— Donnerstag, 25. Juni Hezugspreue: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..-M..50 ohne Beſtell⸗ — Bei eptl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach rderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ a de 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,.— Telegr.-Adreſſe enerulanasiaer Mannbeim. Exicheint wöchentl. zwöljmal. Jurückhaltung in Berlin EBerlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegen⸗ über den Ausführungen Chamberlains im Unterhaus beobachtet man in Berliner maßgebenden Kreiſen heute Zurückhaltung, die wohl darauf zurückzuführen iſt, daß die Rede, abgeſehen davon, daß ſie nicht klarer iſt als die franzöſiſche Note bis zur Stunde noch nicht im Wortlaut vorliegt. iſt wohl für dieſen Zeitpunkt auf eine Aeußerung aus den er⸗ wähnten Kreiſen zu rechnen. Jranzöſiſche Bläkterſtimmen Der„Figaro“ ſchreibt: Chamberlain hat es vorgezogen, mit Heſch clichten! wie Loyalität die Debatte auf die tiefen Gründe des engliſchen Verhaltens im Sicherheits⸗ pakt zu lenken, wie die Punkte des Paktes auseinander zu ſetzen Man dürfte nicht vergeſſen, daß das deutſche Sicherheitsangebot auf die Londoner Ratſchlaͤge zurückzuführen iſt, weil der Pakt ein dop⸗ peltes Intereſſe für England habe, zuerſt, da ja die engliſche Grenze auch am Rhein ſei. Es könne alſo Oeutſchland nicht geſtattet werden, ſich der Häfen und Küſten am Kanal zu bemächtigen Zweitens habe England ein zukünftiges Intereſſe, das ebenſo greifbar ſei Der Garantiepakt ſoll die Stabilitäl in Europa ſichern, die weſentlich ſei für das engliſche Wirtſchaftsleben. Aber der deutſch⸗franzöſiſche Garantiepakt werde mehr reſpektiert werden, wenn er durch die britiſche Garantie vervollſtändigt ſei. Dies ſei zu klar und zu real. um nicht nach und nach begriffen zu werden. Das„Echo de Paris“ ſagt, die Rede Chamberlains habe nicht viel neues zu dem gebracht, was das Blaubuch bereits be⸗ kannt gegeben habe. Alle Allianzen der Vergangenheit das erkenne man aus den Ausführungen Chamberlains, hätten Zufälligkeiten enthalten, aber in dem neuen Plan erſchienen ſie ſo zahlreich, daß ſie in keiner Weiſe einen etwaigen Angreifer einſchüchtern könnten. Der„Gaulois“ meint, der Sicherheitspakt ſolle Europa vor dem Schrecken eines Krieges bewahren, unter einer Bedingung jedoch, daß Deutſchland loyal und vollſtändig ihn durchführe Chamberlain habe den Geiſt des franzöſiſchen Entgegenkommens anerkannt, aber er zweifle nicht an dem guten Glauben Deutſchlands. Das Blatt will die gleiche Anſicht vertreten an dem Tage, an dem die deutſche egierung ohne Vorbehalt() dem Text der franzöſiſchen Note beitrete. Für den Augenblick aber, müſſe man eine lang⸗ wierige und arbeitsreiche Verhandlung ins Auge faſſen, in deren Verlaufe Deutſchland gewiſſe präziſe Verpflichtungen zu umgehen verſuche, die die Grundſätze jenes Sicherheitspaktes ausmachen den England verbürgen wolle. Man müſſe anerkennen, daß Chamber⸗ lain nicht geneigt ſei, in dieſen weſentlichen Bedingungen des gegen⸗ teiligen Abkommens mit ſich handeln zu laſſen. Was er über die an⸗ erkannten Rechte Frankreichs und die Möglichkeit eines deutſchen Angriffs gegen Polen und auch über den Anſchluß Heſterreichs an Deutſchland geſagt habe, weiſe einen Geiſteszuſtand auf, der gewiß die Unterhändler von Berlin im heilſamen Nachdenken anfeuern werde. ‚ China verlangt Neviſion! (Spezialkabeldienſt der United Preß) 2 Peking, 25. Juni. Das Miniſterium des Auswärtigen hat den Signatarmächten des Vertrags von Waſhington eine neue Note überreicht. Die Note fordert eine Reviſion der alten Vertragsbeſtimmungen, die zu Reibungen führten und Chinas Status noch demütigender machte als der im Welt⸗ krieg beſiegten Nationen. In einer zweiten Note werden„13 Punkte“ aufgeführt, die als Verhandlungsbaſis für eine Beilegung der Schanghaier Unruhen dienen ſollen. Aus Schanghai wird gemeldet, daß die Gerüchte, nach denen die Chineſen gelegentlich des Drachenbootfeſtes am Donnerstag die Maſſenabſchlachtung von Ausländern planten, die Behörden veranlaßt hätten, die Stadt Tag und Nacht von Spezial⸗ Polizeitruppen patrouillieren zu laſſen. Aus dem Whangpo⸗Fluß wurde heute die Leiche des Quartiermeiſters Kerſey von dem amerikaniſchen Zerſtörer„Pope“ geborgen. Die Leiche wies jedoch keine Anzeichen von Gewalttätigkeiten auf und die amerikaniſche Marinebehörde rechnet mit einem Unglücksfall. ** Wie Havas berichtet, ſind die im europäiſchen Viertel von Kanton noch verbliebenen Frauen und Kinder an Bord eines engliſchen Kriegsſchiffes nach Hongkong gebracht worden. Die antiengliſche Boykottbewegung ſcheint ſich zu verſtärken. E. Studentenkomplolt in Schanghai Die Polizei von Schanghai hat, wie Reuter berichtet, Kenntnis von einem Komplott durch die chineſiſche Stu⸗ dentenſchaft erhalten. Die Studenten mieten Autos und um⸗ kreiſen damit das Fremdenviertel, wobei ſie Bomben werfen und wild herumſchießen. Die Freiwilligen und beſonders die aufge⸗ botenen Schutzleute des Fremdenviertels wurden auf die ſtrategiſch wichtigen Punkte verteilt und durchſuchen die Paſſanten der Häuſer nach verſteckten Waffen. Japan als Beauftragter der Mächte? V Paris, 25 Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der franzöſiſche Geſandte in Peking proteſtierte bei der chineſiſchen Regierung wegen der Ermordung eines franzöſiſchen Kaufman'ns in Kanton. Hier eingetroffene franzöſiſche Miſ⸗ ſionarkorreſpondenz äußert ſich peſſimiſtiſch. Es wird in den Mit⸗ teilungen dieſer Miſſionare geſagt, daß die Kriſis in kurzer Zeit für die Europäer eine ſehr ernſte Wendung annehmen werde. In dieſen Miſſionsſchreiben wird die Anſicht vertreten, daß die euro⸗ äiſchen Staaten und die Vereinigten Staaten Japan beauf⸗ tragen ſollten, die Verteidigung der Europäer in China zu übernehmen. 1 fees Da das aber morgen der Fall ſein dürfte, ſo⸗ Grundlage Es mißfällt aber dem„Gaulois“, daß Chamberlain von der Einberufung einer neuen Konferenz geſprochen habe, was er ohne Zweifel nur getan habe, um der ſozialiſtiſch⸗pazifiſtiſchen Demagogie Genüge zu leiſten. Habe aber ſchließlich die franzöſiſche Regierung im Laufe der Marokkodebatte etwas anderes getan? Franzöſiſche Annäherungsverſuche an Italien VParis, 25. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Zwiſchen Rom und Paris findet gegenwärtig ein intenſiver Meinungs⸗ austauſch über die Sicherheitsfrage ſtatt. Gleichz itig werden offi⸗ zielle Höflichkeitsdepeſchen gewechſelt. Briand richtete an den fran⸗ zöſtſchen Botſchafter in Rom ein Telegramm, in dem der Botſchaf⸗ ter beauftragt wird, der italieniſchen Regierung den Dank für den herzlichen Empfang des franzöſiſchen Geſchwaders in Neapel zu übermitteln. Weitere franzöſiſch⸗italieniſche Freundſchaftskundge⸗ bungen ſtehen bevor. Wie in diplomatiſchen Kreiſen verlautet. hat Muſſolini kürzlich in einer Unterredung mit hochſtehenden franzöſiſchen Staotsmännern erklärt, daß ſich beide Länder über die wichtigſten europäiſchen Fra⸗ gen verſtändigen ſollten. Als die wichtigſte bezeichnete Muſſolini das Sicherheitsproblem und ſoll zugegeben haben, daß Frankreich nach dieſer Richtung hin im Geiſt der Verſöhnung arbeite. Zu dieſer Aeußerung Muſſolinis nimmt heute der Matin in einer vom Quai d Orſay veröffentlichten Mitteilung Stellung. Er glaubt, daß der Sicherheitsvorſchlag für Frankreich nur dann Wert haben könne, wenn Italien daran teilnehmen könne. Briand, ſo bemerkt der Matin, habe den Wunſch ausgeſprochen, den Sicherheitspakt mit der benach⸗ barten und befreundeten italieniſchen Nation zu vervollſtändigen. Doch handle es ſich nicht bloß um eine wechſelſeitige Garantie der beiden Länder, ihre berritorialen Grenzen zu ſichern, ſondern um eine frucht⸗ bringende Entente in allen Europa und den Balkan betreffenden An⸗ gelegenheiten. Die öſterreichiſche Frage müſſe in einer fran⸗ zöſiſch⸗ italieniſchen Verſtändigung endgiltig geklärt werden. Kein ruſſiſches Garantieangebot Franzöſiſche Tendenzmeldung Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ber⸗ liner Korreſpondent des„Echo de Paris“ hat behauptet, aus guter Quelle erfahren zu haben, daß die ruſſiſche Regierun g. um das franzöſiſche Sicherheitsangebot zu bekämpfen, der deutſchen Regierung ebenfalls einen Pakt angeboten habe, wodurch ſie ſich ver⸗ pflichte, eventuell durch Truppenhilfe dem Reich die Weſtgrenzen zu garantieren und außerdem auf die polniſche Regierung wegen der Abänderung der deutſchen Oſtgrenzen einen Druck auszuüben. Der deutſche Botſchafter in Moskau, Graf Brockdorff⸗Rantzau habe ſeiner Regierung die Annahme des Paktes empfohlen. Wie wir von zuſtändiger Stelle hören, entbehrt dieſe, anſcheinend zur Einleitung einer Hetze beſtimmte Meldung jeder von Anfang bis zu Ende. Der zweite Nathenau⸗prozeß In ſeiner Vernehmung gibt der Angeklagte Brandt für die Gründe ſeines Eintritts in die Nationalſozialiſtiſche deutſche Arbeiter⸗ partei an, daß ſein ganzes Empfinden deutſch ſei und daß er den Dienſt am Volkstum als Höchſtes erachte. Sozialismus erachte er für das deutſche Volk unerläßlich, allerdings deinen internationalen, fondern nur einen deutſchen Sozialismus. In der Judenfrage ver⸗ trete er den Standpunkt des großen engliſchen Juden Disraeli, daß ein jedes Volk zum Untergang verurteilt ſei, wenn es nicht auf un⸗ bedingte Raſſenreinheit halte. Das Spannungsverhältnis, in dem ſich bei uns das Judentum zur Volksmehrheit befinde, betrachte er als etwas durchaus Förderndes, weil dadurch das deutſche Volk ge⸗ werde, geiſtig wach und ſeines eigenen Lebens eingedenk zu U. Der Angeklagte Küchenmeiſter erklärt, parteimäßig nicht gebunden, jedoch politiſch rechts zu ſtehen. Brand wird Hereuf über die Ereigniſſe vor und nach dem Rathenaumord vernommen. Er ſchildert zunächſt ſein Verhältnis zu Kern, der ein ausgeſprochener Fanatiker geweſen ſei, während er, Brand, zu ruhiger leberlegung neige. Der Erzbergermord habe Kern aufs höchſte begeiſtert, da die Täter oberſte ſittliche Tugend, die Seelbſtverleugnung, bewieſen hätten. Brand ſoll hierauf Ausſagen über die Pfingſten 1922 ab⸗ gehaltene kameradſchaftliche Beſprechung ehemaliger Marineoffiziere machen. Brand will ſich aus Gründen der Staatsſicherheit nur unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit hierüber äußern, weshalb nach kurzer Beratung des Gerichts die Oeffentlichkeit für dieſen Teil der Ver⸗ handlung ausgeſchloſſen wird. Dder Moskauer Studentenprozeß (Spezialkabeldienſt) Moskau, 24. Juni. In Gegenwart von Angehörigen der deutſchen und der eſtniſchen Geſandlſchaften begann heute der Pro⸗ zeß gegen die deutſchen Studenten und den eſtniſchen Staatsangehörigen Dittmar. Die Angeklagten ſollen ſich nach Rußland begeben haben, mit der Abſicht terroriſtiſche Maßnahmen gegen veramtwortliche Führer der Sowjetunion zu unternehmen. Nach Verleſung der Anklageſchrift beteuert Wolſchdt von neuen ſeine Unſchuld und proteſtiert gegen das in der Schrift angegebene Alter und den angegebenen Geburtsort, die beide falſch wären. Kin dermann wiederrief ſein im Gefänanis gemachtes Geſtändnis das, wie er behauptet, ihm von einem Mitgefangenen Baumann, ſc 5 0 ſuggeriert worden wäre. Dittmar allein bekannte i uldig.„„ — Warſchau, 25. Juni. Wie die„Nacz⸗Przealad“ erfährt. wird der polniſche Geſandtenvoſten in Waſhinaton neu beſetzt. Der bis⸗ herige Geſandee Wroblewski hat einen längeren Urltaub, weil der Anleihevertraa, den er mit der Newyorker Bankfirma Mlannheimer General Anzeiger Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung. Mannheimer Frauen-Seitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Lechnik Das Echo der Chamberlainrede Dillon⸗Read Co. abgeſchloſſen hat, für Polen ungünſtia iſt Preis 10. Pfennig 1925— Nr. 288 Nnzeigenpreiſe nach Tarif bei Borauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.M. Reklamen—4R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramtwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen ulm. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpötete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Oewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Wandern a. Neiſen Geſletz u. Necht Ddas Ende einer ſozialiſtiſchen Utopie Von unſerem Dresdener Mitarbeiter wird uns ge⸗ ſchrieben: Es braucht nicht bewieſen zu werden, daß die Sozialdemokraten ſich hüteten, ihre theoretiſchen Forderungen der Vorkriegszeit zu er⸗ füllen, obwohl ihnen durch den Umſturz alle Macht in den Schoß ge⸗ fallen war. Ein beſonderes Glanzſtück der ſozialiſtiſchen Propaganda war ſtets die ſogenannte Sozialiſierung. Namentlich in Sachſen dachte keiner der verantwortlichen Männer daran, an dieſe Utopie zu rühren, weil die führenden Sozialdemokraten ſelbſt längſt davon überzeugt waren, daß jeder Verſuch mit einem ſchlimmen Fiasko enden müßte. Aber die jugendlichen Führer, die die Um⸗ ſturzwelle emporgetragen hatte, waren nicht beſchwert von irgend⸗ welcher Erfahrung und drängten deshalb mit allem Nachdruck darauf, daß die rein ſozialiſtiſche ſächſiſche Regierung endlich dieſe erſte und vornehmſte Forderung des Marxismus erfüllte. Ihrer Forderung konnten ſie bald durch„Beſchlüſſe der Maſſen“ Nachdruck verleihen, da erfahrungsgemäß ja nichts leichter iſt, als die ſozialiſtiſche An⸗ hängerſchaft mit tönenden Worten trunken und ſo zu allen Be⸗ ſchlüſſen fähig zu machen. Alſo mußte ſchließlich die damalige ſäch⸗ ſiſche Regierung, die ausſchließlich aus— Sozialdemokraten beſtand, nachgeben und ein Sozialiſierungsamt gründen. In der Regierung ſelbſt wandte man alle Mühe darauf an, dieſer Einrichtung wenigſtens eine ſolche Grundlage zu geben, daß das Fiasko nicht gleich ſichtbar wurde. Infolgedeſſen wurde nicht der Heißſporn Kranold. der ſpäter wegen aufrühreriſcher Umtriebe aus Chemnitz flüchten mußte, ſondern der ruhige, beſonnene und auch bei politiſchen Gegnern angeſehene Max Schippel aus Verlin zum Leiter dieſes ſogenannten Soziali⸗ ſierungsamtes berufen. Es iſt bekannt, daß Schippel, dem ernſthafte Wiſſenſchaftlichkeit nicht abzuſprechen iſt, beſondere Bedingungen vor Uebernahme dieſes Amtes ſtellte, und daß dieſe Bedingungen darauf hinausliefen, daß dieſes Amt ſich nur mit der theoretiſchen Unterſuchung dieſes Problems zu beſchäftigen habe, da an eine praktiſche Aus⸗ führung niemals zu denken ſei. Die genauen Be⸗ dingungen Schippels vor Uebernahme des Amtes ſind niemals be⸗ kannt geworden und werden auch ſicherlich niemals der Oeffentlichkeit übermittelt werden, denn dieſer Schlag für das„ſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsſyſtem“ wäre doch zu ſchwer. Solange Schippel Leiter dieſes Sozialiſierungsamtes war, hörte man ſo gut wie nichts von dieſer Einrichtung, da der kluge Schippel ſo arbeitete, daß die Oeffentlich⸗ keit überhaupt nicht auf ihn aufmerkſam wurde. Erſt als die Unab⸗ hängigen ihren Frieden mit den ehemaligen Mehrheitsſozialiſten ſchloſſen und ſo auch die nötige radikale gull ſe fah ba in das ſächſiſche Kabinett brachten, wollten ſie, zumal ſie ſehr bald der aus⸗ ſchlaggebende Faktor nicht nur innerhalb des Kabinetts, ſondern auch in der ganzen ſächſiſchen Sozialdemokratie wurden, Sozialiſierungs⸗ taten ſehen. Der ehrliche Schippel jedoch veröffentlichte damals ſeine Anſicht über die Durchführung der Sozialiſierungsidee in ſo eindeutig ehrlicher Weiſe, daß ſie ein niederſchmetterndes Urteil über ſozialiſtiſche Wirtſchafts⸗ und Regierungskunſt wurde. Damit hatte er ſich ſein Urteil geſprochen. Die Unabhängigen forderten ſeinen Kopf, und tat⸗ ſächlich mußte er ſeinen Poſten verlaſſen. Nur mit Mühe ge⸗ lang es den Mehrheitsſozialiſten ihn, als Profeſſor an der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Dresden unterzubringen, wo er in ſeiner ſtillen ſympathiſchen Weiſe weiterwirkt. Nun blieb das Sozialiſierungsamt zwar beſtehen, aber es bekam einen anderen Namen und hieß„Landesſtelle für Gemein⸗ wirtſchaft“. Ihr Leiter wurde der frühere ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete und bekannte ſächſiſche Kommunaltheoretiker Edmund Fiſcher, der vor kurzem freiwillig aus dem Leben ſchied. Aber auch dieſer Mann des unabhängigen Vertrauens konnte aus luftigen Nebelgebilden keine wirkliche Erde ſchaffen und begnügte ſich damit, Unterſuchungen über Spezialfragen veröffentlichen zu laſſen, die ſich mehr mit ausländiſchen als mit deutſchen Arbeits⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſen beſchäftigten. Die Arbeiten waren weder neu noch intereſſant, ſondern ſchon von anderer Seite beſſer und gründlicher behandelt. Aber die Landesſtelle für Gemein⸗ wirtſchaft wollte damit ihre Exiſtenzberechtigung nachweiſen und hat ſelbſt das nicht erreicht, ſodaß ſelbſt in ſozialdemokratiſchen Kreiſen längſt der Wunſch beſtand, dieſe überflüſſige Einrichtung aufzuheben, zumal ſie erhebliche Ausgaben verurſachte, die in jedem Falle boſſer zu vermeiden waren Nur die Rückſicht auf den um die ſächſiſche Sozialdemokratie hochverdienten Edmund Fiſcher, den Direktor der Landesſtelle für Gemeinwirtſchaft, hielt ſie bisher davon ab, deren Aufhebung näherzutreten. Nach dem Tode Fiſchers iſt nun auch dieſe Rückſicht gefallen, und es unterliegt keinem Zweifel, daß mit Ablauf dieſes Rechnungsjahres das ganze Amt ſang⸗ undklan g⸗ los verſchwindet. Die ſozialdemokratiſchen ſächſiſchen Zei⸗ tungen, die ſonſt die 23 Sozialdemokraten bei jeder Gelegenheit außerordentlich zu beſchimpfen pflegen, ſind diesmal merkwürdig ruhig, obwohl die 23 Rechtsſozialiſten mit der Auflöſung der Landes⸗ ſtelle für Gemeinwirtſchaft einverſtanden ſind. Mit dieſem ſozia⸗ liſtiſchen Ausſtattungsſtück iſt aber auch wirklich kein Staat zu machen.