„ N 198. 1 iesdst —. — 221 5 IIaee erere F. Mittwoch, 8. Juli 41 und Umgebung frei ins Bezugspreiſe: In Mannheim Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell ⸗ gekd, Bel eptl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach 80 0 ſorderung vorbehalten. Poftſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ duhe.— Haupigeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben · 1 kellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld⸗ 7941—7— Telegr.-Adreſſe ſtraße 11.— Fernipr. Nr.—794⁵, 0 Manndeim. eneralanseiaer Ericheint wöͤchentl. zwölfmal. Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Muſik-⸗Jeitung. Mannheimer Frauen⸗Zeitung · Unterhaltungs⸗Beilage England im Kreuzfeuer General Fengs Forderungen peking, 7. Juli. Der ſog. chriſtliche General Feng, der ſich augenblicklich bei den Hauptteilen ſeiner Truppen am Kalgan be⸗ findet, wurde von der United Preß telegraphiſch über die Mög⸗ lichkeiten einer Befriedung Chinas befragt. Der General ant⸗ wortete: Nach meiner tiefſten Ueberzeugung kann die augenblicklich ernſte Kriſe nur durch die Annulierung der China aufgezwungenen ungerechten Verträge gelöſt werden. Wenn dieſen Forderungen der Gerechtigkeit Genüge getan wird, dürfte die Beilegung der übrigen internationalen Streitfragen nur noch eine Frage der Zeit ſein. Aber kein Land kann in Frieden leben, ſolange im ſicheren Schutz der Exterritorialität der Fremdenviertel Verräter gegen ſeine Sicherheit und Ruhe konſpierieren, ſolange auch der von den Frem⸗ denvierteln unter dem Schutz der fremdſtaatlichen Behörden betrie⸗ bene blühende Waffen⸗ und Opiumſchmuggel eine immer währende Quelle von Konflikten und Unruhen bleibt. Die einzige direkte Löſungsmöglichkeit liegt in der Annahme der chine⸗ liſchen 13 Punk te durch die engliſchen Behörden in Schanghai. Dieſe Aeußerung des augenblicklich mächtigſten Führers in China, der die Pekinger Zentralregierung beherrſcht, kennzeichael vollkommen den Ernſt der Lage, die auch nach Nachrichten aus Waſhington in Amerika große Beſorgnis erregt. Die ameri⸗ kaniſche Regierung ſcheint die Auffaſſung zu vertreten, daß die ein⸗ dige Möglichkeit zur Vermeidung des drohenden Konfliktes in ſchneller Verſtändigung mit China liege. Wie verlautet, hat der heute hier angekommene amerikaniſche Geſandte Mac Mur⸗ ray, der alle Empfänge in Schanghai abgeſagt hat, um ſo ſchnell wie möglich nach Peking zu gelangen, von ſeiner Regierung Weiſungen, jo bald wie möglich eine Konferenz zur CLöſung der Frage der Exkerrikorialität einzuberufen. Auf der andern Seite ſcheint die engliſche Regierung auf ihrer Weigerung zu beſtehen, dieſe Frage überhaupt zu er⸗ Zur Außenpolitik Unter dieſer Ueberſchrift ſchreibt die„Nationalliberale Korre⸗ ſpondenz“: Der Außenminiſter hat in ſeiner Rede vom 18. Mai bereits 8 9 altung der Regierung zu einer Anzahl von Fragen ge⸗ ennzeichnet. Ddie Stellungnahme der Fraktion der Deutſchen Volkspartei bewegt ſich in allen dieſen Problemen(Völkerbund, Artikel 16, Feſthalten an den Vorbehalten 55 September⸗Memorandums, Rheinlandabkommen uſw.) in der⸗ en Richtung. Das iſt allgemein bekannt. Man ſteht deshalb vor b5 em Rätſel, wenn es trotzdem einige Linksblätter fertig bringen zu ehaupten, die Richtlinien der Deutſchen Volkspartei ſeien aus der Ubſicht entſprungen, den Deutſchnationalen gefällig du ſein. Tatſächlich fußen ſie jedoch auf den ſchon lange feſtgelegten rundlagen unſerer Politik. Weiter aber kann geſagt werden, daß 15 Fraktion ſich ſchon ſeit geraumer Zeit mit einer zuſammenfaſſen⸗ öffe Formulierung der geſchehenen Art beſchäftigte und daß die Ver⸗ ntlichung am vorigen Donnerstag nicht das geringſte mit minnerpolitiſchen Parteiſtreit zu tun hatte.“ Kanzler und Außenminiſter im Aelteſtenrat deula Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) In der 105 igen Sitzung des Aelteſtenrats des Reichstags ſetzten der Reichs⸗ zler Dr. Luther und der Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ die Gründe auseinander, weshalb die außenpolitiſche atte im Reichstage vor der Abſendung der deutſchen Note nich! 3 erſcheine. Eine Einigung über den Termin einer wurde unter den Parteien nicht erzielt. Die Mehrheit fattfindeldlollen dieſe Debatte nicht vor der Abſendung der Note inden zu laſſen. Dem widerſprachen die Sozialdemokraten, mmuniſten und Völkiſchen. Im übrigen iſt über den Geſchäfts⸗ des Reichstages noch zu ſagen, daß am Freitag die beiden ertungsgeſetze für Hypotheken und öffentliche Anleihen zur Be⸗ e gelangen und dieſe Beratung bis Mittwoch abend vom 0 num in Angriff genommen werden wird. Ueber alles andere, mentlich über den Beginn der Ferienpauſe, laſſen ſich zur Zeit chlüſſe noch nicht ziehen. Der Auswärkige Ausſchuß ſes Reichstages trat heute vormittag zu einer außergewöhnlich beſuchten Sitzung zuſammen. Vom Reichskabinett Reichskanzler Luther, Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ erſ 0 n, Innenminiſter Schiele und Reichswehrminiſter Geßler Wieken ferner zahlreiche Vertreter der Länder. Die Ausſchuß⸗ tags ieder ſelbſt hatten ſich faſt vollzählig eingefunden. Auch Reichs⸗ präfident Loebe wohnte den Verhandlungen bei. 515 Vor Eintritt in die Tagesordnung machte der Vorſitzende Abg. Wer At Mitteilung von einem Schreiben Müller⸗Franken, egten unter Hinweis auf die Vorgänge im Plenum am Schluß der 5 25 Woche der Wunſch ausgedrückt wird, die Frage zu klären, ſind ie außenpolitiſche Ausſprache im Plenum des Reichstages ſtatt⸗ en ſolle. Reichskanzler Dr. Luther erklärte hierzu: 150 Die Reichsregierung beabſichtigt, vor Abſendung der Antwort⸗ 5 e auf die franzöſiſche Note mit dem Auswärtigen Ausſchuß in 0 chma li ge Fühlung zu treten. Sie ſoll erfolgen, ſobald ein Text für die Antwortnote in der Regierung ſelbſt durchberaten iſt Erfolg haben werde. Abend⸗Ausgabe örtern. Chamberlains geſtrige Erklärungen im Unterhaus, daß er Beweiſe habe für das Vorhandenſein einer ruſſiſchen antiengliſchen Vorſchwörung in China, ſowie ſeine Angriffe auf den hieſigen Sow⸗ jetbotſchafter Karachan haben in maßgebenden chineſiſchen Kreiſen den Eindruck verſtärkt, daß England auf ſeinen Vorrechten beharren werde unter dem Vorwand auf Rußlands Verhalten. Die Nachrichten aus Schanghai, Hongkong und den übrigen Ver⸗ tragshöfen lauten durchweg beunruhigend und geben zu ernſten Befürchtungen Anlaß. * Jengs Aufforderung zum Krieg gegen England In Moskau ſchreibt man einer kürzlich gehaltenen Rede General Fengs große Bedeutung zu. General Feng ſagte, unter den herr⸗ ſchenden Umſtänden vor dem Kriege zurückzuſchrecken, ſei gleichbedeu⸗ tend damit, ſich in Sklaverei zu begeben. Er brachte ſeine Bereit⸗ willigkeit zum Ausdruck, mit ſeinen 200 000 Soldaten den offenen Krieg gegen England zu beginnen. Die Sowjetpreſſe kom⸗ mentiert die Rede Fengs dahin, daß ſie gleichbedeutend mit der Kriegserklärung an England ſei und zeige, wieweit die Spannung gediehen ſei. * Die engliſch-ruſſiſche Konfliklsſtimmung Die Zuſpitzung der engliſch⸗ruſſiſchen Beziehungen wird in London nach wie vor lebhaft erörtert und die Gefahr eines Bru⸗ ches mit Rußland als dringend bezeichnet. Nach der„Daily Mail“ wird Rakowski möglicherweiſe morgen eine Unterredung mit Chamberlain haben. Nach Anſicht britiſcher Kreiſe wird ſich die engliſche Regierung über ihre Haltung gegenüber Rußland bald ſchlüſſig werden. Augenblicklich ſind im Kabinett zwar noch Meinungsverſchiedenheiten. So ſoll ein Teil der Miniſter der Auf⸗ faſſung ſein, daß eine noch ſo charfſe Noke nach Moskau wenig noch nicht einen abſchließenden Charakter tragen wird, ſo könnten immerhin weſentliche Vorfragen darin bereils zur praktiſchen Ent⸗ ſcheidung kommen. Die Negierung hält die Erörterungen des Ple⸗ nums des Reichstags vor Abſendung der Note nicht für zweckmäßig, hält dabei aber an der Auffaſſung feſt, daß nach der Abſendung eine Erörterung im Plenum angezeigt ſei. Bei einer Ausſprache im Plenum vor der Abſendung müſſe die Reichsregierung befürch⸗ ten, daß dann im Laufe der Erörterungen ſich ein Eingehen auf die Einzelheiten der Note doch nicht vermeiden läßt, wodurch dann der diplomatiſche Brauch, derartige Noten vor der Ueberreichung nicht bekannt zu geben, verletzt werden würde. Die von der Regierung bei der Geſamtlage und bei deren Bedeutung er⸗ wünſchte parlamentariſche Mitwirkung ſei ja durch die in Ausſicht genommene Fühlungnahme mit dem Auswärtigen Ausſchuß ge⸗ ſichert. Hieran ſchloſſen ſich ausführliche Geſchäftsordnungsdebatten, in deren Verbauf der Reichskanzler und der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann das Wort nahmen. Zum Schluß ſtellte der Abgeordnete Dr. Hergt feſt, daß er entſprechend den Erklärungen des Reichskanzlers mit der Regierung im Benehmen bleiben werde, zum, wenn die Verhandlungen des Kabinetts über die bevorſtehende Antwort zur Sicherungsfrage gediehen ſein würden, eine neue Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes anzuberaumen. Die Abſendung der Luftfahrtnote Berlin, 8. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den Meldungen über die Abſendung der Luftfahrtnote hören Sitzung des großen Luftfahrtbeirats ſtattfindet. Bevor dieſer nicht geſprochen hat, iſt eine Stellungnahme der Regierung nicht zu erwarten. 1 Das Moskauer Urteil Die Ausſichten für eine Begnadigung Rechtsanwalt Dr. Freund äußerte ſich einem Vertreter der „B..“ gegenüber über den Moskauer Prozeß, dem er im Auftrag der Reichsregierung beigewohnt hat. Nach ſeiner Anſicht war der Hauptgrund für die Verurteilung der drei Studenten das Fehlen von Verteidigern. Dadurch waren die Angeklagten von vorn⸗ herein in einer Rande unt unmöglichen Lage. Sie benahmen ſich bei der Verhandlung ungeſchickt und nahmen die Richter gegen ſich, ein. Die Richter beſchränkten ſich hingegen darauf, einen äußerlichen Schuldbeweis durchführen zu laſſen, der in formaler Hinſicht vielleicht dem Staatsanwalt geglückt zu ſein ſcheint, jedoch völlig unſchlüſſig war. Ob die drei Studenten durch Mittel der regulären Strafordnung gerettet werden können, iſt ſehr zweifelhaft. Das ruſſiſche Prozeß⸗ recht kennt zwar die Möglichkeit der Nachprüfung eines Urteils, jedoch hätten in dem neuen Gerichtsverfahren dieſelben Richter zu befinden wir in dem erſten Prozeß. Die deutſche Regierung hat trotz⸗ dem alle Schritte eingeleitet, um zunächſt alle prozeſſualen Möglich⸗ keiten zu erſchöpfen. In der ruſſiſchen Oeffentlichkeit wurde der Pro⸗ zeß ohne jede Erregung gufgenommen. Kindermann und Wolſcht verhielten ſich bei der Urteilsverkündigung durchaus mannhaft, wäh⸗ rend Dittmar kreidebleich wurde. Die an dem Prozeß teilnehmenden deutſchen Staatsangehörigen ſind von der Unſchuld der Studenten feſt überzeugt. Auch Dr. Freund iſt der Meimmg, daß der er 08 Da dieſe Note nach dem Stand der internationalen Erörterungen⸗ wir von maßgebender Seite, daß erſt am 16. Juli die entſcheidende Preis 10 Pfenunig 1925— Nr. 310 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, dei Sorauszahlung pro eln⸗ ſpallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40 R⸗M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verkpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. . Aus der Welt der Technix. Wandern u. Reiſen Geſetz u. Necht Deutſche Würdeloſigkeit Wie man in der bodiſchen dandeshaupiſtadt das beſezte Gebiet„ehrt“ Aus der Pfalz wird uns geſchrieben: Zugleich mit dem 28. Verbandsſchießen Vaden—Pfalz.Mittelrhein fand in der badiſchen Landeshauptſtadt Karlsruhe das Südweſtdeutſche Sängerfeſt, Gau Baden im Deutſchen Arbeiter⸗ ſängerbund ſtatt. Ein ganz zufälliges Zuſammentreffen. Karls⸗ ruhe bietet Raum genug für zwei derartige Veranſtaltungen. Karls⸗ ruhe iſt dazu noch die Hauptſtadt der Republik Baden, die ſo oft und ſo gerne ob ihrer nur aus„überzeugungstreuen“ Republikanern be⸗ — 0 5 Regierung als die wahre Hüterin der republikaniſchen und demokratiſchen Grundſätze und als der Hort der ſtaatsbürgerlichen Freiheit gerühmt wird. Man ſollte daher füglich annehmen, daß unter dem Schutze und dem Einfluß einer ſolchen republikaniſchen und demokratiſchen deſſen Regierungschef, Staatspräſi⸗ dent Dr. Hellpach einer der Vorkämpfer des„Volksblocks“ iſt, der freie Bürgerſinn und ſoziales Zuſammengehörigkeitsgefühl eine be⸗ ſondere Pflegeſtätte fänden und die Achtung vor der Ueberzeugung des Mitmenſchen beſonders ſtark ausgehildet wäre, zumal bei den eigenen Parteigenoſſen der Regierung⸗mitglieder. Die für jeden deut⸗ ſchen tief beſchämenden Vorgänge bei der Begrüßungs⸗ feier der Schützen im Stadtgarten haben jedoch die zahlreichen Teilnehmer des Schützenfeſtes aus der Pfalz und dem Saargebiet eines Beſſeren belehrt. Aus allen Teilen des Saargebiets und der Pfalz waren die Schützen in die badiſche Landeshauptſtadt gekommen, um zu⸗ ſammen mit ihren rechtsrheiniſchen Schützenbrüdern an dem erſten Verbandsſchießen nach dem Kriege teilzunehmen. Die Worte des Oberſchützenmeiſters von Karlsruhe bei dem Begrüßungsabend:„Die Einigkeit zu pflegen und z fördern und ſo dem Vater⸗ lande treu zu dienen, iſt die vornehmſte Aufgabe der Schützenvereine für alle Zeiten“, waren allen Teilnehmern aus dem beſetzten Gebiet aus dem Herzen geſprochen. Was die Pfälzer und ihre Landsleute aus dem beſetzten Gebiet und die Saarländer bedrückte, dem ver⸗ liehen ihre Sprecher bei dem Begrüßungsabend beredten Ausdruck. Unter rieſigem Beifall führte der Präſident de⸗ Mittelrheiniſchen Schützenverbandes Har d⸗Mainz aus:„Die Schützenbrüder in den beſetzten Gebieten haben ſich ganz beſonders gefreut, daß ſie wieder mit ihren Brüdern diesſeits des Rheins zuſammenkommen dürfen. Man hat bei uns zwar das Schießen verlernt, aber dies verdirbb nichts:„Je größer die Schikane, deſto beſſer für uns.“ Für uns gilt es die alle Brüderſchaft aufrecht zu erhalten. Wir müſſen uns füh⸗ ſen als ein Stamm, ob wir beſetzt ſind oder nicht. Wir kennen nur ein Vaterland und das iſt das Deutſche.“ Und ein Pfälzer Schütze kleidete die Empfindungen ſeiner engeren Landsleute in die Worte:„Es iſt für uns eine aufſteigende Morgenröte, daß wir wieder an einem Schützenfeſt teilnehmen können. Wir ſind auch ohne Büchſen nach wie vor echte deutſche Schützenbrüder. Während der Separa⸗ tiſtenzeit haben wir gezeigt, daß man ſich auch in der Zwangsjacke zu wehren vermag. Wenn die kleine Pfalz ſo vieles zu ertragen vermag. ſo, beweiſt das, daß das Deutſchtum in der Pfalz über jeden Iweiſel erhaben iſt.“ Dem Treuebekenntnis der Mittelrheiner und Pfälzer ſchloß ſich nach dem Geſang des Deutſchlandliedes ein Saarſchütze an, der der treudeutſchen Geſinnung des Saarlandes mit dem kurzen, aber inhaltsreichen Spruch Ausdruck gab:„Un ſie han nix an uns.“ Es war eine vaterländiſche Feier, getragen von gutem nationalen Geiſt, der die Seele eines jeden Nationalſtaates iſt, und den zu pflegen nicht nur Pflicht, fondern Recht eines jeden Staates iſt. Dieſes Recht, das alle Staaten für ſich in Anſpruch nehmen, kann auch Deutſchland billigerweiſe von ſeinem Nachbarn mit ſeinem ſtark ausgeſprochenen Nationalſtolz nicht abgeſprochen werden.„Das ſtolze Gefühl, dem nationalen Gedanken zu dienen, iſt ſchließlich die Grundlage aller nationalen Geſinnungen“, ſagte der frühere badiſche Staatspräſident, der demokratiſche Reichstagsabge⸗ ordnete Profeſſor Dr. Hummel, der den rechtsrheiniſchen Schützen bei dem vaterländiſchen Abend die Mahnung zurief:„Wir Schützen müſſen und wollen, uns aber auch deſſen bewußt ſein, daß alle unſere Gedanken darauf gerichtet ſein müſſen, jedes Opfer zu brin⸗ gen, das notwendig iſt, um unſern Brüdern im beſetzten Gebiet die Freiheit zu bringen. Wie bisher muß es unſer Beſtreben ſein, frejen Bürgerſinn, ſoziales Zuſammengehörigkeitsgefühl und nationalen Optimismus zu vereinigen und ſo geſchloſſen die Linie zu verfolgen, die ſchließlich den beſetzten Gebieten die Freiheit und Europa den Frieden bringt“. Von dieſem Geiſt war das Schützenfeſt beſeelt, frei von jedem Ehauvinismus. Der ſozialdemokratiſche badiſche Innenminiſter Remmele, alſo ein gewiß unverdächt ger Zeuge, hat dies in ſeiner Anſprache beſtätigt.„Durch die deutſche Schützenbewegung geht ein geſunder Zug vaterländiſcher Geſinnung und Anerkennung der Staatsnotwendigkenten“, ſagte er. „Zu allen Zeiten ſehen wir im Weſen und Ziel der Schützenvereine, daß ſie das treue Bekenntnis zum Deutſchen Reiche, zum Deutſchtum als Leitmotiv ihres Handelns gelten laſſen. So grüßen wir Ihren Verbandsſchützentag in dem ſichern Bewußtſein, daß auch in der harten und ſchweren Zeit nach einem faſt unerträglichen Friedens⸗ vertrag die Schützen in Deutſchland ihrem Ziele, der Einheit des 1 und der großen nationalen Sache zu dienen, treubleiben werden.