errrr ——— Dienstag, 23. Juni und Umgebung frei ins Dezugeprene: In Mannhelm Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ 2 Bel eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhäliniſſe Rach rderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls uhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ 7 Waldhoſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ ahe 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945.— Telegr.-Adreſſe Generalanzetaer Manndeim. Erichein wöchentl. zwöllmal Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Au Wittag⸗Ausgabe 0 Mannheimer General Anzeiger Verſchärfung der Lage in china Unruhen auch in der Mandſchurei y London, 23. Juni.(Von unſerem Londoner Verkreter.) Dem diplomatiſchen Mitarbelter des„Daily Tel. zufolge hält man in hieſigen maßgebenden Areiſen einen Bericht aus Tokio über die gage in der Mandſchurei als außerordenklich be⸗ unruhigend. Danach ſollen in der Mandſchurei Anruhen aus⸗ gebrochen ſein und ſich weiter ausdehnen. Ruſſiſche Agenten ſollen Tſchangſolins Abweſenheit benutzen, um Erhebungen gegen ihn und die Ausländer und Meuterei unter ſeinen Truppen an⸗ zuftiften. Sie wollen wahrſcheinlich ihn zwingen, ſeine Truppen aus Peking zurückzunehmen. Alsdann wäre der Triumph für General Jeng, Karachan und der Kaontangs-Barlei geſichert. Japan würde durch die Anruhen in der Mandſchurei gezwungen werden, ſeine Truppen, die die Mandſchureibahn bewachen, zu verſtär Die Lage in Hongkong Havas meldet aus Hongkong: Die Arbeiter von Hongkong haben eine geheime Geſellſchaft, genannt Arbeiterkommiſſion, gebildet, die der Regierung von Kanton beigegeben werden und Vollmachten hinſichtlich der Streikangelegenheiten erhalten ſollen. Dieſe Kommiſſion fordert das Recht der freien Meinungsäußerung, gleichmäßige Behandlung aller Chineſen, Abſchaffung des Deporta⸗ Honsgeſeßes und der Umterſcheidungen bezüglich der Geburtenein⸗ tragung in das Zivilregiſter, das Recht fur die Arbeiter, Chimeſen in den geſetzgebenden Rat zu wählen, Verbeſſerung der Arbeitsbe⸗ n, Einführung des Achtſtundentages, Verbot der Kinder⸗ arbeit, Zurückziehung der Verordnung betreffend die Heraufſetzung der Mieben um 15 Prozent ab 1. Juli und die Erlaubnis für die Chimeſen, in den europäiſchen Vierteln zu wohnen. Wie Havas weiter aus Hongkong berichtet, iſt die Streik⸗ bewegung im Wachſen begriffen. Die Arbeiter und Schrift⸗ ſetzer des„Daily Bulletin“ haben bereits die Arbeit niedergelegt. Die Schriftſetzer anderer europäiſchen Druckereien drohen, ebenfalls in den Streit zu treten. China und die Mächte Die Jorderungen der Chineſen Der Schanghaier„Times“⸗Korreſpondent berichtet in einem ſehr ſachlichen Artikel, daß die gemäßigten Chineſen augenblicklich drei Forderungen vertreten: 1. Müßten die Mächte öffentlich einer baldigen Einberufung einer Konferenz zuſtimmen, auf deren Tagesordnung der ganze chineſiſche Fragenkomplex zur uneingeſchränkten Debatte und Reviſion ſtehen müßte. 2. Müßten die Mächte in Zuſammenarbeit und nach Beratung mit der chineſiſchen Regierung baldigſt Zeit und Ort für die Kon⸗ ferenz beſtimmen. 3. Müßten die Mächte eine Erklärung veröffentlichen, daß ſie keine aggreſſive Politik gegen China betreiben oder Gewalt anwenden werden, um China zur Annahme unannehm⸗ barer Bedingungen zu zwingen. Der Korreſpondent behauptet, daß für eine ſolche Konferenz Stimmung vorhanden ſei, nur verlangten die Chineſen Schanghai und die Fremden Waſhington als Konferenzort. Die Stellung der Mächte 5 London, 23. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die aus Pekinger diplomatiſchen Kreiſen hier vorliegenden Nachrichten laſſen die Lage in China als zunehmend bedrohlich er⸗ ſcheinen. Geſtern ſollte die von Schanghai zurückgekehrte diploma⸗ tiſche Abordnung den auswärtigen. Geſandtſchaften über das Ergebnis ihrer Miſſion Bericht erſtatten. Darnach ſollten ſie eine neue Kom⸗ miſſion, beſtehend aus dem ſchweizeriſchen, dem franzöſiſchen, ita⸗ lieniſchen und amerikaniſchen Geſandten einſetzen, um mit der chi ge⸗ ſiſchen Regierung über die durch die Schanghaier Zwiſchenfälle ent⸗ Die Rämpfe in Marokko und in ſtandenen Schwierigkeiten zu unterhandeln. Das Ergebnis iſt hier noch nicht bekannt. Man glaubt, daß die chineſiſche Regierung auf Verhandlungen über das Problem der Exterritorialität und der ausländiſchen Privilegien beſtehen werde. Das diplomatiſche Korps würde ſolche Erörterungen ablehnen müſſen, da hierzu eine Konferenz der Mächte ſelbſt erforderlich wäre. Zwiſchen England und Amerika finden in London inoffizielle Beſprechungen über die chineſiſche Kriſe ſtat.. Eine gemeinſame Politik der beiden Mächte iſt jedoch noch nicht in Ausſicht genommen. Jung-China gegen Engländer und Japaner Berlin, 23. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Durch Flug⸗ poſtbriefe von Peking ſind der„D...“ von der Studen⸗ kenſchaft der Pekinger Hochſchule verſchiedene Aufrufe überſandt worden. Dieſe zumteil in deutſcher Sprache gedruckten Schriftſtücke ließen, wie das Blatt hinzufügt, erkennen, wie tief die nationale Bewegung in China Wurzel gefaßt hätte und mit welcher Energie und mit welchen modernen Mitteln Jung⸗China die Propaganda für die Rechte ſeines Landes betreibe. Der wichtigſte Aufruf trägt das Datum vom 8. Juni und gipfelt nach beweglichen Klagen gegen England und Japan in den For⸗ derungen:„Die engliſchen und japaniſchen Konzeſ⸗ ſionen in ganz China ſollen aus den Städten verſchwinden. Unſere verletzte Staatshoheit ſoll wieder hergeſtellt werden. Die Poltziſten. die ee“ ben. follon en dod beurfartt woerdan. Die Generalkonſurn von England und Japan in Schanghai ſollen abberufen werden. Die engliſche und japaniſche Regierung ſollen ſich China gegenüber entſchuldigen. Die engliſche und japa⸗ niſche Regierung ſollen garantieren, daß die Vorkommniſſe ſich nicht wiederholen und ſollen aleichzeitig den verletzten und ge⸗ jöteten Arbeitern und Studenten Entſchädigungen zahlen. Die ver⸗ hafteten Studenten ſollen ſofert freigegeben werden. Der Aunfruf ſchließt:„Wir hoffen, daß unſere Brüder im ganzen Land aufſtehen und energiſch auf unſere Seite treten. Wir ſchwören einen heiligen Eid, der Menſchenverachtung entgegenzuarbeiten, ſo daß das Ziel der Engländer und Japaner nicht erreicht werde. Wir kämpfen freudig für unſer Land.“ Die Chineſendemonſtration in Paris Paris. 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Laufe des geſtrigen Tages ſind fünf Cbineſen verhaftet worden. die ſich mit der Verbreitung von Fluaſchriften und illuſtrierten Zeitungen unter ihren Landsleuten befaßten. Drei andere Manifeſtanten konnten ſich bisher den Nachſtellungen der Po⸗ lizei durch die Flucht entziehen. Das Verhör mit den Aaitatoren hat die Unterſuchung des Ueberfalls auf die chineſiſche Geſandtſchaft nicht um einen Schritt weiter gebracht. denn die Ckineſen weigern ſich. irgend eine Mitteflung zu machen. Der Pariſer Polizeipräfekt befin⸗ det ſich in einer ſchwierigen Situation, denn es wird ihm zum Vor⸗ wurf gemacht. daß die chineſiſche Geſandtſchaft trotz volizeilicher Be⸗ machuna beſetzt werden konnte. Auf dieſen Vorwurf entgeanete der Poliseipräfekt, daß es unmöalich geweſen wäre. die Manifeſtanten aus dem Hofe der exterritorialen Geſandtſchaft zu entfernen. Ueber dieſen Rechtsſtandnunkt wird ſetzt geſtritten. Nach der Meinung des Rechtsprofeſſors Basdevand beſchränft ſich der Grundſatz der Erterri⸗ torialität nur auf die von dem Geſandten einer auswärtigen Macht bewohnten Räume. Die Chineſen hätten alſo im Hof verhaftet wer⸗ den können. Im Pariſer Gemeinderat wird der Polizeipräfekt noch gegen die chineſiſchen Aaftatoren durchzuführen, ſind dadurch ent⸗ ſtanden, daß der chineſiſche Geſandte bisher nicht den Entſchluß kund⸗ gegeben hat. Klage zu erheben. Infolagedeſſen fehlt der hinreichende Rechtsgrund für gerichtliche Maßnabhmen. Die erwähnten Verhaftungen chineſiſcher Aaitatoren ſind nur wegen der kommuniſtiſchen Propaganda und wegen Sachbeſchädigun⸗ gen und Opiumverkaufs vorgenommen worden. Im Chineſenviertel, das ſich in dem Pariſer Vorort Colombes befindet. konnte ſeſt⸗ geſtellt werden. daß zahlreiche Chineſen nach Frankreich kommen, um hier an der Univerſität zu ſtudieren. doch ſchließlich infolge materieller Not gezwungen werden. ihr Studium aufzugeben und ihr Brot als Arbeiter zu verdienen. Unter dieſen Arbeitern befin⸗ den ſich ſogar Mitalieder der früheren chineſiſchen Militärmiſſion. Die chineſiſchen Arbeiter werden hier außerordentlich gering bezahlt Konſerven⸗ und Automobilfabriken permendet. eb 4185 Handelshäfen verboten iſt. Die franzöſiſchen und die ſpaniſchen Kriegs⸗ ſchiffe werden, um ſich die Mittel beſchaffen zu können, deren ſie bei Havas meldet aus Tanger: Der Feind trifft im weſtlichen Frontabſchnitt der ſpaniſchen Marolkozone Vorbereitungen für einen alsbaldigen Angriff. In der Oſtzone verſtärkte Abd el Krim die Beni⸗Ourigual⸗Truppen durch Beni⸗Zeronal⸗Kontingente. Abd el Krim habe in Afdix 12 Djeballah⸗Schichs feſtnehmen laſſen, Weil ſie beß den Kämpfen von Ben Karrich micht genügen Widerſtand Die Aeberwachung der Küfte Wie Havas aus Madrid meldet, veröffentlicht die ſpaniſche Regierung nachſtehende Note: General Jordana zuſammen mit einem weiteren ſpaniſchen Delegierten und der franzöſiſche Botſchafter in Madrid Peretti della Rocca zuſamen mit einem weiteren franzöſiſchen Delegierten haben das Abkommen zwiſchen Spanien und Frank reich über die Ueberwachung der marokkaniſchen Küſte unterzeich⸗ net. Dieſe Ueberwachung wird ſich auf die Küſtengegenden der ſpaniſchen und franzöſiſchen Gebiete, ſowohl der Souveränitäts⸗ als auch der Protektoratszone zwiſchen dem zweiten Grad öſtl. Länge nach Greenwich und dem 7. Grad nördlicher Breite einſchließlich erſtrecken. Die Kriegsſchiffe beider Länder werden dieſe Ueber⸗ wachung gemein ſam durchführen. Der ſpaniſche und der franzöſiſche Oberbefehl wird jedoch vollkommen unabhängig blei⸗ en gemäß den allgemeinen zwiſchen den Marinebehörden beider änder verabredeten Direktiven. Die Ueberwachung wird ſich auf die Einfuhr von Waffen u. Kriegs⸗ material nach Marokko und auf die ſtrikte Beobachtung der einzelnen Veſtimmungen des Reglements beziehen, nachdem der Zugang zu den Waroffarziſchen Küſten auf anderem Wege als unter Benutzung der ihr. re. ürfen, die dem Handel Merprie⸗ en enden denen ſeaneſgen Kriegsſchiffe Oran und Nemours und die franzöſiſchen Kriegsſchiffe Algericas, Malaga und Almeria anlaufen können. Spaniens letzte Friedensvorſchläge y Paris, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Nach einer Reutermeldung aus Madrid ſind dem ſpaniſchen Unterhändler, der ſich auf einer Jacht in der Bucht von Aluzem aufhält, die äußerſten Vorſchläge zum Abſchluß eines Friedens zwiſchen Spanien und Abd el Krim zur Kenntnis gebracht worden, ſo daß der Unterhändler in das Hauptquartier des Rifführers abreiſen und die Verhandlungen aufnehmen kann. aee eeee hoeſch bei Orſand V Paris, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Geſtern vormittag hatte der deutſche Botſchafter Herr v. Hoeſch eine längere Unterredung mit dem Außenminiſter Briand. Vom Sicherheitspakt wurde nicht geſprochen. Dagegen verlautet im Quai 'Orſay, daß ſich der Vertreker des deutſchen Reiches mit Briand über einige auf die interalliierte Entwaffnungsnote bezüglichen Fra⸗ gen unterhalten habe, unter Bezugnahme auf die jüngſte Rede des deutſchen Reichskanzlers Luther. Der Auskauſch der Ralifikationsurkunden zu 7 7 deulſch⸗ in ſpaniſchen Handelsvertrag vom 25. Juli 1924 Madrid erfolgt. 8 EE interpelliert werden. Die Schwieriakeiten. weitere Verfolaungen Preis 10 Plennig 1925— Nr. 283 enpreiſe nach Tari. del Borauszahlung pro ein⸗ paliige Kolonelzelle für Allgemeine Anzeigen.40.M. Reklamen—4R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Veramwortung über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks. Beirlebsſtörungen uſm. berechtigen zu kelnen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verlpätete Aufnahme don An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Manngeim. s der Welt der Lechnik Wandern à. Neiſen Geletz u. Recht Das„plebiszit“ des Saargebiets In Ergänzung der Berichte über die Feiern im Saargebiet ſchreibt uns unſer Saarbrückener Vertreter noch ſolgendes: Eine Kundgebung von der einheitlichen Wucht und die das Tiefſte der Volksſeele e vaterländiſchen Begeiſterung wie in dieſer Woche der Rheiniſchen Jahrtauſendfeier har das Saargebiet noch niemals in ſen enenan erlebt. Worte ſind zu ſchwach und verblaſſen bei dem Verſuch einer Schilderung der vielfältigen und gewaltigen durch die alle Klaſſen und Schichten des Saarvolkes auf exponierteſtem Poſten ihrer untrenn⸗ baren Schickſalsverbundenheit mit dem deutſchen Vaterlande ergrei⸗ enden Ausdruck gaben. Die Franzoſen haben die Aufnahme, die 0 bei ihrem Einmarſch in Elſaß⸗Lothringen im November 1918 fan⸗ en— wir wiſſen, wieviel allgemeine Kriegsverdroſſenheit, beſtellte Rotwein und Weißbrot zu dieſer Begeiſterung zuſammen⸗ — als das„Plebiszit“ bezeichnet, um die Bevölkerung der ehemaligen Reichslande um ihr Selbſtbeſtimmungsrecht zu betrügen. Was ſich in der abgelaufenen Woche im Saargebilet in überwältigen⸗ den Kundgebungen zu erſchütterndem Ausdruck das war wirklich und unſtreitig ein„Plebiszit“ zu deſſen Beſtätigung es in unſerm Abſtimmungsgebiet keiner Wiederholung in einem Jahrzehnt bedarf; denn auch 1935 wird die Saarbevölkerung ſich mit dem Stimmzettel nicht anders entſcheiden, als wie es vor aller Welt in den feſtlichen Veranſtaltungen der verfloſſenen Woche verlautbart wurde. Man hätte ſich eine Fülle ausländiſcher Beob⸗ achter aus dem ehemaligen Feindbund ſowie aus„Neutralien“ hier⸗ hergewünſcht mit dem Auftrag, nach den„150 000 Saarfranzoſen“ zu fahnden, die Clemenceau bei den Verſailler Friedensverhand⸗ lungen dem ſchlechten Geographen Wilſon vorflunkerte: auch mit der Lupe hätten ſie keinen einzigen ſolcher„Erlöſungsbedürftigen“ im ganzen Umkreis des Saarlandes entdeckt. Wie jämmerlich mußten ſich gegenüber dieſem ſtürmiſchen Wil⸗ lensausdruck der Geſamtbevölkerung die geiſtloſen Schikanen der vom Völkerbund beſtellten Regierungskommiſſion ausnehmen; ihre lächerliche Nadelſtichpolitik erzielte nur den einen Erfolg, daß „nun erſt recht“ das ganze Saarvolk wie ein Mann zur Bekundung ſeines Deutſchtums e Die Roten und Röteſten, die ſich auf Gebot ihrer Parteileitungen zu Sonderveranſtaltungen ab⸗ ſplitterten, traten im Geſamtbild überhaupt nicht in die Erſcheinung. Auch wurde allſeits derartige Diſziplin beobachtet, daß kein Mißton die elementare Wucht einhelliger Begeiſterung ſtörte. Ausnahms⸗ los in ſämtlichen Ortſchaften des Saargebiets wurde in dieſen feſt⸗ lichen Tagen der unlöslichen Verbundenheit wie in tauſendjähriger Vergangenheit ſo in alle Zukunft, mit dem großen Vaterland flant⸗ mender Ausdruck gegeben. Die Unterſchiede von Klaſſen, Konfef⸗ ſionen und Parteien traten völlig zurück gegenüber dem Urgefühl, ein einig Volk von Brüdern zu ſein, das ſich in keiner Not und Ge⸗ fahr trennt. Naturgemäß konzentrierten ſich die tauſendfältigen Beurkun⸗ dungen ſaardeutſchen und gemeindeutſchen Standesbewußtſeins in der Saarhauptſtadt Saarbrücken. Hier erreichten ſie ihren Gipfel in dem gewaltigen Fackelzug vom Sonntag abend, an dem in 1½ſtündigem Marſche wohl 70000 Saarbrücker Männer, Frauen und Jugend teilnahmen. Die Stadt Saarbrücken war ſeit Freitag in ein Meer von Fahnen getaucht. Die Brücken mit Ehren⸗ pforten überkrönt. Die Kandelaber mit Tannengrün umwunden und von hohen Pylonen an den Hauptſtraßenkreuzungen flammten Beckenfeuer in die Nacht. Millionen von bunten Lichtern und Glüh⸗ birnen liefen an den Fenſterbänken und Dachgeſimſen. Deutſche Mahnworte erſtrahlten in Transparenten. Alle Schaufenſter und die Fronten der großen