—85 8 0 Der Skreit in der ſächſiſchen Sozialdemokratie Das vom Reichsvorſtand der SPdD. eingeſetzte Schieds⸗ gericht, das über den Streit in der ſächſiſchen Sozialdemokratie zu entſcheiden hatte, hat jetzt für den Leipziger Bezirk getagt. Der Schiedsſpruch geht dahin, daß die dem Leipziger Bezirk an⸗ gehörigen Mitglieder des rechten Flügels der ſächſiſchen Sozialdemo⸗ kratie zu Unrecht aus der Partei ausgeſchloſſen wurden und daher wieder mit allen Rechten in ihre Aemter und Funktionen einzuſetzen ſind. das„vereinſamte Polen“ Der frühere polniſche Miniſterpräſident Sliwinski beſchäftigt 50 im Kurjer Poranny mit dem Rheinpakt und dem inneren Stand olens. Er ſagt, daß Polen immer mehr in Einſamkeit Sal der werde, je mehr Verſater in den Vordergrund trete. eit der Unterzeichnung des Verſailler Vertrages ſei Deutſchland un⸗ abläßlich in den Augen der Welt gewachſen, während Polen immer kleiner wurde. Heute führten die Deutſchen ſchon diplomatiſche Kriege mit Polen und man ſtehe am Vortage des Zollkrieges. Die Lage Polens ſei gefährlich und Hilfe von außen zweifelhaft. Die franzöſiſche Hilfe habe infolge der Komplikation, die der neue Pakt ſchaffe, einen ſolch weiten Weg, daß eine ſchnelle Hilfe ausge⸗ ſchloſſen ſei. ————————— —————ͤ— ————— — 2. Seike. Nr. 288 Aeue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe] Donnerskag, den 25. Jun 1928 Die franzöſiſche Finanzkriſe Caillaux Pläne Der gegenwärtige Frankenſturz ſcheint in fran⸗ zöſiſchen Regierungskreiſen immer größere Unruhe zu erwecken. Heute vormittag wird ein Miniſterrat zuſammentreten, auf dem Caillaup über die Lage referieren wird, insbeſondere auch über die Mittel und Wege, wie dem bevorſtehenden Verfall von Milliar⸗ denbeträgen begegnet werden könne. Die Befürchtung, daß Ende des Monats große Beträge von Gutſcheinen eingelöſt werden dürf⸗ ten, könne eine der Haupturſachen des gegenwärtigen Frankenſturzes ſein. Caillaux wird darum auch in der Hauptſache über die Mittel berichten, wie das Vertrauen des Publikums wiedergewonnen wer⸗ den könnte. Er hätte zu dieſem Zweck geſtern eine Unterredung mit dem Gouvrneur der Bank von Frankreich, Robin ot, und mit den Direktoren der großen Pariſer Banken. Ueber die Pläne Caillaux ſind bis jetzt nur Vermutungen in Umlauf, doch ver⸗ lautet, daß er plane, die Guthaben der ſchwebenden Schuld zurück⸗ zuziehen und durch neue Scheine zu erſetzen, die einen geringeren Zins tragen als die zurückgezogenen, aber im Austauſch eine Gold⸗ paritätgarantie beſitzen werden und zwar mit Bezug auf den Dollar⸗ ſtand zur Zeit der Ausgabe. Die zahlreichen Kleinrentner werden ſo⸗ mit gegen einen weiteren Verfall des Franken geſichert ſein. Die Politik der ſozialiſtiſchen Partei Der Verwaltunasausſchuß der ſozialiſtiſchen Partei hat geſtern zu dem Ergebnis des Referendums über die Unterſtützungspolitik, was geſtern bekannt geworden iſt, Stelluna genommen. Für die Tagesordnung Compere—Morel. die für einen Abbruch des Kartell⸗ verhältniſſes und der Unterſtützungspolitik eintritt, ſind bekanntlich 72 Stimmen abgegeben worden. Für die gemäßiate Tagesordnung Renaudel. die für eine bedinate Aufrechterhaltung der Unterſtützungs⸗ politik und des Kartellverhältniſſes eintritt, ſind 49 Stimmen und für die Tagesordnung Vincent Auriol, die die Unterſtützunaspolitik und das Kartellverhältnis wie bisher aufrechterhalten will, 13 Stim⸗ men abgegeben worden. Es iſt beabſichtigt, die Tagesordnung Vin⸗ cent Auriols mit der Tagesordnung Renaudels zu verſchmelzen. Da die Partei angeſichts dieſes Ergebniſſes in zwei faſt gleiche Hälften geteilt war. konnte die Debatte in dem Verwaltungsausſchuß zu keinem Reſultat führen. Es wurde daher beſchloſſen, auf den 12. Juli den Nationalrat der ſozfaliſtiſchen Partei einzuberufen, der über die Frage der Unterſtützungspolitik endgültig entſcheiden wird. die · Ueberwachung Marobkos Drei franzöſiſche Kriegsſchiffe ſollen, wie dem„Journal“ aus Madrid berichtet wird, den Häfen der Küſte des ſpaniſchen Pro⸗ tektorats einen Beſuch abſtatten, während 2 ſpaniſche Kriegsſchiffe die Küſte der franzöſiſchen Marokkozone beſuchen ſollen. Deukſches Kanonenfukler In Baſel trafen fünf junge Deutſche ein, von denen vier aus der ſpaniſchen und einer aus der franzöſiſchen Fremdenlegion entſprungen ſind. Nach ihren Ausſagen be⸗ finden ſich etwa 2000 Deutſche in der ſpaniſchen Fremdenlegion, von denen 900 in Marokko gefallen ſeien. In der fran⸗ an Fremdenlegion ſeien ſchon über 1000 Deutſche gefallen Wie aus St. Ingbert(Saarpfalz) gemeldet wird, ſoll bei den Kämpfen in Marokko eine ganze Reihe von jungen faarländi⸗ ſchen Fremdenlegionären ihr Leben eingebüßt haben. Wie wir weiter erfahren, ſtehen in der franzöſiſchen Fremdenlegion etwa 70 junge Saarländer, die zum größten Teil noch als Minderjährige mit Duldung der Regierungskommiſſion widerrechtlich im Saar⸗ gebiet angeworben worden ſind. Die kommuniſtiſche Propaganda in Frankreich wächſt von Tag zu Tag und es kann nicht beſtritten werden, daß der franzöſiſchen Kriegsführung durch ſie ſernſte Hindernifſe in den Weg gelegt werden. Täglich kommen neue Nachrichten von der Front über die„Aufklärungsarbeit“ der Kommuniſten unter den franzöſiſchen Soldaten in Marokko, und über deren ver⸗ hängnisvollen Folgen. In den Hafenſtädten ſoll es ſchon zu Teilſtreiks anläßlich der Verladung von Kriegsmaterial gekom. men ſein. Der Kommunismus bildet für Frankreich heute eine ernſte Gefahr. Geſtern wurden in Paris und Umgegend im ganzen 198 Hausſuchungen vorgenommen, darunter 180 bei Chine⸗ ſen, 16 bei Ruſſen und 2 bei FItalienern. 15 Kommuniſten wur⸗ den ausgewieſen. Bei dieſer Gelegenheit wurde entdeckt, daß in Paris zwei chineſiſche kommuniſtiſche Zeitun⸗ gen erſcheinen. Die Redakteure ſollen demnächſt vor ein Kriegs⸗ gericht geſtellt werden. Der Leiter der chineſiſchen Kommuniſten. gruppe in Paris wurde geſtern verhaftet. Ein Kommuniſtenprozeß vor dem Kriegsgericht Ende Dezember und im Januar wurden in den Wiesbadener Kaſernen zahlreiche kommuniſtiſche Flugblätter in franzöſiſcher Sprache verbreitet, die das Militär zur Revolte aufforderten. förderten ſchließlich bei der Schriftführerin der ommuniſtiſchen Jugendgruppe, der 18jährigen Mina Müller, zahlreiche Exemplare des kommuniſtiſchen Blattes„La Caſerne“ und eine Anzahl Flugblätter zutage, die inhaltlich den in den Ka⸗ ſernen verteilten und gefundenen gleich waren. Mina Müller gab zu, die Flugblätter in den Kaſernen verteilt zu haben.„Ich wußte, was ich tat,“ erklärte die Angeklagte.„Eine Bezahlung für meine Tätigkeit habe ich nicht erhalten und hätte ſie auch nicht angenom⸗ men. Sonſt habe ich nichts zu ſagen.“ Das Gericht bejahte mit drei gegen zwei Stimmen die drei Schuldfragen und verurteilte die Angeklagte zu einer Gefängnisſtrafe von drei Jahren. * 0* Ausweiſungen aus Belgien Haves gibt eine in der Brüſſeler„Dernien Heure“ veröffent⸗ lichte Meldung wieder, wonach demnächſt neue Ausweiſun⸗ gen von Kommuniſten erfolgen werden. Es handle ſich um 24 ruſſiſche Studenten, die Propaganda treiben. Warum noch Abſtimmung im Saargebiet! Wenn man heute, nachdem die Meldungen aus allen Teilen des Saargebietes von einem geradezu überwältigenden Verlauf der großen Deutſchland⸗Kundgebungen der Saarbevölkerung vorliegen, das Fazit zieht, kann es kein anderes ſein als dies: es waͤre geradezu grotesk, wenn man angeſichts dieſer einmütigen Kundgebung für Deutſchland noch eine Abſtimmung im Jahre 1935 veranſtalten wollte, ob die Bevölkerung nicht vielleicht doch zu Frank⸗ reich kommen oder den gegenwärtigen Völkerbundszuſtand beibe⸗ halten wolle. Das Preſtige des Völkerbundes ſowohl als beſonders dasjenige Frankreichs würden zweifellos den allerſchwerſten Schlag erleiden, wenn man es zu dieſer Abſtimmung noch kommen laſſen würde. In der Bevölkerung ſelbſt legte man der einmütigen Jahr⸗ tauſend⸗Kundgebung die Bedeutung eines erſten Ab ſtimmungs⸗ tages bei. N* 4 Wie wir zuverläſſig erfahren, hat das ſchweizeriſche Ratsmitglied Bouſon, das im Saargebiet 8 Tage lang mit der Sammlung und Sichtung der für die Volksabſtimmung maßgebenden Dokumente be⸗ ſchäftigt war, Saarbrücken heute verlaſſen. Aus den Reichstagsausſchüſſen Im Haushaltausſchußz teilte bei der Fortſetzung der Beratung über den Etat des Reichs⸗ tags Präſident Löbe zu den geſtrigen Szenen in der Wandelhalle mit: Wie er feſtgeſtellt habe, hätte eine Anzahl Abgeordneter in ſehr reichlicher Zahl Einladungskarten ergehen und zwei Abgeordnete Deputationen in die Wandelhalle führen laſſen zum Wiederbeginn der Beratungen im Aufwertungsaus⸗ ſchuß. Die Vorgänge ſeien im Rahmen der Rechte der Abgeordneten geblieben. Er nehme an, daß eine ähnliche Unruhe ſich nich: ſobald wiederholen werde. Im Haupftausſchuß werden morgen die Verhandlungen über die Oberrheinfrage beginnen. Auf Anſuchen der Reichsregierung werden der badiſche Finanzminiſter Dr. Köhler und Miniſterialdirektor Dr. Fuchs, der Bevollmächtigte Badens in der Zentralkommiſſion für Rheinſchiffahrt an den Verhandlungen teilnehmen und haben ſich bereits nach Berlin begeben. Die Luftſchiffexpedition zum Noropol Berlin, 25. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie die B. Z. zu berichten weiß, beginnen heute mittag im Reichsverkehrs⸗ miniſterium Verhandlungen, die eine arktiſche Ex pedition mit einem Luftſchiff zum Gegenſtand haben und ſich auf die Be⸗ ſprechungen ſtützen, die unlängſt mit Fridhjof Nanſen vor ſeiner Reiſe nach Kleinaſien hier gepflogen worden ſind. Dr. Eckener befindet ſich zu dieſem Zwecke heute in Berlin. Er hat ſich inzwiſchen mit Amundſen in Verbindung geſetzt, um, wenn möglich, eine ge⸗ meinſame Unternehmung zur Erreichung des Nordpols mit einem, Zeppelinluftſchiff herbeizuführen. Heidelberger Chronik k. Heidelberg, 25. Juni.(Eig. Bericht.) Wie das Statiſtiſche Amt mikteilt, beläuft ſich die vorläufige Zahl der Bevölkerung Heidelbergs auf 72 093. Davon ſind 33 834 männlichen und 38 259 weibſöchen Geſchlechts. Die Vevölkerungszahl 1919 betrug 68 821. Die Zunahme beträgt 3268.— Für die Wahl zum allgemeinen Studentenausſchuß erhielt die Liſte der Großdeutſchen Studentenſchaft 11 Sitze, die Völkiſche 3, die Freie Hochſchulgruppe 6, die Katholiſche Studentenſchaft 4 Sitze im Aſta. Franzöſiſches Kriegsgerichtsurteil über einen Mannheimer — Wiesbaden, 25. Juni. Das Kriegsgericht verurteilte den Chauffeur Ludwig Löffler aus Mannheim, der im Okto⸗ ber v. Is. als Führer eines Privatautos auf der Landſtraße von Worms nach Mainz bei Rheindürkheim beim Ueberholen eines Laſtwagens dieſen ſtreifte, wobei das Auto umſtürzte, der In⸗ ſaſſe, ein Beamter der Beſatzung, tödlich und er ſelbſt leicht ver⸗ letzt wurde, wegen fahrläſſiger Tötung zu drei Monaten Gefängnis mit Strafaufſchub. Heutſche Volbspartei Jugendgruype Sonntag, 28. Juni: Fahrt nach Brühl zur Gründungs⸗ feier der dortigen Jugendgruppe. Abfahrt nachm..25.(Sonntagsfahrkarte Schwetzingen löſen!) Das für dieſen Tag angeſetzte Fahrrad⸗Treffen wird auf 26. Juli verlegt. Der Vorſland. e en Die Tagung des Neichsverbandes der deutſchen Induſtrie Entſchließungen Der zu ſeiner Jahresverſammlung in Köln zuſammengetretene Reichsverband der Deutſchen Induſtrie drückt in einer Entſchließung ſeine tiefe Sorge wegen der jüngſten außenpolitiſchen Ereigniſſe, insbeſondere der von der Entente überreichten Entwaff⸗ nungsnote aus. Der in dieſer Not zutage getretene Geiſt verrät nicht den Willen, zum gemeinſamen friedlichen Wiederaufbau der Völker unter Einſchluß Deutſchlands. Er erſtrebt vielmehr die erneute un⸗ nötige Jerſtörung großer wirtſchaftlicher Werte und hindert die deutſche Induſtrie in ihrem Willen, des Vaterlandes wegen an der Abwälzung der uns auferlegten Laſten nach Kräften mitzuarbeiten. Nur der Glaube an eine wahrhaft freie, friedliche Entwicklung könne ſeine Lebenskraft in dieſem Sinne regen. Die angeblich noch nicht vollendete Abrüſtung, welche den Tatſachen zuwider behauptet wird, bilde außerdem den Vorwand für die Verzögerung der Räumung be⸗ ſetzter Landesteile. Der Reichsverband ſchließt ſich den von den deut⸗ ſchen Bürgern am Rhein und Ruhr wegen dieſer ſchweren Ent⸗ täuſchung erhobenen Proteſten einmütig an. Weiter wurden folgende Entſchließungen angenommen: Zum Finanzausgleich: Die deutſche Wirtſchaft hat trotz verminder⸗ ter Produktion und eingeſchränkter Ausfuhrmöglichkeit im Jahre 1924 ungefähr das Dreifache an Geſamtſteuerbelaſtung gegen 1913 zu tragen gehabt. Die im Augenblick im Reichstag beratenen neuen Steuergeſetze werden, wie zu hoffen iſt, dieſe Steuerlaſt etwas mil⸗ dern. Dieſe Milderung würde aber ins Gegenteil verkehrt werden, wenn den Ländern und Gemeinden nach dem Vorſchlag im Steuer⸗ ausgleichsgeſetz ein unbegrenztes Zuſchlagsrecht zu der Einkommens⸗ und Körperſchaftsſteuer gewährt würde. Denn es würde alsdann die ſowohl von der Reichsregierung wie von der Wirtſchaft für unbe⸗ dingt notwendig erachtete Sparſamkeit bei Ländern und Gemeinden behindert. Deshalb fordern wir, daß eine Entſcheidung über das von der Regierung befürwortete unbegrenzte Zuſchlagsrecht(§ 1 bis 42 des Finanzausgleichs⸗Geſetzentwurfs) erſt getroffen wird, wenn die aus der Verabſchiedung der Steuergeſetze ſich ergebende Geſamt⸗ ſteuerbelaſtung der Wirtſchaft überblickt werden kann. Dies wird erſt der Fall ſein, wenn die Ergebniſſe der erſtmaligen Veranlagung nach dem neuen Einkommens⸗, Körperſchafts⸗ und Vermögensſteuergeſetz vorliegen, was früheſtens Anfang d. Is. 1927 möglich iſt. Deshalb muß bis 1. April 1927 an dem bisherigen Verteilungsſi tem feſtge· halten werden. Jedoch iſt bei der Neufeſtſetzung des teilungs⸗ ſchlüſſels neben dem Steuerſoll auch der neu feſtzuſetzende einge⸗ ſchränkte Finanzbedarf der Länder und Gemeinden zugrunde zu legen. Gleichzeitig muß ſchnellſtens der ſich bisher vielfach noch überſchneidende Kreis der öffentlichen Aufgaben zwiſchen Reich, Län⸗ dern und Gemeinden ſcharf abgegrenzt, die Einſchränkung der Aus⸗ gaben energiſch durchgeführt werden. Zur Erreichung des letztge⸗ nannten Zieles erſcheint es uns erforderlich, daß die Gemeinden die Verpflichtung beachten, ihren Haushaltsplan rechtzeitig vor der Be⸗ ſchlußfaſſung der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen und daß ſie durch eine geſetzliche Beſtimmung angehalben werden, vierteljährliche Ausweiſe der Einnahmen und Ausgaben aufzuſtellen und bekannt zu geben. Die Verabſchiedung der ſonſt im Finanzausgleichsgeſetz⸗ entwurf vorgeſchlagenen Verordnungen, z. B. hinſichtlich der Haus⸗ zinsſteuer, ſollen dadurch nicht aufgehalten werden. Steu erfrel⸗ heit der gewerblichen Vetriebe in öffentlicher Hand: die bisherige Steuerfreiheit der Gewerbebetriebe des Reiches, der Länder und Ge⸗ meinden iſt auſtzuheben. ** 0 Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie hat heute vormittag die Erledigung des geſchäftlichen Teiles fortgſetzt. In einer öffentlichen Sitzung ſprach dann Miniſterialdirektor von Simſon über die Probleme der gegenwärtigen deutſchen Handelspolitik. Fer⸗ ner wurde der Ehrenvorſitzende des Reichsverbandes Erhard Sorge einſtimmig zum Ehrenmitglied ernannt. Dann wurde be⸗ ſchloſſen, daß die nächſte Tagung im Jahre 1926 und zwar in Dresden im Anſchluß an die Leipziger Meſſe abgehalten werde. — Hannoveriſch⸗Minden, 25. Junj. Geſtern mittag iſt infolge eines Unfalles im Chemiſchen Inſtitut der Forſthochſchule, das ſich im dritten Stock des alten Welfenſchloſſes befindet, ein Brand ausgebrochen. Die reichen Schätze des zoologiſchen Inſtituts. die ſich im zweiten Stockwerk befanden, konnten gerettet werden. Das Chemiſche Inſtitut iſt zum Teil abgebrannt. ..% ͤK... ˙— Aus dem Stilblütengarten der Parlamente Von Franz Lehnhoff(Berlin) u den unterhaltendſten und intereſſanteſten Begleiterſcheinungen des gehört die Stilblüte. Wenn durch das dunkle Gewölk einer heißbewegten Redeſchlacht über ernſthafte politiſche, wirtſchaftliche oder ſonſtige andere Probleme plötzlich ein heiterer 757 in das Haus fällt und die Stenografen⸗„Große“, die Parlamentsjournaliſten„ſtürmiſche Heiterkeit“ in ihren Berichten feſtſtellen, dann iſt es meiſt die Stilblüte geweſen, der man für das frohe Ereignis dankbar ſein muß. Vollendet ſchöne Stilblüten ent⸗ ſtehen faſt nur bei lebhafter Rede und Gegenrede, alſo dann, wenn der Redner beiſpiel⸗weiſe auf Zwiſchenrufe antwortet, etwas möglichſt Prägnantes ſagen will, um raſch zu ſeinem eigentlichen Thema zu⸗ rückzukommen und dabei dann ein kühnes Redebild überſteigert oder in unfreiwillig komiſcher Art abwandelt. Da rief beiſpielsweiſe ein⸗ mal jemand dem Kultusminiſter Studt in ſeine Haushaltrede hinein: „Und die Univerſitäten?!“. Studt nahm den Zwiſchenruf auf und entgegnete:„Die Univerſitäten ſind wie rohe Eier! Kaum faßt man ſie an, dann ſtellen ſie ſich auf die Hinterbeine.“ Die Bemerkung wurde ſelbſtperſtändlich mit ſchallender Heiterkeit quittiert. Seiner Entſtehung und ſeinem Bau nach iſt dieſe Bemerkung Studts ge⸗ radezu das Muſterbeiſpiel für eine Stilblüte. Einem Zwiſchenruf und der Antwort darauf verdankt man auch die ewig ſchöne Stil⸗ blüte des verſtorbenen Abgeordneten Oertel:„Das iſt beim ſchwarzen Neger genau ſo wie beim weißen“. Stilblüten ſind alſo Zufallsprodukte und kommen deshalb ſo gut wie garnicht bei Rednern vor, die nach wohlvorbereitetem Plane zu ſprechen pflegen. Die große Mehrzahl der Parlamentarier von heute iſt überhaupt nicht fähig, einen wirklichen Beitrag zur Parla⸗ mentsdebatte zu liefern in dem Sinne, daß ihre Reden Antworten auf voraufgegangene Aeußerungen ihrer Gegner ſind. Weitaus die meiſten Abgeordneten halten eben„ihre“ Rede und kümmern ſich nicht im mindeſten darum, was ihre Vorredner geſagt haben, bringen beiſpielsweiſe länaſt widerlegte Tatſachen in aller Breite noch einmal vor, als ſei inzwiſchen garnichts geſchehen, nur weil ſie von vorn⸗ herein die Abſicht gehabt haben, eben dieſen Gegenſtand in einer be⸗ ſtimmten Form vorzubringen. Solche Abgeordnete laſſen ſich auch nicht durch Zwiſchenrufe wie:„Das iſt ja ſchon aufgeklärt!“ von ihrem Wege ebbringen. Sie reden oder—— leſen. Nun iſt es zwar den Parlamentariern durch die Geſchäftsverord⸗ nung verboten, Reden zur Verleſung zu bringen. Sogar das Ver⸗ leſen von Citaten erfolgt nur mit Genehmigung des Präſidenten. An⸗ geſichts der Vorleſewut der Parlamentarier von heute begnügen ſich die Präſidenten mit einer oder zwei Ermahnungen eines Vorleſers und überlaſſen es dann dem Hauſe, ſich durch Zurufe über die Ver⸗ leſung luſtig zu machen. In früheren Zeiten gab es Präſidenten, die gegen Vorleſer mit größter Konſequenz einſchritten. Der luſtigſte Vorfall ereignete ſich damals zwiſchen dem Vizepräſidenten Dr. Dove und einem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten, der heute das freie Sprechen gelernt hat und ſogar Stilblüten produziert, die immer Er⸗ zeugniſſe eines ſchöpferiſchen Redners ſind. Er las mit großer Schnelligkeit„ſeine“ alljährliche Kolonialrede vor. Dove klingelte ab und ſagte:„Herr Abgeordneter, nach der Geſ äftsordnung kann ich Ihnen das Vorleſen Ihrer Rede nicht geſtatten!“ Der Abgeordnete erwiderte in größter Erbitterung:„Was wollen Sie denn, ich leſe ja garnicht vor!“ Und las weiter. Dove klingelte nach einer Weile erneut mit der Bemerkung:„Herr Abgeordneter, es macht aber doch den ſtarken Eindruck, daß Sie Ihre Rede vorleſen!“ Der Ange⸗ griffene erwiderte äußerſt unwirſch:„Halten Sie ſich an Tatſachen und nicht an Eindrücke!“ Und las weiter, war aber entſchieden aus ſeinem Gleichgewicht gebracht. Denn plötzlich hörte man ihn nach einem Satze ſagen„Lebhafter Widerſpruch rechts“; nach einem weiteren Satze ſagte er„Lebhaft iſt ſehr richtig bei den Sozialdemo⸗ kraten“. Dove klingelte mit freundlichſtem Lächeln zum dritten Male ab und erklärte:„Das Vorleſen Ihrer Rede muß ich Ihnen ver⸗ bieten. Das Vorleſen von Bemerkungen über das Echo, das Ihre Rede bei den Fraktionen des Hauſes findet, kann ich Ihnen nach der Geſchäftsordnung allerdings nicht verbieten.