Morgen⸗Ausgabe er 8 ilu I. Monkag, 29. Juni : In Mannheim und Umgebung frel ins monatl..⸗M..50 ohne Beſtell der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach Poſtſcheckkonto Nr. 17590 K ſtelle E 6, 2.— Geſchäf ße 6, Schwetzingerſtraße 24, Haus oder durch die Poſt 5.Bei eytl. Aenderung 1— ee — Hau fellen 25 Preis 10 Pfennig 1925—Nr. 293 me en nach Tarff. bei Vorauszahlung pro Ein⸗ 8 ſtige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen 05 0 Stellen und Ausgaben wird keine Berantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſm. 8 berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ansgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ erichtoſt. Maunheim. 7941—7945,— Telegr. aße 11.— Fernſpr. Nr. int wöchenil. zwölfmal. Deneralamzetaer Mannbeim. Erſche deigen. Auftr. d Fernſpr. ohne Gewähr. Aus der Welt der Technik. Wandern u. Neiſen Geſetz a. Necht -Zeitung. Unterhaltungs-Beilage Beilagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung Mannheimer Sraue Deutſche Feiern in Mainz KReiſe in Frankreich Von Dr. Wilhelm Schall, württemb. Finanzminiſter a. D. IV. 85 Von allen im Krieg gegen uns verbündeten Ländern iſt Frank⸗ reich dasjenige Land, deſſen Volkswirtſchaft während des Krieges ſondern auch ſpäter mich g des Druckes glück⸗ die die Wurzel t nur als ABC⸗Schütze, enſchen durch die Erfindun ie große techniſche Bewegung, es, ich habe nich gefragt, ob die M licher geworden ſind. d der Seſuch des Neichskanzlers 525. Geburtstag Gutenbergs, Ausmaß auf die Erzeugung unmittelbaren Kriegs⸗ bedarfs eingeſtellt und hierdurch auf die Dauer am ſtärkſten beein⸗ flußt wurde. Dies zeigt ſich am deutlichſten in der Entwicklung der chemiſchen, Eiſen⸗, Automobil⸗ und Flugzeuginduſtrie. Den für den Kriegsbedarf arbeitenden Unternehmungen wurden die verfügbaren e der Gegenwart, hat ihren Aus es Mainz, das damals in der die große Weltgeſ Was die Augen der ganzen W. ie die Stadt geographiſ aller großen Geſchehniſſ gerade in Mainz gehabt und dieſ ſtand, iſt auch heut ſtärkſten verwickelt. lenkt, iſt die Lage, d des Guten⸗ autätigkeit be⸗ es gaben der en Rahmen für ihre Jahr⸗ des Gutenbergmuſeums am das 25jährige Beſtehen Sohnes der Stadt Mainz, 5 0 ach etwa Z30jähriger B bergmuſeums und die n endete Wiederherſtellung des Kurfürſtli Stadt Mainz willkommenen un i Nach einer Feſtſitzung chichte mit am elt auf Mainz chen Reich hat. te zugewieſen, ſie wurden zu einem dem ſtändig ſteigen⸗ den Kriegsbedarf ſich anpaſſenden Neu⸗ und Ausbau ihrer Fabriken. zur Moderniſierung der maſchinellen Einrichtungen und arbeit⸗ einſt der größte ſtellt die Vereinigung dar d dem Süden Deutſchlands. ber ich könnte mir denken, daß ein Mainz am Zuſammenfluß von Rhein Handelsumſchlagsplatz Deutſchlands, zwiſchen der Nordſee, dem Welt Das hat ſich heute geändert. Gutenbergfeier im Stadt⸗ rmittag die Spitzen der Reichs⸗, gemeinſam mit den führenden t und Kunſt der engeren abend und einer beſon anden ſich am Sonntag vo Staats⸗ und ſtädtiſchen Be Perſönlichkeiten der Politik, W utomatiſierung veranlaßt und durch die von der Heeres⸗ bezahlten hohen Preiſe zur raſchen Amortiſierung der inveſtierten Kapitalien inſtand geſetzt. Während die Zahl der be⸗ ſchäftigten Perſonen, verglichen mit dem Stand vom Juli 1914, in der Nahrungsmittel⸗ und Textilinduſtrie 1917 etwa 80 v. H. im Druckerei⸗, Bau⸗ und Luxusgewerbe nur etwa 50 v. H. betrug, iſt ſie 1917 in der chemiſchen Induſtrie auf 120 v.., in der Metall⸗ induſtrie auf 167 v. H. geſtiegen. Die außerordentliche Anſtrengung Frankreichs während des Kriegs läßt ſich bemeſſen daran, daß Frankreich im Krieg acht Millionen Franzoſen zum Heeresdienſt eingezogen hat, das entſpricht 20 v. H. der Bevölkerung von rund 40 Millionen oder 62,7 v. H. der bei Kriegsausbruch vorhandenen männlichen Beſchäftigten— im ganzen 12,6 Millionen,— und daß es ihm bis 1917 trotzdem gelungen iſt, die Zahl der induſtriell Be⸗ ſchäftigten auf 100 v. H. des Vorkriegsſtandes zu heben; das war nur möglich durch ſtarke Heranziehung weiblicher und ausländiſcher Arbeitskräfte. Die Folge dieſer Umſtellung der franzöſiſchen Volks⸗ wirtſchaft auf den Kriegsbedarf war für den Außenhandel die, daß uhr von 22 Millionen Tonnen i. J. 1913 auf 3 bis 4 ürger ſich einmal vorſtellen könnte, daß m und Ludwigshafen eigenk⸗ chobene Teile der Stadt ganz patriotiſcher Mainzer B die Städte Frankfurt, Mannhei lich nur etwas na m alten Akademieſaal des erfolgte die Eröffnun d der Ausſtellung„Das ſchöne Staatsbehörden waren u. a. erſchienen Staatspräſident Ullrich und die tano, Henrich und Raab ſowie aatsregierung Dr. Gradnauer. kaliſchen Vorträgen durch Mitglieder des e Oberbürgermeiſter Dr. Külb in be⸗ t des Rheins und ſchilderte die alte Zeit wechſelvolle Schickſal der eiheitlich geſinnt geweſen wenn ihnen auch liege, ſo ließen ſie ſich doch an echter anderen Volksſtamm übertreffen. Mainz re länger zum Reich als ſeine nieder⸗ it der es gemeinſam die bedeutendſte s Reiches am Rhein ſei. eimat zu einem beſo Schloſſes zuſammen. g„Alte Mainzer uch“. Von den Reichs⸗ und Reichskanzler Dr. Luther, iſter v. Bren der preußiſchen St öme Rhein und Main, n eine große Rolle iſt. Man ſtellt e können über⸗ Rhein und Main d Waſſerſtraßen. Süd liegen, werden gerade da Zuſammenfluß von R chnete geographi Mainz bedingt mmenfluß der deutſchen Str! das Wort Mainlinie, die ſcho mißbraucht worden des vor, aber Flüſſ Mainz am Zuſa erinnert uns an geſpielt hat und das eigentlich ſich oft darunter etwas Trennen haupt nicht als etwas vielmehr uralte heſſiſchen Min als Vertreter Nach einleitenden muſi Städtiſchen Orcheſters feiert reeddten Worten die Schönhei der Blüte des goldenen Die Rheinländer und ſie kennen keinen Wort leicht auf der Zunge BVBaterlandsliebe von keinem gehöre ſchon etwa 100 Jah kheiniſche Schweſte und älteſte Stadt de Trennendes gelten. deutſche Kultur un Unterſchiede, die zwiſchen Nord und überwunden, wo Mainz liegt. Gerade, weil Mainz eine ausgezei hat, iſt es ſtets umworben worden. die wirtſchaftliche Bindung zwiſchen S heute von Volk und Vaterland ſpr das eine gewohnte U ainz und das ſeien von jeher upinismus un Die Lage von üd und Nord. ſo ſind wir nicht der Gefahr ebung werde, ſondern wenn wir ausgeſetzt, daß kennen, ſo iſt dies wie ein eindring⸗ uns zu Volk und Vaterland be Tonnen während der Jahre 1915 bis 1918 ſank, während gleichzeitig die Einfuhr nur um etwa ein Viertel zurückging.— von 44 Millionen Tonnen auf etwa 34,— alſo außerordentlich ſtarke Paſſivität der franzöſiſchen Handelsbilanz während des Kriegs. Nach dem Waffenſtillſtand fürchtete man ein ſtarkes Nachlaſſen der Beſchäftigung und ſtieß deshalb die ausländiſchen Arbeitskräfte Hier in Mainz, inmitten Gemeinde berufener denn daß wir ein Volk und un⸗ Das ganze Volk wolle in ſeinem Schickſal chickſal des deutſchen Volkes am Rhein. m Rhein beſchieden iſt, iſt ſchwer. erbürgermeiſters folgte Bruckners machtvoller Lied dem Vaterland“, der vom Mainzer Dann ſprach Dr. Julius eue deutſche Buchdruckkunſt. Seine Aus⸗ llem dem Schöpfer der Buchdruckkunſt, dem Sie gaben Zeugnis von dem hohen licher Aufſchrei eines Volkes in Not. der dritten Zone, iſt der Leiter der das Gelöbnis zu geben, Der Rede des Ob Miännergeſangverein vorgetragen wurde. Rodenberg über di ührungen galten vo ainzer Meiſter Gu zertrennlich ſind. bunden ſein mit dem S Los, das den Ländern a Es ging aber viel glatter als man gedacht hatte. Einmal ging die Demobiliſierung nur: ſchrittweiſe vor ſich und blieb der Bedarf Frankreichs an Soldaten noch auf Jahre groß, ferner ſorgte der franzöſiſche Militarismus für eine weitere ſtarke Beſchäftigung r aufgerichtet durch die Hoffnung, Zukunft in nicht zu ferner n möge und ſo möchte ich denn mein Wort aus⸗ den Worten des Liedes, das wir jetzt ſingen wer⸗ cks in der neuen Zeit, der unübertroffen aber immer noch ſtellung im Gutenberg⸗ l. Drei Dinge ſeien es, die den deutſchen unſerer Arbeit aber werden wi daß dem deutſchen Zeit beſchieden ſei klingen laſſen mit Stand des deutſchen Buchdru Welt auf hoher Stufe ſtehe, wickelungsfähig daſtehe, muſeum Kunde ge Volke eine glücklichere der Kriegsinduſtrie und nahm der Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete eine große Zahl von Arbeitskräften in Anſpruch. So kam die franzöſiſche Wirtſchaft auch über die Wirtſchaftskriſe der Jahre 1920/1921 verhältnismäßig gut hinweg und erfreut ſich dauernd guter Beſchäftigung. Infolge dieſer günſtigen wirtſchaftlichen Ent⸗ wicklung gibt es in Frankreich ſeit 1921 ſo gut wie keine Arbeitsloſigkeit, zeigt ſich vielmehr raſch wieder eine ſtarke Nachfrage nach Arbeitskräften. welche die franzöſiſche Regierung veranlaßt, nach kurzer Pauſe die im Krieg geſchaffene Organiſation zur Heranziehung ausländiſcher Arbeitskräfte wieder einzurichten und Verträge hierwegen mit Polen, Italien, Portugal und der lowakei abzuſchließen. In allen Induſtrien iſt bereits im 1920 die Zahl der Beſchäftigten mindeſtens ebenſo groß wie im Juli 1914. Dabei iſt allerdings zu berückſichtigen, daß auch in Frankreich die Arbeitsleiſtung unmittelbar nach dem Krieg ſtark ſank und durch Geſetz vom 23. April 1919 der Acht⸗ ſtundentag eingeführt wurde. Ueber den Mangel an Arbeitskräften in der Landwirtſchaft, ihre Urſachen und Folgen, wird noch ein Wort zu ſagen ſein. Die wichtigſte Aufgabe der franzöſiſchen Wirtſchaft nach dem Krieg war, die durch ihn völlig über den Haufen geworfene ndelsbilanz— vgl. die ſchon angeführten Zahlen— wieder in Ordnung zu bringen. Das iſt in den letzten Jahren mit über⸗ raſchend gutem Erfolg gelungen. Zwar iſt die Einfuhr ſeit 1920— mit Ausnahme des Kriſenjahrs 1921— wieder höher als vor dem Ideal vorſchwebten: Der Glaube an die Höhe ihre Kunſt dem Ideal des Schönen mit der ſie ihre Werke den: Frühling am Rhein. Am Nachmittag veran Gäſte im Gutenbergkaſino ei rede des Oberbürgermeiſters rich, der insbeſondere auf die Notlage des beſ ging und die U Buchdruckkünſtlern als die Hoffnung, durch zu kommen und die Liebe, die Liebe ſei das größte. Idomeneus ergriff Geheim⸗ nem Vortrag über da⸗ Einführend ſprach der lten Mainzer Kunſt ß die Mainzer Kunſt infolge der Be digkeit des rheiniſchen Volkes auch Aber die Ausſtellung daß Mainzer Kunſt deutſcha ſtaltete die Stadt Mainz zu Ehren der Nach einer Begrüßungs⸗ ſprach zunächſt Staatspräſident Ull⸗ etzten Gebietes ein⸗ beſonders auch für vollenden und dem Mozartſchen Marſch aus Dr. Kautzſche das Wort zu ei ainz in der deutſchen Kunſt terſtützung der Reichsregierung, Dann ſprachen noch Geheimrat Dr. Uſinger na⸗ heſſen, Gauvorſitzender Konradi Mann⸗ tſchen Buchdruckerverbandes. der von einer n 3000 Mark für das Gutenbergmuſeum Mit⸗ ſchloß ſich dann eine Dampferfahrt auf an der auch der Reichskanzler teilnahm. Ein amerikaniſches Geſchenk „ 28. Juni. Auf der geſtrigen Jubiläumstagung der ſellſchaft überreichte Direktor Stempel⸗Frankfurt a. M. des amerikaniſchen Zeitungsverlegers Bartlett einen Stiftung zu Gunſten des Gutenberg⸗ ger Förderer des in Mainz in Aus⸗ mens der Provinz Rhein eim namens des deu Spende in Höhe vo telung machte. dem Rhein an, Weſten. Man höre oft, da lichkeit und Aufnahmefreu dem Weſten zu verdanken Mainzer Kunſt“ zeige ſehr deutlich, ang anhaltendem Beifall begrüßt, erhob ſich dann Reichskanzler Dr. Luther Des Reichskanzlers Worte fanden freu minutenlange Beifall nach Kanzler gezeigt Gutenberg⸗Ge Scheck über 5000 Dollars als muſeums. Bartlett iſt ein eifri ſicht genommenen Druckmuſeums. Das Jubiläum des Mainzer Anzeigers im künſtleriſch ausgeſchmückten Kaſino„Zum z. Jubiläum des„Mainzer tabile von Beethoven und des Aufſichtsrates der Mainzer Ver⸗ digen Widerhall und der einer Anſprache mag dem ainzer die rechten Worte rte u. a. aus: Rheinheſſen und dem ganzen Grüße des Herrn Reichs⸗ Grüßen die Grüße der Reichs⸗ e für die Jahrtauſendfeiern an, age vollziehen werden. Es iſt Feier in Koblenz nicht habe ſichert wurde, ein wirklich Der Reichskanzler füh „Ich überbringe der Stadt Mainz, unbeſetzt, die beſten Ich ſchließe dieſen ng und die herzlichen Wünſch auch in Mainz am heutigen T chdem ich an der wundervollen teilnehmen können, die, wie mir ver Heſſen, beſetzt und präſidenten. Geſtern mittag fand Gutenberg“ eine akademiſche Morgenfeier Anzeigers“ ſtatt. Nach nſprache des Vorſitzenden dem Adagio can bis 1924 im Steigen begtiffen: 1913 44,2 Millionen Wert von 8,4 Milliarden Franken, 1924 56,5 Millionen Tonnen im Wert von 40 Milliarden Franken— Papier⸗Franken. Aber gleichzeitig iſt auch die Ausfuhr geſtiegen von 1913: 2² Millionen Tonnen im Wert von 6,9 Milliarden Franken auf 1924: 29,4 Millionen Tonnen im Wert von 41,4 Milliarden Franken. Die Handelsbilanz ergibt alſo dem Wert nach einen Ausfuhr⸗ überſchuß von mehr als einer Milliarde Papier⸗Franken und ſtellt ſich günſtiger als vor dem Krieg. Die Einfuhr d 1924 zu 65 v. H. aus Rohmaterialien für die Induſtrie, zu aus Lebensmitteln und nur zu 13 v. H. aus Fertigfabri⸗ katen, während umgekehrt die Ausfuhr 67 v. H. Fertigfabrikate, 8 v. H. Lebensmittel, hauptſächlich hochwertige Frühgemüſe und Früchte, und 25 v. H. Induſtriematerialien enthielt. Trotz dieſer günſtigen Entwicklung ſieht die franzöſiſche Wirk⸗ ſchaft nicht ohne Sorge in die Zukunft, und es wird die Frage aufgeworfen, ob man nicht einer wirtſchaftlichen Kriſe— bei etwaiger Stabiliſierung des Franken, von der man im Augenblick freilich noch ziemlich entfernt zu ſein ſcheint,— entgegengehe. Es t beſonderer Wärme die Verdienſte agsanſtalt Will gedachte, hielt eßen einen Vortrag über„Die ke“, der außerordentlich beifällig che des Vereins Deutſcher Zei⸗ Neven⸗Dumont, die niſter Henrich und die der Stadt ondere Auszeichnungen erfuh⸗ nde des Aufſichtsrates Dr. in Darmſtadt die Würde ährend der Rektor der Urkunde und das Kreuz eines Ehren⸗ Befriedigung, daß ich heute len und an dieſer Feier teil⸗ überhaupt ſolle ein deutſcher als Mainz zu beſuchen, mit ſeinen Vorgängern in den eiches deutſcher Nation. Und denen der ehemalige Erzkanzler, nzler meinen, daß ſeine Laſt eine der alten Zeit hat es viele und n Reich iſt uns erhalten ge⸗ Das deutſche Reich. Jeder lenkt, ſoll eine Huldigung Aber wahr iſt lagsanſtalt, Dr. Rothe, der mi des langjährigen Direktors der Verl Univerſitätsprofeſſor Horneff Preſſe und der deutſche Staatsgedan aufgenommen wurde. Die Glückwünf tungsverleger übermittelte K der heſſiſchen Regierung Finanzmi Oberbürgermeiſter K ßlich des Jubiläums der Vorſitze Rothe, dem von der Techniſchen Hochſchule eines Ehrenſenators verliehen Gießener Univerſität Will die ſenators dieſer Univerſität überbrachte. es Erlebnis war, eine wirkliche Mitte des beſetzten Gebietes wei nehmen kann. Man kann ſchon Reichskanzler nichts Eiligeres zu dann findet er ſeinen Zuſammenhan Erzkanzlern des heiligen römiſchen wenn er ſeine Aufgaben abmißt, an erade der gegenwärtige Ka ondere iſt. Aber auch in Laſten gegeben. Aus dem alte was wahr und vollendet iſt: tt, die der Kanzler nach Mainz dem großen Genius Gutenbergs. ommerzienrat gekündigte Räumung des Ruhrgebiets und des Sankt ſtellt nur den Anfang der Wiedergutmachung des an Deutſchland be⸗ Kundgebung iſt ja gar kein Zweifel, daß das ſtändige, wenn auch langſame Sinken der franzöſiſchen Valuta der franzöſiſchen Ausfuͤhrinduſtrie einen mächtigen Antrieb 5 hat. Auch ſonſt hat die franzöſiſche gangenen Unrechts dar. Für den Frieden der Welt: Bef der Schuldlüge, die ihm ſeine Ehre, berechtigung raubt. gegen Schuloͤlüge und verſailler Diktat Anläßlich der ſechſten Wiederkehr des Tages der Unterzeichnung iller Vertrages veranſtaltete der Arbeitsausſchuß deutſcher X* reiung des deutſchen Volkes von ſeine Freiheit und ſeine Gleich⸗ Induſtrie in den letzten ahren unter außerordentlichen Umſtänden arbeitet, die nicht immer ſo bleiben. Der Wiederaufbau der zerſtörten ebiete bot umfangreiche und lohnende Beſchäftigung, droht aber allmählich zu Ende zu gehen. Und der franzöſiſchen Rüſtungs⸗ induſtrie, die in ungeheurer Stärke aus dem Krieg hervorging und ſeither glänzend beſchäftigt war, könnte kein größeres Mißgeſchick paſſteren, als wenn in Europa wirklicher Friede ausbräche und nicht nur in Deutſchland abgerüſtet, würde: welche politiſche Bedeutung man dieſer Erwägung zubilligen will, wird davon abhängen, wie hoch der politiſche Einfluß der franzöſiſchen Schwer⸗ und Rüſtungs⸗ induſtrie jeweils einzuſchätzen iſt, die wie bekannt in dem Comits des Forges eine glänzende Organiſation von höchſter Tatkraft be⸗ g auf dem Schloßpla in Stutt⸗ uchte Kundgebung. in der von igen Gouverneur von Deutſch⸗ nachfolgende Entſchließuna verleſen Verbände am Sonntag vormitta gart eine von vielen Tauſenden beſ darunter dem ehemal das Recht zum Tragen der Uniform Der Führer der Erfurter vaterl S. a. D. Madlung, hatte einen über 50 Mark erhalten, wei Vorbeimarſch der Vereine abge gen der Uniform erforderliche G Im Einſpruchtermin machte Madlung dieſe Genehmigung all drei Sprechern, Oſtafrika. Erzellenz v. Schnee, ändiſchen Vereine, Kapitän g. polizeilichen Strafbefehl 4. Februar in Uniform einen nommen habe, ohne die zum Tra⸗ enehmigung nachgeſucht zu haben. geltend, daß bei einer frühe⸗ gemein erteilt wurde. Das g vom 81. Auguſt 1921 Madlung wurde vom Amtsgericht zeichnung des Verſailler Diktats ſtellen on Verſailles ſind zahlreiche Unſeren Brüdern und Schweſtern n Vorwänden neues Unrecht, neues Die Lüge von der Schuld Am Jahrestage der Unter wir feſt: Dem Wortbruch v neue Wortbrüche gefolgt. ren Kundgebung Tragen der Uniform iſt nach de ohne Genehmigung verb am Rhein iſt unter nichtige ſchweres Leid zugefügt worden. Ungünſtig wirkt zweifellos, daß der normale franzöſiſche Innenmarkt ſeit dem Krieg an Kaufkraft verloren hat, daß nament⸗ ch, wie ich in einem früheren Artikel dargelegt habe, der mittlere und kleinere Beſitz ſtark verarmt 1* und daß auch die Landwirtſchaft, ktenmäßig widerlegt. Durch die kumente iſt die Schuld Poin⸗ en. Am Jahrestage der t der Begründung, daß es ſich um ein Verfaſſung geſchütztes wohlerworbenes Recht n, ſondern auch Offiziere der Dies könne vom Reichspräſt⸗ Deutſchlands am Weltkriege iſ Veröffentlichung geheimer Do carés und Jswolskis nachgewie Erfurt freigeſproch 8 nicht nur Berufsſoldate alten Armee und Marine beſitzen. die teilweiſe in einem Kriſezuſta ſich befindet, nicht ſehr kaufkräf⸗ tig iſt. Auch die Induſtrie ſelbſt, die dem durch die Inflation herbei⸗ geführten Mißverhältnis zwiſchen Eigenkapital und Produktions⸗ Unterzeichnung des Verſailler Vertrages anläßlich der Jahrtauſend⸗ ſeier der Rheinlande fordern wir: Für das entwaffnete deutſche Volk denten nicht aufgehoben werden, der dies Recht als Grund⸗ recht der Verfaſſung achte Sicherheit, Einſtellung wie früher bei uns, nur durch Kapitalerhöhung oder Schuldenaufnahme zu verhältnismäßig hohen Koſten begegnen kann, ſchränkt Neuanſchaffungen und Vorratsbeſchaffung nach Möglichkeit Bei dieſen Verhältniſſen wäre es ſehr erwünſcht, wenn der Abſatz aus den auswärtigen Märkten geſteigert werden könnte. Die der Methoden der Gewalt und Bedrückung, des Unrechts und der Un⸗ chtswidrig unter fremder Bedrückung leiden⸗ freiung. Die an⸗ arbeitsminiſter Dr. Brauns erhielt aus Anlaß ſeines ubiläums herzliche Glückwunſchſch ten und des Reichskanzlers, gerechtigkeit, für die re den Brüder und Schweſtern am Rhein endliche Be Reichspräſiden ——— daß man ihn in Heſſen als einen der bedeutendſten Hypo⸗ 2. Seite. Nr. 293 Reue Mannhelmer Jeltung[Morgen⸗Rusgabe) Monkag, den 29. Jun 1925 große Frage dabei iſt nur die, wie man dieſes Ziel erreichen kann, wenn man gleichzeitig für das eigene Land dem„nationalisme economique“ einer ausfuhrfeindlichen Zoll⸗ und Handelsvertrags⸗ politik huldigt, und es iſt begreiflich, daß man dem Verfall der ſo bequemen, einſeitigen Meiſtbegünſtigung zum Nachteil Deutſch⸗ lands Tränen nachweint. Aber das ſind Schwierigkeiten vorübergehender Art. Ent⸗ eidend für die weitere wirtſchaftliche Entwicklung Frankreichs wird ſchließlich ſein die Produktionskraft ſeines Volkes und ſeiner Wirtſchaft. Davon ſoll in einem weiteren Artikel die Rede