Freitag, 17. Juli Neue Mann dezugepreife im und Umgebung frei ins : In Mannhei 85— Wairhurc die Poft monatl ReAt. 2 50 obne Sefeil. „Bei evtl. Aenderung der wirtſchaftl. Verhältniſſe Nach⸗ Aittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfleunig 1925— Nr. 323 heimer Geitun nach Tarif, bei Voraus zahtung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. eklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tager 0. derung vorbehalte iſcheckkonto N 8 zube.— Hauptgeſchäft⸗ Poſtſche zuto Nr. Farls⸗ Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übes⸗ kus⸗ Weldhoffeaße e Sch eee ee Aee nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. de 11.— berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generdlanzeider Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahms von An⸗ zeigen. Auftr. d. Sernſpr. ohne Gewäbr. Gerichtsſt. Mannbeim. iaden 5 5 agen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Muſik-Seitung. Aannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage. Aus der Welt der Cechnix Wandern 3. Neiſen Geſetz u. Necht Geſetzliche Regelung der Hypothetenaufwertung das hypothekenaufwertungsgeſetz vom Keichspräſidenten unterzeichnet Wie zu erwarten war, hat der Reichspräſident nach dem Vor⸗ Reichskanzlers und des Reichsjuſtizminiſters das am Don⸗ aufwert vom Reichstag angenommene Geſetz über die Hypotheken⸗ eee ung unterzeichnet. Die Veröffentlichung des Geſetzes ſoll in nächſten Nummer des Reichsgeſetzblattes erfolgen. 55 Unterzeichnung erfolgte bei einem gemeinſamen Vortrag des 00 anzlers, des Reichsfinanz⸗ und des Reichsjuſtizminiſters, die 8 f hinwieſen, daß die neuen Geſetze gegenüber der dritten uernotverordnung zugunſten der Gläubiger weſentliche Vorteile chalten und daß eine Ausſetzung der Verkündigung eine ſchwierige die ganze Volkswirtſchaft und die Staatsfinanzen ſchaffen geführt Der Reichspräſident konnte ſich der Berechtigung der an⸗ 18 5 Gründe, nach denen insbeſondere bei einer Ausſetzung aa der innere Friede der Bevölkerung gefährdet und Guezen wuntereſsen des Volkes nicht gewahrt würden, nicht ver⸗ Acgege. und entſchied ſich zur Vollziehung und Verkündung der trag die Beſchlüſſe des Reichstags Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.)„Die 8 ̃ getern ſtirbt, doch ſie ergibt ſich nicht!“ In dieſem Sinne ging 3 der ei im Reichstag der Streit um die Aufwertung aus, der auf mit rez Seite mit viel Ausdauer und Zähigkeit, auf der anderen nicht chweigender Zurückhaltung geführt wurde. Geſprochen wurde nun mehr viel. Die Oppoſition beſchränkte ſich auf kurze Ableh⸗ S tBBserklärungen. Schließlich wurde mit 227 gegen 196 ablöſmen bei zwei Enthaltungen auch das Anleihe⸗ Böliſſhern gs gel etz akzeptiert. Man hatte erwartet, daß die ketheabhen bei dem zweiten Teil der Aufwertungsentwürfe im An⸗ Man ſchlensgeſeh das Spiel vom Mittwoch wiederholen würden. dor W Herrn Wunderlich von der Deutſchen Volkspartei aufwert eantragte, daß dieſes Geſetz gleichzeitig mit der Hypotheken⸗ dung der gein Kraft kreten möge. Da Wn Wunſch die Zuſtim⸗ Verke 05 Mehrheit fand, war eine Fordkrung auf Ausſetzung der ndung von vornherein unmöglich. Ju Beginn der Sitzung ha ˖ tzung hatte man auf Verlangen der Deutſch⸗ krepelen den Entwurf über die Errichtung der Rentenbank⸗ K itanſtalt gegen die Stimmen der Sozialdemokraten und dritten iſten ſanktionjert. Bei der dann folgenden zweiten und kei Leſung der Angeſtelltenverſicherung ergaben ſich im Grunde es e Geſichtspunkte. Wie es gemeinhin zu ſein pflegt, wenn den 55 um bemerkenswerte große Wählerkontingente handelt, wer⸗ Endes Iibrechungen gegeben und Anſprüche geſtellt Aber letzten verſagten die Kommuniſten die Gefolgſchaft. Auch der ſozial⸗ Petain fliegt nach Marokko Nelledas franzöſiſche Kriegsminiſterium veröffentlicht folgendes offi⸗ Abma ommuniqué: Entſprechend den bereits früher 9 Miroto entſanzungen der Regierung ſind Verſtärkungen nach Marokko währl t worden, um die Sicherheit der franzöſiſchen Zone zu ge⸗ Krim eiſten und dadurch den Abſchluß des Friedens mit Abd el ſamm zu erleichtern. Die Verſtärkungen werden gegenwärtig zu⸗ wend engezogen. Um unter den beſtehenden Bedingungen ihre Ver⸗ ſchall u8 zu ermöglichen, hat die Regierung beſchloſſen, den Mar⸗ dem M etain perſönlich nach Marokko zu entſenden, wo er mit eines Erfeſchall Liauthey über alle zur ſchnelleren Ermöglichung Petai rfolgs zu treffenden Maßnahmen beraten ſoll. Der Marſchall und n wird Donnerstag abend von Paris nach Toulouſe abreiſen Di⸗ von dort im Flugzeug nach Marokko begeben. fallen ie Nachricht, daß Bab el Taza in die Hände der Kabilen ge⸗ duße aſtlt beſtätigt ſich. Die Kämpfe um Taza werden als von de heftig geſchildert. Einige Zeitungen ſprechen bereits wieder egi öglichkeit, daß Taza geräumt werden muß, wogegen die ung dieſe Gerüchte mit Entſchiedenheit dementiert. Italiens Intereſſe am Tangerſtreit zu 105 Bemühungen der engliſchen Regierung, das Tangerſtatut eſſierte ern und die bisher außerhalb des Statuts gebliebenen inter⸗ merkſan Mächte hinzuziehen, werden namentlich in Italien mit Auf⸗ Auallen ſict verfolgt. Die Agentur Roma ſchreibt dazu, daß in Gan ich auf alle Fälle an den Vorberatungen beteilige, die getz ng kommen ſollen, um durch Vorunterſuchungen über den Bepz dubereiten gsſtand in der Tangerzone ein neues Abkommen vor⸗ Eine Gefühlsroheit der franzöſiſchen Militärverwalkung Eine Pietä 5 run ietätloſigkeit ſondergleichen begeht die franzöſiſche Regie⸗ gegen die ingehörigen— 5 Marokko gefallenen Sol⸗ Jadie Habſeligkeiten der an Verwundungen oder Krankheiten dt. n Gekommenen werden den Angehörigen der Heimat nicht 855 jondern durch die Militärverwaltung an Ort und Stelle auch die g Dieſe unglaubliche Maßnahme, von der natürlich betroffen Hinterbliebenen der gefallenen Elſaß⸗Lothringer miniſter bewog einen Kammerabgeordneten, beim Kriegs⸗ gegenſtä 88 Antrag auf koſtenloſe Ueberſendung der Nachlaß⸗ 0 e an die Angehörigen zu ſtellen. dieſe An einer Meldung des Metzer„Freien Journals“ wurde auf Pflicht eragung, welche andere Völker als eine ſelbſtverſtändliche wort edee vom franzöſiſchen Kriegsminiſterium folgende Ant⸗ dugeben al Es iſt leider nicht möglich, dieſem Antrag ſtatt⸗ in den.nanzielle Gründe ſtellen ſich hier in erſter Linie hinderlich die Tru eg. Die Marokko zugebilligte Ausnahme müßte auch auf 1 ppe im Orient angewandt werden. Die koſtenloſe Zuſtel⸗ ü un undurg We gehörigen Gegenſtände iſt auch inſofern gefü weil gewiſſe Gegenſtände in Frankreich nicht ein⸗ deaſen werden dürfen und andere einer oft namhaften Zoll⸗ kann. 2 unterliegen, die der Staat nicht auf ſeine Koſten nehmen uch die Familien der Gefallenen würden kaum dieſe Koſten demokratiſche Redner ſicherte, nachdem er kaum ein gutes Haar an ihm gelaſſen, dem Entwurf das Votum ſeiner Fraktion zu. Im ganzen blieb es alſo bei den Beſchlüſſen des Ausſchuſſes Der An⸗ trag auf Erhöhung der Verſicherungsgrenze, Altersrenten und Kin⸗ derzulagen verfiel der Ablehnung. Auch die Beſtimmungen über die Invalidenverſicherung, bei der man in gleicher Weiſe allgemeine Verbeſſerungen in Ausſicht ſtellte, fand ohne weſentliche Aenderungen eine große Mehrheit. Nach dieſen Abſtimmungen und den vorausgegangenen ermüdenden Tagen läuft, als man gedrängt von Herrn Löbe noch die zweite Leſung der Beamtenabbauverord⸗ nung vernehmen ſoll, ein Murren durch die Reihen. Der in dieſen Hochſommertagen wahrhaft geruhige Eifer läßt dann aber nur den Reichsfinanzminiſter von Schlieben, der die einleitenden Worte prach und einen erſten Redner aus dem Hauſe zu Worte kommen, dann wurden die Beratungen abgebrochn und auf heute vertagt. Die Nuſwertungsorganiſationen an hindenburg Die Arbeitsgemeinſchaft der Aufwertungsorganiſationen hat an den Reichspräſidenten ſoeben ein Schreiben bezüglich der Annahme des Geſetzes über die Hypothekenaufwertung geſandt, in dem ins⸗ beſondere ausgeführt wird: Mit nur 230 von 428 Stimmen hat der Reichstag in unſachlicher Ueberhaſtung das Geſetz betreffend die Hypothekenaufwertung angenommen. Dieſe geringe nominelle Mehrheit iſt eine trügeriſche. Durch Fraktionszwang iſt eine große Anzahl von Abgeordneten entgegen ehrlicher anderer Ueberzeugung beſtimmt worden, für das 0 zu ſtimmen. Durch dieſe Zuſam⸗ menhänge iſt eine anfechtbare Mehrheit des Reichstages für ein Ge⸗ ſetz eingetreten, welches die wahre Mehrheit des Volkes vergewaltigt. Der Inhalt dieſes Geſetzes iſt verfaſſungsändernd und bedarf darum u einer Rechtsgültigkeit einer Zweidrittelmehrheit des Reichstages. An dieſer fehlen 55 Stimmen. In Kenntnis dieſer Tatſache hat da⸗ rum mehr als das verfaſſungsmäßige Drittel des Reichstages auf Grund des Artikels 72 der Reichsverfaſſung die Ausſetzung der Ver⸗ kündigung verlangt, damit ein Volksentſcheid die wahre Mei⸗ nung des Volkes ermitteln wird. Die Entſcheidung iſt jetzt in Ihre Hand, Herr Reichspräſident, gelegt und die Mehrheit des Volkes er⸗ wartet in ihrer Not, daß Sie dem verfaſſungsgemäß, von dem ein⸗ ſichtigen Teil des Reichstags beſchloſſenen Ausſetzungsverlangens der Verkündigung des Geſetzes entſprechen und den damit geforderten n 50 ee ee e 7955 8 um⸗ ehenden pfang ſerer ordnung zum mündlichen Vortrag. 8 E Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Or⸗ ganiſationen der Aufwertungsbewegung hatten, wie die Voſſiſche Zeitung zu berichten weiß, ſchon geſtern alle Vorbereitungen ge⸗ troffen, um für beide Eventualitäten, nämlich ſowohl für den Fall der ſofortigen Verkündung des Geſetzes, wie für den andern der Ausſetzung und der Volksentſcheidung, gerüſtet zu ſein. Für den erſten Fall hatten ſie die Einleitung eines Volksbegehrens in Ausſicht genommen. Nach dem Wortlaut der Verfaſſung muß dem Volksbegehren ein fertig ausgearbeiteter Geſetzentwurf zugrunde liegen, auf den ſich ein Zehntel oder ein Zwanzigſtel der Stimm⸗ berechtigten alſo etwa vier Millionen Wähler vereinigen müſſen. Die„Voſſiſche Zeitung“ bezweifelt, daß der Entwurf als ſolcher akzeptiert werden würde. tragen wollen. Schließlich käme der Transport dieſer Gegenſtände den Staat ſehr teuer zu ſtehen. Die Koſten ſtänden in keinem Ver⸗ hältnis zum wirklichen Werte der Sendung. Es ſei ſo für die Erben der Gefallenen beſſer, wenn die Habſeligkeiten an Ort und Stelle verkauft würden.“ Die in dieſer Antwort zu Tage tretende Gefühlsroheit der Pariſer Regierung wird beim elſaß⸗lothringiſchen Volk wenig An⸗ klang finden. Alſo, weil der Transport zu teuer kommt, und die Zollſätze zu hoch ſind, deswegen weigert man ſich, einer gebrochenen Gattin, Mutter oder Braut den Nachlaß des teuren Verſtorbenen auszuhändigen! Man muß, ſchreibt das„Metzer Freie Journal“, ſich in die Geiſtesverfaſſung der Herren vom Kriegsminiſterium hineindenken um die dem Abgeordneten erteilte Antwort ſachlich einſchätzen zu können. Erfolge der Kabylen Wie aus Marokko gemeldet wird, iſt die Garniſon der Stadt Rhiana, 23 Km. nordöſtlich von Uezza, von den Rifkabylen ge⸗ fangen genommen worden. Wie aus Rabat gemeldet wird, iſt die Aushebung von Ein⸗ geborenenkontingenten durch den Sultan von Marokko ſo gut wie beendet. Der Bruder des Sultans wird das Oberkommando über dieſe Eingeborenentruppen übernehmen. Das„Journal“ meldet aus Fez, daß Abd el Krim einem fran⸗ zöſiſchen Unterhändler gegenüber erklärt haben ſoll, daß er kein Waf⸗ fenſtillſtandsangebot annehmen werde. Einige bisher franzoſen⸗ treue Stämme zeigen große Beunruhigung. Fur Käumungsfrage Der Räumungsbericht Petains Nach einer dem„Kölner Tagblatt“ gemachten Mitteilung er⸗ klärt der Bericht, den Marſchall ain über ſeine Inſpektionsreiſe am Rhein und Ruhr dem Miniſterpräſidenten und Kriegsminiſter Painleve erſtattet hat, daß der bereits vor Jahresfriſt aufgeſtellte Räumungsplan in reibungsloſer Operation verlaufe. Die Bevölke⸗ rung der Räumungsgebiete verhalte ſich würdig. Die franzöſiſche Kriminalpolizei und die Gendarmerie, die nach den Truppenab⸗ marſch noch an gewiſſen Stellen verbeliben, würden ohne Beläſti⸗ gungen ihren Dienſt tun. Der Marſchall ſagte weiter, welcher Art die Umgruppierungen der franzöſiſchen und belgiſchen Truppen ſeien, bezw. in welche Garniſonen des altbeſetzten Gebietes erſtere kämen. Er berichtete auch über die farbigen Truppenteile, die ganz aus dem beſetzten Gebiet gezogen werden ſollen. Der angeforderte Generalbericht Tirards über die augenblick⸗ liche politiſche Lage im beſetzten Gebiet ſteht noch aus. Er wird von Tirard im Laufe dieſer Tage perſönlich Painleve überreicht werden. Die Räumung Recklinghauſens Wie aus Recklinghauſen gemeldet wird, hat der franzöſiſche Kom⸗ mandant die Räumung für Samstag in Ausſicht geſtellt. Von Eſſen wird das Regiment nach Landau verladen. Deutſchlands Orientierung? Von Staatsſekretär z. D. Irhr. von Rheinbaben, M. d. R. Die deutſche„Zwiſchennote“ wird nunmehr abgeſandt werden, mit dem ausgeſprochenen Zweck und Ziel, die Einleitung wirk⸗ licher Verhandlungen vorzunehmen bezw. vorzubereiten. Und dies ſelbſtverſtändlich auf Grund von Anregungen und Vor⸗ ſchlägen, die mit dem Geiſte und mit dem Ziel des Deutſchen Memorandums vom 9. Februar übereinſtimmen, nicht aber, wie es die franzöſiſche Note vom 16. Juni getan hat, dieſen Geiſt und dieſes Ziel der ſeinerzeitigen deutſchen Initiative in weſentlichen Punkten in ihr Gegenteil verkehren. Ob es der Regierung gelingt, die etwas verfahrene innerpolitiſche Gruppierung und Einſtellung — ſoweit ſie auf die außerpolitiſchen Entſchlüſſe zurückwirkt —, wieder zurechtzurücken und die Grundlage für den eventuellen, vom deutſchen Standpunkt zwar wünſchenswerten aber doch entſcheidungsſchweren Gang zu einer internationalen Kon⸗ ferenz zu ſchaffen, bleibe an dieſer Stelle unerörtert. Die aller⸗ nächſten Tage ſchon müſſen darüber Klarheit bringen. Zur richtigen Beurteilung unſerer Geſamtſituation möchte ich vielmehr, ähnlich wie ich es vor einiger Zeit mit dem großen Problem des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund an die⸗ ſer Stelle tat, einige zuſammenfaſſende Gedanken hinſichtlich der wiederum weit ausholenden Frage nach der grundſätzlichen Orientierung deutſcher Außenpolitik zur öffentlichen Erörterung ſtellen. Als Deutſchland am 16. April 1922 den Vertrag von Ra⸗ pallo unterzeichnete wurde dieſer Akt weithin in deutſchen Landen als die erſte ſelbſtändige negung der deutſchen Politik nach dem Zu⸗ ſammenbruch bezeichnet und entſprechend gewürdigt. Durch manche und vielſeitige Hemmungen hindurch hat dann bis zum heutigen Tage Deutſchland verſucht, durch die Aera Poincarés und manche andere Bedrängniſſe hindurch die Selbſtändigkeit und die Freiheit des deutſchen Entſchluſſes hinſichtlich des Ausbaus direkter für beide Länder vorteilhaften deutſch⸗ruſſiſchen Beziehungen zu bewahren. Deutlich hat es ſich dabei herausgeſtellt, daß dieſe ſogenannte Ra⸗ pallopolitik“ ihre Hauptbedeutung auf weite und weiteſte Sicht in viel höherem Maße hat, als in Bezug auf die Gegenwart. In dem großen und ernſten politiſchen Spiele Deutſchlands, den weſtlichen Kriegsgegnern gegenüber, hat die ruſſiſche Politik in der Tat und mit der Tat uns nichts geholfen, nichts helfen kön⸗ nen, ſehr wahrſcheinlich auch nichts helfen wollen. Schon der Ausbau der wirtſchaftlichen Beziehungen ging außerordentlich lang⸗ ſam vorwärts und bis in dieſe Tage hinein blieb die Erwartung, dieſe durch einen umfaſſenden Handelsvertrag zu regeln, und endlich in größerem Maßſtabe anzuregen, vergeblich. So gibt es eigentlich nur eine einzige Partei in Deutſchland, die rückhaltslos eine„Orien⸗ tierung nach Oſten“ predigt, das ſind die Kommuniſten. Auf ihrem jetzt beendeten Parteitage wurden ihnen nicht nur die neueſten Botſchaften des Bolſchewiſtenmeiſters Sinowjew verleſen, ſondern ſchon äußerlich zeigte die Teilnahme einer ganzen Anzahl von Chi⸗ neſen die weitgehenden Hoffnungen und weltpolitiſchen Zukunftsziele, die hier verfolgt werden. Mag auch die offizielle ruſſiſche Politit immer wieder durch irgendwelche Verſicherungen von dem Treiben und der Wühlarbeit der dritten Internationale abrücken— nur ein Tor und ein politiſches Kind kann ſich darüber täuſchen, daß beide untrennbar zuſammenhängen und nach großen Plänen Hand in Hand praktiſch miteinander arbeiten. Wenn wir gleichzeitig einen zunehmenden Gegenſatz Rußlands mit dem Lande der kraſſeſten Ver⸗ tretung des Privateigentums und der Privatwirtſchaft d. h. mit Eng⸗ land feſtſtellen, wenn wir ſelbſt in Frankreich neuerdings die Staats⸗ männer vor bolſchewiſtiſchen Einflüſſen als Zerſtörer der euro⸗ päiſchen Ziviliſation warnen hören, wenn wir ſchließlich nicht nur im fernen Oſten ſondern auch im Norden Afrikas Beſtrebungen wahrnehmen, die von den bolſchewiſtiſchen Machthabern als ihren eigenen Zielen der Unterwühlung von weſtlicher Ziviliſation und Kultur„verwandt und verſchwägert“ betrachtet und dementſprechend gefördert werden, dann weitet ſich der Blick von ſelbſt und eine große, jetzt vielleicht erſt in den Anfängen befindliche Welt⸗ bewegung wird uns offenbar, die womöglich die im Ver⸗ ſailler Vertrage und ſonſtwo getroffenen Bindungen und Regelungen bald als Kleinigkeiten oder unweſentliche über⸗ holte Dinge erſcheinen laſſen könnte. Und was ſehen wir als Deutſche bei der Wahl unſerer„Orie n⸗ tierung, auf der anderen Seite? England und ſeine Poli⸗ tik, wenigſtens ſoweit ſie von der heutigen konſervativen Mehrheit getragen wird, hat zu Hauſe und im Weltreich draußen längſt die Gefahren der ſoeben angedeuteten bolſchewiſtiſchen Weltbewegung im weiteſten Sinne erkannt. Es ſcheint, daß im zunehmenden Maße es den engliſchen Staatsmännern am Herzen liegt und gelungen iſt, die Leiter der franzöſiſchen Politik auf die letzten Endes auch dieſer Gefahr bringenden Weltmacht hinzuweiſen. Denn ſchließlich iſt es doch ſchon viel mehr als eine Phraſe, daß ſelbſt die franzöſiſchen Schwierigkeiten in Marokko letzten Endes irgendwie in Be⸗ ziehung mit der bolſchewiſtiſchen Wühlarbeit ſtehen. Und wenn das heut vielleicht noch nicht ganz klar erkannt iſt und vielleicht ſogar überhaupt nicht einwandfrei nachgewieſen werden kann, ſo kann das morgen ſchon ganz anders ſein. Trotzdem hat die franzöſiſche Politik in ihrer Antwort vom 16. Juni, in der angeblich der Friede auf eine neue und dauernde Heilsbaſis geſtellt werden ſoll, noch einmal den ganz groß angelegten Verſuch gemacht, im ſtarren Feſt⸗ halten am Geiſt, am Ziele und ſogar den äußeren Formen des Ver⸗ ſailler Vertrages Deuͤtſchland in ein Joch von Verträgen zu ſpannen, deren Gültigkeit den letzten Reſt ſeiner politiſchen Aktionsfreiheit auf Jahrzehnte, vielleicht auf Generationen hinaus beſeitigen würde. Im Sinne dieſer franzöſiſchen Hegemonialpolitik iſt und ſoll der Völkerbund nichts anderes ſein, als das ausführende Organ Frankreichs für die dauernde Niederhaltung Deutſchlands. Und wenn auch die engliſche Politik darüber ganz andere Abſichten und Hintergedanken haben mag, ſo lehrt die