— — Donnerstag, 25. Juni dezugspreie und Umgebung frei ins In Mannheim Haus uder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell. Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach — Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe ue Mannheimer Geit ꝓpreis 10 Pleuuig 1925— Nr. 287 15 Pae e nach Tarif, bei pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen 0 0 g vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls. Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ duhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben. 5 nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. — Waldhofftraße 6. Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ berechtigen A keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder e 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ alben Kaftr b. Beesipeabn- Gerndhr. Gegichesf. Aanabeim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Zeitung Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern à. Neiſen Geſetz u. Necht Chamberlain vor dem Anterhaus Englands Außenpolitik Chamberlain hielt am geſtrigen Mittwoch vor dichtgefüllter Tribüne und Diplomatenloge ſeine mit Spannung erwartete Rede über den Sicherheitspakt. Außenpolitiſch bedeutſam war die Er⸗ klärung Chamberlains, daß er es für einen ſchweren Fehler halte, die Frage der Reviſion der öſtlichen Grenzen Deutſchlands in die Debatte geworfen zu haben, jetzt, ſechs Jahre nach Abſchluß des Friedensvertrages. Derjenige, der eine Reviſion er Grenze ins Auge faſſe, diene nicht dem Frieden, ſondern dem Kriege. Chamberlain ſetzte dann das Verhältnis des Weſtpaktes zu einem eventuellen Kriegsfall im Oſten auseinander und ſagte, daß es notwendig ſei, für dieſen Fall die Annahme zu machen, daß ent⸗ weder Deutſchland Polen oder Polen Deutſchland ohne Provokation mit Krieg überzogen habe. Wenn dies der Fall ſei und Deutſch⸗ land ſei Mitglied des Völkerbundes, ſo handle es ſich im Falle eines unprovozierten deutſchen Angriffes um eine Verletzung der Satzungen. Dasſelbe treffe zu, wenn Polen Deutſchland unprovoziert angreife. Englands Verpflichtungen in einem ſolchen Falle gingen znicht über die Verpflichtung hinaus, die es als Mitglied des Völker⸗ — gemeinſam mit den anderen Mitgliedern des Völkerbundes gabe. Im Einzelnen ſind aus der etwa einſtündigen Rede des eng⸗ liſchen Außenminiſters noch folgende Gedankengänge erwähnenswert: Chamberlain wandte ſich vor allem gegen die Behauptung, daß er eine perſönliche Politik getrieben und die engliſche Politik gegen die Erlaubnis ſeiner Kollegen feſtgelegt habe. Er könne, ſo bemerkte Chamberlain, mit voller Unterſtützung ſeiner Kollegen ſagen, daß die engliſche Regierung in Bezug auf die Außen⸗ politik die Stabilität und ruhige Entwickelung wünſche. England halte feſt am Friedensvertrag und wolle mit den fremden Ländern auf der Baſis dieſer Verträge gute Beziehungen unterhalten. Dieſe Politik ſei nicht eine Politik der Stagnation wie die Handlungsweiſe der letzten unioniſtiſchen Regierung. Lloyd George habe dasſelbe Ziel verfolgt, nämlich den Krieg unmöglich zu machen. Ihm ſei es nicht vergönnt geweſen, ſeine Arbeit von Erfolg gekrönt zu ſehen. Heute ſeien die damaligen Methoden nicht mehr anwendbar und die engliſche Oeffent⸗ uchkeit würde ſie auch nicht mehr erlauben. Dieſe Methoden gingen darauf hinaus, einen Garankiepakt der Alliierten zu bilden, der ſich unter den gegebenen Bedingungen gegen Deutſch⸗ land wendete. Solch ein einſ eitiger käme heute für eine eng⸗ liſche Regierung niemals mehr in Betracht. Bündniſſe, die ſich gegen eine dritte Partei richten, könnten jetzt nicht mehr die Baſis engliſcher Politik bilden. Iſolotion und vollſtän⸗ dige Wahrung der engliſchen Unabhängigkeit würden immer noch für die einzig richtige Politik für England hingeſtellt. Er glaube das Gegenteil. Die Geſchichte habe bewieſen, daß ein Nichteinmiſchen i europäiſche Angelegenheiten noch niemals den Intereſſen des Frie⸗ dens gedient hat. Das direkte Reſultat aus einem Mißlingen des anglo⸗amerikaniſchen Paktes ſei ein Bündnis zwiſchen Frankreich und den öſtlichen Mächten geweſen. Irgend etwas, was den Frieden Europas bedroht, müſſe gleichzeitig jede Nation bedrohen, ganz gleich ob ſie zu den Krieg führenden Mächten gehöre oder nicht. enn England ſich auf die Politik der Jſolation feſtlegen wolle, un müſſe es als erſten Schritt den Völkerbund verlaſſen, ſowie auf die Rechte aus dem Verſailler Vertrag verzichten. England ſei ſchon letzt durch Abmachungen unrettbar mit dem Schickſal Europas ver⸗ unden. Nachdem dann Chamberlain bezügl. des Sicherheitspaktes daran krinnert hatte, daß kein Vertrag und kein Vertragsentwurf beſtände, nur eine Präliminarerklärung der Prinzipien, erklärte er von dem guten Willen der deutſchen Regierung überzeugt, owohl zu dem Beginn der deutſchen Initiative als auch von dem ſuten Willen mit dem die deutſche Regierung die Verhandlungen ortzuführen beabſichtige. Chamberlain zollte den deutſchen Staats- deinnern Lob, die dieſe Initiative ergriffen haben, die nach Anſicht — engliſchen Regierung hoffnungsvollere Abſichten biete als irgend diwas ſeit der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages. Dann betonte er britiſche Außenminiſter den Charakter des Paktes als den eines egenſeitigkeitsvertrages. Die engliſche Regierung erachte es als gotwendig, daß mindeſtens gleichzeitig mit dem Inkrafttreten Anes Gegenſeitigkeitsvertrages dieſer Art Deutſchland in den ſt ölkerbund eintrete, und ſeinen Einfluß in den beiden In⸗ eungen des Völkerbundes geltend mache. Nach der Auffaſſung der agliſchen Regierung biete der vorgeſchlagene Pakt einen praktiſchen Achritt zur Abrüſtung durch die Beſeitigung der Furcht vor einem riege und der Invaſion. Zum Schluß machte Chamberlain diemerkwürdige Aeuße⸗ Ang, Frankreich habe ſpontan ſeine Abſicht bekannt gegeben, das kunbrgebiet vor dem Termin zu räumen, eine Behaup⸗ ng, die doch jeder Begründung entbehrt. In der Debakte prachen Macdonald und Lloyd George. Jener ſtellte die eimdiſe Bedingung, daß England keine Bindung zu Polens Gunſten müſeben ſolle, und verlangte weiter, daß Klarheit geſchaffen werden iſt ſſe, wie der Pakt mit dem Verfahren des Völkerbundes vereinbar . Schließlich forderte Macdonald, daß die Abrüſtung ebenſo eine dung der engliſchen Politik ſein ſollte, wie Deutſchlands Eintritt deutten Völkerbund. Lloyd George anerkannte den Wert der Wſchen Initiative und verlangte, daß die Streitfragen bezüglich der mung des beſetzten Gebietes, insbeſondere auch der Saar ſowir der Verwaltung des Rheinlands einem Schiedsgericht unterbreitet werden ſollten. Dabei müſſe klargeſtellt werden, daß der engliſche Einfluß auf den Schiedsſpruch ſichergeſtellt iſt. Umgekehrt dürfte der Pakt keinerlei Handhabe für iſolierte Aktionen Frankreichs bieten. Die franzöſiſche Forderung, daß der Pakt eine Klauſel enthalten müſſe, die eine Aenderung des Friedensvertrags beſchränke, ſei un⸗ annehmbar, da ſie der klaren Zuſicherung der bekannten Mantelnote zum Friedensvertrag widerſpreche. Es ſei fauſtelen der Engländer und nicht der Deutſchen, Forderungen aufzuſtellen, daß Schieds⸗ verträge gemacht werden, die alles umfaſſen. Mit einer kurzen Replik Chamberlains fand die denkwürdige Sitzung ihr Ende. Der Eindruck in England VLondon, 25. Juni.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Cham⸗ berlains Rede über den Sicherheitspakt hat in Londoner politiſchen Kreiſen zweifellos einen günſtigen Eindruck hervorgerufen. Sie hat im allgemeinen auch eine gute Preſſe. Chamberlains Abſichten und Bemühungen werden von der überwältigenden Mehr⸗ heit anerkannt. In parlamentariſchen Kreiſen bezeichnete man geſtern abend die Erklärungen des Außenminiſters allgemein als eine hervorragende Leiſtung, die ſeine Stellung in der Allgemein⸗ heit bedeutend befeſtige. Er gab ſich reichlich Mühe, das Vertrauen des Hauſes ohne Rückſicht auf Parteien zu gewinnen. Die Debatte bewegte ſich auf anerkannt nationalem Niveau, ohne ſtörende Aus⸗ fälle vom Parteiſtandpunkt aus. Als ein beſonders gutes Omen wurde es von vielen Seiten angeſehen, daß in der Deputierten⸗ galerie vor Chamberlains Rede der deutſche und der franzö⸗ ſiſche Botſchafter ſich die Hände reichten und dann Seite an Seite Platz nahmen. Dieſer Vorfall kam der Stimmung des Hauſes ſichtlich zugute und gab eine volle Würdigung des her⸗ vorragenden Wendepunktes, als deſſen Urheber Deutſchland ein⸗ ſtimmig und ausdrücklich vom Redner bezeichnet wurde. Das Urteil in der Preſſe über das Reſultat der Debatte läßt ſich dahin zuſammenfaſſen, daß die ausſchlaggebende Mehrheit der öffentlichen Meinung den Fortgang der Verhandlungen auf der bisherigen Grundlage wünſcht. Als Bedingung wird geſtellt, daß die Regierung keine definitive Abmachungen ohne vorherige Billi⸗ gung des Parlamentes eingeht, und daß ſie auch in ihren künftigen Verhandlungen auf die im Unterhauſe geübte Kritik an der franzöſi⸗ ſchen Antwort Rückſicht nimmt. dieſer Beziehung wird beſonders Lloyd Georges Rede als nützlich hervorgehoben, weil ſie unter Billigung des Prinzips der Verhandlungen eine ſehr ſcharfe juriſtiſche Kritik der franzöſiſchen Note geliefert habe. Macdonalde Verteidigung des Genfer Protokolls fand in den Kreiſen der Miniſter keine Befürwortung. Die unbedingte Oppoſition der Iſolationspolitik gegen den Pakt, die allein durch den kon⸗ ſervativen„Daily Expreß“ vertreten wird, findet ebenfalls keinen Anklang bei der großen Mehrheit. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tel.“ erklärt, Deutſchland habe bisher keinen ſchriftlichen Fragebogen übermittelt, aber mündlich ſei über eine Reihe von Punkten in der franzöſiſchen Note um Aufklärung erſucht worden. Der wichtigſte Teil dieſer Unterhaltung ſeien die von Berlin ge⸗ äußerten Vedenken, daß Deutſchland unmöglich von Frankreich die in Ausſicht genommenen Verträge mit P olen und der Tſchechoſlowakel annehmen könne. Der Völkerbund in ſeiner Geſamtheit und ſeinen einzelnen Mächten müßte als Bürge fungieren. Berlin lehne es nachdrücklich ab, daß Frankreich nach eigenem Gutdünken durch das entmilitariſierte Rheinland gemäß ſeiner eigenen Auslegung der Friedensverträge oder des Verſailler Vertrages durchzie hen dürfe. Dieſe Anſicht Deutſchlands ſtimmer in mancher Beziehung mit den Worten der geſtrigen Debatte überein, daß Frankreich die ent⸗ militariſierte Zone nur als vom Völkerbund bevollmächtigte Macht wünſchen dürfe Dieſe Differenzen mit Frankreich ſeien von entſcheidender Bdeutung. Berlin habe weiter angedeutet, daß die beſten Ausſichten zur Erreichung einer Einigung über die Einzel⸗ heiten von einer baldigen Konferenz abhängen würden. pariſer Echo VParis, 25. Juni.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Unter⸗ rede Chamberlains findet in Paris vorläufig nur wenig Kommen⸗ tare. Die Rede ſelbſt wird ausführlich wiedergegeben und in beſon⸗ deren Ueberſchriften wird darauf aufmerkſam gemacht, daß Frank⸗ reich im Falle eines Angriffs Deutſchlands auf Polen das Durch⸗ marſchrecht durch das Rheinland erhalte. Ferner weiſt das„Echo de Paris“ in einem Leitartikel darauf hin, Frankreich ſei berechtigt falls der Völkerbund den Anareifer nicht definieren könne, ſelbſt auf eigene Fauſt vorzugehen und ſeine Intereſſen zu verteidigen. Dieſe Kommentare ſind freilich nicht geeignet, die Chamberlainſche Erklärung der franzöſiſchen öffentlichen Meinung richtig zu übermit⸗ teln. Neuerdings wird verſucht, durch gewiſſe Entſtellungen eine Irreleituna des Publikums herbeizuführen, und da⸗ durch ſchädigt man ſelbſtverſtändlich den jetzt im Gange befindlichen Gedankenaustauſch zwiſchen Berlin und Paris.(Was vielleicht auch beabſichtiat iſt. Red.) 5 Der deulſche Bolſchafter bei Chamberlain Der deutſche Botſchafter Stahmer hatte geſtern eine Unter⸗ redung mit Chamberlain über die Sicherheitsfrage. Ein deutſches Weißbuch Die Materialien zur Entwaffnungsnote ſind ſetzt in einem ſtattlichen Faſzikel als Weißbuch von deutſcher Seite zu⸗ ſammengeſtellt worden. Das Weißbuch enthält u. a. eine Zuſammen⸗ ſtellung der in der Note vom 4. Juni erwähnten Noten und Be⸗ ſchlüſſe ſowie den Wortlaut des von General Walch an Marſchall Foch als dem Präſidenten des interalliierten Militärkomitees erſtatte⸗ ten Schlußberichtes der interalliferten Militärkontrollkommiſſion über die Generalinſpektion vom 15. Februar 1925. — — Paris, 25. Juni. In Brüſſel iſt geſtern der Baron Coppée der Aeltere, der bekanntlich während des Krieges im Ein⸗ dey“ dnis mit dem Feinde geſtanden haben ſoll, aber in jahrelan⸗ gem Prozeß wieder freigoſfrochen worden war, geſtorben. Keichskabinett und Sicherheitspakt Aus Berlin wird uns von beſonderer Seite ge⸗ ſchrieben: Die franzöſiſche Antwort auf den deutſchen Sicherheitsvorſchlag beherrſcht nach wie vor die außenpolitiſche Lage, wenn auch in den letzten Tagen in öffentlicher Diskuſſion vielleicht nicht viel davon die Rede war. In der nächſten Zeit wird es auch an der öf entlichen Diskuſſion dieſes Problems nicht fehlen. Die franzöſiſche ntwort⸗ note wird von dem engliſchen Unterhaus erörtert werden. Sie wird zweifellos eine ſehr kritiſche Behandlung erfahren. Die Ar⸗ beiterpartei und die Liberalen werden die franzöſiſchen Vorſchläge ablehnen und ſelbſt in den Reihen der Konſervativen ſitzen viele Gegner. Die engliſche Regierung wird nur mit Hilfe der Ver⸗ trauensfrage die Reihe ihrer parlamentariſchen Anhän er lückenlos zuſammenhalten können. Wie in England, ſo wird die Antwort der franzöſiſchen Regierung auch im deutſchen Parlament in der nächſten Zeit eine kritiſche Betrachtung finden. Der Auswär⸗ tige Ausſchuß des Reichstages tritt vorausſichtlich am 1. Juli zuſammen. Auch die Vollſitzung des Reichstages wird ſich mit der außenpolitiſchen Lage noch einmal eingehend beſchäftigen, ehe das Parlament ſeine Sommerferien antritt. Die Regierung wird voraus⸗ ſichtlich Wert darauf legen, daß der Reichstag bei dieſer Gelegen⸗ heit ihrer Politik ein Billigungsvotum erteilt So wird es an einem lebhaften parlamentariſchen Echo der Sicherheitsfrage in der nächſten Zeit nicht fehlen und man wird annehmen können, daß ſich im Laufe dieſer öffentlichen Diskuſſion über die vielerlei Dunkelheiten und Zweifelsfragen der franzöſiſchen Note volles Licht verbreiten wird⸗ Dem Reichstag wird die Regierung im Auswärtigen Ausſchuß wie im Plenum wohl ein beſtimmtes Programm unterbreiten, wie ſie die franzöſiſche Note ſachlich und formell behandeln wird. Nachdem die einzelnen Reſſorts die Note eingehend geprüft haben und nachdem verſchiedene Rückfragen geſtellt und beantwortet worden ſind, wird das Kabinett zum erſten Male in dieſer Sache Beſchluß faſſen. Von der formalen Seite aus geſehen, iſt die fran⸗ zöſiſche Note noch nicht in allen Punkten klar und durchſichtig und deshalb iſt die Angelegenheit auch noch nicht reif für eine ab⸗ ſchließende Beantwortung im bejahenden oder verneinenden Sinne. Es wird ſich zunächſt darum handeln, ganz genau feſtzuſtellen, welche Tragweite und welche Bedeutung einzelnen noch unklaren Vorſchlägen der franzöſiſchen Note zukommt. Dieſe Aufklärung dreht ſich in der Hauptſache um die Garantiefrage, die von fran⸗ zöſiſcher Seite mit den öſtlichen Schiedsgerichtsverträgen in engſte Verbindung gebracht worden iſt. Auf Grund einer ſolchen Garantie nimmt Frankreich das Recht für ſich in Anſpruch, unmittelbar ein⸗ zugreifen, d. h. gegebenenfalls gegen Deutſchland Gewalt anzuwen⸗ den, obgleich nach dem Abſchnitt 6 der Note die Beſtimmungen des Völkerbundes in keiner Weiſe berührt werden. Nach den Beſtim⸗ mungen des Völkerbundes aber iſt dieſe unmittelbare Gewalt⸗ anwendung ein Ding der Unmöglichkeit. Die franzöſiſche Regierung ſcheint der Anſicht zu ſein, daß hier kein Widerſpruch beſteht, ſondern daß ihre Rolle als Garant der öſtlichen Schieds⸗ gerichtsverträge mit den Satzungen des Völkerbundes vereinbar iſt. Es fragt ſich aber doch wohl noch, ob die in der Note angeführten Alliierten mit einer ſolchen Auslegung einverſtanden ſind einer Auslegung, die die Satzungen des Völkerbundes einfach zu Gunſten der öſtlichen Bündnispflichken Frankreichs durchlöchert. Deutſchland wird die Frage erheben können und müſſen, ob man den Sicher⸗ heitspakt tatſächlich benutzen will, um den ganzen Völkerbund durch ein Sonderſyſtem von Bündniſſen und Schiedsgarantieen über den Haufen zu werfen. Es wird fragen können, ob unter dieſen Um⸗ ſtänden nicht beſſer auf das ganze Schiedsgerichtsſyſtem im Oſten Deutſchlands Verzicht geleiſtet wird, wenn man doch die Abſicht hat, den Sicherheitspakt in den Völkerbund ein⸗ zugliedern. Es wird ferner die Frage berechtigt ſein, ob Frankreich auf dem Umweg über den Sicherheitspakt das Recht auf Sanktionen wieder aufleben laſſen will, dem in London ganz beſtimmte Schranken gezogen worden ſind. Es wird ſicher alle Welt intereſſieren, ob man den ganzen Gedanken eines Sicherheitspaktes mißbrauchen und diskreditieren will, indem man ihn den Bedürf⸗ niſſen der franzöſiſchen Macht⸗ und Bündnispolitik dienſtbar macht. »Es wird ſchließlich auch durch Rückfrage aufgeklärt werden müſſen, wer denn die Alliierten ſind, auf die Frankreich ſich in ſeiner Note beruft und ob dieſe Alliierten tatſächlich Frankreich dabei behilflich ſein wollen, den Garantiepakt umzufälſchen in eine vertragliche der Vorherrſchaft des Meni n Militarismus. Alle dieſe Fragen werden namentlich in Englandgroßes Intereſſe erwecken. Sollte man auf der Gegenſeite finden, daß die raſche Erledigung unter dieſer Frageſtellung leidet, ſo möge man ſich daran erinnern, daß man ſich ſelbſt vier Monate Zeit genommen hat, um auf das deutſche Memorandum zu antworten. Für die deutſche Regierung iſt es jedenfalls zunächſt einmal weſentlich, daß ſie die Tragweite der franzöſiſchen Antwort vollkommen überſieht. Sollte ſich dabei herausſtellen, daß das franzöſiſche Garantieſyſtem wirklich dem Völkerbund zum Trotz von Frankreich und ſeinen Alliierten aufrecht erhalten wird, ſo nehmen wir als ſicher an, daß dieſe Art von Sicherheitspakt von der Regierung abgelehnt wird. Hier liegt der Kernpunkt der Streitfrage. Aber auch aus der Frage des Völkerbundes können ſich ſehr große Schwierigkeiten ergeben. Deutſchland kann unter keinen Umſtänden vorbehaltlos in den Völkerbund eintreten, ſondern muß darauf achten, daß ſeiner Bewegungsfreiheit im Oſten nicht aus dem Artikel 16 der Völker⸗ bundsſatzungen ein Strick gedreht wird. Deutſchland wird es ab⸗ lehnen müſſen, ſich durch den Eintritt in den Völkerbund auf eine einſeitige weſtliche Orientierung feſtzulegen und bei einer etwaigen Völkerbundsaktion gegen Rußland Handlangerdienſte zu leiſten. Nur auf dieſer Grundlage iſt eine befriedigende Löſung der Völkerbunds⸗ frage für uns denkbar. Sollte ſich eine ſolche Grundlage finden laſſen und ſollte ferner das Syſtem der franzöſiſchen Garan⸗ tien fallen gelaſſen werden und der urſprüngliche deutſche Paktvor⸗ ſchlag ſich wieder durchſetzen, ſo wäre das Zuſtandekommen eines Garantiepaktes möglich, andernfalls würden ſich die franzöſiſchen Gegenvorſchläge wohl als die unüberwindlichen Schranken einer jeden Verſtändigung erweiſen. 