“ So ſprach der badiſche Innenminiſter Remmele; ſeine Partei⸗ genoſſen handelten anders. Als die Eiſenwerkkapelle Homburg, die die Saarſchützen mitgebracht hatten, bei dem Be⸗ grüßungsabend im Stadtgarten die„Wacht am Rhein“ intonierte, ſetzte von Teilnehmern des Badiſchen Arbeiterſängerbundesfeſtes ein ohrenbetäubendes Pfeifen und Ziſchen ein. Man forderte ſofortige Einſtellung dieſes Nationalliedes. Nicht genug damit, ſuchten junge Burſchen den Saarſchützen die Armbinden mit der Inſchriſt: „Treu deutſch die Saar“, Orden und Ehrenzeichen und das an einer ſchwarz⸗weiß⸗roten Schleife befeſtigte Feſtzeichen der Rheiniſchen Jahrtauſendfeſer mit Gewalt abzureißen. Die Arbeiter⸗ fänger ſtellten das Verlangen, daß kein vaterländiſches Lied ge⸗ ſpielt werden dürfe und drohten, wenn man ihrer Forderung nicht nachgebe, ſofort mit dem Geſang der Marſeillaiſe zu antworten Als dieſe widerliche Szene in Tätlichkeiten der Ar⸗ beiterſänger auszuarten drohte, griff ein Polizeiaufgebot ein; unter deſſen Schutz die Muſikkapelle ihre Darbietungen fort⸗ ſetzen konnte. Das Vorgehen der Arbeiterſänger, das nicht ſcharf genug charak⸗ teriſtert werden kann, richtet ſich durch ſich ſelbſt. Sie ſind Anhänger einer Bewegung, die nach den Worten des badiſchen Innenminiſters Remmele„eine feſte Stüte der Republik“ iſt. Die Teilnehmer de⸗ Schützenfeſtes aus dem beſetzten Gebiet und aus dem Saargebiet haben keinen Hehl daraus gemacht, daß ſie die badiſee Landeshaupk⸗ ſtadt nicht wieder betreten, ſolange nicht die Gewähr da⸗ Moskauer Prozeß auf politiſche Erwägungen zurückzuführen iſt. für geboten iſt, daß ſie vor derartigen Anrempelungen durch dieſe Herz der Mehrzahl der Menſchen 2. Seite. Mr. 310 — nene Mmaanheimer Jeitung Abend· Nusgabe) Mittwoch, den 8. Jull 192 vfeſten Stützen der badiſchen Republik“ geſchützt ſind, wenn ſie auch 5 verkennen, daß die überwiegende Mehrheit der Be⸗ völkerung dieſe gröblichſte Verletzung des Gaſtrechtes— um es ganz milde auszudrücken— auf das ſchärfſte mißbilligt. Das ſind ſie dem Saargebiet und dem beſetzten Gebiet ſchuldig, nicht aus gekränk⸗ tem Gefühl heraus— denn ein paar Auch⸗Deutſche können die Be⸗ wohner des beſetzten Gebietes ebenſowenig beleidigen, wie es die Separatiſten tun,— ſondern wegen der Auswirkungen, die das Ver⸗ halten der betreffenden Arbeiterſänger infolge der durch die Beſetzung im beſetzten Gebiet beſtehenden Verhältniſſe auf außenpolitiſchem Ge⸗ biet haben kann. Den Turn⸗ und Geſangvereinen iſt man im Saargebiet ans Le⸗ der gegangen und auch die Schützenvereine hat man bekämpft, wo man nur konnte,“ ſagte der Sprecher der Saarſchützen beim Begrüßungs⸗ abend. Dasſelbe gilt für die franzöſiſche Zone des beſetzten Gebietes. Krampfhaft ſucht die franzöſiſche Beſatzungsmacht nach einem Vor⸗ wand, um vor dem Ausland das wahre Ziel, das die franzöſiſche Rheinlandpolitik mit der Unterdrückung dieſer Vereinigungen verfolgt, nämlich die Knebelung jeder nationalen Willensäußerung zu verſchleiern.„Störung der öffentlichen Ruhe und Sicherheit und Gefährdung der Sicherheit der Beſatzungsarmee müſſen den Vorwand für die Unterdrückungsmaßnahmen bilden. Die Vorfälle in Karlsruhe ſind Waſſer auf die Mühlen der franzöſiſchen Beſatzungsmacht. Die betreffenden Arbeiterſänger haben— und das iſt die folgenſchwerſte Auswirkung ihres Vorgehens— die Ge⸗ ſſchäfte der Bedrücker der deutſchen Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet und im Saargebiet beſorgt und ihnen einen neuen geliefert, ihre Bedrückungen fortzuſetzen und zu ver⸗ ſchärfen. die Wirtſchaſtsnöte der Saar J Saarbrücken, 8. Julf.(Eig. Drahtber.) Angeſichts der Ver⸗ tagung der deutſch⸗franzöſiſchen Hauptverhandlungen fordern die Saarwiriſchaftskreiſe iſolierte Weiterverhandlung über die Saar⸗ gollfragen, zum Zwecke des baldigen Abſchluſſes eines Provi⸗ ſortums. Das Hauptproblem ſei die Sicherung des ſaarlän⸗ diſchen Abfatzmarktes nach Deutſchland, da ſonſt eiſte Kata⸗ ſtrophe unaufhaltſam ſei. Die deutſchen Zollſtundungen ſeien bereits ungeheuer hoch und vernichteten jede Kalkulationsbaſis. Die Saar⸗ regierung verſpricht ſich Unterſtützung bei Frankreich. Die Arbeiter der Schwerinduſtrie erhoben ultimatiwe Lohn⸗Forderungen. Die augen⸗ blicklichen Lohnverhandlungen im Saarbergbau verſprechen eine Eimigung. Die ganze Belegſchaft der franzöſiſchen Privatgrube Frank⸗ holz ſtreikt wegen der Mißhandlung eines Bergarbeiters durch einen Fahrſtelger. Es drohen Unruhen auszubrechen. Das Grubengebiet wurde durch 30 bewaffnete Landjäger beſetzt. Fortführung der Pariſer Verhandlungen Wie wir erfahren, wird angeſichts der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen bis zum 15. September das Luxem⸗ burger Eiſenabkommen nicht in Kraft geſetzt werden. Was die Saarfrage anbelangt, ſo wird augenblicklich in Paris noch darüber diskutiert. Man nimmt in unterrichteten Kreiſen an, daß dieſe Frage noch jetzt einer Klärung entgegengeführt wird. die Raumung der Ruhr „ Berlin, 8. Jull.(Von unſ. Berliner Büro.) Verſchiedentlich die Behauptung auf, in Bochum würde die Beſatzungsfriſt durch eine ſogenannte unſichtbare Beſatzung über den Räumungstermin hinaus verlängert werden. richteter Seite hören, beſteht bis jetzt kein Grund zu der An⸗ nahme, daß die für die Räumung feſtgeſetzte Friſt(16. Auguſt) nicht eingehalten werden ſollte. Neue Marokkokreöite Der franzöſiſchen Kammer iſt jetzt ein Geſetzentwurf zuge⸗ gangen, der für Marokko einen weiteren Kredit in Höhe von 8 Mil⸗ lionen Franken verlangt. In ihrer heutigen Sitzung wird ſich die Kammer mit dieſer Vorlage beſchäftigen, bei welcher Gelegenheit die Kommuniſten verſuchen dürften, eine neue Debatte über die Dage in Marokko herbeizuführen. Aeberlaufende Marokkaner in Deutſchland In einer kleinen Anfrage im preußiſchen Landtag wurde auf eine Nachricht ausländiſcher Blätter verwieſen, wonach die Deutſchen die von den Franzoſen am Rhein übergelaufenen Marokkaner den Franzoſen wieder auslieferten, von denen ſie ſodann erſchoſſen würden. Das Staatsminiſterium wurde u. a. gefragt, ob dem preußiſchen Miniſter des Innern etwas hierüber bekannt ſei. Wie der amtliche preußiſche Preſſedienſt auf Grund der Antwort des preußiſchen Miniſters des Innern mitteilt, wird den aus dem beſetzten Gebiet übergelaufenen Marokkanern in Deutſchland ein Aſylrecht gewährt, ſoweit nicht eine Verpflich⸗ tung zur Auslieferung auf Grund der Artikel 3cdl und 4 des Rheinlandabkommens beſteht. Wie wir von unter⸗ der Abbau der Umſatzſteuer Der Steuerausſchuß des Reichstags beſchäftigte ſich am Mittwoch mit der Umſaßſteuer. Staatsſekretär Dr. Popitz führte u. a. aus:„Die Umſatzſteuer muß etwa 1,5 Milliarden Mark bringen, wenn wir unſeren Staatshaushalt balanzieren ſollen. An dieſer Notwendigkeit findet die Senkung oder Abänderung der Um⸗ ſatzſteuer eine Beſchränkung. Dies mag vom Standpunkt unſerer gegenwärtig notleidenden Wirtſchaft bedauerlich erſcheinen. Die Um⸗ ſatzſteuer bringt ihre großen Erträge nur dadurch, daß ſie alles unter⸗ ſchiedslos und mit dem gleichen Satz erfaßt. Jede Durch⸗ brechung dieſes Syſtems reißt das ganze Gebäude ein. Vor kurzem hat ſich z. B. Caillaux in der franzöſiſchen Kam⸗ mer, als auch dort alle möglichen Beſchränkungsanträge geſtellt wur⸗ den, dagegen aus grundſätzlichen Bedenken auf das entſchiedenſte ver⸗ wahrt. Das von ſozialdemokratiſcher Seite beantragte Heraus⸗ laſſen der Lebensmittel würde das Ergebnis der Umſatz⸗ ſteuer um die Hälfte ermäßigen. Ich kann nur auf das drin⸗ gendſte vor ſolchen Verſuchen warnen. So wie die wirtſchaftlichen Verhältniſſe liegen, wird die Umſatzſteuer noch auf längere Zeit das Rückgrat unſerer Finanzgebarung ſein. Wir wollen angeſtrengt prüfen, was noch getan werden kann; aber ſehen Sie gegenwärtig von einer Syſtemänderung ab. Dem Ausſchuß liegt bei ſeinen Beratungen über die Umſatzſteuer eine Entſchließung der Regierungsparteien zu Grunde, in der es u. a. heißt:„Die Wirtſchaft befinde ſich z. Zt. in einer ſo ſchwieri⸗ gen Lage, daß die Steuerreform unbedingt vor den Reichstags⸗ ferien verabſchiedet werden muß. Aus dieſem Grunde iſt eine umfaſſende Durchberatung des ganzen Umſatzſteuerproblems z. Zt. nicht mehr möglich. Der Reichstag iſt aber der Auffaſſung daß die Frage der grundſätzlichen Umſtellung des Umſatzſteuer⸗ ſyſtems noch nicht für erledigt gelten kann; daß es vielmehr einen weiteren eingehenden Prüfung bedürfe Inzwiſchen wird innerhalb des beſtehenden Syſtems zu prüfen ſein, wie und wann ein weiterer Abbau des Uenſatzſteuerſatzes Uim Rahmen der finanziellen Bedürf⸗ niſſe des Reichs, der Länder und Gemeinden vorgenommen werden kann. Der Reichstag erwartet alsbald eine eingehende Stellung⸗ der Reichsregierung und erforderlichenfalls entſprechende orlagen. Der Antrog der Regierungsparteien, der ebenfalls den Veratun⸗ gen mit zu Grunde liegt, will die Umſatzſteuer auf 1,25 Prozent er⸗ mäßigen. Abg. Dr. Fiſcher⸗Köln(Dem.) verlangt demgegenüber die Umſatzſteuer zunächſt auf 1 Prozent herabzuſetzen und gleich⸗ zeitig im Geſetz zum Ausdruck zu bringen, daß von einem beſtimmten Zeitpunkt an eine weitere Ermäßigung auf ½ Prozent erfolge. Staatsſekretär Popitz ſieht keine Möglichkeit, die Umſatzſteuer mehr zu ſenken als auf 1,25 Prozent. Die Reichsregierung ſei grund⸗ ſätzlich zu einem Abbau der luenſatzſteuer bereit, wenn die Verhält⸗ niſſe nur irgend eine Möglichkeit dafür bieten. * Der Agrarausſchuß behandelte in ſeiner Mittwochſitzung das Thema: Belaſtung, Kapital und Zinſen der Landwirtſchaft. Es gaben zu⸗ nächſt einige Vertreter der Reichsbank eine Darſtellung des gegen⸗ wärtigen Standes der Kapitaldeckung und ⸗Beſchaffung, ſowie der hier vorliegenden Schwierigkeiten, über den Zinſendienſt uſw. Reichsbankdirektor Kaufmann erklärte: Die Reichsbank und die Rentenbank ſtellten der Landwirtſchaft Kredite im Geſamtbetrage von etwa 1200 Millionen zur Verfügung. Dazu ſei die Landwirtſchaft ferner gut beteiligt an den Krediten der Sparkaſſen. Auch mit der Poſt ſchwebten Vereinbarungen, Kreditgeld zur Verfügung zu ſtellen. Auch an den 80 Millionen Pfandbriefen der Deutſchen Hypotheken⸗ bank ſei die Landwirtſchaft zu einem erheblichen Prozentſatz be⸗ teiligt Zu hoffen ſei auch, daß man in der nächſten Zeit nicht zu einer Hinaufſetzung des Zinsſatzes der Reichsbank ſchreiten werde, vielmehr daran denken dürfe, noch eine weitere Ermäßigung herbeizuführen. Zur Förderung der Landwirtſchaft gehört vor allem Steigerung der Produktion, die allerdings nicht durch die erhöhte Preisvildung zu erreichen ſei. Auf verſchiedene Anfragen erklärte Reichsbankdirektor Kauf⸗ mann, daß es beſonders auf indirektem Wege möglich ſei, für die Zeit der Ernte der Landwirtſchaft eine erhöhte Kredit⸗ hilfe e Eine weitere Herabſetzung des Zinsfußes komme aber nicht in Frage. Darauf wird der Vertreter der Ritterſchaftlichen Darlehenskaſſe hört. Er erklärte, ihm wäre kein Fall bekannt, daß eine Landwirt⸗ ſchaft unter dem Satze von 12½5 Kredite erhalten hätte. Für lang⸗ friſtige Kredite komme es insgeſamt zu 13¼ Prozt. Zinſen. Das ſei ein unmöglicher und untragbarer Zuſtand. Ein Verkreter der Ren⸗ tenbank erklärte, die Beſtrebungen der Rentenbank gingen dahin, auf eine Verbilligung der Kredite hinzuwirken. Von einer Bevor⸗ zugung des Großgrundbeſitzes könne nicht die Rede ſein. Es ſeien vielmehr außerordentlich beträchtliche Mittel an die kleinen Land⸗ wirte abgefloſſen. eeeeeeeeeee *Das franzöſiſche Floftenbauprogramm. Die Koſten des Flotten⸗ bauprogramms für 1926, mit dem ſich der franzöſiſche Senat geſtern beſchäftigte, belaufen ſich jährlich auf 833 Millionen Franken. die Gefahr der Uebervölkerung in Deutſchland (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 7. Juli. In dem Kommentar zu dem Ergebnis de deutſchen Volkszählung weiſt die Preſſe darauf hin, daß Deutſchlan in zehn Jahren auf einem weſentlich vermindert en Gebie die wieder erreicht habe werde. Evening Star glaubt, daß Deutſchland ſich jedoch ſchon von her dem Problemeiner Uebervölkerung gegenüberſehel würde und daß die deutſchen Staatsmänner dann eine ſchwierig Aufgabe zu löſen hätten. Ebenſo, ſo fährt das Blatt fort, müßtel ſich auch die anderen Staaten mit dieſer Frage beſchäftigen, wen nicht Friede und Sicherheit in Gefahr kommen ſollten. die Folgen des gußfeiertages Offener Konflikt mit der katholiſchen Kirche Nach den großen Feierlichkeiten für Johann Huß iſt es, wie zu erwarten war, in der Tſchecho⸗Slowakei zum offenen Konflik! mit der katholiſchen Kirche gekommen. Die Feierlichkeiten, die untet dem Protektorat des Präſidenten Maſaryk und der Regierung ſtan den, hatten vielfach einen antikatholiſchen Charakter ge⸗ tragen. Deshalb hat der päpſtliche Stuhl dem Prager Nuntius den Auftrag erteilt, Prag zu verlaſſen. Der Nuntius iſt bereits am Montag abgereiſt. 7 In Prager Regierungskreiſen wird behauptet, daß die Ab⸗ reiſe ihre Urſache nicht in einer Abberufung, ſondern lediglich in einer Berufung nach Rom habe und man glaube nicht, daß der Vatikan die äußerſten Konſequenzen ziehen werde. In Prager politiſchen Kreiſen mißt man dagegen der Angelegenheit eine große Bedeutung Letzte Meldungen Ein Prozeß aus den Wahltagen — Berlin, 8. Juli. Vor dem Schwurgericht Berlin 2 wird heute die Erſchießung des Reichsbannermanns Schulz am Vor⸗ tage der Hindenburgwahl verhandelt. Der 22jährige Landwirk Rehmig hat ſich wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu verantworten. Der Angeklagte, der nach ſeiner Ausſage keine Vorſtrafen hat, erklärte, daß er an dem kritiſchen Tage mit einem Kameraden vom Wikingbund in der Brückenſtraße geſtanden habe, An ſeinem Fahrrad war ein ſchwarz⸗weiß⸗rotes Fähnchen befeſtigt. Reichsbannerleute, die auf einem Möbelwagen vorbeikamen, hät⸗ ten ihm das Fähnchen abgeriſſen. Bei der darauffolgenden Aus⸗ einanderſetzung ſei er angegriffen und verfolgt worden. Er habe zunächſt mehrere Schreckſchüſſe abgegeben und als er umzingelt werden ſollte, ſei der Schuß gefallen, der den Schulz tötete. Rehmig erklärte, in Notwehr gehandelt zu haben. Aufſchub der deutſch⸗litauiſchen Memelverhandlungen — Memel, 8. Juli. Wie das„Dampfboot“ an unterrichteter Stelle, in Berlin erfährt, dürften die angekündigten deulſch⸗ litauiſchen Verhandlungen infolge techniſcher Schwirigkeiten bis zum Herbſt verſchoben werden. Die Liquidation der amerikaniſchen Regierungsflotte (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 7. Juli. Die endgültige Liquidatioſ der amerikaniſchen Regierungsflotte, die ein immer größeres Defizit zu verzeichnen hat, iſt nur noch eine Frage von Monaten, Wie die Verwaltung der Staatsreederei mitteilt, bemüht ſich die Reederei den„Levigthan“, die ehemalige„Vaterland, und an⸗ dere große Schiffe ihres atlantiſchen Dienſtes zu verkaufen. Der Präſident der Reederei hat an alle privaten Schiffahrtsgeſellſchaften ein Rundſchreiben geſchickt, in dem er die Hoffnung ausſpricht, daß dieſe Schiffe ſo bald wie möglich abgenommen würden. Die Be⸗ dingungen würden für die Privatlinien außerordentlich günſtig ſein, Die Aenderung der amerikaniſchen Auswandererkontrolle Waſhington, 8. Juli. Der in Dublin gemachte Verſuch, die Auswanderer im Heimathafen zu unterſuchen, um au dieſe Weiſe die Unterſuchung in Ellis Island zu vermeiden, wird als erfolgreich angeſehen. Das Staatsdepartement gibt bekannt, daß nunmehr weitere entſprechende Verſuche mit der Auswanderung aus England angeſtellt werden ſollen. Es ſind hierfür 7 Häfen in Aus⸗ ſicht genommen. Die neue Handhabung der Auswandererkontrolle ſoll am 20. Juli beginnen. »Der Geſundheitszuſkand des Grafen Aanitz. Bei der Röntgen“ aufnahme hat ſich herausgeſtellt, daß der Reichsminiſter Graf Ha bei ſeinem Unfall am vorigen Donnerstag ſich einen inneren Blus, erguß und Zerrung der linken Hüftenſehnen zugezogen hat. Die Heillung wird vorausſichtlich lange Zeit in Anſpruch nehmen, *Wegen Spionage zu Gunſten Sowjetrußlands wurden in Warſchau 6 Perſonen verhaftet. Dies erregte inſofern Aufſehen, als die Verhafteten mit bekannten Abgeordnet 1 polniſcher Parteien und mit militäriſchen und induſtriellen Krei ſen in