Heute um 5 Uhr nachmittags findet nunmehr die bereits mehrfach Vorſitz des Reichspräſidenten ſtattfinden. den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhandlungen Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins durch die Poſt monatlich.⸗M..90 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942, 7943. 7944 u. 7945 Abend⸗Ausgabe 4. 116 6 Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkont 4 7 Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben Nr. 97500 2 ene— Banptgeſdhaſteſele 9 56 25 wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt. Geſchäfts⸗ ⸗Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger 5 1 12 Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben imer Seikung Preis 10 Pfeunig 1̃0928— Nr 436 9 55 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, dei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch 5 Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Jeilagen: Sport und Spie. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Seitung ⸗Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Technik ⸗ Wandern und Neiſen„Geſetz und Necht „„„„„„„⸗ ͤͤͤ᷑K„4,%œä%3ñ%,⸗Kĩñ 15000 denlſche Legionäre in Marollo Für 4 pfennig pro Tag Nach Mitteilungen franzöſiſcher Blätter beträgt der Anteil der Deutſchen in der Fremdenlegion nicht weniger als 60„. Da der Durchſchnittsſtand der Fremdenlegion 25 000 Mann beträgt, iſt alſo die Zahl der Deutſchen darin gleich 1500 6. Die Legion bildet be⸗ kanntlich einen Teil der in Marokko kämpfenden franzöſiſchen Trup⸗ pen. Für 4 Pfennigepro Tag tragen alſo die in der Frem⸗ denlegion dienenden Deutſchen täglich ihre Haut zu Markte, im Kampfe gegen einen erbitterten Feind, in ſengender Hitze und bei ſchlechteſter Verpflegung. Zum Teil ſind es freilich Abenteuer⸗ naturen, die den Eintritt in die Fremdenlegion als letzte Rettung ergriffen; zum andern Teil aber auch Unſchuldige, die durch die franzöſiſchen Werber im beſetzten und unbeſetzten Deutſchland be⸗ trogen wurden. Man hat in vielen Fällen ſtellenloſen Deutſchen Arbeit im Wiederaufbaugebiet angeboten und ihnen Kontrakte zur Unterſchrift vorgelegt, die ſich nachher als Legionsverträge erwieſen. Rechtlich aber hat ſich Frankreich die Möglichkeit dieſer ſonderbaren Benutzung fremder Staatsangehöriger zu eigenen Zwecken bereits im Verſailler Vertrag geſichert, indem es beim Art. 170, der Deutſchland verpflichtet, ſeinen Staatsangehörigen jeden Dienſt in einem auslän⸗ diſchen Heere zu verbieten, eine Ausnahme zugunſten der fran⸗ zöſiſchen Fremdenlegion ausdrücklich machte. * Die amerikaniſchen Flieger in Marokko Das amerikaniſche Staatsdepartement hat ſich gegen die Kriegsdienſte amerikaniſcher Bürger in fremden Armeen, mit denen Amerika im Frieden lebt, ausgeſprochen und darauf hingewieſen, daß nach den amerikaniſchen Geſetzen dieſe Kriegsdienſte ver⸗ boten ſeien. Dieſer Schritt bezieht ſich auf die amerikaniſchen das Reichskab'nett vor wichtigen Entſcheidungen E Berlin, 21. September.