Geſchäftshäuſer trugen künſtleriſche De⸗ korationen. Viele tauſend fleißige Hände hakten tagelang an der Ausſchmückung gearbeitet. Jedes Haus bis in das entlegenſte Gäßchen trug Feſtſchmuck. Einzig die öffentlichen Gebäude waren auf Befehl der Regierungskommiſſion ohne irgendwelchen Schmuck. Die ganze Bevölkerung trug das offizielle Feſtabzeichen, inſofern die ſtürmiſche Nachfrage defriedigt werden konnte; jeder Paſſant trug deutſche Farben. Eine„Flaggenfrage“ gab es nicht. Die nun drei⸗ mal gerichtlich beſtätigte Rechtswidrigkeit der Regierungskommiſſion, ſchwarz⸗weiß⸗rot zu verbieten, blieb von der Bevölkerung ſo völlig unbeachtet, daß die Saarregierung ſich gezwungen ſah, ihre An⸗ drohung polizeilicher Wegnahme zurückzuziehen. Neben den alten Reichsfarben flatterten friedlich ſchwarz⸗rot⸗gold, das ſtädtiſche Blau⸗ weiß und die Farben der einzelnen Bundesſtaaten, vorab ſchwarz⸗ weiß. Sämtliche Gefährte, Autos und Straßenbahnen, waren mit Wimpeln überkleidet. Die ſozialdemokratiſche Parteileitung hatte die Boykottierung derjenigen Geſchäfte anempfohlen, die ſich durch Be⸗ flaggen mit ſchwarz⸗weiß⸗rot als„Arbeiterfeinde“ betätigten; dieſe Geſinnungsſchnüffelei blieb ohne jeglichen Ein⸗ druck. Zuſammen mit dem Regierungsverbot trug ſolche Gegner⸗ ſchaft gegen die alten Farben vielmehr dazu bei, daß dieſe im Stadtbild entſchieden überwogen. Es würde zu weit führen. das geſamte Feſtprogramm dieſer Tage noch einmal im einzelnen aufzuzählen und zu würdigen. Her⸗ vorgehoben ſei nur die herrliche Feſtvorſtellung des Stadttheaters mit der von Lederer dirigierten Eamont⸗Ouvertüre. der Rütliſzene und der Feſtwieſe aus den„Meiſterſingern“, die Jugendabende im Saalbau: die turneriſchen Wettkämpfe und die Sonnwendfeier am Waldbaus mit Maſſenchören und einer hinreißenden Rede von Pfar⸗ rer Reichard: die akademiſche Feſtverſammlung im Saalbau in Ge⸗ genwart der zum Deutſchen Städtetaa hier verſammelten Oberhäuv⸗ ter deutſcher Großſtädte, mit einer zündenden Anſprache des Stadt⸗ ſchulrats Bongart(dem Saarbrücker Bürgermeiſter hatte die Regie⸗ rungskommiſſion das Reden verboten!). die Feſtaottesdienſte ſämtlicher Konfeſſionen uſw. Als am Samstaag abend im Stadtwald Dilettanten im Freilichtſpiel den„Tell“ aufführten, ſprachen beim Rütli⸗Schwur 10 000 Zuſchauer mit erhobener Hand das Gelöbnis deutſcher Einigkeit mit. Aber alle die unzähligen Feſtweranſtaltungen in ſämtlichen Ortſchaften des Saaraebiets waren nichts anderes als eine einzige zum Himmel gereckte Schwurhand, ein aus 700 000 Kehlen aufſchreiendes Bekenntnis, trotz aller weſtlichen Quälereien auf ewia treu dem deutſchen Vaterlande zu bleiben. Vom Saarbrücker Winterberg ſowie von allen Höhen des Landes flamm⸗ ten am Sonntaa abend die Feuerzeichen gen Himmel zum Bekennt⸗ nis deſſen, daß das Saargebiet„im Unglück nun erſt recht“ ſich eins mit dem großen Vaterland füllt. Der franzöſiſche Saarpräſident und die leitenden Männer dieſer „Treuhand⸗Regierung des Völkerbunds“ haben an dieſen Feſttagen das Saargebiet verlaſſen. Es hätte ihnen zwar niemand ein Haar gekrümmt, aber ſie wollten ihre Augen verſchließen vor dem kläg⸗ lichen Mißerfolg ihrer kindiſchen Schikanen Für das deutſche Inland ſowie für das geſamte Ausland bedeutet die Teilnahme des Saargebiets an der Rheiniſchen Jahrtauſendfeier, denen die es noch Mache, halfen nicht gewußt haben ſollten., das Plebiſzit“. dem ein heimiſcher Dichter in dieſen Strophen Ausdruck verliehen bat: —— —————— 2 Seite. Nr. 283 Aeue Mannheimer Jeſtung[Mittag⸗Nusgabe) Dtenstag, den 23. Jm ur Deutſch iſt die Saar, 161% Deutſch imnerdar! Und deutſch iſt unßres Fluſſes Strand Und ewig deutſch mein Heimatland! Mein Heitnatlandl Deutſch ſchlögt das Herz Stets himmelwärts! Wie's ſchlug als uns das Glück gelacht ſo ſchlägt es auch in Leid und Nacht, In Leid und Nacht! Jungvolk der Saar, Treu in Gefahr! Wir wachen an des Fluſſes Strand, Bis wieder frei das Heimatland, Das Heimatland! Ihr Himmel hört, Jung Saarvolk ſchwört! Laßt uns es in die Himmel ſchrein: Wir wollen niemals Knechte ſein, Nie Knechte ſein! * 8 Glückwunſchtelegramme Reichsprüſident v. Hindenburg hatte folgende⸗ Telegramen ge „Der zur Jahrtauſendfeier verſammelten Saarhevölkerung danke ich für ihr Treugelöbnis. In treuem Gedenken ſende ich ihr die beſten Grüße.“ Weitere Glückwunſchtelegramme waren umter anderem von dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten Held und von der Regierung in Trier eingetroffen. Die Erörterung der Sicherheitsfrage VV London, 23. Juni.(Von umf. Londoner Vertreter.) Im geſtrigen Kabinettsrat wurde die von Chamberlain morgen im Unterhauſe abzugebende Erklärung über den Stand der Sicherheits⸗ verhandlungen feſtgelegt. Der darauf folgende Debatte ſieht man mit großem Intereſſe entgegen. Die öffentliche Meinung beſchäftig! ſich lebhaft mit den Ausſichten des Paktes. Macdonald erklärte im einer zu Oishim gehaltenen Rede zur Unterſtützung des dortigen Arbeiterkandidaten bei den bevorſtehenden Nachwahlen: Das Genfer Protokoll wird nie tot ſein, ſo lange die Arbeiterporti am Leben iſt. Der neue Pakt erneuert Miltärverträge; während unter dem Proto⸗ koll Militäroperationen in den Hintergrund geſtellt würden. Lord Haldane ſprach ſich in einer Rede über die engliſch⸗ deutſchen Beziehungen des Paktes aus. Er erklärte, daß eine große Anzahl von Leuten in Deutſchland zu einer friedlichen Stimmun ſeien. Die neue Lage ſei dadurch entſtanden, daß Deutſchland die Initiative zur Herbeiführung eines dauernden Friedens eröffnet habe. Soweit er beurteilen könne, bildeten die peröffentlichten Dokumente eine gute, allgemeine Grundlage zu Ver⸗ handlungen, doch werden ſie ſehr vorſichtiger Erwägungen erheiſchen. Er rät nicht dazu, der Regierung Hinderniſſe in den Weg zu legen, falls ſie aufrichtig verſuche, Deutſchland und Frankreich zu einem dauernden Frieden zu verhelfen, da nur hiermit der Weltfriede her⸗ und der ſoziale Krieg in England überwunden werden könne. rd Haldane verurteilt die franzöſiſche Sicherheits⸗ politik, die Deutſchland durch einen Ring bewaffneter Nationen einſchließen möchte und erklärte, dieſer Verſuch müſſe ſich auf die Dauer als vergeblich erweiſen. Bevorſtehende Anfragen im Anterhaus Wie der Daily aus parlamentariſchen Kreiſen er⸗ fahren haben will, werden im Verlauf der parlamentariſchen Debatte über den Garantiepakt eine Reihe beſtimmter Fragen an die engliſche Regierung gerichtet werden und zwar u. a. darüber, ob die Einſeitigkeit des von Frankreich vorgeſchlagenen Vertrages Deutſchland nicht die Möglichkeit nehme, eine Aenderung ſeiner Oſt⸗ enze zu verlangen und ob der Vertrag auch für England gegenſeitig ein werde, f England alſo auch Deutſchland vor einem fran⸗ zöſiſchen Angriff ſchützen müſſe. Schließlich werde die engliſche Regierung darüber befragt wer⸗ den, ob der Vertrag mit Abrüſtungsvorſchlögen verbunden ſein werde, ob Frankreich im Falle eines polniſchen Angriffs guf Deutſchland dieſem zu Hilfe kommen müſſe und auf welche Weiſe dann überhaupt England Frankreich gegen einen deutſchen Angriff ſchützen könne, nachdem Deutſchland aufgrund des Verſailler Vertrages vollſtändig entwaffnet ſei. 1 Eine freimütige franzöſiſche Kritik Der unſeren Leſern durch den Aufſatz„Gewitterwolken über Oſteuropa“ bekannte franzöſiſche Major d Gtchegoyen veröffent⸗ licht in der Wochenſchrift„LImpartial Francais“ einen Artikel über die Sicherheitsfrage. Was den geplanten Dreier⸗ oder Fünferpakt anbetrifft. ſo bält'Etchegonen eine Verſtändigung über die Garan⸗ tierung der Weſtarenze für ſehr leicht möalich, glaubt aber, daß da⸗ Reich niemals die Hoffnung aufaeben werde. die Oſtarenzen aufarund des Art. 19 des Völkerbundvaktes zu revidieren. Der volniſche Korridor, der Deutſchland in zwei Teile trenne. ganz abgeſehen Davon, da ßer das Prinzip des Selbſtbeſtimmunasrechts der Völker vollkommen aufieracht läßt. und die Oſtfragen bilden nach der An⸗ ſicht des Autors die hauptſächlichſten Schwierigkeiten des Pölkervakts. 5 Wenn Deut eimmal Mitglied des Völkerbundes ſei, ſo werde es 1— ſein, die Reichsregierung daran zu eee—— richtigung deutſchen Oſtgrengen zu fordern wahrſchei werde dann Frankreich allein auf der Seite der Polen ſtehen, um den Standpunkt der Warſchauer Regierung zu verteidigen. Die fran⸗ zöſiſche Diplomatie müſſe daher von den Polen die notwendigen Aen⸗ Derungen in der gegenwärtigen Situgtion zu erlangen ſuchen. Der Himmel möge es verhindern, ß; die franzöſiſche Diplomatie auf dem ——5 8 720 alle Garantieverträge opfert, die Frankreich angeboten worden „Zun Schluß gloſſiert'Etchegonen gewiſſe Methoden der fran⸗ zöſiſchen Diplomatie, die wenig geeignet ſind, eine Verſtändigung ümter den Völkern herbeizuführen. Als beſonders ungeſchickt be⸗ zeichnet er es, daß Deutſchland fünf Monatelang keine Ant⸗ wart auf ſeinen Sicherheitsvorſchlag erhielt, umſomehr, als Deutſch⸗ ſand von jeher großen Wert auf die der Unberhandlungen legte. Der polniſche Korridor Die Möglichkeit ſeiner Aenderung? Der„Daily Telegraph“ will erfahren haben, daß bei den gegenwärtig zwiſchen Berlin und Paris ſchwebenden unver⸗ bindlichen Beſprechungen von deutſcher Seite die Aufmerkſamkeit auf eine mögliche Aenderung des polniſchen Korridors gerichtet worden ſei. Dieſer Plan ſei allerdings weder neu noch deutſchen Urſprungs, ſondern gehe auf den gegenwärtigen italieniſchen Bot⸗ ſchafter in Paris, de Martino, zurück, der 1919 die Erſetzung des polniſchen Korridors bei Danzig durch einen Korridor bei Memel vorgeſchlagen habe. Es ſei allerdings zweifelhaft, ob. Warſchau gegenwärtig auf einen ſolchen Plan eingehen werde. Wahrſcheinlich ſei aber, daß Litauens Einwilligung unter der Be⸗ Dingung zu erlangen ſein dürfte, daß Wilna zurückgegeben werde. Europa wäre vor vielen Schwierigkeiten und Geſahren be⸗ wahrt worden, wenn dieſer Plan de Martinos vom Jahre 1919 angenommen worden wäre. 75 Die Floktenbeſuche in der Oſtſfemn Berlin, 23. Juni.(Von unſ. Verliner Büro.) Der Beſuch des engliſchen Geſchwaders in den baltiſchen Gewäſſern nahe an ruſſiſchen Ufern wird nach einer Moskauer Meldung der„Voſſiſchen Zeitung“ dort als eine„feindliche Demonſtration gegen 1 den Sowjetſtaat“ betrachtet. Als Pflaſter auf die bolſchewiſtiſche Wunde ſcheint man die für den 25. Juni angekündigte Ankunft italieniſcher Kriegsſchiffe in Leningrad zu erachlen. ——— 8 Linkskartell und Painlevé In politiſchen Kreiſen Frankreichs erwartet man mit Spannung die heutige Kammerſitzung weil heute die ſozialiſtiſche Par⸗ tet ihre Taktik gegenüber dem Kabinett Painlevé enthüllen dürfte. Das Ergebnis über die Abſtimmung unter den ſozialiſtiſchen Parteiorganiſationen iſt noch nicht vollſtändig bekannt. Es ſtehen noch 40 Simmen aus. Jedoch hat der Antrag des Sozialiſten⸗ führers Compère—Morel, der die weitere Unterſtützung der Regierung ablehnt, bisher die meiſten Stimmen erhalten. In Kreiſen der Partei wird betont, daß ſie mit dem Beſchluß nur ihre Handlungsfreiheit zurücknehme und daß eine gelegentliche Unter⸗ ſtützung der Regierung nicht ausgeſchloſſen ſei. So iſt ein Votum für die Regierung möglich bei der Abſtimmung, nach der heute be⸗ ginnenden Kammerdebatte unter der Vorausſetzung, daß Painlevé die franzöſiſchſten Friedensbedingungen darlegt, und über den an⸗ geblichen Friedensvorſchlag Abd el Krims ſich ausläßt. Als wahr⸗ ſcheinlich gilt jedoch, daß ein Teil der Abgeordneten der ſozia⸗ liſtiſchen Partei ſich der Abſtimmung enthält und ein anderer Teil gegen das Kabinett ſtimmt, wodurch dieſes aber trotzdem eine Mehrheit erhalten würde. Vor einer neuen Marokkodebatte Painleve iſt angeblich feſt entſchloſſen, heute machmittag in der Kammer eine Marokkodebat te zu eröffnen, der eine ent⸗ ſcheidende Abſtimmung folgen ſoll. Falls nicht aufs neue etwas Un⸗ erwartetes eintritt, wird die Frage des Kartells und darmnit die ſchleichende Regierungskriſe nunmehr gelöſt werden Neuer Sturz des Franken! Paris, 23. Juni.(Von unf. Pariſer Mitarbeiter.) Der geſtrige hohe Frankenſturz wird in Börſenkreiſen auf eine Baiſſe⸗ bewegung, die von Amſterdam ausgegangen iſt, zurückgeführt. In Amſterdam wurden, wie verſchiedene Börſenzeitungen mitteilen, bedeutende Pfundbeträge gegen franzöſiſche Franken für deutſche Rechnung gekauft. Außerdem führt man den plötzluchen Franken⸗ ſturz, der die Relation zwiſchen franzöſiſchen Franken und dem Pfund auf 105 herausdrückt, auf die äußerſt ſchwierige und unmſichere Lage der fronzöſiſchen Regierung zurück. Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen V. Paris, 23. Juni.(Von unſerem Pariſer Mitorbeiter.) Geſtern Nachmittag fand eine Konferenz der franzöſiſchen und deutſchen Handels⸗ und Wirtſchaftsdelegierten ſtatt. Wie verlautet, iſt bei dieſen Verhandlungen ein bebeutender Fortſchritt erzielt worden und einige wichtige techmiſche Einzelheiten, die bisher noch nicht geregelt waren, wurden in Ordnung gebracht. Nach aus fronzöſiſcher Quelle ſollen nunmehr dem baldigen Abſchluß eines vor⸗ läufigen Handelsabkommens keime Hinderniſſe mehr im Wege ſtehen. Staatsſekretär Dr. Trendelenburg hatte geſtern abend eine längere Ausſprache mit dem franzöſiſchen Handelsminiſter Chaumet über den Fortgang der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen. Das Geſprüch dehnte ſich bis nach Mitternacht aus. Der Wille Ausweg zu finden, trat erneut zu Tage. itere Sitzungen und Beſprechungen in den nächſten Tagn folgen. 1 Amerikas Schuldenmahnung Die amtlichen Pariſer Kreiſe ließen in Waſhington wiſſen, daß Frankreich gegen den Frühherbſt eine Kommiſſion zur Aufnahme der Schuldenverhandlungen entſenden wird. Gleichzeitig wird bekannt, daß die Tſchechoſlowakei gleiche Verhandlungen aufnehmen will. Da Italien und Belgien ſchon früher ähnliche Schritte mitgeteilt haben, ſcheinen die Newyorker Schritte überall einen vollen An⸗ fangserfolg gehabt zu haben. In amtlichen Waſhingtoner Kreiſen lehnt man es ab, näheres über die Form des franzöſiſchen Schrittes mitzuteilen, jedoch iſt die Waſhingtoner Ankündigung ſo beſtimmt gehalten, daß an einer baldigen Aufnahme von Verhand⸗ lungen ſchlecht gezweifelt werden kann. Die tſchechoſlowakiſche Er⸗ klärung kommt gleichzeitig mit der Nachricht, daß die Tſchechoſlowa⸗ kei in Wallſtreet eine 50 Millionen Dollaranleihe ſucht. Die italie⸗ niſchen Verhandlungen werden der Votſchafter de Martino und der Generaldirektor Alberty vom Credito Italiano führen. Andere Sachverſtändige werden in den nächſten Tagen erwartet. Schlägerei im litauiſchen Sejm Der gegenwärtig im Sejm zur Beratung ſtehende Geſetzentwurf über eine Aenderung des Preſſegeſetzes und über die Aenderung der Verſammlungsfreiheit wurde von der Oppoſition ſcharf bekämpft. Der Präſident des Seim verlangte die Entfernung eines oppoſitio⸗ nellen Abgeordneten, worauf ein wüſter Tumult entſtamd, der den Präſidenten veranlaßte, 15 bewaffnete Polizeibeamte in den Saal kommen zu laſſen, die auch den volksſozialiſchen Ahgeordneten Oapinſkas hinausführten. Nach der Unterbrechung der Sitzung er⸗ reichte die Erregung ihren Höhepunkt. Es ſetzte eine Schlägerei mit Stühlen ein. In der Diplomatenloge wurden ſämtliche Bänke zertrümmert. Es kam zu einer Schlägerei zwiſchen Angehörigen der chriſtlichen Dernokraten und den oppoſttionellen Parteiangehörigen. Der oppoſitionelle Abg. Grinius wurde perletzt. Die geſamte Oppoſition verließ mit Grinius, deſſen Entfernung der Vorſitzende ebenfeills verlangt hatte, den Saal. In den Gängen des Seym ſetzten ſich die Prügeſeien fort. 3 Aus dem Keichstag Ei Verliu, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei dem neuerdings üblichen Mannſchaftsbeſtand von knapp ziwei Dutzend Abgeordneten beriet der Reichstag heute über eine Reihe von A b⸗ änderungen zu den Verbrauchsſteuern. Es ſoll ſich nach den Erklärungen des Herrn v. Schlieben dabei lediglich um die Beſeitigung von Schönheitsfehlern handeln, die während der Inflationszeit ſich in die Steuerpraxis eingeſchlichen haben, alſo beileibe nicht um nelte Erhöhungen. Der Konſument freilich wird anderer Meinung ſein, wenn er vernimmt, daß das Speiſe⸗ falz mit einer Steuer von 3 Mark für den Doppelzentner belaſtet werden ſoll. Aber vielleicht vermag der Hinweis des Finanz⸗ miniſters Troſt zu ſpenden, daß die Steuer bisher nur ein Vlertel der Friedensſteuer betrug. Sozialdemokraten und Kommuniſten ließen ſich durch ſolche Argumente freilich nicht abhalten, gegen die „kapitaliſtiſche“ Steuerpolitik der Regierung zu wettern. Schließ⸗ lich wurde die Vorlage dem Steuerausſchuß überwieſen, der, wenn der Aelteſtenrat nichts einzuwenden hat, um vier Mitglieder ver⸗ mehrt werden ſoll. Nach dieſem Präludium kehrte man zum Thema Geſund⸗ heitsweſen zurück. Der Präſident des Reichsgeſundheitsamtes, Geh. Rat Bum m, gab eine Ueberſicht über die fleißige Arbeit, die in ſeinem Bereich auf den verſchiedenen Gebieten geleiſtet wor⸗ den iſt, zum Heile der leidenden Bevölkerung. So wurde u. a. ein Reichstuberkuloſegeſetz fertiggeſtellt und eine Denkſchrift über die Schwangeren und Wochenpflege, die erſte in dieſer Art, aus⸗ gearbeitet. Die Ausſprache, in der man dieſe Verdienſte gebührend anerkannte, endete mit der Ueberweiſung des Geſetzentwurfes zur Bekämpfung der Geſchlechtskrankheiten, der wiederholt umgeſtaltet worden iſt, an den bevölkerungspolitiſchen Ausſchuß. Als dann bei der Feſtſetzung der Tagesordnung für die Dienz⸗ tags⸗Sitzung die erſte Leſung der Zollvorlage anberaumt werden ſollte, erhob ſich die Linke wie ein Mann. Sie konnte ſich mit gutem Recht dabei auf formale Gründe ſtützen, vor denen ſchließlich ſelbſt die Deutſchnationalen wohl oder übel kapitulieren mußten. Man wird alſo den Zollkampf, ſo Gott will, am Mittwoch beginnen. Das unterirdiſche Grollen der Obſtruktion war ſchon heute vernehmbar. Newyork, 23. Junk.