—— ˙————.. ßccßßꝙßccccccccc —— Montag, 22. Juni dezugspree im und Umgebung 2 In Manngheit 5 Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell eld. Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach borderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls ſuhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ Fat Waldhoſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe eralanaeiaer Mannbeim. Ericheint wöchentl. zwölfmal. Norgen⸗Ausgabe ue Mlannheimer Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 281 Seilung 5 genpreiſe nach Tarif, dei Norauszahlung pro ein⸗ paltige Kölonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 R⸗M. Reklamen—4R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Manunheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Jeitung Mannheimer Frauen-Jeitung: Unterhaltungs-Beilage.Aus der Welt der Cechnik. Wandern 2. Neiſen Geſetz u. Necht deutſch der Rhein, deutſch die Saar! die Feier am„deutſchen Eck“ Den Höhepunkt der Koblenzer Jahrtauſendfeier bildete nach Ubereinſtimmendem Urteil aller Teilnehmer die Avſchiedsfeier der eſtgäſte am Deutſchen Eck. Als die Ehrengäſte durch die von aus zu Haus mit Fahnen und Fähnchen und Blumen geſchmückten Straßen zu dem am linken Rheinufer haltenden Sonderdampfer der Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft kamen, ſahen ſie ungeheure enſchenmengen am Ufer ſtehen, und auch das Ehrenbreitſteiner Ufer war dicht mit Zuſchauern beſetzt. Während der Dampfer los⸗ emacht wurde und die Schiffskapelle Abſchiedsweiſen intonierte, etzten ſich auch zahlreiche aae Segel⸗ und Ruderboote in ewegung, um ihren großen Bruder eine lange Strecke rhein⸗ abwärts zu begleiten. Zugleich bildeten zu beiden Seiten des Dampfers Schwimmer und Schwimmerinnen in langer Reihe eine Ehreneskorte. Ein überaus rührender Abſchied ſetzte vom Ufer zum Schiff und umgekehrt ein und dauerte an, bis bei Neuendorf die Menſchenmenge am linken Rheinufer außer Sicht kam. Der Höhe⸗ punkt war der Abſchied am Deutſchen Eck, wo bis zur äußerſten Galerie des Reiterſtandbilds Wilhelms I. die Männer und Frauen ſtanden und winkten und Lebewohl riefen. Die rheiniſche Jahrtauſendfeier fand ihren erhebenden Abſchluß mit dem am Samstag und Sonntag veranſtalteten Feſt der deutſchen Jugend am Rhein, das ſich zu einer Feier des ganzen deutſchen Volkes an der alten Sagenſtätte der Rheinlande, am uße des Siebengebirges geſtaltete. Dorthin ſtrömte die rheiniſche ugend am Samstag aus allen Gegenden der Rheinlande zuſammen, um ihre Feierſtunde zu begehen und dabei das treue Bekenntnis — großen deutſchen Vaterlande abzulegen. Die turneriſchen und portlichen Veranſtaltungen zu Lande und zu Waſſer nahmen einen glänzenden Verlauf. das Treuebekenntnis der Saar Aeberwältigende Kundgebungen im ganzen Saargebiet „Noch nie hat das Saarland ſo Großes und Herrliches er⸗ lebt wi⸗ die gegenwärtigen Stunden des rheiniſchen Jahrtauſend⸗ ſeierns. Mit dieſen in tiefſter Erariffenheit geſprochenen Worten drückte Pfarrer Reichgrndt⸗ Sgarbrücken am Sonnwendfeuer vor den Toren Saarbrückens aus, was heute über 70 000 deutſche Männer und Frauen im äußerſten Weſten des Deutſchen Reiches bewegt. Als die Glocken aller Kirchen am Samstag abend um 6 Uhr in halbſtündigem Geläute jubelnd durchs Land klangen, da waren wohl ſchon 30 000 Menſchen in den ſtillen Saarbrücker Wald geeilt zum Beſuch der turneriſchen Veranſtaltungen und zur Aufführung der Tellſpiele. Unvergeßlich und überwältigend war der Augenblick, als die ungeheuren Maſſen ſpontan die Schillerſchen Worte mit⸗ jauchzten:„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern. in keiner Not uns trernen und Gefahr“ und weiter„Wir wollen frei ſein wie die Väter waren“. Als bei Einbruch der Dunkelheit Pfarrer Reichardt dann vor den lohenden Johannisfeuern am Waldhaus zu der Saarbrücker Feſtgemeinde ſprach— es mögen 40 000 Men⸗ ſchen geweſen ſein—, da herrſchte atemloſe Still. Es wird immer zu den arößten Lächerlichkeiten der Weltageſchichte gehören, ſo führte Pfarrer Reichardt unter ſtürmiſcher Zuſtimmung aus, ein Volk, das in ſo überwältigender Wucht und eindrinalicher Geſchloſſenbeit wie in dieſen Tagen das Saarvolk ſeine Liebe und Treue zur deutſchen Heimat ausdrückt. darüber im Jahre 1935 abſtimmen zu laſſen. ob es zu Deutſchland zurück wolle. So ſicher wie zweimal zwei vier iſt, ſagte der Redner. müſſen nach der in zehn Jahren er⸗ folgenden Abſtimmung die Fremdlinge im deutſchen Saargebiet den Staub von den Füßen ſchütteln. wenn ſie es nicht vorziehen. ſchon früher zu gehen. Reichardt erinnerte dann weiter an den folgenſchweren Betrug Clemenceaus auf der Pariſer Konferenz und zehntauſendfaches Gelächter antwortete ihm. als er frug:„Wo ſind die hundertfünfziatauſend Saarfranzoſen?“ Nicht endenwollender Jubel erfüllte das ſtille Waldtal. als mit einem Hoch auf Heimat und Vaterland der machtvolle Redner Hoffnung Aller Ausdruck verlieh, daß nach dunkler Nacht auch em deutſchen Saarland das Licht eines neuen Moraens ſcheinen möge. Maſfenchöre des Saarſängerbundes umrahmten die Feier. it dem Deutſchlandlied und der„Wacht am Rhein“ zogen ſodann Saarbrückens Bürger in die Stadt zurück. In überfüllten reichgeſchmückten Kirchen leiteten am Sonn⸗ tag morgen Feſtgottesdienſte aller Konfeſſionen den zweiten Taa r großen Feier ein. Im ſtädt. Saalbau vereiniaten ſich ſodann Die Kabinettsſitzung vom Samstag Am Samstag mitbag fand, wie bereits gemeldet, ein Miniſterrat ſtatt. Der amtliche Bericht darüber iſt ſehr kurz gehalten und ſagt nur, daß„dringende innen⸗ und außenpolitiſche Angelegenheiten“ be⸗ handelt wurden. Anſchließend darauf fand eine Miniſterbeſprechung ſtatt, die ſich bis in die Nachmittagsſtunden ausdehnte. Wie wir dazu noch erfahren, wurden in der Sitzung die Schritte erwogen, die die Reichsregierung für die weitere Fortfüh⸗ rung der Sicherheitsverhandlungen unternehmen müßte. Nachdem der Schlußbericht der Militärkontrollkommiſſion an⸗ fangs nächſter Woche mit dem dazu notwendigen Material zuſammen dorliegen wird, iſt nunmehr eine erneute Einberufung der Kon⸗ erenz der Miniſterpräſidenten der Länder vorgeſehen. nmenpolitiſch wurde die Zollvorlage und die Auseinander⸗ Ubung darüber, die am nächſten Dienstag im Reichstag beginnen ſoll, urchgeſprochen. Die neue Oldenburger Kegierung iſt nunmehr gebildet. Das Präſidium, das äußere ſowie das Juſtiz⸗ Kultusminiſterium übernimmt der bisherige Miniſterpräſident 4 Finkh. Das Miniſterium des Innern erhält Staatsminiſter 7 D. Drivon(Zentrum), der unter der Miniſterpräſidentſchaft ſantzens die Finanzverwaltung hatte. Finanzminiſter und voraus⸗ Wich auch Miniſter für ſoziale Fürſorge wird Miniſterialrat Dr. 0 illers. Am Dienstag wird ſich die neue Regierung dem Land⸗ Doe⸗ vorſtellen. Vorausſichtlich werden die Sozialdemokraten und emokraten in die Oppoſition treten oder ſich zum mindeſten ab⸗ artend verhalten. Für die Regierung werden 26 von 40 Ab⸗ ordneten ſtimmen. um 11.30 Uhr eine geladene Feſtverſammkung, in der Stadtſchulrat Bongard. der Vorſitzende des Saarſängerbundes, in erhebenden Worten ein packendes Bild von der deutſchen Vergangenheit zeich⸗ nete.„In ſtolzer Liebe“, ſo krönte der Redner ſeine Ausführungen, „bekennen wir uns im Saargebiet zu unſerem deutſchen Vater⸗ lande!“ Unter den eingegangenen Glückwunſchtelegrammen befand ſich auch ein Telegramm des Reichspräſidenten v. Hinde nbur a und des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Dr. Hel d, die mit ſtür⸗ miſchem Beifall aufgenommen wurden. Waſſerveranſtaltungen, ein rieſenhafter Fackelzug. der zwar von der Regierungskommiſſion nicht genehmigt, aber trotzdem von der Bürgerſchaft gebildet wurde, ein Feuerwerk vor dem hiſtoriſchen Winterberg⸗Denkmal, Iluminationen fämtlicher Häuſer und Brücken und ſchließlich Höhenfeuer um 11 Uhr bildeten den Ab⸗ ſchluß des aus dem Volk heraus geborenen Volksfeſtes, von dem man im Saargebiet nichts Sehnlicheres wünſcht. als daß es in Deutſchland ein tauſendfaches Echo finden möge. Irgendwelche Zwiſchenfälle haben ſich, ſoweit bis jetzt bekannt iſt. nicht ereignet. Der für Sonntaa vormittag einberfene kom⸗ muniſtiſche Demonſtrationszug iſt gänzlich wirkungslos verpufft. Die Jahrtauſendfeier iſt in gleicher Begeiſteruna wie in Saar⸗ brücken im kleinſten Dorf des Saargebietes gefeiert worden. In Homburg. wo eine Münchener Staffette am Sonntag nach⸗ mittaa Grüße aus der Hauptſtadt überbrachte, wurde zur Erinne⸗ rung an den denkwürdigen Tag eine Gedächtnislinde gepflanzt. Die Jahrtauſendfeier in Neunkirchen, der zweitarößten Stadt des Saargebiets(Neunkirchen iſt überwiegend Arbeiterſtadt), hat einen derartig erhebenden und würdigen Verlauf genommen. daß die Bevölkerung ſelbſt das Empfinden beherrſcht. die Feier habe die Bedeutunag eines erſten Abſtimmunastages gehabt. Der alänzende Schmuck der Häuſer und Straßen. die maſſen⸗ hafte Beteiligung aller Bevölkerungskreiſe. der erhebende Verlauf der angeſetzten Veranſtaltungen vereinte ſich zu einem Geſamtbild von überwältigender Wirkung. die Feſern in münchen Die Univerſität München beging am Samstag in der Aula ihr Stiftungsfeſt und die Feier der tauſendjährigen Zugehörig⸗ keit der Rheinlande zu Deutſchland. Der Feier wohnten u. a. Miniſterpräſident Held, Kultusminiſter Matt und Bürgermeiſter Scharnagl bei. die Begrüßungsanſprache, in der er u. a. ſagte: Feſter denn früher ſind jetzt die deutſchen Stämme am Rhein mit uns verbunden. Noch iſt der Rhein nicht frei, noch ſtellt die fremde Beſatzung eine Wand zwiſchen das beſetzte und unbeſetzte Deutſchland. Aber dieſe Wand vermag die Wirtſchaft und die politiſche Tätigkeit nicht zu hemmen. Unſere Herzen ſchlagen höher, wenn des Rheines Name klingt.(Leb⸗ hafter Beifall.) Sodann hielt Prof. Dr. Onken die Feſtrede, in der er die geſchichtliche Entwickelung der Rheinlande darlegte. Wir Deutſche, ſo ſchloß er ſeine Rede, dürfen die ſtaatliche Ordnung am Rhein überhaupt nicht zur Diskuſſion ſtellen, denn jede, auch noch ſo harmlos ſich gebende Art von rheiniſcher Autonomie würde den Franzoſen nur als Sprungbrett für weiterreichende Pläne gelten. Unter den Klängen des Orcheſters, das einen Marſch intonierte, ver⸗ ließen dann die Feſtgäſte die Aula. Kranzniederlegung am Mahnmal und am Pfalzſtein Anläßlich der Jahrtauſendfeier hat der Bund Bayern und Reich, der im Vorjahre am gleichen Tage das Mahnmal der Feld⸗ herrnhalle errichtet hat, dieſes Mahnmal neu geſchmückt und ge⸗ richtet. Aus Anlaß haben Exz. von Kylander im Auftrage des bayeriſchen Kronprinzen für die bayeriſche Armee, Exz. v. Tut⸗ ſchek für das deutſche Heer und Vizeadmiral Louran für die deutſche Marine Kränze am Mahnmal niedergelegt. Hierbei hielt Exz. von Kylander eine Anſprache zum Gedächtnis an die verlorengegangenen Gebiete. Außerdem hat Exz. v. kylander im Auftrage des Kron⸗ prinzen einen Kranz am Pfalzſtein niedergelegt. * 0 8 die J. R. K.„verbſetet“l Die Rheinlandkommiſſion hat beſchloſſen, die Auflöſung des deutſchvölkiſchen Jugendbundes und allgemein ſämtlicher ugend⸗ oder Propagandavereinigungen, die der deutſch⸗völkiſchen Freiheitsbewegung angeſchloſſen ſind, im beſetzten Gebiet auszuſprechen. die Wirren in China Eine neues Anerbieten der Mächte Nach einer Meldung aus Peking haben die Mächte dem chine⸗ ſiſchen Außenminiſterium mitgeteilt, daß ſie bereit ſeien, neue Un⸗ terhandlungen für die Regelung der Lage in Schanghai zu eröffnen, trotzdem die Unterhandlungen in Schanghai zu keinem Reſultat geführt hätten. Sofern die chineſiſche Regierung es wünſche, ſeien die Geſandtſchaften bereit, ihren Regierungen die voll⸗ ſtändige Reorganiſation der internationalen Konzeſſion in Schanghai vorzuſchlagen. Leichke Beruhigung in Schanghal (Spezialkabeldienſt der United Preß) . Peking. 21. Juni. Während ſich die Mächte um einen Aus⸗ weg aus der Lage bemühen, iſt in Schanghai tatſächlich eine leichte Abflauung der Bewegung zu verzeichnen. Die Lage iſt aber noch ungeklärt und bietet keinerlei Ausſicht auf baldige Beruhigung. Maßregelung eines Sowjetredakteurs Der leitende Redakteur der„Iſtweſtija“, zugleich der Hauptleik⸗ artikler dieſes Blattes und der Prawda, Stecklow mit ſeinem bürgerlichen Namen Nachamkes, iſt nach einer Moskauer Drah⸗ tung des Berliner Tageblattes vom Zentralkomitee der Kommuni⸗ ſtiſchen Partei zugleich mit verſchiedenen anderen ſeiner Redaktions⸗ kollegen ſeines Poſtens enthoben worden. Man wirft die⸗ dieſen Sündern vor,„eine der kommuniſtiſchen Anſchauung nicht ent⸗ ſprechende Lebensweiſe geführt zu haben.“ Profeſſor Wenger als Rector Magnificus hielt die Erreichung dieſes Ziels bei mäßigen Keiſe in Frankreich Von Dr. Wilhelm Schall, württ. Finanzminiſter a. D. III. La vie chère„Das teure Leben“— das iſt beinahe das zweite Wort in der Unterhaltung der Franzoſen. Selbſt der Finanzminiſter Caillaux hat in ſeiner kürzlichen Finanzrede„das teure Leben“ zitiert als Grund, warum eine weitere ſteuerliche Belaſtung des Konſums auf dem in Frankreich ſo beliebten Weg der indirekten Steuern nicht möglich ſei. Und gewiß, wenn man die Preiſe an ſich anſieht und ſie mit den Vorkriegszahlen vergleicht, dann iſt das Leben in Frankreich ſehrteuer geworden. Der Großhandels⸗ index, berechnet aus 45 Artikeln: 20 Lebensmitteln und 25 Induſtrie⸗ artikeln, belief ſich Ende April 1925 auf 523 v. H. von 1914, der der 20 Lebensmittel allerdings nur auf 449 v.., während der der 28 Induſtrieartikeln auf 589 v.., bei den Textilien ſogar auf 731 v. H. geſtiegen war: dieſelbe Erſcheinung wie in Deutſchland, daß die In⸗ duſtrieprodukte ſtärker im Preis ſtiegen wie die Agrarprodukte und. daß die Textilien dabei obenan ſtehen. Der Pariſer Klein⸗ handelsindex, aus den 13 wichtigſten Gegenſtänden des Lebens⸗ bedarfs berechnet, belief ſich Ende 1925 auf 410 v. H. von 1914, für ganz Frankreich etwas höher Ende Februar 442. Dabei, ab⸗ geſehen von der beſonderen Teuerung Ende 1920, wo ſchon einmal 920 8 die jetzige Preishöhe erreicht war, ein ſtändiges Steigen der Preiſe: Der Pariſer Kleinhandelsindex war Ende 1922: 305, Ende 1923: 365, Ende 1924: 404 und iſt alſo Ende April 1925 bei 410 angelangt. Selbſtverſtändlich— wir Deutſche wiſſen das nur zu gut— iſt. das nur eine relative Betrachtungsweiſe, wie man nur von der Teuerung ſpricht und vom Geldwert ſchweigt oder deſſen Verände⸗ rung in der harmloſeren Formel der Teuerung der auswärtigen Valuten ausdrückt und ſie ſo zu einem Spezialfall des„vie chere“ macht. Die Franzoſen ſich noch in der glücklichen Lage, die Betrachtungsweiſe als„Teuerung“ aufrecht erhalten zu können, und hoffen noch auf deren allmähliche Rückbildung. Auch wir— der Staat und der Einzelne— haben das lange genug getan, olange bis es nicht mehr ging und für manches zu ſpät war. Die Betrach⸗ tung der Preisveränderung als Teuerung bedeutet, daß man an dem Geld als feſtem Maßſtab feſthält. Solange man dies tut, gibt es das Problem der Aufwertung der durch die Geldentwertung ent⸗ werteten Vermögensobjekte, alſo der auf feſte Summen lautenden Forderungen, nicht. In Frankreich gibt es das Problem der Auf⸗ wertung heute nicht, vielleicht noch nicht. Aber die Entwertung iſt da— die Entwertung des franzöſiſchen Geldes und damit auch die der darauf lautenden Forderungen. Die franzöſiſche Valuta iſt ungefähr auf den vierten Teil ihres Vor⸗ riegswerts oder Goldwerts geſunken. Die Preiſe ſind, wie wir geſehen haben, entſprechend geſtiegen, zum Teil, namentlich bei den Induſtrieprodukten, weſentlich ſtärker, wobei allerdings das in⸗ ternationale Sinken des Goldwerts ſeit 1914 zu berückſichtigen iſt. Die feſtverzinslichen Wertpapiere lauten aber nach wie vor auf den gleichen Geldbetrag für Kapital und Zins und ſind, da der allgemeine Zirsfuß ſich inzwiſchen auch in Frankreich weſentlich erhoͤht hat, im Kurs geſunken. Der Diskontſatz der Banque de France iſt 7 v. ., die bons du trésor und die bons de la défense nationale verzinſen ſich bei einjähriger Fälligkeit mit 5 vom Hundert. Die dreiprozentigen franzöſiſchen Staatsanleihen ſtehen zurzeit auf 44 vom Hundert., ſie ſtanden je 31. Dezember, 1913: 85,37, 1919: 59,55, 1920: 58,40, 1921: 54,70, 1922: 59,00, 1923: 53,25; die 5 v. H. — 1915/1916— auf etwa 54 v.., die 6 v. H.—1920— auf 61 v..; die 3⸗ und 3½ prozentigen ruſſiſchen Goldanleihen von 1891/94 und 1896 ſtehen 9 bis 10 v.., 1915 etwa 76 v. H. Daraus folgt: Wer ſein Einkommen nicht ſteigern konnte, wer insbeſondere auf ſein Zinseinkommen aus feſtverzinslichen Papiern angewieſen * iſt, hat heute höchſtens den fünften Teil ſeines früheren Realeinkommens, und wer etwa genötigt iſt, ſeine mgzö⸗ ſiſchen Staatsanleihen zu verkaufen, bekommt dafür nur durchſchnitt⸗ lich 50 v. H. des Nominalwerts in dem entwerteten Geld. Nun weiß man, wie vieſe Leute in Frankreich von ihren Renten leben. Das war— und iſt— ja das Ziel der Franzoſen, mit nicht allzu anſtren⸗ gender Tätigkeit 0 viel Vermögen zu erwerben, daß man möglichſt früh, womöglich ſchon Mitte oder Ende der Vierziger, ſich aus dem Geſchäft zurückziehen und von ſeinen Zinſen leben kann. Die meiſten begnügten ſich mit dem Erwerb eines ſolchen Bermögens, das für nſprüchen genügte. Darum herrſchen in Frankreich die mittleren und kleineren Vermögen durchaus vor, die großen Vermögen ſind verhältnismäßig ſelten. Dieſes Idyll iſt durch den Krieg und ſeine Folgen— franzöſiſch gedacht: durch die Deutſchen und die böswillige Nichtbezahlung ihrer Schulden— furchtbar zerſtört worden. Die Folge iſt die Not der Klein⸗ rentner. Mit dem fünften Teil ſeines früheren Realeinkommens, wenn dieſes ſelbſt nur wenig mehr als den notwendigen Bedarf aus⸗ machte, kann man nicht leben. Deshalb: entweder zurück zur Arbeit, oder, wenn das nicht möglich iſt, allmähliche Veräußerung des Ver⸗ mögens, des Gartens, des Häuschens uſw., wie wir das aus der Geſchichte unſerer eigenen Kleinrentnernot kennen. In Royan, wo ich dies ſchreibe, einem hübſchen Städtchen von 10 000 Einwoh⸗ nern, an der Mündung der Gironde in den Atlandiſchen Ozean, mit einer Unmaſſe von Einfamilienhäuſern am Strande u. in den daran ſich anſchließenden Gehölze, ſind dutzende und dutzende ſolcher Ein⸗ familienhäuſer zum Verkauf ausgeſchrieben, zu Preiſen, die wir recht nieder finden; einige beliebig ausgewählte Beiſpiele: eine Villa mit großem Keller, im Erdgeſchoß vier Zimmer, im erſten Stock drei Zimmer, 800 qm Garten, 70 000 Frs.; eine Villa mit ſieben Zim⸗ mern, Veranda, großer Garage, großem Garten, neu, 105 000 Frs.; Villa mit 18 Räumen und großem Garten, unmöbliert 130 000 Frs., möbliert 150 000 Frs. Eine Kleinrentnerfürſorge in unſerem Sinne gibt es nicht in Frankreich. Dagegen bemüht ſich der Staat, die Lebenshaltungs⸗ koſten ſo niedrig als möglich zu halten. So iſt insbeſondere in Verbin⸗ dung mit einer geſetzlichen Verlängerung der Mietverträge bis 1. Januar 1926 durch Geſetz vom 29. Dezember 1923 die Erhöhung der Mietpreiſe geregelt worden: maßgebend iſt die Friedensmiete vor 1914; zu ihr dürfen gewiſſe Zuſchläge gemacht werden, deren Ober⸗ grenze das Geſetz ſelbſt für Paris und das Seinedepartement auf 75 v. H. der Friedensmiete feſtgeſetzt hat, während ſie in den anderen Departements durch eine paritätiſche Kommiſſion feſtgeſetzt wird. Ferner werden die Preiſe, namentlich der Lebensmittel, behördlich geprüft und zum Teil geregelt, nachdem es im Kriege Rationjerung und Zwangswirtſchaft ähnlich, wenn auch lange nicht ſo ausgedehnt wie bei uns gegeben hatte. Insbeſondere wird der Preis des Mehls und Brots noch heute in Frankreich behördlich feſtgeſetzt— mit all jenen Begleiterſcheinungen, die wir aus der Geſchichte unſerer ſtaat⸗ lichen Preisregelungen kennen: den einen geht der Staat nicht weit genug, den andern zu weit, keinem kann er es recht machen. Frank⸗ ſeich hat Einfuhrbedarf an Getreide, dieſes Jahr einen beſonders — ———— — Nordkaps. 2. Selle. Nr. 281 Neue Mannheimer Jeltung(Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 22. Junl 1928 großen, da die Getreideernte1924 ſchlecht war. Infolgedeſſen mu bei der Feſtſetzung des Mehl⸗ und Brotpreiſes auf— en Preis des Getreides und auf die Sichwankungen der eigenen Valuta Rüchſicht genommen werden. Zuletzt wurde mit Wirkung ab 1. Juni der Weizenmehlpreis von Frs. 171.— auf Frs. 177.