2928 . bede 8 W0h werh von Montag, 3. Auguft In Manaheim und um dezugepreiſ gebemg 2· 9255 Seiedurrc) die Noßt monatt.mt. 2 50 obne en entl. Aenderung der wiriſchaftl. Berhältniſſe Nach⸗ kube— borbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karls⸗ Tede, W9 npige dafteſtelle E 6. 2.— GeſchäfesReben. aldhoſſtraße Schwetzingerſtraße 24. Meerfeld⸗ frel inms ell⸗ ſtraße 11. —. i 7941—7948.— Telegr.-Adreſſe Senerasengeiger MNanndeim. Erſcheint c a u 9 Abend⸗Ausgabe „ Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 354 Anzei reiſe nach Tariſ. bei Vorauszahlung pro ein⸗ für Allgemeine Anzeigen 0,40.· M. Reklamen—4.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tager 0 66 Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ —5 nommen. Höbere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechligen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder 9 beſchrünkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr. ohne Gewäbr. Gerichtsſt. Mannbeim. Beilagen: Sport und Spiel.Aus Seit und Leben. Mannheimer Frauen⸗Zeitung-Unterhaltungs-Beilage.Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht die Tragödie der deutſchen Optanten Miniſter Severing in Schneidemühl mühl um 1. Auguſt ab ſind in dem Flüchtungslager von Schneide⸗ kaf 18 noch etwa 200 Optanten eingetroffen. Bis Sonntag mittag Betannn; neuer Zuſtrom von Ausgewieſenen in Schneidemühl ein. uſt ntlich hatte man für den 1. Auguſt einen beſonders ſtarken 79 befürchtet. beutf er preußiſche Innenminiſter Severing iſt in der Nacht zum Na Montag in Schneidemühl eingetroffen, wo er noch in der 5 eine Beſichtigung des Lagers vornahm und im Laufe des heu⸗ 1 Tages die nötigen Vorkehrungen zur Linderung der Not treffen ie verlautet, wird die Errichtung eines zweiten Flüchtlingslagers in Zoſſen 5 falls der Zuſtrom wiederum anwachſen ſollte.— Die 5 iſche Staatsregierung hat für die Vertriebenen 5 Millionen derſ rk zur Linderung der erſten Not zur Verfügung geſtellt.— Den chiedentlich in der Preſſe aufgetauchten Nachrichten über den ch gefährlicher Krankheiten im Lager muß entgegengetreten ö Die Nachrichten entbehren ſeder Grundl age. Anfä den Erkrankungen handelt es ſich lediglich um leichte lun von Ruhr und Maſern. Seitens der Optantenvertei⸗ 5 gsſtelle wird betont, daß man bis vor acht Tagen mit der Auf⸗ li e von nur 300 Optanten in Schneidemühl rechnete, für die leid⸗ einget orſorge getroffen war. Die Baracken waren in Familienräume Einti eilt und auch Kinderſpielräume, Kochgelegenheiten, hygieniſche dertelhtungen uſw. waren geſchaffen worden. Die amtliche Optanten⸗ arbeitet mit der Fürſorgeſtelle des Roten Kreuzes and. keter er preußziſche Innenminiſter Severing erklärte dem Ver⸗ 5 eines Berliner Montagblattes gegenüber, ſeiner Anſicht nach benügt s Schneidemühler Lager nur als Durchgangs ſtation ſondern werden dürfen. Die Sache ginge aber nicht nur Preußen, 5 auch das Reich an, und zwar das Wohlfahrtsmini⸗ ſche und das Reichsarbeitsminiſterium. Der deut⸗ arbeit meralkonſul in Paſen habe ſeit Februar an dieſer Frage ge⸗ be itz er habe 22 000 Fragebogen ſchon im Frühſahr verſchickt und ſei 8 ganzen 11000 Antworten erhalten. Bis in die letzte Zeit noch rhandelt worden, um die Ausweiſung der Optanten aus Polen ſeen dereſte Augenblick zu verhindern. Ekliche tauſend Optanten 8 Früher w felln untergebracht werden können. Die Schwierigkeit der Ver⸗ darin zuster die verſchiedenen Regierungsbezirke liege hauptſächlich digen aß zuviele Stellen Preußens und des Reichs ſich verſtän⸗ 0 pünteiſſen. Die Auskünfte über Arbeitsgelegenheiten liefen nicht nktlich in Schneidemühl ein, weshalb Stauungen dort ein⸗ r ſei man beſtrebt, kein Dauerlager zu ſchaffen. An polniſchen Optanten, die nunmehr ausgewieſen würden, Was ſo erklärte der Miniſter zum Schluß, etwa—8000 in Frage. reußen anbelange, erklärte der Miniſter zum Schluß, ſo müſſe jede jeder Diskuſſion mit Ruhe entgegenſehen zu können; es orte, nfalls gelingen, die Ausgewieſenen im Reich ſchnell an die abgewandert. Dieſe hätten mit aller Ruhe im Rähere Einzelheiten Berlin, 3. Aug.(Von unſerem Berliner Büro.) Aus dem Flüchtlingslager bei Schneidemühl wird der B. Z. gemeldet, daß geſtern unter den Kindern wieder 20 neue Maſernfälle feſtgeſtellt wurden, ohne daß die Erkrankten abgeſondert werden konnten. Miniſter Severing ſoll, wie der Kor⸗ reſpondent eines Blattes zu berichten weiß,„ſichtlich erſchüttert“ über die in dem Lager herrſchenden Zuſtände geweſen ſein. Die Entſcheidung über die zu treffenden Maßnahmen für eine Beſſe⸗ rung ſoll in einer Konferenz getroffen werden, die auf heute Mit⸗ tag angeſetzt iſt. Heute früh beſichtigte der Miniſter die Lager⸗ hallen zum zweitenmale und ließ ſich insbeſondere von dem Leiter des Arbeitsnachweiſes über den Stand der Arbeitsvermitt⸗ lung berichten. Wie die B. Z. weiter behauptet, ſoll im Gegenſatz zu anders lautenden Meldungen Deutſchland bisher nochkeine polniſchen Optanten ausgewieſen haben. Die Abweſenheit des Geſandten Rauſcher wird von den hieſigen amtlichen Stellen durch den Hinweis entſchuldigt, daß eine diplomatiſche Aktion in dieſer Angelegenheit ja zur Zeit doch nicht möglich wäre. Trotzdem wird man in leitenden Kreiſen rein gefühlsmäßig es nicht verſtehen, daß im gegenwärtigen Augenblick der deutſche Geſandte nicht auf ſeinem Poſten ſich befindet. Eine deutſchnationale Interpellation Wie wir erfahren, hat die Deutſchnationale Volkspartei im Reichstag folgende Interpellation eingebracht: In einſeitiger und rücſchteloſer Ausführung der getroffenen Vereinbarungen und ber Anordnungen des Völkerbundes und der Schiedsgerichte hat die polniſche Regierung in den letzten Tagen mehr als 30000 Deutſche bon Haus und Hof vertrieben. Wir fragen die Reichsregierung: 1. Was hat ſie getan, um dieſe Maßnahme der polniſchen Regierung zu verhindern? 2. Was hat ſie getan, um die Vertriebenen vor dem bitterſten Elend zu bewahren? 3. Was gedenkt ſie zu tun, um gegebenenfalls unter Anwendung von ergeltungsmaßnahmen die deutſchen Einwohner Polens gegen weitere derartig brutgle und unmenſchliche, eines Kultur⸗ ſtaates unwürdige Zwangsmaßnahmen zu ſchützen? 1 hindenburg und die Optantenfrage DJVerlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Reichspräſident hat heute vormittag Vorträge des Reichs⸗ außenminiſters Dr. Streſemann und des Reichsinnenminiſters Dr. Schiele über die Optantenfrage entgegengenommen. Im Anſchluß daran wurde ausführlich die Verſorgung der Ausgewieſe⸗ nen und die im Zuſammenhang damit zu treffenden Maßnahmen Ee in denen Arbeit zu finden iſt, zu verteilen. beſprochen. Aus der heutigen Reichstagsſitzung E Be. gän rlin, 3. Auguſt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Vor⸗ wirtt Samstag ſcheinen doch wie ein reinigendes Gewitter ge⸗ tgeſehte haben. Wenigſtens ſehe. heute bei mäßigem Beſuch zur zelbungsſo: Stunde der Gang Geſchäfte ordnungsgemäß und Bitte 5 08 wieder ein. 14 Abgeordneten aller Parteien wird die an die zemen längeren Urlaub gewährt. Darauf geht man wieder bei den Vertete Leſung der Steuergeſetze. Man ſetzt ſie Andelt ſi erkehrsſteuern zwar bei der Einzelberatung fort. Es ompro dabei vor allem um die Umſaßſteuer, die nach dem gen, ſi 5.25 Prozent ausmachen ſoll. Die Demokraten bean⸗ dern, daze auf 1 Prozent zu ermäßigen. Die Soziademokraten 555 de ümſe der umſah ron Lebenemitteln ſteuerfrer ſen ſoe und daß Die Kome euer vom 1. April 1926 ab nur Prozent betragen ſoll. Die lehnen ſie natürlich überhaupt ab. en Reihen arbeit leiſten wieder die Redner der Oppoſition, aus ie T en ein Häuflein Steuerſachverſtändiger einer nach dem an⸗ mur die der düne beſteigt. Von den Bänten der Mehrheitsparteien ſind ihren dentrums einigermaßen beſeßt. Zum Wort meldet ſich dech bewe Reiden niemand. Nur Staatsſekrekär Popitz läßt ſich 0055 Dr F15 die Erfüllung verſchiedener Münſche, die der demokra⸗ handeit iſcher vorbringt, auf dem Verwaltungswege zuzuſagen. fahrts ſich dabei um einen Antrag auf Steuerbefreiung der Guſtalten und der Kaſſen der Reichsverſicherung bei Er⸗ gegeben, daß woſtiicen. So ſcheint im allgemeinen die Vorausſetzung — der Berabmiſtens für die nächſten Stunden ein ruhiger Fort⸗ , zeigt tungen gewährleiſtet iſt. Daß ſich die Lüfte beruhigt eine an ne anmulige Kontroverſe zwiſchen Zozlaldemokralen und de ſich Kaommuniſten, 85 iſt eg aeß ſcherzhafteren perſönlichen Bemerkungen verliert. öſtende smal auch dem Vizepräſidenten Bell möglich, einen Bahnen n dicbingen, um dami! die Beratungen in ruhigen * jer nuner„Montagpoſt“ berichtet, daß der Verſuch der re ſealer Vocheng die— 5 und 8 9ꝗ möglichſt noch in als die 5n verabſchieden, inſofern auf neue Schwierigkeiten ichstags chriſtlichen Gewerkſchaften an die Zentrumsfraktion ͥs ein Schreiben gerichtet haben, in welchen ſie nochmals äuße ſchwere Bedenken gegen die Zölle nde und da 5 attende darlegen, daß die kommende Zollbelaſtung für die ar⸗ fünft on de ng— erträglich die Lebensmittel 5 An er befreit würden. Da außer den Sozial⸗ zung der Lec die Völkiſchen und die Demokraten für eine Be⸗ p ch Halebensmittel von der Umſatzſteuer eintreten, ſo könnte äblekt der Reing der chriſtlichen Gewerkſchaften das Umſatzſteuer⸗ zubrte beabſichtichsregierung gefährdet werden. Wie das Blatt er⸗ wworzukom igt die Reichsregierung dieſer Schwierigkeit dadurch 0 men, daß ſie bereit iſt, eine allgemeine Ermäßigung der Umſatzſteuer in Ausſicht zu ſtellen. Die Regierung ſei geneigt, ſtatt der Herabſetzung zum 1. Oktober von 1% auf 1½ Prozent am 1. Januar nächſten Jahres eine Ermäßigung von 1 Prozent vorzu⸗ nehmen.— Das Batt fügt dem hinzu, daß die Beratungen über dieſe Frage eine ſofortige Erledigung der Steuervorlage wie ſie von der Regierung beabſichtigt geweſen ſei, unmöglich machen. Der ur⸗ ſprüngliche Plan, ſchon von heute ab mit der Zollberatung zu begin⸗ nen, iſt geſcheitert. 186 die wirtchaftslage der Reichspoſt Der Reichspoſtminiſter hat, wie bereits kurz gemeldet, wie im Amtsblatt des Reichspoſtminiſteriums mitgeteilt wird, eine Verfügung erlaſſen, die ſich mit der Wirtſchaftspolitik der deutſchen Reichspoſt befaßt. Der Miniſter erklärt, es ſei ein unabweisbares Gebot geſunder organiſcher Fortentwicklung, weitere Folgerungen aus dem Reichs⸗ poſtfinanzgeſetz in dem Sinne zu ziehen, daß die deutſche Reichs⸗ poſt als ſelbſtändiger und als vollwerkiger anerkannter Wirtſchafts⸗ körper immer mehr der allgemeinen Wirtſchaft angegliedert werde. Um dieſem Ziele näher zu kömmen, müſſe ſich die deutſche Reichspoſt über die Verhältniſſe der allgemeinen Wirtſchaft dauernd auf dem Laufenden halten. Zu dieſem Zwecke ſind im Reichspoſtminiſterium und bei den Oberpoſtdirektionen beſondere Wirtſchaftsreferate einge⸗ richtet, deren weſentliche Aufgabe darin beſteht, Sammel⸗ und Aus⸗ kunftsſtellen über allgemeine zu bilden und mit der lebendigen Praxis des allgemeinen Wir 8 it dung zu treten. Unter tunlichſter Ausſchaltung des ſchrifllichen Ver⸗ kehrs ſollen dabei perſönliche Fühlungnahme, Austauſch von Erfahrungen und Veröffentlichungen, Beſichtigung von Betrie⸗ ben zwäckmäßige Dienſte leiſten. Beſonderen Wert legt der Mini⸗ ſter darauf, daß die Reichspoſtverwaltung mit amtlichen Stellen des Reiches und der Länder, ſoweit Wirtſchaftsfragen in Betracht kom⸗ men, in ein enges, über den jetzigen 11955 hinausgehendes Ver⸗ hältnis trete. Die Wirtſchaftsreferate ſollen dann aus den gewon⸗ nenen 1 Folgerungen für die innere Wirtſchaftsführung der deutſchen Reichspoſt ziehen. Sie müſſen zu dieſem Zwecke mit den andern Sachreferaten des Miniſterlums u. der Oberpoſtdirektion ſowie mit den Leitern der Verkehrsämter aufs engſte ten. Die Wirtſchaftsreferate haben bei Fragen, die die allgemeine Wirtſchaft berühren(zum Beiſpiel Vergebung von Lieferungen und Leiſtungen, Vertragsabſchlüſſe, Tariffragen uſw.) mitzuwirken. Die Oberpoſtdire ktionen haben künftig nach beſonderer Wei⸗ ſung in angemeſſenen Friſten dem Reichspoſtminiſterium kur ze Berichte über die Lage der allgemeinen Wirtſchaft ihres 85 70 5 gſte Zu 355 10 it zwiſchen n leiten eamten und dem nachgeo en Perſonal t der Miniſter den größten Wert. leg Der Miniſter erſtrebt, wie er zum Schluß in ſeiner Verfügun ausführt, letzten Enbes eine„ſtärkere und großzügigere 90 12 ſung des Vetriebes und der Einrichkungen der deulſchen Reichspoſt andie Forderungen der Neuzeit“ ſchaftslebens in Verbin⸗ Eine notwendige Keinigungskur Aus dem Reichstag wird uns geſchrieben: Im Reichstag hat ſich am Samstag eine Reinigungskur voll⸗ zogen, für die es höchſte Zeit war. In der letzten Zeit war es mehr und mehr zur Gewohnheit geworden, die Rüpeleien der Kom⸗ muniſten gewiſſermaßen als etwas Zwangsläufiges anzuſehen, über das man achſelzuckend hinwegging. Die zunehmende Nervoſität des Reichstages und die weit ſtärker zunehmende Roheit der Kommu⸗ niſten haben dieſes philoſophiſche Ertragen kommuniſtiſcher Aus⸗ ſchreitungen aber allmählich zu einem Dinge der Unmöglichkeit ge⸗ macht. Seit Beginn der letzten Woche ſaß dieſer Reichstag wie auf Kohlen und es war von ſeiner Langmut wirklich zu viel verlangt, wenn ihm die Kommuniſten dabei auch noch fortgeſetzt mit ihren ewig gleichbleibenden Schimpfreden einheizten. Der Reichstag hat in den letzten Tagen der vorigen Woche ſich immer ſtürmiſcher gegen den Terror der Kommuniſtenfraktion aufgelehnt und es wäre von dem Präſidenten des Reichstages weiſe geweſen, wenn er den Koum⸗ muniſten beizeiten das Handwerk gelegt hätte. Daß man es bei dieſen Skandalmachern nicht mit Diehards zu tun hat, haben ſie am Freitag ſelbſt bewieſen, als ſie den Präſidenten telephoniſch um den Aufſchub einer namentlichen Abſtimmung erſuchten, weil ſie infolge polizeilicher Abſperrung bei der Gedächtnisfeier für den Kommuniſten Eichhorn nicht rechtzeitig im Reichstage zurück ſein konnten. Es ging um den Abzug von 20 Mark. Der Reichstagspräſident Loebe hat am Samstag vor dem Aelteſtenrat in einer Erklärung zu der Kritik Stellung genommen, die an ſeiner Geſchäftsführung geübt worden iſt. Er hat ſich da⸗ gegen verwahrt, ſein Amt irgendwie parteiiſch verwaltet zu haben. Aber ſelbſt der Abgeordnete Fehrenbach hat im Aelteſtenrat feſt⸗ ſtellen müſſen, daß die Geſchäftsführung Loebes Spuren der Ermü⸗ dung aufgewieſen hat. Mehr iſt auch von anderer Seite kaum be⸗ hauptet worden. Der Reichstagspräſident hat den fortgeſetzten Störungsverſuchen der Kommuniſten zweifellos mit reichlich viel Langmut zugeſehen, anſtatt endlich einmal gegen die fortgeſetzten rohen Beſchimpfungen einzuſchreiten, mit denen die kommuniſtiſchen Redner, wacker unterſtützt von ihren Genoſſen auf den Bänken, um ſich warfen Auch dem geduldigſten Reichstag reißt der Gedulds⸗ faden, wenn er fortgeſetzt als„Block der Steuerräuber“ und alz „Block der Raffke⸗Parteien“ angeredet wird. Dem Zentrum lief die Galle über, als ein Kommuniſt von Pfaffen ſprach und den katho⸗ liſchen Kult mit Hohn übergoß. Die geſamten Reichstagsparteien waren ſeit mehreren Tagen gegen die Kommuniſten mit Recht aufs Aeußerſte aufgebracht. Wäre man früher gegen ſie eingeſchritten, ſo hätte man ſie vielleicht noch zur Vernunft bringen können. 1 Loebe hat im Aelteſtenrat es abgelehnt, die Minderheit u vergewaltigen. Darf man es aber ſoweit kommen laſſen, daß die Minderheit die Mehtheit vergewaltigt und durch rohe Obſtruk⸗ tion verſucht, ihr ihren Willen aufzuzwingen? Kein Parlament der Welt ließe ſich eine ſalche Behandlung gefallen Gerade die Parla⸗ mente mit alter Tradition wenden die ſchärfſten Mittel an, wenn die parlamentariſche Form verletzt und der Verſuch gemacht wird, den Terror an die Stelle der Mehrheitsentſcheidung zu ſetzen. Mit Recht: denn mit dem Recht der Mehrheit ſteht und fällt jedes demo⸗ kratiſche Parlament und jedes parlamentariſche Syſtem. Am Samstag hat man im Reichstag den Kommuniſten endlich die verdiente Lektion erteilt. Es war wahrſcheinlich kein Zufall, daß der Vizepräſident Graef, ein Mitglied der deutſch⸗ nationalen Fraktion, mit ſtarker Hand durchgriff. Die Kommuniſten mußten die Erfahrung machen, daß mit der Geſchäftsordnung ein⸗ mal Ernſt gemacht wurde. Nachdem die Präſidiglgewalt verſagt hatte, erſchien die Kriminalpolizei und die Schupo auf dem parla⸗ mentariſchen Schauplatz und ſchaffte Ordnung. Man kann mit Sicherheit annehmen, daß dieſe Aktion eine günſtige Rückwirkung auf die Reichstagsverhandlungen haben wird. Die Mehrheit des Reichstages hat durch ihre Schwäche die Oppoſition bisher nur all⸗ zuſehr ermutigt. Die recht anſehnlichen Lücken in ihren Reihen ſind inzwiſchen ausgefüllt worden, ſodaß die Koalition zahlenmäßig allen Anforderungen gewachſen iſt. Jetzt haben die Kommuniſten auch die Ueberzeugung gewinnen müſſen, daß die Zügel der Ge⸗ ſchäftsführung ſtraff angezogen werden und daß jeder, der ſich des Aufenthaltes im Parlamente als unwürdig erweiſt, auf eine empfindlich lange Zeit von den Sitzungen meerescoſſer wird. Man kann unter dieſen Umſtänden damit rechnen, daß die Beratungen in dieſer Woche noch zu Ende geführt werden. Die Dinge ſtehen auf Biegen und Brechen und wie in manchen andern Fällen, ſo können ſich die Kommuniſten auch hier als einen Teil jener Kraft erweiſen, die das Böſe will und doch das Gute ſchafft. Die Kom⸗ muniſten haben in dem Reichstag durch ihr wüſtes Verhalten die Uebergeugung erweckt und befeſtigt, daß es eine unverantwortliche Schwäche wäre, ſich dieſem Terror einer kleinen Gruppe zu fügen. Die Reaktion wird ſich in dem verſtärkten Willen zeigen noch durch⸗ zuhalten, bis die Aufgaben gelöſt ſind. In dieſem Sinne waren die Vorgänge am Samstag eine Reinigungskur, aus der der Reichs⸗ tag hoffentlich mit neuer Energie und neuer Arbeitskraft hervor⸗ gegangen iſt. Amerika als Gläubiger Waſhingkon, 3. Auguſt. Die Politik Amerikas ſeinen Schuld⸗ nern gegenüber wird. wie in eingeweihten Kreiſen verlautet, keine Aenderung erfahren. Hier dürfte ſich eine gewiſſe Verſtärkung des Druckes bemerkbar machen. den Amerika ausübt, um zu ſeinem zu gelangen. Die Auffaſſung der Regierung iſt in den letzten Monaten wiederholt deutlich dahin geäußert worden, daß ein Nach⸗ laß von Schulden oder eine Uebertragung von Forderungen, die Schuldnerſtaaten gegenüber anderen Staaten haben, für Amerika nicht in Frage kommen. Andererſeits würde die Regierung bei For⸗ an Schuldner den Verhältniſſen der Schuldner Rechnung ragen. 