Erfahrung der letzten Jahre uns zur Genüge, wie wenig wir auf Englands wirkliches Handeln bauen dürfen und wie ſehr die franzöſiſche brutale Ausnützung der militäriſchen Machtſtellung dem wehrloſen Deutſch⸗ land zu ſchaden vermag. Amerika, der vierte große Partner im weſtlichen Spiele, hat unlängſt bekundet, daß es grundſätzlich auch von ſeinen Intereſſen aus eine Befriedigung Europas durch neue Verträge begrüßen würde. In ſeinem noch unermeßlichen und un⸗ erſchöpflichen inneren Reichtume, in ſeiner vorläufig noch weiten Entfernung von allem, was nach Bolſchewismus riecht und in ſeinen weltpolitiſchen Sonderzielen am Stillen Ozean kann es ſich heut noch eine Haltung leiſten, die jedem direkten Eingreifen in die euro⸗ päiſchen Wirrniſſe abhold iſt und gleichzeitig den Verſuch fortſetzen, aus allem, was geſchieht, das Beſte zum weiteren Aufblühen von„Gottes eigenem Land“ herauszuholen So ſtehen wir in unſeren jezigen Bedrängniſſen und bezüglich künftige„Orientierung“ deutſcher Politik ebenſo da, wie ſinſt —̃ — aeeed e e eeeeeeee * D. Selte. Ar. 323 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe / Freitag. den 17. Jut 128 Odyſſeus auf ſeinem Kahn, als er die Scylla und Charybdis leren ſollte. Denn das iſt das richtige Bild. Deutſchland ſich weder der bolſchewiſtiſchen und weltrevolutionierenden großen Macht im Oſten Europas aus Verzweiflung über den fran⸗ zöſiſchen Druck und die engliſche Lauheit in die Arme werfen, noch mut⸗ und kraftlos Verträge unterſchreiben, die auf lange, vielleicht ſehr lange Zeit hinaus der franzöſiſchen Armee die letzte Entſcheidung über Deutſchlands und Europas Zukunft über⸗ laſſen. Hier Scylla— dort Charybdis! Wir müſſen zur Wieder⸗ erſtarkung eines ſelbſtändigen Staates zwiſchen bei⸗ den Gefahren unſeren Kurs hindurchnehmen und können alle die Fragen des Tages und auch ſelbſt die einzelnen Teile der heut vor uns liegenden außenpolitiſchen Probleme nicht ge⸗ ſondert und getrennt von einander vornehmen und beurteilen. Es iſt auch nicht 7 wie manche Leute mit ſuperklugem Geſichtsausdruck verſichern, da wir heute keinesfalls den Fehler der früheren deutſchen Politik wiederholen ſollten, indem wir uns weder für England oder Rußland entſcheiden. Für damals laube ich auch, daß das Bild von dem„Setzen zwiſchen zwei tühle“ ſtimmt und zum tragiſchen Schickſal unſeres Volkes wurde Aber heute ſehen wir zur Rechten und zur Linken keine „Stühle“, die zum Setzen und zum teſens einladen, ſondern eben Strudel, Klippen und Untiefen, die dem immer noch nicht mit genügender Stetigkeit dahinfahrenden deut⸗ ſchen Staatsſchiff ſehr leicht zum Verhängnis werden können! Der Mann am Ruder des deutſchen Schiffes trägt alſo heute wieder eine ganz beſonders ſchwere Verantwortun g. Die Schickſalsfrage iſt, ob er in der großen au ßenpolitiſchen Entſcheidung entſprechend der Formulierung eines bekannten eng⸗ liſchen Sprichwortes„zur Höhe der Situation emporwachſen“ und dadurch der leidigen innerpolitiſchen Wirrungen Herr werden wirdl ——— Uebertriebene Kriſenfurcht Berlin, 17. Juli.(Von unſerem Berliner Büro.) Soviel Kriſen gibt es überhaupt nicht, wie der„Vorwärts“ in dieſen Tagen anzukünden befliſſen war. Geſtern ſah er zur Abwechslung aus dem Finanzausgleich die ſchwerſte Belaſtung des Kabinetts Luher emporwachſen. Der bayeriſche Miniſterpräſident Held hätte ein Druckmittel allergewichtigſten Kalibers na erlin mitgebracht. Seine Partei hätte ihn ermächtigt, bei einer Ablehnung der baye⸗ riſchen Wünſche mit der Zurückziehung des Reichspoſt⸗ miniſters Stingl aus dem Kabinett zu drohen, womit dann allerdings bei den derzeitigen Mehrheitsverhältniſſen die Koalikion und wohl auch das Kabinett auseinanderbrechen würde. Im Reichstage ſah man die Dinge nicht ſo kritiſch an. Die Ausgleichsverhandlungen dauerten zwar noch fort und der Wider⸗ tand der einzelſtaatlichen ſcheint, wie ſich aus der usſprache im Preußiſchen Hauptausſchuß ergab, noch nicht über⸗ wunden zu ſein. Aber man glaubt allgemein, daß der Weg zum Frieden etwa auf der Baſis gefunden werden wird, daß man den Ländern die urſprünglich in Ausſicht genommene Finanzkontrolle der Gemeinden durch die Reichsfinanzämter erſpart. Zudem ſoll den Ländern verſprochen werden, daß ſie aus den Reichsſteuern auf die gleichen Einnahmen rechnen können wie bisher. 15 ein anderes Kriſenwetter endgültig verſcheucht worden. Indeß die Abendblätter noch mit friſcher, tatkräftiger Ge⸗ lehrſamkeit über das Thema orakeln: Was wird der Reichspräfident tun?, hat Herr von Hindenburg das Aufwertungs⸗ eſetz bereits re e Die Verhandlungen übe⸗ ie Paktnote ſind derweilen programmäßig verlaufen. Am Nach⸗ mittag ſind die Regierungsparteien unterrichtet worden. Am Abend war die Oppoſition an der Reihe. Nach Schluß der Plenarſitzung verſammelten ſich alle Fraktionen, um den Bericht ihrer Vorſitzenden entgegenzunehmen. Es bleibt dabei, daß die Note am Sam stag mit einem Kurier nach Paris und am Montag früh von Herrn von Höſch dem franzöſiſchen Außenminiſter Briand überreicht wird. Die Veröffentlichung der Note wird dann vermutlich erſt Mittwoch früh erfolgen. Auch den Fraktionen lag heute natürlich der Wortlaut der Note noch nicht vor. Die Fraktionsführer refe⸗ rierten mehr oder weniger aus dem Gedächtnis. Soviel wir hören, geht die deutſche Note auf die Entwaffnungsfrage überhaupt nicht ein. Der Eintritt in den Völkerbund und der Sicherheitspakt werden abhängig gemacht von der Beantwortung gewiſſer Rückfragen die ſich auf die franzöſiſchen Garantien im Oſten und vor allem die Räu⸗ mung Kölns und der Ruhrſtädte Abſchle Der Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund und der Abſchluß des Sicherheitspaktes kämen alſo erſt nach erfolgter Räumung in Frage. Auch die Tari f⸗ 35 Ulfrage ſcheint nach und nach auf das rechte Geleis zu kommen. n parlamentariſchen Kreiſen iſt man geneigt, von dem Gutachten der Sachverſtändigen ſich eine beruhigende Wirkung zu verſprechen. Jedenfalls rechnet man damit, daß in der nächſten Woche im han⸗ delspolitiſchen Ausſchuß auch die Beratungen über die Agrar⸗ zölle beginnen ſollen. Bei der Gele 1* will, wie nan uns mitteilt, auch der Vertreter der Demokratie ſich nachträglich für Vieh⸗ zölle einſetzen. Dder Rampf um den Finanzausgleich U Berlin, 17. Juli.(Von 5 Berliner Büro.) Unſere Auf⸗ faſſung, daß in den bisherigen Ausſprachen zwiſchen Reichsfinanz⸗ miniſter und ſelnen einzelſtaatlichen Kollegen ein poſitives Ergebnis noch nicht erzielt wurde, wird jetzt auch von anderer Seite beſtätigt. Insbeſondere haben die Beſprechungen des bayeriſchen Miniſtecprä⸗ ſidenten und ſeiner Kollegen von der Finanz noch kein endgültige⸗ Ergebnis erzielt. Da die Dinge ſich immerhin zuſpitzen könnten und ein—1 Beſchluß des Reichsrats in Sachen des Finanzaus⸗ 809 ehr im Bereiche der Möglichkeit liegt, ſcheint Herr von lieben die ihm parteimäßig naheſtehenden Organe dahin infor⸗ miert zu haben, in einem letzten Appel zum Frieden zu reden. Ziem⸗ lich übereinſtimmend wird in den deutſchnationalen Blättern ausein⸗ andergeſetzt, daß der Kanzler und der Reichsfinanzminiſter bei der Konferenz erklärt hätten, daß das Reich von der Einkommenſteuer und der Körperſchaftsſteuer 25 Prozent beanſpruchen müßte, um den Etat finanzieren zu können, daß aber der bayeriſche Miniſter und die Finanzminiſter der anderen Länder ſich mit dieſem Satz noch nicht einverſtanden erklärt hätten. Wenn die Länder bei ihrer Anſicht ver⸗ harren, müßte unter Umſtänden das Ausgleichsgeſetz auseinander⸗ geriſſen werden. den vom Reich geforderten Satz der Einkommen⸗ und Kör⸗ ftsſteuer dürfte im Reichstag eine 76 Mehrheit vorhanden ein, die den Anſpruch der Länder wirkungslos machen würden. Die Deutſche Tageszeitung“ ähnlich aber„Deutſche Allgemeine Zeitung“ mahnen die Länder und ihre Vorkämpfer zur Vernunft: „Wir werden in der Zukunft an allen Ecken und Enden zu einer immer ſchmaleren Lebensbaſis genötigt werden. Dieſem Ergebnis dürften ſich auch die Länder und Gemeinden nicht ee Die Länderregierungen mögen daher noch einmal auf das Eindringlichſte davor gewarnt werden, Forderungen zu erheben, die das Reich im polniſche Repreſſallen Nach zuperläſſigen Meldungen hat die polniſche Regierung in Poſen und Weſtpreußen die Beſchlagnahme einer großen An⸗ von Wohnungen angeordnet, die Deutſche inne haben. s iſt mit der Ausweiſung von über 10 000 deutſchen Bürgern aus Polen, die für Deutſchland optiert haben, 85 1. Auguſt 1* rechnen. So tritt zu der durch den Abbruch der Wirtſchaftsverha lungen beſtehenden Spannung mit Polen eine neue ſchwere Be⸗ 1— ü eeee ee hat auf die letzte deutſche e N* ton 0 Mitteilung 9 f—. 1 Von 1+ 5 Be⸗ vollmächtigten iſt angeregt worden, ſpäteſtens am 16. Se ber zu⸗ Deulſcherſeits wurde dem zugeſtimmt. Der pol⸗ niſche Bevollmächtigte hat gegenüber der deutſchen Delegation den —N geäußert, wventuell eine Zufammenkunft früher zu verab⸗ aenn Der 14. Juli im Saargebiet (Von unſerem Saarbrücker Vertreter.) ):( Sadarbrücken, 18. Juli. Unter Berufung auf ihre„pflichtgemäß ſtrenge Neutralität“ hat die Regierungskommiſſion 51 n Veſschen und Schulen des Saargebiets jegliche Teilnahme an den Rheiniſchen Jahrtauſendfeiern verboten. Wie 5 für ſich ſelbſt die„Neutralität“ auffaßt, ſobald es ſich um franzöſiſche Belange handelt, beweißt die offizielle T eil⸗ nahme der Mitglieder der Regierungskommiſſion am franzöft⸗ ſchen Nationalfeſt. Die Feier fand ſtatt auf dem großen Exerzierplatz der überreich mit der Trikolore und dem Zeichen„R..“ geſchnückt war. Während die große hauptſtädtiſche Revue in Long⸗ champs abgeſagt war, hielt man es in der„Kolonie“ Saararabien fuͤr notwendig, durch eine Parade der franzöſiſchen Beſatzungstruppen zu „imponieren“, um jedenfalls ein Gegenſtück zur ſaarländiſchen Jahr⸗ tauſendfeier zu verſuchen. Zu der Parade waren erſchienen der Saarpräſident Rault, der Tſchecho⸗Slovake Dr. Vescenski und der Belgier Lambert. Zum großen Abendempfang bei Rault war auch das„ſaarländiſche“ Regierungsmitglied Koßmann erſchienen. Prä⸗ ſident Rault kam im Auto aus der Stadt, ihm voraus vier berittene Gendarmen mit gezogenem Säbel als Ehreneskorte. Vor der Tri⸗ büne waren drei Kluͤbſeſſel aufgeſtellt, der mittlere mit erhöhter Lehne. Gegenüber der Tribüne hatten die als„Garniſon“ hier an⸗ weſenden an Truppen: 1 Infanterie⸗Regiment und 1 Jäger⸗ Bataillon ſowie eine Abteilung Train und franzöſiſches„Rotes Kreuz“ Aufſtellung genommen. Die beiden Militärkapellen intonierten die Mauſalllafſe und alle Häupter entblößten ſich. Der Präſident im großen Ordensſchmuck ſtieg aus und nahm auf dem mittleren Klub⸗ ſeſſel Platz. Der Präſident, in 5 Begleitung ſich der Generalſekre⸗ tär Morige und ſein Adjutant⸗Offizier befanden unterhielt ſich huld⸗ vollſt mit einigen Herren. Hierauf ertönten Kommandorufe: der kom⸗ mandierende General Frantz ſprengte heran, erſtattete dem Präſi⸗ denten ſeine Meldung und ritt alsdann mit Gefolge die Front ab. Hierauf konzentrierten ſich die Truppen und rückten gegen die Tri⸗ büne vor, worauf zwei Offiziere, ein Artilleriſt und ein Ziviliſt mit Ordensauszeichnungen dekoriert wurden. Einige Leuchtkugeln und Raketen wurden in die Luft geſchoſſen, die im Niedergehen Fall⸗ ſchirme entfalteten, an denen die Trikolore hing. Alsdann erfolgte der Vorbeimarſch vor dem Präſidenten, neben deſſen Tribüne der General zu Pferde hielt. Auch Flieger, dem Vernehmen nach aus Straßburg, kreiſten während der Feier in der Luft. Was haben gemäß dem Friedensvertragfranzöſiſche Tru p⸗ pen im Saargebiet überhaupt noch zu tun? . 1. Der Jall Neikes Bekanntlich hat die Saarregierung gegen den Bürgermeiſter von Saarbrücken Dr. Neikes wegen ſeiner Verteidigung der Selbſtver⸗ waltungsrechte gegen den frankophilen Unterrichtsdirektor Dr. Notton das Disziplinarverfahren mit dem Ziele der Amtsentſetzung einge⸗ * leitet. Das Verfahren iſt augenblicklich vor dem Verwaltungsausſchuß anhängig. Nachdem letzter Tage die Anklageſchrift verleſen worden war und Bürgermeiſter Dr. Neikes ſich dazu geäußert hatte, führte Generalſtaatsanwalt Berg(Luxemburger) am Mittwoch den erſten Teil ſeiner Anklagerede aus. Die Verhandlung heute vormittag nahm einen ſenſationellen Verlauf dadurch, daß der Vorſitzende des Verwaltungsausſchuſſes, e Dr. Schlotmann den Vorſitz niederlegte, weil ihm, wie man hört, ſeitens der Saarregierung Vorhaltungen wegen angoblicher Parteilichkeit gemacht worden waren. Daraufhin wurden die Verhandlungen abgebrochen und auf unbeſtimmte Zeit vertagt. das Saargebiet und Frankreich Der Pariſer„Eclair“ befaßte ſich in einem längeren Artikel mit der Verwaltung des Saargebiets unter der bezeichnenden Ueber⸗ ſchrift:„Was haben wir im Saargebiet gemacht? Nichts! Was haben wir noch zu tun? Alles! Nach einem Ueberblick über die ſtaatsrecht⸗ liche, wirtſchaftliche und politiſche Lage des Saargebietes ſteht feſt, daß Frankreich trotz ſeiner außerordentlich ſtarken Stellung gegenüber der Bevölkerung abſolut nichts erreicht habe. Dann befaßt ſich der„Eelair“ mit den ſaarländiſchen Kundgebungen an⸗ läßlich der Jahrtauſendfeier der Rheinlande und ſtellt feſt; daß dleſe Kundgebungen den Bankerott der Regierungskommiſſion endgültig beſiegelt hätten. Anſtatt daß die Regiernugskommiſſion dieſe politiche Kundgebung einfach verbiete, die„die ſchwerſten Bedrohungen für die Freiheit der Volksabſtimmung darſtellten“ habe die Regierungs⸗ kommiſſion ur zu halben Maßnahmen gegriffen, die natürlich in weiteſtem Maße überſchritten wurden. Dadurch ſei in der ſaarlän⸗ ſchen Bevölkerung der Eindruck entſtanden, als habe man über die Regierungskommiſſion und dadurch über die„franzöſiſche Unter⸗ drückung“ endgültig geſiegt. Die nationaliſtiſche Saarpreſſe habe 5 1 5 ierend erklärt, daß die Volksabſtimmung bereits ge⸗ n ſei. Flottenſchau in Cherbourg Präſident Doumergue hat am Donnerstag nachmittag in Be⸗ gleitung mehrerer Militärs, zahlreicher Abgeordneter und Senatoren in Cherbourg die Flottenſchau abgenommen. Faſt die geſamte franzöſiſche Kriegsflotte nimmt an den Manövern teil. Der Präſi⸗ dent hielt an Bard des Panzerſchiffes Paris eine Rede, in der er er⸗ klärte, daß die franzöſiſche Flotte während des Krieges ſtark heim⸗ geſucht worden ſei. könne darum Frankreich keinen Vorwurf machen, wenn es ſich heute bemühe, die Flotte wieder auf den früheren Stand zu bringen. Frankreich ſei entſchloſſen, die Abkommen zu Beſchränkung der Kriegsflotten einzuhalten und ſich allen Initiativen anzuſchließen, durch die der Weltfriede ſichergeſtellt werden könne. In der engliſchen Unterhausſitzung vom Donnerstag erklärte der Unterſtaatsſekretär im Foreign Office Renal Mac Neill auf eine An⸗ frage des Obe⸗ſten Kenworthy, daß die Nationen, die die Initiative zu einer neuen Abrüſtungskonferenz ergriffen haben, zu beſtimmen haben werden, ob die Konferenz ſich auch mit der Frage der Flot⸗ tenabrüſtung beſchäfrigen foll oder nicht. Bis jetzt habe die — Regierung noch keine Mitteilung über dieſen Gegenſtand er n. Außer einer Anfrage Macdonalds gat die Regierung im Namen der Delegierten bekannt, die England auf der Völkerbunds⸗ verſammlung im September vertreten werden, nämlich Chamber⸗ lain, Lord Cecil, Graham, engliſcher Botſchafter in Brüſſel, die Un⸗ terhausabgeordnete Herzogin von Atholl, Botſchaftsſekretär Samuel für den Außenhandel und Sir Cecil Horſt. „Die Tradition der franzöſiſchen Marine“ Der franzöſiſche Marineminiſter erklärte geſtern anläßlich eines Banketts an Bord des Schlachtſchiffes„Paris“ nach der Flot⸗ tenparade von Cherbourg, die franzöſiſche Politik ſei unzweideutig nach dem Völkerbund, nach dem Vrtrag über Schiedsgerichte, Sicher⸗ nach dem Völkerbund, nach dem Vertrag über Schiedsgerichte, Sicher⸗ heit Frankreichs bedroht würde, dann würde ſich die Marine ihrer Tradition würdig zeigen. * Abſchaffung des Paßviſums zwiſchen Oeſterreich und Deutſch⸗ land. Die Abſchaffung des Paßviſums im Verkehr mit Deutſch⸗ land erwartet man für die erſte Hälfte des Auguſt. Wie verlautet, iſt dieſelbe Erleichterung auch im Verkehr mit Italien geplant. * Italieniſcher Flottenbeſuch in Amſterdam. Zu einem mehr⸗ tägigen Aufenthalt ſind in Amſterdam, wie aus dem Haag gemeldet wird, drei italieniſche Torpedobootsjäger„Leone“,„Tigra“ und Panther eingetroffen. * Zweiter internationaler Sozialiſtenkongreß. Der 2. Inter⸗ nationale Sozialiſtenkongreß wird vom 21. bis 20. Auguſt in Mar⸗ ſeille abgehalten werden. Mehr als 1000 Delegierte ſind ange⸗ meldet. Deutſchland wird durch Breitſcheid und Hilferding ver⸗ treten ſein. Die Chinakonferenz 3 Ab⸗ Die öffentliche Meinung Chinas verwirft aufs ſchärſſte die ſicht, die—— der neun an den Waſhingtoner gen beteiligten Mächte auf die Zollfrage zu beſchränken. Als F iber einer ſolchen Konferenz werden die erweiterte Finanzkontrolle China Verſchärfung des wirtſchaftlichen Druckes und Einri fich eines allmächtigen Kontrollamtes befürchtet. Das würde pra 15 das Ende des Selbſtbeſtimmungsrechtes des chineſiſchen banee deuten. Deutſchlands Teilnahme an viner allgemeime chineſiſchen Weltkonferenz wird aus dem Grunde gefordert, 115 Deutſchland vor vier Jahren auf alle Sonderrechte verzichtet hat als Zeuge für die Wirkſamkeit ſeines Vertrages mit China auf untt könnte. Die Shanghaſer Verhandlungen ſind auf dem toten P 00 angelangt. Die Anſichten innerhalb des diplomatiſchen Korps ge weit auseinander. 1 Neuer Bürgerkrieg in China 95 Nach Meldungen aus Peking iſt in der chineſiſchen 55 Shesſhnen von neuem ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Sra kräfte der Provinz Honan ſind außerdem in die Provinz S eingedrungen. Die Feindſeligkeiten zwiſchen den Armeen der bei Provinzen ſtehen unmittelbar bevor. Die Haltung Japans gegenüber China Das Auswärtige Amt erklärt, daß die Haltung Japans gegenüber ſich mit der von dem amerikaniſchen Staatsſekretär des Auswärtigen für Amerika zum Ausdruck gebrachten Politik decke. Badiſche Politik vorbereitungen zur Landtagswahl ͤ und Aun, betzten Sonntag nahmen nicht nur das Zentrum m die Deutſche demokratiſche Partei Stellung zu den ben ſtehenden Landtagswahlen, ſondern auch die Deutſchn atio Volkspartei. Der Landesausſchuß tagte in Karlsruhe. c wurde von den aus allen Teilen des Landes erſchienenen Ausf ge mitgliedern und von dem Landesvorſtand beſchloſſen, auch— 905 8 dem r ee und den bal Abſchluß des Wahlergebniſſes herbeizuführen. 