“ Haus und Tribüne jauchzten und der„Redner“, der das Manuſkript ſeiner Rede in der Form vorgeleſen hatte, wie er es der Parteipreſſe geben wollte, ver⸗ ſchwand nach einigen gleichgültigen Schlußwendungen. Stilblüben waren natürlich in ſeiner Vorleſung nicht enthalten. Sie werden auch ſelten von ſolchen Rednern gemacht. die auf Zwi⸗ ſchenrufe nicht eingehen. Zu dieſen gehörte Bismarck, Er nahm ſo gut wie niemals einen Zwiſchenruf auf, hatte dafür aber ein ſehr gutes Gedächtnis und fertigte Zwiſchenrufer ſehr häufig in einer ſeiner nächſten Reden— und dann immer mit großer Wirkung— ab. Er ver⸗ fügte aber auffallenderweiſe nicht über die Schlagfertigkeit des Augen⸗ blicks, die einem ſeiner Hauptzwiſchenrufer, wie Eugen Richter, in ſo bohem Maße eigen war. Eine Bismarck'ſche Stilblüte, etwa in der Art der obenerwähnten Studt'ſchen, gibt es nicht; jedenfalls konnten wir weder Parlamentarier noch Journaliſten aus der Bismarck⸗Zeit auch nur das kleinſte Beiſpiel nennen. Das Nachleſen der Parla⸗ mentsſtenogramme älterer Zeit iſt natürlich zwecklos, da Stilblüten durch die Parlamentarier bei der Korrektur der Stenogramme ſelbſt⸗ verſtändlich ausgemerzt werden. Sie ſind immer nur Gegenſtand der mündlichen Ueberlieſerung und des eigenen Erlebens werden aber gern von Mund zu Mund weitergegeben und haben deshalb, je ſchöner ſie ſind, eine deſto größere Lebensdauer. In der nachrevolutionären Zeit iſt der Stilblütengarten der üppig geweſen. Immerhin gibt es aber eine Anzahl temperament⸗ voller Abgeordneter, die in der Hitze des Geſechtes auch heute noch maſſenhaft Stilblüten hervorbringen. Dem Abgeordneten Ladendorff von der Wirtſchaftspartei, der für den Hausbeſitz immer mit beſon⸗ derer Lebhaftigkeit eintritt, verdanken wir den„Hausbeſitzer mit Zen⸗ tralheizung“. Der Abgeordnete Hoff, Demokrat, meinte einmal: „Man muß auch die Kehrſeite der Medaille gleichmäßig belaſten!“. Sein Fraktionskollege, Koch⸗Thüringen, meinte einmal:„Auch beim Rindvieh hat der liebe Gott dafür geſorgt, daß die Bäume nicht in den Himmel wachſen!“ Ein beſonders ergiebiger Stilblütenredner iſt der ſehr erregbare und polternde Kommuniſt Stöcker. Er wandte ſich einmal mit großer Erbitterung gegen die Deuſchnationalen mit den Worten:„„Ueber Sie, meine Herren, werden einſt die Wellen der Weltrevolution in lodernden Flammen zuſammenſchlagen!“. Es gab ſtürmiſche Heiterkeit. Stöcker hatte in ſeiner Aufregung ſeinen eigenen falſchen Zungenſchlag überhört und meinte nun:„Da lachen Sie natürlich! Lachen iſt ja das Amen und Omen Ihrer ganzen Poli⸗ tik!“. Das Ergebnis war ein erneuter noch kräftigerer Heiterkeits⸗ ausbruch. Die„Wellen der Weltrevolution“ haben ſeinen Fraktions⸗ bollegen Adolf Hoffmann zu der Bemerkung angeregt:„Ueber dieſen Antrag werden die Wellen der Weltrevolution einmal zur Tagesord⸗ nung übergehen.“ Kühner und luſtiger iſt die Stilblüte des gleichen Redners:„Dieſer Antrag iſt der letzte Rettungsanker, hinter dem die bürgerliche Geſellſchaft ſich notdürftig verkriecht“. Der gleiche Abge⸗ ordnete hat durch komiſch⸗falſche Anwendung von Fremdwörtern dem Hauſe viele Jahre hindurch vergnügte Augenblicke bereitet. Fremd⸗ wörter⸗Stilblüten ſind überhaupt charakteriſtiſch für die Zeit nach der Revolution. Schon im Arbeiter⸗ und Soldatenrat ſagte einmal der Vorſitzende Gottſchleck:„Kinder, ſetzt Euch doch!l Ihr ſeid ja hier nicht in der Stehbierhallel Man bann ja hier ſein eigenes Wort nicht verſtehen! Das iſt ſa hier die reine babula raſa.“ Augenſcheinlich leitete der Mann„raſa“ von dem Tätigkeitswort„raſen“ ab. In die gleiche Kategorie gehört die Bemerkung:„Wenn wir hier ſo weiter machen, dann leiſten wir die reine Syphflisarbeitl“. Dieſe Aeuße⸗ rung erweckte nur ein leiſes Schmunzeln, weil ſie aus dem zarten Munde einer weiblichen Parlamentarierin kam. Im Landtag rief einmal ein Deutſchnationaler dem Miniſter Severing zu:„Eine Schwalbe macht den Kohl nicht fett.“ Und ein Unabhängiger meinte als Zwiſchenrufer im Reichstag:„Noske hat ſich einſeifen laſſen wie die Jungfrau vom Lande.“ Das„totgeborene Kind“ hatte einmal der Abgeordnete Savignn vom Zentrum ſchwer mißbraucht durch die Be⸗ merkung:„Dieſer Geſetzentwurf iſt ein totgeborenes Kind, das im Sande verläuft“. Der Abgeordnete Henke, von der ſozialdemokrati⸗ ſchen Partei, nannte einen Geſetzentwurf ein ſchon im Mutterleibe totgeborenes Kind“. Sehr kühner Bilder bedient ſich auch der über⸗ Parlaments aus dem bereits angedeuteten Grunde niemals beſonders aus leidenſchaftliche Kommuniſt Hellein. Er donnerte einmal in den —.—q! 7,,,«]⏑ 08 „Dennerstag, den 28. Junl 1028 Neue Mannheimer Jeitung Mdend⸗Rusgabe) 3. Seiie. Nr. 288 dDie Abteilung Waſſerwirtſchaft des Verbandes Südweſtdeutſcher duduftrieller ſchreibt uns: Ueber die Donauverſinkung iſt in den letzten 3 Jahrzehnten ugentlich ſchon ſoviel geſchrieben worden, daß man annehmen unte, es gäbe in dieſer Frage kaum noch irgend einen Punkt, der Aufklärung vor der breiteren Oeffentlichkeit bedürfe. Un⸗ beſtritten ſtammen aber 99 Proz. aller Preſſe⸗Artikel von württem⸗ ergiſcher Seite her, ſind alſo ſehr einſeitig eingeſtellt, man fieeh eits unendlich wenig getan hat, um ſich in dieſer ſpeziell *badiſche Intereſſen ſo eminent wichtigen Frage auch nach außen in Geltung und Gehör zu verſchaffen. Das langjährige ſtillſchwei⸗ ende Hinnehmen der einſeitig württembergiſchen Argumente iſt an ch nur verſtändlich in Anbetracht des Umſtandes, daß die badiſchen ntereſſenten im Aach⸗Gebiet die ſcheinbar regulär verlaufen⸗ Ausgleichsbeſtrebungen zwiſchen den beiden Staaten nicht ſtören wollten. Dieſes Stillſchweigen muß aber heute als eine große Anterlaſſungsfünde bezeichnet werden. Bis zum Jahre 1922 nahmen die zwiſchen⸗ ſtaatlichen Verhandlungen tatſächlich einen Verlauf, der eme fried⸗ liche Löſung der Verſinkungsfrage immerhin als möglich erſcheinen ließ. Man einigte ſich damals unter den Regierungen Badens und ürttembergs dahin, daß man auf Grund gemeinſchaftlicher eobachtungen und Meſſungen Zahlenmaterial zuſammentragen wollte, das den Ausgangspunkt endgültiger Verhandlungen bilden ſollte. Es ſollte vor allen Dingen das den Streitpunkt bildende Donaugebiet ſyſtematiſch in hydrologiſcher und geologiſcher Hinſicht uerſt genau durchforſcht und anſchließend hieran die Löſung des roblems der Donau⸗Verſinkung unter weitgehendſter Wahrung der Intereſſen der badiſchen und württembergiſchen Intereſſenten⸗ gruppen geſucht werden. Ein Streit, der an ſich ſchon ſo alt iſt wie der der Donauverſinkung, kann unmöglich von heute auf morgen aus der Welt geſchafft werden. Darüber war man bis zum Jahre 1922 noch vollkommen einig. Es hätte auf württembergiſcher Seite aber unbedingt anerkannt bleiben müſſen, daß Baden ſtän emüht war, den Anforderungen der Gegenſeite Gerechtigkeit wider⸗ fahren zu laſſen. Statt deſſen aber hat man im württembergiſchen ager, ohne das Ergebnis der bereis eingeleiteten hochwichtigen nterſuchungen abzuwarten, alles getan, um den Streit ſo zu verſchärfen, daß letzten Endes für Baden nichts mehr übrig blieb, als im An⸗ ang dieſes Jahres offiziell zu erklären daß angezweifelt werden könne, daß weitere Verhandlungen mit Württemberg wegen der Donauverſinkung noch einen Zweck haben würden. Dieſe Stellung⸗ nahme Badens iſt durchaus verſtändlich, wenn man ſich die Tatſache dor Augen hält, daß in letzter Zeit auf württembergiſcher Seite ge⸗ waltſame Eingriffe in die bisher natürlichen Abflußverhältniſſe der Donau gemacht wurden, die ſich in keiner Weiſe, d. h. weder rechtlich noch techniſch entſchuldigen laſſen. Noch verblüffender aber wirkte es, als kurz nach der badiſchen egierungserklärung vom Februar 1925 Württemberg im Verwal⸗ tungs⸗ und Wirtſchaftsausſchuß ſeinen Standpunkt dahin präziſierte, daß es nach dem derzeitigen Stand der Verhandlungen in der Donauverſinkungsfrage für Württemberg ganz ausgeſchloſſen ſei, mit Baden zu einer Verſtändigung zu kommen, ſodaß der würt⸗ tembergiſchen Regierung nichts anderes übrig bleibe, als den Staatsgerichtshof des Deutſchen Reiches in dieſer rage anzurufen. Kennzeichnend für die ganf einſeitige Einſtellung ürttembergs in dieſer Frage iſt es, daß anſchließend an die amt⸗ liche Erklärung der Regierung, die Ende März 1925 erfolgte, ein württ. Volksvertreter die Stellungnahme ſeines Staates noch da⸗ durch ganz beſonders unterſtrich, daß er ſagte, man ſehe ganz klar, daß Baden keine Verſtändigung in der Donauverſinkungsfrage wolle und im Gegenteil alles tue, um das Donauwaſſer zum erſinken zu bringen. Daraufhin trat der e Ausſchuß, obwohl auch nicht die geringſte Verfehlung von ſeiten Badens vorlag, einſtimmig dem Vorſchlag ſeiner Regierung bei, die Donauverſinkungsfrage vor den Stkaatsgerichtshof zu bringen. In der württembergiſchen Oeffentlichkeit ſcheint es nicht bekannt geworden zu ſein, daß nach der ſehr rückſichtsloſen Erſtellung des Fridinger⸗Kraftwerkes in den Jahren 1921—1923, deſſen bau⸗ liche Ausführung die badiſchen Intereſſen ungemein ſchädigt, die württembergiſche Regierung im November 1924 die Verſinkungs⸗ ſtellen im Donaubett unterhalb Fridingen durch das Einbringen großer Betonmaſſen gründlich und endgültig verſtopft hat, wohl wiſſend, daß ſie damit einen ſchweren Eingriff in die natürlichen Abflußverhältniſſe der Donau bezw. der Aach macht. Darüber hinaus droht man außerdem noch dem geſchädigten Land aden mit einer Anklage beim Staatsgerichtshof. Dieſes Vorgehen ürttembergs geht wirklich zu weit, als daß man es auf Seiten r badiſchen Intereſſenten ruhig hinnehmen könnte. Jetzt iſt der ge⸗ gebene Zeitpunkt, die Frage der Donauverſinkung nochmals vor die Oeffentlichkeit zu bringen und dafür zu ſorgen, daß zum mindeſten Reichstagsſaal:„Nachdem man die minderbemittelten Klaſſen mit ſo ſchwer belaſtet hat, will man auch noch den Kautabak s kleinen Mannes bluten laſſen“. Sein Fraktionsgenoſſe Neuhaus die Aufrollung der Donauverſinkungsfrage Einſeilige Stellungnahme Württembergs— Klage der württembergiſchen Regierung beim Staatsgerichtshof erklärte: „Dem Reichswehrminiſter Geßler iſt offenbar recht warm ſeworden, als er ſich in den Schatten Trotzkis geſtellt hat“. Einer der ſchärfſten Widerſacher, der deutſch⸗völkiſche Abgeordnete Kube, itete ſpäter einen ſeiner Angriffe mit der Bemerkung ein: „In das te Verhältnis zwiſchen dem Reichspräſidenten von Hindenburg und nem Shaatesetpeiör Dr. Meißner wollen wir kein Waſſer gießen“. dch ſelbſt aber möchte mit einer entſchuldigenden Verbeugung an alle, denen meine Darlegungen nicht recht gefallen haben, mit einem Zitat einer Stilblüte des deutſchen Volksparteilers, Dr. Kalle, ſchließen, der Behandlung eines eigentlich nicht zur Sache gehörenden Gegen⸗ lundes einmal ſagte:„Meine Herren, verzeihen Sie mir dieſe kleine Ausſchweifungl“ Theater und Muſik ODresdner Theater. Das Neuſtädter Schauſpiel⸗ 0 92 verhieß eine vielverſprechende Uraufführung eines resdener Autors: das vieraktige Seeſtüch„Me nſch und eer“, von Alexander Köhler. Auf einer Hallig der Nordſee läßt der Verfaſſer zwei Brüder dasſelbe Mädchen leben. Der eine geht in die Welt, um erſt etwas zu werden, der andere freit mit Liſt. Heimkehr des Braven. Nun beginnt erſt die Handlung, im Stile det überlebten Schickſalstragödien. Nicht ohne Spannungen. Donner, Blitz, Sturm, Meer, Geiſter ſollen die Nerven uteln, aber man ſpürk in dem unmokivierten Geſchehen und in der papiernen Sprache nicht die wechſelſeitigen Beziehungen, die der Titel derheißt. Worte, wo man Blutwärme heißes Erleben ſpüren möchte. Inkernafionale Jeſtſpiele in Zürich. Die als Begleiterſchei⸗ nung des Krieges überall eingetretene Hochflut des Natſonalismus Nerff auch das Schweizervolk. Seit längerer Zeit wird mit Nach⸗ teuck die Schaffung eines ſchweizeriſchen Nationalthea⸗ rs propagiert. Dieſem Gedanken trug die anläßlich der inter⸗ dattonalen Feſtſpiele in Zürich ins Leben gerufene„Schweizer Vühne“ Rechnung, indem ſie das Drama eines Schweizers mit ſchwei⸗ Rrichen Kräften unter Leitung eines eingeborenen Regiſſeurs zur ufführung brachte. Die Abſicht war: einer ſchweizeriſchen Dichtung zu dem Ausdruck einer Darſtellung zu verhelfen, der ihrer Stammes⸗ art gerecht werde, und damit dem Theater als einem Feſte der Nation ſe Selbſtdarſtellung im höchſten Sinne des Wortes zu geben. Die ſtegufführung von Robert Faeſis„Opferſpiel“ vermochte nur ellenweiſe den erhofften Zuſammenklang von Dichter, Darſteller nd Zuſchauer zu geben. Und ſelbſt der beteiligſte Zuſchauer konnte ſur wenig der Verheißungen dieſes Nationaltheaters gewiß oder gar brer Erfüllungen froh werden. Rodins„Bürger von Calais“ lieferten bas äußere Motiv der an die mittelalterlichen Myſterienſpiele an⸗ das Land Baden erfährt, welchen Verlauf die Streitfrage bisher Lend en hat.— Daß die Schwarzwald⸗Donau faſt gleichzeitig mit ihrem Ueber⸗ tritt auf württembergiſches Gebiet ihren Charakter als offenen Fluß⸗ lauf ändert, iſt eine Eigentümlichkeit, mit der man ſich bei dem geologiſchen Aufbau der Gegend als Tatſache abfinden muß. Man hat hauptſächlich zwiſchen Immendingen und Möhringen das ſeltene Naturphänomen, daß ein Fluß ſich derart gabelt, daß der eine Teil oberflächlich ſeinen Weg im alten Bett weiter nimmt, während der andere Teil durch den durchlöcherten Flußboden in ſenkrechter Rich⸗ tung verſchwindet, ohne ſich jemals wieder mit dem erſtgenannten Teil zuſammen zu finden. Eine Flußgabelung in horizontaler Lage iſt eine ſo all⸗ tägliche Erſcheinung, daß man nie auf den Gedanken käme, Waſſer des einen Armes für den anderen Flußſchlauch beanſpruchen zu wollen. Nur bei der verſinkenden Donau ſoll dieſe Methode der Geltendmachung eines Anſpruches auf alles Waſſer erſtmals und zwar von württembergiſcher Seite zur Anwendung kommen und zwar deshalb, weil die Donau zeitweiſe ganz verſchwindet und das Flußbett eine Strecke weit dann effektiv trocken liegt. Es gibt nun allerdings im Gebiet der Kalkſtein formationen unzählige ſogenanmnte Trockentäler, ohne daß man ſich bis heute beſonders darum gekümmert hätte, wo⸗ hin dort das Waſſer verſchwindet Nur bei der Donau, die äußer⸗ lich betrachtet zeitweiſe und ſtellenweiſe ein Trockental größeren Aus⸗ maßes darſtellt, verlangt man von Baden, daß es den natürlichen Abfluß durch künſtliche Eingriffe derart ändern ſoll, daß lediglich zu Gunſten der württembergiſchen Intereſſenten die badiſchen Waſſer⸗ benutzungsberechtigten in ſchwerſter Weiſe auf ewige Zeiten ge⸗ ſchädigt werden ſollen. Man braucht dabei nicht immer in erſter Limie an die Schädigung der Waſſertriebwerkbeſitzer an der Aach zu denken, ſondern man muß die Sachlage ganz allgemein dahin beur⸗ teilen, daß durch die von Württemberg verlangte teilweiſe Abſchnil⸗ rung der Aachquelle die manigfachſten Intereſſen des Aachtales (Waſſerverſorgungen vor Gemeinden, Einfluß des Grundwaſſerſtan⸗ des auf die Landeskultur uſw.) bis ins Mark getroffen werden. Daß in ſolchen Fällen Rückentſchädigungen durch Geld oder elek⸗ triſche Energle an die Betroffenen keinen Wert haben, bedarf keiner Erwähnung bezw. Erklärung. Das Aachtal iſt nun einmal in feld⸗ wirtſchaftlicher Beziehung ſeit Jahrhunderten auf beſtimmte Waſſer⸗ führungen der Aach eingeſtellt, die, wenn auch in den einzelnen Jahren ſchwankend, immer wieder im Großen und Ganzen das gleiche Bild des Waſſerabfluſſes zeigen. Genau ſo wie im Aachtal hat ſich natürlich auch im Donautal von den Verſinkungsſtellen im„Brühl ab ganz allgemein ein ſtationärer Zuſtand im Laufe von Jahrhun⸗ derten herausgebildet, der dem ſehr ungleichen Waſſerabfluß dort⸗ ſelbſt Rechnung trägt. 0 Die Beziehungen zwiſchen den atmoſphäriſchen Niederſchlägen im Donau⸗ und Aachgebiet zu den Abfluß⸗ bezw. Verſinkungsmengen der Bachläufe ſind heute noch durchaus ungeklärt. Erſt jetzt fängt man an, dieſe fundamenkalen Fragen eingehend zu ſtudieren, ſeitdem man durch Beſchluß der Regierun⸗ gen ſeit etwa knapp 3 Jahren ſtreng wiſſenſchaftliche Beobachtungen ſowohl an der Donau als auch an der Aach laufend vornimmt. Eine Beobachtungsreihe von nur 3 Jahren geſtattet aber gar keinen Schluß auf Vorgänge zu ziehen, die ſich in gegenſeitiger Anlehnung aneinander in der Natur ſeit ungezählten Jahrtauſenden vollziehen. Die nur zeitweiſe ausgeführten Waſſermeſſungen und Beobachtungen früherer Jahrzehnte dürfen und können zum Vergleich mit heutigen Zahlenwerten nicht herangezogen werden, weil die Beobachtumgs⸗ methoden damals viel ungenauer waren als heute und infolgedeſſen keine brauchbaren Ergebniſſe gezeitigt haben. An anderen Stellen iſt früher ſchon von badiſcher Seite daraufhin gewieſen worden, daß es ganz müßig iſt, heute davon zu ſprechen, die Verſinkung nehme der Menge und der Zeit nach alljährlich zu Wo käme man dann hin, wenn man eine Zunahme derVerſinkung als einen bereits ſicheren Faktor in eine Wahrſcheinlichkeitsberechnung einführen wollte, über die noch gar keine Beobachtungsreihen, die wirklich unanfechtbar ſind, vorliegen? Jetzt erſt fängt man gerade an, das Fundoment zu der ſtreng wiſſenſchaftlſchen Behandlung der Verſinkungsfrage zu legen und in dieſem ſicherlich allerungeeignetſten Moment durchbricht Württemberg das Syſtem der Verabredung mit Baden und ſchafft durch gewmoltſame Eingriffe in die Natur Tatſachen, die Baden unbe⸗ dingt ſchädigen. Auf dieſes Moment muß die badiſche Oeffentlichkeit einmal hingewieſen werden und es muß von den badiſchen Behör⸗ den ein wirklich nachhaltiger Schutz der badiſchen Intereſſen dringend verlangt werden. Die Verhandlungen in Sachen der Donauver⸗ ſinkung zwiſchen den Staaten ſind durch Württembergs eigenmächti⸗ ges Kandeln in ganz bedenklicher Weiſe ins Wanken geraten, wenn man auch ſchon behaupten kann, daß es gerade nicht klug von Württemberg war, von ſich aus die Brücken jeglicher Verhandlungs⸗ möglichkeit abzubrechen. Für Baden dürfte es ein Leichtes ſein, zum Schutze ſeiner Intereſſenten knüpfenden Handlung. Geiſt und Wille der Zeit vereinigen ſich in dem Spiel, das aus der Enge ins ſymbolhafte Allgemein⸗Menſchliche ausgreifend ein Weltbild umſpannt. Sechs Bürger bieten dem rächenden König ihr Leben an, um die Stadt vor der Zerſtörung zu bewahren. Auf pſychoanalytiſchem Wege offenbart der Feldherr dem König die wahre Geſinnung der Opferbereiten, die aus Ehrgeiz, Fana⸗ tismus und Ruhmgier ihr Leben hingeben wollen. Zu gleicher Zeit hat in der Sbadt der Zimmermann(bei deſſen Werden Wilhelm Tell Pate ſtand) die geſamte Einwohnerſchar zum Bitt⸗ und Kreuzzug für die Opfer aufgerufen. Vor dieſer Geſinnung kapituliert des Kö⸗ nigs Härte. Die Sprache des Dramas iſt edel und voll bildneriſcher Kraft; die dramatiſchen Spannungen löſen ſich nur zu früh in ora⸗ toriſchen Breiten auf. Die Regie von Dr. Oskar Waelterlin ordnete mit überlegener Hand Spiel auf Gegenfpiel im Einzelnen wie im Choriſchen. Unter den Darſtellern ragte Louis Rainer(Wien) durch die ſprachlich und darſtelleriſch ſcharf herausgemeißelte Geſtalt des Feldherrn hervor.— Richard Strauß„Intermezzo“ iſt das opernhaſte Gegenſtück zur„Sinfonia“ domeſtioa“, gleich dieſer eine häusliche Idylle, die aber trotz aller Spaßhaftigkeit nur ſchwer den Eindruck einer Farce bannt. Die Aufführung durch Orcheſter und So⸗ liſten der Desdener Oper konnte in ihrer abſoluten inneren Ge⸗ ſchloſſenheit reſtlos befriedigen. Mit feurigem Schwung traf Fritz Buſch den leichtflüſſigen Stil der Konverſationsoper.