Dienskag, 7. Juli BSezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell · eld. Bel evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ ſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karls- ruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben⸗ ellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ raße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generatanzeider Mannbeim. Ericheint wöchentl. awölimal Die engliſch⸗ ruſ der Druck der Ronſervativen 8 London, 7. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Cham⸗ berlains Erklärungen im Unterhauſe über die Beziehungen zu Rußland haben in hieſigen politiſchen Kreiſen den Eindruck erweckt, daß es ſich tatſächlich nach Anſicht der Regierung um eine ſehr ernſte Lage handelt. Außer der Induſtriekriſe, die gegen⸗ wärtig ganz England durchmacht, und die vielleicht in den nächſten bevorſtehenden Tagen in einem Kohlenſtreik ihren Gipfelpunkt erreicht, ſtehen die diplomatiſchen Ereigniſſe, namentlich die engliſch⸗ ruſſiſchen Beziehungen im Vordergrund des Intereſſes. Die Debatte im Oberhauſe über die Sicherheitsfrage und die Räu⸗ mung Kölns bleiben völlig unbeachtet, da es ſich tat⸗ ſächlich um eine rein akademiſche Debatte handelt. Aus Chamberlains Aeußerungen im Unterhauſe erſieht man, daß das Kabinett im ner noch keine klaren Beſchlüſſe faſſen konnte. Der diplomatiſche Vertreter des Daily Tel. erfährt, daß es noch nicht zu einem diplomatiſchen Ultimatum gekommen ſei. Chamberlain wird im Laufe des heutigen Tages mit Baldwin und Churchill wegen weiterer Schritte unterhandeln. In konſervativen Kreiſen ſte igert ſich der Druck auf die Regierung, mit Rußland zu brechen. Baldwin und Chamberlain haben es ſehr ſchwer, ihren Standpunkt zu verteidigen. Die Oppoſition in Arbeiter⸗ kreiſen nimmt weiter zu. Insbeſondere ſind es die Mitglieder der unabhängigen Arbeiterpartei, die jetzt eine ſehr ſcharfe Propa⸗ ganda gegen die Rußlandpolitik Englands führen. Geſtern er⸗ klärte der Arbeiterführer Ayles in einer in Hoddeſtom gehaltenen Verſammlung, wenn es zu einem Krieg zwiſchen England und Ruß⸗ land komme, ſo würden ſich die Gefängniſſe in ganz England mit Kriegsdienſtverweigerern füllen und dieſe Kriegs⸗ dienſtverweigerer würden, bevor man ſie ins Gefängnis ſtecke, einen Sturm der Entrüſtung in ganz England hervorrufen. 1 vor dem Bruch? Es mehren ſich die Anzeichen, daß die Beziehungen zwiſchen England und Sowjfetrußland ſich in einem höchſt kritiſchen Stadium befinden und vielleicht nicht allzuweit von dem Bruche entfernt ſind, Engliſche Kabinettsmitglieder haben in den letzten Tagen eine außer⸗ ordentlich energiſche Sprache gegen Rußland geführt. Lord Bir⸗ kenhead hat vor rund einer Woche damit den Anfang gemacht, als er die Agitation der Sowjetregierung in China ſcharf angriff. Der Juſtizminiſter Sir Douglas Hogg hat ihm dabei ſekundiert und der Außenminiſter Chamberlain hat die Aeußerungen des Lord Birkenhead im Parlament bekräftigt. Dieſe öffentlichen An⸗ griffe waren das Vorſpiel einer engliſchen Kabinettſitzung, die am vorigen Freitag unter dem Vorſitz Baldwins ſtattfand und die ſich mit der Haltung Englands Rußland gegenüber beſchäftigt hat. Es ſcheint, daß das Kabinett ſich nicht für den ſofortigen Bruch ent⸗ ſondern beſchloſſen hat, eine ſtrenge Warnnote an die Sow⸗ etregierung zu richten und über die englandfeindliche Politik Mos⸗ kaus Aufklärung zu verlangen. Das Kabinett Baldwin hat von Anfang an dem engliſchen Kurs in der ruſſiſchen Frage eine radikale Wendung gegeben. Unter dem Kabinett Macdonald wurden die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen England und Rußland wieder eröffnet und Ra⸗ die Lage in China Junehmende Iſolierung Englands § London, 7. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Lage in China wird nach Mitteilungen aus Schanghai als ehr kri⸗ tiſch betrachtet. Es zeigt ſich jetzt, daß England m ehr undmehr vor der Gefahr ſteht, iſoliert zu werden Die Konfer enz, in der die diplomatiſchen Vertreter mit Ausnahme des En g⸗ lands, zuſammen mit chineſiſchen Delegierten hätten unterhandeln ſollen, kam nicht zuſtande. Es kommen jetzt aus Schanghai Berichte, die dahin lauten, daß bei den Beratungen der gemiſchten Kommiſſion die Haltung der engliſchen Behörde und der engliſchen Polizei in Schanghai als nicht einwand frei bezeichnet wurde. Man verurteilt lediglich das Vorgehen der engliſchen Polizeibehörden, ſpe⸗ ziell des Leiters dieſer Organiſation. Außerdem wird auch die Hal⸗ tung des Stadtrates in Schanghai getadelt. Man ſpricht von der Ab⸗ berufung verſchiedener engliſcher Polizeioffiziere. Dem diplomatiſchen Mitarbeiter des„Daily Tel.“ zufolge iſt die Situation jetzt eine ſolche geworden, daß England nicht in der Lage iſt, ſeine ſtaatlichen Intereſſen und ſein Eigentum einer frem⸗ den Macht zur Sicherung zu übergeben. Von Wafſhington kommt die Nachricht, daß in der Frage einer chineſiſchen Konferenz weitere Ver⸗ handlungen momentan nicht ſtattfinden ſollen. in Schanghai vorgeſtern eingetroffene amerikaniſche Ge⸗ nachdem ihm dort vertrsuliche Mitteilungen der Waſhingtoner Re⸗ gierung zugegangen waren. Auf Grund der Lage ſah ſich der Ge⸗ ſandte verpflichtet, ſofort auf ei 4. or⸗ FHeinem Tor doboot 77577 king weiter zu reiſen. pe zerſtörer nach Pe Sefahren für das Chriſtentum eee der B..“ aus Peking ſpricht von einer wei⸗ neral Feng irfong der Laae. Danach beſchuldiat der chriſtliche Ce⸗ Rand 13 einer Proklamation die Miſſionare der Feiaheit, der das Cbriſt ae und der imperialiſtiſchen Propaganda. Für iſtentum in China erwächſt dadurch eine aroße Gefahr und die Folgen für das geſamte Miſſionsweſen ſind noch nicht zu über⸗ bei den Paktverhandlungen mit te Mac Murrey iſt von Schanghai ſofort wieder a bgereiſt, Abend⸗Ausgabe 0 Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Muſile⸗Zeitung Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnik. Wandern a. Neiſen ſiſche Spannung kowski ſiedelte in das ruſſiſche Botſchaftsgebäude in London über. Nicht ſo ſchnell kam die Wiederanknüpfung der Handelsbeziehungen zuſtande. Macdonald hinterließ den ruſſiſch⸗engliſchen Handelsver⸗ tragsentwurf als Erbe ſeinem Nachfolger. Baldwin aber nahm von vornherein die Front gegen Sowjetrußland ein. Er er⸗ focht den überwältigenden konſervativen hauptſächlich mit Hilfe des Sinowjewbriefes, den die engliſche Wählerſchaft— moch! er nun echt oder falſch ſein— als einen Einariff Sowjetrußlands in die engliſchen Verhältniſſe auffaßte. Moskau ſollte in dem Han⸗ delsvertrag, der inzwiſchen unter den Tiſch gefallen iſt, England Urfriede ſchwören. Es ſollte ſich verpflichten, die Sowjetpropaganda ſſch gegen England in Indien und anderen empfindlichen Stellen des engliſchen Weltreiches zu unterlaſſen. Aber in Moskau hat man natürlich ſofort gewußt, daß der konſervative Wahlſieg der Annähe⸗ rungspolitik Macdonalds ein Ende machte und man hat ſeitdem u. vermehrtem Eifer die Provraganda gegen England betrieben, wo immer Sowjetagenten Gehör fanden. England ſpürt die unterminierende Wirkung der Sowjetpropaganda überall dort, wo es in Aſien Fuß gefaßt hat, inſonderheit in China. Man beſchuldigt den ruſſiſchen Botſchafter in Peking, daß er in den letzten Wochen die chineſiſche Regierung angeſpornt hat, die Verträge mit England zu zerreißen und gewalt⸗ ſam gegen den engliſchen Beſitz in China vorzugehen. Man weiſt zielle Sowjetpreſſe in dasſelbe Horn Mobgkan haben. In London darauf hin, daß führende Politiker in Moskau, ebenſo wie die offi⸗ wird ſogar behauptet, daß man Beweiſe für die Verſorgung der chineſiſchen Demonſtranten mit Geld, Waffen und Munition durch bolſchewiſtiſche Agenten habe und daß aktive Offiziere der Roten Armee ſich unter die chineſiſchen Kommuniſten und Agitatoren ge⸗ miſcht und in Städten wie Kanton bei den Angriffen auf die aus⸗ ländiſchen Siedlungen an der Spitze geſtanden hätten. Es iſt nicht entſcheidend, ob die engliſchen Behauptungen alle beweiskräftig ſind oder nicht. Auch der Sinojew⸗Brief hat, trotz aller Zweifel an ſeiner Echtheit, ſeine Wirkung getan. Ob wahr oder falſch— die engliſchen Anſchuldigungen werden als Material verwandt und tun als ſolches ihre Dienſte. Spitzen die Dinge ſich weiter zu, ſo wird England wohl nicht zögern, dem ruſſiſchen Bor⸗ ſchafter in London den Aufenthalt auf engliſchem Boden zu kündigen. In demſelben Augenblick würde wohl der engliſche Geſchäftsträger in Moskau abberüfen werden und England würde ſich dann wieder in dem völlig vertragsloſen Zuſtand mit Rußland be⸗ finden, wie er vor Macdonalds Kabinett beſtanden hat. Die Ver⸗ einigten Staaten von Amerika wären dann nicht mehr die einzige Großmacht, die keine diplomatiſchen Beziehungen zu Rußland unter⸗ hält. Die Rückwirkungen auf Deutſchland Für uns iſt dieſe ganze Frage nicht ganz ſogleichgültig, wie ſie auf den erſten Blick vielleicht ausſieht. Der engliſch⸗ruſſiſche Gegenſatz nimmt zweifellos immer ſchärfere Formen an und wenn der Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen London und Moskau auch nicht der Krieg zu ſein braucht, ſo kann er doch auf dem Wege zu einemgroßen Weltkonflikt liegen. In dieſem Zuſammenhang gewinnt Deutſchlands Stellun.g zum Völker⸗ bunde erhöhte Bedeutung, da wir als Mitalied des Völkerbundes ſehr leicht in dieſen Konflikt gezogen werden könnten. Unſere aus⸗ wärtige Politik iſt darauf bedacht, Deutſchlands einſeitige Bindung nach rechts oder nach links zu vermeiden, da wir bei einem euro⸗ päiſch⸗ruſſiſchen Konflikt unbedingt die Hände freihaben müſſen. Je näher ein ſolcher Konflikt zu ſein ſcheint, deſto vorſichtiger müſſen wir ſein. Man wird deshalb der Regierung recht geben, wenn ſie gegen den Artikel 16 der Völkerbundsſatzungen und gegen die fran⸗ zöſiſche Garantie der öſtlichen Schiedsgerichtsverträge ihre Bedenken aller Entſchiedenheit aufrecht erhält. 7 ſehen. Eine Krieaserklärung Chinas an England ſoll nach dieſer Meldung ernſthaft erörtert werden. 17000 Soldaten erklärten ſich bereit, an einem Revanchekriea gegen Enaland teil⸗ zunehmen. die Rämpfe in Marokko Der amtliche franzöſiſche Bericht vom 7. Juli aus Marokko be⸗ ſagt, daß ſich die Lage durch die franzöſiſche Offenſive gebeſſert habe. Auch im Nordweſten von Kaffane hätten Anariffe zu einem Erfola geführt. Der Geaner ſei hier vollſtändig vernichtet und ſeine Munition und Waffen erbeutet worden. Im Oſten hätten franzoſen⸗ treue Stämme verſchiedene Lager der Rifkabylen in Brand geſteckt. Dieſe Erfolge hätten dazu geführt. daß eine Reihe ſchwankender Stämme wieder zur franzöſiſchen Kriegszone zurückgekehrt ſeien. Auch entfalteten die Rifkabylen ſeitdem keinerlei Angriffs⸗ tätigkeit mehr. Die Schuldenregulierung an Amerika Waſhington, 7. Juli. Die Verhandlungen über Fundierung der franzöſiſchen Schulden, die bisher nie greifbare Geſtalt ge⸗ winnen konnten, ſcheinen nunmehr endlich ſtattfinden zu ſollen. Der franzöſiſche Botſchafter Däſchner hat an das Finanzdepartement die präziſe Anfrage gerichtet, wann die amerikaniſche Schul⸗ denfundierungskommiſſion mit einer franzöſiſchen Kommiſſion unter⸗ handeln könnte. Staatsſekretär Mellon hat den Botſchafter dahin informiert, daß Amerika jederzeit bis zum 5. Auguſt zu Verhand⸗ lungen bereit wäre und daß es auch wieder nach dem 16. An zur Verfügung ſtünde. In der Zeit zwiſchen dem 5. und 16. Aueuſt dürfte die amerikaniſche Kommiſſion mit der belgiſchen Kom⸗ miſſion verhandeln, die am 29. Juli in Amerika eintrifft. Caillaux Reiſepläne Finanzminiſter Caillaux bezeichnete die Gerüchte über ſeine Reiſe nach Marokko als verfrüht. Ejnem engliſchen Preſſevertreter erklärte er jedoch, wenn die Finanzlage es erlaube, beabſichtige er, in den Parlamentsferien nach London und dann nach Waſhing⸗ ton zu reiſen, um die Schuldenfrage zu erörtern. Gleichzeitig werde er über eine Goldanleihe in den beiden Städten verhandeln, ſuh den Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete endgültig durchzu⸗ ühren. der Prozeß gegen eine Preis10 Pfennig 1925— Nr. 308 Foline 8 nach Tarff, dei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. N Geſetz u. Necht die Polenpropaganda in den deutſchen Srenzgebieten Aus Oſtpreußen wird uns geſchrieben: Obwohl auf der Stettiner Tagung des Deutſchen Oſtbundes und im Preußiſchen Landtag bei den Verhandlungen über die Minderheitsſchulen das Weſen und die Ziele der polniſchen Propaganda in den deutſchen Grenzgebieten mit erfreulicher Schärfe und Gründlichkeit gekenn⸗ zeichnet wurden, macht man ſich im allgemeinen im Inneren des Reiches doch wohl nur eine ſchwache Vorſtellung davon, mit welchen Mitteln, welcher Zähigkeit und Unverfrorenheit die Polen ier in Oſtpreußen u. in dem ganzen Grenzſtrich bis nach Ober⸗ ſchteſeen für ihre nationaliſtiſchen Ideen arbeiten und welch unglaublich dreiſte und herausfordernde Sprache ihre auf deut⸗ em Boden erſcheinenden Blätter führen. Wer z. B. die Allenſteiner„Gazetta Olsztinska“ lieſt, wird unmöglich begreifen können, wie eine ſo unabläſſige Wühlerei für die Verbreitung des Polentums und eine ſo fanatiſche Hetze gegen alle, die dieſem Treiben entgegentreten, von deutſchen Behörden geduldet werden kann, doch unſerer Regierung nur zu gut bekannt iſt, daß deutſche Zeitungen und deutſche Redakteure, die in Kongreß⸗Polen auch nur die beſcheidenſte ſachliche Kritik an den polniſchen Zuſtänden oder den Maßnahmen der polniſchen Behörden üben, von dieſen entweder direkt aufs härteſte drangſaliert oder vor die Gerichte ge⸗ ſchleppt werden, wo ſie faſt regelmäßig zu ſchweren Freiheitsſtrafen verurteilt werden. Dabei hätte unſere Regierung um ſo mehr An⸗ laß, dieſes polniſche Hetzblatt ſcharf anzufaſſen, als ſich deſſen An⸗ griffe beſonders gegen den Teil der oſtpreußiſchen Bevölkerung richten, den zu ſchüzen die Regierung ganz beſonders Anlaß hätte: die Maſuren, die ſowohl bei der großen Volksabſtimmung wie ſpäter bei den Wahlen ein wirklich unzweideutiges Bekenntnis zum Deutſchen Reiche und zum Deutſchtum abgelegt haben, trotzdem aber von den Polen immer noch als Angehörige ihrer Nationalikät in An⸗ pruch genommen werden. Wenn dieſe ſo tapfer für ihr deutſches olkstum kämpfenden Volkskreiſe immer wieder erleben müſſen, daß ihre führenden Männer von dem Allenſteiner Blatt als Renegaten gemeine Verräter, verächtliche Abtrünnige uſw. öffentlich ange⸗ prangert werden, ohne daß jenes Blatt dafür einmal energiſch zur Rechenſchaft gezogen wird, dann liegt darin eine Gefahr, die um ſo weniger unterſchätzt werden darf, als neben den Angriffen gegen die führenden Perſönlichkeiten ein zähes und geſchicktes Umwerben der breiteren Maſſen und namentlich der Jugend einhergeht. So weit dieſes von der„Gazeta Olsztinska“ ſelbſt betrieben wird, hat es wohl wenig Ausſicht auf Erfolg, da deren Hetztätigkeit ſchließlich dach zu abſtozend wirkt, aber wo ſie verſagt, ſetzen die Jugend⸗, Wander⸗, Sport⸗, Muſik⸗ und Geſangvereine und ſogar Vereinigungen, die auf kirchlichem Boden ſtehen, mit ihrer Werbearbeit ein. Das Ziel dieſes Arbeitens mit verteilten Rollen iſt klar: Man will die Maſſen der maſuriſchen Bevölkerung ihren führenden Perſönlich⸗ keiten entfremden, um die führerlos gewordenen Kreiſe um ſo leichter zu ſich herüberziehen zu können. Der Erfolg dieſer Bemühungen iſt bis jetzt glücklicherweiſe gleich null geweſen. Aber da die Polen im Kampf für ihre Nationalität eine Ausdauer beſitzen, von der die Deutſchen noch ſehr viel lernen könnten, iſt nicht nur keine Entmutigung eingetreten, ſon⸗ dern man kann im Gegenteil ein ſtändiges Anwachſen der Agitation, eine dauernde Vermehrung der Mittel, mit denen ſie erfolgreicher geſtaltet werden ſoll, beobachten. Von dem Augenblick an, in dem die erſten Nachrichten über den geplanten Sicherheitspakt in die Oeffentlichkeit drangen, wurde nicht nur in der Preſſe Kongreßpolens u. ſämtl. polniſchen Grenzzeitungen eine nach einheitlicher Parole arbeitende ſyſtematiſche Hetze gegen das angeblich mit kriegeriſchen Abſichten umgehende deutſche Reich er⸗ öffnet, ſondern die genannten Vereinigungen bemühten ſich mit dop⸗ peltem Eifer, in der maſuriſchen Bevölkerung Wurzel zu faſſen, um dadurch, daß dieſe ſich für ein Bekenntnis zur polniſchen Nationali⸗ tät bewegen ließe, den Beweis zu führen, daß Deutſchland nicht nur keine Berechtigung habe, über eine ungerechte Feſtſetzung der Grenze zu klagen, ſondern im Gegenteil noch viel zu gut behandelt worden ſei, da ihm ja noch große Gebietsteile mit einer Einwohnerſchaft pol⸗ niſcher Nationalität gelaſſen ſeien. Dieſe fieberhaften Anſtrengungen haben noch eine weitere Stel⸗ gerung erfahren im Hinblick auf die am 15. und 16. Juni be⸗ vorſtehenden allgemeine Volkszählung. Bei dieſer war unter anderem eine Rubrik auszufüllen, in der die Angabe der Mutterſprache verlangt wird, und da vermuteten die polniſchen Agl⸗ tatoren eine neue Möglichkeit, Waſſer auf ihre Mühlen zu leiten. Seit Wochen erſcheint im ganzen Grenzaebiet von Schleſten bis Oſtpreußen keine Nummer einer polniſchen Zeitung, wird keine Verſammlung polniſcher Propaganda⸗Vereinigungen abgehalten, in der nicht mit allen Mitbeln der Ueberredung und Beſchwörung. adder auch der mehr oder minder deutlichen Drohung darauf hingearbeitet wird, daß möglichſt viele Bewohner dieſes Grenzgebietes das Pol⸗ niſche als ihre Mutterſprache bezeichnen. Begründet wird dieſes Wer⸗ ben mit der Behauptung, daß es den deutſchen„Nationaliſten umſo ſchwerer ſein würde, der polniſchen Minderheit ihre„Rechte zu ver⸗ ſagen“, je mehr ſich in Deutſchland Bürger zeigten, die die polniſ de Sprache als ihre Mutterſprache angäben. Weiter wurde erklärt, es ſei nationale Ehrenpflicht, dieſes zu kun. Um der Werbung größeren Nachdruck zu geben, wird darauf hingewieſen, daß man doh deſſen eingedenk ſein ſoll, daß ein Polenbund beſtehe. der„ſeine Mitalieder gegen Uebergriffe und Verletzungen ihrer Bürgerrechte zu ſchützen wiſſe“, der andererſeits aber auch genau beobachte, wer ſeine„na⸗ tionale Pflicht“ tue und wer nicht. Geholfen hat die Agitation bis auf vereinzelte Fälle— allerdings nicht aber ſie hat den 12 und letzten Zweck der ganzen diplomatiſchen Propaganda. enchüllt: trotz aller Beteuerung ſeines friedfertigen Charakters hat Polen nicht einen Augenblick die Hoffnung aufgegeben, eines Tages don 3 die Hand auf oſtpreußiſches Gebiet und ſchließlich auk die ganze Provinz zulegen. W. — ptozeß gegen„Conſul“⸗Leute Vor dem erweiterten Schwurgericht Schwerin Rei Angehörigen der Orgenfätion „ Oberleutnant bogann heute „“. Der frühere Leutnant Kiczka,! Schöler und einige Gutsangeſtellte haben ſich wegen Anſiftang zum Mord des Roßbachangehörigen Holſt zu werantwerten es Oeffentlichkeit wurde nach Eröffnung der Verhandlung für die geonze Dauer des Prozeſſes ausgeſchloſſen. Die Verhandlungen dürften ungefähr 3 Tage dauern. *heute keine Kabinettsſitzung. Wie wir hören, findet die in den Blättern für heute angekündigte Kabineitsſitzung nicht ſtatt. Die ſächſiſchen einksſozialiſten haben einen Antrag auf Auf⸗ löſung des Landtages geſtellt. 