Verbindung geſtanden haben ſollen. — Große politiſche Leidenſchaft 10 ein köſtlicher Schatz; das matte ietet wenig Raum dafür. Glück⸗ ſelig das Geſchlecht, welchem eine ſtrenge Notwendigkeit einen er⸗ habenen Gedanken auferlegt, der groß und einfach, allen verſtändlich, jede andere Idee der Zeit in ſeine Dienſte zwingt. Treitſchke. die Roſe im Spiegelbild der Geſchichte Von Karl Witzel(Darmſtadt) Die Roſe iſt nicht nur die ſchönſte, ſondern auch die erſte und ülbeſte Blume, durch die der Menſch infolge ihrer Farbe, ihres Ge⸗ ruches und ihrer Form angezogen wurde. In den Tſchudengräbern bereits, Grabdenkmälern eines Volkes, das vor ungefähr ſieben⸗ bis achttauſend Jahren in Mittelaſien lebte, begegnen wir der Roſe als —— auf Silbermünzen. Im Zendaveſt, einer Sittenlehre der alten Perſer, und im Sanskrit, einem einzigartigen Literatur⸗Werk der alten Indier, tritt ſie entgegen. Die ſchönſte Frau ſoll nach ihrer Meldung aus einer Roſe entſprungen, die Göttin des Reichtums ſoll von ihrem Gatten in einer Roſe gefunden worden ſein. Sehr wahr⸗ ſcheinlich iſt, daß die Perſer bereits das Roſenwaſſer und das Roſen⸗ l kannten. Ramſes II. heiratete ein s armes Mädchen, die er Ritekris(Roſenwange) nannte. Sie ſoll die hübſcheſte aller ägyptiſchen Königinnen geweſen ſein. In Syrien und Vabylon ſtößt uns der Roſenkult wieder auf. In den hängenden Gärten der Semiramis eines der ſieben Weltwunder der Alten, ſoll die Roſe die erhabenſte Blume geweſen ſein. Die Griechen waren der Annahme, daß die Roſe von der Liebes⸗ göttin Aphrodite geſchaffen worden ſei. Ihr Geliebter Adonis war auf der d von einem wütenden Eber angefallen und getötet wor⸗ den. Da ſein Herzblut langſam herausſickerte, weinte ſie göttliche Tränen, die ſich mit ihm miſchten, woraus eine entzückende, blutrote Blume, die Roſe, hervorſproßte. Auch dem Sohn der Aphrodite, Eros, war die Hübſche heilig. Die griechiſchen Bildhauer und Maler haben die Muſen und Grazien immer mit Roſen und Roſenkränzen auftreten laſſen. Bei allen Gaſtmälern ſchmückten Roſen die Tafeln und verehrten den Gott des Weines, den Dionys. Als einſt Aphrodite mit den Göttinnen Athene und Juno um den Preis der Schönheit legte ſie ſich einen Reif aus Roſen ums Haupt. Auch die äute krugen an ihrem Ehrentage ſolche Kränze. Roſen ſchüttete man den Fürſten und Feldherren auf den Weg und ſtreute ſie auf die Grabſtätten der gefallenen und geſtorbenen Lieben, bevor ſie die Fahrt in die Unterwelt antraten. Die elegante, griechiſche Frau griff bei ihrer Toilette ſtets zu Roſenöl, Roſenwaſſer, Roſenpomade ſchen ſucht. uſw. Durch ihre Kühle ſoll die Roſe auch das Fieber bannen. In Griechenland trugen auch Münzen das Bild der Roſe. Zweimal im Jahre blühten in Päſtum in Italien die Roſen bewegte ſich die Verehrung bei den Römern in beſcheidenen renzen. Später die Blume dazu herhalten, den Luxus zur Zeit der praſſenden Kaiſer zu helfen. Es genügte nicht daß die Schmauſenden mit Roſen umkränzt wurden, die Tiſche mußten ſich unter der Laſt der zarten Blumen biegen. Die Herr⸗ ſcher entwickelten in ihren Paläſten unter Verwendung der Blume eine ſolche Pracht, wie ſi in der geſamten Weltgeſchichte ſeinesglei⸗ Ihre Schlöſſer glichen Roſenhainen. Doch damit noch nicht genug. Sie mußte ſich auch erniedrigen, ihren Gaumen zu reizen, indem ſie als Zuſatz zu allen möglichen Speiſen und Geträn⸗ ken dienen mußte. Von einem Kaiſer wird ſogar berichtet, daß er ſich in Roſenwein badete. Daß reiche Schwelger ſich auf ein Roſen⸗ lager betteten, war nichts außergewöhnliches. Dieſe ungeheuren Ausgaben für einen raſch verſchwindenden Luxus mußten zur Folge haben, daß das ehemalige mächtige und reiche römiſche Reich allmäh⸗ lich verarmte und verfiel. Während die Roſe bei den alten Völkern das Zeichen der Liebe, der Schönheit und des Lebensgenuſſes iſt, wurde ſie bei der chriſtlichen Kirche das Symbol des Leidens, des Schmerzes, des Todes. Ihre blutrote Farbe diente gleichſam zum Andenken des ver⸗ goſſenen Blutes Jeſu Ehriſti. Der heilige Dominikus ſoll eine Viel⸗ heit von Roſen zum Roſenkranz zuſammengeſtellt haben. Ueber⸗ haupt ſpielte die Roſe in der Legende eine hervorſtechende Rolle. Als einſt die hl. Eliſabeth von Thüringen den Armen in einem Korb Speiſe und Trank bringen wollte, wurde ſie von ihrem kalther⸗ zigen Gemahl, der ſchon allerlei über ihre allzu große Mildtätigkeit 2 7. hatte, dabei getroffen. Auf ſeine harte, barſche Frage:„VBas t du im Korbe?“ antwortete ſie:„Roſen!“ Und tatſächlich, als ſie den Inhalt des Korbes vorwies, zeigten lauter edle Roſen. Fromme Leute ſollen in ihrem Bette weiße Roſen gefunden haben, die ſie daran mahnten, ihr Leben abzuſchließen, da ihre Lebensuhr abgelauſen ſei. Auch hatte ſie die hehre Aufgabe, Freuden zu ver⸗ mitteln. War man nahe daran, einen Unſchuldigen zu verurteilen, einen Juſtizmord zu begehen, würden wir moderne Menſchen uns ausdrücken, ſo ſtellte ſich die weiße Roſe ein und beſchwor ſeine Unſchuld. In der Volksſage ſteht die Roſe als Zeichen der menſchlichen Liebe und als Band zwiſchen zwei Liebenden da. In zahlreichen Minneliedern wird ſie beſungen. Edle Frauen nahmen ihren Namen an. Wie licht ſteht das Bild der Roſa von Tannenbura vor unſerem Auge! Der Rolenkranz war der Schmuck der Braut. Reicher Roſen⸗ ſegen prangte bei Verſpruch und Hochzeit. Die alten Germanen hatten beſondere mit Roſenhecken umzäumte Plätze, auf denen die ur Zeit der Frühlingsfeier große Verſammlungen und Waffenſpiele Pelen, Es ſel—5 des Liedes vom Roſengarten des Königs Lauric gedacht. Im Roſengarken zu Worms, wo einſt die Doppelhochzei zwiſchen der überaus ſchönen Krimhild und dem tapferen Siegfried, der ſtarken Brunhild und dem ſchwachen Gunther ſtattfand, kämpften Dietrich von Bern und König Etzel mit Siegfried und anderen but⸗ gundiſchen Recken. Auch in Ortsgründungen kehrt der Name Roſe wieder, wi in Roſenberg, Roſenheim, Rosdorf, Roſenau. Geſchlechter führen das Bild der Roſe im Wappen. Sippen bildeten ihre Namen unter Zu⸗ hilfenahme von Roſe, wie Roſenthal, Roſenberg. Auch eine Krank⸗ heit wird als Roſe bezeichnet. Woher die Roſe eigentlich ſtammt, iſt unbekannt. Die Jenti⸗ folie wurde 1332 aus Perſien, die Damascener Roſe während der Kreuzzüge bei uns eingeführt. Im 16. Jahrhundert zählte der na hafte Botaniker Kaſpar Bauhin neunzehn wilde und ſiebzehn edl Roſenſorten. Die Dijon⸗Roſe wurde in einem Walde bei Dijon im achtezhnten Jahrhundert gefunden. Beſonders die Teeroſe hat ſcch die Zuneigung der Menſchen erworben, und ſogar fürſtliche Perſo nen ließen ihre ungeteilte Fürſorge ihr angedeihen. Vor allem 1 franzöſiſche Kaiſerin Eugenie, der kurfürſtliche Hof in Kaſſel un König Friedrich Wilhelm III. von Preußen waren hervorragende Vevehrer der Roſen, und 1 75 Anhänglichkeit an die Blume iſt es mit zu danken, daß ſie eine derartig weite Verbreitung gefunden hat. Immer neue Kreuzungen wurden geſchaffen, ſodaß wir heute gegen ſechstauſend Spielarten kennen Neue Sorten tauchen auf, alte ben ab und aus. Die edle Roſe iſt hauptſächlich ein Erzeugnis menſch⸗ licher Kunſt und Kultur als eine Schöpfung der Natur. So hat die Königin der Blumen allezeit die Menſchen durch ihren zarten Bau, ihren köſtlichen Duft und ihre blendende Pracht berückt. Als Zeichen der Jugend, der Schönheit und der Unſchuld wird ſie geprieſen. „Noch ſind die Tage der Roſen Runſt und Wißenſchaſt Eröffnung der großen Dresdner Kunſtausſtellung. Unſer Dresdener Kunſtreferent drahtet: Am 4. Juli wurden vor zahlreichen ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden auf der Brühlſchen Terraſſe die Pforten der Großen Dresdener 1925 geöffnet. Die Kunſtgenoſſen⸗ ſchaft unter ihrem Vorſitzenden Prof. Max Feldbauer bat die Dres⸗ dener Sezeſſion 1919 und die Neue Gruppe 1925 als Gäſte geladen. Jede Gruppe hatte ihre eigene Jurn. Die Ausſtellung umfaßt etwa ein balbes Tauſend Gemälde, dazu eine Sonderausſtellung von un⸗ hobavuten Gemälden des Altmeiſters Trübner. R. — 25 10 1 is deſ chlan bie haben 1 von rſehel ierig füßtel wenſ ie zu likt, unter ſtan ge⸗ den ereits Ab⸗ einer utung io zeres aten, h die an Der aften daß Be⸗ ſein olle „die auf wird daß aus Aus⸗ rolle nſer chen die ſen⸗ res⸗ twa un⸗ —— —— Bebeng per der Nachtruhe und Verlängerung der Ar en Natur iſt. Ba das B Mittwoch. den s. Jull 1925 neue Mannhelmer Jeitung(Abend⸗Nusgade) wirtſchaſtliches und Soziales die Lage des Arbeitsmarktes Deer badiſche Arbeitsmarkt zeigte am 1. Juli gegenütber dem letz⸗ ten Stichtag, dem 24. Juni, im ganzen ein ähnliches Bild wie bisher. Die Arbeitſuchendenziffer iſt von 24 220 auf 22 978 geſunken, gleich⸗ deitig ging auch die Zahl der offenen Stellen, und zwar verhältnis⸗ mäßig ſtärker, nämlich von 5966 auf 5566 zurück, ſodaß am 1. Juli auf 100 offene Stellen 428 Arbeitsſuchende kamen, während ſich die entſprechende Ziffer am 24. Juni auf 406 belief. Andererſeits iſt ein kleiner Rückgang der Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen(von 10 527 auf 9981) feſtzuſtellen, der zwar auf verſchiedenen Urſachen zu einem beträchtlichen Teil aber doch auf Arbeitsvermittlung bezw. Wiederauf⸗ nahme von Arbeit beruht. Auf dem Arbeitsmarkt der Metall⸗ und Maſchinenindu⸗ ſtrie erwies ſich das Bodenſeegebiet für Hilfsarbeiter in größerer Zahl aufnahmefähig. Der Bedarf der unterbadiſchen Induſtrie an Spezialkräſten, wie Bohrwerks⸗ und Werkzeugdrehern, Schnitt⸗ machern und dergl. mußte zum Teil⸗ungedeckt bleiben. Uebrigens brachte die Bauarbeiterbewegung zum Teil Zugang von Facharbeitern, die bisher im Baugewerbe beſchäftigt geweſen waren. In der Pforz⸗ heimer Schmuckwareninduſtrie haben die Arbeitgeber in⸗ folge Lohnbewegung in den meiſten Betrieben unter Einhaltung der acbe Kündigungsfriſt dem gewerblichen Perſonal am 26. Junt gekündigt. Der Bedarf der CThemie am Oberrhein konnte durch Heran⸗ Arbeitskräften aus andern Bezirken gedeckt werden. Die annheimer chemiſche Induſtrie zeigte Nachfrage nach jugend⸗ lichen weiblichen Arbeitskräften, jedoch nicht in erheblichem Maße. Dagegen konnte in der Mannheimer Textilinduſtrie die Nachfrage nach Sackſtopferinnen und Näherinnen wegen fehlender igneter Kräfte nicht gedeckt werden. In der Seidenbandfabrikation es Oberlandes wird über Abſatzſchwierigkeiten geklagt, hingegen iſt die Wieſentäler Seidenſtoffinduſtrief aufnahmefähig für Poſa⸗ menter(innen), Winderinnen uſw. Im Nahrungsmittelgewerbe war die Konſervenfabri⸗ kation im Mittelbadiſchen gut beſchäftigt. Andererſeits iſt es in der Zuckerwareninduſtrie bei verſchiedenen Firmen zu Werksbeurlau⸗ bungen gekommen. In der Bierbrauerei wurden jüngere Kräfte wieder ſtärker verlangt, die Lage auf dem Tabakarbeitsmarkt iſt immer noch ſchwankend. In der Holzinduſtrie war das Ver⸗ mittlungsgeſchäft bis zum Stichtag ſehr ruhig infolge der Ausſperrung. — 5 augewerbe wurde der Streik mit Ausſperrung beant⸗ Städtiſche Nachrichten nachtverſammlung der Saſtwirtsangeſtellten Proteſt gegen die Verlängerung der Polizeiſtunde In den erſten Morgenſtunden des heutigen Tages hielt die Ar⸗ beitsgemeinſchaft der gaſtwirtsgewerblichen An⸗ ie Mannheim⸗Ludwigshafen eine Jerſammlung im„Rodenſteiner“ ab, die Stellung nahm gegen die Beſtrebungen des Reichsverbandes der Hoteliers, Gaſtwirte und Kaffeehausbeſitzer auf Berlängerung der Polizeiſtunde, die ſich namentlich in Kreiſen der letzteren ſchon ſeit längerer Zeit geltend machen. Dieſe Bewegung ſtößt nicht allein hier, ſondern in allen Ortsverbänden der gewerkſchaftlich organiſierten Angeſtellten auf entſchiedenen Widerſtand, weil ſie mit einer weiteren Verkürzung eitszeit verbunden iſt. Der Gewerkſchaftsangeſtellte des hieſigen Ortsverbandes, Schmidt, verwies in ſeinem Vortrage darauf, wie ſchon jetzt durch 14—16 Stunden Arbeit in Gaſt⸗ und Schankſtätten ein Raubbau an der Geſundheit der Gaſtwirtsangeſtellten getrieben wird. Aus dieſer langen Arbeitszeit erkläre ſich auch, daß in Süddeutſchland nur 10 Proz. der Kollegen verheiratet ſind, in Norddeutſchland 16 Proz. in Teil könne überhaupt nicht einmal eine Familie ernähren. Um Mitternacht ſeien nur noch wenige Gäſte in den Lokalen. Viele Gaſtwirte ſeien ſo vernünftig, zu wiſſen, daß ein Verdienſt an dieſen wenigen Gäſten, die nach 1 Uhr noch in den Lokalen ſitzen, ſehr Wegen der Animierkneipen die Polizei⸗ tunde zu verlängern, ſei aber durchaus unberechtigt. Die Verſamm⸗ lung endigte mit der einſtimmigen Annahme folgender Ent⸗ ſchließung: Die am 7. im„Großen Mayerhof“ tagende öffentliche Verſamm⸗ lung der Angeſtellten im Gaſtwirtsgewerbe erklärt: 1. Unter keinen Umſtänden Verlängerung der Polizeiſtunde Die Arbeitszeit der Angeſtellten beträgt heute ſchon durchſchnittlich 12 bis 13 Stunden. Eine Verlängerung der Polizeiſtunde bedingt eine längere Arbeitszeit. Dadurch würden die Angeſtellten ihrer Familie völlig entfremdet werden. 2. Das durch Prozente entlohnte Bedienungsperſonal iſt dadurch in keiner Weiſe in ſeiner Lebenshaltung gebeſſert. Durch die große Geldknappheit und den geringen Verdienſt von Arbeitern und Ange⸗ ſtellten iſt ſchon heute zu verzeichnen, daß um 11—11% Uhr die Auften und ausſchlaggebenden Betriebe leer ſind. Ein erheblicher mſatz käme alſo nach 1 Uhr nicht mehr in Frage. OEin Bildnis Johann Sebaſtian Bachs von Emil Orlik. Der hervorragende Berliner Maler und Graphiker Emil Orlik hat 685 zehn Jahren auf Grund mehrjähriger Studien, wozu ihm auch Babeimrat His Material geliefert hat, ein Bildnis Johann Seb. chs in Schabkunſtmanier geſchaffen. Beſondere Umſtände haben latt zu einer großen Seltenheit werden laſſen: Es gibt im ganzen nur an die zwanzig Probedrucke der Platte. Zu Orliks sigenem Leidweſen iſt ihm nämlich vor einigen Jahren, als überall die Bronze von den Denkmälern, Brunnen uſw. entwendet wurde, Aten die ziemlich umfangreiche Originalkupferplatte aus ſeinem irtelier geſtohlen worden. Daher ſind die wenigen Probedrucke 1 Handel beſonders hoch bewertet. Orlik hat vor einiger Zeit ins von ſeinen wenigen eigenen Blättern dem Eiſenacher Bach⸗ Buſeum zum Geſchenk gemacht. Das ganze Blatt iſt 82:62. das midnis ſelbſt 58:38 Zentimeter groß, iſt als Knieſtück gearbeitet nd ſtellt den Meiſter ſitzend dar; Kopf und Körper ſind ein enig nach rechts gewendet, die Bekleidung— dunkler Leibrock ben ſilbernen Knöpfen und mit Hemdärmelſtulpen— iſt nach dem dekannten Hausmannſchen Bilde gezeichnet; das Geſicht mit der ohen Stirn, den träumeriſchen Augen und dem ſtarken Entſchloſ⸗ enbeit bekundenden Kinn natürlich in Anlehnung an die beſten Cachbilder entſtanden. Die linke Hand wurde der des berühmten onrad Anſorge nachgebildet. Das Material, das Geheimrat His em Künſtler lieferte, beſtand in den Maßen des Bachſchädels und — darüber gemachten Rekonſtruktionen. So hat das ganze Bild ſch t nur eine hohe künſtleriſche, ſondern auch eine gewiſſe wiſſen⸗ chaftliche Bedeutung. Das Bachmuſeum wird davon demnächſt oſtkarten im Kupfertiefdruck herſtellen laſſen. nn. (1 16. Nationale Kunſtausſtellung in Fürich. Die von der Zür⸗ cher Kunſtgeſellſchaft eingerichtete Ausſtellung aibt einen Ueberblick über das abſchließende Viertelſahrhundert ſchweizeriſcher bildender zunſt. Von 1311 eingeſandten Arbeiten wurden 568 zuaelaſſen, von einſendenden Künſtlern ſind 399 vertreten. Die Einteilung der lusſtellung erfolate nach reaionalen Geſichtsvunkten. Der Süden gibt in ſonnigen Impreſſionen überauellenden Reichtum an maleri⸗ n Werten. während der Norden viel brave Abmalerei und ſolides zandwerk bietet. wobei Mäßiauna in der Gebärde zu Mäßialeit der ualität wird. Unter den Malern ſteht der Teſſiner Luigi Roſſi geſt. 1923) an erſter Stelle: mit naiver Sinnenfreude im Ausdreck verbindet er eine virtuoſe Behandlung des Atmoſphäriſchen. Louis 2 Meurons Stilleben ſind von weicher Eleganz der Farben: lerander Perrier(Genf) bleibt in ſeinen Landſchaften trotz ae⸗ zengener idulliſcher Einzelsüge matt und ausdruckslos. Zehn Aqua⸗ relle des romantiſchen Fabulierers Ernſt Kreidolf(Bern) fangen ie duftigen Stimmungen eines Wintermärchens in reizvollem Far⸗ enſpiel ein. Bedeutſam erſcheinen noch: ein in ſpätaotiſchem Stil 3. Durch Verlängerung der Polizeiſtunde müßte das Perſonal längere Strecken zu Fuß nach Hauſe gehen. Beſonders in Groß⸗ ſtädten wäre das weibliche Perſonal dadurch auf den Straßen Be⸗ läſtigungen ausgeſetzt. 