N 2 Dienstag, 30. Juni Neuo Jezugspreiſe: In Mannbeim und Umgebung frel ins — durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ . Bef eptl. Aenderung der wiriſchaftl. Verhältniſſe Nach borderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls 105 55 eeeee E 45 72 7 en d wetzingerſtraße eerfeld⸗ ſraße 11. grupr, Nr 284l.745,— Telcgr.-Adreſſe de 11.—„Nr. Ericheint wöchentl. zwölfmal. Ma Mannheimer General Anzeiger Abend⸗Ausgabe eime 70e ˙ Prels 10 Pfeunig 1925— Nr. 296 U Nnzel reiſe nach Tariſ, del Borauszahlung pro ein⸗ Paftige Kplonelzelle für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechligen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſik-ZJeitung Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern u. Neiſen Geſetz u. Necht Die Luſtfahrtnote der Allüierten nNeue Knebelungsverſuche EBerlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die vor einigen Tagen eingetroffene Note der Botſchafterkonferenz an die deutſche Regierung, die ſich mit der Frage der deutſchen Luftſchiffahrt beſchäftigt, wird nunmehr veröffentlicht. Nach oberflächlicher Prüfung kann man ſagen, daß ſie neben zwei kleinen Erleichterungen erhebliche Ver⸗ ſchärfungen und Erweiterungen enthält und ſich dadurch auszeichnet, daß vieles ſo geblieben iſt, wie vorher, und nicht der 1 lechniſchen Entwickelung des Flugzeugbaues angepaßt wurde, neue Erſchwerniſf ſe für den deutſchen Flugzeugbau bedeutet. An Erleichterungen ſind zu nennen, daß die Hauptgeſchwindiokeit des Lieder bedeutend ſchwieriger. Flugzeuges von 170 auf 180 Km. heraufgeſetzt werden kann. Das bedeutet 0,9 Proz. Vermehrung der Geſchwindigkeit, alſo ein ſehr geringfügiges Zugeſtändnis, vor allem, wenn man den Um⸗ ſtand bedenkt, daß eine Ueberſchreitung der Gipfelhöhe von 4000 Meter nicht geſtattet wird. Das zweite Zugeſtändnis bezieht ſich auf die Ladung, die von 600 auf 900 Kg. erhöht wird. Erſchwerend kommt hinzu, daß über das Verbot des Baues vdon Militärflugzeugen durch die neue Note auch jene Flugzeuge be⸗ droht ſind, die durch Umbau eventuell militäriſchen Zwecken angepaßt werden könnten. Dadurch ſind die früheren Beſtimmungen über⸗ ſchritten und der Entente iſt ein neues Mittel in, die Hand ge⸗ den Fabriken, die Flugzeuge bauen, neue Liſten mit allen zeben, unſere Induſtrie ſtark zubeſchränken. Ferner ſollen von Einzelheiten, wenn ſie vom Garantiekomitee angefordert werden, vorgelegt werden, desgleichen auch Liſten über Führer, Flugſchüler und Flugzeuge. Das bedeutet nichts anderes als eine genaue Kontrolle der deutſchen Flugzeuginduſtrie, zumal natürlich auch alle Käufer angegeben werden ſollen, ſo daß können. Um zu vermeiden, heißt es in einem ferneren Punkt der Note, daß ein neuer Motor oder ein neues Flugzeugmuſter zer⸗ ſtört werden muß, ſind die Pläne dazu dem Garantiekomitee vor⸗ her vorzulegen. Das galt bis jetzt nur für Flugzeuge, iſt alſo nunmehr auch auf Motore ausgedehnt worden. Das iſt inſofern ein neues Erſchwernis, als die Pläne oft während des Baues ge⸗ ändert werden müſſen. Dadurch wird die Arbeit der Fabriken Die ſtrittigſte Beſtimmung iſt aber Re: die Zahl der Flugzeuge und Motore, die Menge der f Luftfahrgeräte, die Zahl der Führer und Schüler uſw. darf en gegenwärtigen Bedarf der Zivilluftfahrt ein Ddie pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Am Sonntag und Montag fanden lange Zuſammen⸗ ünfte der Mitglieder der deutſchen und franzöſiſchen Wirtſchafts⸗ delegation ſtatt. In Kreiſen der deutſchen Delegierten hofft man, Bich vor dem 10. Juli zu endgültigen Entſcheidungen gelangen zu önnen.„Journal des Debats“ gibt zu, daß die in der franzöſiſchen t verbreiteten Meldungen über ein deutſch⸗franzöſiſches Eiſen⸗ kartell nicht den Tatſachen entſprechen. Nur ein Abkom⸗ deen über die Ausfuhr beſtimmter Mengen von Metallprodukten aus dem Saargebiet nach Deutſchland ſei getroffen worden, das auch zur im Rahmen der abzuſchließenden deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ftsverhandlungen in Kraft treten könne. A Während ſich die heutigen Morgenblätter in ziemlich ſcharfen ſchedrücken wegen der angeblich unverſöhnlichen Haltung der deut⸗ Wirtſchaftsdelegation ergehen, kritt die„Ere Nouvelle“ m entgegen und für die Verſtändigung mit Deutſch⸗ Iun d ein. Ja ſie iſt ſogar bereit, den franzöſiſchen Delegierten und Aaoultriellen wegen Unnachgiebigkeit Vorwürfe zu machen. Das ſatt erklärt, daß die franzöſiſche Delegation nach wie vor die Unge⸗ ſchicklichkeir degehe, mit Deutſchland ſo zu ſprechen, als ob es ſich 10 er noch um eine beſiegte Nation handele, der man öko⸗ 0 miſche Zwangsmaßnahmen aufdrängen will. Die franzöſiſche 50 egation würde, ſo erklärt die„Ere Nouvelle“, einen ſchweren mig dologiſchen Fehler begehen Es müſſe endlich vernünftig 8 Deutſchland verhandelt werden. Man dürfe den Deutſchen nicht uhterten, daß ſie in verſchiedenen Teilen Frankreichs Konſulate ein⸗ Wi en. Auch ſei zu bedenken, daß die franzöſiſchen Zollſätze im ſchenrſprucz zu der Meiſtbegünſtigungsklauſel ſtünden, die den deut⸗ delle⸗ als Grundſatz bei den Verhandlungen gelte. Die„Ere Nou⸗ Chan empfiehlt dem— momenkan erkrankten— Handelsminiſter ge umet, ſich der deutſchen Handelsdelegation gegenüher ent⸗ wücdenkommender zu zeigen. Denn nur auf dieſe Weiſe Nebe der wirtſchaftliche Friede in Europa zuſtande kommen. Dem Del it Pariſien“ wird mitgeteilt, daß heute eine neue Sitzung der Sizigation ſtattfindet und daß man von dem Ergebnis dieſer Jeit ig wird feſtſtellen können, ob die Verhandlungen in nächſter — einem günſtigen Abſchluß gelangen. deuf er„Petit Pariſien“ begeht neuerdings den Fehler, da er den ſchen Handelsdelegierten politiſche Gründe unterſchiebt, in Paris ſchleppungsmanöver auszuführen. ** * 5 Saarbrücken, 30. Juni.(Eig. Drahtber.) In den Verhand⸗ der letzten Tage der deutſch⸗franzöſiſchen Saar⸗ keunte tommiſſion wurde hinſichtlich der Maſchinenformel ein 1 uhigendez Ergebnis für die Saarinduſtrie erzielt. Das Bewil⸗ zun, geverfahren iſt allerdings praktiſch ſehr umſtändlich. Die Saar⸗ derhandlungen könnten wohl innerhalb 10 Tagen abgeſchloſſen wenn ſie nicht von der Hauptverhandlung und der Eiſen⸗ ükingentierungsfrage abhängig wären. dieſe Beſtimmungen bis zur endgültigen Kenntnis ausgenutzt werden auf das chineſiſche Volk ſchieße. Deutſchland, wie er vom Garantiekomitee feſtgeſetzt iſt, nicht über⸗ ſteigen. Auf Grund dieſer Regelung iſt eine Lage geſchaffen, nach der wir keine Möglichkeit haben, uns irgendwie einen Rechts⸗ zuſtand zu ſichern. Es kann danach die Ausfuhr beſchränkt werden, alles im Betrieb befindliche Material kann limitiert wer⸗ den uſw. Kurz und gut, dieſe Note legt es darauf an, Deutſchland jede zivile und ſporkliche Betätigung zu unkerbinden. Geblieben ſind auch die Beſtimmungen über Luftſchiffe. Das Luftſchiff wird international nicht mehr als Kriegsmittel be⸗ trachtet. Vor allem kann das in Deutſchland nicht der Fall ſein, da Deutſchland mit Waſſerſtoff füllen muß, was Luftſchiffe als Kriegs⸗ mittel unſinnig verteuern würde. Das Luftſchiff kann alſo ledig⸗ lich für den Verkehr und die Forſchung in Betracht kommen. Man hatte geglaubt, daß die Entente dem Rechnung tragen werde. Man wird nicht fehlgehen, wenn man in den Beſtimmungen, die man uns geſtattet, niedrigſte Konkurrenzſucht erblickt. Die neuen„Regeln“ Die Note beſteht aus neun Regeln, zur Unterſcheiduna ziviler und militäriſcher Luftfahrzeuge. Das heißt, es wird feſtgeſetzt, wel⸗ ches Fluazeug als militäriſch anzuſehen und deshalb für Deutſchland verboten iſt. Danach ailt als militäriſches Flugzeug ſeder Einſitzer mit mehr als 60 PS Motorenleiſtung. jedes Fluazeug, das ohne Füh⸗ rer fliegen kann. jedes Flugzeug, das gepanzert oder geſchützt oder zur Aufnahme irgendeiner Bewaffnung eingerichtet iſt, jedes Flug⸗ zeug. das eine Anlagevorrichtung enthält, die geſtattet, die Motoren⸗ leiſtung zu erhöhen, ferner jede Anordnung. die die Anpaſſung ziviler Flugzeuge an militäriſche Zwecke erleichtert und ſchließlich jedes Flug⸗ zeua oder jeder Motor, die mit einer Anordnung verſehen ſind. Regel 7 beſtimmt bezüglich der Luftſchiffe. daß 1) ſtarre Luftſchiffe einen Kubikmeterinhalt von 30 000 Kubikmetern, 2) halbſtarre Luft⸗ ſchiffe einen Inhalt von 25 000 Kubikmetern und 3) unſtarre Luft⸗ ſchiffe einen Inhalt von 20 000 Kubikmetern nicht überſteigen dürfen. Kein Ueberflugsrecht der Franzoſen Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Mel⸗ dung des„Matin“ daß Deutſchland für die Zugeſtändniſſe in dieſer Note der franzöſiſchen Luftfahrtaeſellſchaft Cidua Compagnie Inter⸗ nationale de Navigation Aekoenne, der bekanntlich jetzt wegen ver⸗ ſchiedener Unfälle die Konzeſſion für die Schweiz entzogen wurde. jetzt verpflichtet ſei, die leberfliegung deutſcher Gebiete zu geſtatten trifft. wie wir an zuſtändiger Stelle hören. nicht à u. Auch iſt über Verhandlungen nichts bekannt. Bekanntlich leite⸗ ten die Franzoſen aus der Klauſel der Meiſtbegünſtiaung das Recht herüber, deutſches Gebiet, vor allem Süddeutſchland, zu überfliege n. Da dieſe Klauſel aber im Juni 1925 erloſchen iſt und der Deutſche Reichstag eine Beſtimmung angenommen hat. wo⸗ nach fremde Fluazeuge, die über deutſches Gebiet fliegen, nach War⸗ nung zur Landung aezwungen werden können. haben die Franzoſen den Verkehr über Deutſchland eingeſtellt. Ddie Wirren in China § London, 30. Juni.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Im Laufe des geſtrigen Abends ſind über die Lage in den verſchiedene chineſiſchen Städten folgende Nachrichten eingelaufen: Kanton: Die Generalkonſuln von Frankreich und England haben alle Fremden, mit Ausnahme der Franzoſen und Eng⸗ länder eingeladen, die Konzeſſionen von Schameen zu verlaſſen. Die Maßnahmen zur Verteidigung der Fremdenkonzeſſtionzone ſind ver⸗ mehrt worden. An wichtigen Punkten ſind Laufgräben auf⸗ geworfen worden. Der italieniſche Generalkonſul iſt an Bord des franzöſiſchen Aviſos Marne von Hongkong eingetroffen. Eine weitere Abteilung engliſcher Soldaten iſt angekommen. Hankau: Die Demonſtrationen werden hier immer gefährlicher. Die Studenten dringen in die Stadt ein und verſuchen überall Unruhen hervorzurufen. Zwei engliſche U⸗Boote ſind hier eingetroffen. Fu Tfcheu: Der engliſche Konſul hat bei dem Militärgouver⸗ neur der Stadt angeſucht, ihm Schutz gegen die Angriffe auf die Te⸗ legraphenbüros zu gewähren. Mehrere Hundert Chineſen haben die verſchiedenen Telegrapheneinrichtungen geſtürmt und ſchwere Be⸗ ſchädigungen verurſacht. Tſchung King: Hier verſchlechtert ſich die Lage von Tag zu Tag. Alle Japaner haben das Land verlaſfen. Sie ſind vorgeſtern um Mitternacht auf drei Frachtdampfern abgereiſt. Die chineſiſchen Soldaten, die ſich hier auf Urlaub befinden, haben ſich mit Waffen und Munition verſehen. Sie terroriſieren die Stadt. Heifu. Die Kundgebungen nehmen an Heftigkeit zu. Die Studenten bemühen ſich, Unruhen hervorzurufen. Ein engliſches Unterſeeboot iſt angekommen. Chineſiſche Jorderungen Havas berichtet aus Kanton: Eine durch den chineſiſchen Kom⸗ miſſar für auswärtige Angelegenheiten auf Anweiſuna des chineſi⸗ ſchen Außenminiſters und des Zivilgouverneurs ausgefertigte Note iſt an den engliſchen und den franzöſiſchen Konſul in Kanton gerichtet worden. Sie fordert von dem enaliſchen Vertreter Entſchuldigung. Beſtrafung der Offiziere, die das Feuer auf die Menge in Schameen in der vergangenen Woche hätten eröffnen laſſen, Zurückziehung aller Kriegsſchiffe aus den Gewäſſern von Kiungtung mit Ausnahme von zwei Aviſos. Schadenerſatz für die Verluſte an Leben und Beſitz. Die Note gibt zu, daß die Franzoſen nicht zuerſt gefeuert haben, daß ſie aber das Feuer eröffnet hätten, nachdem ſie die Engländer hätten ſchießen ſehen. Eine weitere Note fordert, daß man nicht mehr wird, der Anſ hianter den Kulihen der kheinſſchen Separatiſtenbewegung (Von unſerem Pariſer Vertreter.) V Paris, 28. Juni. Die caillautiſtiſche„Ere Nouvelle“ veröffentlichte dieſer Tage einen aufſehenerregenden Artikel aus der Feder des franzöſiſchen Deputierten Jules Uhry, der ein grelles Schlaglicht auf die no⸗ toriſche Unterſtützung der Separatiſtenbewegung im Rheinland durch die franzöſiſchen Behörden wirft. Uhry, der eingehende Unter⸗ ſuchungen über die Tätigkeit der franzöſiſchen Verwaltung im Rheinland unternahm, hat ſchon ſeit einiger M. durch die Veröffent⸗ lichung einer Reihe von Aufſätzen über die ißwirtſchaft der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in nationaliſtiſchen u. militäriſchen Kreiſen große Nervoſität hervorgerufen. In ſeinen letzten Ausführungen unternimmt es der linksrepublikaniſche Depu⸗ tierte vor allem, die Rollen, die der franzöſiſche Oberreſident in Wies⸗ baden, Marquis de Lillers und der Oberkommiſſar Tirard während der Separatiſtenunruhen geſpielt haben, ins richtige Licht zu rücken. Bereits unter der Regierung Herriots hatte er auf die für Frankreich kompromittierende Haltung de Lillers gegenüber der Be⸗ wegung hingewieſen. Herriot entgegnete ihm, er ſei ſchlecht infor⸗ miert, denn Lillers unterhalte ausgezeichnete Beziehungen zu einem Vertreter der ſozialdemokratiſchen Partei im Rheinland Uhry er⸗ kundigte ſich und erfuhr, daß Lillers tatſächlich enge Beziehungen zum Regierungspräſidenten von Wiesbaden, Haeniſch, unter⸗ halten hatte, daß dieſe aber für Frankreich nutzlos waren, da ſich Haeniſch darauf beſchränkte, Lillers müfante Geſchichten zu erzählen, die dieſer ernſt nahm. Zudem ſtarb Haeniſch ſchon vor einiger Zeit, ſodaß die weitere Anweſenheit Lillers in Wiesbaden unbegründet iſt, umſomehr als allein ſeine Villa Frankreich im Jahre 250 000 Fr. koſtet. f Lillers wurde ſ. Zt. von dem Oberkommiſſar Tirard nach Köln geſchickt. hauptſächlich deshalb, weil ſeine Frau aut engliſch ſpricht und für die alliierten Offiziere in jener Veſetzungszone ein aroßes Haus führen konnte. In Köln machte nun Lillers auch die Bekannt⸗ ſchaft mit Smeets. Er verſetzte Tirard und die franzöſiſche Re⸗ gierung in den Glauben. daß dieſer Separatiſt eine hervorragende Perſönlichkeit ſei und die ganze rheiniſche Bevölkerung hinter ſich habe. Ein Uhry befreundeter hoher Offizier, der hinter die Kuliſſen ſah. warnte jedoch damals den Oberkommiſſär, ſein Vertrauen auf Smeets zu ſetzen. Er richtete an Titard einen Bericht, in dem er ausführte, daß Smeets nur in der Eifel einen ſehr beſcheidenen Ein⸗ fluß ausübe und kaum 2000 Perſonen hinter ſeinem Rücken habe. Die Kundaebung in Bonn, die unter dem Schutz der franzöſiſchen Ba⸗ jonette veranſtaltet wurde, ließ die Befürchtungen dieſes Offiziers als gerechtfertigt erſcheinen. Trotzdem aber ließ die franzöſiſche Regie⸗ rung durch Vermittlung Lillers dem Abenteurer Smeets viele Mil⸗ lionen zufließen, die in nichts zerrannen.„„ Obſchon Lillers dadurch ſeine Unfähigkeit als Diplo⸗ mat aufs deutlichſte bewieſen hatte, konnte ſich die Regierung nicht entſchließen, ihn abzuberufen. Er wurde vielmehr zum Oberrefi⸗ denten von Wiesbaden ernannt. Das war zu jener Zeit, ſchreibt Uhry, als Poincaré um jeden Preis eine Separatiſtenbewegung haben wollte. Smeets war diskreditiert; man entdeckte Dor⸗ ten. Auch bei dieſer Gelegenheit wurde Tirard von ſeinen Offi⸗ zieren, vor allem durch Oberſt Célin und den Offizier, der den erſten Bericht an Tirard geliefert hatte, aufs dringendſte gewarnt. Sie bewieſen ihm, daß auch Dorten niemand hinter ſich habe und daß er, um den Franzoſen das Geld aus der Taſche zu locken, wie der Kückuck ſeine Eier in das Neſt eines andern, allerdings populärern Abenteurers, in dasjenige Mathes lege. Der Oberkommiſſär hörte jedoch nicht auf den Rat ſeiner Offiziere und brachte dem Marquis de Lillers, der in ſeinen Berichten an die Pariſer Regierung die Unterſtützung Dortens und aller andern Separatiſten⸗Abenteurer be⸗ fürwortete volles Vertrauen entgegen. Die Enthüllungen Uhrys bilden eine ſchwere Anklage gegen die Rheinlandspolitik Frankreichs. Sie zeigen, wie ſehr Poin⸗ caré und ſeine Agenten die Anweſenheit der franzöſiſchen Truppen im Rheinland dazu benützten, um im Trüben zu fiſchen, trotzdem ſte davon Kenntnis hatten, daß der weitaus größde Teil der Rhein⸗ landbevölkerung von der Schaffung eines Pufferſtaates oder gar von einem Anſchluß an Frankreich nichts wiſſen wollte. 9 der plan der Sicherheitskonſerenz JBerlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Dis Pariſer Preſſe hat offenbar auf ein vom Quai d Orſay ausgegebe⸗ nes Schlagwort in den letzten Tagen ſich mit ungeheurer Lebhaftig⸗ keit gegen den Konferenzgedanken aufgelehnt. Die Erregung wird aber wohl vergebens geweſen ſein. In hieſigen unterrichteten Kreiſen erzählt man ſich, daß von einer einfluß⸗ reichen Macht, der auch Frankreich nicht zu widerſtehen ver⸗ möchte, bereits der Anlaß auf Einberufung einer allgemeinen Kon⸗ ferenz zur Erörterung der Paktfrage geſtellt worden iſt. Ein Erfolg Baldwins Ablehnung des Mißkrauensankrags Der von der Arbeiterpartei eingebrachte Mißtrauens⸗ antrag gegen die Regierung iſt vom Unterhaus mit 373 gegen 143 Stimmen abgelehnt worden. Eengland und Moskau Ein großer Teil der heutigen Londoner Morgenpreſſe äußert lebhafte ůnzufriedenheit über Chamberlaine„unzureichende“ Unterhaus⸗Erklärung zur Frage einer antibritiſchen Propaganda der Bolſchewiſten in China.„Daily Telegraph“ ſchreibt ziemlich ge⸗ reizt, die Erklärung Chamberlains 20 5 der Beſtimmtheit und der Energie ermangelt. Sie ſtimme nicht mit den ſcharfen Wendungen überein, die in der letzten Zeit zwei Kollegen des Außenſekretärs, nämlich Lord Birkenhead und Sir Douglos Wogg getan hätten, und auch nicht mit der früheren Erklärung Chamberlains, die dahin lautete, daß die Unruhen in China von Agenturen eines anderen Landes genährt werden. — Amſterdam, 30. Juni. Dem Telegraaf zufolge hat die Vliſſinger Polizei einen Marineſoldaten verhaftet, der beſchuldigt ifter verſchiedener Sabotageakte auf dem nieder⸗ ländiſchen Kreuzer„Java“ zu ſein. 1 16 geſellſchaft im Stadthaus ſtatt. 2. Seite. Ytr. 296 neue mannheimer Feitung(Abend· Nusgabe) Dienskag, den 30. Junt 1925.— der franzöſiſche militarismus in der pfalz Brufale Mißhandlungen zweier Deutſcher Ein unerhörter Fall der Brutalität eines franzöſiſchen Offi⸗ ziers gegenüber der deutſchen Zivilbevölkerung trug ſich beim Ein⸗ marſch einer Abteilung franzöſiſcher farbiger Infanterie am vori⸗ gen Sonntag, den 21. Juni, in dem Dorf Ober⸗Simten zu, wo das franzöſiſche Militär Quartier bezog. Die Truppenabtei⸗ lung marſchierte unter klingendem Spiel und mit entfalteter Fahne in das Dorf ein. Der 27 Jahre alte verheiratete Gerber Wilhelm Steiner, der in der Dorfſtraße auf ſeinem Fahrrad der fran⸗ zöſiſchen Abteilung entgegenkam, ſtieg ab und ſtellte ſich mit dem 27 Jahre alten Fabrikarbeiter Otto Ziegler und einem anderen Einwohner von Oberſimten vor das Hoftor eines Hauſes, um die franzöſiſchen Truppen vorüber zu laſſen. Die franzöſiſche Militär⸗ muſik ſchwenkte in den gegenüberliegenden Nachbarhof ab und die Fahne nahm in unmittelbarer Nähe Aufſtellung. Während die Truppe Halt machte und präſentierte, kam der franzöſiſche Kom⸗ mandant auf die gegenüberſtehenden drei deutſchen Einwohner zu, verſetzte ohne ein Wort zu ſagen, dem Gerber Steiner einen Schlag auf den Kopf, daß der Hut herabflog und ſchlug nach dem eben⸗ falls vollſtändig überraſchten Fabrikarbeiter Otto Ziegler. Dieſer wich jedoch dem Schlage aus, worauf ihm der franzöſiſche Offizier einen Fußtritt auf den Unterleib verſetzte und ihn derart mit der Fauſt auf die Bruſt ſtieß, daß er rücklings zu Boden ſtürzte. Dabei deutete der franzöſiſche Offizier auf die Fahne. Nur aus dieſer Gebärde konnten die beiden Mißhandelten und die deutſchen Zeugen des Zwiſchenfalls ſchließen, daß der franzöſiſche Offizier von den Einwohnern verlangte, daß ſie, als Deutſche, det franzöſiſchen Fahne Reverenz erweiſen ſollten. Der dritte Ein⸗ wohner entging nur dadurch den Mißhandlungen, daß er bar⸗ häuptig war. Die Brutalität des franzöſiſchen Offiziers iſt umſo ungeheuerlicher, als der eine der Mißhandelten, der Gerber Stei. ner, ein Krüppel iſt, der nur eine Hand hat und der andere, der Arbeiter Otto Ziegler, ſchwer leidend iſt und ſich ſchon ſeit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung befindet. Während des Waffenſtillſtandes hatten die franzöſiſchen Mili⸗ tärs von der pfälziſchen Bevölkerung verlangt, daß ſie vor der fran⸗ zöſiſchen Fahne ſtehen bliebe und die Fahne grüße. Der fran⸗ zöſiſche Offizier, der die Einwohner von Oberſimten mißhandelte, ſcheint immer noch nicht zu wiſſen, daß dieſe Zeiten vorüber ſind und daß die Beſetzung der Pfalz nach dem Rheinlandabkommen und dem Londoner Pakt eine friedliche iſt. Die„Action Francaiſe“ hat ſich kürzlich darüber beklagt, daß infolge der„Befriedungspoli⸗ tik“ der franzöſiſchen Regierung die deutſche Bevölkerung im be⸗ ſetzten Gebiet keinen„Reſpekt“ mehr vor dem franzöſiſchen Mili⸗ tär habe. Allem Anſchein nach will der franzöſiſche Offizier dieſen „Reſpekt“ der deutſchen Bevölkerung durch Brutalität beibringen, unbekümmert darum, daß er ſich damit zu der politiſchen Anſchau⸗ ung ſeiner eigenen Regierung im Widerſpruch ſetzt. Vielleicht wollte der franzöſiſche Offizier auch das franzöſiſche„Preſtige“, das bei den marokkaniſchen Truppen infolge der Vorgänge in Ma⸗ rokko gelitten hat, dadurch wieder herſtellen, daß er ungeſtraft friedliche Weiße vor den Augen der Farbigen mißhandeln darf. Wie dem auch ſei, jedenfalls zeigt dieſer Fall erneut, daß der fran⸗ zöſiſche Militarismus in der Pfalz trotz Rheinlandabkommen und Londoner Pakts für die Einwohnerſchaft unerträglich iſt und daß die wahre Befriedung und Verſöhnung nur dann im beſetzten Gebiet Platz greifen kann, wenn die Beſetzung auch wirklich als „friedliche“ gehandhabt wird. der Krieg im Nif Nach dem von Havas aus Tanger veröffentlichten Heeresbericht von der ſpaniſchen Marokkofront vom 29. Juni ſollen in der weſtlichen ſpaniſchen Zone feindliche Angriffe auf der Linie Buixa⸗Tetuan bevorſtehen. Die Riffleute ſcheinen die Abſicht zu haben, die Verbindung zwiſchen Tanger und Arcila ſowie zwiſchen Tanger und Tetuan abzuſchneiden. Das ſpaniſche Oberkommando habe gewiſſe Stellungen verſtärkt. Es ſtünden ab⸗ marſchfertige Truppen bereit, um ſich an die bedrohte Stelle zu be⸗ 55 Bei den Ancheras herrſche zwiſchen den Anhängern Abd el rims und den der marokkaniſchen Regierung treuen Stämmen Uneinigkeit. 