7 tunasausgaleich bei bebauten Grundſtücken hat. nungen zu decken. Da der Geſamtwert der Friedensmiete in Deutſch⸗ ausſtellung im Gutenbergmuſeum der allgemeinen Be⸗ nmämliche Intereſſe entgegenbringen. das Buch als Kunſtwerk zu betrachten und einzuſchätzen. In 5 ader er aber alles, was die Kunſt des Buchdrucks in den letzten 25 Jahren ſchuf. Hier ſieht er, wie ſich das weltbe⸗ 2. Seite. Nr. 308 4 neue mannhefmer Zeltung dend⸗ Rusgadr) 4 Aus den Keichstags ausſchüſſen Der Agrarausſchuß ſerte am Dienstag ſeine Tätigkeit mit der Behandlung der Frage er Zollſätze im Verhältnis zur landwirtſchaftlichen Intenſität fort. Es bogen der Deutſchnational ten bor. Der landwirtſchaftliche Aeroboe führte aus: en, Kommuniſten und Sozialdemokra⸗ Betriebslehrer, Profeſſor Direktor r Wenn die ganze Welt freihändleriſch wäre, 5 könnten auch wir freihändleriſch ſein. Solange das nicht der Fall iſt, würde man gewiſſe Kampfzölle nicht entbehren können. Gegen die gegenwärtige Zollvorlage müſſe man ſich aber wenden, weil ſie die Intenſität der Landwirtſchaft nicht nur nicht fördere, ſondern hindere. zelnen Beiſpielen: Die allſeitige ſteuerliche Belaſtung ſei gegen⸗ wärtig für die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe unmöglich. Geſchätzt werden könnten die Preiſe, die eine Steigerung der Intenſität auslöſen. Die tieriſchen Erzeugniſſe müßten durch einen aus⸗ reichenden Zoll geſchützt werden. Molkerei⸗ und Fettproduktion würden hierunter fallen. Es würde dann die Viehzucht gehoben, dadurch die Stallmiſtproduktion zum vermehrten Düngen benützt und der Bodenertrag erhöht. Die Hackfrüchte, insbeſondere die Kar⸗ toffel, würden dadurch profiti dings noch die Einfuhr von Kraftfuttermitteln erforderlich. Die Einfuhr von Kraftfuttermitteln müſſe zollfrei bleiben. Beim Ge⸗ treidezoll ſpricht ſich der Redner nur für Kampfzölle grundſätzlich aus. Die Förderung des Hackfrüchtebaues würde mehr zur In⸗ tenſivierung der Landwirtſchaft beitragen als die des Getreidean⸗ baues. Der Zeitpunkt, wo wir tieriſche Produkte etwa exportieren könnten, liege leider noch in ſehr weitem Felde. Wir hätten für 600 Millionen Mark tieriſche Produkte eingeführt, da⸗ gegen nur für 350 Millionen Mark Getreide. Prof. Sagawe weiſt auf die Bedenken hin, die dem Vor⸗ ſchlage des Prof. Aeroboe entgegenſtänden. Eine ſchnelle Durch⸗ erderl der Umſtellung auf die tieriſche Produktion ſei zwar er⸗ orderlich, aber nicht durchführbar, namentlich auch, weil es an Kapital mangele. Geheimrat q̃ab ethgke weiſt auf die gegen⸗ wärtige Not der Landwirtſchaft hin. Eine Einſtellung auf die Vorſchläge des Prof. Aeroboe ſei nur auf lange Sicht richtig. Die Landwirkſchaft ſtelle ſich nur nicht ſofort helfe, drohe ſie zugrunde zu gehen. Der Steuerausſchuß ſette nach längerer Geſchäſtsordnungsdebatte die Verhandlungen über den Finanzausaleich zwiſchen Reich, Ländern und Ge⸗ meinden fort. Staatsrat Dr. v. Wolf aibt namens der Länder den ſchweren Bedenken Ausdruck. die gegen die vorgeſchlagene Aen⸗ derung des§ 69 des Finanzausaleichageſezes beſtehen. Wenn auch Staatsſekretär Popitz eine milde und reibunagsloſe Handhabung der neuen Vorſchriften zugeſagt hat, ſo zwingen gemachte Erfahrungen doch die Länder. ſolchen Verſprechungen zu mißtrauen. Die Praxis wird ſie bald vergeſſen und ſich lediglich an den Wortlaut des Geſetzes halten. Die Länder ſind bereit, im Wege einer Vereinbarung der Reichsfinanzyerwaltung alle Unterlagen zu verſchaffen. die ſie wünſcht und notwendiga hat. Die Vorſchriften. wie ſie der Antrag vorſieht. müſſen Reibungen hervorrufen. In der Abſtimmung wurde der§8 angenommen. Darnach baben alſo die Landesregierungen und die Behörden der Gemeinden zum Zweck der Herſtellung von Einnahmen⸗Ueberſichten die Ein⸗ gänge der ihnen überwieſenen Reichsſteuern, Gemeindeſteuern und ſonſtigen Abaaben monatlichaufzurechnen und dem Reichs⸗ miniſter der Finanzen oder den von ihm beauftragten Behörden laufend mitzuteilen. Nach Erlediauna des letzten Para⸗ araphen der Vorlage, der hauptſächlich formale Vorſchriften enthält, verabſchiedete der Ausſchuß den Artikel 1 des Geſetzentwurfs. der die Beteiliaung der Länder am Ertrag von Reichsſteuern betrifft und wandte ſich dem Artikel 2 zu. der zum Inhalt den Geldentwer⸗ Im Wohnungsausſchu berichtete zunächſt der Vorſitzende über die Verhandlungen des Aus⸗ ſchuſſes. Es ſei unbedinat notwendig, 20 Prozent der Frieden miete für die Wohnunasbauförderung zur Verfüaung zu ſtellen. Der Neubedarf an Wohnungen betrage fährlich 125 000. Nehme man als Durchſchnittspreis für eine Dreizimmerwohnung nur 10 000 Mark an und als Zuſchuß aus öffentlichen Mitteln nur 6000 Mark, ſo ergebe ſich die Notwendiakeit. 900 Mill. Mark fährlich aufzuwenden. um nur den laufenden Neubedarf an Woh⸗ land mit 5 Milliarden anzunehmen ſei. würden 15 Prozent dieſer Friedensmieten zu erheben ſein. nur um den laufenden Wohnunas⸗ bedarf zu finanzieren. Damit ſei aber noch kein Pfennia zur Beſei⸗ tiaung des vorhandenen Fehlbedarfs vorhanden. Erhebung und Verwenduna der Hauszinsſteuer hätten ſich in Deutſchland ganz ver⸗ ſchieden entwickelt. Eine größere Einheitlichkeit ſei unbedingt geboten. Vor allem ſei es auch notwendig. daß die Länder und das Reich einen Ausgleichsſtock anlegen. An eine Verewigung der Haus⸗ zinsſteuer, die nur als Notſteuer qgedacht ſei, ſolle man nicht denken. Man ſolle zunächſt auf drei Jahre 20 Prozent der Frie⸗ densmiete für den Wohnunasbau feſtſetzen und praktiſch erproben. wie weit man damit kommt. Politik kriecht wie die Raupe auf dem Blatt entlang, das ihr die Welt bedeutet, Staatsdenken überblickt wie der Adler auf den ge⸗ breiteten Fittigen ruhend aus der Höhe. die Tie fe Richard Schaukal 5 ** Die Aus ſtellung„das deutſche ſchöne Buch“ im Gutenbergmuſeum zu Mainz Die beiden großen Ausſtellungen, die Mainz gegenwärtig ver⸗ anſtaltet, ſind— obwohl ſie an Umfang natürlich nicht entfernt an die Kölner Ausſtellung heranreichen können— in ihrer Eigenart doch ſo bedeutungsvoll, daß ſie im Rahmen der rheiniſchen Jahr⸗ taufendfeier einen hervorragenden Platz beanſpruchen dürfen. Wenn neulich ein auswärtiger Kunſthiſtoriker erklärte, daß die Aus⸗ ſtellung alt⸗mainzer Kunſt im Kurfürſtlichen Schloß muſeumstech⸗ niſch, kultur⸗ und kunſtgeſchichtlich das Wertvollſte darſtelle, was er in dieſem Sommer am Rhein geſehen habe, und daß allein die Son⸗ derſchau von Höchſter Porzellan eine Reiſe vom Nord⸗ oder Südpol nach Mainz verlohne, ſo mögen Viele vielleicht lächeln oder un⸗ gläubig den Kopf ſchütteln, denen nur die Quantität Reſpekt einflößt, der Kenner aber und der tiefer blickende Laie wird in dieſem Aus⸗ ſpruch keine Uebertreibung ſehen. Wie die Ausſtellung im Schloß, ſo iſt aber auch die Buchaus⸗ achtung würdig. Der Durchſchnittsbeſucher wird ihr freilich nicht das Das liegt nun einmal in der Natur der Sache, denn Plaſtik, Malerei und Kunſtgewerbe ſprechen für ſich. Sie beanſpruchen zu ihrem Verſtändnis und ihrem Genuß keine tieferen Kenntniſſe. Ihre Schönheiten entſchleiern ſich jedem, der über offene Sinne und ein empfängliches Herz verfügt. Anders der Buchdruck. Er iſt eine Kunſt, die nicht ohne weiteres als ſolche erkannt und gewertet wird, weil er ein geübtes Auge und ein be⸗ ſonders feines Empfinden vorausſetzt. Nur dem, der mit dieſen beiden Eigenſchaften begabt iſt, erwacht die rechte Freude an dem rein typographiſchen Buch, deſſen Schönheit auf der edlen Type, dem gut gegliederten Satz, dem klaren Druck und dem charaktervollen Papier beruht. Und nur der wird fähig ſein, den Buchdruck als ingende Werk Gutenbergs, das ja von Mainz ſeinen Ausgang 250—5 in der wart und zu welchen künſtleriſchen Höchſtleiſtungen es gelangt iſt. Und deshalb iſt dieſe Ausſtellung für den Kenner, für den Fachmann und Liebhaber von allerhöchſter Wichtigkeit. Sie gibt ihm jeden gewünſchten Aufſchluß, ſie bietet liegen zu dieſem Thema Fr age⸗ H Der Redner erläuterte das an ein⸗ eren. In der erſten Zeit wäre aller⸗ ſehr ſchwer um und wenn man ihr Dollars geſchätzt, die Zahl der Obd ch Nach dreiwöchiger Pauſe trat geſtern nachmittag der vom Heſf Landtag eingeſetzte Ausſchuß zur Unterſuchung des Falles Himmels bach wieder zuſammen. Als erſter enrich vernommen. vor den Leuten, die dork geſteigert hätten, habe er geſteigerte Hochachtung. Die„Coupes“ ſeien gerade es ſei dazu nur eine beſchrä worden. Die Zuſtimmun gegenteiliger Behauptung der Die Regierung ſei in kei Firma einverſtanden geweſen. die Erklärungen des verſtorbenen Oberforſtrates Kallenbach dienen 9 dazu ſei nie erteilt worden, Firma Himmelsbach. nicht unter einem Zwang geh Geſchäft, ein Milli onengeſchäft, gemacht habe. der Zuweiſung der Schläge ſei dunkel; hier aktiv mitgewirkt. Die Maſchinen zum Fällen, von der Forſtverwaltung lieh, hätten von den Oberförſtereien Firma habe dann verſucht, von erklärung zu erlangen; ausgeſprochen worden. Aus den vielen Kreuz⸗ und Querfragen, die dann an den Mi⸗ niſter gerichtet wurden, iſt die des Abg. Haury(D. Vyp.) bemer⸗ kenswert, der darauf hinwies. daß die Forſtbehörde ſich für das Aus⸗ leihen der Maſchinen ja habe bezahlen laſſen: ſie könnten dann doch wohl nicht beſchlagnahmt geweſen ſein. Auch Abg. Kaul(Soz.) iſt der Meinung. daß bei dem Vorliegen eines Leihvertraas von einer Beſchlaanahme nicht die Rede ſein könnte. Hauptſächlich drehte ſich die Vernehmung um die Ausſagen des Oberforſtrates Kallenbach. der der heſſ. Regierung eine annahm. berechtiat zu ſein. die Verträge über die Holzſchläae abzu⸗ ſchließen. Miniſter Henrich beſtreitet. daß der Oberforſtrat ſelbſtän⸗ dig Erklärungen abgegeben habe. ohne vom Miniſterium dazu er⸗ mächtiat zu ſein. Dieſe Auffaſſung fand nicht die Zuſtimmung aller Ausſchußmitalieder, wie aus deren Frageſtellungen hervoraing. Der Barmat⸗Kutiskerfall UIBerlin, 7. Juli.(Von unſ. Verl. Büro.) Der preußiſche Unterſuchungsausſchuß in Sachen Staatsbank—Barmat-Kutisker ſetzte heute ſeine Verhandlungen fort. Es wurde zunächſt eine Reihe von Zeugen vereidigt. Polizeipräſident Richter, der eben⸗ falls zur Vereidigung vorgeladen iſt, erklärte, er ſei genötigt, auf den ganzen Fragenkomplex noch einmal zurückzukommen und zu dieſem Zweck auf lange und gute Beziehungen zu Barmat ausführ⸗ lich einzugehen, was er aber in einer öffentlichen Sitzung nicht tun könne. Er habe ſeine freundſchaftlichen Beziehungen zu Barmat nie geleugnet. Er habe es vermieden, mit Barmat nach deſſen Haft⸗ entlaſſung zuſammenzukommen. Barmat ſei darüber ſehr betrübt geweſen. Der Zeuge will ſeine jetzige Zurückhaltung nicht noch durch öffentliche Ausſagen in der angedeuteten Richtung verſchärfen. Darauf wird die Heffentlichkeit ausgeſchloſſen. * Rommuniſlenprozeſſe Der Prozeß gegen Bozenhard Geſtern begann vor dem Staatsgerichtshof Prozeß gegen den früheren Lokomotivführer Bo Berlin und gegen verſchiedene Mitglieder der K. P. Stettin und Stralſund. Die Ankla verrat, Sprengſtoffverbrechen, Verheimlichung von Waffenlagern und unbefugten Waffenbeſitz. Bozenhard erklärte in ſeiner Aus⸗ ſage, er ſei 1922 in die ruſſiſche Handelsvertretung delegiert worden. Dann ſei er in Mecklenburg und Pommern im Auftrage des aus dem Tſcheka⸗Prozeß bekannten„Willi“ Leiter der Partiſanen⸗ bewegung geweſen. Im November 1923 wurden bei Bozenhard in einem Vorort von Berlin ein großes Sprengſtofflager, ferner ein Lager von Giftſtoff und Waffen entdeckt. Bekannt iſt die Flucht Bozenhards am 2. Mai 1924 in das Gebäude der ruſſiſchen Handelsvertretung in Paris. Arkeile bulgariſcher Kriegsgerichte Das bulgariſche Kriegsgericht in Wratka verurteilte vier kommuniſtiſche Rechtsanwälte zum Tode, neun andere Kom⸗ muniſten zu insgeſamt 108 Jahren Kerker. Ein anderes bulgariſches Kriegsgericht verurteilte ebenfalls vier Rechtsanwälte zum To de und fünf Anhänger der Kommuniſten zu 30 Jahren Kerker. in Leipzig ein D. aus Berlin, ge lautet auf Beihilfe zum Hoch⸗ — Newyork, 7. Juli. Weitere Nachrichten aus Manizales beſagen, daß 50 bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelte Leichen unter den Trümmern freigelegt ſind. Die Geſamtzahl der Verunglückten dürfte jedoch noch größer ſein, da die Aufräumungsarbeiten noch nicht abgeſchloſſen ſind. Der Sachſchaden wird auf etwa 20 Mill. lloſen auf etwa 40 000. 8852 die ſich im letzten Vierteljahrhundert mit Buchdruck und Buchaus⸗ ſtattung befaßt haben, ſind mit charakteriſtiſchen Schöpfungen aus⸗ giebig vertreten, mit Muſterbeiſpielen, die grundlegend für die künf⸗ tige Entwicklung ſein werden. Zum Teil handelt es ſich dabei um äußerſt ſeltene, oft nur einmal vorhandene Druckproben, die einen unermeßlichen Sammlerwert darſtellen ‚ Die erſte Abteilung der Ausſtellung iſt der Saal der Preſſe, in dem die verſchiedenen Erzeugniſſe der einzelnen wichti⸗ geren Preſſen, Geſellſchaften und Werkſtätten vertreten ſind. Wir finden hier neben Werken der Einhorn⸗Preſſe ſolche der Marses⸗ Geſellſchaft, der Reichsdruckerei, der Werkgemeinſchaft Worpswede, der Inſel⸗Preſſe, der Ernſt Ludwig⸗Preſſe, und Janus⸗Preſſe, der Maximilian⸗Geſellſchaft u. v. aem., und es treten uns Namen ent⸗ gegen wie Melchior Lechter, Rudolf Koch, Max Liebermann, Sle⸗ vogt, Kleukens, Peter Behrens und Zizzarz. Ein zweiter großer Saal illuſtiert die Entwicklung des deutſchen ſchönen Buchs. Von den erſten taſtenden An⸗ fängen des neueren Buchdrucks bis zu ihren jüngſten vollkommenen Schöpfungen findet ſich hier alles, was einen Begriff von den unge⸗ heuerlichen Fortſchritten gibt, die gerade auf dieſem Gebiet zu ver⸗ zeichnen ſind, Wir ſehen den neueren Buchdruck in den verſchieden⸗ ſten Phaſen ſeines Werdegangs,⸗ und wir erkennen ſtaunend vor dieſen Vitrinen, Pulten und Schränken, wie ſich in verhältnismäßig kurzer Zeit der Geſchmack gewandelt und wie dementſprechend die künſtleriſche Form fortwährend gewechſelt hat bis die Gegenwart den vollendeten künſtleriſchen Ausdruck fand. Neben dem eigentlichen Druck iſt natürlich auch dem Buchſchmuck, der Buchilluſtration und dem Bucheinband ein breiter Raum ge⸗ laſſen. Und auch hier finden wir wieder die tüchtigſten Künſtler und die im Vordergrund ſtehenden Verleger winder. Eine Sonderausſtellung, die zur Ergänzung und Er⸗ weiterung der beiden anderen Abteilungen herangezogen wurde, har die Firma Karl Klingſpor, Offenbach a. M. veranſtaltet. Aus ſeiner Bücherei gibt er eine große Auswahl von Beiſpielen des ſchönen deutſchen Buchs, von künſtleriſchen Bilderbüchern, und in⸗ duſtriellen Denkſchriften, von rein typographiſchen Büchern, von Büchern mit Schwarz⸗weiß⸗Zeichnung und ſolchen mit maleriſcher Iluſtration in Rodierung, Steindruck, Lichtdruck, Holzſchnitt uſw. Ferner zeigt die Ausſtellung Klingſpor herrliche Bucheinbände, ſämt⸗ lich handwerkliche Einzelarbeiten, die nur einmal vorhanden ſind. Zahlreich ſind auch die bemalten Einzelbände von den Künſtlern Koch, Bohn, Hußmann. Harwerth, Schreiber, Kleukens, Wiemeler u.., die künſtleriſch wie handwerklich den Meiſterwerken der Buch⸗ bindekunſt vergangener Zeiten gegenübergeſtellt werden können. Sehr lehrreich und intereſſant iſt ſchließlich auch die Rekonſtruk⸗ tion einer Druckwerkſtatt aus der Gutenbergzeit mit all ihren Einzelheiten, mit all den primitiven Werkzeugen und Gegenſtänden, über die wir heute vielleicht erhaben lächeln, die aber doch einſt den i Huſendfältige Anregungen und vermittelt ihm unvergeßliche e e. Ale derhen Wedtegsftwen, ace dehelenzen Alaſter Druck eines Meiſterbuchs wie der 42zeiligen Gutenbergbibel ermög⸗ die Unterſuchung des Falles himmelsbach euge wurde Finanzminiſter Er erklärt u. a. die„Ventes“ habe die Regierung als notwendiges Uebel über ſich ergehen laſſen müſſen; erſönlich keine f0 zu bewerten, nkte Anzahl von Firmen zugelaſſen trotz nerlei Weiſe mit dem Verlangen der Als Zuſtimmungserſatz müßten ihr Der Miniſter ſucht dann darzulegen, daß die Firma Himmelsbach andelt, ſondern ein gutes Die Frage wahrſcheinlich habe die Firma die die Firma wären beſchlagnahmt geweſen, ſie herausgegeben werden müſſen. Die Art Ehren⸗ O ein Boykott gegenüber der Firma ſei nicht Aeußerungen getan hatte, aufarund deren die Firma Himmelsbach Leich zenhard aus und ein Juwelier. der Maßhenmörder Angerſtein vor Gericht Limburg, 7. Juli. Am zweiten Verhandlungstage bot der Ver⸗ handlungsſgal ein weſentlich anderes Bild. Für das Publikum iſt das Intereſſe erlahmt. Der Zuhörerraum iſt infolgedeſſen nur mäßig beſetzt. Dagegen iſt die Zeugenbank von Männern und Frauen aus Haiger dicht beſetzt. Auf die Frage des Vorſitzenden, welchen Eingang ſeines Hauſes er bei ſeiner Rückkehr aus der Stadt benutzt habe, er⸗ klärte Angerſtein, daß er von dem Hofe aus ins Haus gekommen ſei. Einen beſonderen Grund habe er dafür nicht gehabt. Später habe er ſich in die oberen Geſchoſſe begeben und die Leichen mit Benzol übergoſſen. Der Gerichtshof trat nunmehr in die Zeugenvernehmung ein. Die erſte Zeugin iſt die Arbeiterin Roſa Runkel, die kurz nach 6 Uhr „an der Villa des Direktors Müller vorbei kam und das Wimmern eines Menſchen hörte. Sie holte einen Mann zur Hilfe heran, der ſagte, das iſt der Angerſtein. Angerſtein habe gerufen: Rettet meine arme Frau. Es ſind 15 Einbrecher im Haus. Der Kaufmann Ro⸗ berts aus Haiger beſtätigte die Angaben der Runkel und fügt hin⸗ zu, daß Angerſtein ihm einen vollſtändig vernünftigen Eindruck ge⸗ macht habe. Arbeiter Heubel bekundet gleichfalls die Rufe des Angerſtein, beſonders die, daß man ihm mit einem Beil den linken berarm zerſchlagen habe, und daß mindeſtens 15 Einbrecher im Hauſe. Von der Straße aus konnte man nicht in das da die Tür feſt verſchloſſen war. Villa durch die Hoftür betreten. an der Bergung der Leichen der und des Ditthardt. vorhergehenden. Ein Hauptzeuge iſt der Güterbodenarbeiter School, der als einer der erſten das brennende Haus betrat. Die Haupttür habe er mit einer großen eiſernen Platte verſperrt gefunden. Der Zeuge verbreitete ſich dann eingehend über die Lage der einzlenen ſchwierig geweſen, da das ganze zin⸗ und Benzolgeruch erfüllt ge⸗ daß bereits bei allen Leichen die Starre eingetreten war. Als dieſer Zeuge ſeine Ausſagen beendet hatte, fragte Angerſtein:„Können Sie das verantworten, was Sie da geſagt haben?“ Dabei legte der Mörder in theatraliſcher Weiſe die rechte Hand aufs Herz. Zeuge:„Ja. das fann ich poll verantworten.“ Angerſtein zuckte die Achſeln und ſetze ſich wieder auf ſeinen Platz. Der nächſte Zeuge, ein gewiſſer Geis, fand im Erdgeſchoß das blutbefleckte Beil und beteiligte ſich auch an der Bergung der Lei⸗ chen. Direktor Müller bekundete, daß er beim Betreten der Anger⸗ ſteinſchen Villa, etwa 20 Minuten nach 6 Uhr, das ganze Haus von entſetzlichen Bezinqualm erfüllt angetroffen habe und berichtet weiter, daß er ſich am Sonntag vorher mittags zwiſchen 12 und 1 Uhr mit Angerſtein unterhalten habe, wobei ihm dieſer erzählte, daß ſich Spitzbuben an der Angerſteinſchen Villa zu ſchaffen ge⸗ macht hätten. Müller erklärte, daß er den Erzählungen Anger⸗ ſteins nicht geglaubt hahe. Angerſtein fragte ihn darauf:„Können Sie jemals ein Spitzbube werden?