— für 100 Kilo und der Brotpreis von 1 Fr. 60 Cts. auf 1 Fr. 65 Ets. für das Kilo erhöht„mit Rückſicht auf die weſentliche Erhöhung der Geldkurſe“, nachdem erſt 14 Tage vorher ſchon einmal die Preiſe hatten erhöht werden müſſen. Doch mit all dem iſt nicht viel geholfen. Wer ein beſcheidenes Vermögen hatte und nicht verdienen kann, iſt in Not. Wer verdienen kann, kommt durch. Nennenswerte Arbeitsloſigkeit gibt es nicht und die Löhne ſind im großen ganzen der Geldentwertung gefolgt. Die Löhne der Induſtriearbeiter betragen heute etwa das Vierfache der Vorkriegszeit. Noch eine Frage intereſſiert in dieſem Zuſammenhang: Wie berhalten ſich die gegenwärtigen franzöſiſchen Preiſe zu den ent⸗ ſprechenden deutſchen? Man hat ja ſchon manchen geſprochen, der es in Frankreich billig gefunden hat. Das iſt für die Vergangen⸗ heit ſicher, zum Teil auch heute noch richtig; im großen ganzen haben aber die Preiſe, wie auch die Index⸗ zahlen zeigen, die Tendenz, ſtärker zu ſteigen, als die Balutaſinkt. Brot und Mehl iſt etwas billiger als in Deutſch⸗ land— ogl. die angeführten Zahlen—, Fleiſch und Gemüſe kaum. In der Markthalle in Lyon ſah ich Mitte Mai folgende Preiſe: 1 Pfd. gewöhnliches Rindfleiſch 5 bis 6 Frs., gute Stücke 7 bis 9 Frs., ein Hähnchen 22—25 Frs., 1 Pfd. Fiſche, je nach Qualität, —9 Frs., 1 Pfd. Butter—9,5 Frs, 1 Ei 50 Ets. Die Schuh⸗ preiſe ſind etwas niedriger wie bei uns; für gute Schuhe bezahlt man 100 Frs., doch bekommt man brauchbare ſchon zu 60—80 Frs. Was am meiſten auffällt, beſonders wenn man die angeführten hohen Inderzahlen 0 die Textilien berückſichtigt, ſind die uns ſehr nieder erſcheinenden Preiſe für Wäſche und Konfek⸗ tion(wobei ſich wieder zeigt, daß die Preisſteigerung der Textilien in eine übermäßige iſt). Ein ſertiges Herrenhemd aus Perkal koſtet etwa 30—35 Frs., aus gutem Zephir 40—60 Frs., ein Leinenkragen, ſe nach Qualität,—4 Frs.; fertige Anzüge gibt es bon 50 Frs. bis etwa 450 Frs., ein guter Maßanzug— aus 5 Stoff ſelbſtverſtändlich— koſtet etwa 500 Frs. Der Zein iſt billig, ich komme auf die Gründe ſpäter noch zu ſprechen. Ich ſah Angebote von Produzenten mit 1 Frs. das Liter im Detail⸗ verkauf; im Großhandel wird der zur Verarbeitung verwendete Wein zurzeit mit etwa 5 Frs. für 1 v. H. Alkohol, alſo mit etwa 50 Frs. für das Hektoliter gehandelt. Eine Flaſche einfachen Bordeaux koſtet etwa—6 Fr., gute Marken von etwa 10. Frs. ab. Beſonders billig ſind auch die Fahrpreiſe ſämt⸗ licher Verkehrsmittel. Der Eiſenbahnfahrpreis je Kilometer be⸗ trägt in den drei Klaſſen etwa 30, 20, 15 Ets., Hin⸗ und Rückfahrt elva 45, 30, 20 ECts., der Fahrpreis der dritten franzöſiſchen Wagenklaſſe entſpricht alſo unſerem Fahrpreis vierter Klaſſe, die Preiſe der erſten und zweiten Klaſſe, die mit den entſprechenden deutſchen in der Ausſtattung durchaus konkurrieren können, ſind niedriger als die der deutſchen zweiten und dritten Klaſſe. Eine beliebig lange Fahrt im Pariſer Metro koſtet in zweiter Klaſſe 35 Ets, in erſter Klaſſe 60 Cts. Ein Tagesausflug mit Autobus von Lourdes in die Phyrenäen— etwa 130 Kilometer— koſtet 85 Frs, ————— Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandͤlungen Wie die„Information“ mitteilt, iſt für Montag nachmittag eine Vollſitzung der franzöſiſchen und der deutſchen Handelsver⸗ tragsdelegation vorgeſehen, die eine weſentliche Etappe in den Han⸗ delsvertragsverhandlungen bedeuten dürfte. Wenn die Grundlagen des künftigen Wirtſchaftsabkommens im Verlaufe dieſer Sitzung feſt⸗ gelegt würden, könnte das franzöſiſche Parlament das Abkommen moch vor den Ferien ratifizieren. Andernfalls würden die Verhand⸗ lungen wahrſcheinlich unterbrochen und erſt im Herbſt wieder aufge⸗ nommen werden. Wenn eine Verſtändigung erzielt werden ſollte, werde die Diskuſſion ungefähr acht Monate gedauert haben, was im Vergleſch mit den Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen Frankreich und Japan, die vor dem Kriege ſich zwei Jahre bang hingezogen haben, nicht übermäßig lang erſcheinen könne. Wie das„W. T..“ erfährt, entſpricht es den Tatſachen, daß für Montag eine Vollſitzung anberaumt iſt. Jedoch dürften die von der„Information“ hieran geknüpften Vermutungen zum min⸗ deſten verfrüht ſein. Eckener und Amundſen 1¹ cgemeinſam zum Nordyolꝰ (Spezlaltabeldienſt der United Preß) 4 45 New Vork, 21. Juni. Die Morgenblätter veröffentlichen ein Interview des Vertreters der United Preß mit Dr. Eckener in Friedrichshafen über ſeinen Plan zu einer Nordpolfahrt mit Amundſen. Dr. Eckener wiederholte ſeine ſchon in dem Glück⸗ wunſchtelegramm an Amundſen ausgedrückte Abſicht, eine ſolche Expedition mit Amundſen auszuführen. Er wies darauf hin, daß er ſchon bei ſeinem Zuſammentreffen mit Amundſen in New Vork im vorigen Jahre über die Angelegenheit geſprochen habe. Amundſen ſei aber damals zu ſehr mit ſeinen Plänen für die Flugzeugexrpedition beſchäftigt geweſen. Nun, da die Erfahrung das Gefährliche ſolche mit dem Flugzeug bewieſen habe, hätte er die erſte Gelegenheit wahrgenommen, die in New Vork begonnene Unterredung wieder anzuknüpfen. Augenblicklich warte er auf eine Antwort von Amundſen. Befragt, ob er voraus⸗ ſichtlich wieder mit Amundſen zuſammenkommen wülrde, erklärte Dr. Eckener, daß, wenn es nötig ſei, er ſelber nach Norwegen fahren würde. Beitere Mitteilungen Amundſens Nach einem Bericht der„B..“ über Amundſens Polarflug mußte das eine Flugzeug der Expedition,„U. 24“, auf dem erſten Notlandungsplatze im Polareiſe, etwa 330 Km. vor dem Pol, zu⸗ rückgelaſſen werden. Es war ſo ſtark eingefroren, daß die Kräfte der Polarflieger nicht ausgereicht hätten, beide Maſchinen frei zu machen. Außerdem mußte das verbleibende Benzin beider Flugzeuge vereinigt werden, um den Rückzug wenigſtens eines Appa⸗ rates zu ſichern.„Die ſchrecklichſte Zeit unſerer Reiſe“— ſagte Amundſen—„war der Rück flug.“ Der ſtarke Wind zwang uns, Kurs auf das Nordkap zu nehmen. Plöglich entdeckte der Füh⸗ rer, daß die Stabiliſierungsflächen ſich nicht mehr bewegen ließen und es ſomit unmöglich geworden war, das Flugzeug ſtabil zu hal⸗ ten. So entſchloß ſich der Führer unſeres Flugzeuges, Larſen, auf dem Waſſer niederzugehen. Das geſchah etwa 40 Km. nördlich des Etwa eine Stunde glitt das Flugzeug ſodaan auf dem offenen Meere dahin, bis es in Fugle Bay an einem Eisbera ver⸗ ankert werden konnte. Wir waren gerade dabei, uns eine Mahl⸗ geit zu bereiten, als wir plötzlich den Segler„Sſoeniv“ erſpähten, der unſeren Ankerplatz 28 Stunden vor der„Hobby“ erreichte.“ Amundſen betonte weiter, daß die Expeditlon keineswegs enttäuſcht ſei, da ſie an ihrem Landungsplatz eingehende Beobach⸗ 1 tungen und Vermeſſungen vornehmen konnte und etwa 160 000 Quadratkilometer eines bisher unerforſchten Abſchnittes des Eismeeres erkundete. Die Forſcher hoffen, durch die gemachten Erfahrungen in der Lage zu ſein, den Nordpol beim nächſten Verſuch wirklich zu er⸗ reſchen. 1 6 0 85 Amerika und die Polargebiete n dis Noedpolforſchers Mac ſnigte der Gouverneur des Staotes Maine den 128 Neecasafeler 1 Forſcher, alls Landentdeckungen für den Staat Malne in Peſitz zu nehmen. Die Flagge des Stgates könne auf allen neuaufgefundenen 4 15 85 Millan 1 f Gebieten gehißt werden. Es bleibe der Bundesregierung überlaſſen 4 ob ſie die Rechte des Staates ſchützen wolle. Deutſcher Keichstag Gefundheitsfragen vor zwei Dutzend Abgeordneten ſe] Berlin, 21. Juni.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Reichstag iſt nicht müde geweſen, eine Woche hindurch einzelne Poſttionen des Innenetats durch die Redemühle laufen zu laſſen. Am Samstag war man glücklicherweiſe beim Geſundheitsweſſen angelangt, ein wichtiges, ja, wenn man es ſo nehmen will, vielleicht das wich⸗ tigſte Kapitel im Staatshaushalt. Denn wie für den einzelnen, ſo gilt auch für das Volk als Geſamtorganismus der alte Römerſpruch, den man uns auf der Schule einbläute, nämlich der vom geſunden Geiſt im geſunden Körper. Aber freilich von der Debatte, die am Samstag wie ein ſchwaches Rinnſal an uns vorüberglitt, wird keinerlei aufrüttelnde Wirkung in die Lande hinausgehen. Was uns kredenzt wurde, war ein ſchaler Trank, gemiſcht aus populär⸗hygient⸗ ſchen Ratſchlägen, die des ſeligen Platen Heilkunde entlehnt ſein konnten und aus den bekannten Ingredenzien aus den verſchiedenen Parteiküchen: Geburtenrückgang und Schutzzoll. Tuberkuloſe und Dawesgutachten, Krankenkaſſen und Barmat. Das alles brodelte wild durcheinander. Nebenher erfuhr man, was ſchon längſt bekannt war, etwa, daß die Rechte für Beibehaltung des Abtreibungs⸗ paragraphen iſt und die Linke dagegen, daß die einen für die er⸗ ſchreckend zunehmende Verſeuchung, namentlich in den Großſtäd'en, die gelockerte Moral, die anderen die wirtſchaftlichen Verhältniſſe ver⸗ antwortlich machen möchten. Und während man ſich über dieſe und andere Streitfragen auseinanderſetzte, ließ von den zuletzt kaum noch zwei Dutzend Abgeordneten im Saal keiner ſich in der Lektüre, dem Briefeſchreiben oder im Geplauder mit dem lieben Nachbar ſonder⸗ lich ſtören. Bleibt als einziges poſitives Ergebnis dieſes Tages die Ankündigung mehrerer neuen Geſetzentwürfe zu regiſtrieren: gegen den Alkoholmißbrauch, gegen die Verbreitung geſchlechtlicher Krankheiten, zur Bekämpfung der Tuberkuloſe und zur Sicherung der Vevölkerung gegen Nahrungsmittelfälſchung. Verkagung der Jolltarifberatung? UEBerlin, 21. Juni.(Von unſerem Verliner Bürd.) Wer die innenpolitiſche Lage im Reiche nur nach dem Eindruck der Berliner Sonntagsblätter beurteilen wollte, möchte annehmen, daß wieder einmal eine große ſchwere Kriſe heraufzieht. Im„Vorwärts“ wird erneut die ſchwerſte Oppoſition der Sozialdemokraten angekündigt und die„Rothe Fahne“ ſchlägt in einem Appell an den Vorſtand des Gewerkſchaftsbundes ſogar vor, zur Verhinderung der Zoll⸗ geſetze es nacheinander mit parlamentariſcher Obſtruktion, mit einem Volksentſcheid und, wenn die Regierung ſich ihm widerſetzen ſollte, es mit einem Demonſtrationsſtreik zu verſuchen. Für die Anrufſeg des Volksentſcheids wird ſtellenweiſe auch von bürger⸗ licher Seite plädiert. Dennoch möchten wir nicht glauben, daß zu allen Laſten, die uns ohnehin drücken, in dieſer üblen Zeit uns noch eine Regierungskriſe beſchieden werden könnte. Im Reichs⸗ tage, in dieſem menſchenleeren Haus, iſt geſtern das rettende Wort geflüſtert worden: Vertagung. Man will ſich noch etwa 14 Tage, bis zum 4. Jult, mit den unerläßlichen Mußſtücken beſchäf⸗ tigen und dann auseinandergehen. Dafür hätte man dann freilich ſchon Ende Auguſt wieder zuſammenzukommen, um Anfang Sep⸗ tember ſich von neuem an das Zollgeſetz zu machen. Das wäre natürlich keine Löſung. Aber es wäre ein Aus⸗ weg nach dem in den letzten Jahren immer häufiger beliebten Schema. Die Regierung, die„Tägliche Rundſchau“, würde dieſen Ausweg akzeptieren. ie beſtehe darauf, daß das Steuer⸗ geſetz, Zolltarif und eine„Reihe bedeutſamer Handelsverträge“ noch jetzt im Sommer verabſchiedet würden. Hiernach könnte ſich der Reichstag eine Paufe von mehreren Monaten gönnen. Von der Entſcheidung dieſer zunächſt geſchäftsordnungsmäßigen Frage dürf⸗ ten große politiſche Entſcheidungen abhänglg ſein. Das iſt möglich, wahrſcheinlich iſt es, offen geſtanden, nicht. Einſt⸗ weilen liegen die Dinge doch ſo, daß die Mehrheit für die Zoll⸗ vorlage kaum ſicher iſt. Schon das lähmt einigermaßen. Auch wo ſie vorhanden ſſe wird zum Durchpeitſchen der Entſchluß fehlen. Dazu kommt, daß im Grunde nirgendwo rechte Kriſenneigung lebt und ſchließlich verflüchtet ſich die Beſucherzahl im Reichstagsplenum von Tag zu Tag, auf dieſe Weiſe handgreiflich den Beweis er⸗ bringend, daß große und verantwortungsſchwere Aufgaben ſich ihm kaum noch anvertrauen laſſen. Aus allen dieſen Gründen will es uns keineswegs als ausgeſchloſſen erſcheinen, daß der Gedanke der Vertagung doch noch ſiegt.„Morgen, morgen, nur nicht heute!“ Aus der Zenkrumsfraktion ELBerlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichstagsabg. Peter Spahn, der erſt kürzlich ſeinen 80. Ge⸗ burtstag feiern konnte, iſt vor einigen Tagen ſchwer erkrankt. Wie das„Berliner Tageblatt“ hört, beſteht zurzeit aber keine Lebensgefahr. Der Zentrumsabgeorrdnekte Stegerwald iſt von der Uni⸗ verſität Bonn zum Doktor ehrenhalber ernannt worden. Es iſt wohl zum erſtenmale, daß einem aktiven Arbeiterführer ein akademiſcher Grad erteilt wird. Der Aufwerkungsausſchuß des Reichstages hat nach en des Antrages v. Richthofen (vergl. Freitag⸗Abendblatt) den§ 1 in der Faſſunf der Regierungs⸗ vorlage angenommen, der beſtimmt:„Die Markankeihen des Reiches werden, 171 dieſes Geſetz nicht ein anderes beſtimmt, in die „Anlelheablöſungsſchuld des Deutſchen Reiches“ umgetauft. Anſprüche aus Markanleihen des Reiches beſtehen nur nach Maßgabe dieſes Geſetzes“. Hierauf vertagte ſich der Ausſchuß auf Dienstag. 1 Die Aufwertung der Anleihen EBerlin, 20. Juni.(Von unſerem Verliner Büro). Im Auf⸗ wertungsausſchuß des Reichstages ſtellte Abg. Frh. v. Richthofen (Dem.) einen Antrag, nach dem die Anleihealtbeſitzer die Wahl ha⸗ ben ſollen, anſtelle der Ablöſung nach dem Regierungsentwurf eine Aufwertung ihrer Anleihe auf 25 Prozent des Nennbetrages zu ver⸗ langen. Die aufgewerteten Anleiheanſprüche ſind in das Schuldbuch einzutragen und ſind unveräußerlich. Sie ſind mit 2½ Prozent jähr⸗ lich zu verzinſen und bis 1 Prozent jährlich zu tilgen. Bei günſti⸗ ger 05 inanzlage des Reichs kann der Zinsſatz heraufgeſetzt werden. Reichsfinanzminiſter v. Schlieben führte dazu aus, bei dieſem Vorſchlage würde die Kapitalſchuld des Reiches aus der Abwicklung der altenBeſitzanleihen ſtatt 1 Milliarde nach dem aneee 5 Milliarden betragen. Hierzu kämen 2½ Proz. Ablöſungsſchuld des neuen Beſitzes. Die fährliche Belaſtung aus dem Richt⸗ hofenſchen Vorſchlag ſtelle 0 auf 175 Millionen ausſchließlich der Vorzugsrente, während die Fe nach der neuen Regie⸗ rungsvorlage aus 1 een und Tilgung 100 Mill. mit abfallen⸗ dem Betrage und die Belaſtung nach dem Kompromiß gleichbleibend 118 Millionen ohne Vorzugsrente beträgt. Rechnet man zu den 175 Millionen noch 64 Mill. Vorzugsrente, die Richthofen in der Form eines Kompromiſſes vorſchlage und neben ſeiner Aufwertungs⸗ regelung einführen wolle, ſo ergebe ſich eine jährliche Belaſtung von 239 Mill. Mk. Der Antrag iſt ſchon wegen ſeiner finanziellen Belaſtung untragbar. Unmöglich ſei ferner die Heraufſetzungsmöglichkeit für den Zins⸗ ſatz Die Regelung werde keine endgültige Löfung der Aufwertung bringen. Es würde in jedem Jahre bei Etatsverhandlungen der Kampf von Zins und Tilgung von neuem beginnen. Die Geſamt⸗ des Reiches mit 7½ Milliarden Mark würde die Kreditfähigkeit des Reichs 3 ſchwerſte beeinträchtigen. Der Vor⸗ ſchlag habe auch für die Gläubiger erhebliche Nachteile. Die zunächſt ins Auge fallenden Vorteile des Vorſchlags der ſofortigen Gewährung von Zinſen habe für die Gläubiger geringe Bedeutung, weil die jähr⸗ lichen Zinſenbeträge unerheblich ſind. Die Tilgung würde ſich auf ein Zeitraum von mehr als 50 Jahren erſtrecken. Ein großer Teil der gegenwärtigen Gläubiger hätten alſo von dem hohen Aufwertungs⸗ ſotz keinen Vorteil. Der Vorſchlag ſei auch wirtſchaftlich ſchädlich wegen der Zerſtreuung öffentlicher Gelder in ganz ſeinen Teiſen. Aus dieſem Grunde erklärte der Miniſter den An⸗ dde Abg. v. Richthofen für unannehenbar. Badens Intereſſe an der Oberrheintegulierung Oberbürgermeiſter Dr. Gugelmeyer in macht 1 einer längeren Ausführung im„Oberländer Boten“ zur Mheintegu lierung verſchiedene Geſichtspunkte geltend, deren Berückſichtigung für Baden und Oberbaden im beſonderen im Falle einer deutſchen Beteiligung notwendig ſind: 50 Für das frachtungünſtig liegende Wieſental und den Obe 7 chein mit ihren wichtigen Induſtktepunkten Lörrach und Rhen⸗ felden ſeien an der Baſeler Nordgrenze Hafenanlagen zur Wer, fügung zu ſtellen. Die Errichtung etwaiger badiſcher und die Be nutzung ſchweizeriſcher Hafenanlagen müßte durch Verhandlungen gen klärt werden Das Wieſental, das durch einen ſchmalen Streife ſchweizer Gebietes vom Rhein getrennt ſei, müſſe grundſäßlich einen zollfreien ebenen Zugang zum Rhein ee Da durch den beabſichtigten franzöſiſchen Seitenkanal der Grund waſſerſtand am badiſchen Oberrhein ungünſtig beeinflußt und die Kulturen hierdurch ſtark benachteiligt werden, ſo müßte ein Bewäſſe⸗ rungskanal vom Rhein aus durch dieſe Gebiete geführt werden, der ſeinen Anfang auf ſchweizeriſchem Gebiet nähme. Projekte in 92 Beziehung lägen bereits vor. Es ſei notwendig, ſchließt der Artie daß die Karlsruher Regierung all dieſes vorher genau erwäge und vorbereite, ehe die Verhandlungen mit der Schweiz beginnen. 55 Die Junahme der Klöſter in Bayern iſt jetzt durch die bayeriſche Regierung amtlich feſtgeſtellt worden. Gelegentlich der Konkordatsverhandlungen im bayeriſchen Saneen wurde der Antrag angenommen, die Regierung ſolle eine Statiſti über dieẽ Entwicklung der geiſtlichen Ordensgeſellſchaften ſeit dem Inkrafttreten der Reichsverfaſſung vorlegen. Das bayeriſche Kultusminiſterium hat dieſe Statiſtit jetzt geliefert. Nach der„Ger⸗ mania“(Nr. 244) ergibt ſich folgendes Bild: In Bayern entſtanden im Jahre 1910 neun geiſtliche Prieſter⸗ geſellſchaften mit 98 Klöſtern und 1925 Mitgliedern, elne geiſt liche Bruder geſellſchaft mit 13 Klöſtern und 330 Mitgliedern 159 22 weibliche geiſtliche Geſellſchaften mit 1286 Klöſtern und 14 159 Mitgliedern. Während des Krieges hatten ſich die weiblichen Orde geſellſchaften bereits beträchtlich vermehrt und zwar um rund 97 Klöſter und 4000 Mitglieder. Seit dem Inkrafttreten der Reichsver⸗ faſſung erhöhte ſich die Zahl der männlichen Prieſtergeſellſchaften bi⸗ heute auf 26, die Zahl der Klöſter auf 158 und ihre Inſaſſen auf 3296, die geiſtlichen Bruderſchaften auf 6 in 25 Klöſtern und 42 Inſaſſen, und die weiblichen geiſtlichen Geſellſchaften auf 35 mit 1795 Klöſtern und 21.377 Mitgliedern. Die Zahl der Prieſtergeſellſchaflen hat ſich alſo gegen das Jahr 1910 faſt verdreifacht, die Zahl ihrer Klöſter um faſt die Hälfte vermehrt(in Wirklichkeit faſt ver⸗ doppelt) und die Zahl der Inſaſſen um faſt mehr als die Hälfte(in Wirklichkeit ebenfalls faſt verdoppelt). Die weiblichen Ordensgeſellſchaften vermehrten ſich um rund die Hälfte(mehr als die Hälfte)) und die Zahl ihrer Klöſter und Mitglieder um ſe ein Drittel. Nach der gleichen Statiſtik beſitzen die Jeſukten in Bayern 7 Klöſter und 123 Mitglieder. Eine öſterreichiſche handelskammer in Berlin! IBerlin, 21. Juni.(Von unſerem Berliner Büro). Es be⸗ ſtätigt ſich, daß die Gründung einer öſterreichiſchen Han⸗ delskammer in Berlin geplant iſt. Sie hat aber— man muß nachgerade hinzufügen, ausnahmsweiſe— mit dem Mataſakurs nichts zu tun. Der Abgeſandte des Wiener Außenhandelsamtes, gierungsrat Fiſchmeiſter, der vor einigen Wochen mit den maßge⸗ benden wirtſchaftlichen Organiſationen hier die Verhandlungen führie hat immer wiedr betont, daß dieſe öſterreichiſche Handelskammer un geſchaffen werden ſollte, wenn im Reiche und in Berlin ein Bedürf nis für ſie beſtünde. Richtig eingeführt und geleitet kann dieſe öſter⸗ reichiſche Handelskammer zu einem Organ des Anſchluſſe werden, gegen das Frankreich und ſeine Trabanten keinerlei Han habe hätten. Das Arbeitsprogramm dieſer Kammer würde umf ſen: Die Förderung des Abfatzes reichsdeutſcher Erzeugniſſe Oeln reichs, Unterſtützung und Ausgeſtaltung des deutſchen Tranſithandel nach dem Orient und dem ſüdlichen Europa, Förderung des Abſa öſterreichiſche Erzeugniſſe in Deutſchland und des reichsdeutf Exporthandels nach dem Weſten und dem Ueberſee. die deutſch⸗polniſchen Handelsbeziehungen Die deutſche Reglerung hat der polniſchen Delegulion den Entwurf eines detaillierten Abkommens zugehen dalſc das für die gegenſeitige Ein⸗ und Ausfuhr in zolltariflicher Hinſze die Meiſtbegünſtigung vorſieht. Beide Teile erklären ſich bereit, er X Zt. etwa noch beſtehenden Ein⸗ und Ausfuhrverbote binnen kut, lt Friſt aufzuheben. Ferner hat die deutſche Regierung ſich bean erklärt, Polen ein Kohlenausfuhrkontingent von 100 000 Tonn— monatlich zu gewähren, wenn während der Dauer des Vertraf zuſtandes die Liquidation deutſchen Eigentums in Polen unterblei al Unter dem Vorſitz Grabskis hat der Warſchauer Miniſterr. daraufhin beſchloſſen, die Wirtſchaftsperhandlungen mit Deutſchla fortzuſetzen. Es ſoll nach neuen Direktiven der Abſchluß Handelsproviſoriums freiwirtſchaftlichen Charakters erſtrebt werde Ein ſiebenjähriger Prozeß n Der Prozeß des Herzogs von Koburg⸗Gotha gege den Landesteil Gotha iſt jetzt nach ſiebenjähriger Dauer vom Nech gericht zugunſten des Klägers entſchieden worden. Der Landes 5 Gotha hatte nach der Revolution ein Konſtitutionsgeſetz erlaſſen, 15 nach der Herzog die ihm auf Grund des Domänentellungsgeſenn von 1905 zuſtehende Hälfte enteignet wurde. Das Reichsgericht 9 das Geſetz von 1918 für ungültig erklärt, ſodaß der Herzog wicdene ſeine Rechte eintritt. Zu den Prozeßobſekten gehören u. a. Schn Friedensſtein in Gotha, Schloß Reinhardsbrunn, die Sternwarte u ſieben Oberförſtereien. Letzte Meldungen Dreifaches Schiffsunglück Paris, 21. Juni. Wie Hapas aus Cadix berichtet, iſt gen Samstag bei Tagesanbruch ein ſpaniſcher Dampfer al⸗ Kap Vincent geſtrandet. Der italieniſche Dampfer„ mato“ ſowie der engliſche Dampfer„Langſtonham“, die 1 7 Hilfe bringen wollten, ſind dabef ſhrerſeits infolge des Neen ebenfalls geſtrandet. Hilfe iſt unterwegs, um den engliſchen iſche italieniſchen Dampfer wieder flott zu machen. Der ſpanif Dampfer wird als verloren angeſehen. fKarlsruhe, 17. Juni. Geſtern nachmittag wurde ein awge riges Kind, das in einem unbewachten Augenblick über die ahr⸗ bahn ſprang, von einem Laſtauto überfahren und lebensg 1 lich verletzt. Ferner wurde ein hier wohnender Viehhän blich mit ſeinem Motorrad von einem Kraftauto überfahren und erhe verletzt. Das Motorrad wurde ſchwer beſchädigt. inem — Düſſeldorf, 21. Junt. Geſtern vormitkag geriet auf eglo⸗ Motorſchiff plötzlich ein Teil der Ladung, die aus 1200 25. gramm Filmabfällen beſtand, in Brand. Zwei im Lage nde beſchäftigte Arbeiter kamen in den haushoch emporſchieße iher Flammen um. Der Kapitän rettete ſich dadurch, daß er Bord ſprang. ˖ — Rom, 21. Juni. Der König und die Königin von J 1d0 haben ihre Zuſtimmung zur Verlobung der Prinzeſſin Mafa mit dem Prinzen Philiop von Heſſen erteilt. um⸗ — Sofia, 21. Juni. Die Kriminalpolizei entdeckte in der che gebung von Tirnowo eine 24 Mann ſtarke kommuni ſt rohes Bande, die ee c wurde. Gleichzeitig wurde ein 9 roviantlager beſchlagnahmt. 1uſche g 5555 de hlle, 21. Junl.(Reuter.) Die aen Regierung hat. um ſich gegen bolſchewiſtiſche Propagan mpfer ſchüßen, die Häfen des Landes für den Sobwfetda „Naele e ngpeert alien S ee F JßJ ͤv—]⅛˙— ——— 2—Ä2—————.ee Monkag, den 22. Juni 1925 — Neue Mannheimer Jeitung[Moegen⸗Rusgabe] 3. Seite. Nr. 281 S p ort un d 5 BPI Ein Tag der Kegatten Rarlsruhe— Roblenz— Rarlsruher Regatta Die ſüddeutſchen Regatten nähern ſich nun ihrem Höhepundt. Frankfurt.) Nach Worms und Mainz ſand am Sonntag Karls- ruhe ſtatt und zwar in durchaus einwandfrelem Waſſer. Das tter war ungetein günſtig und die im Verlaufe des Rennen ein⸗ hende leichte Brieſe konnte einen normalen Verlauf derſelben nicht inträchtigen. Beſetzt waren die Rennen faſt ausnehmend gut. amentlich waren die Mannheim⸗Ludwigshafener Ver⸗ eine ſehr gut vertreten und boten auch einen hochbeachtenswerten port. So gewann Amicitia den Zweier ohne Steuer⸗ mann und den Juniorvierer, der Club den Rheinhafen⸗ dierer und der Ludwigshafener Ruderverein den falzvpierer, den Leichtgewichtsvierer und den Greßen Achter. Bemerkenswert bleibt das ſchlechte Abſchnei⸗ n des Ludwigshafener Seniorvierers, was um ſo auffallender iſt, als das Waſſer gerade dem Stile des Vereins zuträglich iſt. Sollte man ſich in der Qualität des Vierers nicht etwas getäuſcht haben? Aufs angenehmſte überraſchte der Sieg im großen Achter. Er iſt um L höher einzuſchätzen, als auf dieſe Bootsgattung keineswegs das hwergewicht des Trainings gelegt wurde. Vielleſcht iſt hierin die irke der Mannſchaft zu ſuchen. Im Vierer empfehlen wir eine härtere Waſſerarbeit, wie ſolche der kräftigen Mannſchaft auch zu⸗ kommt. Daß der ſchöne Amiciia⸗Achter ſich Konſtanz beugen mußle, war beklagenswert. Der Matador des Tages blieb unſtreitig der Ulmer Ruderklub Donau, der drei erſte Rennen an ſeine Fahne heften konnte. Nicht unerwähnt ſoll bleiben, daß die Renn⸗ eitung muſterhaft funktionierte. 