Ade.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Aadbe Wirkung auf die Balchafgande der Leute in Weſteuro * Vorausſichtlich noch heute veröffentlicht werden. duſtrie, beſchränke die Märkte und vermehre die Arbeitsloſigkeit. Waeez wäre, engli Außenpo 7 rabe und Unruhe in Europa durch Ordnung und Frieden Ung zu verteidigen. Ddie Tätigkeit des Arbeiterkabinetts im bdeitsloſigkeit kritiſiert wird, entſtanden wiederholt Lärmſzenen. rzeit als ein holles, zu dem die Oiens tag, 30. Juni elle und Umgebung dezugepreme: Ju Wannbelm Daus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ . Bel evtl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhäliniſſe Nach g vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls 3. Kessſald en Waldhoſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ 11. Nr. 7341.7648 Telegr.⸗Adreſſe Mannbeim. wöchentl. awölimal. Mittag⸗Ausgabe Mannheimer Mlaunheimer Seneral Anzeiger 1 VBeilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik⸗Jeitung. Mannheimer Frauen⸗Jeftung. Unterhaltungs⸗Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Kritiſche Tage für Baloͤwin Mißtrauensantrag der Arbeiterpartei Der engliſchen Regierung ſteht eine Reihe kritiſcher Tage bevor. Die ſchwerſte Laſt des engliſchen Wirtſchaftslebens, die ſeit dem Kriege herrſchende Arbedtsloſigkeit, will und will nicht weichen. Macdonald hat deshalb im Unterhaus ein Mißtrauens⸗ votum eingebracht, das durch die Beteiligung der Liberalen ein be⸗ ſonderes Gewicht erhält. Baldwin ſelbſt 4100 ſich daher genötigt, mit den beiden Gegnern Maedonald und Lloyd George die Klinge zu kreuzen. 1 Zn der geſtrigen Unterhausſitzung degründete Macdonald den Mißtrauensantrag ſeiner Partei. Er er⸗ klärte u.., die allgemeine Armut ſei heute größer als vor dem riege. Die Politik der Regterung ſchädige die Ausſichten der n dieſer Angelegenheit habe die Regierung vor allem ihre Pflicht du tun. Der engliſche Miniſterpräſident Baldwin antwortete: In der letzigen ernſten Zeit müſſe man verſuchen, das Problem von neuem prüfen und ſich nicht zu einer Aktion treiben laſſen, die der nduſtrie wenig nützen könne. Die Zahl der Arbeitsloſen habe nur um 160 000 zugenommen. Wenn die„ nicht dann wäre die jetzige Kriſe der engliſchen ohleninduſtrie ſchon vor 1 oder 1½ Jahren, eingetreten. Die litit habe in den letzten Jahren ſich immer be⸗ u erſetzen. Ferner betonte Baldwin die Rolle Englands beim Wiederaufban Deſterreichs, Ungarns und Deutſchlands. Zu den Ver⸗ handlungen in der Sicherheitsfrage führte der Minſterpräſident dus, die Regierung unternehme jetzt einen weiteren Verſuch, einen Sch rittnach vorwärts zu gehen, der nach ſeiner Anſicht aben ationen d zur Beſeitigung der alten Fehde zwiſchen zwei großen beitragen werde. Im weiteren Verlauf der Debatte ſagte Snowden(Arbeiter⸗ parteller), Baldwin habe nicht verſucht die Untätigleit der Regie⸗ Statt ihr ſeine Pläne zu unterbreiten, habe er nur über die Urſachen der geſprochen. Als hier uſammenhang mit der Ar⸗ Negatives Ergebnis der Debatte auf die britiſche Kohleninduſtrie ſoll, um ſie mit der ausländiſchen, namentlich mit der deutſchen, konkurrenzfähig zu machen. 55 dieſer Beziehung fordern ſie dringend zu einer von der Regierung anzuordnenden Unterſuchung über die wirtſchaft⸗ liche Ausnützung der Kohlenprodukte auf. Vabei weifen 5 darauf hin, daß man mit einer ſolchen Ausnützung im Auslande, beſon⸗ ders auch in Deutſchland, weit fortgeſchritten ſei. England und der Bolſchewismus Im Unterhauſe teilte Winterton mit, daß fortwährend in Indien und an den Grenzen bolſchewiſtiſche Propagandaver⸗ ſuche gemacht würden, die durch die kommuniſtiſchen Führer in Rußland offen befürwortet werden. Sir Alfred Knox fragte Chamberlain, ob er ſich angeſichts der Tatſache, daß die Unruhen in China durch Agenten einer anderen Regierung gefördert und Preis 10 Menulg 1925— Ar. 293 Seilun; nach Tarif, bei Borauszahlung pro ein⸗ 1 ſige für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. ekla—4 men„M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne OGewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Induſtrieparolen Von Dr. Hugo Böltger Vom Reichsverbande der Deutſchen Induſtrie und von ſeiner Kölner Haupttagung erwarteten die Oeffentlich⸗ keit und auch die Induſtrie in ihren hundertfachen Veräſtelungen in egenwärtiger kritiſcher und unklarer Zeit Wegweiſung und klare er ſie nun in der Form von packenden 8. Se ge⸗ ſucht hat, wird enttäuſcht ſein. Die Vorträge und Beſprechungen haben ſich in rein ſachlichen Bahnen bewegt und an die Hörer beim völligen Verzicht auf rhetoriſche Kraftleiſtungen ſehr hohe Anfor⸗ derungen geſtellt. Das iſt in dieſen Kreiſen, die kein abſolut ein⸗ heitliches Intereſſe und keine einheitliche politiſche Grundanſchauung zuſammenſchließt, die außerdem für das, was ſie 05 und tun, in jedem Falle gerade zu ſtehen pflegen, von jeher Brauch und Be⸗ lieben geweſen. Es bringt in dieſem Lager der Wirtſchaft auch jeder bereits ſeine eigene Meinung mit, ſodaß Bindungen im Be⸗ fehlstone ihr Ziel durchaus verfehlen würden. Aber in dem, was jetzt not tat, nämlich dem weit um ſich greifenden Kopfhänger⸗ verſchärft würden, zu irgendwelchen Aktionen entſchloſſen habe, um die Einſtellung derartiger Tätigkeit herbeizuführen. Chamberlain erwiderte, die Anfrage greife auf politiſche Probleme von großer Weite über, die man nicht in Frage und Antwort behandeln könne. Auf die erneute Frage Knox', ob die Regierung in dieſer Ange⸗ legenheit keine Vorſtellungen erhoben habe, erklärte Chamberlain, er habe keine Vorſtellungen erhoben und wies nochmals darauf hin, daß die Anfrage große und ſehr wichtige Probleme aufwerfe, die man wirklich nicht mittels Frage und Antwort behandeln könne. Auf die Frage von Sir William Daviſons, ob es nicht in den Beſtimmungen des eusſec Handelsabkommens aus⸗ drücklich heiße, daß die ruſſiſche Botſchaft die Propaganda gegen das britiſche Reich einſtellen ſolle(Beifall auf der Regierungs⸗ ſeite), antwortete Chamberlain, daß es ſich in China nicht um eine Propaganda gegen das britiſche Reich, ſondern gegen die geſamte diplomatiſche Körperſchaft handle. Im weiteren Verkauf der Unterhausſitzung fragte Locker Lampton, welche Schritte von der britiſchen Regierung unter⸗ nommen wurden, um die Wiedererſtattung der Verluſte, die die britiſchen Untertanen in Rußland erlitten haben, von der Sowjfet⸗ regierung zu erreichen. Chamberlain antwortete, daß es bisher nicht möglich geweſen ſei, irgendweſche wirkſamen Schritte zu tun. Auf die Frage Locker Lamptons, ob Chamberlain nicht glaube, daß die Zeit gekommen ſei, um eine Regierung abzulehnen, die ihre Schulden nicht anerkennt(Beifall auf der Regierungsſeite), erteilte Chamberlain keine Antwort. f eEnglands chineſiſche Sorgen V London, 30. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Ergebnis der Debatte über Macdonalds Mißtrauensvotum iſt, wie man in parlamentariſchen Kreiſen erwartete, gleich Null. In⸗ folge der Verworrenheit der Debatte ſelbſt ſind die Kommentare iin den Blättern verſchieden. Nur in einem Punkte herrſcht Ein⸗ ſtimmigkeit, die Debatte die Lage der britiſchen Induſtrie und der Landwirtſchaft in ein grelles Licht geſetzt habe, ohne greif⸗ bare Abhilfe in Ausſicht zu ſtellen. Alles, was die Organe der Regierung zu ſagen vermögen, iſt, was Baldwin zugegeben habe, daß er kein Heilmittel gegen die Arbeitsloſigkeit be. he. Die ausgeſprochenen ſchutzzöllneriſchen Blätter erklären, die on Baldwin geforderte Subventionierung für verarmte Induſtrien s Surrogat eines einen Schutz⸗ e Regierung nicht den Mut habe. Das Organ Arbeiterpartei, der„Daily Herald“, begnügt ſich mit der Wiederholung der von den Vertretern der Arbeiterpartei vorge⸗ brachten Argumente und erwartet keine Hoffnung auf Abhilfe in den Aeußerungen Baldwins. Die liberalen Blätter ſtellen ſich auf einen rein freihändleriſchen Standpunkt. Sie glauben, daß Bald⸗ win beabſichtigt, Subventionen einzurichten, die ſich hauptſächlich völkerbund und nationale Minderheiten Eine neue Unfreundlichkeit gegen Deutſchland Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Völkerbundsrat hat, wie das B. T. von zuverläſſiger Seite hört, in ſeiner letzten Junitagung einen Beſchluß in der Frage der nattonalen Minderheiten gefaßt, der ſich ausgeſprochen gegen Deutſchland richtet. Der bisherige Zuſtand war, daß über Klagen der nationalen Minderheiten ein Dreimännerkol⸗ legium zu befinden hatte, das aus dem jeweiligen Vorſitz und zwei weiteren Mitgliedern des Völkerbundsrats beſtand. Das neue Statut, das auf der letzten Tagung des Völkerbundsrats in der Stille ent⸗ worfen und beſchloſſen wurde, ſchließt von der Mitgliedſchaft jene Staaten aus, die an den nationalen Minderheiten inter⸗ eſſiert und Nachbarn jenes Staates ſind, aus denen nationale Minder⸗ heiten ihre Zuflucht zum Völkerbund genommen haben. Nicht aus⸗ geſchloſſen von der Mitgliedſchaft indes ſollen jene Mächte ſein, die mit einem Staat, deſſen nationale Minderheiten klagen, durch ein Bündnis eng verbunden ſind. Das B. T. meint nicht zu unrecht, daß dieſer bisher eingehaltene Beſchluß des Völkerbundsrats, ganz abgeſehen von ſeinem materiellen Inhalt, ſchon rein formal eine Unfreundlichkeit gegen Deutſchland bedeutet. Kurz vor dem Datum, das von der Entente für den plötzlich ſo dringend gewünſchten Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund vorgeſehen iſt, erfolgt eine Feſtlegung des Völker⸗ bundsrats in einer Materie, in der gerade Deutſchland und vielleicht gerade Deutſchland allein, das ſtärkſte Intereſſe hat. ——— die Beſchränkungen der Luſtfahrt Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Note der Botſchafterkonferenz, in der neue Beſchränkungen der deutſchen Luftſchiffahrt gefordert werden, ſoll, wie die Voſſiſche Ztg. erklärt, Als beſonders ſchwerwiegende Erweiterung der bisherigen Luftfahrthemmungen wird die Forderung erwähnt, daß auch die Zahl der Fluszeug⸗ führer und ſogar die der Flugſchüler nicht nur kontrolliert, bondern ſogar fetgelett werden kann. § London, 30. Juni.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Die Lage in China beſchäftigt augenblicklich die maßgebenden britiſchen Kreiſe in ernſter Weiſe. Zwiſchen der britiſchen Regierung und den Regierungen der übrigen Vertragsmächte findet ein lebhafter Meinungaustauſch über die auf die chineſiſche Note zu ertei⸗ lende Antwort ſtatt, namentlich in Bezug auf Chinas Verlangen nach gänzlicher Beſeitigung der exterritorialen Rechte der Vertragsmächte. In britiſchen Regierungskreiſen erkennt man jetzt an, daß es ein ſchwerer Fehler war, Deutſchland und Oeſterreich ihrer Privi⸗ legien in China zu berauben. Eine breite Front aller Mächte iſt da⸗ durch unmöglich geworden. Den Vertragsmächten wird die Verfech⸗ tung ihres Standpunktes, daß China noch nicht fähig iſt, die Juris⸗ diktion der Ausländer ſelbſt zu übernehmen, dadurch außerordentlich erſchwert. Das britiſche Kabinett wird ſich morgen in einem Kabinettsrat mit der Frage beſchäftigen. Von zuſtändiger Stelle wird mitgeteilt, daß die Reichs ve r⸗ dehrsmin iſter zur Beſprechung der Angelegenheit in Salrge den Beirat für das Luftfahrtweſen einbeerufen wird. In Wirklich⸗ keit handelt es ſich bei dieſer Note der Botſchafterkonferenz um den Verſuch neuer Beſchränkungen im deutſchen Luftfahrzeugbau. Dieſe 1922 die Forderung, auch die Zahl der Luft„ motoren und Erſatzteile faheden zu bel. die Käumung der Nuhr Paris, 30. Juni.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus dem Kriegsminiſterium wird mitgeteilt, daß Befehl erteilt worden iſt, im Einverſtändnis mit den belgiſchen und engliſchen Beſatzungs⸗ behörden die Beſtimmungen über die Räumung der Ruhr, 2 von Duisburg, Düſſeldorf und Ruhrort vorzube⸗ reiten. Bei den zuſtändigen deutſchen Stellen iſt von einem Beginn der Räumungsmaßnahmen bisher noch nichts bekannt. Es wird aber auug der Prerianb nd Beffettage in ehnen Siüblen der Rur ian ager in einigen Stã er Ruhr⸗ gebdebe der Anfang gemacht worden iſt. Sraf gerchenfeld fel Berlin. 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Alter von 82 Jahren iſt der frühere bayeriſche Geſandte in Berlin, Graf Lerchenfeld. geſtorben. Er bekommt von den Blättern ſämtlicher Parteirichtungen warmgehaltene Nachrufe gewidmet. Graf Lerchen⸗ feld war in mehr als dreißig Jahren. die er als Vertreber Bayerns in Berlin verbracht hat, unaemein populär geworden. Er gehörte einfach zu dem Berlin der Vorkriegszeit. Wie Graf Mont⸗ gelas in der„Voſſiſchen Ztg.“ mitteilt, hat Graf Lerchenfeld,. nachdem er ſich im November 1918 auf ſein Gut Köfeting in Bayern zurück⸗ gezogen hatte, dort Memoiren geſchrieben. Dieſe verſprechen gewiß Beiträge von Wert zur Geſchichte des Kaiſerreichs und ſeiner führenden Perſönlichkeiten. * Das Ende der kurdiſchen Aufrührer. In Anweſenheit einer großen Menſchenmenge wurden der Führer der kurdiſchen Aufſtän⸗ diſchen Scheich Sald und 46 ſeiner Anhünger am Montag um 2 Uhr morgens auf dem Hauptplatz von Diabekr gehenkt. Beſchränkungen enthalten neben den Begriffsbeſtimmungen von tum entgegenzutreten, ohne in flachen gefährlichen Optimis⸗ mus zu verfallen, der Amerikaſchwärmerei ein Ziel zu ſetzen, das Verhältnis zwiſchen Induſtrie und Landwirtſchaft, zwiſchen Induſtrie und Staat, zwiſchen Unternehmertum und Arbeiterſchat heraus⸗ zuarbeiten, das ſozialpolitiſche Pflichtmaß in Einklang mit der wirt⸗ ſchaftlichen Tragfähigkeit zu bringen, unſerer reichlich ſyſtemloſen Handelspolitik dadurch eine gewiſſe Feſtigkeit zu verleihen, daß die Hauptintereſſen der Induſtrie in ausreichender Deutlichkeit bekannt gegeben werden, weil ſie doch am letzten Ende vor den Riß treten muß, wenn ab 1928 die Höchſtleiſtungen nach dem Dawesgutachten Handel und Wandel auferlegt werden— in allen dieſen Dingen hat es die Kölner Verſammlung nicht an wertvollen Auf⸗ ſchlüſſen und Zielgebung fehlen laſſen. Der Reichsverband der Deutſchen Induſtrie hat an manchen Zuſtänden und Vorgängen im gegenwärtigen Deutſchland Kritik ge⸗ übt. Verhältnismäßig am beſten hat die Reichsregierung abge⸗ ſchnitten. Dagegen hat man die Finanzgebarung der Länder und Gemeinden, die die angeſammelte Geldfülle, das„konfiszierte Privateigentum“ zu Luxusanlagen und zu überflüſſigen Ausgaben verwenden und in puncko Sparſamkeit das denkbar ſchlechteſte Bei⸗ ſpiel geben, ſcharf aufs Korn genommen. Die Induſtrie fordert hier ſchleunigſt Einhalt und Umkehr. In der Sozialpolitik iſt ein Stillſtand und ein Abbau zur Zeit nicht zu erwarten. Es wird aber einer mehr individuellen Behandlung der ſozialen Fürſorge⸗ tätigkeit und einer größeren Anerkennung des Leiſtungsprinzips beim Lohnproblem mit Recht der Vorzug gegeben und im übrigen aufs neue der Grundſatz proklamiert, daß auf die Verarmung und die ungünſtige Geſchäftslage von Seiten des Staates und der öffent⸗ lichen Meinung billige Rückſicht genommen werden müſſe. Steuern und ſoziale Laſten, die, wie es jetzt geſchieht, die Subſtanz ver⸗ zehren, haben nur ſehr kurze Lauffriſt. Von verſchiedenen Red⸗ nern wurde angeregt, die Kampfmotive, die in der Politik nicht zu entbehren ſeien, aus der Wirtſchaft nach Möglichkeit auszuſcheiden und namentlich das Zerrbild vom deutſchen Unternehmertum, das Andere ausbeute und alles nur auf den Gewinn einſtelle, in den Papierkorb zu ſchicken. Das heißt nun allerdings die Rechnung ohne den agitationsbedürftigen Teil der organiſ. Arbeitnehmerſchaft machen. Es war aber doch von hoffentlich nachhaltigem Werte, daß der demokratiſche Staatspräſident Hummel in einer geiſtſprühenden Rede die großen Eigenſchaften des deutſchen Unternehmertums vollauf anerkannte und hierbei erklärte, Wirtſchaft und Unter⸗ nehmertum ſeien die feſten Grundlagen des modernen Staates. Die Stellungnahme der Induſtrie zur Handels⸗ und Zoll⸗ politäk, die Herr von Simſon in einem knappen, von Sachkenntnig zeugenden Referate begründete, vermied zweckmäßig ein Eingehen auf die berechtigten Klagen untzureichend berückſichtigter Zweige und hielt die große Linie der Einigkeit zwiſchen Induſtrie u. Landwirtſchaft feſt, ohne ſich im geringſten für agrariſche Ueberforderungen zu verpflich⸗ ten. Ob die parlamentariſche Baſis für eine zeitgemäße Fortführung der Politik des Zolltarifs von 1902 ausrei/n wird? Die Induſtrie tritt jedenfalls für langfriſtige Handelsver zage ein, iſt daher auch zu Zugeſtändniſſen und Opfern bereit, wünſcht aber, namentlich gegen⸗ über franzöſiſchen Verſtiegenheiten, keine Uebereilung im Tempo der Verhandlungen und des endgültigen Zuſchlagens. Wir haben Zeitl Währungs⸗, Kredit⸗, Diskont⸗ und Kontingentierungsfragen ſind augenblicklich ſehr umſtritten. Des Orakelns iſt kein Ende. Es war daher ein erhebliches Verdienſt, das ſich der Reichsbankpräſident Dr. Schacht mit ſeiner nüchternen Gedankenführung durch alle dieſe um⸗ kämpften Gebiete erwarb, indem er unvolkstümliche Wahrheiten aus⸗ ſprach, die im ganzen doch mehr tröſtlich als niederziehend waren, vorausgeſetzt, daß ſie von den Wirtſchaftskreiſen, die es in erſter Linſe angeht, nicht in den Wind geſchlagen wer 1 hat ſie reſt⸗ und widerſpruchslos gebilligt. Alſo: die Währungiſt geſichert, ſolange die deutſche Wirtſchaft, die Trägerin der Wäh⸗ rung, ſich auf