(Spezialkabeldienſt der United Preß). Das deutſche Konſulat teilt mit, daß für die Dritte⸗Klaſſe⸗Paſſagiere Viſa für 28 Tage gebühreuftel erteilt werden. 17 —99———————— e e Impoſante Kundgebung für den freien Rhein Ausbau des Großſchiffahrtsweges fehl⸗Straßburg Der Rheinſchiffahrtsverband Konſtanz hielt am Sonntag 21. Juni ſeine 10. ördentliche Hauptverſammlung in Walds hut ab, die ſich zu einer eindrucksvollen Kundgebung für den freien Rhein geſtaltete. Zugegen waren außer Vertretern der badiſchen Regierung, Delegierte aus der Schweiz, Bayern, Württem⸗ berg und Vertreter der Handelskammer Ulm, ferner die Landräte der in Betracht kommenden Bezirksämter und eine Reihe Bürger“ meiſter. In den einleitenden Worten ſagte Finanzminiſter Dr. Köhler den Beſtrebungen des Verbandes weitmöglichſte Unter⸗ ſtützung der badiſchen Regierung zu und tadelte die 1 Tarifpolifit der Eiſenbahnen und die gar zu zentraliſtiſchen Abſichten der Berliner R Generaltonfu Rheinbold verwies auf den günſtigen Boden, der in der Schweiz für eine Zuſammnarbeit Deutſchlands bezw. Badens in der Rheinfrage beſtehe. Landesſtatthalſter Riegler⸗Bregenz⸗ und Oberregierungsrat Waechtler Schwaben⸗Neuburg, gab eim jeder für ſeine Gebie dem ſtarken Intereſſe Ausdruck, das man an der Entwicklung der Binnenſchiffahrt habe. Oberbau⸗ rat Brehm⸗Württen berg legte beſondere Betonung auf die Boden⸗ ſeeregulierung. Baudirektor Dr. Maier⸗Stuttgart meinte zwar. daß der Südweſtdeutſche Kanalperein andere Intereſſen an den Waſſerkräften habe als der Konſtanzer Verband, daß er aber großen Bedarf an elektriſcher Energie bei einem Ausbau der Oberrhein⸗ ſtrecke habe. Magirus⸗Ulm begrüßte die Regie⸗ rungsprojekte wegen der von Ulm gewünſchten Verbindung vom Bodenſee zur Donau. Oberbaurat Alſchweier⸗Karlsruhe erſtattrte Zerich über den Stand der Ausbauarbeiten der Strecke Zaoſel⸗Konſtanz und teilte u. a. mit, der Konzeſſionserte lung die aftverke Schwörſtadt⸗Dogern⸗⸗ ingen nichts meyr in Wege ſteh. Größere Schwierigkeiten für die Schiffbarmachung bereite die Um⸗ gehung des Rheinfalles bei Schaffhaufen. Die Pläne für die geſamte Strecke Baſel⸗Konſtanz werden im Laufe dieſes Jahres fertiggeſtellt. Miniſterialdirektor a. D. Dietrich hielt alsdann einen längeren und intereſſanten Vortrag über den e e. Kanal. Er ſchil⸗ derte zunächſt die Entwicklung der ganzen Oberrheinfrage bis zu dem verhängnisvollen Beſchluß der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiff⸗ fahrt vom April ds. Is. Miniſter Dietrich helt die praktiſche Durch⸗ führbarſer und das Funktionieren der Schiffahrt auf dem franzöſi⸗ ſchen Kanal, ſei es in Bezug auf das Ankern, in Bezug auf die Strömung uſw. für völligunklar und ungewiß. Er perſönlich war und ſei immer noch für eine Kangliſierung des Stromes, wo⸗ bei er jedoch die Entſcheidung über die Regulierung oder Kanaliſie⸗ rung beſſer den Technikern überlaſſen wolle. Miniſterialdirektor Dr. Fuch s, Baden, verwahrt ſich gegen die Vorwürfe, als habe die acer Seſch der eee ie Rheinſchiffahrt deu egenvorſchläge vorgelegt und wies rauf hin, daß die Zentralkommiſſion 1921 ein deutſches Kanaliſte⸗ rungsprojekt einſach unter den Tiſch wiſchte, wodurch für Deutſchland anſcheinend keinerlei Möglichkeit zur nochmaligen Vorſage eines Ka⸗ naliſierungsprojektes beſtand. Frankreich habe nicht einmal geſtattet. daß Deutſchlond einen Umgehungskanal um das Kember Werf Werk baue, der, obwohl dieſes Deutſchland auf eigene Koſten machen wollte, Frankreich ſelbſt quch nur Vorteile gebracht hätte Er iſt für einen raſchen Ausbau der Regulferung Baſel⸗Straßburg, der unterhalb Straßburgs ſchiffahrtstechniſche Vorteile bringen würde. Die Verſammlung genehmigte hierauf folgende Entſchließung: „Die am 21. Juni 1925 in Waldshut tagende zahlreich beſuchte Hauptverſammlung des Rheinſchiffzhrtsverbandes Konſtang bält den Ausbau des Großſchiffahrtsweges Kehl⸗ Straßburg—Baſel—Bodenſee als g geſamte Strecke für unerläßlich und erſucht die beteiligten Regierungen, die hier⸗ zu erforderlichen Mittel bereitzuſtellen. Sie erhebt Einſpruch gegen die Entſcheidung der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiff⸗ fahrt, ſoweit ſie das Einverſtändnis mit dem linksrheiniſchen Seitenkanal Straßburg—Baſel betrifft. mer erachtet die Verſammlung für dringend notwendig, bei der bevorſtehenden Ver⸗ handlung über die Ausführung des Schiffahrtsweges Straßburg— Baſel die Intereſſen des badiſchen Oberlandes beſonders zu beachten. Ueber die Geſtaltung und Benutzung badiſcher und ſchwei⸗ zeriſcher Hafenanlagen an der Baſeler Grenze im Falle, daß der elſäſſiſche Seitenkanal zur Ausführung kommt und über Er⸗ ſtellung eines Bewäſſerungskanals für die badiſche Rheinebene. Ein Extrazug brachte die Teilnehmer am Nachmittag nach Neuhauſen⸗Schaffhauſen zur Tagung des Nordoſtſchwei⸗ zeriſchen Verbandes für Schiffahrt Rhein—Bodenſee. Ingenieur Dr. Kobelt vom ſchweizeriſchen Waſſerwirtſchaftsamt entwickelte das von der Schweiz mit„Unterſtützung der Bodenſeegemeinden ausgearbeitete Projekt über die Bodenſeeregulierung, um die viele UHeberſchwemmungsgefahr am Bodenſee und Rhein zu beſeitigen und die Abwäſſer als Aufſpeicherung von Kraft zu be⸗ nützen, ſowie ferner, um die Strecke vom Ober⸗ zum Unterſee als Schiffahrtsſtraße zu benützen. Er ſchilderte die Vor⸗ und Nachteile der Bodenſeeregulierung mit und ohne Erhöhung des maximalen Abfluſſes. Ohne Erhöhung des Waſſerſpiegels beträgt der maxi⸗ male Abfluß 1080 cbm., mit Erhöhung 1300 chm. Die Koſten für erſteres Projekt betragen 15,8 Millionen bei 2,8 Millionen chm. Aushub, für letzteres 24,7 Millionen bei 4,9 Millionen cbm. Aushub. Der veltheimer Prozeß Im Prozeß gegen den Oberleutnant Jordan erklörte der erſte Zeuge, Leutnant Kleinkempfer, von der Kompanie des Ober⸗ leutnants Jordan, daß die Fähre ſofort nach der Abfahrt anfing zu gieren. Sein Befehl, Sachen und Gewehre wegzuwerfen, ſei von den Leuten nicht befolgt worden. Von den auf der Fähre Befind⸗ lichen hätten auch nur drei oder vier Mann ſchwimmen können. Als ſchließlich das Rettungsboot ankam, ſprangen alle in den Panton, der dadurch ſofort kenterte. Der Zeuge fiel dann ſelbſt ins Waſſer und wurde durch eine Zivilperſon gerettet. Als nächſter Zeuge wurde Leutnant Schlepper vernommen, der erklärte, die Bewegung der Mannſchaften habe er bei der Ueber⸗ fahhrt nicht wahrnehmen können; er glaube auch nicht, daß dies die Urſache der Kataſtrophe geweſen ſei. Zu den gleichen Feſtſtellungen kommen die weiteren Zeugen: Hauptmann Krome, Leutnant Zinke, Hauptmann Iſermans und Hauptmann Stärke. Der Angeklagte erklärt auf Befragen des Vorſitzenden, wie er ſich das Unglück erkläre. Er glaube, daß zunächſt der Bau der Fähre die Schuld trage. Es ſei ein Mangel, daß in der Mitte der Fähre ein Waſſerſchwall eniſtehe, durch den das Waſſer hochgedrückt werde und in die Pontons laufe. Zu dem Unglück möge ferner das Reißen eines Taues und das Gepäck mitgewirkt haben, wodurch der Schwer⸗ punkt ziemlich hoch gelegt wurde. Die Verhandlungen werden auf morgen vormittag vertagt. Letzte Meldungen Der Kampf im Holzgewerbe — Berlin, 23. Juni. Der Arbeitgeberverband im deutſchen Holzgewerbe teilt mit, daß im Arbeitskampf des deutſchen Holzgewerbes durch das Reichsarbeitsminiſterium die Eini⸗ gungsverhandlungen auf den 24. Juni in Berlin anberaumt worden ſind. Erſchießung eines italieniſchen Kommuniſten — Rom, 23. Juni. Die„Tribuna“ meldet aus Vologna⸗ daß ein bekannter Kommuniſt in einem Kaffeehaus von zwei Un bekannten aufgefordert wurde, ihnen zu folgen. Kaum war er au der Straße, als ein dritter Unbekannter drei Schüſſe auf ihn feuerte, die aber fehl gingen. Der Kommuniſt erariff die Flu aber ſein Verfolger blieb ihm auf den Ferſen. bis er ihn vor ſeine Haustüre durch einen vierten Schuß tödlich verlezte 1095 *1 0 712 8 SgA SSO Z SS edrag S ooe seeee. — — Otenstug. ben 23. Junf 1925 Neue Mannheſmer Jeſtung Mittag⸗Rusgabe) 4 Sette. Nr. 283 Ein junges Geſchlecht doller Selbſtbewußtſein u. Jukunſtshoffnung Reichsjugendtag des Bundes der faufmaͤnnsjugend im.9. B. vom 20. bis 22. Juni 1925 Bei em Sonnenſchein ſah am Samstag, 20. Juni, die alte Neckarſtadt Heidelberg die Tauſende der Kaufmanns⸗ ugend im..V. einziehen, die ſich anſchickten, ihren 2. Reichs⸗ ugendtag abzuhalten. Sie waren aus allen Gegenden des iches, ja aus dem ganzen deutſchen Sprachgebiet, auch ſoweit es heute vom ſtaatlich geeinten Volkskörper getrennt iſt, herbeige⸗ ſtrömt. Wer da wiſſen will, was er von der deutſchen Zukunft zu erwarten hat, der muß bisweilen an einer ſolchen Heerſchau der jungen Generation teilgenommen haben, der muß miterlebt haben, wie ein neues und kräftiges Leben in allen Schichten und Berufen empordrängt. Die über 7000 Tagungsteilnehmer, unter denen die Jungmannen vom Bund der Kaufmannsjugend in ihrer guten und ſtraffen Ordnung das Bild beherrſchten, erbrachten den Beweis, daß die Erzieh⸗ ung unſerer jungen Kaufleute beim.H. V. in guten Händen iſt. Die Kerngedanken, die der Tagung zugrunde liegen, ſprechen ſich immer wieder in immer neuen Formen aus, ſei es in dem äußeren Anblick der ſtrammen Reihen beim Umzug, ſei es in dem guten Durchſchnitt bei den Wettkämpfen und dem Schauturnen. Der äußere Verlauf entſprach den Erwartungen, die man all⸗ gemein an die Tagung geknüpft hatte. Nachdem am 20. im Laufe des Nachmittags die Teilnehmer eingetroffen waren, verſammelten ſie ſich am Abend im großen Saale der Stadthalle zu einem Begrüßungsabend, der ein gutes künſtleriſches Programm brachte. Eine große Anzahl Ehrengäſte zeigte, welch großes Intereſſe die geſamte Heffentlich⸗ keit dieſer Tagung entgegenbrachte. Aus den verſchiedenſten Regie⸗ rungsbezirken Preußens waren Glückwunſchtelegramme eingelaufen. Nach einigen flotten Armeemärſchen und einem Vorfpruch ergriff Herr Menkh⸗ Mannheim als Vorſteher des gaſtgebenden Gaues zu ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache das Wort, um ungefähr wie folgt auszuführen:„Als die Bundesleitung zum Sammeln nach des Neckartales lieblicher Stadt aufrief, da fand dieſer Ruf einen freudigen Widerhall in allen deutſchen Gauen. Den Ausdruck dieſer Freude gewahren wir heute, wenn wir den Blick auf die ſtattliche Schar, die in dieſen Hallen vereinigt ſind, wenden. Alle Stämme unſeres Volkes in ihrer reichen Mannigfaltigkeit einen ſich hier zum großen Ziel und legen Zeugnis ab von dem Geiſte in uns, der zur bewußten Gemeinſchaft drängt. War es an unſerem erſten Reichsjugendtag das Völker⸗ ſchlachtdenkmal zu Leipzig, das uns Symbol unſeres Wollens wurde, ganze Männer zu werden im Dienſte des Volkes, ſo wird dieſesmal Alt⸗Heidelberg das Sinnbild unſerer Sehnſucht, der Sehn⸗ ſucht aller glaubensſtarken Deutſchen, die Einigung im Wollen und in der lebendigen Tat herbeizuführen. Im Südweſten unſeres Staatengebildes halten wir Heerſchau ab und dieſe Tatſache iſt uns Mahnung, mit dem Blick nach den Grenzgebieten uns unſerer Eigenart, die wir zu bewahren haben, bewußt zu werden. Bewah⸗ rung und Vertiefung unſeres Weſens tun not, um wieder erſtarken önnen. 1 Bild des Heidelberger Schloſſes mahnt uns aber auch daran, daß Sammlung aller Kräfte und Einigkeit heute wie einſt von uns gefordert iſt. Es ermahnt uns eindringlich an unſere Aufgaben, wieder aufzurichten, was zerfiel und unentwegt zu arbeiten an dem Neubau, deſſen Plan in unſerem Ideal klar vorgezeichnet iſt. Wer die große Schar der jungen deutſchen Kauf⸗ leute, die in Heidelberg das Gelöbnis erneuern wollen, in der Hei⸗ mat und draußen in der Welt neben ihren wirtſchaftlichen Aufgaben den deutſchen Gedanken zu pflegen und ſich für Anſehen und Größe des deutſchen Volkes einzuſetzen, der muß an die deutſche Zukunft und den deutſchen Aufſtieg glauben. In dieſer Hoffnung und mit dem Willen, ſein redlich Teil dazu beizutragen, grüßt Euch Brüder aller deutſchen Stämme und Gauen der Gau Südweſt, der betß darauf iſt, die große Tagung des Bundes der Kaufmannsjugend in ſeinem Bezirk zu ſchauen. Als Höhepunkt des Abends galt eine Rede des Afrikaverteidigers von Leflow-⸗Vorbeck man„war ſchon an ſich eine Kundgebung für ein macht⸗ en Seine Rede ſelbſt, die von dem frikas ausging, ſchilderte den unter unſagbaren Schwierig⸗ 1 er Daß volleres g Schickſal feiten durchgeführten Verteidigungskampf Oſtafrikas mit ſeinen an das Wunderbare grenzenden Leiſtungen an Mut und Pflichttreuze gogen dreißigfache Uebermacht. Er gab damit ein Beiſpiel dafür, was deutſcher Soldatengeiſt ſeiſten konnte. Seine Rede, die für die Tau⸗ ſende von jungen Menſchen ein ſtarkes Erlebnis war, brachte die Notwendigkeit geſunden weltpolitſichen Machtſtrebens unauslöſchlich ins Bewußtſein. Ein unvergeßliches Bild: dieſer mit Tauſenden dichtgefüllte Saal, und der Wald von Fahnen und Wimpeln und die Taufende von Händen, die dem Redner zujubelten. Im Anſchluß an den Vortrag wurde an den 2 Reichspräſidenken v. Hindenburg folgender Drahtgruß abgeſandt:„Die zum 2. Reichsjugendtage des Bundes der Kaufmannsjugend im Deutſchnationalen Handlungs⸗ gehilfenverband verſammelten 7000 jungen deutſchen Kaufleute aus ollen Teilen des Reichs, aus Deutſchöſterreich und Deutſchböhmen, gedenken in Ehrerbietung des verehrten Oberhauptes des deutſ Reichs, des Führers des deutſchen Volkes in ſchwerer Zeit. Kundgebung auf dem Schloßhof Am Sonntag früh fand für die katholiſchen Feſtteilnehmer eine ſtille heilige Meſſe mit Predigt in der Jeſuitenkirche ſtatt. Für die evangeliſchen Tagungsteilnehmer wurde eine Morgenfeier im Hofe des Schloſſes abgehalten, in der Karl Witte, der Leiter der Hamburger Fichte⸗Hochſchule etwa folgenden Gedanken Ausdruck gab: „Hier in Heidelberg ſpricht große Vergangenheit gewaltig zu uns und bringt uns das erſchütternde Bewußtſein der Vergangenheit menſch⸗ licher Dinge. Bismarcks Wort ſpricht zu uns: Es iſt ja doch alles nur eine Zeitfrage; Menſchen und Völker, Torheit und Weisheit, Krieg und Frieden, ſie kommen und gehen wie Waſſerwogen, das Meer bleibt, und doch erleben wir mitten in aller Vergänglichkeit den ewigen Gott, das ewige Leben, und trifft uns ſeine unbedingte Forderung im Gewiſſen. Es iſt entſcheidend für unſeres Volkes Schickſal wir Menſchen haben, die in ihrem Gewiſſen gebunden ſind und aus dieſer Verantwortung heraus dienen.