W Sr ee — 5 75 Engliſche Minierarbeit Der Berliner Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ kündigt 9 in einem langen Bericht den angeblich dicht bevorſtehenden Aus⸗ 5 bruch einer deutſchen Regierungskriſe an. Das Blatt 1 ſpricht von einer heftigen Oppoſition innerhalb der deutſch⸗ 2 kationalen Partei gegen die Politik ihrer Führer in der Ftrage der Preußenregierung, der Flaggenfrage, der Verfaſſungs⸗ b Aun— e e 8a0 e aeen Wenn r Augenblick komme, wo die Führer der Deutſchnationalen ge⸗ Wungen würden, aus der Regierung auszutreten, werde Hindenburg EKkritiſche Lage auch in hongkong (Spezialkabeldienſt der United Preß) 2 Hongkong, 23. Juni. Die Lage hier zeigt eine weitere Lerſchlimmerung. der Streik breitet ſich ſtündlich weiter 1 zus und die Stimmung in allen Teilen der Bevölkerung hat den 11, Siedepunkt erreicht. Die heute erlaſſenen Verfügungen der eng⸗ 8 Iſchen Verwaltung kennzeichnen am beſten den Ernſt der Lage. as Geſamtgebiet von Hongkong wird in den Alarmzuſtand 7 derſetzt. Briefe, Telegramme uſw. unterliegen der Zenſur. Alle 10 Sebäude, Fahrzeuge, Nahrungsmittel und Brennſtoffe werden der 7 Rontrolle der Polizei unterſtellt. Ferner wurde die Ausfuhr von 0 Bold, Silber und Nahrungsmitteln aller Art verboten und nur mit 1 deſonderer Genehmigung geſtattet. 15 London, 23. Juni. Reuter meldet aus Hongkong, daß alle 2 ſchen Banken geſchloſſen worden ſind, um einen An⸗ 1 furm der Kunden zu vermeiden. Schwer bewaffnete Wachen ſind 1 im Eingang der Banken aufgeſtellt. Mobiliſierte Freiwillige a ouillieren durch die Straßen. Die chineſiſchen Angeſtellten in 10 Druckereien der in chineſiſcher Sprache erſcheinenden Zeitungen 00 ſenweigern zum Teil die Arbeit, ſodaß die Zeitungen gezwungen 1 nnd in verkleinertem Umfange zu erſcheinen. el 8 15 ˖ 2 + painlevé über die Marokkopolitik 00 105 2 ee 5 Mi iſterrat in 5 ie Erklärungen feſtaeleat werden ſollten, die Miniſterpräſiden 0ů Banti nlevé heute nachmittag in der Kammer über die Marokko⸗ 900 olitit abgeben wird. Painleve hat geſtern einem Vertreter des 100 zBetit Pariſien“ aegenüber betont, er werde beute ſprechen, denn es ſel udle ſich darum, mit vollkommener Genauiakeit zu begründen., deſg deilche Abſichten die Reaierung in Marokko habe. Es ſei dann an zu erklären, ob ſie der Regierung folgen wolle oder + Nach dem„Matin“ wird auch Juſtizminiſter Steea Aufklä⸗ 105 ſungen über die gegen Kommuniſten bereits eingeleiteten Strafver⸗ 1% e K 75 e iſt es 15 aus⸗ en. vielleicht die Aufhebung der Immunität des einen 4 0 anderen kommuniſtiſchen Abgeordneten gefordert wird. der bei er Agitation gegen die Marokkovolitik der Regierung beſonders 8. 1. Utia geweſen ſei. Es handelt ſich vermutlich um die kommuniſtiſchen % Abgeordneten Dorſot und Marty. 10 Frankreichs Wirtſchaftspolitit 4 dadn 79 des neu e inlevsé geſtern u.., er wolle auch auf wi ichem Gebiete behau wie auf volitiſckem an der Verwirklichung des Friedens ar⸗ 6 eiten. Die franzöſiſche Reaierung ſei entſchloſſen. alle fruchtbaren Ttcaebniſſe aus der Politik und Wirtſchaft internationaler Verſtän⸗ dD 5 una zu ziehen. Sie wolle die von der Reaieruna Herriot ſo alück⸗ 1 U en begonnene rationelle Oraaniſieruna der Sachlieferungen weiter datwickeln, nicht nur, um die Amortiſierung der franzöſiſchen Schul⸗ e a mobsen, deele Aen ae,, ein mo indu. Dienskag, 23. Juni dezugsprene: In Mannhbeim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ Bei eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhäliniſſe Nach rderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls ſude.— Hauptgeſchäftsſtele E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ellen Waldhofſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Heneralanssiaer Maunbeim. Ericheint wöchentl. zwölfmal Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 284 NReue MannheimerSeitung Mannheimer General Anzeiger nzeigenpreiſe nach Tarſſ. bei Borauszahlung pro ein⸗ Fallige—— für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—-4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung. Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik ⸗ Wandern 1. Neiſen. Geſetz u. Necht Minen gegen Deutſchland deutſchland und Nußland In der franzöſiſchen Preſſe wurde die Tatſache, daß der ruſſiſche Kommiſſar Litwinoff auf ſeiner Durchreiſe in Berlin eine län⸗ gere Unterredung mit Dr. Streſemann hatte und daß ferner der deutſche Botſchafter in Moskau, Graf Brockdorff⸗Rantzau, die deutſche Regierung über die Auffaſſung der Sowjetregierung in der Sicherheitsfrage unterrichtete, ſo ausgelegt, als hätten be⸗ ſtimmte Vereinbarungen zwiſchen beiden Regierungen in der weiteren Behandlung der Sicherheitsfrage ſtattgefunden. Dieſe Darſtellungo iſt unrichtig. Die Beſtimmungen des Rapallo⸗ vertrages ſind rein wirtſchaftlicher Natur und hindern Deutſchland in keiner Weiſe, über einen Sicherheitspakt mit den Weſtmächten zu verhandeln. Ruſſiſcherſeits wird das Verlangen Deutſchlands, vor allem ſeine Freiheit im Weſten wiederzuerlangen, auch durchaus verſtanden und es iſt von ruſſiſcher Seite nichts er⸗ folgt, was Deutſchland daran hindern könnte, etwa ſeine Sicherheits⸗ vorſchläge, wie ſie in dem bekannten Memorandum zum Ausdruck gekommen ſind, abzuändern. Die Darſtellung in der franzöſiſchen Preſſe läuft letzten Endes nur darauf hinaus, Einwände, die deutſcher⸗ ſeits gegen die franzöſiſchen Vorſchläge gemacht werden ſollten, auf tuſſiſchen Einfluß zurückzuführen, um damit ihre lächerliche Be⸗ hauptung zu ſtützen, Deutſchland habe mit Rußland einen Geheim⸗ vertrag abgeſchloſſen. Das Schickſal der„D. A..“ Berlin, 23. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Es beſtätigt trotz aller Dementis, daß von den bisherigen Beſitzern auch an Verkauf der„D. A..“ gedacht wird. Die Verhandlungen nden ſich allerdings noch im allererſten Stadium und deshalb Naduch noch gar nicht zu ſagen, ob und wieweit ein Wechſel in der deg Blattes eintreten wird. bob ſagen müſſen, wo er ſtehe. Hindenburg ſtimme mit der Politik der augenblicklichen Regierung ziemlich überein. Er werde jedoch im Falle einer Kabinettskriſe einem ſtarken Druck von den Deutſch⸗ nationalen ausgeſetzt ſein. Weiter ſpricht das Gerücht von einem bevorſtehenden Austritt Streſemanns aus der Regierung, wenn eine Neuorganiſation des Kabinetts eintrete. Streſemann werde dann den Londoner Botſchafterpoſten übernehmen. Andererſeits nehme in verantwortlichen Kreiſen die Anſicht zu, daß Deutſchland mehr zu verlieren als zu gewinnen habe, wenn es außerhalb des Völkerbundes bleibe. Dieſe Anſicht werde auch durch führende Parlamentarier vertreten. So habe der demokratiſche Abge⸗ ordnete Graf Bernſtorff dem Berichterſtatter erkläzt, wenn er die franzöſiſche Note beantworten müſſe, würde er die Note wie folgt formulieren:„Alles ſteht und fällt mit dem Artikel 1 der Note, worin auf den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund gedrungen wird. Wir ſind bereit, in den Völkerbund einzutretren und in Genf über alle ausſtehenden Probleme zu verhandeln, zenn alles andere, was die franzöſiſche Note fordert, iſt bereits im Verſaillor Vertrag, in der Völkerbundsſatzung oder im Genfer Protokoll enthalten. Da es jedoch für uns ſchwierig iſt, dem Völkerbund ohne vorherige Räu⸗ mung der Ruhr und der Kölner Zone beizutreten, wünſchen wir ſo⸗ bald wie möglich eine Vereinbarung über die Abrüſtungsfrage und über das Räumungsproblem ſelbſt zu erzielen.“ Graf Bernſtorff habe auch ſeiner Anſicht Ausdruck gegeben, daß Deutſchland, wenn es zum Völkerbund gehöre, ſtets ſein Veto gegen jeden Beſchluß des Völkerbundsrates, der einen Durchmarſch von Truppen durch deutſches Gebiet nach ſich ziehe, einlegen könne. Sollte ein Durchmarſch jedoch trotz des deutſchen Vetos ſtattfinden, ſo werde die rechtliche und moraliſche Stellung Deutſchlands ſtärker ſein, als wenn es außerhalb des Völkerbundes bleibe. Der„Daily Telegraph“ iſt von jeher eine trübe Quelle geweſen, was bei der Beurteilung ſeiner Meldungen zu berückſichtigen iſt. 8 0 0 Beſatzung und Jahrtauſendfeier Der Kreisdelegierte von Bingen hat der deutſchen Behörde mitgeteilt, daß anläßlich der Jahrtauſendfeier nicht geflaggt werden darf. Die Kreisdelegation hat ferner verboten, das Aus⸗ ziehen von Vereinen in geſchloſſenem Zuge zum Konzert in der Feſt⸗ halle. Es darf keine Rede gehalten werden, deren Text nicht vorher dem Kreisdelegierten vorgelegen hat. Aboͤ el Krim über den Krieg Der Sonderberichterſtatter der„Chicago Tribune“ hatte am 9. Juni mit Abd el Krim eine längere Unterredung, in deren Ver⸗ lauf Abd el Krim erlärte, er werde die Unabhängigkeit des Riffgebietes verteidigen. Die Behauptung der franzöſiſchen Preſſe, daß er die Abſicht habe, Sultan von Marokko oder Kalif zu werden, ſei unſinnig, ebenſo, daß er Fez erobern wolle. Nicht er ſondern Frankreichſei der Angreifer. Im Jahre 1923 habe Marſchall Liautey ihn aufgefordert einen Vertreter nach Rabatt zu entſenden. Er habe das getan, doch habe man von deſſen Anweſenheit keine Notiz genommen. Darauf habe General Chaubr une ihm mitgeteilt, daß die Franzoſen ihre Außen⸗ noſten über den Ouhrghafluß vortreiben würden und daß er ſeine Truppen aus dieſer Gegend zurückziehen ſolle, in der die Riffleute ihre Märkte abhielten. Schließlich hätte er im Jahre 1925 von Mar⸗ ſchall Liautey den Befehl bekommen, daß die Rifftruppen die Gegend, in der ſie die Verſorgung mit Lebensmitteln ſchützen, zu räumen hätten. Selbſt wenn er den Wunſch gehabt hätte, dieſem Befehl nachzukommen, hätte er die Zeit dazu nicht gehabt, denn ohne weiteres wären ſeine Truppen von franzöſiſchen Flie⸗ gern bombardiert worden. Das habe ihn letzten Endes zum Kriege getrieben. Er müſſe deshalb gegen die Behauptung, daß er der Angreifer ſei, proteſtieren. Seine Abſicht ſei rein defenſiv ge⸗ weſen. Er ſei auch weiterhin bereit, mit Frankreich zu einem ver⸗ nünftigen Frieden zu kommen, der die Unabhängigkeit des Riffgebietes wie auch die Rechte Frankreichs garantiere. Er ermächtigte den Sonderberichterſtatter der„Chicago Tribune“ in ſeinem Namen Frankreich aufzufordern. einen verantwortlichen Vertreter zu entſenden und wenn Frankreich wirklich den Frie⸗ en wolle, ſo würde wohl kein weſentliches Hindernis dem ent⸗ gegenſtehen. Wenn es aber den Kriea wolle. dann wäre er auch dazu bereit. Frankreich hätte das Riffgebiet angeriffen und es gezwun⸗ gen. ſich zu verteidigen und er und ſeine Truppen wären bereit, bis zum letzten Augenblick zu kämpfen. Wenn Frankreich vorgebe, für die Humanität zu kämpfen, ſollte es lieber erſt Pflegeperſonal ent⸗ ſenden. um die Seuchen einzudämmen. Den Vorwurf. grauſame Handlungen begangen zu haben. müſſe er ablehnen. denn ledialich einzelne. die an ſeiner Seite kämpften, hätten ſich durch das franzö⸗ ſiſche Bombardement hinreißen laſſen. Die Riffbeweaung ſei keine religiöſe, auch keine Raſſenbewegung, ſondern einzig und allein eine patriotiſche. Er ſei bereit, alle außerhalb der augenblicklichen Grenzen beſtehenden ausländiſchen Geſellſchaften und Einzelper⸗ ſonen zu garantieren. Innerhalb des momentan von ihm beſetzten Gebietes könne er ſich nicht darauf einlaſſen, doch würde er darüber mit den amerikaniſchen Kapitaliſten diskutieren. denn das amerika⸗ niſche Kapital ziehe hier keine militäriſche Beſetzung nach ſich. wie es die Gewohnheit des europäiſchen Kapitals ſei. Zum Schluſſe habe er ganz entſchieden in Abrede geſtellt, daß er in irgendeiner Weiſe unter deutſchem Einfluß ſtehe. Botſchaſterkonferenz in Moskau UI Berlin, 23. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ruſſiſche Botſchafter Kreſtjinſky ſoll ſich nach einer Meldung des„B..“ heute im Flugzeug nach Moskau begeben, wo ſich bereits Rakowsky, der Sowjet⸗Botſchafter in London und Kraſſin, der Pariſer Sowjetbotſchafter, befinden. Man will in Moskau die ge⸗ genwärtige außenpolitiſche Lage im Schoße der Sowjetregierung be⸗ ſprechen. Die Meldung, daß Tſchitſcherin in Berlin geweſen ſei und mit Streſemann geſprochen habe, trifft nicht zu. Es handelt ſich da wohl um eine Verwechslung mit Litwin ow, von dem wir be⸗ reits gemeldet haben, daß er auf der Durchreiſe nach Karlsbad Berlin paſſierte und dabei eine längere Unterhaltung mit Streſemann ge⸗ habt habe. Der deutſche Botſchafter in Moskau Graf Brockdorff⸗ Rantzau, der ſeit einiger Zeit auf Urlaub in Berlin weilt, ſoll ſich nach derſelben Quelle morgen nach Moskau zurückbegeben. Aktuelle Geamtenfragen Von Wilhelm Jecht Die Beſoldungslage der geſamten Beamtenſchaft iſt keineswegs ſo, wie ſie ſein ſollte. Das wird von allen, die ſich mit der Lage der Beamtenſchaft beſchäftigen, anerkannt. Trotzdem hat die Reichsregierung auf den Vorſtoß der Regierungsparteien im Haushaltungsausſchuß in einer zweiten Denkſchrift zur Be⸗ amtenbeſoldungsfrage ablehnend geantwortet. Sie hat ſich in dieſer Denkſchrift auf den Standpunkt geſtellt, daß angeſichts der Einkommensverhältniſſe der Arbeiter und Angeſtellten und angeſichts der Wirtſchaftslage eine Erhöhung der Beamtengehälter gegen⸗ wärtig unmöglich ſei. Die Folge dieſes ablehnenden Be⸗ ſcheides der Reichsregierung war ein Vorſtoß im preußiſchen Land⸗ tag und eine ſozialdemokratiſche Forderung den Gruppen—VI eine allgemeine einmalige Wirtſchaftsbeihilfe von 100 Reichsmark bis zum 1. Juli 1925 zu geben. Die Forderung einer Wirtſchaftsbeihilfe löſt ſtarke Bedenken aus. Wirtſchaftsbeihilfen wurden des öfteren in der Inflationszeit gefordert. Der Gedanke einer Wirt⸗ ſchaftsbeihilfe iſt ſchon damals von dem ſozialiſtiſchen preußiſchen Finanzminiſter Lüdemann abg elehnt worden. Denn eine Wirtſchaftsbeihilfe kann nie eine durchgreifende Aenderung herbeiführen. 88 Bei der Behandlung der Beſoldungsfrage im preußiſchen Land⸗ tag erklärte der Finanzminiſter Höpker⸗Aſchhoff, der perſönlich in den Ausſchuß geladen war, er habe zwar volles Verſtändnis für die. Notlage der Beamtenſchaft, der Haushaltvoranſchlag für 1925 enthalte jedoch bereits ein Defizit von 200 Millionen Reichsmark; um dieſes Defizit und die angeſtrebte Aufbeſſerung der Beamteneinkommen zu decken, müſſe die Hauszinsſteuer und die Grundvermögensſteuer er⸗ höht werden. So nahm alſo auch die preußiſche Regierung, deren Zuſammenſetzung ſich doch von der Reichsregierung unterſcheidet, bei aller Anerkenntnis der Notlage der Beamtenſchaft im Grunde ge⸗ nommen die gleiche Stellung ein. Im Ausſchuß des Landtages wurde daraufhin ein Antrag angenommen, wonach der Landtag beſchließen ſoll, daß er der Auffaſſung der Reichsregierung, eine Aufbeſſerung der Beamtenbezüge im gegenwärtigen Augenblick ſei überhaupt unmöglich, angeſichts der in weiten Kreiſen der Beamtenſchaft herrſchenden Not⸗ loge nicht beitreten könne. Daneben ſoll das Staatsminiſterium die Reichsregierung erſuchen, die Bezüge der wirtſchaftlich ſchwächſten Be⸗ amten zu erhöhen und ſchließlich bei der Reichsregierung beantragen, daß die Beamten der Beſoldungsgruppen 1 bis 6 bis zum 1. Juli 1925 eine einmalige außerordentliche Wirtſchaftsbeihilfe von 100 Reichs⸗ mark erhalten. Der Antrag wurde in dieſer Form auch vom Vertreter der Deutſchen Volkspartei Meyer⸗Herford angenommen aus dem ehrlichen Beſtreben heraus, für die Beamten etwas zu tun, trotzdem gegen die Form des Antrages zweifellos Bedenken beſtanden. Er wird in den nächſten Tagen im Plenum des Landtages vorgelegt werden. Es iſt damit zu rechnen, daß er auch hier Annahme findet. Trotzdem würde es falſch ſein, allzu große Hoffnungen auf ſeine Er⸗ füllung zu ſtellen, denn auch die Behandlung im preußiſchen Landtag wird nur einen Schritt in der geſamten Beſoldungsaktion darſtellen können. Sie ſoll eben dazu dienen, die Frage ſelbſt in Fluß zu halten, damit ſie im Reich ihre Löſung finden kann. Erfreulicher liegen die Dinge beim Perſonalabbau. Die Reichsregierung hat erneut eine Novelle zur Perſonalabbauver⸗ ordnung eingebracht. die eine Reihe wertvoller Verbeſſerungen bringt. Die geſamte deutſche Beamtenſchaft hat unter dem Perſonal⸗ abbau ſtark leiden müſſen. Vom 2. Oktober 1923 bis zum 31. De⸗ zember 1924 wurden insgeſamt 144 198 Perſonen abgebaut. Aber die Geſchichte der Perſonalabbauverordnung zeigt auch, wie gewiſſe Parteien immer wieder geglaubt haben, daran ihre Aaitationsſüpp⸗ chen kochen zu können. Was eine gewiſſe Oppoſitionsrichtung über angebliche Vorgänge aus den Ausſchußverhandlungen des Reichs⸗ tages in die Preſſe gebracht hat, aing wirklich über das Maß des Zu⸗ läſſigen hinaus. Namentlich demokratiſche Zeitungen, wie die„Morgenvoſt“. haben hier auf dem Gebiete der Verdächti⸗ gung Erſtaunliches geleiſtet. So wurde das Märchen aufgebracht, der volksparteiliche Reichstagsabgeordnete Morath wolle Poſtminiſter werden und habe infolgedeſſen beſondere Abſichten. unter den Poſt⸗ beamten aufzuräumen. Eine Behauptung. die wie ſo viele andere über die Behandlung der Perſonalabbauverordnung einfach aus den Fingern geſogen war. Die Verbeſſerung der neuen Vorlage iſt darin zu ſehen, daß nunmehr endaültig auf die Möglichkeit verzichtet wird. den Beamten⸗ abbau weiter zu führen. Die Vorlage bringt ferner Verbeſſe⸗ rung auf venſionsrechtlichem Gebiet durch die Aufhebung der Pen⸗ ſionskürzungsbeſtimmungen des Artikels 10 der Perſonalabbauver⸗ ordnung. Dieſe Forderung war. insbeſondere von der Deutſchen Volkspartei und deren Vertretern, aus arundſätzlichen Erwägungen heraus immer wieder geſtellt worden. Neben anderen wertvollen Einzelverbeſſerungen iſt insbeſondere die Einſchränkung der bisher 5 Jahre dauernden Einſtellungsſperre für Verſorgungsberechtigte zu erwähnen. Die Verſoraunasanwärter bekamen zwar Ueberaganas⸗ gebührniſſe für zwei reſp. drei Jahre. Wenn dieſe aber aufhörten. war die Not da: denn durch die Einſtellungsſperre war der Zivil⸗ verſorgunasſchein nutzlos geworden. Wir freuen uns, wenn hier jetzt eine wirkliche Beſſerung zu verzeichnen ſein wird. Schließlich wird entſprechend den Ankündigungen des Reichs⸗ miniſters des Innern im Hauptausſchuß des Reichstages ein Ent⸗ wurf über das Beamtenvertretunasageſetz dem Reichstag vorgeleat werden. Der Entwurf wird paritätiſch zuſammengeſetzte Einſpruchskammern bringen, die neben andern bei dem Einſpruch gegen Verſetzungen und andere Maßnahmen gegen ein Mitglied des Beamtenausſchuſſes, die ſein Ausſcheiden aus dem Beamtenausſchuß zur Folge haben, mitwirken ſollen und zwar in der Weiſe, daß der Miniſter von der Stellungnahme der Einſpruchskammer nur mit Zu⸗ ſtimmung des geſamten Kabinetts abweichen darf. Beſchlüſſe des deutſchen Stäoͤtetages Von gut unterrichteter Seite erfahren wir über die Beſchlüſſe des zur Zeit in Saarbrücken abgehaltenen deutſchen Städtetages noch folgendes: Der Vorſtand des deutſchen Städtetages hat auch über die Frage der Städtev erfaſſu ng den bedeutſamen Veſchluß gefaßt, daß die Zweikörper⸗Verfaſſung(Magiſt⸗ ratsverfaſſung), die bisher im größten Teil Preußens Geltung hatte, erſetzt wird durch ein Einkörperſyſtem unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters. Dieſes Syſtem ſtellt eine Mittellinie dar zwiſchen den bewährten Syſtemen der rheiniſchen Bürgermeiſterverfaſſung und der rheiniſchen Städteverfaſſung. Es iſt anzunehmen, daß dieſer Be⸗ ſchluß des deutſchen Städte tages eine tiefgreifende Wirkung ausüben wird auch auf die Verhandlungen des prehtiſchen Landtgges über di Reform der Sadedeeen prehäſchen Landigges über di⸗ — ——— die ſittliche Pflicht den Angriff gegen die Schuldlüge auf Einigkeit und Freiheit beſtreiten wolle. Rhein“, Hoffmann von Fallersleben: „Sie ſollen ihn nicht 2. Seite. Ar. 284 RNeue mannbeimer Zeitung tnbend⸗ us gabej Dienskag, den 23. Junf 1925 Die Propaganda der Wahrheit In Stuttgar t findet unter dem Protektorat des württem⸗ bergiſchen Staatspräſidenten Bazille, des bayeriſchen Miniſter⸗ präſidenten Dr. Held, des badiſchen Staatspräſidenten Hell pach und des heſſiſchen Miniſterpräſidenten Ullrich vom 22. bis 28. Juni eine Ausſtellung über Kriegspropaganda des Aus landes ſtatt. Sie iſt vorbereitet worden von der Weltkriegs⸗ hücherei und dem Arbeitsausſchuß deutſcher Verbände in Berlin. Mit der Ausſtellung iſt eine Schulungswoche über die Pro⸗ — des In⸗ und Auslandes verbunden. Am Montag hat im ſtſaale des Hauſes des Deutſchtums ein Begrüßungsabend ſtatt⸗ gefunden, den der frühere Gouverneur von Deutſch⸗Oſtafrika Exz. v. Schnee mit einer Rede eröffnete. Reichspräſident v. Hin den⸗ b urg hatte telegraphiſch ſeine Grüße entboten und den Wunſch aus⸗ geſprochen, daß die Tagung die noch ſtark in der Welt vorhandenen irrigen Vorſtellungen über Deutſchland und Deutſchlands Weſen richtigzuſtellen helſen möge. Auch Reichskanzler Dr. Luther und Reichsfinanzminiſter v. Schlieben, ſowie die deutſche Studenten⸗ ſchaft haben telegraphiſch Grüße und Glückwünſche übermittelt, Schnee betonte, daß der Arbeitsausſchuß der deutſchen Verbände ſeine Arbeit, die er ſeit vier Jahren auf die Zuſammenfaſſung des früheren zerſplitterten Kampfes gegen die Kriegsſchuldlüge gerichtet und wobei er über 11 000 deutſche Verbände zuſammengefaßt habe und mit dieſer Tagung auch in Württemberg energiſch die Arbeit auf⸗ nehmen wolle. Ex kennzeichnete dieſen Aufklärungskampf als ſitt⸗ liche Pflicht im Dienſte der Wahrheit für das deutſche Volk. Darauf ergriff der württemebrgiſche Staatspräſident Bazille das Wort. Er begann mit einem Bekenntnis zu dem Glauben an die Macht des Rechtes in der Geſchichte, das in Jahrhunderte langer Entwicklung zunächſt im inneren ſtaatlichen Leben andie Stelle der Welt getreten ſei. Er ſehe die Grundgedanken der Weltgeſtaltung darin, daß auch im Völkerleben das Recht an die Stelle der Gewalt kritt. Dafür ſei auch der Verſailler Friedensvertrag und die Schuld⸗ lüge ein Beweis; denn während die Sieger früher den Machtfrieden nur mit dem Hinweis auf das Recht des Rechts begründet hätten, habe die Entente angeſichts des modernen Rechtsbewußtſeins das nicht mehr wagen können, ſondern ihre Zuflucht zu der Schuldlüge genommen. Aber gerade daraus ergebe ſich für das deutſche Volk im Namen des Rechts mit aller Energie zu führen, bis die Wahrheit an die Stelle der Lüge getreten ſei. Als letzter Redner ſprach Profeſſor Horneffer, der be⸗ kannte Philoſoph der Gießener Univerſität über die Geſichtspunkte zur deutſchen Aufklärungsarbeit. In Anlehnung an Kant, Goethe und anderer Geiſterherren Deutſchlands formulierte er das Weſen des deutſchen Volkes, das in ihm der individuelle Trieb gegenüber dem ſozialen überwiege. Daraus erkläre ſich das ſtaatliche Unglück Deutſchlands ſeit Tacitus Zeiten. Aus dem äußeren Zwang ſei aus dem deutſchen Koloniſationsgebiet des Nordoſtens die preu⸗ ßiſche Diſziplin entſtanden und habe den preußiſchen Staat aufge⸗ baut und ſchließlich die deutſche Nation im Deutſchen Reich geeinigt. Aber die Völker Europas, die Jahrhundertelang Deutſchlands Ohn⸗ macht und Uneinigkeit als Naturzuſtand zu empfinden ſich gewohnt hätten, hätten dieſe Einigung Deutſchlands mit Widerwillen ge⸗ ſehen. Doch ſei das franzöſiſche Denken von dem Wunſch beherrſcht, dieſe Einheit aufzulöſen und auf der Baſis deutſcher Zerſplitterung Europa zu beherrſchen. Aber die Einheit ſei Deutſchlands Recht. Auch nach der Gründung des Deutſchen Reiches ſei die deutſche Po⸗ litik, ſo viele Fehler ſie auch begangen habe, als ſie dafür kämpfte, daß Deutſchland ſeinen Platz an der Sonne erhalte, nur für das deutſche Recht eingetreten. Die deutſche Politik ſei nach dem Jahre 1870 unter Bismarck und in der Wilhelminiſchen Evoche in ihrer Grundtendenz friedliebend geweſen, wenn auch Wilhelm II. mit dem untauglichen Mittel der Drohung des Krieges zum Verhindern beſtrebt geweſen ſei. Den Frieden von Verſailles bezeichnete der Redner als eine Fälſchung der Weltgeſchichte inſoferne, da er das deutſche Volk, deſſen hohen Wert die Geſchichte bewieſen habe, zu Paris unter den Völkern Europas ſtempelte und das deutſche Recht Der Kampf für das deutſche Recht ſei deshalb auch ein Kgampf für die Wahrheit am Aufbau Europas unter gegenſeitigen Beziehungen der europäiſchen Völker. Alle Redner des Abends ernteten reichen Beifall, der ſich nach der Rede Horneffers noch beſonders ſteigerte. die Ranſchbacher Tragsoͤie Inkerpellation im bayeriſchen Landlag Die Ranſchbacher Tragödie, deren Opfer der verheiratete, etwa 50 Jahre alte Landwirt Peter Lauth wurde, der aus Seelen⸗ qualen im franzöſiſchen Militärgefängnis in Landau ſelbſt Hand an ſich legte und zur Verhaftung des Bürgermeiſters Morio und ſeines Sohnes ſowie von 2 weiteren Bürgern von Ranſchbach, die in brutalſter Weiſe von franzöſiſchen Gendarmen verhaftet worden ſind, hat Landtagsabg. Bernzott⸗Landau eine Anfrage im bayeriſchen Landtag eingebracht, in der es u. a. heißt:„Iſt die Staatsregierung bereit, über die Urſachen und die Vorgänge bei und nach der Verhaftung dieſer bayeriſchen Staatsbürger, über die alle möglichen Gerüchte kurſieren, im Landtag zu berichten? Iſt die bayeriſche Staatsregierung ferner bereit, mit den den franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in Landau vorgeſetzten Stellen in ſofortige Verbindung zu treten, um auf die ſofortige Frei⸗ laſſung der Inhaftierten hinzuwirken?“ Künſtleriſche und ethiſche Einoͤrücke vom Sängerfeſt in dresden (Von unſerem Sonderberichterſtatter).* 35 000 Sänger in Dresden! An geweihter Stätte, da unter der Führung des jungen Dresdner Kapellmeiſters Richard Wagner und des Männerchorkomponiſten Julius Otto 1843 ein Sängerfeſt ſtatt⸗ fand, das für die nationalen Ziele des erwachenden Deutſchland ſich begeiſterte. Sängergeiſt, Heimat⸗ und Vaterlandsliebe waren immer ein ſtarker werbender Klang. Richard Wagner komponierte für dieſes Feſt:„Das Liebesmahl der Apoſtel“ und ſeinen erſten Münnerchor: „Seid gegrüßt im Namen des Herrn!“ Schneckenburgs„Wacht am „Deutſchland über alles“ und ben!“ loderten damals in ungeheurem Be⸗ geiſterungsjubel auf. kam das 1. deutſche Sängerbundfeſt 1835 in Dresden, ein Auftakt der großen Verbhrüderung und der nationalen Einigung. Drei Veteranen des 1. deutſchen Sängerbundfeſtes nah⸗ men an dem heutigen großen ſächſeden Sängerbundfeſt teil, deren Alter nahe der 100 ſich bewegt. us unſeren Tagen mögen drei Männerchorkomponiſten ehrenvoll genannt werden: Felix Draeſeke, Hugo Jüngſt, Reinhold Becker. Die Vortragsfolgen der einzelnen Aufführungen ſpiegelten die Namen der verdienten Männerchor⸗ komponiſten wieder. Das 1. ſächſiſche Sängerbundfeſt in Dresden übertrifft in ſeinen Ausmaßen een deutſchen Sängerfeſte. Es wurde ein künſt⸗ leriſches Ereignis und ein deutſches Volksfeſt, in dem ein ſtarker Gegenwartswille flammte, der für die Zukunft eine Verheißung war, die im ganzen deutſchen Lande ein glückliches Echo löſen mag. Das deutſche Lied brachte es fertig, einmal allen Klaſſenkampf verſtummen zu laſſen. Friedlich wehen die Banner, ehrwürdige Symbole, Schwarz⸗Weiß⸗Rot und Schwarz⸗Rot⸗Gold nebeneinander. Die ge⸗ ſellſchaftlichen Unterſchiede waren vergeſſen. Ein Gedanke wurde Er⸗ iebnis und Bekenntnis: das deutſche Lied in ſeiner Macht, in ſeiner nationalen Miſſion. 35 000 deu Sünger! Eine halbe Million begeiſterter Hörer und Mitempfindender in dieſen Feſttagen. Der Rhythmus des Liedes erzog zur Diſziplin. Verſchüttertes Volksgut lebte auf und einte. Einmütiger Sängergeiſt flammte. Man fühlte, wie unſer Volk im Zeichen des deutſchen Liedes Kräfte erhielt. Man ühlte, wie ein neuer Gemeinſchaftsgeiſt über dieſe Maſſen kam, der 55 ſtarker Miterzieher an der ſittlichen und aeſthetiſchen Geſundung unſeres Volkes werden wird, der in echtem, nationalem Leben er⸗ lüht. 5 555 künſtleriſches Feſtkleid hatte die Stadt angezogen. Nie ſah ich Presden in ſolchem Schmucke. Künſtleriſche Ehrenpforten, Wal⸗ 5 1* eee Der ſchönſte Sahmt5 „die freuderfüllten Aus den Reichstagsausſchüſſen Im Skeuerausſchuß beantragte Abg. Dr. Hertz(Soz.) zunächſt die Umſatzſteuer zu beraten und zwar wegen der Notwendigkeit, ſie im Intereſſe unſerer Wirtſchaft herabzuſetzen. Dr. Fiſcher⸗Köln(Dem.) pflichtete der Anregung bei. Die logiſche Folge aber einer ſolchen Herabſetzung ſei, daß die Bier⸗ und Tabakſteuer nicht erhöht werde. Dieſe letzte Vor⸗ lage müſſe, wie die Tagesordnung fordert, jedoch vorher erledigt werden. Der geſtrige Beſchluß des Reichstags, den Steuerausſchuß um vier Mitglieder zu vermehren, bedeute jedoch nur die Ausſchal⸗ tung der Oppoſition der Linken. Werde die Umſatzſteuer nicht vor⸗ her erledigt, ſo werde ſeine Fraktion gegen die Tabak⸗ und Bier⸗ ſteuer ſtimmen. Staatsſekretär Popitz macht darauf aufmerkſam, daß der Ausſchuß jedoch ſelbſt die Erledigung der Umſatzſteuer durch for⸗ mellen Beſchluß auf die 2. Leſung verſchoben habe. Darauf habe ſich die Regierung eingerichtet. Weder ſie noch die Parteien könnten 3. Zt. zur Umſatzſteuer mit Erfolg Stellung nehmen. Er habe ſ. Zt. erklärt, daß grundſätzlich eine Senkung der Umſatzſteuer in Frage komme, daß aber das Ergebnis der Verbrauchsſteuerberatung abge⸗ wartet werden müſſe. Der Antrag, zunächſt die Frage zu behan⸗ deln, in wie weit die Umſatzſteuer zu ermäßigen iſt, wurde abge⸗ lehnt. Im Haushaltsausſchuß wurde der Etat des Reichsfinanzminiſteriums behandelt. Ange⸗ nommen wurde eine deutſchnationale Entſchließung, worin die Reichs⸗ regierung erſucht wird, für hilfloſe Unfallspenſtonsre Unfall⸗ penſionen bis zu 125 v. H. des ehemaligen Gehalts zu gewähren. Der Aufwerkungsausſchuß ſetzte heute ſeine Beratungen über die Ablöſung öffent⸗ licher Anleihen bei Nr. 2 der Vorlage fort, wonach Mark⸗An⸗ leihen des Reichs im Sinne dieſes Geſetzes ſind: 1. Die Schuldverſchreibungen, Buchſchuld⸗ und Schatzanweiſun⸗ gen des Reichs, 2. die vom Reich übernommenen Eiſenbahnſchulden der Länder, 3. die Schulden, die vom Finanzminiſter mit Zuſtimmung des Reichsrats zu Mark⸗Anleihen des Reichs erklärt werden. § 2 wird unverändert angenommen, ebenſo 8 3, der dahingehend lautet, daß die Anleiheablöſungsſchuld auf Reichsmark für den Gläu⸗ biger unkündbar iſt. Der§ 4(Umtauſch der Anleihe in Ablöſungs⸗ ſchuld innerhalb einer vom Finanzminiſter beſtimmten Friſt) wird angenommen, nachdem Geh. Rat Norden mitgeteilt hat, daß beab⸗ ſichtigt ſei, die Friſt mit 6 Monaten zu beſtimmen. Im Wohnungs⸗ und Siedelungs⸗Ausſchuß führte Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns aus: Die Zahlen für 1924 liegen noch nicht vor. Die Bautätigkeit ſei infolge des Kapitalmangels ſtark gehemmt worden. Die Zahl der erſtell⸗ ten Wohnungen würde kaum jene von 1923 überſteigen. Das Bauen ſei z. Zt. faſt doppelt ſo teuer wie im Frieden. Nach Berich⸗ ten der Länder ſei für das Jahr 1925 mit einem Geſamtaufwand von faſt einer halben Milliarde Reichsmark für Förderung des Woh⸗ nungsbaues zu rechnen. Die geſetzliche Miete iſt z. Zt. im Durch⸗ ſchnitt 25 v. H. unter der Friedensmiete. Es ſei nun fraglich, in welchem Umfang dieſer Betrag für höhere Aufwertungen der Hypo⸗ theken für den Finanzausgleich und für den Wohnungsbau verwendet werdem ſoll. Für den Wohnungsbau müßte ein Betrag in Höhe von mindeſtens 15 v. H. der Friedensmiete aufgewendet werden. 0 0 Die Juſammenkunft der Miniſterpräſidenten der deutſchen Länder, findet, wie bereits angekündigt werden konnte, nunmehr endgültig am Samstag dieſer Woche ſtatt. Es wird ſich bei dieſer Zuſammenkunft vornehmlich um die außenpoli⸗ tiſchen Fragen handeln. Ob und wann eine Ausſprache über die gleiche Frage, inſonderheit über den Sicherheitspakt auch im Reichs⸗ kagsplenum ſtattfinden wird, iſt noch nicht ſicher. Jedenfalls wird aber im Laufe dieſer Woche noch eine Tagung im auswärtigen Ausſchuß ſtattfinden. —.——— Der Siebenſtaalenflug — Berlin, 23. Juni. Das Preſſeflugzeug, das deutſche Preſſever⸗ treter im Fluge über ſieben Staaten führt, traf geſtern abend in Zürich ein. Für die 1200 Kilometer lange Strecke Kopen⸗ hagen—Zürich gebrauchte es in reiner Flugzeit 7% Stunden. Der Weg ging von Kopenhagen über Hamburg, Dorſten, Frankfurt nach Zürich, wo die Journaliſten von einer Abordnung des ſchweizeriſchen Preſſevereins empfangen wurden. Am Abend waren ſie Gäſte des deutſchen Generalkonſuls. — Bonn, 23. Juni. Bei einem Landungsverſuch geriet am Samstag ein franzöſiſches Flugzeug in die Hochſpannungs⸗ leitung der elektriſchen Bahn Bonn⸗Siegburg und ſtürzte dabei ab. Beide Flugzeuginſaſſen ſind wenige Stunden nach dem Unfall ge⸗ ſtorben. — Berlin, 23. Juni. Wie die„Deutſche Konfektion“ meldet, be⸗ findet ſich die ſeit 15 Jahren beſtehende Bluſen⸗ und Kleider⸗ Engrosfirma Zweig u. Heymann Sohn, Berlin, in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten. Die Faſfiven ſollen 300 000 Mark betragen. Jerner ſtellte die Berliner Wollfirma Hans Löwy ihre Zahlungen ein. Die Paſſiven belaufen ſich auf etwa 140 000 Mark. Menſchen. Von Sonnabend früh an liefen die Sonderzüge ein. Die bunten Fahnen und ihre Sängerſcharen ordneten ſich zu einzelnen Feſtzügen, die vor dem Rathausplatze mündeten. Dort fand die feſt⸗ liche Begrüßung durch die Stadtbehörde ſtatt. Das ging von früh bis zum Abend. Unvergeßlich wird mir das Bild vor dem wunder⸗ voll geſchmückten Rathaus bleiben. Künſtleriſche und ethiſche Ein⸗ drücke tiefſter Art in einem, als Bürgermeiſter Dr. Kretzſchmar be⸗ geiſtert von der Kraft des deutſchen Liedes ſprach, das uns ſtark, feſt und unüberwindlich machen möge, und als er in dieſem Zuſammen⸗ hange die Sänger aus Saarbrücken begrüßte. Da ging ein Brauſen durch die Reihen. Begeiſterte Heilrufe. Wie ein flammendes Be⸗ kenntnis klang das„Deutſchland, Deutſchland über alles“.— Noch ſei hier erwähnt, daß das Stadtmuſeum eine Sonderausſtellung an das 1. deutſche Sängerfeſt 1865 veranſtaltet hat, die von muſikgeſchicht⸗ licher Bedeutung iſt. Künſtleriſch die Rieſenhalle auf den Elbwieſen gen Blaſewitz⸗ Loſchwitz. Mitten in Wundern der Natur. Zunächſt verblüfft die architeltoniſche Einfachheit des Inneren. Aber als 30 000 Menſchen ſie füllten, als 1000 Banner und Fahnen, lebendige Symbole, dem Raume erſt die Geſchloſſenheit und Farbigkeit gaben da fühlte man den letzten, einenden Sinn dieſes Wunderbaues. Die Feſthalle iſt größer als die zum deutſchen Sängerfeſt in Nürnberg. 132 Meter kang, 75 Meter breit, rund 10 000 qm. im Geviert, 24 Meter hoch, ohne jede Unterbrechung durch Säulen, mit einem Podium, das 12 000 Sänger faßt, 53 Tore von 3 Meter Breite. Rund 400 000 Mark koſtet der Rieſenholzbau. Das Wunder aber iſt, wie er bei den Rieſenausmaßen durch ſeine künſtleriſche Geſchloſſenheit und Einfach⸗ heit wirkt. Die modernſten techniſchen Errungenſchaften wurden hier angewendet. Der Bandlautſprecher erreichte es, daß tatſächlich an jeder Stelle der Sängerhalle die Redner zu hören waren. Die Aktien⸗ geſellſchaft Siemens und Halske konſtruierte dieſen Verſtärker und ſchuf einen Apparat, der bei geringſtem Energieaufwand größte Lautſtärke und Klangreinheit erſtrebt. Die Beſprechung des Laut⸗ ſprochers erfolgt in der Sängerhalle durch ein einzigartig konſtruiertes Mikrophon, das am Rednerpult angebracht iſt. Das Begrüßungskonzert am Sonnabend wurde von der geſamien Dresdner Sängerſchaft geboten. Das Feſtorcheſter beſtand aus 150 Muſikern. Mit dem Meiſterſingervorſpiel unter der Leitung Karl Pembaurs wurde es eröffnet. Altmeiſter Draeſeke ehrte man mit ſeinem„Deutſchen Sang“, Reinhold Becker mit ſeinem„Sturmwind“ und„Heimweh“. Die ſtärkſte Wirkung hatte Karl Pembaurs großer Chor mit Orcheſter und Solo(Adolf Schöpflin, Mitglied der Dresdner Staatsoper)„Andreas Hofer“. Eine unbeſchreibliche flammende Be⸗ geiſterung ſetzte ein. Von den lebenden Dresdner Komponiſten kam der Preischor„Hellauf ein Klang“, von Armin Kaltofen, Gedicht von Erich Langer, und Heinrich Plotzbeckers„Deutſcher Rhein“ zu die Gegeiſterung für Amundſen Mehr Jurückhaltung! Berlin. 23. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Es ſchen daß wir uns in der Amundſenbegeiſteruna, wie leider oft bei ähnlichen Gelegenheiten, etwas übernommen N Das ailt nicht zuletzt auch für die offiziellen Stellen. Daß der na tagspräfident Löbe dem Forſcher ein Glückwunſchtelearamm ubze ſandte, maa noch hingehen. daß aber zwei deutſche Krſeasſchiſt 99 ihrer Ankunft in Oslo beſondere Ehrenfalute für den Nor 90b fahrer und ſeine Leute abgebrannt haben, war des Guten doch w ſchon zu viel. Jedenfalls hat keine andere Nation zu ſolcher Seſſelt gebuna ſich gedrungen gefühlt, und es muß daher ſtark bene werden. ob gerade wir die nächſten dazu waren. Bei aller Anerkenn die man der Kühnheit u. Entſchloſſenbeit Amundſens zollen mußte 5 doch in Deutſchland die Rolle nicht vergeſſen werden, die Amun! ſer uns gegenüber wäbrend des Krieges geſpielt bat. Unſer in die Beziehung recht ſchwaches Gedächtnis wird von Hans Heinz e 1 e in der Deutſchen Tageszeitung aufaefriſcht.„Was hat“, ſo frag d „noch in der Zeit. da Spen Hedin offen für Deutſchland eintrat 1 Fridjof Nanſen in ſeine Fürſorge für die Kriegsgefangenen au 15 Deutſchen einbezog. Amundſen getan? Hier die Antwort:(r cht aus ſeinem Haß gegen Deutſchland nie einen Hehl aeme hat in die Krieastrompete der Alliierten geblaſen, wo ſich nur aie, Gelegenheit dazu bot. und hat ſich dadurch bei den alliierten rungen lieb Kind gemacht. wohl um dem deutſch⸗freundlichen die fluß Spen Hedins in der neutralen Welt entgegenzutreten, wie. t Alliierten ſich immer wieder des Sprachrohrs von Amundſen 9970 haben.“ Zum Belege führt Hans Heinz Ewers wörtliche Stellen N5 den Reden an, die Amundſen auf ſeiner Propagandafa ißt fürdie Entente gehalten hat.„Jeder einfache Seemann, bei es da.„müſſe auf der Seite der Alliierten ſtehen, denn das, Deutſchland ficht, widerſtreitet im tiefſten Grunde allen Gedan 1 von Freiheit und Ritterlichkeit. die jedoch die ganze Welt mit Re mit dem Seemannsberuf verbindet.“ ſch⸗ Dieſes abfällige Urteil, das Amundſen allenthalben über Deut 15 land fällte. hat ihn nicht abgehalten. ſich deutſcher techniſcher Eg genſchaften auf ſeinem Flua ins Ungewiſſe zu bedienen. Dieſe ha⸗ b˙ nach ſeinen eigenen Bekundungen ihm und ſeiner Cxpedition an lich das Leben gerettet. Wir wollen nicht über alte Sünden aus Kriegszeit zu Gericht ſitzen, aber bei dem Amundſen⸗Ru 15 mel, wie er ſich gelegentlich auch in Deutſchland bemerkbar ma liebet etwas zurückhaltend ſein. Die Ehrenſchüſſe für Amundſen J Berlin, 23. Juni. Bei hieſigen zuſtändigen Stellen iſt, 1 wir hören, nichts davon bekannt, daß deutſche Kriegsf 1 einen beſonderen Salut bei Amundſens Rückkehr abgeſen hätten. Man hält dieſe Meldung für einen Irrtum und nimm 15 daß vielleicht eine Verwechſelung mit norwegiſchen Schiffen 5 liegt. Es ſei möglich, daß norwegiſche Schiffe einen Salut abgegebgg hätten und daß ſich Schiffe anderer Staaten dieſer Ehrenbezeugu angeſchloſſen haben. Heidelberger Chronik K. Heidelberg, 23. Juni.(Eig. Ber.). Prof. Dr. Winde, band hat den Vorſitz des Vereins Studentenhilfe infolge ſeiner 10 rufung nach Königsberg niederlegen müſſen. An ſeine Stelle 1000 Dr. Ranke.— die Geſellſchaft der Freunde an der Univerſt 5 Heidelberg hat in ihrer Verwaltungsſitzung beſchloſſen, der Stude 5 tenhilfe 1000 Mark für die Fortſetzung der Kur lungenkranker 09 denten der Univerſität Heidelberg zur Verfügung zu ſtellen.— U vor kurzem gegründete Ortsgruppe der Goethegeſellſcha, wird am Freitag, den 3. Juli mit ihrem erſten Vortrag an die 10 fentlichkeit treten. Auf Einladung der Ortsgruppe wird Reichsaußel miniſter Dr. Streſemann einen Vortrag halten über„G 0 und Napoleon“.— Nach vorläufiger Schätzung des Vol zählungsergebniſſes hat Heidelberg eine Einwohner zahl 1 rund 73 000 erreicht.