ſein Caillaux Erfolg Annahme ſeines Programms auch im Senat Nachdem, wie berichtet, Caillaux in einer 9 ſtündigen Nacht⸗ ſitzung ſein Finanzprogramm in der Kammer durchgedrückt hatte, iſt es ihm gelungen, eine überwältigende Mehrheit auch im Senat zuſammenzubekommen, der nach längerer Sitzung das Finanzgeſetz mit 278 gegen 11 Stimmen annahm. Daraufhin iſt bereits am Sonntag morgen im franzöſiſchen Amts⸗ blatt der Text des Geſetzes In Finanzkreiſen hat, ſoweit man bis jetzt urteilen kann, die Ausgabe von Goldbons bei vierprozentiger Verzinſung einen äußerſt günſtigen Eindruck gemacht und man glaubt an einen großen Erfolg dieſer Operation. Zwiſchen dem 10. und 17. Juli werden die Goldbonds zum Eintauſch gegen Verteidigungsbonds aufgelegt werden. Die näheren Ausführungsbe⸗ ſtimmungen werden im Laufe dieſer Woche feſtgeſetzt werden. Wie weiter verlautet, bereitet Caillaux für Ende der nächſten Woche einen weiteren Santierungsplan vor, der hauptſäch⸗ lich die Stabiliſierung der Papierfranken zum Gegenſtand haben ſoll. Das iſt umſo nötiger, als am Samslag wieder der Franken nach heftigen Schwankungen geſunken iſt. Der Umfall des Linkskartells Wie der Pariſer Korreſpondent des„Vorwärts“ meldet, hat die Stimmenthaltung des größten Teiles der ſozialiſtiſchen Kammecfrak⸗ ton in franzöſiſchen Sozialiſtenkreiſen erheblich verſtimmt. Der Korreſpondent meldet u..: Die bereits dieſer Tage gekennzeich⸗ nete Situation, daß das Miniſterium Painlevs ſeine Politik mehr und mehr auf die Rechte ſtützt, hat in der Abſtimmung in der Kam⸗ mer ihre volle Beſtätigung gefunden. Daß die ſozialiſtiſche Fraktion mit Ausnahme von etwa einem halben Dutzend ſich der Abſtimmung enthalten hat, hat in Parteikreiſen ſtark Zu irgendwelcher Rückſichtnahme auf das Miniſterium Painleve beſtand umſo weniger Anlaß, als deſſen Haltung ſchon ſeit Wochen nicht den geringſten weifel mehr darüber elaſſen hat, daß es gegebenenfalls nicht einen ſugenblick zögern würde, mit Unterſtützung der Rechten gegen die Linke zu regieren. Der ſchwere Fehler der Linken war es, daß ſie trotz der vollen Kenntnis der zum 1. Juli zu erwartenden Finanz⸗ chwierigkeiten der Entwicklung der Dinge mit einer unglaublichen ſſwität gegenüber geſtanden iſt und ſich infolgedeſſen von den und plutokratiſchen Projekten Caillaux hat überrumpeln die Wirren in China Nach Meldungen aus Peking hat dgs diplomatiſche Korps be⸗ ſchloſſen. alle Unterhandlungen in S can ahai in Zukunft durch den amerikaniſchen, ktalieniſchen und franzöſiſchen Geſandten zu füh⸗ ren. weil dieſe Länder weniger direkt an den Ereianiſſen intereſſiert ſind als Japan und Enaland. In Schanahai ſind faſt alle Geſchäfte wieder geſchloſſen. Schutz für die Deulſchen (Spezlalkabeldienſt der United Preß) Peking, 28. Juni. Nach den aus allen Unruhezentren ein⸗ laufenden Berichten konzentrieren die chineſiſchen Führer alle Energie auf die Ausſchaltung der epterritorialen Vor⸗ rechte der Fremden. Die Kantoner Regierung macht kein Hehl aus dieſen Beſtrebungen und hat, um ſie zu unterſtreichen, allen Reichsdeutſchen, die die Vorrechte nicht genteßen, beſondere Vergün⸗ Lunen bewilligt. Den Deutſchen, die ſich durch weiße Binden enntlich machen müſſen, iſt voller Schutz zugeſagt worden. Außer⸗ dem wurden ihre chineſiſchen Bedienſteten und Angeſtellten von dem allgemeinen Streikbefehl ausgenommen. Ferner hat die Regierung den Vertretern aller Nationen beſtimmte Zuſicherungen gegeben, daß ſie alle fremdenfeindlichen Demonſtrationen unterſagen würde. Das in dem Fremdenviertel kurſterende Gerücht, daß die Chineſen beab⸗ ſichtigen, ſich der Niederlaſſung zu bemächtigen, wird nicht ernſt ge⸗ nommen. Trotzdem iſt die Lage noch keineswegs geklärt und man ſieht allgemein neuen Verwickelungen entgegen. dr. Beſt und die Deutſchnationalen Von deutſchnationaler Seite wird dem Nachrichtenbüro des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger zu den heutigen Vorgängen im Aufwertungsausſchuß u. a. geſchrieben: Dr. Be ſt, in ſehr energiſcher Weiſe aufgefordert, ſeinen Na⸗ men zu nennen und ſein Material für die gegen die vier Abge⸗ ordneten erhobenen Beſchuldigungen vorzulegen, führte aus, er habe einen Brief von Verwandten des Freiherrn von Richthofen erhalten, demzu olge dieſer bei der Uebernahme des Familien⸗ gutes ſeine Geſchwiſter durch Stehenlaſſen von Reſtkaufgeldern ge⸗ ſchädigt habe. Der Abgeordnete Rademacher habe ſelbſt ge⸗ ſagt, daß ihm eine naheſtehende Bergwerksgeſellſchaft aus Grund⸗ ſtückskäufen Reſtkaufgelder zu zahlen habe, durch die Dr. Rade⸗ macher an der Aufwertung beteilligt ſei. Der Abg. Dr. Derfo h⸗ ren ſei, wie ihm(Dr. Beſt) mitgeteilt worden ſei, durch ſeine Frauin erheblichem Maße als Schuldner intereſſtert. Dr. Beſt be⸗ tonte ausdrücklich und wiederholt, daß er den Sachverhalt nicht nachgeprüft habe. Als man ihm aus dem Ausſchuß entgegenhielt, thekengläubiger betrachte, mußte er zugeben, daß ſein Ver⸗ mögen in Wertpapieren angelegt iſt, die durch die Aufwertung be⸗ troffen werden. Abg. Freiherr von Richthofen⸗Breslau ſtellte feſt, daß das Gut ſeiner Familie von ihm, nachdem es vier Monate lang öffentlich ausgeboten war, zum höchſten Kaufangebot übernommen wurde, daß er ſeine Mutter und ſeine unverheiratete Schweſter voll unterhalte, während ſeine verheiratete Schweſter auf ihren Wunſch den vollen Betrag ausgezahlt erhalten habe. Dr. Rade⸗ macher ſtellt feſt, daß die ihm naheſtehende Bergwerksgeſellſchaft nicht ein einziges Grundſtück in der Inflationszeit erworben habe, auf das Neſtkaufgelder zu zahlen ſeien. Er perſönlich ſei an der Jaflation lediglich als Gläubiger beteiligt und habe durch ſie nahe⸗ zu ſein ganzes Vermögen verloren. Dr Oberfohren ſtellte feſt, er weder in der Fraktion noch im Ausſchuß zur Aufwertungs⸗ frage Stellung nahm. Die geg. ihn ausgeſprochenen Verdächtigungen ſeien ein Racheakt Beſts. Ob er als Gläubiger oder Schuldner bei der Aufwertung mehr intereſſiert ſei, ſei nicht zu überſehen. Abg. Dr. Schetter(Zentrum) teilte mit, daß auch nach ſeinen Ver⸗ mögensverhältniſſen die angeblichen Intereſſen geſchnüffelt und an ſeine Partei ein Brief gerichtet wurde. Dr. Beſt verteidigte ſich gegenüber dieſen Feſtſtellungen, indem er immer wieder betonte, er habe Nachrichten Unbekannter ohne Prüfung weitergegeben. Die von Beſt angegriffenen Abgeordneten ſtellen ſchließlich feſt, daß er ſich in leichtfertiger Weiſe der Verbreitung unwahrer Nachrichten und der Verleumdung ſchuldig gemacht habe. Ausweifung ausländiſcher Arbeiter aus Oeſterreich. Die öſter⸗ reichiſche Regierung hat eine Geſetzesvorlage zum Schutze des inlän⸗ k diſchen Arbeitsmarktes ausgearbeiket, die augenblicklich von verſchie⸗ dewen wirtſchaftlichen Körperſchaften befürwortet wird. Die Miniſterbeſprechung in Berlin In der Beſprechung des Reichskabinetts mit den Staats⸗ und Miniſterpräſidenten der Länder, die am Samstag mit einer kurzen Mittagspauſe von 10 Uhr morgens bis gegen Abend dauerte, wur⸗ den die wichtigſten, zur Zeit im Vordergrunde ſtehenden außenpoli⸗ tiſchen Probleme eingehend erörtert. Hierbei ergab ſich eine grund⸗ ſätzliche Uebereinſtimmung in der Beurteilung der Lage und der zunächſt zu treffenden Maͤßnahmen. * Die Räumung des Sanktionsgebietes Eine Mitteilung des„Temps“ beſtätigt ausdrücklich, daß zugleich mit dem Ruhrgebiet die ſeit dem Frühſahr 1921 beſetzten Städte Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort geräumt werden und die Zurückziehung der Truppen, für die alle Vorbereitungen nunmehr getroffen ſeien, ſpäteſtens bis zum 16. Auguſt been⸗ del ſein werden. Die Beſchränkung der deutſchen Luftfahrt Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Sams⸗ tag iſt hier eine Note der Botſchafterkonferenzz eingegan⸗ gen, die zu Beſchränkungen des deutſchen Luftfahrzeugbaues Stel⸗ lung nimmt. Schon die vorläufige Ueberprüfung läßt erkennen, daß nur einige geringfügige techniſche Erleichterungen zugeſtanden wurden. Sie werden mehr als aufgewogen durch neue organiſatoriſche Bindungen. Wie die„Voſſiſche. Ztg.“ erfährt, wird ſich die Reichsregierung in den nächſten Tagen ein⸗ gehend mit dieſem Schriftſtück beſchäftigen. Dautſcher Reichstag Berlin, 28. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Man hatte für die vergangene Woche im Reichstage große Ereigniſſe erwartet, aber ſie hatten im Grunde ihre Schatten vorausgeworfen. Kein Wunder, daß danach am Wochenſchluß eine allgemeine Ab⸗ ſpannung um ſich griff. Als durch das Plenum am frühen Nach⸗ mittag ein unſchuldiges Geſetz über den Schutz des Papiers für Schuldurkunden in allen drei Leſungen verabſchiedet wurde, war das Haus faſt leer und auch was folgte, die zweite Leſung des Etats für das Reichsfinanzminiſterium, vermochte niemanden auch nur vom Gange Tee Am Schluſſe war ſogar offen⸗ bar, daß man ſich umſonſt bemüht hatte. Als nämlich die Redner der vier großen Parteien vorgebracht hatten, was etwa von der erſten 1 155 auf dem Wunſchzettel ihrer Parteien ſtand oder ſeitdem von den Wellen des Tages an kritiſchem Stoff an den Strand getrieben war, wurde bei dem Antrag der Kommu⸗ niſten auf Vertagung die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes feſt⸗ geſtellt. So konnte denn die erſehnte Pauſe eintreten, die bis zum Donnerstag dauern wird Die Deutſchnalionalen und Streſemann Die Deutſchnationalen haben am Samstag partei⸗ amtlich die Angriffe der Deutſchen Zeitung und des Lokalan⸗ zeigers auf den Reichsaußenminiſter abweiſen und erklären laſſen, daß dieſe Angriffe nicht ihrer Abſicht entſprachen und der Parteivorſtand hat an demſelben Samstag eine Entſchließung gefaßt, die alle Gerüchte über einen von den Deutſchnationalen geplanten Austritt aus dem Kabinett demen⸗ tiert. Der„Lokalanzeiger“ hat ſich denn auch leiſe grollend beruhigt. Die„Deutſche Zeitung“ mit nichten. Da ihre Angriffe auf nachgerade nur noch pathologiſch zu werten ſind, ſei von ihnen keine weitere Notiz genommen. Die dritte Steuernotverordnung Der Reichstag hat am 26. Juni das Geſetz zur Verlängerung der Geltungsdauer der dritten Steuernotverordnunan angenommen. Der Reichsrat hat am 27. Juni beſchloſſen. ESinſpruch nicht zu erheben. In dieſem Geſetz wird der für das Außerkrafttreten der Aufwertungsvorſchriften der dritten Steuernotverordnung auf den 30. Juni beſtimmte Termin auf den 15. Juli verlegt. Zugleich wer⸗ den die daſelbſt vorgeſehenen Friſten aufgehoben und wird ferner beſtimmt, daß die nach jenen Vorſchriften geſchuldeten Zinſen nicht vor den 1. Auguſt fällig werden und der Gläubiger die Annahme einer früheren Zahlung ablehnen kann. Hiernach laufen zurzeit keinerlei vom Gläubiger oder Schuldner zum Zwecke der Wahrneh⸗ mung ihrer Rechte aufgrund der Aufwertunasvorſchriften der dritten Steuernotverordnung einzuhaltende Friſten. das Jiel der Handelsvertragspolitik Eine Rede Dr. Neuhaus Berlin, 27. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Reichstagsausſchuß für die Handelsverträge äußerte ſich Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Neuhaus in Beantwortung von Fragen um Auskunft über das Ergebnis der belgiſchen Handelsver⸗ tragsverhandlungen und der ſchwebenden Verhandlungen über Frankreich, Italien und Polen etwa ſelgenermaen 77 Der Grundgedanke der deutſchen Handelspolitik muß die Erreichung der allgemeinen und unbeſchränkten und unbedingten Meiſtbegünſtigung für unſere Ausfuhr ſein. Von dem ge⸗ ſteckten Ziel, namentlich dem Abſchluß von Handelsverträgen, durch die die hohe Zollmauer des Auslandes niedergelegt wird, ſind wir leider noch weit entfernt und es bedarf der größten Anſtrenonm, um das Ziel zu erreichen. Was die bisher abgeſchloſſenen Hand. verträge und Wirtſchaftsabkommen anlangt, ſo beruhen die Verträge mit der Tſchechoſlowakei, Oeſterreich, Ungarn und Jugoſlawien auf dem Grundſatz der Meiſtbegünſtigung, Mit Belgien iſt ein Handelsvertrag abgeſchloſſen, deſſen Geltungs⸗ dauer 18 Monate beträgt und der mit ſeb eee Friſt kündbar iſt. Dieſer Vertrag enthält ebenſo wie die früheren Handelsverträge aus der Vorkriegszeit eine Klauſel, wonach die Ausfuhrverbote grundſätzlich im allgemeinen ausgeſchloſſen ſind und beruht auf dem Grundſatz der Meiſtbegünſtigung. Die vom Beginn der Handelsvertragsverhandlungen mit Frankreich im Herbſt 1924 bis Februar 1925 iſt in der Hauptſache ausgefüllt mit Erörterungen über die grundſätzliche Handelspolitik der beiden Länder. Der Handelsminiſter ging dann auf den Inhalt der Februar⸗ abmachungen ein. Es handelt ſich bei den zur Zeit in Paris ſchwe⸗ benden Beſprechungen über das Proviſorium in der Hauptſache darauf, beiderſeits Zolltarifvereinbarungen zu treffen, die für die Dauer des Proviſoriums einen Ausgleich der Zugeſtändniſſe und Vorteile bedeuten. Es war daher klar, daß wir in dieſen Verhand⸗ lungen Zugeſtändniſſe für franzöſiſche Waren auf dem deutſchen Markte geben mußten, um andererſeits ähnliche Zugeſtändniſſe auf der franzöſiſchen Seite zu erhalten. Mit Italien iſt einſteilen ein vorläufiges Handelsabkommen beſchloſſen worden, in dem ſich die beiden Staaten mit einigen Aus⸗ nahmen gegenſeitige Meiſtbegünſtigung ihrer Waren zuſagen. Für das endgültige Abkommen iſt italieniſcherſeits bei Abſchluß des Proviſoriums die Meiſtbegünſtigung ohne jede Einſchränkung zu⸗ geſagt worden. Deutſchland wird hierauf auch mit allem Nachdruck beſtehen. Denn es ſſt bekannt, daß gewiſſe italieniſche Induſtrie⸗ kreiſe gegen die Vereinbarung der Meiſtbegünſtigung mit Deutſchland Schwierigkeiten machen. Italien ſchützt ſeine Induſtrie durch ſeine hohen Zölle, die es in ſeinen bisherigen Handelsverträgen mit an⸗ deren Staaten nur wenig ermäßigt hat. Es wird deshalb das Ziel der Verhandlungen ſein, zu einer ſolchen Regelung des italieniſchen Zollſyſtems zu gelangen. Es iſt nicht zu leugnen, daß bisher eine feſte Grundſage für die Verhandlungen über einen definitiven Hon⸗ delsvertrag gefehlt hat. Ich hoffe daher, daß nach dem Zuſtande⸗ ommen der Novelle die italieniſche Reſerve verlaſſen wird und di⸗ Verhandlungen zu einem beide Teile befrledigenden Abſchluß bis zum Herbſt führen. Bei den Verhandlungen mit Polen, ichen a e een, haben ſh in vielen weſentl Punkten abweichen uffaſſungen ergeben. Anſicht, die die deutſchen Intereſſen genügend berückſichtigen 11 hat ſich bisher nicht erreichen laſſen. Insbeſondere iſt zu Beginn der Verhandlungen dem Anſchluß eines Zollver über zugeſtimmt hatte, nicht mehr bereit, Zollbindungen Jn 90 1 Deutſchland einzugehen. Mit dem Abſchluß eines umfaſſenden delsvertrages iſt dabei zunächſt nicht zu rechnen. Der Miniſter äußerte ſich dann eingehend über den 100 ſchen Zollkonflikt die ſeit langer Zeit mit Rußland ſ 10 benden Handelsvertragsverhandlungen ſtoßen auf große S keiten, weil die Wirtſchaftsſyſteme beider Staaten grundverſcht 175 ſind. Eine weitgehende Annäherung iſt bereits auf einem dieſes gebiet ereicht worden. Wieweit es möglich ſein wird, über 1 Gebiet hinaus eine Vereinbarung über den Warenaustauſch gelt ſtande zu bringen, werden die Verhandlungen der mächſten Jol⸗ lehren. Der Ausſchuß ſetzte dann die Generaldebatte über die vorlage der Regierung fort. 0 2 2 Die deulſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen. 15 Zu den Erklärungen, die der franzöſiſche Handelsminen über die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen geßer⸗ abgegeben hat, in denen er den guten Willen Frankreichs beſon! 90 betonte, wird von zuſtändiger deutſcher Skelle folgendes mitg teilt: Die deutſche und die franzöſiſche Auffaſſung über das Wirtſchafan abkommen ſtimmen im weſentlichen mit den von Miniſter angegebenen Punkten überein, ebenſo wie auf franzöſiſcher iſt au auf deutſcher Seite das Ziel, zu einem Abkommen zu gelangen, die den Ausgleich des gegenwärkigen Warenverkehrs wiederherſtellt. 2 5 Meinungsverſchiedenheiten auf dem Tarifgebiet drehen ſich aber 5 rade um die Frage, wie dieſer Ausgleich hergeſtellt werden—ꝗ— Staatsſekretär Trendelenburg hat dem franzöſiſchen Handelsminiſt 11 am 17. Juni ein Programm entwickelt. Die deutſche Delegatton überzeugt, daß durch dieſe ihre Vorſchläge das Gleichgewicht herg ſtellt werde. Aus dem Entgegenkommen, das die deutſche Delegation gezeigt hat, müſſe auch Frankreich die Ueberzeugung 5 wonnen haben, daß die deutſche Delegation bereit iſt, bis an d. Grenze zu gehen, die die Wahrung der deutſchen Intereſſen zulüßt. Badiſche Politik Aus dbem Landtag Der Ausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung be⸗ faßte ſich in ſeiner letzten Sitzung mit dem Entwurf eine⸗ Geſete⸗ über die Aenderung des Ausführungsgeſetzes zum bürgerlichen ſetzbuch und anderer Geſetze. Der Entwurf will die badiſchen Geſetze mit den neuen reichsgeſetzlichen Vorſchriften in Einklang bringe. Auch ſoll die Aenderung den Gebrauch dieſer Geſetze in der Prab,, erleichtern. Regierungsſeitig wird dieſe Aenderung als dringend no wendig empfunden. Die badiſchen Strafgeſetze und Strafprozeß⸗ geſetze ſind von Hafner⸗Kern bereits zuſammengeſtellt und neu her“ ausgegeben, andere Geſetzesſammlungen, die ſich noch in Vorberel tung befinden, ſtehen vor der Herausgabe. Beſonders erwähnenswer Eine Annäherung der iſt die Aenderung des Artikels 5, die ſich aus dem Artikel 131 dek. Reichsverfaſſung ergibt, die beſagt:„ übung der ihm anvertrauten öffentlichen Gewalt, die ihm einenf, dritten gegenüber obliegende Amtspflicht, ſo trifft die Verantworticſ, keit grundſätzlich dem Staat oder die Körperſchaft, in deren Dienſte der Beamte ſteht. Der Rückgriff gegen den Beamten bleibt vorbe, 27—5 Der ordentliche Rechtsweg darf nicht ausgeſchloſſen werden, isher mußte bei einer Inanſpruchnahme des Staates eine Voren ſcheidung des Verwaltungsgerichtshofes vorliegen. Die Verfolgung s Staates war alſo nicht ſo einfach. Im Falle einer verneinent Entſcheidung der Vor⸗(Verwaltungs) Inſtanz konnte das ordentliche Gericht überhaupt nicht angerufen werden; der ordentliche Rechtsweg war alſo ausgeſchloſſen. Eine Vorentſcheidung ſoll in zivilrechtlichen Sachen künftig nicht mehr zuläſſig ſein. In Grundbuchſachen ſoll in beſtimmten Fällen die Gemeinde haftbar ſein. Ge⸗ ſchädigte Ausländer ſollen nur entſchädigt werden, wenn die Gegen ſeitigkeit verbürgt iſt. Sowelt eine ſchuldhafte Verletzung der Amts⸗ pflicht vorliegt, iſt in dem vorliegenden Geſetzentwurf die Geltend⸗ machung des Erſatzanſpruches durch den Staat gegen den Beamten vorgeſehen. In der Ausſprache bedauert ein Vertreter des Innenminiſteriums die Entwicklung. Der Berichterſtatter und ein demokratiſcher Redner ſprachen ſich für die vorgeſehene Aenderung aus. Ein ſozialdemokra⸗ tiſcher Abgeordneter iſt gegen die Aufrechterhaltung der Schutzmög? lichkeit in Strafſachen, während ein Zentrumsredner ſich dafür aus ſprach. Eingehend verbreitete ſich noch Juſtizminiſter Dr. Trun 5 über die derzeitige Organiſation der Strafrechtspflege. Er war 1 die Aufrechterhaltung des Vorentſcheids in Strafſachen, insbeſondel in Privatklageſachen. 4 Der Artikel 1 Ziffer 2 des Geſetzentwurfs über die Beamte, haftung wurde einſtimmig angenommen. Artikel II des Entwurß ſieht verſchiedene Aenderungen des badiſchen Rechtspolizeigeſetzes 1% Auch hier ergaben ſich keine namhaften Aenderungen gegen den bi herigen Rechtszuſtand. 6 Eingehend beſprochen wurde beſonders das Ausfürungsgee zur Grundhuchordnung. Nach der Vorlage ſoll die Befäh, gung zum Richteramt Vorausſetzung ſein. Eni von zwei Zentrume abgeordneten ausgehender Abänderungsantrag will in Städten 7 Möaſichkeft der Ausnahmebewjilliaung geben. Dieſer Antrag wur mit Mehrheit angenommen. Weiter fand ein Zentrumsantrag d naßme, der ſich auf die Erweiterung der Beurkundungsbefugnis 5 Löſchungen bezieht. Wefter wurde die von der Regierung geſorden Aenderung des badiſchen Ausführungsgeſetzes zum Reichsgeſetz ſihe die Zwangsverſteigerung und die Zwangsverwaltung und die Ziv ö vrozeßordnung genehmiat, ebenſo die Vorſchläge über die Aenderung des Geſetzes ihor den Vorwaltungs⸗erichtshof und das vorwaltung gerichtliche Verfahren, ſowie des Geſetzes über das Hinterlegungs⸗ weſen. Letzte Meloͤungen Natürlich ein Verbor der Beſatzungsbehörde Von der Mainzer Beſatzungsbehörde verboten wurde das 90 flaggen der Häuſer und die Veranſtaltung eines Feſtzuges anläßli der Fahnenweihe des Männerquartetts. Eine auffällige Konzeſſionsentziehung r :( Bern, 28. Juni.