a eeeeeeeeeeee eeeeeeeee W üceee A Aus als korrekt. gehen. daß die außenpolitiſche Debatte am Montag und Dienstag Diff im R Mittwoch, 15. Juli dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins Haus oder durch die Poſt monatl..⸗M..50 ohne Beſtell⸗ eld. Bei evtl. Aenderung der wiriſchaſtl. Verhältniſſe Nach lurderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr 17590 Karls 5—Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neben 85 Waldhoſſtraße 6, Schwetzingerſtraße 24, Meerfeld. raße 11.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,.— Telegr.-Adreſſe eneralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Mannheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 322 finzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen—4R⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. 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Ebenſo gibt man zu, daß im —5 des Zuſammenbruchs der Regierung Luther— Streſemann rathrſcheinlich die ganzen Sicherheitsverhandlungen ins Stocken ge⸗ 85 15 würden, dazu kommt, daß man hier infolge der ablehnenden l0 nlg der engliſchen Dominien überhaupt die Sicherheitsfrage 1 ſteptiſch beurteilt. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Gr egraph“ erfährt, die maßgebenden diplomatiſchen Vertreter der inroßmächte hätten längſt den Eindruck gewonnen, daß infolge der perbepolitiſchen Schwierigkeiten eine Verſchleppung der Sicherheits⸗ achandlungen zu erwarten ſei. Der Reichsaußenminiſter Streſemann te e wohl bei ſeinen Beſprechungen mit den diplomatiſchen Vertre⸗ en großes Vertrauen ſowohl in dem Erfolg der Verhandlungen als in Bezug auf ſeine Poſition ausgeſprochen, aber man dürfe 1 dieſen Schluſſen eini ittei 8 nige Zweifel entgegenbringen. Nach den Mittei⸗ dungen des engliſchen Außenamtes wäre bis auf weiteres noch eine arberſiichtliche Stimmung beobachtet worden. Der diplomatiſche Mit⸗ eiter des„Daily Telegraph“ meint, daß es ſich um eine Beſchöni⸗ gung von Tatſachen handelt, die an ſich ziemlich traurig ſind. Abſendung der Iwiſchennote am Samstag Berlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Unſere ſeh führungen über die geſtrige Kabinettsſitzung werden uns von zr zuſtändiger Seite beſtätigt. Man hat ſich, ſo wird uns berichtet, fiehnblich ausgeſprochen, und man iſt bei der Gelegenheit auch deut⸗ ich geworden, zumal der Gedächtnisſchwund, der Herrn Schiele nefallen hat, auch andere Stellen ergriffen zu haben ſcheint. Aber ach dieſer, gelinde geſagt, gründlichen Ausſprache iſt ein allge⸗ ei eines Einvernehmen erzielt worden. Die Beziehungen der übdelnen Kabinettsmitglieder untereinander werden natürlich er Nacht herzlicher geworden ſein. Aber man bezeichnet ſie nun e Die ſogenannte Zwiſchennote ſoll am Samstag ab⸗ Die Deutſche Volkspartei hat jetzt ganz offiziell verlangt, ſtattfindet. noch Einſtweilen ſcheint der Herr Reichskanzler ſich dagegen zu ſträuben. Er befürchtet vielleicht nicht mit Unrecht, daß die erenzen, die man mühſam im Kabinett beglich, nun auf einmal eichstagsplenum wieder aufgerollt werden könnten. 3 LEIBerlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir bören, hat heute um 11 Uhr die erſte Beratung des Kabinetts über nugh anwortnote an Frankreich begonnen und dauert zur Stunde n. die Wirtſchaſts verhandlungen mit Frankreich der„I Berlin, 15. Jull.(Von unſerem Verliner Vüro.) Aus Kreiſen wird uiſchen Delegation, die die Verhandlungen in Parjs geführt hat, Wi uns von dem gegenwärtigen Stand der deutſch⸗franzöſiſchen ſchaftsverhandlungen folgendes Bild gegeben: m 1. Oktober 1924 hatten auf der Baſis eines Protokolls die grnden eggen über einen deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrag be⸗ n dieſem Protokoll wichen die Franzoſen bald wieder ab —8 erſt am 28. Februar kam ein Kompromiß zuſtande, der als Ziel auf neunmonatiges Proviſorium hatte. Nachdem man verhandd dieſer Vereinbarungen den ganzen Mai und Juni über bald ndelt hatte und die Franzoſen mehrfach betonten, man müſſe Parlan einer Entſcheidung gelangen, um ein Abkommen noch vor den une amentsferien unter Dach zu bringen, griff die Gegenſeite völlig derumdartet auf alte, von den Deutſchen bereits abgelehnte For⸗ wies gen zurück. Trotzdem unſere Delegation dieſe Forderungen ab⸗ einem war bei den Franzoſen der Wille unverkennbar, es nicht zu vorgeſ Bruch kommen zu laſſen. Schließlich war aber die Zeit ſo weit den ſchritten, daß eine Einigung als unwahrſcheinlich bezeichnet wer⸗ kunft dbe⸗ Darauf ſetzte man als Termin einer neuen Zuſammen⸗ rochden 15. September feſt. Dann follten die Maßnahmen be⸗ Seceh und auf dem ſchnellſten Wege zu einem vertragsmäßigen zoſen geſchritten werden. Wenn auch die Anſprüche der Fran⸗ konnte n einem Falle bis hart an ein Ültimatum heranreichten, ſo verkennenn doch zu keiner Stunde ihr Bedürfnis nach einem Vertrag Was am 15. September beſchloſſen wird, bü Nene depon ab, welche Beſchlüſſe die franzöſiſche Regierung in der in einem Zolltarife faßt. Im übriaen ſind die Verhandlungen Länder ie durchaus freundſchaftlichen Tone geführt worden. Beide rmaf aufarund der vorläufigen Vereinbarungen von Son⸗ Lerſtändianmen und Repreſſalien abſehen, ſodaß alſo der Wille zur dru dadurch auch einen gewiſſen poſitiven juriſtiſchen Aus⸗ nicht hat. An dem bisheriaen Zuſtand hat ſich Weſentliches auf ert. Frankreich wird. wie in den vergangenen Monaten, müſſen Linie den deutſchen autonomen Zollſatz bezahlen Weiſe 1 für die Erzeuaniſſe Elfaß⸗Lothringens. In aleicher Zolltarif⸗N n auch die beſtehenden Einfuhrverbote in Kraft. Die ichts, als 170 ändert. wenn ſie Geſetz wird. an dieſem Zuſtand enn 5 00 n die Höhe der Zollſätze. Wahrſcheinlich wird man, Vereinbar September wieder zuſammentritt, dieſe vorläufige Ungeduld über noch für einige Zeit ausdehnen. Aeußerungen der wwieriakeiter die lange Dauer der Verhandlungen beſeitigen die beiden Lä—5 nicht. die in der Verſchiedenheit der Zollſyſteme der lind an die r liegen und vor allem die Zahl der Poſitionen. Es ſchen eaweitauſend. Neben den Einwirkungen der voliti⸗ gleich der lne zwiſchen Frankreich und Deutſchland muß der Aus⸗ keit mach, eiderſeitigen Ausfuhrmöglichkeiten beſondere Schwierig⸗ Poſten kon; ſich die franzöſiſchen Ausfuhrintereſſen auf einzelne gemeine rieren. während die deutſchen ins Breite und All⸗ Franzoſen der Frage des Weinverkehrs, wo die wie man 25 en ſvaniſchen Weinen Meiſtbegünſtiaung verlangen, dings Faben e die Verſtändiaung nicht geſcheitert. Aller⸗ eben können eideutſchen den franzöſtſchen Forderungen nicht nach⸗ en. aber man hätte ſich. wenn man ſich über die anderen unkte einj 0 n kanden. geworden wäre. ſchließlich auch in der Weinfrage ver⸗ „Mancheſter Guardian“ zur deutſchen Note „Mancheſter Guardian“ meldet, anſcheinend inſpiriert, daß die deutſche Note, die im Laufe dieſer Woche in Paris überreicht werde, nur einen weſentlichen Punkt enthalte: eine Anfrage an die fran⸗ zöſiſche Regierung, eine genaue Definition des vierten Abſchnittes der franzöſiſchen Note vom 4. Juni zu geben. Das Blatt ſetzt hieran folgende Bemerkungen:„Da die deutſche Regierung ernſtlich darum bemüht ſein ſoll, irgendein Uebereinkommen über den Sicherungspakt zuſtandezubringen, bevor Deutſchland im Herbſt in den Völkerbund eintritt, ſo iſt zu hoffen, daß Berlin nicht auf irgendeiner ins einzelne gehenden Erläuterung der franzöſiſchen Note beſtehen wird. Es iſt leicht zu argumentieren, daß der vierte Ab⸗ ſchnitt der franzöſiſchen Note zwei ſich widerſprechende Grundſätze ent⸗ hält. Worauf es aber ankommt, iſt: Verhandlungen einzuleiten, be⸗ vor das Terrain dieſer Verhandlungen zu weitgehend abgeſteckt iſt. Briand hat anſcheinend in den letzten Tagen ſehr zu verſtehen ge⸗ geben, daß, wenn er vor dem Beginn mündlicher Verhandlungen von deutſcher oder engliſcher Seite zu ſtark in die Enge getrieben oder feſtgelegt werden würde, dann die Lage Frankreichs in ſolchen Ver⸗ handlungen unnötig erſchwert werde. Frankreich iſt anſcheinend be⸗ reit, auf deutſche Einwände verſtändnisvoll einzugehen, wenn davon abgeſehen wird, die ſtrittigen Punkte vor einer Konferenz im öffent⸗ lichen Schriftwechſel entſcheiden zu wollen.“ Aus dem Keichstag und dem Reichsrat Berlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die für heute nachmittag 3 Uhr angeſetzte Vollſitzung des Reichsrats iſt au abends 7 Uhr verſchoben worden, da der Reichstag das Hypo⸗ thekenaufwertungsgeſetz eheſtens bis zu dieſem Zeit⸗ punkt in dritter Leſung beendet haben kann. Der Aelteſtenausſe des Reichstags wird ſich heute vor der um 3 Uhr beginnenden Ple⸗ narſitzung des Reichstages mit der Frage beſchäftigen, ob die dritte Leſung des Hypothekenaufwertungsgeſetzes überhaupt ſtattfinden kann, da die Beſchlüſſe der zweiten Leſung noch nicht gllen Mit⸗ gliedern des Reichstages in gedruckter Form, wie es die Geſchäfts⸗ ordnung verlangt, vorliegen. Für dieſen Fall wird ſich der Reichs⸗ rat erſt am Donnerstag abend mit dem Aufwertungsgeſetz beſchäf⸗ tigen können. Die dritte Leſung des Anleiheablöſungsgeſetzes im Reichstage kann früheſtens am Donnerstag erfolgen, ſo daß der Reichsrat ſeine Enſcheidung über dieſes Geſetz, das mit dem Hypo⸗ thekenaufwertungsgeſetz ein einheitliches Ganzes bildet, erſt nach Donnerstag abend fällen kann. Das einzig wirklich praktiſche Ergebnis dieſes verworrenen Hin und Her iſt der Saarvertrag. Schon in früheren Ver⸗ handlungsſtadien hatte man verſucht, das Saargebiet aus dem übrigen Fragenkomplex auszuſcheiden. Frankreich wünſchte einen Zuſtand herzuſtellen, der bis 10 Jahre Beſtand hätte. Die Fran⸗ zoſen verſuchten die Saarfrage mit dem elſaß⸗lothringiſchen Kon⸗ tingent zu verknüpfen. Dem war Deutſchland nicht geneigt, weil es die Behandlung der elſaß⸗lothringiſchen Frage nur als vorüber⸗ gehende Maßnahme gedacht hatte. Es glaubte die Saarfrage im Rahmen des Hauptvertrages auf lange Zeit möglichſt bis zur Ab⸗ ſtimmung zu regeln. Schon im März wurde dafür eine beſondere Kommiſſion gewählt. Als die allgemeinen Verhandlungen ſtagnier⸗ ten, konnte man das Saarabkommen noch retten, allerdings mit Opfern. Dafür brachte dieſer Sondervertrag für Deutſchland den Gewinn, daß Frankreich mit dieſem Pakt, der vorläufig mit ein⸗ monatiger Kündigungsfriſt auf vier Monate abgeſchloſ⸗ ſen iſt, anerkennt, daß die Beſtimmung des Verſailler Vertrags undurchführbar und eine Bindung an Deutſchland unerläßlich iſt. Dazu kommen die Rückwirkungen auf die Handelsvertragsverhand⸗ lungen ſelbſt. Wäre man nach neun Monaten BVerhandlungen ohne irgend ein Ergebnis auseinandergegangen, ſo wäre es ſchwierig ge⸗ weſen, ſich wieder an den Verhandlungstiſch zu ſetzen. Der franzöſiſche Nationalfeiertag V Paris, 15. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Paris ſchwelgte geſtern in unerſättlicher Tanzluft. Seit drei Tagen ſpielen auf allen Plätzen und Straßen Muſikbanden zum Foxſchritt und Shimmi auf. Um fünf Uhr früh wurde erſt luß gemacht. Be⸗ trunkene gingen zu Tauſenden und Abertauſenden heim. In den Vor⸗ ſtädten hatten verſtärkte Polizeimannſchaften viel zu tun. Ueberfälle auf Schutzleute waren nicht ſelten. In den Vierteln, in denen viele Neger als Fabrikarbeiter untergebracht ſind, ging es geſtern beſonders ſchlimm zu. Der Nationalfeiertag vom 14. Juli forderte manches blutige Opfer. Der Gemeinderat hatte den Pariſern ein glänzendes Feſt bereitet. 40 Muſikkapellen ſpielten die ganze Nacht hindurch zum Tanz. Auf dem Steuerzettel werden die Koſten errechnet werden. Die Revue auf dem Etoileplatz, bei dem Triumphbogen, wo der unbe⸗ kannte Soldat begraben liegt, verlief mit großem, feierlichem Ge⸗ pränge. Der große Platz war von Kanonen abgeſchloſſen, deren Rohre in der Sonne funkelten. Vor dem Grabe ſah man zwei neu⸗ konſtruierte weittragende Geſchütze, die von militäriſchen Attaches in Augenſchein genommen wurden. In kurzem, nervöſem Paradeſchritt marſchierten die Abteilungen zahlreicher Regimenter ſowie der Offi⸗ zierſchulen an dem Militärgouverneur General Gounaud, dem Prä⸗ ſidenten der Republik und den Spitzen der Behörden vorüber. Tau⸗ ſende von Zuſchauern ſahen der Parade zu, während vom Invaliden⸗ dom her, wo ſich das Grab Napoleons befindet, Kanonenſchüſſe er⸗ dröhnten. In engen Kreiſen ſchwirrten Flugzeuge über den Triumphbogen hin. Eine beſondere Senſation wurde dem Publikum geboten. Es war ein Staffellauf von Verdun nach Paris vorgeſehen worden. Hundert Mannſchaften legten in 15 Gruppen die Strecke zurück. Der Sieger entzündete mit der in Verdun empfangenen und weiter gegebenen Fackel die ewige Lampe am Grabe des unbekannten Soldaten. In vielen Artikeln, die das Haßgefühl gegen die Deutſchen aufwühlen, feiern die Zeitungen dieſen Fackellauf. Es iſt kein 5 daß der 14. Juli diesmal einen chauviniſtiſchen Anſtrich erhalten hat. Das Iweiparteien⸗Syſtem Es gibt Theoretiker, die mit der Hartnäckigkeit, die das Nicht⸗ wiſſen um das wahre Weſen der Dinge eingibt, das Zweiparteien⸗ Syſtem uns als den Erretter aus allen inneren Nöten anzupreiſen lieben. Das parlamentariſche Regime, ſo lehren ſie, müſſe, ſofern es gedeihen wolle, zwangsläufig zu ihm hinführen. Schon glauben ſie auch die Anfänge ſo heilſamer Entwicklung im Reich zu ſehen. Indem Deutſchnationale, Deutſche und Bayeriſche Volkspartei und Zentrum mehr oder minder loſe zur Bildung und Unterſtützung des Kabinetts Luther ſich verbanden, hätte dem Mutterſchoß deut⸗ ſcher Erde bereits die eine der großen Gruppen der Zukunft ſich entbunden. Die ſtecke zwar noch einigermaßen in den Kinderſchuhen und auch die Gegenpieler, Demokraten und Sozialiſten, fanden noch nicht ihre endgültige Form. Aber was nicht iſt, kann werden. Auf die 5 allein würde und möchte der deutſche Parlamentarismus geneſen. In Wirklichkeit handelt es ſich auch bei dieſen Montesquieus ſeliger Erben um ein großes Mißverſtändnis. Es iſt richtig: im Vorhof engliſcher Parlamentsgeſchichte ſtehen zwei miteinander rivaliſierende Adelsketerien die Torys und die Whigs. Und als auch in dem ſehr konſervativen England die Geſellſchaft ſich zu dif⸗ ferenzieren beginnt und die beiden alten Parteien ihren ſtändiſchen Charakter mehr und mehr abſtreifen, ſind es doch wieder ihre Rechtsnachfolger, die Konſervativen und die Liberalen, die im Wider⸗ ſpiel von Regierung und Oppoſition den parlamentariſchen Staat aufbauen und ihn geradezu repräſentieren. Alle politiſche Gewalt, ſo umſchreibt Dibelius dieſen Zuſtand, beruht darauf, daß eine der beiden großen Parteien die Verantwortung trägt und die Geſchäfte führt, die andere kritiſiert und die geſchäftsführende Partei aus der Macht zu verdrängen ſucht. Das iſt ohne Frage ungeheuer bequem. Es regiert ſich verhältnismäßig leicht bei dieſem Syſtem. Lang⸗ wierige Regierungskriſen, wie ſie immer wieder unſeren jungen Parlamentarismus erſchüttern, ſind bei ihm ſo gut wie ausgeſchloſſen. Nur: das England von heute hat die alte, ſagen wir ruhig: die be⸗ währte Schablone längſt verlaſſen. Schon die große liberale Partei der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war aus drei Gruppen, den ariſtokratiſchen Whigs, den bürgerlichen Radikalen und Freihändlern und Zuzüglern aus den Reihen der Konſervativen, erwachſen. Immerhin hielt man das überkommene Schema auch noch aufrecht, als 1874 im Bunde mit den Liberalen die erſten Vertreter der Arbeiterpartei in das Unter⸗ 2 zogen. Inzwiſchen aber hatten die Iren ſich als ſelbſtändige artei konſtitujert und die Arbeiter waren auf dieſem Wege ihnen gefolgt. Aus den hiſtoriſchen zwei Parteien waren vier geworden. Doch auch Konſervative und Liberale fingen nun an, in inneren Reibungen ſich zu gliedern und zu ſpalten. Im großen Durchſchnitt iſt man jetzt auch in England auf die Koalition angewieſen. Noch immer zwar wird das Zweiparteien⸗Syſtem als die Norm empfun⸗ den, die man wiederherzuſtellen beſtrebt iſt: kein Wunder bei dieſem konſervativſten aller Völker, dem in vielerlei Beziehung der Duft des Mittelalters noch in den Haaren hängt. Aber erreichen wird man das Zitel ſolchen Strebens vermutlich nie wieder. Die Wahrheit iſt wohl, daß die moderne Ziviliſation mit ihrer wachſenden Differen⸗ zierung der Hirne und Herzen dieſe einfache Typiſierung nicht mehr verträgt. Es gibt kein europäiſches Land, in dem es, trotz mehrfachen Anläufen und redlichen Mühen, gelungen wäre, das engliſche Bei⸗ ſpiel nachzuahmen. Es wird auch in Deutſchland nicht gelingen und, wie die Dinge liegen, neigen wir dazu, das als Glück zu empfinden. Zweiparteiſyſtem in Deutſchland würde bedeuten, daß die Gruppen, die die Maſſen hinter ſich haben, alles, was zwiſchen ihnen lebt und denkt, hofft und ringt, auffſaugten oder, je nachdem, es zerdrückten und zermalmten. Wir haben Anſätze zu einer ſolchen Entwicklung ja ſchon in Oeſterreich. Dort ſind Liberalismus und bürgerliche Demokratie aus der parlamentariſchen Arena ſo gut wie verſchwunden. Zwiſchen den beiden großen Heerhaufen der, unſerem Zentrum vergleichbaren, Chriſtlich⸗Sozialen und der Sozialdemo⸗ kratie ſpielen, auch wenn ſie zuweilen das Zünglein an der Wage bilden, die Großdeutſchen eine meiſt beklagenswerte Rolle. Und auch dieſe letzten paar Vertreter ſtädtiſchen Intellektualismus ſind faſt nur auf Krücken in das Parlament gelangt und ein ſtarker Windſtoß, ein neuer Pakt zwiſchen Chriſtlich⸗-Sozialen und Sozialdemokratie kann ſie fortwehen. Die Kräfte der deutſchen Bildung vermöchten bei einem Zweiparteien⸗Syſtem nichts zu gewinnen. Wer ihren Einfluß auf unſer politiſches Werden erhalten und, was dringend nottut, ihn ſtärken will, wird wohl oder übel nach anderen Wegen ausſchauen müſſen. Wer zweifelt daran, daß unſere heutige Partei⸗ zerſplitterung ein Unſegen iſt? Aber ſchon durch Zuſammenlegen verwandter Gruppen ließe ihr mit Nutzen ſich entgegenwirken. Daß Parteien, die programmatiſch kaum noch voneinander ſich ſcheiden, wie einſt die Arianer und Athanaſianer ſich erbittert bekämpften, iſt Entartung und, was ſchwerer wiegt, vollendete Torheit. Allein— um bei dem Vergleich mit dem großen Kirchenſtreit zu bleiben— was weſensungleich iſt, ſollte man nicht erſt zu binden verſuchen. Auch dann können immer noch das engliſche Parlament und der engliſche Parlamentarismus uns zum Vorbild gereichen. Zweierlei, ſcheint uns, ließe aus ihm ſich lernen, was gerade für unſere Gegen⸗ wart von Gewicht wäre: zum erſten, daß der einer Partei entnom⸗ mene Miniſter auch Gewalt über die Parteimaſchine behält. Zum andern, daß die auswärtige Politik dem Streitder Par⸗ teien entzogen bleiben muß. Bei uns ſteht es in beiden Stücken nahezu umgekehrt. Und juſt um deswillen iſt unſer Parla⸗ mentarismus einſtweilen ein Zerrbild. R. B. Flottenneubau zur Behebung der Kebeitsloſigkeit: § London, 15. Juli.