8 Nun iſt der Vorſitzende des Budgetausſchuſſes des Repräſentan⸗ tenhauſes, der Aba. Madden von Illinois, beim Präſidenten ge⸗ weſen und hat ihm die Auffaſſung des Parlaments in dieſer Frage dargelegt. Madden erklärte. daß ſämtliche europäiſchen Schuldner⸗ ſtaaten in der Lage wären. zu zahlen. vor allem Frankreich und Bel⸗ gien. Dieſe ſehr beſtimmte Erklärung dürfte für den Gana der dem⸗ nächſt beginnenden Verhandlungen mit dieſen beiden Staaten nicht ohne Einfluß bleiben. Beſonders betonte Madden, daß wenn die Verhältniſſe in einem der Schuldnerſtaaten ſchlecht wären, dies vor allem auf Enaland zutreffe. das an einer ungeheuren Arbeits⸗ loſiakeit litte, während Frankreich und Deutſchland es auf dem Welt⸗ markt unterböten. Doch hätte Enaland bereits Zahlungen geleiſtet. Madden erklärte, daß die Wirtſchaftslage in Amerika empfehle, die Steuern zu ermäßigen, ſobald die europäiſchen Zahlungen ankämen. 2. Selte. Nr. 334 Beng: Wannbekgg: SeltgzügelSegse uggabal Die Antikriegsdemonſtration in Berlin Der Jahrestag des Ausbruchs des Weltkrieges gab der..D. auch in dieſem Jahre wieder Veranlaſſung, gemeinſam mit dem in⸗ ternationalen Bund Ledebour eine Antikriegs⸗Demonſtration im Luſtgarten zu veranſtalten, deren äußere Aufmachung durch den Aufmarſch ſtarker Abteilungen des roten Frontkämpferbundes mit Spielleuten und Muſik ſich ziemlich militäriſch geſtalbete. Neben zahlreichen roten Fahnen und Bannern, z. B. ruſſiſcher Herkunft, ſah man bei dem Aufmarſch der Züge diesmal auffallend vieie Transparante und ſonſtige Darſtellungen mannigfacher Art, ſo auf einer Stange eine von einem Totenkopf gekrönte ſchwarz umflorte Vogelſcheuche, auf einer anderen Stange einen Wagen mit der Dar⸗ ſtellung einer Völkerbundsſitzung, ein anderes Fahrzeug mit einem mit Handgranaten geſchmückten Schalterfenſter zur Annahme von „Kriegserklärungen für einen zukünftigen Krieg“. Von den Kommuniſten ſprachen u. a. Ruth Fiſcher, Heckert, Höllein und Vierath. Voe ſozialiſtiſchen Bund ſprachen Ledebour und Rabold. Die Anſprachen brachten im weſentlichen die Erörte⸗ rung der bekannten kommuniſtiſchen Gedankengänge zum Kriegs⸗ thema. Sie wandten ſich gegen den imperialiſtiſchen Krieg, gegen die Sozialdemokratie, die den Weltkrieg und ſeine Fortführung er⸗ möglicht habe, und gegen die Außenpolitik des Reiches, die ge⸗ radezu zu kriegeriſchen Entwickelungen dränge. Gegenüber einem imperialiſtiſchen Kriege müſſe die Arbeiterſchaft zur Waffe des proletariſchen Krieges, d. h. des Generalſtreiks, greiſen. Ein Zwiſchenfall Wie der„BVerliner Lokalanzeiger“ meldet, kam es bei der geſtrigen kommuniſtiſchen Demonſtration zu einem Zbwiſchenfall. Ein Major der Schutzpolizei bemerkte unter den Plakaten der Kom⸗ muniſten auch ein den Reichspräſidenten verſpot⸗ tendes Bild. Er ging auf den Träger des Bildes zu und ent⸗ riß es ihm. Er wurde hierauf tätlich angegriffen. Weitere Aus⸗ ſchreitungen wurden von hinzueilenden Polizeibeamten rerhindert. Der Aufmarſch der Demonſtranten vollzog ſich reibungslos. Ein politiſcher Mord in Wien Nach dem Leichenbegänanis für den verſtorbenen ſozialdemokra⸗ tiſchen Bürgermeiſter von Wien. Neumann, ereianete ſich am letzten Samstag in Wien eine ſchwere Bluttat. Ein junger, an den Demonſtrationen ſelbſt unbeteiligter Mann namens Joſef Mohapl, der über eine komiſche Szene gelächelt hatte, wurde in gefährlicher Weiſe mißverſtanden, indem mehrere Demonſtranten annahmen. der junge Mann verſpotte ſie. Er wurde umringt, verfolat und als er ſchließlich in das Veſtibül des nahegelegenen Hotels„Dresden“ ge⸗ langte, dort durch drei Meſſerſtiche getötet. Er iſt der Sohn eines angeſehenen chriſtlich⸗ſozialen Kaufmanns und lächelte nur über den Eifer einer Frau. die immer wieder verſuchte. ihren Mann von einer Rede abzuhalten. Der Ermordete wurde von den ſozialdemokratiſchen Demonſtranten für einen Hakenkreuzler gehalten. Der Täter iſt bereits vorhaftet. Aus ſeine m Geſtändnis iſt zu entnehmen. daß er an der Demonſtration ebenfalls überhaupt nicht beteiliat war. ſondern ohne zu wiſſen, wer und aus welchem Grunde verfolat wurde, aus einem Gaſthaus herausſtürzte und ſich an die Spitze der Verfolger ſetzte. Die Bluttat hat in ganz Wien eine ungeheuerliche Aufreaung hervorgerufen. Im Praterſtern ereianeten ſich am Samstag noch andere Zu⸗ ſammenſtöße. Angehörige des republikaniſchen Schutzbundes ſt ür m⸗ teneine Polizeiwache. Die Polizei machte von der blanken Waffe Gebrauch. Zahlreichen Schutzleuten wurden die Waffen weg⸗ genommen und zerbrochen. Einige Schutzleute wurden verprügelt. Faſt alle Blätter widmen den Ereianiſſen beweate Kommentare. Die„Arbeiterzeitung“ behauptet. daß die Zuſammenſtöße durch das provozierende Verhalten nationalſozialiſtiſcher Zeitungshändler ent⸗ ſtanden ſind. Eine Reöde Painlevés Am geſtrigen Sonntag hielt der franzöſiſche Miniſterpräſident Painlevs auf der Lorettohöhe, einem der umſtrittendſten Punkte des Weltkrieges, zur Einweihung des Kriegsgefallenen⸗Denkmal⸗ eine Rede. Er führte u. a. aus, die Toten ſeien geſtorben für die Freiheit und für die Gerechtigkeit, ſowie dafür, daß die Völker in Frieden leben könnten. Freiheit bedeute aber nicht, das Recht, all ſeinen Wünſchen gemäß zu leben. So grauſam die Wunden auch ge⸗ weſen ſeien, dre der Krieg ſchlug, ſo hart die finſteren Kräfte auch ſein mögen, die Europa heimſuchen, ſo müſſe man ſich doch bemühen, der Gerechtigkeit Geltung zu verſchaffen, auch denjenigen gegenüber, die auf der anderen Seite der Feuerlinie gefallen ſeien. Das Heil Europas hänge davon ab. Das Denkmal auf der Höhe von Notre Dame de Loretto müſſe im Dunkel der Zukunft ein Zeichen der Brü⸗ derlichkeit darſtellen. Am Sonntag abend kehrte Painlevs nach Paris zurück. Er wird heute in Autun eine gleiche politiſche Rede halten. ihre Portefeuilles behalten. * F K KAARKA= Montag, den 3. Auguſt 1925 Ein griechiſch⸗bulgariſcher Iwiſchenfall Aus Athen wird gemeldet, daß die griechiſche Regierung eine Kommiſſion an die bulgariſche Grenze geſandt hat; außerdem wird mitgeteilt, daß ein Ultimatum an Bulgarien vor⸗ bereitet wird, worin für die Ermordung eines Griechen auf bul⸗ gariſchem Gebiet Genugtuung gefordert wird. Sollte Bulgarien die Bedingungen nicht annehman, ſo würden die griechiſchen Grenz truppen Befehl erhalten, auf eine Grenze von 5 Km. in Bul⸗ garien einzumarſchieren. In dieſem Falle dürfte Bul⸗ garien an den Völkerbund appellieren. Die Einreiſe in die Tſchechoſlowakei UE Berlin, 2. Aug.(Von unſ. Berl. Büro) Wie aus Prag gemeldet wird, erhält vom 7. Auguſt an jeder Reiſende, der auf den Haupteiſenbahnſtrecken ohne Aufenthalt über tſchechoſlowakiſches Gebiet reiſt, das Durchreiſeviſum gegen doppelte Gebühr der Eiſen⸗ bahnfahrt an der tſchechoſlowakiſchen Grenzſtation. Die vorherige Beſorgung des Viſums bei den Konſulaten iſt daher überflüſſig und kann in Zukunft wegfallen. Der Krieg in Mmarokko „Wie aus Marokko gemeldet wird, fand kürzlich in Tetuan die feierliche Einſetzung des neuen Kalifen für die ſpaniſche Zone ſtatt. Zum Zwecke der politiſchen Sicherſtellung der ſpaniſchen Verbin⸗ dungslinien an der Front haben die Spanier in Marokko eine poli⸗ tiſche Aktion unternommen. Die Hitze hält im Kampfgebiet un⸗ vermindert an.— Den Rifkabylen iſt es gelungen, die Eiſenbahn⸗ linie nach Taza teilweiſe zu zerſtören und einen franzöſiſchen Tramsportzug zum Entgleiſen zu bringen. Zehn Soldaten wurden dabei getötet, Bei Uezzan verſuchen die Rifkabylen mit Hilfe von Minen Teile der franzöſiſchen Stellung in die Luft zu ſprengen. Der Ort Uezzan iſt von den Rifkabylen eingeſchloſſen „Paris ſoir“ beſtätigt, daß Primo des Rivera in Tetuan zwer Delegierte Abd el Krims empfangen und ihnen dort den Text der Friedensbedingungen überreicht habe. Am Quai d' Orfay wird jedoch erklärt, daß von dieſem Schritt Abd el Krims nichts bekannt ſei. Die Verhandlungen würden gegenwärtig nur zwiſchen Abd el Krien und Spanien eingeleitet.— In unterrich⸗ teten politiſchen Kreiſen glaubt man ſogar, daß Frankreich an den Verhandlungen nur inſoweit teilnehmen könne, als ſie die beſetzten Teile der franzöſiſchen Zone betreffen. Zwei engliſche Kreuzer nach Gibralter abgegangen Nach einer Meldung aus Malta ſind zwei engliſche Kreuzer nach Gibraltar abgegangen. Man nimmt an, daß ſie dazu beſtimmt ſind, die Ereigniſſe in Marokko zu überwachen. Beſchlagnahme porkugieſiſcher Dampfer durch Spanien. Einer Meldung aus Liſſabon zufolge hat die portugieſiſche Regierung der ſpaniſchen Regierung eine Note geſandt, worin ſie Vorſtellungen wegen der Beſchlagnahme von zwei portugieſiſchen Dampfern in den marokkaniſchen Gewäſſern durch ein ſpaniſches Kriegsſchiff erhebt. Die portugieſiſche Regierung hat außerdem an die Gewäſſer, wo die Beſchlagnahme erfolgte, ein Kanonenboot geſandt. Ein franzöſiſcher Vorſtoß Nach einer Meldung aus Fez haben die Franzoſen im Nord⸗ weſten von Uezzan einen Vorſtoß unternommen, um das Gebiet von den Rifkabylen zu ſäubern. Dabei kamen zum erſten Male Tanks zur Verwendung. Flugzeuge haben die von den Aufſtändi⸗ ſchen beſetzten Stellungen im Bergtal Duebel Saſam bombardiert. Weitere Bomuardierungen ſind im Nordweſten von Uezzan vorge⸗ nommen worden. 5— Chineſiſche Note an die Mächte Nach einer Meldung aus Peking hat die chineſiſche Regierung dem italieniſchen Geſandten in ſeiner Eigenſchaft als Aelteſter des diplomatiſchen Korps eine neue Note geſandt. Die chineſiſche Re⸗ gierung hat darin die Feſtſetzung des Datums der Unterhandlungen über die Zwiſchenfälle von Schanghai verlangt. Die neue Note erklärt außerdem, daß die Verantwortlichkeit für die zukünftigen Ereigniſſe auf die Mächte fallen würde, ſofern ſie die chineſiſche Note nicht beantworten ſollten. Ddas neue fapaniſche Kabinett (Spezialkabeldienſt der United Preß) Tokio, 2. Aug. Miniſterpräſident Kato hat ſein neues Kabinett gebildet. Mit Ausnahme des Miniſteriums für Land⸗ wirtſchaft, das von Kataoka übernommen wurde, und des neuen Juſtizminiſters Yegi, haben die Miniſter des letzten Katokabinetts des Schloſſes vorgeſehen. Bryans Beiſetzung (Spezialkabeldienſt der United Preß) Wafhington, 2. Aug. Der Tag der Beiſetzung Bryans wurde als ein Nationalfeiertag begangen. Auf dem Kapitol wehten ſämt⸗ liche Flaggen auf Halbmaſt. Trotz des ſtrömenden Regens hatten ſich-Tauſende eingefunden, um dem Verſtorbenen das Geleite zum Nationalfriedhof zu geben. Der Sarg wurde von Senatoren ge⸗ tragen. In dem Trauerzuge befand ſich auch eine Abteilung des Artillerieregiments, deſſen Major Bryan im ſpaniſchen Kriege war. Dem Wunſche des Verſtorbenen gemäß waren die Trauer⸗ feierlichkeiten einfach und ſchlicht. Badiſche Politik In der Freitagsſitzung des Haushaltsausſchuſſes wurt die Ausſprache über das Neckarkanaliſieru ngsgeſetz feat⸗ geſetzt. Ein Vertreter des Zentrums ſtimmte der Vorlage aus prat⸗ kiſchen Gründen zu, ebenſo ein demokratiſcher Redner. Auch die Vertreter der übrigen Fraktionen ſtimmten der Vorlage zu, denn ge' rade die wirtſchaftlichen Gründe müßten jetzt den Ausſchlag geben, aber auch Gründe der Loyalität und Vertragstreue müßten maß⸗ gebend ſein, wenn Baden aus den weiteren Laſten nämlich dem Kanalbau über Heilbronn hinaus, herauskommen wollte. Ein Ne⸗ gierungsvertreter erinnert an die Gründe, die im Jahre 1921 für ſie damals maßgebend waren zur Einbringung der Neckarvorlage. Der tiefſte Grund für die Einbringung dieſer Vorlage war damals bet der ungeheuren Arbeitsloſigkeit Gelegenheit zu produktiver Arbeit zu ſchaffen. Die badiſche Regierung hätte alles getan um aus dem Ver⸗ trag herauszukommen, aber ſie habe in den Verhandlungen mit Reich nicht mehr erreichen können, als was jetzt durch die Vorlag ermöglicht ſei. Die Vorlage wurde darauf mit 14 gegen 4 Stimmen bei einer Enthaltung angenommen. 2 Dann wurde die Beratung über die Nachforderung für Doma⸗ nen und Forſten fortgeſetzt. Hierbei wurde beſonders die Not des Waldbeſitzes erörtert. Die Abſtimmung hierüber wird ausgeſetzt. Letzte Meldungen Amerikaniſcher Beſuch in heidelberg Kr. Heidelberg, 3. Aug.(Eig. Bericht.) Unter ſtrömendem Regen traf am Sonntag abend kurz nach 46 Uhr der Sonderzug au⸗ Baden⸗Baden, der die Newhorker Gäſte brachte, ein. Zum Empfang hatte ſich am Bahnſteig der Orcheſterverein Heidelberg, der⸗ als die Gäſte dem Zuge entſtiegen, die amerikaniſche Hymne ſpiel, eingefunden. Auf dem Bahnhofsplatz waren mehrere Hundert Sänge des Heidelberger Sängerverbandes mit ihren Vorſitzenden anweſen. und begrüßten die Gäſte mit dem deutſchen Sängergruß, worauf 5 Vorſitzende des.S.., Hörning, die Begrüßungsanſprache hie Philipp Lenges, der Vorſitzende des Beethovenchenn Newyork, ſprach dann ein paar Dankesworte mit anſchlleßendeg⸗ Sängergruß der Amerikaner. Nachdem noch alle das Deutſchlan lied geſungen hatten, wurden die Gäſte in ihre Hotels geleitet. Gegen halb 8 Uhr hatten ſich die amerikaniſchen Gäſte zu einen; gemeinſamen Abendeſſen, an dem ſich die Heidelberger Bürgermeiſte“ und verſchiedene Stadträte beteiligten, im Schloßreſtaurant eingeften den. Oberbürgermeiſter Dr. Walz begrüßte die Sänger im Namen der Stadt Heidelberg in einer längeren Anſprache, die Präſident Len ges dann erwiderte. Als die Gäſte nach dem Abendeſſen den echge, hof betraten, flammten die roten Flammen der Beleuchtung auf. 9 geiſtert ſangen dann alle das Heidelbera⸗ und das Deutſchlandlie Veim Großen Faß fand dann ein Kellerfeſt ſtatt. Zwiſchen de⸗ Weiſen des Orcheſtervereins ſangen verſchiedene Heidelberger gervereine, aber auch die Gäſte gaben zwei Chöre zum beſten m 5 zeigten dabei prächtiges Stimm⸗Material und ausgezeichnete Sch lung. Ihre Leiſtungen fanden ſtürmiſchen Beifall. Für den heuti. gen Montag iſt eine Auffahrt zur Molkekur und eine Veſichtene Nachmittags gegen 3 Uhr werden Gäſte ihre Weiterfahrt nach Darmſtadt antreten. Zur Kündigung des Lohnkarifs der Eiſenbahnarbeiter — Berlin, 2. Auguſt. Bei den geſtrigen Verhandlungen aihel der Verwaltung der deutſchen Reichsbahngeſellſchaft und den Arben nehmervertretern über die Kündigung des Lohntarifes kam 12 dahm überein, daß die Forderungen der Arbeitnehmer eine w. ahn Präziſierung erfordern, die Anfang nächſter Woche der Reich⸗ nd⸗ zugehen ſoll. Nach der dann erfogten Prüfung ſollen die Verha ungen etwa am 17. ds. Mts. wieder aufgenommen werden. Das italieniſche Amneſtiedekret de — Rom, 2. Auguſt. Das heute veröffentlichte Dekret mit gen großen Amneſtie des König serſtreckt ſich auf alle politiſchen Verg⸗ en mit Ausnahme des Mordes, auch wenn er ohne Vorbedacht begang wurde. Fahnenflucht und Auflehnung ſowie Spionage ſind jedo Kolo⸗ dieſer Amneſtie ausgeſchloſſen. Sie hat in ganz Italien, den t in nien und Beſitzungen, einſchließlich Fiume, Geltung und finde der Preſſe eine günſtige Aufnahme. Nie Flucht der Tänzerin Magda Jovauy Roman von Hermann Weick 27)(Nachdruck verboten.) Sie betraten das große Reſtaurant. Greeven ging durch die Reihen der dichtbeſetzten Tiſche. „Es wird nicht leicht ſein, einen freien Tiſch aufzutreiben, ſagte er zu Eckert. Vom Hintergrund des weiten Raumes kamen gedämpfte Walzer⸗ klänge. Leiſes Geſpräch ſummte ringsum. Klaus fühlte ſich plötzlich am Arm gefaßt. Greeven war herum⸗ ahren. „Bleiben Sie ſtehen! In jener Niſche ſitzt Muranil“ flüſterte er erregt. „Murani?“ „Jal Ich habe ihn ſogleich erkannt!“ Ein Kellner kam dienſteifrig herbei. „Wollen die Herren vielleicht dort drüben Platz nehmen? So⸗ eben wird ein Tiſch frei.“ „Danke. Wir haben ſchon Plätze,“ erwiderte Greeven kurz. „Was tun wir?