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) ſchweizeriſche Bundesrat hat beſchloſſen, der franzöſiſchen Lufteen kehrsgeſellſchaft Cidra(Compagnie International de Naviga ſel, Aerienne) auf Grund eines ſchweren Unglücksfalls bei Ba ie wohei ein Paſſagier getötet wurde, die Konzeſſion für nur Schweiz zu entziehen. Dieſe Maßnahme wird nicht u mit dem Unglücksfall, ſondern auch mit den verſchiedenen g⸗ letzter Zeit der ne Geſellſchaft zur Laſt gelegten fell glücksfällen im Auslande begründet. Die Schweizer Behörde n, durch dieſen Konzeſſionsentzug der franzöſiſchen Luftverkehrsge! ſchaft kein gutes Zeugnis aus. Das Exploſionsunglück in Kanſas Citi (Spezialkabeldienſt der United Preß) 100 Kanſas City, 28. Juni. Die Aufräumungsarbeiten um dem Brande des Gilliskinos haben bisher nur eine Lei erden, Vorſchein gebracht. Da aber noch 20 Perſonen vermißt wes des glaubt man, daß es ihnen gelungen iſt, ſich in den Ke 5 den Theaters zu retten, wo ſie noch, da die Schuttmaſſen ihn ecber⸗ Austritt verſperren, eingeſchloſſen ſind. Die Aufränmun finden ten weßden daher fieberhaft fortgeſetzt. Von den Verletzten ſich 27 im Krankenhaus. — 42 rletzt ein Beamter in 15 2 buchtiges Stürmerſpiel. „Montag, den 29. Junl 1928 neue Mannheimer Jelkung[Morgen⸗NRusgabe) 7 e . Seite. Nr. 23 eri Spiel — Deutſchland ſchlägt Finnland nach hartnäckiger Gegenwehr:3 ghelſingfors, 27. Juni.(Eigenbericht.) Im dritten Spiele Sieen Finnland iſt der deutſchen Nationalmannſchaft endlich ein ieg gelungen. Nach dem unglücklichen Abſchneiden des deutſchen Fußballs in der Mehrzahl der letzten Länderkämpfe, ſah man ſelbſt dem verhältnismäßig leichten Spiel in Helſingfors peſſimiſtiſch ent⸗ gegen, zumal die Deutſchen im erſten Spiele ihrer Nordlandreiſe zu tockholm nur ein ſchwaches Können gezeigt hatten. Aber das Verluſtſpiel gegen die Schweden hatte wenigſtens den einen, wenn auch ſchwachen Vorteil gebracht, daß ſich die deutſche Mannſchaft kennengelernt hatte und eingeſpielt war. Der Kampf in Helſingfors fand am Freitagabend, bei trübem regneriſchem Wetter ſtatt. Dennoch entwickelte ſich vor etwa 5000 üſchauern ein ſchneller, ſtets intereſſanter Kampf. Die finnländiſche Elf, die ſich ausnahmslos auf Leute aus der Hauptſtadt ſtützte, überraſchte durch eine enorme Schnelligkeit und durch ihr rationelles, Techniſch waren die Deutſchen beſſer. eſonders der deutſche Sturm gefiel durch ſein konſequent ange⸗ wandtes, präziſes Flachſpiel und durch verſtändnisvolles Zuſammen⸗ arbeiten der Einzelteile. Glänzend disponiert war der Rechts⸗ außen Paulſen, der allein drei Tore auf ſein Konto brachte. Nach ihm gefiel die geſamte Hintermannſchaft am beſten, während das Spiel der Läuferreihe nicht immer befriedigen konnte. Die deutſche Elf war während der 90 Spielminuten durchweg überlegen, nur in der erſten Halbzeit, die auch mit einem:0 für die Einheimiſchen abſchloß, war der Kampf zeitweiſe offen. Die innen kamen im allgemeinen nur zu durchbruchsartigen, aber infolge ihrer Wucht recht gefährlichen Angriffen. Einer dieſer Vor⸗ ſtöße brachte den Gaſtgebern vor der Pauſe auch das Führungstor, während die Deutſchen leer ausgingen. Aber ſchon in der dritten Minute der zweiten Halbzeit fiel durch Paulſen der Ausgleich. Kurze Zeit darauf ſchoß Paulſen auch den zweiten Treffer. Ein Gegenangriff der Finnen führte zu einem Elfer, der auch glatt zum Ausgleich eingeſchoſſen wurde. Die gleiche Spielphaſe ſührte kurz darauf durch Ruch zum dritten Treffer der Gäſte. Paulſen ließ das vierte Tor folgen. Nun rafften ſich aber auch die Leute des Gaſtgebers noch einmal zuſammen und erzielten einen dritten Treffer. Dann war aber wieder Deutſchland bis zum Schluß über⸗ legen. Ein Alleingang Voß'(Kiel) ſtellte das Ergebnis endgültig auf:3.— Der verdiente Sieg der Deutſchen wurde von den Finnen neidlos und begeiſtert gefeiert. 8 Weſideutſchland— Oſtholland:2 „ flöln, 28. Juni.(Eigener Drahtbericht.) Vor ca. 25 000 Zu⸗ ſchauern ſtellten ſich die Repräſentativen von Oſtholland und von Weſtdeutſchland dem Unparteiiſchen. Das Spiel fand anſchließend an den Fünfverbändekampf der Leichtathleten im Kölner Stadion ſtatt und brachte den Einheimiſchen einen vollauf verdienten, viel⸗ bejubelten Sieg. Der Kompf war außerordentlich ſpannend und raſſig und ließ auf beiden Seiten recht gute Leiſtungen erkennen. Namentlich die Einheimiſchen gefielen und erwieſen ſich in techniſcher Beziehung als weſentlich überlegen, obwohl man von der nicht ſonderlich ſtark erſcheinenden Elf ſich nicht allzupiel verſprochen hatte. Die holländiſchen Gäſte mußten ſich auf vereinzelte allerdings recht gefährliche Durchbrüche beſchränken. Als beſte Leute erwieſen ſich Lücke⸗Rudolf auf dem rechten weſtdeutſchen Flügel, die immer wieder gefährliche Situationen vor dem holländiſchen Tore ſchufen. Lücke war es auch, der bei ſtarker Ueberlegenheit der Grünweißen in der 20. und 30. Minute vor der Pauſe die erſten beiden Erfolge für ſeine Farben erzielte, wogegen Oſtholland zu keinem Tore kam. Nachdem anfänglich der Weſten auch nach Wiederbeginn ſtark gedrückt hate, rafften die Gäſte ſich allmählich mehr und mehr auf und verlegten ſich auf gefährliche Durchbrüche. Nochmals brachte Lücke ein Tor zuſtande (15. Minute), dann kam Holland durch ſeinen Halblinken Halle zu ſeinem erſten Torerfolg. Durch ein Selbſttor der Holländer kam der Weſten auf:2, doch ſtellte ihr Mittelſtürmer Gielian nochmals das vorherige Verhältnis her. Kurz vor dem Abpfiff ſtellte Lücke das Spiel auf:2. die pokalſpiele verein für Naſenſpiele Mannheim— Sporkverein Kickers Stkuftgart:2(:1) (Nach 135 Minuten Spielzeit abgebrochen) Der letzte Sonntag der Spielzeit 1924¼25 brachte Mannheims Sportgemeinde noch ein letztes großes Ereignis. Der ſfüddeutſche Meiſter und der Meiſter von Württemberg⸗Baden liefertn ſich während der regulären Spielzeit einen wirklich großartigen Propa⸗ kampf, die Verlängerung allerdings brachte alle Schattenſeiten es Fußballſportes und man war wirklich froh als das„grauſame Spiel“ ein Ende hatte. Die V. f. R. Mannſchaft lieferte in den erſten 45 Minuten ein großes Spiel und hätte bis zur Pauſe Gelegenheit genug gehabt, den zum Siege notwendigen Vorſprung herauszu⸗ holen; nach dem Wechſel kamen die Kickers immer mehr auf, um in der Verlängerung V. f. R. mehr und mehr einzuſchnüren, aber die Hintermanmſchaft des ſüddeutſchen Meiſters hielt Stand und ſicherte wenigſtens das Unentſchieden. Das Schlußtrio war bei den Raſenſpielern das Beſte der Mannſchaft. Hügel hat ſeine Schwäche⸗ periode überſtanden und meiſterte in ſicherer Weiſe viele plazierte Torſchüſſe des Gäſteſturmes. Auch Fiſcher iſt wieder in großer Form und überragte Freiländer beträchtlich. Engelhart fand ſich als Läufer nicht zurecht, er betätigte ſich zu ſehr in der Abwehr. Au hielt bis zur Pauſe den gefährlichen rechten Flügel des Kickersſturmes gut, fiel dann aber mehr und mehr ab. Deſchner war der beſte Läufer. Der Sturm konnte ebenfalls nur bis zur Paufe gefallen, bis dahin hielt ſich auch Fleiſchmann gut. Herberger ſollte unbedingt Sturmführer bleiben, Höger iſt langſam geworden. ſehr gut hielt ſich Zinn und Meißner bis zu ſeiner Verletzung. Die Kickers hatten einen neuen Mann im Sturme, der ſich erſt allmählich zurechtfand, dann war aber der Kickersſturm weit beſſer als der Angriff des ſüddeutſchen Meiſters Die Läuferreihe hatten in Niederbacher ihre beſte Kraft Die Verteidigung ſtand den Einheimiſchen nicht viel nach. 8 Unter der Leitung von Herrn Müller(Beiertheim) ſtellten ſich die beiden Mannſchaften in folgender Beſetzung zum Kampfe: V. f. R. 5 1n d Fi Freiländer deſchner Au Höger Herberger Fleiſchmann Meißner Zinn Weiler W. Müller Keßler Welz Wunderlich R. Kurz Niederbacher E. Kurz Höſchle G6 Nagel 8 Kickers Bald nach dem Anſpiele des V. f. R. ſchoß Wunderlich hoch über⸗ Tor. Der Raſenſpielerangriff fand ſich aber zuerſt zuſammen, doch die Kickers erwieſen ſich als Meiſter im Deckungsſpiel. Den erſten Eckball erzielte Stuttgart, er wurde leicht abgewehrt. Ein ſcharfes Jaurückgeben Höſchle brachte den Einheimiſchen den erſten Eckball ein. der ebenfalls keinen Erfolg hatte..f. R. war in der Folge ſtark überlegen, Götz im Kickerstor bekam zu tun, meiſterte aber alles; duch die 2. und 3. Ecke für V. f. R. brachte nichts ein. Erſt in der Kehraus im Fußball 34. Minute war Meißnek nach prächtigem Alleingange erfolgreich. :0 für V. f. R. Die ſüddeutſche Meiſterelf war auch weiterhin im Felde überlegen. Die 4. Ecke für Mannheim wurde verſchoſſen. Ueberraſchend kamen die Schwaben zum Ausgleiche. Ein raffiniertes Täuſchen des Neulings auf dem Rechtsinnenpoſten brachte den Ball zu Weiler, der von der Seitenlinie aus unhaltbar einſchoß. 11. Götz mußte noch verſchiedentlich eingreifen, dann war Halbzeit.:1. Nach Wiederbeginn entpuppten ſich die Kickers erſt richtig. Sie griffen energiſch an und ein prächtiger Weitſchuß W. Müller brachte das Führungstor für Kickers Ein prächtiger abwechſeln⸗ der Kampf hielt in den nächſten Minuten die 5000 Zuſchauer in Spannung. Ein Durchſpiel Meißners wurde im Strafraum von E. Kurz unfair geſtoppt. Den Elfmeter verwandelte Meißner prompt zum Ausgleich. 212. Nun wurde der V. f. R. Angriff wie · der lebhafter. Wunderlich erzwang die zweite Kickersecke, die ge⸗ wertet wurde. Dann wechſelten die Angriffe wieder ſchnell ab. Eben hatten die Raſenſpieler ihre 5 Ecke vergeben, als im nächſten Momente Wunderlich den 3. Eckball fein vors Tor gab, den Hügel im Gedränge prachtvoll abfing. So waren die letzten 15 Minuten herangekommen und immer noch fehlte die Entſcheidung. Aber die Angriffsreihen vermochten ſich nicht durchzuſetzen. In den letzten Minuten drängten die Gäſte ſtark, doch die reguläre Spielzeit endete :2 unentſchieden. In der Verlängerung wurde der Kampf immer unſchöner. Bei einem Zuſammenprall mit Götz mußte Meißner einige Zeit ausſcheiden und humpelte dann nach Wiedererſcheinen nur noch auf dem Spielfelde herum. Ihm folgte Keßler von den Kickers, dadurch waren beide Sturmlinien lahmgelegt und die Verteidigungen konnten das Ergebnis halten. So brachten auch die 30 Minuten Verlängerung kein Ergebnis. Erneut wurden die Seiten gewechſelt und das nächſte Tor ſollte entſcheiden. Die Kickers wurden nun drückend über⸗ legen, nur ſelten verſuchte ein V. f. R. Stürmer auf eigene Fauſt ſein Glück, ſo vergingen auch die letzten 15 Minuten ohne Torerfolge und nach 135 Minuten Geſamtſpielzeit mußten die ab⸗ gekämpften Mannſchaften die Beſtimmung des Endſpielteilnehmers dem Loſe überlaſſen. Geſamteckenverhältnis:7 für Kickers. S. * M..B. Fürth Deutſcher Jußballmeiſter der D. T. Das Entſcheidungsſpiel um die DT.⸗Meiſterſchaft hatte in Ham⸗ burg keinen nennenswerten Beſuch angezogen, zumal der H. S. B Die Fürther gewannen nach ſehr überlegenem Spiel mit 25 0 gegen M..V. Kiel und errangen hiermit den Titel. * Privatſpiele Mannheimer Fußballklub Phönix—.G. 1903 Ludwigs⸗ hafen:0(:0) Am Freitag abend empfing Phönix Mannheim den Vorderpfalz⸗ kreismeiſter zum Freundſchaftsrückſpiele Vor mehreren Wochen unterlagen die Mannheimer in Ludwigshafen:0, die Revanche iſt alſo gelungen. Die Ludwigshafener hatten allerdings fünf Erſatz⸗ während Phönix mit beſter Vorſetzung den Kampf beſtritt. 1 8 4 Das Spiel war im Felde meiſt gleichwertig, die Mannheimer Angriffe waren aber ſchon in der erſten Spielhälfte zahlreicher und nur dem guten Abwehrſpiel ihres Torhüters verdankten die Pfälzer das korloſe Halbzeitreſultat. Nach dem Wechſel lagen beide Stürmerreihen abwechſelnd im Angriffe. Aber beide Verteidigungen ließen ſich nicht ſchlagen. Erſt in der 70. Minute des Spieles gelang es Beckerle, der inzwiſchen den Poſten des Mittelläufers mit dem des Sturmfügrers vertauſcht hatte, das Siegestor für Phönix zu ſchießen. Bei dieſem Ergebniſſe blieb es, trotzdem die Ludwigshafener gegen Schluß einige gute Chancen zum Ausgleich hatten. Der Schiedsrichter Herr Lud⸗ äſcher(B. f. R. Mannheim) leitete das Spiel einwandfrei. „Die ſiegende Elf hatte ihre Beſten im Verteidigungstrio und im Mittelläufer und ſpäteren Mittelſtürmer Beckerle. Die Ludwigshafener konnten natürlich nicht ihre beſten Leiſtun⸗ gen zeigen. Der Sturm war zu ſehr geſchwächt um ſich dur ſetzen zu können. Der beſte Mann der 1903er war Schmitt, der erſtmals als Mittelläufer fungierte. Sehr gut ſchlug ſich auch die Verteidi⸗ gung, beſonders Völker im Tore, der einehöhere Niederlage vermied. Sp.-Cl. Käfertal—.C. Anion Böckingen:3(:2) Es waren nur wenige Intereſſenten, die nach dem Sportpl in Käfertal gepilgert waren, um dem Treffen der beiden Mannſchaften beizuwohnen. Die Erſchienenen dürften jedoch ziemlich auf ihre Ko⸗ ſten gekommen ſein, da ein faires abwechslungsreiches Treffen vor⸗ geführt wurde, das die Schwaben dank größerer Entſchloſſenheit ihrer vorderen Reihe zu einem Sieg geſtalten konnten. Fraglich iſt jedoch, ob er in dieſer Höhe verdient war, denn im Feldſpiel hielten ſich beide Mannſchaften gleich gut. Käfertal hat es ſeinem unentſchloſſenen Sturme zu verdanken, daß nicht mehr Zählbares erreicht wurde. Bei den Einheimiſchen konnte Torwart nicht immer gefallen, ebenſo der rechte Verteidiger. Der Mittelläufer war ſeinen beiden Aſſiſtenten um ein Beträchtliches überlegen. Der Sturm beſaß in dem Linksaußen und dem Mittelläufer ſeine beſten Leute. Bei den Schwaben konnte das geſamte Schlußtrio gut ge⸗ fallen. Genau wie beim Gegner war auch hier der Mittelläufer der beſte Mann. Der Sturm war einheitlich gut beſetzt und zeigte ſchöne Zuſammenarbeit. Der Unparteiiſche konnte mit ſeinen En dungen jederzeit Anklang finden. Nach abwechſelndem Spiele kamen die Gäſte durch ihren Halb⸗ rechten zum Führungstreffer, dem derſelbe Spieler nach zirka 35 Mi⸗ nuten Nr. 2 folgen läßt, während die Einheimiſchen bis zum Wechſel zu keinem Erfolg kommen. Von Beginn an liegen die Einheimiſchen durch Rückenwind be⸗ günſtigt faſt ſtändig im Angriff, nur ab und zu werden die Gäſte in durchbruchartigen Angriffen gefährlich. Zunächſt gelingt es Geiger ein Tor aufzuholen, jedoch Böckingens Halbrechter ſtellt bis zum Schluß das alte Verhältnis wieder her.— Anläßlich des gleichzeitig ſtattfindenden Sommerfeſtes veranſtaltete der Platzbeſitzer ein Schüler⸗ turnier, das folgende Teilnehmer aufwies: Vif.R. Waldhof, 08, Pfalz. Sandhofen, Feudenheim und Käfertal außer Konkurrenz. Während in der erſten Runde Feudenheim, Sandhofen und Pfalz ausſcheiden mußten, waren es in der Zwiſchenrunde Käfertal und e die die ten Jn cch 155 ſe. bezw. Wald⸗ of anerkennen mußten. ſußſpiele ſiegte.f. R. durch beſſ. Spiel mit 150 über Waldhof. ee F. B. Frankenkhal— L. J. G. 03 Ludwigshafen:2(:0) F. G. 03 Ludwigshafen weilte am Sonntag in Frankenthal mit dem dortigen F. V. anläßlich deſſen Weeährigen Subilaudg 90 Freundſchaftsſpiel auszutragen. Bis zur Halbzeit konnte Franken⸗ thal mit einem Tor in Führung gehen. Nach Wiederbeginn ſtellten die Gäſte durch den Mittelſtürmer das Reſultat auf 121. Eſnige Zeit darauf gelingt es Linnebacher, ein zweites Tor vorzulegen. :1 für 1903. Durch einen Elfmeter erringt Frankenthal abermals den Ausgleich. Nach beiderſeitigen Anſtrengungen, wobei öfters die Grenzen des Erlaubten überſchritten wurden, änderte an dem Ergebnis nichts mehr. Bei Frankenthal zeichnete ſich beſonders die Hintermannſchaft aus. Die Läuferreihe legte großen Eifer an den das wichtigſte vom Sonntagsſport Die Regatten im Reich— Mannheimer Vereine in J rankfurt und Stutigart ſiegreich. *— ..R. und Kickers Stuttgart ſpielen nach zweimaliger Ver⸗ längerung:2. * Jußball-cänderkampf Deutſchland— Jinnland:3. . Fußball-Cänderkampf Weſtdeutſchland— Oſtholland:2. ** 10 FJürih Deutſcher Fußballmeiſier der Deulſchen Turner⸗ a E Mannheim verliert im Waſſerball gegen Budapeſt:4. * Heinrich⸗Leipzig ſtellt einen neuen 200 Meter⸗Freiſtilrekord auf. * cewins Roland gewinntk mit Haynes in Hamburg⸗Horn das Deulſche Derby(100 000.). wenninger-Zuffenhauſen ſtellen im beidarmig Steinſtoßen neuen deulſchen Rekord auf. * .T. G. Mannheim in Rheingönheim 13mal ſiegreich. Tag, während der Sturm vor dem Tor manches ausließ. Bei 1903 konnte vom Sturm nur der Mittelſtürmer und der linke Flügel ge⸗ fallen. Von der Läuferreihe war der Mittelläufer ſehr gut. Die Verteidigung leiſtete ebenfalls gute Abwehr. Der Schiedsrichter war dem Spiel ein gerechter Leiter. cb. 0 Fußball in Karlsruhe farlsruher F. B.— Phönix Ludwigshafen:2(:0):6 Zum Spielzeitabſchluß hatte ſich K. F. V. nach den überragenden Gegnern der letzten Wochen eine Mannſchaft verpflichtet, die neben dem füddeutſchen Meiſter V. f. R. im Rheinbezirk die zweite Stelle einnimmt. Leider konnten beide Mannſchaften nicht komplett an⸗ treten, da auf der Ludwigshafener Seite der repräſentative Vertei⸗ diger. infolge in letzter Stunde erfolgten Verunglückung erſetzt und bei K. F. V. für den erkrankten Würzburger ebenfalls eine Er⸗ gänzung vorgenommen werden mußte. Bei K. F. V. ſah man wieder einmal den nach langer Krankheit wieder geneſenden Halblinken. Die gegen die Sonne ſtehenden Karlsruher vermögen bereits in der 5. Minute durch ihren Halbrechten auf Vorlage der Mitte mit Prachtſchuß in Führung zu gehen. Nachdem Ludwigshafen vor dem leeren Karlsruher Tor knapp verſchoſſen, erhöht der heimiſche Halb⸗ rechte auf abermaliges uneigennütziges Abgeben der Mitte mit Ecken⸗ ſchuß:0. Ludwigshafen zeigt vornen teilweiſe ſchönes Spiel, es fehlt aber an dem entſchloſſenen Schuß. Aber auch auf K. F..⸗ Seite liegt der linke Flügel lahm, der ein direkt luſtloſes, bequemes Spiel vorführt. Die Pfälzer kommen eine Zeitlang durch gutes Zu⸗ ſammenſpiel ſtark auf, erzielen eine Reihe von Ecken, wobei der Halbrechte eine beſondere Gelegenheit 2 Schritte vor dem Tor aus⸗ läßt. Auf der anderen Seite iſt es diesmal der Mittelſtürmer, der auf Flankenſpiel der rechten Sturmſeite in das leere Tor einſchießt. :0. Kurz vor der Pauſe verhindert der Karlsruher Torwart durch Herauslaufen den ſicher erwarteten Erfolg der Gäſte. Ein ſcharfer Schuß der Karlsruher Mitte iſt der erſte nennens⸗ werte Augenblick nach Seitenwechſel, aber dann blüht den Karls⸗ ruhern das Glück bei zweimaligem Ballverlieren durch den Torwart im Strafraum. Die Sache lief noch gut ab. Der Karlsruher Erſatz⸗ halblinke leiſtet ſich einen Steilſchuß vor dem Kaſten und Ludwigs⸗ hafen kommt darauf zu ſeinem wohlverdienten erſten Erfolg durch den Halbrechten, der bei Deckungsfehler des linken Karlsruher Läu⸗ fers einen gutgegebenen Ball über den herauslaufenden Torwart hin⸗ weg einſendet. Kurz darauf aber nützt der Karlsruher Halblinke ein Mißverſtändnis der Ludwigshafener Tordeckung aus und ſtellt mit Kurzſchuß:1. Eine Prachtleiſtung vollbringt dann der Pfälzer Torwart, indem er einen roffiniert plazierten Schuß des Karlsrußer Halbrechten ſich werfend am Pfoſten ſtoppt. Kurz vor Schluß drückt Ludwigshafen das Torverhältnis auf:2. K. F. V. kann in der Tat auf große Erfolge in den letzten Mo⸗ naten zurückblicken. Es wurde ſeit langen Jahren in Karlsruhe nicht mehr ſo abgeſchloſſen. Auf der Höhe war das Spiel am geſtrigen Sonntag aber nicht. Kehraus! Den Spielern iſt die wohlverdiente Ruhe zu gönnen und ihnen für ihre Pionierarbeit am Wiederaufbau Karlsruhe als Fußballſtadt reſtloſe Anerkennung zu zollen. Ludwigshafen war durch das Ausſcheiden von Regele und die dadurch bedingte Umſtellung Im Zuſammenſpiel, Stellen und Abſpielen boten die Gäſte Ebenbürtiges, nur auch hier das alte Lied vom vergeſſenen und ſchlechten Schuß. Die Spiellei⸗ tung war gut und der Beſuch, am Grenadierfeſt gemeſſen, recht an⸗ nehmbar. August Müßle. weitere Ergebniſſe Süddeukſchland Vorſchlußrunde um den ſüddeulſchen Verbande; V. f. R. Mannheim— Kickers Stuttgart:2(:1) Minuten Spielzeit abgebrochen. Rheinbezirk Phönix Ludwigshafen— Union Ludwigshafen:2(): Phönix Mannheim— Sportverein Wiesbaden:5; Spielvg. Sandhofen— V. f. T. u. B. Feudenheim:2; 1903 Ludwigshafen— Iv. Franken⸗ thal:2; Odenwaldkreis— Pfalzkreis:1; Sp. Klub Käferthal— Union Böckingen:3. Aufſtiegſpiele Rheinheſſen— Saar: S. V. Sulzbach— Mainz 05:0. Geſellſchaftsſpiele .Vg. Griesheim— Eintracht Trier ausgef.; 1. F. C. Freiburg —..K. Budapeſt:3; Pfeil Nürnberg— V. f. R. Fürth:0; Wacker München— F. T. C. Budapeſt:2; 1. F. C. Nürnberg— Sp. Vg. Fürth:0; Eintracht Frankfurt— Offenbacher Kickers(.) :2; Karlsruher.V.