werden. bis zum Jahre 1909 ſaß. Nach der Revolution wurde er in die pPolizeirufanlage. Verſahiedene Beſucher der Polizeitechniſchen Karisruhe haben in den letzten Tagen anläßlich ihres Aufenthalts in Baden auch die hier im Bau befindliche Polizeirufan⸗ lage beſichtigt, u. a. auch ein polizeioberinſpektor aus Stockholm. Lebeusmüde. In der vergangenen Nacht wollte ſich in der Unterſtadt ein 29 Jahre alter Ehemann durch Einaunen von Gas das Leben nehmen. Die Frau konnte ihn an ſeinem Vorhaben hindern. Grund zur Tat noch unbekannt * Fahrläſſige Körperverſetzung. Geſtern vormittag wollte in der Friedrichs 0 15 ein Laſtkraftwagen einem Einſpännerfuhrwerk, das von det Verladeſtelle Kleinfeld kam, ausweichen, geriet jedoch auf den Gehweg und fuhr dort zwei ſpielende Mädchen im Alter von 10 und 11 Jahren an. Die Kinder mußten, da ſie Hautabſchürfungen und Quetſchungen davontrugen, in das allgemeine Krankenhaus ver⸗ bracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht. * Juſammenſtöße. Geſtern vormitta f wagen der Linje 14 auf der Güterhallenſtraße mit einem Zweiſpäaner⸗ fuhrwerk zuſammen und wurde erheblich beſchädigt. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben.— Geſtern nachm. fuhr an der Straßenkreuzung Breiteſtraße und E und Q1 ein Rad⸗ fahrer auf einen Straßenbahnwagen der Linie 10 auf. Verletzt wurde der Radſahrer nicht. Er ſoll unvorſichtig gefahren ſein.— Geſtern abend ſtießen Ecce Kaiſerring und Bismarckſtraße ein Perſonenkraft⸗ 8 und ein Radfahrer zuſammen, wobei das Fahrrad beſchädigt wurde. * Aufälle. Dienstag nachmittag wurde auf dem Lindenhof ein 58 Jahre alter Notfe, dsarbeiber von einem umkippenden Roll⸗ wagen am Kopfe getrof“ und verletzt. Der Verunglückte mußte mit dem Sanitätsguto nach dem Allgeneinen Krankenhaus verbracht werden.— Geſtern abend ſtürzte im Hauſe F 3, 13a ein 14 Jahre altes Mädchen von dem Dach des im Hofe ſtehenden Aborts durch den mit Glas bedeckten Lichtſchacht. etwa 3 Meter tief, auf den Boden und zog ſich am Körper ſchwere Schnittverletzun⸗ gen zu. Nach Anlegung eines Notverbandes durch einen herbeige⸗ rufenen Arzt erfolgte die Ueberführung nach dem Allgemeinen Kran⸗ kenhaus. Das Mädchen wollte ein auf das Dach gefallenes Hand⸗ tuch herunterholen. * Diebſtähle in Badeanſtalten. Dieſer Tage wurde in ein ⸗m Rheimbad eine hellbraune Lederbrieftaſche mit 45 Mark Inhalt, ſo⸗ wie Eßmarken von der Anilimfabrik entwendet, ferner eine Penti⸗ tätskarte, lautend auf den Namen: Dr. Ludwig Seethaler, Landwert aus München. In den darauffolgenden beiden Tagen verichwand ſtieß ein Straßenbahn⸗ aus der gleichen Badeanſtalt eine Herrennickeluhr, rundes Gehilſe, runder Bügel, weißes Zifferblatt, ſchwarze arabiſche Zahlen, ver⸗ goldene Ketde mit dünnen Gliedern, Carabinerhaken. ſowie em Sehinen ſome eine ſchwarzlederne Brieftaſche, enthaltend 33 Mk., ſowie einen Reiſepaß auf den Namen Günther Kels, Student, lautend. *Silbernes Geſhäff⸗jubiläum. Direktor Guſtav Thieme. in Fa. Benz u. Cie., Rheiniſche Automobil⸗ und Motorenfabrik.⸗G. in Mannheim, feiert heute ſein 25jähr. Geſchäftsjubilßum. Bei dieſer Gelegenheit kam durch zahlreiche Glückwünſche aus Nah und Fern ſowie durch eine Fülle von Blumen die hohe Wertſchäpung und Verehrung zum Ausdruck, die ſich Direktor Thieme im Laufe die⸗ ſer Jeit ſowohl bei der Geſchäftsleitung als auch bei dem Veamten⸗ körper der Firma Benz u. Cie. erworben hat. Auch wir gratulieren herzlichſtl Marktbericht Die Beſchickung des heutigen Marktes war außerordentlich gut. Gemüſe und Obſt waren ſehr gut vertreten. Karkoffeln(alte und neue) in großen Mengen vorhanden. Flußfiſche, Geflügel, Eier und Butter waren ſtark angeboten. Seefiſche waren wenig. Das ſtädt. Nacheichtenamt teilt uns folgende Preiſe mit: Kartoffeln: alte 6, neue 11—25, Wirſing 25, Weißkraut 25, Meerrettich 30—1,00, Blumenkohl 40—1 60, Karotten 10—415, Erbſen 15—25, Rettich 15—25, Kopfſalat 10—25, Endivien 25—35, Spargel: 1. Sorte 60—70, 2. Sorte 40—50, Suppenſpargel 20—25, Kohltaben 10—25, Gurken 50—.00, Rhe arber 20, Grüne Bohnen!.50, Man⸗ gold 15—20, Zwiebeln 16—18, Tomaten.50—.70, Eier—16, Süßrahmbutter.00.—.30, Landbutter.70—.00, Zitronen 12, Orangen 15—30, Kirichen 40. 80. Ananas 60—.00. Johannisbeeren 20—40, Heidelbeeren70—80, Stachelbeeren 30—45, Bananen 15—.25. Fiſche: Hecht.70—.80, Barben.00—.20, Backfiſche 50—60, Knilps.20, Kabeljau 40—50, Schellfiſche 50. Geflügel: lebend: Hahn .50—.00, Hühner—3, Gänſe—7, Enten 4; geſchlachtet: Hahn .00—.50, Hühner—6, Gänſe—13.50, Tauben 80—.50. HVeranſtaltungen Bekriebstechniſche Wander⸗Ausſtellung In der Zeit vom 12. Juli bis 2. Auguſt findet in Mannheim in ſämtlichen Räumen des Roſengartens die betriebstechniſche Wanderausſtellung ſtatt, die, von rund 200 Ausſtellungs⸗ firmen beſchickt, bereits in allen größeren Induſtrieſtädten Deutſch⸗ lands und in namhaften Großſtädten des europäiſchen Auslandes gezeigt wurde. Die Ausſtellung wird veranſtaltet vom Mannheimer Begirksverein deutſcher Ingenieure, vom Verband der Metallin⸗ duſtriellen Badens, der Pfalz und angrenzender Gebiete, der im be⸗ ſonderen die Finanzierung übernahm, und von der Arheitsgemein⸗ ſchaft deutſcher Betriebsingenieure. Ortsgruppe Mannheim, die die organiſatoriſchen Arbeiten erledigt. Wie wir von der Ausſtellungs⸗ leitung hören, iſt dieſe Ausſtellung keine Meſſe die fertige Erzeug⸗ niſſe zum Zwecke der Propaganda zeigt, ſondern ſie iſt eine wiſ⸗ ſenſchafkliche Ausſtellung, die allen an Technik, Induſtrie und JCCCCCCCͤ ĩͤ ͤVVTTTTTTTTdTTTGTTGTTT 94. Niederrheiniſches Muſikſeſt (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Aus Köln wird uns berichtet: Dem in dieſem Sommer in Marer Stadt beſonders regen Leben hat ſich das(im Turnus mit de ſſeldorf und Aachen) hierher entfallene dreitägige Muſikfeſt gut ein⸗ d fügt. Am vergangenen Sonntag iſt der Reigen der mit viel liebe⸗ aler Sorgfalt vorbereiteten Aufführungen verklungen, die Beifalls⸗ ime ſind verrauſcht und nun heißt es ſichten, was der Muſilſtadt annheim aus der Muſikſtadt Köln von alledem zu melden iſt. Da .nächſt von einer wertvollen Neuheit 55 ſprechen, die man zu ſiehinn des erſten Abends kennen lernte. Hermann Ungers vier⸗ ua ges Konzert D⸗-moll für Orgel und Orcheſter, das wegdtrau fführung gelangte, mutet in wohltuender Weiſe halb⸗ ſ0 Is ſinfoniſch an und weiſt der Orgel nur in den beiden Außen⸗ ubhn(GAnuſung und Choralfuge) eine dominierende Rolle ſtark vir⸗ Sgn Stils zu. Die durch und durch ernſte, vielfach feierliche Röpfung entfaltet einen edlen Stimmungsreichtum, zu dem eine ie inniger Gedanken und leichtflüſſig ſchöner Melodik das Fun⸗ einnent bilden. Das Pathos des erſten und vierten Satzes findet deiten wohlangebrachten Gegenſatz in der Lyrik des zweiten und Hetten(Trauermarſch und Tröſtung), die Einzelgruppen des ſcheſters und Orgel gleichſam in einer fein abgeſtimmten Zwie⸗ heache im Sinne eines Concerto groſſo vorführt. Als Höhepunkt telen anzen iſt der prachtvoll gefügte Trauermarſch mit ſeinen tief ch gvollen Klängen zu betrachten. Im Finale mit der Fuge lebt er eine pompöſe Kraft in einer den geſamten Inſtrumentalapparat das Fiehenden, ehr ſinnfälligen Steigerung aus. Vielleicht gewahrt Sten Auge des Komponiſten bei einer Reviſion des Werkes einige Milen, wo kleine Kürzungen von Vorteil ſein würden. Es gab üner Hermann Abendroths abtönender, vielgewandter Leitung baſchhle Aufführung, bei der das auf 135 Muſiker verſtärkte n düſche Orcheſter und der an der Orgel waltende Heinrich Boell ede Wettbewerb ſtanden. Ungers Schöpfung erzielte einen knchroßen Erfolg. Dann ſang Sigrid Onsgin, die ausgezeichnete ledeen, ſehr charmant fünf Mahlerſche Lieder, deren letztes bager der leichtwiegende Ländler„Rheinlegendchen“ war. Paßte dor uberhaupt ſchon nicht hierher, ſo ſtellte es nach und unmittelbar Leit einem tiefernſten Werke eine Geſchmackloſigkeit dar, die von der Taung nicht hätte geduldet werden dürfen. Es folgte von Heinrich Aonaiens ki der vor elf Jahren geſchriebene aber erſt vorigen Nigent in München erſtmalig aufgeführte 6 9. Pſalm für achtſtim⸗ dechef gemiſchten Chor, vierſtimmigen Knabenchor, Tenorſolo und Aeteſter. Dieſe ihr Beſtes im Orcheſterſatze bringende Tonſprache keot erheblichen Kunſtaufwand prinzipiell horizontaler Empfindung ochten. aber be iſt nicht geeignet, den Hörer zu erbauen. Hälfte des erſten Konzertabends bereits die Neuheiten dieſes Muſik⸗ feſts etwas vorzeitig erſchöpft. Dann börte man Bruckners ſechſte Sinfonie in grandioſer Ausführung durch das von Abendrotb zweiten Abend gab als Komvoniſt und Orcheſterführer Ri⸗ chard Strauß den Stempel ſeines Namens. Nur dadurch war wohl Anlaß geboten. die Tondichtung Allo fprach Zara⸗ thuſtra“, dem halbweas verdienten langiährigen Archivſchlummer zu entreißen. Welch anderes Bild entrollte die Sinfonia Do⸗ meſtica! Nicht nötia. auszuführen, wie bei Wiedergabe beider Werke der Dirigent dem Komvoniſten allenthalben die klarſte Be⸗ leuchtung ſicherte und wie er mit dem Orcheſter die„Fülle der Ge⸗ ſichte“ in eine nicht minder zablreiche Reihe feſſelnder Klangbilder umſetzte. Bei einem Straußabend dürfen Lieder nicht fehlen. Claire Dux, die von der Kölner Oper aus ihren Weg gemacht, trat wieder einmal vor„ihr“ ſie froh begrüßendes Publi⸗ kum und ihr. deren blühende Stimme und erleſene Kunſt ſich wie nur je auf der Höhe zeigten. ſekundierte Strauß mit dem aufs ſub⸗ tilſte im Charakter der Geſänge aufgehenden Orcheſter ſechs ſeiner beſten Lieder. Der enthuſiaſtiſch gefeierte Meiſter mußte beim Liederintermezzo Hand in Hand mit Frau Dux ſo andauernden wie herzlichen Ovationen ſtandhalten. Der wiederum unter Abend⸗ roths Aegide ſtehende dritte Feſtabend führte. nachdem Bachs„Magnificat“ die würdige Einleitung ergeben. Bro⸗ nislaw Hubermann auf die Eſtrade. Durch ſeine prachtvolle Virtuoſenindividualität und die anſcheinend ſo aanz nur als Aus⸗ fluß des Natürlichen ſich gebende Kunſt, mit der er das Biolin⸗ konzert von Brabms wunderbar tonſchön vortrug. elektri⸗ ſierte er die Hörer und wurde mit Beifall überſchüttet. Dann, ge⸗ wiſſermaßen als abſchließende Weihe des Feſtes: Beetbovens Neunte. Bot Abendroth mit der zu einer monumentalen Leiſtung von urdeutſchem Stimmunasreichtum geführten mächtigen Inſtru⸗ mentalſchar eine muſterqültige Veranſchaulichung der Partitur. ſo erſtrahlten die Chöre der Ode an die Freude in ſieahafter Kraft und auch bei den heikelſten Stellen in makelloſer Reinheit. In dem ſchon für Bach eingetretenen. durchwea recht löblichen Soliſtenquartett der Damen Amalie Merz⸗Tunner und Ruth Arndt. der Herren Anton Topitz und Paul Bender ragte letzterer böchſt eindrucks⸗ voll hervor. VVVVVV Wir haben alſo wieder eine Taquna von Oualität binter uns: aber erfüllen im allgemeinen die Muſikfeſte, die abgeſehen von grö⸗ ßerem Orcheſter⸗ und Choraufwand. in ihren Tagesdarbietungen ſich von auten ſonſtigen Kopzerten. wie ſie ſich mit den aleichen berühm⸗ ten Soliſſen und Gaſtdirigenten auch in kleineren Städten mehr und anehr häufen. derzeit noch einen beſonderen künſtleriſchen Zweck? Mit den Werken von Unger und Kaminski waren in der erſten ſtetia aufs neue warmherzia inſpirierte herrliche Orcheſter. Dem lich Wir regiſtrieren das 94. der Niederrheiniſchen Muſikfeſte. Wäre der Gedanke, daß mit dem in ſechs Jahren an gleichem Orte abzuhalten⸗ den, das die Nummer 100 tragen wird, die Chronik dieſer dreitägi⸗ gen Maſſendarbietungen abſchließen würde, wirklich ſo ungeheuer⸗ ich? Paul Hiller. Literatur Ikarus, im Fluge durch die große Welt. Eine Zeitſchrift, Sommerheft. Luftfahrtsverlag, Berlin.— Die deutſche Luftfahrt er⸗ freut ſich einor geſteigerten Anteilnahme. Die Zeppelin⸗Fahrt nach den Vereinigten Staaten, Rekorde beim Luftſport, Segelflug und überragende Ereigniſſe im Luftverkehr haben das Verſtändnis für die Idee geweckt, daß Deutſchlands Luftgeltung die Voraus⸗ ſetzung ſein wird für die wiederzugewinnende Weltgeltung. Die Zeitſchrift„Ikarus“ hat ſich zur Aufgabe gemacht, ihren Teil zur Verbreitung dieſer Idee beizutragen. Bekannte Fachloute und be⸗ deutende Flieger wie Major Hailer, Oberſt von Abercron, Dr. de Laporte, Graf von Arco haben in allgemein verſtändlicher Form Artikel über Flugreiſen. Freiballon⸗Sport, Segelflug⸗Sport, über Funkweſen im Flugverkehr uſw. beigeſteuert. Ein entwicklungs⸗ geſchichtlicher Rückblick des Geheimrats Dr. von Dyck führt durch die Gruppe„Luftſchiffahrt“ des neueröffneten Deutſchen Muſeums in München. Artikel über das deutſche Luftpoſtweſen, über Luft⸗ fahrtunterricht des bekannten Experten Profeſſor Everling und be⸗ deutungsvolle Beiträge der Oberbürgermeiſter von etwa 15 deut⸗ ſchen Flughafenſtädten— auch Mannheim iſt mit einem Bei⸗ trag des Oberbürgermeiſters Kutzer vertreten— ergänzen dieſen Teil. Ausführliche Flugpläne und Flugſtreckenpläne bieten dem Luftfahrt⸗Intereſſenten die erforderliche Information. Major a. D. von Parſeval gibt einen Ueberblick über Bedeutung und Zwech des Deutſchen Rundfluges, der mit Luftbildaufnahmen ſämtlicher überflogenen Städte illuſtriert iſt.