50 für den nächſten Sonntag geplante Landesausſchußſitzung der Deutſchen demokratiſchen Partei in Baden muß auf ein ſpäteren Zeitpunkt verlegt werden, da die Parteileitung der Geſ 00 partei auf 19. Juli den Parteiausſchuß nach Berlin einberufen Die baodͤiſche Geſandͤſchaſtspoſten in Berlin Der Geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volkl“ partei tritt am Sonntag in Karlsruhe zuſammen. nlen Nachdem das badiſche Staatsminiſterium in den letzten Mo 6* ſich mehrfach mit der Frage der Neubeſetzung des badiſchen Be⸗ ſandtſchaftspoſtens in Berlin beſchäftigt hatte, wurde nun der dan ſchluß gefaßt, die Wiederbeſetzung dieſes Poſtens erſt nach 70 Landtagswahlen zu vollziehen. Es ſoll damit ein völlig neue Ausbau der eeeee im Zuſammenhang f— da die ſchwache Beſetzung der badiſchen Geſandſchaft gegenüber 2. Vertretungen anderer Länder, vor allem Württemberg Sachſen, die badiſchen Intereſſen immer ſchwerer zu beeintr be gen droht. Der Umfang der in Berlin wahrzunehmenden wirtſ 90 lichen Beziehungen und der geſetzgeberiſchen Aufgaben iſt 125 ſo ſtark geworden, daß andere deutſche Bundesſtagten länd raus die Folgerungen gezogen und ihre Berliner Geſandtſchaſen mit der entſprechenden Anzahl von Bevollmächtigten(Württemten 0 reichend 8. beiſpielsweiſe mit 5 gegen nur 2 Badiſchen) und mit aus Hilfsperſonal beſetzt haben. Letzte Meloͤungen Die Streiklage in Pforzheim tu. Karlsruhe, 17. Juli. Die Streiklage in der Pigrabeegen Schmuckwareninduſtrie iſt unverändert. In kleineren Betri den wurde die Arbeit wieder aufgenommen, da dieſe Fabrikanten ouft Forderungen der Arbeiter nachgekommen ſind. Die Lage iſt ſabr im großen und ganzen noch immer unverändert. Die Arbe, bleiben auf ihren Forderungen beſtehen. Um 10 Uhr wird en, zweite Verſammlung der freien Gewerkſchäften und des Ge% ſchaftsvereins Hirſch⸗Dunker abgehalten, die zu der Streill Stellung mmmt. Kein Streik in den Berliner ſtädtiſchen Werken n IBerlin, 17. Juli.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Ko bel in den ſtädtiſchen Gas⸗ und Waſſerwerken iſt geſtern endgültig een gelegt worden. Vom 1. Auguſt ab ſollen die Löhne der mänalich Arbeiter um 5 Pfg. pro Stunde und für die weiblichen Arbe um 4 Pfg. pro Stunde erhöht werden. Die Funktionärkonferen hat noch geſtern abend dem Abkommen zugeſtimmt. 4 Hochverrat 65 — Berlin, 16. Juli. Der erſte Ferienſtrafſenat am Kamge, gericht tagte heute im Kriminalgericht in Moabit unter dem ‚ ſitz des Senatspräſidenten Schnitzker. Auf der Anklagebank 5 der frühere Jeldwebel Brabianowſki, der 1915 eingezogen wu und dann einige Zeit auf deutſcher Seite den Krieg mitgem e hat. Der Angeklagte hat verſucht, in Deutſchland zu Gunſten lich polniſchen Staates Spionage zu treiben, und iſt ſchließhig gefaßt worden. Brabianowſki, der im vollem Umfang geſten ⸗ war, wurde unter Verſagung mildernder Umſtände zu vier 17 ren Zuchthaus und den üblichen Nebenſtrafen verurteilt. Schwerer Arbeilsunfall 5 — Krefeld, 16. Juli. Beim Anſtreichen einer Röhre verun glückten geſtern am Walzwerk der Stahlwerke Becker A. cch Willich drei Arbeiter. Das Rohr hatte ſich plötzlich in der Flan gelöſt und riß die Arbeiter 15 Meter mit in die Tiefe. von ihnen ſtarben eine Stunde ſpäter im Krankenhaus. Der ſchwebt in Lebensgefahr.— Ein bayeriſcher General vom franzöſiſchen Kriegsgericht verurkeilt 7 — Paris, 17. Juli. Das Kriegsgericht von Nancy hat geheen den bayeriſchen General Schoch in contumaciam zu 20 J ihm Zuchthaus und 20 Jahren Aufenthaltsverbot verurteilt. Es wird aug die Verantwortung für den Brand des Dorfes Nonhigny am 10, 1914 zur Laſt gelegt und Möbeldiebſtahl vorgeworfen. Aufgedeckte kürkiſche Berſchwörung — Konſtantinopel, 17. Juli. Hier wurde eine Verſchwösger⸗ gegen führende Staatsminiſter der Republik entdeckt. Die ſchwörung bezweckt auch die Rückverlegung der Hauptſtadt von pot gora nach Konſtantinopel. Zahlreiche Verhaftungen wurden f genommen. prite — Kachtrag zum lokalen Teil trieh * Tökliche Anfälle. Geſtern vormittag iſt in einem Großteniſ bei der Fabrikſtation ein 48 Jahre alter verheirateter Maſch und beim Abnehmen einer Schutzhülle am Kondenſator ausgerutſch einen gegen die in Bewegung befindliche Maſchine gefallen, wobei er en, Schlag in die Magengegend erhielt. Dadurch wurde er ſo ſchwen cle⸗ letzt, daß er in das Städt. Krankenhaus eiageliefert weden 105 Dort iſt er geſtern abend geſtorben.— Geſtern nachmittag uluß⸗ ein 48 Jahte alter verheirateter Wagenreiniger aus 7 er heim etwa 10 Meter öſtlich des Neckarauer Ueberganges, woſe oran⸗ zwiſchen den Gleiſen der Staatsbahn gegangen iſt und das Schnell nahen eines Zuges nicht bemerkt hat, von der Lokomotive des bei erlitt zuges Mannheim⸗Baſel erfaßt und zu Boden geworfen. Dal 5 —* ſchwere Verlehungen, daß er kurz nach Einlieferung in 1 Städt. Krankenhaus geſtorben iſt. 8. — — e N — an — 8 de 5 keikele dem er mündet, zwiſchen den Mannen des Jreitag, den 17. Juli 192¶22 Aeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe] 4 3. Seite. Ar. 325 dr. Teubert/ Deutſche Weltſtudienreiſe 1 Im ſüdamerikaniſchen hamburg Buenoz Aires, Anfang Juni. Aagenehmege bin ich ſchon in Buenos Aires. Das Klima iſt recht Ottober m. Ein ſchöner Herbſt hier; der Mai entſpricht unſerem mittagz November. Des Abends kann man den Mantel vertragen, trä gs aber bringt die Sonne ſommerliche Wärme. Den Mantel wö— 79 5 nicht im Freien, ſondern im Jimmer, das mangels ge⸗ wird cher Defen durch elektriſche oder Petroleum⸗Oefen e wärmt bel In effane dem ſchönſten Villenort hier, wurde deshalb kaunten Geſe doft von deutſchen Familien, die bei 4ſerem be⸗ war n-Boots onſtrukteur Marinebaurat Schürer verſammelt empfund mit Anthrazit gefeuerter Salamanderofen ſehr wohltuend — 0 en. Die Deutſchen ſind hier vielfach in leitenden Stellungen, Eleme aß man darum ſchon von einem großen Einfluß des deutſchen lte nts ſprechen könnte; dazu fehlt es an dem kräftigen Zuſammen⸗ rö und dem Ausdruck davon nach außen hin, vor allem auch an lalſe rer Betonung der politiſchen Rechte, durch die z. B. die und dacben Kreiſe die wohlwollende Aufmerkſamkeit der Regierung baben es Parlamentes— der Stimmzettel wegen— gewonnen Das Leben in der Stadt iſt von einem ſtarken Pulsſchlag be⸗ Schle In den nur—9 Meter breiten Straßen winden ſ 1155 n eren von Autos dicht hintereinander. Jede Straße darf nur zu—9. Richtung durchfahren werden, was allerdings manchmal Straß equemen Umwegen Veranlaſſung gibt. Außer den großen traßen, die an dem meeresbreiten La Plata entlang führen, hat Straß Nillionen zählende Weltſtadt eigentlich nur eine breite + die Avenida de die Maien⸗Allee, nach dem Mai ge⸗ en der hier en iſt, weil am 25. Mai die Unabhängigkeit Argen⸗ de 81 ausgerufen wurde. Das Feſt des 25. Mai, nach dem auch Prun raße heißt, in der ich wohne, wird mit außerordentlichem der St vom ganzen Volk gefeiert. Für die feenhafte Beleuchtung bereit raßen werden ſchon 14 Tage vorher die erſtaunlichſten Vor⸗ leuchtungen— Bei manchen Gebäuden iſt die elektriſche Be⸗ das ungsanlage ſo groß, daß es billiger iſt, die Anlage am Hauſe wubrechen. Jahr über daran zu laſſen, als ſie jedes Jahr wieder ab⸗ Panddeß dieſes Volk, das am meiſten von ſeinen Stammesver⸗ teht en in einem ſtark angeſpannten lebhaften Kampf ums Daſein felünc viel Freude bei den bei ſüdlichen Völkern beliebten Schau⸗ Die Sded. hat, konnte ich bei Eröffnung des Parlamentes bemerken. 90 oldaten, Fußtruppen und berittene, die erſten in ruhig gehal⸗ macht grünblauen, die letzteren in farbenfrohen rotblauen Uniformen, keine en einen recht 5 en und ordentlichen Eindruck, dem es auch mit 5 Abbruch tat, daß Neger und Miſchlinge dabei waren, als die abneh ngendem Spiel und mit der vom ganzen Publikum durch Hut ⸗ 8 begrüßten Standarte in Erwartung des Präſidenten Dr. Das r vor dem arlament, dem Congreſſo National aufmarſchierten. bäu prächtige Gebäude auf dem großen von neuen ſtattlichen Ge⸗ Aeußer eingefaßten Congreßplatze erinnert an Grundriß und nur 8 ſehr an Wallots⸗Reichstagsgebäude. Es übertrifft jenes einen urch die Verſchwendung von Marmor, der allerdings in der der d Faſſade merkwürdigerweiſe eine ganze Lücke gelaſſen hat, in as unverputzte Mauerwerk zum Vorſchein kommt. ch hatte noch das Glück, den 25. Mai hier zu erleben; das iſt e 8 Jahr zum 115. mal gefeierte Tag der Unabhängig⸗ Regimenpklärung, an dem der Stadtrat von Buenos Aires das Befreiunt des ſpaniſchen Vizekönigs für erloſchen erklärte und die Ausbeung des argentiniſchen Volkes von der durch Mißachtung und em ein 8 unerträglich gewordenen ſpaniſchen Herrſchaft. Die all⸗ 90 Teilnahme des ganzen Volkes bewies das ſtarke 5 uns burtstaa heute wehmütige Erinnerungen an Sedan⸗ und Kaiſers Ge⸗ unte weckende Bekenntnis eines ſtolzen Nationalgefühls. Ich Amte aus allernächſter Nähe hübſche Aufnahmen, auch mit der iniſt mera, von dem Präſidenten Dr. Alvear und von dem ganzen die Tewium machen, als ſie nach dem Feſtgottesdienſt der Kathedrale Korps inpon abſchritten, und zum Empfang des diplomatiſchen U ſe in das Regierurzsgebäude gingen. Die obenerwähnte, wirk⸗ 9000 enhafte Beleu näng der Plätze und Hauptſtraßen bildete den bei Naun des Tages, deſſen Schluß eine Feſtvorſtellung bildete, zöſf r die Maſſenetſche Oper„Thais“ in teils ſpaniſch, teils fran⸗ degebe geſungener etwas altmodiſcher Aufführung im Colontheater —— wurde. Die unglaubliche Anhäufung von rieſigen Bril⸗ don d an 91205 ſchönen argentiniſchen Frauen, gibt eine Vorſtellung dem 5 eichtum, den die Kreiſe der eigentlichen Argentinier aus wonne eſenhaften Grundbeſitz und vielfach auch aus dem Handel ge⸗ gefüll“; haben. Das Theater war mit annähernd 3500 Zuſchauern einem im Parkett und den unteren Rängen war alles im Frack. In argengliſg hübſch geſtellten Volksbilde ſang die Primadonna die allen Be che Hymne, die von den Mitgliedern der Regierung und und ſtz dleluchern, ſtehend angehört wurde. Ein ſtarkes, wohlhabendes zes Volk, das ſich ſeiner Bedeutung und Zukunft bewußt iſt. politiſ 85 kann wohl Buenos Aires mit Berlin vergleichen, was dat es es Leben, Arbeit, Eleganz und Vergnügen anbetrifft; doch mehr Aehnlichkeit noch mit Hamburg wegen ſeines See⸗ Die Nettung der Stadͤt Eine hanſeatiſche Legende von Karl Lerbs(Bremen) ment grauer Zeit ſei es— ſo vermeldet auf vergilbtem Perga⸗ Bürge in gar frommer Chroniſt— geſchehen, daß zwiſchen den durg ein der Freien Stadt Bremen und einem Grafen von olden⸗ nach 5 grimmige Fehde entbrannte, dieweilen der Oldenburger ſih 33 ledig gewordenen, einkömmlichen bremiſchen Erzbiſchofs⸗ * ausgeſtreckt und die Bürger ihm in ſtolzem Trotz den in die Jan nicht frefgeben wollten. Es ſei danm am Uſfer der Leſum, die 5 denburgers und chen Reiſigenvolk ein heftig Treffen geweſen, welches mit nterga ngeklirr und vielem Blutvergießen vom Aufgang bis mann vg der Sonne gewährt, und in welchem der Haupt⸗ ſteckt— unterlegen; alſo daß er, von der Nacht gnädiglich ver⸗ Mauern der Er, Jührde ein blutend und ermüdet Härflein in die ſeinen Stadt gerettet, indeſſen der Oldenburger ſiegestrunken Eid 1 Knechten und allem Troß ihnen folgte und ſich mit vielen Feß⸗ in wenig Tagen mit der Gewalt ſeines Anſturms den 5 ſte zu brechen und auf ihren Trümmern ſeine Macht auf⸗ au ger aber, aus ihrer hochfahrenden Sicherheit furchtba ſgeſchreckt Schwert und Spieß, um 195 f„griffen nun zu Aen ee die Wälle zu ſteigen, mit aller Kraft die von den das unter denue n Freiheit zu ſchirmen und dem fremden Kriegsvolk, Wu ein wüſt Lagerleben mit Dirnen, rfeln begonnen, den Weg zu der koſtbaren Beute 8 Alſo, daß—5 viele Wochen gegen di de getrieben und gar Nelan aße die Wannen erſtiegen, aufbrüllend ſeinen letzten Sturz krunken: auch di aſſer des Stadtgrabens ſeinen letzten Schluck ge⸗ macht und ie Bürger oftmals zornige Ausfälle vor die Tore ge⸗ fügt Mean Belagerern viel Schaden an Leben und Kriegsgerät n der Stadt 5 aber. da dieſes zwei Monde gewährt, ſind denen ungrigen Me n abememitkel—— Vieh iſt in die ankhei 8 orn iſt zur Neige gegangen, und Volk eten haben ihr ſchrecklich Würgewert begonnen; alſo daß viel beit der n und die Totengräber von früh bis ſpät trau⸗ ehen, wiewohl 5 Und hat man nirgend mögen Hilfe und Beiſtand ſahrtet, viel Räi ie Leute voll Verzweiflung in die Kirchen gewall⸗ daß— 85 e 5— 55 guten ie harte Prüfung nehme. Neacee nächſtens furchtbare Feuerzeichen am Himmel be⸗ 0 konnte deuten. Ueber alledem iſt ein Tag — r Rat eingeſehen, daß die Bürger mit ihren Kräften verkehrs, der außerordentlich lebhaft iſt und trotz der Enge der Hafeneinfahrten und der Durchfahrten zwiſchen den 6 ver⸗ ſchiedenen Becken von ſehr großen Dampfern belebt iſt. Im Jahre 1924 kamen 1769 Schiffe hier an und zwar von 25 Linien mit 108 Schiffen Unter ihnen ſtanden die deutſchen Reedereien mit 25 Schi 555 an allererſter Stelle, dann folgten die Engländer, Italiener und Franzoſen mit 22, 21 und 19 Schifßen, und dann in breitem Ab⸗ ſtand Japan, Spanien und Nord⸗Amerika mit 4 Schiffen. Das hätte hier 1 7 niemand für möglich gehalten in den Jahren nach dem Kriege, daß Deutſchland ſchon 1923 hier wieder an der Spitze aller Handelsflotten ſtehen würde. Beſonders belebt iſt das Hafenbild durch die zahlloſen Schlepper und Leichter, und außerem durch den Na Verkehr, einerſeits nach Montevideo durch neuzeitliche Schnell⸗ ampfer und die nach Norden und Süden laufenden Küſtenlinien, andererſeits durch die 13555 50 Schiffe, die auf den beiden Rieſen⸗ ſtrömen Parana und ÜUruguay viele hundert Kilometer landeinwärts fahren und den Verkehr zwiſchen dem Seehafen und dem Binnen⸗ 1285 Argentiniens, Paraguays Boliviens und Braſiliens ver⸗ mitteln. Abgeſehen von dieſer Uebereinſtimmung zwiſchen dem La Plata mit ſeinen der finſch und der Elbe und dem daraus folgenden ge⸗ miſchten Güter⸗Umſchlag zwiſchen Seeſchiffen⸗ Binnenſchiffen und Eiſenbahn, iſt ein weiterer Vergleichspunkt zwiſchen Buenos Aires und Hamburg die unmittelbare Berührung zwiſchen Stadt und dem Waſſer, wobei allerdings der La Plata hundertmal größer iſt als die Elbe; doch auch er führt Süßwaſſer, und wurde darum ſchon ſeit der Entdeckung im 16. Jahrhunder! „Mar dulce“ genannt. Ein großer Teil des Güterverkehrs ſpielt ſich außer an den 7 großen Hafenbecken auch an den Ufern des Re⸗ achuelo ab, der in wildeſten Krümmungen die eng bebaute Boen durchzieht, die hier die Stelle von St. Pauli vertritt. Leider ſind die Kai⸗ und Uferbauten, die das dem Umſchlag dienende, ziemlich ver⸗ fallene Ufer des Riachuelo, Feſtmachen der Dampfer und Leichter, verbeſſern ſollen, noch nicht ſehr weit gediehen. Es ſind aber ſehr moderne, auf Eiſenbetonpfählen geſicherte Uferbefeſtigungen in Arbeit, die zum Teil vom Miniſterium für öffentliche Arbeiten, zum Teil von Holzmann ausgeführt werden. Auf dem Gebiete des Eiſenbeton⸗ baues ſind die Argentiner durchaus auf der Höhe. An Hamburg er⸗ innern ferner noch die großen Aveniden, die vom Haupthafen aus nach Süden und Norden das Ufer des La Plata ſäumen und— als neuzeitliche ſtaubfreie Autoſtraßen gebaut— den ſtarken Ausflugsverkehr nach dem Tigre und nach dem welt⸗ ſtädtiſchen Badeort Mar del Plata am Atlantiſchen Ozean von den übrigen mehr dem Nahverkehr dienenden Straßen ablenken. Von dieſen verdient noch die Avenida Alvear hervorgehoben zu werden: 50 Meter breit, aus ſorgfältig gearbeiteten Macadam, der durch wöchentlich zweimaliges Tränken mit Petroleum ſtaubfrei gemacht wird, zieht ſich dieſe von tauſenden von Wagen belebte Autoſtraße durch Parks und Anlagen, dem Zoologiſchen Garten, der großen Rennbahn vorbei nach den reizenden Vororten Palermo, Belgrano und Saavedra. Daß die Regelung des Verkehrsweſens in einer ſo ſchnell auf⸗ noch den Fußgängern und dem Frachtverkehr, letzterem allerdin geblühten Stadt Schwierigkeiten bietet, iſt ſa ohne weiteres erklärlich. Erſtaunlich iſt, daß trotz der Enge der Straßen, die bei nur—9 Meter Breite unaufhörlich von 30 000 Automobilen durchflutet werden, auch noch den Fußgängern und dem Frachtverkehr, letzterem allerdings unter nicht unerheblichen Einſchränkungen, zu ihrem Rechte verhilft. Beiſpielsweiſe dürfen die Straßen innerhalb eines Kreiſes von 10 Quadern, die etwas über 100 Meter lang ſind, nach 12 Uhr mittags überhaupt keine Laſtwagen fahren und auf der Calle Florida, die etwa die Friedrichſtraße er argentiniſchen Hauptſtadt darſtellt, iſt von 3 bis 6 Uhr nachmittags überhaupt jeder Wagenverkehr ver⸗ boten, weil zu dieſer Zeit die Straße zugleich die Aufgaben des Kur⸗ fürſtendamms mit währzunehmen hat. Da wir gerade vom Ver⸗ kehr ſprechen, muß erwähnt werden, daß manchen deutſchen Damen die Calle Florida— der Ton liegt auf der zweiten Silbe— als ein Paradies der Unſchuld ſcheinen würde. Eine Vermehrung der Unter⸗ grundbahnlinien, von denen es nur bis jetzt eine gibt, wird dringend desgleichen die Anlage von Diagonalſtraßen, die den in gleichmäßigen Quadraten— bdeiſpielsweiſe wie Mann⸗ heim— angelegten Stadtplan namentlich für den Durch⸗ gangsverkehr weſentlich verbeſſern würden. Das Stadtbild wird originell beeinflußt durch die ſchon fertig⸗ geſtellten und viele im Bau befindlichen Wolkenkratzer, die umſomehr auffallen, als ſie häufig in unmittelbarer Nachbarſchaft einſtöckiger Häuſer emporragen; das iſt noch eine Note, die an die Kolonialſtadt erinnert: ebenſo, wenn man in Belgrano neben Paläſten, die gut in die„Schöne Ausſicht“ an der Alſter paſſen würden, Familien in 10 Quadratmeter großen Wellblechhütten„wohnen“ ſieht. Auch 25 geiſtigem Gebiete gibt es 1 Wolkenkratzer: Von den 30 Theatern hier(ohne die 205 Kinos!) iſt das Colontheater— Colon iſt hier der Name für den Entdecker Amerikas— mit 3750 Sitzplätzen— die Mailänder Skala hat 3600— das zweitgrößte der Welt und die„Prenſa“(auf deutſch Preſſe) iſt mit einer Auf⸗ lage von 240 000, täglich 40, Sonntags 60 Seiten Text, die dritt⸗ größte Zeitung der Welt. Die ſehr lehrreiche Beſichtigung 5 9875 ſeien und das letzte Stündlein der bremiſchen Freiheit evorſtehe. Und es hat der Hauptmann unter den Männern gewählt, welche noch rüſtig und zur Opferung ihres Lebens bereit waren, iſt mit ihnen zum Biſchofstor gezogen und—5 einen plötzlichen Ausfall getan, worauf ſie ſich draußen in den Gärten feſtgeſetzt und den Be⸗ lagerern ein zäh und blutiges Treffen geliefert. Solches hat viele Stunden gedauert; der Sand war vom Blute naß, und mancher Mann hat zwiſchen blühenden Sommerroſen und wuchernden Neſſeln das Aufſtehen vergeſſen. Zuletzt aber haben die Bremer, die alle den edelſten Geſchlechtern der Stadt angehört, Schritt um Schritt dem übermächtigen Andrang müſſen weichen, und die letzten von ihnen haben kaum noch das Tor erreicht, welches ſie verrammelten und mit einem lvon Steinen und Spießen die Verfolger zurück⸗ trieben. Das Polk aber iſt mit großem Wehklagen in die Hauſer ge⸗ 28 und hat Türen und Läden Aibdalſen um weinend und end ſeines Schickſals zu harren. Alſo daß Straßen, Plätze. Tore und Mauern verödet geweſen, wie von des Todes berührt. Da man ſolches dem Oldenburger vermeldet, hat ers zuerſt nicht wollen glauben; er hat ſich aber mit eignen Augen überführt, daß die Manern der Stadt leer und die Tore unbeſchützt waren. Da hat er ein großes Gepränge gerüſtet, um ſeines Sieges Lohn 85 ernten; er hat ein weißes Roß beſtiegen, das ganz mit Gold und Edelſteinen gezäumt war, und iſt in goldener Rüſtung mit ſeinen Hauptleuten durchs Tor geritten, nachdem ihm ſeine Späher verſichert, daß keine Argliſt in der Stadt