19— 3 21*0 Sn re 4 e „% Pö wollen wiſſen: Es ſei alles ſchon ausgeſtanden. längerer Friſt Dr. Streſemann beſonders naheſteht. Freitag, 3. Juli Mitkag⸗Ausgabe 1925— Nr. 301 Neue Maunheimer Geitung Begugepreiſe: In Manndeim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell eld, Bel entl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nad erung vorbehalten. Poſtſcheckonto Nr 17590 Karl⸗ dube.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neben ſtellen Waldhboſſtraße 6 Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld aße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe eneralanaalaer Mannbeim. Exſcheint wöchentl. awölimal Sicherheitsfrage Mannheimer Heneral Anzeiger Beilagen: Bildel der Woche Sport u. Spiel Aus Zeit u. Leben mit Mannheimet Muſik-Seitung. Mannheimer Srauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Lechnik Wandern 1. Neiſen Geletz und Innenpolitil Keichstagsdebatte über Außenpolitik— Fwiſchennote nach paris „Abziehende Gewitter“ Verlängerung der Reichstagstagung bis Ende Juli? Berlin, 8. Juli.(Von unſ. Berliner Büro.) Im Reichs⸗ kag unterhielt man ſich geſtern, nachdem man die Ausſprache über den Finanzetat auf Wunſch der Oppoſition abgebrochen hatte, wie⸗ der einmal über die Pachtſchutzordnung. Das iſt eine An⸗ gelegenheit, bei der die Mehrheit, alſo das, was man mit einem Schlagwort die Regierungsparteien nennt, ſich feſtgelegt hat, und bei der es nur noch auf die Abſtimmungen ankommt. Grund ge⸗ nug, daß die um beſagte Abſtimmungen— einzelne ſind nament⸗ lich— ungewöhnlich zahlreich verſammelten Abgeordneten in die Wandelhalle ſtrömten und dort wie im Kaffee die ſogenannte Lage erörtern. Die iſt durch den zum mindeſten zur Unzeit veröffent⸗ ichten Brief des Reichsinnenminiſters reichlich verworren geworden. Manche bezweifeln, daß die Debatteüber die Außenpoli⸗ tik nicht das geeignete Mittel iſt, ſie zu klären. Daran wird ſoviel richtig ſein, daß dieſe Ausſprache immerhin als ein zweiſchneidiges Schwert ſich erweiſen kann. Sie iſt innenpolitiſch vielleicht kaum noch zu umgehen und bleibt unter allen Umſtänden ein überaus geſchickter Schachzug, aber bei dem geringen Verantwort⸗ ichkeitsgefühl(oder ſagen wir beſſer bei dem Mangel an Selbſt⸗ beherrſchung), das deutſche Parteipolitiker auszuzeichnen pflegt, ſind, wenn erſt die Schleuſen der Beredſamkeit ſich öffnen, Entglei⸗ ſungen niemals ausgeſchloſſen. Weshalb auch, wer die Quertreibe⸗ reien der deutſchnationalen Ultras mit Recht ablehnt, dem zwet⸗ tägigen Streit, der ſich da um das nächſte Wochenende erheben ſoll, nicht ohne leiſe Bängnis entgegenſieht. Aber ſind es wirklich nur die Ultras der Deutſchnationalen, die gegen die Paktverhandlungen im allgemeinen und den Außen⸗ miniſter im beſonderen Sturm laufen? Im Reichstag erzählte man ſich geſtern, im auswärtigen Ausſchuß hätte Graf Weſt ar p egen Dr. Streſemann ſo ſcharf vom Leder gezogen, als ob er der Baron von Freytag⸗Loringhoven in eigener Perſon wäre. Die „Kreuzzeitung“ freilich hatte ſich nicht ganz ſo ſcharf geäußert und die„Deutſche Tageszeitung“, die in den letzten Tagen ſchon mehr⸗ fach ſich durch ein vernünftiges Urteil auszeichnete, nennt es ge⸗ radegu eine Verſündigung. wenn dur⸗ Außenpolitik im Ausland die Meinung entſtehen würde, daß man die gegenwärtige Regierungskoalition beruneinige und dadurch die diplomatiſche Stellung Deutſchlands ſchwächen könnte. Sieger bleiben in dieſem deutſchnationalen Hader? ſchließlich die Mehrheit ſich neigen? Leicht beſchwingte Oyptimiſten Die„Börſenzei⸗ tung“ verſichert: Sogar über den Wortlaut des Vertrauensvotums für das Reichskabinett„bezüglich der Führung der auswärtigen Politik“ ſei man ſich im weſentlichen ſchon einig. Das„weſent⸗ liche“ iſt ein etwas dehnbarer Begriff. Daß man in der Umgebung des Außenminiſters ſelber die Einmütigkeit noch keineswegs für ſo groß hält und durchaus noch nicht bombenſicheren Boden unter den Füßen fühlt. erweiſt ein Aufſatz des volksparteilichen Abgeordneten Dr. Cremer, der ſeit Er ſchrieb geſtern abend in der„Täglichen Rundſchau“ einen Aufſatz, der die Beſtimmung hat, der deutſchnationalen Partei in ernſter Mahnung „Quo vadis? Dr. Streſemann iſt nicht nur der ußenminiſter des Kabinetts Luther, ſondern zugleich anerkannter Führer der Deutſchen Volkspartei. Daraus ergibt ſich, daß es mehr als eine Kritik an der Außenpolitik der Regierung Luther bedeutet, wenn man eine „Irage Streſemann“ aufzurollen verſucht. Wer innerhalb der Regierungsmehrheit den Rücktritt des Außenminiſters fordert, zwingt damit die Deutſche Volkspartei, das Schickſal ihres Führers zu dem ihrigen zu machen und aus einer Koalition auszuſcheiden, in der ſie nur unter Preis⸗ gabe ihres Führers verbleiben könnte. Das Ausſcheiden der Deut⸗ ſchen Volkspartei aus der Regierungskoalition aber bedeutet ohne Zweifel den Zuſammenbruch der jetzigen Regierungsmehrheit. Das iſt einigermaßen deutlich, und um ja nicht mißverſtanden zu werden, ſetzt Dr. Cremer den Deutſchnationalen dann noch recht eingehend auseinander, was ſie bei einem Auffliegen der jetzigen Regierungsmehrheit unweigerlich verlieren müßten. Aus Couloir⸗Gerüchten rinnt freilich keine Klarheit. Auch Zeitungsaufſätze, die aus einer verworrenen Lage heraus geſchrie⸗ den werden, um je nachdem einzuſchüchtern oder zu überzeugen, vermögen ſie noch nicht zu bringen. Sicher iſt einſtweilen nur das eine, daß zu den en ſchon vorhandenen Hemmniſſen einer ſchnellen Erledigung der Reichstagsgeſchäfte ſich nun neue ge⸗ ſellten, und daß die Hoffnung, am 18. Juli nach abgearbeitetem Penſum in die weite Welt zu ziehen, immer mehr ſich verflüchtigt. Schon geſtern behauptete man, es ſtünde nun feſt, daß der Reichs⸗ ſag bis zum 28 Juli werde tagen müſſen, was manche noch in der Form bekräftigen, die Parteiführer hätten ſich vor dem Kanzler ſtark gemacht, bis dahin ihre Mannen beiſammen zu hal⸗ ten. Auch von ſolcher Stärke gilt der alte Spruch: Ach wie bald, ſchwindet Schönheit und Geſtalt. Bevor man ſich an den Schutz der Pachtverträge machte, war der Etat des Finanzminiſteriums weiter beraten worden. Herr v. Schlieben, der Miniſter, trug eine Replik vor, die vor allem den Vorwurf der Theſaurierungspolitik zurückweiſen ſollte und in der dringenden Bitte um baldige Verabſchiedung der Steuergeſetze aus: mündete. An ſeinem unmittelbaren Vorredner hatte er, da er auf ihn offenbar nicht vorbereitet war, vorbeigeſprochen und das war ſchade. Denn dieſer Vorredner, der frühere badiſche Miniſter Diet⸗ rich, hat mit das Beſte geſagt, was in dieſer ganzen Finanzdebatte überhaupt je gebracht worden war. 5 Herr Dietrich war vom ungeheuerlichen Menſchenverbrauch aus. gegangen, dann aber erweiterte er dieſe Kritik zu einem Urteil über das verſchwenderiſche Regieren in der Nachkriegszeit überhaupt: „Es wird viel zu viel geſchrieben, viel zu viel regiert. Die Be⸗ amten, die die dickſten Akten haben, ſind die unfähigſten. Neue Geſetze ſollte man in Ruhe aus⸗ und durcharbeiten, anſtatt ſie im Hetztempo zu erledigen.“ So reihte ſich ein Satz an den anderen, um ſchließlich mit dem tapferen Bekenntnis zu ſchließen:„Wir brauchen auf dem Steuergebiet zu viel Zeit und Nervenkraft, wir müſſen vernünftigere Steuergeſetze machen. die Behandlung der Wer wird Wohin wird wieder den Eindruck eines abziehenden Gewitters. Zurückziehung der volksparteilichen Inkerpellation Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volks⸗ partei veröffentlicht folgende Erklärung: „Nachdem der Herr Reichskanzler in ſeiner Beſprechung mit Vertretern der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei die Er⸗ klärung abgegeben hat, daß eine Ausſprache über die außenpolitiſche Lage im Reichstag noch in dieſer Tagung ſtattfinden werde, iſt die Abſicht der Fraktion, eine baldige Klärung der politiſchen Lage herbeizuführen, erreicht. Die Reichstagsfraktion behält ſich eine neue Initiative vor, ſobald die in der Erklärung der Reichsregierung angekündigte Beantwortung der franzöſiſchen Note vorliegt. Dem⸗ entſprechend hat die Fraktion von der Einbringung einer In⸗ terpellation zunächſt abgeſehen.“ In der„Täglichen Rundſchau“ wird dieſer Beſchluß dahin inter⸗ pretiert:„Die Beſprechungen mit dem Kanzler hätten ergeben, daß die Regierung die feſte Abſicht habe, im Anſchluß an die angekündigte Zwiſchennote von ſich aus eine Erklärung im Reichstag abzugeben. Der Reichskanzler hätte ſogar die Abſicht gehabt, in der Geſchäfts⸗ ordnungsdebatte am geſtrigen Spätabend zu erklären, daß die Re⸗ gierung eine ſolche außenpolitiſche Ausſprache noch vor den Sommerferien herbeiführen werde und nur der raſche Abſchluß der Debatte hätte ihn daran gehindert. Jedenfalls bietet die Abgabe dieſer Regierungserklärung den natürlichen Anlaß zu einer großen außenpolitiſchen Ausſprache.“ Unter ſolchen Umſtänden hätten die Vertreter der Fraktionen ſich der Anſicht des Kanzlers angeſchloſſen, daß damit die Klärung der außenpolitiſchen Lage ge⸗ ſichert ſei und daß es mithin einer beſonderen Interpellation der Volkspartei nicht mehr bedürfe. Vielleicht wird man den Sachverhalt kürzer und realiſtiſcher ſo umſchreiben können:„Dr. Luther, dem die Ausſicht auf eine außen⸗ politiſche Debatte bei lebhafter Verſtimmung von zwei Regierungs⸗ parteien untereinander die Perlen auf die Stirne trieb(daß auch andere Leute einer ſolchen Debatte nur mit Beklemmungen entgegen ſehen, haben wir ſchon geſagt), iſt ſeinem Außenminiſter wieder ein⸗ mal in die Arme gefallen und hat die Dinge auf eigene Fauſt zurecht zu rücken ſich bemüht, wie in früheren Fällen. Ob es zu der Ausſprache im Reichstagsplenum nun überhaupt noch kommen wird, will uns perſönlich zweifelhaft erſcheinen. Die Abſicht mag ja im Augenblick vorhanden ſein, da die ſog. Zwiſchennote erſt. wie es jetzt heißt, am 12. Juli abgeſchickt werden ſoll und die Aus⸗ ſprache natürlich erſt im Anſchluß an ſie möglich iſt, kann ſich mittler⸗ weile mancherlei geändert haben. Von dieſer Zwiſchermote, die übrigens zunächſt nur als eine bloße formale Demarche geſchildert worden war. will jetzt die„Voſſiſche Ztg.“ wiſſen. daß ſie ſich nicht auf einige Rückfragen an die franzöſiſche Reaierung beſchränken würde. Neben den Rückfragen würden in der Note auch die weitgehenden Aſpirationen der franzöſiſchen Regierung und die Rolle eines Garanten in den Schiedsverträgen zwiſchen Deutſchland und den öſtlichen Staaten angeregt werden. Dabei würde aber die deutſche Reaieruna noch einmal ihre Bereitwilliakeit ausſprechen. auf der Baſis des Memorandums vom Februar die Verhandlungen über einen Sicherheitspakt fortzuſetzen. Alſo eine etwas erweiterte Zwiſchennote, aber immerhin eine Zwiſchennote,. jedoch lange nicht das Ende der internationalen Unterhaltung. Alles in allem Innenpolitiſch hat man im Augenblick ra Reventlow freilich kümmert ſich um keinerlei Applanierunas⸗ verſuche. Und die„Deutſche Zeitung“ ſchert ſich aleichfalls nicht um ſie. Graf Reventlow ſchafft ſogar einen neuen Rekord in der var⸗ lamentariſchen„Vertraulichkeit“, indem er aus der Mittwochsſitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes, der er mit der Verpflichtung zu un⸗ bedinater Geheimhaltuna beiwohnte allerlei Einzel⸗ heiten in der Deutſchen Zeituna auszukramen beainnt und zwar über Dr. Streſemanns„moraliſche Entrüſtung“. Dafür läßt Graf Weſtarp in der„Kreuzzeituna“ erklären, ſeine Anagriffe im Auswärtigen Ausſchuß hätten ſich nicht gegen die Perſon des Außen⸗ miniſters gerichtet, ſondern lediglich gegen die Briandnote, außerdem hätte er allerdings feſtgeſtellt. daß die franzöſiſche Antwort dem Sinn des deutſchen Memorandums widerſpreche. Aber darin ſeien ſich ſa wohl alle einig. Zum Schluß kommt dann noch die Deutſche Zeitung in all ihrer Treuherziakeit und ſtellt feſt, daß der Reichsinnenmini⸗ ſter Schiele der Veröffentlichung ſeines Briefes an den Abgeord⸗ neten Brüninahaus, in dem er von nichts zu wiſſen erklärte, ſelbſt⸗ verſtändlich völlig ferngeſtanden habe:„Der Brief iſt uns von ganz anderer Seite zugegangen und der Miniſter Schiele konnte gar nicht wiſſen, daß wir ihn abdrucken werden.“ Der logiſche Widerſinn im Schlußſatz iſt den Schriftgelehrten der„Deutſchen Zeitung“ vermut⸗ lich gar nicht aufgegangen. Inzwiſchen werden— und das gehört mit zum abziehenden Gewitter— von der Reichstagsfraktion durch das Medium der Täg⸗ lichen Rundſchau Richtlinien der Deukſchen Volkspartei für den Abſchluß eines Sicherheitspaktes veröffentlicht. In dieſen heißt es u..: „Der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund iſt vor der Räu⸗ muna der Ruhr und des Sanktionsgebiets und auch der erſten Rheinlandzone undenkbar. Er ſetzt Einigung über das Sicher⸗ heitsproblem, Ausſchaltung der für Deutſchland in Artikel 16 der Völkerbundsſatzung(Völkerbundsſanktion) liegenden beſonderen Gefahren, ſowie Feſthaltung der Grundſätze des deutſchen Memoran⸗ dums über den Völkerbund voraus. Er muß zu einer Beſeiti⸗ gung der Beſchlüſſe des Völkerbundsrats über die Militär⸗ kontrolle des Völkerbunds führen, ſoweit ſie über den Verſailler Vertrag hinausgehen, insbeſondere ſoweit ſie örtliche ſtändige Kon⸗ trollmaßnahmen im Rheinlande in Ausſicht nehmen. „Wenn auch der Sicherheitspakt ſelbſt den Verſailler Vertrag nicht abändert, ſo darf doch darüber kein Zweifel beſtehen, daß Deutſch⸗ land keine Verſchlechterung der ſich aus dem Verſailler Ver⸗ Anzeigenpreiſe nach Tarſſ. dei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.4 R⸗M. Reklamen—4R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen stellen und Ausgaben wird leine Veramwortung über⸗ dommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. verechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtaſt. Manndeim. u. Nechl trage ergebenden Rechte hinnehmen kann und daß es auf die in die⸗ ſem ſelbſt geſetzten ſowie auf die durch fortſchreitende friedliche Ent⸗ wicklung herbeizuführenden Abänderungsmöglichkeiten nie verzichte n wird. Wird das nächſte Ziel des Pakts, Löſung der Sicherheitsfrage erreicht, ſo wird ſich die Notwendigkeit auf⸗ drängen, Beſetzung und Rheinlandabkommen den veränderten Ver⸗ hältniſſen anzupaſſen. Alsbaldige Beſeitigung des Delegiertenſyſtems, Unterſtellung aller Streitigkeiten aus dem Verſailler Vertrag, insbe⸗ ſondere auch über die Entmilitariſierung der Rheinlande ſowie über das Rheinlandabkommen unter ein Schiedsverfahren, Able hnung jeder Wiederaufnahme früherer Sanktionsmethoden muß er⸗ reicht werden. Beim Abſchluß von Schiedsverträgen iſt von dem deutſchen Typus auszugehen. Nur als Subjekt ſeiner Pa⸗ litik in voller Freiheit darf Deutſchland öſtliche Schiedsverträge ab⸗ ſchließen. Garantie und Entſcheidung über die Verletzung durch den Bundesgenoſſen eines Vertragsteils iſt mit völkerrechtlichen Grund⸗ ſätzen unvereinbar. Eine Zuſicherung friedlicher Löſung öſtlicher Konflikte wird durch dieſe Zurückweiſung des franzöſiſchen Garantie⸗ plans nicht abgeſchwächt. Mit Rußland hat Deutſchland den Rapallovertrag abgeſchloſſen. Dieſer wird durch die von Deutſchland eingeleiteten Verhandlungen mit den Weſtmächten nicht verletzt. Deutſchland hält an ihm feſt und darf ſich in keiner Weiſe gegenüber Rußland in eine die deutſchen Intereſſen ſchädigende Politik treiben laſſen. Ebenſowenig dürfen die Beziehungen Deutſchlands zu anderen Mäch⸗ ten durch den Abſchluß eines Weſtpaktes getrübt werden. Die Erklärung betont zum Schluß, daß der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei nur die Wahrung dieſer Grund⸗ ſätze der Abſchluß eines Sicherheitspakts mit Deutſchlands Intereſſen und Europas Neuordnung vereinbar erſcheine. Das letzte Ziel müſſe ein wirklicher Frieden nach den Grundſätzen von Gleichberechtigung und Gegenſeitigkeit durch Schiedsverträge, Sicherheit und allgemeine Entwaffnung ſein. ö 5 die Gegenmaßnahmen gegen Polen In der Sitzung des Reisrates vom Donnerstag nachmitteg widmete zunächſt der Vorſitzende Miniſter des Innern Schiele dem verſtorbenen Grafen Lerchenfeld auf Köfering einen warm empfundenen Nachruf, den die Mitglieder ſtehend anhörten. Nach Genehmigung verſchiedener kleinerer Vorlagen wurde die von der Reichsregierung angekündigte Verordnung über Zolländerun⸗ gen für Boden⸗ und Gewerbserträgniſſe polniſchen Urſprungs an⸗ genommen. Die Verordnung iſt die Gegenmaßnahme gegen die Verordnung der polniſchen Regierung vom 20. Juni über Einfuhrverbote, die die meiſten wichtigen deutſchen Ausfuhrerzeugniſſe treffen. Die polniſchen Maßnahmen bedeuteten den Beginn des Wirtſchafts⸗ krieges, während die Verhandlungen über ein Proviſorium noch ſchwoben. Die Reichsregierung hält es für erforderlich, gegen dieſes die deutſchen Intereſſen ſchwer ſchädigende Vorgehen Polens unver⸗ Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Die beſtehenden allgemeinen Einfuhrverbote werden Polen gegenüber ausnahmslos durch⸗ geführt werden. Dazu ſollen neue gegen Polen gerichtete Ein⸗ fuhrverbote auf Waren treten, die ſonſt einfuhrfrei ſind. Ferner wird nunmehr für eine Gruppe von Waren polniſchen Urſprungs, die für die polniſche Ausfuhr nach Deutſchland von beſonderer Be⸗ deutung ſind, nach der Zuſtimmung des Reichsrates derart verfahren werden, daß die Zollſätze in einer prohibitiv wirkenden Weiſe erhöht werden. Die Verordnung über die Zollſätze wird am 6. Juli in Kraft treten. 4 Die Kampfzollfätze gegenüber Polen ſind im einzelnen folgende: Für den Doppelzenter Roggen 10 Reichsmark, Gerſte eben⸗ falls 10 Mark, friſche Kartoffeln in der Zeit vom 15 Februar bis lebende Schweine 40 Mark, friſches und gefrorenes Fleiſch 70 Mark, zum feineren Tafelgenuß zubereitetes Fleiſch 180 Mark, Schweine⸗ ſpeck 55 Mark, Eier 25 Mark, Mehl 25 Mark, rohes Bau⸗ und Nuß⸗ holz 30 Mark, bearbeitetes Bau⸗ und Nutzholz 40 Mark. uſw. die pariſer wirtſchaſtsverhandlungen Geſtern nachmittag fand eine dreiſtündige Unterredung Tren⸗ delenburas mit Chaumet ſtatt. Die franzöſiſche Antwort⸗ note auf die jüngſten deutſchen Zugeſtändniſſe wurde hierbei nicht überreicht. Dies ſoll erſt in der heutigen Vormittagsſitzung erfolgen. Nach einer amtlichen franzöſiſchen Auslaſſung ſei geſtern nachmittag in einigen Punkten eine Uebereinſtimmung nicht erzielt worden. während in anderen Punkten eine Einigung erfolgte. Die deutſche Delegation habe den Wunſch ausgedrückt, ſich erſt mit ihrer Regie⸗ rung in Verbindung zu ſetzen.— Die nächſte Vollſitzung die für die Verhandlungen von entſcheidender Bedeutung ſein wird, findet am Samstaa ſtatt. Kündigung der Handelsverträge mit Spanjien Berlin 3. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie das Ber⸗ liner Tageblatt aus zuverläſſiger Quelle gehört haben will, wird die Reichsregierung in den nächſten Tagen den deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag kündigen. Es ſei das die Einlöſung des Ver⸗ ſprechens, das die Regierung Luther den Deutſchnationalen für die Zuſtimmung zum deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag gegeben hätte. Der Außenminiſter ſei nur ſchweren Herzens auf die Kündigung eingegangen. 