— Wolf⸗ Ferraris Singſpielkomödie„1 quattro rustechi“(Die 4 Grobiane) iſt ganz auf den feinen, graziöſen Luſtſpielton geſtimmt. Die italie⸗ niſchen Sänger von der Mafländer Scala und anderen Bühnen, von Ettore Panizza mit ſüdländiſchem Temperament angefeuert, ſpendeten ein Feſt der ſchönen Stimmen. Das vollendete Enſembleſpiel und die natürliche Ungezwungenheit verliehen dem Brio der von liebenswür⸗ digen Intriguen der Handlung beſchwingten Aufführung einen hin⸗ reißenden Zug. Fr... H. Runſt und Wißenſchaſt 4 Mainzer Jubiläumsfeiern. Die Gutenberg⸗Geſellſchaft begeht in den nächſten Tagen in beſonders feierlicher Form die Guten⸗ bera⸗Feier in Mainz und im Zuſammenhana damit findet auch die erſte Tagung der neugearündeten Wiegendruck⸗Geſellſchaft ſtatt. Der 525. Geburtstaa von Gutenbera und das Jubiläum des 25jähri⸗ gen Beſtehens des Gutenbera⸗Muſeums ſind Anlaß geweſen. daß man diesmal ein Gutenberg⸗Feſt für den 27. bis 29. Juni vorbereitet hat. Im Stadttheater wird man das erſte gedruckte Theaterſtück ſpielen, den„Ackermann aus Böhmen“, das aroßartige Werk des Johannes von Saaz aus der Zeit Kaiſer Karls IV., und im An⸗ ſchluß daran das Luſtſpiel von Andreas Gryphius, die„Absurda comicagoder Herr Peter Squentz“. Sprechen werden der Bonner Bibliotheksdirektor Prof. Dr. Erich von Rath über die Aufagaben der Wiegendruck⸗Forſchung, der Frankfurter Kunſthiſtori⸗ Gegenmaßzregeln ſich für Württernberg unangenehm bemertbdar machen würden. Zu ſolchen Mitteln greift man aber nicht gerne, auch in der Notwehr nicht, weil man damit die Atmoſphäre unnötig vergiftet und den Verhandlungsboden unte rhöhlt. Solange nicht der wirklich einwandfreie Nachweis erbracht ſein ſollte, daß die Beziehun⸗ gen zwiſchen der Donau und der Aach eine rung zum Vortell bezw. Nachteil eines der beteiligden Staaten erfahren haben, durfte auf Grund der waſſergeſetzlichen Beſtimmungen weder Baden noch Württemberg etwas an den Abflußverhältniſſen ändern. Baden hat ſich in dieſer Beziehung ſtreng an ſeine Beſtimmungen gehalten und kann daher der weiteren Behandlung der Donauverſinkungs⸗ frage ectl. auch vor dem Staatsgerichtshof ruhig entgegenſehen Städͤtiſche Nachrichten Ddie Mannheimer Straßenreinigung Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Bereits im Februar d. Is. wurde die Oeffentlichkeit über die Mannheimer Straßenreinigung unterrichtet. Damals waren 181 Mann tätigz die Tagesleiſtung betrug 946 Arbeitsſtunden. Ab 1. April d. Js. hat ſich die Zahl der Kehrer auf 145 und die der Arbeitsſtunden auf 1050 für den Tag erhöht. Zufolge dieſer Perſonalerhöhung verminderte ſich die durchſchnittlich von einem Arbeitex zu reini⸗ gende Fläche von 14 126 QOm. auf 12 761 Qm. Die Straßenreinigung erfolgt durch die 145 Stra⸗ ßenkehrer zum Teil in Verbindung mit Autokehrmaſchinen. Die Arbeitszeit der Kehrer, die in Kolonnen zu—5 Mann zu⸗ ſammengeſtellt ſind, beginnt um 7 Uhr morgens und endet 4 ÜUhr mittags unter Einſchluß einer halbſtündigen Mittagspauſe. Um halb 6 Uhr beginnt die Autokehrmaſchine mit ihrer Arbeit und leiſtet den Kehrkolonnen Vorarbeit. Die Autokehrmaſchinen können nur in den gepflaſterten Straßen Verwendung finden. Er⸗ freulicherweiſe werden immer mehr Straßen gepflaſtert, ſodaß auch immer mehr Autokehrmaſchinen, die ſich ſehr gut bewähren, in Dienſt geſtellt werden können. Im Laufe des Juli wird eine weitere(dritte) Autokehrmaſchine in Tätigkeit treten. Die aſphal⸗ tierten Straßen werden täglich durch eine elektriſche Stra⸗ ßenwaſchmaſchine in der Zeit von 12 Uhr nachts bis 9 Uhr morgens gewaſchen; während die chauſſierten Straßen durch die Kehrer geſäubert werden. Die verkehrsreichen Straßen wer⸗ den nochmals flüchtig in der Zeit von 10 Uhr morgens bis 7 Uhr abends gereinigt. Die Reinigung der Hauptverkehrsſtraßen(Breiteſtraße, Kunſt⸗ ſtraße, Planken und Ring) erfolgt täglich zweimal, die der verkehrsreichen Straßen täglich einmal, und die der übrigen je nach der Lebhaftigkeit des Verkehrs abſteigend bis einmal in der Woche. An den Sonn⸗ und Feiertagen arbeiten 60 Mann in der Zeit von—9 Uhr vormittags. Von Zeit zu Zeit— hauptſächlich während der heißen Jahres⸗ zeit— werden Klagen über die Straßenreinigung laut. Dieſe Klagen beziehen ſich aber mehr auf die Begießung als auf die Reinigung. Die Fuhr⸗ und Gutsverwaltung richtet deshalb auf die Feuchthaltung der Straßen beſonders ihr Augenmerk. Trotzdem täglich 2 Autoſprengwagen und—5 Zweiſpänner⸗Gieß⸗ wagen von morgens halb 6 bis abends 7 Uhr laufen, können die Straßen nicht derart feucht gehalten werden, daß die Staubplage ganz beſeitigt wird. Bisweilen iſt die Bodenwärme ſo groß, daß nach 10 Minuten von einem Begießen nichts mehr zu ſehen iſt. Eine Anzahl verkehrsreiche, chauſſierte und daher beſonders Staub bildende Straßen werden mit Chlormagneſiumlau ge be⸗ ſprengt. Mehrere Waggons mit je über 15 000 Kg. dieſer Lauge wurden in dieſem Jahre ſchon vergoſſen. Hierdurch wird wenig⸗ ſtens für einige Zeit der Staub gebunden. Die Bindung wird durch das jeweilige Beſprengen der Straße mit Waſſer immer wie⸗ der wach gerufen. Ein dritter Auto ſprengwagen wird ebenfalls im Juli in Dienſt geſtellt werden können. Leider laſſen die wirtſchaftlichen Verhältniſſe techniſche Verbeſſerungen nicht raſcher zu. Die Gehwegreinigung, die iſt, läßt nach wie vor zu wünſchen übrig. Solange nicht der Geh⸗ weg frühzeitig, alſo vor den Straßen, gereinigt wird, iſt die wün⸗ ſchenswerte Sauberkeit nicht zu erreichen. * * Aus dem evang. Kirchendienſt. Ausgeſchrieben ſind zur Be⸗ ſetzung durch Gemeindewahl die 3. Lutherpfarrei Mann⸗ heim und die Südpfarrei Mannheim⸗Neckarau.— Aus der Reformationskollekte 1924 konnten 54 Diaſpora⸗ gemeinden mit Zuſchüſſen von zuſammen 10 500 RM. bedacht wer⸗ den, während noch ein Reſt von 324 RM. ſpäterer Verwendung vorbehalten bleibt.— Landeskirchenmuſikdirektor Dr. Poppen in Heidelberg hat wegen Geſchäftsüberhäufung das Amt des Orgel⸗ baukommiſſärs für das Unterland niedergelegt. An ſeiner Statt iſt vom Oberkirchenrat der Muſikaſſiſtent am Muſikwiſſenſchaftlichen Seminar der Univerſität, Dr. Walter Leib in Heidelberg, der ſchon bisher die Angelegenheiten des Glockenbauweſens bei dem Orglbaukommiſſariat bearbeitet hat, zum Orgelbaukommiſſär für den unteren Landesteil beſtellt worden. — Sache der Angrenzer deutſcher Kunſt. Eine ganze Anzahl von Ausſtellungen finden ſtatt. das Gutenberg⸗Muſeum macht eine Jubiläums⸗Ausſtellung, in einer Ausſtellung„Das deutſche ſchöne Buch“ wird man die beſten Leiſtungen der deutſchen Buchkünſtler. Schriftaießer und Drucker im letzten Vierteljahrhundert vereinigt finden. Und im kurfürſtlichen Schloß zeigen Mainzer und rheinheſſiſche Familien die Denkmäler ker Geheimrat Prof. Dr. Kautzſch über Mainz in der Geſchichte der alten Kunſt und Kultur am Kurmainzer Hof im 18. Jahrhundert und auch Höchſter Porzellan. Vom 12. bis 19. Juli folat die Rhei⸗ niſche Feſtwoche. 4e Neues Licht auf die älteſte bibliſche Geſchichle. Der engliſche Aeauptologe Arthur Weigall der frühere Generalinſvektor der äanptiſchen Altertümer, veröffentlicht jetzt den erſten Band eines aroßen Werkes. in dem er die„Geſchichte der Pharaonen“ darſtellen will. Der Band umfaßt die erſten 11 Dunaſtien vom Jahre 3407 v. Chr. bis 2111 v. Chr. Weigall glaubt. beſonders durch ſeine Aus⸗ leaung der ſogenannten„Palermo⸗Steintafel“, eine ſichere Chrono⸗ logie für die Herrſchaftsdauer der einzelnen Dynaſtien und Pha⸗ raonen gefunden zu haben. und von dieſen durch ihn gewonnenen Er⸗ kenntniſſen fällt auch neues und überraſchendes Licht auf die äl te ſte bibliſche Geſchichte. Aus verſchiedenen äanptiſchen Zeug⸗ niſſen alaubt Weigall genau die Zeit feſtſtellen zu können. in der der Patriarch Abraham nach Aeanpten kam.„Die bibliſche Geſchichte erzählt.“ ſchreibt er.„daß Abraham nach Aegypten auszog, weil er in dem Land, in dem er lebte, von Hunger gepeinigt war. Nun berichtet eine äayptiſche Inſchrift, daß zu der Zeit des Sturzes der 11. Dynaſtie, 2112 v. Chr., aſiatiſche Stämme ſich im Delta feſtſetzten und dieſe fruchtbaren Gebiete aufſuchten, weil ſie in ihrem eigenen Gebiet Mangel an Nahrung litten. Die Aeaypter geſtatteten ihnen dies. Die Bibel berichtet dann. daß zu derſelben Zeit„der Herr Pharao und ſein Haus mit aroßen Plagen vlaate.“ Dasſelbe ägyp⸗ tiſche Dokument ſpricht ebenfalls von den Plagen. die damals in Aegypten herrſchten. Schließlich erzählt die Bibel. wie Pharao Abraham und ſein Weib und alle. die mit ihm waren, fortſchickte. Das ägyptiſche Dokument aber ſtellt feſt. daß der Begründer der 12. Dynaſtie die aſiatiſchen Anſiedler wieder aus Aegypten fortwies.“ Weigall ſchließt aus dieſer Uebereinſtimmung der bibliſchen und der äanptiſchen Berichte, daß die Erzählung der Bibel auf dieſe hiſtori⸗ ſchen Ereianiſſe zurückgeht, und hält es für ſehr wahrſcheinlich, daß Abraham im Jahre 2111 v. Chr. bei der Gründung der 12. Dynaſtie aus Aegypten„abgeſchoben“ wurde.„Alle dieſe Angaben zeigen,“ fährt er fort.„daß die Ereianiſſe, die in der Bibel berichtet werden, und ihre zeitliche Abfolge durchaus wahrſcheinlich ſind und den ge⸗ ſchichtlichen Tatſachen entſprechen. Nach dieſer Datierung läßt ſich auch feſtſtellen, daß Joſefs Berufung durch den Pharao, wie ſie in der Bibel erzählt wird, im Jahre 1959 v. Chr. erfolgte. Dies iſt das Jahr der Thronbeſteigung Amenenes III. aus der 12. Dynaſtie. ein Zeitpunkt. der für ſolche Regierungsveränderungen ſehr geeianet war. —— ——— 4. Seite. Nr. 288 Neue Mannheimer Jeitung Nbend⸗Rusgade) Donnerstag, den 2W. Junt 1828. Lage des Arbeitsmarktes. veröffentlichten Artikel der„Karlsr. Ztg.“ über die Lage des Ar⸗ beitsmarktes in Baden heißt es im Schlußſatz, daß im Mannheimer Hafengebiet geſtreikt werde. Wie uns mitgeteilt wird, iſt dieſer Schlußſatz nicht zutreffend. Wohl wird bei einer Anzahl Firmen des Eiſen⸗ und Stahlgroßhandels, deren Betriebe teilweiſe aller⸗ dings im Hafengebiet liegen, geſtreikt; der eigentliche Hafen⸗ betrieb jedoch wird von dieſem Streik nicht betroffen. * Schöne Erfolge der Mannheimer Kleingarkenvereine in Lud⸗ wigshafen. In der Zeit vom 13.—15. Juni fand die erſte der von der Leitung der Gartenbau⸗Ausſtellung Ludwigshafen vorgeſehenen Sonderausſtellungen ſtatt. In der droßen Gewächshaus⸗ halle war über Nacht ein Paradies voll der herrlichſten Blumen und Früchte entſtanden. Die Sonderſchau bot der Zeit entſprechend eine Ausſtellung von Erdbeeren, Kirſchen und Stachelbeeren. Neben verſchiedenen pfälziſchen Obſtbauvereinen trat auch der Ortsverband badiſch⸗pfälziſcher Kleingartenvereine Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafen mit den ihm angeſchloſſenen Vereinen erſtmalig mit ſeinen Erzeugniſſen vor die Oeffentlichkeit. Es war erſtaunlich, mit welchen Leiſtungen hierbei aufgewartet wurde. Schon beim Betreten der Halle fiel der hufeiſenförmige Aufbau ſehr wirkungsvoll ins Auge. Das Ganze umrahmte ein veichhaltiger Blumenflor, bei dem alle Sorten von den einfachſten Bumen bis zu den feinſten Roſen ver⸗ treten waren. Dazwiſchen gruppierten ſich dann die einzelnen Fruchtſorten. Zuſammenfaſſend kann geſagt werden, daß ſowohl in der Aufmachung als auch in der Qualität der Ware Glanz⸗ leiſtungen geboten wurden. Es erhielten Preiſe: der Ortsverband Mannheim⸗Ludwigshafen die ſilberne Medaille nebſt höherem Geldpreis, der Verein Lindenhof die ſilberne Medaille, Feudenheim die bronzene Medaille und Ludwigshafen ein Ehrendipſom. Von den Ausſtellern erhielten 6 die ſilberne Medaille, 13 die bronzene Medaille und 10 Ausſteller erhielten Diplome nebſt Geldpreis.— Daß unſere Kleingarten⸗ vereine durch dieſe Ausſtellung etwas Großes geleiſtet haben, wird allſeits voll anerkannt. * Die ſtädtiſche Getränkeſteuer. Das Städtiſche Nachrichtenamt weiſt darauf hin, daß der ſtädtiſchen Getränkeſteuer nicht nur Wirte, Händler uſw. unterliegen, ſondern auch alle Privatperſonen mit den von auswärts in den Stadtbezirk eingeſührten Getränken. Auch als Geſchenke an Privatperſonen eingegangene Getränke ſind ſteuerpflichtig, ebenſo Getränke von eigenen oder gepachteten Grund⸗ ſtücken. Der Getränkebezug iſt jeweils ſofort beim ſtädt. Steueramt anzumelden. Die Einfuhr von Getränken in den Stadtbezirk wird durch die Außenkontrolle, insbeſondere durch die bahnamtlichen Güterſtellen überwacht. OStreik in der Mühleninduſtrie. Heute vormittag ſind die Ar⸗ beiter in den Mühlenbetrieben von Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen in den Ausſtand getreten. Wie es heißt, ſoll der Streik auf Lohndifferenzen zurüczuführen ſein. Vom Schlichtungs⸗ ausſchuß wurde die Hälfte der Forderungen der Arbeiter bewilligt. Die Arbeiter lehnten dies jedoch ab. „Juſammenſtöße. Am geſtrigen Mittwoch ſtießen an der Straßen⸗ kreuzung G 1 und H 2, 3zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſarmen, wobei das eine Fahrzeug leicht beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. Zuſammenſtöße zwiſchen Ra dfah rern er⸗ eigneten ſich an folgenden Stellen: An der Ecke Mittel⸗ und Wald hofſtraße, wobei beide Radler ſtürzten Der eine wurde offenbar am pechten Oberſchenkel verletzt. Urſache: Einhalten der falſchen Straßen⸗ ſeite. Dann ſtießen auf der Friedrichsbrücke zwei Radler zuſammen, wobei Sachſchaden entſtand. Einen weiteren Zuſammenſtoß gabs in der Angelſtraße in Neckarau, dort kommen zwei 15 Jahre alte Rad⸗ fahrer in Betracht. Der erſtere hielt die linke, ſtatt die rechte, Straßenſeite ein und ſtieß ſo mit dem andern Radfahrer zuſammen, daß dieſer einen Schlüſſelbeinbruch davontrug. *Unfall. Am geſtrigen Nachmittag lief an der Straßenkreuzung 1 und D 2 ein 18 Jahre alter Kaufmann gegen einen Per⸗ ſonenkraftwagen und blieb bewußtlos an der Seite des Wagens hängen. Der Lenker des Fahrzeuges konnte es ſofort zum Stehen bringen und ließ den Verletzten mit dem Sanitätswagen wach Hauſe verbringen. Aeußere Verletzungen waren nicht feſtzu⸗ ſtellen, es iſt jedoch anzunehmen, daß innere Verletzungen einge⸗ treten ſind. *Jeſtgenommen wurden 29 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Tapezierer wegen Körperver⸗ letzung und ein Schneider wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes. Marktbericht Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns folgende Preiſe mit: Kartoffeln: alt—6,5, neu 10—28; Bohnen: grüne 80—90, dürre, weiße und bunte 30—40; Blumenkohl Stück 30—100, Mangold 20 bis 25, Wirſing 25, Weißkraut 25, Oberkohlraben Stück 10—20, Karotten Büſchel—15, Rote Rüben Büſchel 18—50, Erbſen: grüne 16—25, dürre 30—35, Rhabarber 15, Zwiebeln ohne Schloten 16 bis 18, Knoblauch Stück 10—20, Kopfſalat Stück 10—20, Endivien⸗ ſalat Stück 25, Meerettich Stück 30—100, Rettiche Stück 15—25, To⸗ maten: reife 120—150, Salatgurken Stück 40—80, Spargeln: 1. Sorte 75—90, 2. Sorte 60, Suppenſpargeln 35—40, Kirſchen 65—75, Erdbeeren(Ananas) 55—90 Johannisbeeren 25—30, Stachelbeeren 25—50, Orangen 15—30, Süßrahmtafelbutter 200—240, Landbutter 180—200, Eier Stück—16, Aal 140—180, Karpfen 180, Breſem 80—100, Hecht 180, Barben 80—120, Kabeljau 60, Backfiſche 50—60, Hahn: lebend Stück 200—450, geſchlachtet Stück 180—800; Huhn: lebend Stück 20—450, geſchlachtet Stück 180—700; Tauben: lebend Stück 160, geſchlachtet Stück 80—150; Gänſe: lebend Stück 500—700, geſchlachtet Stück 800—12003 Rindfleiſch 120, Kalbfleiſch 130, Schweinefleiſch 120, Gefrierfleiſch 66. veranſtaltungen Die Schwetzinger Sonnwendfeier, die infolge des Regenwet⸗ ters am Sonntag abgeſagt werden mußte, findet, wenn das Wetter günſtig iſt, am kommenden Sonntag, 28. Juni, ſtatt. Die bereits gelöſten Eintrittskarten behalten ihre Giltigkeit. Verein für das Deutſchtum im Ausland. Am Freitag, 26. ds. Mts., abends 8 Uhr, wird Herr Franz Hlawna aus Salzburg, ein in weiten Kreiſen als Verfechter des Deutſchtums beſtens bekannter Redner auf Einladung des Vereins für das Deutſchtum im Aus⸗ land in der Aula des Realgymnaſiums, Eingang Tullaſtr. 4, bei freiem Eintritt über den Kampf des Deutſchtums in den Grenzmarken ſprechen.(Näheres ſiehe Anzeige in vorliegender Nummer). vereinsnachrichten O Schriftſtellerverein Mannheim⸗Fudwigshafen. Dder Schrift⸗ ſtellerverein Mannheim⸗Ludwigshafen hielt geſtern abend unter zahl⸗ reicher Beteiligung ſeine diesjähr, ordentliche Mitgliederver⸗ ab. Der Vorſitzende Direktor A. Gengenbach, ge⸗ dachte zunächſt der verſtorbenen Mitglieder Frau Eugenie Kaufmann und Architeit Walch; beide verdienſtvolle mit hohen künſtleriſchen Intereſſen ausgeſtattete Perſönlichkeiten, deren Hinſcheiden einen ſchweren Verluſt für den Verein bedeute. Zum Tätigkeitsbericht überlei⸗ tend bemerkte er, daß ſich das abgelaufene Vereinsjahr recht in⸗ zereſſant geſtaltet habe. Die Vereinschronik ſtelle Ereigniſſe feſt, die in ihrer Form ein erfreuliches Bild zeigen. Die Mitgliederzahl ſei von 158 auf 188 geſtiegen und betrage jetzt 205. Die Vereinstäliokeit in der Hauptſache im Herbſt eingeſetzt. Bei der Auswahl, der orleſungen und Vorträge ſei man ſehr vorſichtig zu Werke ge⸗ „da der Schriftſtellerverein eine hohe Miſſion zu erfüllen habe. Leider ſei es nicht möglich geweſen den Vortrag von Gerhart ptmann am 5. Januar 1924 abzuhalten, da der Dichter im letz⸗ den Augenblick abgeſchrieben habe. Der Redner verbreitete ſich ſo⸗ dann über die Vereinsbibliothek, die Unterſtützungskaſſe und über die Zufammenſetzung des Ehrenausſchuſſes. Bei letzterem Punkte wurde von mehreren Mitgliedern eine Reviſion gewünſcht, was vom In dem im geſtrigen Mittagsblatt jahr ſoll eine Anzahl hervorragender Perſönlichkeiten wie Hermann Burte, Roda⸗Roda, Klabund u. a. zu Vorträgen u. Vorleſungen ge⸗ wonnen werden. Auch ſoll der Vorſtand die geſelligen Zuſammen⸗ künfte etwas mehr als bisher pflegen. Dem vom Schriftſteller Droop bekanntgegebenen Kaſſenabſchluß war zu entnehmen, daß die Finanzen des Vereins wohlgeordnet ſind und ein kleiner Kaſſen⸗ ſaldo ins neue Jahr herübergenommen wurde. Nach dem vom Ban⸗ kier Lefo und Stadtrat Levi erſtatteten Reviſionsbericht wurde die Kaſſe in vollſter Ordnung befunden. Bezüglich der Vereinsbeiträge erhielt der Vorſtand die Ermächtigung, erforderlichenfalls eine Er⸗ höhung eintreten zu laſſen, falls zu einer ſolchen Maßnahme Ver⸗ anlaſſung vorliege. Nachdem dem Vorſtand Entlaſtung erteilt und er in ſeiner Geſamtheit wiedergewählt worden war, ſchloß der Vor⸗ ſitzende die Verſammlung mit dem Wunſche, daß das Vereinsleben auch im neuen Jahre ſich recht rege geſtalten und die in Ausſicht ge⸗ nommenen Darbietungen ſich alle verwirklichen laſſen. Tagungen Verbandstag der Badiſchen Bäckerinnungen *Raſtatt, 24. Juni. Die Hauptverſammlung des Verbandes der Badiſchen Bäckerinnungen wurde geſtern vormittag durch Ober⸗ meiſter Schneider aus Mannheim eröffnet, der die Vertreter der Behörden, darunter des Miniſteriums des Innern, des Unterrichts⸗ miniſteriums, des Landesgewerbeamtes, der Handwerkskammer u. a. m. begrüßte. Auch. Vertreter des Zentralverbandes Deutſcher Bäckerinnungen in Berlin und der Zweigverbände von Württem⸗ berg, Bayern, Heſſen, Pfalz und aus Mitteldeutſchland waren zu⸗ gegen. Dann gedachte der Vorſitzende des Ringens der Rheinlande. Es folgten die Begrüßungsanſprachen der Behördenvertreter, wobei u. a. auch des verſtorbenen Präſidenten Niederbühl von Raſtatt gedacht wurde. Bei Eintritt in die Tagesordnung wurde die Anweſenheit von 174 Delegierten feſtgeſtellt. Sodann verbreitete ſich Oberregierungs⸗ rat Bucerius über die rationelle Betriehsführung im Handwerk und Obermeiſter Bothner aus Pforzheim 72 über Lehrlings⸗ dezernate und Jugendfürſorge. Die Gründung einer Sterbe⸗ und Wohlfahrtskaſſe wurde genehmigt, ebenſo der Beitritt zur kaſſe des Germaniaverbandes, der es möglich war, trotz der Infla⸗ tionsfolgen die Penſionen auszuzahlen. Obermeiſter Sexauer aus Pforzheim verbreitete ſich über Genoſſenſchaftsweſen. Seine Aus⸗ führungen wurden durch den ſtellv. Vorſitzenden Häcker von Wein⸗ garten und Schneider von Mannheim unterſtützt. Dem Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht wurde zugeſtimmt, dem Vorſtand Entlaſtung er⸗ teilt, der Haushaltplan 1925/6 genehmigt und als Ort der nächſten Tagung Freiburg beſtimmt. Die Wahl des Vorſtandes hatte folgendes Ergebnis: Sexauer und Walter aus Pforzheim wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der bisherige zweite Vorſitzende Schneider von Mann⸗ heim wurde zum erſten Vorſitzenden gewählt. Weiter ge⸗ hören dem Vorſtand an Häcker von Weingarten, Kipphan von Karlsruhe, Bothner von Pforzheim, Scherer von Freiburg, Sold von Aglaſterhauſen und Keller von Konſtanz. Aus dem Lande Touriſtiſche Zerſtörungen im Schwarzwald Im nördlichen Schwarzwald haben die mehr und mehr in Er⸗ ſcheinung tretenden Auswüchſe im Wanderweſen an zwei Orten zu mutwilligen Zerſtörungen von erſt neu geſchaffenen oder er⸗ ſetzten touriſtiſchen Anlagen geführt. Beide Plätze liegen im weite⸗ ren Bezirk des Hornisgrindegebietes und im Bereich der Sektion Achern des Schwarzwaldvereins. Einmal wurden am weſt⸗ lichen Ausläufer der Nordſeite des Achertales, das von der Bahn Achern—Ottenhöfen durchzogen wird, auf dem viel begangenen ausſichtsreichen Bienenbuckel die neu erſtellten Bänke zerſtört. Des weiteren haben wandernde„Naturfreunde“ das neu erſtellte Weggitter am Edelfrauengrab, dem Schluchtweg durch die Gott⸗ ſchlagwaſſerfälle, aus dem Boden geriſſen und in die Felſenſchlucht geworfen, gerade an einem Wegteil, wo aus Sicherheitsgründen das öftere Fehlen eines Wegeſchutzes durch Geländer mehrfach beanſtandet wurde. Es iſt unter ſolchen Umſtänden natürlich den in ihren Mitteln auch beſchränkten Wandervereinen unmöglich, für ordnungsgemäßen Zuſtand der Anlagen zu ſorgen, wenn kaum erſtellte Anlagen in dieſer Weiſe wieder durch Bubenhände ver⸗ nichtet werden. 