“ Dazu machte Angerſtein eine Handbewegung, als ob er ſagen wolle, Müller ſei ein Spitzbube. Als weiterer Zeuge tritt der Eiſenbahnbeamte Kern auf, der als einer der erſten an die Stelle kam, wo Angerſtein lag. Er fragte Angerſtein, was denn los ſei, und erhielt die Antwort, es ſeien Einbrecher im Hauſe. Sie hätten ihn geſtochen und mit einem Beil ſeinen linken Oberarm zerſchlagen. Die Verhandlung dauert fort. Letzte Meldungen Heidelberger Anleihe in Amerika „E, Heidelberg, 7. Juli.(Eig. Bericht.) Die Stadtverwaltung Heidelberg ſteht mit amerikaniſchen Geldgebern in Verhandlungen über die Begebung einer Anleihe von 17½ Mill. Dollar für den Ausbau der werbenden Betriebe: Gas⸗ Waſſer⸗ und Glektrizitäts⸗ werke. Die Ausſicht auf baldige Flüſſigmachung der wie das H. T. meldet, recht günſtig, zumal auch die Genehmigung der Staaksbehörde grundſätzlich ſchon vorliegt. Der Bericht über den Moskauer Prozeß UBerlin, 7. Juli.(Von unſ. Berliner Vürg) Wie wir hören, Haus gelangen, Nur vom Hof aus konnte man die Heubel beteiligte ſich dann noch Schwiegermutter, der Schwägerin eichen. Die Bergung ſei ſehr Haus von einem furchtbaren Ben weſen ſei. Der Zeuge beſtätigte, 8 Verteidigung der deutſchen Studenten nach Moskau entſandte Rechts⸗ anwalt Dr. Freund heute hier eingetroffen, wo er im Aus⸗ wärtigen Amt Bericht erſtatlen wird. Zur Stunde iſt das aber noch nicht geſchehen. Aufklärung des Diebſtahls in der Peterstirche — Rom, 7. Juli. Der römiſchen Polizei iſt es gelungen, den Haupttäter des Diebſtahls in der Schatzkammer der Peterskirche nebſt den drei Beteiligten feſtzunehmen. Die römiſchen Blät⸗ ter befaſſen ſich in längeren Ausführungen mit dieſer Angelegenheit. Die geſtohlenen Gegenſtände ſind alle aufgefunden worden, doch iſt ein Teil zerſtückelt und verbogen worden, um das Gold einzuſchmelzen. Die Anſtifter des Diebſtahls waren ein Schuhhändler ſcheint, nicht nur für die Dauer der Ausſtellung beſtimmt; ſie ſoll vielmehr dem Gutenbergmuſeum erhalten bleiben. Im Rahmen eines kurzen Aufſatzes kann natürlich nicht auf Einzelheiten dieſer ſo außerordentlich reichen Buchausſtellung einge⸗ gangen werden. Das Geſagte möge daher genügen, um zu einem Beſuch anzuregen und auch recht viele Fremden nach Mainz, in die alte Gutenbergſtadt und an die Wiege der Buchdruckerkunft zu führen. Theater und muſik Wiesbadener Theater. Als Abſchluß der Spielzeit ging im „Großen Haus“„Elektra“, Tragödie von Hoffmannsthal mit der Muſik von Richard Strauß, erſtmalig in Szene; ein Werk vom ſchärfſter muſikaliſcher Charakteriſtik dunkler Seelen regungen, eine Sinfonie des Haſſes, deren gewaltig aufwühlende Wucht und glühende Farbenpracht in der orcheſtralen Behandlung die meiſter⸗ liche Leitung Otto Klemperers zu hinreißender Wirkung zu ſteigern wußte. Sehr eindrucksvoll war das von Gerhart Buch⸗ holz entworfene Bühnenbild in großflächig ſtiliſierter Einfachheit ſtücks angepaßten Farben; der dramatiſchen Stimmun entſprechend. bald graues Dämmern, dunkles Nachtblau oder ein lammenſchein von brandigem Rot. Straff zuſammenfaſſend, das Seeliſch⸗Intuilive der Handlung einfühlſam in Geſte und Bewegung übertragend, wirkte die Regie Intendant Dr. Hagemanns. Sie fand Unter⸗ ſtützung in tüchtigen geſanglich⸗darſtelleriſchen Einzelleiſtungen, unter denen nächſt der hervorragenden Klytemneſtra der Marie Schul z⸗ Dornburg die Elektra Edith Maerkers, die Chryſothemis H. Müller⸗Rudolfs beſonders bemerkbar wurden. Die Auf⸗ führung wurde für das Staatstheater ein bedeutender Erfolg: Soliſten, Kapellmeiſter und Regiſſeur mußten unter ſtürmiſchem Beifall zahlloſen Hervorrufen Folge leiſten. 5 Heinrich Leis 4e Dresdener Theater.(Von unſerem Dresdener Schauſpielre⸗ ferenten.) Im Alberttheater fand die Direktionszeit Paul Willis, den Frau Hermine Körner in der Leitung ablöſt, einen uner⸗ freulichen Abſchluß. Es kam bei der letzten Erſtaufführung zu einem die Schauſpieler und kämpften die Zuſchauer. Pfeifen, Johlen und Beifallklatſchen im Muſentempel über dieſe Sumpf⸗ und Hintertrep⸗ pendramatik. Widerlich, wie die Aufmachung den zerſetzenden Roheiten das religiöſe Symbol„Golgatha“ aufdrückte. Künſtleriſcher Bankrott. Die angeblich literariſch Befliſſenen kämpften darum, daß weiter geſpielt wurde. Die unterlegenen Zuſchauer⸗Richter, die den Schluß forderten, mußten ſich mit ulkigen Zwiſchenrufen begnügen, licht haben. Dieſe Druckwerkſtatt iſt, was beſonders erfreulich er⸗ bis am Schluß die Wogen des Entrüſtungs⸗ und Beifallsſturmes ſich austobten Johannes Reichelt Dienskag, den 7. Juli 123 Hauſe ſejen. Inzwiſchen ſchlugen auch ſchon die Flammen aus dem 150 Weitere Zeugen beſtätigen die Ausſagen der Gelder ſind. iſt nunmehr der von der deutſchen Regierung zur Unterſtützung der mit wechſelnder Schattierung der düſteren, dem Geiſt des Nacht⸗ Theaterſkandal. Um Dietzenſchmidts„Verfolgun g“ rangen 1 1 0 * 1 1 „ S — CCCCcCCCcCccccohoohcc 5 — * Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgade) Dienstag, den 7. Jull 1925 Dr. eu bert/ De . Buenos Aires, Ende Mai. Deutſchland quält der Hunger nach zuverläſſigen, nicht durch 115 die Nachwehen der Kriegspſychoſe entſtellten Nachrichten über das heutige Wirtſchaftsleben des überſeeiſchen Auslands. Zehn Jahre waren die natürlichen Adern des Gedankenaustauſches, die Quellen, aus denen wir unſer Wiſſen über die Bedürfniſſe und die Entwick⸗ lung der für die Ausfuhr unſerer Erzeugniſſe wichtigen Länder ſchöpfen konnten, verſtopft. Die Erkenntnis der Notwendigkeit, uns durch eigene Anſchauung ein unparteiiſches Urteil über Abſatzmög⸗ lichkeiten durch Wiederbelebung alter und Anbahnung neuer Bezie⸗ hungen zu bilden, hat ſicherlich manche Auslandsreiſe teils von ein⸗ zelnen Firmen, teils auch von wiſſenſchaftlichen Organiſationen ver⸗ anlaßt. Auf dem Gebiete des Verkehrsweſens, das in der Volkswirtſchaft eine immer wichtigere Rolle ſpielt, iſt aber in dieſer Hinſicht noch nichts geſchehen, wie ja überhaupt ſeine wiſſenſchaftliche Vearbeitung noch ziemlich in Rückſtand iſt. Ich habe mich deshalb, da ich an Handelshochſchule in Mannheim und an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe das Verkehrsweſen vertrete, zu einer die für den Verkehr wichtigſten Länder der ganzen Erde durchkreuzenden Studienreiſe entſchloſſen, wobei mir die Unter⸗ ſtützung verſchiedener Miniſterien, Hochſchulen und wiſſenſchaftlichen ereine, ſowie der Preſſe von großem Nutzen war. Die Reiſe, auf der mich außer meinem Privat⸗Sekretär noch ein Aufnahme⸗ operateur der„Ufa Univerſum Film.⸗G.“ Berlin begleitet, um die Ergebniſſe im lebendigen Bildſtreifen außer den Fachkreiſen auch einer möglichſt breiten Oeffentlichkeit zugänglich zu machen, führt zunächſt nach Argentinien, Paraguay, Braſilien, dann zu den an⸗ deren großen Strömen Süd⸗Amerikas, Amazonas, Orinoco und agdalenen⸗Strom. Von da über Jamaika und Habana nach New Orleans, den Miſſiſſippi hinauf nach Newyork über den Hudſon und St. Lorenz und die Kette der großen Seen nach Chicago und San Francisco. Weiter über den Pazifik und Japan und Korea nach Mukden, Peking und Tſingtau. Nach einer Bereiſung der großen Ströme Hoango und Yangtſekiang geht es von Schanghai bezw. Hongkong nach Colombo, von wo aus nach einer Durchquerung Vorder⸗Indiens, Ganges und Bramaputra, die Rückreiſe nach Port Said— Nilbereiſung— über Genua und Spanien erfolgt. Der Reiſeplan zeigt, daß der Schwerpunkt auf dem Studium der See⸗ und Fluß⸗Schiffahrt und der See⸗ und Binnen⸗ häfen liegt, doch ſoll auch der Land⸗ und Luftverkehr voll berückſichtigt werden. Schwer war die Wahl, auf welchem Dampfer ich die Ausreiſe nach Buenos Aires, dem erſten Standort meiner um die ganze Erde herum führenden Expedition antreten ſollte. Hatte ich doch ſeit dem Kriege keine größere Seefahrt mehr unternommen und wollte natürlich dieſe Gelegenheit, durch den dreiwöchigen Aufenthalt an Bord eines Schiffes, Bau, Einrichtung und Betrieb auf See und in den Häfen genaueſtens kennen lernen und dieſes Studium auf ein für mich als Schiffbauer und Schiffahrtsmann beſonders ergiebiges bjekt verwenden. Obgleich noch größere und ſchnellere Fahrzeuge auf den deutſchen Süd⸗Amerika⸗Linien laufen, entſchied ich mich für die„Sierra“⸗Klaſſe des Norddeutſchen Llond, die, nach dem Kriege gebaut, die langjährigen Erfahrungen des Norddeutſchen Lloyd ge⸗ rade mit Fahrgäſten, Auswanderern und Frachtverkehr zwiſchen Deutſchland und ſüdamerikaniſchen Hafenplätzen verwirklicht und ihre Einrichtungen für 1. und 3. Klaſſe viel neues bietet. Die „Sierra Cordoba“ trägt, wie ihre Schweſtern„Sierra Morena, Sierra Ventana, Sierra Nevada“ ihren Namen nach den Haupt⸗ gebirgszügen von Argentinien, dem Land, mit dem ſie die durch den Krieg wider beiderſeitigen Willen abgeriſſenen Fäden neu bezw. feſter zu knüpfen berufen iſt. Das konnte ich während der Ueber⸗ fahrt und bei meinem Aufenthalt in Rio de Janeiro und Buenos Aires feſtſtellen, daß es dem Lloyd gelungen iſt, den jahrzehntelang, wenn auch vielleicht mit nicht immer ganz gleichbleibendem Kurs verfolgten Ziel näher zu kommen, nämlich Deutſchland und Süd⸗ merika in ihrem vielfach aufeinander angewieſenen Schaffen enger zu verknüpfen. In dieſem Beſtreben bieten jedenfalls die Schiffe der „Sierra“⸗Klaſſe den zahlreichen Reiſenden, die ja zum Teil an die allerhöchſten Lebensanſprüche gewöhnt ſind, an Bequemlichkeit und Annehmlichkeit kaum zu übertreffenden Aufenthalt während der an Erholung und Anregung reichen dreiwöchigen Ueberfahrt, ſie ſchaffen aber auch dem nicht verſiegenden Strom der Auswanderer und der der Saiſonarbeit nachgehenden Reiſenden der unbemittelten Schichten eine Beförderungsmöglichkeit, wie ſie vor dem Kriege auf Auswan⸗ dererſchiffen einfach unbekannt und auch heute nur bei wenigen Reedereien in dieſer Vollkommenheit vorhanden iſt. Wie anders kam ich mir diesmal vor, als bei meiner letzten See⸗ fahrt im Jahre 1910. Als funger Schiffbauſtudent ſuchte ich auf einem kleinen Levanteſteamer in die Geheimniſſe des Heizraumes und Wellentunnels einzudringen und die an landſchaftlichen Schön⸗ heiten und ſehenswerten Hafenplätzen reiche Fahrt nach Athen, Smyrna, Konſtantinopel und ins Schwarze Meer wurde durch Oel⸗ neruch und Kakerlaken, Nachtwachen und Salzfleiſch manchmal doch etwas beſchattet. Wie anders das an Luxus arenzende Wohlleben auf dem neuen Sierra⸗De . Der becher des Benvenuto Cellini Von Robert Corwegl⸗Darmſtadt“) Bei Heinrich von Saalburg war einer jener gemütlichen Abende, an denen ſich ſeine Freunde in Begleitung ihrer jeweiligen Freun⸗ dinnen, einſtellten, und Liſſie, ſeit mehreren Jahren Saalburgs Ge⸗ liebte, die Pflichten der Hausfrau übte. Die elegante Junggeſellen⸗ wohnung zeichnete ſich durch beſonderen Geſchmack aus, und das uge des Kenners entdeckte überall mehr als eine übliche Sammler⸗ freude des Beſitzers. Immer wenn Heinrich von Saalburg eine beſondere Koſtbarkeit erworben hatle, meiſt zu billigem Preis(denn jeder Sammler iſt auf die Billigkeit ſeiner Erwerbungen ſtolz und lügt ſich oft zu Er⸗ höhung ſeiner Freude in die eigene DTaſche), pflegte er den Tag zu feiern. So war auch der Grund der heutigen Zuſammenkunft eine t, deren Beſitz von Heinrich ſchon lange ganz ſelbene, koſtbare Antiquitä erſtrebt worden war. Entgegen ſeiner ſonſtigen Gewohnheit hatte der Gaſtgeber n nicht darüber geſprochen oder gar ſchon ſeine neue Erwerbung 18 geigt. Der Kaffee wurde bereits gereicht und bei dem ſteigenden üßlichen Rauch der Zigaretten begann die Unterhaltung ins Fahr⸗ waſſer der Plauderei zu gleiten, als der Gaſtgeber plötzlich in das 99 die„Wer von Euch glaubt an eine Fihne Freundſchaft zwiſchen den Geſchlechtern? Können Ma Frau 155 Freunde ſein?“ 85 us dem Durcheimander der Stimmen auf dieſe Frage hörte man bald ein Ja, bald ein Nein. Jem itt di 0 er beſtritt die Freundſcha gaubte nur an erotiſche Verbindung, 88 ein anderer wieder konnte mit deiſdelen das Gegenteil belegen. Die Frauen vor allem glaubten le Freundſchaftsempfindungen beim eigenen Geſchlecht. Kurz „e; Verſchiedenheit der Meinungen traf aufeinander und das Ge⸗ bräch erveichte den Gipfel der Lebhaftigtel. als der Gaſtgeber das Ses der verließ und nach wenigun Augenblick it ein venic en mit einem koſtbaren o dal in Händen zurückkehrte. Das Geſpräch verſtummte, man ſich dem Hausherrn zu, betrachtete den Becher, bis Liſſie die tenige Frage ſtellte: Hat dieſer Pokal mit dem Thema, das Du ſſt. einen Zuſammenhang?“ orhen agufwar Is man ſich erſtaunt um ihn und den Be⸗ Heinrich bejahte, und a fere ddpee, begann er zu erzählen. „Vor Jahren entdeckte ich dieſen ſilbernen jeſen ſilbernen Becher, Del e einen Abendmahlskelch aus Mitte 25 1 8 alten Antiquar in Amſterdam. Ich ende Summe, aber der Händler erklärte, Der weltberü tberühmte B aus dem Kirche 0 wie ich ver⸗ des 16. Jahrhunderts bot damals eine be⸗ ſich von dem ſilbernen Ther iſt. wie berichtet, am letzten Samstag uſchatz der St. Peter⸗Kathedrale geſtollen worden. utſche Weltſtudienreiſe ampfer. das der in ſeinem 11000 Tonnen B Waſſer verdrängenden, über 30 000 Kubikmeter vermeſſenen Raum enthaltenden Schiffkörper dem Reiſenden bietet. Eine ſonnige, zeit⸗ weiſe etwas heiße Fahrt, deren angenehm ruhiger Verlauf nur in der Biscana durch vorübergehende Unterbrechung der Eßluſt geſtört wurde. Anſcheinende Nachwirkungen der Kriegspſychoſe, die den franzöſiſchen Buſen bei der engen Berührung mit ſo vielen Deutſchen lebhafter bewegte, als ich ihn vor dem Kriege geſehen habe, als er ſich an der Friedlichkeit mit dem Wannſee meſſen wollte. In dem kleinen Kreiſe aber, durch das glückliche Zuſammentreffen aus ver⸗ ſchiedenſten Ländern und Verufen kommender, aber recht alücklich aufeinander abgeſtimmter Menſchen war der Aufenthalt in den nicht allzu weitläufigen, behaglichen Geſellſchaftsräumen bezw. an Deck ſo anregend. daß die verſchiedenen Zwiſchenhäfen faſt als überflüſſig empfunden wurden, und wie ſchön waren ſie doch! Beim Anſteuern von La Coruna führte der Atlantiſche Ozean an der prachtvoll be⸗ leuchteten Steilküſte Spaniens die ſeltſamſten Freudentänze auf. Am Hafen inmitten hübſcher Palmenanlagen wuchſen neue Kaſino⸗ gebäude. wie alles hier in Spanien zum Spiele einladend, und natür⸗ lich auch zum Tanzl Vigo zeigte die faſt einzigartige Vollſtändiakeit einer rieſigen naturgeſchützten Reede in morgendlicher Frühlings⸗ ſonne. Neue Anlagen am Hafen, insbeſondere am Fiſchereihafen und der erſte Anblick der Vermiſchung moderner Kraftwagen und Gſelkarren wurde auf dem Bildſtreifen gebannt. Für das Auge des Schiffbauers war die lanahingezogene Ein⸗ fahrt in den einen natürlichen Hafen bildenden Tai o. von dem aus die verſchiedenen künſtlichen Hafenbecken durch allerdings erſtaunlich enge Einfahrten zugänglich gemacht ſind, beſonders wertvoll. Das hier begonnene Filmen vdm ſahrenden Auto aus auf Straßen und Märkten. im Hafen und von dem hochgelegenen wundervollen Fried⸗ hof aus gab ulkige Szenen, mit Jung und Alt, Zigarettenſchnorrern und Staatsbehörden. Die freundlich zur Verfügung geſtellte Volks⸗ und Sprachenkentnis des neuen öſterreichiſchen Geſandten für Bra⸗ ſilien half uns aus allen Klemmen. Madeira ſah ich genau nach zwanzigjähriger Pauſe wieder, aber doch nicht mehr mit der trun⸗ kenen Seligkeit, mit der wir Seekadetten von S. M. S. Moltke da⸗ mals dieſes prachtvolle Tropeneiland an die Bruſt gedrückt hatten. Die Eigenartiakeit des lebhaften Perſonen⸗ und Laſtverkehrs auf dem berühmten Madeiraſchlitten bot in den engen Straßen dem Filmoperateur manch lockenden Vorwurf. Als wir ſchweren Herzens von dieſem weingeſeaneten Hafen und ſeinen luſtigen Münzentau⸗ chern Abſchied nahmen, war der Tiſch in der 1. Klaſſe, da ja der Strom der Reiſenden zu dieſer Jahreszeit in umgekehrter Richtung läuft, auf 20 Plätze zuſammengeſchmolzen. Das hinderte uns aber nicht. eine überlieferungstreue, durch mehr als einen unvorbereiteten Scherz gewürzte Aequatortaufe zu feiern. die nächſtes Jahr noch manchen Kinobeſucher beluſtigen wird. Ganz langſam fuhren wir an der troſtlos öden, vulkaniſch unfruchtbaren und doch von Men⸗ ſchen bewohnten Inſel Sao Thiago vorüber,— die Hölle im Gegen⸗ ſatz zum Himmel von Madeira— und begrüßten bei Cap Frio zum erſten Mal die Küſte der neuen Welt. Rio de Janeiro ſcheint mir, der ich doch ſchon ein gutes Stück der Welt und ihrer Schönheit geſehen habe, weit mehr noch als Madeira oder Konſtantinopel ein Paradies. Eine ſechsſtündige Fohrt in zwei luftigen Autos, die die ſteilſten Serpentinen bis zu 600 Me⸗ ter beinahe mit voller Geſchwindigkeit hinauffegten, führte uns durch Urwald, blaue Rieſenſchmetterlinge, uralte Ombubäume zu wirklich unwirklich ſcheinenden Fernblicken. Waſſerfällen und vulkaniſchen Felsgrotten. Nach einem Frühſtück in dem im Gebirge liegenden ehemaligen Jagdſchloſſe Don Pedros: da tat das Meer ſich mit er⸗ wärmten Buchten vor dem erſtaunten Auge auf. Dieſe mit techniſcher Kühnheit am Felſen abgeſprengte Uſer⸗ ſtraße jagte durch den herrlichen Villenort Capacabana mit ſeinem ge⸗ waltigen Palaſthotel und ſeinem prachtvollen Badeſtrand, dann durch die an elegantem Menſchengewimmel und Autobetrieb Berlin über⸗ treffende Innenſtadt an Bord. Ueber die Verkehrseinrichtungen Rios werde ich ſpäter berichten, wenn ich nach meiner Reſſe durch die braſi⸗ 8 Kolonien in Rio mein zweites Hauptſtandquartier auf⸗ lage. Die mit Worten kaum zu beſchreibende Vielfältigkeit der wie Theaterkuliſſen den Hafen von Rio einſchließenden Berge ſchufen den Hintergrund eines Bildes, das ſowohl bei der nachts um 4 erfolgten Einfahrt, beim Lichtgeflimmer von Millionen von Kerzen, wie auch bei der abendlichen Ausfahrt an Bildwirkung unübertrefflich ſchien. Und doch fiel das am Ende eines langen Hafenſchlauches in wechſel⸗ voller Gebirgslandſchaft liegende Santos nur wenig dagegen ab. Be⸗ merkenswert war hier beſonders, daß 85 große Dampfer hier vor Anker lagen, die auf Beladen bezw. Löſchen warteten. Die langen Kais—. techniſch beachtenswert wegen der Kaffee⸗Verladebänder— waren dicht mit Dampfern in ein oder zwei Reihen eingefaßt. Auch hier war unſeres Bleibens nur wenige Stunden. Dem kühler wer⸗ denden Süden entgegendampfend, wo uns nachts die verkehrtliegende Mondſichel und das mehr berühmte als bedeutende Kreuz des Südens auf der anderen Erdkugel begrüßten, machten wir nach kurzem Aufent⸗ halt in Montevideo und einer zehnſtündigen Fahrt auf dem moor⸗ braunen La Plata: das heißt„Silberſtrom“ in dem Nordhafen von uenos Aires unter ſtrengem Zollverſchluß feſt. zu trennen. Betrübt gab ich die Hoffnung auf den Be⸗ ſitz des Bechers, den ich für ein Werk der Hand Cellinis anſprach, auf. Bald hatte ich ihn über anderen Erwerbungen vergeſſen, da fand ich ihn während des Krieges in einem Schloß bei Lille wieder. Dieſes Schloß wurde von einer Ragen Baroneſſe bewohnt, deren ſämtliche männliche Verwandte im Felde ſtanden. Es war nur ſelbſt⸗ verſtändlich, daß ſie ſich uns Deu'ſchen gegenüber korrekt aber nicht freundſchaftlich verhielt. Dennoch lud ſie mich eines Abends zum Eſſen, und nach Tiſch bat ich ſie, mir den Becher zu zeigen. Wie früher war ich von dem Kunſtwerk entzückt und vermutete in ihm eine Arbeit des Cellini. Die junge Beſitzerin beſtätigte meine Zu⸗ ſchreibung aber fügte ſie hinzu:„Richt nur die Schönheit dieſes Be⸗ chers verleiht ihm Wert, er beſitzt auch geheime Kräfte. Cellini hat ihn in jenen Tagen der Haft in der Engelsburg erſonnen, als ihm göttliche Viſionen kamen, und die Freundſchaft der Tochter ſeines Kerkermeiſters ihn nur am Leben erhielt. Für dieſe hat er ihn ge⸗ fertigt, und er iſt ein Freundſchaftsbecher in Form eines Abendmahl⸗ bechers. Wie eine alte Urkunde verrät, wohnen ihm geheime Kräfte inne. Wenn eine Frau und ein Mann ohne an andere zu denken aus dem Becher trinken, ſo verbindet ſie Freundſchaft bis ans Lebens⸗ ende, trinken ſie aber mit der Liebe zu anderen, dann ſtirbt einer von beiden noch in demſelben Jahr.