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Flottenkreiſen wird erzählt, daß im heutigen Miniſterrat zum erſtenmal ein neues Flottenbauprogramm beſchloſſen werden ſoll, das in einem Komitee des Lord Birkenhead ausgearbeitet wurde. An⸗ ſtatt der geplanten Konſtruktion von 5 Kreuzern zu 10 000 Tonnen ſollen 18 Kreuzer zu 10 000 Tonnen gebaut werden. Es iſt noch nicht beſtimmt, ob dieſer Plan in ſeiner Geſamtheit vom Ka⸗ binett angenommen werden wird. Gegenwärtig beſtehen noch Mei⸗ nungsverſchiedenheiten. Die Regierung hat insbeſondere die Oppo⸗ ſition der Arbeiterpartei zu befürchten. Demgegenüber ſteht jedoch bei der Verwirklichung dieſes gewaltigen Konſtrukionsplanes eine Verminderung der Arbeitsloſigkeit. Wie die„Daily Expreß“ be⸗ richtet, würden im Laufe des Baues von 18 neuen Kreuzern 176 Gewerkſchaften beſchäftigt werden können. . 2. Seife. Nr. 322 —————————————————————— Reue Mannheſmer Jeitung(RAbend · usgabe] Mmittwoch, den 15. Jull 1925 Der franzöſiſche Militarismus und die pfalz Erpreſſungen eines Offiziers— Aaubüberfälle marokkaniſcher Soldafen Unmittelbar vor dem Abtransport der in der Pfalz in Garniſon liegenden Teile der marokkaniſchen Diviſton nach Marokko haben Angehörige dieſes franzöſiſchen Truppenver⸗ bandes, der übrigens zum großen Teil aus weißen Franzoſen beſteht, noch ſchwere Gewalttaten gegen die deutſche Bevölkerung verübt. Im erſten Falle handelt es ſich ſogar um einen franzöſiſch⸗ marokkaniſchen Offizier, der in einem Haufe in der Wittelsbacher⸗ ſtraße in Ludwigshafen wohnte. Sein Kind hatte zuſammen mit andern Kindern franzöſiſcher Offiziere, die in demſelben Stadt⸗ viertel wohnen, auf der Gartenmauer des Hauſes eines deutſchen Einwohners von einem Maulbeerbaum Früchte abgepflückt. Sie wurden dabei von dem Sohn des Garten⸗ und Hausbeſitzers, einem Kaufmannsgehilfen überraſcht, der die franzöſiſchen Kinder ver⸗ warnte. Dieſe antworteten damit, daß ſie mit Steinen nach dem jungen Mann warfen, der die Unvorſichtigkeit beging und ſich hin⸗ weißen ließ, mit einem Stein nach den franzöſiſchen Kindern zu werfen. Durch den Steinwurf wurden dem Kinde des franzöſiſch⸗ marokkoniſchen Offiziers drei Zähne eingeworfen und die Unterlippe verletzt. Die Verletzungen waren jedoch nicht ernſtlicher Natur. Am mächſten Tag erſchien der Vater des verletzten Kindes, der Offizier, mit eineru Eskorte marokkaniſcher Soldaten in der elterlichen Woh⸗ mung des Kaufmannsgehilfen, um ihn zu verhaften. Da er ihn micht fand, weil dieſer ſich angeſichts der ihm drohenden Gefahr recht⸗ zeitig in Sicherheit gebracht hatte, durchſuchte er wutſchnaubend mit den Worten„Rache, Rache“, die Wohnung, hielt der Schweſter des Geſuchten den Revolver vors Geſicht und bedrohte das Mäd⸗ chen, falls ſich ihr Bruder nicht melden ſollte, mit Totſchießen. Als ihm bedeutet worden war, daß der Geſuchte flüchtig gegangen ſei, nahm der franzöſiſche Offizier unter Androhung von Gewalt die Schweſter in ſeine Wohnung mit und verlangte von ihr 20 000 Goldmark, widrigenfalls er ſeine Drohung, das Mädchen zu erſchießen, ausführen würde. Er ermäßigte dann ſeine Forderung nach und nach auf 2000 und ſchließlich auf 1000 Goldmark. In ihrer Angſt gab die Schweſter der Erpreſſung des franzöſiſchen Offi⸗ ziers nach und händigte 200 Mk. ein. Dder Erpreſſer gab ſich ſchließlich damit zufrieden unter der Bedingung, daß die reſtlichen 800 Mk. ſpäter bei der Elſäſſiſchen Bank in Ludwigshafen deponiert würden. In der darauffolgenden Nacht gegen 1 Uhr verübten vier marokkaniſche Soldaten in dem Vorort Mundenheim zwei Raubüberfälle. Sie überfielen an der Ecke Maudacher⸗ und Wollſtraße einen ledigen Mechaniker, mißhandelten ihn ohne jede Veranlaſſung durch Fauſtſchläge in das Geſicht und auf den Kopf und verlangten die Ausweispapiere. Als der Ueberfallene dieſe geigen wollte, verſuchte einer der Straßenräuber dem Mechaniker die Brieftaſche zu entreißen. Dieſer hielt ſie jedoch feſt und es ge⸗ lang ihm ſich loszureißen und in der Dunkelheit zu entkommen. Schlimmer erging es einem verheirateten Bankbeamten der kurze Zeit darauf an der Ecke Kaiſerallee und Altfriedhofsſtraße denſelben marokkaniſchen Wegelagerern in die Hände fiel. Auch er wurde ohne jeden Grund durch Fauſtſchläge auf den Kopf und in das Ge⸗ ſicht ſchwer mißhandelt und zu Boden geworfen, worauf er Fuß⸗ tritte auf den Kopf erhielt. Als er auf Verlangen der Marokkoner ſeine Ausweispapiere vorzeigen wollte, wurde ihm die Brieftaſche mit 230 Mark Inhalt entriſſen. Die Marokkaner ließen dann ihr Opfer liegen und ſuchten das Weſte. Da ihr Truppenteil ſchon am nächſten Tag abtransportiert wurde, war es nicht möglich, die Täter zu ermitteln. Es ſcheint, daß ſich die betreffenden Angehörigen der marokkaniſchen Diviſion, der Offizier durch Erpreſſung und die vier Marokkaner durch Straßenraub an der deutſchen Vevölkerung noch einmal bereichern wollten, ebvor ſie das pfälziſche Capua mit dem Kriegsſchauplatz in Marokko vertauſchen mußten. Man kann es unter dieſen Umſtänden der pfälziſchen Bevölke⸗ rung nachfühlen, daß ſie aufaunet, wenn die Marokkaner, wenig⸗ ſtens ſoweit ſie zur marokkaniſchen Diviſion gehören, aus der Pfalz abtransportiert werden Was die in Straßburg erſcheinende 2Republique“, die kürzlich über ſchwere Ausſchreitungen marokkani⸗ ſchen Soldaten in Saarburg beſchtete, und dabei der franz. Militär⸗ verwaltung den guten Rat gab, das Betätigungsfeld dieſer„tüchti⸗ gen Soldaten“ nach dem Rif zu verlegen, anläßlich des Abtrans⸗ portes der marokkaniſchen Diviſion nach Marokko ſchrieb, iſt den Pfälzern aus dem Herzen geſprochen.„Der Wunſch nach kriegeri⸗ ſcher Betätigung iſt unſeren Tirailleurs ſehr ſchnell in Erfüllung gegangen und ſie dürften mit dieſer Wendung der Dinge ſehr zu⸗ frieden ſein... Die Saarburger Bürger übrigens nicht minder.“ Und die Pfälzer erſt recht. ——— * Mit welchen Mitteln man die nationalen Minderheiten be⸗ kämpft. Die Wiener Allgemeine Zeitung berichtet aus Klauſen⸗ burg, daß von 116 Schülern der nationalen Minderheiten 192 bei der Matura durchgefallen ſeien. Dieſe rumä⸗ niſche Methode zur künftigen Niederhaltung der Minderheiten wer⸗ den die verſchiedenen Kirchengemeinden zum Anlaß nehmen, eine interkonfeſſionelle Konferenz einzuberufen, um Abhilfemaßnahmen zu beraten. * Der ägyptiſche Premierminiſter Ziwar Paſcha iſt am Diens⸗ tag abend in London angekommen. Er wurde am Bahnhof von einem Vertreter der Foreign Office empfangen. Bekenntnis zu Schubert Von Oscar Bie Der Prapyldenverlag bittet mich um ein kleines Buch über Schubert. Nichts Schöneres konnte mir zukommen. Ueber zehn Jahre hat man nichts Beſſeres machen können und hat ſchweigen müſſen über die Dinge, die einem wertvoller erſcheinen, als aller politiſche Zank der Welt. Nun taucht der Liebſte von allen wieder auf. Nun darß ich mich ihm hingeben und ſagen, wie gut ich ihm bin. Ich will heiter ſein, wie er, der privatim Schlimmeres durchmachte, als wir alle öffentlich. Es ſoll ein Bekenntnis werden zu dieſer unvergäng⸗ lichen Schönheit, wieder als ein Spiegelbild der Sehnſucht, wie es ja alle guten Bücher ſind. So will ich das Buch ſchreiben, wie er iſt und wie wir ihn lieben, in aller harmloſen Unbefangenheit. Ich vertiefe mich, ich ſehe ſein Bild an und es ſteigen mir die Erinnne⸗ rungen auf. So will ich anfangen. Du liebes Geſicht! Erſt ſchauſt du aus wie ein Lehrer, freund⸗ lich durch die Brille blickend, aber man ſieht: du biſt“ einer, der ſeine Kunſt gelernt hat und den Satz wohl verſteht. So jung biſt du N Mit einunddreißig Jahren. wo andere erſt anfangen. und ſo wenig von deinen Werken iſt bei Lebzeiten erſchienen, daß der Druck der geſammelten Werke länger dauerte, als dein ganzes Erdendaſein. Wen die Götter lieben, den laſſen ſie jung ſterben. Was ſage ich— du hätteſt deine Jugend fortgeſetzt in ein noch reiferes Mannesalter, in eine unbeſchreiblich fruchtbare Zukunft und wäreſt der Erſte und Wichtigſte von allen geworden. Nicht wahr, ſo ſtreng biſt du nicht. Dein Haar lockt ſich über der Stirn. Das iſt kein Lehrer, das iſt ein Künſtler, ein rechter Maſiker, wenn auch gar kein Virtuoſe. So beſcheiden blickſt du ein⸗ her. Ein Menſch des Volkes. Einer, der als Menſch mit Menſchen chöne Dinge beſpricht und muſiziert. Und welche Lippen! Ein kleiner ſüßer Zug von Sinnlichkeit, ein freundliches Erwarten, ein Sagenwollen heiterer Sachen. Jetzt öffnen ſie ſich und lächeln und werden erzählen, unendlich lange erzählen, immer wieder neue Ge⸗ ſchichten, oder auch dieſelbe Geſchichte wieder in einer neuen Va⸗ riation, und werden nicht fertig werden in ihrer wieneriſchen Ge⸗ mütlichkeit. Da iſt nichts Herrſcherhaftes und nichts Intrigantes, nichts Drückendes, nichts Problematiſches, alles fließt natürlich vom Herzen zum Herzen, und kaum ſchweift einmal der Sinn über die große Welt, die ſich rings herum auftut. Liebe umgibt dich und ge⸗ winnt dir die Menſchheit durch eine Reihe von taufend Jahren, auf einer ſo weiten und großen erene wie ſie dein kleines Auge nicht einmal im Traume geahnt hat. Aus dem dünnen und mageren Boden eines ereignisloſen Lebens blüht eine Kraft von unendlicher Macht und Dauer, 75 —. eeeeeeeeeeeee Die Deutſchnationale volkspartei in der Pfalz wurde vor den letzten Reichstagswahlen gegründet, ohne bei den Wahlen ſelbſt einen andern Erfolg zu erzlelen als den der Zer⸗ ſplitterung der bürgerlichen Sie hat nunmehr die Gründung des Kreisverbandes Pfalz offiziell in einer Parteiver⸗ ſammlung in Neuſtadt vollzogen. Der Verſammlungsleiter, Töch⸗ terſchuldirektor Schlimmer, der als Vorſitzender des proviſo⸗ riſchen Ausſchuſſes die Aufgabe der deutſchnationalen Volkspartei in der Pfalz darkegte, behauptete, daß die früheren Gründe, die es ratſam erſcheinen Ueßen, in der Pfalz eine einzige nationale Pa rtei zu ſchaffen, durch die Entwicklung der pfälziſchen Ver⸗ hältniſſe in der letzten Zeit weggefallen und daß ſomit der Zeitpunkt gekommen ſei, auch in der Pfalz mit einer be⸗ ſonderen deutſchnationalen Organiſation hervorzutreten. Der Deutſchen Volksparteſ und der Deutſchen demokratiſchen Partei ſage er Dank, daß ſie den Geſinnungsgenoſſen in ihren Or⸗ ganiſationen Einlaß gewährten, ſolange ſich die Bildung einer deutſchnationalen Partei in der Pfalz nicht empfohlen habe. Dieſen beiden Parteien ſagte Schlimmer nicht den Kampf an, da die neue Partei keine Kampforganiſation ſein ſolle, ſondern mit den der Partei naheſtehenden Parteien weiterhin ein gemeinſames Arbeiten anſtrebe. Es müſſe für die Zukunft heißen, getrennt marſchieren und vereint ſchlagen. Wie ſich Herr Schlimmer die Durchführung dieſes Planes denkt, hat er freilich bis jetzt nicht verraten. In Wirklichkeit iſt die Sondergründung nichts weiter als ein Spaltpilz in die bis⸗ herige Einheitsfront in der Pfalz. Iſt das nun Kurzſichtigkeit oder Eigenbrödelei? Reichstagsabgeoroͤnete und Reichspoſtautos UBerlin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Der Haus⸗ haltsausſchuß des Reichsbages beſchäftigte ſich heute mit der Frage der Freifahrt der Reichstagsabgeordneten auf den Kraftlinien der Reichspoſt. Die bayeriſche Regierung hat be⸗ reits den bayeriſchen Abgeordneten das Recht der Freifahrt auf ihren Kraftpoſtlinien zugeſtanden. Der Ausſchuß verlangt entweder die Beſeitigung dieſer einſeitigen Bevorzugung oder aber die Ausdeh⸗ nung des Freifahrtsrechts auf alle Reichstagsabgeordneten und auf alle Linien des Reichspoſtgebietes. Im Sinne der letzteren Auf⸗ faſſung wurde beſchloſſen, eine Pauſchale für die Benutzung der Kraftpoſtlinien der Ahgeordneten in den Etat des Reichstages ein⸗ zuſetzen, deren Höhe der Sparausſchuß feſtſetzen wird. Forderungen an painlevé XParis, 15. Juli.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Kartell iſt zuſammengebrochen. In politiſchen Betrachtungen ge⸗ langt die Forderung zum Ausdruck, daß Painlevé infolge Um⸗ geſtaltung ſeiner Mehrheit in außerpolitiſchen Fragen auf die neue Mehrheit Rückſicht nehmen muß. Bainville meint in der Liberte: „Die Pfänder müßten wieder zu ihrem Rechte gelangen.“ Er veröffentlicht folgende intereſſante Neuigkeit: Briand wandte ſich vor einigen Tagen an Herriot mit der Frage, ob es ri tig wäre, daß Herriot auf der Londoner Dawes⸗Konferenz dem damaligen deutſchen Reichskanzer Marx die Räumung von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort gleichzeitig mit der militäriſchen Räumung des Ruhrgebietes zugeſagt habe. Herriot erwiderte, daß er ſich daran nichterinnern könne. Bainville meint nun, die deutſche Regierung müſſe die Entwaffnungsbeſtimmungen, um die Briand⸗ note befriedigend beantworten zu können, erfüllen, bevor die Räu⸗ mung der genannten drei Städte bewilligt werden könnte. China und die Mächte Engliſch-franzöſiſche Meinungsverſchiedenheiten S London, 15. Juli.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Die chine⸗ ſiſche Kriſe hat neuerdings eine ernſte Verſtimmung hervorgerufen, da zwiſchen London und Paris inbezug der Behandlung der chineſiſchen Angelegenheiten jetzt Meinun gsverſchieden⸗ heiten auftreten. Es war, wie hier verlautet, Frankreich ſchuldig, daß die gemiſchte Kommiſſion in Schanghai, die jetzt über England zu Gericht ſitzen wird, zuſtandegekommen iſt. Man iſt hier über die Haltung Frankreichs umſomehr erſtaunt, da man gerade nach dem Entgegenkommen Englands in den Marokkoangelegenheiten einen Erfolg in der Chinapolitik erwartete. Die Bemühungen Frankreichs, bei England iabezug auf die Tangerzone Konzeſſionen durchzuſetzen, dauern fort. Infolgedeſſen hofft man hier immer noch, daß die franzöſiſche Diplomatie in China einen anderen Kurs ein⸗ ſchlagen werde. Die Perſönlichkeit des Kabinettsdirektors Bertel⸗ lot am Quai'Orſay hält man indirekt verantwortlich in der Hal⸗ tung Frankreichs in dieſer Frage. Bertellot iſt bekanntlich nicht Anhänger der britiſchen Politik in China und ſcheint jetzt wieder ſeine alten Pläne hervorgeholt zu haben, die dahin gehen, Englands Stellung in China zu ſchwächen. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ in China teilt mit, daß die engliſche Regierung weder die militäriſchen, noch die polizeilichen, noch die maritimen Kooperationen Englands in der Tangerzone zugeben werde. Ferner wird aus Tanger gemeldet, daß das engliſche Kriegs⸗ ſchiff Königin Eliſabeth unter Admiral Rodge Keynes vor Tanger Tanz und Lied ſind Quellen, die leichte beſchwingte Melodie, die weiche Harmonie, der wiegende Rhythmus. Es gibt keine Er⸗ ſchütterungen, keine Abſtürze und Aufſchwünge zwiſchen dramatiſchen Gegenſätzen und man bewegt ſich in einer Landſchaft, die voll Sonne und Duft iſt, in einer Frühlingslandſchaft, an einem erſten Schöpfungstage der Muſik, da der nſch noch mit ſich ſelbſt einig iſt, dankbar gegen ſeine Umgebung, ohne jedes Reſſentiment eines Aufruhrs oder einer Leidenſchaft. Noch haben ſich die Gewalten nicht differenziert. Es iſt eine Welt der Jugend und des Glaubens, aber auch eine Welt des Alters und der Zuflucht, denn das Alter iſt ſelig in dieſe faſt unberührten Gefilde wieder zurückzuſteigen. Die leichte Sinnlichkeit, das lyriſche Spiel, das erſt in den ſpä⸗ teſten Werken gewiſſe Schauer der Dämonien durch die Glieder rieſeln fühlt, iſt Behaglichkeit und Ruhe. Unermüdlich muſiziert man. Man ſchreibt Tage und Nächte lang Noten. Man zieht das⸗ ſelbe Motiv unendlich weiter und kann ſich nicht genug tun in der Wiederholung und Ausbreitung desſelben Gedankens. Und doch wird dieſe Länge niemals ſchwerfällig oder unnatürlich, weil ſie der Atem iſt einer Muſikerſeele, die für das Plaudern und Abwandeln und Variieren geboren iſt, nicht ein einziges Mal in Verlegenheit, die Schleuſen des innen fließenden Tonſtromes zu öffnen und die Fluten zu löſen, ſchaukelnd, plätſchernd und ſich ſelbſt überlaſſen. Welche Wonne iſt es, das Herz zu öffnen, das Blut auszuſtrömen, bloß ſo, wie es iſt, wie es läuft, ohne Hemmung der Gelehrſamkeit, ohne Hemmung des Prinzips. Und wie merkwürdig. Dieſer gute Menſch, der ſich nicht einzu⸗ ſchränden brauchte in dem Fluß ſeiner Gedanken, ſeiner Einfälle, ſeiner Formen, der das Spiel um des Spieles willen ſich erlauben durfte, grade er hat wie in einer Genugtuung gegen die langen Linien zuerſt die kurzen zu ſetzen verſtanden, der Erfinder des kleinen lyriſchen Gedichtes in Muſik, das in wenigen Zeilen, in wenigen Wendungen eine Stimmung umreißt und feſtſtellt. Sind dieſe Im⸗ promptus ſein Weſen? Sind ſie der Quell ſeines Schaffens? Sind die großen und langen Stücke nur Zuſammenſetzungen ſolcher kleiner und feiner Gedanken? Es wird ſo ſein. Wir kommen ihm ſo näher. Schule und Tradition lagen ihm in der Feder, Bau und Variatlon lagen im Stil der Zeit. Aber die konzentrierte Lyrik, der ſtille, klare Charakter einer geſchloſſenen Stimmung, das Landſchaftsbild einer Muſik, das war ſein Genie, ſeine Neuigkeit, ſeine Fruchtbarkeit und ſein Dank gegen die Natur, und alles erklärt ſich von da aus, und alle Kreiſe ziehen ſich um dieſen Punkt, und alle Wirkungen gehen von dieſer Entdeckung aus. 2* Wir werden alle ſeine Gattungen durchgehen. Es gibt keine, der er fernſtand, aber es gibt einige, denen er beſonders nahe ſtand. Klaviermuſik und Lied und jede⸗ Kammerorcheſter ſind ſein Bezirk, Ein bischen Symphonie kommt wohl dagu und ein ganz klein wenig eingetroffen ſei. Der Admiral ſtattete dem Vertreter des Sultang in Begleitung des britiſchen Generalkonſuls einen offiziellen Beſuch ab, vermied es jedoch, bei den Vertretern Frankreichs und Spanienn vorzuſprechen. Offiziös verlautet, daß die Ankunft des engliſchen Kriegsſchiffes mit der Lage in Marokko und beſonders mit der Sie tuation in Tanger nichts zu tun habe. Demgegenüber ſteht, daff verſchiedene engliſche Korreſpondenten in Tanger den Beſuch deſ größten engliſchen Kriegsſchiffes vor Tanger als einen diplomatiſchen Akt betrachten. Badiſche Politik qdum Ausbau des Oberrheins Dieſer Tage fand in Paris eine wichtige Verſammlung zur Be⸗ ſprechung des Ausbaues der Oberrheinſtrecke Straßburg Baſel ſtatt, an der das Direktionskomitee der„Societe Regionale d Etudes du Rhin“, ihre Experten und die Vertreter des franzöſiſchen Bautenminiſteriums vertreten waren. Die Verſammlung leitete Senator Mahie u, Präſident der franzöſiſchen Delegation in der Zentralkommiſſion für die Rheinſchiffahrt. Es handelte ſich dabei vgr allem um einen Meinungsaustauſch über die Beteiligung des an der Erſtellung des Rheinſeitenkanals und um die Feſt⸗ legung der Bedingungen beim gemeinſchaftlichen Vorgehen in der Finanzierung des Unternehmens. In einer zweiten Tagung, die demnächſt ſtattfinden ſoll, werden ſich einige auf dem Gebiete der Elektrizitätswirtſchaft ſehr erfahrene Fachleute ver⸗ nehmen laſſen, worauf eine neue Enquete bei den Einwohnern Oſt⸗ frankreichs eingeleitet werden ſoll, die als Kunden der künftigen Rheinkraftwerke in Frage kommen können. Unterdeſſen hat ſich in der franzöſiſchen Preſſe eine Bewegung gegen die Durchführung der von der Zentralkommiſſion der Schweis bewilligten Rheinregulierung bemerkbar gemacht, die ſich nicht immer in den Formen der vielgeprieſenen gegenſeitigen Freund⸗ ſchaft bewegt, ſondern gegen die Deuͤtſchſchweizer dann und wann mit ziemlich grobem Geſchütz aufrückt. So ſchreibt Z B. die„Presz⸗ Aſſocise“ vom 23. Junt:„Nur aus der deutſchen Schweiz vernimm man noch ab und zu kritiſche Bemerkungen über den Straßburgen Entſcheid, aber ſie ſind meiſt durch rein deutſche Intereſſen inſpiriert“, Bei dem großen Verſtändnis, das man in der Schweiz für elſäſſiſchen Bedürfniſſe in Bezug auf die Kembſer Stufe an den Tat gelegt hat, und bei dem Enkgegenkommen, das ſie in dieſer wich⸗ tigen Frage erwieſen hat, ſollle man in Frankreich und namentlich im Elſaß mit den dummen Vorwürfen gegen die Deutſchſchweizel endlich einmal Schluß machen. Uebrigens vernimmt man, daß praktiſch in der Kembſer Sacht etwas geht, denn dieſer Tage haben franzöſiſche Vertreter mit den Gemeinderäten von Märkt bezüglich der Abtretung von Bauterrain am Rhein verhandelt, das notwendig iſt für die Erſtellun g des Wehres, das Baden laut den Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages zu dieſem Zweck unentgeltlich abtreten muß. Es ſoll alſo Ernſt gemacht werden mit der erſten Stufe auf der Strecke Baſel Breiſach. Ob ſich ſpäter einmal der Seitenkanal auch für die Strecke Breiſach—Straßburg ausdehnen wird, ſcheint fraglich zu ſein, denn ein franzöſiſches geologiſches Gutachten ſoll feſtgeſtellt haben, daß die Erſtellung des Seitenkanals auf der unteren Hälfte au ſchwere Hinderniſſe geologiſcher Natur ſtoßen werde. Da die dre Uferſtaaten am Oberrhein auf die Zuſammenarbeit hinſichtlich des Ausbaues der Rheinſtrecke angewieſen ſind, wäre es ſehr intereſſant, über dieſes angebliche Gutachten näheres zu er⸗ fahren.., Letzte Meloͤungen Reiſe des Miniſterpräſidenlen Dr. Held nach Berlin Mänchen. 15. Juli. Wir erfahren, daß ſich Miniſterpräſident Dr. Held geſtern abend, nachdem er kurz an der Abſchiedsfeier fü Nuntius Pacelli teilgenommen hatte, nach Berlin begab, um dort an den Verhandlungen über den Finanzausgleich zwiſchen Reich und Ländern keilzunehmen. Dder am Montag bereits nach Berlin gereiſte Finanzminiſter Dr. Krausneck iſt ſchon geſtern abend wieder nach München zurückgekehrt. Kein Paß mehr im Verkehr mit Oeſterreich E Berſin, 15. Juli.(Von unſerem Berliner Büro). Nach einer Mitteilung des„Neuen Wiener Tageblatt“ ſteht die Aufhebung dez Paßviſums für die Ein⸗ und Ausreiſe von und nach Deutſchland bevor. Die ſ. Zt. unterbrochenen Unterhandlungen ſeien jetzt wieder aufgenommen worden und verſprächen für die nächſten Tage einen befriedigenden Abſchluß. Reichsgeſetzliche Regelung der kommunalen Gekränkeſteuern Berlin. 15. Jull. Wie die„B..“ zuverläſſig erfährt, fol nach Herabſetzung der Weinſteuer und Erhöhung der Bierſteuer jetzt dadurch ein Ausgleich geſchaffen werden, daß die von den Kom⸗ munen erhobenen Getränkeſteuern durch reichsgeſetzliche Regelung ſchon in allernächſter Zeit abgebaut werden, und im nächſten Jahre ſchon bereits völlig beſeitigt werden. Die Frage wird den Steuer⸗ ausſchuß des Reichstages in den nächſten Tagen beſchäftigen. Der Reichstag ſoll ſich bereits dahin verſtändigt haben, daß die Getränke⸗ ſteuern der Gemeinden über kurz oder lang fallen müſſen. Oper. Aber das geht ſchon über das eigentliche Weſen hinaus. Seine Kunſt iſt intim. Wie Beethoven in gleicher Zeit in die große di⸗ menſion ſtrebt, aus dem Zentrum hinaus, ſtrebt er in die kleine, in das Zentrum hinein. Auch Bach war intim ſeiner Veranlagung nach. Aber ich möchte ſagen, Bachs Intimität war eine metaphyſiſch⸗ dienſtliche. Und Schuberts war eine private und ſich ſelbſt verant⸗ wortliche. Ich werde aus ſeinem Leben erzählen, was dünn geſät iſt an Schickſalen um dieſe reiche und üppige Begabung. Alles wird nach innen gehen. Ich werde ſtille ſein und friedlich und ausgeglichen und ruhen werde ich auf dieſer Kunſt, die vorbeigeht an allen großen Schauſpielen des Lebens und des Theaters und ihr einziges Glück findet in ihrer Beſchaulichkeit. War ſie damals nicht genug aner⸗ kannt, ſo wurde ſie es nun, nachdem ſie ein Stück von uns ſelbſt ge⸗ worden iſt. Alle romantiſchen Ströme der Muſik fließen aus dieſem Quell. Alles beſte deutſche Weſen liegt unverrückbar und unbe⸗ ſtreitbar in dieſer Landſchaft. Der Lärm ſchweigt, der Streit ſteht ſtill. Die Probleme ſchlafen— hier drinnen aber blüht ein Neues, Ungeahntes und über alle Maßen herzlich Liebenswertes, die ſanfle Liebe zur Muſik. Runſt und Wiſſenſchaſt Goliſche Schilde aus Nürnberg in Newyork. Der ſachkundige Leiter der ausgezeichneten Waffenſammlung des Newysrker Metropolitan⸗Muſeums, Baſhford Dean, konnte vor eini⸗ ger Zeit zum Leidweſen vieler deutſcher Waffenfreunde zwei der be⸗ rühmten Erfurter Setzſchilde erwerben, die das Erfurter Muſeum in der Inflation verkaufte. Jetzt kann er, wie die See⸗ mannſche„Kunſtchronik“ berichtet, wieder einen Erwerb nun glei einer ganzen Serie deutſcher Schilde des Mittelalters buchen. Zu dieſer Serie gehören nicht weniger als ſieben Reiter⸗ tartſchen des 15 Jahrhunderts mit dem Wappen der bekannten Nürnberger Familie Behaim, nach der einleuchtenden Angabe von Dean aus ihrer Kapelle ſtammend. So ſehr der Weggang jeden deutſchen Kunſt⸗ und Kulturguts grundſätzlich zu bedauern iſt, zu⸗ mal in einer Stadt, die den Haupthort nationaler Kunſt beherbergt, ſo wird dieſer neue Verluſt zu verſchmerzen ſein. Denn es hande ſich um jene kleinen, beim Turnier an der linken(Kampf⸗) Seite angeſchnürten oder angeſchraubten Holzſchilde, wie ſie in allen deut⸗ ſchen Waffenſammlungen anzutreffen ſind Insbeſondere beſitzt das Berliner Zeughaus eine ſehr ſchöne Auswahl. deruntet gleichfalls zwei mit Wappen einer Nürnberger Familie, der Imhof. —— ———— ain e8 er⸗ 5 die in, en, ich er⸗ ent für ort ing = * m e⸗ le er 1u⸗ e⸗ er e⸗ ich r⸗ en en U⸗ 1 te it⸗ 15 er f. „Mikkwoch, den 15. Jun 195 Nene Mannheimer Jeitung(Adend⸗Rusgade] J3. Seſte. Nr. 322 Der Exiſtenzkampf der Rheinſchiffahrt Troſtloſe Lage der Rheinſchiffahrt— Konkurrenzkampf der Reichseiſenbahn gegen die Binnenſchiffahrt Waſſerumſchlagstarife fi In der heute vormittag unter Vorſitz von Geheimrat Dr. Bro⸗ 0 0 abgehaltenen Generalverſammlung der badiſchen Schiffahrts⸗ gruppe machte der Vertreter der badiſchen Regierung, 5 Miniſter Dr. Köhler fürr den Exiſtenzkampf der Rheinſchiffahrt folgende bedeutſame Aus⸗ ührungen 2 Rheinſchiffahrt wäre in dieſem Jahre in der Lage, ein feſte jähriges Jubiläum zu begehen. Daß ſie es in dieſer zlüſternen Zeit nicht feiert, daß das Ergebnis ſelbſt weder in meh noch in Schrift einigermaßen gebührend gewürdigt wird, zeigt ö cif als alles andere das Gefühl, das heute die geſamte Rhein⸗ beherrſcht; es iſt das Gefühl tiefſter Depreſſion. Kein Verſaf unſerer deutſchen Wirtſchaft iſt von den Beſtimmungen des 12 1 Vertrags ſo ſchwer getroffen worden wie die ndaſchiffahrt. Eine umfaſſende Abgabe von Booten, Kähnen und die Fi nlagen an Frankreich traf ſie in ihrem Lebensnerv. Gerade hatt iema Fendel, deren Generalverſammlung wir eben abhalten, Lag f ja die Hauptlaſt der ganzen Abgabe zu tragen. Sie Re wer getroffen zu Boden. Damit aber noch nicht genug. Die die ung der Entſchädigungen des Reichs für dieſe Abgaben fiel in wardeit der ſchwerſten Inflation, ſodaß es überhaupt nicht möglich erſet mit den damals gegebenen Geldern das hingegebene Gut zu El zen. Die Rheinſchiffahrt im ganzen erlitt deshalb ſchwer ſte nbuße an ihrer Subſtanz. zeer nun glauben wollte, daß damit die Schädigungen de ſchannſchffahrt vollſtändig aufgeführt wären, würde ſich leider täu⸗ ren, Das ſo geſchwächte'werbe ſollte nunmehr den Konkur⸗ war zkampf wieder aufnehmen. Doch unſere deutſche Wirtſchaf nicht in der Lage, hier wieder Blutzufuhr in ausreichendem den e zu leiſten. Der ganze Jammer unſerer Wirtſchaft in Rheinſcgangenen 7 Jahren drückt ſich in der heutigen Lage unſerer W nachiffahrt aus. Dazu kommt aber, und das ſcheint mir das ſchiff igſte zu ſein, ein weiterer Faktor, der für unſere Binnen⸗ wirtehrt in den letzten Jahren geradezu außerordentlich ſchädige: en mußte; es iſt die Tarifpolikik der Reichseiſenbahn. ſeeceſſenbahn ſtand von vornherein günſtiger als die Rhein⸗ Während die letztere durch den ee und das Lauſe duiſche Schiedsgericht außerordentlich geſchwächt wurde im meinte der Jahre, iſt es der Eiſenbahn doch gelungen, durch allge ihre e Steuermittel ſich wieder heraufzuarbeiten und insbeſondere zen Fahrzeugpark auf die Höhe zu bringen. Damit hatte di⸗ n in der Konkurrenz mit der Schiffahrt ſchon ein Stück gehe Sie benützte dieſe ihre Stellung aber nun zu einem Vor⸗ hau 0 dem, wie geſagt, die Rheinſchiffahrt auf die Dauer über⸗ be nicht gewachſen ſein wird. als 8 dem Kriege hatte die e nicht weniger Zahl i der von der Eiſenbahn beförderten Güter befördert. Dieſe n d iſt in den vergangenen Jahren weit zurückgegangen und zwe ene 7 Hauptſache als Folge der neuen Tarifpolitik der Reichsbahn, arifpolitik, die die Erſchwerung des ſogenannten gebrochenen ünks rs mit ſich brachte und damit die Hinterländer rechts und er Rheins aus dem Verſorgungsbereich der Häfen und damit imm heinſchiffahrt entzog. Das Staffeltarifſyſtem wurde ge er weiter ausgebaut und entwickelte ſich ſo zur ſchärfſten Waffe erhal die Rheinſchiffahrt. Die von der letzteren aus reiner Selbſt⸗ ie btung verlangten Waſſerumſchlagstarife aber wurden der Kh nur in durchaus unvollkommenem Umfang gegeben; denn a 1 ohlentarif allein tut es nicht. Dazu kommen die Seehafen⸗ Verkenahmetarife, immer neue Durchfuhrtarife für den 1 5 von Ausland zuAusland. Wohin wir ſchauen, überall ſchärfſter gälri ampf. Das Inſtrument der Reichsbahn, in weitem Umfang aͤftiat durch allgemeine Steuermittel, führt nunmehr faktiſch den 7 Kampf gegen die Rheinſchiffahrt er§ auf zaushaltausſchuß des Bad. Landtages hat vor einigen Wochen durch die Informationsreiſe ſich von der troſtloſen Lage, die mit zeugt eſe Tarifpolitik der Eiſenbahn geſchaffen worden iſt, über⸗ 42 Die meiſten Umſchlagseinrichtungen liegen ſtill. geſchaherhäuſer ſindunbeſchäftigt, das ganze Rhein⸗ kurrchäf t iſt auf ein Minimum beſchränkt. die Kon⸗ 55 der Bahn entzieht die Transporte dem Waſſerweg. onderne Schädigungen treffen aber nicht allein die Rheinſchiffahrt, er auß unſere ganze Wirtſchaft am Oberrhein, eine Wirtſchaft, in die außerordentlich ſtarke Kapitalien inveſtiert ſind, eine Wirtſchaft, Sie— die Struktur Eiſenbahn und Waſſerſtraßen eingeſtellt iſt. Aheinſch ruiniert werden, wenn hier nicht Wandelgeſchaffen wird. umnſchſchiffahrt und Geſamtwirtſchaft wollen durch die Waſſer⸗ hau agstarife kein Geſchenk, ſondern nur die Möglichkeit, über⸗ nicht eben zu können. b Es darf im Deutſchen Reich doch wohl heißen: Eiſenbahn 8 oder Schiffahrt, ſondern Eiſenbahn und Schiffahrt. ake due ſind nun einmal die natürlichen Zubringer für beſtimmte wenn dieſe Funktion durch einſeitige Tarifmaßnahmen einfach aus⸗ geſchaltet würde. Die Finanzwirtſchaft der Reichsbahn kann ſich doch wohl nicht darin erſchöpfen, daß ſie einzig und allein ohne Rückſicht auf die deutſche Volkswirtſchaft im ganzen bemüht iſt, ihre Repara⸗ tionsleiſtungen aufzubringen. Sie muß doch wohl ſchließlich auch Rückſicht auf die deutſche Wirtſchaft nehmen, denn ſie iſt auch heute noch an die Verpflichtungen allgemein wirtſchaftlicher Art gebunden. Die Rentabilitätsberechnung allein wird doch wohl nicht die einzige Richtlinie der Hauptverwaltung der Reichseiſenbahnen ſein. Schließ⸗ lich befindet 9 die deutſche Wirtſchaft nicht nur an der See, ſon⸗ dern auch am Rhein. Ich möchte deshalb die Hoffnung immer noch nicht aufgeben, daß die nächſten Monate endlich der Rheinſchiffahrt das bringen, was ſie notwendig hat, um überhaupt weiter exi⸗ ſtieren zu können. Sie hat bisher die ſchweren Schläge, die ihr der. den Vertrag von Verſailles von außen und die Tarifpolitik der Reichseiſenbahn von innen verſetzt worden ſind, getragen. Mit welchem Erfolg, zeigt ſich in den Bilanzen. Auf die Dauer wird ſie aber einfach nicht in der Lage ſein, dieſem Druck zu wider⸗ ſtehen. Sehe man in den maßgebenden Kreiſen zu, daß hier nicht Intereſſen der Allgemeinheit aufs ſchwerſte geſchädigt werden. Geheimrat Dr. Broſien dankte dem Miniſter für deſſen über⸗ zeugungsvolle und klare Ausführungen über die Lage der Rhein⸗ ſchiffahrt, die ſchwer um ihre Exiſtenz zu ringen habe. Er wolle den Eindruck der Darlegungen des Herrn Miniſters nicht abſchwächen, aber doch dem Wunſche Ausdruck geben, daß die maßgebenden Regierungsſtellen endlich einmal die berechtigten Wünſche der Rhein⸗ ſchiffahrt erfüllen. 0 In der Generalverſammlung der Rheinſchiffahrt.⸗G. vorm. Fendel, in der 3401 Stimmen vertreten waren, wurden die Regularien einſtimmig genehmigt und Vorſtand und e rat Entlaſtung erteilt. Wie ſchon gemeldet, kann die Geſellſchaft keine Dividende verteilen. Die turnusgemäß ausſcheidenden Auf⸗ ſichtsratsmitglieder Miniſterialrat Dr. Ludwig Steinbrenner, Karlsruhe und Julius Andreae, Mannheim wurden wieder⸗ und Oberreg.⸗Rat Fritz Seeger⸗Karlsruhe und Max W. o lf, Getreide⸗ import, Mannheim, neugewählt. Dem aus dem Aufſichtsrat aus⸗ ſcheidenden Miniſterialrat Dr. W. Mühe⸗Karlsruhe wurde vom Vorſitzenden in anerkennenden Worten der Dank für ſeine bisherige Tätigkeit im Intereſſe der Geſellſchaft ausgeſprochen. In der Generalverſammlung der Badiſchen Aktien⸗ geſellſchaft für Rhein⸗ und Seetransport, in der 2953 Stimmen vertreten waren, wurde der dividendenloſe Abſchluß ebenfalls einſtimmig und ohne Debatte genehmigt und Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt. Anſtelle des aus dem Auffſichtsrat ausſcheidenden Miniſterialrats Dr. Wilh. Mühe⸗Karlsruhe wurde Ober⸗Reg.