— — — jorderun dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ . Bel eptl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ worbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls⸗ duhe.— Pauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben · fellen Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ kraße 11.— Fernſpr. Nr. 79417945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzelaer Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Sturz der Negierung f Militärdikfatur Das ſeit dem Sturz der Monarchie ſtändig kriſenerſchütterte Griechenland hat einen neuen Umſturz erlebt, der, wie die letzten, wiederum vom Heer und von der Marine ausgegangen iſt. Der Draht meldet darüber: Nach einer Meldung der„Anited Preß“ har während der Nacht zum Donnerstag eine Militärrevolte die Macht an ſich ge⸗ eiſſen. Nationalrevolutionäre Offiziere beſetzten ſämtliche öffentlichen Gebäude. Sie haben die Lage feſt in der Hand. die Offiziere wer⸗ den von dem General Pangalos geführt, dem ſich unter Admiral Hadjityriacos eine Anzahl Marineoffiziere angeſchloſſen hat. General Pangalos erklärte, daß die Offiziere den ſofortigen Rück⸗ tritt des Kabinetts Michalacopulos forderten und daß die Nevolution der Ausdruck der populären Jorderung nach Beſeitigung der gegenwärtigen Mißwirtſchaft und einer ſachgemäßen Behandlung der nationalen Intereſſen ſei. In London einlaufende Meldungen beſtäkigen die Nachrichten von einer Militärrevolukion in Griechenland. Die Revolutionäre haben die Militärdiktatur proklamiert. Große Teile der Marine haben ſich den Revolutionären ungeſchloſſen. Aeber die Vorgeſchichte des Putſches iſt inzwiſchen folgendes bekannt geworden: Die Regierung hatte von der Mittwochſitzung der Kammer, in der * ae Verdoppelung des Heeresbudgets von 1 auf 2 Milliarden Drachmen und die ſofortige Beſtellung von 100 00 Gewehren mitge⸗ teilt worden war, eine Entſpannung erhofft. Sie hatte ſich hierin aber getäuſcht. Die Militärrevolution hat ihren Urſprung in der mazedoniſchen und thraziſchen Armee. Die Aufſtändiſchen beſetzten die Telegraphenämter und verweigerten die Annahme von Depeſchen nach dem In⸗ und Ausland. Auch amtliche und diplomatiſche De⸗ peſchen der Geſandtſchaften wurden bis 4 Uhr nachmittags nicht be⸗ fördert. Ein Teil der Stadt und der Hauptſtraßen wurden von den Aufſtändiſchen beſetzt. Der Rücktritt der Regierung erfolgte auf die Drohung von Pangalos hin, die öffentlichen Gebäude Athens und das Palais des Präſidenten unter Feuer zu nehmen. Der Prä⸗ ſident der Republik beauftragte Papanastaſiu mit der Bildung des Kabinetts. Pangalos wird wahrſcheinlich Kriegsminiſter wer⸗ den. Der Verkehr wurde völlig lahmgelegt. Alle Geſchäfte und die Boörſe ſind geſchloſſen. Todesopfer ſind bisher nicht zu verzeichnen. Die Offiziersliga war ſchon ſeit längerer Zeit mit der konſer⸗ vativen Politik des Kabinetts unzufrieden. Die Revolutionäre ſollen auch mit dem Abbruch der griechiſch⸗jugoſlawiſchen Bündnisverhand⸗ lungen unzufrieden geweſen ſein. Als Folge des Putſches er⸗ wartet man keine Schwenkung zur Monarchie, ſondern im Gegenteil einen radikaleren Linkskurs. Die Garniſon von Janina hat ſich den Revolutionären angeſchloſſen. polen eröffnet den Follkriegl Die polniſche Regierung erließ am 20. Juni eine Ver⸗ ordnung, die für eine lange Reihe von Waren ab 27. Juni die Einfuhr nach dem pölniſchen Zollgebiet unterſagt, ſofern die genannten Waren aus Ländern ſtammen, die gegen Güter polni⸗ ſchen Urſprungs Einfuhrverbote erlaſſen haben. Die Verordnung enthält die weitere Beſtimmung, daß alle jene Staaten, die durch dieſe polniſchen Einfuhrverbote betroffen werden, nach einer be⸗ ſonders vom Handelsminiſter im Einvernehmen mit dem Finanz⸗ und dem Landwirtſchaftsminiſter ausgegebenen Verordnung feſt⸗ geſetzt werden. Die geſtern vormittag ausgegebene Nummer des polniſchen „ ſprechender Rekompenſationen. Staatsanzeigers„Monitor Polſki“ bringt nun dieſe von den ge⸗ nannten drei Miniſtern gezeichnete Verlautbarung, in der Deutſch⸗ land als derjenige Staat genannt wird, auf den allein die pol⸗ niſchen Ausfuhrverbote Anwendung finden. Die polniſchen Einfuhrverbole gegenüber Deutſchland erſtrecken ſich auf über 70 Warenbe⸗ zeichnungen, die faſt den ganzen deutſchen Export nach Polen umfaſſen. Der Handelsminiſter kann nach dem Erlaß der polniſchen Regierung die deutſche Wareneinfuhr in einigen Fällen oder im Rahmen beſtimmter Kontingente vom Verbot befreien. Ein offiziöſes Kommuniqus ſucht den Angriffscharakter der Ein⸗ fuhrverbote abzuſtreiten und verweiſt auf die Notwendigkeit, mait Deutſchland ein proviſoriſches Abkommen zu ſchließen. Polen verlangt die Anerkennung des Grundſatzes des freien Warenverkehrs. Deutſchland ſoll auf die Einſchränkung der oberſchleſiſchen Kohlenein⸗ fuhr verzichten, wenn Polen die Kohleneinfuhrverbote aufhebt. Außerdem wolle Polen Deutſchland eine Reihe von Zoll⸗ erleichterungen einräumen, die anderen Ländern durch Handels⸗ verträge zugeſtanden worden ſind unter der Vorausſetzung ent⸗ Bekanntlich wird von Deutſchland die gegenſeitige zollpolitiſche Meiſtbegünſtigung, das Auf⸗ enthaltsrecht für Handelsreiſende, der Aufſchub der Liquidation und die Beſchränkung des Kohlenkontingents auf 100000 Tonnen verlangt. Korfanti und der Leiter der Kohlenabteilung des polni⸗ ſchen Handelsminiſteriums ſind als Sachverſtändige zu den Berliner N + Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel.Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung. Mannheimer§rauen-Oeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen lilitärputſch in Griechenland Nach weiteren über London und Paris eingegangenen Berichten aus Athen iſt über die Preſſe die Zenſur verhängt worden. Es wurde eine Mitteilung erlaſſen, wonach die Revolution in ganz Griechenland nirgends auf Widerſtand geſtoßen ſei. Seit Auguſt vorigen Jahres hat Griechenland bereits fünf Militärputſche gehabt. Der jetzige Putſch richtet ſich gegen das Kabinett Michalacopulos, dem die Militärpartei Vernach⸗ läſſigung der Rüſtungen Griechenlands und unwürdige Halkung in den Verhandlungen mit Jugoſlawien über die Erneuerung des Bünd⸗ nisvertrages vorwirft. Die Bewegung ging diesmal von Sa⸗ loniki aus. Engliſche Seſorgniſhe M London, 26. Juni.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die griechiſche Revolution wird in Londoner diplomatiſchen Kreiſen als eine neue Quelle der Unruhen und Störungen unter den oſt⸗ europäiſchen Nationen und namentlich auf dem Balkan aufgefaßt. Als beſonders bezeichnend gilt es, daß der Staatsſtreich einem Scheitern der Verhandlungen Griechenlands mit Serbien über einen neuen Allianzvertrag unmittelbar gefolgt ſei. Die Stellung⸗ nahme der neuen Regierung zu den Mächten iſt noch zweifelhaft. Die führenden engliſchen Blätter ſchweigen daher vorläufig. Seit ungefähr zwei Monaten befindet ſich eine britiſche Flottenkommifſſion unter dem Konteradmiral Townſend in Griechenland, deren Zweck offenbar eine Verſtändigung zwiſchen den griechiſchen und engliſchen Flottenbehörden über eventuelle militäriſche Eventualitäten iſt. Wie der„Daily Expreß“ erfahren haben will, ſoll dieſe Kommiſſion abberufen werden. Nach anderen Berichten ſind bereits einige Mitglieder zurückgetreten. General Pangalos erklärte dem Athener Korreſpondent des Daily Expreß, der ihn im Hauptquartier in einer Vorſtand Athens interviewte, der Zweck der Erhebung ſei die Erlangung einer guten Regierung und von Gleichheit und Gerechtigkeit für das ganze Land.„Wir beabſichtigen, diemilitäriſchen Mißbräuche zu bekämpfen, die eine Schande für unſer Land ſind. Wir werden die öffentlichen Gelder ſparen und die Beſteuerung, die jetzt die mittleren und unteren Klaſſen zermalmen, auf den Fuß der Gleichheit bringen. Wir werden Ordnung im Innern und Sicherheit für das Publikum garantieren und die nationale Wehr⸗ macht reorganiſieren und die Ehre und das Preſtige der Nation ſicherſtellen.“ Er erklärte ferner, daß er aus allen Provinzſtädten telegra⸗ phiſche Meldungen erhalten habe, daß die Bewegung überall er⸗ folgreich geweſen ſei. Die Weſtminſter Gazette ſagt, die Revolution in Griechenland ſei ein Warnungsſignal. Der Balkan ſei mit Exploſiv⸗ ſtoff ſo überfüllt, daß eine ſchleunige Verſtändigung mit den dauerhaften Regierungen dortſelbſt umſo dringender ſei Verhandlungen berufen worden. Im Finanzausſchuß des polniſchen Sejm wird heute Grabski über die polniſche Wirtſchatfspolitik eine Rede halten. Deutſche Gegenmaßnahmen Halbamtlich wird aus Berlin gemeldet: Vor wenigen Tagen hatte Deutſchland Polen ein liberales Angebot gemacht, auf deſſen Grundlage ein proviſoriſches Abkommen, durch das der Wirt⸗ ſchaftskrieg zwiſchen den beiden Ländern vermieden werden würde, geſchaffen werden konnte. Während die deutſche Regierung ſomit. immer noch auf Antwort wartet, iſt mitten in die Verhandlungen hinein von der polniſchen Regierung eine Verordnung erlaſſen worden, die für eine große Anzahl wichtigſter deutſcher Exporterzeug⸗ niſſe Ginfuhrverbote einführt. Die deutſche Regierung wird ſelbſtverſtändlich trotz der Heraus⸗ forderung, die in dem polniſchen Vorgehen liegt, kühles Blut bewahren und ihr Angebot nicht zurückziehen. Jeder Politiker und Wirtſchaftspolitiker wird es aber als ſelbſtver⸗ ſtändlich finden, daß die deutſche Regierung nur dann zum Abſchluß eines Abkommens ſchreiten kann, wenn die polniſche Regierung die fragliche Verordnung Deutſchland gegenüber nicht anwendet. Die Verordnung tritt am 27. Juni bereits in Kraft und iſt durch einen Erlaß des Handelsminiſters vom 24. Juni Deutſchland gegen⸗ über für anwendbar erklärt worden. Daß mit dieſem Augenblick auch Deutſchland zu den entſprechenden Gegenmaßnahmen Polen gegenüber greifen muß, liegt auf der Hand. * demonſtrat on vor der bulgariſchen Geſandtſchaſt Berlin, 26. Juni.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Kommu⸗ niſten, die ſchon vor ein paar Tagen vor der bulgariſchen Geſandt⸗ ſchaft ſkandalierten und dort die Fenſter eingeworfen bhat⸗ ten. verſuchten heute einen neuen Vorſtoß. Gegen 9 Uhr verſammel⸗ ten ſich ungefähr 1400 Kommuniſten. die in geſchloſſenem Zuge zur bulgariſchen Geſandtſchaft zu ziehen verſuchten. Ein ſtarkes Polizei⸗ aufgebot- hatte rechtzeitig die Nachricht bekommen und ſorate dafür, daß die Kommuniſten in die Seitenſtraßen zurückgedränat wurden. Trotzdem waren noch gegen 10 Uhr auf der Straße in der Nähe des Kurfürſtendamms, wo die bulaariſche Geſandtſchaftegelegen iſt, ſoviel Kommuniſten verſammelt, daß die Polizei nicht abrücken konnte. pxeis 10 Plennig 1925— Nr. 289 6 Anzeigenpreiſe nach Tarif. bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4 R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Geſetz u. Necht N Franzöſiſche Angſt vor einer„Saar⸗Vesper“ In welcher geradezu arotesk anmutenden Pſychoſe ſich die hohe Saar⸗Regierungskommiſſion bei der Jahrtauſendfeier im Saar⸗ gebiet befunden haben muß. davon erhält man eine Vorſtellung. wenn man die„Straßburger Neueſten Nachrichten“ vom 20. Juni lieſt. Das Blatt ſchrieb unter ſenſationeller Aufmachuna u..: „Die franzoſenfeindliche Beweguna im Saargebiet wächſt. Sie iſt durch den Klerus unterſtützt, der ſich nicht abhalten läßt, eine Saarveſper zupredigen in Erinnerung an die ſizilianiſche Veſper und die Bevölkerung auffordert, alle Franzoſen zuermorden.“(ö) Der Korreſpondent des Blat⸗ tes bemerkt dazu weiter:„Man alaube nicht. daß ich übertreibe. Es möge mir erlaubt ſein. zu fragen, ob nicht nächſten Sonntaafran⸗ zöſiſches Blut in Saarbrücken fließen wird.