mehr konnte Fallen ſtellen. Und es war hinter ihm Muſik von Zimbeln, Pfeifen und Trommeln, ein bunt Flatter⸗ ſpiel von Fähnlein und ein wildes Jauchzen. Da der Zug nun aber in die Straßen kommen, da iſt vor dem ſchrecklichen Schweigen der toten Stadt das Lärmen mählich betroffen verſtummt: alſo daß von den Mauern der verriegelten Häuſer der Huſſchlag der Pferde und der Schritt der Krieger gar ſeltſam dumpfen und hohlen Widerhall ſaben. Und es hat die Männer ein wunderlich Ergrauſen angerührt. leber den Grafen, der zuerſt gar hoch und ſtolz auf ſeinem präch⸗ tigen Tier geſeſſen, iſt ein Verſtummen gekommen, und die Hauptleute ben ſich ſchweigend in erblaſſende Geſichter geblickt. Da iſt es ge⸗ chehen, die Glocken auf den Türmen alle mit einemmal zu läuten begonnen, ohne daß eines Menſchen Hand die Stränge gezogen. Und der vielſtimmige Ton ſchwoll und wuchs zu donnerndem Gedröhn über der Stadt des Todes, dergleichen noch niemand je gehört. Und es iſt aus kaum zugeſchütteten Gpäbern. aus finſtern Fenſterhöhlen, vom Blute geröteten Steinen und verpeſteten Brunn on das Entſetzen gekrochen kommen und hat mit eiſeskalter Fauſt die Herzen der ſieg⸗ reichen Krieger gepackt. Es iſt auf den Flügeln eines heißen Windes, in welchem der Geruch von Leichen geweſen, die Furcht über die dieſes Unternehmens, in dem für die 25 Walzen der großen Rota⸗ tlonsdruckmaſchine täglich 900 bis 1000 große Klicheeformen neu egoſſen werden, hat für uns nur den üblen Beigeſchmack, daß die aſchinen alle aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika ſtammen. Die hieſigen Zeitungen, unter denen die deutſche La Plata⸗ Zeitung eine geachtete Stellung einnimmt, ſind aber nicht nur m der Größe, ſondern auch in der Schnelligkeit ihres Betriebes vor⸗ bildlich: Von der Eröffnung des die um 4 Uhr durch den Präſidenten der Republik Dr. Alvear ſtattfand, brachte ſchon die Abendausgabe um 8 Uhr gut wiedergegebene Bilder. Außer der„Prenſa“ gibt es noch 3 oder 4 große argentiniſche Zeitungen, die täglich bis zu fünf mal erſcheinen, und daneben eine große An⸗ zahl kleinere und eine Menge ausländiſcher Blätter, unter ihnen allein 16 deutſche und einige ſehr gute italieniſche. Auch hierin ſieht man, 89 Buenos⸗Aires die ſtark pulſierende Hauptſtadt eines bedeutenden Landes iſt, und die Vorſtellungen, die die meiſten Europäer von der La Plataſtadt haben, weit übertrifft. In mehr als einer Beziehung: Am letzten Sonntag ſah ich den Auf⸗ marſch zu einem der gewöhnlichen Sonnta 5 Pferde⸗ Rennen im Hippodrom, im Stadtteil Palermo: Ich weiß nicht, ob es 10 000 Autos waren, oder mehr; jedenfalls habe ich noch nie ſo viele und in 5 guter Ordnung bei einander geſehen. Die große Leidenſchaft für Pferderennen hat ſich in letzter Zeit von dem pracht⸗ vollen Pferdematerial auf den Totaliſator übertragen, an dem ſchon die 10jährigen Argentiner ihre Spielwut, die ſich wie in Spanien auch in allen Kaffehäuſern zeigt, auslaſſen. Die jährliche Beſucher⸗ zahl der Pferderennen beträgt über 1 Million, die gewetteten Sum⸗ men am Totaliſator über 100 Millionen und durch Buchmacher noch mehr als noch einmaleſo viel. Dann machte ich mit einer Motorjacht Filmaufnahmen im Tigregebiet, das iſt eine Verbindung von Wannſee und Spreewald, ins 10fache vergrößert. Hunderte von Jachten bis zu ſehr großen höchſt eleganten Dampfjachten mit 8 Mann Beſatzung, deren ſchönſte dem argentiniſchen Stinnes, Tornquiſt, gehört, und tauſende von Ruderbooten beleben die weit verzweigten von höchſt maleriſchen Pappeln, Palmen, Ombus⸗ und Zitronenbäumen eingeſäumten häufig nur 5 Meter breiten Waſſerläufe des La Plata Deltas. Hier draußen haben alle, die ſichs irgend erlauben können, einen Sommer⸗ ſitz, Rancho genannt, der in der Ausführung zwiſchen der ſchönſten Grunewaldvilla und einer Schrebergartenlaube liegt. Ein normaler Rancho mit—3 Zimmern koſtet ſe nach der Lage und Bauaus⸗ führung, die meiſten ſind aus der hieſigen lehmartigen Tosca⸗Erde gebaut,—15 000 Peſos(1 Peſo iſt gleich 1,60 Mark). Neuerdings wird die Fruchtbarkeit dieſes Parana⸗Deltas, auf das jedes Hoch⸗ waſſer etwa 2 Ztm. Sinkſtoffe ablegt, zum Anbauen von deutſchen Trauerweiden und Silberpappeln benutzt, von denen jedes Stämmchen nach—7 Jahren einen Reingewinn von.— Peſos abwerfen ſoll. Die zahlreichen Waſſerwege des La Plata, insbeſondere die beiden Rieſenſtröme Parana und Uruguay, tragen zur Erholung der fleißigen Kreolen auch noch beſonders durch lebhaften Waſſer⸗ ſport bei. Ich hatte am letzten Sonntag Gelegenheit, einer Wett⸗ fahrt des deutſchen Ruderklubs„Teutonia“ im Tigre beizuwohnen und konnte feſtſtellen, daß nicht nur der Sport in den 8 Wettfahrten den Leiſtungen unſerer guten Ruderer ebenbürtig iſt, ſondern vor allem auch der kameradſchaftliche Verkehr und das freundſchaftliche Zuſammenhalten in dieſem Verein, der darin trotz ſeiner 500 Mitglieder manchem deutſchen Waſſerſportverein zum Vorbild dienen könnte. Der Hauptzweck des Waſſers iſt, wie überall, ſo auch hier, der Verkehr und über dieſe Seite der argentiniſchen Waſſerſtraßen ſoll demnächſt eingehend geſprochen werden. Städtiſche Nachrichten Direktor Julius Fügen 7 Eine beliebte, hochgeachtete Perſönlichkeit, ein Pionier der Aheinſchiffahrt, iſt in Direktor Julius Fügen aus dem Leben ge⸗ ſchieden. Der Verblichene, der eigentlich zu den Mannheimer Bürgern gehörte, da er hier anſäſſig war, während ſein Arbeits⸗ feld ſtets die Nachbarſtadt war, wurde 1873 in Ludwigshafen ge⸗ boren. Fügen entſtammte einer der älteſten und angeſehenſten Ludwigshafener Familien. Sein Großvater war der erſte Lud⸗ wigshafener Bürgermeiſter, der Vater einer der erſten Spediteure am errhein. Fügen, der in die Fußſtapfen des Vaters trat, betätigte ſich zunächſt in den Jahren 1891—92 in einer kauf⸗ männiſchen Stellung in Genf. Als er in München bei der Feld⸗ artillerie ſein Jahr abgedient hatte, fuhr er fort, ſeine Kenntniſſe im Ausland zu erweitern. Er war in Antwerpen, London und Buenos Aires tätig. Im Jahre 1899 kam er nach Ludwigshafen zurück, weil die Mutter kränkelte. Im Jahre 1901 folgte der Mut⸗ ter, die bald nach der Heimkehr des Sohnes ſtarb, der Vater. Fü⸗ —5 übernahm nunmehr die Leitung des väterlichen Geſchäfts in emeinſchaft mit Herrn Gottlieb Jäger, dem jetzigen General⸗ direktor der badiſchen Schiffahrtsgruppe. In unermübdlicher, von umfaſſenden Kenntniſſen getragener Tätigkeit gelang es den bei⸗ den Fachleuten, die Firma zu einer der bedeutendſten Speditions⸗ geſchäfte am Rhein zu entwickeln. Im Jahre 1911 wurde die Firma in eine G. m. b. H. umgewandelt. Ein Jahr ſpäter wurde Fügen in den Aufſichtsrat der.⸗G. für Rheinſchiffahrt und See⸗ transport ns während Herr Jäger die Leitung des badiſchen Schiffahrtskonzerns übernahm. Bis zu ſeinem Tode hatte dann Da hat der Oldenburger mühſam mit erzitternder Hand ſein bäumend Roß gezügelt und um ſich geblickt. Und er hat mit Augen Pae was ſeine Ohren im Donnerton der Glocken vernahmen: ißß nicht er der Sieger geweſen, ſondern der Tod, die Krankheit und der Mangel; daß ſein Schaugepränge läſterlich war im Angeſicht einer erhabenen Macht, vor der die Schwerter ſtumpf werden und die Spieße zerſplittert ſinken. Scheu hat ihn ergriffen vor der Un⸗ — berührtheit Stadt, und ein Ahnen, daß er trotz ſeines Sieges ſeine Kraft vergebens an der ihren gemeſſen. Unter dem Kriegervolk aber hub ein Raunen an, und die Nächſtſtehenden ſagten es denen, die hinter ihnen waren, bis es das Tor erreichte und den Heran⸗ kommenden den Fuß am Boden wurzeln ließ: Der ſchwarze Tod iſt in der Stadt. Da wurden die Mutigſten bleich, und die Feigen ſpähten nach einer Lücke zur Flucht. Der Oldenburger aber hat alle Kraft zuſammengenommen, daß ihn ſeine Knechte nicht ſollten ſchwach ſehen; und er hat, wiewohl ein Hals trocken geweſen von Entſetzen, eine höhniſche Lache ange⸗ ſchlagen und mit lauter Stimme alſo gerufen:„Dieſe Stadt hat Gott geſchlagen, alſo daß mir nichts zu tun mehr übrig bleibt. Laſſet uns heimziehen und uns des Sieges freuen.“ Hat danach ſein Roß gewendet und iſt entritten, indeſſen ihm die Seinen eiligſt folgten. Und hat ſich das ganze Heer an der Weſer hin gegen Norden von⸗ dannen bewegt. ‚ Die aber von den Bürgern noch übrig waren, ſind zitternd aus den Häuſern hervorgekommen und haben mit aufquellender Freude, aber noch ungläubig das Wunder ihrer Rettung angeſtaunt Indeſſen ſich der Chor der Glocken über den trutzig und ungebrochen ragenden Mauern der Stadt abermals erhoben und dem abziehenden Heere jubelnden Ton nachgeſungen. Die Menſchen aber haben auf den Straßen geſtanden und die Hände zum Himmel erhoben, welchen zu dieſer Abendſtunde ein heller, ſilbergrauer Schimmer überflutet, in⸗ deſſen auf den Kupfer n der Türme ein ſeltſam Glänzen ge⸗ weſen, obwohl die Sonne längſt im Weſten zur Rüſte gegangen war. Literatur Adolf Koelſch: Gaukler des Lebens. Exlebniſſe und Geſichte. Reclams.⸗B. Nr. 6545. Verlagsbuchhandlung Philipp Reclam jun. Leipzig— Naturgeſchichte und Dichtung in einem, das iſt es, was der bekannte Verfaſſer in dieſem Buch ſeinen Leſern bietet. Er plaudert vom Gelbrand, vom Regenwurm, von Pieter⸗ kauter dem Täuberich, vom Libellenzug, von der Eulenbalz, kurzum von Dingen, die für den Naturfreund ihre geheimen Reize haben; aber er bietet nicht Wiſſenſchaft, ſondern Erlebniſſe und Geſichte, von frohem Lebensgefühl durchglüht und getragen von einer tiefen Freude an allem, was da kreucht und fleucht und ſich im Glück ſeines Dächer dahergefahren und hat den Frohlockenden wie den unterein⸗ ander Redenden den Ton in die Kehle zurückgeſchlagen. Daſeins ſonnt. Ein naturfrohes und beſinnliches Buch, das man gern wieder und wleder zur Hand nimmt. —— 4. Seife. Nr. 325 nNeue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Nusgabe) Freitag, den 17. Juli 1925 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Großfunkſtakion Königswuſterhauſen— Johann Sebaſtian Bach(zu ſeinem 175. Todeskage)— Schwediſcher Beſuch in Kiel— Der Empfang Amundſens in Oslo— Deutſchlands größter Wolken⸗ kratzer: Das Kölner Turmhaus— der Kampf gegen die Inflation in Italien — Hus-Gedenktag in Prag— Perſön⸗ lichreiten der Zeitgeſchichte. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags⸗Mittag-Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ ſchließlich Bilderbeilage monatlich.50 lk Jügen die Leitung der bäterlichen Gründung, der Baheriſchen Transportgeſellſchaft vorm. Theod. Fügen G. m. b. H. Man kann ſagen, daß er in den Sielen geſtorben iſt, da er noch am Samstag im Geſchäft weilte. Ein innerliches Leiden hat unerwartet raſch den Tod herbeigeführt. Fügen erfreute ſich weit über den Kreis der Fachleute hinaus hohen Anſehens. Seine Liebenswürdigkeit und Beſcheidenheit er⸗ warb ihm viele Freunde, ſeine umfaſſenden kaufmänniſchen Kennt⸗ niſſe ſicherten ihm die Hochachtung der Geſchäftswelt. Als patrioti⸗ ſcher Mann, der während ſeines Auslandsaufenthaltes den Wert Deutſchlands richtig einzuſchätzen verſtanden hatte, nahm er regen Anteil an allen vaterländiſchen Veranſtaltungen. Sehr eifrig war er im Flotten⸗ und Schulſchiff⸗Verein tätig und auch den deutſchen Schulen im Auslande widmete er ſeine beſondere Fürſorge. Futzen hinterläßt eine Witwe und vier Kinder. Mit dem Gefühl herz⸗ licher Teilnahme hat der große Kreis der Freunde und Bekannten die Kunde von dem unerwartet raſchen Hinſcheiden Fügens, der ſich durch ſein Wirken ein ehrendes Andenken zu ſichern wußte, vernommen. Möge er in Frieden ruhen! Sch. Beſtattung des Baumeiſters Franz finton Noll Wohl ſelten ſah man auf dem Neckarauer Friedhof eine ſo große Trauerverſammlung als am geſtrigen Nachmittag. Es galt, einem der Beſten unſerer Stadt, Baumeiſter und Mitglied des Stadtver⸗ ordneten⸗Vorſtandes Franz Anton Noll, die letzte Ehre zu er⸗ weiſen. Wir haben über die Perſönlichkeit und das Wirken des vortrefflichen Mannes bereits berichtet und möchten uns daher heute nur noch mit dem eindrucksvollen Verlauf der erhebenden Trauer⸗ feier beſchäftigen. In der mit prächtigen Lorbeerbäumen geſchmückten Friedhof⸗ kapelle war der ſchlichte ſchöne Eichenſarg, von brennenden Kerzen beſtrahlt, aufgeſtellt. Nur wenige konnten Einlaß bekommen zu der Einſegnungsfeier, die der hochwuͤrdigſte Herr Prälat und Stadtdekan Bauer um 4 Uhr vornahm. Als Aſſiſtenten fungierten die Kapläne Hertenſtein und Wetzel. Hierauf bewegte ſich der ungeheure Leichenkondukt unter Begleitung der Feuerwehrkapelle nach der Grabſtätte der Familie Noll. Wir bemerkten an prominenten Perſönlichkeiten u. a. Juſtizminiſter Trunk aus Karlsruhe, Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer und Bürgermeiſter Dr. Walli mit mehreren Stadträten und Stadtverordneten, die Oberverwaltungs⸗ räte Profeſſor Dr. Brehm und Reitinger ſowie ſonſtige Be⸗ amte der Stadtverwaltung, Landtagsabgeordneten Guſtav Schneider aus Heidelberg, als Vertreter der Zentrumsfraktion des Bad. Landtages und des Landesvorſtandes, welch letzterem der Verſtorbene angehörte, Landtagsabgeordneten Eberhardt aus Mannheim, Frau Landtagsabgeordnete Maria Rigel, Handwerks⸗ kammerpräſident Stadtrat Groß, zahlreiche Vertreter der Hand⸗ werkskammer und der Handwerksorganiſationen, der Feuerwehren des 9. Kreiſes mit ihrem Kommandanten Agricola aus Laden⸗ burg an der Spitze. Nach den kirchlichen Zeremonien richtete als erſter Redner Prälat Bauer eine tiefergreifende Anſprache an die Trauerver⸗ ſammlung. Der verehrte Redner rühmte den hohen kirchlichen Sinn des Verſtorbenen, der ein treuer Sohn ſeiner Kirche war und viel für ſie und ihre Glieder getan hat. Zahlreiche Kirchen, Pfarrhäuſer und Schweſternhäuſer hat er gebaut. — Als ſtändiger Berater in bau⸗ fachlichen Angelegenheiten 855 ſich Noll beſonders um die ſämtlichen Schweſternhäuſer unſerer Stadt verdient gemacht. Während der harten Zeit des Krieges und ganz beſonders in den ſchwierigen Ver⸗ hältniſſen darnach ſtellte Noll ſeinen ganzen Mann. Unendlich viel tat er im Stillen für die Armen. Mit kraftvollen Troſtesworten an die Angehörigen ſchloß der Herr Prälat ſeine liebevolle An⸗ ſprache. Nach dem vom Kirchenchor vorgetragenen Lied„O wie ſanft“ wurden eine große Anzahl von prächtigen Kränzen mit letzten Grüßen als äußere Zeichen der Liebe und Verehrung am Grabe niedergelegt. Es ſprach zuerſt Kaplan Hook als derzeitiger Vor⸗ ſitzender des Stiftungsrats und Vertreter des leider erkrankten orts⸗ abweſenden Stadtpfarrers Hoferer. Der Redner würdigte die Ver⸗ dienſte des Entſchlafenen, der 33 lange Jahre dem Kath. Stiftungs⸗ rat Neckarau als eines der fähigſten Mitglieder angehört hat. Sein Andenken wird ſtets in Segen bleiben. Die Abſchiedsgrüße des Stadtparlaments vermittelte Stadtſchulrat Wilhelm Ihrig. Er gedachte der verdienſtvollen Arbeit ſeines Kollegen Noll, dem der Bürgerausſchuß ein treues Gedächtnis bewahren werde. Sein freund⸗ liches, liebevolles und duldſames Auftreten in ſeiner Anſchauung 14 0 auch den politiſchen Gegner zur Achtung. Noll hatte nur das Geſamtwohl bei allen ſeinen Handlungen im Auge. Noll's Verdienſte um den Handwerkerſtand in Mannheim wie im ganzen badiſchen Heimatland hob Handwerkskammerpräſident Groß in markanten Strichen hervor. Für die Mannheimer Gewerbebank widmete Stadtrat Vogel dem entſchlafenen Mitglied des Vor⸗ ſtandes den Scheidegruß. Namens des Gewerbevereins Neckarau ſprach der Sekretär letzte Worte treuen Gedenkens, indem er die großen Verdienſte des Gründers und 1. Vorſitzenden hervorhob. Noll hat dieſes Amt 21 hindurch mit großem Geſchick und Erfolg verwaltet, bis er im Jahre 1919 infolge allzugroßer geſchäft⸗ licher Inanſpruchnahme zurücktreten mußte. Der Verein ernannte ſeinen erprobten Führer zum Ehrenvorſitzenden und hatte die Freude, Noll bis zu ſeinem Tode als eines der fleißigſten Mitglieder faſt in jeder Verſammlung bei ſich zu ſehen. Sein Andenken wird im Gewerbeverein nie erlöſchen. Was Kommandant Noll der Frei⸗ willigen Feuerwehr wie der Feuerwehrſache überhaupt geweſen, das kam durch die Herren Auguſt Käſer, Obmann der 7. Kompagnie Neckarau, Kreisvertreter Agricola⸗Ladenburg und den Kom⸗ mandanten der Mannheimer Freiwilligen Feuerwehr in beredter Weiſe zum Ausdruck. Das herzliche Verhältnis zwiſchen Angeſtellten und Prinzipal hob Architekt Orth hervor. Die Grüße der Kame⸗ raden des Militärvereins Neckarau entbot der 1. Vorſitzende, Dr. Karl Orth ſeinem treuen Mitgliede, der ſeine aktive Militärzeit beim Feldartillerie⸗Regiment Nr. 14, 3 Batterie, verbrachte der Geſangverein Sängerbund—Harmonie ehrte ſein einſtiges aktives Mitglied vom Jahre 1879 durch ein Lied„O wie herbe iſt das Scheiden“ und widmete durch den Mund ſeines Vorſtandes Hall⸗ ſtein letzte Worte ſchmerzlichen Gedenkens. Für den Vezirks⸗ arbeitgeberverband für das Baugewerbe und die Mannheimer Bau⸗ meiſtervereinigung ſprach deſſen Syndikus; 20 Jahre hatte Noll der Vereinigung als Mitglied des Vorſtandes und 10 Jahre als Vor⸗ ſitzender angehört. Sein Programm war der ſoziale Ausgleich zwiſchen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Weiter gaben der tiefen Trauer um den Heimgang des edlen Mannes Ausdruck Rechtsanwalt Dr. Mökel für die Zenkrumspartei und die Mannheimer Rathaus⸗ fraktion, Kommandant Klein namens der Fabrikfeuerwehr der Rhein. Gummi⸗ und Zelluloidfabrik, der Vorſitzende der Orts⸗ krankenkaſſe Mannheim, Schwarz, der die großen Verdienſte Nolls während der 11jährigen Tätigkeit im Vorſtand und namentlich ſeine große Fürſorge für das Erholungsheim Bad Antogaſt betonte. Medizinalrat Dr. Wegerle ſprach für das„Vereinshaus Bern⸗ hardushof“, Karl Oehlſchläger für die Bauarbeiter der Firma Noll und Arbeiter Göſchwil für die Ziegelei Der Trauer des Kaufmänniſchen Vereins„Kolumbus“ Mannheim verlieh Vorſtand Stephan Ausdruck. Als letzter Redner ſprach Bern⸗ hard Telger namens der katholiſchen Vereine. Er rühmte die Sympathien, die der Verſtorbene ihnen allen jederzeit entgegen⸗ gebracht hat. Dann ſenkten ſich die Fahnen über dem Grabe. Ein arbeits⸗ reiches, ſegensreiches Leben hat ſeinen Abſchluß gefunden. Möge die überaus große Beteiligung an der Trauerfeier wie die vielen aus treuen Herzen kommenden Worte der ſchmerzgebeugten Familie ein kleiner Teil jenes Troſtes ſein, den wir Menſchen einander zu geben nicht im Stande ſind, ſondern nur Gott. Anton Noll ruhe in Frieden! G. M. de * Ausgabe von Schuldverſchreibungen durch die Mannheim israelitiſche Gemei Der Miniſter des Innern hat der israeliti⸗ ſchen Religionsgem de in Mannheim im Einvernehmen mit den Miniſtern der Finanzen, der Juſtiz und des Kultus und Unterrichts die Genehmigung zur Ausgabe von Schuldverſchreibungen auf den Inhaber im Nennwert von zweihunderttauſend Reichsmark erteilt. * Die Baukätigkeit in Mannheim. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts wurden nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle anläßlich der Rohbaureviſionen im Monat Juni zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten 31 Wohnunzen neu geſchaf⸗ fen; darunter ſind 23 Wohnungen mit—3 Zimmern und 8 Woh⸗ nungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Hohl der Neubauten belief ſich auf 17(davon 10 Kleinhäufer mit—2 Wohngeſchoſſen), die der Umbauten auf 7. * Todesfall. Eine in Mannbeim woblbekannte und böliebte Perſönlichkeit, Herr Franz Karl Spiegel, Inhaber der Muſik⸗ werke L. Spiegel u. Sohn in Ludwiashafen, iſt im 57. Lebensiahre nach langem, ſchweren Leiden verſchieden. Spiegel. in Bad Dürk⸗ heim geboren, wo er ein Handelsinſtitut bis zur Einjährigenreife beſuchte, erlernte das Goldarßeiter- und Uhrmacherpandwerk. Er ſiedelte hierzu zunächſt nach Hanau über und beſuchte im Anſchluß daran die Uhrmacherſchule in Glashütte. Als er genügend Fach⸗ kenntniſſe geſammelt hatte, trat er in das Däreri Goldwaren⸗ geſchäft ein, dem er bald darauf eine Muſikinſtrumentenhandlung angliederte. Als der Vater ſpäter das Juweliergeſchäft, das heute noch unter anderm Namen beſteht, verkaufte, baute Spiegel den neu eingeführten Zweig weiter aus. Er gründete Filialen in Mannheim und Wiesbaben und hatte bald eine führende Stellung in dieſer Spezialbranche. Die Spiegelſchen Klaviere und Grammo⸗ phone erfreuen ſich ganz beſonderer Beliebtheit. Spiegel, der Jung⸗ geſelle war, überläßt das blühende Geſchäft ſeinen nächſten Ver⸗ wandten. Ein Neffe, der ſchon ſeit einem Jahre in dem Unter⸗ nehmen tätig iſt, wird es in Gemeinſchaft mit ſeinem Vater weiterführen. *Ausgeſtellt. Die vom„Benz'ſchen Männerchor E. V. Mann⸗ heim“ in dieſem Jahre errungenen Ehrenpreiſe ſind zur Zeit bei der Firma Engelhorn u. Sturm ausgeſtellt. BVerhaftung eines Fahrraddiebes. In den letzten Tagen wurde ein Fahrraddieb feſtgenommen, der die geſtohlenen Räder in Wirt⸗ ſchaften und Umgebung gegen kleinere Zechſchulden in Pfand gab. Wirte, bei denen auf dieſe Art Fahrräder in Pfand gegeben wurden, werden erſucht, dies bei der Kriminalpolizei, Schloß, Zimmer 73, zu melden. vorträͤge Betriebswiſhenſchaſtliche vorträge Der hieſige Bezirksverein Deutſcher Ingenieure veranſtaltet im Anſchluß an die betriebstechniſche Wanderausſtellung einen Vortragszyklus, der die verſchiedenſten Gebiete moderner Be⸗ triebswiſſenſchaft umfaßt. Die Vorträge werden jeweils Dienstag und Freitag abend im Verſammlungsſaal des Roſengartens gehalten und ſind jedermann gegen Entrichtung einer mäßigen Eintritts⸗ gebühr zugänglich. Als Redner ſind eine Anzahl namhafter Fach⸗ leute des jeweiligen Sondergebietes verpflichtet worden. Der erſte Vortrag mit Lichtbildern fand am Dienstag ſtatt und hatte zum Gegenſtande die Materialprüfung durch Nöntgenſtrahlen. Der Redner, berat Ingenieur E. Saur aus Karlsruhe, erläuterte zunächſt Begriff und Entſtehung der Röntgenſtrahlen, um dann auf deren Anwenduag in der Medizin und neuerdings auch bei der Materialunterſuchung überzugehen. Treffen die durch eine völlig luftleere Röhre geſandten elektriſchen Strahlen auf einen Wider⸗ ſtand, z. B. eine Metallplatte, dann entwickeln ſie neben bedeutender Wärme auch noch eine beſondere, nach ihrem Entdecker Röntgen kenannte Strahlengattung. Dieſe Strahlen nun haben eine gewiſſe Aehnlichkeit mit den Lichtſtrahlen. Sie laſſen ſich nämlich wie dieſe durch Beugung in ein Spektrum zerlegen. Werden ihnen dabei chemiſche Elemente in den Weg geſtellt, dann treten im Röntgen⸗ ſpektrum, ganz ähnlich wie im Lichtſpektrum, beſtimmte und für jedes Element charakteriſtiſche Linien auf Freilich iſt das Röntgen⸗ ſpektrum für unſer Auge nicht ohne weiteres wahrnehmbar. Es bedarf dazu vielmehr entweder eines Schirmes, der mit einer fluoreſzierenden Subſtanz überzogen iſt, oder der photographiſchen Platte. Die Durchläſſigkeit der verſchiedenen Körper und Stoffe für Röntgenſtrahlen iſt ſehr verſchieden. So z. B. gehen Röntgen⸗ ſtrahlen durch Knochen und Metalle nur wenig oder gar nicht hin⸗ durch, während ſie die Weichteile des menſchlichen Körpers ziemlich 7 3 An der regelmãssigen Zustelſung unseres Blattes haben unsere Postbezieher leb- haftes Interesse. Vorbedingung hierfũr ist, daß dem Brieftrãger oder dem Post- amt des Wohnortes die Besteſlung auf unsere Zeitung für den nãchsten Monat frũüh- zeitig übergeben wird. Gegen Ende jeden Monats häaufen sich die Arbeiten bei den Postanstalten derart, sodaß bei allzu später Zeitungsbestellung die rechtzeitige Weiterleitung an den Verlag in Frage gesteiſt ist. Wir bitten deshalb unsere Seꝰ8 Posthezieher den Bestellantrag bis Samstag, den 25. juli bewirken zu wollen. Neue Mannheimer Zeitung NI ————— Die Rif⸗Rabylen Seit Wochen leſen wir tagtäglich von den Kämpfen der fran⸗ zöſiſchen und ſpaniſchen Kolonialmächte gegen die Rifkabylen. Was ſind nun Kabylen? Wo kommen ſie her, wie ſehen ſie aus, was 5 ſie, warum kämpfen ſie und warum haben ſie kriegeriſche Er⸗ olge? An der Mittelmeerküſte Marokkos zieht ſich der Rif entlang, ein zum Atlasgebirge gehöriges Gebirgsſyſtem. Die höchſte Spitze die⸗ ſes Gebirges iſt der Berg Anna, der die beträchtliche Höhe von 2345 Meter hat. Er—Rif iſt ein zuſammenhängendes, ſchluchtenart⸗ iges— Kabylenland oder Kabylien nennt ſich der öſtliche Teil dieſer Gebirgszone. Sie reicht vom Wad—Iſſer bis zur Mün⸗ dung des Wad—Kebir. Felſen Kabylien iſt beſonders charakteriſtiſch durch die vielen hohen Felſenſpitzen. Wir unterſcheiden wiederum Großkabylien, weſtlich gelegen bis zur Mündung des Wad—Sahel, hauptſächlich zur Provinz Algier gehörend und Kleinkabylien der öſtliche Teil der Provinz Conſtatine mit dem großen Babor. Der Waſſerreichtum verhilft dem Lande zu einer überaus prächtigen Vegetation und fördert den Anbau von vielen Sorten Obſt und Oli⸗ ven für die dichte Bevölkerung. Die vozugsweiſe in dieſem verkehrsfeindlichen Bergland wohnen⸗ den Stämme ſind die Rifkabylen. Kabylen,(und nicht Kabilen) eigentlich Kbail, das der Plural des arabiſchen Wortes„Kabila“ iſt. Die Kabylen ſind von Herkommen Lybier und Berber. Die Lybier fanden wir zuerſt als Bewohner der an Aegypten grenzenden Landſtriche, als auch auf der Hochebene von Barka und in den Gegen⸗ den am Tritonſee. Die Berber ſehen wir unter den hamitiſchen Tuaregs, welche von Oſten nach Weſten wanderten und ſich in dieſem alpinen Bergrevier feſtſetzten. Die Völkergeſchichte Nordafrikas ſtand von jeher mannigfachen Einflüſſen offen, hauptſächlich durch Römer, Griechen, Vandalen und Goten. Es ſteht jedoch feſt, daß durch die zahlreichen Aus⸗ und Einwanderungen ſich mannigfaltige Völkerarten und Raſſen im Laufe der Jahrtauſende gebildet haben. Späterhin ſchloſſen ſich die verſchiedenſten Völkerbeſtandteile wieder⸗ um zu einer Einheit zuſammen und ſo finden wir heute die Berber, eine zuſammengehörige und wohl charakteriſierte Raſſe darſtellend, die den größten Teil von Nordafrika bewohnt. Es läßt ſich feſtſtellen, daß die heutigen Kabylen zweifellos Nachkommen der Lybier ſind. Die Geſchichte dürfte ſich heute allerdings noch nicht im Klaren ſein, ob ſich nicht auch unter den Kabylen Reſte der germaniſchen Raſſe (Vandalen) feſtſtellen laſſen. Sicher iſt, daß vor dem Anfang ge⸗ ſchichtlicher Ueberlieferung, die blonde Bevölkerung in Afrika vorhan⸗ den war. Die Sprache im nördlichen Afrika iſt ſehr verſchieden. Faſt bei jeder Raſſe finden wir verſchiedene, vielfach weit von einan⸗ dergehende Dialekte und Variationen in der Sprache. Dieſe verſchie⸗ denen Variationen wurden bereits im 15. Jahrhundert bemerkt, wo Ibn Kaldun über die Berberſprache ſagte:„Ein Gemiſch von unver⸗ ſtändlichen Schreien!“ Wiederum ſagen andere Forſcher, daß die Sprache der Kabylen die beſte, wohlklingende Sprache des nördlichen Afrika ſein ſoll. Die Rifkabylen ſind von ſtarkem Knochenbau, mager und von mittlerer Statur, tüchtige Krieger, die keine Feigheit kennen, todes⸗ mutig und tapfer. Ihre ſonnenverbrannte Haut ſpielt vom Schmutziggelben bis zum Dunkelbraunen. Auf ſteilen Hügeln, in den ſchwer zugänglichen Bergſchluchten haben ſie ihre feſten Wohnſitze. Mit großer Liebe und Sorgfalt bebauen ſie die Täler und Bergab⸗ hänge, hauptſächlich mit Oliven; die Obſtkultur iſt groß. Spatenwirt⸗ ſchaft liegt ihnen mehr wie Viehzucht, obwohl zwei Stufen ihrer Entwicklung die Einführung des Rindes, welches ſchon ſehr früh und die des Kameles, die erſt in Zeit ſtattgefunden hat, ſind. In der Fertigung von Meſſern, Ackergeräten Waffen, Schieß⸗ pulver, Teppichen Haiks und Burnuſſen, Leder geflochtenen Matten, Holz⸗ und Töpferwaren beſteht ihre Induſtrie. Die Rifkabylen ent⸗ falten einen regen Handelsgeiſt und ihre Liebe zum Gelderwerb iſt recht groß. Die Blutrache gilt ihnen als Ehrengeſetz ſo hoch, daß ſie nicht 1285 Geld abgekauft werden kann. Die Kabylen haben, wie alle Naturvölker, den Drang nach Frei⸗ heit und Unabhängigkeit. Gegen die Römer und Griechen, gegen alle Eindringlinge haben die Rifkabylen bis zum vollſtändigen Sieg gekämpft, oder der Macht unterliegend, ſich völlig unterworfen. Bis zu dem Jahre 1857 konnten die Rifkabylen es ein freies unabhängiges Volk zu bleiben. Es begannen dann im franzöſiſchen Expeditionen. Volle 16 Jahre benötigten die Franzoſen zur Unterwerfung. Erſt durch die Beſiegung von Großkabylien wurden die Stämme als völlig unterworfen angeſehen. Viel Blut und Geld koſtete es den Franzoſen, die Stämme in Schach zu halten. Nun iſt der letzte große Freiheitskampf entflammt, eine Morgenröte ſcheint über dem Öſchurdſchura⸗Gebirge, dem Volk der Kabylen auf⸗ zuſteigen. Unter der bewährten Führung Abd—el Krims und ſeines Bruders konnten die Rifkabylen in letzter Zeit überaus große Er⸗ folge zeitigen. Es erweckt den Anſchein, als ob Abd—el Krim auf Grund ſeiner erſtaunlichen Kampftaktik, ſeiner geſchickten ſtrategiſchen Maßnahmen und dem unerſchütterlichen Glauben an die Treue und Stärke ſeiner ihm ergebenen Stämme die Kabylen zum Siege und damit zur Unabhängigkeit und Befreiung von dem verhaßten fran⸗ zöſiſchen Joch führen wird. Willy Heyme. ————— ahre 1841 die G —— Theater und Muſik Kleine Mitteilungen. Das Opernhaus in Bayreuth wurde Direktor Anton Kohl, dem Leiter des Stadttheaters in Eger und des Deutſchen Theaters in Pilſen übertragen.— Die Heidelberger Konzertſängerin, Frau Eliſabeth Schlotter⸗ beſck, die auch in Mannheim wiederholt aufgetreten iſt, hat vor einigen Tagen im Symphoniekonzert des Bad Gaſteiner Kur⸗ orcheſters geſungen. Wir leſen darüber in der„Salzburger Chro⸗ nik“ u..:„Stimme und Vortrag dieſer Sängerin ſind über jedes Lob erhaben. Die Klangfarbe und die ungemein ſichere und reine Tongebung in Höhe und Tiefe ihres umfangreichen Alts, ſowie das warme Gefühl und die Vollendung, mit der ſie die Lieder zum Vortrag brachte, löſten warmen, nicht endenwollenden Beifall der begeiſterten Zuhörerſchaft aus,“— Es iſt nunmehr feſtgeſtellt, daß das Holz der Amati⸗Geigen mit Kalkſalzen gebeizt iſt, ſo daß man heute annimmt, daß die beſondere Reſonanzfähigkeit dieſes Holzes auf die Wirkung von Kochſalzen in den Poren des Holzes beruht. Kunſt und Wißenſchaſt OAusſtellung„Die Neue Sachlichkeit“ in Mannheim. Von Max Beckmann⸗Frankfurt, deſſen Kunſt aus äußerlichen Grün⸗ den bisher noch nicht hinreichend in der Ausſtellung vertreten wer⸗ den konnte, iſt jetzt eine Kollektion von 10 wichtigen Gemälden aus der jüngſten Schaffensperiode des Malers eingefügt worden Dieſe nicht im Katalog befindlichen Kunſtwerke ſind mit beſonderen Hin⸗ weiszetteln verſehen worden. Ferner hat auch die Münche naf ruppe eine weſentliche Ergänzung durch Neuaufnahme von fün Gemälden von Carlo Menſe erfahren.— Die große Ausſtellung, die auch in der auswärtigen Preſſe viel Beachtung findet, erfreut ſi dauernd ſtarken Zuſpruchs und zieht aus allen Teilen Deutſchland⸗ kunſtliebende Beſucher an. Am letzten Dienstag beſichtigte z. B. die Frankfurter Kunſtgewerbeſchule(130 Schüler mit ihren Leh und dem Direktor Prof. Dr. Wichert) die Ausſtellung. Bon den badiſchen Hochſchulen. Die holländiſche Zoologiſche Geſellſchaft„Neederland Dierkundige Vereenigung“ zu Amſterdam hat Profeſſor Merton in Heidelberg zu ihrem korreſpondierenden Mitglied ernannt.— Univerſitätsprofeſſor Dr. Götze in Freibusg, der ſich durch ſeine erfolgreichen wiſſenſchaftlichen Arbeiten einen be deutenden Namen als Forſcher geſichert hat. und der ſeit 1913 an der Univerſitäts⸗Bibliothek zuletzt als Oberbibliothekar wirkte, hat einen ehrenvolſen Puf an die Unirerſilät Gießen als Ordinarius für deuiſche Philologie erhalten. ne —— —— dei „Ereitag, den 17. Juli 1925 Neue Mannheimer Seitung(Mlittag⸗Nusgabe)) 5. Seike. Nr. 325 ungehemmt durchdrin a i ̃ chdringen. Das erklärt auch die wohl jedem bekann⸗ en eig j art auch! j ekann Schattenbilder, die die Röntgenphotographie her⸗ 9 80 Anwendung der Röntgenſtrahlen bei der Materialprüfung in gleicher Art wie in der Medizin, ind ämli 1 zin, indem nämlich der zu e Stoff durchleuchtet wird. Die ſich hierbei er⸗ verſchiede ilder ſind dann je nach Material, Körnung uſw. ganz Sicherheit arlt d ſodaß aus einem gegebenen Röntgenbilde mit rden f auf die Eigenſchaften des betr. Materials zurückgeſchloſſen noch Die Röntgenunterſuchung von Materialien iſt eine mm ich junge Wiſſenſchaft. Immerhin kann ſchon heute mit üblichen 1 55 geſagt werden, daß ſie niemals die anderen, heute dürfte fi nterſuchungsmethoden gänzlich verdrängen wird. Dagegen Prüff ſte in zahlreichen Fällen eine wertvolle Ergänzung älterer 5 eme bilden. Zum Schluß ſeiner Ausführungen wies der Borſt darauf hin, daß das Arbeiten mit Röntgenſtrahlen groſſe 90 ert le anders nicht eine dauernde körperliche Schä⸗ tate 5 Beteiligten die Folge ſein. Zur Erzielung guter Reſul⸗ gründlickd empfohlen, in jedem Falle erſt nach vorangegangener z—— Ausbildung bei einem erfahrenen Röntgenarzt ans Werk ni 5 mit großem Intereſſe aufgenommene Vortrag hatte leider rigen M. ihm gebührenden Beſuch aufzuweiſen. Es wäre der rüh⸗ nur annheimer Ortsgruppe des Vereins Deutſcher Ingenieure 9 8 wünſchen, daß die verheißungsvollen nächſten Aufklärungs⸗ wende ein volleres Haus erlebten. Peer. Veranſtaltungen 840 5 d a 92 olkswirtſchaftliche Exkurſion. Die polytechniſche Verbindung Son 5 li a an der Ingenieurſchule Mannheim beſichtigte am Jentrs vormittag den Betrieb der Mannheimer Milch⸗ Enige ger.⸗G,, woran ſich auch die Damen der Verbindung und Durch der Dozentenſchaft der Ingenieurſchule beteiligten. ch de 8 freundliche Entgegenkommen der Direktion, beſonders des Di n einleitenden äußerſt intereſſanten und lehrreichen Vortrog ganz Schmitt wurde den Teilnehmern Zweck und Weſen, und Wilondere die Einrichtung, die volkswirtſchaftliche Pedeutung ichtigkeit, ſowie die techniſchen und wirtſchaftlichen Einrichtun⸗ führt 85 nheimer Milchzentrole klar und deutlich vor Augen ge⸗ triebsr er ſich dem Vortraa anſchließende Rundgang durch die Be⸗ überzeugte die Teilnehmer von dem Gehörten und von lichſten rſt reinlichen, ſowie der techniſch und wirtſchaftlich vorzüg⸗ Damen fietrebsführung Lebhaftes Intereſſe zeigten beſonders die Mil 9 für die peinlichſt ſaubere Behandlung und Bearbeitung der dollauf Sämtliche Teilnehmer wurden bei der Beſichtigung Kenninz eeee und verließen den Betrieb mit wertvollen geſeh iſſen bereichert und mit dem Eindruck, einen Muſterbetrieb dan haben. einer Mit 20. Sängerkag des Deutſchen Jängerbundes findet nach Sangerbundlung des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes des Deutſchen ſaltu undes am 3. Oktober in Nürnberg ſtatt. Mit der Veran⸗ des 9˙2 wird in der altehrwürdigen Katharinenkirche die Enthüllung atednals für die im Weltkriege gefallenen Bundes⸗ mufe ieder und die Einweihung des Deutſchen Sänger⸗ gertums n verbunden ſein. Das eine Walhalla des deutſchen Sän⸗ bauten Rieferdende Muſeum wird in dem der Katharinenkirche ange wal Ha efektorium untergebracht. Eine Maſſenkundgebung am denk⸗ Sänger nns Sachſens und Maſſenchöre der vereinigten Nürnberger 88 werden dem Feſtprogramm eingeordnet. * Bildung ei i i— ru ung eines Landeswohlfahrksfonds. Die badiſche Regie⸗ dafür beabſichtigt einen Landeswohlfahrtsfonds zu bilden und pat r Betrag von 700 000 Mark in den zweiten Nachtrag zum fonde ſind nichlag eingeſtellt. Die Mittel dieſes Landeswohlfahrts⸗ pflege 5 zur Förderung der öffentlichen und privaten Wohlfahrts⸗ niedere eſtimmt, insbeſondere zur Gewährung von Darlehen zu Fürſoraa Zinsfuß. Es ſollen dabei beſonders berückſichtigt werden: kichtungeverbände, Kriegs⸗ und Kleinrentner. Ferner ſollen Ein⸗ wohlfahrt der Arbeitsfürſorge für Erwerbsbeſchränkte, die Jugend⸗ werbsbeft die Altersverſorgung gefördert, Maßnahmen zur Er⸗ Voche fähigung der Binden, Taubſtummen und Krüppel und die genfürſorge unterſtützt werden. und Ge uſatzrente an Kriegsbeſchädigte. Vei vielen Bürgermeiſtern Juſatzr meindebhörden iſt immer noch die Anſicht verbreitet, daß die Valſen 5 den Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen, ſowie den meinden die im Falle der Bedürftigteit gewährt wird von den Ge⸗ gegenüber bezw. den Fürſorgeverbänden aufzubringen ſei. Dem⸗ der Juſtä ſei feſtgeſtellt, daß die Fürſorgeſtellen zwar die Prüfung für die ndigkeit vorzunehmen haben, daß gebr die geſamten Mittel ein Teil duſahrente aus der Reichskaſſe fließen. Die Zuſatzrente iſt Di der Reichsverſorgung, muß alſo vom Reich beſtritten wer⸗ ie Bezirksfürſorgeſtellen würden gut tun, die Gemeinden in inne aufzuklären. des Verbaonderzun nach Köln. Anläßlich der Hauptverſammlung — ndes deutſcher Gewerbevereine und Handwerker⸗Vereini⸗ derband 7. u. 10. Auguſt veranſtaltet der badiſche Landes⸗ dern einen Sonderzua nach Köln. um ſeinen Mitalie⸗ dag, ſonde, billiae Gelegenheit zu aeben, nicht nur den Verbands⸗ rn auch die Jahrtauſendausſtellung in Köln zu beſuchen. Der brecerder zin iſt von Karlsrube aus geplant, wird aber bei ent⸗ dieſem urg ode r Anmeldung aus dem Oberlande eventl. auch von Offen⸗ wärts 515 reiburg ab geführt werden. Von Mainz bis Köln ab⸗ 8 Hied eine Dampferfahrt guf dem Rhein unternommen. dertehr. d Eiſent znen-Uebergänge und der Fraftwagen⸗ Durch die neue Reichsverordnung über die Aufſtellung von Lahren Hotafeln für den Kraftfahrzeugverkehr wird der ſeit vielen ei on den Kraftverkehrtreibenden erhobenen Forderung auf nheitli 3 Re che Kennzeichnung der Wegübergänge Rechnung getragen. 