„Ikarus“ führt den Leſer aber auch durch künſtleriſche, muſikaliſche und literariſche Gebiete und bietet eine geiſtvolle Unterhaltung. Bekannte Schriftſteller, wie A. de Nora, Franz Langheinrich, Alexander von Gleichen⸗Rußwurm, Kurt Münzer, Max Jungnickel, Dr. Paul Fechter, Walter Schrenk ſind mit Beiträgen vertreten.. Im unterhaltenden Teil ragt eine geiſtvolle Plauderei von Charlotte Berend über Corinth hervor, die uns den großen Künſtler menſchlich nahebringt. Das Werk iſt reich illuſtriert(etwa 200 Abbildungen). In den zwanzia, zum Teil drei⸗ und vierfarbigen Kunſtblättern ſind Corinth, Dektmann, Erich Erler, Willy Jaeckel, Hans Beatus Wieland. Finettf Kußinhi, F. W. Ritter u. a. vertreten. Im Ganzen iſt der Eindruck der neuen ſehr vielſeitigen Zeitſchrift, die in ihrem Charakter an dli bekannten„Magazine“ erinnert, ſehr günſtig. 4. Seite. Nr. 276 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗ANusgabe) Donnerskag, den 18. Juni 192³ Jur Lage der pfälziſchen Eiſenbahnen Jur Erhebung des Rhein⸗Brückengeldes. Elektriſierung der orderpfälziſchen Kleinbahnen.— Vermitllerrolle der Preſſe zwiſchen Eiſenbahn und Publikum. Die Reichsbahndirektion Ludwigshafen hatte geſtern vormittag die Vertreter der pfälziſchen Preſſe eingeladen, um eingehende Mitteilungen über die Tätigkeit der Reichsbahndirekllon ſeit der Wiederübernahme des Betriebes im pfälziſchen Eiſenbahn⸗ netz zu machen. Präſident Happ betonte nach einleitenden Begrüßungsworten, daß die Uebernahtene des Betriebes im pfälziſchen Netz durch die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft am 16. November 1924 die Reichs⸗ bahndirektion Ludwigshafen und das geſamte Perſonal des Bezirks vor große Aufgaben ſtellte. Es galt nicht nur den Betrieb des Netzes wieder in unſere Hände zu nehmen und nach deutſchen Ver⸗ waltungsgrundſätzen neu aufzubauen, ſondern auch zunächſt wenig⸗ ſtens die Hauptſchäden zu heilen, die das Netz zum Teil ſchon während der Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre erlitten hatte und eine Reihe von Maßnahmen und Verbeſſerungen durchzuführen, die während der mehr als 20 monatlichen Verdrängung der deutſchen Verwaltung im unbeſetzten Gebiet bereits durch⸗ geführt worden waren. Zur Uebernahme des Netzes mußten rund 300 Dienſtſtellen des Bezirks wieder mit deutſchem Perſonal beſetzt werden und rund 12 000 Beamte und Arbeiter mußten wieder auf ihre früheren Poſten gebracht und deren Fatni⸗ lien wohnlich untergebracht werden, welch letzteres mit großen Schwierigkeiten rerbunden war Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft iſt nach Kräften bemüht, durch Neuerbauung und Ankauf von Wohnungen und durch Gewährung von Zuſchüſſen an Bauge⸗ noſſenſchaften und private Bauende auch ihrerſeits zur Behebung der allgemeinen Wohnungsnot beizutragen. Rund 400 Wohnan⸗ gen werden auf dieſe Weiſe im Bezirk im Jahre 1925 für Eiſen⸗ bahnperſonal neu beſchafft. Der Präſident kam dann auf die Verbeſſerung des Per⸗ ſonenzugsfahrplanes zu ſprechen und ſagte daß auch der Güterverkehr bald eine Verbeſſerung erfahren würde. Der Umfang des Güterverkehrs bleibt aber infolge der darnederli-genden Wirtſchaft überhaupt und der allgemeinen Verſchlechteru n g der wirtſchaftlichen Lage der Pfalz durch den Wegfafl ihder früheren wirtſchaftlichen Hinterländer(Elfaß⸗Lolhringen und Sgargebiet) hinter dem Vorkriegsumfang zurück. Dder Stückgut⸗ verkehr dagegen erreicht dieſen Umfang nahezu. Auch der Ex⸗ preßgutverkehr entwickelt ſich lebhaft. Redner kam dann auf die imliebſame Nr T Handwerk Intereſſierten die Kenntnis der neueren Arbeitsmittel und Arbeitsverfahren, die der Wirtſchaftlichkeit dienen, übermittel eill Hierzu gehören alle Vereinheitlichungsbeſtrebungen wie die Nor⸗ mung, Typiſierung und Spezialiſierung, alle durchgeprüften ar⸗ wirtſchaftlichen Maßnahmen auf dem Gebiete der Werkſtoffe, der Bearkeitungsverfahren und Werkzeuge einſchließlich der pfycholoch⸗ niſchen Verfahren zur richtigen Auswahl der Arbeitskräfte, zur Ver⸗ ringerung der Ermüdung und der unnötigen Zeitverluſte bei Ar⸗ beitsvorgängen, zur Schulung von geiſtigen und körperlichen Fähig⸗ keiten. Hierzu gehören auch die neueren Beſtrebungen zur ſyſtema⸗ üiſchen Ausbildung und Ertüchtigung unſeres techniſchen Nachwuch⸗ ſes. Mit der Wanderausſtellung wird eine einmelige Ausſtel⸗ lungvon Erzeugniſſen der Induſtrie verbunden, zu der bereits die namhafteſten Firmen ihre Beteiligung angeſagt haben. * Sonnwendfeier im Schwetzinger Schloßaarten. Am kommen⸗ den Sonntag, 21. Juni findet im Schwetzinger Schloßgarten die dies⸗ jährige Sonnwendfeier ſtatt. Die muſikaliſchen und geſang⸗ lichen Darbietungen ſind auf den Grundgedanken„Heimat und Va⸗ terland“ abgeſtimmt. Der ganze Schlozaarten wird mit Lampions und Fackeln beleuchtet. Das Sonnwendfeuer wird mitten auf dem Waſſer des großen Schloßgartenweihers abgebrannt. Den Abſchluß der Veranſtaltung bildet ein Feuerwerk. Außerdem finden Peleuch⸗ tungen verſchiedener Baulichkeiten u. a. des Schloſſes, des Apollo⸗ tempels und der Moſchee ſtatt Um auch den auswärtigen Intereſ⸗ ſenten den Beſuch dieſer einzigartigen Sonnwendfeier zu ermöc⸗ lichen, iſt eine Reihe von Sonderzügen für den Abtransvort der Peſucher eingelegt und zwar nach Monnbeim, Kanfsruhe, Heideſhera, Sneyer und Friedrichsfeld mit Anſchlüſſen in Pichtung Frankfurt a M.(Ladenburg. Meinbeim. Darwadt). Die Sonder⸗ züge fahren beſtimmt.(Weiteres im Anzeigenteil). *Weitere Hinausſchiebung der Nermögensſteuernoraus ꝛahlung. Mit Rückſicht darauf, daß der Entwurf des Vermögensſteuergeſetzes vom Reichstag bisher noch nicht verabſchiedet werden konnte, hat der Reichstag nochmals ein Initiativgeſezz angenommen, nach dem die Erhebung der Vermögensſteuervorauszahlungsrate vom 15. Mai 1925, die bereits durch ein Initiativgeſetz bis zum 15. Juni 1925 hinausgeſchoben worden war, nunmehr bis zum 15. Auguſt 1925 ausgeſetzt wird. Die Vorauszahlung braucht alſo zur Zeit nicht entrichtet zu werden. Aus dem Lande *Schwetzingen, 18. Juni. Die Ein wohner zahl der Stadt⸗ gemeinde Schwetzingen iſt weiter im Steigen begriffen. Sie betrug Anfang Mai 9800 und Ende Mai 9820. * Heidelberg, 18. Juni. Der aus Heidelberg ſtammende Frem⸗ denlegionär Wilhelm Schumacher ſchrieb von der Hochebene von Taddrut an die Heidelberger„Concordia“ einen Brief, in dem er mitteilt, daß 10 deutſche Leglonäre auf einem einſamen Vorpoſten tief in Marokko, am Fuße des Atlasgebirges einen kleinen Sän⸗ gerkreis gebildet hätten und um Zuſendung eines deutſchen Vereingliederbuches bitten, um alte vergeſſene Lieder wiederauf⸗ leben zu laſſen. L. Wiesloch, 15. Juni. Die Beerdigung der am Mittwoch bei Kanalifationsarbeiten verunglückten Arbeiter Karl Gaber⸗ diel von hier und Joſef Bellemann, ebenfalls hier wohnhaft, hatte eine mächtige Trauergemeinde zuſammengerufen. Das Un⸗ glück, das umſo eindringlicher erſcheint, als die beiden Verunglückten Männer im Alter von 25 bezw. 24 Jahren waren, und jeder Frau und Kinder hinterlaſſen, hatte die Anteilnahme der ganzen Stadt gefunden. Um ½7 Ubr bewegte ſich ein impoſanter Trauerzug hinaus zum Friedhof. Die zahlreichen Freunde der beiden ſo⸗ wie verſchiedene Vereine gaben den Kameraden das letzte Geleite. Nach verſchiedenen Anſprachen und Kranzniederlegungen, die für die Beliebtheit der Verſtorbenen ſprachen und nach den Grabreden des evang. und kath. Ortsgeiſtlichen, die von einer tief religiöſen Einſtellung zeuaten, ſenkten ſich die Särge. Die beiden Toten waren als gewiſſenhafte, fleißige Männer bekannt. L Gochsheim, 17. Juni. Anläßlich dem goldenen Jubiläum des der Erlangen aufgeſtellten Forderung des Landerver⸗ hieſigen Kriegervereins, verbunden mit dem Gautag des oberen Mili⸗ färkraichoauverbandes, fand die Enthüllung des Kriegerdenkmals für die Gefallenen des Weltkrieges ſtatt. Das Denkmal iſt von dem der wohnhaften Kaſernenverwaltungsdirektor a. D. Müller entwor⸗ en umd ausgeführt Die Vorderſeite trägt die Gedenktafel für die 56 Gefallenen; das Ganze iſt von einem reifen künſtleriſchen Ver⸗ tändnis und verrät ſtarkes Geſtaltungsgefühl. Im übrigen verlief ßhilzum unter dem Zuſtrom zablreicher Verein⸗ auf das beſte. Daß die Beteiligung eine ſehr gute war, zeigt, daß nicht weniger als 19 Vereine aus dem ganzen Kraichgau an dem Feſtzug teilnahmen. L. Oſtringen, 15. Juni. Nach langem Bemühen konnte dieſer Tage das von der Gemeinde erbaute Schwimmbaderöffnet und des Gütertarifs Stellung genommen. DDDDDDrrrrr Erhebung des Brückengeldes auf der Rheinbrücke zu ſprechen und wies darauf hin, daß nach den Beſtimmungen des am 27. Januar 1862 zwiſchen Bayern und Baden abgeſchloſſenen Staatsvertrages Brückengeld erhoben werden darf, weil die im Jahre 1868 erbaute Eiſenbahnbrücke Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen nicht nur dem Eiſenbahnverkehr, ſondern auch den Fuß⸗ gängern und den Fahrzeugen zum Uebergang dient und die Unter⸗ haltung auch des Straßenteils der Brücke der Eiſenbahn obliegt. Die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft kann von der Brückengelderhebung ſolange nicht abſehen, als ihr nicht die Unterhalkungslaſt abgenommen wird. Der Präſident wünſcht, daß die hierwegen gepflogenen Verhandlungen bald zu einem befriedigenden Abſchluß kämen, zumal die verſchiedenartige Auslegung des Kraftfahr⸗ zeugſteuergeſetzes vom 8. April 1922 eine gewiſſe Ver⸗ wirrung in die Kreiſe der Kraftwagenbeſitzer gebracht hat. Red⸗ ner befaßte ſich dann mit dem Umbau und dem Ausbau der vorderpfälziſchen Kleinba und erwähnte, daß in dieſer Hinſicht bereits Verhandlungen, die die Durchführung dieſes Unternehmens auf breiter Grundlage mit allenfallſiger Beteiligung der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft vorbe⸗ reiten ſollten, bereits begonnen haben. Zum Schluß ſeiner Ausführungen kam der Präſident auch auf die Frage der Nheinbrückenobjekte zu ſprechen und ſagte, daß im hieſigen Bezirk vier Rheinbrücken vor⸗ handen ſind. Er äußerte ſich dahingehend, daß man dem Bau einer feſten Brücke in Maxau ſympathiſch gegenüberſtehe, wenn auch zur Zeit wegen des verkehrsdienſtlichen Bedürfniſſes und ange⸗ ſichts der Finanzlage der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft an die Ausführung des Baues noch nicht herangetreten werden kann. Red⸗ ner ſchloß, das vordringlichſte Bedürfnis für den Erſatz durch eine neue Brücke beſteht für die Reichsbahn bei der Eifenbahn⸗ brücke in Ludwigshafen. Der Vorſitzende des pfälziſchen Zeitungsverlegervereins Groſ⸗ ſer⸗Frankenthal dankte im Namen der Preſſe dem Präſidenten für ſeine intereſſanten Ausführungen und drückte ſein Erſtaunen darüber aus, was die Reichsbahndirektion ſeit Uebernahme des Netzes alles geleiſtet habe. Seine Ausführungen über den Ausbau der Klein⸗ bahnen und zu der Rhe inbrückenfrage hätten gezeigt, daß die Reichs⸗ bahn gewillt ſei, im Rahmen des Möglichen Verbeſſerungen zu ſchafſen, die die Pfälzer Bevölkerung ſich wünſcht. Die Preſſe ſei bereit, die Vermittlerrolle zwiſchen Eiſen bahn und Publikum zu übernehmen und für de Vertiefung des Verſtändniſſes des Publifums für die Maßnahmen der Verwaltund zu wirken. In der ſich an die Beſprechung anſchließen den Ausſprache wurde zu den Klagen des Publikums über die Höhe der Fahrpreiſe Ne werden. Die Eröffnung vollzog ſich in feierlicher Weiſe in An⸗ weſenheit des Gemeinderats der Lehrer, zweier Aerzte, und den oberen vier Schulklaſſen. Bürgermeiſter Heinzmann gab in der Anſprache dem Gedanken Ausdruck, daß das Bad ein Weg zur eallgemeinen Volksgeſundung ſei. Unſere kleine Gemeinde hat mit dieſer Einrichtung eine vorbildliche Tat geleiſtet. * Bühl, 15. Juni. Am Sonntag feierte in Bickesheim Pater Nobert Kiefer ſein 59jähriges Profeßſubiläum. Vor ſechs Jahren als elſäſſiſcher Flüchtling nach Bick⸗sheim gekommen, hatte er die Gründung einer Niederlaſſung der Redemptoriſten in die Hand genommen. * Offenburg. 13. Juni. Der badiſche Turnlehrerverein bält hier ſeine diesjährige Vertreter⸗ und Mitgliederverſammlung Anfanag Oktober ab. Die Taaung ſoll vor allem einen Einblick in das neu⸗ zeitliche Frauen⸗ und Mädchenturnen geben. * Oberkirch. 13. Juni. Am letzten Mittwoch nachmittag ſtürzte hier in einem unbewachten Augenblicke vom dultten Stockwerke ein zweijähriges Kind herunter in den Hof, und zwar, wie ein Wunder auf den Nücken eines dort beſchäftigten Lehrlings. Das Kind erlitt nur leichtere Verletzungen. X Raderach bei Ueberlingen. 13. Juni. Nach vorausgegangenen Streitiakeiten wurde der 22jährige ledige Johann Lohr von bier von dem aleichalterigen Arbeiter Albert Gieſinger von Kluftern durch einen Stich ins Herz geötet. Der Täter wurde verhaftet Nus der Pfolz * Ludwigshafen, 14. Juni. Der Verein der Hundefreunde Ludwigshafen veranſtaltete unter dem Vorſitz des Pol.⸗Aſſ. K. Kaiſer eine Polizeihundeprüfung. Dieſe wurde am Samstag abend durch einen mit Lichtbildern gehaltenen Vortrag im Geſellſchaftshaus durch Polizeimajor Mo ſt⸗Berlin über die Er⸗ ziehung des Hundes eingeleitet. Der Vortrag war leider ſehr ſchlecht beſucht. Den Vortragsabend eröffnete Polizeirat Probſt im Namen des verhinderten Oberbürgermeiſters. Er dankte dem Pionier des Polizeihundeſvortes Major Moſt für ſein Erſcheinen. Die Ausführungen des Majors Moſt zeugten von einer großen Fachkenntnis. Am Sonntag vormittag fand auf dem Exerzier⸗ platz in Mundenheim die Prüfung der Hunde mit der Naſenarbeir ſtatt, während nachmittags auf dem Sportplatz der..G. 03 die Gehorſams⸗ und Schulübungen, ſowie die Mannarbeit vorgenom⸗ men wurden. Hier nahmen 16 Führer teil. Als Prüfungsleiter waren beſtellt: Feldbauſch⸗Ludwigshafen, als Prüfungsrichter: Polizeikommiſſär Ziemer und Polizeiheamter Mildau Mann⸗ heim. Dieſe hatten bei der faſt gleich guten Arbeit aller Hunde in der Bewertung eine ſchwere Aufgabe. Sie erledigten ſich der⸗ ſelben jedoch ſehr geſchickt. Es wurden folgende Ergebniſſe erzielt. Polizeihundeprüfung: 1.