(Von unſerem Berliner Büro.) angekündigte erſte Sitzung des Reichskabinetts nach den Ferien ſtatt. Sie wird bekanntlich darüber entſcheiden, ob die Einladung der Entente angenommen werden ſoll und vorausſichtlich auch darüber befinden, wie ſich wenigſtens in großen Umriſſen die deut⸗ ſche Delegation zuſammenſetzen ſoll. Nach den vorauzſichtlichen Er⸗ örterungen in der Oeffentlichkeit und bei den zu erwartenden Re⸗ feraten des Miniſterialdirektor Gauß über die Londoner Miniſter⸗ konferenz iſt mit einer ziemlich langen Sitzung zu rechnen. Erſt dar⸗ nach werden die Beſprechungen des Kanzlers mit den Parteifüh⸗ rern ſtattfinden. Dann dürfte noch ein zweiter Kabinettsrat und dann erſt der abſchließende und entſcheidende Miniſterrat unter dem die Wirtſchaſtsverhandlungen mit Rußland Spezialkabeldienſt der United Preß) SMoskau, 20. September. Die Ausſichten für ein deutſch⸗ ruſſiſches Handelsabkommen ſind überaus günſtig, da die Delega⸗ tionen in allen Hauptpunkten übereinſtimmen. Die Delegationen haben bereits den Entwurf des Abkommens aufzuſetzen begonnen. Dies wird jedoch zwei Wochen in Anſpruch nehmen, worauf der Vertrag den beiderſeitigen Regierungen zur Ratifizierung vorge legt werde. Die Delegationen ſind übereingekommen, Fiſcherei⸗ und Patentkonzeſſionen abzuſchließen. In der Streitfrage der Aus ⸗ ne der Meiſtbegünſtigungsklauſel kam ein Kompromiß nicht zu⸗ ſtande. 15 die wirtſchaſtsverhandlungen mit Frankreich (Spezialkabeldienſt der United Preß) JBerlin, 20. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber erfahren wir: Als man im Juni die Verhandlungen bis in den Sep⸗ tember vertagte, tat man dies im Hinblick auf die Möglichkeit, daß bis dahin der franzöſiſche Zolltarif endgültig geregelt ſei. Man hat don vornherein nur eine Beſprechung der Delegationsführer vorge⸗ ſehen, ohne daß die eigentlichen Verhandlungen ſpäter nachfolgen ollten. Da aber der franzöſiſche Zolltarif noch nicht eingerichtet iſt, ah man ſich veranlaßt, an ein ſechsmonatiges Provi⸗ d ri um zu denken, das bis weit in das Frühjahr des nächſten Jahres hineinreichen wird. Erſt dann will man einen Handelsver⸗ rag auf der Grundlage der gegenſeitigen Meiſtbegünſtigung auf⸗ Die Franzoſen verlangken von den Deutſchen eine neue cchriftliche Fixierung dieſer Vorſchläge. Man iſt dieſem Wunſche nach Vifänglichem Zögern ſchließlich nachgekommen, weil die deutſchen Vorſchläge, da die Franzoſen inzwiſchen ihre Minimaltarife fallen gelaſſen haben, inzwiſchen andees eingeſtellt werden mußten, die fran⸗ döſiſchen Vorſchläge aber dieſelben bleiben konnten. Die Verhandlungen, die nun im Oktober beginnen, ſtehen unter einem güntigen Borzeichen, da auf beiden Seiten der Wunſch dach einer Verſtändigung vorhanden iſt. Jedenfalls hat es der nach Taziut zurückgezogen haben. beiden Staatsmänner wurde ſtrengſtes Stillſchweigen gewahrt. Man Flieger, die am Marokkofeldzug auf franzößtcer Seite teilnehmen. Der amerikaniſche Konſul iſt angewieſen, Kriegsdienſte von Ameri⸗ kanern in Marokko zu verhindern. Sturmangriff der Rifkabylen Die Rifkabylen haben in der Nacht verſucht, den franzöſiſchen Poſten Bab Taza zu ſtürmen. Nach einern vorbereitenden heftigen Gewehrfeuer eröffneten ſie einen Bajonettangriff, der aber zurückgeworfen wurde. Die Flieger haben die Stellungen der Rif⸗ leute von neuem mit Bomben belegt. Im Abſchnitt des 19. Armee⸗ korps hat Abd el Krim 15 Nobilitäten eines Stammes verhaften und als Geiſeln abführen laſſen. Nachdem Abd el Krim die Stadt ſchon verlaſſen hat, ſoll nun auch ſein Bruder Si Mohammed ſich An der ſpaniſchen Front haben die Spanier neue Truppen im Morrennevo ausgeſchifft. 