folider Bahn weiterentwickelt und die Unterlage für eine ausreichende Notenzirkulation ſelbſt liefert, ferner ſo lange die Reichsbank an ihrer Politik der Kreditbegrenzung feſthält. Sie ſchränkt heute die Kreditbedürfniſſe ein und bändigt damit die Speku⸗ lation: ſie verzichtet dabei, um das Ziel der Einſchränkung ungeſunder Produktion zu erreichen, auf das Mittel der Friedenszeit, auf das An⸗ ehen der Diskontſchraube, weil das die waghalſigen Kreditſuchenden doch nicht abſchrecken, aber den ſoliden Kreditbedürftigen die Kehle abdrücken würde. Der Auslandskredit würde zudem maßlos verteuert oder nlicher noch ganz einer 0 verſagt werden, die den feſten Boden unter den Füßen verloren hätte. Unſere Wirt⸗ 220 krankt am Leerlauf und an der Ueberzahl angeblich ſelbſtändiger Betriebe, namentlich im Handelsgewerbe. Auch die Ka tellüberſpannung hat bereits einen gefährlichen Grad angenommen. Hier wird die nächſte Zeit mit einiger Härte verfahren. Staatsſekretär Bergmann meinte ſchon im Vorjahre, daß ein Drittel der Betriebe ausgetilgt werden müßte, damit die übrig bleibenden zwei Drittel Luft und Licht zum Weiterbeſtehen behielten. Aber auch die außen⸗ politiſchen Verhältniſſe müſſen ſich gründlich ändern; nuk von einem wirtſchaftlich ſtabilen Deutſchland iſt die Erfüllung des Dawesplans, für die ſich die Induſtrie einſetzt, zu erwarten. Man hätte nun alles, was an Forderungen und Entſchlüſſen in Köln zutage gebracht wurde, in handfeſten Reſolutionen zuſammen⸗ faſſen können ohne Gefahr der 3 ae bei etwaigen Abſtim⸗ mungen. Nie war die deutſche Induſtrie geſchloſſener und einiger als wurde, ſondern daran, daß angeſichts der überwältigenden Anfor⸗ derungen und Schwierigkeiten der nächſten Zukunft die Streitange⸗ legenheiten, die mir untergeordnete Bedeutung haben völlig in Nichts zuſammenſchrumpfen müſſen, falls die deutſche Induſtrie der inneren und äußeren Widerſtände Herr werden und allen Gewalten zum Trotz ſich erhalten will den. Der Reichsverband Die r. 5 e jetzt. Das liegt nicht nur an der Führung, die allgemein anerkannt CWG —ñ ̃— —— ————— —— ——— 1 10 1 N Seite. Ar. 296 RNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) — Dienstag, den 30. Junl 128 Santa Barbara zerſtört (Spezialkabeldienſt der United Preß) Los Angeles, 29. Juni. Kalifornien wurde heule von einem großen Erdbeben heimgeſucht, das in den ſüdlichen Teilen ungeheuren Sachſchaden anrichtete. In Los Angeles dauerie der erſte Erdſtoß 30 Sekunden und war von großer Heftigkeit. Ihm folgten zwei weitere von ähnlicher Dauer. Der bekannte Badeork Santa Varbara wurde am ſchwerſten betroffen. Durch einen Dammbruch wurde faſt die ganze Stadt unker Waſſer geſetzt. Viele Häufer wurden zerſtört. Die Stadt iſt, von allem Verkehr abgeſchnitten. Ein ſofort abgelaſſener Hilfszug iſt unterwegs ſteckengeblieben. Darauf entſandte das Rote Kreuz mehrere Flug⸗ zeuge mit Rettungs⸗Mannſchaften und Verbandsſtoffen. In Sauta Barbara dauerte das Erdbeben 20 Minuken. Diele Geſchäfts⸗ vierkel wurden völlig zerſtört, und man befürchtel, daß viele Ein⸗ wohner unter den Ruinen begraben ſind. Ein Jeuer äſcherte die halbe Stadt ein. Die in der Nähe gelegenen Badeorte olita, Montkecito und Naples wurden ebenfalls ſchwer heimgeſucht, beſonders Golita, wo das Stationsgebäude auseinanderbarſt. Die Eiſenbahnſtrecke iſt auf zwei Teilen vollkommen verſperrk. Aus Los Angeles und San Francisco wurden weitere Hilfsexpeditionen im Flugzeug abgeſandt. San Franzisko, 29. Juni.(Funkſpruch.) Die Verwal ⸗ tung der Southern Pacific Railway berichtet über den Amfang des heuligen Erdbebens, daß die meiſten Häuſer eingeſtürzt ſeien, darunker zwei Geſchäftshäuſer von 10 Stockwerken. Eine andere Meldung beſagl, daß bei der Jerſtörung des Arlington⸗Hokels ſieben Menſchen umgekommen ſind. Santa Barbara iſt ein ſehr bekannter Badeort, berühmt durch ſeine prächtigen Hotels, die größtenteils ein Opfer der Erdbebenkata⸗ ſtrophe geworden ſind. Abd el Rrim im Angriff Dem„Temps“ zufolge hat Abdel Krim eine Offenſive auf der ganzen marokkaniſchen Front in einer Ausdehnung von 22 0 Kilometern eingeleitet. Die heftigen Angriffe richten ſich gegen das Uergha⸗Tal und gegen die Front zwiſchen Fez und Ali Beli, ſowie Ain Aiſcha. Gleichzeitig haben die Riffkabylen im Oſten 80 Kilometer von der algeriſchen Front angegriffen. Nach einem dem„Petit Pariſien“ aus Fez zugegangenen Tele⸗ gramm zeigen die Riffleute bei dem Kampf nördlich von Bazar eine gußerordentliche Beharrlichkeit. Sie, verſuchen fort⸗ ſetzt Einbrüche in die franzöſiſche Front und dieſe ſind ihnen zum loffenbar auch gelungen. Der größte Teil der den Franzoſen wweuen Stämme mußte ſich auf die Stellung der franzöſiſchen Trup⸗ pen zurückziehen, jedoch ſei es notwendig, noch einige Tage abzu⸗ warten, um den Effekt über dieſe Offenſive durch den Generalſtab Abd el Krims an den Tag gelegten Beharrlichkeit kennen zu lernen, ſowie die Stärke des Gegenſtoßes ſeitens der franzöſiſchen Truppen. Aber es ſcheine jetzt ſchon, daß der Effektivbeſtand der Rifftruppen, die an der Schlacht teilnehmen, beträchtlich ſei Man ſchätzt ſie auf 6000, Mann in der erſten Kampflinie ohne die Reſerven in Vetracht u ziehen. Man müſſe auch annehmen, daß erſt ein Drittel der ämpfenden regulärer Soldaten ſei. 5 4 Die Bewaffnung der franzöſiſchen Infankerie V Paris, 29. Juni.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Einem Vertreter des Temps in Fez wurden von franzöſiſchen Offtzieren an der Marokkofront folgende Mitteilungen über die Bewaffnung der franzöſiſchen Infanterie in Nordafrika gemacht: Vom Stand⸗ punkt der Verteidigung aus genügt die Ausrüſtung unſerer Infan⸗ terie im großen und ganzen den Agforderungen dank der großen Anzahl von automatiſchen Waffen, über die ſie verfügt. Immerhin iſt dieſe Bewaffnung nicht genügend dem Gebirgskrieg angepaßt, wie er ſich nördlich des Uerghafluſſes abſpielt. Die Verteidigungswaffen für den Gebirgskrieg müſſen ſeicht beweglich ſein, damit der Feind in alle Schlupfwinkel verfolgt werden kann Nur das leichte automatiſche Gewehr, das nötigenfalls guch freihändig abgeſchoſſen werden kann, erfüllt dieſe Bedingungen. Auf dieſer Bewaffnung ſollte die Verteidigung der Gebigrsgegenden aufgebaut werden. Es iſt daher zu wünſchen, daß unſere Truppen in Marokko mit Maſchinengewehren als beſter Waffe ausgeſtattet werden. was bis⸗ her nicht der Fall war. außerdem ſollten die ſubalternen Offiziere und die Unteroffiziere mit einer Art Maſchinenpiſtole ver⸗ ſehen werden, ähnlich derjenigen, die in Deutſchland eingeführt iſt. Das iſt die eigentliche Waffe gegen überraſchende Zuſammenſtöße mit dem Feind. In ſolchen kritiſchen Augenblicken muß der Führer für 10 Mann kämpfen. um ſeine Leute mitzureißen. Beſonders bei den eingeborenen Truppen iſt das notwendig. Die Maſchinenpiſtole gibt ein Beiſpiel hierfür. Die Verhandlungen zwiſchen Spanien und Abd el Krim geſcheitert Wie dem„Temps“ aus Madrid berichtet wird. ſind die jünaſten Verhandlungen des ſpaniſchen Kaufmanns Echevariota mit Abd el Krim ergebnislos verlaufen. Infolgedeſſen wende Spanien ſeine Aufmerkſamkeit wieder den Vorbereitungen für die Landung von Truppen in der Alhunas Ban zu. Wie aus Madrid gemeldet wird, gehen die franzöſiſchen Ver⸗ handlungen über Ueberwachung des Waffenſchmuagels weiter: fer⸗ ner ſoll eine Verhandlungsbaſis gefunden werden. um Kriedensverbandlungen einzuleiten. Druckmittel gegen Deutſchland in Polen In der letzten Woche haben in allen Städten Polens mit großer deutſcher Minderheit neue beſonders brutale Deutſchenver⸗ haftungen ſtattgefunden. Es verlautet, daß ſich Polen damit ein neues Druckmittel gegen Deutſchland für die Handelsvertrags⸗ verhandlungen verſchaffen will. Beſonders in Thorn ſollen einige ührer der deutſchen Minderheit ohne Angabe von Gründen ver⸗ haftet worden ſein. Bei der Eröffnung der erſten Landwirtſchafts⸗ und Induſtrieausſtellung, an der der deutſche Landbund Weichſelgau einen hervorragenden Anteil nimmt, wurden die grün⸗weißen Ab⸗ zeichen des Landbundes gewaltſam von den Ständen der Mitglieder unter Beteiligung der Polizei entfernt. Zahlreichen Beſuchern der Ausſtellung wurden die Abzeichen abgeriſſen. Korfanty in Berlin Korfanty, der frühere deutſche Reichstagsabgeordnete, iſt wie wir aus Kattowitz hören, nunmehr im Auftrag der polniſchen Regierung nach Berlin gefahren, um als Sachverſtändiger für Kohlenangelegenheiten bei den deutſch⸗polniſchen Handelsvertragsver⸗ ndlungen mitzuwirken Bei dieſer Gelegenheit erfährt man auch, iß Korfanty, der der Sohn eines einfachen waſſerpolniſchen Berg⸗ manns war, inzwiſchen zu den reich ſten Männern Polens emporgeſtiegen iſt. Das hat die ſegensreiche Nachkriegszeit und die ſationszeit gebracht. Beſonders in den oberſchleſſiſchen Wirren ſhm Neichttmer in den Schoß gefalen. —— CEroͤbeben in Kalifornien Bisher 65 Tote — Newyork, 30. Juni.(Funkſpruch). Nachdem erſt vor einigen den W. Tagen fünf nordweſtliche Staaten der Union nördlich der Rocky Mountains, beſonders Montana, von mehreren Erdbeben heimge⸗ ſucht worden waren, hat ſich jetzt ein Kataſtrophe größeren Umfangs im Staate Kalifornien ereignet. Die Stadt Santa Barbara wurde vollſtändig zerſtört. Nach den bisherigen Meldungen wurden 65 Perſonen getötet, es dürften aber weit mehr Todes⸗ opfer zu beklagen ſein. Sämtliche Drahtverbindungen ſind ver⸗ nichtet. Eine rieſſige Feuersbrunſt entſtand durch die Ex⸗ ploſion der Oeltanks in Santa Barbara. Die Städte Santa Paula, Oxnard, und Ventura wurden ebenfalls in Mitleidenſchaft gezogen. Das Erdbeben war 1 von einem Seebeben begleitel.. Der Schaden, den das Erdbeben in Santa Barbara anrichtete, wird auf 10 Milliarden Dollar geſchätzt. Die erſten Nachrichten, die der wieder hergeſtellte Draht nach San Franzisko übermittelte, be⸗ ſagen, daß die Verluſte an Menſchenleben nicht ſo groß ſeien wie an⸗ fänglich gerüchtweiſe verlautete. Alle Häuſer in Santa Barbara haben erheblichen Schaden erlitten. Einige größere Gebäude wie die Stadtbücherei, das Rathaus, die katholiſche Kirche ſind gänzlich zer⸗ ſtört. Das Arlington Hotel und das San Franzisko Spital zum gro⸗ ßen Teil. Das Erdbeben ſcheint das Geſchäftsviertel der Stadt als Zentrum gehabt zu haben. Auf zwei ſtarke Stöße folgten etwa 20 ſchwächere. Infolge des Erdbebens platzten ein Staubecken und ein Wafſerbehälter ferner ſämtliche Gaſometer. Auch die Petroleum⸗ tanks ſind eingeſtürzt. Die Schienen der Southern Pacific Bahn im Bereiche der Stadt Santa Barbara ſind völlig verbogen worden. Die Wirren in China Die letzten Meldungen aus China laſſen die Annahme berechtigt erſcheinen, daß die fremden Mächte gegenüber der chineſiſchen Re⸗ gierung ein ſchärferes Vorgehen beſchloſſen haben. Der fran⸗ öſiſche Admiral, der für die Tötung eines franzöſiſchen Bürgers in Kanton hohe Entſchädigungsforderungen ſtellte, ſoll die Drohung hinzugefügt haben, daß bei Nichtzahlung der Summe eine Be⸗ ſetzung Kantons in Frage käme. „Die engliſche Geſandtſchaft hat wegen der Unruhen in Kiu Kiang u. a. auch eine offizielle Entſchuldigung der chi⸗ neſiſchen Regierung gefordert. Die Regierung in Kanton hat an die europäiſchen Mächte eine Note gerichtet, in der ſie die Entfernune der Kriegsſchiffe, ferner Entſchädigung und Entſchuldigung der Mächte für die Zwiſchenfälle in Schanghai fordert. Prokeſt der Berliner Chineſen Am Samstag hat der„Ausſchuß der chineſiſchen nationalen Freiheitsbewegung“, der ſich hauptſächlich aus in Berlin ſtudierenden Chineſen zuſammenſetzt, einen entſchiedenen Proteſt bei dem Ber⸗ liner chineſiſchen Geſandten Suntſchou Wei vorgebracht gegen die Anweſenheit des chineſiſchen Generals Hſu in Deutſch⸗ land. In Anbetracht der politiſchen Vergangenheit des Generals, be⸗ ſonders im Hinblick auf ſeine Tätigkeit in Japan, könne man von ihm nichts Gutes erwarten. Man vermute politiſch⸗finanzielle Gründe als die eigentlichen 15 ſeines Aufenthalts in Deutſchland. Der Ausſchuß wünſchte zum General zugeführt zu werden, um deſſen ſo⸗ fortige Abreiſe aus Deutſchland zu verlangen. Geſandte verweigerte jedoch dieſes Anſinnen. Suntſchaou Wei hat ſchließlich durch Unterſchrift verſichert, daß General Hſu in Deutſchland weder Munitionskäufe noch irgendwelche Anleihen ab⸗ ſchließe oder ſonſtige das chineſiſche Vaterland ſchädigende Ab⸗ machungen treffe. Am 18. Junf waren von der Berliner Polizei 18 chineſiſche Studenten, Teilnehmer einer kommuniſtiſchen Verſammlung, die ſich mit den Vorgängen in China befaßten, feſtgenommen, nach einer Verwarnung über angeblichen Mißbrauch des Gaſtrechts aber wieder entlaſſen worden. Das„B..“ hat nun geſtern gemeldet, daß die chineſiſche Regierung wegen der Verhaftung der 18 chineſiſchen Studenten verſchiedene Forderungen nach Beſtrafung der ſchuldigen Beamten ſtellte. Dieſe n werden jetzt als falſch be⸗ zeichnet. Immerhin hat ein Proteſt der chineſiſchen Regierung ſtattgefunden, und ihm ſcheint man in Deutſchland nachgekommen zu ſein, indem man wenigſtens den Polizeirat. der für die Verhaftung der chineſiſchen Studenten verantwortlich war, erſetzt hat. Der chineſiſche der Moskauer Studentenproreß (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau. 29. Juni. Im Verlauf der Vernehmung durch den Staatsanwalt Krulenko gab Kindermann an, daß der Unter⸗ ſuchunasrichter der volitiſchen Polizei. Roſenfeld, ihm den Text eines an das Verliner Tageblatt“ gerichteten Briefes vorasleat bhabe. In dem Brief habe geſtanden, daß das Benehmen der Unter⸗ ſuchungsbehörden vollkommen korrekt geweſen ſel. Kinderwann habe dieſen Brief unter Zwang abſchreiben müſſen. Krulenko erklärte darauf, daß er Roſenfeld als Zeugen laden werde und wenn die Aus⸗ ſagen Kindermanns ſich als wahr erweiſen ſollten, gegen Roſenfeld vorgehen werde. der Fall Leſſing ſcheint doch noch nicht zu Ende zu ſein. Zunächſt einmal ſoll die Art und Weiſe, wie der vielſchreibende Profeſſor Leſſing über den Har⸗ mannprozeß berichtete, noch weiter vom Unterrichtsminiſterium un⸗ terſucht werden. Das iſt die eine Seite der Angelegenheit, die andere iſt. daß die Studenten ſich anſcheinend bei dem Entſcheid des Mi⸗ niſters icht berubigen wollen. Vom Preſſeamt der Berliner Studentenſchaft geht Berliner Blättern eine Erklärung zu, die fol⸗ gendermaßen ſchließt:„Die Anordnuna des Miniſters geht entſchie⸗ den zu weit. Der Fall Leſſing hat die Studentenfchaſt ſ. Zt. in ſtarke Erreaung gebracht und ſie hat mit Recht verſucht, unter Anwendung der ſchärfſten Mittel ein beſonderes Verfahren gegen Profeſſor Leſſing herbeizuführen. Wenn ſich der Miniſter nun auch offen auf die Seite Leſſinas ſtellt, ſo dürfte in dieſer Angelegenheit doch noch nicht das letzte Wort geſprochen ſein.“ Profeſſor Leſſinag hat inzwiſchen erklärt, daß er für den Reſt dieſes Semeſters die Vorleſungen ausfallen laſſe. nachdem der Kultusminiſter ſein Recht, Vorleſungen zu halten, ausdrücklich anerkannt habe. *Der ſozialdemokratiſche Parkeitag iſt auf den 13. September nach Heidelberg einberufen worden. * Berlins Einwohnerzahl. Nach dem erſten vorläufigen Ergeb⸗ nis der Volkszählung in Berlin wurden insgeſamt ermittelt: in 1210 932 Haushaltungen 1 796 532 männliche und 2 106 206 weibliche, zuſammen 3 902 738 ortsanweſende Perſonen. Für 16 362 Haushal⸗ tungen liegen Angaben noch nicht vor. Vermutlich wird die ortsan⸗ weſende Bevölkerung rund 3 950 000 Perſonen ausmachen. 14 50 zu einer ſolchen Regierung ſolle man Walzheim, Adjunkt Acker⸗Edenkoben und einige weitere 2 Maſſen⸗proteſtkunogebung der pfälzer Winzer „ Edenkoben. 27. Junt. Aus allen Teiben der Pfaß ſroge⸗ heule die Winzer umd Winzerinnen herbeigeeilt, um, dem Rufe den Ausſchuſſes der Weinbaugeteinden der Pfalz folgend, gegen Handelsvertrag mit Spanien zu Na ee, 1 Uhr mittags ſetzte ſich programungemäß der Zug der proteſ ſer⸗ inzer in endlos langer Reihe, von Trommier⸗ und Pfeif, korps lebhaft unterbrochen, vom Schafplatz aus di. Ludwigshöhe in Bewegung Im Zuge wurden unzählige Plakate geführt, die in teils draſtiger, teils humoriſtiſcher Form die Jor 5 rungen der Winzer verkündeten. Die kommuniſtiſche Partei 1250 die gute Gelegenheit wahrgenommen durch Verteilung von nget auf denen die Forderungen und Wünſche der Bauern und 855 zu den ihren gemacht wurden, neue Anhänger für ihre Partei Ifſla winnen. Als die Spitze des Zuges nach zwei Uhr auf der Lun⸗ Ludwigshöhe, dem Proteſtort, eintraf, war bereits ſchon eine überſehbare Menge verſammelt. Insgeſamt mögen es als 5000 Winzer geweſen ſein, die ſich eingefunden hatten. 1 Horländer, der erſte Bürgermeiſter von Edenkoben nann den Handelsvertrag eine Benachteiligung der deutſchen Winzer eine Bevorzugung der deutſchen Induſtrie. Er präziſierte dann 99— terhin die aufzuſtellende, in einer ſpäter angenommenen Relolu enthaltenen Forderungen des Bauern⸗ und Winzerſtandes. 