„Blanka v. Eulenbach“(Dober⸗ mannhündin, Heinig⸗Ludwigshafen) ſehr gut, 270 Punkte, 2.„Lea“ (Deutſche Schäferhündin, Lamm⸗Neuſtadt) ſ.., 261 Punkte; 3. „Conta v. Rittergarten“(Deutſche Schäferhündin. Jung⸗Neuſtadt) ſ.., 255 Punkte; 4.„Benno v. Eulenbach“(Dobermann⸗Rüde, Hügel⸗Ludwigshafen) ſ.., 254 Punkte; 5.„Afra v. d. Notſteig⸗ (Deutſche Schäferhündin, Weifenbach⸗Ludwigshafen) ſ.., 248.; 6.„Rado v. Giebitzdorf“(Deutſche Schäferhündin, Krieg⸗ Ludwigshafen) ſ.., 245 Punkte; 7.„Aſta v. Langerötterhof“ (Deutſche Schäferhündin, Gaißmaier⸗Mannheim) ſ.., 243 Punkte; 8.„Aſta von Höllenpfad“(Deutſche Schäferhündin, Willen⸗ bacher⸗Ludwigshfaen) ſ.., 239 Punkte; 9.„Tell⸗Fluch“(Dober⸗ mann⸗Rüde, Maiſer⸗Ludwigshafen) ſ.., 286 Punkte; 10.„Ada v. Odenwald“(Rottweiler⸗Rüde, Jäger⸗Mannheim) ſ.., 227 Punkte; 11.„Berra“(Deutſche Schäferhündin, Waaner⸗Frankenthal) ſ.., 224 Punkte; 12.„Bruno v. Zinkenhorſt“(Dobermann⸗Rüde, Zick⸗ Heidelberg) ſ.., 217 Punkte; 13.„Strolch“(Deutſcher Schäfer⸗ hund, Rüde, Hartmann⸗Mannheim) gut, 193 Punkte. Schutz⸗ hundeprüfung: 1.„Arno“(Deutſcher Schäferhund, Rüde, Reichinger⸗Mannheim) ſ.., 173 Punkte; 2.„Rigo v. Hohentwiel“ (Boxer⸗Rüde, Röger⸗Mannheim) gut, 134 Punkte; 8.„Gert v. Schlangenwörth“(Deutſcher Schäferhund, Rüde, Schleckmann⸗Mann⸗ heim) gut, 116 Punkte. ch. *Neuſkadt a. d.., 14. Juni. Die Vereinigten Weinbergbeſitzer an der Mittelhaardt in Mußbach hielten eine Weinverſteigerung ab die ſehr aut beſucht war. Das Angebot war aber vor allem bei den 1924er Weinen wenig ſtark, ſodaß zahlreiche Nummern zurückge zogen wurden. Zum Ausgebot kamen 59 Fuder 19220r, 1923er und 1924er Weißweine, 2/ Fuder 1924er Portugieſer Weiße und 5500 Flaſchen 1921er, 1922er und 1923er Flaſchenweine. Vei den 1923er Weißweinen war der Durchſchnfttspreis 900 Mk., der höchſte Preis 1710 Mk. für Gimmeldinger Bienengarten Traminer Für 1923er Flaſchenweine wurden bezahlt bei Ruppertsberger Helbig Srätleſe .60 Mk. und für Forſter Straße.10 Mk. für 1922er Weißweine für Ruppertsberger Goldechmidt 900 Mk., für 1922er Flaſchenweine für Forſter Pechſtein 095 Mk., für 1924er Weißweine ein Durch⸗ ſchnittspreis von 770 Mk. der höchſte Preis war 1210 Mk. für Kö⸗ nigsbacher Mückenbaus Riesling und für 1921er Flaſchenweine für Ruppertsberger Helbig Syätleſe.10 Mk. und für 1924er Portu⸗ gieſer für Gimmeldinger 455 Mk., je 1000 Liter reſp. je Flaſche. hnen und deren Elektriſierung Neckarau. Ausſagen mehrerer Jeugen das vorgeſchriebene Signal n Gerichtszeitung Amlsgericht Mannheim * Mannheim, 17. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts Vorſitzender: Gerichtsaſſeſſor Dr. Schmitz. Vertreter behörde: Referendar Schütz. Die 5 5., geb. 9 in Friedrichsfeld entwendete Arbeitersfrau, mit der ſie im gleichen Hauſe wohnt, aus deren chenſchrank 14 Eier und 15 Mark Bargeld und aus dem Keller dare 1 Zentner Briketts. Einer anderen Frau, im gleichen Hauſe W ſoll ſie 2 Pfund Fleiſch weggenommen haben. Die Angeklagte 55 ſich heute energiſch gegen die Anklage, doch gelang es ihr 25 ſchen. der belaſtenden Ausſagen der Zeugen nicht, ſich rennnee 15 Direkter Schuldbeweis für die Wegnahme des Fleiſches und Mark Bargeld liegt allerdings nicht vor, da die Zeugen nur teten, daß die Angeklagte auch dieſe Sachen weggenommen Das ergangene Urteil lautete auf 2 Wochen Gefängnis. um Der Kraftwagenführer Ludwig Peter Stephan hier, 1 1 4. April 1925 mit ſeinem Auto durch die Katharinenſt Roſa Hierbei paſſierte ihm das Unglück, die 10 jährige 4 deren Werl eren e rden, Abt. S. G. 5 der Anklage⸗ Schmitt, die über die Straße ſpringen wollte, ren. Das Mädchen mußte infolge der erlittenen ſchw gen in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus dertune wo es erſt nach 12 Tagen wieder das Bewußtſein erlang challene den Ausſagen der gehörten Zeugen ſoll die von Stephan einge ſelof Fahrgeſchwindigkeit 60—80 Kilometer betragn haben. S 10 gibt die Fahrgeſchwindigkeit auf 30 Kilometer an und behaup eines er rechtzeitig Signal gegeben und ſomit alles zur Verhütung Unfalls getan habe. Der Sachverſtändige Oberarzt Dr. Hans Net tel pan Lee haus hier bekundet, daß an der am 4. April 1925 ins 7 5 ſt eingelieferten, völlig bewußtloſen 10jährigen Roſa Schmitt—5 m bedenklicher Schädelbruch mit Bluterguß, ene Bruch des linken Oberſchenkels feſtgeſtellt worden ſei. Das ücklicher ſein des Kindes kehrte erſt am 13. Tage nach ziemlich gl 11 Heilung der Kopfwunde wieder. Der Oberſchenkel ſei mi egenden 3% Zentimeter kürzer, ein ſteifes Kniegelenk bilde einen babſt mi Schaden. Schwere Schädigungen könnten weiter entſtehen, enz⸗ epileptiſcher Kvankheit müſſe gerechnet werden. Die geiſtige wicklung könne ebenfalls zurückbleiben. 1 Der Staatsanwalt betonte, daß der Angeklagte mit 75* ſchwind'gleit von mehr als 60 Ktlometer gefahren ſei und n den habe. Das Verhalten des Angellagten ſtelle eine äußerſt Fahrläſſigkeit dar. Dazu komme noch, daß er das in hilfloſer 1 befindliche ſchwer verletzte Mädchen durch Weiterfahren laſſen habe, ohne ſich um deſſen ferneres Schickſal zu beküe e Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte— Peter Stephan 77 wegen bchneſher Körperverletzu einem Monat Gefängnis verurteilt. Aus den Urteilsgründen ſei u. a. erwähnt, daß der Angelege die Aufmerkſamkeit, zu der er vermöge ſeines Berufes berpfne war, außer Acht gelaſſen habe. Die ſchweren Verletzungen w für das Kind dauernde Erwerbsbeſchränkung zur Folge habeg ſge ganz erhebliche Gehirnquetſchung könne möglicherweiſe in det aſſene zeit noch Schlimmeres hervorrufen. Der Tatbeſtand des Berle bet in hilfloſer Lage ſei indeſſen nicht gegeben, da eine Reihe welt Perſonen, darunter Angehörige des verletzten Mädchens, an M. Unglücksſtätte zugegen waren.(Vert.:.⸗A. Dr. Hartmann.) * § Schöſfengericht Mosbach. Das hieſtoe Schöffengericht 6 teilte eine Frau wegen Gefährdung eines Eiſenbahntransporte 15 einem Jahre Zuchthaus.— Ein Schneider aus Ne 1e wimmersbach bekam wegen Sittlichkeitsverbrechen zwei Ja Zuchthaus. 10 § Schöffengericht Freiburg. Wegen mehrfachen Diebſta heh im Rückfall, rückfälligen Betrugs, Betrugsverſuch und mee ſchlagung wurde die ledige 31 Jahre alte Stickerin Agathe Eliſa 5 Geng aus Donaueſchingen zu zwei Jahren Zuchtha und drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarll Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛe morgens 2 8 Luft⸗ Tem⸗ g 2 28 See. druck vera⸗ E 2825 8 555 Wener 3 höde in dſ tur eee, e m mim 8. R Michn. Stärke Wertheum.—— 13 23 IiSWIAmäß] woltig— Königſtuhn. 563 767,44 8 22 8&. ſchm. balbbed.— Karlsruhe 127 76ʃ,5 14] 26 13], leicht balbbed— Baden Baden 213 61.9J0 3 27 128 2 wolkg Billingen 780 262.2 12 23 1IIW„ bedec! Feldberg. Hon 1281 636,4 61 15*. Nebe!l— Badenweilen——————— er. SBlaſien—— 13 24 91„ 5 heiter— Höchenſchwd!— 6755 12 21 1„ wolkenlos 75 6 wenig Die allgemeine Wetterlage weicht von der geſtrigen Infolge eines Kälteeinbruchs von Norden ſind in Norddeutſchlan Morgentemperaturen um—5 Er, in Süddeutſchland um and gefallen. Bei meiſt heiterem Wetter iſt jedoch für Süddeutſch tagsüber wieder langſame Erwärmung zu erwarten. iſt Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Me heiter, tagsüber mäßig warm, weſtliche Winde. 2 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Haag 2. Neue Mannheimer Zeitung m b. Mannheim E. 5 Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſchecher; Verantwortlich für den volitiſchen Teil: 1. V. Kurt iſnd für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolkt“ eltk Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller bbor⸗ Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Marcherz gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Frauz Kir für Anzeigen: J Bernhardt.— KRotwein— Kezept für 25 Liter in⸗ Im Vorjahre ſtellte ich mir nach den Angaben des neuen Acgen buchs, das ich zufällig in einer Drogerie erhielt, aus Sauerkirſ hre 5 Liter Rotwein her, der ſo köſtlich war, daß ich ihn in dieſem Jea in größeren Mengen herſtellen will. Jeder meiner Freunde tr die r. ihn für echt franzöſiſchen Rotwein, keiner wollte es glauben, daß vie ihn ſelbſt und dazu aus Sauerkirſchen gemacht hätte. Da be⸗ Kirſchenernte jetzt bald beginnt, will ich das Rezep: nachſtehend ter kanntgeben. Sie ſollen ſich ausrechnen, daß eine ganze Flaſche f en müſfen höchſtens 20 Pfg. koſtet, wenn Sie die Kirſchen Em. 6 müſſen. 25 Pfund Sauerkirſchen mit Steinen werden unzerquetſcht 15 Liter kochendem Waſſer in einem Steinguttopf übergoſſen. N 1U, dem Abkühlen gibt man ein Päckchen Vierka⸗Bordeauxhefe Aing (in Apotheken und Drogerien zu erhalten) verdeckt gut und lä 11 Stunden ſtehen. Dann kocht man 7½ Pfund Zucker mit 5 1—5 Waſſer klar, läßt abkühlen, gießt die erkaltete Löſung zu jeßl Kirſchenanſatz und läßt wieder 24 Stunden ſtehen. Daxauf Keeit man durch ein Leinenkuch ohne aber zu drücken, füllt die Flüſſig 25 in einen 25 Liter⸗Ballon und gibt ſoviel Waſſer hinzu, daß es Liter ſind. Der Wein iſt unter Gärverſchluß in 14 Tagen be 3 Wochen fix und fertig!!!(Will man probeweiſe nur 5 1980 Rotwein machen, ſo nimmt man von allen Zutaten den fünften en von der Vierkahefe aber muß man immer ein ganzes Pacch, nehmen.) Die übrigbleibenden Kirſchen werden teilweiſe zu Kirf er ſuppe und Kirſchkuchen verwendet, teilweiſe kocht man ſie mit Zu 145 ein. Im letzteren Falle ergeben ſie noch ein tadelloſes Compott, ähnlich einem ſolchen aus Süßkirſchen bereiteten ſchmeckt und ſieht, da ja doch der Hauptteil der Säure und Farbe in dem Rotweein iſt. Während man andere Weine z. B. aus Feigen, Roſinen, Aepfen das ganze Jahr mit Vierkahefen bereiten kann, iſt dieſer Notwh ja nur zur Zeit der Reife der Sauerkirſchen herzuſtellen. Hoffent 65 erſcheint mein Rezept daher noch rechtzeitig genug, damit Sie noch in dieſem Jahr probieren. Frau Lokte Krauſe. — „rß d. — Dennerstag, den 18. Jun 1928 S Keue Mannhe'mer Jeitung(Abend⸗Nusgabe] 3. Seife. Nr. 276 piel — Paavo Nurmi Das finniſche Phänomen ſhandem ekſtatiſchen Jubel und der tobenden Zeßetbeanng der Zu⸗ d amaſſen ſtand in Paris im vergangenen Jahr nur Einer kühl flrchtete eſlen gegenüber, Paavo Nurmi ſelbſt, der Gefeierte, Ge⸗ Nenee und Bewunderte, mit Recht der Welt⸗Meiſterläufer ſich ſchlucdengedenken genannt. Und während jene Sportbegeiſterten ſich Heſcht und biſſen, um nur einmal dem„König des Laufes“ in das Veifall in. ſehen und aus ſeinen Zügen die Be endene über ihren der unz der doch ſein Werk war, zu wollen, blieb er in Ge bewegliche und reſervierte Norbländer; während ſeine Freunde ſchln eſellſchaften und Bällen aus der Gemeinſchaft mit ihm Kapital uggen; ſtand er als. der Einſame inmitten ſolchen Trubels— un⸗ nerglich wie die Menſchen ſeiner Heimat—, der 100 in ſeinem aber üb wohl über den Erfolg an ſich und ſeiner Landesfarben, nicht Mag über den frenetiſchen Beifall, den ſeine Leiſtung weckte, freute, er ſetſein, daß in Colombes ſeine ſtarre Geſchäftsmäßigkeit, mit der Liebe e Athletik betreibt, und der düſtere Ernſt ſeines die aber 17 Verehrung heißer Südländer etwas ſtörte, die Tatſache Salfo eibt beſtehen, neß der Finne das Ereignis der leichtathletiſchen a n war und ſchließlich ſeine Zurückhaltung und Beſcheidenheit, Neid efliſtentliche Meiden öffentlicher Demonſtrationen ſchnödem eer Unterlegenen und hartnäckigen Bemängelungsverſuchen ſei⸗ ſeine mateureigenſchaft die Spitze abbrachen.(Die Berichte von r Amerikareiſe ſind in der Regel tendenziös gefärbt.) an hatte ja ſchon früher von ihm gehört. Für wätz je⸗ maſ lt man die dunklen Andeutungen über die„finniſche Lauf⸗ chine“, die vor der Pariſer Olympiade in immer ſtärkerem Maße amo wurden. Man war ja gewohnt, aus dem hohen Norden ſlege e Langſtreckenkönner zu den Weltmeiſterſchaften kommen und Ane zu ſehen, aber ſolche 3 hatte man nicht erwartet. einf kleine Vorprobe ſeiner Leiſtungsfähigkeit gab Nurmi ſa bereits nellde Wochen vor ſeinem Olympiaſtart, als er in jenem ſenſatio⸗ Rivol, Stoctholmer Rennen in prachtvoller Manier ſeinen großen Lanalen, die ſchwediſche Olympiahoffnung Wide in der kürzeren Wo Iſtrecke überlegen ſchlug. Paavo Nurmi kam nach Paris, ſiegte, im er an den Start ging und holte feiner Heimat den zweiten Platz 1 Wettbewerb der Welinationen. Auf den Schultern trug man ihn in das Stadion am glücklichſten Tage ſeines Lebens, als ihm der erhalb 60 Minuten der ebeſen in den Endläufen geft beiden langen Strecken(1500 und 5000 Meter) gelang— an⸗ neſchts der gewaltigen Konkurrenz eine phänomenale Leiſtung, die 8 keinem vor ihm gelang!—, indes die Flagge ſeiner Heimat am egermaſte in Colombes flatterte u. die Zeitungen der aufhorchenden nact von dem Wunderläufer und ſeinen Rekorden erzählten. Und elewemander fielen alle Welthöchſtleiſtungen dem Siegeszug dieſer mentaren Kraft zum Opfer. gle Nurmi hat ſelbſt kürzlich eine Lebensgeſchichte veröffentlicht, die ſche intereſſant iſt in ſportlich⸗theoretiſcher wie in allgemein⸗menſch⸗ fel er Beziehung. Laſſen wir ihn einmal über ſeinen größten Sieg bſt das Wort nehmen.(Chieago, New World. 8 Alles ſchien außer Rand und Band zu ſein, als ſchon eine dunde nach meinem 1500 Meter⸗Stieg der Start zum 5000 Meter⸗ Waaf erfolgte Die Muſik intonierte einen flotten Marſch, bei dem Ler Publikum durch Händeklatſchen die Begleitung machte. Die 8 ute tobten förmlich, als ich mich na einſtündiger Pauſe euer Weltmeiſterehren zum zweiten Male dem Starter ſtellte. Fünn eine Handbewegung.. und der Kapellmeifter bricht das lück in dem Augenblick ab, wo ſein Rhythmus ſich dem Höhepunkt hert.