“ fragte Eckert in fieberhafter Spannung. Der lange Gefuchte— er war gefundenl. „Bleiben Sie hier ſtehen!“ ſagte Greeven.„Ich werde zunächſt Murant anſprechen. Dann kommen Sie an den Tiſch. Falls Mu⸗ rani zu entwiſchen verſucht, verlegen Sie ihm den Weg.“ „Diesmal wird er mir nicht entgehen!“ erwiderte Klaus—5 ſter. Er griff in die Taſche ſeines Abendmantels und fühlte den Griff des Revolvers. Hinter einer Säule verborgen, ſah er, wie Greeven in die Niſche trat, in der Murani allein an einem Tiſche ſaß. Bei Greevens Anblick zuckte Murani zuſammen. Er hatte ſich aber ſofort wieder in der Gewalt. Er ſprang auf und ſtreckte mit einem freundlichen Wort Greeven die Hand entgegen. Seine Hand ſank aber, als Klaus Eckert plötzlich vor ihm ſtand. Für Sekunden blitzte Haß in Muranis Augen auf. Mit raſchem Blick ſah er umher, als ſuche er die Möglichkeit einer Flucht. Leichthin ſagte Greeven: „Das iſt eine freudige Ueberraſchung, daß wir Sie zufällig hier fen, Geſtatten Sie, daß wir an Ihrem Tiſche Platz ?“ „Ich freue mich, wenn Sie mir die Ehre geben!“ ſprach darauf Murani höflich; aber ſeine Stimme zitterte leicht. Sie ſetzten ſich. Eine beklemmende Stille folgte. „Wir haben es neulich ſehr bedauert, daß Sie die geplante gef nel Segelpartie nicht mitmachen konnten,“ begann endlich Greeven. Ein mißtrauiſcher Blick glomm in Muranis Augen auf. „Ich habe es ſelbſt am meiſten bedauert!“ „Sie mußten nach Paris reiſen?“ Klaus Eckert hatte dieſe Frage geſtellt. „Und waren zwei Tage darauf ſchon wieder Par zu ſehen?“ „Das iſt doch keine Hexerei. Ich war eben in Paris mit meinen Angelegenheiten raſch fertig.“ f Da hob Eckert jäh die Hand. „Laſſen Sie dieſe Lügen, Herr Muranil Sie ſind von Hamburg direkt nach Berlin gefahren! Und die Segelfahrt haben Sie uns nur vorgeſchlagen, um mich in Hamburg feſtzuhalten, und vor mir hier zu ſein!“ Murani fuhr auf. wieder anfangen, in mir dieſen Herrn Murano oder wie er ſonſt ſehen zu woile de ich, gelinde geſagt, geſchmacklos!“ Klaus lächelte geringſchätzig. „Sparen Sie ſich jede unnötige Empörung! In Hamburg iſt es Ihnen gelungen, mich zu täuſchen. Her.e. chen Cie 11 Murani wandte ſich Greeven zu. „Sie werden verſtehen, Greeven, daß ich mit dieſem Herrn nicht länger am Tiſch ſitzen kann!“ Er wollte dem Kellner winken. Aber mit raſchem Griff hatte Greeven die Hand Muranis erfaßt. Sein ſonſt ſo gutmütiges Geſicht trug nun einen Zug wütender Verbiſſenheit. „Ich kann Ihren Wunſch begreifen, Patras! Sie werden ſich aber mohl oder übel unſere Geſellſchaft noch eine Weile gefallen laſſen müſſen!“ 0 Die Gäſte in der Nähe waren aufmerkſam geworden. „Vermeiden Sie jedes unnötige Aufſehen!“ ſagte Eckert zu Mu⸗ rani.„Es liegt in Ihrem eigenſten Intereſſel“ Ein ſpöttiſches Lächeln kam in Muranis Geſicht. Was ollte mir geſchehen? Ich kann nur immer wieder ſagen, daß ich nicht derjenige bin, den Sie in mir zu ſehen glauben! 5 Eckert beugte ſich vor. Seine Bicke ſchienen ſich in die flackern⸗ den Augen Muranis feſtzukrallen. „Ich habe Sie nicht vergeſſen, Herr Murani, ſeit als Sie mich auf meiner Zeitung überfallen haben! Selbſt wenn mich aber Ihr Ausſehen irre machen würde— ich habe einen Beweis in Händen der nicht trügt!“ Mit geſpielter Leichtigkeit fragte Murani: „Da wäre ich neugierig zu erfahren, was das iſt! „Sie haben in Hamburg an Herrn Greeven einen Brief ge⸗ , r ſchrieben. Ich habe Ihre Schrift ſogleich wiedererkannt.“ „Meine Schrift?“ „Ich verſtehe nicht, was Sie wollen. Daß Sie aber nun ſchon Bri em Tag he ich beſitze nämlich einen Brief, der von derſelben Hane „Das wird ja immer romantiſcher!“ ſpottete Murani. Röte fuhr Eckert ins Geſicht, aber er bezwang ſich. und „Der Brief, den ich beſitze, iſt an Magda Jovany gerichtet ge⸗ meldet ihr den Tod eines Grafen. Und jenen Brief haben Sie ſchrieben, Herr Muranil“ „Sie haben dieſen Briefl“ entfuhr es Murani. Im ſelben Auh⸗ 55 blick wurde er ſich bewußt, daß er ſich verraten hatte. Er biß ſic die Lippen. 10 ſagte „Sie geben alſo zu, daß Sie von dem Briefe wiſſen! ſaſſo 11 5 i1erer„Sie haben ihn geſchrieben und ſind urani 1 14 80h gebe gar nichts zul Sch weißz nichts von einem derarlige le Unſicherheit ſpiegelte ſich in Muranis lauernden Augen. 1 „Wozu leugnen Sie?“ fuhr Klaus fort. Handl Ich trage jenen Brief bei mir. Sein Inhalt weiſt zwelſur⸗ frei + 5 Verbrechen hin, in das Sie verwickelt ſind, deſſggefes eber Sie vielleicht ſind. Ich könnte Sie auf Grund dieſes von der Polizei verhaften laſſenl“ Maßloſe Wildheit ſprang da in Muranis Augen auf. lang ſchien es, als wolle er ſich auf Eckert ſtürzen.“ griff nach der Waffe, die er in der Taſche trug. Murani hatte Eckerts Bewegu fehen. Lächeln irrte über ſein Geſicht. „Sie werden ſich nicht an die Polizei wenden!“ „Wer ſollte mich daran hindern?“ ny in „Sie ſelbſt! Sie wiſſen, daß mit' mir auch Fräulein Jova Ungelegenheiten käme!“ halte In graufamem Hohn warf er dieſes Wort hin. Aber er ſen. damit auch den letzten Verſuch, die b10— zu täuſchen, aufgegebe Als Murani hatte er ſich bekannt! der Die Spannung war aufs höchſte geſtiegen. Schwer anren Atem der beiden Männer, die ſich als Todfeinde gedenüberſahe⸗ kert wenn ich Sie dennoch zur Anzeige brächte?“ ſtieß Murani lächelte geheimnisvoll. „Es wäre nutzlos. Mein Brief an Fräulein Jovany Drohung. Der Graf, von dem darin die Rede iſt, lebt. „Das glaubt Ihnen niemandl“ nher, „Fahren Sie nach Wien; Sie können ſich ſelbſt davon Nonte zeugen. Es iſt ein Graf Brandenſtein, den Mada und ich in U 12 ar el ne Cgrlo kennen lernten.“ ortſetzung folgt.) N inel, „Sie ſind in weiſel⸗ 1 42 ecr. erD SSe ee 0 r——rece cr r r— —. „ K F5E 1 — Wontag, den 3. Auguſt 1925 neue Mannbeimer Zeitung(Abens · NRusgade] 3. Seite. Ar. 354 Städoͤtiſche Nachrichten Carl Reiß⸗platz ere Anzahl Mannheim⸗Ludwigshafener Architekten, die es ſich wart unt angelegen ſein laſſen, die Architekturaufgaben der Gegen⸗ kürzlich 1 00 einander zu erörtern, hatte, ſo wird uns geſchrieben, platze vo me eingehende Beſichtigung der Entwürfe zum Carl Reiß⸗ eine ommen. Bei dem anſchließenden Meinungsaustauſch bom Prei Auffaſſung zum Ausdruck, die ſo verſchieden von der weiterer et. ſanktionierten Löſung war, daß es im Intereſſe platz entf kreiſe liegen dürfte, ſie bekanntzugeben. Der Carl Reiß⸗ ein Paher en als Folge der Fortführung der Auguſta⸗Anlage in lage beſteh anders aufgeteiltes Baugelände. Von dieſer alten An⸗ barkeit 2750 bereits vorhandene Siele, die ihrer Größe und Koſt⸗ ant hatpegen erhalten bleiben ſollten. Das Städliſche Hochbau⸗ bewerb e einen Entwurf geſchaffen, auf Grund deſſen ein Wett⸗ Platzes ausgeſchrieben wurde, der die architektoniſche Löſung des der Plabar Aufgabe ſtellte, gleichzeitig aber auch die Umgeſtaltung banlage ſelbſt der Bearbeitung freigab. Alle ei 2 5 geſt ingelaufenen Entwürfe bis auf 3 haben an der Platz⸗ aat der des Hochbauamtes feſtgehalten und ſämtliche Preiſe ſind inachſ or Grunddispoſition ausgewählt worden. Betrachtet man Ras Rückſicht auf die hemmende Einwirkung der Siele den gebie! gie ihn der hochbauamtliche Entwurf in das neue Stadt⸗ lage inglidert, ſo fällt zunächſt ſeine Aſſymetrie zur Auguſta⸗ die Auans Auge. Iſt das zu rechtfertigen und was bedeutet das! der Oftſiaſte- Anlage iſt bis jetzt die größte und wichtigſte Straße Hauptaßtadt; als Forkſetzung der Planken führt ſie die natürliche dazwiſ chele in das neu ſich entwickelnde Stadtgebilde weiter. Der Auguft engelagerte Friedrichsplatz, aus dem ſtreng zentral die ſünmer Anlage entſpringt, gibt dieſer großen Achſe ihren fark bon emiſchen Charakter, pointiert und überwacht auf weite Sicht dieſer m mächtigen Bau des Waſſerturmes. Wird nun irgendwo kudehdroen Siraße ein Plaß eingegliedert deſſen Gewicht und ſommetriſcg ſeitwärts gelagerk iſt, ſo iſt die Störung des ſtark Hingut iſchen Charakters dieſer Anlage nur zu verſtehen durch das linie reten gewichtiger Jaktoren, die die Verſchiebung der er⸗ rechtfertigen können. Aung an könnte ſein, wenn an dieſer Stelle eine Richtungsände⸗ deltumt räte. wenn eine zweite große Achſe hier abzweigte, die wäre, einen Teil des Verkehrs nach einem anderen Stadt⸗ ebi t Sbeſſteberkelten Ohne dieſe iuner erwendicet, wee die Schw ng eines reinen Wohnplatzes vorſieht, iſt die räumliche dom opunktsberlegung ein bewußtes Abgehen eine Sentralen Charakter der Auguſta⸗Anlage, Achſe Schwächung des künſtleriſchen Ausdruckwertes dieſer großen bei alent Bilde der Stadt. Dieſer innere Zwieſpalt iſt denn auch ſuchte n preisgekrönten Entwürfen ungelöſt geblieben. Man ver⸗ man dertfach den gegebenen Platz architektoniſch auszugeſtalten; Pauböherſuchte ſeine unglücklichen Raumverhältniſſe durch große Ocher 55 und Monumenkalbauten zu überwinden und ſeine großen der 00 urch Einbauten zu ſchließen, man orientierte ihn bald nach ungelöſt, oder andern Seite; immer als Ganzes unbefriedigt und iſt, weil weil eben die Grunddispoſition unbeſtimmt und unklar weil 0 der Platz ohne innere Beziehung zur Auguſta⸗Anlage ſteht, zen Steatin reines Motiv, noch weniger begründet iſt in der gan⸗ raßenplanung dieſer Neuſtadt. end arum ſind jene Löſungen, die den Platz in erſter Linie beſden. atiſch nach der ſo wichtigen Auguſta⸗Anlage orientieren, die ceis„Die Türme“,„Achtecke“ und eventl, auch„Central“(8. die als deſſen Löſung jedoch mehr eine Straßenkreuzung darſtellt, iſt und ſolche in vorljegender Planung keine Berechtigung hat. Es ſericht erſtändlich, daß dieſe ſo wichtigen Ueberlegungen im Preis⸗ en. anſcheinend keine genügende Verückſichtigung gefunden it Es iſt notwendig, auch der verkehrstechniſchen denden der geplanten Platzanlage einige Ueberlegungen zuzu⸗ einem ſt Man will durch die Stadtbauverwaltung den Platz zu mößlich illen Wohnhofe machen, weiß man denn, ob es überhaupt dalken ſei wird, dieſe Beſtimmung auf die Dauer aufrecht zu er⸗ nach j Die Auguſta⸗Anlage wird einmal aller Wahrſcheinlichkeit nach 8 der Zukunft berufen ſein, den Verkehr in ſteigendem Maße Neckar ſten aufzunehmen, umſomehr, als die zwiſchen ihr und dem dem Ballegenden Straßenzüge infolge der Straßenführung nach berkehr umeiſterſchen Plane ſelbſt für den dürftigſten Durchgangs⸗ es wiedenn brauchhar ſind. Erſt jenſeits der Otko Veckſtraße wird das dder möglich ſein, ein großzügiges Straßenſyſtem zu 11— i ͤ en die V groß erbindu dem Rhein und vielleicht na ſeleen zehndofsanlagen die der Zukunft vorbehalten ſind, her⸗ ieſer ann. Einen Wohnplatz an dieſer größten Straße und an denkli entwicklungsfähigen Stelle anzulegen, ſcheint mehr wie be⸗ Lerkehr„Er wird aller Wahrſcheinlichteit nach dort einmal vom Hindern überflutet werden und kann ſich dann ſehr leicht als ein Nannheir, als eine jener verfehlten Anlagen erweiſen, an denen Deim ſchon überreich genug iſt. 1 0 i 115 iſt gut, daß dieſer Wettbewerb erneut auf die große Dring⸗ blanu einer möglichſt umfaſſend angelegten Stadterweiterungs⸗ ſteht. nng hinweiſt, in deren Mittelpunkt die Bahnhofsfrage wird. Erſt wenn dieſe einmal in großen Zügen feſtgeſtellt ſein dige zu rd es möglich ſein, die richtige Dispoſition der Straßen⸗ udwſ alchaffen. Eine großzügige Politik kann einmal Mannheim⸗ bafen zu einer der bedeutendſten Städte des Weſtens machen, ein kurzſichtiges Aneinanderfügen der Tagesbedürfniſſe in der bis⸗ herigen traditionellen Weiſe kann ihr aber dieſe Möglichkeit für immer verbauen. Die Lehre, die dieſe Konkurrenz wieder im nega⸗ tiven Sinne gibt, ſollte darum endlich nach der poſitiven Seite ausgewertet werden. R. W. * Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Norddeutſche Leichtathletikmeiſterſchaften. Gierke H. S. V. ſiegt in den 800 Meter⸗Läufen. Zeit 1,57,8.— Deutſche Faltboot⸗Meiſterſchaften. Amannshauſen⸗Salzburg paſſiert eine Stromſchnelle der Iſar.— Deutſche Radmeiſterſchaften in Breslau. Saldow, Sieger in der Stehermeiſterſchaft; Gottfried, Sieger in der Fliegermeiſterſchaft.— Die große Hitzwelle. Der hilfsbereite Gärt⸗ ner.— Deutſchamerikaniſche Sänger in Berlin. Der Vorſtand des Geſangvereins„Arion“ aus Brooklyn.— Die Preisgekrönten. Von der Bernhardinerſchau in Hamburg⸗Altona.— Bilder⸗Uebertragung Franz v. Mendelsſohn der Präſident des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages feierte am 29. Juli ſeinen 60. Geburtstag durch Radio. Der Erfinder Francis Jenki am Empfangsapparat. — Großer Preis von Italien für Motorradfahrer, Verona. Der Sieger Corſa in der letzten Runde.— Die neue Automobil⸗ Rennbahn in Baltimore. Do Paolo ſiegt im 250 Meilenrennen.— Poloſpiel Amerika gegen England. Amerika ſiegt mit:4.— Eigenartiges Eiſenbahnunglück bei St. Paul, Amerika. Entglei⸗ ſung eines Zuges ohne Verluſte an Menſchenleben.— Kapitän zur See Prentzel. Der neue Befehlshaber unſerer Oſtſeeſtreitkräfte. *Die neuen Fernſprechverbindungen Mannheim⸗Rofterdam und Mannheim⸗Aſchaffenburg ſind vor einigen Tagen in Betrieh ge⸗ nommen worden. * Die Beamten der Nahrungsmiktelpolizei haben im Monat Juli 152 hieſige Milchhändler kontrolliert, 141 Proben erhoben, aber keine Beanſtandungen gefunden. Dagegen mußten 5 auswärts wohnende Milchlieferanten und 2 Landwirte eines Norortes ange⸗ zeigt werden, weil ſie gewäſſerte und abgerahmte Milch lieferten bezw. verkauften. Kontrollen führten zu keinen Beanſtandungen. Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Samstag vor⸗ mittag ein 64 Jahre alter Schloſſer, der in ſeiner Wohnung, Lenau⸗ ſtraße 10, im Bett liegend, tot aufgefunden wurde. Der Verlebte hatte ſich infolge Lebensüberdruß durch einen Schuß in die Schläfe getötet. * Anfälle. In der vergangenen Nacht mußte das Sanitäts⸗ auto einen 58 Jahre alten Hilfsarbeiter in der Waldhofſtraße ab⸗ holen und in das allgemeine Krankenhaus verbringen. Der Mann hatte eine ſchwere Kopfverletzung und ſaß auf dem Geh⸗ weg. Angaben über den ihm zugeſtoßenen Unfall konnte er keine machen. Umherſtehende Perſonen gaben an, daß der Verletzte von einem Auto überfahren worden ſei. Von dem Kraftwagen hat man eine nur kurze Beſchreibung. Es ſoll ein Mathiswagen mit dunklem Verdeck ſein. Perſonen, die über den Vorfall Angaben machen können, werden gebeten, ihre Wahrnehmungen der Polizei mitzuteilen. f der Straße am weißen Sand ein Perſonenwagen infolge Trunken⸗ heit des Führers die 2 Meter hohe Böſchung hinab. Zum guten Glück blieb der Wagen mit dem hintern Teil an dem obern Rand der Böſchung hängen, ſo daß er zum Stehen kam. Die Fe kamen mit dem Schrecken davon. Die herbeigerufene Berufsfeuer⸗ Die bei Bäckern und Metzgern vorgenommenen — In der Nacht von vorgeſtern auf heute fuhr auf wehr zog den Wagen wieder auf die Fahrbahn. Maßnahmen gegen den Führer werden eingeleitet. * Radlerunfälle. Samstag abend wurde ein verheirateter 53 Jahre alter Maurer, als er mit ſeinem Fahrrad aus der Bachſtraße in die Seckenheimerſtraße einbog und dabei die linke, anſtatt die rechte Straßenſeite benutzte, von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen, ſodaß er ſich eine Rißwunde über dem linken Auge zuzog und ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußte. Das Fahrrad wurde nicht beſchädigt. Beim Ueberholen eines Bierfuhrwerks am Aufgang zur Friedrichsbrücke(Stadtſeite) geriet am Samstag vormittag ein 24 Jahre alter Bankbeamter mit ainem Fahrrad in das Straßenbahngeleis, ſtürzte und fiel auf die Stränge des Sattelpferdes. Die Pferde ſcheuten und gingen durch. Der Radfahrer wurde von dem Fuhrmann und ſeinem Begleiter hoch⸗ gezogen und ſo vor großem Unglück bewahrt. Der Polizeipoſten konnte durch mutiges Eingreifen die Pferde auf der Mitte der Brücke zum Halten bringen. „FJeſtgenommen wurden 24 Perſonen wegen verſchledener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Landwirt, der wegen Betrugs geſucht wird. Wegen Ruheſtörung wurden in der Nacht von Sonntag auf Montag 13 Perſonen zur Anzeige gebracht. „Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 30. Juli wurden aus Jeinem Wirtſchaftslokal im Luiſenpark 31 Schachteln Zigaretten, Marke Gipſy, Tufume und Manoli, etwa 25—7 Pfund Wurſt, 100 Schokolade⸗Deſſertſtangen, 50 kleine Tafeln Milchſchoko⸗ lade, 2 rotweißkarierte Servietten und etwa 3 Mark Kleingeld ent⸗ 8 Lilm⸗Kundſchau „Schauburg.