“ Im Intereſſe der Völkerverſtändigung. die niemand ſehnlicher als die Bewohner des Saargebietes wünſcht. muß gegen dieſe unge⸗ heuerliche Verleumdung der Geiſtlichkeit und der Saarbevölkerung proteſtiert den. Nichts aber auch nicht das Allergerinaſte, i ſt den ſeit dentziBaffenſtiüſtanß etwa 10 000 eingewanderten Franzoſen geſchehe Wenn agewiſſe Kreiſe durch oſtentative Verſtär⸗ kung der bertragswidrig im Sargebiet anweſenden Truppen Erregung in die Bevölkerung bineinzubringen oder aber auf, der anderen Seite auch dadurch dem Ausland gegenüber die Gefährlich⸗ keit des Sgaargebietes zu dokumentieren verſuchten. dann wurden ſie ſelbſt durch den Umſtand ad absurdum geführt, daß das franzöſiſche Militär in keinem Ort des Saargebietes einen Vorwand fand. ein⸗ zugreifen., um die ſenſationell angekündigte Ermordung der Fran⸗ zoſen zu verhindern. Man würde es im Saargebiet ſehr begrüßen. wenn gegen den Propagandaunfua des Straßburger Blattes von der franzöſiſchen Reaierung eingeſchritten würde, denn nichts iſt mehr geeignet. die Verſtändigungsverſuche zwiſchen Deutſchland und Frankreich in den Grenzaebieten zu erſchweren, als dieſe maßloſen Verdächtigungen der friedliebenden Saarbevölkeruna. Eine berechligte Parallele Die Saarlouiſer„Saarzeituna“ erhebt allerſchärfſten Pro⸗ teſt gegen die ungeheuerliche Behauptung der„Straßburger Neueſten Nachrichten“. Das Blatt mißt dieſer Angelegenheit internationale Bedeutung bei und hält eine divlomatiſche Aktion der Kurie wegen dieſer ſchändlichen Beleidigung der Geiſtlichkeit für notwendig. Die„Saarzeitung“ zieht weiter eine ſehr intereſſante Parallele zwiſchen dem Fall des von der Reagierungskommiſſion geduldeten Straßburger Blattes und der ⸗Neunkirchener Volkszei⸗ tung“, die vor einigen Tagen wegen ſcharfer Anariffe auf das tſchecho⸗ flowakiſche Mitglied der Regierungskommiſſion für die Angelegen⸗ heiten des Kultus und Schulweſens für einen Monat verboten wurde. Einem franzöſiſchen Blatt ſei es erlauht. unter Dulduna der Regicrungskommiſſion im Saaraebiet die ſchwerſten Beſeidiaungen gegen Geiſtliche zu verbreiten. während bei angeblicher Beleidigung eines Regierunasmitaliedes die Regierungskommiſſion den un⸗ gewöhnlichen Weg des ſofortigen Verbotes beſchreite. anſtatt einer Sitte in Kulturſtgaten folgend, über Beleidigungen vor einem ordent⸗ lichen Gericht entſcheiden zu laſſen. Dieſes Ausnahmerecht der Regierungskommiſſion, die ohne Gericht in eigener Angelegenheit ſelbſt entſcheidet, ſei unhaltbar. Die„Neutralität“ der Saarregierung In einem Rückblick auf die erhebende, in vorbildlicher Ruhe und Ordnung verlaufene Deutſchlandkundgebung des Saargebietes an⸗ läßlich der rheiniſchen Jahrtauſendfeiern übt die„Saarbrücker Zeitung“ heute noch einmal ſcharfe Kritik an der angeblichen „ſtrengſten Neutralität“ der Saarregierung. Das Blatt kennzeichnet die zur Genüge bekannten„Sicherheitsmaßnahmen“ der Völker⸗ bundsregierung als einen Schlag ins Waſſer, und nennt dabei vor allem den Erlaß, der den Beamten jede Teilnahme an den Vorberei⸗ tungen des Feſtes unterſagt, ihr Verbot an die Gemeinden. finansielle Hilfe für die Feier zu bewilligen, ihre volizeiliche Zwangsdrohung zur Entfernung der ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne. die ungeſetzlich war und daher ſtillſchweigend wieder aufgehoben werden mußte, wefter die Unterſagung der Schulfeiern und das Verbot. überhaupt in den Schulen auf die Feier hinzuweiſen die Nichtgenehmigung des Fackel⸗ zuges, der trotzdem ſtattaefunden hat. und nicht zuletzt die Unter⸗ ſagung jeglicher Ausſchmückuna von Beamtendienſtwohnungen. Nach entſprechender Kennzeichnung dieſer innerlich holtloſen Anweiſungen betont die„Saarbrücker Zeituna“, daß die berüchtigten franzöſi⸗ ſchen Hetzblätter, wie z. B. die„Straßburger Neueſten Nach⸗ richten“ ungeſtört im Saargebiet weiter ihr Unweſen treiben dürf⸗ ten, während einſeitia nur gegen deutſche Zeitungen vorgegangen werde(Verbot der„Neunkirchener Volkszeitung“) und fräat die Re⸗ gierungskommiſſion: Wo bleibt die ausgerufene Neutralität des Saargebietes, wo bleibt die Gerechtiakeit. die mit gleichem Maßfe meſſen ſoll? Die unbegueme Jahrtauſendſeier Neue Verbole! Das Jahrtauſendfeſtſpiel des Düſſeldorfer Künſtler⸗ vereins Malkaſten, das am 18. Juni gelegentlich der großen Jahr⸗ tauſendfeier in Düſſeldorf zum erſten Male aufgeführt wurde und das noch mehrere Wiederholungen erleben ſollte, wurde von der Beſatzungsbehörde verboten. Das Verbot iſt, wie aus einem Schrei⸗ ben des Ortskommandanten an die Stadtverwaltung hervorgeht, deshalb erſolgt, weil der franzöſiſche Ortskommandant davon benach⸗ richtigt wurde, daß bei der erſten Wiederholung am 22. Juni die Hymne„Deutſchland über alles“ geſpielt und von allen an der Zahl ungefähr 2500, mitgeſungen worden iſt.(.) „Der für nächſten Sonntag aus Anlaß der Jahrtauſendfeier in München⸗Gladbach geplante Feſtzug der Vereine iſt von der Rheinlandkommiſſion verboten worden. 8 Die Beſatzungsbehörden haben neuerdings in Mainz das an⸗ läßlich der Gutenbergfeier für den 27. Juni auf dem Guten⸗ bergplatz geplante Konzert verboten, ferner das für den 28. Juni im Stadtpark vorgeſehene Feſt der Deutſchen Gutenberggeſellſchaft, weiter die Feuerwerke und jede Illumination auf der heſſiſchen Rheinſtrecke und ſchließlich unter Wiederholung früherer Anord⸗ nungen überhaupt jede Veranſtaltung unter freiem Him⸗ mel. Es wurde von den Beſatzungsbehörden weiter mitgeteilt, daß das Singen der Nationalhymne ſowie von„patrioliſchen oder wili⸗ täriſchen Liedern“ unter freiem Himmel und in geſchloſſenen Räu⸗ men als eine Provokation der Beſatzungsbehörden betrachtet werde. — ———— —— —— 2 —— 2. Seike. Nr. 289 Neue Mannheimer ZJeitung(Mittag⸗Nusgabe) Matajas Pariſer KNeiſe E+Berlin, 26. Juni.(Von unſ. Berliner Büro.) Dr. Mataja hat vor ſeiner Abreiſe nach Paris nun doch noch vor einem Miniſterrat ſich über ſeine Abſichten geäußert. Eigentlich war es nach einer Wiener Darſtellung der DA3. kein richtiger Miniſterrat, vielmehr eine Ausſprache zwiſchen den Miniſtern und den parlamentariſchen Vertretern der Regierungsparteien. Als ſolche haben dieſer Ausſprache der frühere Bundeskanzler Seipel und die großdeutſchen Abgeordneten Dr. Frank und Dinghofer beigewohnt. Die großdeutſchen Parlamentarier glauben dabei die Gewißheit erhalten zu haben, daß Mataja in Paris keine Ab⸗ machungen treffen würde, die ſich etwa gegen den Anſchluß Oeſterreichs an Deutſchland richten könnten. Allein dies gläubige Vertrauen wird von der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Oeffentlichkeit keineswegs geteilt. Angeblich ſoll die Reiſe Matajas angeordnet worden ſein, um eine Ausſprache mit Briand über die franzöſiſchen Pläne für Oeſterreich herbeizuführen. Inzwiſchen aber verbreiten die Offiziöſen des Ballplatzes durch die„Neue Freie Preſſe“ eine ganz andere Darſtellung. Darnach ſoll es ſich bei dieſer ſo plötzlich notwendig gewordenen Reiſe um einen Beſuch der öſterreichiſchen Abteilung der internationalen Kunſtgewerbeausſtellung in Paris handeln, der bereits in der erſten Hälfte dieſes Monats geplant geweſen ſei. Allerdings muß auch die„Neue Freie Preſſe“ zugeben, daß Dr. Mataja bei einem Bankett über die außenpolitiſche Neuorientierung Oeſterreichs ſprechen ſollte und daß zu dieſer Veranſtaltung außer den führenden Perſönlichkeiten die Vertreter der großen franzöſiſchen und ausländiſchen Preſſe mit Ausnahme der deutſchen() eingeladen worden wären. Die reichsdeutſchen Journaliſten wollte Dr. Mataja dann zuſammen mit dem deutſchen Votſchafter zu einem beſonderen Frühſtück ein⸗ laden. Herr v. Höſch hatte dieſe Einladung natürlich dankend abgelehnt. Das gleiche haben die deutſchen Journaliſten getan. Nach dieſem Refüs ſcheint ſich Dr. Mataja entſchloſſen zu haben, bei ſeinem Aufenthalt in Paris keine Aeußerungen für die Preſſe ab⸗ zugeben. Aber verdächtig bleiben dieſe Machenſchaften auf alle Fälle und es dünkt uns nachgerade Zeit, daß die großdeutſche Partei aus ihrer Vertrauensſeligkeit erwacht. Beginn der Verhandlungen Paris, 26. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Geſtern haben hier die deutſch⸗öſterreichiſchen Beſprechungen begonnen. Außenminiſter Mataja kam geſtern abend bereits mit den maß⸗ gebenden Deputierten des Außenamts zuſammen, um das Konferenz⸗ programm feſtzuſtellen. In erſter Linie handelt es ſich um die Be⸗ ſprechung der Aufgaben der Völkerbundskommiſſion, die ſich nach Oeſterreich begeben ſoll, um die wirtſchaftliche Lage des Landes zu prüfen. Ferner wurde über die Frage der Vorzugs⸗ 351lLe geſprochen, die die Tſchecho⸗Slowakei an Oeſterreich gewäh⸗ ren ſoll. Außer Dr. Mataja befinden ſich der Erſte und die beiden Vizebürgermeiſter von Wien in Paris. Dieſe Perſönlichkeiten werden mit den hieſigen Mitgliedern der franzöſiſchen Handelskammern über eine größere Beteiligung der franzöſiſchen Kaufmannſchaft an der Wiener Miſſion ſprechen. Caillaux Sanierungspläne VParis, 25. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Finanz⸗ miniſter Caillaux hat heute dem Kabinett die Grundlinien verſchie⸗ dener von ihm ausgearbeiteter Projekte aufgezeichnet. Es handelt ſich für Caillaux vor allem darum, die nötigen Mittel zur Ein⸗ löſung der in den nächſten Monaten zur Nückzahlung fällig wer⸗ denden Bonds bereit zu ſtellen. Ein endgültiger Beſchluß wird vom Kabinett erſt morgen in dem im Elyſee ſtattfindenden Miniſterrat gefaßt werden. Man kündiat an, daß die Finanzprojekte ſchon mor⸗ gen in der Kammer vorgelegt und von der Finanzkommiſſion in⸗ zwiſchen behandelt werden würden. Caillaux ſoll dem Kabinett mehrere Löſungen vorgeſchlagen haben: 1. Gleichſetzung der im Umlauf befindlichen Schatzbonds mit dem Papiergeld, ein Mora⸗ torium zugunſten der Staatsbank, 2. eine Neuausgabe von Papier⸗ geld und endlich eine Konverſion der fällig gewordenen Bonds in eine neue Art von Schatzſcheinen. Aller Wahrſcheinlichkeit nach wird die Regierung den letzteren Plan gutheißen. Die neuen Bonds werden 4 Proz. Zinſen tragen und auf Dollarbaſis ausgeſchrieben werden, d. h. die Inhaber werden vor Kursverluſten geſchützt ſein. Die neuen Bonds laſſen ſich mit den ſ. Zt. ausgege⸗ benen deutſchen Goldſchatzſcheinen vergleichen In Regierungskreiſen glaubt man, daß die neuen Schatzbonds die Kapitalflucht verhindern franzöſiſche Kapitalien wieder ins Land zurückführen werden. der Moskauer Studentenprozeß Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) In der geſtrigen Sitzung des Gerichts hat, wie aus Moskau gemeldet wird, der angeklagte deutſch⸗baltiſche Dittmar behauptet, Kin⸗ dermann und Wolſchdt ſeien bezahlte Agenten der deutſchen Poli⸗ zei. Sich ſelber bezeichnet er als ehrenhaften Nationaliſten, der für die von ihm geleiſteten Dienſte keinerlei Entſchädigung er⸗ halten habe. Er ſei ſpäter der Organiſation Konſul im Jahre 1924 beigetreten und habe von einem gewiſſen Roſe, der noch als Zeuge erſcheinen wird, Inſtruktionen erhalten. Er ſei dann der deutſchen kommuniſtiſchen Partei beigetreten und zwar auf Veranlaſſung der Organiſation Konſul. Er habe dann den Verſuch gemacht, einen Zuſammenhang zwiſchen den Sowjethan⸗ delsmiſſionen und den internationalen Kommuniſten aufzudecken. Später erhielt er den Befehl, ſich der Expedition nach Rußland anzuſchließen. Ihr Führer war Kindermann. Der Legations⸗ rat Hilger von der deutſchen Botſchaft, ein ſeit langen Jahren anſäſſiger deutſcher Kaufmann, der erſt nach der Revolution in den diplomatiſchen Dienſt getreten iſt, beſtreitet die gegen ihn er⸗ hobenen Beſchuldigungen, daß er in aktiver Verbindung mit den Angeklagten geſtanden habe. Er erklärte, daß er Kindermann und Wolſchdt zum erſtenmale zufällig im Zuge begegnet ſei, er habe ihnen damals nur einige ganz allgemein gehaltene Ratſchläge und Informationen über ruſſiſche Verhältniſſe gegeben, wie er ſie jedem deutſchen Bürger unter gleichen Verhältniſſen geben würde. Soweit der Moskauer Bericht. Jeder Unbefangene ſpürt ohne weiteres, daß dieſer Dittmar in den Sowjetgefängniſſen weich geworden iſt und nun alles ausſagt, was man von ihm verlangt und was in ihn hineingetrichtert worden iſt. Ohnehin hat Dittmar immer, gelinde geſagt, einen etwas verworrenen Eindruck gemacht. Es war auch, was wir ſchon vor Monaten anführten, zum minde⸗ ſten eine Geſchmackloſigkeit, daß Dittmar in Rußland ſich plötzlich ſeinen Namen ruſſiftzierte und ſich Dittmarjen zu nennen be⸗ gann. Die„Rote Fahne“ aber iſt begeiſtert. Irgend ein Mos. kowiter Genoſſe, dem die Geheimniſſe der deutſchen Sprache noch nicht ganz eingingen, deliriert:„Hier finden die Arbeiter das Tor, durch das ſie hinter die Kuliſſen blicken können, warum es mög⸗ lich iſt, daß das Syſtem Severing in ſolche Blüten ſchießen konnte. Der Moskauer Prozeß wird tief hineinleuchten in das arbeiter. mordende Herrſchaftsſyſtem. Die Arbeiter werden mit angehal⸗ tenem Atem auf die Gerichtsſtätte blicken, an der ihre Vertreter im befreiten Rußland über das verfluchte deutſche Mordſyſtem ſitzen. Es kann einem übel dabei werden.“— Uns auch! *Im engliſchen Unterhaus wurde der Antrag der Arbeiter⸗ partei auf Abhlehnung der Budgetbill mit 238 gegen 92 Stimmen verworfen. Die Vorlage erfuhr dann die dritte Leſung und An⸗ nahme.