8 Preis 10 Pfenug 31. Juli 5 Mark, vom 1. Auguſt bis 14. Februar 2 Reichsmark, ee ereeee ee ee -w- P —— ee e —— nahe vorziehen möchte— wenn ſchon, denn ſchon! KReue Mannheimer Zeltung(mittag⸗Nusgade) Freikag, den 3. Juli 1925 2. Seite. Ar. 301 Erdteil und Kontinent Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke⸗Tokio Tokio, 31. Mai 1925. Unſer Kontinent, größer als irgend ein Erdteil, hat politiſche Meinungen der neueſten Zeit immer wieder— 7 verlockt, es bei der geographiſchen Halbierung nicht bewenden zu laſſen, ſondern von einem an-Europa, und Pan⸗Aſien der Zukunft zu reden. An das Pan⸗Amerika war man ja ſchon gewöhnt, von dem ſelbſtverſtändlichen Pan⸗Auſtralien zu ſchweigen, und nur von einem Pan⸗Afrika habe ich noch nichts gehört— das liegt an meiner Unbildung oder an der Schwerfälligkeit der er. Nun wird man von mir aus Tokio keine Beleuchtung des pan⸗ eurvpäiſchen Problems erwarten, das, wenn ich nicht irre, auf einem neuen Wiener Kongreß im nächſten Jahre erörtert und von Fran⸗ zoſen und Polen unterſtützt werden dürfte, wenn ſie ihren Kriegs⸗ grundbeſitz behalten, erweitern und mit deutſchem Betriebskapital ausbauen können. Der techniſche Ausdruck daflür iſt wohl„Siche⸗ rung“. der eine Geſichtspunkt ſpielt hier für mich eine n Rolle, ob 5— Sibirien und die beiden Indien zu dem Pan-Europa der Zukunft mitgehören. Und damit ſchlagen wir die aſiatiſche eite des kontinentalen Bilderbogens ſuf— Bilderbogen age i en, die beſonders wegen der vielen Köpfe 15 verſchiedener Ra beim Umdrehen eines ſolchen Blattes Eindruck machen müßten. Japan iſt heute der natürliche Zufluchtsort aller aſtatiſchen Flüchktlinge, ſofern ſie nicht Kommuniſten ſind. Nur ier können die von England verfolgten nationaliſtiſchen Inder chutz finden. Nicht minder ſicher fühlen ſich hier die Vertreter des ancien régime aus Rußland und den Randſtaaten, ferner Afghanen und nicht zuletzt Chineſen. Vielleicht hat jeder chineſiſche General ein Guthaben auf einer japaniſchen Bank. Auf den erſten Blick ſieht das ja ganz aus. Wie Feen aber bei dieſem innigen Zuſammengehörigkeitsgefühl die einzelnen Motive ſind, braucht man angeſichts der außenpolitiſchen Spitze gegen die Angel⸗ ſachſen und der innenpolitiſchen gegen den Kommuntsmus garnicht näher zu erörtern. Rur gemeinſamer Haß gegen den gleichen Feind kann Indien und zeitweiſe verbrüdern. Der Begriff iſt Dunſt. Geltung hat nur der oſtaſtatiſche, den Raſſe und Kultur als Säulen tragen, und ſelbſt dieſe Gedankeneinheit iſt noch eine unſichere Frage der Zukunft. 9 2 ein 4— Beiſpiele aus der letzten Zeit! Dem Schang⸗ haier Streik der chineſiſchen Arbeiter an den japaniſchen Baum⸗ wollfabriken iſt jetzt ein ähnlicher in unſerem früheren Tſingtau ge⸗ folgt, dieſes Mal mit der ernſten Wendung des Boykotks 95 paniſchen, ſodaß von der Regierung für ihre bedrängten Unter⸗ tanen ein Kriegsſchiff angefordert wurde. Gegen die Gewalttätig⸗ keiten der Streikenden einzuſcheriten, iſt die chineſiſche Polizei nicht fähig oder nicht geneigt, und es fragt ſich, was Proteſte bei der „Zentral⸗Exekutive“ in Peking erreſchen können. Selbſt wenn auch ier wieder ein R mit kommuniſtiſcher Propaganda von changhal aus beſtehen e 1 iſt doch zugleich die antijapaniſche Spitze erkennbar: ein ſchlechter nfang für Pan⸗Aſienl Beſſer verſteht 10 Japan ja mit dem nördlichſten China, deſſen Beherrſcher Chang Tſo Lin jetzt ſeinen Vertrauensmann Pu zu Be⸗ prechungen nach Tokio geſandt hat. Deffentlich kann jedoch in ab⸗ ehbarer Zeit nicht viel dahei e denn hier wird immer wieder betont, Japans Bezie ungen zur Mandſchurei ſeien rein wirtſchaftliche. Nicht einmal in China ſelbſt d. h. unter den Chineſen gegen einander, ſpielt der großchineſiſche Geſichtspunkt eine entſcheidende Rolle, ſondern allein die perſönliche Machtfrage der Generale. Wie guch in Deutſchland natürlich längſt bekannt iſt— und bei Ein⸗ 5 dieſer Zeilen wird die Entwicklung ſindeſhen eo ſein— ballen ſich die Kampfgruppen zuſammen. Es ſind ſchon wieder drei, denn Wu Pei Fu, deſſen Wiederkehr man ja vorausſehen konnte, hat Chekiang, Huan und Hupeh bereits als Einflußſphären in ſeiner Hand und dehnt ſeine erſtarkende Macht auf Szechnan aus, doch wohl ein bißchen mit Pfund und Dollar. Der chriſtliche General Feng 25 mit ſeinen 100 000 Soldaten Peking vor Changs heranrückenden en geräumt. Auch dieſe chineſiſche Bruderſchaft ſteht alſo ſchon mindeſtens im Zeichen offener Trennung. Rechnet man hinzu, daß Chang andauernd weiße Ruſſen d. h. zariſtiſche Flücht⸗ linge und Feng rote Ruſſen d. h. Kommuniſten in das Heer einſtellt, ergibt ſich ein ſo liebliches pan⸗aſiatiſches Geſamtbild, daß man hm den größeren Begriff des aſtatiſch⸗europäiſchen Konfinents bei⸗ Und das kleine Afrika kann man dann über Suez gleich mitzählen; ſo ſind doch die Neger untergebracht, deren Abweſenheit aus der Pan⸗Politik mich vorhin beunruhigte. Wle der Draht gemeldet haben wird, ſind kürzlich die beiden lapaniſchen Städtchen Kinoſakf und Toyooka an der Weſt⸗ küſte, die bisher faſt anz unberührt geblieben war, von einem e Erdbeben heimgeſucht und zerſtört worden. Groß iſt der Verluſt auch an Menſchenleben. Hätte da eine Großſtadt ge⸗ ſtanden, ſo würde man ein zweiten Pokohama⸗Unglück erlebt haben. Wenige age ſpäter bekamen auch wir in Tokio mehr zu ſpüren als 78 0 Um Mitternacht wurde das unterirdiſche Dröhnen und rauſen hörbar, das größere Beben begleitet, und das Haus er⸗ zitterte, wie von feindlichen Dämonen hin⸗ und hergeſchüttelt, ſo daß wir unſere Nachbarn aus den Türen laufen hörten, Dieſes neue Unglück nun an der Küſte hat die Japaner doch veranlaßt, dem Aus⸗ land— das bedeutet hier faſt immer die Angelſachſen— zu verſtehen zu geben, daß ſie durchaus allein imſtande ſeien, zu helfen und wieder aufzubauen. Suum cuique! Japan den Japanern, Oſtaſien den Oſtaſtaten! Das hat Sinn! Bei dem Wunſch„Aſien den Aſiaten!“ und„Europa den Europäern!“ edoch kann ich mir nichts mehr denken, wenigſtens ſolange ich in ſien bin. Aber wahrſcheinlich ſieht ſich von Wien und Paris aus alles ganz anders an. Und von Timbuktu aus hat man das Pro⸗ blem vielleicht noch garnicht einmal angeſchaut. Im Grunde geht es mich als Wiſſenſchaftler auch wenig an, und mir genügt das Eine: Deutſchland den Deutſchen! China und die Mächte Wie aus Peking gemeldet wird, ſind die e de Ainee zwiſchen den Vertrekern der Mächte und der chineſi 15 Regierung von dieſer wieder abgebrochen worden. die chineſiſchen For⸗ —3920 auf Verhandlungen über die Unruhen in Schanghai, auf grundſätzliche Vertragsreviſion wurden aufrecht erhalten. Die amerikanlſche Initiative Paris, 3. Jull.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem Newyork Herald wird aus Waſhington gemeldet, daß Staatsſekretär Kellogg geſtern an die Vertreter der Vereinigten Staaten in ris, London und Tokio den Auftrag richteten, ſich ſofort über den Standpunkt der betreffenden Regierungen, bei denen ſie akkreditiert ſind, bezüglich der chineſiſchen Frage und bezüglich der Einberu⸗ ung einer Konferenz nach Waſhington zu äußern. Die ereinigten Staaten wünſchen erſt die Antwort der Votſchafter ab⸗ eg bevor weitere Schritte getan werden ſollen. Es ſteht edoch feſt, daß die Einladungen zu dieſer Konferenz an die neun ächte gerichtet werden ſoll, die das Waſhingtoner Protokoll unter⸗ zeichnet haben, außerdem an Spanien, Dänemark und Schweden. Ichitſcherin oͤroht mit Rrieg (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau, 3. Juli. Der Kommiſſar des Auswärtigen, Tſchit⸗ ſcherin, ſprach heute über die engliſche Preſſe kampagne gegen Ruß⸗ kand. Tſchitſcherin ſprach ſehr heftig und erklürte, daß Lord Birken⸗ heads kürzliche Rede gegen die Sowfets auf einen Bru chder Be⸗ ziehungen zwiſchen den beiden Ländern hinarbeite. Die Konſe⸗ quenz hieraus, ſchloß der Kommiſſar, kann nurein Krieg ſein. — In ſtarken Worten ſind die Sowjetherren ſtets groß geweſen. „ Der ſächfiſche Landtag nahm einſtimmig einen kommunt tiſchen Antrag an, das Reich zu erſuchen, den Staatsgerich 1 951 aufzubeben. Erbitterte Kämpfe in Marokko Nach Meldungen aus Fez hat Abd el Krim ſeit zwei Tagen eine wütende Offenſive gegen das Zentrum und den Oſt⸗ flügel der franzöſiſchen Front entfeſſelt. Die Angriffe folgen ein⸗ ander ununterbrochen mit immer neuen Kräften, beſonders auch in der Nacht. Die Offenſive wird von dem Bruder Abd el Krims, Mohammed, geleitet, der Befehl erhalten haben ſoll, beſtimmte franzöſiſche Stellungen unter allen Umſtänden zu nehmen ohne Rückſicht auf die Verluſte. Die Nachtangriffe und Nachtmärſche ſind eine Neuerſcheinung in der Kampfweiſe der Marokkaner, mit der ſie allzugroße Verluſte durch franzöſiſche Flugzeugangriffe ver⸗ meiden wollen. Nach einem Privatbericht der„Chicago Tribune“ werden die Kämpfe auf beiden Seiten mit größter Erbitterung geführt. 8 London, 3. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der „Daily Mail“ wird aus Fez gemeldet, daß Abd el Krim bei ſeiner jetzigen Offenſive über 22 000 Mann kampffähiger Truppen verfügt. An vielen Stellen kam es neuerdings zu ſchweren Kämpfen, die bis zum Handgemenge geführt wurden. Die Franzoſen verteidigen ſich ſehr tapfer, doch ſind ſie an verſchiedenen Stellen vor den Riff⸗ ſoldaten zurückgewichen. Man nimmt an, daß ſich die Offenſive in den nächſten Tagen noch weiter entwickeln wird. 8 Die Marokkodebalte im Senat Der Senat hat der Regierung das Vertrauen ausgeſprochen und ihre Haltung in Marokko gebilligt und zwar einſtimmig mit 290 Stimmen. die Madrider verhanoͤlungen VParis. 3. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie aus Madrid berichtet wird, ſind die ſetzt zwiſchen Primo de Rivera und Mal vn gepflogenen Verhandlungen ſehrernſter Natur. Die ſpaniſchen Blätter„El Sol“ und„Liberal“ vertreten den Stand⸗ punkt, daß jetzt für Sranjen eine der wichtiaſten außenpolitiſchen Entſcheidungen bevorſtände. denn Spanien werde ſetzt mit Frankreich einen neuen Marokkovertraa ſchließen müſſen. Dieſer Ver⸗ trag werde für Spanien dieſelbe Bedeutung haben wie für Frank⸗ reich die in Ausſicht ſtehende Garantie Enalands wegen der Rhein⸗ arenze. Ebenſo wie Frankreich durch Enaland den Rhein garantiert erhält und wie England ſeine Streitkräfte zu Waſſer und zu Lande für dieſe Garantieveryflichtung einzuſetzen entſchloſſen iſt, ebenſo werde ſich Frankreich genötiat fühlen. den ſpaniſchen Beſitz in Marokko zu gaarantieren, denn ohne eine ſolche Garantie würde Frankreich Gefahr laufen, daß ſich im Rifgebiet feindliche Elemente feſtſetzen, die ſchließlich auch die franzöſiſchen Stellungen in Marokko erſchütttern würden. Aus dieſer Mitteilung der ſpaniſchen Preſſe iſt zu entnehmen, daß die Verhandlungen einen durchaus internatienalen Charakter haben werden. Man rechnet denn auch in Madrider Regierungs⸗ kreiſen mit der baldigen Beteiligung Englands an den ſchwebenden Marokkofragen, dies umſomehr, als von Span'en neuerdings die Tangerfrage aufgerollt worden war. Die Nachrichten über die Lage in Spaniſch⸗Marokko lauten neuerdings wieder ſehr ungünſtig. da Abd el Krim zu verſchiedenen Offenſivoperatſonen im Gebiszt von Tetuan übergegangen iſt. Die ſpaniſchen Truppen wurden an verſchiedenen Stellen zurückgedrängt. Nach den letzten Inſorma⸗ tionen ſteht eine allgemeine Offenſive ſowohl an der franzöſiſchen wie an der ſpaniſchen Front bevor. Gegen die ſchwarze Schmach „Dieſer Tage hielt in München der Notbund gegen die ſchwarze Schmach ſeine Jahreshauptverſammlung ab. Die Vor⸗ ſitzende Gräfin Bothmer konnte bei der Erſtattung des Fahres⸗ berichtes darauf hinweiſen, daß im bergangenen Jobre der Not⸗ bund einen ganz erfreulichen Aufſchwung zu verzeichnen gehabt habe. Er habe überall wieder Vertrauensleute in der Welt ge⸗ wonnen und das Bundesblatt„Die Schmach am Rhein“ wurde im ſteigenden Maße in der in⸗ und ausländiſchen Preſſe beachtet. Die Vorſitzende erklärte ferner, daß die Tätigkeit des Bundes auch durch die eventl. Räumung des Ruhrgebiets keineswegs beein⸗ trächtigt würde. Der Geſchäftsführer des Bundes, Freiherr von Branca, hob hervor, daß die Aufklärungsarbeit im In⸗ wie auch im Auslande über die Verhältniſſe in den beſetzten Gebieten unvermindert fort⸗ dauern müſſe. Es ſei beabſichtigt, die deutſche Ausgabe des Bun⸗ desblattes zu erweitern und beſonders auch den Intereſſen der Pfalz dienſtbar zu machen. Darauf hielt Geheimrat Dr. Wappes einen aufſchlußreichen Vortrag über die franzöſiſche Propaganda. arbeit am Rhein. ee eee eeeeeeeeeeeen, Im Zeichen des Mataja⸗Rurſes Munitlonsherſtellung mit kſchechiſcher Hilfe UI Berlin, 3. Juli.(Von unſerem Berliner Vertreter.) Der „Voſſiſchen Zeitung“ wird aus Wien über dort verbreitete Gerüchte gemeldet, wonach über die Errichtung einer ſtaatlichen Muni⸗ tlonsfabrik für den Munitionsbedarf des öſterreichiſchen Staates Verhandlungen ſchwebten. Das beſonders Intereſſante an der Nach⸗ richt ſei, daß der tſchechiſche Staqt an dieſer Fabrik beteiligt ſei und Aufträge für das tſchechiſche Heer auch dieſer Fa⸗ brik zuteil werden ſollen. Auf dieſe Weiſe würde Prag die Kontrolle über die Munition zerzeugung für das öſterreichiſche Heer— es han⸗ delt ſich um 30 000 vecht unzuverlöſſige ſozialiſtiſch organiſterte Krie⸗ ger— geſichert ſein. Als Unterhändler und Nominalbeteiligter fun⸗ giert die Pulverfabrik Roth in Preßburg. Ein Beteiligter der eng⸗ liſchen Mode ⸗ und Gemiſchtwaren⸗Firma Stone and Blyth in Wien ſpielt die Vermittlerrolle für das öſterreichiſche Heeresminiſterium. Wenn dieſe Nachricht zuträfe, könnte man ſagen, hier iſt einer der erſten und keineswegs erfreulichen Ausläufer des Kurſes von Mataja und der von ihm propagierten wirtſchaftlichen Zuſammen⸗ arbeit mit den Nachfolgeſtaaten zu ſehen. Man wird der„Voſſ. Ztg.“ nur recht geben können, wenn ſie in Erläuterung ihrer Wiener Mel⸗ dung ſchreibt:„Man kann natürlich auch die Gründung einer Muni⸗ tionsfabrik unter tſchechiſcher Mitarbeit als„wirtſchaftliche Zuſammen⸗ arbeit“ betzeichnen. Man wird aber auch anderen Leuten nicht ver⸗ übeln dürfen, daß dieſen der wirtſchaftliche Wert der Herſtellung von Kriegsbedarf für eine Ententemacht nicht ohne welteres einleuchtet, daß ſie zum mindeſten aber in dem Pulver, das dort hergeſtellt wer⸗ den ſoll, eine kleine Priſe politiſches Salz vermutet, die unter Um⸗ ſtänden auf den gemeinſamen Zuſammenhalt des öſterreichiſchen und des deutfchen Reichs keine befruchtende Wirkung hahen könnte.“ Falſche Gerüchte Berlin, 2. Jull.(Von unſerem Berliner Büro.) Trotz be⸗ reits erfolgter amtlicher Richtigſtellung ſind neuerdings Gerüchte ver⸗ breitet worden, wonach Fälle von ſpinaler Kinderlähmung in Oſtſeebädern vorgekommen ſeien. Von amtlicher Seite wird uns demge enüber mitgeteilt, daß nach Auskunft der zu tändigen Regie⸗ rungsſtellen in keinem deutſchen Oftſeebad in dieſem Jahre ein ſolcher Fall vorgekommen iſt. Nach Auskunft des agiſtrats Zoppot iſt auch im Freiſtaatgebiet danzig kein Fall von Kinderlähmung ge⸗ meldet worden. der Nanſchbacher Fall vor dem Kriegsgericht Vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau fanden geſtern in den ee Verhandlungen gegen die am Tage vor Fronleichnam von franzöſiſchen Gendarmen verhafteten Einwohner von Ranſchbach ſtatt, von denen einer bekanntlich wenige Tage ſpäter imm Landauer Unterſuchungsgefängnis ſeinem Leben ein Ende ge⸗ macht hat Die Anklage lautete gegen den 22jährigen Winzer Kark Morio auf Waffenbeſitz, Beleidigung und Widerſtand gegenüber Vertretern der Beſatzungsbehörde, gegen ſeinen Vater, den 517jährigen Bürgermeiſter Michael Morio wegen Beleidigung: gegen den Maurer Alois Breitſch wegen Waffenbeſitzes und gegen ſeinen Vater Maurer Breitſch wegen Verheimlichung der Waffe gegen⸗ über den hausſuchenden Gendarmen, gegen den 50 Jahe alden Win⸗ zer Scherthan wegen Beleidigung und gegen den 38 Jahre alten Kruſe und die 32jährige Amalie Doll geb. Müller wegen Auf⸗ reizung der Vevölkerung. Der junge Morio gab bei ſeiner Vernehmung den Beſitz der Waffe zu, ebenſo die Aeußerung:„Die Reichswehr iſt ſchöner als die franzöſiſche Armee“, die von den Gendarmen als Beleidigung auf⸗ gefaßt wurde Er beſtritt jedoch ganz entſchieden, Widerſtand ge⸗ leiſtet zu haben. Auf ſeine Frage, was man von ihm wolle, ſei er gefeſſelt und ohne Grund geſchlagen worden. Bürgermeiſter Morio ſtellte gleichfalls nachdrücklich jede Abſicht einer Beleidigung in Ab⸗ rede. Er habe nach dem Grund der Verhaftung ſeines Sohnes ge⸗ fragt und da er keine Antwort erhielt; ſich geäußert, daß er„nach Landau“ zum General ginge, wenn er von den Gendarmen keine Antwort erhalte. Der Vater des wegen Waffenbeſitzes Angeklagten Breitſch beſtritt die Mitwiſſerſchaft um die Waffe. Der wegen der Aeußerung„denen gehören die Hälſe abgeſchnitten“, die er beim Ab⸗ transport der Gefangenen machte, angeklagte Scherthan erklärte, daß dieſe Aeußerung ſich nicht im mindeſten auf die Gendarmen bezogen habe, ſondern auf die Feiglinge gemünzt geweſen ſei, die den jun⸗ zen Morio des Wafſenbeſitzes denunziert hätten. t Auch die dem Angeklagten Kruſe zur Laſt gelegte Verurſachung eines Aufruhrs iſt nach der Ausſage Kruſes durchaus harmloſer Na⸗ tur: er hat lediglich den Vater des jungen Morio benachrichtigt und ihn ſpäter nach der Urſache der Verhaftung befragt. Der echt weib⸗ liche Schrei der Frau Doll:„Ach Gott, ſie ſchlagen ihn tot“ und ihr Laufen zum Bürgermeiſter iſt nach ihrer Ausſage auf ihre Angſt zurückzuführen, die ſie empfand, als die Gendarmen den fungen Morio mit Fäuſten bearbeiteten. Uebrigens ſeien ſchon ſo viele Leute zuſammengelaufen geweſen, daß ſie nicht als Urheberin eines Aufruhrs in Frage kommen könne. Die Ausſagen der vier Gendarmen, die an dem Vorfall beteiligt waren, ergeben, abgeſehen von dem Waffenbeſitz, keinerlei Anhalts⸗ punkte für die den Angeklagten zu Laſt gelegten Vergehen. Die drohende Haltung des jungen Morio war nach der Ausſage des einen Gendarmen in deſſen Geſicht(1) zu erblicken. Ebenſo ſubjek⸗ tiv iſt die Auffaſſung der Beleidigung in dem Ton der Frage des beſorgten Vaters Morio. Gegenüber dem Vorwurf, den ſungen Morio grundlos mit Fäuſten und mit der Peitſche mißhandelt zu haben, erklären ſie, Morio nur„beherrſcht“(maitrisé) zu haben, ebenſo wollen ſie den Kruſe nicht geſchlagen, ſondern ihm auf das Laſtauto hinaufgeholfen haben, da er nicht allein hinaufgekom⸗ men ſei. Gegenüber dieſen ſchwachen Belaſtungszeugen ergab die Ver⸗ nehmung der deutſchen Zeugen übereinſtimmend, daß der junge Morio geſchlagen worden iſt, ſogar mit der Peitſche ins Ge⸗ ſicht. Dieſer Umſtand wird von drei Zeugen bekräftigt. Auch die Mißhandlung des Kruſe wird von zwei Zeugen bewieſen. Ebenſo wurde die Harmloſigkeit der angeblich beleidigenden und aufreizen⸗ den Aeußerungen des Angeklagten Scherthan durch die Zeugenver⸗ nehmung einwandfrei dargelegt. Der Anklagevertreter hatte gegenüber dieſem Ergebnis der Beweisaufnahme kein leichtes Spiel Die Anklage wegen Belei⸗ digung durch den Vergleich zwiſchen Reichswehr und franzöſiſcher Armee erſchien ihm zwar ſelbſt ſo lächerlich, daß er nicht weiter da⸗ rauf einging. 1 5 verſteifte er ſich auf die beiden Fälle von Wefſonbeſitz und beſchränkte ſich im übrigen unter völliger Außer⸗ achttaſſung der Beweisaufnahme auf die Wiederholung der Anklage⸗ punkte. Er beantragte für fämtliche Angeklagte Geldſtrafen, deren Höhe er dem Gerichtshof überließ. Der erſte Verteidiger Rechtsanwalt Dr Führ ⸗Frankfurt ſchil⸗ derte ausführlich die parteipolitiſche Spaltung in Ranſchbach, die zu der Denunziation des jungen Morio geführt habe Von einer dro⸗ henden und feindſeligen Haltung könne bei keinem der Angeklagten die Rede ſein. Dem Vater des jungen Breitſch müſſe geglaubt werden, daß er von der Waſſe ſeines Sohnes nichts gewußt habe. Der zweite Verteidiger Dr. Charles Bourthoumioux⸗Straß⸗ burg ſchloß ſich dieſen Ausführungen an. Nach vierſtündiger Verhandlung wurde das Arkeil verkündet. Der Gerichtshof ging über den Antrag des Staalsan⸗ walts erheblich hinaus und verurteilte Karl Morio wegen dro⸗ hender Haltung gegenüber der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde und wegen Waffenbeſitzes zu drei Monaten Gefängnis und drei⸗ hundert Mark Geldſtrafe; wegen der Bemerkung über die Reichswehr wurde die Schuldfrage mit 4 gegen 1 Stimme verneint. Bürger⸗ meiſter Michael Morio erhielt unter Beicghung der Schuldfrage wegen drohender Haltung mit 3 gegen 2 Stimmen 15 Tage Ge⸗ fängnis und einhundert Mark Geldſtrafe; Alois Breitſch wrgen Waffenbeſitzes 1 Monat Gefängnis und zweihundert Mark Geldſtrafe; Peter Breitſch hundert Mark Geldſtrafe; Schor⸗ than wegen drohender Haltung(mit 4 gegen 1 Stimme) 15 Tage Gefänganis: Kruſe wegen des gleichen Delikts ebenfalls 15 Taae Gefängnis. Frau Doll wurde freigeſprochen. Den Verurteilten wird die Unterſuchungshaft(ſeit 10. Juni) angerechnet. Sadiſche Politik Landtagswahlen am 25. Oktober Entgegen anderslautenden Preſſemeldungen berichtet die„Neue Bad. Landesztg.