0 4 8. Die geſtrige Kabinettsſitzung Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett hat ſich geſtern abend erneut mit der Briandnote befaßt. Es handelt ſich dabei darum, die Grundlagen für die Beſprechung mit den Miniſterpräſidenten der Länder zu finden, die am Samstag hier ſtattfinden ſoll. Selbſtver⸗ ſtändlich werden ſich die Beratungen in der Regierung noch ziemlich lange Zeit hinziehen. Eine Antwort auf die Note Briands wird, wie wir ſchon neulich hier feſtſtellen konnten, zunächſt noch nicht er⸗ folgen. 1 . Selte. Nr. 287 nNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 1 Donnerskag, den 28. Junt 1925. Ddie Käumung der Kuhr Paris, 24. Juni.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Mit einer Note offiziöſen Anſtrichs ſchreibt der„Temps“:„Es wäre eine falſche Auffaſſung, wenn man denken würde, daß die mili⸗ täriſche Räumung des Ruhrgebiets ein Zugeſtändnis von franzöſiſcher Seite wäre. Die Räumung des Ruhrgebiets iſt auf der Londoner Konferenz beſchloſſen worden und erklärt ſich aus⸗ ſchließlich und allein daraus, daß Deutſchland ſeinen bisherigen VBerpflichtungen in jeder Hinſicht nachgekommen iſt.“ Die Erklärung des„Temps“ hat deshalb ihre Bedeutung, weil in franzöſiſch⸗politiſchen Kreiſen, ſelbſt in Kreiſen der Linksrepubli⸗ kaner, eine gewiſſe Unruhe darüber entſtanden iſt, daß das Kabinett Painlevé⸗Briand plötzlich über die militäriſche Räumung der Ruhr, deren Zeitpunkt erſt Mitte Auguſt iſt, Mitteilung ge⸗ macht hat. In Regierungskreiſen wird noch hinzugefügt, daß Briand ausdrücklich in ſeiner Unterredung mit dem Botſchafter v. Hoeſch erklärte, die militäriſche Räumung des Ruhrgebietes werde hoffentlich die Verhandlungen über den Sicher⸗ heitspakt in Fluß bringen. Dieſe Auffaſſung wird heute abend in Regierungskreiſen mit Nachdruck hervorgehoben und noch bemerkt, daß nach den letzten Meldungen eine weſentliche Entſpan⸗ mung geſchaffen worden ſei, mit anderen Worten, eine Atmoſphäre, die die bevorſtehenden Verhandlungen über den Sicherheitspakt för⸗ dern werde. Man befaßte ſich auch mit der Frage, welche Verwen⸗ dung die aus dem Ruhrgebiet, ſowie aus Duisburg, Düſſeldorf und Ruhrort zurückgezogenen framzöſiſchen Truppen finden werden. Ein Abendblatt weiß hierüber mitzuteilen, daß wahrſcheinlich in Marokko ein Teil dieſer Truppen benötigt werden ſoll, jedoch ſind hierüber genaue Anhaltspunkte nicht bebannt. In der heute nachmittag ſtattgefundenen Unterredung Briands mit dem franzö⸗ ſiſchen Oberkommiſſar des Rheinlandes Tirard ſind verſchiedene auf die militäriſche Räumung der Ruhr ſowie der genannten drei Städte bezüglichen adminiſtrativen Fragen erledigt worden. Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Ueber den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen werden Nachrichten verbreitet, die geeignet ſind, Verwirrung hervorzurufen. So berichtet das Organ Millerands, der„Avenir“, Handelsminiſter Chaunet habe am ee abend in der mit Staats⸗ ſekretär Dr. Trendelenburg geführten Unterredung eine kate⸗ goriſche Sprache geführt. Das Blatt berichtet auch, daß die Unterredung einen ſehr lebhaften Verlauf genommen habe. Das Organ Loucheurs, das„Petit Journal“ glaubt das Ver⸗ halten der deutſchen Delegation wieder einmal auf politiſche Motive zurückführen zu ſollen, gerade als ob deutſcherſeits der Verſuch gemacht würde, ein Entgegenkommen bei den Wirtſchafts⸗ verhandlungen als Austauſchmünze für die politiſchen Verhand⸗ lungen, die vielleicht in der nächſten Zeit in ein aktives Stadium treten könnten, zu benutzen. Auf Grund von Nachfragen iſt der Pariſer Vertreter des W. T. B. in der Lage, alle dieſe Meldungen, die offenbar nur den Zweck haben, die deutſche Wirtſchaftsdelegation ins Unrecht zu ſetzen, zu dementieren. Die Verhandlungen ſind am Montag abend von deutſcher und franzöſiſcher Seite aus ſo geführt worden, daß man behaupten kann, daß der ernſte Wille, zu einer Verſtändigung zu ge⸗ langen, die Ausſprache beherrſchte. Die Fortſetzung der Ver⸗ handlungen, die nicht lange auf ſich warten laſſen wird, wird im übrigen den Beweis hierfür erbringen. Wie übrigens von zuſtän⸗ diger Seite beſonders betont wird, beſchäftigt ſich die deutſche Dele⸗ gation augenblicklich nicht mit der Ausarbeitung neuer Vorſchläge, ſondern mit einer Stellungnahme zum franzöſiſchen Zolltarif, wie dies in der letzten Sitzung zwiſchen Staatsſekretär Dr. Trendelenburg und Handelsminiſter Chaumet vereinbart wurde. Es kann bei dieſer Gelegenheit der Wunſch ausgeſprochen werden, bie franzöſiſche Preſſe möge, wie die deutſche Preſſe, durch ſachlich gehaltene rein referierende Berichte die Handelsvertragsverhandlungen unterſtützen und ſie nicht durch einſeitig übertriebene Meldungen ſtören. Ddie Wirren in China (Spezialkabeldienſt der United Preß) peking, 24. Juni. China weiſt z. Zt. zwei Gefahren⸗ zentren auf, im Norden die Mandſchurei, wo die Unru⸗ hen ſich verſtärkt haben, im Süden Kanton und Hongkong, wo die Fremdenfeindlichkeit weiter geſtiegen iſt. Die Nach⸗ richten aus der Mandſchurei ſind widerſpruchsvoll und laſſen nicht erkennen, ob Tſchangſolin der Unruhen Herr werden wird oder ob ſein Einfluß im Schwinden iſt. Die Unruhe in Peking iſt auf die Ungewißheit über die Entwicklung der Dinge im Norden zurück⸗ geſtellt. Sollte Tſchangſolin eine Niederlage erleiden, ſo dürften ſich die Folgen in der Hauptſtadt unmittelbar bemerkbar machen. Die Lage im Süden wird auf Seiten der Engländer als ſo ernſt betrachtet, daß engliſche und indiſche Truppen nach Kanton und Schanghai geſandt worden ſind. Die Streiklage in Hongkong verſchärft ſich. Die chineſiſchen Arbeiter ſetzen ihre Auswanderung nach Kanton fort, um auf dieſe Weiſe die Fremden⸗ kolonien niederzuzwingen. Die Fremden haben ſich zahlreich zur Verrichtung von Dienſtleiſtungen erboten. Es wurde eine beſondere Polizei eingerichtet. Zu den Vorgängen in Kanton wird bekannt, daß am Tage vor den Zwiſchenfällen der engliſche Konſul die Kantonregierung ge⸗ warnt hat. Es war ihm zur Kenntnis gekommen, daß chineſiſche Studenten die Abſicht hatten, ſich Märtyrerruhm zu erwerben, indem ſie die Konzeſſionen angriffen. Der Konſul wies die Regierung darauf hin, daß ſte für alle Zwiſchenfälle die Verantwortung trüge und ſie unbedingt verhüten müſſe. Neue Verſchärfungen Nach einer Meldung der Chicago Tribune ſind bei den geber. en Angriffen der chineſiſchen Studenten auf die Fremdennieder⸗ laſſung im Schameen 70 Studenten getödet worden. Ein Aaeeen Unterſeeboot ſei nach Schameen unterwegs, um die Miftahe ſen Bürger zu ſchützen. Auf Anordnung der britiſchen Militärbehörden iſt ein Regiment von Hongkong zum Abtransport nach Shanghai mobiliſiert worden. Ein britiſches Seegeſchwader aus Singapor ſei fertig zum Abdampfen in die chineſiſchen Ge⸗ wäſſer, für die die Lage ſich verſchlimmerte. In Amoh, in der Provinz Kkoukiang, nimmt die Haltung der demonſtrierenden Chineſen einen drohenden Charak⸗ ter an. Es ſtehen amerikaniſche und engliſche Kriegsſchiffe be⸗ reit, um die Frauen und Kinder an Bord zu nehmen. +. Verſchlimmerung im Befinden Spahns J Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Biülro.) Im Be⸗ finden des ſchwer erkrankten greiſen Zentrumsabgeordneten Spahn iſt eine Verſchlimmerung eingetreten. Der 80jährige iſt an einem Blaſenleiden erkrankt Sein Zuſtand gibt ſeit geſtern zu Beſorgniſſen Anlaß. 15 Beginn der Joll⸗Debatte IBerlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Aeußerlich ließ ſich die Zolldebatte im Reichstag nicht als ein Ereig⸗ nis an, deſſen drohende Schatten ſchon all die Wochen vorher am Horizont aufgetaucht und angewachſen waren. Dagegen zog ſich vor den Türen zum Allerheiligſten alsbald nach Beginn der Sitzung ein Gewitter zuſammen, das ſich mit elementarer Gewalt entlud. In der großen Wandelhalle waren, vom Sparerbund und anderen Organiſa⸗ tionen mobiliſtert in dichten Scharen die Sparer und Rentner angerückt, um ihrer Enttäuſchung über die Arbeit des Auf⸗ wertungsausſchuſſes in leidenſchaftlichen Worten Luft zu machen. Währenddem entwickelte ſich in dem von den Dienern behüteten Ple⸗ narſaal die Zollſchutzdebatte, wie geſagt, ohne beſonders geſteigertes Tempo. Als Erſter ſtieg der Reichsfinanzminiſter in die Arena, um die Regierungsvorlage zu rechtfertigen. Die Gründe, die das Kabinett für die Wiederaufrichtung der Zollſchranken glaubt ins Feld führen zu dürfen ſind hinreichend bekannt. Zwei Gremien haben ſie bereits geprüft und ſind zu entgegengeſetzten Ergebniſſen gekommen. Der Reichswirtſchaftsrat hat in ſeinem Gut⸗ achten die Mindeſtzölle für Getreide abgelehnt, der Reichs⸗ rat hat die Bindung gutgeheißen. Die von der Regierung als eine notwendige Ausnahme des Tarifſyſtems bezeichnet wird. Dem Reichstag möchten ſie— darauf lief Herr v. Schliebens Empfehlungs⸗ rede im Grundeffekt hinaus— zum Verzicht auf eine eingehende Er⸗ örterung bewegen. Sie will„unter allen Umſtänden“ die Vorlage noch vor den Sommerferien verabſchiedet ſehen, womöglich alſo eine Annahme en bloc durchſetzen. Sie braucht, wie uns immer wieder verſichert wird, das Zollſchutzgeſetz als wirlſchaftslechniſches Hilfsmittel bei den Handelsvertrags⸗ verhandlungen. Volle Unterſtützung fand ihr Wunſch auf ſchnellſte Erledi⸗ gung des Entwurfs naturgemäß bei den Deutſchnationalen, deren Wortführer der Landwirt Thomſen ſich übrigens wohl hütete, nach Art des Reichslandbundes ein Wehgeſchrei über die niedrigen Sätze anzuſtimmen. Auch die Volkspartei ließ durch Herrn Schneider ein Bekenntnis zum Schutzzoll ablegen, das freilich die Gruppe um ECremer ſich mit gemiſchten Gefühlen angehört haben mag. In noch ſtärkerem Maße dürfte das gleiche Unbehagen ſich auf dem Gewerbe⸗ flügel des Zentrums bemerkbar gemacht haben, denn die Erklä⸗ rung des Abgeordneten Deſſauer, ſo diplomatiſch ſie auch formu⸗ liert war, gipfelte trotz aller Wenn und Aber ſchließlich doch in einer bedingten Zuſtimmung zu der Regierungsvorlage. Das Zentrum erwartet und es wird vielleicht ſchon unter der Hand dahin⸗ gehende Zuſicherungen erhalten haben, daß an verſchiedenen, beſon⸗ ders rauhen Stellen das Geſetz nach ſeinen Wünſchen abgeſchliffen wird. In die Front der Schutzzöllner reihte ſich außerdem noch der frühere Ernährungsminiſter Dr. Fehr von der wirtſchaftlichen Ver⸗ einigung und Dr. Horlacher von der bayeriſchen Volkspartei ein. „Die Sache der Oppoſition wurde von dem ſozialdemokra⸗ tiſchen Wirtſchaftler Wiſſel und dem Kommuniſten Roſen⸗ erg verfochten, der den Sozialdemokraten mit gleisneriſcher Miene in aller Form ein Schutz⸗ und Trutzbündnis für dieſen Ein⸗ gelfall antrug. Die Hoffnung der Regierung, die nicht nur durch die Miniſter Schlieben und Kanitz, ſondern auch durch den Reichs⸗ kanzler ſeuß zeitweilig vertreten war, bereits heute die Vorlage an den Ausſchuß abgeſchoben zu ſehen, ging freilich nicht in Erfüllung, ſchon weil formal techniſche Gründe das nicht erlaubten. Es wird alſo am Donnerstag in der Debatte fortgefahren werden. Preſſeſtimmen Temperamentlos und zurückhaltend wie die geſtrige erſte Ausſprache über die kleine Zolltarifvorlage ſind einſtweilen auch die Betrachtungen der Berliner Blätter. Viele, darunter auch einige deutſchnationale, enthalten ſich überhaupt einer Meinungsäuße⸗ rung, und auch einer Beſchreibung der geſtrigen Sitzung. Nur die„Deutſche Tageszeitung“ iſt voll guter Hoffnung. Vor allem iſt ſie mit den bürgerlichen Rednern des geſtrigen Tages zufrie⸗ den. Sie hätten„durch die prägnante Faſſung der Reden und den Verzicht auf alle unfruchtbaren Erörterungen bewieſen, daß ſie gewillt ſeien, die Regierung in ihrem Streben nach fachlicher Arbeit mit allen Kräften zu unterſtützen.“ Die„Tägliche Rund⸗ ſchau“, in gewiſſem Ausmaß die Sprecherin der Deutſchen Volks⸗ partei, findet den Geſamteindruck„nicht ungünſtig“. Die eigent⸗ liche Streitfrage, nämlich die Frage ob Minimalzölle für Getreide oder nicht, würde freilich erſt im Ausſchuß zu entſcheiden ſein, was mit der Darſtellung übereinſtimmt, die wir uns geſtern ſchon gaben. In den Minimalzöllen für Getreide ſieht auch die„Dazg.“ einen Schönheitsfehler der Vorlage:„Dieſe Stelle des vorgeſchla⸗ genen Zolltarifs durchbricht doch das Prinzip, daß der für Deutſch⸗ land jetzt zu ſchaffende Zollſchutz lediglich als Baſis für Handels⸗ vertragsverhandlungen dienen ſoll, daß die neuen Zollſätze den Zweck haben ſollen, im gegenſeitigen Verfahren für die von ande⸗ ren Ländern eingeräumten Zollbergünſtigungen und Export⸗Er⸗ möglichungen herabzuſetzen oder gar aufgehoben zu werden.“ Das „B..“ ſieht ein wenig ſüßſauer einen„matten Silberſtreifen am Horizont“: Aus dem Durcheinander der Meinungen könnte ſich „auch innerhalb der Sozialdemokratie eine parlamen⸗ tariſche Mehrheit für die Höhe der landwirtſchaftlichen Uebergangs⸗ zölle auf dem capriviſchen Niveau, aber völlig ungebunden finden.“ Die Frage ſei nur, ob dann die Deutſchnationalen nicht in die ſchärfſte Oppoſition treten und aus der Regierung ausſcheiden würden. Nur der„Vorwärts“ trompetet unentwegt das alte Lied: „Die Sozialdemokratie wird aus der Uneinigkeit im bürgerlichen Lager ihre Schlüſſe ziehen müſſen. Sie wird ihre ganze Kraft dafür einſetzen, daß der zyniſch ausgeheckte Vorſchlag auf die Volks⸗ ernährung ebenſo zuſammenbricht wie die Abſicht, den Lebensnerv der Produktion, die Warenausfuhr, abzuſchneiden.“ Die Sparerdemonſtralion Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Während die deutſchnationalen Organe einſilbig über den geſtrigen aagreſſiven Spareraufmarſch in der Reichtagswandelhalle hinweghuſchen, die „Deutſche Zeitung“ unter der Ueberſchrift„Nervoſität“ den unlieb⸗ ſamen Zwiſchenfall in drei kleinen Zeilen abtut, ſchwelgt der„Vor⸗ wärts“ geradezu in der Schilderung der ihm hoch willkommenen Vorgänge. Darnach iſt es das Verdienſt des ehemaligen deutſch⸗ nationalen Abgeordneten Beſt, dieſe Sparerdeputation in den Reichstag gelockt zu haben. Ein temperamentvoller alter Herr mit Kriegsauszeichnungen von 1870/71 im Knopfloch, hätte ſeine lebhafte Sehnſucht nach Herrn Herat mit folgenden Worten ausgedrückt: Wenn man Herrn Herat verwiſche, werde man ihn hängen. Es iſt ihnen dann freilich wie den Nürnbergern gegangen. Den Saaldienern. die den Rückzug des gleichfalls bedrohten deutſchnationalen Vizeprä⸗ ſidenten Graef⸗Thüringen deckten, eines baumlangen Herrn mit bemerkenswert viel Schmiſſen, ſei von den vereinigten Sparern er⸗ klärt worden:„Erſt haben wir Sie gewählt. dann haben Sie uns um unſer Geld gebracht und nun dürfen wir nicht einmal mit Ihnen reden.“ Herrn Bruhn hätten zärtliche Koſeworte erreicht, wie„Lump und Gauner“. Um den Abgeordneten Spüler hätte ſich ein dichter Schwarm verſammelt, aus dem die Worte herausgedrungen wären: „Zieht die ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne ein. unter dieſer Fabne habt ihr uns belogen und betrogen.“ Die konkrete Forderung der Deputation an die Deutſchnationalen ſoll gelautet haben:„Ablehnung des Re⸗ gierungskompromiſſes, Annahme des Beſtſchen Antrags, namentliche Abſtimmung, kein Fraktionszwang.“ Die Stuttgarter Tagung Im weiteren Verlauf der Tagung im Zuſammenhang mit der Ausſtellung über die Kriegspropaganda im Auslande ſprachen Frau Anna Blos⸗Stuttgart über die Aufklärungsarbeit unter den Fabrik⸗ arbeitern und Frau Klara Mende⸗Verlin, Mitglied des Reichs⸗ tages, über die Aufklärungsarbeit unter den Frauen Als dritter Redner verbreitete ſich Freiherr v. Aretin⸗München übr die Auf⸗ klärungsarbeit außerhalb der Großſtädte, indem er die Grundbedin⸗ gungen und Methoden dieſer Arbeit ſchülderte. 1 [ſchlagnahmt. Bei einem in Pirna wohnhaften, der pontſcgen Das Steuerkompromis in dem man nach der verunglückten Erhöhung der Bie Tabakſteuer 2 geſtrigen Ausſchuß nachmittags und 7 zwiſchen Regierung und Regierungsparteien gearbeitet hat,! 5 den Umriſſen nunmehr fertig. Die Regierungsparteien leldet einen Initiativantrag einbringen, der, wie bereits kurz gßemißt⸗ wurde, die Bierſteuerhöhung auf 50 Prozent Böhung Zwergbrauereien bis 1500 Hektoliter bleiben von der Erhö 9591 verſchont. Der Tabakzoll ſoll von 50 auf 80 Mark er ür werden. Die Zigarrenſteuer wird nicht erhöht, die Zigaretten von 40 auf 50 Mark. Dem Vorſchlag de ten⸗Induſtrie, die Zigarettenbanderole abzulöſen durch eine Induſtrie zu übernehmende Pauſchalzahlung iſt die Regierung wird läufig noch nicht näher getreten. Die Beerſteuererhöhug. eten. ab 1. Januar 1926, die der Zigaretten ab 1. Auguſt in Kraft ſchlag Der Reichsfinanzminiſter hat ſich mit dieſem Kompromißvorſ einverſtanden erklärt, wie die Da8Z. wiſſen will. r⸗ und Der veltheimer Prozeß un⸗ Der dritte Verhandlungstag brachte weitere Zeugenvernefahn, gen über den Hergang des Unglücks. Die Ausſcgen gehen 15— daß Oberleutnant Jordan bei der Beſetzung der Fähre die öhre richtig verteilt habe und daß die Scheuerleiſten an der F 15 vom Waſſer noch frei waren. Die Fähre ſei ſofort nach der eeh in eine ſcharfe Gierſtellung geraten und Jordan habe den Be n „Aufrichten“ gegeben. Bald darnach, ſo beſtätigen einige Zeuge, hätte man den Ruf„Waſſer im Ponton“ gehört und wenige en kunden ſpäter ſeien die erſten Leute abgerutſcht. Einige N haben deutlich geſehen, daß ſich auf den Ruf„Waſſer im Pon Be⸗ die Fähre vorgeneigt hätte. Der Zeuge, Fährmann Huck, der, ahre ſiter der Fähre, bekundet, er ſei der Meinung geweſen, daß die Feim überlaſtet war. Ein neben ihm ſtehender Zimmermann habe 105 Abgang der Fähre zu ihm geſagt:„Wir wollen ſchon den Kahn 101 binden, das geht nicht gut ab. Die Fähre ſei in der Mitte zu ſuhe durchgebogen geweſen und er habe auf der Fähre eine gewiſſe Unr bemerkt flich Die Ausſoagen der übrigen Zeugen ergaben nichts weſen Neues. Darauf wurde die Verhandlung abgebrochen. Die 272 Verhandlung beginnt mit der Beſichtigung einer Gierfähre auf 55 Weſer. Im Anſchlug daran ſoll die Zeugenvernehmung zu Cr geführt werden. Der zweite Nathenau⸗prozeß Vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig begann am Mittwoch 4 zweite Rathenau⸗Prozeß. Die Anklage lautet auf Beihilfe zum 4 7 und richtet ſich gegen den ehemaligen Oberleutnant z. S. Günth Bramd aus Kiel und den Fabrikbeſitzer Küchenmeiſter Freiberg in Sachſen. Die Beteiligung der beiden an dem Unterne men Kerns. Fiſchers und Techows ſoll in der Beſchaffung bezw. 0 Hergabe des zum Morde benutzten Kraftwagens beſtehen. Gege 0 über der Darſtellung der Angeklagten, von denen Brand erſt. und nach zugab, daß der Mordplan an ſich im ganzen durch Kern u Fiſcher aufgeſtellt worden iſt, ſteht die Anklage auf dem Standpunkte, daß beide ſich der Beteiligung an dem Morde Rathenaus ſchuldig 75 macht haben. Für die Verhandlungen ſind als Zeugen u. a. der* dent Ernſt Werner Techow, der z. It eine 15fährige Juchthausſtech verbüßt, ferner Kapitänleutnant a. D. Tilleſſen, von Salomon, 1 aus der Strafanſtalt in Striegau vorgeführt wird, der ſeinergg frei geſprochene Steinbeck und Korvettenkapitän a. D. Abendre geladen. Der Moskauer Studentenprozeß ſe Berlin, 25. Juni.(Von unf. Berl. Büro.) Geſtern hat e⸗ Moskau der Prozeß gegen die ſeit Oktober 1924 von den Sowie eingekerkerten deutſchen Studenten Kindermann, Wolſchd und Dittmar begonnen. Die Anklageſchrift iſt in den letzte Tagen in der offtziöſen„Prawda“ veröffentlicht worden. Nach eire Auszug der„Voſſ. Ztg.