1. Jungmann-Einer. 1. Rudergeſellſchaft Worms(Gg. Ler ch) 5½17. 2. Karlsruher Ruderverein v 1879(Erich Moder).32. In den beiden Vorläufer ſind Schweinfurter Ruderklub Franken und Ulmer Audertlub ousgeſchieden. Rudergeſellſchaft Worms(Georg Lerch) übernimmt vom Start ab die Führung und ſiegt nach Velieben in guter Form und ohne jeglichen Kampf. Während Heinrich Bender vom Heidelberger Ruderklub v. 1875 ſchon unmittelbar nach dem Start aufgibt, rudert Erich Moder vom Karlsruher Ruderverein wenigſtens durch. „ 2. Pfalz-vierer. 1. Lubwlasbafener Ruderverein .43 2. Karlsruher Ruderverein von 1879. Von den urſprünglich gemeldeten 8 Booten ſind 5 in kampfreichen Vorrennen ausge⸗ ſchieden Die Boote gehen ziemlich geſchloſſen auf die Reiſe. Lud⸗ wiashafen übernimmt dann lanaſam. aber ſicher die Führung. um mit anderthalb Längen vor dem eneraiſch aufkommenden Karls⸗ ruher Bruderverein von 1879 als Sieger zu landen. Rudergeſell⸗ iwaft Eberbach gibt bei 1200 Meter das für ſie ausſichtsloſe Ren⸗ en auf. . 3. Junior⸗Einer. 1. Rudergeſellſchaft Worms(Karl Wolf).08: 2. Ulmer Ruderklub Donau(Erich Bernheimer).09. Das Rennen lieat vom Start ab zwiſchen Rudergeſellſchaft Worms (Karl Wolf) und dem Ulmer Ruderklub Donau(Erich Bernheimer). Bei 1000 Meter legt ſich dann in ſehr unſportlicher Weiſe Karl Wolf vor Erich Bernheimer. um infolge mehrfachen Verſteuerns kngpp gegen den mächtig aufholenden Erich Bernheimer das Rennen zu gewinnen. Waldemar Moder gibt bei 1000 Meter das für ihn gusſichtsloſe Rennen auf. 4. Badenia-Bierer. 1. Schweinfurter Ruderktub Franken.30: 2. Heidelberger Ruderklub 1875.38: „ Karlsruher Ruderverein von 1879. Von 12 gemeldeten Booten ſind in ſehr ſcharfen Vorrennen 9 ausgeſchieden. Vom Start ab gerät Karlsruher Ruderverein von 1879 aleich ins Hintertreffen, während Heidelberg und Schweinfurt die Führung übernehmen. Bei 1000 Meter liegt Heidelbera mit einer Länge in Führung. Nun ſetzt ein ſcharfer Spurt der Schweinfurter ein, den Heidelberg nicht mehr erwidern kann und ſo ſiegt Schweinfurt in friſcher Verfaſſung und mit lebhaftem Schlaa. 5. Alemannen-Achter. 1. Ruderverein Reptun Kon⸗ ſtanz.30: 2. Mannbeimer Ruderverein Amieitia .40; 3. Wormſer Ruderverein.50. Die drei Achter kommen aut vom Start ab mit leichter Führung von Konſtanz. das bei 1000 eter mit einer Länge klar liegt. Amicitia ſetzt nun zu einem flotteren Schlaa ein und läuft faſt auf gleicher Höhe. So geht die Jahrt weiter bis etwa 300 Meter vor dem Ziel, wo Konſtanz zu einem mächtigen Endſpurt ausholt und als ſicherer Sieger vor der tapfer ſich ſchlagenden Amicitia landet. Worms holt zum Schluß a0 tüchtig auf. ohne indeſſen in die Entſcheidung eingreifen zu nnen. 6. Rheinhafen-vierer. 1. Mannheimer Ruderklub 1875.26. 2. Rudergeſellſchaft Worms.33. 3. Mannheimer udergeſellſchaft abgeſtoppt. Vom Start ab liegt Mannheimer udergeſellſchaft gleich zurück, während Mannheimer Ruderklub und udergeſelſchaft Worms um die Führung kämpfen. Bei 1000 Meter nd beide Boote auf gleicher Höhe. Dann übernimmt Mannheimer derderklub energiſch die Führung, um mit einer guten Länge vor er ausgepumpten Rudergeſellſchaft Worms das Rennen ſicher nach auſe zu fahren 2 7. Fidelitas-Vierer. 1. Ulmer Ruderklub Ddonau.13. „Heidelberger Ruderklub 1875.15. 3. Ludwigshafener Ruder⸗ gorein.19. Alle drei Boote kommen gut vom Start ab. Bei 1000 2 eter führt Ulm mit einer halben Länge vor Heidelberg, während udwigshafen wiederum eine halbe Länge zurückliegt. So geht die ſanbrt, weiter und auch durchs Ziel. Das Fahren der ſonſt gut zu⸗ ammengeſpielten Ludwigshafener machte geſtern einen auffallend atten Eindruck. 8. Leichter Vierer. 1. Ludwigshafener Ruderverein ven 2. Heidelberger Ruderklub 1875.45. 3. Mannheimer Ruder⸗ erein Amicitia aufgegeben. Vom Start ab liegt Mannheimer Amieitia gleich zurück. Führung hat bei 1000 Meter Heidelberg und Loar bis knapp vor dem Ziel, wo die ruhig und ſicher arbeitenden Radwigshafener zu einem ſcharfen Angriff übergehen und das ennen knapp aber ſicher für ſich entſcheiden. Eines der ſchönſten nd ſpannenſten Rennen des Tages 0 9. Gedächtnis⸗Einer. 1. Rudergeſellſchaft Worms Erit Mutſchler).10. 2. Karlsruher Ruderverein v. 1879(Hans Stur).59. 3. Hanauer Ruderklub Haſſia(Georg Trupfheller). Der Flart gelingt gut. Mutſchler übernimmt ſofort die Führung, hat e 1000 Meter bereits 3 Längen herausgerudert und gewinnt nach Nialeben mit ungezählten Längen. Um den zweiten und dritten Matz kämpfen Hans Saur und Georg Trumpfheller. 10. Zweier ohne Steuermann. 1. Mannheimer R. V. zumoktia⸗ 8,17, 2. Karlsruher Ruderverein von 1879 8,43. 5 om Start ab ziehen ſich die drei Boote unter der ſicheren Führung 105 Mannheimer Amicitia ſofort auseinander. Amicitia hängt bei 1000 Meter bereits 4 Längen vor Karlsruhe um auch das Rennen it überlegenem Stil nachhauſe zu fahren. Würzburg ſtoppt ſofort ach dem Start ab. R 11. Preis von der Alb(Junior⸗Vierer). 1. Mannheimer beuderverein„Amicitia“ 7,27, 2. Ludwigshafener Ruder⸗ erein 7,31. Drei ſcharfe Gegner liegen am Start. Sofort nach em Glockenſchtag gehen Ludwigshafen und Amicitia in Führung, äbrend Cannſtatter Ruderklub zurückfällt und das Rennen als aus⸗ N tslog aufgibt. Es entſpinnt ſich nun ein ſehr ſcharfer Endkampf. udwigshafen holt mächtig auf, kann aber die führende Amieitia nicht ehr erreichen. 8 12. Rudervereins-Achter. 1. Schweinfurter Ruderklub ranken.50. 2. Rudergeſellſchaft Worms.53. 8 Möorroſar.. Gießen— Grünau- Berlin derverein 7,07. Von 8 gemeldeten Booten wurden 5 in ſcharfen Vorrennen ausgeſchieden. Die 3 bleibenden Achter Schweinfurt und die beiden Wormſer Vereine gehen geſchloſſen ab. Bis 1000 Meter geſchloſſenes Rennen. Dann ſchraubt ſich Rudergeſellſchaft Worms langſam vor, um kurz darauf die Führung an die temperamentvoll ſchlagenden Schweinfurter abzugeben die das Rennen in ſchönem Stil gewinnen, zwar knapp aber ſicher. 13. Stadt⸗Bierer. 1. Ulmer Ruderklub Donau 7,13, 2. Ludwigshafener Ruderverein 7. Von 5 gemeldeten Booten ſind nur Ulm und Ludwigshafen am Start. In gleicher Höhe geht die Reiſe bis 1000 Meter, wo Ulm die Führung übernimmt und gegen die nicht gut ſteuernden Ludwigshafener Blauen überlegen das Rennen ewinnt. 14. Akademiſcher Vierer. 1. Heidelberger Ruderklud 18 75(37); 2. Akademiſcher Ruderklub Karlsruhe(7,40); 3. Ruder⸗ verein Eßlingen(8,25). Das Rennen iſt eine ſichere Beute des Heidel⸗ berger Ruderklubs 1875, der dasſelbe vom Sbart ab in ſchöner Form überlegen gewinnt. Der Akadem. Ruderklub Karsruhe folgte mit etwa 5 Längen als zweites Boot und dieſem mit ebenſoviel Längen der Ruderverein Eßlingen. 15. Preis von Maxqu. 1. Wormſer Ruderverein(7,27); 2. Cannſtatter Ruderklub v. 1910(7,36); 3Ludwigshafener Ruder⸗ verein. Vom Start weg ein geſchloſſenes Rennen. Bei 1000 Meter gehen Cannſtadt und Worms in Führung. Langſam ſchiebt ſich dann Worms in lebhaftem Schlag vor, um in kadelloſer Form das Rennen für ſich entſcheiden. Cannſtatt wird gut Zweiter, während Lud⸗ wigshafen kurz vor dem Ziel das Rennen als ausſichtslos aufgibt. 16. Doppelzweier. 1. Ulmer Ruderklub Ddonau. Der Vahn Ruderklub Donau geht in prächtiger Fahrt allein über die ahn. 17. Preis von Rappenwörth. 1. Wormſer Ruderverein: 2. Rudergeſellſchaft Eberbach; 3. Mannheimer Ruderklub. 12 Mel⸗ dungen. Am Start die Sieger der Vor⸗ und Zwiſchenläufe: Monn⸗ heimer Ruderklub, Wormſer Ruderverein und Rudergeſellſchaft Eber⸗ bach. Bei 1000 Meter noch ein geſchloſſenes Rennen. Dann geht Wormſer Ruderverein energiſch vor, Eberbach folgt dichtauf. So gehen beide Boote mit einer Länge Differenz durchs Ziel. 18. Erſter Achter. 1. Ludwigshafener Ruderverein: 2. Rudergeſellſchaft Worms. Von ſechs Booten nach Vorrennen nur Ludwigshafen und Worms am Start. Mit einem Sieg der dunkel⸗ blauen hatte auf dem Regattaplatz, ja Ludwigshafen ſelbſt, nicht mehr gerechnet. Es gab aber eine Ueberraſchung. Worms hatte ſeinen Gegner unterſchätzt. Schon vom Start ab ſchoben ſich die dunkel⸗ blauen leicht vor und ließen ſich trotz verzweifelter Gecenwehr der Wormſer den Sieg nicht mehr entreißen. Das kampfvollſte und darum aufregendſte Rennen der Regatta. un. Regatta der Koblenzer Rudervereine Enkſcheidungsrennen Wetter unverändert, ſchön, mäßig warm. Waſſer glatt. Länge der Bahn 2000 Meter. 1. Junior-Achter. 1..Kl. Rhenania Coblenz(M. Scher⸗ hag, Chriſt. Schufen, Fritz Krolikowski, O. Müller, Fr. Becker, J. Trum, K. H. Weißenfels, O. Dähling; H. Brand):04,8; 2..Kl. Germania Düſſeldorf,:07,6; 3..V. Treviris Trier,:15,2; 4. R. R. Eſſener T. u..Kl.,:38,2. Mit Ausnahme von Eſſen, das am Start hängen bleibt, gehen die Boote 55 ab. Bei 500 Meter geht Rhenania in leichte Führung gegen Hüſſeldorf und hat bei 1000 Meter eine Länge voraus. Bei 1500 Meter ſetzt Düſſeldorf zum ſcharfen Angriff an und läuft auf gleiche Höhe; Rhenania geht zum Gegenangriff vor und hält das Rennen mit guter halber Länge, Treviris eine Länge zurück, ſicher vor der nicht ins Rennen kom⸗ menden Eſſener Mannſchaft. 2. Jungmann-Einer. 1. R. Krolikowski,.Kl. Rhenania Coblenz:27,2; 2. G. Schaltenbrand, Neuwieder..,:41,2. Die beiden Gegner liegen bis 1000 Meter ziemlich auf gleicher Höhe, dann geht Krolikowski mit ausgiebiger Waſſerarbeit in entſcheidende Führung vor dem ſich wacker haltenden erſtmals am Start gelegenen gut beanlagten Neuwieder und gewinnt ſicher mit drei Längen. 3. Anfänger⸗Zierer: 1. Akad. Ruderkl. Rhenus Bonn (W. Heimann, O. Schulte, Fr. Stallmann, W. Tillmann, W. v. Ha⸗ gens):59,4; 2. Ruderklub Rhenania Coblenz:02,8; 3. Oberweſeler R. V.:06,2; 4. Coblenzer R. G.:19,6. Schönes geſchloſſenes Rennen über die ganze Strecke zwiſchen Rhenus und Rhenania, die wechſelnd knapp führen; bei 1000 Meter geht Rhenus in Führung mit einer Länge, Rhenania ſucht durch ſcharfen Vorſtoß heranzukom⸗ men, während die Oberweſeler gegen Rhenania anſpurten. Scharfer Endkampf zwiſchen Rhenus und Rhenania, die ſich mit dreiviertel Längen den Zielvorſprung ſichert. 4. Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. Kölner Klub für Waſſerſport(R. Birzſteyn, A. Kaumanns, F. Regenbogen, K. O. Schaupmger):46,6; 2. Coblenzer R. G.:53,2; 3. R. G. Trier bei 500 Meter aufgegeben. Kölner Waſſerſport nimmt gleich die Führung und gewinnt mit ſehr guter Steuerung ſicher mit zwei Längen;: Trier ſchied bei 500 Meter aus dem Rennen. 5. Doppelzweier ohne Skeuermann: Die Boote gehen in ruhigem Tempo faſt über die ganze Strecke Bord an Bord. Bei 1800 Meter ſetzt Godesberg zu energiſchem Vorſtoß ein und gewinnt ſicher mit 2 Längen. 1. W. Sp. V. Godesberg(W. Englers, H. Schaben) :21,8; 2. Coblenzer.G.:28. 6. Leichtgewicht⸗Vierer: 1. RKl. Rhenania Coblenz(W. Hannes, W. Woiwode, O. Hoftbaur,.Kreutzer,.Henſelder) 7206,2; R. V. Treviris:10,2. Bis 1200 Meter liegen die Boote auf gleicher Höhe, dann geht Rhenania in leichte Führung und vergrößert dieſe troz ſcharfem Anlauf von Treviris bis ins Ziel auf eine gute Länge. J. Zweier ohne Steuermann: 1..Kl. Rhenania Coblenz (P. Beuſcher, Joh. Bidenbach):51,8; 2. Kölner Kl. f..⸗Sport. aufgegeben. Rhenania arbeitet gut zuſammen, nimmt die Führung und hat bei 900 Meter die Führung und vollendet, da der Kölner ee hier das Rennen S8 5 den Kurs in beſter Haltung. .„Zweiter Achter. 1..Sp.B. Düſſeldorf(H. Evers, F. Finke, E. Rhode, H. Fock, W. Flemming, G. Bartels, O. Müller, R. Raunitſche; K. Weitz):33; 2..R. Eſſen:50,6; 8. Koblenzer .G.:54.4. Nach gutem Start kollidiert.G. Trier und wird ausgeſchloſſen. Nach neuem Start nimmt Düſſeldorf die Führung und hält dieſe mit prachtvollem Schwung rudernd überlegen bis ins Ziel. Zwiſchen Eſſen und Koblenzer.G. entſpinnt ſich ein harter Kampf um den zweiten Platz, der ſich im Ziel, das die Düſſeldorfer mit drei Längen ſicherem Vorſprung paſſiert haben, zu Gunſten von Eſſen mit einer Länge entſcheidet. 9. Gaſt⸗Vierer fällt aus. 10. Zweiter Junior⸗Vierer. 1. Rkl. Rhenania Koblenz (F. Beker, J. Trum, K. H. Weißenfels, O. Dähling; H. Brand .48; 2..G. Lahnſtein:58,4; 8. Cochemer R. G.:03; 4. R. V. Treviris bei 500 Meter aufgegeben. Das Feld zieht ſich bald aus⸗ einander. Lahnſtein, das zuerſt die Führung hatte, muß die Rhe. nania nach Kampf an ſich vorbei laſſen und eine gute Länge hinter dem Sieger den zweiten Platz belegen, Cochem zwei Längen zurück drittes Boot. 11. Iweiter Jungmann⸗Vierer. 1. R⸗V. Steele(F. Maeſch, L. Bömer, R. Theben, O. v. d. Linden. F Keinemann):47,8: 2. .⸗Kl. Rhenania Koblenz:00,6; 3. Neuwieder.⸗G.:03. Steele führt durchaus und gewinnt ſicher mit vier Längen 12. Jubiläums-Achter.(Herausforderungspreis des Oberpräſi⸗ denten Fuchs der Rheinprovinz.) 1. Kölner Klub für Waſſer⸗ port(§ Rath, Ad. Hanſult. R. Birzſteyn, K. O. Schaupmeyer, F. Haummans Dr. R. criecper. J. Zumßbrick, H. Klotß) F Das Wichtigſte vom Sonntagsſport Regatlen im Reich. Mannheim und Ludwigshafener Rudervereine in Karlsruhe ſiegreich. Vorſchau auf die 42. Oberrheiniſche Regafta. * Schweden gewinnt im Jußball gegen Deulſchland:0. * os mannheim und o3 Ludwigshafen ſteigen in die Bezirks⸗ liga auf. 1 Waldhof verliert das Pokalſpiel gegen Sp. Bg. Jürth:1 nach Verlängerung. 5 .f. R. und Karlsruher Jußball:2. * Das Europaſporkfeſt in Berlin— Die Amerikaner geſchlagen. Islinger⸗Mannheim ſiegt im Eifelrennen. *4 Birk-Mannheim auf Bugatti ſiegreich in der 24 Stundenfahrt füu Aukomobile. * v. Oppenheims Weißdorn mit Varga gewinnk in Hamburg den Großen Hanſapreis(30 000.) K Die Pferderennen im Reich. :56,5; 2. Rhenania Koblenz:03,2; 3. W. Sp.⸗V. Düſſeldorf:10,2 4..⸗V. Eſſen aufgegeben. Kölner Waſſerſport nimmt gleich die Führung und vergrößert dieſe in prachtvoller ſchwungvoller Zuſam⸗ menarbeit bis ins Ziel auf drei Längen. Zwiſchen den übrigen Booten entſpinnt ſich ein harter Kampf um den zweiten Platz der ſich zu Gunſten der Rhenania entſcheidet. Nach Kampf zwiſchen Eſſen und Düſſeldorf gibt Eſſen das Rennen bei 1500 Meter auf. f Regatta in Gießen Die Ausſcheidungsrennen für die 15. Gießener Regatta wurden im Laufe des Samstag auf der Lahn gerudert. Die Rennen nah⸗ men durchweg bei günſtiger Witterung einen ungeſtörten Verlauf, Gute Leiſtungen zeigten die Kölner Rudergeſellſchaft im Achter, der Marburger Verein im Vierer und die Gießener Rudergeſell⸗ ſchaft im Vierer und im Einer. Die Ergebniſſe: Junior-Achker. Herausforderungspreis. 1. Vorrennen. 1. R. V. Kaſſel:39, 2. Wetzlarer.K.:23.2. Kaſſel ſiegt nach Belieben. — 2. Vorrennen. 1. Kölner R. G.:22. 2. Frankfurter.K.:32. Kampf über die Strecke. Frankfurt ſteuert ſchlecht und wird im Endkampf geſchlagen. Einer(Lahnpokal). Verbandswanderpreis. 1. Vorrennen. I. Gießener.G.(K. Georgi):28,4. 2. Offenbacher R. V.(Hermann Braun):54. Georai ſiegt nach Belieben.— 2. Vorrennen. 1. Frankfurter.K.(Ludwig Kraft):07.4. Kraft rudert im Allein⸗ gang über die Bahn. Zweiter Bierer. Ehrenpreis. 1. Vorrennen. 1. Limburger.K. :01. 2. Hanauer.G.:03,4. Kampf über die ganze Strecke. Trotz ſchlechten Steuerns ſieat Limburg im Endkampf mit einer halben Länge.— 2. Vorrennen. 1. R. Sp. V. Teutonia Frankfurt :13. 2..K. Kurheſſen Kaſſel:17.4. Teutonia nimmt bald die Führung. weiſt die Vorſtöße von Kaſſel ab und ſiegt ſicher mit 2,5 Längen. Jungmann-Vierer. Gefallenen⸗Gedächtnis⸗Rennen. 1. Vor⸗ rennen. 1. Marburger R. V.:29.6. 2..K. Kurheſſen Kaſſel :29. Kampf über die ganze Strecke. Nach ſchönem Endkampf ſiegt Kurheſſen mit 2 Meter Vorſprung. Der Schiedsrichter ſchließt Kur⸗ heſſen aus wegen Behinderung auf der Strecke.— 2. Vorren⸗ nen. 1. Frankfurter.G. Sachſenhauſen:16. 2. Wetzlarer.K. :47. Sachſenhauſen ſiegt aanz überlegen. Jungmannen-Vierer für die Lahn⸗Bereine.(Herausforderungs⸗ preis.) 1. Vorrennen. 1. Marburger.V.:06. 2. Wetzlarer R. K.:19. Marburg gewinnt bald einen kleinen Vorſprung. Die aut eingeſpielte Mannſchaft legt auf der Strecke zu und ſiegt leicht. — 2. Vorrennen. 1. Gießener.G.:25, 2. Verein Ruderſport Gießen:35. Die Geſellſchaft beendet das Rennen ſiegreich mit ſchönem Mehrſchlag. Junior-Vierer. Herausforderunaspreis. 1. Vorrennen. 1. R. V. Bad Ems:22,4. 2. Verein Ruderſport Gießen:25,4. Ems ſiegt mit 1 Länge.— 2. Vorrennen. 1. Frankfurter.K.:12, 2. R. V. Kaſſel 715. Kampf auf der Strecke. Frankfurter.K. ſiegt nach ſchärfſtem Endkampf mit einer halben Länge.— 3. Vor⸗ rennen. 1. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen, 2..K. Möve Groß⸗ auheim. Sachſenhauſen ſiegt überlegen mit drei Längen. Jungamann-Einer. Ehrenvreis. 1. Vorrennen. 1. Offen⸗ bacher.V.(Herm. Braun):15,6. 2..K. Kurheſſen Kaſſel(Kar Kienzler):25,8. Braun nimmt bald die Führung und ſiegt über⸗ legen.— 2. Vorrennen. 1. Hanauer.G.(K. Krolikowſki) 8185, 2. Gießener.G..45(Willi Müller). Kampf über die Strecke. Krolikowſki ſieat im Endkampf mit 2 Längen. Große Grünauer Ruderregafta Das trübe, kühle Wetter hatte dem erſten 185(Samstag) der„Großen Grünauer“ recht viel Abbruch getan, denn die Tri⸗ bünen waren nur ſchwach beſetzt. Die Regattaſtrecke befand ſich im Gegenſatz zum Tage der Vorrennen in einem ausgezeichneten Zuſtande, es wehte nur ein leichter Seitenwind, der die Leiſtungen nicht beeinträchtigen konnte. Der Tag begann mit einem eindrucks⸗ vollen Siege von Wratislapia⸗Breslau im Zweiten Vierer ohne St., die vom Start weg führten und mit 4 Längen durchs Ziel gingen. Der darauffolgende Vierer o. St. um den Großen Preis von Berlin war eine verpuſchte Angelegenheit. In Höhe von etwa 1500 Meter kollidierten Wratislavia⸗Breslau und die Sport Bo⸗ ruſſen durch Schuld der letzteren, die daraufhin ausgeſchloſſen wur⸗ den. Bei der Wiederholung verzichtete Hellas⸗Berlin auf den Start, ſo daß nur mehr die Breslauer und der Halleſche R. C. im Rennen waren. Dieſe gaben das ausſichtsloſe Rennen auf der Strecke auf und die Wratislaven kamen allein ein. Im Zweilen Einer ſicherte ſich Wilhelm Penner(Danziger..) den Sieg durch lange und ſaubere Waſſerarbeit in überlegener Manier. Genau ſo überlegen fiel der Akademiſche Vierer an den Aka d. R. C. Berlin. Die Berliner Sportboruſſen, die anſcheinend vollkommen aus dem Leim ſind, konnten in dem von Hanſa⸗Hamburg leicht gewonnenen Jung⸗ mann⸗Achter nur den vierten Platz beſetzen der Große Einer verlor dadurch viel an Intereſſe daß der Europameiſter Dr. Voß⸗ hardt⸗Zürich bereits beim Vorrennen infolge eines Handkrampfes ausgeſchieden war. Die Prüfung klang in einen ſpannenden End⸗ kampf zwiſchen den beiden Hamburger Rutkowski und Jakobs aus, den erſterer durch prachtvollen Spurt zu ſeinen Gunſten ent⸗ ſchied. Vorher hatte ſchon der Danziger W. Penner den Junior⸗ Einer genau ſo überlegen wie den Zweiten Einer gewonnen. Von den vier Startern im Viktoria⸗Zweier o. St. ſchieden Wiking⸗Leipzig bei der Hälfte und Wiking⸗Berlin bei 800 Meter aus. Der Main⸗ zer R. V. zeigte ſich dem Verliner Hellas überlegen. Ergebniſſe des erſten Tages: Zweiter Vierer o. St.: 1. RN. Wratislapla⸗Brestau :03,4; 2..R. d. Akad..B. Berlin:14: 3. Sport Boruſſia Porſin:90. + Seiſe. Nr. 281 neue Manahelmer Je tun(Mor en⸗Jusgabe) Montag, den 22. Juni 1925 Großer Preis von Berllin(Vierer o. St.): 1. Wratislavia⸗ Bor eslau.14,4, allein eingekommen. Iweiter Einer: 1. Danziger.V.(W. Penner):19,4; 2. Dresdner.B.(R. Kokuſchky):31,4: 3. Brandenburger.K. (Fritz Wegener):48. Akademiſcher Vierer: 1. Aka d..C. Berlin 8214; 2. Akad. R. G. Berlin:44,6; 3. Akad..V. Grünau:57. Jungmann-Achter: 1..G. Hanſa⸗Hamburg 7107; 2..K. am Wannſee:15,4; 3. Berl..G. 1884:23,6. Deutſcher Vierer:.G. Hanſa⸗Hamburg:56; 2. Berl. R. C. Helvetia:10,6; 3. Berl..C. Sturmvogel:15. Biktoria⸗ZIweier o. Sk.: 1. Mainzer.V. 1878:27,2; 2. Berl. R. C. Hellas:36. Junior-Einer: 1. Danziger.V.(W. Penner):49,8; 2..C. Vineta⸗Potsdam:06,2; 3..C. Wittenberg:12,2. Junjor-Bierer: 1. Berl..V. 18 76:49,4; 2. Sport Boruſſia Berlin:06; 3. Dresdner R. V.:09. Großer Einer: 1. Favorite Hammonia Hamburg (G. Rutkowski):45; 2..G. Hanſa Hamburg(Jakobs):46; 3. Königsberger.C.(P. Budnick):50. Büxenſtein-Achter: 1. Sport Boruſſia Berlin 61858,6; und.K. am Wannſee in:04; 4. Halleſcher 42. Oberrheiniſche Regatta Die Mannheimer Juli⸗Regatta findet diesmal wieder auf der idealen Rennſtrecke des Mühlauhafens ſtatt. Bei der idealen Beſchaffenheit der Rennſtrecke ſind hervorragende Rennen zu erwarten. Das Meldeergebnis zur Regatta iſt ſehr gut ausge⸗ fallen. Es haben im ganzen 32 Vereine mit 176 Booten und 918 Ruderern gemeldet. Im letzten Jahr betrugen die Meldungen 24 Vereine, 139 Boote und 665 Ruderer. 0 Zu den einzelnen Rennen wurden folgende Meldungen abge⸗ geben: 1. Mühlau⸗Bierer: Frankenthaler Ruderverein, Speyerer Ru⸗ dergeſellſchaft, Mannheimer Ruderverein„Amicitia“. 2. Junior⸗Einer: Kölner Ruderverein 1877, Karlsruher Ruder⸗ verein 1879, Frankfurter„Germania“, Koblenzer„Rhenania“, Wormſer Rudergeſellſchaft, Ulmer„Donau“ 2 Boote, Kölner „Preußen“. 3. Gaſt⸗Vierer: Kaſteler e ce Frankfurter„Ger⸗ mania“, Wormſer Rudergeſellſchaft, Ulmer„Donau“, Mainzer Ruderverein. 4. Rhein⸗Achter: Frankfurter„Germania“, Koblenzer„Rhe⸗ nania“, Mannheimer„Amicitia“, Offenbacher„Undine“, Frank⸗ furter Ruderverein, Wormſer Ruderverein. 5. Jungmann-Bierer: Heilbronner„Schwaben“, Karlsruher „Alemannia“, Karlsruher Ruderverein 1879, Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft, Mannheimer Ruderklub, Mannheimer.V.„Baden“, Wormſer Rudergeſellſchaft, Heidelberger Ruderklub, Frankfurter Ruderverein, Rüſſelsheim, Mainzer Ruderverein, Rheinauer Ruder⸗ Geſellſchaft, Eberbacher Ruderverein, Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft Oberrad, Speyerer ae e Ludwigshafener Ruderverein. 6. Büxrenſtein⸗Bierer: Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft, Frankfurter Germania, Ulmer Donau, Heidelberger Ruderklub, Mainzer Ruder⸗ verein, Ludwigshafener Ruderverein. 7. Jungmann⸗Einer: Kölner Ruderverein 1877, Karlsruher Ruderverein 1879, Koblenzer Rhenania, Ulmer Donau, Kölner Preußen. 8. Hochſchul⸗Vierer: Karlsruher Akademiker, Heidelberger Ruderklub. 