— Der Begründer der Süddeutſchen Beg. verſorgungs G. m. b.., Kommerzienrat Karl Wilhelm Ede, mayer, der allmählich einen ganzen Konzern(Credo⸗Verſicherun .⸗G., Verkehrsbank.⸗G., Kraftfahrzeug G. m. b. H. und die 0 mag, Haus⸗ u. Möbelbaukredit.⸗G. jn ſeinem Stand vereingte, 3 auf Veranlaſſung des hieſigen Unterſuchungsrichters in Berlin p haftet worden. Luftgeſchäfte nicht ganz einwandfteier Art ſoll der Grund ſein. Eiſenbahnunfall — Singen, 23. Juni. Heute morgen kurz nach 7 Uhr fuht 75 Güterzug in eine Rangierabteilung hinein, dabei 0 plodierte ein Gaswagen, wodurch ein Brand entſtand. Es wuß erheblicher Materialſchaden angerichtet. Die Gleiſe g Schwarzwaldbahn ſowie die Strecke nach Schaffhauſen ſind zur 05 noch geſperrt. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhal 2 — Moskau, 23. Juni. Die von dem deutſchen Botſcha, Verteidigern gewählten Rechtsanwälte Murawjoff und S9 merfeld im Kindermannprozeß, die zuerſt die Verteidigung nommen hatten, haben nach Kenntnisnahme der Akten die Uebe⸗ nahme der Verteidigung abgelehnt. ſchöner eindringlicher Wirkung. Die Begrüßungsabende mit ſe von ſtarkem Volksempfinden getragenen deutſchen Chören, mit ⸗ Anſprachen der Prominenten des Männergeſanges und der Sta die vertreter(Staatsminiſter Dr. Kaiſer) ſchufen eine Verbrüderung, ganz von nationalem Geiſt getragen war. Der Feſtzug durch die geſchmückten Straßen wurde ein Gißſ, punkt des Nationalfeſtes. Es kam zu unbeſchreiblichen Kundgege gen. Stolz wehten die Banner und Fahnen. Bejahrte und perl ⸗ Sangesbrüder fuhren im geſchmückten Wagen. Köſtlich, wie die ⸗ zelnen Vereine aus den verſchiedenſten Gegenden Symbole ihres ild⸗ werbes und ihrer Heimat mit ſich trugen. Feſtwagen verſin fied lichten das Volkslied, Kunſtlied, Kirchenlied, Wanderlied, Trutzin, Liebeslied, Vaterlandslied, Trinklied und Tanzlied. Der Feſtzug mn dete im den Feſtplatz ein. Dort wurden die mitgeführten Fahnn, und Banner mit der Denkmünze geſchmückt. Darauf erfolgte 5 ergreifende Ehrung der Sängerveteranen vom 1. deutſchen Sängen 1865 in Dresden. Johannes Reichelt. Theater und Muſie Heidelberger Stadttheater. Auch die Operette hat nunſeh erſtes neues Werk im neuen Haus über die Bühne laufen la in Spielleiter Fritz Daurer hat ſich dazu Gilberts„Wei g Purpur“ ausgeſucht— was Neuanſchaffungen für den ren Rahmen anbetrifft— ſpärlicher bedacht worden als Schauſt und Oper, hat aber trotzdem einen ſehr anſprechenden Rahmen n ſchaffen und für ein echt operettenhaft, flottes Spiel und Zuſſeg menwirken aller Kräfte geſorgt. Die Sicherheit der lieberee Einſtudierung geht ſchon daraus hervor, daß auch der in eu Stunde eingeſprungene Gaſt die Einheitlichkeit!der Auffühne nicht ſtörte. Die Librettiſten Jacobſon und Oeſterreich haben ſich die dankbare Figur der ruſſiſchen Zarin Katharingech nicht entgehen laſſen. Da man in der Operette keine hiſtern Treue verlangt, kann man mit dem Buch ganz zufrieden ſelle⸗ bietet abwechſlungsreiche Situationen, die der Komik nicht entbe und bleibt der üblichen modernen Operettenbuchtradition au Jil ſofern treu, als der dritte Akt gebührendermaßen abfällt. Guch bert bemäntelt eine kleine Armut an doriginellen Einfällen dih Opernallüren, ſog. ruſſiſches, weaneriſches und ungariſches i kolorit und durch ziemlich dicke Inſtrumentation. Immerhin erl ihm einige Schlager gelungen, die das Publikum ſchnell und Ges⸗ aufnehmen wird. Marianne Alfermann(früher am zerlel badener Staatstheater) gab die Zarin mit der ganzen routim 8 Sicherheit, die ein etwa 170maliges Spielen einer ſolchen 0 gehen kann. Darüber hinaus hat ſie ſich aber immer noch Friſche und Munterkeit der Porelem.. ein Lrt end vor o el e t N ghet⸗ Ab, + Aas ö Qm ˙¹· 0( — ereee rr * KN ⸗ 1 3⸗ , ie 1 n, r⸗ 10 Nentag, den 23. Junt 1925 Neue Mannheimer Jeltung Mbend⸗Rusgabe) 3. Seike. Nr. 284 12. pfälziſches Sängerbundesfeſt in Cudwigshafen a. Nh. Eine machtvolle Kundgebung für Lied, Heimat und Vakerland! Das erſte Feſtkonzert am Sonnkag Nachmittag 8⁰ Vom Sang geſättigt ſcheint die Luft ſchon vor Beginn des 10 nzertes, noch ungeſungene Lieder ſchweben zu Häupten der tauſend⸗ öpfigen Menge, die die große Feſthalle der Ludwigshafener Aus⸗ euung zum Berſten füllt. Eine eigene Stimmung liegt über dem weiten Raum, der, in das matte bläuliche Licht der Fenſterſcheiben hetaucht, erwartungsvoll den ehernen Gongſchlag in ſich trinkt, der den Beginn des Konzerts verkündigt. Und dann quellen die Töne auf, und trotz Muſikdirektor Welkers kühler Stabführung rauſcht le ewig junge Melodienfülle des Meiſterſingervorſpiels machtvoll durch den Raum. Das verſtärkte Mannheimer National⸗ iheakerorcheſter ſpielt mit der gewohnten Meiſterſchaft, die ein ſpezielles Lob erheiſcht, angeglüht von der hellen Begeiſterung, die aus den Augen aller an dieſem Tage ſtrahlt. Und dann kommt as Lied zu Wort, vom wunderſamſten Inſtrument der menſchlichen Stimme verkündet. Der deutſche Sängerſpruch, von 16 Vereinen im wuchtigen Maſſenchor geſungen, entbot das Willkomm, es Huiee ſich an der pfälziſche Sängergruß von Karl Auguſt Krauß⸗ eyer. Der Würde des Tages eingedenk, der auch hohe Vertreter der Geiſtlichkeit beider Konfeſſionen unter den Zuhörern ſehen durfte, hat eine geſchmacksſichere Konzertleitung das kleine Gloria von Paleſtrina(zur 400⸗Jahrfeier des Altmeiſters) als Einganschor gewählt. Der vierſtimmige Männerchorſatz, für Doppelchor einge⸗ kichtet von Muſikdirektor Karl Bartoſch, erlebte eine durch den Fernchor“ beſonders eindrucksvolle Wiedergabe. Es ſchloß ſich an in em gleichen warmen religioſo:„Des Liedes Heimat“ von Adolf rümers. Der weitere Verlauf des Konzerts brachte den Hegar⸗ Chor:„Morgen im Wald“ und„Den frohen Wandersmann“ von Felix Mendelsſohn. Es mag nichts Kleines geweſen ſein, dieſe ormaſſen aus allen Teilen der Pfalz in einer kurzen Morgen⸗ 2 zu dieſer geſchloſſenen Einheit zuſammenzuſchweißen, wie ſie amtliche Liedervorträge offenbarten. Nur einem tüchtigen Chor⸗ meiſter, wie er in der Perſon von Carl Bartoſch vor uns ſteht, onnte dies gelingen. Es darf wohl feſtgeſtellt werden, ohne den oriſchen Leiſtungen im allgemeinen den geringſten Abbruch tun zu wollen, daß das Volkslied die Hauptſtärke des mächtigen Chores iſt, das Volkslied in ſeiner bald warmen, bald erben Schlichtheit. Hier fühlten ſich die ſchönen, an Klang und ülle ſo äußerſt ergiebigen Männerſtimmen am beſten daheim, wa⸗ duch beſtes alleiges Gelingen verbürgte. So griff ihr Lied„Wie önnt' ich Dein vergeſſen“ von Karl Türk recht ans Herz;(hier fielen die ſchönen Bäſſe auf in ihrer ſonoren Rundungl) und noch mehr der letzte Chor:„Das Vaterland“ von Guſtav Wohlgemuth, M der, ſchon im Wort eine mächtige nationale Kundgebung, die rieſige enſchenmenge, die ſtehend ſeine Wiederholung anhörte, zu heller egeiſterung aufriß. Dias feſtlichſte Gepräge gaben dieſe mittag die beiden Soliſten: Kammerſä m überaus feſtlichen Nach⸗ ngerin Lilly Hafgren⸗ inkela⸗Berlin und Kammerſänger Heinrich Rehkemper⸗ München. Die hervorragen de Sängerin der Berliner Staatsoper iſt noch ganz die große Künſtlerin, die den meiſten unter uns bekannt. ie ſchöne Stimme, Fülle der die den Schmelz der Jugend mit der fraulichen Edelreife verbindet, ſchwang ſich machtvoll über as Orcheſter, von der ſicheren Dirigentenhänd ihres Bruders, Cill rit Hafgren gelenkt, in den Liedern: Sonnenhymne von Clemens „Wieder“ von E. Schmalſtich, Strauß 3 lumen und reicher Beifall ehrten die Sängerin. und„Cäcilie“ von Rich. afgren, 05— Und Heinrich Rehkemper, die ſe liebenswürdige Sängergeſtalt mit der unerhört ſchönen Stimmel Was ſollen wir lobend ſagen, wo doch edes Wort zu arm iſt, um den Reichtum an Schöne zu ſchildern, der aus dieſem ſeltenen Organ quillt. Wärme, Weichheit, Wohllaut, alles eint ſich in höchſter techniſcher Vollendung zu einem berückenden ton⸗ lichen Bild, das ſich mit unverwiſchbaren Linien unwiderſtehlich ins Herz gräbt. Dazu die innigſte Beſeelung im Ausdruck durch alle Skalen des rein Gefühlsmäßigen.„Der Greiſengeſang“ und die „Litanei“ von Schubert waren unvergeßliches Erlebnis.— Das Orcheſter unter der Leitung von Max Welker ging dem Künſtler aufs eindringlichſte nach. Der zweite Teil des Konzertes brachte den„Frithjof“ von Max Bruch, dieſes packende, romantiſche Tongemälde, an deſſen warme Belebung die 1200 Sänger mit den beiden Soliſten und dem Orcheſter unter Oberlehrer Chriſtian Ott ihr Veſtes ſetzten. Es ſei 2 vorweg genommen, daß dieſer hervorragende Chor⸗ und rcheſterleiter alle Schönheiten des Werkes mit kundigſter Hand erwedete und noch wirkungsvoll unterſtrich durch die ausgeprägte uſikalität ſeiner Perſönlichkeit. Auch der Chor gab ſein Schönſtes an Tonlichem und dem rein Ausdrucksmäßigen. Eine Ueberraſchung waren die prächtigen Soloſtimmen aus dem Chor in der 4. Szene. Lilly Hafgren gab ihre Ingeborg in jungfräulicher Süße und weher rauer in der Entſagung. Und Heinrich Rehkemper ließ uns einen rithjof ſchauen in idealſter Verkörperung.— Nicht endenwollender ubel klang das Konzert aus, das in ſeiner Breite nur eine kurze Spanne Zeit ließ zum feſtlichen Abendbankett. Auch dieſes Feſtbankett am Sonnkag-Abend, das vom Rhein—Limburg⸗Gau veranſtaltet wurde, ſah ein volles Haus. Nach der eee Wiedergabe von Ed. Kretſchmers Krönungsmarſch“ durch die Kapelle Becker übermittelte weiten Akt, der den ruſtikanen Charakter der Zarin ziemlich eutlich ins Licht ſetzt, ohne allzu derb zu werden, zu wirken ge⸗ wußt. Ihr Singen läßt heute noch auf eine früher ſehr ſchöne Stimme ſchließen. Famos war der öſterreichiſche Geſandte von ritz Daurer, der es dank ſeines natürlichen Humors ver⸗ chmähen kann, ſich auf ein Sonntagspublikum einſtellen zu müſſen. ine einzelne Bewegung, ein einzelnes Wort ſchon wirkt durch die rt, wie er es dem Gehege ſeiner Zähne entſchlüpfen läßt, auf die Lachmuskeln der Hörer. Einen ſehr guten Griff ſcheint die Direk⸗ ion mit der neuen Soubrette Marga Mayer(Stanzi) gemacht zu haben. Friſch und graziös, munter und ſpielfreudig hüpft ſie über die Bretter, findet ſich ſehr gut mit dem Wiener Dialekt zu⸗ und— kann ſingen. Dem Aushilfsoperettentendr Georg Patrio!(Michailowitſch) wäre etwas mehr ungemachte Bewe⸗ gung und mehr Schmelz in der gaumig behandelten Stimme zu wünſchen. Die übrigen Mitwirkenden gaben ſich redliche Mühe, der Aufführung den Erfolg zu garantieren. Kapellmeiſter Paul Bär⸗ tich hat ſich ſtellenweiſe als wenig„nachgebende“ Natur erwieſen, im übrigen die Geſchichte gut zuſammengehalten, müßte aber das rcheſter viel mehr abdämpfen. Mit der ewig ausgebreiteten linken and erreicht man das nicht. N Theaterrundſchau. Paul Medenwaldt, der frühere In⸗ dendan 805 eeee Ger a, der im Februar nach dem plötzlichen Rücktritt des Intendanten Joh. Heinrich Braach die Leitung es Stadttheaters in.⸗Gladbach übernommen hatte, iſt von der ſtädtiſchen Theaterkommiſſion für die kommende Spielzeit zum Intendanten gewählt worden.— Die Stadt Reichenberg hat die Leitung ihres Stadttheaters dem früheren Direktor des Nürn⸗ berger Stadttheaters, Kammerſänger Aloys Pennarini, über⸗ agen.— Der Generalintendant des Deutſchen Nationaltheaters Dr. ulbrich beabſichtigt, den Freunden der tragiſchen Bühne die Fau ſtidee in den hervorragendſten dichteriſchen Geſtaltungen vor⸗ dführen. 0 Bisher hat Dr. Ulbrich dieſen feinſinnigen literariſchen in durch Neueinſtudierungen von Goethes Fauſt 1. und 2. Te il und Grabbes„Don Juan und Fauſt“ zur Ausführung ge⸗ bracht. dezeigt dem Der Jü Juli Staatstheater Es ſoll fernerhin die Fauſtidee noch in folgenden Werken werden: dem Fauſt des Shakeſpeare⸗Vorläufers Marlowe, Fauſtfragment von Lefſing und dem Fauſt von Len au.— Verein der techniſchen Vorſtände der hnen veranſtaltet ſeine diesjährige Jahresverſammlung anfangs in Dresden. zu Vorträge zugeſagt: Anläßlich der Tagung werden im ſächſiſchen⸗ als deutſchen Die bekannteſten deutſchen Bühnentechniker haben Feſtvorſtellungen die Oper„Zauberflöte“ von ozart, deren Dekorationen in Dresden nach einem Schattenbild⸗ loſtem ausgeführt ſind und Richard Wagners„Fliegender Holländer“ ben.— Thereſe Malten, das Ehrenmitglied der Dresdner Profeſſor Eb. Schwickerath⸗München im Auftrage des bay⸗ che Staatsminiſteriums für Unterricht und Kultus die beſten Glückwünſche und gab ſeiner Freude Ausdruck, daß gerade er dazu berufen wurde, in die Pfalz zu kommen, er, der ein volles Menſchen⸗ alter in den Rheinlanden(Aachen) gewirkt und ſo die rheiniſchen Lande liebgewonnen habe. Das beſonders ſchöne Stimmenmaterial am Rhein kenne er und Rhein, Wein und Lied— nein, S timme, betonte er als Fachmann, gehören eng zuſammen. Vor allem glaubte er noch konſtatieren zu müſſen, daß die Lande am Rhein, deren tiefe Vaterlandstreue ehedem ſchon feſtſtand, jetzt, wo ſie Grenzland geworden ſeien, ihre unbedingte Zugehörigkeit zum Reiche am ſchönſten geoffenbart hätten. Die hierauf folgende Inter⸗ pretation des 24. Pſalm(mit Orcheſterbegleitung) von Heinrich Lützel unter Leitung von Max Welker ergab ein klanglich be⸗ friedigendes Bild. Im weiteren Verlaufe überbrachte Rechtsanwalt Dr. Metzger⸗ Freiburg Grüße und Wünſche von 45 000 Sängern Badens und ermahnte mit Hinblick auf die ſtetige enge Verbindung zwiſchen dem pfälziſchen und badiſchen Sängerbunde an das Dichterwort„Wir wollen ſein ein einig Volk von Brüdern“. Herr Göbel(Saar⸗ brücken) ſprach als Beauftragter von 40 000 Sangesbrüdern aus dem Saarland in kernigen Worten über die unverbrüchliche Schickſals⸗ gemeinſchaft. Eine beſondere Weihe erhielt das Bankett durch die Ehrung altbewährter Dirigenten und Sänger. Weit über hundert ſind es, die meiſten grau von Haar, die über 40 Jahre als aktive Sänger im Dienſte des deutſchen Liedes ſtehen oder als Chor⸗ leiter 30 Jahre und darüber wirken, denen das neu geſchaffene gol⸗ dene Bundesabzeichen zuteil wurde. Chriſtian Ott(Zwei⸗ brücken) wurde namentlich geehrt mit der Ueberreichung eines Ehrendiploms und Dr. Gompf durch einen Ehrenurkunde.— Bis tief in die Nacht hinein zog ſich das geſellige Beiſammenſein. 2. Feſtkonzert am Monkag nachmittag Hier ſah die große Feſthalle keine ſolch drangvolle Enge wie am Tage vorher, keine faſt allzuwuchtigen Chorklänge ballten ſich mehr im Raum. Wie gedämpft floſſen die Töne des Chores vom Hintergrund der Bühne herüber, jeglichen überflüſſigen Halles ent⸗f kleidet und deshalb exponierter für aufmerkſame Hörer. So wurden denn auch manche kleine Unebenheiten in der geſanglichen Linie fühl⸗ bar, doch nirgends ſo, daß ſie das unverändert gute und befrie⸗ digende Geſamtbild hätten beeinträchtigen können. Die Vorträge der Verbände aus dem Speyer—Neuſtadt⸗Gau dürfen als prächtige Leiſtung angeſprochen werden, beſonders nach der Seite des rein Vortraglichen hin, was ſein bewährter Dirigent Cill Exik Hafgen mit der Spitzfindigkeit eines höchſtkultivierten muſikaliſchen Ge⸗ ſchmackes herausgearbeitet hatte. Wir hörten„Zur Roſenzeit von Mathien Neumann,„Tanz und Geſang“ von Friedrich Ullrich und„Der Schmied“ von Gretna Green.— Der Gau Kaiſers⸗ lautern unter Muſikdirektor Markus Stahl brachte zwei köſtliche altdeutſche Volkslieder:„Ich fahr dahin“ von Julius Otto bearbeitet, „Verlorene Lieb“ von Ferdinand Langer. Trotz leichter Schwan⸗ kungen in der Tonhöhe, wohl auf das allzu ſchleppende Tempo zurückzuführen, fanden die Geſänge herzlichſte Aufnahme; noch mehr Friedrich Silchers tiefempfundene Volksweiſe:„O wie herbe iſt das Scheiden“, das wohl eines der ſchönen Volkslieder im Männerchor⸗ ſatz iſt. Eine Sängergruppe unter Hauptlehrer Joſef Stamer⸗ Speyer ſang drei wirkungsvolle A capella-Chöre:„Uebers Jahr von Karl Auguſt Kraus, dem Vertoner des pfälziſchen Sängergrußes, „Im Mai(Volksweiſe) und„Das Lieben bringt große Freud in der Bearbeitung von Markus Stahl.— Echteſtes Muſizieren durfte man wieder an der Künſtlerſchar des Mannheimer Nationaltheater⸗ orcheſters bewundern in Auguſt Pfeifers Ouvertüre„Im Frühling“, die in ihrem Melodienreichtum das Konzert eindrucksvoll eröffnete. Ferner in der„Sakuntala“⸗Ouvertüre von Goldmark, und nicht zu⸗ letzt in der ſchwierigen Kunſt einer anſchmiegenden Begleitung zu den Geſängen der Soliſten und dem Schlußchor„Die Jungfrau“ von Carl Bartoſch, den der Komponiſt mit der freudigen inneren Anteil⸗ nahme des Autors leitete. Unter den Soliſten dieſes Nachmittags durften wir mit herz⸗ lichſter Genugtuung wiederum Heinrich Rehkemper begrüßen in ſeiner großen Arie„Die Friſt iſt um“ aus dem fliegenden Holländer. Das war er ſelbſt, der mächtige unruhevolle Geiſt der Wogen mit ſeinem heißen, Erlöſung flehenden Sehnſuchtsſchrei und der aus Urwelttrotz geborenen Entſagung. Und dann leuchtete ſein herrliches Organ noch einmal zum Schluſſe des Konzertes in dem„Normannen⸗ zug“ von Max Bruch, alles Vorhergegangene vergoldend mit dem Schimmer edelſter Kunſt. In Kammerſängerin Marie von Ernſt vom Landestheater Karlsruhe lernten wir einen ausgezeichneten Coloraturſopran ken⸗ nen. Die edle Stimme ſchwingt wie eine ſilberklare Glocke in Höhe und Tiefe von gleichem Wohllaut. von einer eminenten techniſchen Fertigkeit unterſtützt. Nur wird etwas wenig innere Anteilnahme nach außen hin ſpürbar in ihrem Vortrag, obwohl ihm die Be⸗ ſeelung nicht abgeſprochen werden kann, beſonders in der Mozart⸗ arie(Figaro):„Endlich naht ſich die Stunde“. Die Arie der Ophelia aus„Hamlet“ von Ambroiſe Thomas war ein Cabinettſtück der Koloraturkunſt, mit großer techniſcher Brapour geſungen. 5 Zu vorgerückter Stunde erſt fand das reichhaltige Feſtprogramm ſeinen Abſchluß. Die große Feſthalle rüſtete ſich zum letzten Mal für ein gemütliches Beiſammenſein zur Schlußfeier mit Unterhal⸗ tungskonzert und Feuerwerk. Damit hat das 12. pfälz. Sänger⸗ bundesfeſt ſeinen ſchönen Ausklang gefunden. Es ſoll den Veran⸗ ſtaltern zum Dank der Wunſch ausgeſprochen werden daß der Nach⸗ hall ein bleibender ſein möge zu kulturfördernder Weiterarbeit und künſtleriſcher Vertiefung, zu ſittlicher und nationaler 0 und reichstreuem Zuſammenſchluß. D. B. E. B. Hofoper, das vor zwei Jahren ſein 50jähriges Bühnenjubiläum feierte, vollenddet am 21. Junz in körperlicher Friſche das 70. Lebens⸗ jahr. Richard Wagner holte ſie ſich zur Uraufführung des Parſifal nach Bayreuth und erklärte, daß ſie als Kundry in ihrer geſchloſſenen künſtleriſchen Leiſtung nie wieder zu erreichen wäre.— Wilhelm Groß' Oper nach Moliere„Sganarell“ wurde von Inten⸗ dant Dr. Georg Hartmann zur Uraufführung für den Anfang der kommenden Spielzeit am Frtedrich⸗Theater in Deſſau enge⸗ nommen.— Viktor Barnowſki, der frühere Leiter des Berliner Leſſingtheaters, hat vor längerer Zeit ſchon von dem Theaterkonzern Meinhard⸗Bernauer die beiden Berliner Theater, das Komödien⸗ haus“ und das„Theater in der Königgrätzerſtroße“ übernommen. Nunmehr hat er vom Direktor Dr. Eugen Robert ein drittes Theater„Die Tribüne“ hinzugepachtet.— Das frühere Mitglied des Mannheimer Nationaltheaters, Kammerſänger Prof. Heinrich Tiemer, wurde als Leiter der Deutſch⸗italieniſchen Oper an die Opernhäuſer Sofia(Bulgarien) und Konſtantinopel berufen. Runſt und wiſhenſchaſt 1% Neues Leben auf Krakatau. Im Jahre 1883 zerſtörte ein ge⸗ waltiger vulkaniſcher Ausbruch die Inſeln Krakatau und Verlaten, die in der Sundraſtraße zwiſchen Java und Sumatra liegen. Alles Leben war unter einer 50—60 Meter hohen Aſchenſchicht erſtickt und verbrannt. Dem Biologen bot ſich hier die Gelegenheit feſtzuſtellen, auf welche Art die Neubeſiedelung der Inſeln vor ſich ainge. Dieſer Arbeit hat ſich. wie die„Umſchau“ berichtet, Dr. Dammermann vom Muſeum zu Buitzenzorg auf Java ſeit Jahren unterzogen. Zu⸗ erſt erſchienen, wie zu erwarten war, die Pflanzen, denn jſedes Tier war notwendigerweiſe zum Hungertod verurteilt, das ſich vor Auf⸗ treten von Pflanzen auf den Inſeln niederließ. Den Pflanzen fola⸗ ten flugfähige Inſekten. die wohl der Wind von den benachbarten großen Inſeln herübergeführt hatte. Fünfundzwanzia Jahre nach der Kataſtrophe, 1908. waren eine große Schlange und eine Eidechſenſenart auf der Inſel Krakatau. Beide Tierarten ſind aute Schwimmer und können mit Meeresſtrömungen herübergetrieben worden ſein. Die Ratten aber, die um 1921 auftauchten, müſſen mit Treibholz oder auf ähnliche Art die Inſeln erreicht haben. Im glei⸗ chen Jahre gab es zwei Arten von Geckos, gut kletternden eidechſen⸗ ähnlichen Reptilien, 11 Arten flügelloſer Inſekten. 