4. Einen zeitweiligen Nutzen hätten höchſtens jene Betriebe, welche mit dem reellen und ſoliden Gaſtwirtsgewerbe nichts gemein haben. Dem Animierſyſtem würde dadurch Tür und Tor geöffnet. Durch dieſe 4 Punkte ſind bei weitem die Nachteile und Schatten⸗ ſeiten einer Verlängerung der Polizeiſtunde noch nicht erſchöpft. Behörden und Miniſterium werden gebeten, davon Kenntnis zu nehmen und unter keinen Umſtänden einer Verlängerung der Polizei⸗ ſtunde zuzuſtimmen. * * Ernannk wurde Polizeiaſſiſtent Matthias Tittel mit Wir⸗ vom 1. Juni 1925 zum Polizei⸗Sekretär bei der Verwaltunas⸗ polizei. *Beirat des Badiſchen Landesjugendamkes. Anſtelle des ver⸗ ſtorbenen Geh. Oberregierungsrates Dr. Lange in Karlsruhe hat das Staatsminierium den Präſidenten des Bad. Frauenvereins, Geh. Regierungsrat Ernſt Hochapfel in Karlsruhe zum Mitglied des Beirates des Landesjugendamtes ernannt. Ferner wurden zu (italedern des Beirates ernannt: Landrat Wenz in Villingen, Regierungsrat Strack in Mannheim und der Vorſitzende des Kreisrates Karlsruhe, Oberlandesgerichtsrat Stritt in Karlsruhe und zu ſtellvertretenden Mitgliedern: Landrat Dr. Alfred Schühly in Waldshut und der Vorſitzende des Kreisrates Freiburg, Rechts⸗ anwalt Kopf in Freiburg. * Eine Erinnerung. Ein bemerkenswerter Gruß zur Jahr⸗ tauſendfeier iſt der Stadt Köln zugegangen, ein des ehemaligen Chefs der deutſchen Rhein⸗Torpedobootsdiviſion, die vor nunmehr 25 Jahren auf Befehl des Kaiſers als Symbol deutſcher Einigkeit und Stärke den Rhein hinauf bis nach Karlsruhe gefahren iſt und auch Mannheim beſucht hat. Der Chef dieſer Flottille, der jetzige Vizeadmiral a. D. Felix Funke, erinnert in ſeinem Schreiben an dieſe unvergeßlichen Tage und teilt dabei mit, daß von den Teilnehmern an jener Fahrt der damalige Kommandant des Tor⸗ pedoboots S. 7, Oberleutnant zur See Märker, als Kapitän zur See und Kommandant des Schiffes„Gneiſenau“ in der See⸗ ſchlacht bei den Falklandsinſeln den Heldentod gefunden hat, und daß der damalige Kommandant des Torpedobootes S. 17, Ober⸗ leutnant zur See Zenker, jetzt als Admiral Chef der deutſchen Marineleitung iſt. * Die Blütenanlage im Friedrichspark. Die in dieſem Jahre gebotenen Veranſtaltungen veranlaßten viele, den Park häufiger aufzuſuchen. Neben muſikaliſchen und anderen Genüſſen ſind es aber auch die Anlagen ſelbſt, die durch ſchöne Naturreize und gärt⸗ neriſche Kunſt beſonders anziehend wirken. Ein Blick von der Haupttreppe über das Blumenparterre fordert zu kurzem Ver⸗ weilen auf. Voll Bewunderung ruht das Auge auf dem harmoni⸗ ſchen Farbenbild, das die Kunſt des Gärtners geſchaffen. Schön⸗ heitsſinn, feiner Geſchmack und äußerſt geſchickte Hände gehören dazu, ſolch tadelloſe Blumenbeete hervorzubringen. Man kann ſagen, die Blütenanlage des Friedrichsparkes ſtand jederzeit auf der Höhe, dabei immer der Zeitrichtung angepaßt. Auch dieſes Jahr bildet das Blumenparterre mit ſeiner Umgebung eine zwar kleine, aber feine Gartenkunſtausſtellung für ſich. Vorherrſchend ſind Begonien in verſchiedenſten Gattungen und von ſolch herrlicher Farbenpracht, wie man ſie ganz ſelten zu ſchauen bekommt. Die Blumenuhr iſt mit den ſie umgebenden Arabesken ein Kabinett⸗ ſtück gärtneriſcher Sorgfalb. Das ſilbergraue Ziffernblatt mit dem zarten Gelb der Zahlen, umſäumt von dem Blütenkranz einer rot⸗ blühenden Begonienſorte, iſt von herrlicher Wirkung. Iſt man hier erſtaunt über die exakte Ausführung und ſtrenge Linienführung, ſo erblickt das Auge gleich nebenan auf der Raſenböſchung eine locker gewählte Zuſammenſtellung der verſchiedenſten Blüten⸗ und Blatt⸗ pflanzen. Aus dieſer Gruppierung heraus erſcheinen wie hingewor⸗ fen Einzelpflanzen von ganz außerordentlicher Schönheit und Voll⸗ kommenheit. Bei dieſer Gelegenheit ſoll nicht unerwöhnt bleihen, daß hier altbewährte, tüchtige Gärtner mit Fleiß und Geſchick tätig ſind, um einen tadelloſen Gartenſchmuck erſtehen zu laſſen. Entſpannung Nichts hat der Menſch— er ſei auch, wo er ſeil— ſo nötia wie Entſpannung und kurze Veränderung. damit er nicht übermüdet das Intereſſe für Arbeit und Beruf verliert. Er wird nicht friſch bleiben, wenn er unabläſſia den Karren ſeines Tagewerkes zieht, ohne den Blick einmal auch auf andere Verhältniſſe zu richten. um danach deſto froher am alten Fleck zuzupacken. weil er die Erkenntnis gewonnen hat. daß ſein Beruf, verglichen mit dem inderer, noch lange nicht der ſchlechteſte iſt. Muskeln. die ſehr ſtark und lange angeſpannt werden, ſammeln in ſich Ermüdungsgifte und werden zuletzt unbrauchbar auch für den kleinſten Handariff: läßt man ihnen einen Augenblick Ruhe, dann entſpannen ſie ſich und ſchaffen neue Kraft herzu, werden wieder ſtraff und kräftig. So geht es den Menſchen auch. Auch ſie müſſen ausgeſpannt wer⸗ den, um nachher deſto leiſtungsfähiger zu ſein. So hat alſo jeder Menſch ſein Recht auf Erholuna und Anreauna: es iſt ſeine Schuld, wenn er nichts damit anzufangen weiß. Auch die darauf an. Zeit zu haben, ſondern ſie auch wirklich ſinngemäß ver⸗ Entſpannung will nämlich gelernt ſein. Es kommt nicht nur gehaltenes Triptychon„Anbetung“ von Oskar Lüthy und ein Frauenakt von Wilhelm Cimmi, der ſeine Pariſer Schule nicht verleuanen kann. Die in der Ausſtellung überreich vertretene Por⸗ trätkunſt iſt zu einer oberflächlichen, geſellſchaftlichen Angelegenheit geworden. Nur Franz Togaweiler(Bern) erweiſt ſich hierin Als urſprüngliches Talent. dem der dekorativ veranlaate Hans Sturzeneager nur wenia nachſteht.— Der Bildhauer Hermann Hubacher erreicht in einem lebensaroßen Frauentorſo„Gefeſſelte“ bei aller Natürlichkeit monumentale Wirkung. Eduard Zimmer⸗ mann(Zollikon) hält ſich in ſeinen Plaſtiken nicht frei von Kom⸗ promiſſen, wodurch den in der Anmut des Formalen(Mädchen mit Reh) und der zarten Linienführung(Schreitendes Mädchen) wir⸗ kungskräftigen Werken etwas Konventionelles anhaftet. Sein„Toter Abel“, gelöſt über den Voden hingebreitet. iſt in ſeiner neuartigen Themenfaſſuna von erſchöpfender Ausdrucksgewalt. Auguſt Suter (Baſel) beſchränkt ſich in ſeinen Porträtbüſten auf billiges Rodin⸗ Epigonentum: Apollonio Peſſina(Ligornetto) zeigt ſich in ſeinen antikiſierenden Plaſtiken als akademiſchen Könner. Der konſervative Charakter der Mehrzahl der ausgeſtellten Werke berührte wohltuend gegenüber dem noch ſehr dilettantiſchen Zukunftsgeſtammel der(zum Teil ſtaatlich ſubventionierten) jünaſten ſchweizeriſchen Generation, die aus der Entwicklung des deutſchen Expreſſionismus noch nichts gelernt hat. Fr. W. H Theater und Muſik Die Gewandhauskonzerte in Leipzig werden im nächſten Winter— und wohl auch für weitere Jahre— ziemliche Verände⸗ rungen erfahren. Um Wilhelm Furtwängler dem Inſtitute zu erhalten, wird dieſer auf Vorſchlag der Gewandhausdirektion ſein Amt in beſchränktem Maße, aber über die bisherige Vertrags⸗ dauer hinaus ausüben. Die Direktion weiſt dabei darauf hin, daß eine ſolche Entlaſtung auch Felix Mendelsſohn⸗Bartholdy zuge⸗ ſtanden worden ſei. Schon an vier Abenden des vergangenen Jah⸗ res wurde Furtwängler von anderen Dirigenten vertreten. Eine noch einſchneidendere Veränderung wird aber der Beſchluß des Rates der Stadt Leipzig bilden, den Gewandhausdienſt des Städt. Orcheſters zu beſchränken, ſo daß ſich die Gewandhausdirektion, um wenigſtens 20 Konzerte, ſtatt der ſeit Menſchengedenken 22 Abende, aufrecht zu erhalten, gezwungen ſieht, auswärtige Orcheſter hinzuzuziehen.(Der Grundſtock des ſog.„Gewandhausorcheſters“ beſteht aus dem im Neuen Theater wirkenden Städt. Orcheſter; dieſes wird von der Gewandhausdirektion für ihre Aufführungen gegen eine Pauſchalſumme nur gemietet.) In der nächſten Spiel⸗ zeit wird die Sächſiſche Staatskapelle in zwei Anrechtskonzerten Nenlſche Bolbshur Mitlgliederverſammlung heute Mittwoch, den 8. Juli, abends 8 Uhr, im großen Saale des Kaffee Börſe(2. Stock): Berichterſtaltung über die Berakungen zum ſtädt. Voranſchlag 1925. Redner: Herr Handelskammerpräſident R. Lenel, Herr Stadt⸗ rat Hartmann und Herr Stadtverordneter Moſes. Wie erſuchen unſere Mitglieder, zahlreich zu erſcheinen und auch in Bekanntenkreiſen für regen Beſuch werben zu wollen. Der Vorſtand. —————— ki eeee e eee wenden zu können, alſo den Urlaub nicht in Trägheit zu verbringen. ſondern ihn zu benutzen und dem Organismus gerade das zuzufüh⸗ ren, deſſen er ſonſt regelmäßia entbehren muß. Der Büroangeſtellte wird während ſeiner„Freiheit“ wandern wollen und müſſen. der Reiſende ſich einen ſtillen Ort zum Ausruben und zur Sammlung auswählen: der geiſtige Arbeiter braucht körperliche Arbeit: der Handarbeiter ein Buch. in dem etwa die Theorje davon behandelt iſt. was er praktiſch immer unter den Händen bat. ſodaß ein gewiſſer Ausgleich ſtattfndet: und dies ſo auf allen Gebieten. Wenn das be⸗ wußt agetrieben wird, werden Kräfte frei, die ſonſt brachliegen. Dieſe Kräfte aber heben das Lebensgefühl und bringen das Bewußtſein. daß man kein Sklave der Einſeitigkeit iſt. Das Stück freiheitlicher Regung, daß in ſolcher Entſpannung lieat, aibt dem Herzen neue Impulſe und Hoffnungen, es bereichert und verjüngt. Nun iſt nur die Frage, ob wir uns in dieſer Weiſe zu entſpan⸗ nen verſtehen, oder ob wir zu denen gehören. die in ihrem Urlaub auf ſolche Geſichtspunkte ſo gut wie gar nicht achten. Jeder iſt ſich gewiß ſelbſt der Nächſte, aber ſollte es für die allermeiſten Normal⸗ menſchen nicht doch wichtia werden können, daß ihnen vor ibrem Urlaub klargemacht wird. was ſie mit ihren freien Tagen können und ſollen? Wäre es nicht ratſam. wenn im Sinne der Volksgeſund⸗ heit mehr noch als bisher Beratunasſtellen beſtünden. die nicht nur billige theoretiſche Weiſungen gäben. was man tun oder laſſen ſollte, ſondern auch Aufenthaltsorte vermitteln. wo jeder auf Wunſch preiswert in angenehmer Lage ſinngemüß ſeinen Urlaub verbringen kann? Vielen würden ſie ſehr gelegen kommen, zumal wenn der Staat und die Arbeitgeber⸗ und Arbeit⸗ nehmer⸗Verbände hier Hand in Hand aingen. Der Wert davon wäre nicht fragwürdiger als von manchem, das wir heute zur Hebunag der Volkskraft tun. Schaffen wir alſo Urlaubsämter! H. W. „Aufhebung des Sichtvermerkzwanges. In Fortſetzung des ſeit längerer Jeit begonnenen Abbaues der Pagßvorſchriften beabſichtigt die Reichsregierung, den Sichtvermerkszwang Großer Grenzverkehr) im Verhältnis zu den Staaten aufzuheben, die ihrerſeits für deutſche Reichsangehörige den Sichtvermerk nicht fordern. Da ſich hierzu leider noch keine weiteren Staaten entſchloſſen haben, iſt von der Reichsregierung bisher der Sichtvermerk nur für die Staatsange⸗ hörigen von Danzig, Kuba, Haiti, Panama und der Dominikaniſchen Republik aufgehoben worden. Wir werden alſo künftighin mit weniger Scherereien nach Haiti reiſen können, als in die Schweiz und umgekehrt. »Starkes Anſchwellen des Reiſeverkehrs aus Norddeutſchland. Der mit dem Monat Juli, der in Norddeutſchland den Ferienanfang bringt, zu erwartende Zuſtrom im Reiſeverkehr nach Süden hat über die badiſchen Hauptſtrecken bereits mit ſtarker Zunahme der Zugsbeſetzung ſich eingeſtellt. Die volle Be⸗ ſetzung der Schnellzüge von Mitteldeutſchland und Norddeutſchland wie aus Leipzig und Berlin und von der See aus Hamburg und Bremen und vom Rheinland her hat bereits als Folge gehabt, daß die Schnellzüge bis auf die zuläſſige Achſenzahl verſtärkt und für den näheren Verkehr mit Sonderwagen verſehen ſind, weil der Fern⸗ verkehr die meiſten Plätze für ſich beanſprucht. Erfreulich für die Kaſſen der Reichsbahn iſt dabei die Beobachtung, daß nunmehr auch die Polſterklaſſen, die bisher ſo gut wie unwirtſchaftlich mitgeführt wurden, ſich eines beſſeren Zuſpruches erfreuen. Sowohl die Schnellzüge, die dem Rheintal nach Baſel folgen, wie auch die, die in Offenburg über die badiſche Schwarzwaldbahn zum Bodenſee führen, weiſen die erwähnte gute Beſetzungsziffern auf. * Sorge für das Kleinkind. Für die Ernährung und Pflege des Säuglings und des Kleinkindes hat das Kaiſerin⸗Auguſte⸗Viktoria⸗ Haus in Charlottenburg ein Merkblatt für das ganze Jahr auf⸗ geſtellt. Mutter, ſtille Dein Kindl heißt es darin. Dies iſt Deine heiligſte Mutterpflicht! Du gibſt damit Deinem Kinde die Grund⸗ lage zum Gedeihen und die größte Widerſtandfähigkeit gegen krank⸗ hafte Störungen. Faſt jede Mutter kann ſtillen. Warte ruhig ab, wenn in den erſten Tagen nicht reichlich Milch vorhanden iſt. Be⸗ harrlichkeit wird Dich faſt immer zum Ziele führen. Nachts laſſe es ſchlafen. Stille möglichſt—9 Monate lang. Du darfſt wäh⸗ rend der Stillzeit eſſen und trinken, was Dir ſchmeckt und bekommt. mit Ausnahme von aufregenden und alkoholiſchen Getränken. Nie⸗ mals darfſt Du abſetzen oder zufüttern, ohne Arzt oder Fürſorgeſtelle zu fragen. Keinesfalls darfſt Du im Sommer abſtillen. und Hauptproben unter Leitung von Fritz Buſch mitwirken. Die⸗ ſer wird außerdem in Vertretung Furtwänglers drei weitere Ge⸗ wandhauskonzerte mit dem Gewandhausorcheſter leiten. Mit die⸗ ſen Zuſtänden ſind weite Leipziger Kreiſe nicht einverſtanden. Die Einſchränkung des Wirkens Furtwänglers war freilich nicht zu vermeiden; denn anſcheinend ſtand die Direktion vor der Wahl, ob ſie ſich damit einverſtanden erklären oder auf ſeine fernere Tätigkeit verzichten ſolle.(Arthur Nikiſch hat ſich in den 22 Kon⸗ zerten eines Winters höchſtens zweimal durch andere Dirigenten vertreten laſſen; doch mag zu Furtwänglers Entſchuldigung dienen, daß die Zeiten ſeitdem ganz anders geworden ſind.) Dagegen iſt die durch Ratsbeſchluß hervorgerufene Beſchränkung der Zahl der vom Gewandhaus⸗(Städt.) Orcheſter geleiſteten Konzerte nicht ſo ohne weiteres zu entſchuldigen. Gewiß wird es ganz anregend ſein, auch einmal die Wirkung eines anderen Orcheſters in dem akuſtiſch ausgezeichneten Gewandhausſaale mit der des Haus⸗ orcheſters zu vergleichen, aber Gaſtſpiele fremder Orcheſter zu einem Dauerzuſtand zu machen, verſtößt gegen alle Sitte und Ueberlieferung des Inſtitutes. Gewiß wird auch eine Einrichtung wie das Gewandhaus im Laufe der Jahrzehnte gewiſſen Aende⸗ rungen unterliegen müſſen, aber nur, wenn ſie dringend nötig ſind. Nun iſt ja nicht daran zu zweifeln, daß ſich das Städt. Orcheſter beſonders infolge von Einziehung einer ganzen Anzahl von Mitgliederſtellen während der Inflation mit Arbeit überlaſtet finden mußte, aber gerade in dieſen Tagen— freilich erſt nach dem Beſchluſſe der Arbeitsbeſchränkung in Gewandhauſe— hat der Rat der Stadt Leipzig glücklicherweiſe die Neubeſetzung jener Stellen wieder genehmigt. Es ſei dahingeſtellt, ob ſich die erſte Maßnahme auch durch die außergewöhnliche Probenanzahl, die Generalmuſik⸗ direktor Brecher für ſeine Einſtudierungen in der Oper beanſprucht, als notwendig erwieſen hat. Sollte das der Fall ſein, ſo müßte auch hierin Rat geſchafft werden.—n— Literatur *Joſef Maria Frant: Unus Multorum. Verlag J. H. W. Dietz Nachf. Berlin— Einer von vielen— vielen Selbſtmördern nämlich, die aus materieller Not in den Tod gehen. Eine von den vielen— vielen Anklagen nämlich gegen die Geſellſchaft, die ihre junge Intelligenz verhungern läßt. Alſo ein Spätling, dieſes Buch, aus den Zeiten des Naturalismus. Es iſt Leidenſchaft in dieſem Buch, aber nur die des Anklägers, nicht die eines Dichters. De Schilderung, ſtiliſtiſch nicht ohne Gewandtheit, bedient ſich aller Cliches aus dem antikapitaliſtiſchen Arſenal in faſt kindlicher Weiſe. Die Iluſtrationen durch Karl Holtz gehören ebenfalls dahin. Partei⸗ literatur. 