4 .. Bretten, 23. Juni. Der Jugendſonntag der evang. Jugend am Sonntag verlief hier in würdiger und eindrucksvoller Weiſe. Ein Feſtzug nach der Stiftskirche zeigte die ſtarke Strömung der Bewegung, die ſchon viele ergriffen hat. Nach Einleitungsworten des Vikars Koch entwickelte Pfarrer Kach in ſeiner Feſtpredigt das Programm der Jugendbewegung in einfachen, aber von hoher Geſinnung getragenen Worten. Umrahmt war die Feier von Vor⸗ trägen des hieſigen Poſaunenchores. Von der Stiftskirche aus bewegte ſich der zum Marktplatz, wo Miſſionar Hoffmann die Jugendbewegung und ihren Geiſt herzlich willkommen hieß. * Villingen, 24. Juni. Auf dem hieſigen Bahnhof ſind durch die Verlegung der Bahnſteigſperre Verbeſſerungen und Entlaſtun⸗ gen der Schalterhalle erzielt worden, die dringend nötig waren, da bei dem bisherigen Zuſammenfall von Eingang und Ausgang gegenſeitige Behinderung an der Tagesordnung war. Der Aus⸗ gang wurde an das Südende des Bahnhofsgebäudes verlegt und führt jetzt unmittelbar ins Freie, was erheblich erleichtert, wenn auch der Weg, der vom Reiſenden zurückzulegen iſt, etwas länger geworden. In ähnlicher Weiſe ſoll auch in Triberg der gemein⸗ ſame Eingang und Ausgang bei dem zunehmenden Verkehr ge⸗ trennt und der Ausgang am Südende des Bahnhofes direkt ins Freie gelegt werden, da die Ausmaße des Bahnhofes den Verkehrs⸗ anforderungen durchaus nicht mehr genügen, der geplante Neubau aber durch den Krieg unterblieben und an eine Ausführung jetzt zunächſt nicht zu denken iſt. Nus der pfalz * Ludwigshafen, 25. Juni. Ein Dienſtmädchen entwendete ihrer Herrſchaft in der Parkſtraße einen Brillantring im Werte von 300 M. Der Ring konnte wieder beigebracht werden. +. Neuſtadt a.., 23. Junj. Zur Ehrung der ia den letzten Jahren wirtſchaftlich und politiſch beſonders ſchwer heimgeſuchten Rheinpfalz hielt die Bayeriſche Ho z in duſtrie⸗Genoſſen⸗ ſchaft ihre diesjährige Generalverſammlung in Neu⸗ ſtadt ab. 66 Abgeordnete aus dem rechtsrheiniſchen Bayern ſowie der Präſident des bayeriſchen Landesverſicherungsamtes nahmen an der Tagung teil, die den Vorſtand ermächtigte, die Ruhegehalts⸗ und Hinterbliebenenbezüge bis zur Neufaſſung der Dienſtordnung nach den ſtaatlichen Normen zu berechnen. Die Ausſprache drehte ſich vor allem um die Frage: Wie können in den Betrieben die Unfälle von denen gerade in der letzten Zeit ſehr ſchwere Fälle zu verzeichnen ſind, möglichſt verhindert werden. Aus der Ausſprache ergab ſich, daß in vielen Betrieben heute noch die Vorſchriften über die Unfall⸗ verhütung nicht in dem erforderlichen Maße berückſichtiat werden, was zahlenmäßig daraus hervorgeht, daß die Zahl der Unfälle, die im Jahre 1953 etwa 2000 betrug, im Jahre 1924 auf annähernd 3000 geſtiegen iſt. Trotz aller Belehrungen und aller Ermahnungen durch die Berufsgenoſſenſchaft beſteht heute noch in manchen Betrieben die Unſitte, Lehrlinge im Alter von 14—16 Jahren an gefährlichen Ma⸗ ſchinen zu beſchäftigen, die nur von einem erfahrenen Arbeiter mit Sicherheit bedient werden können. Den Abſchluß der Tagung bildete eine Kraftwagenfahrt nach Dürkheim, ins pfälziſche Weingelände. * Zweibrücken, 22. Juni. Mitte voriger Woche wurde in Santdorf ein Schmuggeltransport mit 20 Kiſten Likör und Kognak, der im Laſtauto über die Saargrenze gebracht werden Neues aus aller Welt — Die Mißſtände auf dem Gebiet des Jernſprechweſens. 752 die bis jetzt der vereinzelte Kampf der Geſchäftswelt faſt ohne folgt geblieben iſt haben nun dazu geführt, daß ſich jetzt ein Bund zur Bekämpfung derſelben gebildet hat. Er nennt„Bund Deutſcher Fernſprechteilnehmer“ und begeichnet als Ziel ſeiner Arbeit: Die Herabſetzung der Gebühren für Fernge⸗ ſpräche auf ein erträglichesMaß; die Beſeitigung Nenen —5 Ortsgeſpräche und die Wiederherſtellung bewährter Einrichtu Vorkriegszeit; eine gerechte Behandlung des Teilnehmers; Ausmerzung von Rückſichtsloſigkeiten und Schärfen zwiſchen Amt und Teilnehmer; die Errichtung eines Rechtsſchutzes gegenüber 1 griffen der Telegrafenbehörde(Anſchlußſperre); ein Geſetz über Anlegung von liquiden Poſtgeldern zugunſten aller deutſchen Wirt⸗ ſchaftstreiſe im Verhältnis ihres Aufbringens dieſer Gelder durch Gebührenzahlungen; eine nachträgliche Aufwertu der Tele fonan⸗ leihe; Automatiſterung ſämtlicher Ortsnetze ſowie des geſamten im⸗ terurbanen Fernverkehrs: die Unterſtellung des Poſtbetriebes unter die die bürgerlichen Geſetze zroecks Schaffung eines klagbaren Re gegenüber Betriebsmängeln und Fehlen, die den Teilnehmer gen. Der vorläufige Sitz des Bundes iſt Göttingen. — die Wodanseiche iſt nicht mehr! Eine der älbeſten Eichen Deutſchlands. die ſagenumwobene Wodanseiche. die in dem Guts⸗ bezirk Bertingloh bei Iſerlohn ſtand. hat vor kurzem gefällt werden müſſen. weil ſie vollſtändig morſch geworden war. Sie ſtand an einer Stätte, die ehemals als Kultſtätte Wodans weithin berühmt war und an der auch nach Einführung des Chriſtentums oft geopfert wurde. Unter Kaiſer Barbaroſſa wurde der Platz um die Wodans⸗ eiche als Sammelplatz für die weſtdeutſche Ritterſchaft beſtimmt. die an dem Kreuzzug teilnehmen wollte. Der Reſtſtumpf der Eiche ſoll in einem Muſeum Platz finden. — Seltſame Folgerung. Kaiſer Karl VI. ſtarb in der Nacht vom 19. auf den 20. Oktober 1740 an den Folgen einer Erkältung. die er ſich auf dem Jaadſchloß Halbthurn. einige Meilen von Wien entfernt. zugezogen hatte. Die öſterreichiſchen Bauern, die länaſt über aroßen Wildſchaden Klage geführt hatten, benutzten die Urſache dieſes Todes⸗ falls als Vorwand. überall das Wild abzuſchießen und entſchuldigten ſich, darüber zur Verantwortung gezogen, damit: ſie müßten die Beſtien ausrotten, denn dieſe hätten den zu frühen Tod ihres aller⸗ anädiaſten Souveräns verurſacht. — Ein Verbrechen durch Radio enkdeckl. Zum erſtenmale hat der Radiodienſt nachweislich zur Entdeckung eines Kapitalverbrechens geführt. In Wien geſchah dieſer Tage ein Luſtmord an einem Mädchen, deſſen Perſönlichkeit zunächſt in keiner Weiſe feſtzuſtellen war. Da wurden die Perſonalien der Ermordeten durch Radio be⸗ kanntgegeben. und ſogleich meldete ſich eine Frau. die erklärte, daß es ſich nach der Beſchreibuna um ihre Tochter handeln müſſe. Das war tatſächlich der Fall, und man konnte ſoaleich an die Fahndung nach dem Täter gehen. Nach kurzer Zeit bereits war er in der Per⸗ ſon eines jungen Mannes. mit dem das Mädchen geſehen worden war, entdeckt. Da die Mutter anſcheinend an längere Abweſenheit der Tochter gewöhnt war, wäre ohne das Radio wohl kaum eine, zum 1 nicht eine ſo ſchnelle Eruierung des Mordes möalich geweſen. Ein angebliches Verbrecherdrama in den Lüften. Jugo⸗ ſlawiſchen Blättern zufolge ſoll im März laufenden Jahres in den Lüften oberhalb Oedenburgs ſich ein Verbrecherdrama abge⸗ ſpielt haben. Die Blätter melden, daß am 4. April bei Oedenburg die verſtümmelte Leiche des Brillantenhändlers Johann Lasker aus Straßburg aufgefunden, und daß feſtgeſtellt wurde, daß er aus einem Flugzeug geſchleudert worden ſei. Die Berichte beſagen weiter, daß der Aeroplan„A 71“, deſſen Eigentümer ein Herr Herbert v. Lodgeman iſt, mit dem Piloten Franz Büchler am 31. März von Wien nach Budapeſt gefahren iſt, und daß außer Lasker im Aeroplan auch ein gewiſſer Ludwig Savis war. Lasker ſoll ein Päckchen mit Brillanten und etwa 20 000 Francs Bargeld gehabt haben. Savis begleitete ihn als Sekretär. Er hätte am Abend des 31. März in Budapeſt eintreffen ſollen, kam aber nicht. Die Sache ſei erſt durch den Leichenfund aufgeklärt worden, da man bei dem Toten weder Geld noch Brillanten gefunden hape. Es wurde weiter gemeldet, daß Savis, der mit Lasker in einer Kabine ſaß, dem Brillantenhändler ein Fläſchchen Chloroform ins Geſicht ſchüttete und ihn dann zum Fenſter hinausſchleuderte. — Ein Arzt als Giftmörder. Der Dokbor Pougrat in Mar⸗ ſeille, der unter dem Verdacht ſteht, ſeinen Freund Rumede durch eine Gifteinſpritzung ermordet und ſpäter beraubt zu haben, wird, wie bereits gemeldet wurde, noch anderer Verbrechen angeklagt. Er ſoll den Geſchäftsführer eines Reſtaurant⸗ umgebrächt und beraubt haben, der angeblich bei einem Tanz vom Herzſchlag getroffen wurde. Pougrat war in der Nähe des vor dem Tanze vollkommen geſunden Mannes geweſen und hatte die Leiche zuerſt unterſucht. Eine Brieftaſche mit einigen taufend Francs, die der Tote bei ſich tragen mußte, iſt verſchwunden. Ein anderer Fall zeigt, daß Pougrat ein Dieb iſt, der auch geringere Be⸗ träge nicht verſchmähte. Er hat einer Kokotte, der er Morphiumein⸗ ſpritzungen machte, 50 Francs aus dem Portemonnaie entwendet. Als einige Wochen ſpäter die Frau erkrankte und ſtarb, ließ ſie vor ihrem Ende den Dr. Pougrat und eine Freundin rufen In Gegen⸗ wart des Arztes übergab die Sterbende der Freundin einen Schmuck im Werte von 20 000 Francs. Die Wertſachen wurden in einem Schrank verſchloſſen. Als das Begräbnis vorüber war, fehlte der Kaſten, der den Schmuck enthielt. Dr. Pougrat ſtand bei der Begehung der Verbrechen unter dem Einfluß einer Frau Andria Audibert, die er für 4000 Francs und monatliche Abzahlung von 500 Francs ihrem Beſchützer abgekauft hatte. Die beiden Liebhaber lebten in enger Freundſchaft Dr. Pougrat ging, ſeitdem ſeine Ehe geſchieden war, nur mit Dirnen und Verbrechern um und ſcheint deren willenloſes Werkzeug geworden zu ſein. wetternachrichten der Kar'sruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens See⸗ fuft: Ten Se 8 Win 88 2 2 höhe 8 120—Geten 38 888 m mm G 885 8 51 8 Richr. Stärte 5 G Weriheim—— 13 17 94 ſtilll— bedeck: 0 Königſtuhl. 563 756,9 9 14 88 8 fleicht Nebel 5 Karlsruhe 127 756,5 13 19 1Sv. bedeckt 0 Baden Baden 213 256,7 2 18 9 NO„ 2 Villingen 780 257,5 10 15 7J NW/ ſchw. bedeckt 2 Feldberg. Hoſſ 1281 631,4 3 6 2J SW leicht Nebe!l 2 Badenweilert]————————— S Blaſienn—— 9 14 6 ſtill— bedeckt 2 Höchenſchwd— 1670,831! 7“ 12 5 W Ileicht 1 Die Druckverteilung hat ſich ſeit geſtern früh kaum verändert. Die Störungen über Deutſchland beſtehen fort. Die Tiefkerne liegen über Oberitalien, den Karpathen und Livland. In Baden kam es geſtern in einzelnen Landesteilen, namentlich im Gebirge, zu leichten Gewitterregen. Sonſt war es meiſt trocken. Im Kraich⸗ gau ging ein Gewitter mit 2 und wolkenbruchartigem Regen nieder. Das kühle, zu Regenfällen neigende Wetter, das ſelbſt in Südfrankreich Morgentemperaturen von 10—15 Grad veran⸗ laßt, hält vorderhand noch an. Im Gebirge herrſchte heute früh von etwa 2000 Meter Höhe ab Froſt. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 uhr nachts: Wechſelnd bewölkt, kühl, vereinzelt Regenfälle, ſtellenweiſe leichte Gewitterneigung. Das blonde Haar erfordert besonders sorgfältige pflege, da es lelcht streifi und dunkel wird. Hlle 8 bis 14 Tage einé Tto basche mit Schaumpon mit dem sdwarzen Kopf mit Kamillen- zusatz erhält die gleichmäßige Farbe des Haares und gibt diesem ein duftiges, volles und glänzendes Hus- sehen. Ein paket kostet nur 20 pfennig. Man achte ſollte, von Zollbeamten beſchlagnahmt und die beiden Schmuggler, zugeſagt wurde. Weiter wurde verlangt, daß der Ehren⸗ ausſchuß in etwas engeren Konnex zu der Vorſtandſchaft trete und mit dieſor mehr als bisher zuſammen arbeite. Für das neue Vereins⸗ ein Kaufmann und eine Obſthändlerin aus dem Saargebiet, feſt⸗ genommen. genau auf die altbekannte Schutzmarke und lasse sich nichts anderes als ebensogut oder besser empfehlen. Hllelniger Hersteller: HRHNS SchwyWRRZNKOPF, BERLIN-DRHLEx. — SSSSSSerg esSsaSSA r A AA0 ⁵PC ²˙¹.. ²˙: De 2 ——2 5S. e SSSSS SSASDSSSSoSSese B. Schmidt(Nürnberg) hält am Gefälle und baſtelt an ſeinem Faun. Neue Mannheimer Jeitung labend · Ausgabej 5. Seite. Nr. 288 Donnerstag, den 28. Juni 1925 — ——— bort ün d 8 * iel Oeſterreichiſche Alpenfahrt Ueber Pöiſchenberg, Tauern und Kalſchberg— Die Enlſcheidende Etappe— Erhebliche Ausfälle (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Villach(Kärnten), 21, Juni. 9 Vor Tag und Tau gings zum Fahrzeugabſtellplatz inmitten von inz. Die heutige Tagesſtrecke über den Pötſchenberg, über die 50 uern und über den beſonders gefürchteten Katſchberg war eine er ſchwerſten. Drum auch ſo früher Aufbruch. Am Start ſchon deigt es ſich, daß der erſte Tag derAlpenfahrt ſchwere Ausfälle ge⸗ Ddeitigt hat. Nin Motorradfahrer(Sexé⸗Paris) und 9 Wagen waren duf der Strecke geblieben oder erſt im Laufe der Nacht eingetroffen. Sie haben viele, viele Laſtpunkte, und kommen für die End⸗Ent⸗ ſcheidung nicht mehr in Frage. W. Ferſtel(Wien) war mit benem Tatra uungeſchlagen, war nach Wien zurück, fährt jedoch von er 3. Etappe aus wieder außer Konkurrenz weiter mit. Tauten⸗ hahn(Zwickau) hatte das Pech, auf ſeinem Hataz mit einem ent⸗ genkommenden Fordwagen zu kollidieren; auch er mußte aufgeben. Scheibert auf Perl war gegen ein Holzfuhrwerk gerannt. Er hat gegen ſein Ausſcheiden Proteſt erhoben, betrachtet den Fall als böhee Gewalt und fährt zunächſt weiter mit. Dr. Ei mer(Ans⸗ bach) hatte das Unglück, mit einem Langholzfuhrwerk zu kollidieren. r hatte langen Aufenthalt, bekam daher viele Strafpunkte, war aber auf der 2. Etappe wieder mit dabei, wenn er auch erſt mit großer Verſpätung aus Linz ausfahren konnte. Graf Rudolf Kinſky, deſſen Ausſcheiden wir ſchon gemeldet hatten, hatte bei ſeinem Zuſammenſtoß mit einem Fuhrwerk deſſen beide Pferde zur Strecke gebracht und die Wageninſaſſen verletzt. Klemm(Gerns⸗ bach) kam infolge Achsſchenkelbruchs an ſeinem Itala⸗Wagen auch nicht über die erſte Etappe hinaus. Auch Schäfer(Trier) kam in⸗ folge einer Kolliſion mit Strafpunkten ans Linzer Etappenziel. dDie großen Wagen begannen heute die Fahrt. Ihnen folgten die mittelſtarken, dann die ſchwachen, dann die Motorröder. Endi mal gabs eine leidlich gute Straße. Endlich mal wieder, etwa 100 bnter weit bis Gmunden, Flachſtrecke. Dann aber wieder Berge, ufhörliches bergauf, bergab. 8 Dicht 35 Traunſee ein bedauerliches Ausſcheiden: Otto Hof⸗ manns Preſto bekommt Bremsbackenſchaden und bleibt liegen. So⸗ mit iſt das bis dahin überaus ausſichtsreiche Preſto⸗Team ge⸗ ſprengt Als Beifahrer des Herrn Hofmann ſitzt aber auch Schreiber dieſes allein und verlaſſen auf der Landſtraße. Immer und immer wieder paſſieren Konkurrenzwagen und Motorradfahrer die Unfall⸗ ſtelle. Mit ihnen weiterfahren— ausgeſchloſſen. Keiner will ſeinen Wagen in Anbetracht der bevorſtehenden enormen Steigerungen überlaſten. Jeder bangt um jedes Kilo Gewicht, das ſein Fahrzeug auf dem Tauernpaß oder am Katſchbergrennen behindern könnte. Ganz zum Schluß der Kolonne kommt dann der Preſto⸗Preſſewagen. In ihm wird Raum geſchafft— ich kann wieder weiterfahren ins ſportumſtrittene Alpenland. und Der Staub verſchwindet, aber die Und endlich einmal gen! Straßen ee geſahelcher Zwiſchen Bad Iſchl und Auſſee der gefürchtete Pötſchenberg. 24 Prozent Stejgungl Und doch bietet ie deſſen, was da kommen ſoll! Man fährt im erſten Gang, und doch muß der Motor ſich quälen. Karl f i übrigens eingeſchaltet: ſelbſt wenn manch deutſcher Wagen en nicht ee können wird, ſo wird die Fabrikation aus den Erfahrungen der Alpenfahrt doch ſehr ſchätzenswerten Nutzen ziehen. Und es wäre nur zu wünſchen, daß alle jungen oder noch micht ganz durchgeprobten oder verbeſſerungsfähigen deutſchen Fabri⸗ kate ihre Wagen mal zu Probefahrten hier ins öſterreichiſche Alpen⸗ Fbelände ſchickten. Ueber den Pötſchenberg, über die Tauern, über den Katſchberg, über die meiſt gefürchtete Turracher Höhe, die als rſte Prüfung der Alpenfahrt den Alpenfahrern noch bevorſteht. Waren die Straßen auf der heutigen Etappe auch nicht ſo ſchlecht, wie auf der erſten Tagesſtrecke, ſo wirkten doch die vielen hundert ſerraſten verheerend auf das Federungsmaterial. Auch unſer Preſſewagen mußte eine neue Feder einbauen— ſo wurde es Mittag, Nachmittag, Abend, ehe man den entſcheidenden Kampf mit den Tauern und dem Katſchberg beginnen konnte. Frau Margarete von Gutmann ſtreckte bei Radſtatt auf ihrem Steyr die Waffen. Nur noch zwei Damen ſind jetzt in Konkurrenz, Käthe Rantzau(Wien) auf Anſaldo und Frl. Cläre nore Stinnes (Berlin) auf Aga. Beide haiten ſich bewundernswert tapfer. Mitten auf der Tauern⸗Steigung trafen wir einen anderen der Preſſewagen, der nicht weiter mitmachen konnte. Ja, die 26prozen⸗ lige Steigung! Die verlangt Höchſtleiſtungen, verlangt Erfahrungen. Möge unſere Induſtrie ſie unabläſſig weiter ſammeln, denn nicht der Wagen iſt der beſte, der in einem kurzen Flachrennen oder in aller⸗ d harmloſen Wettbewerben erfolgreich abſchneidet, ſondern der 'eſe Alpenpäſſe ſo überwindet, wie ſie ein vollwertiger Kraftwagen e eben überwinden können muß. 1 Auf den Katſchberg hinauf Bergrennen. Die Streche 32 Km. lang, 150 Meter Anlauf. Enorme, für deutſche Bergverhältniſſe ge unvergleichliche Steigungen. 100 Meter⸗Strecken, die 30prozentig ind. Es gibt keinen Wagen unter 12—14 Steuer PS. der ſie im guten Tempo im 2. Gang nehmen könnte. Auch ſtarke Wagen gebrauchen den erſten Gang. Einer der Rennleiter berichtet uns Nachzüglern über die Einzelleiſtungen. Graf Üllrich Kinsky war auf ſeinem Steyr⸗Sport der ſchnellſte. Vollbrachte, was man bei der letzten der Alpenfah⸗ noch für Unerreichbar gehalten hatte, das Kunſtſtück, den Katſchberg im 59 Km. Durchſchnittstempo zu bezwingen. Hut ab, vor ſolcher techniſcher und ſportlicher Leiſtung! Nach ihm waren die beiden großen Mercedes⸗Wagen mit Frhr. v. Berckheim und Fritz Zolany die ſchnellſten. Dann Karl Gruber(Linz) auf einem großen Gräf u. Stift. Dann Graf Albert auf Steyr, und dann die Benz⸗Wagen von Werlin und Willi Walb. Auch die Benz⸗Wagen erreichten noch ein 50 Km. Durchſchnittstempo. Glän⸗ zend hielten ſich auch alle drei Preſto. 