„„„„„ — * ee Dder Kampf um den Folltarif Die erſte Leſung beendet Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die erſte Leſung der Zollvorlage iſt vorſchriftsmäßig zu Ende gekommen und zwar in einer trägen Nachmittagsſtimmung, in der auch die letzte Erinnerung an den angeblich„großen Tag“ vom Mittwoch verblich. Anfangs hatte es noch eine kleine Senſation gegeben, aller⸗ dings kein Tumult mehr wie am Mittwoch— das Heer der grollen⸗ den Sparer und Rentner ſoll übrigens, wie inzwiſchen feſtgeſtellt wurde, von den deutſchvölkiſchen Herren Henning und Gräfe in den Reichstag gelenkt worden ſein— dafür aber den Beſuch einer chine⸗ ſiſchen Studiendeputation und des Generals Hſue. Das hatte denn doch, indes Präſißent Löbe den Gäſten aus dem Oſten die Honneurs machte, die Bänke ſchon ein wenig gefüllt, ſchwach genug blieb die Präſenz auch ſo noch. Als dann aber die chineſiſchen Herren, wie man ſich erzählt, von dem Anblick neudeutſchen Parlamentsſpiels nicht gerade ergriffen, die ehemalige Hofloge räumten, flohen auch die letzten Getreuen, die bis jetzt dem melodiſchen Tonfall von Frau Toni Senders gelauſcht hatten, die, abgeſehen von der vollzählig verſammelten Parteigenoſſenſchaft, noch ein knappes Bäckerdutzend betrugen. Frau Senders hatte die ſogenannte zweite Rednergarnitur eröffnet. Sie und der Kommuniſt Hörnle blieben die einzigen, die unter dieſem Rubrum ſprachen, alle anderen hatten ſich wieder von der Liſte ſtreichen laſſen; womit ſchon geſagt iſt, daß außer einer Häufung von Schlagworten dieſe zwei Abgeordneten weſentliches nicht mehr beibrachten Im Grunde war das ſachliche Intereſſe an der Debatte mit den Darlegungen des ſozialdemokratiſchen Fraktionsredners Oskar Meyer erſchöpft. Er hatte an den Einzelheiten wie an der Ge⸗ ſamttendenz der Vorlage mancherlei auszuſetzen, aber ein glattes und rundes Nein ſprach er doch nicht aus. Was die Demokraten ab⸗ lehnen— und was mit ihnen angeblich große Teile von Volkspartei und Zentrum, wie es uns ſcheinen will, mit Recht ablehnen— iſt allein die Feſtlegung der Mindeſtzölle für Getreide. — Ueber die veredelten Erzeugniſſe der Landwirtſchaft: Vieh, Fleiſch, Gemüſe, Obſt ſind ſie durchaus bereit mit ſich reden zu laſſen und eine ſchließliche Verabſchiedung des Tarifs halten ſchon um der Handels⸗ vertragsverhandlungen willen auch ſie für geboten. Bei ſolcher Sachlage ſollte ein Kompromiß an ſich er⸗ reichbar ſein. Ob es zu ihm kommt, bleibt dennoch fraglich. Wenn die Sozialdemokratie, wie ſchon neulich bei der Pachtſchutz⸗ ordnung in dieſer Kunſt ſich übte, die namentliche Abſtimmung beim Zolltarif zum Syſtem erhebt, wird man vorausſichtlich in der über⸗ nächſten Woche vor dem non poſſumus ſtehen. Mit dieſer Möglichkeit ſollte man immerhin rechnen. Die Abſtimmungen, in denen geſtern nach einer bald lärmenden, bald launigen Geſchäftsordnungsdebatte über einen neuen Schlüſſel für die Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe entſchieden wurde, waren in der Beziehung nicht ohne weiteres bin⸗ dend. Dabei handelt es ſich für die Regierungsparteien, die Mehr⸗ heit, über die ſie im Plenum verfügen, auch für den Steuer⸗ und den handlspolitiſchen Ausſchuß ſich zu ſichern. Da hielt man leicht zu⸗ ſammen, und in einer Stunde war ſchließlich alles überſtanden. Beim Zolltarif liegen die Dinge doch anders. Hier ſchneiden ſich verſchiedene Intereſſen vielfältig und es ſind an die tauſend Poſitionen, über die geſprochen werden kann und über die abgeſtimmt werden muß. Im Reichsverband der deutſchen Jnduſtrie hielt am Donnerstag Reichsbankpräſident Dr. Schacht einen Vortrag über die Währung⸗ und Produktionspolitik, in dem er u. a. ausführte: Die deutſche Währung iſt ſtabil und wird ſtabil blei⸗ ben, wenn es auch merkwürdigerweiſe immer noch Leute gibt, die ſich gegen die Erkenntnis dieſer Tatſache ſträuben. Der Wert der Reichsmarknote kann ſich nur durch Verletzung des Bankgeſetzes verändern, wozu ſich die Reichsbank ebenſo wenig verſtehen wird, wie irgend eine deutſche Reichsregierung. Die Notwendigkeit, die Reichsbanknoten in ihrem Geldwert zu erhalten, macht jedoch eine Politik der Kreditbegrenzung unerläßlich. Trotz dieſer Zurück⸗ haltung beträgt die Geſamtkreditgewährung der Notenhanken rund 2,5 Milliarden Reichsmark. Damit dürfte aber das Hüchſtmaß des zurzeit Tragbaren erreicht ſein. Der Verteilungsapparat unſerer Wirtſchaft iſt noch immer in der ungeheuerlichſten Weiſe aufge⸗ bläht. Ein großer Teil überzähliger Unternehmungen wirkt ſich ſchließlich in der Form des Kettenhandels in unnötiger Preisſteige⸗ rung aus. Aber was wir auche immer in der inneren Wirtſchafts⸗ politik zur Erzielung einer ſtärkeren Produktion tun mögen, alles bleibt vergeblich, wenn nicht die fortgeſetzte außerpolitiſche Beun⸗ ruhigung beſeitigt wird. Das Dawesgutachten iſt der ernſtgemeinte Verſuch, die politiſchen Machthaber der Welt an ihre wirtſchaft⸗ liche Verantwortung zu erinnern. Der Verſuch, ſchon heute den Dawesplan als undurchführbar hinzuſtellen, könnte möglicherweiſe eine Abſchwächung des Verantwortungsgefühls zur Folge haben. Das Dawesgutachten hebt deutlich hervor, daß der Plan auf der Vorausſetzung beruht, daß alle Maßnahmen, die Deutſchlands Tätigkeit behindern, rückgängig gemacht oder hinreichend abgeändert werden, ſobald Deutſchland mit der Ausführung des Planes be⸗ gonnen hat. Im weiteren Verlauf der Tagung nahm der frühere badiſche Staatspräſident Dr. Hummel⸗Ludwigshafen das Wort zu einem Vortrag über Unternehmertum und Staat, in dem er u. a. ſagte, der Staat müſſe ſich hüten, in die organiſchen Zuſammenhänge der Wirtſchaft einzugreifen. Der Unternehmer ſeinerſeits habe kein Intereſſe am Streit um ſtaatliche Grundprinzipien. Staat wie Unternehmertum ſeien darauf angewieſen, das Beſtehende zu bejahen und geſunden Optimismus auf die Zukunft weiter zu ent⸗ wickeln. Der Redner betonte, im Verhältnis zwiſchen Arbeitneh⸗ mern und Unternehmertum ſei es notwendig, eine andere geiſtige Einſtellung zu einander zu finden. Geheimrat Dr. Hagen⸗Köln verſicherte den Reichsbankpräſt⸗ denten das Vertrauen der deutſchen Wirtſchaft. Die Bankwelt erkenne vor allem die notwendige Kreditkontingentierung der Reichs⸗ bank als unerläßliches Erfordernis an. 8 Als Abſchluß der Tagung fand eine Beſichtigung induſtrieller Anlagen in der Umgebung Kölns ſtatt. Der zweite Nathenau⸗Prozeß Nach Wiederherſtellung der Oeffentlichkeit(vergl. geſtriges Abendolatt) ſchilderte Brandt, wie er von Kern gebeten worden ſei, für die nationale Sache ein Auto zu beſchaffen. Auf ſeiner Reiſe nach Freiberg lernte er Fritz Küchenmeiſter kennen, mit dem er über die Beſchaffung eines Autos geſprochen habe, der ihn an ſeinen Bruder Johannes Küchenmeiſter verwieſen habe. Dieſer ſtellte ſchließlich ein Auto zur Verfügung. Auf die Bemerkung des Vorſitzenden, daß man ſein Auto doch nicht ſo ohne weiteres für acht Tage verleihe, erklärte Küchenmeiſter, nach den Andeutungen Brandts ſollte es ſich um die Befreiung von Kameraden handeln, die von den Franzoſen gefangen gehalten würden. Dieſe wollte er nicht im Stich laſſen. Brandt erklärte weiter, als er mit dem Aulo nach Berlin gekommen ſei, hätten Kern und Fiſcher ihm den Mordean auseinandergeſetzt und erklärt, daß ſie das Auto Küchenmeiſter? da⸗ bei benutzen wollten. Er ſei entſetzt geweſen und habe ſie auch ber⸗ zeugt, daß das Auto zu dieſem Zweck nicht benutzt werden dürfe. Er wandte ſich dann an Tilleſſen, der erklärte, er werde den Plan unter allen Umſtänden verhindern und die Sache ſelbſt in die Hand nehmen. Er habe das Auto daraufhin Tilleſſen zur Verfügung ge⸗ ſtellt. der es nach Freiberg zurückſchaffen wollte. Bei der Vernehmung Küchenmeiſters hält der Vor⸗ ſitzende dieſem einige Briefe vor, die er kurz vor oder nach ſeiner Verhaftung an ſeinen Vater, ſeine Frau und ſeinen Bruder geſchrie⸗ ben habe, aus denen ſein Schuldbekenntnis ſpreche. Der Angeklagte erklärte, er habe die Briefe unter dem Eindruck der Mordtat und ſeiner Verhaftung geſchrieben. Er habe hinterher verſucht, ſich alle zu erklären und ſich dabei geſagt, daß er hätte merken müſſen, daß mit ſeinem Auto etwas derartiges geplant ſei. In der Nachmittaasſitzung wurde in die Beweis⸗ aufnahme eingetreten. Der Sachverſtändige. praktiſcher Arzt Dr. Fiſcher⸗Freibera i. Sa. bekundete, daß Küchenmeiſter infolge einer Kriegsverletzung ſchwer nerven⸗ und berzleidend —— Auf Veranlaſſung des Vereins für das Deutſchtum im Aus⸗ land hält Herr Franz Hlavna aus Salzburg am Freitag, den 26. Juni, abends pünkklich 8 Ahr im Hörſaal des Realgymnaſiums, Friedrichsring 6— Einga Tullaſtr. 4— einen Vortrag über den Kampf des Deutſchtums in den Grenzmarken. Wir bitten unſere Mitglieder, dieſe Veranſtaltung zahlreich zu beſuchen. Eintritt frei! Der Vorſtand. ng ſei. Die Zeugen zum Fall Brandt, in 5 Kameraden Brandts, betonten einſtimmig. daß dieſer ſich ſtets ge⸗ den politiſchen Mord ausgeſprochen habe und er. nach der Diſzi in der Brigade Erhardt unbedingt dem Befehl Tilleſſens. nach zurückzufahren. habe gehorchen müſſen. Die Zeugen von dem drolh nationalen Jugendbund in Dresden. Korvettenkapitän Aen und Steinbeck, bekundeten, nichts von der Mordabſicht bemer haben. Steinbeck beſtätigte. daß Brandt einmal einen Mordplan gegen Rathenau verhindert habe. Der Bruder des Angeklaagten Küchenmeiſter, Fritz Küchen meiſter, erklärte, daß das Auto zu einer Gefangenenbefreiuna ſollte und zwar ſollte es nicht zur Ausführung ſelbſt benutzt wer 17 ſondern nur für die Flucht bereit ſtehen. Die Aeußerung Techahen die der Kraftwagenführer Küchenmeiſters. Buchna, gehört ha i⸗ will:„Was uns noch fehlt, bekommen wir im Waffenladen“, beſteie tet Techow. Er habe von einem Autobedarfsgeſchäft geſprochen. iat, Verfüaung über den Wagen habe Brandt gehabt. Tilleſſen beſtſe daß er Brandt befohlen habe, nach Jena zurückzufahren, da er 0 dar Plar abblaſen werde. Brandt habe nicht annehmen können. es ihm nicht gelingen werde, Kern von ſeinem Vorhaben abzubri 5 den. Kern habe ihm durch Handſchlag verſprochen, das Unternehme aufzugeben. 0 Im Gegenſatz bierzu ſtebt die frübere Ausſage Tilleſſens, wonen Brandt ihm erzählte, daß Kern ihm bereits 14 Tage nach Pfinaſte von dem Plan Mitteilung gemacht habe, Rathenau vom Auto aus 70 erſchießen. Hierüber entſteht eine längere Auseinanderſetzung. Tilleſſ 10 gibt die Möglichkeit einer Verwechſlung der Aeußeruna zu, ſie kön bei 725 Zuſammenkunft am 19. Juni mit anderen Kameraden ſe fallen ſein. Eckeners Nordpolpläne EBerlin. 26. Juni.(Von unſ. Berliner Bürd.) Dr. Eckenes iſt anſcheinend geſtern von Berichterſtattern überlaufen worden Einem Mitarbeiter der„D. A..“ hat er über die Konſtruktio eines Spezialtyps, wie er für die Polarfahrt nötia wäre, er klärt: Das Schiff müſſe mindeſtens 100 000 Kubikmeter Gas faſſe um die nötige Menge von Betriebsſtoffen für 120 Stunden Fah mitnehmen zu können. Es müſſe infolgedeſſen eine Länge von Metern und einen Durchmeſſer von 32 Metern erhalten. Mit Mo⸗ toren würde es ausgerüſtet werden wie der Z. R. 3. Für die Na⸗ nigation müſſe das Schiff eine beſonders aute Ausrüſtung erbalte Auch müſſen Schlitten. Proviant uſw. für eine längere Fahrt au dem Eiſe mitgenommen werden, da man immerhin auf eine unvor hergeſehene Notlandung gefaßt ſein müſſe. Eine Landung in 4 Nähe des Poles zum Zwecke der Ortsbeſtimmung ſei nicht unbedin notwendia, da auch vom ſtillſtehenden Schiffe der Standvunkt genal feſtzuſtellen ſei. Falls die Verhandlungen günſtia verlaufen, mein Dr. Eckener, würde das Luftſchiff im Mai 1927 zum Nordvolfluſ fahrtbereit ſein. Die Folge eines gelungenen Polfluges würde na Eckeners Meinung unter Umſtänden eine neue Luftverkeh 127 linie von Europa nach Oſtaſien über das Polargebiet. die eine vie kürzere Verbindung darſtellen würde, als die über Rußland und Sibirien, ſein. Die ſchwierigſte Frage bleibe: Wer zahlt? Bezablt Luftreiſen und Luftſchlöſſer? Merkwürdige vorgänge bei der„Nationalpoſt“ Berlin, 26. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Vor⸗ wärts“ hatte geſtern eine Reihe, gelinde geſaat, ſehr ehrenrührige Vorwürfe gegen den Deutſchnationalen Laverenz und Geſchäftsführung der inzwiſchen verkrachten„Nationalpoſt“ er? hoben. U. a. war Laverenz vorgeworfen worden Gelder. die er vom Löbellkomitee erhalten hätte. zu eigenem Nutzen verwendet zu haben, Der Abg. Laverenz antwortet heute in einem ungewöhnlich höfli gehaltenen Schreiben an den„Vorwärts“, in dem erklärt wird, da die Geſchäftsführung der„Nationalpoſt“ ihm ſelber ſchon ſeit gerau⸗ mer Zeit bedenklich vorgekommen ſei. daß der verantwortliche Ge⸗ ſchäftsführer aber der Verlagsbuchhändler Rentſch geweſen ſeß und daß er gegen ihn Strafanzeige bei der Staatsanwaltſchaft g ſtellt habe. Die weitere Diskuſſion wird man alſo vertagen könnel, bis der Prozeß ſtattfindet. Cetzte Meldͤungen Der Kampf im Holzgewerbe — Berlin, 26. Juni. Die Gauleiterkonferenz des Deutſchen Holz arbeiterverbandes billigte einmütig die Maßnahmen, die der Haußt vorſtand des Verbandes bei den geſtrigen Verhandlungen mit den Arbeitgebervertretern vereinbarte. Entſprerhend dieſen Maßnahme werden die Verhandlungen zur Beile gung der Ausſperrung Holzgewerbe nicht zentral, ſondern bezirksweiſe geführt. Verbot der nationalſozialiſtiſchen Arbeiterparkei Wie dem„Völkiſchen Beobachter“ aus Zweibrücken ge⸗ meldet wird, hat der Bezirksdelegierte der Rheinlandkommiſſion dem Vorſtand der Zweibrücker Ortsgruppe der nationalſozialtſtiſche⸗ deutſchen Arbeiterpartei mitgeteilt, daß dieſe für die beſetz Pfalz verboten worden iſt. Die Vorſtände haften den Fran zoſen bei etwaigen Vorkommniſſen, die dem Verbot zuwiderlaufen mit ihrer perſönlichen Freiheit. Verſammlungen irgendwelcher 5 ſowie offizielle Vetätigung für die Partei ſind ſtrengſtens unterſag * — Berlin, 26. Juni. Auf dem Vergnügungspark am Lehrteg Vahnhof in Verlin ſtürzte der Turmſeilkünſtler Dübel aus Meter Höhe herunter, zerſchlug das Schutznetz und ſiel zu Boden⸗ Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er bald darauf verſtarb. — HBerlin, 26. Juni. Der amerikaniſche Botſchafter Schun⸗ mann mit Gattin und Tochter iſt heute nachmittag in Verlin ein getroffen. Nachtrag zum lokalen Tell * Anſammlung von Skreikenden. Im Laufe des geſtrigen Tac ſammelten ſich vor einem Neubau in J 6 ſtreikende Bauhan werker an. Zur Aufrechterhaltung des Verkehrs und des ung ge hinderten Abzugs der Arbeftswilligen mußten einzelne Straßenzu⸗ abgeſperrt werden Gegen.15 Uhr, nachdem ſich die Arbeitswill 9⸗ mit einem Laſtkraftwagen entfernt hatten, wollten die Maurerpolief ihren Heimweg antreten, wobei ſie von der Menge beſ chimp 9 wurden. Ein 25 Jahre alter Schloſſer, der ſeit 1 Uhr nachmittagg vor der Bauſtelle ſtand, ſchob ſein Fahrrad einem Polier zwwiſch die Beine, um ihn zu Fall zu bringen. Gegen die einſchreitenge Polizeiſtreife ging die Menge drohend vor und W in die Bauſtelle eindringen. Die Polizeibeamten mußten von ihrg Gummiknüppel Gebrauch machen. Die Poliere wehrten ing mit Pickelſtielen, dabei wurde ein 18 Jahre alter Kuterleheln em Hinterkopf getroffen. Die eingreifende polizeiliche Verſtärku zerſtreute die Anſammlung.