“ „Scherzend ging ich auf dieſe Erzählung ein, und fragte, ob wir trinken wollten? Schweigend goß die ſunge Dame den Becher voll, nippte daran, und reichte ihn mir. Ihr Blick war ſo brennend, daß ich einen Augenblick vor dem Anſetzen ſchwankte. Wollte ſie meinen Tod? Aber die Urkunde ſprach nur von einem der Trinkenden, der ſterben ſolle, und damals erfüllte mein Herz nur Kriegsleidenſchaft, keine Frau. Alſo ich trank. Nur wenige Tage verrannen, da ſollte ich den Beweis für die Macht des Vochers erlangen. Um Mitternacht fühlte ich mich leiſe angeſtoßen, als ich erwachte, ſtand meine Wirtin vor mir, die mich mit ſich in ihre Gemächer zog und dort hinter einer Geheimtür verſteckte. Keiner meiner Gefährten außer mir iſt bei dieſem Ueberfall von Franctireurs am Leben geblieben. Die Freund⸗ ſchaft der Baroneſſe hatte mich gerettet. Wenige Wochen ſpäter ſollte das Schlößchen aus ſtrategiſchen Gründen zerſtört werden, da nahm ich mich ſeiner Beſitzerin an, brachte ſie nach Lille zu Bekannten, und rettete mit meiner Schwadron. was ich aus ihrem Beſitz erretten konnte. Während des Krieges haben wir uns noch mehrmals ge⸗ ſehen, dann lockerten ſich unſere Beziehungen, bis ich geſtern den Vecher von ihrem Teſtamentsvollſtrecker geſandt erhielt. In dem beiliegenden Schreiben erzählt der Ueberſender: Vor noch nicht Jah⸗ resfriſt habe ſich die Baroneſſe verlobt und mit ihrem Bräutigam aus dem Becher getrunken. Ob dieſe Verlobung und die ſpätere Ehe nur aus Vernunftegründen geſchloſſen wurde, erzählt der Bericht nicht. Kurz die junge Frau iſt noch vor Ablauf des erſten Johres der Ebe geſtorben und hat in ihrem Teſtament dieſen Pocher für mich Stück nicht (Schriftleitung.) beſtimmt. Ob hier die Kraft des Bechers gewaltet hat?“ Als der 3. Seite. It. 35ß 1 Mitgliederverſammlung am Mittwoch, den 8. Juli, abends 8 Uhr, im großen Saale des Kaffee Börſe(2. Stock): Berichterſtattung über die Beratungen zum ſtädk. Voranſchlag 1925. Redner: Herv Handelskammerpräſident R. Lenel, Herr Stadt⸗ rat Hartmann und Herr Stadtverordneter Moſes. Wir erſuchen unſere Mitglieder, zahlreich zu erſcheinen und auch in Bekanntenkreiſen für regen Beſuch werben zu wollen. Der Vorſtand. Städtiche Nachrichten Der neue Lebensſtil „ Meines Crachtens hätte Knigge. der ja angeblich die allgemein aültigen Geſetze des guten Tones gepräat hat, viel eher die allgemei⸗ ner gültigen Geſetze mit der Ueberſchrift„Der ſchlechte Ton in allen Lebenslagen“ ſchreiben ſollen. Praktiſch ſind dieſe doch in der Mehr⸗ zahl zu beobachten und es fällt daher nur im Leben, d. h. zur jetzigen Zeit. auf, wenn ſich mal zufällia einer nicht ſchlecht benimmt. Ich mache daher den Vorſchlag, bei einer ſicherlich notwendig werdenden Neuauflage des Knigge folgende Vorſchriften aufzunehmen und dafür andere zu ſtreichen, deren Ideen⸗Gehalt nicht mehr den jetzigen Gepflogenheiten entſpricht. Wenn du ins Theater gehſt, zieh dich dazu nicht mehr vorher um. Das iſt eine mittelalterliche Gewohnheit und entſpricht keines⸗ wegs dem Freigeiſte unſeres Jahrhunderts. Auch brauchſt du nicht zu Hauſe in aller Stille zu eſſen. Nimm deine vier Doppelſtullen und eine Thermosflaſche mit Kaffee in alle Oeffentlichkeit mit. Bei der Unterhaltung von der Bühne herab oder auch ſonſt ſchmeckt es viel beſſer. Sollteſt du zufällig durch Volkes Stimme gewählt als Vertreter irgendwo an einer Sitzung teilnehmen, dann äußere deine maßgeb⸗ liche Anſicht möalichſt laut,, möglichſt oft und möglichſt, wenn irgend jemand eine Rede hält. Die politiſche Lage verlangt es ſo von ſedem Staatsbürger. Ebenſo mußt du laut und deutlich ſprechen, wenn du dich über Familienangelegenheiten— anderer im Lokal ausläßt. Heimlich⸗ keiten ſind Schlechtigkeiten. Zigarrenſtummel und Streichhölzer gehören unter den Tiſch zu den Zigarettenreſten deines Freundes. Die Reinemachefrauen ſollen ihr Geld nicht umſonſt verdienen und außerdem ſieht der unbenutzte Aſchenbecher auf dem Tiſch viel netter aus. Bei öffentlichen Gebäuden geht man zum Ausgang hinein und zum Eingang hinaus. Sollte hinter dir noch ſemand durch die Tür gehen. laß ihm ruhig die Flügel vor die Brille hauen. Dir hat ſie auch keiner aufgehalten. 5 Sollteſt du ſonſt in punkto Benehmen irgendwelche Bedenken haben. dann handle ſtets ſo, wie es ein anderer dir gegenüber nicht wagen dürfte. Auf dieſe Art kommt man reibungslos durchs Leben. Dr. Schacht in Mannheim Wie bereits im Mittagsblatt gemeldet, kam Dr. S chacht heute vormittag in Mannheim an und hat im Parkhotel Wohnung ge⸗ nommen. Zwiſchen 11 und 12 Uhr fand in der Handelskammer Ludwigshafen eine Beſprechung ſtatt, wobei der Präſi⸗ dent Geh. Rat von Wagner den Beſuch willkommen hieß. Unter den Anweſenden befanden ſich u. a. der Direktor der Reichs⸗ bankhauptſtelle Mannheim, Scholz, und Präſident Lenel von der hieſigen Handelskammer. Dr. Schacht hielt eine längere An⸗ ſprache, worauf die Vertreter von Handel, Induſtrie und Gewerbe das Wort ergriffen und ihre Wünſche vorbrachten, die vom Re⸗ gierungspräſidenten der Pfalz, Dr. Mattheus, unterſtützt wur⸗ den. Nach der Beſprechung wurde im Königsſaal der Bahnhofreſtau⸗ ration ein Frühſtück eingenommen. Bei günſtigem Wetter iſt eine Hafenrundfahrt geplant, an die ſich um 5 Uhr die Beſichtigung der Reichsbankhauptſtelle Mannheim anſchließen wird. Für den Abend iſt Beſuch bei befreundeten Familien vorgeſehen, während morgen früh die Weiterreiſe nach Kaiſerslautern erfolgt. N Sonntag abend wurde ein 45 Jahre alter er Ecke Wald⸗ und Hheideſtraße von einem t und zu Boden geworfen. Der Arbeiter erletzungen am linken Bein und rechten Ellen⸗ mit dem Sanitätsauto nach dem ſtädtiſchen acht werden mußte. — +1 JJJ77 Erzähler geſchloſſen hatte, legte ſich über die Geſellſchaft die Stille⸗ die der Anblick des Wunderbaren oft auslöſt. Der Gaſtgeber aber füllte den Becher:„Wer will mit mir auf Freundſchaft aus dem Pobal trinken?“ Alle anweſenden Frauen zauderten, ſelbſt Liſſie, die Geliebte Heinrichs, verſtummte und entfernte ſich von dem Frager! Da trank der Beſitzer den Becher bis zur Nagelprobe leer, ſtellte ihn auf den Tiſch:„Soll ich Euch noch einen beſſeren Beweis für die Freundſchaft zwiſchen den Geſchlechtern geben? Selbſt meine Freundin Liſſie fürchtet ſich, den Tod aus dem Becher zu trinken. Wer ſonſt ſeine Kraft erproben will, ihm ſteht der Becher frei.“ Niemand meldete ſich und frühzeitiger als gewöhnlich löſte ſich die Geſellſchaft auf. Im Hauſe Heinrich von Saalburg mied man fortan Geſpräche über dieſes Thema; denn er beſaß, die Wahrheit zu erproben, den Becher des Benvenuto Cellini. 0 0 Anfall. Am Magazinarbeit Motorradfahrer erfaß zog ſich erhebliche V bogen zu, ſodaß er Krankenhaus verbr Literatur *„Das goldene Buch der Lieder“ von Robert Klaaß. Globus⸗ Verlag, Berlin W.— Es war wirklich eine dankenswerte Auf⸗ gabe, der ſich der Herausgeber dieſer Liederſammlung unterzogen hat. 720 deutſche Volkslieder und bekannte volkstümliche Geſänge ſind hier mit Liebe, Sorgfalt zuſammengeſtellt und je ihrem Inhalt und Charakter entſprechend in einzlnen Gruppen geordnet. Ganz beſonders zu begrüßen iſt, daß jedes Lied zweiſtimmig geſetzt und die Klavierbegleitung möglichſt einfach gehalten iſt, ſo daß auch muſi⸗ kaliſch weniger gebildete Kreiſe ſich mit den Geſängen vertraut machen können. Das Buch kann gerade wegen ſeiner Reichhaltig⸗ keit als eine wirkliche Volksliederſammlung bezeichnet werden. Es bringt Lieder, die heute in ganz Deuſchland geſungen werden und deren vertraute Klänge man immer und immer wieder hört. Auch einige bekannte Kunſtlieder und Quartette haben in der Sammlung Aufnahme gefunden. Möge ſich der Wunſch des Herausgebers er⸗ füllen, den er dem Buche zum Geleit gibt, daß es dazu beitrage, dem deutſchen Volke ſeine vielgerühmte Sangesluſt und Sanges⸗ freudigkeit zu erhalten.—h. „Walter Möller: Von Bach bis Strauß. Muſiknovellen und Skizzen. Verlag W. Möller, Oranienburg bei Berlin, Vor einigen Jahren hat der„Mannheimer General⸗Anzeiger“ Möllers anſprechende Novee„Abt Vogler“, die in Mannheim ſpielte, ver⸗ öffentlicht. Nun tritt der Verfaſſer mit einem Hans Pfitzner ge⸗ widmeten Bändchen an die weitere Oeffentlichkeit. Es ſind kleine Geſchichten, die aus Perſönlichkeit oder Werk eines bedeutenden Muſikers geſchrieben ſind. Hübſche kleine Erzählungen von dem ſympathiſchen Reiz des Einfachen und Uneekünſteſten, oeſchrieben von einem, der im Geiſte der Muſif ſebt Wir empfehlen das Vüch⸗ lein als eine hübſche Gabe für Muſikfreunde. mm⸗ . Seite. Nr. 38 8 5 we * F 8 Neue Mannheſmer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 0 Ein Rheindampfer ohne Heizer. Die Schiffsbautechnik zeitigt immer neue Erfindungen. Das Neueſte iſt der Rheindampfer ohne Heizer. Dieſer Tage konnte man einen neuen Stinnes⸗ dampfer auf dem Rhein bewundern, bei dem die Heizung vom Deck aus mechaniſch erfolgte. ̃ n ein Aulko hineingelaufen. mittag iſt ein 66 Jahre alter Schneider auf der Breitenſtraße Ecke Kaufhaus aus Unachtſamkeit in einen Perſonenkraft⸗ wagen hineingelaufen. Der Schneider wurde zu Boden geſchleu⸗ dert, wobei er am Kopf eine leichte Hautabſchürfung davontrug. Der Mann kann von viel Glück ſagen. 3 8 5 Selbſtmord einer Frau. Im Laufe des geſtrigen Vormittags hat ſich in Rheinau die 46 Jahre alte Ehefrau eines Weichen⸗ wärters in ihrer Behauſung durch Erhängen das Leben genommen. Die Frau ſoll ſeit längerer Zeit Spuren von Geiſtes⸗ 0 gezeigt haben. Die Leiche wurde auf den Friedhof in Rheinau verbracht. Lebensmüde Menſchen. Am geſtrigen Montag nachmitta verſuchte ſich ein in Neckarau wohnender 25 Jahre alter 92 05 im Altrhein zu ertränken. Von Paſſanten wurde er aus dem Waſſer gezogen und mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus verbracht. Die Tat ſoll in geiſtiger Umnachtung ausgeführt worden ſein.— Einige Stunden ſpäter wollte ſich eine 23 Jahre alte Stenotyp iſtin in den Q⸗Quadraten durch Einnehmen einer gif⸗ tigen Flüſſigkeit das Leben nehmen. Auch ſie wurde mit dem Sanitätswagen nach dem Krankenhaus überführt. Grund zur Tat war Liebeskummer. *Nach dem Lecken kommt der Stecken, wort, das auch im nachſtehenden Falle eines ungetreuen Chauffeurs ſich bewahrheiten dürfte: In letzter Nacht um 12.45 Uhr machte ein 20 Jahre alter Kraftwagenführer mit dem Perſonenw agen 3 Herrſchaft eine Schwarzfahrt und fuhr dabei auf er Frankenthalerſtraße gegen eine Telegraphen ſtange. Von den Inſaſſen des Autos wurden zwei ledige Arbeiterinnen durch Glasſplitter im Geſicht leicht verletzt. Das Auto wurde ſtark beſchädigt. Der Führer des Autos ſoll angetrunken geweſen und mit einer Geſchwindigkeit von 60—70 Kilometer gefahren ſein. Mannheimer Jalſchmünzer in Ludwigshafen verhaftel. Wie aus Ludwigshafen gemeldet wird, verausgabten geſtern nachmittag 2 Leute in verſchiedenen Mundenheimer Geſchäften falſche reimarkſtücke. Auf die Anzeige eines Ge chäftsinhabers wurden die Täter verfolgt und in einer Wirtſchaft in Munden⸗ heim feſtgenommen. Es hudelt ſich um die beiden Brüder Edmund und Willy Vilgis, in Mannheim wohnhaft. Fünfzehn falſche Dreimarkſtücke hatten ſie noch bei ſich, während ſie neun Stücke bereits verausgabt hatten. In ihrer hieſigen Wohnung wurden die zur Herſtellung des falſchen Geldes gebrauchten Werk⸗ zeuge vorgefunden. Jeſtgenommen wurden 2 ſtrafbarer Handlungen, Verbrechens. Am geſtrigen Montag⸗Nach⸗ heißt ein altes Sprich⸗ 6 Perſonen wegen verſchiedener darunter ein Friſeur wegen eines gemeinen Einkommen · und Körperſchpſteſteuer— vor⸗ anmeldungen Amtlich wird gemeldet: Bisher hatte der Arbei tgeber ohne beſondere Aufforderung für jeden Arbeitnehmer, deſſen Bruttoar⸗ beitslohn in einem Kalenderviertelſahr 2200 Mark überſtieg, binnen 10 Tagen nach Ablauf des Kalendervierteljahrs einen Lohnzettel nach vorgeſchriebenem Muſter an das für den Arbeitnehmer zuſtändige Finanzamt zu überſenden. Hierin iſt jetzt und zwar erſtmals für das Kalenderviertelſahr April/ Juni 1925 die Aenderung einge⸗ treten, daß die Lohnzettel nur für Arbeitnehmer einzureichen ſind, deren Arbeitslohn nach Abſetzung des ſteuerfreien Lohnbetrags den Betrag von 3000 RM. im Kalendervierteljahr überſteigt. Rommunale Chronik Praktiſche Gemeindepolitik Auf der Taguna des Reichsſtädtebundes in Koblenz wurde nach⸗ ſtehende Entſchließung gefaßt: Ein großer Teil der mittleren und kleinen Städte. der nach dem Schlüſſelverteilungsverfahren der Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer nur einen Teil(3z. B. in Preußen etwa 80 Prozent) ſeiner Friedenseinnahmen aus der Einkommen⸗ ſteuer erhält und zur Beſtreitung der außerordentlichen Schul⸗ und Fürſorgelaſten die Gemeindeſteuern überſpannen muß. wird in ſeiner Lebensfähigkeit gefährdet, wenn der Reichstag den Landes⸗ und Ge⸗ meindeanteil an der Einkommen⸗ und Könperſchaftsſteuer vom 1. Ok⸗ tober 1925 ab auf 75 Prozent herabſetzen und dadurch die durch das neue Einkommenſteuergeſetz bedingte Minderung der Gemeindeein⸗ nahmen um 16 bis 20 Prozent ſich auf 21 bis 24 Prozent gegen⸗ über 1924 erhöhen würde. Die auf der Mitaliederverſammluna des Reichsſtädtebundes in Koblenz verſammelten 1100 Stadtvertreter be⸗ kennen ſich einſtimmig dazu, mit den durch den natürlichen Ein⸗ mahme⸗Rückgang beſchränkten Mitteln ſtreng hauszuhalten unter Be⸗ achtung arößter Wirtſchaftlichkeit in Verwaltung und Betrieben. ſie verlangen aber auch von der Reichsgeſetzgebung, daß den Städten die gegeben wird. ihre lebensnotwendigen Aufagaben zu er⸗ en. Tagungen 42. Verbandstag d. Vereine Creditreform in Königsberg i. Pr. Der aus 14 Mitgliedern aus allen Teilen des Reiches beſtehende Verbandsvorſtand begann mit ſeinen Beratungen am 10. Juni. In mehrtäg. Verhandlung wurden die internen Verwaltungsangelegen⸗ heiten erörtert und die Tagesordnung für den Verbandstag vorbe⸗ reitet. Am 13. Juni fand unter Teilnahmel der Behörden ſowie zahl⸗ reicher Korporationen ein Begrüßungsabend ſtatt, an dem die Stadt ticht nur durch Abordnung führender Perſönlichkeiten, ſondern auch durch Darbietungen verſchiedenſter Art hervorragend Anteil nahm. Am 14. und 15. Juni wurde in den Räumen der Loge Immanuel die nichtöffentlichen Vertreterverſammlungen abgehalten. Trotz der roßen Entfernungen hatten es ſich die Vertreter von annähernd 100 reinen Creditreform nicht nehmen laſſen, den Verbandstag zu be⸗ ſuchen. Auch Danzig und Memel waren vertreten. Die Erwartungen, von denen man bei der Wahl Königsberg als Tagungsort ausge⸗ gangen iſt, eine machtvolle Kundgebung im Sinne des deutſchen Ge⸗ dankens und der unverbrüchlichen Treue zur deutſchen Oſtmark zu veranſtalten, ſind alſo im vollen Maße erfüllt worden. Nach Erledigung der üblichen Formaljen wurde der vom Präſi⸗ denten erſtattete Geſchäftsbericht genehmigt. Große Aufgaben der inneren Organiſation hat der Verband im abgelaufenen Geſchäfts⸗ jahre gelöſt. Gewaltige Probleme warten ſeiner noch in Bezug auf den Ausbau der Auslands⸗Organiſation, die zwar ebenfalls rüſtig fortgeſchritten iſt und ſchon jetzt hohen Anforderungen zu genügen ver⸗ mag, aber noch weiter ausgebaut werden uß in Anbetracht der Tat⸗ ſache, daß der Wiederaufbau der deutſchen Wirtſchaft und die För⸗ derung und Verfeinerung des Verkehrs mit dem Auslande untrenn⸗ bar miteinander verbundene Begriffe ſind. Daraus ergibt ſich für alle an der Wirtſchaft Beteiligten die Notwendigkeit vorſichtigſten Dispo⸗ mierens und für die Creditreform⸗Organiſation, die es ſich zur Auf⸗ gabe gemacht hat, das geſunde Geſchäft zu fördern und die Ver⸗ luſte, namentlich aus der Kreditgewährung von ihren Mitgliedern abzuwenden, eine große Fülle wichtiger und ſchwieriger Aufgaben. Die Königsberger Creditreform⸗Tagung iſt beſtimmt, das Rüſtzeug für dieſe Tätigkeit zu verbeſſern und zu mehren. Der Bericht des Präſidenten wurde einſtimmig genehmigt, ebenſo auch der Rechnungsabſchluß und der für das neue Geſchäftsſahr vor⸗ legte Haushaltplan. Die von dem Ernſt der Zeit getragenen Ver⸗ lungen nahmen einen harmoniſchen und erfolgverſprechenden Verlauf. Aus ähnlichen Erwägungen wie die, welche zu der Tagung in der Oſtmark geführt haben, wurde dankbar und einſtimmig eine Einladung der Stadt Köln und des Vereins Creditreform Körn Aus dem Lande k. Heidelberg, 6. Juli. Die am 1. Juli von der ſtatiſtiſchen Ab⸗ teilung für Heidelberg errechnete Meßziffer beträgt ohne Be⸗ kleidung 132,92 und mit Bekleidung 135,39(1914= 100); die Stei⸗ gerung gegenüber dem 1. Juni beträgt 2,88 bezw. 2,70 Prozent.— Im Pfaffengrund wurde am Sonntag das neue evangeliſche Gemeindehaus eingeweiht. L. Wiesloch. 