“, daß der Termin für die badiſchen Landlagswahlen vorausſichtlich auf Sonntag, den 25. Oktober ds. Is., feſtgeſetzt werden wird. Letzte Meloͤungen Verhaftung des Landrats von Liebenwerda — Liebenwerda, 3. Juli. Heute vormittag wurde der Landrat des Kreiſes Liebenwerda, Vogel, auf Veranlaſſung der Staatsan⸗ waltſchaft verhaftet. Gegen Vogel wurden im Zuſammenhang mit Finanzſkandalen des Kreiſes Liebenwerda ſchwere Vorwürfe erhoben. Eleichzeitig ſollte in Berlin der Sparkaſſendirektor des Kreiſes Lie⸗ benwerda, Merres, verhaftet werden. . — Hannover, 2. Juli. Ein in der Geſchichte der Techniſchen Hochſchule in Hannover bisher wohl 91058 daſtehender Fall ereignete ſich bei der Rektoratsübernahme. Die Studenten ſtreikten. Sie hatten den neuen Rektor wiſſen laſſen, daß ſich dieſe Maßrege⸗ lung nicht gegen ihn, ſondern gegen den bisherigen Rektor Prof. Dr. Vetterkein richten ſolle wegen ſeines Verhaltens im Falle Leſſing. *Der lekkländiſche Außenminiſter Meirowicz trifft heute in Berlin ein und wird morgen zu einer Rückſprache von Außen⸗ miniſter Dr. Streſemann empfangen werden. Meirowicz iſt der langjährige Leiter der lettländiſchen Außenpolitik. Reichskanzler d. D. Guſtav Bauer iſt nicht, wie die„Rote Fahne“ meldet, zum Direktor der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe in Berlin ernant worden. Dies iſt vielmehr ſeit dem 1. April ein Herr Ka Veuer. Aus der Namensgleichheit iſt dann die falſche Mel⸗ du eeereneeerreKeernrrn e Vorkriegszeit der ſtellung. Freſtag, den 3. Jull 1925 Keue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗ANusgabe] 3. Seile. Nr. 301 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Jahrtauſendfeier der Rheinlande— Das Rathaus der Sladt Aachen, deſſen Kaiſer⸗ ſaal durch Jahrhunderte der Schauplatz der Arönungszeremonien deulſcher Könige war— Im Nymphenburger Hirſchgarlen — der Dichter von„Alt Heidelberg“— Sechzig Jahre Deutſches Seerektungs⸗ werk— Amerika baut ſich ſeine Rotor⸗ Boote ſelbſt— Amerikaniſche Tank ⸗ und Flugzeugmanöver mit Bombenabwürfe und Gasangriffen— Jußball und Publikum— Turn- und Sportwoche der Reichshaupiſtadt— Im Seebad. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag-Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannbeimer Seitung ein⸗ 2 5 0 ſchließlich Bilderbeilage.. monatlich Mle. Abbau der verwaltungsgebühren Die Induſtrie⸗ und Handelskammer Niederſachſen⸗Kaſſel iſt in Bleſen Tagen für eine Neuregelung der Erhebung von Verwaltungs⸗ eingetreten, und das mit vollem Recht: denn das Erhebungs⸗ ſyſtem überhaupt iſt in einer Zeit, da die Wirtſchaft ohnehin ſchon eine außerordentlich hohe ſteuerliche Gefamtbelaſtung be tragen hat, unhaltbar. Ueberdies ſtehen die Gebühren, die man der Wirtſchaft noch aufbürdet, in gar keinem Verhältnis zum behördlichen Zeit⸗ und Arbeitsaufwande, ſie können auf die Beziehungen zwiſchen Staat und Wirtſchaft ſchließlich auch nur ſtörend einwirken. Iſt ſonach eine weſentliche Einſchränkung der zahlreichen Gebühren⸗ arten zu fordern, ſo iſt ferner auch die Höhe der Gebühren, die meiſt das Vielfache der in der Vorkriegszeit allgemein üblichen Sätze 5 0 0 und in vielen Fällen innerhalb weitgeſteckter Spannen nach der Leiſtungsfähigkeit von den Betrieben erhoben werden, zu beanſtanden. Gerade deſe Spannung innerhalb einer Gebühr ſind nach Möglichteit zu vermeiden und, ſoweit Gebühren überhaupt ge⸗ vechtfertigt„durch maßvolle, feſte Gebührenſätze zu erſetzen. Auskünfte ſtaatlicher Verwaltungsſtellen müſſen wie es in der Fall war, grundſätzlich von jeder Auskunftsgebühr freigeſtellt werden. Gebührenfrei ſind nur ſolche Amtshandlungen, die„überwiegend em öffentlichen Intereſſe“ erfolgen, und der mündliche Verkehr. Wie aber der Begrfiff„überwiegendes öffentl. Intereſſe“ ausgelegt wird, dafür brachte vor kurzem ein Berliner Blatt folgendes bezeichnendes Beiſpiel: Der Bewohner eines Hauſes ſtellt feſt, daß in ſeinem oder einem Nachbarhauſe eine Wohnung ſeit Monaten unbenutzt iſt. Er hält ſich für verpflichtet, dem Wohnungsamt von ſeiner Wahrneh⸗ mung Kenntnis zu geben und erwartet ein ſofortiges Eingreifen der Behörde. Prompt— in dieſem Punkte leiſten die Behörden nicht ſelten überraſchend ſchnelle Arbeft— erhält er eine Zuſchrift, durch die ihm mitgeteilt wird, daß in Sachen ſeiner Anzeige nichts unter⸗ nonmen werden kann, bevor er nicht eine Verwaltungsgebühr von ſagen wir 5„ eingeſchickt hat. Das iſt dem ehrlichen Manne doch zu bunt, er beſchwert ſich beim Zentralamt für das Wohnungsweſen und erhält von dort die liebenswürdige Aufforderung 10% Gebühren einzuſenden, damit in eine Nachprüfung ſeiner Beſchwerde eingetreten werden kann. Für den Fall der Nichtzahlung wird ſeine Mitteilung an das Wohnungsamt als erledigt angeſehen. Der rabiat gewordene Volksgenoſſe wendet ſich an den Oberpräſidenten. Ergebnis das gleiche. Der ganze Widerſinn, die ganze Verſtiegenheit dieſer Gebühren⸗ ordnung, die als das troſtloſeſte Geſetzwerk der Inflationszeit zu be⸗ zeichnen iſt, zeigen ſich aber erſt dann im hellſten Lichte, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß die Gebühren zu zahlen ſind, wenn ein Antrag abgelehnt wird. Wenn z. B. der Beſitzer eines Gaſthauſes aus irgend einem Grunde eine Verlängerung der Polizeiſtunde beantragt und darauf eine ablehnende Antwort erhält, ſo hat er für dieſe Ant⸗ Jbei der ich mich gerade aufhielt. Fkreudig begrüßten Anfang gemacht. daß dem Beiſpiel der Reichshauptſtadt recht bald andere Stadever⸗ waltungen in möglichſt großer Zahl folgten. wort auch noch Beträge von 20 bis 100 zu zahlen. Man kann ſich ungefähr vorſtellen, wie auf dieſe Weiſe die Liebe zum Staate ge⸗ ſtärkt wird. In einem Fachblatte erzählte kürzlich ein Berliner Rechtsanwalt u. a. folgendes:„Ich telephonierte eines Tages nach Eſſen, nicht vom eigenen Apparat, ſondern von dem einer befreundeten Familie, Nach Abſchluß des Telephonats fragte ich beim Fernamt, was das Geſpräch koſtet, um die Gebühren bei der Familie zu bezahlen, deren Telephon ich benutzte. Das Fernamt ſagte mir: Das Geſpräch koſtet 7 Rm., dazu kommt eine Auskunftsgebühr von 15 Pfg. Dieſe Gebühr entſtehe dadurch, daß Beamte in Tätigkeit geſetzt werden, die feſtſtellen müſſen, was mein Geſpräch koſtet.“ Der Rechtsanwalt ſagt mit gutem Grunde:„Viel⸗ leicht machen ſich andere Geſchäfte dieſes Prinzip zunutze und erheben „Auskunftsgebühren“, wenn man fragt, was man zu bezahlen hat. Derartige Kurioſa ließen ſich in Maſſe beibringen. Wenn man ſich nun noch vorſtellt, daß die Einnahme aus dieſer im September 1923, alſo in der ſchlimmſten Inflationsperiode, vom Preußiſchen Landtage geſchaffenen Gebührenordnung eine höchſt ge⸗ ringfügige iſt— 2 Millionen Mark 1924 für Preußen—, daß die Arbeit der Behörden dadurch verlangſamt, der Staatsbürger ver⸗ ärgert und der Verkehr mit den öffentlichen Verwaltungen erheblich lerſchwert wird, ſo kann man nur wünſchen: Fort mit dieſer unſin⸗ nigen Verwaltungsgebührenordnung! Die Berechtigung dieſes Wun⸗ ſches, der in weiten Kreiſen des Volkes allgemein iſt, wird hoffent⸗ lich auch der Preußiſche Landtag anerkennen und die Konſequenzen ziehen, indem er von dem ihm im Geſetz vom 29. September 1923 gegebenen Rechte der Aufhebung recht bald Gebrauch macht. Berlin hat mit dem Abbau der ftädtiſchen Verwaltungsgebühren bereits einen, wenn auch ſchüchternen, ſo doch von der Bürgerſchaft Es wäre ſehr wünſchenswert, wirtſchaſtliches und Soziales Die Aufallverſicherung bei gewerblichen Berufskrankheiten Mit dem 1. Juli 1925 trat die Verordnung des Reichsarbeits⸗ 5 miniſters über Ausdehnung der Unfallverſicherung auf gewerbliche Berufskrankheiten vom 12. Mai 1925 in Kraft. Damit wird die deutſche Reich⸗verſicherung um ein wichtiges Rechtsgebiet erweitert. Zum Verſtändnis für dieſen Ausbau der Gewerbehygiene iſt feſt⸗ zuſtellen, daß nach der bisherigen Auslegung der Unfallverſicherung der Unfall ein plötzliches Ereignis, eine kurze einmalige Einwir⸗ kung der Schadensurſache iſt. Eine Einwirkung, die ſich auf einen längeren Zeitraum als eine Arbeitsſchicht erſtreckt, wird im allge⸗ meinen nicht mehr als Unfall angeſehen. Während alſo 3z. B. die Erkrankung infolge einmaligen Einatmens giftiger Gaſe während der Berufsarbeit als Unfallfolge entſchädigt wird, tritt die Unfallver⸗ ſicherung nicht ein, wenn dem Körper eine⸗ Arbeiters bei länger dauernder Tätigkeit in einem Betriebe wiederholt kleine Mengen von Giften zugeführt werden, die jede für ſich allein keine Geſund⸗ laſſen und damit ſeine Erwerbsfähigkeit ſchwächen und zerſtören. Die Forderung iſt daher berechtigt, daß auch ſolche Erkrankungen durch die höheren Leiſtungen der Unfallverſicherung entſchädigt wer⸗ den. Wenn das bisher nicht geſchehen iſt, ſo lag es an den Schwie⸗ rigkeiten bei der Durchführung der geforderten Verſicherung. Die Umſchreibung der zu entſchädigenden Krankheiten iſt ſchwierig. Der Nachweis, daß eine Krankheik auf die Berufsarbeit zurückzuführen iſt, z. B. bei der Tuberkuloſe, iſt in vielen Fällen unmöglich. Wird eine ſolche Krankheit der höheren Entſchädigung unterſtellt, ſo iſt die Folge, daß viele Anſprüche erhoben werden, die abgewieſen werden müſſen, weil ſie nicht„nachweislich“ auf die Berufstätigkeit zurückzuführen ſind. Dazu kommt, daß die ärztlichen Anſchauungen darüber, ob beſtimmte Krankheiten mit der Berufsarbeit zuſammen⸗ hängen, dauernd im Fluſſe ſind, ſodaß vielfach nur Aerzte mit be⸗ ſonderer Vorbildung in der Lage ſind, ein einwandfreies Urteil ab⸗ zugeben. Unter ſolchen Umſtänden beſchränkt ſich die Verordnung des Reichsarbeitsminiſters auf eine vorſichtige Auswahl gewerblicher Be⸗ rufskrankheiten(Erkrankungen durch Blei, Phosphor, Queckſilber, Arſen, Röntgenſtrahlen, Hautkrebs. Wurmkrankheit und einiges an⸗ dere), während im übrigen der Miniſter Richtlinien über die hierher gehörigen Krankheitszuſtände nach dem jeweilign Ergebnis wiſſenſchaftlicher Forſchung aufzuſtellen ermächtigt wird. Die Unter⸗ ſtellung der gewerblichen Berufskrankheiten unter die Unfallver⸗ ſicherung bedeutet, daß nach letztezer die Entſchädigung gewährt wird. Bei einer Erkrankung ſind als Leiſtungen Krankenbehandlung und für die Dauer der(völligen oder teilweiſen) Erwerbsunfähigkeit Rente zu gewähren. Die Verordnung führt daneben noch eine ſog.„Uebergangsrente“ ein, nämlich für ſolche Fälle, bei denen nach ärztlichem Befunde der Uebertritt des Verſicherten in einen anderen Beruf ſich als geboten erweiſt. Stirbt ein Verſicherter an einer ge⸗ werblichen Berufskrankheit, ſo ſind den Hinterbliebenen Sterbegeld und Rente zu gewähren. Die Leiſtungen, die inhaltlich die gleichen wie beim Unfall ſind, gehen ausſchließlich zu Laſten der Unter⸗ nehmer, nicht auch der Verſicherten. Nutzbringende mittelbare und unmittelbare Wirkungen von der neuen Verordnung verſpricht man ſich auf die Geſundheitsverhält⸗ niſſe, beſonders die Krankheitsverhütung. Die neuzeitlichen Beſtre⸗ heitsſtörung verurſachen, die ihn aber durch ihre Häufung erkranken bungen ſind bekanntlich darauf gerichtet, 1. ſür bie Be möglichſt zu verhüten, und hierauf legt auch die Fürſorge für die Bekämpfung ge⸗ werblicher Verufskrantheiten großes Gewicht. Dazu gehört die rechtzeitige und ſachgemäße Durchführung aller den Verſicherten und Erkrankten ſchützenden Vorbeugungsmaßnahmen. Der neue 91.— der Reichsverſicherung trat, wie eingangs er⸗ wähnt, mit dem 1. Juli in Kraft. Doch wird eine gewiſſe ück⸗ wirkung ſeiner Geltung inſofern zugeſtanden, als ſchon die Be⸗ ſchäftigung im erſten Halbjahr 1925 zur Inanſpruchnahme der Ent⸗ ſchädigung berechtigt ſein ſoll. Städtiſche Nachrichten Fliegenſänger Jeden Augenblick klingelt es draußen; wenn man hinaus komml, ſoll man Streichhölzer, Schnürſenkel, Schuhwichſe, Stecknadeln, Ta⸗ ſchentüchern oder ähnliche„notwendige“ Gegenſtände kaufen, die man gewöhnlich ſchon hat. So gern man es tut, einmal hört doch das Be⸗ dürfnis auf, beſonders, wenn es ſich um Fliegenfänger handelt. In der letzten Woche ſchienen ſich alle Händler verabredet zu haben, nur noch Fliegenfänger anzubieten. Es kamen zwar auch noch welche mit Streichhölzern, aber mindeſtens jeder zweile pries in be⸗ weglichen Worten ſeine Fliegenfänger an. Als der erſte klingelte, kaufte man gern, auch dem zweiten und dritten nahm man etwas ab, dann wurde man vorſichtiger und fragte, ob man ihnen keinen grö⸗ ßeren Gefallen tun könne, wenn ſie etwas zubeſſen bekämen. Lehnten ſie ab, dann hatte man einen auten Grund, ſie eine Treppe höher zu ſchicken, bis dann ein alter gebrechlicher Mann oder ein Invalide dam, der einem wieder das Herz rührte. Das Wirtſchaftsgeld der Hausfrau iſt nicht gerade dazu beſtimmt, alle möglichen Sachen zu kaufen, die ſie in Geſchäften wohlfeiler be⸗ kommt oder die ſie gar nicht braucht. Na, aber man tut, was man kann. Den erſten Fliegenfänger habe ich an der Lampe aufgehängt, den andern überm Schreibtiſch; mein Mann ſollte Ruhe haben, wenn er mittags ſeine Poſt erledigt. Der dritte kam in die Küche, der vierte auf den Flur, der fünfte ins Schlafzimmer, der ſechſte in die Speiſekammer. In der Fremdeaſtube war keiner nötig. Die anderen behielt ich zurück. Nun hängt überall ſtarr ſolch braunez Ding herab: die Fliegen gehen auf den Leim und ſind tatſächlich weniger ge⸗ worden; aber man bleibt auch mal mit dem Haar dran hängen, wenn man nicht aufpaßt, und es iſt nicht gerade ein erhebender An⸗ blick beim Eſſen, die Tiere ſterben zu ſehen. Auf Wunſch meines Mannes habe ich die Fliegenfänger entferm und alle zuſammen in die Fremdenſtube gehängt, wo ſie nun ihre e tun mögen. enn nun irgend einer von den Leſern Einfluß haben ſollte den Einkauf der„fliegenden“ Händler, dann bitte ich ihn 8910 19 im Namen anderer Hausfrauen) ihm einen Wink zu geben, daß der Tipp mit den Fliegenfängern nicht mehr zieht und daß ſie ſich num etwas anderes neben Streichhölzern, Schnürſenkeln, Schuhwichſe, Stecknadeln, Daſchentüchern erſinnen ſollen. E. R. * O Dr. Schacht in Mannheim. Wie wir von der Direktion der Reichsbank erfahren, wird Reichsbankpräſident Dr. Schacht gele⸗ gentlich ſeines Beſuches der neuerrichteten Reichsbankfiliale Kaiſers⸗ lautern am 7. Juli nach Mannheim kommen. Dr. Schacht wird vormittag die hieſigen Reichsbank beſichtigen und im Anſchluß daran nach Ludwigshafen fahren, wo nach der Einnahme eines Früh⸗ ſtücks im Büro der Handelskammer Ludwigshafen eine kurze nicht⸗ öffentliche Beſprechung ſtattfindet. Dr. Schacht wird den Abend in befreundeten Mannheimer Familien zubringen und am andern Tag nach Kaiſerslautern fahren. Durchgangsverkehr Holland—Mannheim—fonſtanz. In den ſeit Beginn des Sommerfahrplans bereits mehrmals verbeſſerten Durchgangsverkehr Holland—Rheinland—Süddeutſchland wird nun ein neuer Wagen, durchlaufend von Holland über den Schwarz⸗ wald bis zum Bodenſee geſchaffen. Es handelt ſich um die Ein⸗ ſtellung eines Kurswagens von Amſterdam nach Kon⸗ ſtanz und zurück über Krefeld, Köln, Mainz, Ludwigshafen, Mannheim, Karlsruhe, Offenburg, Triberg, Villingen in den fahrplanmäßigen Schnellzug PD 1635164 bis Baſel. Da nördlich von Köln auch ein entſprechender Flügelzug nach Duisburg, Eſſen und Dortmund verkehrt, ergibt ſich auch eine weſentliche Verbeſſerung des Verkehrs von Norddeutſchland nach Süddeutſchland. Der Wagen⸗ durchlauf iſt zunächſt bis Mitte September vorgeſehen. O Senkung des Milchpreiſes. Der Milchpreis wurde um zwei Pfennig ermäßigt und beträgt nun wieder 34 Pfennig für den Liter. Dieſe Nachricht dürfte von den Hausfrauen, die ja noch mehr als die Männer mit dem Pfennig rechnen, um mit dem Haushal⸗ tungsgeld auszukommen, mit großer Freude aufgenommen werden. Leider wird die Freude aber ſofort getrübt, denn dieſe Meldung ſtammt aus— Karlsruhe und nicht aus Mannheim, das erſt vor einigen Tagen ſeinen Milchpreis um 2 Pfg. erhöht hat, weil durch die langandauernde Trockenheit eine erhebliche Verſchlechterung der Futterverhältniſſe eingetreten ſei. Dabei muß allerdings be⸗ merkt werden, daß in Karlsruhe für den Liter Milch ſchon bisher 36 Pfennig bezahlt werden mußte. Beſcheidenheit, ein Schmuck des Mannes, ſteht jedem fein, doch doppelt jenem, der Grund hätte ſtolz zu ſein. F. Rückert. 