* 98 ů — der Hauptſache die früheren KX e „ Wr 27)722—77 „„ 28— 2 8 * 1 1 n der Kommunalfinanzen N Jieitag. den 26. Juni 1925 neue Mannhelmer Feltung mittag ⸗Rusgabe) 3. Seike. Nr. 289 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Die verſchärfte Lage in China— Die Kinderſtube der Tiere— Die Pflanze ſpark Waſſer— Die AcG. in Berlin — Jum 20. Todestage Hermann v. Wiß⸗ manns— Jum 250jährigen Gedächtnis der Schlacht bei Jehrbellin— Neues vom Boxſpork— Von der Deulſchland⸗ Reiſe der Wiener Philharmoniker— Halifax-Island, die Guano-Inſel— Bilder vom Tage— Modebilder. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag-Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ 2— 0 ſchließlich Bilderbeilage... monatlich. M. ———— ů——— verein für Kommunalpolitik u d Kommunalwirtſchaſt Tagung in Heidelberg 1 K. Heidelberg, 24. Juni. Vorſtand und Arbeitsausſchuß des Vereins für Kommunal⸗ FPolitit und Kommunal⸗Wirtſchaft hielten heute in Heidelberg eine i altung Heidelberg hatte als Ver⸗ irgermeſſter W 7 5 Stadtrat Dorn und führte Oberbürgermeiſter Dr. berſammlung ab. beter die Herren Bürgermeiſter Wie 0 epple entſandt. Den Vorſitz unken⸗Berlin⸗Friedenau. Miniſterialdirektor Mulert⸗Berlin ſprach über K ommu⸗ lale Finanzen und Reichsfinanzreform“. Die Fra⸗ tagen zuſammen, ſondern vor allem mit der üihes 59 der ee der Entwicklungsgeſchichte der ganzen ommunalen Finanzpolitik ſtützte ſich der Redner hauptſächlich auf preußiſche Verhältniſſe. Die Nachkriegszeit iſt der Forderung nach lommunaler Selbſtverwaltung nicht günſtig geweſen. Nan darf aber die Gegenwart nicht an den Zuſtänden der Vor⸗ 2— b 88 bommunen ſo überaus belaſten. Ii In dieſen Tagen können das Gu boaſt kiegszeit meſſen. In einer Zeit der extenſiven Witſchaft hätte man eine ſolche Forderung bejahen müſſen, während heute alles auf gegenſeitige Unterſtützung angewieſen ſei⸗ Der Staat müſſe ge⸗ biſſe Mindeſtleiſtungen auf verſchiedenen Gebieten(Schule, Für⸗ orge) ſicherſtellen. Im Verhältnis der Gemeinden untereinander üſſe anſtatt die Konkurrenz heute ein großes Maß von Verſtän⸗ igung Platz greifen. Die frühere finanzielle Freiheit der Gemein⸗ den ſei heute leider nur noch im geringen Maße vorhanden. Der eſamtbedarf der preußiſchen Gemeinden habe ſich von 1914 bis 1924 von 3 Milliarden auf etwa 3% Milliarden geſteigert. Aeußer⸗ ſcheine das nur eine geringe Erhöhung zu ſein, das Bild ändere lrdentlichen und außerordentlichen Etats in den Kreis der Betrach⸗ aber, wenn man die ſtarken Verſchiebungen innerhalb des ung ziehe. Die ſtärkere Belaſtung des ordentlichen Etats reſultiere Leiſtungen der Gemeinden für Straßenbauten, Fürſorge uſw., vor dem Kriege lange nicht die Rolle ſpielten. Vor allem ſind die großen Kriegs⸗ und Nachkriegslaſten, die die Weitere Belaſtung erfuhren die Gemeinden durch die ſtärkeren ullaſten und die enorme Steigerung der perſonellen usgaben von jährlich 180 auf 450 Millionen(in Preußen). 5 5 Zahl der Beamten, nicht in der Einſtufung, müſſe geſpart rden. Die Geſamtzahl der kommunalen Anleihen heragen zur Zeit etwa 8 Milliarden im ganzen Reich. Nun ſollen wiausſichtlich die Anleihen der Gemeinden ſtärker aufge⸗ ertet werden, als die der Länder. Nicht nur allein vom Ge⸗ Sch rechtigkeitsſtandpunkt aus werde dieſe Art Bedenken hervorrufen, denn ſchließlich waren ja alle Anlagen mündelſicher. Maßgebend müſſe jedoch die Leiſtungsfähigkeit ſein. Die prakt. Folgerungen müſ⸗ ſen durch einen Finanzausgleich gezogen werden. Die Schwierigkeiten der Situation würden von keinem Kommunalpolitiker erkannt werden. Auch die Sparkaſſenguthaben ſollen in gleichem Maße wie die kommunalen Anleihen aufgewertet werden. Die kommunalen Verſorgungsbetriebe müſſen heute zu den Laſten der Gemeinden beiſteuern, obwohl ſie nicht rein vom Erwerbsgeſichtspunkt geführt werden dürfen. Notwendig ſei da vor allem eine Höchſtausbildung der kommunalen Betriebe in techniſcher und organiſatoriſcher Beziehung. Gerade auf dieſem Gebiet ſei noch nicht das Mögliche getan worden. Die Kommunen könnten hier viel von der privaten Induſtrie lernen(Ingenieur⸗ beratungen). Zur Zeit liege ein Antrag im Parlament vor, die kommunalen Betriebe von Reichswegen beſonders zu beſteuern. Hoffentlich gelingt es, dieſen Angriff auf die Gemeinden abzuwehren. Bei einer Betrachtung der ſteuerlichen Möglichkeiten der Ge⸗ meinden in der Nachkriegszeit, erklärte der Redner. daß er nicht der negativen Kritik an der ſogen. Erzbergerſchen Stauerreform beitreten könne. Er begründet dieſe Ver⸗ teidigung in der Hauptſache mit den politiſchen Zuſtänden der da⸗ maligen Zeit. Heute habe man einen gewiſſen ab Fiſe ſe Ab⸗ ſtand von den Vorgängen der damaligen Zeit und dürfe ſie nicht allein vom Standpunkt der Kommunen betrachten. Das Problem eines Finanzausgleichs beſtehe überall da, wo eine Vertei⸗ lung von ſteuerlichen Einnahmen an verſchiedene Organiſationen not⸗ wendig werde. Der Redner erinnerte dabei, an den ſog. Miquel⸗ ſchen Finanzausgleich, den man ſchon in den 90er Jahren in Preußen gehabt habe. Die Gemeinden können und müſſen heute verlangen, daß bei dieſem Finanzausgleich ihr Anteil an den einzelnen Steuern ſo groß ſei, daß ihr Gebrauch geſichert iſt, obwohl niemand das Hauptanrecht des Reichs beſtreiten werde. Sorgen müſſen die Gemeinden, daß ihnen der Vorwurf der Verſchwendung nie gemacht werden kann. Der Kardinalpunkt des Finanzausgleichs ſei die richtige Ver⸗ eilung der Einkommenſtsuer zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden. Wird die Quote für die Gemeinden von 45 Proz. auf 35 Proz. herabgeſetzt, ſo nimmt man damit den Gemeinden jeden Späelraum. Das bedeutet die Aufgabe der Selbſt be⸗ ſtimmung und Selbſtverwaltung. Der Redner zog dann Vergleiche zwiſchen den Beſteuerungsmöglichkeiten der Vorkriegszeit und den von heute, wies dabei auf die ſchlechte Lage der deutſchen Wirtſchaft hin, auf die Lage des Mittelſtands, der Kleinrentner uſw. Wir ſtehen heute vor einem großen wirtſchaftlichen Amſchichtungsprozeß Das werde aber von den großen Maſſen noch viel zu wenig erkannt. Ein Beiſpiel: Der Siegeslauf der weißen Kohle mache immer mehr von der ſchwarzen Kohle unabhängig. Die Ausnutzung aller techniſchen Möglichkeiten ſcheitere aber gegenwärtig unter den finan⸗ ziellen Zuſtänden. Darunter leiden Tauſende von Menſchen. Auch Fragen der Weltanſchauung ſpielen hier herein. Das bis⸗ herige Kommunalabgabengeſetz ſei auf der Grundlage des abſolu⸗ ten Individualismus aufgebaut worden. Heute müſſe der ſoziale Grundgedanke tragend ſein, die Hilfe des Starken für den Schwachen. Heute handelt es ſich um das Problem des Laſten⸗ ausgleichs. Beide Standpunkte richtig abzuwägen, ſei die ſchwierigſte Aufgabe. Detaillierte Ausführungen und Ratſchläge für einen geſunden Laſtenausgleich ſchloſſen ſich an. Städtiſche Nachrichten Schafft Schullandoͤheime! Von der Eliſabethſchule Mannheim erhalten wir folgende Zuſchrift: Täglich nimmt der Straßenverkehr zu, täglich das Raſſeln, das Tuten, das Raſen, die hundertfältigen Geräuſche, die raſtloſe Be⸗ wegung. Wie uns vor zwanzig Jahren das Erſcheinen eines Autos elektriſiert aufſpringen ließ, um die fortſchrittliche Erfindung zu be⸗ grüßen, ſo iſt es heute das trauliche Roſſegetrappel, was uns lockt, wenn wir es in der Großſtadt vernehmen. Wehmütig laſſen wir das altmodiſche Geräuſch auf uns wirken. Aber zu verweiten dei dieſer Stimmung und uns davon bedrücken zu laſſen, wäre unrecht einer Entwicklung gegenüber, die nicht zu hemmen und nicht rückwärts zu bewegen iſt. Beſſer als zurückſchauen iſt mitſchreiten, ſich be⸗ ſinnen auf die Uebelſtände, die gleichzeitig mit dem Wachſen des modernen Lebens reifen und Wege finden, ſie zu beheben: Es ſind Uebelſtände, die die heranwachſende Generation keffen, und die Abhilfe heißt: Sorgt für Landheime! Zur näheren Erläuterung ſei mitgeteilt: Es iſt keine Frage, daß der menſchliche Organismus ſich völlig auf das Großſtadtgetriebe einzuſtellen vermag. Dieſe Tatſache iſt ein erfreulicher Beweis für die noch vorhandenen Nervenkräfte der heutigen Großſtadtjugend. Man beobachte nur morgens gegen 8 Uhr, mit welcher Sicherheit Schüler und Schülerinnen auf dem Rade die belebteſten Verkehrs⸗ ſtraßen durchkreuzen, mit welcher körperlichen Gewandtheit und Geiſtesgegenwart ſie ſich zu bewegen verſtehen. Ja, man kann wohl ſagen: Das Leben in der heutigen Großſtadt iſt für die Jugend eine erſtklaſſige Schulung zur Aufmerkſamkeit und ſelbſtändigem Handeln in allen äußeren Dingen. Dies wäre alſo ein nicht zu unterſchätzender Vorteil des modernen Großſtadtlebens. Aber! Wir wollen aus den Menſchen nicht nur gutlaufende —— — Maſchinen machen, ſondern gan ze Menſchen, und zu einem Menſchen gehört neben ſeiner körper⸗ lichen und geiſtigen Bildung auch ein ſtarkes lebensfähiges Gemüt. Für die Ausbildung von Körper und Geiſt wird heute in der Großſtadt mehr getan wie früher, aber die Ausbildung des Gemütes außerhalb von Familie und Kirche kommt nicht nur zu kurg, ſondern wird noch dazu gefährdet durch die vielen Eindrücke, die der Erwachſene mit bewußter Oberflächlichkeit abzuſchütteln ſucht, um ſich nicht damit zu beſchweren, während ſie das unbewußter lebende Kind in ſchädlicher Weiſe belaſten können. Es wäre verkehrt, die Jugend von vorne herein zu dieſer Oberflächlichkeit zu erziehen, denn gerade die Fähigkeit, Eindrücke tief und nachhaltig auf ſich wirken zu laſſen, iſt es ja, die notwendig vorhanden ſein muß, wenn wir den heran⸗ wachſenden Menſchen eine beſtimmte Richtung geben wollen. Es gilt vielmehr, das Gemüt ſtark und tragfähig zu machen und ihm einen Nährboden zu ſchaffen, auf dem es gedeihen kann. Und der liegt fern von der Stadt: auf dem Lande. Die unmittelbare Berührung mit der Natur und der Einfachheit und Natürlichkeit des Land⸗ lebens, das iſt, was wir den Stadtkindern öfter wie bisher bieten müſſen, damit auch ihr Gemüt ſich geſund entwickelt. Dies be⸗ zwecken die Schulen durch den regelmäßigen Beſuch von Landheimen, ganz abgeſehen von der Stählung des Körpers. 15 Viele einſichtige Städte haben ſchon dieſen wichtigen Schritt ge⸗ tan und Landheime gegründet. Mannheim, wo die Notdurft ſo groß iſt, ſollte mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben? Die Schiller⸗ ſchule der Stadt Frankfurt beſitzt für ihre 600 Mädchen bereits 3 Landheime, die innerhalb eines Jahres aus privaten Mitteln ge⸗ ſchaffen wurden. Die Heime ſind ſtändig im Wachſen begriffen. Auch bei uns drängen dieſe Ideen, als gut und wertvoll erkannt, zur Verwirklichung. Es gilt jetzt unbedingt, daß alle Kreiſe der Bevöl⸗ kerung die Schwungkraft und Selbſtloſigkeit aufbringen, das ſtets ſchwerfollende pekunjäre Opfer zu bringen. Gerade die Induſtrie⸗ betriebe, deren Wachſen ja die Schulen zu dieſem Schritt zwingt, ſollten mit dazu helſen, daß die Menſchen, die ſie einmal ſelber brauchen, zu ganzen Menſchen erzogen werden, denn auch die maſchinellen Betriebe erfordern lebendige Seelenkräfte. Es wird hiermit an alle Eltern, alle induſtriellen Betriebe und Vanken, die gewohnt ſind fortſchrittliche Einrichtungen zu unter⸗ ſtützen, die eindringliche Bitte gerichtet, durch Gaben zu beweiſen, daß ſie dieſen Ideen zugänglich ſind. Irgend ein Riſiko iſt nicht vor⸗ handen, wenn die Eltern aufgefordert werden, zu einem jährlichen Beitrag. Es geſchieht deshalb, weil keine Bank oder Sparkaſſe uns Geld zum Kaufe leihen wird, wenn wir nicht Garantie geben können, daß wir durch jährliche Beiträge die Zinſen für das geliehene Geld zu zahlen fähig ſind. Und was bedeuten 4 Mark Mindeſtbeitrag im Jahre für eine gute Sache? Und wenn der Genuß des Aufenthaltes im Landheim den Schülern der Oberklaſſen nur noch kurze Zeit zu⸗ gute kommt, warum denkt man nicht an die jüngere Generation und gibt dennoch reichlich? Daß man eine Summe von, ſagen wir, 24 000 Mark nicht auf einmal aufbringen kann, iſt begreiflich, aber darum ſich eine überaus günſtige Kaufgelegenheit entgehen zu laſſen, wäre unverantwortlich. Darum: nicht hemmen und zweifeln, ſon⸗ dern geben und mitwirken an der Verwirklichung einer Idee, die in ſo engem Zuſammenhang ſteht mit der großzügigen Entwick⸗ lung der Induſtrieſtadt Mannheim.“ * O Wetterbericht. Die höchſte Luftwärme am geſtrigen Tage betrug 18,2* C. Abends ging das Thermometer auf 14,2 und in der vergangenen Nacht auf 10,1 zurüch. Heute früh ſtand das Queck⸗ ſilber auf 12.2e C. Die geſtrigen Niederſchläge hatten eine Stärke von 1,1 Millimeter gegen 5,5 Millimeter vom Tage vorher. Für heute beſbeht ebenſo wie geſtern Neigung zu vereinzelten Regen⸗ 5 leichter Gewitterneigung. Die Waſſerwärme be⸗ rägt 19˙ C. die Jahresfeier der Handels⸗Hochſchule Mannheim findet in dieſem Jahre am Freitag, 3. Juli, nachm. 