⸗Rat Dr. Fritz Seeger⸗Karlsruhe und für den wegen hohen Alters zurücktretenden Direktor Chr. Riehm⸗Berlin Direktor Prenz vom Portland⸗Zementwerk Heidelberg gewählt. ch. ere Wirtſchaſtliches und Soziales Die Mannheimer chriſtl. Gewerkſchaften zu den Jorderungen der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände Das Kartell der Mannheimer chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften nahm in ſeiner Vertreterverſammlung vom 10. Juli im Bernhardushofe zu dem Vorgehen und den For⸗ derungen der Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände in ein⸗ gehender und ſachlicher Ausſprache Stellung. Als Niederſchlag dieſer Beratung fand eine Entſchließung einſtimmige Annahme, in der die Forderungen der Vereinigung deutſcher Arbeitgeberverbände bedauert werden, da die hierin vertretene Auffaſſung in der Arbeits⸗ zeitfrage die Arbeitsintenſität, Arbeitsfähigkeit und Arbeitsfreude zerſchlagen und der Produktionsprozeß in der deutſchen Wirtſchaft dadurch in unverantwortlicher Weiſe verteuert werden würde. Die Vertretertagung ſtellt weiter in aller Oeffentlichkeit feſt, daß der Durchſchnittsnominallohn des deutſchen Arbeiters an der letzten Jahreswende 121 Prozent des Friedenslohnes betrug, während in den Konkurrenzländern unſerer Wirtſchaft in derſelben Zeit der No⸗ minallohn bis zu 295 Prozent ſtieg. Der Reallohn der deutſchen Arbeiterſchaft befinde ſich erheblich unter Friedensſtand, während er in faſt allen anderen Kulturländern eine ſehr erhebliche Steige⸗ rung erfahren hat. In keinem Induſtrielande der Welt ſei der Lohnanteil an den Geſamtgeſtehungskoſten der Produktion ſo gering als in Deutſchland. Die Vertreterverſammlung erwartet, daß die von den vereinigten Arbeitgeberverbänden bisher verfolgte ver⸗ hängnisvolle Lohn⸗, Arbeitszeit⸗ und Sozialpolitik endlich aufgegeben und eine den allgemeinen Volksintereſſen dienende Wirtſchaftspolitik Städtiſche Nachrichten Dder Arbeitsmarkt für Angeſtellte Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Im Monat Juni hat ſich die Arbeitsmarktlage für kaufmänniſche. techniſche und Büroangeſtellte gegenüber dem Monat Mainichtnennenswertverändert. Obwohl die Zahl der getätiaten Vermittlungen eine Zunahme erkennen läßt, ſo verdunkelt ſich das Arbeitsmarktbild doch wieder vollkommen. wenn man die Zahl der im Laufe des Monats neu hinzugekommenen Stelleſuchen⸗ den zum Vergleich heranzieht. Ende Mai waren noch ſtellenlos 491 kaufmänniſche Angeſtellte. 110 Büroangeſtellte und 101 techniſche An⸗ geſtellte. Die entſprechenden Zahlen am Ende des Monats Juni ſind noch ungünſtiger: ſie lauten 517 kaufmänniſche Angeſtellte, 111 Büroancgeſtellte und 103 techniſche Angeſtellte. Die Nachfrage erſtreckte ſich wie im Mai vorwiegend auf jüngere Buchhalter mit auter Vorbildung in Kurz⸗ und Maſchinenſchrift. Die Beſetzung der Stellen iſt durchweg möalich geweſen. Für Büro⸗ angeſtellte iſt die Lage noch ſehr ungünſtia. Die wenigen einer Be⸗ ſchäftigung zugeführten Stelleſuchenden wurden von der Maſchinen⸗, Holz⸗ und Gummiinduſtrie aufaenommen. Imtechniſchen Be⸗ rufe wurden vereinzelt Spezialkräfte für den landwirtſchaftlichen Maſchinenbau ſowie für Erſtellung von Zentralheizungen und ſani⸗ tären Anlagen verlanat. Auf dem Arbeitsmarkt für weibliche Angeſtellte war die Oage im Juni günſtiger als im Mai. Es lagen hochwertige Stel⸗ lenangebote vor, denen die Leiſtungen der Stelleſuchenden nicht ent⸗ ſprachen. Die Nachfrage nach erſten Verkaufskräften aus der Textilbranche hat angehalten. Für mittlere Kräfte war keine Verwendunasmöglichkeit vorhanden. Für Kontorperſonal mit ſtenographiſchen Kenntniſſen war die Arbeitsgelegenheit günſtig: auch nach Auslandskorreſpondentinnen wurde rege gefragt. In Bürogehilfinnen waren beſonders vom Grsäͤhandel Ma⸗ ſchinenſchreiberinnen begehrt. Ende des Monats Juni ſtanden dem Arbeitsmarkt noch 76 Ver⸗ käuferinnen, 215 Kontoriſtinnen. 85 Bürogehilfinnen und eine Tech⸗ nikerin zur Verfüaung. 1 * Die Pocken ſind, wie befürchtet wurde, nach Mannheim ver⸗ ſchleppt worden. Am Montag wurde die Ehefrau des in der Mittel⸗ ſtraße wohnhaften Arbeiters Klaus mit hohem Fieber in bewußt⸗ lofem Zuſtande ins Städt. Krankenhaus eingeliefert. Die 30 Ihr. alte Frau ſtarb geſtern früh um 8 Uhr. Eine Stunde ſpäter erfolgte die Be⸗ erdigung. Es handelte ſich um eine Pockenerkrankung im erſten Stadium. Durch die Polizeidirektion ſind im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung alle Vorſichtsmaßnahmen gegen eine Aus⸗ breitung der Krankheit getroffen worden. Es beſteht infolgedeſſen kein Grund zur Beunruhigung. * Lebensmüde. In der Nacht zum 14. Juli verſuchte ſich eine ledige, 21 Jahre alte Ladnerin, wohnhaft in den Q⸗Quadraten, aus bis jetzt noch unbekannten Gründen durch Einatmen von Leuchtgas das Leben zu nehmen. In bewußtloſem Zuſtande wurde ſie aufge⸗ führe und mit dem Sanitätswagen nach dem Krankenhaus über⸗ ührt. * Schwere RKadlerunfälle. Geſtern nachmittag ſtieß der Lenker eines Großkraftrades in der Neckarauerſtraße, der einen Lieferungs⸗ wagen überholen wollte, mit einem Radfahrer zuſammen. Beide kamen zu Fall. Der Kraftradfahrer erlitt leichte Hautabſchürfungen an der Schulter und der Radfahrer erhebliche Verletzun⸗ gen am Fußgelenk. Letzterer wurde mit einem Perſonenkraft⸗ wagen nach dem Thereſienkrankenhaus verbracht.— Geſtern abend wurde ein hieſiger Bäckermeiſter, auf ſeinem Fahrrad ſitzend, bei der Neckarkanalüberführung in Ilvesheim von einem bis jetzt noch unbekannten Kraftwagenführer angefahren und zu Boden geſchteu⸗ dert. Er erlitt erhebliche Verletzungen am Kopfe und mußte in bewußtloſem Zuſtande mit»dem Sanitätsauto in das Krankenhaus überführt werden. Perſonen, die hierüber Angaben 122575 könnnen, wollen ſich bei der Gendarmerie oder Polizei melden. * Ein Jufammenſtoß zwiſchen einem aus der Richtung Neckar⸗ brücke kommenden Straßenbahnwagen und einem zweiſitzigen Per⸗ ſonenauto trug ſich heute mittag kurz vor 1 Uhr am Markt gegen⸗ über dem Schuhhaus Frey zu. Das Auto wurde an der Vorderſeite ſhark beſchädigt, während die Straßenbahn mit einigen Verbeulungen und die Fahrgäſte mit dem Schrecken davonkamen. Der Vorfall ver⸗ anlaßte einen großen Menſchenauflauf. Wie durch Augenzeugen verſichert wurde, hat der Herr, der das Auto ſteuerte, genügend Signale gegeben. Als er ſah, daß ſein Fahrzeug nicht mehr ge⸗ brauchsfähig, wollte er in amerikaniſcher Manier den Weg zu Fuß unter Mitnahme ſeines Handgepäcks fortſetzen, woran ihn zwei Polizeibeamte hinderten, die ihn erſt nach Feſtſtellung des Tat⸗ beſtandes und der Perſonalien entließen. *Nicht an Wagen hängen! Die Unſittte der Kinder, ſich an fahrende Wagen zu hängen, hat geſtern nachmittag wieder einen Unfall verſchuldet, der noch glimpflich ablief. Ein 7 Jahre alter Schüler wollte in der Schulſtraße in Neckarau auf den Anhänger einer Bulldoggmaſchine ſteigen, wobei er vom rechten Hinterrad er⸗ faßt wurde u. Hautabſchürfungen am rechten Schienbein davontrug. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Knabe mit dem — egenden. Es wäre ein großer volkswirtſchaftlicher Schaden, befolgt wird. Sanitätsauton in das Krankenhaus verbracht. ——.................. Die L 5 die eute wiſſen alles und ſagen alles. Manchmal wollen ſie det ſahrben ſagen und lügen dann meiſtens doch. Benn die Wahr⸗ der 0 iſt ein mühevolles und undankbares Ding, mit dem ſich oße Haufe im Ernſt nicht abgibt. Auguſte Supper. 8 E 0 Pariſiana Alhahrt Paris, im Juli 1925. Vall.ährlich findet in der dritten Woche des Juni ein geſchloſſener diel 955 Kunſtmaler ſtatt; mann nannte ihn„Bal des Quat'z Arts“. Feſte teßen und Kleinen im Reiche der Farben nehmen an dieſem ſons 510 Gemeinſchaftlich mit ihren Modellen, den Mimi Pin⸗ wird einen ſich— ſtreng diskret— legitime Malerfrauen anſchljeßen, werden ne Nacht durchgetanzt, durchgetrunken. Bacchiſche Aufzüge ſo geh veranſtaltet. Da Unberufene in den Saal nicht eindringen, mächtigen ungezwungen zu. Der ſchönſte Körper wird auf einen goſſen geſtellt, bewundert und dann mit Champagner be⸗ deblichſt äftige Rapins tragen auf koloſſalen Servierplatten die die ſich Modelle in den Saal und präſentieren ſie den Kumpanen, ſteigert 5 Mädchen bemächtigen, mit ihnen verſchwinden. Der Ball eitommit zur Orgie. Gegen vier Uhr früh iſt nur mehr der Poli⸗ dieſer wiſlär angekleidet, obwohl es auch vorgekommen iſt, daß ſich deffentlicdege Repräſentant der guten Sitten verführen ließ... Die Berſchte eit nimmt von dem Ball der Maler ſozuſagen keine Notiz Tatſache eignen ſich nicht fürs Publikum. Kurz und bündig wird die in ünſtterkbeichnet. daß das Ereignis ſtattgefunden hat. Freilich, orglaſtiſchen len hört man die„Einzelheiten“; ſie laſſen an tollſten, —0000 Leiſtungen nichts zu wünſchen übrig. mubefugte Gaetwachen die Maler das Eingangstor, damit neugierige, Fremdlin ſte nicht eindringen. Wenn ſich dennoch ein koſtümierter ſo wurdes 877 eine unbekannte„Dame“ einzuſchmuggeln verſtand, pins hinaur, bezüglich ſie, bald entlarvt, unter dem Halloh der Ra⸗ Roſhſchild 18geworfen. So erging es einmal dem Baron Henri de Hoſe dem nach Reklame dürſtenden Schneider Poiret. Ohne paſſterte Weſte lagen ſie auf der Straße. Boulevarddämchen Haffer, daß ſie ſchier nackt abbefördert und, zum Gaudium der Augen—5 Menge vorgeſtellt wurden. Die Polizei drückte beide g Der 1 5 n diſche Koftssährige Ball ſand im Zeichen Nebukadnezars ſtatt. Aſſy⸗ Ne nde wogten durch den Saal. Es geſchah aber etwas zgeſchloſſenen wir es gleich, Beſchämendes für die Veranſtalter des Balles“. War es die Not, die einige Maler zwang, damit dieſ anern und Engländern geteime Abmachungen zu treffen, e nach ſeltenen Genüſſen verlangenden und dafür gut be⸗ zahlenden Gentlemen dem Vergnügen beiwohnen können? Die ent⸗ küſteten Künſtler laſſen dieſe Entſchuldigung zu. Der Umſtand, daß einige hundert Maler mit ihren Modellen und ſonſtigen Kokottchen im Saale Wagram eine wahre Orgie vor den zweitauſend Franc⸗ zahlenden Yankees(und ihren Damenl) veranſtalteten, läßt den Ball in einem ganz anderen Lichte erſcheinen. Die Rapins konnten ſich rühmen, den Herrſchaften Dinge dargeboten zu haben, die man im intereſſanteſten Freudenhauſe der Seineſtadt nicht ſehen kann. Sie leiſteten Rekorde— ſo erzählen die Zeugen. Sie machten ſich über einige höchſt prüde amerikaniſche Damen luſtig, indem ſie ihnen— nach einem ſchön ausgeführten Ueberfall— die Kleider und Korſetts auszogen, ſie„zwangen“ an dem Vergnügen teilzunehmen. Die Herren entledigten ſich gleichfalls ihrer Smokings. Einige hunderttauſend Francs verdienten die Maler mit ihrem Ball, wenn man dieſe Bezeichnung wählen kann. Das Geſchäft wurde von dieſen jungen Pinſelhelden dem Preſtige vorgezogen. Von nun ab gibt es keinen„Bal des Quat'z Arts“ mehr, ſondern ein für Dollarbeſitzer und ⸗Beſitzerinnen arrangiertes„Künſtlerfeſt“, das den nach Paris gekommenen, ſenſationslüſternen Ausländern etwas ganz Beſonderes,„echt Franzöſiſches“ darbieten ſoll. In den Zeitungen wird oft erzählt, daß die Propaganda, in Frankreich werde mit einer gewiſſen„Fremdeninduſtrie“(in Wort, Bild, Tat) das beſte Geſchäft gemacht, von Deutſchland ausginge. Der Malerball beweiſt das Ge⸗ genteil. Ein ausgeſprochenes Feſt der Künſtler, über das die Oef⸗ fentlichkeit bisher nicht ſprach, iſt zu einer Attraktion geworden. Der aus Holland ſtammende Maler Van Dongen betreibt das „Ball“⸗Geſchäft öffentlich. Er hat es zwar nicht mehr notwendig— ſeine Porträts gehören zu den teuerſten, denn er hat den Platz ein⸗ genommen, den vor ihm der Ungar Laezlo glänzend ausfüllte—, aber Von Dongen iſt ein Mann, der ſeine„Beziehungen“ ausdehnen will. On ne ſait jamais. Deshalb erfand er den Atelierball in groteſker Aufmachung. Die reichen Südamerikaner laſſen es ſich viel koſten, um bei Van Dongen einen„Abend“ mitzumachen. Sie ſehen dort ſo ziemlich alles, was zur internationalen Halbwelt gehört. Denn Van Dongen veranſtaltete den„Ball“ nicht etwa in einem Atelier, ſondern in einem ad hoc dekorierten Lokal. Ein Grammo⸗ phon, das die Tanzſchlager abſchnurrt, iſt das muſikaliſche Element, um das ſich die vielhundertköpfige Geſellſchaft ſchart. Neger. Chi⸗ neſen, Ruſſen, Amerikaner, Mulatten, Mexikaner, Hindus, Kabylen, Frauen aus allen Himmels⸗Strichen, ſind da. Es wird getanzt, dund manches Paar findet ſich bei dem Maler van Dongen. 1 Die Fremdeninduſtrie erhält groteſfke Formen. In hieſigen Reiſebüros gibt es eine Abteilung, die dem Touriſten„entrées“ in Pariſer Künſtlerkreiſe vermittelt. Das koſtet natürlich ſehr viel Geld. Keiner fragt, weshalb. Den Amerikaner führt ein befrackter Herr zu einem Bildhauer in die rue blanche. Da geht es fidel zu. Zu⸗ erſt wird getanzt, dann führt der Bildhauer ſeine Modelle vor, ſchließlich kommt es zu dem üblichen Geſchäft. Das Traurige an der Sache iſt. daß der Bildhauer früher ein gutes Auskommen als Künſtler fand, infolge der ſchlechten Verhältniſſe heute gezwungen iſt, als Arrangeur im Dienſte einiger Halbwelterinnen tätig zu ſein, die ihn und ſein Atelier für beſtimmte Zwecke gemietet haben... Für die Amerikaner bleibt freilich ein ſolcher Abend„unvergeßlich“! Theater und Muſik OEugen Jelber verläßt Mannheim. Eugen Felber, Ober⸗ ſpielleiter am Mannheimer Nationaltheater, wurde zum Inten⸗ danten des Dreiſtädietheaters Beuthen⸗Gleiwitz⸗ Hindenburg gewählt. Eugen Felber iſt geborener Salzburger und jetzt 36 Jahre alt. Vor ſeiner Mannheimer Tätigkeit war er Leiter der Neuen Bühne in München.— Der plötzliche Weggang des hieſigen Schauſpielregiſſeurs wird auch für das Theater eine Ueber⸗ raſchung geweſen ſein. Immerhin kann man dem verdienten Spiel⸗ leiter zu der dankbaren Aufgabe, die ſeiner harrt, Glück wünſchen. Jum Inkendanten des Staditheaters Kaiſerslautern wurde unter 54 Bewerbern Dr. Hans von Kutzenbach, der jetzige Oberſpielleiter am Landestheater Gotha, einſtimmig gewählt. 4 Ein Mozarlhäuschen in Salzburg. Die Stadt Salzburg iſt um eine würdige Mozarterinnerung reicher geworden. Gleichzeitig mit der Wiedereröffnung des neu aufgeſtellten Mozartmuſeums in Salzburg wurde das kleine Mozarthäuschen, das von Wien nach Salzburg geſchafft und am dortigen Kapuzinerberg aufgeſtellt wor⸗ den iſt und intereſſante Mozartandenken enthält, der Oeffentlichkeit übergeben. Literatur * MaxStrauch: die Theologie Karl VBarths. Kaiſer Verlag München. Dieſe Arbeit iſt die erſte ſachliche Darſtellung der Theologie Karl Barths, erläutert und beleuchtet nach den vorliegen⸗ den Schriften und Gegenſchriften. Jeder der aus irgendwelchen Gründen bisher zu Karl Barth keine rechte Stellung hat finden können, erhält hier in leicht faßlicher Weiſe eine Einführung. Die Theologie Karl Barths ſteht heute ſo ſehr im Brennpunkt des In⸗ tereſſes weit über die eigentlichen Fachkreiſe hinaus, daß eine all⸗ gemein verſtändliche Darlegung ihres Kernpunktes allerorts als eine Notwendigkeit erachtet wird. Dieſem Bedürfnis entſpricht die vorliegende Abhandluna in hervorragendem Maße. Ihre Brauch⸗ barkeit iſt noch erhöht durch ein aus führliches Quellenverzeichnis. e — 5 5 * Seite. Nr. 322 Neue Mannheimer Jeifung[Abens⸗ Nusgabe) Mittwoch, den 18. Jull 1928 1 Lilm⸗Rundſchau W. R.„Alhambra-eichtſpiele“. Ein Film von lieblicher Anmut und köſtlichem Humor läuft in der Alhambra über die weiße Wand: „Die Puppenkönigin“. In amüſanter Weiſe zeigt dieſer Sechsakter eine Verwechslung der Rollen und ihre Folgen. Guy, der Einbrecher, hat nämlich den Schmuck und die Papiere des Grafen Claudio Dupleſſis geſtohlen und tritt nun als Pfeudograf auf, hei⸗ ratet als ſolcher Jeanette, die Tochter des reichen Puppenfabrikanten Armelle, bis die Polizei auf der Bildfläche erſcheint und Guyn es vor⸗ zieht, ſich, ſamt den Brautjuwelen ſeiner Frau, ſchleunigſt in Sicher⸗ heit zu bringen. Claudio, der Ahnungsloſe, iſt nun ganz gegen ſeinen Willen verheiratet. Aber die Ehe muß geſchieden werden. Großzügig wird eine Ehebruchsſzene inſzeniert, die auch großartig gelingt. Nun iſt aber Elaudio, wie man zu ſagen pflegt, bis über die Ohren in Jeamette verſchoſſen. Aber beide haben nicht den Mut, es ſich einzugeſtehen. Da ſpielt Guy unabſichtlich eine vermittelnde Rolle. Denn zufälligerweiſe bewohnen Guy und Jeanette eine Woh⸗ nung die Guy gehört. Da dieſer weiß, daß ihm Claudio nicht gerade hold geſonnen iſt, will er mit ſeiner Geliebten nach Amerika ent⸗ fliehen. Er eilt alſo in ſeine Wohnung, um die auf Jeanettes Hoch⸗ zeit geſtohlenen Schmuckſachen und ſeine Reiſeeffekten zu holen. Da wird er von der heimkehrenden Jeanette, die auf der Suche nach Claudio iſt, überraſcht. Claudio kommt auch hinzu, der Einbrecher wird 2—5 der ganze Irrtum, der über ein Bündel Briefe und Bil⸗ der entſtanden war, klärt ſich auf, als man vernimmt, daß Guy der Beſitzer der Wohnung iſt. Da ſinken ſich die beiden ſelig in die Arme und Guy, der die Situation ſofort erfaßt, präſentiert ſchlagfertig den geſtohlenen Schmuck, den Claudio bezahlt hatte, als Hochzeitsgeſchenk. Ein hochanſtändiger Einbrecher“, ſagt Claudio lachend, als Guy ſachte durch die Tür verſchwindet.