“ gehen in dieſer Anklageſchrift die Anſchug ungen gegen die Studenten von der Behauptung aus, daß ſie g, Au 90 der Organiſation Konſul erſt ſich die Micglen ſchaft in der kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands erworben hät und ſich dann nach Rußland begeben hätten, um dort Terror 1 gegen Sowjetführer zu vollführen. Delails über die Ausführunge dieſer Terrorakte wurden nicht vereinbart. Die Gruppen ſollten 10 der Ausführung freie Hand haben, doch ſollten nur Revolver 1 12 Gift zur Anwendung kommen. Worauf ſich dieſe konkrete Anteh digung ſtützt, iſt aus der Schrift nicht erſichtlich. Der Hauptteil 15 ſteht in einer langatmigen Polemik gegen die deutſche Sozialdee⸗ kratie, dann folgt eine Geſchichte der Brigade Ehrhardt und 0 Organiſation Konſul und ſchließlich das ſogenannte Geſtändnis— jungen Leute, die aber nichts weiter bringen als eine Darſtellung ziemlich bewegten Lebens zweier junger Leute, die in der unruh Nachkriegszeit bald in Schleſien, bald im Ruhrgebiet, bald im deu 85 nationalen Verbänden und bald in der kommunmiſtiſchen Partei„. ſchäftigung ſuchten und fanden“. Daß es ſich hierbei um ſchlechh, unſinniges Geſchwätz handelt, wird daraus erſichtlich, daß der bürger liche Theologiebefliſſene Wolſchdt von den Sowjetruſſen zum„Bon Saxo⸗Boruſſen“ erhoben wird. Letzte Meldungen Mord — Durlach, 25. Juni. In Wöſchbach wurde geſtern der Wald⸗ hüter Guſtav Laible von dem früheren Zwangszögling Martik Schneider im Walde durch zwei Schüſſe getötet. Die 10 richtskommiſſion iſt am Tatort eingetrofſen. In Wöſchbach herrſ große Aufregung unter der Bevölkerung. Geſamtausſperrung in der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie *Pforzheim, 25. Juni. Der Arbeitgeberverband für Pforzheim und Umgegend hat in ſeiner geſtrigen Mitgliederverſammlung ſtimmig beſchloſſen, die Ablehnung des durch den Schlichtung⸗ ausſchuß gefällten Schiedsſpruchs durch den Verbandsausſchuß 50 billigen. Ferner wurde mit 455 gegen 2 Stimmen beſchloſſen, 0 0 kommenden Freitag der geſamten Belegſchaft der Schmu und Metallwareninduſtrie zu kündigen. Der Konflikt im Holzgewerbe — Berlin, 25. Juni. Geſtern vormittag traten auf Poranbe ſfeun des Reichsarbeitsminiſters die Vertreter des Deutſchen Holz rhier, Verbandes und des Arbeitgeberverbandes der Holzinduſtrie zu Veit gleichsverhandlungen zuſammen. Die Parteien kamen „Vorwärts“ ſchließlich überein, auf dem Wege der direkten Verſtz digung ohne Zuhilfenahme von Unparteiſſchen die Veilegung Konfliktes zu ſuchen. Ein kommuniſtiſches Waffenlager Dresden, 25. Juni. Die politiſche Polizei hat ein kom mu. niſtiſches Waffenlager, offenbar zur Ausrüſtung der gonge, militäriſchen Untergruppe der Kpd. beſtimmt, ermittelt und Polizei als militäriſcher Unterbezirksführer der KP‚. verdäch Kommuniſten wurde eine Hausſuchung vorgenommen und dabei Maſchinenpiſtole, wichtige Beſtandteile piſtolen, 11 Schußwaffen verſchiedener Art mit etwa 1100(edene dazu gehöriger Munition, ſcharfe Eierhandgranaten und verſchiser Aus rüſtungsgegenſtände beſchlagnahmt. Außerdem wurden bei ne t⸗ ein⸗ für weitere 6 Maschgaß Hausſuchung verbotene kommuniſtiſche Druckſchriften, darunter Pol größere Anzahl von Nummern der verbotenen Zeitſchrift„Der zeibegmte“ porgefunden. Es gelang denjenigen, in deſſen Behau ſ0 das Waffenlager entdeckt wurde, feſtzunehmen. M,, re J·ͤ ˙ eee Err KKrr K ⸗ ⸗ it 1⸗ 5 — den Fremden ihr Gepräge. Donnerskag, den 25. Juni 1925 KReue Mannheimer Zeltung[Mittag⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 287 verkehr, Publikum, Sehörde Seitdem wir im vergangenen Monat die grundſätzliche Erörte⸗ rung der Frage Verkehr, Publikum und Behörde be⸗ gonnen und ihre Bedeutung für die Mannheimer Verhältniſſe her⸗ vorgehoben haben, iſt eine doppelte Feſtſtellung möglich. Zunächſt eine bedauerliche, nämlich die Steigerung der Unfälle, die geradezu erſchreckend iſt. Dann aber auch das ſtändig wachſende Beſtreben, nachdem das Vorhandenſein der Verkehrsnot er⸗ kannt iſt, Maßnahmen zur Beſeitigung oder wenigſtens zur Verminderung zu treffen. An der Aufgabe arbeiten Publikum und Behörde mit. Nicht nur die Zahl der Unfälle, ſondern auch die dringliche Behandlung der Verkehrsfrage in der Preſſe weiſt die Menſchen auf die Gefahren im heutigen Straßenverkehr innerhalb der Stadt hin. Auch ſolche Fußgänger, welche dem ſtändig wach⸗ ſenden Auto⸗ und Radfahrverkehr mit ſtarkem inneren Widerſtreben entgegentraten, lernen jetzt einſehen, daß eine zwangsläufige Ent⸗ wicklung, die ſchließlich in der Entwicklung der Technik und der Mechaniſierung des Lebens ihren Grund hat, nicht aufgehalten wer⸗ den kann. Das Publikum begrüßt es aber auch, wenn die Polizei⸗ direktion nicht ſich auf ein Syſtem des Diktats und der Strafe verſteift, ſondern durch Aufklärung und perſön⸗ liche Fühlungnahme mit den Organiſationen die Bevölkerung zur Zuſammenarbeit mit den Polizeiorganen veranlaßt. Das ſcheint uns der Weg zu ſein, auf dem das Chaos unſeres Straßen⸗ verkehrs in Ordnung gebracht werden kann. Deshalb ſind die Aus⸗ führungen des Polizeidirektors und des Verkehrsreferenten der Polizeidirektion bei der Gründungsverſammlung der Ortsgruppe Mannheim der Verkehrswacht Baden aufs nachdrücklichſte zu begrüßen. Nur eine Bemerkung muß gleich in dieſem Zuſammen⸗ hang gemacht werden. Vorausſetzung der Gemeinſchaftsarbeit zwiſchen Publikum und Behörde iſt gegenſeitiges Vertrauen. Soll das aufkommen, dann muß die Polizei auf eine Maßnahme ver⸗ zichten, die Radfahrer und Automobiliſten in gleicher Weiſe ver⸗ ärgert. Das iſt der Empfang des Fahrers, der aus der Richtung Waſſerturm in die enge Heidelberger Straße einfährt und an der Ecke Engelhorn u. Sturm von dem Polizeibeamten empfangen wird. Die Quittung des Empfangs iſt der Strafzettel. Von dieſer Behand⸗ lung werden ja, da das Verbot in Mannheim hinreichend bekannt iſt, in der Hauptſache auswärtige Fahrer betroffen. Aber wir wollen nicht nur lokal das Verhältnis der Straßenpolizei zum Publikum beſſern und fördern, ſondern dieſer Erfolg iſt ganz allgemein anzu⸗ ſtreben. Dort an jener Ecke iſt heute das vorhanden, was man eine „Falle“ nennt. Es iſt nicht notwendig, ein Querſchild über der Straße an der Durchfahrt Cafaſö—Victoriahaus anzubringen, in dem eine neue Verkehrsgefahr, vor allem für die Straßenbahn, entſtehen würde. Die Frage iſt gelöſt, wenn die Polizeidirektion auch an dieſer Stelle einen Polizeipoſten aufſtellt, der die Einfahrt in die verbotene Straße verhindert. Der Poſten an dieſer Stelle iſt mindeſtens ebenſo erforderlich wie an vielen anderen Verkehrspunkten und mit ſeiner Aufſtellung würde endlich das Mißbehagen ſchwinden, von dem auch alle Vorüber⸗ gehenden erfaßt werden, wenn an der Ecke Engelhorn u. Sturm ein —— aufgeſchrieben wird. Das Vertrauen von Publikum und Verkehrspolizei muß gegenſeitig ſein. Es ſteigert ſich beim Publikum, wenn es in der Verkehrspolizei ſeinen Schutz, nicht nur das Organ der Nemeſis ſieht. Nichts fördert dieſes Zutrauen mehr, als wenn Polizeibeamte älteren Perſonen oder Kindern auch einmal helfend beim Ueberſchreiten einer verkehrsreichen Straße zur Seite ſtehen. Daß man ſolche Vorgänge hier jetzt gelegentlich beobachten kann, iſt ſehr erfreulich. Wenn in der Stadt und vor allem in verkehrsreichen Straßen von Automobiliſten oder Radfahrern geraſt wird— das empo von 30 Kilometern innerhalb der Stadt iſt unſeres Erachtens zu den Hauptverkehrszeiten noch immer im Durchſchnitt zu ſchnell — dann iſt es e Pflicht der Polizei, ſtrafend einzuſchreiten und das wird kein Verſtändiger ihr verübeln. Im weſentlichen ſind es vier Tatſachen, die in den letzten Wochen eſtgeſtellt werden konnten und von denen wir uns eine entſcheidende eſſerung der Verkehrsnot in Mannheim erhoffen: ein immerhin er⸗ kennbarer Verſuch ſtärkerer Selbſtdiſziplin beim Publikum, die Gründung der Verkehrswacht, die praktiſche Aufklärung des Publikums, vor allem der Jugend, durch die Polizei und endlich die Mitarbeit der Preſſe, durch verſtärkten Hinweis auf die Verkehrsge⸗ fahr, ſo daß die Wirkungen auf das Publikum nicht ausbleiben können. Das Publikum, und hierher gehören Fußgänger, Radfahrer und Automobiliſten, muß ſich Selbſtzucht auferlegen, wenn die Verkehrs⸗ verhältniſſe auf die Dauer erträgliche ſein ſollen. Deshalb muß allen Beteiligten immer erneut vor Augen geführt werden, daß wir auch heute noch im Anfang einer gewaltigen Verkehrs⸗ entwickung ſtehen und daß wir mit einer noch viel ſtärkeren Aus⸗ dehnung des Automobilverkehrs, auch innerhalb der Stadt, zu rechnen haben. An dieſen Zuſtand müſſen die Menſchen ſich gewöhnen. Wir haben ſchon früher betont, daß wir andere Anordnungen bezüglich der Fahrtrichtung und eine Verteilung des Verkehrs nach beſtimmten Geſichtspunkten auf einzelne Straßenzüge für wünſchenswert halten und uns hiervon eine Beſſerung der Verkehrsverhältniſſe verſprechen. im einzelnen heute nicht eingegangen werden. Aber auch ſolche Aenderungen würden ſelbſtverſtändlich eine Beſeitigung der Verkehrszuſtände nicht bewirken können. In den Haupt⸗ ſtraßen und an den Brennpunkten des Verkehrs wird ein gewiſſer Gefahrzuſtand immer beſtehen und er muß durch die Fortentwicklung des Automobils geſteigert werden. Deshalb ſollte das Publikum, wie wir früher einmal ſagten, lernen, in erſter Linie ſein eigener Verkehrsbeamter zu ſein und ſich der Gefahr bewußt werden, die der heutige Straßenverkehr in ſgz birgt. Es iſt richtig und kann nicht beſtritten werden, daß das Publikum manchmal in die Fahrbahn eines Fahrzeuges geradezu ſehend hineinläuft. In dieſen Fällen iſt ein ſchweres Unglück oft unvermeidlich. Die Mannheimer Polizei⸗ verwaltung hat nunmehr in der letzten Zeit vor tauſenden von Schul⸗ kindern Vorträge mit Lichtbildern halten laſſen, die der Jugend die Gefahren der Straße mit aller Deutlichkeit vor Augen führen. Daß dies durch uniformierte Polizeibeamte geſchieht iſt ſehr richtig, weil das Kind dann in dem Polizeibeamten nicht nur den„böſen Mann“ ſieht, vor dem es Angſt haben muß, ſondern auch denjenigen, an den es ſich auf der Straße hilfeſuchend wenden kann. Wenn es ſich ermöglichen ließe, ſolche Vorträge auch für die Geſamtbevölkerung zu veranſtalten, wäre das ſehr zu begrüßen. Man ſollte hierbei nicht die Tatſache der Gefahr der Straße in den Vordergrund rücken, ſondern mit Unter⸗ ſtützung von Lichtbildern darzuſtellen ſuchen, auf welche Weiſe eine einwandfreie Abwickelung des Verkehrs mit Hilfe des P ublikums erreicht wird. Der Gedanke, einen Verkehrs⸗ film aufzunehmen und ihn unter Berückſichtigung der örtlichen Ver⸗ kehrsverhältniſſe in Mannheim dem großen Publikum vorzuführen, iſt außerordentlich glücklich und ein Fortſchritt in dem Kampf um ein⸗ ſchneidende Verbeſſerung unſerer Verkehrsverhältniſſe. Im gleichen Sinne der Aufklärung und Erziehung wird auch die Mannheimer Verkehrswacht zu wirken haben, in der zwölf Mannheimer Organiſationen zuſam⸗ mengeſchloſſen ſind. Die Gründungsverſammlung ergab eine Fülle von Anregungen und bewies, daß die Organiſationen der Automo⸗ biliſten und der Radfahrer nicht nur zu einem Zuſammenarbeiten mit den Behörden bereit ſind, ſondern erfreulicherweiſe in richtiger Erkenntnis ihrer Aufgaben die Intereſſen ihrer Mitglieder in den Rahmen einer für die Geſamtheit befriedigenden Löſung des Ver⸗ kehrsproblems einzupaſſen beſtrebt ſind. Daß die Mannheimer Stadt⸗ verwaltung es unterlaſſen hatte, zu dieſer außerordentlich wichtigen Verſammlung einen Vertreter zu entſenden, iſt mit Recht ſehr ſcharf gerügt worden. Auch auf dieſen Punkt ſoll heute nicht ein⸗ gegangen werden. Die ſtaatlichen Organe haben ihr Intereſſe durch die Beteiligung der beiden maßgebenden Herren der Polizeidirektion und deren Ausführungen in der Verſammlung bekundet. Die Mittei⸗ lung von dieſer Seite, daß in einiger Zeit ein Polizeiwagen kontrol⸗ lierend durch die Straßen fahren werde, berechtigt zu der Hoffnung, daß wir jetzt im Begriffe ſtehen, den unerträglichen Verkehrsverhält⸗ niſſen in Mannheim ernſtlich nachzugehen und in gegenſeitigem Ver⸗ trauen eine Beſſerung anzuſtreben. Auch die Preſſe wird an dieſer Aufgabe weiterhin pflichtgemäß mitwirken. Es iſt ihre Auf⸗ gabe, hierbei zu helfen. Das gedruckte Wort hat einen gewaltigen Einfluß auf die große Mehrheit der Menſchen. Zur Behebung der Verkehrsnot in Mannheim bedarf es des Zuſammenwirkens aller, die gewillt und in der Lage ſind, die heutige Verkehrsunſicherheit zu beſeitigen, um eine großzügige Verkehrsregelung zu erzielen. Eines möchten wir abſchließend noch einmal hervorheben. Die Verkehrsregelungen müſſen unter dem Gedanken des„Morgen“, nicht des„Heute“ getroffen werden. Das gilt ganz beſonders von der Neubearbeitung der Mannheimer Straßenpolizei⸗Berordnung, die unter Anwendung vom Reiche aufzuſtellender Grundlinien, zu erwarten iſt. Dem badiſchen Landtage iſt vor kurzer Zeit eine Denkſchrift über den Zuſtand der badiſchen Landſtraßen und die Maßnahmen zu ihrer Verbeſſerung zugegangen. In dieſer Denk⸗ ſchrift iſt auf Grund amtlicher Unterlagen im Hinblick auf das Land⸗ ſtraßennetz und die Beſchaffenheit der Straßen die Frage des Kraft⸗ wagenverkehrs und der Verkehrsentwicklung unterſucht und behandelt. Vor allem die ungeheuerliche Steigerung der Zahl der Laſtkraftwagen fällt auf. Das beweiſt am beſten, daß das Automobil heute kein Luxusgegenſtand mehr iſt, wie es von Un⸗ verſtändigen noch manchmal behauptet wird. Der Kraftwagenver⸗ kehr wird ſich unvermindert weiter ſteigern, denn die neuere Ent⸗ wickelung des Kraftwagenbaues erweitert offenſichtlich und andauernd ſeinen Wirkungsbereich. Dies hat den wachſenden Geſamtverkehr auf der Straße zur Folge und in ähnlicher Weiſe wie die Landſtraße wird auch die Verkehrsſtraße der Großſtadt in immer ſteigendem Maße von dem Kraftwagen in Anſpruch genommen werden. So⸗ lange das Straßenbahnnetz in Mannheim nicht endlich großzügig ausgebaut wird, muß auch die Zahl der Radfahrer unabhängig von der ſteigenden Benutzung auch dieſes Verkehrsmittels, eine immer größere werden. Die Ruhe der Straße in früheren Zeiten iſt end⸗ gültig vorbei. Verkehrsſchwierigkeiten wird es deshalb immer geben. Die Verkehrsnot, die wir heute haben, läßt ſich dagegen bei Zuſammenwirken von Publikum und Behörde beheben. Stäoͤtiſche Nachrichten Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts befanden ſich am 20. Juni d. Is. in den Städt. Krankenanſtalten 954 Kranke (477 männliche, 477 weibliche) und zwar im Krankenhaus 798, im Spital für Lungenkranke 121, im Geneſungsheim Neckargemünd 35. Von den im Krankenhaus befindlichen Kranken waren 260 in der mediziniſchen Abteilung, 305 in der chirurgiſchen Abteilung, 82 in der gynäkologiſchen Abteilung, 64 im Säuglingskrankenhaus, 65 in der dermatologiſchen Abteilung, 14 in der Abteilung für Hals⸗, Naſen⸗, Ohrenkranke und 8 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 20. Juni 1924 die Zahl der Kranken 860(408 männliche, 452 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Städt. Krankenanſtalten am 20. Juni d JIs. 94 Kranke(69 männliche, 25 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Außerdem ſind in der Heimabtei⸗ lung 139 Kinder untergebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt werden. Am 13. Juni d. Is. war die Zahl der Kranken 980(Krankenhaus 825, Spital für Lungenkranke 126, Geneſungsheim Neckargemünd 29). Hiernach war die Krankenzahl am 20. Juni um 26 niederer als am 13. Juni d. Is. Eròoͤbeer⸗ und Blumenſchau des Kleingartenvereins Mannheim⸗ Oſt Der ſittliche Wert eines Volkes kann, ſo ſchreibt man uns, einzig und allein nach dem Grad ſeiner Bodenſtändigkeit, ſeiner Liebe zur Scholle und deren Bearbeitung bemeſſen werden Aber Landwirtſchaft und Gartenbau ſind immer im Hintertreffen, wenn es gilt, zu ihrer Förderung Reichs⸗, Landes⸗ oder Gemeindemittel be⸗ anſpruchen zu wollen. Es hatte während des Krieges und in den erſten Nachkriegsjahren den Anſchein, als würde der Bearbeitung des Bodens erhöhtes und dauerndes Entgegenkommen bewieſem werden. Insbeſondere iſt dieſe Wertſchätzung der Kleingartenbe⸗ wegung der ſtädtiſchen Behörden zugute gekommen. Prachtvolle An⸗ lagen ſind förmlich aus dem Boden geſchoſſen. Menſchen, die früher ihre freie Zeit im Verjubeln ihres ſauer verdienten Lohnes in den Wirtſchaften verbrachten, wurden mit der Gartenarbeit höheren Zie⸗ len und einem ſchöneren Familienleben zugeführt. Das tiefe Vertraut⸗ werden mit der Natur ſchafft ſittlich höher wachſende Menſchen. Es iſt darum erklärlich, daß der aus der Not der Zeit betriebene Ge⸗ müſebau allein dem Kleingärtner nicht mehr genügt. Der Sinn für Kunſt und Schönheit iſt mit den Blumen in die Kleingartengebiete eingezogen. Dieſer, nicht hoch genug zu bewertende neue Zweig des Kleingartenweſens hat ſchon eine ſolche Ausdehnung erfahren, daß es der Kleingartenverein Mannheim⸗Oſt wagen durfte, am Sonnen⸗ wendſonntag eine Beeren⸗ und Blumenſchau zu veranſtalten. Der ganze Sommerflor war in den allerſchönſten Arten und Farben vertreten. Roſen und Nelken, unſere Lieblinge, verbreiteten zarteſte Düfte, Ritterſporn, Glockenblumen, Löwenmaul und viele Andere wetteiferten in der Farbenpracht. Auf langer Tafel lachten uns Beeren in allen Arten an. Erdbeeren hatten die Oberhand. Stachel⸗, Johannis⸗ und Himbeeren waren ebenfalls ſchon reichlich vertreten. Selbſt Kirſchen glänzten, friſch vom Baum, in erleſenſten Früchten und Sorten uns entgegen. Nur ſchüchtern wagte ſich etwas Gemüſe, für das ja eine Herbſt⸗ ausſtellung geplant ſein ſoll, in den farbenſprühenden Reigen. Der Verein verfolgte mit ſeiner Ausſtellung ſichtlich höhere Ziele. Zur Ausſtellung der Blumen dienten kunſtvolle Vaſen, reizende Geſtelle für Topfpflanzen luden zur Nachahmung ein, an zwei ge⸗ deckten Tafeln(Frühſtücks⸗ und Mittagstiſch) wurde gezeigt, wie der Blumnenflor des Kleingartens ſelbſt im kleinen Haushalt dekoratip bei Tiſch verwendet werden ſoll. Es iſt ſicher, daß dieſe Vorführung ihren Zweck nicht verfehlt hat, und man ſieht voraus, daß die Zeit nicht mehr fern iſt, wo auch der Tiſch des Arbeiters, wenigſtens an Sonn⸗ tagen, des künſtleriſchen Blumenſchmucks nicht mehr entbehrt. Iſt das nicht Kultur, verfeinerte Kultur ins Volk getragen? Iſt dieſe Arbeit der Kleingartenvereine nicht ungeheuer hoch anzuſchlagen? Iſt eine Stadtverwaltung nicht zu bealückwünſchen. di⸗ zur Hebung dieſer ſittlichen Kräfte in weiſer Erkenntnis für ihre Bevölkerung Dauergelände zur Verfüguna ſtellt? Sie zu hüten und zu fördern wäre Sache einer weiſen Regierung. Die Ausſtellung machte dem Verein alle Ehre. Fleißige Hände regten ſich ſchon am frühen Sonntag Morgen um die Ueberfülle des Ausſtellungsmaterials zu ſichten. Willig ordneten ſich alle Helfer der erfahrenen Oberleitung unter und ſchufen damit ein Werk, wie es reizender und geſchmackvoller ſelbſt auf unſerer ſchönen Gartenbau⸗ ausſtellung im Jahre 1907 nicht gezeigt werden konnte. Wenn die Kleingartenvereine ſo weiter arbeiten und höher ſtreben, wenn ſie von der Stadtverwaltung weiterhin erhöhtes Entgegenkommen er⸗ fahren, dann kann es um die ſittliche Hebung eines großen Teils der ſtädtiſchen Bevölkerung nicht ſchlecht beſtellt ſein. F. G. * O Beſtattung von Dr. Ferd. Hung. Geſtern nachmittag wurde die ſterbliche Hülle des in Stuttgart verſtorbenen früheren Direk⸗ tors des hieſigen Karl⸗Friedrich⸗OGymnaſiums, Geheimrat Dr. Fer⸗ dinand Haug, auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe be⸗ ſtattet. Zu der Trauerfeier hatten ſich alte Freunde, Kollegen und frühere Schüler von Ferdinand Haug eingefunden. Im Gedenken an treugeleiſtete Dienſte hatte die Stadtverwaltung einen Kranz mit Widmungsſchleife am Sarge niederlegen laſſen. Stadtpfarrer Münchener Bilder Von Richard Rieß München, Ende Juni 1925. Wir ſind mitten in der Fremden⸗Saiſon. Wer wie ich fern in der Vorſtadt wohnt, ſpürt nichts davon. Denn für einen richtigen Fremden— d' Fremdn“ ſind in München ſozuſagen eine Gemein⸗ ſchaft oder ein Sammelbegriff für ſich— hört München am Siegestor auf. Die blauen Wagen, die neugierig ſchauende und erkenntnisvoll nickende Menſchen durch die Straßen fahren, an allen mehr oder minder beſtirnten„Sehenswürdigkeiten“ vorbei, ſie machen am Sie⸗ gestor den Bogen zum großen Palaſte der„Akademie und kehren danm durch die Amalienſtraße: Univerſttät von hinten(Sehenswür⸗ digkeit) ins Stadtinnere zurück. Es iſt nicht nach jedermanns Ge⸗ ſchmack, ſich eines ſolchen fremdeninduſtriellen Wagens zu bedienen. Wer an den vielen ſchönen Dingen, die unſere Stadt bietet, vorüber⸗ fliegt, flieht vor ihnen. Und nicht nur die Verſchiedenheit der Dialekte der Gäſte eines ſolchen Vehikels ſchafft eine Art Minatur⸗ Babylons. Babylon— o kühnes Sinnbild der Unterſchiedlichkeit der Menſchen!