0 Caillaux ſpark. Finanzminiſter Caillaux hat geſtern eine neue Sparſamkeitsmaßnahme getroffen. Er kündigt an, daß außerdem 134 Steuereinnahmebüros, die auf Grund der Anordnung des Budgetentwurfes für 1925 eingehen ſollen, weitere 100 Aemter ihre Tätigkeit am 1. Juli 1925 einſtellen werden. Keine Truppenſchau am 14. Juli. Im geſtrigen franzöſiſchen Miniſterrat iſt der Beſchluß gefaßt worden, die Truppenſchau in Longchamps, die gewöhalich am 14. Juli ſtattfindet, dieſes Jahr nicht abzuhalten. * Heſers Skellvertreter. Die Ernennung des bisherigen Direk⸗ tionsmitgliedes Dorfmüller zum ſtändigen VPertreter des Generaldirek⸗ tors Oeſer bei der Reichsbahn, geht, wie die„B..“ erfährt, auf Schwierigkeiten zurück, die während des Kuraufenthalts Oeſers, ins⸗ beſondere im Verkehr zwiſchen der Generaldirektion und dem Reichs⸗ verkehrsminiſterium entſtanden ſind. Dem Bedürfnis nach einer ſtändigen, ſtets im Hauſe anweſenden Vertretung des oberſten Leiters der Reichsbahn, der häufig beruflich außerhalb weilen muß, ſoll durch dieſe Ernennung Rechnung getragen werden Vorlage, deren endgültige Erledigung dann im Herbſt erfolgen könnte. mit Kreditgeſuchen der Kampf um den Folltarif Auf der Suche nach einem Kompromiß Berlin, 30. Juni.(Von unſerem Berliner Büro.) Das 8 Uhr⸗Abendblatt will von gutunterrichteter Seite gehört haben, daß ſich die Reichsregierung um einen Kompromiß in der Zollfrage bemühe. Die Regierung gedenkt den Oppoſi⸗ tionsparteien nahe zu legen, die Vorlage in einer Form zu verab⸗ ſchieden, die auch den Wünſchen der Oppoſition Rechnung trage, unter Umſtänden durch Auslöſung von Teilen der gegenwärtigen Wir haben ſelber hier ſchon angedeutet, daß bei den im Parlament herrſchenden Stimmungen dieſe Zolltarifvorlage gerade⸗ zu nach einem Kompromiß ruft, und daß, wenn man ſich dazu entſchließen könnte, auf die Feſtlegung von Minimalzöl⸗ len für Getreide zu verzichten, eine Mehrheit für die Vor⸗ lage mühelos zu gewinnen ſein müßte. Wir können uns vorſtellen, daß die Regierung auf ſolcher Ba⸗ ſie eine Eintgung zuſtande zu bringen verſucht, es fragt ſich nur, wie weit die Deutſchnationalen und wieviele von ihnen dabei mitzu⸗ tun bereit wären. Im Reichstag erzählte man ſich übrigens ſchon am letzten Samstag von Kompromißverhandlungen zwiſchen Deutſchnationalen und Zentrum, bei denen es ſich gleichfalls um die Mindeſtzölle für Getreide drehen ſollte. Vielleicht darf man auch die neuerliche Erklärung der Deutſchnationalen, daß ſie an⸗ geſichts der nahenden wichtigen Entſcheidungen aus dem Reichs⸗ kabinett nicht auszuſcheiden wünſchen, damit im Zuſammenhang bringen. Bei einem Verzicht auf die Mindeſtzölle hätten die Deutſchnationalen natürlich ein lebhaftes Intereſſe, als Mitglieder der Regierung die Verhandlungen zu kontrollieren, die dann auf der Grundlage eines autonomen Tarifs gefübrt würden. Von der Rogierung wird allerdings einſtweilen noch be⸗ ſtritten, daß Verhandlungen über einen Kompromiß in der Zoll⸗ frage beſtünden. Vielmehr legte die Regierung Wert darauf, daß bein Teil aus der Vorlage herausgelöſt würde, ſchon aus der Be⸗ fürchtung, daß damit das ganze Gewebe zerreißen könnte. Wir glauben nicht, daß dieſem Dementierverſuch Ewigkeitswert zukommt. Die erſten Bemühungen um ein Kompromiß werden von den Par⸗ teien ſelber ausgehen und wir möchten annehmen, daß da⸗ bei beſtimmten Gruppen im Zentrum der Ruhm des Vorantritts gebühren wird. Jedenfalls wäre es bei der Lage der Dinge nicht zu verſtehen, wenn man in kriſenhafte Zuſtände hineintreiben wollte. wo die Differenz zwiſchen den Anſchauungen der verſchiedenen Rich⸗ tungen wirklich nicht ſehr erheblich iſt. Aus dem Barmat⸗Nusſchuß Die verſchwundenen Pfalzkredite Berlin, 30. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Bor mat⸗Unterſuchungsausſchuß des Reichstags tritt am Dienstag vorm. wieder zuſammen. Als Zeugen war heute eine Anzahl höherer Poſtbeamten geladen, denen die Genehmigung zur Ausſage er⸗ teilt worden iſt. Der Vorſitzende bemerkte, der Ausſchuß habe ſich mit der Ehre eines Verſtorbenen, des früheren Poſtminiſters Dr. Höfle zu beſchäftigen, der ſich nicht mehr verteidigen könne. Darum bitte er, möglichſt genau auszuſagen. Zunächſt werden höhere Beamten aus Bayern vernommen, an erſter Stelle Staatsſekretär Schätzel aus München, der über die Angelegenheit Lange⸗Hegermann ausſagt. In einer Abend⸗ geſellſchaft bei Höfle erſuchte ihn dieſer zur Hergab⸗ eines Kredits von 2 Millionen für die beſetzten Gebiete. Der Zeuge durfte die ihm zur Verfügung ſtehenden Gelder nur für die bayeriſche Wirlſchaft ver⸗ wenden, dazu gehörte aber auch die Pfalz. Deshalb und aus rein raterländiſchen Gründen ſagte der Zeuge Höfle die Kredite zu, die „über die Norm“ gingen, mit der Bedingung, daß die bayeriſche Pfalz befonders berückſichtigt würde. Der Abgeordnete Lange⸗Hegermann ſollte die Durchführung der Kreditgktion namentlich für den Mittelſtand leiten. Auf Fragen des Vorſizenden erklärte der Zeuge, er habe nicht gewußt, an wen durch Lange⸗Hegermann das Geld verteilt werden ſollte. Da⸗ mals ſeien aft Gelder durch Pribalpetſanen ins beſetzte Gebiet ge⸗ gangen, um ſie den Zugriffen der Franzoſen zu entziehen. Der Zeuge hat kein Mißtrauen gehabt, da das Geld durch die preußiſche See⸗ handlung geſichert war. Auf Fragen des Abgeordneten Dr. Pfleger(bayer. Volksp.) teilt der Jeuge mit, anfangs Juli 1924 ſei ſein Referent zu ihm ge⸗ kommen mit der Erklärung, Dr. Höfle brauche den Reſt des Geldes, da bereits über eine Million nach der Palz gefloſſen ſei. Tatſächlich ſei gar nichts in die Pfalz von den 2 Millionen ge⸗ floſſen was damn einen Sturm der Entrüſtung hervorrief. Vorſitzender: Haben Sie ſich nicht dafür intereſſiert, wer das Geld eigentlich bekommen hat?“ Zeuge:„Nein, um Einzelheiten kümmerte ich mich nicht, weil ich die Erklärung des Miniſters hatte, das Geld würde baldmöglichſt für die beſetzten Gebiete verwendet werden. Als Untergebener des Miniſters hätte ich mich geniert nach Einzelheiten zu fragen. Ich hatte Lange⸗Hegermann immer für ſolide gehalten, bis ſich Verdacht regte, es ſtehe mit ihm nicht richtig. Da wurden dann die Kredite gekündigt. ſecb. im Juni 1925 erfuhr ich, wohin die Kredite eigentlich gegangen in 5* Der Zeuge beſtätigte weiterhin auf Fragen des Vorſitzenden. daß duch andere Abgeordnete, und zwar ſolche aus Bayern, ſich an ihn gewendet hätten, die dann durch die wie Wellen. 75 D EII ⁵— Staatsbank erledigt wurden. Der Zeuge erklärt weiter, er ſei 0 Sktober 1924, als ſchon der Klatſch eingeſetzt hat, zu Dr. Höfle u8. Berlin gefahren, dem er ſagte:„Man redet Ihnen nach, daß Oe⸗ Ihre Villa nicht mit eigenem Gelde bezahlt und von den Poſtkrediten Gewinne bezogen haben.“ Dr. Höfle erwiderte:„Ich bin rein, habe die Villa mit meinem Gelde gekauft.“ 555 Unterredung hatte, erwiderte der Zeuge:„Ich hatte den Eirdru des Höfle ſubjektivleichtfertig handelte.“ Es tritt hierauf eine kurze Pauſe ein. 05 Rachklänge zur Mainzer Feier tragen, daß der Deutſche Buchdrucker⸗Verein(Ar 1 geber⸗Organiſation) dem Mainzer Anzeiger ſeine Glückwünſche 19 Direktor Winkler⸗Berlin zum Ausdruck bringen ließ. Ferner. iſt 5 berichtigen, daß nicht der Verband deutſcher Buchdrucker(Arke nehmerorganiſation) ſondern der obengenannte Deutſche Buchdrucn Verein(Borſitender Zickfeldt, Oſterwieck) dem Gutenberg⸗Muſen eine Spende von 3000 Mark überwies. der Verbote bezog ſich auf die Veranſtaltungen unter freiem Hmme. häuſer, auf die Illumination des Rheinufers, Feuerwerk, das Ehrengeleit von offiziellen Perfönlichkeiten und Anſammeln von Leuten arf den Straßen. Selbſt die alljährlich der Buchdrucker war unterſagt, ebenſo der Feſtzug zum Feſt 55 Auf dringenden Einſpruch hin gab man ſchließlich die Feſtvere ſtaltung der Buchdrucker, das Feſtbankett auf dem Feſtplatz au, eh dafür treffen ließen. Exlaubt wurde nur das Beflaggen der lichen Gebäude und die Aufſtellung von acht Flaggenmaſten Bahnhof und vor dem Kurfürſtlichen Schloß bei Gelegenheit der öffnung der Ausſtellungen zur Jahrtauſendfeier. Den dieſes Vorgehens iſt klar: die Franzoſen wollen nach außen hin 5 Eindruck erwecken, als ob die große Maſſe der Bevölkerung be als ob eine gewiſſe Verdroſſenheit ſie davon zurückhalte, ihrem, de ſchen Gefühl Ausdruck zu geben. Wann wird endlich auch auf den ſchaften verzichtet werden? das Erdͤbeben in Kalifornien Die letzten Meldungen aus San Franzisko ſind widerſpruchs hinſichtlich der Zahl der Toten in Santa Barbara. Die höch 90 Schätzung geht bis auf 100 Tote und 350 Verlette. d⸗ Stadt iſt zum großen Teil zerſtört. infolge des Dammbruchs unter Waſſer. bindungen mit SantaBarbara ſind abgeſchnitten. Die Zahl der Toten und Verwundeten iſt deshalb ſo groß weil zur Zeit des Behen der Erſchütterung brach Feuer aus. Da die Waſſerleitung geborſten war, war die Feuerwehr machtlos. Hunderte von Bewohnern hab die Stadt panikartig verlaſſen. In der Hauptſtraße hat ſich ein großer Riß aufgetal. Dieſem Umſtand iſt es zuzuſchreiben, daß die großen Gebäude, die an dieſer Straße liegen, größenteils zuſammengebr ochen ſind, u. a das Franzis Hoſpital, die Filiale der Firſt Natiam Bank, das Bezirksgefängnis, das St. Vincent Waiſenhaus, das Pof⸗ gebäude, die Presbyterkimerkirche, das Kalifornia Hotel. In del Kinoſtadt Hollywood brach eine Panik aus, da dort übertriebene Ge⸗ rüchte über den Umfang des Bebens verbreitet warenn Der nördlichſte Punkt, der vom Beben betroffen wurde, iſt Porterville. Außer Santa Varbara ſind auch noch die großen Städte Galito, Montecitou, Naples zerſtört worden. In der leßten Stadt ſteht keines der großen Gebäude mehr aufrecht. 55 Ole Hanſun, ehemaliger Bürgermeiſter von Scattle ſag ſehen, wie große Wellen an den Strand hinaufraſten. Plötzlich ſchien ſich der Boden unter großem Getön zu heben. Als er aus deß Bette auf den Boden ſprang, hob ſich das ganze Haus und ſenkte ſich dann wieder. Er ſtürzte aus dem Hauſe und hörte eine ſtarke Exploſion. Im gleichen Momente ſah er die elektriſche Kraftſtoltos zuſammenſtürzen und zwei Häuſerblocks. Darauf ſah er die Auße wände des neuen California⸗Hotels einſtürzen. Der Boden rollt die rheiniſche Jahrtauſendͤſeier in Mainz Im Rahmen der rheiniſchen Jahrtauſendfeier hat die Stadt Mainz drei arößere Veranſtaltungen vorbereitet, die deutſche Roſenſchau, die am 12. Juli im Stadtpark feierlichſt eröffnet, wird, eine Ausſtellung alter Kunſt aus Privatbeſit im ehemaligen Kurfürſtlichen Schloß und eine Ausſtellung„Das ſchöne deutſche Buch“ im Gutenberaqmuſeum. Die beiden letzt⸗ genannten Ausſtellungen wurden am Sonntag durch einen Feſtakt im Akademieſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes eingeleitet, der zualeich als Feier der nach langer Friſt beendeten Wiederherſtellung des Schloſſes und ſeiner Innenräume, des 525jährigen Geburtstages Johannes Gutenbergs und des 25iährigen Beſtehens des Gutenberg⸗ muſeums gedacht war. Leider haben die Beſatzungsbehörden die geplante aroße Huldiauna am Denkmal des Meiſters verboten, ob⸗ aleich bisher alljährlich derartige Huldigungsfeiern, wenn auch in etwas kleinerem Umfana, hatten ſtattfinden dürfen. Zu der Eröffnung der beiden Ausſtellungen und den damit ver⸗ bundenen Tagungen ſind zahlreiche Gäſte von nah und fern in der alten Domſtadt am deutſchen Rhein erſchienen. darunter beſonders viele Jünger der ſchwarzen Kunſt, deren Heimat ja, wie einer der Feſtredner ausführte, Mainz iſt, wo Gutenberg lebte und wirkte und wo man ihm vor nunmehr 25 Jahren ein bleibendes Ehrendenkmal in Geſtalt des Gutenberamuſeums ſetzte. Auch der Reichskangler Dr. Luther iſt hierher geeilt. um das hohe Intereſſe, das die Reichsregieruna an den Mainzer Feſtlichkeiten nimmt, durch ſeine perſönliche Teilnahme zu bekunden. Am Samstag nachmittaa fand die Taguna der Gutenbera⸗ ſich in der Hauptſache um innere Verbandsangelegenheiten drehten. überreichte Direktor Stempel, Frankfurt a. M. dem Vorſitzenden der Geſellſchaft und Leiter des Gutenbergmuſeums, Direktor Dr. Ruppel, eine Stiftung des amerikaniſchen Zeitunasbeſitzers Bartlett in Höhe von 5000 Dollars für den weiteren Ausbau des Muſeums. Im Anſchluß an die Mitaliederverſammluna der Gutenberageſellſchaft traten der Verein deutſcher Zeitunas⸗ verleg er. die Geſellſchaft heſſiſcher Bücherfreunde. die Frankfurter Bibliophilen⸗Geſellſchaft, der Hauptvorſtand des Vereins deutſcher Buchdrucker, die Mainzer Buchdruckerſchaft im„Kaſino⸗Hof zum Guten⸗ berg“ zuſammen. um dort einen überaus feſſelnden Vortrag des Profeſſors Dr. Erich von Rath. Bonn über die Wiegendru ck forſchung zu hören. Als Auftakt zu den Veranſtaltungen fand dann am Samstag abend im Stadttheater eine Feſtvorſtelluna ſtatt, an der nur die von der Stadt eingeladenen Gäſte teilnahmen. Das ſtädt iſche Bei den Verhandlungen, die Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Gorters Leitung eröff⸗ nete ſie durch die Leonoren⸗Ouverture Nr. 3 von Beethoven. Eine kurze Anſprache hielt darauf Oberbürgermeiſter Dr. Kül b. Ein, aus verſchiedenen Vereinen zuſammengeſtellter Maſſenchor trug den Mendelsſohn⸗Bartholduſchen Feſtgeſana zur Säkularfeier der Buch⸗ druckerkunſt: Gutenberahuldigung, vor. Den dramatiſchen Teil des Abends bildete die Aufführung zweier altdeutſcher Bühnenwerke durch Mitalieder des Mainzer Schauſpiels. Gewählt batte man dazu das, dem 15. Jahrhundert entſtammende Streit⸗ und Troſt⸗ geſpräch vom Tode:„Der Ackersmann aus Böhmen“ und das Schimpfſplel des Andreas Gryuphius:„Herr Peter Sauenz“. Beide Stücke fanden unter der Spielleitung von Paul Peterſz und mit ihren, von Wilhelm Huller entworfenen ſtim⸗ mungsvollen Bühnenbildern eine künſtleriſch ſehr aute Wiedergabe und löſten ſtarken Beifall aus. Der dramatiſche Teil des Programms wurde durch ein muſikaliſches Zwiſchenſpiel unterbrochen, durch das, vomſtädtiſchen Orcheſter ausgezeichnet vorgetragene Vorſpiel zu Waaners„Meiſterſinger“. Zu dem Feſtakt am Sonntag in dem wieder zu neuem Glanz er⸗ ſtandenen herrlichen Akademieſaal des Kurfürſtlichen Schloſſes war eine ſtattliche Anzahl geladener Gäſte, darunter viele führenden Männer der Kunſt und Wiſſenſchaft, des politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Lebens, erſchtenen. Als der Reichskanzler mit dem. mit der goldenen Amtskette geſchmückten Oberbürgermeiſter von Mainz, Dr. Külb, den Raum betrat, wurde ihm eine ſpontane Huldigung dargebracht. Das Programm der kleinen, intimen Feier war außerordentlich geſchmactvoll zuſammengeſtellt und die einzelnen Anſprachen und Reden wurden von muſikaliſchen und geſanalichen Vorträgen um⸗ rahmt. Als Einleituna ſpielten Mitalieder des ſtädtiſchen Or⸗ cheſters unter der Leitung des Kaypellmeiſters Berthold einen Satz aus einem Mozartſchen Ddivertimento. Auch ein zweites Muſikſtück der Vortragsfolge trug den Namen Mozarts, der Marſch aus Idomeneo. Meiſter Mozart ſelbſt hat ſa einſt hier in dieſem Saal zur Zeit höchſter kurfürſtlicher Prachtentfaltung den Taktſtock geſchwungen und ſeine Hörerſchaft in den Bann ſeiger aro⸗ ßen Kunſt geſchlagen, und ſo war es ein guter und feiner Gedanke, bei dieſer Feier Morzartſche Muſik wieder aufklingen zu laſſen. Oberbürgermeiſter Dr. Külb bearüßte die Erſchienenen und dankte insbeſondere dem Reichskanzler Dr. Luther, dem heſſiſchen Staats⸗ präſidenten Ulrich. den heſſiſchen Miniſtern Henrich, Bren⸗ ktano und Raab, ſowie den übrigen Vertretern der Reichs⸗ und Staatsbehörden, für ihre Anweſenheit und betonte die unwandelbare Liebe und Treue des beſetzten Rheinlands zu Reich und Volk. Die Mainzer Männerageſanaverein unter Leituna 17 7 Chormeiſters. Kapellmeiſters Auguſt Könia. den Bruckneen von Keldorfer(1882) bearbeiteten Männerchor a capeſla„M. Liedvom Vaterlandel, der ſtürmiſchen Beifall auslöſte⸗ Kine hielt Dr. J. Rodenberg, in dem er den Nachweis zu führen ſus wirklichen Kunſtwerk geſtaltet habe Einen weiteren gedankenrel und im höchſten Grade feſſelnden Vortraa hörte man ſodann 115 Geheimrat Profeſſor Dr. Kautzſch über Mainz in der dener ſchen Kunſt“ Für ihn iſt das Charakteriſtitum der Malſſer Kunſt Anmut und Lieblichkeit gengart mit Würde und fürſttc Größe. Er ſieht auf Schritt und Tritt und ſelbſt da. wo ſich ſner ländiſche Einflüſſe in der Mainzer Kunſt geltend machen, doch iudle wieder den deutſchen Geiſt. aus dem alle dieſe ſchönen Werke, dis uch Mainzer Straßen und Kirchen ſchmücken aeboren wurden, all dieſer Vorkrag erntete verdiente Anerkennung und bhöchſten Bei wie die der geſamten Reichsregterung zur Jahrtauſendfeier. 15 anderer Stelle ſchon berichtet. Schriftl.) Mit dem ſchönen Mä chor a capella von J. Breu„Frühlingam Rhein“ durce z, nigs Leitung ſchloß die würdige und erhebende Feier.— Es ſich nun ein Rundagang durch die Ausſtellungsſäle de⸗ eht an. Die Führung der Ehrenaäſte beſorate der Geſchäftsfüßef ün⸗ loſſes und rheinheſſiſchem Familienbeſitz zuſammengetragen werde jecelt, die den künſtleriſchen Geiſt des ehemaligen Kurſtaates widerſy Beſondere Beachtung verdienen die kirchlichen Plaſtiken des gha⸗ 15. Jahrbunderts die köſtlichen Stücke profanen und kirchliche anen rakters aus der Barockzeit. der Mainz ſa ſeine beſten Tradi verdankt. die auserleſene Sammluna von Miniaturen. vol 4 v0 aber die bisher noch nirgends gezeiate faſt lückenloſe Sammlumanm Höchſter Porzellan aus der ehemaligen kurfürſtlich Mainzen“ faktur. 1 b 1 85 Nach der Kunſtausſtelluna im Schloß wurde auch der, fiß⸗ Fachwelt wie für den Laien aleich intereſſanten Ausſtelluna bin deutſche ſchöne Buch 1900— 1925“ im Gulenberamſagh Beſuch abgeſfattet. An die Beſichtiaungen ſchloß ſich nachn euhs wat deutſchen Lande links und rechts des Rheins aehörten ungeteilt und Sonder⸗Rheinfahrt aller Ehrenaäſte vorgeſe für alle Zeit dem großen deutſchen Reiche an. Darauf ſang der von der Stadt Moinz gecebenes Feſtmahl an Für a 13 5 18 Auf die Frage des Vorſitzenden, welchen Eindruck er von der Zu unſerm Vericht über die Mainzer Feierlichkeiten iſt 55 Das unglaubliche Berhalten der Beſatzungsbehörden in Mainz wird auch von der„Frankf. Zi1g.“ gegeißelt. Die Fie⸗ auf das Abſingen patriotiſcher Lieder, auf das Beflaggen der Ptibo, das Abbrennen von das 0 dem Gutenberg⸗Denkmal am Johannistage ſtattfindende Huld g kam die Erlaubnis ſo ſpät, daß ſich keinerlei Vorbereituntgen ſenh 0 öfß Die Tendend dieſen Feſtveranſtaltungen nicht mit dem Herzen da bei 1 1 letzten und verſteckteſten ſeparatiſtiſchen Hoffnungen und Machen 1 voll 4 Der Schaden wird auf 15 Millionen angegeben. Die tiefer liegenden Teile der Stadt ſtehn Alle Eiſenbahnve!“ die meiſten Bewohner ſich in ihren Häuſern befanden. Sofort nac 7 WWVSVCCVCTCC te über die Ereigniſſe, er habe im Bette in ſeinem Bungalow, der ſi in der Nähe des Ufers befindet gelegen und durchs Fenſter gen ſein durchdachten Vortrag über die neue deutſche Buch ugle⸗ 1 daß Gutenberg das Handwerk zur Kunſt erhoben, das Buch zu f1 8˙ 4 Reichskanzler Dr. Luther überbrachte nun der Stadt Maſſhe 0 Rheinheſſen und dem aanzen Heſſenland die Grüße und Glückwünſg, 1 0 des Reichspräſidenten Generalfeldmarſchalls von Hindenbu(ue er dieſe und die Nede des Oberbüraermeißers Küld kaben, den Mainzer Männergeſanaverein unter Kavellmeiceerſch 14 Ausſtellung, Dr. R. Buſch. Es iſt ganz erſtaunlich. welhe er. ſumme kulturhiſtoriſcher Schätze in dieſer Kunſtſchau konne + en allen 20— Sn. 44 ne renee 20 277 1 7 1 + ‚ 5 4 5 wietſchaftliches und Soziales auf das Material an. —— 5 N Neue Maunbeimee Seitung Mbend · usgade) 3. Seite. Nr. 26 — Dienstag, den 30. Junt 1925 die C ge des Arbeitsmarktes Leichte Verſchlechterung. Der badiſche Arbeitsmarkt zeigte in der Berichtswoche eine Heine Verſchlechterung gegenüber der Vorwoche. Bei faſt gleich⸗ e ging die Zahl der offenen Stellen von 6960 auf 5966) zurück, ſo daß am 24. Juni auf 100 offene Stellen 406 Arbeitſuchende entfielen, während ſich die entſprechende Ziffer vom 17. Juni auf rund 351 belief. Die Erwerbsloſenziffer iſt im ganzen etwas zurückgegangen, ſie betrug am 24. 6. 10 880 gegenüber 10 527 vom 17. 