5 0 hineſiſches Theater Von Dr. Hans Benzmann(Berlin) Der holländiſche Dichter Henri Borel, der viele Jahre in Indien 8 Ehne gelebt hat, iſt auch ein anſchaulicher Schilderer oſtaſtatiſcher Verhältniſſe, namentlich Interpret der chineſiſchen Philo⸗ ſophie, der Götter⸗ und Heldenlehre. Ebenſo verdienſtpoll wie originell iſt ſein Buch„Weisheit und Schönheit in China“. Borel iſt Dichter und Menſchenfreund, aber weil er kein Gelehrter iſt, weiß er gerade das, was über ein Volk wiſſenswert iſt, die charakteriſtiſchen Momente des Volksweſens und der Kultur in plaſtiſcher Deutlichkeit, in lebhafter Darſtellung dem Leſer vor Augen zu führen. So berichtet er auch über Theatervorſtellungen, die er in der Stadt Amoy geſehen hat. Das chineſiſche Theater iſt kein beſtändiges, es beſteht kein Theatergebäude. Das Theater iſt für das Volk und exiſtiert durch das Volk, das heißt, wenn einer der Feſttage und Ge⸗ burtstage des Volksheiligen(Buddhas 9..) iſt, dann zirkultert unter den Einwohnern eine Liſte. Jeder Chineſe opfert gern ein bißchen „eeſh“, und ſo iſt die Aufführung geſichert. Die ühne wird im Freien errichtet auf einem geeigneten Platze, gegenüber einem Tempel 3. B. Es iſt eine einfache Eſtrade, weiter nichts. Kuliſſen und Dekorationen gibt es nicht. Ebenſowenig gibt es Plätze für die Zu⸗ ſchauer. Wer ſitzen will, muß ſeinen Skuhl mitbringen. Der Ein⸗ tritt iſt umentgeltlich, da alles ſchon bezahlt iſt— vom ganzen Volke. Wundervoll ſchildert Borel den Geſamteindruck einer ſolchen Vor⸗ Es wird den ganzen Tag geſpielt. Beſonders aber bei bend wirken die chineſiſchen Theatervorſtellungen ſchönl In der lamen Abendluft ſitzen die in hellblau oder grün gekleideten Chineſen unter den mächtigen Zweigen der großen Bäume: andere ſtehen graziös gelehnt gegen die Pfeiler eines Tempels in der vornehm⸗ machläfſigen Haltung, die jedem Orientalen etwas Maleriſches verleiht. Es herrſcht eine ehrfurchtspolle Stille unter dieſen Hunderten von Zuſchauern, die dem Europäer faſt unglaublich erſcheint, zumal man nirgends einen Poliziſten oder Soldaten ſieht. Es wird ſogar nie⸗ mals applaudiert. Die Stücke, die aufgeführt werden ſind zumeiſt klaſſiſche z. V. der Tong Su(d. h. Dinge der Thang⸗Dynaſtie) oder der Tſing Ton (d. h. Kampf im Oſten). In dieſen Stücken haben die Kümpfe der Chineſen, als ſie noch die Eroberer von ganz Oſtaſien waren, eine theatraliſche Bearbeitung gefunden. Wir finden in ihnen Wunder wieder, wie ſie ähnlich in dem Nibelungenliede und anderen Helden⸗ liedern vorkommen. Es gibt darin unverwundbare Helden, berühmte Schwerter, Wunderkappen, die unſichtbar machen, Zauberſprüche, auf welche hin Heere von Dämonen zu Hilfe eilen. Es kommen darin Weltbrände vor, die ganze Heere vertilgen. All das Kindliche, Un⸗ wahre, Unbeholfene, aber auch das Grandioſe, Rieſenhafte und Gött⸗ liche der romantiſchen Heldenſage offenbart ſich in dieſen chineſiſchen Dramen. Und das Wunderliche und das Wundervolle: Dieſe Ro⸗ mantik wird auf der Bühne in einer ebenſo kindlichen als impoſanten Weiſe dargeſtellt. Die chineſiſche Bühne kennt, wie geſagt, keine Dekorationen und Montierungen; aber es iſt jenes überwältigende Starke, jenes einfach Große darin das der großen Kunſt eigen iſt. Shaleſpeares Dramen wurden ja auch zuerſt ſo aufgeführt. Stun⸗ denlang währen bei Tag und Nacht die Aufführungen und ſtunden⸗ lang ſtehen die Zuſchauer davor in ſtiller Andacht. Es iſt doch gewiß nichts Primitiveres denkbar als ein Theater, auf dem der Schau⸗ ſpieler, wenn er eben abgetreten iſt, ſich ruhig auf der Bühne neben⸗ hin ſtellt, ein Täßchen Tee trinkt oder ſeine Pfeife anſteckt und mit einem der Figuranten ſich unterhält. Auch werden auf der Bühne die Gewänder gewechſelt, ſogar dicht hinter dem Helden, der noch in der Halle iſt. Man kann ſehen— ohne daß dies irgend zu verbergen geſucht wird—, wie ein Schauſpieler ſein Geſicht bemalt oder ſeinen Bart feſtklebt vor einem kleinen Spiegel. Wenn auf der Bühne zwei lange Stöcke aufgerichtet werden, mit einem Segeltuch dazwi⸗ ſchen, ſo ſtellt dies eine Stadtmauer dar. Wenn man mit den Hän⸗ den die Bewegung des Ruderns macht, ſo ſtellt die Bühne die See vor, und die Spieler befinden ſich auf den Schiffen. Ein kleines Pulverflämmchen iſt ein Weltbrand, und ein wenig herunterge⸗ ſchüttetes Waffer iſt ein Wolkenbruch. Man denke ſich in dieſe primi⸗ tive Kulturauffaſſung hinein, und dennoch ſpielen ſich in der Phan⸗ taſie des Zuſchauers Weltbegebenheiten ab, Kämpfe, die zwiſchen Millionenheeren ſtattfinden, Schickſale ganzer Nationen und Ge⸗ ſchlechter. Am beliebteſten ſind die Stücke aus der glorreichen Zeit der Thang⸗Dynaſtie(etwa 650 n. Chr.). Eines der populärſten iſt das Stück, in welchem ein weiblicher Krieger Hau Lee Hoa Heldin iſt. Zur Zeit des Kaiſers Tſai Tſung von der Thang⸗Dynaſtie wurde von dem Feldherrn Tia Kao Kim die Stadt des Königs Hau Köng be⸗ lagert. Dieſer ſendete dem Feinde ſeine beiden Söhne entgegen. Beide werden im Zweikampfe mit einem chineſiſchen Helden ſchwer verwundet und flüchten in die Stadt zurück. Der König iſt ratlos. Da erſcheint vor ihm ſeine Frau und erzählt ihm, daß ihre Tochter Hau Lee Hoa auch gerade an dieſem Tage von einem Berge, wohin ſie von einer Zauberin entführt worden iſt. zurückgekehrt ſei. Dieſe Zauberin war in alle Geheimniſſe von Leben und Tod eingeweiht; ſie konnte die Geſtalt verändern und hatte Macht über alle Kräfte der Natur. Sie hatte Hau Lee Hoa von Jugend auf in den Zauber⸗ künſten und in dem Gebrguche der Wunderkräuter unterrichtet. Der alte König ließ ſeine Tochter rufen und fragte ſie, ob ſie nicht ihre Brüder durch Zaubermittel von ihren Feee Wuden Wben Dies war für die Prinzeſſin ein leichtes. Als ſie es getan und die Brüder wieder 88 waren, da ſtellte der König ſeine ber an die Spitze des Heeres. Hiermit beginnt der Kampf der Prinzeſſin mit dem ſchönen Sohne des chineſiſchen Heerführers, der bald ein Liebeskampf wird. Die Prinzeſſin fordert den jungen Helden zum Zweikampf auf. Ihr Schickſal aber iſt es, dieſen dereinſt zu heiraten. Das war ihr von jener Jauberin vorausgeſagt. Bevor ſie daher den Zweikampf beginnt, erklärt ſie dem Helden öffentlich, daß ſie ſeine Frau einſt ſein werde. Er verſchmähte die Barbarin und beginnt den Kampf. Er wird durch Zauberkünſte beſiegt, auf ſeinen Schwur hin, ſie zu ehelichen, wieder freigelaſſen. Er bricht den Schwur, in⸗ dem er von neuem den Kampf beginnt. Dieſer Kampf bildet nun den eigentlichen Inhalt des Stückes, der in ſeinen bunten Verwandlungen märchenhaft, echt orientaliſch anmutet. Schließlich ſchwört der Prinz nach wiederholten Niederlagen einen ſo großen Schwur, die Barbarin zu heiraten, daß er nicht mehr zurück kann. Die beiden heiraten ſich und die feindliche Stadt unterwirft ſich den Chineſen. Es würde zu weit führen, wenn ich nun die Art der Darſtellung noch ausführ⸗ lich ſchildern wollte. Die Darſtellung iſt, wie ſchon erwähnt, die pri⸗ mitivſte. Nur einige Muſilanten, die mit Flöten, Holzgeigen, Gong und Becken den Text fortwährend begleiten und zwar nicht nach vor⸗ geſchriebener Muſik, ſondern wie es ihnen der Moment eingibt, und die bunte, fortwährend wechſelnde Kleidung der Schauſpieler helfen allein der Phantaſie der Zuſchauer. Theater und Muſik Nalionaltheater Mannheim. Der„Koſenkapalier“ ver⸗ langt, nachdem er wieder im Spielplan aufgetaucht iſt, eine ge⸗ ſteigerte Berückſichtigung. So hatte die geſtrige, dem Bühnen⸗ volksbund gewidmete Vorſtellung, die ſich im Publikum durch eine etwas thegterfremde Beteiligung des allzu jugendlichen Elements auszeichnete, eine„zweite“— nur der Zahl, nicht dem Werte nachl —. Beſetzung der drei„weiblichen“ Hauptpartien gebracht. Zuns Eliſabeth Gritſ ch als Marſchallin. Die nach längerer Krankheit wieder an ihre Wirkungsſtätte zurückgekehrte Sängerin ſcheint noch mitten in der Aneignung der ſchwierigen, nicht auf einmal zu be⸗ wältigenden Partie zu ſtehen, wie manche Einſätze und eine ge⸗ wiſſe Befangenheit bewieſen. Darüber hinaus verdient jedoch die Leiſtung unbedingte Anerkennung, zumal ſie mit einem feinen muſi⸗ kaliſchen Inſtinkt ſelbſt die heikelſten Stellen des letzten Aktes be⸗ wältigte, an denen viele Vertreterinnen dieſer Rolle ſcheitern. Die Stimme vermag zuweilen Klänge von beſteickender Färbung zu bilden, die einzelnen Lagen weiſen jedoch zuweilen eine ——————— — neue Mannheimer Jeitung mittag⸗ Nus gabej — 4. Seite. Ar. 3o01! veranſtaltungen Theaternachricht. In der heutigen Aufführung von„Hän⸗ ſel und Gretel“ verabſchiedet ſich Kammerſängerin Betty Kof⸗ ler in der Partie der„Hexe“ vom hieſigen Publikum.— Morgen wird Klabunds„Kreidekreis“ in der Premierenbeſetzung erſt⸗ mals wiederholt. Elſe von Hagen und Richard Eggarter, die mit Ablauf dieſer Spielzeit aus dem Verband des National⸗ — ausſcheiden, treten in dieſer Aufführung zum letzten Made auf. Kindertag und Gartentheater in der Ludwigshafener Aus⸗ ſtellung. Das war ein großer Tag in der Ausſtellung! Mittags Kindertag, abends Operettengaſtſpiel von Mitgliedern des Heidel⸗ berger Stadttheaters. Wirklich ein großer Tag; wenn auch nicht alles ſo großartig war, wie mancher geglaubt! Groß war vor allen Dingen das Gedränge; am Nachmittag wenigſtens. Abends war der Beſuch des Gartentheaters nach wie vor recht flauf Immer wie⸗ der muß die Verwunderung ausgeſprochen werden, daß das Ludwigs⸗ hafener Publikum ſo geringes Intereſſe an ſeinem Gartentheater bekundet. Schon die Kapelle ſollte zu beſſerem Beſuch locken, die unter Alexander Federſchers tüchtiger Leitung wirklich tadellos ſpielt, ganz auf den Geiſt der leichten Muſe eingeſtellt und trotzdem vornehm auf der ganzen Linie. Suppé, Strauß und Zeller ſtand auf ihrem Programm, dem ſie vollkommen gerecht ward; nicht zu vergeſſen die trefflich angepaßte Begleitung zu den Geſängen. Die drei Heidelberger Künſkler Ilſe Hacker, Axel Straube und Franz Sauer warteten mit einem bunten Allerlei auf, das reich⸗ lich Gelegenheit bot zu einer wohltuenden Gymnaſtik der Lachmus⸗ keln, was ja auch der Zweck der Uebung war, wie der Humoriſt und„Sänger ohne Stimme“ Franz Sauer zu Beginn der Vorſtel⸗ lung eindringlich verſicherte. Franz Sauers Witz wirkt urſprüng⸗ lich. Seine ſelbſtverfaßte Dichtung in Pfälzer Mundart:„Der Frei⸗ ſchütz“ birgt einen köſtlichen Humor, dem auch nicht die geſunde Draſtik mangelt. Ilſe Hacker iſt eine echte Operettenſängerin mit all den Vorzügen und Mängeln einer ſolchen. Sie ſyielt gut, ſie tanzt aut, aber ſie vernachläſſigt ihre Stimme auf Koſten des rein Schauſpieleriſchen. Dafür aber iſt Apel Straube ein guter Sänger zu allererſt und dazu ſnielt und tanzt er auch noch ſehr aut. Es iſt eine freudige Ueberraſchuna, einem derartioen Operettentenor zu begegnen. Den Dustten und den Terzetten aus dem„Fidalen Bauer“ gab einzig ſeine Stimme den nötigen Hat der Fingeſtellte Anſpruch auf das Urheberrecht an kunſtgewerblichen Erzeugniſen! (Nachdruck verboten.) Das Reichsgericht hat unlängſt Anlaß gehabt, auf die recht⸗ liche Frage einzugehen, unter welchen Umſtänden der Angeſtellte kunſtgewerbliche Schöpfungen für ſich als Urheber in Anſpruch nehmen kaun, und ob der Künſtler berechtigt iſt, ſeinen Namen am Kunſtwerk anzubringen. 5 Der Architekt G. war vom Februar 1919 bis zum März 1921 leitender Architekt der Handelsgeſellſchaft J.& H. in Ber⸗ lin, die für Wohnungen und Gaſtſtätten künſtleriſche In⸗ nenausſtattungen herſtellt. Als Angeſtellter dieſer Firma hat er die Inneneinrichtungen des Weinreſtaurants„Riviera“ und der Lokale„Alt Holland“ und„Kurfürſtendammkaſino“ geſchoſſen. Nachdem G. die Stellung bei der Firma J.& H. aufgegeben hatte, ließ er in der„Riviera“ in großer Schrift die Inſchrift anbringen „Geſamtentwurf Otto Gerth, Klopſtockſtraße 27“ Außerdem ließ er von den Innenräumen photographiſche Aufnahmen machen. Die Firma J.& H. nimmt das Urheberrecht an den von G. geſchaffenen Raumkunſtwerken für ſich in Anſpruch und hat deshalb auf Unter⸗ laſſung der Vervielfältigung der Einrichtung des Lokals„Riviera“ und anderer unter Mitwirkung des G eingerichteter Raumausſtat⸗ tungen verlangt. Ebenſo fordert ſie vom Beklagten G. die Be⸗ ſeitigung der bezeichneten Inſchrift. Das Landgericht Berlin erkannte auf Abweiſung der Klage. Dagegen hat das Kammergericht zu Verlin im Sinne der Klägerin entſchieden und den Beklagten verurteilt. Auf die Reviſion des Beklagten iſt das Urteil des Kammergerichts vom Reichsgericht aufgehoben worden. In den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen wird zu der zur Entſcheidung geſtellten Frage in grundſätzlicher Be⸗ ziehung folgendes ausgeführt: Wie im Schrifttum überwiegend an⸗ genommen wird, erwirbt im Bereiche des Kunſtſchutzgeſetzes allge⸗ mein der Urheber des Kunſtwerks das Urheberrecht, auch wenn er das Werk als Angeſtellter hergeſtellt hat. Nur dann erleidet dieſe Regel eine Einſchränkung, wenn der Anſtellungsvertrag auf die Herſtellung von ſolchen Kunſtwerken und kunſtgewerblichen Erzeug⸗ niſſen zielt, deren geſchäftliche Verwertung ohne den Beſitz des Ur⸗ nicht möglich iſt, auf deren Vervielfältigung alſo der geſchäftsbetrieb des Dienſtherrn beruht. Es leuchtet ohne weiteres ein, daß ein Holzzuſchneider oder Kupferſtecher kein Urheberrecht an den Holzſtöcken oder Platten erwirbt, die er für ſeinen Dienſt⸗ herrn bearbeitet, wenn deſſen Unternehmen auf die Herſtellung von Holzſchnitten oder Kupferſtichen gerichtet iſt. In ſolchen Fällen er⸗ gibt der Vertragszweck ohne weiteres, daß das künftige Urheber⸗ recht auf den Arbeitgeber übergehen ſoll. Anders iſt aber die Rechtslage, wenn es ſich um einmalige Schöpfungen handelt, für die eine Vervielfältigung nicht in Betracht kommt Schon deshalb Mattigkeit auf, die ſich ſehr wohl aus dem langen Pauſieren erklärt. Einen Vorzug hatte auch dieſe Marſchallin: ſie war von innen herausgegeben, mit Seele erfüllt. Der erſte Akt war reich an feinen Einzelzügen, die in Haltung und Gebärde mit Geſchick das über⸗ brückten, was ſie an Ueberlegenheit der, an der— erſt innerlich verſpürten!— Grenze zweiter Zeitalter ihres Lebens und Liebens ſtehenden Frau notgedrungen ſchuldig bleiben mußte. Im Ganzen ließ ſich ein unbedingtes Fortſchreiten der Künſtlerin und die Spur eifrigſter Arbeit erkennen.— Den Oktavian ſang erſtmals Helene Reffert. Wer den Werdegang dieſer etwas ſtiefmütterlich be⸗ handelten Sängerin verfolgte, konnte eine, in ſteter Vervollkomm⸗ nung begriffene, vorzügliche ſtimmliche Veranlagung feſtſtellen. Die geſtrige Aufführung jedoch zeigte mehr: eine Begabung, die darnach drängt, ſich auszuwirken. Dieſer Oktavian hatte einen, in keiner Weiſe zuträglichen Fehler: die Abhängigkeit vom Dirigenten. Doch das iſt eine Zeitfrage. Sonſt konnte man nur überraſcht ſein von der Anſchaulichkeit, die dieſer flotte junge Kavalier erhielt, wie über⸗ zeugend er in ſeinem Lieben der Marſchallin, in der Rückkeht zur Natur des zweiten Akts, in dem famoſen Humor des dritten war. Stimmlich war die Partie geradezu ſchön gegeben und hatte einige erſtaunlich ausgereifte Höhepunkte, vor allem im zweiten Akt. Der Geſang baſtert auf einer geſunden Grundlage, der Ton ſitzt gut und ver⸗ ſpricht die geeignete Modulierung in allen Regiſtern, nachdem ſeine Färbung von vornherein höchſt anſprechend iſt.— Die Sophie gab Johanna Bieſenbachz ſie unterſchied ſich von Oktavian zunächſt durch vollkommene Unabhängigkeit vom Dirigenten. Die Anlage der Rolle war ſehr gewinnend; ſie war ganz auf Natürlichkeit geſtellt, in der Verqui kung von Schüchternheit und Anmut überzeugend und echt. Geſanglich geſichert durch eine unentwegbare Muſikalität. Be⸗ ſonders dann reizvoll, wenn das der Stimme zuweilen anhaftende Flächige überwunden iſt. Wenn ſich die Sängerin befleißigte, nicht alles auf die Kopfſtimme zu ſtellen, dann wäre der Ausgleich vor⸗ handen, der ihrem Geſang die eigentliche Leuchtkraft gibt. Sie war da im Schluß des auch von den beiden Andern ſchließlich zu einem glücklichen Ende geführten Terzetts. Die Aufführung zeigte muſi⸗ kaliſch die Befeuerung, die man bei ſolchen Umbeſetzungsanläſſen und den ſich daran ſchließenden Fragen leicht erwarten 5 es kam ihrem Geſamtbild nur zuſtatten.— Dr. Dresdener Muſikbrief. Vor Torſchluß brachte unſere Staats⸗ oper eine Reihe von Aufführungen heraus, wie wir ſie in ſolcher künſtleriſchen Verlebendigung im Laufe der Spielzeit ſelten bel Spielopern erlebten. Einmal waren es die zurückgekehrten Promi⸗ nenten unſerer Oper, die das ganze Enſemble belebten, zum anderen waren es Jubiläumsvorſtellungen. Eliſabeth Rethberg eröffnete den Reigen, Kurt Taucher folgte. Aber die ausverkauften Häuſer und künſtleriſche Glanzabende brachten Richard Tauber und das nicht aufrecht erhalten bleiben. Der Beklagte hatte immer be⸗ hauptet, daß es ſich um Werke der Raumkunſt handle, die immer grade nur den Räumlichkeiten und ihrer Zweck⸗ beſtimmung nach den beſonderen Abſichten des Künſtlers angepaßt ſeien, alſo um einmalige Ausſtattungen, die in ihrer Art nicht wiederholt würden. Dies war rechtlich erheblich und das Kammer⸗ gericht hätte darauf eingehen müſſen. Die Sache iſt deshalb zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an das Kammergericht urückzuverweiſen. Nach dem Vorbringen der Klägerin iſt aucn der Fal einer Miturheberſchaft nicht ausgeſchloſſen. Sollte das Kam⸗ mergericht in der neuen Verhandlung zu dem Ergebnis kommen, daß die Klägerin das Urheberrecht des Beklagten G. nicht erworben hat, ſo wäre damit noch nicht entſchieden, ob ihm das Recht zu⸗ ſtand, ſeinen Namen an dem Kunſtwerk anzubringen. Denn die Klägerin hatte behauptet, daß ihr Mitarbeiter H. künſtleriſcher Mit⸗ arbeiter des G. geweſen ſei. Andererſeits bedarf das Recht der Namenszeichnung im Gegenſatz zum Unterſagungsrecht des 8 13 Kunſtſchutzgeſetz überhaupt keiner Erörterung, wenn der Künſtler nicht durch einen Arbeitsvertrag gebunden iſt. Im Falle der nach⸗ träglichen Anbringung ſeines Namens kann er ſich mit dem Er⸗ werber des Kunſtwerkes auseinanderſetzen. Aber auch wenn der Künſtler im Angeſtelltenverhältnis tätig war, wird man ihm das Recht auf Anbringung ſeines Namens grundſätzlich zugeſtehen müſſen. Dieſe Befugnis iſt ein Ausfluß des Perſönlichkeitsrechts, das zwar im Kunſtſchutzgeſetz nicht beſonders geregelt, aber doch ſtillſchweigend anerkannt worden iſt. Nur dort muß das Namens⸗ recht des Urhebers ſeine Grenzen finden, wo ſeine Geltendmachung einen unlauteren Wettbewerb darſtellt. Js. von Menſch zu Menſch Es iſt nicht ſchwer, ein Menſchenfreund zu ſein, der die Menſch⸗ heit und ihr Wohl 1 0 im Munde führt, begeiſtert von ihrem hohen Streben und Ringen, beherzt auch von ihrem Leiden ſpricht. Er meint das in dem Sinne großen Dichters: Seid um⸗ ſchlungen Millionen, dieſen Kuß der ganzen Welt! Das kann an Schwärmerei grenzen und braucht nichts weiter zu ſein, als Ueber⸗ ſteigerung des Gemeinſchaftsgefühls, das hier einen letzten eigen⸗ willigen Ausdruck ſucht. Und in der Tat ſind dieſe Menſchheits⸗ ſchwärmer, die jede kulturelle Entwicklung in den glühendſten Farben ſchildern, meiſt recht ſchlechte Menſchenkenner und oft recht unbeholfen dem Einzelnen gegenüber. Sie verſagen, wenn man irgend einen beſtimmten Dienſt von ihnen fordert. Das kommt ihnen auch durchaus zum Bewußtſein; ſie ſind traurig darüber, aber verlieren trotzdem jenen hochfliegenden Sinn nicht und tauchen nach wie vor gern ihren Geiſt in das flammende Licht, das Prometheus in Erbarmen der Menſchheit brachte. Von Menſch zu Menſchheit iſt eben etwas anderes als von Menſch zu Menſch. Das wurde mir ſo deutlich, als ich dieſer Tage eine Krankenſchweſter beobachtete, die einen ſchwärmeriſchen alten Herrn ſpazieren fuhr. Trotz all ihrer Freundlichkeit, die ſie in jedem Handgriff erkennen ließ, blieb ſie doch ſachlich und in der Wirk⸗ lichkeit; ſie dachte an das, was der kranke gelähmte alte Mann not⸗ wendig braucht. In ihm empfand ſie die Menſchheit; durch ihn war ſie mit ihr verbunden; für ihn opferte ſie der Menſchheit. Er dagegen ſchien mir ganz einer von denen zu ſein, die immer gleich nach den Sternen greifen und auf Bergrücken reiten wollen. Das Geſpräch der beiden mag recht ungleich geweſen ſein: ich ſah nur, wie er immer wieder auf ſie einredete, ohne daß ſeine Worte auf ſie Eindruck gemacht hätten. Ich kann mir denken, daß er endlich zu der Ueberzeugung kommt, die Schweſter habe kein Verſtändnis für den letzten Zweck der Menſchheit, der armen und doch ſo reichen Menſchheit. Solange man jung iſt. pflegt man in den Fehler zu verfallen, die Mitmenſchen als Idealfiguren aufzufaſſen weil man noch nicht die geiſtige Kraft hat, ſie zu individualiſieren. Das lehren uns erſt die Erfahrungen und vor allen Dingen die Enttäuſchungen. Durch ſie wird man gewitzigt und nüchterner und erkennt nun, wie ſchwer es iſt, ein Menſch neben Menſchen zu ſein, mit ihnen leben zu müſſen, ohne daß uns etwas an ſie bindet, ihnen die Verachtung nicht zeigen zu dürfen, wo wir es vielleicht ſollten. Das Leben nimmt uns in die harte Schule der Wirklichkeit; es weiß nichts von „Menſchheit“, es kennt nur Einzelmenſchen, die im Leben neben dir hergehen. Und gerade darin ruht ja das Glück dieſes Lebens, daß wir uns an den wenigen Menſchen, die uns treu ſind und uns ge⸗ hören wollen oder auch nur an dem Einzigen erfreuen, der uns Lebensgefährte geworden iſt. Wem ein einziges Herz gehört, der iſt reich. Laßt ſie von der„Menſchheit“ in großen Geſten ſchwärmen — ſie haben die Lebensprobe nichtcheſtanden, wenn ſie die ſchlichtere Aufgabe„vom Menſch zu Menſch“ nicht löſen konnten. K. * Eröffnung der Fluglinie Hamburg—Frankfurk. Durch den Deutſchen Aero⸗Lloyd wurde geſtern die Strecke Ham⸗ burg—Frankfurt a. M. in Betrieb genommen, die inſofern von Bedeutung iſt, als ſie das Bindeglied in der direkten Nord⸗Süd⸗Linie Deutſchlands darſtellt. Es wird damit eine Verbindung zwiſchen Frankfurt-Kiel über Hamburg—Hannover hergeſtellt mit An⸗ ſchlüſſen nach Mannheim, Karlsruhe, Baden⸗Baden, Konſtanz und an die Linie Frankfurt—Zürich. * Iweite Prüfung der Lehrerinnen für weibliche Handarbeiten. In der Zeit vom 29. bis 31. Juli 1925 findet in Karlsruhe eine zweite Prüfung der Handarbeitslehrerinnen ſtatt. Meta Seinemeyer, die bei einer Abſage der Rethberg einſprang und ſtürmiſch gefeiert wurde. Ihre Stimme iſt eine außergewöhn⸗ liche Erſcheinung geworden, wie ſie die Dresdner Staatsoper ſeit einem Jahrzehnt nicht beſaß, wie wir ſie auch bei den hervorragend⸗ ſten Gäſten nicht wieder erlebten. Ihre Stimme iſt in der Tiefe, Mittellage und Höhe von einem unbeſchreiblichen ſinnlichen Reiz, von einer innigen Klangfarbe, die im Forte und im leiſeſten Piano ſich auswirkt Nun zeigte die Künſtlerin ſich anläßlich der 60 0. Tannhäuſer⸗Aufführung, die der feinnervige Schuch⸗ Schüler Kapellmeiſter Kutzſchbach leitete, als Wagnerſängerin, mit Taucher als Dannhäuſer, Frau Viereck⸗Kimpel als Venus, Schöpflin als Landgraf und dem Leipziger Rudolph Bockel⸗ mann als Wolfram.