— Phönix Ludwigshafen 42. Weſtdeutſchland In Köln: Weſtdeutſchland— Oſtholland:2. In Dorkmund: Städteſpiel Dortmund— Bochum(Samstag) 11. Geſellſchaftsſpiele Preußen Eſſen— Eſſen 99:;: M..V. Linden— Raſenſport Mühlheim:1; B. V. Beeck— Hamborn 07:4; Union Krefeld— Meidericher Sp. V.:1;.f. B. Bottrop— Schwarz⸗Weiß Eſſen:1; Armina Bielefeld— V. f. B. Bielefeld:1; Hammer Sp. Bg.— V. f. L. Osnabrück:0. Mitteldeutſchland Geſellſchaftsſpiele Städteſpiel Zwickau— Erfurt:0; Wacker Leipzig— Eintracht Leipzig(Samstag):3; Sturm Chemnitz— SC. Jwickau 00; Planitzer.C.—.C. 02 Zwickau(Pokalſpiel):2; S. C. Erfurt— F. T. C. Budapeſt(Samstag) 111. In Halle: Mitteldeutſchland— Norddeutſchland:0. Norddeufſchland Holſtein Kiel— Vittoria Hamburg:0; Viktoria Hamburg— Union Altonga:0; Hamburger S. V.— St. Pauli:1; Hamburger 35 S. V.— St. Georg 20. — 1 „„„d ͤ y ———— — —— * 4. Seite. Nr. 293 Montag, den 29. Juni 1925 Kegatten Die 38. große Negatta in Frankfurt Frankfurt a.., 28. Juni.(Eig. Drahtbericht). Die 38. große Frankfurter Ruder⸗Regatta auf dem Main hatte eine glänzende Be⸗ ſetzung aus allen Teilen des Reiches gefunden. Bei guter Witierung kämpften am Samstag und Sonntag 41 Vereine mit 207 Booten und 1045 Ruderern in 26 Rennen erbittert um die Palme. Die Rennſtrecke befand ſich in recht guter Verfaſſung und war an bei⸗ den Tagen von einer unüberſehbaren Menſchenmenge umſäumt. Ab⸗ wicklung und Organiſation der Veranſtaltung ließen kaum einen Wunſch offen. Durch Lautſprecher war die Bekanntmachung der Ergebniſſe erfolgt. Die ſpannenden Kämpfe brachten oft große Ueberraſchung. So kam das verhältnismäßig ſchlechle Abſchneiden der Germania Frankfurt recht unerwartet. Die Germania konnte von größeren Rennen nur am zweiten Tage den Kaiſervierer gewinnen. Sehr gut hielten ſich Rhenania⸗Koblenz, W. S..⸗Godesberg und die Kölner Vereine Der Mainzer Ruder⸗Verein holte ſich u. a. das wertvollſte Rennen des zureiten Tages, den Germania⸗Achter. Der große Einer fiel an den Wormſer Nutſchter, der die Frankfurter Kruck und Brühl ſicher niederrang. Enkſcheidungsrennen em Samskag. 1. Begrüßungspreis. Einer, für Junioren(Ehrenpreis). 1. Karl Wolf,.⸗G. Worms:24,2; 2. Ernſt Peukert, Mainzer .⸗G..550,4; 3. Herm. Braun, Offenbacher.⸗V.:55. Vom Start an übernimmt Wolf die Führung, hält dieſe bis ins Ziel und ge⸗ winnt ganz überlegen. 2. Preis des deutlſchen Ruderverbandes. Bierer.(Wander⸗ preis). 1. Frankfurter.⸗G. Germania(E. Schleebach, M. Gorriſſen, Hch. Schultheiß, A. Schmidt, W. Freyſen):46; 2. Kaſteler.⸗G.:48; 3. Mainzer R⸗V.(Seemann⸗Mannſchaft) 713. Die Boote gehen geſchloſſen ab. Bei 500 Meter iſt Germania eine halbe Länge vor Kaſtel, Mainz eine Länge zurück. Bei 1000 Meter führt Germania mit einer Länge bei 1600 Meter mit anderhalb Längen gegen Kaſtel, Mainz fällt langſam zurück. Bei 1800 Meter macht Kaſtel einen ſtarken Vorſtoß gegen Germania, der die Ka⸗ ſteler ſtark auflaufen läßt. Germania nimmt den Vorſtoß mit ſchönem Schwung auf und gewinnt ſicher mit dreiviertel Längen. 3. Preis vom Mühlberg. Juniorvierer. 1. Frankfurter R. G. Sachſenhauſen(R. Himmelreich, E. Burkhardt. R. Sturm, H. Hummel, W. Sauer):52,6; 2. R. Kl. Rhenania Koblenz:57,8; 3. Mannheimer.⸗V. Amicitia wegen Kolliſſion ausge⸗ ſchloſſen Die Boote gehen geſchloſſen ab, bei 800 Meter Kolliſſion, auf Grund deren Amicitia ausgeſchloſſen wird. Im neuen Rennen geht Sachſenhauſen ſofort in die Führung, vergrößert dieſe bis 1800 Meter auf zwei Längen. Rhenania macht einen ſtarken Endvorſtoß, der ſie an die Führenden heranbringt, die das Ziel mit anderthalb Länge ſicher paſſieren. 4. Preis vom Saalhof. Jweiter Bierer ohne Steuermann. 1. Ulmer R. Kl. Donau(O. Kolb, E. Maier, W. Dopfer, H. Schäfer):49,8; 2. Mainzer R. V.(Berg Mannſchaft):10; 3. Frank⸗ furter R. V. aufgegeben. Die von Hermann Steinhäuſer trai⸗ nierten Ulmer gehen bald in die Führung gegen Mainz und Frank⸗ furter R. V. Dieſer gibt bei 800 Meter auf wegen angeblicher Kolliſton mit Mainz. Die Ulmer, die durchweg 32er Schlag rudern, ziehen mit kräftiger Waſſerarbeit davon und gewinnen überlegen mit fünf Längen. 5. Preis vom Oſthafen. Jweiter Einer. 1. Kurt Geor gi, Gießener R. G.:36,4; 2. Brund Koſowski R. G. 1874 Nelſon⸗Halle; 3. Walter Oppenheimer, Frankfurter R. G. Germania:46,9; 4. Gg. Trumpfheller, Hanauer R. Kl. Haſſia:59,8. Die Boote gehen gut ab. Koſowski nimmt bald die Führung, kreuzt aber vollſtändig die Fahrbahn. Bei 1000 Meter iſt er eine Länge vor Georgi. Oppen⸗ heimer, der ebenfalls den Kurs gewechſelt hat, liegt eine Länge da⸗ hinter. Trumpfheller ſtets auf dem letzten Platz. Bei 1700 Meter nimmt Georgi das Rennen gegen den anſcheinend ſehr ermüdeten Koſowski auf, und überholt ihn bei 1800 Meter durch ſchneioigen Spurt. Oppenheimer geht an den Hallenſer heran und kann bis zum Ziel nahezu auf gleiche Höhe laufen. Georgi gewinnt mit drei Längen. 6. Skrahlenberg Preis. Beſchränkter Bierer. 1. Mannheimer R. V. Amicitia(H. Schweickardt, Fr. Peters, G. Maier jr., E. Schlatter, H. Fauth):00,8; 2. R. Kl. Grießheim:04,8; 3. R. Sp. V. Teutonia Frankfurt:20. Schönes geſchloſſenes Rennen, aus dem bei 1000 Meter Grießheim in knappe Führung geht. Amicitia iſt bei 1500 Meter eine Länge voraus und hält dieſe gegen die in aus⸗ gezeichneter Form rudernden Griesheimer ſicher bis ins Ziel. Teu⸗ tonia kann gegen die ausgiebige harte Waſſerarbeit der beiden Gegner nicht aufkommen und folgt mit vier Längen Abſtand 7. Preis vom Main. Erſter Bierer ohne Steuermann.(Wander⸗ preis). 1. Mainzer R. V.(J. Schneider. L. Apel. H. Funk, J. Racke):44.8: 2. Frankfurter R. G. Germania aufgegeben. Beide Boote gehen in ſcharfem Tempo vom Start ab. Mainz zieht 37er, Germania 36er Schlag. Bei 500 Meter iſt Mainz eine halbe Länge voraus und verarößert dieſen Vorſpruna ſtetia. Bei 1000 Meter iſt Mainz klar führt bei 1400 Meter mit anderthalb Längen. wo Ger⸗ mania das Rennen aufaibt. 8. Preis von Oberrad. Jungmannachter. 1. Waſſerſport⸗ verein Godesberg(F. Ellen. W. Wittkuhn. G. Dinius, L. Arenz. K. Müller, F. Hämmerling. J. Klee. Fr. Dreeſen: H. Well⸗ mann):22.4: 2. Mainzer R. G.:33.8: 3. Kölner Klub für Waſſer⸗ ſport:38.6. Godesbera geht in Führung bei 500 Meter, vergrößert dieſe mit prachtvoller Zuſammenarbeit ſtetig. Zwiſchen Mainz und Kölner Waſſerſport Kampf um den zweiten Platz. den Köln durch Fehlzug knapp vor dem Ziel einbüßt. Godesbera gewinnt mit drei Längen. 9. Preis von Frankfurk. Biererl(Herausforderungaspreis.) 1. Ul⸗ mer R. Kl. Donau(DO. Kolb. E. Meier. W. Dopfer, H. Schäfer: A. Flunger):50: 2. Mainzer R. V.(Bera⸗Mannſchaft):53,4: 3. Kölner R. G.:03,2: 4. Hanauer R. G.:32.2. In ſchöner Form geht Ulm bald in leichte Führung dicht gefolat von Mainz. das ſtetig ſpurtend die Ulmer nicht überholen kann. Bei 1500 Meter dehnt Ulm ſeinen Vorſprung aus und gewinnt mit%¼ Länge. 10. Präſidenten-Preis. Doppelzweier ohne Steuermann.(Heraus⸗ forderungspreis). 1. Waſſerſportverein Godesbera(W. Engels. Hch. Scheben):55: 2. Frankfurter R. G. Germania(Kruck. Hügel):01,2: 3. Frankfurter R V.(Brühl. Schrod):10,8: 4. Frank⸗ furter R. Kl.(Dörr, Kraft):16.6 Durchaus geſchloſſenes Rennen bis 500 Meter, wo Frankfurter Germania leichten Vorſprung vor Godesberga nimmt. Frankfurter R. Kl. folat auf dem dritten Platz. Frankfurter R. V. auf dem letzten Platz. Bei 1200 Meter verſchiebt ſich das Bild. Germania liegt eine Länge vor Godesberg. Frankfur⸗ ter R. V. iſt auf den dritten Platz gegangen und liegt anderthalb Längen hinter Godesbera. Zwiſchen Germania und den hart an ſie heranſpurtenden Godesbergern entſpinnt ſich ein in lebhafteſtem Zeitmaß geführter Kampf. Godesbera geht bei 1700 Meter auf gleiche Höhe mit Germania, überholt ſie in ſchärfſtem Endkampf und — 255 mit zwei Längen. da Germania zwei Schlaa vor dem Ziel aufbört. 11. Hochſchul-Preis. Vierer. 1. Gießener R. G.(W Müller, H. Petermann, H. Mohr, O. Weber⸗Nonnenhof; H. Schmick):20; 2. Akad..⸗Kl. Würzburg aufgegeben bei 1300 Meter. Gießener .⸗G. nimmt ſofort die Führung, dehnt'eſe immer weiter aus und hat bri 1300 Meter zwei Längen Vorſprung wo Würzburg aufgibt. 12. Jubiläums-Preis. Achter.(Herausforderungspreis). 1. Mainzer.⸗V.(J. Schneider, L. Avel. Gg. Fellner, Ph. Hilbert, A. Blum. A. Seemann, H. Funk, J. Racké; H. Kalkhof):14,4: 2. Kölner.⸗G.:17,8: 3..⸗Kl. Rhenania Koblenz bei 1200 Meter Aaaufgegeben. Geſchloſſener Kampf unter leichter Führung von Mainz 'is 1000 Meter. wo Mainz mit einer halben Länge in ſtärkere Führung geht. Die Koblenzer Nienania gibt an dritter Stelle liegend bei 1200 Meter das Rennen auf. Bei 1500 Meter iſt Mainz nachezu flrei. Mehrfache Vorſtöße von Köln können nicht verhüten, daß Naus Maanhe iner Zeiluan[Moegen⸗Ausgabe] Mainz bei 1700 Meter immer noch mit dreiviertel Längen führt. In ſchärfſtem Endgefecht, das in beſchleunigtem Zeitmaß gerudert wird, geht Mainz mit einer knappen Länge vor den bis zum letzten Augenblick mit glänzender Ausdauer rudernden Kölner durch das Ziel. 2. Achler: 1. Kölner.G eſ..22.8 Min..R. Geſ. Worms .26. 3. Hellas Offenbach. 1. Rennen: 1. Frankfurter.V. Sachſenhauſen.47.8 Min. nen: 1. Binger.⸗Geſ..55. 2. Ludwigshafener R. V. 3. 2. Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Offenb acher Un⸗ dine im Alleingang. 05 Frankfurt.45.4 Min. 2. Kaſteler .G..50 Min. 3. Mainzer.V. 2. Vierer: Zungmannen-Einer: 1. Koſowski(Nelſon Halle).43.7 Min, 2..Geſ. Worms(Lerch). 3. Schnorrenberg(Kölner.f..) Koblenz.27.6. 3. Kölner.f. W. 4. Mannheimer R. V. Amicitia. Erſter Einer: 1. Nutſchberg(.Geſ. Worms).38 Min. (Brühl). Jacobs Hamburg gab auf. Iweier ohne Steuermann: 1. Rhenania K 12 lenz.24.2 .42 Min. Großer Achler: 1. Mainzer R. V..11.2 Min. 2. Kölner 3. Kaſteler R. Geſ. An der 8. Stuttgarter Regatta der Stuttgarter Rudergeſellſchaft 1899 nahmen 22 Vereine teil, darunter auch der F. C. T. Trieſt. gewinnen. Im erſten Vierer war Mannheimer.⸗C. von 1875 ſiegreich. Die Kämpfe fanden auf der 1900 Meter langen ziemlich verliefen durchweg äußerſt ſpannend. Beſonders erfolgreich war der Ulmer.⸗C. Donau. Ergesniſſe: Die Etgebniſſe des 2. Tages: Jungmannen-Vierer: 2. W. S. V. Godesberg. 2. Ren⸗ Mainzer R. V. 5 1. Vierer: 1..G. Germania 1. Mainzer R. V..55.2 Min. 2. Germania Frankfurt. 5 Junior-Achter: 1. Kölner.⸗Geſ..26 Min. 2. Rhenania 2. Germania Frankfurt(Kruck).42 Min. 3. Frankfurter R. V. Min. 2. Frankfurter R. V..31. 3. Mannheimer.V. Amicitia .f. W..14.8 Min. 8. Stuttgarter Regatta Die Italiener konnten den Gaſtvierer überlegen vor den Ulmern ge⸗ einwandfreien Rennſtrecke auf dem oberen Neckar ſtatt. Die Kämpfe er Vierer: 1. Mannheimer.⸗C.:48,6; 2. Kitzinger zweiter Jungmannen⸗Bierer: 1. Heidelberger.⸗C. Alleingang. Gaſt⸗Bierer: 1. F. C. T. Trieſt:45,8; 2. Ulmer.⸗Cl. Donau:48. 5 Vierer ohne Steuermann: 1. Heidelberger.⸗Cl 75. Alleingang. 242 Jungmannen-Achter: 1. Franken Schweinfurth 602; 2. Stuttgarter..⸗Geſ. 8 Doppelzweier ohne Steuermann: 1. Ulmer Ruderklub Donau:04. Iweiter Achter: 1. Neptun Konſtanz:30,8; 2. Cann⸗ ſtatter.⸗Geſ. Erſter Einer: 1. Ulmer.⸗C. Donau:29; 2. Ulmer .⸗C Donau 2. Boot Mercedes-Bierer: 1. Ulmer R⸗C. Don au im Alleingang. Ermunkerungsvierer: 1. Cannſtatter.⸗V. 7,00; 2..⸗V. Bamberg. Großer Achter: 1. Heidelberger.⸗C.:05; 2. Franken Schweinfurth 4. Nafionale Ruder-Regatta in Hannover Der„Verband der hannoverſchen Ruder⸗Vereine“ veranſtaltete am Samstag und Sonntag im Nordhafen auf einer 2000 Meter langen, vollſtändig geraden und windgeſchützten Strecke ſeine 4. nationale Ruderregatta. Es waren 24 Vereine am Start, die ſich bei gutem Wetter und ſtarkem Publikumsbeſuch ſpannende Kämpfe lieferten. Die Rennſtrecke, auf der demnächſt ja auch die deutſchen Meiſterſchaften zum Austrag kommen ſollten, erwies ſich als nahezu ideal. Die wichtigſten Ergebniſſe der Rennen waren: Leichter Vierer: 1. Akademiſcher.⸗V. Münſter/ W. :41,4 Min.; 2. Favorit⸗Hammonia Hamburg. Erſter Vierer: 1..⸗G. Hannover⸗Lindau:40,4 Min.; 2..⸗C. Favorit⸗Hammonia Hamburg:45 Min. Einer: 1. Hannoverſcher.⸗C. 1880(Zickel):20,4 Min.; 2..⸗C. Wittenberge. 635 Nordhafen-Achter: 1. Bremer.⸗V. 8 2:48.2 Min.; 2..⸗ 950:53 Min.; 3. Akadem..⸗V. Münſter/ W. in. 5. Potsdamer Regatta auf der Havel Die fünfte Havel⸗Ragatta des Potsdamer Regatta⸗Verbandes wurde ausſchließlich von Berliner Vereinen beſtritten. Waſſerverhält⸗ niſſe, Jeilnahme, Sport und aeee ee Von den auf der ſunder langen Rennſtrecke erzielten Ergebniſſen intereſſieren be⸗ onder: 1885 Leichter Vierer: 1. Union.B. Berlin:06,3 Min.; 2. Ber⸗ liner R. V. 76. N 33 Zweiker Achter: 1. Berliner R. V. 76:08,6 Min.; 2. Sturmvogel Berlin:22,4; 3. Berliner.⸗Geſ. 84. Jungmann⸗Einer: 1. H. Petri(Vineta Potsdam):21,2 Min.; 2. Favorite Berlin:36 Min. 0 5 Vierer: 1. A..V. Arminia Berlin 8235,4 Min.; 2. R. C. Oberhavel. + 92 6 Iweiler Vierer o. St.: 1. Brandenburgia Berlin:45,8 Min.; 2. Hanſa Berlin:54,4 Min.; 3. Sport⸗Boruſſia Berlin. Havel-⸗Achter: 1. Berliner.C.:17,8 Min.; 2. Pots⸗ damer.C. Ermunterungs⸗Achker: 1. Germania Berlin,7:17,8 Min.; 2. Favorite Berlin:16%6 Min. Schwimmen 1 258 3. Bezirk Budapeſt(ung. Waſſerballmeiſter)— S. U. bem 41(%& 5 Am Samstag abend trafen ſich in einem Einladungsſpiele die obigen Mannſchaften. Sie ſtellten ſich dem Schiedsrichter Meſſer⸗ Karlsruhe in folgenden Aufſtellungen: Mannheim: Schrekek, Schneider Schönhütt Blank Oehninger, Kipfer, Lichti, Budapeſt: Ozele, Keſeru, Homanny 11 Homanny 1 Peter Rudas Barta Nach dem Einwurf iſt Ungarn zuerſt am Ball, eine feine Kom⸗ bination und ſchon ſißt von Linksaußen ſcharf geſchoſſen das erſte Tor. Mannheim unternimmt nach dem Anſpiel einen Gegenan⸗ griff, die hervorragende ungariſche Verteidigung klärt ſicher. Kurz darauf kommt der ungariſche Sturm wieder gut durch, der Links⸗ außen erhält den Ball und ſendet unhaltbar zum zweiten Mal ein. Wenige Augenblicke ſpäter ſchießt Blaut in günſtiger Stellung hoch darüber. Eine Minute darauf kann Mannheim glänzend kombi⸗ Mann⸗ nierend vorloßen, der Torwart macht den ſcharf geſchoſſenen Ball pferdeſport krit, Pikdame. kann dann aus günſtiger Stellung zum erſten und einzigen de einſenden. Nach dem Anſpiel kommt Mannheim etwas in een die ungariſche Verteidigung gibt an ihren Mittelſtürmer, der mit ruhigem Weiterſchuß überraſchend das 3. Tor erzielen kann. 8 vor Halbzeit hat Lichdi mit zwei Prachtſchüſſen wenig Glück, eine wird vom Torwart gehalten, der andere geht darüber. Nach Halbzeit kommt Mannheim etwas in Schwung. zwei 115 gemeinte Schüſſe ſtreichen über das ungariſche Tor. Vier Minu 1 nach Spielbeginn kombiniert der ungariſche Sturm aut zufame gibt zur Mitte, die unhaltbar einſendet. Mannheim hat dann wiede drei Bälle werden verſchoſſen. Mit:1 für die Ungarn endet das intereſſante ſchnelle Spiel. kt Ungarn wies in ſeiner Mannſchaft keinen ſchwachen auf. Jeder Mann verfügt über große Schnelliakeit. über ſehr 57 Kombination und Schuß. Das Stellen der einzelnen Spieler wa muſtergültig. Wo der Ball hingeſpielt wurde, war auch ein Mann Das Zuſammenſpiel und das Verſtändnis der Mannſchaft unterein⸗ ander iſt vorbildlich. Sehr aut war auch das Abdecken der auten Mannheimer Verteidigung. Im Kampf um den Ball blieben die Ungarn faſt immer Sieger. Mannheim war etwas lanaſamer als die Ungarn, die Mann⸗ und das Zuſpielen muß noch beſſer werden. Wenn die Mannſchaft immer ſo kombinieren würde. wie bei Erzielung des einzigen Tores⸗ gegen das die Ungarn machtlos waren. wäre der Ausgana kuenn geweſen. Die Mannſchaft hat das Zeug zu allererſter Klaſſe. Eian ſie ſich noch mehr das überleate Juſpielen auf den freien Mann an und deckt der Sturm die geaneriſche Verteidigung beſſer ab. dann wird gegen Mannheim ſchwer zu gewinnen ſein. Ungarns Sieg in dieſer Höhe iſt verdient, wenn Mannheim auch verſchiedentlich Pec Der Schiedsrichter war ſehr aut und raſch in ſeinen Entſchel, ungen. 7 Vor dieſem Spiel trafen ſich eine kombinierte Heidel⸗ berger Mannſchaft und die A⸗-Mannſchaftvon Mann⸗ heim. Heidelberg konnte ebenfalls mit:1 Toren ſiegen. Die Mannbeimer machten einen noch etwas unfertigen Eindruck. ſie konn⸗ 18— mit den manchmal ſehr auten Schußgelegenheiten nichts an⸗ angen. Erfolge ungariſcher Schwimmer in Darmſtadt Die Mannſchaft des 3. Bezirks Budapeſt vermochte in Darmſtadt glänzend zu überzeugen. Darmſtadt konnte nur in der 3 mal 200 Meterſtaffel erfolgreich ſein und mußte ſich in den anderen Kämpfen dem überlegenen Können der Gäſte beugen. Auch in dem Waſſerball⸗ ſpiel blieben die Ungarn mit dem hohen Ergebnis von:1 Sieger. Die Ungarn dürften in Deutſchland mit ihrer vorzüglichen Waſſerball⸗ mannſchaft wohl jeden Gegner ſchlagen. Die Mannſchaft zeichnet gute Technik im Verein mit Schnelligkeit und große Schußkraft aus. Ergebniſſe: 4 mal 50.Meterſtaffel beliebig: 1. 3. Vezirk:04,3 zirk:38,2 Min. 2. Darmſtadt.47,3. 4 mal 50⸗Meterſtaffel⸗Lagen: 1. 3. Bezirk:26,3 Min. 2. Darmſtadt.42.5. 3 mal 200⸗Meterſtaffel: 1. Darmſtadt mit ca. 25 Meter gewonnen. Waſſerball: 3. Bezirk= Jung⸗Deutſchland, Darmſtadt:1(:). * * Neuer deulſcher Rekord im 208 Meler Freiſtilſchwimmen. Beim Stadionſchwimmen in Berlin ſtellte Hoinrich⸗Leipzig im Meter Freiſtil mit:24,5 einen neuen deutſchen Rekord auf. hHamburg-Horn Lewins Roland mit Haynes Ueberraſchungsſieger in neuer ekordzeit „Die an Ueberraſchungen, dreiſtelligen Tot⸗Ziffern und Rieſen⸗ feldern reiche Hamburge Derbywoche hat auch noch am letzten Tage in dem Kampf um das blaue Band den Sieg eines Außen⸗ ſeiters gebracht. Roland aus dem Breslauer Stall Lewin gewann das Rennen in neuer deutſcher Rekordzeit, in:82. Die letzte Beſt⸗ leiſtung war die von Homon mit:32,4 aus dem Jahre 1922. Alle Anzeichen deuteten auf ein ſchnelles Rennen hin, aber eine neue Rekordzeit wurde von allen Turffreunden wohl von Weißdorn Aditi für möglich gehalten, nicht aber von dem Außenſeiter Ro⸗ land, deſſen Leiſtung im Weſten wenig Beachtung fand. Die Köl⸗ ner Niederlage durch Salzig haftete noch zu friſch im Gedächtnis, aber ſchon am Dienstag lief Roland im Nickel⸗Rennen, wo er Siſyphus ung Olympier ſicher abfertigte, ein Rennen, das Beach⸗ tung verdiente. Trotzdem ſah man über das kleine Pferd im Ring leicht hinweg, lockten hier doch die Prachtgeſtalten eines Weiß⸗ dorn, Aditi und Großinquiſitor. Am Start erſchienen alle 9 Derby⸗Kandidaten. Der Start glückt ſofort gut, nur Roland kommt ſchlecht ah und liegt etwa 6 Längen hinter dem Feld in anſcheinend kaum ausſichtsreicher Stel⸗ lung. Marduck, der als Schrittmacher für den Altefelder Aditi dient, nimmt in ſcharfer Fahrt vor ſeinem Stallgefährden die Spitze. Als das Feld an dem Pfoſten vorbei iſt, nimmt Olympier auf der Gegenſeite den 3. Platz ein, im Bogen wird dann Weiß⸗ dorn vorgeworfen, der als 3. Favorit geſtartete Großinquiſitor ſetzt ſich vor Marduck, der ſeine Rolle ausgeſpiel hat, an die Spitze. Kurz nach dem Einlauf in der Geraden hat Olympier für einen Augenblick den Kopf in Front, verſchwindet aber dann wieder, un nun ſcheinen Weißdorn und Aditi das Ende unter ſich auszumachen. Plötzlich taucht an der Außenſeite der ravid nach vornen gebrachte Roland auf, der energiſch vorgeworfen ſich im Speed einen kur⸗ zen Vorſprung erkämpft und dieſen bis an das Ziel zu halten vermag. Weißdorn wird kurz vor Schluß noch von Marcellus im Kampf um das dritte Geld. Der Erfolg von Roland löſte ſtürmiſchen Jubel aus. Als der Hengſt mit dem auſtraliſchen Reiter Haunes zur Wage zurück⸗ kehrt, iſt ſein Beſitzer nicht anweſend, er kann daher die Glück⸗ wünſche nicht entgegennehmen. Mit Roland hat das am Sonntag beſte Pferd das Derby gewonnen. Der Sieg war ſicherer als der Richterſpruch, der Kopf— Kopf— Hals— 1 entſchied. Das Derby trug alle Zeichen eines großen Tags. Die großf Prüfung war von gutem Wetter begünſtigt. Beim Derby mi dabei zu ſein, galt von jeher in der langen Geſchichte des Derbys, die bis in das Jahr 1869 zurückgreift, als eine Ehrenſache der Hamburger Bevölkerung. Auch aus dem Reiche waren viele Freunde des Turfs erſchienen. Der Verlauf der einzelnen Rennen: 1. Hammer-Mennen. 