5% Uhr im großen Saale des Friedrichsparkes ſtatt. Das Programm enthält neben dem Bericht des Rektors über das verfloſſene Studienjahr eine Feſt⸗ vorleſung des ordentlichen Profeſſors der Betriebswirtſchaftslehre Dr. Walter Le Coutre über„Die modernen Bilanzauffaſſungen und ihre wiſſenſchaftliche und praktiſche Bedeutung“. Die Feier wird umrahmt von muſikaliſchen Darbietungen, für die ſich das Orcheſter unter Kapellmeiſter Sinzheimer zur Verfügung ellte. *Große Preisunkerſchiede. Die Kleinhandelspreiſe ſind im ein⸗ zelnen und in den verſchiedenen Gegenden und Städten nach wie vor ſehr verſchieden. Nach einer Aufſtellung aus 18 Großſtädten vom 27. Mai koſtete das ortsübliche Roggenbrot am wenigſten in Lübeck mit 33 Pfg. das Kilo, am meiſten in Aachen mit 50 Pfg., Eßkartoffeln in Berlin und Breslau 8, in München aber 16 Pfg., Butter in Berlin und Königsberg 380, in Karlsruhe 480, Margarine in Eſſen 126, München, Dresden, Frankfurt a. ., Königsberg und Karlsruhe 200, Schweineſchmalz in Magdeburg 172, München 230, Eier in München, Breslau und Augsburg 10, in Mannheim und Karlsruhe 14, Milch in Köniasberg 22, in Stuttgart, Mannheim und Karlsruhe 36, Rindfleiſch in Augsburg 170, in Berlin, Mannheim und Aachen 240, Schweinefleiſch in Breslau 160, Dortmund und Aachen 260, Kalbfleiſch in Königsberg 160, Dortmund 280, Hammelfleiſch in München 168, Lübeck 260, gelbe Erbſen in Augsburg 46. Chemnitz 76, gelbe Rüben in Frankfurt 18, in Breslau 70 Pfg. 5 * Losvertrieb in Baden. Dem heſſiſchen Landesverein vom Roten Kreuz und dem Alice⸗Frauenverein Darmſtadt wurde die Erlaubnis zum Losvertrieb in Baden erteilt. Das Gutenbergmuſeum in Mainz 0 Von Hans Ludw. Linkenbach(Mainz) wereeee 1 8 5 1705 ihm die, zu ſeiner Förderung ins Leben gerusene Gutenberggeſell⸗ te ihr 25fähr. Beſtehen feiern. Aus dieſem Anlaß hat die adt ner dem Titel„Das deutſche ſchöne Buch 1000— 1925, Jubiläumsausſtellung vorbereitet, die das Werk des großen Er⸗ kders, das von Mainz ſeinen Ausgang nahm, in ſeinen letzten und Auswirkungen auf die Gegenwart wiederſpiegeln⸗ ſoll. Dieſe zicſten eee die zugleich mit der 0 Aaf deben und weitgehende Beachtung finden, da Kunſtſchau aus 1 am ten Sonntag vormittag in dem, wieder zu neuem Glanz er⸗ Nauere Aicbemeſcel ehemaligen Kurfürſtlichen Schloſſes durch dede ert ahmen der rheiniſchen Jahrtauſendfeiern eingefügte Stad n ie wird ſicherlich ſtarkes Intereſſe tungen der t Mainz. Sie wird ſ be aen ur iſt ſondern die Allgemeinheit angeht. An der Erfindung der argen aut und ihrer Entwicklung haben ja alle Völker teil, und denn auch zahlreiche Anmeldungen von Einzelperſonen und Kor⸗ dationen aus aller Herren Länder erfolgt. Bei dieſer Gelegenheit man ſich wohl auch wieder des Gutenbergmuſeums ſelber er⸗ ern, jenes Ehrendenkmals, das vor nunmehr einem Vierteljahr⸗ ſuder die Stadt Mainz ihrem größten Sohn in ihren Mauern er⸗ t hat. 8 Leider iſt j Muſeum noch lange nicht in dem Maße all⸗ in wie 1 das verdient. Als es gelegentlich , 500 jährigen Geburtstagsfeier Johann Gensfleiſchs im Sommer 00 gegründet wurde zum bleibenden Gedächtnis an den Meiſter und Werk, in der Stadt, die dieſes Werk wachſen und reifen ſah, da at der leitende Grundgedanke aller beteiligten Kreiſe, eine inter⸗ Glionale Zentralſtelle des geſamten Buchdruckgewerbs zu errichten. Welt⸗Druckmuſeum ſollte es werden, zu dem ſich das ganze dgiſche Gewerbe mit Stolz bekennen würde. Aber trotz des ſtar⸗ Nachdrucks, den gerade die jüngſte Gegenwart dieſem Gedanken id ſſt das geſteckte Ziel noch immer nicht vollkommen erreicht. Und immer gibt es unter den Jüngern Gutenbergs gar manchen, der Ihs von dieſem Muſeum und ſeinen Abſichten weiß. Aber dank meifrigen Werbetätigkeit uneigennütziger Freunde des Unterneh⸗ s in In⸗ und Ausland iſt das Intereſſe dafür doch allmählich Ader mehr erſtarkt, und heute liegen die Dinge ſo, daß man auf die udige Verwirklichung des urſprünglichen Plans mit Beſtimmtheit nen kann. Worin beſteht nun die beſondere Aufgabe, die dem Gutenberg⸗ Fum zufällt, welchen Zweck hat es zu erfüllen und in welcher * F onderen Feſtakt eröffnet wird, bildet einen Teil der großen. p Weiſe iſt ſeine Erweiterung und ſein Ausbau erfolgt? Dieſe Fragen ſind wichtig genug, um im Hinblick auf daͤs bevorſtehende Jubiläum hier etwas eingehender behandelt zu werden. Vor 1900 gab es keine Stelle, die es ſich hätte angelegen ſein laſſen, alle auf Gutenberg und ſeine Erfindung bezüglichen Doku⸗ mente, wie Urkunden, Handſchriften, Drucke, Reproduktionen u. dergl. m. in überſichtlicher Folge zuſammenzuſtellen und ſo ein umfaſſendes Bild von dem Urſprung und der Entwicklung der ſchwarzen Kunſt zu geben. Es gab keine eigentliche Gutenbergbücherei, in der ſämt⸗ liche auf die Geſchichte des Buchdrucks bezüglichen Schriften geſam⸗ melt und der Allgemeinheit zugänglich gemacht waren. Die beſtehende Lücke ſollte das Mainzer Gutenbergmuſeum ausfüllen. Für dieſe Forderung hat ſich der Oberbürgermeiſter Dr. Gaßner, der um die Jahrhundertwende die Geſchicke der Stadt leitete, mit aller Ent⸗ ſchiedenheit eingeſetzt, und er fand auch tatkräftige Unterſtützung bei em ehemaligen Direktor der Stadtbibliothek, Profeſſor Dr. W. Felke wie bei einer großen Anzahl führender Männer des Druckge⸗ werbes und der Wiſſenſchaft. Felles Verdienſte um das Zuſtande⸗ kommen und die Förderung des Unternehmens bleiben unvergeſſen. Ihm und ſeinen getreuen Mitarbeitern Profeſſor Dr. H. Heiden⸗ heimer, Hofrat Profeſſor A. Börckel und Friedr. Goebel iſt es in der Hauptſache zu verdanken, wenn das Muſeum, das vorlaufig nur als ein Provlſorium anzuſehen war, im Laufe der Jahre zu einem wirklichen Druckmuſeum heranwuchs. Als das, von der Stadt in Verwaltung genommene und der Stadtbibliothek angegliederte Unternehmen dann im Jahre 1912 aus den wenigen, ihm zur Verfügung ſtehenden Räumen im Oſteinflügel des Kurfürſtlichen Schloſſes ſein neues Heim im Neubau der Stadt⸗ bibliothek in der Rheinallee bezog, da hatte es bereits ſeine erſten Entwicklungsnöte überwunden und verfügte über einen reichen Be⸗ ſtand, der durch Ankäufe und Schenkungen aus aller Welt zuſammen⸗ getragen worden war. Obwohl ihm aber das ganze erſte Stockwerk der langen Rheinfront des Gebäudes zugewieſen war, zeigte es ſich doch alsbald ſchon, daß die Räume auch hier nicht genügten, um einen weiteren Ausbau der Sammlung zu ermöglichen. Dieſe räum⸗ liche Unzulänglichkeit iſt erſt jetzt beſeitigt worden und zwar dadurch, daß man die Sammlungen des Vereins für plaſtiſche Kunſt, die ſeit⸗ her das ganze Erdgeſchoß des Hauſes einnahmen, anderweitig unter⸗ brachte und die dadurch gewonnenen großen Säle dem Gutenberg⸗ muſeum zur Verfügung ſtellte. Seine Entwicklung, um die ſich auch der Nachfolger Profeſſor Felkes, Profeſſor Dr. G. Binz verdient gemacht hat, wurde durch den Krieg und die Nöte der Inflationsjahre natürlich ſtark gehemmt. Ein neuer Auſſchwung war erſt in den letzten Jahren ſeit 1920 mög⸗ lich. Heute beſitzt das Gutenbergmuſeum in dem Direktor der Stadt⸗ bibliothek, Dr. A. Ruppel und in ſeinem Leiter Oberbibliothekgr Dr. Tronnier zwei Perſönlichkeiten, die es als eine ihrer vor⸗ nehmſten Aufgaben betrachten, die Sammlungen zu vervollſtändigen und das Gutenbergmuſeum wirklich zu dem zu machen, was es nach der Abſicht ſeiner Gründer werden ſollte. Unter ihrer Führung hat ſich, trotz der ſchwierigen Zeitverhältniſſe, die Beſucherzahl in den letzten 4½ Jahren faſt verdoppelt; beſonders wichtige und wertvolle Neuanſchaffungen wie etwa die der 423eiligen Gutenberg⸗ bibel, von der nach mehr als 100 Jahren endlich wieder ein Exemplar nach Mainz gekommen iſt, konnten erfolgen und— was nicht zu gering eingeſchätzt werden darf— das allgemeine Intereſſe an den Sammlungen und allen mit ihnen zuſammenhängenden An⸗ gelegenheiten wurde durch eine große Anzahl graphiſcher Sonder⸗ ausſtellungen weſentlich belebb. Der jetzige Oberbürgermeiſter Dr. Külb und Bürgermeiſter Adelung wandten dem Muſeum ihre beſondere Aufmerkſamkelt zu und Dr Ruppel bemühte ſich mit gutem Erfolg, ihm neue Freunde und Förderer zu gewinnen. Ihm iſt es auch in erſter Linie zu verdanken. daß die Gutenberggeſellſchaft, deren Vermögen durch die wirtſchaftlichen Näte des letzten Jahrzehnts zuſammengeſchmolzen war, vor dem Zuſamwenbruch bewahrt blieb. Das Beſtehem dieſer Geſellſchaft iſt ja für die Wiſſenſchaft von ganz unſchätzbarer Be⸗ deutung und es war deshalb eine hochanerkennenswerte Tat ſie aus ihren gefährdeten Lage zu befreien u. ihr neue Etiſtenzmöglichkeiten zu ſchaffen. Welche Wichtigkeit der Gutenberggeſellſchaft zukommt, das beweiſen ihre wertvollen Abhandlungen über die Frühdrucke und neuerdings wieder die Veröffentlichung der„Liturgiſchen Drucke Erhard Ratdolts. Für den Beſucher des Gutenbergmuſeums iſt es von Wert, ſich zunächſt einmal über die Gliederung und Einteilung der Sammlun⸗ gen klar zu werden. Zwei Ehrenräume bergen alles, was an Urkunden über Gubenbergs Leben erhalten blieb, ſei es in Origſgalem oder in Fakſimile; Darſtellungen der Gensfleiſch⸗Gutenberghäuſer, der wichtigſten Gutenbergbildniſſe und der verſchiedenen Gutenberg⸗ denkmäler; ferner Medaillen und Plaketten zu den verſchiedenen Säkularfeiern und ſämtliche, ſeit 1640 herausgegebenen, auf den großen Erfinder bezüglichen Feſtſchriften. Die Ausſtellung der Drucke gliedert ſich in zwei Gruppen. In der erſten, der hiſtoriſchen, werden die älteſten Drucknachrichten und die Vorſtufen der Typographie(Holz⸗ und Metallſchnitt, Siegel, Stempel, Einzelbuchſtaben uſw.) gezeigt, ferner Proben von Hand⸗ ſchriften des frühen 15. Jahrhunderts, an deren Buchſtabenbild ſich Gutenberg und ſeine Mitarbeiter anlehnten und älteſte Druckdenk⸗ mäler ſelbſt, wie z. B. das„Mainzer Fragment vom Weltgericht“, aus dem Jahre 1445, die ſchon erwähnte neu erſtandene 42zeilige Gutenbergbibel und der Fuſt⸗Schöfferſche Pſalter von 1459, die drei koſtbarſten Schätze der Sammlung. Dongte, Ablaßbriefe, Kalender, ———— —————— ——— —— 4. Seite. Nr. 289 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) Frenag, den 26. Juut 1228— Veranſtaltungen orgelkonzert in der Chriſtuskirche. Arno Landmann wird dieſen Sonntag, den 28. Juni, abends, ſein nächſtes Orgelkonzert geben. Das Programm verzeichnet Kloſes Doppelfuge nach einer Brucknerſchen Improviſation in Bayreuth, Phantaſie und Fuge über Bach von Liſzt, Andante von S. Saens und die D⸗moll⸗ Sonate von Guilmant. Der Eintritt iſt frei. 1 Großes Sommerfeſt auf den Rennwieſen. Wie wir erfahren. findet am Sonntaag. 5. Juli, ein aroßes Sommerfeſt auf den Rennwieſen ſtatt. Geplant iſt u. a. ein Konzert am Waſſer⸗ tur m. von wo aus ein großer Kinderfeſtzug durch die Secken⸗ heimerſtraße nach dem Rennplatz ſtattfindet. Für angenehme Un⸗ terhaltung für Groß und Klein iſt in reichſtem Maße geſorat. Ein Feſtkomitee, dem u. a. die Vertreter von drei hieſigen grö⸗ ßeren Vereinen angehören. hat das Feſt aut oraganiſiert. Bemerkt ſei, daß die Hälfte des Reinertraas wohltätigen Zwecken zufließt. vereinsnachrichten * Generalverſammlung der Abteilung Mannheim des Vereins Jrauenbildung⸗Frauenſtudium. Unter Leitung der Vorſitzenden Frau Julie Baſſermann hielt die Abteilung Mannheim des Vereins Frauenbildung⸗Frauenſtudium am 22. Juni in der Loge Carl zur Eintracht ihre gut beſuchte General⸗ verſammlung ab. Aus dem Tätigkeitsbericht, der ſich über zwei Jahre erſtreckte, ging hervor, daß der Verein trotz der Ungunſt der Zeiten und trotz der geringen Geldmittel, die nach dem ge⸗ gebenen Kaſſenbericht zur Verfügung ſtanden, das Vereinsleben auf⸗ recht zu erhalten verſtanden und ſeinen Mitgliedern ſogar eine ganze Reihe intereſſanter Veranſtaltungen zu bieten vermocht hat. Der hieſige Vorſtand wurde einſtimmig wiedergewählt. Frl. Dr. Scharnke erſtattete einen eingehenden Bericht über die im Mai in Göttingen abgehaltene Generalverſammlung des Geſamt⸗ vereins, die auf großer geiſtiger Höhe ſtand und auf der ſachver⸗ ſtändige Referentinnen über verſchiedene aktuelle Fragen der Frauenbildung ſprachen. Den Schluß bildete ein Vortrag von Prof. Dr. Eliſabeth Altmann⸗Gottheiner über ihre ameri⸗ kaniſchen Reiſeeindrücke, der reges Intereſſe hervorrief. Die Bevölkerung der deutſchen Großſtädte im erſten Vierkeljahr 1925. Sowohl die Eheſchließungen, wie die Geburten ſind im 1. Vierteljahr 1925 weiter angeſtiegen. Es gab 6,3 Eheſchließungen und 15,7 Geburten(auf 1000 Einwohner und auf das Jahr um⸗ gerechnet), während 1924 die entſprechenden Zahlen 6 und 14.5 waren. Beſonders ſtark iſt die Zahl der unehelichen Geburten an⸗ eſtiegen(2,3 gegen 1,7), was wohl mit der Abnahme der Ehe⸗ chließungen gegen 1923 zuſammenhängt. Die Sterblichkeit blieb niedrig(11,1) und zwar um 13 Prozent geringr wie im Vor⸗ jahre nach den Angaben des Stat. Reichsamtes. * Mehr Harigeld im Verkehr! Die Klagen der Bevölkerung über Mangel an Hartgeld im täglichen Verkehr wollen noch immer nicht verſtummen. Dem Mangel ſollen nunmehr Poſt und Eiſenbahn ab⸗ helfen. Die Poſtkaſſen ſind erneut angewieſen worden, dafür Sorge zu tragen, daß möglichſt viel Kupfergeld ausgegeben wird. Die nötigen Mengen ſollen bei den zuſtändigen Reichsbankſtellen angefor⸗ dert werden. Ferner ſind bei den Fahrkartenausgaben der Reichsbahn wegen Mangel an Kleingeld Schwierigkeiten beim Wechſeln vielfach an der Tagesordnung. Mehrfach wurden auch Briefmarken als Zahlungsmittel verwendet. Die Dienſtſtellen ſind deshalb erneut darauf aufmerkſam 1 worden, daß bei der Reichsbank über⸗ reiche Beſtände an Kleinmünzen aller Sorten vorhanden ſind, die mur angefordert zu werden brauchen. Die Erziehung zur Pfennigrechnung. In den maßgebenden Stellen der Reichsregierung werden zurzeit Erwägungen angeſtellt, wie es am leichteſten möglich iſt, das mehrere Millionen Mark