8. Mitteln verſuchen, ſich ihren ſtaatspolitiſchen Verpflichtungen zu ent⸗ anwärter entrollt. eine Entſchließung an, in der u. a. folgende Forderungen erhoben Aft, iſt die wirtſchaftliche Exiſtenz der Verſorgungsanwärter und ſfen ſicherzuſtellen. anwärtern mindeſtens ſein letztes Dienſteinkommen zu gewähr⸗ Reviſion des Beſoldungsgeſetzes iſt ungeſäumt vorzunehmen, damit der Waſſerleitung in einer ganz geringen Tiefe von nur etwa 60 Zentimeter zwei vollſtändigemenſchliche Skelette zu Tage gefördert, die allem Anſchein nach von noch ſtammen dürfen. Wie es ſcheint, ſind die Leichen ohne Sarg in die die Aufführung ſtattfand, hat zwar ſchon viele Theaterſtücke ge⸗ etwa fünfjähriges Kind überfahren, als es über die Straße laufen 4. Seite. Nr. 310 Neue Mannhelmer Feitung dend⸗Nusgade) „mitkwoch, den 8. Jull 1928 Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Zum Oberbürgermeiſter der Stadt Braunſchweig wurde Dr. Trautmann, zurzeit Oberbürgermeiſter der Stadt Frank⸗ 5 5 a.., gewählt. Dr. Trautmann iſt durch ſeine organiſatoriſche Er war ätigkeit für die National⸗Flugſpende bekannt geworden. im Reichsminiſterium des Innern tätig und bekleidet ſeit 1916 den Poſten des Oberbürgermeiſters der Stadt Frankfurt a. O. Neben der 15⸗Millionen⸗Dollaranleihe beabſichtigt die Stadt Berlin die Aufnahme zweier Anleihen in Höhe von 45 und 60 Millionen, von denen die erſte zum Ausbau der neuen Nordſüdbahn, die andere zur Errichtung des Elektrizitätswerks Ober⸗ ſpree verwandt werden ſoll. Für beide Anleihen iſt die Genehmi⸗ gung der Staatsbehörden erforderlich. Die Ausgabebedingungen der Anleihen ſind noch nicht feſtgeſetzt, wahrſcheinlich ſollen ſie zur Zeichnung im Inland aufgelegt werden. Ein kommunaler Zweckverband im Ruhrgebier. Wie wir erfahren, beabſichtigen die Städte Eſſen, Gelſenkirchen, Bo⸗ chum und Dortmund die Bildung einer Arbeitsgemeinſchaft zur beſſeren Löſung brennender kommunaler Entwicklungsfragen, inſon⸗ derheit zur wirkſameren Vertretung gegenüber den organiſierten Kreisverbänden. Tagungen Reichslagung des Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten Der 28. Bundestag des Reichsbundes der Zivildienſtberechtigten fand am 25. bis 27. Juni in München ſtatt und erreichte mit einer großen öffentlichen Verſammlung am Sonntag den 28. Juni ſeinen Höhepunkt. Als Ergebnis der dreitägigen Verhandlungen kann feſt⸗ geſtellt werden, daß allmählich der Gefamtheit des deutſchen Volkes die Zuſammenhänge deutlich werden, die zwiſchen einer geregelten Zivilverſorgung und dem Aufbau und der Erhaltung der Wehrmacht und der Schußpolizeien beſtehen. Die Grundgedanken und die Richtlinien über die Zivilverſorgung kamen in dem großangelegten Referat des Konteradmirals a. D. Brünninghaus zum Aus⸗ druck. Es wurde von ihm ſowohl die geſchichtliche Entwickelung der eee beleuchtet als auch der Nachweis geführt, daß ohne Zivilperſorgung der für den Eintritt in die Wehrmacht notwendige Anreiz fehlt. Als Zivilverſorgung kann ſowohl nach den geſchicht⸗ lichen Ergebniſſen als auch nach den heutigen Verhältniſſen nur die Anſtellung als Beamter angeſehen werden. Die Verſuche ausge⸗ ſchiedener Soldaten in den ſogenannten freien Berufen müſſen ſchei⸗ tern, weil mit dieſer Ausſicht kein genügender Anreiz zum Eintritt in die Wehr⸗ und Schutzſyſteme des Staates geboten werden kann. Wenn man nach den grundſätzlichen Ausführungen des Haupt⸗ redners die nachfolgenden Redner der Verbände Bayern, Württem⸗ berg, Baden und Heſſen das Reichsbundes hörte, mußte man ullerdings zu der Ueberzeugung kommen, daß das Reich insbeſondere aber auch die ſüddeutſchen Länder in Erfüllung der Zivilverſorgung bisher nicht ihre Pflicht getan zum Teil ſogar kläglich verſagt haben. Nach den Ausführungen dieſer Redner ſcheint es tatſächlich ſo, als ob vor allen Dingen auch die Gemeinden eine ſchwere Schuld auf ſich laden, dadurch, daß ſie der Zivilverſorgung nicht nur kein Verſtändnis entgegenbringen, ſondern zum Teil ſogar mit allen ziehen. Es wurden erſchütternde Bilder der Not der Verſorgungs⸗ Es iſt tatſächlich ein unerträglicher Zuſtand, wenn Verſorgungsanwärter, die ſich einen Anſpruch auf Anſtellung im Staatsdienſt durch lange Staatsdienſtzeit erworben haben, nach 12, 15 und mehr Staatsdienſtjahren als Hafenarbeiter, Schiffsent⸗ lader, Erdarbeiter uſw. ihr täglich Brot verdienen mußten. Man agt„Arbeit ſchändet nicht und wir wollen gerne arbeiten, aber um olche Stellen in der freien Wirtſchaft auszufüllen, braucht man nicht erſt 12 Jahre Soldat zu ſein“. Die Verſammlung nahm ſchließlich werden: Den Inhabern eines Verſorgungsſcheines im Sinne des 8 1 der iſt ein Anſpruch auf eine Beamtenſtelle zu geben. Zur Erreichung dieſes Zieles ſind die Stellen des öffentlichen Dienſtes den Verſorgungsanwärtern in einem entſprechenden'm⸗ fang vorzubehalten. Solange die Ueberführung in den Zivildienſt nicht durchgeführt amilien durch Gewährung von Uebergangsgebührniſſen Bei der Uebernahme in den Zivildienſt iſt den Verſorgungs⸗ leiſten. Der Anwärter iſt ſogleich nach Ablauf der Probedienſtleiſtung und Ablegung der Fachprüfung planmäßig anzuſtellen. Die Militärdienſtzeit Bes in erhöhtem ihrer Bedeutung ent⸗ ſprechenden Maße auf das Beſoldungsdienſtalter angerechnet werden. Die der Beamtenſchaft bereits für das Jahr 1923 zugeſagte die hervorgetretenen Härten, die beſonders die Verſorgungsanwärter — beſeitigt werden. Von der künftigen Beſoldungsordnung wird größere ſoziale Rückſicht erwartet. Nus dem Lande „ Doſſenheim b. Heidelberg, 7. Juli. Hier wurde beim Graben jungen Menſchen Erde gebettet worden, denn Spuren von Holzteilen waren nicht zu finden Das Sonderbare aber iſt die ganz geringe Ttiefe, in der die Skelette gefunden wurden. . Bretten, 6. Juli. Die Feier des 20jährigen Beſtehens des hieſigen evangeliſchen Jugendbundes, der dem Bund deutſcher Jugendvereine angeſchloſſen iſt, am Sonntag verlief in derſelben würdigen Weiſe, wie vor vierzehn Tagen der Jugendſonntag. Bei dem Feſtgottesdienſt am Vormittag hielt Pfarrer Bürck⸗Karlsruhe die Feſtpredigt; ſeine tiefen Worte klangen in den Herzen der Teilnehmer wie Glockengeläute. Die Beteiligung von auswärtigen Vereinen zeigte ſich deutlich bei dem Feſtzug am Nachmittag; es mögen etwa 500 Bundesfreunde geweſen ſein. feier⸗ lichen Feſtakt am Abend führten Mitglieder der Pforzheimer ugendbünde das Gudrun⸗Spiel auf, das von dem Pforzheimer tadtvikar Adolf Becker bearbeitet wurde. Die Schauſpieler ſpiel⸗ ten aber nicht allein Schau, ſondern waren offenbar mit Leib und Seele bei dem gehaltvollen Stück. Die„Stadt Pforzheim“, wo fehen; aber ob wohl eines beſſer? L. Sulzfeld, 7. Juli. Von einem Radfahrer wurde hier ein wollte. Da das Kind erheblich verletzt wurde und längere Zeit ohnmächtig blieb, kann nicht genug vor den jugendlichen Radfahrern gewarnt werden, die die Straße zum Tummelplatz ihrer Künſte machen. 755 *Karlsruhe, 7. Juli. Geſtern nachmittag wurde ein 14 Jahre alter Kaufmannslehrling aus Bulach mit ſeinem auf der Ettlingerſtraße bei der Kriegsſtraße von einem Perſonenkraftwagen zu Boden geworfen und überfahren. Er trug erhebliche Verletzun⸗ gen davon. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt.— In einem Stallgebäude in der Südſtadt wurde geſtern abend ein led. Fuhr⸗ mann von hier beim Füttern einer Kuh, von dieſer an die Wand gebrückt und trug eine Rippenquetſchung davon.— 12 Landwirte bezw. Landwirtsehefrauen aus Jöhlingen gelangten zur Angeige, weil ſie gewäſſerte Milch an die Milchhammelſtelle in Jöhlingen Aus der Pfalz Speyer, 7. Juli. Der Kreisverband pfälziſcher Friſeurinnungen hielt am Sonntag und Montag hier ſeinen 8. Verbandstag ab, mit dem das 40 jährige Jubiläum der hieſigen Innung verbunden war. Die gut beſuchte Tagung wurde mit einer fach⸗ gewerblichen und Warenausſtellung im Städtiſchen Saalbau durch den Vorſitzenden des Kreisverbandes Chr. Meyer eingeleitet. Am nachmittag begannen die beruflichen Verhandlungen, mit denen auch der Montag ausgefüllt wurde. Unterbrochen wurden ſie durch mehrere gut gelungene Veranſtaltungen, unter denen ein Schau⸗ friſteren von 24 Damen(vom Rokoko bis zum Bubikopf) den Glanz⸗ punkt bildeten. Die Feſtrede hielt Archivrat Dr. Pfeiffer, der die Geſchichte der pfälziſchen Friſeurinnungen ſchilderte und in humorgewürzter Rede die Bedeutung des Berufs für das öffent⸗ liche Leben ſchilderte. An dem am Abend veranſtalteten Feſtbankett nahmen als Vertreter der Regierung der Pfalz Oberregierungsrat Dr. Poeverlein und als Vertreter der Stadt Speyer Bür⸗ germeiſter Stützel teil. Eine Reihe von prächtigen Bühnenbildern zeigte die Geſchichte der Mode vom Rokoko bis zur Gegenwart. Das reichhaltige Programm brachte weiter eine Damenmodenſchau des Speyerers Damenſchneidergewerbes, die Ehrung der langjährigen Innungsmitglieder, Geſangs⸗ und Muſikvorträge und turneri che Darbietungen. :: Ixheim. 7. Juli. Als ſich am Samstag früh ein Mädchen von hbier zur Arbeit begeben wollte. wurde es in der Nähe des Wolfloches von einem in den 40er Jahren ſtehenden Mann überfallen, der ein Sittlichkeitsverbrechen zu verüben ſuchte. Als ſich das Mädchen ener⸗ aiſch zur Wehr ſetzte und dem Wüſtling Kratzwunden beibrachte, drohte dieſer mit einem großen Metzgermeſſer. Bei der verzweifel⸗ ten Abwehr erlitt das Mädchen eine tiefe Schnittwunde in der Hand⸗ fläche. Auf die Hilferufe der Ueberfallenen ließ der Wüſtling endlich von ſeinem Opfer ab und entfloh. Leider entkam der Unhold. X Landau, 7. Juli. Bei den am Sonntag anläßlich des Bauern⸗ tages veranſtalteten Pferderennen ereianete ſich ein bedauer⸗ licher Unalücksfall mit tödlichem Ausgang. Bei dem Erſtlingsrennen brach unweit vom Ziel eines der geſtarteten Pferde aus. Im Publikum entſtand eine aroße Panik. Der etwa 60 Jahre alte Landwirt Matthäus Adam von hier konnte ſich leider nicht mehr rechtzeitig in Sicherheit bringen und wurde von dem ſtürzen⸗ den Pferd zuſammengedrückt. Sofort bewußtlos, hatte der Mann innere Verletzungen erlitten, denen er eine Stunde ſpäter in ſeiner Wohnung erlegen iſt. :: Sarnſtall. 7. Juli. Am Sonntaag fand die Einwelhunga der auf dem Schinderkopf bei Sarnſtall neuerbauten Hütte des Vereins„Jung Pfalz“ ſtatt. Die unteren Räume beſtehen aus Küche, aroßem Aufenthalts⸗ und einem kleinen Nebenraum: über einer Stiege befinden ſich abaeteilt zwei Schlafräume und ein Auf⸗ bewahrunasraum für Decken uſw. und ganz oben iſt ein weiterer Schlafraum, der mittels Leiter erreicht wird. Die Schlafräume ſelbſt ſind mit Bettſtellen je zwei übereinander ausgeſtattet und mit Stroh⸗ ſäcken belegt. Die Feſtrede hielt der Vorſtand des Vereins. Profeſſor Dr. Münich aus Landau. *Pirmaſens, 6. Juli. Die Vorbereitungen zur Errichtung der Schuhfachſchule in Pirmaſens ſind in einer Beſprechung, an der eine Abordnung des bayeriſchen Kultusminiſteriums, Bau⸗ ſachverſtändige, Vertreter des Stadtrates und der Induſtrie ſowie der Direktor der Berufsfortbildungsſchule teilnahmen, ſoweit ge⸗ fördert worden, daß die Eröffnung der Schule, die eine Staats⸗ anſtalt werden ſoll, im Jahre 1927 ſtattfinden kann. Der Vertreter des Kultusminiſteriums nannte die Frage der Errichtung der Schuhfachſchule eine Kultur⸗ und Aufbaufrage, deren Aufgabe es iſt, Qualitätsarbeiter heranzubilden, zur Hebung der pfälziſchen Schuhinduſtrie. Das Kultusminiſterium hat ſich mit den von der Stadtverwaltung vorgelegten Vorſchlägen über Beſchaffenheit und Aufgaben der Anſtalt einverſtanden erklärt. Als Leiter der An⸗ ſtalt iſt eine Perſönlichkeit mit beſonderer techniſcher Begabung borgeſehen. Zunächſt werden außer dem Leiter noch vier Lehr⸗ kräfte angeſtellt, die nach Bedarf vermehrt werden können. Die Beſoldung der Lehrkräfte wird vom Staat übernommen. Bei In⸗ betriebnahme der Anſtalt rechnet man mit einer jährlichen Ge⸗ ſamtausgabe von etwa 60—70 000 Mark, denen Geſamteinnahmen bon etwa 25 000 Mark gegenüberſtehen. Die Regterung rechnet bei der Aufbringung der Mittel mit einer Beteiligung der Induſtrie, der Stadt und des Bezirkes Pirmaſens. Der Oberbürgermeiſter der Stadt, Geheimrat Strobel, dankte im Namen der Stadt⸗ berwaltung für das Entgegenkommen der Regierung in der Frage der Errichtung der Schuhfachſchule. Zur Ausarbeitung des Bau⸗ programms wurde ein kleiner Ausſchuß gewählt, der die Pläne im Einvernehmen mit der Regierung begutachten ſoll. Nachbargebiete * Lamperkheim, 7. Juli. Auf dem benachbarten Boxheimerhof wurde während eines nächtlichen ſchweren Gewitters ein dreiſter Diebſtahl verübt, indem dem Beſitzer des Hofes, Herrn Schudt, ein wertvolles Pferd aus dem Stalle heraus fortgeſchleppt wurde. Der jedenfalls ortskundige Gauner nahm dem Pferde im Stall die Hufeiſen herunter, um ſo ungehört davonkommen zu können. Man hat noch keinerlei Anhaltspunkie zur Erfaſſung der Täter. * Lampertheim. 7. Juli. Die Volkszählung brachte hier am 16. Juni folgenden Ergebnisſtand: Bei einer Geſamtbevölkerung von 11591 ſind männlich 5638 und weiblich 5953. Am 8. Oktober 1919 wohnten hier 10 911 Perſonen, und zwar 5231 männliche und 5680 2. 1 Statiſtik über Berufsaxten, ferner na onfeſſionen uſw. aufſtellen. Saarbrücken, 7. Juli. Ein ſchweres Verbrechen, das im Nov. v. Js. in der Blieskaſteler Gegend großes Aufſehen erregte, fand dieſer Tage vor dem hieſigen Schwürgerichte ſeine Sühne. Ange⸗ klagt war der Hüttenarbeiter Ludwig Barth aus Blickweiler wegen vorſätzlicher Tötung ſeiner Ehefrau. Um Selbſtmord vor⸗ zutäuſchen, hatte der Täter die Leiche ins Waſſer geworfen. Durch die Sachverſtändigen wurde jedoch einwandfrei erwieſen, daß der Tod nicht durch Ertrinken eingetreten ſein konnte. Mit Rückſicht auf die geiſtige Minderwertigkeit des Mörders erkannte das Gericht auf eine Zuchthausſtrafe von 12 Jahren und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. Die Un⸗ terſuchungshaft wird angerechnet. Sportliche Rundſchau Leichtathletik Leichtalhletiſche Wekkkämpfe in Sandhofen Bei den leichlathletiſchen Wettkämpfen in Sandhofen am Sonn⸗ tag wurden folgende Ergebniſſe erzielt: 50 Meter-Sauf Jugend 1911 und jünger: 1. Kempf, Karl, Sp. Vg. Sandhofen, 7 Sek. 2. Brinkert, M. T.., 795 Sek. 3. Northof, Guſtav, Phönix Mannheim.— 100 Meter⸗Cauf Jugend 07/08: 1. Ruſel, Konrad, M..G. 11,5 Sek. 2. Braun, Otto, M. T. G, 11,8 Sek. 3. Laiber, Hugo, Phönix Mannheim, 12,4 Sek. — 100 Meter-Sauf Jugend 09 /10: 1. Ihle, M. T.., 12,8 Sek. 2. Imberger, M. T.., 3 Sek. 3. Langbein,..R. Mannheim, 13,2 Sek.— 10 mal 200 Meter⸗Staffel quer durch Sandhofen: 1. Polizeiſportverein Mannheim 4,45 Min. 2. M..G. 15 Meter zurück. 3...R. Mannheim 50 Meter zurück.— Kugel⸗ ſtoßen: 1. Aſal, Polizei Mannheim, 11,37 Meter. 2. Sturm, M..G. 10,83 Meter. 3. Mang, Polizei Mannheim, 10,62 Meter.— 100 Meter⸗Cauf offen: 1. Wertheimer, M..G. 11,8 Sek. 2. Schmidt, Hans, Fortung Heddesheim, 12 Sek. 3. Kauer, Hermann, Fußballverein Speyer, 12,4 Sek.— 100 meter-Cauf Anfänger: 1. Wertheimer,..., 11,8 Sek. 2. Ruf, Bernhard, Polizei, 12 Sek. 3. Settmann, Oskar,..., 12,5 Sek.— 200 Meter offen: 1. Grundhöfer, M. T.., 25,2 Sek. 2. Mall, Edwin, Polizei ranz. M. T.., 57,4 Sek. 2. Marzenell, Alemannia Worms, 59,4.— abgeliefert haben. Neue Mannheimer Zeitung, G. m Verantwortlich für den volitiſchen Teil: für das Feuilleton: Dr. Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy gebiete, Gericht und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: 2. Zahn, Karl, M..., 4 Min. 44,5 Sek. 3. Fild, Max, Spielv. Sandhofen, 4 Min. 44,6 S.— 800 Meter⸗Oauf offen: 1. Schwan⸗ der, M..., 2 Min. 14,2 Sek. 2. Hößle, Arthur, Polizei Mann⸗ heim, 2 Min. 14,8 Sek. 3. Wetzel, Karl, Polizei Mannheim, 2 Min. 22 Sek.— 5000 Meter⸗Cauf offen: 1. Sack, M. T.., 17 Minuten 59 Sek. 2. Zahn, Karl, M. T.., 18 Min. 16 Sek. 3. Moos, Hans, Fortuna Heddesheim, 18 Min. 20 Sek.— Dreikampf Jugend: 1. Ruſch, M. T.., 123 Punkte. 2. Laiber, Hugo, Phönix Mannheim, 117 Punkte. 3. Maier, V. f. R. Mannheim, 115 Punkte.— Dreikampf offen: 1. Stulz, Auguſt, Polizei Mann⸗ Eugen, Sportv. Waldhof, 107 P.— Weitſprung offen: 1. Freff, Franz...., 6,05 Meter. 2. Stulz, Auguſt, Polizei Mannheim, 6,03 Meter. 3. Grundhöfer, M..., 5,95 Meter.— Speerwerfen: 1. Frank,..R. Mannheim, 43,80 Meter. 2. Aſal, Polizei Mhm., 42,60 Meter. 3. Ackermann, M. T.., 42,10 Meter.— 4 mal 100 Meker⸗Staffel Klaſſe A: 1. Polizeiſvortverein Mann⸗ heim 49 Sek. 2. Mannheimer Turngeſellſchafb 49,8 Sek. 3. Sport⸗ und Turnverein Mannheim⸗Waldhof 50 Sek.— 4 mal 100 Meter⸗ Staffel Klaſſe B: 1. Alemannia Worms 50 Sek. 2. Polizei⸗ ſportverein Mannheim 51 Sek. 3. Phönix Mannheim 51,6 Sek.— Schwedenſtaffel: 1. Verein für Raſenſpiele Mannheim 2 Min. 7 Sek. 2. Alemannia Worms 2 Min. 7,6 Sek 3. Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft 2 Min. 11 Sek.— Olnmpiſche Staffel: 1. Alemannia Worms 4 Min. 21 Sek. 2. Mannheimer Turn⸗ oeſellſchaft 4 Min. 29 Sek.— Fußballweitſtoß: 1. Staatsmann, Karl. Sp. Vg. Sandhofen, 56,60 Meter. 2. Grundhöfer, M. J.., 41,0 Meter— 50 Meler⸗Lauf über 32 Jahre: 1. Waaner, Phö⸗ nix Mannheim, 6,8 Sek. 2. Geller, Franz, Polizei, 7 Sek. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Um⸗ ſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und mediziniſcher Fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne e e werden nicht be⸗ antwortet. J. P. 1. Ja, 2. Nein, 3. Frage unverſtändlich. Kommen Sie auf der Redaktion vorbei. S. Rheinau. Ja. E. G. Mittelſtraße. klinik Heidelberg. J. Schu. Warten Sie das Aufwertungsgeſetz ab. L. Hau. Die ſoziale Frauenſchule L 3, 1 gibt Ihnen darüber Auskunft. K. Schr. Ja. M. G. 100. Wenden Sie ſich an einen Architekten. Jagdhund. Wenn Sie den Hund in Pflege haben, kann man von Ihnen keine Steuer erheben, da er ja nicht Ihr Eigentum iſt und von dem Beſitzer bereits verſteuert iſt. Erkundigen Sie ſich bei einem Rechtsanwalt. E. B. 20 000 Papiermark entſprachen am 18. Auguſt 1920 1798,71 Goldmark. H. St. Wenden Sie ſich an die Auskunftsſtelle des Finanzamtes. B. 100. Bei farbloſem Leder mit Benzin. J. Ku. Wird anteilmäßig von den Mietern getragen. A. Th. Wenden Sie ſich an den Verkehrsverein. A. R. Rh. 1. Erkundigen Sie ſich bei der Firma Benz, 2. Ge⸗ vühren richten ſich je nach der Leiſtung und Zahlungsfähigkeit. R. W. 2. Ja. K. K. Dies richtet ſich ganz nach Ihrem Mietvertrag. R. Hezſtr. Da das Aufwertungsgeſetz noch nicht angenommen iſt, können wir Ihnen auf Ihre Frage noch keine Auskunft gehen. F. B. 48. Wenden Sie ſich an eine Drogerie. Turff. erſtatter. Es iſt Vorſorge getroffen, in Zukunft lückenlos zu berich⸗ ten.— Im übrigen fragen wir, warum„anonym“? J. We. Laſſen Sie ſich beim Finanzamt die nötigen Unterlagen vorlegen. 5 Amerika. Rechtsauskunft gibt der Briefkaſten nicht. K. Er. hier. 3000 Papiermark entſprachen am 15. September 1921 114,67 Goldmark. FJ. B. hier. Warten Sie bis das Aufwertungsgeſetz erledigt iſt. G. Stein. Wie es mit der Zinszahlung wird, iſt noch nicht be⸗ ſtimmt, da ja das Aufwertungsgeſetz noch nicht erledigt iſt. Bei der Stadt 5 es eine unentgeltliche Rechtsauskunftsſtelle, wenden Sie ſich an dieſe. Frau E. G. Ja, wenn Sie eine Krankheit hatten, die für eine Univerſitätsklinik Intereſſe hat. E. St. Uu. 20. Es kommt darauf an, ob Stie ſich vorbehalten haben, daß kein Beſuch bleiben darf. Möblierte Zimmer können 5 jedoch muß das Ehepaar vorher andere Wohngelegen⸗ eit haben. Ph. E. Kirſchgartshauſen. Wir glauben nicht, daß die Ausſichten beſonders günſtig ſind. Wenden Sie ſich einmal an den Norddent⸗ ſchen Lloyd in Bremen. Frauenheim. Erkundigen Sie ſich im evangel. Bürgerhoſpital. L. M. 1925. Wenn nach dem Mietvertrag Ste nicht zur Aus⸗ führung der kleinen Reparaturen verpflichtet ſind, muß der Haus⸗ beſitzer die Sache machen laſſen. R.§. Mannheim. Die Abreſſe iſt uns nicht bekannt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛs morgens) Ja, wenden Sie ſich an die Univerſitäts⸗ Luft⸗[Tem⸗ n 0 25 2 See⸗ 2 Wind 8 2 böde n r er, eeee Wete 88 m um SKs Richt. Stärke S Wertiheim——————— Königſuh 563 766,0 12 20 12 NW leicht] heiter 13 Karlsruhe127 765,7 17 23 16 SW„ wolkig 8 Baden Baden 213 766,00 16 22 14 80„ halbbed. 4 Villingen 780 767,7 13 20 13 W* bedeckt 2 Feldberg. Holſ 1281 641.2 8 10 7 Nebel 4 Badenweiler[— 766,4 16 21 15— 2 Regen 4 St Blaſien!—— 15 18 12 ſtill leicht bedeckt 4 Höchenſchwd!— 680,61 131 16 99 4 8 1 noch nicht ein. Beſonders in Nordbaden brachten mehrere Regen⸗ fälle Nie derſchlagsmengen bis über 10 Liter pro Quadratmeter; Südbaden erhielt nur Mengen bis 4 Liter pro Quadratmeter. Die Mittagstemperaturen ſtiegen bis zu 23 Grad an. Nach Abzug der Druckſtörung über Skandinavien breitete ſich der hohe Druck nach Norden aus. Auf der Rückſeite des Tiefdruckgebiets dringen kühle, feuchte Polarluftmaſſen nach Süden vor. Es iſt daher auch in den nächſten Tagen noch mäßig warmes, wechſelnd bewölktes Wetter ohne erhebliche Niederſchläge zu erwarten. Vorausſichlliche Witterung für Donnerstag bis 12 Uhr nachts: Wechſelnd bewölkt, Temperaturen wenig verändert, höchſtens ver⸗ Druckerei Dr. Haas. ., Mannheim E 6. 2. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. In Vertr.: Kurt Fiſcher; Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Herausgeber, Drucker und Direktion: Ferdinand Heyme.— Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbar⸗ für Anzeigen: J Bernhardt. — Schuppenbildungen und den damit verbundenen 41* Hagrausfall behandalt nan am zweckmàssigsten mit 3 luxulin-Schuppen-Pumade Nvon F. Woln& Sohn, Karleruhe- Preis Mlk..25 und Mk..— die Dosech. 25 AUXKOLIN ae 25,6 Sek.— 400 Meter⸗Cauf offen: 1. Schwander, 500 Meter-Cauf offen: 1. Sack, Erich, M. T.., 4 Min. 37,8 Sek. heim, 130 Punkte. 2. Grundhöfer,.T.., 122 Punkte. 3. Kohl, Sie haben recht, die Schuld lag aber an unſ. Bericht⸗ Eine weſentliche Beſſerung der Wetterlage trat geſtern in Baden — .— Inc& nctr Aer . *„. aKn„ 5 Mittwoch, den 8. Juli 195 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) F. Seite. Ar. 310 Neue Mannheimer Jeitung Handelsblatt Proteſt gegen die 2/ proz. Aufwertung von Neubeſitz⸗Kriegsanleihe Wie uns aus Berlin gemeldet wird, herrſcht in Berliner Börſenkreiſen eine ſtarke Verſtimmung gegen die Beſchlüſſe des Aufwertungsausſchuſſes. Man hält den Kompromiß, den Neu⸗ beſitz von Kriegsanleihen mit nur 275 PpCt., anſtatt wie vor⸗ geſehen mit 5 pCt. aufzuwerten, für unmöglich. Auch verſtimmt der Beſchluß, daß die Trennung zwiſchen Alt⸗ und Neubeſitz auf⸗ recht erhalten werden ſollte. Der Berliner Börſenvorſtand befaßte ſich heute Vormittag mit den Beſchlüſſen des Aufwertungs⸗ ausſchuſſes und kam dabei zu dem Ergebnis, als Zeichen des Proteſtes den heutigen Börſenverkehr ausfallen zu laſſen. Wie aus dem Berliner Börſenbericht erſichtlich, haben die Beſucher der Börſe dieſe um 12 Uhr mittags verlaſſen. Von der Frankfurter Börſe, die heute ebenfalls ge⸗ ſchloſſen blieb, ging uns folgende, ähnlich lautende Mitteilung zu: Nachdem geſtern im Aufwertungsausſchuß des Reichstages ein Kompromißvorſchlag zur Annahme gelangt war, den Neubeſitz in Kriegsanleihen nur mit 277 pCt. aufzuwerten, ſtatt der bisher ins Auge gefaßten 5 pCt., hat der Börſenvorſtand im Einvernehmen mit dem Berliner Börſenvorſtand beſchloſſen, daß heute die hieſige und die Verliner Börſe zum Zeichen des Proteſtes gegen dieſen Antrag geſchloſſen bleibt. Dies trifft auch für die heutige Abendbörſe zu. Weiter wird uns vom Vorſtand der Mannheimer Effektenbörſe mitgeteilt, daß ebenfalls zum Zeichen des Proteſtes gegen die Beſchlüſſe des Aufwertungsausſchuſſes die Mannheimer Börſe heute geſchloſſen blieb. Dieſer Beſchluß ſei einſtimmig gefaßt und die Börſe um 3,30 Uhr ver⸗ laſſen worden. O Inkereſſengemeinſchaft im gokomolio- und Waggonbau Zwiſchen Krupp und Rheinmetall iſt zur beſſeren Aus⸗ nützung ihrer fabrikatoriſchen Einrichtungen und zur Erſparnis an Perſonal eine ee, auf dem Gebiet des Lokomotiv- und Waggonbaues abgeſchloſſen worden. Hierzu verlautet noch, daß dieſe Zuſammenlegung font darin beſtehen ſoll, daß der kaufmänniſche Betrieb und die Konſtruktionsbureaus vereinheitlicht werden, und zwar ſofort., Für ſpäterhin denkt man auch daran, die Betriebe zuſammenzulegen und durch ein gemein⸗ ſames Bauprogramm und durch Austauſch der Auf⸗ träge gegebenenfalls Betriebsſtillegungen zu verhüten und Er⸗ ſparniſſe zu machen. Der Vertrag ſelbſt beruht nicht auf irgend einer Verbindung des Aktienbeſitzes, ſondern ſtellt lediglich eine Vereinbarung dar, die durch die Neiche Quote der Werke in der Rohſtahlgemeinſchaft erleichtert iſt. Der Vertrag ſelbſt iſt auf unbeſtimmte Dauer abgeſchloſſen. R. Wolff.⸗G. in Magdeburg-Buckau Die.⸗V., in der ein Aktienkapital von 4802 160/ vertreten war, genehmigte den dividendenloſen Abſchluß für 1924 und ſtimmte dem Aufnahmevertrag der Grade Motorenwerke.⸗G. in Magdeburg zu. Für das ausſcheidende Aufſichtsratsmitglied Faber⸗ Mannheim wurde eine Wiederwahl nicht vorgenommen. Die Vorteile, die man ſowohl in wirtſchaftlicher wie finanzieller Hinſicht von der Verbindung mit der Firma Heinrich Lanz, Mann⸗ heim, erwartet hatte, haben ſich, wie die Verwaltung mitteilt, noch nicht verwirklichen laſſen. Die Hauptſchuld daran ſei den mißlichen wirtſchaftlichen Verhältniſſen zuzumeſſen. Die Verwal⸗ tung glaubt aber, daß die Hoffnungen in abſehbarer Zeit ſich :: Ludwig Ganz.-⸗G. in Mainz. Die wegen der Schulden⸗ abwicklung geführten Vergleichsverhandlungen wurden zu einem gewiſſen Abſchluß geführt. Es handelt ſich um die Auflöſung des ſeinerzeit für die Geſellſchaft gebildeten Stützungskonſortiums mit einem Stützungsbetrag von 60 000 Pfd. Sterl. Die Gläubiger⸗ banken der Ludwig Ganz.⸗G. laſſen von ihren Forderungen durchſchnittlich etwa 40 pCt. nach. Die Allgemeine elſäſſiſche Bank⸗ geſellſchaft wird nach dieſem Nachlaß befriedigt aus den Sicher⸗ heiten, die das Stützungskonſortium ſeinerzeit erhalten hat, und die zum Teil noch mobiliſtert werden. Für einen noch offenen Neſt⸗ betrag von 8000 Pfd. Sterl. wird ein neues Konſortium gebildet, das aus den bisherigen Konſorten ohne Generaldirektor Felix Ganz beſteht. Die Regelung der Forderungen der Ganz⸗Geſellſchaft und ihrem Generaldirektor Felix Ganz, die durch die Zahlungen um etwa 500 000 auf die Hälfte vermindert ſein dürfte, bleibt eine Frage, die noch zu klären iſt. : Marcus Berlé in Wiesbaden. Die angeſehene Bankfirma Marcus Berlé in Wiesbaden, die von der Deuͤtſchen Vereinsbank in Frankfurt a. M. kommanditiert war, hat ihre Zahlungen eingeſtellt. Sie zühlte zu den älteſten deutſchen Bankfirmen und hatte einen großen Kundenkreis, der ſich in früheren Jahren hauptfächlich aus reichen Privatkapitaliſten Süddeutſchlands zuſam⸗ menſetzte. Die Firma galt als erſtklaſſig. Die Inflation, durch die die Kundſchaft ſehr geſchwächt wurde, hat dem alten Bankhauſe, das in letzter Zeit allerdings ſchon an Bedeutung verloren hatte, den Todesſtoß verſetzt. :: Die Verhandlungen um eine Dollaranleihe der Stadt Köln mit der Bankengruppe Harriman and Lee und Higginſon u. Co. ſind abgebrochen und neue Verhandlungen mit der Blair⸗Gruppe eingeleitet worden, die u. a. auch für die Stadt Berlin eine Dollar⸗ anleihe vermittelt hat, von der allerdings nur 50 pCt. gezeichnet worden ſein ſollen. Angeblich ſoll die Blair⸗Gruppe günſtigere Bedingungen wie die andere Bankengruppe ſtellen. maßgebender Stelle erklärt, daß noch keine Nachricht über den Zeichnungserfolg der Anleihe(es verlautete bekanntlich, daß nur 50 pCt. gezeichnet ſeien) vorliege. Das Uebernahmekonſortium hat aber die Hälfte der Anleihe, 77= Millionen Dollar feſt garantiert, ſo daß in jedem Falle die Stadt Berlin von Mitte Juli ab über dieſen Vetrag verfügen kann. 2: Deulſche Fenſterglas.-⸗G., Berlin. Die Enttäuſchung der Aktionäre über den Dividendenausfall der Geſellſchaft an der Berliner Vörſe in einer Kursherabſetzung der ktien um 10 pct. auf 75 pCt. zum Ausdruck. Der letzte Kurs am 29. Juni d. J. war 85 pCt. Man hatte in Börſenkreiſen mit einer Dividenden⸗Ausſchüttung von mindeſtens 8 pCt. für 1924 gerechnet und in dieſer Erwartung den Kurs im vorigen Monat bis 92 pCt. in die Höhe geſetzt.— Im laufenden Jahre hat ſich der Geſchäftsgang im Vergleich mit den entſprechenden Monaten 1924 befriedigend geſtaltet. Hierbei iſt indeſſen zu berückſichtigen, daß im erſten Semeſter des Vorjahres der Abſatz infolge der ungünſti⸗ gen Konjunktur am Baumarkt ſtark nachgelaſſen hatte. :: Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und Antergrundbahnen (Hochbahngeſellſchaft) in Berlin. In dem bekannten Prozeß der Firma Ludwig Tillmann Bankgeſchäft in Berlin und der Stadt⸗ gemeinde Berlin gegen die Hochbahngeſellſchaft, der bekanntlich darauf abzielt, die durch.⸗V.⸗Beſchluß vom 21. Februar 1921 geſchaffenen 50 Mill. Schutzaktien als nichtig zu erklären, ſtand vor dem Landgericht I, nachdem der zum 15. Juni angeſetzte erſte Termin vertagt worden war, zum 6. Juli ein zweiter Termin an, in dem auch die Anfechtungsklage gegen die Beſchlüſſe der.⸗V. vom 23. Mai 1925 mit zur Verhandlung gelangen ſollte. Auch dieſer Termin fiel der Vertagung anheim. Der nächſte Termin findet Ende September ſtatt. 1·: Olavi Minen und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Berlin. Die Bilanzſitzung der Otavi Minen und Eiſenbahn⸗Geſellſchaft findet im Laufe dieſes Monats ſtatt, der Tag iſt noch nicht feſtgeſetzt. Die Dividende für das abgelaufene Geſchäftsjahr iſt aufmindeſtens 77% pCt.= 1% Sh. wie im Vorjahr zu ſchätzen, kann aber auch erfüllen werden. Der Geſchäftsgang habe ſich im laufenden Jahre gebeſſert. leicht mit 10 pCt.= 2 Sh. vorgeſchlagen werden. Antadhe Jerotenddchnpen derSadtgenelnat 21 Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. iuüuf den Monat Junt 1925 ſind zur Zab⸗ Geia fällig geworden: Vergnügungsſteuer, etränkeſteuer, Mieteinigungsamtsgebühren. eubnungsamtsgebühren, Tiefbauamtsgebüh⸗ tion Feuerverſicherungsgebühren, Desinfek⸗ bübegebühren, Wirtſchaftsſporteln. Bauge⸗ rich en, Grundbuchamtsgebühren, Ortsge⸗ ſpäteldbühren⸗ Wir erſuchen um Zahlung bis 1 eſtens 15. Juli 1925. Wer dieſe Friſt ver⸗ 5 mt, hat bie georonete Verſäumnisgebühr erwentrichten und die Zwangsvollſtreckung zu deb arten. Eine beſondere Mahnung eines In 25 einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zah⸗ rung iſt auf den bereits behändigten Forde⸗ 5 80 ttel zu leiſten. Schalterſtunden von —12 und.80—4 Uhr. Samstag von.80—. Stadtkaſſe 8 2, 4 erer Medznal- Agenene anllerdEbrerLene für Arzt, Apotheke Krankenhaus und Wochenhilfe Sterbegeld in Mm, Int uni Nun EKofiſen zu ermäüßigten Prelsen ——— 72 S112 Filiaſen ————— ——————————————————— —......—— Bei Bewegung im Freien ist eine Erfrischung mit 27¹ höchster Genuß! In erhitztem Zustand spendet ihr köstlicher Hauch herrliche Kühle, ihre wür⸗ rige Kraft neue Fähigkeiten bei Ermattung von Kõrperund Nerven. Man bediene sich Indes nur der ges. gesch. f(Blan-Gole — Seit 1792 in de der laden, Leegrades Cb 33 8 2: Aeber die Dollaranleihe der Skadt Berlin wird von Berliner d Börſenbeeichte Serliner Wertpapierbörſe Berlin, 8. Juli.(Drahtb.) Wegen des geſtrigen Beſchluſſes des Aufwertungsausſchuſſes, den Umtauſchſatz auf 275 pCt. herab⸗ zuſetzen, wovon hauptſächlich der neue Beſitz betroffen wird⸗ herrſchte im vorbörslichen Verkehr eine ſehr nervöſe Stimmung. die ſich hauptſächlich in Rückgängen für Anleihewerte äußerte, Kriegsanleihen wurden mit 0,330—0,320 gehandelt und ſtellten ſich ſpäter auf 0,340. Von 353 proz. preußiſchen Konſols waren Kurſa von 0,450—0,500 zu hören. Der befürchtete Kursſturz für Indu⸗ ſtriewerte iſt aber nicht eingetreten. Die genannten Kurſe bewegten ſich nur—2 pCt. unter den geſtrigen Schlußkurſen. Zu nennen ſind Harpener mit 108,50—109, Phönix mit 85,50—86,50, Gelſen⸗ kirchener mit 55,50 und Mannesmann mit 75. f Die bei Eröffnung der Börſe wie gewöhnlich zahlreich verg ſammelten Beſucher entfernten ſich nach 12 Uhz wieder, da infolge des Beſchluſſes des Börſenvorſtandes den amtliche Verkehr unterblieb. Berliner Deviſen 2 Amtüch] G. 7. 7.. 16. 8[B. 4 rp. Holland 168,19 169,81 voll 168,19 160.61 voll Buenos⸗Alres.092.696 6.894.898 5 Brliſſel. 19.50 10.43 19,36 19.40 3 Thriſtiania. 76.— 76.20 3 75,11 75,29 65 Danng 89.34 81.04 7 90.84 81,04 4 Ro Aagen 88,64 86,86 86.54 86,76 4 Liſſabon 20,675 20,725 7 20.775 20,825 0 Stockholm. 1124¹ 112.69 1 112.48 112,74 5 Helſingford. 10,559 10.899 5 10,.859 10,599 2 Itallen. 15,48 15,47 0 15.28 15,27 8 Londoen 20,891 20,443 20,389 20.441¹ 2 New⸗Dort.105.305.495.205 1 Pars 19,59 19.68 5 19.59 19,55 135 Schweiz 81,88 61,58 5 81.44 81.84 4 Spanien 60.92 61.08 + 61,92 61,08 8 Japann.716.720 8.716.72⁰0 2 Konſtantinopel..275 2,285 2,29.80 2 Rio de Janelro 054 056.454.450 4* Wien abg. 59,0574 59,1971 59,057 59,197 2 Resge. 12,436 12.476 5 12432 12,472 50 Jugoſlaplen.35.37 5.38.40 2 Jubapeſt 5,998.915 50.895 5,915 0 Sofſaa.00.04 5 3,5250 585. Athen.99.⁰¹ 5.99.0¹ 2 0 Schiffahrt Dampferbewegungen des Norddeutſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New York: D. Columbus am 2. 7. an New Horif D. Stuttgart am 5. 7. ab Cherbourg: D. Bremen am 6. 7. an Bremerhaven; D. Preſident Harding am 1. 7. ab New Dorkf D. Preſident Rooſevelt am 6. 7. an Bremerhaven. Bremen⸗ Baltis more: D. Hannover am 4. 7. ab Philadelphia; D. Hornfels am 5. 7. an Emden. Bremen⸗Cuba: D. Weſtfalen am 5. 7. an Ham⸗ burg. Bremen⸗Braſilien: D. Eiſenach am 5. 7. Pliſſingen Hane D. Minden am 3. 7. ab Maceio; D. Nienburg am 5. 7. an Hama burg. Bremen⸗La Plata: D. Crefeld am 5. 7. ab Madeira! D. Weſer am 3. 7. ab Bahia. Bremen⸗Auſtralien: D. Königsberg am 5. 7. Kapſtadt paſſ. nach Adelaide. Bremen⸗ Oſtaſien: D. Elber⸗ feld am 5. 7. an Genua; D. Deſſau am 2. 7. an Manila; D. Coblenz am 2. 7. ab Manila nach Singapore; D. Anhalt am 8. 08 Shanghai nach Moji; D. Fulda am 3. 7. ab Colombo nach Penang: D. Pfalz am 4. 7. an Antwerpen. Erholungsfahrten: D. Lützom am 3. 7. an Bremerhaven. 