6. Auf dem landwirtſchaftlichen Arbeitsmarkt wie auch aüf dem der Induſtrie der Steine und Erden linsbeſondere Granitſteinhauerei und keramiſche Induſtrie des Kinzigtals) iſt die Kräftenachfrage unvermindert ſtark geblieben. Die Maſchi⸗ neninduſtrie zeigt ſich, vornehmlich in den Bezirken Mann⸗ eim und Konſtanz, wie in der Vorwoche aufnahmefähig. In Karlsruhe ſtellte die Nähmaſchineninduſtrie gute Maſchinenarbei⸗ ter, vereinzelt auch Schloſſer ein. Das metallverarbeitende Hand⸗ werk zeigte Bedarf an Schmieden, Blechnern und Elektromonteuren. Die Kurzarbeit in der Schmuckwareninduſtrie hat angehalten. In die ſchemiſche Induſtrie Oberbadens konnte ein Anzahl Arbeitſuchender aus der Gruppe der Lohnarbeiter zwiſchenörtlich dermittelt werden, die Unterbadiſche chemiſche Induſtrie zeigte Nachfrage nach jüngeren weiblichen Kräften. Die Spinnſtoff⸗ induſtrie Lörrachs und der Seegegend war aufnahmefähig. üngere Mädchen für Spinnereien und Webereien wurden in größerer Anzahl geſucht. Im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe konnte der Bedarf an ſelbſtändigen Konditoren einſtweilen durch den zwi⸗ ſchenörtlichen Verkehr gedeckt werden, Bierbrauer blieben immer noch geſucht, in der Tabakinduſtrie ſchwankte die Lage etwas, im allgemeinen iſt ſie ſchlecht geblieben. In der Bekleidungs⸗ in duſtrie iſt ein Rückgang in der Nachfrage nach Schneidern ei einer ſchwachen Zunahme des Bedarfs an Schuhmachern zu beobachten. Der Streik im Baugewerbe hat noch angedauert. Im Fremdengewerbe hat ſich der Mangel an jungen Kellnern verſtärkt. Städͤtiſche Nachrichten Ein unglaubliches vorkommnis rief, ſo wird uns von geſchätzter Seite geſchrieben, bei den Fahr⸗ des Sonntagszuges S 343, Mannheim ab morgens.58 Uhr lebhafte Entrüſtung hervor. Als die Maſchine dieſes Zuges kurz vor der Abgangszeit eintraf, ſtellte ſich heraus, daß ſie zu wenig Dampf —— den Zug fortbewegen zu können. Es dauerte eine ge⸗ ſchlagene halbe Stunde, bis von der Lokomotivleitung die Ent⸗ fernung dieſer Lokomotive angeordnet wurde und wiederum zehn Minuten, bis eine Reſervelokomotive erſchien. Erſt um.44, alſo mit einer Verſpätung von ungefähr 40 Minuten, konnte ſich der Zug in Bewegung ſetzen. Inztwoſchen waren natürlich verſchi⸗dene andere Züge u. a. duch der Perſonenzug 857, Mannheim ab.07 Uhr längſt abgefahren. Den Reiſenden, die den letzteren Zug benützen wollten, war von Bahnbedienſteten auf dem Bahnſteig geſagt worden, ſie ſollten nur den Zug.58 Uhr benützen, mit dem ſie viel raſcher nach Heidelberg gelangen würden. Was nützt die Einführung raſch ver⸗ kehrender Sonntagszüge, die die Erholungſuchenden in kurzer Fahr⸗ zeit in das Neckartal bringen ſollen, wenn nicht für pünktliche Abfahr⸗ zeit Gewähr geboten iſt! Noch ärgerlicher aber als für die Touriſten war dieſer Vorfall für Leute, die in geſchäftlichen Angelegenheiten ins Oberland fahren wollten und nun in Heidelberg den Anſſhluß verſäumten. Man muß fragen: Sind denn in einem Bahnhof von der Bedeutung Mannheims Reſervelokomotiven nicht früher zur Stelle? Weshalb hat die Lokomotivenleitung nicht ſofort eingegriffen? Der Fahrdienſtbeamte, der den Zug rechtzeitig abgehen laſſen wollte. ſcheint nicht das Recht zur Entfernung der nicht fahrbereiten Lako⸗ motive zu haben. Vorfälle. wie der geſchilderte, ſchädigen das An⸗ ſehen der Reichsbahn und ſollten ſich unter keinen Umſtänden wie⸗ derholen. Die Vergleiche mit einem Kleinbahnidyll, die am Sonn⸗ tag gemacht wurden, waren nur zu berechtigt. ** O Auszeichnung. Auf der Heidelberger Ausſtellung des Süd⸗ deutſchen Schuhmacherverbandes erhielt für orthopädiſche Arbeit Herr Karl Schad, Meerfeldſtr. 59, Mannheim, die goldene Medaille und einen EThrenpreis, beſtehend aus einer Doppel⸗ maſchine, die von der Firma Junker u. Ruh, Karlsruhe, geſtiftet ward. UAueberfahren einer geſchloſſenen Eiſenbahnſchranke. Am geſtrigen Montag nachmittag fuhr der Führer des Laſtkraftwagens IVB 30 207 beim Ueberqueren eines Bahnüberganges in Rheinau in die geſchloſſene Schranke, letztere zertrümmert und der Kraftwagen leicht beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Inwieweit den Kraftwagenführer die Schuld trifft— nach ſeinen Angaben ſoll die Handbremſe verſagt haben—, wird die ein⸗ geleitete Unterſuchung ergeben. Scheuen eines Pferdes. Geſtern vormittag ſcheute in der Friedrichsfelderſtraße das Pferd eines Einſpännerfuhrwerks durch das Herannahen eines Autos und ging durch. An der Ecke Keppler⸗ und Kleine Merzelſtraße rannte es an einen Gaskandelaber und riß dieſen um. Das Pferd konnte hier durch den Fuhrmann eingeholt werden. Verletzt wurde niemand. * Lobende Anerkennung. Am geſtrigen nachmittag zwiſchen 5 und 6 Uhr trabte ein führerloſes Laſtfuhrwerk durch die Hilda⸗ ſtraße. Das Fuhrwerk wurde durch das entſchloſſene und umſichtige Verhalten des 13 Jahre alten Schülers Kähny, wohnhaft Haydn⸗ ſtraße 7, zum Stehen gebracht. Der Junge ſprang auf das in der Fahrt befindliche Fahrzeug, nahm die Zügel auf und zog die Bremſe an. Das Verhalten des Jungen verdient beſondere An⸗ erkennung. 55 *Feſtgenommen wurden 23 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. Das 50jährige Dienſtjubiläum begeht, wie ſchon kurz gemel⸗ det, am 1. Juli Prokuriſt Otto Ackermann bei der Firma C. F. Boehringer u. Söhne G. m. b. H. Als 22jähriger trat er den Poſten eines Kaſſierers bei der Firmt an, deren Fabrik ſich damals noch am Neckar in der Nähe der alten Gasanſtalt befand. Schon nach wenigen Jahren erhielt er Prokura und hat als Hauptbuchhalter und Hauptkaſſierer dem Unternehmen durch die Jahrzehnte in treuer und unermüdlicher Pflichterfüllung wertvolle Dienſte geleiſtet. Möge dem rüſtigen Jubilar, der an ſeinem Ehrentage in den Ruheſtand tritt, noch lange Jahre ein wohlverdientes okium cum dignitate beſchieden ſein. veranſtaltungen Marionettentheater Karlsruher Künſtler. Von Donnerstag ab gibt das Karlsruher Künſtler⸗Marionettentheater in der Mann⸗ heimer Kunſthalle ein dreitägiges Gaſtſpiel. Die kleine Bühne iſt unter eifriger Mitarbeit der beiden Maler Otto und Hellmut Eich⸗ rodt von dem Marionettenſchnitzer Georg Deininger vor fünf Jahren gegründet worden und hat ſich auf ſeinen alljährlichen Gaſt⸗ ſpielreiſen in Oberbaden, Württemberg und Bayern einen guten Ruf erworben. Nach einer Reihe von geſchloſſenen Vorſtellungen für die Schulen in Mannheim in der letzten Woche geht das Urteil der Lehrer⸗ ſchaft dahin, daß alle Erwartungen übertroffen wurden. Wir machen daher auf die öffentlichen Vorſtellungen gufmerkſam. * Der Geſangverein„Liederpalme“ E. B. Mannheim hielt am vergangenen Samstag ſeine 2. ordentliche h¹Hautverſammlung ab, die zahlreich beſucht war. Aus dem Geſchäftsbericht ging hervor, daß der junge Verein im vergangenen Jahr mit zahlreichen Feſtlich⸗ keiten vor die Oeffentlichkeit trat und außerdem viele Vereine bei deren Veranſtaltungen geſanglich unterſtützte. Die Zahl der Aktiven iſt bereits 60. Die Zuſammenſetzung des Vorſtandes iſt im allge⸗ meinen die gleiche wie im Vorjahr geblieben, nur mußten die ein⸗ zelnen Kommiſſionen auf die ſatzungsgemäße Stärke gebracht werden. Der Mitgliederſtand hat weiter zugenommen. Vereinsnachrichten Jahresbericht des badiſchen Blindenvereins Der badiſche Blindenverein, deſſen Geſchäftsbericht jetzt vorliegt, hat infolge der Inflation, unter deren Eindruck ein großer Teil der Sammelſtellen den zwecklos gewordenen Einzua der Beiträge ein⸗ geſtellt hatte, im Geſchäftsjahr 1924 den Wiederaufbau des Vereins energiſch in die Hand genommen. 500 blinde Mitalieder hat der Ver⸗ ein zu beſorgen, und da heißt es für die ſehenden Mitalieder tüchtig zu arbeiten. An Unterſtützungen ſind an Blinde in 53 Fällen ins⸗ geſamt 1386 Mk. ausbezahlt worden. Für 10 Blinde wurden Füh⸗ rerhunde beſchafft und zu deren Koſten Zuſchüſſe von 850 Mk. ſowie einige unverzinsliche Darlehen bewilligt. Für 51 blinde Mitalieder wurden die Beiträge in der unterſten Lohnklaſſe der Invaliden⸗ und Altersverſicherung mit einem Aufwand von 440 Mk. bezahlt. Werk⸗ zeug und Werkſtatteinrichtungen haben 26 Blinde erhalten, meiſt Bürſten⸗ und Korbmacherwerkzeug. ſowie einige Schreibmaſchinen und eine Strickmaſchine. Der Anteil der Vereinskaſſe betrug 1200 Mark. Für Zeitſchriften in Punktdruck und Beiträge an den Reichs⸗ deutſchen Blindenverband ſind 497 Mk. abgeführt worden. Die badiſche Landesbibliothek, die ſchon im Beſitz eines kleinen Vorrats iſt. hat das dankenswerte Angebot gemacht, die Bücherei in Verwah⸗ rung zu nehmen, woſelbſt das Cigentumsrecht des Vereins gewahrt bleibt. Mit der Ausleihung von Büchern wird wohl dieſes Jahr noch begonnen werden. 17 Blinde erhielten einen Erholungsaufent⸗ halt von je drei Wochen unentaeltlich zugewieſen. Im Laufe des Jahres ſind 23 Späterblindete neu in den Kreis der Vereinsarbeit einbezogen, betreut und ausgebildet worden. was 1570 Mk. Koſten verurſachte. 60 Blinde konnten in gewerblichen Betrieben unter⸗ gebracht werden. Vom Reichsdeutſchen Blindenverband wurde der Grundſtock zum damaligen Goldwert in Höhe von 12 150 Mk. auf⸗ gewertet und als Goldmarkhypothek auf das Kniebisheim eingetra⸗ gen. Die Geſchäftsanteile des Vereins bei der Ein⸗ und Verkaufs⸗ genoſſenſchaft Badiſcher Blinder in Höhe von 5 000 Mk. wurde voll aufgewertet. Der Vorſtand hat ſeinen Vorſitzenden, Herrn Geh. Ober⸗ regierungsrat Dr. Clemm zum 70. Geburtstag die Ehrenmitalied⸗ ſchaft des Vereins verliehen. Die Einnahmen, welche ſich aus Bei⸗ trägen von Sammelſtellen. Gemeinden, Kreiſen, Frauenvereine, Staatskaſſe und Spenden zuſammenſetzen, beliefen ſich auf 28 184 Mark, denen 22 714 Mk. Ausgaben gegenüberſtanden. Das Vereins⸗ vermögen betrua am Anfana dieſes Jahres 20 471 Mk. Verein für das Deutſchtum im Ausland, Ortsgruppe Mann⸗ heim. Herr Franz Hlawna aus Salzburg, der tapfere Kämpfer für das Deutſchtum, hielt auf Veranlaſſung des Vereins für das Deutſchtum im Ausland in der Aula des Realgymnaſiums 1 den an⸗ gekündigten Vortrag über den Kampf des Deulſchtums in den Grenz⸗ marken. Der Redner ging in ſeiner warmen und klaren Sprech⸗ weiſe namentlich auf die grenzenloſen Bedrückungen ein, denen die kerndeutſchen Bewohner von Südtirol, die der Verſailler Vertrag unter italieniſche Herrſchaft gebracht hat, ausgeſetzt ſind. Entgegen allen Verſicherungen ſucht man dort die deutſche Sprache auszurotten. Dafür follte man Italien boykottieren, anſtatt gutes deutſches Geld durch Reiſen dorthin zu bringen. Ohne Zweiſel wäre dieſer Vor⸗ ſchlag unter den derzeitigen Verhältniſſen der ausſichtsreichſte Weg, den Deutſch⸗Südtirolern in ihrem Kampfe wirkſam zu helſen Auch über andere ungerechte Zuteilungen öſterreichiſchen Landes und ſeiner deutſchen Bewohner ſprach der Vortragende, ſo über die Zu⸗ teilung wichtiger deutſcher Sprachgebiete an Tſchechien lediglich zu dem Zweck, die Tſchechoſlowakei, lebensfähig zu machen, Der Redner wies ſchließlich darauf hin, wie ſtark die Mitgliederzahl des Schul⸗ vereins(Verein für das Deutſchtum) in ſeiner öſterreichiſchen Hei⸗ mat ſei. In Salzburg z.., einer Stadt von 35 000 Einwehnern, gehörten mindeſtens 3500 Mitglieder dem Verein an, während der Verein in Mannheim ohne die Jugendgruppen z Zt. nur etwa 500 Mitglieder zählt. In ſeiner Heimat lege man den gerade ange⸗ kommenen Erdenbürger ſchon eine Mitgliedskarte des Schul⸗ vereins in die Wiege; komme dieſer in die Schule, ſo bringe er dem ehrer eine Spende für den Schulverein, trete er nach Abſolvierung der Schule aus, ſo geſchehe das Gleiche, und der Hochzeit vergeſſe man nicht, auch dem deutſchen Schulverein eine Spende zu geben. Starker Beifall lohnte den temperamentvollen Redner. Der Vor⸗ ſitzende der Ortsgruppe appellierte in ſeinem Schlußwort an die An⸗ weſenden, dem Verein für das Deutſchtum im Ausland beizutreten, der es ſich zur Aufgabe gemacht hat, in überparteilicher Valkstum⸗ arbeit die Deutſchen im Ausland in ihrer Not und in ihrem ſchweren Kampf gegen ungerechte Bedrückungen zu unterſtützen und ihnen im Kampf für Erhaltung ihrer Mutterſprache und ihrer Sitte zu helfen. Mit Abſingen des Deutſchlandliedes ſchloß die eindrucksvoll verlau⸗ fene Verſammlung. 5 der Kirſchkern Er ſprang zwiſchen weißen Zähnen heraus und hüpfte auf das Pflaſter hinunter.„Auch gut“ dachte er,„ich fühle mich ſehr wohl dabei“. Da rollte er noch ein paar mal hin und her und lag dann in einer Steinritze, ohne daß ihn einer ſah. Aber dann kam ein plumpes Schewarzes, etwas ſchlurrend und knarrend und ſtieß ihn mit ſcharfer Kante aus ſeinem Staunen heraus, bis er ſich mitten auf einem großen Bordſtein, der ganz blank von Sonne war, wieder be⸗ rüthigt hatte. Doch ſchon wieder vertrieb man ihn; es gab einen Rinn. Er merkte, wie ihn eine Staubſchicht langſam überzog, und wie die pralle Sonne ihm den letzten Saft nahm. Bis jetzt hatte er ſich ſo wohl gefühlt in der neuen Freiheit nun wurde es ungemütlich. Wagenräder raſſelten an ihm vorüber, Hufeiſen klirrten, Gummi⸗ reifen bewarfen ihn mit Dreck: er wurde ganz unſcheinbar. So lag er einen ganzen Nachmittag und eine kühle Nacht hindurch, bis der Morgen graute. Da rutſchte es über das Pflaſter, gleichmäßig und mit ſcharfen Strichen. Ein mächtiger Walzenbeſen erfaßte ihn und warf ihn aus ſeinem Verſteck durch die Luft wieder auf einen glatten Stein, wo er hilflos liegen blieb. Was ſollte das nur noch werden! Das alte Spiel von geſtern begann, ſie ſtießen und ſchupſten ihn hin und her, er konnte ſich nicht wehren und rollte von einer Seite auf die andere, länaſt nicht mehr der ſchmucke Kerl, der ſo mumter durch zwei weiße Jahnreihen hindurch das Licht der Welt erblickte ſondern ein harter, ſteiniger Burſche, der ſchon allerhand erlebt hatte. Soll die Geſchichte einen tragiſchen Ausgang nehmen? Soll ein Mütterchen kommen, ſtolpernd mit unſicheren Schritten, mit halbblinden Augen, froh, daß ſie den Fahrweg überquert hat; ſoll ſie über dem Kirſchkern aus⸗ gleiten und mitten auf den unbarmherzigen Steinen zuſammen⸗ brechen, daß die Menſchen änaſtlich herbeiſtürzen und nach dem Arzt rufen. bis endlich ein Sanitätswagen dem traurigen Fall ein Ende macht? Oder ſoll ein Kind den Kern finden, mitnehmen und auf der Trepve verlieren, daß jemand binſchläat, und für ſein ganzes Lehen zum Krüppel wird? Es iſt ein harmloſer diesmal, aber es hätte doch recht ernſt werden können. denn wer will immer ſagen, ob ſolcher Kirſchbern nicht ein neckiſcher Geſelle iſt?! Es geht ſchnell zu Ende. ganz ohne Aufregung, ſehr vroſaiſch. Ein mächtiger Stiefel mit einem feſten Abſatz trat mitten darauf und zermalmte ihn. Die weißen Zähne aber lachten ſicher darüber, daß es ihr Kern geweſen ſein ſoll. E * N * Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspoſt. Wie die Reichs⸗ geſchäftsſtelle der Deutſchen Nothilfe mitteilt, haben die Wohl⸗ fahrtsbriefmarken der Reichspoſt, die im vorigen Jahre herausgegeben wurden und mit dem 30. Juni d. J. ihre Gültigkeit verlieren, insgeſamt einen Reinertrag von rund 1725 000 Reichsmark erbracht. Der Geſamterlös iſt für Zwecke der Wohl⸗ fahrtspflege, insbeſondere für Speifungs⸗Einrichtungen und alle Arten der offenen Fürſorge im beſetzten und unbeſetzten Gebiet, verwendet worden. EbEECPf ³ðW! ß Wir werden vom Schickſal hart oder weich geklopft; es komnt M. v. Ebner⸗Eſchenbach. Albert Schweitzer Von Oscar Bie [FJStch muß heute einmal etwas erzählen, was nicht Berlin iſt. Ja, es iſt ſehr unberliniſch. Es tut wohl, einmal aus dieſem To jſealſcher Kultur herauszuſteigen und die richtige ſich anzuſehen. Jetzt iſt die beſte Zeit dafür. Der Theaterrummel hat aufgehört und die Anſtrengung und Enttäuſchung der Sommerreiſe hat noch nicht be⸗ gonnen. Es iſt mir die liebſte Zeit im ganzen Jahr. Man kann un⸗ t innere Ferien feiern und mit dem Geiſte reiſen, wohin es eliebt. Man kann leſen. Man kann ſich die Zeit wählen für das Buch und man kann das Buch wechſeln, wenn man Luſt hat. Dann ſitze ich auf meinem Lederſtuhl, pfeife auf den ganzen Betrieb und nehme aus dem aufgeſtapelten Stoß von Lektüre heraus, was mir gerade gut ſcheint. Da hole ich den Faſching von Hauptmann nach, dieſe ſpukhafte alte Geſchichte, und der erledigte Naturalismus gefällt mir eigentlich Nun gut. Oder ich leſe die neue Novelle von Thomas Mann in der undſchau, mit dem hübſchen Titel„Unordnung und frühes Leid“, und lebe mit ſeinen Kindern. Oder ich blättere in einer Kunſtge⸗ ſchichte, die das ſchöne Weib durch alle Zeiten verfolgt, und ſteige dann ein bißchen in die Polemik, die ein wriklich ſchoͤnes Weib mit Paul Vekter über Probleme der Mufſik angezettelt hat. Dann greife ich vielleicht zu der neuen Gautierausgabe des Avalunverlags, um ein dißchen alte Romantik zu probieren, und ich wechsle ab mit den reizenden Liebesleuten von Orelay, in denen George Moore eine entzückende, altmodiſche Liebesgeſchichte uns vorplaudert. Auf ein⸗ mal ſehe ich ein Buch von Albert Schweitzer„Mitteilungen aus Lambarene“, und weiß der Himmel, wie es kommt, ich vertiefe mich in dieſe Schilderung eines Arztes aus dem innerſten Afrika 0 intenſw, daß ich alle andern Bücher vergeſſe. Albert Schweitzer! Ich erinnere mich an den Maiaufent⸗ bolt in Prag, wo ich über ihn mit einem ſeiner Apoſtel, dem dortigen Pbitoſophieprofeſſor Kraus, in dem Parke eines ſommerlichen Gutes luſtwandelnd mich unterhielt. Obwohl Kraus in vielen Punkten mit chweitzer nicht übereinſtimmte, berauſchte mich die Glut, mit der er 55 vor der Perſönlichkeit dieſes einzigen Mannes entzündete. Er merſeits freute ſich, einen Intereſſenten gefunden zu haben, wenn ich ſo ſagen darf, für eines ſeiner ſeeliſchen Geheimniſſe—— legte mir bald darauf die ganze ihm zugängliche Literatur über chweitzer J0 Hotel nieder, die ich hierher brachte und die mich nun auf einmal ſtark beſchäftigte. 5 Woher kannte ich dieſen Schweitzer, der vor wenigen Monaten in Afrika den fünfzigſten Geburtstag in einer ſelbſt gewollten Ein⸗ ſamkeit verlebt hat, aus der mir Kraus ſeine Briefe zeigte? Es iſt derſelbe Mann, der das berühmte Buch über Bach geſchrieben hat, das uns ſeinerzeit ſo aufregte durch ſeinen menſchlichen Ton, ſein gründliches Wiſſen, ſeinen freien Blick und ſeine moderne Einſtellung. Noch heute hat es ſeinen großen Platz in der Muſikliteratur, ſelbſt⸗ verſtändlich von einigen Gelehrten angefeindet, aber von allen Künſt⸗ pflern geliebt. Dieſer Bachforſcher iſt Doktor der Philoſophie, der Theo⸗ logie und der Medizin. Er hat nicht nur wichtige Arbeiten über den Orgelbau geſchrieben, ſondern ebenſo über die Jeſusforſchung, in denen er den Meſſiasgedanken von Jeſus auf einer geſchichtlichen Baſis durchführt. Elſäſſer von Geburt, vereinigt er franzöſiſchen Geiſt mit deutſcher Tiefe. Bald plaudert er in Jugenderinnerungen von ſeiner trüben Kindheit, bald verbreitet er ſich in Schriften über Kant und Paulus, über religionsphiloſophiſche Probleme, bald be⸗ urteilt er Jeſus yſychiatriſch, dald ſchreibt er aus dem Afrika, wo er ſchon 1913 als Arzt ſich etabliert, das ethnologiſche Werk„Zwiſchen Waſſer und Urwald“. Und in Afrika ſelbſt arbeitet er an einer rieſenhaften Kulturphiloſophie, die im Erſcheinen begriffen iſt. Aber alles das iſt eine Einheit in ſeinem Weſen. Sein myſtiſcher Glaube vertieft das ethniſche Gefühl dahin, daß er keinen Unterſchied kennt, ob er an der Orgel Religion ſpielt, oder über Religion redet und ſchreibt, oder praktiſche Religion ausübt, indem er verlaſſenen und geknechteten Völkerſtämmen die Segnungen der modernen Me⸗ dizin zu Teil werden läßt. Nun leſe ich von dieſem Bachorganiſten ſeine Mitteilungen aus Lambarene und ſtelle mir ihn vor, wie er nach elfjähriger Abweſen⸗ heit, um in ſeinem Sinne zu ſprechen, die Sünden Europas als Heil⸗ gehilfe der Neger abbüßt. Ein junger Oxforder Student begleitet ihn. Als er durch Kamerun kommt, beſieht er ſich eine verwaiſte Station der Basler Miſſion Nyaſoſo, jetzt von den Engländern be⸗ herrſcht, weil ihm geraten wurde, dort ein zweites Spital zu gründen. Wie ſchön beſchreibt er die Landſchaft. Basler Miſſionen ſind ſehr beliebt. Der Chor ſingt ihm noch vierſtimmige Lieder vor, er preiſt das chriſtliche Leben das ſich da erhalten hat. Am Oſterſonntag ge⸗ langt er endlich nach ſeinem alten Lambarene im Kongogebiet. Welch ein Wiederſehen! Die Blätterdächer ſind ruinjert. Schweitzer ſtrengt alles an, nimmt es ſelbſt als Honorar für Behandlung, neue Blätter auf das Dach zu bekommen. Wie ſchwer iſt das alles. Europa hat auch die Arbeiterſchaft von Afrika geſchwächt. Und ſie halten den weißen Arzt für einen Leopardenmenſchen, das iſt eine Sekte fana⸗ kiſcher Wilder, die ſich durch einen geheimen Spruch als Tiere fühlen und Menſchen töten. Er ringt mit allen dunklen Gewalten. Schlaf⸗ krankheit und Ausſatz ſind die beliebteſten Krankheiten. Er tauſcht ch⸗miſche Medikamente gegen Blätterziegel. Die Frauen bringen die * Männer aus Angſt vom Spital nach Hauſe, ehe ſie geheilt ſind. Er behält Kranke, auch wenn er den Tod vorausſieht, was ſeine Kon⸗ kurrenten, die Fetiſchmänner, niemals tun. Er pflegt Sterbende, was die Eingeborenen für Verrücktheit halten. In allen Einzelheiten, mit bitterem Ernſt, aber doch auch nicht ohne Humor, beſchreibt er die Robinſonade dieſer opfervollen Miſſion, einer mediziniſchen chriſt⸗ lichen Miſſion, und wir fühlen mit ihm alle Entbehrungen und alle Liſten zum guten Zweck, aber auch das Glück, als endlich ein Motor⸗ boot anlangt, das die ſchwierigen Canoes erſetzt, als die Kiſten aus Straßburg wirklich ankommen, als neue Menſchen ihm zur Seite ſtehen, die ihm helfen, ſeine edle Tat gegen Stumpfheit und Faulheit durchzuſetzen. 