(Von 1926 iſt der ſympathiſche Künſtler nach Hamburg verpflichtet.) Es kam bei der Jubiläumsaufführung an der Stätte, wo vor 80 Jahren unter Richard Wagners Leitung der Tannhäuſer ſeine Uraufführung erlebte, zu herzlichen Kund⸗ gebungen. Das war in wenigen Tagen die dritte Jubiläumsvor⸗ ſtellung: Ai da, die 200. Aufführung, und die 400. Holländer⸗ Aufführung. Die Oper ſchließt nun am 6. Juli ihre Pforten und öffnet ſie erſt am 15. Auguſt wieder.— Am 3. Juli wird die Oper am Albertplatz mit den Luſtigen Weibern von Windſor er⸗ öffnet. Als erſte Neuheit bringt Pietro Maſcagni unter perſönlicher Leitung Puccinis hinterlaſſene Oper zur Erſtaufführung. In„Er⸗ nami“ gibt Mattia Battiſtini ſeine Antrittsrolle zu einem län⸗ geren Gaſtſpiele. Der Dresdener Muſikſchriftſteller F. A. Geiß⸗ ler wurde als erſter Spielleiter verpflichtet. Johannes Reichelt Theaterrundſchau. Das Oldenburgiſche Landestheater ſchließt ſeinen diesjährigen Etat mit einem Fehlbetrag von 400 000 Mark ab. Der Stadtrat in Oldenburg will trotzdem die be⸗ ſtehenden Verträge weiterhin erfüllen und die Laſten übernehmen, um das Kunſtinſtitut weiter zu erhalten.— Die Stadt Dortmund hat bisher ein großes und ein kleines Stadttheater unterhalten. Da aber der Theaterbeſuch auch in Dortmund zu wünſchen übrig ließ, läßt die Stadt Dortmund jetzt das Kleine Theater eingehen— Arnold Bronnen, hat ein neues Drama vollendet. Das Werk trägt den Titel„Oſtpolfahrt“.— Hugo Kauns Oper „Menandra“, Libretto von Ferdinand Janſen, iſt vom Staats⸗ theater in Braunſchweig und vom Stadttheater in Kiel zur Uraufführung angenommen worden.— Das Staatstheater in Dres⸗ den hat das Spiel„Aini“ von Julius Berſtl zur Uraufführung erworben.— Unter der Regie von Dr. Hoffmann⸗Harniſch geht am 14. Oktober als erſte Uraufführung der neuen Spielzeit Wolfgang [Goetz! Drama„Gneiſenau“ im kleinen Haus des württem⸗ bergiſchen Landestheaters in Stuttgart in Szene. kann für den vorliegenden Fall das Urteil des Kammergerichts neugewonnene, hervorragendſte Mitglied unſerer Staatsoper, Frau täts⸗Profeſſors D. Dr. Aufhauſer. Gartenbaukurs für Forkbildungsſchullehrerinnen. In der Zeit vom 27. Juli bis 1. Auguſt 1925 findet an der Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg ein Gartenbaukurs 5 Fortbildungsſchullehrerinnen he Zugelaſſen können nur ſolche im Fortbildungsſchuldienſt ſtehenden Lehrerinnen werden, die an ihrem Wirkungsorte einen haben oder bis zum neuen Schuljahre einen ſolchen er⸗ alten. * Winzerkredite. Amtlich wird gemeldet: Das Reich hat nach einer vorläufigen Mitteilung zur Gewährung von Darlehen an Winzer Mittel zur Verfügung geſtellt, von denen etwas ü ber 5 Millionen Reichsmark auf Baden entfallen. Die Ver⸗ teilung dieſer Darlehen an die Winzer wird erfolgen, ſobald die in Ausſicht geſtellten näheren Bedingungen des Reichs für die Unter⸗ verteilung bekannt ſind. Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 7. bis zum 13. Juni inſofern verſchlechtert, als die Zahl der Orte mit zunehmender Sterblichkeit von 14 auf 22 ſich vergrößert hat, die der mit abnehmender aber von 29 auf 21 zurückgegangen iſt. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne Ortsfremde berechnet ſtieg ſie in ganz Berlin auf 10,3, Alt⸗Berlin 11,3, Neu⸗Berlin 9,3; Düſſel⸗ dorf 9,0; Dortmund 10,0; Duisburg 10,2; Gelſenkirchen 10,8; Aachen 8,7; Crefeld 10,7; München⸗Gladbach 9,4; Münſter i. W. 10,3; Buer 12,2; Hamburg 10,3; Stettin 10,3; Caſſel 13,6; Braun⸗ ſchweig 12,3; Erfurt 8,4: Leipzig 9,7; Dresden 10,1; Mannheim 8,1: Ludwigshafen 4,8; Wiesbaden 12,4; Mainz 10,5; Nürn⸗ berg 8,9. Sie fiel in Köln auf 8,0; Elberfeld 6,5; Hamborn 6,6: Mülheim an der Ruhr 8,7: Oberhauſen 4,9; Bremen 9,7; Königs⸗ berg i. Pr. 10,2; Kiel 8,1; Altona 5,3; Lübeck 10,1; Breslau 10,3; Hannover 8,4; Magdeburg 12,2; Halle an der Saale 9,5; Plauen i. V. 5,9; Frankfurt a. M. 7,9; Karlsruhe 8,8; München 10,4: Stuttgart 8,7; Augsburg 12,1; Saargebiet 9,2. Sie bleibt gleich in mit 9,2; Chemmitz 9,7. Die Zahlen fehlen aus Eſſen und armen. Vom Papiergeld. Es wird nochmals darauf aufmerkſam ge⸗ macht. daß gemäß den erlaſſenen Bekanntmachungen des Reichsbank⸗ direktoriums die Einlöſungsfriſt bei den Kaſſen der Reichsbankanſtal⸗ ten für ſämtliche nicht auf Reichsmark lautenden Reichsbanknoten am 5. d. Mts. abläuft. Von den Renten⸗ bankſcheinen ſind nur die Scheine zu 50 Rentenmark aufgerufen. deren Einlöſungsfriſt jedoch erſt am 30. September ds. Is. abläuft. Zurzeit ſind alſo folgende Zahlungsmittel qültig: 1. die Reichsbank⸗ noten über 10, 20, 50, 100 und 1000 Reichsmark mit dem Anferti⸗ aungsdatum 11. Oktober 1924. 2. die Rentenbankſcheine über 1. 2. 5. 10. 100. 500 und 1000 Rentenmark mit dem Anfertiaungsdatum 20. März 1925.— Aufgerufen ſind Rentenbankſcheine zu 50 Renten⸗ mark mit dem Anfertiaunasdatum 1. November 1923. Sie können noch bis 30. September umgetauſcht werden. An Stelle dieſes Schei⸗ nes iſt ein neuer Rentenbankſchein über 50 Rentenmark mit dem Da⸗ tum 20. März ausgegeben worden. *Mißſtände im Verkehr mit Wechſeln. Dergzeit kurſteren bielt Wechſel, die nicht mit den vorgeſchriebenen Stempelmarken verſehen ſind. Geſetzlich ſind die Akzeptanten verpflichtet, ſolche vor der Akzeptierung mit den Stempelmarken zu verſehen, weil ſie ſonſt das 50fache des Wertes der unterlaſſenen Stempelung als Strafe bezahlen müſſen. Dieſe Mißbräu beſtanden vor dem Kriege nicht, wenigſtens nicht ſo offenſichtlich. Die Unter⸗ laſſung kann nicht auf Unkenntnis beruhen, weil der freigelaſſene Raum zum 77 5 der Marken wohlweislich reſerviert bleibt. In Oeſterreich dürfen nur bereits vorher mit Oeldruck abgeſtem⸗ pelte Formulare, durch die Steuerbehörden beziehbar, für den Wechſelverkehr benützt werden. „Der beliebte Ferienberuf: Kofferträger an den Bahnhöfen. Jedes Jahr zu Beginn der Reiſezeit geben viele geworbsmäßtge Ver⸗ brecher ihre Spezialität für eine Weile auf und verſuchen ſich durch Kofferdiebſtähle an den Bahnhöfen ihr„tägliches Brot“ zu verdienen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß die Kritminalpoltzei dem Rechnung trägt, und daß die vermehrten Streifen der Fahndungs⸗ inſpektion alles tun, um dieſen Leuten den„Broterwerb“ zu er⸗ ſchweren. Immerhin gelingt es den Gaunern, die meiſtens als Gepäck⸗ träger auftreten, hier und da doch einmal einem Stadtfremden zu beſtehlen. So wurden, wie aus Berlin gemeldet wird, in den letzten Tagen drei derartige Diebſtähle verübt. Einer Dame aus Heidelberg ſtahl ein falſcher Gepäckträger am Lehrter Bahnhof eine braun⸗ lederne Handtaſche. Sie enthielt Schmuckſachen u. a. ein Kollier mit zwei Brillantanhängern und andere Stücke, zuſammen ien Werte von 5000 Mark. Am Anhalter Bahnhof wurde einem reiſen⸗ den Ehepaar ein Lederkoffer mit hellbraunem Ueberzug ent⸗ wendet, der Herren⸗ und Damenwäſche enthielt. Außerdem waren darin ein hellgrauer Anzug, Abendkleider und ein Album mit Stödte⸗ anſichten aus Luzern und Luxemburg. Der dritte Fall ereignete ſich auf dem Bahnhof Friedrichſtraße. Hier wurde einem Engländer 5 9 geſtohlen. Er enthielt für 3000 Mark verſchiedene Gegen⸗ tände. abelOeg- Runſt 125 wihencchaf OAlice Berend— fünfzig Jahre alt. Alice Berend hat in dieſen Tagen ihren fünfzigſten Geburtstag gefeiert. Sie iſt nicht nur dem Berliner bekannt, auf deſſen Heimatboden ſich eine Reihe ihrer beſten Erzählungen abſpielen, ſondern ihre Erzählungen ſind durch die Friſche, durch den nie verſagenden Humor, durch die Draſtik des Witzes weit ins weite Deutſchland und darüber hinaus⸗ gedrungen. Neben dem Witz und dem Humor zeigt ſich tiefes, inniges, wahres Gefühl für Menſchenwohl und Menſchenwehe, wohl am meiſten geklärt in dem Roman„Spreemann u. Co.“. Laune und Witz treten wohl am beſten in die Erſcheinung in„Den Bräutigam der Babette Bomberling“, und daß auch ein ganz, ganz kleines un⸗ angenehmes Weſen Urſache genug zum Lachen und zum Witzeln geben kann, beweiſt ihre Erzählung„Der Floh und der Geiger“. Nicht zu vergeſſen iſt„Die Reiſe des Herrn Sebaſtian Wenzel“ und ihr letztes ſehr ironiſches Buch, das vom Philiſtertum und Spießer⸗ tum handelt. Literatue * Das Juniheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften ver⸗ öffentlicht neue Novellen und Skizzen von bekannten Meiſtern wie Jakob Schaffner, Georg Engel, Gabriele Reuter, F. v. Oeſtéren, Carry Brachvogel und die Erzählung eines neu auftauchenden Ta⸗ lents,„Iſa“ von Editha Voßberg. Dem Deutſchen Muſeum in München iſt ein Aufſatz des Univerſitäts⸗Profeſſors Dr. Wilhelm Prandtl mit zahlreichen farbigen Aufnahmen aus der chemiſchen Abteilung gewidmet. Die neuen Wege des Weltluftverkehrs, unter beſonderer Bexückſichtigung der Polarwege, zeigt an der Hand von beachtenswertem Kartenmaterial Prof. Otto Baſchin. Die Künſtlermonographie des Heftes, von Fritz Stahl verfaßt, gilt dem Meiſter der märkiſchen Landſchaft und der deutſchen Meeresküſte, Prof. Ulrich Hübner. Einen feſtlichen Eindruck vom Leben und Treiben im Vatikan und im Petersdom im Zeichen des heiligen Jahres vermittelt der mit reizvollen farbigen Skizzen, Studien und Zeichnungen geſchmückte Beitrag„Anno ſanto“ des Univerſi⸗ Probleme des Werdens und Vergehens und der Raſſenhygiene behandelt, auf Grund ihrer Forſchungen im Kaiſer Wilhelm⸗Inſtitut für Biologie zu Dahlem, die Neſtorin der Berliner weiblichen Aerzte Agnes Bluhm. Der Muſikhiſtortker Walter Dahms beſchließt den Reigen der intereſ⸗ ſanten Beiträge mit einer Studie über den Belcanto. Unter den zehn Kunſtbeilagen des Juniheftes ſind alle Richtungen der neue⸗ ren Zeit vertreten. Freitag, den 3. Jull 1925 2 „ 2 8 FEFF ˙ͤ Deettag. den 3. Jufl'22 Neue Mannheimer Jeitung[mittag⸗Ausgabe) Tagungen Haupiverſammlung des Reichsverbandes der Fuhrbetriebe Deulſchlands Der Reichsverband der Fuhrbetriebe Deutſchlands hielt vor eini⸗ gen Tagen in Lübeck ſeine diesjährige Hauptverſammlung unter Vorſitz von Direktor Lilge M. R. W.., Berlin, in Anweſenheit von Vertretern vieler Behörden ab. Syndikus Langenbein⸗Mann⸗ heim ſprach über:„Das deutſche Fuhrgewerbe in ſeiner volkswirt⸗ ſchaftlichen Bedeutung und ſeinen Kampf um ſeine Selbſtändigkeit“. Syndikus Dr. Lauts, Hamburg, referierte über:„Wegevoraus⸗ leiſtung und Kraftfahrzeugſteuer“. Die Verſammlung faßte Ent⸗ ſchließungen, in denen die Regierung erſucht wird, daß die ſtaatlichen Kraftverkehrsgeſellſchaften ſich nicht weiterhin zum Schaden des freien Fuhrgewerbes auswirken, nach Möglichkeit eingeſchränkt wer⸗ den, jedenfalls aber keinerlei Bevorzugungen irgendwelcher Art von keiner ſtaatlichen oder behördlichen Stelle mehr genießen dürfen. Die Erhebung von Wegevorausleiſtungsbeträgen lehnt das Fuhr⸗ gewerbe ab, weil es ſich um eine Sonderſteuer handelt, die eine un⸗ geheure Verteuerung der Transportkoſten herbeifühern wird. Zu den beabſichtigten Zöllen auf Futtermittel ſpricht ſich die Hauptverſammlung dahin aus, daß zur Hebung der deutſchen Wirtſchaft die Einführung von Zöllen nolwendig iſt, jedoch darf ein eventueller Zoll auf Futtermittel ſich nur in mäßigen Grenzen be⸗ wegen, um einer übermäßigen Verteuerung der Transportkoſten vorzubeugen. Zölle auf ſchwere Pferde werden abgelehnt. Schließlich wurde noch eine Entſchließung gefaßt, in der gefordert wurde daß das Fuhrgewerbe im endalltigen Reichswirtſchaftsrat ſeinen bisher innegehabten Sitz beibehält. Hauptverſammlung des Verbandes Deutſcher Muſikkritiker Anläßlich des 55. Deutſchen Tonkünſtlerfeſtes hat der Verband Deutſcher Mufikkritiker in Kiel ſeine 10. Hauptverſamm⸗ lung abgehalbten. Wie der erſte Vorſitzende Prof. Dr. Hermann Springer(Berlin) in ſeinem Jahresbericht hervorhob, nimmt der Verband eine fortſchreitend günſtige Entwicklung. Die Berichter⸗ welen über Ehrengerichtsfälle lieferte wertvolle Bei⸗ ſpiele für die Durchführung einer Ehrengerichtsordnung, die ſchließ⸗ lich einhellige Annahme fand. Des weiteren diskutierte die Ver⸗ ſammlung die Grundſätze für die Neuaufnahme von Mitgliedern, wobei vorſichtigſte Prüfung aller Aufnahmegeſuche ſowie eine ge⸗ wiſſe berufliche Bewährungsfriſt gefordert und beſchloſſen wurden. Die Neuwahl des Vorſtandes ergab folgende Zuſammenſetzung: erſter Vorſitzender(wie bisher) Prof. Dr. Springer(Berlin), zweiter Vorſitzender Dr. Werner Wolffheim(Berlin), erſter Schrift⸗ führer Dr. Karl Holl(Frankfurt a..), zweiter Schriftführer Arthur Holde(Frankfurt a..), Kaſſenwart(wie bisher) Eiſen⸗ mann(Stuttgart). Da die Verhandlungen, bei denen u. a. auch noch unerquickliche Verhältniſſe zwiſchen Kritik, Stadt⸗ und Kunſt⸗ behörden in Düſſeldorf zur Sprache kamen, ſich bis zum ſpäten Abend hinzogen, wurde auf die Referate der Herren Prof. Dr. Seidl (Deſſau) und Dr. Cahn⸗Speyer(Berlin) über„Rundfunkkritik“ ver⸗ zichtet. Dieſe Vorträge werden in den Mitteilungen des Verbandes gedruckt erſcheinen. ANAus dem Lande Die Hornberger Eiſenbahnbrücke Rb. Keinem Reiſenden, der von Offenburg aus die bad. Schwarz⸗ waldbahn befuhr, wird je die Eiſenbahnbrücke, die kurz vor dem Bahnhof Hornberg das Reichenbachtal überquert, aus der Erinnerung ſchwinden. Kaum hat der Zug den vor dem Bahnhof ae en Tinel verlaſſen, 55 eröffnet ſich ein voller Ausblick auf die ktief unten liegende Stadt Hornberg und das gegenüber auf dem Berge liegende Schloßhotel. Gleichzeitig befährt der Zug die Eiſen⸗ bahnbrücke, die in 24—25 Meter Höhe über das Reichenbachtal führt, um den hoch gelegenen Bahwhof Hornberg zu erreichen. Dieſe ſeit der Erbauung der Schwarzwaldbahn im Jahre 1873 in Be⸗ mützung befindliche Eiſenfachwerkbrücke, die auf drei ſchlanken Pfeilern ruhte, mußte nun den größeren Anforderungen, die der Eiſenbahn⸗ betrieb der Neuzeit ſtellt, weichen. Die Reichsbahn entſchloß ſich, aus techniſchen Gründen ſtatt der eiſernen Talüberführung eine ſtei⸗ merne Brücke zu errichten. Das iſt auch inſofern zu begrüßen, als dadurch das Bauwerk dem Landſchaftsbild beſſer angepaßt werden könnte, als dies bei der eiſernen Brücke möglich war. Der Bau, der ganz aus Granit beſteht, wurde im April 1924 begonnen und in dder Weiſe daß die beiden Widerlager und die 6 Pfeiler, auf denen die 7 Brückengewölbe von je 14,30 Meter Spannweite auf⸗ ſitzen, bis zur Höhe der alten Brücke hochgemauert wurden. Dann wurden die Brückengewölbe auf ein Drittel ihrer endgültigen Breite geſchloſſen und hierauf das gegenüber dem alten Zuſtand weiter vor⸗ geſehene 3. Gleis verlegt. Beſonders ſchwierig geſtalteten ſich die Gründungsarbeiten der neuen Widerlager neben den alten, weil ſie bis zu 4 Meter tiefer gelegt werden mußten als die alten und zum Teil durch Aushubmaterial führten, das vom Bau des unmittelbar vor der Brücke liegenden Tunnels bei Errichtung der Schwarzwald⸗ bahn aufgeſchüttet worden war. Wenn keine unvorhergeſehenen Hemmungen eintreten, wird die ganze Brücke im Laufe des Monats Oktober ds. Js. dem Verkehr übergeben werden können. Zur Zeit wird die alte Eiſenfachwerkbrücke im autogenen Brenn⸗ ſchneldeverfahren an Ort und Stelle zerlegt, um gleich Stück für Stück auf Eiſenbahnwagen verladen und als Schrott verſandt zu werden. Dieſe auch für Laien intereſſanten Arbeiten, die vom Tal aus beobachtet werden können, werden manchen zu einer Reiſe in den Schwarzwald anregen, zumal ſchon fetzt aus der Rich⸗ tung vom Reichenbachtal die Wirkung der neuen Brücke in der Land⸗ ſchaft beobachtet werden kann. Hier wirken z. B. die Durchblicke durch die Brückengewölbe auf die Stadt Hornberg und die gegenüber⸗ liegenden Schwarzwaldberge überqus maleriſch und wirkungsvoll. * Von der Bergſtraße, 1. Juli. Zur 1 5 werden auf den be⸗ nachbarten Hofgütern Straßenheim und Muckenſturm die Grün⸗ erbſen gepflückt. Der Ertrag iſt zufriedenſtellend. Während des Krieges ſind dieſe Pflückerbſen raſch an die Bewohner der benach⸗ barten Städte und Törfer abgeſetzt worden. Zur Zeit iſt der Ver⸗ kauf dieſer Ware mehr nach anderen Plätzen gerichtet und werden dieſe Hülſenfrüchte hauptſächlich vom Bahnhof Großſachſen⸗Heddes⸗ heim aus waggonweiſe verſandt. Manche Familien kaufen ſich auch einigen Vorrat von Erbſen für den Herbſt und Winter ein, da iſt es ratſam, dieſelben enthülſt im Waſſer gut abzukochen, 55 ſie zur Trocknung aufgeſtellt werden, um etwa darin ſich befind⸗ liche winzige Inſekteneier unſchädlich zu machen. Kommen dieſe Eier zur Entwicklung, ſo höhlen die Inſekten die Körner aus und entwerten ſte. Der Preis iſt per Pfund(nicht enthülſt) 12—15 Pfg.; für Zupfer per Pfd. 8 Pfg. „K. Heidelberg, 2. Juli. Der Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung den früheren ſozialdemokratiſchen Stadtrat Bühler zum Vorſitzenden des ſtädtiſchen Ar beitsamts ernannt. Triberg, 1. Juli. Zu dem vom 27. bis 29. v. Mts. hier ab⸗ gehaltenen Muſikfeſt des Süddeutſchen Muſikerverbandes waren aus allen Gauen Badens und Württemberas Kapellen erſchienen. worunter beſonders die Betzinger durch ihre ſchmucke Tracht hervor⸗ ſtachen. Im Mittelpunkt der Veranſtaltung ſtand das Wertunas⸗ ſpielen, an dem ſich 17 Kapellen beteiligten. Es wurde in Unter⸗, Mittel⸗ und Oberſtufe ſehr Erfreuliches geboten und hohe Punktzah⸗ len erreicht. Die beſte Leiſtung zeigte die dem Verbande nicht an⸗ gehörende Kapelle„Harmonie Schwenningen“, die mit einem Son⸗ derpreis ausgezeichnet wurde. Die Veranſtaltung hatte einen ſtarken Bahnverkehr mit ſich gebracht, der durch Verſtärkungswagen und Doppelführung von Zügen bewältigt wurde. Nus der Pfalz * Grünſtadt, 1. Juli. Vom hieſigen Schöffengericht wurden drei junge Leute aus Tiefenthal, die am Oſtermontag den Gottesdienſt dadurch ſtörten, daß einer von ihnen eine Zigarette in der Kirche rauchte und ſchließlich alle drei den Gottes⸗ dienſt durch Lachen und Nachahmen der Zeremonien beeinträch⸗ tigten, daß er abgebrochen werden mußte, zu exemplariſchen Strafen verurteilt. Der Haupttäter erhielt 5 Wochen, ein zweiter drei Wochen Gefäng nis und der dritte 30 M. Geldſtrafe. UINeuſtadt a. Hdt., 1. Juli. Der Küfer Jakob Meſſing wurde vom Amtsgericht Neuſtadt zu 6 Monaten, ſein Sohn Hein⸗ rich Meſſing zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten aus dem Holzlagerplatz der Firma Schuhmacher etwa Kubikmeter Bretter entwendet. Der Vater ſtieg ein und warf die Bretter hinaus, die dann der Sohn fortſchaffte.