5000 M. 1200 Meter, 1. b. Oppenheime Dirndl(Varga), 2. Laus Winterweide(Eſch), 3. Charlottenhof Schneeberg(Pretzner). Ferner liefen: Trajan, Kapores, Parſifal⸗ Blindgänger, Prolog, Orbita, Doktor Mabuſe, Samaria, Fatima. Tot,: 19:10, Pl. 13, 34, 22:10. 0 2. Renard⸗Rennen. 15000 M. 2800 Meter. 1. v. Weinbergs Ganelon(O. Schmidt), 2. Haniels Träumer(Torke), 3. Gra⸗ bigs Cardinal II(Huguenin). Ferner liefen: Idomeneus, Theo⸗ Tot. 21:10, Pl. 14, 21:10. 3. Jenfelder⸗Ausgleich. 6000 M. 1600 Meter. 1. Kbtei⸗ lung: Grabigs General Höfer(Huguenin), 2. Sohſt met(M. Schmidt), 3. Sandrezkis Obotrit(M. Dreißig). Ferne liefen: Humboldt, Battle Cruiſer, Cleopatra Roſſini, Amana, Kiuma. Tot. 18:10, Pl. 12, 21, 44:10. 13 2. Abteilung: 1. Stlareks Eigikolf(Jentzſch), 2. Hegt Ondina(Huguenin), 3. Weinbergs Kabriſtan. Ferner liefen: Wa at ley Dell, Sonnenblümchen, Groſa, Curacao, Lederſtrumpf, Gre Gala, Romney. Tot. 68:10, Pl. 18, 15. 47:10. 1 4. Deutſches Derby. 100 000 M. 2400 Meter. 1. Lewins R 1 land(Hahnes), 2. Altefelds Aditi(Olejnik), 3. Robitſcheks Mas, cellus(Jentzſch). Ferner liefen: Großinquiſitor, Marduck, Siſyph Salzig, Weißdorn, Olympier. Tot. 97:10, Pl. 19, 18, 45:10. 95 5. Borgfelder Rennen. 5000 M. 1000 Meter. 1. Grabi Lefels(Huguenin), 2. v. Oppenheims Mohn(Varga), 3. manns Loblied(O. Schmidt). Ferner liefen: Imperator, Gol edoch unſchädlich. Lichdi jagt dann einen Ball über das Tor und einen weiteren Schuß hält der Torwart der Ungarn. Oehninger wegen Telephonſtörung Thalia, Hardinac. Clothilde. Toto und die übrigen Rennen fe 1 W ieeeeeeieeeeee. * 180 etwas mehr vom Spiel, kann aber mit dem Ball nichts anfangen: ſchaft ſpielte ſedoch mit aroßem Eifer. Das Abdecken des Geaner⸗ 0 Min. 2. Darmſtadt.04,3. 4 mal 100⸗Meterſtaffel beliebig: 1. 3. Be⸗ 4 3 N Ae Monkag, den 29. Juni 1925 e e neue Mannheimer Feitung[Rorgen⸗ Nusgabe) chte N 8 . Seite. Nr. 23 Zum Abbau der Sezirksämter Zurzeit tauchen wieder, ſo wird von zuſtändiger Stelle ge⸗ ſchrieben, in einigen badiſchen Zeitungen Artikel auf, die ſich— angeblich„auf Grund der bis jetzt gemachten Erfahrungen“— mit dem im vergangenen Jahre durch die Sparmaßnahmen notwendig gewordenen Abbau badiſcher Bezirksämter erneut be⸗ faſſen. Alle dieſe bis jetzt erſchienenen Artikel überraſchen durch ihre vollkommene Unkenntnis der durch den Abbau geſchaffenen tatſächlichen Verhältniſſe an den Bezirksämtern. Sie operieren mit unrichtigen Zahlen, vor allem bei Angabe der durch den Abbau erreichten Verminderung des Perſonalaufwandes, wiſſen von not⸗ wendig gewordenen hohen Zuſchüſſen an einzelne Beamte zu berichten und ſtellen über den angeblich erſchwerten Geſchäftsgang an den Bezirksämtern die unbeweisbarſten Behauptungen auf. Ein derartiger Artikel, der vor kurzem in einem oberbadiſchen Blatt über den Abbau des Bezirksamtes Schönau erſchienen war, war typiſch für dieſe Art der Kritik. Ein ähnlicher Artikel über den Abbau des Bezirksamtes Schwetzingen, der zuerſt in der Schwetzinger Zeitung erſchienen war, läuft zurzeit durch verſchiedene Zeitungen. Auch hier ſind die tatſächlichen Verhältniſſe völlig falſch und übertrieben dargeſtellt. Der Geiſt dieſes Artikels wird ſchon genügend durch die Behauptung charakteriſiert, daß„Amtshand⸗ jungen, die früher auf dem Schwetzinger Bezirksamt in einigen Minuten erledigt wurden, jetzt ſchon über ein Jahr den Mann⸗ heimer Dienſtweg gehen“. Der Verfaſſer des Artikels vird den Beweis für dieſe groteske Behauptung niemals erbringen können. Tatſächlich ſind ſolche Fälle auch nicht feſtgeſtellt worden. Bei dieſer Gelegenheit ſei darauf hingewieſen, daß ja alle 14 Tage in Se, vetzingen ſelbſt ein Amtstag abgehalten wird, bei dem den Einwohnern des früheren Bezirkes Schwetzingen Gelegenheit ge⸗ geben iſt, ihre bezirksamtlichen Geſchäfte in Schwetzingen zu erledi⸗ gen Auffallenderweiſe iſt aber der Beſuch dieſes Amtstages recht mäßig. Auf der gleichen Stufe ſteht die Behauptung, daß auf dem Mannheimer Bezirksamt die Hauptdienſtſtunden nur an den Vormittagen abgehalten würden. Das iſt unrichtig. Im Mannheimer Bezirksamt ſind die Dienſtſtunden, genau wie früher in Schwetzingen feſtgeſetzt. In dem Artikel wird ferner angegeben, daß die durch die Auf⸗ hebung des Bezirksamtes Schwetzingen eingetretene Erſparnis am Perſonalaufwand lediglich darin beſtanden habe, daß zwei Beamte, darunter der Amtsgehilfe, abgebaut worden ſeien. Weiter wird behauptet, daß die vom ehemaligen Bezirksamt Schwetzingen an das Bezirksamt Mannheim übergegangenen Beamten, die ihren Wohnſitz in Schwetzingen beibehalten hätten, Fahrtſpeſen und Zuſchüſſe in Höhe von etwa 30 v. H. ihrer Dienſtbezüge er⸗ halten und ferner, daß beim Bezirksamt Mannheim zur Bewälti⸗ gung der geſteigerten Arbeitslaſt 9 Beamte eingeſtellt worden ſeien. Demgegenüber muß richtig geſtellt werden, daß vor der Auf⸗ hebung des Bezirksamtes Schwetzingen beſetzt waren das Bezirksamt Mann heim mit 11 oberen, 49 mittleren, 32 unteren Beam⸗ 19 Angeſtellten, zuſammen 111; Schwetzingen mit 2 oberen, ten, 3 unteren Beamten, 1 Angeſtellter, zuſammen 12; zu⸗ 6 mittleren, ſammen 13 oberen, 55 mittleren, 35 unteren Beamten, 20 Ange⸗ ſtellten, zuſammen 123. Nach Aufhebung des Bezirksamtes Schwetzingen war das Bezirksamt Mannheim beſetzt mit 11 oberen, 52 mittleren, 27 unteren Beamten, 3 Angeſtellten, zuſammen 93, ſomit Erſparnis: 30 Perſonen. „Infolge ungewöpnlichen Anwachſens der Polizeiſtrafſachen in Mannheim⸗Stadt⸗ ſowie zur Bewältigung der mit dem in⸗ zwiſchen geſteigerten ſtädtiſchen Kraftfahrzeugverkehr verbundenen erheblich vermehrten Arbeiten der Polizeidirektion Mann⸗ heim mußte neben der vorübergehenden Einſtellung von 8 Angeſtellten die Zahl der Beamten des mitileren Dienſtes des Bezirksamtes Mannheim ſeit Beginn dieſes Jahres um 7 vermehrt werden. Aus dem gleichen Grunde mußte auch die Zahl der oberen Beamten bei der Polizeidirektion— alſo ebenfalls nur zur Bewältigung von Aufgaben des Stadtbezirkes Mannheim— um 1 vermehrt werden. Die Annahme, daß die zum Teil nur vorüber⸗ gehende Perſonalvermehrung eine Folge der Vereinigung des ehe⸗ maligen ſei, iſt völlig irrig. Sie hätte auch vorgenommen werden müſſen, und zwar in noch erhöhtem Maße, wenn das Amt Schwetzingen nicht aufgehoben worden wäre. Auch heute bleibt übrigens immer noch eine Minderzahl von 14 Perſonen. Die in Schwetzingen wohnhaften, beim Bezirksamt Mann⸗ heim beſchäftigten Beamten erhalten für die tägliche Fahrt von Schwetzingen nach Mannheim und zurück keinen Fahrkoſtenerſatz und keine Aufwandsentſchädigung, ſondern beziehen lediglich ihre Dienſtbezüge nach ihrem derzeitigen Beſchäftigungsort Mannheim. Zum Schluſſe glaubt der Artikel noch als letzten Trumpf die Tatſache ausführen zu können, daß in dem Bezirksamt unter 19 Vertretern nur 4 Vertreter des Schwetzinger Bezirkes ſäßen. Wenn der Verfaſſer daraufhin entrüſtet erklärt, daß dieſe vier Vertreter „der Guade und Barmherzigkeit der Mannheimer Bezirksvertreter ausgeliefert ſeien“, ſo genügt gegenüber dieſer Behauptung die ein⸗ fache Feſtſtellung. daß dieſe vier Vertreter des Schwetzinger Be⸗ zirks von jenen des Mannheimer Bezirks in Fragen, die Schwetz⸗ ingen berühren, noch niemals überſtimmt worden ſind. Daraus geht zur Genüge hervor, daß die Belange des Schwetzinger Bezirks auch im neuen Bezirksrate durchaus jene Berückſichtigung erfahren, die ihnen gebühren u. die im Intereſſe des Schwetzinger Bezirks liegen. Die Wiener philharmoniker Mit dieſem Orcheſter betritt die traditionsreichſte muſikaliſche Körperſchaft am heutigen Tage unſere Stadt, und die kulturelle Be⸗ deutung dieſes Augenblickes durch die Notwendigkeit des in Sprache, Kunſt und Schickſal bedingten Zuſammengehörens Deutſchlands und Deſterreichs erſcheint angeſichts dieſer Tradition, die die Gäſte repräſentieren, umſo größer und bemerkenswerter.— Die Wiener Philharmoniker vertreten die Mu ſik ſt adt Wien in der ganzen Weite ihrer hiſtoriſchen Bedeutſankeit. Nicht allein, daß ſie mit den Klaſſikern durch den genius loci und die Art der Ueber⸗ lieferung viel enger verbunden ſind als der muſikaliſche Weſten, ſie bilden auch das Orcheſter der Wiener Staatsoper, deren Ruf durch die Verkleinerung Oeſterreichs und ſeine wirtſchaftliche Verarmung nicht geſchmälert iſt. Am 28. März 1848 fand im Wiener Redoutenſaal unter der Leitung von Otto Nicolai, des Komponiſten der„Luſtigen Weiber“, ein Konzert ſtatt, das ſich„Philharmoniſche Akademie“ nannte; in der Hauptſache kamen Werke Beethovens zum Vortrag. Es war die erſte Veranſtaltung der Orcheſtervereinigung, die heute als„Wiener Philharmoniker“ jenen„akademiſchen! Geiſt ihrer erſten Konzerte hegt und pflegt. Die Dritte der beiden weiteren Veranſtaltungen brachte am 11. März 1843 als Hößhepunkt die Neunte Sinfonie. Nicolai ſelbſt bezeichnete es in ſeinen Tage⸗ büchern als ſeine bedeutendſte Leiſtung in Wien, an, deſſen Hofoper er als Kapellmeiſter wirkte, dieſe Konzerte ins Leben gerufen zu haben. Daß im damaligen Oeſterreich der„Metternichtigkeit“ nicht die gedeihlichſte Luft für die Entfaltung künſtleriſchen Lebens wehte, läßt die im Jahr auf nur zwei Abende beſchränkte Zahl der Veron⸗ ſtaltungen erkennen es brachte Verluſts, über dieſe beſcheidene Grenze hinauszugehen.— Die„Neunte“ ſollte die Kulmination des Anfangs bleiben. Nach 1843 ging Nicolgi nach Berlin, und das Intereſſe an den Konzerten nahm zuſehends ab, bis Karl Eckert (1820—1879) es verſuchte, ſie wieder auf die Höhe zu bringen; er ſtellte intereſſante Programme zuſammen, aber das Publikum ver⸗ hielt ſich ſo reſerviert, daß zwiſchen dem 5. Dezember 1854 und dem 15. Januar 1860 nur ſieben Konzerte gegeben werden konnten. Das letztgenannte Datum bezeichnet den eigentlichen Grün⸗ dungstag der philharmoniſchen Konzerte als ſtändiger Inſtitu⸗ tion, veranſtaltet von den Orcheſtermitgliedern der k. k. Hefoper; er Ausbau zu Abonnements⸗Konzerten vollzog ſich, der Redouten⸗ ſdal wurde verlaſſen und das Kärtnerplatz⸗Theater als Konzertraum gewählt. Eine neue Epoche war damit angebrochen. Vor Eckert zählten die Philharmoniſchen Konzerte zu ihren Dirigenten: Georg Hellmesberger(1847/8), Reuling(1849), Proch(1850). Eckerts Nachfolger wurde für die Zeit von 1860—1875 Otto Deſſoff(geb. Bezirksamts Schwetzingen mit dem Bezirksamt Mannheim 9 4 2 Städͤtiſche Nachrichten der geſtrige Sonntag brachte mit ſeinem in der letzten Woche ſo ſchmerzlich entbehrten prächtigen Sonnenſchein eine Ueberraſchung, die allgemein begrüßt wurde. Voll Freude im Herzen ging's hinaus in die herrliche Natur, um friſche Luft zu ſchöpfen und den Körper widerſtands⸗ fähiger zu machen. Sowohl die Wanderer, die jeden Sonntag die unvermeidliche„Tour“ machen müſſen und deshalb ſchon in der Frühe den Bahnhof beſtürmten, als auch die Langſchläfer freuten ſich darüber, daß wieder einmal ein Sonnentag in Ausſicht ſtand, an dem der Regen keinen Strich durch die ſchon die Woche hindurch geſchmiedeten Pläne machen konnte. Auch auf den Geſichtern der Kirchgänger ſpiegelte ſich die Sonne im Herzen über den ſchönen Morgen. Je höher die Sonne ſtieg, deſto mehr belebten ſich die Erholungsſtätten, wie Luiſenpark und Waldpark. Das Thermometer, das ſchon in den Morgenſtunden eine Luftwärme von 18 Grad anzeigte, ſtiegt in der Mittagszeit auf 23 Grad, um dann gegen Abend auf 20 Grad zurückzugehen. Die Waſſertemperatur, die in der letzten Woche zwiſchen 18 und 19 Grad ſchwankte, war am geſtrigen Sonntag wieder mit 19 Grad C. angeſchrieben. Trotz der kühlen Temperatur der letzten Woche waren die Rheinbäder immer gut beſucht. In den geſtrigen Mittagsſtunden ballten ſich allerdings wieder Gewitterwolken am Himmel zuſammen, die jedoch durch den Wind wieder veriagt wurden. Die hieſigen Gartenreſtaurants machten geſtern aute Geſchäfte. In dem ſchattigen Ballhausgarten war aro⸗ ßes Konzert. das allgemein gefiel. Im Rennwieſen⸗Reſtaurant, wo ebenfalls konzertiert wurde, herrſchte Großbetrieb. Im Friedrichs⸗ park war ſowohl das Nachmittaas⸗ als insbeſondere das Abendkonzert ſehr aut beſucht. Die Kapelle Becker ſpielte Stücke von Strauß. das bekannte Viljalied aus der Operette„Die luſtige Witwe“ und einige Melodien aus der Operette„Der Vogelhändler“ von Zeller. Der zweite Teil brachte Kompoſitionen von Offenbach, Strauß und Kal⸗ man. Sämtliche Stücke fanden lebhaften Beifall. Bemerkt ſei. daß am kommenden Sonntag der ehemalige k. u. k. Hofball⸗Muſikdirektor 30 Strauß ein Dirigentengaſtſpiel im Friedrichs⸗ park aibt. Der Fremdenverkehr war ſehr ſtark. Schon in der Frühe bildeten ſich die bekannten Schlangen vor den Billetſchaltern am Hauptbahnhof. Bevorzugt wurde das ſchöne Neckartal. In den Nachmittagsſtunden dagegen bewegte ſich der Hauptſtrom der Ausflügler nach Schwetzingen, wo die ſchon längſt angekündigte, aber wegen Regenwetter verſchobene Sonnwendfeier geſtern abend unter ſehr großem Zuſtrom der Fremden abgehalten werden konnte. Die ehemaligen Angehörigen des Leibgrenadierregiments No. 109 feierten geſtern ihren Regimentstag in Karlsruhe, mit dem eine Denkmalseinweihung verbunden war. Zu dieſer Feier, die eine ungeheuere Beteiligung aufwies und eine machtvolle patriotiſche Stimmung hervorrief, war auch der Mannheimer Verein der Leibgrenadiere faſt vollzählig erſchienen. Standquartier der Mannheimer war das Hotel„zur Sonne“. Die gegenwärtigen Unruhen in China rufen die Erinnerung an den Boxeraufſtand vor 25 Jahren wieder ins Gedächtnis zurück. Von ſämtlichen ſüddeutſchen Garniſonsſtädten meldeten ſich Kriegs⸗ freiwillige nach Ching. Auch das frühere hieſige Grenadierregiment ſtellte eine größere Anzahl Freiwilliger für die Chinaexpedition. Es dürfte dabei von Intereſſe ſein, daß ſich gerade am 27. Juni 1900 in unſerer Nachbarſtadt Heidelberag ein für die damaligen Verhältniſſe ganz ungewohnt kriegeriſches Treiben entwickelte. Hei⸗ delberg war der Sammelplatz für die China⸗Kriegsfreiwilligen aus Süddeutſchland. Mit allen Zügen kamen ſie an. von der Linien⸗ Infanterie. den Jägern und der Artillerie. Auch die Mannheimer Krieasfreiwilligen mußten ſich in Heidelberg ſtellen. Es gab zum erſtenmal die doppelte Kriegslöhnung mit, 40 Pfa. für den gewöhn⸗ lichen Mann prd Tag. während die Gefreiten. die Schnapſer, wie man ſie hieß, einige Pfennige mehr erhielten. Man kann ſich denken, daß angeſichts dieſer doppelten Löhnung und der gaſtfreundlichen Aufnahme in Heidelberg die Stimmung der jungen Krieager die denk⸗ bar beſte war. Um 712 Uhr mittaas mußten ſämtliche Mannſchaften auf dem Bahnhofe in Heidelbera antreten, wo Oberſt Oſyander den Scheidenden den Abſchiedsgruß des damals kommandierenden Gene⸗ rals des 14. Armeekorvs. General von Bülow übermittelte und dann mit einem„Hurral Mit Gott für Könia und Vaterland“ die Krieger entließ. Kurz nach 12 Uhr mittaags dampfte die Kriegerſchar unter dem brauſenden Zuruf der aroßen Menſchenmenge zum Heidelberger Bahnhof hinaus nach Kiel. Da wir nun gerade an der Ausarabuna der lokalgeſchichtlichen Ereianiſſe vor 25 Jahren ſind. ſo dürfte es auch intereſſieren, daß an dem damaligen Hof⸗ und Nationaltheater„Dorf und Stadt“ von der ſeligen Charlotte Birch⸗Pfeifer aufgeführt wurde. In der Kritik des „Generalanzeigers“ hieß es, daß ein großer Teil des Publikums die Hauptdarſteller, Frl. Kaden, Herrn Götz. Herrn und Frau Jakobi mit lebhaftem Beifall auszeichnete. Das aleiche Stück wurde auch in dem Vorſtadkttheater über dem Ne ckar gegeben.(Kerſebaum?). Wo die Rührung am arößten war. konnte der Berichterſtatter nicht konſtatieren. Aber viel größer als am Schillervlatz könne ſie ſchwerlich über dem Neckar geweſen ſein. Und dabei ſei die Auffüh⸗ runa des dankbaren Stückes im Hoftheater nichts weniger als her⸗ vorragend geweſen. ch. 1835, geſt 1892); er brachte es im Jahre bereits auf acht Konzerte. Bedeutſam war ſein Eintreten für den damals in Wien lebenden Brahms. Als ſich die Philharmoniker weigerten, die D⸗dur⸗Serenade von Brahms aufzuführen, reichte Deſſoff kurzerhand ſein Ent⸗ laſſungsgeſuch ein; erſt dadurch ließen ſich die Orcheſterleute um⸗ ſtimmen. Brahms hatte das nicht vergeſſen: Bei der 25jährigen Jubiläumsfeier ging den Philharmonikern eine Summe von 500 Gulden für ihre Unterſtützungskaſſe zu: der Name des Spenders 15 55 genannt. Er lautete Johannes Brahms, der ſich alſo „rä Auf Deſſoff folgte Hans Richter(1875—1890), auf ihn Guſtav Mahler(1898—1901), ein Jahr nachdem er die Leitung der Hof⸗ oper übernommen hatte. Joſeph Hellmesberger(Sohn) war dann bis 1903 der Leiter, bis ſich von da an die Gaſtdirigenten Satonow, Muck, Schuch, Nikiſch, Mottl und Richard Strauß abwechſelten. Der eigentliche Nachfolger Mahlers war dann 1908 Felix v. Wein⸗ gartner. Auch nachdem er längſt nicht mehr Operndirektor iſt, leitet er noch ſtändig die philharmoniſchen Konzerte und ſein Name verbürgt wohl am beſten das Traditionsbewußtſein des Orcheſters. Die Wiener Philharmoniker zeichnen ſich vor allem aus durch ihre ſeit jeher beibehaltene, große Selbſtändigkeit in der Wahl ihrer Dirigenten. Auch die großen Komponiſten haben durch ſie geſprochen. Richard Wagner hat 1863 mit ihnen Teile aus ſeinen Werken zum Vortrag gebracht, ebenſo 1873 und 1875, dabei auch als Interpret der„Eroica“. Brahms und Bruckner kamen 1873 mit eigenen Werken zu Gehör; das bedeutete beſonders bei Bruckner ſehr viel. Wenn die Philharmoniker das Ausland beſuchen, pflegen ſie zumeiſt einen andern als den ſtändigen Leiter zu wählen Das Jahr 1900 ſah ſie mit drei Konzerten in Paris der das neue Jahr⸗ hundert anders als es bisher kam, einleitenden Weltausſtellung; London und die dortige öſterreichiſche Ausſtellung folgte 1906; die Richard Strauß⸗Woche 1910 führte ſie unter Leitung des Kom⸗ poniſten nach München. 1918 hochgeehtt in Berlin. 1923 und 1924 gingen ſie als erſtes deutſches Orcheſter unter Strauß und Weingartner mit je 40 Konzerten nach Südamerika. Nun führt ſie ihre Deutſchlandfahrt von 1925 auch in unſere Stadt, die, eingedenk ihrer muſikaliſchen Vergangenheit, eingedenk der kulturellen Gemeinſchaft mit der Heimat der berühmten Gäſte, die Bödeutung dieſes Veſuches wohl zu ermeſſen weiß. Deshalb ſei den Mitgliedern des Orcheſters, die durchſchnittlich auf eine Zuge⸗ hörigkeit zu ihrer Körperſchaft von 15—20 Jahren zurückblicken, auch von dieſer Stelle ein herzliches Willkommen zugerufen, das ſich mit einem kaum nötigen Appell an alle Muſikfreunde unſerer Stadt verbindet, den heutigen Abend zahlreich und in würdiger Weiſe zu begehen! drk. Stillegung aller Bauſlellen Die Arbeitgeber des Baugewerbes haben erneut zur Streik⸗ lage Stellung genommen und, wie ſie uns mitteilen, folgende Lage der Streikbewegung feſtgeſtelltt. Der Baugewerksbund fordert für die über 19 Jahre alten Hilfs⸗ arbeiter M..13 gegen M.—.42 im Tiefbau und M.—.55 pro Stunde im Hochbau vor dem Kriege. Zur Zeit erhalten dieſe über 19 Jahre alten Hilfsarbeiter im Hoch⸗ und Tiefbau einen einheit⸗ lichen Stundenlohn von M.—.88 pro Stunde, im Tiefbau alſo 210 Prozent, im Hochbau 160 Prozent de⸗ Vorkriegslohnes. Die Forderung beträgt für Hilfsarbeiter im Tiefbau 269 Prozent, im Hochbau 205,4 Prozent der Vorkriegslöhne. Der Baugewerksbund verbreitet, daß die einſeitige Feſtſetzung der Hilfsarbeiterlöhne durch die Arbeitgeber Veranlaſſung zum Streik gegeben habe. Es ſteht aber unzweifelhaft feſt, daß die überwiegende Mehrheit der Hilfs⸗ arbeiter weder für den Streik geſtimmt hat, noch in den Streik getreten iſt. Es dürfte kaum ein Gewerbe geben, das auch nur an⸗ nähernd ſolche Erhöhungen der Löhne gegenüber der Vorkriegszeit aufzuweiſen hat, wie das Baugewebe. Die übrigen Forderungen des Baugewerksbunds ſind: Erhöhung der Löhne der über 19 Jahre alten Facharbeiter von.10 auf .25. für Zimmerer auf 4.37 in Mannheim⸗Ludwigsbafen/Rh.