1 Ich bin ihm gut, dieſem Mann. Ich verehre in ihm den aus⸗ ſterbenden Idealismus einer ethiſchen Perſönlichkeit, für die alle Kunſt und Wiſſenſchaft nur ein Mittel zur Verinnerlichung und Hilfe iſt. Ich mußde einmal über ihn irgend etwas ſagen. Ich will es ihm ſchicken. Er ſoll wiſſen, daß es Menſchen gibt, die ihn verſtehen und bewundern. Vielleicht ſitzt er gerade an ſeinem Pedalklavier, das ihm Freunde als Erſatz für die Orgel in die Wildnis mitgegeben haben, und lieſt dieſe Zeilen eines armen Großſtädters, der nichts ſehnlicher wünſcht, als daß die Muſik immer in ſo fruchtbarer Weiſe Zentrum eines moraliſchen Willens und Klang einer religiöſen Energie werden möchte und könnte. Runſt und Wiſhenſchaſt Der ſechſte deutſche Volksbühnentag. In Jena hielt der Ver⸗ band der deutſchen Volksbühnenvereine kürzlich den ſochſten deutſchen Volksbühnenbtag ab. Aus den Verhandlungen ging hervor, daß die deutſchen Volksbühnenvereine bereits über eine halbe Million Mitglieder zählen. In verſchiedenen Referaten wurde ins⸗ 9 5 die kulturelle Miſſion betont, die den Volksbühnenvereinen obliegt. %% Ein Neanderkal⸗Schädel in Paläſtina gefunden. Ausgrabun⸗ gen der engliſchen Archäologen haben zu der Entdeckung des Schädels eines vorzeitlichen Menſchen in einer Höhle geführt, die bei Tabgha im Norden von Tiberias liegt. Die Höhle befindet ſich unterhalb der geſchichtlich feſtgelegten Erdſchichten und enthält unter einer Schicht von herabgefallenen Steinen eine 6 Fuß tiefe Erdlage, die reich iſt an Feuerſteinwerkzeugen von dem Typ der Muſteérien⸗Kultur. Der Schädel zeigt in ſeiner ganzen Form, beſonders in der außerordent⸗ lich ſtorken Entwicklung der Knochen über der Augenhöhle, in der zu⸗ rückweichenden Stirn und der Stärke der Knochen große Aehnlichkeit mit dem Schädel des Neandertalers, und Prof. Garſtang, der den Fund näher unterſuchte, iſt der Anſicht, daß es ſich hier um einen Vertreter derſelben urgeſchichtlichen Menſchenraſſe handelt. mächtigen Ruck; er wurde fortgeſchleudert und lag nun richtig im ——n— —— NNeNee eeee ee EVVVTTT0 I. Seite. Nr. 296 Neue Mannhelmer Jeltung Abend⸗Nusgabe) Dtenstag. den 30. Junt 1928 Rommunale Chronik Proleſt gegen die untragbare Skeuer⸗ und Jinanzpolitik der Gemeinden Die kommunalen Vertreter der Kreislandbünde Dortmund, Hörde, Vochum und Gelſenkirchen traten in Dortmund zu einer Beſprechung der kommunalpolitiſchen Verhält⸗ niſſe im Induſtriebezirk zuſammen. In der Anſprache an die Vertreter der Induſtriekammer und der Handwerkskammer und an die zahlreich erſchienenen Gemeindevertreter wurde dem Wunſch Ausdruck gegeben, daß es in gemeinſamer Zuſammenarbeit aller Be⸗ rufs⸗ und Wirtſchaftsgruppen gelingen möge, der unhaltbaren und für die geſamte Wirtſchaft untragbaren Steuer⸗ und Finanzpolitik der Gemeinden des Induſtrie⸗ dezirkes baldigſt ein Ende zu bereiten. Unterlagen bewieſen, daß die Landwirtſchaft im Wirtſchaftsjahre 1924⸗25 nicht nur nicht mit einem Gewinn gearbeitet habe, ſondern bei den allgemeinen Betrieben mit einem ſehr erheblichen Verluſt. Der Landwirtſchaft könne nicht ugemutet werden, die zu ihrem Untergang führende Steuer⸗ und Finanspolitit der Gemeinden länger mitzumachen. Wenn ſchon die Gemeindezuſchüſſe zu der preußiſchen Grundvermögensſteuer im Jahre 1924 untragbar waren, ſo ſeien darüber hinaus eine Anzahl von Induſtriegemeinden dazu übergegangen, die Gemeindezuſchläge für 1925 noch zu erhöhen. Die notwendige Sparſamkeit wurde von den Gemeinden in ſehr vielen Fällen nicht geübt Alle Berufs⸗ gruppen des Induſtriegebietes ſeien ſich darin einig, daß gegen die Steuer⸗ und Finanzpolitik ſehr vieler Gemeinden ſchärfſtens Front gemacht werden müſſe. Der Redner forderte die übrigen Berufs⸗ gruppen auf, gemeinſam mit dem Landbund das volkswirtſchaftlich notwendige Ziel zu erſtreben, vernünftigere und für die Landwirt⸗ ſchaft tragbarere kommunalpolitiſche Verhältniſſe im Induſtriegebiet herbeizuführen.— In der Ausſprache wurde von verſchiedenen Red⸗ nern weiter über die Steuer⸗ und Finanzpolitik einiger Gemeinden geklagt. Es müſſe unbedingt verlangt werden, daß nur ſoviel Steuern erhoben werden, wie die Landwirtſchaft tragen könne. Be⸗ ſonders wurde Klage geführt über die Verhältniſſe n Kreiſe Hörde. Es wurde beſchloſſen, gemeinſam mit der Induſt: und Handels⸗ kammer und mit der Handwerkskammer Schritte zu unternehmen, um beſſere, für die Landwirtſchaft tragbare kommunalpolitiſche Ver⸗ hältniſſe herbeizuführen. Aus dem Lande *Nußbach i. Schw., 29. Juni. In der kürzlich gemeldeten Falſchmünzerangelegenheit, die zwiſchen Nußbach, Rott⸗ meil und Karlsruhe ſpielt, iſt jetzt bezüglich der ebenfalls verhafteten Frau in Nußbach eine Enthaftung erfolgt, weil anzunehmen zu ſein ſcheint, daß die verhaftete Witwe Krezentia Kraus von dem Treiben ihres Begleiters nichts gewußt. Wenigſtens behauptet die Frau, daß ſie keine Ahnung davon gehabt habe, daß der verhaftete Mann ſich des Münzverbrechens ſchuldig gemacht und Falſchſtücke in Verkehr gebracht habe. * Bad Dürrheim, 29. Juni. Hier hat ſich an einem Straßen⸗ Uebergang ein Zuſammenſtoß mit einem Zuge und einem Perſonenkraftwagen aus Schwenningen ereignet, der noch verhältnismäßig gut abgelaufen iſt. Der Wagen des Fahrradhänd⸗ lers Hauns aus Schwenningen wurde an der Kreuzung von der Lokomotive noch am Hinterende erfaßt und zur Seite geſchleudert. Der Inſaſſe des Autos kam mit Schnittwunden an Händen und Armen davon. Der Bahnübergang hatte keine Schranken, vielmehr wird der Betrieb auf der ganzen Seitenbahnſtrecke von Marbach nach Bad Dürrheim ohne beſondere Schrankenſicherung der Straßen⸗ übergänge durchgeführt und die Annäherung eines Zuges durch Läutewerk der Lokomotive kenntlich gemacht. Daß der Unfall Jo ablief, dürfte nur dem Umſtand zu verdanken ſein, daß die ihn nach Dürrheim nur mit geringer Geſchwindigkeit verkehrt, Immerhin wäre doch zu erwägen, ob angeſichts des ungeheuren Autoverkehrs auf dieſer Strecke— in Dürrheim wurden pro Tag ſchon 800 bis 1000 Autos gezählt— nicht die Sicherung der Ueber⸗ gänge durch Schranken durchzuführen wäre. Der Autoverkehr iſt vor allem auch deshalb ſo ſtark, weil es ſich um die Hauptverbindung Villingen⸗Donaueſchingen handelt, die wegen ihrer guten Beſchaffen⸗ heit trotz der etwas größeren Entfernung der ſchlechteren Straße über Grüningen vorgezogen wird. * Bom Bodenſee, 29. Juni. In den höheren Lagen der Berge iſt es ſeit einigen Tagen faſt winterkalt geworden. Es fiel Schnee bis zur Höhe von 1900 bis 2000 Meter herab und die Temperatur ſtand vielfach auf dem Gefrierpunkt. Die Wetterſtation auf dem Sän⸗ tis meldete vorgeſtern 3 Grad Kälte und fortdauernden Schneefall. — Nach Zeitungsmeldungen aus Zürich dauern in der Schweiz auf allen Höhen bis 1800 Meter herunter die Schneefälle an In den Morgenſtunden iſt die Tempergtur auf den Bergen am Gefrierpunkt. Vom Pilatus wird eine Neuſchneehöhe von ca. 30 Zentimeter ge⸗ meldet. Auch am Gotthardpaß ſteht die Temperatur bei ſtarker Nebelbildung und ſcharfen Nordwinden unter Null, dagegen melden die ſüdlichen Alpenſtationen 20 bis 22 Grad Wärme im Schatten. 2 Warum? Erzählung von Maria Louiſe Hokhorn (Nachdruck verboten.) Sie hatte ihren kleinen, goldlockigen Buben zu Bett gebracht, wo er auch ſofort, die dicken Fäuſtchen an die roſigen Bäckchen ge⸗ preßt, in den tiefen, köſtlichen Kinderſchlaf geſunken war. Nun trat ſie in ihr angenehm erwärmtes, ebenſo behaglich wie koſtbar eingerichtetes Zimmer, ſchaltete das Licht ein und ging auf den ſchräg vor einem der breiten Fenſter ſtehenden Schreibtiſch zu, um einige notwendige Brieſſchaften zu erledigen. Ihr Mann, der Juniorchef eines großen Hamburger Hauſes, war in Geſchäften den Tag über verreiſt geweſen, und ſie erwartete ihn erſt am ſpäten Abend zurück. Aber, bevor ſie ſich zum Schreiben nie⸗ derließ, fiel ihr ein, daß die Abendzeitung bereits abgegeben ſein mußte. So ſchellte ſie und bat darum. Ein nettes Stubenmädchen brachte das Blatt und frug nach etwaigen Befehlen.—„Ich will den Herrn erwarten und werde den Tee dann ſelbſt bereiten. Sie könne rechtzeitig ſchlafen gehen.“ Mit höflichem Gutenachtgruß ent⸗ fernte ſich das Mädchen. Renate griff zur Zeitung. Schnell wollte ſe einen Blick hinein⸗ werfen, ehe ſie ihren Vrief begann. Kunſt, Wiſſenſchaft, Theater und Konzerte, das lockte ſie immer zuerſt. Da fiel ihr Blick und blieb, wie gebannt, auf einem Namen haften, der über einem kurzen Abſatz durch ſtarken Druck hervortrat.— Sie ſprang auf: das Blatt fiel zu Boden.— Es war nicht der Name, der ſie ſo erregte, ſondern das Wort: Freitod des Geigenvirtuoſen Erich Valorp. Renate war ans Fenſter getreten und ſah in den herbſtlichen Garten hinaus. Es dämmerte 17 5 ſehr ſtark und ſelbſt, wenn es ihr darum zu tun geweſen wäre, irgend etwas deutlich zu erkennen, würde es ihr kaum möglich geweſen ſein. Aber daran lag ihr auch nichts. Es war ein unwillkürlicher Ausdruck ihres inneren Er⸗ ſchreckens geweſen. Nun wandte ſie ſich ins Zimmer zurück, hob die Zeitung vom Teppich auf und ging in das behagliche Kamineckchen mit den tiefen, bequemen Lehnſeſſeln, ſchaltete die elektriſche Lampe, die dort auf einem Tiſchchen ſtand, ein, ließ ſich nieder und ſuchte die Nachricht, von der ſie vor wenigen Minuten ſo tief ergriffen worden war.— Sie las: Wir 19 5 aus Newyork, daß ſich der berühmte, nicht nur in Deutſchlan„ſondern auch im Ausland und in Amerika wohlbekannte Künſtler, wahrſcheinlich in einem Anfall geiſtiger, Umnachtung er⸗ ſchoſſen hat.— Man bringt dies traurige Ereignis mit der Aufhebung eines erſten Verlöbniſſes in Verbindung, die er, trotz ſeiner kurz darauf geſchloſſenen, ſcheinbar glücklichen Ehe, nicht verwinden te. Seine nun verwitwete Gattin iſt anerkannte, äußerſt ge⸗ ſeierte am 27. 6. das Jubiläum ihres 75jähr. Be ſtehens. rauſchende Glück ihres Lebens vernichtet hatte!— Gerichtszeitung 700 000 Goldmark verunkreut 8 Saarbrücken, 26. Juni. Wegen umfangreicher Veruntreuungen hatte ſich ein Angeſtellter der Saarbrücker Haldy⸗Bank vor der hieſi⸗ gen Strafkammer zu verantworten, nämlich der fealher i kuriſt Richard Schley ferner die Kaufleute Chriſt. und David Kniſpel, der Prokuriſt Karl Maximini und der Kaufmann Hermann Ritter. Der Hauptangeklagte Schley beging ſeine Ver⸗ fehlungen bei Gebr Haldy bereits 14 Tage nach ſeiner Ernennung zum Prokuriſten. Die veruntreute Summe wurde auf über 300 000 Mark geſchätzt, ſo daß die Bank in Schwierigkeiten geriet, zumal durch Geldentwertung, Zinsverluſt uſw. die Schadenſumme ſchließlich auf mehr als 700 000 Mark anwuchs. Die Verhandlung endete mit der Verurteilung des Schley zu 2 Jahren Gefängnis. Maximini erhielt 4 Monate, Chriſt. Kniſpel 10 Monade Gefängnis; die übrigen wurden freigeſprochen. Die Mordlat im Jorlenwald bei Wöſchbach * Wöſchbach(bei Durlach), 25. Juni. Wie bereits berichtet, hat der 20 Jahre alte, von hier gebürtige Zwangszögling Martin Schneider den Waldhüter Guſtavr Laible auf ſeinem Dienſt⸗ gang erſchoſſen. Hierzu erfahren wir von unſerem, nach dem Tatort entſandten Sonderberichterſtatter folgende Einzelheiten: Der Mörder, der am Abend der Tat, die zwiſchen 4 und 5 Uhr am Nachmittag ruchbar wurde, im nahen Wöſchbach, wo er in einer Mühle um Nachtquartier vorſprach, von einem zufällig anweſenden Wöſchbacher Einwohner erkannt wurde und feſtgenommen werden konnte, war vor einigen Wochen aus der Erziehungsanſtalt Sinz⸗ heim entwichen und hatte ſich ſeither in der hieſigen Umgebung herumgetrieben. Um ſich über Waſſer zu halten, hatte er es auf die Lebensmittel verſchiedener Einwohner abgeſehen. Schneider war in Begleitung mehrerer Kumpane geſehen worden. Allem Anſcheine nach wurde der unverbeſſerliche Ausreißer, der übrigens ſchon wiederholt aus der Anſtalt Sinzheim ausgebrochen war, am Tage der Tat von dem Waldhüter Laible in einer Jagdhütte in dem etwa Stunden weg vom hieſigen Ort entferten Forlenwald überraſcht. Um ſich einer Feſtnahme zu entziehen, feuerte er auf den Waldhüter zwei Schüſſe ab, der, obwohl bewaffnet, einer Ueberrumpelung zum Opfer fiel. Auf die Hilferufe eilten in der Nähe ſich aufhaltenden Bauersleute herbei. Der Getroffene konnte noch Angaben über den Täter machen und verſtarb kurze Zeit darauf.— Wie man hört, ſind auch die Geſchwiſter des Mörders in Zwangserziehungsanſtalten untergebracht. * § Karlsruhe, 26. Juni. Das Schöffengericht verhandelte in ſeiner geſtrigen Sitzung gegen den 18jährigen Franz Gretter aus Helmsheim, der trotz ſeines jugendlichen Alters 3 ſchwere Ein⸗ bruchsdiebſtähle, darunter einen Einbruch in die Stationskaſſe in Helmsheim, auf dem Kerbholze hat. Das nette Früchtchen erhielt die wohlberdiente Strafe von 10 Monaten Gefängnis.— Des weiteren ſtand der Kaufmann Sigmund Heſekiel aus Frankfurt a. M. wegen Betrugs unter Anklage Er hatte einem Arzt in Unter⸗ grombach Ware unter hochtrabenden Anpreiſungen aufgeſchwindelt und den Käufer mit 1000 Mark hereingelegt. In Wirklichkeit war die Ware kaum 100 Mark wert. Er wurde wegen ſeiner Schwindelei zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Neues aus aller Welt das Jubiläum des Mainzer Anzeigers Der in der Mainzer Verlagsanſtalt.⸗G. vorm. J. Gottsleben und Fl. Kupferberg zu Mainz erſcheinende„Mainzer Anzei⸗ ger“, die größte und am weiteſten verbreitete heſſiſche n us dieſem Anlaß veranſtaltete die Geſellſchaft, mittags 12 Uhr in den Räumen des Kaſinos„Hof zum Gutenberg“ einen Feſtakt, zu dem zahlreiche Einladungen ergangen waren und an dem auch viele Fach⸗ genoſſen teilnahmen, die gelegentlich der 25. Tagung der Gutenberg⸗ geſellſchaft und der Feier des 25jährigen Beſtehens des Gutenberg⸗ muſeums gegenwärtig in Mainz weilen. Der Feſtakt wurde, wie ſchon kurz im Montagmorgenblatt be⸗ richtet, eingeleitet durch einen W der Mai 171 Kam⸗ mermuſikvereinigung, die das eethovenſche Adagio can⸗ tabile aus dem Streichquartett Op. 18 Nr. 2 ſpielte. Hierauf be⸗ grüßte der Vorſitzende des Aufſichtsrats der Mainzer Verlagsanſtalt, Bankdirektor Rothe⸗Köln, die Gäſte insbeſondere die Vertreter der ſtädtiſchen, ſtaatlichen und Reichsbehörden. Direktor Joſef Will perlas die Glückwunſchſchreiben des Herrn Reichspräſidenten v. H in⸗ denburg des Reichskanzlers Dr. Luther, des Reichsaußen⸗ miniſters Streſemann, des Reichswehrminiſters G eßler und des heſſiſchen Staatspräſidenten Ulrich die ſämtlich bedauerten, wegen dringender Dienſtgeſchäfte der Feier nicht beiwohnen zu können. Finanzminiſter Henrich⸗Darmſtadt überbrachte die Glückwünſche der heſſiſchen Regierung, Provinzialdirettor Dr. Ufin: er die der Provinz Rheinheſſen. Oberbürgermeiſter Dr. Külb, ainz, ſprach im Namen der Stadt herzlichſte Glückwünſche aus. Er betonte dabei das gute Einverne das allzeit zwiſchen der Stadt⸗ geaem dem Mainzer Anzeiger geherrſcht habe und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Geburkstagskind weiter gut ent⸗ wickeln möge unter den Segnungen eines echten und dauerhaſten Friedens. Gern anerkenne er, ſo fü der Redner u. a. aus, da der Mainzer Anzeiger in den 75 n ſeines Beſtehens ſich ſtete nach Kräften bemüht habe, die, allen gemeinſamen Intereſſen hervor⸗ zuheben und das Trennende nach Rögichteit zurüctzuſtellen. Er mwünſche nur, daß der„alte Anzeiger ſtets ſo tüchtige und ſachver⸗ ſtändige Männer wie zurzeit in der Leitung des Verlags und der Redaktion habe und einen immer größeren Aufſchwung nehmen möge, ſich ſelbſt und der Vaterſtadt zur Ehre Eine beſondere Aus⸗ zeichnung hatte die Vandesuniderſttät dem katkräfligen Leiter des Un⸗ kernehmens, dem ſeit 1897 als Verlagsdirektor wirkenden Herrn Joſef Will zugedacht. indem ſie ihn zum Ehrenſenator der Un!⸗ verſität Gleßen ernannte und ihn mit den äußeren Abzeichen diefer Würde, mit dem 0 ſchmückte. Dieſe Auszeichnung überbrachte der derzeitige Rektor der Univerſität Profeſſor Dr. Krü⸗ ger. Die gleiche Ehrung widerfußr dem Auſſichteratsvorſigenden Bankdirektor Rothe ſeitens der techniſchen Hochſchule zu Darmſtadt, deren Rektor Profeſſor Dr. Schtint mit entſpre⸗ chenden Worten dem Ausgezeichneten die Ehrenurkunde und das Senatorenkreuz überreichte. Kommerzienrat Neven⸗Dum ont üdermittelte die Glückwünſche des Bereins deutſcher Zei⸗ tungsverleger, Direktor Winkler die des deulſchen Buch⸗ druckervereins. Vibliotheksdirektor Dr. Ruppel, Meinz. ſprach im Namen der Gutenberggeſelſchaft und erinnerte die anweſenden Jünger Gutenbergs an das Ehrendenkmal, das man vor nunmehr 25 Jahren hier dem größten Sohn der Stadt geſett habe, an das Gutenbergmuſeum, das trotz der großen Unterſtützung, die ihm durch ſeinen wirtſchaftlichen Träger, die Stadt Mainz, zutel werde, immer noch nicht ſeinen urſprünglichen Zweck vollkommen er⸗ füllen könne, dos Druckmuſeum der ganzen gebildeten Welt zu werden. Die Heimat aller Jünger der ſchwarzen Kunſt ſei ja Mainz⸗ und hier, an der Grburts. und Mirkungeſtätte des großen Meiſters, möchten ſie wieder ſeiner und ſeines Werkes gedenken und am Aus⸗ bau des Gutenbergmuſeums nach Möglichteit mithelfen. Nachdem ausgeſprochen hatte, ergriff Profeſſor Dr. Horneffer⸗Gießen das Wort zu ſeinem Feſtvortrag über das Thema„Die Preſſe und der deutſche Staatsgedanke“. Mit ſeinen ausgezeich⸗ neten, tiefſchürfenden Ausfüßrungen feſſelte er die Zuhörerſchaft troßz der vorgerückten Stunde von Anfang bis zu Ende und erntete he⸗ geiſterten Beifall. den Schluß des Feſtaktes bildete das Alegretto aus dem Streichauarkeit Nr. 27 Fedur von Mogart, vorgetragen von der Mainzer Kammermuſikvereinigung. Bei dem nun folgenden Feſtmahl, das in angeregteſter Stimmung verlief, nahm Bankdirektor Rothe noch einmal Gelegenhelt, den herzlichſten Dand der Verlagsanſtalt für die Anertennung auszuſprechen, die man der Arbeit des Mainzer Anzeigers ſo freigebig gezollt habe. Er keilte dem Oberbürgermeiſter der Stadt mit, die Verlagsanſtalt ſich freue, den Armen der Stadt eine größere Summe ſtiften zu können. Oberbürgermeiſter Dr. Kül b die Spende mit dem Ausdruch lebhaften Dankes an. Weitere Anſprachen hielten Finanzminiſter Henrich, der mit launigen Worten betonte, daß man Feſte eigent⸗ lich nur am Rhein feiern könne, und Abgeordneter Pfarrer Korrell. Der offizielle Teil der Veranſtaltung wurde beſchloſſen mit einer Reihe von Geſangsvorträgen, ſtir die man namhafte Solo⸗ kräfte gewonnen hatte. Die ganze Feier zeiate das ausgezeichnete ſchen der, ihrer n bewußten Preſſe und den ſtaatlichen und ſtädliſchen Behörden beſteht, ein Einvernehmen, das überall als vor bildlich gelten darf. In dieſem Sinne hatte die Jubiläumefeier des Mainzer Anzeſgers eine Bedeutung, die weit über den lokalen Rah⸗ men hingusaing und die auch außerhalb der Landesgrenzen Widerhall wecken dürfte. H. L. L. 1* .‚Der grüößte Staudamm der Welt. In Sennar Makwar am Blaué Nil, 175 Meilen ſüdlich von Kartum, iſt, wie ſchon kurz gemeidet, der größte Staudamm der Welt fertiggeſtellt worden⸗ Durch einen 60 Meilen langen Kanal mit hunderten von Abzwei⸗ gungen wird eine großzügige Bewäſſerung der Ebene bei Gezira und damit eine bedeutende Förderung des Baum⸗ wollanbaus ermöglicht. In der Ueberſchwemmungsperiode bildet das Flußbett mit dem neuen Damm ein 50 Meilen langes Staubecken. — Ein Vogel-Friedhof. Im Chineſiſchen Meer lieat eine Gruppe von drei Inſeln, Pulo Teaa. von denen die äußerſte infolae ſteil ab⸗ fallender Küſte beinahe unzugänalich iſt. Ein in letzter Zeit von neugierigen Seefahrern unternommener Beſuch dieſer Inſel brachte die Entdeckung, daß es ſich dier um einen richtiagebenden Vogel⸗ Friedhof handelt. denn die aanze Oberfläche iſt mit Skeletten von Vögeln bedeckt. Die Urſache dieſes Maſſenſterbens wurde auch ge⸗ funden: Es wächſt dort ein Vaum. der zwiſchen einer beſtimmten Zeit des Jahres durch Zuſammenziehen der Zweiqe eine Vogeifalle ſtellt und die darin geſangenen Vöael noch mittels Abſonderung einer klebrigen Flüſſiakeit feſthalten und verhungern läßt. ſchickte Kunſtgewerblerin, die ganz auf eigenen Füßen ſteht, ſo daß ſie mit ihrem Töchterchen materieller Not nicht ausgeſetzt iſt.— So alſo wurde der Vertrauensbruch geſühnt, der das erſte be⸗ Sie ließ das Blatt ſinken, lehnte ſich tief in den niedrigen Seſſel zurück, und ſchloß die Augen.— Als ob es geſtern geweſen wäre, ſtand plötzlich der Tag vor ihr, der letzte ihrer glückſeligen Brautzeit, als ſie zum letzten Mal ſeinem berückenden Spiel gelauſcht hatte. In ihrem hübſchen Zimmer war's, im Elternhaus.— Ein wonnevoller Maientag!— Als ſie beide zuſammen den Raum betraten, ſtand das Fenſter weit offen, auch die Tür nach dem kleinen, blumengeſchmückten Balkon. Wie ein farbenfreudiges Bild hatte die von Segel⸗ und Ruderbooten bebebte Alſter, flimmernd und blitzend im hellen Sonnenglanz, herein⸗ geleuchtet.— Da hatte er gebeten: Schließe die Fenſter, Renate, ich will dir etwas ſpielen!“ Sie hatte ſeinen Wunſch erfüllt, und er hatte ſeine Geige genommen.— Nie im Leben würde ſie es vergeſſen können, wie über alle Be⸗ ſchreibung ergreifend und wundervoll das Inſtrument unter ſeinen Händen geſungen und geklungen hatte. Sie glaubte niemals ein innigeres, zarlereßz, aber auch ſtürmiſcheres, zwingenderes Geigen⸗ ſpiel vernommen zu haben.— Ganz plötzlich hatte er abgebrochen, die Violine fortgelegt, war vor ihr gauf die Knie geſunken und hatte ſie wortlos mit beiden Armen umſchlungen. Dann hatte er ſie auf⸗ ſpringend mit ſich emporgeriſſen, ſie an ſein Herz gezogen, ihren Mund, ihre Augen mit Küſſen bedeckt.— Dann— ein kurzes„Behüt' dich Gott, mein Lieb! Ich muß zur Probe.“ Und hinaus war er.— Sie blieb zurück.— Aufgewühlt bis ins Innerſte von ſeinem Spiel, von ſeinen Küſſen, ſeiner Leidenſchaft.— Und das war das Ende geweſen! Oder nein, doch nicht.— Am andern Vormittag kam ein Brief von ihm: Lebe wohl Renate, wir müſſen uns trennen für immer.— Ich danke dir für deine große Liebe, für die Stunden reinſten Glückes, die du mir geſchenkt. Aber nun iſt es vorbei. Ich kann dir die Treue nicht halten!—— Wenn du dieſe Zeilen erhältſt, bin ich ſchon längſt auf dem Wege nach Budapeſt. Erich Valorp. Gendu erinnerte ſie ſich, daß ſich ihr die Worte wie ein Mühlrad im Kopf herumgedreht hatten, immer dieſelben:„Ich kann dir die Treue nicht halten!“— Warum? Warum nur?— Mit keinem Gedanken hatte ſie an die Möglichkeit gedacht, daß er, um einer anderen willen, ſie verlaſſen könnte.