9. Pfalz-Achter: Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft, Mannheimer Ruderklub, Frankfurter Germania, Koblenzer Rhenania, Mann⸗ heimer.V. Baden, Mannheimer„Amicitia“, Wormſer Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft, Fergeſeſch Ruderverein, Trierer Rudergeſellſchaft, Heidel⸗ berger Rudergeſellſchaft. 10. Doppel⸗Zweier: Karlsruher Ruderverein 1879, Frankfurter Germania, Ulmer Donau, Mainzer Ruderverein. 11. Kaiſer⸗Achter: Kaſteler Rudergeſellſchaft, Frankfurter Ger⸗ mania, Heidelberger Ruderklub, Mainzer Ruderverein, Ludwigsha⸗ fener Ruderverein. 12. Badenia-Bierer: Frankenthaler Ruderverein, Mannheimer Ruderklub, Koblenzer Rhenania, Mannheimer.⸗V. Baden, Mann⸗ heimer Amicitia, Heidelberger Ruderklub, Offenbacher Undine, Wormſer Ruderverein, Ludwigshafener Ruderverein. 153. Verbands⸗Bierer. Kaſteler Rudergeſellſchaft, Frankfurter Germania, Ulmer Donau, Heidelberger Ruderklub, Mainzer Ruder⸗ verein, Ludwigshafener Ruderverein. 14. Zweiter Vierer(ohne): Kaſteler Rudergeſellſchaft, Mannhei⸗ mer Rudergeſellſchaft, Frankfurter Germania, Mannheimer.⸗V. Baden, Frankfurter Ruderverein, Rüſſelsheim, Trierer Rudergeſell⸗ ſchaft, Mainzer Ruderverein. 15. Jungmann-Achter: Kaſteler Rudergeſellſchaft, Frankfurter Germania, Wormſer Rudergeſellſchaft, Frankfurter Ruderverein, Wormſer Ruderverein, Mainzer Ruderverein. 16. Rheinhafen⸗Bierer. Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft, Mann⸗ heimer Ruderklub. Mannheimer.⸗V. Baden, Rheinauer Ruderge⸗ ſellſchaft, Eberbacher Ruder⸗Geſellſchaft. Ludwigshafener Ruderverein. 17. Okto Beck⸗Achter. Kaſteler Ruder⸗Geſellſchaft, Frankfurter Germania, Koblenzer Rhenania, Wormſer Ruder⸗Geſellſchaft, Trierer Ruder⸗Geſelſſchaft. 18. Straßburg⸗Gedächtnis⸗Einer. Koblenzer Ruderverein 1921, Frankfurter Germania. Koblenzer Rhenania, Wormſer Ruder⸗Geſ. 19. Leichtgewichts⸗Bierer. Koblenzer Rhenania, Oppenheimer Ruder⸗Geſellſchaft, Frankfurter Ruder⸗Geſellſchaft Oberrad, Ludwigs⸗ haſener Ruderverein. 20, Zweier ohne Steuermann. Karlsruher Ruderverein 1879, Koblenzer Rhenania, Mannheimer Amicitia, Frankfurter Ruderver⸗ Pre Ruderverein, Heidelberger Ruder⸗Geſellſchaft, Kölner reußen. 21. Jweiter Einer. Honquer Haſſia, Kölner Ruderverein 1877, Karlsruher Ruderverein 1879, Frankfurter Germania, Wormſer Ruder⸗Geſellſchaft, lUmer Donau(2 Boote(, Rheinauer Ruder⸗Geſell⸗ ſchaft. Kölner Preußen. 22. Vonadies⸗Achter: Korlsruher Alemannia, Frankenthaler Ruderverein, Mannheimer Ruderverein Amicitia, Heidelberger Ru⸗ dergeſellſchaft, Frankfurter Ruderverein, Wormſer Ruderverein. 23. Wilhelm⸗Jeiler⸗Bierer: Karlsruher Akademiker, Mann⸗ heimer Ruderklub, Frankfurter Germania, Mannheimer Ruderverein Baden, Wormſer Ruder⸗Geſellſchaft, Rüſſelsheim, Trierer Ruder⸗Ge⸗ ſellſchaft. Mainzer Ruderverein. 24. Großherzogs⸗Bierer: Frankfurter Germania, Ulmer Donau, Heidelberger Ruderklub, Mainzer Ruderverein, Ludwigshafener Ru⸗ derverein. 25. Neckar-Preis:(Vierer). Heilbronner Schwaben, Karlsruher Alemannia, Mannheimer Ruder⸗Geſellſchaft. Mannheimer Ruder⸗ verein Baden. Frankfurter Ruderverein. Rüſſelsbeim, Wormſer Ru⸗ derverein, Trierer Ruder⸗Geſellſchaft, Mainzer Ruderverein, Rhei⸗ nauer Ruder⸗Geſellſchaft, Eberbacher Ruder⸗Geſellſchaft Frankfurter Ruder⸗Seſollſchaft Operrad Speyerer Ruder⸗Geſellſchaft(2 Boote). 26. Jubiläums-Achtker: Mannheimer Ruderklub. Frankfurter Germomia. Kobtenzer Gormania. Mannheimer Amicitia. Wormſer Rder⸗Zeſollſchaft. Offenbacher Undine. Frankfurter Ruderverein, Wormſer Ruderverein, Mainzer Ruderverein. 9„helt Schweden ſchläet deutſchlond:0(1: o) Verdienter Sieg der Schweden.— Der deulſch: Innenſturm verſagt. Skockholm, 21. Juni.(Eig. Drahtber.) Auch das fünfte Länderſpiel mit Schweden iſt für den Deutſchen Fusball⸗Bund verloren gegangen. Aber diesmal war es nicht das traditionelle Länderſpiel⸗Pech des D. F.., dim man dieſe Niederlage zuſchreiben könnte; die durchweg überlegen und beſſer ſpielenden Schweden gewannen dieſen Kampf durchaus verdient. Die Elf der Gaſtgeber zeigte ein ganz ausgezeichnetes Kombinationsſpiel, war weſentlich ſchneller am Ball als ihr Gegner und vor allem auch im Stürwerſniel entſchloſſener. Zudem wies ſie auch nicht derartige Nia⸗ bal auf, wie ſie Deutſchland im Innenſlurm und Mittelläufer leider atte. Freundſchaftskampf der beiden Nationalmannſchaften wurde für Stockholm zu einem geſellſchaftlichen Ereignis. Etwa 10 000 Zuſchauer wohnten dem ſpannenden, ſchönen Kampfe im Stadion bei, darunter der König und die Königin von Schweden, das Kronprin⸗ zenpaar, Prinz Eugen, der Präſident von Finnland, der deutſche Ge⸗ ſandte Roſenberg und eine ſtattliche Reihe anderer Prominenter. Die ſehr herzlich begrüßte deutſche Elf konnte leider nicht in der vorgeſehenen Aufſtellung antreten. Für Voß mußte Ruch(Berlin) rechtsaußen und für Werner(Kiel) Kutterer(Bayern München) als linker Verteidiger ſpielen. Die Mannſchaften nahmen daher den Kampf wie folgt auf: Deutſchland: Ertl(Wacker München) Beier(Hamburger S..) Kutterer(Bayern München) Lang(Ham⸗ burger S..) Niederbacher(Stuttgarter Kickers) Martwig(Tennis⸗ Boruſſia) Ruch(Alem. Berlin) Montag(N. N. W. Berlin) Schulz — Ritter(Holſtein Kiel) Paulſen(V. f. B. Leipzig). Schweden: Lindkiſt(Göteborg) Keller(Nordöping) Malm(Helſingborg) Jo⸗ hannſſen(Göteborg) Heglund(Stockholm) A. Anderſen(Göteborg) Roſen(Helſingborg) Hanſſen(Göteborg) Krock(Göteborg) Alfred⸗ ſon(Helſingborg) Lindborg(Helſingborg). Die knappe Niederlage der Deutſchen iſt in erſter Linie dem hervorragenden Spiele des Torhüters Ertl zu verdanken, der mit ſeltener Hingabe, Aufopferung und großem Geſchick arbeitete. Auch die Verteidigung der Deutſchen lieferte ein recht gutes Spiel: allerdings mußte Beier ſchon in der 18. Spielminute verletzt aus⸗ ſcheiden und durch Werner(Kiel) erſetzt werden. Der Erſatzmann fand ſich ſehr ſchnell zurecht. ſodaß das gute Geſamtbild, das man vom Spiel der deutſchen Hintermannſchaft erhielt, nicht beeinträchtigt wurde. Auch die Außenläufer und Außenſtürmer befriedigten, wenn⸗ gleich man eine wirkliche Klaſſeleiſtung von ihnen nicht ſah. Die Schwäche der deutſchen Elf aber war ihr Innenſturm, der ſich nicht zuſammenfinden konnte und der ſehr enttäuſchende Mittelläufer. Das einzige Tor des Treffens fiel in der 10. Spielminute, als Lang einen Ball an Beier zurückgab; Beier glaubte, Ertl würde den Ball noch erreichen, aber der ſchwediſche Linksinnen fuhr blitzſchnell da⸗ zwiſchen und ſandte das Leder unhaltbar ein. Während im weiteren Spiel die deutſche Hintermannſchaft immer beſſer wurde, blieb der Innenſturm weiter unſicher und langſam, ſodaß die wiederholt auf⸗ tauchenden Gelegenheiten zum Ausgleichstor nicht ausgewertet wer⸗ den konnten. Die Außenſtürmer leiteten zwar manchen guten An⸗ griff ein, aber alle verpufften an der Unfähigkeit des Innenſturmes und dem ſchnellen, geſchickten Abwehrſpiel der Schweden. Das Spiel begann ziemlich aufgeregt; bei den Deutſchen zeigten ſich in den erſten Minuten beſonders Kutterer recht nervös, jedoch wußten Beier und Ertl die anfänglichen Kriſen zu bannen. Schwe⸗ dens Elf, die ſich zuerſt fand, hatte entſchleden mehr vom Spiel; ihr weitmaſchiges, äußerſt ſchnell vorgetriebenes Stürmerſpiel war recht gefährlich Von den Außenſtürmern eingeleitete Vorſtöße der Deut⸗ ſchen kamen ebenfalls wiederholt in die Nähe des ſchwediſchen Tores, jedoch war hier immer der deutſche Innenſturm glänzend abgedeckt. In der 18. Minute kam es dann zum entſcheidenden Tor; es war für Deutſchland ein immerhin relativ unglücklicher Zufall aber dem geſamten Spielverlauf und den Leiſtungen entſprechend, hatte Schwe⸗ den dieſen Treffer verdlent. Vis zur Pauſe blieb der Kampf ver⸗ teilt. Nach dem Wechſel wurden die Deutſchen für eine längere Weile überlegen, da aber der Innenſturm ſeine Fehler nicht ablegte und die Unterſtützung durch den Mittelläufer ſehr mangelhaft war, blieben die deutſchen Angriffe ohne den erwünſchten und in dieſer Spielphaſe auch verdienten Erfolg. Gegen Mitte der Halbzeit machten ſich die Schweden wieder frei; nach einer Weile ausgeglichenen Spieles übernahmen ſie ſogar wieder das Kommando und blieben bis zum Schluß überlegen, ohne aber noch einmal die bapfere deutſche Hintermannſchaft ſchlagen zu können. Der Geſamteindruck des ſtets flotten, von guten Einzel⸗ und Mannſchaftsleiſtungen durchſetzten, ſpannenden Kampfes war unbe⸗ dingt zufriedenſtellend. Die Mannſchaft des Siegers bot eine ausgeglichene Leiſtung; be⸗ ſondere Erwähnung verdienen die Hinbermannſchaft und die gefähr⸗ lichen, weil ſchnellen und ſchußfreudigen Halbſtürmer. Anderſon⸗Dänemark war dem Kampfe ein großzügiger, durchaus befriedigender Leiter. Die pokalſpiele Sp. Bg. Fürth— Mannheim-⸗Waldhof:0(:0) Jürth, 21. Juni.(Eig. Drahtber.) In einem wechſelvollen, ziem⸗ lich ebenbürtigen Kampfe konnte am Sonntag die Sp.Vg. Fürth auf heimiſchem Gelände mit einem knappen:0⸗Sieg über Mannheim⸗ Waldhof die Berechtigung zur Teilnahme am Endſpiel um den ſüd⸗ deutſchen Pokal zu erkämpfen. Der Kampf, der auf beiden Seiten mit vollſtändiger Mannſchaft beſtritten wurde, ſah in der erſten Halbzeit die techniſch beſſeren Fürther überlegen. Aber die hervorragende Abwehr der Gäſte ließ den überraſchend ſchwachen Sturm der Fürther nicht zum Erfolge kommen. Nach dem Wechſel ſtellte Fürth um, Hagen ging in den Sturm und Leineberger in die Läuferreihe, der Mittelläufer Kraus ſpielte Verteidiger. Es ſtellte ſich aber ſchon bald heraus, daß dieſe Umſtellung ein Fehler war, denn die Fürther Elf verlor ſtark an Zuſammenhang und Durchſchlagskraft. Mann⸗ heim wurde vollkommen gleichwertig und hatte entſchieden mehr vom Spiel. Dennoch kamen die Fürther zum Erfolg, wenn auch erſt 12 Minuten vor Schluß. Aſcherl erwiſchte in einem Gedränge das Leder und ſchoß unhaltbar ein. Der Sieg Fürths war verdient, wenn auch die tapfere Gegenwehr der Mannheimer ein beſonderes Lob verlangt. Auf beiden Seiten waren die Hintermannſchaften die beſten Kräfte. Weingärtner ⸗Offenbach konnte als Schieds⸗ richter nur in der 1. Hälfte gefallen.— Eckenverhältnis::0 für Fürth. Um den Nufſtieg Jußballgeſellſchaft o3 Ludwigshafen— Jußballklub os Mannheim:0(:0) Zum Rückſpiele empfing der Vorderpfalzkreismeiſter einen Aufſtiegkollegen aus dem Neckarkreiſe. Die Ludwigshafener konnten ſich in dieſem Spiele für die vor einigen Wochen auf dem Lindenhof⸗ platze bezogene Niederlage revanchieren. Dem Schiedsrichter Sauer (Saarbrücken), der das Treffen einwandfrei leitete, ſtellte ſich Linden⸗ hof komplett, während bei 03 anſtelle von Schmidt Kugel den Sturmführerpoſten inne hatte. Nach dem Anſpiele der Platzmannſchaft, fanden ſich die 1903er zuerſt zuſammen, allmählich jedoch wurde das Feldſpiel ausgeglichen, jedoch gelang es keiner Partei bis zur Pauſe zu Torerfolgen zu kommen. Nach Halbzeit hatten die Lindenhöfer einige Torchancen, doch der Torſchütze Doland wurde ſtark gedeckt. Erſt 10 Minuten vor Schluß gelang es Kugel nach einer Flanke von links das Siegestor zu ſchießen. Die Bemühungen der Mannheimer nach dem Ausgleich blieben erfolglos. Die 1903er konnten den:0⸗Sieg behaupten. Dem gezeigten Feldſpiele entſprechend wäre ein unentſchiedenes Ergebnis verdient geweſen. d- J. B. o9 Weinheim—..R. Pirmaſens:2(:1) Am Sonntag abſolvierte Weinheim ſein letztes Aufſtiegsſpiel zur Bezirksliga. Auch dieſes Treffen brachte den Weinheimern eine Nie⸗ derlage.f. R. Pirmaſens trat mit kompletter Mannſchaft an und konnte durch erfolgreicheres Spiel der Stürmerreihe den Sieg mit nach Hauſe nehmen. Allerdings hatte Weinheim 5 Mann Erſaß, die wohl ein ſchönes, aber kein erfolgreiches Spiel vorführten. Das 1. Tor ſiel in der 1. Hälfte, nachdem kurz zuvor infolge Zuſammen⸗ prallens ein Verteidiger von Weinheim ausſcheiden mußte. Mehrere Male bot ſich Weinheim die Gelegenheit zum Ausgleich. Der Sturm zeigte ſich jedoch hilflos vor dem gegneriſchen Tore. Nach der Pauſe liegt Pirmaſens im Angriff. Der Mittelläufer Kolb, der erſtmals wieder ſpielte, dirigiert ſeinen Sturm vorzüglich. Nach einem Vor⸗ ſtoß desſelben, wehrt ein Verteidigr von Weinheim mit der Hand ab. Den gegebenen Elfmeter verwandeln die Gäſte zum 2. Tore.:0 für Pirmaſens. Bis zum Schlußpfiff ändert ſich an dieſem Reſultat nichts mehr.— Pirmaſens ſtellte eine flinke Mannſchaft, die ein ſehr ſchönes Kombinationsſpiel zeigte.— Weinheim verſtand ſeine teilweiſe Ueber⸗ Schneider, Niederrath, leitete ſehr korrekt. Privatſpiele .f. K. Mannheim— Karlsruher F. B.:2(:)⸗ Nach langer Pauſe weilte am Samstag wieder einmal der K. .⸗V. in Mannheim zu einem Gaſtſpiele. Die Mannſchaft die wohl die ruhmreichſte Vergangenheit unter allen deutſchen Vereinen be⸗ ſitzt, hat ſich nach einigen Jahren vorübergehenden Niederganges, in dieſer Spielzeit wieder die erſte Klaſſe des Verbandes erkämpft und hat im Spiele gegen den ſüddeutſchen Meiſter bewieſen, daß ſie unbedingt wieder zur erſten deutſchen Klaſſe zu zählen iſt. Der K..⸗V. lieferte den Raſenſpielern ein gleichwertiges Spiel. Nur im Einzelkönnen hatten einige Mannen des füddeutſchen Mei⸗ ſters ein Plus. Als Mannſchaft und inbezug auf Zuſammenſpiel zeigten die Gäſte die beſſeren Leiſtungen. Die Karlsruher hotben keinen ſchwachen Punkt in ihren Reihen. Ueberraſcht hat das feine Abwehrſpiel des Torhüters Tanthopolus, der einen Vergleich mit unſeren erſtklaſſigen Torwächtern nicht zu ſcheuen braucht. Auch ſeine beiden Vorderleute hielten ſich gut, entgegen den Erwartungen. Der beſte Mannſchaftsteil war die Läuferreihe, in der Groke als Mittelläufer hervorragte. Der Sturm war durch das Fehlen des Tor⸗ ſchützen Kaſtner geſchwächt. Die beiden Flügelſtürmer der Karlsruher ſchufen oft ſehr gefährliche Augenblicke vom V. f..⸗Tore, die vom Innemſturm nicht verwertet wurden, beſonders der Mittelſtürmer Vogel verſchoß viel. Die Raſenſpieler haben ſich wieder ein mal aufs Experemen⸗ tieren verlegt. Freiländer verſuchte ſich als Sturmführer, aber es wird bei dieſem Verſuche bleiben müſſen. Ein ſehr guter Verteidi⸗ ger iſt noch lange kein Sturmführer, oder umgekehrt. Bei einem Mittelſtürmer mit einigem Stürmertalente hätten ſchon vor der Pauſe 3 Tore für V. f. R. unbedingt fallen müſſen. Der Sturm hatte durch die Umſtellung an Stoßkraft ſehr eingebüßt. Herbeger iſt kein Halbſtürmer mehr, ſeinen Einzelaktionen fehlt die Unter⸗ ſtützung. Auch Meißner war auf ſich ſelbſt angewieſen, da Gehring bald wieder mit ſeiner alten Verletzung zu tun hatte. Höger am rech⸗ ten Flügel war noch am erfolgreichſten, ſeine Flankenläufe brachten oft kritiſche Lagen vorm gegneriſchen Tore. Die Hintermannſchaft war in gewohnter Form. Schiedsrichter war Herr Albrecht (Spyg. 1907 Mannheim), der in gewohnt einwandfreier Weiſe das durchaus faire Spiel leitete. Die Mannſchaften ſtanden: V. f. R. Hügel 5 Fiſcher Engelhart Bleß Deſchner Au Höger Herberger Freiländer Meißner Gehring Kugelſtadt Rieger Vogel Reeb Würzburger Finneiſen Groke Greiler 2 Trauth Raupp 1 K..-B. Xanthopus Vor dem Spiele wurden die Karlsruher durch Ueberreichung eines prächtigen Blumenſtraußes geehrt, auch Au und Freiländer von der V. f..⸗Mannſchaft erhielten anläßlich ihres 10jähriges Spielerjubiläums Blumenſträuße überreicht. K. F. V. ging gleich nach Beginn des Spieles zum Angriffe über und bald mußte Hügel einen Prachtſchuß parieren. Erſt langſam fand ſich der V. f..⸗Sturm zuſammen, erzielte aber den erſten Eck⸗ ball, der nach kurzem Geplänkel verſchoſſen wurde. Gehring trug ver⸗ ſchiedene ſchöne Angriffe vor, doch der Grieche im Karlsruher Tore war allen Lagen gewachſen. Die zweite Eche für V. f. R. verlief ohne Ergebnis. Beide Manmnſchaften wechſelten dann mit Angriffen ge⸗ genſeitig ab, doch die Verteidigungen ließen ſich nicht ſchlagen. Die erſte Ecke für K. F. V. brachte ebenſo wie die dritte für Mannheim kein Tor. Bei den Einheimiſchen verſagte Freiländer wiederholt im entſcheidenden Augenblick. So ſchien die erſte Halbzeit torlos zu enden, doch in der letzten Minute kamen die Raſenſpieler noch zum Führungstreffer. Die vierte Ecke brachte Gehring ſchön vors Karls⸗ ruher Tor und Höger ſchoß unhaltbar ein. Halbzeit:0 für V. f. R. Mannheim. Die zweite Spielhälfte begann mit energiſchen Flügelangriffen der Einheimiſchen, aber ſchon in der 52. Minute kam K. F. V. überraſchend zum ausgleichenden Tor. Eine Flanke Kugelſtadts verurſachte ein Gedränge vorm Tore Hügels, kurz entſchloſſen köpfte Reeb den Ball in Tor:1. Die Gäſte aus der Landes⸗ hauptſtadt hatten nun wieder neuen Mut bekommen und waren meiſt im Angriff, ein Gegenangriff der Raſenſpieler brachte den 5. Eckball, der von Höger ſchön getreten, knapp am Tor vorbei⸗ ſtreifte. In der 60. Minute brachte ein Vorſtoß der Karlsruher durch Würzburger das Führungstor:1 für Karlsruhe. Durch die nächſten 15 Minuten dominierten die Gäſte mit einem ratio⸗ nellen Angriffsſpiele. Doch nur die 3. und 4. Ecke für K. F. V. war die Ausbeute dieſes Drängens. Erſt in den letzten 10 Minu⸗ ten zeigte der ſüddeutſche Meiſter einen energiſchen Endſpurt. Die 6. Ecke für V. f. R. wurde von Höger fein hereingegeben, die vom gegeneriſchen Torwart aber ebenſogut abgefangen wurde. Erſt kurz vor Schluß konnte Freiländer nach Vorlage Meißner das aus⸗ gleichende Tor ſchießen.:2. Die Bemühungen Herbergers um das Siegestor waren vergeblich. K. F. V. erzwang noch ſeine 5. Ecke, dann war das Spiel zu Ende, das dem K. F. V. einen Achtungserfolg über den ſüddeutſchen Meiſter gebracht hatte. 8. Ceichtathletik Ddas große„Europa“⸗Sportsſeſt des 8. S. C. Das Stadion ausverkauft.— Die Amerikaner verſagen.— Körnig ein ebenbürtiger Gegner für Houben. Petterſon ſchlägt glatt Troß⸗ bach in 15.1. Martin in großer Form.— Ein neuer finniſcher Stern.— Amerika auch in den 200 Meter geſchlagen von zwei Deutſchen. Berlin, 21. Juni.(Eig. Drahtber.) Nach nie hat in Deutſchland ein leichtathl. Feſt derartige Zu⸗ ſchauermaſſen angelockt, wie die anläßlich ihres 30jährigen Jubi⸗ läums veranſtalteten„Europa⸗Wettkämpfe“ des Berliner Sport⸗ klubs. 50 000 Zuſchauer füllten das Stadion im Grunewald bis auf den letzten Platz und waren Zeuge hervoragender Kämpfe, in denen die deutſchen Teilnehmer, zumal in den beſonders intereſ⸗ ſierenden Kämpfen, eine ganz ausgezeichnete Rolle zu ſpielen ver⸗ mochten. In Anweſenheit der Spitzen der ſtaatlichen und ſportlichen Be⸗ hörden wickelten ſich bei beſter Witterung ſämtliche Wettkämpfe in einwandfreier Weiſe ab. Den Auftakt bildete der Einzug ſämt⸗ 7 5 Teilnehmer, ſowie ein Huldigungsakt für den veranſtaltenden erein. Das Hauptereignis des Tages bildete ſelbſtverſtändlich das 100 Meter⸗Rennen zwiſchen Houben und den amerikaniſchen Sprintern. Leider vermochte dieſer Kampf nicht das zu halten, was man ſich von ihm verſprochen hatte, da beide Amerikaner nicht in Höchſtform waren. Paddock, der unter Folgen einer Gripperkrankung litt ſchied bereits in den Vorkämpfen aus, während auch Murchiſſon in ſicht⸗ lichem Formrückgang erſchien. Der Endlauf ergab für uns Deutſche aber dennoch inſofern eine angenehme Ueberraſchung, als der junge Breslauer Sprinter Körnig ſich als Houben ebenbürtig erwies. Das Rennen lag nur zwiſchen dieſen beiden, die übrigen hatten nichts zu beſtellen. Von 30 Meter ab entſpann ſich zwiſchen ihnen ein hartnäckiger Kampf, den Houben nur unter äußerſter Anſnan⸗ nung ganz knapp mit Bruſtbreite in 10,6 Sek. für ſich entſcheiden konnte. An dritter Stelle landete der Holländer van der Berabe vor Borner⸗Schweiz, und Murchiſſon. Letzterer wurde auch über 200 Meter nur Dritter hinter dem Holländer 22,5 Sek., ſowie Schüller⸗Krefeld. einzelergebniſſe 100 Meter: 1. Houben⸗Crefeld 10,6 Sek.; 2. Körnig⸗Breslau Hanbreite zurück; 3. van der Berghe⸗Holland; 4. Borner⸗Schweis! 5. Murchiſon. 200 Meter: 1. van der Berghe⸗Holland 22,5 Sek.; 2. Schül⸗ ler⸗Crefeld: 3. Murchiſon⸗Amerika. ˖ 400 Meter: 1. Schmidt⸗Berlin 50 Sek.; 2. Paulſen⸗Hollan 2 Meter;„ Kretzſchmar⸗Rerlin. Imbach bei 300 Meter aufgegeben. ſchweden; 8. Simon⸗B. legenheit nicht in Torerfolgen auszudrücken.— Der Schiedsrichter 800 Meter: 1. Martiv⸗Schweiz:56,8 Min.; 2. Johannsſon⸗ 72ͤĩ ĩ ͤ ͤ ——— —25.—— ———————— D o reee eerre= S MDDe.SSSeSeeos Se? * neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgade) 5. Seike. Nr. 281 Lemtog. den 22. Juni 1925 Leſt für kleine und große Leute Sich regen bringt Segen. Und wenn dieſer Segen gar noch den Bedürftigen zugutekommt, die ſich ſelbſt noch nicht zum eigenen Heil regen können, dann iſt er doppelt reich und wohlgefällig. Wer in den letzten Tagen und Wochen das Leben und Treiben in den, Räumen des Roſengartens beobachten konnte, der wußte, daß hier überlegte Kräfte ſinnreich walteten; nun aber das Gebilde vorgeſtern und geſtern lebend und fertig vor die Augen trat, war man doch erſtaunt, was hier in einem einzigen großen Zuſammenhang ge⸗ leiſtet worden war. Vor allem ſpürte man, daß ſich Erfahrung und Ueberlegung bei dieſem erſtaunlich vielgeſtaltigen und doch ſo einheitlich durchgeführten Werk die Hände reichten, geadelt von der Durchdringung mit echt künſtleriſchem Geiſt. Die Arbeitsgemeinſchaft für Kindererholung kann mit Stolz auf dieſes Feſt zurückblicken, dem die dankbarſte nerkennung auch in Worten gebührt, nachdem der eigentliche Lohn, der durchſchlagende Erfolg im Hinblick auf den guten und edlen Zweck außer allem Zweifel ſteht.