— Die neueſte Wochenſchau und „Queenie ſucht Stellung“, ein Luſtſpiel in zwei Akten, er⸗ gänzen das Programm. die Gerichtsferien die heute begonnen haben, dauern bis zum 25. September. Während dieſer Zeit iſt die Rechtſprechung keines⸗ wegs vollſtändig unterbrochen. Es werden vielmehr nur in den ſo⸗ genannten Ferienſachen, die keinerlei Aufſchub erfahren, Termine abgehalten und Entſcheidungen erlaſſen. Die Strafſachen gehören ſämtlich zu den Ferienſachen. In der Zivilrechtspflege ſind u. a. Ferienſachen: Arreſtſachen und die eine einſtweilige Verfügung be⸗ treffenden Sachen, Meß⸗ und Marktſachen, Streitigkeiten zwiſchen Mietern und Vermietern, Wechſelſachen, Bauſachen, wenn über Fortſetzung eines angefangenen Baues geſtritten wird. Mahn⸗ und Konkursverfahren, Handelsregiſterſachen, gerichtliche Beurkundungen, Streitigkeiten über Störungen des Betriebes elektriſcher Anlagen u. a. m. Das Gericht kann aber auf Antrag der Parteien auch an⸗ dere Sachen, ſoweit ſie einer beſonderen Beſchleunigung bedürfen, als Ferienſache erklären. Gegen eine Ablehnung ſteht der Weg der Beſchwerde bei der höheren Inſtanz offen Auf den Gerichtsſchreibe⸗ reien wird Auskunft über die während der Gerichtsferien zu behan⸗ delnden Sachen erteilt. Die Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichte halten keine Ferien ab. In Orten, wo derartige Gerichte nicht beſtehen, vielmehr die Amtsgerichte zuſtändig ſind, ghören die Kaufmanns⸗ und Gewerbegerichtsſachen zu den Ferienſachen. Rommunale Chronik Bürgerausſchuß Weinheim Schluß der Voranſchlagsberatung Weinheim, 14. Juli. In der Schlußſitzung der ſtädtiſchen Etatsberatung des Bürger⸗ 4 * gusſchuſſes brachte Oberbürgermeiſter Huegel einen Erlaß des badiſchen Miniſters des Innern zur Kenntnis, der eine Bean⸗ ſtandung der hieſigen ſtädtiſchen Beſoldungsord⸗ nug enthält. Die Beanſtandungen fordern eine ſchärfere Unter⸗ dedung der Beamten des weniger ſchwierigen und des ſchwieri⸗ geren Dienſtes und verlangen eine Zurückſtufung bverſchie⸗ dener Beamten. Im Ganzen werden von der Beanſtandung 35 Beamten betroffen, davon 23 durch eine ſofortige Verſchlechterung ihrer Bezüge und weitere 12 durch die Verſperrung der Auf⸗ rückungsmöglichkeit für die Zukunft. Die verlangten Gehaltskür⸗ ungen bei obigen 23 Beamten betragen zuſammen 11 292 M. Der Bürgerausſchu beſchloß einſtimmig, daß Härten aus dieſer Be⸗ anſtandung gegenüber den ſtädtiſchen Beamten vermieden werden müſſen. Im übrigen erklärt er ebenſo einſtimmig, den Gemeinde⸗ rat bei der Stellungnahme gegen das miniſterielle Reſkript unter⸗ ſtützen zu wollen. Bei dem Titel„Kunſt und Wiſſenſchaft“ entſpann ſich eine giemlich lebhafte DATHER-PIOTOREN- GESEIISCHAFT NK UNTERRrRNHENNVRN MARENEELDOE ——RK SINOELENSEN Schlatzimmer Nur Qualitätsware, bei beſter Ausführung, elegante bürgerliche Modelle, liefere ich zu angenehmen Be⸗ dingungen Musterzimmer anzulehen Bach · straße 4, part. Iinks, b. Weſpinſtift, woſelbſt ich Donnerstag und Freitag, von—7 Uhr zur Entgegennahme von Aufträgen bin. 8906 Adam Streib, Srwere Neidenstein Telephon Nr. 2 Walbstadt. ausgeſetzt für den, der den Täter namhaft machen kann. = Schönheitspflege Schmerz- und nerbenlose Entfernung von fiaaren, Waren u. 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Aus dieſem Grunde habe ſich der Gemeinderat entſchloſſen, dem Bürgerausſchuß vorzuſchla⸗ gen, das Jahresdefizit der Theatergemeinde durch obige Zuwendung decken zu helfen. In der ſich anſchließenden freien Ausſprache übte Fabrikant Leinenkugel Kritik an der Theatergemeinde, weil ſie hier das expreſſioniſtiſche Schauſpiel des Wiener Dichters Anton Wildgans„Armut“ aufführen ließ. Das Stück behandelt die Lebenstragödie eines kleinen Poſtbeamten und bringt Szenen, in denen ein Student als Zimmermieter die Tochter des Poſtbeamten unter Anbietung bon Unterſtützung für den er⸗ krankten Vater zu verführen ſucht. Wenn man hier Mittel ge⸗ währe, ſo müſſe es zum Beſten des Volkes geſchehen. Für das Volk gebe es andere Darſtellungen, als ſolche Schweinereien. Der Spreler des Zentrums, Gymnaſialdirektor Dr. Braun, verlangte einen Einfluß der ſtädtiſchen Behörden auf die Auswahl der Stücke. Im übrigen müſſe er eine Flucht in die Oeffentlichkeit inſofern er⸗ greifen, als man ihm von dritter Seite vorgeworfen habe, daß ein ſolches Stück wie„Armut“ hier gegeben wurde, obwohl er— Dr. Braun— im künſtleriſchen Beirat ſei. Dazu habe er zu erklären. daß er weder dem künſtleriſchen Beirat angehöre, 1565 überhaupt Mitglied der Theatergemeinde Weinheim ſei. Der Kommuniſt Klaußmann proteſtierte gegenüber Herrn Leinenkugel dagegen, wie dieſer den Dichter Wildgans und die Theatergemeinde Wein⸗ heim einſchätzt. Ueberdies ſei ja das Stück von der Weſtdeutſchen Bühne aufgeführt worden, die auf chriſtlich⸗nationalem Boden ſtehe. Der ſozialdemokratiſche Gewerkſchaftsſekretär MWentel be⸗ zeichnete das geäußerte Urteil über„Armut“ als ungerecht und viel zu hart. Der Theatergemeinde liege jeder Tendenz fern. Als Beweis ihrer Objektivität führt er an, daß ſie außer der Freien Volksbühne Frankfurt auch die Weſtdeutſche Bühne Karlsruhe hier auftreten läßt. Rechtsanwalt Pfiſterer(dn.) bezeichnete das Schauſpiel„Armut“ als„Dreck“, den man dem Publikum nicht bieten dürfe, wenn man es nicht zur Flucht aus der Theaterge⸗ meinde veranlaſſen will. Poſtdirektor Müller(dn.) erklärte gleichfalls, daß man das Publikum mit ſolchen Stücken, die die Gegenſätze verſchärfen, anſtatt ſie zu überbrücken, verſchonen ſollte. Er ſelbſt ſei mit ſeiner Tochter in der Aufführung geweſen und habe tags darauf ſeinen Austritt aus der Theatergemeinde erklärt. Schließlich wurde der Poſten von 3000 M. unter der Vorausſetzung bewilligt, daß die ſtädtiſchen Behörden in den künſtleriſchen Bei⸗ rat der Theatergemeinde einen Vertreter entſenden, der die Aus⸗ wahl der zur Aufführung kommenden Stücke kontrolliert. Der Voranſchlag für 1925 wurde mit 46 gegen 6 Stim⸗ men in namentlicher Abſtimmunggenehmigt. Die%½ ſtündige Sitzung erreichte erſt nachts halb 11 Uhr ihr Ende. Aus dem Lande I Neckarhauſen bei 14. Juli. Eine rohe verwerfliche Tat wurde, wie ſchon im geſtrigen Abendblatt bereits gemeldet, in der Nacht von Montag auf Dienstag in der Gemeinde Neckarhauſen bet Ladenburg verübt. Ein neben dem Rathaus ſtehendes Krieger⸗ denk mal, das als oberſten Abſchluß eine Büſte Kaiſer Wilhelm J. trug, wurde auf gemeine Art demoliert. Mit Gewalt iſt die Büſte abgeſchlagen. Der oberſte Stein des Denkmals wurde abge⸗ wälzt und zerbrach in Stücke. Die Erregung in der Gemeinde iſt groß. Man wird alles unternehmen, des, oder der Täter habhaft zu werden. Zurückzuführen iſt dieſe Schändung auf die unflätigen Redensarten der kommuniſtiſchen Partei in der letzten Bürgerausſchußſitzung. Die Kommuniſten erlaubten ſich Kraftausdrücke, die jeder Beſchreibung ſpotteten. Wir verzichten darauf, dieſelben hier wieder zu geben. Die Gendarmerie iſt eifrig mit der Unterſuchung beſchäftigt. Hoffentlich gelingt es, die rohen Geſellen zu faſſen. Es iſt traurig, daß ſelbſt vor einem alten Kriegerdenkmal die kommuniſt. Zerſtörungswut nicht Halt macht. Alten Kriegern ſtanden die Tränen in den Augen, als ſie vor dem zerſtörten Denkmal ſtanden.— In der geſtrigen Gemeinde⸗ ratſitzung, die ziemlich erregt verlief, und in der die bürgerlichen Parteien wegen des unflätigen Benehmens des Gemeinderates Siebig den Saal verließen, wurden 100 Belohnung N N 5 Schmelr Phys.-diät. Kuranstalt(System Pr. Lahmann). 5 Ein Dorado für Gesunde, Kranke u. Erholungs- bedürktige. 450 m üU. Meer. Deutscher Arzt und Ftauenätztin im Hause. Deutsches Haus. Das ganze Jahi besucht. Pensſonspreis von Mark.- an. IIllustrierte Prospekte frei durch 8203) Direktor M. Pfenning. del Husten, Heiserkeit und Verschleimung bewähren sich immer die bekannten Wörishofener Hustenheil-Spitzwegerich- Salt, Spitzwegerich-Bonbons, Brust- und Lungentee, Lungenkalksaft Em36 Woörishofener Naturheil, Elberfeld. Alleinige Niederlage fſür Mannheim: Drogerie und Parfümerie LudwIig& Schütthelm, Mannheim, 0 4, 3. ̃ Bestandteile auf den Packungen angegeben. dieses Blattes. f tah * Eberbach, 14. Juli. In Igelsbach ſpielten am Samemun abend Kinder an einem an abſchüſſigem Straßenrande ſtehenden leeren Heuwagen, ins Rollen kam und jähriger Knabe, der herunter. Der Wagen eintrat. * Auerbach bei Tauberbiſchof wird die Gemarkung von Wildſchweinen ſchwer heimge Kürzlich gelang es einen ſchweren Keiler zu erlegen. mb Pforzheim, 14. Juli. Die Arbeit in der Pforzheimer Sch warenfabriken wurde am Montag von etwa 17 bis 20 Prozent Arbeiterſchaft aufgenommen und zwar meiſt in den mittleren del kleineren Betrieben. Die Gewerkſchaften haben es dem Ermeſſen 11 Arbeiter überlaſſen entweder der Aufforderung der Arbeitgeber Aufnahme der Arbeit wWetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwatl Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7ꝛe morgenss 2 ihn ſo ſchwer verletzend, daß einige Stunden hernach der n wobei die Bremſe r Wage einen Abhang hinunterfuhr. Ein%n ſich auf dem Wagen befand, fiel von abel ging über die Bruſt des unglücklichen Kn 95 gelöſt wurde, der im, 14. Juli. Seit auger der am Mittwoch zu folgen oder nicht. * Luft⸗Tem⸗n 2 5 92 1 5 7 pera-⸗ 5 885 86855 2 5 5 höbe in NN[ tur 8 8 Wetter 8 1 m im d SSB Richt.Stärke— Werſheſim— 10 1 7 fülf— bedecf7f? Königſtuhl. 563 763,7 13 19 11 0(eeicht halbbed Karlsruhe 127 761,2 16 22 15 ſtill(— bedeckt Baden Badenſ 213 763,1 1 22 1980 leicht 5 85 Silungen„80 e] 1 c balted. Feldberg. Hoſſ 1281 638,4 8 10 61 O wolkig Badenweiler]—(63.6 13 22 11 NO„ bedeckt St Blaſien——————— 7 Höchenſchwd!— 1677,51 10] 16 8 NO eicht] bedeckt Die allgemeine Wetterlage iſt ſeit geſtern wenig verände Zwei Regenfronten, die heute morgen über England liegen, 6 telt bei ihrem Vorüberfluge Süddeutſchland nicht frankreich und Norditalien ſind einige Druckſtörungen zu beo unter deren Einfluß es in Baden zu geringen Niederſchlägen teilweiſe Warmgewitte treffen. In und rn kommen kann Wettervorausſage für Donnerskag, 16. Juli bis nachts 12 11 Wechſelnd bewölkt. Mäßig warm. Vereinzelte Niederſchläge Warmgewitter. 4 Herausgeber, Drucker und Verleger: Mannheimer Zeitung, Neue Druckeret Dr. Haaß G. m. b.., Mannheim E Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. 0 Verantwortlich für d für das Feuilleton: J. en wpolitlſchen Teil, Hans Alfred Metzin .: Kurt Fiſcher: für Kommunalvoltti ze Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller 90 J..: R. Schönfelder; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, cher bargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kir für Anzeigen: J. Bernhardt. D We in und Weinling. 1 Neulich ſtand in dieſer Zeitung ein Rezept zu einem Rotnge aus Sauerkirſchen mit ſprochen, datz man ſolche roten Weine nur zur Zeit der Kir ernte herſtellen könne, während man weiße Weine ja das ganze aus Aepfeln, Feigen, Jeder Menſch hat Vierkahefen. In dieſem war auch darrſchen Jalt Roſinen. mit Bierkahefen bereiten könne. un 0 wohl hieraus erſehen, daß es ſich nicht 3 Traubenweine handelt, denn nach dem Weingeſetz iſt Tranbegeſeh Wein, alles andere aus Früchten weinähnliches Getränk(Alſo wein iſt nicht Apfelwein, ſondern weinähnliches Getränk aus A alb⸗ und man dürfte auch im Haushalt nicht Kaffee zu einem aus an kaffee bereiteten Getränk ſagen, ſondern„kaffeeähnliches“ Getränk it gebranntem Malz“! S Vierka-Bordeauxhefe bereiteter Kirſchwein verkauft werden, ſo m 0 dies unter dem Namen: Weinähnliches Getränk aus Kirſchen l. ſchehen, im Haushalt fretlich könnte man es nennen wie man Dieſem Standpunkt ſtimmen aber die Weinhänbler nicht zu, ſie mich wieder einmal dieſes Ausdrucks Wein in obigem Inſerat weſt, angezeigt. Außerdem Weinhandels und verwandter Berufszweige bei der Reichsregiet beantragt, daß die Vierkahefen verboten werden oder zum Minde mit einer Steuer belegt werden ſollen, weil die Hauswetnbereilien mit den Vierkahefen ihnen zu großen Schaden macht, von Standpunkt ausgehend, daß na den vielfach teureren Traubenwein kaufen würde Vier⸗ Antrag iſt ja noch kein Geſetz, dagegen werden ſich ebenſo die per⸗ kakelterer wie die Apotheken und Drogerien, die Bierkahefee n kaufen, wehren. Um aber dieſe ewigen törichten Anzeigen zu vermeiden, ün ich vor, das mit den Vierkahefen bereitete„weinähnliche Getr von für die Folge Weinling zu nennen. Reichspatentamt geſchützt und ich ſtelle ihn hiermit den Vier terern zur Verfüaung. — BENZ&x CE—— NIEIN. AUITOIOBIH- u. IOTORENTABNMK A:., IANHEINI SDEHNWWfHEFE GAOOFENA GOGENAUJBADEN VERTnETUNd: NFnCEDES-BENMZ-AurohοEHGESEILSchAFT M. B.., MANNHEDI, p 7, 24 6100 ſau 150 ff ümag anschaffiahe Osstat M mit grogem Carten 10-HH Ammer, Küehe u. relchlich. Zubehör 3 Zimmer u. Küche für Hausmeister Sofort zu vermieten. Angebote unter S. D, 128 an die Geschäftsstelle 7502 epfeln chön— nicht?) Würde alſo ein ſolcher üßte ben bonen haben die Spitzenverbände des Wein 110 ſen ung ch einem Verbot jeder Vierkakeller Nun ſale * 1 Dieſer Name iſt mir talel Friebrich Sauer⸗Gotha⸗ H. 100 in Labenpaie zuſammen ader einzeln per ſofort zu vemalel Gefl. Angebote unt. S. M. 136 an die Geſ Lagerplal! mit Cieisansdunb, 1000 qm evtl. meht oder weniße, bei der Fabrikstalion zu 11 mieten. Angeb. unt. S. 8 5¹ 8. an die Geschãftsstelle TTTTT X —* Scodee Ade —11iin Mittwoch, den 18. Juli 1025 neue mannhermer Jeitung(Abend ⸗ Nusgabe) B. Seſte. Nr. 322 Geſez ünd Nechk der Umfang der geſetzlichen pflichten des Spediteurs Eine Mannheimer Firma benachrichtigte den Spediteur einer badiſch⸗ſchweizeriſchen Grenzſtation, 25 werde in den nächſten agen ein„Rennwagen, wahrſcheinlich Motor⸗Nr. 26 903“ dort 925 Chiaſſo eintreffen und beauftragte ihn, den Wagen ſofort nach inkunft unfrankiert nach Charlottenburg zu ſchicken. Wenige Tage Stiarf ging dem Spediteur aus Chiaſſo ein Frachtbrief über„1 tück Automobil“(Abſender die Zweigniederlaſſung der Auftrag⸗ geberin in Chiaſſo) zu und er ſchickte ohne weiteres den Eiſenbahn⸗ agen mit dem auf der Grenzſtation eingetroffenen„Automobil“ nach Charlottenburg weiter. Erſt am folgenden Tag erſah er aus i inzwiſchen aus Chiaſſo an ihn gelangten Bordereau, daß der iſenbahnwagen nicht den ihm angekündigten„Rennwagen“, ſon⸗ 5. ein nach Mannheim zu ſendendes„camion“(Laſtauto) ent⸗ ielt Der Transport konnte unterwegs nach Charlottenburg nicht angehalten werden; das Laſtauto mußte deshalb von Charlotten⸗ bond nach Mannheim zurückgeſandt werden. Der Spediteur wurde n der Mannheimer Firma mit Erfolg wegen Erſatzes des ntſtandenen Schadens(Mehrfracht) in Anſpruch genommen. 8„Der Grenzſpediteur berief ſich zwar auf Paragr. 5 der Allgem. eförderungsbedingungen ſeines Verbandes, wonach der Verſen⸗ der für die Richtigkeit und Vollſtändigkeit ſeiner Gewichts⸗ und Inhaltsangaben hafte und der Spediteur zu einer Nachprüfung nicht verpflichtet ſei und glaubte hiernach nicht verpflichtet geweſen u ſein zur Nachprüfung, ob das auf der Grenzſtation eingetroffene zAutomobil“ der angekündigte Rennwagen war oder nicht Gericht trat dem nicht bei. Während das Erſtinſtanzgericht eiderſeitiges Verſchulden(Paragr. 254 BGB.) angenommen hatte, derurteilte das Oberlandesgericht Karlsruhe(3 BR. 247½½4) den Spediteur zum Erſatz des vollen Schadens, indem es auf folgende De das Speditionsgeſchäft allgemein giltigen Grundſätze abhob: bbl Spediteur(Paragr. 407 HGB.) hat die Anwendung der ihm obliegenden Sorgfalt eines ordentlichen Kaufmanns bei der Ver⸗ endung zu beweiſen(Paragr. 347, 408 HGB.); er hatte bei der Weſendung das Intereſſe des Verſenders wahrzunehmen und ſeine teteiſungen ſinngemäß zu befolgen. Das hat der beklagte Spedi⸗ ſchur unterlaſſen und dadurch den Schaden verurſacht. Der wirt⸗ aftliche Nutzen des Speditionsgeſchäfts tritt beſonders hervor, enn der Verſender mit dem Frachtführer(der Eiſenbahn) nicht unmittelbar verhandeln kann“(Staub Anm. 6 zu Paragr. 408 CB.), hier wegen örtlicher Trennung. Pflicht des Beklagten war es deshalb im gegebenen Fall, die Intereſſen ſeiner Auftraggeberin ſo wahrzunehmen, wie dieſe ſelbſt es als ordentlicher Kaufmann 5 tun in der Lage geweſen wäre, wenn ſie die Weiterleitung des Chiaſſo auf der badiſchen Grenzſtation eintreffenden Renn⸗ feene von da aus ſelbſt beſorgt hätte. Zu dieſem Zweck bediente E. ſich der geſchäststundigen Speditionsfirma an der Landesgrenze. s gehörte nun zunächſt zu deren Pflichten, den Rennwagen ab⸗ anehmen und dabei durch Beſichtigung feſtzuſtellen, ob das richtige ut ohne ſichtbare Transportbeſchädigung eingetroffen iſt; eine unmittelbare„Weiſung“ zur Beſichtigung mußte der Spediteur der itteilung ſeiner Auftraggeberin entnehmen, daß der eintreffende zennwagen„wahrſcheinlich Motor⸗Nr. 26 903“ trage; denn der Spe⸗ iteur durfte nicht unterſtellen, daß die Nummer zwecklos mitgeteilt rde(das entſpräche nicht kaufmänniſcher Uebung) und einen Zweck erfüllte die Mitteilung nur dann, wenn der Beklagte nach⸗ 190 te, ob ein Rennwagen mit dieſer Motornummer eingetroffen ſt. Hätte der beklagte Spediteur pflichtgemäß die von Chiaſſo dergetroffene Eiſenbahnſendung beſichtigt, ſo hätte er geſehen, daß ggon nicht einen Rennwagen, ſondern ein Laſtauto enthielt und er hätte dann auch nicht dieſes ſtatt des Rennwagens nach Werlottendurg weitergeleitet. Dieſe ſchuldhafte, gegen die ihm obliegende Sorgfalt verſtoßende Unterlaſſung war alſo die Ur⸗ ſache des Schadens. la Zu beſonderer Vorſicht hatte der Beklagte überdies auch An⸗ 1 5, weil ihm zur Zeit des Eintreffens des Frachtbriefs eine Mit⸗ eilung über die Sendung, das„Bordereau“, aus Chiaſſo noch nicht kugegangen war. Er häfte deshalh mindeſtens den Fracht⸗ rief genaueſtensleſen und dann zufolge ſeiner Geſchäfts⸗ krfahrung ſofort erkennen müſſen, daß das eingetroffene Automobil 5 angegebenen Gewicht von 6070 Kg. nicht der angekün⸗ Beate Ren n wagen ſein kann, da das Gewicht eines ſolchen natür⸗ ch ein bedeutend geringeres iſt(angeblich etwa ein Zehntel) Um nrichtigkeiten der in Paragr. 