6333 Hombenabwürfe Die in Melilla ſtationierten Flugzeuge haben in zehn Tagen auf die Rifſtellungen bei Alhucemas 3133 Bomben abgeworfen. Dabei wurden vier Apparate beſchädigt. Bei Teuant warfen ſpaniſche Flugzeuge in den letzten Kämpfen 3200 Bomben ab. Hier wurden 2 Apparate beſchädigt. Die ſpaniſchen Stellungen bei Moro Nuevo wurden in der vor⸗ geſtrigen Nacht wiederum durch die Rifkabylenangegriffen, die anſcheinend einen Nahkampf herbeiführen wollten. In Zebadilla wurden 8 Tanks ausgeſchifft. Die Waſſerbohrungen ſind er⸗ gebnislos geblieben. Jetzt ſind Apparate aufgeſtellt worden, um das Meerwaſſer zu deſtillieren. Ueber die Verwundung Abdel Krims heißt es noch, daß ihm das linke Bein durch die Gewehrkugel zerſchmettert worden ſei. Man habe ihn nach. Targuis geſchafft. Das Oberkommando habe Abd el Krims Bruder und deſſen Onkel übernammen. Frankreichs inn rpoli iſche Kriſis V Paris, 20. September.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Kammerpräſident Herriot, der ſeit einigen Wochen in Laon weilte iſt geſtern abend wieder in Paris eingetroffen, mit der Abſicht, wie⸗ der mit Politikern und Parlamentariern der Hauptſtadt Fühlung zu nehmen. Angeſichts des radikalſozialiſtiſchen Kon⸗ greſſes, der am 15. Oktober in Nizza unter dem Vorſitz Herriots eröffnet wird und der Einberufung des Parlamentes auf Ende de⸗ kommenden Monats verdienen die Vorbeſprechungen des Kammer⸗ a erhöhte Bedeutung. Der Kongreß in Nizza wird aller orausſicht nach Beſchlüſſe faſſen, die für die künftige Stellung der Regierung von entſcheidender Bedeutung ſind. Andererſeits ſind in der Kammer und im Senat wichtige Debatten zu erwarten, eine ganze Reihe Interpellationen iſt bereits eingebracht worden. Pain⸗ leve wird vor allem veranlaßt werden, ſich darüber zu äußern, wie er ſich das Kammervotum vom 12. Juli auslegt, bei dem, wie er⸗ innerlich, die Sozialiſten von der Kartellmehrheit abſprangen. Jenes Votum ſchien den endgültigen Bruch des Kartells, der ſchon lange in der Luft lag, zu beſiegeln. Die nationaliſtiſchen Kreiſe wurden ſeither nicht müde in ihren Beſtrebungen, Painleve auf ihre Seite zu ziehen und ihm nahe zu legen, eine Umgruppierung des Kabinetis noch mehr nach der Mitte hin vorzunehmen und endgültig auf die ſchwankende Kartellmehrheit zu verzichten. Die Wahl des Deputerten Malvy zum Präſident der Finanzkommiſſion der Kammer hat nun aber plötzlich gezeigt, daß die zahlreichen Nekrologe, die ſeit der letz⸗ ten Kammerſeſſion auf das Linkskartell gehalten wurden, nicht ganz am Platze waren. Die Front der Linksparteien innerhalb der Kom⸗ miſſion hat ſich wieder zuſammengeſchloſſen: Radikale und Sozia⸗ liſten ſtellten ſich Seite an Seite, ſie einigten ſich auf einen Kandi⸗ daten u. verhalfen dem radikalen Deputierten Malvy zur Wahl. Dieſer Erfolg wird vor als ein günſtiges Vorzei hen für die kommende Seſſion gedeutet. Sie fühlen ſich wieder ſtark genug. um die Regierung zu ſtützen oder aber, falls Painleve den block⸗ nationaliſtiſchen Lockrufen folgen ſollte, das Kabinett umzuwerfen. „Die Regierung muß mit uns marſchieren,“ erklärt ein Kartellblatt, „oder aber ſie muß aufhören zu exiſtierenn“ In den Oppoſitionskreiſen iſt man natürlich über dieſe Aen⸗ derung der Lage nicht erbaut, da ſie in vieler