4 Arten von Tauſendfüßlern und 73 Spinnenarten. Für einige von den Spinnen kommt die Verfrachtung durch die Luft mit Altweiberſommer in Frage: die anderen genannten Tiere müſſen ſich ähnlicher Trans⸗ vorfmittof wis die Ratten bedient haben.—57 dt. Wirtſchaſtliches und Soziales Die zwangsweiſe Ueberführung von Beamten in das Arbeitsverhältnis bei der Reichsbahn * Karlsruhe, 23. Juni. Die Frage der zwangsweiſen Ueber⸗ führung von Beamten in das Arbeitsverhältnis hat Beunruhigung hervorgerufen und es herrſcht über ſeine diesbezüglichen Ausführun⸗ gen große Unklarheit. Der Generaldirektor der Reichsbahn Oeſer erklärte nunmehr: Es ſei nicht die Abſicht der Hauptverwaltung, ältere oder für den Arbeitsdienſt nicht geeignete Beamte in das Arbeitsverhältnis zu zwingen. Dieſe ſollen unter Zubilligung der beſtimmungsmäßigen Bezüge in den Warte⸗ oder Ruheſtand verſetzt werden. Es ſoll die Ueberführung in das Arbeitsverhältnis beſchränkt bleiben auf jüngere Beamte, ſoweit ſie aus dem Arbeitsverhältnis hervorgegangen ſind. Inwieweit jüngere Beamte, de unter Be⸗ rufung auf die Perſonalabbauverordnung den Uebertritt in das Ar⸗ beitsverhältnis ablehnen. Anſpruch auf Wartegeld haben, ſoll erneut unterſucht und alle Fälle ungerechtfexrtigter Behandlung ernſtlich nachgeprüft und gegebenenfalls berichtigt werden. Städͤtiſche Nachrichten Bürgerausſchußvorlagen Die nächſte Sitzung des Bürgerausſchuſſes findet, wie wir bereitg in unſerem Montag⸗Morgenblatt berichteten, am kommenden Freitag nachmittag 4 Uhr ſtatt. Der Beratung über den Haus⸗ haltplan für das Jahr 1925 voran geht die Beſchlußfaſſung über das Wirtſchaftsergebnis des Elektrizitälswerkes Hierzu liegt ein Beſchluß des Stadtrats vom 18. Juni 1925 vor, der wie folgt lautet: 1. Dem ſtädt. Elektrizitätswerke werden a) ür den Umbau der Transformatorenſchächte, den Einbau von Del⸗ ſchaltern, die Erneuerung der älteſten Transformatoren, den Umbau der elektriſchen Einrichtung von 4 Hauptſpeiſepunkten und deren Ausrüſtung mit leiſtungsfähigen Schaltanlagen 420 000.; b) für die Erneuerung von ungefähr 2000 Stück alten Zählern und die Erweiterung der Zählereichanlage 50 000.; c) für Errichtung eines neuen 20 000 Volt Speiſepunktes in der Schwetzingerſtadt, den Umbau der Umformerſtation Kepplerſtraße mit Aufſtellung eines Großtransformators nebſt Nebenanlagen 730000., zuſammen 1,2 Mill. Mark zur Verfügung geſtellt. 2. Die Mittel ſind zu be⸗ ſchaffen a) aus einer beſonderen Zuweiſung von 885 000 M. an den Erneuerungsfonds aus den Wirtſchaftsergebniſſen des Werkes im Jahre 1924, b) durch Erhöhung der im Voranſchlag für 1925 vorge⸗ ſehenen Ueberweiſung an den Erneuerungsfonds um weitere 315 000 M. Der Voranſchlag für das Elektrizitätswerk für 1925 iſt entſprechend zu berichtigen. 3. In den Voranſchlag der Stadt Mann⸗ heim für 1925 werden aus den Betriebsergebniſſen des ſtädtiſchen V Elektrizitätswerkes weitere 400 000 M. bei Teilvoranſchlag (85 000 M. bei OZ. 2 und 315 000 M. bei O3. 5) eingeſetzt. Die bis⸗ herigen Anſätze dortſelbſt werden hiernach erhöht. Der Bürgeraus⸗ ſchuß wird um Zuſtimmung erſucht. In der Begründung der Vorlage wird u. a. ausgeführt: Die Direktion des Elektrizitätswerkes macht nun mit Schreiben vom 13. Juni folgende Forderungen gel⸗ tend: a) 1. Im vorhandenen Verteilungsnetz iſt der Umbau und die Moderniſierung faſt ſämtlicher Transformatorenſchächte(vorhanden ſind 154 Straßenſchächte, 218 Hausſchächte) erforderlich. Für das laufende Jahr iſt vorzuſehen: Der völlige Umbau der elektriſchen Einrichtung von 20 Transformatorſtationen à 6000., ferner die völlige Erneuerung von 3 alten Schächten nebſt baulichen Arbeiten und Bau von 5 neuen Schächten= 190 000 M. 2. In ca. 100 Trans⸗ vorhandene Oelſchalter einzubauen. Koſten für Umbau der elektriſchen Einrichtungen nebſt neuen Sicher⸗ heitseinrichtungen à 1000 M.= 100 000 M. 3. Umbau der elektri⸗ ſchen Einrichtungen von 4 Hauptſpeiſepunkten, Ausrüſtung mit ge⸗ nügend leiſtungsfähigen Schaltanlagen à 20 000 M.= 80 000 M. 4. Erneuerung der älteſten Transformatoren nebſt Zubehör, ca. 50 Stück= 50 000., b) Die Erneuerung von ca. 2000 Stück alten Zählern, Erweiterung der Zählereichanlage infolge gewachſenen Kon⸗ ſums erfordert 50 000 M. c) Die Errichtung eines neuen 20 000 Volt⸗Speiſepunktes in der Schwetzingerſtadt mit direkter Speiſung vom Großkraftwerk, Umbau der Umformerſtation Kepplerſtraße, Mo⸗ derniſterung der Schaltanlage, Aufſtellung eines Großtransformators mit Induktionsregler, Aufſtellung von Phaſenſchiebern uſw erfor⸗ dert für 1. bauliche Arbeiten 450 000., 2. elektriſche Einrichtung: Aufwand bis Ende 1925 für Anzahlungen 130 000., 3. Kabelver⸗ bindungen zwiſchen dem neuen Speiſepunkt und dem Netz, Herſtel⸗ lung neuer Ausgleichsverbindungen, Umgeſtaltung des vorhandenen Kabelnetzes, ca. 7½7 Km. Kabel à 20 M.— 150 000., Summe: 1 200 000 Mark.„Der Stromkonſum hat im Verlauf der letzten 8 bis 9 Monate einen ganz erheblichen Zuwachs erfahren. Dieſer Zu⸗ wachs macht ſich insbeſondere beim Lichtkonſum ſehr ſtark geltend, ſo daß das vorhandene Kabelnetz zur Zeit der winterlichen Be⸗ laſtungsſpitze ſchon im kommenden Winter nicht mehr als völlig aus⸗ reichend anzuſehen iſt. Es ſind daher eine Reihe von Maßnahmen zu treffen, um den Konſum bewältigen zu können und im Bereich des ganzen Neßes für genügende Betriebsſpannung zu ſorgen. Ein weſentliches Erfordernis hierbei iſt die baldige Inangriffnahme der Errichtung eines neuen 20 000 Volt⸗Speiſepunktes in der Schwetzin⸗ gervorſtadt. der direkt vom Großkraftwerk aus geſpeiſt wird. An⸗ dererſeits iſt das vorhandene Kabelnetz nebſt Transformatorenſtatio⸗ nen, Speiſepunkten für 4000 Volt, veralteten Sicherheitseinrichtungen, verolteten Kabeln und Transformatoren nicht entfernt mehr den An⸗ ſprüchen gewachſen, die infolge des Zuſammenſchluſſes des Stadtnetzes mit den großen Maſchinen des Großkraftwerkes, des Murgwerkes uſw. bedingt ſind. Hier muß dringendſt, um dem Entſtehen ſehr großer Schäden vorzubeugen, eine Moderniſierung Platz greifen, in⸗ dem vor allem die veralteten, viel zu engen Transformatorſtationen mit neuen Schalteinrichtungen, insbeſondere leiſtungsfähigen Oelſchal⸗ tern verſehen werden, die im Netz überhaupt haum vorhanden ſind, andernfalls ſind ſchon im nächſten Winter Störungen größeren Um⸗ fangs zu erwarten, wie ſie im letzten Winter in faſt allen größeren deutſchen Städten wegen der zurückgebliebenen Unterhaltung der Ver⸗ teilungsnetze aufgetreten ſind. * JFolgenſchweter Zuſammenſtoß zweier Radfahrer. In der Nacht zum 21. Juni, etwa um 2 Uhr. ſind zwei Radfahrer aus Sandhofen auf dem Weinheimerweg trotz der herrſchenden Dunkel⸗ heit ohne Licht gefahren. Bei ihrer Begegnuna in der Nähe des Flugplatzes ſtießen ſie zuſammen, weil einer von ihnen, ein 47 Jahre alter verheirateter Magazinarbeiter, die linke Fahrbahn eingehalten hat. Durch den Zuſammenſtoß hat ſich der Gegner, ein 25 Jahre alter lediger Arbeiter, der die rechte Fahrbahn ein⸗ hielt, derart ſchwer verletzt. daß er in bewußtloſem Zuſtande in das ſtädtiſche Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er geſtern nachmittaa aeſtorben iſt. * Preisgekrönte„Käfertaler Spargel“. Den„Käfertaler Spar⸗ geln“, die auf der deutſchen Landwirtſchafts⸗Ausſtellung in Stutt⸗ gart durch den Gartenbauverein Käfertal ausgeſtellt waren, wurde, wie wir erfahren, der 1. Preis(ſilberne Medaille) zuerkannt, Bei der erſten Sorte wogen 12 Spargeln 1200 Gramm, bei der zweiten Sorte 1000 Gramm und bei der dritten Sorte 750 Gramm. Seit Jahren werden die„Käfertäler“ auf den Märkten von den Käufern vorgezogen. Die Auszeichnung iſt eine Anerkennung der ſtets vorwärtsſchreitenden Züchtung beim Spargelbau in Käfertal. wWeitere Hinausſchiebung der Vermögensſteuervorauszahlung vom 15. Mai 1925. Amtlich wird mitgeteilt: Mit Rückſicht darauf. daß der Entwurf des Vermögensſteuergeſetzes vom Reichstag bisher noch nicht verabſchiedet werden konnte, hat der Reichstag nochmals ein Initiativgeſetz angenommen, nach dem die Erhebung der Vermögensſteuervorauszahlunasrate vom 15. Mai, die bereits durch ein Initiativgeſetz bis zum 15. Juni hinausgeſchoben war, nunmehr bis zum 15. Auguſt 1925 ausgeſetzt wird. Die Vorauszahlung braucht alſo zurzeitnicht entrichtet zu werden. formatorſtationen ſind nicht — —— —————— — ⅛—————— 4. Seife. Nr. 284 Neue Maunheimer Seitung IAbend⸗Husgade) Dienskag, den 23. Juni 1925 *Fu der kühleren Witterung. Die auf die Tage mit ſommerlich warmem und ſonnigem Wetter folgende empfindlich kühle Witte⸗ rungsperiode, die den meiſten nicht gerade behagt, und zwar weder den Sommerfriſchlern, noch den Landleuten, die zurzeit immer noch ſehnſüchtig auf weiteren Regen warten, iſt eine Folge der nordweſt⸗ lichen bis nördlichen Luftſtrömungen und ſcheint länger zu verweilen. Nachdem die Heuernte faſt allenthalben ſo gut wie beendet iſt, ſollten die Wieſen uſw. wieder kräftige Anfeuchtung erhalten, ſchon aus dem Grund, daß der zweite Graswuchs nicht zu ſpärlich ausfällt, die ſog. Oehmdernte alſo ebenſo reichlich ſei wie die vorangegangene. Was den Temperaturrückgang ſelbſt anbetrifft, ſo möge man ſich ver⸗ gegenwärtigen, daß wir im Juni nur in wenigen Jahrgängen von dieſer ſogenannten„Schafskälte“ verſchont geblieben ſind. Am häuf'g⸗ ſten fällt ſie in die Zeit vom 10. bis 15. Juni Nur ganz ausnahms⸗ weiſe brachte ſie noch Reif und hie und da leichten Froſt. Im allge⸗ meinen richtet ſie nur ſelten Schaden an und iſt infolgedeſſen weit weniger gefürchtet als die„kalten Tage des Mai“, obwohl ſie den letzteren an Intenſität und Dauer diesmal bedeutend überlegen iſt. — Geſtern abend ſank die Temperatur in Mannheim auf 12 Grad Celſius, um in der Nacht bis auf 8,7 Grad Ceſſius zurückzu⸗ gehen. Im Laufe des heutigen Vormittags arbeitete ſich das Queck⸗ ſilber nur langſam und recht gemächlich in die Höhe und wollte über 12,4 Grad überhaupt nicht hinaufgehen. Erſt als die Sonne zeit⸗ weilig durch die Wolkenſchichten drang, konnten 17—18 Gard Celſius abgeleſen werden. *Feſt für große und kleine Leuke. In dem Bericht über das Feſt für große und kleine Leute iſt in dem Abſchnitt„Reklameſchau“ Burkbraun⸗Schokolademohren zu leſen. Der Druckfehlerteufel hatte Bucksbraun gemeldet. Veranſtaltungen JdDie wilde Welt, Gaſtſpiel in der Süddeutſchen Gartenbauaus⸗ ſtellung Ludwigshafen a. Rh. am 24. Juni. Ernſt und Würde der deutſchen Kleinkunſt durch ungezügelte, urſprüngliche Schöpfungen des ſprachlichen und tänzeriſchen Ausdrucks zu charakteriſieren, das iſt die leitende Idee, die das Wirken der hervorragenden Kleinkunſt⸗ Bühne„Die wilde Welt“ beſtimmt. Das literariſch wertvolle Programm bietet innerhalb eines Unterhaltungsabends ein geſchloſ⸗ ſenes Ganzes. Die zwanglos gegliederte, bunte Folge der Leiſtungen zeugt ſowohl vom künſtleriſchen Willen der Ausübenden als auch von ihrer hohen, verinnerlichten Kultur.(Siehe Anzeige im heutigen Mittagsblatt.) 0 Zu den Aufruf von Reichsbanknoten und Rentenbankſcheinen. Der gleichzeitige Aufruf von Reichsbanknoten und Rentenbank⸗ ſcheinen hat in der Oeffentlichkeit zu begreiflichen Irrtümern ge⸗ führt. Da der Endtermin für beide Aufrufe in nächſte Nähe gerückt iſt, und um die Inhaber der aufgerufenen Noten und Scheine vor Schaden zu bewahren, wird noch einmal darauf hinge⸗ wieſen, daß ſämtliche Reichsbanknoten, deren Ausſtellungsdatum vor dem 11. Oktober 19 24 liegt, mit Ablauf des 5. Juli ds. Js. ihren Wert verlieren und nach dieſe Tage auch von den Reichsbankanſtalten nicht mehr angenommen werden. Es ſind ferner aufgerufen die Rentenbankſcheine zu 50 Renten⸗ mark mit dem Ausfertigungsdatum vom 1. November 1923. Dieſe Scheine werden noch bis zum 30. September 1925 an den Kaſſen der Reichsbank gegen geſetzliche Zahlungsmittel umgetauſcht. Rommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung Wallſtadt Die letzte Bürgerausſchußſitzung wurde pünktlich durch Bürger⸗ meiſter Kölmel als Vorſitzender eröffnet. Vor Eintritt in die Tagesordnung widmete der Vorſitzende dem fünaſt verſtorbenen Bürgerausſchußmitalied Schorr Joſef einen warmen Nachruf. Zur Ehrung erhoben ſich die Anweſenden von den Sitzen. Als Nachfolger iſt Maurer Auauſt Löb in den Bürgerausſchuß eingerückt. Fol⸗ gende Punkte der Tagesordnung wurden in knapp 7 Stunden ein⸗ ſtimmig genehmigt. Die Ausſchellgebühren werden auf.50 Mk. und 3 Mk. erhöht, die Familiengräber werden für eine Perſon auf 100 und die Vergnüaungsſteuer auf 15 und 25 Mk. feſtgeſetzt. Dem To⸗ tengräber Röhrig werden ab 1. Januar 1925 jährlich 120 Mk. bewil⸗ ligt und die Anſchaffung von Mäntel und Hüten für die Leichenträ⸗ ger befürwortet. Zur Hundeſteuer wird ein Gemeindezuſchlaa von drei Mark für den erſten Hund und für jeden weiteren der dop⸗ pelte Betraa genehmiat. Die Rückerhebung der Zuchttierhaltunas⸗ beiträge wird ab 1. April 1925 eingeſtellt und der Betrag aus der Umlage beſtritten. Für die Gemeindeangeſtellten wird die vom Ge⸗ meindeverband und Zentralverband aufgeſtellte Satzung genehmiat. Die Rechnuna für 1924 wurde verkündet und Beanſtandungen nicht erhoben. Der Voranſchlaa für 1925 mit einer Umlage von 80 Pfg. vro 100 Mk. Steuerwert wurde nicht beanſtandet. Zur Re⸗ novierung des Rathauſes und Erſtellung eines Doppelwohnhauſes an der Gartenſtraße werden 40 000 Mk. bewilligt. Die Arbeiten ſol⸗ len alsbald vergeben werden. Das Bezirksbauamt wird um Pläne und Koſtenvoranſchläge zur Erſtellung eines neuen Schulhauſes mit Bad. Kochküche und ſonſt erforderlichen Neueinrichtungen gebeten. Sofern der Staat einen erheblichen Zuſchuß leiſtet und der Ge⸗ meinde es möalich iſt, die erforderlichen Gelder aufzubringen, ſoll mit dem Bau noch in dieſer Bauperiode begonnen werden. Aus dem Lande * Karlsruhe. 20. Juni. Heute vormittaa wurde im aroßen Saale der Städtiſchen Feſthalle die erſte Südweſtdeutſche Tabak⸗ meſſe in Gegenwart des Innenminiſters Remmele. des Oberbür⸗ germeiſters Dr. Finter und der beteiligten Organiſationen, die Ver⸗ treter aus Hamburg. Württemberg, der Pfalz und Baden entſandt hatten, eröffnet. Nach einem Orgelvorſpiel erariff der erſte Vor⸗ ſitzende der Ortsaruppe Karlsruhe. Stadtrat Töpper. das Wort zu einer Begrüßungsanſprache. Im Anſchluß hieran bewillkommnete der Vorſitzende des Badiſchen Einzelhandels. Freundlieb, die Erſchienenen. Der Ehrenpräſident der Ausſtellung. Oberbürgermei⸗ ſter Dr. Finter, bielt darauf eine Anſprache und konſtatierte, daß die Tabakmeſſe für die Entwicklung der Tabakfabrikation einen neuen Markſtein bedeute. Unmittelbar an die Eröffnungsfeierlich⸗ keiten ſchloß ſich ein Rundgana durch die Ausſtelluna an. Dem heu⸗ tigen Nachmittag ſind die internen Angelegenheiten vorbehalten. Eine Reihe von Veranſtaltungen iſt für die nächſten Tage während der Dauer der Ausſtellung vorgeſehen.— Verſchiedene Mitalieder der Ortsgruppe der Zigarrenhändler Karlsruhe wurden zu Ehren⸗ 0 ernannt und durch Ueberreichung von Ehrenurkunden geehrt. * Baden-Baden. 20. Juni. Heute nacht brach in dem Anweſen des Schreinermeiſters Julius Falk in Lichtental Feuer aus, das in ganz kurzer Zeit das erſte Stockwerk der Werkſtatt und den danebenliegenden Heuſchopf zerſtlörte. Durch raſches Einareifen der Feuerwehr konnte ein weiteres Umſichgreifen der Flammen verhütet Nachbargebiete X Lampertheim, 20. Juni. Geſtern abend 5 Uhr pünktlich voll⸗ zog ſich die Amtseinführung des kürzlich nach hartem Kampfe neugewählten Bürgermeiſters Herrn Ad. Keller. Hierzu war Herr Kreisdirektor Reichard von Bensheim erſchienen. In Anweſen⸗ heit der beiden Beigeordneten und des Gemeinderats ſowie des dienſtabkömmlichen Beamtenkörpers nahm der Kreisdirektor den neuen Bürgermeiſter in Pflichten, wobei letzterer zugleich den Eid auf die Verfaſſung leiſtete. Sodann gedachte Herr Kreisdirektor in anerkennenden Worten der ſechsjährigen verdienſtvollen Tätigkeit des Beigeordneten Knecht als ſtellvertretender Bürgermeiſter als en einer Zeit ſchwerſter Nöte und Sorgen, wobei er ihm den Dank des Kreisamtes übermittelt. In ſeiner Rede dankte der neue Bürger⸗ meiſter dem Kreisdirektor für die Einführung und bekräftigt zugleich, fortan als über den Parteien ſtehend, zum beſten Wohle des Volks⸗ ganzen der Gemeinde dienen zu wollen. Sodann ſtattete der Beige⸗ ordnete Knecht als ſeitheriger Gemeindeverweſer dem Vertreter dez Kreisamtes Kreisdirektor Reichard und Rechnungsrat Zeimges für die allzeitige Hilfsbereitſchaft in ſeiner ſchweren Tätigkeit ſeinen Dank ab, dem Amtsnachfolger beſte Erfolge wünſchend. Der hohe Zug des Ganzen war das Bekenntnis zur harmoniſchen Zuſammen⸗ arbeit zwecks Erreichung notwendiger und wichtiger Ziele. Sportliche Runoſchau Geſterreichiſche Alpenſahrt 64 Teilnehmer— Darunker 20 Deutſche— Die Jahrzeugabnahme (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Wien, 19. Juni. Oeſterreich, Deutſchland, Frankreich, Englond, die Tſchechoflowa⸗ kei und Ungarn ſtellen Teilnehmer und Fahrzeuge zu dieſer großen internationalen Alpenfahrt, der erſten der Nachkriegszeit, und wohl dem weitaus ſchwerſten Wettbewerb, den es in Europa gibt. Groß iſt die Teilnehmerzahl— aber: ſie könnte noch größer ſein! Wir ver⸗ miſſen ſo manches Fabrikat, das in den Vorkriegsfahrten vertreten war. Wir vermiſſen die deutſchen Alpenfahrt⸗Teampreis⸗Sieger von 1914: Audi und Hanſa. Aber wir begegnen manchem anderen deut⸗ ſchen Fabrikat, das ſich im letzten Jahrzehnt einen Namen gemacht und den Ruf der Hochwertigkeit erworben hat. So haben im Wagen⸗ Wettbewerb die Cheennitzer Preſto⸗Werke ein Team gemeldet, das als ausſichtsreich gelten darf, ſo finden wir ein Benz⸗Team, Meldungen von Mercedes⸗Fahrern, begrüßen die Meldungen von drei Faun⸗Wagen, jenem jungen fränkiſchen Jabrikat, das ſeine Leiſtungsfähigkeit in manch ſcharfem Kampf ſchon nachdrücklich bewieſen hat, finden die einzige reichsdeutſche an der 44 teilnehmende Dame, Frl. Klärenore Stinnes, auf einem Aga, er⸗ wähnen die Teilnahme von Fahrern auf NAc, Selve, Hataz. Im⸗ merhin ſchade, daß z B. die NAc Jnicht ihre„großen Kanonen“ Riecken und Berthold auf den neuen, ſchier unſchlagbaren Monza⸗ Typen gemeldet hat, daß Audi und Hanſa ſich diesmal nicht zeigen, daß die kleinen Opel⸗Laubfröſche nicht auch einmal im Auslarnd und in 8 8 unvergleichlich ſchwierjgen Gelände ihr Können beweiſen wollen. 17 deutſche Fahrer auf deutſchen Wagen und 3 deutſche Motor⸗ radfahrer auf deutſchen Maſchinen werden die Alpenfahrt beſtreiten. Die Geſamtzahl der Teilnehmer beträgt im Motorradwetlbewerb 23, im Wagenwettbewerb 41, insgeſamt alſo 64. Das heute auf dem Abnahmeplatz zur Fahrzeugaufnahme aufgefahrene Material war ausgezeichnet. Nach dem Aufmarſch der Motorradfahrer, von denen die Teilnehmer Kolmſperger(Pfarrkirchen) auf Zündapp, Frhr. v. Egloffſtein(München) auf Triumph und Otto Landsber? ger(Berlin) auf Spicker⸗Victor beſonders erwähnt ſein mögen, waren als erſte deutſche Wagen die vier ſportſchnittigen Preſto⸗ Wagen zur Stelle,— alle vier haben Vierradbremſen— die von Hukh(Chemnitz), Otto Hofmann(Leipzig), Hielſcher(Bres⸗ lau) und Reinecke(Magdeburg) gefahren werden. Dann kamen hochtourige, raſſig gebaute Steyr⸗Wagen zur Abnahme(die übrigens mit erfreulicher Genauigkeit vor ſich ging), dann Hataz⸗Zweiſitzer von Hans Tautenhahn(Zwickau), danach das Benz⸗Team. Die dret VBenz⸗Wagen ſind olivgrün, karoſſiert, haben Flachkühler, Vier⸗ radbremſen. und dürfen mit Dr. Tigler, Willi Wakb und J. Werlin am Steuer als überaus ausſichtsreich gelten. Frl. Kläre⸗ nore Stinnes fährt einen vierradgebremſten Aga. Ihre ſchärfſte Gegnerin, Frau Ernes Merk(Darmſtadt) iſt der Abnahme fern geblieben und wird nicht ſtarten. Schäfer(Trier) kommt mit einem tourenmäßigen NAG, zur Wage, Czermak jun.