„Das Lärmen verſtummt Stille ringsum. Der Mann in n langen weißen Kleid ladet ſeinen Revolver, muſtert noch einmal Startenden eine kurze Pauſe.. Gentlemen, are yon ready? eb Ein Schuß und das Feld ſtürmt davon, als gelte es, das nackte de 5 zu retten. Ich richtete mein beſonderes Augenmerk auf Ritola, ch am meiſten fürchtete. Wenn ich nicht irre, war es Wide, der achn die Spitze hatte. Ich ließ ihn am Anfang ruhig davon⸗ then und hielt mich beſcheiden im Hintergrunde. Als die 1000 ſeter⸗Marke erreicht wurde, die Wide in 2 Min. 58 Sek. bewältigte, ich an dritter Stelle. Ritola war Zweiter. Ihm galt meine bade Wachſamkeit. In der ſechſten Runde ging ich zum Angriff klale paſſierte im Ru Ritola und dann auch Wide, der ſich erſchrocken zünſah, Die Zwiſchenzeit von 3000 Meter war.42.6. Noch hatte nicht gewonnen. Meine Gegner waren noch immer dran und liefen mi t derſelben verbiſſenen Energie wie ich. Bei 4000 Meter würd Wilde flügellahm zurückzufallen, aber Ritola läuft a dasſelbe Tempo und hält wacker Schritt. Ihn unterwegs ab⸗ Michüttenm iſt kauzn möglich. Denn das Ende iſt bereits in Sicht. Seibt als letzter Verſuch eines übrig. Ein beizeiten angezogener Sheir Aber Ritola bleibt dran, kehrt ſich garnicht an meinem ni ccrungslauf und weicht im übrigen nicht von der Fahne. Auch Abet in der Zielgeraden, wo nur noch 150 Meter zu laufen ſind. Stü in demſelben Maße, wie es mir mißlingt, ihn um ein gut Mac, hinter wich zu bringen, mißlingt ihm umgekehrt dasſelbe ich nöpder. Er kommt nicht an mir vorbei und endet im Ziel, das in 14.13,2 erreiche, einen Meter hinter mir. Eine Runde, zwei Rennen, zwei Siege! aot ch weiß von dieſem hiſtoriſchen Tage nur noch eines, daß ich eing aller Verlockungen am Abend beizeiten in mein Kämmerlein und den Schlaf des Gerechten ſchllef.“ ehe Deeſer legze Ausdruck iſt bezeichnend und ein Symptom doher „akterſtärke für einen Mann, der aus ſozial äußerſt minderbe⸗ ſehrentem Kreiſe ſtammt und deſſen Jugendzeit eine Kelte von Ent⸗ Werungen und Enttäuſchungen geweſen iſt, zugleich aber auch ein ſeihſteis. daß er ſeiner ernſten ſportlichen Auffaſſung jedes Opfer, undt das des für ihn und früher ſo ſehr erſehnten Luxus des WVohllebens, bringt. s Veiſpiel anderer berühmter Meiſter Sports, deren Lebensrbeiie Können und Fähigteit ſchnell unter⸗ „war für ihn lehrreich. Paavo Nurmi unterſcheidet ſich auch ath derer Richtung von dem Entwicklungsgang bekannter Leicht⸗ deiteten, deren Namen heute in aller Munde; er wor nämlich im Ge⸗ dectdet zu ihnen, die ihr Talent erſt ſpäter oder durch Zufall ent⸗ dem, der unbeirrbaren Meinung ſchon von Juß an, daß er auf fah Gebiet der leichten Athletik zu außerordentlichen Leiſtungen be⸗ all gt ſei. Und ſo ſehen wir ſchon den Jungen angeſteckt von dem Dazmeinen ſportlichen Ehrgeiz ſeiner Landskeute ſich einem ſcharfen kundening zu unterziehen und vor allem an der theoretiſchen Geſtal⸗ land ſeiner Trainingsweiſe arbeiten. Nachdem er einmal— gleich⸗ faſf als Probe aufs Exempel— in einem Wettkampf gegen erſt⸗ Nude Gegner vorzüglich abgeſchnitten hatte— es war während der Aſterdamer Okympiade— er ſich in richtiger Erkenntnis der Schesehaftiakeit des entgegengeſetzten Tuns von dem ſchematiſchen Eiferonentraining ſeines Vereins zurück und ſchuf ſich in raſtloſem r die Grundlage ſeines heutigen Könnens. b0; Der Lauf als ſolcher iſt gewiß nicht ein Produkt guter Veran⸗ Näſtg allein, auch nicht ſorgfälligen Tramnings, Nur, wo beide in Leiſte Vollendung zuſammentreffen, ſind ſolche überragenden Er tungen möglich, wie ſie der Finne von Tag zu Tag hervorbringt. ſſe ſtut die Ehrungen, die man ihm heute erweiſt, wahrlich verdient, weſſed nur die Früchte einer wahrhaft bewundernswerten Lebens⸗ kele natürlich ohne Alkohol und Nikotin—. Sein liebſter Ge⸗ Nöt iſt der Schlaf.. und das beſte Training, wie er meint; er alle maſchinellen Vorrichtungen, die die Form des Läuſers ver⸗ deshen ſollen. Der Lauf iſt die natürxlichſte Art einer Leibesübung, derteſe ſoll auch ſeine Pflege den Boden natürlicher Mittel nicht ſſen. iſt„Kan hat ihn ſelbſt eine„menſchliche Maſchine“ genannt. Daran Läin on etwas Wahres. Nurmi kennt ſeinen Körper und beherrſcht da9,Leiſtungsvermögen in der Weiſe, daß er die Hergabe ſeines den ens in den Wettbewerben nach ſeinem Willen und den Umſtän⸗ weneu droſſeln und zu ſteigern verſteht, ohne jemals einen Zufam⸗ eruch oder einen Irrtum über ſeine Schnelligkeit befürchten zu Unbeimlich auch ſeine Fähigkeit, Hitze und Sonne zu er⸗ n. Noch ſeinem ſpierten) Anpiaſteg im 10 Am. Croß⸗Country⸗ der ihn 500 Meter vor Ritola bei glühendem Sonnenbrand 5 0 f und 8. an das Ziel brachte, war er der einzige von den vielen Teilnehmern — 80 Prozent ſchieden überhaupt unkerwegs aus—, der nach dem Höllenlauf ohne fremde Hilfe in ſeine Kabine zu gehen vermochte! Paavo Nurml ſebt einem Grundzug ſeines Lebens, ſeinem ſport⸗ lichen Ehrgeiz. Die Freude an ſeiner eigenen Fähigkeit iſt ihm eine unbezähmbare Leidenſchaft geworden, aber dennoch iſt er kein Fana⸗ tiker, deſſen Beſtreben ſich ausſchließlich darauf richtet, einem halben Hundert von Welthöchſtleiſtungen das Lebenslicht auszublaſen.„Was gehen mich Weltrekorde anl Ich laufe gegen meine Gegner und nicht gogen Höchſtleiſtungen“, hat er einmal geſagt. Ein Rätſel wird der blonde Finne nun trotzdem immer bleiben, trotzdem wir ſein Leben und die Grundzüge ſeines Trainings kennen. Glücklich ein Land, das ſolchen Könner ſein eigen nennt; die Welt wird ihn ſo ſchnell nicht vergeſſen. Auch ohne Denkmal nicht! Friedrich Karl Vialon, Heidelberg. Maſſenſport und Führertum Die moderne Sportbewegung in allen Ländern hat ſich auf den Maſſenſport eingeſtellt in der richtigen Erkenntnis, daß die Aufgaben der Körperkulturbewegung nur dann zu erfüllen ſind, wenn ſie nicht einie wenige, ſondern die Maſſe der Volksgemein⸗ ſchaft erfüllen. Das gilt nicht nur in geſundheitlicher Hinſicht, ſon⸗ dern auch für die Einwirkung körperlicher auf der Geiſt und die Seele. Ja, man darf ſogar behaupten, daß die ergie lichen Einflüſſe, die von der Sportbewegung ausgehen, das Wich⸗ tigere ſind. Mit dem unerwarteten, ſprunghaften Aufſchwung, den die Sportbewegung genommen hat, iſt aber auch eine große Ge⸗ fahr verbunden, die darin liegt, daß der Weſenskern, nämlich die Erziehung zur Perſönlichkeit im beſten Sinne des Wortes, nicht mehr klar erkannt wird. Es läßt ſich nicht leugnen, daß alle ſport⸗ liche Betätigung in öffentlichen Wettbewerben die Neigung zur Aeußerlichkeft, zu den ſogenannten Crackmanieren, zur Ueberheb⸗ lichkeit und zum Eigendünkel unterſtützt, denn es iſt ja heute ſo, daß die Zuſchauer der ſportlichen Erziehung und der ſportlichen Tugenden in der Mehrzahl noch entraten, daßz ſie die Maſſe, durch die wenigen ausübenden Sportler auch zu ſportlicher Denkart durch das Beiſpiel der Perſönlichkeit erſt erzogen werden müſſen. Dieſe erzieheriſche Arbeit aber kann nur der Sportler leiſten, der an ſeiner eigenen inneren Vervollkommnung ſo gearbeitet hat, daß er zum Charakter herangereift iſt. Eine feſtgefügte Perſönlichkeit wird ſich durch das Beifallsgeſchrei der Maſſen ebenſowenig beirren laſſen, wie durch das Gezeter, das die Unverſtändigen erheben, wenn ſie den Sportler mit einem bezahlten Gladiator verwechſeln und Anſprüche an ihn ſtellen, die er nicht zu befriedigen braucht, weil er den Sport um des Sportes willen betreibt. Wie mancher junge Sportler aber iſt durch die Gunſt der Menge verwirrt, den ſportlichen Grundgeſetzen untreu geworden und dadurch für den Sportgedanken und ſeine Förderung verloren e Die Sportverbände aber haben im Vertrauen auf den geſunden Sinn des bereits beſtehenden Stammes ausübender Sportler, die die Lehrmeiſter der Neuhinzugekommenen wurden und in der Erwartung, daß die Mehrgahk der Sportbegeiſterten ohne jedweden Hintergedanken ſich dem Sporte anſchloſſen, ihre Organiſationen für die Maſſenzuflucht ausgebaut. Der Erfolg hat ihnen recht gegeben. Man darf heute getroſt behaupten, daß die Kinderkrankheiten, die ſich in den erſten Jahren recht breit machten, überwunden ſind und daß die Bewegung in ihrer Geſamtheit durch⸗ aus geſund und lebensfähig iſt. Das iſt ein umſo erfreulicheres Zeichen, als ein Fortſchritt auf ſportlichem Gebiet nur dann mög⸗ lich iſt, wenn das ſolide Fundament der Maſſe, die die Bewegung trägt, vorhanden iſt. Nur aus dem Maſſenſport wachſen Leiſtun⸗ gen, das iſt die Erfahrungstatſache, die auch die letzten Olympiſchen Spiele beſtätigt haben. Die wirklichen ſportlichen Größen ſind in allen Ländern recht dünn geſät, immer aber iſt es ſo, daß das Land die beſten Erfolge aufweiſen kann, in dem der Sport auf breiteſter Baſis ruht. Auch für uns Deutſche gilt es, die ſportliche fafſur weiterhin zu vergrößern und gleichzeitig die ſportliche Auf⸗ faſſung, das ſportgerechle Denken zu vertiefen. Zur Löſung dieſer Aufgaben brauchen wir Perſönlichkeiten, die imſtande ſind, die breiteren Maſſen durch die Macht ihrer Perſön⸗ lichkeit, durch die Untadeligkeit ihrer ſportlichen Geſinnung und ihres Lebens vom Werte des wahren Sportes zu überzeugen. Dieſe Erzieher brauchen keineswegs Rekordleute oder Meiſter zu ſein, aber ſie müſſen die harte Schule ſportlicher Entwicklung mitge⸗ macht haben, müſſen ihre Kräfte im Wettkampf geſtählt und die erzieheriſchen Werte der Körperkultur aus eigenſter Erfahrung ken⸗ nen gelernt haben. Nur wer ſich ſelbſt unterordnen und dem ge⸗ meinſamen Ganzen dienen konnte, nur wer ſich vom Eigendünkel und von der eigenen Wichtigkeit freizumgchen wußte— kurz: nur wer eine Perſönlichkeit iſt, der iſt berufen an anderen Er⸗ ziehungsarbeit 2 leiſten. Ohne ein geſundes Führertum iſt der Maſſenſport undenkbar, ſind Leiſtungen, die dem deutſchen Sporte Weltgeltung verſchaffen und einen tatſächlichen Wiederaufſtieg her⸗ beiführen können, nicht zu erwarten. Automobilſport Taunus-Rennen des Aufomobilklub von Deulſchland Starkes Jntereſſe der deulſchen Amateure Die zahlreichen Anfragen über dieſes Rennen beim Automobil⸗ klub von Deutſchland und bei den Kartellklubs laſſen erkennen, welch großes Intereſſe dasſelbe bei e deutſchen Amateuren auslöſt. Die deutſchen Fabriken, welche Fahrzeuge für dasſelbe vorbe ⸗ reiten bezw. vorbereitet haben, können der Nachfrage infolge ſtarker Beſchäftigung im Serienbau leider nur in ſehr geringem Umfange ee. ſodaß manche deutſche Sportsleute, die gern einen deutſchen Sportwagen in dieſem Rennen gefahren hätten, gezwungen ſein werden, entweder einen ausländiſchen Wagen zu faßhren oder dem Rennen fernzubleiben. 8 Wenn auch unter den heuligen. wirtſchaftlichen Verhältn ſſen dieſe Dispoſitionen unſerer Fabriden verſtändlich erſcheinen, ſo muß doch darauf hingewiſen werden, daß durch dieſe deutſhe Sporto⸗ leute von Ruf der Auskands⸗Iiduſtrie geradezu in die Arme ge⸗ trieben werden. Die 24. Stundenfahrt für Aukomobile Als im vorigen Jahr der Frankfurter Automobil⸗Club mit der Idee auf den Plan trat, eine 24⸗Studenfahrt für Automobile auf einer 80 Kilometer⸗Rundſtrecke zu veranſtalten, war man ſelbſt in Fachkreiſen geneigt, dieſe Idee mit„Ueberſport“ und dergleichen zu bezeichnen. Man hielt ſie einfach für undurchführbar, ſcheiternd an der Leiſtungsfähigkeit von Maſchinen und Fahrer. Nun, die Fahrt fand unter Beteilig eines Aufgebots von über 80 Fahrern ſtatt und ſah Menſchenmaſſen auf der Strecke, wie ſie wohl noch kein Automobilrennen angelockt hatte Um es kurz zu ſagen: die Veran⸗ ſtaltung endete mit einem ſolch gewaltigen Erfolg, wie ſich ihn auch der kühnſte Optimiſt nicht hätte erträumen laſſen. Beſonders ein Moment trat hervor, nämlich, daß es überhaupt keine Grenze maſchineller und menſchlicher Leiſtungsfähigkeit gibt. Denn 80 Pro⸗ zent der Teilnehmer beendete entgegen der Befürchtung, daß kein einziger glatt durchkommen würde, ſtrafpunktfrei die teilweiſe über 1500 Kilometer lange Strecke und erhielt die goldene Plakette. Aufgeſtachelt durch den rieſigen Erfolg des Vorjahres hat der F. A. E. beſchloſſen, die Fahrt om 20.