6. Juli. Das 60jährige Stiftungsfeſt der hieſigen freiwilligen Feuerwehr in den Tagen vom 4. bis 6. Juli war ein Feſt der ganzen Einwohnerſchaft. Raſch füllte ſich der aroße Erbprinzenſaal, der ſich bei dieſer Gelegenheit wieder ein⸗ mal als viel zu klein erwies, zu dem Feſtbankett. Als die Feuer⸗ wehr von ihrem Fackelzug in den Saal marſchierte, war ſchon alles dicht beſetzt. Das Abendprogramm war ſehr reichhaltig. Eingeleitet wurde es von einem Eröffnunasmarſch der Stadtkapelle unter der Leitung des Kapellmeiſters Diefenbacher. Nachdem die„Lie⸗ dertafel“⸗Altwiesloch ein Lied geſungen hatte, erariff Feuerwehr⸗ löſchinſpektor Ga. Zutavern das Wort zu einer Begrüßungs⸗ anſprache. Sämtliche hieſigen Geſangvereine hatten ſich in den Dienſt der Verſchönerung des Abends geſtellt und boten treffliche, zum Teil hervorragende Leiſtungen. Dazwiſchen fanden durch den Turnverein Vorführungen am Barren, Keulenſchwingen und Stabübungen ſtatt. Die Stadtkapelle bewies eine hohe Schulung und ein ganz vorzüg⸗ liches Können. Als ſtellvertretender Bürgermeiſter wies Stadtrat Schropp auf die Bedeutung der Wehr hin und gab der Erwar⸗ tung Ausdruck, daß die Wehr auch weiterhin blühe und gedeihe. Kom⸗ mandant Zutavern dankte für die herzlichen Worte, dankte auch der Stadtaemeinde für ihr Entgegenkommen und verlas ſodann ein Glückwunſchtelegramm des Landeskommandanten Ueberle, ſowie ein Glückwunſchſchreiben des ehemaligen Bürgermeiſters Dr. Göt. Der Haupttag am Sonntaa hatte leider unter der Unaunſt der Wit⸗ terung ſehr ſtark zu leiden. Wohl war es am Vormittag noch möa⸗ lich, das Programm nach Vorſchrift durchauführen: nach dem Kirch⸗ gang fand im Rathausſaal die Ehrung verdienter Mannſchaften für 40, 25, 20 und 12jährige Dienſtzeit ſtatt, wobei eine ſtattliche Angahl der über 90 Mann ſtarken Wehr ausgezeichnet werden konnte. Die große Feuerwehrübung der Wehr, die ſich daran anſchloß. zeiate die Mannſchaft in Ausbildung und Diſzirlin auf vollkommener Höhe. Jeder Mann ſtand auf ſeinem Poſten und erfüllte die Anweiſungen raſch und ſicher. Ueber Mittag zogen dann die letzten der auswär⸗ tigen Wehren ein: von allen Seiten waren ſie eingetroffen, von nah und fern, von Mannheim bis Karlsruhe waren ſie vertreten, die meiſten mit dem ganzen Korps und der Muſikkapelle. Ihre Zahl aing über die 50. Zuſchauer aus der Umgebung waren zu Tauſen⸗ den erſchienen. Mit großer Spannuna wurde der Feſtzug erwartet. der noch nie Geſehenes bringen ſollte. Da letzte, gerade als der Feſt⸗ zug im Anmarſch war, ein wolkenbruchartiger Regen ein und zwang den Feſtzuga zur Auflöſung. Auf dem prächtig arrangierten Feſtplatz ſammelten ſich dann die Teilnehmer ſpäter wieder. worauf Feuer⸗ wehrkommandant Zutavern die Gäſte willkommen hieß und die ſchlechten Witterunasverhältniſſe bedauerte. Der Feſtredner, Rektor Gamer, behandelte in ſeinen Ausführungen die Geſchichte der Feuerwehren im allgemeinen. die bekanntlich von Durlach ausgegan⸗ gen ſind und die Geſchichte der Wieslocher Feuerwehr im beſonderen. Der Feſtredner kürzte mit Rückſicht auf die Witterunasverhältniſſe ſeine Rede, die auch ein aut Teil Humor aufwies, leider beträcht⸗ lich. Auf dem weiten Feſtyplatz entwickelte ſich dann ein Feſttrubel, wie er gewöhnlich zu ſein pfleagt. Und es zeigte ſich. daß trotz dem Regen die Stimmuna nicht verloren gegangen war., denn bald er⸗ klangen von allen Seiten muntere Rufe und Lieder. O Mosbach, 6. Juli. Nächſten Sonntag hält der hieſige Män⸗ nergeſangverein ſein 80jähriges Stiftungsfeſt verbunden mit Preisſingen ab. Das Feſt verſpricht alle bisherigen geſanglichen Veranſtaltungen des Vereins und des Gaues weit zu übertreffen. Es haben ſich 32 Vereine angemeldet. An dem Preis⸗ ſingen werden 26 Vereine teilnehmen, darunter 9 Vereine außer Gau. Die Gauvereine werden in 4 Klaſſen, die Nichtgauvereine geſondert in 2 Klaſſen bewertet werden. Die Muſikdirektoren Lutz⸗ Heidelberg und Rahner⸗Karlsruhe haben das Preisrichteramt übernommen. Infolge namhafter Stiftungen von Mosbacher Fir⸗ men und Innungen ſtehen eine große Anzahl wertvoller Preiſe und Ehrengaben zur Verfügung, die den Anreiz auf gute und ge⸗ diegene Sangesleiſtungen erhöhen. Durch Teilnahme zweier größe⸗ rer Stadtvereine„Erinnerung“⸗Pforzheim und„Silcherbund“⸗ Karlsruhe wird Gelegenheit geboten, die Geſangskunſt der Stadt⸗ vereine zu bewundern. * Karlsruhe, 7. Juli. Am Samstag abend wurde an der Wag⸗ bach an der Strecke Hambrücken—Wieſental die Leiche des Bäckers Ludwig Thome aus Langenbrücken aufgefunden, die eine tödliche Kopfwunde aufwies, hervorgerufen anſcheinend durch einen Hieb oder einen Schuß. Die Spuren laſſen auf Mord ſchließen. Die Leiche war etwa 150 Meter von dem Tatort verſchleppt wor⸗ den. Unter dem Verdacht der Täterſchaft iſt der Händler Wende⸗ lin Wagner aus Stettfeld verhaftet worden. rr. Baden⸗Baden, 5. Juli. Am geſtrigen Tage, alſo am ameri⸗ kaniſchen Nationalfeiertag, traf der„Sängerbund Brook⸗ lyn“ in Stärke von etwa 100 Mann hier ein, um auf ſeiner Deutſchland⸗Reiſe auch unſerer Stadt einen Beſuch zu machen. Die Gäſte, von Wiesbaden kommend, wurden auf dem Bahnhof von Herrn Stadtrat Fiſcher und mehreren befreundeten Herren begrüßt, welche als Zeichen des Willkommens Blumenſträuße mit Schleifen in amerikaniſchen Farben überreichten. Abends beſuchten ſie das Konzert im Kurgarten, welchem durch Veranſtaltung einer Italieniſchen Nacht ein feſtliches Gepräge gegeben war. Heute nahmen ſie die Sehenswürdiakeiten von Stadt und Umgebung in Augenſchein und abends beſuchten ſie das von der Kurverwaltung im Kurgarten veranſtaltete Feuerwerk, das trotz der nicht gerade günſtigen Witterung ein zahlreiches Publikum angelockt hatte und ein glänzendes Bild für die Zuſchauer bot. Morgen früh werden die amerikaniſchen Sänger die Weiterreiſe nach Konſtanz antreten. Aus der Pfalz * Frankenthal, 6. Juli. In einer ſchlichten Feier beging die Kreis⸗Taubſtummen⸗Anſtalt Frankenthal ihr 100⸗ jähriges Beſtehen. Vertreter der Regierung und der Stadt⸗ verwaltung, die Vorſitzenden der Taubſtummenverbände ſowie zahl⸗ reiche Eltern der Zöglinge und ehemalige Schüler der Anſtalt nah⸗ men an der Feier teil, bei der zwei Schüler der Anſtalt Gedichte vortrugen. In ſeiner Feſtanſprache ſchilderte der Anſtaltsleiter, Direktor Huber, die Ziele der Taubſtummenbildung, die neben der techniſchen Seite des Erlernens der Sprache die Einführung der Schüler in die Welt des Geiſtigen erſtrebt, um ſo aus dem Gehörloſen, tüchtige erwerbsfähige Menſchen zu machen. Als zu⸗ künftige Ziele der Anſtalt bezeſchnete der Redner zunächſt eine bauliche Erweiterung der Anſtalt, die Einführung des neunten Schuljahres, die Durchführung des Schulzwanges und die Er⸗ richtung eines Kindergartens. Den Dank des neugegründeten pfälziſchen Taubſtummenvereins an die Anſtaltsleitung überbrachte der Vorſtand, Profeſſor Hamm⸗Kaiſerslautern, der auch über die Gründung einer pfälziſchen Taubſtummenzeitung berichtete. Ex⸗ greifend ſchilderte der Präſident des Badiſchen Taubſtummen⸗ bereins, Gabar din⸗Heidelberg, ſelbſt ein Tauber, die ſegens⸗ reiche Wirkung der Schule. Nach einem von dem taubſtummen Schriftführer des Vereins, Wilhel m⸗Kaiſerslautern, auf die An⸗ ſtalt ausgebrachten Hoch, fand ein Rundgang durch die Ausſtellung von Schülerarbeiten ſtatt, die die Eignung der Taubſtummen be⸗ ſonders für handwerkliche Tätigkeit zeigen. *Neuſtadt a. d.., 6. Juli. Das 25jährige Jubiläum der Deutſchen Poſtgewerkſchaft Bezirk Pfalz wurde nach einer Mitgliederverſammlung, in der die Sekretäre von Bayern und Württemberg über Standesfragen ſprachen, durch ein Feſt⸗Bankett feſtlich begangen. Die Feſtrede hielt Landtagsabgeordneter Krato⸗ fiel⸗München, der einen Rückblick über die Entſtehung und die Entwicklung der Organiſation gab, die ſeit ihrem Beſtehen eine große Stütze der Poſtbeamten geweſen iſt. Der Vortrag des von Chefre⸗ dakteur Hartmann verfaßten neuen Pfalzliedes durch den Geſamtchor angenommen, den nächſtjährigen Verbandsſag in Köln, der Metro⸗ pole der Weſtmark, abzuhalten. 15 der pfälziſchen Sängervereinigungen der Poſtgewerkſchaft bildete den Abſchluß der Feiern. 35 175 7 DDienskag, den 7. Juli 1923 Sportliche Kunoſchau Die Vielſeitigkeit deutſchen Turnens zeigte der.V. M. von 1846 am Sonntag mit einem großen Schauturnen auf dem ideal gelegenen Turn⸗, Spiel⸗ und Sportplatz im Luiſenpark. Es war gleichzeitig, ein gut gelungener Beweis, was im Verein auch auf dem Gebiete des ſogen. Sommerturnens auf grünem Raſen geleiſtet wird. Pünktlich um 3 Uhr erfolgte der Einmarſch der etwa 700 Teil⸗ nehmer, die Muſik voraus, und als herzerfreuende liebliche Einleitung voran die Allerkleinſten— vom 4. Lebensjahre an. An den Fahnen⸗ gruppen und an der Muſik vorbei umzog die lebfriſche Schar den weiten Platz, ein werbendes Bild bietend. Und nun wickelte ſich das etwas reichhaltige Programm ab. In einem großen Doppelkreis traten die Kleinſten unter Führung ihrer Meiſterin Frau Storz⸗ bei netten Laufſpielen bewundern. Um bei den Mädchen zu bleiben, ſei gleich die II. Abteilung erwähnt, die unter Herrn Grelle zuerſt reigenartige Singſpiele und ſpäter Frei⸗ übungen im Tanzſchritt, beides in ſehr gefälliger und ſau⸗ berer Ausführung zeigten. Die Mädchenabteilung J bot mit den Turnerinnen unter Altmeiſter Leutz' ſtraffer Leitung ſchön ausge⸗ arbeitete und exakt durchgeführte Freiübungen. An 2 Bar⸗ ren in Verbindung mit Anlaufbänken zeigten die Turnſchüler des Hauptturnwarts Schweizer muterforderndes Springen. Turner und Jugendturner unter Turnwart Adelmann boten ebenfalls ſchöne Freiübungen; die etwa 80 Teilnehmer gaben, nur mit kurzer ſchwarzer Hoſe bekleidet, an ſich ſchon durch das ſichtbare Spiel der Muskeln ein ſchönes Bild. Schwierige und ſauber ausge⸗ führte Barrenübungen zeigte Turnwart Gunzer mit einer Riege ſeiner Jugendturner. Die Turner boten an 3 Pferden verſchiedene gut gelungene Arten von Springen und ſpäter beim Reckturnen ihre hohe, vollendete Kunſt. Auf dem Gebiete der Leichtathleti gen und Spiele wurden ebenfalls ſpannende und unterhaltende Vor⸗ führungden gezeigt. Um wieder mit den Jüngſten anzufangen, ſeien die Mädchenabteilungen der Herren Grelle und Leutz erwähnt, die bei ihren Eilboten⸗ bezw. Pendelläufen, zum Teil übeb ſchüler J und die jüngeren Turnſchüler ſtanden ihnen bei ihren Läu⸗ 200 Meter⸗und im 400 Meter⸗Lauf konnte nach ſcharfem Kampf Otto Kermas erringen. Beim Staffellauf der höhe⸗ ren Schulen um den Vereins⸗Wanderpreis(Silber⸗ rung: durch Sturz des Schlußmannes kam die Leſſingſchule Farben den Sieg. abteilung den Kampf für ſich entſcheiden. Feld. Ein ſchönes Spiel im Handball boten ſpäter auch die Turnſchüler. für das Kreisturnfeſt in Heidelberao und für das Eid⸗ und ſauber durchgeführter Barrenübungen. Die für Genf übungen, wobei der hervortretende militäriſche Einſchlag auf⸗ fiel: dieſe Vorführungen endeten mit einem Laufſchritt um die ganze Vahn. Am Reck zeigte die Riege, welche hohen Anforderungen auch zu dieſem Turnfeſt geſtellt ſind, ſodann aber auch, auf welch beach⸗ tenswerter Höhe dieſe Kunſtturner ſich befinden. Den Schluß des Programms bildeten mit ganz beſonders vachen⸗ Pyramiden. Da die Geräte die ganze Breite des weiten Plahe einnahmen, wurde em impoſanter Eindruck erzielt. Raòſport Skraßenrennen in der Pfalz große Straßenrennen auf der Strecke Ludwigshafen⸗Oggersheim⸗ lautern⸗Frankenſtein⸗Weidental⸗Lambrecht⸗Neuſtadt⸗Mußbach⸗Haßloch —Iggelheim⸗Schifferſtadt⸗Rehhütte⸗Rheingönheim. B⸗Klaſſe am Start ab; Jugend⸗ und Altersklaſſe—— ſpäter. Nach dem Start der B⸗Klaſſe folgten wir. Die Fahrer pro Stunde gefahren. Die Ergebniſſe: hafen. Hambes⸗Bretzenheim, 3. Ernſt Kolb⸗Schifferſtadt, 4. Deibig, 5. Her⸗ mann Rhon⸗Mainz, 6. Lerner, 7. H. Weber⸗Mannh Kolb⸗Schifferſtadt, 9. Karl Jarch, 10. J. Fiſcher⸗Schifferſtadt. beck, 5. Wolfenſtätter⸗Dieburg, 6. Georg Schall, 7. Eugen Bender⸗ Mannheim, 8. Fritz Geiger, 9. Willi Oſterkamp⸗Mann⸗ eim. 4 Alkersklaſſe. 1. Wunder, 2. Lenert⸗Mannheim, 3. Kercher-Büttenheim, 4. Abel⸗Ludwigshafen. Gg. wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72s morgens) Ser⸗ Luft⸗Tem⸗ S 2 8322 Wind 2 8 dobe in de r S due ecece Wene: 8 58 m mm S8 8 Slis Richt. Stärke 88 Wertheim—— eereee e e ee ere 1255 Königſtuhl. 563 755,2 15] 18 14f 8 leicht] heiter 2 Karlsruhe 127 764.9 19 22 16 SW/W)/„ halbbed. 0 Baden Baden 213 765.2 19 19 1480 80 wolkig 0 Villingen 780207,3 14 18 111 SW* bedeckt 2 Feldberg. Hofſ 1281 641,7 9 9 8]„ ſſchw. Nebel 2 Badenweilert[——————— St Blaſien—— 12 16 10 ſtill leicht bedeckt 2 Höchenſchwd!— 1681,11 13 15 9. 3 Regen 2 Ueber Südweſteuropa hat ſich hoher Druck eingeſtellt, der oſt⸗ wärts ſeine Ausläufer über die Alven entſendet. Die Niederſcc I haben daher nachgelaſſen. Zeitweiſe tritt Aufheiteruna ein. ner bevor. Vorausſichlliche Witterung für Mittwoch bis 12 Ahr nachkts: Zeit⸗ weiſe heiter, trocken, etwas wärmer. weſtliche Winde. Einen ſchweren Diebſtahl an ſich dat verübt jeder, der ſich einen Tag verdirbt, an dem er Freude haben könnte. Hinaus in die Natur wandern, friſch und froh den Tag Strapazen ertragen krotz größter Wärme, ermöglicht die Berwendung des Vaſenol⸗Körper⸗Buders. Es iſt angenehm par⸗ iſt der Baſenoloform-⸗Juß⸗Puder das gegebene Mittel Ems! Sommer-⸗Schauturnen des Turnverein Mannheim von 1845 Helbach an und und boten, oft Heiterkeit auslöſend, allerliebſte Freiübungen. Die gleiche Abteilung konnte man nachher noch kt, volkstümlicher Uebun⸗ Hinderniſſe, erfreulichen Kampfgeiſt bewieſen. Aber auch die Turn⸗ fen im Eifer nicht nach. Die Vereinsmeiſterſchaft im ſchild) war bis zum letzten Wechſel die Ober⸗Realſchule in Füh⸗ auf und holte deren Schlußmann in prächtigem Endſpurt für ſeine In der Herausforderunasſtaffel der Turn⸗ und Syielabteilungen(10 mal 100 Meter) konnte in 2,01 Min. die Turn⸗ In einem ſpannenden Fauſtballſpiel zwiſchen den Aktiven und der Männerabteflung, in dem der Kampf lange hin und her wogte, zogen die Aktiven mit 1 Puakt Vorſprung ſiegreich aus dem genöſſiſche Turnfeſt in Genf beſtimmt ſind. In kleid⸗ ſamem ſchwarzen Trikot zeigte die Muſterriege der Tu raf nerinnen mit Vorturner Müller eine Serie äußerſt ſchwieriger beſtimmte Muſterriege der Turner mit Turnwart Adel⸗ mann zeigte zuerſt die vorgeſchriebenen Marſch⸗ und Frei⸗ der Wirkung die von der Schülerabteilung 1 des Herrn Schwei⸗ zer an 4 Pferden und 2 Barren geſtellten verſchiedenen Grunpen⸗ Die Aſtündieen Vorführungen zeigten, mit welcher Liebe die Pflege der Volksertüch⸗ 4 tigung im..M. 1846 betrieben wird. Ro. Der Radfahrerverein„Vorwärts“ veranſtaltete am Sonntag Maxdorf⸗Bad Dürkheim⸗Hardenburg⸗Frankenſtein⸗Hochſpeyer⸗Kaiſer⸗⸗ Als Preſſever⸗ treter fand ich Platz in dem von Albert Joachim⸗Mannheim geſteuerten Auto..15 Uhr fuhr die A⸗Klaſſe, 5 Minuten ſpäter die chlugen ein raſendes Tempo ein; auf gerader Strecke wurden bis 48 Kilometer -Klaſſe 130 Kilometer 1. Willi Kleinſchmitt⸗Köln, 2. A, Dangel⸗Mörlheim, 3. L. Dangel⸗Mörlheim, 4. K. Scherer, 5. Karl 9 Schuler⸗Mannheim, 6. Seguin⸗Frankreich, 7. Dobler⸗Ludwigs⸗ .Klaſſe 95 Kilometer. 1. Wilhelm Bloch⸗Bretzenheim, 2 A. eim, 8. K. Jugendklaſſe 26 Kilometer. 1. Oberling⸗Ludwigshafen, 2. 1 Scherer⸗Ludwigshafen, 3. Peter Münd⸗Mannheim, 4. Brod⸗ Hochdruckeinfluß ſteht auch morgen trockenes, aufheiterndes Wetter 4 fümierk, ſeine Anwendung delikat. Bei ſtärkerer Schweißabſonderung 5 Im Mittelpunkte des Imereſſes ſtanden die Vorführungen, die 1 1 böhe 7 Delenstag, den 7. Juli 1923 f Neue Monnbelmer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) J. Seite. Nr. 3o8 l Aus der Welt der Technik Fünfzig Jahre Meterkonvention Von Prof. Dr. G. Berndt(Dresden) Die heutige Generation hat kaum noch eine Vorſtellung davon. welch ein Wirrwarr vor 1870 im Meßwefen herrſchte und welche im wahrſten Sinne des Wortes unproduktive Arbeit in den Schulen. den Handelsſtuben und den techniſchen Büros für die Umrechnung von preußiſchen, rheiniſchen, bayriſchen. ſächſiſchen, badiſchen Fuß uſw. ineinander aufgewendet werden mußte. Und doch waren alle dieſe Maße ſchon einwandfrei feſtaelegt und auch an Zahl gegenüber den früher beſtehenden ganz weſentlich verringert. Nur ein Beiſpiel für die Verhältniſſe in garnicht viel weiter zurückliegenden Zeiten: In Baden waren zu Anfana des 19. Jahrhunderts nicht weniger als 112 von einander verſchiedenen Ellen im Gebrauch. Gehen wir noch etwas weiter zurück, ſo kommen wir auf Zuſtände. wo faſt jeder ſein eigenes, ihm gerade vaſſend erſcheinendes Maß verwendete. Es iſt das unerſchütterliche Verdienſt der franzöſiſchen Revolution, zuerſt bewußt und tatſächlich Ordnung in das Meßweſen gebracht zu haben. Die Konſtituierende Verſammlung von 1790 ſetzte als Einheit der Länge den zehnmillionſten Teil des Erdmeridianauadranten, als Einheit der Maſſe die von einem Kubikdezimeter Waſſer im Zuſtand ſeiner arößten Dichte ſeſt und gab dieſen Einheiten die Namen Meter und Kiloagramm. Den Definitionen entſprechend wurden von For⸗ tin aus Platin ein Meterſtab und ein Kilogrammſtück gefertiat. In jener Verſammlung war auch ſchon der Wunſch ausgeſprochen wor⸗ den, dieſe auf ein Naturmaß zurückgehenden Einheiten möalichſt all⸗ gemein angenommen zu ſehen. In erſter Linie lud man England ein, ſich an den notwendigen Meſſungen und der körperlichen Darſtellung der neuen Einheiten zu beteiligen, doch lehnte man dort den Vorſchlaa zu Gunſten des heimiſchen Zollſyſtems ab. was eine allgemeine Eini⸗ aung leider unmöalich machte. Im Lauf der Jahre breitete ſich aber das metriſche Syſtem immer mehr aus: 1865 wurde es auch vom Norddeutſchen Bunde angenom⸗ men und am 1. Januar 1872 für das Deutſche Reich geſetzlich ein⸗ neführt. Damit trat für uns natürlich die Notwendiakeit auf, die natio⸗ nalen Verkörperungen(Prototype) des Meters und des Kilogramme von Zeit zu Zeit mit den im franzöſiſchen Staatsarchiv aufbewahr⸗ zen Darſtellungen des Meters und des Kilogramms(dem metre und kilogramme des- archives) zu vergleichen, um die nötige Ueberein⸗ ſtimmung aufrecht zu erhalten. Daß man dabei ganz von dem auten Willen Frankreichs abhing, empfand man als höchſt unliebſam. Hinzu kam. daß die Franzoſen zwar die Ableitung der Einheiten der Länge und der Maſſe mit großem Geſchick ausgeführt hatten, daß ihre kör⸗ perliche Darſtellung aber weniger glücklich war, ſo daß die Pariſer Urmaße den inzwiſchen geſteigerten Anſprüchen nicht mehr genüaten. Auf die urſprüngliche Definition konnte man auch nicht zurückgehen. da ihnen die Prototype der unvermeidlichen Meßfehler wegen nicht genau entſprachen; das Meter war um 76 mm zu kurz, das Kilo⸗ gramm um etwa 40 Milligramm zu groß ausgefallen Dies veranlaßte den Generalleutnant v. Baeyer als Direktor des Geodätiſchen Inſtituts im Jahre 1865 den Antrag auf Einſetzunn einer europäiſchen Behörde zu ſtellen, din genaue Urmaße anfertigen und aufbewahren, Kopien davon verabfolgen und dieſe Kopien in be⸗ ftimmten Friſten mit den Urmaßen vergleichen ſollte. Nach anfäng⸗ lichem Widerſtreben nahmen die Franzoſen dieſen Antraa an und beriefen eine internationale Zuſammenkunft zum Juli 1870 nach Paris. der aber die deutſchen Vertreter wegen des inzwiſchen aus⸗ gebrochenen Krieges fernbleiben mußten. Infolge der franzöſiſchen Quertreibereien, die das neue Inſtitut zu einem rein nationalen machen wollten, zogen ſich die Verhandlungen in die Länge. und erſt das perſönliche Eingreifen Bismarcks führte ſchließlich am 20. Mai 1875 zum Abſchluß der ſogenannten Meterkonven⸗ tion, die mit dem 1. Januar 1876 in Kraft trat und im we⸗ ſentlichen die v. Baenerſchen Anträge aufnahm. Daraufhin murde das„Bureau International des Poids et Mesures“ in St. Cloud bei Paris gegründet das die neuen Prototype im enaſten Anſchluß an die früheren herſtellte und den Vertragsſtaaten Kopien davon verabfolgte. „Der 20. Mai 1875 iſt ſomit der Geburtstag des geſicherten inter⸗ nationalen metriſchen Maßſuſtems, das heute in allen Ländern, mit Ausnahme von Enaland. ſeinen Kolonien und den Vereiniaten Staa⸗ ten von Amerika geſetzlich eingeführt und in den genannten Ländern wenigſtens zugelaſſen iſt. Namentlich in Amerika, hat das Meter⸗ ſyſtem im letzten Jahrzehnt ſehr große Fortſchritte gemacht: die Wiſ⸗ ſenſchaft rechnet dort ausſchließlich mit metriſchen Einheiten. In England iſt dies teilweiſe auch der Fall, doch herrſcht dort im täg⸗ lichen Leben und in der Maſchineninduſtrie noch überwiegend das enaliſche Zoll⸗ und Pfundſyſtem(das von unſerem 500 Gramm⸗ Pfund verſchieden iſt.) So beſtehen denn heute in der Welt im we⸗ ſentlichen nur noch zwei Maßſuſteme, das metriſche und das Zoll⸗ ſyſtem. Vorläufig ſcheinen namentlich die Enaländer noch ſtarr an ihrem Zollſyſtem mit der fortageſetzten Halbierung feſthalten zu wol⸗ ken. Immerhin bedeutet auch die Verringerung auf die genannten zwei Syſteme. veralichen mit den noch vor einem Jahrhundert berr⸗ ſchenden Zuſtänden einen gewaltigen Fortſchritt. Wir dürfen mit Stolz darauf hinweiſen, daß deutſche Anreguna und deutſche Tat⸗ kraft vor 50 Jahren den Abſchluß der Meterkonvention bewirkten und damit die Grundlage für die Sicherung und die weite Verbreitung des einheitlichen metriſchen Maßſyſtems ſchufen. Noſtfreier Stahl Von Reg.