„Dr. Mabuſe, der Spieler“ ſchlägt wie⸗ der durch die ſuggeſtive Kraft dieſer erſtaunlichen Nen e Zuſchauer in Bann. Man ſollte ſh daran gewöhnen, dieſen Film abgelöſt von dem gleichnamigen Roman zu betrachten; ſeine bild⸗ hafte Wirkung iſt ganz anders. Das Zeitgemälde, das er entrollen will, beſitzt eine ſo ſtarke Eigenprägung, erhöht durch die außer⸗ ordentlichen ſchauſpieleriſchen Leiſtungen, die ſich hier— in jeder Einzelheit gleich ſinngemäß und nicht zu überbieten— zuſammen⸗ finden, daß er als ein Werk für ſich daſteht, mit allen Anſprüchen ei⸗ ner techniſchen und küſtleriſchen Meiſterleiſtung. Beſonders der zur Zeit laufende erſte Teil enthält dieſe unſtreitigen Vorzüge, die ſich überall offenbaren, nicht zuletzt in der feinen Art des Gegenſpiels, vertreten durch den Staatsanwalt von Wenk, das allein ſchon alle die entwaffnen ſollte, die an dem Außerordentlichen dieſer Film⸗ leiſtung noch zweifeln. —s. Palaſttheaker. Dem Drama„Die Liebesbriefe einer Verlaſſenen“ liegt ein Motiv zugrunde, das ſich im Leben bauſendfach wiederholt. Um einer reichen Braut willen verläßt der junge van Straaten ſeine Geliebte. Er ſelbſt, ſeine Mutter und ſein Bruder ſind beſtrebt, um jeden Preis die Briefe wiederzuer⸗ langen, die die Verlaſſene beſitzt. Der Bruder des Mädchens wird beſtochen und ſagt ſeine Hilfe zu. Gleichzeitig bemüht ſich der Schreiber perſönlich. Da wird das arme Mädchen ermordet aufge⸗ funden. Der Verdacht lenkt ſich auf drei Perſonen: auf den Schrei⸗ ber, ſeinen Bruder und auf den Bruder der Erſchlagenen. Lügen verwirren die Fäden, doch gelingt es nach ſchwierigen Bemühungen, den Bruder des Opfers zum Geſtändnis zu bringen. Er hat die eigene Schweſter, als ſie die Herausgabe der Briefe verweigert, im Streit erſchlagen. Alle Verknüpfungen ſind gelöſt. Der Mörder wird beſtraft und in die Familie von Straaten kehrt die Ruhe 5 rück. So alltäglich die Handlung iſt, hat ſie doch Momente äußerſter Spannung, die ſich durch den gerechten Ausgang in Befriedigung löſt.„Reveille“, die hier. ſchon vorgeführte Soldatentragödie wird auf Verlangen wiederholt. N W. Die Kammerlichtſpiele bringt dieſe Woche zwei wundervolle Sechsakter. Als Erſtes einen Zirkus⸗Senſationsfilm„Zwiſchen Flammen und Beſtien“ mit Ellen Kurti und Rio Nobeli in den Hauptrollen. Willem Poe, ſeine Tochter Marion und Henry Talbot ſind bei dem Zirkus Garatti zu einem Luftakt engagiert. Poe kann wegen Herzſchwäche nicht mehr auftreten. Der Tierbändiger Barbaruſſe bietet ſich deshalb als Erſatz an. Poe willigt erſt nicht ein, da Barbaruſſe ein Nebnebuhler von Talbot iſt. So beginnt ein langer Kampf zwiſchen Barbaruſſe und Talbot, woraus nach vielen erfolgloſen Anſchlägen Talbot als Sieger hervorgeht. Der zweite Film, ein ſenſationelles Sportdrama betitelt ſich„Das Ken⸗ tucky Derby“. Oberſt Roue Woobrich, der Beſitzer von„Zwie⸗ licht“ ſchließt mit Gordon, dem Beſitzer von„Herzog Karl' eine Wette von 1000 Dollar ab, die bei dem nächſten Derby ausgetragen werden ſoll, daß ſein Pferd beſſer ſei wie das Gordons. Bei Gor⸗ don befinden ſich die Verwandten Ralph und Helene Gordon zu Beſuch, die den einzigen Sohn Gordons, Donald, umgarnen wollen, daß er Helene heiraten ſoll. Dieſer liebt aber Alice Rances, die im Hauſe aufgewachſen iſt. Als er ſeine Verlobung bekannt gibt, wird er vom Vater aus dem Hauſe gewieſen. Ralph hatte inzwiſchen Gordon beſtohlen und das Geld mit Donald an ſeinen Komplicen in Newyork Bob Thuiſton geſandt. Dieſer bemächtigt ſich Donalds und ſchleppt ihn auf einen Chinadampfer. Nach zwei Jahren kehrt er zurück und erpreßt aus Thuiſton ein Geſtändnis, das er ſeinem Vater bringt. Inzwiſchen iſt der große Derbytag herangekommen. Donald verhilft ſeinem Vater zum Siege, indem er den Reiter wechſelt, da der dazu beſtimmte Jockey von der Gegenpartei gekauft iſt. Und ſo kehrte Glück und Frieden in das Haus Gordon ein. Erlebniſſe und Strapazen in der ſpaniſchen Fremdenlegion daß am Januar 1924 verbreitete ſich in Hamburg das Gerücht, Shaule dem ſpaniſchen Konſulat junge Leute für Eiſenbahnbau in auch mi ngeworben werden. Arbeitsloſigkeit und Hunger trieben ſchrieb 5 dazu, Deutſchlands Grenzen zu verlaſſen und ich unter⸗ lautende„Januar den in deutſcher 1 0 abgefaßten, günſtig Anwerhun Arbeitsvertrag. Nachdem ich die Paßbehörde auf meine beſchleuniaß aufmerkſam gemacht hatte, wurde mir ein Auslandspaß Konſul gt ausgeſtellt. Biſum und Fahrſchein beſegen der ſpaniſche deut chen d nun verließ ich mit noch 24 jungen Leuten auf dem Währ ampfer„Cap Norte“ Hamburg und Deutſchland. zukünfti end der Seefahrt konnte ich nichts Näheres über unſere im Hafen Arbeit erfahren. Schon am 14. Januar verließen wir muſiktapene n Bilbao das Schiff. Noch einmal ſetzte die Schiffs⸗ denn“ Aelle ein und ſpielte das ſchöne Abſchiedslied:„Muß 1 tenntnis alte Schauer überliefen mich, war ich doch ohne Sprach⸗ eine Miiittollſtändig mittellos im Ausland. An Land em 5 55 bchein und Wewachung und führte uns in die Kaſerne. Mit Fahr⸗ en Zug. ehrgeld beſtiegen wir noch am ſelben Tage Spanſen unlleber Madrid nach Cordoba fuhren wir auer, durch iras h nd erreichten nach drei vollen Tagen die Hafenſtadt Alge⸗ am, da Gibraltar. 1 155 machte uns die Bevölkerung aufmerk⸗ 9 die 975 nicht für Arbeitszwecke in Spanien blieben, ſondern arau denlegion nach Marokko gebracht würden. ware ſbe uerten wir am 46 Januar den Weitertransport, ſchar ld machtlos, als eine ſtarke Militärbewachung mit aldlrſheenen Geme ren unter beueeer Androhun und Sch en uns an Bord eines ſpaniſchen Frachtſchiffes brachte. tommen üguch dreiſtündiger Seeſahrt in Ceuta, in Afrita ange. die—.— man uns in das Quartier der 2 Nun wur Uniform daare kurz geſchnitten, ärztlich unterſucht, in die Legions⸗ Schwerde heſtect und ſofort unſerer Zivikkeider beraubt. Wie weir phodo, recher man uns F drücke ab, auch wurden den eigen liarhiert. Als auch dies hen war, legte man uns dr undauen Leeren eirde der ſu errder Epece obgeſeß zwungen auf vier Jahre lautete, vor, zu deſſen Unterſchrift wir ge. gur halbe grden. Wer nicht unterſchrieh, wurde eingeſperrt erhielt bis er ſei oſt und wurde mit ſchweren Schlägen mürbe gemacht. Noch„Todesurteil“ Anergelehnes Hutte, Augen Weg nz brache man ung auf ben 12 Kilometer 7 g nach Dar-⸗Rifften. Hier beſanden ſich ſchon eiwa 150 eut der heſ 1 dieſelbe Weiſe in Hamburg angeworben waren. das Legiongausbildungslager und iſt mit einer hohen i wie Raub, Mord u Mauer umgeben. Vollſtändig diſcen von der Außenwelt, liegt es am Strande des Mittelländiſchen Meeres. Nun begann die militäriſche Ausbildung, die wir ſehr ſchnell begriffen. Wir be⸗ hielten auch bald die ſpaniſchen Kommandos, denn deutſch wurde mit uns überhaupt nicht geſprochen. Nach ſechswöchentlicher Ausbildung wurde ich mit noch 220 Legionären in Ceuta eingeſchifft und nach 16 Stunden Seefahrt landeten wir in Melilla. Mit Gewehr und Munition bewaffnet, wurden wir auf Laſtautos in das innere Aufſtandsgebiet Marokko befördert. Wir fuhren über hohe kahle Berge, durch große ausge⸗ trocknete Flußbeete und öfters kamen wir durch Gegenden, die Zeug⸗ nis ablegten, daß da ſchon harte Kämpfe ſtattgefunden hatten. Spät abends kamen wir im Legions⸗Feldlager Ben⸗Tieb an und wur⸗ den in Zelten untergebracht. Kein Offizier kümmerte ſich um Ord⸗ nung und Reinlichkeit und bald waren wir verdreckt und verlauſt. Nun erſt lernte ich kennen, daß ich in einer Verbrecherarmee Soldat war, denn Spanier, die in ihrer Heimat wegen Verbrechen, Totſchlag, zu 10 und 20 Jahren ſchweren Kerkers verurteilt werden, werden gleich vom Gericht adigt zu 4 und 5 Jahren Dienſtzeit in der Legion. Dieſe Leute haben uns das Leben erſchwert, uns ſchikaniert, beſtohlen und obendrein be⸗ ſchimpft. Jede Beſchwerde bei den Offizieren war zwecklos, denn nur ihre eigenen Landsleute bekamen Recht. Am 6. März erhielt ich meine Feuertaufe. Nach kurzer Artil⸗ leriedeckung wurde die Legion in Stellung geſchickt und ſchon an die⸗ ſem Taqe waren viele Deutſche. die erſt vor ſechs Wochen das Eltern⸗ haus verlaſſen hatten um ſich in Spanien eine feſte Poſition zu arün⸗ den, nicht um für„Spaniens Ehre“ zu kämpfen, gefallen. Nun verlief faſt ein Tag wie der andere: Schwere Kämpfe— Rieſen⸗ verluſte! Der Araber, ein kerniger baumhoher Naturmenſch, verteidiat mit Todesverachtung ſeine Heimat. und ſo erbielt die dreckige und diſaiplinloſe Verbrecherlegion eine Niederlage nach der den]andern. Am 8. Mal. nachdem ſchon aroße Verluſte zu verzeichnen waren und der Araber nicht aus ſeiner Stellung weichen wollte, wurde ein Befehl erlaſſen mit folgendem Wortlaut:„Jeder Legionär. der ei⸗ nen Araberkopf brinat erhält 50 Peſeten Prämie.“ Dann begann das arauſame Spiel, die Spanjer hackten nicht nur vom Feinde. ſon⸗ dern auch von eigenen. ſchwerverwundeten und toten. auf unſerer Seite kämfenden Arabern mit dem Seitengewehr die Köpfe ab und brachten ſie den ſpaniſchen Offizieren. Abgehackte Köpfe wurden auf die Bajonette geſpießt, höhere Offiziere haben derartige Gruppen photographiert. So hauſt das„ziviliſierte“ Spanien und nennt es die„Kultivierung“ in Marokko. Seit jenen Tagen wurde es für uns unerträalich, hunderte Hilfe⸗ rufe aingen an deutſche Behörden, ſchilderten unſere Anwerbung. Erlebniſſe und Strapazen und forderten unſere Befreiung. Aber bald mußten wir einſehen. daß uns niemand belfen konnte. Nun wurde vereinbart, dem unfreiwillig eingegangenen Vertrag zu bre⸗ chen und die Flucht zu erareifen. Noch ehe es aber dazu kam, hatte man Verdacht geſchöpft, ließ daher alle Deutſche entwaffnen und nahm gleichzeitig 38 unſerer Kameraden feſt. beſchuldigt wurden. Am 23. Juni brachte man die Feſtgenommenen auf einem Vaſt⸗ auto nach Melilla, wo ſie ſich vor dem e zu ver⸗ antworten hatten. Kurz vor deren Abfahrt bat noch einer der Häftlinge, ſeine umherſtehenden Kameraden um ſeine Wäſchetaſche. Drei ſeiner beſten Freunde kehren auch bald mit der Taſche zurück. Der Wachhabende kontrolliert und findet außer Wäſche drei Hand⸗ granaten. Auf Befragen meldet der Inhaber ſogleich daß er wegen Platzmangels am Koppelzeug die empfangenen Handgranaten in der Wäſchetaſche aufbewahrt habe. Der Offizier ſchenkt ihm aber keinen Glauben, ſondern vermutet, daß ein Attentat geplant war, läßt daher die drei Ahnungsloſen feſſeln, aus dem Lager bringen und ohne Gnade erſchießen. Die Leichen wurden zu Schau und Schrecken der Deutſchen ins Lager eeee Außer 5 und 6 Brandſchußwunden waren den Wehrloſen mit den Gewehrkolben die Schädeldecken eingeſchlagen. So wurden am 23. Juni drei Jünglinge im Alter von 17, 19 und 23 Jahren, namens Hildke, Poll⸗ mann und Vornemann beſtialiſch ermordet. Auch für ums wurde die Behandlung ſchlechter, die Strapazen drückender, aber dennoch wurden die Zähne zuſammengebiſſen, hofften wit immer noch auf den Tag der Freiheit. 9 5 die als Rädelsführer Ende des Monats Auguſt 1924 waren in Maro Eingeborenen aufſtändiſch geworden, daher wurde die degen 1 Marſch geſetzt, in Melilla eingeſchifft und ſchon am 2. September ver⸗ teidigten wir unter ſchweren Verluſten die hartbedrä Tetuan. Bandera am SN 1 885 Kampfzone Lara ſechs Tage langem Marſch ſäuber⸗ ten wir die Straße ⸗Tanger. hartnäckigem Gefecht wir 1— 5 von den 5 rn umzingelt und ein⸗ gef en, gelregen eine Steinmaue den Verteidigungskampf, aufnehmen. ee Jetzt begann für uns ein Hunde⸗ und Hungerleben. 75 Gramm Brot und 1 Doſe Helhordinen waren unſere Nahrung je Kopf 2 25 ö Nur ſtehendes ſalziges war erreichbar und es war breng verboten, dies zu genießen. Aber der Durſt war ſo gewaltig, daß keiner widerſtehen konnte und nun brachen die ſchwerſten Krank⸗ 12 8 und Verwun⸗ en konnte keine ärztli ilfe zuteil wer unſere Kameraden beerdigt. —— 4. Seife. Nr. 354 1 74 Mmoniag, den 3. Auguſt 1925— Aene Maundelmer Seinge Weeeee Jernſonderzug nach Hamburg und Bremen. Infolge ſtarker Nachfrage wird der Sonderzug am 4. Auguſt nach Hamburg und Bremen nördlich Frankfurt doppelt geführt und zwar ſe ein Sonderzug für Reiſende aus Baden und ein ſolcher für Reiſende aus Frankfurt. Fahrkarten ſind infolgedeſſen bis zur vorgeſehenen Höchſtzahl noch bei den Bahnhöfen erhältlich. Jalſche Kennzeichen an Kraftfahrzeugen. Zur Bekämpfung der in letzter Zeit ſich mehrenden Verwendung falſcher Kennzeichen an Kraftwagen werden beim Landespolizeiamt in Karlsruhe die betr. Nummern regiſtriert, damit im Falle ſpäterer Ermittlung des fraglichen Kraftfahrers ſämtliche Straſtaten, die unter dem falſchen Kennzeichen verübt wurden, ihre Erledigung finden können. Die Bezirksämter werden dem Landespolizeiamt entſprechende Nach⸗ richten zukommen laſſen. Es wird alſo dringend vor der Verwen⸗ dung falſcher Kennzeichen an Kraftfahrzeugen gewarnt. Die Kriegsopfer in Baden. Der neueſte Jahrgang des ſtatiſti⸗ ſchen Jahrbuchs für das Land Baden enthält u. a. eine Ueberſicht über die im Weltkriege gefallenen badiſchen Landeskinder. Danach beträgt ihre Geſamtzahl 72 613, wovon 20 374 oder 28 Prozent auf die größeren Städte und 52 239 oder 72 Prozent auf die übrigen Gemeinden entfallen. Von den einzelnen Städten zählen Mann⸗ heim 6232 Kriegsopfer, Karlsruhe 3374, Freiburg 2811. Pforz⸗ heim 2330 uſw. kommunale Chronſe Zuſammenkunft weſtdeutſcher Stadtverwallungen Im Düſſeldorfer Rathauſe fand eine Beſprechuna der Verwaltungen von Dortmund. Eſſen. Duisburg, Düſſeldorf und Bar⸗ men ſtatt. zu der Oberbürgermeiſter Dr. Lehr die benachbarten Oberbürgermeiſter eingeladen hatte. Es wurden die gefahrdrohende Verſchlechterung der Wirtſchaftslage und die von den Verwaltungen des Ruhrgebietes zu treffenden Maßregeln beſprochen. Die Undurch⸗ ſichtigkeit der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ebenſo wie die Notwen⸗ digkeit, die ſteuerlichen und finanziellen Verhältniſſe der Verwaltun⸗ nen klar zu überſeben, machen beſondere Maßnahmen erforderlich. Solange nicht eine Entſpannung in der wirtſchaftlichen Lage einge⸗ treten iſt, empfiehlt es ſich, ſtarke Ginſchränkungen in der Durchführung neuer Aufaaben und in der Ausführung bereits begonnener Pläne vorzunehmen. ſoweit es ſich mit den Le⸗ bensnotwendigkeiten der einzelnen Städte vereinbaren läßt. Ferner muß zum Zwecke der Ueberſichtlichkeit der Finanzen bei Vergebung von Aufträgen aller Art grundſätzlich nur zu Feſtpreiſen abge⸗ ſchloſſen werden. Die Städte werden nach dieſen Richtlinien ver⸗ fahren, ſie werden ſich gleichzeitia dafür einſetzen, daß dieſe Maß⸗ nahmen von einem möalichſt aroßen Kreis preußiſcher und deutſcher Städte anerkannt und durchgeführt werden. Bei der außerordent⸗ lichen Bedeutuna dieſer Zuſammenkunft für Wirkſchaft und Verwal⸗ tung ſteht zu hoffen. daß die Abmachungen dieſer weſtdeutſchen Großſtädte ſowohl innerhalb des Preußiſchen und Deutſchen Städte⸗ tages wie namentlich unter den weſtlichen Schweſterſtädten volle Be⸗ achtung finden. AA Lamperkheim, 29. Juli. In der füngſten Gemeinderats⸗ litzung wurde weiter beſchloſſen: Gegen den früheren Beſchluß des Gemeinderats auf Zulaſſung der Frau Dr. med. Krämer als Armen⸗ und Gemeindeärztin neben den vier Aerzten hat der ärzt⸗ liche Kreisverein Bensheim⸗Heppenheim Proteſt erhoben. Obwohl mehrere Stimmen für Frau Dr. Krämer eintreten, kommt keine Einigung zuſtande, ſodaß die Bürgermeiſterei weitere Verhandlungen mit den Aerzten führen ſoll.— Von dem aufgelöſten Kommunalver⸗ band Bensheim werden durch das Kreisamt aus den Jahren 1921/23 für Lebenmittel⸗Lieferungen noch 24 000.M. gefordert. Wegen Differenzen und Anſtänden aus gegenſeitigen Abrechnungen zwiſchen Gemeinde und Kreis iſt der Rückſtand entſtanden. Jetzt nach 2% Jahren wird das Geld erneut verlangt. Nach lebhafter Debatte für und gegen Bezahlung wurde aus jeder Fraktion ein Mitglied zur Kommiſſionsbildung gewählt zwecks Prüfung der ganzen Angelegen⸗ heit unter Zuziehung aller Beamten, die früher in der Angelegen⸗ heit mitwirkten.— Zum Feldſchutz wird ein Hilfsſchütze weiter ein⸗ geſtellt.— Auf polizeiliche Anordnung wird zur Regelung des über⸗ handnehmenden Straßenhandels der Platz vor dem neuen Schulhaus generell genehmigt.— Die Gemeindefuhren wurden im März unter ſchwerſter Konkurrenz um 3 M. für den Einſpänner, um.40 M. für den Zweiſpänner verſteigert. Jetzt bittet der Stei⸗ gerer um Erhöhung dieſer Sätze, was abgelehnt wird. Dagegen ſoll nach halbjähriger Leiſtung neue Vergebung erfolgen.— Die Sozialdemokratiſche Partei beantragt Errichtung einer Herberge, wozu die Bürgermeiſterei mit der Polizeibehörde verhandeln ſoll.— Ebenſo ergeht Antrag zum Aus bau der Leichenhalle an die Baukommiſſion.— Der letzte Straßenausbau war auf 74 000 Mark veranſchlagt, während die jetzt vorliegende Abrechnung nur 67000 M. ergibt.— Zur Errichtung einer Walderholungs⸗ ſtätte ſollen Miniſterium und Kreisamt um Zuſchüſſe erſucht wer⸗ den.— Der Staat beabſichtigt hier die Erſtellung von Woh⸗ nungen für die Polizeibeamten, wenn die Gemeinde den Platz ſtellt. Der Bürgermeiſter ſoll Verhandlungen mit den ſtaat⸗ lichen Behörden deshalb aufnehmen. Am 26. September verſuchte die ſpaniſche Führung einen Ge⸗ genſtoß. Er mißlang; viele Geſchütze und Maſchinengewehre, ſowie 400 Mann, darunter ſehr viele Deutſche fielen in die Hände der Araber, die erſt aufs gräßlichſte gequält, dann ums Leben gebracht wurden. An dieſem Tage nn im Lager die Selbſtmord⸗ epidemie, vom Legionär, Soldat 2. Klaſſe, bis zum höchſten Offi⸗ zier. Verzweiflung und Strapazen, Hunger und Durſt waren die Beweggründe. Jeder ſah Geſpenſter und fühlte ſich ſchon in den Händen der blutgierigen Araber. Dieſer Verzweiflungskampf dauerte 28 Tage, bis endlich große Truppenmaſſen zuſammengezogen wurden und durchbrachen bis an unſer Lager. 