— iſt überall, wo Menſchen verſammelt ſind. Wer die Sprache der Kunſt verſteht, der begegnet ſeiner göttlichen Geliebten am liebſten in Einſamkeit. Die innere Stadt erhält überall und zu allen Tagesſtunden von Am Marienplatz erwarten allmorgend⸗ lich um 11 Uhr dichte Menſchenſchatten den Beginn des berühmten „Glockenſpieles“, das, am Turm des Rathauſes von einem Rundtanze altmünchener Puppen begleitet wird. Mitten in den Lärm des hier am wildeſten und lauteſten raſenden Großſtadtbetriebes klingen, von oben herl, die ſacht⸗freundlichen Töne. Biedermeierlich⸗traute Ver⸗ gangenheit erinnert, juſt, wenn es drunten am heiſeſten zugeht, an ſich. Ihre freundliche Sprache iſt unaufdringlich, aber die Menſchen wenden ſich doch vom dröhnenden Getriebe der neuen Zeit für ein Viertelſtündchen ab, um ihr zu lauſchen. Sie verſperren dabei die Paſſage des belebteſten Platzes der Stadt und behindern ein bißchen den Verkehr— was tut das ſchließlich? Leicht iſts, auch ohne Glocken⸗ ſpiel⸗Konzert und Menſchenſtauung, nicht, den auch in München un⸗ heimlich angewachſenen und immer weiter anwachſenden Verkehr der kutos und Krafträder durch die engen Kanäle der alten Straßen zu leiten, und alle Verſuche, in den Straßen nur die einſeitige Fahrt⸗ richtung zu geſtatten, genügen nicht, das immer ſchwieriger werdende Problem zu löſen. Aber dieſes Problem iſt ja heut keine Nur⸗ Münchner Frage: Alle deutſchen Großſtädte haben mit ihm zu rech⸗ nen und— haben es ſchwer, es zu löſen! Wir freuen uns des reichen Beſuches, den unſere Stadt heuer wieder hat. Zwar iſt es durchaus noch nicht ſo, daß die Hotels und Penſionen für die Unterbringung unſerer Gäſte nimmer ausreichten — es gibt zur Zeit für jeden ein ſchützend Dach, und, nach den neueſten Preisrichtlinien, auch zu erſchwinglichem obulus. Der ſtädt. Beherbergungszuſchlag iſt jo auch in München abgebaut, ſodaß man jetzt in Hotels erſten Ranges für ſein einbettiges Zimmer fünf Mark, in ſolchen zweiten und dritten zwei bis vier Mark zahlt. Wenn alle Gaſtſtätten, zumal die„Cafcs mit Muſikbegleitung“ in ähnlich men⸗ ſchenfreundlicher Weiſe an den guten Ruf Münchens als ſolide Stadt dächten, dann würde jeder Fremde gerne beſtätigen, daß die Gemütlichkeit bei uns durchaus nicht und nirgends aufgehört hat. Miünchen iſt aber nicht nur eine gemütliche, München iſt auch eine elegante Stadt, allerdings merkt man das am deutlichſten außerhalb der Fremden⸗Zeit. Während nämlich gerade der Be⸗ ſucher anderen Städten den Stempel feſtlicher Art gibt, wird München zur Zeit als eine Art großen Touriſten⸗Abſteigequartiers. Ich will dieſe Gelegenheit benützen, weite Kreiſe über den Irrtum aufzuklären, als ſei die Mode der Hutloſigkeit von Herr und Dame eine bodenſtändig⸗Münchneriſche. Auch iſt, für den Münchner, der ein bißchen auf ſein Aeußeres hält, die Kniehoſe nicht das übliche Straßengewand. Wer vollends in Bergſteige⸗Ausrüſtung im Theater ſitzt, der ſtammt niemals aus München. In Zweifelsfällen ſächſelt er. Ich habe die Sachſen, in ihrem gaſtfreundlichen Lande, faſt immer als liebenswerte, gute, jedes unziemliche Vorurteil lügenſtrafende Men⸗ ſchen erkannt, und doch muß ich ſagen: Wenn jemand in Kniehoſen der„Götterdämmerung“ lauſcht, dann ſtammt er ſicherlich aus dem weiteren Umkreis von Pirna. Gewiß. München iſt der Vorort der Alpen, und unſere Gäſte ſind zumeiſt Gebirgsſommerfriſchler, die ſchon auf Höhenluft und Berg⸗Wanderſchaft geſtimmt ſtnd. Und das drückt ſich ſchon in ihrer Dreß aus. Gewiß. Aber— iſt nicht Ham⸗ burg ebenſo Durchgangsſtation für die Seebad⸗Aſpiranten? Und doch habe ich beim Derby in Horn noch nie einen„Fremden“ im Strand⸗ koſtüm geſehen! Wir ſprachen oben halb ſcherzhaft, halb ſinnbildlich vom„Ba⸗ bylon der Dialekte“ auf einem Münchner Fremden⸗Wagen. Ein rich⸗ tiges, ſprachverworrenes Babylon herrſcht jetzt in Geiſelgaſteig, am rechten Iſarufer, wo die„Emelka“ ihre Aufnahme⸗Terrains hat. Nun ſei nicht etwa verraten, daß dieſe Film⸗Geſellſchaft, deren weit⸗ zielende Produktion München den Ruf einer„Filmſtadt“ gewonnen hat, einen babyloniſchen Film dreht. Nein! Das neueſte Bild der „Emelka“ führt nach Venedig— wenn auch natürlich ein großer Teil dieſes Venedig an der Iſar liegt— aber im Film⸗Venedig reden die Menſchen zwar mit Engelszungen, und doch verſtehen ſie einander nur ſchwer. Der eine Held iſt nämlich ein Engländer, der ein bißchen franzöſiſch kann, aber keinen deutſchen Satz verſteht, während ſeine Partnerin nur ihre franzöſiſche Mutterſprache beherrſcht(mit den ſchönen ſchwarzen Augen auch die Männer des Auslandes, aber mit ihnen läßt ſich zwar etwas ver drehen— den Kopf, verſteht ſich— aber nichts drehen— jedenfalls keinen Film, weil es ſich dann nicht verſteht...) Der Ober⸗Regiſſeur iſt Deutſch⸗Amerikaner. Er ſpricht deutſch⸗amerikaniſch, d. h. ein bißchen deutſch und ein bißchen engliſch. Die beiden Hilfsregiſſeure aber ſprechen bayeriſch. Und doch— der „Völkerbund“ könnte von der Arbeit dieſer unterſchiedlichen Leutchen einiges zum Kapitel„Völkerverſtändigung“ lernen. Allerdings iſt der Völkerbund der„Emelba“— guten Willens. Aber wir haben es ja hier nur mit dem niederen Film zu tun und nicht mit der hohen Politik! Großangelegte wirtſchaftliche Wagniſſe— auch wenn ſie dem vielgeſcholtenen, vielgeehrten Kino gelten— ſind heute mehr als je riskant. Auch in der Filmbranche kracht und kriſelt es allenthalben. Nicht nur in Berlin, wo jetzt gerade die Kredit⸗Aktionen des„Trio⸗ non“ Gegenſtand einer aufſehenerregenden Gerichtsverhandlung ſind, nein, auch bei uns in Iſar⸗Athen. Die„Bavaria“, die Herſtellerin der zweiteiligen„Helena“ und des großen deutſchen Erfolges„Königs⸗ grenadiere“ iſt am Ende. Kleinere Geſellſchaften können ſich über⸗ haupt nicht mehr durchfretten. Aber der Pleitegeier umſchwebt nicht nur den Film und die Seinen— er rauſcht über den Köpfen vieler— und auch uralt eingeſeſſener— Induſtrien. Vor allem aber trifft das Lawinenſchickſal(der Magnetismus der Tiefe) die Fürſten der Inflation, an deren geſtern noch ſo ſtolzen Autos heute die Taxa⸗ meter⸗Uhr anzeigt, daß der Wagen, in dem man ſich ſo ſchnell dahin⸗ ſchieben ließ einen neuen Beſitzer gefunden, und daß dieſer das gut⸗ geſchnittene Vehikel gewerblichen Zwecken zugeführt hat. Deutlich be⸗ merkbar macht ſich die neue Situation auch bei den Rennen, zumal in Riem, wo die Galopper kämpfen. Von den Herrſchaften, die in den Nachkriegsjahren die erſten Logen⸗Reihen bevölkerten, ſind, achl, wie⸗ viele verſchollen! Mancher, der im eigenen Wagen über Land fuhr, ſucht heut das Trambahn⸗Geld zu ſparen, wenn er beſcheiden den Gläubiger aufſucht, um die Fünfzig⸗Mark⸗Schuld ſtunden zu laſſen. Fragt man nach dem Direktor“ X. der lange Zeit ſchöne Vollblütter „laufen“ ließ, dann erfährt man, daß er zur Zeit nicht nur in finan⸗ zieller Hinſicht„feſt“ ſitze. Herr.? O weh, der hat alles verloren und iſt Inſeratenwerber geworden Und Herr 2. fiel mit dem Kurs ſeiner Aktien auf jenen Nullpunkt zurück, aus dem er ſich nur durch die Spekulation in der Zeit des Börſenfiebers hochgeſchwungen. Der Sturz aber iſt bitter. Verurſacht wird er in ſehr, ſehr vielen Fällen durch eine geiſtige, feeliſche und kaufmänniſche Einſtellung, die man „Inflations⸗Mentalität“ nennen kann. Und ihr Inbegriff iſt der Glauben an die allein ſelig machende Unſolidität.(Was zum Glücke ein Irr⸗Glaube iſt...) „Wie die Herren der Induſtrie heute ſchwere Sorgen haben, ſo müſſen auch die Künſtler, vor allem die Männer der bildenden Kunſt, leiden. Es iſt ſchlimm, aber wahr: In München wird erſchreckend 4. Seite. Nr. 287 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Rusgade) Donnerskag, den 25. Junf 19258 Roſt warf einen Rückblick auf das arbeits⸗ und verdienſtvolle Leben von Ferdinand Haug, dem Dank gebühre für das 955 und Edle, das er in ſeiner Zeit und in ſeinen Kreiſen getan habe. Als Forſcher und Jugenderzieher habe er das Durchſchnittsmenſchentum überragt. Sein chriſtlicher Glaube ſei echt, ohne Frömmelei ge⸗ weſen. Wahrheit war der Grundzug ſeines Weſens; doppelt feſt hielt er ſich an der Hand ſeines unſichtbaren Herrn, als Schickſals⸗ ſchläge ihn trafen. Voll Ehrfurcht und Dankbarkeit werde man ſtets an dieſe überragende Perſönlichkeit zurückdenken. Namens des Lehrerkollegtums des Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſiums dankte der Direk⸗ tor dieſer Anſtalt, Dr. Rieger, Ferdinand Haug für alles das, was er als Lehrer und Gelehrter gearbeitet. Insbeſondere würdigte er ſeine Verdienſte auf dem Gebiet der Altertumsforſchung, die ihm einen glänzenden Namen verſchafft und die ihm die beſondere An⸗ erkennung der Univerſität Heidelberg durch die Verleihung des Ehrendoktors eintrugen. Geheimrat Caſpari ſprach im Namen des Altertumsvereins Mannheim, deſſen älteſtes Mitglied Dr. Ferd. Haug war. In anerkennenden Worten würdigte er deſſen hervor⸗ ragende Mitarbeit im Verein. Die wiſſenſchaftliche Erforſchung des Altertums der pfälziſchen Lande und die Förderung ihrer ganzen Geſchichte, das war ſeine Aufgabe, ſolange er hier dem Vorſtande angehörte. Auch nachdem er ſeinen Wohnſitz nach Stuttgart verlegt hatte, nahm er noch lebhafteſten Anteil an den Vereinsarbeiten. In unverlöſchlicher Dankbarkeit werde das Andenken an Dr. Haug ſtets fortleben. Als Vertreter der Vereinigung ehemaliger Schüler des Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſiums ſprach Rechtsanwalt J. Gentil. der die hervorragenden Eigenſchaften des früheren Lehrers ein⸗ gehend würdigte. Prof. Dr. Gropengießer betonte die Hoch⸗ achtung und Verehrung, die ſich Dr. Haug im Verband für Alter⸗ kumsforſchung in Südweſtdeutſchland errungen. Dann wurden die ſterblichen Ueberreſte des Entſchlafenen in die Erde gebettet. Blindenheim Mannheim. Wie uns mitgeteilt wird, werden angeblich für das Blindenheim Beträge eingeſammelt: Bei mäherer Beſichtigung aber ergibt es ſich, daß dieſe Sammlung zu Gunſten des Mainzer Blindenheims eingeleitet iſt. Ob ein Blin⸗ denheim in Mainz exiſtiert oder ob die Sammlung auf einem Schwindel beruht, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Eines nur ſteht feſt, daß von dem Mannheimer Blindenheim keine Sammlung — und daß hierdurch vor dieſem Sammler dringend gewarnt wird. () Die kühle Witterung. Der höchſte Stand der Luftwärme am geſtrigen Mittwoch betrug nur 17,5 C. In der vergangenen ging die Temperatur auf 10,7 zurück. Heute früh ſtieg das Queck⸗ filber auf 12,2. Von der Schuſterinſel am Oberrhein wurde uns heute früh gemeldet, daß dort die Luftwärme nicht höher als 9 ſei. *Direkter Zug Mannheim—Wahlen—Fürth(.) und zurück. Um der Mannheimer Bevölkerung bei Ausflügen in den Odenwald das laſtiee Umſteigen und Warten in Weinheim zu erſparen, wird erſtmals am Sonntag, 28. Juni 1925 und künftig Sonntags regel⸗ mäßig ein direkter Zug von Mannheim nach Wahlen und Fürth(Odenwald) ahn der ohne Aufenthalt bis Wein⸗ heim und umgekehrt durchfährt. Der Zug fährt um.20 Uhr vor⸗ mittags in Mannheim ab, kommt in Weinheim um.45 Uhr, in Mörlenbach um.14 Uhr, in Fürth(.) um.41 Uhr und in Wahlen um.16 vormittags an. Von Weinheim bis Fürth bezw. Wahlen und umgekehrt wird auf allen Zwiſchenſtationen gehalten. Die Rück⸗ fahrt erfolgt ab Wahlen um.43 Uhr nachm., ab Fürth(.) um .28 Uhr abends, ab Mörlenbach um.59 Uhr, ab Weinheim um .30 Uhr abends, Ankunft in Mannheim.55 Uhr nachm. Außer dieſem Zugpaar wird nachmittags ein weiteres ohne Aufent⸗ halt von Mannheim nach Weinheim gefahren, das dem Beſuch von Weinheim und Umgebung dienen ſoll. Mannheim ab.38 Uhr nachm., Weinheim an.03 Uhr nachm., Weinheim ab.26 Uhr nachm., Mannheim an.51 Uhr nachm. Die Züge führen 3. und 4. Klaſſe und ſind für Sonntagsfahrkarten freigegeben. Es liegt im Intereſſe der Mannheimer Bevölkerung, dieſe Züge möglichſt zu be⸗ nutzen, da von der Benutzung die Beibehaltung dieſer Züge abhängt. veranſtaltungen Thealernachricht. Freitag, 26. Juni, findet im Nationaltheater die Erſtaufführung von Klabunds„Kreidekreis“, Spiel nach dem Chineſiſchen, ſtatt. Regie Eugen Felber. Bühnenbild Heinz Grete. In den Zwiſchenakten werden vom Ballett u. feinen Solokräften pan⸗ tomimiſche Spiele aufgeführt, die Fräulein Dr. Woldowa einſtudierte. * Genehmigte Lotterie. Amtlich wird mitgeteilt: Dem Landes⸗ verband der Bad. Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen in Hei⸗ delberg wurde die Erlaubnis zur Veranſtaltung einer weiteren Lotterie erteilt. * Die erſte Prüfung für das höhere Lehramt an Handels⸗ ſchulen nach Maßgabe der Verordnung des Staatsminiſteriums vom 17. Mai 1922 haben u. a. beſtanden: Dr. Robert von Ludwigshafen, Lerner, Dr. Willibald, von Mannheim, Ziegler, Dr. Hans, von Lützelſachſen bei Weinheim. * Schnellzugsverkehr. Amtlich wird mitgeteilt: Es wird noch⸗ mals darauf hingewieſen, daß die Schnellzüge D 158 Offenburg ab.16 nachm., Konſtanz an 11.09 nachm. und D 157 Konſtanz ab.10 vorm., Offenburg an.50 vorm. vom 5. Juni bis 30. Sept. verkehren. Die im Aushangfahrplan und im Kursbuch beigefügte Verkehrsbeſchränkung„vom 1. Juli bis 15. September“ bezieht ſich nur auf den durchlaufenden Wagen nach und von Amſterdam. Tagungen Badiſcher Muſiklehrer⸗Verein rr. Baden-Baden, 21. Juni. In dieſem Jahre ſind dreißig Jahre verfloſſen, ſeit der Badiſche Muſik⸗Lehrer⸗Verein(Verband der Muſiklehrer an höheren Schulen) gegründet wurde. In großer Zahl trafen die Mitglieder des Verbandes am geſtrigen Samstag hier ein, um an der Jubiläumsfeier anläßlich des dreißigjährigen Beſtehens teilzunehmen, die in den Sälen des Kurhauſes ſtatt⸗ fand und nachmittags 3 Uhr ihren Anfang nahm. Der Vorſitzende des Verbandes, Gymnaſial⸗Muſiklehrer Adolf Bruder Karlsruhe, hieß die Anweſenden herzlich willkommen und wies darauf hin, daß ſich das 25jährige Beſtehen eigentlich beſſer zu einer Jubiläums⸗ feier geeignet hätte, aber die ungünſtigen Verhältniſſe der Nach⸗ kriegszeit hätten zu derartigen Feiern wenig ermutigt und die Ver⸗ hältniſſe im Verbande gleichfalls nicht. Jetzt ſeien dieſe aber beſſere geworden und deshalb habe ſich der Vorſtand entſchloſſen, die Feier in dieſem Jahre abzuhalten, der er den beſten Verlauf wünſche. Beſonders begrüßte der Redner auch den Vertreter des Miniſteriums 105 Kultus und Unterricht und Direktor Dr. Dürr⸗Mannheim als ertreter des badiſchen Philologen⸗Vereins, ſowie die Damen, die zum erſten Male zu einer Tagung des Verbandes erſchienen ſind. Eingehend verbreitete er ſich dann über die Gründung und die Geſchäfte des Verbandes, über deſſen Wünſche und Forderungen der Mitglieder und über die Anſtellungsverhältniſſe, die bis vor dem Kriege recht ungünſtige geweſen ſeien, aber in der Nachkriegszeit erfreulicherweiſe eine Beſſerung erfahren hätten. Zum Schlut äußerte er noch eine Reihe von Wünſchen der Muſiklehrer und be⸗ tonte, daß ein fachgemäßer Muſikunterricht zum Segen für das Volk, die Schule, die Eltern und die Schüler werden würde. Muſik⸗ inſpektor Autenrieth⸗Heidelberg hielt einen Vortrag über „Schule und Muſik“, in dem er eine große Reihe von fachwiſſen⸗ ſchaftlichen Fragen erörterte, die beſonders das Intereſſe der Muſik⸗ lehrer in Anſpruch nahmen und in der Forderung ausklangen:„Die Muſik, unſer größtes Kulturgut, muß Volksgut werden. 4. Reichskleingärtnerkag in München Während der Pfingſtfeiertage fand in München der 4. Reichs⸗ kleingärtnertag ſtatt, zu dem Vertreter der im Reichsverbande der Kleingartenvereine Deutſchlands zuſammengeſchloſſenen Kleingar⸗ tenvereine aus allen Gauen, Vertreter von Staats⸗ und Kommu⸗ nalbehörden u. a. Korporationen erſchienen waren. Im Mittel⸗ punkte der Verhandlungen des erſten Tages ſtand im Anſchluß an einen Vortrag von Rektor Förſter⸗Frankfurt a. M. die wirt⸗ ſchaftliche Ausgeſtaltung des Kleingartenweſens. Am 2. Tage wurde die Frage der Dauerkolonien im Rahmen neugeit⸗ lichen Städtebaus und ihrer ſchönheitlichen Ausgeſtaltung behan⸗ delt. Oberbaurat Profeſſor Muesmann⸗Dresden legte in licht⸗ vollen Ausführungen an Hand von Städteplänen die Beziehungen von Kleingartendauerland zum Städtebau und zum Siedlungs⸗ weſen dar. Seine Forderung ging dahin, Städtebaugeſetze zu er⸗ laſſen, die den Gemeinden ermöglichen, Bodennutzungs⸗ pläne aufzuſtellen, in denen auch Kleingartendauerland als Teil eines großen Grünflächenſyſtems vorgeſehen iſt. Gartenarchitekt Harry Maa ß⸗Lübeck zeigte an Hand zahlreicher Lichtbilder, wie bei aller Wirtſchaftlichkeit doch auch Schönheit im Kleingarten er⸗ zielt werden kann. In einer Entſchließung an Reichsregierung, Reichstag und Reichsrat wurde die dringende Bitte ausgeſprochen, angeſichts der allſeits anerkannten Bedeutung des Kleingarten⸗ weſens für die Volksgeſundheit und den ſozialen Fortſchritt, ins⸗ beſondere die kulturelle Hebung der arbeitenden Volksklaſſen, die Kleingarten⸗ und Kleinpachtlandordnung zu einem Reichsklein⸗ gartengeſetz auszubauen, in dem die Mängel des bisherigen Geſetzes hehoben und eine einwandfreie, rechtliche Grundlage für die Errichtung von Kleingartenanlagen geſchaffen werden. Rommunale Chronik Mosbach, 23. Juni. Bei der letzten Bürgerausſchußſitzung ſtanden zwei Punkte zur Beratung. Ehe in die Tagesordnung einge⸗ treten wurde, teilte Bürgermeiſter Dr. Boulanger mit, daß Bürgerausſchußmitglied Zierle infolge Austritt aus der demokra⸗ tiſchen Partei ſein Mandat niedergelegt habe und deſſen Stelle Greſſinger einnimmt. Die Erſtellung weiterer Lehrſäle für die hieſige Gewerbeſchule bildete den erſten Punkt der Tagesordnung. Die ſteigende Schülerzahl bedingt die Anſtellung zwei weiterer plan⸗ mäßiger Gewerbelehrer und mit der Errichtung der Bezirks⸗ gewerbeſchule wird ſogar eine weitere Lehrkraft nötig. Mit Rückſicht auf den zur Verfügung ſtehenden Platz ſollen hinter dem Gymnaſium zwei Schulpavillons, jeder mit 2 Sälen und einem Lehrerzimmer erſtellt werden. Die Koſten belaufen ſich für einen Pavillon in Holzbauweiſe 10 000., ſodaß die Beſchaffung von den 4 Sälen mit 2 Lehrerzimmern einen baulichen Aufwand von 20000 Mark erfordern. Die Inneneinrichtung wie Bänke, Tiſche, Schul⸗ tafeln gehen zu Laſten der Verbandsgemeinden.