1— wird dieſe Forderung aber erſt dann erfüllt ſein, wenn auch ſtcher ichung der Stellung der Schrankenbäume ſchienen⸗ kuben erſehhube günge im ganzen Reich nach einheitlichen Grund⸗ ngsgemieren wird. Vef der Reichsbahngsſellſchaft iſt, da erfah⸗ ſtellung 8 5 weiß mit rot die am beſten ſichtbare Farbenzuſammen⸗ den für doibtz angeregt worden, dieſe Farbenzuſammenſtellung daß 85 Anſtrich der Schrankenbäume in der Weiſe zu verwen⸗ werden 9 Schrankenbäume ſelbſt vollkommen weiß geſtrichen Mitteſ ein in ſeinen Abmeſſungen noch feſtzulegendes rotes un 8 erhalten, das an den Enden gegebenenfalls durch zwei Veiße Streifen unterbrochen werden kann i Rommunale Chronik Amtsräume des Frankfurker Oberbürgermeiſters U 2 werden 0 neuen Amtsräume des Frankfurter Oberbürgermeiſters erordnetenp— geraumer Zeit in der Oeffentlichkeit, der Stadt⸗ ha e Käm erſammlung und auch in einem Teil der Preſſe leb⸗ don ſeine Pfennusgefochlen. Der neue Oberbürgermeiſter hat die nicht Neng mtsvorgängern benutzten hiſtoriſchen Arbeitsräume tatid erſcheinenda ſie etwas zu dunkel ſind und zu wenig repräſen⸗ giſtrat nicht we⸗ Zum Ausbau neuer Arbeitsräume hatte der Ma⸗ wohl nun voweniger als 80 000 Mark in den Etat eingeſetzt. Ob⸗ er Magiſtrat dieſer Summe Abſtriche gemacht worden ſind, wollte Räu e do at aus dieſer Poſition für die Neueinrichtung der mehr au 9 noch 48 000 Mark entnehmen. Dieſe Summe iſt nun⸗ und zwar mit d Aelteſtenausſchuß als zu hoch beanſtandet worden, mung ſich b em Bemerken, daß man in Zeiten allgemeiner Ver⸗ erſucht, 9on del dener einrichten müſſe. Der Magiſtrat wurde 88 er Pofition weitere erhebliche Abſtriche zu machen. u Das hereingelegte Offenbacher Leihamt barenfabrikant März verpfändete ein Juwelier und Gold⸗ ei dem Off aus Leipzig— ſo ſtellte er ſich wenigſtens vor— reiche enbacher Städtiſchen Leihamt nach und nach zahl⸗ M ſt nach faden e und Juwelen und erhielt dafür die ark. 2 nen Begriffen ungewöhnlich hohe Summe von 80 000 garnicht darg gute Wann dachte bei dieſem blänzenden Geſchäft 16. die Schmuckſtücke einzulöſen, ſondern verkaufte ſo⸗ machte ab fandbriefe außerhalb Offenbachs für hohe Summen abermals dabei ein Bombengeſchäft. Um das Geld im Leihhaus auszahlen zu können, erhob man einen entſprechenden Betrag bei der Städt. Sparkaſſe. Die Angelegenheit kam durch eine Mitteilung der Sparkaſſe an die Finanzverwaltung zur Kennt⸗ nis der oberen Behörden, die die Angelegenheit ſofort nachprüfen ließ. Die verſetzten Juwelen wurden von Fachleuten nachgeprüft wobei es ſich herausſtellte, daß der Taxator des Leihamts minder⸗ wertige Juwelen weit über ihren Wert taxiert hatte. Der Wert der Juwelen beträgt nur ein Drittel der ausbezahlten Pfand⸗ ſumme. Der Verluſt der Stadt Offenbach beträgt dem⸗ nach rund 50 000 Mark bei dieſem„Geſchäft“. Die Stadt hat ein Verfahren gegen den Taxator und den Vorſtand des Leihamtes eingeleitet. Den Vorſtand des Leihamtes trifft inſofern eine erheb⸗ liche Schuld, als er Pfandſtücke nur bis zu 1500 Mark beleihen darf. Die Stadt will außerdem die ſchuldigen Beamten haft⸗ pflichtig machen. Kleine Mitteilungen Grundſätzlich ſind nunmehr die beiden Nachbargemeinden Griesheim und Schwanheim mit ihrer Einverlei⸗ bung zu Frankfurt einverſtanden. Der Frankfurter Magiſt⸗ rat hat ſeine Zuſtimmung für Griesheim dahin gegeben, daß ein⸗ mal die Straßenbahn nach dort durchgeführt und daß in Griesheim zahlreiche Neuanlagen geſchaffen werden und alte erhalten bleiben. Die Eingemeindungsfrage mit Griesheim iſt jedoch neuerdings dadurch ins Stocken gekommen, daß die Griesheimer Gemeinde⸗ vertretung aufgelöſt iſt und deshalb bindende Beſchlüſſe nicht ge⸗ faßt werden können. Die Neuwahlen finden im Auguſt ſtatt. Der Stadt Berlin iſt durch Erlaß des Miniſters des Innern und der Finanzen nunmehr die Genehmiaung zu der Fünfzehn⸗ Millionen⸗Dollaranleihe erteilt worden. Die Anleihe iſt ſpäteſtens bis zum 1. April 1950 zu tilgen. Der zu dieſem Zweck zu bildende kumulative Tilaungsfonds beläuft ſich auf 622 125 Dol⸗ lars balbiährlich. Die Stadt Berlin hat das Recht nach Ablauf von fünf Jahren die Anleihe verſtärkt oder im ganzen zu tilgen. ANus dem Lande Tr. Ladenburg, 17. Juli. Was ein Einzelner zur Linderung der Wohnungsnot und bei der Schaffung eines Eigenheimes ver⸗ mag, bewies der Gipfermeiſter Georg Zeller und ſeine Jam lie. In gemeinſamer Arbeit erſtellten ſie ein 3 Stockwerk hohes Fami⸗ lienhaus und ſchafften ſo nicht nur für ſich, ſondern auch für Andere geſunde Wohnſtätten. Zellers Neubau iſt der erſte am Platz, der in dieſem Jahre bezugsfertig wurdel Heidelberg. 16. Juli. Rektor und Senat der Techniſchen Hoch⸗ ſchule in Darmſtadt haben dem Kommerzienrat Dr. phil. und Dr. ing. h. c. Friedrich Schott aus Heidelbera in Anerkennung ſeiner um die Hochſchule die Würde eines Ehrenſenators verliehen. GSchwetzingen, 16 Juli. Geſtern wurde eine neue Kirchen⸗ glocke vom Bahnhof auf geſchmücktem Wagen in feierlichem Zuge nach der evangeliſchen Kirche geleitet. Die neue Glocke ſoll den tie⸗ fen tragenden Ton in das Geläute bringen. G5 Neulußheim, 16. Juli. Am kommenden Sonntag wird hier der Grundſtein zu einem Kriegerdenkral geleat werden. *Eberbach, 16. Juli. Mit dem geſtrigen Tage iſt ein neuer großer ſtaatlicher Autopoſtbetrieb eröffnet worden, der das Neckartal mit dem Bauland verbindet. Die Autolinie geht über Eber⸗ bach. Mudau, Buchen und Hettigenbeuern. Die Strecke umfaßt etwa 65 Kilometer. * Karlsruhe, 14 Juli. In der vergangenen Nacht wurden auf dem Feſtplatze beim Schützenhaus ein verheirateter Maurer und ein verheſrateter Kaufmann, beide von Teutſch⸗Neureuth, von zwei an einer Verkaufsbude beſchäftigten Metzgerburſchen durch Schlagen mit Lattenſtücken ſchwer mißhandelt. Der Maurer mußte in bewußtloſem Zuſtande mit dem Krankenauto nach dem Städt. Kran⸗ kenhaus verbracht werden, während man den Kaufmann nach ſeiner Wohnung verbrachte. Die Täter, ein 24 Jahre alter Metzger von Schillwitzeriet und ein 44 Jahre alter Metzger aus Kummern, wurden feſtgenommen und ins Amtsgefängnis eingeliefert. * Durlach, 16. Juli. Zu dem gemeldeten Pockenfall wird noch berichtet: Die in Pocken erkrankte Frau iſt wohnhaft in der Killisfeldſiedelung. Durch die größere Entfernung dieſes Stadtteils von Durlach⸗Aue iſt die Gefahr der Anſteckung nicht ſo groß für die Bevölkerung. Die erkrankte Frau ſelbſt wurde bereits am Freitag in die Pockenbaracke des ſtädtiſchen Krankenhauſes in Karlsruhe ver⸗ bracht, ebenſo mußten ſich die Angehörigen der Erkrankten zur Be⸗ obachtung auf die Pockenſtation des Karlsruher Krankenhauſes be⸗ geben, wo ſie verbleiben müſſen, bis mit Sicherheit angenommen werden kann, daß ſie nicht mit Pockengift infiziert ſind. * Gernsbach, 16. Juli. Ein folgenſchwerer Unglücksfall hatte ſich hier in den letzten Tagen zugetragen. Der ledige Kaufmann Auguſt Viola, der von einer Geſchäftsreiſe heimkehrte, kam mit ſeinem Rad zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Er wurde erſt am andern Morgen von einem hieſigen Bürger gefunden und ins Krankenhaus verbracht. Er erlitt eine Gehirnerſchütterung. * Oberbühlerkal, 16. Juli. Hier verunglückte der 76 Jahre alte Alois Seebacher von Zinken⸗Haberg dadurch, daß er auf ein Laſtauto, das ſich in langſamer Fahrt bewegte, aufſteigen wollte. Da⸗ bei entfiel ihm ein Korb, der am Anhänger hängen blieb. Seebacher wollte den Korb wieder holen, bekam das Uebergewicht, ſtürzte ab und wurde vom Anhänger überfahren und getötet. * Hügelsheim, 16. Juli. Nachdem in Iffenheim drei Häuſer ge⸗ plündert worden waren, wurde auch im Haus des Hügelsheimer Bürgermeiſters während ſeiner Abweſenheit ein Betrag von 300% entwendet. Am Nachmittag ſtieg der Dieb durch ein geöffnetes Fen⸗ ſter in die Wohnung ein. Nach dem Diebſtahl verlangte er in einer Wirtſchaft ein Auto, weil ſein Vater verunglückt wäre. Dann fuhr er nach Karlsruhe, wo er dann am Bahnhof verhaftet wurde. * Hornberg, 16. Juli. Heute nacht 2 Uhr iſt der Gaſthof bei der Lauterbacher Turmhütte, zwiſchen Schramberg und Horn⸗ berg, ein großer alter Bauerhof mit Strohbedeckung, nieder⸗ gebrannt. Dder Hof war von fünf Familien bewohnt. Einer von Heilbronn auf dem Hof zu Beſuch, weilenden Frau iſt das Hemd am Leibe verbrannt; ſie erlitt ſo ſchwere Brand⸗ wunden, daß ſie im Sterben liegt. * Waldshut, 16. Juli. Nach einer von zuſtändiger Stelle er⸗ folgten Mitteilung breitet ſich die Tollwut unter den Hunden immer weiter aus. Es wird dabei die bedauerliche Tatſache feſtge⸗ ſtellt, daß mancherorts das erforderliche Verſtändnis für die Not⸗ wendigkeit einer genauen Einhaltung der von den Behörden ge⸗ troffenen Sperrmaßnahmen immer noch fehlt. Das Bezirksamt Waldshut hat deshalb angeordnet, daß alle zur Bekämpfung der Hundetollwut erlaſſenen Verordnungen nunmehr mit der größten Schärfe gehandhabt werden, daß bei Verſtößen auch Frei⸗ heitsrafen verhängt werden. Beſonders ſtreng ſollen die Maß⸗ nahmen in den abgelegeneren Gemeinden und Gehöften durchge⸗ führt werden. * Waldhauſen bei Buchen, 14. Juli. In einer der letzten Nächte wurde Waldhauſen von einer Räuberbande heimgeſucht. Die Diebe ſtahlen aus einer Scheune zwei Fahrräder, in einem Hauſe einen halben Zentner Wurſt und verſuchten ferner einen vergeblichen Einbruch bei einem Bäcker. Nachbargebiete *Neckarſulm, 16. Juli. Vorgeſtern nachmittag brach auf dem der Jagſttalhöhe gelegenen ſtaatlichen Hofgut Heuchlingen, das von der Zuckerfabrik Züttlingen pachtweiſe betrieben wird, ein Feuer aus, das ſich raſch über das langgeſtreckte Stall⸗ und Oekonomiegebäude, in dem große Mengen von Zuckervor⸗ räten untergebracht ſind, verbreitete. Die Löſch⸗ und Rettungs⸗ arbeiten waren durch den Waſſermangel ſehr erſchwert, weil das Waſſer auf eine Entfernung von über 400 Meter aus dem Jagſt⸗ tal herausgepumpt werden mußte. Das obere Stockwerk iſt voll⸗ Sportliche Kunoͤſchau Pferdeſport auf jüddeutſchen Rennbahnen. Die Ruhe, die momentan auf ſüddeutſchen Rennplätzen herrſcht⸗ wird in den nächſten Tagen durch eine geſchloſſene Kette ſich anein⸗ ander reihender Rennveranſtaltungen auf ſüddeutſchen Plätzen wieder abgelöſt. Am Sonntag, 19. Juli eröffnet der kleine badiſche Platz Achern die Tournee, an die ſich an den beiden darauffolgenden Sonntagen(26. Juli und 2. Auguſt) Mün chen anſchließt. Auf letz⸗ teren Tag fällt außerdem eine Veranſtaltung de⸗ pfälziſchen Renn⸗ platzes Haßloſch. Am Sonntag, 9. Auguſt wird ſich der württem⸗ bergiſche Kurplatz Freudenſtadt mit einer neuangelegten Renn⸗ bahn in das ſüddeutſche Betätigungsfeld erſtmals einreihen. Am gleichen Tage in Verbindung mit dem 13. Auguſt wird Zwei⸗ brücken ſeine Pforten öffnen, worauf nacheinander Frankfurt a.., Baden⸗Baden und das Mannheimer Herbſt⸗ meeting folgen. Die kleineren Plätze Achern, Haßloch, Freuden⸗ ſtadt und Zweibrücken bieten ein gemiſchtes Programm dar, beſtehend in einigen Vollblutrennen, mehreren Halbblutrennen und auch der Traberſport oder Jagden kommen teilweiſe zur Geltung. Die größeren Rennplätze widmen naturgemäß ihr Programm ausſchließlich dem Vollblutſport. Achern, das am bevorſtehenden Sonntag, 19. Juli anſteht, bie⸗ tet im„Preis von Allerheiligen“ ein Jagdrennen über 3000 Meter an, das 16 Nennungen ſüddeutſcher Vollblutpferde erhalten hat, außer⸗ dem im„Preis der Stadt Achern“ ein ebenſolches Jagdrennen mit 17 Unterſchriften. Die übrigen vier Rennen ſind Galoppreiten auf Halbblütern, die vorausſichtlich ebenſo ſtark beſtritten werden dürften. Da ſämtliche Rennen mit Totaliſatorbetrieb gelaufen werden, dürfte die Acherner Veranſtaltung auch größeres Intereſſe für ſich in An⸗ ſpruch nehmen. Für die weitere Entwicklung des ſüddeutſchen Renn⸗ ſports ſehr zu begrüßen iſt die Aufmachung von Freudenſtadt, har doch Württemberg ſeit dem Eingang der Weiler Rennbahn kein renn⸗ ſportliches Betätigungsfeld mehr angeboten. Der neugegründete Freu⸗ denſtadter Rennnerein hat auf der Bergkuppe bei den Schießſtänden eine mit einer Tribüne ausgeſtattete Rennbahn geſchaffen, die hin⸗ ſichtlich ihrer Linienführung und des Geläufs erböhten Anforderungen zu genügen vermag. In vorſichtiger Weiſe hat man zunächſt nur 2 Vollblutrennen in das Eröffnungsprogramm eingeflochten, doch be⸗ ſteht die Abſicht, die zukünftigen Renntage nach den diesmaligen Er⸗ fahrungen durch gut dotierte Vollblutrennen auszubauen. Da ſich Freudenſtadt fortan in die Termine einſchieben wird, die zwiſchen München und Frankfurt ohnehin frei ſind, ſo kann mit einer wirk⸗ ſamen Ausgeſtaltung dieſes neuen ſüddeutſchen Rennplatzes beſtimmt gerechnet werden, zumal die Renntage in die Hochſaiſon des Freuden⸗ ſtadter Fremdenverkehrs hineinfallen. Neues aus aller Welt — Ein Horlſchädel. In dem Streit um ein Mädchen ſchlug in Neunkirchen an der Saar der eine Liebhaber dem andern vier Blumentöpfe, 3 Stöcke und einen irdenen Waſſerkrug auf dem Kopf entzwei; es entſtanden aber nur Beulen. In höchſter Not erſchien die Liebſte ſelbſt auf dem Kampfplatz und goß einen Topf kalten Waſſers über die erhitzten Wettbewerber, wodurch ſie abgekühlt wur⸗ den. Dem Zweikampf wohnte eine ſchauluſtige Volksmenge bei. — Empfang des Begleiters Amundſens in Skultgart. In der Nacht zum Donnerstag iſt der Mechaniker Karl Feucht, der Be⸗ gleiter Amundſens, in Stuttgart angekommen und vom Direktor der Stuttgarter Luftverkehrsgeſellſchaft empfangen worden. Die würt⸗ tembergiſche Staatsregierung wie auch die Stadt Stuttgart bereiteten Feucht einen offiziellen Empfang. Staatspräſident Bazille brachte heute vormittag Feucht die Glückwünſche Württembergs dar. Später ſtellte ſich Feucht einem Kreiſe württembergiſcher Preſſevertreter vor. — Familientragödie auf dem Dorfe. In Poppenreuth bei Nürnberg wurde einer der begütertſten und angeſehenſten Land⸗ wirte, der 68jährige Konrad Lechner, von ſeinem eigenen Sohne nach vorangegangenen Familienzwiſtigkeiten ermordet. Der Täter, der geſtändig iſt, wurde verhaftet, ebenſo die Ghefrau des Ermordeten, ein Dienſtknecht und eine Dienſtmagd, die der Beihilfe dringend verdächtig ſind. — Durch Auspuffgaſe getöket. Der Ingenieur Karl Weithaſe unternahm in Begleitung ſeiner Braut und einiger Bekannter einen Ausflug nach Greifenſtein. Bei der Rückfahrt auf einem größeren Motorboot ſtellten ſich bei ihm Kopfſchmerzen und Brech⸗ reiz ein, ſodaß er ſich ſchließlich in einen Nebenraum begab. Als er nach längerer Zeit nicht zurückkehrte, ſuchten ihn ſeine Freunde und fanden ihn in einer dichten Wolke von Auspuffgaſen des Ben⸗ zinmotors tot am Boden liegen. Die Unterſuchung ergab, daß die Auspuffleitung aus dem Motorraum direkt ſeitlich ins Freie gelegt war, ſo daß ſie die Bordwand durchbrach. — gitzwelle in Rußland. Im Gouvernement Petersburg herrſcht eine außergewöhnliche Hitze. Laut einer Mitteilung des Geophyſiſchen Obſervatoriums iſt ſeit dem Jahre 1819 eine ähnliche Hitze in Petersburg nicht mehr beobachtet worden. Jahlreiche Fälle von Hitzſchlag und Sonnenſtich werden gemeldet. Auch im Bezirk Tſchelſabinſk herrſcht die Hitze und die Temperatur iſt bis auf 40 Grad R. geſtiegen. Wahſerſtandsbeobachtungen im Monat Juli Abein-Tegel J 19. 11.14.15 16 17 ecfar-Megel] 10 11 14 15 16[7. e 102—153—5588 147 * Waſſerwörme des Rheins: 19O C. Naub Nöln⸗ Schuſterinſel“ 1,36.25.62.56.50.40 Manngeim.43.4508.13 3 012,912.82 ehl.....158.11.65.540.50.45 Heilbronn-.—4 Maxau...72.91.29.22.13.07 Mannbeim.45 18.09.66.91 Geringe Anscheffungskos fen Das Licht nach jahrelanger Benützung der Anlage noch s0 hell wie zu Anfang keine Uberlastung der Güh- lampe, daher kein vorzeiliges Durchbrennen Beste Werkstaffarbeit An jedem Rad anzubringen N eetftt Zu haben in den Fahrrad- handlungen ROBERT BOSCH.-G. Berlin„Breslau Frankfurt a. M. Stuftgart D eeeeeeee e 1 üt ſtändig ausgebrannt Das Vieh konnte rechtzeitig in Sicherheit ge⸗ bracht werden. 38— 2 ROSANrsosen 2— 5 * Hümhmunpchnhp 111 nnſſe unt 5 Ew. 2 ...——— — — 8. Seite. Nr. 328 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) FKreitag. den 17. Jull 1925 [Neue Mannheimer Zeitung Handelsblatt KRohlenkontor Weyhenmeyer& Co., Mülheim Mannheim Man ſchreibt uns: Der obigen Geſellſchaft wurde bekanntlich von dem neuen Ruhrkohlenſyndikat das Alleinverkaufsrecht von Ruhrkohlenerzeug⸗ niſſen für das geſamte Gebiet Süddeutſchlands übertragen, ebenſo das Alleinverfrachtungsrecht für Kohlen auf dem Rhein, gleich⸗ gültig, ob dieſe fur das In⸗ oder Ausland beſtimmt ſind. Früher waren die Geſellſchafter des Kohlenkontors in der Hauptſache Groß⸗ 955 und Reedereien, heute ſind die Kommanditiſten zum größten eil die Zechen und Zechengruppen. Die Beteiligung der einzelnen Zechen entſpricht im allgemeinen der Beteiligungsziffer im Syndikat ſelbſt. Praktiſch iſt daher das Kohlenkontor als ein Nebenſyndikat anzuſprechen. Während das eigentliche Syndikat nach den Aus⸗ führungsbeſtimmungen zum Kohlenwirtſchaftsgeſetz eine Erwerbs⸗ tendenz nicht haben kann und ein Organ der öffentlichen Kohlen⸗ wirtſchaft ſein ſoll, ſtellt das Kohlenkontor eine reine Erwerbs⸗ geſellſchaft privaten Charakters dar. Den Zechenhandelsgeſellſchaf⸗ ten, d. h. den ganz oder überwiegend den einzelnen Zechen bzw. Zechengruppen gehörenden Großhandelsfirmen iſt nur ein kleines Betätigungsfeld geblieben, indem ſie die Verbraucher von monatlich weniger als 200 Tonnen mit Ruhrkohlen ab Zeche oder Umſchlags⸗ platz beliefern dürfen. Dem Syndikat bzw. Kohlenkontor reſerviert 977 aber auch in dieſem Rahmen die Gas⸗ und Elektrizitätswerke, iſenbahnen u. dergl. Die Lieferung der Mengen unter 200 To. erfolgt aber wieder durch das Kohlenkontor unter Teilung des Haändelsnutzens, wie ihm auch deren Verfrachtung auf dem Rhein ausſchließlich vorbehalten iſt. Der ſelbſtändige Kohlengroßhandel iſt dadurch praktiſch vom Ruhrkohlenhandel ausgeſchloſſen. Er darf zwar ebenfalls Geſchäfte mit Verbrauchern bis zu 200 To. im Monat tätigen, kann aber die Mengen weder unmittelbar vom Syndikat ſelbſt, ja nicht einmal vom Kohlenkontor beziehen, ſondern muß ſich an die Zechenhandelsgeſellſchaften halten. Da letztere ſelbſt nur einen Nutzen von 3 pCt. erhalten und dieſen wieder mit dem ſelbſtändigen Handel teilen müſſen, ſo haben derartige Ge⸗ ſchäfte weder für den einen noch für den andern Teil Sinn und die Zechenhandelsgeſellſchaften erklären, daß der jetzige Prozentſatz an Gewinn eine Verdienſt⸗ und Exiſtenzmöglichkeit nicht mehr biete. Dem Kohlenkontor waren jedoch dieſe Zugeſtändniſſe an den Zechen⸗ handel angeblich ſchon zu groß. Der erſte Geſchäftsführer Herr Geheimrat Weyhenmeyer hatte wenigſtens ſein Amt nieder⸗ gelegt, weil er ein erſprießliches Arbeiten des Kohlenkontors unter den beſtehenden Beſtimmungen nicht mehr für möglich hielt. Wie jetzt berichtet wird, hat er aber ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen und es hatte dieſe Amtsniederlegung alſo ledig⸗ lich einen demonſtrativen Charakter. Es ſind Beſtrebungen und Hoffnungen vorhanden, nach Ablauf des erſten Syndikats⸗ jahres, das Betätigungsfeld des Zechenhandels noch weiter zu ſchmälern. Einſtweilen iſt das Kohlenkontor darauf aus, ſeine Mono⸗ polſtellung im Ruhrkohlenhandel zu feſtigen und offenbar auf eine Kontrolle des geſamten Kohlenverbrauches Süddeutſchlands auszudehnen. Es hat in ſeinen zuletzt herausgegebenen„All⸗ gemeinen Bedingungen“ folgende für den Kohlenhandel ein⸗ ſchneidende Beſtimmungen aufgenommen: 16. Wenn Sie Koks von Kokereien oder Kohlen und Briketts von Zechen und Brikettfabriken, deren Erzeugniſſe nicht durch uns vertrieben werden, ohne unſere Genehmigung kaufen und ver⸗ treiben, ſei es unmittelbar oder mittelbar, ſo erhöhen ſich unſere Preiſe für ſämtliche zwiſchen Ihnen und uns