24 Stunden ſpäter begann der Rückzug. Unter Zurücklaſſung von unzähligem Kriegsmaterial mußten wir das Lager fluchtartig verlaſſen. amme brechende blieben unterwegs liegen und waren dann den Quälereien der Araber preisgegeben. Schlimmer kann der franzöſiſche Rückzug 1812 bei Schnee und Eis nicht gewefen ſein, wie unſer 1110 W Sonnenglut und Waſſernot am 20. Oktober 1924 in Marokko. Aber nicht lange freuten wir uns der Befreiung, denn ſchon wenige Tage ſpäter waren wir in ähnlichem Falle. Nachdem immer nur ſchwere Verluſte, aber keine Erfolge zu verzeichnen waren, mußte ſchließlich der General Primo de Rivera einſehen, daß ſeine„Kerntruppen“, ausgerüſtet, mit den modernſten Kriegswaffen dem Araber, der nur mit Meſſer und Gewehr ſeine Heimat verteidigt, nicht gewachſen waren und ordnete daher im November die Räumung Marokkos bis auf die Meeresengen an. Nun wurde mit der Einziehung der Blockhäuſer begonnen, deren Beſatzung wir meiſt verhungert, verbrannt, oder mit abgeſchnittenen Köpfen vorfanden. Die modernſten Militärläger haben wir panikartig verlaſſen. Nach Weihnachten brach auch ich an Entkräftung zuſammen. Ich 17 ſchließlich am 2. Januar 1925 auf einem Maultier in das Hoſpital in Larache eingeliefert werden. 5 werden, mußte ich mich, vollſtändig verlauſt und verdreckt, in das weiß überzogene Bett legen. Bei hohem Fieber und ſchweren Träu⸗ men ſah ich immer wieder die Strafkompagnie vor Augen, deren Mitglied auch ich 15 Tage geweſen bin. Bei nur kleinen Vergehen werden harte Strafen verhängt und ich will einzelne Beiſpiele an⸗ führen. Wer zu ſpät zum Dienſt erſcheint, ſich ein Wachvergehen zuſchulden kommen läßt, betrunken iſt uſw., wird bis zu zwei Mo⸗ naten, Deſerteure im günſtigſten Falle bis zu 6 Monaten Straf⸗ kompagnie beſtraft. Meiſt aber werden Deſerteure ohne Verhör erſchoſſen. Den Strafgefangenen werden Sandſäcke, etwa 80 Pfund ſchwer, mit Draht auf den Rücken gebunden und müſſen damit täglich 16 Stunden im Steinbruch arbeiten, Sandkarven und Stra⸗ 1 ote und Verwundete, Kranke und Zuſammen⸗ Ohne gebadet zu Aus dem Lande *Oberöwisheim bei Bruchſal, 31. Juli. Geſtern nachmittag brach in der Scheune der Wi. iſchaft zum Schwanen,(Gaſtwirt Kaiſer) Feuer aus, das ſich innerhalb kurzer Zeit auf die Gaſt⸗ wirtſchaft ſelbſt, auf das Anweſen des Bäckers Holzmüller und auf das Gaſthaus zum Lamm ausdehnte. Das Feuer verbreitete ſich ſo ſchnell, daß es nicht gelang, das Inventar zu retten, doch konnte der Viehbeſtand noch in Sicherheit gebracht werden. Da ſehr viel Frucht mitverbrannt iſt, ſo iſt der Schaden ſehr erheblich. Außer den Genannten ſind auch noch andere Landwirte von Oberöwisheim geſchädigt, die ihre Erntevorräte in der Scheune des Gaſthauſes zum Schwanen untergebracht hatten. Während die Wirtſchaft zum Schwanen ſamt der Scheune und das Anweſen des Bäckers Holzmüller vollſtändig niedergebrannt ſind, iſt die Wirtſchaft zum Lamm nur zum Teil abgebrannt. Der Gebäudeſchaden iſt aber hier ſo groß, daß das Haus wohl abgeriſſen werden muß. „Obrigheim(Amt Mosbach), 1. Aug. Auf dem benachbarten Gutshof des Kirſtätter Hofes geriet ein 23jähriger Dienſtknecht in die Trommel eines Dreſchwagens, ſodaß ihm ein Bein abge⸗ riſſen wurde. Der Gutspächter Brenner, der zufällig auf dem Dreſchwagen war, konnte den unglücklichen jungen Mann aus der Trommel herausreißen, ſonſt wäre er vollſtändig zermalmt worden. Im Auto wurde der Schwerverletzte ins ſtädtiſche Krankenhaus nach Mosbach eingeliefert. ftarlsruhe, 1. Aug. Ein vier Jahre alter taubſtummer Knabe lief in ein mit zweipferden beſpanntes Bierfuhrwerk und wurde überfahren. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzun⸗ gen, daß es alsbald ſtarb.— Imfolge ſchwerer Krankheit hat ſich eine 70jährige Witwe vergiftet.— Ein 19jähriges Dienſt⸗ mädchen wurde geſtern abend in bewußtloſem Zuſtand aufgefunden. Es wurde feſtgeſtellt, daß das Mädchen Gift genommen hatte, und in Lebensgefahr ſchwebt. A Baden-Baden, 2. Aug. Unter Führung des Reiſebüros der Hamburg⸗Amerika⸗Linie trafen heute vormittag in Stärke von etwa 160 Perſonen die Mitglieder des Newyorker Beethoven⸗ Männerchors hiher ein. Der Verein, der zu den führenden amerikaniſchen geſanglichen Vereinigungen zählt, befindet ſich auf einer Deutſchlandfahrt und weilte bereits in Hamburg. Berlin, Leip⸗ zig. Eiſenach. Nürnbera. München und Stuttgart. Nach ſeiner An⸗ kunft hierſelbſt begab er ſich nach dem Kurhaus, woſelbſt die Sänger die Säle beſichtigten und ſpäter das gemeinſame Mittageſſen im Kur⸗ haus⸗Reſtaurant einnahmen. Leider verhinderte das ungünſtige Wet⸗ ter die geplanten Spazieraänge durch die Kuranlagen. Um 4 Uhr nachmittaas verließen die amerikaniſchen Gäſte unſere Stadt und be⸗ gaben ſich im Sonderzug nach Heidelberg. Ekkllingen, 1. Aug. Geſtern morgen wurden auf der Station Holzhof Ausbeſſerungsarbeiten an der Oberleitung des elektriſchen Stromes vorgenommen, wobei dieſer vorſchriftsmäßig ausgeſchal⸗ tet worden war. Trotzdem erhielt dabei der Arbeiter Becher aus Reichenbach plötzlich einen Schlag, der ihn ſo ſchwer verletzte, daß er mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus überführt werden mußte. Lebensgefahr beſteht nicht. *BHBühl, 31. Juli. Für den Bau eines neuen Kreiswinter⸗ ſchulgebäudes in Bühl waren in dem ausgeſchriebenen Wett⸗ bewerb von 8 Architekten 11 Entwürſe eingereicht worden. Das Preisgericht hat den 1. und 2. Preis der Karlsruher Firma Betzel d Langſtein zuerkannt, den 3. Preis dem Architekten Heinrich Ger⸗ ſtenberg in Bühl und eine weitere Arbeit der Firma Scher⸗ zinger& Härke in Baden⸗Baden zum Ankauf empfohlen. Pforzheim, 1. Aug. Geſtern nachmittag ging über die Stadt ein ſchweres Hagelwetter nieder, wie es in gleicher Stärke die Stadt ſeit langen Jahren nicht mehr erlebt hat. Es fielen mit großer Gewalt Hagelſtücke von Bohnengröße bis zur Stärke von kleinen Taubeneiern Beſonders die Nordſtadt wurde ſtark be⸗ troffen. Die Straßen waren einige Zeit völlig weiß. Der Schaden dürfte beſonders an Gartenkulturen nicht unerheblich ſein.— Dem Vernehmen nach wurde von der Stadt in den letzten Tagen beſon⸗ ders an notleidende Streikende in etwa 500 Fällen über 4000 Mark Armenunterſtützung ausbezahlt. * Säckingen a. Rhein, 31. Juli. Geſtern früh um 9 Uhr ereignete ſich in der Nähe von Säckingen auf dem Rhein ein ſchwerer Falt⸗ bootunfall. Drei Herren, die am Tage zuvor von Konſtanz bis Säckingen gerudert waren, bekamen bei Niederſchwörſtadt Hinter⸗ waſſer. Das Boot ſchlug um, zwei Herren, ein Juſtizrat aus Berlin und ein Student aus Freiburg ertranken. Der dritte Herr, der bie Kraſ 05 Jahre zählte, wollte die beiden retten, doch verließen ihn e 1 * Jekkweiler(bei Stockach), 31. Juli. Ein etwa eine Viertel⸗ ſtunde dauerndes Hagelwetter hat geſtern vormittag die Feld⸗ frucht bös zugerichtet. Man ſchätzt, daß etwa 50—60 Prozent Ver⸗ luſt entſtanden iſt. Die Gegend nördlich von Jettweiler ſcheint ziem⸗ lich glimpflich davongekommen zu ſein, dagegen ſcheint der Hagel in der Gegend von Airach noch viel ſchlimmer gewütet zu haben. *Waldshuk, 31. Juli. Ein Handelslehrer uas Waldshut ſtürzte in der Nähe von Höchenſchwand ſo unglücklich mit ſeinem Motorrad, daß er bewußtlos liegen blieb. Durch ein Privatauto wurde er in das Krankenhaus von Waldshut überführt, wo man einen ſchweren Schädelbruch und Armbruch feſtſtellte. zenwalzen ziehen, erhalten nur halbe Koſt und bekommen zwei⸗ mal am Tag Liter Waſſer zugeteilt. Von den ſchwerſten Ver⸗ brechern Spaniens werden ſie bewacht und mit in Schach gehalten. Während der Kämpfe wird die Strafkompagnie ohne Waffen, mit Hacke oder Schaufel in die vorderſte Stellung gejagt und ſo ſind die armen Menſchen gleichzeitig zum Tode ver⸗ urteilt, denn nur ſelten kommen da einzelne zurück. Die Sehnſucht, noch einmal die liebe deutſche Muttererde zu ſehen, trieb mich am 12. Januar 1925 mit meinem Freund Carl Brunner aus Ramsberg bei Pleinfeld zur Flucht. Nach 44 Stunden ſchwerer Strapazen erreichten wir die Stadt Socolabar in franzöſiſch Marokko. Von den Franzoſen gut aufgenommen und verpflegt, wurden wir am 5. Februar auf dem franzöſiſchen Paſſagierdampfer„Anfa“ als Paſſagiere in Caſablanca eingeſchifft und landeten nach 4 Tagen in Marſeille. Am 24. Februar betrat ich wieder deutſchen Boden und war ſomit dem Tode entronnen, den von 1200 verſchleppten Deutſchen 800 zum Opfer gefallen ſind. Otto Haenschel. eeeeeeeee KRunſt 100 Wiſſenſchaſt Von der Univerſität Heidelberg. Der ord. Profeſſor der Chemie Dr. K. Freudenberg in Karlsruhe hat für das Som⸗ merſemeſter 1926 einen Ruf an die Univerſität Heidelberg als Nachfolger des in den Ruheſtand tretenden Geheimrats Prof. Dr. Th. Curtius erhalten. Prof. Freudenberg leitete ſeit 3 Jahren das Chemiſche Inſtitut der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe. Virgüs Grab in Gefahr. Italien rüſtet ſchon jetzt zu der 2000 Sahrſeter der Geburt des großen römiſchen Nationaldichters Virgil, und aus dieſem Anlaß lenken italieniſche Blätter die Auf⸗ merkſamkeit auf den bejammernswerten Zuſtand, in dem ſich die ehr⸗ würdigſte Erinnerungsſtätte an den Dichter, ſein Grab in der alt⸗ römiſchen Grotte auf der Südſeite von Neapel, befindet. Ob es ſich bei dieſer ſo viel beſprochenen Stätte um das wirkliche Grab des Dichters oder nur um ein zum Gedächtnis ſeines Todes geſchaffenez Columbarium handelt, iſt froglich. Aber zweifellos wurde Virgil in der Nachbarſchaft dieſes Ortes beſtattet; ſein Grab war vom erſten bis fünften chriſtlichen Jahrhundert bekannt und die Wallfahrtsſtätte zahlreicher Verehrer; es lag am Meer, etwa am zweiten Meilenſtein der Via Puteolana, der Straße, die nach dem alten Putcoli, dem heutigen Puzzuoli, führte. Die Ueberlieferung knüpft ſich an das noch heute beſtehende Bauwerk; keine Ruinen ſind ſonſt irgendwo in der Nähe gefunden worden, und ſo iſt es eine große Wahrſchein⸗ lichkeit, daß es ſich hier wirklich um das Grab des Schöpfers der „Aeneis“ handelt, das durch alle die Jahrhunderte hohe Perehrung Aus der Pfalz Eröffnung der pfälziſchen Handwerksſchau. Kaiſerslautern, 2. Aug. Der Himmel zeigte ſich dem geſten Eröffnungstag der pfälziſchn Handwerksſchau wenig gut gelt 5 Schlaff hängen die regenſchweren Fahnen in den Straßen der G Der Vorneittag brachte eine Reihe heftige Regengüſſe, die den in die Ausſtellungshallen beſchwerlich geſtalteten. Etwas beel wurde es auf der neuen Teerſtraße, die zu dem Eingangstor Aber auch ſie hat unter gen Witterungsunbilden und anſchera 15 durch allzufrühe Benutzung gelitten. Ein kurzer Rundgang beſtä 1 die alte Wahrheit, daß Ausſtellungen am Eröffnungstage nie ſe tig ſind. Ueberall wird noch gehämmert, genagelt und geputzt, man ſieht, was werden wird und ſich in den nächſten Tagen ſäuberlich vor den Augen ger Beſchauer präſentieren ſoll. In. läufiger Folge durchwandert man von einem Flügel zum ander 4 alle Räume und Kojen, ſodaß dem Beſucher kaum etwas entgeſ kann. Im Oſtflüger gibt es Holz⸗ und Eiſenbearbeitungsmaſchin ſt Drehbänke, Vohrmeſchinen, Schweißapparate, Modelle für dunz kammerbau, das Modell eines Kalkwerkes, eines Dampftamme eine Gießerei, eine Küferei, eine Ofenſetzerei, die Ausſtellung +5 Kaminkehrerinnung, Muſter von Luftſchächten, Kamine, Eis⸗ 15 5 Fliegenſchränke. Die Steinfelder Korbmacher⸗Innung mene Proben ihrer Erzeugniſſe, die Sattler Pferdegeſchirre, unter 55 hohen Dach der Haupthalle Erzeugniſſe des Uhrmacher- und B 5 druckergewerbes, zum Teil mit ihren Maſchinen, VBüroeinrichtuntden Geldſchränke. Proben der photographiſchen Kunſt leuchten von ute Die Buchbinder, das Kunſtgewerbe, die Reklamefachle e folgen. Die Schloſſer⸗, Holzbildhauer⸗ und Tiſchlerarbeit und 927 Handwerkskammer zeigt in trefflichen Darſtellungen den Aus ihrer Organiſationen. Das Handwerksmuſeum zeigt unter derl“ Beviſe:„Ehret Eure alten Meiſter, dann bannt Ihr gute Geiſter, Schätze aus ſeinem Beſtand: alte Meiſterwerke und Meiſterbr 75 Handwerkszeug und Handwerksgerät aus alter Zeit. Im weſc 1d⸗ Flügelbau ſind die Modellſchreiner, Polſterer„Tapezierer, Deke teure, Putzmachſter und Maler vertreten. Eine Konditorei bech⸗⸗ künftige Genüſſe. Die Bächereigenoſſenſchaft, die Inſtallateure, Drech⸗ ler und Holzbildhauer bilden den Abſchluß. * 3 „Ludwigshafen, 2. Aug. Der ſchwerbeſchädigte Kaufmann 1— wig Aſtmann aus Kaiſerslautern war wegen Nervenlei ung mehrere Monate in einer Heilanſtalt in Sachſen umbergebre Wänden. befand ſich auf der Reiſe nach ſeiner pfälziſchen Heimat. In wo er kurzen Aufenthalt nahm, fand er beim Löſen einer dem zugs⸗Zuſchlagskarte eine auf dem Gepäckablegetiſchchen 0 N art Fahrkartenſchalter herrenlos liegende Brieftaſche mit zirka 6⁰ des deutſchem und 3000.— Franten franzöſiſchen Geldes. An Hand gen in der Taſche befinglichen Schriftſtücke konnte der Finder feſtſtezeen daß das Fundobjekt einem einfachen franzöſiſchen Soldaten gehs müſſe, dem das Geld jedenfalls zur Erledigung von Dienſtgeſchtein übergeben worden war. Er lieferte die Taſche deshalb ſofort franzöſiſchen Fundbüro ab, das dieſelbe auch mit„Dank“ ent in. nahm. Der„Dank“ der Grande nation beſtand allerdings gebte daß man d ech in Unkenntnis der im beſebden G e weſtehenden Verhältniſſe keinen mit Lichtbild verſehenen ter ſonal⸗Ausweis beſchafft hatte, wegen Paßvergehens in Un Ge⸗ ſuchungshaft nahm. Obwohl von Seiten des 9 richtsarztes in Mainz ſofort die Haftunfähigkett des ſchwerbeſchäne ten Finders feſtgeſtellt und ſeine unverzügliche Enthaftung 5 nach franzöſiſchen Beſetzungshehörden beantragt wurde, hat Chr. erſt 150 11tägiger Haft wieder die Freiheit erlangt. Es wurde ihm be⸗ eröffnet, daß er wegen Paßvergehens mit 7 Ge rtlt ſtraft werde, die als durch die Unterſuchung⸗haft für verbüßt gulſe⸗ ſeien.— 3 9 5 Rück dem dienſthabenden franzö n Offizier 1 ſicht auf den ſchönen Finderlohn die nächſte franzöſiſche Brieftaſch⸗ die er finde, wieder ſofort zum Fundbüro trage. Tel Ludwiashafen 2. Aug. Seit Donnerstag ſtebt der arößte Jie der Ludwiashafener Milchhändler im Streik. Milchhändler ſind der Auffaſſung. daß es Pflicht der Stadtver ein⸗ tung wäre, ſtatt einer Preiserhöhung eine Preisverminderung eben: treten zu laſſen. Dazu wird von der Stadtverwaltung geſchrie den Die Stadtverwaltung war von Samstag. 25. Juli ab genötigt. del Preis für die von der ſtädtiſchen Milchzentrale an den Milchhane abgegebenen Milch um 2 Pfennig je Liter zu erhöhen und leben zufolge den Kleinverkaufspreis von 34 auf 36 Pfennig feſtzu noch Den Aufſchloa mußtte ſie ledialich deswegen vornehmen. da ſie gen einen Teil der im Jahre 1920 vertraglich vervflichteten Lieler. in Babenhauſen in Schwaben bis Ende des Jahres zu vertechnich⸗ und Käſepreiſe den außergewöhnlich bohen 5 is bedingen. 98 81— 4 2 ANeuſtadt, 31. Jult. Die Aufdeckung zweler neuer aege herde in der Pfalz hat den leitenden Sachverſtändigen der men Weinbaudirektor Bauer, zu beſonderen Abwehrmaßna abzu⸗ veranlaßt um die große Gefahr für den Pfälzer Weinbau tur⸗ wenden. Alle in den Weinbergen befindlichen geringwüchſigen, chpel⸗ triebigen und verdächtigen Stellen werden durch die Bezirkeſchn nter⸗ ſtändigen oder durch die Unterſuchungsabteilungen eingehend ſucht, damit nicht allenfalls vorhandene Reblausherde den bleiben. Ueber das Ergebnis der Unterſuchungen muß ſofort ahnen Sachverſtändigen berichtet werden, damit er die nötigen Maßn treffen kann. ert genoß und von Petrarca bis Leopardi von den Dichtern 85 1 iſt. Urſprünglich war die Baſis des Grabes in gleicher H5 agone der Pflaſterung der Grotte. Aber König Alfons I. von 5 90n ließ die Grotte im 15. Johrhundert ſo vertiefen, daß das G Später ihrem Eingang aus nicht mehr zugänglich und unſichtbar iſt. ume⸗ wurde dann der Originaleingang des Grabes in ſter wandelt und auf der anderen Seite ein neuer Eingang beeeen Aeußerlich iſt das Grab ein kleines Bauwerk aus en l · die ſetzt allmählich zerbröckeln; es iſt über und über mit Pflandeintet wachſen und ſieht aus der Entſernung eher wie ein dichtbegt ald Bienenkorb aus, der ſich an einen Felſen legt und von ihm nle überdeckt iſt. Rechts davon, tief eingeſunken, iſt der ſchmale igtum, Eingang zu der alten Grotte, in der einſt Priap ein 10 Ver⸗ Mithras einen Altar hatte. Während das Grab ſchon längſt chtung fall ſich befindet, iſt eine unmittelbare Gefahr für ſeine aſtanden durch die Anloge der neuen Eiſenbahnſtrecke nach Rom ent eführt die durch den Hügel ganz in der Nähe des Grabes durcherſca wird. Dadurch wurde der kleine Fels, der das Gebäude an bat zerſprengt und die letzte Stütze des Grabbaus vernichtet. auch nun das Denkmal notdürftig durch Holzbohlen geſtützt⸗ Die wenn nicht eine durchgreiſende Reſtaurierung ſtattfindet. gen notwendigen 12 000 Lrre kann die Regierung nicht aufbritel zu⸗ man hat daher eine Privatſanunlung eröffnet, um die,— nicht ſammenzubringen, die notwendig ſind, damit das Grab Virgi verſchwindet. eineß Römiſche Bildwerke im Cannſtatt endeck. Bei Anlage icchen Weinkellers in e iſt man vor einiger Zeit auf einen r aben, Keller geſtoßen. Leider war er ſchon zum großen Teil 98205 ehe er als ſolcher erkannt wurde. Bruchſtücke von Bildwer Ror⸗ Architekturteilen, die zutage gefördert wurden, ergaben legotle⸗ handenſein eines antiken Heiligtums des Handel 0 Merkur. Und zwar in ſo prachtvoller Ausſtattung, daß 44.Stutt von einem einzelnen geweiht worden ſein kann. Oskar Pare nania gart, der den ganzen Fund jetzt im Korreſpondenzblatt 2 elogiſchen der Römiſch⸗Germaniſchen Kommiſſion des Deutſchen Archeſcheinlich Inſtituts veröffentlicht, erklärt das Heiligtum als wahrſche ⸗tu⸗ Stiftung einer Kaufmannsgilde. Die Steine dürften bei de zuerk⸗ garter Geroks⸗Ruhe gebrochen ſein, wo größere Bildhau,, dieſe ſtätten beſtanden zu haben ſcheinen. Nach den Münzen Aegander Werkſtätte vom Anfange des zweiten Jahrhunders bis derts i Seperus, alſo bis in die 3oer Jahre des dritten Jahrhundgz n. Betrieb. Cannſtatt iſt bei dem Alemanneneinfall im Ja regtömer⸗ Chr. zerſtört worden, und in den letzten Jahrzehnten der auf der herrſchaft in Deutſchland lag dann die Bildhauerwerkſtätte Geroks⸗Ruhe verödet. —— FK AA R42 — aber dadl und 2 .4. ———— 5r — ece —————— .r . r r ⸗ r 3 hleßen. Hontag, den 3. Auguſt 1925 5. Seite. Nr. 364 Neuſtadt, 1 S 4e pfd Win⸗ 1. Aug. Schwer betroffen werden die pfälziſchen 5 durch die Nachricht aus Hainfeld(Bezirk en en Weinberg in der Lage Letten das Auftreten der direktor in einem ſehr großen Herd feſtgeſtellt wurde. Weinbau⸗ waren am Rebr⸗ Neuftadt und Bezirksſachverſtändiger Camdidus zu treſſen ee um ſofortige Schutzdesinfektionsmaßnahmen noch nicht eber den Urſprung des neuen Reblausherdes weiß man Annweiler, 27. 