Beziehung ihre Kom⸗ bination zu durchkreuzen ſcheint. Immerhin wäre es gewagt, jetzt Schlüſſe auf die weitere Entwicklung der Dinge zu ziehen. Man wird den Verlauf des Kongreſſes und der Kammerdebatte abwarten müſſen. Herriot war heute nachmittag beim Eſſen mit dem Mini⸗ ſterpräſidenten Painlevs zuſammen. Ueber die Unterhaltung der geht wohl aber nicht fehl in der Annahme, daß ſie ſich über die ſchwebenden Fragen unterhielten und daß ſich Herriot über die Abſicht Painlevés unterrichten wollte. die Lage in China Die Nachrichten aus China ſtimmen dahin überein, daß ſich die Lage dort immer mehr zuſpitzt. Der General Pueh Wei Schung, ein Anhänger des Generals Feng, konzentriert weiterhin Truppen bei der Grenze der Provinz Schan Si, die ſich bisher eines faſt neunjährigen Friedens erfreut hat. nannte General chineſiſch⸗nationale geſinnt iſt und anſcheinend von Moskau unterſtützt wird, ſtehen zu Tſchangſolin, der bei einem Ein⸗ marſch in die Provinz Schan Si automatiſch zu den Waffen greifen würde, Japan und England. Ddie chineſiſchen Staatspapiere haben in den letztrn Tagen einen ſcharfen Rückgang zu verzeichnen. Die Beziehungen Englands zu China Chamberlain hielt anläßlich eines Feſtmahles, das ihm zu Ehren von der chineſiſchen Geſellſchaft in wurde, eine Rede, worin er u. a. erklärte, die an und für ſich ernſte Lage deutſchen Delegation immer fern gelegen, die Handelsvertragsver⸗ Handlungen mit den Paktverhandlungen auch nur zeitlich zu ver⸗ Auicken. werde noch durch die Bürgerkriege zwiſchen den Chineſen und die tie irgendwie vorzeitig einzugreifen. Während der ge⸗ das neue Keichsſchulgeſetz Der Gegenſatz zwiſchen Zenkrum und Sozialdemokratie Von Staatsminiſter a. D. Dr. Boelitz, M. d. L. Der Kampf um das neue Reichsſchulgeſetz iſt auf der ganzen Linie entbrannt. Leidenſchaftlich nimmt die Heffentlichkeit für und wider Stellung, obwohl das Wolffſche Telegraphenbüro erklärt, daß der, zweifellos durch Indiskretion veröffentlichte, Entwurf noch keineswegs abgeſchloſſen ſei. Wir hätten lieber mit der endgültigen Stellungnahme zu dem viel umſtrittenen neuen Entwurf gewartet, bis eine offizielle Verlautbarung der Re⸗ gierung vorgelegen hätte, aber gewiſſe Angriffe gegen die Deutſche Volkspartei, daß ſie in der Frage der Geſtaltung unſeres Volksſchul⸗ weſens nicht„den Intereſſen des chriſtlich⸗gläubigen Volkes el, veranlaſſen uns ſchon heute, unſere Stellungnahme zu den wichtig · ſten, grundſätzlichen Fragen zu Ausdruck. zu bringen. Zunächſt: Die Parteien, die ſeinerzeit in Weimar das end⸗ gültige Schulkompromiß zuſtande brachten, das dann die unglück⸗ liche Formulierung des Artikels 146 Abſatz 2 zur Folge hatte, ſollten Verſtändnis dafür haben, daß die Deutſche Volks⸗ partei, die an dieſem Kompromiß gänzlich unbeteiligt war, gar kein Intereſſee daran hat, in die große Ausein⸗ anderſetzung zwiſchen Zentrum und Sozialdemokra⸗ Was wir damals ſag⸗ ten:„Die Waffenbrüderſchaft zwiſchen Zentrum und Sozialdemo⸗ kratie wird ihre ſchwerſte Belaſtung erſt dann zu beſtehen haben, wenn die Sozialiſten ihren Kultur⸗Wechſel präſentieren“, iſt einge⸗ troffen; ſchärfer hat in den 6 Jahren ſeit Ablauf der Revolution die Sozialdemokratie noch nie die Haltung des Dentene« fen, als auf dem diesjährigen ſozialdemokratiſchen Parteitag, auf dem die