1 zweiter Redner betrat Dr. J S. Wolf, erſter Bürgermeiſter L⸗ Maikammer das Rednerpult. Er führte u. a. folgendes aus: Burch derttauſende von Winzern ſehen ihre Lebensexiſtenz bedroht 15 15 eine falſche Politik der Reichsregierung. Eine Politik, die einen Stand opfert, um den andern am Leben erhalten zu können, iſt niemals geeignet, ſich die Anerkennung aller Kreiſe zu erwerben Man ſprach beim Abſchluß des Handelsvertrages mit Spanien der Treue, die man Spanien für ſeine Haltung während des Kriegee ſchuldig ſei, aber man vergaß die tauſende von Winzern und ů Treue zum Reich. Der Redner meint, daß in nicht allzu langer Zei auch Italien und Frankreich kommen und verſangen, 925 man Spanien zugebilligt habe. Deutſches Weſen und deulſche A ſo ſchloß der Redner ſeine Ausführungen, gilt es auch bei unſerem Wein zu erhalten. Weingutsbeſizer Baſſermann⸗Jordan nahm kurz das Wort zu folgenden Ausführungen: Wenn wir leſen, daß die ſteuer, wenn auch befriſtet, auf 10 Prozent herabgeſetzt werden f daß hoffentlich nicht mehr wie früher, das Weinſteuergeſetz imme wieder verlängert wird, ſondern zur Aufhebung der Weinſteuer führen wird, ſo ſind dieſe Fortſchritte in erſter Linie der unermü lichen Tätigkeit zu danken, die die Weinbauerngenoſſenſchaften und Landwirtſchaftsorganiſationen geleiſtet haben. Unter dieſen Umſtänden können es die geſamten Organiſationen begrüßen,— ᷓ9 auch von anderer Seite in das gleiche Horn geblaſen wird. ſpreche den herzlichen Wunſch dum Gelingen ihres Vorhabens aus namens des pfälziſchen Weinbauverbandes als Vorſitzender der Weinbauausſchüſſe der bayeriſchen Landesbauernkammer und der pfälziſchen Kreisbauernkammer und wohl auch als Vizepräſident des Deutſchen Weinbaubundes. Als nächſter Redner ſprach Dr. Sieben, Bürgermeiſter von Deidesheim. Der deutſche Weinbau, ſo führte er aus, befindet ſich in einer ſchweren Kriſe. Nach dem Abſchluß des Handelsvertr iſt es dem deutſchen Winzerſtand ſchlechterdings unmöglich, ſeine Exiſtenz zu friſten. Der Fehler iſt begangen und kann ſich ſehr nur darum handeln, daß die alte Lage wieder hergeſtellt wird das heißt, dem Handelsvertrag, um ſich draſtig auszudrücken, die Gif zähne, die er hat, auszubrechen. Nur ſo kann dem Abſatzmange des deutſchen Weinbaues abgeholfen werden. Der Handelsver muß gekündigt oder aber durch Verhandlungen mit der ſpaniſchen Regierung erreicht werden, daß die Zölle mindeſtens eine Höhe reichen, die dem deutſchen Weinbau noch günſtige Lebensbeding gen läßt. Daneben verlangen wir Kreditgewährung an die Wiage⸗ in weitgehendem Maße unter günſtigen Zinsbedingungen. ir 2 125 üunfere heutige Kundgebung an der maßgebenden Sdelle Or fin Als Vertreter der Kreisbauernkammer der Pfalz brachte ein weiterer Redner in beredten Worten die Sympathie der Kreisbauern⸗ kammer und deren Vorſitzenden Steitz, der leider am Erſcheinen verhindert war, zum Ausdruck. Nach ſeiner Anſicht hat beim Ab⸗ ſchluß des Handelsvertrages der deutſche Geſandte in Spanſen elne bedeutende Rolle geſpielt. Anſtatt den deutſchen Winzerſtand in ſeinem Kampf zu unterſtützen, falle ihm die Regierung in den Rün heute noch Vertrauen N. 2 Auch der Vorſitzende des Vereins für den rheinpfälziſchen Wein⸗ handel bot ſeine Unterſtützung in dem ſchweren Daſeinskampf der Winzer an. Dr. Füllberth überbrachte die Grüße des Reichs tag⸗ abg Janſen und die des Pfälzer Bauernbundes. Auch er wünſchte dem Vorhaben der Winzer volles Gedeihen und ſprach ihm volle Unter⸗ ſtützung aus Weitere Grüße und Wünſche für das gute Gelingen des Vorhabens der Winzer brachten noch zum Ausdruck Heckmanmm⸗ Vertretet ihnen Römer⸗Dirmſtein, ſowie Bauernbundes und des Pfälzer länder wurbe Horlän Redner der Freien Bauernſchaft, weitere Vertreter des Bauernvereins. Nach einem Schlußwort von Bürgermeiſter eine Entſchließ ung im Sinne der Ausführungen der angenommen. unter Letzte Meldungen Theaterbrand «Düſſeldorf. 30. Juni. Im Großen Hauſe der Vereine 15 Städriſchen Theater brach geſtern nachmittag gegen 3 Uhr gas Benzinentzündung ein Brand aus, dein zwel Perſo ſch zum Opfer fielen. Eine Friſeuſe hatte zum Perückenwaſchen ſi größere Mengen von Benzin beſchafft. Vermutlich bildete ſich d Reiben der benzingetränken Perücken Elektrizität, die eine En zündung hervorrief. Zwei Friſeuſen wurden getölen eine ſchwer und eine andere leicht verletzt. Dadurch, daß der war habende Feuerwehrmann verlangt hatte, daß das Waſchen auf er⸗ Wachtſtube vorgenommen werde, wurde ein großes Unglück 54 hütet. Die Wachtſtube und die Kaſſenräume ſind vollſtändeg ausgebrannt. In beiden Theatern fallen heute und morg die Vorſtellungen aus. Verſtändigung in der Holzinduſtrie — Berlin, 30. Junl. Die vom 24. mit 28. Juni im Reichsc be⸗ miniſterium geführten Verhandlungen zwiſchen den Zentralvorſtäg der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen der deutſchen 904 induſtrie haben zu einer Verſtändigung über die in den ein nen Lohngebieten vorzunehmende Neuregelung der Tarife geführl, wurden dabei zweimalige Erhöhungen der Stundenlöhne ve⸗ ung ſchlagen, und zwar einmal für ſofort. dann eine weitere Erhehn ab Auguſt. Verhältnismäßig ſchwanken die Erhöhungen zwiſche und 25 Prozent. * 6 EBerlin, 29. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) 15 preußiſche Kabinett hat, wie der„B..“ berichtet wird, vor der Tagen mit ſofortiger Wirkung beſchloſſen, die Umbenennung ße Bubapeſter⸗ und Sommerſtraße in Friedrich Ebert⸗Stt zu genehmigen Aaſt hat * Der Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſe aiſn dem Antrag des Generaldirektors Oeſer entſprechend die Ste und eines ſtändigen Vertreters des Generaldirektors geſchaffen her Reichsbahndirektionspräſident Dorpmüller zum Direktor des Deutſchen Reichsbahn⸗Geſellſchaft, zum ſtändigen Stellvertreter Generaldirektors ernannt. 1 Dos * Die Gaskrieg⸗Konvention von Frankreich unterzeichne, den auf der Waffenhandelskonferenz ausgearbeitete Protokoll geg, der Gaskrieg iſt am Samstag in Paris von Paul Boncoeſchnet ſeinerzeit auf der Konferenz vertrat, unterze worden. 4 0 * * neue Mannhelmer Jeitung lmittag⸗Fusgabe) 3. Seite. Ar. 295 Deienstag, den 30. Juni 1925 die Viener Philharmoniker in Mannheim Ark. Kunſt und Kultur durchdrangen ſich geſtern zu einem one Bilde deutſchen Könnens und Wollens. die Wiener Philharmoniker, die geſtern unſere Stadt durch ihre hohe Kunſt erfreuten, werden gewiß die herzlichen Gefühle für Deutſch⸗ terreich mit in ihre Heimat nehmen, Gefühle und Sympathien, von deren Echtheit ſich die Gäſte in unvergeßlichem Zuſammenſein überzeugen konnten. 92 Muſiker waren gekommen, den fernen und doch ſo nahen Klang der Muſikſtadt Wien hierherzubringen, freudig begrüßt von der Stadt, in der auch die Fäden ihrer diesmaligen Deutſchlandfahrt zuſammenliefen. Es iſt das Verdienſt der Ner⸗ einigten Konzertleitungen Mannheim, die berühm⸗ zen Gäſte durch eine Anzahl deutſcher Städte und zu uns geführt zu haben; dafür gebührt ihnen Dank und Anerkennung. Empfang im öſterreichiſchen Generalkonſulat Die Wiener Philharmoniker begaben ſich gleich nach dem Emp⸗ ſang am Bahnhof, über den wir bereits in der geſtrigen Abend⸗ ausgabe berichteten, in die Wohnung des öſterreichiſchen General⸗ konſuls Bodenheimer in der Hildaſtraße zu einer Garden Party. Dort hatten ſich bereits die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden nebſt führenden Perſönlichkeiten aus dem muſi⸗ kaliſchen deben Mannheims eingefunden. Außer dem Landeskom⸗ miſſär Dr. Hebting, Bezirksamtmann Guth⸗Bender und lizeidirektor Dr. Bader bemerkte man Oberbürgermeiſter Dr. utßzer, Generalmuſikdirektor Lert u. a im öffentlichen Leben ⸗ bekannte Perſönlichkeiten. Von den Gäſten war« die Profeſſoren Wunderer und Buxbaum und Generalmuſikdirektor Klei⸗ ber, um nur einige Namen zu nennen, zugegen. Bei Tee und Erfriſchungen entwickelten ſich zwangloſe Unterhaltungen, zu denen die prächtige Umwelt und di Liebenswürdigkeit der Gaſtgeber ihr Beſtes beitrugen. Allzufrüh mußte man den herrlichen Garten wie⸗ der verlaſſen, da die Stunde des von der Stadt ihren Gäſten ge⸗ gebenen Eſſens heranrückte. Anmmittelbar vor dem Konzert fand ein von der Stadt Mann⸗ heim den Wiener Muſikern dargebotenes Abendeſſen im Verſammlungsſaal des Roſengartens ſtatt, zu dem Staatspräſident Dr. Hellpach, Miniſter Remme le HOdberbürgermeiſter Dr. Kußer, Bürgermeiſter Wall i, der Sta dt⸗ rat, Vertreter der muſikaliſchen Kunſt unſerer Stadt ſowie der Preſſe erſchienen waren. Oberbürgermeiſter Dr. Autzer hieß die Erſchienenen mit folgenden Worten willkommen:„Dieſe Stunde gilt der gefeierten Schar der Künſtler aus einem Lande, das uns allen beſonders ans Herz gewachſen iſt. Ich danke Ihnen, ver⸗ ehrte Künſtler, daß Sie den Weg auch nach Mannheim gefunden haben. Wir alle wollen dieſe Feierſtunden nutzen, um herzlich froh zu ſein.„Ein Pfennig Frohmut vertreibt ein Pfund Sorgen! Wollen wir ganze Tonnen von Sorgen los werden! Herzlich will⸗ kommenl“ Die Begrüßungsworte fanden ein ebenſo herzliches Echo. Hierauf ergriff Staatspräſident Dr. Hellpach einer längeren, kulturpolitiſch bedeutſamen Anſprache das Wort, — der er etwa folgendes ausführte:„Hochgeehrte Damen und Herrenl Es erfüllt mich Dank für den Herrn Oberbürgermeiſter, daß er mir als Vertreter der Stadt Mannheim Gelegenheit gegeben hat, die Wiener Gäſte im Namen Badens hier in Mannheim willkommen u heißen. Willkommen zu heißen in dieſen Gäſten die berühmte⸗ ſten und größten„Mufikanten“ wohl überhaupt der abendländiſchen Welt Meine verehrten Herren Philharmoniker aus Wienl Als ich zum erſten Mal in die Wiener Hofburg trat und die erſten Takte von ihren Inſtrumenten erklangen, da ſchwieg alles bei mir von Kritik durch die Fülle, durch die Süße, durch den Zau⸗ ber deſſen, was da durch das Ohr in die Seele hineinklang. Und ſo haben die tauſende von Seelen in den letzten Tagen empfunden, als Sie durch deutſche Städte gereiſt ſind. Sie haben damit das aus Wien in die Welt getragen, was Sie gewahrt und gepflegt haben über alle muſikaliſche Revolutionen hinweg: die ganze Schönheit des Klanges als der ewigen Grundlage der Muſik. Im Gefühl für das Echte, Schöne und Große verkörpern Sie recht eigentlich Oeſterreich im deulſchen Weſen und Wien innerhalb Oeſterreichs und damit einen der unverwüſtlichſten Beſtandteile des deulſchen Geiſtes. Es mag in der ganzen Wiener Muſik mancher böhmiſche Fiedler mit aufgegangen ſein; das aber iſt die ungeheure Leiſtung Wiens: die „Einwienerung“ der fremden Beſtandteile.— Es wird Ihnen in dieſen Tagen an allen Stellen die Frage auf⸗ gega ſein: werden wir auch einmal ſtaatlich ganz inein⸗ ander aufgehen? Sehnfſucht, Enthuſiasmus und Entſchloſſen⸗ heit können die Verwirklichung einer Angelegenheit nicht allein ſchaffen. So wie Ihre großen Leiſtungen durch die Allbagsklein⸗ arbeit, die ihnen vorangeht, hindurchmüſſen, ſo wird auch die Ver⸗ einigung des Landes, aus dem Sie kommen, durch eine ſtille, zähe nie raſtende Alltagsarbeit ſich vollziehen müſſen. Daß wir zueinander gehören, wer wollte das leugnen! ſwillkommen. Gewwiß iſt Ihr Land und Ihre Hauptſtadt bettelarm geworden, aber wenn ſie kommen, dann kommt ein ungeheurer Reichtum an künſtleriſchem Gut. Das deutſche Volk wäre kulturell ein Krüppel ohne die geiſtigen, künſtleriſchen Kräfte Ihres Volksſtam⸗ mes. Mag der hiſtoriſche Augenblick noch oder noch ſehr fern ſein,— was Sie vollbringen, die Erweckung des Gefühls, iſt eine Ihrer größten Miſſionen. Wir fühlen uns Ihrer im Lande Baden glücklich, daß Sie bei der Durchführung Ihrer Miſſion auch zu uns gekommen ſind. Sie bringen ungeheure Koſtbarkeiten deut⸗ ſchen Weſens. So biete ich herzlichen Gruß unſeren Wienern: Die Träger der größten deutſchen Muſik im badiſchen Lande, ſie leben hoch, hoch, hoch.“ 7 „Die Rede fand ſtärkſten Widerhall bei den Gäſten; aus ihrer Reihe erwiderte alsbald Orcheſtervorſtand Profeſſor Wunderer-Wien: „Wir haben auf dieſer ſchönen Reiſe vieles gehört und viele ſchöne Worte; ich kann mich aber nicht entſinnen, daß etwas ſo lehrreich und tief ins Innerſte greifend geweſen iſt, wie dieſe ſo⸗ eben gehörte Rede.(Lebhafte Zuſtimmung.) Wir wollen uns die Worte von der Alltagsarbeit ſehr feſt einprägen!— Wir ſtehen hier auf hiſtoriſchem Boden: Die Mannheimer Orcheſterſchule hat die Dynamik gebracht; Mozart war hier, Stamitz, Cannabich. Der muſikaliſch⸗künſtleriſche Geiſt lebt hier in dem bald ſein 150. Jubiläum feiernden berühmten Mannheimer Orcheſter. Hier in Mannheim war ein Mu⸗ ſikzentrum lange bevor in Wien überhaupt muſiziert wurde. Aber hier iſt noch etwas: der Sitz der Vereinigten Konzert⸗ leitungen, die dieſe Reiſe zu ſtande gebracht haben.“ Mit einem Hoch auf die Stadt Mannheim ſchloß der Redner ſeine überaus herzlichen Ausführungen. Inzwiſchen hatten ſich im Nibelungenſaal die ihn bis zum letzten Platz füllenden Konzertbeſucher eingefunden und kurz nach 8 Uhr begann die vorzüglich verlaufene, eindrucksvolle Veranſtal⸗ tung. Was über ſie künſtleriſch zu ſagen iſt, berichten wir an ge⸗ wohnter Stelle„unterm Strich“. Hier muß vor allem der, dem Konzert vorausgehenden Anſprache des Oberbürgermeiſters Dr. Kußzer gedacht werden, der folgendes ausführte: „Liebe Wiener Künſtler! Ehe Sie, des ſind wir ſicher, meiſter⸗ haft⸗edelſte Werke deutſcher Tondichter Ihrer Landsleute, wieder⸗ geben, muß ich eine Bitte an Sie richten.— Sie haben in Köln, der herrlichen Stadt, gehört, daß die Länder und Städte am Rhein, darunter auch unſer Mannheim, ſeit nun 1000 Jahren unlöslich im Deutſchen Reich verbunden ſind. Sie haben erlebt, wie ſtolz die rheiniſchen Lande auf ihre ruhmreiche Kultur, auf die gewaltige Kraft ihrer Induſtrie, auf ihre Bedeutung für das Deutſchtum ſind, dem ſie ſich aber völlig einordnen und Treue halten wollen. Dieſes Deutſchtum lebt aber nicht nur am Rhein und an ande⸗ ren Strömen, ſondern vor allem auch an Ihrer Donau. Das Land, das die hlaue Donau von Paſſau bis Hainburg durch⸗ ſtrömt, iſt älteſtes, ſchönſtes deutſches Land von nicht minder edler Eigenart wie unſere Pfalz, unſere rheinſchen Kurlande und Städte. Das Nibelungenlied geleitet ſeine Helden vom Rheine die Donau hinab und erzählt von ſchönen Städten und hohen Burgen, die noch heute neben den Wunderwerken der Klöſter und Kirchen das liebe Donautal ſchmücken. Die hohen Berge von Bregenz öſtlich bis zum Wiener Wald wachſen auf deutſchem Boden. Der Stephansdom in Wien mit dem herrlichſten Turm der deut⸗ ſchen Baukunſt, der weithin ſchaut über geſegnetes Land, iſt kein geringeres deutſches Wahrzeichen als der heilige Dom zu Koellen. Und ſo bitte ich Sie, daß Sie für uns alle, die hier berſammelt ſind, und für Mannheim und ſeine Leute, dieſes liebe Oeſterreich grüßen dieſe lieben deutſchen Landsleute in der Oſtmark, und dieſes alte, bei allen Drangſalen ewig junge Wien. Sagen Sie, daß die Treue zum Deutſchtum in ſich ſchließt die Treue zu Oeſtdrreich, daß wir deutſche Treue auch von ihnen erwarten, daß unſere Herzen ſchlagen für Euch, liebe Landsleute, und Euer Nen jetzt und immerdar.“(Lebhafter, lang anhaltender ffall. Nach Beendigung des Konzerts, zu dem auch zahlreiche Be⸗ ſucher von auswärts erſchienen waren, fand in der Wandel⸗ hall e des Roſengartens ein gemütliches Zuſammenſein bei Bier und einem kleinen Imbiß ſtatt, wobei insbeſondere die Mitglieder unſeres Nationaltheaterorcheſters mit ihren Wienet Kollegen Fühlung nahmen: Vorher hatte das Farbenſpiel der Leuchtfontäne den Gäſten eine Augenfinfonie geboten. Orcheſtervorſtand Gütter hieß die Wiener Kollegen herzlich Profeſſor Wunderer brachte den Dank der Phil⸗ harmoniker gegenüber Generalmuſikdirektor Kleiber zum Ausdruck. Sein Kollege Hermann betonte die Liebenswürdigkeit, mit der Das Ronzert der Wiener philharmoniker Leitung: Generalmuſikdirektor Erich Kleiber Der kurze hiſtoriſche Rückblick, den wir der bedeutſamen Veran⸗ ſtaltung des geſtrigen Abends voranſchickten, zeigte bereits den hauptſächlichſten Grund für die überragende Vortrefflichkeit dieſer, unter den Orcheſtervereinigungen der Welt einen erſten Platz ein⸗ nehmenden Körperſchaft: die Tradition, auf der ſie aufbauen. Hand in Hand mit dieſer unerſchütterlichen Fundierung geht die ſchon hervorgehobene Tatſache von der vielfach über eig halbes Menſchenalter hinausgehenden Zugehörigkeit der einzelnen Orcheſter⸗ mitglieder. Die ungewöhnlichen Qualitäten ſe des Einzelnen — die Stufen, 5 denen dies pecheſer zu dem ſtolzen Gipfel eines Ruhms emporgeſtiegen iſt, auf dem es die ſeit jeher autonome ahl feiner Dirigenten es dann auch gehalten hat. Und noch eins kommt hinzu, was der Kapelle den Weg zur Höhe ebnete die Wiener Luft, die Freude am Muſtzieren iſt in ihr zu einer Klangſeligkeit ge⸗ worden, wie ſie nur einmal auf der Welt da ſein kann. Aber man würde die echten Wiener ſchwer erkennen, wollte man glauben, daß ſie in ihrem Muſizieren nun einen Ueberſchwang gefühlvoller Schmachterei vor dem Hörer ausbreiten,— gerade hierin zeigen ſie, wie weit ſich echtes muftkaliſches Empfinden von falſcher Sentimen⸗ taulät entfernt. Der ſchöne, edle Klang iſts, den ſie bringen; ihr innerer Zu⸗ ſammenhalt birgt das Geheimnis des Zaubers. der von dieſem Wohl⸗ klang ausgeht. Welch ein Adel lebt in den Tönen dieſer prachtvollen treicher, denen ſich der, den ſinnlichen Reiz des Klanges erhöhende, chechiſche Einſchlag fruchtbringend mitteilt! Die Einheitlichkeit tut ſch ebenſo in den Bläfern kund, denen lediglich die Schwierigkeiten er Plazierung auf dem Podium(das unvorteilhafte allzuweite Ge⸗ enntſein von den Streichern!) im Verein mit den bekannten akuſtiſchen Verhältniſſen des Nibelungenſaales hemmend in den Weg ellten. Das mochte wohl auch der Grund ſein, weshalb die Gäſte mit Schuberts„Unvollendeter“ ſich erſt in die ungewohnte Um⸗ gebung einſpielen mußten. Dennoch lag eine unendliche Weichheit diefen Klängen, in denen ſich eine ſo große Welt der Gemüts · offenbart, daß jener wahrlich recht hatte, der in dieſem un⸗ A. deten Werk den Gipfel aller Vollendung ſah. Das Eedur⸗ hiedante ſchwang ſich prächtig aus; mit wunderſamer Zartheit webte er alles zuſammen. Das Zeitmaß konnte ſich dieſe ungewöhnliche — dabei ſehr wohl geſtatten, da dieſe Muſiker mit einer er⸗ Iber Müheloſigkeit am Werke ſind. Der beſondere Vorzug, geſſen der adligen Güte ihrer Inſtrumente liegt, ſei dabei nicht ver⸗ Deethovens ſiebte Sinfonie ließ dann die gan 5 ze Leuchtkraft des Orcheſters ertennen. Schon der erſte Akkordſchlag beſah 1 ſuggeſtive Macht der von echteſter Muſikalität durchpulſten Inter⸗ prekation. Der Geſang der Oboe, die Weiſen der larinetten, Hörner und Fagotte waren von prächtigſter Ausgeglichenheit, der Einſatz der Streicher reinſte Poeſie; beiſpielhaft ihr Pizzikato. Dieſe Sinfonie iſt wie kaum eine zweite auf den Rhythmus geſtellt; nur ſtärkſte Bändigung und zugleich unbedingte Freiheit vermag dem gerecht zu werden. Hier war alles gegeben bis zur dem wilden Brauſen, das durch das Ganze weht.