8 ä ͤ ei unt 27. Juli. Gefälſchte 1 Markſtücke ſind zur 85 50 licher Stadt im Umlauf. Wegen in Weneh egen ol⸗ Matthig chſtücke wurde der auf Wanderſchaft befindliche Wagner Amts 5 Bauer von Vollmannsdorf feſtgenommen und ins hieſige Kgerichtsgefängnis eingeliefert. ihre Gef brücken, 2. Aug. Einen Hereinfall erlebten durch hier. Alb wagzigteit am Montagabend drei Evastöchter von wußten ſie ſie mit dem Abendzug von Saarbrücken heimfuhren, namentli 0 nicht genug zu erzählen, wie gut und billig ſie dort der Frau Schuhe eingekauft hätten. Zum Beweis dafür zog eine Beſſcht en einen Schuh aus, der dann im ganzen Abteil zur gefl. der u9 910 herumging u. auch allgemeinen Anklang fand. Nachdem Heſichter hier eingelaufen war, gabs aber bei den Redſeligen lange Tivil entpuppll. einer der Mitreifenden als Zollbeamter in Nachbargebiete hief. Poi Lamperkheim. 31. Juli. Das neue Gebäude für das macht belideamt iſt ſeit 2 Wochen in Angriff genommen und Stoc wokeitd große Fortſchritte, ſodaß in 8 Tagen ſchon der erſte 12 uollendet ſein ſoll. An der Straßenfront beträgt die Breite liegt 35— die Tiefe des Gebäudes 16 Meter. Die Maurerarbeit miſſion der Hand des Maurermeiſters Ad. Rhein 3, um die Sub⸗ Mark dumme von 19 742 Mark. Die Höchſtforderung beträgt 31 897 Hahl on hieſigen Firmen. Die Zimmerarbeit erhielt Hermann üigzen Firon bie um 6600 mark ͤ 8500 Mark.) Die Dachdeckerarbeit, Wollſchläger⸗Bens⸗ 10 Gror 2706 Mk. Die Spenglerarbeit Groß& Kern, um 364 Mk. Funſtſtetoſchloſterarbelt Valt. Rupp um 103 Mk. Die Lieferung der eine Bi ne führt Fa. Biſchady⸗Bensheim für 715 Mk. aus, während wendizirkenauer Firma 2 075 Mk. forderte. Durch das ſehr not⸗ ſentli, und ſchmucke Bauwerk erfährt das Straßenbild eine we⸗ wurde Verſchönerung.— Einem jungen Zimmermeiſter von hier Degen während ſeines Aufenthaltes in der Gaſtwirtſchaft des Joſef hellche 7 dem Hofe ein völlig neues Fahr rad geſtohlen. Poli⸗ in den dreigittlungen führten bis jetzt zu keinem Reſultat.— Der togen Sabiger Jahren ſtehende Inſtallateur und Beſitzer einer au⸗ Dromn chweißerei, Franz Guthier, war im Betriebe der Fa. beſchäft; veri& Co an einem Laufkran mit Reparaturarbeiten wurde 15 wobei er von dem fahrenden Kran über die Bruſt gedrückt Blutergüſſe aus der Lunge laſſen auf innere Verletzungen den Arg—50 konnten noch keine beſtimmten Feſtſtellungen durch gen. Fahr adenbaufen(Heſſen), 30. Juli. Ein Opfer zu ſchnellen tele Me us mit dem Motorrad wurde der erſt 14 Tagen verheira⸗ ganz neſtanifer Rudolf Boller aus Harreshauſen. Mit einem wo er Motorrad fuhr der ſunge Mann von Offenbach a.., die Habeſchäftiat war. zu ſeinen Angehörigen nach Harreshauſen. Da ließ Bollerbäuler Allee in der Nachmittaasſtunde wenig belebt war. der Näbe v das Rad laufen und konnte bei dem Bahndurchaana in n. Er ſon Harreshauſen ſeines Motorrades nicht mehr Herr wer⸗ daß 10 ſauſte mit folch furchtbarer Gewalt wider die Seitenwand, n bar bn zertrümmert wurde und er ſofort eine Leſche 7 Rheins ainz, 1. Aug. Der Verkehr auf den Perſonendampfern des —— S in edden Woche einen Umfang an, wie er ſeit Sümtli ahren, ſelbſt in Friedenszeiten nicht beobachtet worden iſt. che Dampfer der Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften und zahlreiche tuindampfe 25 3 2 3 1 öln n; r führten von Mainz bis Koblenz und vielfach auch bis Nen taufende von Fahrgäſten ſtromab und ſtromauf. In der Aympiahe waren es Teilnehmer der in Frankfurt abgehaltenen einem die in ungezählten Scharen dem Rhein und ſeinen Stätten Neaendeluc abſtatteten. Daneben ſah man aber auch ſehr viele Städte anderer aus allen Teilen Deutſchlonds die Straßen der tigen Perd Ortſchaften durchziehen. Im Gegenſatz zu dieſem gewal⸗ zwei erſonenverkehr, der zur Belebung der Wirtſchaft am Rhein 8 ſehr viel beiträgt, war der Schleppzugverkehr auf dem trom j dampfe in dieſen Tagen auffallend gering.— Auf einem Rhein⸗ Bei Ankunzirde in letzter Zeit der Reſtaurateur fortgeſetzt beſtohlen. der es—5 des Dampfers in Mainz wurde die Polizei verſtändigt, ſtoh e. den Dieb in der Perſon des Hausburſchen des Be⸗ wur Gii entlarven. In der Kabine des Hausburſchen die ſämtli fäſer, Flaſchen und Vorräte an Lebensmitteln vorgefunden, * Stug Eigentum des Reſtaurateurs ſind. garter Stabfhart, 1. Auguſt. Zu dem Unfall beim Neubau der Stutt⸗ lediglich ei thalle iſt ſetzt feſtgeſtellt, daß die Urſache des Bauunfalles in Mont 5 Windſtoß von beſonderer Stärke geweſen iſt, der den und zum ge befindlichen Binder auf die vorhandenen Binder warf nehme,Einſturz brachte. Der angerichtete Sachſchaden iſt dem Halle Wird zich durch Verſicherung gedeckt. Der Wiederaufbau der grnehmer im Einvernehmen mit dem Bauer durch den gleichen Un⸗ weiflu erfolgen, da die fertige Konſtruktion keinerlei Anlaß zur „g. Sahn ber Standſicherheit bietet. dältniſſe inarcrücken. 30. Juli. Bezeichnend für die derzeitigen Ver⸗ Saargebiet, erſcheint die Tatſache. daß der für den 1. Nuauſt Bafel 85 5 Ferienſonderzua von Saarbrücken nach Freiburg, ſluß. Ner onſtanz wegen ungenügender Anmeldunag ausfallen turz macht chlechte Geſchäftsgana im Saaraehiet und der Franken⸗ möal ich zes den Saarländern in dieſem Sommer faſt un⸗ zne Someins größere Deutſchland zu reiſen. Wer ſich noch Ne zerfriſche leiſten kann. geht in die Vogefen. wo die nſtonsprej deutlcktande le lich in Goch geregnet. gans erhehlich billiaer als in ö arlald auch der Schweiz teilen. Der Beſuch des Elſaſſes achung des zander ſeit dem 1. Juli außerdem durch die Verein⸗ Straßb afwiſums heauem erleichtert. Valäufer Henurg; E- 27. Juli Hier wurde der 6zlährige Zeitungs⸗ ett liegend den Burger tot mit verbrannten Füßen in ſeinem eer in ſeinem ulgefunden. Die Todesurſache ſoll die ſein, daß Bur⸗ klitt.— Vett eine Zigaretle rauchte und dabei einen Herzſchlag ptiſt Krauterkersheim(Unterelſa ein gewiſſer Jean 85 Heiz einen 9 0 ſaß) gab gewiſſ verſchuß auf eine Nachbarin ab, die er bate die 195 Verhaftet, erhängte ſich H. in ſeiner Zelle. Er ben ichbarin im Verdacht, Anzeige gegen ihn erſtattet zu ihrige d. Dei einem Gewitter über Rappoltsweiler wurde der 25⸗ 5 ederbnreneehn Jules Braeſch vom Blätz erſchlagen.— riſtadgranaten 5i hantierte der 24jährige Joſeph Bitſch mit alten ſſen.— Jen, die explodierten und ihm den Unterkörper zer⸗ rlebach entdeckte man in einem Grubenſchacht eine abſtürzte undeiche. Es handelt ſich um einen Arbeiter, der er Sarg lead deſſen Leiche man damals vermeintlich begrub. eer war, wird die angeſtellte Unterſuchung ergeben. Meſſen und Ausſtellungen i lenz eröff ausſtellung„Deutſcher Wein“ wird am 8. Auguſt in enbesfiget Den Ehrenho 555 Ausſtellung ſchmückt ein her⸗ em Mun uſtwerk, das Denkmal„Deutſcher Wein“ geſchaffen beſeſtellungsohbenier Bildhauer Joſef Henſelmann. Das Denkmal iſt ſiber G. m jekt der bekannten Firma Vereinigte Weinguts⸗ Glän b. H. Koblenz. Beſchickung der Frankfurter Schuh ⸗ und Ledermeſſe ur lieg, Die degenden Aundcankfurter Herbſtmeſſe, vom 4. bis 7. Oktober, vor⸗ nurer, wieder eldungen laſſen erkennen, daß das„Haus Schuhe und wern wenige 83 ausgezeichnet beſchickt ſein wird. Leider werden dute de Plätze ne Firmen berückſichtigt werden können, da nur ganz au eſe lag ur neue Anmeldungen zur Verfügung ſtehen. Die nat. di⸗ der Frankfurter Schuh⸗ und Ledermeſſe zeugt aufs (Höchſtforderung einer auswär⸗ ha Aeue Mannbeimer Jeitung lgbend⸗ Nnsgabe) Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim zſtannheim, 31. Juli.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. SG.) Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmitt; Schoffen: Adam Koch, Maurer von Schriesheim, Adolf Strauß, Kaufmann hier. Ver⸗ treter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Der Z4jährige Kaufmann Adolf Guſtav Thum von hier grün⸗ dete am 24 Juni 1923 mit mehreren anderen Teilhabern eine Textil⸗ Handelsgeſellſchaft mit Sitz in Mannheim G 3, 12. Das Unternehmen geſtalteke ſich als eine richtige Inflationsblüte, die ſchon in ihrem Entſtehen den Keim baldigſten Untergangs in ſich trug. Im März 1924 brach der unvermeidliche Konkurs aus. Eine aus⸗ wärtige Firma, das Textilwerk Ebersbach in Württemberg hatte be⸗ reits die vorhandenen Beſtände on Leinwandſtoffen und ſonſtigen Schnittwaren durch Pfändung mit Beſchlag belegt. Ein großes Lager von Textilwaren hatte die Firma in Ebersbach dem Ange⸗ klagten Thum zum kommiſſionsweiſen Verkauf überlaſſen unter der Bedingung, daß er die eingehenden Gelder nach Abzug der verein⸗ barten Proviſion alsbald an die Firma in Ebersbach abliefern und auch die Stoffe, die nicht verkauft werden konnten, an die Firma gurückſende. Thum erwies ſich aber als ungetreuer Sachverwalter, die Firma erhielt weder Geld noch Ware. Thum verkaufte alles in eigenem Namen. keiner der Kunden hatte Kenntnis, daß die Firma in Ebersbach Eigentümerin der Stoffe war und das Geld zu bean⸗ ſpruchen hatte. In ſeiner Eigenſchaft als Geſchäftsführer hat Thum außerdem Textilwaren im Werte von 800 Mark, die gepfändet waren, der Verſtrickung dadurch entzogen, daß er ſie veräußerte Ueberdies hat Thum als Geſchäftsführer der Textil⸗Handelsgeſell⸗ ſchaft es unterlaſſen, ordnungsgemäß Geſchäftsbücher zu führen.— In ſichtlicher Erregung wehrte ſich heute der Angeklagte gegen die Beſchuldigungen und bezeichnete die Angaben der früheren Mitteil⸗ ber als unwahr. Niemals habe er gegen die Intereſſen der Textil⸗Handelsgeſellſchaft und der Firma in Ebersbach gehandelt.— Nach Ausbruch des Krieges wurde Thum in Caſablanca(Algier) interniert und da er ſich ſträubte, ſich für Madagaskar naturaliſieren zu kaſſen, kam er ins Internierungslager Alger, von da ins Zucht⸗ haus Laroche. Im Austauſchwege gelangte er in die Schweiz, wo er ein heftiges Renkontre wegen der Nichtauslieferung an Deutſch⸗ land mit dem Schweizer Hauptmann Thomann hatte. Längere Zeit befand ſich Thum ſodann in der Univerſitätsirrenanſtalt Zürich. 1918 wurde Thum nach Mannheim ausgetauſcht Nach einem Gutachten aus der Schweiz hat Thum ein auffallend apathiſches Weſen, während ſeines Aufenthaltes, in der Züricher Anſtalt an den Tag gelegt und zeigte ſich als recht ſchwerer Pſychopath und degene⸗ rierter Menſch.— Der Sachverſtändige Anſtaltsarzt Dr. Götzmann bekundete, daß Mangel an Dispoſitionsfähigkeit, ſowie Vergeßlichkeit an Thum wahrzunehmen ſeien, auch fehle es Thum an geiſtiger Energie. Thum ſei daher nicht als vollwertig zu betrachten, ſeine Verantwortlichkeit erſcheine ſtark vermindert.— Der Staatsanwalt hält nach dem Ergebniſſe der Beweisaufnahme die Anklage voll⸗ dommen aufrecht und beantragt gegen den Angeklagten 5 Monate Gefängnis. Es erging Urteil: wegen Verſtrickungsbruchs und unterlaſſener Führung von Geſchäftsbüchern 200 Mark Geldſtrafe, die durch die erlittene Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Im übrigen wurde der Angeklagte freigeſprochen.(Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Robert Ka tz.) M. Studenkenmenſuren vor Gericht hſeidelberg. 1. Auguſt. Zwei Heidelberger Studenten. Werner von Klitzing aus Charlottenburg, Heidelberger Saxoboruſſe und Robert Melcher aus Uerdingen vom Chor Gueſtphalia, haben vor etwa 14 Tagen eine Beſtimmungsmenſur auf Schläger ausgefochten und ſich dabei gegenſeitig leichte Verletzungen im Geſicht beigebracht. Die Paukanten wurden von der Polizei abgefaßt. Die Staatsanwalt⸗ ſchaft hat ſie nun wegen Herausforderung zum Zwei⸗ kampf und Zweikampfs mit tötlichen Waffen an⸗ geklaat. Die beiden Studenten ſtanden geſtern vor dem erweiterten Schöffengericht des Heidelberger Amtsgerichts. Die Beweisaufnahme war raſch erledigt, da die beiden Angeklagten den Tatbeſtand ohne weiteres zugaben. Als Sachverſtändiger wurde der Paukarzt Dr. Huber vernommen. Dieſer hat in ſeiner 34jährigen Praxis an die 50 000 Studenten. die Menſuren geſchlagen hatten. behandelt und noch nie hatte ſich irgendwie eine gefährliche Komplikation ergeben. Die Wunden heilten in den weitaus meiſten Fällen bereits in drei Tagen. Außerdem iſt der Paukant gegen ſede ernſtliche Verletzung durch Bandagen geſchützt. Es ſei durchaus ungefährlich und damit auch die Vorausſetzung des Strafgeſetzbuches nicht erfüllt. Auch Sach⸗ verſtändiger Dr. Dörner kam zu dem aleichen Ergebnis. Der Staatsanwalt beantragte Verurteilung, während der Verteidiger auf Freiſprechung plädierte. Das Gericht kam nach langer Beratung zu einem freiſprechenden Urteil. In der Begründunga wird ausgeführt, es ſei völlig erwieſen, daß der ſtudentiſche Zweikampf ungefährlich ſei. Damit ſei die geſetzliche Vorausſetzung. daß mit tötlichen Waffen gekämpft werde, nicht erfüllt. Außerdem wider⸗ ſpreche es dem in einem Rechtsſtaat geltenden Grundſäuen. daß plötz⸗ lich eine Handluna mit Strafe beleat werde, die jahrzehntelang unter Duldung der Regieruna ungeſtraft ausgeübt werden durfte. Landgericht Karlsruhe In der Berufungsinſtanz der Ferienſtrafkammer des Landge⸗ richts Karlsruhe wurde am 29. Juli der Handelsmann Sigmund Wolf aus Königsbach wegen Betrugs zu 500 Mark Geldſtrafe, im Falle der Uneinbringlichkeit zu einer Woche Gefängnis verurteilt. Wolf hatte dem Landwirt Rau bezw. deſſen Schwiegerſohn Karcher aus Ittersbach ein Pferd als ſiebenjährig 8 600 Mark verkauft, während es in Wirklichkeit ein Alter von 15 Jahren und infolge⸗ deſſen auch einen geringeren Wert hatte. Um ein jüngeres Alter vorzugeben, war Wolf das Pferd angeſtrichen verkauft worden. Unter anderm hatte der vorhergehende Beſitzer die unſprüng⸗ lich grauen Augenbrauen des Gaules ſchwarz gefärbt. Wolf hatte das Pferd andern Tages an Rau weiterveräußert obn⸗ von dieſer Metarmophoſe etwas gewußt zu haben. Erſt ſpä⸗ eckte der neue Beſitzer die Gebrechen des edlen Roſſes. * 8 Eine eigenarkige Sühne. Eine originelle ee ver⸗ ſchaffte ſich in Dürkheim lt.„Dürkheimer Tageblatt“ eine Klage⸗ partei, die von einem Mitglied eines genoſſenſchaftlichen Vereins be⸗ leidigt worden war. Der Beklagte mußte ſich als Sühne verpflichten, auf ſeine Koſten für ſämtliche Schulkinder Brezeln in ange⸗ meſſener Größe backen zu laſſen, die bei Beginn des Unterrichts nach den Sommerferien verteilt werden. Auf dieſe Weiſe wird den Schul⸗ kindern eine Freude bereitet und der Beſchluß des Sühnegerichts kommt mehr zur Kenntnis der Bevölkerung. § Verurkeilte Redakteure. Vom Militärpolizeigericht in Wies⸗ baden wurde der Redakteur Heinrich Peitſch des Groß⸗Gerauer Tageblattes gleichzeitig mit dem Schriftleiter des Groß⸗Gerauer Kreisblattes Carl Richard Engel zu 150 Mk. Geldſtrafe verurteilt, weil in beiden Blättern vor einigen Wochen eine Lokalnotiz für einen Regimentsappell der Angehörigen eines ehemaligen Infan⸗ terieregiments in Hanau publiziert war. Das Militärpolizeigericht ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß dieſe Veröffentlichung einem Aufruf zur Teilnahme an einer im beſetzten Gebiet verbotenen Vereinigung gleichkomme. § Ein koſtſpieliges Verſäumnis. Vor der Strafkammer des Landgerichts München ſollte eine Verhandlung ſtattfinden, zu der zehn Sachverſtändige, meiſtens Aerzte, darunter Univerſitätsprofeſ⸗ ſoren und Geheimräte, geladen und erſchienen waren. Auch der An⸗ geklagte war mit ſeinem Verteidiger erſchienen, nicht aber die drei Zeugen, obwohl dieſe rechtzeitig geladen waren. Der Staats⸗ anwalt beantragte, da ohne dieſe Zeugen eine Verhandlung zweck⸗ los ſei, die Ausſetzung und die Verurteilung der ohne Entſchuldigung ausgebliebenen Zeugen in eine Geldſtrafe von je 150 Mark und zum Erſatz der Koſten der durch ihre Schuld unterbliebenen Ver⸗ uc hervorragend e Bedeut der Frankfurter Inter⸗ Maſſervorrage deutung der 1 ſſen für die Lederwirtſchaft. handlung. Das Gericht beſchloß nach dieſem Antrage. Den ſäumigen Zeugen wird dies teuer zu ſtehen kommen. Sportliche Runoſchau Breslauer Schachturnier Breslau, 31. Juli. Meiſlerturnier(10. Runde) Schon um die Mittagszeit waren bis auf eine ſämtliche Par⸗ tien beendet. Tarraſch verlor nach feinem Angriffsſpꝛiel in Ge⸗ winnſtellung durch einen großen Fehler einen Turm und die Partie gegen v. Gottſchall. Rubinſtein ſchlug Sämiſch in einer Engliſchen Partie, Bogoljubow Becker in einem Damengam⸗ bit. Damit iſt Bogoljubow unwiderruflich der 1. Preisträger (1000.), da ſein Rivale Nimzowitſch nur Remis gegen Wagner erreichte. Moritz gewann gegen Blümich ſeine 7. Partie nach ſiegreicher Verteidigung. Grünfeld remiſierte gegen Reti.