—21 Juni zu wiederholen und zwar unter erheblich geſteigerten Teilnahmebedingungen. Kaum, daß dies bekannt geworden, begannen ſchon trotz der in dieſem Jahre beinahe erſchreckenden Zahl motorſportlicher Veranſtaltungen die Meldungen einzulaufen Und wenn dieſe heuer ſchon, alſo 14 Tage vor dem Veranſtaltungstermin bereits eine Ziffer von 32 erreicht haben, ſo dürfte das ein klares Bild darüber geben, daß man dem kommenden Ereignis die allergrößte Bedeutung belmißt. Um dem zu erwartenden rieſigen Beſuch gerecht zu werden, hat ſich der Ver⸗ anſtalter entſchloſſen, auf der Sgalburg im Taunus, dem Start und Ziel des hiſtoriſchen Gordon⸗Benettrennens, große Tribneen, Reſtau⸗ rants uſw. anzulegen. Muſikpavillons uſw. mit erſtklaſſigen Mili⸗ tärkapellen beſetzt, werden gleichfalls für die Unterhaltung der übri⸗ gen durch das Rennen an ſich ſchon äuserſt gefeſſelten Zuſchauer zur Stelle ſein. Auf großen Tafeln wird fortlaufend der Stand des Rennens bekannt gegeben. Werkſtätten, Tankdepots, Reifenſtocks und was ſonſt alles zu einer modernen großen Veranſtaltung gehört, werden über die ganze Strecke verteilt. Alle prominenten Automobil⸗ und Motorrad⸗Clubs haben ihre Mitwirkung neben gewaltigen Ordner⸗ und Polizeiaufgeboten zugeſagt. Kurz: die Veranſtaltung am 20, und 21 Juni auf der klaſſiſchen Taunusſtrecke dürfte voraus⸗ ſichtlich zu einer ſolchen werden, die in ihrer Art auch in dieſem Jahre bein Gegenſtück finden wird. LCeichtathletik Badiſche Leichtathletik ⸗Meiſterſchaften 1925 Die badiſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften 1925 für Männer kom⸗ men am Sonntag, den 5. Juli 1925 in Freiburg i. Br. im Stadion des Freiburger Fußballklubs zum Austrag. Erſtmals ſtehen die Meiſterſchaften allen deutſchen Mitgliedern badiſcher Vereine ohne Unterſchied der Verbandsangehörigkeit offen. Der Aufruf des Bad, Landesverbandes für Leichtathletik richtet ſich daher nicht nur an die reinen Leichtathleten ſondern auch an die Turner, Schwerathleten, Schwimmer, Ruderer, Fußboll⸗, Hockey⸗ und Rugbyſpieler, Tennis⸗ ſpieler, Rad⸗ und Motorfahrer, die Mitglieder der Deutſchen Jugend⸗ kraft, des Bad. Jugendbundes levgl. Jugendvereine) und ſonſtiger Jugendvereine, Wanderpögel, Pfadfinder uſw. und nicht zuletzt auch an die Arbeiterſportler und Turner. Die Bedingungen ſind für alle Teilnehmer gleich. Die Meiſterſchaften kommen zum Austrag im Laufen in 100, 200, 400, 800, 1500, 5000, 10 000, 110 und 400 Meter Hürden, 4 mal 100 und 3 mal 1000 Meter Staffel, im Hoch⸗, Weit⸗ und Stabhochſprung, im Kugelſtoßen, Diskus⸗ und Speerwerfen. Die Erweiterung der Teilnahmemöglichkeit auf alle bad. Sportler und Turner bietet die Gewähr, daß ſich tatſächlich die Beſten aller Lei⸗ besübungen treibenden Verbände in Freiburg am 5. Juli meſſen werden. Meldeſchluß iſt am 25 Junſ 1925. Die ausführliche Aus⸗ ſchreibung iſt von der chäftsſtelle des Bad. Landesverbandes für Leichtathletik, Karkesruhe, Kurvenſtrobe 6, koſtenlos zu beziehen. Die Leichtathletik⸗Frauenmeiſterſchaften und die Zehn⸗ kampfmeiſterſchaft kommen geſondert von den Herrenmeiſterſchaften am Sonntag, den 26. Jul 1925 in Karlsruhe zum Austrag. Nalionale Wettkämpfe in Augsburg Am veraganagenen Sonntaa hielt der Fußballverein„Schwaben⸗ Augsbura“ ſein traditionelles„Nationales“ ab. Die Veranſtaltung konnte ſich eines auten Beſuches von der beſten ſüddeutſchen Leicht⸗ athletikklaſſe erfreuen. Mit Ausnahme der Mittelſtreckenſtaffel des T. V. 60 München und der Sprinter des F. C.„Phönix“, Karls⸗ ruhe, waren ſämtliche führenden füddeutſche Vereine am Start: 1880 Frankfurt. Kikers. Stuttgart. 1860, D. S. V. und„Jahn“ München. 1. F. C. Nürnbera und unſere einheimiſche Vertretung, die Rekord⸗ ſtaffel der M. T. G.— Die erzielten Leiſtungen erlitten eine ſtarke Einbuße durch die äußerſt kühle Witterung und einen orkanartigen Sturm. Ergebniſſe: 100 Meter-Cauf: 1. Klähn. Sy. C. Frankfurt, 11 Sek.: 2. Ober⸗ meier 1860 München. 11.1 Sek. 200 Meter-Cauf: 1. Franz. Sp. C. Frankfurt, 23.,1 Seke⸗ 2 Arnold 1. F. C. Nürnberg. 23.6 Sek.; 3. Möbus, Kikers Stuttgart. 4 mal 100 Meter Staffel: 1. Sportelub Frankfurt 44.2: 2. 1860 München 44.9: 3. 1. F. C. Nürnberg. Die Frankfurter Staffel die bereits bei der Einweihung des Frankfurter Stadions die alänzende Zeit von 43.2 erzielen konnte, erwies ſich den bayeriſchen Mannſchaften als welt überlegen. 400 Meter-Cauf: 1. Hebel M. T.., 54.1. Hebel lief ein famoſes Spurtrennen. 2. Zellner. Schwabing. 54.4. 5 mal 200 Meter Staffel: 1. Mannheimer Turngeſell⸗ ſchaft.59.8 Min.: 2. 1. F. C. Nürnbera,.01.1 Min.: 3. D. S. V. München. Die Mannſchaft der M. T. G. in der Aufſtellung: Schramm. Wellenreuther, Hebel, Neumann, Apfel hatte ihren Sieg hauptſäch⸗ lich dem routinierten Stabwechſel zu verdanken. Olumpiſche Staffel: 1. Mannheimer Turngeſellſchaft .47,2 Min.: 2. 1. F. C. Nürnbera.51.6 Min.: 3.„Jahn“ München. Wellenreuther konnte durch einen kraftvollen Endſpurt dem 800 Meter Mann Nürnberas einen Vorſprung von ca. 7 Meter ab⸗ gewinnen, den die 200 Meter Leute. Schramm und Apfel, auf über 20 Meter erhöhen konnten. Als Neumann. der Schlußmann, das Zielband durchriß. lagen die Mannheimer mit aut 30 Meter in Füh⸗ rung. Die Nürnberger, die in den Staffeln keinen Erfolg erringen konnten. wurden durch den Sieg vom Freitag im 3000 Meter Lauf und Lukas im 7500 Meter Lauf entſchädiat. Unter den Werfern dominierten vor allem Kulzer. D. S. V. München. dem im Kugel⸗ ſtoßen eine Leiſtung von 13.31 Meter alückte und Zeder, Schwaben. Augsburag. der im Diskuswerfen beidarmig mit 68.75 Meter und im Schleuderballwerfen mit 53 Meter Dopyelſieger werden konnte. Die Sieger der Surnnakonkurrenz waren: Hochſprung: Hacker,„Jahn“ München.76 Meter: Weitſprung: Schönmetzler. D. S. V. Mün⸗ chen..62 Meter: Stab⸗Hochſprung: Diedel.„Jahn“ München, 3,10 Meter. Lechten Casmir dteifacher Meiſter Der Kölner Fechtſport⸗Club führte am Samstag und Sonntag im großen Saal der Kölner Leſegeſellſchaft die Deutſchen Fecht⸗ meiſterſchaften für 1925 einwandfrei durch. Als überlegener Fechter erwies ſich wiederum der Frankfurter Casmir, der ebenſo wie im Voriahre alle drei Meiſterſchaften im Florett. Degen und Säbel an ſich brachte. Insgeſamt lagen zu den Meiſterſchaften 30 Meldungen vor, die meiſten aus den Fechtmetropolen Frankfurt/Main und Offen⸗ bach. Die Damenmeiſterſchaft im Florett aing für die Altmeiſterin Frl. Stern⸗Offenbach verloren. Sie mußte ſich vor der erſt 15jährigen Landsmännin Frl Maner beugen. Beide Damen er⸗ reichten 8 Punkte, doch wurde Frl. Mayer der Titel zugeſprochen. da dieſe den Gana gegen Frl. Stern gewinnen konnte. Nachſtehend die Grgebniſſe: Floreit: 1. Casmir 39 Treffer: 2. Halberſtadt⸗Offenbach 37: 3. E. Schön⸗Frankfurt/ M. 33 Treffer. Säbel: 1. Casmir 30: 2. E. Schön 25: 3. Thomſon⸗Offenbach 24 Treffer. Degen: 1. Casmir 10 Siege. 1 Niederlage: 2. Halberſtadt 9 Siege: 3. Schön 7 Siege, zwei halbe Punkte. Damenmeiſterſchaft im Florett: 1. Frl. Mayer⸗Offenbach 8 Treffer: 2. Frl. Stern⸗Offenbach 8 Treffer: 3. Frau Hartmann⸗ Offenbach 7 Treffer. Citeratur * Weltkampf. Ordnung des Deu'ſchen Athlelik⸗ Sporfverbandes von 1891 e. B. Nach den Beſchlüſſen des Verbandstages 1923 und des techniſchen Ausſchuſſes verfaßt und bearbeitet von Reichsſport⸗ wart Heinrich Brunner, Verlag Grethlein u. Co Leiſpzig und Zürich. Ueber den allgemeinen Wettkampfheſtimmungen wer⸗ den Gewichtheben, Ringen, Mannſchafts ⸗ Meiſterſchaftskämpfe, Schiiler⸗, Jugend⸗ und Damenkämpfe, Riegenkämpfe. Alterskämpfe Leichtathletik und Fauſtkampf behandelt. In kurzer leichtſaßlicher Form wird in dem Büchlein ein Ueberblick der Wettkampf⸗Ordnung des Deutſchen Athletik⸗Sportverbandes gegeben. Jeder Kraftſpork⸗ ler müßte im Beſitz des Büchleins ſein. Deulſche Fechtmeiſterſchaften 1925— ————————— 8. Seite. Nr. 276 Neue Mannheimer Jeltung[Abens⸗Ausgabe) donnerstag, den 18. Junt 1925 andelsblatt [Neue Mannheimer Seitung Berliner Deviſen Amee 0 17 ee, 0 oltan⸗ 168,4 188 96 855 60,67 16 — 1677.681 689 ece 55 Brülſtel 19.85 19.92 19,53 19.57 5 Chriſnama. 70.81 70.49.48.64 Danug 80.83 81.08 0 98¹ 81.01 Kopenhagen 79.58.78 5 9985 80,15 Liſadon 20476 20.5258 0475.525 Stockdolm. 114283 112.51. 223 12.51 Hellingtors. 10.562 10.502— 458 30,60 Jlallen.%8 180 541 2945 London 20.883 20.440— 0,586 40.488 New⸗Hort 4.205 16.205 Paris 20.08.14 19,.7 19 73 Schwelz.44s.645.465.885 85 Spanien 6107 51.23— 112.28 Jasan.706.712„ 1,708 DNz Konſtantinopel. 2235—245—225—245 Nio d. Janeiro 4464 7483..471 2473 2 Wien abg. 58.05 258,19⸗—%57 9,197 5 cag. 12.425.465 12.435 2475 golſapten.302 74lZ.35 737 Dudaneſt. 255 7.855 595 Sofa.055 958 3042 3⁰55 5 Athen.¹⁴ 7 6,89.91 4 Börjenbecichte Frankfurter Wertpapierbörſt Abgeſchwächte Tendenz Frankfurt a.., 18. Juni.(Drahtb.) Die Mitteilungen in der Preſſe, daß eine Verlängerung der dritten Steuernolverordnung über den 30. Juni hinaus durch ein Notgeſetz wahrſcheinlich ſein dürfte, da die Beratung der Aufwertungsgeſetze bis zu dieſem Termin nicht durchführbar ſein werde, verſtimmten auf dem Anleihe⸗ markt und hatten an der Börſe bedeutende Abgaben in Kriegs⸗ anleihe zur Folge. Nachdem der Kurs geſtern noch auf 9,465 geſtiegen war, erfolgte an der Börſe ein Rückſchlag auf 0,415. Auch die übrigen Anleihen und die Pfandbriefe waren rückgängig. Der Aktienmarkt wurde von der ungünſtigen Entwicklung auf dem Anleihemarkt beeinflußt. Man ſchritt zu Realiſationen und Gewinnſicherungen, doch hielten ſich die Kursverluſte in ſehr beſcheidenen Grenzen, ſie betrugen durchſchnittlich 1 pCt. und nur vereinzelt waren ſie etwas höher. Ausländiſche Renten letzten dagegen ihre Erholung fort. Der Freiverkehr war unver⸗ ändert. Api 0,600, Becker Stahl 0,650, Becker Kohle 5,4, Benz 52, Brown Boveri 42,50, Entrepriſe 17,25, Growag 67,50, Petroleum 62, Ufa 75 und Unterfranken 48. 85 In der zweiten Börſenſtunde trat ziemlich unvermittelt eine kräftige Aufwärtsbewegung unter Führung der chemi⸗ ſchen Werte ein. Auch Deutſche Anleihen konnten ſich wieder erholen. Die Deckungen nahmen einen größeren Umfang an und erſtreckten ſich ſchließlich auch auf die anfänglich ſtark vernach⸗ läſſigten Montanwerte, ſo daß das Kursniveau bald ganz allgemein über dem der geſtrigen Abendbörſe lag. Beſonders Bad. Anilin und Siemens u. Halske waren ſehr feſt. Kriegsanleihe wurden ſchließlich wieder mit 0,450 gehandelt. Der Geldmarkt war unver⸗ ändert. Am Deviſenmarkt waren Paris und Mailand ſehr ſchwach. Erſteres notierte gegen London 103,75, letzteres gegen London bis 134 G. Der freie Markt beobachtete im Uſancehandel Zurückhaltung. BGerliner Wertpapierböreſe Berlin, 18. Juni.(Drahtb.) Die Effektenbörſe begann heute in abgeſchwächter Tendenz für Induſtriewerte bei vorwiegend für die Landwirtſchaft erſtmals im Herbſt 1924 Zur Verrechnung Badiſche Girozentrale Im Geſchäftsbericht für das Jahr 1924 wird u. a. aus⸗ geführt:„Unſer Privatkreditgeſchäft hat ſich ſtetig fortentwickelt, ohne daß wir dieſer Entwicklung etwa zu Laſten unſerer öffentlichen Aufgaben zu großen Spielraum gelaſſen hätten. Wir achten im Gegenteil nach wie vor auf die Priorität der Pflege des öffentlichen Kredits, wobei der Ausgleich, den uns das Privatgeſchäft in viel⸗ facher Beziehung liefert, nicht mehr entbehrt werden kann. Es waren am Jahresſchluß Kredite über insgeſamt 5,6 Millionen abgegeben. Wir haben uns im Berichtsjahr den Kreditbedingungen der hieſigen Bankenvereinigung angeſchloſſen, da wir nicht beab⸗ ſichtigen, etwa die Privatbanken durch unſere Tätigkeit zu unter⸗ bieten. Die übrigen Geſchäftszweige, namentlich Effekten⸗ und Deviſengeſchäfte ſind nach der Ueberſpannung zu JInflationszeiten wieder in ruhiges Fahrwaſſer geglitten. Die Umſtempelung der Aktien und Verwaltung der Effekten überhaupt, iſt infolge der heute vorhandenen, vielfach geringwertigen Papiermaſſen zu einer verluſt⸗ bringenden Arbeit geworden, wenn man nicht unverhältnismäßig hohe Gebühren erheben will. An der Verteilung der vom Reiche bereitgeſtellten Wechſelkredite ſind wir gleichfalls beteiligt. Die in Frage gekom⸗ menen Beträge ſind jedoch ſo gering, daß ſie weſentliche Kredithilfe nicht bringen konnten. Außerdem iſt die Wechſelform, an der auch heute noch immer feſtgehalten wird, für den badiſchen Kleinbauern gänzlich ungeeignet. Unſer Perſonalſtand iſt von 386 am Anfang 1924 auf 264 zu Ende des Berichtsjahres zurück⸗ geführt worden. Der Abbau iſt damit leider noch nicht beendet. Unſere Zweiganſtalten haben ihren Geſchäfts⸗ gang in gleichem Umfange beibehalten und weiſen befriedigende Ergebniſſe auf. 5 Der Geſamtumſatz auf einer Seite des Hauptbuches betrug im Jahre 1924 1 696 075 435. Hiervon entfallen auf Baden 1238 385 009 4, Heſſen 397 690 426 l. Die Bilanzſumme erreichte auf Jahresſchluß eine Höhe von 39 209 617 ,, gegenüber 6 100 603„ im Vorjahre. Iim kommunalen Giroverkehr betrugen die Umſätze: 244739 Anweiſungen über 291 285 971 K. im Scheckverkehr gelangten: 281 426 Schecke über 123 079 625. Einſchließlich 2425 Re vorjährigen Vortrages belaufen ſich die Einnahmen aus Zinſen, Proviſionen, Effekten, Devifen, Sorten und Zinsſcheinen auf 2154 216 Rl. Dagegen betragen die perſönlichen und ſachlichen Unkoſten 1338 521.„, während Verbandsunkoſten 54 756.I erforderten. Nach 85 219 R. Abſchreibungen auf Einrichtungen und Immobilien verbleibt ein Rein gewinn von 675 721 RA4, der wie folgt verteilt werden ſoll: Sicherheitsrücklage 1(Baden) 250 000 Kl, Sicherheitsrücklage 11(Heſſen) 135 000, Heſſiſcher Giroverband 135 000 /, Sonderrücklage 150 000, Gewinnvortrag 5721.. Die Sonderrücklage iſt zur Aufwertung des früheren Betriebs⸗ kapitals der Sparkaſſen beſtimmt. In der Bilanz per 31. Dezember 1924 figurieren: unter Forderungen(in.): Nicht eingezahltes Betriebskapital 82 802, Kaſſenbeſtand 191373, Guthaben bei Noten⸗ und brechnungs⸗ banken 916 878, Schecks und Wechſel 6 295 033, Guthaben bei Giro⸗ zentralen 1 996 001, bei ſonſtigen Banken 3860 032, bei Auslands⸗ banken 313 399, zuſ. 6 169 431, eigene Wertpapiere 459 782, Außen⸗ ſtände in laufender Rechnung: Sparkaſſen 3 517.510, Gemeinde⸗ kaſſen 1 306 414, ſonſtige 6 643 635, in ausländiſcher Währung 1012 218, zuf. 12 479 777; Darlehen mit feſten Laufzeiten: kurz⸗ friſtig 10 526 479, langfriſtig 97 057, zuſam. 10 623 536; dauernde Beteiligungen 481001, Verwaltungsgebäude 1110 000, ſonſtige Ge⸗ bäude: 400 000, zuſ. 1 510 000. Unter Verbindlichkeiten(in R⸗): Wie verlautet, O Konkurs über eine Münchener Schuhfabrik. Co. wurde über das Vermogen der Schuhfabrik M. Kirſchner U. .