5.. ee, 4 ScHNETTDIENST für Passaglere und Fracht— mit den Dampfern HotsAri und Torkne . NANBURE EUSA-MERNIEe HavaNaA/ VERAN CRZ/ TAMͤFHCO +. PUERTO MEXICO Vorxügliche Einrichtungen erster Klasse(auch Staatszimmerfluchten), zweiter Klasse(Mittel- Aasse) und dritter Klasse, großer Speisesaal, 752 8 0 Nahere Auskunft über Pahrprelse und alle Einreſheiten erteilt 8 295 RBegelmäblger Passagler- und Frachtdienst 5 mit den Dampfern GakLleia/ RUGHIZͤ/ TEUroenia 65 129 [HMaNHBURE 107 WESTINDIEBN . Ldacn okr og sraN rRNAD * AGuayna/ Pro. CAETLLO/ MURN= 121 CAO/ Pro. coLOMRIA/ CARTAGENA 125 CRISTOBAL./ PORT LIMON/ RFTO. BARRIOS/ LIVINGSTON 17 VorxüglicheEinrichtungen erster Klasse(Staats· 0 ee e——— dritte Klasse mit 5 Schlafkammern von 2 bis 8 Betten, großer Speise⸗ 7 aal, Rauchzimmer, Damenzimmer J Hansuna-AMERIKATLIRiE Hamburt Alsterdamm 23 und deren Vertreter in: Heidelberg, Hugo Reihel 1. Fa. Gebr. Trau Nachiig., Brückenstr. 8, Ludwigs- hafen, Carl Kohier, Kaiser Wilhelmstr. 31, Speyer. 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Parfümerſen Dis kKölnisch Wasser-Seife ꝶ πs Kölnisch Wasser- Badesalz geben wir fuhrenweiſe ab zu Tagespreiſen. 7086 Darlehnskasse Mheingönheim Telephon Ludwigshafen 3383. nehmen der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft wollen wir uns ſalsſchlägen unſerer Tage zu trotzen— und ſchließlich erhebt ſich Plaſtiſch dargeſtellten Bildwerke zu uns in beredter, eindrucksvoller iund aus Warm⸗ und Kaltblut⸗Zuchtgeſtüten in edelſter Form und Raſſe Tieflandsrinder.— Die Schafzucht war in den verſchiedenartig⸗ ſten Gruppen dargeſtellt, in den weißen Heideſchnucken und den 8. Seite. Nr. 310 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgade] Miktwoch, den 8. Juli 1925 Deutſche Agrikultur— Deutſche Technik; Deutſcher Bienenſleiß und Deutſcher Schöpfergeiſt“ Das iſt wohl die förmlich⸗prägnante Deviſe, die ſich ſo deutlich 5 5 Beſucher der 31. Wanderausſtellung der Deutſchen Landwirt⸗ chafts⸗Geſellſchaft in Stuttgart unwillkürlich aufdrängen mußte. Der deutſche Michel ſchläft nicht; er iſt reger in ſeiner Schaffens⸗ kraft als je, ſich bewußt, die uns von Kulturtyrannen angelegten Feſſeln zu ſprengen und zu beweiſen, daß das Mark des deutſchen Volksſtammes noch lange nicht faul iſt, trotz manch bedauerlicher Auswüchſe, die der Krieg mit ſeinen unheilvollen Folgezuſtänden gezeitigt hat. Beim nochmaligen Rückblick über das gewaltige Kulturunter⸗ nur einen letzten, aber dauernden Eindruck ſichern und im Sinne behalten, zu unſerem eigenen Nutz und Frommen, zur Wieder⸗ belebung unſerer Schaffensfreude und zur Aneiferung für unſere Generation! Typiſche Figuren ſtellen ſich uns vor Augen, wenn wir das mit deutſchem Fleiß beſtellte Rieſenterrain des„Cannſtatter⸗Waſen“ noch einmal im Geiſte überblicken: Die ſo trefflich charakteriſierte Hermes Bildſäule von Max von Eydt mit den Genien und Symbolen der Landwirtſchaft und Tech⸗ nik, dem eifrigen Vorkämpfer und Verfechter von„Pflug und Schraubſtock“; alles überragend zeigte ſich die Rieſengeſtalt des uSämann“, welcher auf dem Pavillon der Superphosphat⸗Induſtrie poſtiert wurde und in ſeinen wetterharten Geſichtszügen und nerv⸗ Paronte Armen ſo recht den Typ des unverdroſſen⸗befliſſenen Landwirts verkörperte, wie er im Schweiße ſeines Angeſichts dem Boden die Saat übergibt und die Früchte ſeiner Arbeit der Scholle abzuringen ſucht— ein Mahnwort und ſprechendes Bild für alle, welche nicht den Mut hatten und haben, den Stürmen und Schick⸗ moch im Hintergrunde die Pyramide des Kali⸗Syndikats, gewiſſer⸗ maßen ein Wahrzeichen dafür, daß unſere Arbeit und deren Früchte mach menſchlichen Begriffen, unvergänglich ſein und bleiben ſollen, Daß unſer kulturelles Schaffen und Leben Markſteine in die Ge⸗ ſchichte der Menſchheit ſetzen und bauen ſollen. So ſprachen die Sprache, die jedem Landwirt verſtändlich ſein möchte und ihn mit freiem, kühnem Blick der Zukunft mutig entgegenſehen laſſen ſolltel Die Ausſtellung ſelbſt gruppierte ſich ſo ſchön und ſyſtematiſch n 3 Hauptgruppen, welche in ausgeſuchteſtem Material in der Tier⸗ gruppe, in der Abteilung für landwirtſchaftliche Erzeugniſſe, Hilfs⸗ mittel und wiſſenſchaftliche Darſtellungen und ſchließlich in der Gruppe für Maſchinen und Geräte eine unerſchöpfliche Fülle von belehrendem Anſchauungsſtoff, Anregungen für die Praxis und um⸗ faſſende Verbeſſerungen und Vervollkommnungen dem Intereſſenten Fachmann gegeben und gezeigt haben. Da waren Pferde aus allen Gauen Deutſchlands zu ſehen, ausgeſuchte Tiefland⸗ und Höhen⸗Rinderſchläge, graubraunes Gebirgsvieh und einfarbige Höhenſchläge, mitteldeutſches Rotvieh, die herrlichen ſchwarzbunten Tieflandrinder und der rotbunte Typ der oſtfrieſiſcher Milchſchafen, in den Fleiſchwoll⸗ und Fleiſchſchafen und zwar eng⸗ liſch⸗iriſche Hamſhires, Oxfordſhires, Suffolk, wie deutſche weiß⸗ köpfige und ſchwarzköpfige Fleiſchſchafe, von den veredelten würt⸗ tembergiſchen Landſchafen, von den Leine⸗ und Rhönſchafen bis zu den Merino⸗Kammwollſchafen ſpaniſcher Abſtammung. Die Schweinezucht war in Muſterexemplaren der ver⸗ edelten Landſchweine, der weißen Edelſchweine, wie der Berkſh res repräſentiert, woran ſich ebenfalls die Züchtervereinigungen von Nord und Süd und Oſt und Weſt beteiligt hatten; wahre Koloſſe von Zuchtebern konnte man bei der am 20. Juni ſtattgefundenen Verſteigerung in Cannſtatt in Augenſchein nehmen— und das alles — rein deutſche Zuchtergebniſſe, ſtändige Beweiſe unſeres wieder gaufblühenden deutſchen Wirtſchaftslebens. In der Ziegen⸗Gruppe konnte man hauptſächlich weiße und bunte Saanenziegen ſehen, bei deren Beſchickung Württemberg Bayern, Baden und Heſſen am meiſten beteiligt waren. Die Geflügel⸗Ausſtellung, die Tauben und Hühner, Enten und Gänſe, Einzel⸗ und Zuchtſtämme umfaßte, wurde er⸗ weitert durch Darſtellung von Stallanlagen und Schauſtellung von Gegenſtänden zur Förderung der Geflügelzucht.— Auch die Kar⸗ nikel wurden in der Kleinvieh⸗Ausſtellung gebührend berückſichtigt und waren in teilweiſe wunderbaren Tierepemplaren vertreten. Die Fiſch⸗Halle bot ſchon infolge der muſtergültigen bechniſchen Anlage der Einzelbaſſins und ſtändigen Zuführung ſprudelnden Waſſers eine ſtaunenswerte Ueberraſchung für den Beſucher. Das Tiermaterial war gleichfalls ausgeſucht und zeigte die verſchiedenſten Variationen von Bach⸗ und Regenbogenforellen, Karpfen, Schleien, Hechte, Aale, wobei wiederum Bayern, Württemberg, Baden, Schleſien am meiſten intereſſiert waren und ein ſchönes Bild von der fortſchreitenden Fiſchzucht entwickelt haben. Wiſſenſchaftliche Tabellen und Präparate unterſtützten das Verſtändnis für die Fort⸗ ſchritte des geſamten Fiſchereiweſens. Auch ſämtliche Fiſchereige⸗ räte, von den einfachen Vexierangelhacken bis zu den gewaltigen Reuſſen, Netze und ſonſtige Geräte bekundeten gewiſſermaßen ſelbſt auf dieſem Gebiete das Weiterſchreiten der Technik. Das Bienenzelt wird dem Imker und Bienenfreunde allein eine erfreuliche Quelle zur Erweiterung fachmänniſcher Kenntniſſe und Anregung zur Nacheiferung gegeben haben. Da waren Bienenwohnungend älteſten Datums, vom ausgehöhlten Baumklotz, vom älteſten Bienenkorb bis zu den modernſten Bienenwohnungen zu ſehen, ein großartig angelegter Lehrbienenſtand der von der Württ. Landwirtſchaftskammer für Lehr⸗ und Verſuchszwecke ange⸗ kauft wurde. Honig, vom hellſten Lindenblüten⸗ bis zum dunkelſten Schwarzwald⸗Tannenhonig, Wachs in allen Farben und Reinheits⸗ graden, zahlreiche Geräte und Hilfsmittel für die Bienenwirtſchaft, vom Honigſchleuder⸗ bis zum Wachsſchmelzprozeß. perſönlich ge⸗ brauchte Gegenſtände und utzvorrichtungen für den Imker— alles in allem— eine ſpezifiſche Bildungsſtätte für den Bienen⸗ züchter!— nd bei alledem wurde auch Einer nicht vergeſſen, der das Eigentum des Landwirts bewacht, der ihn und ſeine Herde treu beſchützt, der Hun d. Eine eigene Gruppe ſtellte die„Hüte⸗ hunde“ dar, aus dem„Altdeutſchen“ und„Deutſchen“ Stamme der Schäferhunde, an deren Ausſtellung Württemberg, Sachſen und Thüringen ſich vorzüglich beteiligten. Und nun— von den Tieren zu den Pflanzen, von der Tier⸗ zucht zur Saat⸗ und Pflanzenzucht. Unverkennbar waren auch hier die Beſtrebungen der Züchter zu erſehen, die Verbeſſerung der deutſchen Saatzucht immer weiter zu geſtalten, die Saatfrucht zu veredeln und die Erträgniſſe zu ſteigern. Das bewieſen zur Genüge die reichhaltigſten Ausſtellungsprodukte von Pflanzen⸗ und Körner⸗ proben, von Rüben, Hack⸗ und Hülſenfrüchten, von Klee, Gras, Mais und Lupinen, alles erläutert und ergänzt durch reichhalt'g⸗wiſſen⸗ ſchaftliches und ſtatiſtiſches Material— Hackfrüchte und Rohſtoffe für das Gärungsgewerbe ſind beſonders berückſichtigt und dargeſtellt worden, darunter allein 99 Brau⸗ und Brenngerſtenproben und fünf Brauweizenproben. Flachs und Hanf(beſonders Siſal⸗Faſer) repräſentierten die Spinn⸗ und Gewebepflanzen; Garne und Gewebe in verſchieden⸗ Aus Seld und Garten Die 31. Wanderausſtellung der D. L. G. Von Ing. Chem. 5. A. Kirſch(Stuttgart) Erzeugniſſe. Auch die geſonderte Ausſtellung im Turmbau des Bauernvereins dürfen wir nicht vergeſſen, wo geradezu muſter⸗ gültige Fabrikate württembergiſcher Schafwolle ausgeſtellt waren. Von der reinen Wolle angefangen bis zur ſchwerſten Wolltuches müſſen wir mit großer Genugtuung anerkennen, daß wir auch auf dem Gebiete der Wollerzeugung und Verwertung gewaltige Fortſchritte erreicht haben und auf dieſe Weiſe uns immer mehr unabhängig und freier vom Ausland machen können. Die Tabakhalle wird für jeden Pflanzer und Raucher eine freudige Erinnerung ſein, und die Reichhaltigkeit an Ausſtellungs⸗ material von pfälziſchen, württembergiſchen und badiſchen Tabak⸗ ſorten bewies auch hier die Leiſtungsfähigkeit des landwirtſchaft⸗ lichen Tabakbaues und die Vervollkommnung auf dieſem Gebiete. Die beiden Tabakkoſthallen haben in ihren Erzeugniſſen aus deut⸗ ſchen Tabaken und Miſchtabaken gar manchen darüber belehren kön⸗ nen, daß das edle Kraut„Herba Nicotina“ auch auf heimiſchem Boden ſehr wohl zu gedeihen vermag und ſelbſt nach dieſer Rich⸗ tung die exotiſchen Fabrikate immer mehr verdrängt werden. Die Fortſchritte der Moor⸗ und Heidekultur haben die verſchiedenartigſten Felderzeugniſſe bewieſen, die von kultivierten Modren ſtammten, ganz abgeſehen von den ſo vielſeitig zu ver⸗ wertenden Nebenprodukten, wie Torfſtreu und Torfmull.— Gemüſe und Obſtbau wurde nicht nur in Friſchgemüſe und Friſchobſt repräſentiert, ſondern ebenſo reichhaltig in Form von Konſerven. In der Obſt⸗ und Schaumweinkoſthalle hatte man Gelegenheit, Er⸗ zeugniſſe des Wein⸗ wie des Obſtbaues, Traubenſchaumwein, Obſt⸗ ſchaumwein, Obſt⸗ und Beerenwein und Edelbranntwein zu koſten. Baden, Württemberg, Franken, die bayeriſche Pfalz, der Rheingau und die Nahe, die Moſel und die Saar lieferten ihre edelſten Pro⸗ dukte, um dem Genießer und Kenner darüber Aufſchluß zu geben, wie deutſcher Wein aus deutſchen Gauen auch welſche Getränke für uns erübrigt.— Eine weitere Koſthalle bot ſich bei den Mol⸗ kerei⸗Erzeugniſſen. Die von den Ausſtellungsrindern gemolkene Milch wurde in einer muſtergültigen Molkereianlage bei vorheriger Paſteuriſation und nachheriger Abkühlung behandelt und von der gewöhnlichen Trinkmilch bis zum Yoghurt aufbereitet und verab⸗ reicht. In der Käſe halle waren hunderte von Proben geſalzener und ungeſalzener Butter ausgeſtellt und faſt gegen 1000 Proben aller Arten von Hart⸗ und Weichkäſen. Rieſenlaibe von ſog. Emmen⸗ taler⸗Käſen, die ſämtlich deutſchen Sennereien entſtammten, über⸗ zeugten uns wieder von der Höhe der Entwicklung der deutſchen Molkerei⸗ und Käſereibetriebe. Ein intereſſante Sondergruppe bildeten zweifellos die„Dauer⸗ waren für In⸗ und Ausland“, hauptſächlich für den Schiffsbedarf berechnet, Fleiſchwaren, Molkerei⸗, Gemüſe⸗ und Obſt⸗Dauerwaren, Obſt⸗, Beeren⸗ und Traubenweine, Backwaren und Biere etc. um⸗ faßten, die an einer Prüfungsreiſe— Rund um Afrika— vom 10. Januar bis 15. April 1925 auf dem Dampfer„Uſambara“ der deutſchen Oſtafrikalinie konkurrierenden Produkte. Die Dauer⸗ waren ſind am 12. und 13. Mai auf ihre Beſchaffenheit geprüft worden und es konnten 278 Preiſe und 101 Anerkennungen ver⸗ liehen werden; Preiſe, die teils vom Reichsminiſterium für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft, vom bayr. Landwirtſchaftsminiſterium, wie vom Reichsverband der deutſchen Fleiſchwareninduſtrie Berlin und der deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft geſtiftet wurden. In dieſer Gruppe wurden auch die verſchiedenartigen Methoden und für Konſervierungsverfahren und»Einrichtungen vor⸗ geführt. Eine Abteilung für landwirtſchaftliche Nebengewerbe zeiate außer einer Brennerei auch Forſtpflanzen und das Modell einer automatiſchen Eſſiafabrik mit einer Sammlung von Rohmaterial zur Gſſigfabrikation und entſprechenden Endprodukten. Das Gebiet der Dünaemittel⸗Induſtrie wurde in aus⸗ aiebigſter Weiſe dargeſtellt in dem Rieſengebäude der Superphosphat⸗ induſtrie, in dem Pyramidenbau des Kaliſyndikats, in dem Land⸗ häuschen der Thomasmehlerzeuger und in dem Pavillon der Kalk⸗ düngemittelfabrikanten. in Anwendung und Wirkung ihre Erzeug⸗ niſſe, durch Darſtellung in den verſchiedenſten Formen und beſonders errichteten Anlagen: in der Erzeugnishalle waren außerdem noch eine große Anzahl ſpezifiſcher Düngemittel für Garten⸗ und Feldbau von den Ausſtellern dargeſtellt. Auch die Futtermittel⸗Induſtrie hatte die mannia⸗ faltiaſten Präparate ausgeſtellt von der Nährkraftmelaſſe bis zum Hundekuchen.— Eine für den Landwirt wie für den Weinbauer aleichwichtige Kategorie bildete die Abteilung für Pflanzenſchutz und Schädlingsbekämpfung. wobei u. a. auch die verſchiedenartiaſten Methoden von Getreide⸗Beiz⸗Verfahren, im neueren Sinne. nament⸗ lich die Trockenbeizverfahren entſprechend gewürdigt wurden.— Die Gruppe für Landeskultur. Vereins⸗ und Genoſſenſchafts⸗ Verſiche⸗ rungs⸗ und Unterrichtsweſen zeigt die reichhaltigen Sammlungen aus den Arbeitsgebieten der Zentralſtelle für die Landwirtſchaft in Stuttgart, der Landwirtſchaftskammern und der landwirtſchaftlichen Oraaniſationen, der württemberaiſchen landwirtſchafllichen Hochſchule in Hohenbeim, der Landesanſtalt für Pflanzenbau und Pflangen⸗ ſchutz in München, der Bioloaiſchen Reichsanſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft Berlin⸗Dahlem u. a. m. In der Schluß⸗Abteiluna: Lehrmittel und Literatur waren Fachſchriften, Bücher und ſonſtige Lehrmittel in großer Aus⸗ wahl ausgeſtellt.— Der Beſucher wird ſich rückerinnern und der Nichtbeſucher kann ſich aus dieſer reichhaltigen, kurz zuſammengefaß⸗ ten Zuſammenſtellung ſo ungefähr ein Bild machen, welch unerſchspf⸗ licher Stoff auch in dieſer zweiten Hauptabteilung gegeben war und welch außerordentlich anerkennenswertes Organiſationstalent allein von der„Deutſchen Landwirtſchafts⸗Geſellſchaft“ gefordert werden mußte, um eine derartige Ausſtellung in ſo allumfaſſender, muſter⸗ gültiger Weiſe verwirklichen zu können! In das Getriebe einer förmlichen Großinduſtrie⸗Kolonie verſetzte uns die dritte Hauptaruppe für Maſchinen und Geräte. Es war ein Rattern und Fauchen, ein Ziſchen und Pfeifen, als wenn allverfügbare Kräfte entfeſſelt worden wären. Und das alles: Die Induſtrie für die Landwirtſchaft, das harte Eiſen für die ergiebige Scholle. Sie paarten ſich hier und gehen Hand in Hand zum Nutzen und Wohle des deutſchen Volkes!— Nichts. was auch nur irgendwie für die Bearbeitung des Bodens in Frage kommen möchte, war da vergeſſen worden. Vom Großdamufpflug bis zur Spatenegge, von der motoriſch betriebenen Mähmaſchine bis zur Senſe.