— Der zweite Satz, das merk⸗ würdigſte aller Allegretti, erfuhr eine reich belebte, dabei prachtvoll gebändigte Ausdeutung. Das Geheimnisvolle des Anfangs und Schluſſes war vorzüglich gelungen.„Es klang, als würfe der Küſter die Türe zu, daß es durch die ganze Kirche ſchallte..“ So hat Schumann dieſen Ausklang in Worte gefaßt.— Schwungvoll gab ſich der dritte Satz. Der letzte ſchien zu einem Dithyrambus erhoben. Die eigenartige Wirkung der diſſonierenden Akkorde war ungewöhnlich geſteigert. Ob dabei die von Beethoven vorgeſchriebenen drei„k“ des auf dem Höhepunkt wiederkehrenden Septim⸗Akkordes noch eine andere Diſponierung vertragen hätten, iſt Sache des Leiters. Der zweite Teil des Programms brachte ein heiteres Nachſpiel. Wiener Tanzmuſik. Viele meinten, das ſei 00 e derlich geweſen. Gut, dann hätte man mit der Pauſe in aller Ruhe Ernſt machen können. So ſich aber alles wieder verſammelte,— warum ſollten uns die Wiener dann nichs von daheim erzählen?— In verringerter Beſetzung kamen Beethovens, im Jahr 1819 ge⸗ ſchriebene, vier Walzer zu Gehör, die Riemann aufgefunden hat. Manchem wird dieſe Art„Walzer“ merkwürdig erſchienen ſein, doch die klangfrohen Stücke brachten viel Freude. Ebenſo die ſechs deutſchen Tänze von Mogzart mit ihren entzückenden, tonſpieleriſchen Einfällen im„Kanarienvogel“(ein Kompliment der Flötel) in dem drehorgelhaften„Leiermann“ und der klingenden„Schlittenfahrt“ Den Beſchluß bildete Johann Straußens Opus 317, der Walzer für — wohlgemerkt!— großes Orcheſter:„An der ſchönen blauen Donau(vulgo:„Donauwalzer“). Ob ihn ſein Schöpfer ſich wohl ſo gedacht hat? Das iſt eine höchſt bedenkliche hiſtoriſche Frage. Des⸗ halb ſei ſie dahin beantwortet, daß man eine ſehr ſubtile Angelegen⸗ heit aus der ſchönen blauen Donau gemacht hatte das Andankino der Introduktion wohlig ausſchlürfte und auch ſonſt ſo genußreich wie möglich verfuhr bis hin zu den ſaftig dreinblaſenden Baßtuben, die 0 Helſe 1755 155 1 8 ſtanſt zu Gemüte führten. ie en ſeien bei Heraufkun es erſten, wohli i Themas nicht vergeſſen.— 5 ee Reich und rauſchend war der Beifall des vollbeſetzten Saale immer wieder mußten die auch mit Blumenehrungen Gäſte den Dank der tauſendköpfigen Zuhörerſchar entgegennehmen.— Bei einem Orcheſter von ſo hervorragenden Qualitäten iſt es alle⸗ mal ſchmerzlich, vor der Unmöglichkeit zu ſtehen, einzelne Namen e Perſonen in dem für 20 berechneten Abteil. die deutſchen Lollegen die Wiener empfangen hätten und dankte 1 1 Fe 1 We ee ihnen im Namen des öſterreichiſchen Muſikverbandes. General⸗ muſikdirektor Kleiber verabſchiedete ſich von den Wiener Künſt⸗ lern, mit denen er geſtern das letzte Konzert auf dieſer Reiſe ge⸗ geben hatte; die vorgerückte Stunde ließ über einige Nebenbemer⸗ kungen hinweghören, zumal es der Rede nicht an Geiſt fehlte. In frohem Verein mit den Mannheimer Kollegen wurde dann der Abend beſchloſſen, nachdem dieſe noch einen köſtlichen muſikalt⸗ ſchen Scherz zum beſten gegeben hatten. Ein reicher künſtleriſcher Genuß, eine hohe kulturelle Miſſion hatte damit ihren fröhlichen Ausklang gefunden. — Städtiſche Nachrichten Aus der berwaltungsrats ſitzung des verkehrs⸗vereins Zum zweiten ſtellvertretenden Vorſitzenden des Verkehrsvereins wird einſtimmig Herr Prof. Dr. Blauſtein, Syndikus der Han⸗ delskammer, gewählt. Nachdem leider die Beſtrebungen zur Errich⸗ tung eines Rundfunkſenders im Stadtgebiet keinerlei Ausſicht auf Erfolg haben, bemüht ſich der Verkehrs⸗Verein im VBe⸗ nehmen mit den hieſigen Rundfunkintereſſenten darum, die Mann⸗ heimer Intereſſen bei der Süddeutſchen Rundfunk G. m. b. H. in Frankfurt zu ſichern. Der Frankfurter Sender wird mit Jahres⸗ wende ſoweit verſtärkt ſein, daß ſeine Darbietungen auch hier mit einfachem Gerät aufgenommen werden können. Die Verhand⸗ lungen zielen darauf hin, einen Einfluß auf Frankfurts Sende⸗ programm zu gewinnen, ſo daß auch Mannheiiner Darbietungen über den Frankfurter Sender verbreitet werden können.— 55 Sicherung der Intereſſen Mannheims in den derzeitigen Schlaf⸗ wagen⸗Läufen werden Verhandlungen bei der Mitropa Ber⸗ lin aufgenommen.— Für die zweite Oktoberhälfte iſt die Veran⸗ ſtaltung einer Mannheimer Kunſt⸗ und Kulturwoche geplant. Eine Beſprechung mit den hierbei als Veranſtalter in kommenden Stellen wird vom Verkehrs⸗Verein demnächſt ver⸗ anlaßt. Unter den neu in Vorbereitung befindlichen Propagandaſchriften über Mannheim iſt abermals eine Programmzuſammenſiellung der bedeutenderen, künſtleriſchen und kulturellen Veranſtaltungen des kommenden Winters, unter dem Titel Was bietet Mannheim im Winter 1925—19262“ vorgeſehen. Es iſt hierzu aber unbedingt er⸗ forderlich, daß dieſer Teil der Werbearbeit des Verkehrs⸗Vereins mehr als bisher unterſtützt wird. Ganz beſonders dadurch, daß hieran intereſſierte Stellen dem Verkehrs⸗Verein von den geplanten Veranſtaltungen möglichſt genau und frühzeitig Kenntnis geben. Von verſchiedenen bemerkenswerten Veranſtaltungen hat der Verkehrs⸗ Verein in letzter Zeit bedauerlicherweiſe erſt durch die Preſſe Kenntnis erhalten. Die Programmzuſammenſtellung wird in guter Aufmachung hergeſtellt und in hoher Auflage in der Pfalz und in Baden an Einzel⸗ und Vereinsadreſſen uſw. verbreitet werden. Beſondere Aufmerkſamkeit wird auch weiter der Werbearbeit im Ausland zugewandt werden. Eigens hierfür herzuſtellende Pro⸗ ſpekte, Bildmaterial und Aufſätze werden durch das neu eingerichtete Newyorker Büro der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung zur Verbreitung gelangen. Erſtmalig zu dieſer Fahrplanſaiſon gibt der Verkehrs⸗Verein einen eigenen Taſchenfahrplan„Mannheim im Fernverkehr“ heraus, der in überſichtlicher Form ſämtliche Fernverbindungen von und nach Mannheim, durchlaufende Wagen, Schlaf⸗ und Speiſewagen, Flugverbindungen(ſoweit Mannheim in Frage kommt) und ähn⸗ liches enthält. Der Fahrplan gelangt dieſer Tage zur Ausgabe und wird künftighin jeweils zu Beginn des Fahrplanwechſels erſcheinen. Außerdem erſcheint demnächſt für die Zwecke der Touriſten ein kleiner Taſchenproſpekt der Kraftwagenlinien, der die wichtigſten ſchwarzwaldes mit Angahe der Preiſe aufführt.— Zur Unterſtützung der Beſtrebungen der Verkehrs⸗Wacht Baden E,., Ortsgruppe Mannheim, tritt der Verkehrs⸗Verein als Mitglied bei, Sonntagsvergnügen der Keichsbannerleute Pöbelhaftes Benehmen ungeſchliffener Jungen Zu einem wüſten Auftritt kam es am Sonntag abend am Nordbahnhof Friedrichsfeld während des Aufenthaltes des Perſonenzuges, der.50 Uhr von Frankfurt hier eintrifft. Darüber wird uns von einem unbeteiligten Augenzeugen folgendes mitge eilt: Ich kehrbe mit dem beſaglen Zuge von einem Ausflug nach der nördlichen Bergſtraße zurück. In Laudenbach ſtiegen etwa 130 Reichsbannerleute der Ortsgruppe Mannheim in den endlos langen, mit Reiſenden und Ausflüglern beſetzten Zug. Dazu kamen in Ladenburg einige Dutzend Leute, die am dortigen Gaukriegertag keil⸗ genommen hatten. In mein Abteil 4 Klaſſe ſtiegen etwa—10 der Letzteren mit ihren Frauen ein. Es waren jetzt ſchätzungsweiſe 40 Trotzdenn wurde in Friedrichsfeld, wo infolge Trennung des Zuges viele zum Umſtei⸗ gen genötigt waren, anſtandslos einem Reichsbannermann, der nach Größe und Umfang Raum für zwei in Anſpruch nahm, Platz ge⸗ macht. Als nun dieſer einem Mann, der, wie an ſeinem Feſtabzeichen erſichtlich, von der Ladenburger Tagung kam, den Zutritt verwelgerte kam es zu einer ſcharfen Auseinanderſetzung, die damit endete, daß man den Reichsbannermann an die Luft zu befö rdern ſuchte. Nun ſtürzten ſich etwa 40—50 Reichsbannerleute auf den Wagen. Einige beſonders tapfere Jungen, die wohl noch kein Pulver ge⸗ nennen zu können. Der Name, der hier noch genannt werden muß, lediglich den Dirigenten Erich Kleiber. Die Wiener Philharmoniker werden ſchon wiſſen wen ſie ſich holen; das iſt und bleibt ihr erſtes und beſtes Recht. Aber dieſer Dirigent ſcheint doch durch ſeine ganze Weſensart nicht der geeignetſte Führer auf dem Wege der Miſſion geweſen zu ſein, die das Orcheſter bei ſeiner Jahrt erfüllte. Man weiß, daß Kleiber, anerkannt als erſtaunlich ver⸗ ierter Techniker und Könner, der deutſchen Kultur innerlich nicht ſonderlic ſtark verbunden iſt. Er hat den Intellekt der Mahlerſchule, aber Mahlers Herz beſißt er nicht. Er muß neben feinſten Inter⸗ pretationskünſten, Dinge vollbringen wie die Tempinahme hei dem Finale der Siebten, die künſtliche Ausdruckſteigerung in den Beethovenſchen Tänzen, die ſich nur in dem Kopf Erich Kleibers findel. Gewiß gibt es kein ziſelierteres, kein exakteres Muſizieren als unter ihm, und deshalb kann man die Zuneigung des Orcheſters für ihn wohl verſtehen. Doch mit dem Intellekt allein hat noch keiner die Herzen bezwungen. Deshalb wollen wir bei den reichen Gaben der Wiener umſo lieber verweilen als uns bei der Geſamt⸗ konſtellatian mit dieſem Dirigenten, beſonder⸗ mit Rückſicht auf deutſche Muſikwerke, die es zu wahren gilt, nicht recht wohl iſt, und wir erſt freier atmen in der von gewiſſen Ambitionen befreiten Muſikantenluft, die uns von den Wiener Gäſten für einen kurzen Abend entgegenwehte. Theater und Muſik eeFrankfurter Theater. Sommerliche Ruhe. Nur noch ein paar Anläſſe zur Erledigung der endgültigen Bilenz. Arthur Bauer ſeierte im Schauſp'elhaus ſein 30jähriges Jubiläum. Und noch heute ſteht dieſer Mann der im ſchnellebigen Theater ſo vieſe Generationen überdauert hat, prachtvoll da. Nicht gealtert und nicht veraltet, immer lebendig, immer zur Stelle, voll Kurſt und voll Kraft. Otto Wallburg verabſchiedete ſich im RNeuen Thener. Er geht mit Hellmer nach Berlin. Er hat mit an erſter Stelle die vielen Luſtſpielerfolge des NeuenTheaterz beritten, er hat in ernſten Rollen gezeigt, auch ein Menſchendarſteller— um den Namen Charakter zu meiden — nach Stil iſt. Eine vielverwendbare Kraft, die überall da, wo ſie ſtand Gutes leiſtete, oft erſchütterte, im ernſten und im heileren Sinne. Carl Ebert ſetzte ſein Gaſtſpiel fort. Der Reißer„Kean“ erfreute die Leute dank ſeiner ſicheren Wirkungen. Die Titelrolle, der einzige Gehalt und zugleich die rößte Gefahr des Stückes, gab der Gaſt als bramarbaſiernder, kraftſtrotzender Athelet, ein wenig zu ſtark aufgetragen aber in ſeinem lebendigen Tempo überweugend. Leider war jene Umgebung bis auf einige Ausnahmen— Erna Reigbert und A. Scherzer beſonders— ſehr provinziell. N Mario Mohr Verbindungen im Odenwald und nach den Höhenkurorten des Nord⸗ daß er nicht nur ein Komiker von Rang, ſondern eae — —— ————————————ů— ——..—— —— 0 e 4. Seite. Ar. 295 rochen, da ihnen kaum der Flaum auf den Lippen ſproßte, ſchlugen blindlings durch die offenen Fenſter Dabei erhielt ich, obwohl ich weder durch Wort oder Geſte für eine der Parteien ein⸗ trat, mitäeinem Gummiknüppel einen Schlag ins Ge⸗ ſicht. Andere verſuchten, mit Gewalt ins Abteil einzudringen. In das Schimpfen erregter Männer miſchte ſich das Schreien einer An⸗ zahl Frauen und Kinder Ich habe derartige Auftritte als Kriegs⸗ gefangener auf der Fahrt durch Frankreich erlebt, wo an verſchie⸗ denen Vahnhöfen, in denen der Transport hielt, ſich eine Meute wütender Franzoſen— Männer und Weiber auf den Zug ſtürzten, um die wehrkoſen Feinde zu beſpeien zu beſchimpfen und mit Kot und Steinen zu bewerfen. Nur dem äußerſt tapfern Verhalten des Friedrichsfelder Be⸗ triebsperſonals iſt es zu verdanken, daß Blutvergießen ver⸗ hindert wurde. Beſonderes Lob gebührt einem ergauten Eiſenbahn⸗ beamten, der unter perſönlicher Gefahr ſeines Lebens, das Eindrin⸗ gen der wütenden Reichsbannerleute ins Abteil verhinderte. Wäh⸗ rend ſich dieſer Auftritt abſpielte, ging ein junger Mann mit ſchwarz⸗ weiß⸗roter Binde den Bahnſteig entlang, um ebenfalls Platz zu ſuchen. Sofort ſtürzten ſich—8 Schwarz⸗rot⸗goldene Männer auf ihn, warfen ihn auf den Bahnkörper, entwanden ihtn ſeinen Stock und bearbeiteten ihn mit Fäuſten, Trommel⸗ ſchlegeln und Gummiknüppeln, obwohl der junge Mann nicht den geringſten Anlaß zu ſelcher Behandlung gegeben. Soweit haben wirs nun glücklich in unſerm ſchönen Deutſchland gebracht, daß man als koſtenloſe Dreingabe— ſoſern man nicht noch ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen muß— zur Erholung, die man Sonntags in Gottes freier Natur ſucht, von ſchwarz⸗rot⸗goldenen Jüngelchen eine Tracht Prügel erhält. Die Zahl der Arbeitsloſen. Wie das Städtiſche Nachrichten⸗ amt berichtet, betrug am 19. Juni d. J. die Zahl der beim Arbeits⸗ amt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amts be⸗ girk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 7788(5202 männliche, 2586 weibliche). Da am 12. Juni die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 7936 ſich belief, iſt ein Rückgang um 148 eingetreten; und wzar beläuft ſich bei den männlichen Erwerbsloſen der Rückgang auf 192, während die Zahl der weiblichen Erwerbsloſen um 44 zugenommen hat. Die am 19. Juni gemeldeten Arbeitsloſen ver⸗ teilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗, Holzinduſtrie uſw.) 1067, Facharbeiter im Baugewerbe 53, Facharbeiter im Handwerk 1013, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 532, Hilfsarbeiter 2716, Gaſtwirts⸗ gewerbe und Muſiker 498, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1153, ſonſtige Arbeitnehmer 756. Gegenüber dem 12. Juni iſt in den Gruppen der Facharbeiter im Handwerk, Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker, ſowie der ſonſtigen Arbeitnehmer eine Erhöhung feſtzuſtellen; die übrigen Gruppen weiſen einen Rückgang auf. Die Arbeitsmarktlage für männliche Facharbeiter ſowie für Hilfsarbeiter iſt wieder günſtig geweſen, ſodaß etwa 200 Erwerbsloſe einer geregelten Tätigkeit zugeführt werden konnten. Dagegen hat ſich die Zunahme der Angebote an weiblichen kauf⸗ männiſchen Angeſtellten und Hausangeſtellten nun auch durch Teil⸗ entlaſſungen in Kleinbetrieben auf Schneiderinnen, Modiſtinnen und Arbeiterinnen aus der Zuckerwareninduſtrie ausgedehnt, was des venezianiſchen Gondelfeſtes: Lagunen“, das gleich aroßes Intereſſe erwecken dürfte wie das erſte Sommernachtfeſt. NMäheres ſiehe Anzeige.) fahrtspflegerin am ganzen mitwirken?