5 der Allgem. Beförderungsbedin. Haßtgen angegebenen Art handelt es ſich nicht, ſondern um ſchuld⸗ Gfte Verſendung eines anderen als des im Auftrag bezeichneten utes. Ein Mitverſchulden des Auftraggebers kommt nicht in Lagge, weil er nicht wiſſen konnte, daß um jene Zeit auch ein aſtauto für ihn auf der gleichen Grenzſtation eintreffen werde; 85 Bezeichnung auf dem Frachtbrief(lediglich) als„Automobil“ entſprach den Tarifbeſtimmungen der Schweiger Bundesbahnen m. 5 die Beſteuerung von Kapitaleinkommen nach dem Steuerüberleitungsgeſetz Von Regierungsrat Dr. Selle⸗Berlin Das Steuerüberleitungsgeſetz vom 29. 5. 25 bringt gegenüber en bisherigen Beſene— 2. Steuernotverordnung(Ar⸗ l 27) eine erhebliche Erweiterung der Vorſchriften über den keiſtuerabzug vom Kapitalertrag und die auf Kapitaleinkommen zu ſtenden Einkommen⸗ oder Körperſchaftsſteuer⸗Vorauszahlungen. er wurden inländiſche Kapitalerträge durch Einbehaltung von 10 Pros. beſteuert:(ſog. Steuerabzug vom Kapitalertrag). Dieſe bunderoß, hatte der Schuldner der Erträge ohne Abzug von Wer⸗ einfordeſten uſw. bei Fälligkeit ohne Rückſicht ob der Gläubiger ſie 8 uboctte⸗ beiſpielsweiſe ob er fällige Dividenden⸗Scheine einlöſte, 55 ehalten und an das 15 ihn zuſtändige Finanzamt abzuführen. reforn Steuerabzug iſt nicht mit der in der Erzbergerſchen Finanz⸗ geword eingeführten, in der Inflationszeit indeſſen bedeutungslos un enen und deshalb im Geldentwertungsgeſetz von 1923 außer Vornnd geſetzten Kapitalertragsſteuer identiſch, denn dieſe ſtellte eine wegbelaſtu d; 5 Zur; E ng des Kapitaleinkommens neben der gewöhnlichen apitalenensſteuer dar, während der heutige Steuerabzug vom Steuertertrag, wie ſchon ſein Name andeutet, ähnlich wie der eine Echug vom Arbeitslohn, keine beſondere Steuer, ſondern nur rhebungsart der Einkommenſteuer, die hier an der Quelle ge⸗ ſchd ft wi Sſe, wird, darſtellt. Als Kapitalerträge galten bisher nach der 2. Slelkrnoteebne 5 5 1. Siaſen von wertbeſtändigen Anleihen, die in öffentlichen dichuldbüchern eingetragen oder über die Teilſchuldverſchrei⸗ ungen ausgegeben waren(nicht alſo ſonſtige Zinſen, z. B. Diotehense, Verzugszinſen und dergl.) Dividenden, Zinſen und ähnliche Gewinne aus Aktien, Ge⸗ nußſcheinen, Kuzen, Geſellſchaflsbeteiligungen und dergl. Das St 1 f 5 de euerüberleitungsgeſetz dehnt mit Wirkung vom 1. 7. 25 die Eiteuerabzug auf Zinſen aus Anleihen aller Art aus, bei denen Teilſchutdogung in öffentlichen Schuldbüchern oder die Ausgabe von 15. 11. verſchreibungen nach Einführung der Rentenmark am 5 1923 erfolgt iſt. in ferner und zwar mit rückwirkender Kraft vom 1. 1. 1924 ungen 1 auf den Steuerabzug auf den Kapitalertrag alle Befrei⸗ geſetzen beſtand nach den bisherigen Einkommen und Körperſchafts⸗ on Reich 8 en. Es unterliegen nunmehr alſo beiſpielsweiſe alle ſowie und Gemeinden betriebenen Unternehmungen gicht bezr nueſche, Perſonen mit Wohnſitz im Arsland die bisher i nur beſchränkt Einkommen⸗ oder Körperſchaftsſteuerpflich⸗ gwar des Kapilelvemdgen 0d in Bezug auf ihr im Inlande arbeiten⸗ Da das Einkommen aus Kapitalvermögen ſeit Stabiliſierung der Währung eine erhöhte Bedeutung gewonnen hat, wird es nach dem Steuerüberleitungsgeſetz ferner in erweitertem Maße zu den Ein⸗ commen⸗ und Körperſchaftsſteuer⸗Vorauszahlungen herangezogen. Die 2. Steuernotverordnung(§ 5 Abſ. 2) faßte, wie oben dargelegt, den Begriff des Kapitaleinkommens beim Steuerabzug ziemlich eng und unterwarf dieſes Einkommen den Vorauszahlungen überhaupt nur, wenn es in einem gewerblichen Betrieb erzielt wurde. Dem⸗ gegenüber erweitert das Steuerüberleitungsgeſetz einmal den Begriff Kapitalertrag und dehnt andererſeits die Vorauszahlungspflicht all⸗ gemein auf dieſes Einkommen ohne Rückſicht auf die Art und Weiſe, in der es erzielt wird, aus, ſodaß in Zukunft auch eine Vorauszah⸗ lungspflicht für Kapitaleinkommen beſteht, das nicht in einem ge⸗ werblichen Betriebe erzielt wird. Hinſichtlich der Vorauszahlungs⸗ pflicht iſt zu unterſcheiden, ob das Kapitaleinkommen bereits dem Steuerabzug unterlegen hat oder nicht, im erſteren Falle ſind Voraus⸗ zahlungen vom Kapitaleinkommen nur dann zu leiſten, wenn dieſes Einkommen allein oder neben Einkommen, aus Vermietung, Ver⸗ pachtung, aus freien Berufen, Lohn uſw. im abgelaufenen Kalender⸗ viertelſahr mehr als 2000 R. M. beträgt. Dabei ſind die durch den Steuerabzug beim Schuldner einbehaltenen Beträge anzurechnen. Beiſpiel: Vierteljahreseinkommen eines Unverheirateten: aus Gebatt 1800.—.⸗M. b) aus Anlethen, Zinſen u. Dividenden 600.—.⸗M. abzüglich 10 Prozent Steuerabzng 540.—.-M. insgeſamt 2340.—.⸗M. Hiervon ſind zu entrichten: a) von den erſten 2000.—.⸗M. 6„„ 200—.⸗M. b) von den reſtlichen 340.—.⸗M. 15 Prozent 2 51.—.⸗M. insgeſamt 251.—.⸗M. Davon ab der bereits entrichtete Steuerabzug in Höhe von 60.—.⸗M. Helben börduszugahlead: 191.— N. Bemerkt ſei im übrigen, daß nach dem in Kürze zu erwartenden Durchführungsbeſtimmungen zum Steuerüberleitungsgeſetz voraus⸗ ſichtlich eine Heraufſetzung der 10prozentigen Tarifgrenze von 2000 R. M. auf 3000 R. M. bei den Vorauszahlungen eintreten wird. In dem eben erwähnten Beiſpiel wären alsdann von den 340.M. auch nur 10 Proz.= 34 R. M.(ſtatt 51 R. M. anzuſetzen. Im 2. Falle, in dem das Kapitaleinkommen dem Steuerabzug vom Kapitalertrag noch nicht unterlegen hat(3z. B. Einkommen aus Darlehen, Hypotheken oder ausländiſchen Wertpapieren) ſind Voraus⸗ zahlungen von dieſem Einkommen ohne Rückſicht darauf zu leiſten, ob das Geſamteinkommen des Pflichtigen 2000 R. M. überſteigt oder nicht. Jedoch iſt für die Vorauszahlungspflichtigen ähnlich wie bei den Lohnſteuerpflichtigen eine Art von ſteuerfreiem Exiſtenzminimum inſofern vorgeſehen, als einmal unbeſchränkt Steuerpflichtige mit Einkommen aus Grundbeſitz, freien Berufen u. dergl. oder ſog. ſonſtigen Einkommen im Sinne des 8 5 und 11 des Einkommenſteuer⸗ geſetzes(Leibrenten, Zuſchüſſe, Lotteriegewinne, Spekulations⸗ gewinne) von der Vorauszahlung überhaupt befreit ſind, wenn ihre Roheinnahmen im Kalendervierteljahr unter 275.M. bleiben, an⸗ dererſeits berechtigt ſind, einen Betrag von 200 R. M. von den Roh⸗ einnahmen ſteuerfrei abzuſetzen, wenn letztere nicht über 2500.M. hinausgehen. Beiſpiel: Vierteljahreseinkommen eines Verheirateten mit einem Kind: a) aus Vermietung und Arbeit 1500.M. b) aus Hypotheken und Dividenden 300.M. insgeſamt: 1800.M. Hiervon abzugsfähig 200 R. M. 2 200.M. 5 bleiben:= 1600.M. hiervon ſind zu entrichten 8 Proz. 128 RM. Jerſtören von Schwalbenneſtern Das Vogelſchutzgeſetz vom 30. Mai 1908 verbietet in 8 1 das Zer⸗ ſtören und das Ausheben von Neſtern oder Brutſtätten der Vögel, das Zerſtören und Ausnehmen von Eiern. das Ausnehmen und Töten von Jungen. Dem Eigentümer und dem Nutzungsberechtigten und deren Beauftragten ſteht es jedoch frei Neſter, welche Vögel in oder an Wohnhäuſern oder anderen Gebäuden und im Inneren von Hofräumen gebaut haben. zu zerſtören. Dieſe Vorſchrift iſt leider ſehr wenig bekannt, nicht nur Kinder, ſondern auch Erwachſene tra⸗ gen wiſſentlich oder unwiſſentlich viel dazu bei, die Zahl unſerer hei⸗ miſchen Vögel zu vermindern. Namentlich auf die Schwalben, die auf dem Lande und in kleinen Städten an den Häuſern und in Stäl⸗ len ihre Neſter bauen und manchmal etwas unangenehme Verun⸗ reiniaungen anrichten, haben viele Leute es abgeſehen. Nun hatte eine Hauseigentümerin in einem Sommer alle an der Mauer ihres Hauſes angebauten Schwalbenneſter, in denen, wie ſie wußte. junge halblüage Steinſchwalben ſich befanden, mit einem Stock auf die Straße hinuntergeſtoßen, wodurch etwa 40 Junge getötet wurden. Gegen die Anklage berief ſie ſich auf den genannten§ 1, jedoch ohne Erfolg. ſie wurde verurteilt. Die erwähnte Ausnahme bezieht ſich nicht auf das ganze Verbot. das Töten von Jungen iſt in jedem Falle unterſaat, auch wenn es durch Ausübung der Befuanis, die Neſter zu zerſtören, verurſacht wird. Die Verteidiguna der Angeklaa⸗ ten, ſie habe nur die Neſter zerſtören wollen. geht fehl. Das oben angeführte Verbot iſt im weſentlichen volizeilicher Natur. zur Beſtra⸗ fung genügt Fahrläſſigkeit. Hat die Angeklaate beim Zerſtören der Neſter gewußt. daß ſich halbflügge Junge darin befinden, ſo handelte ſie mindeſtens fahrläſſig, wenn ſie trotzdem die Neſter zerſtörte und die Jungen auf die Straße warf. Hieraus eraibt ſich daß das„Säu⸗ bern“ der Häuſer nur zuläſſig iſt vor dem Brüten und nachdem die Jungen flügge geworden ſind. Haſtung des Gaſtwirts für eingebrachte Kleider der Gäſie Jemand nahm im November 1922 an einer Hochzeitsfeier teil. bei der die ganze Hochzeitsgeſellſchaft in einem Gaſthof auf Koſten des Hochzeitgebers untergebracht war. An einem Morgen hänate ein Gaſt. bevor er ins Frühſtückszimmer aing, ſeinen Mantel mit Hand⸗ ſchuhen in dem Kleiderraum im Flur vor dem Zimmer auf. Eine Kleiderfrau war nicht vorhanden, in dem Frühſtückszimmer waren keine Kleiderhaken angebracht. Mantel und Handſchuhe wurden aus dem Raum geſtohlen. Die Klage des Gaſtes gegen den Gaſthof⸗ beſitzer auf Erſatz des Wertes hatte Erfola(Entſch. des Oberlandes⸗ gerichts Düſſeldorf vom 5. Nov. 1924. 3 U 49/24). Der Beherber⸗ gungsvertrag war allerdings nicht von dem Gaſt, ſondern von dem Hochzeitgeber geſchloſſen, der Gaſt war aber tatſächlich in den Gaſt⸗ hof aufgenommen worden, er hatte die Sachen eingebracht. Der Hochzeitgeber hatte beim Abſchluß des Beherberaungsvertrages einen Schein unterſchrieben, wonach der Gaſthofbeſitzer für die eingebrach⸗ ten Sachen nur bis zum Höchſtbetrage von 1000 Papiermark haftet. Das Gericht erklärte eine derartige Haftunasbeſchränkung für ſitten⸗ widrig und ungültig, weil damals 1000 Papiermark eine halbe Gold⸗ mark ausmachten. Dazu kommt noch. daß ſämtliche beſſeren Gaſthöfe in Düſſeldorf die Unterzeichnung eines ſolchen Scheins verlangen und ein Gaſt, der die Unterzeichnung verweigert, ſich der Gefahr ausſetzt, kein Unterkommen zu finden. Die Ausnutzung einer Zwangslage iſt ebenfalls ſittenwidrig. Ein mitwirkendes Verſchulden des Gaſtes lag nicht vor. Es iſt in einem erſtklaſſigen Gaſthof durchaus ungehörig, daß Gäſte ihre Hüte und Mäntel mit in die Speiſeräume bringen und dort auf Tiſchen und Stühlen umherlegen. Der Kleiderraum im Flur vor dem Zimmer muß deshalb auch dann als ein zur Unter⸗ bringung von Kleidungsſtücken beſtimmter Ort angeſehen werden, wenn zeitweiſe eine beſondere Bewachuna nicht erfolat: ein Gaſt, der hier ſeine Straßenkleidung unterbringt, handelt nur den Gepflogen⸗ heiten in einem erſtklaſſigen Gaſthofe entſprechend, ohne ſich deshalb den Vorwurf mitwirkenden Verſchuldens machen laſſen zu müſſen. Abſchluß eines Raufvertrages in der Setrunkenheit Der Bekannte machte mit einigen Bekannten. darunter einem ge⸗ wiſſen F. eine Fahrt mit einer ihm gehörigen Kraftdroſchke. In einem Wirtshauſe kamen ſie nach reichlichem Alkoholgenuß überein, daß F. die Droſchke um 15 000 Mark kaufe und bis zum nächſten Montag früh 7 Uhr abnehme. Sie unterzeichneten ein Schriftſtück dieſes Inhalts, F. zahlte ſofort 5000 Mark an. Demnächſt trat F. ſeine Anſprüche an den Kläger ab. dieſer wollte den Wagen von dem Beklaaten abholen, die Herausgabe wurde verweigert. Die Klage auf Herausgabe iſt abgewieſen worden.(Entſch. des Reichsgerichts vom 14. November 1924, II 827/23.) Das Geſchäft war ſeiner Umſtände wegen nichtig. F. hatte von der Geſellſchaft verulkt werden ſollen, der Beklagte war auf Anreaung ſeiner Bealeiter zum Schein auf den Verkauf eingegangen: das Gericht war auch der Anſicht. der Be⸗ klaate möae nicht erwartet haben, daß F. den Scherz als ſolchen er⸗ kennen werde: andererſeits war aber anzunehmen, daß er gewußt hat, das ganze Geſchäft ſolle nur eine Ulkerei ſein und daß er auch nur zum Scherz— um im Einverſtändnis mit den Bealeitern den Beklaaten zu foypen— auf den Kauf eingegangen iſt. Nach§ 116 Satz 2 des Bürgerlichen Geſetzbuches hat der gebeime Vorbehalt, das Erklärte nicht zu wollen, die Nichtiakeit der Erklärunga dann zur Folge, wen derjenige, dem gegenüber die Erklärung abgegeben iſt. den Vorbehalt kennt. Das trifft auf die Verkaufserklärung des Be⸗ klagten zu. weil bei ihm der Wille zu verkaufen nicht vorhanden ge⸗ weſen iſt und F. gewußt hat, daß alles nur ein Scherz ſein ſollte. Die Beſeitigung des obligatoriſchen Mahnverfahrens Amtlich wird gemeldet: Durch eine Bundesratsverordnung vom 9. September 1915 wurde zwecks Entlaſtung der Gerichte und Vereinfachung, Beſchleunigung und Verbilligung des Verfahrens u. a. vorgeſchrieben, daß alle Anſprüche, die zur ſachlichen Zuſtändig⸗ keit des Amtsgerichts gehören und im Mahnverfahren geltend ge⸗ macht werden können, in dieſem Verfahren regelmäßig auch zunächſt geltend gemacht werden müſſen. Wer alſo, um den praktiſch wichtig⸗ ſten Fall herauszugreifen, eine Geldforderung, etwa ein Dar⸗ lehen, eine unbezahlte Rechnung, rückſtändige Miet⸗ oder Pachk⸗ zinſen, beim Amtsgericht einklagen wollte, mußte dort zuerſt die Erlaſſung eines Zahlungsbefehls beantragen. Wenn der Schuldner den Anſpruch nicht beſtreiten konnte und wollte und deshalb inner⸗ halb einer Woche keinen Widerſpruch bei dem Gericht erhob, erließ das Amtsgericht auf Antrag des Gläubigers den ſogenannten Voll⸗ ſtreckungsbefehl, auf Grund deſſen der Gläubiger die Zwangs⸗ vollſtreckung gegen den Schuldner betreiben konnte. Bei einem ſolchen Verlauf des Verfahrens gelangte der Gläubiger auf dem raſcheſten und billigſten Weg zu ſeinem Gelde. Im Laufe der Jahre haben insbeſondere böswillige Schuldner es verſtanden, unter Ausnützung aller prozeſſualen Möglichkeiten die mit der Einführung dieſes ſogenannten obligatoriſchen(notwen⸗ digen) Mahnverfahrens erſtrebten Vorteile in ihr Gegenteil umzukehren. Es genügte ja der näher nicht zu begründende Wider⸗ ſpruch gegen den Zahlungsbefehl, um die Erlaſſung des Vollſtreckungsbefehls zu verhindern und die Ueberleitung des Mahn⸗ verfahrens in das ordentliche Verfahren zu erzwingen. Auch das anſchließende Güteverfahren wurde von böswilligen Schuldnern in weitem Umfang nur dazu mißbraucht, den Eintritt in das Streitver⸗ fahren und die Verurteilung ſolange als möglich zu verzögern. Dieſer Zuſtand war auf die Dauer unhaltbar. Immer zahl⸗ reicher wurden die Rufe nach der Beſeitigung des obligatoriſchen Mahnverfahrens, insbeſondere aus den Kreiſen der Wirtſchaft, ſo daß ſchließlich unter Zurückſtellung berechtiater Bedenken durch die Verordnung vom 19. Juni 1925 über das Mahnverfahren mit Wir⸗ kung vom 15. Juli 1925 an die bisherigen Vorſchriften über das obligatoriſche Mahnverfähren aufgehoben wurden. Damit iſt, worauf ausdrücklich zur Verhütung von Mißverſtänd⸗ niſſen hingewieſen ſei, nur der Zwang beſeitigt, wegen der ein⸗ gangs erwähnten Anſprüche zunächſt einen Zahlunasbefehl zu er⸗ wirken. Der Gläubiger iſt nach wie vor befugt, zunächſt im Mahn⸗ verfahren gegen ſeinen Schuldner vorzugehen, und er wird wie bis⸗ her im Intereſſe der wünſchenswerten Beſchleunigung und Ver⸗ billigung des Verfahrens einen Zahlungsbefehl in allen Fällen be⸗ antragen, in denen er auf dieſem Weg zum Ziel zu kommen Aus⸗ ſicht hat. Dies wird immer der Fall ſein, wenn die Forderung ernſt⸗ lich nicht beſtritben iſt und nach der Perſönlichkeit des Schuldners auch die Befürchtung nicht beſteht. daß er nur in der Abſicht, die Erledigung des Rechtsſtreits und ſeine ſchließliche Verurteilung ſo⸗ langs als möalich hinauszuziehen, Widerſpruch gegen den Zahlungs⸗ befehl erheben wird. Niederſchlagung der Grundvermögensſteuer und der Hhauszinsſteuer In einer Verfügung vom 9. Februar 1925 hat der preußiſche Finanzminiſter einen Staatsminiſterialbeſchluß bekannt gemacht, der folgendermaßen lautet:„Soweit die ſtaatliche Steuer vom Grund⸗ vermögen oder die ſtaatliche Hauszinsſteuer geſtundet iſt, kann der Finanzminiſter die geſtundeten Beträge ganz oder teilweiſe nieder⸗ ſchlagen. wenn die Einziehung der rückſtändigen Steuer eine erbeb⸗ liche Härte nach ſich ziehen würde. Der Finanzminiſter kann die Be⸗ fugnis zur Niederſchlagung auf ihm unterſtellte Behörden übertra⸗ gen.“ Hierzu hat der Finanzminiſter Ausführungsbeſtimmungen erlaſſen. die im Finanzminiſterialblatt 1925 Seite 25 veröffentlicht ſind. * * RNichligkeit einer Grundſtücksveräußerung in der Inflakſons⸗ zeil. Ueber eine gerichtliche Entſcheidung„von grundſätzlicher Be⸗ deutung berichtet der„Hannoverſche Kurier“. Infolge von Notlage iſt am 18. Juni 1923 ein Grundſtück verkauft worden. Es war im Frieden mit 75 000 Mark gegen Feuer verſichert. Mit der Klage wurde Nichtigkeit des Vertrageg wegen Wuchers geltend gemacht und Rückübereignung des Grundſtückes beanſprucht. Es wurde eine einſtweilige Verfügung erwirkt, nach der der Beklagten jegliche Ver⸗ fügung über das Grundſtück verboten wurde. Das Landgericht Han⸗ nover beſtätigte die Entſcheidung und wies die Behauptung der Be⸗ klagten, daß die gezahlte Summe der damaligen Preislage entſprochen habe, als unbeachtlich zurück, da die nur auf die ſeinerzeitige Notloge der Grundbeſitzer zurückzuführen ſei. Es ſeien alſo die Varaus⸗ ſetzungen des§ 138 BGB. erfüllt. Die Gegenle'ſtung des Beklagten hatte einem Werte von etwa 4000.⸗M. entſprochen. Literalur * Steuerüberleitungsgeſetz vom 29. Mai 1925, nebſt Durch⸗ führungsbeſtimmungen und ergänzendem Anhang. Mit Erläute⸗ rungen und Sachregiſter von Dr. F. W. Koch, Reichsfinanzrat, Mitglied des Reichsfinanzhofs.