— Stand vor der Schlußrunde: Bogoljubow 8½, Nimzowitſch 7, Rubinſtein 6½, Wagner 6, Grünfeld und Reti 5½, Becker 4% + 1 Hängepartie, Sämiſch 4½, v. Gottſchall 4, Tarraſch 3, Blümich %½, Moritz 1 + 1 h. Schlußbemerkungen über das Haupkturnier A. Nun der heiße Kampf vorüber, iſt es erſt möglich, in Ruhe einen Ueberblick über das Geleiſtete zu gewinnen. Frhr. v. Holz⸗ hauſen hat es verſtanden, in einem äußerſt ſtark beſetzten Turnier die deutſche Meiſterwürde zu erhalten. Unſeres Erachtens aber hätte nach dem tatſächlich gezeigten Können Gilg aus Deutſch⸗Böhmen wohl mehr Anrecht auf den Titel gehabt. Während Holzhauſen von Glück begünſtigt war(er hatte gegen Müller, Huſſong und Fuchs Verluſtſtellung), hat ſich Gilg jeden Zähler durch ſein feines Stel⸗ lungsſpiel heiß erkämpfen müſſen. Er iſt ein genauer Rechner, ein ungemein ſicherer, routinierter Spieler. Und ſeine glänzenden Par⸗ tien gegen Holzhauſen und Urbach zeigen ſeine Kombinationsgabe im beſten Lichte. Der große Vorzug von Holzhauſens dagegen iſt ſeine Kaltblütigkeit und Geſchicklichkeit, mit der er auch verlorene Stellungen zu halten vermag. Liſtige Ablenkungsmanöver und reich⸗ haltige Endſpielkenntniſſe ermöglichen ihm manchen anſcheinend ver⸗ lorenen Zähler noch zu faſſen. Mir ſcheint aber ſein Stellungsblick nicht immer gut genug zu ſein, um der Spielſtärke Gilgs nahezu⸗ kommen. Die 3. und 4. Preiströger, Orbach und Schmitt, recht geſchickte Poſitionsſpieler. Bei Schmitt mehr objektives Han⸗ deln, bei Orbach mehr Verführungskunſt. Schönmann, der all⸗ bekannte, hat es nur auf den 5. Platz gebracht! Er iſt ein erfahrener Spieler, ſchießt aber poſitionell manchmal arge Böcke. Kühn und Huſſong können mit dem 6. Platz zufrieden ſein. Erſterer, weil ſein Draufgängertum ihn manchen Zähler hätte koſten könen. Letz⸗ terer hat ſich erſt nach ſehr ſchlechtem Start eingeſpielt, aber dann war es zu größerem Erfolge zu ſpät. Unter den Nichtpreisträgern fällt Müller durch ſeine Begabung auf. Dieſer flotte Stettiner hat im Aufholen nach miſerablem Start einen Rekord aufgeſtellt. 4 Punkte in den letzten 5 Runden! Gegen Holzhauſen ſtand er direkt auf Gewinn. Wir wünſchen dem neuen Deutſchen Meiſter ein gün⸗ ſtiges Abſchneiden bei den ſchweren Kämpfen, die ſeiner in den Meiſterturnieren harren. Haupkfurnier B(Siegergruppe) Aus dieſem übrigens bedeutend ſchwächer beſetzten Turnſer ſcheint Mahale⸗Breslau als Sieger hervorzugehen. Radſport Fernfahrt Zürich— Berlin Gay⸗Italien ſiegt bei den Berufsfahrern, Röſen⸗Köln bei den Amateuren Verlin, 2. Aug. Die insgeſamt über 1040 Km. fahrt Zürich—Berlin ging am Sonntag mit der letzten ppe Pößneck—Berlin(379,8 Km.) zu Ende. Bei den Berufsfahrern ſiegte Frederico Gay⸗Italien vor Nörenberger⸗Berlin.— Bei den e konnte Röſen⸗Köln ſeinen Sieg vom Vorjahre wieder⸗ olen 2 3 Die Preußenmeiſterſchaften der Amakeure Berlin, 2. Aug. Am Zielpunkt der Fernfahrt Zürich—Berlin, im Stadion zu Berlin, kamen am Sonntagnachmittag die Preußen⸗ meiſterſchaften der B. D..⸗Amateure zum Austrag. In der .aft über 1 Km. ſiegte nach ſcharfem Kampf P. Krewer⸗ Rieger⸗Breslau und Cſzmelle⸗Köln.— Dagegen konnte la⸗Köln über 25 Km. einen ganz überlegenen Sieg her⸗ ausfͤhren. Fußball Der deulſche Jußballmeiſter in Berlin „Berlin, 2. Aug. Da noch kurz vor dem Beginn des Spieles ein e Gewittermgen niederging, kamen nicht die erwarteten Zu⸗ ſchauermaſſen. Es waren vielleicht ſtark 5000 Perſonen, die Zeuge dieſes intereſſanten Kampfes wurden. Nürnberg, ohne Stuhlfauth, Popp und Sutor antretend, ſpielte in der erſten Hälfte zu verhalten. Tennis⸗Boruſſia drängte mit großem Eifer fortgeſetzt und konnte auch den Führungstreffer erzielen. Nach dem Wechſel ſchien es, als ſollte der Sieg der Berliner beſiegelt werden, denn die Ueberlegenheit von Tennis⸗Boruſſia hielt an und das Ergebnis wurde auf:0 ge⸗ ſtellt. Nürnberg lieferte aber einen prächtigen Endſpurt, der das ganze und noch immer größere Können des Meiſters zeigte. Träg ſchoß den erſten Treffer und Kugler, der jetzt Linksaußen ſpielt, den Ausgleich. Mit dieſem Ergebnis wurden Spielverlauf und Können der beiden Mannſchaften am treffendſten charakteriſiert. Neues aus aller Welt — Der Speiſewagenchef als Schmuggler. In dem e⸗ wagen der Internationalen Sle eg gſelſc Steadbu l Schnellzuges Straßburg—Köln wurden am 25. Juni 30 Flaſchen 8 er Likör, 37 Klaſchen franzöſiſcher Wein, 18 Doſen Kon⸗ ſerven und 1000 Stück Zigaveten beſchlagnahmt. Der Schmuggler, der in der Perſon des Küchenchefs ermittelt und in Haft ge⸗ nommen wurde, wobei der Speiſewagen aus dem Zug herausge⸗ nommen und als Pfand in Trier zurückbehalten wurde, wurde von dem Schöffengericht Trier wegen berbotener Einfuhr und Hin⸗ terziehung des Zolls, der Monopolabgaben und der Weinſteuer 8¹ 8370 Mark oder im Nichtbeitreibungsfalle für je 40 Mark zu einem Tag Gefängnis verurteilt. — Schwerer Anfall eines bekannken Sportsmannes. Der be⸗ kannte Segelflieger und Motorradrennfahrer Wolf Hirth, Bruder des berühmten Vorkriegsfliegers wurde in Stuttgart bei einem Verkehrsunfall ſo ſchwer verletzt, daß ihm ein Bein abgenom⸗ men werden mußte Vor zwei Jahren ſtürzte er in der Rhön durch Bruch eines Höhenſteuerteils ſeinez Flugzeugs und wurde 1 1 0 5 Segaere Ampen beteiligte er ſich weiter an n igen Segelflieger⸗Kämpfen, u. a. am Zugſpitzfl a acht Motorradrennen in Süddeutſchland. e 5 — Schwere Aukounfälle. Ein ſchweres Autounglück ereignete ch nachts auf der Landſtraße kurz vor der Stadt Münſter i. W. Ein dutomobil der Firma Krupp in Eſſen, das auf einer Probefahrt be⸗ griffen war, fuhr auf dem Rückweg nach Eſſen, ohne abzublenden, mit 90 Km. Geſchwindigkeit und ſtreifte ein aus Münſter fahrendes Laſtauto aus Köln. Das Eſſener Auto, in dem der Chauffeur und ein Werkmeiſter ſaßen, überſchlug ſich und ging vollkommen in Trümmer. Die beiden Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Der Chauffeur iſt nach einigen Stunden geſtorben, während bei dem Werkmeiſter, der beide Unterſchenkel gebrochen hat, keine Lebensgefahr beſteht Das Kölner Automobil wurde wenig be⸗ ſchädigt.— Die Magdeburgiſche Zeitung meldet aus Aſchers⸗ Auf der Strecke Quedlinburg—Aſchersleben wurde abends beim Paſſieren einer ſchrankenloſen Uebe ehrt das Auts des Land⸗ wirts Siebenhühner aus Quedlinburg vol einem Zuge erfaßt und vollkommen zertrümmert. Siebenhühner wurde auf der Stelle getötet. Zwei weitere Perſonen wurden lebensgefährlich verletzt. d. Seike. Nr. 354 Aeue Mannheimer Feltung labend · Rus gabe) (aAAA Montag, den 3. Auguſt 1925 — eue Mannheimer Seitung — Berliner Deviſen Anu 1„ 3.3 rp. Hollane. 168,44 198.88 ool 188,5 1 Buenos-Aite⸗ 1888.692 1636 en Brüſfol. 19.34 19.38 1805 18,945 5 Chriſttania. 7725 1755 2 75.30 7650 0 Danig 80.85 8185 8 80 90 61.10 Kopenhagen 95.88 98,17 94 63 94 87 5 Liſſabon 20.845 20.875 20.775 20.825 Stoctdolm. 11481 113.09 5 114.78 113.05 Helſingfore. 10.888 10,0s 10577 10.517 4 Italien. 1532 15.30 1 15.32 15.30 Londaon 20,374 20.426 20.874 20.426 3 New.Hort.195 4105 2205 2 Paris 19975 18.975 4 19.90 19.94 55 Schweiz 2145 81.64 81.47 81.57 8 Spanſen. 60,10 60,.86 N 60.62 61.78 90 .727.781.727 1731 Konſtantinopel..32 2783 7.32.38 Nio de Jaselro.498.4285 5.493.495 1 Wien abg. 59.6874 89,2074 59.07 88,207 0 12.427 12.407 8 12.A7 12,267 3 Jugoflavſen.63.65 5.60.62. Bubapeſt..895 59¹5 8 5,889.97 .035.045 5.631.04 95 Athen 6,88 6,90 8,.88.90 5 — 2 Börſenbecichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Aeberwiegend ſchwächere Tendenz Frankfurt a.., 3. Aug.(Drahtb.) Auch die neue Woche brachte der Börſe keine Anregung. Der Geſchäftsverkehr ſpielte ſich weiter nur unter den profeſſionellen Kreiſen ab, während das Privatpublikum infolge der hinreichend geſchilderten und bekannten Gründe der Börſe fern zu bleiben gezwungen iſt. Weiter ver⸗ ſtimmte heute die Dividendenloſigkeitserklärung bei Phönin. Am ſchärfſten litten unter der Geſchäftsloſigkeit Elektrowerte, die —3 PCt. niedriger einſetzten. Lahmeyer fielen zum erſten Kurs bis 69,5. Auf dem Montanmarkt betragen die Kurs⸗ verluſte—1,5 pCt. Hier ſind namentlich Phönix und Rhein⸗ ſtahl gedrückt. CThemiewerte ſind anfänglich gut behauptet geweſen, ebenſo die Banken, von denen Berliner Handelsgeſellſchaft ſogar noch etwas gewinnen konnten. Zuckeraktien verloren dagegen bis 3 pCt. Der Anleihemarkt litt ebenfalls ſehr unter der Geſchäftsſtille, konnte ſich aber beſſer behaupten. Stadt⸗ anleihen waren ſogar etwas erholt, Pfandbriefe waren ganz umſatzlos. Ausländiſche Renten etwas ſchwächer. Auch im Freiverkehr ging faſt nichts um. Api 0,425, Becker Kohle 3,75, Benz 67, Brown Boveri 59, Entrepriſes 15, Growag 67,50, Krügershall 101, Kunſtſeide 280, Petroleum 63, Ufa 59 und Unter⸗ franken 47. Berliner Wertpaplerbörſe Berlin, 3. Aug.(Drahtb.) In der hochgradigen Luſtloſigkeit, die ſchon ſo lange für die Börſe kennzeichnend iſt, iſt auch zu Beginn der neuen Woche keine Aenderung eingetreten. Dies war umſoweniger der Fall als Anregungen beſonderer Art zur Ver⸗ änderung dieſes Zuſtandes nicht vorlagen. Das Geſchäft war ganz belanglos und ſpielte ſich zumeiſt zwiſchen berufsmäßigen Kreiſen ab, wobei man viel eher geneigt war, ungünſtigen Nachrichten viel größeren Einfluß auf die Kursbildung einzuräumen. Mit Nach⸗ druck wurde in dieſer Hinſicht auf die wahrſcheinliche Dividenden⸗ loſigkeit auch in der Phönixgeſellſchaft und die unverändert geſtal⸗ teten Verhältniſſe am Geldmarkt hingewieſen, bezüglich deren man für den Herbſt noch mit einer Verſchlechterung rechnen zu müſſen glaubt. Bei der überwiegenden Verkaufsluſt, bei der neben den üblichen Blankoabgaben auch rheiniſche Verkäufe mitgeſpielt haben ſollen, ſenkte ſich daher der Kursſtand, namentlich am Montan⸗ markte um 1 PpCt., im Verlaufe auch um 2 pCt. Auch Elektro⸗ und Maſchinenfabrikaktien bröckelten mit wenig Ausnahmen eben⸗ falls ab. Wogegen von chemiſchen Werten die Papiere des Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. (Die mit einem“ bezeichneten Kurſe ſind Papiermarkkurſe.) Irankfurter Dividenden⸗Werte. VBank Alelen. 81. 4 W. Allg. D. Creditot 83,50 8250 D. Hopothetend!“—,— 5,Rhein. Creditbank 89,.— 89,.— Babiſcee Bank“ 30.— 29,[. Ueberſ.⸗Bank.- ſein. Hyp.⸗Bl.“——— Bank, Br Ind 84.,50 84,50, Vereinsbank 61,—Südd..-⸗Erd.-⸗B.“———.— Bahr.⸗CredW.—,——,— Discnt.⸗Gelellſch. 105,0 105.0J Südd. Discontog. 94.— 93.90 „ Hyup. u. Wö. 81 75 81.50 Dresdner Bank 100,0 100.0] Wiener Bankvet. 5,75 5,85 Barmer Bankvet.10.10 Frefrt. Hop.⸗Bt. 6,40 6,40 Witbrg. Notenbkl. 68.— Berliner Handg 129,0 129,0 Metalld. u..⸗G. 80.25 80, Mannh. Verſ.⸗G . 64.75—.— Tom. u. Priotbk. 95, 94,75 Mitteld. Erdit⸗B. 95.— 95.— Sbeng, Allg. Verſ. 74 75 74,.— Baltimore Ormſt. u. Nat.⸗B. 114.7 114,.0[Nürnderg..-⸗Bk.“.50 7,50 Sberrh. Verſ.⸗Geſ.———, Deutſche Bank 1186,1 116,0Oeſter. Cred. Anſt. 7,85 7,55] Frankf. R. u. Mitv. 60.——.— .⸗Aſiatiſche Bt.“—,—— Pfälzer 49,50 50,10 D. Effekt. u. Wechſ 84 50 84.50[Reichsbank. 123,.6 123,5 Bergwerk⸗ Alkkien. Bochum. Bb. u. G 62.78—.— e Bergdau 99,50 99,— Oberſchleſ. Ob.⸗B.“ 45,— 47.— Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 114,4 114.2 Hresdner Bank. 1000 100.0 Weſtdam? 74.80 7 allw. Aſchersl. 124,5 128,5 5 Kaliw. Salzdetf.—.———Phöniz Bergdau 74,75 73,75 Braunkozle 124.8 115,5 Buderus Eiſenw 45.50 45,— do. Eiſenind. 40,——— D. Luxem Begw. 60, 60.— 5 Eſchweil Bergw. 120 120,0 Kaliwerke Weſtet. 130,0 136,50 Khein Gelſenk. Brgwk 54,— 50,— Ktöckner⸗Werke—.— ,Salzw. Heilbronn 95,— 95— Accumulat. Fabr. 110,8 108,1) Babiſche Aninn 122.0 122,2 Bremer Vulkan.58,.— 9275 Gelſenk. Gußſt.—.——.—] Mannesmnnröd. 68,———Tellus Bergbau“ 51.— 32, eee 13.2 113, Bayr. Splegelgls 283,— 52.— C .⸗G. f. Anilinfabr 113,„7JBayr. Spiegelgls 53,— 52,— em. Hyden Cransport-Akktien.... 2— 111½ 108,0 J. 5. 1 em. 2 * 0 E 51.——Alexanderwert Schantungbahn!.75 1,65 Nrddeutſch. Liond 52,25 51,25 Baltimore KOhio— Alſeld Delligſen 31.50 31.500 Ber⸗Gub. Hurfbk 188,0 138,0] Chem. Albert Hög.⸗Amk. Pakeiſ. 51,50 49,50 Oeſter.⸗U. St.⸗B.—.——, Induſtrie⸗Altien. — H. Kempf⸗Sterndr. 1000 98.— Bad. Elektr.- Geſ. 0,29 0,3 177 5 180 5 8 öfferh. Bindg. 1275 130,0 Bayriſch. Splege!—— 53,— 2 57 7 Weiler t. M. 118,0 114,0 81. 8. 31. Uhrenſab. Furtw.—.— 52.—Ver. 2 5 Berlin 50760 51.—Zuckerf. B. Wagh. 60.75 89.75 1 4 55 St.20 8,200„ Frankentb. 70,— 88.—5 Helldronn 87.—57,25 Ralhgeder Wagg. 44.78 44.— 7 59.50 58,. Relsbolz Papier“ 18,10 15,80] Rückforth Nach. 0,875 0,325] SiemensdHalske 74,5 70.50 65.— Rhein. Brauntbl. 124.2115.0 Rütgerswerke„ 20 Stuttgart“ 65.75 64,50 Rheln. Ehamotte—.— 58.— Sachſenwerl“ Rheln. Elektrizität 69, 25 69,— Sächſ. Gußftadl Rhein. Maſch 8“.25 50,.— Rhein. Met. Vorz. 28.50 28,10 Sarott:t e 50. Aben Möbelſto mee Scheidemandel“' 43 50 39,— Südd Immobil, Mhm. Kohlenanl. 9, 8 8 e Rhenania Chem. 3,10.— Schubert& Salz 115.2116,0J Teichgräber 0. Teleph. Berliner 52,78 51,—.Glanzſtoff Eböf. 312,1 J10,0 Weſtf. Eiſen Igdr. 70.— 970 Vet. deutſch.Oelfb.—,— 48.— Vog V. f. ch..= 59.—Vofgt& Häff Ver. Jaßf, CTaſſel 70,50 69.50 Volkhom. Seil.R.—. 29,. V. Pinſel Nürnd 76,— 16.— Wayß& Freytag 74.30 73,25 Rheingau 65.—65. Ver. Ultramarinfk. 85,25 85,— J Zellſt.Waldhf St.“.55 9,30 Allg. Elektr.⸗Geſ. 96,— 95,10 BerlinKarler Ind. 76,40 75,.Concord. Spinner. 67,— 79.— 5 0 0 460 86 50 67 45 8720 llu B 3,10 955 D 0—5 U 325 80.— 7— Goldanlelhe 90,25 90.253%% D. Reichsanl 0,275.255 5%½ B. Kohl 1..02 15 „50.— 50.— d. Anll. AmmeGteſ.& Co.“ 68, 25 Berzellus Bergw.“ 3,„Deſſauer Gas“„ 90,.% D. Reichs anl 0..2% B. Kohlenanl. 4s 3, Eichb. Manngeim“ 50,— 50.—Bad. Antl. u. Soda 122,5 122,7 Cem 775 19 65 Ammend. Papler 118,7 115,0 Bing Nüenderg 5 75 Diſch. An Telegt. 1 Doll 2803%%0 0 Bad. 5 8 195,0 195,0JAnhalt Kohlenw 17.—1,75 Bochumer Gußlt.“ 63. 10 Begeſeh Spege 8 Guleshein 113.2 113.2 Annener Gußſtahl 29.90 29.90 Gbr.Böhler g. Co.“ 20.— 28, Anilinkonzerns zwar höher einſetzten, die erzielten Kursgewinne 155 von teilweiſe bis zu 1 pCt. ſpäter aber zum Teil wieder verlorev. Die Kursbildung unterlag dann meiſt Schwankungen. doch traten Veränderungen von Bedeutung nicht ein. Auch am Montaumarkte bieben die Umſätze ganz geringfügig. Die Vorkriegsanleihen des, Reiches und der Länder, und auch die Papierhypothekenbriefe bröckelten zumeiſt weiter leicht ab. Am Geldmarkt hielt ſich die Nachfrage nach täglichem Geld bei einem Satz von 10—11,5 pCt Monatsgeld war nominell 10,5—11,5 pCt. Der Pr vatdiskont blieb für weite Sicht unverädert 775 pCt. Von Deviſen waren Oslo und Kopenhagen ſtark rückgängig. Norddeutſche Union Werke, Werft, Maſchinen ⸗ und Waggonbau.-., Hamburg Faſt das geſamte Aktienkapital verloren Anläßlich der.⸗V. ſtellte ſich heraus, daß die Verhältniſſe bei der Geſellſchaft viel kataſtrophaler liegen als man bisher an⸗ genommen hatte. Die Geſellſchaft mußte faſt ihre ganzen Aktiven, die Werke in Boizenburg, Bremerhaven, Berlin, Cuxhaven und Wismar verkaufen, um nur die dringendſten Verpflichtungen abzudecken. Trotzdem iſt es der Geſellſchaft nicht gelungen, ſich mit den daraus erzielten erheblichen Millionenbeträgen wieder zu ſanieren. Zunächſt wurde in der Verſammlung die abgeänderte Gel⸗Eröff⸗ nungsbilanz per 1. Januar 1924 mit 90 500 Stimmen gegen 1513 Stimmen der Oppoſition angenommen und Proteſt zu Protokoll gegeben. Anſchließend wurde die Jahresbilanz für 1924 vorgelegt, aus der hervorging, daß die Geſellſchaft bei einem Aktienkapital von 750 000 einen Verluſt von 711112 üerlitten hat. Der Vorſtand erklärte hierzu, daß bei Abgang des Generaldirektors die Geſellſchaft eine Schuldenlaſt von 2,4 Mill. beſeſſen habe und daß außerdem der Zuſammenbruch der Hamburger Handelsbank auf die Finanzlage des Unternehmens ungünſtig eingewirkt habe. Das Schwimmdock erbrachte beim Verkauf 700 000, die einzelnen Werke ca. 300—350 000„. Es wäre nicht möglich geweſen, vorher eine.