ſozialdemokratiſche Partei dem Zentrum unter Androhung eines Kulturkampfes Bruch der Verfaſſung vorgeworfen hat. Wir werden dem„Auftakt zu den Schulkämpfen“ als ſorgfältige Beob⸗ achter zuſchauen, und wir zweifeln nicht, daß bei der letzten Ent⸗ ſcheidung gerade die in unſeren Reihen vertretenen weiten Schichten des deutſchen Bürgertums wertvollſte Kampftruppen darſtellen, die im Kampf um unſere höchſten Güter bereit ſind, ſich für die Entſchei⸗ dung rückhaltlos einzuſetzen. Freilich, man tüt nicht gut daran, dieſe Kräfte, auf die man ſicher zurückgreifen wird, weil man auf ſie zurückgreifen muß, ſnſtematiſch zu verdächtigen. Wenn erſt neuerdings auf dem Katho⸗ likentag in Stuttgart dem Liberalismus vorgeworfen worden iſt, daß er„die obſektive Bindung des Menſchen an Religion und Kirche löſe und an die Stelle eines übernatürlichen Chriſtentums eine humanitäre Religion ſetze und durch eine unchriſtliche Ueberſpannung des Staatsrechtes die Rechte der Kirche verdränge“, ſo verweiſen wmir Herrn Marx— von dem ſtammen dieſe Worte— auf die Grundſätze unſerer Partei und auf oft und eindringlich erfolgte Zurückweiſungen ſolcher Vorwürfe, die in ihrem ganzen Umfang völlig unberechtigt ſind. Wir haben es zu oft betont, daß hier von der Gegenſeite mit einem völlig falſchen Begriff des Liberalismus operiert wird und daß wir eine rein humanitäre Religion für die Erziehung unſerer Jugend auf das beſtimmteſte ablehnen, als daß wir es nötig hätten, gegenüber immer wieder auftauchenden Ver⸗ eingehend Stellung zu nehmen. Man ſtudiere die kulturpolitiſchen Schriften der Deutſchen Volkspartei, man orien⸗ tiere ſich an den Aeußerungen unſerer führenden Kulturpolitier, wie ſie vor allem auf den Kulturtagungen der Partei erfolgt ſind, und man wird ſehen, daß wir nie einen Zweifel darüber gelaſſen haben, daß wir der Religion die zentrale Stellung im Leben unſeres Volkes eingeräumt haben und vollſte Auswirkungsmöglichkeit ihrer geſtal⸗ tenden Kraft für den inneren Aufbau unſeres Volkes fordern, daß wir eine bewußt chriſtliche Erziehung unſerer Jugend verlangen und daß wir unter allen Umſtänden die Religion als ordentliches Lehr⸗ fach in allen unſeren Schulen geſichert ſehen wollen. Von dieſen Gedanken ausgehend, haben wir ſtets gefordert, daß der Staat unſere alte chriſtliche Volksſchule ſicherſtelle, ſo wie ſie ſich in weiteſten Kreiſen unſeres Volkes als ſogenannte konfeſſionelle Volksſchule feſt eingebürgert hat und wie ſie in an⸗ deren Gegenden wie Heſſen⸗Naſſau, Baden und der Pfalz als chriſtliche Simultanſchule Heimatrecht erobert hat und ſich vorzüglich bewährt hat. Wir werden jedes Reichsſchul⸗ geſetz begrüßen, das dieſen Forderungen entſpricht. Wir wollen gerne anerkennen, daß der vorliegende Entwurf den Wünſchen der Erziehungsberechtigten weit entgegenkommt und der chriſtlichen Volksſchule die beherrſchende Stellung im Volksſchulweſen ſichert. Das iſt auch unſere Forderung. für die wir immer eingetre⸗ ten ſind. Aber anderſeits dürfen wir über dem Errungenen dis Augen gegenüber nicht unbeträchtlichen Gefahren ver⸗ ſchließen, die der Entwurf zweifellos in ſich birgt. Einmal beſteht die Gefahr. daß die chriſtliche Volksſchule. von der auch wir wünſchen. daß ihr Unterricht und ihre Erziehung ganz getragen ſei von religiös ſittlichen Gedanken, durch