⸗Rat Dr. W. Friedel Während die Leichtmetalle, deren wichtigſter Vertreter d Aluminium iſt, erſt neuerdings in die A g a waren die Schwermetalle, vor allem Gold, Silber, Kupfer, Zinn und Blei, ſchon im grauen Altertum bekannt und geſchätzt. Auch hat man ſchon früh zwiſchen edlen und unedlen Mekallen unterſchieden, je nach der größeren oder geringeren Beſtändigkeit der einzelnen Metalle gegenüber äußeren Einflüſſen, und Jahrhunderte lang ging das Beſtreben der Chemiker dahin, die unedlen Metalle in Edel⸗ metalle zu verwandeln. Dieſen Bemühungen der„Alchimiſten“ blieb der Erfolg verſagt; Jahrhunderte hindurch galten ſie als Schwindler, und mancher von ihnen ließ um ſeiner Träume willen ſein Leben. Aber die neueſte Forſchung hat ſie rehabilitiert, brachte 5 doch den Nachweis, daß die Löſung der Aufgaben, die die 4 chimiſten ſich zum Ziele geſetzt hatten, grundſätzlich durchaus mög⸗ 155 iſt. Die in dieſer Richtung liegende Entdeckung Miethes, 7 75 es im Vorjahr gelang, aus Queckſilber Gold herzuſtellen, iſt ja . in aller Erinnerung. Aber auch auf einem anderen Wege iſt ſol bi den Traum der Alchimiſten zu verwirklichen, und davon 8 hier die Rede ſein. Technik und Wiſſenſchaft haben es fertig 5 racht, aus unedlen Metallen Werkſtoffe zu ſchaffen, die es in jeder Beziehung mit den Edelmetallen Gold und Platin aufnehmen onnen, ſie aber teilweiſe in der Widerſtandsfähigkeit gegenüber den en ee 101 übertreffen. Dieſer über⸗ orſchritt wurde durch Verſchmelzung(Legie⸗ krung) verſchieden i e ige 2 unedler Metalle in beſtimmten Miſchungsver⸗ Von den zahlreichen in dieſer Weiſe hergeſtellt i wichgggſt; der ſogenannte abüßele Etahl eme 510 ehalt 0 etwa 12—15„ Ehrom und geringem Kohlenſtoff⸗ ſelbſt 50 u a Waſſe den waſſer völlig unempfindlich ee e e af der Salpeterſäure und organi Siuren 8d 10 I Deie eee rganiſcher Säuren. J. B. der Eſſigſäure. g dies für die Technik iſt, er durch gaen Stahlfachmann Hadfield den Nercf a1 e ſchät oſten in den Jahren 75 0 auf 660 Millionen Tonnen ersartige Abnutzung nur 400 Millionen ausgeſchleſsen dn gingen. Unter dieſen lunſtgnden ſcheint es nicht ſoff ſür den Maß Stahl eines Tages auch als Werk⸗ nverbrauch in Betracht kommt, z. B. für Brücken⸗ 7 1 bau, Schiffsteile uſw. Vor allem aber wird dieſer Stahl, der eine ſchöne, ſilberglänzende Farbe beſitzt, in Zukunft eine große Rolle bei der Herſtellung der verſchiedenartigſten Dinge des täglichen Lebens, ſowie bei der Fabrikation von Werkzeugen, Maſchinenteilen uſw. ſpielen, wobei er vielfach Kupfer, Bronze, Nickel und Silber zu haben wird. Welch große Annehmlichkeit es für jede Hausfrau bedeuten würde, Küchengeräte, Geſchirre, Beſtecke(ins⸗ beſondere Meſſer) zu beſitzen, die nicht roſten, auch wenn ſie mit Eſſig in Berührung gekommen ſind, bedarf keiner Erörterung, denn darüber weiß jeder aus eigener Erfahrung Beſcheid. Auch für chirurgiſche und zahnärztliche Inſtrumente, künſtliche Gebiſſe, Laden⸗ ſchilder, Spiegel und Münzen kommt der roſtfreie Stahl ſtark in Betracht. Seine Erfindung verdanken wir in erſter Linie den Arbeiten des Dr.(Mitinhaber des jüngſt verſtorbenen Prof. Dr. Borchers in Aachen) und der Krupp⸗Direktoren Strauß und Maurer. Auch der Engländer Brearley und der Ameri⸗ kaner Haynes haben an der Erfindung Anteil genommen. Die wichtigſten deutſchen Patente ſind in Händen der Friedr. Krupp .⸗G., die mit einer Reihe der bekannteſten und leiſtungsfähigſten deutſchen Stahlwerke Lizenzverträge abgeſchloſſen hat. Im Aus⸗ land beſitzt„The Firth Brearley Stainleß Steel Syndikate Ltd.“ in Sheffield ähnliche Patente, mit der Krupp neuerdings Abmachungen über den Patentſchutz und den Abſatz getroffen hat. Einer ausgedehnten Verwendung des roſtfreien Stahles ſteht leider vorerſt noch der hohe Herſtellungspreis hindernd im Wege; trotzdem wird bald die Zeit kommen, wo Gegenſtände aus nicht roſtendem Stahl in jedem Hauſe zu finden ſein werden. Neue Nieſenbrücken Von Hanns Günther Auſtralien beginnt es den Vereinigten Staaten im Brückenbau gleich zu tun. Man iſt dabei, den Hafeneingang von Sydney mit einer gewaltigen Bogenbrücke, deren mächtige Pfeiler 100 Meter hoch ragen werden, zu überſpannen. Der Bogen wird mit 500 Meter Spannweite der größte ſeiner Art in der ganzen Welt ſein und in ſeinem ſcheinbar ſo leichten und eleganten Trägernetz eine Stahl⸗ maſſe von 50 Millionen Kilogramm bergen. Damit auch die größten Ueberſeedampfer die Brücke ungehindert paſſieren können, wird ihre Fahrbahn mehr als 50 Meter über dem Waſſerſpiegel angeordnet. Der höchſte Punkt des Brückenbogens ſoll 122 Meter über dem Meore liegen! Dieſe Rieſenbrücke wird auch einen gewaltigen Verkehr zu ver⸗ mitteln haben. Eine Fahrſtraße von 18 Meter Breite dient dem gewöhnlichen Straßenverkehr; ſie wird rechts und links je einen 3 Meter breiten Jußſteig beſitzen. Zu beiden Seiten der Fahrſtraße werden zweigleiſige Bahnſtrecken verlegt, die eine für den Schnell⸗ zugs⸗, die andere für den Güterverkehr. Den Bau der Brücke hab eine engliſche Firma übernommen. Noch gigantiſchere Ausmaße weiſt ein Projekt für eine Brücke über das Goldene Tor bei San Francisco auf. Da es ſich hier um eine Meeresſtraße handelt, hat man es mit Tiefenver⸗ hältniſſen zu tun, die den Bau von Brückenpfeilern nicht mehr zulaſſen. Dadurch wird eine freie Spannweite von 1200 Meter bedingt, die ſich mit einem Vogen nicht überbrücken läßt. Peg⸗ halb iſt hier eine Verbindung von Ausleger⸗ und Hängebrücke ge⸗ plant. Man will in der Nähe des Ufers zwei Brückenpfeiler von 60 Meter Höhe errichten, die 165 Meter hohe Stahllürme tragen ſollen. An den Auslegern dieſer Türme werden die Tragſeile der Hängebrücke aufgehängt, die die angegebene Spannweite frei über⸗ quert. Rechts und links ſchließen 9 zwei Balkenbrücken von je 192 Meter Länge an. Man kann ſich ſchon aus dieſen wenigen Zah⸗ len eine Vorſtellung von dem außerordentlichen Aufvand an Ma⸗ terial und Arbeit machen, den der Bau dieſer Brücke verlangen wird. Die Geſamtkoſten ſind auf 25 Millionen Dollars geſchätzt; die Bau⸗ zeit wird auf fünf Jahre veranſchlagt. eneeneeeee;* en 2 eeeeffflſſ Wal Ver Vugseſle Vurcimesohr Je Sden ane d. fanrbohm t o: Projekt einer Hängebrücke für das Goldene Tor mit der größten bisher geplanten freien Spannweite „Ein anderes Projekt für die Goldene Tor⸗Brücke ſieht eine reine Hängebrücke vor, deren Spannweite 1300 Meter betragen ſoll. Die längſten bisher gebauten Hängebrücken beſitzt Newyork in der Brook⸗ lyn⸗Bridge, der Williamsburg⸗Bridge und der Manhattan⸗Bridge, die alle über den Eaſt⸗River führen und rund 480 Meter Spann⸗ weite beſiten. Gegenüber den neuen Projekten muten dieſe Brücken, die im⸗ mer als techniſche Wunder galten, beinahe winzig an. Trotzdem ſollen die neuen Brückenpläne techniſch glatt durchführbar ſein. Trinkwaſſerkraſtwerke Von Dr.⸗Ing. Otto Streck(München) Bei Trinkwaſſerverſorgungsanlagen kommt es manchmal vor, daß zwiſchen Waſſerfaſſung und Verbrauchsgebiet ein viel größeres Gefälle zur Verfügung ſteht, als es der Waſſertransport und der Werksbetrieb im Verbrauchsgebiet erfordern. Dieſer Gefälle⸗ überſchuß wirkt ſich in den Netzen als läſtiger Ueberdruck aus und muß beſeitigt werden. Der beſte Weg zu dieſem Ziel wurde früher gewöhnlich darin erblickt, der Druckleitung das zuviel an Gefälle durch 0 von Zwiſchenbehältern zu entziehen. Beim Durchfluß durch dieſe Bau⸗ werke wird das Waſſer durch geeignete Entlaſtungsvorrichtungen (3. B. Windkeſſel) gezwungen, ſeine Energie abzugeben. So wies beiſpielsweiſe die württembergiſche Landeswaſſerverſorgung früher in der Druckſtrecke zwiſchen dem oberen Stollenhochbehälter und dem Hochbehälter von Stuttgart fünf Zwiſchenbehälter auf, in denen man auf dieſe Weiſe ein Geſamigefälle von 132 Meter zerſtörte. Einen andern Weg, dieſen Ueberdruck durch Gefällebrechung für den Werksbetrieb unſchädlich zu mochen, bietet der Einbau von Turbinen mit angeſchloſſener Stromerzeugermaſchine. Dieſes Verfahren bedeutet im Gegenſatz zum erſten, bei dem das gebrochene Gefälle ein für allemal verloren geht, gewiſſermaßen„ver⸗ nichtet“ wird, keine Vernichtung der Ueberſchußenergie; es kommt vielmnehr einer Herausnahme dieſer Energie aus der Trink⸗ waſſerdruckleitung gleich, da die Koppelung der Turbine mit einer Dynamomaſchine die nutzbringende Verwertung des in elektriſche Energie umgeſetzten Ueberdrucks an anderer Stelle geſtattet. Mit Rückſicht auf den Waſſerwerksbetrieb müſſen dabei natürlich beſtimmte Bedingungen erfüllt werden. Einmal muß ſich die Kraft⸗ anlage auf den jeweiligen Trinkwaſſerverbrauch einſtellen, zum an⸗ deren darf das Waſſer nicht verunreinigt werden, drittens muß die Kraftanlage weiteſtgehende ſelbſttätige Regulierung aufweiſen, ſo daß die Bedienung ſo einfach wie möglich wird. Nach dieſem Geſichtspunkte ſind in neuerer Zeit in Deutſchland, Deutſ terreich, der Schweiz, den Valkanländern und in Nord⸗ amerika zahlreiche Trinkwaſſerverſorgungsanlagen ausgeführt oder umgeſtaltet worden. Auch in der oben erwähnten würtlembergiſchen Landeswaſſerverſorgung wird heute ein Teil des früher„ver⸗ nichteten“ Gefälles auf dieſe Weiſe nutzbringend verwertet. In den Hauptrohrleitungen der Wiener Waſſerverſorgung ſind an verſchie⸗ denen Stellen Kraftwerke eingeſchaltet, deren Geſamtleiſtung bereits 5000 Kilowatt überſchreitet, und ſo dem Stromnetz der ſtädtiſchen Elektrizitätswerke ein ſonſt unausgenutztes Energieguantum von über 40 Millionen Kilowattſtunden jährlich zuführt. Von den übri⸗ gen Anlagen dieſer Art ſei nur noch das große Trinkwaſſerkraftwerk von Los Angelos erwähnt. Dort werden 157 Meter Gefälle bei nahe⸗ zu 25 ebm ſekundlicher Waſſerführung ausgenützt, die eine Leiſtung von rund 41 000(ö) Pferdekräften liefern. In manchen Fällen läßt ſich die Ausnützung des Ueberſchuß⸗ gefälles einer Trinkwaſſerdruckleitung mit der Ausnützung der leberſchußwaſſermenge vereinigen. Ein Beiſpiel dafür bietet die Trinkwaſſerverſorgung der Stadt Plauen. Eine derartige Trinkwaſſer⸗Kraftverwertung bedeutet natürlich eine erhebliche wirtſchaftliche Stützung für eine Waſſerverſorgungs⸗ anlage. Da die maſchinen⸗ und reguliertechniſchen Fragen, die dabei eine Rolle ſpielen, als weitgehend gelöſt zu betrachten ſind, wird man wohl in Zukunft immer mehr von dieſer Möplichkeit Gebrauch machen, vorhandene, aber vernachläſſigte oder als unerwünſcht„oanm nichtete“ Arbeitsvermögen wirtſchaftlich zu verwerten. — Techniſches Allerlei —.Kurgzwellenbetrieb im deutſch⸗ transatlantiſchen Verlehn, Die Verſuche mit kurzen elektriſchen Wellen(unter 200 Meter)n die heute ſo ziemlich in allen Kulturländern durchgeführt werden haben bisher überall verhältnismäßig günſtige Ergebniſſe gezeitigt, Nur an einer Stelle aber ſind die Verſuche ſoweit gediehen, daß an eine betriebsmäßige Einrichtung dieſer Art gedacht werden konnte: in Deutſchland., Dort hat die Telefunken⸗Geſellſchaft auf Grund äußerſt günſtiger Erfahrungen einen außerordentlichen prak⸗ tiſchen Erfolg bei der Verwendung kurzer Wellen zu verzeichnen, denn es iſt ihr gelungen, die Strecke Nauen—Buenos⸗Aires, rund 12 000 Kilometer, mit kurzen Wellen zu überbrücken. In der Station Nauen iſt ein beſonderer Sender für kurze Wellen errich⸗ tet worden. Der Betrieb findet vorläufig nur nachts ſtatt, weil er zu dieſer Zeit am wenigſten durch Störungen beeinträchtigt wird. Die aufgewendete Sendeenergie iſt nicht größer als 2 bis 2% Kilo⸗ watt. Die erſten Verſuche zur Ueberbrückung der Strecke Nauen— Buenos⸗Aires arbeiteten mit einer Wellenlänge von 110 Metern. Hernach ging man ſyſtematiſch herunter bis auf 26 Meter; dieſe Welle wurde dann endgültig für den Betrieb feſtgelegt. Der ge⸗ ſamte drahtloſe Telegrammverkehr zwiſchen Deutſchland und Süd⸗ amerika wickelt ſich gegenwärtig mit Hilfe dieſer neuen Sende⸗ Einrichtung ab, ſo daß Nauen die erſte Großfunkſtelle iſt, die auf ſo große Entfernungen betriebsmäßig mit kurzen Wellen arbeitek. H. G. — Schalldämpfung bei lärmenden Betrieben. Verſchiedenartige Geräuſche verlangen zu ihrer Beſeitigung oder Dämpfung auch verſchiedenartige Maßnahmen. Durch Muſik oder lautes Sprechen herborgerufene Störungen erfordern andere Dämpfungsmittel, als das Geräuſch einer Näh⸗ oder einer Schreibmaſchine. Es gibt daher keine allgemein ſchalldämpfenden Stoffe. Vielmehr muß man bon Fall zu Fall eine geeignete Wahl treffen. Ein ſprechen⸗ des Beiſpiel dafür, durch wie einfache Maßnahmen in dieſer Be⸗ ziehungſoft Erfolge zu erzielen ſind, bietet eine große Keſſelſchmiede im Rheinland, deren hohe Fenſter dem Lärm ſo gute Wege nach außen boten, daß die Anwohner ſich ſchließlich gehörig beſchwerten. Die Baupolizei wurde dadurch vor eine ſchwierige Frage geſtellt. Den Klagen der Anwohner mußte ſtattgegeben werden; man wollte aber auch dem Werke, das die Lebensader des ganzen Städtchens bildete, keine unnötigen Schwierigkeiten bereiten. Schließlich fand man die Löſung: Man mauerte die Fenſteröffnungen mit Glas⸗ ſteinen aus. Dadurch wurde der Lärm draußen auf der Straße faſt unhörbar, ohne daß die Lichtverſorgung der Werkſtätten weſent⸗ lich litt. „Die neueſte Skatiſtik des Fernſprechers, die ſeider immer meh⸗ rere Jahre hinterdrein hinkt, beſagt, daß am 1. Januar 1923 auf je 100 Menſchen der geſamten Erdbevölkerung 1,3 Fernſprecher ent⸗ fielen. Von der Geſamtzahl der Fernſprecher beſitzt Europa 25,6 Prozt., Nordamerika 62,64 Prozt. Die Vereinigten Stagten ſtehen auch ſonſt an der Spitze, da dort auf 100 Einwohner 13,1 Fernſpre⸗ cher entfallen. Von den europäiſchen Ländern werden dieſe Zahlen nicht annähernd erreicht. Dort ſteht Dänemark mit 8,3 an erſter Stelle. während Deutſchland nur 3,5 Fernſprecher auf 1000 Ein⸗ wohner aufweiſt. H G. — Hilligere Betriebsſtoffe für Kraftfahrzeuge? Der ruſſiſche Ingenieur Makhonin ſoll ein Verfahren erfunden haben, 955 5 Betrieb von Autos mit Rohöl oder beliebigen anderen vegetabi⸗ liſchen oder mineraliſchen Oelen geſtattet. Beſtätigt ſich die Nach⸗ richt und bewährt ſich die Erfindung, ſo iſt für den Betrieb von Kraftfahrzeugen viel gewonnen, bedeutet doch die Möglichkeit, jedes Oel als Brennſtoff fürs Auto zu verwenden, erſtens eine beträcht⸗ liche Betriebs⸗Verbilligung und zweitens völlige Unabhängigkeit in der Betriebsſtoffbeſchaffung. Vorläufig ſcheint das Verfabren jedoch nach ein„Aber“ zu haben, denn nach den vorliegenden Nachrichten wird das Rohöl vor dem Eintritt in den Motor deſtilljert. Unter dieſen Umſtänden iſt es zum mindeſten fraglich, ob durch die Neue⸗ rung etwas gewonnen wird. da ſie vermutlich eine nicht unweſent⸗ liche Vergrößerung der Motorenanlage erfordert und außerdem möglicherweiſe zu einer Komplikation des Fahrbetriebes führt. Sx. — Geſetze der Erfindung. In der Einleitung zu einer Lebens⸗ beſchreibung Feſſendens, des bekannten amerikaniſchen Ingenſeurs, die gegenwärtig in der„Radio News“ erſcheint, wird darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Menſchen gewöhnlich glauben, eine Er⸗ findung ſtehe jenſeits jeder Geſetzmäßigkeit und behauptet, dieſe Anſicht ſei vollkommen falſch. In erſter Linie ſei jede Erfindung einem Geſetz unterworfen, das ſich folgendermaßen umſchreiben läßt: Keine ein beſtimmtes Gebiet der Technik bearbeitende Organi⸗ ſation erfindet ſelbſt jemals einen wichtigen Fortſchritt innerhalb ihres eigenen Gebiets, ja, ſie lehnt in der Regel wichtige, einen ſolchen Fortſchritt bildende Erfindungen, die ihr angeboten werden, ab. Die Wahrheit dieſes Satzes wird mit folgenden intereſſanten Beiſpielen belegt: Das Kabel wurde nicht von den Telegraphen⸗ geſellſchaften erfunden. Weder die Telegraphen⸗, noch die Kabel⸗ geſellſchaften erfanden das Telephon, und als es ihnen für eine Summe von 300 000 Dollar angeboten wurde, lehnten ſie den An⸗ kauf der Erfindung ab. Die Telegraphen⸗, Kabel⸗ und Telephon⸗ geſellſchaften erfanden nicht die drahtloſe Telegraphie, und als die Erfindung ihnen angeboten wurde, lehnten ſie ab. Die Tele⸗ graphen⸗, Kabel⸗, Telephon⸗ und Radiogeſellſchaften erfanden nicht die drahtloſe Telephonie, und als ihnen ein entſprechendes Ver⸗ Elektro⸗Geſellſchaften erfanden nicht die Hochfrequenzmaſchine, und lehnten es a ae ſolche auf Koſten des Erfinders zu bauen. geſellſchaften erfanden die Glühkathodenröhre oder das Audion.— Dieſe Beiſpiele ſind zwar durchweg der amerikaniſchen Erfindungs⸗ geſchichte entnommen, und ſie betreffen auch wohl wie bei der Hochfrequenzmaſchine Einzelfälle, die ſich kaum verallgemeinern laſſen. In der erwähnten Studie ſind aber noch viele ähnliche Fälle angeführt, ſo daß ſie jedenfalls zu denken geben. H. G. — Fußböden aus Papiermaſſe. In Nord⸗Amerika bürgern ſich mehr und mehr Fußböden aus Papiermaſſe ein, die dadurch hergeſtellt werden, daß man Papier gewiſſermaßen pulvert und es dann mit Zement und Waſſer zu einem Brei miſcht, der ausge⸗ breitet, überwalzt und ſpäter geſtrichen wird. Derartige Fußböden haben den Vorzug, daß ſie durchaus fugenlos alſo hygieniſch ein⸗ wandfrei ſind und gleichwohl alle Annehmlichkeiten der Holzfuß⸗ Daß ſie zugleich billiger ſind, iſte“ J weiterer Vorteil zu buchen. P. böden, wie bi f und e Wärmeleitung, beſitzen. 