“ hielt Dr. Roſa Kempf. Sie hob ſtark und überzeugend die N twendigkeit ſtaatsbürgerlicher Geſinnung der Sozialbeamtin hervor, die ſich in ihrer inneren Verbundenheit mit dem Staatsweſen, dem ſie angehört, dokumentiert und in dem Gefühl der innigen Zugehörigbeit zu allen Volksangehörigen. Dr. Jour⸗ dan, Direktor des Wohlfahrtsamtes Pforzheim, ſprach über„Die Aufgaben u. Stellung der Wohlfahrtspflegerin“. Sein Vortrag zeugte von großem Verſtändnis. für die verantwortliche Mitarbeit geſchulter gaben. Er ſtellte den Erziehungsgedanken in den Vordergrund aller ſozialen Arbeit und wies dabei auf die Gegenſätze zwiſchen verwal⸗ tungstechniſch⸗juriſtiſcher b Ueber die„Weiterbildung unſerer Volksſchuljugend im Hinblick auf ihre ſoziale Erziehung“ ſprach Frau Studienrat Ramſauer, Oldenburg. Sie forderte von der Sozial⸗ beamtin Mithilfe bei allen Kulturaufgaben unſeres Volkes. Dazu ge⸗ hören z. B. ſoziale Erziehung der Aufbauſchuljugend, Ausgeſtaltung des Berufs⸗ und Fachſchulweſens, Schaffung von Pflichtfortbildungs⸗ eine weitere Erhöhung der Erwerbsloſenzahl zur Folge hatte. In 25 ſü Mörhen den h en en ebandeeng Reue Mman hene Zeitung Mittag⸗Nus gabe) Dienstag, den 30. Junt 1928. VpPeranſtaltungen 3 Juli-Programm im Friedrichspark. Wir können unſern Leſern eine Reihe von Veranſtaltungen mitteilen, die von der Park⸗ leitung im Laufe des Monats Juli vorgeſehen ſind. Zunächſt gibt am kommenden Samstag die Volks⸗Singakademie unter Prof. Schattſchneider ein großes Konzert für Volks⸗ und Kunſtlieder. und Komponiſt Johann Strauß. Der Name genügt, um all⸗ ſeitiges Intereſſe wachzurufen. Koſchat⸗Quartett iſt für Samstag, 11. Juli, verpflichtet. Am Sonntag, 12. Juli, übernimmt Herr Siede, Berlin, der ausge⸗ zeichnetete Schöpfer guter Unterhaltungsmuſik, die Leitung des Orcheſters. Karlsruher Kapelle unter Rudolphs Leitung beſtreitet am Sonntag, 19. Juli, das Nachmittag⸗ und Abendkonzert. Als Attrak⸗ Am Sonntag, 5. Juli, kommt der gefeierte Dirigent Das beliebte echte Wiener Die vom letzten Jahre in beſter Erinnerung ſtehende tion plant die Parkleitung für Sonntag, 26. Juli, den zweiten Teil „Ein Rococofeſt in den Tagungen 7. Hauplverſammlung des Deutſchen Verbandes der Sozial⸗ beamkinnen in Stkuttgart Die überaus rege Beteiligung von Vertretern öffentlicher und pripater Stellen und Organiſationen, wie der Wohlfahrtspflegerinnen aus allen Teilen Deutſchlands bewies das Intereſſe, das dieſer Ta⸗ * gieng ſl gengebracht wurde. In ihrer Begrüßungsanſp ze erſte Verbandes nicht nur die Förderung der Berufsintereſſen ſei, ſondern auch die Mitwirkung an der Neugeſtaltung der Wohlfahrtspflege. Zwei große Aufgaben hat die Wohlfahrtspflege zu erfüllen: liebevolle Hingabe an die Kleinarbeit des Tages und Erfaſſen der großen Zu⸗ ſammenhänge, mit denen die Wohlfahrtspflege verknüpft iſt. ie kann die Wohl⸗ e wies orſitzende, Adele Beerenſon, darauf hin, daß Ziel des Das erſte Thema der Tagung: Wie inneren Aufbau des Volks⸗ Frauen bei allen wohlfahrtspflegeriſchen Auf⸗ und pflegliſch⸗pädagogiſcher Acbeit hin. ugend, vor allem die weibliche, zur Mitarbeit den kaufmänniſchen Berufen war die Lage für jüngere Kontoriſtin. nen und Stenotypiſtinnen ziemlich günſtig. Der neue Milchpreis. Der Verbraucherpreis für Vollmilch muß um die 2 Pfg., um die er vor 4 Wochen er⸗ mäßigt worden iſt, wiederäerhöht werden und beträgt ab Mitt⸗ woch, 1. Juli, 36 Pfennig für den Liter. Die Preiserhöhung iſt, wie uns vom Rathaus geſchrieben wird, notwendig geworden, da mit Rückſicht auf die er hebliche Verſchlechterung der Futterverhältniſſe durch die langdauernde Trockenheit den Landwirten der frühere Preis wieder zugebilligt werden mußte. Sängererfolge. Bei dem am 28. Juni, anläßlich des 50. Jubel⸗ feſtes der Sänger⸗Einheit in Nußloch, abgehalbenen Gefangs⸗ wettſtreite, gelang es dem hieſigen Männergeſang ver⸗ ein„Eintracht“ e.., unter der vorzüglichen Leitung von Hauptlehrer Matth. Winder den 1a Preis und 200 Mark und für beſte Tagesleiſtung unter 22 Vereinen, mit 185 Punkten, den Gemeinde preis zu erringen. Die Preiſe ſind vom Mittwach ab im Mannheimer Muſikhaus ausgeſtellt.— Weiter wird uns mit⸗ geteilt, daß die Sängerrunde Mannheim ſich das erſtemal an einem Preisſingen beteiligte und zwar in Nußloch unter ſehr ſtarker Konkurrenz in der erſten Stadtklaſſe. Unter der vortrefflichen Lei⸗ tung des Herrn Brox, der vor kaum 6 Wochen den Verein ange⸗ treten hat, konnte der 1b Preis errungen werden. T 6, 3 durch Unvorſichtigkeit auf einem Speicher altes Seegras in Brand geraten. Der Fußboden und das Dachgebälk iſt an⸗ gebrannt. Das Feuer wurde durch die Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. Das 50jährige Geſchäftsjubiläum feiert am 1. Juli Herr Otto Ackermann, Dammſtr. 20, bei der Firma C. F. Boehinger Söhne, Waldhof. 1„ Die deutſche Klaſſikerbibliothek wird um ein großes und hervor⸗ ragendes Werk bereichert. Der Verlag für Politik und Wirtſchaft Otto Stollberg u. Co., Berlin SW. 48) gibt als„Friedrichsruher usgabe“ die Werke Bismarcks in 15 Bänden heraus. Alles was als Werk Bismarcks im literariſchen Sinne aufzufaſſen iſt, ſoll in dieſer Ausgabe vereinigt werden. Die Gliederung des ganzen Werkes Gigt fünf Abteilungen. Die erſte Abteilung enthält poli⸗ tiſche Schriften in drei Bänden: a) bis 1862, herausgegeben vom Archivrat im Geheimen Staatsarchiv in Berlin, Dr. von Pet⸗ tersdorff(bereits erſchienen), b) 1862—1890, herausgegeben vom Bibliothekar des ehemaligen Herrenhauſes in Berlin, Dr. Friedr. Thimme(ebenfalls erſchienen), c) Bismarck und die Preſſe, heraus⸗ gegeben vom Referenten in der Preſſeabteilung der Reichsregierung, Dr. Joachim Kühn. Die zweite Abteilung bringt die Reden Bismarcks, herausgegeben von Prof. Dr. Schüßler von der Univerſität Roſtock. Für die vierte Abteilung ſtellt Prof. Dr. W. Windelband, der erſt vor kurzem von der Univerſität Heidelberg nach Königsberg übergeſiedelt iſt, Bismarcks Briefe zuſammen, die fünfte Abteilung bringt Bismarcks„Gedanken und Erinnerungen“, herausgegeben von Prof. Dr. Ritter, Hamburg, bisher Privat⸗ dozent in Heidelberg. Heute liegt uns der erſte Band der dritten Abteilung„Bis⸗ marcks dee e vor, die Prof. Dr. Willy Andreas, der Heidelberger Hiſtoriker, bearbeitet. In dieſem erſten Band, der bis zum Frankfurter Frieden 1871 reicht, hören wir den Alt⸗Reichs⸗ kanzler reden, und was wir hören, bezw. leſen, mutet uns oft an, als ſei es für geſtern und heute geſprochen. Der Herausgeber hat recht, wenn er in ſeiner Einleitung behauptet, daß Bismarcks Reden wie Luthers f und Goethes Unterhaltungen zu den un⸗ ſchätzbaren Beſitztümern des deutſchen Volkes ge⸗ hören. Selbſt wer nur einen Teil der in dieſem erſten Band auf⸗ Geſpräche mit offenem Sinn geleſen hat, dem muß ſich der Bismarckſche Geiſt mit plaſtiſcher Lebendigkeit vor die Augen ſtellen. Wir lernen in dieſen Geſprächen nicht nur den großen Staatsmann, ſondern auch den 1 Bismarck kennen, und er⸗ leben darüber hinaus ein Stück lebendigſter Geſchichte, einer Ge⸗ ſchichte, der Bismarck den Stempel ſeiner genialen Perſönlichkeit auf⸗ gedrückt hat. Viele von dieſen Geſprächen ſind da und dort ſchon einmal abgedruckt geweſen, in dieſer ſyſtematiſchen und chrono⸗ logiſchen Zuſammenſtellung geben ſie uns aber auch ein getreues Bild von der Entwicklung des Menſchen Bismarck und ſeines poli⸗ tiſchen Werkes. Der vorliegende erſte Band der„Geſpräche“ führt uns aus den Tagen des Vormärz über die 48er Jahre, Bismarcks Abgeordneten⸗ und Geſandtſchaftszeit zu den Tagen des preußiſchen Miniſterpräſi⸗ Verband Bad. Handwerkergenoſſenſ Leitung des Verbandsdirektors, Stadtrat C. Lacroix, in Karls. ruhe einen außerordentlichen Verbandstag ab, der einen ſehr guten Beſuch aufwies. Speicherbrand. Geſtern abend kurz vor 7 Uhr iſt im Hauſe Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen, ſtaunend vor der Arbeit des Herausgebers. freude des deutſchen Gelehrten, ſich mit dem Geiſt Bismarcks beſchäf⸗ tigen zu dürfen, noch ſo groß 0 zum Zuſammentragen eines ſolchen Buches gehört noch viel me Arbeitseifer, die Arbeitsfreude, die au zurückſchreckt, die ſich ſicher bei der Sammlung und Sichtung des un⸗ geheuren Materials ergeben haben, es gehört aber vor allem dazu der echte Spürſinn des geborenen Hiſtorikers. Andreas in Arbeit. marcks. in der Wohlfahrtspflege herangezogen werden?“ behandelte Heidi Denzel, Stuttgart. Ihre eigene enge Verknüpft⸗ heit mit der Jugendbewegung ermöglichte ihr eine Vermittlung über Denken und Wollen der Jugend in ſozialer Beziehung, wie ſie einem Fernſtehenden nicht ſchloß iſt.. An alle Referate ſchloß ſich lebhafte Ausſprache an. Der öffent⸗ lichen Ta folgte eine geſchloſſene Mitgliederverſammlung, in der über innere Fragen der Berufsorganiſation geſprochen wurde. Be⸗ ſonders erwähnt ſeien die Pläne zur Schaffung einer Invaliditäts⸗ zund Altersverſicherung gemeinſam mit anderen Frauenberufsver⸗ bänden, die einheitliche Tracht für Fürſorgerinnen, die vom Verband geſchaffen würde, die Eröffnung eines eigenen Erholungsheimes in der Schweiz und der Bericht über die Stellenvermittlung. Die Ver⸗ ſammlung nahm zwei Entſchließungen an: Die eine zu Gunſten des Gemeindebeſtimmungsrechts und eine zur Aufrechterhaltung des Still⸗ geldes. Adele Beerenſon, übernahm die beſoldete Geſchäftsführung, die 25 dem Amt der geſchäftsführenden Vorſitzenden verbunden wurde. gewählt. Die nächſtjährige Verſammlung wird in Düſſeldorf ſtatt⸗ finden. Der Verband zählt z. 255 3177 Mitglieder Zur erſten Vorſitzenden wurde Friedericke Wieking⸗Berlin „ Karlsruhe, 25. Juni. Am Mittwoch, 17. Juni, hielt der aften unter Präſident Burckhardt vom Landesverband eidelberg, re⸗ erierte über die Sparrentenverſicherung des Verbandes und Pen. ſionsverſicherung der Genoſſenſchaftsleiter. Herr Dr. Rößle, Leiter der kaufmänniſchen Abteilung des Betriebsführung im Handwerk e.., Dozent an der Handelshoch. ſchule in Mannheim, machte intereſſante Ausführungen über die Bilanzpolitik der Genoſſenſchaften. die beim letzten Verbandstag vorgeſchlagenen Vorſtands⸗ und Aus⸗ ſchußwahlen wurden betätigt. orſchungsinſtitut für rationelle 2 25 denten, der Gründung des Norddeutſchen Bundes und des Deutſchen Bismarcks Geſpräche Reiches Betrachtet man dieſen erſten Band, ſo ſteht man aber auch ag die reine Forſcher⸗ r. Es gehört dazu der unermüdliche nicht vor Schwierigkeiten Zweiter und dritter Band der„Geſpräche“ ſind bereits bei Prof. Der zweite Band reicht bis ee 7 Runſt und Wiſenſchaſt OSchweizeriſche Kunſtſchau in Karlsruhe. Am 19. Juli ſoll die erſte größere ſchweizeriſche Kunſtausſtellung in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle hier eröffnet werden. Schon allein die Namen von Meiſtern wie Arnold Böcklin und Hodler, deren Werke einen beſonderen Platz in der zahlreichen Ausleſe einnehmen, dürften 95 guten Klanges wegen eine beſondere Anziehungskraft aus⸗ üben. bedeutender ſchweizeriſcher hervorheben wollen, ſo den Oltener Zeichner und Karikaturiſten Diſteli, den Genfer Rudolf Töpffer, den Winterthurer Landſchafts⸗ maler Biedermann und den Züricher Zeichner und Maler H. Füßli, die ihre Werke in Sonderkabinetten zur Schau ſtellen. ſtellung ſpricht für ſich ſelbſt und das ganze Programm wird geeignet ſein, den Komplex des ſchweizer. Genielebens in einem Umfange vorzuführen, wie das in Deutſchland und ſpeziell in Baden noch nicht der Fall geweſen iſt. Durch die gemeinſame Unterſtützung zahlreicher ſchweizeriſcher Muſeen, Kunſtvereine, Privatſammler und Künſtler konnte die Ausſtellung Verwirklichung finden, die in einer beſonderen retroſpektiven Abteilung eine Ueberſicht über die während des 19. Jahrhunderts in den verſchiedenen Kunſtzentren hervorgetretene künſtleriſche Geſtaltungskraft bietet. Umſtand, 9 in den ausgeſtellten Werken die ſchweizeriſche Kunſt der letzten gewährleiſtet dem Beſucher einen Genuß, der weit über das alltäg⸗ liche hinausgeht. Vertreter der ſchweizeriſchen, als auch der deutſchen Regierung an⸗ wohnen und die Tatſache, daß auch das Auswärtige Amt der Aus⸗ ſtellung größte Bedeutung beimißt, bürgt dafür, daß die ſchweize⸗ riſche Kunſtſchau dazu angetan iſt, die durch die Kriegsfurie zer⸗ VVSHVVVVV einander wieder näher⸗ zubringen, auch hervorragende Werke anderer Daneben finden ſi Ae von denen wir nur einige Die Aus⸗ Gerade der ahrzehnte und der Gegenwart zum Ausdruck kommt, Den Eröffnungsfeierlichkeiten werden ſowohl die 2 Die Satzungsänderungen und Aus dem Lande GD Schwetzingen, 29. Juni. Bei herrlichem Wetter veranſtaltete geſtern nachmittag die Kapelle der badiſchen Polizeimuſiker unter der Leitung des Obermuſikmeiſters Heiſig im hieſigen Schloßgarten ein Konzert, das die Beſucher vollauf befriedigte. Ein Spaziergang im Schloßgarten war geſtern auch in anderer Hinſicht ein Hochgenuß. Hat doch das Ausſehen des Schloßgartens durch den Regen der letzten Jeit weſentlich gewonnen. Die Blumenrabatten leuchten in friſchen Farben und die Wege, die während der Hitzperiode ganz verſta waren, ſind nunmehr wieder in muſtergültigem Zuſtande. Hoffent⸗ lich hält das ſchöne Wetter an, damit die fuͤr nächſten Sonntag ge⸗ plante Rheinlandkundgebung ſtattfinden kann.— Der Heimatkurs der„Badiſchen Heimat“ nahm am Samstag ſeinen An⸗ fang. Im Jagdſaal des Schloßzirkels ſprachen Profeſſor Dr. Fehrle über:„Der Volksglaube“, Profeſſor Dr. Meiſinger über: „Süddeutſche Volksſtämme und ihre Mundarten“ und Direktor Dr. Schnabel über:„Die Kurpfalz im Zuſammenhang mit der deutſchen Geſchichte“.— Geſtern abend hielt der Freiburger Schriftſteller H. E. Buſſr im oberen Hirſchenſaale einen Lichtbildervortrag über: „Schwarzwälder Maler und Schwarzwaldmaler“. Die Vorträge fanden den lebhaften Beifall der Zuhörer. Singen, 26. Juni. Zur Zeit richten in der Steißlinger Gegend beſonders im Gewann Frohnholz Wildſchweine wieder erheb⸗ lichen Schaden an. Trotzdem es den umſichtigen Jagdaufſehern wie⸗ derholt gelungen iſt, ſolche Schmarotzer zur Strecke zu bringen, iſt⸗ die Erbitterung bei den Landwirten inſofern recht groß, well irgend welche Entſchädigungen aus dem Kapitel ſolcher Verwüſtungen nicht geleiſtet werden. In Laienkreiſen wird die Schwierigkeit der Ver⸗ folgung der Wildſchweine ſtark unterſchätzt.— Nachdem das mark⸗ gräfliche Rentamt in Salem den vor einigen Monaten abge⸗ brannten Paradeishof im Staufener Gebiet bei Singen erworben hat, wo dieſelbe ohnedies größtenteils Beſitzerin der dortigen Liegen⸗ ſchaften iſt, wird nun das ganze Gelände mit jungem Waldbeſtand (Fichten) angepflanzt werden, womit dann die weitaus größte Ge⸗ ſamtfläche des Staufener Gebietes wieder mit Wald bepflanzt ſein wird. Das Gelände, auf dem Duchtlinger Sattel, zwiſchen Hohen⸗ twiel und Hohenkrähen iſt ein herrlicher Ausſichtspunkt auf das Aachbal, Bodenſee und die Alpen. Aber auch auf der Gemamung Hilzingen beſitzt das markgräfliche Rentamt noch ausgedehnte Wal⸗ dungen Lörrach, 23. Juni. Die Schweizer Behörden machen aber⸗ mals darauf aufmerkſam, daß mit oen grünen Paſſierkarten für den kleinen Grenzverkehr innerhalb der Schweiz nur diejenigen Gebiete beſucht werden dürfen, die für den kleinen Grenzverkehr zugelaſſen ſind. Die Stadt Zürich darf nur mit dem großen Reiſepaß betreten werden. Eine deutſche Dame, die mit einem Paß für den kleinen Grenzverkehr in Zürich übernachtete, wurde dort bei einer Hotelinſpektion von der Kriminalpolizei feſtgenom⸗ men und in unfinniger Weiſe 8 Tage lang im Gefängnis feſtge⸗ halten, bis die Richtigkeit der auf dem Paß enthaltenen Perſonal⸗ angaben feſtgeſtellt worden war.— Das Kind eines Arbeiters aus Lörrachwurde von einem tollwutverdächtigen Hunde gebiſſen und mußte zur Impfung und Beobachtung nach dem Paſteur⸗ inſtitut nach Stuttgart verbracht werden.— Von ſeinem eigenen Hunde, der der Tollwut ebenfalls verdächtig iſt, wurde ein älteres Ehepaar aus Lörrach⸗Stetten gebiſſen, das ſich ebenfalls nach Stuttgart begeben mußte.— Während der heißen Tage iſt darauf u achten, daß die Hunde, die im Hofe an der Kette liegen, nicht ber Sonne ausgeſetzt ſind, daß ſie ferner des öfterem am Tage 5 Waſſer erhalten und kein Freſſen zu ſich nehmen müſſen, as ſauer geworden iſt. Mangel an friſchem Waſſer und Freſſen ſowie die ſtarke Hitze fördern die Tollwut außerordentlich, wes⸗ halb die Beachtung dieſer Behandlungsweiſe empfehlenswert iſt. nzend -und wird ärztlich beurteilt. Literatur „Wilhelm worringer: Die Anfängeder Tafelmalerei, Inſel⸗Verlag, Leipzig.— Es iſt ſchade, daß der Verfaſſer ſich ſelbſt die Möglichkeiten, über den Kreis der Kunſtgelehrten hinaus zu wirken, durch die ſchwere Lesbarkeit ſeines Buches verbaut. Dieſer faſt in einem Geheimſtil Schrift kommt ſonſt die Auf⸗ abe zu, eine Lücke der Aaece auszufüllen. Und wenn ſchon ihre anſpruchsvolle Gedanklichkeit nicht Lektüre, ſondern Stu⸗ dium verlangt, ſo ſollte wenigſtens die Klarheit der Darſtellung dieſe Arbeit erleichtern. So aber iſt man gezwungen, ſich mühſam durch⸗ zuarbeiten. Das iſt ſchade um der Erkenntniſſe willen, die das Buch vermittelt. Worringer behandelt in ſeiner Monographie das Tafel⸗ bild von jenem Augenblick an,„wo das bewegliche Bild ſich als ſelbſtändiger Entwicklungsträger von dem Geſamtkomplex der Ma⸗ lerei abzuzweigen begann, um ſchließlich Alleinträger der Ent⸗ wicklung zu werden“. Mit ſtarker ſynthetiſcher Kraft, vielleicht manchmal ein wenig konſtruktiver Gewalt, weiſt er nach. daß dort, wo die Anfänge der Moderne, das heißt des ſpäteren Rahmenbildes, ſind, der Entwicklungsakzent auf der iſolierten Bildtafel liegt. Wor⸗ ringer behandelt u. a. Meiſter Bertram, Konard von Soeſt, den Dortmunder Marienaltax, die rheiniſche, die ſchwäbiſche und die fränkiſche Tafelmalerei. Höchſt intereſſant und einleuchtend iſt der Gang ſeiner Unterſuchung. Im öſtlichen Kulturkreis findet er den Ausgangspunkt der Entwicklung. das Deutſchordensgebiet geben die ſtarken Impulſe, die dann über den Norden hinweg nach dem rheiniſchen und ſüdweſtlichen Gebiet fortrücken. Glaubt der Verfaſſer auch trotz der Fülle neuen Materials noch nicht Ent⸗ gültiges geſagt zu haben, ſo iſt ſeine gründliche Betrachtung doch weit mehr als nur ein Auftakt zur Erforſchung der Anfänge mo⸗ derner Malerei. Zahlreiche gute Bildbeigaben kommen der Dar⸗ ſtellung zu Hilfe. ns. 0«26 0 * Wolfgang Golther: Schiller. Dichter⸗Biographien 1. Bd. Reclams Univerſal⸗Bihliothek Nr. 3878—80. Verlag Phil. Reclam jun. Leipzig.— Der Berufsmenſch, der über wenig Zeit verfügt, aber trotzdem gern an der Erweiterung ſeiner Bildung arbeitet, will raſch, aber dennoch gründlich orientiert ſein und von dem Geleſenen einen leicht feſtzuhaltenden Geſamteindruck mitnehmen. Golther erfüllt dieſe Forderung in der vorliegenden Schiller⸗Bio⸗ graphie vortrefflich. Mit kundiger Hand meiſtert er den großen Stoff und gibt eine klare und in der Wortprägung fein durch⸗ dachte Darſtellung des Lebens und Schaffens unſeres großen, volks⸗ tümlichen Klaſſikers. Das Buch wird denjenigen ein willkommener Wegweiſer ſein, welchen die Mittel zur Beſchaffung einer größeren „„„„ und die Zeit zu deren eingehendem Studium maneln. Dienstag, den 30. Jum 1925 neue Mannheimer Zeitung(mittas · Rusgabe) 5. Seite. Nr. 295 Aus der Pfalz tu ch. Ludwiashafen. 