⸗V. einzuberufen und daher könne man erſt heute mitteilen, gemäß HGB., daß mehr als die Hälfte des Aktienkapitals verloren ſei. Gegen ſämtliche Beſchlüſſe gab die Oppoſition Proteſt zu Protokoll. Die Abſicht der Verwaltung, das Aktienkapital im Verhältnis von 15:1 noch einmal auf 50 000 herabzuſetzen, um es dann erneut auf 300 000 zu erhöhen, wurde vorläufig fallen gelaſſen, da die Verhandlungen mit dem in Frage kommenden Uebernahme⸗ konzern bisher nicht beendet waren. Sollten dieſe Beſprechungen negativ verlaufen, ſo wird die Verwaltung gezwungen ſein, unver⸗ züglich den Konkurs zu beantragen. Hierbei würde, ſo erklärte die Leitung, allerdings faſt nichts mehr für die Aktionäre übrig bleiben. Die Oppoſition machte der Verwaltung die heftigſten Vor⸗ würfe, daß ſie die geſamten Hauptaktien der Geſellſchaft ohne Be⸗ fragen der.⸗V. veräußert habe und daß man überhaupt gegen⸗ über den optimiſtiſchen Auslaſſungen von 1922/23 erſt in jüngſter Zeit von den ungeheuren Verluſten bei der Geſellſchaft erfahren habe. Der geſamte Aufſichtsrat legte mit Ablauf der.⸗V. ſein Mandat nieder. :: Deukſche Südſee ⸗Phosphal.⸗G., Bremen. Wie aus den Kreiſen der Oppoſition im Anſchluß an den Aufruf des Rechts⸗ anwalts Dr. Münch in Berlin verlautet, iſt der Hauptpunkt, gegen den die Oppoſition ſich wendet, die Beteiligung der Deutſchen Südſee⸗Phosphat.⸗G. an einer Gewerkſchaft in Mies in der Tſchecho⸗Slowakei. Die Oppoſition gegen das genannte Geſchäft, bei deſſen Abſchluß eine ordnungsmäßige Mit⸗ wirkung der Organe der Geſellſchaft nicht ſtattgefunden haben ſoll, hat ſich daraufhin erheblich verſchärft. Insbeſondere ſind es die Begleitumſtände des Geſchäftsabſchluſſes, die von der Oppo⸗ ſition in der.⸗V. zur Sprache gebracht werden ſollen. Die Oppo⸗ ſitionsgruppe wird in jedem Fall auf Rückgängigmachung des Ge⸗ andelsb att 20: Dakawerke.⸗G. für Elektrotechnik und Me chinenbar, Mäpchen. Die o..⸗Z. am 30. Jull, in der 2159 Stimmen ves teeten waren, genehmigte mit 18903 gegen 218 Stimmen hei Stiramentheltöngen die Ollanz, die mit einem Verluſt von 115920 abſchließt. Die Entlaſtung des früheren Vorſtande. wurde wit allen gigen 218 Stimmen verweigert. Der zun Umwandlung der Vorzugsaktien in Sammaktien wurde abgeſeh Um den Verluſt zu beſeitigen, beſchloß die.⸗B. mit 1803 933 men, das Aktienkopitol im Verhältnis von 10:1 von 120 800 auf 12 080 zufammenzulegen; hiegegen gab die Oppoſition Proteſt zu Peotokoll. Außerdem wurde mit 1891 Stimmen gegen 130 bei 133 Stimmenthaltungen das Aktiencapital u 67120 4 auf 80 000 Kerhöht. Die neuen Aelien werden unter Ausſchluß des geſetzlichen Vezugsrechtes von einem Konſortium übernommen, das ſich verpflichtet, ſie den alten Aktionären im Verhältnis von:5 zu einem noch feſtzuſetzenden Kurs anzubieten Der Ueberſchuß fällt der Geſellſchaft zu. Der bisherige Aufſichtsra iſt freiwillig zurückgetreten, da die Aktienmehrheit in andere Hände überging. Waren und Märkte Mannheimer Preduktenbseſe m. Mannheim, 3. Aug.(Eigener Bericht.) Die Stimmung an der heutigen Mannheimer Produktenbörſe war in den vor“ mittägigen, nicht offizellen Börſenſtunden, als feſt zu bezeichnem beſonders beſtand Nachfrage nach naher Ware. Das Angebot in Inlandsware iſt noch klein, die Qualität aber im allgemeinen a gut zu bewerten. Für Inlandsweizen, wie auch für Roggen, zeigen beſonders unſere Mühlen erhöhtes Intereſſe. Man nannte 9200 12,45 Ühr: Weizen, inländ. 26—26,50, ausländ. 29—3100, Roggen, inländ. 22,00, ausländ. 23,00, Braugerſte wenig angeboten und unentwickelt, Futtergerſte 21—22,50, Hafer, inlän, ohne Angebot, ausländ. 20,50—22,30, Mais mit Sact 22,0 bf 22,75, Weizen mehl Auguſt⸗September 39—39,50, Weizenbrolmeh 30—30,50, Roggenmehl 30,75—31,00, Kleie 12.50—12,75, Bie treber 18,50—19,00, Raps 41—42 RaI, alles per 100 Kg. bahnfre Mannheim. Kolonialwarenbörſe. Tendenz ſtetig. Kaffee Santos.20.—4 gewaſchen 4,50—6,20, Tee qut—8, mittel—50, fein 10.010 Kakao holländ. 1,40—1,60, inländ. 1,10—1,20, Reis Burmah.4 Weizengrieß 0,48, Hartweizengrieß 0,54, Zucker(kriſtall.) 0,78 R alles per 1 Kg. bahnfrei Mannheim. Mannheimer viehmarkt Dem Viehmarkt am 3. Auguſt waren zugetrieben: 258 Ochſag 149 Bullen(Farren), 413 Kühe und Färſen, zuſammen 820 Stü Großvieh; ferner 494 Kälber, 89 Schafe, 2421 Schweine, zuſammel 3824 Stück. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in): Ochſen 62—64, 56—60, 41—45, 31—38; Bullen: 58—62, 52—56, 4 45 Kühe und Färſen; 62.64, 48—52, 38.—44, 26—36, 18—50 Kälber:—, 84—86, 78—82, 72—76, 62—68; Schafe: 40—35 36—38, 32—36,—,—; Schweine: 88—90, 88—90, 8780, 85—86, 85—86, 76—78. 10 Marktverlauf: Mit Großvieh lebhaft, ausverkauft; m Kälbern lebhabt, ausverkauft; mit Schweinen mittelmäßig, Ueberſtand. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Hgas. Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim E 6, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcherer; Verantwortlich für den volitiſchen Teil: Hans Alfred Meißnad für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik zelt; Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Wel, J..: R. Schönfelder; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. aget; bargebiete. Gericht u. den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kir ſchäfts mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln hinarbeiten. St. 65.— 65.10„ Offſtein Frelverkehrs⸗Kurſe. Beng..„. 65.— 67.—Mansfelder.„„.— 55.75]Raſtatter Wagg'———.— Elderſeid⸗Kupfer⸗— Mez Söhne 5—.—füfa* Entrepriſes..15,50 15.— Berliner Dividenden⸗Werte. für Anzeigen: J. Bernhardt. 8 3. 81 8. Phöniz Bergdau 7417574 10 Romdach. Hütten 50, 25 49,— Schuckert& Co. ermann Pöge 44,— 40,75 Noſißer Braunk.“. 49,.— 49.— Segall Strumpf?“= A Zucker 86,25 66.25 Siemens Elekir. 53,—— 68,—67.— Sinner A. 7015 68,256,50 Stettiner Bulkan 38.70 2565 79,— 79.— Stoehr Kammgn.“ 26,50 20— 158,8 15,2 Stoewer Nähm. 4·75 9701 1145 112,0J Stollb. Zinkhütten 9—75 Juge Schneder 44 7 44.—[Tear Schiffsw. 45 7 Salzdetfurth — 2 einſtahl 1— Thale Eiſenhütte.—,——,. Ver. Harzer Kalk 37.25 36.— Wicking⸗Cement. 66. Crausport- Aktlen. 7 verl Oelfabri 50.78 50.80 B. Schbf Brus⸗ W 46,75 45.— Miesloch Tonwar. 5— Shangazebebg. 150, Dunral. beig. 2880..gordding arnd 82 26 80 35Jfintonme Riaſch.———der Hieanada 95 J5 89.28Wittener Stahl 228 80 5 55 210 5 99.— 99,75 1 8 5 75 Verennlbeſaif 8—05 Union-⸗Gießerel. 96.— 34.— Bogel Telegr.⸗Or 55,30 54,— Witene Gadr.55 Deen 185 0 9 + 83.2 Varziner Papier. 58,62 56,50 Vogtländ Maſch.“ 3,25 3,25 Wolf, Buckau. 5 48.50 Hanſa D ſchiff.. 77.75 76 50 5 age A Wanderer-Werke 121,7 120,0 5 Verein. 52,50 955 Baule⸗Alktien. Bank f. el. Werte 2,90.70] Diſch. Aſiat. Bank 29,37 29,45 Oeſt. Ered.⸗Anſt., 7,78.65 Barmer Bankv.“ 1,15 1,15 b Bank. 116.5 136,0 Reichsbant. 123,5 129,6 Berl. Hand. Geſ. 128,7 129,1 Dt. Ueberſee Bnk. 80,25 80,25 Rhein Creditdank 889. 89.— Comsu. Privatbr“ 95.— 95,— Dise. Commandit 105,5 105,0] Süddeutſch. Diso. 84.— 1 85 2 Mittelbk., Kreditb 95,— 95, Induſtrie⸗Akkien. Adler& Oppenh.“ 40,— 39,25 Balcke Maſchin...30 1,60 Buderus Eiſenw. 49,10 44,25 55,— 55, Bamag⸗Meguin 44,— 42. Chem Grlesbelm 3875 55 Bemberg 1E2.0 1300] Chem. Weller 11300 1150 68,25 68,25 Bergmann Elektr. 72.— 71,—[Chem. Gelſenk. 5 84 83, 86,50 ſchaffbg. Zellſt. 68,.— 87,Braunk. u. Brikets 98,— 92.10 Deutſch. Gußſtahl 131.5 131.5 Mainzen Stamm 1440 144.0[Bad. Maſch. Durl. 101.0 101,0 Chem. Wek. Albert 98——.. Anglo.Ct. Guano 91,10 91, Bismarckhütte. 325 8280 5 5 Haan. 245 215 1 Schwartz⸗Storch 76.— 76 IOBayer. Celluloid—.— Werge? 110,0 105.0 Beck& Henkel Abs, Ged. Wächte. 32,50 31,50 Bergmann Elektr.—.— 70,25 Daimler Motor 48.— 45.50 Deutſche Kalſw 29, 29,50 Eisbach& Co. Adler Dppenheim—.——.—Bing Metallw. 54,50 54,-Dt Eiſenh. Berlin 41.— 40,— Deutſche Maſch 47, 42,25] Emaille Ullrich 35,— 36,— Germ. Portld.⸗Z. 80,— 76,50 Adlerwerke Kleger 55,.50 54,— Brem.⸗Beſigh. Del„—.Gold- u. S. Anſt. 100.0 97.— Deutſche Steinzg 71,— 71,80 Enzinger Filter 69,25 68,50 Gerreshelm. Gläs 60,— 59,—8% A. G. G. Stamm 66,50 98,— Breuer Stamm—.——,— Deutſche Verlag 110.0 170,00 Deutſche Wollw., 50,— 49,50 Eſchw. Bergwerk! 120,5 120,0 Geſ. f. elektr. Unter. 104,7 104 04%½% Aagl.Con Guan.—.—„— Brocthues N. W 41.25.41.25 Dyckerhf,& Widm 96.25 80.,25 Oeutſch. Eiſend. 40,15 40,— Faber Bleiſtift 64.— 88,50] Gebr. Boedhardt.38, 88,4 ——1 Buntpap 98.——.—Broncef. Schlenk 105.5 105,0J Dingler Zweibr“ 21.— 20.— Donnersmarckh. 71,67.Fahl, Liſt& Co. 51.50 51.50] Goldſchmidt, Th. 76,.—75% 4 Aſchaſſb Zellſtoff 88.—69,75 Bürſtenf. Erlang. 50.50 50, Därrkroppwerk. St.—— 60.—Dürener Metall 80,50 83,50 66,15 70,.— Goerz Bahnbed. Darmi 44,50 45,—[Cem. Heidelberg. 70.25 68.75 Düſſeld. Rat. Dürr 44,— 44.— Dürrkoppwerke 64,5062, Felten& Guill.—-[Gothaer Waggon 36, 35,— Badenia Weinh 7 A 40,— 41.— Cont. Nürnd. Bz=.„ Augsb.-Nb Maſch 103,5 103.0J Br.⸗Beſigb. Dellb. 53.— 50.— Deutſche Kabelw. 86.25 64.50 Dynamit Nobel 72,30 71,50 R. Friſter“/ 134.0 135,5 Genſchow& Co. 47,80 48, .35 0 50[Cement Karlſtadt 97,—88,— Elſenwertgealſrelt 30, 27.— Düſſeld. Eiſend. 47,— 46,—Flend. 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Füßen 74,— 78,75 Krumm, Otto 9 1 e eee 5 Schleich 62.25 59.—Hammer Osnabr.“ 16,75 16.50 Krauß& Co., Lok.—— 30.—Hanſa Lloyd.63,—63,50 Humdoldt Maſch. 44,30 44,500Köliger Kunſtled 771 3945 Jd.« 5,50 5,40Ciſenw. L. Meyet——— chewag Stom 0,50.850 anene bdeneld Kſe⸗ 1185 cechd rann 96750 Grün& Bilfinger 100,0 100, ** U e 5 85 38.—Elektr. Lieferung 72,60 75,500 Gelſenk. Bergw. 51,70 50,50 Hackethal Draht 49.75 47.50 145 4525 Kene. Stellne. 0325 00355(Clelir. cg u. 2250l 5 Gelfent,Gubfiadl. 3459 84. Jadelch Malch.. 88 —Klein, Sch. Beck.“ J0,30 31.—-Hammerf.Spinn. 1975 16,.— Johenlohe-Wert7 I7.— IIS0OHKölia Rottweller 84,75 87.10 Hannod. M. Egeſt. 70,— 65,— aggenau Urz 44,— 45,— Gebr. Großmann'.50.50 2 eld. Kupfer“—,——Gebhard Textil 100,0 100.00 Gruſchwitz Textil. 60,— 55, hllipp Holzmann 59,25 59,—Bebr. Körtin 6/,25 63,— Hann.Waggonfb“—.— 3,400 Horchwerte.. 69,75 68,250 Toſthelmer Cell.—5 —.— 20.—Hog.⸗Wien Gum 65,— 65,25 Htw. a⸗M. Kauſer“———,Kraug Cie. 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Zum Konkursverwalter iſt ernannt: Dipl.⸗Kaufmann Dr. Hans Zim⸗ mermann hier, Konkursforderungen ſind bis zum 20. Auguſt 1925 bei dem Gerichte anzu⸗ melden. Zugleich wird zux Beſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, 5 über die Beſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und eintretenden Falles über die in§ 132 der K. O. bezeichneten Gegenſtände, ſowie zur Prüfung der angemeldeten Forderungen Termin auf Donnerstag, den 27. Auguſt 1925, vor⸗ mittags 10 uhr vor dem Amtsgerichte Abt. B. G 1. 33. Stock. Zimmer 151 an beraumt. Allen Perſonen, welche eine zur Konkurs⸗ maſſe gehöriae Sache im Beſitz haben oder zur Konkursmaſſe etwas ſchuldig ſind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinſchuldner zu berabfolgen oder zu leiſten auch die Ver⸗ pflichtung auferleat, von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen dem Konkursverwalter bis zum 20. Auguſt 1925 Anzeige zu machen. Mannheim., den 30. Juli 1925. 146 Bad. Amtsgericht BG. 1. Zum Vereinsregiſter Band X..⸗Z. 51 wurde heute eingetragen:„Verband Deut⸗ ſcher Sauerkraut ⸗Fabriken, Zweigverband Süd⸗ weſtdeutſchland“ in Mannheim. 79 Mannheim, den 29. Juli 1925. Bad. Amtsgericht. Das unterm 27. Mai 1925 über das Ver⸗ mögen der Firma Geſchwiſter Schanze eröff⸗ nete Geſchäftsaufſichtsverfahren wird nach Rechtskraft des am 15. Juli 1925 geſchloſſenen Zwangsvergleichs aufgehoben. 147 Amtsgericht BG. 11. In das Handelsregiſter wurde zur Firma „Darmſtädter und Nationalbank Kommandit⸗ geſellſchaft auf Aktien Filiale Mannheim“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung der Fir⸗ ma„Darmſtädter und Nationalbank Kom⸗ manditgeſellſchaft auf Aktien“ in Berlin ein⸗ getragen: 79 Am 28. Januar 1925: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 9. Dezember 1924 iſt das Grundkapital von 600 000 000 Mk. auf 60 000 000 RM. um⸗ geſtellt. Durch Beſchluß der gleichen General⸗ u. auf Hausnummer P 4, 1 besonders zu àchlen. nur PA4, 1 hilliger verhauf ldinen Jede Nedlesſe Musfer in durchaus. SoOliden und bewährfen Oualifäfen Eugen Kentner.-G. Nech. Veberei, Plauen i. Sa. Gardinen-Fabrik, Sfuffgart. Detail-Verkauf in Mannheim nur P 4, 1i nur P4, 1 Wir sind Selbsf-Frzeuger von Gärdinen u. dedurch im Stende, aussergewöbmlich billige Preise 2¹ Fur die Reisezeit empieblen wir den bei der Städt. Sparkasse Mannheim bestens eingeführten dedn luen Er schließt die Mitnahme baten Geldes aus, schũtzt also vor den Gefahren des Verlustes und bringt 70% Zins. Näheres bei der 61 fädl te Maunbein Auf l0 Monadebwafl liefert Ihnen der Vertreter für Nord- Baden das deutsche Aualäbnounad Hoc mit engl. J. A. P. Motor 4, 5, 6, 8 PS. Sturméey-Ascher, 3 Ganggetriebe, auto- matische Oelung zu Honhkurrenzlos pilligen Dreisen. Anfragen unter S. A. 85 an die Geschättssteſle dieses Blattes erbeten. 482 2 * LLIII TFVVVVCCC — verſammlung vom 9. Dezember 1924 ſind die A1: 5. 13, 5 Unsere bunten Gardinen=. ändert. Die Aenderungen betteffen die Höhe 85 N II 11 7 E des Grundkapitals, die Einteilung der Ak⸗ Direkter Verkauf u. Stoffe sind gerentert 5 Incn- Ur 6 tten, die Streichung der 4 Namen von 4 licht⸗ und waschech 5 ausgeſchiedenen perſönlich haftenden Geſell⸗ unserer eigenen Erzeugnisse indanthren. Handstidfereien ſchaftern und das Stimmrecht in der Gene⸗ ralverſammlung. Jean Andreae, Emil Wit⸗ tenberg und Paul Bernhard ſind als perſön⸗ nohisaume werden ſtets prompt angeſertigl H. Schober, 9 7, 1555 — 122— lich haftende Geſellſchafter ausgeſchieden. Amtsgericht Mannheim. 5 Telephon 4325 2— 9 „„————.........—— Für deschäfte In das Handelsregiſter wurde beute 5 1 getragen: ohne Einfa 1. Zur Firma„Gebrüder Hemmer, Geſell⸗ 1 ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Ladenburg. Ausschneiden 1 0 eed⸗ Paae Jakob Tflad I0 0 ammlung vom. 1 a 1 ale Stammkapital von 200 000 M. auf 50 000.⸗ 2 8 Abt. Transportgei 17 Mark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag lulsenring b7 Tallht entſprechend der eingereichten Niederſchrift, Telephon 1619 15 80 Bezug genommen wird. geündert elephon worden. 2. Zur Firmg„Oberrheiniſche Verſiche⸗ 5 10 Stellen-Gesuche Tüngsgeſellſchaft“ in Mannheim. Der Geſell⸗ ſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Gene⸗ ralverſammlung vom 20. Juli 1925 in§8 19 (Vergütung ber Auſſichtsratsmitglieber) ab⸗ So hören wir so oft fragen. Zur allgemeinen Aufklaärung geben wir Folgendes bekannt. Die Berechnung der Pfundwäsche(nur weiße Wäsche) geschieht nach Gewicht bei Einlieferung in trockenem Zustand gewogen. Mindestmenge 20 Pfund. Bunte Wäsche, 22 Jahre alt, perf. Journ⸗,, flotter Kontokstren geändert. . Zur Firma„Brown, Bover!& Cie., Wollwäsche, Kleider, Blusen und Strümpfe sind davon ausgeschlossen und werden nach buchbalter, nat. Geſt ſucht ſich zu verändeg Haauel Bferngentenr, ferufrk e. Stlclt berechnet Es kosten zum Beispiel: eee ane K. G. 15 an di Gee Prokurg erteilt. Er iſt gemeinſam mit einem— Seakerden aur geenehnbn befud. 4 Betttucher 1 Frottierhandtuch 2 flerrennachthemden 2 2 Raunz be d l irs. 15 4 Kissenbezuge 2 Tischtücher 2 Damentaphemden 5 lbire 125 85 5 isenhän 91 mtsgericht. 7 555 In das Handelsregiſter wurde heute ein⸗ endeee 2 Damennachthemden f das Pfund Abiturient, 22 Jahre, durchaus beenchpung gefragen: 710 Handtuecher 4Hlerren-Taghemden 2 pamenunterröcke 20 Pig. Mk. 51 ſucht geſtät auf beſte Jeugniſſe. St eue ber ſoſort oder ſpäter als Reiſender, Einkaht od. Expedient. Gefl. Angebote unter G. d an Rudolf Moſſe, Mannheim.— Zuverl. kinderl. Witwe ſucht tagsüber Kinder zu beaufsichtigen in nur gutem Hauſe. Angebote unter S. E. 89 an die wegg 1. Zur Firma„Rheinſchiffahrt“ Aktienge⸗ ſellſchaft vorm. Fendel“ in Mannheim. Dem Oberingenieur Wilhelm Rockel, Mannheim iſt Prokura derart erteilt, daß er in Ge⸗ einſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem Prokuriſten zur Zeichnung der Firma befugt iſt. 2. Zur Firma„Schiffahrts⸗Aſſecuranz⸗Ge⸗ ſellſchaft, Aktiengeſellſchaft“ in Mannheim: Gemäß dem bereits durchgeführten Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 25. Junt 1925 2 Beinkleider 30 Taschentucher Obiges Ouantum getrocknet u. die glatten Stücke gebügelt, das Pfund 35 Pfg. ME..73 Wenn Sie berechnen, was Sie für eine Waschfrau bezahlen mũssen, welche täglich ungefähr 7 Menge wäscht, dazu Waschmittel, Holz, Kohlen, Wasser, so ist der Vor- teil so in die Augen springend, daß es keiner weiteren Beweise bedarf, wenn wir behaupten, I das Grundkavital um 200 900 RM. er⸗]daß wir igz e beran ed dodc dear. de He⸗ eeeeee eeee 2——— iſt 75 + 10 ralverſammluna vom. Jun n un ger 2 8 re ASc rau Kaneienn junge WIW atz 1 tienbe atz n⸗* 1 etun. 75 ſucht für einige Jeeeen ech die der Generntoesſammiuiaf] waschen.— Unsere modernsten Einrichtungen Verwendung ganz weichen, besonders läglic nict in ſce (Stimmrecht in der Generalverſammlung abgeündert. 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