⸗ Verringeruna der Ortsklaſſen und Spannung zwiſchen dieſen, rück⸗ wirkende Urlaubsgewährung ab 1. April 1924 mit 1Stunde für ſede Woche, Erſchwerung der Akkordarbeit. Verbot der geſetzlich zuläſſigen Mehrarbeit. Bezahlung ausgefallener Arbeitsſtunden. tarifliche Re⸗ gelung der Lehrlinas⸗Erziehungsbeihilfen. Vereinbarung der Po⸗ liergehälter(ö) mit dem Baugewerksbund. Dieſe Forderungen wurden in Form eines Ultimatums, das binnen 24 Stunden ein Ergebnis gezeitiat haben müßte, geſtellt. Die Bewilliaung hätte zur Folge, daß die Baukoſten weitere be⸗ krächtliche Steigerungen erfahren müßten. Der Bund Ddeut⸗ ſcher Architekten, der in erſter Linie berufen iſt, die Intereſſen der Bauherrſchaften zur Geltung zu bringen, iſt zu der Auffaſſung ge⸗ kommen, daß die Arbeitgeberverbände des Baugewerbes im all⸗ gemeinen wirtſchaftlichen Intereſſe vornehmlich aber mit Rückſicht auf die Weiterführung der ſo dringend notwendigen Erſtellung von Wohnraum, die übertriebenen und unberechtigten For⸗ derungen der Arbeiter ablebnen müßten. Im bisherigen Verlauf des Streikes wurden von den Arbeiter⸗ organiſationen organiſatoriſche Ziele verfolgt. Nicht organiſierte Arbeiter ſind durch organiſierte Streikpoſten von der Arbeit abgehalten und Arbeitswillige von den Bauſtellen heruntergeholt worden. Andererſeits hat aber die Streikleitung einen Teil ihrer eigenen Verbandsmitglieder veranlaßt, unwichtige Arbeiten wie⸗ der aufzunehmen, wodurch die Streikkaſſe eine Stärkung er⸗ fahren ſoll. Die Gewerkſchaft benutzt alſo den Streik als Mittel zur Erreichung organiſatoriſcher Erfolge. Eine Urabſtimmung der Belegſchaften der einzelnen Bauſtellen wurde nicht veranlaßt, ſo⸗ daß die nicht organiſierten und anders organiſierten Arbeiter zum Streik keine Stellung nehmen konnten. Auf Grund dieſer Feſt⸗ ſtellungen zur Streiklage erachten die Arbeitgeber des Bauge⸗ werbes es für ihre Pflicht, die Oeffentlichkeit auf die ſchwere Be⸗ einträchtigung der verfaſſungsmäßigen Koalitionsfrei⸗ eit und der freien Arbeitsbetäti'gung der nichtorgani⸗ erten Arbeiter in dem beſtreikten Tarifgebiet hinzuweiſen. Sie erachten es für ihre Pflicht, ſämtliche Bauſtellen am 27. Juni ſtillzulegen und die 3. Zt. noch beſchäftigten Arbeiter, die ohnehin von den Streikenden terroriſiert werden, zu entlaſſen. Die Bauunternehmungen betrachten ſich in dieſer Streitigkeit als die Treuhänder der Bauherrſchaften und aller der Kreiſe, die zur Finanzierung des Wohnungsbaues mittelbar und unmittel⸗ bar beitragen, wie die Mieter z. B. durch Baukoſtenzuſchüſſe und behördliche Darlehensgeber und die hinter dieſe ſtehende Geſamt⸗ heit der Steuerzahler. peter und Paul Heute iſt der Namenstag von Petrus und Paulus. Petrus gilt beſonders als der Schutzpatron der Fiſcher. An der belgiſchen Küſte wurden deshalb in früheren Jahrzehnten von den Fiſchern am Tage Peter und Paul ſtets große Feſtlichkeiten abgehalten. Namentlich die Einweihung des Meeres an dieſem Tage war ſtets ein großes Volks⸗ feſt, an der die Geiſtlichen, Behörden, Zünfte uſw. beteiligt waren. In manchen Küſtenbezirken Belgiens wurde die Statue des Petrus in das Meer geworfen, und Aufgabe der Fiſcher war es nun, von ihren Booten aus dieſe Statue wieder aufzufiſchen. Dabei wurden auch Fiſche gefangen und bei einer Feſtlichkeit, an der ſich jung und alt beteiligte, verſpeiſt. Wer die Petrusſtatue aufgefiſcht hatte galt für das ganze nächſte Jahr als König der Peterbrüderſchaft. Dieſe Feſtlichkeiten werden wohl heute nur noch in abgelegenen Bezirken Flanderns gefeiert, dafür ſind aber dort unſere Johannisfeuer noch jetzt auf den Tog Peter und Paul verlegt. In Deutſchland erinnern nur noch wenige Volksbräuche an dieſen Tag. So heißt es im Volks⸗ glauben einiger Gegenden, daß man an dieſem Tag keine Näharbeit verrichten dürfe, denn: Heut' iſt Peter und Paul und wer da näht, Den trifft der Straul(Blitzſtrahh. Wer nicht feiert Peter und Paul Den trifft der Strauf. Nach altem Aberglauben ſollen Haſelruten, in der Nacht zu Peter und Paul geſchnitten, gegen mancherlei Krankheiten helfen. 0 ſi oder auch: Theater und muſit Nationaltheaker Mannheim. der„Roſenkavalie 25 mit Eliſabeth Ohms als Marſchallin rief geſtern all die ins Theater, die kürzlich der Kleopatra der Münchner Hochdramatiſchen zugejubelt hatten. Aber es ſchien ſich bewahrheiten zu wollen, daß auch der Eindruck von der Leiſtung einer ſo prominenten Sängerin Wandlungen unterworfen iſt, 5 wie es die Kleopatra war, eine Tendenz à la baisse nicht unbet iagt zur Unmöglichkeit machen Gewiß, dieſe Marie Thereſe beſaß einen unendlich bezwingenden, ja beſtrickenden Charme, in ihrem etwas viel gebrauchten Lächeln lag die Anmut des reifen Weihes, die Uleberlegenheit der Wiſſenden. Wundervolle Weichheit zeigten die Konturen, ihre Bewegungen ihre Haltung waren die Grazie ſelöſt. Sie umſchmeichelte ihren„Schatz“ mit den reizvollſten, in ihrer Art und mit Bezug auf das franzöſiſche Vorbild ganz angebrachten Spielereien— doch eine Seele ward ihr nicht zuteill Dieſe Mar⸗ ſchallin hat offenbar vergeſſen, daß ſie ihren„Bub“ liebt; und das tut ſie doch, nicht wahr? Und was an ſolcher Liebe, aus der erſt die ganze Tragik der Reſignation und des Verzichts ſich ergibt, der Marie Theres fehlte, konnte auch der Geſang nicht erſetzen. Was war das für ein un⸗„artiges“ Hinaufzjehen des Tones? Was für ein merkwürdig gezwungenes, im letzten Akt gradezu daneben ge⸗ ratenes„Treffen“? Der Künſtler ſcheint die Proſodie des„Roſen⸗ kavaliers“ gar nicht zu liegen, ſeder der charakteriſtiſchen Intervalle die größten Schwierigkeiten zu bereiten. Und wo blieb der uns noch aus der erſten Auffüßrung des neueinſtudierten Werkes noch wohlig im Ohr klingende Kopfton bei dem G, mit dem die Marſchallin die ſilberne Roſe im erſten Akt dem davoneilenden Oktavian nachſhickt? dahin, alles dahin.. Und im dritten Akt war es nicht beſſer; keine Feinheit, kein Duft, aber Charme. äußerer Reiz. An'nut, Grazie Liebenswürdigkeit ohne die Würdigkeit echter Liebe.'ne merkwürdige Marſchallin. Nicht ungeeignet zum Reſpekt vor⸗ den eigenen Werten.— Die Aufführung ſelbſt droht verhändelt zu wer⸗ den; und ſie iſt ſonſt ſo gut, auf der Bühne ſich ſogar vereſſe end. Doch ſie war ja nicht zum letztenmal! Heidelberger Stadttheater. Der Ehrgefz, Uraufführungen herauszubringen, hat die Theaterdirektion Heidelberg zu einem ſtarken Mißgriff verleitet. Der frühere Sekretär des Theaters Härtel hat ein Stück„van Holts Erben“ geſchrieben, das er eine„amerikaniſche Exzentrikgroteske“ nennt. Mit dieſer Be⸗ zeichnung gibt ja der Verfaſſer ſchon zu erkennen, daß er keinerlei literariſche Ambitionen hat. Aber wenn man ihm dieſe Selbſt⸗ erkenntnis zugute hält, war für dieſes vorſtadtkinomäßig aufge⸗ machte Requiſiten⸗ und Kuliſſenſtück mit unterlegten Wörtern die nach einem ſolchen Höhepunkt, „„ —— 828CCCCCCCCCCTCTCT0TCTCTCTCTCTCTCTCTCTCTTT————.... 7VVFFFFCCCCCCTTT—TTT—T— 5 e, FFT —— 90 1 3 — ͤ— Seife. Nr. 293 Aene Mannheimer Feitung(Moegen ⸗Nusgabe) Monlfag. den 29. Jun 1925 * Die hilfsbereite Berufsfeuerwehr. Die Berufsfeuerwehr wurde während des geſtrigen Sonntags zweimal um Hilfe ange⸗ rufen. Früh morgens halb 6 Uhr iſt in der Gutenbergſtraße das Perſonenauto IV. B. 26 994 von der Straße abgekommen und in weichen Sand eingefahren, aus dem es mit eigener Kraft nicht mehr herauskam. Das Auto wurde durch die Berufsfeuerwehr wieder frei gemacht. Sechs Stunden ſpäter kurz bṽor Mittag ereignete ſich ein ähnlicher Unfall. In der Eichendorff⸗ ſtraße⸗Ecke Kronprinzenſtraße war ein ſtädtiſcher Sprengwa⸗ gen infolge Ausweichens auf die nicht geſtückte Straßenſeite mit beiden rechten Wagenrädern bis zur Achſe einge ſunken. Der Wagen wurde durch die Berufsfeuerwehr wieder freigemacht. Schaden iſt in beiden Fällen nicht entſtanden. Streik der Mühlenarbeiter. Auf die im Samstag⸗Abend⸗ blatt veröffentlichte, uns aus Arbeiterkreiſen zugegangene Mit⸗ teilung über den Mühlenarbeiterſtreik erhalten wir vom Allge⸗ meinen Arbeitgeberverband folgende Zuſchrift:„Tatſache iſt, daß die Gewerkſchaft den Schiedsſpruch des amtlichen Schlichtungsaus⸗ ſchuſſes Mannheim abgelehnt hat, ohne Gründe dabei anzu⸗ geben. Ebenſo hat der Arbeitgeberverband den Schiedsſpruch ab⸗ gelehnt und niemals eine Verbindlichkeitserklärung desſelben bean⸗ tragt. Er kann alſo dieſe daher auch nicht zurückgezogen haben. Die Notiz beweiſt, daß unſere Vermutung zutrifft, wonach die Arbeiterſchaft durch unrichtige Angaben in den Streik getrieben worden iſt. Von welcher Seite dieſe unrichtigen An⸗ gaben ſtammen, kann dabei dahingeſtellt bleiben.“ Veranſtaltungen Konzerk der Wiener Philharmonie. Heute, Montag, findet Im Nibelungenſaal des Roſengarten, das Konzert der Wiener Phil⸗ harmoniker unter der Leitung von Generalmuſfikdirebtor Erich Kleiber ſtatt. Das Programm weiſt folgende Werke auf: Schu⸗ bert,„Unvollendete“, Beethoven 7. Sinfonie, Beethoven⸗ und Mozartſche Tänze zuletzt auf vielſeitigen Wunſch die einzig in der Literatur daſtehende Walzer⸗Kompoſition von Joh. Richard Strauß op. 317„An der ſchönen blauen Donau,, cGarkentheater Tudwigshafen. Gaſtſpiel:„Die wilde Welt“. Es war wirklich eine wilde Welt, die ſich auf der improviſierten Bühne des Turmreſtaurants vorſtellte, weil die ſchöne Gartenbühne vor Näſſe troff. Die Intimität dieſes rotbelichteten, gewiß ſtilvollen Raumes war ob der illuſionsſtörenden Nahgerücktheit nicht das rich⸗ tige Milieu für die„Wilde Welt“. Das mag ein Hauptmoment im Entſchuldbaren ſein: dann aber vor allem die künſtleriſch hochaeſteck⸗ ten Ziele ſelbſt des Enſembles. die mit dem„Ungenügend“ der Dar⸗ bietung ſtark kontraſtieren. Reines Wollen, redliches Bemühen und auch wirkliche Befähigung iſt keinem der Darſteller abzuſprechen. Nur iſt zur künſtleriſchen Reife noch ein weiter Weg nach der Seite des rein Techniſchen ſowohl wie des auten Geſchmackes. Aber vom guten Geſchmack weicht noch vieles ab bei der„Wilden Welt“, und eine ſchleunige Korrektur muß als erſtes empfohlen werden. Daamar Torgen iſt der aute Tänzerinnentup, ohne vorerſt über die Durch⸗ ſchnittslinien hinauszugehen. Hanns Scherzer, ihr Partner, be⸗ ſitzt Charakteriſierungsvermögen. Seine Pantomime„Der arme Narr träumt“, von Anton Wildaans(Tanz zum geſprochenen Wort) möchte ich die beſte Leiſtuna des Abends nennen. Ebenſo ſtarke Wir⸗ kung erzielte die Groteske. Dagegen befriediate das Enſemble der beiden Tänzer nur wenig: es litt an Unausgealichenheit und Scher⸗ zers Unfähiakeit, ſich von ſeiner mehr bodenſtändigen Charaktertanz⸗ manier zu löſen. Das Wertvollſte des Abends waren die Rezitatio⸗ nen von Hermann Budde, des Leiters der„Wilden Welt,, Er iſt. obwohl nicht frei von ſprachtechniſchen Mängeln, ein ganzer Künſtler, unleugbar mit der vornehmſten Fähigkeit des auten Rezitators be⸗ nabt, die Seele des Hörers zum Mitſchwingen zu bringen. B. E. B. Lilm⸗Kund ſchau Alhambra-Dichtſpiele:„Die weiße Schweſter“. Angela Chiaromonte iſt die jüngere der beiden Töchter eines italieniſchen Fürſten in Neapel, ſie hat ſich mit dem Offtzier Giovanni Severi verlobt. Ihre Stiefſchweſter betrügt ſie um Erbe und Heim; ihr bleibt nur noch Giovanni als einziger Halt. Doch er muß nach Afrika mit einer Expeditionstruppe; ſie hat ihm Treue bis zum jüngſten Tage gelobt. Da plötzlich erfährt ſie durch den Mon⸗ ſignore Saracinesca, daß Giovanni im Kampfe von Eingeborenen ermordet iſt. Starre Verzweiflung. Erſt ſein Bild löſt ſie zu Tränen der Trauer. Der Prieſter hält ſie durch ſeine Ermutigungen aufrecht und auf ſein Anraten tritt ſie in das Kloſter der in, auf⸗ opferungsvollſter Selbſtloſigkeit lebenden„weißen Schweſtern“ ein. Doch Giovanni iſt nicht tot; er entflieht der Gefangenſchaft und kehrt kurz nach dem letzten Gelübde Angelas der ewigen Vermäh⸗ lung mit der Kirche in die Heimat zurück. Als er in das Hoſpital der weißen Schweſtern kommt, ſeinen kranken Bruder zu beſuchen, trifft er Angela— als Nonne. Einer Wiedervereinigung ſteht das der Kirche gegebene Gelöbnis unlösbar entgegen. Giovanni weiß ſich keinen anderen Rat, als ſie in das Obſervatorium ſeines Bruders u locken und ſie dort erſt zur Unterzeichnung einer Bittſchrift an den apſt, dann zur Flucht zu bewegen, Der Kampf in Angela bleibt (nicht„Worten“) kein Platz im Heidelberger Stadttheater. Ein Theater, das aus kulturellen Gründen aus öffentlichen Mitteln unterhalten wird, darf einem ſolchen Bock——bierfeſtſpiel keine Stätte gewähren. Daß ein ſolches Stück einen Regiſ ſeur reizen kann, iſt verſtändlich. Aber Herrn Michels, dem allein der ſpärliche Erfolg zu danken iſt, müßte ſeine und ſeines Schau⸗ ſpielenſembles Kraft viel zu gut ſein, um ſie an ein ſolches Stück u verſchwenden. Wir wollen deshalb auch darauf verzichten, die amen der zum Spiel Beſtimmten aufzuzählen.— In der Frei⸗ zagsaufführung der„Zauberflöte“ ſang Max Lipmann⸗Mann⸗ heim ſehr tonſchön und überzeugend im Spiel den Tamino. Mali Fanz vom Landestheater in Karlsruhe ſang die Pamina. Trotz einer 1 Indispoſition bekam man eine hochkünſtleriſche Lei⸗ ſtung zu hören, eine durchaus geſunde und echte jugendlich⸗drama⸗ liſche Stimme von warmem Timbre, eine faſt ganz durchgebildete Technik paart ſich mit großer Intelligenz und natürlicher Darſtel⸗ lungsgabe. J. K. Runſt und Wiſßſenſchaſt Geheimrat Prof. Dr. Jelix Alein, der berühmte Göttinger Mathematiker, iſt geſtorben. Vor wenig mehr als Jahresfriſt hatte die mathematiſche Forſchung der ganzen Welt den 75. Geburts⸗ tag des großen Gelehrten gefeiert, der den größten Teil ſeiner Le⸗ bensarbeit der Georgia Auguſta gewidmet hat. Geboren am 25. April 1849 in Düſſeldorf, ging Klein mit 16 Jahren zur— Bonn, promovierte dort neunzehnjährig und trat 1868 zum er ten Male mit der Univerſität Götkingen in nähere Verbindung. Früh⸗ jahr 1870 ging er nach Paris, kehrte 1871 nach Göttingen zurück und habilitierte dort. 1872, mit 23 Jahren, wurde er als ordentlicher 58 5 nach Erlangen berufen. Von dort ging er 1875 an die chniſche Hochſchule München, 1880 nach Leipzig. 1886 gelang es Göttingen, den großen Forſcher für ſich zurückzugewinnen. Durch Schaffung der großzügigen Inſtitute für angewandte Mathematik und Phyſit an der Göttinger Univerſität hat er dieſer eine Vor⸗ ſugsſtellung vor allen anderen Hochſchulen auf dieſem Gebiete ge⸗ 7 Klein war Friedensritter des Ordens Pour le merite für iſſenſchaft und Kunſt. Ein neues Werk über Tilmann Riemenſchneider. Wer Würz⸗ burg kennt und die Kirchen Mainfrankens. Rothenbura oder Bam⸗ berg, dem wird der Name Riemenſchneider unvergeßlich ſein. Er iſt der größte Bildhauer. den dieſer Landſtrich hervorgebracht hat. Ueber ihn fehlte bisher ein den heutigen Forderungen genügendes kunſt⸗ geſchichtliches Werk. Nun hat Dr. Juſtus Bier, der Verfaſſer der „Nürnbergiſch⸗fränkiſchen Bildnerkunſt“, ein großes Werk über Rie⸗ ider geſchrieben, das in drei Bänden(bis 1926) in der Ver⸗ la erei Würzbura erſcheinen wird. Der erſte Band behandelt die Frühwerke, der zweite die reifen Werke, der dritte die Riemen⸗ ſchneiderſchule ſowie Weſen und entwicklungsgeſchichtliche Stellung der Kunſt Riemenſchneiders. Für das reich bebilderte Werk iſt ein wir folgendes entnehmen: ein Sieg der Kirche. Da bricht der Veſuv aus, alles verheerend. Giovanni wirft ſich aufs Pferd und ſprengt hinab, die ſchwer be⸗ drohten Bewohner im letzten Augenblick zu retten. In ſeinem Hilfswerk findet er den Tod. Der Dank des Volkes ſteigt zu der weißen Schweſter und zu ihrem verewigten Geliebten empor. Dies die Handlung des Filmwerks, das eine ie der modernen Kinematographie darſtellt. Lillia Giſh, die Ver⸗ treterin der Titelrolle, iſt eine Tragödin allergrößten Stils. Ihr Mittel der Verkörperung dieſer idealen Rolle iſt das einfachſte und ſchwierigſte zugleich: ſie beſitzt Seele; mit ihr belebt ſie die tote Leinwand, vertieft das Geſchehen⸗ in das Leben rechten Gefühls. Was 5 gibt, iſt eine Apotheoſe des ſeeliſchen Leides und der religiöſen Größe, durchleuchtet von dem Zauber wundervoller An⸗ mut. Würdig dieſer wahrhaft vollendeten Figur iſt der örtliche Hintergrund des Geſchehens: Neapel, das mit dem ganzen Zauber ſeiner Umgebung an dem Beſchauer vorüberzieht. Nichts fehlt an charakteriſtiſchen Einzelzügen des Bildes: die Pracht eines italie⸗ niſchen Palazzo, des Golfs, des Veſups, der alten Kloſterbauten— und ſelbſt die neapolitaniſchen Bettlergeſtalten und Straßenſänger ſind in aller Treue aufgenommen. Der Ausbruch des Veſuvs, die Ueberſchwemmung zeigen Bilder ſtärkſter Eindruckskraft; die Schil⸗ derung der Nacht vor der Kataſtrophe beſitzt eine geradezu unheim⸗ liche Anſchaulichkeit. vornehmſten künſtleriſchen Geſchmack mit reichſter ſzeniſcher und Geſtaltung in einem echten Ethos vereinigt und dem⸗ entſprechend rückhaltloſeſte Anerkennung verdient.* S. Afa⸗Theater P 6. Es gibt gute und ſchlechte Romane. Auch ein Tendenzroman kann gut ſein, wenn ſeine Handlung wahr, lebens⸗ warm iſt. Reihen ſich aber Zufälligkeiten an Zufälligkeiten, die alle pfeilgleich auf das Ende, die Tendenz, ziehen, ſo gehört das Werk zu den letzteren. Man mag es mit dem Schickſal, das„In den Sternen geſchrieben ſteht“, halten, wie man will, das muß man zugeben, die Handlung des Romans der Aſtrologin Ebertin iſt geſucht, manchmal herbeigezerrt. Trotzdem gelang es, durch den Film vieles zu beſſern, wahr zu geſtalten. Und zwar durch die Hin⸗ gabe, durch das warme Spiel der Künſtler. Maria Minzenti und Jack Mylong⸗Münz— beide ſind uns„Aus der Jugendzeit“ in Er⸗ innerung— geben ſich als Lisbeth Gäbler und Horſt Raabe ganz in ihrer Liebe. Packend in der Rolle als Baronin Behren— deren Leidenſchaft den jungen Horſt ſeiner Braut zu entreißen ſtrebt— iſt Olga Juſchakowa. Georg Schnell's Baron, den das Geſetz in den Sternen faſt zum Wahnſinn treibt, iſt wahr und tief empfunden. Dieſen Darſtellern iſt es zu danken, daß das Werk aus ſeiner Wirk⸗ lichkeitsferne dem Leben näher gebracht wurde. Wer ſich den Film anſieht, der komme mit warmem Herzen, ihre Kunſt zu ehren und laſſe ſich nicht erregen durch das ſtarre Geſetz über der Menſchheit. — Der Film„Boxerkönig von Newyork'“ bringt ſpannende Boxkämpfe, die den Kenner feſſeln. Er hat Momente, die ſogar die Nerven des Nichtſportlers auffagen. Und das ſoll er ja; denn er iſt Senſationsfilm. x Afa-Theater, Schauburg. Das Programm bringt diesmal einen recht zugkräftigen Film„Gevatter Tod“. Der Tod war bei der Tauſe eines Knaben, den ein Totengräber in den Armen einer toten Frau hatte. Gevatter geſtanden. Der unheimliche Gaſt, der in eſtalt eines Mönches auftrat, verſprach ſpäter mit einem Geſchenk zu erſcheinen. Der Findling wuchs heran und wurde Arzt. An dem Totenbette ſeines Pflegevaters traf auch der Pate ein. Er gab ihm ein den, daß er an jedem Krankenbett erkennen könne, ob der Kranke davon komme oder ſterbe. Im erſten Falle werde er zu Füßen des Kranken erſcheinen, im andern Falle zu Häupten des Sterbenden. Wigand, ſo hieß der junge Arzt, war bald weit und breit der geſuchteſte Arzt. Er gewann ein herziges Mädel lieb. Bei einem Streit erſtach er ſeinen Gegner und floh mit ſeinem Getreuen Wolfram— das Stück ſpielt im tiefſten Mittelalter—. Mit einem Soldatentrupp gelangt er vor eine Feſtung, die belagert wurde. Der Gegner kam ihnen jedoch mit einem Ausfall zuvor. Wigand wurde gefangen. Er errettete den König, verliebte ſich in die Königin, die ihren Gemahl beſeitigen wollte. Zu dieſem Zwecke ſtahl ſie dem jungen 15 ein Gift und ſchüttete es dem König in den Wein. Dieſer war ißtrauiſch und ließ ſie zuerſt trinken. Sie Rurte ſofort zuſammen. Wigand rang ſie ſeinem Gevatter Tod ab, wurde aber auf die Be⸗ ſchuldigung der Königin hin in den Kerker geworfen. Nach ſeiner Freilaſſung wandert er der Heimat zu. Auch ſeine frühere Geliebte war ihn ſuchen gegangen. Auf dem St. Bernhard bei den barmher⸗ zigen Brüdern treffen beide zuſammen. Der junge Arzt ſieht ſeine Geliebte ſterben, ſein Gevatter Tod war unerbittlich und raubte ihm das Höchſte auf Erden weil er ihn mit der Königin überliſtet hatte.