30. Juni. In den Sielen geſtorben iſt nach 3 aber ſchwerem Leiden im Alter von nahezu 73 Jabren der annte Mitbürger unſerer Stadt. Wilbelm Weiß. Mitbearünder und Mitinhaber der Firma Weiß u. Hameier. Alle. die in nähere erührung mit dieſem prächtigen Menſchen kamen, bedauern ſein henſcheiden. Er war ein liebenswürdiger Geſellſchafter und ein tüch⸗ reeller Geſchäftsmann mit reichen Erfahrungen auf allen Ge⸗ e datei von vornehmer Geſinnung und ſchlichtem, einfachen Weſen. Als er i. J. 1886 ſein Geſchäft aründete. widmete er ſich mit iugendlichem, tatenfrohen Eifer deſſen Ausbau. Daneben fand er — noch Zeit, ſich eingebend mit den öffentlichen Fragen zu be⸗ chäftigen. Der Aufſchwung der Nachbarſtadt Mannheim reizte ihn an. auch der Stadt Ludwiashafen zur Entwicklung und Ent⸗ altung ibrer Kräfte zu verhelfen. Wilhelm Weiß war ein beliebtes Mitalied der früheren Nationalliberalen Partei und bewahrte ihr die Treue auch in der Deutſchen Volkspartei. Im Jahre 1900 trat er aus dem öffentlichen Leben mehr zurück. Ein hartnäckiges Magen⸗ leiden bereitete ihm ſchon damals Soraen und Schmerzen. Mit heroiſcher Tatkraft ſtellte er während des Weltkrieges und dann namentlich in der allerbitterſten Zeit der Stadt, zu Beainn der Be⸗ letzung ſeinen Mann. Seinen Mitarbeitern gegenüber bekundete er ſich jederzeit als pflichtaetreuer und humaner Menſch. Wilhelm Weiß beſuchte noch am letzten Montaa das Sängerfeſt in der Ausſtellung. Am andern Nachmittag mußte er ſich legen. Zu dem alten Uebel geſellte ſich ein ſchweres Gallenſteinleiden, das dem ſonſt ſo kräftigen und geſund ausſchauenden Menſchen ſo ſchwer zu ſchaffen machte, daß der Tod als Exlöſer kam. 8 Kirrberg(Pfalz), 24. Juni. Ein folgenſchweres Unglück ereignete ſich geſtern nachmittag in der Nähe unſeres Ortes. In einer Sandgrube ſuchten mehrere Kirrberger Schutz vor dem einſetzenden Regen unter einem Abhang. Plötzlich ſtürzte das Erdreich zuſammen und begrub 4 Perſonen. Zwei davon konnten ſich aus den Sandmaſſen wieder ſelbſt befreien. Sie eilten ins Dorf zurück, um Hilfe zu holen. Unter dem Erd⸗ reich lagen noch verſchüttet der etwa 40 Jahre alte Landwirt Leonhard und deſſen 5 Jahre altes Kind. Trotz ſofort vorge⸗ nommener Rettungsmaßnahmen konnten beide nur als Leichen geborgen werden. Sie haben den Erſtickungstod gefunden. Noch am Nachmittag erſchien das Gericht aus Zweibrücken an der Un⸗ glücksſtelle, um die nötigen Unterſuchungsmaßnahmen anzuſtellen, worauf die Leichen freigegeben wurden. Nachbargebiete 1s. Lamperkheim, 25. Juni. Heute morgen trat hier von 10—11 Uhr ein ſehr ſchweres Gewitter nebſt wolkenbruchartigem Regen auf, der zeitweiſe von ſchwerem Hagelſchlag begleitet war. Der Blitz ſchlug acht mal in Häuſer ein, ohne ernſtes Unheil anzurichten. In einem Fall, als eben der Hausbeſitzer ſein Wohnzimmer verlaſſen hatte, ſchmetterte ein Blitzſtrahl den ganzen Deckenverputz herab und zertrümmerte noch Sonſtiges der Wäſche⸗inrichtungs In anderen Falle fuhr der Blitz in ein Zimmer, eine Frau und Kinder betäu⸗ bend, worauf er ſeinen Weg wieder ins Freie nahm. Auch im Drans⸗ formatorenhaus der Z. W. R. wurde ein Tranformator völlig zerſtört. Der Hagelſchlag richtete vielfach an Obſtbäumen durch Ab⸗ ſchlagen der Früchte und da⸗ Zerſchlagen der Feldpflanzen großen Schaden an wohingegen der ſeitherige anhaltende Regen noch vielen allerdings in allerletzter Minute. Gerichtszeitung der Mordprozeß Löb vor dem Schwurgericht „Frankenkhal, 29. Juni. Der Ludwigshafener Mordprozeß Löb, der ſchon einmal im November vorigen Jahres das Schwurgericht Frankenthal in zweitägiger Verhandlung beſchäftigt hatte und wobei der heutige Angeklagte Findt der ſeinerzeit als Zeuge auftrat, der Mithilfe an dem Mord ſich verdächtig machte, weshalb die Verhand⸗ lung vertagt werden mußte, erlebte am Freitag, Samstag und Mon⸗ tag nochmals eine Wiederholung. Diesmal waren es drei Angeklagte und zwar 1. die ledige Kellnerin Juliana Weimar aus Ludwigs⸗ hafen wegen Mords und ſchweren Raubs, 2. der Tagner Joh. Findt wegen Mordes und 3. die Schweſter des Findt, die ledige Eliſabeth Findt, wegen Meineids, den ſie in der letzten Schwurgerichtsſitzung geleiſtet haben ſoll, indem ſie erklärt hatte, daß die Weimar ihr nie etwas von dem Fall Löb erzählt hatte. 86 Zeugen waren zu der Verhandlung geladen. Die Verhandlung war reich an Zwiſchenfällen. Am Montag kam es zu einem neuen Zwiſchenfall. Die Weimar be⸗ hauptete plötzlich Findt ſei einer der Täter, nachdem ſie es vorher be⸗ — 75— hatte. Findt dagegen beteuerte ſeine Unſchuld, die Angaben r Weimar ſeien völlig erlogen, er habe Löb überhaupt nicht gekannt. Als dann der Vorſitzende die Weimar fragte: War Findt dabei? ſagt ſſe: Jawohl, er war dabei, ich nemms uf mich. Drohend ſtürzen ſich die angeklagten Geſchwiſter auf die Weimar und ſchreien:„Lügnerin. Du“, werfen ſie ihr ins Geſicht,„willſt Du unſchuldige Leute aufs Schaffot bringen?“ Der Vorſitzende ordnet nun an, daß die Weimar und Findt Aug in Aug gegenüberſtehen. Da i der in Weinen aus. Eliſabeth Findt verlangt die Ladung der vier Entlaſtungszeugen, die wiſſen, daß ihr Bruder an dem Mordabend, einem Sonntag, zu Hauſe war, die der Staatsanwalt bereits am Samstag freigegeben hatte und nicht vernommen worden waren. Die Zeugen wurden hierauf neu geladen und die Verhandlung bis auf 2 Uhr Nachmittags ausgeſetzt. Die vier Zeugen konnten nicht mit Beſtimmtheit behaupten, daß Findt zu Hauſe geweſen, teils ſagen ſie, ſie hätten abends Findt in der Wirtſchaft„Jur Mühlau“ in Lud⸗ wigshafen geſehen, wußten aber nicht genau die Zeit, die anderen wiſſen nicht, ob Findt gerade am Tatſonntag von ihnen abgeholt wurde. Die beiden Zeugen Wilh. Steiner und Seb. Steiner waren Freunde Findts und ſaßen volle ſechs Monate wegen des Mordes in Unterſuchungshaft. Trotz dem auch die Vernehmung der Entlaſtungszeugen kein poſitives Ergebnis zu Tage förderte, hielt der Staatsanwalt die Anklage gegen Johannes Findt und ſeine Schweſter aufrecht. Gegen die Weimar beantragte er eine Zuchthausſtrafe von 13 Jahren, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte und Zuläſſig⸗ keit der Polizeiaufſicht, gegen Johannes Findt wegen. Totſchlags und Beraubung 15 Jahre Zuchthaus, gegen Eliſabeth Findt wegen Mein⸗ eids unter dem Ermäßigungsgrunde des§ 157 eine Gefängnisſtrafe von neun Monaten. Die Anklage wegen Mordes ließ der Staats⸗ anwalt fallen und die Weimar kam nur wegen Beihilfe zu einer ſchweren Beraubung in Betracht. Erſt nach zehn Uhr abend⸗ wurde das Urteil gefällt. eimar wurde zu einer Zuchthausſtrafe von, 10 Jah⸗ ren und Ehrverluſt auf die gleiche Dauer verurteilt, außerdem Zu⸗ läſſigreit der Palizeiaufſicht ausgeſprochen, die Geſchwiſter indt wurden freigeſprochen und ſofort aus der Haft ent⸗ laſſen. Mit Weinen nahm die Weimar das Urteil entgegen. Während des ganzen Nachmittags ſaß ihre Gefängniswärterin neben ihr, da ie des öſteren unwohl wurde. Die Wärterin ſelbſt wurde in der Verhandlung als Zeugin vernommen. Dieſer hatte Weimar noch vor Beginn der Verhandlung in, ihrer Verlogenheit geſagt, Findt ſei nicht der Täter geweſen und ſie geſtand denn auch wieder zu, daß Findt nicht dabei war. Mit blauem Auge davongekommen Mit ſchwerer Betrunkenheit ſuchte der Schloſſer Erich Krüger aus Berlin ſeine Handlung zu entſchuldigen, die ihn beinahe ins duchehaus gebracht hätte. Der Angeklagte ſtand eines Abends auf ihr Straße als die Stüte Erna G. an ihm vorüberging. Er ging Gezhach und ließ auch nicht ben ihr ab, als ſie ſich durch ſchnelles an dem Verfolger zu entziehen ſuchte. Plötzlich ſtürzte er ſich 555 einer menſchenleeren Ecke auf ſie, warf ſie zu Boden, hielt ihr 9 Mund zu und entriß ihr die Handtaſche. Er kam jedoch 5 ſeiner Beute nicht weit. Auf das Hilfegeſchrei der Ueber⸗ 5 enen wurde er verfolgt und ergriffen. Bei Verſagung mildern⸗ er Umſtände hätten ihm nach dem Geſetz als Mindeſtſtrafe 5 Jahre uchthaus gedroht. Mit Rückſicht auf ſeine Jugend und ſein bis⸗ — diobeeſcheltenes Verhalten nahm das Schöffengericht Berlin 3 n dieſer Strafe Abſtand. Es verurteilte ihn zu einem Jahr und 3 Monate Gefängnis. bricht die Weimar wie⸗ Sportliche Rundſchau Fußball Spielvereinigung 11— verein für Turn⸗ u. Raſen · ſport Feudenheim 1·2(:1) Nachdem ſich die beiden Mannſchaften vor einigen Wochen ein unentſchiedenes:2⸗Spiel geliefert hatten, ſtanden ſich am vergan⸗ genen Sonntag die beiden Ligamannſchaften zum Rückſpiel erneut gegenüber. Das Spiel zeigte aber keine beſonderen Leiſtungen. Sandhofen hatte für Staatsmann und Küchel, die in Speyer mit wirkten, Erſatz einſtellen müſſen, während Feudenheim ohne den ver⸗ letzten Büchler antrat. 25 Sandhofen drängte ſofort nach Spielbeginn, aber die Feuden⸗ heimer Verteidigung war zunächſt allen Situationen gewachſen. Erſt in der 25. Minute ging Sandhofen in Führung, nachdem Feuden⸗ heims Torhüter ſein Tor verlaſſen hatte. Kurz vor Halbzeit glich Feudenheim durch Lipponer aus. Halbzeit:1. 1 In der 2. Halbzeit riſſen die Feudenheimer die Offenſive an ſich, während der Gegner ſelten vors Feudenheimer Tor gab, wo Ueber⸗ rhein immer wieder klärend eingriff. In der 27. Minute nach dem Wechſel gelang es den Gäſten in Führung zu gehen.:1 für Feu⸗ denheim. Bei ausgeglichenem Spiele verſtrichen die reſtlichen Minu⸗ ten, es blieb aber beim:1⸗Siege Feudenheime 5 Feudenheims Verteidiger Ueberrhein war der beſte Spieler auf dem Felde. Samstag, der⸗ Mittelläufer, ſpielte unter Form, im Sturm war Benzinger die treibende Kraft. Sandhofens Hauptſtärke lag in der Verteidigung. Schiedsrichter Sponagel(Sandhofen) leitete einwandfrei. tl⸗, Leichtathletik Spork in der Süga Der Ortsverband für Leibesübungen werbetag im Monat Mai infolge Regenwetters nicht zu Ende führen, ſodaß er den Reſt der Veranſtaltungen am Samstag abend in der Ausſtellung der„Süga“ abhielt. Um.30 Uhr fanden zunächſt Vierermannſchaftsfahren(je 1000 Meter) mit unktwertung ſtatt. Dieſelbe wurde auf der Induſtrieſtraße vor dem Ausſtellungsgelände vorgenommen. Das Ergebnis iſt folgendes: I. Radfahrer⸗ klub Frieſenheim 12 Punkte; 2. Wanderfalke Mundenheim 9 Punkte; 3. Männerradfahrerverein Ludwigshafen 5 Punkte. Nach dem Fußballendſpiel um den A. S..⸗Pokal F. C. Phönix Ludwigs⸗ hafen— Union Ludwigshafen:2(.2) fand in der großen Halle ein Kunſtradfahren der Ludwigshafener Radfahrervereine ſtatt. Der Radfahrerverein Mundenheim eröffnete die Vorführungen mit einem Achter⸗Jugendreigen, der von ſeinem Sechſer⸗Reigen des Männerradfahrervereins Ludwigshafen abgelöſt wurde. Die Vor⸗ führungen der Kunſtfahrer Bechtel und Weller ſetzten die Zuſchauer durch ihre verblüffenden Leiſtungen in Erſtaunen. Spontaner Bei fall belohnte die Radkünſtler. Abwechſlung brachten der Schuſter⸗ und der Schnitterreigen, die ein belebtes Bild auf die Bühne zau⸗ berten. Den Schluß bildete ein Sechſer⸗Kunſtreigen der Meiſter⸗ ſchaftsmannſchaft des Radfahrervereins Mundenheim, der vortreff⸗ lich zan een wurde. Der Vorſitzende des Ortsverbandes für Leibesübungen, Herr Ingenieur Wagner, gab die Sieger des Fuß⸗ ballſpiels und des Radrennens bekannt und ſprach denſelben im Namen des.f. L. die herzlichſten Glückwünſche aus.(ehee Zubiläums- Sporffeſt in Kaiſerslautern Als Abſchluß ſeiner Jubiläumsſportwoche veranſtaltete der F. V. Kaiſerslautern am Samstag und Sonntag nationale leichtathletiſche Wettkämpfe, die gute Leiſtungen brachten. den Hauptanteil der Preiſe F. V. Kaiſerslautern und M. T. G. Mannheim. Erſterer ebenmal und M..G. fünfmal Sieger. Die intereſſanten Kämpfe achlen folgende Ergebniſſe„„ 100 Meter-Sauf für Jugend Jahrgang 09 10. 1. Schüler, F. K. Pirmafens 12,0, 2. Huſar, Sp. V. Kirchheimbolanden 12,8 3, Schaumlöffel, Lauterecken 13; 4. Heverhagen, Lauterecken 13,2 Se⸗ kunden. 65 22365 100 meter⸗Cauf für Jugend Jahr 07 0Ss. 1. Dreyfuß, ..K. Landau, 12,6; 2. Ritter, F. C. Plneſene 12,8; 3. Kehr, L. F. C Pfalz Ludwigshafen 13,00; 4. Becker,..R. Landau 13,2 Se⸗ kunden. 9 FSpeerwerſen für Jugend, offen. 1. Haber, F. K. Pirmaſens 41,82; 2. Ohler, F. V. Speyer 39,17; 3. Brenneis, F. V. Kaiſers⸗ lautern 36,90 Meter. B 800 Meter⸗Lauf für Jugend offen. 1. Kühltau, F. K. Kaiſers⸗ . Sgh 9 8 ae 25 55 1 17,8 Sek; „Schuler, F. C. Pirmaſens 2 Min. 21 Sek.; 4. Chriſtmann, B. f. R. 1. Sek. 1 8 7 Augelſtoßzen für Jugend offen. 1. Ohler, F. V. Speyer 12,64: 2. Klink, Kaiſerslautern 11,95; 3. Winkler, L. F. C. Pfalz Ludwigs⸗ hafen 11,84 Meter.„ 4 mal 100 meter Jugendſtaffel. 1. Saax⸗Saarbrücken 503 2. F C. Pirmaſens 50.2; 3. V. f. R. Landau 51 Sekunden. 100 Meter⸗Sauf für Erſtlinge. 1. Looſacker,..G. Mann⸗ ö 7,44 Min.; 2. Aviron Romand, Zürich 7,44%½; 3. Royal⸗Club Nau⸗ heim 12,0; 2. Kroher, Poſeidon Kaiſerslautern 12,6: 3. Ruf Otto, VB.f. B. Zweibrücken 12,8; 4. Wender, Saar Saarbrücken 18, Soek. Weitſprung für Damen. 1. Schönle, F. V. Kaiſerslautern 4,45: 2. Häfner, F. V. Kaiſerslautern 4,40; 3. Betz, F. C. Pirmaſens 4,20 Meter. Kugelſtoßen für Damen: 1. Quaſt. F. Z. Kaiſerslautern,.35: 52 F. V. Pirmafens..95: 3. Vogel, Saar 05 Saarbrücken. . 15 1 4 35 1 4 1 Weitſprung für Junjoren: 1. Waaner. F. V. Kaiſerslautern. 6,20: 2. Karle. M. T. G. Mannbeim, 6/00: 3. Weiler, F. V. Bingen. 5,90 Mtr.))ͥͤ 800 Meter-Lauf offen. 1. Zimmer. Fraulautern 2 Min. 17.4 Sek. 2. Schwander M. T G. Mannbeim. 2 Min. 19 Sek.: 3. Bieber. F. C. Pirmaſens, 19,3 Sek.„„„„„ Weitſprung mit Anlauf. offen. 1. Waaner. F. V. Kaiſers⸗ lautern. 6,45: 2. Doppler. V. f. R. Landau. 627: 3. Lemmes. Saar 05 Saarbrücken..92. 4. Karle. M. T. G. Mannheim 5885 Mtr. 100 Meter Jungmannen: 1. Kirchheimer, M. T. G. Mann⸗ heim, 11.8 Sek.: 2. Looſacker, M. T. G. Mannheim. 12 Sek.: 3. Senghäuſer. F. V. Bingen, 12.2 Sek.: 4 Wienkopp, F. C. Pirma⸗ offen. 1. Kirchheimer, M. T. G. Mann 11,6 Sek.: 2. Samſel. Saar 05 Saarbrücken. 11.1 Sek.: 84 Vopt M. T. G. Mannheim. 12 Sek.: 4. Schramm. M. T. G. Mannheim. 122 Sell.. T ee 1500 Meter⸗Cauf: 1.., F. V. Kaiſerslautern. 4 Min. 35.2 Sek.: 2. Oop. B. f. R. Landau, 4 Min. 30 Sek.: 3. Roßer, F. C. Pirmaſens, 4 Min. 45 Sek.: 4. Becker. Sp. V. Kirchheimbolanden, 4 N Hochſprung mit Anlauf: 1. Doppler, V. f. R. Landau..60 Meter(durch Los entſchieden): 2. Schabler. Sp. V. Kirchheimbolan⸗ den, 160: 3. Bug. Sp. V. Kirchheimbolanden, 1,58 Mtr.— Kiefer. F. V. Kaiſerslautern ſpringt außer Konkurrenz 163 Mter. 400 Meter-Cauf für Anfänger: 1. Schwan der, M. T. G. Mannheim 57.4 Sek.: 2. Roſer, F. C. Pirmaſens. 61.8 Sek.: 3. Richter. F. V. Kaiſerslautern, 63.4 Sek.: 4. Rösner, V. f. R. Lan⸗ ee 13„„ Speerwerfen: 1. Junium Ph., L. F. C. Pfalz Ludwiash. 8,16. 2. Kuhn, F. V. Frankenthal, 40,60: 3. Schick, T. u. F. E. Wes nheim, 35.24 Mtr. 1500 Meiter⸗Staffel: 1. Karlsruher F. V. 3 Min. 37,4; 2. F. C. Pirmaſens 3 Min. 43 Sekunden; 3..⸗V. Bingen aufgegeben. 4 mal 100 Meter Damenſtaffel: 1. F. C. Pirmaſens; 2..⸗ V. Kaiſerslautern. 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. F. C. Frankental 46,4 2. M. T. G. Mannheim 46,6; 3. B. V. Bingen 46,8 Sekunden. 200 Meker-Cauf offen: 1. Maas⸗Frankental 24,1; 2. Bieber F. C. Pirmaſens 25 Sekunden. 5000 Melerlauf: 1. Eisbach..⸗V. Bingen 16 Min. 23 Sek.; 2. Sokcli, PhönixKaiſerslautern 18 Min 12 Sek.; 3. Meiſter, V. f. R. Landau 18 Min. 21 Sekunden. Diskusmerfen. 1 Buchgeiſter, F..⸗ Freiburg 39,90.; aon N. Haiſerslautern 36,49 Meter; 3. Trautwein.⸗V. Vingen 34,98 Meter. 1 e Trautwein,.⸗V. Bingen 11,42 intereſſanter als am konnte ſeinen Sport⸗ Bei⸗ ſchaft Luzern. Kugelſtoßen: 1. Major, F. V. Kaiſerslautern 11,70 Meter: 2. 5 Meter; 3. Metzner,.⸗V. Franken⸗ tal 11,20 Meter. 200 Meker-Cauf für Jungmannen: 1. Kirchheimer, M. T. G. Mannheim, 24,4 Sek.; 2. Senghäuſer, F. V. Bingen 24,6 Sek.; Metzner,.⸗V. Frankegtal. 400 Meterlauf offen: 1. Dauenhaue r. F. C. Pirmaſens 54 Sekunden; 2. Schwander, M. T. G. Mannheim 54,8 Sek.; 3. Bieber, F. V. Kaiſerslautern 57 Sekunden. 3000 Meter-Staffel: 1. F. C. Karlsruhe 8 Min 54 Sek.; 2. F. V. Kaiſerslautern 9 Min. 14 Sekunden. 100 meier⸗Cauf für Damen: 1. J. Vogel, Saar 05, Saar⸗ brücken, 14 Sekunden; 2. Boll, F. C. Pirmaſens, 14,2 Sekunden; 3. Betz, F. C. Pirmaſens 14, Sekunden. Dreikampf für Senioren 2:(100 Meterlauf, Weitſprung, Kugel⸗ ſtoßen): 1. Doppler, V. f. R. Landau 161 Pkt.; 2. Trautwein, F. V. Bingen 148 Pkt.; 3. Major, F. V. Kaiſerslautern 128 Pkt.; 4. Lemmes, Saar 05, Saabrücken, 126 Punkte. KRuderſport 27. Internationale Amateur-Ruderregalta des vierwald · ſtätterſees in Luzern 1925 R. Sch.⸗Sonderberichterſtatter.) (Von unſerm Zweiter Taa 55 Cuzern, 28. Juni. Deer heutige zweite Tag der 27. unter der Ungunſt der Witterung, wurde aber nicht ſo wie am Sams⸗ tag verwäſſert, da es ſich vorher gehörig ausreanete. Die Rennen. die zwiſchen 9 und 1 Uhr vormittags gefahren wurden, waren weit Vortage, da die Endkämpfe ſich faſt durchweg ſehr ſpannend geſtalteten. Leider zog der einzige reichsdeutſche Verein (Waſſerſportverein Godesberg) ſeine Meldung für das 8. Rennen (Doppelzweier) zurück, ſodaß auch heute nur Schweizer Vereine, mit Ausnabme eines Mailänder, ſtarteten. Der gebotene Sport war ſehr beachtenswert. Auf dem ſtark beſetzten Begleitdampfer, von dem aus man die Ren⸗ nen vom Start bis zum Ziel auf das genaueſte verfolgen konnte. wurde wieder der Totaliſator ſehr in Anſpruch ſtehend der Verlauf: 85 8. Vierer ohne Skeuermann. Herausforderungspreis von der „Reuß“, geſtiftet von den Damen des Ruder⸗Clubs„Reuß“. Luzern. Dreimal ohne Reihenfolge zu gewinnen. 1. Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Zürich 7,3175 Min.; 2. See⸗Club Zürich 7,455. Leicht mit mehreren Längen ge⸗ wonnen. da ſich der See⸗Club nach dem Start verſteuert. 9 Einer. Junioren. 1. See⸗Club Zürich(A. Perre⸗ nou), 8,35 Min.; ſand) 8,36%; 3. Antwerp Ruder⸗Verein„Humanitas“. Rowing⸗Ckub, Anvers(F. Vintens) 8,40%6. Zürich aufgegeben. Sehr intereſſantes rung zwiſchen Vintens und Storſand. Kurz vor dem Ziel verſteuert ſich Vintens, der ſchon auf der erſten ilfte aus dem aleichen Grunde zurückgefallen iſt, von neuem und wird von Storſand auf den dritten Platz verwieſen. Perrenoud ſiegt leicht mit einer reichlichen Länge. Der zweite Züricher bat bei 1000 Meter aufgegeben. 10. zweier mit Steuermann. 1. Ruder⸗Club„9 Luzer n 8,3096 Min.; 2. Sociéte Nautigue„Etoile“. Bienne 8 3. See⸗Club Zürich 8,4178; 4. Polytechniker Ruder⸗Club Zürich 9,3276. Die Luzerner führen über die ganze Bahn und gewinnen leicht in ſchönem Spiel. Scharfer Kampf um den zweiten Platz zwi⸗ ſchen Bit ne und gürich. 1 2 11. Bierer mit Steuermann. J. Deutſcher Ruder⸗Ver⸗ ſein, Zürich 7,50 Min. 2. Zürich 7,5976; 3. See⸗Club Biel 8,0276; 4. See⸗Club Zürich 8,046. Nordiska Roddföreningen. Zürich und Aviron Romand. Zürich auf⸗ ſchen See⸗Elub Zürich, See⸗Club Biel und Deutſcher Ruder⸗Verein. ins Vordertreffen. während See⸗Club Zürich zurückfällt. Scharfes Bord an Bord⸗Rennen zwiſchen den beiden ſiegenden Züricher Ver⸗ einen. 12. Doppelzweier. Herausforderungspreis der Kurhaus⸗Geſell⸗ Dreimal ohne Reihenfolge zu gewinnen. 1924: See⸗ Club Luzern. 1. See⸗Club Luzern 7,.56 Min.: 2. Societa Ca⸗ nottieri Milano 8,02: 3. See⸗Club Thun 8,1076. Waſſerſportverein Godesberg zurückgezogen. Das Rennen liegt auf der ganzen Strecke zwiſchen Luzern und Mafland. Bei 1000 Meter hat bereits Luzern klare Führung wird aber bis ins Ziel von Mailand hart bedrängt. Die beiden führenden Boote kommen beim Einlauf aus der Bahn. werden aber trotzdem nicht disaualifiziert. Ein von Mailand ein⸗ gelegter Proteſt wird zurückgezogen. Das Rennen brauchte infolge⸗ deſſen nicht, wie beabſichtiat war, noch einmal gefahren zu werden. 13. Vierer mit Steuermann. Junioren. 1. See⸗Club Phun tiaue de Gand 7,51; 4. Nordiska Roddföremingen Zürich 8,096, Deutſcher Ruder⸗Verein, Zürich aufgegeben. Bei 1000 Meter führt bereits Thun mit mehreren Längen vor Aviron Romand. Die die beiden Sieger auf aleicher Höhe. hier auf. Scharfer Endkampf zwiſchen Tbun und Zürich. Mit einer Länge gewonnenn.)ꝓ 8 14. Achter mit Steuermann. Völkerverſöhnungsvreis. Heraus⸗ forderungspreis, geſtiftet von Generaldirektor Dr. Alfred Ganz. St. Niklauſen bei Luzern. Dreimal ohne Reihenfolge zu gewinnen. 1924: Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Zürich. 1. See⸗Club Biel: 2. See⸗Club Luzern: 3. Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Zürich: 4. See⸗Flub Zürich: 5. Roval⸗Club Nautiaue de Gand. An⸗ fänalich ſehr geſchloſſenes Rennen. Ronal⸗Club Nautiaue de Gand fällt bald zurück. Bei 1000 Meter lieat das Rennen bereits zwiſchen Biel und Luzern. auf den dritten Platz vorgerückt. Im Einlauf liegen Biel und Luzern nahezu auf aleicher Höhe. Biel läßt ſich den Sieg nicht mehr ſtreitig machen und ſieat in brillantem Endſpurt mit einer halben Länge. Kegler⸗Berband Mannheim und Amgebung auf der eigenen Ba⸗ bisher keine Niederlage beigebracht werden. Rheinperle erreichte 925 8 B58 821 Holz. Ein ſolcher Unterſchied habt zu haben, denn alle Spieler blieben unter dem erforderlichen Durchſchnitt. Nicht ein Spieler von Bock kam über die Zahl ſeines Gegners. der ſezte Spieler von Bock enttäuſhte ſtark, donnte ſich doch auch dieſer Spieler, wie ſeine Vorgänger, auf der Bahn nicht zurechtfinden. Rheinperle hielt den Durchſchnitt. Die erſt jetzt 4 die Kam pfmannſchaft eingeſtellten Spieler zeigten gute Leiſtungen, wie auch der Höchſtwurf von 163 von einem dieſer Spieler erzielt wurde bellenſtand iſt nun folgender: 8 H0570“ Spiele Gewonnen Verloren Punkte ;;v efferminz 6 Einigteit 523 5 2. SSS 2 3 4 Die Kämpfe um die Stadtmeiſterſchaft gehen ihrem Ende entgegen. Es findet nur noch das Rückſpiel zwiſchen Vock und Pfefferminz ſtatt. Aller Vorausſicht wach muß zwiſchen Pfefferminz und Rheinperle ein Eniſcheidungsſpiel ausgetragen werden. Für die Pokalkämpfe in Sandhofen ſind die Meldungen ſehr zahlreich eingelaufen. G ſpielen am 5. Juli: Einigkeit, Gute Gaſſe, Goldene Sieben, Frohſinn, Zähe Brüder und„08 Sad⸗ hofen“; am 12. Jul Stawiſche Brüder“, Rheinperle, Gib ihm, Bock und„08 Sonzzzofen“; em 19. Juli: Pfefferminz, Alle Neun und Edelweß. Jur Mainzer Kegelſportwoche ſind zwei Zehner⸗ Mannſchaften gemeſdet. Beide Mannſchaften ſpielen vorher n auf der Verbandsbahn im Abmerberg in Heidelberg. Luzerner Regatta litt ebenfalls Der techniſche Apparat klappte ebenfalls vorzüglich. genommen. Nach⸗ 1924: See⸗Club Zürich. 2. Nordiska Roddföreningen, Zürich(B. Stor⸗ Rennen mit ſcharfem Endkampf. Nach 1000 Meter wechſelnde Füh⸗ „Reu*. 8,40: Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Kurz vor dem Ziel rückt die Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Zürich andern Boote weit zurück im zweiten Treffen. Bei 1500 Meter liegen Deutſcher Ruder⸗Verein gibt Aum 25. Juni ſpielte in der Rheinluſt Bock gegen Nheiaperle. Das Spiel nahm den erwarteten Verlauf, denn Rheinperle kzante wurde bislang nicht geſchaffen. Bock ſcheint einen ſchlechten Tag ge⸗ gegeben. Bei 1000 Meter führt See⸗Club Zürich vor See⸗Club Biel und Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Zürich. Aviron Romand und Nordiska Roddföreningen weit zurück. Das Rennen liegt dann zwi⸗ Die Ruder⸗Sektion des Fußball⸗Club Zürich iſt —— :!!—-——;.—˙i——ʃ —— ²˙—— 28 ———1——-— — ———— —— 8 —— —— ——— ———— — — —— d. Seite. Nr. 2988 Aeue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Nusgabe) Dienstag, den 30. Junt 1925 [Neue Mannheimer Seitung Abſchluß der preußiſchen Schiffahrtsgruppe Die vier Geſellſchaften des preußiſchen Schiff⸗ fahrtskonzern veröffentlichen ihre Geſchäftsberichte für das Jahr 1924. Von der Ausſchüttung einer Dividende wird zand genommen, dagegen der nach Abzug der üblichen Ab⸗ ſchreibungen und Rückſtellungen verbleibende Reſt des Reingewinns auf neue Rechnung vorgetragen. Die Rhein · und Seeſchiffahrts⸗Geſellſchaft berichtet in ihrem Jahresbericht u. a. Folgendes: „Die Waſſerführung des Rheines war bis in den Herbſt durch⸗ weg günſtig und hätte bei voller Ausnutzung der Ladefähigkeit der Schiffe die Bewältigung großer Transportmengen ermöglicht. Indeſſen blieben durch den im Mai ausgebrochenen und mehr als vier Wochen andauernden Streik der Bergarbeiter im Ruhrgebiet die für die Rheinſchiffahrt ausſchlaggebenden Kohlentransporte längere Zeit aus. Unſere Güterdampfer konnten faſt während des ganzen Jahres hinreichend beſchäftigt werden. Wenn auch ihre Geſamtleiſtung im Vergleich zum Vorjahr geſtiegen iſt, ſo blieb ſie doch gegenüber der Vorkriegszeit noch immer ſtark zurück. Mit einer endgültigen Beſſerung iſt nicht zu rechnen, ſolange die in ihrer Wirkung gegen die Rheinſchiffahrt gerichtete Tarifgeſtal⸗ tung der Reichsbahn nicht grundlegend geändert wird. Den fortgeſetzten Bemühungen um die Erlangung von Umſchlagstarifen für die Rheinhäfen blieb in der Hauptſache auch im Berichtsjahre der Erfolg verſagt. Unſere Tochtergeſellſchaft, die„Rhein⸗ und See⸗ e m. b..“ hat unter der Ungunſt der geſchil⸗ derten Verhältniſſe, daneben durch Transporterbeiterſtreiks, nament⸗ lich durch einen ſolchen von längerer Dauer in Köln, empfindlich gelitten und daher nur ein mäßiges Erträgnis zu verzeichnen. Das Geſamtergebnis, das unter den obwaltenden Verhältniſſen ohnehin ſehr unbefriedigend war, wurde noch beſonders beeinträch⸗ tigt durch übermäßig hohe Steuern und Zinſen und durch ungewöhnlich große Aufwendungen für Unterhalt und Inſtand⸗ ſetzung unſerer Flotte, die durch die erwähnten Beſchlagnahmungen teilweiſe ſtark gelitten hatte.“ Der Bruttogewinn belief ſich auf 1 683 419.I, wogegen Steuern 115 316.4, Handlungsunkoſten 366 622.%, Erneue⸗ rungskoſten 533 520./l, Arbeiterverſicherungen 44038 Re. und Intereſſenkonto 382 209./, zuſammen 1 441 705.A erforderten. Nach 227 054.= Abſchreibungen verbleibt ein Saldo von 14 660 Reichsmark, der auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. In der Bilanz ſtehen unter Aktiva: Schiffs⸗Konto mit 2 600 000.4, Lagerhaus⸗Konto Mannheim mit 489 038.., Lagerhalle Mainz mit 19 000.4, Mobilien⸗ und Inventar⸗Konto mit 20 000=4, Vorrat mit 28 515=I, Effekten⸗ u. Beteiligungen mit 2 309 895.⸗A4, Debitoren mit 3 644 271., Kaſſa⸗Konto mit 9218 Rel. Paſſiva: Aktien⸗Kapital mit 3 150 000 R, Um⸗ ſtellungs⸗Reſervefonds mit 495 000.=4, Lagerhaus⸗Amortiſationen mit 307 175 Rell, Schiffs⸗Hypotheken mit 1117 800., Kreditoren mit 3 988 877 ReI und Abſchluß⸗Uebertragungen mit 46 426.(l. Mannheimer Lagerhaus-Geſellſchaft „Die troſtloſen Verhältniſſe, unter denen die Rheinſchiffahrt bei Ausgang des Jahres 1923 unter dem Druck ſtändig drohender Beſchlagnahmungen zu leiden hatte, dauerten bei Jahres⸗ . Deutſche Woerner⸗Werke.-., Mannheim gh. Die Geſellſchaft konnte im erſten Viertel des Jahres 1924 einen lebhaften Auftragseingang verzeichnen, ſpäterhin machte ſich die Geldknappheit im Inland nachteilig bemerkbar, ebenſo war der Mannheim⸗Ludwigshafener Metallarbeiterſtreik von Mitte April bis Ende Mai von Nachteil. Die Geſellſchaft wurde hierdurch mit Erledigung ihrer Aufträge, insbeſondere auch ſolcher aus dem Aus⸗ land N In den letzten Monaten des Jahres 1924 trat eine merkliche elebung des Inlandsgeſchäftes ein, auch 3 es, weitere große Auslandsaufträge zum Abſchluß zu bringen. Der Rohgewinn betrug 268 229 /. Davon erforderten die Generalunkoſten 184074 und Abſchreibungen 12 214. Aus dem Reingewinn von 71941 werden 8 pCt. Dividende auf 440 000 Aktienkapital mit 35 200„ verteilt, der geſetzlichen Rücklage 3 500 zugeführt und nach Berückſichtigung der Gewinn⸗ anteile von Vorſtand und Aufſichtsrat mit 18 902, 14 239 1 auf neue Rechnung vorgetragen; Den laufenden Verpflichtungen von 140 235„ ſtehen 123 260 Ausſtände gegenüber, auf Fabrikations⸗ konto werden 208 597 Waren ausgewieſen; an Effekten ſind 18 400, an bar 4926 vorhanden, Anlagekonten und Einrich⸗ tungen erſcheinen mit 327 776„1. Die.⸗V. unter Vorſitz von .⸗A. Dr. Eder genehmigte den Abſchluß ſowie eine formelle Aenderung des Umſtellungsbeſchluſſes, wonach die Papiermarkaktien jetzt auf 40 R/ das Stück lauten. Das Aktien⸗ kapital iſt demnach eingeteilt in 10 700 Stamm⸗ und 300 Vorzugs⸗ aktien, letztere mit 30 fachem Stimmrecht. Der in ſeiner Geſamtheil gusſcheidende Aufſichtsrat wurde wiedergewählt. Die Firma ver⸗ 1825 über einen Auftragsbeſtand, der 41 bis zum Schluß des Jahres 1925 pollauf beſchäftigt; ihre Ausſichten werden als recht günſtig angeſehen. Zucker prompt innerhalb 10 Tagen Ruhig. * Magdeburg, 29. Junt. 21,50, Lieferung Juli—, Sept.——. Neues aus aller Welt — Welche Fächer ſiudieren die Jrauen? Nach der Univerſitäts⸗ ſtatiſtik betrug die Zahl der ſtudierenden Frauen im Jahre 1924: 7913. Faſt die Hälfte davon, nämlich 3369, widmeten ſich dem philo⸗ ſophiſchen Studium. 10˙8 ſt dierten Medizin, nahezu ebenſopel, 1058, Volkswirtſchaft. Rechtswiſſenſchaft ſtudierten 482. Die theo⸗ logiſche Fakultät zählt nur 2 Hörerinnen Die übrigen Studentinnen verteilen ſich auf die Handelswiſſenſchaften, die Zahnheilkunde, die Landwirtſchaft und die techniſchen Berufe. — Das mißverſtandene Hakenkreuz. Der Berliner Verlagsbuch⸗ händler Georg Bondi 122 ſeit 1910 den Veröffentlichungen ſeiner„Blätter für die Kunſt“ eine Vignette aufgedruckt, deren Innenteil mit einem Hakenkreuz verſehen war. Bekanntlich kommt dieſes Zeichen ſeit dem 2. vorchriſtlichen Jahrhundert in der ganzen bewohnten Welt als Symbol vor, wird aber neuerdings in Deutſchland als Parteiabzeichen verwendet. Gegen Mißdeutungen, denen ſein vielfach ausgeſetzt war, wendet ſich Dr. Bondi jetzt im„Buchhändler⸗Börſenblatt“ mit folgender Erklärung: Das Innenteil der Vignette wird vielfach fälſchlich als„Hakenkreuz“ gedeutet. Ich erkläre aber, daß dieſes Innenteil ſchon ſeit 1910 auf Veröffentlichungen der„Blätter für die Kunſt“ zu finden iſt, und daß die sbige Vignette in der jetzigen Geſtalt ſeit 1916 den Werken der Wiſſenſchaft aus dem Kreiſe der Blätter für die Kunſt aufgedruckt iſt. Als dieſes uralte(indiſche) Zeichen im Oktober 1918„Hakenkreuz“ benannt wurde und ſeinen heutigen Sinn bekam, konnte der Kreis der Blätber für die Kunſt ſein ſeit vielen Jahren eingeführtes Signum nicht abſchaffen. Wer die unter dieſem Zei⸗ chen veröffentlichten Bücher auch nur flüchtig kennt, dürfte wiſſen, daß ſie mit Politik nichts zu tun haben. — Der Florida⸗Tanz. Der internationale Kongreß der Tanz⸗ lehrer⸗ und Tanzlehrerinnen, der zu Pfingſten in Paris tagte, hat den Tanz„Florida“ als den Tanz der Sommerſaiſon proklamiert— denn tanzen muß man doch auch in den Hundstagen. Der Schöpfer des Florida⸗Tanzes iſt„Profeſſor“ Norpille. Die Pariſer Blätter, die über den Tanzkongreß berichten, erzählen Wunder von der An⸗ mut des neuen Tanzes, der langſam und gleitend, zaudernd und wiegend und dabei ein wenig kompliziert iſt. Noch zwei anderen Schiffahrts⸗ und Lagerhaus⸗A.⸗G. 2443.I. ſitzung wurde beſchloſſen, der am 27. Juli 1925 ſtattfindenden.⸗V. berechtigten Erben benachrichtigt, daß eine Summe von nicht weni⸗ beginn unverändert fort. Erſt im April konnte nach Abſchluß eines Vertrages mit den an der Ruhrbeſetzung beteiligten Mächten der regelmäßige Verkehr wieder in Gang kommen. Die freie Entfal⸗ tung der Rheinſchiffahrt wurde indeſſen ſofort wieder beeinträchtigt durch einen vierwöchigen Streik der Bergarbeiter im Ruhrbezirk. Nach deſſen Beendigung vollzog ſich nach und nach die Rückkehr zu normaler Betriebslage. Der bis September gleichmäßig günſtige Waſſerſtand ließ zwar volle Beanſpruchung der Ladefähigkeit unſerer Fahrzeuge zu, die Geſamtbeſchäftigung blieb jedoch ungenügend. Das geringe Ladungsangebot, auch an den Seehäfen, drückte auf Frachten, die zeitweiſe bis unter die Selbſtkoſten anken. Der Herbſt brachte ziemlich unvermittelt eine erhebliche Stei⸗ gerung der Zufuhren von den Seehäfen, zu deren Bewäl⸗ tigung der eigene Schiffsraum nicht mehr ausreichte, da der zurück⸗ gehende Waſſerſtand Einſchränkungen in der Tauchtiefe erforderlich machte. Die verſtärkte und von allen Seiten einſetzende Heran⸗ ziehung von Fremdraum ließ die Schiffsmieten raſch ſteigen. So konnte es nicht ausbleiben, daß die Ausführung der meiſt zu Kontraktfrachten übernommenen Transporte Verluſte verurſachte. Plötzlich auftretendes Hochwaſſer legte die Rheinſchiffahrt Anfang November auf 10 Tage ſtill. Die Speditions⸗ und Umſchlagsbetriebe waren den geſchilderten Verhältniſſen entſprechend nur im Spätherbſt beſſer beſchäftigt. Die durchſchnittliche Belegung unſerer Speicher hat ſich im Berichtsjahre ſtändig vermindert im Zuſammenhange mit der Tatſache, daß die Privatwirtſchaft zurzeit nicht in der Lage iſt, große Logerbeſtände zu unterhalten. Unſere Filialen haben nicht unbefriedigend arbeiten können, abgeſehen von den Grenzſtellen, deren Bedeutung mit der ſeit Stabiliſierung unſerer Währung eingetretenen Verkehrsver⸗ ſchiebung nachgelaſſen hat. Unter den obwaltenden Umſtänden mußte das Geſamtergebnis ungünſtig ſein, zumal die uns auf⸗ gebürdeten Steuerlaſten weit über das tragbare Maß hinausgehen.“ Der Betriebsüberſchuß beziffert ſich auf 778 580 Rel, die Aus⸗ gaben für Gehälter auf 340 950.A, für Unkoſten auf 121 481.IA, für Steuern auf 112 975.% und für Unfallverſicherung auf 28 414.H. Nach 166 941 R/l Abſchreibungen ergibt ſich ein Gewinnſaldo pon 7818 Ræν, das auf neue Rechnung vor⸗ getragen wird. In der Bilanz ſtehen unter Aktiva: Schiffspark mit 1154000.A, Geſchäftsgebäude und Hallen in Mannheim und auswärts mit 445 010 Ral, Mobiliar, Einrichtungen und Betriebs⸗ gerätſchaften in Mannheim und auswärts mit 24 404 RA, Maſchi⸗ nen, Krane, Elevatoren uſw. mit 116 001=I, Materialien, halb⸗ fertige Betriebs⸗Gerätſchaften und Reſerve⸗Maſchinenteile mit 90 589 Ral, Kohlenvorrat mit 88 932=, Beſtand an Effekten mit 64„, Kaſſe in Mannheim und Filialen mit 31 548 R. und Debitoren mit 1142 797.l. Paſſiva: Aktienkapital mit 1600 000., Umſtellungs⸗Reſerven mit 240 000.1, Kautionen mit 15 278 Rell und Kreditoren mit 1 230 248 R. Bei der Niederrheiniſchen Dampfſchleppſchiffahrts⸗ Geſellſchaft Düſſeldorf beträgt der auf neue Rechnung vor⸗ zutragende Gewinn 2443.. und bei der Münſteriſchen O gh. Gebrüder Sulzer.-⸗G., Ludwigshafen a. Rh. Das neun Monate umfaſſende Geſchäftsjahr 1924 erbrachte ein Betriebs⸗ ergebnis von 648 592. Die Unkoſten erforderten 433 792 A1., Abſchreibungen 311 853 J, ſo daß ſich ein Verluſt von 97 053 ergibt, der vorgetragen wird. Die Beſchäftigung wurde durch verſchiedene Umſtände ſtark beeinträchtigt, insbeſondere durch den von Mitte April bis Ende Mai dauernden Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Metallarbeiterſtreik, der den Betrieb für 6 Wochen gänzlich] ſtillegte. Für Steuern waren 255 013/ aufzuwenden, für ſoziale Laſten 109 540. In der Bilanz erſcheinen bei 3,6 Mill. Aktienkapital und 0,18 Mill. Reſerven 6 Mill. 1 Gläubiger, darunter 5,07 Mill., die der Geſellſchaft zur Verſtärkung ihrer Betriebsmittel von den Sulzer⸗Unternehmungen.