— Mangels eines größeren Verſammlungsraumes ſchlägt der Gemeinderat die Errich⸗ tung eines proviſoriſchen Feſtzeltes von 750 Om. Grundfläche vor, das ungefähr für 1000 Perſonen Raum zum Sitzen biete. Die Koſten betragen 2500 M. Die Vorlage wurde nach langer Debatte faſt ein⸗ ſtimmig genehmigt. Aus dem Lande Weitere vorläufige Volkszählungsreſultate Ettlingen: 9454, 4322 männliche und 4932 weibliche Eind wohner. Bei der Volkszählung 1910 hatte Ettlingen 9406 Ein⸗ wohner(4971 männliche, 4435 weibliche). Zu beachten iſt hierbei, daß 1910 die Unteroffizierſchule mit iben 654 Köpfen eingegangen iſt und die Zahl der Lehrerſeminariſten auf ein Drittel zurück⸗ gegangen iſt. 2 Freiburg: 90 553 Einwohner und zwar 41 761 männliche und 48 792 weibliche Perſonen. Gegen 1919 bedeutet das ein Mehr von 2604, wobei jedoch zu bemerken iſt, daß 1919 noch 1548 Mann Militär in Freiburg lag. GO Schwetzingen, 24. Junt. Unſere kürzlich gebrachte Notiz über einen Ausflug von Krüppelkindern nach Schwetzingen wird dahin berichtigt, daß die Schloßgartenverwaltung der Krüppel⸗Heil⸗ und Erziehungsanſtalt Heidelberg den Preis, der von ihr für die Kinder gelöſten Einlaßkarten zum loßgarten gleich nach dem Ausflugs⸗ tage zurückerſtattet hat.— Zwiſchen Schwetzingen und Rohrhof landete ein kleiner Kinderballon, der einen weiten Flug ge⸗ macht hat. Wie aus einer anhängenden Karte hervorgeht, wurde er bei einem Wettbewerb kleiner Ballons in Ans(Lüttich) fliegen ge⸗ laſſen und iſt nun auf badiſchem Boden niedergegangen. Wie lange der Ballon zu ſeinem Flug von Belgien nach Schwetzingen gebraucht hat, iſt ohne weiteres nicht ſeſtzuſtellen, da auf der Karte das Abflug⸗ datum nicht beigeſetzt war. * Hochſtetten bei Graben⸗Neudorf, 23. Juni. In der Nacht vom 19. zum 20. Juni brach im Anweſen des Hermann Gor⸗ weiler ein Großfeuer aus, dem das Wohnhaus, 2 große Scheunen mit Erntevorräten, das Laſtauto und 3 Tonnenwagen zum Opfer fielen. Lediglich das Vieh konnte gerettet werden. Von den beiden benachbarten Häuſern brannte nur die Giebelwand an. rr. Baden-Baden, 23. Juni. Der Kirchengemeinde⸗ ausſchuß der hieſigen Evang. Kirchengemeinde hielt unter dem Vorſitz von Stadtpfarrer D. He 5 elbacher eine Verſammlung ab, auf deren Tagesordnung die Beratung des Ortskirchen⸗ ſteuer⸗Voranſchlags für April 1925/26 ſtand. Nach Er⸗ öffnung der Verſammlung durch den Vorſitzenden erläuterte gemeinderat Oberforſtmeiſter Helbin 85 den 10 eingehen⸗ der Weiſe, in dem diesmal auch ein Betrag von 10 000 k ft Erwerbung oder Bau eines Gemeindehauſes eingeſtellt iſt. Der Steuerbedarf ſtellt ſich auf 45 400 Mark, ſo daß der Geſamt⸗ umlagefuß auf 4 Pfg., der Bauumlagefuß auf 2,1 Pfg. feſtgeſetzt werden muß. Nachdem ſich Stadtpfarrer Heſſelbacher über Notwendigkeit und Bedeutung der Erſtellung eines Gemeindehauſes geäußert und der Vorſitzende des Ausſchuſſes, Redakteur Stein⸗ hauer, den Voranſchlag zur Annahme empfohlen hatte, wurde dieſer nach langer Debatte einſtimmig genehmigt. Nach Erledigung verſchiedener interner Angelegenheiten wurde die Verſammlung nach dreiſtündiger Dauer abends 9 Uhr geſchloſſen. * Triberg, 23. Juni. Für das am kommenden Samstag, Sonntag und Montag hier ſtattfindende Bezirksmuſikfeſt des Süddeutſchen Muſikerverbandes liegt ein glän⸗ zendes Nennungsergebnis vor. Bisher haben ſich ſiebzehn Kapellen mit über vierhundert Perſonen zum Wettſpielen, das am Sonntag früh um 6 Uhr beginnt, gemeldet. Für die Veranſtaltung iſt auf dem Sportplatz ein großes etwa zweitauſend Perſonen faſſendes Zelt aufgebaut. Die Bekanntgabe des Wettſpielergebniſſes ſoll Sonntag abend 6 Uhr erfolgen.— Einem Paar von Münzver⸗ brechern, beſtehend aus einem Mann und einer Witwe, die zu⸗ ſammen im Land umherzogen, konnte das Handwerk gelegt wer⸗ den. Die beiden hauſten auf der Gemarkung Nußbach an der Schwarzwaldbahn in einem abgelegenen Teil des Dorfes im Ober⸗ tal, wo die Frau angeblich Verwandte hat. Auf das Treiben der Beiden wurde man aufmerkſam, als ſie in Rottweil in einem Hotel die Zeche von ſechs Mark in falſchem Geld bezahlten. Der Wirt veranlaßte die Verfolgung der beiden. Der Mann, der in einem Dorf bei Pforzheim zu Hauſe iſt, wurde in Pforzheim feſtgenom⸗ men und dann auf Anfordern der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe dorthin eingeliefert. Von Karlsruhe aus wurde auf die Ermitte⸗ lungen in dieſer Falſchmünzeraffäre, die ſchon ſeit Anfang Junk ſpielt, die Feſtnahme der Witwe in Nußbach, die aus einem Dorf bei Donaueſchingen ſtammt, veranlaßt. Die Falſchſtücke umfaſſen Stücke zu drei, einer und einer halben Mark und ſind auf primi⸗ tivem Wege hergeſtellt. Bei dem Mann wurde bei der Feſrnahme ein Betrag von mehreren Hundert Mark in Falſchgeld gefunden.— Die Tunnelausbeſſerungsarbeiten haben an der Schwarzwaldbahn zu einem weiteren Opfer an Menſchenleben geführt. Auf der Strecke wurde der Arbeiter Winterer aus Nußbach von einem Zuge erfaßt und ſofort getötet. Winterer iſt Vater von ſieben Kindern. Der nähere Hergang des Unfalls iſt noch nicht aufgeklärt. * Triberg, 24. Juni. Um die Wochenwende hat die Abkühlung im Gebiet des mittleren Schwarzwald und den angrenzenden Tei⸗ len Badens und Württembergs zu immerhin deachtlichen Nieder⸗ ſchlägen geführt, die der Landwirtſchaft ſehr zuſtatten kamen. Das Niederſchlagsgebiet umfaßte das ganze Gebiet der Kinzig und Gutach ſowie die Uebergänge ins Quellegebiet der Donau und das obere Neckartal. Die Regen hatten gewitterartigen Charakter und traten in ihrer Verbreitung und Stärke ſehr verſchieden auf, meiſt aus Strichregen, die aber immerhin eine annehmbare Durchfeuch⸗ tung für die Kulturen brachten. wenig Kunſt gekauft. In den Inflations⸗Jahren hatte die Kunſt wenn auch nicht goldene, ſo doch papiergeldene Zeiten. Es gab da⸗ mals viele, denen es elend ging. Aber andere ſchwommen im Gelde. Heute iſt der Dalles allgemein. Die Schadenfreude und der magere Troſt, daß es dem lieben Nächſten nicht beſſer gehe, iſt töricht. Denn wenn der liebe Nächſte nicht mehr hat als ich, dann kann er mir ſchließlich nicht helfen. Die eigene Illiquidität läßt ſich nur durch die Liquidität des anderen beſſern. Ein Bild der Zeit und der Wirt⸗ ſchaftslage ergab erſt kürzlich die große Gemäldeverſteigerung bei dem bekannten Antiquar und Kunſt⸗Auktionator Helbing. Auch die Werke berühmteſter Meiſter blieben ohne nennenswertes Gebot. Einzig ein Grützner(ſchachſpielende Kardinäle) kam mit 11600 Mark zum Zu⸗ ſchlag. Schon Lenbach kam nur auf 2720 Mark, ein guter Bürkel auf etwa 1700, eine Landſchaft von Wenglein erzielte nicht einmal 1000 Mark. Der größte Teil des Materials mußte zurückgezogen werden, da überhaupt keine irgendwie möglichen Gebote abgegeben wurden. Und es befanden ſich Werke von Andreas Achenbach, J. v. Brandt, Karl Haider, Israels, Hugo Kaufmann, R. E. Schleich, Spitzweg, Stuck, Volz, Weißgerber und Zügel darunter. Aehnlich wirkt ſich die Geldnot in den Theatern aus. Selbſt ſo erleſene tſpiele wie das Albert Baſſermanns, der im„Schauſpiel⸗ hauſe“ in drei Rollen auftritt, machen nicht mehr„Häuſer“. Das im vorigen Jahre mit großen Hoffnungen aufgetane„Cheräbin⸗Theater“ im Hauſe des„Hotels Vier Jahreszeiten“ iſt von einem Luxus⸗Unter⸗ nehmen zu einer Art Bier⸗Kabarett geworden und ſpielt jetzt Ein⸗ okter mit Karl Valentin und einigen Münchner Lokalkomikern. Reich beſucht iſt dagegen die„Deutſche Verkehrsausſtellung“, deren Pforte kürzlich einmal an einem Tage von mehr als 50 000 Beſuchern paſſiert wurde. Und im„Deutſchen Muſeum“ iſt Tag für Tag gewaltiger Andrang. Theater und Muſik Generalmuſikdirekkor Winderſtein f. Am Mittwoch abend iſt der Leiter des ſtaatlichen Kurorcheſters in Bad Nauheim, Ge⸗ neralmuſikdirektor Hans Winderſtein, in einer Gießener Klinik geſtorben. Winderſtein ſtand im 69. Lebensjahre, er war in Lüneburg geboren, ſtudierte in Leipzig und betatigte ſich als Orcheſtermuſiker und Lehrer in Nizza und Winterthur, bevor er in Nünberg und beim Münchener Kain⸗Orcheſter als Dirigent ſich betätigte. 1896 gründete er das ſeinen Namen tragende Leipziger Orcheſter und richtete die Philharmoniſchen Konzerte ein, die ſehr beliebt wurden, dennoch aber nach der Pauſe nicht wieder lebens⸗ fähig zu machen waren. Für den Sommer übernahm Winderſtein die Leitung des Kurorcheſters in Bad Nauheim, mit dem er bei beſonderen Gelegenheiten, z. B. bei einem Strauß⸗Reger⸗Feſt, künſt⸗ leriſche Erfolge errang. Als Komponiſt lieferte der Verſtorbene eine ſinfoniſche Suite, Orcheſterſtücke, Violinſoli, einen Trauer⸗ marſch auf Kaiſer Friedrich uſw. Das Kirchenmuſikfeſt in Kronach. In dem alten Städtchen Kronach in Oberfranken fand am 20. und 21. Juni auf Ver⸗ anlaſſung des Zentralverbandes deutſcher katholiſcher Kirchen⸗ beamten, der ſeinen Sitz in Düſſeldorf hat, ein Kirchenmuſikfeſt in Verbindung mit einer Jahresverſammlung des Didzeſan⸗Cäcilien⸗ vereins Bamberg ſtatt. Waren dieſe ſchon ſeit Jahrzehnten üblichen Tagungen zumeiſt der Beſprechung theoretiſch⸗wiſſenſchaftlicher und ſozial⸗wirtſchaftlicher Fragen gewidmet, ſo fügte man doch ſtets gern auch größere oder kleinere kirchenmuſikfeſtliche Darbielungen an, denen freilich bisher ein weitergehender Einfluß in die Tiefe und Breite noch nicht beſchieden war. Und doch konnte einſichts⸗ vollen Führern nicht verborgen bleiben, daß die katholiſche Kirchenmuſik, ſoll ſie ſich ihrer hohen Aufgabe gewachſen zeigen, einer noch viel entſchiedeneren praktiſchen Pflege und För⸗ derung als bisher bedarf; neben der gediegenen beruflichen Aus⸗ bildung und der wirtſchaftlichen Beſſerſtellung der Kirchenbeamten ſollen bei ſolchen Kirchenmuſikfeſten Muſteraufführungen bekannter und bewährter Werke abwechſeln mit Probeaufführungen neuer, unbekannter Schöpfungen, ſchätzenswerte Beſtrebungen ohne Zwei⸗ fel, wichtig und bedeutungsvoll genug, daß der Erzbiſchof von Bam⸗ berg Dr. v. Hauck ſelbſt das Protektorat über das Kronacher Muſikfeſt übernommen und alle kirchlichen und weltlichen Veranſtaltungen mit ſeiner Anweſenheit ausgezeichnet hat. Der Kunſtausſchuß des feſtgebenden Vereins hatte fünf hervorragende Kompoſitionen zur Wiedergabe beſtimmt. Im Mittelpunkt des allgemeinen Intereſſes ſtand die erſte Aufführung der Meſſe„Purer natus est“ von A. A. Knüppel, dem in Eſſen auch als Organiſten und Chordirigenten hoch⸗ angeſehenen Gründer und Leiter der„Monatsblätter für Katholiſche Kirchenmuſik“. Knüppel nennt ſeine Meſſe ein„liturgiſch⸗muſika⸗ liſches Geſamtkunſtwerk“, das in eigenartiger, freier Form drei verſchiedene Muſikſtile miteinander zu verbinden ſucht: den Choral, die mittelalterliche Polyphonie und die Leitmotivik der Wagner⸗ ſchen Kunſt, ein Verſuch, dem eine gewiſſe Berechtigung nicht abzu⸗ ſprechen ſein mag, wenngleich er freilich in dem vorliegenden Fall noch nicht als völlig gelungen bezeichnet werden kann. Die Kro⸗ nacher Aufführung maa dem Tonſetzer ſelbſt gezeigt haben, in welcher Hinſicht ſeine Beſtrebungen der weiteren Ausgeſtaltung fähig ſind und bedürfen. Weſentlich einfacher im Stil, zugleich aber auch viel leichter in der Ausfübrung als dieſes an alle Mitwirkende ganz außergewöhn⸗ lich hohe Anforderungen ſtellende Werk, gaben ſich Choraigeſünge nach der Vaticana Missa„Stella maris“ von P. Griesbacher, die dem feierlichen Pontifikalamt wirkungskräftig eingefügt waren, und zwei Werke„Stabat mater“ und„Adoratio crucis“ des Kirchenmuſikſchuldirektors Guſtav Erlemann in Trier. Sucht man dabei einerſeits, freilich vergebens, nach irgendwelchen Merk⸗ malen der modernen Muſik, ſo entſchädigt dafür andererſeits, ebenſo wie in dem überaus klangſchönen„Ave Maria“ von Franz Berthold, eine reife Tiefe vornehmen und geſchmackvollen Emp⸗ findens, die von Herzen kommt und deshalb auch wieder zu Her⸗ zen geht. Eine Ueberraſchung freudigſter Art für die zahlreichen Beſucher des Feſtes, die von auswärts ſich der einheimiſchen Bevölkerung zu⸗ geſellten, war die treffliche Ausführung der dargebotenen künſtleri⸗ ſchen Gaben. Unter der Leitung des verdienſtvollen Chordirigenten H. Hoffmann gaben alle Mitwirkende ihr Beſtes, und daß es Liebhaber waren, die aus Luſt und Freude an edler Muſik dem Feſt einen ſo wohlgelungenen, hochbefriedigenden Verlauf geſichert haben, mag mit beſonderer, dankerfüllter Anerkennung rühmend hervorgehoben ſein. Und den hier ſo zukunftsfreudig gewieſenen Aufgaben im Dienſte der musica sacra wird es nach dieſem, in vieler Hinſicht recht Anfang an glücklichem Erfolg weiterhin gewiß nicht fehlen. Richard(Heilbronn). Runſt und Wißenſchaſt 1 Der Sarg eines oltſächſiſchen Königs gefunden. Bei Reſtau⸗ rationsarbeiten in der ſchönen Marienkapelle der alten Abtei von Sherborne in England ſtießen Arbeiter auf einen alten Stein⸗ ſara, in dem man menſchliche Knochen fand. Der Sarg wurde als der des Königs Ethelbert erkannt, und damit ſind die Zweifel beſeitigt, die bisher noch über die letzte Ruheſtätte dieſes Sohnes von Ethelwulf. König der Weſtſachſen, beſtanden. Im Jahre 1858 hatte man bei Grabungen in der Abtei den Sara des Königs Ethelbald gefunden, der ein Bruder Ethelberts war. Dieſe beiden weſtſächſi⸗ ſchen Könige waren Brüder Alfreds des Gr., der in der Abtei von Sherborns erzogen wurde. Die alten Chroniken berichten, daß dieſe beiden Beherrſcher des alten Enalands. die unter höchſt ſchwierigen Verhältniſſen um ihr Reich kämpften, von ihrem Lehnsmann Biſchof Eulſtan zu Sherborne beerdigt wurden und nachdem man den Sara Ethelbalds gefunden, hatte man lange nach der Leiche Ethelberts ge⸗ ucht. die man ganz in ſeiner Nähe beerdiat glaubte. Aber erſt ſetzt iſt der Sara zu Tage getreten: es iſt kein Marmorſarg, wie der Ethelbalds, ſondern ein einfacher Steinſarg. Die Ueberreſte zeigen. daß Ethelbert ein Mann von kleiner Statur war. Er ſtarb 866, ſechs Jahre nach Ethelbald. Mark für SSSZSS SFS den —— „Uenmerstag, den 28. Junt 1925 neue Mannheimer Jeltung(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 28 Aus der Pfalz E Landau, 23. Juni. Dem am 12. Februar 1924 in den Tagen benccregensherrscaft der eneeſee bei der Erſtürmung des Naſen: kiſchen Hauptquartiers, des Bezirksamtsgebäudes in Pir⸗ * in Ausübung ſeines Berufes durch eine tückiſche Separatiſten⸗ Der getöteten prakt. Arzt Dr. Nikolaus Anſtett wurde auf dem Afriedhof in Dahn, wo Dr. Anſtett ſeine letzte Ruheſtätte ge⸗ hat, von dem Pfälziſchen Philiſterverband des Kartellver⸗ s der katholiſchen deutſchen Studentenverbindung ein Ehren⸗ geſetzt, das nunmehr in einer in ihrer Schlichtheit und Würde Trauerfeier dem Andenken des Verſtorbenen wurde. Kaiſerslautern, 23. Juni. Die von der Volkshochſchule Kaiſers⸗ dil nu im Anſchluß an die Verbandstagung der Bayeriſchen Volks⸗ ungsverbände veranſtaltete Wander⸗ und Studien⸗ Irt durch die Pfalz, die mit einer gemeinſamen Fahrt der Teil⸗ f nach Mannheim und Heidelberg ihren Abſchluß 0 mi mal war ein voller Erfolg. Wie die reichtsrheiniſchen Gäſte ſo⸗ 100 bei der Tagung wie auch bei den Wanderungen immer wieder 5 freudiger Begeiſterung bezeugten, wurde durch die Tagung und nich⸗ die Studienfahrt das Band zwiſchen Pfälzern und rechtsrhei⸗ ir Bayern enger geknüpft, wurde die Liebe und das Verſtändnis 0 die bayeriſche Pfalz weſentlich gefördert und vertieft. Die Teil⸗ genrrer der Fahrt werden die Eindrüce die ſie in der Pacz empfan⸗ n haben, mit nach Hauſe nehnen und ihre Freunde und Landsleute u mlaſſen, ihre Ferien in einem pfälziſchen Städtchen oder Kurort verbringen, das Pfälzer Land mit ſeinen friſchen anmutigen und n und ſeinen ſonnigen Hängen, mit ſeinen zahlreichen Burgen nd mit ſeinem lebensfrohen Menſchenſchlag zu durchwandern— des dabei deutſche Geſchichte zu lernen. Dieſes Kind am linken Ufer Bun deme⸗ bat, davon haben ſich die Teilnehmer der Studienfahrt glich durch eigene Anſchauung und durch die Vorträge bekannter iſcher Heimatforſcher täglich überzeugt, ſeine große geſchichtliche 5 kulturelle Ueberlieferung nicht vergeſſen. Der deutſche Gedanke ge dort in jedem Pfälzer Herz feſt verankert; Kriege und Zerſtörun⸗ —1 Not und Schrecken haben ihn immer tiefer in das Bewußtſein Le Bevölkerung gegraben. Die Dankesworte der rechtsrheiniſchen mehmer für die freundliche Aufnahme, die ſie überall in der Pfalz funden haben, und die Freude, mit der ſie die Schönheiten des hualzer Landes aufnahmen, ſind der beſte Beweis dafür, daß Tagung 590 Wanderung durch die Pfalz ihren Zweck erreicht haben und die m. des Heimatgedankens und eines geſunden Volkstums durch ichts beſſer erreicht werden kann, als durch die Weckung der Liebe engeren Heimat und durch die Lebendigerhaltung der jahrhun⸗ rtealten Geſchichte des Landes im Herzen des Volkes. Nachbargebiete * Lampertheim, 20. Juni. Ein ſchwerer Unglücksfall hat ſc an Oſtern erſt aus der Schule entlaſſene 14jährige Hans Krauß, Fohn des Landwirts Krauß dorten, gegen Abend von dem oberen enwerk der Scheune ſo unglücklich in die Tenne herabſtürzte, aß er mittels Auto in das hieſige ev. Krankenhaus in ſpäter Nacht aingeliefert werden mußte. Herr Dr. üßler hier konſtatierte einen cweren Schädelbruch und nahm eine ſofortige Operation vor. Doch aren die Verletzungen derartig ſchwer, daß der Bedauernswerte be⸗ els um 2 Uhr nachts verſchied. L. Lampertheim, 22. Juni. Der hieſige Männergeſangverein Sängerr oſe“, ſeit Jahren durch ſeine hervorragenden Leiſtun⸗ en bekannt, wurde unter der bewährten Leitung ſeines tüchtigen irigenten Joſef Menz⸗Mannheim, Mitglied der Liedertafel⸗Mann⸗ heim, zu neuen Ehren und Erfolgen geführt. Am vergangenen Sonntag beim Jubiläumsfeſt des Geſangvereins„Liederkranz“ in Groß⸗Gerau krrang unſere„Sängerroſe“ mit 82 Sängern gegen die ſehr gefürch⸗ lete Konkurrenz der„Cäcilia“⸗Gonſenheim und„Sängerluſt“⸗Arheil⸗ —— 257 Punkten den 1. Preis(Gonſenheim 251 2. Preis und Ar⸗ lgen mit 250 Punkten 3. Preis)) mit dem aufgegebenen Chor ſchbrder feier. von H. Kann und dem ſelbſtgewählten Chor, dem ewig Naſten„Waldweben“ von Guſtav Weber. Sodann brachte im aſſen⸗Ehrenſingen das anſprechende Volkslied„Nun leb' wohl du kleine Gaſſe“ dem Verein mit 134 Punkten den erſten Ehrenpreis (Gonſenheim 132. Arheilgen 125 Punkte), beſtehend aus einer wert⸗ vollen, von einem Amerikaner geſtifteten, Standuhr. Außerdem war Sängerroſe“ umter ſämtlichen 25 Vereinen mit der Höchſtzahl von Punkten Sieger und trug damit den Dirigentenpreis n 180 Statt Karten! Kurf Salomon, Dipl.Ang. in dem benachbarten Groß⸗Rohrheim ereignet, indem der Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 24. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. SG..) Vorſitzender: Referendar Dr. Hörſt. Vertreter der Anklagebe⸗ hörde: Staatsanwalt Seitz. Die 29jährige Näherin Luiſe Berta Kuſche aus Freiburg wohnte am 31. Dezember 1924 im Thereſienhaus hier und erzählte, 800 ſie von Freiburg komme, um im Auftrag des dortigen St. Jofef⸗Krankenhaufes am hieſigen Platze Leinwandſtoffe, die hier viel billiger ſeien, einzukaufen. Da ſie aber nicht genug Geld hatte, bat ſie die Schweſter Oberin um ein Darlehen von 15., das ſie auch erhielt. Mit dieſem Gelde verſchwand die Einkäuferin, ohne ſich wieder ſehen zu laſſen. Die Nachforſchungen in Freiburg ergaben, daß die Kuſche im dortigen Joſefskrankenhauſe völlig un⸗ bekannt iſt und keinen Auftrag zum Leinwandeinkauf hatte. Die Angeklagte iſt, wie aus ihren vielen Vorſtrafen hervorgeht, eine ganz raffinierte Schwindlerin. Zurzeit verbüßt ſie in der Landes⸗ ſtrafanſtalt Bruchſal eine vom Schöffengericht Heidelberg erkannte Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 9 Monaten. Unter Einrechnung dieſer Strafe wurde heute gegen die Angeklagte eine Geſamtſtrafe von 1 Jahr 11 Monaten Gefängnis ausgeſprochen. * Maunheim, 23. Juni.(Sitzung des Schöffengerichts Abtei⸗ lung SG..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard. Schöffen: Alois Schreuer, Küfermeiſter hier, Georg Hacker, Zugführer in Neckarau. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. 2 Der 30jährige Techniker Valentin Dauth aus Niederrad be⸗ trat am 15. Mgi 1925 in Begleitung ſeiner Braut das Damen⸗ kleidergeſchäft Etöling u. Kübler hier und ließ ſich einen Kleiderſtoff zu einem Koſtüm für ſeine Braut vorlegen. Als die Verkäuferin Unterdeſſen andere Kunden bediente, benützte Dauth die günſtige Gelegenheit und verſteckte einen Ballen Stoff, einen Mantel und eine Unterhoſe unter ſeinem ſehr weiten Ueberzieher. Er vergaß jedoch, den Ueberzieher feſt zuſammenzuhalten, ſodaß die geſtoh⸗ lenen Sachen der auf den Boden fielen und das Geſchäftsper⸗ ſonal auf den Diebſtahl aufmerkſam wurde. Der Angeklagte ge⸗ ſteht heute den Diebſtahl ein. Da er ſchon öfters wegen Diebſtahls vorbeſtraft iſt, beantragte die Staatsanwaltſchaft gegen ihn ein Jahr Zuchthaus. Das ergangene Urteil lautet: 1Jahr Gefängnis, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft, ſowie 3 Jahre Ehrverluſt. (Verteidiger: RA. Dr. Pfeiffenberger.) Der Kaufmann Wilhelm Münch aus Neckarau war als Ge⸗ ſchäftsreiſender für eine Wäſchefabrik tätig. Mangels genügenden Verdienſtes verfiel er auf den unſeligen Gedanken, Geſchäftsaus⸗ ſtände in Höhe von 118 Mark einzuziehen und, ſtatt an die Fabrik abzuliefern, für ſich zu verbrauchen. Auch fälſchte Münch einen Beſtellſchein und erlangte durch dieſe unehrliche Handlungsweiſe weitere 35 Mk. Wegen Unterſchlagung, Urkundenfälſchung und Betrugs erhält Münch 3 Monate Gefängnis. Der Frankfurter Schneidermord vor Gericht FJrankfurt a.., 24. Juni. Vor dem hieſigen Schwur⸗ gericht hatte ſich jetzt der aus Barmen gebürtige Schneidergeſelle Hußppelsberg, der am 23. Januar d. J. in Frankfurk den Schneidermeiſter Friedrich Dillemuthermordet und beraubt hatte, zu verantworten. Das Gericht verurteilte ihn wegen Tot⸗ ſchlags zu lebenslänglicher Zuchthausſtrafe und wegen ſchweren Rückfalldiebſtahls zu drei Jahren Zuchthaus. Der Landauer Vatermord * Landau, 23. Juni. Das Schwurgericht verurteilte den Dach⸗ decker Wilhelm Scherdel aus Landau, der am 5. April d. J. ſeinen Vater, den Taglöhner Georg Scherdel, nach kurzem Streit mit dem Schuſtermeſſer in die rechte Bruſtſeite ſtieß und dadurch den Tod ſeines Vaters herbeiführte, zu 2 Jahren und 9 Mo⸗ naten Gefängnis unter Anrechnung von 2½ Monaten Unter⸗ ſuchungshaft. Dem Angeklagten wurden mildernde Umſtände zu⸗ gebilligt. 5 EN § Franzöſiſches Kriegsgericht in Mainz. Das Kriegsgericht verurteilte in Abweſenheit 250 Pferdehändler Albert von Mainz zu 4 Monaten Gefängnis und 490 Franken Geldſtrafe. Schollmayer wurde beſchuldiat, bei Diebſtählen im Mainzer Flieger⸗ park, die bereits am 21. Mai das Kriegsgericht beſchäftigten, als Hehler mitgewirkt zu haben. Die übrigen in der Affäre verwickelten Angeklagten ſind bereits am 21. Mai zu erheblichen Gefängnis⸗ ſtrafen verurteilt worden. Fräzel Salomon geb. von Priel 8 Vermählfe 2 Mannheim 7 28. Juni 1925 9 6. 18 N 7107 Internationales Wasserball-Einladungsspiel III. Bezirk Budapest 5— Ungarischer Wasserballmeister 2 NMationalteam Olympia-Teilnehm. 2 gegen Eds38 5 .-V. Mannheim 5 Samstag, den 27. quni, 7 Uhr abends Schleusenkanal, Pegeluhr am Parkring (Kaltestelle der Straßenbahn„Rheinlust“) 2 Karten im Vorverkauf ausnahmslos Mk.— an der TIageskasse Mk..50, Schüler 30 Pfg. 5 im Sporthaus Nickel, E 2, Planken und Engelswerk, P 5, 14, Planken 18 Sonntag, 28. Juni, nachmitt. 4 Uhr Große NMeckar-Schwimmfahrt 8 Straßenbahndepot bis neue 10/ Rabatt krotz billigster Ventaulsprekse Rucksticlxe sowie sämtl Reiseutensilien sichert Ermüdung und Ab- spannung den Reiz neuer Eindrücke stõ · ren, erhält ihr erquik- kender Hauch Frische und Beweglichkeit.— 4¹! in steter Bereit· schaft, erhöht das Wohl-· behagen auf Reisen.. e. 995 —5 Man bediene eich indes nur NKOLNINTHWASSER der ges. gesch.(Blau- auf 6862 . 2 altbewährtem Original-R. Schrankkoffer, Rohrplattenkoffer, 27¹ 80 10 Bahnkoffer aller Art, Handkoffer,. Maulbügelsgeke, Reisetaschen, 8 ee e auf Reisen Wo — 1—— Gold-Etikette).—Seit 1 in stets der gleichen, her- vorragenden Güte nach Rudl. Lchmiedergr E 2, 12 Sattlerei F 2, 12 Gegründet 1889. eeeeeeeeee Sportliche Rundſchau Große Erfolge Mannheimer Tennisſpieler Die beiden Spitzenſpieler des Mannheimer Tennis⸗Club(Ab⸗ teilung des V. f..) Dr. Buß und St. Oppenheimer. baben bei den letzten tennisſportlichen Veranſtaltungen bedeutende Erfolge erzielt. Beim Tennisturnier in Wiesbaden errang Dr. Buß die Meiſterſchaft von Wiesbaden im Herren⸗Einzelſpiel durch den Ver⸗ zicht von Fritz in der Schlußrunde. Das Mannheimer Paar Dr. Buß.—Oppenheimer gewann außerdem die Meiſterſchaft von Wies⸗ baden im Herren⸗Doppelſpiel in der Schlußrunde gegen Fritz— Floda mit:1,:2,:1. Das gemiſchte Doppelſpiel ohne Vorgabe ſicherte ſich das Paar Weihermann—Oppenheimer gegen Frau Hemp—Fritz. Am darauffolgenden Sonntag errana Dr. Buß zum erſtenmal im Herren⸗Einzelſpiel ohne Vorgabe den Wanderpo kal von Heilbronn. Er ſiegte dabei in der Vorſchlußrunde über Fritz mit:6,:3.:4 und in der Schlußrunde über Siedhoff(München) mit:1.:1,:1. Das Herren⸗Doppelſpiel ohne Vorgabe in Heil⸗ bronn ſah das Paar Dr. Buß—Fritz als überlegene Sieger in der Schlußrunde gegen Brühler—Bauer. Am gleichen Sonntaa errana St. Oppenheimer die Meiſterſchaft von Saarbrücken (Wanderpokal) im Herren⸗Einzelſpiel ohne Vorgabe. Das gemiſchte Doppelſpiel ohne Voraabe wurde in der Schlußrunde nicht zu Ende geführt. Beim Turnier in Bad Ems unterlaa Dr. Buß in der Schluß⸗ runde gegen den deutſchen Meiſter O. Froitzheim, nachdem er vorher ſeinen Clubkameraden St. Oppenheimer nach Dreiſatzkampf überwunden hatte. Auch hier ſiegte im Herren⸗Doppelſpiel ohne Vorgabe wieder die bewährte Mannheimer Kombination Dr. uß Oppenheimer in überlegener Manier. Das gemiſchte Doppelſpiel ohne Voraabe holte ſich das Paar Frau Friedleben—St. Oppenheimer. Am Sonntag(21. Juni) gewann Dr. Buß zum drittenmal die Meiſterſchaft von Baden im Herren⸗Einzelſpiel nach über⸗ legenen Siegen über Walz und W. O. Müller. Die Schlußrunde gegen den jungen ausgezeichnet ſpielenden Pforzheimer Wetzel brachte einen intereſſanten Kampf, aus dem Dr. Buß mit:5,:6. 6·8. 6˙2 als Sieger hervoraing. Dr. Buß gewann damit den Wander⸗ pokal von Karlsruhe zum drittenmal und endaültia. Im gemiſchten Doppelſpiel ſieate das Paar Frl. Weihe—Dr. Bußt gegen Frl. von Ückermann—Brühler mit:4,.:0. St. Oppenheimer beteiligte ſich erfolareich im Herren⸗Doppel und gemiſchten Doppel beim Tennisturnier in Darmſtadt. 0 Dieſe hervorragenden Erfolge der Mannheimer Spieler haben ihre Anerkennuna dadurch gefunden, daß die Herren Dr. Buß und St. Oppenheimer für die Tennisländerwettkämpfe gegen Oeſterreich und die Schweiz als Verbreter Deutſchlands aufgeſtellt worden ſind. 24 0 ANutoſport „Badenia-Preisfahrt“ am 5. Juli Der Termin für die Nennungen zur„Badenia⸗Preisfahrt“ deß Rheiniſchen Automobil⸗Clubs am 5. Juli ds. Is. iſt mit Rückſicht auf den etwas verſpäteten Verſand der Ausſchreibungen bis zum 27. Juni ds. Is., abends 6 Uhr, mit einfachem Nenngeld verlängert worden. Die bis jetzt eingegangenen Meldungen von den namhafteſten Sports⸗ leuten geben den deutlichſten Beweis, welches große Intereſſe der Veranſtaltung entgegengebracht wird. Die diesjährige Preisfahrt des R. A. C. dürfte wohl eine der bedeutendſten autofportlichen Veran⸗ ſtaltungen in Deutſchland werden. Die Flach⸗ wie auch Bergrenn⸗ ſtrecke werden mit Telefon verſehen, ſodaß 1. eine vollkommen ein⸗ wandfreie Zeitnahme gewährleiſtet und 2. durch Freihaltung der Strecken Unfällen vorgebeugt worden iſt. Die Rennſtrecken müſſen direkt als ideal bezeichnet werden. Die Flachrennſtrecke iſt neu her⸗ gerichtet, die Bergrennſtrecke befindet ſich im denkbar beſten Zuſtande und beide Strecken führen vornehmlich durch Wald. Vom Club werden alle Maßnahmen getroffen, um den Teilnehmern die Zeit ihres Hierſeins ſo angenehm wie möglich zu machen. Die Wagenab⸗ nahme findet am 4. Juli von nachmittags 2 bis 5 Uhr am Parkhotel in Mannheim ſtatt. Das Büro der Oberleitung befindet ſich im Parkhotel.“ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. m b. H. Mannheim 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes;: für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher: für Sport and Neues aus aller Welt: Willy Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Frauz Kircher; für Anzeigen: Bernbardt ———————————— ⁰⁰⁰⁰Ümee e eeeeeke erserekee ene eeeert ienme mer ee ereree eeeeeeee Während der Feier des Johannis-Festes der Christengemeinsdaalt lindet statt: 6951¹ Märchenaufführung „Die Zurtanzten Schuhe“ Freitag, den 26. Juni, 7½ Uhr abends im KasinosaalRI, 1, für Erwachsene u. Schulkind. Eimtritt 10 u. 20 Pig, auf Wunsch Freikaten. 70 Endlich ein solides, wirksames Mittel gegen Heuschnupfen llon-Heuschnupfen-Salbe ᷑zu haben in allen wo nicht direkt. von Ilon-Laboratorium, Freiburg 1 B. portofrei p. Nachnahme zu Mk..20. Zwangsversielserung. Freitag. den 26. Juni 1925, nachmittags Uhr werde ich im Pfandlokal O 6, 2 15258 bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗ lich verſteigern: 6868 1 aroße Boſton⸗Preſſe. 1 Klavier, 1 Papier⸗ ſchneidmaſchine, ferner beſtimmt: 53 Ffüſſer Erd⸗, Bund⸗ und Kalkfarben. Im Anſchluſſe daran verſteigere ich öffent⸗ lich im Auftrage des Konkursverwalter: 1 Kiſte elektr. Bügeleiſen, ca. 80 Stück. Mannheim, den 24. Juni 1925. Bindert, Gerichtsvollzteher. Zwanssversteigeruns. Freitag, den 26. Juni 1925. nachmittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2 hier gegen bar: Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 6872 2 Vitrinen, 1 Bild(Wilhelm v. Dietz), 10 Stück Inka(Ausgrabungen), 4 verſchiedene Vaſen, 4 ffiguren(Meißner Porzellan), 1 farbige Radierung n. Botticelli v. Boſſert, 1 große favaniſche Vaſe, 1 Uhr, 1 Bild, 1 Poſten Spielwaren und ſonſtiges. Maunheim, den 24. Juni 1925. Armbruſter. Gerichtsvollzieher. Zwanssverstelgeruns. Freitag, den 26. Juni 1925, nachmittags 2 Uhr, werde ich in Mannheim im Pfandlokal O6. 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungs⸗ wege öffentlich verſteigern: 6870 1 rechnende Remington Schreibmaſchine mit 11 Zäblwerken, 1 Stanzmaſchine und Möbel aller Art. Mannheim, den 24. Juni 1925. 7 Sommer, Gerichtsvollgieber. —— ———— ——— 1 —————— Firniſſe und Lacke, Leder und Uhren. Vormonat um weitere 16,5 Mill../ geſtiegen. . Seite. Nr. 287 Neue Mannheimer Zeltung(Mittag⸗Nusgabe) Der ſüddeulſch- rheiniſche Holzmarkt im erſten Halbjahr 1925 Das Geſchäft am ſüddeutſch⸗rheiniſchen Holzmarkt hat ſich in der erſten Jahreshälfte günſtiger entwickeit, als man 1 e beginn hoffen durfte. Die Aufnahmefähigkeit des Marktes war ent⸗ ſchieden eine größere als in dem gleichen Zeitabſchnitt des Jahres 1924. Wenn auch die Rundholz⸗Preiſe niemals in Einklang mit den Preiſen der Fertigprodukte zu bringen waren, ſo ſteht immerhin feſt, daß die Fertigware eine aufſteigende Preis⸗ richtung genommen hat. Es ſind namentlich die Preiſe für Dimenſionsware und Qualitätsware ſtetig geſtiegen, dagegen haben ſich im großen und ganzen die Preiſe fuͤr minderwertige Ware, Ausſchußbretter und Kiſtenware nicht in gleichem Ausmaß erhöht, wie für die vorgenannten beſſeren Sortimente. In der Hauptſache beſchränkte ſich das Geſchäft auf den inländiſchen Konſum, wogegen die Ausfuhr eine minimale war. Frankreich und Holland ſind mit Ware überſättigt und die deutſche Produktion kann infoige der billigen Durchfuhrtarife mit dem Oſten, der bis jetzt hauptſächlich Lieferant genannter Länder iſt, nicht in Wettbewerb treten. Reparationslieferungen kommen aus dem gleichen Grunde nicht in Frage, da es ganz ausgeſchloſſen iſt zu den Preiſen, die man in Frankreich bezahlen will, deutſches Material zu liefern. Da für dieſen Zweck die Lieferung ausländiſchen Holzes aus⸗ geſchloſſen iſt, ſo iſt es auch nicht möglich, im Tranſitverkehr Reparationslieferungen zur Ausführung zu bringen. Die gegenwärtige Marktlage zeichnet ſich dadurch aus, daß die Nachfrage ruhiger geworden iſt, daß die Werke aber durchweg mit früheren Aufträgen beſchäftigt ſind. Die Preiſe ſind ſtabil. Nichtsdeſtoweniger kammen ab und zu billigere Angebote an den Markt, da der Geldmangel eben manchen zwingt, den Ver⸗ kauf zu forcieren. Es iſt eine alte Erfahrung, daß die Monate Juli und Auguſt einen Rückgang der Nachfrage bringen, da die im Frühjahr angefangenen Neubauten noch nicht ſo weit fertiggeſtellt ſind, als daß ſich Bedarf von dieſer Seite her geltend machen würde. Was die weitere Entwicklung des Marktes betrifft, ſo iſt damit zu rechnen, daß im September⸗Oktober der Bedarf ſich wieder hebt, da die Bautätigkeit nicht geringer war als im vorigen Jahre. Die heutigen Marktnotierungen ſind für 16 lange Ausſchußbretter 64—70,00, für„gute“ Ware, je nach Stärke und Breite 90—100 l, für reine und halbreine Ware, je nach Stärke und Breite, 105—120,00, Parität Karlsruhe. Die Bauholzſägen ſind. wenn nicht lebhaft, ſo doch zufriedenſtellend beſchäftigt. Die Bau⸗ Der deutſche Außenhandel im Mai 1925 Der deutſche Außenhandel zeigt im Mai in der Einfuhr egenüber dem Vormonat nur geringfügige Veränderungen, bei der usfuhr iſt eine Belebung feſtzuſtellen. Die reine Wareneinfuhr zeigt im Mai gegenüber dem Vormonat, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt kurz gemeldet, eine geringfügige Abnahme(um rd. 13 Mill..), die reine Waren⸗ ausfuhr iſt dagegen um rund 58 Mill. R⸗, geſtiegen. Die ſich auf Grund des reinen Warenverkehrs(unter Ausſchaltung des Außenhandels mit Gold und Silber) ergebende Paſſivität der Handelsbilanz beträgt im Mai 266 Mill. R/ gegen 337 Mill. R⸗A4 im Vormonat. Bei der Einfuhr iſt ein Rückgang(um 21 Mill..) bei Rohſtoffen und halbfertigen Waren und eine leichte Zunahme(um 7 Mill..) bei den Fertigwaren feſtzu⸗ ſtellen. Die fe e verteilt ſich auf Rohſtoffe und halb⸗ fertige Waren(um 24 Mill../) und Fertigwaren(um 38 Mill. R⸗/4), bei gleichzeitigem leichten Rückgang der Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken. Im einzelnen iſt folgendes zu berichten: Der Wert der Ein⸗ fuhr an Lebensmitteln und Getränken iſt im Mai gegenüber dem Vormonat nahezu unverändert geblieben. Es iſt eine Zunahme der Einfuhr an Zucker(um 6,0 Mill..), Weizen, Roggen und Butter und eine Abnahme bei Schmalz (um 6,4 Mill..), Eiern und Südfrüchten feſtzuſtellen. Die Einfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen Waren weiſt im Mai gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 21 Mill.=„ auf, woran die Textilrohſtoffe— trotz der Steige⸗ rung der Einfuhr an Flachs, Hanf, Jute uſw. um 6,3 Mill. R4— mit 18,9 Mill. R⸗ beteiligt ſind. Zurückgegangen iſt ferner die Einfuhr an Oelfrüchten und Oelſaaten(6,7 Mill. R) und Eiſen⸗ erzen, geſtiegen iſt dagegen die Einfuhr an Zinn(um 4,8 Mill. R⸗.), Mineralölen, Fellen zu Pelzwerk und Rohtabak. Die Fertigwareneinfuhr zeigt im Mai gegenüber dem Vormonat eine Zunahme um 7 Mill.=, die hauptſächlich auf die erhöhte Einfuhr an Waſſerfahrzeugen, Walzwerkerzeug⸗ niſſen und Baumwoll⸗ und Wollgeweben(die Textilwareneinfuhr insgeſamt iſt mit 93,1 Mill.„4 gegenüber dem Vormonat unver⸗ ändert geblieben) zurückzuführen iſt. Die Ausfuhr an Lebensmitteln und Getränken iſt im Mai gegenüber dem Vormonat leicht(um 3,2 Mill..) zurückgegangen. Die Ausfuhr an Mehl zeigt eine Zunahme, die Ausfuhr an Zucker, friſchen Kartoffeln und Hafer dagegen einen leichten Rückgang. Bei der Ausfuhr an Rohſtoffen und halbfertigen iſt eine Steigerung um 24,5 Mill. R. feſtzuſtellen. aran ſind die Textilrohſtoffe mit 6,5 Mill. ReI beteiligt. Eine Zunahme weiſen auf Steinkohlen(um 6,8 Mill..(), Koks, Steinkohlenteer uſw. und Kaliſalze. Die Fertigwarenausfuhr zeigt eine Zunahme um 37,7 Mill. R⸗l. Hieran ſind die Textilwaren mit 14,4 Mill. R(darunter Gewebe aus Seide mit 5,2, aus Wolle mit 5,5, aus Baumwolle mit 3,4 Mill../) beteiligt. Eine Zu⸗ nahme weiſen ferner auf Walzwerkerzeugniſſe und Eiſenwaren 6,0 Mill...), Pelze und Pelzwaren, Kautſchukwaren, Farben, Die Ausfuhr an Maſchinen zeigt dagegen einen Rückgang um 4,2 Mill.=A. Die Einfuhr an Gold und Silber iſt gegenüber dem Auch die Aus⸗ fuhr weiſt eine Zunahme um 1,8 Mill..=& auf. .⸗G. Jarbwerk Mühlheim vorm. A. Leonhardt u. Co. in Mühlheim a. M. Im Geſchäftsjahr 1924 betrug der Warengewinn 555 169 RA. Dagegen erforderten Handlungsunkoſten 311980.⸗A und Abſchrei⸗ bungen 32 949.A, ſo daß ein Reingewinn von 210 240=4 bleibt, woraus je 5 pCt. Dividende auf die Stamm⸗ und Vorzugsaktien verteilt, 50 000 R= dem Reſervefonds zugewieſen, 4224.„ als Aufſichtsratstantieme und 21016 R. als Vortrag auf neue Rechnung verwendet werden ſollen. Nach der Vilanz per 31. Dezember 1924 betragen: Fabrik⸗Bau 124 632=IA, Spezial⸗ Bau 291 741=4, Grundſtück 183 724=A4, Fabrik⸗Einrichtung 23 772 Rell, Dampf⸗ und Kraftanlage 18 554 R, Gasfabrik⸗ Einrichtung 28 578 R, Eiſenbahn⸗Anſchluß⸗Gleiſe 56 132.A, Vorräte 1 369 284.., Kaſſe, Wechſel und Sorten 367 542.A, Effekten 1601 R⸗, Patent⸗Konto 1.1, Debitöoren 830 997.A, andrerſeits Vorzugs⸗Aktienkapital 1 000 000=½, Stamm⸗Aktien⸗ kapital 1 700 00 R⸗, Obligations⸗Anleihe 4650., Reſervefonds 10 000=I und Kreditoren 371673 RIA. Dem Bericht des Vorſtandes iſt u. a. zu entnehmen:„Der Geſchäftsgang wurde im Berichtsjahr ſtark beeinflußt durch die Kapitalknappheit, die hauptſächlich in den Sommermonaten die Um⸗ ſätze weſentlich zurückgehen ließ. Die Beſſerung gegen Ende des Jahres ließ erkennen, daß unſere Kundſchaft die Kriſis gut über⸗ ſtanden hatte. Wir hatten nur ganz minimale Verluſte durch Konkurſe zu beklagen. Ddie Schwierigkeiten auf dem Farbſtoffgebiet dauern an und wir ſind deshalb bemüht, durch Aufnahme der Fabrikation geeigneter Produkte uns neue Verdienſtmöglichkeiten zu ſchaffen.“ holzpreiſe für Ware mit üblicher Waldkante bewegen ſich zwiſchen 63—67,00, bahnfrei Karlsruhe. Verhältnismäßig hoch im Preiſe ſtehen gute Latten, wofür—9,50 Pfennig frei Bahnwagen Karls⸗ ruhe notiert werden. Hobelfähige Bretter werden mit etwa 70,00% per Kubikmeter Parität Karlsruhe, jedoch nicht in ſehr großen Mengen, angeboten. Die Nachfrage nach Hobelware iſt eine normale. Für unſortierte Hobelbretter wird 2,20 /¼, für Ia 2,30 bis 2,35, für IIa ca. 2,00 Parität Karlsruhe notiert. Schwedäſche Hobelware liegt ſtetig; der Preis dafür bewegt ſich auf der Baſis von 2,70„ für 24 mm“, ab oberrheiniſchen Hobelwerken.