— Hatte ſie nicht geſtern noch in ſeinen Armen, an ſeinem Herzen gelegen in ſeligem dieſer wohl etwas aufregende u. ungewöhnliche Brautſtand nicht mit einer überglücklichen Ehe endigen würde!— 2 Nicht begrifſen hatze ſie die Eltern, die nur ungern in die Per, lobung mit dem Künſtler gewilligt, es dem Jugendfreund bitter ver dacht, daß er ſtets ſteif und kühl ihrem Liebſten gegenüber blieb, an⸗ ſtatt ihm, ſchon ihr zu Liebe, Wohlwollen und Freundſchaft entgegen zu bringen. Selbſt Bruder Fred hatte aus Newyort nur recht för lich Glück gewünſcht. Ach, der hatte ja ſchon früher ſich einen gane anderen Schwager an ihrer Seite gewünſcht, deshalb war ihr ſein Kühle verſtändlich geweſen.— Und nun!— Was werden ſie alle ſagen?— Wiahrhaktig.— die junge Frau, die nach ſo bitterer Enttäuſchurg ein reiches Lebensglück gefunden hat, fühlt wieder das Beben he Herzens, das Schlüchzen tief in innerſter Seele, das ſie damals 112 ſchüttelt hat.— Noch heute weiß ſie es, welche qualvollen Käne es ſie gekoſtet hat mit äußerer Beherrſchung, wenn auch mit baicher Wangen und zitternden Lippen, der auf's tieſſte erſchrockenen Mu zu ſagen:„Unſere Verlobung iſt gelöſt!“— ürſe an hatte ſie nicht mit Fragen beſtürmt, ihr keine Vorwihe gemacht, oder auf das Richtige der Bedenklichkeiten hingewieſen aht ihr zu Beginn ihrer Brautzeit ſo ungerecht und wenig angebra 2 75 ſ die er hatte ſie in ſeine Arme loſſen, ihr lange in 0 f0 ehen und dann ganz einfach geſagt:„Ich dente du fährſt mal auf längere Zeit zu Anne und Fred nach Newys Du kannſt ja wieder kommen, ſo dald du willſt.“— ſe⸗ So war ſie vom tieſſten Seelenſchmerz in die Unruhe der Neißg barddetennen, gekommen. Faft zu ſchnell nahte der Abſchied hut ein befreundetes Ehepaar ſie für die Seereiſe in Schutz und Db⸗ 5 5 Wie ein Wirbelwind vergingen die wenigen Tage bis zut gee⸗ reiſe, dann das Loslöſen von den Eltern, der Heiwaff—eott, fahrt— die vielen neuen Eindrücke! Sie kam nicht zu ſich ſehine konnte ihre Gedanken nicht ſammeln. Nur abends, in ihrer eänen drückte ſie die Hand auf ihr vereinſamtes Herz, und die Tr rannen ihr über die ſchmal gewordenen Wangen. Das Dann der jubelnde Empfang von Bruder und Schwägerin! Ueberwältigende bes Lebens in der Rieſenſtadt.— gong Im Sommer dann der wunderbar- ſchöne Strand von hlieh⸗ Jaland mit den feſſelnden, abwechslungsreichen Bildern. Und ö Dort, lich noch die große und langwährende Reiſe nach Californien. vor⸗ die üppige, 5 0 Vegetation, von einer Pracht, wie ſie be perk dem nſe geſchaut hatte. Der Lanbaufenthalt in der Nähe dan olen lichen San Franzisko, in naturſchönſter Gegend, im prachton Steineichen⸗Wald. gen, Es waren wirtlich zwei ſehr ſchöne, genußreiche Jahre r cber die ihr viel Gelegenheit zum Lernen und Erleben gegeben, iheei, auch wieder zu innerer Ruhe und gleichmäßig freundlicher Huten. 125 ja beinahe zur früheren Friſche und Lebhaftigteit verholfen ha Kuß!— Nie,— niemals war ihr eine Ahnung aufgedämmer“ daß (Schluß folgt). dann Stadtperordneter Chriſt die Glückwünſche der Handelskammer Einvernehmen, 5 155 hier im beſetzten Mittelrheingebiet zwi⸗ ſſib 5 7 1 Bayern um den Erfolg geſtritten Steyr, Perl und Preſto hervorgetan. war. bene Durchſchnittstempo betrug ca. 90 Km. Das war bei der bis erzielte das als Fahrern die beſte Team⸗Wertung und erhielt den koſtbaren 5 bamen-hiänfel Kosſüme 77CCCC— Dienstag, den 30. Juni 1928 5. Seile. Nr. 296 Deutſch⸗Oeſterreichiſche Alpenfahrt Geſamtergebnis und kritiſche Würdigung Von Siegfried Doerſchlag München, 28. Juni. Das Ergebnis iſt errechnet! Man verſammelte die Alpenfahrer heute mittag auf dem Parkplatz des Münchener Ausſtellungsgeländes und gab es bekannt. Die öſterreichiſche Marke Steyr und das deutſche Preſto⸗Fabrikat teilen ſich in die Ehre des Sieges. Heinrich Graf Schönfeld, der mit 219 Gutpunkten die beſte Wer⸗ tungsziffer erreichte, und Rudolf Reiniche(Magdeburg), der nur Wierzehntel hinter der Wertung Graf Schönfelds zurückblieb, haben Leickwernge, haben gleich hochwertige Leiſtungen vollbracht. Acht age lang haben ſie durch Regen und Hagel, über Berge, wie ſie nur die Alpen in ſo ſchroffen Steigungen und jähen Gefällen kennt, durch Oberöſterreich, Salzburg, Kärnten, Tirol, Vorarlberg und ſie haben ihn glänzend er⸗ rungen. Graf Schönfeld und Reinicke ſind beides gleich ſchneidige ahrer, der Preſto und der Steyr gleich raſſige, leiſtungsfähige ahrzeuge! An Schnelligkeit waren die Steyr den Preſto über⸗ legen— kein Wunder, da die PS-Zahl der Steyr ja größer iſt. Die Steyr⸗Wagen beherrſchten das alpine Bergland in vorbildlicher iſe. Für die Preſtowagen war dies Alpenland neu. Und doch haben ſie hier eine Leiſtungsfähigkeit, auch eine Beherrſchung des ſchwerſten Berglandes bewieſen, auf die ſie ſtolz ſein dürfen, mit Fug und Rechtl 5 An dritter Stelle im Wagenwettbewerb hat ſich der kleine berl⸗Wagen mit ſeiner doriginellen Weimann⸗Karoſſerie pla⸗ diert. Die Perlwagen liefen auf Ballonreifen, die ſich gerade für die kleinen Wagen als geeignet erwieſen. Hinter dieſen drei Ge⸗ ſamtſiegern, dem Steyr, Preſto, Perl, folgen gleichfalls ſtrafpunk⸗ frei und nur in der Wertung nicht ſo hochgekommen der Steyr Type VII, mit Walter Delmar am Steuer, und der Steyr von Baron Leo Haan. Alſo hat die Marke Steyr drei Strafpunktfreie unter fünf— ein glänzendes Ergebnis! Auch in den Sonderwettbewerben haben ſich die Fabrikate Die jetzt bekanntgegebene beſte Wertung im Flachrennen bei Wiener Neuſtadt erzielte Graf Schönfeld auf ſeinem Steyr, die beſte Wertung im Katſchbergrennen Franz Ludwig auf Perl, die beſte Wertung im Tauernrennen aber⸗ mals Ludwig auf Perl und die beſte Wertung im Flachrennen im Forſtenriederpark Reinicke(Magdeburg) auf ſeinem Preſto. Die beſten Schnelligkeitsleiſtungen in den Sonderprüfungen hatten wir ſchon mitgeteilt. Schade übrigens(und dies war ein Fehler der Ausſchreibung), daß der Mercedes⸗Kompreſſor, der von Frhr. von Berckhe im(Weinheim) gefahren wurde, mit 15 Prozent belaſtet Das dem Mercedes bei der Tauern⸗Bergprüfung vorgeſchrie⸗ 18prozentigen Steigung nicht innezuhalten! Dadurch kam dieſer hochraſſige Wagen um ſeine Chancen. Die Silberne Plakette für hervorragende Leiſtungen erhielten von den Wagenfahrern: Philipp Freiherr von Berckheim(Wein⸗ heim) auf Mercedes⸗Kompreſſor, Maurice Pflaum(Wien) auf Steyr⸗ Sport, Karl Prinz von Auersperg(Schloß Goldegg) auf Auſtro⸗ Daimler, Hans Czermak(München) auf Selve. Von dieſen hatten Pflaum(Steyr) nur 1 und Czermak(Selve) 4 Strafpunkte. Die Fahrtleitung hat dieſen beiden daher in Anerkennung ihrer beſon⸗ deren Verdienſte Sonder⸗Ehrenpreiſe verliehen. Die hatten drei Fabrikteams gemeldet. Von dieſen eam mit Dolmar, Graf Schönfeld und Baron Haan Ehrenpreis für Fabrikteams. Fräulein Clärenore Stinnes(Ber⸗ lin), die auf ihrem Aga unermüdlich durchhielt, erhält gleichfalls— und mit wohlerworbenem Recht!— einen Sonderpreis. Prinz Croy(Wien) auf Stehr, Graf Arco⸗Valley auf Steyr, Baron Mayr⸗Melnhof(Salzburg) auf Steyr, Siegl(Salzburg) auf Auſtro Daimler und Vermirowski(Neſſelsdorf) auf Tatra. Club⸗Teampreis verdienten ſich die neue mMannbelmer Jeltung(Rbend⸗ Rusgabe) Auch die Motorrad⸗Alpenfahrt bringt einen ſtolzen deutſchen Sieg gegen die ſchwerſte Auslandskonkurrenz. Die beſte Wertung aller Maſchinen und Fahrer holte der Deutſchlandfahrt⸗ Sieger Karl Kolmſperger auf ſeiner Zündapp heraus. Mit 228,2 Gutpunkten iſt er erheblich an der Spitze. Die Nürn⸗ 0 Zündapp⸗Maſchine hat ſomit ihre bisherigen großen Aus⸗ lan serfolge um den größten Erfolg bereichert, den es in Europa in einem Zuverläſſigkeitswettbewerb zu erringen gibt. Aber auch andere deutſche Fabrikate ſind an dem in beiden Kategorien, Wagen wie Motorrädern, enn der ſieg⸗ reiche Preſto ſowie bNeſen, alle deutſchen Wagen fuhren auf deutſchen Continental⸗Reifen, Schäfer(Trier) auf ſeinem..G. ſogar Type Ballon, und auch Kolmſpergers Zündapp hat der Zu⸗ verläſſigkeit der deutſchen Continental⸗Reifen ihren Erfolg mit zu verdanken. Hervorragend am Siegeserfolg der deutſchen und öſter⸗ reichiſchen Fabrikate ſnd aber auch die deutſchen Kugellagerwerke Fichtel& Sachs ſowie die Boſch⸗Werke, Stuttgart, mitbeteiligt, denn alle ſtrafpunktfreien Fahrzeuge waren mit Boſchanlaſſern, Boſch⸗ Magnet, Boſchlicht und Boſchkerzen ausgerüſtet. Und gerade bei dieſer Alpenfahrt waren dieſe Einzelteile mit entſcheidend, denn weß' Motor nicht innerhalb einer Minute anſprang, erhielt Straf,⸗ punkte, und wer zu unrechter Minute einen Reifenſchaden hatte, oder wem ein Lager auslief, der konnte nimmermehr dieſen Verluſt einholen. Ihre vollendete Leiſtungsfähigkeit hat alſo die deutſche Kraftfahrzeugzubehör auch diesmal wieder nachdrücklich bewieſen! ie Titel„Klaſſenſieger“ und Klaſſenpreiſe haben im Motorradwettbewerb errungen: Wertung: Klaſſe A, bis 250 cem: K. Kolmſperger(Pfarrkirchen) 15 Zündapp 228,82 Klaſſe B, bis 350 cm J. Kuttner(Trautmanns⸗ dorf) Humber 184,58 Klaſſe C, bis 500 cem: J. Beſt(Dießen) Motoſacoche 134,95 Klaſſe E, bis 1000 cem: F. P. Dickſon(London) Brough⸗Superior 119,08 Beiwagenmaſchinen: Klaſſe E, bis 600 cem: Hans Donahm(Wien) Rudge 221,26 Klaſſe G, bis 1000 cem: Otto Landsberger(Berlin) B. S. A 186,54 Mit Landsberger iſt alſo ein zweiter Deutſcher der höchſten Aus⸗ eichnung teilhaftig geworden. Die Faſe 5 des Titels dieſes laſſenſiegers in der Kategorie 1 der Klaſſe D(bis 750 cem) und in der Kategorie II der Klaſſe G(über 1000 com) entfällt mangels ſtrafpunktfreier Konkurrenten. André Klein(Berlin), der auf ſeiner deuſſchen Mabeco⸗Maſchine den Klaſſenpreis wohl verdient hätte, hatte das Pech, auf der Schlußetappe Garmiſch—München zu ſturzen und ſeine Maſchine beim Sturz zu beſchädigen. Und wenn er die Mabeco auch am Münchener Ziel landete, ſo hatte ſie nun in letzter Stunde doch Strafpunkte erhalten. Den Alpenpokal 19 25 erhalten folgende Motorrad⸗Teil⸗ nehmer: Kolmsperger(Pfarrkirchen) Zündapp, Suchanek (Wien) auf Humber, Franz Döller(Wien) auf Humber, Kuntner Wien) auf N Joſeph Beſt(Dieſſen) auf Motoſacoche, Rob. beran⸗Ebenhorſt(Wien) auf Matchleß, F. P. Dickſon(London) auf Brough⸗Superior, George Brought(Nottingham) au Brough⸗ Superior, Hans Donahl(Wien) auf Rudge, Dr. O. von Worlitzky (Wien) auf Matchloß, Gg. Gartner(Wien) auf B. S.., Otto Landsberger(Berlin) auf B. S. A. Die ſilberne Alpenplakette erhielten: Franz Runtſch(Wien) bau D. S.., L. Trünckel(Wien) auf A. J.., Franz Heck(Ber⸗ lin) auf Mabeco, Eddi Meyer(Wien) auf Brough⸗Superior. Für ſeine Rekordleiſtung im Katſchbergrennen erhielt Eberan⸗Ebenhorſt einen Sonderpreis des Bayriſchen Auto⸗ clubs. Das Humber⸗Fabrikteam erzielte im Team⸗Wettbewerb die beſte Wertung und erhielt den Motorrad⸗Teampreis. Den Fahrer des Oeſterreich. A. C. — Die bronzene Alpenplakette erhielten Paltzer(Wien) auf DSch. und Rolf Andre Klein(Berlin) auf Mabeco. Von Wagenfahrern erhielten bronzene Plaketten Stollberg (Nürnberg) auf dem ausgezeichnet bewährten Faun, P. von Guil⸗ leaume(Berlin) auf Steyr, Richard Schäfer(Trier) auf NAG., Den gutenteils für, deutſche Erzeugniſſe zu buchenden techni⸗ ſchen Erfolg der Alpenfahrt haben wir bereits anerkannt. Das wird niemand beſtreiten können: dieſe Alpenfahrt war der ſchwerſte und zugleich techniſch wertvollſte Wettbewerb des letzten Jahrzehnts. Was hier verlangt und geleiſtet wurde, war enorm und übertrifft alle anderen Leiſtungsfähigkeitsprüfungen bei weitem. Für die nächſte Alpenfahrt ſei die Parole: deutſche Auto⸗ und Motorrad⸗ induſtrie... aus den Werken heraus! und zeigt, was ihr in dieſem ſchwerſten aller Zuverläſſigkeitswettbewerbe leiſten könnt! Denn nicht Erfolge in deutſchen Berg⸗ und Flachrennen und 300 Km.⸗ Fahrten beweiſen Leiſtungsfähigkeit und Höhe der Konſtruktion, ſondern ſolche harten Prüfungen wie die Alpenfahrt beweiſen das. Aus dieſen ſchwerſten aller Prüfungen läßt ſich mancherlei lernen und nutzbringend verwerten. 5 Zur Organiſation der Alpenfahrt ſei aber geſagt: im Wieder⸗ holungsfalle, bitte, beſſer! Mit der Muſterorganiſation der Vor⸗ kriegs⸗Alpenfahrten ließ ſich dieſe erſte Nachkriegs⸗Alpenfahrt nicht vergleichen. Es mangelte hier und da. Mögen die Fehler dieſer Veranſtaltung nutzbringend für die kommenden erkannt— und abgeſtellt werden! Sjegfried Doerschlag, Schwimmen eiga-Rückſpiel Jung-Deutſchland Darmſtadt— Schwimm⸗ Berein Mannheim In dem vor 2 Wochen in Darmſtadt zum Austrag gelangten Vorſpiel blieb Mannheim mit:0 Sieger. Das Rückſpiel iſt am Mittwoch(1. Juli) in Mannheim fällig und findet im Schleuſen⸗ kanal an der Pegeluhr ſtat. Aller Vorausſicht nach wird Darmſtadt das ganze Spiel auf ſeinen Mittelſtürmer, den bekannten Rekor d⸗ ſchwimmer Friedel Berges berechnen. Da die Berges⸗ mannſchaft ſehr ſchnell iſt und außerdem eine faire Spielweiſe beſitzt, iſt mit einem ſpannenden und intereſſanten Verlauf dieſes Rückſpiels zu rechnen. Der Ausgang iſt unſicher. Auf jeden Fall iſt ein knappes Ergebnis zu erwarten. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) See⸗ driet den. s2 Wind 28 22 öbe drac vera- 8 88— Wetter 38 88 inn, er 8S 8 Nicht.JStürte S Weriheim—— 10 180 3 ſüil. bedeckt— Königſtuhl. 563 764,3 15 18 2] 0 leicht wolkenlos Karlsruhe.127 764,6 14 23 11 NO ⸗ he ter— Baden Baden 213 764,4 3 21 8NO]/„ wolkenlos— Villingen 780 265,7 11 188 5„ leicht heiter— Feldberg. Holſ 1281 638,9 8 9 5 NO ſchw. wolkenlos— Badenweilet[———————— St Blaſien—— 12 15 4 ſtill— ſwolkenlos— H ichenſchwd!— 678,21 121 15 7J O0 leicht 1— Der Hochdruck im Weſten hat ſich langſam oſtwärts verzogen und bedeckt mit ſeinem Kern Belgien norwärts bis Skandinavien. Unter ſeinem Einfluß iſt heiteres und überall trockenes Wetter ein⸗ etreten. Bis in große Höhen wehen öſtliche Winde. Damit hat ſich die in dieſem Sommer charakteriſtiſche Trockenperiode, die in den letzten Wochen nur zeitweiſe unterbrochen war, wieder hergeſtellt. Vorausſichkliche Witterung: Für Miltwoch bis 12 Ahr nachts: Heiter, trocken, warm, nur ſchwache weſtliche Winde. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. Gm b. H. Mannheim E 6. 2, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher; für Sport and Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbar⸗ gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircherz für Anzeigen: J Bernhardt. jetzl Nk. 68⁰⁰ fefzl NMIK. 2 7s 48⁰⁰ 29³⁰ „ 78 58⁰⁰ Kosfüm-Röcke r r DDDrrr r ee Sie sind gewohni, daß wWir Auß Blusen 2⁵ ergewöhnliches biefen! Da die Arf unseres Geschäffes es michf gesfaffef, Were àus der lefzfen in die neue Seison mif hinein zu nehmen und umn fur die neue Herbsfwere Plafz Zzu schaffen, verkaufen Wir ohne Rücksichi aul den Einkauf zu ganz hedeuſend herabgeseſzien Preisen. Nuur allerbeste Ouelifäfswere in vornehmster geschmadvollster Ausflhrung. an ee e e e 19 Hochsommerideiger J 15655—35 6⁰ Damen-, Kinder-, Beii- und Iischwäsche Leinen- und Baumwollwaren Herrenwäsche und Herren-Arfikel Zu fabelhaff billigen Preisen. 24 10* 1 4* IEBNU J 10 S DAUfersfer ZeigeruIHHeE die groe VOrfeile urseres ASeOfes 5 ER WInITIIH Das fuhrende Haus der Moden D Mannheim, 0 6, 7 8. Seite. Nr. 298 Reue Mannheimer Jeitung[Abens⸗Rusgabe) Diensiag, den 30. Jun 1828 Tauundesamfſche Hachrichlen. Verkündete: Monat Juni 1925. 10., Heizer Heinrich Stengel und Eliſe Söll Taglöhner Joh. Becker und Maria Bauer, geb. Hiskel Schloſſer Friedrich Knörzer u. Elfriede Broch Reiſender Oſias Herbſtmann u. Cäcilie Steigbigel Chriſtian Scherb u. Johanna Katz onditor Joſ. Baumgärtner u. Genovefa Graf 12. Uhrmacher Engelbert Klausmann und Mathilde Schroth Lagerarbeiter Karl Kuchelmeiſter u. Friederike Rüger geb. Fritz Maurer Gg. Rudolph u. Auguſte Briefs Ingenieur Hch. Kampmann u. Anna Haſſes 13. Buchbinder Emil Gropp u. Irma Grauf Bankbeamter Gg. Metz u. Ella Harſt Schloſſer Karl Vogel u. Lucia Bechtler Taglöhner Aug. Büttner u. Roſa Bohrmann geb. Benzinger 15. Stadtſchularzt Dr. med. Paul Lußheimer u. Dr. phil. Emma Joſeph Schiffer Nik. Bamberg u. Luiſe Reiß Elektromonteur Gg. Friedrich u. Eliſabeth Stolz 16. Schreiner.h. Baumbuſch u. Magd. Münzer Arbeiter Franz Speagel u. Marie Schürlein Getraute: Monat Juni 1925. 6. Hch. Weber und Mathilde Stein⸗ a Former Max Ader und Barbara Jockiſch geb. Feret 9. Ernſt Daumüller und Emilie mhach Inſtallateur Wilhelm Heindtel und Eva Staier Arbeiter Reinhard Holzwarth und Karolina König Metzger Hermann Lang und Anna Goll Berufsgenoſſenſchaftsſekr. Wilhelm Metzger u. Anng Herrmann 5 Elektromonteur Friedrich Neher und Elſa Fuhr Kaufm. Hans Rexhauſen und Eliſabeth Meder Gerichtsverwalter Karl Schmitt und Amalie Baab Ingenieur Hermann Wahl und Eliſabeth Schlupp 13. Kraftwagen⸗Führer Viktor Bauer und Emilie Am⸗ ee Dr. med. Rich. Becker und Eliſabeth Afer Arbeiter Gg. Dörner und Katharina Weckeſſer Maurer Heinrich Hemlein und Pauling Schaible Eiſendreher Alois Henk und Heleng Stahl Prokuriſt Friedrich Hofmann und Philippine Tubach Schmied Heinrich Ilg und Roſalia Kleſa geb. Som⸗ mer Maſchinenarbeiter Albert Lehmann u. Marie Schmidt Tüncher Friedrich Nolde und Eliſe Leuthäußer Arbeiter Johann Raas und Roſa Holl Architekt Karl Schwan und Mathilde Döll Maurer Ernſt Spieß und Philippina Thiery R Robert Stöhr und Luiſe 0 Schloſſer Johann Wittemann und Maria Hartmann Maſchinenarbeiter Johann Zöller u. Eva Bentzinger Packer Joſef Magdziarz und Marie Gleichmann Schmied Auguſt Michel und Klara Stibig Wen Rudolf Graf und Pauline Dörner geb. e „Kaufm. Karl Balduf und Thereſia Sewald Privatmann David Butz und Marie Wellſtein Amtsgehilfe a..Gg. Perthun und Friederike Käm⸗ merer geb. Wunder ee Wilhelm Sans und Anna Reh⸗ außer Rottenmeiſter Karl Schwarz und Roſa Englert Mechaniker Oskar Kätſch und Berta Albert Kraftwagen⸗Führer Wilhelm Jehn und Matüilde Reinhart. S 4 Geborene: Mai und Juni.* 31. Landwirt Martin Müller e. T. Barbara 80. Lokomotipführer 86 Johann Seitz e. T. Luiſe 8. 19 7755 Wilhelm Eitelwein e. T. Magdalena Su⸗ anng. 28. Kaufmann Jul. Gg. Frdch. Chriſtian Hch. Wetzel e. S. Gerhard Viktor Friedrich. 2. Poſtſchaffner Karl Eiſert e. S. Werner. 4. Kaufmann Hermann Keller e. S. Hermann Auguſt Heinrich 3. Kaufmann Oskar Salomon Wolff e. T. Grete. 3. Wagner Oskar Schmidt e. S. Hans Oskar 1. Keſſelſchmied Julius Egner e. S. Ernſt Werner. 1. Geigenbauer Vincenz Sandner e. S. Heinz Rudolf. 2. Mechaniker Wilhelm Ludwig Riegger e 2 Hilde⸗ gard Johanng. 1. Arbeiter Frdch. Ludwig Martin e. T. Ilſe Eliſabeth. 81. Hans Max Maier⸗Picard e. S. Rolf Dieter. 1. Kaufm. Julius Dengler e. T. Elli Agathe Veronika. 1. Bootsbauer Joh. Baptiſt Klein e. S. Konrad Werner. 3. Voftzeedemelſer Otto Emil Hofmann e. S. Kurt mil. 31. Telegrafenwerkführer Karl Herm. Hoffner e. S. Karl Heinz. 31. Kaufm. Gg. Peter Reinhard e. S. Wolfgang Sieg⸗ mund. 1. Bankbeamter Arthur Erwin Vath e. T. Irene Jo⸗ hanna. 1. Eiſenbahninſpektor Karl Anton Merkle e. T. Rita Maria Eliſabeth. 30. Schauſpieler Leib Mendel Roſenzweig e. S. 3. Gärtner Heinrich Dietl e. S. Helmut. 4. Kaufmann Ludwig Severin Belledin e. T. Sonja Eliſabeth Erika. 1. Rechtsanwalt Dr. jur. Hermann Roediger e. S. Hermann Karl Heinrich. 3. Kaufmann Theodor Bleſch e. T. Ruth Hedwig Klara und e. S. Karl Heinz Erich. 3. Arbeiter Heinrich Seppich e. T. Hortenſia Walburga. 4. Friſeur Ludwig Friedrich Reuther e. S. Walter. 4. Werkzeugfräſer Joſ. Pulko e. T. Thea, Maria Eva. 7. Poſtſchaffner Johann Sebaſtian Kaufmann e. S. Hans Kurt. 8. Packer Johann Farrenkopf e. S. Martin Karl. 1. Schloſſermeiſter Auguſt Jakob Linnebach e. T. Elſe Suſanna. 7. 2 Maximilian L. Friedr. Zuber e. T. Thereſe iſela. 6. Kaufmann Johann Emil Philipp Heinrich Gallé e. T. Gertrud Karoline Elſe. 8. Maſchiniſt Friedrich Altmoos e. T. Margareta. 6. Fuhrmann Jakob Serafin Schweighofer e. T. Maria Magdaleng. 3. Magazinarbeiter Wilh. Bürger e. S. Eugen Willi. 6. Elektromonteur Franz Künkele e. T. Gertrud Iſolde. 5. Gipſermeiſter Auguſt Fiſcher e. S. Franz Auguſt. Geſtorbene: Juni. 10. Amalie geb. Gern, Ehefr. des Schloſſerz Maz Benkhard 62 J. 1 M. 11. Former Jakob Kreher 44 J. 11 M. 11. Erich Rubia 2 M. 7 Tg. 11. ledige berufsloſe Elſe Hüttner 17 J. 5 M. 11. Eugen Baumhauer 11 J. 8 M. 12. Magazinararb. Aug. Haug 74 J. 10 M. 12. Hans Werner Betz 2 M. 17. Tg. lins 12. Julia geb. Martin, Ehefr. d. Kaufmanns Julin Martin 65 J. 4 M. 12. Günter Viktor Karl Adolf Sepmeier 8 M. 22 Tg. 13. Kaufmann Leo Linder 57 J. 5 M 12. Sofie geb. Sigmund, Ehefr. d. Rupp 40 J. 2 M. 13. Eiſengießer Jakob Ludwig 67 J. 7 M. 5 13. Emilie geb. Nerpel, Ehefr. d. Schloſſers Karl Fried⸗ rich Stolz 61 J. 14. Alfred Stolzenberger 0 9 M. 15. Schuhmacher Ludwig Eiſengrein 76 J. 10 M. 13. Maria geb. Schwandner, Ehefr d. Kaufmanns Jo⸗ ſef Jakob Kaſtner 30 J. 5 M. 4. Anna geb. Maurer, Ehefr d. Schleifers Herm. Aug. Eduard Spengemann 34 J. 6 M. 14. Ida geb. Jaroſch, Ehefr. d. Taglöhners Max Bayer 28 J. 9 M J. 8 5 14. Friedhofaufſeher a. D. Johann Hoff:⸗ann 83 J. 13. Elektrotechniker Georg Maus 27 J. 6 M. 4 14. Anna Maria Regina geb. Duthel Ehefr d. Kauf⸗ manns Karl Franz Friedrich Oskar Schollmeyer 49 J. 5 M. 8 14. Bürodiener Joſef Hauſer 27 J. 2 M. 9. Baumeiſter Johann Adolf Bihler 37 J. 6. Mai, ledige Hausangeſtellte Blandina Kiſſinger 20 Jahre 4 M 12. Former Wilhelm Wunderli, 17 J. 8 M. 16. Ida Henn 1 Stunde. 16. Günter Emil Heinzelmann 3 M. 5 Tg. 16. Arbeiter Friedrich Gottlieb Rettia 24 J. 1l M. 16. Invalidenrentner Georg Gebhardt 77 J. 8 M. 16. Packmeiſter Wilhelm Räder 77 J. 1 M. 16. Katharina geb. Wühler, Wwe. d. Schloſſermeiſters Wilhelm Laux 81 J. Schloſſerz Anton — ling 2. Lehrer Wilhelm Neu e. T. Irene Herta. 