— Karl Platt und Ludwig Götz aus Meckenheim, die dem Philipp Deck die Fenſter einſchlugen, die Läden aushängten und den Deck mißhandelten, wurden vom Amtsgericht, erſterer zu 2 Mongten, letzterer zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. UI Böhl, 2. Juli. Unſere Ortſchaft dürfte eine der wenigen 1 in denen die Wohnungsnot beſeitigt iſt. Das kommt daher, aß einerſeits in den letzten Jahren von vielen Privaten ſowohl, als auch von der Gemeinde neue Wohnungen gebaut wurden. Da⸗ zu kommt noch, daß der Tabakfabrikant Böhmer ſeine Fabrikräume in 15 Wohnungen umbauen läßt. Er ſelbſt führt jetzt ein Kaffee. Landau, 1. Juli. Das Schwurgericht behandelte als letzten Fall eine Anklage gegen den Landwirt Nikolaus Dauſch wegen Meineid und den Landwirt Hermann Chriſt wegen Meineid und Verleitung dazu. Dauſch erhielt eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, Chriſt. bei dem nur Beihilfe zum Meineid für gegeben erachtet wurde, erhielt ebenfalls 1 Jahr Gefängnis. 4 bezw. 2 Monate Un⸗ terſuchungshaft werden in Anrechnung gebracht. Gerichtszeitung Landgericht Mannheim *Mannheim, 2. Juli.(Sitzung der kleinen Strafkammer.) Vor⸗ ſitzender Landgerichtsdirektor Dr. Weiß. Schöffen: Heinrich Diehl, Kaufmann und Frau Eliſe Steinwachs, beide hier. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Brettle. Der Lebensmittelhändler Friedrich Wildenmann und der Fuhrunternehmer Karl Friedrich Seifert, beide hier, machten ſich des gemeinſchaftlich verübten Betrugs ſchuldig. Wildenmann kaufte bei einem Lebensmittelhändler auf dem Lindenhof ein größeres Quantum Orangen und ließ die gekaufte Ware am anderen Morgen durch ſeinen Mitteilhaber Seifert abholen. Seifert hatte es beim Aufladen der Orangen derart eilia, daß, als die Schweſter des Händ⸗ lers nach Abwiegen der Ware vors Haus trat. der Wagen des Sei⸗ fert bereits verſchwunden war. Weder Wildenmann noch Seifert ließen ſich ſehen, um Zahlung zu leiſten, obwohl feſtgeſtellt iſt. daß die beiden Angeklaaten noch am ſelben Tage alle Orangen auf der Straße verkauften und ſomit zu Geldmitteln zur Befriedigung des Händlers gelangten, Statt deſſen zogen die Angeklaaten vor, ſich ſchöne Tage zu machen, und bekundeten auch bis heute keinen Willen, Zahlung zu leiſten. Der betrogene Lebensmittelhändler unterließ auch, gegen die Beiden Klage auf Zahluna der Ware zu erheben, da er vorausſah. daß bei ſolchen Leuten nichts zu holen iſt. Am 12. Mai 1925 wurden die zwei Angeklaaten wegen Betruas verurteilt: Wil⸗ 2 denmann zu drei Wochen, Seifert zu zwei Wochen Gefängnis. Nuf Berufung der Angeklagten gelangte die Sache heute vor der Straf⸗ kammer zur Verhandlung, wobei ſie vorſchützten, infolge ſchlechter Beſchaffenheit der Orangen ſei ein aroßer Teil zugrunde gegangen, der Erlös daher kaum nennenswert geweſen. Eine Abſicht. dem Händler Schaden zuzufügen, habe niemals beſtanden. Aus den Aus⸗ ſagen der heute wiederholt gehörten Zeugen ergab ſich aber, daß die der Angeklagten nichts anderes ſind als faule Aus⸗ reden. 5 Der Staatsanwalt bedauerte, daß der Amtsemwalt nicht auch Berufung eingelegt habe, es hätte ſich in ſolchem Falle eine gute Ge⸗ legenheit gegeben, das Gebaren der Angeklagten ganz gehörig zu brandmarken. Dem Antrag des Staatsanwalts entſprechend ver⸗ warf das Gericht die eingelegte Berufung Aus den Urteilsgründen ſei u. a. erwähnt, daß die Angeklagten von vornherein keinen guten Willen hatten, die Waren zu bezahlen. Es ſei ſogar eine Unverſchämt⸗ heit, mit derart leeren Ausreden eine Abänderundg des ſchöffenge⸗ richtlichen Urteils erzielen zu wollen. Der 36jährige Metzger Johann Adam Stahl aus Breitenberg, O. A. Calw, ſtahl am 27. Oktober 1924 in Pforzheim gemeinſam mit einem hierwegen bereits abgeurteilten Diebe namens Kies ein Schwein, das die Diebe alsbald ſchlachteten. Da ſie das Fleiſch in Pforzheim nicht durchweg verkaufen konnten, brachten ſie einen großen Teil nach Mannheim, wo ſie beim Güterbahnhof mit dem Fleiſche hauſieren gingen. Im Hau eines Ladens ſtand ein Fahrrad, mit dem Stahl eiligſt das Weite ſuchte. Wegen Diebſtahls in 2 Fällen wurde Stahl vom Schöffengericht hier, unter Einrech⸗ nung einer vom Schöffengericht Karlsruhe erkannten Strafe, zur Ge⸗ ſamtſtrafe von 1 Jaähr 4 Monate Gefängnis verurteilt. Die gegen dieſes Urteil ergriffene Berufung des Angeklagten wurde heute als unbegründet verworfen. M. Sportliche Rundſchau Schwimmen Weitere Schwimmerſiege des S. B. Mannheim Bei den am vergangenen Sonntag in Göppingen ſtattge⸗ fundenen internationalen Schwimmwettkämpfen konnte der Mann⸗ heimer Schwimmverein zwei weitere bemerkenswerte Siege er⸗ ringen. In leichter Manier konnte die bekannte Mannheimerin Mina Ritz mit 8 Sekunden Vorſprung das 100 Meter⸗Rücken⸗ ſchwimmen gewinnen, wobei ihr ſchöner ruhiger Gleichſchlag allge⸗ meines Gefallen erregte.(2. Siegerin Maria Kruck, Frankfurt am Main.) Das 100 Meter⸗Jugendbruſtſchwimmen holte ſich nach ſchärf⸗ ſtem Kampfe der jugendliche Karl Staudt. Sein ſtärkſter Kon⸗ kurrent, Endriß⸗Göppingen, geht beim Start etwas zu früh weg, während Staudt etwas zu ſpät abſpringt. Beide zeigen nun über die erſten 50 Meter bis zur Wende ein ſcharfes Kopf⸗ an Kopf⸗ rennen. Staudt kann jedoch durch eine wohlberechnete Wende einen kleinen Vorſprung herausholen, den er bis zu ungefähr zehn Meter vor dem Ziele hält, um ihn dann durch einen glänzenden Spurt zu vergrößern, dem ſein Gegner Endriß nichts mehr ent⸗ gegenzuſetzen hat. Die erreichte Zeit von Staudt.26.1 iſt bei der ſchweren Göppinger Bahn ſehr gut, um.3 Sekunden beſſer als ſeine Offenbacher Leiſtung. Zeit des zweiten Siegers.26.9, 8. Rinderspacher⸗Karlsruhe.28, dem raſch hintereinander die anderen Teilnehmer(17 Vereine am Start, darunter Göppingen, Magde⸗ burg, Stuttgart, Karlsruhe uſw. uſw.) folgen. Im 50 Meter⸗Freiſtil wird Mina Ritz ungefähr 15 Meter vorm Ziel durch Verſchwimmen einer anderen Teilnehmerin der⸗ art ſtark behindert, daß ſie ſich nicht mehr plazieren kann. Auch in dieſem Rennen hatte ſie die beſten Siegesausſichten, da ſie ſtets in Front lag und im Spurt einen weiteren Vorſprung hätte er⸗ ringen können. Kud erſport *Zur Mannheimer Regafta. Anläßlich der e. Samstag und Sonntag auf dem Mühlauhafen ſtattfindenden Regatta des Mannheimer Regatta⸗Vereins wird die Direktion der Städtiſchen Straßenbahn ſowohl nachmittags bis in die Nähe des Regattaplatzes als auch abends nach Schluß der Regatta von dort vermehrte Fahrgelegenheit einrichten. Gleichzeitig werden die Be⸗ ſucher der Regatta darauf aufmerkſam gemacht, daß auf dem Re⸗ gattaplatz für reſervierte Sitzgelegenheit gegen Löſung einer Zu⸗ ſchlagskarte Sorge getragen iſt. 4 Waſſerſtandsbeobachtungen im monat Juli Rhein⸗Pegel J 28. 27. 30..J 2. 8. Neckar⸗Pegel 26 21. 80.. Schuſterinſel“.42.50.35.29.20.110 Mannheim.842.852,75 2,77.70 261 Kehl..49.46.46.40.28.160 Heilbronn Maxau..04.03.00.99.913.84 Mannbeim.87.87.78.88.722.64 Kaub..760.1,74 174.680.— ſtöln 1 44 1 880.42.30.37.30 Waſſerwärme des Rheins: 200 C. ——————ññ— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung. G m b. H. Mannheim k 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwoxtlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes;: für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher: für Sport and Neues aus aller Welt: Willn Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ für Anzeigen: J Bernhardt. ——— bAlrfER· MoroRER · GSEUHScHAEr WERK GNTERTARNKHENNT ERK NMAHRENFELU VVERRNK SINDELFINGEN ů. —— ——— ee— — eee BENZ&CIE NHnEINiscHE AuroBI u. MooRE NFABRIK A.., MANMNHEIUN SENZWERNKE SAOOENAU-GAGGENAUSHOEN 8160 VERTRETUNG: MERCEDES-BENZ-AUTOMORBIL-CESELLSCHAFET M. B.., MANNHEIxM, P 7, 24. — gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; umemmm HPwP; Annn e ——— — eeee ebee —— —— — 1 1 15 15 ——ů— Anweſenheit bekannt war. nene mannbelmer Feitung(mittag · Rusgabe) —— Freitag, den 3. Jull 1025 SGoeſetz und Recht Die Klippe des Strafgeſetzes Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley, Mannheim II. „In dem erſten Teile dieſer Arbeit, die in der„Neuen Mann⸗ heimer Zeitung“ vom 24. Januar ds. Is. erſchien, habe ich dar⸗ elegt, daß Unkenntnis des Geſetzes nicht vor den Folgen desſelben ſchügt und habe dabei Hehlerei, Diebſtahl, Beleidigung, Haus⸗ und Nötigung beſprochen und zugleich den Begriff der iderrechtlichkeit erörtert. Dem ſollen heute eine Reihe weiterer 1 folgen, in denen erfahrungsgemäß mangelnde Kenntnis des eſetzes oder mißverſtändliche Auffaſſung leicht Konflikte mit dem Strafrichter heraufbeſchwören. Da ſeien in erſter Reihe der in den heutigen Zeitläuften leider ſo zahlreichen Aufläufen und Zuſammen⸗ krottungen gedacht, welche manchen Senſationslüſternen nicht nur in körperliche Gefahr, ſondern auch an der Klippe des Strafgeſetzes brin⸗ gen. Denken wir uns, es fände eine Menſchenanſammlung ſtatt, es werden Reden gehalten, die Polizei ſchreitet ein. Die Rädelsführer weigern ſich, wegzugehen, ſtemmen ſich der Polizei entgegen. Einige halten die Straßenbahn an. Die Sache ſieht gar nicht gefährlich aus. „Einige haben ſich aus Neugierde angeſchloſſen, um dem intereſſanten Spektakel zuzuſehen. Lediglich eine ſolche Teilnahme an einer der⸗ artigen Anſammlung kann als Aufruhr nach§ 115 Str..B. mit Gefängnis nicht unter 6 Monaten, oder als Landfriedens⸗ bruch nach§ 125 Str..B. mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten, beſtraft werden. Strafbar iſt nämlich Jeder, welcher an einer öffent⸗ lichen Zuſammenrottung teilnimmt, bei welcher es zu einem Wider⸗ ſtand gegen die Staatsgewalt oder zu Gewalttätigkeiten gegen Per⸗ ſonen oder Sachen gekommen iſt, und zwar auch derjenige, welcher ſich weder an dem Widerſtand, noch an den Gewalt⸗ tätigkeiten beteiligt hat. Die Ausrede, man habe ſich nur aus Neugierde angeſchloſſen, ſchützt dann nicht vor Strafe, wenn der Zweck der Anſammlung dem Teilnehmer zur Zeit ſeiner Hat er alſo ſeine Neugierde befriedigt und erfahren, worum es ſich handelt, dann möge er ſich ſchleunigſt entfernen. Noch beſſer iſt natürlich, man bleibt einer Menſchen⸗ anſammlung von vornherein fern. Nicht erforderlich iſt zur Straf⸗ barkeit eine Abſicht, eine ſtrafbare Handlung ſelbſt zu be⸗ der Teilnehmer braucht überhaupt nicht gerade zur Zeit er Begehung von Gewalttätigkeiten an der Verſammlung teil⸗ genommen zu haben. Fanden dieſe ſtatt, ehe er da war, oder nach⸗ dem er ſich entfernt hatte, ſo kann er ſich trotzdem ſtrafbar gemacht haben. Erfolgt ſeitens der Obrigkeit eine dreimalige Auf⸗ forderung zum Auseinandergehen, und wird der Aufforderung keine Folge geleiſtet, ſo macht ſich jeder Teilnehmer, auch wenn es nicht zu Gewalttätigkeiten gekommen iſt, der Teilnahme an einem Auflauf nach§ 116 Str..B. ſchuldig und kann mit Gefängnis oder Geldſtrafe beſtraft werden. Es iſt übrigens vielfach die Meinung vertreten, daß eine größere Menge, wie ein Verein, gemeinſam wie der Spaziergänger, Plätze und Straßen benützen dürfe. Dies iſt irrig, denn die Veranſtaltung öffentlicher Verſammlungen und Umzüge iſt an eine behördliche Genehmigung geknüpft. Was den oben erwähnten Widerſtand gegen die e anbelangt, ſo wird ein ſolcher oft geleiſtet in dem Glauben, der Beamte ſei zu einem Vorgehen nicht befugt oder überſchreite ſeine Grenzen oder gehe zu ſcharf vor. Der irrige Glaube des Täters aber, daß die Amtsausübung, gegen welche er Widerſtand leiſtet, eine unzuläſſige ſei, ſchließt die Strafbarkeit nicht aus, ebenſo wenig die irrige Meinung, der Obrigkeit Aee zur Selbſthilfe oder Verteidigung berechtigt zu ſein. Allerdings liegt nur dann ein ſtrafbarer Widerſtand vor, wenn der Beamte in rechtmäßiger Ausübung ſeines Amtes begriffen war. Für denjenigen aber, gegen deſſen Perſon ſich die Amtshandlung richtet, iſt dies kaum oder nur ſehr ſchwer zu erkennen, zumal er ſich meiſt in Aufregung, Zorn oder Aerger, befinden wird und daher leicht ge⸗ neigt ſein wird, eine an ſich ordnungsgemäße Amtshandlung als Unrecht zu empfinden. Meiſt wird auch der Beamte auf Befehl einer er Behörde handeln und iſt dann grund⸗ ſätzlich in rechtmäßiger Ausübung ſeines Amtes begriffen, es ſei denn, daß die vorgeſetzte Behörde die Anordnung nicht innerhalb ihrer Zuſtändigket getroffen hat. Dies wird aber nur ſelten vor⸗ 5 und für den Betroffenen erſt recht nicht zu überſehen ein. Als Beamter gilk ſeder, der durch ſein Amt zur Voll⸗ Ja eckung eines Staatswillens berufen iſt, wie z. B. der Polizei⸗ iener, der Gendarm, der Amtsdiener, Gerichtsvollzieher, Forſt⸗ deamte Dienſtkleidung iſt nicht erforderlich, jedoch muß in dieſem Falle ein Ausweis vorgezeigt werden. Der Tätigkeit des Gerichts⸗ vollziehers müſſen dabei noch einige Worte gewidmet werden. An ſich wird er meiſt kein willkommener Gaſt ſein. Dazu wird ſeine Handlung immer unbequem, meiſt auch ungerecht empfunden. um Beiſpiel werden der Ehefrau Mobilien gepfändet, die ſie in ie Ehe eingebracht hat. Sie weiß, daß ſie nicht für Schulden des Mannes haftet und widerſetzt ſich. Damit iſt der Widerſtand fertig und es nutzt ihr nichts, daß ihr bei der Interventionsklage die Möbel freigegeben werden, denn der Gerichtsvollzieher befand ſich in der rechtmäßigen Ausübung ſeines Amtes. Aus denſelben Beweg⸗ nden 1 werden auch oft Siegel entfernt, welche der Gerichtvollzieher angelegt hat. Das i aber mit Gefängnis oder Geldſtrafe belegter Siegelbruch. Eine Pfändung muß beachtet wer⸗ —— ſelbſt wenn dabei unweſentliche Dienſtvorſchriften verletzt „Widerſtand iſt übrigens ein ſehr weiter 9 Es iſt jede Hemmung eines Befehls oder einer Vollſtreckung. Feſthalten an einem Laternenpfahl bei Arretierung zum Beiſpiel, bei nächtlichen Exzeſſen außerordentlich beliebt, wird faſt ſtets als Widerſtand be⸗ traft. Es iſt auch der Glaube verbreitet, das Vorzeigen einer Legi⸗ mation, Paſſes oder ſonſtigen Ausweiſes ſchütze vor einer Ver⸗ f tung. Dies iſt aber keineswegs der Fall. Es werden zu oft alſche Ausweiſe vorgelegt. Ob eine Feſtnahme zu erfolgen hat oder nicht, entſcheidet der Polizei⸗ oder Kriminalbeamte E. ben Ermeſſen. Unbekannt iſt meiſt auch, daß Widerſtand gegen ie Staatsgewalt auch gegenüber denjenigen Perſonen möglich iſt, welche 2 Unterſtüßzung des Beamten zugezogen ſind. Sehr oft wird bei einem Widerſtand von dem Täter 1 vorge⸗ ſchützt, er habe ſich in Notwehr befunden. Da dieſe Ausflucht, auch bei der ſo häufigen Körperverletzung, allgemein beliebt iſt, ſoll der Begriff hier etwas näher erörtert werden. Strafaus⸗ n de Notwehr im Sinne des Geſetzes iſt nämlich nur lelenige Verteidigung, welche erforderlich iſt, um einen gegen⸗ wärtigen, rechtswidrigen Angriff von ſich oder einem deren abzuwenden. Da der Angriff rechtswidrig ſein muß, iſt kotwehr 985 einen, in der rechtmäßigen Ausübung ſeines Amtes begriffenen Beamten niemals möglich. Bei Körperverletzungen muß übrigens der Angriff gegenwärtig ſein oder unmittelbar bevorſtehen. ſt der Angriff vorbei, ünd beſteht keine Gefahr weiterer ügriffe, ſo kann auch keine Notwehr erfolgen. Hat einer ſeine Schläge weg, und geht der Angreifer durch, ſo iſt ein Einholen und eine Zurückgabe der Schläge zwar menſchlich begreiflich, aber keine Notwehr und als Körperverletzung ebenfalls ſtrafbar. Bei einer Körperverletzung angelangt, ſoll hier auch von dieſer ein begrenzts Gebiet, über das vielfach Unklarheit herrſcht, beſprochen werden und zwar die Ausübung des Züchtigungsrechtes. An ſich iſt Züchtigung Körperverletzung, denn§8 233 Str..B. ver⸗ langt zur Strafbarkeit lediglich vorſätzliche, körperliche Mißhandlung. Aber nach allgemein anerkannten Rechtsgrund⸗ ſätzen iſt eine Handlung nur dann ſtrafbar, wenn ſie rechts⸗ widrig iſt. Dieſe Rechtswidrigkeit bedarf keiner beſonderen Her⸗ vorhebung im Geſetze. Nur in Ausnahmefällen iſt dies erfolgt. Die Ausübung der Erziehungs⸗ oder Zuchtgewalt wird all⸗ gemein als nicht rechtswidrig angeſehen. Jedoch nur, wenn tatſächlich ein Erziehungszweck damit verfolgt wird. Eine Ueber⸗ ſchreitung der Züchtigung über den Zweck hinaus, kann ſie zu einer Se de machen. Recht beſtritten iſt dabei der Umfang des Kreiſes der Perſonen, welchen ein Züchtigungsrecht zuſteht. nach pflicht⸗ ſchen Bei Eltern iſt es ganz unbeſtritten, dem Lehrer ſteht es nach Maß⸗ gabe der Schulordnungen zu, dem Meiſter wird es bei gewerblichen Lehrlingen ziemlich allgemein zugebilligt. Gegen Geſinde wird es nicht für erlaubt gehalten. Die Frage war vor nicht allzu langer Zeit Gegenſtand der Erörterung in der Tagespreſſe, hervor⸗ gerufen durch das unbotmäßige Verhalten der heutigen Straßen⸗ jugend. Es iſt zu beachten, daß die Ausübung des Züchtigungs⸗ rechtes zweifellos von dem Berechtigten dauernd oder vorübergehend dritten Perſonen übertragen werden kann. So zum Beiſpiel von Eltern auf den Hauslehrer, die Erzieherin oder auch das Kindermädchen. Dieſe Uebertragung der Zuchtgewalt kann nun, auch in gewiſſen Fällen unterſtellt werden. So kann man wohl ohne weiteres annehmen, daß die Zuſtimmung des Erziehungsberechtigten vorausgeſetzt werden darf, wenn ein beſon⸗ ders ungezogenes oder flegelhaftes Betragen eines Jugendlichen gebieteriſch eine ſofortige Strafe verlangt. Gegenüber dem un⸗ gezogenen Verhalten eines Teils der Straßenjugend braucht man alſo mit einem energiſchen Wort oder einer wohlgemeinten Ohrfeige nicht zu uange zu ſein. Jum Schluſſe ſoll noch die Frage erörtert werden, inwieweit eine Verpflichtung zur Anzeige einer ſtrafbaren Handlung beſteht, deren Verletzung ſtraffällig macht. Dabei mag eingeſchaltet werden, daß diemoraliſche Pflicht ſehr viel weiter geht, was aber jeder mit ſeinem eigenen Gewiſſen ausmachen muß. Die ge⸗ ſetzliche Pflicht iſt in§ 139 Str..B. vor allem niedergelegt. Wer von dem Vorhaben eines Hochverrats, Landesverrats, Münz⸗ verbrechens, Mordes, Raubes, Menſchenraubes oder eines gemeinge⸗ fährlichen Verbrechens, wie Brandſtiftung, glaubhafte Kenntnis er⸗ hält, zu einer Zeit, in welcher die Verhütung des Verbrechens möglich iſt, muß der Behörde, Kriminatpolizei oder Staatsanwaltſchaft, cder der durch das Verbrechen bedrohten Perſon ſofort Anzeige machen, widrigenfalls er ſich eine Gefängnisſtrafe zuzieht. Dieſe Verpflichtung haben auch Verwandte, welche ſonſt zur Verweigerung ihrer Ausſage bei Gericht berechtigt wären. Dieſe Ver⸗ pflichtung zur Anzeige iſt durch das Republikſchutzgeſetz und das Sprengſtoffgeſetz noch weiter ausgedehnt. Nach dem erſteren iſt jedermann verpflichtet, von dem Beſtehen einer Ver⸗ einigung oder Verabredung, welche bezweckt, Mitglieder einer republi⸗ kaniſchen Regierung durch den Tod zu beſeitigen, von welcher er Kenntnis erhält, Anzeige zu erſtatten und ſetzt ſich im Unterlaſſungs⸗ falle der Beſtrafung, in ſchweren Fällen ſogar mit Zuchthaus, aus. Ebenſo beſteht die Verpflichtung, zur Anzeige eines verheimlichten Waffenlagers, von welchem einer Kenntnis erhält, bei ähnlicher Strafandrohung. Nach dem Sprengſtoffgeſetz beſteht eine Ver⸗ pflichtung zur Anzeige vom Vorhandenſein von Sprengſtoffen welche u Gewalttätigkeiten beſtimmt ſind, oder von der Vorbereitung eines prengſtoffverbrechens. 