— Schon gleich beim Eintritt in das Ausſtellungsgelände pramate auf hohem Maſte ein alt⸗bekannter Name von autem deutſchem Klang. der auch über die Grenzen unſeres Vaterlandes reicht: Lanz, Mann⸗ heim“. Es wird heute kaum mehr ſelbſt einen Klein⸗Landwirt geben. dem nicht mit dieſem Worte der Name„Lanz⸗Bulldog“ in Erinnerung käme, jene Lokomobilen, welche ſich ſtationär wie be⸗ wealich, als Betriebs⸗ und Zuglokomobile ſo außerordentlich bewährt haben und allenthalben im Gebrauche ſind: ebenſo die Acker⸗Bull⸗ dogs und die Feldmotoren als ausgeſprochene Schwerölmotore, wie die Lanzſchen Motordreſchſätze. Die Lanzſchen Schwarzwaldwerke zeigten auch Klein⸗Kältemaſchinen. Eiserzeuaungs⸗ Kühl⸗ und Ge⸗ frieranlagen im Betriebe, die nicht nur außerordentlich proper aus⸗ geſtattet ſind, ſondern ebenſo einfach wie zuverläſſig arbeiten. Jedem aber. ohne Unterſchied ſeiner pekuniären Stellung als Landwirt. werden die Lanzſchen Zentrifugen und Separatoren bekannt ſein, da gerade auf dieſem Gebiete allen Verhältniſſen Rechnung getragen wurde. dem Großbetriebe in Form der Kraft⸗Zentrifugen, dem Klein⸗ landwirt durch die einfache billige Handmaſchine, durch die Kalt⸗ Entrahmer etc. Das ſind deutſche Werke. welche für die Landwirt⸗ ſchaft in ſegensreichſter Weiſe arbeiten! Und ſo gingen wir weiter im Ausſtellungsterrain und konnten ſten Formen und Darſtellungen, bis zum Bindfaden, zeigten uns die induſtrielle Verwertung dieſer urſprünglich landwirtſchaftlichen Gras⸗ und Getreide⸗Erntemaſchinen, Gras⸗, Binde⸗ und Getreide⸗ denrechen, Kartoffelkulturgeräte, Düngerſtreuer und andere mehr in den verſchiedenſten Ausfertigungen und Modellen wahrnehmen. Das Guß⸗ und Armaturenwerk Kaiſerslautern zeigte Jauche⸗ und Hofpumpen, Jauche⸗Verteiler, lagen und Hochdruckpumpen, wichtige Apparaturen für die geſamte Landwirtſchaft. Die Motorenwerke Mannheim.⸗G. ſtellten es ſich zur Aufgabe, die M. W. M. kompreſſorloſe Dieſelmotoren in ein⸗ facher Ausfertigung, ſpeziell zur eigenen Kraft⸗ und Lichterzeu⸗ gung für landwirtſchaftliche Betriebe, zu konſtruieren, wobet niedrigſter Brennſtoffverbrauch bei höchſter Arbeitsleiſtung, ſofor⸗ tige Betriebsbereitſchaft und unbedingte Betriebsſicherheit einen großen Teil der heutigen, hohen Wirtſchaftskoſten wieder einzu⸗ ſparen vermögen. In dem M. W. M⸗Motorenpferd lern⸗ ten wir die erſte Dieſel⸗Zugmaſchine(16 PS.) kennen, die die Vorzüglichkeit des Motors mit ſtarker Zugleiſtung verbindet. Wir haben weiter die verſchiedenſten Typen von Sä⸗ und Kunſtdünger⸗Streumaſchinen geſehen, die Schlüterpflüge und die Lanzberger Pflüge, die Kartoffel⸗ und Futterdämpfer, worunter namentlich die Buſchmann'ſchen Kartoffeldämpfer und Lupinen⸗Entbitterungs⸗Apparate erwähnens⸗ wert ſind infolge ihrer einfachen, praktiſchen Handhabung und Zu⸗ verläſſigkeit. Auch„Silos“⸗, Entſtäubungs⸗ und Sichtmaſchinen waren in verſchiedenſten Syſtemen ausgeſtellt, ſowie vollſtändig ausgebaute Förderanlagen für Groß⸗Betriebe. Der„Raupen⸗ ſchlepper“ als kleiner Motorpflug, der namentlich zum Ausroden von Baumſtümpfen zur Anwendung kommt und auch ſonſt mehrſeits in Anwendung gebracht wird, wie als Zugmotor auf weichem Ge⸗ lände und überhaupt auf unwirtlichem und gebirgigem Terrain, ſtellte zweifellos eine Neuerung dar, die für die Zukunft große wirtſchaftliche Erfolge verſpricht. Bei der Ueberfülle des Gebotenen wollen wir uns nur noch ſchließlich der Backnanger Suevia⸗Motor⸗ walze erinnern, welche durch ihren 4 Zylinder⸗Motor allen ähn⸗ lichen Typen überlegen ſein dürfte, in Bezug auf Wirtſchaftlich⸗ keit, Betriebsſicherheit und unbedingte Zuberläſſigkeit. Es liegt nicht im Rahmen der Sache, noch die einzelnen Klein⸗Werkzeuge, die in Maſſe für den landwirtſchaftlichen Betrieb ausgeſtellt waren, beſonders zu erwähnen. Es wurde ſo viel gebracht, daß jedem etwas geboten werden konnte und jeder befriedigt nach Hauſe ging von dieſer muſtergültigen Landwirtſchaftlichen Wanderaus⸗ ſtellung, die, nochmals betont, ein Markſtein ſein und bleiben möge für unſer ferneres Kulturleben und ſpeziell den im Berufe ſtehen⸗ den Landwirten zur nimmermüden Strebſamkeit aneifern möchte, zur Ausnützung und Uebertragung der ſo überreich gebotenen An⸗ regungen für die Berufspraxis, zum allgemeinen Nutzen der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft und in ſeinem ureigenſten Intereſſel Obſt⸗ Und Gartenbau Unſer Garten im Juli Von einem Fachmann Obſtgarten Stark verlauſte Triebe an Kirſch⸗, Pfirſich⸗ und Pflaumen⸗ abgeſchnitten und verbrannt. Bei Formobſtbäumen iſt das Ent⸗ ſpitzen und der Grünſchnitt auszuführen. Alle abfallenden Früchte ſind zu ſammeln und zu verbrennen oder dem Vieh zu verfüttern, da ſich in ihnen meiſtens Schädlinge befinden. Am Weinſpalier entſpitzt man zwei Blätter über der Frucht, während diejenigen Ruten, die im nächſten Jahr die Tragreben ergeben ſollen, über dem 10.—12. Blatt gebappt werden. Wo ein Leittrieb am Formbaum den anderen gegenüber viel zu ſtark wächſt, wird er entſpitzt. Obſt⸗ wildlinge veredelt man jetzt durch Okulation. Stark beladene Bäume ſtützen wir. Jetzt iſt es Zeit, Stecklinge von Johannis⸗ und Stackelbeeren zu machen. Ebenfalls merke man ſich jetzt ſchon die Formen und Sorten der Obſtbäume und Sträucher, von denen man im Herbſt beſtellen will; dabei berückſichtige man Wirtſchafts⸗ und Tafelobſt, Einmacheſorten, früh und ſpät reifende, ebenſo auch Lage, Klima und Boden und ziehe die in der engeren Umgebung be⸗ währten Sorten in erſter Linie vor. Die Süßäpfel ſind die ge⸗ eignetſten zum Dörren, während die ſäurehaltigen ſich beſſer für Geleebereitung eignen. Waſſertriebe und Wurzelſchößlinge an älteren Bäumen müſſen regelmäßig entfernt d. h. direkt an ihrer Entſtehungsſtelle weggeſchnitten werden. Wer in dieſem Jahr neue Erdbeerbeete anlegen will, ſollte die Senker nur von wirklich guten Sorten und geſunden Pflanzen nehmen und ſie jetzt noch bezeichnen. Abgeerntete ältere Johannis⸗ und Stachelbeerſträucher werden nach Bedarf ausgelichtet und an trüben Tagen gejaucht. Bei Himbeeren werden die abgetragenen Fruchtruten herausgeſchnitten und die dies⸗ jährigen Schoſſe auf—5 der kräftigſten ausgelichtet. Gemüſearten. Abgeerntete Beete werden mit Grünkohl, Endivien, Kohlrabi und Salat bepflanzt. Bei Schwarzwurzeln ſchneidet man die Blütenſtiele heraus. Von frühen Buſchbohnen, Peterſilie und Carotten kann noch eine Ausſgat gemacht werden, ebenſo von Endivien„Escariol“. Küchenkräuter wie Meliſſe, Salbei, Esdragon, Pimpinelle uſw. werden abgeſchnitten, gebündelt und auf dem Haus⸗ boden zum Trocknen aufgehängt. Rhabarber⸗ und Spargelbeete zeigen ſich für eine Düngung mit Jauche jetzt nach der Ernte ſehr dankbar durch reichen Ertrag im nächſten Jahr. Abgetragenes Erbſen⸗ und Kartoffelland eignet ſich beſonders gut für Erdbeeren als Nachfrucht. Von Erbſen und Bohnen, die zur Samengewinnung beſtimmt ſind, dürfen die erſten Schoten nicht gepflückt werden. Zum Nachdüngen leerer Beete iſt möglichſt nahr⸗ hafter Kompoſt oder verrotteter Miſt zu verwenden. Sauerampfer und Schnittlauch kann jetzt geteilt und verpflanzt werden. In der zweiten Hälfte des Monats ſät man bereits Spinot, Rapunzel und Winterrettig aus. An Kohlpflanzen müſſen die Eier der Kohlweißlinge und die bereits ausgebrochenen Raupen täglich abgeleſen uend vernichtet werden An Meerrettigpflanzen reibt man nach vorherigem Freilegen die Seitenwurzeln ab, damit die Stangen recht dick werden. Blumengarten Roſen ſind nach der Blüte kurz zurückzuſchneiden; dadurch wird kräftiger Trieb mit guter zweiter Blüte erzielt. Wer jetzt Roſen veredeln will, ſollte die Reiſer gleich nach dem Schneiden ent⸗ blättern, damit durch die Blätter nicht zu viel Feuchtigkeit ver⸗ dunſtet wird und das Holz einſchrumpft. Jetzt iſt es auch Zeit, Stecklinge von Fuchſien, Pelargonien, Topfnelken, Myoſotis, Roſen, Efeu, Hortenſien zu machen, wenn man ſolche vermehren will. Zur Ausſaat von Stiefmütterchen und Vergißmeinnicht, Bart⸗ und Sandnelken, ſowie von Malven, Silenen, Bellis, iſt es ebenfalls jetzt die beſte Zeit. Stauden, die verblüht haben und unſchön wir⸗ den, ſollten abgeſchnitten werden. ladiolen, Montbretien und ander Knollengewächſe verlan⸗ gen bei Trockenheit reichliche Bewäſſerung, wenn ſie Kiaße Blumen bringen ſollen. Wer Reſeda im Herbſt und Frühjahr blühend haben will, kann ſie jetzt in Töpfe ausſäen und ſpäter im Zimmer weiter behandeln, Hecken und Einfaſſungspflanzen müſſen jetzt geſchnitten werden; Roſen ſind nach der Blüte mit Jauche oder Hornſpähne⸗ Waſſer zu düngen. Blumen für Vaſen ſchneide man ſtets am frühen Morgen und ſtelle ſie ſofort in kaltes Waſſer. Lilien, Narziſſen und andere abgeblühte Zwiebelgewächſe werden, wenn ſie am falſchen Platz ſtehen und mangelhaft oder nicht geblüht haben, jetzt verpflanzt. Für den Garten im Allgemeinen muß neben Gießen und Hacken Ordnung und Reinlichkeit als oberſter Grundſatz gelten, denn gerade jetzt im Sommer ſoll er ſich im ſchönſten Kleide zeigen, wenn es gilt, als Viſitenkarte des Beſitzers ſich Achtung und Wert nach innen und außen zu verſchaffen. 2 mäher, Pferderechen, patentierte Heuwender bereinigt mit Schwa⸗ 0 Veranlwortlich: Franz Kircher — bäumen und ſolche, die von Monilia uſw. heingeſucht ſind, werden —— — mittwoch, den 8. Jul 1925 neue Mannhelmer Jeitung Rbend⸗ Rusgade). Seite. Nr. 310 Di Fl 5 Ti rfi N 5 3„Ich möchte Ihnen einen Vorſchlag machen, gnädiges Fräuleln: 725 Herr vom Gericht war bet mir und hat mir den Vorfall n Sie ittag ein Weil mit mir ieren zu ſe 55 0 88 * ict der Tinzerh Naſbd Jobmnhſgr: 2 eeee, eboen cddscg Roman von Hermann Weick„Sehr gernel reg „Ich werde Sie um halb drei Uhr ab! olen.“ Stockend ſagte ſie darauf: 1 8 Machdruck verboten.) 4 großen nur wenige Menſchen,„Ich konnte mir nicht denken, welches Intereſſe der Herr daran Eckerts Stimme ſchien in der Tänzerin eine Erinnerung geweckt als Klaus Ectert dorthin kam. Frohgefühl war in ihm, wie er es e könnte.. in dieſer Weiſe gegen mich vorzugehen.. Ich zu haben. Flüchtig ſah ſie zu ihm berbher: eit langem nicht mehr empfunden hatte. Unabläſſig blickten ſeine ſtand vor enem Nätſel. 1 55 gar nicht mehr?“ fragte Klaus. ugen zur Türe, durch die Magda eintreten mußte. 95 01 4. 7 We ee, 25—18 ie blieb ſtehen. in„Nun wollen wi⸗ Sache „Nun weiß 10 wer Sie ſind,“ antwortele ſie und reicte Klaus Egecf ſah. Peude ſtrahlte über ihr kindliches Antlitz, als ſie Klaus dernünftigeven Dingen redeni ecch freue mich ſehr über Ihr Kommenl. ſagte ſie herzuch. Er glauderke lüſtig darauf los, von dieſem und lepn in auez Diarf ich ein Stück Weges mit Ihmen gehen!“ faſegber ſchön eeſchten ſie heute Klaus Eceert. Ein lichtes Rot frohan, Spen dagdewundg Jopany an. die ſch ihm Beſiß ergef. „Bitte! Aber ich bin gleich zu Hauſel lag auf ihren Wangen. Ein dumkelblaues Gewand umſchloß die Immer wieder ſah er Magda Jovany an, die ſchön, jugendfriſch neden Die Nacht war ſtill und weich. Von den Bäumen, die die Straße ſchlanke, biegſame Geſtalt. Auf den Haaren ſaß eine kleine Mütze, ihm herſchritt. ſäumten, kam wie ein ſanftes Koſen frühlinghafter Duft. bie ihrem Ausſehen etwas Keckes, Knabenhaftes gab.„Werden wir nun öfters miteinander leleren gehen?! fragte er. „Es iſt wie neulich nachts, ſagte Klaus,„mur weiß ich heute,„icch ſchlage pnen eimen Pefuch des dagdhnnes ven ſehn⸗ e e Wer Die ſtadl Klaus,„da lernen Sie gleich ein Stück unſerer Umgebung kennen.“ 4 7 n Leiſe die Tänzerin darauf: 770 80„Es wird leider nur ein kurze Freude ſein. In zehn Tagen iſt iſe ſprach die Tänzerin darauf: Sie fuhren mit der Straßenbahn bis zum Waldanfang. Nach] mein hieſiges Engagement zu Ende, dann muß ich fort.“ — wiederſehenk 844 gelangten ſie zum Strom, der in weitem Bogen Frſchreckt ſah ſie Eckert an. .„ ederſehe ie Stadt umfloß. 2 8 „So bald llen Sie mich verlaſſen! „Nein. Doch hätte ich nicht erwartet, daß wir uns noch einmal Auf ſchmalem Pfade, der dicht am Waſter hinführte, gingen ſe 5 5i 75 53 Gir ben allhen Monnt Man Ich Weh 5 dahin. Mit dumpfem Rauſchen zog der Strom an ihnen vorüber. Hamburg verpflichtet.“ V Eckert erzählte ihr darauf, daß er ſie kürzlich im Wintergarten Steil ſtiegen zu beiden Seiten die bewaldeten Hügel empor. Trauer überſchattete beider Gedanken. 8 habe zanzen ſehen, und ſie ſofort wieder erkannt habe. Der Zauber der Natur ſenkte ſich in die Herzen der beiden Wan⸗ Magda ſagte: 05 1»„Ein hühbſcher Zufall! derer. Sie ſprachen nur wenig Mit vollen Zügen tranken ſie die„Künſtlerinnen meiner Art ſind wie Zugvögel, heute hier, morgen VVVEFEFVFTFCCCC des 5 da blieb ſtehen. ückt re Augen in die Runde.„Fühlen Sie ſich dabei glücklich?“ — Betroffenheit zu Klaus herüberſehen ließ. Ein leiſes Fragen„Wie ſchön 10 e ih 1 8h hude es bisher als ſelbſtverſtändlich hin⸗ 505„Die herrliche Umgebung macht mir unſere Stadt beſonders wert. genommen. wennſchon oftmals ſich in mir die Sehnſucht regte, einmak 9 2—2 Gleich aber ſagte ſie, während ſie einen weiten Platz betraten:[Wenn es mir drinnen zu eng wird, packe ich meinen Ruckſack und irgendwo bieiben zu dürfen, nicht immer weiter haſten zu müſſen.“ „Ich bin nun zu Hauſe. Ich wohne im Hotel Königshof. wandere hinaus.“„Wo iſt Ihre Heimat!“ Sie ſtanden vor dem impoſanten Gebäude.„Wer das kann!l“ Magda neigte das ſchmale Haupt. „Darf ich Sie wiederſehen?“ fragte Klaus Eckert.„Leider komme ich viel zu ſelten heraus. Das liegt an meinem„Ich bin ſeit der früheſten Kindheit elternlos. „Venn es Ihnen Freude macht, gerne. Ich bin meiſt zu Hauſe.“ Beruf. Jeitungsleute haben immer für andere Zeit, für ſich ſelbſt Mitleid mit ihr flutete über Eckert hin. Wie unbewußt griff er Eckert küßte zum Abſchied Wagda Jovanys Hand. aber nie! nach ihrer Hand, die ſie ihm ließ. Auf baldiges Wiederſehen! Magda war bei dieſen Worten ſtutzig geworden. Durch das Dundel der Bäume leuchtete ein rotes Dach. Sie ſtand ſchon unter dem Portal, als ein dunkles Lachen von„Sie arbeiten für eine Zeitung?„Sehen Sie jenes Haus? Es iſt unſer Ziel.“ Uhren Lippen kam.„Ich bin Chefredatteur der„Neueſten Nachrichten“. Sie ſaßen allein in dem gemütlichen Gaſtzimmer. Ein Mädchen „Wenn wir uns wiederſehen, müſſen Sie mir auch Ihren Namen Jäh blieb Magda ſtehen. Die Farbe war aus ihrem Geſicht ge⸗ brachte ihnen Kaffee und Kuchen. 2 nennen!“ wichen. Entzückt folgte Klaus dem anmutigen Spiel von Magdas Hän⸗ g. Mit ein paar Schritten war Klaus wieder bei ihr. Erſtaunt fragte Eckert: den, als ſie die Taſſen fülte und ihm die ſeine berüberrzichte. „Verzeihen Sie meine kinachtfamkettl Ich heiße Klaus Eckert!„Was iſt Ihnen?“ ̃„Wie ſchön ſind Siel“ drängte es ſich ihm auf die Lippen. „Klaus Eckert.“ Rache Magda Jovany und ſchien über etwas Sie lächelte gezwungen. Ihre Stimme zitterte, als ſie antwortete: Mit leiſem Vorwurf ſagte ſie darauf: 3 hachzuſtnnen.„Gute Nacht!“„Da waren Sie es, der meinetwegen kürzlich dieſe Unannehm⸗„Sie ſollen mir keine Komplimente machenl Sie nicht! . gwel Tag 100 8 5 e ee lichkeiten hatte.“ 70 15 7 95 2 1—— 75 was ich empfandl? e 154. ert Sehnſucht. Am Eckert lachte. ie reichte ihm die Ha⸗„ Frdtten, gegen Mittag, rief er im Hotel Königshof an.„Sie 85 85 den ſonderbaren Heiligen, der mir verbieten wollte,„Verzeihen Sie! Ich wollte Sie nicht kränken. ttrömte ihn, als er durchs Telephon Magda Jovanys Stimme hörte. über Sie gute Kritiken in der Zeitung zu bringen!“(Fortſetzung folgt.) 7* 5 8 Es ist eine Freude 0 0 „Herr nun lässest Du in Frieden 4 5 Deinen Diener zu Dir gehen, 5 Denn sein Auge hat hienieden, ß, Deinen Heiland noch gesehen?“., ,,, 1 9 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine —] äuede gute Frau, unsere freusorgende Mutter, Groß.. immer das Richtige zu schenken. Verschwenden Sie Ihr Geld ämutter, Schwiegermutter, Sehwesſer, Schwägerin und nicht fũr nutzliosen Tand. Ich biete Ihnen tausend Möglich- Tante, Frau keiten, Geschenke von bleibendem Werte zu machen. Beim silbernen Fingerhut angefangen, bis zum pompösen Besteck- El Se We 8 biete 177 1 95 5 jeder r. J. Kraut, Uhrmacher u. juwelier, Heidelbergerstrasse 6,3 gob. Schreck 4 und Breitestrasse I I, 3. S178 im Alter von 74 Jahren, wohlversehen mit den 4 JJJdGFͥVꝙATTCc Tröstungen unserer heiligen Religion, in ein besseres, Jenseits abzurufen. 1 7 5 4 Mannheim(Trauerhaus Kaiserring 24) den 8. Juli 1925. In tiefer Trauer: Elartee, Weid W. Cronberger Nachf., sabe e 2 S=1 Gcorg Kulbach und Frau Lina geb. Weiß inhaber Ferd. Pähge rpr Krast und Frau Emima beb. Wel 2 gegr. 1842 l August Matzke und Frau Anna geb. Weiß, Polster ione I Räeinrich Weif u. Frau Magda geb. Oberkireh diee winmelm schreck und Frau Katharina 5 und 8 Enkelkinder. geb. Häußer Beerdigung Freitag, 2 Uhr. 8347, ein liummisiſuntel Spexialmod. 120& ist das Ideal eines Gummimantels. Hinsfchtl. Sitz, Form, Verarb., Gummierung erstkl., ist er sicherst. Schutz eg. jed. Unwetter, Ihr ständ. niemals Iästig. Begleiter u. bester 7 Frsgis tür jeden teuren UVeberzieher lob versende ihn 5 Tage zur Probe mit bedingungslosem Rücksendungsrecht del Nieht- etallen dei angem. Anzahlung gegen bequeme ochenzahlungen on nur.-M Verl. Sie sof. 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