5. Schreiner Karl Oehlſchäger e. S. Herbert. 17. Gertrud Wiegand 37/ Std. Unsere heutigen Angebote 11 f 1425 b e e Trotz enorm billiger Preise nur hochwertige Qualitäten, Speꝛialität der Firma bisher Dagewesene. wis es den Grundsätzen unserer Firma entspricht. Große Weiten 45 50 aus farblgem Rips für Regen- aus gutem Cheviot aus guten Waschstoffen...50, 1 aus gutem Baumwoll-Musseline. 3 ge.— 4˙⁰ oder Donegaläÿʒ 12³⁰ Mod erner Kasak 3⁰ aus gut Frotté, flott verarbeitet 37⁵ Covereoat, deutsche Wolle 250 50 aus Kunstselde, in vielen Farben.75 jugendliche Formen 6 aus Stoffen in englischer Art 19 aus gemustert. Marocain oder 490 aus guten Tricoline oder rein- 5 aus Stokfen engl. Art Covercoat aus gutem Gabardine in vielen Kunstseide. 4 wollenem Musseline 70 11* deutsche Wolle..50, 9⁵⁰ Farhen 27⁰⁰ aus gut. weiß. Voll-Voile mlt 80 15 uten gestreiften und aus impragnierten Wollstoffen, aus guten Stoffen Kammgarn Jabooet karlerten Wollstoffen 12⁰ Tuen..* 22.—, 12³⁰ und Woll-Rips... 48.—, 36⁰ lange Kasak-Form aus Maroeain 50 00 aus prima Burberry, aus vornehm. Rips z. Teil gut 20 8 —5 langem Am 9 aus Foulard, hochaparte Muster 29 eleganteSport-Jacken 28⁰⁰ Crèpe de Chine, beste Verarbeit. 4⁰⁰ Elegante Verarbeitung in la. o00 tesche Formen in Seld„Woll Ia. Rips div. Farben aus Ottoman oder Reversible, 2 5 Voll-Voile 15 u. aparten Sommerszclfes 54. 38⁰⁰ Ottoman-Selde 38⁰⁰ vornehme Schneiderarbeit 68⁰⁰ Hochelegante Ausführung in 00 A chmittags- u. Abend- Vornehme Flerren-Form in aus besten Herrenstoffen, auf Seide 1585 Volle 25 Wadr, Jernelen 280⁰ Rips Moulinéè und Burberry 48⁰⁰ reiner Seide, auch groß. Weiten 860⁰ Sümtliche Modelle und Modellkopien darunter letzte Modeneuheiten, wollen wir unbedingt raumen. Wir haben dieselben deshalb hme Rücksicht auf den Einkaufspreis Saumz bhedeufend heruabgesefzl. ittel 45 aus guten Wollstoffen o Ueberblusen 90 aus schwarz Chlexiot oder 90 aus gutem farb. Crepe und Eatel ach cn 1 vorehm verarbeitet.. 6 reine Wolle,„.90, 2 gestreiften Stoffen—2* 4 Baumwoll-Ausselin.90, 3⁰ Kleidchen 75 aus guten, karlerten Woll⸗Q75 Jumper, Wesfen, Jacken aus gutem Frotté 90 aus Mussélne 30 reixend verarbeltet.50, 2 stoffen, 5—8 Jahre 8 15 1 1 Wolle 9 dohg, 3 vornehm verarbeitett 9 4 u. Vielen Farben z. Aus- 6 0 1255 aus weißz Voll-Volle, bis 5 30 aus reinw. Musseline,—11 675 suchen 16.50, 12.50,.50, aus reinwollenem Cheviot, 6⁰ aus gutem Foulardine 1 3⁵⁰ Jahree Jahre 16.00,—8 Jahre in Falten flotte Formen aus güt. Waschstoffen, 914 490 nochaparte F 1 vesfen 25 aus gutem, schwarzem 50 aus brokatartigen Stoffen 50 „.90,—8 Jahre 71 2 Ausfülnr. 255— 15⁰⁰ Wolle mit Seide 8 Gabardine 10 und Ia. Wo 81 18 5* 8 2 Uniere Schaufenfter E 1, 1⸗4 und C 1, 1 zeigen unfere neiitungsfäfligkeit. —— len habe mich in Mannheim Werder- straße 8 als homöopalh. Arzt niedergelassen. 2914 Sprechst: Montag bis Donnerstag 2—5 nachm [Fahr-Räader Kinderräder in allen Größen 32535 Günstige Zahlungsbedingungen. Nur beste Maiken. J4a, 5 Löseh Tel. 9974 Dr. med. L. Neuer a1 4 100 6928 Höbelhaus Schönberger Sehr ſchönes eſchen düntel Herrenzimmer Ztürig 1,90 meter breit Beſchlagnahmefreie B2902 34 Zimmerwohnung ine prima Fabrikate. Klgz. mit hüdſcher Schnitzerei an beau- s gegen aukoſtenzuſchuß, Umzugsvergütung zahlung. wirklich preiswert. Mietporauszahlung oder Möbelübernahme Muſttpaug, 1. Oktober, ſpäteſtens 1. Januar geſucht. E. 7 Sch wi und u. f. Angeb. unter X. U. 50 an die Geſchäfts⸗] Mannheim E 1. 580a. ſtelle dieſes Blattes. hafen Wredeſtt 2 — —— — — ——̃ vÄ— ſie ſolange beſtanden haben? Eine wich⸗ N gendr lange bevor die norwegiſchen Isländer dorthin kamen. zens haben die Eskimos niemals kriegeriſche Eigenſchaften oder 1 neue maßabelmet Zeitung(nbend· Rusgade) ee een 6— Ankerhaltungs-Beilage Dier Unlergang der ülleſten norwegſſch⸗sländischen Lledlungen auf Grönland — * 25 Von Fridkjof Nanſen Ditee bemerkenswerten Grabfunde, die bei der im Jahre 1921 unter Leitung des däniſchen Archäologen Dr. Poul Norland vorge⸗ nommenen Ausgrabung eines alten norwegiſch⸗isländiſchen Kirch⸗ hofs in Südgrönland gemacht wurden, geben ein furchtbar düſteres und niederſchlagendes Bild von der letzten Zeit unſerer alten ſtamm⸗ verwandten Siedlungen in Grönland. Wir ſehen, wie eine dahin⸗ ſiechende kleine Gemeinde von degenerierten Frauen und Männern, mehr oder weniger von der Verbindung mit dem Vaterland und der Außenwelt abgeſchloſſen, einen verzweifelten Kampf ums Daſein führt. Sie werden mehr und mehr durch Mangel und unzureichende, vielleicht auch zu einſeitige Ernährung geſchwächt. Sie werden immer weniger widerſtandsfähig und ſterben alle in jugendlichem Alter, die meiſten bevor ſie erwachſen ſind; verhältnismäßig wenige erreichen das 30: Lebensjahr und kaum einer wird älter als etwas über 30. Die Frauen ſind immer weniger geeignet, Kinder zu gebären. Die Siedlung wird inmer kleiner und ſo verſchwinden ſchließlich auch die letzten angeſichts der Unmöglichkeit, ſich den notwendigſten Lebensunterhalt zu verſchaffen: ein Drama der Hoffnungsloſigkeit zwiſchen verwit⸗ tertem, froſtgerſprengtem Steingeröll, mit dem Inlandseis nuf der einen u. dem wei⸗ ten Meer u. dem Treibeis auf der anderen Seite. Aus den geſchichtlichenSuellen wiſſen wir, daß die norwegiſch⸗isländiſche Beſied⸗ lung Grönlands im ſogenannten Oſter⸗ bygd und Veſterbygd vor dem Jahre 1000 begann; Erichs des Roten Landnahme ge⸗ ſchah etwa 984. Die öſtliche am weiteſten ſüdliche Siedlung(Oſterbygd), in dem jetzigen Diſtrikt von Julianehab, hat ſich alſo über 400, vielleicht ſogar 500 Jahre gehalten und die weiter nach Norden liegende Weſtſiedlung(Veſterbygd), im Diſtrikt Godthab. wahrſcheinlich etwas kürzer. 5 Beide Niederlaſſungen haben ſich wahr⸗ ſcheinlich in der erſten Zeit nach dem Be⸗ ginn der Beſiedlung eines raſchen Wachs⸗ tums erfreut und ſie haben ihre Blütezeit im elften und zwölften, zum Teil auch im dreizehnten Jahrhundert gehabt, aber im vierzehnten Jahrhundert ſcheint es rück⸗ wärts gegangen zu ſein. Nach einer alten Beſchreibung ſollen im ganzen 280 Höfe auf Grönland geweſen ſein und die Bevölkerungszahl kann wohl 1500, ja 2000 Menſchen betragen haben. Was kann geſchehen ſein, daß dieſe Siedlungen untergegangen ſind, nachdem tige Urſache muß es offenbar geweſen ſein, daß die Verbindung mit Norwegen und der übrigen Außenwelt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts immer küm⸗ merlicher geworden iſt. Die letzte Nach⸗ die ſie als eine Art von Geſpenſtern und Trollzeug herabſahen, und für die ſie in den Sagas keine anderen Namen als Trolle(Troll⸗ frauen) oder Skrälinge(d. i. ein eingeſchrumpftes übernatürliches Weſen oder Geſpenſt) hatten; und die Eskimos werden dann nur die Wahl gehabt haben, entweder Widerſtand zu leiſten oder weiter zurückzuweichen; aber für einen förmlichen Ausrottungskrieg fehlten ihnen, die Vorbedingungen. Sie ſind nun einmal nicht„a kighting 8 5 5 Wenn behauptet wird, daß ſie, außer die Siedler zu vernichten, auch noch ihre Häuſer angeſteckt haben ſollen, ſo iſt das noch un⸗ wahrſcheinlicher. Denn einmal wird es nicht leicht geweſen ſein, die Steinhäuſer oder zum Teil Erdhütten anzuſtecken; es waren wohl nur die Dächer, die brennen konnten, und dann war alles Holz viel zu wertvoll, als daß die Eskimos es hätten verbrennen ſollen. richt, die wir darüber beſitzen, daß ein Schiff aus Grönland gekommen iſt, ſtammt aus dem Jahre 1400. Dann hört offenbar die Zufuhr von Waren auf und die Grön⸗ länder könnten von da an die meiſten Dinge, die notwendig waren, um ihnen den harten Kampf ums Daſein zu erleichtern, nicht mehr bekommen: hauptſächlich Eiſen für allerlei Gerätſchaften und Jagdwaffen, Holz für Boote, vielleicht auch Vieh zur Erneuerung ihrer Beſtände. Aber ſo ernſt dies auch war, reichte es doch ſchwerlich aus, um den Untergang zu erklären; denn die langjährige Abgeſondert⸗ heit müßte doch dieſe Menſchen dazu erzogen haben, ſich ſelbſt zu helfen, ohne ganz und gar abhängig zu ſein von der ſeltenen und oft zufälligen Verbindung mit der Außenwelt. Sie ſelbſt ſcheinen keine ſeetüchtigen Schiffe gehabt zu haben und es gab ja auch au Grönland kein Material, welche zu bauen. Nachdem Grönland ſich in der Mitte des 13. Jahrhunderts freiwillig der norwegiſchen Krone unterwgrfen hatte, wurde im Jahre 1294 der Handel mit dieſem Lande für eine Art königliches Monopol erklärt und ſeit dieſer Zeit ſcheint ſich die Verbindung meiſt darauf beſchränkt zu haben, daß eis bedeckt ſind. Grönland „Die ſchwarz ſchraffierten Gebiete ſind die einzigen Teile Grönlands die nicht mit Inland⸗ Veſtribygd und Enyſtribygd ſtellen alten isländiſch-norwegiſchen Koloniſten dar. die Hauptniederlaſſungsbezirke der Aber jetzt, da die neuen Ausgrabungen auf dem Kirchhof von Herjolfsnes uns einen unerwarteten Einblick in die Lebens⸗ bedingungen der letzten Zeit einer dieſer nordiſchen Siedlungen hat tun laſſen, wird man wohl das Märchen von der Ausrottung unſerer Stammesbrüder durch die Eskimos endlich aufgeben. Man braucht ja auch gar keinen Krieg und keine Gewalt, um den Untergang einer ſolchen kleinen dahinſichenden Gemeinſchaft zu erklären, und dieſe armen iſolierten und geſchwächten Grönländer werden ſicherlich nicht fſin einer ſo herausfordernden Art aufgetreten ſein, daß ſie die Eskimos zum Ueberfall gereizt hätten, ſelbſt wenn dieſe kriegeriſche Nei⸗ gungen gehabt hätten; und auch ein großer Gewinn wäre dabei nicht ausgeſprungen.„ Ebenſo iſt auch die Behauptung, daß ein Rückgang der Tem⸗ peratur im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert die Lebens⸗ 2 bedingungen auf Grönland verſchlechtert hätte, — durch die Ausgrabungen widerlegt worden. Wir wiſſen, daß die Grönländer von Viehzucht und von Jagd und Fiſcherei lebten. Was Korn war, wußten die meiſten kaum und es wurde ſicherlich nicht in nennenswerten Mengen eingeführt. Das Minimum von Kohle⸗ hydraten, das für die tägliche Nahrung notwen⸗ dig iſt, war in der Milch enthalten und ſie aßen auch etwas Pflanzenkoſt, wie Wurzeln, allerlei Flechten, Beeren und ähnliches. Sie hielten Schafe und Ziegen und auch etwas Großvieh. Um Weide und Futter für das Vieh zu bekommen, ließen ſie ſich im Innern der Florde nieder, wo ſie ihre Höfe bauten. Die Schwierigkeit war dabei die, daß die beſten Fiſche und der beſte Robbenfang draußen an der äußeren Meeresküſte war und der Aufent⸗ halt im Innern der Fjorde ließ ſie für ein Fiſcher⸗ und Jägerleben ungeeignet werden, Unterhalts beſchaffen ſollte. Als im Laufe des 14. Jahrhunderts die Verbindung mit Norwegen und dadurch mit der ganzen Außenwelt immer ſeltener wurde und daher dem Viehbeſtand kein neues Blut zugeführt werden konnte, ging er zurück und die Leute wurden mehr und mehr von der See⸗ fiſcherei und Jagd auf Robben und Wale ab⸗ hängig und es wurde immer ſchwieriger für ſie, ſich im Innern der Fjorde aufzuhalten. Aber e Die Oſtniederlaſſung auf Grönland Die ſchwarzen Punkte kennzeichnen Ruinen der alten ein Schiff, die königliche„Knarr“ von Bergen, das Land beſuchte, oft mit einem Zwiſchenraum von mehreren Jahren; und ging dieſe verloren, was vorkam, oder hatte die Krone kein Geld, um ſie aus⸗ Zwiſlten, was auch nicht ſo ungewöhnlich war, ſo konnte die wiſchenzeit noch länger werden. Selbſt wenn es an ſich denkbar iſt, daß es außerdem eine ungeſetzliche Fahrt gab, ſo kann doch ieſe kaum ſo großen Vorteil gebracht haben, daß ſie häufig vor⸗ genommen wurde. 1 5 Als Erklärung für den ſchließlichen Untergang der Siedlungen hat man auch an eine Maſſeneinwanderung von Eskimos nach Süd⸗ grönland gedacht, die dann die Nordländer übermannt und ausge⸗ tottet haben. Das iſt aber kaum anzunehmen. Erſtens iſt es ſicher, zaß die Eskimos in Grönland und ſo auch in Südgrönland Zwei⸗ eigungen gezeigt, nicht einmal an der Nordküſte von Amerika, wo 5 häufig Ueberfällen und Plünderungen ſeitens der Indianer aus⸗ eſetzt waren. Sicherlich wird es dann und wann Zuſammenſtöße zwiſchen Eskimos und den germaniſchen Siedlern gegeben haben, be⸗ en da die letzteren, ſolange ſie an der Macht waren, ſicherlich uch Vorſtöße gegen dieſe Eingeborenen unternommen haben, auf isländiſch⸗norwegiſchen Kolonie. in der Seejagd waren die Eskimos ihnen mit ihren leichten Kajaks, ihren Harpunen mit Blaſen und ihren Pfeilen bei weitem über⸗ legen. So iſt es denn ganz ſelbſtverſtändlich, daß auf jeden Fall ein Teil der Koloniſten von den Eskimos ge⸗ lernt hat und daß ſie nach und nach zu deren Lebensweiſe über⸗ gingen, ſich mit ihnen gemiſcht haben und an die Küſte des Meeres gezogen ſind, wo ſie es leichter hatten, ſich zu ernähren; durch Hei⸗ raten ſind ſie dann ſchließlich immer mehr zu reinen Eskimos ge⸗ worden; diejenigen aber, die drinnen in den Fjorden geblieben waren, mußten ihr Leben immer kümmerlicher friſten Dieſes iſt für mich die natürliche Erklärung des Unterganges der alten norwegiſch⸗isländiſchen Kultur und ihrer Siedlungen auf Grönland. Man ſagt zwar, die Grabfunde von Herjolfsnes bewieſen die Unhaltbarkeit, dieſer Erklärung, da keinerlei Einwirkung von Eskimokultur feſtzuſtellen ſei: die Kleider ſeien zum Beiſpiel rein europäiſch und die gefundenen Schädel zeigten nicht die geringſte Spur, daß die norwegiſche Raſſe mit Eskimos gemiſcht ſei. Das beweiſt jedoch garnichts. Da es nach den Vorſchriften der römiſchen Kirche eine Todſünde war. ſich mit Heiden zu verheiraten oder heidniſche Lebensweiſe anzunehmen, kann man natürlich nicht annehmen. daß al le Koloniſten abtrünnig geworden und zu den Eskimos übergegangen ſind, oder ſich doch mit dieſen Heiden und Trollen verheiratet haben. Es hat ſicher eine Anzahl von ſtandhaften Leuten gegeben, die der Not getrotzt und am alten Leben und der lliches Geſicht machte, ſtolz und erhaben über die Achſel an. das ihnen doch einen wichtigen Teil ihres ———— ů 5 2 alten Lehre feſtgehalten haben, und gerade auf Heriolfsnes, das draußen auf der Meeresküſte mit auten Meeresjagdaründen lag. waren die Vorausſetzungen für ſie etwas beſſer, ſodaß ſie ſich länger halten konnten. Hier haben ſie ſich auch bei ihrem ſchweren Daſein und ihrer Not um die Kirche ſammeln können, die ihre große Bedeu⸗ tung für ſie gehabt haben wird. Daß aber die Lebensbedingungen für dieſe letzten Aufrechten immer kümmerlicher geworden ſind. das bezeugen die Grabfunde ganz deutlich. Dafür, daß die Koloniſten auf Grönland wirklich in großer Zahl abfielen und die Lebensweiſe der Eskimos im 14. Jahrhundert an⸗ nahmen, gibt es eine ganze Menge beſonders geiſtliche Mitteilungen und Klagen, die darauf hindeuten. In einem ſpäteren Bericht über das Jahr 1342 heißt es z..:„Die Einwohner Grönlands fielen frei⸗ willig ab von dem einen Glauben und der chriſtlichen Religion und nachdem ſie alle gute Sitten und wahrhaften Tugenden abgelegt hatten, wandten ſie ſich dem Volk Amerikas zu(offenbar den Eski⸗ mos).“ Von ähnlichen Klagen über den Abfall vom chriſtlichen Glau⸗ ben gibt es viele. 5 155 Es ſcheint mir ganz undenkbar zu ſein, daß nicht die Mehrheik der Koloniſten, die durch den Mangel an Vieh hart bedrängt waren. zur Lebensweiſe der Eskimos übergegangen iſt, als ſie ſahen, wie überlegen dieſe mit ihren beſonderen Gerätſchaften in der Jagd auf dem Meere waren, Jedenfalls haben dies die Klügſten und Stärk⸗ ſten und e ee unter ihnen getan. Wenn ſie vor die Wahl zwiſchen dem Verbot der Kirche und dein Leben geſtellt waren. dann haben ſie ſicherlich das letztere gewählt. Sind ſie aber einmal zur Lebensweiſe der Eskimos übergegangen und haben ſie ſich ent⸗ ſchloſſen, bei ihnen zu lernen, dann haben ſie ſich auch mit ihnen ver⸗ heiratet, ſelbſt wenn es Trolle waren; und ſchon in der nächſten Ge⸗ neration ſind die Kinder vollſtändige Eskimos geworden und haben eskimoiſch geſprochen; ſo wie es noch heute meiſt bei einer Hefrat zwiſchen Dänen und Eskimos geſchieht. Nach einigen Generationen iſt auch die nordiſche Abſtammung ganz vergeſſen und die Spuren der norwegiſch⸗isländiſchen Kultur ſind nach und nach verwiſcht worden.)VVVVVVVVA herzog Feroͤinand und der Stutzer Eine heitere Begebenheit aus alter Zeit Von Hans Runge(Braunſchweig) Herzog Ferdinand von Braunſchweig, der berühmte fridericia ⸗ 5 Jniſche Heerführer und Sieger über die Franzoſen bei Minden und Krefeld, beſuchte einſt nach Beendigung des Siebenjährigen Krieges die alte Hanſaſtadt Hamburg und ſtieg dort im Hauſe eines ihm befreundeten Bankherrn und Großkaufmanns ab. Gleich nach ſeiner Ankunft begab ſich der Herzog, deſſen Gaſtgeber nicht zu Hauſe war, in ſchlicht bürgerlichem Reiſegewand in eine benach⸗ barte Kirche, deren Glocken gerade zum Gottesdienſt riefen. Hier wurde Herzog Ferdinand, den niemand unter den Kirchen⸗ beſuchern erkannte. und der ſich auch nicht zu erkennen geben wollte, in einen Kirchenſtuhl geführt, den angeſehene Kaufmanns⸗ familien zu benutzen pflegten. Kurz vor Beginn der Predigt geſellte ſich an des Herzogs Seite ein ſtutzerhaft gekleideter und parfümierter Kaufmannsjüng⸗ ling. Dieſer ſah den unbekannten Gaſt, der ob des ſüßlichen Pu⸗ derduftes, der dem jungen Elegant entſtrömte, ein Au ließ der Jüngling merken, daß er mit der einfachen und gar nicht ſonntäglichen Kleidung des Fremdlings wenig einverſtanden ſet und rückte offenſichtlich ein wenig von ihm ab.— Als der Pfarrer ſeine Predigt in niederdeutſcher Mundart be⸗ endet hatte, wanderte der Küſter, in der Hand den Klingelbeutel haltend, von Bank zu Bank und heimſte die Scherflein ein. Der Herzog gewahrte das Näherkommen des Almoſenſammlers, zog ſeinen geſtickten Beutel hervor und legte eine Silbermünze ham⸗ burgiſcher Prägung neben ſein Geſangbuch. 57 7 Dem juüngen Stutzer war das löbliche Vorhaben ſeines Nach⸗ barn nicht entgangen und er nahm ſich vor, großſpurig und prahle⸗ riſch die Gabe des Herzogs zu übertrumpfen, indem er umſtänd⸗ lich ſeine reichverzierte und wohlgefüllte Geldkatze zog und ihr einen Dukaten entnahm, den er vor ſich niederlegte. Herzog Ferdinand, der im ſtillen herzlich über den gezierten Hein Prahlhans lachte., griff wieder in die Börſe und baute nach und nach zwölf Goldfüchſe vor ſich auf. Der Jüngling an ſeiner Seite wollte nicht zurückſtehen oder„klein beigeben“ und folgte mit geheucheltem Gleichmut dem Beiſpiel des Herzogs. »Wenig ſpäter war der Mann mit dem Klingelbeutel vor der Bank der beiden Wetteiferer erſchienen und hielt den ſchellenbe⸗ hängten Sammetſack dem Jüngling unter die Naſe. Der zur Spende Aufgeforderte gab ſich einen Ruck richtete ſich ſtolz ein wenig empor und warf mit einer Miene, als gelte es mit einer Handbewegung die geſamten Schulden des Siebenjährigen Krieges auszugleichen, ſeine blinkenden Dukaten in den Armenbeutel. Wenia ſpäter reichte der überraſchte Obulusheiſcher dem Her⸗ zog den Klingelbeutel. Doch was tat Ferdinand? Er ſtrich in⸗ dem er den Jüngling überlegen lächelnd von der Seite betrachtete, ſeine Goldgulden wieder ein und warf lediglich den zuerſt hervor⸗ gezogenen Silbergulden in den Beutel.— Als der junge Modegeck ſpäter den Namen ſeines Kirchen⸗ nachbarn erfuhr, ſoll er— ſoweit es ihm überhaupt noch möglich war— ein wenig geiſtreiches Geſicht gemacht haben. Auch vermjed er es gefliſſentlich, dem herzoglichen Heerführer wieder zu be⸗ gegnen. Die geblatzt Gomb Des war e merkwerdigi Bomb, wo do zwee Johr noch'm Krieg noch in Mannem geblatzt is. Die Schblitker ſin eme Dutzend Buwe dief in de Leib gedrunge, awer die kleene Racker hawe ge⸗ lacht un gſagt, des dirften alle Dag baſſiere. Doch ich will nit vorgreife un de Reih noch vazähle. Domols war die Verſorgung mit Lewensmiddel noch e biſſel mau, z. B. im Herbſcht hot ma die Aebbel ſelber am Waggon ab⸗ hole miſſe. Mei Freind Heiner, en geborener Bechvoggl, loßt ſich an eme ſcheene Dag en halwe Zentner von der Frucht, wo ſchun em Adam im Paradies zum Fallſchdrick worre is, in en Sack fille. Wohlgemut nimmt er'n 15 de Buckl und zieht heemwerts. Die helläugig Schdroſſejugend hot glei gemerkt, daß do viel⸗ leicht was for ſie abfalle kennt un folgt em Heiner wie e Rudl hungrige Welf.'Verhängnis zieht ſich aa ball iwerm Kopp vun unſerm Freind zamme, des heeßt eigentlich hot ſich nix zamme gezoge, ſondern s is was ausenanner gange, der Sack nämlich. Des war noch Kriegswar un ſo fadeſcheinig, daß ſich die rode Bors⸗ dorfer ſchun an verſchiedene Schdelle rausgezwängt hawe. De Heiner hot vielleicht noch 50 Meder bis zu ſeiner Wohnung ghabt, do is die Bomb geblatzt. Die Laſcht hot en nooch un nooch gedrickt, er will den Sack mit eme Ruck widder zurecht ricke, bums dut's en Knall, de Sack reißt midde durch un die Reinette, Rabau uſw. kollere nooch alle Windrichtunge davu. Bis er ſich vun dem Fall vum Schimboraſſo ſeiner Freed ins diefe Dal der Enttäuſchung erholt ghabt hot un ans Zſammeleſe gange is, hot er grad noch ſiwene widder kriſcht, alle annere hawe die hungrige Welf ſo ſchnell wie de Blitz vawiſcht un—„wie der Sturm zerſtoben, iſt all der— Buben Schwarm, der Sack, der hat verröchelt, in ſeines Meiſters Arm.“ Ich hab halt widder emol Bech ghabt, ſeifzt er un geht mit ſeiner Sackhill un dene ſiwe Aebbl heem. In ſein'm nit umzu⸗ bringende Optimismus dreeſcht er ſich jedoch hall mit de Worde: „No, en ſcheene Butzlumbe for mei Fraa gibt's halt doch noch.“ Schbäder hot er emol zum Fenſchder naus geguckt, do ism ufgfalle, wie faſcht for jeder Hausdier ſo en kleene Krambe ſchdeht, in de greeſchde Abbl neibeißt, un die abſchdehende Hoſſeſeck hawe'm varoode, daß die Buwe noch viel Reſervemunnition ghabt hawe, awer geblatzt ſin ihr Säck nit. Theodor Setzer. 