(München tuf ſeinem ſchon vielbewährten Selve, Mercedes⸗Wagen werden von F. Zolany und Frhrn. v. Berckheim(Weinheim) geſahren werden. Beiden Herren ſcheint es mehr auf Schnelligkeit, als auf guten Eindruck der Fahrzeuge anzukommen; einer der Mercedes⸗ Wagen iſt kaum karoſſiert und bretterverſchlagen. Von ausländiſchen Fahrzeugen machen beſonders die öſter⸗ reichiſchen Steyr⸗Wagen einen ausgezeichneten Eindruck. Der deutſche Herrenfahrer Klemm(Gernsbach) ſteuert einen italiem⸗ ſchen Itala, B. v. Guilleaume(Berlin) eine Steyr⸗Sporttype. Faſt alle deutſchen Wagen ſind mit Conti⸗Cord bereift, nur Or. Bleichröder(Hamburg) hat für ſeinen belgiſchen Wagen fran⸗ zöſiſche Bereifung gewählt, was nicht gerade angenehm auffällt. Die teilnehmenden öſterreichiſchen Perl⸗Wagen fahren auf Ballon⸗ reifen und ſind mit offenen Weimann⸗Karoſſerien verſehen. Es das erſte Mal, daß dieſe Weimann⸗Karoſſerien aus Zaponſtoff in einen Wettbewerb geſchickt werden. Auch die Vorderrad⸗Stoß⸗ dämpferart der kleinen Perl⸗Wagen iſt neu. Um 5 Uhr nachmittag war die Fahrzeugabnahme beendet. Die angebliche ultimative Forderung der Salzburger Regierung nach 3 Schilling Straßenabnützungsgebühr hat ſich als eine von der Wiener Preſſe reichlich übertriebene Angelegenheit herausgeſtellt. Orgam⸗ ſatoriſch waren heute gewiſſe Langſamkeiten bemerkbar, die hoffent⸗ lich im Verlauf der Veranſtaltung verſchwinden werden. Denn es gilt die erſte Nachkriegswie derholung dieſes internationalſten Europa⸗ Wettbewerbs im Kraftfahrſport erfolgreich zu geſtalten! S. Doerschlag. * *Mannheimer Erfolge bei der 24 Stundendauerprüfungsfahrk im Taunns. Bei der diesjährigen 24 Stundenfahrt des Frankfurter Automobilklubs am 20. und 21. uni auf der hiſtoriſchen Rundſtrecke im Taunus hat ſich auch wieder die Firma Heim u. Cie., Bad. Automobilfabrik in Mannheim mit Erfolg beteiligt. Die Veranſtaltung war eine Materialprüfung erſten Ranges und hat an Menſch und Maſchine die denkbar größten Anforderungen geſtellt. Direktor Stengel, der als Preisträger aus der Konkurrenz her⸗ vorging, ſteuerte einen normalen 8/40 PS.⸗Heimwagen. Er hat die Gewaltprobe glänzend beſtanden, indem er die etwa 1300 Kilometer lange Strecke, die ungefähr einer Entfernung Mannheim⸗Palermo gleichkommt und ununterbrochen Tag und Nacht durchfahren werden mußte in 24 Stunden 15 Minuten mit plombierter Motorhaube und plombiertem Kühler zurücklegte. Herr Stengel erhielt für ſeine Leiſtungen vom Frankfurter Automobilklub die ſilberne Medaille. Dieſer Erfolg, der ſich an weitere Erfolge in dieſem Jahre anreiht, iſt ein neuer Beweis für die Güte und Zuverläſſigkeit des Heim⸗ wagens. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) See⸗ Luft⸗ Tem⸗ 2g 2 Wind 8833 ane ar, ̃ Fe e Wee 58 m mm§ Ss8Sls Richt. fStärte 88 Wertheim——[PW mäß. wolkig 4 Königſtuhl. 563 759,8 9 13 6SW leicht halbbed 4 Karlsruhe.127 760,1] 12 18 106 4 bedeckt 5 Baden Baden 213 260,44 10 18 Regen 7 Villingen 780 2760,9 11 15 8 Sv/ 3 wolkig 0 Feldberg. Hoſſ 1281 634,7 3 7 3] Wöſſchw. Nebelrief 8 Badenweile!-———— ̃F———— St Blaſien—— 121 15 8 W leicht halbbed. 0 Höchenſchwd!— 674,1 91 15 4 leicht 5 1 Das geſtern über Dänemark gelegene Tief iſt allſeitig von kühlen Luftmaſſen umgeben und löſt ſich deshalb auf, jedoch ſind überall noch kleine Druckſtörungen zu erkennen, die bewölktes Wet⸗ ter mit vereinzelten Strichregen veranlaſſen. In Baden hat ſich die Morgentemperatur kaum geändert. Sie liegt in der Rheinebene bei 12 Grad, auf dem Hochſchwarzwald bei 3 Grad. Stellenweise kam es zu leichten Regenfällen, die Niederſchlagsmengen von—8 Liter auf den Quadratmeter ergaben. Eine weſentliche Aenderung der Wetterlage tritt trotz der langſamen Druckzunahme bis morges noch nicht ein. Die Nordſtrömung über England bringt noch an⸗ dauernd kühle, feuchte Seeluft. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts⸗ Nur zeitweiſe aufheiternd, meiſt trocken, ſchwache weſtliche bis nörd⸗ liche Winde. — dieheimkehrdes heillgen zohannes Novelle von Franz Hirkler Muggerauer lachte plötzlich unvermittelt: „Jeßt fallt mir grad unſer Heiliger auf der Treppe ein. Auf den ſoll Adalbert doch auch ein Gedichtl machen. Oder vielleicht eine kleine Geſchicht! Was das aute Mannerl alles ſchon geſehen hat auf der Trepp, oder ſo. Und was die Blumen bedeuten, die er im Arm hat.“ „Freilich das ſoll er!“ rief Schiffler begeiſtert.„Die Leut im Haus ſollens leſen im Bürgerblatt. Und die Kathi ſoll auch mit ein paar Verſ'ln erwähnt ſein. Iſt auch ein nettes Figürl. Das macht dem Hausmeiſter einen kleinen Aerger!“ Damit war auch Stifter wieder in heitere Stimmung verſetzt. Mugerauer ergriff eine Laute und Freunde ſangen, bis die Herbſt⸗ nebel den Abend ankündigten. Stifter trennte ſich vor der Rückkehr in die gemeinſame Wohnung von den Genoſſen und wanderte, mit ſeinen Gedanken beſchäftigt und das Alleinſein genießend, durch die in die Abnddämmerung verſin⸗ kende Stadt. Das fröhliche Straßentreiben Alt⸗Wiens verebbte allmählich, aber aus den Wohnungen der reichen Bürger ſtrahlte feſtlicher Kerzenſchein und vor den Häuſern der Ariſtokraten fuhren ſilberblitzende Kutſchen vor. Stifter kannte das Treiben in den bürgerlichen und adeligen Abendgeſellſchaften, den von den Bauern im Böhmerland ſtammen⸗ den Studenten war, in dieſem Kreis ſich bewegen und Beobachtungen machen zu können, ſo wurde ihm gerade dort, wo er gegen Bezahlung Söhne und Töchter in den Wiſſenſchaften und der Literatur unter⸗ wies, ſeine Unfreiheit bewußt. Er ſehnte ſich nach einem Daſein, in dem er in ſtiller Beſchaulichkeit das Seinige wirken konnte, ahnte aber, daß ihm das Leben dies vorerſt nicht gewähren konnte. Es galt aber wach zu ſein und ſich nicht in Verhältniſſe hineinziehen zu jaſſen, wo er ſich ſelbſt und ſeine verborgenen Ziele verlor. Dies war die Not, die er durch Fanny in ſeinem Herzen verſpürte. Wa⸗ rum war vor das Glück, das er in ihr finden konnte, das graue öde Tor einer Staatsſtelle geſetzt? Nun mußte ihm, der als Künſtler ſich fühlte, obwohl er in ſeiner Malerei vorerſt immer noch Dilettant war, eine Beamtenſtelle als nächſtes Ziel erſcheinen, er mußte ſich ſelbſt vortäuſchen, daß er ſich wohl fühlen würde als wohlbeſtallter und mit vielen Pflichten beladener Angeſtellter des Staotes. War nicht ſeine Hoffnung und ſein Traum, dem geliebten Vaterlande Oeſterreich auf andere Weiſe dienen zu können und ſeiner lieblichen Waldheimat, von der man in Wien ſo wenig wußte, auch in der Fremde ein treuer Sohn zu bleiben? Dann durfte er nicht voreilig ſich in eine Staatsſtelle hineindrängen, die für ihn gefährlich werden konnte, denn er wußte, daß er ein übernommenes Amt mit äußerſter Gewiſſenhaftigkeit ausüben, und darin vielleicht ſein Glück, aber nicht ſein eigentliches ihm gemäßes Lebensziel finden würde. Geigen⸗ und Flötenklänge kamen aus erleuchteten Fenſtern und beruhigten ſeine ſehnſüchtige Seele. Er ſchritt raſcher dem Stadtteil entgegen, in dem er wohnte und dachte nach Art der Verliebten an ſeine Fanny und was ſie in dieſem Augenblick wohl tue. Er ſpielte mit der Vorſtellung, daß ſie nicht unempfänglich war, für die und Auszeichnungen, die ſie bei den Friedberger Ge⸗ ſellſchaften von gewiſſen jungen Leuten erfuhr. Als aber die Eifer⸗ ſucht ſich wie ein Dornenkranz um ſein Herz legen wollte, dachte er an den Abſchied in den letzten Ferien und wie ſie im frühen Mor⸗ engrauen ſchmerzgebeugt am Fenſter ſtand und ihm nachſchaute. Im Gaſthof zum roten Hahn kehrte Stifter noch ein und nahm, gegen das ſich auferlegte„Armengeſetz“ verſtoßend, eine gegen ſeinen Geldbeutel bedrohliche Mahlzeit ein. Was kümmerte ihn in dieſer das Armengeſetz! Er fühlte ſich reich; was das Leben bot, das ge⸗ hörte ihm und er durfte verſchwenden. Es war ein wunderbar ge⸗ hobenes Gefühl in ihm, in dem er gern ſchwelgte. Er ſah das Da⸗ ſein in farbenleuchtenden Bildern, ſah Menſchen durch Gärten und Wälder gehen, hörte ſie ſprechen und war ſorgenlos betrachtend über alle die Dinge geſtellt, die ſich um ihn bewegten. Der Kellner mußte mehr als die Hälfte der aufgetragenen Speiſen wieder fortnehmen, und Stifter ſaß bereits eine Stunde bei einem unberührten Glaſe Wein. Er beobachtete und belauſchte eine kleine Geſellſchaft am Ne⸗ bentiſch. Drei Herren mit altersklaren Geſichtern, aus denen helle Augen ſchauten, ſprachen über Dinge, die fern der Politik und dem Wiener Alltagsklatſch lagen: ſie verweilten in der Erinnerung in⸗ mitten einer Alpenlandſchaft jenſeits des Semmering, die ſie alle gut kannten. Es war köſtlich, den immer noch rüſtigen drei Herren zu⸗ zuhören, und ſogar die Minuten, da ſie ſchweigend und ſinnend ein⸗ ander gegenüberſaßen, verſtrömten ein eigenartiges veifes Lebens⸗ glück. Das war der Nachſommer eines wohlangewendeten Daſeins. Die Ernte war eingebracht, und von der breiten Anhöhe der ver⸗ dienten Ruhejahre ſchauten die milden Augen auf die zurückgelegten Wege, erlebten nochmals, was einſt in Haſt und Drang nicht voll ausgekoſtet worden war, und erwarteten gefaßt und ergeben den Winber und das Ende.— Adalbert Stifter bezahlte mit ſeinem letzten Geld die Zeche des Abends und ging ſtill nach Hauſe. Das Leben war wert, gelebt zu werden trotz aller Mißklänge und obwohl oft der Sinn aller irdiſchen Geſchehniſſe in undurchdrinoliches ſchauerliches Dunkel gehüllt ſchien. Mit ſolchem ſeeliſchen Aufſchwung und mit der Erinnerung an die drei weißhaarigen abgeklärten Köpfe kam er vor ſeine Wohnung, die Schulter baumelte, den obligaten mühſam hervorgeſuchten Sperr⸗ ſechſer, erkundigte ſich, ob kein Brief für ihn gekommen ſei und ſtieg, nachdem er ein ſchnurriges Nein vernommen hatte, raſch in dem dunklen Treppenhaus zu ſeiner Wohnung hinauf. Mugerauer und Schiffter waren bereits zu Hauſe. Im Schlafzimmer brannten neben den Betten, in denen die beiden, Studioſen noch laſen, zwei Kerzen. Seinen vergnügten Gruß erwiderten die beiden kurz und ware ſofort wieder in ihre Bücher vertieft. Stifter verrichtete ſchweigſang um nicht zu ſtören ſeine abendlichen Hantierungen, entkleidete un wuſch ſich und zündete, als er ſchon im Nachtgewande war, ſeine Kerze an der Mugerauers an. Als er ſie dann aber auf ſeinen Nacht⸗ tiſch geſtellt hatte, ſchaute er voll Verwunderung auf ſeine Lager ſtätte. Das Bett, das er ſelbſt zu beſorgen hatte, war ordentlich ge macht, die Federkiſſen hoch aufgetürmt und glatt geſtrichen. Da einer unüberwindlichen Abneigung gegen das Aufbetten, es für übe flüſſig erklärt hatte, jede Nacht ſein Lager neu zu ordnen, weil e doch nachher nur Mühe habe, ſich ein friſches Grüberl zu drücken, war er über den ungewohnten Anblick ſehr verwundert und ſchal ein wenig mißtrauiſch zu den eifrig leſenden Freunden hinüber. brummte ſpöttiſch etwas von Narrheit vor ſich hin und zog mit einen derben Griff, der die ordentliche Arbeit zerſtören ſollte, das Feder, bett weg. In dieſem Augenblick erſcholl von den Betten der Freu her, ein dröhnendes Gelächter und Stifter ſah, daß in ſeinem Lage bereits ein anderer Platz genommen hatte: der Heilige von ie Treppe darin lag. Eigenartig nahm ſich an der liegenden Figur 5 ſtarre Haltung der ſonſt ſo ausdrucksvollen Hände aus. Nun muß 5 auch Stifter hellauf lachen. Er hob die faſt lebensgroße Figur 5 ſichtig heraus umd ſtellte ſie auf den Tiſch inmitten des Schlaſzimmee In Nachtgewändern und mit den Kerzen in den Händen uunſtande, die drei Studioſen den Tiſch. Schiffler hatte die Statue bereits 0 flächlich geſäubert und erklärte, wie er ſich die Wiederinſtandſetzun denke. lach 8 0 ihr mit Wiſchleck geſprochen?“ fragte Stifter noch immer end. 1 „Ei, wir werden uns hüten, den Cujon um etwas zu bitegz, ſagte Schiffler.“ Wahrſcheinlich bemerkt er das Verſchwinden der G. gur garnicht.“ 0 „Wag habt ihr nun vor? Wir können den frommen Mann do nicht hier behalten,“ warf Stifter ein. je „Freilich“, Mugerauer lachte.„Er muß wieder hinaus auf di Treppe, wenn er ſein friſches Gwandl hat.“ Wir macht. on „Aus der dunklen Ecke muß er raus,“ ergänzte Schiffler. kommt eine Konfol hin. Das ganze Treppenhaus beherrſcht er v bereits geſchloſſen war. Er m gab dem unwirſchen Kerl, dem der Zipfel der Nachtmütze um die ußte den Hausmeiſter herausſchellen, d⸗ ſtellen ihn ins Licht. Grad da droben, wo die Trepp' ein Knie! .G. Sortſetzung folgt.) — KKee — Dlenstag, den 23. Junl 1925 neue Mannheimer Feitung[Abens⸗Nusgabe) Aus der Welt der Cechnil Die Entwertung des d..⸗p. Das„Hohe Lied der Technik“ hat der Reichsminiſter des In⸗ gern das Deutſche Muſeum bei ſeiner Eröffnung genannt. Mit Recht, enn die ſchon in ihrer Ueberſichtlichkeit und belehrenden Syſtematik einzig daſtehenden Münchener Sammlungen ſind wirklich ein greif⸗ ar gewordenes Loblied deſſen, was die Technik als Hauptgrundlage unſerer Kultur geſchaffen hat, was geniale Forſchungsarbeit und Fakeiſche Nutzanwendung gewonnener Erkenntniſſe im Laufe der hrhunderte der Menſchheit ſchenkten. Genau dasſelbe kann man don der allerdings äußerlich ſehr viel weniger beredten Sammlung ligen, die in den über 400 000 deutſchen Patenten verkörpert iſt, le das Reichspatentamt ſeit ſeinem Beſtehen ausgegeben hat. Auch L ſind ein hohes Lied der Technik, ein ſprechendes Zeugnis der Arbeit, die ihre Vertreter geleiſtet haben. Während aber das Deutſche Muſeum ſich dauernd weiterentwickelt und ſeine Aufgabe aumer beſſer erfüllt, ſcheint das.R. P. langſam von ſeiner hohen tufe herabzufinken. Früher war es wie von einem Nimbus um⸗ geben, ſo daß es geradezu als Ehrenzeichen für den Erfinder, als Vertzeichen für die Sache, als Warnung für den Nachahmer galt. o wurde es im In⸗ und Ausland eingeſchätzt. Auch im Ausland! Denn in vielen Fällen war es die Regel, daß ausländiſche Erfinder ſt das D. R. P. nachſuchten. Jedermann wußte: Hatte eine Er⸗ indung erſt das Fegefeuer der deutſchen Vorprüfung durchſchritten, hatte das deutſche Patentamt eine Idee gewogen und nicht zu leicht funden, ſo war das dann errungene D..P. eine zuverläſſige, dem heftigſten Wettkampf gewachſene Waffe. Dieſe Zeiten ſcheinen vorüber zu ſein, denn immer häufiger kann man Erfinder und ſonſt Beteiligte laut klagen hören, daß und 8, in Einzelfällen über 12 Monate vergehen, bis auf die Anmeldung hin der erſte Beſcheid des Patentamts eintrifft, daß otzdem die Vorprüfung läſſig gehandhabt wird und daß damit auch das D. R. P. an Wert bedeutend verloren habe. Um zu verſtehen, was ſchon der lange Verzug beim erſten Be⸗ ſcheid bedeutet. braucht man ſich nur in die Seele eines Erfinders zu verſetzen, der in der heutigen Zeit, wo die unerfreuliche Lage r Induſtrie, die allgemeine Geldknappheit und der in niegekannter chärfe tobende Daſeinskampf jeden Einzelnen zwingt, Nerven und räfte aufs äußerſte anzuſpannen, eine nach ſeiner Ueberzeugung nützliche, ſein Fach fördernde und natürlich auch ihm ſelbſt Gewinn perheißende techniſche Neuerung zum Patent angemeldet hat. Er at das größte Intereſſe daran, ſo ſchnell wie möglich das Ergebnis r ſachlichen Prüfung zu erfahren, würde er doch ganz unnütz Zeit, Arbeit und Geld für ſeine Sache geopfert haben, wenn ihm das Patent verweigert wird. Der Erfinder wartet 2, 3, 4 Monate— pergebnis. Er kann ſeine Erfindung nicht verwirklichen, die Zeit verrinnt, die Konjunktur ändert ſich vielleicht. Schließlich erſucht er das Patentamt ſchriftlich unter Darlegung ſeiner Lage um mög⸗ lichſt ſchnelle Bearbeitung und wartet weiter. Kann die Prüfungs⸗ telle ſeine Bitte berückſichtigen, ſo kommt vielleicht nach einem wei⸗ teren Monat der Beſcheid. Das iſt ein günſtiger Fall; von den andern braucht man gar 7 zu reden. Wer ſelbſt ins Patentamt geht, um eine Beſchleunigung ſeines Verfahrens zu erbitten, lernt gleich das heute dort herrſchende Elend ennen, das für ſkizzierte iſt. Ein großer rozentſatz bewährter Beamten iſt dem Amt durch den Krieg un⸗ mittelbar oder mittelbar verloren gegangen. Dann kam der„Ab⸗ bau“, der trotz aller Vorſtellungen der Amtsleitung ſchablonenmäßig und ohne Vernunft auch bei dieſer Behörde durchgeführt wurde, ob⸗ wohl die Zahl der Anmeldungen immerfort wuchs. Schon vor dem riege hätte ihre Zahl verdoppelt werden müſſen. Statt deſſen wurde mehrfach„abgebaut“. Im Jahre 1913 liefen nur auf Patente 46 000 Anmeldungen ein. 1924 waren es 56 000 und in den erſten Monaten des laufenden Jahres ſollen bereits über 23 000 An⸗ Reldungen eingereicht worden ſein, was auf das ganze Jahr rund 70 000 macht. Erſt als die Zuſtände ganz unhaltbar wurden— alte tüchtige zeamte waren am Zuſammenbrechen— bewilligte die Regierung einige neue Kräfte. Viel gebeſſert war damit aber nicht, denn was nützen unerfahrene Helfer auf einem Gebiet, das ſo viele Kennt⸗ niſſe, Erfahrungen und ſo viel techniſches Gefühl erfordert? Ehe ſie erſprießliche Arbeit leiſten können, werden noch Jahre vergehen. Bis dahin aber muß notwendigerweiſe die Qualität der heute im Patentamt geleiſteten Prüfung leiden. Das iſt der zweite Man⸗ gel, der ſich heute beim D. R. P. in erſchreckender Weiſe fühlbar Racht. Von den enttäuſchten Erfindern, deren Anmeldungen erfolg⸗ ds blieben, will ich gar nicht ſprechen, nur von den Glücklichen, deren Ideen die Prüfung beſtehen. Die Anmeldung wird dann öffentlich ausgelegt. Wer die Verhältniſſe kennt, weiß, daß damit tüüher das Patent in der Regel geſichert war. Heute werden außer⸗ ordentlich häufig Einſprüche erhoben, die dem Erfinder zeigen, daß ie Vorprüfung mangelhaft und unvollſtändig war. Noch häufiger ergibt ſich dieſe betrübliche Tatſache in den Patentverletzungsſtreiten, ie den ſachverſtändigen Richtern des Patentamts entzogen ſind. Dieſe Seite des Themas eingehend zu behandeln, iſt hier nicht am hlatze. Nur das traurige Ergebnis ſei kurz beleuchtet: Die maßloſe Ueberlaſtung der Vorprüfer macht es dieſen Be⸗ zinten augenſcheinlich völlig unmöglich, ihre Kenntniſſe durch Stu⸗ dam und Fühlungnahme mit der Praxis auf jener Höhe zu halten, de unerläßlich für jeden iſt, der den des erfinderiſchen Beiſtes ſeiner Zeit, die techniſchen Ergebniſſe einer oft Jahre hin⸗ zurch geleiſteten Forſchungsarbeit bis in ihre Tiefen erkennen und eurteilen ſoll. Die Folge dieſes Zuſtandes iſt mangelhafte Prü⸗ ſtärgsarbeit. die das Endergebnis der Prüfung, das.R.., immer rker entwertet Allerorten hört man, daß es langſam ſeinen Ruf zu verlieren beginnt, und damit auch ſeine Bedeutung. Viele Aus⸗ ander laſſen ihre Erfindungen heute zuerſt in ihrer Heimat paten⸗ eren, weil behauptet wird, daß man ſelbſt in kleinen Ländern, ſo⸗ eit ſie überhaupt eine Vorprüfung kennen, ſorgfältiger bearbeitet als in Verlin. Jeder weiß, daß Deutſchland große Erfindungen und Fonſchhettsbeglückende Entdeckungen zu hunderten aufweiſen kann, ft er weiß, daß die deutſche Induſtrie immer noch an der Spitze ſpoct, aber das D. R.., das früher die deutſche Induſtrie und Technit ozuſagen verkörperte, ſchätzt man nicht mehr recht. Daß das nicht ſo bleiben darf, darüber kann es keinen Zweifel eben. Die Oeffentlichkeit muß durch ihre berufenen Vertreler die Aunderung erzwingen, wenn die Regierung nicht vorangehen will. 12 hier iſt Wiederaufbau⸗Arbeit zu leiſten, mit die inſcteer, die eute in Deutſchland überhaupt zu leiſten iſt! G. die Sueßſche Freiſtromturbine Von Ernſt Friedmann(Wien) unn Das Problem. fließendes