— Mächtig klang der letzte Vers des Niederländiſchen Dankgebetes„Herr, mach uns frei“. Der geräumige von glänzenden Bauten eingeſchloſſene Hof, der wohl auch vor Jahrhunderten oft Zuſammenkünfte von ge⸗ ſchichtlicher Bedeutung erlebte, ſah diesmal ein Heerlager von Jugendlchen, die die neue Zeit verkörpern. Hunderte von Fahnen und Wimpeln flatterten über den Köpfen der Tauſende, die dort oben ſtanden oder lagerten und deren Stammesangehörigkeit durch Schilder gekennzeichnet war. Muſik von der Mflitärkapelle, der Vortrag zweier Gedichte und der gemeinſame Geſang„Ich hab' mich ergeben“ eröffneten die Feier. Als erſter Redner ſprach hievauf der Leiter des Bundes der Kaufmannsfugend im D. H. V. Karl Hahn⸗ Spandau, der gewiſſermaßen ein Programm des Bundes zeichnete. Man ſei hier zuſammengekommen um die große Idee des D. H. V. neu in ſich zu erleben. Der Bund umfaſſe die zum Verband gehörige Jugond im Alter von fünfzehn bis zu etwa zwanzig Jahren, und da auch dieſe Jugend ſchon etwas wollen und beſtimmen will, ſo komme es wohl, daß die Aelteren kritiſieren. Aber das ſei nur ſelbſt⸗ verſtändlich und überall zu erkennen. Die Jugend wolle neues Leben, neue Wirtſchaft und Huſtur, aber nicht im Rahmen der Programme Parteien. Sie lehne das Extreme nach beiden Seiten hin I (en e Nun wiederholte die Verſammlung einmütig das Befenntnis der Kaufmannsjugend, das auf dem erſten Neichsjugendtag des D. H. V. in Leſpzig im Jahre 1921 gefaßt worden iſt:„Wir, die Kaufmannsjugend des D. H.., wollen an Leib und Seele ganze Männer werden und im Berufe die Tüchtigſten ſein. Wir wollen in der Lehre und durch Ein⸗ gliederung in unſere Gewerkſchaft raſtlos und freudig an uns ſelbſt arbeiten. Wir wollen durch unſere Arbeit im Leben, im Beruf und in der Gewerkſchaft unſerem Volke dienen, dem wir uns aufs innigſte verbunden fühlen.“ Es wurde von neuem verleſen und fand jubelnd Zuſtimmung der Verſammelten. Dann trat der Leiter des D. H.., Verbands⸗ vorſteher Hans Bechly⸗Hamburg auf die Rednertribüne. Er drückte ſeine Freude über das Erſcheinen ſolcher Maſſen von Jugend⸗ lichen zur Heidelberger Tagung aus. Wenn er die Scharen im Gleich⸗ ſchritt an ſich vorüberziehen ſehe. dann gehe ein ſtolzes Gefühl durch ſein Herz, denn er ſehe in dieſem Vorwärtsſchreiten den Willen, einer ſtarken körperlichen und aeiſtigen Zukunft entgegenzuſchreiten. Eine Bewegung, die der Volksſeele neue Kräfte bringen will, ſbelle der D. H. V. dar. Schon in den letzten Jahrzehnten habe ſich das national⸗wölkiſche Gewiſſen aufgelehnt gegen die materialiſtiſche Staats⸗, und Wirtſchaftsauffaſſung. Der junge Kaufmann. der Handlungsgehilfe, will ein freier Deutſcher werden. Der D. H. V. war es. der ihnen dieſe Forderungen einhämmerte und gegen die ver⸗ alteten Begriffe Sturm lief. Und dieſe Bewegung batte Erfolg. Wurde lanaſam zu einer Beweguna der Staats⸗ und Volksgeſinnung. zu einer völkiſchen Weltanſchauung. Der Verband wolle einen Volksſtgat deutſchen Charakters haben, keine öde Gleich⸗ macherei, ſondern die Möglichkeit. daß jeder, der Fähiakeit und Lei⸗ ſtung habe. Führer ſein könne. Nicht die Zahl ſolle entſcheiden, ſon⸗ dern die Leiſtunger und der ſtaatspolitiſche Wert des Einzelnen in ſeinem Stande und ſeinem Beruf. Das deutſche Volk wird noch Jahre hindurch mit zuſammengebiſſenen Zähnen und geballten Fäu⸗ ſten leiden müſſen. Nicht reden ſoll man. aber warten und bereit ſein für den Tag. der da kommen werde, wenn das deutſche Volk ſich ſeiner würdig erweiſt. Wir brauchen heute nur ins Leben hinein⸗ zugreifen, um zu erkennen, daß alles nur Schein iſt. Alles wird nur nach dem Nutzen eingeſchätzt. Der Redner ſchloß mit der Auf⸗ forderung an die Jugend: 5„Du biſt Eiſen. Not iſt Flamme, Und das Schickſal iſt der Schmied. Daß ein Taa des Sieges werde, Erz aus Deutſchlands edler Erde. NEN Glühe hart in dieſer Qual. Deutſche Jugend werde Stahl.“ 2 rr—— er n Darauf folate der berufſiche Weltbewerb, der aus dem Geſamtaebiet des kaufmänniſchen Berufes ſeine Auf⸗ gaben gewählt hatte. Kurzſchrift. Briefwechſel. Buchhaltuna und Fremdſprachen. Bemerkenswert iſt. daß beſondere Uebungen anband praktiſcher kaufmänniſcher Vorfälle die berufliche Tüchtiakeit und Eianuna feſtſtellten. An ihnen beteiligten ſich über 1000 Jungmannen. Die Prüfungen hatten ein ſehr befriedigendes Durchſchnittsergebnis und zeigten einige ganz hervorragende Leiſtungen. In dieſem Zu⸗ ſammenhang müſſen wir die autaelungenen Ausſtellungen erwähnen. die der Bund der Kaufmannsſugend in den geräumigen oberen Sälen der Stadthalle veranſtaltete. Man ſab dort außer der allgemeinen Ausſtellung von Druckſachen und Arbeitsmitteln aus der Jugend⸗ arbeit des D. H. V. recht intereſſante Statiſtiken aus der Arbeit des ſogenannten Briefwechſelbundes. der beute mit 147 Scheinfirmen und ſtarker Beteiligung übungsmäßia einen regelrechten kaufmänni⸗ ſchen Betrieb entfaltet. Wichtig iſt auch die ſehr anſchauliche Sta⸗ tiſtik über die Mitaliederentwicklung des Bundes der Kaufmanns⸗ jugend. Von dem Tiefpunkt von 8879 Mitgliedern im Jahre 1918 ſteigt der Bund ſeit 1919(10 676) in ſchneller Folge auf 24 685 im Jahre 1920. 30 414 im Jahre 1921. 35 440 im Jahre 1922, um dann langſamer weiter zu ſteigen und heute. z. Zt. des Bundestages in Heidelbera bis zur ſtolzen Zahl 46 037 anzuſchwellen. Wir finden ferner eine Ausſtellung des Buch⸗ und Schriftenvertriebs des D. H. V. eine Ausſtelluna der Hanſe. G. m. b. H. und die Kunſtgewerbliche Ausſtellung der Stiftswerkſtätten G. m. b. H. Am Sonntag nachmittaa führte ein feſtlicher Umzug. der die ganze Bevölkerung Heidelberas auf die Beine brachte. zum Feſtplatz auf der Mausbachwieſe, wo ſich in der von vielen Jugend⸗ tagen her bekannten Weiſe das Treiben eines echten Volksfeſtes entwickelte. Nach der Wimpelweihe durch Marx Habermann, folgte als ein allen jungen Menſchen unvergeßlicher Höhevunkt. die Be⸗ leuchtuna des Heidelberger Schloſſes Trotz des ſtrömenden Regens ſammelten ſich Tauſende in den bereitgeſtellten Neckarkähnen. weitere Tauſende am Ufer, um dem herrlichen Schauſpiele beizuwohnen. Trotz der Einwirkungen durch den Regen herrſchte nur eine begei⸗ ſterte Stimmung bei allen Teilnehmern über das einzigartige Er⸗ lebnis. 1 9NN 1 Am Montaa vormittag fand die erfolareiche Tagaung mit Schauturnen und Wettkämpfen ihren Abſchluß. Ein großer Teil der Tagungsteilnehmer nimmt noch an den dreißia Lehr⸗ und Wanderfahrten teil, die teils unter wirt⸗ ſchaftlichen, teils geſchichtlichen oder heimatkundlichen Geſichtspunkten in die verſchiedenſten Gegenden der Pfalz. Rheinlande. Ruhragebiet. Schweiz, Schwarzwald u. a. ſich bewegten. Die Fahrt nach Ham⸗ burg—Helgoland mußte, wie wir hören. auf 275 Teilnehmer be⸗ ſchränkt werden, ſo zahlreich waren die Anmeldungen eingelaufen: das gleiche ailt für die Schweizer Fahrt. Wohl mancher der Zu⸗ ſchauer, beſonders wenn er den älteren Generationen angehörte. maag die Jugend beneidet haben um das friſche Leben. das in ihr pul⸗ ſiert. um die ſtarken Eindrücke⸗ die ſich ihr erſchließen und um da⸗ ſtolze Bewußtſein, einer ſolchen Bewegung anzugehören. f Städtiſche Nachrichten Ausſtellung der Wettbewerbsentwürſe für die Friedrich Ebert⸗Orücke Jetzt endlich iſt das Projekt der ſo lange erſehnten neuen Neckarbrücke, die den Namen Friedrich Ebert⸗Brücke tragen ſoll, in greifbare Nähe gerückt. Wie ſchon in unſerer geſtrigen Morgen⸗ ausgabe mitgeteilt, ſind die Entwürfe im Uebungsſaal der Haupt⸗ feuerwache von Mittwoch bis Sonntag öffentlich ausgeſtellt. Durch dieſe Ausſtellung fand nun geſtern nachmittag unter Führung von Stadtoberbaurat Zizler und Stadtbaurat Elſäſſer ein Rundgang ſtatt. In ſeinen einleitenden Worten wies Stadt⸗ oberbaurat Zizler darauf hin, daß mit dem Bau der neuen Brücke möglichſt noch in dieſem Jahre begonnen werden ſoll. Der Redner ging dann auf die Geſchichte des Brückenbaus ein, und kam auf den Entwurf des Tiefbauamtes vom Jahre 1913 zu ſprechen. Dieſer Entwurf ſtellt eine Bogenbrücke dar. Nun warf ſich die Frage auf, iſt dieſer Entwurf nicht veraltet und iſt nicht eine andere Löſung möglich? Dieſe Löſung iſt gefunden und zwar in der mit dem erſten Preiſe ausgezeichneten Flachbrücke. Daß aber das Projekt des Tiefbauamtes nicht veraltet, ſondern ſo⸗ gar eine glänzende Beurteilling gefunden hat, beweiſt ſchon das, daß ſich mehr als ein Drittel der Entwürfe(es ſind 37 Entwürfe eingegangen) an das Projekt des Tiefbauamtes angelehnt haben. Was überhaupt an Entwürfen eingegangen iſt, weiſt größten⸗ teils eine ſchöne und ſorgfältige Arbeit auf, doch kamen manche, da die Vorſchriften über die Höhe des mittleren Bogens oder über die Anzahl der Pfeiler auf dem Neckarvorland u. dergl. nicht be⸗ achtet worden waren, in Wegfall. Mannheim ſoll alſo, wenn das Projekt die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes und der Waſſer⸗ polizei erhält, eine Flachbrücke bekommen. Bis jetzt hat der Ent⸗ wurf ungeteilte Zuſtimmung und Anerkennung ausgelöſt. Die —— 2 Die ſelige Lotte Ein Gedenkblatt zum 125. Geburtstag der Birch- Pfeiffer Von Wilhelm Widmann(Stuttgart) In unſerem Stuttgart feiert gegenwärtig Charlotte Birch⸗ Pfeiffer, deren Geburtstag ſich am 23. Juni zum 125. Male jährt, nach langer Pauſe neue Triumphe. Aus Anlaß der hier zurzeit ſtattfindenden Ausſtellung„Das Schwäbiſche Land“ und auch zur eier des 125. Deburtsfeſtes der aus Stuttgart ſtammenden Dichterin dat das Württembergiſche Landestheater das alte Schmabenſtück„Dorf und Stadt“ neuinſzeniert und dieſer Auf⸗ friſchung dadurch beſonderen Reiz verliehen, daß unter Zuziehung auswärtiger Künſtler die Dörflerrollen ausſchließlich mit echten Kernſchwaben beſetzt ſind. In ſolcher Muſterbeſetzung der Bauern⸗ rollen, neben denen die„Stadtfräck“ ſich mit Anſtand behaupten, übt as alte Stück wieder, wie vor Jahrzehnten, durchſchlagende Wir⸗ ung und außerordentliche Zugkraft. Das Haus iſt bei jeder Auf⸗ hrung überfüllt, und die Hauptſzenen finden jedesmal herzlichen eifall. Dieſer Erfolg zeugt aufs neue von dem ſtarken Talent der dielgeſchmähten und verſpotteten Lotte. Ein Bühnenwerk, das 78 hre nach ſeinem erſten Erſcheinen noch ſo auf das große Publikum zu wirken vermag, muß doch gewiſſe Qualitäten haben. Die Birch⸗ Pfeiffer hatte eben echtes Theaterblut; ihre Dramatiſierungen be⸗ ebter Erzählungen, wie auch einige ihrer Originalſtücke, ſind mit großem techniſchem Geſchick gearbeitet. „Dorf und Stadt“ erlebte am 18. November 1847 im Wiener Durgtheater in ausgezeichneter Rollenbeſetzung unter ſtür⸗ miſchem Beifall ſeine Uraufführung. Am Tage darnach folgte die Berliner Premiere, die nicht minder einſchlug und in der preußiſchen Königsſtadt einen Taumel der Begeiſterung für alles N wäbiſche erweckte. In einem Briefe an Emil Devrient berichtete ze Birch über„Bombenerfolg“ und bemerkte:„Die Stich hinreißend als Lorle. Ich ſchrieb die Bärbel für mich wie einen Rock, den man ſich anpaßt, und ſinge auch ganz paſſabel. Döring 8 klaſſiſch in der Rolle des Lindenwirts, er ſpricht prächtig dehwäbiſch.“ Noch im ſelben Spieljahre machte„Dorf und Stadt“ Vn Weg über zahlreiche Bühnen, überall jubelnd aufgenommen. dien den vielen anderen Stücken der Birch, die zumeiſt in Berlin W Bühnentaufe empfingen, bewährten ſich„Die Grille“,„Die di aiſe aus Lowood“ und„Ein Kind des Glücks“ als ube erfolgreichſten. Trotz heftiger Tadelsworte angeſehener Kritiker Sur⸗ die Rührſeligkeit der„Virch⸗Pfeifferiaden“ und trotz vielen deottes der Witzblätter blieb das Publikum lange Zeit im Banne rich bühnengewandten Autorin.„Das Haus war ſtets überfüllt“, be⸗ tgtete Felix Dahn aus Berlin,„man ſchluchzte viele Taſchen⸗ er über Lorle voll, man war herb und ſpröde und innerlich der ſo weich mit der armen Gouvernantenſeele der Jane Eyre; man gruſelte ſich über die„Frau in Weiß“, man gönnte dem ziemlich ee, unwahrſcheinlichen Lord Rocheſter ſeine Demütigung und glaubte an ſeine recht unglaubhafte Beſſerung; und ging man nicht ſelbſt ge⸗ beſſert aus ſolcher Rührung nach Hauſe, ſo war es nicht die Schuld der Frau Birſch und man mußte ſchon recht hartherzig ſein. Und wie dankbar waren die Schauſpieler und Schauſpielerinnen der ge⸗ ſcheiten Frau, die, ſelbſt von der Zunft, ihnen die dankbarſten Rollen auf den Leib ſchriebk!“ Friederike Goßmann, Marie Seebach, Hedwig Niemann⸗Raabe, Helene Hart⸗ mann und viele andere Bühnengrößen gaſtierten mit Vorliebe in Hauptrollen der Birch⸗Pfeifferſchen Zugſtücke und feierten darin oft Triumphe. Für Berlin, wo die Birch⸗Pfeiffer 24 Jahre lang(von 1844 bis zu ihrem 1868 erfolgten Tode) als geſchätzles Mitglied der Hof⸗ bühne im Fache älterer Frauencharaktere wirkte, hatte die intereſ⸗ ſante Frau noch beſondere Bedeutung. Ihr Haus war der Sam⸗ melpunkt für das geiſtig⸗literariſche Leben Berlins. In ihrem Heim in der Krauſenſtraße 70 ſcharten ſich hervoragende heimiſche und durchreiſende Gelehrte, Künſtler und Studenten um ihre an⸗ regende Perſönlichkeit. Guſtav Freytag, Felix Dahn, Meyerbeer, Taubert, die Berufsgenoſſen Döring, Deſſoir, Liedtke uſw. verkehr⸗ ten viel und gern in ihrem traulichen Heim. Jedwede Größe, die nach Berlin kam, beſtrebte ſich, einen Abend bei„Mama Lotte“ zuzubringen. Als ſie am 24. Auguſt 1868 nach kurzer Krankheit geſtorben war, trauerten gar viele aufrichtig um die kluge und herzensgute Frau, die zahlreiche Talente unterſtützt und gefördert und im Stillen viele Wohltaten geübt hatte. Eduard Dev⸗ rient, der Geſchichtsſchreiber der deutſchen Schauſpielkunſt, wid⸗ mete ihr in ſeinem Nachruf die anerkennenden Worte:„Sie war eine Dichterin, die in Wahl und Geſtaltungskunſt dramatiſcher Stoffe als Meiſterin anerkannt wurde; eine Beherrſcherin lebens⸗ warmer Wirkungen in durchbildeten Charakteren, eine raſtlos Schaffende, die durch den Reichtum ſiegreicher Werke dem fremd⸗ ländiſchen Einfluß auf das Repertoire gewehrt und eine Wohl⸗ täterin deutſcher Schauſpielkunſt.“ Künſtleriſche Tradition hatte die Birch⸗Pfeiffer ſchon im Vaterhauſe gefunden. Ihr Vater, der Domänenrat Pfeiffer, war Schillers Studiengenoſſe auf der Karlsſchule geweſen und hatte bis ins höchſte Alter eine Vorliebe für Schillers Dramen. Mit 13 Jahren begann Charlotte Pfeiffer bereits in München ihre Laufbahn als Bühnenkünſtlerin; von 1818 bis 1832 unternahm ſie große Kunſtreiſen, wobei ſie namentlich als Sappho, Maria Stuart, Orſina und in anderen derartigen Rol⸗ len bedeutende Erfolge erzielte. Seit 1826 mit dem Schriftſteller Dr. Birch verheiratet, übernahm ſie 1888 die Leitung des Züricher Stadttheaters, die ſie mit anerkanntem Geſchick und Erfolg führte. 1844 kam ſie dann als Nachfolgerin der in den Ruheſtand ge⸗ tretenen Amalie Wolff an die Berliner Hofbühne.— Der Wandel des Geſchmacks hat die Bühnenwerke der Birch in der neueren Zeit von den vornehmen Theatern verdrängt; auf Vorſtadt⸗ und Pro⸗ binzbühnen werden die bewährteſten aber auch heute noch geſpielt. tembergiſchen Landestheater noch andere Bühnen von Rang der ſeligen Lotte die Ehre einer Ausgrabung erweiſen. Den Mannheimern ſtellte ſich Charlotte Pfeiffer zuerſt als Schauſpielerin vor. Im Spieljahr 1819—20 gaſtierte ſie in einigen ihrer Lieblingsrollen. Als Bühnenſchriftſtellerin führte ſie ſich mit dem Volksſtück„Pfefferröſel oder Die Frankfurter Meſſe“ ein, das am 16. März 1831 ſeine Erſtaufführung erlebte und ſechs⸗ mal wiederholt wurde. Am 22. November 1834 folgte das Schau⸗ ſpiel„Hinko oder Der Freiknecht“, das neunmal gegeben wurde. Am 9. Juni 1835 erſchienen„Die Günſtlinge“(5 Aufführungen).