4 Noch ſchneller als die Wagen fuhren einzelne Motorräder. Die beiden ſchnellſten Leiſtungen können leider nicht anerkannt werden, weil der Rekordfahrer des Tages, Eberan Ebenhorſt(Wien), der Katſchberg auf ſeiner Matchleß in:39,6 bewältigte, ein zweite⸗ Mal geſtartet war, was gegen die Beſtimmungen ging. Er hatte eine erſte Fahrt unterbrochen und war an den Startplatz zurückge⸗ kehrt. Auch die zweitſchnellſte Fahrt, die vor Orl Geißler(Mün⸗ Gen auf Moto Gußzi konnte nicht anerkannt werden, weil der Moto ugzi nicht den Ausſchreibungsbeſtimmungen entſpricht(Rennma⸗ ſchine, der der Kickſtarter fehlt) und dieſe Maſchine in Wien micht der bnahmekommiſſion vorgeführt worden war.(Geißler hatte auf der ahrt nach Wien einen Unfall gehabt und konnte daher nur zum Start, nicht aber mehr zur Abnahme kommen). Als beſte Motorrad⸗ —5 gilt offiziell die von dem Engländer George Brough Motting⸗ harm) auf Brough⸗Superior mit.32,1. Danach kommen Rolf Kl ein Gerlin) auf Mabeco, dann Holzammer(Innsbruck) auf BSA. eberhaupt die deutſche Mabeco⸗Maſchine hat hier in den Alpen eine eiſtungsfähigkeit gezeigt, die hervorragend iſtt. Auf der Etappe Linz⸗Villach, die wir infolge der zahl⸗ reichen Aufenthalte erſt in ſehr ſpäter Abendſtunde erreichten, ſind 2 Wagen ausgeſchieden: der Preſto Otto Hofmanns und der Be nz Dr. Tiglers(der beim Katſchberg⸗Rennen Kuppelungsde⸗ fekt hatte). M. v. Guilleaume(Berlin) duf Steyr erhielt wegen zu ſp zen Eintreffens mehrere Strafpunkte, ebenſo Hielſcher(Bres⸗ dau) auf Preſto, den Bremsbackenſchaden ins Hintertreffen brachte. on den deutſchen Teams ſind leider ſchon alle mit Strafpunkten be⸗ laſtet. Auch ein Steyr⸗Team iſt erledigt. Zwei weitere Steyer⸗Teams gelten als die zur Zeit ausſichtsreichſten Anwärter auf den Team⸗ zreis. Vollſtändig iſt auch noch ein Tatra⸗Team, wie denn überhaupt ie kleinen Tatra⸗Wagen der Neſſelsdorfer Wagenbqu.⸗G ſich erneut von ſehr beachtlicher Seite zeigen. Immerhin— die nächſten Tage können noch viele Veränderungen bringen, und mancher, der heule —5 voch vorn liegt, kann als Opfer der unerhörten Alpenfahrt⸗Schwierig⸗ 5 ausſcheiden. 8 Siegfried Doerschlag. Schwimmen 3. Bezirk Budapeſt(ung.— S5. B. Mann⸗ eim Ueber das am Samstag(27. Juni) abend im Schleuſenkanal an der Pegeluhr(Straßenbahnlinie„Aheinluſt“) ſtattfindenden Einladungsſpieles, dem allerſeits mit großer Spannung entgegen⸗ geſehen wird, wird uns noch folgendes mitgeteilt: Der Ungariſche der auch Un⸗ garns Nationalteam bildet und ſich 1924 an der Olympiade in Paris erfolgreich beteiligte, wird in voller Stärke antreten und zwar mit Barta Peéter Rudas Hamonnay II Homonnayh 1 Keſerũ Erſatz: Bärkaniy, Holba. Barta gilt als der beſte Tormann der Welt. In Paris leiſtete er hervorragende Arbeit in den Spielen gegen England, Belgien, Schweden und Tſchecho⸗Slowakei. Außerdem iſt er ein hervorragender Bruſtſchwimmer und zählt mit der Zeit von.19 für 100 Meter zur beſten Europaklaſſe. Auch Zoltän Rudas hat ſich ſchon öfter als zuverläſſiger Verteidiger an internationa⸗ len Spielen beteiligt. Homonnay(1 war in Paris der beſte ungariſche Spieler und zählt auch zu den beſten der Welt. Er beſitzt ein rieſiges Spielvermögen auf allen Plätzen vom Stürmer bis zum Tormann und iſt ein vorzüglicher Weitſchütze. In der ungariſchen Auswahl⸗Wettſchwimm⸗Mannſchaft iſt er als Seite⸗ ſchwimmer, 100 Meter.14.4, deren zuverläſſigſte Stütze. Im internationalen Schwimmſport genießt ar beſonderen Ruf als all round Schwimmer Franz Keſerü iſt der tüchtigſte Spie⸗ ler der Mannſchaft und der über die größte Technik verfügende Waſſerballer Europas. Er gilt als Gol Rekorder, ſpielt ſtets als Mittelſtürmer und konnte bei der Pariſer gegen Eng⸗ land 4, Belgien 2 und Tſchechien 5 Tore erzielen. Seit ſeinem 17. Lebensjahr ſpielt er ununterbrochen in der ungariſchen Na⸗ tionalteam und iſt außerdem ungariſcher Langſtreckenmeiſter. Auch die anderen Spieler waren durchweg bereits in zahl⸗ reichen internationalen Waſſerballkämpfen tätig und zählen zur beſten Sprintklaſſe Europas. Bemerkenswert iſt, daß die unga⸗ riſchen Spieler noch alle nicht über 23 Jahre alt ſind, mit Aus⸗ nahme von Barta, der 28 Jahre zählt. Die Mannſchaft wird be⸗ gleitet von ihrem ſportlichen Leiter Bésla Komjadi, der als Mannſchaftstrainer Weltruf beſitzt. Wie dieſe Mitteilungen zeigen, verfügen die Ungarn über ein ſelten hohes Spiel⸗ und Schwimmvermögen und die Mannſchaft des Schwimm⸗Vereins Mannheim wird alle Hände voll zu tun Czele haben, um in dieſem 1 Spiel ihren Mann zu ſtellen. Ein Sieg derſelben iſt unter den gegebenen Verhältniſſen. wohl hah. lich, doch iſt allen Intereſſenten die Gewähr geboten, ein hoch⸗ klaſſiges großes Waſſerballſpiel mitzuerleben, wie es bisher in Mannheim noch nicht geſehen wurde. „Die Ungarnleute werden bei dieſer Gelegenheit auch Proben ihres ſchwimmeriſchen Könnens in Form von Einladungswett⸗ kämpfen in den verſchiedenen Schwimmarten ablegen, ſodaß mit einem hervorragenden, anregenden Verlauf des Waſſerballabends am Samstag zu rechnen iſt. ** 0 Mannheim tritt an mit Schreck, Schneider, Blaut, Schönhütte, Kipfer, Oehninger und Lichdi(Erſatz Gerard und Feulner). Die ungariſche Zuſammenſtellung wird ſofort nach Bekanntwerden ver⸗ öffentlicht. Damen-Puſhball Ludwigshafener..— S. B. Mannheim unentſchieden Alnläßlich der Gauſtaffelwettkämpfe zeigten beide Spielgruppen in Worms am vergangenen Sonntag ein ſchönes, flüſſiges Spiel. Das Rückſpiel fand am Sonntag im Willerſinnweiher, in dem ſich der Ludwigshafener.V. ein ideal gelegenes Schwimmbad er⸗ ſtatt und verlief unentſchieden, auf beiden Seiten ohne orerfolge. Inzwiſchen hat nun der Deutſche Schwimm⸗Verband allge⸗ meine gültige Regeln für dieſes Spiel ee nach denen erſt eine Entwicklungsmöglichkeit des Puſhballſpiels gewährleiſtet iſt. Die neuen Regeln ſehen Elfergruppen vor und zwar 5 Stür⸗ mer, 6 Verteidiger ohne Tormann. Die Verteidigung darf die Straflinie, die 6 Meter beträgt, nicht verlaſſen, ſo daß auf dieſe Weiſe der Ball ſchön von Hand zu Hand geht, und eine über⸗ mäßige Anſtrengung durch zuviel Schwimmen vermieden wird. Erfolge Mannheimer Jugendſchwimmer in Offenbach Beim Verbandsoffenen des Offenbacher.V. von 1896 konnte Karl Staudt,.V. Mannheim, das Jugendbruſtſchwim⸗ men über 100 Meter gegen ſtarke Konkurrenz gewinnen. Die erreichte Zeit,.27.3, die in Anbetracht des ſchweren Waſſers und der ungünſtigen Wende am Balken ohne Abſtoß als ſehr gut bezeichnet werden muß, war die beſte Bruſtzeit des Tages. Der jugendliche Staudt zählt bereits zu den beſten Bruſtſchwimmern Süddeutſchlands. Da er ſich ſchon ſeit Jahren ſtets einem gewiſſen⸗ haften, eifrigen Training unterzieht, dürfte von ihm noch manch ſchöner Erfolg zu erwarten Fe In der Cgendhrn tſtaffel 3 mal 100 Meter, zu der für den erkrankten Kurt Flügler Erſatz antreten mußte, wurde Mannheim um Handſchlag Zweiter. Zeit des Siegers Frankfurt .48.2, Mannheim.49.1 Staudt ſchwimmt als Schlußmann ein glänzendes Rennen und kann gegen Frankfurt 10 Meter aufholen, die durch den Exſatzſchwimmer verloren waren, doch wird er am Ziel um Handſchlag von Frankfurt abgefangen. Die Jugendfreiſtilſtaffel 4a mal 50 Meter ſieht Mannheim mit der Mannſchaft Feinauer, Fath, Uttilie, Staudt ebenfalls an zweiter Stelle. Feinauer gibt mit einer Diſtanz von etwa 4 Meter als Dritter an den jugendlichen Fath ab, der ſich in prächtigem Stil au den zweiten Platz vorſchieben kann. Uttilie bringt dem Schlußmann Staudt einen kleinen Vorſprung, den dieſer bis kurz vor dem Ziel hält, durch Verſchwimmen aber eben⸗ falls um Handſchlag gegen Offenbach verliert. Feinauer konnte ſich ebenfalls im Jugendrückenſchwimmen an zweiter Stelle plazieren, wurde aber wegen falſcher Wende diſtan⸗ ziert. Da er durch Verſchwimmen im Nachteil war, dürfte ihm künftig bei mehr Taktik und Vorſicht auch mancher erſte Sieg vor⸗ behalten ſein. Die Geſamtleiſtung der jungen Mannheimer, die ihre ſtärkſte Konkurrenz in Iffenbach und Frankfurt hatten, beweiſt ein ſtarkes Kommen im Mannheimer Schwimmſport. Fußball Spielvereinigung o7 Mannheim— Spielvereinigung Sand⸗ hofen:1(:1 Zu einem Geſellſchaftsſpiel trafen ſich am Samstag abend obige Gegner auf dem Sportplatze in Neuoſtheim. Da ſich beide Mann⸗ ſchaften in ihren Kreiſen den 2. Tabellenplatz einne war man auf den Ausgang dieſes Treffens ſehr geſpannt. Zu Beginn des Spieles hatte Sandhofen nur 9 Mann zur Stelle. Nach Verlauf einer halben Stunde ſprang noch ein Mann ein, ſo daß die Spielvereini⸗ gung Sandhoſen den Kampf mit 10 Mann zu Ende führte. Auch 07 tvat mit 2 Erſatz an. Mit reichlicher Verſpätung gab der Schieds⸗ richter Herr Scherer(V. f. L. Neckarau) den Ball zum Anſtoße frei. Sofort bemächtigt ſich 07 des Balles, muß ihn jedoch bald den Sand⸗ höfern überlaſſen, die gleich darauf ihre erſte Chance auslaſſen. Ein ſchöner Vorſtoß Weygolds wird von der Verteidigung geſtoppt. Wie⸗ derholt bringt Sandhoſens linder Flügel ſchöne Angriffe vor, die immer wieder abgewehrt werden. Sodann muß Striehl einen pla⸗ zierten Schuß des Rechtsaußen(07) parieren. Eine gefährliche Flanke von rechts bringt das 67⸗Tot in bedenkliche Gefahr, ildebrandt wehrt unſicher, doch der rechte Verteidiger klärt die kritiſche Lage. Das Spiel iſt ziemlich ausgeglichen., doch beide Mannſchaften ſind reichlich nervös und verpaſſen ſo die ſchönſten Torgelegenheiten. Halblinks Sandhofen trägt einen prächtigen Angriff vor, den der Tor⸗ wart noch von der Matte wegfauſten kann. Sandhofen iſt nun etwas umterlegen, doch nur einige Ecken ſind die Ausbeute des Drängens. Allmählich jedoch kann 07 wieder dominieren und auch in der 35. Minute durch ſchönen Schuß Schäfers das 1. Tor. Sandhofen verfucht nun den Ausgleich zu erzwingen. Nach einigen vergeblichen Verſuchen gelingt dieſer endlich zwei Minuten vor Halb⸗ eit. Eine exakte Flanke des Linksaußen köpfte der Mittelſtürmer ſein ins Tor.:1. Anſpiel und Pauſe 9 5 Nach Wiederanſpiel iſt 07 teilweiſe ſtark überlegen. Eine günſtige Torgelegenheit läßt Weygold aus, indem er in ſicherer Stellung ſeine Flanke hoch über den Kaſten jagt Sodann erhält Höhr eine Flanke von Linksaußen, er ſchießt doch ſtatt des Backes fliegt—„er“— ins Tor. Darauf folgt minutenlange Belagerung des Sandhofener Tores, doch die Gefahr wird endlich beſeitigt. Dann ſetzt Sandhofen zu wuchtigem Endſpurte ein, ohne jedoch das Ergebnis zu ändern. Mit:1 teilt man ſich in die Ehren des Tages. Sandhofen hielt ſich trotz der zahlenmäßigen Unterlegenheit recht gut. Die treibenden Kräfte waren der linke Flügel und der Mittelſtürmer. Bei den Neu⸗ oſtheimern zeigte Mundinger in der Verteidigung ſehr gute Leiſtun⸗ gen. Die vordere Reihe ſpielte ſehr zerfahren und hatte in Weygold und Altmann ihre Beſten. Das Spiel wurde von Herrn Scherer⸗ Neckarau einwandfrei geleitet. M. 8. *Gau gya des Bundes Deutſcher Kadfahrer tvägt am 28. Juni anläßlich des 24jährigen Stiftungsfeſtes des Radſport⸗ elubs Badenia, Sandhauſen, die Gaumeiſterſchaft im der Mannſchaftsfahren über 100 Km. auf der Strecke Sandhauſen, Wall⸗ dorf, Bruchſal, Forſt, Hammbrücken, Wieſenthal, Reilingen, Hocken⸗ heim, Schwetzingen, Neckarau, Seckenheim, Edingen. Wieblingen, Heidelberg, Rohrbach, Kirchheim, Sandhauſen aus. Start Sand⸗ hauſen, Walldorfer Landſtraße, 6 Uhr vormittags; Ziel Sandhauſen; etwaiges Eintreffen der ſiegenden Mannſchaft, die den Titel„Gau⸗ meiſter für 1925 in 100 Km. Mannſchaftsfahren“ erhält, gegen 9 Uhr. Zufolge zahlreicher Meldungen verſpricht die Veranſtaltung ſehr in⸗ tereſſant zu werden. My. Mannheimer Fußballklub Vorwäris— Verein für Leibes⸗ übungen Mannheim⸗Neckarau:2(:2) Der unternehmungsluſtige Kreisligaverein M. F. C. Vorwärts 11 ſich für den pliche Sonntag die Bezirksligamannſchaft des f. L. Neckarau verpflichtet. Das Treffen hätte ohne Zweifel einen ſchönen Verlauf genommen, wenn es nicht durch das Unwetter geſtört worden wäre. Unter der Leitung d Herrn Höhn(1908 Mann⸗ ſich die Mannſchafter in folgender Aufſtellung zum ampfe: ...: Brucker,; Brucker, Dern; Reinemuth, Kaiſer, Netzer, Niſchwitz, Hintenlang, Schmitt, Ott, Rude. Vorwärts: Schluſſer; Kreidel, Engſter; Semeth, Stein, Schott; Ihrig, Lambacher, Lippler, Kohl, Rohr. Schon in der 4. Minute des Spieles ſchoß Neckaraus Halblinker das Führungstor.:0 für..L. Das Spiel ſtand dann meiſt im Niabbe der Offenſive der Gäſte. Doch die Hintermannſchaft der latzbeſitzer wehrte ſich gut. Ein Schuſe Apl Vorſtoß des linken Vorwärtsflügels mit anſchließendem Schuſſe Lippler machte Neckaraus Torhüter unſchädlich. Auf der Gegenſeite ſchoß Neckaraus Mittel⸗ ſtürmer nach ſchönem Alleingange an dem Torpfoſten. Allmählich konnten die Vorwärtsleute das Feldſpiel ausgeglichen geſtalten, zeit⸗ weiſe ſogar überlegen ſpielen. Durch einen Fehler Engſter kam Ott ziemlich billig zum 2. Treffer für..L. Eine gute Gelegenheit ſchoß Kohl nach Vorlage Lipplers hoch übers...⸗Tor. Die 1. Vor⸗ wärtsecke brachte nichts ein, ebenſo blieb ein Eckball für Neckarau unverwertet. Halbzeit:0 für V. f. L. Der Wiederbeginn wurde durch den eingetretenen Gewitterregen unmöglich gemacht, nach 2 vergeblichen Verſuchen beendete der Schlußpfiff des Schiedsrichters den Kampf. Vorwärts hatte eine recht gute Geſamtleiſtung gezeigt, erreichte jedoch nicht das techniſche Können des Bezirksligagegners. Die Beſten der Elf waren Lippler und Stein...L. war trotz des Erſatzes in guter Form. Kaiſer verſpricht ein brauchbarer Nachfolger Gaſts auf dem Mittelläufer⸗ poſten zu werden. Im Angriffe waren Ott und Niſchwitz die treiben⸗ 5 Kräfte. Der Schiedsrichter war dem Spiele ein ſehr guter eiter. 8. Athletik Weitere Erfolge der Sportvereinigung 1884 E. V. Mannheim Der nationale Jubiläumswettſtreit in Neulußheim, der am Sonntag ſtattfand, geſtaltete ſich wiederum zu einem vollen Erfolg des Kraftſportes. Reges Intereſſe der Zuſchauer, ſtarke Konkurrenz, ein ausgezeichneter Sport waren die Merkmale dieſer Veranſtaltung, die in jeder Beziehung werbend verlief. Wo ſich in den einzelnen Phaſen der Kämpfe Körperkraft und Technik paarten, war man Zeuge einer Fülle herrlicher Kampfbilder, die ja der griechiſch⸗römiſche Ringkampf in reichem Maße bietet. Aber auch das Gewichtheben ſtand ſportlich auf hoher Stufe. Wieder konnten die entſandten Hauff kehr der Sportvereinigung 1884 mit ſchönen Siegen nach auſe kehren. Ergebniſſe: Fliegengewicht: Heinrich Hemeier 4. Preis im Gewicht⸗ eben.— Bantamgewicht: Otto Geißler 2. Preis im Gewicht⸗ 5—(durch ſchweres.) W. Verg 12. Preis im Gewichtheben.— Federgewicht: Georg Ritz 1. Preis im Ringen und 1. Preis im Gewichtheben.— Leich tgewicht: Friedrich Kieſer 2. Preis im Gewichtheben, Bender 4. Preis im Ringen und 8. Preis im Gewichtheben.— Mittelgewicht A: Georg Rettig 3. Preis im Ringen und 5. Preis im Gewichtheben— Altersklaſſe (Mittelgewicht Heinrich Ruſch 2. Preis im Ringen und 2. Preis im Gewichtheben.— Altersklaſſe(Leichtgewicht Heinrich Biundo 1. Preis im Ringen und 2. Preis im Gewichtheben.— Die Muſter⸗ riege, beſtehend aus: M. Wegmann(Führer), K. Tafel, A. Barci⸗ kowsky, E. Schlechte, P. Gräff, B. Rathgeber und H. Biundo konnte wiederum den 1. Preis erringen. Kleine Sportnachrichten *Südweſtdeulſche Hochſchulkreismeiſterſchaften. die zu Hei⸗ delberg am Samstag und Sonntag ſtattfindenden ſüdweſtdeutſchen Hochſchulmeiſterſchaften in der Leichtathletik verſprechen einen glän⸗ zenden Verlauf. Sind doch bisher nahezu zweihundert Meldungen für die ⸗fünfzehn Wettkämpfe aller Art für Studenten und ſechs Wett⸗ kämpfe für Studentinnen eingelaufen. Beſonders ſpannend wird die Austragung des angreifenden Fünfkampfes, wobei jeweils nur eine abnehmende Zahl erfolgreich gebliebener Bewerber der Reihe nach bis zum Endkampf teilnehmen darf. Alſo nach dem 50 Meter Klein⸗ kaliberſchießen werden noch 32 Rivalen zum 300 Meter⸗Schwimmen zugelaſſen, dem der Hochſprung, Speerwurf und als Endkampf der 400 Meter⸗Lauf folgen. Auch unter den Studentinnen ſind namhafte Gegnerinnen für die Heidelberger Kommilitoninnen erſchienen aus Gießen, Marburg, Frankfurt und Freiburg(von dort u. a. eine Schlagballwerferin von 55 Meter Wurfleiſtung). Bei günſtigem Wetter, wie zu hoffen, wird alſo dies ſachgemäß aufgezogene Studentenſporkfeſt ſicher aus akademiſchen wie anderen Sportkreiſen zahlreiche Zuſchauer auf den hübſch ausgeſtalteten Hochſchulſportplatz gegenüber dem der Turngemeinde am Neckar hinausführen. Als Buchmachergehilfin in Mannheim wurde durch das Mini⸗ ſterium des Innern die Tochter des Buchmachers Fr. Boſſert⸗ Mannheim zugelaſſen. Sie iſt befugt, Wetten anzunehmen und den Buchmgacher zu vertreten. — —— 6. Seite. Nr. 288 Aeue Mannheimer Jeitung Nbend⸗NRusgabe) Donnerstag, den 28. Junl 1825 [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Berliner Deviſen Am in ee e. 8 rv. Hollan. 188.26 168.68 voll 168.09 00 5¹ vol; Duenos-Alree.887 691 5 689 17693 Brüſſel 19,37 19 4¹ 85 19.23 19.27 8 Cbt naniq. 72.46.64 71.98 72⁴4 Daaug 60 92 9112 5 90.97 61.17 1 Kopenhagen 91 95 82.15 4 81¹.50 81,70 5 Liiſadon 20475 0 5²5⁵ 20,475 20.525 5 Stoctholm. 12.24 12.52 115,23 112.51 2 Helüngtors. 10.586 10,606 2 10,566 10,608 5 Stalien. 15 62.66 5 19.48 15.52 London. 20.386 0 438 2 20,390 40,442 New-Dort 410⁰.205 85.195.205 1 Parie 19.53 19.51 19.34 19,38 8 Schweiz 51.45.65 5.43 51.53 Soanten 80.95 611¹ 5 01.— 61,18. Jabunn.698.702 8 1698 Di Konſtantinopel..265.275 5.26.27 Nio d, Janento.464 468 5 661 9460⁰. Wien abg. 5³,057.97 15 89.057 39,197. 8 Brag. 12.433.473 8 12.48 12.47 7 Jugoltaoten 7. 05 7225 2.215.235 85 Budaoeſt. 895.905 5.895.05 Sofia 30354%.045 5.04⁵ 3035 8 N 6,69.71 1 8,9 6,71 Börjenbecichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Tendenz: etwas feſter Frankfurt a.., 25. Juni.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete heute wieber in etwas feſterer Stimmung auf die flüſſigere Lage des Geldmarktes und die unerwartet ſchnelle Abwicklung des Ultimogeſchäftes, für die ſeitens des Großkapitals hinreichende Mit⸗ tel frühzeitig genug zur Verfügung geſtellt worden waren. Auch die beabſichtigte Räumung des Ruhrgebietes wirkte noch nach; das Geſchäft war aber allgemein ſehr klein, ſo daß die Kursbeſſerung auch nur in einem ſehr beſchränkten Rahmen ſich bewegen konnte und in erſter Linie für die chemiſchen Werte in Betracht kam. Für deutſche Anleihen iſt eher etwas leichtere Stimmung, denn die langwierigen Verhandlungen im Aufwertungsausſchuß und die häufigen Pro und Contras hinſichtlich des Neubeſitzes verleiden der Spekulation dieſen Markt mit der Zeit immer mehr. Ausländiſche Renten ſind ebenfalls etwas ſchwächer; Pfandbriefe dagegen gut behauptet. Im Freiverkehr hörte man allgemein niedrigere Kurſe. Api 0,575, Becker Stahl 0,650, Becker Kohle 5, Benz 55, Brown Boveri 38, Entrepriſes 16, Growag 67,5, Krügers⸗ hall 87, Petroleum 63,5, Ufa 74 und Unterfranken 50,5. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 25. Juni.