⸗G. in Munchen das Konkursverfahren eroffnet. -k- Jahlungsſchwierigkeiten im Frankfurter Tertilgroßhande Die Stricwolle- u. Tritolagengroßhanblung Spinat u. Jelle Erankfurt a.., Kaiſerſtr. 64, veſindet ſich in Zahlungsſchwien keiten und hat Antrag auf Konkurseröffnung geſtellt. Schwierigreiten ſind, wie der Konf. meldet, auf das rigoroſe 80. gehen einer Hamburger Firma zuruckzufuhren, die das geſen Warenlager pfänden ließ. Auf Grund des Status der Firma tal er unter Umſtänbden mit einer vollen Befriedigung der Gläubig gerechnet werden. o0 Reipecſtiegwerft, Schiffswerſt und Maſchinenfabeit A⸗c Hamburg. Die Geſellſchaft beruft eine.⸗B., in der neben de üdlichen Punkten der Tagesordnung auch ein Bericht übe die Geſchäftslage erſtattet und über die Fortführung des Betriebes Beſchluß gefaßt werden ſoll. 5 O Sahlungsſchwierigkeiten in der Zigarren-Induſtrle. 05 Pigarrengroßhandlung Oskar Görner G. m. b. H. in Berlin 2 ſich lt. D. Handelsdienſt an ihre Gläubiger gewandt, um N Vergleich herbeizuführen. Man ſchäße die Verbindlichken auf elt⸗a 800 000.4, denen Akktiven in etwa gleicher Höhe gege überſteßen ſollen. Die Schwierigkeiten ſeien durch hohe Refin koſten und Zinsforderungen hervorgerufen worden. Die Saniemuc habe die Firma Heinrich Sklarz übernommen. Man hofft, Eintritt intereſſierter holländiſcher Kreiſe das Unternehmen for führen zu können. Psnir ch, ſur Bergbau und Huttenbetrieb in Hörde. dem Proſpekt über die an der Berliner Börſe zugelaſſenen auf Reichsmark umgeſtempelten 150 Mill. R. Aktien heißt es u. „Der Geſchäftsgang war in den erſten Monaten des Ge, ſchäftsjahres noch ſtark von den Wirkungen der Ruhrbeſetzung ben trächtigt, hat ſich aber ſeit Gründung der Roh ſtahlgemeu ſchaft gebeſſert. Eine weitere Beſſerung dürfte ſich auch 17 das am 1. April 1925 in Kraft getretene Röhrenſyndila ergeben. Ausſichtsreiche Beſtrebungen zu weiteren Verbande zuſammenſchlüſſen ſind vorhanden. Die Geſellſchaft 7 demzufolge die Hoffnung, künftighin wieder auskömmliche Pre zu erhalten und dann, falls auch in ſteuerlicher, ſozialer und frach. licher Hinſicht der Wirtſchaft die nötigen Erleichterungen gegete werden, wieder zufriedenſtellende Ergebniſſe zu erzielen. vorliegenden Aufträge ſichern den Werken eine normale Beſchäfti⸗ gung von reichlich zwei Monaten. Waren und märkte Mannheimer Produktenbseſe m. Mannheim, 18. Juni.(Eigener Bericht.) Trotz der 45 den amerikaniſchen Vörſen geſtern gemeldeten ſtarken Bne erhöhungen verlief der heutige hieſige Markt während der 2 mittagsſtunden in ruhiger Haltung, zumal die Offerten vom 1 5 lande nicht weſentlich erhöht waren. Man nannte gegen 1275, Weizen, inländ, 24—25, ausländ. 28—31, Roggen, inlan, 23,50—23,75, ausländ. 22,50—23, Braugerſte ohne Angebot, Futte gerſte 21—22,50, Hafer, inländ. 19,50—22, ausländ. 2. Mais mit Sack 23,50, Weizenmehl(Baſis 0) 36,25—37,30, Bea mehl 27,25—28,50, Roggenmehl 26,50—30,50, Kleie 12,75, alte per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Mannhelmer viehmarkt 4 11·—— Betriebskapital 881795, Rücklagen 436 401, Gläubiger: Verpflich⸗ tungen bei der Reichsbank 1200, Guthaben 3 840 127, Einlagen auf proviſionsfreier Rechnung, innerhalb 7 Tagen fällig: Sparkaſſen 3143 288, Gemeindekaſſen 3 131 704, ſonſtige 4 416 626, in ausländi⸗ Lebendgewicht: ſcher Währung 1 208 713, zuſ. 11 900 331, darüber hinaus bis zu[Schweine: 62—76; das Stück Ferkel und Läufer 1 3 Monaten fällig 21 468 038, ſpäter als nach 3 Monaten fällig 2, Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; 1 und Hypothekenkonto 6000. OSchweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln ruhig. Kabt niedrigeren Kurſen. Die Rückgänge gingen aber nur ganz ver⸗ einzelt über 2 pCt. hinaus. Im Gegenſatz hierzu ſtellten ſich bundes⸗ ſtaatliche Anleihen höher. Namentlich 375 proz. preuß. Konſols wurden ganz erheblich teurer bezahlt, und hiervon ausgehend wurde die Geſamthaltung günſtig beeinflußt. Induſtriewerte holten nicht nur die Verluſte wieder ein, ſondern gewannen meiſt noch—2 pCt. Man führte die Bewegung auf ausländiſche Käufe zurück. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem o bezeichneten Kurſe ſind Paplermarkkurſe.) Frankefurter Dividenden⸗Werte. VBanuk ⸗Akllen. 17. 18 D. Hypothetend!“.00 5,— „ Ueberſ.⸗Bank 92, 25 88.50 Vereinsbank 71.— 65,— Hisent.-Geſelſch 108,0 108.5 Dresdner Bank 102,2 109.0 5 Dem Viehmarkt am 18. Juni wurden zugetrieben: 94 3 Schafe, 2 Schweine, 740 Ferkel und Läufer. Preiſe für 50. Kälber:—, 72—76, 68—72, 60—66, 125 mit 17 18 Nombach. Hütten, 60,25 63,20 Roſitzer Braunk 11 10 12.25 40 Siemens Elekir 48,— 3 Roſißer Jucker 90.— 60.7 Rückforih Nach Siemenss Hals!, 80.50.5 Rüigerswerk⸗ 6578, 72, Sinner.⸗ 7780 4560 Sachſenweri 1. Stettiner Bultan 4572 8660 Säch. Gußftad! 10,5 95710 7% Salzdetfurid“ 24, 25,— Stoewer Nähm 72050 1100 Sarom. 133.9 1240Stalid Zinthatten 140 450 Scheidemanden⸗ 18.29 13.30 Süßd Jnmobil, 482 J Jugo Schnelder 50,50—, Techl. Schiſfew. 13.50 32.— Schupert& Sal: 122.7 1230J Teichgrabder 2740 2 Blanzſtoff b 280.0 3000 Veſtf Eſſen Bor 82 J050 Ver. Harzet Kalt 43.— 44, Wicking⸗Cement. 78, 40.80 .Schd Ben a W. Miesloch Tonwar. 7050 49.— 2 Staßl...Jöp. 11870 118,0[ Wiidelmeb. Eulan 41. 61.— Ver. Ultramarinl⸗ 75,80 80.— Wittener Stah! 92,5— Bogel Telegr.⸗Dt 57,50 61.250 Wittener Gußſtad 168. 75.— Bogtländ Maſch.“ 3,50 8,5 Molf, Bucau. 42, 52.— Wanderer⸗Werke 120,0 123,0 Saaltef Berein 32,-8 Weſer Att⸗Beſ.—.—„Zellſtoff Waldht 8,60 Weſterreg. Alkalt. 16.40 17,.75 17. 61 Schucker a d0 61 Segall Strump“.10% Stoehr Kammgn.“ 2 17. 18 Ni Crebitdk.——. 85,25 Babifce Bank“. 29,— 29,— 4 Dank.. Br. Ind— 86,30— Bayr..⸗Tred . 18. Rhein. Creditbank 96,— 90.— Rhein. Hyp.⸗Bl. 6,15 6,15 Add. Dtscontog. 98.— 97,8 dabhne 129175 1 Wiener Bankver. 5,15 865 9128 94.,25 Barmer Bankoer'.25.25 Frtfrt. Hop.⸗Bl. 6,10 6,30 Wiiorg. Notenbk.——.. Südd. Giſenbaßn 108.7—.— Betliner Handg. 120,7 121.5 Metallb. u..⸗G.. 90.92,45 Mannh. Berſ.-Gel.—— 85.50 Balttmore 58,25—— Com. u. Priotdk. 99,.— 99,.— Mitteld. Erbit⸗D. 99.— 989. Sberr. Allg. Verf. 80— 82. Drmſt. u. Nat.-B. 121.0 122.0.— 7, derrh. Verſ.⸗Geſ. 118,0 118,0 3 Haunche t„ 12⁰,7 121,0 75575 555—— 42— 200 Frankf. R. u. Mitv. 53.— 53.— „Aftatiſche Bk.“—,—— zer Hyp.· Allc 1 1270 B. Eſſekt. u. Wechſ 90.— 90.— Vergwerk ⸗Alktien. m. Bb. u G.—.———Harpen. Bergdau 109,7 110,0 Oderſchleſ. Gd.-B. —— gabes, Aſchersl. 138,0 14,50 3 705 Aſcind. Ahen „ Hog. u. Wö. 81.25 81.50 Bank f. el. Werte“.80 8, Batmer Banko“.25 1, Berl. Hand. Geſ. 119.5 121.0 Com. u. Privatdt 98,50 93.50 Darmſt. u. Ni.⸗Bk. 121.5 1215 2 550.60 8⁰ 58.— 50,— Buberus Eiſenw 57.50 57.25 .⸗Lugem Bgw. 72,25 78,. Eſchweil, Bergw.“ 115,5 117/0 Gelſenk. Bergwk.“ 60,50 61.50 GelſenkGußſt.“ 47.— 50.— 17. 18. 11. 18 17. 18. Ver. Zellſt. Berlin 50,75—. Fuckerf. B. Wagd.—.— 57,500 Pdontzx Bergdau 9⁴ Vogtl. Maſch. S.—.—.58 Frankentg..925 3,85]Hermann Böge 44.10 45, Voigt& Häff. St. 75.50 7,58 Heilbronn 34.50 54.50 Ralhgeder Waga. 45.25 49 50 . Volſdom. SeilR. 52, 52.— ſteln 54.50 57,50 Reisbol Papler“ 16,50 18,50 B. Pinfel Nürnd 80 28„— W tag 72,50 77,60 Mheingan— 60.50[Rhein. Braunkdl. 127.0 121 0 Ber. Ultramarimf. 76,.— 80,.— Jeüſt Wa döfst 9,50 9,.951„ Stuttgart“.40.400Rhein. 1 55—. 56—, 5 e ee elderkehrs⸗ 0. eln. Ma 0 52,— 54,— Nangfelder 62.——.—] Raſtatter Wagg“.,— en, 18—5 Gaſend Kurfer⸗—— Nez Södne. 74,— 75, Rheinſtahl 73˙87 75. Enmepeiſes 7,80 17.,50 Mem. Kohlenanl. e, IRhenanla Cdem. 320.60 Berliner Dividenden⸗Werte. Telepd Fern 58.— 82. Thale Eiſenhütte.—, 8 Trausport-Altien. An D 58,— 60.80 .⸗Auſtral.'ſch.—.— 61.[Norddiſch. Olond 89.25 61.25Thüring Salne. ½ .- Aunt vatg 58.25 52 Aeland. Berde b 80 80.— Unſonseer Aiaſch 489.80 „Südom, Oſch. 78 50 82,0 Derein. Eldeſchiſf 42.— 48.50 e 5 Hanſa D ſchiff 77— 69,75 40 10. 1— 4850 Banle ⸗Alrkien. 1 8 r iem eat 28½ 20 Oalch Aſtgt. Bane 29, 29 Seß, Kred unſt. 22 30 At co be. 5— 50 455—50—5.1—2 9178 5 12 ee Bnk. 94. 7 r. 12— Diee Conmandii 196 18.7 Sddunch Blerd. 57780 90.fß 1 erlinar Freiwerkehrorgutle. CCCCCCCVVCCECCCCCCC 0 e 2.— 1 A„ 7„—5 1—* 5 7825 Becker⸗Kohle“..25 8,25 Inl. Petr. H. Jou“ 20,— 39.— Sichei& Co. Kallw. Salzdetf.—— Bergbau 91½75 9,.-.70.75 Krugershall„62.50 87, Slomase pete 75 aunfoble 119,0 120, Induſtrie ⸗Alekten. 45. Salzw. Hellerong„ eAccumulgt. Jadr. 102.0 720 Sapucc uun. 1158 205 Benz⸗Motor...,40 3,50 MRenyer Textil-..08 0,9e Südſee Bbesphat 48,— Haulſg Ben: 6l 80 9,.Petersb.. Hang.20.80fle 41 VBulkan.— —18.— 18.25 Buderus Eiſenw. 505p 58,89 Diamond Chem Griesdeim 1099 108,5 em. Wer.53.85 50 Chem. Meiſer 105,0 105.0 Edem. Gelſenk. 4. Chem. Aldert.. 10 Kaliwerte Weſter.“ 108,0 1130 Mannesmantöh. 61.— 88.50 Faf bau? 20.40 nesmuntöb. 81.— ellus Bergbau? 2½0 20Abler& Dppenb.“ 89, 37.27 Balcke Maſchin.«..90 2 .K. u. Gaurahütte 44.10.— Ablerwerke 89.25 61 Sasge 40680 45, Crausport- Aletlen. ee 127 1100 5.5 maee 1970 1055 Sbne umf Pe ehzel 8 66.—600.—Afgenberndgt 18.s 6. g Derggaan Eltgr. J0,— 74, e 8 tr. 94, N erlin Karlzr Ind. 83,. 5 Induſtrle ⸗Aletlen. Alf Portl. Jemenr 10,7 110.7 Berliner Maſchd..78 57.80 Daumler Notoe..48 88 E Ammechieſ-& Ko.“.80.,35 Derzellus Bergw.“.— 4,—Deſſauer Gas“ 33,25 84,.— Soldonteihe. 00.25 90, 253/% D. Reichsanl 0,587.888 5 ¼ B. Kohlenanl, empf⸗Sterndr. 52.50—— Dad. Elettr.. Gef. 0—Ammend. Nopter 4230 28 H. pf 2. 1*. em. Wrt. Albert 104.0 1969 Anglo⸗Ct. 0 21 0 Bing Nürnbderg 58,50 57,— Diſch. Au Telegr.“.25 9,— Doftarſchagß⸗ 8815 88,15% 77.885/5% Preuß Kallant ae 8 N f uano 92, Baneneneen—. 2 Bad. Maſch. Durl. 104,0 101,0 Anpall Koßtenw 18,88 21. 0 d. Bindg. 5—5 124.0 Bayriſch. Spiegen—,— 55,.—-: SGriesheim. Stsmarckhütte.—,— Deuſch⸗Cuxemb. 72½8 73.— Reicheſchaß. IV. V.408 010ſ4% Frz. Konſole 0,560 0,87.], Roggenwert., 85 Bachumer Gußſt.“ 58,50 60.— P. Eiſend.⸗Sign. 86.50 58.— VI.IX o, 400.805[8¼½%,.589 0,595 5% Roggenrentd Saonerg 5 10 1070 141.0 Urener Gaßſtaht 5 89 dl. Gbr Bohler a le 20.—30. Daſſcrrel 80 9e50 bder.50 98 088600,710%en gene warg- Storch. 76.50 40.—, Sager. Cellulold——, Meilert, N. 1070 107 cendg Faſc 1050 1082 0 Wergn. 4, 24,75 Beck& Henkel 42.50 22.— Com Nüend. Sz 80.— 50,— Augsb⸗ bMaſch 108.0 105.2 Adt Ged. Wächte. 30,— 89,.— Bergmann Elektr. 71.— 71,. 1 880 0,3009/„ Braunk. u. Brikets 90. 93.50l Deutſch. Gußſtahl 127¼0 127 2% 5. Relchsanl. 0,442 0,440 40% Badiſche Anl.—.——,„Landſch. Rogg⸗ Daimler Motor 58,— 81,— Deutſche Kalw 28880 2415 Adlet Oppendeim Bing Metallov. 58,— 59, Br.⸗Beſigb: Oeltb. 60.25 59.50 Deutſche Kabeltn. 80.10 62. 0,535 0,7103½%% Bayer. Anl..840.750 Fisbdach K Co. 133,0 138,5 Genſchow& G 34,50 58.75 2 Di Eiſend. Berun——.,—Peuſche Maſch 59.28 54.28 1* b) Ausländiſche Nentenwerte. Adlerwerke Klever 58.50 61,50 Brem.⸗Beſigh. Oel—,— 61.—.Gold⸗ u S. Anſt. 108.2 110,00Deutſche Steinza 11.15 11.50 Enzinger Fllter« 6,—.25 Gerresheim.Glas 52, 88, A. G G. Stamm 35,— 35.50 Breuer Stamm—.——1— Deutſche Verlag 18270 1810[Heutſche Wollew. 58.— 57.—Eſchw. Bergpert“ 216.5 115,0 Geſ. f. elektr. Unter. 100,4 108.54/% Deſt Schaßa.——.—4% 299 88—.—.75ʃZ. agl. Con. Guan.——, Brockhues., 54.— 53, Dockerhf. KWidm. 89.50.50 Dautſch. Eiſenb. 29,30 89, Faber Ble 80.- 39,25 Gebr. Goedhardt. 4½7 4,65ʃ4% eldrente 10,15 10,25 00.-Los 23.— 23.—2. Aſcha Buntpap 104.0 106 0 Broncef. Schlenk 118.0 115,0 Dingler Zwelbr.“ 28,50 26,50 D0 g. 80, 80,75 Faßhl, Liſt& Co. 58,25 55.50 Poldſchmidt, Th. 81.90 87,10 4%„ cond.Rte.——„ 4½%cll. St. NI919.25——% Aſchaffb. atef 79,25 79,50 Bürſtenf. Erlang. 80.— 60.—Dürrkoppwerk. St.—.—,Därener Metall 80,— 90,—Feldmügle Papier 83,— 81,750 Soerz C....90.504% Siiderrte..—.—4½%. 1914.20.504½% Anat. Ser.! Baßnbed. Darmſt 50,— 57,— Cem. Heidelberg. 70.25 71,75 Oüteld. Nat. Oürr 61.50 61.— Därrtoppwerke 74.75 76.—. Gulfl. 12155 127,20 Getbaer Waggon 99,.— 40, 4%„ Papierrt—.—.904% Goldrte.10 8 30,4½% 0 Badenia Weing 064 0,64 Gement Karlſtadt 98,50 95, EiſenwerkRalfralt 27.— 80.— Doleng 190 17— 7850 450 450⁰ Gae ee 1 8 1126 775.-Anl..—.5004%„ Sal⸗.850 0 950 24½00 Fabrif Fulda—.——.— 2Dedauan Nobel 48.—70. e. 0r 112.0 114,04%„ Bagd.⸗Eiſ..40.3% Oe.-u. Stb alte 8,50 6,305% Tehuantepec— S de 8 5dſe e 8— 50—Jebnene S 6s der e d d asg anen Fehe Seeeeelt 888 80“ ee e eeee Ell. Bad. Wolle—.——.—Frantf.Pot& Wi. Hogzertozl-J0.“.50.6Eſſene. Neger 1050. Saseegan dn. 387 375 Gean 2 Minae 19/7 108.0 Emag Fran 0..16.16J Fuch wag Stam 60.75 0,15 Junghans Stamm— 71.— Elberfeld Farb. 109,0 111,0 Ganz Ludwig“. 0075 9,075 Grün& Bilfing er 10%¼7 108,0 Emainle Sr Uür.—.— 58.50 Panz Zub Mainz.08—— Kalfersl. 68.— 8d.— Elberſeld Kupfer' e e Godard reeu. 30. 1000 ruſcwin renn 8970 87. Enzingen Worms“ 8,.—.— Geilſng& Co.“.00 Karler. Raſchin 43.— 43,20 Elektr. Sieferung 79,25 80.— Gelſenk. Bergw. 61,0 83.— aia Dradt C rgardas⸗.- 20.— 20. Goldſchmidt Th. 85,75 83, Kemp, Stettin“..38 0,39 Elekir, Licht u. Kr 57.50 97.— Gelſenk. Gußſtabl“ 59,10 82, alleſche Maſch. Unger ſchi—. 55.— Gritzner M. Durl.“ 113,0 118.0 Klein, Sch.& Beck.“.10 4,30 Jammerſ,Spinn.“ 19.80 19,00 N 17 75 55 Töln Mottweller 87.10 88 88 Ehtlünger Spinn.“ 52,50 58.— Grün u. Bilfinger 107,8 108 00 Knorr Heilbronn 53,— 55,— Han M. Egeſt. 78,— 81, Pöilipp Holzmann 69.59 62.25 Gebr. ſader 3 Bleſſti——.—Halds Neu, Nähm. 55.— 55,— Konferden Braun“ 0,80—— Hann. Waggonfb“ 4,50.—Horchwerke..85 12,—Koſtheimer Cell. ader& Schleich. 62.— 65.25 Hammer Osnabr.“ 20.— 20 75 Krauß& Co. Vok. 49.——eHanſa Plopd 63,75 6/59J Humboldt Maſch. 43,30 43,50 Kötitergcunſtled ſardwerl Mühld 75.