1 vom Fingeraboͤruckweſen Von Regierungsrat Dr. Albrecht Böhme, Stellvertreter des e Landeskriminalamtes resden Durch den Blätterwald der Welt geht die Nachricht, daß Frau Dr. Chriſtine Bennovic eine an der Univerſität Oflo bätige Aerztin, nach eingehenden Forſchungen an 20 000 Fingerabdrücken die Ent⸗ deckung gemacht habe, daß zwiſchen den Fingerabdrücken von Vater und Sohn Uebereinſtimmung beſtehe. Der Nachricht iſt die Bemer⸗ kung beigefügt, daß die Entdeckung für die Beweisfrage in Vater⸗ ſchaftsſtreitigkeiten von großer Wichtigkeit ſei. Der Aufforderung, mich zu dieſer Sache und im Zuſammenhang damit zur Frage des Fingerabdruckweſens überhaupt zu äußern, komme ich wegen des außerordentlich allgemeinen, nicht lediglich polizeilichen Intereſſe das dieſe Fragen in Anſpruch nehmen dürfen, nach. Daß von mir als dem Leiter des Sächſiſchen Landes⸗ erkennungsdienſtes nicht erwartet werden darf, daß krimina⸗ liſtiſche innere Angelegenheiten vor der breiten Oeffentlichkeit be⸗ handele, iſt wohl ſelbſtverſtändlich, wenngleich es Kriminaliſten gibt, die es— nicht in der Wahrung der Belange der Allgemeinheit—lun. Die Kenntnis des Beweiswertes der Linien und Vertiefungen, die die Innenſeiten unſerer Fingerſpitzen aufweiſen, iſt ſehr alt. Die Abdrücke der Fingerſpitzen(Fingerabdrücke) ſind höchſtwahrſcheinlich ſchon vor 4000 Jahren von den Aſſyrern und Babyloniern, mit un⸗ umſtößlicher geſchichtlicher Sicherheit ſeit 650 nach Chriſti in China, pan und dem übrigen Oſten zu Zwecken der Feſtſtellung von Perſonen verwendet worden. Uebrigens keineswegs nur zu krimi⸗ nellen Zwecken, ſondern überwiegend ſogar im bürgerlichen Verkehr (Urkunden uſw.) Im Weſten iſt der Beweiswert der Fingerabdrücke erſt ſehr ſpät bekannt geworden. Aus Indien haben die Engländer Herſchel und Galton in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahr⸗ hunderts die Kenntnis hiervon mitgebracht. Dem um die Jahr⸗ hundertwende im Amt befindlichen Londoner Polizeipräſidenten Henry iſt es vorbehalten geweſen, ein wiſſenſchaftlich brauchbares geiſtvolles Einteilungsverfahren der Fingerabgrücke aufzuſtellen und dieſe ſo für den Polizeidienſt aller Länder verwendbar zu machen. Die Einführung des Verfahrens in Deutſchland iſt des bekannten Kriminaliſten Dr. Robert Heindl⸗Berlin bleibendes Verdienſt. Sachſen iſt ſeinen Vorſchlägen als erſtes Land gefolgt, etwa um die gleich Zeit Berlin,(Preußen nicht allgemein), Hamburg, ſpäter andere Staaten. Sachſen hat gerade vor wenigen Monaten eine neue weitreichendere Verordnung über das Fingerabdruckweſen in Kraft treten laſſen. Leider ſind heute noch nicht alle deutſchen Län⸗ der zur planmäßigen Einführung der Daktyloſkopie übergegangen und Aufgabe der kriminalpolizeilichen Länderbeſprechungen, die vom 22. bis 24. Juni 1925 in Karlsruhe ſtattfanden, war es, hier gründlichen Wandel vorzubereiten. Für die Wiſſenſchaft von den Fingerabdrücken ſind zwei Sätze durch die Erfahrung erwieſen: Es gibt nicht zwei Menſchen auf der Welt, die gleiche Fingerabdrücke haben, die Fingerabdrücke bleiben von Geburt bis zum Tode völlig unverändert. Es wird als ausge⸗ ſchloſſen angeſehen, daß ſich die Linienmuſter bezw. die charakteriſti⸗ Punkte forterben oder ſich in den einzelnen Familiengliedern wiederholen. Es iſt auch nicht beobachtet worden, daß auch nur der Abdruck eines Fingers zweier verſchiedener Menſchen die gleichen Linienführungen aufweiſt. Durch über 20jährige Erfahrungen der großen Polizeibehörden der Welt iſt die vielhundertjährige Ueber⸗ zeugung des Oſtens über den Beweiswert der Fingerabdrücke be⸗ ſtätigt worden. Wir ſehen alſo, daß die Nachricht von der Entdeckung der Frau Bennovi falſch ſein muß. Ich bin weit entfernt, ſo ungalant zu ſein, hieraus Frau Bennovi einen Vorwurf zu machen. Ich glaube ſelbſt von vornherein nicht an die Richtigkeit der Nachricht. Ich vermute, daß ſie nicht„ ſondern„Aehnlichkeiten“ entdeckt hat. Solche„Aehnlichkeiten“ ſollen nicht als unmöglich beſtritten werden. Ob ſie freilich hinreichen, die unerſchütterliche richterliche ellberzeugung, daß der eine vom andern abſtammt, zu erwecken, iſt zunächſt recht zweifelhaft. Wenn die Entdeckung nach der von mir aͤngenommenen Richtung liegt, wird ſie nachzuprüfen ſein. Einſt⸗ weilen kann ich noch keine Hoffnung machen, daß die verfänglichen Zeugenvernehmungen in Vaterſchaftsſtreitigkeiten künftig weafallen. Noch einige allgemeine Betrachtungen über die Fingerabdrücke. Bei uns haftet der Abnahme von Fingerabdrücken noch ein Makel an. Man hält es für ehrenrührig und denkt ſofort an Verbrechen. Das iſt geſchäftlich erklärlich, ſachlich aber völlig unbegründet. Der Fingerabdruck iſt des Menſchen beſter Ausweis. Er kann im Rechts⸗ verkehr der Menſchen wertvollſte Dienſte leiſten, weshalb die Ein⸗ führung der Daktyloskopie für alle Menſchen bereits vielfach und nicht mit Unrecht angeregt worden iſt. So iſt der Fingerabdruck der Freund des guten Menſchen. Ich ſelbſt habe mich von dem Vorur⸗ teil völlig frei gemacht und habe für mein Familienarchiv eine höchſt feierliche Sammlung von Fingerabdrücken meiner Angehörigen an⸗ gelegt und möchte dies zur Nachahmung empfehlen. Und der Fingerabdruck iſt und mag bſeiben der Feind des böſen EL verjährung der Juwiderhandlung gegen die polizeiliche Meldepflicht Die Unterlaſſung der Meldung iſt eine Uebertretung, ſie verjährt nach§ 67 Abſ. 3 des Strafgeſetzbuches in drei Monaten. Zweiſel⸗ haft iſt es, mit welchem Zeitpunkt die Verjährung zu laufen beginnt. Das Kammergericht ſtand früher auf dem Standpunkt, daß die Ver⸗ jährung erſt inne, wenn die meldepflichtige Perſon die Meldung vorgenommen habe oder die Meldung unmöglich werde, oder die Wohnung von der eindezogenen Perſon verlaſſen werde. Dieſer Standpunkt iſt aufgegeben und anerkannt worden, daß, wenn der Polizei infolge Erſtattung der Anzeige durch einen anderen Anzeige⸗ pflichtigen nichts mehr daran liegt, daß der Säumige die Anzeige nachholt, die Verjährung mit der Erſtattung jener Anzeige beginnt. Nach der Entſcheidung des Kammergerichts vom 13. Februar 1925 (1. S. 17/25) muß dieſer Grundſatz auch auf ſolche Fälle angedehnt werden, in denen die Polizeibehörde auf anderem Wege amtlich Kenntnis von dem meldepflichtigen Ereignis und ſo die Möglichkeit einer Strafverfolgung der Nichtanmeldung erlangte Benutzung des obligatoriſchen Mahnverfahrens Durch die in Nr. 26 des Reichsgeſetzblattes Teil 1 vom 26. b. Mts. veröffentlichte, am 15. Juli in Kraft tretende Verordnung wird das ſchon früher für den Urkunden⸗ und Wechſelprozeß abge⸗ ſchaffte oblgntoriſche Mahnverfahren reſtlos be⸗ ſeitigt. Der bisher beſtehende Zwang, eine beim Amtsgericht zu verfolgende Geldforderung ſtatt unmittelbar im Klagewege zu⸗ erſt im Mahnverfahren geltend zu machen, fällt damit fort. Der bisherige Rechtszuſtand beruhte auf der Kriegsberordnung vom 9. 9. 1915. Die Verordnung verfolgte dabei den Zweck, die Prozeß⸗ entlaſten, und hat dieſen Zweck auch lange Zeit in befriedigender Weiſe erfüllt. In letzter Zeit, beſonders nach der Stabiliſierung unſerer Währung, haben die Wirtſchaftskreiſe mit zunehmender Lebhaftigkeit darüber geklagt, daß ſich bei der allgemeinen Geld⸗ knappheit zahlungsunwillige Schuldner die Vorſchrift zunutze mach⸗ ten, um durch Erhebung ausſichtsloſer Widerſprüche den Erfolg des Mahnverfahrens zu vereiteln und ſich für die Befriedigung ihrer Gläubiger eine Friſt zu ſichern, die ſie nicht erlangt haben würden, wenn der Gläubiger die Möglichkeit ſofortiger Klageerhebung ge⸗ habt hätte. Mit der Abſchaffung des obligatoriſchen Mahnverfah⸗ rens werden ſich auch manche Klagen erledigen, die gegen die Neue⸗ rungen der Proteſtnovelle vom 13. Februar 1924 erhoben worden ſind, aber in Wahrheit Verzögerungen betreffen, die ſich aus dem Fortbeſtehen der alten Vorſchriften über das obligatoriſche Mahn⸗ verfahren ergeben hatten. Kechtsliteratur * Die badiſchen Geſetze und Verordnungen über Strafrecht und Strafverfahren. Textausgabe. Herausgegeben von General⸗ ſtaatsanwalt Dr. Hafner, Karlsruhe und Profeſſor Dr. Kern, Freiburg. J. Bensheimer, Mannheim, Berlin, Leipzig.— Dieſe neue Ausgabe wird von der Praxis ſehr begrüßt werden, da die letzte Sammlung vor 15 Jahren erſchienen und heute vollſtändig veraltet 1985 Zudem wurde bei der Wahl des Zeitpunktes der Herausgabe die Umänderung und zum Teil Neufaſſung der wich⸗ tigſten Geſetze und Verordnungen abgewartet, ſo daß mit weſent⸗ lichen Aenderungen in abſehbarer Zeit nicht mehr zu rechnen iſt, was zu der Annahme berechtigt, daß die Sammlung ihren Wert jahrelang behalten wird. Die Sammlung enthält alle landesrecht⸗ lichen Strafdrohungen(Polizeiſtrafrecht, Verweiſungen auf die die Blankettſtrafdrohungen des Reichsſtrafgeſetzbuches ausfüllenden Landesverordnungen uſw. und die Nebengeſetze), ſowie alle badi⸗ ſchen Beſtimmungen über Strafgerichtsverfaſſung, Strafverfahren und Strafvollſtreckung unter reüthlicher Verweiſung auf die hierzu ergangenen Miniſterialerlaſſe und dergl., außerdem alle Straf⸗ regiſter und Begnadigungsvorſchriften nach dem Stand von etwa 1. März ds. Is. Sie gibt ein abgeſchloſſenes und erſchöpfendes Bild der landesrechtlichen Ausgeſtaltung der ſtrafrechtlichen und ſtrafprozeſſualen Reichsgeſetze und zeigt, wie die Reichsgeſetze durch die Ausführungsbeſtimmungen der Länder zur praktiſchen Aus⸗ wirkung gelangen, und trägt deshalb weſentlich zur Veranſchau⸗ lichung und Verlebendigung des Reichsrechts bei. Auf dem Ge⸗ biete des Polizeiſtrafrechts und Polizeiſtrafverfahrens und auf anderen die Gemeindeverwaltungen beſönders intereſſierenden Ge⸗ bieten Jagd⸗, Fiſcherei⸗, Wirtſchafts⸗ und Steuerrecht, Ver⸗ gleichsbehörden und Schiedsmannsweſen, Strafregiſterweſen) iſt alles an Beſtimmungen zuſammengetragen, was die Gemeindever⸗ waltungen bei der praktiſchen Handhabung der Polizeigewalt und bei Erfüllung der übrigen Aufgaben der Gemeinden in ſtrafrecht⸗ licher Hinſicht und im Strafverfahren benötigen. Das Buch wird für die badiſchen Richter, Rechtsanwälte und die im Gemeinde⸗ leben ſtehenden Praktiker bald ein unentbehrliches Hilfsmittel ſein. * Die Badiſche Landesgebührenordnung für Rechtsanwälte vom 23. März 1925(G. V. Bl. S. 48) nebſt der Badiſchen Verordnung über die Gebühren der Rechtsanwälte in Verwaltungsrechtsſtreitig⸗ keiten, Verwaltungs⸗ und Polizeiſachen vom 30. Mai 1924 und der Badiſchen Verordnung über die Gebühren der Rechtsanwälte in den Verfahren vor dem Landesverſicherungsamt vom 18. Januar 1912 mit Einleitung und Erläuterungen nebſt Sachregiſter von Dr. Friedrich Für ſt, Rechtsanwalt beim Oberlandesgericht Karlsruhs und Dr. Karl Abenheimer, Rechtsanwalt beim Landgericht Karls⸗ ruhe, 1925. J. Bensheimer, Mannheim, Berlin, Leipzig.— Die Verfaſſer ſind beſonders ſachkundig; Rechtsanwalt Dr. Für ſſt war Referent des Vorſtandes der Badiſchen Anwaltskammer bei der Bearbeitung des Geſetzentwurfs. Die in dem Buche enthaltenen Geſetze und Verordnungen regeln die Gebühren für die geſamte außerprozeſſuale Tätigkeit des Rechtsanwalts. Es iſt deshalb von beſonderem Intereſſe nicht nur für die Rechtsanwälte und Gerichte, ſondern auch für alle ſonſtigen Behörden, insbeſondere die mit Gerichtsbarkeit befaßten und die Verwaltungsbehörden. uch alle ſonſtigen im Wirtſchaftsleben ſtehenden Perſonen dürf⸗ ten daran intereſſiert ſein, da auch die Gebühren für die ſoge⸗ nannte Beratungs⸗ und Vertragspraxis der Rechtsanwälte in der Landesgebührenordnung ihre Regelung gefunden haben. Infolge der weitgehenden Aehnlichkeit der Landesgebührenordnung der ver⸗ ſchiedenen deutſchen Länder ſind die Anmerkungen auch für das außerbadiſche Recht verwendbar; beſondere Kommentare zu den außerbadiſchen Gebührenordnungen gibt es aber nicht. * Das Steuerüberleitungsgeſetz vom 29. Mai 1925, herausge⸗ geben von Dr. Adolf Hollaender, Rechtsanwalt, Berlin, mit aus⸗ führlicher Einleitung, den einſchlägigen Ergänzungsvorſchriften, den Durchführungsbeſtimmungen mit Anmerkungen, mit Erläute⸗ rungen und ſorgfältig bearbeitem Sachregiſter.— Das als erſtes der neuen Vorlagen zur Ordnung der Reichsſteuern verabſchiedete „Steuerüberleitungsgeſetz“ behandelt die Ueberleitung in die regel⸗ mäßige Veranlagung nach dem künftigen Einkommenſteuer⸗ und Körperſchaftsſteuergeſetz die Ablöſung der Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer für 1924, die Vorauszahlungen und den Steuerabaug vom 1. Juni 1925 ab. In der vorliegenden Ausgabe iſt das Ge⸗ ſetz durch eine ausführliche Einleitung und durch Anmerkungen zu den einzelnen Paragraphen erläutert. Die zum Verſtändnis und zur Ergänzung erforderlichen ſonſtigen Geſetze und Verord⸗ nungen ſind mit abgedruckt. Ein ſorgfältig bearbeitetes Sach⸗ regiſter erleichtert die Benutzung. So vereinigt der Band die Hand⸗ lichkeit einer Taſchenausgabe mit den Vorzügen eines ausführlichen Kommentars und eignet ſich dadurch ganz beſonders zum präktiſchen Gebrauch für jeden Kaufmann und Induſtriellen, für Lohn⸗ und Gehaltsbezieher, für jeden freien Arbeiter und Kapitalrentner, fitr Menſchen. Der gute aber merke ſich: Den Tatort eines Verbrechens unberührt laſſen und ſofort die Polizei benachrichtigen. die das ſofort, teilweiſe ſogar mit Rückwirkung, in Kraft getretene Geſetz von einſchneidender Bedeutung iſt. abteilungen der Amtsgerichte nach Möglichkeit von Terminen zu Rückkäufe vornehmen, 7. Seſte. Nr. 30 Kreitag, den 3. Jull 1925 neue Mannbelmer Zeltung Imitag · Rusgade) Neue Mannhei mer Zeltung Handelsblatt die Rheinſchiffahrt im Monat Juni Bericht der Niederrheiniſchen Induſtrie- und Handelskammer Duisburg⸗Weſel zu Duisburg⸗Kuhrort über die Betriebslage der Rheinſchiffahrt im Monat Juni 1925 Die Lage der Rheinſchiffahrt lebte im Juni etwas auf. Eine grundlegende Beſſerung iſt jedoch noch nicht zu verzeichnen. Der Waſſerſtand fiel von 2,26 Meter(Cauber Pegel) zu Beginn des Monats langſam bis auf 1,75 Meter am Ende des Monats. Enr⸗ ſprechend dem zurückgehenden Fahrwaſſer mußte die Eintauchtiefe der Kähne, wenn eine Leichterung im Gebirge vermieden werden ſollte, etwas eingeſchränkt werden. So wurde gegen Ende Juni ab Ruhrort bergwärts nicht über 2,10—2,20 Meter abgeladen. Obgleich am Oberrhein die großen Kohlenvorräte noch keine nennenswerte Abnahme erfahren haben, ſo machte ſich doch hier und da einige Nachfrage geltend, wenn auch nicht in dem Ausmaß, daß von einer günſtigen Rückwirkung auf den Kohlenbergbau geſprochen werden könnte. Infolge verſtärkter Erzanfuhren in Rotterda m, die den ſchon wochenlang in den Ruhrhäfen liegenden Leerraum zum Teil nach den Seehäfen abzogen, und wegen der eingeſchränkten Eintauchtiefe konnten ſich die Frachten von ihrem verluſtbringenden Tiefſtand etwas erholen. Sie ſtiegen um die Mitte des Monats von 0,60 Baſis Ruhrort⸗ Mannheim auf 0,90„. Im Talverfrachtungsgeſchäft ab mittel⸗ und oberrheiniſchen Stationen hat ſich jedoch keine Aenderung vollzogen. Das Frachtgeſchäft nach Holland und Belgien belebte ſich ebenfalls, teilweiſe infolge vermehrter Reparationskohlentransporte. Die Frachtſätze nach Rotterdam konnten ſich von 0,55% mit freiem Schleppen und 0,65 ohne freies Schleppen am Anfang des Monats auf 0,90 bzw. 1,00 erholen. Die Frachten ab Kanal⸗ ſtationen gingen entſprechend von 0,95 auf 1,30 herauf. Auf dem Rotterdamer Frachtenmarkt ſtiegen die Sätze infolge verſtärkter Erzankünfte von 0,45 fl. bei 4 und von 0,55 fl. bei Löſchzeit auf 0,70 fl. bzw. 0,80 fl. je Laſt. 8 Die mäßige Verkehrsbeſſerung in der Rhein⸗ ſchiffahrt war aber nicht dergeſtalt, daß ſie eine günſtige Rück⸗ wirkung auf den Schleppmarkt ausüben konnte. Das Schlepp⸗ geſchäft liegt immer noch ſtill und die Sätze bewegten ſich nach wie vor auf dem niedrigen Stand des Vormonats(1 je To.). Das Speditions⸗ und Umſchlagsgeſchäft in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen zeigte zu Beginn des Monats ſtellen⸗ weiſe eine kleine Belebung, wurde aber am 6. Juni durch den Streik der Hafenarbeiter unterbrochen, was eine Umleitung erheb⸗ licher Mengen von Speditionsgütern nach den Nachbarhäfen zur Folge hatte. Durch die infolge des Streiks eingetretene Güter⸗ anſammlung waren die Betriebe nach deſſen Aufhebung am 22. Juni für den Reſt des Monats gut beſchäftigt. Jedoch iſt damit zu rechnen, daß nach Aufarbeitung des angeſtauten Materials wieder eine neue Flaue eintritt. Zum 1. Juli haben der Verkehrsbund und der Verband der Heizer und Maſchiniſten das erſt kürzlich bis zum 30. Juni ver⸗ längerte Lohnabkommen gekündigt und die Forderung auf eine 20 proz. Lohnerhöhung geſtellt. Dieſe Forderung iſt von den Arbeitgebern abgelehnt worden. Am 3. Juli finden Schlichtungs⸗ verhandlungen vor dem Reichsarbeitsminiſter in Köln ſtatt. Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werkpapiermarkle Mit der Beendigung der Geldverſorgung für den Monat Juni an den großen Börſen trat unmittelbar ein Umſchwung in der Stimmung ein, der mit einer Beſſerung der politiſchen und auch der wirtſchaftlichen Lage begründet wurde. Nachdem noch wenige Tage vorher der Rückgang mit gegenteiligen Gründen belegt wurde, kann man nur annehmen, daß die Bewegung zunächſt aus rein börſentechniſchen Gründen entſtanden iſt. In der Tat iſt ſeit Wochen eine ſtarke Unterbewertung des Kursſtandes vor⸗ handen, und da erhebliche Lieferungsverpflichtungen beſtehen, er⸗ klärt ſich allein ſchon aus dieſer Tatſache der plötzliche Umſchwung der Börſe. Die berufsmäßige Unternehmung mußte umfangreiche um ihre nach unten eingegangenen Ver⸗ pflichtungen zu erfüllen, und nachdem auch infolge der ſtarken Ent⸗ wertung nicht unbedeutende Meinungskäufe erfolgten, konnte die Aufwärtsbewegung in den letzten Tagen deutlichere Formen an⸗ nehmen. Der heimiſche Markt folgte, wie wir den Mitteilungen des Bankhauſes Gebrüder Stern, Dortmund, entnehmen, wie immer dieſen Vorgängen unmittelbar. Sie prägten ſich aber am meiſten am Kalimarkte aus, wo die außergewöhnlich günſtigen Abſatz⸗ verhältniſſe eine ſtarke Anregung für die Käufe bilden. Man ſchätzt den iee erſten Halbjahrez 1925 gegen⸗ über dem entſprechenden Zeitraum des Vorjahres auf rund 125 pCt Von Kalikuxen wurden in erſter Linie die Werte des Gumpel⸗ und Dr. Wilhelm⸗Sauer⸗Konzern gekauft. Demgegenüber waren aus den bekannten Urſachen die Werte des Wintershall⸗Konzern eher vernachläſſigt, und nur Alexandershall konnten ihren Kurs von 5400—6700 erhöhen, ohne ihren Höchſtſtand zu behaupten. Glückauf Sondershauſen wurden mit 00—8000 bezahlt. Kaiſeroda ſchwanken um etwa 13 000 und Wintershall ſelbſt ſind nominell um 2500 höher. Umfangreich war das Geſchäft in Kaliaktien, doch war hier das Angebot gegenüber der Nach⸗ rage verhältnismäßig gering. Die Preiſe für Adler Kali, Halleſche Rall Krügershall, Friedrichshall, Niederſachſen verzeichnen Steige⸗ rungen zwiſchen 10—16 pEt. Kali⸗Induſtrie ſelbſt waren in dleſer Woche etwas weniger beachtet. Ihre Steigerung beträgt etwa 5 pCt. Der Kohlenmarkt folgte der Aufwärtsbewegung nur zögernd, und erſt in den letzten Tagen konnte ſich der Kursſtand in Verbindung mit der nun begonnenen Räumung des Ruhrgebietes etwas ſtärker befeſtigen. Die Umſätze blieben aber gering und die Preiſe zogen ohne entſprechende Geſchäftstätigkeit an. Von Kohlen⸗Aktien ſind Lothringen bei verhältnismäßig großen Umſätzen um 7 pCt.(82 pEt.) gebeſſert. Adler Bergbau und Niederrheiniſche Bergbau hielten ſich mit einprozentigen Schwankungen auf ihrem letzten Stande. Weſtfäliſche Bergbau und Präſident waren völlig vernachläſſigt. Am Braunkohlen⸗ markte konnten in den letzten Tagen die mitteldeutſchen Werte bei knappem Angebot Steigerungen von 500—800 durchholen. Von rheiniſchen Werten waren nur Zukunft ⸗Aktien bei kleinen Umſätzen um 4 pCt. gebeſſert. Auf den übrigen Märk⸗ ten hielt ſich das Geſchäft in engen Grenzen. Teilweiſe Einigung bei der Südſee· Phosphal- Geſellſchaft Nachdem die.⸗V. der Deutſchen Südſee⸗Phosphat⸗A.⸗G. vom 27. Mai d. J. der Vertagung verfallen war, hat nunmehr die Ver⸗ waltung eine neue Generalverſammlung auf den 5. Aug. einberufen, und zwar auf Verlangen von Aktionären, die mehr als 5 pCt. des Grundkapitals vertreten. Auf der Tagesordnung ſtehen an erſter Stelle die Anträge der Oppoſition. Bei der Zu⸗ ſammenlegung hat ſich, wie aus dem Wortlaut der Anträge hervor⸗ geht, die Oppoſition auf den Standpunkt der Verwaltung geſtellt und ſchlägt nunmehr gleichfalls die Zuſammenlegung 21 auf 2,25 Mill.