Waſſer als natürliche Eneraiequelle ramittelbar auszunützen. d. h. ohne koſtſpielige Einbauten aufzufüh⸗ en. iſt nicht neu. doch haben alle bisher vorgeſchlagenen Verfahren eichniſch verſaat. Meiſtens war die Nutzwirkung ſo gering, daß an diae vrakliſche Auswertung nicht gedacht werden konnte: in andern 5 ſen beruhten die vielverſprechenden theoretiſchen Erwägungen aa einer Täuſchung. die erſt dei der Auefübrung zutage trat. Ertt 0 aa kürzlich iſt eine praktiſch brauchbare Löſuna der dankbaren Auf⸗ Pde gelungen: Durch die von dem Wiener Ingenieur Ed. Sueß Nandene Freiſtromturbine, die elektriſche Energie aus fließendem taſſer ohne Stauwerke gewinnt. Der Erfinder, ein Enkel des be⸗ Mimten Wiener Geologen. bat ſich viele Jabre lana mit dem ſetoblem der Freiſtromturbine beſchäftiat. Die erſten Verſuche nach Jeien Vorſchlägen wurden mit kleinen Modellen, die im Laufe der Telt viele Abänderungen und Vereinfachungen erfuhren. an der gecbniſchen Hochſchule in Wien durchgeführt. Das Ergebnis der dabei turzonnenen Erfahrungen iſt eine jünaſt gebaute große Freiſtrom⸗ rbine, die dieſer Tage bei Wien in die Donau verſenkt worden iſt. ton die Sueßſche Freiſtromturbine beſtebt aus einem 2 m langen. niſchen Blechgehäuſe, in das ein vierflügeliaer Propeller von.5 m worchmeſſer eingebaut iſt, der mit einer Schiffsſchraube veralichen rden kann. Er läuft in der engeren. Oeffnung. des koniſchen. Ge⸗ häuſes, die einen Durchmeſſer von ebenfalls.5 m beſitzt, und beim Verſenken der Turbine gegen die Strömung gerichtet wird, ſodaß das Waſſer beim Propeller eintritt. Die Austrittsöffnung für das Waſſer beſitzt einen Durchmeſſer von 2 m. Dadurch, daß das Waſſer bei der Oeffnung mit geringerem Durchmeſſer einfließt und ſich vor dem Austritt aus der weiteren Oeffnung ausbreiten muß, um den Konus zu füllen, verlangſamt ſich ſein Lauf gegenüber der es um⸗ ſtrömenden Waſſermenge. die infolgedeſſen eine Saugwirkung auf das durchfließende Waſſer ausübt. Durch dieſes Ausſaugen wird die Wirkung auf den Provpeller ſo weſentlich verſtärkt, daß eine wirt⸗ ſchaftliche Gewinnung elektriſcher Eneraie möglich iſt. Die Freiſtromturbine ruht an vier Flaſchenzügen in einem Auf⸗ bau von zwei zulindriſchen Schwimmkörpern aus Blech. die 4 m lang ſind und eine Traafähigkeit von.5 t beſitzen. Der Aufbau trennt die beiden Schwimmkörper und zeigt um zwei kleine Arbeitsbühnen laufende geländeartige Geſtänge. Die Flaſchenzüge ermöalichen es, die Freiſtromturbine zwiſchen den Schwimmkörpern über Waſſer zu halten, ſie leicht und ſicher in die Flut zu ſenken und ohne beſonderen Kraftaufwand wieder zu heben. Auf den Schwimmkörpern kann die Turbine im Flußlauf an die Stelle geſchlepvpt werden. wo ſie benö⸗ tigt wird: dort wird ſie an einem im freien Strom verankerten Draht⸗ ſeil firiert. Der Propeller arbeitet mittels einer Kette auf eine Ar⸗ beitsſcheibe, die ſich ſtets über Waſſer befindet: von dieſer aus wird 0 auf der Strömung gewonnene Eneraie auf einen Generator über⸗ ragen. Die erſten Verſuche mit der großen Freiſtromturbine hatten ein ſehr günſtiges Ergebnis. das durch entſprechende Meſſungen noch genau feſtgeſtellt werden wird. Die theoretiſchen Berechnungen er⸗ gaben für die Ausnützung der Waſſerkraft auf dieſem Wege eine Nutzwirkung von 65. Dies iſt dahin zu verſtehen, daß ſich bei einer Waſſergeſchwindiakeit von durchſchnittlich.5 m je Sekunde, wie ſie in der Donau nächſt Wien angetroffen wird, im Strome auf jeden Juadratmeter 10.45 PS. ergeben, von denen 65 7(alſo 6,79 P8.) durch die Freiſtromturbine ausgenützt werden können. Je größer die Turbine iſt, umſo mehr Pferdeſtärken können ge⸗ wonnen werden. Jede zur Verwendung gelangende Freiſtromturbine muß aber ſo dimenſioniert ſein, daß ſie auch bei tiefſtem Waſſerſtand noch voll⸗ ſtändig überflutet wird. Damit iſt für einen beſtimmten Aufſtellunas⸗ ort die Größe des Apparats und der damit verbundenen Leiſtung natürlich begrenzt, doch können— wenn höhere Leiſtungen erforder⸗ lich ſind— ohne weiteres zwei oder mehrere Freiſtromturbinen zur Anwendung gelangen. Nach Beendigung der von der Fachwelt mit größtem Intereſſe verfolgten Meſſungen, die an der jetzt Taa und Nacht in Betrieb ſtehenden Verſuchs⸗Turbine vorgenommen werden. wird die Turbine mit einem Generator gekuppelt. Der Zeitpunkt ſteht alſo unmittelbar bevor, wo aus dem bisher ungenützten Energie⸗ Gewäſſer unmittelbar Elektrizität gewonnen wer⸗ en wird. Moderng polizei⸗Meldeanlagen Von Dr. 9. Kröncke, Berlin „Mit dem Wachstum der großen Städte ſind die Schwierig⸗ keiten für die Polizei, ihren Aufgaben gerecht zu werden, immer größer geworden. Soll die Polizei ihren Zweck wirklich erfüllen können, ſo muß entweder der Mannſchaftsbeſtand außerordentlich groß ſein, oder man muß durch geeignete Meldeanlagen in Ver⸗ bindung mit modernen Schnelltransportmitteln für eine beſſere Ausnützung der verfügbaren Kräfte ſorgen. Der zweite Weg, die Verbeſſerung des polizeilichen Meldeweſens, iſt auf die Dauer am billigſten. Deshalb hat, nachdem deutſche Firmen bereits zwei größere Meldeanlagen nach omerikaniſchen Großſtädten geliefert hatten, ſeit einigen Mongten auch Berlin ein umfangreiches Meldeneßz angelegt. Damit eine ſolche Meldeanlage ihren Zweck erfüllt, muß ſie einer ganzen Reihe von Forderungen genügen. Die in den ver⸗ ſchiedenſten Gegenden der Stadt verteilten Polizeibeamten ſollen jederzeit jede beliebige Wache anrufen können, um Hilfe zu fordern oder Meldungen zu machen. Solche Meldungen ſollen auch unter ſchwierigen Umſtänden möglich ſein, z. B. wenn eine telephoniſche Verſtändigung nicht mehr in Frage kommt. Andererſeits ſollen die Beamten im Außendienſt leicht erreichbar ſein, damit man ſie z. B. bedrängten Kollegen zu Hilfe ſchicken kann. Endlich ſollen auch Privatleute, Banken u. dergl. an die Meldeanlage angeſchloſſen werden können. Beſonders dieſer letzte Fall iſt von größtem Werte, da alle bisherigen Maßnahmen dieſer Art, wie etwa der bekannte Anruf„Ueberfall“, ſich als ganz unzureichend erwieſen. Durch die neue Berliner Anlage ſind alle Forderungen erfüllt. Die Einrichtung hat eine gewiſſe Aehnlichkeit mit den bekannten Feuermeldern. Von einer Zentrale aus gehen zahlreiche ſchleifenförmige Leitungen durch ganz Berlin hindurch. Auf dieſen Schleifen ſind in kurzen Abſtänden Melder angeordnet, die ſowohl zur Abgabe automatiſcher Meldungen verſchiedener Art, wie zum Telefonieren eingerichtet ſind. Beſondere Vorrichtungen ſorgen dafür, daß nötigenfalls mehrere Geſpräche ohne gegenſeitige Störung auf der gleichen Leitung geführt werden können. Von der Zentrale aus gehen Telefonleitungen zu den einzelnen Revieren, ſodaß jede Poli⸗ zeiwache von jedem beliebigen Polizeimelder aus angerufen werden kann. Soll ein Beamter im Außendienſt angerufen werden, ſo werden an den in Frage kommenden Meldern Licht⸗ oder Glockenzeichen aus⸗ gelöſt, worauf die in der Nähe befindlichen Beamten herbeieilen und ihre Weiſungen entgegennehmen. Auf dieſe Weiſe hat die Polizei ein privates Fernſprechnetz erhalten, das vollkommen unabhängig vom öffentlichen Fernſprechnetz iſt. Es verſteht ſich, daß beſondere Vor⸗ richtungen für eine dauernde Ueberwachung des Neßzes ſorgen, ſodaß 3. B. eine Unterbrechung ſofort angezeigt wird. Man darf damit rech⸗ nen, daß die Sicherheit in Berlin durch die neue Anlage ganz be⸗ krächtlich zunimmt, und daßz die übrigen deutſchen Großſtädte dem Beiſpiel der Hauptſtadt bald folgen werden, denn die Unterhaltung einer derartigen Meldeanlage iſt bel weitem billiger als die Bezah⸗ lung zahlreicher Polizeibeamten, die während eines großen Teils ihrer Dienſtzeit nicht oder nur ungenügend beſchäftigt ſind. das Dreimotoren⸗Junkersflugzeug 8 23 Von Dr.⸗Ing. P. Schuſter, Berlin Der Verſailler Vertrag verbietet Deutſchland bekanntlich auch den Bau ſtarkmotoriger Flugzeuge. Der Plan der Entente, Deutſch⸗ land dadurch vom Wettbewerb im friedlichen Luftverkehr auszu⸗ ſchließen, iſt aber nicht geglückt, weil die deutſche Fluginduſtrie im⸗ ſtande war, auch mit den geringen zugeſtandenen Motorſtärken große Flugleiſtungen zu vollbringen. Das zeigten zuerſt mit aller Klarheit die ſtaunenerregenden Flüge der Junkersflugzeuge, beſon⸗ ders in Amerika, ſowie der nach ähnlichen Grundſätzen gebauten Fokkerflugzeuge. Junkers erkannte ſchon im Jahre 1910, als alle Fachleute die dünne Tragfläche wegen ihres geringen Stirnwider⸗ ſtandes als allein brauchbar anſahen und ſie durch Streben und Verſpannungen als Doppeldeckerzelle mit dem Flugzeugrumpf ver⸗ banden, daß es gar nicht auf einen möglich geringen Stirnwider⸗ ſtand ankommt, ſondern nur darauf, daß der Stirnwiderſtand einen möglichſt geringen Bruchteil des Auftriebs ausmacht. Denn wenn bei einer dicken Tragfläche mit dem Widerſtand auch der Auftrieb wächſt, dann fallen ihre Abmeſſungen und damit auch der Wider⸗ ſtand entſprechend kleiner aus. Die dicke Tragfläche bietet aber auch die Möglichkeit, in ihrem Innern hinreichend kräftige Träger unterzubringen und alle äußeren Streben und Kabel zu beſeitigen, deren Luftwiderſtand trotz ihrer geringen Abmeſſungen außer⸗ ordentlich groß iſt. Da ſomit die Gitterträgerkonſtruktiem des Dop⸗ ßeldeckers fortfiel) kam Junkers ſinngemäß wieder zum Eindecker mit ſeiner in der Wirkung überlegenen Tragfläche. Für den Fernſtehenden ſchien es anfänglich, daß dieſe Bauart ſich nur für kleine Flugzeuge eigne, denn das erfolgreiche Junkers⸗ Flugzeug wies trotz ſeiner großen Nutzlaſt nur 18 Meter Spannweite und 40 Meter⸗ Tragfläche auf. Das jüngſt in der Schweiz gebaute dreimotorige Aa G23 hat aber den Beweis erbrach ct, daß die freitragenden Tragflächen mit innenliegenden Metallträgern und einer Außenhaut aus dünnem Duraluminium⸗Wellblech ſich ſehr gut auch für die größten Abmeſſungen eignen. Volle 29 Meter ſpannen die Flügel des Rieſenvogels, der bei einem Geſamtgewicht von rund 5500 Kilogr. mehr als 2000 Kilogr. Nutzlaſt mit 170 Kilo⸗ meter Stundengeſchwindigkeit befördern kann, und zwar mit nur etwa 500 PS. Motorleiſtung. Die ſeitlichen Motoren und ißhre Kühler ragen hier noch über das Profil der ſie ſtützenden Tragfläche hingus, und nur die Brennſtoffbehälter ſind im Innern der Flügel verborgen. Für ein zukünftiges noch größeres Flugzeug läßt ſich aber bereits vorausſehen, daß es ſich merklich dem von Junkers kühn erſtrebten Ziel nähern wird, alle Laſten und Nutzräume in der Trag⸗ fläche unterzubringen. Techniſches Allerlei — Zwei Metalljubiläen. Vor 175 Jahren entdeckte der ſchwe⸗ diſche Geolog Cronſtedt in einem damals als wertlos betrach⸗ teten kupferroten Erz des ſächſiſchen Erzgebirges ein neues Metall, das er Nickel nannte, weil die abergläubiſchen Bergleute das kupferrote Mineral, das ſie ſozuſagen als verhext betrachteten, weil es trotz ſeiner Kupfer vortäuſchenden Farbe kein Kupfer liefert, nach dem bekannten Schimpfnamen für böſe Geiſter(Nickel und Kobolde) als„Kupfernickel“ bezeichneten. Praktiſchen Wert ſchien Cronſtedts Entdeckung allerdings zunächſt nicht zu haben, denn es vergingen faſt 75 Jahre, ehe man das Nickel praktiſch zu verwenden begann. Den Anſtoß dazu gab ein Preisausſchreiben des Berliner „Vereins zur Förderung des Gewerbefleißes“, der im Jahre 1824 eine weiße ſilberähnliche Metallmiſchung ſuchte. Auf dieſes Aus⸗ ſchreiben hin reichten die Brüder Henninger in Berlin eine Arbeit über eine Legierung aus Nickel, Kupfer und Zink ein, die man dann„Neuſilber“ nannte. Zur Herſtellung dieſer Legierung im großen gründete Gersdorf 1825, alſo vor 100 Jahren, in Reichenau(Unteröſterreich) die erſten Neuſilberwerke. Von da an wurde das Nickel immer allgemeiner zu Legierungen verwendet, 1850 führte die Schweiz die erſten Nickelmüngen ein. In den 70er Jahren wurden in Deutſchland die erſten Nickelkochgeſchirre herge⸗ ſtellt. 1888 machte man in Frankreich die erſten Verſuche zur Darſtellung von Nickelſtahl, deſſen Fabrikation in großem Maßſtab zuerſt Amerika aufnahm, nachdem ausgedehnte Schießverſuche um 1890 die große Ueberlegenheit der Nickelſtahlplatten über die Com⸗ poundpanzer engliſcher und franzöſiſcher Herkunft dargetan hat⸗ ten. Das Reinnickel wird hauptſächlich zur Herſtellung von Ueber⸗ zügen auf anderen Metallen verwendet, die gegen äußere Einflüſſe geſchützt werden ſollen. Dazu iſt es durch ſeine große Härte und ſeine außerordentliche Widerſtandsfähigkeit gegen atmoſphäriſche Einflüſſe beſonders geeignet. H. G. — Luftkabel für große Spannweiten. Bei der Kreuzung von Flußläufen durch Fernſprech⸗ und Telegraphenleitungen wurde bis⸗ her ſo vorgegangen, daß man ſie als Flußkabel verlegte. Dieſe Kabel leiden jedoch dort, wo Schiffsverkehr ſtattfindet, ſehr durch Ankerwerfen und ähnlichen Beanſpruchungen, ſodaß ſie zu häufigen Störungen des Fernmeldeverkehrs Anlaß geben. Aus dieſem Grunde iſt man in letzter Zeit dort, wo die Fernmeldeleitungen im Zuge von Hochſpannungsleitungen liegen und wo infolgedeſſen Kreuzungstürme ſchon vorhanden ſind, dazu übergegangen, die Flußkabel durch an den Kreuzungstürmen aufgehängte Luftkabel zu erſetzen. Die erſten derartigen Anlagen wurden vor zwei Jah⸗ ren am Rhein ausgeführt. Gegenwärtig befindet ſich eine ſolche Kreuzung bei Pieſteritz an der Elbe im Bau. Die Kabel müſſen für dieſen Zweck angeſichts der großen Spannweiten eine ganz be⸗ ſondere Konſtruktion erhalten. — Der Zellenbeton, ein neues Bau⸗ und Iſoliermalerial, das äußerſt geringes Gewicht mit großer Unempfindlichkeit gegen Tem⸗ peraturſchwankungen und Feuer verbinden ſoll, wird durch Miſchen von Mörtel mit einem beſonderen Schaum hergeſtellt, wodurch beim Erhärten in der Maſſe viele kleine Luftzellen entſtehen. Durch ge⸗ eignete Miſchung der Beſtandteile kann man Zellenbeton mit den verſchiedenſten ſpezifiſchen Gewichten herſtellen; die leichteſten Sor⸗ ten iſolieren am beſten, können aber z. T. nur zwiſchen Schutz⸗ ſchichten aus Putz u. dergl. angewendet werden. Verwendung fin⸗ det das neue Material vor allem als Wärme⸗ und Kälteſchutz, zur Herſtellung leichter Zwiſchenwände und zur Ummantelung von Holz und Eiſen gegen Feuersgefahr. — Die erſte Hochſpannungs⸗Fernverſorgung in China, ein deutſches Werk. Auch in China hat die Elektrifizierung in den letzten Jahren große Fortſchritte gemacht, doch beſchränken ſich die betr. Anlagen bis vor kurzem auf eine Reihe kleinerer Kraftwerke für den örtlichen Bedarf. Deutſchem Unternehmungsgeiſt war es vorbehalten, das erſte Ueberlandkraftwerk zu bauen, das an der Bahnlinie Schanghai—Nanking liegt, 2 Km. von dem Dorf Tſi⸗ Shu⸗Yen, unmittelbar am Sutſchou⸗Flüßchen. Erbauerin iſt die Siemens China Co., eine Tochtergeſellſchaft unſerer Siemens⸗ Schuckert⸗Werke, die zu dieſem Zwecke zuſammen mit chineſiſchen Aktionären eine eigene Geſellſchaft, die„Tſeng hua Electric Manu⸗ facturing Co.“ mit Sitz in Schanghai gründete. Es handelt ſich um ein Dampfturbo⸗Kraftwerk, das vorerſt zwei Turboſätze von je 3200 Kilowatt Leiſtungsabgabe enthält; ein Ausbau durch größere Einheiten, vorausſichtlich zwei 10 000 Kilowatt⸗Sätze, iſt vorgeſehen. Die Maſchinen liefern eine Spannung von 6000 Volt, die für die FJernleitung nach Tſchangtſchou(10 Kilometer) und Wu⸗hſüeh(89 Kilometer), den beiden nächſten größeren Städten, die vorläufig, die Hauptabnehmer bilden, auf 38 000 Volt umgeſpannt werden. Die Hauptumſpannungsſtationen in beiden Städten ſetzen die Span⸗ nung auf 2800 Volt herab, und führen ſie ſo einer Anzahl Ver⸗ teilungsſtationen zu, die die Gebrauchsſpannung von 380½220 Voll abgeben. Den nähergelegenen Ortſchaften und Betrieben wird die Maſchinenſpannung von 6000 Volt unmittelbar zugeführt, die man dann an Ort und Stelle auf die angegebenen Verbrauchsſpannung herabſetzt. Die 33 000 Volt⸗Uebertragung beſitzt Kupferleitungen bon 25 mm' Querſchnitt guf Eiſenbeton⸗Maſten von 10,5 Meter Höhe; als Abſpannmaſte fanden in 2,5—3 Km. Abſtand ſtehende Eiſengittermaſte Verwendung.— Ein zweites Ueberlandkraftwerk ähnlichen Umfangs hat die Siemens China Co. im nordöſtlichen China im Bau. Beide Werke ſind ein neues Zeichen dafür, daß die deutſche Tatkraft trotz dem Weltkrieg auf dem beſten Wege iſt, den alten Einfluß auf dem Weltmarkt wiederzugewinnen. H. G. — Täglich 50 Radiovatente in Amerika. Beim Patentamt der Vereinigten Staaten ſollen gegenwärtig nicht weniger als 2211 Radiopatente angemeldet ſein, die ſich im Durchſchnitt täglich um 50 neue Anmeldungen vermehren. Der größte Teil der Patent⸗ anſprüche wird zwar abgewieſen, weil er ſich mit bereits erteilten Patenten deckt oder aus anderen Gründen nicht patentfähig iſt. Immerhin bleibt noch ein beträchtlicher Reſt, der beweiſt, mit welch außerordentlicher Intenſität heute in den Vereinigten Staaten an der Entwicklung der Radiotechnik gearbeitet wird. — Die größte Papierfabrik der Welt ſoll die Paper Cy“ am Three River in Kanada beſitzen. „International Die vor dem ſie mit eitungs⸗ Krieg erbaute Fabrik wurde kürzlich derart erweitert, da 8 Maſchinen täglich 700 Tonnen + 70 Eiſenbahnwagen) Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung, G. m b.. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher⸗ Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Tell: Frang Kircherz für Anzeigen: J. Bernhardt. dedee 1 1 —— —— ——„— ——————ůůů — 6. Seife. Nr. 284 Neue Mannhelmer Zeltung(Abend⸗Nusgabe) Dienskag, den 23. Junl 1925 [Neue Aannheimer Seitung Handelsblatt Berliner Deviſen Amtiſß 22. 22[b. 6 23 B. 28 rp olland. 189,34 168,76 voll 168,31 169,73 boll uchog-Alres. 1684 1688 2 1679.883 üeii.. 19,41 19.45 7 19,55 19.59 E Coriſtianſa. 71.21 11.39 71¹.64 7182 1 Hanzig 80.85 61.05 2 80,88 61.08 Jopenhagen 80.70 80.90 80.42 8152 Liſſabon 20.475 20.525 7 20.475 20.525 Stockhom. 112.23 11²2.51 1 114.20 112.48 2 Helſingfors. 10.56 10.50 40.566 10. 5 Stallen. 15˙69 15.78 15.63 15,7 London 20,894 20.446 8 20,388 20.440 8 New⸗ Dort 4105 4. 88.195.205 5 Paris 19.,54 19.58 19.72 19,76* Schwelz. 81.45 91.665* 31.48 31,66 Spanlen 61.27 6145 5 6057 61.03 8 Japann.708.712² 8 1,703.707 8 Konſtantinopel. 2,26.36 7 2,28 2,238 7 Rio de Janeito 486.463 5.662 0464 8 Wion abg. 50,057 29.197 8 59.0574 89,1974 5 Juag 8 12.487 12.477 5 14.433 12.473 8 ..245.205 5.245.265 8 Bubapeſt..895.905.895 54005 Sea 3,045%.05⁵ 05.042.052 2 .69.71 8. 8,69 6,71 5 Börſenberichte Frankſurter Wertpapierbörſe Flaue Tendenz Frankfurt a.., 23. Juni.(Drahtb.) Die Nähe des Ultimos und die ungünſtigen Kritiken, die das deutſch⸗franzöſiſche Eiſen⸗ abkommen findet, verurſachten an der heutigen Börſe neue Abgaben, die zeitweiſe erheblichen Umfang annahmen. Dies machte ſich die Börſenſpekulation zunutze, die ihrerſeits erneut mit Blankoabgaben vorging, ſo daß ſchließlich die Kursverluſte recht beträchtlich waren. Auf dem Montan⸗ und Schiff⸗ fahrtsmarkt betrugen die Verluſte wieder bis 4 pCt. Für Chemiewerte wurden Kurseinbußen bis 2 PCt. feſtgeſtellt, während die Banken und die Elektrowerte beſſer gehalten waren. Deutſche Anleihen waren ebenfalls leicht abgeſchwächt. Kriegsanleihe notierte zum erſten Kurs 0,390. Namentlich waren Vorkriegsanleihen der verſchiedenen deutſchen Staaten ſtark ab⸗ eſchwächt. Ausländiſche Renten waren ebenfalls ſchwächer. m Freiverkehr war die Umſatztätigkeit ſehr gering; man nannte wieder ſchwächere Kurſe. Api 0,6, Becker Stahl 0,775, Becker Kohle 5,1, Benz 55, Brown Boveri 44, Entrepriſes 17, Growag 67, Krügershall 85, Kunſtſeide 300, Kabel Rheydt 130, Ufa 74,50 und Unterfranken 49,50. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 23. Juni.