⸗ Erfolgreicher erwies ſich das Schauſpiel„Johannes Guttenberg“, das den Erfinder der Buchdruckerkunſt verherrlicht; am 10. Jult 1835 erſtmals gegeben, konnte es zehnmal wiederholt werden. Das Künſtlerdrama„Rubens in Madrid“, deſſen Premiere am 22. Feb⸗ ruar ſtattfand, war nach vier Wiederholungen abgetan. Am 8. Nov. 1840 zeigte ſich das nach Viktor Hugos Roman bearbeitete Sen⸗ ſationsſtück„Der Glöckner von Nokre Dame“ zum erſtenmale auf der Mannheimer Bühne; es wurde zunächſt viermal geſpielt, ſpäter in neuer Einſtudierung noch weitere viermal. Nur geringen Erfolg hatten„Der Scherbentoni“(25. September 1841) und„Die Wal⸗ burgisnacht“(30 Oktober 1841). Das Schauſpiel„Nacht und Morgen“, nach Bulwers Erzählung, wurde bei ſeinem erſten Er⸗ ſcheinen am 6. September 1843 freundlich aufgenommen und ſechs⸗ mal wiederholt. Beſonders gefielen„Steffen Langer“(Erſtauffüh⸗ rung am 1. Dezember 1843) und„Mutter und Sohn“(12. Februar 1845); beide behaupteten ſich viele Jahre lang auf dem Spielplas. Nur laue Aufnahme fand„Die Marquiſe von Villette“(28. Novem⸗ ber 1845), dagegen ſchlug„Dorf und Stadt bei ſeiner Premiere am 18. Februar gleich kräftig ein und wurde ſpäter oftmals wieder⸗ holt. Die beliebte Schauſpielerin Rocke war das erſte Lorle in Mannheim. Im Sturmjahr 1848 erſchien(am 1. September) noch das Schauſpiel„Der Pfarrherr“, das ebenfalls viel Beifall auslöſte und eine ſtattliche Reihe von Wiederholungen erlebte. Nicht min⸗ der erfolgreich war das am 30. Juli 1849 eingeführte Schauſpiel „Eine Familie“;„Das Forſthaus“(21. Februar 1851),„Magdala“ (25. Februar 1853),„Ein alter Muſikant“(13. Juli 1853) und „Roſa und Röschen“(13. Januar 1854) waren dagegen nach weni⸗ gen Aufführungen erledigt. Am 7. Mai 1854 übte zum erſtenmale „Die Waiſe aus Lowood“ ihre rührende Wirkung: 15 Wiederho⸗ lungen folgten binnen einem Jahrzehnt. Am 1. Mai 1857 zirpte zum erſtenmale„Die Grille“, die auch recht gefiel, aber doch hinter der„Waiſe“ beträchtlich zurückblieb. Das anderwärts viel gegebene Luſtſpiel„Ein Kind des Glücks“ hatte in Mannheim merkwürdiger⸗ weiſe kein Glück; es erlebte zunächſt nur eine einzige Aufführung (am 24. September 1880) und fand auch bei ſpäteren Neueinſtudie⸗ rungen wenig Anklang. Als letzte Gabe der Birch⸗Pfeiffer erſchien auf der Mannheimer Bühne am 26. April 1861 mit ſchwacher Wir⸗ kung„Der Goldbauer“. Insgeſamt gingen 23 Bühnenwerke der In dieſem Jubiläumsjahr werden vielleicht gußer dem Würt⸗ ungemein fleißigen und produktigen iftſtellerin über Mann⸗ heims Bühne, enn * e * ———— t ͤ l— er Sete. Nr. 283 Neue Maunheimer Jeſtung[Mittag⸗Nusgabe) neue Brücke macht einen eleganten und äſt ktiſ n Eindruck 8 ihren Wert, verbunden mit durchaus ſachliher 15 praktiſcher Ein⸗ ſtellung, beſonders hebt. Impoſant wirkt ſchon die Auffahrt, die bon beiderſeits zwei Beleuchtungspylonen flankiert iſt. Die Fahr⸗ bahn iſt bom Gehweg durch ein Geländer getrennt, was faſt jeden Unfall eines Fußgängers vermeidet. Sollte aber doch einmal ein FJußgänger oder ein Radfahrer in Bedrängnis kommen, ſo ſind auf der Fahrbahn Rettungsniſchen, auf die er dann ſeinen flüch⸗ tigen Fuß ſetzen kann. Das Fehlen eines jeden Ueberbaus ge⸗ ſtattet eine freie und ungehinderte Sicht auf die blauen Berge des Odenwalds. Wenn es gelingt, die Verhandlungen über Durch⸗ führung der Waſſerpolizeivorſchriften bald zu beenden, ſo kann mit dem Bau ſchon in acht Wochen begonnen werden, ſo daß die Funda⸗ mente bis 1. Dezember 1925 fertig ſind. Andernfalls müßte man bis 1. Februar oder März nächſten Jahres warten. Die anderen Entwürfe haben zum großen Teil Aehnlichkeit mit dem Projekt des Tiefbauamtes, ſo hauptſächlich der zweite Preis mit dem Kennwort„Bauſtahl 48“. Ein Entwurf wirkte faſt etwas chineſiſch, andere Brücken waren wieder zu ſchwer, zu maſſiv, Hängebrücken kamen wegen der geringen Breite des Neckars gar nicht in Frage, wieder andere Projekte, ſo beſonders der Entwurf mit dem Kennwort„Geiſt der Gotik“ waren etwas ſehr eigenartig. Es würde zu weit führen, hier alle Einzelheiten anzuführen; wer ſich näher dafür intereſſiert, mag die Ausſtellung ſelbſt beſuchen, die ja bei freiem Eintritt geöffnet iſt. W. R. * * Von den höheren Handelsf hulen. Das badiſche Miniſterium des Kultus und Unterrichts hat ſich bereit erklärt, die württem⸗ bergiſchen gehobenen Handelsvollſchulklaſſen(Höheren Handelsſchulen) als gleichwertig mit den entſprechenden badiſchen höheren Han⸗ delsſchulen im Sinne der badiſchen Ordnung der Ergänzungsprüfung für den Zugang zu dem mit den Diplomprüfungen abſchließenden Studium der Wirtſchaftswiſſenſchaften an der Handelshochſchule in Mannheim anzuerkennen und die Abſoſpenten dieſer Schule nach egung der Ergänzungsprüfung zum Studium an der Handels⸗ ee in Mannheim und zu den Diplomprüfungen zu⸗ ſen. 8* Ausſtellung in der Stadigärtnerei. Das Städt. Nachrichten⸗ aumt teilt mit: Eine intereſſante, kleine Ausſtellung im Vermeh⸗ rungshaus der Stadtgärtnerei am Rennplatz zeigt in einer Anzahl von Aquarien die Entwicklung der Hausſchna⸗ ken am lebenden Material. Photographiſche Vergrößerungen mit begleitendem Text unterſtützen das Studium in recht anſchaulicher Meiſe. Wer Intereſſe an der Natur hat und gern tiefer in ihre Ge⸗ heimniſſe eindringen möchbe, der verſgume nicht, ſich dieſe Vorfüh⸗ rung anzuſchauen, zumal ſie wichtige Fingerzeige zur Bekümpfung dieſer läſtigen Inſekten gibt. Die Ausſtellung iſt von jetzt bis Mitte Juli zwiſchen 8 Uhr vorm, und 3 Uhr nachm. für jedermann un⸗ entgeltlich zugänglich. ORoch ein neues Kraukenhaus. Wie wir erfahren, werden gegnwärtig Pläne 155 ein neues Krankenhaus ausgearbeitet, das vom——5 ereſienhaus erbaut und gegenüber dem neuen ſtädtiſchen Krankenhaus am anderen Neckarufer erſtellt werden ſoll. Das neue Krankenhaus wird mit allen neuzeitlichen Einrichtungen verſehen, erhält drei Operationsſäle, ein modernes Röntgeninſtitut und bietet Platz für etwa 300 Betten. Die Bauleitung iſt den hie⸗ ſigen Architekten Kuld übertragen. Erfolge eines Mannheimer Chordirigenten. Herr, Joſef Menz, Leiter des Doppelquartetts der Mannheimer Liedertafel, errang am Sonntag, 21. Juni, beinem Sängerwettſtreit in Groß⸗Gerau mit dem Männergeſangverein Sängerroſe Lampertheim in der 1. Landklaſſe den JIa⸗Preis, in der Ehrenklaſſe mit der höchſten Geſamtleiſtung 257 Punkte ebenfalls den Ia-Preis. Außerdem er⸗ bielt er noch den Dirigentenpreis unter ſtarker Konkurrenz. 2 enſtöße. Samstag ee.50 Uhr ſkießen an der Straßenkrenzung N1 und 02 eine 19 Jahre alble Radfah⸗ rerin und ein Kleinkraftradfahrer zuſammen. Beide er⸗ rerin und ein Kleinkraftradfahrer zufammen. Beide ſtürzten. Letzterer zog ſich Hautabſchürfungen zu.— In der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen 2 Uhr ſtießen auf dem Weinheimer⸗ weg in Sandhofen zwei Radfahrer zuſammmen, wobei beide er⸗ heblich verletzt wurden. Der eine wurde wegen einer ſchweren Ge⸗ hirnerſchütterung in das Krankenhaus eingelieſert. Es trifft beide die Schuld, da ſie ohne Licht gefahren ſind. * Mas nicht alles geſtohlen wirdl Entwendet wurde in der Nacht 3. 17. 6 hinter dem hieſ. Friedhof in den dortigen Schrebergärten aus mehreren Gartenhäuschen 1 Spirituskocher, 1 Aluminium⸗ K„2 Teekannen, 2 Kaffeetaſſen, 3 Weingläſer, 1 Teedoſe, Zuckerdoſe, Likör Schwarzwälder⸗Kirſchwaſſer, leinene Hängematte, 1 Wolldecke, 1 Stußhlkiſſen, 2 Drillichfacken, 1 Drillichhoſe, 1 weiße Hoſe, 1 Paar Herrenſchnürſtiefel, Zigaretten, Zigarren und Schoko⸗ lade.— Am 16. v. einem Rollfuhrwerk eine 41 Kg. ſchwere Rolle Kupfer draht, in Kreppapier eingewickelt u in der Nacht z. 16. 6 nus den Anlagen des Schillerplatzes 10 Geranienſtöcke. Goldenes Doktorjubiläum von Geh. Rat Dr. RNieſſer. Der Jubilar, der wie erinnerlich anläßlich der Reichspräſidentenwahl an⸗ —3 Dezember v. J. auch in Mannheim als Redner auftrat, ſendet der Preſſe folgende Mitteilung:„Anläßlich meines goldenen Doktorjubiläums empfing ich eine ſolche Fülle freundlicher und freundſchaftlicher Kundgebungen und Zuſendungen, daß es mir leider unmöglich iſt, jedem einzelnen zu danken, wie es mein Wunſch wäre. Ich bitte deshalb allen auf dieſem Wege ſagen zu dürfen, daß ſie mir den Tag zu einem Feſttage geſtaltet haben, den ich in dankbarer Er⸗ innerung feſthalten werde. eeeee, Veranſtaltungen Künſtlertheater Apollo „Die kleine Sünderin“ Muſik von Jean Gilbert Ein herzlich ſchlichter Titel für eine nicht gar ſo ſchlechte Sache. Der Untertitel iſt viel zutreffender: Operettenſchwank; wirkliche Operetten gibt es heute innerhalb der Fabrikware, die den Markt beſtreitet, nicht mehr. Deshalb muß man froh ſein, wenn ſich bei den zuſtande gebrachten Schwänken und Poſſen wenigſtens ein ge⸗ wiſſer Prozentſatz von Situationskomik und Witz feſtſtellen läßt; man iſt ja ſo beſcheiden geworden. So betrachtet, erſcheint die ſchlechtbenannte„kleine Sünderin“ an gelungenen Einfällen beinahe hochprozentig. Das Dienſtmädchen einer Filmdiva gibt ſich in einer gar nicht ſo unnatürlichen, pſychiſch analyſierbaren Uebertragungs⸗ manie als ihre Herrin aus und kommt zu einem vermeintlichen Maler, der ſie zwar nicht malt, aber dafür umſo mehr anſchwärzt; er iſt nämlich auch nur der treue Diener ſeines Herren, der ihn ſoeben, vor einer Reiſe engagierte. Die Viſitenkarte der Diva gibt der Gattin des Malers Anlaß zu falſchem Verdacht und zu den daraus folgenden Verwechſelungen, die vor ihrem ſelbſtverſtändlich befriedigenden Ende noch um einige Schwierigkeiten durch das Hereinſpielen der originellen Figur des rabiaten mexikaniſchen Bräu⸗ tigams der richtigen Filmdiva vermehrt werden.— Die Geſangs⸗ textle von Willi Prager ſind natürlich gereimter Blödſinn, aber ſie bilden die Unterlage für eine ſehr flüſſige, gefällige Muſik, in der es ohne merkliche Anleihen abgeht und die in recht hörſamer Inſtru⸗ mentation verabreicht wird. Man iſt geradezu ſelig, einmal von den üblichen Schmachtfetzen verſchont zu ſein; die Art der Muſik läßt ſich mit dem Schlager„In Berlin an der Ecke von der Kaiſerallee“ um⸗ ſchreiben. Die Heilsarmeeparodie iſt dumm und geſchmacklos. Das Stückchen enthält eine höchſt dankbare komiſche Hauptfigur, den Diener Peter Gips, der ſich in der Maske ſeines Herrn durch das Ganze hindurchſchlängelt. Er hat hier einen Vertreter, der es ernſt erſcheinen läßt, ſich die im Grunde harmlos⸗blöde Sache einmal anzuſehen: Adolf Knuth heißt er, und wir konnten ſchon mehr⸗ mals auf dieſes ausgeſprochene Komikertalent an dieſer Stelle hin⸗ weiſen. Offenbar ein„Kölſcher Jung'“ mit entſprechendem echtem, zwingendem Humor, der ſchon im Geſichtsausdruck unbeſchreibliche Wirkungen hervorbringt und ſich durch liebenswürdige Gewandtheit aller Herzen gewinnt. Außer ihm ſind noch die beiden Vertreter des exotiſchen Elements, Adolf Heink als ganz ausgezeichneter mexi⸗ kaniſcher Revolperheld und Erich Salten als Wumbo⸗Wumbo zu nennen.— Die Damen ſtehen dieſen echten Komödianten gegenüber, an zweiter Stelle, doch iſt Mizzi Weißmann als Pſeudodiva witzig und routiniert genug, ihre kärglichen Clo⸗Clo⸗Entgleiſungen wieder gutzumachen.— Unſinn du ſiegſt, aber alles andere braucht dabei noch nicht unterzugehen!— Bauern- und Wetterregeln Von alters her hat der Landmann, dem auch heute noch nicht ein Barpmeter, geſchweige denn ein Aneroid oder gar ein Hygrofkop zu: Verfügung ſteht, ſeine beſonderen Wetterregeln, die ſich auf beſtimmte Vorgänge in der Natur ſtützen. Ein Mondhof, Morgenröte, matter Sonnenſchein, langgeſtreckte Haufenwolken im Norden und Weſten, das Fehlen des Taues am Abend, das raſche Aufſteigen der Nebel am Morgen und die Wolkenkrone der Berge ſind dem Landmann ſichere Vorboten des Regens. Als Vorzeichen gilt auch die beſſere Wahrnehmung des Schalles aus einem benachbarten Orte, oder wenn ſich die Berge ſchärfer abheben als ſonſt. Die feuchte Luft pflanzt den Schall beſſer fort und die Luftſtrahlen gehen leichter durch, als wenn ſie trocken iſt. Steigen aus einem Sumpfe Blaſen auf, ſo ſchließt man auf ein heranziehendes Unwetter. Schönes Wetter wird durch flammendes Abendrot, friſchen Nachttau und das Ausbleiben der eben geſchilderten Anzeichen verkündet Ein ſol⸗ ches bringt auch der Qſtwind, der Weſtwind Regen. Einen weiteren ſehr wichtigen Faktor bei den volkstümlichen Wetterregeln bilden die Tiere. Es ſteht z. B. Regenwetter be⸗ vor„wenn die Waldvögel zu ihren Neſtern eilen die Waſſerhühner viel tauchen und baden, die Hühner außer der Zeit ohne Veranlaſ⸗ ſung viel krähen, die Tauben zeitig vom Felde in den Schlag zurück⸗ kehren, die Schwalben niedrig und die Kraniche hoch fliegen, die Ra⸗ ben„klar, klar“ ſchreien und ſich an die Bäume hängen, die Dohlen mit den Flügeln ſchlagen und mit dem Schnabel in ihrm Gefieder wühlen der Pfau nachts oft ruft, wenn Schwäne und Enten in ei⸗ nem fort im Waſſer die Flügel ſtrecken. Schönes Wetter wird von den Raben angezeigt, wenn ſie ſich ſcharenweiſe im Felde verſam⸗ meln, wenn die Holztauben laut girren, die Lerchen und Schwalben hoch fliegen. Neben dieſe Vorzeichen aus der Natur, der Tier⸗ und Pflan⸗ zenwelt traten für den Bauer der„alten Zeit“ noch die ſogenann⸗ ten Lostage und die Wettervorherſagungen im Kalen⸗ der. Anſtatt den Luftdruck zu meſſen den Feuchtigkeitsgrad⸗ zu be⸗ rechnen, nach der Windrichtung zu ſehen und den allgemeinen Zu⸗ ſtand der Atmoſphäre zu beobachten, richtete man früher das Auge mit größter Zuverſicht auf die Lostage mit ihren Sprüchlein. Manche von dieſen Wetterregeln ſind nicht ganz ohne Berechtigung, ſo z.., wenn es heißt:„Tanzen im Januar die Mücken, muß der Bauer nach dem Futter gucken.“ Unfehlbar ſicher aber iſt der Spruch: „Krüht der Hahn am Miſt, ändert ſich's Wetter oder es es iſt. Tagungen Polizei· Ausſtellung ſarlsruhe Karlsruhe, 20. Jumi. Am Freitag abend hatze Staatspräſident die Vertreter der auswärtigen Staaten. der der Internationalen Krieninal polizeilichen Kommiſſion, ſowie din Delegationen zu einem geſelligen Zuſammenſein in den Mauumen den Staatsmimiſteriums geladen. Staatspräſident Dr. Hell poch b grüßte namens der Staatsregierung die Gäſte in herzlich Worten Er feierte die Polizzei als die Organiſation der Sicherheit. Die gemeinſame Abwehr des Verbrechertums. der Suramf der ſozialen gegen die unſoziale Menſchheit, ſei eine der Solidaritäten der Kulturſtaaten. Er hob beſonders die neuen ſchwierigen Aufgaben hervor, die das ſtarke Anwachſen des in den Großſtädten der Polizei ſtelle. Vizepoligeipräſident Pamer⸗Wien dankte dem Staatspräſidenten für die Begrüßung. Der Delegierte des Newyorker Polizeipräſtdenten, Konrad Rothen⸗ ga ſt, ergriff das Wort zu einer Rede in deutſcher Sprache, in der im uftrage des Polizeipräſidenten Richard E. Enrigth in Newyork dir ee Grüße und Winſche der Newyorter überbrachbe. Die Kommandantin der engliſchen weiblichen Poltzei Miß A⸗ len ſprach über die weibliche Polizei, deren Bedeutung in allen Kul⸗ turſtaaten immer mehr anerkannt werde. Sie warnte vor ten Maßnahmen auf dieſem Gebiete, nur eine ruhige und ſyſtema⸗ tiſche Einführung könne zu einem brauchbaren Ergebnis führen. In ernſten und humorvollen Worten pries als Vertreter der Schwei⸗ zer Polizei Polizeihauptmann Dr. Müller⸗Zürich die engen Be⸗ ziehungen der Schweiger Polizei vor allem mit den Polizeien der füd⸗ deutſchen Länder und anerkannte die ausgezeichnete Oroaaniſotſon und die wertvollen Ergebniſſe der Polizeiausſtellung. Der Polizei⸗ präſident von Rotterdam, A. H. Sirks, toaſtete auf die Gattin de⸗ Staatspräſtdenten. Bei den Klängen der Kapelle der Vereinigung badiſcher Polizeimuſiker unter Leitung von Obermuſikmeiſter Hei⸗ ſig verbrachten die Gäſte den Abend in angeregter Unterhaltung. Eröffnung der Polizeifachkonferenz Karlsruhe, 22. Juni. Heute vormittag wurde im großen Saale des Arbeitsminiſteriums die aus allen Teilen des Reiche⸗ gutbeſuchte deutſche Polizeifachkonferenz eröffnet. Miniſterialdirektor Leehr hieß im Auftrag des badiſchen Innenminiſters Remmele die Vertreter der deutſchen Länder, der deutſchen Polizeibehörden und anderer höherer Vewaltungen herzlich willkommen. Präſident Dr⸗ Politſch⸗Sachſen, der darauf den Vorſitz übernahm, dankte für die freundliche Aufnahme. Reichskommiſſar Dr. Künzel führte aus, das Reich habe das Reichskriminalgeſetz auf finanziellen Grün⸗ den nicht durchführen können. Die Reichsregierung verfolge aber mit dem größten Intereſſe den Gang dieſer Verhandlungen, die das zu erreichen verſuche, was im Reichskriminalpolizeigeſetz erreicht werden ſollte. Präſident Politſch ſprach Worte des Dankes für die ver⸗ ſtändnisvolle ſchätzenswerte Mitarbeit der Preſſe im Kampfe Ne pie das Verbrechertum aus und bezeichnete als wichtigſtes Ergebnis die Schaffung einer ſtändügen kriminalpolizeilichen Gemeinſchaft der deut⸗ ſchen Länder und Freien Städte zur Anbahnung einer Vereinbarung zwecks Verbeſſerung, Vereinheitlichung und Erleichterung des deut⸗ ſchen ſtaatlichen kriminalpolizeilichen Verkehrs. Er hofft, daß die Karlsruher Beſprochungen zur Gründung einer deutſchen kriminal⸗ polizeilichen Kommiſfion führen werde, die ſich aus Vertretern der deutſchen Länder und Freien Städte zuſammenſetzt. Der geſamte Fragenkomplex ſoll zunächſt in einzelnen Kommiſſionen behandelt und ſo die Vorarbeit für die 1926 in Berlin Veranſaſſung der preußi⸗ ſchen Regierung ſtattfindenden deutſchen Polizeikonferenz geleiſtet werden. Nach einer kurzen Pauſe begannen die Beratungen, die meiſt interner Natur ſind. — und die Dose kostet nur.