8. Seife. Nr. 296 Neue Mannhelmer Jeitung Nbend⸗Rusgabe) Dienstag, den 30. Junl 1925 Neue Mannheimer Seitunge andelsblatt Berliner Deviſen Amtlich G. 22. 8. 0 qb. 6 80 B. 80. rp. Holland. 1469,19 168.61 voll 169,04 169.46 voll Buenos-Aires 1697.701 8.592.696 15 Brüſſel. 19.08 19.12 19,83 19.87 5 Thriſttania. 72.98 73.44 74.81 74.99 80.98 81.18 80.80 81.10 20⁰ unbagen. 82.70 82.90 84.34 8456 7 Liſſadon 20,425 20,7„ 20.475 20.528 2 Stockholm. 112.43 112.71 5 11447 1127 7 Saalen. 10.578 10. 4 10.565 10.605 0 tallen. 14.86 14,90 8 476 14.80 10 Tondon 20,891 20,443 2 20.803 20.448 5 New- Hort..195.205 2.105.205 19.26 19.30 1 19.99 19.03 8 chwelz 81.47 81,87 5 81.46 81.66 2 Spanſen 60,92 61.08 1 60.87 61.03 5 Japan.7.707. 17¹7.721 0 Konſtantinspel. 2255.265 0.255 2268 3 Rio de Janelro d87 0459 5.452.454 2 Wien abg. 59574 59,197ʃ 1 50,057 50,057 5 rag. 12.434 12474„ 1243 1247 ſugoſtablien.82.34 15.345.365 2. Budapeſt...895 89015 5.995.915 7 Sofſa.04 807„.034 404 5 Athen.84.86 5.94 696 7 Börfenberichte Frankſurter Wertpapierbörſe F Tendenz: feſt— Frankfurt a.., 30. Juni.(Drahtb.) Die beſſere Stimmung an der Börſe machte auch heute wieder Fortſchritte, namentlich Chemiewerte waren ſtark verlangt und durchweg bis 2 pCt. gebeſſert. Inwieweit dabei allerdings auch bilanztechniſche Inter⸗ eſſen ſeitens der Banken mitgeſprochen haben, entzieht ſich unſerer Kenntnis. Tatſache iſt aber, daß derartige Intereſſen bei der kräftigen Erholung der chemiſchen Werte vorhanden waren. Auch die übrigen Werte des Induſtriegebietes ſind feſter und haben Kursgewinne aufzuweiſen, wenn auch beſcheidenen Umfanges. Deutſche und ausländiſche Anleihen waren wieder ſtark vernachläſſigt und kaum verändert. Im Freiverkehr war die Tendenz ebenfalls nur wenig verändert. Api 0,400, Becker Stahl 0,825, Becker Kohle 5786, Benz 60, Brown Boveri 58, Entre⸗ priſes 17, Growag 70, Krügershall 94, Kunſtſeide 286, Deutſche Petroleum 72, Ufa 76,50, Unterfranken 52. Im weiteren Verlauf wurden auch Montanwerte ſtark verlangt und um—5 pCt. nach oben geſetzt. Die allgemeine Stimmung an der Börſe wird zuverſichtlicher und feſter. Am Deviſenmarkt liegen der franzöſiſche Franken mit 107,50 gegen London und die italieniſche Lira mit 138,50 gegen London weiter abgeſchwächt. Der Geldmarkt iſt unverändert außerordentlich feſt. Die Nachfrage nach täglichem Geld konnte nicht vollkommen befriedigt werden. Der Zinsſatz wurde unver⸗ ändert mit 10% bemeſſen. Monatsgeld 10—11% PCt. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 30. Juni.(Drahtb.) Mit der Beendigung des Ultimo, dem entgegen verſchiedentlich gehegten Befürchtungen nur zwei kleine Firmen ohne Bedeutung zum Opfer gefallen ſind, hat im Verein mit einer etwas freundlicheren Beurteilung der außenpoli⸗ tiſchen Lage eine weitere Beſſerung der Stimmung an der Börſe Platz gegriffen. In gleicher Richtung wirkten die Hoffnungen auf einen günſtigen Abſchluß der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags⸗ verhandlungen, im Zuſammenhang mit der privatwirtſchaftlichen Verſtändigung zwiſchen der Eiſeninduſtrie beider Länder, und der Abſchluß der Berliner Stadtanleihe in Amerika. Bei den in unver⸗ ändertem Maße noch vorhandenen großen Lieferungsverpflichtungen trat daher Deckungsbegehr wieder ſtärker hervor, zu welchem noch rheiniſche und teilweiſe auch ausländiſche Erwerbungen und in ſchüchternem Umfange einzelne Meinungskäufe des Publikums Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermarkkurſe.) Frankefurter Dividenden⸗Werte. Vault⸗Aktien. 29. 80. 29. 30. D. Hypothetend!“ 4,70 4,85 Rheln. Crebithank 90.— 90,.— 28. 50. Allg. D. Creditbk 84,25 84,25 Babiſche Bank 30,— 30,.—, Uederſ.-Bank 84,25 84,50 Rhein. 1 0.—.— Bank ſ. BDr. Ind E1.,50 79,.— Vereinsbank———Südd..-Erd.⸗B.“ 5,10—,— Bayr..-Kred W.————Hisent.⸗Geſellſch. 108,0 108,0] Südd. Discontog. 97,50 97,0 „Hyp. u. Wb. 62,15 82 15 Dresdner Bank 102.2 108,0J Wiener Bankver. 5,25 5,25 Wttbrg. Notenbk.——— „66.——— 82.— 80— Barmer Bankver.15.45 Berliner Handg. 120,0 122.0 Com. u. Priotbk. 98.— 99,25 Drmſt. u. Nat.-B. 120,0 120,0 Deutſche Bank 120,7 120,2 .⸗Aſtatiſche Bk.“ D. Effekt u. Wechſ 80.— 87.50 Irkfrt. Hyp.⸗Bk. 6,30 6,25 Metallb. u..⸗G. 93,75 93.50 Mitteld. Crdit⸗B. 97,— 97.25 Nürnberg..-Bk.“ 7,50 2,50 DOeſter. Cred. Anſt. 7,50 7,20 Pfälzer 8 8,30 5,30 Reichsbank..125.7 125,2 Bergwerk ⸗Akkien. Bochum. Bh. u. G“—.——— 2 4 Bergdau 112,5 113,0 Buderus Eiſenw. 58,— 38.50 Kalfw. Aſchersl. 15,15 16,50 do. Eiſenind. 54,50 52,50 .⸗Luxem Begw. 69,75 72,75 Kaliw. Salzdetf.—.—— 92.50 94.— EſchweilBergw. 121.0 122,0] Kaltwerke Weſter.“ 120,0 127,0 Nhein Gelſenk. Urgwk 60,50 63.50 Klöckner⸗Werke—. Salzw. Heilbronn 91. Gelſenk. Gußſt. 49.— 49.—-Monnesmunröd. 83,78 84,25 Mannh. Verſ.⸗ Frankf. Allg. V Oberrh. Verſ.G V. K. u. Laurahütte 51,.— 52.— CrausportAketien. Schantungbdahn“.—, 8 Höog.⸗Aml. Paketf. 58,— 5,75 Oeſter.-U. St.⸗B.—.——.— kamen. Montan⸗, Kali⸗ und chemiſche Aktien waren bevorzugt. C. G. Maier.⸗G. für Schiffahrt, Spedition und Kommiſſion, 7 Mannheim Im Geſchäftsjahr 1924 übten auf das Ergebnis dieſer Geſell⸗ ſchaft einerſeits ſtarke ſteuerliche Belaſtungen, Lohn⸗ und Gehalts⸗ Erhöhungen, andererſeits die Herabſetzung des hieſigen Umſchlag⸗ tarifes, einen ungünſtigen Einfluß aus. Die Umſchlagsanlagen konnten nur zeitweiſe voll beſchäftigt werden. Es ergab ſich ein Rohüberſchuß von 72 195 1. Nach 36 658 Abſchreibungen ver⸗ bleiben 35 536„ Reingewinn, woraus 35 000 als Di vi⸗ dende von 5 pCt. verteilt und 536 vorgetragen werden. Die unter Vorſitz von.⸗A. Dr. J. Roſenfeld abgehaltene.⸗V. ge⸗ nehmigte den Abſchluß. Direktor Hermann Kraus legte ſeinen Poſten nieder und wurde in den Aufſichtsrat gewählt; ebenſo wurde Aſſeſſor Siegfried Roſenthal von der Rhenania Speditions⸗ und Schiffahrts⸗Geſellſchaft in den Aufſichtsrat gewählt. gh. Die Allas-Verſicherungsbanken im Jahre 1924 gh. Die drei Atlas⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaften in Ludwigshafen a. Rh., die„Neuer Atlas, Lebens⸗Verſicherungs⸗ bank.⸗G.“, die„Deutſcher Atlas, Allgemeine Ver⸗ ſicherungsbank.⸗G.“ und die„Rheiniſcher Atlas, Transport⸗ und Rückverſicherungsbank.⸗G.“ hielten heute von 10—212 Uhr ihre ordentlichen Generalverſammlungen unter Vorſitz von Geh. Hofrat und Handelskammerpräſident Franz von Wagner im Atlas⸗Gebäude in Ludwigshafen ab. Es waren vertreten beim Neuen Atlas 982 000, beim Deutſchen Atlas 1 945 200 und beim Rheiniſchen Atlas 880 100 R/ Aktienkapital. Die Ver⸗ waltungsanträge wurden in allen drei Verſammlungen einſtimmig genehmigt. Die Prämieneinnahme belief ſich auf 1 158 000 beim Neuen Atlas, 819 000% beim Deutſchen Atlas und 257 000 J beim Rheiniſchen Atlas, die Geſamtprämien⸗Einnahme ſomit auf 2,25 Millionen I. Der Schadenverlauf war in allen Verſicherungszweigen günſtig. Von der Ausweiſung eines Ueberſchuſſes und einer Divi⸗ dendenverteilung an die Aktionäre wurde im Intereſſe der inneren Stärkung der Unternehmungen abgeſehen; jedoch wurde beim „Neuen Atlas“ vor Abſchluß der Rechnung zugunſten der in der Lebensverſicherung mit Gewinnanteil Verſicherten eine entſprechende Rückſtellung gemacht, die es der Bank ermöglicht, für die erſte Gewinnverteilung am Ende des dritten Verſicherungsjahres, einen Gewinnſatz von 25 pCt. in Ausſicht zu nehmen. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjahr wurden vom Vorſtand als günſtig bezeichnet; die Prämieneinnahme ſei bisher erheblich ge⸗ ſtiegen und ſo habe die Verwaltung die beſten Hoffnungen für die weitere Entwicklung. Ihr Hauptaugenmerk werde ſie auch ferner⸗ hin, getreu den alten ſoliden Grundſätzen ſorgſamer Riſikoprüfung und ausreichender Prämienbemeſſung, der Qualität des Geſchäftes zuwenden, weil nur dieſe Grundſätze auf die Dauer eine kulante Schadenregulierung und einen ſicheren und ertragreichen Geſchäfts⸗ betrieb gewährleiſten, woran Verſicherte und Aktionäre in gleicher Weiſe intereſſiert ſeien. Die drei Geſellſchaften ſind bekanntlich in einer Intereſſen⸗ gemeinſchaft verbunden. Aus der Verſammlung heraus wurde es mit Genugtuung anerkannt, daß es der Verwaltung gelungen iſt, eine neue gute Organiſation aufzubauen, der man, wie die Ver⸗ ſicherungszugänge trotz der ſchlechten wirtſchaftlichen Lage zeigen, von allen Seiten wieder Vertrauen entgegenbringt. Was die Frage der künftigen Dividendenausſchüttung anbelangt, die in der Verſammlung aufgeworfen wurde, ſo hängen die Entſchlüſſe natürlich von der weiteren Entwicklung ab. Auf alle Fälle glaubt die Direktion für das laufende Jahr ein günſtiges Ergebnis vor⸗ ſegen zu können. ):( Deutſche Glas⸗ und Spiegelfabriken.⸗G. in Jürth. In der.⸗V. wurde der Geſchäftsabſchluß genehmigt. Eine Dividende kommt nicht zur Verteilung. Nach den Mitteilungen des Vorſtandes ſind die Werke gut beſchäftigt, ſo daß für das laufende Jahr mit guten Gewinnergebniſſen gerechnet werden kann. 29. 30, 29. 80. 29. 80 Uhrenfab. Furtw.—.———Ver. Zellſt. Berlin 52.— 53.—Zuckerf. B. Wagh. 64,25 68,90 Ver. deutſch.Oelfb 56,62—.—Vogtl. Maſch. St. 9,„„ Frankenth. 89,— 87.25 V. f. ch. 5 7— 67,50 Boigt& Haff. St. 74.25 74.9 eilbronn 69,25 63.75 Ver. Faßf. Caſſel 89.25 69,25 Volthom. Seil.R. 25.— 44.: ffſtein 63,25 66.25 B. Pinſel Nürnb 82 50 81,— Wayß& Freytag 78,75 74,.255 Rheingau—- 64.— Ver. Ultramarinfk. 80,25 82,— Zellſt Waldöf St.“ 10,97 10,80J Stuttgart.65.70 Frelverkehrs⸗Kurſe. Beng.„„ 60,— 60,— Mansfelder.„ 61,50 61.75]Raſtatter Wagg“—.— Elderfeld.Kupfer⸗ 1 — Mez Söhne e e080 Entrepriſaos...— 17,.— hm. Kohlenanl. 9,75.30 Berliner Dividenden⸗Werte. Crausport-Aktien. —** 14 0 110,0 100.0 Frankf. R. u. Mitv. 33,.— 54.50 Oberſchlel. Gb.⸗B.“ 54.— 56,28 raunkohle 122,2 127,0 Schantungbahn“ 190 2,.— Allg. Lok. u. Str. 100,2 100.5 Südd. Eiſenbahn 101.0 101.0 Baltimore—.— 59,.— Bank f. el Werte“.30 3,40 Barmer Bankv.“ 1,20 1,13 Berl. Hand. Geſ. 120,1 122,0 Com. u. Privatbe 98,.— 98.25 Darmſt u. Ni.⸗B. 120,1 120.2 „⸗Südam. Deſch. 84 Bank⸗Aletien. Dtſch. Aſiat. Bank 29,25 32,.— Bank. 120,0 120,5 Dt. Ueberſee Buk. 84,50 85,— Dise. Commandit 108,0 108,1 Dresdner Bank 102,2 102,2 * Tellus Bergbau.“ 2,30 2,400 Adler& Oppeng.“ 39,75—,— 61,25 63,50 Bamag⸗Meguin 48.45 42.— .⸗G.f. Anilinfabr 114,5 117,0 Bayr. Splegelgls 57.— 60.— .-G. f. Verkhrsw 124,8 124,5 J. B. 77,— 76,15 Bergmann Elektr. 79,90 75,0 Adlerwerke gſe — Lloyd 60,15 62,15[BaltimoreOhto 59,— 59.50 ſee Induſtrie⸗Alelien. Allg. Elektr.⸗ Aceumulat. Fabr. 1120 120,0 Babiſche Anilin 122,0 124,7 el. 94,40 96,25 Berlin Karler Ind. 84,90 91,50 Alſ-Portl. Zemen 118,0 121˙00 Berliner Maſchb. 68,50 70,— AmmeGiel.& Co.“ 72,10 72,100 Berzellus Bergw.“.——— Mitteldk., Kreditb 97,.—.— Induſtrie ⸗Aktien. Balcke Maſchin.“. 180 2,.— Bemberg 169,7 168,0 Ber⸗Gub. Hutfbk⸗ 140,0 139,0 Hanſa O ſchiff J 85.— 80,75 .⸗Auſtral. Deſch. 60,— 61,50 Rorddiſch. Lloyd 60,69 63.50 955Eule Paketf. 56,50 58.90Roland⸗Linte. 95.10 87, Berein.Elbeſchif 42,— 42.25 Oeſt. Cred.⸗Anſt..—.—.69 Reichsbank.. 125,6126,7 Rhein Creditbank 90,—90— Süddeutſch. Disc o. 97,.— 97.— en e Bremer Vulkan.53— 57.— Buderus Eiſenw. 56,.— 58,75 Chem Griesbeim 114.0 117,1 Chem. Hyden 60,75 62,50 Chem. Weiler 111.0 112.0 Chem. Gelſenk. 78.— 77. Chem. Albert. 104,0 105,2 Concord.Spinner. 89,25—,— Dalmler Motor. 59,— 60,25 Deſſauer Gas“ 34,— 34,— 2: Schuhfabrik Eugen Wallerſtein,.⸗G., Offenbach a. 8 Geſchäftsjahr 1924 war es infolge der ungünſtigen Wirtſchaft nicht immer möglich, die Anlagen des Unternehmens voll auszun gede Aus dem Reingewinn von 54 563 R. wird eine Dividende von 6 pCt. verteilt, 18 000 R. werden vorgetragen. weiſt gegenüber der Rel⸗Eröffnungsbilanz nur unweſentliche Aen. 173 rungen ab. Debitoren 675 168(726 767) Rall, Kreditoren (710 174) ReA, Waren 1 238 568(1 232 781).&1 veranſchlagt. 1 neuen Jahr war das Oſter⸗ und Pfingſtgeſchäft ziemlich lebhaft, 85 daß die Geſellſchaft mit Aufträgen noch für längere Zeit verſehen iſt. der dividendenloſe Abſchluß für 1924 einſtimmig genehmigt. Reingewinn von 10 984 wird nach Abſchreibungen von 91 566„/ auf neue Rechnung vorgetragen. Das Geſchäft mit dem Export hat ſich, wie der Vorſitzende mitteilte, weiter gehoben, ohne daß allerdings der Vorkriegsumſatz erreicht wurde. 2: flammgarnſpinnerei Sköhr u. Co.,.⸗G., Leipzig · Plugwißz. Die.⸗V. genehmigte die R⸗Eröffnungsbilanz per 1. Jange 1924, die eine Zuſammenlegung der Stammaktien von 70 Mill. P⸗ im Verhältnis:1 auf 17 500000 R. vorſieht. bericht für 1924 wurde ebenfalls genehmigt. Auf die zuerſt vor⸗ geſehene Ausſchüttung von 6 pCt. Dividende wurde bei der be⸗ ſtehenden allgemeinen Kapitalkriſe verzichtet, der Reingewinn 1 344699 R. wird nach Abzug von 200 000 R ſtützungsfonds auf neue Rechnung vorgetragen. Die Verwaltung verweigerte über die Beteiligung an der amerikaniſchen Botany Conſolidated Mills Inc. New York aus wirtſchaftspolitiſchen ſichten jede Auskunft. tu- Anwendung der britiſchen Seidenzölle. Wie die Pforz⸗ heimer Handelskammer von zuſtändiger Seite erfährt, wird der neue britiſche Zoll für ſeidene Gewebe, auf Konfektion, die nur teilweiſe aus Seide beſteht, wie folgt Anwendung finden: Ober⸗ kleider mit Seidenfutter unterliegen einem Zoll in Höhe von 33% pCt., wenn der Wert des Seidenanteils mehr als Geſamtwertes, einem Zoll in Höhe von 10 pCt., wenn des Seidenanteils von 5 bis zu 20 pCt. des Geſamtwertes und einem zu 5 pCt. des Geſamtwertes beträgt. ·t- Jollſpionage des Auslandes. iſt, wie Die Textil⸗Woche erfährt, in deutſche Abnehmer die Bitte geſtellt worden, Zollvertragsverhandlungen ihre Anſichten über die Höhe der zue ſchläge zu machen. Der Reichsbund des Textil⸗Einzelhandels warnt ſo den Verhandlungsgegnern unſerer Unterhändler, wenn au unabſichtlich, ihnen genehmes Material in die Hände zu ſpielen. Waren und Märkte Auf der ganzen Linie reichliches Angebot. Die vom 29. Juni. und. Reiſeartikeln war ganz enorm. Höhere Nachfrage nach Sommer⸗ Preiſe wurden auf keinen Fall bewilligt. m- Vom Metallmarkt. handel.⸗G., Berlin⸗Oberſchöneweide.) Nach der gung des Londoner Marktes am Ende der vorigen Berichtswoche ſind faſt alle Kurſe wieder etwas zurückgefallen. Am ſtärkſten kommt dieſes bei Kupfer, das 1 Lſtrl. verlor, zum Ausdruck. Zink und Blei iſt verhältnismäßig weiter feſt, jedoch ohne daß leichten Befeſti⸗ Steigerung eintritt. Das Geſchäft iſt weiterhin ruhig, was zum Gleiche gilt auch für den deutſchen Metallmarkt. 29 30 Nomdach. Huütten, 62,.— 64.75 Roſitzer Braunk 14 14,— Segall Strumpf? 0,90 9 Rofitzer Zucker 69,90 88,500 Siemens Elektr. 52.— 9050 Rückforth Nach: 0,425 0,450 Siemenss Halske 79.40 655 Rütgerswoerke 71.— 73, Sinner.-G. 8,39 83 29. 30. Phönlx Bergdau 9210 94.90 Hermann Pöge 47.10 46,— Rathgeber Wagg. 45,10—, Reisholz Papier“ 16,50 16,50 Rhein. Braunkhl. 123.0 127.5 BGlanzſtoff Ebf Ver. Harzer Kalt B. Schhf Ben& W. Teleph. Berliner 58.75 61.— Thale Eiſenhütte.—.— Thoerl Oelfabrik 55,50 59,85 Thüring. Salme“.—.——.— 576,0 J28,0 Weſtf. Eiſen Igdr 98.— 08. 45.— 42,—Wicking⸗Cement. 78,— 80. 49.— 49,— Wiesloch Tonwar. 95.— Unionwerk Maſch'—.———Ver. Ultramarinf.“ 81,59 85.50 Wittener Stahl 94,.— 88 Union⸗Gießerei. 40.— 41,[Vogel Telegr.⸗Dr 62,75 66,50 Wittener Gußſtah!— 7550 Barziner Papler. 50,— 56,Vogtland Maſch.“ 3,70.)] Wolf, Buckau. 42.15 337 Ver..Frkf. Gum. 50,———Wanderer⸗Werke 122,0 125.5 Zellſtoff Verein 59,25 52, 85.— Weſer Akt.-Geſ. 48.— 47.50 Jellſtoſf Waldhf⸗ 10,80 1085 Weſterreg. Alkall. 18,90 19,60 Ver. Chm. Charl.* 8. V. Dtſch. Nickelw. 97,90 98.,50 Borliner Sreiverkehrs ⸗Kurſe. Adlee Kag 34— 90, gelddurg..—44,—[Ronnenderg. 68. 680 Api, Allg Petr. 3d“ 0,375 0,40 Hochfreguenz. 78— 79,— Ruſſendant.40 5— Becker-Kohle“. 478.75Int. Petr. U. Jpu“——.— Sichel& Co. 5, Becker⸗Stahl“. 0,75 0,75 Krügershall.„ 91,50 97,— SlomanSalpeter“ 4,— ˙— Benz⸗Motor.,78 3,50 Meger Tertu-..04—,. Südſee Phesphat 44,— 795 Deuiſche Petr“. 70 72, Petersb. Int. Hard.65.90 fa. 75,— 78, Diamond.. 18,10 18,25 Verliner Jeſtverzinsliche Werte. a) VNeichs⸗ und Staatspapiere. 920 5% B. Kohlenanl. 949 300 m. Im Die Bilanz 21 Theodor Teichgräber.-G. in Berlin. In der.⸗V. e Der Geſchäfts⸗ von für den Unter⸗ Rück⸗ 20 pCt. des 115 Wert ſolchen in Höhe von 2 pCt., wenn der Wert des Seidenanteils bis Von ausländiſchen Lieferanten der letzten Zeit vielfach an im Hinblick auf die künftigen deutſchen Einfuhrzölle mitzuteilen und diesbezügliche Vor⸗ dringend davor, auf dieſe durchſichtigen Abſichten einzugehen und 8. Schuh⸗Börſen⸗Bericht der Berliner Monkags · Schuhbörſe, Die Umſätze waren andauernd befriedigend. Der Beſuch ließ nichts zu wünſchen übrig (Wochenbericht der Deutſchen Metall⸗ irgendwelche berechtigte Ausſicht beſteht, daß eine weitere weſentliche Teil auch auf die allgemeine Geldknappheit zurückzuführen iſt. Das 20. Schuckert& Co. 61 J8 6 3 Rheln. Chamotte—.——.—Sachſenwerl“.—.—Stettiner Vulkan 44.40 35.90 Rhein. Elektrizltät 71.— 73,— Sächſ. Gußſtad 10,75 10.75 Stoehr Kammgn.“ 83,25 7550 Rhein-Maſch 8“ 3,13.25 Salzdetfurtb 28.25 28, Sloewer Nähm 78,50 7 0 Rhein. Met. Vorz. 39.25 37778] Sarott! 134,0 135,2, Stollb. Zinkhütten 1180 4 Rhein. Möbelſtoff 95.— 96.— Scheldemandel“ 18,— 13,40 Südd Immobil. 42.19 4375 Rheinſtahl 72.75 73.—Hugo Schneiden 54,50 55.75 Teckl. Schiffsw.“ 12,60 334 Rhenania Chem. 3 40 3,50] Schubert& Salz 124.0 121.0] Teichgräber 2 69.50 4% B Stahl. v. d. J9p 1930 200,00 Wilbelmsh. Eulau 43,.— 4 Eichb. Mannteim“ 50.— 50,— IBad. Anil. u. Soda 122,0 124.0l Cem. Lothr. Metz“—.——.—Ar Goldanlelhe 90,25 90,253d% D. Reichsanl.580 0,425 ee, Sener 84,— Bad Glette. Bel: 940 040 Edametee Aane. dg.— Agd⸗G. Guang 100 g 1010 BSiemarahllges..——— Seugſcagend. Hollarſchae 90 4 80sdeſe% ban 9 10 d857 5% Preuß Aallan 94 39 Mainzer Stamm 145,5—.— Dad. Maſch. Durt. 1010 101,0ſ Chem.Wet.Aldert 104,0 104.0 Angan Koblenne 23 smarahlatte.% 81— Deteſch.dumb. 29.05 30, Reichsſchaß. IV. J.882 9,3540% Peß. Aönsols.540 g,50], Roggenwert. 40 eeeeeee 5 0—. 0 208˙60Anhau Kohlenw.“ 22,— 21,75 Bochumer Gußſt.“ 59,25 61,— D. Eiſenb.⸗Sign. 57.85 59. 170 5.70 4, arkbrauerel.., Bad⸗Uhrengurtw.———.„Goldenberg. 208,% Gußſtahl 52.80 55.— Gbr Böhler& Go.“ DeutſcheErds'l 906,— 99,25„ VI-IX 0,260.372¼%,„..550 0,5705% Roggenrentd. 3 2725 f—— i— 99„ 18* U 7 0 1 e ee ee 0 115 Aſcaffcg, Jelſt. 78.3e 76.25 raunt u. Britets 61.—.— Oeut.Gußſtaßt 12800 1250], 5 man u gah 9040% Wdncge Am. 9f. 60880/ech Bean 1 Samwerß⸗Storcd. 20.— Pager, Celntad 7189 2 Nane 2150 50 Arge Ae Maſch 1007 110 Br: Beſgb. Dellb 82.— 64.55 Deuſce Kabele. 60.—80f4%.elchsat.940 9380f3%% Babee Anl. 070 dSes“ Nens. A. 0 Wächte. 36,— 36, Serum aun Eiete 7880 7575 Halwie e 900 90.— 59050 Deutſche Nalſw 20,/7s 28,25] Cisdach& K 138,5 Genſchow K G5. 58,2 56.50 66˙6“t̃ ‚—x „ Ged. e. 38,— 36,.— Bergmann Elektr. aimler Motor.80,— Deutſche Kaliw isba..— enſchow 0. 9,2 15 ,—: 40 45 lerwerte Kleper 61.— 68, rem.⸗Beſigh. Oel 58,.——,— D. Gold⸗u. S. An„ eutſche teinzg 11,— 11, nzinger er“. 7, 5 erresheim. Glas— 28.— 80% Mexikaner.—.—— 4% Türk.unif. Anl.———.—4% Golprior. 8, 50 A. G. G. Stamm 04,75 95,75 Breuer Stamm—,———Deutſche Verlag 181,0 181.002 Wollw., 59,.— 58,50 15 Bergwert 120,0 148,2J Geſ. f. elektr. Unter. 112,7 114,94½ ö 0 e 5 0% Südö..P.70.5 Angt.Lon Guan.. Stocchues.. W. 61.——f— Opckerh,4 Wibm 40,10 43,25, Deulſch. Giſeng. 49:59 49.50 Jaber Pleſſeſt de. 8,[Gehr Boedhardk. 48. 44.— 44½5 ee 255. 2200 ee.70—— Aſchaff. Buntpap 107,0 107,0 Broncef. Schlenk———.—Dingler Zweibr.7—.———[Donnersmarckh. 75,50 80,50 Jas, KLiſt& Co. 34,80 60, Goldſchmidt, Th. 85,10 89,— 40% 1 Se te—.—.625 4¹/ 0% St.⸗R1913.60.90 50% 8 Obligat.—5— Aſchaſſb Zellſtoff 79,— 78,25 Bürſtenf. Erlang. 58,— 58,.— Dürkkoppwerk. St.—.— Dürener Metall 94,50 94,50 Jeldmühle Papier 79,— 75,— Goerz C....40%404% errte 090.854%%%— 4 765 7904/% Anat. Ser.!.75 6 Baßnbed Darmſi 53, 38,—. Cem. Heidelderg. 13.15 78,— Düſſeld. Rat. Dürr 80,— 5775[Dürrkoppwerke 78.— 77,.— Feiten. 125 12055 Gotbaer Waggon 36,25 42—(4%. Füberete 90 004%(de 35 3904/% Anatr. Serſ 88 Sabente Benb. 088 050 Cenegt. Ar dadi 5015.010 Siedrerrael. 275 8. dueld Gend 85— 8g.— fiear Jeickent. 440 456 Grrpeio Bete 1100 157004% drrr. A Ant d ie%,.„eaer 988 06504%%„ u1 8 1755 Elber Farb. B. e eee eee e 9918 Ueer 111.0 11604%„ Bagd.Eif,.50.50,% e A. Stb. alte.50.70f50½ Tehuanſepec 15,78 ——.— 61,„ 1* 7 5 717 0 olzmann, olgberkohl.⸗Jd.“ 6,2 6,4 Junghans Stamm 58,— 70,— Kammga Kaiſersl.—.— 77, Karlsr. Maſchin. 43,— 46,50 Kemp, Stettin“.——— Klein, Sch.& Beck.“ 3,3 8,4 Knort, Heilbronn 53,25 54,— Konſerven Braun“.9—,85 Krauß& Co, Lok. 47.47.— Krumm, Otto—.——.— Lahmeyer& Co. 74.37 75.50 Elettr. Achtu. Kra. Eiſ. Bad. Wolle—.——.— Emag Frankfurt“. 0,15—,15 Emaille St. Ullr. 48.——, 98,50 99,50 Frankfurter Hof 3 rankf. Pok.& Wit. 45,75 47,75 ch gStam 7250, 0,85 Ganz Lud Mainz 0,128 0,18 Enzinger Worms“—,———Geiling& Co.“ 12 110 Ehrhards Sehm.“—.— 24.—[Goldſchmidt Th. 85,5 89,.— Eßlinger Maſchin 60,— 62.75]Grigner M. Durl.“ 112,0 113.0 Eutlinger Spinn.“—,—Grün u. Bilfinger 108,2 107.5 15 J. Bleiſtift 83,5 63,75[Halds Reu, Nähm.—.——,— 2 1147 116 2JFilzfabrik Fulda.—.— 84.— 95 chſter Farbwik. 113,7 117,0 ader& Schleich—— Hammer Osnabr.“ 19.80 19,75 arbwert Mühlh“ 70.— 72.— Hanfwert. Fühen 73,50 73,50 ſahr Gebr. Pirm. 56,.— 53. Herzogp. Münch.—.——, elt. Guill. Carls—.— 127,580Hilperi Armaturſb. 44.25 44, Lech— 5 76,— 78,50 einmech. Jetter—— 69.50Hirſch Kupf.u. M. 98,50 98,—Lederwrk. Rothe 64,— 62.— Feiſt Sect Irnkfri. 38.— 37,75[Hoch⸗ u. Tiefbau“—.—.25] Jed.Spiche. Pr.-A.—.— 48.— Eiſenw. L. Meyer—.——— Elberfeld. Farb. 114,1 11½,2 Elberfeld. Kupfer“—.