(München, C. H. Beck.)] Das neue Steuerüberleitungsgeſetz iſt von aktuellſter Bedeu⸗ tung, weil es nicht nur die Ablöſung der Steuern für 1924 und das Wirtſchaftsjahr 1924—25, ſondern Vorauszahlungen und Steuerabzug für das laufende Jahr vom 1. Januar 1925 ab regelt und insbeſondere mildert. Steuerbehörden und Steuerpflichtige wie ihre Berater haben ſich unmittelbar damit zu befaſſen. Es be⸗ hält ſeine Bedeutung aber auch über das laufende Jahr hinaus, da ſich die neue Regelung nicht ſo ſchnell verwirklichen laſſen wird. Dieſe von Reichsfinanzrat Dr. Koch veranſtaltete Ausgabe enthält außer einer Einleitung noch Erläuterungen, die das Notwendigſte in einer für jedermann verſtändlichen Form unter Berückſichtigung der Geſetzesunterlagen bringen. Ein Regiſter iſt beigegeben.— Die ſämtlichen neuen Reichsſteuergeſetze werden in der weitver⸗ breiteten Beckſchen roten Sammlung deutſcher Reichsgeſetze in er⸗ läuterten handlichen Textausgaben ſofort nach Annahme erſcheinen. 6. Seile. Nr. 322 neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Rusgabe) Mittwoch, den 15. Juli 1925 Neue Mann heimer Seitung andelsblatt Berliner Deviſen Amuch 14 14 rp. Hollano 8995 168.16 188.59 voll 169,16 108,58 ooll Buenos-Altes..693 1691 5 695.599 1 Brüſſel. 19,49 19.53 19.49 19.53 Chriſtiama. 75.13 75.31 74.76 74.94 85 Danug 80.83 81⁰ 4 20.33 81.03 2 Kopenhagen 87.1¹ 87.53 6 86,94 87,16 0 Liſſavon. 20.825 20 875 4 20,825 20,875 7 Stockholm. 12.73 113.01 80 114.66 112.94 2 Helſingtors. 10885 10,605 5 10.,56 10,60 7 Italten. 15 40 15.44 1 15,40 15,44 0 London 20.,390 20 442 3 20.390 20,442 10 New · Hort 4105 4205.195.205 5 Paris 19.,65 19.69 75 19.70 19,74 5 Schweiz. 81.46 91.86.,48 81.,65 + Spanten. 60.77 60.93 5 60,8 61.5 0 Japan 1733 1737 5 175 177 2 Konſtantinopel..325 2335 5.325 2,335 4 Rio de Janelto.467 3468 5 6,267 9463 5 Wien abg. 59,059 90.199 4 59.059. 50,199. 2 dc. 12˙43 12.47 8 12.,42 12.46 45 ugoftadien 738 740 8.35.41 Budapeſt..855 298 5818 Saa 9,0251.035 5.05.04 9 „.99.0¹ 2 6,99.0¹ 15 Börjenberichte Frankfurter Wertpaplerbötſe Schwächere Tendenz Frankfurk a.., 15. Juli.(Drahtb.) Die Umſatztätigkeit an der heutigen Börſe war bei Eröffnung außerordentlich ſtill und die Tendenz abgeſchwächt. Verſtimmend wirken die Dementis hinſicht⸗ lich der von der Reichsbahn zu erwartenden Lokomotivaufträge. Beſonders Montanwerte waren ſtärker in Mitleidenſchaft gezogen, während auf allen anderen Gebieten des Induſtriemarktes die Kursrückgänge infolge der geringen Umſatztätigkeit ſich in engen Grenzen hielten. Deutſche Anleihen waren recht ſtill und weiter abgeſchwächt. Kriegsanleihe gingen weiter auf 0,235 zurück, nachdem in der geſtrigen Abendſitzung des Reichstages der Vor⸗ ſchlag auf Aufwertung des Neubeſitzes mit 2/½ pCt. in zweiter Leſung angenommen wurde. Auch ausländiſche Renten abge⸗ ſchwächt, während Pfandbriefe ſich gut behaupten konnten. Im Freiverkehr war die Stimmung ebenfalls etwas nachgebend. Api 0,400, Becker Kohle 4,6, Benz 53, Brown Boveri 58, Entre⸗ priſes 16, Growag 62,50, Kreichgauer 20, Krügershall 103, Kunſt⸗ ſeide 308, Petroleum 70, Raſtatter Waggon 31,50, Ufa 73, Unter⸗ franken 40. Der Geldmarkt war wieder weſentlich knapper. Zum Medium war die Nachfrage ziemlich groß geworden. Täg⸗ liches Geld 9,5 pCt., Monatsgeld 10—11,5 pét. Serliner Wertpapierbörſe Berlin, 15. Juli.(Drahtb.) Zu den die Börſe ohnehin be⸗ drückenden wirtſchaftlichen Sorgen geſellten ſich bedenkliche in außen⸗ und innenpolitiſcher Hinſicht, die im Zuſammenhang mit den Preſſe⸗ erörterungen über angebliche Unſtimmigkeiten innerhalb der Regie⸗ rung ſtanden. Eine Verſtimmung hat die geſtrige unveränderte Annahme des Aufwertungsgeſetzes in zweiter Leſung im Reichstag ausgelöſt, was zur Folge hatte, daß die im Freiverkehr geſprochenen Kurſe der Vorkriegsanleihen ganz erheblich unter den geſtern dafür genannten Kurſen lagen. Daher konnte ſich auch am Aktien⸗ markt die ſeitherige Feſtigkeit nicht mehr behaupten und mußte bei ausgeſprochener Luſtloſigkeit und durchweg nachgebenden Kurfen der Abſchwächung weichen. In dieſe ſind auch die Kali, Elektro⸗ und chemiſchen Aktien mit hineinbezogen worden, ſo daß für dieſe mit wenigen belangloſen Ausnahmen ebenfalls Kurs⸗ abſchwächungen zu verzeichnen ſind. Da ſich das Geſchäft in denk⸗ bar engſten Grenzen hält und die Baiſſe⸗Spekulanten nicht wagten, in größerem Stile die beſtehende Unluſt auszunutzen, hielten ſich die Rückgänge im Rahmen von ungefähr—2 pCt. und ging über Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermarkkurſe.) Frankfurter Dividenden⸗Werte. Vank⸗Aktien. 15 14. 15. 14. D. Hypothetend!“ 5,40 5,50 Rhein. Creditbank 89,75 87,75 Babiſſge Bank?. 30,— 30.—. Ueberſ.⸗Bank.———,— Rhein. Hyp.⸗Bk.“ 6, 6,10 Bank Br. Ind 80.— 80,50 Vereinsbank 64.—63, Südd..⸗Erd.⸗B. 5,20 5,38 Bayr.⸗Cred W..———Discnt.-⸗Geſellſch 107.7 107,5 Südd. Discontog. 96,50 96,50 „Hop u. Wb. 92.25 84—Dresdner Bank 101.7 101.7] Wiener Bankver.—,— 6,30 Barmer Bankoet“ 1. 5 rkfrt. Hop.⸗Bt. 6,60 6,60] Wttbrg. Notenbkt.—.——.— Berliner Handg. 122,0 120.2J Metallb. u..-⸗G. 91,— 90.—Mannh. Verſ.⸗Geſ.———.— Com u. Priotbt. 97,25 97,150Mitteld. Erdit.B 96,— 96.—- Frankf. Allg. Verf. 82,— 83 80 Drmſt u. Nat.-B. 112.0 118,0 Nürnderg..-Bt.“ 7,60 7,60] Sberrh. Berſ.-Geſ.——.— Deutſche Bank. 120,0 119,9Oeſter. Cred. Anſt. 8,85 8,40 Frankf. R. u. Mitv. 64.— 63.— .-Aſlatiſche Bk..„Bl.“ 5,20 52.0 1. Allg. D. Croditok 83,50—— —— H D. Effekt. u. Wechſ 86.50 86,[Reichsban.125.7 124,0 Vergwerk⸗ Akctlen. Buderus Eiſenw. 53.50 51.—Kaliw. Aſchersl. 123,5 122,7 dö. Eiſenind. 49,— 47,— D. Luxem Begw. 65.15 64.—Kaliw. Salzdetf.——PhöntzBergbau 88,50 84,75 Eſchweil Bergw. 122.0 121.0 Kallwerke Weſter.“ 139,8 136,5 Rhein raunkohle 127,7 126,0 Gelſenk. Brgwk.“ 56,50 54,50 Klöckner⸗Werke—.——.—Salzw. Hellbronn 100 0 95,— Gelſenk. Gußſt.—.——.— Mannesmnnröh. 77,— 76,.— Tellus Bergbau.“ 2,20 2,25 V. K. u. Laurahütte 47,50 47.— Bochum Bh..G' 70.— 70.— Salſen Bergbau 109,5 227 Oderſchleſ. Gb.-B. 57.— 54, Crausport- Ale tien. Schantungdahn?.—.—.—Nrddeutſch. Llogd 58.38 57,— Baltimore& Ohio—54.— Hög.Amt Pelal.—.Bl f5 eſt⸗l. St.8.——.— Induſtrie⸗Aktien. Eichd. Mannhelim“ 50.— 80.—Bad. Anll. u. Soda 127,2 126.5 .Kempf⸗Sterndr. 100,0 93,—Bad. Elektr. Geſ.“ 0,35 0,3 Mainzer Stamm—.— 148.0 Bad. Maſch. Durl. 101.0 101.0 Parkbrauerei... 80,— 60,—Bad. UhrenFurtw. 11,50 11,50„ Schöfferg. Bindg. 125,5 125,7 Bayriſch. Splegel—.———]. Griesheim. 117,0 116.0 Schwartz⸗Storch. 75.——Bager. Celluloſd—.— Weiler t. M. 112,0 113,0 Wergen?... 23,— 23,— Beck& Henkel 41,50 81.— Cont. Nürnd. Vz“——, Ad. Ged. Mächte. 33,25 39,50 Bergmann Elektr. 76,15 74,50 Daimler Motor 54.78 53,50 Adler Oppenheim—.———Bing Metallw.. 58,25 56,10 Dt. Eiſenh. Berlin 46.50 45,50 Adlerwerke Kleger 5950 57,25 Brem.⸗Beſigh. Oel 59,25 57,50.Gold⸗ u. S. Anſt. 106,5 103˙5 A. E. G. Stamm 101,0 99,85 Breuer Stamm.————Deutſche Verlag 175,0 175.0 Angl.Con. Guan.]„——.—Brockhues.-W. 50,— 51.75] Ogckerhf.&Widm 40,30 35,10 Aſchaff. Buntpap. 103,0—.— Broncef. Schlenk—.— 110, Dingler Zweibr.“ 23.75 23,.— Aſchaffb Zellſtoff 73.— 72,50 Bürſtenf. Erlang. 57.— 57.— Dürrtoppwerk. St.—.——.— Bahnbed. Darmſt 49,75 49,75[Cem. Heidelberg. 73,— 72,10 Düſſeld. Rat. Dürr 52.— 52,79 Badenig Weing 051.59[Cement Karlſtadt 102.C0 99.—] EiſenwerkKaifrslt 30.——. Cem. Lothr. Metz—,——,— Chamotte Anna.—.——— Chem. Wrk. Albert 102,0—-. Goldenderg 198,0 198,0 2 2 dieſen, Satz nur bei wenigen führenden Papieren hinaus. Mit Rückgängen von—2,5 pCt. ſind zu nennen: Deutſch⸗Luxemburger, Rhein. Braunkohle. Das Geſchäft ſchleppt ſich träge dahin, nur teilweiſe traten Erholungen ein, denen auch Abbröckelungen gegenüberſtehen. Am Geldmarkt hielt die Erleichterung an. In Schiffahrts⸗ und Bankaktien hiel⸗ ten die überwiegenden Kursabbröckelungen in engen Grenzen an. Am Deviſenmarkk iſt eine Veränderung von Bedeutung nicht eingetreten. Motoren Deutz, Sarotti, Deulſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und Chemiſche Induſtrie, Friedrichsfeld in Baden In der heute vormittag im Verwaltungsgebäude der Geſell⸗ ſchaft in Friedrichsfeld abgehaltenen o..⸗V. wurden 24401 Stamm⸗ und 1180 Vorzugsaktien durch 13 Aktionäre vertreten. Der Vorſitzende des Aufſichtsrats, Bankier Moritz Bonte, gedachte zunächſt des Hinſcheidens von Direktor Kermas, der ſich große und unvergeßliche Verdienſte um die Geſellſchaft erworben habe. Die Regularien wurden hierauf einſtimmig genehmigt, die Di vi⸗ dende auf 4 pCt. feſtgeſetzt und Vorſtand und Aufſichtsrat Ent⸗ laſtung erteilt. ch. Bayerns Amerika-Anleihe Entgegen anderweitigen Meldungen werden die Verhandlungen über die 25⸗ Millionen⸗Dollar⸗Anleihe in München fortgeſetzt. Die Oppoſition gegen deutſche Anleihen, die von der New Norker Schutzvereinigung ausgeht, hat auf die Emiſſion der bayeriſchen Anleihe keinen Einfluß. Dem Vernehmen nach wird ſich der Zinsſatz in mäßiger Höhe halten. Auch iſt anzunehmen, daß für dieſe Anleihe Befreiung von der Kapital⸗ ertragsſteuer vorgeſehen wird. Dieſe Steuer iſt bekanntlich dem Abſatz deutſcher Effekten in Amerika ſehr hinderlich. Es iſt ferner ein allgemein pfychologiſcher Faktor nicht außer acht zu laſſen. Amerika war bis vor dem Kriege Geldnehmer, jetzt iſt es Geldgeber an das Ausland. Darauf iſt aber das breite ameri⸗ kaniſche Publikum noch nicht völlig eingeſtellt, wie dies die bisheri⸗ gen Begebungen deutſcher Anleihen mit Ausnahme der Dawes⸗ Anleihe gezeigt haben. Es bedarf daher vor allem erſter bekannter Emiſſionshäuſer, die mit ihrer Empfehlung den Abſatz deutſcher Obligationen durchführen. Dieſe erſten New Porker Bankinſtitute ſtehen jedoch den Beſtrebungen der Schutzvereinigung in New York ferne; denn ſie haben weder in der Inflationszeit noch in der unmittelbaren Folge Verkäufe von deutſchen aufzuwertenden Vor⸗ kriegsanleihen an das amerikaniſche Publikum getätigt. Daher iſt auch im Gegenſatz zu anderen Bankhäuſern ihr Emiſſionskredit nicht aufs Spiel geſetzt worden. Bekanntlich iſt der Zweck der bayeriſchen Dollaranleihe, die ſchwebende Schuld Bayerns zu fundieren und darüber hinaus die neuen Mittel werbenden Anlagen zuzuführen. An erſter Stelle ſtehen hierbei die Waſſerkraftunternehmungen Bayerns, zu denen man wohl bei dieſer Finanztransaktion auch die Rhein⸗ Main⸗Donau⸗.⸗G. rechnen darf. Dieſe hat in ihrer letzten .⸗V. am 30. Juni die Anträge auf Kapitalerhöhung und Ausgabe von Schuldverſchreibungen von der Tagesordnung abgeſetzt. Man wird daher in der Annahme nicht fehlgehen, daß die Unterlaſſung der Beſchlußfaſſung über dieſe Punkte in unmittelbarem Zuſammen⸗ hang mit der Amerika⸗Anleihe ſteht. Man kann wohl ferner an⸗ nehmen, daß die bayeriſchen Waſſerkraft⸗Aktiengeſellſchaften nach Abſchluß der Anleihe ihre von der Oeffentlichkeit mit Recht erwar⸗ teten Goldmarkbilanzen bekannt geben werden. Keine Unkerbindung der engliſchen Kohleneinfuhr In den letzten Tagen mehrten ſich die Meldungen aus England über geplante Proteſtſchritte des engliſchen Bergbaues gegen die Entſcheidung des deutſchen Kohlenkommiſſars, die Einfuhr engliſcher Kohle nach Deutſchland zu verbieten. Trotzdem dieſe Nachrichten teilweiſe von bereits formulierten Anträgen an die Baltimore 52,75 52,50 Hanſa D ſchiff.. 80 60 80,13 Bank f. el Werte“.875 3,25] Dtſch. Aſigt. Bank 28,.— 28,— Oeſt. Cred.⸗Anſt..875 68,30 Barmer Bankv.“.125 1,13 Deutſche Bank 120,2 119,50 Reichsbank.125,2124,0 Berl. Hand. Geſ. 120,0 121,0 Ot. Ueberſee Bni. 62,50 82,— Rhein Ereditbank 89,7589— Com. u. Privatbk 97.— 97.—-Dise. Commandit 108,0 107.7J Süddeutſch. Disco. 96,—96.— Mitteldk., Kreditb 96,—— 96,— Induſtrie⸗Akkien. Accumulat. Jabr. 111,5 111,3/ Badiſche Anilin 127, 126,4J Bremer Vulkan. 63,— 80,.— Adler& Oppend.“ 37.59——] Balcke Maſchin.“. 1,87.87 Buderus Eiſenw. 32,25 52.— Adlerwerte... 59,— 59,— Bamag⸗Meguin 50,— 49.10l Chem Griesbeim 116,5 115,5 .⸗G.f. Anilinfabr 116,5.115,5 Bayr. Splegelgls 55,10 55,25 Chem. Hyden 62,30 61.— .⸗G. f. Verkhrsw 123,0 120,2 3. N. Bemberg 170,0 160 Chem. Weiler 113,5 115,2 Alexanderwerk 75,— 75,—[Bergmann Elektr. 76,75 74,700 Chem. Gelſenk.. 70,— 69,— Alfeld Delligſen 37,50 38,— Ber⸗Gub. Hutfbk 139,2 139,2J Chem. Albert.. 105,5 102,1 Allg. Elektr.⸗Geſ. 101.0 99,75 BerlinͤKarlsr Ind. 86,87 84,25 Concord. Spinner. 86,— 86,.— Alſ-Portl. Zement 116,0 116,0 Berliner Maſchb. 63,50 61,100 Datmler Motor. 55,— 58,— AmmeGleſ.& Co.“ 70,12 70,.—] Berzellus Bergw.“ 3,80 3,500 Deſſauer Gas“. 85,50 84,50 Ammend. Papier 121,2 121,0 Bing Nürnderg 56,50 56,20 Otſch. Atl. Telegr. 8,12 8,5 Anglo⸗Kt. Guano 9g,.— 98,— Bismarckhütte=Deutſch-Luzemb. 65,75 64,15 Anhalt.Kohlenw.“ 19,25 10,50 Bochumer Gußſt. 71,87 70,50 D. Ei 7J 53.50 52.— Annener Gußſtahl 37.— 37.— Gbr. Böhler& Co.“—.——.— DeutſcheErdöl. 96,50 94,85 ſchaffbg. Zellſt.—.— 72,30 Braunk. u. Brikets 95.— 97,50 Deutſch. Gußſtahl 129,0 130,2 Augsb.⸗Nb Maſch 105,7 104,2J Br.⸗Beſigb. Oelfb. 60.— 60.— Deutſche Kabelw. 66.— 65.50 Deutſche Kaliw 30,50 28,50J Eisbach& Co.—.———[Genſchow& Co. 54,28 54,— Deutſche Maſch 54.30 53,95 Emaille Uurich 48.50 48,25 Germ. Portld.⸗J. 82,50 83,— Bur. Ghn kharl. 82 84.28 Weſer.0 er. Chm. Charl.„—84. eſer Akt.⸗Geſ. 8 Banke⸗Akktien. B. Otſch. Nickelw. 91,50 98,—J Weſterreg. Alkall. 21,— 20,75 Dar.anſt. u. Nt.⸗Bk. 118,2 118,0 Dresdner Bank. 10]J,7 101,5 Weſtbank.. 0,10 0,10 Adler Kall engliſche Regierung ſprachen, entbehren ſie, wie verlautet, jeder ſach⸗ lichen Grundlage. Es beſteht in Deutſchland ſeit 1915 das prinzipielle Einfuhrverbot für ausländiſche Kohle. Für die einzelnen Länder ſind Einfuhrgenehmigungen erteilt, die unverändert weiter in Gültigkeit bleiben. Speziell England gegenüber iſt keine Aenderung beabſichtigt, da das engliſche Einfuhrkontingent für Kohle nach Deutſchland infolge der ſchlechten Abſatzverhältniſſe bei uns ſchon ſeit Monaten bei weitem nicht mehr erreicht wurde. Es iſt bisher noch kein Antrag auf Einfuhrgenehmigung für engliſche Kohle abgelehnt worden und es iſt auch für die Zukunft keine Ab⸗ lehnung in Ausſicht genommen. Die engliſche Beunruhigung ſcheint ausſchließlich der Tatſache zu entſprechen, daß für die engliſche Kohle in Deutſchland zurzeit nicht genügende Abſaßmöglich⸗ keiten vorhanden ſind, was naturgemäß den engliſchen Bergbau, der gerade jetzt eine Kriſe durchmacht, beſonders treffen muß. Ent⸗ ſprechend der unveränderten Handhabung der Kohleneinfuhrgeſetze ſind auch alle Verweiſe von engliſcher Seite auf die Beſtimmungen des deutſch⸗engliſchen Handelsvertrages gegenſtandslos. -ku- Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Albert Mühling in Eppingen wurde das Konkursverfahren eröffnet. Anmeldung von Forderungen bis 31. Juli, Prüfung 10. Auguſt beim Amtsgericht Eppingen. Im Konkursverfahren über das Vermögen der Firma Sport⸗Beyer wurde Termin zur Prüfung nachträglich gemeldeter Forderungen auf 28. Juli angeſetzt. Ueber das Vermögen des Kaufmann Franz Paul Schneider in Kenzingen wurde das Konkursverfahren eröffnet. Anmeldungen von Forderungen bis 28. Juli, Prüfung 10. Auguſt beim Amtsgericht Kenzingen. -8- Der Skeuerertrag aus der Zigarette und der Zigarre. Nach einer Zuſammenſtellung des Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Spezialiſt (Dresden) erbrachte die Zigarettenſteuer im letzten Vierteljahr 104 Millionen A, während ſich der Steuerertrag aus der Zigarre in der gleichen Zeit auf 35 Millionen ſtellte. Es wurden weiter in dieſem Zeitraum insgeſamt 7 Milliarden Zigaretten und 1,25 Milliarden Zigarren hergeſtellt. Der Geſamtertrag der Tabakſteuer einſchließlich Rauch⸗, Kau⸗, Pfeifen⸗ und Schnupftabak bezifferte ſich auf 153 Millionen innerhalb des Vierteljahres. zl: Jündholzlieferungen auf Wiederherſtellungsrechnung. Die außerordentlich ungünſtigen Abſatzverhältniſſe in der deutſchen Zündholzinduſtrie, die auf der ungeheuern Ueberproduktion beruhen, die von Fachſeite auf reichlich 100 pCt. angegeben wird, haben das Ausland auf die ſehr billigen deutſchen Zündholzpreiſe aufmerk⸗ ſam gemacht. Durch Vermittlung einer Pariſer Stelle iſt es für verſchiedene Staaten, die auf Konto von Wiederherſtellungs⸗ leiſtungen abſchließen dürfen, ein gutes Geſchäft geworden, nicht mehr über Stockholm, ſondern über die Zündholzexportzentrale in Hamburg zu kaufen. Mit der deutſchen Zündholzexportzentrale in Hamburg ſind, wie wir der Köln. Ztg. entnehmen, deshalb Ver⸗ handlungen angeknüpft worden, wonach wahrſcheinlich nicht nur Portugal, ſondern auch verſchiedene andere Staaten auf Wieder⸗ herſtellungskonto mit deulſchen Zündhölzern beliefert werden ſollen. Dadurch wird indes keine lebhafte Steigerung der Beſchäftigung der deutſchen Zündholzinduſtrie eintreten, denn die vorrätigen Beſtände ſind noch ſo groß, daß alle in der Verhandlung begriffenen und etwa zum Abſchluß kommenden Lieferungsverträge glatt aus den vorhandenen Beſtänden gedeckt werden können. Lediglich für ſogenannte Bengalen wird eine Belebung der Herſtellung eintreten, doch kommen dieſe Bengalen in ſo kleinen Mengen zur Mit⸗ lieferung, daß dadurch keinesfalls eine Erweiterung der Fabrikation eintreten muß. Neueſte Handelsnachrichten Das Bankhaus Speier legt morgen die ungariſche Anleihe zu einem Kurs von 89 auf. Der Zinsſatz beträgt 772 pCt. Es ſtellt ſich alſo die tatſächliche Verzinſung auf 8,67 pt. nbenad, Purtp. A Per ge Bern.51 50 gudert. 2. Wegh 98 9 50 Pponne wegdan 4810 18 55 Woee unz. 5. 88 Sog 8 de odee 60 45 8, eaiid deld da, 5 gogik nalg St. draalent). 7750 40% achae en, 210 2,50 Koſſder dren; z 4 80.