-M..20 FFFFFFC n Deutſchland auf der zweiten internationalen Kunſtgewerbeausſtellung zu Monza (Von unſerem Korreſpondenten.) Es war für Deutſchland nicht unwichtig, daß es zu der II. inter⸗ nationalen Kunſtgewerbeausſtellung, die in dieſem Sommer in dem lombardiſchen Städtchen Monza ſtattfindet, eingeladen wurde, denn ein immer noch nicht erloſchener, auf künſtleriſchem Gebiet be⸗ ſonders unſinniger Haß hat es vermocht, uns von der großen inter⸗ nationalen Kunſtgewerbeſchau, die vor kurzem in Paris eröffnet worden iſt, auszuſchließen. Allerdings iſt ein Vergleich mit den im Kunſtgewerbe führenden Nationen, mit Frankreich und England, in Monza nicht möglich, da dieſe ihre ganze Kraft auf die Pariſer Aus⸗ ſtellung verwendet haben und nur ganz kleine Ausſtellungen veran⸗ alten. Leider iſt auch der Vergleich mit Italien nicht gerade be⸗ ſonders lehrreich. Ungeeignete Kriterien bei der Organiſation der italieniſchen Ausſtellung haben es leider dahin gebracht, daß dieſe vielfſach einem ethnographiſchen Muſeum der einzelnen italieniſchen Landſchaften gleicht und andererſeits wiederum den Charalter einer Muſtermeſſe mit kommerziellen Abſichten trägt. Ugo Ojetti ha dieſe Anſicht mit außerordentlicher Schärfe in einem Artikel des „Corriere della Sera“ vertreten; den er„Italieniſche Hirten und Deutſche Bürger in Monza“ überſchreibt und wir wollen es bei dieſer ſeiner Kritik bewenden laſſen, die den Kenner des italieniſchen Kunſtgewerbes leider überzeugt., Umſo erfreulicher erſcheint es, daß dieſer ſichere und einflußreiche Kritiker der deutſchen Ableilung ſo großes Lob zollt. Er hebt vor allem die techniſche Vollendung, die gute Qualität des deutſchen Kunſthandwerks hervor und ſagt mit Bezug darauf zu ſeinen Lands⸗ leuten:„Wir brauchen Syntax und Grammatik an Stelle der lyriſchen Ergüſſe, der futuriſtiſch entfeſſelte Worte, der Schnada⸗ hüpfeln, der Seufzer unter dem vergoldeten Balkon, auf dem in dieſem Jahre(erwartete man es nicht?) neugeboren, blühend und lächelnd Deutſchland wieder erſcheint.“ Allerdings ſteht er mit ſeinem Urteil ziemlich allein. Seien es nun die ernſten, einfachen Bucheinbände unſerer Verleger auf der Florentiner Buchmeſſe, ſei es der ernſte ſchwere Tanz einer Mary Wigman in Pirandellos Theater, ſeien es die gradlinigen, ſchlichten Möbel eines Paul Bruno oder eines Riemerſchmied in Monza,— eine gewiſſe, grade, einfache, ſtilreine, große Linie, die wir ſuchen und die trotz tguſend Verirrungen bei uns doch auch manchmal gefunden worden iſt, gefällt hier nicht. Sie kann hier nicht gefallen. Und das iſt Temperamentſache einerſeits, Gewohnheitsſache andererſeits. In der reinen Kunſt mag es ein internationales Urteil geben, in der angewandten iſt das Urteil national doch noch ſehr begrenzt und ich erinnere mich z. B. des Urteils eines hochgebildeten, vielgereiſten, vorurteilsfreien engliſchen Freundes, der die deutſchen Bücher auf der Florentiner Buchmeſſe in Bauſch und Bogen für geſchmacklos er⸗ klärte. Was foll man da ſagen? Iſt das Kunſtgewerbe nicht viel⸗ leicht doch abhängiger als es vermeint von der Kunſt des Volkes, vom ſogenannten„folklore“ meinethalben? Wie dem auch ſei; was wir tun konnten, haben wir für Monza getan. Und das iſt gut ſo, denn wenn auf dieſen Gebieten ein Ueberzeugen und ein Sichdurchſetzen möglich iſt, ſo nur durch Zeigen, Ausſtellen und immer wieder dadurch. In Naen Vorwort zu dem (leider unglaublich geſchmacklos gebundenen) Katalog der deutſchen Abteilung, ſagt ⸗ihr Organiſator, der Stettiner Muſeumsdirektor Rietzler zwar, daß die Ausſtellung nur eine kleine ſei, die auf Vollſtändigkeit keinen Anſpruch machen könne, aber es muß doch feſtgeſtellt werden, daß ſie eine gute und zuverläſſige Ueberſicht bietet und wohl dazu angetan iſt, unſerem Kunſtgewerbe und viel⸗ leicht auch unſerem Export auf dieſem Gebiete zu nützen. Es iſt ſo ungefähr alles vertreten. In erſter Linie natürlich Möbel(unter denen zwei ſchäne Stücke der Hellerauer Werkſtätten hervorragen), dann Stofſe, Nadelarbeiten und Spitzen, Keramik, Gold⸗ und Silberarbeiten, andere Metallarbeiten, Gläſer, Glas⸗ malereien, Drechslerarbeiten, Linoleum, Tapeten, Bucheinbände, Flechtereien aus Stroh, Leder, endlich auch Spielzeug und Puppen. Eine beſondere Abteilung, die hier ſehr intereſſiert hat, iſt der „Techniſchen Form“ gewidmet, in der ſich auch ſchöne Beleuchtungs⸗ körper, Oefen, ein Geldſchrank und ſoger ein Grammophonkaſten (nach einen Entwurf von Bruno Paul) befinden. Wirklich erfreulich, beſonders wenn man die nicht gerade ſehr vorteilhafte Form der unſerer Ausſtellung zugeteilten Räume in Rechnung ſtellt, iſt die„äußere Aufmachung“: Sie ſtammt von dem Architekten Adolf Schneck(Stuttgart). Monza ſowohl wie Florenz haben deutlich gezeigt, daß wir ſolche„Aufmachungen“ verſtehen. Die geſamte Organiſation ging ührigens vom Werkbund aus. Da⸗ durch hat die Ausſtellung etwas Einheitliches und Geſchloſſenes be⸗ kommen, das vielleicht bei der Beteiligung anderer Gruppen nicht zu erzielen geweſen wäre, aber andererſeits muß man doch bei der Anerkennung aller Verdienſte des Werkbundes ſagen, daß dieſe Or⸗ ganiſation nicht ausſchließlich das deutſche Kunſtgewerbe vertreten kann, daß ihre Prinzipien vielfach veraltet ſind, und daß vielleicht durch dieſes„Monopol“ manche jungen Kräfte und intereſſanten Be⸗ wegungen davon abgehalten worden ſind in Monza zu zeigen, was ſie können. Ob ſich durch eine größere Veſchränkung bei der Aus⸗ wahl des Materials nicht eine beſſere Geſamtleiſtung hätte erzielen laſſen, iſt auch eine Frage, die ſich aufdrängt. Im ganzen aber kann man ſagen, daß die Ausſtellung einen ſchönen Erfolg bedeutet, da das Geſamtbild ein gutes, würdiges, ernſthaftes, ſolides und ge⸗ ſchmackvolles iſt. Eckart Peterich, e eee eeeeeeee Runſt und Wiſ enſchaſt Ogheidelberger Akademie der Wiſſenſchaften. 1. Herr Bell⸗ mann legt vor:„Neuer Beweis für die Zuordnung von rechtwürk⸗ lichem Dreieck und Spitzeck in der hyperboliſchen Elementargeometrie“ von Kuno Fladt in Vahingen(auf den Fildern). Die in der Ueber⸗ ſchrift genannte, für den Aufbau der hyperboliſchen Elementargeo⸗ metrie grundlegende Zuordnung wird durch eingehende Zergliederung der Pund ſchen Parallelenkonſtruknn neu abgeleitet. 2. Herr Lieb⸗ monn berichtet über eine Arbeit von Herrn E. Roeſer in Bottrop: „Die gnomoniſche Projektion in der hyperboliſchen Geometrie.“ 3. Herr Kallius legt vor eine Arbeit von Herrn Staatspräſident W. Hellpach:„Zweite Mitteilung zur Phyſiognomik der Deutſchen Volksſtämme.“ Herr Hellpach behandelt hier, nachdem er in einer früheren Mitteilung das fränkiſche und das allemanniſche Geſicht in ſeiner typiſchen Form geſchildert hatte, das ſächſiſche, das fäliſche und das bairiſche Geſicht und bringt dazu eine theoretiſche Begründung, in der er eine ſoßzial⸗pſychophyſiſche und eine geophyſio⸗pfychiſche Wirkung für die Modellierung der Phyſtognomie annimmt. 4% Das Amphühegler von Mona. Zwei engliſche Forſcher, die Profeſſoren Mitchell Hedges und Dr. Genn, die ſoeben von einer Studienreiſe durch Britiſch⸗Honduras nach England zurückgedehrt ſind. wiſſen Staunenswertes von der Entdeckung zu berichten, die ſie auf dem Trümmerfeld der uralten Stadt Moyag gemacht haben. Da⸗ Feld ihrer Forſchungen erſtreckte ſich auf Geblete, die bisher ange⸗ ſichts der feindlichen Haltung der dort lebenden Santa⸗Cruz⸗Indianer ſo aut wie unbekannt geblieben ſind. Bei den dort vorgenommenen Ausgrabungen wurde ein gewaltiges Steinbauwerk freigelegt, da⸗ ein rieſiges Amphitheater aus Stein einſchließt. Wie Hedaes meint. ſind die Feſtſtellungen, die er zu machen in der Lage war⸗ ganz dazu angetan, die Geſamtheit unſerer Anſchauungen über die Entwicklung der Raſſen der Welt auf eine neue Baſis zu ſtellen. Das erwähnte Bauwerk iſt in ſeiner Art einzig daftehend und ſtellt das größte und bedeutendſte vorgeſchichtliche Archttekturdenkmal dar, das je auf dem amerikaniſchen Kontinent entdeckt wurde. Es bedeckt eine Fläche von rund drei Hektar und beſteht aus Millionen von Blöcken aus quadratiſch behauenen Steinen. Das Amphitheater beſteht gus einer Arena. von der terraſfenförmig Sitzreihen aus gehauenen Stei⸗ nen aufſteigen, die einen Zuſchauerraum bilden, der fünf⸗ bis zehn⸗ tauſend Menſchen Platz gewährte. Die Nusgrabungsarbeiten wur⸗ den von eingeborenen Indianern ausgeführt, mußten aber vorzeitlg abgebrochen werden, da eine acheimnisvolle Krankheit unter den Indianern wütete. Auch die beiden enaliſchen Forſcher erkrankten. Sie haben ſich nach London begeben, um ſich zu erholen und mit der Verwaltung dee Brltiſchen Muſeums die Pläne für die Weiter rung ihrer ausſichtsvollen Ausgrabungsarbeiten zu heſprechen. + de dun die — — SS re SN S 5 —— TSS SSr SSr de — ASS SSS 2 2 SSSS SSSS — den 23. Juni 1925 neue Mannheimer Zeitung[mttag⸗Nusgabe) . Seite. Nr. 283 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Die Kreoitbeſchaffung durch Hypothekenbankinſtitute Nrtdie durch den Krieg und die nachfolgende Inflation geſchaffene den ſchaftslage kennzeichnet ſich in Deutſchland hauptſächlich burch überall hervortretenden Mangel an Kapital. Es iſt Uber eine Aufgabe von größter volkswirtſchaftlicher Bedeutung, der lſchaft im Wege des Kredits die notwendigen Betriebsmittel ſchefübren, um die herrſchende Geldknappheit und die daraus ent⸗ chende Einengung der geſchäftlichen Unternehmungsluſt zu be⸗ en und den darniederliegenden Wirtſchaftszweigen die not⸗ nndgen Kapitalien zu beſchaffen. Der zweckmäßigſte, billigſte breiten Schichten zugängliche Weg muß wieder, wie vor dem der angtiige Hupakhetenkredit ſein. Ein An⸗ de on e Kapital wird auf dem Hypothekenmarkt herden der in Deutſchland herrſchenden Kapitalarmut und infolge 2 aus den der Inflation herrührenden Abneigung 980 langfriſtige Anlagen auch in der nächſten Zeit noch nicht kwortreten. Flüſſige Mittel des offenen deutſchen Geldmarktes erden durch die großen Hypothekenbankinſtitute herangezogen und lüealkredite nutzbar gemacht. Durch die Ausgabe von wert⸗ klündigen Pfandbriefen iſt es dieſen Inſtituten möglich, das gaugende Bebürfnis nach langfriſtigen Geldern einigermaßen zu kledigen. Beliehen werden grundſätzlich nur inländiſche ſtundſtüce und zwar an erſter Stelle. Die Beleihungsgrenze fi ungeſichts der allgemeinen wirtſchaftlichen Depreſſion relativ ebrig, ſo bei den der Mieterſchutzgeſetzgebung unterliegenden ausgrundſtücken gegen 15 pCt., bei ländwirtſchaftlichen oder Miege, bof 5 ewerhlichen Zwecken dienenden Grundſtücken 25 pt. Für Neu⸗ UAaten gelten noch etwas höhere Sätze. Dieſen Quoten wird alürlich der Friedenswert zugrunde gelegt. Die Koſten und deſen der Vermittlung wie auch alle übrigen Koſten hat der arlehnsempfänger zu tragen. Es iſt bei der Bewerbung zweck⸗ gabig. ſogleich die ſämtlichen in Betracht kommenden Papieke, wie ſtafterauszüge, Lageplan, Verſicherungspolicen, Grundbuchauszüge — mit einzuſchicken. Die Hergabe des Darlehns erfolgt in Pfand⸗ z lefen oder in barem Gelde. Der Erwerb ſolcher Pfandbriefe, die 1 Kursregulierungszwecken zumeiſt mit einjähriger Börſenſperre egt ſind, erfüllt den angeſtrebten Zweck nur unvollkommen. 0 Die Hypothekenbanken ſind deshalb dazu übergegangen, die ütandorkefe im Rahmen ihres Abſatzes mit einem Damno zurechnen und die erlöſten Beträge an die Darlehnsnehmer bar Zzuzahlen. Der entſtehende Auszahlungsverluſt beruht auf der eringen Aufnahmefähigkeit der Börſe, welche die Kapitalanlage in lͤchen Werten nur bei einem Kursſtand unter dem Nennwert und 90 er höherer effektiven Verzinſung als nutzbringend anſieht. Die Lehe des Damnos beträgt je nach Lage des Geldmarktes und der erzinfſung—20 pCt. Da der Darlehnsnehmer außer dieſem ſunne die ſämtlichen nicht unerheblichen Koſten zahlen muß, ſo eut ſich die Verzinſung des effektiv erhaltenen Kapitals auf ca. 12 13 pCt., während ſie nominell nur—8 pCt. beträgt. Die Jünen ſind halbjährig ein bis zwei Wochen vor dem Fälligkeits⸗ ermin zu zahlen. Die Darlehn werden heute auf 5 oder 10 Jahre eſt gegeben, jedoch behalten ſich die Bankinſtitute das Recht vor, as Darlehn vor Fälligkeit zu fordern, ſo z. B. bei einem Zins⸗ chuldners. Ho. ungsverzug des S Zellſtofffabrik Waldhof, Mannheim In Ergänzung der bereits im geſtrigen Abendblatt veröffent⸗ en Ziffern über die Gewinnverteilung tragen wir noch folgen⸗ atsberzch nach: „Die Erzeugung der Werke unſeres Konzerns konnte weitet eſteigert und verbeſſert werden. Die Rohſtoffverſorgung kam all⸗ pählich wieder in geregelte Bahnen, wenn auch die Verſorgung mit olz immer noch ſchwierig iſt und einen häufigen Wechſel der ezugsquellen je nach der Lage auf den in Frage kommenden uslandsmärkten nötig macht. Sehr bedenklich iſt, daß es nicht Fungen will, die Geſtehungskoſten zroß aller Anſtrengungen elentlich herabzudrücken, ſo daß die Konturrenz. higkeit der deutſchen Induſtrie auf den Weltmarkte 4 Per mehr erſchwert wird. Der Hauptgrund hierfür iſt in zud zahen Belaſtung durch Steugrn, ſoziale Leiſtungen 8 950 Frachten zu ſuchen, die die deutſche Induſtrie zu tragen hat. 98 Jahre 1924 beanſpruchten die Steuern 30, pCt. des Ueber⸗ ſſes gegenüber 5,6 pEt. im Jahre 1913. Der Anteil der Steuern den Geſamtunkoſten betrug im Jahre 1924 44,2 pCt. gegenüber pet. im Jahre 1913. Leider iſt die Erkenntnis in muchgedrungen, daß die Erhöhung Ine die Deutſchlands Wirlſchaff nicht gedezen daun, nit, den rundſatze der achtſtündigen Arbeitsſchicht ſich nicht vereinbaren üßt. Die Kriegsfolgen und die dadurch dem deutſchen Reiche auf⸗ Wärdeten Laſten erfordern eine Mehrleiſtung, um auf dem limarkte konkurrenzfühig zu bleiben und die übernommenen Ver⸗ Deutſchland noch nicht genügend der Arbeitsleiſtung, Rlüächtu 5 di hilderten Umſtände ngen abtragen zu können. Durch die geſchilderten n es 5 Attar daß ein beſſeres Netto⸗Ergebnis nicht erzielt derden konnte. Veränderungen weſentlicher Art innerhald unſeres nzerns ſind für das Berichtsjahr nicht zu verzeichnen. Im Jahre 16 5 war die Beſchäftigung bis jetzt andauernd lebhaft, die Nach⸗ doge—5 anhalten zu wollen, und die Erträgniſſe ſind, ſoweit erſehbar, günſtiger als im Jahre 1924. gon Die Zellſtofffabrik Ragnit.-⸗G., die uns ſeit mehreren Jahren bebeſteht, hat einen Fuſionspertrag mit uns abgeſchloſſen, Iöpsin der ao..