⸗G. in Wintertur(Schweiz) zur Verfügung geſtellt worden ſind. Ferner enthält dieſer Poſten 0,24 Mill. Anzahlungen verſchie⸗ dener Beſteller. Die Vorräte und Fabrikationsbeſtände werden mit 5,05 Mill. A, flüſſige Mittel und Wertſchriften mit 0,18 Mill. I, Schuldner mit 0,72 Mill.„1 ausgewieſen. Mobilien und Immobilien ſtehen mit 3,97 Mill.„ zu Buch. -h- Fränkiſche Holzwerke.⸗G., Hardheim(Baden). Die.⸗V. am 27. Juni genehmigte die Regularien. Der Reingewinn von 697& ſoll auf neue Rechnung vorgetragen werden. Beſchlüſſe der letzten.⸗V. im Dezember 1924 betr. Kapitalerhöhung und Ver⸗ gütung des Aufſichtsrats erfuhren kleine Aenderungen. Nach dem Bericht des Vorſtands iſt im Geſchäftsjahr erſt im Oktober eine Beſſerung eingetreten. Zurzeit werden hauptſächlich lackterte Möbel und Zimmertüren gefertigt. Die Ausſichten für das neue Geſchäfts⸗ jahr werden als günſtig bezeichnet, da die.⸗G. mit Aufträgen auf lange Zeit hinaus verſorgt iſt. Rechtsanwalt Dr. Rudolf Eder⸗ Mannheim wurde neu in den Aufſichtsrat gewählt. v. Frankfurker Allgemeine Verſicherungs⸗Aktien ⸗Geſellſchaft, Frankfurk a. M. In der am 27. Juni abgehaltenen Aufſichtsrats⸗ der Achepengen. die auf der Pfingſttagung präſentiert wurden, hat der Kongreß ſeine Genehmigung erkeilt, wenn auch nicht mit ſolcher Begeiſterung wie bei„Florida“. — Eine neue große Alpenbahn? Bereits vor dem Kriege tauchte der Gedanke auf, zwiſchen den beiden Alpenſtrecken Zürich⸗ Mailand und München⸗Verona eine mittlere große Al⸗ penbahn zu bauen, die von München ausgehend, über Garmiſch⸗ Partenkirchen, Lermoos, Imſt nach Mailand laufen würde, alſo eine Art Diagonale zu den beiden anderen großen Strecken bilden würde. Der Plan iſt nunmehr wieder aufge⸗ griffen worden. Zuerſt wird man die Bahn bis Landeck im Inn⸗ tal führen. Um dieſe Strecke fertigzuſtellen, iſt nur der Neubau einer Strecke von Lermoos bis Imſt notwendig, die allerdings wegen einer längeren Untertunnelung einige Schwierigkeiten bietet. In den nächſten Jahren ſoll dann die Durchführung der Strecke bis Mailand erfolgen. Eine Konferenz, die dieſerhalb neulich in Rom ſtattfand, ergab volle Einſtimmigkeit in der Beurteilung der Notwendigkeit dieſer Strecke, und die italieniſche Regierung, die bisher dem Plan nicht freundlich gegenüberſtand, hat nunmehr ihre Bereitwilligkeit erklärt, ihn mit allen Kräften zu fördern. — Eine Expedition zum Sonnenſtudium. Die Geographiſche Geſellſchaft von Newyork hat eine wiſſenſchaftliche Expedition aus⸗ gerüſtet, die ſich nach Oſtafrika und Marokko begeben wird, um dort Studien über die Sonnenhitze, die Sonnenſtrahlen und deren Veränderungen zu machen, Die Mitglieder der Expedition werden 4 Jahre lang Tag für Tag die Veränderungen des Sonnenlichtes und ſeine Wirkungen ſtudieren und regiſtrieren. Sie hoffen, auf Grund dieſer Arbeit in Zukunft mit Sicherbeit und einige Tage im voraus die Bildung von Zyklonen und Gewittern, von Stürmen, Regen, Nachtfröſten uſw. ſagen zu können. — Ein ſonderbades Teſtament. Ein armeniſcher Kaufmann. der in Kairo geboren war und in Indien, wo er ſich ein beträchtliches Vermögen erworben hatte, im Jahre 1875 ſtarb, hatte in ſeinem Teſtament beſtimmt, daß ſein Vermögen von dritter Hand verwaltet werde und erſt mit dem Jahre 1925 zur Verteilung gelangen ſollte. Ueber die Größe des Vermögens herrſchte bislang Dunkelheit. Nach⸗ dem nun die Friſt abagelaufen war, wurden vor einigen Wochen die vorzuſchlagen, aus dem für 1924 erzielten Reingewinn von 1417 777 an Dividende 1288 000 4= 8 PpCt. zur Aus⸗ zahlung zu bringen und für Tantieme den Betrag von 56 000 +4 zu verteilen. Der Reſt von 73 777„ wird auf neue Rechnung vorgetragen. Khenania Berein Chemiſcher Jabriken.-G. in gtöln. Die Geſellſchaft weiſt für das Geſchäftsjahr 1924 einen Rohgewinn in Höhe von 2856 580 aus. Andererſeits erforderten allgemeine Unkoſten 1 217 840 ½, Patent⸗ und Verſuchskoſten 221 068 Steuern 1 240 383 und Abſchreibungen auf Anlagezugänge 100 789. Es verbleibt ſomit ein Reingewinn von 76 490 4. Daraus beantragt die Verwaltung 2434„als Dividende auf nom. 676 000 P Vorzugsaktien mit 3,60=„4 pro Stück zu ver⸗ teilen(die reſtlichen nom. 4 324 000 P. Vorzugsaktien ſind nicht dipidendenberechtigt) und den Reſt mit 74056 ReI auf neue Rech⸗ nung vorzutragen. Die Stammaktien bleiben alſo dividendenlos. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt wird auch zu Beginn der neuen Woche von zwei gänzlich verſchieden wirkenden Bewegungen be⸗ herrſcht. Auf der einen Seite ſteht die weiter fühlbare A b⸗ ſchwächung der Weſtdeviſen, auf der anderen die große Feſtigkeit der nordiſchen Deviſen. Hheute früh ſtellten ſich: London gegen Paris 107,50(1076) ſchwächer, London gegen Brüſſel 108%(106,75) ſchwächer, London gegen Mailand 13675 (134,25) ſchwächer, London gegen Schweiz 2504(2503), Holland gegen Schweiz 206,50(206,75), Paris gegen Schweiz 2330(2365), Mailand gegen Schweiz 1830(1865), Kabel gegen Holland 24996 (24996), London gegen Holland 1213(1213), London gegen Kriſtiania 2750(2785) feſt, London gegen Kopenhagen 2435(2470) feſt, London gegen Stockholm 1815(1815), London gegen Madrid 3340(3350), London gegen Kabel 486¾16(486/4e). In Reichsmark ausgedrückt koſtet das engliſche Pfund 20,42(20,42)., franz. Franken 19(19,30) Pfg., ſchweiz. Franken 80,55(80,55) Pfg., italien. Lire 14,95(15,20) Pfg., holländ. Gulden 1,68,40(1,68,40), Tſchechenkrone 12,45(12,44) Pfg., norwegiſche Krone 74,20(73,30) Pfg. ſehr feſt, däniſche Krone 83,85(82,75) Pfg. ſehr feſt, ſchwediſche Krone 1,12,60(1,12,55) /, belgiſcher Franken 18,90(19,15) Pfg., ſpaniſcher Peſeta 61,10(61) Pfg., argentiniſcher Peſo 1,69,70(1,69,60) A. S Mannheimer Effektenbörſe OMannheim, 29. Juni. An der heutigen Börſe waren die Aktienkurſe weiter befeſtigt, während Aufwertungswerte unver⸗ ändert lagen. Stärkeres Intereſſe zeigte ſich für Weſteregeln Alkali⸗ werke, die auf 120 anzogen. Es notierten: Badiſche Bank 29., Badiſche Anilin 122,25 bz.., Rhenania 3,4., Weſteregeln Alkaliwerke Stamm 120., Ludwigshafen. Aktienbrauerei 117,5., Brauerei Schwartz⸗Storchen Speyer 77 bz., Bad. Aſſekuranz 115., .⸗G. f. Seilinduſtrie 52 bz., Benz u. Cie. Mannheim 59 bz.., Germania Linoleum 145., Knorr Heilbronn 53., Neckarſulmer Fahrzeugwerke 80,25 bz.., Pfälziſche Mühlenwerke Mannheim 83 bz.., Zellſtoff Waldhof 10,75., Zuckerfabrik Frankenthal 87 bz.., Zuckerfabrik Waghäuſel 64,25 bz. G. Waren und Märkte Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Reichsmark Preisnotlerungen vom 29. Juni 1925. Weiz inländi W—.— nbrotmehl 27.25—28,00 4 285—— 27,00—30,00[ Roggenmehl 50—30 Roggen, inländiſcher 22,50—23,00[Weizenkleie mit Sack 12.00—12,25 ausländiſcher 22,50—28, Trockentreber.00—18.25 Brau⸗Gerſte(alte)—.——.— Rohmelaſſe——— Jafer.(neus 21.00—22,00] Wieſenheu, loſe——— afer, inländiſcher 19,00—21,00 Rotkleehen—ͤ—— „ ausländiſcher 22,00[ Luzerne⸗Klrehen— ais gelbes mit Sa⸗ Preß⸗Stroh———— cK 22.00—22.50 Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 38,35—37,00 J Gebundenes Stroh Tendenz: ruhig. 90 Berliner Metallbörſe vom 29. Juni Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 25. 29. Aluminium 28. 29. Elektrolytkupfer 129.50 130,— in Barren 2,45.2,50 2,45•2,50 Raffinadekupfer—.——.— inn, ausl.—.——.— Blei—.——— jüttenzinn—.——.— Rohzinkl(VBb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 3,45•3,50 3,45.8,50 do. Verk.) 68-69 68.,0⸗•69,0 Antimon.20-.22.22-124 Plattenzink 61⸗62,50 61.562.5 Silber für 1 Gr. 96,50.97,50 96,50.9750 Aluminium 2,35•2,0 2,35•2,40 Platin p. Gr.———.— 8ondon. 20. Juni(WW Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. Kupfer Kaſſ 8905 69. beſtſelect. 6050 6 75 gint 9445 2480 er Kaſſa J.— e n + 3 Monal 60,65 61,— Nicd———,— Bueckſilbe 14,25 14,25 do. Elektol. 63.50 64.— J[ Zinn Kaſſo 250.90. 253.40] Regulus * Bremen, 29. Juni. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,79(27,76) Dollarcents. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Kuhrort vom 29. Juni Die Nachfrage nach Leerraum war gegenüber den Vortagen etwas geringer. Die Frachten zu Berg und zu Tal blieben indes unverändert. ger als 600 000 000 Mark zu verteilen ſei. Zu dieſem anſehnlichen Vetraa war die Hinterlaſſenſchaft des reichen armeniſchen Kauf⸗ manns in den letzten fünfzia Jahren angewachſen. Dutzende von Erben, die ihre Anſprüche geltend machen. Enkel und Urenkel ſind nun in Kairo erſchienen. wo die Verteilung der Summe vorgenom⸗ men werden ſoll. Was wohl den ſonderbaren Erblaſſer zu dieſer ſelt⸗ ſamen Verfügung veranlaßt haben maa? Die Abneiaung agegen die Erben oder die Vorliebe für die Erbeserben? Oder das Voraus⸗ ahnen einer ſchlimmen. geldknappen Zeit. was ihn ſagen ließ. daß die Urenkel des Jahres 1925 das Geld nötiger haben als die Kinder des Jahres 18757? 1 8 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Mbein-Bedet J 28.24.J 8. 28. 27. Ja0 Aegar-Hece 5. 2L.25.20 U 5 f 1451.461.421. 2 78 0 4 2— 19 Maxau. 4. 05 034.00 Mannbeim„2. 50.87.78 7 7244 köln 4½1.44½.1f 44/189 1 44 Waſſerwärme des Rheins: 100 C. .35 Mannheim 2888 gS 828882 EPD Herausgeber. Druger und Verleger: Druckeret Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeltung G m b. F. Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Hevme.— Chefredakteur: Kurt Fiſchen. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales J. B. Franz Kircher; für Sport and Neues aus aller Weltz Willv Müller; für Handelsnachrichten. gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher für Anzeigen: J Bernhardt, Alles oder Nichts — ſollen Sie ſagen, wenn Sie ein Mittel gegen den häßlichen Achſel, oder Jußſchweiß kaufen wollen. Dann können Sie beim Einkauf unl fehlgehen, Sie werden ein Miltel wie den naſerol. Adryer · und Fuß Puder wählen, mit dem Sie die beſten Erfolge erzielen. Handelsblatt Aus dem Lande, Nachbar⸗ — — kr. Seite. Nr. 28 ANeue————5 M. ANNHANAIA an den Planken 1 22 Groger Sison—— ab morgen Mittwoch! 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Tausene geheilter Patienten preisen daher mit Recht den„Wohlmuth-Apparat“ ais das Beste und zuverlässigste Hausmittel. Die Moöglichkelt der Selbstbehandlung ohne jede Berufsstörung ist einer der größten Vorzüge des Wohl- muth-Verfahrens, das längst auch die Anerkennung ärztlicher Autoritäten gefunden hat. 7 Diensfag, den 30. Juu 19 5 Das Wohimuth-Vertfahren ist anwendbar bei fast allen Erkrankungen des Nerven- und Muskelsystems(Neuralgien, Nervenschwäche, Ermüdungs- und Erschöpfungszuständen, Ischias, Lähmungen, Krämpfen, Entzündungen, Rheumatismus), der Gelenke(Gicht, Rheu- matismus), bei Störungen des Stoffwechsels, bei nervösen Erkrankungen der Sinnes- organe, sowie bei verschiedenen Frauen- und Kkinderkrankheiten ete. Der jederzeit zur Verfügung stehende Wohlmuth-Apparat ist ein Nausmittel von unschätzbarem Werte, praktisch, einfach in der Handhabung und billig, da er nur einmalige Anschaffungskosten erfordert. Medikamente sind in den meisten Fällen überffüssig. Wegen der völlig schmerzlosen und ungefährlichen Anwendung verdient der Wohlmuth-Apparat den Vorzug vor anderen Heilapparaten, namentlich vor solchen, bei denen, wie z. B. bei den Hochfrequenzapparaten mit Starkstrom(Leitungs- strom) behandelt wird, was eine Gefahrdung der Gesundheit nicht ausschließt. Ueber 300 000 Familien, aus allen Gesellschaftsschichten haben in Deutschland allein Wohlmuth-Apparate im Sanet Sie bestätigen übereinstimmend, daß der Wohlmuth-Apparat ein Neilmittel von ganz hervorragenden Eigenschaften und glänzenden Heilwirkungen ist. Ein Versuch wird auch Sie von dieser elementaren Wahrheit überzeugen! Unverbindliche Vorführung, Vermietung und Verkauf der Wohlmuth-Apparate(auch gegen bequeme Teilzahlung) im Wohlmuths elektro-galvan. Institut Mannheim, U Amlliche eröktentichungen der Sadtgemeinde Von Dienstag, den 30 Juni ab verkehrt ver⸗ ſuchsweiſe täglich ein Spätwagen um 122 Uhr nachts ab 4— Ludwigshafen bis Friedrichs⸗ brücke; da 10 Uhr, über Kaiſer Wilhelmſtraße zur Wagenhalle 40 Pfg. Abonnements⸗, Freikarten und Heftfahrſcheine ſind ungiltig. 47 Zwangsversteigerung. Dienstag, den 30. Juni 1925, mittags 2 Uhr werde ich 2 Pfandlokal hier, O 6, 2, gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 5 Standuhren, 1 Schreibtiſch, 1 Bücherſchrank u. 1 Aauchtiſch. Mannheim, den 27. Juni 1925. Gern, Gerichtsvollzieher. Wangsversteigerung. Mittwoch, den 1. Juli 1925, nachmittags 2 2257 werde ich im Pfandlolal in Mannheim, 0 8, 2 gegen bare Zahlung im Vollſtreckungswege öffent⸗“ lich verſteigern: 2 Hobelbänke DMannheim, den 29. Juni 1925 Günther, Gerichtsvollzieher. Bekauntmachung. Wer an den Nachlaß des dahier verſtor⸗ benen Ingenieurſchülers Abd el Rahim Aſis eine Forderung hat, oder an den Nachlaß etwas ſchuldet, fordere ich hiermit auf, im Auftrag des königl. Eayptiſchen Konſulats, es bis ſpäteſtens 8. Juli d. J. bei mir ſchrift⸗ ich anzumelden bezw. an mich zu zahlen. Später angemeldete Fann⸗ werden aicht mehr berückſichtig 70¹ eee J e 5 ichel, Ortsri II K 8, 17.— Telepb. 3250 70⁴² 7022 Morgen MHittwoch Schlachtfest wozu höfl. einladet. 7531 Kaspar Nagel. Fahr-Rader( Kinderräder in allen Größen B2935 Günstige Zahlungsbedingungen. Nur beste Maken. J4a, 5 Lösch Tel. 9974 Gelegenheitskauf! Ganz schweres Schlatzimmer Adkl. Eiche mit 2 m breitem Rommoden- schrank, weil Beizlarbe mißlungen. zu Mark 590— abzugeben. 7409 NM. Lauber, Neckarau 15 Neckarauerstrasse 9 Neubau gegenũber d. Neckaĩ auer Bahnhoßh. Gut eingerichtete Mech. 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Juni 1025 Vorstellung Nr. 322, Miete F, Nr. 39 B. V. B. 12851—13125 u. 13601—13625 u. 17110 R v. bis 17251 0 B. 2012—2031 u. 4125—4155 u. 4313—4343 Die Bohème Skenen aus H. Murgers„Vie de Bohème“ in vier Bildern von G. Giaeosa und.. Iilica Deutsch von Ludwig Hartmann Musik von Giacomo Puceini 98 Spielleitung: Richard Meyer-Walden Alang 17½ Uhr eeinigte Aunrertleltangen Morgen, Mittwoch, den 1. Juli, abds. 8 Uhr Kasinosasl, R I, 1 1 5 3 KONZERTE der Hals brach.bene weiler-ruch Karten an den bekannten Vorverkaufs- (tellen und an der Abendkasse. 7050 Opereite inq Akxten l von j. Gilberi. Fyeise von 60 Ffg. bis MR..— Dienstag, 80. ſuni Nur Die Hſeine Hiuimderinm Lrein, Kaufhaus Schimoller u. Strauß · Dreher Friedrichsnark. Mienstag-bonnerstag- Abendkonzert 1 Mittwoch-Nachmittagkonzert Samstag, den 4. Juli, abends 8 Uhr Aartentonert der Holssögakademie 5 Leitung: Proſessor A. Schattschneider. Sonntag, 5. Juli, nachm. u. abends 2 Konzerte 2 Johann Strauss, Wien. annnLünag bf brobes Doppelprogramm Aaram ahne ben Fllmschauspiel in 6 Akten Hauptdarstellerin: Lofte Neumann Durch ihre schlichte Blondheit, ihr na tũiliches unaufdiingliches Spiel ist Ende 10 Uhr Heute, Dienstag. nachm. 5½ u. abds. 8 Uhr privafhlavierklassen B2951 horverhauf an der Theaterkasse, Ver ehrs- AHANERRN Die letzten drei Tage! Heute abend 7553 Konzert mit Polizeiverlängerung. Kaffee Mack, denlelnenskr. 10 Ein so schöner Film ist in Mannheim Uberhaupt noch nich 1 gezeigt worden das ist durchweg der Ausdruck be- geisteiten Lobes, mit welchem das Publikum täglien nach jeder Vor- stellung unser Haus verlässt. 8330 Die weisse Sahwedler Das Drama einer geopferten Liebe uin 11 packenden Akten 5 In der Hauptrolle: Lillian Gisn Ein Roman, wie er wohl selten spannender und ergieitender von der Filmleinwand herab erzählt wurde, ist dieses Schicksal einer „Weißen Schwester“, Anfang.30 Uhr Letzte Vorstellung.30 Uhr vatter Tod geschrieben] Euzier der V b erschütternde Abte Liebe) Olga Juschakowa ſ romant. Akſe Maria Minzentl. I m. Sylvia KostiV Die Woc he der eroßfime Pension Auerhahn Krumbach Amt Mosbach(Baden). Rkuhige Lage. Umgeben von herrlichen Wal⸗ dungen. Schöne Spaziergänge. Vorzügliche Verpflegung. Penſionspreis Mk. 4 50. 12959B Telephon Fahrenbach Nr. 8. Aufo-Verkaut! 5 225 ONel:.c bn g ſb dunmſer im Lack— raſſ. 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Juli 1925, beginnen E. Mayer jr., D 3, 3 beschw. Oherdorfer, Schwelzingerstr. 100 Les Rosenbaum, J 1, 7 Gehrüder Rothschild, K 1, 1 Samson 8 Co., U 1, 1 Seschw. Schanze, 0 7, f Marenhaus Herm. Schmoller 8 Cle., P 1, 8 C. Sneek, C 1. 1 BGeschw. Straun, Mittelstrade 35 Gehrüder Wirth, 0 6, 7 Warenhaus Hermann Wronzer.-E, E f,-10 0 eeee Aeue Mannheimer Jelkung(Mittag⸗Rusgabe) Dienskag, den 30. Jun 1925 — ———...——0 S————————— Gals0h Ausverkauf Wir HSber Gie prbisz üerart herahgqgsgtzt dels Jeder unbedingt Kaufer Seiri TIn42 Ursere Sescrrer Sehr großen Läger sirid uhne jæde ürksicht auf unser Tin- u. früheren Verhaufspreise 1I 5 Serien Sirgerfeilk: Mk. 26.- Ji.- fHl. 7d.-.- rrsere Löger urressenl ir AllerꝙrSPfer GAUSWOQUII: lustüme Mäntel Aullllaaunnunenganmanuanümmandnnbundudaaaannnunnnunnee 20 aus Aps--Dioulne und enderen besfſen Prachfvolle 8 aus inprägnierfen Sfoften in verschie- Slolfen, in allen Ferben. Jadten durch- 8— denen Ferben. 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