1 7 fahren für 250 000 Dollar angeboten wurde, lehnten ſie ab. Die Weder die Elektro⸗, noch die Telegraphen⸗, Telephon⸗ und Radio⸗ 6. Seifke. Nr. 308 Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) — Dienskag, den 7. Juli 1925 Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Berliner Deviſen Die Dollar-Anleihe der Stadt Berlin vorſtehenden Beſchlüſſe wurden mit 29 089 gegen 2029 Stimmen gefaßt, wobei die Minderheit Widerſpruch gegen den Beſchluß Die mit einem amerikaniſchen Finanzkonſortium unter Führung erhob. Gegen die Entlaſtu des Vorſtandes ſtimmte die gleiche Amtl B. 0 hob. gen di ng ſte gleich deer Nen Jorker Firma Speyer u. Co. abgeſchloſſene Anleihe Minderheit. Die Entlaſtung des Karl Frank wurde ſolange aus⸗ Hollann.. 169.19 169,61 voll 16,19 168.61 volbedeutet für die Stadt Berlin einen Kredit von 50 Millionen Dollar, geſetzt, bis die mit ihm ſchwebenden Verhandlungen beendet ſind. S 55 5„ 9 7 1945„von dem die Hälfte mit 25 Millionen Dollar bereits Dieſer Antrag fand mit 29 089 gegen 5029 Stimmen(gegen die des Cötiftlanſa. 75,90 76.10 5 76.— 75.20— am 16. Juli bar ausgezahlt wird, während ſich das Ueber⸗ Frank ſelbſt) Annahme. Dem Aufſichtsrat wurde mit dem gleichen Danzigg 80 85 81.06 4 60.94 9504 8 nahmekonſortium die Option auf die zweite Hälfte für mehrere Stimmenverhältnis Entlaſtung erteilt. Schließlich erhob die er⸗ aden— 2108 5 28878 2025[Monate vorbehalten hat. Die Anleihe iſt mit 672 pCt. des Nenn⸗ wähnte Minderheitsgruppe gegen die BVeſchlüſſe und Anträge Stockhom. 11241 112.69 5 1141 112.69„ü˖betrages verzinslich und durch eine beſtimmte Amorti⸗ Widerſpruch. Ueber die Urſachen des Streits mit Frank teilte Salen 371⸗ 18755 2 24 184% 7 e zu tilgen. Die Tilgung erfolgt] die Verwaltung mit, daß dieſer beim Eintritt in den 9 5770„Ina ahl der Stadt Berlin durch Verloſung zum Parikurſeein Paket Aktien erhalten habe; jetzt nach dem Austritt Franks London 20. 5 8 Aew. Hort 8 2165 4205 5—55 4408„ loder durch Rückkauf von Stücken am offenen Markt. Einſt⸗ ſeien Meinungsverſchiedenheiten darüber entſtanden, ob Frank das Sae 425 5 98. 755 55* weilen wird der letztere Weg der vorteilhaftere ſein, denn der Paket zurückgeben müſſe. Man erhoffe aber die Beilegung des ene 61.02 61.18 6092 61.06„Kurs, welcher bei der jetzigen Emiſſion einer Verzinſung des Nenn⸗ Streits auf gütlichem Wege. Zonstangneper 2257 2207 70 2270 2285 77 700 25 1 85 ſich de. Stuktgark-Berliner Verſicherungs-.-G. in Stuklgart. Wie 255„Zeit unte ari halten. er Uebernahmepreis, den die 8 307 1 , Prag....14436 1476„ 126665%„Emiſſionskoſten und dem Proviſionsabſchlag hinter dem Emiſſions⸗ 8 10n en der Sgert Verſicherun.A. 6 Nudetaen..29 761 7.95 7230 fkurs bei der gegenwärtigen Zeichnung zurück. Nach den letzten dation von der Stu e e e eee udageſt..905.915 0.895 591¹5 1 N ker Meld t di; werden ſoll. Ein entſprechender Verſchmelzungsantrag wird der Sofaa.0254.085„.98 904 5 ew. Dorker Meldungen hat dieſe Heichnung einen erfreulichen.⸗V. der Stuttgarter Mit⸗ und Rückverſicherungs⸗A.⸗G. am 6,99.0¹ 0,99.0¹ Erfolg, was um ſo bemerkenswerter iſt, als hierin ein Jeichen 15. Juli Brctsebrete Weiden 8 ——— — Börfenberichte Lrankfurter Wertpapierdseſe Aneinheitliche Tendenz Frankfurt a.., 7. Juli.(Drahtb.) Die heutige Börſe ver⸗ kehrte in außerordentlich luſtloſer Haltung. Die Tendenz war recht uneinheitlich. In chemiſchen Werten fanden einige Deckungen ſtatt, wodurch die Kurſe faſt um 1 pCt. anziehen konnten. Mon⸗ tan⸗Werte zum Teil ſchwächer wie Buderus, Gelſenkirchen un“ Harpener, während Riebeck⸗Montan ſich um 3 pCt. erholen konnten. Feſt waren auch Kaliwerte mit Kursbeſſerungen von faſt 2 pCt., während Elektrowerte wieder ſtärker nach⸗ gaben, beſonders Siemenswerte mit minus 275 pCt., Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten ſtark vernachläſſigt und etwas ſchwächer. Pfandbriefe ebenfalls ohne Intereſſe. Auch im Freiverkehr war die Stimmung uneinheitlich. Api 0,375, Becker Stahl 6,825, Becker Kohle 5, Benz 52, Brown Boveri 58, Entrepriſes 16,50, Growag 60, Hanſabank 0,260, Kunſtſeide 310, Petroleum 71, Ufa 73, Unterfranken 51. Auf dem Deviſenmarkt war die Haltung des franzöſiſchen Franken ſchwächer, gegen London notierte er 104,20. Mailand war etwas leichter, gegen London 13137. Der Geldmarkt war wieder etwas feſter. Tägliches Geld 875, Monatsgeld 975. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 7. Juli.(Drahtb.) In den Urſachen zu dem an der Börſe herrſchenden Mißmut iſt bei völligem Darniederliegen des Geſchäfts auch weiter keine Aenderung eingetreten. Bezüglich der deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen rechnet man bei täg⸗ lich wechſelnden Nachrichten über deren Stand mit einer Verſchie⸗ bung bis Herbſt. Die heutige Börſe verlief deshalb bei gering⸗ fügigen Kursveränderungen wieder außerordentlich ruhig. Die geringen Umſätze ſpielten ſich, wie ſchon ſeither üblich, zwiſchen der Spekulation ab. Es war anfangs eine freundlichere Veranlagung zu erkennen, weil anſtelle einzelner Abgaben einige Kaufluſt, teil⸗ weiſe auch vom Ausland getreten war und die daraufhin vor⸗ genommenen Deckungen den Markt etwas f gten. Die Kurs⸗ veränderungen waren ganz unerheblich und gingen über—2 pCt. nur bei wenigen Papieren, am Montan⸗ und Chemiemarkt, darüber hinaus, wobei es ſich zumeiſt um Erhöhungen handelte; um 6 pCt. bei Schleſ. Zinkaktien. Es wurden aber auch einige Rückgänge in ungefähr gleichem Ausmaße feſtgeſtellt. Die beſſere Veranlagung konnte ſich zumeiſt in leichten Kursbeſſerungen aus⸗ wirken. Dann trat wieder ein Rückſchlag ein, ſo daß die Beſſe⸗ rungen meiſt verloren gingen. des Vertrauens der Amerikaner zur Finanzwirtſchaft der deutſchen Reichshauptſtadt liegt. Denn irgend welche Spezial⸗ ſicherheiten ſind für die Anleihe nicht gefordert und ſeitens der Stadt nicht geſtellt worden. Damit zeichnet ſich die Berliner Dollaranleihe vor anderen deutſchen Anleihen, die bisher in Amerika wurden, aus. Falls das Uebernahme⸗ konſortium die Option auf die zweite Hälfte der Anleihe ausübt, verbleibt der Stadt Berlin das Anrecht auf eine Gewinn⸗ beteiligung, ſofern der Ausgabe⸗Kurs über den Preis der jetzigen erſten Emiſſion hinausgeht. Der geſamte Nennbetrag der Anleihe richtet ſich nach dem Nettoertrag der Emiſſionen, der in beiden Fällen mit je 25 Mill. Dollar Barauszahlung vereinbart iſt. Er überſchreitet ſomit entſprechend die Geſamtſumme von 50 Millionen Dollar. )b( Schwierigkeiten im Mannheimer Gelreidehandel. Ernſt Bodenheimer, Inhaber der Firma Sußmann u. Boden⸗ heimer, Getreide⸗Import in Mannheim, erſucht uns unter Bezug⸗ nahme auf die Notiz im Montag⸗Abendblatt„Schwierigkeiten im Mannheimet Getreidehandel“ um die Feſtſtellung, daß er weder in einem verwandtſchaftlichen noch in irgend einem geſchäftlichen Verhältnis zu Herrn Willi Bodenheimer, Mitinhaber der Firma Reinmuth u. Co. in Mannheim, ſteht. ·: Großh. MajolikaManufaktur Karlsruhe.- G. Nach 19 000 ¼ Abſchreibungen verbleiben 11000 Gewinn, der vor⸗ getragen wird. Die Erzeugung wurde von Anbeginn des Jahres an durch Vermehrung des Arbeitsperſonals ſyſtematiſch und in erheblichem Umfang geſteigert. : Schokoladefabrik Villers.-G. in Freiburg. Dieſes weſt⸗ ſchweizeriſche Unternehmen ſchließt das am 31. März beendete Geſchäftsjahr mit einem Reingewinn von 450 000 Fr. ab, aus dem wiederum eine Dividende von 12 Fr. ausgeſchüttet wird. :: Pfälziſche Lederwerke.-⸗G., Rodalben. Der Frankfurter Börſenvorſtand hat die Einſtellung der Notterung der Aktien dieſer Geſellſchaft mit Wirkung vom 6. d. M. angeordnet. Als Grund hierfür wird angegeben, daß die Geſellſchaft, die ihr Aktienkapital ſchärfer als im Verhältnis 50:1 umgeſtellt hat, ſich geweigert habe, einen neuen Proſpekt einzureichen. . Golo Schuhfabrik.⸗G. in Jrankfurt a. M. Die.⸗V. genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1924. Der Rein⸗ gewinn von 16 339/ wird vorgetragen. Für die Aufwertung ge⸗ löſchter Hypotheken wurden nachträglich 80 000 in die Bilanz eingeſetzt. Dem Aufſichtsrat wurde eine jährliche Vergütung von 20 000 zugebilligt. Dieſe Summen wurden von dem Rein⸗ gewinn von urſprünglich 116 339 in Abzug gebracht. Die Herr 2* 2: Donau- Main⸗NRhein Schiffahrts-.-G. in Nürnberg. Die .⸗V. genehmigte den Abſchluß mit einem Ueberſchuß von 17 875 4, der wie folgt verwandt wird: 1200 geſetzliche Rück⸗ lage, 800 Zuweiſung zum Delkredere, 14800 Rückſtellungen für Steuern und Prozeſſe und 1075. Vortrag. Nach dem Bericht der Verwaltung hält die Kriſe in der Rhein⸗ und Mainſchiffahrt unvermindert an, und die Ausſichten auf eine Beſſerung im Sommer⸗ und Herbſtgeſchäft ſind nicht günſtig. Für Kanalſchiffahrt, Lagerei und Spedition dürfte ſich ein beſſerer Ausblick ergeben. -r. Krupp- Rheinmetall. Zwiſchen Krupp und der Rheiniſchen Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik in Düſſeldorf iſt zur beſſern Ausnutzung ihrer fabrikatoriſchen Einrichtungen und zur Erſparnis an Perſonal eine Intereſſengemeinſchaft auf dem Gebiet des Lokomotiv⸗ und Waggonbaus abgeſchloſſen worden. :: Skahlwerk Becker.⸗G. Zu der Angelegenheit des Stahl⸗ werkes Becker hört man, daß die Sanierung reſtlos, wie es das Programm vorſieht, deshalb noch nicht durchgeführt werden konnte, weil die ſanierende Großaktionärgruppe zunächſt noch den Ausgang verſchiedener Rechtsſtreitigkeiten abwarten will, bevor die Zeich. nung der 5 Millionen neuen Aktien, die von dieſer Gruppe allein übernommen werden, erfolgt iſt. Die Zulaſſungsſtelle der Berliner Börſe hat im Zuſammenhang hiermit erklärt, daß die Einſtellung der amtlichen Notierung im Freiverkehr ſolange erfolgen werde, als nicht eine endgültige Klärung auch über den letzten Zunkt der Sanierung erfolgt ſei. An ſich iſt der Standpunkt der Zulaſſungs⸗ ſtelle ziemlich gleichgültig. Durch die Sanierung hat ſich ein derartig ſtarker Wechſel im Beſitze der Aktien vollzogen, daß das im Markt für den ſogenannten Freiverkehr herumſchwimmende Material außerordentlich klein iſt. Der Betrag wird noch geringer werden, wenn erſt die jetzt in Angriff genommene Umſtellung des Aktien⸗ kapitals von 150 Mill. PI auf 1,5 Mill. R zur Durchführung gelangt iſt. Die Beſchäftigung des Unternehmens iſt eine relativ befriedigende. Gegen einen eventuellen ungünſtigen Ausgang der Rechtsſtreitigkeiten iſt durch entſprechende Sicherheitsſtellungen bei der Aufſtellung des Sanierungsprogramms bereits Rechnung getragen worden. ... ˙ A—TT..———— Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung G m b. H. Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den volitiſchen Teil: In Vertr.: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: J. V. Franz Kircher: für Sport aund Neues aus aller Wert: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachber⸗ gebiete. Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Frauz Kircher: für Anzeigen: J Berrhardt. 6 7 ——* e S8Sgren 6, Ubrenfab. Jurtw. 52.———Ver. Zellſt. Berlin 52. 52. Zuckerf B. Wagh. 67.50 67,25 Phbönir Bergdau 87.85 90 390 Romdach. Hütten, 60.50 89,2⸗] Schuckert& Co. 65.75 59.— Ver. deutſch. Oelfb 54.——. Pogtl. Maſch. St..90.90]„ Frankenth. 82.95 90, 50]Hermann Pöge 45.50 45.60 Rofiger Braunk 12.60 12.90 Segall Strump!“ 0,90.90 V..ch. Ind. Mainz 64.— 62,25 Voigt& Häff. St. 78.75 73.50[„ Heilbronn 61. 61.50[Rathgeber Waga. 49.— 47, Roſißer Zucker—.— 89.— Siemens Elektr. 51. 5025 U Ver. Faßl Caſſel 71.50—.—Volthom. Seil.K. 40.— 40.—- Offſtein 92.50 83,60Relebolz Papier“ 15.50 15.25] Rückforts Rach.45 25 Siemenss Halsfe 78,78 76.50 f 80 Payß& Freotag 71.50 72, Stberngau. 63.]Rdein. Srauntdl. 124 8 127.8 Kütgerswert- 71.25 69.50 Sinner.G. 82.80 79.00 Ver Uitramarinſt. 84.— 88.50 J Jeült. WaldhfSt..50 6,60. Stuttgart 2665.70 Rhein. Chamotte——— Sachſenwerl⸗ 90.90 Stettiner Bulkan 43.75 48.75 Rhein. Elektrizität 73.— 71.50 Sächſ. Gußftadi“ 10.50.75 Stoehr Kammgn.“ 31,75 32.— Freiverkehrs⸗Kurſe. Ahein. Maſch L..59 3,50 Salzdetfurtb“ 2825 25,85J Stoewer Nähm 75.— 73.— „ 55,— 52,—Mansfelder. 62,50 59.50 6 80 Wagg“—.— Benz Rhein. Met. Vor⸗ 33. 32,75 Sarotti 130 0 126,5 Stollb. Zinkhütten 118,0 100,0 Elberfeld. Kupfer“—.—.-Mez Söhne—.——.—. Rheinſtahl eie e —15.50 16,50 Mbm. Koblenanl..—.— Chem..— 3. Schubert& Salz i ipi f 8.. 55.55 V Glanzſtoff Cb anle ransport- en. Thoerl Oelfabrik 54,25 5 V. Schhf Brn& Wü 49, 1 Wiesloch Tonwar. 68.— 69.— * 8 7eeeeee S i Sanbdend. 8 18 8[Hrezdne Vaat 10k 10.7 Wiener Bankver..65.50,Schantungdahn 1580.97J.-Auſtral..ſch.—.— 57, Norddiſch. toyd 57.50 57. Fbüring.Saline“,—, 3 Stabl..d⸗Jos zeoo zo Wübelmeb Kulau 45..50 Barmer Bonkder“ 1,15.15Frtfrt. Hyp.⸗Bl. 6,60 6,60 Witbrg. Notenbk. 70.——.— 8995 Lok. u. Str 98,— 98,25 Hb.⸗Amk. Paketf. 59.87 53,50]Roland⸗Linle Union⸗Gießerel Berlinet Handg. 120.5 1200] Metalld. u..⸗G. 91.25 91,25 Mannh. Berſ.⸗Geſ. 70.——.—Südd. Eifenbadn 100..— 9⸗Südam.'ſch. 83.— 255 Verein. Elbeſchiff 40,70 40.60 —— Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermarkkurſe.) Irankfurter Dividenden⸗Werte. Vauk ⸗Alktien. 6. 6. 7. 6. 7. Entrepriſes Allg. D. Creditoet 84.50 84, D. Hypothetend!“ 5,20 5,90 Rhein. Creditbank 90,.— 90,— N Badlſce Bank“. 30,— 30,—, Uebderſ.⸗Bank 84,— 64,25 Rhein. Hyp.⸗Bt.« 6,— 6,45 Bank, Br. Ind.—— 79,.—½ Vereinsbant— 10 Südd..⸗Erd.⸗B.—— Babr..⸗Cred W“—,——.,— Olscnt.⸗Geſellſch. 108,0 107,7] Südd. Discontog. 97,— 97. Rhein. Möbelſtoff 92.50 91,— Scheldemandel⸗ 12.10 12.:]Südd Immobil.—.— 42.— 52.25 53.50 Teckl. Schiffsw.“—. 120.5 122.]J Teichgräber 935,0 330,0] Weſtf. Eiſen Egdr. 67,.— 65.— 78.— 76.— Uni bMaſch“—,— 35.25] Ber. Ultramarinf“ 86.50 85,50] Wittener Stahl 93,- 93,— 4470 40 88 unton⸗Giehrre. 38.—.25 Gened aieſ 35 0 55 0 5440.— 54.— Pogtländ Maſch“.9).30 Wolf, Buckau. 41.50 40.— Tom u Prioter e 2s[Mutteld. Erdi B 97. 90.50Frantf. Alg. Ver 84— 93, Baltimor-⸗ 324,25 55,.— Hanſa D ſchiff 62.62 82 er e ee 1230 121,5 Jeilſoff Perein 2250 62.— Demſt a. Nal.B. 113.0 118.5 Nürnderg..-Bt“.75 8, Zberrh. BerſGeſ. 100 0 10,00 Banle⸗Alktien. Ber Chm Cbarl 628s 855J Weer Ael e e e Jeilteff Wacdöl 8825 90 Deutſche Bank 119,6 118,5 Oeſter. Cred. Anſt. 7,88 7,50 Frankf. R. u. Mitv. 56,— 60,— V. Diſch. Nickelrd. 90,.— 92,J Weſterreg. Alkall. 18,70 18,60 .Allnſche Bk.⸗—.——Pfälzer Hyp.⸗Bl. 5,25 5½25 Bank f. el Werte“.10.10] Otſch. Aſigt. Bank 31,25 29,80J Oeſt. Cred.⸗Anſt..75—.—B. Oiſch. 5 Barmer Bankv“ 1½125 1,175 Deutſche Bank 1200 120.00 Reichsbant 123,1 12³,1 D. Effekt u. Wechſ 87.— 87.—Reichsbank. 122,.5 123.5 Berl. Hand. Geſ. 120.J 120,7] Dt. Ueberſee Bnk. 108,8 106.0J Rhein Creditbant 90— 90,.— Vergwerk⸗ Aktien. Com. u. Privatbt 97.37 97,—Hisc. Commandit 108,0 106,7 Süddeutſch. Disco. 97.50 97,— Dar.anſt.u. Nt.⸗Bk. 119.0 118,2 Dresdner Bank. 101,7 101.7 Weſtbank.., 0,125 21 Kalt Bochum Bb..G' 77.15 76,— Harpen. Bergbau 111.0 109,5 Oberſchleſl. Eb.⸗B.⸗ 50,— 59.25 5 dler Kaſt — Eiſenw. 54.50 8 5 817*107,7 108,5 9 do. 59 05—5—— D. Luxem Begw. 69.— 68,.— Kaliw. Salzdetf.—.—— 15 5 ergbau„ 86,7 uduſtrie⸗ ien. Eſchweil Bergw. 121,0 121,0 Kallwerke Weſter.“ 122,0 123,0[ Rhein Braunkohle 124,5 125.,0 Gellent Brgwk 58.— 56.— Klöckner⸗Werke——, Salzw. Hellorong 93, 84.7— 75 5 San e— f—— 2 8,— 83,..87 J. w. 83, e ne eene eeemd. 0 v—— 80.59 58 25 Adterwerte.. 80.— 50.12J Bamag⸗Megun 40.2 4880 Cdem Grlesdeim 112.3 J1 8 5.⸗G.. Anilinfabr 113,2 113,2. Be 59,.— 57, Chem. Hyden TCrausport-Aletien. le f. ewn 12— 155 5 0 740— 8 lexanderwer„— Bergmann Elektr. 5 em. Gelſenk. Scbe nungeeen 9 LDeter ul S1, 8.— 580J BallmorecObio—.——.—fflſeld Hellaſe,, 48. 4080 SereGad, Hunok 1385 1380 Chem. Algler. 50 Aug Klette-Geſ. 93,10 98,25 Berüin Karler Ind. 84,75 84,—[Concord. Spinner. 85,— 84,80 5 a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Hbog.⸗Amk. Pakeiſ. 53,75 54.25 Oeſter. Ul. St. B.—.— 57, Induſtrie⸗Aletien. Alſ.Portl. Zement 1200 113,7 Berliner Maſchb. 64,50 65,150 Daimler Motor. 55.75 55.— 1 AmmeGieſ.&K Co.“ 72,50 71,50 Berzellus Bergw.“.— 4,—[Deſſauer Gas“ 84,75 84,30 Goldanleihe. 90,28 90,25 32/½% D. Relchsanl 0,477 0,472ʃ 5% B. Kohtenanl. 9,80 9,40 vd 93.50 93.203% 0,897.8875% Preuß.Kalianl 3,50 3,50 de e e Vorliner Freiverkehrs⸗Kurſe. 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Kra. 97,25 97.— rantfurter Hoß 83,— 63.Holzmann, P fl. 62.— 58, Eiſenw. E. Meger——, Gaggenau 5 40,— 50,— Gebr, Großmann“ 5,80 8,50 4%„„ II,% Oe-UIX. Srl74)—.—— Eiſ. Bad. Wolle rantf. Pok.& Wit. 41,50 43. olzuerkohl.⸗Jd.“ 6,20.75 Elderſeld. Fard. 112,8 112,8 Ganz Ludwig“.. 0,12 0,10 Grün& ilfinger 106,8 106,5 Emag Frankfur“..105 0,140]Fuchswag Stam 0,675 0,675 Junghans Stamm 71.90 70,95 Elderſeld Kupfer“—,——Gebhard Teptil 100.5 101,0 Gruſchwiß Teptil 66,80 65,— Emenn, Mam,.—.—Gelug e 0ig 61149 Kamenga afersl. 49.50 63.—[Eleker Jieſerung 70.— 77.10,Gelſent. Berhw.. 5737 5,— Hackethal Hraht 59,75 59,— Ehebnnde Seem 24— 24.— Gelbicd 28. g. 89. 4. Kerler Sieſchie 3835 0 1 Eleltr Lich u. r 97.25 9750 Gelfenk, Gugſtabl⸗ 47,28 48.50J Halleſche paſch.⸗ 9,50.40 u5 38.— 28.—[Hedlamd id..Kemp. Stelnm. 0300 0,20 Hammerſ.Spinn.“ 19,10 19.—Hohenlohe-Werk7, 15,15 18,50 Tüln Nottweller 87.— 38,60 Frankefurter Feſtverzinsliche Werke. linger Maſchin 58.— 56—[Gritzner M. Durl.“ 118.0 116,0J Klein, Sch.& Beck.“ 3,69.9) 73,— 71.75 0 3 0 j 95 5 5 a) Inländiſche. be f 52.— Un u. Bilfinger 106 0 106,5 Knorr Heillbronn—,— 142,0HDannod. M. Egeſt. 8/— 84.— hilipp Holzmann 60,50 59,—Gebr. Körtin 1 5 5 18 Hald ben Nin. 79. 59, Konſerven Braun“ 0,850.895 Hann. Waggonfb“.— 4,—Horchwerte. 12,50 12,80 Koſtheimer Cell.—— 5 Dollarſchätze..—.——,4% D. Schgtsg. 08.30—.—4% Bayr. Eif.-Anl.—. 0620 * 04 gok. ,— 44.75 Hanſa Sloyd 69.— 68.— Humboldt Masch. 47,.— 45,.—[Köliger Kunſtled—„ 11....... ͤ. .„Münch.—.„—Lahmeyer& Co 70.90 79.75 Jarkort Bergwrk. 00,., Iſe Bergbau. 4, 4,1002—.———5% Pr.Schatzanw.—.——.—4% Bay. Pf. Ei. P.50.85 de ahr Gebt Pirm 52.— 52.50 915818— 1 48, 41.— Lech Augsburg 75,75 76, Bergdau 111.7 1100 N. Jüdel& Co. 65,—63.—Lahmeyer& Co. 70,50 69,75 4˙ 25 1204%———.— 40% be. 75 85 3% den 8 5—— 5¹⁰ 0..40.40 88— 98.—det RNothe 62.50 62.-[Hartmann Maſch. 53,37 52,75 Gebr. Junghans 70.— 70,25 Laurahütte. 50, 50,— 3 180140..515.510 4% Heſ. o. 90 u. 06 b, 700 0,720 den Feinmech. Jetter 85,.— 85, e 4 1— 170 e 47.500Heckmann.“ 78.— 72.—[Kahla Porgellan 63,— 70, Linde sEismaſch. 117½5 1175 Si. Reichsant.390.380 45%0 Preuß. Konf 0490 9485 98955 0 abgeſt üb 0 30.5 If S1.0.— Scheſf Slig Frt,— 10170;1.300 171 5 31/% D. Reichsant 0,405.503½/—.——.—3—..488 Dudwigen Wals 39 50 39.50 ae 67 610 00 Hitpert Maſch. 45, 4005 Karler. Maſchin. 175 5 A 3200 8255 3% 89.* 6675 0670% 08800 0820,4% Söh S1-.10—— 0 ½/ 5% N. Scddan% 8gun vi510 3% dos Nen— Masaßwerſe 8080 30 Kein Gend a9d. 2050 2020J Schadtabell Hern: 202 2550(H rſc Kapfer. 0d.—20.25C n Nenb! 0389 075 Linke S Hoffman, 50.— 50. 4½% 1V.u. 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Aktten 61,— 61.—] Notoren 15—985 776 77.—% ba Goldrente————4 il 888 350½%% Serig An,———.— 6750 1— 84,— Trteotw. Bagd.—.——,[Marktu.Kühlhall. 91.— 93.50] MotorMannd. 699,99). Kokswerke 77,. 8 0 1%f„ S. 0%„ — 28— Sclamen Sd. 60.— 63,— Thürg. Lief Goth⸗ 70,— 71,IMazimiltansau 103,5 102.2J Mühldeim Derg. 95 23 9,5J Oprenſteln Aſeopp. 64.