(Drahtb.) Die heutige Börſe war recht ſchwach veranlagt und auf allen Gebieten traten ziemlich empfind⸗ liche Kursrückgänge ein. Die vorherrſchende Verſtimmung war zurückzuführen auf die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen, die ſich, entgegen den allgemein gehegten Hoffnungen, in der Hauptſache recht ſchleppend geſtalten, auf die ungünſtigen Rück⸗ wirkungen in Bezug auf die außenpolitiſche Lage, auf die Befürch⸗ tungen im Falle einer Neuorientierung des franzöſiſchen Kabinetts nach rechts und auf die am heimiſchen Anleihemarkt verzeichneten Rückſchläge. Hierzu kamen noch die Vorgänge bei dem Eiſenwerk Mayer⸗Hartgerode, wo nach Preſſemeldungen erhebliche Verluſte die Aufſtellung einer neuen Bilanz notwendig machten. Das Ge⸗ ſchäft war äußerſt geringfügig, ſo daß bei mangelnder Aufnahme⸗ luſt ſchon kleinere Beträge die Kursbildung nach unten beeinflußten. Für die meiſten Papiere am Aktienmarkt betrugen die Kursverluſte 1 bis vereinzelt 4 pCt., für Schleſ. Zink und Stolberger Zink 5 bis 5% pCt.. Schiffahrtsaktien verloren—2 pCt. Bank⸗ aktien, namentlich Handelsanteile, bis 1 pCt. Am Anleihe⸗ markt ſetzten ſich die Verkäufe der Spekulation fort, ſo daß der in Aachen Die Geſellſchaft legt jetzt Abſchluß und Geſchäftsbericht für 1924 vor. Es wurde ein Fabrikationsüberſchuß von 1,8 Mill. Re. erzielt, von dem 1,2 Mill. R/. durch Verwaltungskoſten einſchließ⸗ lich Steuern und 0,3 Mill. R. durch Abſchreibungen abſorbiert wurden. Der verteilbare Ueberſchuß ſtellt ſich auf 318 978 ReI: er ſoll wie folgt verwendet werden: 6 pCt. Dividende auf die Vorzugsaktien gleich 480./, 6 pCt. auf die Stammaktien gleich 300 000 RI, 15 000.4 als Tantieme an den Aufſichtsrat und 3498=, Vortrag auf neue Rechnung. Im Geſchäftsbericht wird mitgeteilt, daß der Geſchäftsgang des Jahres 1924 noch viel zu wünſchen übrig ließ. Wenn es auch möglich war, den Umſatz gegen das Vorjahr zu ſteigern, ſo ſei dieſer Mehrumſatz nur der erhöhten Produktion der letzten vier Monate des Berichtsjahres zu verdanken. Der Abſatz nach dem Auslande ſei äußerſt gering geweſen. Die am Schluſſe des Jahres eingetretene Belebung habe im laufenden Jahre angehalten, ſo daß der Umſatz bis Ende Mai gegen den gleichen Zeitraum des Vorjahres ſich mehr als verdoppelt habe. Die Verwaltung glaubt, für das laufende Geſchäftsjahr ein günſti⸗ geres Ergebnis in Ausſicht ſtellen zu können, mit Rückſicht auf den bis jetzt bedeutend erhöhten Umſatz und die nicht ungünſtige Ausſicht für die ſtetig weitere Einbürgerung der Laſtkraftwagen und Omnibuſſe in den Transport⸗ bzw. Verkehrsbetrieben. In der Bilanz erſcheinen u..: Grundſtücke mit 643 368 ReI, Gebäude mit 1,700 000=I1, Maſchinen, Geräte uſw. 732 300.I, Werkzeuge mit 231000 R4, ferner Effekten, in denen auch Beteili⸗ gungen ohne Angabe der Höhe enthalten ſind, mit 603 101.I, Kaſſabeſtand mit 32 998=, Wechſel mit 51546 Re, Debitoren mit 1,2 Mill. R/.4 und Rohmaterial, Halb⸗ und Fertigfabrikate mit 4,2 Mill. R1. Unter den Paſſiven werden Akzepte mit 356 712 RI, Bankſchulden mit 1,2 Mill. R4 éund Kreditoren einſchließlich An⸗ zahlungen mit 1,8 Mill. R/ ausgewieſen. 2: R. Wolf-Konzern. Die.⸗V. der Maſchinenfabrik Greven⸗ broich genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1924. Das Unternehmen iſt nach Mitteilung der Verwaltung gut beſchäftigt, doch laſſen ſich nähere Angaben über die ferneren Ausſichten nicht machen. :: Th. Goldſchmidt.-., Eſſen. Wie verlautet, beabſichtigt die Firma, den Betrieb ihrer Zinnhütte ſtillzulegen, da ſie die zur Ver⸗ hütung notwendigen Erze nicht mehr erhalten kann. O Vereinigte Textilwerke Mann u. Rheinhard.⸗G. in Barmen. Die Geſellſchaft ſchließt ihr Geſchäftsjahr mit einem Verluſt von 2222./ ab. Sie wurde durch den Zuſammen⸗ bruch des Barmatkonzern ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Der Status konnte im neuen Jahre durch Abdeckung von Verbindlich⸗ keiten bereits verbeſſert werden. OKRülgerswerke.⸗G. in Berlin. In der geſtrigen.⸗V. gab die Verwaltung Auskunft über die von ihr in den letzten Jahren bezahlten Steuern. Es wurde mitgeteilt, daß ſich bei der Geſell⸗ ſchaft bei dem planmäßigen Abbau der unproduktiven Koſten ein langfames Fortſchreiten des Fabrikationsertrages bei gleichzeitiger Hebung des Umſatzes zeige. Der Um⸗ tauſch der reſtlichen Petroleumaktien in Rütgersaktien ſoll ſogleich nach Verabſchiedung der Novelle über die Ermäßigung des Börſen⸗ ſtempels erfolgen. -w- Die Hoffmann⸗Schokolade⸗Kommanditgeſellſchaft auf Aktien in Berlin und ihr perſönlich haftender Geſellſchafter haben den An⸗ trag geſtellt, Geſchäftsaufſicht über ihr Vermögen anzuordnen, weil die flüſſigen Mittel der Geſellſchaft zurzeit nicht ausreichen, alle fälligen Verbindlichkeiten zu erfüllen. Nach dem ausgeſtellten Stalus ſtehen 5,5 Millionen Aktiven 3 Millionen Paſſiven gegenüber. c- Der Kaliabſatz im Juli, der urſprünglich auf 550 000 Doppel⸗ zentner geſchätzt wurde, ſoll ſich dem Berliner Tageblatt zufolge nach den neueren Feſtſtellungen des Kaliſyndikats auf 850 000 Kurs der Kriegsanleihe bis 0,390 zurückging. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermarkkurſe.) Frankeurter Dividenden⸗Werte. Bault⸗Akktien. 23. 22 2. 22. 23. 22. Allg. D. Creditor. 84,50 84.50 D Hypothetend!“ 4,70.58 Rhein. Creditbank 90.— 90.— Babiſae Bankl“. 29,50 29,75. Ueberſ.⸗Bank—.———Rhein. 6,15.15 Bank, Br. Ind. 71.— 70,25, Vereinsbank 68,— 69,.— Südd..⸗Erd.-.“.— 5,1 Baor..⸗Cred W'——,—Diecnt.-Geſellſch 108.2 105.9 Südd. Discontog. 97,5 97,75 „Hop. u. Wd. 81.— 81.—Dresdner Bank 102.1 102.2] Wiener Bankver. 5,43 5,25 Barmer Bankoer“.20—.—Irtfri. Hop.⸗Bt. 6,25 6,25 Wttbrg. Notenbk.—.—— Doppelzentner erhöhen. 22. 23. Ver. Zellſt. Berlin 53.— 51.50 Zuckerf. B. Wagbd Bogtl. Maſch. St..55 3,.15„ Frankenth. Voigt& Häff. St. 74.— 73. Heilbronn Ver. Jaßl. CTaſſel 70.— 70.—Volthom. Seil.K. 47.50 47,59] Offſtein B. Pinfel Nürnd—.———][Wayß& Freytag 73.50 72,25 Rheingau Ber. Ultramarinfk. 80,50 79,75 Zellſt. Waldyf St.“.62 9,.25 Stuttgart Irelverkehrs⸗Kurſe. 22, 23. 22 28. Udrenfab. Jurtw. 52,— 92,— 61.25 59,— Ver. deutſch.Oelfb-.——.— V.ch. Ind.Malng 69.— 66. .⸗Amk. Paketf. 55.50 57.50 Roland-Binſe. 86,— 87.— ⸗Südam.'ſch. 88.25 87,86J Verein. Elbeſchiff 42.— 41.— Hanſa D ſchiff. 83,— 80 50 Bank⸗Aletien. Bank f. el Werte“.30.30 Otſch. Aſiat. Bank 26,— 26,—] Oeſt. Cred.⸗Anſt..37 Barmer Bankv.“ 1,13 1,125 8 Bank. 121.0 120,0J Reichsbank.. 123,7 122,7 Berl. Hanb. Geſ. 122,0 120,1 Dt. Ueberſee Buk. 85,— 83.90 Rhein Creditbank 90— 90,— Com. u. Privatbk 98.— 98,.— Disc. Commandit 108,2 108,30 Süddeutſch. Disco. 97.50 97,50 Darnmſt..Nt.⸗Bk. 120,7 121.7] Dresdner Bank. 102.2 102.2] Weſtbank!.125.150 Mitteldk., Kreditb 98,— 97,- Allg. Lok. u. Stt. 96.— 95,25 Südd. Eiſenbahn 113.0 111.0 Baltimore 50,50 58,25 Berliner Handg. 121.0 120,0 Metallb. u..⸗G. 92,45 91.Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.——— Com. u. Priotbk. 97,75 97,25Mitteld. Erdit-B. 99,— 97.25 Frankf. Allg. Verſ. 80,— 61— Drmſt. u. Nat.⸗B. 120,5 120,1 Nürnberg..-Bt.“ 1,.—.10] Sberrh. Verſ.⸗Geſ. 119.0 118,0 iſche Bank 120,5 120,6 Oeſter. Cred. Anſt. 7,47.25 Frankf. R. u. Mitv.—.— 52.— .⸗Aſtatiſche Bk.“———,[Pfälzer.60 5,70 D. Eſkekt u. Wechſ 89.— 88.-Reichsban 121.5 122.2 Bergwerk ⸗ Aletien. Sochum. Bb. uG“—.—— e Bergdau 110.0 106,0J Oberſchlel. Ob.⸗B.“ 5,80.40 Buderus Eiſenw. 35.50 53,25 Kallw. Aſchersl. 14,25 12,25 do. Eiſenind. 54, 52,.— D. Juxem Begw. 72,50 69,25 Kaliw. Salzdetf.——,[Phöntz Bergbau 93.25 90,5 Eſchweil. Bergw. 120,0 118,0 Kaliwerke Weſter.“ 104.5 104,00 Rhein Braunkohle 120,0 118,7 Gelſenk. Orgwk 59,75 57,—Klöckner⸗Werke„Salzw. Heilbronn 89, 90.50 ulſenk. Gußſt.“——.—Mannesmunröd. 80,90 78,50 Tellus Bergbau“.45 2,30 V. K. u. Oaurahütte 48,50 44.— Crausport-Aktien. Schontungdahn“,. 195—,—Nrddeutſch. Llo9d 59, 75 59,—JBalnmoreæOdio 58.—57.— Hön.⸗Amk Pa 50.— 54—Belrel St⸗B.—.——2 Induſtrie⸗Aktien. Bad. Anil. u. Soda 118 2 116,81 Cem. Lothr. Metz!—— Bad. Elektr.- Geſ.“ 0,40 0,30 Chamotte Annd.—.— 70.— Mainzer Stamm 145.0 147,0 Bad. Maſch. Durl. 101,0 101,0 Chem Wrk. Albert 102,0 99.— eee...- 65, Bad. UhrenFurtw.—,———]„ Goldenberg 208,0 205,0 öͤfferh. Bindg. 123.0 124.0 Bayriſch. Spiegel—,— 59,.—- Grtesheim. 108.5 107.7 Schwartz⸗Storch. 79,75 78.[Bayer. Telluloid 80,.——]„ Weller t. M. 105 0 103,5 8 Eichb. Mannhelm“ 50.— 50.— .Kempf⸗Sternbr. 94,— 94.— Induſtrie⸗Alckien. Accumulat. Jabr. 100,7 98,25 Babiſche Anilin 119,4 116,7J Bremer Vulkan.—.— 50 Adler& Oppenh.“ 39,75 39,25 Balcke Maſchin...40 2,20 Buderus Eiſenw. 55,50 53, Adlerwerte. 60, 59,50 Bamag⸗Meguin 44, 44.— Chem Griesdeim 109,2 108,0 .⸗G. f. Anilinfabr 109,2 109,0 Bayr. Splegelgls 57,.— 56,10 Chem. Hyden 53,50 57,25 .⸗G. f. Verkhrsw 120,5 119,0 3 N. Bemberg 170,7 168,0 Chem. Weiler 107.0 107,0 Alexanderwerk 73,.— 73, Bergmann Elektr. 72,50 70,50 Chem. Gelſenkt. 73, 73.— Alſeld Delligſen 42.— 43.[Ber⸗Gub. Hutfbk 140,0 137,5] Chem. Albert. 104,0—— Aihent 8 eſ. 93,.— 91,50 Berlin Karlsr Ind. 85, 82..—[Concord. Spinner. 86,50 87, . ortl. Zement 113.5 114,0J Berliner Maſchb. 64.25 62,10 Dalmler Motor. 39.— 87.25 AmmeGleſ.& Co.“.90 3,90 Berzellus Bergw.“ 4.— 4,25 Deſſauer Gas“ 32.,85 82,25 Ammend. Papler 124,2 124.2 Bing Nürnderg 56,50 55,90] Dtſch. Atl. Telegr. 8,50—,— Anglo-Tt. Guano 100,7 95,75] Bismarckhütte.————Deutſch⸗Lußemb. 72,25 69,— Andalt.Kohlenw.“ 22,.— 21,.— Bochumer Gußſt.“ 55,15 55,— D. Eiſenb.⸗Sign. 56.25 52.75 Annener Gußftahl 55,.— 54.— Gbr. Böhler& Co.“—.———DeutſcheErdöl 93,50 92,30 Aſchaffbg. Zellſt. Braunk. u. Brikets 94.75 93.—Deutſch. Gußſtahl 1275 127,1 Augsb.-Kp Maich 105 7 103.0] Br.⸗Beſiab. Oelfs. 60.— 56.—] Deutſche Kabelm. 68.J5 84.15 Deuſſche Nalſw 28,/75 24, Cisbach TCo. 139,0 138,0l Genſchom T Co 57.59.— Deutſche Maſch 59,50 50,25 Emaille Ullrich—,—,Germ. Portld.⸗Z. 79,— 80.— Deutſche Steinzg 11,— 10,50 Enzinger Filter“. 7,50 7,500 Gerresheim. Glas 59,50 57, Werger.... 22, Beck& Henkel 20,— 42,.— Cont. Nürnd. Bz“ 46.— 49,50 Adt, Ged. Wächte. 41,— 40,—Bergmann Elektr. 78,50 72.— Daimler Motor. 59,50 57.— Adler Oppenhelim—,——.—Bing Metallw.. 55,50 58,50 Dt Eiſenh. Berlin 48.— 46.— Adlerwerke Kleder 59,— 59,75 Brem.⸗Beſigh. Oel—,— 60,.— D. Gold-.S. Anſt. 108.7 107,0 A G. G. Stamm 92,25 91,15 Breuer Stamm—,— 65.— Deutſche Verlag 180.0 181,0 An zl. Con. Guan.——„— Brockhues.⸗W. 57.— 57.—Dyckerhf.&Widm. 42.50 49,50 Aſchaff. Duntpag.—.— 108,0 Broncef. Schlenk 115,0 114.00 Dingler Zweibr.“ 28,— 23.— lteſe ellſtoff 79,75 78,—Bürſtenf. Erlang. 60.— 58,.— Dürrkoppwerk. St.—.——.— Bahnbed. Darmſt 50,— 55,75 Cem. Heidelberg. 71,10 71.— Düſſeld. Rat. Dürr 81.— 60,50 0,66 0 61J[Cement Karlſtabt 95.— 90,— EiſenwerkKaiſrslt 34.— 90.— Badenig Weinh 2 Wollw., 58,50 57,50 Eſchw. Bergwerk' 117½,0 117¼0 Geſ. f. elektr. Unter. 109,0 106,5 Deutſch. Eiſenh.„49,20 46,25 Faber A 82,50 81,500 Gebr. Goedhardt..50 43, Donnersmarckd. 80.— 80,— Fahl, Liſt& Co. 54,— 53,50 Goldſchmidt, Th. 64,10 82,90 Dürener Metall 90,75 90,75] Feldmühle Papier 66,— 66,— Goerz C..“..—.— Duürrkoppwerte 76,.— 76, elten& Gulll. 123,0 122,0 Gothaer Waggon 41,— 40.— Düſſeld. Eiſend. 51.— 51,—Flend. Brückend. 43,75 43,50 Greppiner Werke 108,0 106,0 Dynamit Nobel 77,90 76,50 R. Friſte“.. 4, 70 4,50J Gritzner Maſchin. 111,0 111,0 Eſderf. Farb. v. B 108,2 108,5Filzfaprit Fulda.—.— 82.— Jalewe Jarbwik. 110.0 108,8 Elektr. ichtu. Kra. 96,50 94.5[Frankfurter Hof—.— 95, olzmann, Phil. 64,50 61,— Eiſ. Bad. Wolle—.———Frankf. Pok. KWit. 44.— 43,5 Holzoverkohl.⸗Jd.“ 6,25 6. Emag Frankfuri“..165 0,1650Fuchswag Stam 0,79 0,75] Junghans Stamm 72.50 67,5 Emaille St. Uur.—.——,[Ganz ud Mainz“—,— 0,80] Kammga Kaiſersl. 92,50 82,.— Enzinger Worms“—.———Geiling& Co.“ 1,———Karlsr. Maſchin. 44,— 43,8 Ehrharda Sehm.“—.——.—Goldſchmidt Th. 86, Kemp, Stettin“— —.— 00—, Gritzner M. Durl.“ 113,5 113,0] Klein, Sch.& Beck.“ 4,40.4 Grün u. Bilfinger 107.7 107,0J Knorr. Heilbronn 55.— 56,.— Halds Neu, Nähm. 56,.— 60.— Konſerven Braun“ 0,850 0,875 m. 8 linger Maschte 61.— 59,5 Enlinger Spinn.“ 48.— 45. ader J. Bleiſtiſt 61.— 84.5 5 Eckard Maſchin. 68,— 65,25 8 0,70 0,55 Grkrftw. Myhm.%—.——,— Eiſenw. Q. Meyer———, Gaggenau Urz 43,25 44, Kberſend Farb. 109.8 109,8] Ganz Ludwig“. 0,075 0,075] Grün& Bilfinger 104.5 104.0 Elderfeld. Kupfer“—,——Gebhard Texiil 1030 101, Gruſchwitz Textil. 67,50 65,— Elektr. Oieferung 79,50 77,25 Gelſenk. Bergw.. 59,25 59,.—Hackethal Draht 59,50 89,— Mannesmann⸗Mulag(Mokoren⸗ und Laſtwagen.-G. .975 92, Hermann Pöge 60.— 57,50 Rathgeber Wagn 49—. 4550J Roſitzer Jucker 61.50 93,75 Reisbol! Papler“ 16,50 16,50 RückfortdRad 60.50 61.50 Rhein. Braunkdl. 119 0 117.8 Rütgerswerk⸗ 0 .50.35Rhein. Chamotte 62.— 69.— Sachſenwerſ.90.90 Stettiner Bulkan 45.50 05 Rhein. Elektrizita 89.— 67.90 Sächl. Gußſta) 7 Rhein. Maſch L Gebr. Großmann' 5,30.80ʃ Zu den durch die Preſſe gegangen Meldungen aus dem Haag über die Verhandlungen des Konzerns mit ausländiſchen Oelgruppen zwecks liche ſtoßung der Stinnesſchen Oelintereſſen und die neuer 105 Meldung von einem kurz bevorſtehenden Verkaufsabſchluß 5 Carlton Hotel.⸗G., Frankfurt a.., erfährt der.H. D. aus 5 verläſſiger Auelle folgendes: Das Abkommen mit den Banken 5 hauptſächlich getroffen worden, um im Intereſſe der deutſchte Wirtſchaft und des Stinnes⸗Konzern eine plötzliche zwangsme, Veräußerung der großen, oft nur infolge der Inflation zuſammen gekauften Werte, die bekanntlich nicht zum eigentlichen gehören, zu verhindern. Alle bisherigen Meldungen über ernſthg 5 Verhandlungen und kurz bevorſtehende Verkaufsabſchlüſſe ſind da 5 verfrüht und rühren wohl auch größtenteils von Intereſſenten her, die dem Stinnes⸗Konzern täglich mit Angeboten nahetreten. eine vorſchnelle Veräußerung irgendwelcher zur Firma 2 gehörigen Intereſſen iſt nicht zu denken. Der eventuelle Verka der Hotel⸗Intereſſen dürfte u. a. wohl nur en bloc erfolgen. 8 * Bergwerkskriſis in England? Preß Aſſociation meldet, beſtünden alle Anzeichen dafür, daß in der Bergwerksinduſtrie 1a 0 eine Kriſis herannaht und daß in den kommenden Woche weitere Entwicklungen erwartet werden können. 6 ·: Lindcar Auto.-G. in Berlin. In der.⸗V. waren Aktionäre mit insgeſamt 234 224 Stimmen vertreten. Regularieh Cewinnverteilung, Entlaſtung von Vorſtand und Aufſichtsrat wur 1 einſtimmig genehmigt. Gleichzeitig beſchloß man die Jirmicht änderung in„Lindcar⸗Werke.⸗G. Der Geſchäftsbere erwähnte beſonders die günſtige Entwicklung der Fahrradwer 45 wohingegen die Automobil⸗Fabrikation in ihren Projekten mit 2 ländiſchen Geſchäftsverbindungen weſentlich durch die permanente. Einfuhrſchwierigkeiten behindert wurde. Hinſichtlich des laufende Geſchäftsjahres wird geſagt, daß der Geſchäftsgang bisher beſe digen konnte. Der gegenwärtige Auftragsbeſtand ſichert eine Abſatz bis Ende 1925. : Am die Kionditionen für den Textileinzelhandel. Wie—5 Reichsverband des Textileinzelhandels mitteilt, hat er einzelne A ſchlüſſe mit Lieferantenverbänden auf einer Baſis tätigen können, die von den urſprünglichen Vorſchlägen des Tertileinzelhanden nicht ſehr erheblich abweicht, indem anſtelle der zuerſt geforden 90 Tage Zahlungsfriſt nach Schluß des Liefermonats 85 Tage Zie zugeſtanden wurden. In der Preisſtellung iſt die Verwendung all ländiſcher Währungen nahezu ganz verſchwunden. Das Beſtreben geht dahin, auch die noch ſtattfindende Berechnung in Goldmark au Dollarbaſis durch die Berechnung in Reichsmark zu erſetzen. :: Die Einſchränkung der Kohlenproduktion. Eine Entſcheidun über die Erhöhung der Einſchränkungsziffer im Kohlenſyndikat 0 bisher noch nicht gefällt worden. Der Ausſchuß hat der Mitglieder“ verſammlung, die jedoch noch nicht einberufen worden iſt, nur 15 ſchläge gemacht. Die Einſchränkung von 10 PpCt., die zuerſt gemelde wurde, dürfte aber ebenfalls zu hoch gegriffen ſein. Wir glauben 5 2 dürfen, daß der Einſchränkungsſatz 5 pCt. nicht über“ reiten darf. :: biein Jündholz⸗Syndikat. Der Verein Deutſcher Zündholt fabriken hat am 18. Juni in München eine Verſammlung abgeha ten, auf der über einen eventl. Zuſammenſchluß in der Zündholz' induſtrie beraten wurde. Angeſichts der ungünſtigen Lage Induſtriezweiges, der an einer außerordentlichen Uleberproduttign leidet, war man ſich klar, daß ein Weg zur Verſtändigung de deutſchen Zündholzfabriken untereinander gefunden werden müſſ⸗ Die Verhandlungen ſind indeſſen, wie wir den Münch. N. entnehmen, angeſichts der zwiſchen den intereſſierten Kreiſen be ſtehenden Gegenſätze nicht über den Stand einer vorläufigen Fühlungnahme hinausgekommen. Alle bisherigen Me dungen, namentlich über ein engeres Zuſammengehen mit aus⸗ ländiſchen Gruppen, ſeien verfrüht. -l- Herabſetzung des Goldzollaufgeldes in Norwegen. Na“ einer Meldung der Textil⸗Woche iſt das Goldzollaufgeld in Nh wegen auf 60 pCt. herabgeſetzt worden, d. h. eine Goldkrone wil bis auf weiteres gleich 1,60 Papierkronen gerechnet werden. : Stinnes⸗ Konzern. 282 22 23 28. Phöntr Bergdau 93.25 90 70 Romdach. Hutten, 63,85 56,70] Schuckert& Co. 60.— 99— 44.75 4. RNoſiger Braunf 12.50 12 Segall Strump.— 90,— 90. Siemens Elekir 50.50 505 .400 0,420 StiemensSHals!. 57,.25 65, Sinner.-G. 7˙90 Stoehr Kammgn.“ 36,J5)5 5 28.80 22,10 Stoewer Nähm 74.5 1100 134.8 783,5 Stollb. Zinkhütten 115.0 3 5 10.75—.— .25 3,20 Salzdetfurth“ Rhein. Met. Vor;. 37.— 36.— Sarotti Benz.„. 58,— 558,.—] Mansfelder.„. 60.50 60,25 Raſtatter Wagg“———.— Rhein. Möbel 94.50 93.25 Scheid del 13.,25 12.6 Etberſeld Kupfer.-nes Söbne. nſe. 74,— 7450 Reingabt won 7325 79.25 Huue Schnebe, 52 33. Ten Pclen 350 85 U 75.25 79.25 Hugo Schneiden 52, 53. Teckl. Schiſfsw. 13.50 Entrepriſes. 17,50 17. dm. Koblenanl.———.—Rhenania cem 3439 380 Sacpert Sal“ 1210 1170 Teicgeaen 3¹.— 45 Teleph. Berliner 57,— 54.15 B Glanzſtoff Ebf 315,0 340,5 Weſtf Eifen Igdr 70,75 Berliner Dividenden⸗Werke. Thale Eiſenhütte.—.—, Ver, Haczer Kalf 42, 42.50J Wicktng-Cemenn. 78.25 15 Crausport- Aketien. Thoerl Oelfabrit—,— 51,75 B. Schöf Bru& W 50,10 50.100 Wiesloch Tonwar. 70.— 40— Schantungdahn.70 1,70.-Auſtral.'ſch. 61.75—,— Nordbiſch. Oloyd 57.90 57.62l Tbüring Saline“.—/—. Stabl v..Jyp- 1220 138.0 Wildeimsd Gaau 40,50 4— Unlonwerk Maſch“ 5,80.40 Ber. Ultramarinf? 81.50 76,55] Wi tener Stahl 96,— 35 Union⸗Gießerei. 40.50 37.60J Vogel Telegr.⸗Dr 62.50 61, Wittener Gußſtab!—.— 50 Barziner Papier. 58.75 56.50J Bogtländ Maſch. 3,3) 3,30 Wolf, Buckau. 44.85 4— Ver. B. Irkf. Gum. 48.75 48,50 Wanderer⸗Werke 122,0 120,0J Zellſtoff Verein 59,— 7 Ver. Chm Charl.—.——,[Weſer Akt ⸗Geſ...— Jellſtoff Waldhſ⸗ 9,.50 55 V Dtiſch. Nickelw. 99.— 96,—] Weſterreg. Alkall. 18,40 16,.— Vorlinor Freiverkehrs ⸗Kurſe. Adler Kall 88, 80,[Helddurg 42.— 40, RNonnenderg.— 7⸗⁰ Api, Allg Petr. Jd 0,428 0,425 Hochfreguenz. 80. 78.— Ruſſenbannt.50 3 Aecer-gehte di deie Jan deie üddu⸗.—. Siche a a. Becker⸗Stahl 0,75.75 Krügershall„88,— 85,— SlomanSalpeter“ 4. 65⁰ Benz⸗Motor.50 3,30 Meyer Textil“.04.040 Südſee Vhasphat 40, 30 5 Deutſche Petr. 65,— 63, Petersb. Int Hand.55.500 Ufa 76, 75 Diamond 18,25 18.10 Berliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspaplere. 90 28fgd0%.mecsan 9549 980J 5. P. gablenen, 949 95.3003%.710.720,5ũ%% Preuß Kallan! 345 69 0„ %704% Prß. Konſols.240 0538„ Roggenwer. 80 5 .3450½ 0,3300306 9, 0 72 Goldanleihe. 90,2 Dollarſchaͤtze 98,5 Reichsſchaß. IV-V 0,.380 VI-IX.36 5 1024er 0,350 9% D. Reichsanl. 0,410 ** S 5 S .550.5705% Noggenrentb.50 75 „.650 0,505 5% Sch. Braunk. 2 39004% Badiſche Anl.—.———]„ Vandſch. Rogg.)— 580f8½0% Baper. Anl..680 0,620] b) Ausländiſche Neutenwerte. 5% Megitaner..— 38.—40% Türk.unif Anl.——— 4%„ Golprior. 3,10 4¼% Deſt Schaßa.10 7,100%— Joflob 1911 75.60.60% Südö&.a. 9,50 4%„Goldrente—.— 10,30„400-.Los 22.10 22.25.80%„ neue Pr—.— 4%„ cond.Rte. 4½9/ U. St.RI1818 7,75.70 5% Oöllgat.—— 100 4% Silderrte..90.900½ũĩ%. 1914 700.754½% Unat. Ser1 9,, 715 4%„ Papierrt 0,625—.—4%„Goldrie.40.204½% 725 6050 4% Türt.Ad.⸗Anl. 8,50.804%„„ Kronr..350 0,950 4½% III 6/50 9. 40%„ Bagd.⸗Eiſ..80.253% Oe.-U. Stb. alte.90.70 5% Tehuantepec—.