— Erfahrung und Ueberlegung hatten ſich verbunden— der ſinn⸗ reiche Aufbau des Ganzen beſtätigte es in allen Teilen. Und da es keine idealere Baſis zur Verwirklichung eines ſolchen Planes gibt, als die Roſengartenſäle und das Geheimnis ihres inneren Zuſammenhangs, ſo hatten ſich alle Vorausſetzungen zum glück⸗ lichſten Verein verbunden. Schon der Eintritt in die Wandelhalle bot einen äußerſt geſchmackvollen Anblick, der ſich aus der überau⸗ reizvollen Verbindung von feingetönter Deckenbeſpannung und farbenfrohen Lampions ergab. Ein vornehmes Cafée war hier durch geſchickte Aufſtellung gediegener Korbmöbel entſtanden, und es muß ſchon hier geſagt werden, daß die Qualität des ſachgemäß bereiteten und liebenswürdig kredenzten Stoffes der famoſen Auf⸗ machung in jeder Weiſe entſprach. Wer ſeinen Weg am linken Ende des Nibelungenſaales begann, wurde zuerſt durch ein recht gut vernehmliches Geläute aus ſeiner ſtaunenden Beobachtung geriſſen: es war das Signal, daß wieder eine„Runde“ in der ſcherbenſeligen Juxbude begann, die allein ſchon in ihrer geiſtvollen künſtleriſchen Aufmachung wahr⸗ haft köſtlich wirkte; die Idee, für einen guten Zweck, Scherben und Luftballons zuſammenzuwerfen, ſchien ſich glänzend zu rechtfertigen. Buden mit Toilettenartikel und den für die anregende Statiſtik der Bubi⸗ und Pagenköpfe nicht unintereſſant frequentierte Kaufgelegen⸗ heit für„Bobby“⸗Kämme wechſelten mit der bunten Schau der Fröbelſeminararbeiten, die ihrem Geſchmack und Namen alle Ehre machten und von Müttern wie Kindern ſtets umlagert waren. Der Likörpavillon bildete rein der Ausſtattung nach einen prächtigen Farben⸗ und Formeneinklang, den jeder gern durch eine entſprechende innerliche Anwendung der charmant verabreichten „Inhalte“ verſtärkte. die Bücherbude ſorgte höchſt ergiebig dafür, daß auch die Literatur ihr Scherflein zum gewinnreichen Gelingen beitrug und die daran anſchließende Rauchwaren⸗ zentrale ließ das Feuer bei Tag und Nacht nicht ausgehen. Ddie Fridolinbude bildete einen Hauptanziehungspunkt der Jugend, ebenſo das benachbarte Knuſperhäuschen mit der ſchrecklich leuchtenden Hexe und dem richtigen Ställchen, in dem ein ebenſo richtiger Hänſel eingeſperrt war; er fühlte ſich aber im Gegenſatz zum Märchen ſehr wohl dabei, da alle Kinder ihm etwas von ihren Süßigkeiten zuſteckten, wobei er beinahe in ernſtlichen Konflikt mit der Enge ſeines Ställchens gekommen wäre. Die Stellabuden verſorgten die Vorübergehenden je nach Bedarf mit Kleidchen und Puppen, die Erfriſchungshalle ſuchte mit allen Kräften der Jahreszeit zu entſprechen und hatte ſich deshalb einen eigenen Gartenraum geſchaffen. Die Bude des Gas⸗ und Waſſerwerks, als regelrechte Küche eingerichtet, gab köſtliche Proben liebevoll gepflegter Backkunſt; entzückende, geſchmackvolle Spielwaren fanden ſtändig bewundernde Käufer und die Schokoladebude ließ es bei den Feſtteilnehmern an den nötigen Zuckerſtoffen nicht fehlen. Der wohlbekannte Photograph und die Auflöſung des Preisrätſels, die Frankoniaente be⸗ ſchloſſen die buntlebendige Budenreihe. Das Podium des Nibelungenſaals hatte ſich in eine reizend aus⸗ geſtattete, gemütliche Gartenwirtſchaft verwandelt, deren mit Fieber⸗ eifer bediente Schankſtelle ſich immer mehr als erſtklaſſige Frucht⸗ bowlenquelle herumſprach. Wer nach der Decke ſchaute, erblickte außer der anmutigen grünen Dekoration auch drei wohlgelungene Bilder der Genien, die über dem Ganzen ſchwebten. Der unerſchöpf⸗ liche Blumen pavillon am Nordende des in der Mitte von der großen Kletterſtange beherrſchten Parketts ergänzte reizvoll das Bild, das von einem rings unter der Galerie herumgeführten ärchenfries beherrſcht war. Das war der Rahmen, in dem ſich an den beiden Nachmittagen die vielen, vielen Kinder zuerſt zuſammenfanden. Verheißungsvoll hatte ſie ein rieſiaer Fridolin vor dem Eingang begrüßt. Und nun gings los! Ein kleiner, ein ganz kleiner Trommler hebt nach einem Trompetenſtoß mit ſeinem formgerechten Trommelwirbel an, da⸗ hinter tauchen ſchon Tanzbären und Affen auf, und nun beginnt, der leine Trommler voraus, der Parademarſch aller braven und ganz ranen Kinder unter den Klängen„Ich hatt einen Kameraden 22 28 Rational⸗Theater Mannheim Hans J. Rehfiſch:„Wer weink um Juckenack?“ (Zum erſten Male.) Die Tragik dieſes von einem gewiegten Theatraliker gebauten Stückes iſt ein wenig brüchig, das Komödiſche darin dünn, wie die Handlungsſubſtanz der drei Akte, die über Seipſis und Ironie in einen billigen Peſſimismus einlaufen. Naturaliſtiſches Volksſtück iſt mit dem Vokabularium der heute überlebten Menſchlichkeits⸗Drama⸗ tik verbrämt, nicht organiſch verbunden. Zuweilen mutet alles an wie ein populariſierter Expreſſionismus. Der Literat Rehfiſch iſt über einen nicht undichteriſchen Einfall gekommen, ohne über den infall hinwegzukommen. Deshalb entwächſt dem Einfall nichts: vielmehr wird, was die drei Akte enthalten, künſtlich darüber auf⸗ gerichtet und mit Literatur geſtützt. So iſt die Figur des Staats⸗ anwalts etwa in dem dichteriſchen Einfall garnicht begründet. Er erſcheint, um Juckenack die Stichworte zu ſoziologiſchem Tiraden zu ringen, die von Geſetz und Güte, Staat und Menſchlichkeit handeln. Der wortereiche Herr Staatsanwalt iſt eine ganz konſtruierte Ge⸗ ſtalt, der Staatsanwaltſchaftsſekretär Juckenack iſt mindeſtens zur Hälfte konſtruiert. In ihm iſt Menſchliches, wenn auch in be⸗ ſchrünktem Maße; in ihm iſt das Menſchliche aber auch Beſchränkt⸗ heit. Juckenack erſcheint, nicht nur in einer güteloſen und mechani⸗ ierten Umwelt, er erſcheint dumm an ſich. Das hebt das Tragiſche und das Komiſche des Menſchen auf. Er verwiſcht auch den Grund⸗ gedanken. Juckenacks Güte wird zu materieller und moraliſcher erſchwendung. Juckenacks Handeln iſt ſinnlos, weil er ſeine Güte an minderwertige Objekte verſchleudert. Weil ihm der Blick ma⸗ niſch getrübt iſt. Ja man kann noch weiter gehen: der ganze Jucke⸗ ack wird ſinnlos, denn das Motiv ſeiner irrſinnigen Handlungs⸗ weiſe iſt ethiſch nicht rein: es iſt nicht die ſelbſkloſe Güte, die ſein andeln beſtimmt, ſondern die durchaus zweckhafte, faſt b Mace Abſicht, ſich durch Wohltaten die Liebe und die Tränen der Menſchen zu erkaufen. Aber ſeine Spekulation war falſch: kaltſchnäuziger Hohn iſt der Dank für ſein Tun. Wo iſt da Tragiſches, wo Komiſches, wenn ein Narr der Menſchengüte alſo endet? Iſt da Urſache, um dieſen Narren Juckenack zu weinen? Mitnichten, dünkt mir. Weer iſt dieſer Juckenack und wie kommt er auf ſeinen Weg, der ins Leere führt? Juckenack iſt ein apoplektiſcher Staatsanwaltſchafts⸗ ekretär, ein früherer Feldwebel, ein Individuum, das 30 Jahre lang emand zu Leide, noch weniger jemand zu Liebe ein Daſein der Iflicht der Einſamkeit, der Konvention, der Beamtenehre, der Geſetz⸗ agteit geführt hat. In einem Schlaganfall ſtreift ſeine Seele ſeundenlang Ewiges, und mit einem neuen Wiſſen um dos Pies⸗ r Von hier gehts in den Muſenſaal, der ſich zu einem wogenden Kindermeer verwandelt. Immer wieder entſteigt daraus einer der unzähligen Luftballons, der dann unter allgemeinem Jubel zur Decke emporfliegt.— Und nun kommen ſie alle leibhaftig und ganz lebendig, die wohlbekannten Geſtalten aus dem ſchön 18 Struwelpeterbuch. Zunächſt er ſelber mit ſeinen ſchrecklich langen Nägeln und Haaren, dann der böſe Friederich, der Daumenlutſcher, Zappelphilipp, Suppenkaſper, die rabenſchwarzen Tintenmohren.... Ein wunderſchönes Märchen⸗ 1 ſchloß ſich am Samstag dem lebendig gewordenen Bilder⸗ uch an. Nach dieſen reich bejubelten und beklatſchten Vorführungen tummelten ſich die vielen kleinen Leute mit roten Bäckchen und ganz großen Augen überall, am Glücksrad, wo es ſo feine Sachen zu gewinnen gab, im Saal bei Muſik oder auch draußen im Freien, wo der geſtrige Sonntag zwar kein ſo freundliches Geſicht wie der Vor⸗ tag, aber ganz ebenſo freudige Kindermienen zeigte. Das Karuſſell war ſtändig umlagert, die Rutſchbahn umdrängt; und es gab gar keine zerriſſenen Sonntagshoſen, weil nämlich ein jedes auf eine Matte geſetzt wurde, auf der es ſich ganz prachtvoll rutſchte!— Und wer von den ſogenannten Großen ſtand dabei, der nicht mit ſehn⸗ ſüchtigem, ja, mit feuchtem Blick in dieſes ſelige Kinderland ſchaute, das ſich an dieſen beiden vergangenen Nachmittagen in ſeinem be⸗ glückendem Reichtum, in ſeiner alles bezwingenden Innigkeit auf⸗ tat! Wahrlich, wenn ihr nicht werdet wie die Kinder. Die„großen“ Leute ſahen am Abend etwas aus ihren Bilder⸗ büchern in lebendiger Geſtalt: die Reklameſchau, die in prächtigſtem Gelingen über die Bühne des in der Tat zum berſten gefüllten Muſenſaales zog. Alle Bilder riefen ein ungeteiltes, aus unverfälſchtem Entzücken geborenes Lob hervor, das gleicher⸗ weiſe den künſtleriſchen Geiſt, wie den zum Teil unbeſchreiblich jugendlichen Ausführenden galt. Von einem charmanten Pierrot bajazzohaft prologiert und jeweils eingeleitet, entrollen ſich nachein⸗ ander dreizehn lebende Bilder: Die Auflöſung des Feſt⸗Preisrätſels, die Frankonierrente, die Zündholzmarke, Pferd, eine reizende Seelberg⸗ Keks⸗Reklame, das deklamatoriſch plaſtiſch und akuſtiſch ausgeſtaltete Vox⸗Haus, die wandelnden Walzmühlen⸗Mehlſäcke, die entzückende Sunlichtreklame mit den lebenden Seifenflocken und der niedlichen, kaum mehr als vierjährigen Putzfrau, der hübſche Stella⸗Haus⸗ Reigen, die neunmal kluge und überdies noch höchſt witzige Haus⸗ frau(Schmoller), die tanzenden und ſingenden Pilokinder mit dem Pilopeter, die prächtige Juftverkehrsſzene, die Bucksbraun⸗Schoko⸗ lade⸗Mohren mit zwei allerliebſten Schokoladenintereſſenten, die maleriſch und chonographiſch entzückenden ſechs Fiſcher⸗Riegel⸗Pup⸗ pen, und das venezianiſche Farben⸗ und Töne⸗Prachtbild der Anilin (Indanthren), Nach der Reklameſchau„verteilte“ ſich die immer mehr an⸗ wachſende Menge in den Sälen, die allrählich ihre übrigen Koſt⸗ barkeiten offenbarten. Der Verſammlungsſaal hatte ſich in eine farbenfrohe ö Sekldiele verwandelt, die ſich zum Ausgangs⸗ und Endpunkt des ganzen Schwarms ausgeſtaltete, und wo man an beiden Abenden ein kurzes, ſtimmungsvolles Kabarett mit Geſangs⸗, Tanz⸗ und humo⸗ riſtiſchen Vorträgen unter Mitwirkung von Kräften des National⸗ theaters zum reichlich konſumierten Sekt als Dreingabe brachte. Im Freien war ein Bierzelt errichtet, das je nach dem Stand der Witterung die Freunde des Gerſtenſaftes zum gemütlichen Bei⸗ ſammenſein verſammelte. Unter der Erde hatte ſich der Rachen einer Spielhölle aufgetan. Zwei Pferdchenſpiele täuſchten im Verein mit dem inten⸗ ſiven Grün der Raumfarbe ganz Monte Carlo vor; die Einſätze waren allerdings ſo gehalten, daß von keinen Spielſchulden und ähnlichen romantiſchen Dingen berichtet werden kann, aber gerade deshalb ſchienen die Umſätze nicht gering und auch an der nötigen fehlte es nicht. Der Tanz bildete naturgemäß die Dominante der„großen“ Leute⸗Veranſtal⸗ tung. Im Wandelhallen⸗Cafs tagte und nächtigte eine, zuweilen von prachtvoll eingeſpielten Dillettanten beſtrittene Jazz⸗Band⸗ Kapelle. Der Nibelungenſaal ließ Raum und Zeit auch für den ewig jungen Walzer, der Verſammlungsſaal hatte natürlich Dielenmuſik, und ſelbſt der Saal der Muſen mußte die Hälfte ſeines Bodens dem Tanzbein freigeben. Das Podium barg die Tombolagewinne, deren ſtolzer Aufbau am Samstag eine ſo ſtarke Anziehungskraft ausübte, daß nur zu bald die Nachfrage nach Loſen nicht mehr befriedigt werden konnte. Die überaus zahlreichen Gewinne waren vorwiegend prak⸗ tiſcher Art, der man ſelbſtverſtändlich auch die Flugzeugfreikarten zurechnen muß. Das Einheimſen ließ die Unerſchöpflichkeit der Glücksgaben erkennen, und die Geduld kam dabei zu ihrem in der Erwartung liegenden Recht. In dieſem vielgeſtaltigen Rahmen ſpielten die bunten Farben ſtimmungsvollen, doch nie ausgelaſſenen Lebens. Ueberall waren die unermüdlichen Bringerinnen von Blumen, Zigaretten, Brötchen, 2 eeeeee eeh Likören, Loſen und allen möglichen Dingen am Werk, jede Kate⸗ gorie ſchon äußerlich kenntlich durch das Koſtüm: die Blumenmäd⸗ chen durch ihre weißen Kleider mit grünen Bändern mit höchſt kleid⸗ ſamen Gärtnerinnenhüten, die Spenderinnen der Rauchwaren durch tabakbraune Gewandung, die Sektdamen durch rote Kleider und ſo fort... Alles offenbarte Sinn und Ordnung, weiſe Voraus⸗ ſicht und künſtleriſche Begabung. Und nun kommt für den immer noch feſtlich geſtimmten Be⸗ richterſtatter das Schwerſte, die Frage nach den Namen all derer, die zum Gelingen des Ganzen ſo viel beitrugen; aber wir ſind überzeugt, daß all die vielen Helfer und Helferinnen, die größten wie die kleinſten Funktionäre, keine Lohengrintragödie heraufbeſchwören wollen und es ſicher verſtehen werden, wenn wir hier nach Möglichkeit nur die Art der Leiſtung, aber nicht den Namen des jeweiligen Trägers zu nennen vermochten. Nur eine iſts, der muß Erwähnung getan werden, der emſig ſorgenden Mut⸗ ter nämlich des ganzen Feſts: Frau Frieda Jüdel. Wer Gelegenheit hatte, zu beobachten, wie jede, auch die geringſte Kleinigkeit neben den wichtigſten und entſcheidenſten Dingen im Kopf und im Herzen dieſer hervorragenden Sachwalterin den rech⸗ ten Platz gefunden hatte, der konnte nur ſtaunen über die Sicher⸗ heit dieſes Weitblicks, das Disponieren dieſes Organiſationstalents, die Energie dieſes unbeugſamen Helferwillens. Im Ausnützen jeder Möglichkeit, im richtigen Erfaſſen jeder Situation auch noch während des Feſtes, war dieſe umſichtige Frau Meiſterin, auf die auch die Idee der Reklameſchau zurückgeht, Am erſten Tag waren allein etwa 30 000 Mark als Bruttoeinnahmen eingegangen. Be⸗ denkt man, mit wie billigen Kräften alles erſtellt und beſtritten wurde— wieviel verdankt man Stiftungen!— berückſichtigt man ferner, wie auffallend niedrig alle Preiſe gehalten waren, ſo wird man mit Recht von einer Höchſtleiſtung ſprechen können, in die ſich ſämtliche Hilfskräfte ſelbſtverſtändlich teilen. Der Dank wird ihnen allen, und beſonders dem genannten weiblichen Gene⸗ raliſſimus aus dem erblühen, wofür ſie keine Mühe und keine Zeit und keine Nerven geſcheut haben. Die Oeffentlichkeit hat nur noch die Pflicht zu erfüllen, vollſte Anerkennung dieſer Arbeit zu zollen. Der ſchönſte Lohn dieſes reichen Hilfswerks wird in ſeinen Leben und Geſundheit ſpendenden Früchten liegen. arke. 12. Pfälziſches Sängerbundesfeſt in Ludͤwigshafen a. Nh. Ludwigshafen im Feſtſchmuck! Die Stadt der Arbeit im Feiertagskleid. Das iſt ein eigenes Bild voll herber Poeſie, ge⸗ eignet, ſich unvergeßlich ins Herz zu graben. Rührige Hände wacen on der Arbeit, dies Feiertagskleid geſchmackvoll zu weben mit Triumphbogen, farbenfroher Wimpelpracht, wohin das Auge blickt. Und darüber leuchtender Sonnenſchein, der alles zu noch größerer Schönheit verklärt. Tauſende von Sängern wurden erwartet, Ehren⸗ gäſte aus fern und nah. Die ſollten würdig empfangen werden, ſollten das feſtliche Bild der Ausſtellungsſtadt als erſtes in ſich auf⸗ nehmen als Auftakt zu noch zu erwartenden feſtlicheren Dingen! Und das war den vielen, die die geſtrigen Abendzüge brachten, noch beſchieden, während heute früh ein trüb verhängter Himmel, naſſe Tropfen an grün und buntem Tuch die frohen Farben bereits ihres leuchtenden Glanzes entkleidet haben. Doch die feſtliche Stimmung läßt ſich deshalb nicht verdüſtern und atmet Freude und warme Be⸗ geiſterung, wie geſtern abend bei der Begrüßungsfeier in der großen Feſthalle der Gartenbauausſtellung— Die ſchon geſtern angekommenen Vereine hatte namens der Stadtverwaltung Rechts⸗ rat Dr. Weiler am Bahnhof begrüßt. Seine kurze kernige An⸗ ſprache galt neben den Gäſten dem Feſt, dem Sängerfeſt in der moraliſchen und kulturellen Motivierung ſeiner Veranſtaltung, galt dem Lied, das in Wort und Ton an die Seele des deutſchen Volkes pochen möge zu nationaler und ſittlicher Geneſung. Der Abend einte dann Sänger, Ehrengäſte und ein vielhundert⸗ köpfiges Publikum in deen luftigen Bau der Feſthalle, die auch ein hochſeſtlich Gewand angelegt hatte zur offiziellen Begrüßungs⸗ feier mit Weihe der Bundesfahne. Die Vortragsfolge gruppierte ſich nun den eigentlichem Weiheakt des neuen Banners in zwangloſem buntem, doch geſchmackvollem Allerlei: Wuchtige Maſſenchöre, vorgetragen von den feſtgebenden Vereinen: Männergeſangverein Mundenheim, Männergeſangverein Bavaria, Aurora. Liedertafel, Unterſtützt von den Nachbarvereinen Frankenthal, Oggershem und Rheingönheim, Anſprachen, turneriſche Vorführungen, und das ver⸗ bindende Glied bildet jedesmal die verſtärkte Kapelle Becker unter der Leitung ihres Kapellmeiſters Ludwig Becker. Der Krönungs⸗ marſch aus„der Prophet“ von Meyerbeer eröffnete den Abend. Daran ſchloß ſich in eindrucksvollſter Weiſe die Hymne für Männer⸗ chor und Orcheſter von Joh. Roth aus Ludwigsbafen, die tiefe Wirkung auslöſte. Desgleichen das„Sängergebet“ von Karl Zu⸗ ſchneid mit denm von Max Schöttl⸗Mannheim vorgetrogenen Tenorſolo. Weiterhin folgten dann Chöre von Sürlauly:„Nur die Hoffnung feſtgeholten“, Arnolds prächtiges Lied„Bleib deutſch, du herrlich Land am Rhein“, deſſen Wiederholung das begeiſterte Publi⸗ kum erzwang.„Wies daheim war“ von G. Wohlgemuth und„Früh⸗ ling am Rhein“ von Simon Breu. Sämtliche Chöre wurden von Muſikdirektor Max Welker dirigiert. 18 Als erſter begrüßte der Vorſitzende des Rhein⸗Limbura⸗Gaues Joh. Fehmel die Verſammlung. Seine Worte galten in erſter Linie den erſchienenen Ehrengäſten: Prof. Eberhard Schwickerath⸗ ünchen als Vertreter des bayr. Kultusminiſteriums, Geheimrat ſeits und das Jenſeits tritt er noch einmal in das irdiſche Leben zu⸗ rück Er erkennt: unbeweint und unvermißt, ohne irgend eine Spur ſeines Daſeins zu hinterlaſſen würde er aus dieſem Leben gehen, ohne in jenes Leben eingehen zu können, wohin nur gelangt, wer ein Menſch war und von Menſchen beklagt wird. Um ihn aber, als er der Ewigkeit zuflog, klagte Niemand, und auf den furchtbaren Ruf Gottes:„Wer weint um Junckenach“— antwortet eine furcht⸗ bare Stille. Nun lebt er, um Gutes zu tun. Er tut es mit Fana⸗ tismus, gewaltſam und ſinnlos; es iſt ein unfruchtbares Tun. Er opfert ſein kleines Vermögen, um ein Dirnchen zu retten, er opfert ſeine Ehre, um einen ſchieberhaften Jüngling vor dem Gefängnis zu bewahren, ſtößt aber beide nun tiefer in ihre Verderbnis hinein. Tagediebe, Stromer und Verbrecher beuten ſeine Dummheit aus, er erfährt körperliche und ſeeliſche Mißlandlungen und verſtrickt ſich mehr und mehr in wirre Gedankengänge. Er wird zum Rebellen gegen die beſtehende Ordnung, ein lächerlicher Ankämpfer gegen die Geſetzbücher. Er endet im Wahn. Auf dieſer Schlußſzene ruht der Vogen des Ueberſinnlichen, der ſich von der Eingangsſzene über die drei Akte wölbt. Eine ſymboliſche Geſtalt, der Verſicherungsagent der Charongeſellſchaft,(von Juckenack als lieber Gott erwartet) er⸗ ſcheint. Er liefert gegen kulante Zahlungsbedingungen prompt— Tod und Beweinung des Klienten. Alles iſt in dieſer Welt der Ge⸗ ſetzbücher und Geſchäftsbücher geregelt. Seltſan ſpielen Ironje und Ueberſinnliches in dieſe Szene hinein. Sie beendet das Stück, ohne die Frage, wer weint um Juckenack, anders als preſſimiſtiſch zu be⸗ antworten. Aber es iſt eine Peſſimismus ohne jede Allgemeingiltig⸗ keit: weil dieſer Juckenack keine Allgemeingiltigkeit hat So zer⸗ platzt eine Luftblaſe zu nichts. Bleiben Szenen von guter theatraliſcher Augenblickswirkung. hübſche Einzelheiten. die Lichter einiger Jronjen. Bleibt aber auch das Zwieſpältige, das Stiluneinheitliche. unter dem. ohne Schuld der Darſteller, jede Aufführung leidet. Ado von Achenbach, der mit Geſchick Regie führte, drängte das Naturaliſtiſche zurück und betonte ſo das Ueberſinnliche, wenn man will Exvpreſſioniftiſche, ſtärker. Das iſt wohl der richtige Weg. den Eindruck größerer Geſchloſſenheit zu erreichen. Vor allem die Schlußſzene— man maa indes ſtreiten, ob der Agent die Totenkopfmaske haben muß— wirkt weniger anorganiſch. Im ganzen jedenfalls, wenn man auch einige Breite mit in Kauf nehmen muß, wo größere Straffung und ſtärkere Akzente dem Stück vorteilhaft wären, zeigte dieſe wohl letzte Regiearbeit des nach Bern ausſcheidenden Achenbach. daß er im letzten Jahre ſeines Hierſeins eine angenehme Sicherheit der, Regieführung ſich erworben hat. Schon immer bewies er einen guten Blick für die Szene und die Anlaae ſeiner Stücke war durchdacht. Die beſondere Betonung des Tranſzendentalen war von Heinz Grete in einem räumſich aut gecftedorten Büßhmenhild mit ver⸗ ſchieden erhöhtem Spielfeld eindringlich gemacht. Die Raumauftei⸗ lung erlaubte Beweatheit und führte zur Gruppierung. Ein wenig fragwürdig war die Beleuchtung: die Verwendung der Lichtfarben⸗ ſymbolik hatte etwas Spieleriſches und Aufdrinaliches zualeich. Dieſe Art, das Expreſſive zu unterſtreichen. war die Urſache des Mißariffs in der Maske des Juckenack, den Gaual ſpielte. Wie will man es in dieſem Stück mit den vielfachen realiſtiſchen Elementen recht⸗ fertigen, daß Juckenack, der alte Feldwebel, der korrekte Subaltern⸗ beamte, in der Stunde ſeines plötzlich über ihn gekommenen Schein⸗ todes ſchon ausſieht wie ein Apoſtel? Warum brinat ſich der Dar⸗ ſteller um die wirkunasſichere Veränderung ſeiner Maske? Muß nicht Juckenack, der ſelbſt im Augenblick ſeines wirklichen Todes noch meldet: Feldwebel Juckenack vom Kommando zurück, zu An⸗ fang die Tuype der Korrektheit darſtellen: ſtraff, rechtwinklig. dürr. peinlich in Haarſchnitt und Barttracht, und darf er nicht erſt allmäh⸗ lich mit der inneren Wandlung auch den äußeren Menſchen ändern? Das iſt der Haupteinwand gegen Gauals Auffaſſung: ſein Juckenack iſt ſchon zu Anfang. was er im Verlauf der drei Akte erſt wird⸗ Er hat keine Steigerung, es ſei denn die des Pathologiſchen. und die militäriſchen Reminiſzenzen hatten bei dieſem Juckenack keine Berechtigung. Im übrigen beſtärkt gerade dieſer Juckenack meine Meinuna, daß Gaugls Begabung nicht, wo er oder ſeine Reaiſſeure ſie ſuchen, auf dem Gebiet des komiſchen Rollenfaches liegt. Er iſt ein Charakterſpieler mit der beſonderen Note des Skurrilen. des Schrulligen. ein wenig Abſeitigen. Was ihm fehlt, iſt die Farbig⸗ keit und Manniafaltiakeit der Töne und leinſtweilen noch) die Kraft, eine Figur folgerichtig bis ins letzte durchzugeſtalten Es ſind immer leere Stellen zwiſchen Anläufen. Aber es ſind auch imwer wieder vortreffliche Einzelheiten vor und nach den leeren Stellen. Dieſer Darſteller bedarf eines Regiſſeurs. der ihn über die toten Punkte hinweggeleitet. Elvira Erdmann aab der Lina die keſſe Art eines berechnenden Dirnchens und war außergewöhnlich charek⸗ teriſtiſch in Haltung, Geberde und Tonfall eines Willens, der durch Moral und Sentiments nicht vom ſehr materiellen Ziel ahge⸗ dränat wird. Felſenſteins ſmarter Schieberjünaling und In⸗ flationsdirektor hatte Arroganz, innere Roheit und Herzenskälte, die ſich mit einer geſchickt kopierten Eleganz umhüllt und frech und feig zugleich ihren Vorteil ſucht. Julie Sanden hielt die mürriſche Hauswirtin des Juckenack in einfach menſchlichem Umriß. ohne Beſchränktheit, Verhärtung und Scheinchriſtentum zu chargieren. Die Reden des Staatsanwalts. mit dem nicht viel anzufangen iſt. vontierte Godeck geſchickt. Die Erſcheinung des Verſicherungsagen⸗ ten war in Köhlers knappem, ſcharf profiliertem Umriß ſehr wirkungsvoll auf der Grenze von Realität und Sumbolik belaſſen. So war der ſehr zögernd einſetzende Schlußbeifall nur die verd'»te Anerkennung der darſtelleriſchen Geſamtleiſtung. 