(Drahtb.) Während des Vormittags waren im Verkehr von Büro zu Büro die Kurſe überwiegend niedriger genannt worden. Bei Eröffnung der Börſe erwieſen ſie ſich aber als unbehauptet und teilweiſe erfolgten Erholungen gegen die geſtrigen Schlußkurſe. Maßgebend waren wiederum Deckungen, die ſich bei den noch vorhandenen Baiſſeverpflichtungen und den Rückſtandslieferungen als notwendig erwieſen. Das Geſchäft hält ſich mit Rückſicht auf die Ausſicht der Zolltarifverhandlungen im Reichstag während des ganzen Verlaufs in ſehr engen Grenzen und beſchränkte ſich wiederum nur auf die berufsmäßigen Kreiſe. Eine erhebliche Anzahl von Papieren blieb mangels Umſatz ohne Notiz. Die Kursveränderungen waren nicht erheblich und gingen über 1 pCt. anfänglich nach oben und unten nicht hinaus, wobei aber Beſſerungen überwogen. Im weiteren Verlaufe trat wiederum eine Schwankung der Kurſe ein, doch kam die feſtere Grundſtim⸗ mung beſonders am Montafmarkte in weiteren Kurs⸗ erholungen zum Ausdruck. Auch die Werte des Anilinkonzerns zogen entſprechend an. Anglo⸗Guano ſtellten ſich 4 pCt. niedriger, wogegen Riedel von den Einbußen der letzten Zeit 5 pCt. zurück⸗ gewannen. Im Freiverkehr ſtiegen Südſeeaktien auf 45 pCt. Am Ddeviſenmarkt lagen Frankenplätze heute ſchwächer. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermartkurſe.) Sraukfurker Dividenden⸗Werte. Vank⸗Aktien. 24 28. 24. 25 24. 25. 84,25 84.25 D Hypothetend.—,—.55 Rhein. Creditbant 90.— 90.— „ Ueberſ.⸗Bank„IRhein..10.10 „Vereinsdant 88, 67,50 Südd..-Erd.⸗B.“ 5,20.— Bau B⸗Cred W.—.——,[Discnt.-⸗Geſellſch 108.0 108,1] Südd. Discontog. 97.75 97,75 „Hop. u. Wb. 81.25 81 50 Dresdner Bank 102.2 102.2 Barmer Bankver“.10 11[Frefri. Hop.⸗Bt. 6,20 6,50 Wttbrg. Notenbk. Berliner Handg 1217 5Metalld u..⸗G. 92,60 93.75] Mannh. Verſ.⸗Geſ. 62.— 64. Com u. Priotbt 97,7 98[Mitteld. Crdit⸗B 97.— 87.— Frankf. Allg. Verſ. 80, 80— Drmſt. u. Nat.-⸗B. 120.0„Nürnderg..-Bt“ 7,— 2,50 Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 118,0 118,0 Deutſche Bank 120,2 120,0Oeſter. Cred. Anſt. 7,2. 7,38 Frankf. R. u. Mitv. 51.— 52.— .⸗Aſtetiſche Bt.“———, 255 5,62.30 D. Effekt. u. Wechſ 89.— 88.—[Relchsban. 123.5 124.5 Vergwerk⸗Aktien. —Harpen. Bergdau 111.7 112,2J Oberſchieſ. Gb.⸗B.“ 5,35.40 do. Eiſenind. 51.— 51.— ——, Phöntz Bergbau 92,50 93,25 Eſchweil Bergw. 118,0 119,0 Kaltwerte Weſter.“ 108,0 109,00 Rhein Braunkohle 1095 120, Gelſenk. Urgwk' 59,— 60.25] Klöckner⸗Werke—.——, Salzw. Hellbronn 90,——. Gelſenk. Gußſt.— 48.— Mannesmuntöd. 81,— 82,—Tellus Bergdau“.30 2,30 V. K. u. Laurahütte 46.25 47.— Allg. D. Creditdt Badiſee Bant“—— 29,75 Dank(. Br. Ind 72.50 70.50 Bochum Bb. u G.—.——, Buderus Eiſenw 33.— 54.50 Kallw. Aſchersl. 12,50 12,55 .⸗Lugem Begw. 71.50 71.—Kaliw. Salzdetf. Trausport- Aktien. Schantungbahn“ 1,65 1,80 Nrddeutſch. Llogd 58.50 58,25 Baltnmore KOhio 57.— 58,— Hog.-Amt. Paten 53,50 53.75 Oeſter.-U. St-.—.—— Induſtrie⸗Aktien. Wiener Bankver. 5,30—.—[L Mokoren-Werke Mannheim.GG. vormals Benz. Abk. ſtationärer Mokorenbau gh. Die o..⸗V. dieſer Geſellſchaft vom 19. Mai war ſ. Zt. bekanntlich vertagt worden. Sie fand heute ſtatt und es gingen ihr wieder wie das letztemal mehrſtündige Beſprechungen des Aufſichtsrats und einiger Großaktionäre voraus. Als ſie mit etwa einſtündiger Verſpätung eröffnet wurde, ergab die Präſenz⸗ liſte, daß 44 411 Stimmen vertreten waren. Der Vorſitzende Joſef Fonfé⸗Berlin eröffnete die Sitzung mit Begrüßungsworten an diejenigen, die aus reinem Intereſſe an der Entwicklung des Unter⸗ nehmens erſchienen ſeien. Aus dem Geſchäftsbericht ſei der Auf⸗ ſtieg zu erſehen, den das Unternehmen trotz der wirtſchaſtlich ungünſtigen Lage im vergangenen Jahre habe nehmen können. Gegenwärtig ſei die Geſellſchaft ſehr gut beſchäftigt, der Auftragsbeſtand rücke zahlenmäßig immer mehr an das Aktienkapital heran. Die Umſätze in der erſten Jahreshälfte werden vorausſichtlich größer ſein, als im ganzen vergangenen Geſchäftsſahr. Insbeſondere freue es die Verwaltung, daß der Auslandsabſatz dauernd im Steigen begriffen iſt. Die Intereſſengemeinſchaften haben ſich im allgemeinen für das Unternehmen nach der techniſchen Richtung hin als günſtig erwieſen. Die Lage auf dem Schiffbaumarkt habe freilich zur Folge gehabt, daß die befreundete Reiherſtieg⸗Schiffs⸗ werfte und Maſchinenfabrik, Hamburg zu Stillegung ihrer Betriebe habe ſchreiten müſſen, obwohl ſie über einen relativ hohen Auftragsbeſtand verfügte. Ueber das Schickſal des Unter⸗ nehmens werde die dortige.⸗V. am 10. Juli in Hamburg zu ent⸗ ſcheiden haben. Um auch den ſchlimmſten Folgen die das Mann⸗ heimer Unternehmen in dieſer Beziehung treffen könnten, zu begegnen, habe man ſich entſchloſſen, 250 000, den höchſt denk⸗ baren Verluſt, ſchon aus dem Gewinn für das vergangene Geſchäftsjahr abzuſchreiben. Der Betrieb der Groß⸗Motorenwerke Hamburg⸗Mannheim(Grohm), die man gemeinſchaftlich mit der Reiherſtieg begründet habe, werde vorläufig von der Stillegung nicht berührt. Wenn nicht ganz überraſchende Störungen des deutſchen Wirtſchaftslebens eintreten, ſo könne man für dieſes Jahr ein gutes Erträgnis in Ausſicht ſtellen. In Erledigung der Tagesordnung wurde der Geſchäftsbericht genehmigt und beſchloſſen, den nach Rückſtellung der vorerwähnten 250 000 verbleibenden Gewinn von 317 339, abzüglich 30 000 4, die dem Aufſichtsrat als beſondere Aufwandsentſchädigung von der .⸗V. einſtimmig zugebilligt wurden, auf neue Rechnung vorzu⸗ tragen. Die Entlaſtung wurde gleichfalls einſtimmig ausgeſprochen. Die auf der Tagesordnung ſtehende Abberufung eines Aufſichtsrats⸗ mitgliedes, die Beſtellung von Reviſoren gemäߧ 266..B. und die Erhebung von Erſatzanſprüchen gegen Gründer, Genoſſen und Aufſichtsratsmitglieder, ſowie Wahl beſonderer Vertreter zur Führung des Rechtsſtreites waren von der Tagesordnung abgeſetzt und zurückgezogen worden. Die Fühlungsnahme mit der Süd Bremſe(Knorr) war die Urſache, daß von der Verwaltung die Zuwahl zweier Herren dieſer Geſellſchaft in den Aufſichtsrat nämlich Direktor Dr. h. 0. Viel⸗ metter und Juſtizrat Waldſchmidt vorgeſchlagen und von der Generalverſammlung einſtimmig genehmigt wurde. Zur Ueberraſchung der Verwaltung und der Generalverſamm⸗ lung beantragte Rechtsanwalt Dr. Franz Roſenfeld die weitere Zuwahl der Herren Dr. Guſtav Schiffer⸗Berlin, Direktor Wilhelm Strauß⸗München und Oberkriegsgerichtsrat a. D. Dr. Dehn in Karlsruhe in den Aufſichtsrat. Die erſtgenannten zwei Herren wurden durch Zuruf einſtimmig gewählt, bei der Zuwahl von Dr. Dehn wurde ſchriftliche Abſtimmung beantragt. Die na⸗ einigen Hinderniſſen vorgenommene Zettelabſtimmung und Auszäh⸗ lunger gab 28142 Stimmen für und 16269 Stimmen gegen die 155 ſodaß auch Dr. Dehn gewählt worden war. 24 25 2 25. Zuckerf B. Wagb. 60,75 61. Udrenfab. Furtw. 53.— 52.— 2 28 Ver. Zellſt. Berlin 52. 58. Ver. deutſch Oelfobd——, Vogtl. Maſch. St..50 3,60„ Frankenth. 93. 92,50 Vſ.ch. Ind. Malng 66,25 66. Voigt& Häff. St. 74. 74.„Heilbronn 37.25 58, Ver. Jaßl. Caſſel 69.——.— Voltdom. Seil.R. 47 50 47.[.Offſtein 59.50 59, B. Pinſel Nürnd 83,— 83[Wayß& Freytag 72. 72.25 Rheingau 60.50 69.50 Ver. Ultramarinfk. 77,— 78,50 Zellft. Waldhf St.“.62 9,75 Stuttgart“.40.45 Ireiverkehrs ⸗Kurſo. Mansfelder. 58.50 59,50 Raſtatter Wagg“—.——, Mez Söhne.——. 74.— 74.— dm. Koblenanl.—— Benz„ 35,— 55.— Elderfeld. Kupfer“—.— Entrepriſes... 16.50 16.— Berliner Dividenden⸗Werte. Transport-Aktien. .⸗Auftral.'ſch. 61.25 59,—[Norddiſch. Lloyd 59.— 8 Schantungbahn“.70 1, 75 lg. Lok. u. Sir 97,— 98,—Hb.⸗Amk. Paketf. 55,25 59.70]Roland⸗Linie.68,— 88. Südd. Eiſenbaßn 99. 99.—[H⸗Südam. Deſch. 82.50 88,25Verein. Elbeſchiff 40.25 41,50 Baltimote 48,90—,—[Hanſa D ſchiff 82.— 82 75 Bank⸗Akkkien. Bank f. el Werte“ 3,30.30 Barmet Bankv.“ 1,13 1,15 Berl. Hand. Geſ. 120,1 120.1 Com. u. Privatbr 98.— 98,.— Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 120,7 120,1 Accumulat. Fabr. 102,5 102,0 Adler& Oppenh.“ 39,.——.— Adlerwerke. 60.05 60,35 .⸗G.f. Anilinfabr 109,2 111.7 .⸗G. f. Verkhrsw 124,5 122,5 Alezanderwert 73,25 75,50 Alfeld Delligſen 42,— 42,. Allg. Elektr⸗Geſ. 94,— 94,— Diſch. Aſigt. Bank 26.50 26,50 Deutſche Bank 120.2 120,2 Di Ueberſee Buk. 83.30 83.50 Disc. Commandii 108,3 108.2 Mitteldk. Kreditb 97.— 94, Induſtrie ⸗Altien. Badiſche Anilin 119,2 119,5 Balcke Maſchin.“..70 2, Bamag⸗Meguin 42, 42.,75 Bayr.Splegelgles 56,10 57.— J P. Bemberg 170,0 168,0 Bergmann Elektr. 70,65 71.50 Ber ⸗Gub. Hutfbk 138,0 140,0 BerlinKarlsr Ind. 83,75 63,50 Dresdner Bank 102,5 102,2J Weſtbant..—,.,60 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 7,50.30 Reichsbankt 123,7 125,5 Rhein Creditbank 90— 90, Süddeutſch. Disco. 97.— 97,— Bremer Vulkan Buderus Eiſenw. Chem Grtesdelm Chem. Hyden 39, Chem. Weiler 107.5 108.0 Chem. Gelſenk.. 73, Chem. Aldert Concord.Spinner. 86,10 87, E 71.25 103,0 104,0 Eichb Munndeim“ 50.— 50. H Kempf⸗Sterndr 93. 94.— Mainzen Stamm 129.7 126.1 Parkdrauerei—— Schofferg. Bindg. 122,.5—,— Schwartz⸗Storch 78.— 78. Meige!:! 22,— 22, Ade Ged. Wächte 40,— 40, Adler Oppenheim—.——. 1510 Adlerwerte Klerer 60, 60.— 17 A E G. Siamm 92.50 94.— 1 Angl.Con. Guan.—, i Aſchan Buntpab 107.0 110,0 Aſchaſſb Zellſtoß 78,— 80,25 0 Bahnbed. Darmu 85,75 53. Badenig Weing.61 0 68 Eletu. Lichtu. Kra 86, 96.— ö Ei Bad. Wolle 2 Emag Frantfur“..186 0,166 Emaille St. Ullr.—.——. Enzinger Worms“—,——.— Egrgards Sehm.“—.—— Eßunger Maſchin 58.— 58,.— Eulungen Spinn.“ 48— 16 Jaber J Bleiſtiſt d1.— 83.5 1 Faden& Schleich 67.— 67.— FardwertMuühld' 75.— 75.— Fahr Gebr Pirm 54,. 52. Felt. Gulll. Carte—.——.— Feinmech. Jeiter 89.75 89,5 Feiſt Sect Frntfri 35.— 88. — 1470 Eſbecſ. Fard. 7. 5 107.5 1IT5 Bad. Antl. u. Soda 117 8 119,9 Bad. Elektr.-Geſ.“ 0,42 0,40 Bad. Maſch. Durl. 101,0 101,0 Bad.UhrenFurtw. Bayriſch. Spiegel 56,— 55,25 Bayer. Celluloid—,——„ Beck& Henkel 21.50 40.— Bergmann Elektr. 70,75 70.50 Bing Metallw. 55,— 58.50 Brem.⸗Beſigh. Oel—.——,— Breuern Stamm—.——.— Brockhues.- W 59, 69,— Bronceſ. Schlent 115.0—,— Bürſtenf. Erlang. 51.— 54.— Cem. Heidelberg. 71,25 72.25 Cemen Karlſtadt 90, 90.— Fizſabru Fulda 87/.— 87. rankſurter Hof 90.25 90, rantf. Pok.& Wit. 40,50 41, Fuchswag Stam? 0,65.,85 Ganz Lud Main!“—.— 0,120 Geiling& Co.“.10—. Goldſchmidt Ty. 83,50 89,75 Grißner M. Durl.“ 113,0 112,0 Grün u. Bilfinger 104 0 100,0 HaldsNeu, Nähm. 60,——.— Hammer Osnabr.“ 19 15 19.5 Hanſwert. Füßen 73.75 72,25 Herzogp. Munch. 48.—— HilpertArmaturſb. 36.—40,25 Hirſch Kupf. u. M. 97,50 97,50 Hoch⸗ u. Lieſbau—,.20 55 ochſter Jarbwit. 409.2 1II.2 Cem. Lothr. Metz“—,——.— Chamotte Anna. 65,— 67,— Chem. Wrk. Aldert 100.0 102,9 „Goldenderg—.—— Grtesheim. 108,7 110,8 Weiler t. M. 1040—.— Cont Nürnd Vz“—,— 46,— Daimler Moior 59,— 57,50 Di Eiſenh. Berlin 44.——.— D. Gold- u S. Anſt. 103.0 107.0 Deutſche Verlag 181.0 131,0 Dyckerhf.& Widm. 40,25 40,25 Dingler Zweibr.“ 27.— 27.— Dürrtoppwert. St.—,— 76,.— Dülſeld Ral Dürr 60.— 60.50 EiſenwerkKairelt 34.— 32,— Holzmann, Phil. 61,90 61.9 Holz ertohl.⸗Jd.“ 5,85 6,1 JunghansStamm 68,— 67,1 Kammza Kaiſersl. 83,— 83,— Karlsx. Maſchin 45,— 44,— Kemp, Stettin“..58—, Klein, Sch. Beck.“ 4,40 3,65 Knorr Heilbronn 55,— 54,— Konſerven Braun“ 0,900 0,830 Krauß& Co. Lok.—.— 47. Krumm, Otto—.— 30.— Lahmeyer& Co. 66.59 81.75 Lech Augsburg 82,— 62,50 Lederwrk. Rothe 61.90—, zed Spiche. Pr.-A 54 Auf Anfrage aus der Verſammluna. bis zu welchem Grad die Geſellſchaft bei der Reiherſtiea Schiffswerfte mit Ver⸗ pflichtungen betroffen worden ſei, erklärte der Vorſitzende⸗ daß binſichtlich der ausgetauſchten Aktienvakete eine völlia⸗ Klarbeit darüber, ob dieſe Aktien wieder umgetauſcht werden können⸗ nicht beſtehe. Anders verhalte es ſich mit den Aktien von Reiberſtieg. die man während der Inflationszeit käuflich erworben babe. Dann beſtänden auch noch Avalverpflichtungen. die beute au ſtrittiger Art ſeien. Man habe dieſe Dinae durchgerechnet und aefun⸗ den, daß der Höchſtverluſt, der Mannbeim treffen könne. wenn bei Reiherſtiea aarnichts herauskomme. 250 000 Mk. ſei. Dies ſchließe den Aktienbeſitz, die Avalverpflichtungen. überbaupt jeden Verluſt, der die Geſellſchaft bilanzmäßig treffen könnte. ein. Man glaube nicht. die Avalverpflichtungen erfüllen zu brauchen. doch ei in der vorgenommenen Rückſtellung auch dafür ein Betrag eingeſent. Schiffahrts⸗Aſſekuranz⸗Geſellſchaft.-G. Mannheim gh. In der heutigen.⸗V., in der 1508 Stamm⸗ und 40 0004 Vorzugsaktien vertreten waren, wurde die Erhöhung des Aktienkapitals von 100 000 auf 300 000 R. einſtimmig beſchloſſen. Es gelangen 1200 Stück Stammaktien im Nennwert von je 100 R= und 40 Stück Vorzugsaktien, 6 proz., kumulatin, mit doppeltem Stimmrecht in beſonderen Fällen, im Nenn⸗ wert von je 2000./ zur Auszahlung. Die Aktien werden 25 pCt. einbezahlt, das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre bleibt ausgeſchloſſen. Sie werden von der Badiſchen Aſſekuranz⸗ Geſellſchaft in Mannheim übernommen, die Stamm⸗ aktien mit einem Aufgeld von 23 4 pro Stück. Die Geſellſchaft iſt verpflichtet, die Stammaktien den alten Aktionären gegen Bar⸗ zahlung von je 50 zum Bezuge anzubieten, derart, daß auf 3 alte Stammaktien im Nennwert von je 20 eine neue Aktie von 100 mit 25 pCt. Einzahlung entfällt, die neuen Vorzugsaktien gegen Zahlung von 500 pro Stück. Die neuen Aktien nehmen vom 1. Juli 1925 ab an der Dividende teil. Das Aufgeld von 23 iſt zur Deckung der Koſten der Kapitalerhöhung einſchließlich der Steuern beſtimmt, der verbleibende Reſt wird der Kapital⸗ reſerve zugeführt. Mannheimer Produktenbsrſe m. Mannheim, 25. Juni.(Eigener Bericht.) Der Verkehr an der 8 15 Produktenbörſe geſtaltete ſich wieder ſehr ruhig bei Zurückhaltung der Käufer. Man nannte gegen 12,30 Uhr: Weizen, inländ. 24—24,50, ausländ. 27,50—30,50, Roggen, inländ. und ausländ. je 22,50—23,—, Braugerſte ohne Angebot, Futtergerſte 21—22,.—, Hafer, inländ. 19—21,50, ausländ. 20. bis 22,.—, Mais mit Sack 23,— Weizenmehl(Baſis), 36,50 bis 37,.—, Brotmehl 26,50—27,.—, Roggenmehl 29—30,—, Kleie 12,50, Biertreber 16—16,50.4, alles per 100 Kg., bahnfrei Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt am 25. Juni waren zugetrieben: 91 Kälber, 2 Schafe, 16 Schweine. Preiſe per 50 Kg. Lebendgewicht(in=): Kälber:—, 70—74, 66—70, 60—64, 50—605 Schweine: 72—74, 72—74, 73—75, 73—75, 71—73, 62—68. 770 Ferkel und Läufer koſteten 17—39.I je Stück. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, Ueberſtand; mit Schweinen ruhig, langſam geräumt. Die Tendenz für Läufer und Ferkel war lebhaft. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m b. 5. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes;: für Kommunalvpolitik und Willn Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbar⸗ gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J Bernhardt. Schuckert& Co. BAr Phöntr Bergdau 92.60 92 200 Romdach. Hütten, 60.25 60,50 14 Segall Strump.—.90 Hermann Pöge 45,80 45.[Noſizer Braunk 14. Ratdgeder Waga—.— 46.Noſizer Zucker 89,75 69.50 Siemens Elektr. 51.75 50.25 Relsdol; Bapler“ 16,50 16,50J Rückfortd Rach 0,400 0,400 StemenssHalsk⸗ 79,25 79,50 119 0 121.5 Rütgerswerk⸗ 66,75 68. Sinner.-G.—— 10,½ Rhein. Braunkdl. Röeln. Chamotte—.— 69 75 Sachſenwerf“ Rheln. Elektrizttà 70,50 67.90 Sä hl. Gußftad Rhein. Maſch L'.20 3,130 Salzdetfurtd“ Rhein. Met. Vor⸗, 37,— 37.— Sarotti 2 Rhein. Mödelſtoff 90.— 94.50 Scheldemandel⸗ „*„ .—.90 Stettiner Bultan 45.25 45,25 10.— 10,60 Stoehr Kammgn.“ 36,25 87, Stoewer NRähm 75.18 78,18 135.5 285.0] Stolld. Zinthütten 123.2 116,0 12.39 12.75] Südd Immobil. 44.75 42 Rbeinctahl 73. 72.75] Hugo Schneider 53, 56,50 Teckl. Schiffw' 13.50 12,0 Rhenania Cdem..40 3 40J Schubert& Sal; 113.0 118.7] Teichgräber 30.50 35.75 Teleph Verliner 56.5 54. N Glanzſtoff Ebf 2285.0 J46.5J Weſtſ. Eſſen gdr 85.— 85.— Thale Eiſenhütte—„ Ver. Harzer Kall 44.15 44.50 Wicking-Cement. 75.50 75..50 Thoerl Oelfabrik 56.75 52.25 V. Schhf Brn& Wä 50.10 50,— Wiesloch Tonwar. 69.— 69,50 — Stadl..d. Zop“ 131.0—.— Wildelmsb. Eulau 40,10 40, Thüring. Saline“. Unionwerk Maſch“ Union⸗Gießerei Varziner Papier. 58.75 54, Ver. B. Frkl. Gum. 49,— 51. Ver. Chm CTharl.—. 9 B. Oiſch. Nickelw. 94.75 96,— .40.—Ber, Ultramarinf' 80. 80,59 Wittener Stahl 37.75 38.80J Vogel Telegr.⸗D 62.10 61.90 Vogtländ Maſch.“ 33, 34, Wanderer-Werke 120,2 113.0 Weſer Akt.⸗Geſ. 48.— 47.50 Weſterreg. Alkaul. 16,15 16,75 98.— 93.— Wittener Gußſtad! 85,.— 84.— Wolf, Bucau. 42.— 41650 Jauſtef Verein 53.— 53,— ellſtoff Waldyf! 9,658 10,. Vorliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Helddurg 42.— 40,50 Ronnenderg. 65.— Adler Kaſl 5 68.75 Hochfreguenz.. 80,— 20 50 Ruſſendank 3,20 3,½1 9868, 81, Api, Allg Petr.Jd“ 0,425 0,40 Becker⸗Kohle“. 4,75 4,90 Int. Petr. U. Jpu“—,— 38, Sichel& Co. 37.— 34, 915 908 Niie ⸗ 9 25 1857 eeee 4. 52,— 58 75 Benz.Motor 0 Meyer Ten 10 05 ee osphat 40.— 54,75 55,50 Heutſche Petr. 68,. 64, Petersb. Int.Hand.60 18fe 25 85 8 4— 73,50 109,0 111,5 Diamond. 18,75 18,25 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. Deutſche Wollw 59,75 59.— Deutſch. Eiſenh. 47,— 47,25 115 Bleiſtift Donnersmarckh. 30,— 82,50 Fahl, Liſt& Co. Eiſenw. L. Meyer—,——[Gaggenau Brz Elberſeld. Kupfer“—,——] Gebhard Textil 104.0 105,0 Gruſchwitz Textil. 68,50 68 Elektr. Lieferung 78,50 79, Gelſenk. Bergw.. 58,50 58,—Hackethal Draht Elektr. Licht u. Kr 99.75 97,25 Gelſenk. Gußſtabl⸗ 50. 51,—Halleſche Maſch.“. 8,50 8 Hammerſ. Spinn.“ 19,35 10 Hohenlohe⸗Wert“. 18,— 16,50 Köln Rottweller Hannov. M. Egeſt. 85,25 85,25] Philipp Holzmann 62,— 60,15 Gebr. Körting 80,— 59,— Zane e—.—.,1 11.30 12,950 Koſtheimer Cell. 00 39.5 E orchwerke. Lubwigeh Walz“ 39 59 39,50 0 Luß Muſchinen 70,.—— Lußſſche Induſtt 41.50 41.50 Mainkraſtwerke 81, 83. Mun.⸗Aeß Münch. 68.50 68— Metall Danndorn'.—.— 113 Dliag Müdld“ 71.80 71 50 Moenns Stamm 53.— 54 135 Mototen Doutz ee 5 Motorſ. Oderur 55.——, Nedatſu Jadrzg. 80,50 80,25 Maderrd U Sn 2 Peter Union Frkſ' 70.28 70.50 .. NRagſer 45 Gf. Pulo. St. Ing.—.——.— Philippsu.⸗G. Frk—.——, Porzellan Weſſel 57.50 58,— Rein. Gedd KSh 103,5 108,5 Rh.elet.Stamm 68, 70.— Rh. Maſch. Led“.30 3,30 Rdenanig Aa den“ 3,30—— Riedeck Montan 75, 74. Rodderg Darmt“.40.50 Rütgera-Werke 68,— 67. Schlinct& C. Hbg.—.—.— 3 Aneld& Hanau 70.50 70— Schnellpr. Frank 32.50 82,50 Shbrawrn Wn 68,75 70, Ecriftg. St. Frt..—.— 702,5 Schuckert, Nürnbg. 58,50 60. Sch. B. Weſſel St 49. 49, Schuhfadrik Herz“ 2,75.75 Schuhfd. Leandet“—.— 0,155 Seilindultr. Wolf 50,.— 50,— Steh&J. Nainz 37.— 88, Stem.& Hals., Berl 89,25 79,85 Sinalco Detmold“.40.50 Südd. Dragdtind.“ 28,.— 23,— S. Led. Sl. Ingd.“. Strodſt. B. Drd..—.——.— Trieotw. Beſtgh.— 56,— 52,60 Kaliw. Aſchersl.“ 13.— 13.,300 Cindenderg.. 65,— 65,— Hilpert Maſch.—.—.50 Karlsr. Maſchin. 48,15 43,50 Carl Aindſtröm 112.0 113.0 Hindr.& Aufferm. 57,50 59,500 Kattowiß. Bergb.“ 16,50 18.60 Singel Schuhfabr 65.80 61,— Hirſch Kupfer 96,50 98,50 K. M. Kemp“ 0,350 0,330J Cinke& Hoffman“ 6,50 50,— Hirſchderg Leder—.——.—Klöcknerwerke 74,— 74,50 Sudw. Loewes Co. 119.0—,— Höchſter Farbw. 109,2 110,0 C. H. Knorr. 58,[C. Lorenz... 99,— 89 70 Hoeſch Eiſ. u. St 99,50 101,7J Kollmr.& Jourdan 91.— 90,25J Lothr. Prtl.⸗CTem“—.—.50 81,50 81,50 Gebr. Goedhardt. 42.50 41,804 Eſchw. Bergwert“ 1190 119.0 Geſ.. elektr. Unter. 