— Wenn auch der Stoff der Handlung ziemlich geſucht iſt, ſo verfehlt der Film durch ſeine vornehme Aufmachung und das prächtige Spiel der einzelnen Künſtler ſeine Wirkung nicht. Kampfbilder wechſeln mit wunderbaren Landſchaftsbildern ab und beleben das Ganze. Ein Kinderfilm bietet Gelegenheit, ſich gründlich auszulachen. Palaſt-Theater.„Vater Voß“, ſo nennt ſich ein Sechsakter, der im Palaſt⸗Theater über die Leinwand läuft. Tiefſte und ergrei⸗ Menſchlichkeit feiert in dieſem Filme ihren Trium h und läßt en Vater, der ſeinem Kinde jedes Opfer bringt, zum Helden werden. Unſchuldig geht Vater Voß ins Gefängnis, um den Diebſtahl zu büßen, den ſein Schwiegerfohn begangen hatte, damit ſeine Tochter nicht ſenne Uunß werde. Aber nicht lange ſoll ſeine aft dauern. Denn ſeine Unſchuld kommt ſchnell ans Licht und wird glänzend ge⸗ rechtfertigt durch 17 Teilhaberſchaft und Mitinhaberſchaft der Voßen irma Holſon, deren Namen von nun ab lautete„ olſon u. oß“. Beſonderes Intereſſe dürfte der Film für die Mannheimer auch + 55 haben, als Robert Garriſon, unſer früherer be⸗ liebter Schauſpieler, die Rolle des Staatsanwaltes ſpielt.—„Die geheimnisvolle Goldinſel“, ein Abenteurerfilm in fünf Akten, zeigt uns den Kampf zweier Parteien um einen vergeſſenen Goldſchatz. Verwegene und äußerſt ſpannende Szenen halten den Zauſchauer in Bann und führen ihn nach der kleinen Südſeeinſel, wo der Kampf der beiden Schiffsbeſatzungen zum Austrag kommt, der ſchließlich mit dem Brand und Untergang des einen Schiffes endet. Das Ganze iſt in die Geſtalt eines Romans gekleidet, deſſen Inhalt wir gefeſſelt von Anfang bis Ende verfolgen. Alles in allem iſt das Programm des Palaſt⸗Theaters ſo gehalten, daß ein jeder Geſchmack auf ſeine Rechnung kommt. au- Klein bearbeitete Filmſchauſpiel brinat in 6 ſpannenden Akten eine Reihe prächtiger Natur⸗Aufnahmen aus Georagien(Kaukaſien) und damit zuſammenhängend das weltſtädtiſche Geſellſchafts⸗ und Bade⸗ leben, wie es eben nur in den allerhöchſten Kreiſen zu ſehen iſt. Wer alſo mit wenig Koſten mal was Hübſches ſehen will, dem iſt in den Kammer⸗Lichtſpielen dazu die beſte Gelegenheit geboten, zumal eine unſerer beſten Helden⸗Darſtellerinnen,„Lotte Neumann“ die Haupt⸗ rolle innehat und mit ihrem geradezu blendenden Spiel ſofort die Herzen aller erobert: ſoaar„Dder Mann ohne Herz“, wie der Roman benannt iſt, kommt zur Einkehr und wird von unſerer Lotte wie umgewandelt. Der Roman ſelbſt dürfte ſa vielen ſchon bekannt ſein, weshalb es ſich erübrigt. näher darauf einzugehen. Ein drama⸗ tiſches Filmſchauſpiel„Einſame Menſchen“, welches auch zum erſten Mal aufgeführt wird. ſchildert in ſechs ſpannenden Akten das Leben in den Urwäldern Amerikas und aleichzeitig damit in Verbin⸗ dung in packender und ergreifender Weiſe einen Liebesroman. NAus dem Lande K. Heidelberg, 28. Juni. Der Vortrag Dr. Streſemann über„Goethe und Napoleon“ mußte von Freitag auf Samstag ver⸗ ſchoben werden, er findet nur als geſchloſſene Veranſtaltung der Goethegeſellſchaft ſtatt. EK. Heidelberg, 26. Juni. Ueber die Tätigkeit des Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichts Heidelberg in den Jahren 1923 und 1924 geht uns von der ſtädtiſchen Nachrichtenſtelle ein Bericht zu, dem Bei dem Gewerbegericht iſt die Zahl der Streitfälle ſtark geſtiegen. Es wurden 1923 127 Rechts⸗ ſtreitigkeiten neu angebracht, 1924 dagegen 182. Die Mehrzahl der Klageanſprüche iſt von Arbeitnehmern erhoben worden und zwar 120 bezw. 175. Von den Arbeitgebern ſind in den beiden Jahren je 7 Anſprüche geltend gemacht worden. Eine große Anzahl der Fälle konnte ohne Zuzug von Beiſitzern in dem erſten auf die Klage Im Ganzen iſt hier ein Werk gelungen, das d H. Kammer-Lichtſpiele. Das nach dem Ullſtein⸗Koman von Ernſt h verdoppelt. Es wurden 1923 54 Klagen neu erhoben(1922 58) 1924 dagegen 105. Auch hier iſt die Jahl der von Prinzipalen 9925 ihre erhobenen Klageanſprüche naturgemäß gering: 1923 waren es 1 Fall und 1924 3 Fälle. Ueber die Ausdehnung der ört⸗ lichen Zuſtändigkeit ſowohl des Gewerbe⸗ als auch des Kaufmanns⸗ gerichts(die jetzt nur für die Gemeindebezirke Heidelberg und Rohr⸗ berg ſchweben ſchon ſeit längerer Zeit Verhandlungen, die demnächſt zum Abſchluß kommen werden.— Dieſer Tage fand eine Oberſekre⸗ kärprüfung für ſtädtiſche Beamten ſtatt. Als Vertreter des Zentral⸗ prüfungsausſchuſſes wohnte Grundbuchamtsdirektor Notar Stocker⸗ Karlsruhe dem mündlichen Teil der Prüfung bei. Elf Beamte haben die Prüfung beſtanden. n Schriesheim. 26. Junl. Die Volkszählung 1925 ergab folgendes Bild: In 544 Wohnhäuſern 1001 Haushaltungen, 598 Land⸗ und Forſtwirtſchaft. 200 Gewerbetreibende: 897 Haushaltun⸗ gen von 2 und mehr Perſonen, 94 einzelne Haushaltungen. Wohn⸗ bevölkerung: 1898 männliche. 2039 weibliche, zuſammen 3937 Ein⸗ wohn bpeßzeſtatt, 25. Juni. Ein Autounglück mit tödlichem Ausgang trug ſich geſtern nachmittag in der Rauentalerſtraße zu. Ein Perſonenkraftwagen des Schuhfabrikanten Weil kollidierte mit em Motorrad des Kaufmanns Durlacher, der unter das Auto geriet und ſo ſchwer verletzt wurde, daß er nach 10 Minuten verſtarb. Er hatte einen Schädelbruch erlitten. Auch war ihm der Bruſtkorb eingedrückt worden. Geſtern abend rannte ein Motorrad gegen das Auto des Ohrenarztes Dr. Knebel. Der Unfall lief noch ſehr glimpflich ab. Abgeſehen von einigen Hautabſchürfungen wurde nie⸗ mand verletzt. Auto und Motorrad wurden ſtark beſchädigt. Die Schuldfrage iſt in beiden Fällen noch nicht geklärt. O. Billigheim, 24. Juni. Auf dem Beichtſtuhl der hieſigen Pfarrkirche ſtanden fünf alte Apoſtelfiguren, die nun ſpurlos ver⸗ ſchwunden ſind. Da dieſe Figuren für die hieſige Pfarrgemeinde großen Wert beſitzen, iſt der Schaden ziemlich bedeutend. Die Sache iſt zur Anzeige gelangt und hoffentlich gelingt es, den Dieben ihr gemeines Handwerk zu legen. Kehl, 25. Junt. Das Schwurgericht in Offenburg ver⸗ urteilte den verheirateten Walzwerkarbeiker Emil Weber von Kehl 1 Jahr Zuchthaus. Aus der Pfalz Ludwigshafen, 27. Juni. Am 25. Juni, im Laufe des Abends, ſtürzte ein 60 Jahre alter verheirateter Heizer von hier auf dem Wege nach ſeiner Wohnung in einem Haus in der Bismarckſtraße rückwärts die Treppe hinunter und blieb zunächſt bewußtlos liegen Von Hausbewohnern in ſeine Wohnung verbracht, verſtarb der Verunglückte an eingetretener Herzlähmung, die durch den alte Schauſteller Ernſt Moll von Vorholz in Weſtfalen, der von ſeiner Frau getrennt lebt, in ſeinem auf einem Lagerplatz an der Karl Clemmſtraße ſtehenden Wohnwagen erhängt aufgefunden. Der Genannte, der in der letzten Zeit dem Trunke ergeben war, äußerte ſchon wiederholt Selbſtmordgedanken.— Ein bei der Süga angeſtellter Aufſeher von hier machte ſich eines Betruges da⸗ durch ſchuldig, daß er bei der Eintrittskarten⸗Kontrolle bei größerem Andrang Karten nicht mehr zurückgab und ſich dafür ſpäter an der Kaſſe den entſprechenden Preis ausbezahlen ließ.— Wegen Körper⸗ verletzung angezeigt wurde ein 23 Jahre alter Maurer von hier, weil er in letzter Zeit wiederholt ſein 17 Jahre altes Kind durch Schlagen in roheſter Weiſe mißhandelte. Wie feſt⸗ age iſt, iſt das Kind bis in den halben Rücken hinauf blau ge⸗ agen., UU Reuſtadt, 26. Juni. Heute früh wurde in ſeiner Villa in der Maximilianſtraße der in den 60er Jahren ſtehende Privatmann Kern tot aufgefunden. Der Mann war in den letzten Tagen allein, weil ſeine Schweſter zur Erholung in Baden⸗Baden weilt und ſeine Tochter in Braunſchweig verheiratet iſt. Geſtern abend ſchon wurde nicht geöffnet. als ihn jemand beſuchen wollte: man dachte, er ſei verreiſt. Heute früh nun bemerkten die Bewohner des unteren Stock⸗ werkes Gasgeruch. ſie alarmierten die Polizei, die die Wohnung ge⸗ waltſam öffnete und den Toten fand. Allem Anſchein nach hat der Mann den freiwilligen Tod durch Gasvergiftuna gewählt. Die Mo⸗ tive hierfür ſind bis jetzt unbekannt. Der Tote hat ein an ſeine Toch⸗ ter adreſſiertes Teſtament hinterlaſſen. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 26. Juni.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. SG..) Vorſitzender: Amtsrichter Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebe⸗ hörde: Referendar Stiefel. Im Laufe des badenrageinen Jahres machte ſich eine Verkäufe⸗ rin eines hieſigen Konfektionshauſes für Damen⸗ und Kinder⸗ kleidung die günſtige Gelegenheit zu eigen, namhafte Warknbe⸗ ſtände, Damenkoſtüme beſter Art, feine Mäntel und ſeidene Bluſen und Strümpfe aus dem Geſchäfte zu ſtehlen und in ihre Wohnung nach Heidelberg zu ſchaffen. Die geſtohlenen Sachen hatten einen Geſamtwert von 4000 M. und füllten mehrere Schränke. Die Diebin verkaufte einen großen Teil der Kleider an ihre Freundin⸗ nen und unterhielt, da viele Stücke umgearbeitet werden mußten, Unter den vielen Hehlern befand ſich auch eine in einem hieſigen Kaufhauſe für Küchengeſchirr und ſonſtige Haushaltungsartikel tätige Verkäuferin, die für die unehrlich erworbenen Kleider als Gegenleiſtung zahlloſes Geſchirr, das ſie hier in dem Kaufhauſe, wo ſie Verkäußerin war, geſtohlen hatte, an die diebiſche Kleider⸗ lieferantin abgab. Das Geſchirr hatte einen Wert von 300 M.— Die Angeklagten legten heute alle ein offenes Geſtändnis ab. Als Entſchuldigung führten ſie an, Lebensunterhalt nicht gereicht hätte und daß ſie deshalb die ge⸗ botene Gelegenheit zu billigem Kleidererwerb notgedrungen benützt aben. Von offenſichtiger Reue erfüllt, gelingt es den bisher noch unbeſtraften Angeklagten, ihre ſtrafbare Handlungsweiſe in ein möglichſt günſtiges Licht zu ſtellen und ſich hierdurch mildernde Umſtände zu ſichern. Gegen die 2 Diebinnen und die Haupt⸗ hehlerin würden Gefängnisſtrafen von 2, 4 und 6 Monaten, gegen die 3 weiteren Hehlerinnen Geldſtrafen von je 150 M. ausge⸗ ſprochen.— Die 3 Angeklagten, die ſich ſeit Anfang Mai ds. Is. in Unterſuchungshaft befanden, wurden unter Aufhebung des Haftd⸗ befehls ſofort auf freien Fuß geſetzt.(Verteidiger RA. Dr, Pfeiffenberger.) Lanòwirtſchaſt Vollverſammlung der Badiſchen Landwirkſchaftskammer b Karlsruhe. 26. Juni. Am Dienstag, 30. Juni, vormittags 9 Uhr und Mittwoch, 1. Juli d. Is., vormittas 8 Uhr, tritt die quf Grund des Landwirtſchaffskammergeſetzes in der Faſſung vom 2. April 1925 neugewählte Landwirtſchaftskammer zum erſten Male in Karlsruhe zuſammen. Die Tagungen finden voraus⸗ ſichtlich im Sitzungsſaal des Badiſchen Landtages ſtatt. Am 1. Tage erfolgt die Zuwahl von Mitgliedern gemäߧ 9 Ziffer 2 des Landwirt⸗ ſchaftskammergeſetzes. Für die Mittwoch⸗Tagung ſind vorgeſehen die Wahl des Vorſitzenden, des ſtellvertretenden Vorſitzenden, der übrigen Vorſtandsmitglieder und deren Stellvertreter; ferner die Wahl der Ausſchüſſe und die Wahl der Vertreter der Landwirtſchaftskammer bei anderen Körperſchaften. ——..—————t— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung, Gm b. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher⸗ Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher; für Sport ind Neues aus aller Welt: Willv Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ Vorzugsſubſtriptionspreis vorgeſehen, worüber näheres vom Verlag du exfabren iſt. beeeeeeeeeeee angeſetzten Termin erledigt werden. Beim Kaufmanns gericht hat ſich die Zahl der neuen Rechtsſtreitigkeiten im Jahre 1924 faſt gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. bach zuſtändig ſind), auf weitere Gemeinden des Amtsbezirkes Heidel⸗ wegen Meineids, abgegeben bei einem Offenbarungseid, zu Sturz verurſacht wurde.— Geſtern vormittag wurde der 66. Jahre bei einer befreundeten Familie eine flottgehende Damenſchneiderei. daß ihr geringes Einkommen zum —O eteg den 25. Jenl 1528.— neue Mannheimer Jeltung Morgen⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 293 3 Leipzig Bie. Rohde⸗Rennen. 2200 M. 2400 Meter. 1. v. Mackenſend Ee bi5e. Gottſchalks Lobredner(it. v. Mezſch), 3. Müllers La⸗ de te(Beſitzer). Ferner liefen: Ruhr, Ypſilanti, Satanas, Lyſan⸗ ek. Tot. 125:10, Pl. 16, 12, 15:10. 5 2. Elſter⸗Hürdenrennen. 2200 M. 2400 Meter. 1. Hartmanns lie(M. Oertel), 2. Dodels Schelmerei(Kränzlein), 3. Died⸗ 8eh Eulalia(Heuer). Ferner liefen: Toga, Fanal, Hohe Sonne, dkos, Maika, Buccina, Gerold. Tot. 56:10, Pl. 23, 19, 2710. bei 8. Preis von Roſenthal. 2800 M. 1000 Meter. 1. v. Schlot⸗ 5 us Rü ckſicht(Albers), 2. Werbens Duſelkop(Wagenknecht), 3. Opels Jilderim. Ferner liefen: Irminſul, Proklamation, Lydia. 19.10, Pl. 14, 18210. Dete Preis vom Reichsgericht. Ehrenpreis u. 4400 M. 1600 Verhl 1. Kubiſch Prinz Kuckuck(Franzke), 2. Fürſt Lynars gend(Einfinger), 3. Alexanders Höllenfee. Ferner liefen: Flie⸗ 12917 Fuchs, Boruſſia. Mildred, Maiprinz, Theos, Luna. Tot. VW ̃ Je Die übrigen Rennen waren wegen Telephonſtörungen nicht zu 7 rhalten.* Dortmund 50 1. Ludenberg⸗Rennen. 3000 M. 1000 Meter. 1. Mydling⸗ Farrns Geldnot, 2. Hemſoths Löffler, 3. Röſlers Dionhſius. 1 liefen: Merkur, Melethe, Sorgenkind. Tot. 24:10, Pl. 14, . 2. Halfenhof⸗Jagdrennen. 3000 M. 3000 Meter. 1. Röslers ündesbruder, 2. Schwarz Doto, 3. Zydowers Dante. Fer⸗ er liefen: Steinadler, Gräfin Marie, Marga, Lohengrin, Zechine. enator, Komeika, Major, Mutterlos, Salve, Grita. Tot. 40:10, . 17, 26, 22:10. 65 3. Mudlinghoven⸗Rennen. 4000 M. 1400 Meter. 1. Gün⸗ eers Alexander der Große, 2. Röslers Heiſterbach 8. tratmanns Türmer. Ferner liefen: Marſchall, Santuzza, Wild Tot. 21:10, Pl. 15, 15:10. 1 00 4. Großer Preis von Dortmund. Jagdrennen. Ehrenpreis u. 00 M. 4000 Meter. 1. Cramers Oceana, 2. Schmidts Anitra, di ümmermanns Heigi. Ferner liefen: Relicario, Mozart, La⸗ * glaus, Na Nu, Kaulquabbe. Tot. fehlt. 5. Lauvenburg⸗Rennen. 4500 M. 2000 Meter. 1. Loos Con. kan t, 2. Weinbergs Saint Leonard, 3. Gaus Jabourg. Ferner 0 tiefen: Caprette, Idealiſt Hilde, Wolkenbruch, Otth. Toto und die brigen Rennen fehlen wegen Telephonſtörungen. *. Ne 1 8 München-Riem 1 1. Caſanova⸗Rennen. 3000 M. 1200 Meter. 1. v. Opels bolker, 2. Wertheimers Divette, 3. Friedigers Terrakotta. Fer⸗ liefen: Roſenfee, Eſchkiſchehir, Schadenfreude, Polarfuchs. Tot. .10, Pl. 10, 10, 10:10. b, 2. Jagdrennen der Dreijährigen. 3000 M. 3000 Meter. 1. apfanb, 2. Bodmers Kamar, 3. Poeniſchs Sahara. gerner liefen: Münchener Kindl, Seeſtern, Libuſſa. Tot. 94:10, Hl. 25, 2010. 3. Macholl⸗München⸗Preis. Ehrenpreis u. 4000 M. 2200 Mtr. 1 v. Opels Kairo, 2. Gerteis Tite Live, 3. J. Mayers Jahn. Fer⸗ ner liefen: Südwind, Gilgenmeiſter, My Lord II, Malvoiſie, Se⸗ ld, Gianutri, Aſtronom II, Surrey, Cuticura. Tot. 17:10, Pl. 16, 13:10. 4. Preis der Stadt München. Ehrenpreis u. 7000 M. 1600 Reter. 1. Dr. Lindenbergs Felſenriede, 2. v. Opels Farmer, Wertheimer La Paludiere. Ferner liefen: Giſelher, Naive, Wampagner, Perpetua, Bertram, Goldelſe, Muottas Muraigl. Noto und die übrigen Rennen fehlen. „Grand Prix de Paris. 400 000 Fr. 3000 Meter. 1. Rorß⸗ uds Reine Lumiere, 2. E. Blanc Terre Neuvien, 3. Bacyens Dar Diamond. Tot. 1201:10, Pl. 202, 110, 56:10.— Es liefen * Pferde. 7 Zutomobilſvort 1 Oeſte rreichiſche Alpenfahrt Vorletzte Etappe im ſtrömenden Regen (Von unſerm Sonderberichterſtatter) Garmiſch⸗Partenkirchen, 26. Juni. Der ſonnenhelle Ruhetag in Lindau hatte allen Alpenfahrern dwohl getan. Umſo größer die Enttäuſchung, als es heute in Strömen goß. Unaufhörlich, bis der letzte Wagen ſich auf dem Parkplatz am Ziel in Garmiſch⸗Partenkirchen eingefunden hatte. Da brach die Sonne durch und lachte hämiſch über die durch das Regen⸗ bwetter verdroſſenen Alpenfahrer. 5 Die naſſen Straßen mahnten zur Vorſicht. Trotzdem wurde wieder ſcharf drauflos gefahren, mußte ja ſcharf drauflos gefahren derden, wenn die Kontrollſtellen und das Ziel rechtzeitig erreicht derden ſollten. Daß dies unermüdliche Gejage bis jetzt noch keinen hwereren Unfall gezeitigt hat, iſt faſt verwunderlich und ſpricht für I die hervorragende Fahrtechnik der Alpenfahrer. Uebrigens trat heute ber Unterſchſed zwiſchen deutſcher und öſterreichiſcher Organiſation brägnant in Erſcheinung: auf bayriſchem Boden tadelloſe Strecken⸗ markierung, ſo daß ſich wirklich niemand verfahren konnte. Nach Fiedereintric ins Oeſterreichiſche aber nur hier und da mal ein be⸗ Weidener Richtungsweiſer. Alſo kam es, daß ſich faſt die geſamte kolonne verfuhr, da die in letzter Stunde bekanntgegebene Strecken⸗ naderung nicht markiert worden war. Der von manchen Teil⸗ ſehmern efahrene Umweg erreichte 50 Km. Länge. Somit uner⸗ ezlichen Jeltverluſt Memand ſtand an den verzwickten Weg⸗ 1 zweigungen, die ſogar auf den Landkarten nicht eingetragen waren, nd ſo kam es zum Rätſelraten. Es war nur recht und billig, daß de Fahrleitung ſich entſchloß, die Umwegzeit nicht in Anrechnung ſa bringen, ſodaß durch den bis zu einer Stunde gehenden Zeitver⸗ aſt keine Aenderung eintreten wird. Künftighin möge aber der bdeſterreichiſche.C. für beſſere Wegmarkierung ſorgen und dafür, 10 den Fahrtteilnehmern die Wegabzweigungen vom urſprünglich megeſehenen Wege klipp und klar bekanntgegeben werden, Dies⸗ lwaren ſogar die wegweiſenden Inſtruktionsorgane über die treckenführung falſch unterrichtet. 0 Die ſchwierigſte Stelle des heutigen Fahrtages, r deſſen Nuometerſchge Unklarheit beſteht,(zwiſchen 350 und 300 Km) war e am Achenſee. Hier gings ſteil bergauf, dann bergab, auf ſchmaler, kerweichter, ſchlüpfriger Straße. Es gab ein fortwährendes Rutſchen, hier ſteckengebliebene Wagen, die aber wieder flottgemacht wer⸗ 50 konnten, und dieſes Stück der Strecke verlangte von den ſtarken e von den ſchwachen Wagen den 1. Gang. Hier ſchied einer der wetellſten aller Wagen und zugleich ſtärkſte der Alpenfahrt⸗Teilneh⸗ n rwagen, der Gräf u. Stift von Karl Gruber(Linz) infolge Mag⸗ gaeldeſekts aus. Auch der Perl von Franzl Anton(Wien) fehlte noch 1 Schluß der Zielkontrolle. „ Die Motorräder hatten infolge der regenzerweichten Straßen ein hre Pers ſchweres Fahren. Immerhin erledigten dieſe Alpenſahrer lite Aufgabe mit Glanz. Die beiden Deutſchen, Kolmsperger(Pfarr⸗ nachen) auf Zündapp und Andre Klein(Berlin) auf Mabeco ſind ſech wie vor in führender Poſition mit dabei. Bis? Uhr abends Hhlken von den Motorradfahrern die D. S..Mannſchaft(Fahrer Aet, Hottowy und Palter, Wien) ſowie der Wiener Trügkel auf . J. Wahrſcheinlich aber werden auch ſie noch das Etappenziel 80 erreichen. 8 uch Frl. Stinnes hat auf ihrem Aga dieſe Etappe wieder Veelos— ſo daß ſie bis jetzt nicht einmal ausgeſetzt hat. ei ihrem Kommen nach Partenkirchen erhielt ſie von der Kurver⸗ kraltung in Anerkennung dieſer einzigartigen Leiſtung einen Roſen⸗ tanz. Strafpunktfrei im Wagenwettbewerb ſind auch nach der heu⸗ Men vorletzten Etappe nur noch die fünf Wagenfahrer: Rudolf Seeiniche(Maadeburg), Preſto; Walter Delmar(Budapeſt), Steyr: Ludwig Franz(Wien), Perl; Graf Schönfeld(Wien), Steyr; 3 5 Baron von Haan(Wien), Steyr). . 9 Abſchluß der FJahrt Ihr erfolgreicher Abſchluß.— Das Flachrennen im Forſtenrieder Park.