-B. der Zellſtofffabrik Ragnit.⸗G. vom 20. Mai 25 Genehmigung fand. Das Ragniter Werk arbeitet jetzt eben⸗ als zufriedenſtellend.“ ere, Der Ueberſchuß auf Waren aneben 8 406 842 ReI, wogegen lateile, Verſicherungsbeiträge 3 212 20en, 2540 079 N. erforderten. 055 345.A verbleibt nach Abzug Neeibungen ein Reingewinn von erwendung wir bereits berichteten mi In der Bilanz ſtehen unter Aktiva: A. 554 526.ſl, Fabrikgrundſtücke, Eiſenbahn⸗ und Quai⸗ und der Ertrag aus Effekten Unkoſten, Gehälter, Gewinn⸗ 418 Re und Steuern und Um⸗ Aus dem Gewinnſaldo von von 1 202 794 R für Ab⸗ 1 442 551 R/, über deſſen Liegenſchaften Waldhof Anlage 10bof mit 1 461 580.l, desgl. Tilſit mit 218 591 R, zuſam. o 171 R, Gebäude, Maſchinen, Apparate und Utenſilien Wald⸗ mit 6 588 334., desgl. Tilſit mit 3 863 393.4, zuſammen ————— DD 4 N e nn 10 451726.4, Vorräte und Waldungen mit 14 644 177 R, Debitoren mit 16 149 082./, Wechſel mit 394 434 R, Kaſſe mit 51191.4, vorausbezahlte Zinſen, Verſicherungsprämien uſw. mit 118 160 R, Effekten und VBeteiligungen mit 6 016 053 Ra, An⸗ ſpruch aus 8 31 der 2. Durchführungsverordnung ur Goldbilanz⸗ verordnung, bewertet mit 5 000 000.„4. Unter aſſiva: Aktien⸗ kapital mit 27 535 000.4, Anleihen: Waldhof und Tilſit mit 2247 389./, Reſervefonds 5 000 000, Kreditoren 17 013 809.I, Rückſtellungen für Löhne, Frachten uſw. 408 522 R⸗, Dr. Carl Clemm⸗Stiftung 166 420=, Geh. Rat Haas⸗Stiftung 7875 Rel und die Invaliden⸗, Alters⸗ und Hinterbliebenen⸗Unterſtützungskaſſe der Angeſtellten mit 35 161 R⸗. O Mehlverſteigerungen an der Mannheimer Produktenbörſe Sh. An der geſtrigen Produktenbörſe ſtanden. wieder eine Reihe öffentlicher Mehlverkäufe an, davon wurde die Verſteigerung von .600 Zentner Weizennachmehl die Verſteigerung von 300 Sack Weizenbrotmehl, Fabrikat der Mühlenbetriebs⸗Geſellſchaft Oſthofen⸗Worms, von 150 Sack Weizenmehl, Spesial, Fabrikat der Rheinmühlenwerke Mannheim, von 150 Sack Weizenmehl, Spezial 0, Fabrikat Ed. Kauffmann Söhne Mannheim G. m. b.., auf 29. Juni vertagt. Zum Verkauf gelangten 2145 Sack Weizen⸗ brotmehl, Fabrikat Knierim Nachf. Oſthofen. Davon lagerten 400 Sack ſeit 15. Dezember 1924, 50 Sack ſeit 19. Februar, 450 Sack ſeit 2. März, 500 Sack ſeit 31. März, 300 Sack ſeit 25. April und 445 Sack ſeit 6. Mai. Der Verkauf ging in 14 Loſen zu je 150 Sack und in 1 Los von 45 Sack vor ſich, in der Reihenfolge der Lager⸗ zeit. Für die am längſten lagernde Ware wurden zweimal je 16,25, einmal 16,60 die 100 Kg. erzielt, wobei 50 Kg. zum Vollmachen der Partie aus der ſeit 19. Februar lagernden Ware mitgingen. Die weiteren Loſe erzielten pro 100 Kg. 18,00., 18,00, 18,00, 18,05„, 18,10 l, 18,20 /, 18,25, 18,40 l, 18,35, 19,00, 19,10% und 19,60 A. Für 290 Sack Roggen⸗ mehl, 70 pCt., Fabrikat C. Lellbach, Odernheim(Pfalz) wurden für 150 Sack 25,10, für 140 Sack 26,00% die 100 Kg. erzielt. 150 Sack Weizenmehl, Marke„Goldkrone“, Fabrikat der Mühle Hüningen.⸗G. Hüningeik(Braunſchweig) wurden bei 30,50%/ die 100 Kg. zugeſchlagen; 50 Sack Weizenbrotmehl, Fabrikat J. Knoeckel, Achatmühle, Neuſtadt a. d.., ſofort zu disponieren, inkl. Säcke, bei 20,75. Schließlich wurden noch.250 Kg. netto Gerſte⸗Halb⸗ körner, in Ludwigshafen lagernd, in Leihſäcken, die für 14 Tage zur Verfügung geſtellt werden, bei 14,30 ¼ öffentlich verkauft. tu- Badenid.-., Karlsruhe. Die.⸗V. der Badenia.⸗G., in deren Verlag u. a. der Badiſche Beobachter erſcheint, beſchloß die Erhöhung des Aktienkapitals von 100 000 auf 200 000 durch Ausgabe neuer Aktien. Aus dem Reingewinn von 66857„ kommt eine Dividende von 10 pCt. zur Verteilung. Den Inhabern der früheren alten Goldmarkaktien wird zum Aus⸗ gleich der Umſtellung eine Sonderzuwendung von 25 pEt. gewährt. Die Ausſichten für das laufende Jahr wurden als befriedigend bezeichnet. 2˙: Aufhebung eines Konkursverfahrens. Das Konkursverfahren über das Vermögen der Firma J. Weick G. m. b. H. in Rhein⸗ hauſen(Amt Bruchſal) wird eingeſtellt, da eine den Koſten des Verfahrens entſprechende Konkursmaſſe nicht vorhanden iſt. :: Stinneskonzern und Barmer Bankverein. Wie die Düſſeld. Nachrichten erfahren, ſei demnächſt mit der wahrſcheinlich völligen Aufgabe des Engagements des Stinnes⸗Konzerns beim Barmer VBank⸗Verein zugunſten eines rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Aktionär⸗Konzerns zu rechnen. OFelien u. Guilleaume— Carlswerk.⸗G. in ftöln⸗Mülheim. In der geſtrigen.⸗V. wurden die Anträge der Verwaltung ge⸗ nehmigt und die Dividende auf 6 pt. feſtgeſetzt. Wie mitgeteilt wude, iſt die Beſchäftigung des Werkes gut. Die Geſchäftsbelebung hat auch im neuen Jahre angehalten. OR. Wolf.-⸗G. in Magdeburg⸗Buckau. zifferk ſich auf 3,7 Mill. R⸗(4, während Geſchäftsunkoſten, Speſen und ſtaatliche Abgaben 3,2 Mill.=/, Aufwendungen für Wohl⸗ fahrtszwecke 85 098 R und Abſchreibungen 375 139 Re, erforder⸗ ten. Der verbleibende Ueberſchuß von 18 803 R= wird vor⸗ getragen. Im Geſchäftsbericht wird ausgeführt, daß wegen des geringen Eingangs von Aufträgen das Fabrikationsprogramm durch Verminderung der Belegſchaft und zeitweiſe Herabſetzung der wöchentlichen Arbeitstage geſtreckt werden mußte. Erſt gegen Ende des abgelaufenen Geſchäfteſahres konnte eine Belebung des Ge⸗ ſchäftes feſtgeſtellt werden. Die Geſchäftsbelebung im neuen Jahre habe angehalten. O Styr-Aulomobile, Deulſche Berkaufsaktiengeſellſchaſt Berlin⸗ Friedenau. Wie verlautet, iſt die Geſellſchaft in Liquidation etreten. Wie bekannt, wurde das Unternehmen von Berlin⸗ urger Eiſenwerk errichtet und dann von der Zwangsverwaltung an die Automobilhandelsfirma Klein verkauft. „ Dux-Aufomobilwerke.⸗G. in veipzig⸗Wahren. Die.⸗B. genehmigte die Papiermarkbilanz per 31. Oktober 1924 und mit 20 173 gegen 67 Stimmen die Reichsmark⸗Eröffnungsbilanz per 1. November 1924 und Kapitalumſtellung von 33 Mill. Pe auf 660 000 R.(1000 Pe gleich 20.)0. Der Reſervefonds wurde mit 68 000 R. dotiert, für Rückſtellungen werden 100 000 R. verwendet. Gegen dieſen Beſchluß gab ein Aktionär Proteſt zu Protokoll. Die Aktienmehrheit der Dux⸗Werke iſt in den 1512 der Preſto⸗Werke in Chemnitz übergegangen. Der bisherige Auf⸗ ſichtsrat iſt deshalb von ſeinem Amte zurückgetreten. Das Unter⸗ nehmen iſt mit Aufträgen zurzeit reichlich verſehen. Die Herſtellung von Automobilen wird aber durch die herrſchende große Geld⸗ knappheit ſtark beeinträchtigt. Reueſte Handelsnachrichten Deviſenbaiſſe an der Newyorker Börſe An der Fondsbörſe erfolgten heute umfangreiche Abgaben in europäiſchen Deviſen, die auf die anläßlich der Brüſſeler Konferenz zutage tretende Enttäuſchung über die Auswirkung des Dawesplanes und die Schwierigkeiten, mit denen die europäiſchen Nationen bei der Fundierung ihrer Kriegsſchulden zu kämpfen haben, zurückgeführt werden. Der franzöſiſche Franken notierte heute zeitweilig 4,63 gegenüber 4,715ç am 20. Juni. ——— i Der Rohgewinn be⸗ Deviſenmarkt Weitere Abſchwächung der Weſtdeviſen 7 Die Weſtdeviſen liegen weiterhin weſentlich ſchwächer als in der Vorwoche. Heute früh ſtellten ſich London⸗Paris auf 104% gege N 103% von geſtern, London⸗Brüſſel auf 105 gegen 104,25, London⸗ Mailand auf 129,75 gegen 127,25, London⸗Kabel auf 48676, London⸗ Schweiz auf 2503 und London⸗Holland beidemale auf 1212. In Reichsmark koſten: der Dollar 4,20, engliſche Pfunde 20,41,75, der holländ. Gulden 1,68,50(1,68,40), der franzöf. Franken 19,60(19,80) Pfg., Zürich 8155 Pfg., Italien 15,75(16,05), Prag 12,44(12,43), Kriſtiania 71,55(71,30), Kopenhagen 89,00 (80,45) Pfg., Stockholm 1,12,40(1,12,30), Belgien (1,68,60) A. Hörlenbecichte Mann e mer Effektenbörſe 19,40 (19,55) Pfg., Madrid 61,10,(61,30) Pfg., Argentinien 1,68,70 N OMannheim, 22. Juni. Die Kurſe waren heute gegenüber dem Wochenſchluß gut behauptet, Intereſſe zeigte ſich für Benz⸗Aktien, die auf 63 pt. anzogen, während chemiſche Werte eher angeboten waren. Es notierten: Pfälz. Hypothekenbank 5, Badiſche Anilin 120, Rhenania 3,6, Continentale Verſicherung 3 6 2, ex. Div., Mannheimer Verſicherung 63, ex. Div.,.⸗G. für Seil⸗ induſtrie 50,50, Benz Mannheim 63, Gebr. Fahr Pirmaſens 55, Knorr Heilbronn 55, Konſervenfabrik Braun 0,9, Mez u. Söhne Freiburg 56, Neckarſulmer Fahrzeugwerke 81, Pfälziſche Mühlen⸗ werke Mannheim 84, Unionwerke Mannheim 6,50, Zuckerfabr ik Frankenthal 4, Zuckerfabrik Waghäuſel 61, Städt anleihen: 376 proz. Heidelberg v. J. 1903 5,25, 476 proz. Mannheim v. J. 1914 5,4, desgl. 4 proz. v. J. 1901 5,4, desgl. 4 proz. v. J. 1906/1907 5, 45 desgl. 375 proz. 5,4, desgl. 4 proz. 5,4, 4 und 37 proz. Rhein. Hypothekenbank⸗Pfandbriefe 6,2. Waren und Märkte Offizielle Preiſe der Mannheimer Prozuktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo neito waggonfrei Mannheim ohne Sack zabl lb in Reichsmark Preisnotierungen vom 22. Juni 1625. ar Weizen, inländiſcher 24,00—24,50[ Weizenbrotmehl 25,50—27,00 „ ausländiſcher 28,00—30,50] Roggenmehl 29.00—79,80 Roggen, inländiſcher 22,50—22,50] Welzenkleie mit Sack 12.25——.— „ augzländiſcher 22,00— 22,50 Trockentreber 16.00—16.50 Brau⸗Gerſte(alte)——— Rohmelaſſe——— Futier⸗„(neue) 21.,00— 22,00 J Wieſenheu, loſe——— Hafer, inländiſcher 19,00 21,50] Rotkleeheu——— ausländiſcher 20.,00—22,00 Luzerne⸗ſtleeh eu——— Mais gelbes mii Sack 23.00-00 00] Preß⸗Stroh——— Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 38,50 87,00 J Gebundenes Stroh—— Tendenz: ruhig. e 2 2 Berliner Metallbörſe vom 22. Juni Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 19. 22. Aluminium 19. 22. Elektrolytkupfer 130,50 180.85 in Varren 2,45•2,50 2,45.2,50 Raffinadekupfer—.——.— inn, ausl.———.— Blei—.——.— üttenzinn—1——.— RohzinklPb.⸗Pr.)——.— Nickel 8,45.3,50.45.8,50 do.(fr. Verk.).680,69 6869 Antimon 1,18•1,19.191.21 Plattenzink— 61•8250 Silber für 1 Gr. 95,—.96.— 95,—96,.— Aluminium 2,95-2,40.85⸗2,80 Platin p. Gr.—.——.— 8ondon 22 Juni(WS) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 2 19. 22 Blei beſtſelect. 88.25 88,. Kupfer Kaſſa 60 85 60,15 61.— 68.80 Zint 34.— 88.— do. 3 Monat 61,5) 81,15] Nickel 185,— 163,.— Queckſilben 13.25, 18,25 do, Elettol. 64.25 68,15 Zinn Kaſſa 282.85 252.15 Regulus 6950—.— 2·: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 22. Juni. 2805 G. 2815.; 1 Kg. Platin 15,75 G. 16,10 B. „ Bremen, 22. Juni. c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,40(27,33) Dollarcents. Schiffahrt Nächſte Dampfer⸗Expeditionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New York: D. Columbus am 24..; 1 Kg. Gold Silber 94 G. 94,60—95,10.; 1 Gramm Baumwolle, American Fully middling D. George Waſhington am 24..; D. Republic am 30..; D. Sierra Ventang am 30..; D. Stuttgart am 4..; D. America am 7..; D. Bremen am 11..; D. Präſident Rooſevelt am 14. 7. Bremen⸗Philadelphi Baltimore⸗Norfolk: D. Hornfels am 4..; D. Hameln am 25. Bremen⸗Cuba: D. Weſtfalen am 5. 7. D. Eiſenach am 25..: D. Nienburg am 4..; D. Porta am 31. Bremen⸗La Plata: D. Crefeld am 25. 6. D. Werra am 19. d 7. Bremen⸗Braſilien: 75 7. Bremen⸗Oſtaſien: D. Medon am 27..; MS. Münſterland am 4..; D. Rydal Hall am 11..; D. Schleſien am 18. 7. Bremen⸗Auſtralien: D. Hagen am 24..; D. Lycaon am 17..; D. Göttingen am 8. 8. Jrachiengeſchäft in Dulsburg⸗Ruhrork am 22. Juni Die Nachfrage nach Kahnraum war auch heute ziemlich lo“ Jedoch blieben die Frachtſätze für Berg⸗ und Talreiſen mit 90 per Tonne unverändert. Der Streik der Hafenarbeiter und Rhein⸗Maſchiniſten in Duis⸗ * burg⸗Ruhrort iſt beendet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni 1 J. begein⸗Pegel[18. 17. 18. 18.20.J 28, Oecfar-Begel 18. 17 18 19. 20 28. Fcherinſel, 282.80.88 782.49 Wrenren,.028.55.6526 28J28 Bell 22e 4502.56..7 delleronn.—— Haran„.88.88.0 Krde.%%% ꝶ Mannbeim„.088.098.108.08(.972.84 Faub...8212.82 1055 Röln.80.59 Waſſerwärme des Rheins 200C Herausgeber, Drucer und Verleger: Druckexei Dr. Neue Mannheimer Zeitung, G. m b. 5. Mannheim Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: i. V. Kurt Fiſcher für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; flür Kommunalpolitik und Haas. E 6, 2. — 7 Lokales: J. V. fFranz Kircher; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, EEcr Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Frauz Kircherz für Anzeigen: J. Bernhardt. Dn D — ——ůůů ů 9. Seite. Nr. 283 niene Mannhefmer Jeſtung(Mittag⸗Nusgabe!). Dienstag, den 23. Junl 1828. ANus dem Lande Hochbetrieb in Heidelberg Kr. Heidelberg, 22. Juni. Es war gerade als ob ſich die Kon⸗ areſſe alle den längſten Tag des Jahres ausgeſucht hätten, um ſich in Heidelberg ein Stelldichein zu geben. Wie die Stunden⸗ und Mi⸗ nutenzahl des 21. Juni nicht zu überbieten iſt. ſo kann wohl kaum die Zahl der Konareſſe und ihrer Teilnehmer in der Neckarſtadt an einem Taag übertroffen werden. Während die Kaufmannsjugend lüber deren Veranſtaltuna an anderer Stelle berichtet wird. Schriftl.) in den letzten Tagen das Straßenbild beherrſchte, wurde auch noch von anderer Seite poſitive Arbeit geleiſtet. Die badiſchen Bau⸗ meiſter hielten hier ihre 29. Jahresverſammlung ab. Hoch⸗ und Tiefbauleute, die bisher getrennt marſchiert waren, vereinigten ſich zum„Bund der Badiſchen Baumeiſter“, eine Fachausſtellung gab Gelegenheit, die Kunſt der Baumeiſter zu bewundern, eine Beſich⸗ tigung des Zementwerks Leimen ſchloß am Montag die Tagung.— Der Deutſche Fiſchereiverein iſt auch hier zuſammen⸗ gekommen, das Reich hat als Vertreter den Miniſterialdirektor Leers, den Präſidenten des deutſchen Fiſchereivereins. geſchickt. Der„Seewirtſchaftliche Ausſchuß“ eröffnete am Sonntag morgen die Arbeiten und wurde vom„Wiſſenſchaftlichen Ausſchuß“ abgelöſt. der u. a. die Fiſchkrankheiten, die Altersbeſtimmung und Ernähruna der Fiſche beuandelte. Am Montaa arbeiteten der Ausſchuß der Sal⸗ monidenzucht und der Ausſchuß für die fließenden Gewäſſer.— Als einen Abſtecher von Karlsruhe aus beſuchten am Sonntag Krimi⸗ naliſten aus Holland. Schweden, Schweiz, Amerika. Türkei und anderen Ländern die Stadt Heidelbera Bürgermeiſter Wielandt und Polizeidirektor Athenſtädt waren die Führer.— Großen Zuzua brachte auch das goldene Jubiläum der Feuer⸗ wehr im Stadtteil Kirchbeim. Trotz des ſtrömenden Regens wurde die geplante Jubiläumsübung am Vormittaa flott abſolviert. der ſchöne hiſtoriſche Feſtzua am Nachmittag hatte erfreulicherweiſe die vorübergehende Gnade des Himmels gefunden. Der Badiſche Feuerwehrverband hatte ſeinen Präſidenten. Altſtadtrat Ga. Fr. Ueberle⸗Heidelbera mit ſeiner Vertretung beauftraat.— Extra⸗ züge brachten Gäſte aus Aſchaffenbura. Mannheim bat auch wie⸗ der wie üblich einige Tauſend Menſchen in ſein Natur⸗Erholunas⸗ heim Heidelbera geſchickt während der Schloßbeleuchtung reanete 8 auch nicht, kurz und aut: es war Hochbetrieb in Heidel⸗ e ra. 5 K Schwehzingen, 21. Juni. Die offiziellen Schwetzinger Spar⸗ gelmärkte ſind zu Ende. Die Zufuhren haben ſchon ſehr ſtark nachgelaſſen und es werden nur noch geringe Umſätze getätigt. Die Preiſe betrugen auf den letzten Märkten 60 Pfa. für erſte Sorten. 50 und 40 Pfa. für geringere Ware. AKiarlsruhe. 21. Juni. In der Karlsruher Feſthalle wurde geſtern die Südweſtdeutſche Tabakmeſſe durch Anſpra⸗ chen des Vorſitzenden der Ortsaruvpe Karlsruhe des Verbandes Deutſcher Zigarrenladeninhaber und des Hauptausſchuſſes der ſüd⸗ weſtdeutſchen Tabakmeſſe. Stadtrat Töpper und des Ehrenvorſitzen⸗ den der Meſſe. Oberbürgermeiſter Dr. Finter eröffnet. Nußbach(Schwarzwaldbahn), 20. Juni. Bei den Arbeiten am Schieferhaldentunnel wurde der 21jährige Arbeiter Gabriel Schnei⸗ der von Nußbach, der Sohn eines Landwirts. von einem Stamm, der als Stütze für einen Felsblock Verwendung finden ſollte. aber ins Stürzen kam. auf den Kopf getroffen. daß der Tod ſofort eintrat. — Der Schieferhaldetunnel iſt jener kleine Tunnel unmittelbar nörd⸗ lich des Sommerautunnels, wo am 23. April der Felsſturz eintrat, der zu übertriebenen Meldungen über einen Tunneleinſturz. der garnicht vorlag. Anlaß gab und der die Linie durch vier Tage unter⸗ brach, ſodaß Umſteigeverkehr eingerichtet werden mußte. An dem Tunnelmund werden ſeitdem weitere Stützarbeiten durch Mauer⸗ aufführung an den Böſchungen vorgenommen, die jetzt ein Todes⸗ opfer gefordert haben. während der eigentliche urſächliche Vorgana ſeinerzeit aut ablief. 