5 ——————— ———— ——— —— — ͤ ˙—— — ————bä—ůä—ĩĩĩ— — ————— —— 6. Seife. Nr. 281 L Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Nusgabe) Montag. den 22. Junl 1925 Dr. Hammerſchmidt, den Ebrenvorſitzenden des Pfälzer Sänger⸗ bundes und Bundesvertreter aus Baden. Heſſen und dem Saarland. Dann galt ſein Dank all denen, deren raſtloſe Arbeit ſich geeint in den Vorbereitungen zum Feſte. Die feſtliche Anſprache hielt weiterhin Oberbürgermeiſter Dr. Dr. Weiß, der die Bedeutung dieſes 12. Sängerbundesfeſtes im beſonderen und des Liedes und der geſanalichen Beſtrebungen im allgemeinen feierte, verbunden mit einem kurzen geſchichtlichen Rückblick, und der ſeine intereſſanten Auslaſſungen mit einem begeiſterten Hoch auf Vaterland. Heimat und deutſches Lied ausklingen ließ. Freiübungen der Turnerinnen der Ludwigshafener Turnvereine unter der Leitung von Gauturn⸗ wart Weidig und ein entzückender Schmuckreigen(Radfahrer⸗ verein Mundenheim unter Oberlehrer Claus) leitete über zu der Rede des Bundesvorſitzenden Dr. Gompf. die in erſter Linie der kulturellen Bedeutung der Sängervereiniaungen gedachte, und ſie zu unentwegtem Aufrechthalten der idealen Güter ermahnte zumal in der jetzigen Ueberganaszeit einer gärenden Umgeſtaltung. Die eigentliche Weihe der Bundesfahne mit den obligaten Ehren⸗ jungfrauen und Bannerträgern vollzog in würdiger Weiſe Geheimrat Dr. Hammerſchmidt, der in markiger, von innerer Begeiſte⸗ rung durchalühter Rede zur Treue ermahnte. zur Treue zum Bund, Treue zur Heimat. Treue zum Vaterland. Brauſender Beifall dankte ihm. Es ſchloſſen ſich an die Ehrengaben des Ludwigs⸗ hafener Frauenbundes und des Pirmaſenſer Brudervereins. Mozarts feierliches„Brüder, reicht die Hand zum Bunde“ beſchloß den Weiheakt. Weiterhin brachte die vorgerückte Stunde noch Frei⸗ übungen der Turner der Ludwiashafener Turnvereine unter Kreis⸗ oberturnwart Bauer nach einer Muſik von Max Welker. ein„Zweier⸗ Kunſtfahren“ von Heinrich Weller und Ludwig Bechtel. den deutſchen Meiſtern im Bund deutſcher Radfahrer und neben den ſchon er⸗ wähnten Männerchößren noch weitere Vorträge der Kavelle Becker. Und nun umwölkte ſich der Himmel mehr und mehr heut nach⸗ mittag und will den Feſtzug verregnen und alle verheißungsvollen Vorbereitungen dazu zu ſchaden machen! Doch juſt um 1 Uhr ſchaut die Sonne freundlich durch einen Wolkenſpalt und die feierliche ufſtellung kann ſich ordnungsgemäß vollziehen. Es iſt ein impo⸗ anter Zug, der ſich vom Wittelsbachviertel durch die feſtlich ge⸗ chmückten Hauptſtraßen über das Viadukt durch den jenſeitigen Stadtteil hinaus zum Feſtplatz bewegt, wo die große Halle die Tauſenden nicht faſſen will. In der prächtigen Gruppierung des Zuges, deſſen Teilnehmer mit Blumen aus Fenſtern und Balkonen überſchüttet wurden, fielen einige markante Vilder auf, die eine be⸗ ſonders feſtliche Note in das Ganze brachten: der Vater Rhein mit ſeinem Gefolge, eine Minneſängergruppe in der bunten mittelalter⸗ lichen Koſtümierung, Pfälzer Originaltrachten, ein Dürkheimer Wurſt⸗ marktsauto, und eine originelle Verſinnbildlichung der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie, eine Freiſchützengruppe und noch mehr des Schönen und Ueberraſchenden.— Dann ſammelte man ſich zum erſten großen Feſtkonzert, deſſen glänzender Verlauf im großen Geſamtbericht am Dienstag eine eingehende Würdigung finden 115 E. B. Staͤdtiſche Nachrichten der geſtrige 2. Sonntag nach dem Dreifaltigkeitsfeſt war in zweifacher Beziehung von Bedeutung. Einmal brachte er Sommers⸗Anfang und zum andern den ſchon lange erſehnten und erflehten Witterungsweſchſel. Mit banger Sorge blickte man in den letzten Wochen und Tagen zum Himmel empor, der Tag ür Tag im ſchönſten Blau erſtrahlte und Tag für Tag ſeine liebe onne e Aber der Landwirt wünſchte Regen, wünſchte ſtarke Niederſchläge, denn das Erdreich war ausgetrocknet und das Gras am verdorren. Wie die Menſchen ſo litten auch die Tiere und überhaupt die geſamte Vegetation unter der großen Hitze. Wohl brachte der Freitag und Samstag etwas Abkühlung durch ein verſpätetes„Mailüfterl“, aber den erhofften Regen brachten ſie nicht. Um ſo angenehmer überraſcht war man am Sonntagmorgen, als ſchon um 5 Uhr früh das himmliſche Naß das ausgetrocknete Land er⸗ friſchte und neu belebte. Kurz nach 711 Uhr ſetzte abermals Regen ein. der etwas länger anhielt und bis über Mittag dauerte. Die Nie⸗ derſchläge hätten etwas intenſiver ſein dürfen, denn das Wachstum der jungen Saaten und Pflanzen war durch die Hitze der letzten Wochen ſtark zurückgeblieben. Wohl wurde durch den Regen manche Veranſtaltung etwas beeinträchtigt. Aber Deutſchland, das immer mehr auf ſich angewieſen wird, braucht eine gute Ernte, um ſeine Bevölkerung gut zu ernähren, um die Millionen und Milliarden, die hierfür nach dem Auslande gehen, für das eigene Reich zu erhalten. Deshalb darf man auch dem geſtrigen Sonntag nicht gram darüber ſein, daß er Regen brachte; man tröſte ſich damit, daß auf Regen immer wieder Sonmenſchein folgt. Geſtern wurde der kirchliche Jugendſonntag gefeſert, wo die Jugendbündler mit Wimpeln und Fahnen in die Kirchen zogen und zumeiſt unter Orgel⸗ und Poſaunenklängen liturgiſche Gottes⸗ dienſte abgehalten wurden. Es iſt hoch erfreulich, daß unſere ihrer Verantwortung bewußte Jugend in der Zeit der Not nach einem neuen Idealismus ſtrebt, der Körper und Geiſt zugleich ſtärkt und feſtigt und ihm die jugendfriſche Spannkraft erhält. Das Feſt für große und kleine Leute im Roſengarten übte ſowohl am Samstag abend wie am geſtrigen Sonntag eine ſtarke Anziehungskraft aus. Am Samstag abend waren allein 3000 genaut 2960) Perſonen auf dem Feſte. über das man nur eine timme der Anerkennung hörte. Von den älteren Semeſtern wurde das Bierzelt bevorzugt, während ſich die Jugend an den vielgeſtal⸗ tigen Darbietungn amüſierte. Ueber den Verlauf des ſchönen Feſtes berichten wir an anderer Stelle. Das Sängerfeſt in unſerer Schweſterſtadt Ludwigshafen hatte viel Mannheimer, insbe⸗ ſondere viel Sangesbrüder, über die Rheinbrücke gelockt. Zum Glück ging während des Feſtzuges kein Regen nieder. Viel Bewunderung erregte u. a. der Hans Sachs Feſtwagen. Für das große Nach⸗ mittagskonzert zeigte ſich lebhaftes Intereſſe. Wir berichten über bieſe Veranſtaltung ebenfalls an anderer Stelle in ausführlicher Wefſe. In radſportlicher Beziehung war geſtern hier ein großer Tag, an dem es aber leider ohne Unfälle nicht abging. Auf der Rad⸗ rennbahn im Luiſenpark ſtürzten zwei Radler. die mit dem Kran⸗ kenauto nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht werden muß⸗ ten. Auch ſonſt ereigneten ſich in der Stadt noch einige kleinere Un⸗ glücksfälle, die aber alle glimpflicher abliefen. Gegen 6 Uhr nachmittags hatte ſich das Firmament wieder wie am Vormittag mit regenſchweren, grauen Wolken überzogen; dabei wurde es ſo dunkel, daß in den Lokalen ſchon vorzeitig das elektriſche Licht eingeſchaltet werden mußte. Nach einigen heftigen Windſtößen erfolgte ein kurzer aber deſto ſtärkerer Regen, der mit einem Schlage die Straßen fäuberte und einen Sturm auf die Elektriſche hervorrief. Vereinzeltes Donnergrollen zeigte den Ausbruch eines Gewitters in nicht allzuweiter Ferne an. Die verſchiedenen in den Gartenreſtau⸗ ramts geplanten Veranſtaltungen wurden durch das naſſe und kühle Wetter vereitelt. ch. Wenbewerb Friedrich Ebert⸗Orücke Das Preisgericht des Wettbewerbs zur Gewinnung von Ent⸗ würfen für die Friedrich Ebert⸗ Brücke in Mannheim trat am 19. und 20. Juni ds. Is. zur Bewertung der eingegangenen 37 Ent⸗ würfe zuſammen. Das Preisgericht, das aus den Herren Oberbür⸗ germeiſter Dr. Kutzer, Architekt Profeſſor Dr. h. c. Bonatz⸗Stutt⸗ gart, Ingenieur Profeſſor Dr. Ing. Gaber⸗Karlsruhe, Ingenieur Prof. Kayſer⸗Darmſtadt, Ingenieur Profeſſor Dr.⸗Ing. Klein⸗ logel⸗Darmſtadt, Architekt Stadtrat Ludwig⸗Mannheim, Ober⸗ baurat Dr. Meythaler⸗Karlsruhe, Architekt Stadtrat Reidel⸗ Mannheim, Stadtrat Schneider⸗Mannheim, Stadtbaurat El⸗ ſäßer⸗Mannheim und Stadtoberbaurat Zizler beſtand, hat fol⸗ gende Preiſe zuerkannt: einen erſten Preis in Höhe von 8000 Mk., dem Entwurf mit dem Kenntwort:„Flachbrücke“, Verfaſſer: Maſchinenfabrik Augs⸗ burg⸗Nürnberg,.⸗G. Werke Guſtavsburg in Guſtavsburg b. Mainz, Grün u. Bilfinger.⸗G., Mannheim, Architekt Adolf Abel, Stuttgart; einen zweiten Preis in Höhe von 5 000 Mk., dem Entwurf mit dem Kennwort:„Bauſtahl 48“, Verf.: Dipl. Ing. Lorentz⸗Monnheim, Architekt Alfred Müller⸗Mannheim, Archi⸗ tekt Ludwig Röſingerz einen weiteren zweiten Preis in Höhe von 5 000 Mk., dem Entwurf mit dem Kennwort:„Freier Uferblick“, Verfaſſer: Maſchinenfabrik Ausburg⸗Nürnberg,.⸗G., Werk Guſtavs⸗ burg in Guſtavsburg b. Mainz, Grün u. Bilfinger,.⸗G., Mannheim, Architekt B..A. Karl Wiener⸗Mannheim; einen dritten Preis in Höhe von 3 500 Mk., dem Entwurf mit dem Kennwort:„Zwanzigſtes Jahrhundert“, Verfaſſer: Dr.⸗Ing. Paul Boros⸗Berlin, Architekt Hugo Herfort⸗Berlin, Ing. Hugo Wendt⸗Ber⸗ lin. Zum Ankauf zum Preiſe von je 1500 Mk. wurde empfohlen: 1. der Entwurf mit dem Kennwort:„Bonito“, Verfaſſer: Deutſch⸗ Luxemburgiſche Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G., Dortmunder Union in Dortmund, Ed. Züblin u. Cie,.⸗G., Stuttgart, Architekten Dipl.⸗ Ing. Seytter und Dipl.⸗Ing. Schuhmacher Stuttgart. 2. der Entwurf mit dem Kennwort:„Geiſt der Gotik“, Verfaſſer: Grün u. Bilfinger,.⸗G., Mannheim in Gemeinſchaft mit Dr.⸗Ing. Max Schmechel, Architekt D..., Mannheim nach einer unter Pa⸗ tentſchutz ſtehenden Konſtruktion des Oberingenieurs Kröger der Firma Grün u. Bilfinger,.⸗G. Mannheim. 3. der Entwurf mit dem Kennwort:„Straffer Bogen, flacher Stich“, Verfaſſer Joſef Hoffmann u. Söhne,.⸗G., Mannheim, in Verbindung mit Profeſſor Billing⸗Karlsruhe. Die Wettbewerbsentwürfe werden von Mittwoch, den 24. Juni bis Sonntag, den 5. Juli ds. Is. einſchließlich von—1 Uhr und —6 Uhr im Uebungsſaal der Hauptfeuerwache öffentlich ausgeſtellt. Der Eintritt zur Ausſtellung iſt frei. *Hürgerausſchuß. Die Mitglieder des Bürgerausſchuſſes wer⸗ den vom Oberbürgermeiſter zu einer Sitzung auf Freitag, 26. Juni, nachmittags 4 Uhr, einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen: 1. Mitteilungen, 2. Wirtſchaftsergebnis des Elektrizitätswerkes, 3. Wirtſchaftsergebnis des Waſſerwerkes, 4. Haushaltplan für das Jahr 1925, 5. Antrag an Regierung und Landtag zur Steuergeſetzgebung, a zum badiſchen Steuerverteilungsgeſetz(Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchafts⸗Umſatzſteuer), b zum Gebäudeſonder⸗ geſetz, 6. Bürgſchaft für den batholiſchen Fürſorgeverein für Mädchen, Frauen und Kinder E. V. in Mannheim. * Brandchronik. Am Samstag nachmittag wurde die Berufs⸗ feuerwehr dreimal alarmiert. Nachmittags kurz vor 4 Uhr geriet ver⸗ mutlich durch mit Feuer ſpielende Kinder auf dem Uebungsplatz bei der Kaſerne eine Raſenfläche von ca. 4000 qm. in Brand. Die Gefahr wurde durch die Berufsfeuerwehr beſeitigt.— Um 6½ Uhr drang in der Auguſta⸗Anlage 12 infolge ſtarker Sonnen⸗ beſtrahlung der 8 Rauch in die Räume des zweiten Stockwerkes, ſo daß der Anſchein eines Kaminbrandes er⸗ weckt wurde.— Abends 9 Uhr entwickelte ſich in der Diffeneſtraße 10a beim Anzünden einer Feldſchmiede Rauch und Flammen, wodurch bei Anwohnern der Ausbruch eines Brandes vermutet und die Be⸗ rufsfeuerwehr alermiert wurde. Veranſtaltungen 1. Süddeutſches Mah⸗Jongg⸗Turnier Von der Turnierleitung geht uns über das Turnier folgender Bericht zu: Unter ungeheurem Zulauf fand Donnerstag abend das Mah⸗Jongg⸗ Turnier des Mah⸗Jongg⸗Clubs von 1925 Mannheim⸗Ludwigshafen ſtatt. Die Veranſtaltung war eine geſellſchaftliche Senſation, nur war zeitweilig der Andrang ſo ſtark, daß die Spieler behindert waren und kleine Pauſen eintreten mußten. Unter den Geladenen waren die Spitzen der Sbadtverwaltungen beider Städte, die Behörde und ſämtliche Preſſevertreter anweſend. Das Lokal war ſtilgerecht ent⸗ züchend und doch praktiſch eingerichtet. Außen lief zu Ehren des Abends die Leuchtfontäne und innen um die chineſiſchen Mauern gaben ſich die erſten Geſellſchaftskreiſe ein Rendez⸗vous. Unter der glänzenden muſtergültigen Turnierleitung des Herrn Kalli Fuchs rollten alle dieſe geheimnisvollen Spiele flott und reibungslos wie eine Fata Morgana an den Augen eines exleſenen Publikums vorüber. Herr Rubel, der Gründer des Clubs, der dieſen ſchnell zu Ehren geführt hat und erſte deutſche Firmen für Stiftungen von vielen wertvollen Preiſen gewinnen konnte, ſei mit beſonderem Lob erwähnt. Um 9 Uhr eröffnete der Turnierleiter mit einigen launigen Worten und einem fröhlichen „Hula Mah⸗Jongg“ das Turnier, das gegen 712 Uhr ſein Ende fand. Ein Feſtbankett ſchloß ſich an. Die Sieger waren: Clubherrenpreis: 1. Herr Kleeberg:; 2. Herr Rebmann, Kaiſerslautern. Clubdamenpreis: 1. Frau Schuſter; 2. Miß Ruth Frerichs⸗ Wage errengaſtpreis: 1. Herr K. Zimmermann; 2. Herr Direk⸗ tor Schreck. 8 5 Damengaſtpreis: 1. Frau Schreck; 2. Frl. Baran. Eilm⸗Kunoſchau —8. Afa-Theater P6.„Der kleine Robinſon.“ See⸗ fahrt, Sturm, Schiffbruch, Wrack, einſame Inſel, Urwald, Kanniba⸗ len— die alte Robinſonade in modernem, amerikaniſchem Gewande. Nur iſt der Held— ein Kind. Man ſieht hin und wieder im Film Kinder, über die man ſich freut. Jackie Coogan jedoch erregt Staunen. Gab er ſich in ſeiner erſten Rolle„The Kid“ recht kindlich, ſo iſt er in ſeiner Robinſon⸗Rolle faſt ein„Großer“. Wie in Amerika überhaupt, ſo wird auch in dieſem Film das Unmzgliche zur Möglichkeit; denn der Amerikaner will lachen ohne beſondere geiſtige Anſtrengung. Das erklärt vieles. Sehr gut ſind die Meer⸗ und Waldaufnahmen, wie auch die Bilder vom Kriegstanz der Kanni⸗ balen. Ueber allem aber liegt wie ein Glanz das heitere Spiel des kleinen Robinſon, deſſen Schickſal ſich trotz aller Verwicklungen und Gefahren zum Guten wendet—„Skifahrtins Glück“ ſchildert in herrlichen Bildern aus dem Reiche des ewigen Eiſes das Erleben weniger Menſchen, die in der weißen Stille das Glück finden. Auch hier wohlgelungene Naturaufnahmen, die das Herz erfreuen.— Zum Schluß des reichhaltigen Programms noch das Frankfurter Endſpiel um die deutſche Fußballmeiſterſchaft, das ein beredtes Zeugnis gibt von dem ſcharfen Kampf der beiden Mei⸗ ſter aus Nord und Süd. -6. Afa-Theater„Schauburg“. Das Aktuelle vom Tage dem Publikum zu bieten, dazu ſind jetzt auch die Lichtſpieltheater über⸗ gegangen. So ſehen wir im neuen Wochenprogramm der„Schau⸗ burg“ die ſcharfen Kämpfe um die deutſche Fußballmeiſter⸗ ſchaft im Frankfurter Stadion, Szenen, die den Beſucher dieſen großen Tag der Nürnberger miterleben laſſen.— Das Programm iſt diesmal ſehr reichhaltig. Es folgt nun das unterhaltende Luſtſpiel „Der Radiohund“.„Bello“ nimmt alles humoriſtiſch auf, ſein Schwanz iſt eine gut empfängliche Antenne und jeden Tog, den er hört, jeden Auftrag, führt er getreulich aus, natürlich in ſebger Art. Das Publikum hat ſeine helle Freude an dieſem Prachtkerl.— „Pat und Patachon“, wer kennt dieſe beiden ſchwediſchen Humoriſten nicht. Diesmal ſind ſie die Freunde einerkleinen Tänzerin, der ſie in allen mißlichen Lebenslagen helfen. Um der niedlichen Kleinen zu einem neuen Kleid für das Auftreten zu verhelfen, verkaufen ſie ihre Gebeine an eine Anatomie. Zu er⸗ zählen, was Pat und Patachon leiſten, wäre müßig, den wo ſie nur hinſchauen, ſteckt der Schalk dahinter.— Dann kommt der Allerwelts⸗ liebling„Jackie Coogan“ als kleiner Robinſon an die Reihe. Jeder Filmfreund hat dieſen kleinen Bengel gern mit ſeinem treu⸗ herzigen Geſichtchen. Alle Schulkinder ſollten den lieben Jackie einmal als kleinen Abenteurer ſehen können. *Alhambra. Der deutſche Großfilm Orklemnt(die Töchder der Wüſte) darf aktuelles Intereſſe beanſpruchen, da er in dem Berliner „Wohnſtätten⸗Trianon⸗Prozeß“ eine Rolle ſpielt. Dem Verhaꝛd⸗ lungsbericht iſt zu entnehmen, daß die Herſtellung, die auf 300 000 Mark veranſchlagt war, eine halbe Million gekoſtet hat. Man wird dieſen Aufwand verſtehen, wenn man den Achtakter geſehen hat. Der Hauptwert iſt auf Milieuſchilderung und Darſtellung zu legen, weniger auf die Handlung, die die abenteuerlichen Schickſale der beiden Töchter eines Wüſtenſcheichs ſchildert. Während die eine der Ehe mit einer Engländerin, der einzigen Ueberlebenden einer von Beduinen überfallenen wiſſenſchaftlichen Expeditlon entſtammt. iſt die andere die Tochter der zweiten Frau, einer Araberin. Die dra⸗ matiſchen Begebenheiten gipfeln darin, daß ſich die Tochter der Eng⸗ länderin, die als Werkzug der Rache des wirklich wüſten Bruders des Scheih von Paris aus der Welt des Leichtſinns nach Aegyplen verſchleppt wird, für die Schweſter in höchſter Todesnot ſich opfert. Von den Darſtellern zeichnen ſich Harry Liedtke als engliſcher Offizier, der durch ſein Liebesverhältnis mit der Araberſchönheit Yamile die Stammesrache auf ſich zieht, und Marjia Jakobini als Namile in erſter Linie aus. Von außergewöhnlichem Reiz ſind die ſtleriſch hervorragend geſtellten Bilder des in Kairo und in der Wüſte ſich abſpielenden Teils der feſſelnden Handlung.— Dem intereſſanten Achtakter geht eine nicht minder ſehenswerte Wochen⸗ rundſchau voraus. W. Die Kammerlichtſpiele bringen dieſe Woche„Unter den Wölfen von Alaska“, einen Film von packender Wirkung mit dem bekannten Tom Mix in der Hauptrolle. In der Hudſonbay, der Eiswüſte Alaskas, haben ſich Peter Dane und Angus Mackenzies an⸗ geſidelt und in kurzer Zeit zu den reichſten Leuten dieſer Gegend durch ihre ertragsreiche Mine aufgeſchwungen. Aber auch die Nei⸗ der blieben nicht aus. Mamera Mac Donald, der Faktor der Nieder⸗ laſſung, tötet durch Hinterliſt Peter Dane und bezichtigt Angus des Mordes, um in den Beſitz der Mine zu kommen. Das Geſetz dieſes rauhen Landes lautet, daß alle Mörder quer durch die Wildnis ohne Feuer⸗Waffen und Nahrung gejagt werden. So muß auch Angus die Todeswanderung antreten. Michael Dane, der unterwegs zu ſeinem Bruder iſt, lernt die Nichte des Faktors, Jeanne Mac Donald, kennen und lieben. Angus trifft auf Michael Dane, der ihn vor dem Hungertode bewahrt. Aber nur durch die Heldenhaftigkeit Jeannes, die den Brüdern durch eine tollkühne Fahrt durch die Strom⸗ ſchnellen des Hudſon Errettung und Befreiung bringt, wird eine Kataſtrophe verhütet. Der Film entrollt zugleich alle Schrecken des Nordens; illuſtriert zugleich aber auch die Großartigkeit der Natur. Zwei Luſtſpiele:„Dodo als Radfahrer“ und„Geſchäft öſt Geſchäft“, bereichern das ſehenswerte Programm in ſehr zug⸗ kräftiger Weiſe. 0 1 Oroͤnung und Sauberkeit in den Perſonenzügen Die Reichsbahnverwaltung iſt dauernd bemüht. die Perſonen⸗ wagen im Intereſſe des reiſenden Publikums in einem ſauberen Zu⸗ ſtand zu erhalten. Der Reiſende ſoll auch in den Eiſenbahnwagen und Warteräumen ſtets die Sauberkeit antreffen, wie er es zu Hauſe im eigenen Heim gewöhnt iſt und verlanat. Dieſes Beſtreben wird leider nicht von allen Reiſenden genügend unterſtützt. Es werden Abfälle aller Art. Spreiſereſte und dergleichen gedankenlos in dis Perſonenwagen geworfen, oft werden die Wände mit Blei⸗ oder Tarbſtift beſchmiert und auch ſonſt werden die Perſonenwagen und Warteräume oft und ohne Rückſicht auf Mitreiſende verunreinigt: es möge in dieſem Zuſammenhang nur an das Ausſpucken auf den Fußboden oder das Weqawerfen von Zigarren⸗ und Ziaarettenreſten ſowie das Säubern der Tabakpfeifen erinnert ſein. Wird es einem dieſer Gedankenloſen einfallen, ſich zu Hauſe in ſeinem Wohnzimmer ähnlich zu betätigen? Im Intereſſe der Allgemeinheit wäre es ſehr zu bearüßen, wenn nicht nur das Bahnverſonal, ſondern auch ein⸗ ſichtige Reiſende auf die Fahrgäſte, die die Perſonenwagen unnßtia verunreinigen oder beſchädigen, erzieheriſch einwirkten und die Be⸗ amten auch bei Ermittlung derartiger Reiſenden unterſtützten. Gegen das Intereſſe des reiſenden Publikums iſt es, wenn Reiſende gegen Eiſenbahnbeamte, die pflichtaemäß auf Ordnunga und Sauberkeit halten. Stellung nehmen, ſtatt ſie in ihrem Beſtreben zu unterſtützen. Das Eiſenbahnperſonal iſt angewieſen., Perſonen. die Wagen ver⸗ unreinigen oder beſchädigen. namhaft zu machen, damit die Täter zum Schadenerſatz beigezogen oder bei böswilliger Abſicht beſtraft werden können. Damit ſoll die von den Reiſenden in den Tages⸗ blättern wiederholt und mit Recht geforderte Ordnung und Sauber⸗ keit in den Zügen gefördert werden. * * Lehrerprüfung und Lehrerforibildang. Die Prüfung für das höhere Lehramt an den badiſchen Handelsſchulen haben 8 Kandidaten beſtanden. Im Eiſenbahnausbeſſerungwerk Karlsruhe werden mäß⸗ rend der Monate Auguſt und September Ge hrer(Kandi daten) auf die Dauer von 6 Wochen zur praktiſchen Arbeitstätig⸗ keit aufgenommen. Für Zeichenlehrer und Zeichenlehrerinnen der Höheren Lehranſtalten wird in der Zeit vom 27 Juli bis 14. Auguſt an der Landeskunſtſchule in Karlsruhe unter Leitung einiger Pro⸗ feſſoren dieſer Anſtalt ein Fortbildungskurs veranſtaltet. * Lehrlinashaltung im Bäckergewerbe. Das Badiſche Miniſte⸗ rium des Innern hat beſtimmt. daß in gewerblichen Väckereien nun dann mehr als ein Lehrlina beſchäftigt werden darf. wenn im Be⸗ trieb gleichzeitig wenigſtens ein Gehilfe tätia iſt und wenn der erſte Lehrling ſich im dritten Lehrjahr befindet. Auf die Neueinſtellung von Meiſterſöhnen, die bei ihrem Vater das Bäckerhandwerk erler⸗ nen, findet dieſe Beſchränkung keine Anwendung. Mehr als zwei Lehrlinge dürfen auf keinen Fall gleichzeitig beſchäftigt werden. *Ein günftiger Standort für das Reichsdenkmal. Wie uns aus Zwingenberga. d. B. gemeldet wird, beſchloß die dortige Stadt⸗ verwaltung, die Vorhöhe des Melibocus als geeigneten Ort für das in Ausſicht genommene allgemeine Reichs⸗Ehrendenk⸗ mal für die im Weltkrieg Gefallenen zu empfehlen. *ſtilomelerhefte bei der Reichsbahn. Die Hauptverſammlung des Badiſchen Verkehrsverbandes beſchloß einmütig, die Wiederein⸗ führung der Kilometerhefte nicht nur für Baden, ſondern auch für das Geſamtnetz der Reichsbahn zu beantragen, da die Kilometerhefte das beſte Mittel zur Anregung und Hebung des Reiſeverkehrs ſeien. Ferner ſoll die zuſchlagsfreie Benützung der Schnellzüge und eine zehnprozentige Rückvergütung bei Abgabe der gufgebrauchten Hefte angeregt werden.