— Für amerikaniſches Pitch Pine, wofür ſich der Preis in der letzten Zeit wenig verändert hat, werden bei ſchwachem Angebot 6,30—6,40 per qm notiert; Red Pine bringen etwa 5,00 per qm. Der Markt in Amerika ſelbſt liegt ſtetig bei knappem Angebot in Pitch Pine und normalem Angebot in Red Pine. Neuerdings wird auch Oregon⸗Pine eingeführt, das aus Kalifornien kommt; es wird hauptſächlich für Fußbodenzwecke importiert, iſt vollkommen aſtrein und mit aufrechtſtehenden Jahren geſchnitten. Der Preis ſtellt ſich auf etwa 5,00 4 je qm ab ober⸗ rheiniſchen Hobelwerken. Aus dem Oſten— der Bukowina und aus Galizien— ſind größere Abſchlüſſe nach dem Rhein getätigt worden, deren Abwicklung in die nächſten Wochen fallen wird. Es kommen von dort hauptſächlich reine und halbreine Waren, auch breite Waren in der Abmeſſung von 12“, die eine gute Aufnahme im Markte finden werden. Aus der Tſchecho⸗Slowakei kommt wenig Ware nach der Rheingegend, weil dasſelbſt die Preiſe im Verhältnis höher ſind, als in den weiter öſtlich gelegenen Produktionsgebieten. Dieſe Werke ſollen alle gut beſchäftigt ſein und bis Ende Auguſt, Anfang September ihre Produktion verſchloſſen haben. Auch aus dem Norden ſind jetzt die erſten Ankünfte zu erwarten; der Norden iſt in Weißholz für Sommerlieferung aleichfalls ausver⸗ kauft. Es ſind nur noch Angebote für Herbſtverſchiffung am Markte. Wenn dieſe auch etwas billiger lauten, ſo hat dies auf die Preislage keinen Einfluß, weil man zum Herbſt hin mit höheren Transportkoſten zu rechnen hat und weil die Ware ſelbſt für den diesjährigen Bedarf zum größten Teil nicht mehr in Frage kommt. Dieſe ſpäter hereinkommenden Partien haben demgemäß einen ent⸗ ſprechend höheren Zinsverluſt zu tragen, ſo daß die Ware effektiv nicht billiger verkauft werden kann, als die Sommerware. G. H. 1. Saphir-Werke.⸗G. in München. Die Geſellſchaft ſieht ſich genötigt, auf Grund einer Zwiſchenbilanz der.⸗V. Anzeige nach§ 240 des Handelsgeſetzbuches zu machen, wonach mehr als die Hälfte des Aktienkapitals verloren iſt. Das Unternehmen iſt ein Opfer der ſchlechten Konjunktur der deutſchen Margarine⸗ induſtrie, die ſich in ſchlechtem Abſatz und verſchärften Kreditverhält⸗ niſſen ausdrückt. Die Geſellſchaft iſt durch der Vereinigten Münchener Fettraffinerien und Margarinefabriken „Saphir“ in München und der Fettwaren⸗ und Handelsgeſellſchaft „Union“ im Frühjahr 1923 mit einem Papiermark⸗Kapital von 75 Mill. begründet worden. Was aus dem Unternehmen werden wird, läßt ſich noch nicht überſehen; die Verhältniſſe am Geldmarkte verſchlechtern ſich von Tag zu Tag und die Zahl der Kreditgeber ſelbſt für gute Sachen, wird täglich geringer. Die ſeinerzeit unter Mitwirkung des Bankhauſes Aufhäuſer in München. 2: Eſchweiler Bank in Eſchweiler. Der Abſchluß für 1924 ergab Einnahmen aus Zinſen und Gebühren von 261694. Davon erforderten Verwaltungsunkoſten 193 454 1, Steuern und Kaſſen⸗ beiträge 25 228„, ſo daß ein Reingewinn von 43 012 zu folgender Verwendung blieb: Rücklage 8738, 5 pCt. Dividende gleich 22 500, Abſchreibung auf Ausſtände 10 000 und Vortrag 1773 1. Der Geſamtumſatz betrug, von einer Seite des Haupt⸗ buches berechnet, 60,48 Mill. 1; zum Vergleich wird erwähnt, daß der Umſatz im letzten Friedensjahr 1913 bei 1 000 000/ Aktien⸗ kapital ſich auf 121,4 Mill. 1 belief. Die Bank war genötigt, die Verringerung des Perſonalbeſtandes fortzuſetzen, um die Unkoſten weiter zu ermäßigen. -: Henſchel u. Sohn G. m. b. 5. in Kaſſel. Die Geſellſchaft hat, da die Beſchäftigung im Lokomotipbau noch ungenügend iſt, auch andere Herſtellungszweige aufgenommen, u. a. die Herſtellung von Kaffeemaſchinen. Zum Vertrieb dieſes neuen Erzeugniſſes gründete die Geſellſchaft die Kaffee⸗Fix⸗Apparate⸗Vertriebsgeſell⸗ ſchaft m. b. H. mit dem Sitz in Eſſen⸗Ruhr und Kaſſel. Das Stamm⸗ kapital wurde bei der Gründung auf 16 000 feſtgeſetzt und gleich darauf auf 50 000 erhöht. 1 Hanſa-Aukomobilwerke.⸗G. in Varel i. Oldenburg. Die .⸗V. genehmigte die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz, die eine Um⸗ ſtellung des Stammkapitals von 150 Mill..A auf 1 500 000 und des Vorzugsaktienkapitals von 16 Mill. PA auf 8000 4 vorſieht. : Ausdehnung des amerikaniſ Aukomobilabſatzes nach Deulſchland? Die Meldung der United Preß, wonach die General Motor Co. beabſichtigt, in Deutſchland eine große Verkaufs⸗ organiſation aufzubauen, wird der Köln. Ztg. aus induſtriellen Kreiſen für wenig glaubwürdig erklärt, denn die hohen Automobil⸗ einfuhrzölle, die in der neuen Zollvorlage vorgeſehen ſind, würden einer ſolchen Maßnahme entgegenſtehen. Uebrigens beſitzt die General Motor Co. in Deutſchland bereits eine Vertretung, und zwar durch die den Benzwerken naheſtehenden Karoſſerie⸗ werke Schebera. Die Franzoſen in der Schleſiſch. Bergswerks- u. Hülten-.-G. In der o..⸗V. der Schleſiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G., Beuthen.⸗S., wurde die Dividende auf 6 PCt. feſtgeſetzt. 100 000.4 werden dem Reſervefonds zugewieſen. Neu in den Aufſichtsrat wurden gewählt: Prinz Alexander Murat, Paris, Baron de Neuflize, Paris, und anſtelle des Geheimrats Müller Dir. Herbert M. Gutmann von der Dresdner Bank. Bisher war im Aufſichtsrat der Schleſiſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. eine ausländiſche Beteiligung nicht hervorgetreten. Die neu in den Aufſichtsrat gewählten Pariſer Herren ſind zugleich die Haupt⸗ vertreter der belgiſch⸗franzöſiſchen Majorität in der Schleſiſchen.⸗G. für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb(Zines de Siléſie) in Lipine, Prinz Alexander Murat als Vorſitzender des Aufſichtsrates; Baron de Neuflize iſt der Vertreter der Banque de'Union Pariſienne. 2: Die Steauda Romana in 1924. Die Steaua Romana gibt jetzt ihren Abſchluß für 1924 bekannt. Bei einem Kapital von 585 Mill. Lei(1923 465 Mill. Lei) und Reſerven von faſt 60(30) Mill. Lei ſchließt ſie mit einem Reingewinn von 140 Mill. Lei (4923 140 Mill. Lei). Debitoren in Höhe von 449 Mill. Lei ſtehen Kreditoren in einer ſolchen von 399 Mill. Lei gegenüber. Der Oelfelderbeſitz ſteht mit 17,6(15,6) Mill. Lei, die Inſtallationen mit 127(77) Mill. Lei und der Tankwagen⸗ und Schiffspark mit 6,8(8) Mill. Lei zu Buche. Effekten und Beteiligungen ſtehen der flauen Börſe gemäß mit nur 45 gegenüber 59 Mill. Lei im Jahre 1923 zu Buch. Die.⸗V. war auf den 22. Juni einberufen. Außer der Genehmigung der Bilanz wird ſie auch die Genehmigung der vor einiger Zeit zwiſchen der Steaua Romana und dem Staate geſchloſſenen Transaktion, demgemäß die Steaua Romana gegen 40 000 neu zu emittierende Aktien wie auch 35 000 Aktien aus dem Beſitz der rumäniſchen Banken 120 ha ſtaatliches Petroleumgebiet zugewieſen bekommen hat, beraten. Dieſe Aktien ſollen ein mehr⸗ faches Stimmrecht derart erhalten, daß eine rumäniſche Majorität geſichert wird. Das Aktienkapital ſoll von 585 auf 665,25 Mill. Lei erhöht werden, wovon 20 Mill. Lei dem Staat zu übergeben ſind. Der Reſt von 60,25 Mill. Lei Aktien ſoll dagegen zur Verfügung der Geſellſchaft bleiben. RECCCCCC 0 Neue Mannheimer Seitung Donnerstag, den 28. Jun 1955 andelsblatt Deviſenmarkt 5 el⸗ Die Bewegung in den Weſtdeviſen war auch geſtern unreg mäßig. Der franzöſiſche Franken ſtellte ſich in den Nachmitg ſtunden etwas ſchwächer. Es notierten: London gegen Brüſſel 1 905 gegen Mailand 1307, gegen, 55 48676, London egen Holland 1213, London gegen Schweiz 05 In Reichsmark ſtellte ſich das engliſche 9185 auf 20,42(20,4180) 4, Paris 1945(1,65) Pfa. Schwee (81,35) Pfg., Italien 15,60(15,60) Pfg., Holland 1,68,35(1,68,50) Prag 12,44(12,43) Pfg., Kriſtiania 72,45(72,45) Pfg., Kopenheggs 81,5(81,70) Pfg., Stockholm 1,)12,40(1,12,40), Brüſſel 5 (19,55) Pfg., Madrid 61,12(61,05) Pfg., Argentinien 17 8 (1,69,15) 4. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe O mannheim, 24. Juni. Das Geſchäft an der beuligen geſſe war ſtill, die Kurſe aber leicht befeſtigt. Intereſſe zeigte ſich 5 Rheinelektra⸗Aktien, die auf 69 pCt. anzogen. Es notierten: 18 Bank 174, Bad. Anilin 117,5, Brauerei Schwartz⸗Storchen Speyer 2 9 Mannheimer Verſicherung 63, Württb. Transport⸗Verſicherung r Dinglerſche Maſchinenfabrit 25, Gebr. Fahr Pirmaſens 54, Kn 69 Heilbronn 54, Neckarſulmer Fahrzeugwerke 80,75, Rheinelektra brit Unionwerke Mannheim 5,75, Zellſtoff Waldhof 9,50, Zuckerfa ihe Waghäuſel 60, 5 proz. Deutſche Reichsanleihe 0,410, StadteAnle 3 Mannheim von 1914: 5,2—5,3, desgl 4 proz. von 1901: 5,2 905 desgl. 4 proz. von 1906 u. 1907: 5,2—5,8, desgl. 355 proz. von 1 u. 1912: 5,2—5,3, desgl. 4 proz. v. 1919 u. 1920: 5,2—5,3,)5 proß. Pirmaſens von 1905: 5. O Von der Mannheimer Börſe. Vom heutigen Donngeg ab werden die Aktien der Joh. Braun A⸗ Pfeddersheim, Vereinigte Freiburger Ziegelwer Bad..⸗G. f. Rheinſchiffahrt u. Seetransport— heim und Weſteregeln Alkaliwerke in Reichsmar Prozenten notiert. In der geſtrigen Vorſtandsſitzung der Mannheimer Effeten börſe wurde Kommerzienrat Dr. Jahr, Direktor der Rheiniſchen Creditbank, anſtelle des 7 Direktor Hohenemſer zum Vorſitzen den gewählt. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 24. Juni Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 28. 24. Aluminium 23. 212 Elektrolytkupfer 130,25 129.75 in Barren 2,45•2,50 2, Raffinadekupfer—.——.— inn, ausl.—.— Blei—.——.— üttenzinn—.— RohzinklBb.⸗Pr.,———.— Nickel 8,5.3,50 74541 do.(fr. Berk. 69..69,0 68 69 Antimon.19..21 2 Plattenzink 618.8˙8 62.80.— Sitber fur 1 Gr. 85.75.98.78 97,—45 Aluminium.35.2,40 2,35•2,40 Platin p. Gr.—.— London 24. Juni(WW) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 1 23. 24. 23. 24 Blei 39.40 9445 Kupfer Kaſſa 60 00 60,15 beſtſelect. 68,75 63,75 ink 84.25 12⁴⁵ do. 3 Mona 61,00 61,.—] Nickel—.——n— ueckſilben 13,25 1% do. Elektol. 69.90 68.90] Zinn Kaſſa 252.50 253.— Regulus——— „Bremen, 24. Juni. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,40(27,32) Dollarcents. Magdeburg, 24. Juni. Jucker prompt innerh. 10 Tagen Lieferung Juni—, Juli⸗Auguſt 21,50, September 218g6. Ruhig. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 24. Juni An der heutigen Schifferbörſe in Duisburg⸗Ruhrort war da⸗ Geſchäft ziemlich lebhaft. Die Frachten zu Tal und zu Berg ab auch die Schlepplöhne blieben unverändert. Dampferbewegungen des Norddeulſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New Pork: D. Porck am 20. 6. ab New goat D. George Waſhington am 20. 6. an Bremerhaven: D. Preſiden Harding am 18. 6. ab Cherbourg. Bremen⸗Baltimore: D. Hame am 19. 6. an Baltimore; D. Hornfels am 22. 6. an Bremen. Bremen⸗Braſilien: D. Nienburg am 18. 6. an Bremen; D. Porta am 18. 6. ab Rio de Janeiro. Bremen⸗La Plata: D. Crefeld 0 22. 6. an Hamburg. Bremen⸗Auſtralien: D. Gotha am 19. 6. Hobart nach Sydney: D. Göttingen am 20. 6. ab Bordechf, D. Königsberg am 19. 6. ab L. Palm. n. Adelaide. Bremen f aſien: D. Aachen am 19. 6. an Bremen; D. Saarbrücken am 19. 7 an Hamburg: D. Deſſau am 22. 6. an Shanghai; D. Ludwig⸗ hafen am 21. 6, ab Tlingtau nach Hongkow; D. Coblenz am 20 6. an Shanghai; D. Anhalt am 21. 6. an Manila; D. Fulda am 21. ab Port Said nach Colombo; D. Pfalz am 21. 6. an Hamburb · Erholungsreiſen: D. Lützow am 22. 6. an Hardanger Fjord. waſſerſtands deobachtungen im Monat Juni 16. 19. 20 28. 24. 25. Nedar-Pegel 18 J 18. J 70 27 Rhein⸗Pegel Schuſterinſel“).571.521.58.45.481.42 Mannheim.052 99294282.85 1 5 Nehl..60.562.542.46,.502.44 Heilbronn—. Maxau..29.184.14.05.044. 06 Mannbeim.10.03.972.84.862.90 Raub.82„ 183.81/1.78 föln—11 5401.45.47.441.41 4 Für nur 35 Ppfg. kann man sich einen prachtvollen Nachtisch bereiten, denn aus Dr. Oetker's Huddingpuwer stellt man einfach und schnell einen Oetker-Puoͤding her, der namentlich für Kinder ein Hochgenuss ist. Am beliebtesten sind Vaniile- und Mandel- Geschmsek, Es gibt außerdem noch Himbeer-, Erdbeer-, Zitrone- un Ananas-Geschmack. Für—6 Personen genügt: 1 Pickchen Dr. Oetker's Puddingpulver. M. 0, 10 ½ Liter Milenn„„„%„„ 2 Eßlöffel C0 f) Tucker 5„ 004 1 Eglöffel( g) Butter 2 NM..5 Angerichtet wird der Pudding mit eingemachten Früchten oder Fruchtsaft, wenn nicht zur Hand, nimmt man Dr. Oetker's Saucenpulver, odeg Schokolade-Geschmack. Eme? Verlangen Sie nur„Originalpäckchen“(niemals lose) mit der Schutzmarke„Oetker's Hellkopf“. je Die beliebten Setker-Rereptbücher erhalten Sie kostenlos in den Geschäften oder, wenn vergriffen, um sonst und portofrei von entweder Vanille- br. A. Oetker, Bielefeld. A — RRR 711 „ ees8s e „ ß /( eersr —— 2— r 1 Donnerskag, den 25. Juni 1925 neue Mannheſmer Feikung(mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 287 Offene Stellen 20 Damen. 20 Herren geſucht! Sofort bare Verdienſtmöglichkeit bieten wir Damen und Herren aller Stände mit guten Umgangsf., die ſich eian. als Organiſ. u. Be⸗ frksleit. Nur redegew. Damen u. Herren, m. feſt. Wollen u. korr. Dienſtauff. finden Berückſichtigung. Einkom. bis 600 M. monatl. Vorzuſt. m. Legitim. Freitag—12 und—6 Ubr. Parkring 1 Neubau. 2705¹ Teilhaber tät. od. ſtill f. ein grundſol. hoh. Gew. bring. ntern.(Süßwarenfabr. u. Verſand) z. Durch⸗ führ. Kns Abſchl. für eine hervorragende Spezjalausführuna mit—5000 Mk. Einlage geſucht. Abſolute Sicherheit für Kap. Kein Riſiko. Selten günſtige Gelegenheit. 7069 Angeb. unter W. U. 25 an die Geſchäfts⸗ felle dieſes Blattes. Wir bieten durch tätige oder ſtille Beteiligun größte Verdienſtmöglichkeiten Eds3 bis 20000. M. Bei tätiger Teilhaberſchaft iſt ausführlicher Lebens⸗ lauf einzureichen. Reflektiert wird nur auf erſtkl. kaufm. oder techniſche Kraft. Angebote unter E. M. 730 an Ann.⸗Exp. D. Frenz G. m. b. H. Mannheim. Eiſenwarenhandlung 1 anadeef mabate welcher mit Mahn⸗ und Klageweſen vertraut und an raſches, jedoch ſicheres u. zielbewuß⸗ tes Arbeiten gewöhnt iſt, zum baldigen Ein⸗ tritt. B2883 Angeb. mit Gehaltsanſpr. unt. V. P. 95 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. eeee ee e Inspektor. ——— Für Bezirk Baden und Pfalz ſuchen wir tüchtigen, durchaus erfahrenen JIuſpektor für Feuer⸗ und Neben⸗ branchen. Schriftliche Angebote mit Zeugniſſen und Referenzen an(6874 Bezirksdirektion der Colonia Karlsruhe, Sofienstraße 53. Tuchtige Damen u. Herren werden für vornehme Reiſetätigkeit(Neuheit) zum Beſuch von Privaten, e Aerzten bel gutem Verdienſt für Mannheim ünd Um⸗ FHrau Goldhammer gebung ſofort gesucht. u melden bei Bahnhofsplatz. Donnersta —6 ÜUhr. Freitag—12 Uhr. Eds Hotel Bauer, auf dem Gebiete der Fernmeldeanlagen für möglichſt ſofortigen Eintritt geſucht. Es wollen ſich nur ſolche Bewerber melden, die das geſamte Gebiet des Fernſprech⸗ u. nalweſens durchaus beherrſchen. Angebote ſind zu richten an Aamens a Habhe.-U. Jechn. Juro Saarbrücken, Kronprinzenſtraße 20. Vertretent, alen. fenten für Fliegenfänger aus dae Pyramide, 3 Jahre finden durch konkuxrenz⸗ arantie, 100 Stück Me loſe, l. einzuführende 300——— er 520 Neuheit B2857 00 ab Lager Nachnahme 3 Muſter Mk..00 Ea206 f P. Holter, Breslau FI487 0 1 Ul UA 7 Vorzuſprechen von—6 Stadtreisende ubr„.eikmaun. Dame oder Herr redegewandt, mit guten Jüngere Umgangsformen f. vor⸗ nehme Tätigkeit(Ge⸗ brauchsartikel) gegen 0 0 Fixum und Proviſion geucht. Vewerbungen eventl gut veranlagte unter Darlegung der Verhältniſſe unter W. A. 6 an die Geſchäftsſt. 7046 apace zum Beſuche der Ko⸗ lonialwarengeſchäfte Ludwigshafen u. Um⸗ gebung für eingeführte Tour per ſofort ge⸗ ſucht Bevorzugt wer⸗ den ſolche, die bereits mit Erfolg gereiſt hab Ang. unter X. O. 34 an die Geſchäftsſtelle. — 0 U Füngere, ſtrebſame, ſol. Kontoristin aus guter bürgerlicher Jemite m. guten Vor⸗ enntniſſen, per ſofort oder ſpäter auf kaufm. üro oeſucht.*7006 Selbſtgeſchriebene An⸗ gebote mit Lebenslauf u. Gehaltsanſpruch er⸗ beten unter V. H. 88 an die Geſchäftsſtelle d. Anfängerin ſofort ge⸗ ſucht.*7054 Angeb. unter W. F. 11 an die Geſchäftsſtelle. Auf 1. Juli geſucht: ſolides einfaches Fräulein für Laden u. Haush. Näh. M 5, 1, Bäckerei und Konditor. 7019 Geſucht für ſofort gut empfohlene B2875 die auch Hausarbeit übernimmt. Zimmer⸗ mädchen u. Waſchfrau vorhanden. Kinderloſer Haushalt Frau Kommerzienrat Hahn, Mollſtraße 45a. Saubere Frau wöch.—3 mal je—3 Stund. geſucht. 7036 Kobia, IT 5. 6, 3. St. dadgl. Mäachen in Küche und Hausar⸗ Alattes. beit 88 5 Tüchtiges B2848 mit beſten Empfehlung. 7 3 per 1. Juli oder ſpäter Uamermadchen re. 27100 s gut nähen kann, für kleinen Haushalt z. 1. Juli geſucht. Frau Eduard Bauer, — Kaiſerring 48. Man. Maderräuein ſofort geſucht. 7101 B 4, 8 part. Hatry Karl Ludwigſtraße 28, Telephon 912. Vorzuſtellen v. 2⸗4 Uhr. Gutempfohlenes*7095 Alleinmädchen für einige Wochen als Aushilfe geſucht. Tel. 1 1860, Hertz, B 6, 29. Zuverläſſ. nettes men in Einfamilienh. ge⸗ ſucht. Waſchfrau vor⸗ handen.*7082 Frau Gerhard, Lud⸗ wigshafen Defregger⸗ ſtraße 27. Stellen- Gesuche Ealklas. Due (Violine u Klavier) Keine Dilletanten B2886 la. in Konzert und moderner Tanzmusik ſür alle Gelegenheiten vom 1. Juli 1925 frei. Großes Internat. Notenxrepertoir. Lel. dao Kapellmelster Herr, 81 Jahre alt, mit gutem Leumund ſucht Beſchäftigung als Iilodlener, Hasze- bener, Magaziner od. ſonſt. Vertraueus⸗ voſten. Kaut. kann ev. geſtellt werden. B2884 Angeb. unt. V. T. 90 an die Geſchäftsſtelle. 1340 M. S. U. Maben Sechssltzer, gusgezeichueter Bergsteiger mit ab⸗ nehmb. Aufſatz, offen oder geſchloſſen zu fahren. in beſtem Zuſtande, fahrbereit, ſofort zu verkaufen.; Anfragen unter N U. 118 an die Geſchäftsſtelle. Karoſſerie aus priv. Opel-wagen 9024 vollſt. neu überholt mit feſter abnehmbarer Angebote unter W. J. 14 an die Geſchäftsſtelle. d Hand zu verkaufen. d⸗ Wirtschaft K prima Geſchäft mit Wohnung unter günſt. Bedingungen ſofort zu verkaufen.*7057 Ph. Ludwig, Rechtsag., UA4. 23, Teleph. 2759. Tanaachee f. Außen⸗ u. Innen⸗ ſchliff auch Werkzeug ſucht nur dauernde lohnende Beſchäftig⸗ ung. Langjährige Er⸗ fahrung ſowie gute Zeugniſſe ſtehen zur Verfügung. B2895 Angeb. unt. W. X 28 au. die. Gelch tsſtelle Junge anſtändige 6920 Frau ucht Büro zu putzen. ngeb. unter T. F, 86 an die Geſchäftsſtelle. g. Macen ſucht Stelle tagsüber. Zu erfragen in der Ge⸗ ſchäftsſt ds. Bl. 7001 Tücht hausdaln enloſem Haushalt oder — einzelnem Herrn. ngeb. unter U. K. 65 an die Geſchäftsſtelle. 6965 Anſtändiges B2851 Möclehen ſucht Servierſtelle. Angeh. unt. R. L. 91 an die Geſchärtaſtelle. Teunde Unme ſucht Stellung. 7039 Angeb. unter V. V. 1 an die Geſchäftsſtelle. Igebane 25 Jahre, 5 Jahre Aſſi⸗ ſtentin in zahnärztlich. Klinik, ſucht p. b. paſſ. 19. 85 au aushaltungsar⸗ beiten. 7068 Angeb. unter W. J. 24 an die Geſchäftsſtelle. Schön gelegener Malenal an fertiger Straße beim Waldpark zu günſtigen Bedingung. abzugeben. Anfrag. unt. 2. M. 950 an Aun.⸗Exp. D. Frenz G. m. b.., Mannheim. d388 Ed3g zu verkauf. mit 8 Woh⸗ nungen, 41000.⸗M riedenswert, zu.⸗M. 5 000.