— 63,3704% do. eind, Rente.%ungar. Goldtr. 8,20.45% Teduantepee— 8 Jelt. Guill. Carle—,——.— Hedwigshutte 56,— 55,-Kaliw. Aſchersl.“ 109.0 100,1 Lindender% do unk. b. 1025 0,175—. 8½% — — u%——————— WKWnn ↄ — — L Dlensiag, ben 7. Jull 1028 Reue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) 7. Seite. t. 206 Nee Sluch der Sinzern Malda dercth Roman von Hermann Weick 0 MNachdruck verboten.) „Neln, nein! Mir iſt es recht!l Wir treffen uns alſo um 8 Uhr vor dem Wintergarten.“ der weite Saal war ſchon dicht beſetzt, als ſie ankamen. Sle batten in der vorderen Hälfte ihre Plätze. 5 „Sie ließen ſich lange nicht mehr bei uns ſehen, Klaus“ ſagte Elfriede, während die Muſik einen ſchmachtenden Walzer ſpielte. kommen.“ „Ich hatte ſehr viel zu tun, ſonſt wäre ich ſchon längſt ge⸗ Frau Margarethe Brünner, Elfriedens Schweſter, war das ge⸗ rade Gegenteil von dieſer. Klein, rundlich, von ſtrotzender Geſund⸗ heit, ſchien ſie das verkörperte Leben zu ſein. „Haben Sie die Abſicht, längere Zeit hier zu bleiben, gnädige Frau?“ fragte Eckert. „Das kann ich heute noch nicht ſagen. Sie müſſen nämlich wiſſen, ß ich ein ſehr unruhiger Geiſt bin! Ich kann zwar monatelang till und geduldig daheim bei meinem Mann und meinen drei Buben ſein— aber dann packt mich plötzlich das Reiſefieber. Dann muß ich fort! Diesmal hat es mich zu meinem Schweſterlein getrieben. »„Es war die allerhöchſte Zeit, daß du zu uns kamſt!“ warf Krell ein. Und zu Eckert gewandt:„Denke dir, Margarethe hat uns noch nicht einmal beſucht, ſeitdem wir verheiratet ſindl 8 „5 ſeid aber trotzdem glücklich geworden!“ gab die kleine Frau 5920 m Ueber Elfriedens Geſicht huſchte ein gequältes Lächem; ihre Lippen zogen ſich zuſammen. 085 Das Programm brachte nichts beſonderes. Einige mittelmäßige Sängerinnen, einen allzu derben Humoriſten und einen der üblichen Jongleure. Klaus Eckert fühlte ſich unbehaglich. Er ärgerte ſich, weil er den Beſuch dieſer en Freunden vorgeſchlagen hatte. Es entging ihm nicht, daß ſie ſich allmählich langweilten. Er machte daher Kvell den Vorſchlag, nach Schluß der Nummer zu gehen. Krell war damit einverſtanden. Elfriedens Schweſter aber ſagte, nach einem Blick in das Programm: „Die Tänzerin möchte ich noch ſehenl“ Magda Jovanyp!“ las Krell.„Vielleicht kommt das Beſte zuletzt. Der Saal wurde verdumkelt. Weiche Muſikklänge ſtiegen auf. Liicht eines Scheinwerfers überflutete das Pobium. Auf ihm d, gleichſam aus dem Nichts hervorgezaubert, ein junges Weib. Ein weißes, faltenreiches Gewand lag um ſeine Geſtalt. Das Haupt der Tänzerin war zurückgelehnt, die Augen geſchloſſen, als lauſche ſie einem fernen Klang. Regungslos verharrte ſie ſo. Bis die Geige ſich von den übrigen Inſtrumenten löſte und eine eigene Weiſe ſang. Sehnſuchtsvoll f Ein Beben ging da durch den Körper der Tänzerin. Langſam hob ihre Hand und ſtrich über die ſchmale Stirn. Die Augen öffneten ſich. Groß, fragend blickten ſie umher. Die Muſik ſchwoll an. Mit ihr wuchs auch das Leben im Körper Ser Tänzerin. Die Arme begannen zu ſchwingen, raſcher und raſcher ſchritten die Beine. 505 Es war wie ein Rufen in unbekannte Weiſen. Als habe die Sehn⸗ ſucht Leben empfangen und ſchwebe über die Bühne. Nichts Theatraliſches war in dieſen Bewegungen. Eine Weihe, eine Inbrunſt ging von dem Tanz aus, der fühlbar die Zuſchauer er⸗ griff. Man hörte kaum ein Flüſtern. Still, verhalten, wie er begoncten, endete der Tanz. Stürmiſcher Berſafl brandete zum Podiuun empor. „Flammen“ hieß der nächſte Tanz. ſich Wildes, Verzehrendes ſprang aus den Bewegungen auf. Flammen ſchienen aus dem Leib der Tanzenden zu ſchlagen. Flammengleich zuckten die Arme auf und nieder, umlodert von dem Rot des Ge⸗ wandes. Gebannt hingen Eckerts Augen an der Tanzenden. In ihren Bewegungen meinte er, Vertrautes zu ſehen. Den Rhythmus dieſes federnden Körpers wähnte er, ſchon einmal gefühlt, erlebt zu haben. Mit heißer Luſt trank er jede Bewegung, jede Gebärde Magda Jovanys in ſich ein. Wilder, elſtatiſcher war der Tanz geworden. Es war wie ein Rauſch in der Tanzenden; der übertrug ſich zwanghaft auch auf die Zuſchauer. Es wehte ein heißer Atem über die Reihen hin. Plötzlich..dein Stocken in den Bewegungen der Tänzerin. Groß, erſchreckt ſtarrten ihre Augen in das Dunkel des Zuſchauerraums. Es war, als taumle ſie. Das war nur für Sekundendauer 5 5 Dann hatte ſie ſich wieder in der Gewalt. Der Danz ging weiter. Klaus Eckert aber hatte es einen Schlag gegeben, daß er bei⸗ nahe von ſeinem Stuhl aufgeſprungen war. Als die Tänzerin ſtarr, wie in einer jähen Angſt in den Zuſchauerraum geblickt hatte, war blitzesgleich die Erkenntnis über Klaus Eckert gekommen: daß er die⸗ ſes Frauenantlitz kannte... daß er dieſen angſtvollen, wehen Blick ſchon geſehen hatte Was vorher nur wie ein fernes Ahnen geweſen, wurde da zur Gewißheit Eine Nacht.. allein war er durch die Siraßen gegangen da hatte ihn ein Weib um Schutz gebeten um Manne, der ſie bedrohte. in ihr verängſtigtes Geſicht hatte er ge⸗ ſchaut... den Rhythmus ihres Körpers halbe er beim Gehen an ſeiner Seite verſpürt... dieſen wiegenden, federnden Rhythmus Magda Jovany, die Tänzerin war es geweſen, die in jener fernen Nacht ihn um Schutz gebeten hatte! Der Tanz war zu Ende. Immer wieder rief jubelnder Beifall Magda Jovany auf das Podium zurück. Dort ſtand ſie nun. ſeltſam weſenlos, und dankte mit leichtem Neigen des Hauptes für die Hul⸗ digungen. Von heißer Erregung durchtobt, ſah Klaus Eckert zur Bühne hinauf. Als loderten da immer noch Flammen, die unabwendbar nach ihm griffen. Als körperlichen Schmerz empfand er es, als das Licht im Saare aufflammte. Ueberall redete man in begeiſterten Worten von Magda Jovany. Auch an Krells Tiſch. Nur Klaus Eckert ſchwieg. Elfriede wandte ſich ihm zu. 550 „Warum ſagen Sie gar nichts Klaus? Hat Ihnen die Tänzerim nicht gefallen?“ Eckert fuhr zuſammen. Weit weg waren ſeine Gedanken geweſen. „Doch, doch!“ antwortete er haſtig.„Sie hat mir ſehr gut ge⸗ en.“ Ihm war wirr im Kopfe. Immer neue Gedanken ſtürmten auf ihn ein. Er hatte nur einen Wunſch: allein zu ſein! Jetzt nicht ſprechen zu müſſen! Jene ferne Nacht, die im Treiben des Alltages ſeinem Gedächt⸗ nis entſchwunden geweſen, war wieder aufgelebt! Jenes ſeltſame, geheimnisvolle Erlebnis, es klang in verlangenden Klängen aufs neue in ihm auf. Und ein Sehnen begann zu keimen Elfriede gewahrte das Fremde, Abweſende in Eckerts Blicken. Sie ſagte: „Ich möchte heimgehen.“ Krell ſchlug vor, noch ein Kaffeehaus aufzuſuchen. Da aber El⸗ friede ſich ſehr müde fühlte, ließen ſie dieſen Plan fallen. Laut ſchwatzend ging Krell mit ſeiner Schwägerin voraus. Eine Andere ſchien es zu ſein, die nun zu einer raſſigen Muſtk zanzte. Der ſchlanke, biegſame Abrger ſprühte von Leidenſchaft. Etwa⸗ RN ee 18 vor oder nach der Inventuraufnahme Wettbewerb betr. Der Bezirksrat erließ heute in Abände⸗ i 0 rung des 8 5 Ziffer 2 Satz 1 der Bezirksrats⸗ Aeust ee ieun verkäufe ſind außerdem nur unmittelbar 3. Der einzelne Saiſon- und Inventuraus⸗ verkauf darf nur 3 Wochen dauern. Schutz vor einem Sie waren ſchon in der Nähe von Krells Wohnung, da ſagte Elfriede: „Nun haben Sie die ganze Zeit kein Wort geſprochen, Klaus! Warum 275 9 255 20 Eine Angſt ſchwang durch ihre Stimme. Klaus 1ig ſih aus den Gedanken, die ihn umſtrickt hatten. „Sie täuſchen ſich, Elfriede. Ich bin heute nicht anders alz onſt.“ Elfriedens ritte wurden langſamer. ec ich mich wirklich.“ Und nach einer langen ſchweron Pauſe:„Ich hätte heute abend nicht mitgehen ſollen! „Warum, Elfriede?“ 75 9550 „Ich bin ſehr traurig geworden! Klaus erſchrack vor dem wehen Klang ihrer Stimme. „Elfriede!“ Laſſen Sie es gut ſein, Klaus! Ich habe vorhin in der Bruff wieder Schmerzen geſpürt. Vielleicht ſind ſie an meiner trüben Stim⸗ mung ſchuld. 3 um das Gebäude der„Neueſten Nachrichten“ pfiff der Aprll⸗ Unverwandt blickte er wind. Es regnete in Strömen. Klaus Eckert ſtand am Fenſter. 5 zur Straße hinab, auf der nur wenige Menſchen dahinhaſteten. Klaus ſah nichts von dem. Eine Unraſt war in ihm, gegen die er ſich vergebens wehrte. Mehrmals ſchon hatte er an dieſem Morgen verſucht, ſich zur Arbeit zu zwingen. Vergebens! Immer wieder irrten ſeine Gedanken in die Ferne. Er hatte in dieſer Nacht nur wenig geſchlafen. In kurzen, wilden Träumen war das Bild der Tänzerin Magda Jovany ihm erſchienen, Nun ſah er ſie, wo er ſtand und ging. Verlangen, ſie wiederzuſehen, erwachte in Klaus. Er verlachts ſich ob dieſes Wunſches. Der aber kam wieder, ſtärker als zuvor, Mit tauſend Stimmen lockte das Bild der ſchönen Tänzerin. Am Abend ſaß Klaus Eckert wieder im Wintergarten. Dieſesmal allein. Er gewahrte nur wenig von dem, was Magda Jovany tanzte. Nur ihr Antlitz ſah er, das ihm nun ſchon vertraut, erſchien. Als die Tänze zu Ende waren, verließ Eckert ſogleich den Saal, Lange wanderte er durch die nächtlichen Straßen. Gedankenverloren, erfüllt von unklarem Sehnen. 1 Erſt gegen Mitternacht kam er heim. Eine Flamme war in ihm aufgeſprungen. Die wuchs von Stunde zu Stunde. Bis ſie ihn ſturmesgleich durchlohte. 5 Seit einer halben Stunde ging Klaus Eckert vor dem Winter⸗ garten hin und her. Seine Blicke wichen nicht von dem großen Por⸗ tal. Wenn jemand dort erſchien, zuckte er jedesmal zuſammen. Fle⸗ berhafte Erregung war in ihm, gegen die er ſich vergebens wehrte. Eine weibliche Geſtalt kam die Treppe herab. Klaus erkannte ſie ſogleich: es war Magda Jovany! Langſam ging ſie die Straße dahin. In einigem Abſtand folgte ihr Klaus. Die Abſicht, ſie anzuſprechen, erſchien ihm mit einem Male ungeheuerlich. Wie würde ſie ſein Unterfangen aufnehmen? Seine Schritte wurden zögernd. Aber da überfiel ihn die Angſt, daß dieſer Abend verſtreichen könne, ohne ihm das erſehnte Wieder⸗ ſehen mit Magda Jovany gebracht zu haben. Das trieb ihn eilends vorwärts. 1 Nun war er an ihrer Seite. „Guten abend, gnädiges Fräuleln!“ 1 Magda Jovanyp ſchien ſeine Worte nicht gehört zu haben. Ohne aufzublicken, ging ſie weiter. Klaus blieb an ihrer Linken. „Verzeihen Sie mir die Kühnheit, Sie um dieſe Stunde anzu⸗ ſprechen! Ich muß Sie aber wiederſehen! Und da wir uns ja neulich zu nächtlicher Zeit kennen lernten, iſt mein Tun vielleicht nicht gar Schwer lehnte ſich Elfriede auf Eckerts Arm. Ein beengendes Schwei⸗ gen war zwiſchen ihnen. vertrag entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf welche Bezug genommen wird, in den 88 1(Firma), 3(Gegenſtand des Unter⸗ nehmens), 4(Dauer der Geſellſchaft), 5 Stammkapital), 7(Geſchäftsführung u. Ver⸗ tretung), geändert und durch Beifügung der im Geſchäft bewirkten zuläſſig. an demſelben Ort entſchließung vom 20. Mai 1914 auf Grund der 88 7 Abſ. 2, 9 Abſ. 2 des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909, der erorödnung des Miniſteriums des Innern vom 21. September 1909, die Ausführung des Geſetzes gegen den unlauteren Wetthewerb 755 7, Juni 1909 betr. für den Amtsbezirk lannheim folgende 8 Ausverkaufsordnung: 8 1. Wer einen Ausverkauf ankündigen will 1. wegen Aufgabe oder Uebertragung des Geſchäfts oder Aufgabe einzelner Wa⸗ rengattungen, 2. wegen Verlegung des Geſchäfts oder Umbaues der Geſchäftsräumlichkeiten, 3. wegen Warenſchadens(z. B. Brands⸗ Rauch oder Waſſerſchadens), 4. aus Anlaß eines gerichtlichen oder außergerichtlichen Vergleichs unter Hin⸗ weis auf dieſen, 5. 55 außerhalb der ſtändigen Betriebs⸗ räume ſtattfinden ſoll, 6. als Verſteigerer, Treuhänder od. ſonſti⸗ Beauftragter, 7. 7— einer Liquibdation oder Nachlaß⸗ maſſe hat mindeſtens eine Woche vor Ankündigung des Ausverkaufs ſchriftlich den Grund des W. Ausverkaufs, den Zeitpunkt ſeines Beginnes und den Ort, wo er ſtattfinden ſoll, anzu⸗ zeigen. Der Ankündigung eines Ausverkaufs ſteht ſede ſonſtige Ankündigung gleich, welche den erkauf von Waren wegen Beendigung des Geſchäftsbetriebs Aufgabe einer einzelnen arengattung oder Räumung eines beſtimm⸗ ten Warenvorrates aus dem vorhandenen Beſtand betrifft. Der Anzeige iſt ein vom Geſchäftsinhaber oder von ſeinem Vertreter zu unterſchreiben⸗ des Verzeichnis beizufügen, in dem die aus⸗ zuverkaufenden Waren nach Art, Zahl, Maß, ſeg ict und Größenverhältniſſe zu bezeichnen In dem Warenverzeichnis müſſen ſchon be⸗ 15 te, noch abzunehmende Waren beſonders ſtelgefübrt und bei ihnen die Zeit der Be⸗ ellung und der Abnahme angegeben werden. ie Einſi aeſtattet icht in das Verzeichnis iſt jedermann 89. zeic Erſtattung der Anzeige und die Ein⸗ ana der Liſte hat zu erfolgen: a) für Geſchäftsbetriebe im Stadtbezirk 5 annheim bei der Handelskammer, ) für Geſchäftsbetriebe in den Gemein⸗ den des Landbezirks beim Bürger⸗ In meiſteramt berechal ee 8 Fällen iſt die Anmeldeſtelle at, die zu verkürzen. Sae Beſtimmungen der 88—3 finden auf der An und Inventurausverkäufe, welche in den ee Gegichnet wer⸗ übli und im ordentlichen Geſchä Ablich ſind, keine Anwendung. Atli ubliche die im ordentlichen Geſchäftsverkehr ö Saiſon⸗ und Inven 4 wird folgendes beſtimmtz turausverkäufe In einem Jahr ſind nur 8 zwei Saiſon⸗ Salporkäufe oder ein Inventur⸗ und 5 Stiſonausrerkauf zuläſſig. Kaunnurſen nur in der Zeit vom.—91. 5 9 Monat Juli ſtattfinden 90 gekündigt werden. Inventuraus⸗ 2. mehrere Geſchäfte, ſo muß die Zeit der Sai⸗ ſon⸗ und Inventurausverkäufe für alle Ge⸗ ſchäfte gleich ſein. 6. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtim⸗ mungen werden ſoweft nicht andere Straf⸗ vorſchriften Anwendung finden, auf Grund des 8 10 U. W. G. mit Geld bis zu 150 Mark oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 25. Juni 1925. Badiſches Bezirksamt— Abt. VI. Handelsregistfer. In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ getragen: 1. Firma„Georg Oeſt& Cie., Fabrik techn. Oele und Fette“ in Mannheim. Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind Georg Oeſt, Kaufmann. Freudenſtadt; Jakob Oeſt, Kauf⸗ mann, Mannheim. Die offene Handelsge⸗ ſellſchaft hat am 1. Juni 1925 begonnen. 2. Firma„Gebr. Weißmann“ in Mann⸗ heim. Perſönlich baftende Geſellſchafter ſind Leo H. Weißmann, Fabrikant, Mannheim, Dr. Ernſt Weißmann, Rechtsanwalt, Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 1. Juni 1925 begonnen. Zur Vertretung der Geſell⸗ ſchaft und Zeichnung der Firma iſt nur der perſbnlich haftende Geſellſchafter Leo H. eißmann berechtigt. 3. Zur FFirma„Civil⸗Ingenieur Guſtav Hagen Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim: Anton Bernhard Lindemann iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. 4. Zur Firma 2E. Theilacker Geſellſchaft mit beſchränkter Haktung“ in Mannheim: Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 26. Juni 1025 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Der ſeit⸗ herige Geſchäftsführer Emil Theilacker, Kauf⸗ mann, iſt alleiniger Liquidator; er hat ſeinen Wohnſitz nach Oberſtdorf(Allgäu) verlegt. 5. Zur Firma„Verkaufskontor für Schwemmſteine, Bimsdielen und Bimskies, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim: Aufgrund Geſellſchafterbeſchluſſes vom 9. Juni 1925 iſt das Stammkapital von 2¹1 000 M. auf 10 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der einge⸗ reichten Niederſchrift, auf die Bezug genom⸗ men wird, geändert worden. 6. Zur Firma„Strebelwerk Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim: Die Prokura des Alfred Blün iſt erloſchen. 7, Zur Firma„Rheiniſche Siemens⸗ Schuckertwerke Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim: Aufgrund Geſell⸗ ſchafterbeſchluſſes vom 30. April und 4. Juni 1025 iſt das Stammkapital von 1000 000 Mk. auf 700 000 RM. umgeſtellt und der Geſfell⸗ ſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, insbeſondere auch in 8 4(Stammkapital, Stammanteile) u. 8 10(Stimmrecht) geändert worden. 8. Zur Firma„Kirn, Rudolph 8 Cie., Nähr. und cienußmiitel. Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Seckenheim: Emil Kirn iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. Dreſch⸗ maſchinenbeſitzer Kark Sauter in Seckenheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Die Prokura des Auauſt Rudolph iſt erloſchen. Durch Be⸗ ſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 9. Juni 1925 wurde die Firma geändert in Sauter Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung. „Pfälzer Gummigeſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim: Aufarund Geſellſchafterßeſchluſſes vom 29. Mai ſ925 iſt das Stammkapital von 1 500 000 Mk. auf 45 000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ §s 13 bis einſchl. 21 ergänzt worden. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer, oder durch einen Geſchäftsführer und einen Prokuriſten vertreten. Zum weiteren Ge⸗ ſchäftsführer iſt Auguſt Altſchüler, Kaufmann in Bad Dürkheim beſtellt. Dieſer und der Geſchäftsführer Emil Braunſchild ſind berech⸗ tigt, die Geſellſchaft einzeln zu vertreten. Die Dauer der Geſellſchaft wird auf fünf Jahre beſtimmt, beginnend am 1. April 1925. Sie läuft auf weitere fünf Jahre je⸗ weils weiter, wenn nicht von einem Geſell⸗ ſchafter mit halbjähriger Kündigungsfriſt ge⸗ kündigt wird. Unbeſchadet dieſer Beſtim⸗ mung haben die Erben der Geſellſchafter Emil Braunſchild und Auguſt Altſchüler das Recht, mit halbjähriger Kündigungsfriſt auf ein Jahr nach Eintritt des Todesfalles zu kün⸗ digen. Die Firma iſt geändert in:„Pfälzer Gummigeſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mammutabſatz⸗Werk“. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt jetzt: Die Herſtellung und Ver⸗ trieb von ummiſohlen, Gummiabſätzen, Gummiſohlenplatten und Gummiſchuhen mit der Markenbezeichnung„Mammut“, Schuh⸗ bedarfsartikeln aller Art, ſowie ſonſtiger für die Gummihranche geeigneter Artikel. Die Geſellſchaft kann Zweigniederlaſſungen errich⸗ ten und ſich an Unternehmungen ähnlicher Art, oder anderen Unternehmungen beteiligen. Maunheim, den 1. Juli 1925. 6⁵ Amtsgericht. Delentiche Matzunimabung Das nachgenannte Schiff aſt von der zSchweizer Schleppſchiffahrtsgenoſſenſchaft“ in Baſel zur Aufnahme in das Schiffsregiſter Baſel angemeldet worden: Name: Boot„Glarus“, Beſondere Kennzeichen: Keine, Zeit und Ort der Erbauung: 1908 in Mannheim, Heimathaken: Baſel, Name des Schifkseigentümers:„Schwei⸗ 5 b5Glevpſchiffabrtsgenoſſenſchafk“ in e Baſel. 782⁰ Allfällige Einſprachen gegen die Aufnahme dieſes Schiffes ſind binnen 20 Tagen beim Schiffsregiſteramt Baſel einzureichen. Alle dielenigen, welche an dieſem Schiffe dingliche Rechte, Anſprüche auf Begründung dinalicher Rechte oder auf Eintragung einer Vormerkung an dieſem Schiffe zu beſitzen behaupten, haben binnen 20 Tagen ihre Rechte unter Beilegung der Beweismittel beim Schiffsregiſteramt Baſel anzumelden, anſonſt die Unterlaſſung der Anmeldung als Verzicht auf das dingliche Recht oder die Vormerkung betrachtet wird. Baſel. den 1. Juli 1925. Schiffsregiſteramt Baſel. Miet-Gesuche“? 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