be⸗ tragende neugeprägte Kupfergeld in den Verkehr zu bringen. Aus den Kreiſen der Wirtſchaft iſt hierzu dem Reichsfinanzminiſte⸗ rium die Anregung gegeben worden, das Kupfergeld bei der Auszah⸗ lung der Beamtengehälter zu verwenden. In der Anregung wird der Reichsregierung empfohlen, monatlich eine Mark in einer Rolle Kupfergeld zu übergeben. Hiernach würden die Beſtände der Reichs⸗ bank in den Verkehr gelangen. Die Pfennigrechnung iſt ganz außer Uebung gekommen, die Preiſe werden gern nach oben auf 5 oder 10 Pfennig aufgerundet, wodurch eine ganz unnötige Mehrbelaſtung entſteht. Nach zuverläſſigen Berechnungen ſoll die Mehrbelaſtung einer Arbeiterfamilie durch Nichtinnehalten der Pfennigrechnung etwa 50 Mark im Jahre betragen. *Merkblatt für Reiſende. Ein Merkblatt mit Bildern hat die Reichsbahndirektion Dresden für die Reiſenden herausgegeben. Es will Unfälle verhüten helfen. Zu leſen iſt: Wahrt die Sicher⸗ heit auf der Eiſenbahn! Helft Unfälle verhüten! Bei Unfällen, Zu⸗ ſammenſtößen uſw. auf der Reichsbahn wurden 1922 insgeſamt 34 Reiſende und Bahnfremde getötet. Dagegen kamen durch eigene Unvorſichtigkeit 292 Reiſende um, bei unvorſichtigem Betreten der Bahngleiſe 303 Bahnfremde. Die Bilder lehren eindringlich: Nicht Auf⸗ oder Abſpringen, wenn der Zug fährt! Nicht an Türen an⸗ lehnen oder Türgriffen ſpielen! Nicht hinausbeugen! Auf Kinder achten! Nicht auf unverſchloſſenen Plattformen fahren! Nicht an verbotenen Stellen die Bahn kreuzen! Vorſicht auf Wegüber⸗ gängen! Nicht zu nahe an den Zug herantreten! Rommunale Chronik Der Gemeinderat Wall i dt faßte Beſchlüſſe: Bei der Rhein. Hypothekenbank annheim werden zu Bau⸗ zwecken 15000 M. aufgenommen. Zur Hundeſteuer wird ein Ge⸗ meindezuſchlag von 3 Mk. pro Hund erhoben. Mit dem prakt. Arzt Dr. Graetzer wird ein Vertrag zur Unterſuchung der Zähne bei den Schulkindern abgeſchloſſen. Die Vergnügungsſteuer wird auf 15 und 25 M. erhöht. Die Waſſerleitungsarbeiten wurden Heinrich Renſch aus Mannheim um ſein Angebot übertragen. An Gg. Löb, Auguſt Löb und Valt. Burkardt werden Baudarlehen aus der Gemeindekaſſe verabfolgt. Zum 50jährigen Jubiläum des Geſangvereins Lieder⸗ kranz wird ein Gemeindepreis geſtiftet. Die Ausſchellgebühren werden auf.50 M. und 3 M. erhöht. Ebenſo die Familiengräber pro Perſon auf 100 M. Der Gemeindevoranſchlag mit 80 Pfg. Um⸗ lage gegenüber 1 M. im Vorjahr wurde aufgeſtellt. Im Friedhof wird ein weiterer Brunnen errichtet. Die Bauplatzumlegung am Waſſerturm wird Geometer Rümmele⸗Mannheim übertragen. Die Feuerlöſchordnung wurde gutgeheißen und der Feuerwehr eine Trommel und ein Horn bewilligt. Als Jagdaufſeher wird Jakob Krämer, Kaufmann aus Feudenheim nicht beanſtandet. Die Ge⸗ bühren für das Mieteinigungsamt werden künftig von jedem Fall ganz erhoben. Das Rathaus ſoll neu renoviert und ein Doppel⸗ aus an der Gartenſtraße gebaut werden, wodurch die Gemeinde 5 Wohnungen gewinnt. Die Rückſtände bei der Gemeindekaſſe ſollen evtl. durch Lohnpfändungen betrieben werden. Die Volks⸗ und Ge⸗ werbezählung wird den Lehrern übertragen. Einige Geſuche um Nachlaß der Gebäudeſonderſteuer mußten abſchlägig beſchieden wer⸗ den, da die Vorausſetzungen zur Befreiung nicht gegeben waren. Die Grasverſteigerung mit einem Erlös von 103 M. wird genehmigt. — Wallſtadt hat der neuen Zählung zufolge 2210 Einwohner. Wegen Elektriſierung der Eiſenbahn wurden Verhand⸗ lungen mit der Stadt und..G. aufgenommen, da der Dampf⸗ betrieb längſt überholt und die Zugverbindung unbedingt eine beſſere werden muß. Aus dem Lande Weitere vorläufige Volkszählungsreſultate Karlsruhe hat nach dem vorläufigen Ergebnis 144 700 Ein⸗ wohner: 68 150 männliche, 76 550 weibliche. Am 1. Dezember 1910 betrug die Einwohnerzahl 134 313 und am 8. Oktober 1919 135 956; danach hat ſich die Bevölkerung vermehrt gegenüber 1910 um 10 387, gegenüber 1919 um 8 744 Perſonen, oder um 7,7 bezw. 6,4 Prozent. Die Hauptvermehrung gegenüber 1910 entfällt auf die weibliche Be⸗ völkerung, die um 7890 Perſonen zugenommen hat. Die Urſache iſt lediglich der durch den Krieg bedingte Ausfall an Männern. Bühl: 4448 Perſonen. Emmendingen: 8919 Einwohner, davon ſind 3934 männ⸗ lichen und 4985 weiblichen Geſchlechts. Gegenüber der Zählung von 1919 iſt eine Zunahme von 1190 Perſonen zu verzeichnen. Offenburg: 17761 Einwohner, und zwar 7707 männlichen und 9054 weiblichen Geſchlechts. Darin einbegriffen ſind 191 Per⸗ ſonen, welche ſich am Tage der Zählung vorübergehend hier auf⸗ hielten. Gegenüber der Zählung im Jahre 1919 iſt eine Zunahme von 340 Seelen zu verzeichnen. ** UIWeinheim, 24. Juni. Bei der hieſigen Volkszählung ergaben ſich 15 694 Einwohner gegen 13 000 im Jahre 1910.— Poſtamtmann Heinrich Sommer, der früher in Weinheim und Appenweier, zuletzt in Bruchſal angeſtellt war, ein gebürtiger Weinheimer, iſt hier in den 50er Lebensjahren geſtorben. K. Heidelberg, 25. Juni. In der letzten Stadtratsſitzung wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: Anſtelle des in den Stadtrat berufenen Stadtverordneten Karl Müller(Komm.) wird als Erſatzmann Schneider Karl Schug in den Bürgerausſchuß berufen.— Einem Antrag des Gewerkſchaftskartells, den in Notſtandsarbeit befindlichen Erwerbsloſen eine Zulage von täglich 1 Mark bis zur Um⸗ ſtellung der Entlohnung der Notſtandsarbeiter zu gewähren, vermag der Stadtrat nicht zu entſprechen. Abgeſehen von der finanziellen Wirkung kann dem Antraag auch nach den bisherigen geſetzlichen Be⸗ ſtimmungen nicht ſtattgegeben werden. Der Stadtrat hält eine ſolche allgemeine Maßnahme als Fürſorgeleiſtung der Stadt auch nicht für gerechtfertigt. Fürſorgezuſchüſſe können nur in Einzelfällen nach Prüfung der Verhältniſſe gewährt werden.— Die Gewährung von Baudarlehen für Holzhäuſer wird arundſätzlich zugeſaat. ſofern die Holzhäuſer die Gewähr für einen Beſtand von mindeſtens dreißig Jahren bieten.— Mit der Erlaſſung einer ortspolizeilichen Vorſchrift über den Handel mit Eiern erklärt ſich der Stadtrat einverſtanden.— Der Stadt Pforzheim wird zum Ableben des Bür⸗ germeiſters Schultze die herzliche Teilnahme der Stadt Heidelberg ausgeſprochen. Karlsruhe. 25. Juni. Erſchoſſen aufgefunden wurde geſtern nachmittag auf dem hieſigen Hauptfriedhof ein 41 Jahre alter ver⸗ heirateter Tapezier von hier. Der Verlebte hatte ſich ſchon ſeit acht Tagen von ſeiner Familie entfernt. Als Bewegarund dürften zer⸗ rüttete Verhältniſſe, durch ſein Verſchulden. infolge Trunkſucht in Frage kommen. Gerichtszeitung der Mord bei dem Separaliſtenſturm auf Cambrecht p. Frankenthal, 24. Juni. Von den drei Mordprozeſſen in dieſer Schwurgerichtsperiode(zwei gegen Separatiſten) ge 159 heute die Anklage gegen den 24 Jahre alten Kraftwagenfe 10 Karl Bohrer von Speyer zur Verhandlung. Der Angek war beſchuldigt, am 8. Nobember 1928 in der Hauptſtraße zu Jche brecht bei einem Angriff der Separatiſten auf Lambrecht den Wilhelm Elſäſſer von dort, einen älteren Mann durch bpaß Gewehrſchüſſe in den Unterleib ſo ſchwer verletzt zu haben, rle er eine halbe Stunde darauf verſtarb. Eine 50—60 Mann ſta 15 Truppe hatte von dem Separatiſtenführer Heinz⸗Orbis 1 Schmitz⸗Eppers den Befehl erhalten, die Stadt Lambrecht ig allen Umſtänden in den Beſitz der Separatiſten zu bringen. tes kamen auf zwei Laſtkraftwagen, ſtiegen am Eingang des 7255 aus und gingen dann mit dem Auftrage, jeden, der ſich auf 5 Straße zeige, niederzuſchießen, vor. Unter den zu Fuß Vordringze den befand ſich auch der Angeklagte. Zunächſt wurden die 15 amten der Poſt in das Vorſtandszimmer des Poſtamtes hinen getrieben, bewacht, dann wieder nach Lambrecht hineingefal 5 Bei der Zurückkunft— in Lambrecht hatte es Sturm geläu 10 und ſich eine regelrechte gegenſeitige Schießerei in der Stadt 5 wickelt— wurden die Poſtbeamten unter Mißhandlungen wie 5 Vieh auf das Auto verladen und in dieſer Zeit fielen die be totbringenden Schüſſe. Nur ein der Separatiſtengruppe angeg ger Zeuge blieb heute bei ſeinen Ausſagen, daß er geſehen 10 10 wie der Angeklagte unweit des Autos auf der Straße ſtand, zie und ſchoß. Er habe noch geſagt:„Da vorne läuft einer, den ich auf den erſten Schuß nieder.“ Elſäſſer ſei ſofort zuſammte gebrochen, habe verſucht ſich wieder aufzurichten, ſei aber wie 15 zurückgeſunken und dann von dem Wirte Hartmann, aus defß ſen Hauſe er gerade herauskam und dem Zeugen Heinrich in die Wirtſchaft gebracht worden, wo er verſchied. Der Man hatte nicht die geringſten Anzeichen gemacht, gegen die Separatiſte etwas zu unternehmen, er wollte ſich, mit dem Rücken gegen 5 Separatiſten gewendet, nach Hauſe begeben. Die Ausſagen 15 Poſtbeamten ſtehen hiermit im Widerſpruch. Sie behaupteten, uf ſei ein Schuß hinter ihnen gefallen. Sie ſtanden Hände hoch 5 dem Auto und durften nicht nach der Stadt ſehen. Heimlich hätlen ſie nach dem Schuſſe ſich doch etwas umgedreht und hätten 15 Mann auf dem Gehweg liegen ſehen. Ein Separatiſt hätte dem Schuſſe geſagt:„Da liegt er.“ Separatiſten ſeien dann 96 kommen und hätten geſagt:„Es iſt ein alter Mann.“ Der Sere⸗ ratiſt Ludwig Wilhelm erzählte mit einem gewiſſen Stolze dem Sturm ſeiner Truppe, er will mit Beſtimmtheit geſehen babe wie der Führer Irmſcher— der weit vom Schuß in Spani weilt— auf den alten Mann losgeknallt habe. Der Separa Henrich, der erſt vor acht Tagen aus dem Zweibrücker Zuch, hauſe entlaſſen wurde und mit Beſtimmtheit behauptete, Bohre ſei der Täter geweſen, iſt in den wenigen Tagen ſeiner Frei 8 völlig umgefallen und behauptete, der ebenfalls ausgerückte Seßeg ratiſt Zwick ſei der Täter geweſen. Bohrer hat ſich übrigen 15 Tat gerühmt. Die beteiligten Separatiſten wurden nic vereidigt. Erſt in vorgerückter Nachmittagsſtunde konnte der Staal anwalt(Obee) ſein Plaidoyer beginnen. Der Mord in Lambree ſei eine Epiſode aus den ſchwärzeſten Tagen des beſetzten Gebiete“ in der Zeit höchſter Not der Pfalz geweſen, wo die Bevölkerun mit unerhörten Gewalttätigkeiten von den bewaffneten Sepane 2 tiſten gepeinigt wurde. Nach eingehender Begründung der 1 klage beantragte er nur auf Totſchlag und unter Verſagung mi, dernder Umſtände auf eine Zuchthausſtrafe von 10 Jal ren und Verluſt der Ehrenrechte zu erkennen. Der Verteidige RA. Dr. Schul z⸗Frankenthal beantragte in erſter Linie Frei⸗ ſprechung, in zweiter Linie Einſtellung des Verfahrens auf Gruig des Londoner Abkommens, da nach der Beweislage Bohrer nich der Täter geweſen ſei. Kurz vor 410 Uhr abends verkündete Gericht den Freiſpruch des Angeklagten. Die Ausſagen des Zeugen Bertzel wurden als im Wide⸗ pfruch mit den eidlichen Ausſagen der Poſtbeamten ſtehend ge funden. Es ſei unmöglich, dieſen Widerſpruch aufzuklären. dem Prozeſſe waren ungefähr 25 Zeugen geladen und er war rei⸗ an Momenten, die die ganze Erbärmlichkeit und Roheit der Sepeß ratiſten erkennen ließen, die ſogar die Sanitäter an die ſtellen wollten und die ſich vor ihnen in einen Schweineſtall flü ten mußten. Die Frau des Angeklagten war bei dem Antrag 1 Staatsanwaltes Von dem Unterſuchungsri 9 wurde geſagt, es ſei das Möglichſte von den Anverwandten unke nommen worden, die Zeugen zu beeinfluſſen, und demgemäß fi auch die Zeugeneinvernahme aus. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas⸗ Neue Mannheimer b Zeitung. G. m b. H. Mannheim E 6, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für den politiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fif 0 für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik, t Lokales: J. V. Franz Kircher: für Sport and Neues aus aller 97 Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nach 11 gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Frans Kir für Anzeigen: J Bernhardt. ⸗⸗⸗⸗⸗»⸗A⸗y⸗ Bibeln des Catholicon, eine Reihe kleinerer Drucke aus des Meiſters Werkſtatt, Arbeiten aus der Fuſt⸗Schöfferſchen Offizin, Drucke Peter Schöffers, die bis etwa in das Jahr 1480 zurückreichen und eine Ueberſicht über die Ausbreitung der Druckkunſt bis zum Ende des 15. Jahrhunderts vervollſtändigen dieſe Abteilung der ſtändigen Aus⸗ ſtellung.