10 Runden 330 Kilometer.) Sportliche Kundſchau AdC⸗Eifelrennen 1925 Der dritte und letzte Tag des ADAC.⸗Eifelrennens 1925 15 t den Kampf der Touren⸗ und Sportkraftwagen. icht weniger wie 35 Bewerber ſtellen ſich dem Starter. Auch hier zeigt ſich die Internationaliät, denn von den 35 Wagen ſind 24 deutſchen und 11 ausländiſchen Urſprungs. Punkt 6 Uhr morgens böllert der erſte Wagen auf die Reiſe, je nach der PS-Zahl haben die einzelnen Konkurrenten 6, 8 und 10 Runden zurückzulegen. Naturgemäß 1 10 ſich ſehr bald das Feld auseinander, denn die einzelnen Klaſſen ſowohl bei den Sport⸗ wie bei den Tourenwagen werden mit einer halben Minute Abſtand in den Kampf geſchickt. Eine Trübung erfährt ſchon kurz nach 8 Uhr der Schlußtag dadurch, daß Jeſſen aus Köln auf Exſelſior zwiſchen Vlatten und Heimbach gegen einen Baum fährt und Ludewig Eſſen auf Bugatti, der unmittelbar dicht auffolgt, mit Jeſſen karamboliert. Jeſſen wird tödlich und 2 Mitfahrer ſchwer verletzt. Damit ſcheidet die Klaſſe VII der Sportwagen aus. Auch der dritte Tag zeigte, daß die deutſchen Maſchinen und die Fahrer im heißen Kampfe mit dem Auslande ſiegreich zu beſtehen wiſſen. Die Ergebniſſe: Sportwagen: Klaſſe VI(1o0 Runden 332 km): 1. Keil, Barmen, auf Auſtro⸗Daimler, 5 St. 3 Min. 34 Sek.; 2. Maier, Burgrieden, auf Steiger, 5 St. 9 Min. 21 Sek.; 3. Gaß, Köln, auf Benz, 5 St. 23 Min. 0,4 Sek.(Geſtartet.) 8 Klaſſe IV(10 Runden 332 km): 1. Utermöhle, Aachen, auf Fafnir, 4 St. 56 Min. 36 Sek.; 2. Volkhart, Bielefeld, auf Dürrkopp, 5 St. 25 Min, 37 Sek.; 3. Jungbluth, Reyhdt, auf Fafnir, 6 St. 13 Min. 5, Sek.(Geſtartet.) Klaſſe III(10 Runden= 332 km): 1. Brackelsberg, Milspe, auf Bugatti, 4 St. 57 Min. 1174 Sek.; 2. Wilms,.⸗Glad⸗ bach auf Bugatti, 5 St. 55 Min. 22 Sek.(Geſtartet). Klaſſe II(8 Runden= 265,6 km): 1. Felten, Remſcheid, auf Mannesmann 4 St. 10 Min. 58¼ Sek.; 2. Lühr, Remſcheid, auf Mannesmann 5 St. 6 Min. 40 Sek.(Geſtartet.) Klaſſe 1(6 Runden= 199,2 km): 1. Polak, Köln, auf Amor, 3 St. 2 Min. 37, Sek.; 2. Müller, Köln, auf Amor, 3 St. 41 Min. 97 Sek.(Geſtartet). 5 Tourenwagen: Klaſſe V(8 Runden 265,6 km): 1. Fintzen,.⸗Gladbach, ſterde 2 8 15, 23 St.; 2. Krah, Ohligs, Opel,.48,19 St.(Ge⸗ ſtartet). Klaſſe IV(10 Runden 332 km): 1. Engler, Wiesbaden, Ballot,.37,10 St.(Geſtartet.) Klaſſe 1(6 Runden= 199,2 km): 1. Hermann, Aachen, Opel, .21,1825 St.; 2. Moderer, Köln, Opel,.22,59 St.; 3. Röntgen, Düſſeldorf, Opel,.30.09 St.(Geſtartet.) Die ſchnellſte Runde fuhr Volkhardt auf Dürkopp mit 27,38,4 Min. Die ſchnellſte Zeit des 3. Tages erreichte für 332 Km Utermöhle, Aachen, auf Fafnir mit.56,36 St. So iſt denn der Kampf in der Eifel für 1925 entſchieden. Das deutſche Kraftfahrweſen und der A. D..C. dürfen mit Stolz auf dieſer 3 Tage heißeſter Kämpfe zurückblicken. Deutſchland hat er⸗ neut gezeigt, daß es im Motorſport ſowoh bei den Krafträdern wie bei den Kraftwagen das Ausland nicht zu fürchten braucht, im Gegenteil ihm als ſiegreicher Konkurrent gegenüber aufzutreten vermag. Die dritte motorſportliche Veranſtaltung um die Deutſche Touriſt⸗Trophäe in der Eifel begann am Donnerstag mit dem Rennen der Motorräder. In den neun verſchiedenen Klaſſen wurden 78 Maſchinen, darunter neben den beſten deutſchen Fabrikaten zahlreiche ausländiſche Marken, auf die 33 Kilometer lange Rundſtrecke geſchickt, die von den leichten Maſchinen ſechsmal, von den mittleren und ſchweren zehnmal, von den Seitenwagenmaſchinen neunmal zu durchfahren war. Bauhofer(München) auf B. M. W. fuhr die ſchnellſte Zeit des Tages mit 4 Stunden 43 Min. 26 Sek. heim), auf NS 1 1˙ Einzelergebniſſe der Rotorräder: Klolſe. (bis 175—(Düſſeldorf), auf DaW., 3 Sid.—— 42,3 Sek.(Goldene Medallle); 2, Vaneſte(Coutrai), auf 98 1 4 Std. 6 Min. 7,2 Sek.; 3. Schaaf(Euskirchen), auf D., 4 Sid i7. Min. 22 Sek. Klaſſe 2:(175 bis 250 cem): 1. Sie ger(Düſſe; dorf), auf Velocette, 3 Std. 29 Min. 38,4 Sek.; 2. Dorſt Düſſeldorg. auf Velocette, 3 Std. 38 Min. 02 Sek.; 3. Roggenbuck(Köln-Linden⸗ 9990 auf Allright, 3 Std. 45 Min. 49,4 Sek. Dieſes Ergebnis 925 Rückſicht auf die Spezialberechnung zuſammengeſtellt. Kla* (über 250 bis 350 cem Inhalt): 1. Gherſi Piero(Rapallo Sunbeam. 4 Std. 55 Min. 12,1 Sek.; 2. Gherſi Mario(Ra 5 19 Frera, 5 Std. 14 Sek.; 3. Ceyer(Dortmund), auf AJS., 5 7. Min. 36,1 Sek. Klaſſe 4:(350 bis 500 cem): 1. 25 (München), auf BMW., 4 Std. 43 Min. 26 Set., ſchne ich 2. Iſaco(Rapallo), auf Moto Guzzi, 4 Std. 44 Min. 12 Sek.; 3. (München), auf BMW., 4 Std. 57 5— 1. 99900 f aſſe 5: Min. 15, K 11 Sid 52 Min 97 180 deuh 1, Bateold Göln) a d bis 750 cem): 1. Pätz o öln), a mperia, 18 Sek.; 2. Seifert(Köln⸗Mannsfeld), auf Scott, 5 Std. 20 25 Sek.; 3. Nofenbaum(Düſſeldorf), auf NSlI., 5 Std. 40 5 18 Sek. 6:(über 750 cem): 1. Speeſe „ 4 Std. 48 Min. 37,2 Sek. Klaſſe 7 fällt 214 Klaſſe Smit Seitenwagen(über 850 bis 600 cem): 1. All in ſeiner Klaſſe geſtartet KRrämer(Köln⸗Manasfeld), auf 5 Std. 51 Min. 31 Sek. Klaſſe 9:(Krafträder mit Sileng gd. über 600 cem): 1. Weyers(Aachen), auf Harley⸗Davidſon, 4 S8 56 Min. 12.2 Sek.; 2. Palm(Köln), auf Harley⸗Davidſon, 5 S 5 52 Min. 1 Sek.— 1050 Trauriger Abſchluß der Eifelrennen— — Düren, 21. ber zur Eifelrundfahrt, ſo brachte leider auch 5 dritte und letzte Tag des Rennens einen ſchweren Unfall, der derum zwei Menſchenleben forderte. Geſtern morgen fuhren auf 57 Rennſtrecke die beiden Wagen Jeſſen⸗Köln(Exzelſior) und Lude? Wie das Traini wi t tti) zwi Vlatten und Heimdach hintereinander. e eeeeee Baum. Der dicht hinter ihm liegende Fahrer Ludewig, der ſeinen ſen nicht mehr rechtzeitig herumwerfen konnte, fuhr von hinten auf ihn 9 Jeſſen wurde durch den Anprall gegen den Baum ſofort getötet. Ludewig flog gus ſeinm Wagen heraus und erlitt leichtere Verletzungen, während fein Beifahrer mittags im Dürener Krankenhaus ſeinen ſchweren Ver⸗ letzungen erlag. Das Eifelrennen hat alſo in dieſem Jahr in 10 4 Tote und ebenſovfele Verletzte gefordert. Wegen dieſes Unfolls ſind die Illumination der Burg Nideggen, ſowie die Siegesſeier, heute in Köln ſtattfinden ſollte, abgeſagt worden. Sieger des and Rennens und zugleich der vierten portklaſſe iſt Untermöhl Fafnir. 24-Stundenfahrt für Aukomobile des F. A. C. Glatter Verlauf.— Vorzügliches Ergebnis. Als ein voller Erfolg iſt die zweite 24⸗Stundenfahrt des 5 furter Automoiblllub anzuſprechen. Die Veranſtaltung ſcheint ſich zu einem der bedeutendſten automobiliſtiſchen Ereigniſſen Deulſch⸗ kannds auszuwachſen. Nicht weniger als 60 von 75 Gemeldeten er⸗ ſchienen am Start, der an verſchiedenen Stellen gleichzeitig ftaltfand. Die Fahrt ſtellte mit ihren verſchärften Bedingungen die größten Au⸗ forderungen an Mann und Fahrzeug und es iſt darum nicht ver? wunderlich, wenn— zumal in der Nacht und gegen Morgen— Reihe von Fahrer den ſchweren Strapazen erlagen und das Rennen aufgaben. Das einſetzende ungünſtige Wetter blieb dabei von lichem Einfluß. Nachſtehende 20 Fahrer ohne jeden Straf⸗ punkt blieben Sieger und wurden mit dem Goldenen Becher des .⸗A.⸗C. ausgezeichnet: 3 Birk⸗Mannheim(Robag⸗Bugattt), Jörns Opel-Rüſſelsheim, Schoburger(Maybach⸗Friedrichshafen), Zwick(desgl.), Wrick 2 Frankfurt), Laubrecht(desgl.), Glöckler(NSü.), Cleer(Stöwer) Kordewan(Stöwer⸗Stettin), Rhein(Steyr⸗Offenbach), Gichel(Sim ſon⸗Supra⸗Frankfurt), JIrion(Adler), Franken(Faun⸗Anſpach i.— Feldmann(Hanſa⸗Hamm), Frau Folville(Horch⸗Frankfurt), Ke Zwickau-Horch, Scholl(Gorch), Sell)Faun⸗Miederrad), Dr. Stiwe Adler⸗Seng und Goertz(Opel⸗Weilburg). Wir machen hiermit Freunden und Bekannten die schmerzliche Mitteilung, daß unser früherer Teilhaber, Herr 8 Carl im 63. Lebensjahre gestern abend im Lanz'schen Krankenhaus unerwartet rasch verschieden ist. Der- selbe hat einen grossen Teil seines Lebens unserm Unternehmen gewidmet Wir werden ihm als lieben geschätzten Mitarbeiter ein ehrendes An- denken bewahren. Mannheim, den 22. Juni 1925. Kirner, Kammerer& bie. Die Beerdigung findet Don ners ta g, den 25. juni in Vöhrenbach statt. 6826 Unser lieber treubesorgter Vater 6882 Richard Hörder wurde am 19. Juni plötzlich durch unsern Herrn und Heiland abgerulen. Mannheim(Schimperstr.), den 23. Juni 1925. Hilde Hörder Fritz Hörder Hellmut Hörder. Die Beisetzung hat in aller Stille stattgelunden. * 1anl ei G Englisch Französisch nach bewährter Schule iſt leicht gemacht nach meiner Methode(Zuſchneid; von den Von der eiſten Stunde an lernen Sie ſprechen auf die ein achſte Art, in kürzeſter Zeit! Regeln Indiviouelle Behandſung! erſten Anfängen bis au jeder gewünſchten Stufe durch Lehrerin 6811 Kein Eindrillen von Wörtern und An⸗ 40802 K Adreſſe in der Geſch. Omeldungen O 2. 2 eine Treppe. EE ſanter beienh Statt besonderer Anzeige. Unser lieber Vater, Grogvater, Bruder, Schwager und Onkel Urgrohvater. 6905 Dl. Ferdinand Haug Geh. Rat, Gymnasiumsdirektor a. D. ist heute früh im 88, Lebensjahre sanft verschieden. Im Namen der trauernden Hinterblieb enen: Emilie Gross mit Gatten Heinrich Gross Ober-Reg.-Rat in Stuttgart Helene Abel mit Gatten Ludwig Abel in Mannheim Alfred Haug, Geh. Rat, Generalkonsul in Pretoria mit Gattin Monika geb. v. Bülow Die Beerdigung findet in Mannheim am Mitt- woch, den 24. Juni, nachmittags ½2 Uhr, von der Leichenhalle aus statt. Statt Karten! Danksagung. Zurückgekehrt vom Giabe unserei lieben Gattin und Mutter, ist es uns ein Heizens- beadüifnis allen zu danken, die an unserem herben Veiluste ſeigenommen haben. gBesonderen Dank Herrn Stadtpfarrer Valer für die tiostreichen Wofte, den Schwestern des Luisenheims für ihre auf- opteinde Pflege, sowie für die überaus nahlieichen Klanz- und Blumenspenden. Mann heim, den 23. Juni 1925. (0 5. 1) Die trauernden Hinterbliebenen: Gebildetes Mädel an⸗ fangs 30 mit viel Sinn für freundl. Häuslich⸗ keit, tadelloſem Ruf u. ſich. Auftreten, wünſcht mit ält. evang. 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Im Gartentheater der„Süga“ Einmaliges Gastspiel: „Die wilde Well“ Kleinkunstbühne lInstnut der Künstlergilde Aneikanntes Unternehmen von künstl EBigenait Lenlung. Hermann Budde-Bremen.“ ————— ⏑“ Hittwoch, den 24. Juni 1925, abends 7½ Uhr Das criolgreichebrogramm Mitwirkende Dagmar Torgen, Hans Scherzer, Tanz; Hermann Budde, Rezitation; Gg. Hch. Lange, Ansager. Die Kostüme sind nach eigenen Entwürfen in dem Ateliei der, Künstiei gilde“ angeleitigt. G lbenle. 9. Jackie Coogan Jackie, derkleine Robinson Slärahrt ins Glück Jeder Gebiigs- und Sportsfreund muss diesen Fum sehen. * Füäbelnebtendataspel r jugendliche haben Zutritt. Schaunurs K 1, Alles lacht über Pat U. Patachon; Radiohund Von Bergzu Tal] fähelaanamann Tüglid.15 Uhr. — VoN HMAMBURd NACH SUDANMEBERIKa io OgaNERO, SAO FRAMCIsco bo Sur., d qRANDE Oo sbl, MOoE. vioo uο SοννοnnARES 1 155 Regelmaßige Abfafirten mit den deutschen Passagierdampfern „DEN„/„SAWERN. „ URTTEINMSEZRNG. Einta de 3. 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Von Wölfen umzingelt! Dureh die Wildnis ohne Waffen! Der HMannheimer Ceneral-Anzeiger schreibt in der Filmrundschau am 16. Juni über 25 Rosenmontag „. Ohne große Pracht iſt dieſer Film. Er drängt ſich nicht auf. In einer Sprache, die jedes Herz verſteht, redet er vom Leutnant, der ein armes Mädchen liebt. Kameraden, die nicht wiſſen wollen daß die Liebe über den Begriff der Offiziersehre hinausragt, treiben die beiden Menſchen in den gemeinſamen Tod. Schlicht, einfach iſt die Handlung, doch voll Wärme und Wahrheit, voll Menſchlichkeit. Und iſt nicht dies mehr wert, als aller pompöſe Aufwand? Man muß dem„Palaſt⸗Theater“ Dank wiſſen ür die Wiederholung dieſes Filmes. nn ſeinen Wert beweiſt das volle aus und vor allem die tiefgehende irkung.“ Dazu: Freiwild Der Kampf einer Verlassenen Drama in 6 Akten. Anfang 5 Uhr, letzte Vorſt.25 Uhr. HPalast-Theater Bücher nzahlung. 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Die Geſellſchaft wird auf Grund des§ 16 der Goldbilanzverordnung vom 28. Dezember 1923 als nichtig gelöſcht. 2. Zur Firma„Pyramidenfliegenfänger⸗ fabrik Max Dametz, Zeitz mit beſchränkter Haf⸗ tung“ Mannheim, Zweigniederlaſſung, Sitz Zeitz. Weiterer Geſchäftsführer iſt Max Kutz⸗ ner in Zeitz. 3. Zur Firma„Wilhelmshof Vaugeſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Auf⸗ grund Geſellſchafterbeſchluſſes vom 28. Mai 1925 iſt das Stammkapital von 100 000 Mk. auf 10 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag entſprechend der eingereichten Rieder⸗ ſchrift, auf die Bezug genommen wird, geän⸗ dert worden. 4. Zur Firma„Rheiniſche Fettwarenfabrik Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Durch Beſchluß der Geſellſchaf⸗ terverſammlung vom 25. Mai 1925 wurde der Geſellſchaftsvertraa geändert in 8 1(Firma) und 8 2(Gegenſtand des Unternehmens). Die Firma iſt geändert in„Aledy“ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung Fabrik und Vertrieb tech⸗ niſcher Neuheiten“. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt: Der Erwerb und die Ver⸗ wertung von Patenten und ſonſtigen Schutz⸗ rechten, ſowie die Fabrikation und der Ver⸗ trieb von techniſchen Neuheiten aller Art. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, Zwelgntederlaſſungen im In⸗ und Aus Stahlhandelsgeſellſchaft mit beſchränkter tug“ in Mann beſchluſſes vom 6. Mai 1925 iſt⸗das Sieg kavital vom 5 000 000 Mk. auf 1000 R 5 geſtellt und um 4000 RM. erhöht worden beſc Grundkapital beträgt jetzt 5000 RM. 65, den Geſellſchafterbeſchlus vom 6. Mai 1 c der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der gereichten Niederſchrift, auf die Bezug 10 am men wird, insbeſondere auch in 8 12 Satz 1 0 Stammanteile. Stimmrecht). Gülden geb. Steltzenmüller. Mannhein, al derr Eduard Bentz, Kaufmann, Mannheim ſin Geſamtprokuriſten beſtellt und gemeinſ 2. zeichnungsberechtigt. Ferner wird bekan 17 macht: U nehmen a) le 2 Mannheim 2000 RM. Stammeinlagen, eiſe leiſtet iſt durch Uebertragung ſeiner 15 vertretung in Guß. Grauguß, Maſchine 50 feuerfeſter Guß und Guß für chemiſche Na duſtrie, ſowie ferner ſeines Geſchäftes 6 tallhandel) auf die Geſellſchaft, b) Peter f0h„Be Gr. eee de aug zu errichten. 5 5. Zur Firma„Oberrheiniſches Senben Sie tor, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftugee lich Mannheim. Die Geſellſchaft wird auf 8. Da⸗ des 8 16 der Goldbilanzverordnung as Dezember 1923 als nicht gelöſcht. 4,% der 6. Zur Firma„Gülden& Co., Eiſen⸗ Oet heim. Aufarund Geſellſ 7 Kor 101 li5 worden.(Stammkalugg nrechtj. Frau J ben tb] ſind Von dem erhöhten Grundkapital Peter Gülden. Kaufmane ge nachmittags 2 Uhr im Pfandlokal O 6. 2, hie Dab den, Betriebsfeiter, Danzig⸗Lanafuhr ah han R. M. Stammeinlagen, deren Leiſtung enhe durch Aufrechnuna mit einem ihm geſchuld ſf Darlehen in gleicher Höhe. er Mannheim, den 16. Juni 1925. nich Amtsgericht. 1 2 une Anläcde Berdtertlacungen der dtadkoande e Morgen früh auf der Freibank Kuhfle dalc (ohne Nummer) der „865 Zwangsversteigerun, un Mittwoch den 24. Juni 1025 vormittags u% werde ich in Käfertal am Ratbaus geggegge Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich perf ſche 1 Büfett, 1 Schreibtiſch, 1 Tiſch, 1 Büchel 8 1 Credenz; 1 Schreibtiſch. 1 Stuhl, 1 Bächerſchrank. bene Mannheim, den 22. Juni 1925. Erte Günther, Gerichtsvollzieher Nu 3 KMu Von der Reise zurück end 55 Dr. Hubert Halvef n U 6, 18 Telephonꝰ Sprechstunden 8½2—11 u.—645 ſolche zu erwerben und zu vertreten, ſowie l Oruokerei Dr. Haas, G. m. b.., Drurksaegen 77* 60 eeeeeeeeeeee