— 78.—Hanfwert. Füßen 73,— 74,25 0,60 30. Hdg.⸗Wien Eum 57.— 51,78 Htw. e. M. Ranſor.—.—Kraugz Cie. Vok. ſahr Gebr. Pirm. 54 50 58, Herzogy. Münch.,„Ladmeyer& Co 65,— 68.50 Harkorm Bergwrt. 187 63,—Ilſe Bergbau Kyſſhäuſer Hütte ell,Guill. Carls 122,5 122,00Hilperl Armaturſb. 34.— 37.—Lech 58 61550 83, arpen. Bergdau 109,6 110. K. Jädel& Co. 9 Jahmeger& Cao. elnmech. Jetter Jederwil. Rothe 69, 61, Hartmann Maſch. 53.— 53,50 Sebr. Jungbans 93.25 70.— Lauradütte Jeb. Sytche. Pr.⸗A.———hHeckmann.“ 75.25„—KRahla Porzellan 65.5) 67.85 ndenderg FelSer dnde. 28— 850 905 2 Aaben- 1 ſt Sect Frulſr. 85.— och- u. Tlefbau 5 3 Sqhelfih S. rtl. 5. 20 08.5 Jreigehur, 2309 88.— Kallen mccen 43 450 Lar Headſirben Ae e e Judelged Walz7 37.50 39 50 6f. Pulv. St. Ing.——— Juß 9 3 Phippad.⸗G. Fer 78,.— 78. Shucker Nürndg. 63.— 62,— 8 885 Aalla an—— 1350 Luß ſch⸗ Habuſt 42.— 42,— Porzeilan Beſſei——-Sc. 8. Weſſel St. 50,— 49. 1 5 8 ufferm. 51, 91— 2506. Malnfraftwert: 81.——, Nein Gerd- 1130 1130 Herz,.50 2,500glr 5 Kiöcknerwerte 74.— 74.50 Judw.Gcewekto Wiet.-Aeg Münch. 69.— 69.-[N9.elek M. Stamm 64,— 63. Schugfd. Zeanden—— 5 0* 103.8 115,5,C. H. Knorr 5425 54250C. Boren 95 Metall Danndorn'—.—.—Rh. Maſch. Jed.“ 3,35 3,80 Seilindultr Wolcf 50.— 50,— a eeeee 9. 91 8085 5 Cem.25 340 Miag Mübld“. 72 50 74.50ffhenanig Aachen“ 9,15.50 Sih&4J. Maiaz 35,50 39.— Hoeſch Eif. u. S1 ⸗ 62.25 64. Kollmr.& Jourdan 83. 91.25“Gothr. Brtl.-Cem.25 3. 9 Moenns Stamm. 60.— 60.— Kiedeck Montan 77— 78.50 Stem. KHals., Berl 79,— 82,38 gufau c Sſeſſen 27.0 277 UNech Neb. Bind. 114 0 118.0f fteckarſ. Fahrzg. 80. 80.— 5 910 47 125 Motoren Daußz Rodderg Darmſt“ 2,50.50 Sinaleo Detmold.40.40 Lädenſcheid Mei. 35,25 38,.Weberel Zittau 72,75 72, Nieblau,. Kohlen 95, 98,—%¼% SrMon!188!—.——.—% Rumän. 1903—.——. 30%d0 St..139%.2⁵—— Motorf Oderur Ratgere⸗Werke 64, 66,50 Südd. Drabtind.⸗ 28,— 25,— Ragirus.-G. 70.— 70,Merkur Wollwar 108.0 108,5 Nordd. Wollkamm 104.0 104.94½% DeſtS 1919 102 144¼%% dochold, am. 2,.30 2,303½/% b0.„.1— Neckarfu adezg. Schlinck& 4. 9dg..——..Led. St.Ingd“—.— Maunesmannrd. 82.— 84 40 Nirx& Geneſt. 72.75 73. Oberſcht. Eiſenvd.“ 5,50 5,404½% ob. Schatz. 718.134% bo. am. Rt.⸗B..— 7 50% Mer. am. Jagh 2 Miaderrd ib. Sn 62——.—Sdneld KHanau 70. 70. Strobſt. B. Drd.—.——.— Nansfeld. Aktien 62,— 62, Mototen Deuz 31.75 53,75 Eiſenindſt 35.— 84,4%½% do. Silderr.—.——.4% Trk. Bagd..! 9—.454% 75 2 Peier Union Frtf-.30.25 Schnellpr. Frank. 77,50 99. Trieotw. Beſigb.—.— Macktu.Kühlhall 93.75 92.80 NotorMannd. 63,— 69,„ Kokswerzg 81.— 83,554% 5e. Goldrente—.——, 4%„ S. I1 6,91.253½%„Itrig- Anl. bſ.Nahm⸗Kaßſer 44,.— 43,—lSchramm Lackſo.—,— 70,-IThürg. Nef,Geld“ 61.50— Mazimilfansau 101,2 1040 Näydenm Verg. 90— 87,—Oßrenſtein aRoßßp. 58.— 64,75J% do. undiRentn——-%% Ungar, Golde..20 9,308% Tehuanlepet Verliner Seſtvernns ſiche Werte. ) Neichs⸗ und Staatspapiere. 75,75 78.— 78.— 20 1055 Concord. Spinner. 83,75 85,50 Bad. Anll u. Soda 117,5 120 8 Cem. Vothr. Wez.—— Chamotte Anna.—.— 10, 888 11828 0* Emaille Üarich—.., Germ. Portld.⸗Z. 78,— 78,50 7 5 4½8 a..— ·1%% Türk.unif Anl.—.—— 268— 9 2 2„ 5 Sraulfurter Jeſtverzinsliche Werte. 4) Inländiſche. 0050 155 6e. 145% D. Schgtsg. 98.75.88J 4% Bavr. Eiſ⸗Ant..650 b e ee e 10 Mom v.————Sparpr.20 0% 10 0. 50— 2 1 5% Fr.Schatzanw.—.——.4% Bay. Pf. Au. B 1— 10⁵ 44½%%„ 1903½5—, ,4% do. do.—„%% d0. 2005% Di. Reichsant. 9440 437 4% Preuß. Ronſ.—,.420 4% Heu. o. U0 u. 00— J4% do unk..1925 0,520 06708/½%.585.7008½% 4ft. 55 %%.Relchsanl.580 0,808¼%—.678%„ 25 9% do-„.780 C,.840%„.480 4% Säch, S1-. 10—.— 8 60 4% Baß An.1919% do. Nene, 5300 0650 11352 120.24½/% IV. u. V. da.———— J/% Badüündadg 0 510.4104% Württ. k. 1015 0 5 330.2½% VI.—&. bo..405 0, 4053% d0. von 1880—.——,— b) Ausländiſche(in Billionen). N 8 —.— 30% 5%..-Schagan—.——, „ „ 3 „S ö — Se· 7 — 4 Donnerstag, den 18. Juni 19235 Neue Mannheſmer Feitung bend⸗Nusgabe) 7. Seile. Nr. 278 das Abenleuer der Len Kapfinger Von Adele Weber (Nachdruck verboten.) Worauf ſich Vitus hinſetzte und promt zurückſchrieb: Weerlr dcn N. Staatsrath a. D. Johannes Vitus Maria Wibbles⸗ kuſer! Sie ſind mein Vater nicht mehr, und ich verbitte mir daher jede Fungehn Ihrerſeits in meine Privatangelegenheit als die eines emden! Dr. der Philologie Vitus Johannes Maria Wibbleshauſer.“ Den alten Wibbleshauſer fraß ſchier den Aerger über die Frech⸗ heit, die ſich ſein eigenes Fleiſch und Blut gegen ihn erlaubt, und er gab in geſunder Empörung mit Schnellpoſt die wenigen väter⸗ nie More. e ee „Vausbu ſendigli u komm ort na dus sbub, elendiglicher ir Voter⸗ Der Sohn Vitus aber zog es vor, auf dieſen Anruf der ihm von Gott Autorität 9 zu antworten, und der Staatsrat — 5 warten, wie der alte Kapfinger auch— wenn auch nicht Hanz ſo lang. Muggenthaler fing es anders an. Er ſpürte Vltus nach mit der ntwegten Abſicht, ſeinen Todfeind einmal zu ſtellen. Richtig rempelte er anfangs Januar einmal bei einer der jetzt 0 Fäufigen Zufammenrottungen vor der Univerſität mit ihm zu⸗ en. Und es bra ihn gleich außer ſich, als er Wibbleshauſers eis⸗ laltes, Uh ee 225 er gleichſam als gänzlich Unbeteiligter der flammenden Erzpörung der Studenten zuſah. Er pergaß gänzlich, daß er ein kgl. dayeriſcher Landrichter war und als ſoicher vor allem Ruhe als erſte Bürgers⸗ und Beamtenpflicht zu Er 15 der Schulter herum und ſchrie in die Menge der riß Vitus an der r herum un di Doren, Papern, Sthwaßen und origen Studenten hineim„Seht hier iſt auch einer der Band und Mütze getragen und zum Verräter wurde—— 3 Aber Wibbleshauſer lacktte nur ſpöttiſch:„Ach, Du meinſt wegen Leni— die iſt wieder zu haben, wenn Du ſie willſt illig zu kriegen. 1. Muggenthaler war bleich wie ein Leintuch. Als er wieder zu Ren kam, ſagte er nur:„Pful Teufell“, ließ ihn los und wiſchte ſich Hände ab pfiff dar die Zähne und ſtimmte dann das Allemannen itus pfiff! ahne. lled an. Fab er Sſe es. Da flog ihm auch ſchon der Zylinder vom Kopf, und eine ſolche Anzahl g Fäuſte trommel⸗ auf ſeinem Rücken, daß er glaubte, ſie ſchlügen ihm ſämtliche en entzwei. ießlich war es Muggenthaler, der ihn heraus ⸗ Jeog und ihn glücklich hinter dem Springbrunnen in Sicherheit brachte. Hier ſtellte er ihn wieder auf ſeine Füße und ſagte verächtlich: „Lauf zul Aber das ſag ich Dir:„Wenn Du Dir auch nur ein Apſ Wort über ſcange 3 915 f 15 geborene inger erlaubſt, ſchlag ich Dich ſelber to Vitus hielt— in—— augenblicklichen Zuſtand für angebracht, ch eine Entgegnung zu ſchenken und ſchlich ſich mit ſeiner äußerſt erangierten Toilette fieber in möglichſter Eile hinten herum nach Haus. Er machte die ganze Nacht lleberſchläge. Trotzdem hinkte er am anderen Tag in die Barerſtraße, wo die ſchöne Lola ihren Streiter mit echt romaniſcher Begeiſterung empfing und ihn ſogar hielt bis zur Stunde, wo ſie der König zu beſuchen pflegte. „Louis“ rief ſie dieſem entgegen—„er iſt ein Held, er hat für Deine Lola gelitten— Du wirſt ihn königlich belohnen! Der König ſchien nicht ſehr intereſſiert. Er hatte ſchwere Sorgen auf der Stirne und ſah die Geliebte traurig an:„Ich fürchte, wir alle noch mehr leiden, wie dieſer junge Mann— die Zeiten ſehr ernſt 25 er Unmutsfalten bei Lola ſah, fügte er lächelnd hinzu„aber Dein Schützling ſei meiner Königlichen Gnade immerhin verſichert..“ 11!õõ ⁰õ ³˙·wd 0 der und Das war jedenfalls ein Pflaſter und Wibbleshauſer hatte das er⸗ hebende Gefühl, ſeine Prügel für eine große Sache erhalten zu Muggenthaler hielt ſich von der Stunde an nicht mehr in der Stadt auf, 15 ſein Dienſt und ſonſtige Dringlichkeiten erheiſchten. Jeden freien Augenblick widmete er Leni und unigab ſie mit einer rührend zarten lehnte es 90 ab kam ihm nicht entgegen— aber innerlich tat es ihr wohl. Se falbff 2 05 auch nicht mehr in die Stadt. Sie hatte reichlich genug davon. Außerdem war München der reinſte Hexenkeſſel, ſeit man am 8. Februar die Univerſität geſchloſſen hatte Von Vitus Wibbleshauſer bekam der Gieſinger Weinbauer nichts mehr zu ſehen. Er hatte mit einem Leutnant noch eine Forderung ausgetvagen, weil dieſer ihm bei der Flucht der Gräfin Landsfeld den Platz im Wagen weggenommen. Dann war er wütend und ſchim⸗ pfend nach Augsburg gefahren, und hatte im elterſichen Hauſe am alten Wall den zweiten Stock bezogen, wo es zwiſchen Vater und Sohn zu einer Art Waffenſtillſtand kam. Der alte Kapfinger aber holte an dieſem Tage den beſten Jahr⸗ gang aus dem Keller um gleich den Münckenern auf das Wohl des Königs zu trinken, und für ſich privat auch noch darauf, daß dieſer verdammte Wibbleshauſer gleich mit der Spanferin zum Tempel hinausc ren war. 77 war darum noch lange nicht Ruhe in München, und die letzten Wogen der verſchiedenen Februgrevolutionen verebbten in den Münchener Barrikadenkämpfen vom März. Es war von Muggenthaler geradezu heldenhaft, jeden Tag aus ſeiner Wohnung in der ſich den Weg durch Barri⸗ kaden zu bahnen, um nach Gieſing zu pilgern. Enbtch—. am 18. März des Johres 1848 wurde Ruhe durch den Einſatz der neuen Reoimenter. Und zwei Tage ſpäter dern Muc⸗ genthaler ſchweren, langſamen Schrittes den Berg herauf. Er hlelt den Hut noch in der Hand, als er ſich fetzte, wie einer, dem der Schreck in alle Glieder fuhr: „Der König hatte abgedanktl“ Wie er dies ſagte, rollten ihm zwei dicke Tränen über die Wangen und der königstreue Mann ſchämte ſich ſhrer nicht. Es war totenſtill nach ſeinen Worten in der Wirtsſtube. An Leni zog in Eile ihr eigenes das der Zufall ſo eng mit jenem all⸗ gemeinen verquickt hatte, vorbei. ſtand am Fenſter, und als er Muagenthaſer bat. ihm zu erzählen, wie alles vor ſich geqangen, klang ſeine Stimme haiſor. Der Londrichter war am Marienplatz geweſen, als von der Taun vor der Hauptwache das Könialiche Patent verleſen und nach ihm die ergreifenden„Könialſchen Worte an Penern“. 4 „... Auch vom Throne herabgeſtiegen, ſchlöat alühend mein Herz für Bayern, für Deutſchland!“ Das waren Worte, die ſich allen ins Herz bramnten. Und„Eine neue Ri htung hat begonnen ....“ Worte. die alles ſtinnm und nachdenkſieh mante. „Eine neue Richtung hat begonnen.. ſagte Muagenthaler erwartungsvoll, ganz leiſe zu Leni. Aber ſie ſchwieg und ſah zum Fenſter hinaus. 5 Der Landrichter Muagenthaſer wußte zu warten. Und ollmäh⸗ ſich, oamz alfmählich ſah er die Früchte ſeiner Bemühungen reifen. Eines Abends— es war wieder im Maj— brachte er einen Freund mit, der ebenfalls Viola ſpielte und ſie ſehten der ſchönen Leni die dritte der Gambenſonaten von Herrn Johann Sebaſtian Bach vor. Muggenthaler ſaß an der alten Klavierzympel, die in der Wirksſtube war. Sie mochte jſa nahezu das Alter der Sonate ſelbſt haben, hatte zwei Manuale und nur einer. der ſich wie der grün dliche Landrichter Muagenthaler in alte Muſik hineinkniete, konnte ſie mit Verſtändnis ſpielen. Die Fenſter ſtanden auf und es wurde ganz ſtill im Garten als der erſte ſatte ſchöne Streichklang ſih von der Viola löſte, wie eine tiefe traumſchwere Stimme. Und dann zog Muggenthaler die Regiſter, und ein wahres Jubilate ſetzte ein. Zu den ſchweigenden Gäſten im Garten ſelbſt hatten ſich noch Zaungäſte gefunden und ſo weit dies Duett in die Dämmerung der Geſellſchafter ſind Karl Müller, Kaufmann, 23. Dezember 1924 iſt ber Geſellchafts⸗ N8c drang, flüſterte es:„Es iſt der Landrichter der Lenl Kap⸗ nger—“ Die Leni ſelbſt war hinausgegangen und hatte ſte hinter die Remiſe geſetzt, wo es heute ganz einſam war, weil fühlte, daß dieſe Muſik ſie durch und durch ſchüttelte. Bei der innigen Zwie⸗ ſprache der beiden Inſtrumente im Adagio zerfloß ſie beinahe in Tränen, und alles, was ihr bis jetzt ſo bitter in der Seele lag, 5— ſich in einer unendlichen Trauer, bis das fugierte Allegro ſie zu lei Wehmut milderte und ihr zu einem gewiſſen Gleichmaß zurückverhalf. Auf dieſes Stück, das ſo abgründig tief und ſchön war, daß alles ſich nur ganz langſam zurückfand aus dieſer Welt der reinen ſchönen Linie ſetzten die Freunde noch ein Duett Blanginis. des gefeierten Kapellmeiſters an Könja Jcrömes immer luſtigem Hofe. Es ſchritt in einem anmutvollen Andante und ſtand wie ein zartes W ſchon leicht verlöſchendes Abendrot am Himmel der Vor⸗ väterkunſt. Muggenthaler ſchob auch das letzte Regiſter zurück und reichte mit leuchtenden Augen dem Freunde die Hand hinüber::„O, über die alte Kunſt!“ „Und die alte Zeit“ ſagte dieſer nachdrücklich. Muggenthaler aber ſahh ſich wnach der neuen und nach Leni um und trat hinaus in den Garten. Der größte Teil der Gäſte hatte ruhig gezahlt und waren gegangen, ohne viel Aufhebens zu machen. Nur wenige ſaßen noch verſunken im Dunkel an vereinzelten Tiſchen. Die Lenz hatte vergeſſen, die Windlichter zu bringen. Sie ſteckte noch immer hinter der Remiſe, hatte die Hände im Schoß liegen, den Kopf an einen Baumſtamm gelehnt und die feuchten Lider geſenkt. Sie hob auch den Blick nicht, als ſie Muogenthaler im weichen Graſe näher kommen hörte. Mit niedergeſchlagenen Kuſe reichte ihm die Hand und ſagte leiſe:„Sie ſind auch ein ünſtler.“ Muggenthaler lächelte:„Was dachten Sie denn, Leni? Bloß ſtrohtrockener königlich bayeriſcher Landrichter, der keine Spur von Poeſie, zarter Empfindung und all dieſe ſchönen Dinge hat wie zum Beiſpiel Da fuhr die Leni aus ihrer ſentimentalen Ruhe auf, wie von der Tarantel geſtochen, und legte ihm die Hand auf den Mund. Muggenthaler hielt dieſe Hand feſt und zog ſie zu ſich heran:„Leni.