beſtehenden Lieferungsverträge für die ganze Vertragszeit um 10,— Reichs⸗ mark für die Tonne. „Sie ſind verpflichtet unſere Preis⸗ und Verkaufsvorſchriften einzuhalten. Unterſchreitungen unſerer Preiſe in irgend einer Form ſind nicht ſtatthaft. Auch dem etwaigen Wieder⸗ verkäufer ſind dieſe Bedingungen aufzuerlegen. Zuwiderhand⸗ lungen gegen dieſe Beſtimmungen, gleichviel ob ſie durch Sie ſelbſt oder durch einen Ihrer etwaigen Nachmänner erfolgen, haben in jedem Falle eine Erhöhung des Preiſes um eine Reichsmark für die Tonne zur Folge Die Verkaufs⸗ und Lieferungsbedingungen des Syndikats ſelbſt bedürfen der Genehmigung der übergeordneten Organe der öffentlichen Kohlenwirtſchaft. Da, wie geſagt, aber dieſe Beſtimmungen nicht vom Syndikat, ſondern von dem Kohlen⸗ kontor Weyhenmeyer u. Co., das nicht der unmittelbaren Aufſicht der öffentlichen Organe unterſteht, aufgeſtellt werden, bleibt die Frage offen, ob dieſelben zu Recht beſtehen. Wie uns berichtet wird, ſieht der Handel darin eine Umgehung der Beſtimmungen des Kohlenwirtſchaftsgeſetzes, zumal eine Verteuerung der Kohle über die feſtgeſetzten Preiſe hinaus, durch derartige ungeſetzliche Er⸗ höhungen nicht ausbleiben könnte. Weiter hören wir, daß der Handel in einer Eingabe an den Reichswirtſchafts⸗ miniſter den Antrag geſtellt hat, das Kohlenkontor über das eigent⸗ liche Syndikat zu veranlaſſen, die genannten Beſtimmungen auf⸗ zuheben, weil ſie gegen die Verordnungen gegen die Ausnutzung einer wirtſchaftlichen Machtſtellung verſtoßen und unſittlich ſind. Rheinmühlenwerke in Mannheim Im Bericht des Vorſtandes wird über das abgelaufene Jahr ausgeführt: „Das am 31. März abgelaufene 27. Geſchäftsjahr unſerer Geſell⸗ ſchaft war das erſte ſeit zehn Jahren, das von Krieg, Inflation und Beſetzungsſchwierigkeiten verſchont blieb. Daß die Nach⸗ wirkung der ſchweren, hinter uns liegenden Zeiten ſich noch auf lange hinaus fühlbar machen würde, war vorauszuſehen. Tatſäch⸗ lich hatte denn auch unſer geſamtes Wirtſchaftsleben unter Geld⸗ knappheit, ſchwierigen Kreditverhältniſſen, hohen Steuerlaſten und Abſatzſtockungen zu leiden. Neben dieſen allgemeinen ungünſtigen Einflüſſen hatten die Mühlen noch im beſonderen die jedes früher gewohnte Maß überſteigende Einfuhr ausländiſcher, nament⸗ lich franzöſiſcher und amerikaniſcher Mehle zu beklagen. Wenn man beachtet, daß im letzten Jahre vor dem Kriege nur 188 000 Dz. Mehl nach Deutſchland eingeführt wurden, im Jahre 1924 aber 6 290 600 Oz., ſo läßt ſich beurteilen, in welchem Umfange der ein⸗ heimiſche Markt mit ausländiſchen Fabrikaten überſchwemmt wurde und man wird es verſtändlich finden, wenn die deutſche Mühlen⸗ induſtrie nach Zollſchutz verlangt. Sie trägt die Verant⸗ wortung für die Ernährung des Volkes auch unter den ſchwierigſten Verhältniſſen und hat in Zeiten der Not bewieſen, daß ſie ihrer Aufgabe gewachſen iſt. Läßt man die deutſche Mühleninduſtrie verkümmern, ſo leidet darunter nicht nur die zahlreiche Arbeiterſchaft, die unmittelbar und mittelbar durch ſie Beſchäftigung findet, ſondern es wird auch auf einem der wichtigſten Gebiete des Wirtſchaftslebens eine A b⸗ hängigkeit vom Auslande geſchaffen, die ſich einmal bitter rächen könnte. Wenn die deutſche Müllerei nach Zollſchutz verlangt, ſo tut ſie dies nicht, um, wie ihr von Zollgegnern unter⸗ ſchoben wird, die Mehlpreiſe hochzuhalten, ſondern um rationell arbeiten zu können, d. h. unter Entfaltung ihrer vollen Leiſtungs⸗ fähigkeit. Das aber bedeutet eine Verbilligung der Produktion. Unter dem Druck der großen Konkurrenz, die ſich die Mühlen unter⸗ einander machen, muß jede Produktionsverbilligung dem Ver⸗ braucher zugute kommen. Trotz der teilweiſe recht ungünſtigen Verhältniſſe iſt es gelungen, ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Wir verdanken dies der Beliebtheit unſerer Fabrikate, die uns alte Kundſchaft erhalten und neue gewonnen hat. Wir hoffen darum auch auf eine weitere günſtige Geſchäftsentwicklung, die allerdings mit der befriedigenden Erledigung der Zollfrage eng zuſammenhängt. Laut Beſchluß der.⸗V. vom 17. Januar ds. Is. wurde die Umſtellung des Aktienkapitals unſerer Geſellſchaft von 50 Millionen A1 auf 2 Millionen Rel vorgenommen. Dabei konnte noch ein Reſerve⸗ fonds von 200 000., alſo in voller geſetzlicher Höhe, in die Eröffnungsbilanz eingeſtellt werden.“ Dem Fabrikationsüberſchuß von 1 413 996 R ſtehen an all⸗ gemeinen Geſchäftsunkoſten(Handlungsunkoſten, Gehälter, Steuern, Zinſen uſw.) 540 167 R. und Betriebsunkoſten mit 418 268 R⸗ gegenüber. Nach Abſchreibungen von 157 101 Re, verbleibt ein Reingewinn von 298 461.-I1, aus dem eine Dividende von 8 pCt. 160 000=1 verteilt, 36 846 R an vertragliche und ſatzungsgemäße Vergütungen ausbezahlt, 50 000.. auf Delkredere überwieſen und 51615 Rell auf neue Rechnung vorgetragen werden. In der Bilanz ſtehen Gebäulichkeiten mit 698 136 RaI, Maſchinen mit 1054 308., Beleuchtungsanlage, Einrichtung, Feuerlöſchanlage mit je 1,00=, Erſatzteile, Schmiermittel und Kohlen mit 29 611=ι, Kaſſe und Schecks, Guthaben bei der Reichsbank und beim Poſtſcheckamt 79 441 R, Wechſel 27 303 Ral, Wertpopiere 24000=, Warenſchuldner mit 553 744 R, Bank⸗ guthaben mit 381979.l, zuſ. 935723 Rell und Waren⸗ und Säckebeſtand mit 3 575 282 Rel, denen an Wechſelverbindlichkeiten 3 205 600 R. und Gläubiger mit 719 746 Ren gegenüberſtehen. O Vom rheiniſch⸗weſtfäliſchen Werlpapiermarkle Die Entwicklung des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Wertpapiermarktes war in der Berichtswoche von der Bewegung der großen Börſen unabhängig. Seine Tendenz war einheitlich: ſehr feſt für Kali⸗ werte und ſchwach für Kohlenwerte. Am Kalimarkte, auf den ſich die Umſätze faſt allein konzentrierten, regten, wie wir den Mitteilungen des Bankhauſes Gebrüder Stern, Dortmund, entnehmen, die Auslaſſungen in der .⸗V. des Aſchersleben⸗Salzdetfurthkonzerns zu umfangreichen Meinungskäufen an. Die Steigerungen wären größer geweſen, wenn nicht die Verſtimmung über die bekannten Gemeinſchafts⸗ verträge im Wintershallkonzern erhebliche Verkäufe in den Werten dieſer Gruppe veranlaßt hätte. Wenn auch Umtauſchoperationen in Werte freier Kaligruppen erfolgten, ſo iſt doch nicht zu ver⸗ kennen, daß nur ein kleiner Teil der Verkäufe Unterkunft in andern Werten ſuchte. Die aus dem Tauſch von Alexandershall⸗ und Glückaufſondershauſenſchen Kuxen bezogenen Kaliinduſtrie⸗Aktien wurden in größeren Beträgen in den Markt gebracht und drückten auf den Kursſtand diefer Aktien, ſo daß die geſamten Wintershall⸗ werte als ſchwach anzuſprechen ſind. Die Rückgänge in kleineren Werten des Wintershall⸗Konzerns ſind dem Rückgang der Kaliinduſtrie⸗Aktien um etwa 10 pCt. entſprechend. Faſt der geſamte übrige Markt zeigt aber Steigerungen. Von Gumpel⸗ werten gewannen Aſſe 500, Friedrichroda 200., Königshall⸗ Hindenburg 800„ und Siegfried⸗Gießen 500„. Von Burbach⸗ werten wurden Burbach mit einer Steigerung von 200., Volken⸗ roda mit einer ſolchen von 300% gekauft, während Salzmünde und Walbeck unverändert blieben. Sehr lebhaft war das Geſchäft in Kaliaktien, die mit Aus⸗ nahme der ſchon erwähnten Kaliinduſtrie⸗Aktien beträchtliche Steige⸗ rungen aufweiſen. Adler Kali gewannen 15 pCt., Friedrichshall 12 pCt., Halleſche Kali 10 pCt., Heldburg 5 PCt., Krügershall 12 pCt., Niederſachſen 13 pCt., Salzdetfurth 3 und Wittekind 7 pt. Die Umſätze am Kohlenkuxenmarkte traten ſtark in den Hintergrund. Die kataſtrophale Lage des Ruhrbergbaues führte zu weiteren Abgaben in den meiſten Werten, denen entſprechende Nachfrage nicht gegenüber ſtand. Bei faſt völliger Umſatzloſigkeit notieren deshalb ſämtliche Kuxe unter den vorwöchentlichen Preiſen, und auch Kohlenaktien, insbeſondere Lothringen, Adler Berg⸗ bau und Mörs, büßten weitere—5 pCt. ein. Am Braun⸗ kohlenmarkt war die Stimmung etwas freundlicher, und hier ſind die Kurſe für mitteldeutſche Unternehmungen bei kleinem Beſitz⸗ wechſel um etwa 250 gebeſſert. Am allgemeinen Aktien⸗ markt wurden Kabelwerk Rheydt, Uerdinger Waggon, Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Elektrizität, Mansfeld u. a. an einzelnen Tagen etwas lebhafter gehandelt. Die Kurſe dieſer Werte waren, mit Ausnahme von Uerdinger Waggonfabrik⸗Aktien, die ca. 10 pt. einbüßten, behauptet. Der Markt der Induſtrieobligationen und Renten war vernachläſſigt. O Bayeriſche Jenkral-Darlehnskaſſe, München. Die.⸗V. genehmigte die Regularien. Der Reingewinn beziffert ſich auf 589 571 Re., woraus nach den üblichen Rückſtellungen 5 pCt. Dividende verteilt werden. 100 000. R/s werden dem Auf wertungsfonds zugeführt und der verbleibende Reſt von 55579 Rel auf neue Rechnung vorgetragen. Wie von der Verwaltung hervor⸗ gehoben wurde, bedeutet die vorgeſehene 25 proz. Aufwertung bei der jetzigen Entwertung der landwirtſchaftlichen Grundſtücke eigentlich eine ſolche von 30—40 pCt. Jahlungeſchwierigkeiten in der Schuhbranche. In München iſt die Romeo⸗Schuh⸗A.⸗G. in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Die Verbindlichkeiten ſchätzt man auf mehrere Millionen. Ver⸗ ſchiedene Schuhfabriken ſind mit teils erheblichen Beträgen beteiligt. Es wird eine befriedigende Abfindung der Gläubiger erwartet. tu-⸗ Maſchinenfabrik Gritzner.-⸗G., Durlach. Die Firma veröffentlicht einen Proſpekt über 3 600 000 RIιp neue Stammaktien (12000 Stück über je 300.), nach dem die o..⸗V. der Geſell⸗ ſchaft vom 4. Dezember 1924 die Umſtellung beſchloſſen hatte. Das Grundkapital beträgt nunmehr 6 305 000., beſtehend aus 21 00 Stück auf den Inhaber lautenden Stammaktien zu je 300 Rell, 1000 Stück auf den Namen lautende Vorzugsaktien zu je 5.Il. Deviſenmarkt Der europäiſche Deviſenmarkt blieb auch geſtern ohne 95 85 Bewegung. International feſter lagen nur die norwegiſche und däniſche Krone. Erſtere ſtellte ſich gegen London auf 27,10 gegen 27,30 und letztere auf 23,25 gegen 23,45 Pfg. von geſtern. In Reichsmark ausgedrückt notiert Chriſtiania mit 75,30 Pfg⸗· gegenüber 74,80 und Kopenhagen mit 87,85 gegenüber 87,05 5 von geſtern. Börſenberichte Mannheimer E ffektenbörſe O Mannheim, 16. Juli. Die heutige Börſe hatte bei faſt unveränderten Kurſen ſtilles Geſchäft. Vorkriegspfandbriefe lagen etwas feſter. Es notierten: Rheiniſche Ereditbank 89 G. Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft 96., Mannheimer Verſicherung 66 bz.., Karlsruher Maſchinenbau 40,5., Mannheimer Gummi⸗ und Asbeſtfabrik 40 bz.., Neckarſulmer Fahrzeugwerke 79., Pfälziſche Mühlenwerke Mannheim 78., Verein Deutſcher Oel⸗ fabriken 57., Zuckerfabrik Waghäuſel 66. G. Waren und Märkte Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Reichsmark Preisnotierungen vom 16 Juli 1925. Weizen, inländiſcher—.———— J Weizenbrotmehl 38.— 5 ausländiſcher 28,.——30,50 Roggenmehl 32.——4 Roggen, inländiſcher 22,50—23,— Weizenkleie mit Sack 12.00 12. „ ausländiſcher 23,25—23,.— Trockentreber 16.50—17.— Brau⸗Gerſte(alte)—.——.—] Rohmelaſſe—— 2 Futter⸗„(neue) 21.——22,50] Wieſenheu, loſe—.— Hafer. inländiſcher—.———.— Rotkleeheu——— „ ausländiſcher 20,——22,50 Luzerne⸗Kleehen——— Mais gelbes mit Sack 21.50—22.—Preß⸗Stroh—— 5 Gebundenes Stroh Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 38,50——„— Raps, mit Sack, Juli 42.——7 Tendenz: ſtetig. Verteilungspreiſe vom 1. bis 15. Juli. Weizen, inländ.— ausländ. 29,00; Roggen, ausländ. 22,50; Hafer, Laplata 19,00, amerik. 19,00, kanadiſcher 21,00; Gerſte, auſtral. 30,50, Futter⸗ gerſte 22,00; Mais, gelbes 21,00, Natalmais——. 4 Berliner Metallbörſe vom 16. Juli 28 5 in Feſtmark für 1 Kg. 15. 5 Aluminium 15. 16. Elektrolytkupfer 13⁴,75 135.— in Barren 2,45⸗2,30.45•˙2,50 Raffinadekupfer—.——.— Zinn, ausl.—.——.— Blei———.— Hüttenzinn———.— RohzinklBb.⸗Pr.)—,——.— Nickel 8,45.3,50.,45-3,50 do.(fr.Verk.) 69.0⸗70,0 70—71 Antimon.,26.1,8.26•12 Plattenzink 62.-63.0 62.0⸗63,0 Silber für 1 Gr. 96—97 96—97 Aluminium 2,85.2,40 2,.35⸗2,40 Platin p. Gr.—.——.— London. 16. Juli.(WB.) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v 1016 Kg. 15. 16. 15. 16 Blei 34.40 2405 Kupfer Kaſſa 62.— 61.,40 beſtſelect. 64,75 64,75 Zink 34.80 84.7 do. 8 Monat 63,— 62.40 Nickel———Aueckſilber 14,28 14%5 do. Elektol. 66.50 66.50] Zinn Kaſſa 258.50 258.85 J Regulus—.——7 •: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 16. Juli. 1 Kg. Gold 2800 G. 2814.; 1 Kg. Silber 96—96,50 G. 98,00.; 1 Gramm Platin 14,60 G. 15,25 B. -tu- Eine neue Papierpreiserhöhung. Obwohl die deutſchen Inlandspreiſe für Papier erheblich über dem Weltmarktpreis liegen, erfolgt jetzt von den Papierfabrikanten ä eine neue Preis“ erhöhung. die Preiſe für holzhaltige und holzfreie Papiere ſind um 0,50 und 1,00 pro 100 Kg. erhöht, die für Feinpapiere ſogar bis um 2,00„. Durch dieſe Preiserhöhungen koſten Zeitungsdruckpapiere 90 pCt., Kuwertpapiere 100 p und billiges Packpapier bis zu 200 pCt. mehr als 1914. * Bremen, 16. Juli. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 28,16(28,63) Dollarcents. * Magdeburg, 16. Juli. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen 21,50, Lieferung Juli 21,50—21,75. Feſter. Melaſſe 3,70. 5 Schiffahrt Frachlengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 16. Juli Gegenüber den Vortagen iſt eine Aenderung ſowohl in den Berg⸗ als auch in den Talfrachten nicht eingetreten. Das Geſchäft iſt nach wie vor recht lebhaft. O Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilletoag: J..: Kurt Fiſcher: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welk J..: R. Schönfelder; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nach⸗ bargebiete, Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher für Anzeigen: J. Bernhardt. 2 Lochen nit das wird billigee als mit jedem anderen Feuerungsmaterial, wenn die Gaskoch⸗, Brat⸗ und Backeinrichtungen in ſachgemäßer Weiſe benutzt werden. Vorführung und Beratung jederzeit koſtenlos. Städt. Wasser-, das- und Elektrizitätswerke, Zimmer 114. 17 55 VPPFPPCCCTTTTCT0—0TCT0TCTCTCTCTCCT—T— Heidelbergerstraße, 5P 5, 15/16 i. N 8 „ 5 9 l⸗ iirirrstn 7* Ireitag, den 17. Jull 1925 Am 16. Juli 8 Uhr morgens starb nach schwerem Leiden fr Frauz Narl Jpfegel Il Fima Musikweake L. epel à Joln U. g. h. l Wir verlieren in dem Dahingeschledenen den Gründer und umsichtigen klugen Führer unserer Firma, der das Geschäft während seines 33.-jährigen Bestehens zu höchster Blüte ge- bracht hat. 7582 Sein Name wird immerdar als Vorbild von unermüdlichem Fleiss und weitblickenden Geschäftssinn bei uns in hohen Ehren fortleben. Wir können dem Verstorbenen unsere Dankbarkeit nicht besser bezeugen, als sein Werk in seinem Sinne fortzuführen. Ludwigshafen, Mannheim, Wiesbaden. In tiefster Trauer Aualdwesde l. Jpiegel à John f. H. J.. Samstag Nachmittag 4 Uhr findet die Einäscherung im Krematorum in Mannheim statt. Wert bis M. 30.— Serie Vi: Prima Gummi- Stelle einen grossen Posten jetzt M. 5 9* 3²*⁵ gebe weitere schlüpfer jetzt M. 8299 nur moderner RoOrsefts und HNKükenalfer weit unter Preis zun verlaut. Seldene Hodelle 18 M.— jetzt bis N. U. Neisemusfer Serie II: auch angestaubte Korsetts Wert bis M. 10— 30 und Güitel jetzt M 500 5 8 bis O ermässigt. Srie Ill:—— Aut baumwoll., wollene. Weit b. M.* +7 kunstseidene, reinse d jetzt M. 0 Schlüpfer, Hemd 9 hosen, Prinzess rte IV: röcke, Bade. ert bis M. 29.— 7³⁰ Anzüge, Schlafanzüge, Büstenhalter, Untertaillen Serie V: Wäsche, Strümpfe. Westen, Unterröcke und Taschen tücher, welche bereits bedeu tend im Preise herabgesetzt sind. 7 10 8 20%0 Ra batt 2 zu denste Damen in allen Preislagen bis —— Spezialität: merik. Entfettungs Gürtel, Vogella- ummigürtel sowie Korsetts für *⁵⁸ en höchsten Weiten stets vorrätig.93, .-Jadenschlügter mit und ohne Volants Rorseits B Mannheim 3, 15% entschlafen. Heute vormittag ist in Königsfeld(Schwarzwald), wo er nach arbeitsreichem Leben einen friedlichen Lebensabend verbringen wollte, unser lieber Vater, Großvater, Onkel und Schwager, Herr fliaarah derman Aesepnäller im 75. Lebensjahre nach kurzem schweren Leiden sanft Ludwigshafen-Mannheim, Eichstädt Santiago, Meersburg, Berlin Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Josef Hermann Hessenmüller, Mannheim, N 7, 2 Marie Hessenmüller geb. Lindgens M. Godberta Hessenmüller Alice Hessenmüller Wolfgang Hessenmüller Bruno Hessenmüller und Enkelkinder. Die Beerdigung findet Samstag, den 18. Juli, nachmittags 3 Uhr, auf dem Mannheimer Friedhof statt. den 14. Juli 1925. Ed341 Danksagung. Für die überaus zahlreichen Beweise auf⸗ richtiger Teilnahme an meinem so schweren Ver⸗ luste spreche ich allen auf diesem Wege meinen tiefgefühlten, herzinnigsten Dank aus. Emil Landhäusser 0 S 6, 1. 5 Oeife gemäß ruhe und iſt unverzollt. der Verſteigerung ausgegeben. Th. Heſch, Beeidigt. öffentl. Verſteigerer, nilione Versteigerung. Montag den 20. Juli, 11 Uhr vormittags, verſteigere ich im Auftrage gegen Barzahlung § 373 HGB. in Karlsruhe, Baumeiſter⸗ ſtraße 46 bei Spediteur Eugen von Steffelin 124 Orhoft Faß weißen Bordeaux⸗Tiſchwein. Die Ware lagert in der Zollhalle Karls⸗ Proben werden vor gebrauchten, gut überholten, fahrbereiten —2 Tonnen Lieferwagen KAingebote an M. Bassermenn& Cie., A G Honen ſion, für auswärts. Ea221 Verdienst erzielen Herren beim Reiſen gegen Provi⸗ ſtreckt, Nichtgereiſte werden angelernt. Böckſtraße 7. Rückgeb. 3 Treppen— Speſen werden vorge⸗ 9090 die Geſchäftsſtelle dieſes 7568 1 2. Fabrik-Naäume Izu kaufen oder mieten geſucht. Angebote unter G. O. 98 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeien. Honſervenfabrik, Schweteingen. Ausführliche JCCCC... ccco ·˙ ·˖——— Für das Büro einer hiesigen Großmühle wird ein 7560 junger Kaufmann nicht über 21 Jahre zum möglichſt sofort. Derſelbe muß flotter Maſchinenſchreiber und Stenograph ſein und gute allgemeine kaufmänn. Kenntniſſe beſitzen. Angebote unter S. I. 143 an Eintritt gesucht. Blattes. ...ã ĩðͤ2ß... ͤK B3175 Aaum' Jat bietet durch die billigen Preise und guten Qualitäten die bevorzugte Einkaufsgelegenheif: Nur nochsTagel Ein Posten Oirndi-Hausschühe schöne Muster. Damen.Lemnenhaſbschühe Aschiedene Sorten, Restsortimente.50, — L aubeohrenschuhe 3 30 Braune Zweispangen- 30 Lack-Spangen- und feeee 0 schuhe schike Eorm, Gr. 36/4%% UsSchnürschuhe i. Damen nur 0 + 2 7 5 Sportstiefel 5 30 Braune Herren-Halb- 9 30 Spangenschuhe Lack, 12 50 — date, Gr. 3½5 J. schuhe u. Stiefel guhe baböfn e braun, schw. Chevr.,.XV.-Abs. 1. e 35 .50 Aktiengesellschaft 1 Breitestrage rrrerr 41,1 Aüor hoadlengt Tüchtige, redegewandte Heuen und hamen mit guter Garderobe für den Vertrieb eines ſpiel. leicht verkäuflichen Ge⸗ brauchs⸗Artikels geſucht. Vorzuſtell. tägl. v.—12 u. v.—7 Uhr 9072 F 5. 15 bei Gg. Dümler u. Co. Tüchtiges B38222 Alleinmädchen auf 1. Auguſt geſucht. Vorzuſtell. v.