— Wer ſich noch daran er⸗ innert, wie ſchön bequem und billig mit den bad. Kilometerheften man fahren konnte, wird deren baldigſte Einführung nur begrüßen⸗ *Gefährdung von Eiſenbahnkransporten durch Schulkinder. Die Reichsbahndirektion Karlsruhe hat dem badiſchen Unterrichtsmini⸗ ſterium mitgeteilt, daß ſich in der letzten Zeit die Fälle mehren, in denen von Schülern mit Steinen nach fahrenden Zügen geworfen wird. Das Unterrichtsminiſterium hat deshalb die örtlichen Schul⸗ aufſichtsbehörden und die Vorſtände ſämtlicher Lehranſtalten ver⸗ anlaßt, die Schüler vor dem Werfen nach fahrenden Zügen nach⸗ drücklichſt zu warnen. * Die Bevölkerungsbewegung in den deulſchen Großſtädten im 1. Vierteljahr 1925. Im 1. Vierteljahr 1925 ſetzte ſich in den deutſchen Großſtädten der leichte Anſtieg der Heirats⸗ und Geburtenziffer, der im letzten Drittel des Vorjahres begann, fort und führte im Vergleich zum 1. Vierteljahr 1924 zu einer Vermehrung der Eheſchließungen um 6 v. H. und der Lebend⸗ geborenen um 8 v. H. Auffällig iſt hierbei die ſtarke Zunahme der unehelich Geborenen um 32 v.., in Berlin ſogar um 60 v. H.(2080 gegen 1196). Die Sterblichkeit nahm bis auf einen leichten Anſtieg im letzten Drittel des Monats März einen gleichmäßig niedrigen Verlauf und zwar insgeſamt um 13 v. H. und bei den Säuglingen um 14 v. H. geringer als im Vor⸗ jahre. An dem Rückgang der Sterblichkeit gegen das 1. Vierteljahr 1924 ſind wie auch bisher die meiſten Todesurſachen beteiligt, be⸗ ſonders aber Influenza, Keuchhuſten, Tuberkuloſe, Ruhr, Genick⸗ ſtarre, Krankheiten der Atmungsorgane und die Krämpfe der Kin⸗ der. Zugenommen haben dagegen die Sterbefälle an Herzkrank⸗ heiten, an Krebs, an den gewaltſamen Todesarten und vor allem an Maſern, die nach dem Tiefſtand im Jahre 1924 wieder leicht epidemiſch und zwar vornehmlich in den mittel⸗ und ſüddeutſchen Städten verbreitet ſind. —— 0 Sneeeeeeeenn nnee ne dun Hontresina Hotel Palaee 8 Engadin 1830 m ül. M. 8 HBesſgelegenes, Vornebrres Heus. Erstklass. Tennisplätze, Park, Golf, Orchester. 2 Vor- und Nachsaison und bei längerem Aufenthalt E Familienarrangement. S227 — E Aunmmunmunnfpaudu dumenummpunmuunmunn SSSS— SS— — —S. 220 SS= p SS FSscg — „Tontag, den 22. Juni 1928 VI 7. Seite. Nr. 281 gn 1500 meter: 1. Schärrer⸗Schweiz:05,2 Min.; 2. Wollmer⸗ aſſel 4 Meter; 3. Hildes⸗Finnland weitere 4 Meter. ddo00 meter. 1. Anderſe n⸗Finnland 15:08,8 Min.; 2. Wachs⸗ 0 wuhumerika; 3. Walpert⸗Kaſſel; J4. Graßmann⸗Vielan. Nogto, Meter Hürden: 1. Petterſo n⸗Schweden 15.1 Sek.; 2. oßbach⸗Berlin 2½ Mtr. zurück; 3. van Rappard⸗Holland. Amal 100 meter Staffel: 1. Preuße n⸗Crefeld 43,3 Sek.; 2. klandenburg⸗Berlin; 3. DSC.⸗Berlin; 4. HSV.⸗Hamburg. 5 2 sschwedenſtaffel f. Cänderſtaffeln: 1. Schweiz:006 Min.; Holland 6 Meter zurück. 3. Deutſchland 10 Meter zurück. Fauen: 1. Berliner SC.:3,2 Min.; Deutſcher Rekord. 980 eiſprung: 1. Tomaſi 7,03 Meter, 2. Klumberg⸗Eſtland Meter, 3. Hollmann⸗Leipzig 6,75 Meter. dun Speerwerfen: 1. Klumberg⸗eſtland 58,45 Meter, 2. Zimmer⸗ aun⸗Breslau 58,39 Meter, 3. Järſinen⸗Finnland 57,70 Meter. oe Diskurswerfen: 1. Nittym ä⸗Finnland 41,97 Meter, 2. Hähn⸗ en⸗Berlin 39 Meter. Rieſenſtaffel(Jugendliche, Schüler, alte Herren, Autos, Motor⸗ 9 dee Schwimmer): 1. Polizeiſportverein⸗Berlin, 2. eter. 2 rr enreee Ner deſport pferòderennen im Reich Hamburg⸗-Horn 1 1. Parchimer-Rennen: 5000, 1400 Meter: 1. Halmas Man⸗ (rea(Eſch), 2. Gittlers Oſtfels(M. Schmidt), 3. Sträters Tribun Jorrmann). Ferner liefen: Blindgänger, Schirmherr, Ceres, . 8, 2951 Laß, Louiſiania, Fatima. Tot. 20:10; Pl. 14, 2. Anmarſch⸗Rennen: 5000, 1000 Meter: 1. v. Oppenheims (orschz 2. Robitſcheks Fünf Uhr, 3. Trauns ot. 12:10. Deee . n 1 1 beſ nenwende gulden(Korb). 4 danns Elfenbein(Et. v. Metzſch), 2. Pünſtorfs Farce(Braune), Königs Sarazener(Beſitzer). Ferner liefen: Tara Hill, Palamor, eno Almeido, Volarca, Carla. Tot. 277: 10; Pl. 24, 10 4. Großer Hanſa-⸗Preis: Ehrenpreis und 30 000, 2200 Mtr.: gun. Oppenheims W̃ 175 dor ge 2. Altefelds Großinquiſitor Wocheinin, 3. v. Weinbergs Ganelon(H. Blume). Ferner liefen: omeneus, Notung, Pikdame, Arbogaſt, Cardinal II, Gralsritter, pder Hoffnung. Tot. 18:10; Pl. 12, 14, 181i0. 5. Graditzer⸗Rennen: 6000, 1200 Mtr.: 1. Sträters Frei⸗ cütz(Wermann), 2. von Weinbergs Maira(O. Schmidt), 3. 5 Eramms Habitus(Pretzner). Ferner liefen: Hannar, Doktor, iitie, Varus, Laufeva, Freia III, Frigga II. Domglocke, Viz, AAcha, Winterweide, Geiſenheim. Tot. 70:10; Pl. 25, 26, 22.10. 9 6. Peker⸗Ausgleich: 9000, 1600 Mtr.: 1. v. Oppenheims ſonzo, 2. Grabigs General Höfer, 3. Ravensbergs Brigant. gonner liefen: Günſtling, Marsquino, Phythia, Maravedis, Moloch, 0 ſenkelch, Humboldt, Rheinland, Precocius, Königl. Hoheit, Kiuma, oktor Mabuſe. Tot. 121:10; Pl. 36, 39, 25:10.— 7. Rennen fehlt. * Magdeburg 825 it„ 1. Preis von Hoppegarten. Ehrenpreis und 2700 M. 2000 . ee 1. Stalareks.h ga g 1 rl(Jentſch, 2. v. Bobeltſe Meſ. (Nuß), 3. Pünſtorfs Riſtil(Vincenz). Ferner liefen: Colum⸗ s. Tot. 12:10, Pl. 12, 14:10. ſur 2. Adamant⸗Jagdrennen. 2700 M. 8800 Meter. 1. v. Sal⸗ 35 0 us Mundſchenk, 2. Hirſchs Le Challenge(Edler), 8. Sie⸗ feets Alſterroſe e Ferner liefen: Kiß me Quick, Malacara, ei, Süßes Mädel, Mimameidr, Lieſelott, Kick in die Welt. Tot. id, Pl. 16, 16, 22:10. 3. Preis von Schlenderhan. Ehrenpreis und 2700 M. 1600 eter. 1. Menz Ulan II(Talheim), 2. v. Heimanns Cea, 3. Saloppe. Ferner liefen: Hafis, Silberbatzen, Mumpitz, 9 Laokoon, Theos, Brandung. Tot. 40:10, Platz In 4. Magdeburger Jagdrennen. Ehrenpreis und 4000 M. 4000 Iteter. 1. Popps Gondatlan(Gorsler), 2. v. Wedemehers (Globig), 3. Hantkes Radom(Laſſe). Ferner liefen: Kay⸗ Tot. 20:10, Pl. 15, 16:10. 5. Saphir⸗Rennen. 2700 M. 1350 Meter. 1. Kubiſchs Prinz A.An&K.eenn* 1 4 * 2 1 daguck(Franzke), 2. Schörders Liebesgedanke(Hutter), 3. Kün⸗ e⸗. Bohnenteufel(Ludwigs). Ferner liefen: Penelope, Tribalibot, te Neus Wacht, Satanas, Gedulf, Gänſeblume, Nurmi, Hochſtapler, a bhanie. Tot. 78:10, Pl. 28, 18, 56:10. (J6. Börde⸗Jagdrennen. 2700 M. 3800 Meter. 1. Braedickoos i1 d erwald(Dyhr), 2. Mettes Primavera(Eichhorn), 3. Stahls chte(Kränzlein). Ferner liefen: Simona, Heldenſohn, Amara, mberg, Lehnsgraf. Tot. 38:10, Pl. 10, 10, 10:10. 7. Hoffnungsrennen. 2000 M. 1000 Meter. 1. Zinnebergs br ſima, 2. Künkels Greifteufel(Ludwig), 3. Marcus Mai⸗ ſen(Novak). Ferner liefen: Duſelkop, Lydia, Libelle, Irminſul, Tot. 66:10, Pl. 26, 32, 16:10. a koklamation. 88 Köln n 1. Lorbeer⸗Rennen. 3000., 1200 Meter. 1. Schaurtes Satan: ie AEichhol Pannhütte; 3. Gerlings Fechtmeiſter. Ferner liefen: 8 Facherl, Münſtereifel, Maragethe Groß, Sonette, Heros, Eſens, ranta Roſa, Norne. Tot.: 73:10; Pl.: 24, 15, 15:10. r 2. Orelio-Rennen. Ehrenpreis und 3000 M. 1000 Meter. 1. r⸗ de Schmidts Lilionz 2. Ludenbergs Barcarole; 3. Bresges Ing⸗ n bor. Ferner liefen: Pokal, Tutankhamen, Pfalzperle, Proſerpina, hlimi. Tot.: 12.10; Pl.: 15, 24, 22:10. N.. Habsburg⸗Rennen. 4500 M. 1600 Meter 1. Mydlinghovens i⸗ oſelkern; 2. Berſes Heiduck; 3. Trutſchlers Hans Günther. in liefen: Artus Heiſterbach, Arie, Wetterſtein. Tot.: 20:10; 15, 23.10 l⸗ 4. Prunus⸗Rennen. Ehrenpreis und 2000., 2200 Meter. 15 1. drwenſteins Hausfreundz; 2. Röslers Mannesmut; 3. Schmidts . 1010 5. Goldwert, Idealiſt, Fernſicht. Tot.: 10, Pl.: 11, 13:10. n De 5. Preis von Birlinghoven. Ehrenpreis und 12 000 M, 1800 n 1 Aler. 1. Mydlingshovens Salzig: 2. Stratmanns Scharfenberg: . Oppenheims Asparagus. Ferner lief: Mimoſa(außer). „. 13610, Pl. 29, 27.10. 155 u dbere 6. Sabokage-Ausgleich. 3000., 2400 Meter, 1. S. Wein⸗ (Figs Saint Leonard und Loos Conſtant, totes Rennen: 3. 5 ſglachs Ouarta. Ferner liefen: Salvator(außer), Carol, Segaf lange, Heidi, Heinzelmann, Horſt, Mazzin, Mail, Loge. 5 Weeer 28:10; Pl.: 24:10. Conſtant: 113:10; Pl.: 47:10 * 10„ 1 7. Fervor-Ausgleich. 4500., 1400 Meter. 1. E. Schmidts 155 Inpezialiſz 2. Nöslers Tappenburg; 3. Pünſtorfs Valens. hener liefen Traben, Chibouk, Mazeppa, Aseptic, Renata, Knuſper⸗ de, Erlkönig, Compagn, Eicken. Tot.: fehlt. 0 Wiesbaden 0 1. Rennen weijährigen: Ehrenpreis und 2800 Mk., 1000 0 der. 1.. Am 5 foort; 2. Weber⸗Nonnenhofs Salta; derf Sternche. Tot. 13:10. 58 N 2. Verkaufs-Flachrennen: 2700 Mk. 1600 Meter. 1. v. Opels 1 ter; 2. Mätzjas Raſtelbinder; 3. Weber⸗Nonnenhofs Amneris. bder liefen: Pretty Olivs, Hexenmeiſter, Tigris, Kalmanczi. Cu⸗ Toto fehlt. byß. Jandrennen: 2800 Mk., 4000 Meter. 1. Liebs ina; 2. Schumanns Otavi. Tot. 13:10. ., 4. Preis von Rüſſelsheim: Ehrenpreis und 3000 Mk., 2400 Aer 1. v. Opels Kairos; 2. Sachs Südwind 3 Henningerz lcd waer. Fernar lisfen: Jahn, Miramar, Surrey. Segieth. Tot. 10 Pl. 15, 19, 28.:10. kenb. Vanderpreis des Bereins für Hindernisrennen. Jagd⸗ nen. Ehrenpreis und 9000 Mk., 4000 Meter. 1. Sternbergs didadarin; 2. Dr. Mercks Opanke. Ferner lieſen: Trapper, 'ar. Strumen. Tot 13:10. Pl. 12. 12:10. brebe Rhein⸗Preis: 2800 Mk. 2000 Meter. 1. v. Knoblochs Im⸗ Relſario; 2. Opels Winnetou; 3. v. Opels Gio. Ferner liefen: tein, Eſtino, Kofel, Capland. Toto und das 7. Rennen fehlen. eee en ee e e 4 Weilage Nr. 2 Momtfag. den 22. Jumi 3. Silberne Peitſche: Herrenreiten, 6000, 1800 Mtr. 1. Kauf⸗ Oberrheinischer Schachkongregb3 Mannheim 1925. 60jähriges Jubiläum des Mannheimer Schachklubs Wie bereits mitgeteilt Wworden ist, findet der 7. Kongreß des Oberrheinischen Schachbundes vom 1. bis 4. August 1925 hier in den Räumen des Apollotheaters in Verbindung mit dem 60jährigen Jubiläum des Mannheimer Schachklubs statt. Die Kommissionen haben sich auf folgendes Programm 5 Am Samstag, den 1. August, nachmittags 3 Uhr, ist der Beginn des Meisterschaftsturniers. Abends 8 Uhr findet dann im Apollotheater die Begrüßung der Gäste und an- schließend daran die ordentliche Mitgliederversammlung des Oberrheinischen Schachbundes unter Vorsitz von Prof. Rhei- ner-Karlsruhe statt- 5. Anträge zu dieser Versamm- lung müssen bis zum 20. Juli an den Bundesvorsitzenden Prof. M. Rheiner, Karlsruhe, Böckstr. 2, eingereicht werden. Auf Sonntag, den 2. August, vormittags 9 Uhr, ist die Fortsetzung des Meisterschaftsturnjers und gleichzeitig der Beginn des Haupt- und Nebenturniers anberaumt. Sonntag abend geht dann in festlichem Rahmen die Feier des 60 jährigen Jubiläums des Mannheimer Schachklubs vor sich. Am Montag, den 3. August werden ab vormittags 9 Uhr die Turniere fortgesetzt. Montag abend 8 Uhr ist ein Problem- lösungsturnier eingelegt. Am Dienstag mittag ist Turnier- schluß und Preisvertellung bei einem Festessen im Apollo- theater. Die Anmeldungen zum Festessen sind bis spätestens 15. Juli an das Kongrehbüro des 7. Oberrheinischen Schach- kongresses, Mannheim, Apotlotheater, zu richten. Geld- und Ehrenpreise Zu den Turnieren wird ein Einsatz nicht erhoben. Bei dem Turnier um die Meisterschaft vom Oberrhein werden bei 10 5 fünf Preise von 70, 50, 35, 25 und 15 Mk. ge- geben. Beim Hauptturnier werden bei 20 Teilnehmern 10 Preise von 50 45, 40, 35, 30, 25, 20, 15, 10 und 5 Mark gegeben. Beim Nebenturnier werden bei 20 Teilnehmern 10 Preise von 40, 35, 20, 25, 20, 15, 12, 10, 8 und 5 Mark gegeben. eim Lösungsturnier werden drei Preise von 20, 10 und 5 Mark gegeben. 85 Außerdem hat der Mannheimer Schachklub drei Jubi- HAumspreise, bestehend aus Normalspielen(Eichenkasten mit gestiftet, die für die jeweils beste Partie aus jedem Turnier zur Verteilung komméen. Ferner wurden dem Mannheimer Schachklub eine Reihe wertvoller Sach- reise zur Verfügung gestellt, darunter Ehrenpreise des errn Pirektor Zacharlas vom Appollotheater, der Firma Rudolf Landes Mannheim, der Pforzheimer Gold- und Silber- Waren-Industrie usv., sodalßl der Klub voraussichtlich in der Lage sein dürfte, zusammen mit jedem Geldpreise einen Ehrenpreis zu geben. 1 5 Allgemeine Bestimmungen 215 Zur Teilnahme sind die Mitglieder des Oberrheinischen Schachbundes berechtigt, vorausgesetzt, daß sie, bezw. der betr. Klub den laufenden Jahresbeitrag entrichtet haben. An- Nonsrep sind bis spätestens 15. Juli zu richten an das Kongreßbüro des 7. Oberrheinischen Schachkongresses, Mannheim, Apollotheater. Alle Teilnehmer spielen 5 Runden. Die erste Runde wird ausgelost, in der 2. Runde spielen zu- sammen, wer 1,% und C Punkte erreicht hat. Sieger ist der, der aus den 5 Runden die meisten Punkte erzielt. Be- denkzeit: 2 Stunden für die ersten 40 Züge, eine Stunde für jede Weiteren 20 Züge. Hängepartien müssen in den Abend- stunden erledigt werden, die der letzten Runde werden ab- eschätzt. Gespielt wird Vormittags bis 1 Uhr. Bei Ertönen es Glockenzeichens sind die Partien abzubrechen. Der am Zug befindliche Spieler hat seinen Zug untei Kouvert der Ba abzugeben. Spielbeginn nachmittags pünkt⸗ lich 3 Uhr. Für sämtliche Turniere gilt die Turnierordnung des Deutschen Schachbundes. Großmeister Dr. Tarrasch wird bei den Turnieren des Oberrheinischen Schachkon- Mannheim 1925 als Schiedsrichter er 8 Die 410 8805 Kongreß wird sehr groß sein. Der Kongreß Wird das bedeutendste schachliche Ereignis am Oberrhein dem Internationalen Meisterturnier Mannheim 1 0 werden. Aljechins verlorene Blindpartie. Partie Nr. 227 (Von Aljechin ohne Ansicht des Brettes gespielt bei der Simultanvorstellung in Mannheim am 20. Mai 1925.) Weiß: Aljechin 8 chwarz: Fleißner 1. e2—e. eI—es 24. Tg3 g5 II5Cg5 2. Sg1-13 Sbs=c6 25. haeg5 dS—d4d 3. LII—bs 27—a6 26. De2—e4) Tag-b8) 4. Lbs—a4 Sg8—16 27. b2—-b4 6) Tbsdeb4 5.—0 Stodce4 28 Det-=ce(d) Dhses 6) 6. d2- di b7-bõ 29. Debꝰcaõ Sd7-=b6 10) . Laâ4-b3 d7-ds 30. Tdi-at() Sbecee 9. dadces Les—es 31. Das—a7 Sc4b6 9. Sbi-dz Lfa—e7 32. Da7—c7 Sb6—a4 1) 10. Ddt—e Sel—cs 33. g5—g6() A) hydegG 10 11. TI1—d1—0 34. Sfz—25 EKhs—8%0 12. 02—03 Scõdeba. U 35 Sgs—el) da-da)) 13. Sdzeb3 Sc6-bd 2) 96. Se4—d Des-bs 9 14. Sb3-da c7=5 37. De7—-f/ Kgö-h77 15. Sdꝗces 5) f/e6 38. Kgl—hz2 m) Iba-h4-- 16. 22—4 bSdca- 39. Kha—3) PbB—d8(0 17. Taſca. Dd—es 40.—14 24—03 18. Jb4—-84 0) Sbs—d/ 4J. Dfes 10 Scà-e2-⸗ 19. Lei-h 18—17 42. Kg3—f2 Th4efA- 20. b2—h4 Kgg— h8 43 Kf2—e3 Dds g5 d) 21. Lhe-8s 717—15() 44. Sde—e4 T14—13.(ih u) 22. c3—c Des—hs(ö0 45. Aufgegeben. 23. 184—83 Le7eg 1) Aus den ausgetretenen Pfaden der Theorie komtmnt nun die Partie in eine freiere Gefechtslage. Schwarz tauscht den Lbs ab, um ihn nicht mit c2 auf die Angriffsdiagonale gelangen zu lassen.— 2) Um den-Bauern vorstoßen zu las- Sen, nachdem der weiße Springer auf das Feld da gelockt ist. — 3) Dieser Abtausch entspricht den Absichten des Führers der schwarzen Partie, der die freie Turmlinie anstrebt. Allerdings bildet nun der Punkt es eine schwache Stelle; aber es gelingt dem mächtigen Gegner nicht. in die Bresche ein- zudringen. Die Versuche hierzu scheitern an der Wachsam- keit des Spielführers der schwarzen Partie.— 4) Ein starker Zug, durch den Aljechin den Tai auf die Königsfront hinüber- bringt, um den Frontalangriff zu eröffnen.— 5) Schwarz hat Aljechins Frontalangriff zurückgeschlagen. Die schwarze Partie verdient wegen des Freibauern dd bereits den Vorzug. Allerdings ist die Gefahru noch keineswegs überwunden.— 6) Aljechin richtet nunmehr einen scharfen Vorstoß auf den entblöhten Damenflügel des Gegners, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.— 7) Das Beste. Zugleich Abwehr und Verteidigung— 8) Ein scheinbares Bauernopfer. In Wirk- lichkeit erhält Aljechin mit gleichzeitigem Angriff dafür den Ba6 zurück. Die Folge beweist aber, daß der Zug für Weiß nachteilig war.— 9) Die ausgezeichnet postierte schwarze Dame erscheint nun, wie vorher auf dem Königsflügel, jetzt auf der Damenseite als Retterin in der Not.— 10) Durch diesen starken Zug sichert sich Schwarz durch. Eroberung eines Bauern die erste materielle Errungenschaft in dieser 7 hochinteressanten Partie.— 11) Deckt den bedrohten Be5 und schneidet gleichzeitig dem Tai den Zugang zu dem Felde Ta7 ab. Fleißner zeigt sich in dieser Partie in seiner besten Form.— 12) Ein echter Aljechin! Die Dame darf selbst- verständlich nicht schlagen. Jetzt kommt endlich der Sfa ins Spiel.— 13) Erzwungen. Es drohte De7—f7—. 14) Gut pariert. Es drohte Sg5& eG, Worauf Weiß nach Des X& e6 mit Dds und Dha ewiges Schach gehabt hätte. Schwarz spielt bereits auf glatten Gewinn.— 15) Hier kam TaI—a3 mit fol- ge. gendem TI3 und Tf7 stark in Betracht.— 16) Dieser Vorstoff Wäre nicht möglich gewesen, wenn Aljechin vorher Tas ge- zogen hätte.— 17) Erzwungen wegen der Drohung Tbig mit Turmaustausch.— 18) Ein 5 Aussehender Zug, der aber den Untergang der weiſſen Partie zur Folge hat. Richtig War Kh2—gl, um nach Sc3 mit g2—g3 fortzufahren.— 19) Den entscheidende Fehlzug, durch Welchen die Angriffschance der weißen Partie verloren geht. Allerdings handelte Aljechin unter dem Drucke der Drohung Se2, Was den Verlust der Dame zur Folge gehabt hätte. Mit Kg3—f2 oder 13 konnte in- dessen Aljechin dieser Drohung ausweichen.— 20) Besser Kel.— 21) Fleißner kündigte hier matt in zwei Zügen an. Der König muß den TI3 schlagen, worauf Df4. + folgt. Die letzten Züge Aljechins zeigen, daß auch ein Genie irren kann, wenn es— blind spielt. Aus dem Meisterturnier in Marienbad. Partie Nr. 228 1 5 1 Weiß: Marshall Schwarz: Haida 1e2—el 7-es 16. Tai—-bi Dbe—c7 2 bꝛ2b4) cSh˙ 17. Sd2—b3 SdõS4 3. 22—a3 e7= e 18. Le4ce6- Sfae6 4. adsdebl Lis—ba 19. Ddi—ds Sc6—d8 5. C2—c3 Lba4-e7 20. Sf3—d4 118—16 6. d2—d4 di-do 21. 1f1—ef De/c8 7. 12—14 17—15 22. Sdã ceG Sdq ce5 8. Sbi—dz S887—16 23. Sb3—d4 Kgb-f/ 9. LfI-d3—0 24. Tbfib/ Deg—cs 9) 10. 881—3 Sbsc6 25. Tb/ee/ Kf/ e7 11.—0 a1-26 26. Dd5—b7.- Ke7—f8 12. eAõ eb5 27. Dbyca8--· KfG—f/ 13. d4- ds(ö0 Stö Kds( 28. Dag—b7 KI7—-6 14. Lds—-e4 Ddd—be 29. Sdã xe TfEe6 15. Kgi—hi Les- eG 30. Tei Xe6 Aufgegeben und originelle Antwort auf die Sizilianische Verteidigung. 2) Weiß hat nun für das Bauernopfer ein viel freleres Spiel der Figuren.— 3) Sehr ekahrlich. Schwarz setzt sich dadurch einem äußerst ge- fährlichen Angriff aus.— 4) Weiß hat jetzt drei Bauern weniger, aber das weit bessere Spiel.— 5) Kostet einen Offizier. Aber Schwarz hat nichts Besseres. Jetzt erweist sich der Nachteil des 13. Zuges für Schwarz. Marshall, der bereits in Baden-Baden sein geniales Spiel bekundete, be- Weist auch in Marienbad, daß er immer noch ein äuslerst ge- fährlicher und vielgewandter Kämpe ist. 1) Eine interessante Aus dem Schachleben Der Länderwettkampf Pfalz— Saarland am 7. Juni ds. Js. in Kaiserslautern endete mit:4 zugunsten der Pfalz. *Für den Kongreß des Deutschen Schachbundes, der be- kanntlich in diesem Sommer— gleichzeitig mit dem Mann- heimer Schachkongreß— in Breslau stattfindet, hat die Stadtverwaltung Breslau aus freien Stücken tau- send Mark gestiftet. *Mittelrheinischer Schachbund. Bad Ems wurde zum dauernden Sitz des Kongresses bestimmt. Das Turnier um die Meisterschaft vom Rhein findet im Herbst in Wiesbaden Skaßte bDer Verband der Münchener Schachvereine begann so- eben ein Sommer-Uebungsturnier in 8 Doppelrunden. Die 5 Münchener Meisterschaftspieler nehmen daran teil. *Im Aufgabenturnier des Sächsichen Schachverbandes teilen Martin und Delpy den 1. und 2. Preis. Den dritten Preis erhält Dr. Palitzsch. *Schachmeister Richard Teichmann ist am 12. Juni nach längerem Leiden gestorben. Der Verblichene hat eine ruhm- reiche Schachlaufbahn hinter sich. Zuletzt trat er im Karls- bader Meisterturnier 1923 hervor, wo er den 9. Preis erstritt. Er wies in diesem Turnier den Rekord von 12 Remisen auf. Wie der verstorbene Schlechter gab sich Teichmann auch mit Remis zufrieden, wWo vielleicht noch Aussicht auf Gewinn War. Von allzustrengen Kämpfen war er kein Freund. Es lag ein milder Zug in seinem Charakter. Teichmann wurde am 24. Dezember 1868 zu Lehnitzsch in Sachsen-Altenburg ge- boren und studierte in Berlin. Im Jahre 1892 siedelte er nach England über und wohnte während des Weltkrieges in der Schweiz. In den letzten vier Monaten vor seinem Tode lag der Meister schwerkrank im Berliner Virchow-Kranken- hause. IZu dem internationalen Groſimeisterturnier in Moskau, Herbst 1925, sind 30 000 Rubel(über 60 000 Mark) angeblich siehergestellt, sodaß, wenn diese Meldung zutrifft, die Kosten gedeckt wären. Für 20—21 Teilehmer— darunter die beiden Weltmeister Lasker und Capablanca— kommen 10 Preise in Höhe von 1500 bis abwärts 125 Rubel in Betracht. Nicht⸗ preisträger erhalten je 100 Rubel. Schachliteratur — Kagans Neueste Schachnachrichten. Heft 3(Juli-Sep- tember) liegt nunmehr vor. Das Heft bringt wie seine Vor- änger wieder viel und daher für Jeden etwas. Bernhard 55 teilt die Ergebnisse seines zweitägigen Aufenthaltes in Baden-Baden mit und bringt vom Baden-Badener Turnier eine ganze Reihe von den Meistern selber glossierter Partien, ferner Partien von Hastings, sowie solche aus dem Turnier um die Berliner Meisterschaft, Schach in Polen, Schach in Indien, Viermeisterturnier in Wiesbaden usw. Der reiche und gediegene Inhalt wird auch Heft 3 von Kagans Neuesten Schachnachrichten zu einem wichtigen Ratgeber für jeden strebsamen Schachspieler machen. h. — Arxtige und unartige Kinder der Schachmuse.