“ „Wenn Sie mich noch wollen— ich glaube mein Herz iſt wieder frei——Es kam ſtockend und ſo leiſe, daß Muggenthaler ganz nahe ſich hinneigen mußte. Aber er blieb gleich dort, und dann wurde es noch ſtiller, und man hörte nur hin und wieder wie die fallenden auf den Tiſch rieſelten und der Grillen eintöniges So glitt auch in Gieſina das ſchlimme Johr achtundvferzig in friedliche Bahnen. Im Herzen der Frau Leni Muggenthaler aber blieb trotz und alledem lange eine kleine wunde Stelle, und die hieß„Dr. Vitus Wibbleshauſer“. Und ihr Eheherr hütete ſich wohl, dieſe Stelle zu berühren. Aber wenn er einmal den halbwehmütigen, halb ſehnſuchts⸗ vollen Blick ſeiner Frau ſah, empfand er es immer wie einen leiſen Vorwurf, daß er, der brave, ee Landrichler Muogen⸗ thaler, nicht ſo unverſchämt leichtſinnig unverſchämt lieb ſein konnte, wie eben dieſer Vitus und das wurmte ihn begreiflicherweiſe einigermaßen. Aber er ſah ſchließlich diplomatiſch darüber hinweg. Die große Wunde am Staatskörpers Bayerns, die jene fremde Abenteurin geſchlagen, verheilte recht langſam— dieſes wunde Fleckchen, am Herzen der Leni Muggenthaler, geborenen Kapfinger, das von der gleichen Hand herrührte, verheilte erſt, als ein kleiner Anton mit rundem Kopf und braven Geſichtlein in der alten bemalten Dece 12% wohrheſ Sie häte ihn rhaftig am liebſten Vitus getauft. Daß ſie mit dieſem Vorſchlag ſich nicht an ihren Ehemann herantraute, e ein innerer Sieg ſeiner wackeren Männlichkeit, ſa es war mehr, ſozu⸗ ſagen im höheren Sinn der endgültige Sieg der Moral über die allzugroße Leichtherzigkeit dieſer Welt. Amtliche Bekanntmachungen H andelsregister. In das Handelsregiſter wurde eingetragen: „Am 4. Juni 1925: 131 1. Zur Firma„Malsfabrik Nierſtein Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ eim mit einer Zweigniederlaſſung in Nier⸗ ſiein(Regiſtergericht Oppenheim g. Rh.) Auf grund Beſchluſſes der Geſellſchafterverſamm⸗ ung vom 30. April 1925 iſt das Stammkapi⸗ tal von 300 000 M. auf 200 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Nieberſchrift, auf die Bezug ge⸗ namen 125 7— worden. m 9. Juni 1925: 2. Zur Firma„Verſteigerungsgeſellſchaft Hörmann und Kohl mit beſchränkter Haftung in Liquidation“ in Mannheim. Die Firma iſt erxloſchen. 3. Zur Firma„Frika Schuhfabrik Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim. Die Prokura des Georg Dewerth iſt erloſchen. Dem Hermann Ragge, Kaufmann, Mannheim iſt Geſamtpro⸗ kura erteilt. bein Zur Firma„Adolf Sir Geſehſchaft mit ſchränkter Haftung“ in Mannheim. Auf⸗ grund Geſellſchafterbeſchluſſes vom 28. Mai iſt das Stammkapital von 1000 000 M. gauf 10 000 RM. umgeſtellt und der Geſell⸗ aftsvertrag entſprechend der eingereichten 1 iederſchrift, auf die Bezug genommen wird, nsbeſondere in 8 4(Stammkapital),& ertretungsordnung),§ 8(Geſchäfts führung) und§ 11 Ziffer 3(Reingewinn) geändert burden. Wenn mehrere Geſchäftsführer vor⸗ anden ſind, ſo wird die Gefellſchaft durch ſee! Geſchäftsführer oder durch einen Ge⸗ chäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Pro⸗ Geriſten vertreten. Wilhelm Janſen iſt als eſchäftsführer ausgeſchieden. 1055 Zur Firma„Jofef Herrwerth, Geſell bdaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ eim. Joſef Herrwerth iſt durch Tod als Eelcbaftsfübrer ausgeſchieden, ſeine Witwe Gale geb. Herrwerth in Heidelberg iſt als eſchäftsführer beſtellt. o Jur Firma„Bauſtoffgeſenſchaft Wilhelm 5 uſam Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung 1 Mannheim. Aufgrund Beſchluſſes der Ge⸗ bellſchaſterverſammlung vom 29. Mai 1925 iſt das„Stammkapital von 100 000 000 Mk. auf RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsver⸗ Ichrg entſprechend der eingereichten Nieder⸗ rift, auf die Bezug genommen wird, geän⸗ ert worden. 1 Zur Firma„Pflüger& Co., Geſellſchaft it beſchränkter Haftung“ in Mannheim. dudech Beſchluß ber Geſellſchafterverſammlung om 18. April 1925 wurde der Geſellſchafts⸗ dertrag eraänzt(Einziebung von Geſchäfts⸗ uteilen). — Amtsgericht Mannleim. 1. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ ragen: 19 1. Zur Firma„Philipp Gräff“ in Mann⸗ Mim, Karl Hügel, Kaufmann. Mannheim iſt 5 Prokuriſt beſtellt. beln, Zur Firma„Heinrich Schlerf“ in Mann⸗ hahm. Michael Ullrich, Kaufmann in Lubwias⸗ Den a. Rh. iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt. nte Einzelprokura des Quido Honſel iſt in ſene, Geſamtprokura umgewandelt. Jeder die Prokuriſten iſt mit einem anderen Proku⸗ ziſten zeichnungsberechti at. N Firma„Friedrich Ernſt Wehking“ in nmnheim. Inhaber iſt Friedrich Ernſt Weh⸗ 485 Kaufmann, Mannheim. K ma„Schokoladengroßhandlung Müller in Mannheim. Perſönlich haftende iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Mannheim. Albert Müller. Kaufmann, Hems⸗ bach a. B. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juni 1925 begonnen. 5. Firma Woſtbeutſche Kraftwagen⸗Ver⸗ kaufsgeſellſchaft Pieper&& Co.“, Mannheim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Julius Pieper, Fabrikant, Speyer, Eduard Gümbel, Kaufmann, Neuſtadt a.., Julius Schmitt, Oberlehrerswitwe, Eliſabeth. geb. Herrmann, Frankental. Max Atteln, Ingenieur, Speyer. Zur Vertretung der Geſellſchaft iſt nur der perſönlich haftende Geſellſchafter Julius Pie⸗ per berechtigt. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juni 1925 begonnen. 6. Zur Firma„Fritz⸗Schuh Vertriebs Ak⸗ tien⸗Geſellſchaft“ in Mannheim. Die Geſell⸗ ſchaft iſt durch Beſchluß der Generalverſamm⸗ lung vom 3. Junf aufgelöſt. Das bisherige Vorſtandsmitglied Johann Siegfried Peterſen. Kaufmann in Ladenburg iſt zum alleinigen Etquibator beſtellt. 7. Zur Firma„Landes, Grundſtücksgeſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim. Aufgrund Beſchluſſes der Geſellſchafter⸗ verſammlung vom 23. Mai 1925 iſt das Stammkapital von 1 000 000 Mark auf 100 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf die Bezug genommen wird, geän⸗ dert worden. 8. Zur Firma„Badiſche Geſellſchaft für elektriſche Induſtrie mit beſchränkter Haftung (Elektrabaden)“ in Mannheim. Karl Dam- mann iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Dr. Wilhelm Knipps, Hannover iſt als Geſchäfts⸗ führer beſtellt. 9. Zur Firma„Max Keller& Co., Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim. Durch Beſchluß der Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 4. Juni 1925 wurde der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag abgeändert, in dem 8 6 Ab⸗ ſatz 1(Veräußerung von Geſchäftsanteilen), § 9(Kündigung des Geſellſchaftsvertrages). Georg Goldner, Kaufmann, Mannheim, iſt als Geſchäftsführer beſtellt. 10. Zur Firma„Badiſche Düngerwerke Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim⸗Rheinau. Aufgrund Beſchluſſes der Ge⸗ ſellſchafterverſammlung vom 30. April 1925 iſt das Stammkapital auf 200 000 RM. um⸗ geſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſpre⸗ chend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, insbeſondere auch in den 88 3 und 6 Ziffer d und e geändert worden. 11. Zur Firma„Gemeindehaus der Evang. Gemeinſchaft, Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung“ in Mannheim. Durch Beſchluß der Ge⸗ ſellſchafter vom 27. April 1925 iſt die Geſell⸗ ſchaft aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Guſtav Kick, Prediger, Mannheim iſt zum alleinigen Liquidator beſtellt. 12. Zur Firma„Mannheimer Honigwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Aufgrund Beſchluſſes dexr Geſell⸗ ſchafterverſammlung vom 5. Mai 1925 iſt das Stammkapital auf 20 500 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der ein⸗ gereichten Niederſchriſft, auf die Bezug ge⸗ nommen wird, geündert worden. Max— 60 au⸗ rice'Hoir, Kaufmann, Mannheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. 5 13. Zur Firma„Geſellſchaft für Verſiche⸗ rungsnehmer mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Das Stammkapital iſt auf Grund des Beſchluſſes der Geſellſchafterverſammlung vom 23. Dezember 1924 um 15 000 Mark erhöht und beträgt jetzt 20 000.⸗Mark. Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlunga vom vertraa entſprechend der Kapitalserhöhung, insbeſondere in 8 2(Gegenſtand des Unter⸗ nehmens), 8 4(Stammkapital), 8 5(Veräuße rung von Geſchäftsanteilen) geändert und in den 88 6, 7, 8(Einberufung der Geſell⸗ ſchafterverſammlung und Stimmrecht in der⸗ ſelben), 8 9, 10, 11(Aufſichtsrat) 8 12(Ver⸗ tretungsordnung). 88 13, 14(Abhaltung der Geſellſchaſterverſammlungen und Beſchluß⸗ ſaſſung derſelben über die Verteilung des Reingewinns) neugefaßt worden. Sind meh⸗ rere Geſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Ge⸗ ſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer gemeinſam oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Ferdinand Hölſcher iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden; Richard Emondts, Kaufmann, Mannheim iſt als wei⸗ terer Geſchäſtsführer beſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt fetzt die Beratung der Ver⸗ ſicherungsne ſchen Fragen, das Stubium von Neuerungen auf dem Gebtete desVerſicherungsweſens und der Hinweis auf ſolche, wenn ſie empfehlens⸗ wert erſcheinen, Zweck der Geſellſchaft iſt fer⸗ ner die Unterſtützung bezw. Vertretung der Verſicherten bei der Regulierung von Schäden und auf Wunſch der Verſicherungsnehmer auch die Vermittlung des Abſchluſſes von Verſiche⸗ rungsverträgen in beſtmöglicher Form. 14. Firma„Corſettfabrik Wenninger Ge⸗ 0 ſellſchaft mit heſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſell⸗ ſchaft mit beſchrünkter Haftung iſt am 1. Mai 1925, 29. Mai 1925 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Handel mit Corſetten, Miedern, Büſtenhal⸗ tern und ühnlicher und verwandter Artikel, Zur Erreichung dieſes Zweckes iſt die Geſell⸗ ſchaft befugt, ſich an gleichartigen und ähn lichen Unternehmen direkt oder indirekt zu beteiligen, dieſe zu erwerben, Intereſſenge⸗ meinſchaften mit ihnen einzugehen, der. Ver⸗ tretung zu übernehmen u. ähnliche Verträge abzuſchlteßen. Das Stammkapital beträgt 20 000 RM Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder burch einen Ge⸗ ſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Pro⸗ kuriſten vertreten. Rudolf Wenninger, Aler. Cahn, beide Kaufleute in Mannheim ſind Ge⸗ ſchäftsführer ſeder derſelben iſt ſelbſtändig vertretungsberechtigt. Eine Kündigung der Geſellſchaft kann nicht vor Ablauf des fünften Jahres ſeit dem Beſtehen der Geſellſchaft er⸗ folgen. Die Kündigung muß ſpäteſtens ſechs Monate vor Ablauf des fünften Geſchäfts⸗ jahres durch eingeſchriebenen Brief vorge⸗ nommen werden. Tritt die Kündiaung nicht ein, ſo wird die Geſellſchaft ſtillſchweigend auf ſe fünf weitere Jahre fortgeſekt. Ferner wird bekannt gemacht: Die geſetzlich vorge⸗ ſchriebenen Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen nur im Deuntſchen Reichsanzeiger. Das Geſchäftslokal befindet ſich Rheindamm⸗ ſtraße 40. 131 Manuheim, den 9. Juni 1925. Amtsgericht. In das Handelsreaiſter wurde eingetragen: Am 30. April 1925: 1. Zur Firma„Badiſche Bank“ in Mann⸗ heim mit einer Zweigniederlaſſung in Karls⸗ ruhe. Die Prokura des Fritz Steidel iſt er⸗ loſchen. 13 Am B. Mai 1925: 2 Zur FFirma„Manunheimer Lagerhaus. Geſellſchaft“ in Mannheim, mit Zweignieder⸗ laſſungen in Ludwigshafen a. Rh., Eßlingen, Stuttgart, Heilbronn. Singen a..,(Regiſter⸗ ngericht Radolfzell), Lörrach und Paſſau. Das hmer in allen verſicherungstechni⸗ e⸗ 1J Milchwirtschaft Ende.— Vorſtandsmitglied Kaufmann Rudolf Hoyer wohnt jetzt in Köln. Am 13. Juni 1925: 3. Zur Firma„Motorradbau Leo Weber“ eirat- Fräul. v. angenehm. in Mannheim-Neckarau. Die Prokura des Aeuß. egvl. mit tadel⸗ Karl Friedrich Arnold iſt erloſchen. 181 loſer Vergangenh., ſehr Amtsgericht Mannheim. häusl, u. geſchäftstücht., Vereinsregisfer- wünſcht ſolid. Herrn in den 30. Jahr., in guter Poſition kenn. zu lern. zwecks 56542 Neigungsehe. Diskret, gegeb. u. verl. Zuſchrift. unt. L. F. 37 an die Geſchäftsſtelle. Heitere geb. jg. Dame wünſcht zwecks Touren 46512 und ſpäterer Heirat mit ebenfalls gebildet., naturlieb. Herrn, nicht unt. 30 Jahr., bekannt zu werden. Zuſchriften erbet. unt. K. S. 24 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Unterricht. Zum Vereinsregiſter Band X,.⸗Z. 48 wurde heute eingetragen: Mannheimer Be⸗ zirksverein des Vereins deutſcher Ingenieure, Mannheim. 131 Mannheim, den 18. Junt 1925. Bad. Amtsgericht. SONNWTNDTEIn im Sehwetzigger Schloggarten Sonmtag, 21. Juni 1923, abends%9 Uhr 93 Promenadekonzert der Kapelle Homann-Webau Das Landhäusser- Ouartett Munsik und Gesang auf dem gressen Weiher Feenhafte Beleuchtung des Schlob artens/ Sonnwendfeuer Beleuchtung des Schlosses und verschledener Baufchkelten Ein Feuerweik v. erleserer Pracht Nach Schluß der Veranstaltung fänrt em So derzug nach Mannheim. Nühefes durch Plakate 671“ Verkehrsverein 0 Schlohgartenverwaltungg igloch- Trapzbsic Habeploch-panſch Unt., Konv. u. Korreſp. w. erteilt. Glänz. Erf, Anfragen unt. J. E. 86 2 b. Geſchäſtet. B8750 Vetrwischtes 14 J. alt, beſſer. Her⸗ kunft, als Eigen abzu⸗ eben. Näheres in der Geſchäftsſtelle. B2794 Näherin nimmt Wäſche z. Nähen u. Sticken für Geſchäft u. Private an. Näheres FThermaſb a u. Klimatischer Kurort WE 425 m ũ. NI. e eee e eeeee Sehnellzugastat Mülfhefmn Sirecke Frankfurt- Rasef„St,. Kurorchester, Theater. Freilicht-Aufführungen — kohenfahrten in Gesellscha-ts-Autos—. 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