— Die moderne Gruppe enthält u. a. Erinnerungen an die Anfänge der Buchilluſtration, denen die neueren typographiſchen Verfahren gegenübergeſtellt werden(Holzſchnitte, Zinkätzung, Auto⸗ typie uff.), Abbildungen älterer Druckwerkſtätten und moderner Offizinen mit ihren Schnell⸗ und Tiegeldruckpreſſen, Setzmaſchinen und Stereotypieeinrichtungen, Bindereien, Verſand⸗Schalter und Medaktionsräumefl. Mam erhält ferner hier ein umfaſſendes Bild vom Blindendruck, vom Notenſatz, vom Druck von Mimiaturbüchern und Büchern ohne Druckerſchwärze u. a. m. Den Schluß dieſer Ab⸗ tdeilung bildet eine Ueberſicht über die Entwicklung des Buchdrucks und der Schriftgießerei in den Jahren von 1900—1912. Als eine wertvolle und wichtige Ergänzung dieſer ſtändigen Ausſtellung des Gutenbergmuſeuns iſt nun die Jubiläums⸗ ſchau„Das deutſche ſchöne Buch“, anzuſehen, die den gegenwärtigen Höchſtſtand des Druckgewerbes, den Buchdruck und die Buchaus⸗ ſtattung der letzten 25 Jahre, aufzeigt, Bei dieſer Gelegenheit wird eine große, vornehm ausgeſtattete erſcheinen, die annähernd 80 der hervorragendſten enner des alten und des modernen Buchdrucks aus allen Kultur⸗ ländern zu ihren Mitarbeitern zählb. Gleichzeitig mit der Eröffnung der Ausſtellung am 28. Juni 5. Is. hält die Gutenberggeſellſchaft ihre diesjährige Hauptverſamm⸗ lung in Mainz ab; ebenſo tagt hier eine Reihe anderer, am Druck⸗ gewerbe beteiligten Organiſationen, wie die Wiegendruck⸗Geſellſchaft und die Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde. Europäer und Japanerin Das Ehe⸗Experiment Lafcadio Hearns (Zu ſeinem 75. Geburtstag am 27. Juny. Von Hanna Nibeaucourt Lafcadig Hearns Japanbücher haben auch in Deutſchland eine Hroße Leſergemeinde gefunden. Und das mit Recht. Denn ſo wie er iſt kaum ein anderer Europäer in die Myſtik des fernen Oſtens, in die Geheimniſſe der japaniſchen Volksſeele eingedrungen. Die letzten anderthalb Jahrzehnte ſeines Lebens, die er als Japaner in Japan verbrachte, waren ein unaufhörliches Bemühen, ſich in die Eigentümlichkeiten des gelben Volkes hineinzuleben, es vollkommen zu verſtehen und auch den anderen verſtändlich zu machen. Frrilich hat er am Ende erſt recht die weltenweiten Gegenſätze erkennen müſſen, mit denen ſich die beiden Raſſen in ewiger Fremdheit gegen⸗ überſtehen, Gegenſätze, die auch durch eine noch ſo große Annäherung der japaniſchen Ziviliſation an den Weſten nicht überbrückt werden. Es war kein bloßes literariſches Intereſſe, was Hearn im Jahre 1890 veronlaßte, ſo reſtlos aus der Haut des weißen Mannes heraus⸗ zuſchlüpfen und in allen Lebensgewohnheiten, in Kleidung und Er⸗ nährung, in Namen, Religion und Staatszugehörigkeit Japaner zu werden. Es war tiefſter Abſcheu vor dem grauſam⸗geſchäftigen, vor dem ſeelenloſen und nervenfreſſenden Betrieb des Weſtens, der ihn in der öſtlichen Welt untertauchen ließ. Er hatte zu ſehr die Höhen und Tiefen eines abenteuerlichen Lebens ausgekoſtet, er war erfüllt von einem grenzenloſen Ueberdruß und Ckel, und die Leidenſchaftlichkeit ſeines Weſens hatte ſich in Sehnſucht nach Frieden und Stille ge⸗ wandelt. Hinzu kam noch eine merkwürdige Neigung ſeines Blutes zu allem, was fremd und exotiſch war. So wurde er in ſeiner Ju⸗ gend, als er ſich nach mühſamen Hungerjahren in die Stellung eines Polizeireporters bei einem amerikaniſchen Senſationsblatte und da⸗ mit in die„Literatur“ hineingearbeitet hatte, mit Schimpf und Schande davongejagt, weil er eine Negerin heiraten wollte. Nach dieſen allgemeinen Bemerkungen dürfte es nichb weiter verwundern, zu hören, daß Hearn ſchom bald nach ſeiner Ankunft im Lande der aufgehenden Sonne, im Jahre 1891, eine Japanerin heiratete. Die Geſchichte dieſer Ehe iſt eines der merkwürdigſten und ergreifendſten KHapitel in dem merkwürdigen Lebensroman des eng⸗ liſchen Dichters. Hearns Frau entſtammt einer angeſehenen Samurai⸗Familie in Matſu. Dieſe Stadt, die jetzt ſeine neue Heimat wurde, liegt im Innern Japans und war damals noch außerhalb der Reichweite weſt⸗ licher Reiſender und neujapaniſcher Ziviliſation. Die Stadt und ihre Bewohner waren in allem ein Stück des heute beinahe hiſtoriſch ge⸗ wordenen Alt⸗Japans. Um die Stellung ſeiner Frau zu ſichern, ließ ſich Hearn bald als japaniſcher Bürger nauwaliſieren und nahm auch den Namen der ſchwiegerelterlichen Familie an. Er hieß jetzt Koi⸗ zumi, das heißt kleiner Frühling. Ueber die Perſönlichkeit, das Weſen der kleinen Japanerin, die die Frau des Dichters wurde, wiſſen wir nicht viel. Nur ſelten wird ſie in ſeinen Briefen erwähnt. Einmal ſchrieb er die folgenden Sätze: „Die japaniſchen Frauen ſind alle wie Kinder. Sie bemerken jeden Schatten eines Gedankens, eines Aergers, eines Zweifels, aber auch jeden Schatten von Freude, der über mein Geſicht hinhuſcht. Sie wiſſen alles was man ihnen nicht ſagt. Wenn ich traurig bin, dann ſagen ſie: ich will zum Kami Sama für meinen Herrn beten. Und ſie zünden eine kleine Lampe an und klatſchen in die Hände(um die Götter aufmerkſam zu machen) und beten. Und die alten Götter er⸗ hören ſie, und das Herz des Barbaren wird erleuchtet von dem Son⸗ nenſtrahl ihrer Liebe, deren Widerſchein auf ſeinem Geſichte glänzr. Rührend iſt die Zärtlichkeit, mit der Heurn für ſeine Frau ſorgte. Selbſt ihre Kleider kaufte er immer perſönlich ein und wählte ſtets das Beſte und Schönſte. Manchmal war er in dieſen Dingen, ſo be⸗ richtet ſeine Frau, wie ein unſchuldiges Kind.„Einmal gingen wir in einen Laden, um Stoff für ein Sommerkleid zu kaufen. Der Ver⸗ käufer zeigte uns verſchiedene Muſter, die mein Mann alle ſehr gerns leiden mochte und auch kaufte. Ich ſagte, daß ich nur ein Klan, brauche, worauf er entgegnete: aber bedenke doch, nur andertſ h Den das Stück! Du weißt doch, wie ich mich freue, wenn ich. 15 immer wieder in einem anderen Kleide ſehe. Und er kaufte ein dreißig Stück, zum größten Erſtaunen des Verkäufers.“ 1 Hearn wollte, im Gegenſatz zu den Gepflogenheiten manche⸗ Kolonialeuropäer, die Ehe mit ſeiner japaniſchen Frau von baſen herein als dauerhaft und unlösbar betrachtet wiſſen. Die erſ ar Jahre war es ſeine größte Sorge, die unbeſtreitbare Legalität 00 Ehe feſtzulegen, ſowohl nach japaniſchem wie nach engliſchem +* 50 Aber trotz all der zärtlichen Fürſorge, die er immer wieder für ſe Frau bekundete, ſcheint dieſe Gemeinſchaft nach europäiſchen oll griffen keine ideale Ehe geweſen zu ſein. Es fehlte das letzte wohl ſtändige Ineinanderaufgehen der Gatten, die ſich im Innerſten igen immer fremd gegenüberſtanden. Wir fühlen das in den wenſeh Briefen, die er an ſeine Frau geſchrieben hat. Sie ſind alle e liebevoll, ſehr reizend und ſpieleriſch, voll von entzückenden Ling e heiten über die Kinder und ihr Tun. Aber es ſind keine Briefe ſie zwiſchen reifen Menſchen gewechſelt werden. Kaum eine fle⸗ von dem Hearn, wie wir ihn aus ſeinen Büchern und ſonſtigen 54 fen kennen, iſt in ihnen zu finden. Man ſpürt deutlich ein Hine bücken zu einem ſüßen kleinen Kinderleben, das aber niemals eigenes war. Sehr bezeichnend iſt es auch, daß er niemals die Abſicht har ſeine Frau zu erziehen, ſie ſeiner weſtlichen Gedankenwelt zu nabeſe Im Gegenteil, er war beinahe ängſtlich beſtrebt, ſie aus dem K 100 ſeiner geiſtigen Intereſſen fernzuhalten.„Es macht den Mann glücklicher, eine geiſtige Frau zu haben“, ſagte er einmal, nicht 0 nach der Heirat. Das mag in gewiſſer Weiſe richtig ſein, aber a⸗ dann, wenn der Mann andere Menſchen hat, mit denen ihn ein geiſtige Band verbindet. Das war bei Hearn nicht der Fall. ze. Wunder, daß er oft von ſeiner„ſchrecklichen Verlaſſenheit“ erzige, Als er einmal europäiſchen Beſuch hatte, da äußerte er, wie au hungert er wäre für„ſolch ein Erlebnis“. 05 Hearn hatte alſo in Japan durchaus nicht den wunſchloſen giher den ſeiner Seele gefunden, nach dem er ſich ſo ſehr geſehnt. aln⸗ niemals verlor der intime Reiz ſeines häuslichen Lebens an ſie⸗ ziehungskraft für ihn.„Es war ſchön, ſanft, tröſtend, wenn auuch. mals befriedigend“. Und ein andermal ſchreibt er:„Neulich bag ch wieder mit Engländern in Berührung. Wie klein ſchien mir vlönde, mein geliebtes Javan geworden, wie einſam. Welch eine Frs die den Weſten zu füblen. Aber dann ſah ich wieder mein Heim unſeine Lichter vor den Hausgöttern. und mein Junge ſtreckte mir en kleinen Hände entgegen. Da fühlt⸗ ich auf einmal wieder den galge⸗ Zauber, die Liebe Alt⸗Japans. Die Märchenwelt nahm wieder ner ſitz von meiner Seele, die wie ein müder Falter iſt, der von kleinen weichen Kinderhand gefangen wurde.“ hren. 5 8 3— 2— 2——————— 2—2 ¶————————— FFSSFTSSSRSOSSerSSSece SS=eDeneSeesosoSee„ee „ 5 36339 r. * Freitag, den 28. Juni 1923 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) B. Seite. Nr. 289 [Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Die Liquidalionsenkſchädigung der ſüdafrikaniſchen Werlpapiere Von Dr. jur. Karl Feldbauſch, Ludwigshafen a. Rh. Das deutſche Eigentum, das ſich am 10. Januar 1920 im Gebiet der Südafrikaniſchen Union befand und das weder deutſchen Staats⸗ angehörigen gehörte, die vor dem Kriege in der Union anſäſſig oder wohnhaft, noch ſolchen deutſchen Ehefrauen und Witwen, die vor ihrer Verheiratung britiſche Staatsangehörige waren, wurde durch die Südafrikaniſche Union liquidiert und die deutſchen Berech⸗ tigten durch Erteilung von Kreditzertifikaten entſchädigt. Zu den durch die Liquidationsmaßnahmen der Südafrikaniſchen Union Geſchädigten gehören auch die früheren Beſitzer ſüdafrikani⸗ ſcher Wertpapiere. Die auf Grund früheren Beſitzes ſüdafrikaniſcher Wertpapiere gewährten Entſchädigungs⸗Kreditzertifikate ſind, nach⸗ dem ſeit dem Jahre 1921 die Arbeit der Anmeldung der deutſchen Anſprüche unter der ſachkundigen Leitung der deutſchen Intereſſen⸗ vertretungen, namentlich der„Südafrikaniſchen Intereſſenvertretung Berlin“ und der Mitwirkung der deutſchen Banken im Gange war, zum größten Teil in den Beſitz der deutſchen Geſchädigten elangt. Trotz zahlreicher in die Oeffentlichkeit gelangter Mitteilungen beſteht immer noch eine große Unklarheit über das Weſen des Kreditzertifikates und über die Art der Verechnung ſeines Nominalwertes. Nach der Proklamation Nr. 148 der Südafrikaniſchen Union vom Jahre 1920 verkörpern die Kreditzertifikate eine mit 4 pCt. auf das Jahr verzinsliche, nach 30 Jahren tilgbare Forderung gegen die Südafrikaniſche Union. Der Nominalwert des Zertifikates entſpricht dem Guthaben, welches nach Abzug der in derſelben Proklamation beſtimmten Beträge von der Liquidationsmaſſe jedes einzelnen Wertpapierbeſitzers verbleibt. Nach Art 8 der erwähnten Proklamation darf der Treuhänder alle Vorkriegsſchulden deutſcher Staatsangehöriger gegenüber den in der Union anſäſſigen oder dort geſchäftlich tätigen Firmen oder Geſellſchaften aus dem Erlös der liquidierten deutſchen Vermögenswerte begleichen. Da Vor⸗ kriegsſchulden dieſer Art auch dann ihre Begleichung finden müſſen, wenn keine Vermögensgegenſtände des betreffenden Schuldners in den Beſitz des Treuhänders gelangt ſind, ſo ergibt es ſich, daß die deutſchen Wertpapierbeſitzer mit ihrem liquidierten Beſitz teilweiſe auch für fremde Schulden aufzukommen haben und deshalb Kürzungen an ihren Liquidationserlöſen unterliegen, deren Aus⸗ maß im einzelnen Fall weſentlich dem Gutdünken des Treuhänders anheimgeſtellt iſt. Nach Art. 10 der genannten Proklamation hat der Treuhänder den Auftrag, aus dem Erlös der deutſchen Liqui⸗ dationen eine Summe von 500 Pfund Sterling ſolange zurückzu⸗ behalten, bis die deutſche Regierung beſtimmte Anſprüche geregelt hat, die engliſchen und in Südafrika anſäſſigen Staatsangehörigen zu⸗ ſtehen. Zur Auffüllung dieſes Fonds werden nach 8 11 der Prokl. Nr. 101 vom 16. Mai 1924 die Liquidationserlöſe der deutſchen Berechtigten um 10 pt. gekürzt. Doch wird dieſer Abzug zu gegebener Zeit ganz oder zum Teil wieder zurückerſtattet. Der ſüdafrikaniſche Treuhänder hat nun neuerdings durch Prokl. Nr. 308 vom 5. Dezember 1924 bekannt⸗gegeben, daß er bei Vermögen von nicht über 200 Pfund Sterling von dieſem Abzug abſieht und den dadurch bewirkten Ausfall für den Sicherheitsfonds ſelbſt deckt. In dem Zertifikat werden auch Erträgniſſe verrechnet, die dem Treuhänder aus der Nutznießung der deutſchen Geldanlagen zu⸗ kamen. Bis zu dem Erlaß der Proklamation Nr. 308 war nicht bloß für die Bewertung der betreffenden Kapitalanlagen der maß⸗ gebende Tag der 22. Juni 1916. da für die Berechnung des Kapital⸗ wertes Grundlage der Börſenwert der betreffenden Anlagen am 22. Juni 1916 iſt, ſondern auch für den Lauf der Zinſen, die Deutſche Naiffeiſenbank.⸗G. Sh. Die deutſchen Raiffeiſen⸗Genoſſenſchaften halten zurzeit eine auf drei Tage berechnete Tagung ab, zu der gegen 1400 Genoſſenſchafter aus allen Reichsgebieten in Heidelberg eingetroffen ſind. Innerhalb dieſer Verhandlungen fand am 24. d. M. die General⸗Verſammlung der Deutſchen Raiff⸗ eiſenbank.