„ vor. Dagegen hält ſie das Verlangen nach Rückzahlung erheblicher Kapitalteile aufrecht, indem ſie die Herabſetzung des umgeſtellten Stammkapitals um 1,8 auf 0,45 Mill. fordert, d. h. Rückzahlung von 400 auf die 500„⸗Aktie und Herabſetzung des Nennwertes der Stammaktie von 500 auf 100. Die Verwaltung ſcheint ſich hierbei der Oppoſition ange⸗ ſchloſſen zu haben, da ſie keinen Gegenantrag zu dieſem Punkte der Tagesordnung vorlegt. Differenzen beſtehen lediglich darüber, daß die Oppoſition auch die Einziehung der Vorzugsaktien beantragt, während die Verwaltung die Herabſetzung des Nenn⸗ wertes von 1000 Pe auf 10 R. vorſchlägt, weiter darüber, daß die Oppoſition außer der abgeänderten Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auch noch den dazu erſtatteten Prüfungsbericht vorgelegt haben will, während der Gegenantrag der Verwaltung dieſen zweiten Punkt nicht enthält. „o- Großhandelsrichkzahl. Die Großhandelsrichtzahl des Statiſti⸗ ſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem Stande vom 24. Juni um 0,5 pCt. auf 134,9 geſtiegen, infolge des Anziehens der Preiſe für Roggen, Weizen, Hafer, Gerſte, Butter, Schmalz, Zucker, Rind⸗ und Schweinefleiſch, Häute und Baumwolle. Für den Juni⸗Durch⸗ ſchnitt ergibt ſich eine Steigerung der Richtzahl gegen⸗ über dem Mai⸗Durchſchnitt um 1,4 pCt. auf 133,8. „t. Alfted Spicker u. Co.,.-., Hertrenbekleidung, Berlin. In der erſten Gläubigerverſammlung wurde eine Ausgleichs⸗ bilanz und eine eventuelle Konkursbilanz vorgelegt. Im Falle eines Ausgleichs haben die Gläubiger etwa 20 pCt. zu er⸗ warten, beim Konkurfe dagegen würden die bevorrechtigten Gläubi⸗ ger nur 82 pCt. erhalten und die nicht bevorrechtigten leer aus⸗ gehen. Die Aktiven werden für den Fall eines Ausgleichs mit 182 000 angegeben, die Paſſiven mit 402 893„. Die bevor⸗F rechtigten Gläubiger ſtellen ſich auf 70 790/%. Es wird mit einem Schweizer Großkaufmann verhandelt, über eine Stützungsaktion, bei der die Gläubiger bis zu 40 pCt. befriedigt werden ſollen und die Firma einen Einkaufskredit von 500—700 000 erhält. Die Urſachen der Schwierigkeiten ſind laut Textil⸗Woche in der ſchlechten Finanzgebarung und in den übermäßig hohen Geſchäftsunkoſten zu ſuchen. Bei einem Umſatz von 960 000 in den erſten 5 Monaten dieſes Jahres entſtanden etwa 258 000 an Geſchäftsunkoſten. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt war geſtern wiederum bewegt Die Abwärtsbewegung der Weſtdeviſen kam geſtern nachmittag zum Stillſtand; es hat nun eine Aufwärtsbewegung, wenn auch in mäßigem Umfange, Platz gegriffen. Es ſtellten ſich: London Boahr Paris 104(109/6), London gegen Brüſſel 1057“(109,25), London gegen Mailand 139(1425%), London gegen Kopenhagen 2370(2385), London gegen Kriſtiania 2665(2700), London gegen Stockholm 1815(1810), London gegen Madrid 3345(3345), London gegen Holland 1214(1213), London gegen Schweiz 2506(2504), Holland gegen Schweiz 20676(206,50), Kabel gegen Schweiz 515,50(515,25), Kabel gegen Holland 249,75 (24976), Paris gegen Schweiz 2390(2295), Mailand gegen Schweiz 1805(1755), London gegen Kabel 48676(4861/1). In Reichsmark koſten der Dollar 4,20 l, engliſche Pfunde 20,42(20,41½), franz. Franken 19,45(18,70) Pfg., ſchweiz. Franken 81,50(81,50) Pfg., italien. Lire 14,70(14,30) Pfg., holländ. Gulden 1,68,15(1,68,30) Iſchechenkrone 12 41(12,44! Pfg, norwegiſche Krone 76,65(75,60) Pfg., weiterhin ſeh⸗ feſt, Schweden⸗ krone 1,12,65(1,12,75), belgiſch. Franken 19,35(18,70) Pfg., ſpaniſch. Peſeta 61/05(61,05) Pfg., argent. Peſo 1,69,25(1,69,60) J. Börſenbecichte mannheimer Effekte nbörſe O mannheim, 2. Jull. Bei ſtillem Geſchäft waren die Aktien⸗ kurſe an der heutigen Börſe gut behauptet, etwas feſter lagen Vorkriegs⸗Pfandbriefe der Rheiniſchen Hypothekenbank, die mit 16,1 geſucht waren. Es notierten: Badiſche Anilin 124,50 bz.., Continentale Verſicherung 34., Benz Mannheim 59 bz.., Gebr. Fahr Pirmaſens 53 bz.., H. Fuchs Heidelberg 0,7., Braun Konſerven 0,8 G. 0,85., Neckarſulmer Fahrzeugwerke 80 bz.., Portland Zementfabrik Heidelberg 74., Rhein⸗Elektra 73,5 etw. bz.., Wayß u. Freytag 72 bz.., Zellſtoff Waldhof 10,50., Zuckerfabrik Frankenthal 83 G. 84., Juckerfabrik Waghäuſel 67., 4 u. 3 proz. Rheiniſche Hypotheken⸗Bank⸗Pfanbriefe 6,1 G. Waren und Märkte Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Reichsmark Preisnotierungen vom 2. Juli 1928. Weizen, inländiſcher—.——— J Weizenbrotmehl 27.—— 28,50 7 ausländiſcher 28,75—29,50 29.50—80,50 Roggen, inländiſcher———,—[Weizenkleie mit Sack 12.00—12.25 „ augsländiſcher 22.——,—[Trockentreber 00—43.— Brau⸗Gerſte 1880 20,.——22,—] Rohmelaſſe.——— Futter⸗„(neue)————.—][Wieſenheu, loſe——— Hafer. inkändiſcher 22,00—22,50] Rotkleehen——— „ ausländiſcher———.—][Lifzerne⸗Kleehen— ſ—— Mais gelbes mit Sack 21,00—21.50 Preß⸗Stroh—— Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 36,——87.50 J Gebundenes Stroh——— Tendenz: ruhig. Verteilungspreiſe vom 16. bis 30. Juni 1925. Welzen, inländ.——, ausländ. 29,50, Roggen, ausländ. 22,50, Hafer, La Plata 19,.—, amerik. 19,—, can. 21,—, Gerſte, auſtral. 30,—, andere Sorten 26,.—, Futtergerſte 21,.—, Mais gelbes 22,.—. Serliner Metallbörſe vom 2. Juli Preiſe in Feſtmark für 1 Käg. —— Aluminium 130,50 1.5 Elektrolytkupfer 2,45•2,50.,45•2,50 in Barren Raffinadekupfer—.——.— inn, ausl.— Blei——.— üttenzinn———.— RohzinklBb.⸗Pr.)—.,—.— Nickel 8,45⸗3,50 3, 45-8,50 do.(fr. Verk“ 6,0.69,9 868 69 Antimon.22.1,24.22..24 Plattenzink 61..82.0 61.0⸗62,0 Silber für 1 Gr. 96,00-97,00 95,80-96,50 Aluminium 2,35•2,40.35•2,40 Platin p. Gr.—.——— London 2 Juli.(WB.n Metallmarkt.(In Sſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 1. 2 Blei 383.18 88,38 Kupfer Kaſſa 60 25 60,50 beſtſelect. 64, 64,50 inl 34.50 34,85 do. 3 Monat 61,25 61,50 Nickel—.—— ueckſilber 14,50 14,50 do. Elektol. 64.25 64.50] Zinn Kaſſa 253.25 253.00 J Regulus—.——.— Sh. Vom ſüddeutſchen Holzmarkt. Die Lage hat in der ver⸗ gangenen Woche eigentlich nur inſofern eine Veränderung erfahren, als die Geldknappheit ſich immer ſchärfer fühlbar macht und die Einſchränkungen, wie ſie durch Streik und Ausſperrung im ſüddeut⸗ ſchen Baugewerbe bedingt ſind, ein lebhafteres Geſchäft nicht aufkommen laſſen. Insbeſondere iſt es der Großhandel, der keiner⸗ lei Neigung zu größeren Einkäufen bekundet und wenn der Markt unter dieſen Umſtänden keine ſtärkere Verflauung erfuhr, ſo erklärt ſich dies wohl hauptſächlich aus dem Umſtand, daß er nicht mit ſofort verfügbarer Ware überlaſtet iſt. Wo Intereſſenten ernſt⸗ hafte Kaufabſichten haben, bemühen ſie ſich Untergebote durchzu⸗ drücken. Für deren Annahme dürften die Ausſichten umſo günſtiger werden, je weiter die Jahreszeit voranſchreitet und fällig werdende Abnahmeverpflichtungen aus Einkäufen im Walde die Sägewerke zu Abgaben zwecks Geldbeſchaffung zwingen. Verlangt wurden zuletzt für ſortierte Bretter, frei Schiff Mittelrhein, in der Abmeſſung von 16˙“, je nach Breite, für Ausſchußware 67,50 bis 72,50, für-Bretter 57—60,00, für gute Bretter 90—95,00„. für reine und halbreine 110—118,00„ pro Kubikmeter. Die Forderungen für Fichten⸗ und Tannenhobelbrelter, unſortiert, mit Nut und Feder, 21/2 Millimeter ſtark, 5 bis 55 breit, lauteten auf 1,95—2,05 je Quadratmeter ah bayriſch⸗ württembergiſchen Verladeſtationen bzw. 2,10—2,20 waggonfrei Karlsruhe⸗Mannheim. Der Verkauf nach Rheinland und Weſtfalen ließ ſehr zu wünſchen übrig.— Bei den Verkäufen von Nadel⸗ ſtammholz erzielte der Badiſche Waldbeſitzerverband in der letzten Zeit 115, 117,4, 129 und 138 pt. der Landesgrundpreiſe. Fichtengerbrinde ging bei letzten Verſteigerungen im Durch⸗ ſchnitt mit 2,62—2,80„. je Feſtmeter, loko Wald, um. Es handelte ſich dabei um Verkäufe oberfränkiſcher Forſtämter. 5o- Allgäuer Bulter und Käſebörſe vom 1. Juli. Die Preiſe ſind Erzeugerverkaufspreiſe ab Station des Börſengebietes. Butter J. 1,80 J, II. 1,65—1,75, Tendenz feſt. Weichkäſe, grüne Ware mit 20 pCt. Fettgehalt 58—62, unverändert gute Nachfrage. Allgäuer Rundkäſe 45 pCt. Fettgehalt 1,15—1,88, für ſchöne Ware gute Nachfrage. Bremen, 2. Juli. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,91(28,07) Jollarcents. Magdeburg, 2. Juli. Jucker prompt innerh. 10 Tagen 21,50, Lieferung Juli 21,50, Sept.——. Ruhig. Melaſſe 5,10—3,75. .: Nürnberger Hopfenbericht vom 1. Juli 1925. Auf dem Hopfenmarkt wurden 10 Ballen zugefahren. Umgeſetzt wurden ebenfalls 10 Ballen. Tendenz ruhig. Markthopfen wurde zu 250 bis 350, Württemberg zu 250—300 angeboten. I. Bom Wachsmarkt.(Bericht von Ludmar m. b.., Köln.) Der Auftragseingang iſt gut bei anhaltend feſten Preiſen. Im Großhandel galten fuͤr unverzollte Ware ab Lager Hamburg folgende Preiſe: Paraffin, weiße Tafelware 50/52 C. 14,50 bis 14.75 Doll., Paraffinſchuppen, weiß 50/520 C. 13,20—14,.— Doll. je 100 Kg.; Karnaubawachs, fettgrau 135—138 Eſtrl.; Bienenwachs, je nach Herkunft 175—180 Lſtrl.; Japanwachs, Originalware 81 bis 82 Kſtrl.; Rindertalg, prima hellfarbige Ware 46—47 Eſtrl. ſe 1000 Kg.; Amerik. Harz. Type F/G. 9,60—9,90 Dollar je 100 Kg. Verzollte deutſche Veredlungsware: Karnaubawachs⸗Rückſtände 38—40 Doll.; Zereſin, weiß 54/56% C. 22—23 Doll.; Zereſin, natur⸗ gelb 54/56 C. 21,50—22,00 Doll.; Stearin, weiß in Tafeln 125 bis 130 G½ je 100 Kg. Der Zoll beträgt für Paraffin, Karnauba⸗ und Bienenwachs 10 Ga, für Japanwachs 15 G⸗ je 100 Kg. gh. Preiserhöhung für Motorreifen. Die Dunlop⸗Geſellſchaft hat die Preiſe für Gummireifen um 10 pCt. und für Schläuche um 15 pCt. erhöht. Die Erhöhung wird mit den geſtiegenen Gummi⸗ preiſen begründet; ſie ſtehe noch nicht im Verhältnis zu der Steige⸗ rung des Gummipreiſes, ſo daß die gegenwärtigen Preiſe aur möglich ſeien, weil noch Lieferverträge für den Bezug von Roh⸗ gummi zu billigeren als den gegenwärtigen Gummipreiſen laufen. Wie die Geſellſchaft auf Anfrage erklärte, iſt die Urſache der Preis⸗ erhöhung eine zweifache, einmal die Beſchränkung der Gummi⸗ erzeugung und zum andernmal das rapide Anwachſen des Motorrad⸗Betriebes, der einen enormen Weltbedarf für das Material geſchaffen hat. Die Nachfrage geht zu rund 75 pCt. von den Vereinigten Staaten aus. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 2. Ju Die Nachfrage nach Leerraum war an heutiger Börſe ziemlich lebhaft, jedoch blieben die Frachtſätze zu 8 unverändert. .: Verlheim, 2. Juli. Trotz des geringen Waſſerſtandes iſt die Obermainſchiffahrt im Monat Juni gut geweſen. Die ankom⸗ menden Güter waren größtenteils Mehl, Reis und ſonſtige Stück⸗ güter, die ſchweren Kähne brachten Eiſen und Dienſtkohlen, die Tal⸗ fahrten dagegen beſtanden größtenteils aus Eiſen, Gerſte, Brettern. Nächſte Dampfer⸗Expedilionen des Norddeutſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New Pork: D. Stuttgart am 4..; D. America am 7. D. Bremen am 11..] D. Preſident Rooſevelt am 14. 7. D. Preſident Harding am 16..; D. George Waſhington am 22. 7. Bremen⸗Philadelphia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Hornfels am 4..; D. Hameln am 25. 7. Bremen⸗Cuba: D. Weſtfalen am 5. 7. Bremen⸗Braſilien: D. Nienburg am 4..; D. Porta am 31. 7. Bremen„La Plata: D. Werra am 19. 7. Bremen⸗Oſtaſien: MS. Münſterland am 4..; D. Borderer am 11..; D. Schleſien am 18..; D. Machaon am 25..; D. Aachen am 30. 7. Bremen⸗ Auſtralien: D. Lycaon am 17..; D. Göttingen am 8. 8. E.. e ee Zeitungshändlern für.50 Mark erhältlich. — 4 al und zu Berg — See ee — ———— —— eeeeeee e ——— 8. Seite. Ar. 301 neue Maunßefmer Feltung emittag⸗Rusgabe) —— Freikag, den 3. Juli 1925 13. Rat der immer das Richtige zu schenken. Verschwenden Sie Ihr Geld nicht für nutzlosen Tand. Ich biete lhnen tausend Möglich- keiten, Geschenke von bleibendem Werte zu machen. Beim Elf silbernen Fingerhut angefangen, bis zum pompösen Besteck- 0 kasten, biete ſch hervorragende Auswahl in jeder Preislage. der Fr. J. 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Sie sind mit einem Wechesig Aberzogen und machen A daher einen vollkommen gleicien EHindruc, wie geuõhinliche gestärxie Leinemtragen. Jie unterscheiden zic von den- selben nur in einer Hinsidit zie sind hilliger. genannie Taisache difrte eine nahere Erxlarung verlangen. Der xonsewafive Hdufer ist im allgemeinen mit dem Hragen sowie dessen hilligem Preise zufrieden, aber er belommt jast eine Nervenerschüfterung, wenn er hört, daß der Hragen forigeworfen werden muſß, sobald er unrein wird. Der xonservative Hdufer würde daher xlug tun, wenn er der folgenden xleinen Berecinung Gehôr schenkie. Mey's Kragen kosfen nur sovlel, als im allgemeinen fürs Waschen und Plätten der Stärkewäsche bezahlf wird. Derjenige nun, welcher sich an Mey's Kragen hälf, erspart den Einkaufspreis für die gewöhnlichen gesfärkfen Kragen. Es ist auch darüber zu sprechen, um wieviel bequemer sieh das Dasein stellen würde. Der Junggeselle wird unreine Kragen los, welche bis jetzt seine Schub- lade in Unordnung versefzfen. Die Hausfrau entgehf der Spannung, daf ihrem Manne die Kragen nicht rechfzeitig von der Wäscherin zugesfellt werden. Die Hausfrau siehf vielmehr behaglich zu, wie der Kragen, welchen ihr Mann einige Tage gefragen hatte, verschwindef und durch einen neuen Kragen ersefzt wird. Derjenige, weleher sich Mey's Kragen bedient, genilefit immer den Reiz eines neuen Kragens. Ein gewohnlicher gestärkter Hragen, welcher von der Plätterin zurücmommt, macht nun keineswegs immer denselben frischen Eindrucx. Es gibl derarlig aciledil gewaschene und geplättete Hragen, daſ bisweilen die Hanten an den Hragen zerrissen werden. Ja es xommi nichi zelien in der Praxis vor daſ auci gewõhnlicie teuere gestärlete Hragen forigeorfen werden müssen. Der Billige Preis von NMeys Hragen ermögliclit es, das auch weniger bemitielte Personen ein oder mehrere Dutzend zu Hause vorrdtig naben kònnen. Bei den sieifen Leinenleragen(Stehnumlege-Form]) häli es schwer, eine Selbstbindekrawalte durchauziechen, bei Mes Stehumlegekragen ¶Form Slandard, Internalional, Gloria X Amsterdam, Stodcholm und Penama) ist ein leichites Durchzichen des Sbst. Binders möglich. Die Herren, welche Stehumlegetragen mit dieser Art Hrawalten tragen, haben also 5 BeI Meys Hragen eine große Annehmlicqilceit. Jeder Kragen trägt innen die Firma Mey& Edlich Lelpzig-Plagwitzl Man hüte sich vor minderwertigen Nachahmungen! Einige sehr beliebte formen: GLORIA X AlisTERDAN INTEBRNATIONAI. PANANIA Wten 33— 46 em 0 5 4s em 35—46 un 5 em 7 em Weiten 33—48 em Hohe etwa 371 mm e etwe 47 mm Ghe etwe 50 mm he etwa 45 mm s etwo 30 mm Hche etwe 43 mm 4 Dizd..Fl..40 Diad..l..40 Dtad..-Fl..40 Diad.-..40 Pad * STANDARD STOCKHOLNI k. Dud.-N..40 NBEW-TORK Weiten 36—46 em Hhe etwe 30 mm Dizd..-M..40 CAPTAIN Weiten 33—49 em Hshe etwa 48 mm Dtzd..-H..20 TORPEBDO Welten 34— 477 cm Höhe etwa 53 mm Dtad..-N..40 COANDANT Weiten 36—44 em Hehe etwe 60 mm Dtzd..-NH..40 Welten 36—46 em Höhe etwe 4o mm Dtzd.-NM..— —* ESPRTT Welten 36—48 em Hohe etwe 33 mm Diad..· N. 2. 20 DRESDEN Weiten 33—47 em Hohe etwe 43 mm Dtad..-N..80 SrUrTGdART Weiten 34—32 em Weiten 34—48 em vord. Hohe ca. 20 mm Hehe etwe 46 mm hint. Hehe ce. 35 mm Dtad..-NM..— Dixd..-N..80 Weitere hier nicht aufgeführte Kragenformen, sowie Manschetten und Vorhemden sind in unserer Haupt- liste enthalten, die auf Wunsch kostenlos zugesandt wird. Hauptverkaufsstelle: D. Llebhold, M 1, 4, Breitestrasse 10 5 Herm. Schmeller& Co. Warenhaus Kander G. m. h.., T f, In Lucdwigshafen: Arnold Graff, Bismarekstrasse 50 Hey's Wüsche ist ferner erhältlich in allen durch Plakate kenutlichgemachten Geschäften. GRANAT RENTIBER Weiten 34-48 em Umschlagbr. etwe 486 mm Dtzd..-N..— LEIEZIGd Welten 34—32 em Umschlagbr. ete 75 mm Dizd..-N. 2. 20 Einige der fäglich eingehenden Anerkennungen: Dieses ſahir sind es 40 Jahre, daſ ichi von Ihnen Stoſfudsc˖, Besog und war immer cehr berriedigt ũbher den Ausfall der Woro. „„ d. 10, 8. 24. Rge Jalme habe ich gemdunliche Stoſfwdsche ge- tragen, hin aber in der Zeit nach dem Hriege reumitig und gerne ieder u Mrer Wasche zurucægekehirt, die ick nun ausschilieſlich trage. ich kenne nichis Besseres. 8. 6. 24. Anerkennungen: Von Mrer vorigen Sendung war ich durchaus Berriedigl, so dag ich mir ein Lob ũber die Vorzũge Inrer Wasche aus- zusprechen erlaubt Zwar 3i 7 alle, denen ich mure Nragen zeigie, meinem Urieil bei, jedoch wurde von meinen Shnen und ihrem Belannten- kreise der Wunsch ausgesprochen, von mnen auck die neuesien Formen der Hragenmode heaiehen au xdnnen. Viel. leidit ware es lhnen mòglic, modornere Formen ſetwa in Amerixkaner-· form mii auseinanderstenenden Edten) ſedoch teis fur Selbstbinder geeignet, ker- rustfellen. Sie würden sich dadurch volle Zurriedenheit vieler, wenn nichi der meisten jungen Leute ererben. Für Zusendung eines Hatalogs der neuesien Hragenformen wäre ich Innen dankbar. 12. A. 24.— Anmerkung. Diesem Wunsdie war durch Schafñfung der vorste- hend aufgeführien Formen„Panama“ und„StoEỹm! bereiis entznrochen Und nom in einer— zie xõnnen nidit gewascen werden. Die leti- Eine der fäglich eingehenden 9. Seife. Nr. 0 Errrrrrrrre iſt leicht gemacht nach meiner Methodel Von der erſten Stunde an lernen Sie ſprechen auf die einfachſte Art, in kürzeſter Zeit! Kein Eindrillen von Wörtern und Regeln. Individuelle Behandlung! An⸗ 4 meldungen O 2. 2 eine Treppe. B3035 K Twei helle Büroräume lf. Iinmer möglichst Nhe Paradeplatz, von ruhig. gegen 2 kleinere, C. St. Geschüftsbetrieb sofort gesucht. u. Hinterh. ausgeſchl. 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Musik von Engelbert Humperdinck Spiellomun LLIL, Ab heute nouer Splelplan: Die Spannung von 100 Flmen Den Aufwrand von 100 Fimen Karl Marz. Musikal. Leit.: Gustay Mannebeck Bühnenbilder von Heinz Grete 98 Die Sensationen von 100 fümen Antang 7½ Uhr. Ende 9n Uhr. ind voreinigt in dem 8845 einzigen grogen For- Flim iadeataan farerbaausteung Lucdwigshaten à. Nh. Jeden Houtag. Hittwoch u. Freitag Volkstag Bintritt 0 Plennig Freitag, den 3. Juli 1928 Tanzabend Wera Donalies und Valerie Martin vom Hlessischen Landestheater in Darmstadt Naleudchearerbaplusung Ludwigshafen a. Kh. 1 8S—5 0 Walghren Leaee g Ue ⸗ Freitag. den 3. qull 1926 im Gartentheater u duztrert Hotel Lwen-Post 3 Tanzabend sin Benſlon Mark.— dei Verpftenung. Halen Teenu fle auln.-Mleln Wora bonalles und Valerie Martin, 8 vom hess. Landestheater Darmstadt mit ihrem ontzückenden, feichhauigen Programm. 8177 0 110.wee eneee 228* Aufaug 7½ Uhr. 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Vorzuſchlagen ſin a) 7 Arbeitgeber als Ausſchubmitatieder ſowie 14 Erſatzleute. b) 14 Verſicherte als Ausſchußmitglteder ſowie 28 Erſatzleute. Es können nur ſolche Wahlvorſchläge be⸗ 50 Wa werden, welche bis einſchließlich 20. Juli 1925 beim Vorſtand der Kaſſe einge⸗ reicht ſind. Die Namen der Vorgeſchlagenen müßfen der Reihe nach numertiert, und die Vorſchläge von mindeſtens je 5 Wahlberech⸗ ſtiten der betrelfenden Gruppe unterſchrieben ſein. Taa, Beainn und Ende der Wahl wird noch bekanntgegeben. Die Mitgliederliſten der Wahlberechtigten kiegen im Bürd M 8, 2 während dre Kaſſen⸗ 75 zur Einſicht'offen, woſelbſt auch die ahlvorſchlae näch ihrer Zulaſſung einge⸗ ſehen werden Ebenda iſt der vom Kaſſenvorſtand gemüß nnen. Is 7 der Wahlordnung aufzuſtellends Wahl⸗ vorſchlaa zur Einſicht aufgelegt. Krankenkaſſe der Gaſtwirte⸗Vereiniguns Freie Innung der Hotel⸗, Reſtaurant⸗ u. Kaffeebaus-Betriebe Der Vorhand: gez. 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