(Caissens Spätlinge) Unter diesem Titel hat Prof Dr. Josef Krejcik ein philosophisches Erbauungsbüchlein mit 26 Diagrammen im Schachverlag Hans Hedewigs Nachfolger(Curt Ronniger) in Leipzig erscheinen lassen, Das Büchlein ist dem Alt- meister Regierungsrat Johannes Berger zu seinem 80. Ge⸗ bürtstage gewidmet. Der Verfasser bietet mit obigem Büch- lein aus den Erfahrungen seiner vielgestaltigen und erfolg- reichen Schachlaufbahn heraus, einen Kranz humoristischer Skizzen, zum Teil Satiren auf Auswüchse aller Art, nebst einer Auswahl von eigenen Problemaufgaben. Die Artikel „Im Bann Caissens“,„Wie ich Spiritist Wurde“(Max Weiß), dann die humorvolle Abteilung„Caissens Spätlinge“ werden dem Leser mancherlei Anregung und viel Vergnügen be⸗ reiten, weshalb das Büchlein den Schachjüngern nur bestens anempfohlen werden kann. 461555 EDer Fachkatalog des Schachverlages Walter de Gruyter & Co., Berlin W. 10, enthält die Bildnisse von P. R. von Bil- guer, Dr. Emanuel Lasker, A. Aljechin, G. Maroczy, Paul Morphy und A. Anderssen. Die reiche Schachliteratur des genannten Verlages ist in dem Fachkatalog übersichtlich auf 36 Seiten zusammengestellt, 1720 ———— 2 —v——— —— ———ů————— ——— 1 8. Seife. Nr. 281 Neue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Nusgabe] Montag, den 22. Jun 1 Tagungen Zweite Tagung der Reichsfinanzbeamten anläßlich der Polizeitechniſchen Ausſtellung Die Reichsfinanzverwaltung bringt der Internationalen Polizel⸗ dechniſchen Ausſtellung in Karlsruhe ein beſonderes Intereſſe entgegen und zwar nicht nur in der reichen Beſchickung von Aus⸗ ſtellungsmaterial und Veranſtaltung fortlaufender Vorträge, ſondern auch in der Entſendung zahlreicher Beamten aus allen Gauen des deutſchen Vaterlandes. Am 18. ds. Mts. trafen wiederum über 100 Vorſtände von Hauptzollämtern und Leiter des Zollfahndung⸗weſens und des Steueraußendienſtes nebſt ihren Vertretern zum Beſuch der Ausſtellung hier ein. Am 19. folgbe noch eine größere Anzahl von Grenz⸗ und Bezirkszollinſpektoren, denen die Abwehr des Schmugg⸗ lerunweſens und die Kontrolle der Verbandaeſteuern obliegt. Zweck des Beſuches iſt, den Beamten Anregungen zur weiteren Bekämpfung des Warenſchmuggels und der Abgabenhinterziehung zu geben. Im kleinen Saal des Konzerthauſes hat am 19. Juni Regie⸗ rungsrat Dr. Mayer⸗Freiburg i. Br. vor den zahlreich erſchienenen Zuhörern über das Zollfahndungsweſen und ſein Zuſam⸗ menwirken mit den Organen der übrigen Zollverwaltung und der allgemeinen Polizei geſprochen. In einer Reihe von Beiſpielen er⸗ Jäuterte der Redner, wie dieſer Zollkriminaldienſt den Hauptzoll⸗ ämtern nutzbar gemacht werden kann. Ebenſo wurde das erfolgreiche Zuſammenarbeiten des Zollfahndungsdienſtes mit den Organen der allgemeinen Polizei, den Gerichten und Staatsanwaltſchaften und dem Steueraußendienſt demonſtriert. Die bisher gezeigten guten Erfolge ſollten nach Anſicht des Redners weiter gefördert werden. Es folgten weitere Beſprechungen der Zollfahndungsbeamten unter Leitung von Regierungsrat Dr. Mitze⸗Berlin und ein Vortrag des Zollinſpektors Hoffmann⸗Karlsruhe über Zollaufſichts⸗ und Zoll⸗ fahndungsdienſt. Tagung des Badiſchen Verkehrsverbandes in Bad Dürrheim 19. bis 21. Juni Einer bereits vor zwei Jahren auf der Hauptverſammlung in Pforzheim ausgeſprochenen Einladung des Bürgermeiſteramts von Bad Dürrheim folgend, hatde der Badiſche Verkehrsverband ſeine diesjährige Tagung in die Mauern des höchſten Solbades Europas verlegt. Bad Dürrheim ſelbſt hatte es ſich nicht nehmen laſſen, die umfangreichen geſchäftlichen Beratungen durch angenehme Ergän⸗ zungen geſellſchaftlicher Art zu umrahmen, wie Vorführung werbe⸗ cechniſcher Filme, Beſuch der Ruine Hohenzollern mit Kraftwagen uſw., ſodaß ſich für die Tagung ein ſchönes abgerundetes Bild ergab. Die 8e Sitzungen begannen unter dem Vorſitz des Generalkonſuls Menzinger⸗Karlsruhe am Freitag nachmittag mit einer Vorſtandsſitzung Verbandes im Rathaus. Ihr ſchloß E˖ ſich eine Sitzung des Landesausſchuſſes an, die der Vorbeſprechung der umfangreichen Tagesordnung der Hauptverſammlung am Sams⸗ tag gewidmet war. Für den Abend wurden zwei außerordentlich in⸗ tereſſante Werbefilme vorgeführt, der eine von der Berg⸗ und Sport⸗ fülmgeſellſchaft in Freiburg hergeſtellt, betitelt„Winterſport im Schwarzwald“, der die Hauptgebiete des Heimatgebirges umfaßt und im Rahmen eines großen Wettbewerbes Einblicke in die Winter⸗ ſchönheit und Sporteignung des Schwarzwaldes geſtattet. Der zweite Film behandelte die Schwarzwaldbahn und iſt von der Reichsbahn⸗ direktion Karlsruhe aufgenommen, um zunächſt für die Verkehrsaus⸗ ſtellung in München als Werbemittel zu dienen, dann aber auch auf Ueberſeedampfern und an anderen Stellen vorgeführt zu werden.— Der Samstag bringt als Haupttag der Tagung morgens.30 Uhr die ordentliche Hauptverſammlung des Verbandes. * Diylom-Ingenleur-Tagung. Die diesjährige Tagung des Ver⸗ bandes Deutſcher Diplom⸗Ingenieure, der Standesorganiſation der akademiſchen Ingenieure aller Fachrichtungen, findet in der Zeit vom 26. bis 30. Zunt in München ſtatt. Zur Verhandlung ſtehen u. a. die Ausgeſtaltung der Techniſchen Hochſchulen nach der wirt⸗ chaftswiſſenſchaftlichen Seite, das Patentanwaltgeſetz und die Frage er Ausbildung der ee Baubeamten 55 den Gemeindedienſt. Auf der öffentlichen Tagung am 28. Juni in der Techniſchen Hoch⸗ ſchule werden u. a. ſprechen Dr. M. v. Schwarz, Prof. der Tech⸗ niſchen Hochſchule München und Dipl.⸗Ing. K. F. Steinmetz, Ober⸗ ingenieur der FirmaKrupp⸗Eſſen. Die Tagung ſieht weiterhin eine Reihe von Beſichtigungen te 19 7 75 Anlagen vor, von denen die Porzellanmanufaktur in Nymphenburg und das Walchenſeekraftwerk genannt ſeien. — —— 8 Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Skaatsdienſt Ernannk wurden Dr. Emil Bühler beim Landesamt für Arbeitsvermittlung zum Regierungsrat; Bezirksaſſiſtenztierarzt Dr. Wilhelm Köbele in Meßkirch zum Bezirkstierarzt in Pfullendorf; Miniſterialrechnungsrat Guſtav Hartmann beim ehem. Arbeits⸗ miniſterium Karlsruhe zum Handelslehrer an der Handelsſchule in Karlsruhe; Handarbeitshauptlehrerin Hedwig Brecht an der Ge⸗ werbeſchule in Raſtatt zur Vorſteherin des Handarbeitslehrerinnen⸗ ſeminars in Karlsruhe und Verwaltungspraktikant Taver Klein bei der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Emmendingen zum Verwaltungs⸗ oberſekretär. Juruhegeſetzt auf Anſuchen wurden Bezirkstierarzt Otto Herm. Bauer in Pfullendorf bis zur Widerherſtellung ſeiner Geſundheit und Handelslehrer Friedrich Schottmüller an der Handelsſchule in Freiburg. * L. Baierkal, 18. Junl. das goldene Jubiläum des hie⸗ ſigen Kriegervereins nahm am Samstag mit einem Feſt⸗ bankett ſeinen Anſang. Nach Aufſtellung der hieſigen Vereine im Schulhof fand ein Facelzug ſtatt, der in dem Gaſthaus zum „Jalken“ endete. Dort angekommen, hielt der erſte Vorſitzende Rat⸗ ſchreiber Gefäller eine Anſprache, in der er betonte, daß die Militärvereine nicht den Revanchegeiſt pflegen, fondern nur das Andenken an die Gefallenen wahren wollen. ie anſchließende Ehrung von alten Mitgliedern zeigte ein recht erfreuliches Bild: es konnten nicht weniger als 6 Mitglieder für 25jährige, 5 für 40⸗ jährige und 6 für 50jährige 1 0 ausgezeichnet werden. Geſangsvorträge und Vorträge der hieſigen Muſikkapelle verſchöner⸗ ten den Abend. Am Sonntag früh war Wecken, Feſt⸗ gottesdienſt der beiden Konfeſſionen und Zug zum Kriegerdenkmal, an dem Herr Gefäller die rechten Worte fand, um die Taten der Gefallenen zu würdigen. Der Nachmittag ſtand im Zeichen des Jeſtzuges, der mit ſeinen 16 Vereinen, an der Spitze die Feſtreiter, ein prächtiges Bild bot. Freundlich war das Dorf zu dem Empfang geſchmückt und auch das Wetter ließ ſich gut an, wiewohl zeitweiſe dunkle Wolken am Himmel drohten. Auf dem Feſtplatz begrüßte Herr. Gefäller die Erſchienenen herzlich, worauf Oberſchützen⸗ meiſter Joſef Neudeck das Wort zur Feſtrede ergriff. Neudeck, der als Schriftſteller auf dem Gebiet der Heimatkünde ſich ſchon ſchöne Verdienſte erwarb, ließ auch in dieſer Rede ſeine warme und innige Liebe zum Heimatland ausſtrömen. Nach ihm ſprach der zweite Gauvorſitzende, Herr He ſelbacher⸗Walldorf, der im Namen des Präſidiums dem Verein die goldene Plakette über⸗ reichte. Dem Nachbarverein von Alt⸗Wiesloch, der am gleichen Tage ſein 25jähriges Jubiläum feierte und dieſen Ehrentag zuſammen mit dem hieſigen Bruderverein beging, konnte Herr Heſſelbacher die ſilberne Plakette überreichen. er erſte Gauvorſitzende, Herr Zu⸗ tavern⸗Wiesloch, kam in ſeinem Schlußwort noch einmal auf die Beſtrebungen zurück, die in dem Militärverein ihren Ausdruck ge⸗ funden haben. Zum Andenken an den Jubeltag überreichte Frl Filſinger im Namen der Feſtdamen einen Kranz. Damit hatte der offtzielle Teil ſein Ende erreicht, der inoffizielle aber zog ſich noch lang hin, draußen auf dem Rummelplatz oder gar drinnen in den Gaſthöfen, wo auf den Abend ein Tänzchen angeſagt war. *Schönau b. Heidelberg, 18. Juni. Der Wjähr. ledige Fabrik⸗ arbeiter Fritz Kinzinger ſchuckte aus eigener Iniative in Neckar⸗ ſteinach eine Schiffsſchaukel an und wurde dabei von einem daneben ſchwingenden Schiffe am Kopfe getroffen. Er erlitt dabei eine Schädel⸗ verletzung, an deren Folgen er heute früh geſtorben iſt. „Gochsheim b. Bruchſal, 19. Junj. Seit mehreren Wochen herrſcht hier und in der Umgebung die Hühne rpe ſt. Viele Hüh⸗ ner, in manchen Häuſern ganze Beſtände, ſind der Seuche zum Opfer gefallen. In der zwiſchen hier und Flehingen gelegenen nmmühle ſollen 80 Stück Hühner an der Seuche zu Grunde gen ſein. * Bruchhauſen bei Ettlingen, 19. Juni. eim Laden eines Heuwagens auf der Wieſe verlor der 60jährige Landwirt Ludwig Streit infolge plötzlichen Anziehens der ZJugtiere das Ueber⸗ gewicht und ſtürzte vor dem Gefährte ab. Beim Umfallen brach er das Genick und war ſofort tot. *Waldshul, 18. Juni. Geſtern iſt im Fabrikkanal von Scheibll⸗ Honegger der verheiratete Rudolf Dieterle, als er Waſſer ſchöpfen wollte, um ſeinen Garten zu gießen, ertrunken. Dieterle war infolge eines Unglücksfalles kurzſichtig und deshalb ins Waſſer geſtürzt.— Geſtern brannte das Anweſen des Stabhalters Meler in Rohr aus unbekannter Urſache vollſtändig nieder. Sämtliches Inventar, die Fahrniſſe das Kleinvieh kam in den Flammen um, Nur das Groß⸗ Aus der pfals Ludwigshafen, 20. Juni. Die Metzgerinnung neue Schweineflelſchpreiſe und im Zuſammenhang damt auch die Erhöhung bekannt. Schweine⸗ fbe koſtet 1,40 Mark je PPfund, Koteletts 1,60 Mark. w. Neuſtadt a. d.., 16. Juni. Dieſer Tage ging durch die Blätter die Nachricht von dem Tode des Gaſtwirts Heinrich Habig „Zum großen Schoppen“ an der Schiffsbrücke zu Maximt liansau. Die Leſer werden ſich intereſſieren, wie der merkwürdige Namen zum großen Schoppen entſtanden iſt. Heinrich Habig ſt 1 aus Neuſtadt a. d. H. wo ſeine Eltern Ecke der Hauptſtraße un Landſchreibereiſtraße ein Förbereigeſchäft betrieben haben Er zog nach dem Tode der Eltern nach Maximiliansau, woa er die oben ge⸗ nannte Wirtſchaft übernahm. Als Pfälzer hat er nun, wie das üblich iſt, den Wein in den bekannten Halblitergläſern ausgeſchenkt, was den von der badiſchen Grenze herüber gekommenen Badenſern auf⸗ fallend erſchien, weil dieſe großen Schoppengläſer im Lande Baden nicht üblich ſind. Dieſerhalb bekam der Wirt an der Schiffsbrücke gar bald den Namen zum großen Schoppen, den er ſchließlich auch als Wirtshausſchild ſich auserwählte.— Ein Zeichen dafür, welch große Wohnungsnot in Neuſtadt a. d. H. exiſtiert, ſind die von der Stadtverwaltung neu erſtellten Wohn⸗Baracken, die ſogenannten Serbenhäuſer. Als ſie errichtet werden ſollten, wollte ſie niemand n der Nachbarſchaft haben. Wo die Stadt ſie hinſtellen wollte, ſtieß ſie auf Widerſpruch, weil angeblich durch dieſe Häuſer das Stadtbild ver⸗ ſchandelt werde. Nun aber die Baracken erſtellt ſind, erleben wir es, daß das Bürgermeiſteramt öffentlich vor unberechtigtem Einzug warnt unter Strafandrohung, weil nämlich tatſächlich wiederholt ver⸗ ſucht worden iſt, ohne Einverſtändnis des Wohnungsamtes von dieſen Baracken Beſitz zu ergreifen. Nachbargebiete „ floſtheim b. Mainz. 16. Junl. Am Dirigentenpull vom Tode ereilt wurde Muſikdirektor Toepfer⸗Mainz beim 28. jährigen Jubiläumsfeſt des Geſangvereins Liedertafel. Ein Herz! ſchlag hatte dem bewährten Dirigenten wohl aus Ueberarbeltung den Tod gebracht. g- Saarbrücken, 18. Juni. Bei einem Brand in den räumen der Firma Krüger an der Beethovenſtraße drang rufsfeuerwehr mit Todesverachtung in die mit Rauch Räume. Es bedurfte mehrſtündiger anſtrengender Arbeit, um wenig⸗ ſtens das Uebergreifen des Feuers auf die in der Nüähe lagern hochbrennbaren Stoffe(Dele, Kautſchuk und Gummiwaren) zu* aee und die überall ſchwelende Glut allmählich zu erſticken. Mi ückſicht auf die beſtehende Exploſionsgefahr waren die umliegendel Straßen durch Polizeimannſchaften mehrere Stunden geſperrt. Landwirtſchaſt Die Abgabe von Rechſtreu Die Forſtabteilung des badiſchen Finanzminiſteriums hat einen Erlaß an die Forſtämter gerichtet, wonach im Hinblick auf die ſchlecht Strohernte im vergangenen Jahr das jetzt laufende Jahr bis zul Eintritt der Ernte als Notjahr anerkannt werden ſoll. Es ſo daher mit möglichſter e in Gemeindewaldungen u ür nicht waldbeſitzende Gemeinden aus Staatswaldungen Rech“ treu an ſtreubedürftige Landwirte in weit möglichſtem Umfang zul erfügung geſtellt werden. Die Weinbaugebiete als Nokgebiete Im preußiſchen Landtag iſt von den Deutſchnationalen zu zweiten Beratung des Haushalts der landwirtſchaftlichen Verwaltul ein Antrag eingebracht worden, wonach die Weinbaugebiete mitg fortiger Wirkung als Notgebiete in ſteuerlicher Hinſicht erk werden ſollen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Daas. Neue Mannheimer Zeitung. Gm b. H. Mannheim E 6, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher⸗ Verantwortlich für den politiſchen Teil: i. V. Kurt Fiſchere für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik 1g Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Well Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbal gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Fraus Kirchel vieh konnte gerettet werden. für Anzeigen: J. Bernhardt. 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Juni 1985 Vorstellung Nr. 314, Miete F, Mr 38 55 V. B. 601—675 u. 751—775 u. 17410—17500 V. B. 1080—1093 u. 1501—1831 u. 4219—4250 ee Wer weint um Juckenaek? kagikomödie in drei Akten von Hans J. Rehfisch In Szene ges etzt von Ado von Achenbach Bühnenbild von Heinz Oiete Anfang 7½ Uhr Ende geg. 10 Uhr 1— Neh Ludwigshafen a. Rh. im Gartentheater der„Süga“ Einmaliges Gastspiel: Kleinkunstbühne Institut der Rünstlergilde Weerkanntes Unternehmen von künstl. Eigenart. nung: Hermann Budde-Bremen. „%%%%%%%˙e Mittwoch, den 24. Juni 1923, abends 7½ Uhr Das eriolgreicheprogramm Mtwirkende:Dagmar Torgen, Hans Scherzer, Tauz; Hermann Budde, Rezitation; Gg. Hch. Lange, Ansager. Die Kostüme sind nach elgenen Entwürfen in dem atelier der„Künstier gilde“ angelertigt. Eintritt: H..—. 817⁷ Waadeutsche Cartenbauausstellung Ludwigshafen u. Rhein. deflldlkn IIrmaler delun vom 14. bis mit 28. Junl 1923. Vergnügunagsparl Der Zutritt zum Vergullaungsvark iſt bis weiteres verſuchsweiſe freil uer⸗ und Induſtrieſtraße). Aum Durchgang vom Vergnügungspark zur usſtellung können Eintrittskarten zur Aus⸗ ellung gekauft werden. Beim Austritt von usſtellungsbeſuchern in den Vergnügungs⸗ ark ſind die Eintrittskarten zur Abſtempe⸗ ung vorzulegen, damit ſie zum Wiedereintritt die Ausſtellung berechtigen. „Während des Sängerſeſtes am Samstag, Sonntag und Montag iſt der Eintritt zum er anmagaaggk nicht frei, ſondern erſt wie⸗ am Dienstag. Montaa, den 22. Junt abends nach Ein⸗ bruch der Dunkelheit im Park bei den Ge⸗ wächshäufern vor der großen JFeſthalle zum Aböſchluß des Saͤngerfeſtes Frobes Brillant-Feuerwerk E Leuchtfeontäne. Montagabend. teldcd dalelbuddd Ludwigshafen 8. Rh. Bekanntmachung. Für die am kommenden Samstag. Sonn- lag und Montag stattfindenden Veranstal- ungen des Bundessängerfestes hat die Ahrende Festleitung den Gesamt-Verkauf zämtlicher Eintrittskarten übernommen. Der exkauf wird in der Weise gehandhabt, daß durch die Hauptkasse sämtfiche dienst- uenden Schalterangestelſten ab Samstag h bei Eröffnung der Schalter lediglich nur noch Eintrittskarten von der Festleitung am das Publikum verabfolgen. Es werden ausgegeben: 2 8177 Tageskarten zum einmaligen Zuiritt zur Gartenbauausstellung mit Tageskarten zum mehrmaligen Zutritt an den drei Festtagen 2u M..20 e) Karten zur Begrüßungsfeier am Samsta abend 8 Uhr.., u je M..1 ch Karten zu den beiden Flauptproben àm Sonn- u. zu M..— e Karten zum Festbankett und zur Schluf. feier am Sonn- beziehungsw. Montag abeneltld„„ u je M..10 Augerdem besondere Eintritts- platz Karien für die beiden Festkonzerte in den Preis- „lagen von M..— bis M..— ten Pie an den Veranstaltungen alktiv be- elligten Sänger sind im Besitze von Fest- 1—38 welche auf deren Namen ausgestellt 0 Die Inhaber der grünen Dauerkarten müssen sich zu diesen eranstaltungen ſe- Pels eine Zusatzkarte von M..50 für diese age an den Schaltern nachlösen. Ludwigshafen, den 19. Juni 1925., Die Ausstellungsleitung. Lur. Beachtung: de. Sämtiiche, wöhrend dieser 3 Tage von Festleitung verkauften Eintrittskarten be- Schtigen ohne weiteres zum Betreten der artenbauausstellung. elnländache“ 1. Abeautz Verelnigte Versicherungs-Gesellschaften A.-G 8 Gegründet 1822 6619 Seirks-Direktion für Baden und Pfalz II. Iimhach G. J. l) Kanrbein, kansiban Fernsprecher 5232 Versicherung von Ausomobilen und Motorrademn a0 gegen alle Gefahren, Aadewäanrt, hetvorragend fundiert, Außerst lei- Aaänga aromampelg (Eingan S1 Nur noch heute VDie schönste u. zugleich belieb- este italienische Filmkünstlerin Maria Jakobint und unseren elegantesten, bei jung und alt beliebten deutschen Filmkünstler 3 Harry Liedtte in denHauptrollen gewonnen hat ORlENI Ein Drama aus dem Lande der glühenden Liebe des brennen- den Hasses, der verschleierten Schönen, der Wüsten-Atmo- sphäre der Scheiks in 5 8 beraubermden schönen Aten S Je nebeste Nochenechu. Inlang N. ſtraße ſtraße 8 Vorort ſchäft garanttert. lagen während der zogen werden können: 1. Stabtteil Jungbuſch, im Kolonialwaren⸗ geſchüft der Firma Gebr. Ebert, G Stadtteil Lindenhof, geſchäft Herrn Paul Köllner, Gontard⸗ 3. Stadtteil Neckarſtadt, im Zigarrengeſchäft des Herrn Wilhelm Simon, Mittelſtr. 69, Stadtteil Oſtſtadt, im Friſeurgeſchäft des Herrn Heinrich Becherer, J Ubr. Neckarau. Letrle Jorstellung.30 Uür!; fe daae haabane keudden hat in den nachgenannten Stadtteilen und Zahlstellen errichtet. woſelbſt Einlagen u. Rückzahlungen üblichen Geſchäftsſtunden voll⸗ 3, 14, im Kolonkalwaren⸗ Charlotten⸗ Borort Käfertal, im Hauſe des Herrn Kart Wiſſenbach, Ladenburgerſtraße 28, im Kolonialwarenge⸗ des Herrn Ludwig Heidenreich, Friedrichſtraße 40a. Vorort Rheinau, im Zigarrengeſchäft des Herrn Philipp fßhiſcher, „Vorort Sandhofen, Herrn Bernhard Wedel, Sandhoferſtr. 280, 9. Gemeinde Wallſtadt, im Hauſe des Schrei⸗ nermeiſters Abam Troppmann, ſtraße. 2455 Weitere Zahlſtellen in verſchiebenen Stadt⸗ teilen werden in Kürze eröffnet. Für die Einlagen wird Wertbeſtändigkeit Im übrigen erfolgen die und Rückzahlun gen mit der gleichen Wirkſamkeit wie bei der Sparkaſſe ſelbſt. Karlsruherſtr. 4, im Kaufhauſe des Haupt⸗ in⸗ Neun Zwangsversieigerung. Dienstag, den 23. Juni 1928, nachmittags 2 Ühr werde ich im Pfandlokal O 6, 2 hier gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 6790 Paket Schokolade, einige Büromöbel und Schreibmaſchinen, 1 Ladentheke, 1 Sil⸗ berſchrank, 1 Grammophon u. 1 Stauduhr. Mannheim, den 20. Juni 1928. Gern, Geri erichts vollzieher. Twan Verstelg werde ich im 6. 2, eptl. wird, gegen wege ſteigern: Büro, u. aller Art, 1 Normalzeituhrenanlage, 9 gr. Heizkörper, eiſ. Kaſſenſchrank, Schreibmaſchine „Triumph* 08. erung Dienstag, 23. Juni 25, nachmittags 2 Uhr, Pfandlokal am Pfand⸗ A ort, der bekanntgegeben bare Za lung im Vollſtreckungs⸗ öffentlich ver⸗ 46699 Hausmöbel elektriſche 1015 Brehme, Gerichtsvollzieher. E Ieppids- Haus Deulache Oballats- Tappiche drcken, Vonlagen Diwandecken ermabigte Preſse, mit ertl. Zahlungseplsiehtorung. BRVMI5 Elisabethstr. 1 am Singer, bill. nestähig, zeitgemäße Versicherungsiormen deinelle entgegenkommende Schacdentegullerung Sahneldemäumarchine abzugeb. 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Bilanz 3000 00 l der Aktionäre für noch nicht Ahten, Na!!..„000, 00. 1 77 10 Aktientapttal 8* 6,000 000.— Kapital⸗Rücklage⸗Beſtand„000,000.— Grundbeſitz(bisher Abſchreib. M. 217,087.69) 428 875 3⁵ e für Unfall ⸗Abteilung 1999 869 «„2ͤ„„*„ 2. Saer. rämienübertr. 52* 55. Wurapiere 4,635,541.—] Reſerven für ſchwebende Verſicherungsſälle 2,143,307.60 Guthaben bei Bankhäuſeen 3,630,808.50 Reſerve für Effekten huker⸗ 1,500,000.— Guthaben bei anderen Verſicherungsunter⸗ Guthaben anderer Verſicherungs ⸗Unter⸗ nehmungen, Agenturen, Maklern und Ver⸗ nehmungen von Agenten, Maklern und 48 ſchiedenen 5,042,496.28 Verſchiedenen„*„%%—„%„„%„„„%„„% 4660 64 Inventar und Druckſachen„.—] Reingewinn„„„ 466,950. Stückzinen„„%„„ 646 22,244.70 Barer Kaſſenbeſtand„„„„ 27,506.32 Geſamtbetrag. 20,749,281.12 Geſamtbelrag. 20,749,281.12 Hinnahmen. Gewinn- und Verlust-Rechnung. Ausgaben. 4 7 25 556 33 luſt Kapital⸗Anlagen 155 92 5 der Transport⸗Verſicherung 275,396. erluſt aus Kapital⸗Anlagen 537, Hegeng rnee 59 ſche Veriiherüng 47,92587] Reingewinn des Rechnungsjahres 466,950,64 Ueberſchuß der Einbruchdiebſtahl⸗Verſicherung 13,972.80 Ueberſchuß der Glas⸗Verſicherung 12,389.11 Geſamtibetrag 045700 770,.487 00 Ueberſchuß der Waſſerleitungsſchäden ⸗Ber⸗—— Mn 740.28 Verwendung: Kapltal⸗ und Miets⸗Erträge, abzüglich der bel 1000 Dioldende R. M. 200,000.— —Tf 95762— Mackſtelung ſur Wiederaufbau-geferbe„ 00.800—. ee e 5] Gewüng⸗ Anzelle an Aufſichtece:„ 26.580 70 Gewinn aus Kapltalanlagen 1 24301 57 Zur freien Verfügung des Auffichtskats 0 tbet für Gewinn⸗Anteils für Angeſtellte„ 170,429.94 ee Vortrag auf neue Nechnung 000— Geſamtbetrag..⸗M. 466,950,64 Mannheimer Versicherungsgesellschaft: Der Vorſtand: Der Aufſichtsrat; Dr. Brosien Miet⸗6 leichfalls in beſter age und vorzüglich für ürozwecke geeignet, zur Verfügung geſtellt wird? Angebote erbeten unter N. 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Es gibt zwar Pferde, die rechnen und Quadratwurzeln meiſtern können, aber für dle Lauf⸗ bahn als Mathematlkprofeſſor elgnen ſie ſich nicht ſo recht, weil ſie ihre Kenntniſſe nicht nach der vom Kultusminiſterium vorgeſchriebenen und von den Antverſitäten elferfüchtig gehüteten Studienmethode erworben haben, dͤenn ebenſo wichtig wie die Kenntniſſe ſelbſt iſt eine Be⸗ arüber, baß ſie nicht etwa nur durch eigenes Denken gewonnen, fondern hübſch vorſch ſtsmäßig eingetrichtert worden ſind. Gut, wenn ich denn als Proletarier enden und nicht einmal mehr als Ninderbraten ge⸗ ehrt werden ſoll, ſo ſollen doch wenigſtens meine Nachkommen wieder zu Ehren kommen, ſagte ber berühmte Steeplecheaſer Aböullah II. Sie ſollen unter öle Flieger gehen, was Gutes, Das Reſultat ſeiner Exwägungen ſleht man hier. 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