——, Elektr. Lieferung 81,— 82.50 Elektr. Licht u. Kr 97,75 99,80 75 7 Waggon“ aggenau Brz 42,75 45,— Ganz Ludwig“..100 0,125 Gebhard Textil 99,25 99.— Gelſenk. Bergw. 61, 63,25 Gelſenk. Gußſtahl“ 48,50 51.— Gebr. Großmann“ Grün& Bil 85 106,0 5 Gruſchwiz Textil 85,90 68, Hackethal Draht 60,25 60,50 Halleſche Maſch.“..25 9,75 Hammerſ. Spinn.“ 19,45 20,20 00 Walß 39,50 39.50 Pf.Puln.St. Ing.———— Schriſtg.St Irtf. 705 102.5 ſchinen—IPhilippsA.⸗G. Frk—, 66. Schuckert, Nürndg. 62,75 64, Zug ſche Induſtt 42.00 40,50J Porzellan Weſſel 58,.— 57.30 Sch. B. Weſſel St. 49,50 50. Mainkraftwerke 87,50 66,[Nein. Gebd& Sch“ 108,5 108, 8 Hetz“ 2,50.60 Met.-Aotz Münch. ,50 50.—Rh. elet M. Stamm 70,50 71.50 Schuhfd. Leander“——.— Lud Lutz Metall Danndorn“—.— 5,—Rh. Maſch. Oed.“ 3,35.30 Seilinduſtr. Wolff 53.— 52,50 Miag, Mühld“. 70.50 71.50Rhenania Aachen“ 3 35 3,40 Sich. KGJ. Mainz 99.20 40.15 Moenne Stamm. 53,50 58,—Riedeck Montan 65.— 74,75 Stem. Aals., Berl 80,— 81,50 Motoren Deuß.—.——.—Nadderg Darmſt.“ 2,40 2,25 Sinalco Detmold“.80 2,.50 Motorf. Oderurf—,— 51,—Nülgers⸗Werke 71, 72.—Südd. Dragtind.“ 28,.— 23,.— Neckarſu. Jahrzg. 80,50 81.—Schlinc& c. Hdg..——.S. ged. St. Ingd.“—— e 55 eeee 0——5—.— 128 er Unlon.— 70. Schnellpr. Frank. 82, 0 rteotw. Beſtigh.—.— 11.— Aen ee 47.— A1,—-ISchramm Lackfb. 70.— 70, IThürg⸗ ElefGotd“ 64,— 68,— 2 Hohenlohe⸗Werk“.—,— 15,80 Köln Natweiler 84,10 91 75 Lüdenſcheid Mei. 39,90 38.,10 Magirus.⸗G. 67.00 69.65 Männesmannrd. 83.25 85 10 Mansfeld. Aktien 62.75 62,50 Marktu.Kühlhall. 99.91 96.— Meberel Zittau 72,25 72.50 erkur Mallwar 107,0 105,2 l& Geneſt. 71.— 72,— Mototen Deug 50.25 52,— MotorMaunb. 69.25 70,— Magtmiliansau—1050 Niedlauf. Kohlen Nordd. Wollkämun Oberſchl. Eiſendd.“ „ Elſenindt 33 Kokswerke Müßldelm Berg. 1015 102.5 .%40 5,40%-—„ 103,5 101,01¼% GrMon!189)—.——.— 101.7 104, 14½% DeftSR1918.30.50 5,75 5,504½% do. Schatz. 6,75.71 „ 59,—4½% do. Silberr. 0,80.80 5 81. 66,504% do. Goldrente—,.—5 Ienſteln kopp. 69, 4% do, elnh.Rents—.— 1. „II 6,80 6,90J8% De⸗UIX. Srl74)—.——.— —— Frankefurter Feſtverzinsliche Werte. 5% d0 St..51910.70 1. 310 0ba..48l— Inn.— 3% Meb. am. 3 h 2— — 3% Rumän. 1903—.——.— 4½% docold.am.—— 4% bo. am. Ri.-B..——.— 4% Trk. Bagd..!—. 4 F.10—.— 4% ungar, Goldr, 8,20 8,18 + Tehuantepee—= 3⁰% 400% Irrig-Anl.——. Hann 8 0 110 445 Philipp een 52,25—— Luſch 7 N 1. 375 1505 a) Inländiſche. 900 n. on 5„25—,— Koſtheimer Cell. 5 51„Anl.—7 6˙6 Hauſe Sloh 6,., Hunboldt Meſch. 51.— Sl. 2Köliberknafted. 5128 51,0 Hotaſhae————[4%. 49.1514 578 890 A, 48 0605 Hbg.⸗Wien Gum 57.——.— Otw. E. M. Kayſer“ 1050——.Krauz Cie, Ook. 48.50 48,50%%% Möme 1914 e 805 ord + 4918 0300.00 99 100 Haktort Bergrt. 60,—— Jlſe Berbau. 67850 89 50 Koſſoäuſer Hücſe 48,.— 48, 3% l Röm v490—.———§ Pr Schaganm.— 4½ Bab. Pf. El. 5 1840 Hanke e 2 8 5280 0 Jübef&. co 6 860 Sanrai 889 0. e0 ee, Heaman d.73— 16 f9 gaßle Pongglgg 89.—70,5 Snnde encſd 1154 1215J% ded ce J375 d480fg% Preus. Kon. O588 050 fe. e. age 0 Hedwigedütte 86,—.— Kallw. Aſcherel.“ 18.— 14.18 Sindenderg 54 1 97N5 992 8½% 328 000 99% ee e e Hilpert Maſch. 45,— 36, Karler. gee 4.50 Farl Aindſtczm 105 2 112.03//½0. eichsant 930 685909½% 40% Süch. S1..10—— Hindr.& Aufferm. 51.——Kattowitz. Bergb.“ 1675 17,25Lingel S guhfab⸗ 67, 61.80% 1 N. 60 40⁰ 085 5An.1919 90% do. Rente 238 Hegberg ede 289 e. Ker nen, 26 den erene. 124 8689%% Bab üateg—— 050 40% Würnk. 1515 0 865—5 berg Leder— nerwerke——=Ludw. Loewes Co. 5 1 c J8ch. 8 114 JoſC. 5 Knarr. 85.—54 J0ſC. Soren.. 84 50 840%%.IN do..875——J8½ do. von 1893—.—— 10 0 Hoeſch Eif. u. St⸗ 104 5 10/5 Kollmr.& Jourdan 91.— 92.751 Lothr. Prkl.-Cem:.25.30 b) Ausländiſche(iu Billionen%). 7 gufau& Steſfen 29.50 29.— Nech. Wed. Jind! 124.0 126.5 Neckarſ. Jahrzg 80,25 82.75— 5 5 70 Miet-Gesuche. fFſtraapesaadh Danksagung. Für die zahlreichen Beweise inniger Teilnahme, die wir anläßlich des Ablebens unseres lieben Vaters, Schwiegervaters, Grohßvaters und Urgroßvaters 7026 Herrn Eugen Haueisen erhalten haben, sagen wir herzlichen Dank. lin der Nähe Rappenau geg. ähnliche in Mann⸗ beim oder Vorort geſ. ]Umzug und Miete für —2 Jahre wird ver⸗ gütet.*7504 Angeb. unter F. X. 53 lan die Geſchäftsſtelle. Lüole Anmer von beruftstät. Ehe⸗ paar geſucht. 7539 Angeb. unt. G. S. 72 lan die Geſchäftsſtelle. JJs Zimmer u. Zubehör Eine große, leere Mansarde Ludwigshafen a. Rh., den 29. Juni 1925. von kinderl. Ehepaar p. Dle fleftrauernd finaledenon ſofort, oder 1. Aug. zu . 25 mieten geſucht. 7424 Angeb. unter E. F. 11 Han die Geſchäftsſtelle — Mittwocn, 1. Jul Salson Räumunss verkauf Lnn Stelle einen grossen Posten 8299 nur moderner Korsetts und Hüfthalfer 5 — 2 E weit unter Preis zum Verkauf. Serie l: were 21„ZSeldene NModelle jetzt bis. nu. Nelsemusier Serie II: auch angestaubte Korsetts Wert bis M. 10.—*⁰ und Gürtel jetzt M. 8 5 bis 50% ermässigt 5—8 145 73 25 Aul baumwoll., wollene. er 0 kunstseidene, feinseid. jetet. 4 Schlüpfer, Hemd- hosen, Prinzess- 4 20. 0 7 röcke, Bade- Wert bis jetzt II 8. Anzüge, Schlafanzüge, GBüstenhalter, Untertaillen, Serie V: Wäsche, Strümpfe, Westen, Wert bis M. 30.— 73 Unterröcke und Taschen- jetzt M. 9 tücher, welche bereits bedeu Serle VI tend im Preise herabgesetzt sind, Srle 8 gebe weitere 1 0 5 20 95 Rabatt Prima Gummi- 5² schlüpfer jetzt M. Amerik. Entfettungs-Gürtel, vogella- Gummigürtel sowie Korsetts für stärkste Damen in allen Preislagen bis u den höchsten Weiten stets vorrä tig .Jaldenschlpter mit und ohne Volants 995 .93, 3 Korsents Befty Vogel Mannheim Telephon 7566 P 3, 15%16 + Filialen an allen gröberen Plätzen Dautschlands Georg Deininger Karlsruhe Gastspiel Kunsfnalle Donnerstag. 2. Jull u. Freitag 3. Juli. 8 Uhe Lucdwigshafen a. Rh. Mittwoch, den 1. uli 1925: eine Mune Komöd'e von Fr v. Pocei Kindertag9 Samstag 4. Juli nachm. 4 Uhr Eintritt50 Pfg. einschl. Steuer, Kinder die Hälfte„Der gesfief elie Kater“ Nachmittags 3½ Uhr: großes Laubermärchen von Fr. Vv Pocei la Cartentheater Sondervorstellung für Kinder veranstaltet von der Kleinkunstbühne „Der fahrend Schüler im Paradies“ von Hans Sachs f 46 „Die wilde Welt“„Gigiiuiga“ nte.e in einem Akt von Karl Ettlinger Abendvorstellg.-Mk..- Mk. u.—Mk. Nachm 2. Mk. und..-Mk. Kinder die Häiſte. Vorverkautf Vereinigte Konzertleitung Mannheim Heuie 7060 Abschieds-Abend mit Konzertverlängerung im uderlieder— Spiele— Tanz— Märchen kintritt 20 Pig.— Kinder die Hällte. Nachmittag 5 Uhr: Großes Tagesfeuerwerk t vielen Ueberraschungen und Scherzen. Spielplatz: Rundlauf— Turnringe— Schaukeln. Für die Groß en: ſbei Abends 7½ Uhr im Gartentheater sehlechtem Wetter im Turmrestaurant): Opereſenabend 8. Künstlern des Stadttheaters Heidelberg: 8 Hacker, Axel Straube, MAe Id. Pfdlzer Weissvein.— Id. Pfälzer Rotwein.20 per Liter. 27571 Franz Sauer.“ ch lager, Oesangs- und Tanznummern aus Infolge wirtſchaftl. Verhältniſſe abgebaut. den neuesten Operetten. Antritt einschließlich Steuer Mk..20. Angestellter N ſucht Stellung als Regiſtrator, Poſtexpedient, ach dem Operettenabend 5 Pförtner oder dergl. Suchender iſt 35 Jahre II ſirohes Brillantieuerwerk 11 alt, fleißig und kann Kaution ſtellen. Gute Zeuan. u. ebenſo Refer. ſtehen zu Dienſten. A uf z ur 8 u g al g. fe e 15 7755 B. 57 an die Geſchäfts⸗ Lg. Seite. Ar. 296 Neue Mannheimer Feitung(Abend⸗ Ausgabe) Dienslag, den 30. Juni 1925 — Stoff-Elage, U 1, 1 J, 1 Verbauf fu k Tpo h J, 1 Wn große Füftkinte steht im Zeichen des bedeutenden Aluertauls Wir bieten Ihnen unglaublich große Vorteile, da wir unbedingt Platz gebrauchen für unsere vielen Neu- eingänge für den Herbst, deswegen hesuchen Sie uns 2 dem Vielen, was wir hieten, nur einige Beispiele: Mengenabgabe vorbehalten. Im Saison-Husverkauf J Reue Husseline 35 enorm hillige 2 in prakt. Mustern, jetzt Mtr. Pf, Selegenheitskäufe ſduen Gollmusseilne 155 Neindh. Chevlots 13 in viel. Mustern, jetzt Mtr. doppelbr., schwarz, jetzt Mir. Einkarbige Rrepons 69 in vielen Farben.. jetzt Nelnw. Rlelderstolte 111 in Streifen,. jetzt Mtr. K. Im Ausverkauf ſuer 8 kauteir ndunthren 99, in schönen Streif., jetzt Mtr. — in Ausverkauf doppelbr., viele Farben jetzt. Neindh. Popellne 21 3 Aatedhaae arelbanzustearg Künstter Meaonelten Tene Gelger Bett-Daumust wete Jachenfufter 1**5 Samstag abend 8 Uhr 705⁵8 130 cm breit. jetzt Mtr. In vielen Farben jetzt Mtr. cröp-Huroculne Clep. Haroenin ca. 10⁰ em br., gebl., jetzt Mtr. 90 Pf. 95 ca. 100 em breit, mit Kunst- Im Ausverkauf Felnd. Doneell ca. 180 em breit, in Farben, jetzt— seide gemustert, jetzt Mtr. Reind. Kostüm- 95 90 deur unbee 1 Nalennmef jetzt.. ir 25 Iulcllalenolle 70 Pf. doppelbr., sehr sol., jetzt Mtr. —ů— Im Ausverkauf Neinwooll. Burbury 330 ca. 130 cm br., jetzt Mtr. für eleg. Kleider, jetzt Mk. Kaffee Hack, Saleheent. 5 Lindener Fumt i schönen 1J%%ͤͤͤ—— Henten-ephl 69. in Coupons, schwarz, 3 ca. 70 cm breit, jetzt Mtr. 9³ Eere 255 Drucksachen aie detet pean Apkelel. 228 l. J. 11 10. Seite. Nr. 298. Neut Mannbeimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe! D Diensiag, den 30. Junl 10ptensfäg, der bieten Kaufgelegenheiten ohne Gleichen eeee haben sämtliche Waren enorm herabgesetz bringen modernste Ware zu Spottpreisen ffffrrepr 5 VvVerkaufen Qualitätsware weit unter Wert 5I übertreifen alles bisher Gebotene N ee in unserem diesjährigen, einzig dastehenden großen n——ů , e Mittwoch Vormittag 8 Uhr ſſe Aaua Aacagaagaagggggghggghghg Unsere Fenster sagen alles! Hächste Geld-Lottelen des Bad. Kriegerbundes N Fabriklager: Hermann Oramer Ir., Mannheim, Meerfeldstrasse 27. Tel. 4035. von fleiß. und ſtrebſamen Geſchäftsleute, gegen guten Monatszins u. prima*5 heiten auf ca. 6 Monate ſofort zu 82250 geſucht. B 195 Intereſſenten wollen gefl. Angebote 11 5„ reichen unter F. K. 40 an die Geſchäft ſtelle dieſes Blattes. bedürftigen Witwen und Waisen 9 14000 . 5— We Sefu, 8. 42 8 * U 70 Los 2., 11 Lose 20 M. Porto u. Liste—— W. N 5 7 n Hladlen-Badener Für sorge-Lz 3 en.Odl. puderkissen G] nur 1., 11 Stäck 10 Nl. Porto u. Ilste 25 Pl. 8 8 N 4 Wee ere, Mlederueccbe Lüshnlete mn. zotort. demiun-Aurzablung 5 WW gij· Pui in der bose i 50 Pl., 11 L. l. 8. u. 20 1 k. 11 l. 10 l. forto 20 ff. 5 N NN N. en Ur don einſochen aciuarren Su 4 Stürmer, Mannhelm, 075 I N 0 IN 8340 „ e e sje sind Fuelprodiihie Ten Losverensstellen 4 baſgen f. eine lederpflege in hichster ſolſendung K Wet· Mochr · Mert Cubert duniher Sopne. Dresden-· 4— 5000.— Mk. 5 Solg An eem Ab 1. Juli befindet sich meine bedeutend vergtösserte und erstklassig eingerichteis Cœbie 75 Sperial-Reparaturwerkstätte für Motorräder und Kleinautos aller Fabrikate B 6, 15 früher Brauerel Löwenkeller) 8 6, 15 Besigeschultes Fachpersonal, daher Gewähr für schnellste und streng teelle Bedienung. 70²⁰ ZiHoebe i gſlen Ces 6567785 275 Oetes Niolos 5 2 ſhrend.———— Hoben, Bauplati Fülr dle Auisetelt übernehmen wir jede Art von Bewachung bei Tag und Nacht Waldhofstrasse unter günstig⸗ sten Bedingungen zu W Angebote unter G. G. 137 an die Gesch 6010 stelle ds. Blattes. Schreibmaschine gut erhalten, ſofort zu kaufen 106h Anagebote mit Preis unt. E. L. 1 Motorrad-Zentrale Karl Lbvenich, Mannheim Reparaturwerkstätte B 6, 15 Tel. 2835. Verkaufsgeschäft N 4, 10 Amtiliche Fahtschule für Motorradfahrer. Tands. Maarae auf kürzere u. längere Zeitdauer zu kulanten Bedingungen. 1650 Hach.u Jallel Aesellschalt E. 4. 4 Tel. 1249 Marke Rabot. 125 FNNrIEH L Tol. 1153 u9256 Personen-Hufzug 8 3215 Die Teitungs-Anzeige Ist das beste und billigste Werbemlittel S————— Enmaarungs- Ppomade entfernt binnen 10 Mi. nuten jeden läſtigen Haar⸗ wuchs des Geſichts und der Arme 84005 und ſchmerzlos. Glas M..— kurtärsten- 14,1/1. Perfekte Schneiderin empfiehlt ſich. Fräulein fraß, 18 1 ra eppen. B2938 85 boi PFlano-Lager 0 3, 10. Pianos-Harmoniums erste Weltmarkten, neu und ge- braucht, zu Preisen und Bedingungen. Frukuldeung. Grelſe und rote Haare ſofort—— 7 ſchwartz en ch echt zu färben 8at.80 +5 Wanzen Flöhe, Schwaben etc. iolten Sle sumt Brut racikal aus dutrch die „Wanzen- Vortil Essenz“ Pieis à Flasche Maik.— aus der Kurkorsten-droerle — en enedt, 14 12 ngt ferſte Hypothek auf Rapltalist Firma ſucht z. Ueber⸗ nahme eines Fabrik⸗ eſchäftes geg, Stcher⸗ eit. 5⸗10000 M. B2984 Angeb. unt. D. I. 91 an die TBA N eine Fabrik aufzu⸗ nehmen geſucht. 7457 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Kauf⸗ Cesuche ceeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Benz-Wagen olfen 10/30 ßw8 Baujahr 1923/5 4 bar zu kaufen gaue dde Ge- Angebole mit Preis unter G. R. Angeb. unt. E. Z. 30 an die Geſchäfteſtelle. ee 3 B4beee Pianchaus Lang Karlsrufie 16 Kaiserstraß 6 1 g. Junl iohtenslag. den 30. un 1928 Aaue Hanabefner Jeltung(Mend⸗Nusgabe) eder kann kaufen egrenzt ist dle Menge: Damenkleider.. 228.98 Die A I lti reise sin is Auswahl gewalti 0 0 Kostùũmròceke.. 105, 98 Pis 8 wahnsnnig billig Kostumo.30 gross und schön —— Damen- und Madchenkleidung Mannhem Das Haus der unbegrenzten Leistungsfähigkeit Par adeplatz Lampen ſür Unzer Balsan-ieer deglant Ninwech, den It Jaif Ferkaufe Bernhardinerf wefulge Iſdir Todern beltr und sas NI menste olt 1. e, Aübl. Ummer Schön gelegenes kaufen. 7557 elega *—.—— 9 9 D 5, 18. nt m. 2 Betten m. Küchen⸗ 0 Us u, Wohnzimmerbenütz. *. Fe Fiieken Windlacken, Regen- u. Botrener Mäntel, Leinen · und nt, 0 1 a ödl Aimner ohne Debien, u. Wäſche Spezereigeſchäft u. Ma⸗ obe spotibillig ab Joppen. kaufen Sie stets gut und billig aul unseret Etage ſchöner Garten, 00 mit Nähe n vermieten. 7558 — Miet Hesudhe. T.... St. Aut Wunsch Zahlungserlelchterung.— 7000(800 am) für jedes Ge⸗ Friebrör. an e. ruh. läger,(authaus lakkob mingal, klanten O à, 40 1 Trappe 0 ad en der Techniker Aee 7 atlertn 1 D 3, 4 un auch werden Frack-, Smoklne-, dentoak. und— detllehen Falbeenr 17—4 4 J5 1 5— an die Faenene 45 mmer 1 Inallations · Geschuft 2 ofort beziehbar. 7580 ſaub. Schlafſtell 1— 2 ren ſofort zu 72 Stellen Gesuche 200 b. unter 8. I. 66—4 516 dliertes e Wi A Wunsch 20 monatl. — 8 verkomfen. m. Küchendenüpungz od. Fel · t Angebote unter E. M. 90 an Nu⸗ 84 Fage 14 2 4 bei 1 Raum für Alt in mißt 2— 7 7 Mütmiüümt Ratenzahlung.. Gelebee. Anced, a 50 Zimmer 2e ſenn aent u m denn Maanunlcher duchbaler Zaebele 1u. 14 87 ehdaz mebe n Nurceal firm in ſämtl. deachanan—— Aekte. l0 el Hateuf Se 3— 55 1 ſucht aut möbl. evtl. el Na. an Fe — n. bild kralshng 1204ſepar. Zimme möbliertes mmeR, zu 2 8 ſoltekeng. eber glnel Wer. f 122 Nerl 6 45 h0 en, belder deu. in ef. 75. ſoller..d A. Au. Afrag.. N. 25 8 jangt wird ein 25 Herx, 12 5 in Egilt ‚ 05 7 Ihr 42 8 2 Aialide W- 7481 der Lage iſt, ſchön und zugkrüftig zu ugskre baeteee e el. a8h Ae e 155 bee 8 A bn B. I Id-Nob ¹ 14 t nkenntn un ber auch im Verlauſe mit tätig—— ſaet nüchtern. Sehr gutt erh. Lräbriger Wohn- u 9— 25 nn HGeboten wird aute apskömmliche — Bezablung 15 Wanerfeis mit Ghaut 2 un. ſofort J Treppen. 514 dolf Moſſe. Mannbeim. part. ee, bei ruhiger eubau) gegen Bau⸗ — Fird übernom. 7522 82975 Hanſe per ſof. ete,, Dri Teeeeeeneeeeeeeeeeeeee erg egr, del. Grgerdelenr weiher Ran R. U. 95 Kace 24152 2 DLLL drend A. D. Nbein- W Ri. 28 1 e 15— ds 8. 7491 geb. unſer F. M. 42 Jungere perfekte 8 Aleinft. een en, de dt e 6f ut müdi. Tlamer. 8fh. 1 751 ner 0g ſu Stenotypistin 8 56 b0le. 1 7 f Cel Jut möbl. Ummer per 1. Juſi an veberseizunge aller Ari. Angeb. unt G. F. 61 pelche an gewiſſenbaſtes, felbhänbiges B 22. b. Geſd. an die Geſchäftigellte, Wa..2 22 9 aee mſt———— 5 0 Frau 8 Ein Arbelter ſucht ein e etrie n der nenbran 9 ver 1. Jult geſucht. deene 4 aubere Frau Adreſſe i. d. Geſchäftsſt. ödl. UAmmer Zimmer und Zeuaniſſe erbeten. lucht Buro zupt reintg. von Ma ir 4 Plie n ruen, ertt.(. vertebrör. beſſzper 1 Angeb. unt. O. W. 148 an die— + oder eeee 4 27526 Wse Vagg für feines Ges⸗ 2 e waftsſene dieſes Blattes. Angeb, unter F. 5 7 66 Aitee, Wat Jl en dle See Ora an ee be fat, ab. 4 282 2 —— N Ait e. 1 1 Antntne 5 Laden Flott 7521 f oues zwen Alleinmüädchen rau In. Taig. 75— e v. 4% Uhr Be⸗ Aarlleraen„ erren. Fabrrad N Ng e e Ke g. im Hausbalt. geſucht. O 4, 3 b. unter G. J. 64 uſchuß 20 9 5 52153 174 185 be + 11 ae l. N 12 85—5 on die ee ben,„ zu 7520 Angeb unter E. rrn zu* 5 n 85 Stock. an 3 Geid Bal le 55 Ne Piusch- und Holeum TepPIMe in allen Größen und best Qualitäten Chaiselongue 5. nn schöner Decke u6 empliehlt 7587 Teppich- und Linolim-Haus e ul 4 5 elle. Urser —— SuUDereYOSAIch errmSbigfer Preiser Begirwuf orgen 6054 N. Wae-zle- Nd. l. Perecleplefz 0 12. Selte. Nr. 296 5 leue Mannhelmer Jeiltung Mbend⸗Rusgabe) Diensiag, den 30. Junl 1 8 882 88 181 Niitwoch, den 1. Juli, beginnt unser Saison- Ausverkauf in sämtlichen Abteilungen zu außherordentlich vorteilhaften Preisen. Sommerkleider aus mod. gestreift. Stofſfen .90 Baldene Ottoman-Kleider moderne Schotten Voll-Voile-Kleider 9˙75 moderne Dessins 14.75 Reinwoll. Kleider Eirige Bewelse unserer Leisfumqgsföbigkeit: Crẽpe de chine-Kleider Modeferben. aparte Form. Folienne-Kleider modern verarbeitet Voll-Voile-Kleider bedruckt, langer Aermel, bis zu den weitesten Größen vorrätig. Baumwollene Rips-Mouline-Mäntel vorzügliche Qualitsgʒt Burberry-Mäntel reine Wolle. imprãgniert 39.00 29.75 19.50 Burberry-Mäntel beste Quallt., erstkl. verarb. 49.00 Rips · Mulinẽ-Kostũ n Wene 39.00 Cabardin-Kostùne 29 00⁰ reine Wolle Burberry-Kostũne 38.00 reine Wolle, imprägniert. DonegalRostüne eperte Karos FMusselin-Kleider.76 Kunstseid. Kasahts..75 He eeee 0 llps.ieder 1950 Tuchtel. 140 Waschseid. Kasahs 875 Zefir-qumper...95 Weisse Imprãꝗgnierte 3 Cabardine-Kleider 19.75 Relnell Mäntel 18.5⁰ Reinwoll. Westen.75 VOIEVeile-as.90 eee 18 eeee ee 800 39000 Seitlenstoffe, MHleiderstoffe, Waschstoffe Waschseide Karlert und gestreiſt.. Htr. Seiden-Trikot 140 cm breit.. Mir. .95 Rohseide 80. em breit. Nlir..7⁵ * ee ofe.75 .75 Rips-Mouliné 130 em breit Burberry reine Wolle, imprägn., 50 em breit. Donegali kostame, und Röcke, 140 breit „ Mlir. 8 75 E 2 75 Covercoat mit karlerter Abseite, 140 cm breit Cheviot reine Wolle. Voll-Frotté karlert nnd gestreiſt.. Htr. HNtr. 2„„ HAlr..75 Bartliinen, Dekorationsstoffe, Decken, Jenfche „.90 Etamin-Halbstores..75 .90 .90 .75 .25 Hir. 1.85 Etamin-Halbstores mit breitem, echtem Filet- antique-Einsatz und Spitze Etamin-Garnitur dreiteillg, mit Einsästzeen .30 Dekorations-Rips einfarbig. 120 breit, licht- u. waschecht. 1 7⁵ Kunstlerceinen gestreiſt, indanthren Moderne Volant-Garnitur Etamine, dreitellig Mtir. e e 8. COHelDe tgffe.ue.50 Falfee-Recken.75 eeeeen, e Kae ee 7960 Woll-Tapestry-Bettyrlage 5. 30 Seſchm. Alsbero Mannßeim eee O 2, 8 55 — Amiache Veroktentachungen der Stadtgemelnde Schreinerarbeiten(Anfertigen und Liefern von Einfüllungszimmertüren) für Erweite⸗ rungsbau Krankenhaus(Gynäkologiſche Ab⸗ teilung. Nähere Auskunft im Baubüro an der Ro⸗ bert⸗Kochſtraße, gungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Eugte bunaeeani, für die Angebote:: Dienstag, 7. wo Ausſchreibungbedin⸗ Inli 1925, vorm. 9 Uhr. Rat⸗ 5 Hochbauamt. 26 AIIIIIi Zuverläſſiger, ſeriöſer Mann, in den 40er Jahren, abſolut vertrauenswürdig,. flaht Hentraensposen als Poſtgänger oder Ausläufer uſw. Kaution kann geſtellt werden. Gefl. Zuſchriften unter X. Q. 46 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. zeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee per ſofort 4 7038 147 an die Ge⸗? 4 4 8220 SO„eeeeeeseeeeeeseeeee Offene Stellen eneungen kei Feee Tüchtiger A Ablelunageiel. welcher eventl. in der Maſchtdenbronde und im— 5 mit er Kuydſchaft firm iſt, event einere daus 1, Fümmer 121. 2 Kundenbeſuche unternimmt. 5 oder ſpäter geſucht. eeeeee Zeuaniſſe erbeten. Angeb. unt. O. X. 2 ſchäftsſteule dieſes Blattes. B2901 oder leeres Junge Frau ſucht eenBüro —2 Zimmer, Gegend 1Ammer u Küche glesch Luge gucb dneſ Lage Lindenhof, geſ. Zimmer geg. Haukarbeit, Angeb. unt. G. P. Angeb. unter F. O. an die Geichafteele⸗ 5 70 1255 an die Wwe., gr. Figur, mitte 40, Haus⸗ u. Geſchäfts⸗ gewandt, mit einger. 4 Zimmer Wohnung i d. Nähe Mannheims leb., ſucht g. Kameraden zw. Zuſchriften unter F. W. 52 a. die Geſchäfts⸗ ſtelle d. Bl.*7503 Unterricht. Iuschneid- Kurse erteilt b. mäßigem Ho⸗ norar, Anfang 1. Juli Robert Ott, Schöne helle 7499 Werkſtätte mit el. Licht u. Kraft, Toreinfahrt in Vorort zu vermieten.*7499 Angeb. unter F. U. 50 an die Geſchäftsſtelle. +300ö Nalt als 1. Hypothek auszu⸗ 5»Angeb. unter 5— Geſch. fa Al⸗ gegen hohen Zins u. abſolute Sicherh. von hieſig. Geſchäftsmann geſ. 7584 Angeb. unt. G. O. 69 an die Geſchäftsſtelle.] Schweßziege r. 20. vermischtes * 88 5 * * 7 Tindesstaff od. in gute Pflege wird ein geſ. kräft. hübſcher Angeb. unt. G. A. 56 an die Geſchäftsſtelle. Wo kann Mädchen aus guter Familie das Periekle Büglerin nimmt noch Kunden⸗ häuſer an. Nr. 18, III. Iks. 47540 P 75⁰8 Für Herren für Damen 22* Harken ahrrad. Tasdi Ia. Ausführig, unbegrenzte Haltbarkeit Mk. 100. Mk. 110 L. Kiere, Rheinhäuserstrasse 90 8 Junge gegeben. Näheres erden. Waldparkſtr. me Uerwchslungen verm! Offeit-Brieft 8 nicht ole ricmfgen Zeichen u. Immern der beir. Hnzelge Weibnähen hten, erfchweren dle Weſterſeliuſ erlernen. 7529 or machen dleselbe dlrekt 1 Angeb. unter 8. K. 25 nallch. Es llegt deshalb im interſ Hauptpoſtlagernd. 0 Einlender uon fingebofen Serece geee zeichel und numme gau ku beachten, damlt unli 58¹ Ile beschäherle der Heuen Maund. Lelat hält senen e ee Große Herabsetzungen.— fir wenig geſd — El² Alle Tische voller Gelegenheſteg Soll ich Ihnen hier Preise nennen, aus denen Sie doc nicht Billigkeit, die Qualität, die Schönheit, die Mode erseh kö Jetxi wundescidbne Noſfe xu iocſi Lesciendn Srennen