⸗G., Berlin, ſtatt, bei der ſich die Stadthalle gefüllt hatte. Der zur Annahme gelangte Geſchäftsbericht für 1924 detont zunächſt den Währungsverfall und ſeine wirtſchaftlichen Folgen. Am längſten hielt den vernichtenden Wirkungen der Inflation derjenige Teil der Genoſſenſchaftsarbeit ſtand, der ſich mit dem Bezuge der landwirtſchaftlichen Betriebsmittel und dem Abſatz der Bodenerzeugniſſe befaßte, weil da wenigſtens ein Teil der Betriebsmittel in Waren werterhaltend angelegt wurde; aber auch da hatte man die Möglichkeit der Werterhaltung weit überſchätzt. Im genoſſenſchaftlichen Geldverkehr war faſt reſtlos alles verloren gegangen. Demnach war der Wiederaufbau der Einzelgenoſſen⸗ ſchaften die erſte und ſchwierigſte Aufgabe des Jahres 1924. Im großen ganzen iſt dieſe Arbeit mit großem Erfolge gefördert worden. Bei dem landwirtſchaftlichen Berufsſtand, deſſen An⸗ gehörige die Hauptmaſſe der Raiffeiſenſchen Genoſſenſchaftsmitglie⸗ der bilden, erhöhte ſich 1924 die bereits im 70 Stadium der Inflation entſtandene Kreditnot. Den landwirtſchaftlichen Kredit⸗ vermittlungsſtellen fehlten die Mittel zur Fortſetzung der Kredit⸗ gewährung. Heute gehe die Belaſtung des landwirtſchaftlichen Grundbeſizes mit Zinſen, obgleich die aufgenommenen Verpflich⸗ tungen zahlenmäßig überwiegend noch nicht die alte Höhe des Real⸗ kredites und Perſonalkredites erreicht haben werden, infolge der Verteuerung des Kredites vielfach ſchon über das Maß der Friedenszeit hinaus. Dieſe Entwicklung hat die unerfreuliche Folge gezeitigt, daß von einem Rückfluß der hingegebenen Kredite ſo gut wie keine Rede war. Der bei der Umwandlung der Deutſchen Rentenbank gebräuchlich gewordene Begriff der zeingefrorenen Wechſel“ laſſe erkennen, wie unter dieſen Kreditgewährungen auch die Liquidität der landwirtſchaftlichen Perſonalkreditinſtitute in Mit⸗ leidenſchaft gezogen wurde. Der Wiederaufbau der Genoſſenſchaften konnte nur durch ihre wirtſchaftlichen Zentralſtellen, die Deutſche Raiffeiſenbank und die nach Verbandsbezirken gegliederten Unter⸗ D eeeee früheſtens von 9 7 Termin an in Höhe von höchſtens 4 pCt. vergütet wurden. Für die Berechnung des Zinſenlaufs brachte nun die Prokl. Nr. 308 vom 5. Dezember 1924 eine weſentliche Aende⸗ rung inſofern, als für den Beginn des Zinſenlaufs als Anfangs⸗ termin anſtelle des 22. Juni 1916 der 1. Juli 1914 tritt oder ein noch früherer Termin, an welchem der Kuſtos die Erträgniſſe (Vorkriegserträgniſſe) erhalten hat. Der ſüdafrikaniſche Treuhänder vermeidet es, Kreditzertifikate von niederem Nominalbetrag auszuſtellen. Soweit deshalb das Reſtguthaben der deutſchen Berechtigten unter 20 Pfund Sterling verbleibt, gewährt der Treuhänder meiſtens eine Barentſchädigung. Auch nach der erwähnten neuen Proklamation Nr. 308 haben die Erträgniſſe aus den liquidierten deutſchen Wertpapieren in den beiden Formen der Entſchädigung— Kreditzertifikat oder Bar⸗ betrag— nur zum Teil Berückſichtigung gefunden. Auch heute noch behält der ſüdafrikaniſche Kuſtos insbeſondere alle Erträgniſſe, ſo⸗ weit dieſe mehr als 4 pCt. betragen. In vielen Fällen werden auch jetzt noch die zurückbehaltenen Erträgniſſe ein Vielfaches der vergüteten ausmachen. Den Bemühungen der deutſchen Intereſſen⸗ vertretungen im vergangenen Jahre iſt es gelungen, die ſüdafrika⸗ niſche Regierung zu einem erheblichen Zugeſtändnis zu bewegen. Es liegt kein Grund vor, dieſe Bemühungen reſigniert einzuſtellen. Die letzte Proklamation Nr. 308 verkündet zwar, daß mit der Erteilung von Zuſatzzertifikaten, in denen die nachträg⸗ lich vergüteten Zinſen und der proportional zur Verteilung kom⸗ mende Ueberſchuß des Sicherheitsfonds zur Verrechnung gelangt, eine endgültige Entſchädigung der deutſchen Berechtigten bedeutet. Doch kann in einer Frage, die zu den empfindlichſten Angelegen⸗ heiten der Politik eines Landes gehört und deren Beantwortung deshalb zu ſehr abhängig iſt von der jeweiligen Zuſammenſetzung der Regierung, ſchwerlich ſchon 5 Jahre nach dem Krieg das letzte Wort geſprochen ſein. Eine beſondere Behandlung erfahren die in Frankreich be⸗ ſchlagnahmten, früher in deutſchem Beſitz befindlichen ſüdafrikani⸗ ſchen Wertpapiere. Nach einem zwiſchen dem ſüdafrikaniſchen Kuſtos und der franzöſiſchen Regierung getroffenen Ueberein⸗ kommen werden Wertpapiere, die auf den Namen deutſcher Staats⸗ angehöriger lauten, dem ſüdafrikaniſchen Treuhänder ausgeliefert, der dieſe liquidiert und nach den Richtlinien der Prokl. 148/0 den deutſchen Berechtigten Kreditzertifikate ausſtellt. Inhaberpapiere und Bonds verbleiben dagegen in der Verfügungsgewalt der franzö⸗ ſiſchen Behörden und werden von dieſen liquidiert. Von den Liquidationserlöſen erhält der ſüdafrikaniſche Kuſtos 11 pCt., der über dieſen Betrag, nach Abzug der oben beſprochenen 10 PCt., Kreditzertifikate ausſtellen wird. Es erſcheint unerklärlich, wie der ſüdafrikaniſche Treuhänder eine auch für ihn große Nachteile mit ſich bringende Vereinbarung abſchließen konnte, obgleich er ein gegen die Randfontein Eſtates Geſellſchaft angeſtrengtes Prozeßverfahren in erſter Inſtanz ſchon gewonnen hatte und ihm das Recht zugeſprochen war, von der beklagten Geſellſchaft anſtelle der in Frankreich beſchlagnahmten alten Stücke die Ausſtellung neuer Inhaberaktien und Bons zu verlangen. Hätte der Treuhänder vor Abſchluß der Vereinbarung noch den günſtigen Ausgang ſeines Prozeſſes in zweiter Inſtanz abgewartet, ſo wäre jedenfalls eine andere Regelung zuſtande gekommen, die ſowohl für ihn, wie für die früheren deutſchen Beſitzer die Sachlage günſtiger geſtaltet hätte. nehmungen für den Warenverkehr erfolgen. Die Deutſche Raiff⸗ eiſenbank konnte im Laufe des Jahres den Genoſſenſchaften in ſteigendem Umfange Kredite zur Verfügung ſtellen; infolgedeſſen hat der Geldverkehr bis zum Jahresſchluß ſehr erhebliche Fortſchritte gemacht. Am Jahresſchluß waren der Bank 8583 Genoſſenſchaften angeſchloſſen, von denen der größte Teil wieder in voller Tätigkeit iſt. Dieſe Genoſſenſchaften ſind die alleinigen Träger des Aktien⸗ kapitals der Bank. Auch die innere Stärkung der Genoſſenſchaften ſei in erfreulichem Maße vorwärts gegangen. Im Laufe des Jahres 1924 iſt es der Bank gelungen, den genoſſenſchaftlichen Unterbau wieder herzuſtellen. Ihr Umſatz hat ſich 1924 auf 4% Milliarden Reichsmark gegen 1,4 Milliarden Mark des letzten Friedensjahres erhöht. Die Summe der Aktiven und Paſſiven iſt von je 44,7 Millionen der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz vom 1. Januar 1924 auf je 206,7 Millionen Reichsmark in der Bilanz vom 31. Dezember 1924 ge⸗ ſtiegen. Bei der Aufſtellung der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz wurde das Aktienkapital:1 auf 25½ Millionen Reichsmark zuſammen⸗ gelegt, wobei darauf Bedacht genommen wurde, den Genoſſenſchaf⸗ ten als Aktionären zu ihrem Wiederaufbau eine möglichſt hohe Beihilfe durch Aufwertung der Aktien zu gewähren. Nach 292 401/ Abſchreibungen und 1 300 000 ½ Zuweiſung an einen beſonderen Delkrederefonds verbleibt ein Reingewinn von 300 923, welcher der Reſerve zugeführt wird, die damit auf 847 767 R1 anwächſt.— In der.⸗V. ging der Vorſitzende des Vorſtandes und Präſident des Generalperbandes, Geheimrat Dietrich, auf die ſchlechte Wirtſchaftlage und ihre Verſchärfung ein, wie ſie ſich durch die Anhäufung der Haldenbeſtände bei den Kohlenbergwerken an⸗ kündigt; er ſchilderte den Kreditbedarf der deutſchen Landwirtſchaft, der durch die notwendige Intenſivierung des Landwirt⸗ ſchaftsbetriebes bedingt ſei. In einer längeren Erklärung gab er einen Rückblick auf die äußeren Einflüſſe, die bei der Geſchäftsgebarung in den letzten 11 Jahren zu berückſichtigen wären und die zunächſt dazu führten, für den Geldzufluß Anlage auch in nichtgenoſſenſchaftlichen Kreiſen zu ſuchen und das Depot⸗ und Effektengeſchäft aufzunehmen. Dieſer Verkehr mit nichtgenoſſen⸗ ſchaftlichen Kreiſen habe in den Jahren des ſtarken Geldangebotes das Wirtſchaften überhaupt und in den letzten Jahren die Unkoſten⸗ deckung und eine gewiſſe Werterhaltung ermöglicht und die Bank in den Stand geſetzt, die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz mit der einiger⸗ maßen günſtigen Bewertung der Aktien vorzulegen. Natür⸗ lich hätten ſich dabei auch Schattenſeiten gezeigt. Alle Geſchäfte mit nichtgenoſſenſchaftlichen Kreiſen waren auf der Jdee aufgebaut, daß ſie in kurzer Zeit abgewickelt werden könnten. So war es auch bis die Reichsbank durch ihre Krediteinſchränkung behufs Erhaltung der Rentenmark den ſchweren Eingriff in die deutſche Wirtſchaft machen mußte, deſſen Nachwirkungen ſich in immer ſtärkerem Maße zeigen. Auch in nichtlandwirtſchaftlichen Kreiſen„frieren“ die Kredite ein und ihre Abwicklung bereite Mühe und Sorge. So komme es, daß die Raiffeiſenbank in Zeitungsnachrichten hier und da in Verbindung mit Unternehmungen genannt worden iſt, welche mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Ein weſentlicher Faktor in der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz waren die Effekten. In ihrer Bewertung treten dauernde Veränderungen ein und heute könne niemand überſehen, wie ſich die Entwicklung weiter geſtalten wird. Aus dieſen Gründen wolle man von einer Dividendenverteilung abſehen und auf die eigene Stärkung Bedacht nehmen. Der Beamtenapparat ſei ſeit 1. 1. 24 bis heute von 1445 auf 910 Köpfe abgebaut worden. Die Landwirtſchaft habe das größte Intereſſe an einem Wiederaufleben des langfriſtigen Real⸗ kredites. Die Verhandlungen wegen eines amerikaniſchen Kredites ſeien noch nicht abgeſchloſſen; vorzeitige Veröffent⸗ lichungen darüber hätten der Bank tauſende von Darlehnsgeſuchen gebracht. Die Verwaltungsanträge wurden hierauf einſtimmig genehmigt. „Oberrheiniſche“ Berſicherungs-Geſellſchaft in Mannheim Der Aufſichtsrat der„Oberrheiniſchen“ Verſicherungs⸗Geſell⸗ ſchaft hat beſchloſſen, in der demnächſt ſtattfindenden.⸗V. die Verteilung einer Dividende von 5 pCt. auf das mit 50 pEt. eingezahlte Aktienkapital— 7 50 3 pro Aktie in Vorſchlag zu bringen. Gleichzeitig teilt die Geſellſchaft mit, daß ihr unterm 18. Mat d. J. vom Reichsaufſichtsamt in Berlin die Erlaubnis zur Auf⸗ nahme des Betriebs der Feuerverſicherung nebſt den zu ihr gehörenden Nebenarten(Verſicherung gegen Mietsverluſt und gegen Schäden durch Betriebsunterbrechung) und der kombinierten Feuer⸗ und Einbruchdiebſtahl⸗Verſicherung erteilt wurde. Die Auf⸗ nahme der direkten Feuerverſicherung ſei, nachdem eine Anzahl deutſcher Feuer⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften ſich entſchloſſen habe, neben dem Betriebe der Feuer⸗ und Einbruchdiebſtahl⸗Verſicherung⸗ eine kombinierte Polize für beide Gefahrengattungen, teilweiſe ſogar in Verbindung mit der Waſſerleitungsſchäden⸗, Glas⸗Ver⸗ ſicherung und/ oder anderen Verſicherungsarten herauszugeben, für ſie zur Notwendigkeit geworden, da ſie habe wahrnehmen müſſen, daß die von der Konkurrenz dem Publikum durch die kombinierten Polizen gebotene Bequemlichkeit ihrem Einbruchdiebſtahl⸗, Waſſer⸗ leitungsſchäden⸗ und Glasverſicherungsgeſchäft Abbruch getan bzw. die Fortentwicklung ihres Geſchäftes auf dem Gebiete dieſer Neben⸗ branchen hindere. Einen gleich ungünſtigen Einfluß müſſe ſie durch die in letzter Zeit beſchloſſene Aufnahme der Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung und der Transportverſicherungsbranche einer Anzahl bedeutender deutſchen Feuerverſicherungsgeſellſchaften auf dieſe von ihr ſeit ca. 39 Jahren betriebenen Verſicherungszweige befürchten. De viſenmarkt Die Weſtdeviſen blieben geſtern ohne größere Schwankungen, neigten jedoch in den geſtrigen Abendſtunden zu erneuter Schwäche. Es ſtanden heute früh: London gegen Paris 1056(105), London gegen Brüſſel 106(10576), London gegen Mailand 13176(1306), London gegen Schweiz 2503(2503), London gegen Holland 1213 (1213), London gegen Kabel 486 /10. In Reichsmark ausgedrückt koſten: das engliſche Pfund 20,42 ¼, Paris 19,30(19,45) Pfg., Schweiz 81,55(81,55) Pfg., Italien 15,55(15,60) Pfg., Holland 1,68,30(1,68,35), Prag 12,44 (12,44) Pfg., Kriſtiania 72,55(72,45) Pfg., Kopenhagen feſter 82,15 (81,75) Pfg., Stockholm 1,12,40(1,12,40) /, Brüſſel 19,25(19,35). Madrid 61,15(61,10) Pfg., Argentinien 1,69,20(1,69,55)„l. O Mannheimer Effektenbörſe 5 O Mannheim, 25. Juni. Die Tendenz an der heutigen Börſe war weiter bei ruhigem Geſchäft leicht befeſtigt. Intereſſe zeigte ſich für Anilin⸗ und Rhein⸗Elektra⸗Aktien, die zu höheren Kurſen geſucht waren. Die angekündigte Notierung der Aktien der Kon⸗ ſervenfabrik J. Braun, Pfeddersheim, in Reichsmark⸗Prozenten wird erſt zu einem ſpäteren Zeitpunkt erfolgen. Im Monat Juli findet an den Samstagen kein Verkehr an der hieſigen Effekten⸗ börſe ſtatt. Es notierten: Badiſche Anilin 119 bz.., Weſteregeln Alkaliwerke 100., Brauerei Werger, Worms 22., Germania Linoleumwerke Bietigheim 144., Neckarſulmer Fahrzeugwerke 80,75 bz.., Rhein⸗Elektra 70,25 bz.., desgl. Vorzugs⸗Aktien 65, Rheinmühlenwerke Mannheim 70., Vereinigte Ziegelwerke Freiburg 50., Zellſtoff Waldhof 9,75, 4 proz. Städte⸗Anleihe Mannheim von 1914: 5,35, desgl. 4 proz. von 1901: 5,35, desgl. 4proz. von 1906 u. 1907: 5,35, desgl. 35 proz. von 1908 u. 1912: 5,35, 4 und 395 proz. Rheiniſche Hypotheken⸗Pfandbriefe 5,85. Waren und Märkte *Magdeburg, 25. Juni. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen 21,—, Lieferung Juli 21,50, Sept.—. Ruhig. Melaſſe 5,35—4,50. L——— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni gtdein-Wegel J 15.J 20 f 28.24.J 25.26. erfar-Fegefſ 19. 20 f 23 J24 25[26. Schuſterinſel“.521.53].45.461. 421.42 Mannbeim.992,942.8.85.85.84 Kehl...562.542.46.502.44.48 Heilbronn.— Maxau...184.144.054.944.064.04 Mannbeſm..082.97.84.86.90.87 Kand.. ,% 183.811.78J.7% döln 154½48 1471.44½41144 Waſſerwärme des Rheins: 100 C. 7——————————.—— 5 PCbTTTTbbb 5 Wollen Sie verreisen? Nie ist die regelmäßige Benutzung eines anti- so praktisch und so beliebt, weil daß eine einzige Flasche selbst septischen Mundwassers so wichtig wie auf der Reise. 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Todes-Anzeige d bringen wir hiermit zur Kenntnis; »Wilhelm Zinckgraf Buchdruckermeister im Alter von 79 Jahren, am Mittwoch abend, nach * Der Heimgegangene war der Gründer unserer Firma. Durch seinen aufrechten Charakter hat er die Achtung und Anhänglichkeit aller Geschäftsfreunden gewonnen. Wir werden ihm ein treues und ehrendes ſae W ſcanaunc 1. 185, 6, 1 de Ouemn 1. U ſachanh W uuneneeee N ersten ispeflor beigeben, der beſonders das Unfall, Geſchäft pflegen ſoll. Geeignete, jüngere Beamte. die gute perſ. Erfolge aufzu⸗ weiſen haben und durch weiteren Aus⸗ bau und ſtraffe Leitung der Organi⸗ ſation eine Steigerung der Produktion herbeizuführen wiſſen, finden gut be⸗ zahlte, entwicklungsfähige Stellung. Bewerbungen erbeten unt. O. E. 128 an die eeeeeeee W Blattes. 8. 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