— Scgal Srunpi. 000 908 B ſch Ind⸗Maind 54.25 94.25 Poſgt& 5aff St. 78.50 20.500„ Feilbronn 65,— 68.25 fachgeber Wagg.-Koſizer Jucar(10 5. Stemens Elektr. 84.40 54, Ver. Faßf Caſſel 73.— 73.— Volthom Sell..—— 37.— Offſtein 75 Reisbol' Papier“ 16.75 16,— Rückforth Nach 0,425 0,400 SiemenssHalsf“ 76,25 74,75 . Pinſen Run—— Niaoß K Sregiag 7450 7. Fheingan 67— 68. 89—615 25 5 158 6 N dein. Chamotte 60.— 61.— Sachſenwert“ 0. N tettiner Vulkan, 43,25 48. eme ee e eee da e e ne ee e ee ee 67, Stoehr Kammgn.“ 30,50 29,70 Sreiverbehrs · Kurſe 31— 2200 Sardt 1247 1255 Nähm 75,50 105 Rhein. Met. Vorx 34,— 32,50 Sarotti 285 124. Stollb. Zinkhütten 104,0 104, Benz...„. 59.— 53,.—]Manefelder.. 63.— 63, Raſtatter Wagg!“—,— 31,500Rhein. Möbelſtoff 91.50 91.25 Scheidemandel- 12.40 11 90 Südd Immobil, 42.— 42.— Elberfeld. Kupfer“—.-——...Mez Söhne„.——.Ufa 74,— 73,—Rheinſtahl 68.75 62.39] Hugo Schnelder 51.25 51,18 Teckl. Schiffsw.“ 10.25 10.50 Entrepriſes.. 16,50 18,.— hm. Koblenanl. 987 9,75Rhenania Chem. 3 50.30J Schubert& Sal; 120.0 120.0] Teichgräber 26.25 25.10 3 22 Teleph, Berliner 58,— 57,—N Glanzſtoff Eöf 3310 330,0 Weſtf Eſſen Igdr. 58,50 88.50 Berliner Dividenden⸗Werte. Tbale eiſendütte. e. Ver. Harzer Kalf 40.80 4,— Wiking-Cement. 74.— 7380 Crausport-Aktien. 2 5 1 59,25 52,75 S W 48.50 1.— 6— 4455 S bahn“ 2,—..—.⸗Auſtral..ſch.—, 55.—JNorddtſch. Ltoyd 59.— 87.25fning Hauinen:.——.— Stabl...Jopn,.— 185.0 Wilbelmsh. Eulau 44. dalen,Giczeref 288z 24, Begel Salegr. 9. 60rs ö5 50 Witener Gd 8— 82— Salldallendabn 52. 80J üdenn diſch..00 8018 VBerein Gtbeſchiff 30.25 8 60Jarziner Papiet 5850 87,28 Bogtländ Maſch-.30 3˙79 Wolf, Buckau. 41.— 40.,10 Wanderer-Werke 124,0 120,0] Jellſtoff Verein 51.— 31.— Jellſtoff Waldhf“ 9,62 8,80 Vorliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. 100,0 97,.—Heldburg 44.— 41,50J Ronnenberg 65.— 65.— Api, Allg Petr.Jd'—,———Hochfreguenz.. 74— 78,—Nuſſendank 290.80 Becker⸗Kohle...—,———Int. Petr. U. Ipu“—,——.— Sichel& Co.. 35,— 34,— Becker⸗Stahl.—.———Krügershall., 103,0 93,50 StomanSalpeter“ 4,50 4,20 Benz-⸗Motor..— 3,— Meyer Textil...———,— Südſee Phosphal 43,— 42,— Deutſche Petr... 70,50 59,75 Petersb. Int. Hand—.—.45/ Ufa. 7280 71,50 Diamond... 19,25 19,50 Verliner Feſtverzinsliche Werke. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Goldanlelhe..99.25 90,253/% D. Reichsanl.472—.—5 ½ B. Kohlenanl. 9,80 9,20 Dollarſchäze. 93.75 98,55%„„.687—.—% Nuackene 3,45 3,45 Reichsſchaß. IV. V.347—4% Prß. Konſols.500—.—], Roggenwert..90 5,90 VIX.310—.—%, 502——5% Roggenrentb..55 4,55 1924er.830—.—3% 0517——5% Schſ. Braunk..25 2,25 „Landſch. Rogg. 7,—.— 5% B. Reichsanl..385—.—40% Badiſche Anl.—.——.— 595 1.487—.—8½% Babze Anl.620—.— b) Ausländiſche Neutenwerte. Deutſche Steinzg. 72,— 78,750 Enzinger Filter“ 75,75 75,75] Gerresheim. Glas 60,50 60, Deutſche Wollw. 57,29 56,50] Eſchw. Bergwerk“ 1215 14,0] Geſ. f. elektr. Unter. 113,2 110,6 Deutſch. Eiſenh.„ 45,70 45,750 Faber Bleiſti 85,10 84,250 Gebr. Goedhardt. 42,— 42.— Donnersmarckh. 80,50 81,— Fahl, Liſt e Co. 32,50 54.50 Goldſchmidt, Th. 83,75 81,50 Dürener Metall 84,— 82,.—Feldmühle Papier 63,50 68,50 Goerz C..“. 48,50 4/50 Dürrkoppwerke 70.,50 71,50 Felten& Guill. 130,0——Gothaer Waggon 37,— 38, Düſſeld. Eiſend. 49,80 45,— Flend. Brückend. 43,.— 43,.— Greppiner Werke 110.0 102,5 Elberk. Farb. o. B 117,7 116 5 Brne Fulda.—.——.—Höchſter Farbwrk. 117c 118.5 Eletir Lichtu.Kra. 101,5 100,50[Frantfurter Hofß—.——— Holzmann, Phil.. 62,25 60,— Eil. Bad. Wolle—.——.—Frankf. Pot.& Wit. 42.50 41.50 Holzverkohl.⸗Jd.“ 5,95 8,90 Emag Frantfuri“. 0,140.140Fuchswag Stam 0,615.700 69,50 69,50 Emallle Sr Ullr.—„Ganz Lud Mainze 0,09 0,09 Kammga Kaiſersl. 78,.— 78,— Enzingei Worms“ 7,.———Geiling& Co.“.75.250 Karlsr. Maſchin. 42,50 41,50 Edrhards Sehm.“—.—., Goldſchmidt Th. 83.60 81,10 Kemp, Stettin“——.— Eßlünger Maſchlo 59.— 58.—Grigner M. Durl.“ 11½7 142.0 Klein,Sch.& Beck.-—.—.60 Eulinger Splun.“ 50,— 50.—[Orun u. Bilfinger 106,0 105 7 Knorr, Heilbronn 52,— 52,— Jader J. Blelſtiſt.——. Halde Reu, Nähm.—.——, Konſerven Braun“ 0,780 0,790 Faber& Schleich. 63.— 63.50 Osnabr.“ 19.25 10,45 Krauß& Co, Lok.—.——.— ügld» 70 50 70.— fwert. Füßen 75, 74,50 Krumm, Otto—.——.— Lahmeyer& Co. 74,50—,— arbwert 80 Gebr. Pirm. 51.25 51,75]Herzogp. Münch.—.——, Felt. Guill. Carls 229,0 128,0 HllperkArmaturſb. 43.— 42, Lech Augsburg 77,50—.— Feinmech. Jetten 76,— 75,—Hirſch Kupf. u. M. 99,—95,— Lederwrk. Rothe 63.— 63.— Feiſt Sect Frnkfri. 35.— 35.—Hoch- u. Tiefbau 60,— 60,— Jed. Soſche. Pr.⸗A 43.50 49.— Ludcigeh Walt 41.— 40,—Ff.Puld St. Ing.—.——.—Schriß Sug Fre. 90,28 100.0 Lußz ſa—.——-biltppsa.⸗G.Frk 55,——.—Schuckert, Rürndg. 61.50 61,25 Luß ſche Induſtt orzellan Weſſel 57.— 57,.—Sch. B. Weſſel St. 46,— 48.— Mainkraftwerke 83,— 84,—Rein. Gedd& Sch⸗ 101,8 97.— Schuhfabrik Herz“ 2,75 2,75 Met.-Arß Münch. 5,— 5,—Ng. elet M. Stamm 722.5 72.80 S5 uhfd. Leander“—,——.— Metall Hanndotn'—.——.—Rh. Maſch. Ued.“ 3,25.25 Sellindultr. Wolf 50.— 50.— Miag. Mudld“. 70.50 70.—Khenanta Aachen“ 340—.— Sich.&T9. Main) 35.50 85.,25 Moenne Stamm. 54.25 55,.—Riedeck Montan 74.5) 73,— Siem.&Hals., Berl 77,— 76,50 Motoren Deutz.—.——.—Rodderg Darmi“ 2,20 2,200 Sinalco Detmold“ 2,45 2,45 Motorf. Oderun 47.50 47.—[Rütgers-Werke 67.50 70,. Südd. Dradtünd.“ 20,— 20.— Netarſu Nabrzg. 81.— 80.—Sdlünc& G. Hdg.—.——.—.OLed. St.Ingd.——.— Miebarrd Ad. Sin“ 68.— 58.—S dneld.& Hanau 70.— 70,— Strobſt. B. Drd—.——.— Donamit Nodel 77.20 78,38 R. Friſter“... 3,75 3,75 Gritzner Maſchin. 127,0 123,0 Eckard Maſchin. 68,50 68,50 Fuchs— 2.65 0,35 Grkrftw. Mhm.6%—,——. Eiſenw O. Meyer————Gaggenau Urz 35,— 53,50J Gebr. Großmann“ 5,80 5,50 Elberfeld. Farb. 117,0 118,00 Ganz Ludwig!..—— 0,10 Grün& ilfinger 105,7—.— Elberfelb. Kupfer“—.——,—[Gebhard Texfil 103,0 101.0 Gruſchwitz Textil. 64.— 64,.— Elektr. Lieferung 84,— 91,75 Gelſenk. Bergw.. 55,25 54,25 Hackethal Praht Elektr. Licht u. Kr 100,5 100,0J Gelſenk.Gußſtahl“ 43,— 44.80 Halleſche Maſch.“. 9,20 9,20 Zammerſ.Spinn.“ 18.50 18,10l Hohenlohe⸗Werk“. 18,10 1J,— Köln Noſtweller—.— 8875 Hannod. M. Egeſt. 77,50 77,— Horgen Holzmann 69,50 60,25] Gebr. Körting.. 73,75 72.— 6 Hann. Waggonfb“ 4,—.75 Horchwerte“.. 12,90——[Koſtheimer Cell.—.— 37,50 Hanſa Lloyd. 67,— 67.— Humboldt Maſch. 43,—43,— KötitzerKunſtled 60.— 60,75 Jbg.⸗Wien Gum! 57,60 59,90 Htrw. e. M. Kayſer“—.——.—Krauß Tie. Ook. 43,.— 42,— Harkort Bergwrk.————Ilſe Bergbau. 95,25 96,500 Kyffhäuſer Hütte Harpen. Bergdau 110,5 108,0 M. Jüdel& Co. 65,0 64,— Lahmeyer& Co. Jartmann Maſch. 52,.— 51,—]Gebr. Junghans 69,25 69.250 Caurahütte Heckmann.“ 70.50 70.300 Kahla Porzellan 69,25 69,—[Linde sElsmaſch Hedwigshütte 55.75 57,90] Kaliw. Aſchersl.“.——.— Lindenderg Hilpert Maſch. 41.25 41.—Karlsr. Maſchin. 45,— 41,39 Carl Lindſtröm 109,0 100,0 Hindr.& Aufferm. 48.50 49,50 Kattowitz. Bergb.“—,— 14,75 Lingel S huhfabr 61,50 61,10 Hirſch Kupfer. 90,62 95,50] C. M. 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Konſ. 0,510— 4% Heſſ. vb. 1 0,495 * 4% do, unk..1925—,———3½0,—.—1300/ abgeſt.—.—— 3½% D. Reichsanl.80—.— 3½% 0455— 3% do..670—.—3%—.520—.—4% Säch. St.-A. 19—.— 5%..⸗Schagan—.——.—4% Bad Anl.v1919—.———3% do. Rente—.—— * 4½/ IV. u. V do.— 4½% VI.—-IX do.—.—. ,3% do. von 1990—.——.— b) Ansländiſche(in Billionen). 5 %%%eonlse?———.—3% Rumän, 1003—.——.—3% 0 St.R oldd 650 4½%o SeftS els. 4/%% doGold.am.———.—810% d. v. 407——— 4½% do. Schatz. 6,65.65 4% do. am. Rt.-V.—.——.—5% Mex. 34.50 34,25 4/% do. Silberr.—,—.80 4% Trk. Bagd..1—.———4% 25 4% do. Goldrente—,———4%„„ S. II.25——4¼%„Irrig. Anl.——.— 4% do. eind.Rente— 0,- 4% ungar. Goldr..10 8,.—3% Tehbuantepee— zu. New Vork, 15. Juli.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) 7⁰0 do.—— N ————159% Pr. Schatzanw.—.——.— 17— 2 90 u. o8 0,70—.— 3/½% Bad Anl.abg 0 350—.—4% Württ. k. 1015 0,550— 1 1 85 88 881 Ssl88S8811 181 1888888 1a nrnnin nnne Lephon 4588 Sprechzsl.—1, 2½-4 1125 Mittwoch, den 15. Juli 1925 Neue Mannhelmer Zeitung[Abend⸗Rusgade) 5 2. Sefte. Nr. 3227 Ne Flucht der Tanzerin Magda Jopauh 11 Roman von Hermann Weick Nachdruck verboten.) Als er ihn las, wurden ſeine Züge ernſt. „Hans Krell ſchreibt, daß ſeine Frau wieder ernſtlich erkrankt und das Bett hüten müſſe.“ zDie arme Fraul Wie ſehr bedauere ich ſiel“ Magda las Krells Brief. m 10 ſchreibt ſo ſeltſam kühl, als ob ihn die Leiden ſelner Frau cht ſehr berührten; ſindeſt du nicht auch, Klaus?“ zEs iſt wohl nicht ſeine Art, Gefühle laut zu äußern.“ Nachdenklich blickte Magda auf den Brief in ihrer Hand. 0b Krell ſeine Frau liebt?“ Aie. 8* 5 2 ommſt du zu dieſer Frage, 0b Elfriede ihn diebte“ 5 1 nach In Klaus klangen die Worte auf, die Elfriede damals ihrer Rückkehr aus Davos zu ihm geſprochen hatte: auch ich ſehnte giehz nach Geſundheit. nach Freude. nach Glück Bier Gbed Elfriede ihren Gatten nicht? Litt ſie an der Unerflülltheit leſe. 50 glaube, daß Frau Krell ſehr unglücklich iſt,“ ſagte Magda »Ich weiß es nicht... wer kann das ſagen? n 6„ An den Plakalſäulen prangte die Ankündigung von Ma epene, Tanzabend. Die Baden⸗Vadener Zeitungen hatten 5 ſu— über ihren Münchener Erfolg berichtet. Magdas Bild war 8855 Schaufenſtern ausgeſtellt. 0 Blic o war es kein Wunder, daß neugierige oder bewundernde bauſe ihr folgten, wenn ſie an Eckerts Seite im Garten des Kur⸗ artige laß oder durch die Lichtentaler Allee wandelte. Ihre eig 85 Techönheit, noch gehoben durch die Anmut und Vornehmheit 52 Kaolletten, feſſelte immer wieder die Blicke der Vorübergehen⸗ Magd aus empfand frohen Stolz, wenn er ſah, wie die Schönheit 5 88 ſchlug. e ihre Bekanntſchaft, lud ſie zu Ausflügen und geſelligen ber ſh ſen ein. Sie weilten gerne im Kreſſe froher Manſce um ſie verſammelt hatte, und verbrachten ſo ſchöne Stunden uchen 290 jebſten aber war es ihnen, wenn ſie allein durch die herr⸗ rerz Dälder wandern und von der Höhe der Berge herab ins Tal ſchauen konnten, durch die wie ein ſilbernes Band Ver ſei Todes-Anzeige. Montag vormittag 136 Uhr entschlief ganz unerwartet rasch unsere liebe treubesorgte Mutter, Gioßmutter, Sehwiegermutter, Schwester, Schwägerin und Tante Fan Maa dane Modet une geb. Maier im Alter von 61 Jahren. Mannheim(Riedteldstr.), 18 Jull 1928. im Namen der Hinterbliebenen: Fritz Kknodel. Die Beerdigung fand heute nachmittag auf dem esigen Priedhof in aller Stille statt. 8946 Bellen echtrot feder„dichter Daunenköper, 1/ ſchläfr. großes Oberbett, Unter⸗ bett und 1 Kiſſen mit 14 Pfd. grauen Federn gefüllt, je 1 Gebett Gold⸗ mark 43.—, dasſ. Gebett mit 2 Kiſſen u. 16 Pfd. zartweich. Federn Kitid a Die gladlicke Geburt eines prächtigen Mädels zeigen hocherfreut an Alex Gaa u. Frau Anna geb. Hofmann r(us, 20) 14. Jull 1025. Gmk, 63.—. E Nech lenqprl felS2IIl ger Speziel&rzilicher uteurd ee fe Boltfodern Oberarzi der araue p. Pfd. Gmk..10, 0 gischen Abieilung bunde golbbe wien 3 8 lten b de Krenken⸗ a0 5 grau 5— er Geh. NeI Dr. Heuck, Jefzf nnen e. Tacherf fr ner 4 no nied Arzi für Chirurgie— geblümt od. tarieri ergelessen. das Lz 0.20, e 9 Sner- med. Hans Neiiel marzen ff e 7 Lemeystfresse 10. ſteuerart billig. Muſter u. Katalog frei. Nicht⸗ Geld zurück. ettfedern ⸗Großhandl., Bettenfabrik u. Verſand Th. Kranefuß. Caſſel 160. XHöbel Inf sun 88105un edg uινg 1 e ee elend pef u ledgmaezsloꝗ pun-ieu nos bEAIZischExs RElsfUhNFEEST DWICSHAFEENN iuois juiof sun nz2 8% SiseeN 120 ulen Ian INIZA ZiS NIAANILAI ueonn n mαmανj¹¹⁰¹,Duͤen-s unen purjg uspef pu 10 uspug eis usdeinz; neee pun henaNfbed ep uon ef u⁰ uspr! 8 J wurde ihr Weſen eins. Daß ihnen oft zu Mute war, als ſeien ſie ſeit Anbeginn ihres Lebens eine Straße gegangen, als hätten ſie bisher milſammen ein einziges Leben geführt.——— Klaus hatte Magda ins Kurhaus begleitet. Um ſich die Zeit bis zum Beginn der Veranſtaltung zu vertreiben, ging er nochmals die Lichtentaler Allee hinauf. Freudige Erwartung war in ihm. Heute würde er Magda wieder ——— ſehen. Ihre Kunſt würde die Menſchen begeiſtern und be⸗ ücken. Von den Bergen kam abendliche Kühle. Mit leiſem Murmeln eilte die Oos dahin. Leichter Wind ſpielte mit den Wipfeln der Bäume. Gedankenverloren war Klaus Eckert ſeines Weges gegangen. Nun ſtutzte er plötzlich. In raſcher Fahrt war ein Automobil näher gekommen. Ein großer, ſchwarzer Wagen war es, der in ſchnellem Tempo vorüber⸗ ſauſte. Außer dem Führer ſaß nur eine Perſon im Wagen. Klaus Eckert war ſtehen geblieben. Er blickte dem Wagen nach. Etwas an dem Inſaſſen hatte ſeine Aufmerkſamkeit erregt. Er wußte nicht. was es war; doch kamen ſeine Blicke von dem Manne nicht los, deſſen Wagen nun in der Ferne verſchwand. Gewaltſam ſchüttelte Eckert die grübleriſche Stimmung, die chn erfaßt hatte, ab. Er ging raſch den Weg zurück, den er gekommen war. Aber es blieb doch eine ſeltſame Spannung in ihm zurück. Maſſenweiſe ſtrömten die Beſucher ins Kurhaus. Geheimrat Schütze eilte an Klaus vorüber. „Meine Frau erwartet mich am Saaleingang. Ich muß mich ſputen, ſonſt wird ſie ungeduldig. Nach der Veranſtaltung treffen wir uns im Reſtaurant, nicht wahr?“ E ſd leuc der 8 blendender E in leuchtender Farbigkeit, nder Eleganz bot ſich Klaus Eckert, als er den Saal betrat. Er ſuchte ſeinen Platz auf, der in einer der erſten Reihen war. Wieder kam das unbeſchreibliche Gefühl von vorhin in Eckert auf. gen. Er ärgerte ſich darüßer, da er keinen Grund dafür wußte. Es war, als laſte ein fremder Wille auf ihm. Um ſich abzulenken las er wieder und wieder das Programm. Er kannte die Tänze, die Magda ausführen würde; auch die„Flam⸗ men“ waren darunter, der Tanz, der Klaus ſchon damals im Winter⸗ garten ſo ſtark ergriffen hatte. Auch dieſes Mal hatte Magda nach den erſten Bewegungen das Publikum in ihren Bann gezogen. Klaus meinte, ſie noch niemals ſo —— ſo durchſtrömt von Anmut und Leidenſchaft haben tanzen geſehen. Stürme des Jubels und der Begeiſterung brandeten nach jedem Tanz zu der jungen Künſtlerin empor.— 95 erregt eine elegante kleine Armbanduhr. Die feinen Schweizer Präzislonsuhren können jetzt wieder eingeführt werden und der pflichtbewusste Uhrmacher ist wieder in der glücklichen Lage, Hervorragendes zu bieten. Meine große Auswahl Uhren aller Art und Preislage befriedigen jeden Käufer. Fr. J. Kraut, Uhrmacher und juwelier, Heidelbergerstrasse O b, 3 und Breitestrasse T I, 3. TEIIIIIL Neueröfinung Dem verehrlichen Publikum von Mannheim u. Um- gebung zur gefl. Kenntnisnahme, daß ich am hiesigen Platze Seckenheimersfrasse 18 eine Kondiforei u. Cafe eröffnet habe, und bitte freundlichst um geneigten Zuspruch. 0110 Groh. CLLILIILIIIIILLILIIILIILIIIIILILIIIII Uberlinger Munster Geld-Lose 2394 Geldgewinne Mehr und mehr verbanden ſich in dieſemAlleinſein ihre Nen „Bei den„Flammen“ aber, die den Abend beſchloſſen, ereignete ſich etwas Seltſames: während Magda, in wachſender Kraft und Glut der Bewegungen über die Bühne rauſchte, lodernden Flammen vergleichbar, ſpürte Klaus Eckert plötzlich, in einem körperlichen Un⸗ behagen, daß jemand hinter ſeinem Rücken nach ihm blickte. Er wandte ſich um, vermochte aber in dem herrſchenden Dunkel niemand zu erkennen. Er mühte ſich, dieſen Eindruck von ſich abzuſchütteln, und folgte, ſonderbar erregt, Magdas Bewegungen, die immer wilder, berauſchter wurden. Es war, als peitſche ſie mit ihrem Tanz die Sinne der e auf; atemlos ſaßen dieſe da und ſtarrten gebannt auf die änzerin. Wie ein Seufzen der Befreiung ging es durch die Reihen, als der Tanz zu Ende war und das Licht im Saale aufflammte. Sekundenlang herrſchte tiefe Stille; dann brach ungeheurer Jubel los. Immer und immer wieder wurde Magda auf die Bühne gerufen, Immer gingen ihre Blicke dahin, wo Klaus Eckert ſaß. Aber als ſie zum vferten Male das Podium betrat, ſtutzte ſie jäh. Ihre Augen blickten ſtarr zum Hintergrund des Saales. ſie ſchienen von dort nicht los zu kommen... wie in Abwehr hoben ſich ihre Hände.. ſie wankte rückwärts... ihre Kräfte ſchienen ſie zu ver⸗ laſſen... doch erreichte ſie noch die Türe zum Künſtlerzimmer, durch die ſie verſchwand. Dem Publikum ſchien der Zwiſchenfall entgangen zu ſein. Klaus aber hatte die Veränderung in Magdas Verhalten bemerkt. Erſchreckt fuhr er vom Stuhle auf. Er drängt ſich durch die Menſchen, um raſch zu Magda gelangen zu können. Da kam ihm ein Gedanke. Er ging zurück, bis zum Hintergrund des Saales. Suchend überflogen ſeine Blicke die Menſchenſcharen, die nach dem Saalausgang zuſtrebten. Es waren fremde Geſichter. Als er dann bei Magda eintrat, ſaß ſie, noch im Koſtüm des Flammentanzes, auf einem Divan. Ihr Geſicht war bleich. In ihren Augen ſtand Unruhe, etwas Gehetztes, das Klaus betroffen machte. „Was iſt dir, Magda?“ fragte er beſorgt.„Was hat dich vorhen auf der Bühne erſchreckt?“ Er hielt ſie in ſeinen Armen und fühlte, wie ein Beben durch ihren Körper ging. „Ich weiß nicht.. f ſie müde.„Ein Schwindel hat mich ich mich zu ſehr verausgabt ſagte plötzlich erfaßt.. vielleicht habe Er ſtrich ihr über die Haare. „Das wird es wohl ſein. Du haſt getanzt, wie ich dich noch nis geſehen habe. Sie ſah an ihm vorbef. „Ich werde... die Flammen.. nie mehr tanzen. (Fortſetzung folgt.) Echte Glyzerin-Seife per Stück 45 Pf. Rennert, Gd 5, 14 S 1, 9, Mittelstr. 59 u Lange Röiterstr. 34 II. Rinderprmenadewagen zu verkaufen. Anzuſehen ab 6 Uhr 48943 Friedrichsfelderſtr. 5. 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