•4 Uhr Kaiſerring 36. Pilegerin für leicht leidend. Herrn ſofort beucz, 9082 Tüchtige Stcnotgpistin Zunm sofoftigen Eintritt von großer Maſchinenfabrik am Platze gesucht. Nur Damen, welche Stenog raphie u. Schreib⸗ maſchine vollkommen beherrſchen, wollen ſich melden— Angebote unter S. U. 144 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. ——— U p————— Nervenarzt Dr. Stern chulz. Große Merzelſtr. 6. 7562 Tüchtiger LZahntechniker geſucht. Angeb mit Ge⸗ haltsanſpr. unt. O. L. 70 a. d. Geſchäftsſt. 9088 Leistungsfähige Durchschrelbdücher- Habnk und Buchdruckerel sucht für Aannhelm u. Imgebung branchekundigen, gui eingeführ ten 1847 Neise. Vertreter. Angeboſe unter 8 X147 an die Geschäſtsstelle. . Seite. Nr. 325 Dadhenehrlag agesucht. D 4. 19 83213 Stellen-Gesuche Erfahrener Kaufmann, bilanzſicherer Bummnalter ſucht Vertrauens poſten, Gefl. Zuſchriften erbet. unter O. H. 67 an die Geſchäftsſtelle 19084 Inscraten- Akquisiteur für Tageszeitung ſucht per ſofort Stellung. An⸗ gebote unt. N. T. 53 an die Geſchäftsſt. 9059 Tücht. früh. Geschäftsf. ſucht tagsüber oder ſtundenw. Beſchäftigung, a. Ib. in Geſchäftshaus. Angebote unt. N. I. 58 g. D. Geſchäftsſt.„9068 Seriöſer Kaufmann, lange im Ausland gew., ſucht tätige 9087 Beteiligung an geſund. Geſchäft mit größ. Intereſſ.⸗Einla ze. Angebote unt. O. K. 69 Lehrling aus achtbarer Familie mit leich. Auffaſſungs⸗ gabe geſucht. Kaufhaus für Herrenbekleidung. Jakob Ringel Mannheim,(Planken) O 3. Aa. 1 Treppe. neb. der Mohrenapoth. Büro- oder fteisetätigkeit 5 ſucht 25j. verh. Banl⸗ beamter, Buchhalter, Korreſpondent, mit Re⸗ giſtrat., Kartothek, Sta⸗ tiſtik, Verſicherungsweſ., Schreibmaſchine, Steno⸗ graphie und Lackſchrift⸗ vertraut. Angebote unt. O. B. 61 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 49075 Mit-3000 Mk. Bareinlage ſuche ich Beſchäftigung als Vertret., Filialleiter od. als tätig. Teilhaber. Gefl. Angebote erbeten unter N. M. 46 an die Geſchäftsſtelle 29046 Tüchtiger 4 Mechaniker Mitte 30 Jahre, vertr. mit Schreibmaſchine all. Syſteme, ſucht p. ſofort geeignete Stelle. Prima Referenzen. Angeb. unt. N. W. 56 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle.—0⁵3 Junger, zuverläſſ. Chauffeur 24 Jahre alt, mit gut. Zeugnis, ſucht Stellung. Führerſchein 3b vorh. ngeb. unt. O. F. 65 a. d. Geſchäftsſt. 9081 Geprüfte Schwester für Säuglingspflege u. Wochenhilfe, geht auch zu gr. Kindern. 9062 Angeb unt. N. V. 55 an die Geſchäftsſtelle Suche f. m. Tochter, 19 Jahre, Stelle als Iimmermädehen od. zu Kindern od. als Haustochter in nur qzut. Hauſe. Dieſe beſ. Kennt⸗ niſſe i. Haush., Nähen Bügeln, Servieren und Muſik. Angebote unter N. G. 41 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B3229 Heirat! Pfälzerin, 30., kath., mittelgroß, ſympath. Er⸗ ſcheinung, m. guter All⸗ gemeinbildg., tüchtig im Haushalt, m. Ausſteuer u. ca. 5000 Vermög., wünſcht ſich mit Beamt. in ſicherer Stellung od⸗ Geſchäftsmann zu ver⸗ Anonym zweck⸗ os. Gefl. Zuſchriften unter O. N. 72 an die Geſchäftsſtelle 9092 Unterrichtt. Euglisch Französisch ſchnell und ſicher N O 2, 2, 1 Treppe Aeue Mannheimer—— Mittag⸗Rusgabe) FEKreitag. den 17. Jull 19258 Palast-Iheater Ien liabeis-Welbeve . Teil: Pröppchen sucht einen Filmstar mit den verfilmten Preisen. u rel: Welche ist die Schönste Dazu: Harold Lloyd in Dr. Jaskk buste i b lün Ferner:„ERee hafs nicht leicht! 1 Akt. Heute Freitag 6 Uhr: Première 60 Mannheimer Damen im Film. Das Publikum als Preisrichter. 65 Durch Abstimmung des Publikums gelangen folgende Preise zur Vertellung, welche nun bei der Firma HIII& Müller, Kunststrasse, ausgestellt sind. Der letzte Freitag Samstsg Kaufgelegenheit 10 1. Preis: 7. Prels: 1. 4 PS-Opel-Zweisitzer m. Zubehör, 1. 1 Toilettenkoffer in echt. Rindlack, gel. von Fa. Hartmann& Beck. mit Inneneinrichtung. Die Gewinnerin dieses Preises hat 2. 1 Damenschreibmappe, braun Wild- Are 5 1250 3 außerdem das Recht, die Fahr- leder. schule bei oben genannter Firma 3. 1 Promenadentasche, gel. von Spezial- ———— 55 kostenlos zu absolvieren. Ferner ist haus für derwaten, hier, —————— 19 4* N 4, 13 8 und für diese Zeit steuerfrei. Kauf-Gesuche. drokes Vermietungen 2. Preis: 1 Goerz-Roll-Tenax 6c9, mit Doppel- 1. 1. Flugkarte für 2 Personen von An ee i int Mannheim nach Innsbruck u. zurück. Terelduch uu Ikrsdi- I. J) Anne verloren!n 8 Ledertasche, gel. v. Fa. Photohaus zu kaufen gelucht. An ⸗ 6 1 von 25 4 an zu verm. f 2. 1 Flugkarte für 2 Personen von 1 mit— unter(Wel Wohnungsbüro R 1. 12. Am 9. Juli ca. 7 Zentimeter Mannheim nach Konstanz u. zurück, Geber, bler. O 7. 1 95 8— zu kaufen gesucht B3242 9 pf f 0 der Piälz.-Bad. Luftver- 1 9. Prels: Angebote unter O. X 82 Schöne, große U In- amen- dl 1010 80 üů 1 Schreib- an die Geschältsstelle. Iuel-Ammerwonnun e 225 ee—5— 29108 U 1 7 1. 1 Tollettengarnitur in Silber. K Iik it ü mit Brillanten und Perlen 9049 gel. von Seifenhaus Kastner, Schwet ontro—————— 5 t Kuen Pee ider werd ae en ieelne gegeß 2. 1 Prunkvase in Bleikristall mit Sil-— 118. D ßee aparte Modelle, ſpottbill. aar zu vermieten..„ eieen Neck anmälte N Feeus. 75 eeeee e dete ae e ene e e de 4. Prels]I elektriscke Sgellanbe. zcl von Fa. — 15 15 4 Hag a b. Geſheen f eDeeene 1 0 7 . 4. d. ͤ 0 2. raßenkleid mit Mante 121 11 eeee 3. 1 Modellhut, gel. von Fa. Filrschland e e II. Prels: & Co. I. 1 Paar Gesellschaftsschuhe. 85 5. Prels: 2. 1 Paar Lackschuhe. eeeeee 1. 1 Sprechapparat in Schrankiorm, 3. es braune u. schwarze Straßen- Bequeme mit Doppelfeder. 5 42 5 uhe. 10 tottel gel. 80 buh 2. opbelseitige Künstlerplatten, ge aar Lederpantoffel, ge chuh- Ratenzahlungen! von Musikwerke L. Spiegel& Sohn, baum, JI. 5 Ludwigshafen- Mannheim.* 2 12. Prei::—— Gummi-Mäntel, Wind-Jacken 19 6. Prels: 1 Kkompl. Badeausrũstung, besk. aus Sporthosen 1. Ohel-Hegrad für Damen mit elektr. Badeanzug. Badeschuhe und Mütze. 5 88 Lampe, Luftpumpe und Radständer, mit Mantel, gel. v. Fa. Hill& Müller, vroaser Nuswahl gel. von Fa. Mohnen, hier, N 4. hier. N 3, 12. Iie Absfimmung dieses Wakkbewerbes findek unter skaaflicher Aulsicht das Herm Hotar Ur. Veil statt. Die Blumenausschmuckung des Theaters übernahm das Blumenhaus Höf er, Kaufnaus, hier. Jugendliche haben Zutritt! Samtliche Vergünstigungen, Passe-Partouts und Frelk arten aufg ehoben. Neute Anfang 6 Uhr. Kassenöffnung 8½ Unr. Die folgenden Tage Anfang 4½ Unr. Lelzte Vorstellung.30 Uhr. Palast- Theater Moderne Herren- Anzüge und-Mäntel Eleg. Damen· Kostũme, Kleider u. Mäàntel bihig reell diskret F à3, 9, br. I. 580 81 via· à · vis Geschn.—— 2 Billige Lebensmitte[!/ ötes Aaszunnchl J. Iund pl ‚ 8 laardinen Dose 75, 60, 25 Pf mialg.Amelte 10ů I . fllch gab Kattee 7 runa.A0 80 1 Sen 3 5. undern lülnid fg e eeee 5 Pf 5½ Pfund- Dose Dfd. Jultaninen 55 85 Pf. 7 Pfund 38 Pf. Eimer Manmelaue—ͤ— 60 Pf. snll luan 11 e Beef.75 AunerBampulver s basete 15 5. Aateteden brahe ve 882 fn bft. Faamer Mase%..40 erilocken, lose un 8 5 Pfund Delern Puaddhgpuper 5 25 P Liasen. Pfund 20 Pl.] betg Jölläöckle demüze 30 2r. gcmabene münm.,.38 S8f PreDer. J e. Taachchnladz 5 7f. 2 100f 75 pr.) Hubschehclade 3 Tsten 65 Pr.] dabmkanmellen. Pfa· 20 pf.] Aumhrüfttlst risct:/ pfd 40 Pf. Feimbutter 055 Soslasen Jj 9* F Mochschokol. S Tf. 100 g BB5 Pi.] Cüm-Irndt.. ½ Ptund 25 Pt.] Jonbons su.sauer-/ Pl. 38 pr I Pnline ½, pid. 20 Pf.) I P¹t 1 Pfund-Bose. 0 pf. 72———— — Süleibmaachnen m. neuen Schreibmaſch.⸗ Knabe — Waſchſtoffen e 9088 in nur gu eeee, Kieiderſtoffen e de Wegen Umzug zu ver⸗ Don 2 5 Bl. eine Vorzüglichen e, 1 Bane Baumwollwaren— evtl. mit Ware. Näher. W. bee 2, part. in ſchönſter gemütt ghe Privat⸗Wohnung, dun — eughauspla 83800 1 5 10 755 8, ZAnzeh— K.—5 15 1 2*— en Ladbn Finrichung S5 Kl. 2n 1 ee 1% 25 in Ihrer freien Zeit l. 1 2 e ee eee—— ärztlich geprüfte 8. 22 22, 1 Treppe. eee autee Leſe 5 WAAE N I ee Sc Wiee ünne/ Croſe Hoslagen e im Cichthof Mmassicrt 61 eagel 15— chreiben 14 1— 200— ERNMANNM WNONMERN HA.GC HANNNEE ldreſſe e Nüered— 1 e 25 8801 unter M. B. 11 an die ————-—.T— Geſhaftähel b. Bl. n err errnedaan 0— den 17.— 1925 Naudeerh Naessh g. Seilte. Ne. 328 Neue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Nusgabe) NNNrEIN. 23 rerds——— Versichtl Uia Ihcater D 0 Henn/ Porten bene E as 12255 Miihunadernbt re. fum: e IGGFHRIGD Ab ne teglich schauburg K 1 aen Zugelassen. 5˙0 Uhr und 8 Uhr. Daz u: ist bereits in Mannheim elngetroffen! Lrin spielt die Hauptrolle in dem Fllm von Liebe und Hoch- Stapelel. Dieser wirklich glänzende um ist ſtrotz seines humorvollen anngnba 22TTTTüTCüTübcrfTPTPPPPTTTTT a faladerlueln Ludwigshafen a. Rh. Im Gartentheater: 12. bis mit 206. Jull 1025 Sensations-Gastspiel der weltberühmten Zauberschau Bellachini Ab heute! Nur bis Montag! GiD 4 alle heiratslustigen Mädchen u. Frauen Erstllassig ist die Besetzung der Hauptrollen- Ab heuie 155 fabmn, imt Woena, Eu grosses, neues 1 5 8. 1 e ue. Fe SI. 1 5 8 m n uli 1 ded klit Mle land. vornel-Prosramm! f bna 2elg l, gee 6 Akle mittaas 4 Uhr und abends 7½ Uhr. Marg. Kupter bieer Füm ewetit Sums 1on Leitrtslt nach dem von Millionen gelesenen gleichnamigen Erbffnungsvorſtellung: Dag Jülddad %. 99 55 gelt e ee Uhr. Roman von 155 reſſe der e. einſchlielich Eintri 50 Baby P NNrr dautat cuünhr neler N Sggy f95 Uid arteninhaber: Erwachſene 80 Pfg., Schüler In den Hauptrollen: 20 Pfg. Vorverkauf: Henke, Verkeörsverein, Grete Reinwald Carmen Auskelang. Kerl Auen ntzückendes Lustspiel f ̃ —— e Herrlicher Filmtoman in Di U 5 Vorameise: 8177 Iindenhol 10 neules 0 Hauptdarsteller: W e 75 Licdhtsplele Deulig-Wochenschau! ih Hotene u. Jaa Rord Singhalesendorf— u. a. dle ersten Original-Aufnahmen 5 kommt!! der letꝛten ungeheuren Brubeben- Dle Presse urlellt: kat 55 man sitzt erschittert, man 7 1 0 bhe un Sane haan. Je e e Voranzeige: IIIIII5 btolfa schlicht menschliches und doch 30 Mitte juli kommt eine Hecker Sportsmodell evogelschutzausstellung. abe abrugcben fles— —— Aufang 3 Unr. Letste Vorst..30 Sonntags 2 Uhr. alt eene 1 85 im kweehn— gul wllal. ufenihalt— Interessant und lehrreich 4 eich. Schlaſzimmer. 2 Spiegelſchränke 9267 Wallſtadtſtt 66 50 11 1 Näheres folgt. 817⁷ eich. 1 Schrank eich., 3 tann. Schrünke, 4. Stock eechts. — Der Mann mit den—. 6 Kuchenbüfelts. 2 Anszugtiſche. Nüß.—Antikter 89289 unb Teetiſche, 3 eich. Büfetts, 1 Kredenz, 1 Herrenzimmer, fix u. fertig mit Mar⸗ Klelderschr allk mor unbd Spiegel 5 500 Mark Näheres Jen „9088 Gottfr. Kaufmaun Ludwigsburg. zwei Müttern Ergreitende Flimtragödie nach dem gleichnamigen Roman. 6 Akcte. 8348 Aufang.30 Ubr. Lotrts Norstollung g. 30 Uhr. Jountags 2 Uhr. Große Melda-Nonnen Zu Tweibrüdten in unmittelbarer Nähe des herr- lichen Rosengartens am Sonntad. den 9. August und Donnerstad, 13. August 1023 jeweils nachmittags 2½ Uhr, Awa 24000 Mark Geld- und Ehrenpreise Oeleniicher Iotallsator! l. Laauen MMalbrüchen 7¹⁶8 Freitag, 54 710 4 abends 8 l iſan Opereite in 8 Aten von jean Eilberi ce von 60 Ffg. bis MR 7— 991185 erRauf an dey Imeat — erbasse, Verbehrs- , Kaufhaus Schmoller u. Strauß. Hrefier „5 0A* aakukchodattenbau Analan Ludwigshafen a. Rh. Bekanntmachung. Ab MHittwoch, den 15. Juli 1925 werden die Pielse der Dauerkarten ermlBi wie folgt: 8 Karte A 0 0 Muk. 15.— 97 B 2 4 95.— 75 C 0 59.— zuzüglich 10% Steuer Körperschaſten erhalten bei Groß-Abnahme einen Rabatt von 20% Die Ausstellungsleitung. ceryelatwurst e eeee Sduwyeizerküsc Ia. —43 Oelsardinen Dose.78,.50,.30 P 3, 8 25„ 27 rrrrrrr UUDrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr Ba841 AENESen: IEEN erereerrrrrerrr 10. Seite. Nr. 328 ANeue Mannhelmer Jellung(Mittag⸗Ausgabe) N Fei 5 Jeppiie Strapazler- Te n! 5 215⁰ Hanestru-Tennid 82 95 e 49.— uminster-1 reine Wolle. N 8 39. Wollplüsd-Jeppid ganz besond. preisw. 200/300 79.— Bel 1 ee b eltvorla 55 e 19³ Läulerstoli gute Qualität. 15 1⁴³ Läuierstol 60 cm br. 22³ schwere Qualitſtt. Uir lnren in Teppidien nur allerbeste deutsche Fabrikate und haben für Jedermann das Richtige am Lager. groben Spezial-Abteilung. pidſie-Gardinen Mit diesem Angebot beweisen wir unserer Kundschaft die großge Pre iswurdigkeit und die enorme Auswahl der Sortimente unserer Umsere Fensfer suagen Ihnen alles: Linoleum Sardinen IInoleum- bhcend bretater 295 scewengarammen 39 1 iem schönes Muster 5 — 30 Flamin l Qualität.. Quadratm. 4 gute Qualität 3 88 pl. 12800eeen 173e Cardinenston 957. wachstuch doppelbreit, schön. Muster Pf. 15 100 em, in vielen Mustern 3⁰ igan re-keragemgen— 8 12³ FJiscſi- umd iamin- stores 13 Diwandedu en mit schönem Einsateg 1 1 Elamin-Stores 752 lemandee. 203 eene Atbesg 6330 Lelnendedte 93 Gäarnlturen 5. tute Nuale: 3 aus gutem TüllJ Diwandedte.- Mogdras, Oarnituren praktische Gebrauchsdecke II.7 schöne Ausführung Wir empfehlen ferner aus unsererSpezial-Abteilung: Hopihissen, Dechbelien Föllern, Imels. Matratzenarel ö Inendenorauonen fertigen wir vom einfachsten bis zum elegantesten Genre sämtl. Neuheiten unter fachmännischer Leitung selbst zu mäßigen Preisen an. Miet-Glesuche. Diel-Jg. Iucht Emmer [Oroger, kaufmännischer Betrieb(ohne Lager) sucht 89²⁰ 2 gföbere Büro Räume Auf der Wannungssucſe! Gebild. kinderloſ. Ehepaar ſucht bald⸗ möglichſt in gutem Hauſe—3 Zimmer- Vermischtes“ Jeenanm Von einer Amerika⸗ leer od möbl. m. Koch⸗ elegind. 5 Mranntten od. Preisangebote 5 Anter N. 2. 59 an die fort zu mieten. Geſchäftsſtelle 9069 8 Waschseiden-Kleid 13.15. Seschim. in schönsten Farbenstellg. (Zus. 60—80 qm.) in bester Geschäfts- lage(Stadtzentrum) möglichst auf so- Angebote unt. K. X. 82 a. d. Geschäftsstelle. Freitag Samstug Wonnung. Gefl. Angebote mit An⸗ gabe der Bedingungen erbeten unter 8. E. 129 an die Geſchäftsſtelle. 7510 17.. Montag Auee Sbhluss des Saison-Ausverkaufs Rãäumun9g Fümtlither Masdh-Eleider Waschseiden-Hlgider u. Mäntzl ips-Mouline⸗Mantel reine Wolle 29.— Mk. uben..90. Alsßbberg Mannfieim, C 2. 8, Numfitstfraße. Reiſe zurück, halte mich kurze Zeit hier auf und deute Schrift, Stirn⸗ u. Handlinien nach wiſſen⸗ ſchaftl. Methode. Sprech⸗ zeit an Sonntagen und werktags von—6 Uhr. Pr. Natalier, N 2. 2, II., Mannheim. Ea219 Freitag u. Samstag Dilliges, schwörgs Kalofleisch —.90 u. 1 Mark Netzgerel bärtner jungbuschstr., H 7, 34 Tel. 37 12. 9089 Autokünler aller Syſteme werd. nach den neueſten Erfahrung. repariert u. verdichtet. Bei Kühlern, die zum kochen neigen, wird abgeholfen. 9021 Ludwig Herzog, Autoſpenglerei, Rampenweg 2 (Neckarauer Uebergang), Telephon 6172. dleg Mabeeaut Schlaizimmer Eiche mit Spiegelſchrank, weißen Marmor u. Hand⸗ tuchhalter Mk. 385.— Herren zimmer Eiche beſtehend aus: 3 tür. Bücherſchrank mit Facettgläſer, Schreib⸗ Vollvoile.Kleid oass aien 1 Dessins 85.— Wohmimmer Eiche, beſtehend aus: Büfett 160 em breit, Aus⸗ ziehtiſch und 4 Stühle Mk. 32 Mod. Komplefte Kuche mit Linoleumbelag rund vorgebaut Mk.2 15.— Einzelne Möbel billigst! Adolf Freinkel — 1254 Tellzahlung geſtattet! 2907 Nähmaschinen repariert und vorkauft Kundſen, I. 7, 8. Tel. 340 Frettag, den 17. Zuli 1925 —— pferderennen in Achern Sonntag, den 19. juli 1925, nachmittags 2 Uhr Gesamtsumme der zur Verteilung kommenden Preise: 7 Ehrenpreise und Mk. 8 000. Vollblut- und Halbblutrennen bestehend in 4 Flach- und 3 Jagdrennen Oeffentlicher Totalisator Preise der Plätze: 1. Tribüne einschl. Eintritt zum Totalisator Mk..— 2. Tribiine einschl. Eintriſt zum Totalisator Mk..— Stehplätze Mk..— und Mk. 1— Beide Tribünen sind gedeckt. Während der Rennen konzertiert die Stadtkapelle Achern. Ea⁊20 Aalna Ludwigshafen am fthein. Reſhenfolge der Veranstaltungen im bartentheater: bis mit Dienstag, 21. Juli 1925: Mittwoch, 22. Juli 1925: Bellachini Freitag, 17. Juli 1925: täglich: Bellachini Lautenabend Ebbecke Donnerstag. 23. Juli 1925 läglich: Bellachini bis mit Sonntag, 26. Juli 1925: 7½ Uhr Samstag und Sonntag außerdem 4 Uhr 4 Uhr 8 Uhr 71⸗⁴ Uhr Samstag und Sonntag außerdem 4 Uhr Bei ungünstiger Witterung finden die Veranstaltungen im 8 81 restaurant statt. Eintrittspreise(ausgenommen Bellackini) jeweils Mk..— Vorverkaut: Henke, Verkehrsverein, Ausstellung. „5 UGA fildeugchebarenbar Austeuug Ludwigshafen a. Rh. Samstag, den 18. bis Dienstag, den 21. Juli 1928 Kreis-Turnfest. 5. bis 19. Juli 1925: Tagungen und Beſuche des Radiovereins Ludwigs⸗ hafen und der Pfälziſchen Radiovereine in der Ausſtellung mit Vorführungen im Radio-Turm. Montag, den 3. Auguſt 1925: Süddeutsches Schach-Turnier Problem⸗Löſungs⸗Turnier. Gegen Ende Auguſt: Sportfest des Fufballklub Pfalz geplant. Sonntag, den 30. Auguſt 1925: Außerordentlicher Verbandstag der Bäcker-Innung der Pfalz in der Ausſtellung. Sonntag. den 6. September 1925: Süddeutscher Katholikentag in der großen Feſthalle. Geplant iſt ferner: 2. Lehrergesangvereinskonzert (Termin noch unbeſtimmt) Automobil-Ausstellung (im September). Moderne Kunstausstellung veranſtaltet von der Arbeitsgemeinſchaft Pfälzer Künſtler im Sſytember 1925. Aquarien- und Terrarienschau iſt bis auf weiteres verlängert. Vogelschutz-Ausstellung kommt Mitte Juli. lohn Hagenbecks Singhalesenschau kommt nach dem Kreisturnfeſt. Täglich: Radio-Vorführungen von nachmittags bis Mitternacht, mehrere Kopfhörer.— 2 Lautſprecher.— Eintritt: Erwachſene 20 Pfg., Kinder und Schüler 10 Pfg. Gartentheater täglich Vorführungen, näher. aus den Sonderinſeraten Ser wcgl Ilddenbabn S cnl! Letzter Wagen ab Ausſtellung: Nachts 1230 Uhr. 111 Auf zur Süga 11! Nunde Schererei 1 3a. 2 Dittes-Sohn 3a, 7 genau auf Hausnummer achten Aeltestes Spezlal-Geschäft am Platze Nur 4 Za, 7 neben Metzgerei g Schneider Schönes Nebenzimmer für Vereine und Geſellſchaften noch frei. Boſſert,„Zum Friedrichshof“ Waldhofſtr. 39. Suche gleichzeitig Klavier zu mieten eventl. zu kaufen.*9076 Zu kaufen gesucht: Mehrere gebrauehte bfidhone-Jatlice ungefähr in der Größe 3 m Durchm., 2 m Höhe. Angebote unter 8. W. 146 an die Geſchäftsſtelle Möbllert. Zimmer (Verm. koſtl.) Tel. 10336 Wohnungsbüro L 14. 18 B3114 Naſcn möbl. Tumer p. ſofort od. 1. Aug. an ſol. Herrn zu vermieten B 6. 13 bei Müller. Suiſenrina 24, 4. Stock möbl. Zimmer mit 2 Betten, el. Licht u. guter Penſion ſofort zu vermieten. B311¹ Kleines möbl. Mohn- U. Schlatzmmer ſofort an beſſer. Herrn od. Dame zu vermieten. *9030 T 4. 12. San mobl. Ammel an beſſ. ſol. Herrn ſofort zu vermieten. B3202 Brahmsſtr. 6, 2. Stoch, Mollſchule. Freundl möbl. Mohn-. dcne an beſſer. Herrn p. ſof⸗ od. 1. 8. zu vermieten. Tel. im Hauſe. Bg225 B 6. 6, 2 Tr. rechts Sut möbl. Zimmer an Herrn oder Dame zu vermieten. B3 O 4. 20/21, 2. St. IE2. Jul möbl. Anmel ſofort, evtl. 1. Auguſt an 15 d zu ch. mieten Anzuſeh. zwiſch —3 Uhr.*9058 Parkring 4a, part⸗ Große Anzahl möbl. Zimmer in allen Preislagen ver⸗ mietet Wohnungsbüre Schwetzingerſtr. 16, am Tatterſall, Tel. 5540. *9026 2ͤ ² Aabllertes Ammel an anſt. Herrn zu vern⸗ Käfertal, Ungſteinerſer Nr. 7, Nähe Käfentolc⸗ Bahnhof und B. B. 90% deschafts- gebäude innerh. Ring gelegen mit ca. 2000 qm. Rüro-, Lager-u. Arbeitsräumen, große Keller, Hof, An ſahrt, Garage, Stal⸗ lung, elektr. Aufzug für jed. größ.— ſchäftsbetrieb geeigne zu vermieten d. Immob.-Büro Leyl& Sohn 1, 4 8el 05 u. 10457 57 ö