— Der Sieg von Preſto. München, 27. Juni. Die Alpenfahrt hat ihr Ende gefunden. Zum letzten Mal ſtarteten heute morgen die Wagen und Räder. Die Teilnehmerzahl hatte ſich erheblich vermehrt, weil auch den Ausgeſchiedenen geſtattet worden war die letzte Etappe mitzufahren und am Flachrennen im Forſtenrieder Park teilzunehmen. Dem Regentag war ein Sonnen⸗ tag gefolgt, der den Alpenfahrern guten Abſchluß brachte. Wieder begann die Motorradkolonne die Fahrt. Dann die Kleinwagen. Dann die mittelſtarken und großen Wagen. Der ein⸗ zige ſtrafpunktfreie Kleinwagen, der Perl von Ludwig Franz(Wien) hatte Pech. Der Motor konnte innerhalb der hierfür vorgeſchrie⸗ benen einen Minute nicht in Gang gebracht werden und ſo kam dieſes Fahrzeug, das alle ſchweren Prüfungen tadellos durchgehalten hatte, kurz vor Toresſchluß und angeſichts beſter Siegesausſichten noch zu Strafpunkten. In flotter Fahrt gings München entgegen. Auf der ausge⸗ zeichnet hergerichteten Flachſtrecke im Forſtenrieder Park ſammelten ſich die Fahrzeuge, um dann mit 17½ Kilometer Anlauf das 1 Kilo⸗ meter⸗Flachrennen zurückzulegen. Schade, daß dies Rennen ſo kurz war. Wäre es 10 Kilocmeter lang geweſen(wie das Flachrennen auf gleicher Strecke, gelegentlich der Robert Batſcharie⸗Fahrt), ſo wäre den Fahrzeugen noch eine letzte ſchwere Prüfung beſchieden geweſen. Dieſe 2½ Kilometer in voller Fahrt aber boten den Alpen⸗ fahrern keine Anſtrengungen, wenngleich dieſe Prüfung ſehr inter⸗ eſſant war. Denn es war immerhin weſentlich feſtzuſtellen, was die Fahrzeuge nach dem Kampf mit den Alpen und nach unerhört ſcharfer 2200 Kilometer⸗Fahrt noch an Geſchwindigkeit leiſten. Dies Flachrennen war für die deutſchen Fahrzeuge erfolgreich. Den Tagesrekord ſchuf Frhr. v. Berckheim(Weinheim i. Baden) auf ſeinem großen Mercedes. Er legte den Kilometer in einem Durchſchnittstempo von 132,5 Klm. zurück(Zeit: 27,2 Sekunden) und übertraf alle anderen Wagen bei weitem. Die zweitſchnellſte Zeit wurde im Motorradwettbewerb erzielt. Der Engländer Francis Dickſon(London) holte aus ſeiner Brough⸗Superior ein 129,4 Klm. Durchſchnittstempo heraus und beendete den Kilometer in 27,2. Als beſonders eindrucksvolle Rennleiſtungen im Motorradwettbewerb mögen noch erwähnt ſein die von Kolmsperger(Pfarrkirchen), der ſeiner kleinen Zündapp ein 76,950 Klm. Durchſchnittstempo ablockte und damit die ſchnellſte Zeit der Kleinkraftradklaſſe fuhr, die Außer⸗Konkurrenz⸗Fahrt von Karl Beißler(München), der ſeine zinnoberrote Moto Guzzi auf ein 124,5 Klm. Tempo brachte(Zeit: 28,9), die von Rolf André Klein(Berlin), der aus ſeiner deutſchen Mabeco ein 116 Klm. Tempo herausholte und ſomit ſchneller war als die gefürchtete Matchleß von Eberan-Ebenhorſt(Wien), die „nur“ 112 Klm. hergeben mochte. George Brough(Nottingham) fuhr auf ſeiner 986 cem Brough⸗Superior ein 129,49 Klm. Tempo, alſo den Kilometer in 27,8. Aber auch die Beiwagenmaſchinen, die es auf der Alpenfahrt am ſchwerſten hatten, fuhren gute Zeiten. So erreichte Eddi Meyer(Wien) auf Brough⸗Superior einen Durch⸗ ſchnitt von 96,3 Klm. und R. Trukeczy(Prag) auf Indian⸗Bei⸗ wagenmaſchine einen Durchſchnitt von 93,2 Klm. Das ſind aus⸗ gezeichnete Leiſtungen! Im Kleinwagenwettbewerb waren die Perl⸗ und die Tatrawagen etwa gleichſchnell(Durchſchnitt rund 75 Klm.). Zu ganz ausgezeichneten Schnelliakeitsleiſtungen brachten es jedoch die deut⸗ ſchen Faun⸗Wagen, die dadurch auffielen, daß alle drei Ge⸗ tarteten faſt dasſelbe hohe Tempo erreichten. Und hat die fränkiſche Marke Faun auch die Alpenfahrt ohne klingende Auszeichnungen verlaſſen, ſo haben die kleinen 6 P8 Faunwagen doch eine Leiſtungs⸗ fähiakeit in ſedem, ſelbſt dem ſchwierigſten Alvengelände. gezeiat, die für ihre Qualität und Konſtruktion ſpricht. Aber auch Frl. Stin⸗ nes brachte ihren rein tourenmäßigen Aga ſchön über die Strecke.— Im Wettbewerb der mittelſtarken und aroßen Wagen fuhr Frhr. von Berckheim auf ſeinem Mercedes die Tagesrekordzeit. Aus⸗ gezeichnete Schnelliakeitsleiſtungen vollbrachten hier aber auch die beiden Benz Wagen mit Willi Walb (Mannheim)(31.—115,9 Klm. Tempo) und Wenlin(Mün⸗ chen) 34.—105 Klm. Tempo) am Steuer. Waren ſomit die beiden ſchnellſten Wagenzeiten von Mercedes und Benz gefahren, worden. ſo folgte an dritter Stelle ein Steyr, der von Graf Heinrich Schön⸗ feld(Wien) gefahren wurde.(Zeit 31.—112,9 Klm. Tempo). Schnell und überaus gleichmäßia liefen auch alle drei Preſto⸗Wagen. Huth (Chemnitz) auf Preſto fuhr den Kilometer in 35 Sekunden(102,8 Klm. Tempo), der einzige ſtrafpunktfreie deutſche Wagen, der Preſto von Reinicke(Maadeburg) in 35,3(102 Klm. Temvo) und der von Hein⸗ rich Rietz(Mannheim) gefahrene dritte Preſto in 36,3(99,3 Klm.⸗ Tempo). Czermak(München) holte aus ſeinem Selve in 38,5 Sek. ein 93 Klm.⸗Tempo heraus und Schäfer(Trier) aus ſeinem rein tourenmäßigen NAG. ein 86 Klm.⸗Tempo. Das mögen im Verhält⸗ nis zu ſonſtigen Schnelliakeitswettbewerben nicht gerade ſehr erheb⸗ ſiche Zeiten und Geſchwindiakeiten ſein und doch ſind ſie groß. denn die Wagen haben eben ſchon 2200 Alpenkilometer in wilder, drauf⸗ gängeriſcher Fahrt ohne jedes Oeffnen der Hauben und ohne Repa⸗ rieren hinter ſich. 8 In geſchloſſenem Zuge Einfahrt nach München. An der Ver⸗ kehrsausſtellung froher Empfang. Feierliche Begrüßung durch Münchens Oberbürgermeiſter Scharnagel, danach durch den Leiter der Verkehrsausſtellung, Albrecht Graf zu Pappenheim. Der Er⸗ folg der deutſchen Fahrzeuginduſtrie wurde betont. Jawohl— es iſt ein Erfolg, aber er hätte von der deutſchen Fahrzeuginduſtrie noch viel eindrucksvoller geſtaltet werden können, wenn ſie ſich an dieſem größten Wettbewerb der Welt intenſiver beteiligt hätte, an⸗ ſtatt drei Schock Krähwinkelrennen in allen deutſchen Provinzen be⸗ ſtreiten zu laſſen. Beſonders Preſto iſt der Erfolg zu gönnen, der die ausgezeichneten 1 der letzten Jahre erhärtet. Aber auch die deutſche Reifeninduſtrie iſt an dem Alpenfahrt⸗Erfolg be⸗ teiligt, denn der Preſto⸗Sieger und Kolmſperger, einer der beſten Motorradfahrer, fuhren beide deutſche Continental⸗Reifen.— Nach der Begrüßung wurden die Fahrzeuge geparkt und unter Auf⸗ ſicht genommen. Ihre Nachprüfung wird bis Montag nachmittag erfolgen. S. Doerschlag. Leichtathletik Leichtathletiſcher Fünfverbändekampf in Köln Neuer 200 Meker⸗Hürdenrekord Troßbachs— Weſtdeutſchland in großer Form, wird Sieger vor Berlin— Süddeutſchland an 3. Stelle Der leichtathl. Teil bei der Jubelfeier des Weſtdeutſchen Spiel⸗ verbandes gipfelte in dem am Sonntag im Stadion ausgetragenen Fünfverbändekampf, zu dem die einzelnen Landesverbände des Weſtens, Südens, Nordens, Berlin u. Mitteldeutſchlands ihre beſten Vertreter entſandt hatten. Die Kämpfe fanden im Anſchluß an den feierlichen Einzug aller Vertreter des Sports und nach dem Fuß⸗ ballkampf Weſtdeutſchland gegen Oſtholland ſtatt. Hart wurde um Sieg und Pläße gekämpft. Dies geht ſchon aus den untenſtehenden Reſultaten hervor, die zum Teil ganz ausgezeichnet ſind, trotzdem die Bahn durch vorausgegangenen Regen reichlich weich war. Während der Veranſtaltung ſelbſt war ſchönſtes Wetter. In überraſchender Form befand ſich der gaſtgebende Verband. Niemand hätte ihm einen ſolch überlegenen Sieg gegen die favori⸗ ſierten Berliner zugetraut. Daß Houben ſeinen Punktanteil ein⸗ heimſen würde, war jedermann klar. Daß aber Böcher die 800 m,. Dobermann den Weitſprung, Schröder das Kugelſtoßen und andere Weſtdeutſche ſo gute Plätze belegen werden, war nicht anzunehmen, wenn man auch ſchon wußte, daß die„Grün⸗Weißen“ Leute a la Gertz im Rennen hatte, die bei beſonderen Anläſſen auch beſondere Leiſtungen vollbringen. Einen bemerkenswerten Sieg erfocht Berlin allerdings mit ſeiner ſamos laufenden und wechſelnden Viererſtaffel in der diesjährigen Beſtzeit von 42,4 Sek. gegen die Weſtdeutſchen, die ſich mit elwa 3 Meter glatt geſchlagen bekennen mußten. Die Ergebniſſe: (Weſtdeutſchland;: Brandenburg— B; Süddeutſchland= S; Mitteldeutſchland= M; Norddeutſchland=). 100 Meter: 1. Houben⸗W. 10,7 Sek. 2. Büchner⸗M. 10,8 Sek., 3. Mahlitz⸗B., 4. Klähn⸗S., 5. Weſtermann⸗Kʒ,/ 200 Meler: 1. Houben⸗W. 21,8 Sek, 2. Friedrich⸗M. 22 Sek., 3. van Rappard⸗S., 4. Mahlitz⸗B., 5. von Eberſtein⸗N. 400 Meter: 1. Gertz⸗W. 50,1 Sek., 2. Schmidt⸗B und Faißt⸗S. 51 Sek., 4. Storz⸗M., 5. von Eberſtein⸗N. 1 800 Meter: 1. Böche rn.57 Min., 2. Otto⸗M,:59 Min, 3. Simon⸗B., 4. Reitz⸗S., 5. Gierke⸗N. 1500 Meter: 1. Wollmer⸗W..22,6 Min, 2. Jenuwein⸗S. :22,8 Min., 3. Fannrich⸗M., Frandſen⸗N., Wieſe⸗B. 5000 Meter: 1. Diekmann⸗N 15:29, Min., 2. Walpert⸗W. 15:41,8 Min., 3. Graßmann⸗M., Gebſattel⸗S., 5. Wieſe⸗B. 110 Meter-Hürden: 1. Troß bach⸗B. 15,6 Sek.; 2. Paulus⸗W. 16,1 Sek.; 3. Stein⸗N.; 4. Morgenroth⸗S.; 5. Arflot⸗M. 200 Meter⸗Hürden: 1. Troßbaſch⸗B. 26,6 Sek.(neuer deutſcher Rekord); 2. Paulus⸗W. 27,6 Sek.; 3. Stein⸗N.(nur drei Läufer). Weitſprung: 1. Dobermann⸗W. 7,26 Meter; 2. Holz⸗B. 6,78 3. Schuhmacher⸗N. 6,72 Meter; 4. Hofmann⸗M.; 5. Schnei⸗ der⸗S. Hochſprung: 1. Huh n⸗M. 1,83 Meter; 2. Hacker⸗S. 1,78 Meter; 3. Schmelter⸗W. 1,73 Meter; 4. Holz⸗B.; 5. Schräder⸗M. Stabhochſprung: 1. Reeg⸗S. 3,60 Meter; 2. Bleiſe⸗B. 3,50 Mtr. 3. Adams⸗W. und Papsdorf⸗M. 5. Schrader⸗N. Kugelſtoßen: 1. Schröder⸗W. 12,95 Meter; 2. Kulzer⸗S. 12,90 Meter; 3 Hähnchen⸗B. 12,71 Meter; 4. Krellenberg⸗N.; 5. Dr. Luther⸗M. 7 Diskuswerfen: 1. Hoffmeiſter⸗N. 41.41 Meter. henn⸗W. 40,97 Meter. 3. Salmon⸗S. 38.32 Meter. 5. Dr. Luther⸗M. Speerwerfen: 1. Hauer⸗W. 56.82 Meter. 54,55 Meter. 3. Hoffmeiſter⸗N. 53,36 Meter. Wöltje⸗M. 4 mal 100 Meter-Staffel: 1. Berlin(Hintze, Mahlitz, Krüger, Wondratſchek) 42,4 Sek. 1. Weſtdeutſchland(Lethen, Schüller, Moſt, Houben) 42,7 Sek. 3. Süddeutſchland. Norddeutſchland. 1500 Meker-Staffel. 1. Berlin(Schmidt⸗S. C.., Schmidt⸗ Teutonia, Krüger, Mahlitz).25 Min. 2. Weſtdeutſchland(Böcher, Gertz, Schüller, Moſt).26,1 Min. 3. Norddeutſchland. 4. Süd⸗ deutſchland(Jenuwein, Faiſt, van Rappard, Obermeier). 5. Mittel⸗ deutſchland. 2. Jung⸗ 4. Schnurr⸗B. 2. Schnurr⸗B. 4. Salmon⸗S. 5. Geſamkergebnis nach Punkten: 1. Weſtdeutſchland 65½ Punkte, 2. Berlin 47% Punkte, 3. Süddeutſchland 42½ Punkte, 4. Mitteldeutſchland 36½ Punkte, 5. Norddeutſchland 33 Punkte. Leichkalhletiſche Wettkämpfe in Rheingönheim Der.C. Arminig Rheingönheim veranſtaltete geſtern 4. Mitteldeutſchland. 5. unter der Leitung der D. P. G ſein erſtes offenes Sportfeſt. In kurzer Zeit hatte die rührige Vereinsleitung eine ausgezeichnete Lauf⸗ bahn hergerichtet. Die Teilnehmer bildeten eine ſtarke Konkurrenz. Den Hauptanteil der Siege nahm M..⸗G. Mannheim mit 13 erſten und 11zweiten Siegen nach Kauſe. Pfalz Ludwigs⸗ hafen erzielte drei erſte Siege. Allemania Worms zwei. In der Datenkonkurrenz trug der.⸗V. Speyer die Lorbeeren nach Hauſe. Im folgenden die Ergebniſſe: 50 Meter-Lauf für Jugend(Jahrgang 11/12): ſchrodt.C. Pfalz, Ludwigshafen 7,1 Sek.; 2. Roß, Allemania Worms 7,2 Sek.; 3. Karl Burk,.⸗V. Speyer 7,6 Sek. 50 Meter-Lauf für Anfänger: 1. Delzeit, Allemania Worms, .9 Sekd.; 2. Spieß I, M..G. Mannheim, 6,1 Sek.; 3. Gimmy, Viktoria Neuhofen, 6,3 Sek. 100 Meter⸗Lauf für Jugend Gahrgang 09/10): 1. Ihle, M..G. Mannheim, 12,1 Sek.; 2. Grünewald, 04 Audiuig 12,2 Sek.; 3. Imberger, MT.G. Mannheim, 12,4 Sek. 100 Meter-Lauf für Erſtlinge: 1. Lidy, Karl, T. u. Sp. V. Waldhof, 11,9 Sek.; 2. Müller Hch.,... Mannheim, 12,2 Sek.; 3. Dick, Hermann, Pfalz Ludwigshafen, 12,3 Sek. 100 Meter-cauf(Jahrgang 07/os): 1. Ruſch, M..G. Mann⸗ heim, 11,4 Sek.; 2. Schmidt, Allemania Warms, 11,8 Sek.; 3. Kehr, Hermann,.C. Pfalz Ludwigshafen, 12 Sek. be e 1. Gallus, M. T. G. Mann⸗ eim 9,80 Meter, 2. Stahl Hch., Arminia Rheingönheim 9,62 Mtr. 3. Kramer M. T. G. Mannheim 9,10 Meter. 9 5 Kugelſtoßen(offen): 1. Stahl, Arminig Rheingönheim, 9,33 Meter, 2. Spies J, M. T. G. Mannheim, 9,28 Meter, 3. Krame M. T. G. Mannheim, 9,14 Meter. Dreikampf für Anfänger: 1. Roth Emil, Pfalz Ludwigs⸗ 1. Helm⸗ hafen, 127 Punkte(100 Meter: 12,1 Sek., Kugelſtoßen 8,41 Meter, Hochſprung 1,50 Meter); 2. Diehl, M. T. G. Mannheim 125 Punkte 100 Meter 12,1 Sek., Kugelſtoßen 7,41 Meter, Hochſprung 1,55 Meter); 3. Armbruſt, M. T. G. Mannheim 124 Punkte. 400 Meler⸗Lauf: 1. Hebel, M. T. G. Mannheim. 54.4 Sek.: 2. Menzel. Pfalz Ludwigshafen, 56,4 Sek.: 3. Baumeiſter Ph., Phö⸗ nix Mannheim. 58.4 Sek. 100 Meter-Cauf: 1. Apfel, M. T. G. Mannheim, 11,4 Sek., 2. Hebel, M. T. G. Mannheim. 11.7 Sek., 3. Delzeit. Alemannia Worms, 11,8 Sek. 200 Meler⸗Cauf: 1. Apfel. M. T. G. Mannheim, 24.2 Sek., 2. Delzeit, Almannia Worms. 24,3 Sek., 3. Menzel, Pfalz Ludwigs⸗ hafen, 24,4 Sek. 400 Meter-Lauf für Anfänger: 1. Straub, Pfalz Ludwigs⸗ hafen. 57.1 Sek., 2. Marzenell. Alemannia Worms. 57.2 Sek., 3. Wal⸗ denberger, M. T. G. Mannheim. 61 Sek. 8oo Meler-Lauf: 1. Nagel Allemannia Worms 2,12 Min.; 2. 55 Mannheim 2,17 Min.; 3. Kraft M..G. Mannheim 1N ein. 1500 Meter-Cauf: 1. Zack M..G. Mannheim 4,33,6 Min.; 2. Kaſt. I M. T. G. Mannheim 4,40 Min.; 3. Zahn..G. Mannheim 4,42 Min.; 4. Stößer.V. Speyer 4,46,1 Min. 3000 Meter-Cauf: 1. Ritzmann V. f. R. Oggersheim 10,10 Min.; 2. Betag.V. Dudenhofen 10,12 Min.; 3. Keller Jakob Alle⸗ mannia Worms 10,42 Min. Hochſprung: 1. Diehl M..GG. Mannheim 1,55 Meter(durch Los); 2. Armbruſt M..G. Mannheim 1,55 Meter(durch Los); 3. Apfel M. T. G. Mannheim 1,50 Meter. Diskuswerfen: Kuntz, M..G. Mannheim 31,55 m; 2. Spieß, M..⸗G. Mannheim 31,40 Meter; 3. Hermann Wilhelm, Phönix Mannheim 29,94 Meter; 4. Eugen Hollenbach, Arminia Rheingön⸗ heim 28 Meter. Speerwerſen: 1. Spieß I, M..⸗G. Mannheim 36,25 Meter; 2. Diehl, M..⸗G. Mannheim 35,96 Meter; 3. Delzeit, Allemania Worms 34 Meter. Dreikampf(100 Meter⸗Lauf, Weitſprung, Diskuswerfen): 1. Albert Thiry,.⸗C. 20 Maikammer 135 Punkte; 2 Hermann Wilhelm, Phönixr Mannheim 130 Punkte; 3. Spieß I, M..⸗G. Mannheim 129 Punkte. 80 Meler⸗Lauf für Damen: 1. Gretel Pflug..⸗V. Speyer 11,9 Sek.; 2. Liſel Frank, Speyer 12,1 Sek.; 3. E. Schwaͤrtz, Arminia 12,4 Selk. eilſprung für Damen: 1. Pflug Gretel,.V. Speyer 3,46 Meter; 2. Frank Lieſel 3,28 Meter; 3. Schwarz., Arminia Rhein⸗ gönheim 3,02 Meter; 4. Laux, Phönix Mannheim.80 Meter. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1...G. Mannheim 1. Mann⸗ ſchaft 47,3 Sek.; 2. Alemannia Worms 48,1 Sek.; 3. M. T. G. Mann⸗ heim, 2. Mannſchaft 48,2 Sek.; 4. Pfalz Ludwigshafen 49 Sek. Olympiſche Staffel: 1. M. T. G. Mannheim, 3,59 Min.; 2. Alemannia Worms, 4,05 Min.; 3. Maikammer 1920 4,09,2 Min. 3000-Meter-Skaffel. 1. M. T. G. Mannheim, 1. Mannſchaft * 9,122 Min.: 2. M. T. G. Mannheim, 2. Mannſchaft 9,33 Min., 8 ch. Pfalz Ludwigshafen 10 Min. *Neuer deutſcher Rekord im Steinſtoßen. Bei den inter⸗ nationalen leichtathletiſchen Wettkämpfen ſtellte Wenninger⸗ Zuffenhauſen im beidarmigen Steinſtoßen mit 16,97 Meter einen neuen deutſchen Rekord auf. ——————————— . —— —— — —— —————LTi Kaufmann, ſchafterverſammlung vom 6. 8. Seite. Nr. 293 Amtliche Bekanntmachungen Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ tragen: 183 1. Zur Firma„Schwab Schwarz“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. und das Geſchäft iſt mit Aktiven u. Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Roderich Schwarz übergegangen. der es als alleiniger Inhaber unter der ſeitherigen Firma weiterführt. 2. Firma„Ludwig Pfeiffer“ in Mannheim. Inhaber iſt Ludwig Pfeiffer, Kaufmann, Mannheim. 3. Firma„Heinrich Betzler“ in Mannheim. Inhaber iſt Heinrich Betzler, Konditormeiſter, Mannheim Geſchäftszweig iſt die Herſtell⸗ ung von Schokolade- Marzipan⸗ und Zucker⸗ waren, ſowie Handel mit dieſen Gegen⸗ Känden. 5 4. Firma„Hofmann& Müller“ in Mann⸗ heim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Friedrich William Hofmann, Kaufmann, Dresden, Joachim Albert Müller, Kaufmann, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juni 1925 begonnen. 5. Firma„Eckroni“ Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung in Mannheim. Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung iſt am 18. März und 20. Mafl 1925 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung von Eck⸗ roni und anderen Eierteigwaren und ſon⸗ ſtigen Lebens⸗ und Genußmitteln ſowie der Handel mit ſolchen. Die Geſellſchaft kann ſich an gleichartigen oder ähnlichen Unter⸗ nehmungen beteiligen. Richard Bechtold, Kaufmann, Mannheim, Bredo Chriſtenſen, Mannheim ſind Geſchäftsführer. Jeder der beiden Geſchäftsführer iſt berech⸗ tiat, die Geſellſchaft ſelbſtändig zu vertreten. Das Stammkapital beträgt 45 000 RM. Ge⸗ ſellſchaftsdauer bis 81. Dezember 1929. Wird nicht mindeſtens ein halbes Jahr vor Ablauf gekündigt, ſo verlängert ſich die Dauer des Geſellſchaftsvertrages um jeweils ein weite⸗ res Kalenderjahr. Die Erben eines geſtor⸗ benen Geſellſchafters können binnen drei Monaten nach deſſen Tod die Geſellſchaft mit der Wirkung kündigen, daß drei Monate nach der Kündigung die Geſellſchaft aufge⸗ löſt iſt. Ferner wird bekannt gemacht: Der Geſellſchafter Richard Bechtold, Kaufmann in Mannheim. bringt eine Geſchäftseinrichtung im Wertanſchlag von 47.594 RM. laut nähe⸗ rer Verzeichnung im Geſellſchaftsvertrag in die Geſellſchaft ein. Von dieſer Sacheinlage werden ſolche im Wert von 30 000 M. in Anrechnung auf ſeine Stammeinlage durch die Geſellſchaft übernommen werden. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Das Geſchäfts⸗ Lokal befindet ſich Lutſenring 7. Mannheim, den 20. Juni 1925. 5 Amtsgericht. In das Handelsregiſter wurde beute ein⸗ Betragen: 184 1. Zur Firma„Heinrich Gruber, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Die Prokura des Paul Wilhelm Frank iſt erloſchen. Heinrich Gruber iſt als Geſchäfts⸗ führer ausgeſchieden. Paul Wilhelm Frank, — Mannheim iſt als Geſchäftsführer eſtellt. 2. Zur Firma„Suberitfabrik Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim. Die Prokuren von Georg Schellhaas, Otto Weber und Karl Pfenning ſind erloſchen. Karl Bender iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. „ Zur Firma„Vogt Elektrizitäts⸗Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim. Aufagrund Beſchluſſes der Geſell⸗ Juni 1925 iſt das Stammkapital von 125 000 M. auf 5 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in 8 entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf die Bezug genommen wird, geän⸗ dert worden. 4. Zur Firma„Würzaut Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Auf⸗ grund Beſchluſſes der Geſellſchafterverſamm⸗ lung vom 30. 5. 1925 iſt das Stammkapital von 20.000 M. auf 3 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſaftsvertrag in 8 8 entſprechend der eingereichten Niederſchrift auf die Bezug genommen wirbd, geändert worden. 5. Zur Firma„Elektrokraft Aktiengeſell⸗ ſchaft“ in Mannheim. Durch Generalver⸗ ſammlungsbeſchluß vom 28. Mai 1925 iſt die Geſellſchaft aufgelbſt. Carl Barchfeld. Di⸗ rektor in Mannheim iſt zum alleinigen Li⸗ guidator beſtellt. 6. Zur Firma„Kaufmänniſche Beratungs⸗ ſtelle Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Die Geſellſchaft wird auf Grund des§ 16 der Goldbilanzverordnung als nichtig gelöſcht. 7. Firma„Securit Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung Fabrikation ſäurefeſter Produkte“ in Mannheim. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haf⸗ tung iſt am 19. März und 9. Juni 1925 er⸗ richtet. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Handel und die Fabrikation ſäurefeſter Pro⸗ dukte aus keramiſchem Material und aller einſchlägigen Artikel. Die Geſellſchaft iſt be⸗ rechtigt, ſich an gleichartigen oder ähnlichen Unternehmungen zu beteiligen, ſolche zu er⸗ werben und zu vertreten und Zweignieder⸗ laſfungen zu errichten. Das Stammkavpital Deträgt 5000 RM. Richard Graf, Kaufmann, Bensheim, Hans Werner, Ingenieur. Mann⸗ heim ſind Geſchäftsführer. Die Geſellſchaft iſt zunächſt auf fünf Geſchäfts jahre abge⸗ ſchloſſen(bis 31. Dezember 1930). Sie ver⸗ längert ſich jeweils um ein Jahr, wenn ſie nicht mindeſtens ſechs Monate vor Ablauf der Friſt von einem Geſellſchafter ſchriftlich ge⸗ Fündigt wird. Ferner wird bekannt gemacht: In die Geſellſchaft bringen ein: a) der Ge⸗ ſellſchafter Richard Graf, Kaufmann, Bens⸗ heim drei Dortmunder Union⸗Brauerei⸗Ak⸗ tien Nr. 10254, 19653 und 8498 über je 1000 Mark, b) der Geſellſchafter Hans Werner, Ingen., Mannheim 3 Dortm. Union⸗Brauerei⸗ Aktien Nr. 20166, 19590 u. 29475 über je 1000 M. Die Geſellſchaft übernimmt die Einlagen Die Geſellſchaft übernimmt dieſe Einlagen und rechnet ſie jedem Geſellſchafter mit2430 RM. als Stammeinlage an. Die geſetzlich vorgeſchriebenen Bekanntmachungen der Ge⸗ ſellſchaft erfolgen nur im Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. Das Geſchäftslokal befindet ſich Induſtrieſtraße 3. Mannheim, den 19. Juni 1925. Amtsgericht. Aaden lokale im Stadtinnern— Breitestraße— Plan- ken— per sofort von gutem Unter- nehmen gesucht. Angebote unter .,.. 147 an. die. Geschäftsstelle. Miet-Gesuche Strohmarkt 9 0 Eroffnung von 81¹ Scheckrechnungen„rovneneftes, Laufenden Rechnungen mit und ohne Kreoͤſtgewährung knnahme von Bareinlagen dei günſtigſter verzinſung Wechſeloͤiskontierung— Devlſen. Aeue Maunheſmer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe] Mlitteldeutſche Ereditbank Filiale Mannheim⸗ Diamant „Jualitäts-Marke“ erkaufsſt:: Pister. J1. 7, Breiteſtr. S44 1 Bufelt für Wirtſchaft geeignet, und ein altdeutſches Büfett. 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