110, 114 dcheigene.10 9915 50 20 876 10 5— 40 5 Dürener Metall 89,75 86,—Feldmühle Papier 69,75 08,25 Goerz„10 5,— 4% Dürrtoppwerke 75,— 75, Felten& Guill. 118,5 122,6 Gothaer Waggon 40,75 39.10 4% Düſſeld. Eiſend. 39,.— 52,—Flend. Brückend. 43.50 43,50] Greppiner Werke 107,0 108.5 4% Lürt.⸗Anl..75— Donamit Nodel 78,— 78, R Friſter.. 4,40.40„gaad-Cil. 1 9. Eckard Maſchin. 65,— 66,. uchs Waggon“ 0,65 0,80J Grerftw. Mym.6%—.——, 8 42,— 40,50 Gebr. Großmann“ 5,30 5,30 4%„ 5 Elberfeld Farb. 109,5 111,5[ Ganz Ludwig“. 0,075 0, 100 Grün& Bilfinger 104,0 103.7 98 58.20 50,25 3 50 85.60 84,25 Alſ-Portl. Zemen! 1140 113,20 Berliner Maſchb. 63,75 63,50] Dalmler Motor. 57.50 50.— AmmeGieſ.& Co.“ 74.— 70,—] Berzellus Bergw.“.— 4,— Deſſauer Gas“ 32,85 34,— Goldanlelhe. 90,25 90.253% DO.Reichsanl.535 0,520 5% B. Kohlenanl..20.10 Ammend. Papter 125,2 124.8 Bing Nürnderg 56,— 56,50 Otſch. Atl. Telegr. 8,20.15 Dollarſchaße.. 93.40 98,4%3%„ 17.750 0,090 5% Preuß.Kallanl 3,45.52 Anglo⸗Ki. Guano 99,50 94,75 Vismarckhütte.—.——,— Deuiſch⸗Lugemb. 70.— 70.75 Reichsſchaz. IV-V.375 0,375[4% Prß. Konſols 9,47.545, Roggenwert. 6,10 6/7 Anhalt Kodlenw 20,50 21,15 Bochumer Gußſt.“ 56,75 58,— D. Eiſenb.⸗Sign. 53.15 53.15 15 VI-IX.370 0,3528/%,.570 0,5425% Roggenrentb. 4,76 4ů—75 Annener Gußſtagl 53,50 53.Gbr Böhler& Co.“ 80.——.—DeutſcheErdöl 3,50 94,75 1924er.850 0,335 3%„.585 0,5875% Schſ. Braunk. 2,.25.25 Aſchaffbg. Zellſt. 79,50 76,250 Braunk. u. Brikets 92.50 91.50 Deutſch. Gußſtahl 126.5 126.[5% B. Reichsanl. 0,415 0,4104% Badiſche Ant.——„ Landſch. Rogg..— 7,10 Augsb.-Ro Maſch 100,5 108.7J Br.⸗Beſigb. Oellb. 57,50 60.—] Deutſche Kabelw. 84.10 65.254%„. 0,550 0,5303½% Baver. Anl..640.,64 Deutſche Kaliw 24,25 25,] Elsdach& Co.—.——,JGenſchow& Co. 55,45 58,50 8 Jeaſſcs Nalch 58—., Sosaie Aane, Sen Nerdeg. b) Ausländiſche Nentenwerte. Deutſche Steindg 11.25 10.25 Enzinger Filter.50 4,80 Gerresheim. Glas 56,25 58,505% Megitaner..89.———J4% Türk.unif.Anl., Golprior..20 8˙10 + el .%%— Joles. 1811.48.25200% Sübs.a..50.50 oldrente 10,30 10,30.400-.⸗Los 22.10 22.—.60%„ neue Pr.—.— g cond. Rte...625,4%0l. St. RI510.75—.—%„ Obligat.—— 19.59 „Silderrte. 099—. 4½%/. 1914.0.65 4½% Anat. Ser.1 9. 9 „ Papierrt 0,825—.—4%„Goldrte.40.65 4½%½ 1I 7. „ Kranr..950 99504½%% 2 80 4%„ Gritzner Maſchin. 111,0 11.0 4%„ Bagd.⸗Eiſ1.25— 9% DereU. Stb.alte.75 8,75[5% Tehuantepec— .— lede I. SrI)——. Sraukfurter Feſtverzinsliche Werte. ) Inländiſche. anſd Llogd 68. 67.—Humdoldt Maſch. 47,75 43, Kötitzer Kunſtled 52.50 51.— Dolarſchütze..—.———4 D. Schgteg. 9 5,05 8,38J 4% Bayr. Eiſ.-Anl. 0,49 9635 Hbg.⸗Wien Gum 54,50 54,75 Htw.&. M. Kayſer? 104.0 1042 4555 Cie. Lok.“/50 47.— 99 6 2e do. 50. 1914 5,50 8,85 8½% do..00 0. Harkorl Bergrork.——— Ilſe 8 96,85 93,10 Kyffhäuſer Hütte 25,— 45,10 35 0 2—Sparprami 1919.—.———8% do Harpen. Bergdau 116,7 111,5 M. Jüdel& Co. 65,25 67.75] Lahmeyer& Co. 67,— 67,25 2575 1J0904 88 20% be. S benw.—.———1/ Bah. Pf. Eiſ. B—.— 1³⁰ Hartmann Maſch. 538,— 48,— Gebr. Junghans 63.— 67,50] Laurahütte. 46,50 45,—%5 R.420.368 40% 10ů¹⁰ 0. 2+ g Heckmann CG.“ 76.— 77.—Kahla Porzellan 65,50 67,250 Linde sEismaſch. 119,5 115,2 245 1. Reichsant.420 0. 47% Preuß. Konſ..550 0,550J 4% Heſſ. o. 99 u. 00—.— 620 Hebwigshütte 5 edo unk.1925 0,510——8½% 0,700——8½%, abgeſt.—.— 0, 5 5.— 5%%——— 14„ 4% Sdd.-A. 10. %% de——— 3% ee 8855 9% de 1075 565565⸗ % IV. u. V, do.—.——,— 0. 0. 0 k. 3½% VI.—IX do.——.380 30% d0. 20815—.— eee Shlrg. 87e9i· 653 8880 b) Ausländiſche(in Billionen). — K +5 83 2 5 8 Lind. 0— 5 1090— üdenſcheid Mer„—Weberei Zittau 72.— 71 edlauſ. Kohlen„%rRon—.———218ů5ff;N—— 91910— 1. Magirus.-G. 68,— 69,500 Merkur Wollwar 108,8 105,50 Nordd. Wollkämm 92,— 96,— 4½% OeſtsRI918—.—.85 4%%de geld.a. N.1⁰ 12 Mannesmanurd. 81.25 81,75 Mix 8 Geneſt. 71,— 70.—Oberſchl Eiſenbd.“ 8,50 5,504½%½ do. Schat..50.05%ͤ bo. am. Ri.-B.—.——.—% Mex. am. Inn.—— 7675 Mansſeld. Aktlen 61.— 61,—] Motoren Deug 54,— 53.10. Eiſenindſt. 48,— 49,504½% do. Süüberr..— 0,90 4% Trk. Bagd..1—.—.—4% det——— Marktu, Kühlhall 95.—, 95,90 Motormannd. 70,— 68,. Kokswerke 10,78 80.—4% Da. Galdrente———,4%„.II.80 7,134½%„Srrig- Anl.—— Mashnfkfansau 103.0 10, Mäßfherm Berg 193.5 109,6 inſtein Kſtopp. 8728 83, ½% do. eindenene%e Ungar. Boldr. 8,20 6,10J5% Tehuantapee 5 Mannheim. 21 Lokales: J. V. Franz Kircher: für Sport and Neues aus aller Welt: 25 —— SSS * ſl Nunerrtag den 28. Junt 1928 Neue Mannheimer Jeitung(Abend ·Rus gabe) 7. Seite. Nr. 288 Heheimlehr des heiligen Johannes Novelle von Jranz Hirtler iſt denn das. Kathi,“ rief Mugerauer,„Sie haben Stifter Und wir ſollen zuſehn? Das werden S' uns doch nicht antun?“ r lachte verſchämt und ſuchte aus der Enge des kleinen Raums, An den Wandſchirm abgegrenzt war, herauszukommen. Aber + rauer und Schiffler verſperrten den Weg; es entſtand ein kleines aſtes Geraufe. Die ſpaniſche Wand wankte. Schiffler gelang ſich lachend Sträubende zu umfaſſen und zu küſſen. Dann die f 5 55 ſie Mugerauer als leichte Beute in die Arme und ſie bot ihm re roten Lippen. dem Gedränge um Kathi war Stifter mit ſeinem breiten 2 gegen den Schrank geſtoßen worden. Der nur lockere Ver⸗ löſte ſich, und die Türe ging langſam auf. Jesmariandjoſef!“ Mit einem Schrei riß ſich Kathi aus Mu⸗ aters Armen. Sie ſchaute entſetzt auf die Johannesſtatue, die hen unerwartete Enthüllung erlebt hatte. Da das Geſicht des 2 en erſt mit weißer Grundierung bemalt war, ſah er trotz der Kleidung in der dunkeln Tiefe des Schrankes geſpenſtiſch aus. raſch hatte das Mädchen erkannt, daß es der verſchwundene penheilige war, den die Studenten im Schranke verſteckt hatten. ſah Stifter und ſeine Freunde verwundert an; dann brach ſie helles Lachen aus. Und beinahe verriet ſie dabei, daß ſie von 5 Vater geſchickt worden war, den verſchwundenen Hauspatron guſpüren. Alſo da is er doch, der heilige Sankt Johannesl Des hab i 7 net glaubt, daß er da heroben bei die Herren is. Was ſoll denn Abedeitn? Mit Farben angmalt und in an Kaſten drin?“ 1„Ein guts Werkl iſt es Kathi!“ ſagte Mugerauer, der verſuchte ſee bpeinliche Sache in Ordnung zu bringen.„Ein guts Werk iſt's, 0 wir dem Gottesmann ein neu Gwandl geben. Er hat's nötig Wt Kind. Das hat ja kein guter Chriſt mehr anſchauen können. dt den Herrn Hausmeiſter wollen wir eine Freud machen. Der en wenn er den Herrn Johannes eines Tages neu her⸗ ſyr am Treppenknie oben ſieht! Vorher darf er aber kein Wörtl on erfahren. Nur ein paar Tag geht noch. Bis dahin müſſen S' liebs Goſcherl halten. Gell?“ Kathi kicherte vergnügt vor ſich hin. 90„J verrat' Alles! Des is a richtige Räuberhöhln da heroobn. dwas is no nie dagweſen. An Heiligen zu ſtehl'!“ erſt die Nacht, die ihr die Mitwiſſerſchaft gab, aus, ehe ſie feierlich verſprach dem Vater von ihrer Entdeckung nichts zu ſagen. Nun galt es ſich zu beeilen mit der Fertiaſtellung der Figur, denn auf die möglichſt wirkſame Ueberraſchung des Hausmeiſters wollten ſie nicht verzichten. Stifter kam jeden Tag einmal in die Wohnung Wiſchlecks, um ſich zu erkundigen, ob keine Poſt für ihn gekommen ſei. Wenn Kathi zugegen war, ergab ſich ein äußerſt drolliges Augenſpiel. Das Mäd⸗ chen war glücklich mit Stifter zuſammen ein Geheimnis zu haben. Der Brief jedoch, den Stifter erwartete und der Fannys endgültige Entſcheidung bringen ſollte, kam nicht. Aus dem trüben Gefühl des Harrens erwuchs Stifter die Erkenntnis, daß ihm dies Glück, wovon er Tag und Nacht träumte, nicht beſchieden ſein werde. In alle Luſtig⸗ keit des Lebens, die nicht von ihm wich, und in ſein leicht und raſch verbrachtes Tagewerk hinein, erklang die dumpfe Melodie der leid⸗ vollen Entſagung. Er klammerte ſich an die kleinen Freuden des Daſeim, er wollte trotz aller bitteren Erfahrungen obenauf bleiben. Mit blutendem Herzen fröhlich zu ſein, das erſchien ihm als das menſchenwürdigſte Verhalten inmitten der leidvollen Welt. Er half großen mit an der Bemalung der Johannesſtatue; es gelang ihm unter Ver⸗ zicht auf einen bequemen Realismus dem Geſicht des Heiligen einen edlen und beſeelten Ausdruck zu verleihen. Daneben ſchuf er ein Landſchaftsbild, das ſeinen friſchen Lebenstrotz verſinnbildlichen konnte: eine mächtige Fichte, die ihre Aeſte gegen den hellen Him⸗ mel hob, während zu ihren Füßen vom Sturm umgebrochenes Nie⸗ derholz lag. Er fühlte jedoch, daß er das, was ihn im Innerſten be⸗ wegte mit Farbe und Pinſel nicht recht ausſprechen konnte. Einige Gedichte, die in dieſen Tagen entſtanden, befriedigten ihn auch nicht, und er ſah ſich, ſeiner Berufung zur epiſchen Kunſt noch nicht bewußt, um nach Betätigungen, die ihn aus der Not ſeines Herzens heraus⸗ helfen konnten. Mugerauer und Schiffler waren für Stifters immer ſehnſüchtiges Herz nicht die mitfühlenden Freunde, die ihm hätten helfen können in den Nöten der Seele. Sie ſtrebten einem klaren und ihr äußeres Daſein ſichernden Lebensziele zu. Da ſie jedoch ſeine Landsleute waren, fand er in ihnen in den kleinen Alltagsangelegenheiten über die Brücke der heimatlichen Mundart verſtändnisvolle heitere Freunde. Darum bildete ſich ſein Weſentlichſtes in der Einſamkeit ſeiner Seele, und ſo konnte es den Freunden verwunderlich erſcheinen, daß aus dem ihnen vertrauten Genoſſen und Stubenkameraden ſich eines Tages ein Dichter entpuppte, deſſen Eigenart und Tiefe ſie mit Staunen bemerkten, der aber noch in anderen Reichen zuhauſe war als in der gemeinſamen Welt ihrer jugendlichen Studententage. Als St. Johannes vollendet war und farbenprächtig daſtand, erten die Studenten mit einigen Freunden draußen in einem von 5 bevorzugten Vorſtadtwirtshaus das Richtfeſt. Der Spätherbſt war gekommen. Kalt blies der Sturm von den Bergen her. A neuer Wein und Lautenklang ließen in der gemütlichen„Schatulle, dies vergeſſen. Dort warf Schiffler einen luſtigen Einfall, wie man dem Hausverwalter den Heiligen könne erſcheinen laſſen in das Ge⸗ ſpräch. Der Gedanke wurde vergnügt aufgegriffen und ſollte noch am Abend verwirklicht werden. Gegen zehn Uhr begab man ſich auf den Heimweg. Der Wind hatte aber feine Schneeſtäubchen ſchwebten langſam und feierlich hernieder. Die weni Leute, die noch in den Straßen Wiens ſich bewegten, trugen fürſorglich Laternen, die unter den halblangen Radmänteln hervorſchauten und ihre Träger phantaſtiſch beleuchteten. Mit einer bei dem Wirte geliehenen Leuchte marſchierte Mu⸗ gerauer an der Spitze des Zuges. Der parkartige Garten des Pal⸗ fyſchen Hauſes war ſchon mit einer dünnen Schneeſchicht bedeckt. Nur ein einziges Fenſter des von Familien und Einzelmietern bewohnten Gebäudes war erleuchtet. „Der Wiſchleck liegt ſchon im erſten Schweißl“ ſagte Mugerauer leiſe, winkte den Genoſſen, die ſofort hinter einer Ecke ſich verbargen und riß am Klingelzug. Es dauerte eine Weile, bis Licht in der Wohnung des Haus⸗ meiſters aufglimmte. Endlich hörte Mugerauer tappende Schritte und das Raſſeln der Schlüſſel. Als die Tür aufging, grüßte Mugerauer und fragte, wie aus zerſtreuten Gedanken heraus, ob die anderen Herren ſchon da ſeien. Der noch ſchlaftrunkene Türſchließer knurrte ein verdrießliches Nein und nahm die ihm hingereichten Sechſer ohne Dank an. Nachdem Mugerauer hinter der Tür verſchwunden war, und die Schlüſſel wieder geraſſelt hatten, traten die im Verſteck Wartenden her⸗ vor. Unter Geflüſter und Gekicher beobachtete man, wie es droben bei Mugerauer hell wurde und wie in der Hausmeiſterwohnung das Licht wieder erloſch. Gleich darauf kam aus Mugerauers Fenſter die brennende Laterne heraus und ſchwebte an einer langen Schnur zu der luſtigen Schar. Nun läutete Stifter die Glocke des ürſchließers, der offenbar inzwiſchen ſchon wieder eingeſchlafen war, denn es dauerte geraume Zeit, bis er erſchien. Er ſah Stifter vor der Tür, öffnete ſchon den Mund zu einer ärgerlichen Bemerkung, beſann ſich aber eines Beſſeren, ſchloß die Tür, nahm ſeinen Sechſer und verſchwand brummend in ſeine Gemächer. Als Wiſchlecks Licht erloſchen war, ſtand die gegen ihn verſchworene Geſellſchaft ſchon wieder vor dem Haus und nahm die eiligſt herabſchwebende Laterne Sie ließ ſich von den drei Studenten umſchmeicheln und koſtete Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten die schmerzliche Nach- richt, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, meinen innigstgeliebten Mann, unseren treubesorgten Vater, Bruder und Schwager, Herrn Architekt Jean Buchenberger im Alter von 59 Jahren, wohl vorbereitet, heute zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, den 25. Juni 1925. Geinrich-Lanzstr. 43) Im Namen der trauernden Hinterbliebenen. Maria Buchenberger seb. Fuchs Die Beerdigung findet am Samstag, den 27. ds. Mts. nachmittags 23 Uhr statt. 7158 Todes-Anzeige. Schmerzerfüllt bringe jch hierdurch Verwandten, Breunden und Bekannten zur Kenntnis, daß unser lieber Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel 7177 nerr Wilhelm Zinckgraf Privatier im Alter von 78 Jahren 10 Monaten gestern abend nach kurzem Leiden durch den Tod sanft erlöst wurde. MANNHIEIM(R 3,), den 25. Juni 1925. Für die tieftrauernden Hinterbliebenen: Elise Grill, seine Nichte. Die Beerdigung findet Samstag, den 27. ds. Monats, nachmittags 3 Uhr statt. Danksagung. Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme, dei dem Hlnscheiden unseres Ib. Vaters, Grossvaters und Schwiegervaters, Herrn 17132 Eduard Ramsperger sprechen wir allen unsern tiefempfundenen Dank aus. Insbesondere Dank dem Herrn Stadtpfarrer Sauer- brunn für seine wohltuenden und tröstenden Worte, der Ea Rhein. Qummi- u. Celluloldiabrik, deren Angestellten, Arbeiterinnen, Heimarbeiterinnen, dem Werkmeister-Verband und allen Übrigen für ihre Kranzspenden und ehrenden Abschiedsworte. Die trauernden Hinterbliebenen: Familien Munz, Ramsperger und Löffel — 4 en Am 8. Juli 1925 wird anſtelle ſtelle in Kaiſerslautern eine „Kkeichsbankſtelle Naag errichtet, von der die Reichsbanknebenſtellen in Pirmaſens weibrücken abhängig ſind. Berlin, den 22. Juni 1925. Reichsbank⸗Direllorium. Dr. Hialmar Schacht. v. Grimm. -3 Büroräume evtl mit kleinem Lager gegen zeitgemäße ort. 67114 Bezahlung gesucht. Angebote unter V. B. 57 6864 ein 22 ſtien, tagsüber be⸗ 25 ſucht einfaches ammer Rhün — 25 —— 8 Ergrennen in Empfang.(Fortſetzung folgt.) Hol⸗ länderin, ſehr vermög., etwas lahm, wünſcht d. Bekanntſchaft eines ält. Herrn zwecks baldiger Helrat 45jährige Dame. Diskretion zugeſichert. Zuſchr. unter V. E. 60 —— neue wertvolle Glieder erhalten. nis sorgfältigster Edelarbeit. Bel den obigen Veranstaltungen des A. D. A. C. hat die ununterbrochene Kette der diesjährigen Ligge auf Simsaun-upra Herr Kappler wurde bei starker Konkurrenz im Marburger Bergrennen erster Preisträger der Rennwagenklasse und fuhr, wie üblich, die Schnellste Zeitf des Tages Herr Reif bestritt am gleichen Tage das Rhönbergrennen gegen grosse internationale Marken, siegte und fuhr ebenfalls die beste Zeit des Tages. Beide benutzen keine Spezialfahrzeuge, sondern die serienmäßig gebaute Simson-Supra-Sporttype, die durch ihre großen Erfolge der letzten Monate das Tagesgespräch in Automobilkreisen bilden. SIMSON-SUPRA ist kein Massenfabrikat, sondern das Erzeug- Ob Kurz- oder Langstrecken- Rennen ist ihm gleich. Auf Bergen und in der Ebene stets voran, bewältigt der SIMSON-SUPRA auch Ueberbeanspruchungen ungewöhnlicher Art spielend. Das beweist der Sieg des Herrn Gischel als Gewinner des„Goldenen Pokals“ in der -Stundenfahrt im Taunus Eduard Engler-Gedächtnisfahrt des Frankfurter A..) Waffenfabriken Simsan& La., Suhf i. Thiör. Abt. 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Im Auftrage des Oberbürgermeiſters ſoll über die im Weltkriege geſallenen Söhne un⸗ ſerer Stadt ein beſonderes Buch aufgeſtellt werden. welches die Namen aller gefallenen Mannbeimer in möglichſt vollſtändiger Weiſe enthält. 69 Um dies zu erreichen, richten wir an die hielige Einwohnerſchaft, insbeſondere an die Angehörigen und Verwandten der Gefallenen und Vermißten die dringende Bitte, die beim Standesamt— altes Rathaus F 1, 5, 2. St., Zimmer Nr. 21— von heute ab bis auf Wei⸗ teres aufliegende Gefallenenliſte, während der Dienſtſtunden, vormittags.30—12.30 und nachmittags—5 Uhr, einzuſehen und die nicht eingetragenen Fälle unter Vorlage ent⸗ ſprechender Nachweiſe, Briefe uſw. mitzutei⸗ ken, damit deren nachträgliche Aufnahme er⸗ folgen kann. Aufgenommen werbe alle im Kriege gefal⸗ lenen oder infolge Kriegsverletzung verſtor⸗ benen Perſonen die 1 zur Zell ihrer Einberufung zum Heere ihren Wohnſitz in Mannheim hatten, „zur Zeit ihrer Einberufung zum Heere ihren Wohnſitz außerhalb Maunheim, ſo⸗ wohl im Inland als auch im Ausland, hatten, jedoch in Maunheim ge⸗ boren ſind, „ ohne Rückſicht auf den Aufenthaltsort im Zeitpunkte ihres Todes das 21. Le⸗ bensſahr nicht vollendet(minderjährig), deren Eltern jedoch in Mannheim ihren Wohnſitz hatten, ſerner ffene Stellen? Platzvertreter gesucht für erstklassige Likörspezialitäten, Weine und Selte. Angebote unter K. E. 3433 an Ala Haasen- steln& Vogler, Baden-Baden. Ea210 Zu baldigem Eintritt wird ein junger, gewand⸗ ter, ſelbſtändig arbeitender Werkzeug- u. Vorrich- fungskonstrukteur geſucht. Angebote mit Tebenslauf, Jeugnisabſchrif⸗ ten, Referenzen, Lichtbild und Gehaltsanſprüchen erbeten an 6880 Sähnellpreszenfabrik At-Ge. Heidelherg. Herren u. 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Juni 1925 von 2017.88 Mk. an⸗ her angezeigt und deſſen Kraftloserklärung beantragt. 6¹ Wir bringen dieſen Antrag mit dem An⸗ fügen zur öffentlichen Kenntnis, daß gemäß 8 14 des Geſetzes vom 18. Juni 1899 die Kraftloserklärung des genannten Sparbuches erfolgen würde, wenn dasſelbe nicht inner⸗ halb eines Monats— vom Erſcheinen dieſer Bekanntmachung an gerechnet,— von ſeinem derzeitigen Inhaber unter Geltendmachung ſeiner Rechte anber vorgelegt wird. Mannheim, den 23. Juni 1925. Städtiſche Sparkaſſe. Aufgebot von Pfandscheinen! Es wurde der Antrag geſtellt, folgende Pfand⸗ cheine des Städt. Leihamts Mannheim nach 8 23 ber Leihamtsſatzungen ungültig zu er⸗ klären: 39 Lit. C Nr. 3377 vom 18. April 1925, Lit. C Nr. 8501 vom 16. Mai 1925, Lit. A Nr. 2360 vom 16. Mai 1925, Lit. A Nr. 30754 vom 18. Februar 1925, Lit. C Nr. 71455 vom 25. Februar 1925. Die Inhaber dieſer Pfandſcheine werden hiermit aufgefordert, ihre Anſprüche unter Vorlage der Pfandſcheine innerhalb 2 Wochen vom Tage des Erſcheinens dieſer Bekannt⸗ machung an gerechnet beim Städt. Leihamt Lit C 5 Nr. 1, geltend zu machen, widrigen⸗ falls die Kraftloserkläruna oben genannter Pfandſcheine erfolaen wird. Städtiſches Leihamt. Jagdverpachtung. Bad. Forſtamt Bruchſal vergibt im Wege öffentlicher Verſteigerung die Ausübung der Jagd ab 1. Februar 1925 auf 7 Jahre im domänenärariſchen Jagdbezirk II Obere Luß⸗ hardt(713 Hektar Wald und 95 Hektar Feld). Verpachtungsverhandlung am Mittwoch. den 15. Juli d. Is., vorm. 10 Uhr im Gaſt⸗ haus zum Wolf in Bruchſal. Auskunft durch das Forſtamt. woſelbſt die Bedingungen ein⸗ geſehen merden können. Kontorist(in) mit ſchöner Handſchr., perf. Schnellſchr. und Schreibmaſch, von Textilgroßh. per 1. Juli geſucht. Schriftll. Ang. unt. V. OQ. 69 an die — 4. Kriegsvermißte, deren Ableben zwar Nuudſeu L. 7, 3. 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