—. Selbſtkäufer wollen ſich melden unt. X. O. 44 bei der Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 27092 15 Glänzend eingeführtes u. rentables Detail geschätt in beſter Lage Neckarau umſtän. dehalber zu verkau⸗ ken. Angebote erbeten unter D. M. 734 an Ann. FExp. D. Frenz G. m. b H. Edzg8 Breunabor⸗ Kastenwagen blau, faſt neu, billig u verkaufen. Wieder, uiſenring 50. Stb. 7048 delgen mitHöste 2 Schränke, 1 Sofa, billig zu verkaufen. J 6, 10, 5. St, 7020 ſucht Stellung in frau⸗ Zu verkaufen Kogwer Lastwagen 5 To. mit Anhänger, neuem elaſtigem Voll⸗ gummi, Maſchine über⸗ holt preiswert. B2872 Köhler& Seib, Wald⸗ parkſtr. 7, Teleph. 6740. Naterlasierte Küchen beſte Arbeit, ab M. 160- Drahtröſte 10 15· Wollmatratzen, 39— Kapokmatratz.„ 89.— Schlafzimmer„„ 220. Herrenzimmer„„ 280. Speiſezimmer„„ 360, Aiha.g. lf.l Diaman Fahrräder, die alte „Qualitäts-Marke“ Pister. J 1. 7, Breiteſtr. S44 Hahagoni- Schrank Prachtſt. m. Facette⸗ glas. 3 m breit, ge⸗ * eignet für Juweliere, Induſtrie uſw. billig zu verkaufen. 7029 Neckarau, Schulſtr. 88 Pianos herrl. Ton verk. B2878 Ad. Geiſel Eichendorffſtraße 9. Sppraudhſ. Nähmaschine billig zu verkauf. 6983 L 7, 3. letzten Neuheiteni cile farben echt Cecheruꝗlleſen Saut Curie/ uSHan Wadjacfengiirte. X LaA 56 Breiſein 8175 Guterhalt.*7027 Cehrockanzug Maßarb. gr. Fig. prw. zu verkaufen. Adr. i. d. Geſchäftsſt abeg-Fandtag mit Schubladen zu ver⸗ kaufen. Anzuſehen in. Ludwigshafen. Näheres Lack⸗ und Farbenhaus, F 5. 9, Telephon 2282. 7109 H. S. U. 4 PS. Motorrad Modell 21, Motor fa⸗ brikneu, alles tadellos im Schuß gegen Kaſſe oder prima Akzept zu verkaufen. 7108 Anzuſehen Central⸗Ga⸗ rage, Born& Hoog, Boxe 61, od. Tel. 3032. Harmonium erſtkl. Fabrikat, preis⸗ wert abzugeb. 7102 Wilko Meyer, Kla⸗ vierbauer D 2, 10. Wachsamer Hoimund zu verkaufen. Anzu⸗ ſehen jeden Tag von 12—3 Uhr bei Martin K 3, 29, 2 Tr. B289: In Manngeim oder näherer Umgebung Taamenee II Hulen gec —3000 qm Arbeitsräume, mit oder ohne Glets⸗ anſchluß. Angebote an Immob.⸗Büro Levi& Sohn 35 Aettaabenbaus je—6 Zimmer u. Zu⸗ behör, Vororte ausge⸗ ſchloſſen zu kaufen ge⸗ ſucht Bꝰ2890 Angeb. unter W. I. 16 an die Geſchäftsſtelle. Gebrauchtes 7035 Heten-. Damenfabrrad wenn auch rep.⸗be⸗ dürftig, zu kaufen ge⸗ ſucht. Angeb m. Pr. unt. V. U. 100 a. die Geſchäftsſtelle. Mlavier zu kaufen geſucht. Ang. mit Preis u. W. X. 29 an die Geſchäftsſtelle erbete. B2896 Miet⸗Gesuche. Schön möbliertes Zimmer in gutem Hauſe mögl. Innenſtadt zu 1. Juli in Dauermiete v. anſt. Dame geſucht. 7055 Angeb. unter W. G. 12 an die Geſchäftsſtelle. Ein Staatspenſionär ſucht ein 7028 einfaches leeres od. moöͤbliertes Zimmer Angeb. unt. V. O. 94 an die Geſchäftsſtelle. Junges Ehepaar ſucht per 1. Juli oder ſpäter Nohnn 2 Zimmer und Küche N zeitgemäße Miete. äheres Q. 7, 14b, pt. B2874 Zwei große leere Zimmer gegen zeitgemäße Miete ſofort oder ſpäter ge⸗ ſucht 7042 Angeb. unter V. X. 3 an die Geſchäftsſtelle. 2830 1, 4 Tel. 595 u. 10457 FDEC Geb.: 2⸗Zimmerwohn. mit Zubehör, 1 Tr. im Stadtinnern. Geſ.:—4 Zimmer⸗ wohn. Umz. u. Ent⸗ ſchädigung wird ge⸗ währt. 87031 Angeb. unt. V. O. 96 an die Geſchäftsſtelle. DDD Laden zu mieten geſucht, nur entrale Lage, zeitgem. Hedingungen. 7040 Angeb. unter V. W. 2 an die Geſchäftsſtelle. Brautpaar ſucht zum 1. Juli oder ſpäter 2 Zimmer und Rüche leer oder möbl. B2881 Angeb. unter U. Z. 80 an die Geſchäftsſtelle. Tauſch! 2 Zen mer und Küche Augartenſtraße 5 Slack, gegen 1 ſchönes großes Zimmer und Küche. Neckarſtadt neues Viert. bevorzugt. 7018 Angeb. unter V. M. 92 an die Geſchäftsſtelle. Kinderl. Ehepaar großes Ieeres Timmer „Miete kann im voraus bezahlt werden. Ang. u. W. R. 22 d d. Geſch. 2 ſucht 7066 .... Ladenm Merktstätte Gesud! Wir suchen für sofort oder später in möglichst zen- traler Lage von Mannheim zwecks Vertrieb und Einbau von elektrotechnischen Erzeugnissen der Kraftfahrindustrie Räumlichkeiten, bestehend aus: Laden, größererer Werk. stätte mit Platz zur Unterbringung von 10 Kraftwagen, Büros und Lagerräumen. Eàa208 Ausführliche Angebote zu richten an Elsemann-Werke.-G. Sluligart oder ſpäter zu X T. 49 an die achten verfügbar. dasthof, Nesiauranff od. bess. Bleriohal von rout. Fachleuten m. 20⸗jähr. Praxis per ſofort geſucht. eſchäftsſtelle d. Bl. erb. Angebote unter 0. für Personen Kraftwagen, einzeln oder gemeinſam bis für drei, in der Krappmühl⸗ ſtraßſe zu vermieten. Waſſer zum Wagenwaſchen 6820 Nyeboe& Missen 6. m. b. H. D I, 7/8, Hansahaus. Aroll. Beklokal für Züro und Laden geeignet sofort zu vermieten. Näheres R 4, 7. B2866 Ca. 50 Zimmer vermiet. Wohnungsbüro R 1. 12, Telephon 9452. B2861 Große Anzahl möblierte immer in allen Preis⸗ agen und Stadtteilen vermietet. Wohnungsbüro Schwet⸗ ingerſtr. 16, a. Tatter⸗ ſall Telephon 5540. Mobl. Zimmer zu vermieten. 7106 Eichelsheimerſtr 62, pt. Gut möbliert. Schlaf⸗ und Wohnzimmer, ſep. Eing. und ein Zimmer ſof. od. 1. Juli z. verm. Laurentiusſtr. 1. 2. St. 57008 Hut möbl. Zimmer mit 2 Betten an beſſ. Herren od. Damen zu verm. ſof, od. 1. Juli. Hafenſtr. 10, 2. Stock. 7065 Möbl. Zimmer mit Tel. Innenſtadt zu vermieten. B2894 Angeb. unter W. W. 27 an die Geſchäftsſzelle— Gut möbliertes Wohn- und Schlafzimmer mit 1 oder 2 Betten bis. 15. Juli zu verm. Nähe Meßpl. 7023 Angeb. unt. V. N. 93 an die Geſchäftsſtelle. Möbliertes Zimmer an geb. Herrn zu ver⸗ mieten. Nähe Rheinbr. Anz.—3 Uhr. 7098 B 7, 16, 1 Tr. Möbl. Zimmer ſofort oder 1. Juli zu vermieten. B2877 Kobellſtraße 23, part. fül möhl. Anmel in beſter Lage an beſſ. Heun ſſfort zu verunet. L 3, 2 Tr. 16970 Gat möbllertes Zimmer an beſſeren Herrn ſofort oder zum 1. Juli zu vermieten.*7091 L 12. 11, part. rechts. Mobl. Zimmer an jünzger. Angeſtellten ſof, od. 1. Juli z. verm. Nur an Dauermieter. H 2. 8, 2 Treppen lks. *7047 Für Anfang Juli wird für ca. acht Tage ein einſach möbliertes Zimmer geſucht. Angeb. unt. N. M. 110 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d Bl 1687 dcesucht —4 Zimmer u. Zu⸗ behör geg. Baukoſten⸗ zuſchuß. Neuoſtheim bevorzugt 7059 Angeb. unt. W. N. 18 Freundliches 7037 Zimmer nähe d. Rheins, Lin⸗ denhof ſof. zu verm. Wo, ſagt die Ge⸗ ſchäftsſtelle. Bulro (2 Zimmer) im 3. St., gute Lage, ſof, zu verm. Angeb. unter V. G. 87 5 an die Geſchäftsſtelle, 7904 Wohnung Schönes Zimmer und Küche, beſchlagnahme⸗ frei Schwetzingervor⸗ ſtadt, ebendaſ. noch e. möbl. Zimmer zu ver⸗ mieten.*70²¹ 4] Adr. in d. Geſchäftsſt. Lagerplatz eingezäunt, in zentraler Lage zu vermieten. u erfragen in der Geſchäftsſtelle. 57041 2 kl. helle. trockene Lagelfaume ca. 30 am in der La⸗ meyſtraße zu vermiet. Groß u. Baumaun — Wer beteillg! ſich an Thgltch u. frautbsach ben U. 212 pro Stunde Ang.u..123a.d Gründlicher lavier- und Violinunterricht jederzeit geg. zeitgem. Honorar, wird von energ. Muſikrehrer er⸗ teilt. B28. Angeb. unt. R. J. 89 an die Geſchäftsſtelle. Wer unterrichtet Techn. im Berechnen v. Zentralheizung?. 7096 Preisang. unt. X. P. 45 an die Geſchäftsſtelle Heira Heiraten vermittelt Frau Schmuck, T 1. 3. B2611 Suche zwecks Heirat für Herren in nur aut. Verhältniſſen, Damen v. 20—50 Jahr. 7033 Angeb. unter V. R 97 an die Geſchäftsſtelle Heirut Herr, in den boer Jahr., evang. m. aroß. Vermögen u. ſchöner 6⸗Zimmerwohn. ſucht Dame aus gut bür⸗ gerl. Kreiſen bis zu 45 Jahren mit etwas Vermögen, Wwe. ohne Kind. auch angenehm. Zuſchr. unt. V. S. 98 an die Geſchäftsſtelle. *7082 Suche für mein. Ver⸗ wandte, aus gut. Fa⸗ milie v. Lande, kath., anf. 30er Jahren, mit Ausſteuer und Woh⸗ nungseinr. ſpät. Ver⸗ mögen, Herrn in ge⸗ ordn. Lebensverhältn., zwecks Heirat kennen u lernen.*7049 uſchr. unt. W. C. 8 an die Geſchäftsſtelle I0-42000 flk. a 25 U 28 1000 Hark gegen hoh. Zins von Selbſtgeber zu leihen geſ. Büraſchaft kann geleiſt. werden. B2887 Angeb. unt. W. B. 7 an die Geſchäftsſtelle. Ich warne hiermit jedermann, meiner Frau Philipp. Theurer geb. Mattheis etwas zu borgen noch zu leihen, da ich für nichts aufkomme. Joh. Theurer P 6, 12/13.*2 27000 enetunben ſauber, raſch und billig Schreibburo, Pogsess“ JI, 5, II., Breileſtr. *094 Möchte mir in beſſeren Habshadtunden die ich beſuche, durch lohnenden Artikel ſtänd. Kundſchaft erwerben. Angeb. unter V. Y. 4 an die Geſchäftsſtelle. 57044⁴ Gebild. tücht. Fräulein, 39 Jahre, von jugendl. angen, Aeußeren, kath., langjähr Buchhalterin, ſucht gebild, charakterv. Herrn als Freund und Lebenskamerauen kennen zu lern. Würde auch mutterloſem Kinde liebevolle Mutter ſein. Nur aufricht. Zuſchrift mit näh. Angaß. unter X. R. 47 a. d. G. erbet. *7097 Hübſches Schwaben⸗ mädel, ⸗ſchlanke, ſchön. Fig., 27 Jahre, kath., in Haushalt und Ge⸗ ſchäft durchaus tücht., ſchöne Ausſteuer und Mk. 5000.— Vermö⸗ gen, wünſcht mit tüch⸗ tigem, charaktervollen Geſchäftsmann, web⸗ cher eigenes Geſchäft beſitzt, oder ſolch. über · nehmen kann, zwecks baldiger Heirat be⸗ kannt zu werd. 1707 Zuſchriften ſind zu richten unt. Ra 9979 an Büro Bock, Aun.⸗ Exped. Ulm a. D Geldverkehr, 2849 Beamter ſucht Darle⸗ hen von B2854 400 Mark egen höchſten Zins. ngeb. unter R. W. 2 an die Geſchäftsſtelle. Größere Fahrradhand⸗ lung 80*7061 en 1000-1500 Mk. zu leihen gegen beſte Sicherheit und Zins. Angeb. unter W. O. 19 an die Geſchäftsſtelle. 2000 Mk. von Beamten, nur von Selbſtgeber b. zeitgem. Zinſen, gegen gute Si⸗ cherheit, Rückzahlung n. Uebereinkunft, zu leihen geſucht.*7062 Angeb. unter W. P. 20 an die Geſchäftsſtelle, Beamtenwitwe 50 Jahre, mit ſchönem Heim, ſucht ſich mit ſichergeſtelltem Herrn wieder zu B2858 verheiraten, Zuſchrift. unt.§. J. 14 an die Geſchäftsſtelle. 1000.J200 N. v. einem Beamten geg. ute ev. hypot. Sicher⸗ it u. hohen Zins auf ca, ein halbes Jahr zu leihen geſucht. 46997 Angeb. unter V. D. 84 an die Geſchäftsſtelle. Wer liefert jg. Kauf⸗ mann z. kommiſſions⸗ weiſen Verkauf 6726 Konfitüren oder Textilwaren. Sicherheit vorhanden. Angebote unt. P. D. 84 an die Geſchäftsſtelle. einzel und komplelt Schlafzimmer M. 270.— Spelsezimmer M. 270. Küchen Holzbettstellen M. 32.— Sohränke M. 80. Matratzen steiuig M. 30. Stahldrahtmatr. M. 13.— bequ. Tellzahlung. W. Kuss Dalberastr. 2 7017 Hayser-Fahrrad und Nähmaschine die internation. Marke. Sie trägt den Ruhm deutſcher Präziſtonsarb. u. feinſten Stahlmater in viele Länder. Friedrich Penn Mannheim P 3. 11, Tel. 10 120. Billige Preiſe, günſtigſte Zahl. Filiale in Viern⸗ heim, Lorſcherſtr. 21. Tuchtige Welsoäbern die im flicken u ändern von Wäſche u. Kleidern gut bewand. iſt, nimmt noch einige Kunden an. Näheres U 6, 19, bei Raßler B2889 Schneiderin empfiehlt ſich z. Auf. v. Damen⸗ u. Kindergard. zu bill. Preiſen. 7105 G 5. 19, 3. Stock. Tſdde Haazel ebenſo,ergrauende' färbt naturgetreu u. waſchecht Hennigſon's 1000 fach bde⸗ währte, unſchädliche Laarate, Audg Bequemſte Selbſtanwen⸗ dung. Naturgetr., waſch⸗ echte Farbentöne. Soſor⸗ tige Wirkung! Zu haben Mohren⸗Apothele, likan⸗Apotheke, nhorn⸗Apothele, Storchen⸗Drog., Markt, Kurfürſten⸗Drog. N 4, Leo Treuſch, Parfütmer., Apotheken, Drogerien u. Friſeurgeſchäften. Ea188 Kankarelensjesehen? Das heißt: Betreiben Sle systematische Kufßpflege? gehören: 1 Packung Kukirol-Fußbad, 1 Dose Kukirol-Str puder und 1 Schachtel Hierzu Kukirol-Hühneraugen-Pflaster. Mit diesen drei Präparaten, dle zusammen nut 2 Mark kosten, konnen Sie eine rlentig- gehende Kukirol-Fußpflege.Kur durchführen. Ist Iiinen die Gesundheit Ihrer Füße diese Ausgabe nicht wertꝰ ie erhalten alle drei zu einer Kur erforder- chlen Kukirol-Praparate in jeder Apotheke und wirklichen Fachdrogerle, bestimmt aber in den nachstehenden: Adler-Apotheke, H 7, 1; Einhorn-Apotheke, R 1,—3; Kronen- Apotheke, am Tattersall; Löwen-Apothelce. 8. d. Planken, E 2, 16; Mohten-Apotheke, Planken O 3, 5, Schwan-Apotheke, E à, 14, Diogerien: Adler-Drogerle, Bellensttasse 62; Th. v. Eichstedt, Kunststr.; Kur- ſürsſen Drogerie, N 4, 13/14; Merkur · Oto Drogerie, G 2, 2; Ludwig& Schütthelm. rie, Gontardplatz 2; Michaellis- 4. 3; Spring mann's Drogerie. PI, 6; Storchen-Drogerſe, Marktplatz Vicforia-Orogerle, Schwetzingetsfr. 26, Dtogetie zum weißen Kreuz, Mitteletr 60, in Kätertal: Drogerie Heitzmann, Kutze Mannheimer Strasse 43a, In Waldhof: Lusenbeig-Diogerie Erz. Geier am Bahnhof Luzenberg. 883 — 5 National-Theater Mannheim 8. Seike. Nr. 287 ufform en mocderne Siroggeflechte Donnerstag. den 25. Juni 1925 Vorstellung Nr. 317 78. Vorstellung aussei Miete Der Freischütz 97 Oper in 3 Abteilungen zum Teil nach dem Volks- märchen:„Der Freischütz“ von Friedrich Kind. Musik von Carl Maria von Weber. Spielleitung: Karl Marx. Musikal. Leitung: Wernet v. Bülow. Bühnenbilder Heinz Grete. Anfang 7½ Uhr. Ende 10½ Uhr 2 2— wee e Wiener Dhiharmoniker & Nu- 4 Leitung: 97 ih 6882 Die ſeime Generalmusikdir. Erich K Dl Or Finderim Karten an den Vorveikaufsstellen der VK L. K Feid. Heckel, O 3, 10 0 13 Mannheimer Musikhaus, P 7. 14a Blumenhaus Tattersall, Schwetzingerstr. 16 pereite 170 Akten Velkehrsverein Rathaus u. 0 7, 11, sowie an der Abendkasse von J. Eilberi. v K 1 7250 2 Preise don bO Efg. bis U. 2— t. X. I. TWwangsversteigerung. Vorver hauf an der Nheaterkasse, Verkehss- verein, Kauſſiaus Schmoller u Strauß- Dreher Freitag, den 26. Juni 1925, nachmittags 2 Uhr werde ich im Pfandlokal& 6, 2 dahier gegen bare Sahlung im Maleunace dareobauauntlug 6 Lu dwigshafen a. Rh. Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 5 10 Freitag, den 26. Juni eeeeeeeee e * 0 4 K 8 t 8 9 1 großer Warenſchrank, 5 Spiegel mit Konſole, 1 Spiegel mit Goldrahmen, 1 Porzellanvaſe, 2 zwei⸗ Eintritt einschliesslich Steuer SOMPL. ZINMMRR S. Lereinigte Konzertſeitungen.!1 Montag, 29. Juni, abends 8 Uhr Nibelungensaal Rosengarien kürige Kleiderſchränke, 25tegtiſche, 1 Bauerntiſchchen, 1 aufgerüſtetes Bett, 1 Nachttiſch, 1 Waſchtiſch, D A Rugheſoſa, 1 Schreibiiſch, 1 Tiſch mit marmorplalle, Goldenes Lamm me, 5 2, Mannheim, den 25. Juni 1025. E 2, 14. 71¹¹ Weber, Gerichtsvollzieher. Heute Donnerstag Sdhlachtfcst. Autogummi Spezalitat: Schlachiplatten kuft- und Vollreifen wozu ergebenſt einladet Carl Stein. alle Fabrikate in jeder Auslührung, Ballon, Riesen eſc. 75 Auto-Zubehör aller Art empfiehlt bestens, billig Mit bedingungslosem Rücksen- S173³ Jos. B. Nöglein, Nannheim O 1. 13 Tel. 2085 e e e krate und grölte Vulkanisier-anstalt Südvestdeutschlands gegen bequeme Wochen · 1. n 4 Benzin-, Benzol- und Oel-Tankstation. 59 taten von nur Rmk. an 8 766658 ̃ „ Git Violinen ete., öö%e 25 aenbtae and Plattee, Hargeritns, Pbez, 8 5 Verkaufe. aphische Apparate eic. JIl. Katalog A gratls 33 8 Walter U. Gartz, Postiach 410 Berlin 8. Uall ben U derIünddbpen ———— ce e 9 geſchäft bill. b rnold 0 Retten G5, 4, Tel. 6219 1709 Zimmer mit Frühstück Mk..— Restaurant— Eis— Kaffee TEMPERRUSN in la. Dualitat liefert Gelegenheit! Hochel. prachtv. Schlaf⸗ zimmer, birken poliert. Kuchen Em86 Saal für Massenquartier für Verelne 6854 und Jugendtruppen Abe 2 e 1 E U 0 7 1 15 0 E 7 + Direktor Hermann Schmiat; Ea 210 pyguss& Winzun Sogeseeseeeesseeee%ο˙. Aubänger Marken-Tahrrad. Tasan“ Viersen- Hheinland. billig zu verleihen. 8 1 Ausführung, unbegrenzte Hallbarkeit ig r Per 117JJĩĩ Mk. 100.—. elephon Juhents VLertreter gesucht. fur Dnezg Mle. 140. 6081 eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee L. Kieule, Khelnhäuserstrasse 90 816˙²⁵è]—uwmm n BIEDERRIEIER SINZ EILNOBBI. Gemälde Friedrich Kalireuſher N 7, 2 Anſiquiſaſen Terglechen die prose eLID Ind Juaat Ich verk. geg. Kaſſe u. Ziel bis 6 Monate 1Hügel Tlulaneawet ſowis 7049 Dianos erſtkl. altbew. u. viel⸗ fach präm. Qualitätsfa⸗ brik. in reich. Ausw. Dilniest Erſte hieſ. Referenzen und Gutachten. Fachmän. Bedienung. Beſichtig. ohne Kauf⸗ zwang geſtattet. Mlauolager Altschun L2 H Han Laden Gegr. 1908. ben 835 Flano-Lager 0 3, 10. Honig arant. reiner Bienen⸗ lüten⸗Schleuder⸗Honig edelſter Qual. 10 Pfd.⸗ Doſe franko Nachnahme 11.— 4, halbe.50 l. Garantie: Zurücknahme. Rektor Feindt, Groß⸗ imkerei u. Honigverf., Hemelingen 27. Em77 ee Son möbl. Iimmer an beſſeren Herrn in ſich. Stellung ſofort be⸗ ziehb. zu verm. 7084 Koch. Max Joſefſtr. 32. Jung. Arb ſucht ſofort Schlafsfelle Miete im voraus. 6946 Angeb. unter U. A. 56 1h an die Geſchäftsſtelle. Nur noch 2 Tage! Unser nach Aussagen des Pub- likums wirklich erstklassiger prächtiger Spielplan: Aaalöscende fae 6 Akte nach dem berühmten Roman„Kean“ nach 8 Alexander Dumas mit? Jwan Mosjukin Frl. Sherlok Holmes CGroßes 7 Akter- Filmschauspiel mit Gunnar Tolnaes Iie Iauefte Modheuschau Anfaug 3 Uhr Letzte Vorstellung.15 Donnerskug, den 25. Junl 1928 Offene Stellen ſauben J. Halen Erſtklaſſige größere Schwarzſchraubenfabr ſucht für einige Bezirke in Baden rührige, küch⸗ tige, ſolide Emsb Vertreter die bei Induſtrie und Handel nachweisbar eingeführt ſind, gute Re⸗ ferenzen und Zeugniſſe vorlegen und Erfolge nachweiſen können Angebote mit Bild unt S. H. 4887 an Rudolf Mosse, Stuttgart. ————— likschäftstüchtig. Damme mit ca. 10—15 Mille Kapital bietet ſich Ge⸗ legenheit z. Beteiligung an beſtehend. Geſchäft eines geb. led. repräſ. Kaufm. geſetzen Alters efl. Ang. u. X. H. 88 an die Geſchäftsſtelle. 7085⁵ * Ab Samstag: Der größte Film der Saison: Die weibe Schwester 8330 Der Roman einer entsagungs- vollen Liebe mit Lillian Gish Waubun K 1 e P 6 G zum letzten Mal Jackie CLoogan] Pat und als fobinson Patachon Skifahrt Jr ins Glüe Aadiobund füdhallmelsterschaltsspiel 2 NMorgen aliaches, lobfine In dl. Kernen steht! Gevattor Tod 88 goschrieben(EUxier der 8 Liebe) Die Sensalion 8 Jon Hewyork]„. her dcler- Lie lunge ung Jladl. 2 Amtache Verotentchungen der Stabtgemende. Am Freitag. den 26. Juni 1925, nachmittags 4 Uhr findet eine Bürgerausſchußſitzung im Bürgerausſchußſaal des Rathauſes ſtatt. Die Tagesordnung iſt an den Rathaustafeln angeſchlagen. 10 Der Oberbürgermeiſter. Morgen früh auf der Freibank Kuhfleisch Anfang Nummer 1550. 45 Die verfallenen Pfänder vom Monat De⸗ zember 1924 und zwar: 39 Lit. A Nr. 26 996—28 276(rote Scheine Lit. C Nr. 57 931—61 642(grüne Scheine müſſen bis ſpäteſtens Ende Juni ausgelöſt ſein, andernfalls ſie Anfang Juli verſteigert werden. Städt. Leihamt. Stellen-Gesuche Bautechniker mit 5 Sem. höh. Bauschule Stuttgart sucht sich per 1. Juli zu verändern. 7077 Angebote unter X. B. 32 an die Geschäfts- stelle ds. Bl Rundfunł- Anlagen an die Geſchäftsſtelle, Augusta-Anl. 32 Fernruf 7872/80 Haaamäcchel für kleinen Shalt aguch ax efſtra 8 2. Sioc wehs Putzfrau ü it ittagg e 167057 Mollſtr. 16, 2 Tr. feirat. Junger, gebild. Herr, 21 Jahre alt, wünſcht, da es ihm an paſſend. Umgang fehlt, auf dieſ. Wege zwecks gemeinſam. Radtouren und ſpäterer Heirat die Bekanntſchaft einer gebild. jung. Dame zu machen. 7088 Zuſchr. m. Bild, welch. ehrenw. wieder zurückg. wird, erbet. u. X. K. 4 an die Geſchäftsſtelle. Heirat Fräulein aus quter, angeſehener Familie, prot., 20 J. alt, ſtattl. Erſcheing., 10—15 Mille bar Mitgift, ſpät. mehr. wünſcht ſich mit einem Herrn in geſicherter Stellung(Beamter be⸗ vorzugt) zu 56986 verheiraten. .vertrauensvoll unter U. U. 75 an dis Geſchäftsſtelle ds Bl. Mpolhekensuchende wenden ſich an Joſeß Gehrig, N 2. 2, T. 282. *7090 Bei garant. Gewinnb teiligung ſuche ich füß ein kurzfriſtig. Geſchäft ema soob Mark Angeb. unter X. M. 42 an die Geſchäftsſtelle. *7089 Geſucht auf ein laſten⸗ freies 7083 Landhaus 1. Hypothek—3000 M. Angeb. unter X. G. 37 an die Geſchäftsſtelle. Zum Waschen und Flicken wird angenommen. Näh. in d. Geſchäftsſt. 800L Frau m. beſt. Ernpfeh⸗ lungen nimmt zum Waschen außer dem Haus an. Angeb. unt. U. P. 70