— %„„„ 1 750.2509% De-U IX. Srü74)—.——.— * S —— 75 960 54 0 Elektr. Licht u. Kr 79,15—.Gelſenk. Gußſtahl“ 49.— 53,—] Halleſche Maſch.“. 8,20.— Hammerf. Spinn.“ 19,50 19,35 Hohenlohe⸗Wert“. 15,10 14,75l Köln Rottweiler 84 50 84,25 Phllipp Holzmann 63,65 60,75 Gebr, Körting 64,50 60,50 Hannov. M. Egeſt. 85,— 84, 11,25 11,30 Koſtheimer Cell. 40, Hann. Waggonfb“.70 4,15 Horchwerke. Frankefurter Feſtverzinsliche Werte. a) Suläudiſche. 2 89.—.600 64.50 69,— Humboldt Maſch. 50,50 47, Kötitzer Kunſtled 49,25 50.—Dolarſchage..—.———4% D. Schgtsg. 08.55 5,97f 4% Bavr. Eif.-Anl. 9700 005⁵ aber& Schleich 66.25 67,.5[Hammer Osnabr.“ 20 75 19.5 Krauß& Co. Lok.—,——,[Hanſa Lloygd ſarbwerl 4018—9 75.— Füßen 74,50 72,5 Krumm, Otto—.———-Gdg.⸗Wien Gum 54,25 54,—Htw.b. M. Kanſer' 105.0 105 00 Krauß Cie. Lok. 49,/5 47.50 280 855—— 8 7 5 3¼% do. ahr Gebr. Pirm 56.— 52.—Herzogp. Münch.—.—,— Lahmeyer& Co. 67.50 68,.—Harkort Bergwrt.—.— Ilſe Bergbau. 99,50 93,75 Kyffhäuſer Hütte 50,— 45,10 55 080—.— 8 Pr.Sh 0„260 30% 5 5.70 100 ell. Guill. Carls—,— 122,0[HilpertArmaturſb. 43.50 40.—Lech— 83,50 82.[Harpen. Bergdau 110,0 10½2] M. Jüdel& Co. 69,55 65,25 Sahmeyer& Co. 67,50 66,— 957 100305 75*5—.——.—14% Bag. Pf. Eil..60 16 einmech. Jetter.975 89, Hirſch Kupf..M. 97,50 97,5Lederwrk. Rothe 62.50 62,—[Harimann Maſch. 59.— 52,60 Gebr. Junghans 69.— 69.— Laurahütte. 45, 45,50 5% Rei 0,419.368 505 115 5.850%%0 do. 06 6— eiſt Sect Frnefrt. 29.— 37.5[Hoch⸗ 1. Tleibau.-.20.2 1 J28.Selcde Br.-A. 54.— 54.— Hecmann d:.— 78.— Laßla Porzellan, 79.— 67.50inde ⸗Elsmaſch 1220 1200.e 6 2 reuß. 5901 Sucnged dals 88,— 88. nege— 70— Schulee n 60 89 80 5erf Meſg. 58757 Sala, Aleſc. 48.— 4— Can adſtezen 117 217 2½%.Keican 0545 9880%%—.8203%—2. Lur dleſeinen——.-phillopsit B. der 29.— 20.—Schuge Rürndg..20 5i.:ginde g duerm 58.50 50,50 Katlewiß Vengb. 17.—17.— Lingel Schuhfade 60, 66,% do..60%„.—, 4% Säch. S1A.10—— Suc Fabr g— derdcen wel. 1080 2000 S 60 57 59 Hiſch Kuoſel 5 9750 Ce. Ner 0389 9360 Liake S Hoßnen- 5.fSen—— 4f afnet viene. de. Neng, 98b 55. Welnrafwerh 22.— 81.—[Aein Geb 8 89. 1060 2050 Scgußfadeil Hers. 2650.75 Jleſc erptgede: 97.80 87.— Kiertderme, 7350 2i.50,Sadie Ge do. 11.54/½% V. u. U. de. J 2 Babzinlasg.80 0 600 4% Würn. f. 1518 0680 e ,ß, stall Danndorn“ 5,.— 5,.—Rh.. Led.“ 9. 8 eilinduſtr. Wo„— 50.— 1. 8 Miag, Müßld“. 72.50 72.50 Rhenanla Aachen!—,.— Sich.AcJ. Main) 36.— 36.50 Hoeſch Eiſ. u. Ste 103.0—.—ftollmr.& Jourdan 91.—91.—J Lothr. Pril.-Cem?“.25.10 b) Ausläudiſche(in Billionen). 75 Moenns Stamm. 58,— 55.—Riedeck Montan 78.25 74.500 Stem.&Hals., Berl 83, 78,50[dukau& Steffen 27—„—, Mech. Web. Lind. 118.5 115,0 Neckarſ. Fahrzg. 82.— 81, 9 2— Mototen Deugßz.—.——.—Nobberg Darmſt“.50.400 Sinalco Detmold! 2,40.40[Ludenſcheid Met. 41,— 40,—] Weberei Zittau 73.50 72,-[Niedlauf. Kohlen 101,0 94,— 1¾% GrMon199)—.——.—3% Rumän. 1903—.——,— 4% do St. N. 9191 7.25⁵—— Motorf. Oderurf. 51.———[Rütgers⸗Werke. 67,30 69,-[Südd. Dradtind.„ 24.— 24.—Magirus.⸗G. 70.— 68.50 Merfur Wollwar 108,0 108,00 Nordd. Wollkämm 105,0 94, 4½% OeſtSR1913.4.30 4½% doGold. am. 2,20—, 8½% do..160 233 Nockarſu. Jabrzg. 81,50 81,— Schlinck& G. Hog.—.——,S.Oed. St. Jngd.“—.———[Mannesmannrg. 80.75 79.50 Mir& Geneſt. 74,— 70,—] Oberſchl Eiſendd.“ 5,59 5,404½% do. Schag..15 7,15 4% do. am. Rt.-B.—.——.—%.b· am. Jnſt 35,50 81.— Niederrd. Ub. Zn.“—,——.—Schneld.& Hanau 70.—-.—.— Strobſt. B. Drd. Mansfeld. Aktien 61.50 60,— Motoren Deuz 355,— 52.—„Eiſenindſt 51,50 50.—4½% do. Silberr..80——4% Trk. Bagd..1 9,25.20 4%„ Gol + ſer Union Frkfe 75,— 71.50JSchnellpr. Frank. 94.— 82,—] Trieotw. Beſigh.—.——.—Marktu.Kühlhall. 94.50 95.—] Motor Mannd. 69,— 65.—„Kokswerke 79,80 78.254% Ddo. Goldrente 10,30——4%„„ S. II.40.254½% Srrig- Anl.— Schramm Lackfö. 69,— 69,— Thürg. Lleſ,Goihe—— Mazimil iansau 104,0 103,0 Mapideim Berg. 99,— 101,0l Oprenſteln Adopp. 60, 62.904% do. eind.Nente——— 1% lngar. Goldt. 8,30.20 18% Tebuantege Nähm. Kayſer 4775 45,— Maunhel Reu 075 1925 8 18 cee ee eeee deg Feitung Gaibend · Ausgade) Sprachen. Vörterlernen Methode Mertner . Seite. Nr. 284 Freunden u. Bekannten die schmerzliche Nach- richt, dass unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr arl Dotter langjähriger Teilhaber der Firma Kirner, Kammerer & Cie., unerwartet rasch im 63. Lebensjahre im Lanz'schen Krankenhaus verschieden ist. ohne Wir bitten um stille Teilnahme. Vöhrenbach, den 22 juni 1925. Die Beerdigung findet am Donnerstag vormittag in Võöhrenbach statt. Bruno Dotter nabst Ffau und Kinder 6836 im Alter von Nach längerem schweren Leiden verschied heute mein innigstgeliebter Mann, unser treuer Vater und GroBvater, Herr Dr. Theodor Müßling Heidelberg,. Karlsruhe, Mannheim, 22. Juni 1925 Bienenstr. 7. Die Feuerbestattung findet Mittwoch 3½ Uhr im Krematonium Heidelberg statt. 6937 68 Jahren. Im Namen der trauernden Hint erbliebenen: Ida Mühling geb. Mcola. Eh Vereins. „Arion Mannheim“ ISerirrierrischer Mermerchior e. V. Nachruf! Am 20. ds. Mts. verschied im 83. Lebensjahre unser jean Wolltnhan Wir beklagen mit dem Ableben desselben den Verlust unseres hochverdienten Senioren und Mitbegründers unseres In 40 jahriger Vereinszugehörigkeit und unwandelbarer Treue in dem Bekenntnis zum deutschen Lied hat der 1 Verstorbene sich ein stetes, ehrendes Gedenken in unseren Kreisen gesichert. sso renmitglied Herr Der Vorstand. während der meiner lieben sowie für die Dank. Danksagung. Für die vielen Beweise herzlichster Teilnahme und Schwester, für die reichen Blumenspenden, Dr. Hoff sagen wir Allen auf diesem Wege innigsten Krankheit und bei dem Heimgang Frau, unserer unvergessli chen Tochter trostreichen Worte des Herrn Pfarrer 56940 Albert Sutter Familie Joh, Pfannebecker 21— Herr, 24 Jahr err, e, kath., möchte nettes Frln. t Vermögen kennen ernen zwecks ſpäterer Heirai Zuſchr. unt. S..6 an die Geſchäftsſtelle. 16857 WWitwe, anfangs 50, irtin mit gutgeh. ſchecbäft. wünſcht Ge⸗ Itsmann kennen z. lernen wecks ſpäterer MN elrat. etzger oder Bäcker Nuorzugt. 82850 andeb. unt. K. K. 90 An die Gefchästsſtell⸗. 8 Beamtenwitwe 50 Jahre, mit ſchönem ſche ſacden een chergeſtelltem Herrn wieder zu 5 Verheiraten. Juſchrift. unt. 8. I. 14. Todes-Anzeige Nach jangem schwerem, mit Geduld eitragenem Leiden verschied gestern un- er lieber Sohn und Bruder Eugen im Alter von 18 Jahien Mannheim, den 23. Juni 1925. Hafenstrasse 64) Die trauernden Hinterbliebenen Familie Wilh. Hanemann Die Feuerbestaltung findet Donnerstag den 25. Juni, nachmittags 25% Uhr statt. *6951 Irauerbrleie u. Harten Druckerel Dr. Hans, G. m. b.., E 6, 2. z rrrTu——òꝙ—8 w ͤ———— Abſatz iunerhalb 5 Jahren 135 Auflagen: 1600000 Bände Eine Zprache lernen, ſich volabeln u. negeln einprägen, iſt nußloſe Berſchwendung von Jeil u. Energie! Eine Sprache entwicleln iſt genuß⸗ D⸗ Eulwicklungsgeſetze der Sprache ſind ermitlell/ volle geiſüge Auregung und Jerſtreuung unnölig/ Die fremde Spräche ſchlügt Purzel, Zeil/ Bisherige Reſullate erſtaunich! Wirkung großarkig Wenn ich mir vergegenwärtige, welchen Aufwand an Energie, Fleiß und Zeit beiſpielsweiſe das Erlernen einer Sprache nach.⸗L. erfordert, dann möchte ich faſt bedauern, daß die einfache und in ihrer Wirkung doch ſo großartige Methode Mertner der Menſchheit erſt vor wenigen Jahren geſchenkt wurde. Welche Mehrarbeit hätte man an Stelle der Zeit und Kraft verſchwendenden Stu⸗ dien auf anderen Gebieten leiſten kön⸗ nen! Anfänglich ſchien mir das plötz⸗ liche Hineinſtellen des Schülers in den großen Apparat des fremden Sprach⸗ mechanismus ſehr gewagt. Aber bald mußte ich die großen Vorzüge dieſer Methode erkennen. und ſo kam es mir vor, als befände ich mich in einer Land⸗ ſchaft, die völlig in Nebel gehüllt, ihre Reize meinen Blicken verbarg. Dur die kurzen, eingeſtreut. grammatikaliſchen Erklärungen entwickelte ſich das Dunkel bald zu einer bedeutenden Klarheit und um zu meinem Gleichnis zurückzukehren. mit einem Male fielen die Nebel und ließen nach und nach die ganze Land⸗ ſchaft in ihrer großen Schönheit vor meinem Auge in die Erſcheinung tre⸗ ten. So empfinde ich die Wirkung des Unterrichts nach der Mertnerſchen Me⸗ thode. L. Syrbe, Kaufmann. Meiſterwerk der Lehrtechnik Der Erfolg iſt geradezu verblüffend. Heute, nach drei Monaten intenſivpſter Arbeit, bin ich in der Lage, meine fran⸗ zöſiſche Korreſpondenz ſelbſt zu über⸗ wachen und meine Dispoſitionen nach den Notizen franzöſiſcher Zeitungen zu brientieren. Dieſer Gewinn iſt für mich außerordentlich und letzten Endes nur der Methode Mertner zu verdanken. Ich werde mich bemühen, dieſes Meiſterwerk der Sprachlehrtechnik in meinem Be⸗ kanntenkreiſe wärmſtens zu empfehlen. Weſtendorp. Direktor. Erſtaunliche Jortſchritte in 3 Wochen Ich kann nicht umhin, Ihnen mitzu⸗ teilen, wie erſtaunt ich bin über die Fortſchritte, die ich bis jetzt in drei Wo⸗ chen gemacht habe. Das iſt ja kein Ler⸗ nen mehr im Sinne der Schule, ſon⸗ dern ein Lernen, wie ich es bis jetzt noch nicht kennen gelernt habe. Ich fühle mich verpflichtet. Ihnen hier⸗ mit meinen Dank auszuſprechen dafür, daß Sie ein Werk herausgegeben haben, das für den geiſtigen Wiederaufbau un⸗ ſeres Vaterlandes von unſchätzbarem Wert iſt. Quack, stud. Die Methode, auf die viele warken Schon nach kurzem Durchſehen hatte ich den Eindruck, daß die Methode Mert⸗ ner einem allgemein und lang geheg⸗ ten Bedürfnis nach einem wirklich mo⸗ dernen und die darauf verwendete Mühe und Zeit lohnenden Unterrichtswerk in modernen Sprachen entſpricht. Es iſt die Methode, auf die viele warten, die ſich— mit Recht— nun einmal nicht entſchließen können, gewiß gut gearbeiteten übrigen Sprach⸗ werke, die aber leider auf die Wacher⸗ haltung des Intereſſes wenig Rückſicht nehmen und meiſt nur den Erfolg haben, daß man ſie nach wenigen Lek⸗ ttonen verzweifelt aus der Hand legt, ohne die geringſte Ausſicht, jemals die betreffende Sprache zu erlernen, in die Hand zu nehmen. Sonſt aute, das heißt gewiſſenhaft, aber leider ohne pſpcho⸗ logiſche Kenntniſſe gearbeitete Lehr⸗ bücher wie T. L. u. a. können nie zum Ziel führen. das Intereſſe erlahmt viel zu früh, der Stoff iſt zu trocken, meiſt nur Sätze, die der Einübung grammati⸗ ſcher Regeln dienen, und wo zuſammen⸗ hängender fremder Text vorkommt, iſt er ſo ſpärlich und mit ſo großen Zwiſchen⸗ räumen(oder auch Wartezeiten)! ver⸗ teilt, ſo daß man niemals wirklich in der fremden Sprache fortlaufend lieſt, ſondern ſtändig nur überſetzt, und eben dieſer Unterſchied, möchte ich ſagen, be⸗ deutet praktiſch(nicht theoretiſch) den größten Vorzug Ihrer Sprachmethoden. Dr. Karl Löwy, Redakteur. Aehuliche Begutachtungen über dle verblüffende Wirkung der einzigartigen yſycho⸗ techniſchen Methode Mertuer ſind uns bisher in großer Anzahl zuteil geworden. Auch viele Tauſende von begeiſterten Belobigungsſchreiben aus allen Bevölkerungsſchichten beweiſen, daß ohne Mörterauswendiglernen, ohne Ueben von grammatiſchen Regeln. ohne Benützung von Wörterbüchern die müheloſe Beherrſchung fremder Sprachen in erſtaunlich kurzer Zelt möglich iſt. Wir geben Ihnen die Gewißheſt. daß auch Sie nach der genial erdachten hunderttauſendfach bewährten pſychotechniſchen Methode Mertner die engluſche, franzöſiſche, ſpaniſche kurzer Zeit geläufig meiſtern lernen. Leſen Sie ſofort das Buch„Sprache werb ohne Lernzwang⸗ das Ihnen den Aufbau und die praktiſche Durchführung unſeres be währten Syſtems überzeugend vor Augen führt. Dleſes intereſſante Vuch erhalten Sie hoſtenlos. ch Anwendung eines der an ſich Nachſlehend Alles Auswendiglernen überflüſſig/ Wörlerbücher enkwickell ſich und funktlonierk in ungeahnt kurzer Urleile aus Pefleberkreiſen: Das beſle Syſtem der Gegenwarkt Da der ganze Stoff tatſächlich in un⸗ terhaltender und ſpannender Weiſe ge⸗ boten wird, kam mir eigentlich nie zum Bewußtſein, daß ich lernte, ſondern ich betrieb das Sprachſtudium zur Erholung, etwa wie die Lektüre eines Unterhal⸗ tungsbuches. Erſtaunlich iſt es, wie raſch man nach dieſer Methode in den Sprachgeiſt eindringt u. in der fremden Sprache denken lernt. Ich halte die Methode„Mertner“ für das beſte Sy⸗ ſtem der Gegenwart. Lidl, Polizefleutnant. Auf ſuggeſliv⸗mechaniſchem Wege Der Zweck, eine fremde Sprache im eigenen Lande ohne beſondere Schwie⸗ rigkeiten zu erlernen, dürfte ſich bei der Mertnerſchen Sprach⸗ methode erfüllen. Das umſtändliche Aus⸗ wendiglernen von grammatikaliſchen Re⸗ geln und Wörtern fällt weg und wird überflüſſig, weil die Wörter ſich ſo oft wiederholen, daß ſie unbedingt im Ge⸗ dächtnis haften bleiben müſſen. Bei auf⸗ merkſamem Durchleſen der einzelnen Abſchnitte vollzieht ſich die Uebertragung von Wörtern unmerklich und von ſelbſt. Man prägt ſich Redewendungen. ja ganze Sätze auf ſuggeſtiv⸗mechaniſch. Wege ein und lernt ſomit nicht nur den fremden Inhalt verſtehen, ſondern wird dieſen auch beherrſchen. Ich habe noch wenige angetroffen, die eine fremde Sprache im eigenen Lande erlernt und dieſe voll⸗ ſtändig beherrſchen. Dieſes iſt jedoch nach Benützung der Mertnerſchen Sprachmethode gegeben. Ich möchte da⸗ her allen, die ernſtlich gewillt ſind, eine fremde Sprache zu erlernen, anraten. ſich zuerſt mit der Reform⸗Methode vertraut zu machen, ſtatt ſich mit den veralteten Suſtemen abzuquälen, ohne zum Ziel zu gelangen. Ulrich Nubier, Poſtſekretär. 6 Jahre Schule, 1 Monat„Mertner“ Es dürfte Sie intereſſieren, zu er⸗ fahren, daß ich 6 Jahre lang Schulfran⸗ zöſiſch gelernt habe. Nach etwa vierwöchi⸗ ger, ſorgſamer Benutzung Ihrer Me⸗ thode habe ich mir aber mehr Kenntniſſe dieſer Sprache, auf praktiſche Beherrſchung. Umgangs⸗ form und ſprachliches Eindringen er⸗ worben, als in den ſechs Jahren veral⸗ teter Lehrmethode. P. Loth. Redakteur. Wunderbare neue Lehrweiſe Ich muß offen geſtehen, daß es mir als Praktiker anfangs ſchwer fiel, von der lieben, alten Gewohnheit, eine Sprache mit der Grammatik zu pauken, abzulaſſen. Erſt bei den Fortſetzungen wurde mir ganz warm ums Herz, als ich ſah, wie leicht es iſt, eine fremde Sprache gleich mit den üblichſten Ausdrücken zu erlernen, wenn man ſie wie ein Kind, das noch lallend die erſten Mutterlaute nachzuahmen verſucht, in ſich verarbeitet. Auf dieſe Art und Weiſe lernt man geradezu ſpielend die fremde Sprache in ihren beſonderen Lauten und Eigen⸗ tümlichkeiten kennen und bereitet mir das Studium nach der Mertnerſchen Methode in dieſer ganz wunderbaren neuen Lehrweiſe einen wahren Genuß. J. Roſenuberg, Privatlehrer. In kurzer Zeit ſprechen und verſtehen Ich muß ſagen, daß dieſe Methode ſämtliche mir bekannte Selbſtunterrichts⸗ werke zum Erlernen fremder Sprachen weit übertrifft. Was ich vor allem her⸗ vorheben möchte, das iſt der Aufbau des Leſeſtoffes und die Tatſache, daß dem Lernenden nicht trockene Grammatikre⸗ geln und ſinn⸗ und zuſammenhangloſe Sätze eingetrichtert werden. ſondern daß der Lernende mit verhältnismäßig ge⸗ ringer Mühe und in kurzer Zeit in die Lage verſetzt wird, die fremde Sprache wirklich zu ſprechen und zu verſtehen. MPaul Philipp, vereid. Dolmetſcher f. die ſpan. Sprache. insbeſondere in bezug Nicht mehr zu überkreffen Seit mehr als 20 Jahre intereſſiere ich mich für die Erlernung fremder Spra⸗ chen im Selbſtunterricht. und ich darf behaupten, daß es keine allgemein be⸗ kannt gewordene Sprachlehrmethode gibt, die ich nicht aus eigener Anſchauung kennen gelernt hätte. Auf Grund der in einem ſo langen Zeitraum gewonnenen Erfahrungen kann ich nach Empfang und Durchſicht Ihrer Unterrichtsbriefe, von der Wahrheit meiner Worte durch⸗ drungen, Ihnen das ehrende Zeugnis ausſtellen, daß die Reform⸗Methode „Mertner“ auf dem Gebiet des Selbſt⸗ unterrichts in fremden Sprachen eine Glanzleiſtung erſten Ranges iſt, die bis⸗ her unerreicht daſteht und woͤhl auch in der Zukunft nicht mehr übertroffen wer⸗ den kann. Max Pichelmann, Auslandskorreſp. Ohne Auswendiglernen Ich kann nur ſagen, daß durch dieſe Methode endlich mit dem bisher üblichen Beiwerk aufgeräumt worden iſt. Wie jedes Kind zuerſt Stehen und Gehen und dann erſt Laufen und Springen lernt, ſo muß der Lernende zunächſt in die Fremdoſprache eingeführt werden, und dann erſt kann er, je nach ſeinen An⸗ ſprüchen, Sprachwiſſenſchaft uſw. treiben. Die Einführung in die Fremdſprache durch die Methode„Mertner“ iſt gerade⸗ zu ideal. Durch die intereſſante Lektüre wird der Lernende ſtändig gefeſſelt. Ohne Auswendiglernen und ohne die ermü⸗ denden Ueberſetzungen habe ich ſchon in kaum 14 Tagen erhebliche Fortſchritte ge⸗ macht. Ich habe in früheren Jahren die bekannteſten Sprachmethoden angewandt, wurde aber trotz eiſerner Energie ſtets ſchon nach kurzer Zeit„flügellahm“, da es nicht recht vorwärts wollte. Gerade das für den Anfänger ſo ermüdende Beiwerk der auswendig zu lernenden Vokabeln, ſowie grammatikaliſchen Zer⸗ legung uſw. der Sätze und vor allem die Ueberſetzungen machten mich mutlos. Die Methode„Mertner“ iſt das Ei des Columbus! Karl Lampe, Kaufmann. Mit schwimmgürkel und Leine Ein Meiſterſtück deutſchen Lehrgeſchicks muß man die Methode Mertner nennen. Endlich iſt auf dem Gebtet der Sprach⸗ wiſſenſchaft ein Werk erſchienen, das je⸗ dem Menſchen, der von Natur nicht mit einem vorzüglichen Gedächtnis beſchenkt wurde, die Möglichkeit gibt, ſich eine ihn intereſſterende Sprache auf einfache Weiſe zu eigen zu machen. Anfänglich ſind die einzelnen Artikel in kleiner Form ge⸗ halten. Man fühlt gleichſam den Führer (das ſind die Zahlen nach jedem Wort), der vorangeht und uns den Weg weiſt. Später werden die Artikel länger, der Führer zieht ſich etwas zurück; aber man merkt es kaum. Schließlich langt man bei den herrlichſten Stücken der franzö⸗ ſiſchen Literatur an, den Führer aber hat man kaum mehr notwendig. Es iſt ein Hochgenuß, dieſe Methode durchzu⸗ arbeiten. Nicht anſtrengend, nicht ermü⸗ dend, ſondern friſch. ermunternd, ganz mechaniſch lebt man ſich in die Sprache ein. Man wird gleichſam, ausgerüſtet mit Schwimmgürtel, in das Waſſer ge⸗ worfen, unmerklich löſt ſich der Gürtel und man kommt raſch ans Ziel, ohne daß man überhaupt an irgendeine Gefahr gedacht hätte. O. Knauv, Exped. In kaum 2 Monaken Nachdem ich im Laufe von 1½ Jahren mit Mühe ſieben Hefte der Original⸗ Methode.⸗L. durchgearbeitet hatte, habe ich erſt nach Verlauf eines Jahres wie⸗ der das Studium der engliſchen Sprache nach Ihrer Methode aufaenommen. In kaum zwei Monaten iſt es mir ge⸗ lungen, durch einmaliges Durchleſen nur 4 Ihrer Hefte mir ſpielend einen Wort⸗ ſchatz anzueignen, der mir geſtattet, ſetzt ſchon mit Genuß engliſche Zeitungen zu leſen, wobei ich nur ganz ſelten zum Wörterbuch zu areifen brauche. Ewald Goertz, Beamter. Verlangzettel Der Unterzeichnete erſucht den Aufſtieg⸗Berſag G. m. b.. München, Briennerſtraße 8 um ſofortige Ueberſen dung von: I Eidl. Mertter: Sprackerwerh o. e Lernzwang. oder itallenſiche Sprache in ungeahn: Aeeee eer Erwünſcht wären uns nur 80 Pfeynig in Marken für Porto und Speſen, Pe“ iſt dieſe kleine Zahlung jedoch nicht. Sie erhalten das Buch, auch w Marken mitſenden, Benutzen Sſe nebenſtehenden Per en ael. Die Lieferung des obigen Buches muß koſtenlos erfolgen. a) Für Porto und Verſandſpeſen anbei 50 Pf. in Marken; b) die Auslagen für Porto und Verſandſpeſen träat der Verlag. (Z Ureffendes unterſtreichen oder Nichtzutteffendes N. M. Z. 61 eutliche Adteſſe: „ und Zuname: durchſtreichen.) 7 ˙e6666 — 14 10 Wir fabrikneu, Verkehrs-Verein Mannheim e. V. Unſere diesjährige Urdentl. Mitaliederversammlung ndet Dienstag, den .Juni, abends ½ 9 Uhr im Nebenzimmer des Roſengarten⸗Reſtaurants 1 ſtatt, wozu wir unſere Mitglieder höfl. einladen Tagesordnung: 1. Jahres⸗ u, Kaſſenbericht 2. Neu⸗ und Zuwahlen. Um zahlreiches Er⸗ ſcheinen bittet 1699 Der Vorſtand. 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