die ſtarke Preſſung des Beariffs„Geiſt des Bekenntniſſes“ leicht zu einer bedauerlichen Verengung führen kann. Dem würden wir auf das entſchiedenſte entgegentreten. Unſere Volksſchule iſt eine deutſche Schule auf religiös⸗ſittlicher Grundlage: unter keinen Umſtänden dürfen die wertvollen nationalen Bildungs⸗ güter dieſer Schule durch das Ueberwiegen dieſer oder jener Einflüſſe aus anderen Wertgebieten irgendwie beeinträchtiat werden. Hier ſind Sicherungen zu ſchaffen, die wir unter allen Umſtänden verlan⸗ gen werden. Und zum andern: der Entwurf bringt die ſtärk ſte Gefährdung der Simultanſchule, die durch Anträge der Erziehungsberechtigten leicht beſeitiat werden kann. Gerade dieſe Beſtimmung wird in den Kreiſen der Anhänger der chriſtlichen Si⸗ multanſchule ſtarke Verbitterung hervorrufen, zumal ihr nach der Verfaſſung im Artikel 174 in den Gebieten, in denen ſie geſetzlich be⸗ ſteht, beſondere Berückſichtigung feierlich verſprochen iſt. Auch hier werden wir bei unſerer traditionellen Einſtellung zu der beſteh enden chriſtlichen Simultanſchule unter allen Umſtänden für die ungeſtörte Weiterführuna und Weiterentwicklung dieſer Schulen einzutreten baben 5 Auch wird es ſich darum handeln, eingehend zu unterſuhen, ob die Rechte des Staates nicht in entſcheidenden Pun ten zugunſten der Rechte der Religionsgeſellſchaften zu ſtark zurückge⸗ drängt ſind. Das Auffichtsrecht des Staates und die ſtaatliche Lehrplanhoheit darf nicht gemindert werden. Ddiß den Religionsgeſellſchaften ein Recht eingeräumt werden muß, Gelegenheit zu haben, ſich davon zu überzeugen, ob der Religiens⸗ unterricht in Uebereinſtimmung mit den Grundſätzen der betreffen⸗ den Religionsgemeinſchaft erteilt wird, mag zugegeben werden. Obwohl die Regelung dieſer Frage noch auf manche Schwierigkeit Ohnmacht der Pekinger Regierung, in den Provinzen Gehorſam zu finden, ſchwieriger gemacht. D ee. ſtoßen wird, glauben wir, daß hier ein Weg gefunden werden kann, der die Gefahren einer zur Herrſchaft auegearteten Inſpektlon der 3 ————— * 2 Seite. Nr. 436 KReue Mannheimer Feltung MAbend⸗Rusgabe) Monkag, den 21. Sepkember 1925 Religionsgemeinſchaften ausſchließt. Bedenklich aber iſt es zweifel⸗ los, wenn die Zahl der Unterrichtsſtunden und der Lehrplan für den Religionsunterricht im Einvernehmen mit der Religionsgeſell⸗ ſchaft aufzuſtellen iſt und Lehrern, deren Tätigkeit() den Vor⸗ ſchriften zuwiderläuft, erforderlichenfalls der Unterricht an der Be⸗ kenntnisſchule abzunehmen iſt. Hier tritt eine Minderung des Staatsrechtes ein, eine Aufſicht, die von außen eindringt, die den alten Grundſatz,„die Schule iſt eine Veranſtaltung des Staates“, auf das ernſteſte gefährdet. Someit unſere Stellungnahme zu den wichtigſten Fae lichen Fragen des neuen Reichsſchulgeſetzes Wir ſehen in dem Ent⸗ wurf einen vorläufigen und unverbindlichen Refe⸗ rentenentwurf, der ſicher noch mannigfache Abwandlungen erfahren wird, bevor er dem Reichstage vorgelegt wird. Schon auf der Länderbeſprechung in Leipzig ſind Forderungen erhoben wor⸗ den, denen man weitgehende Rechnung tragen wird; wir tun gut daron, die endgültige Geſtalt des Entwurfes abzuwarten, ehe wir das letzte Wort ſprechen. * Der bad. Lehrerverein zum Keichsſchulgeſetzentwurf Der Vorſtand des Badiſchen Lehrerbvereins veröffentlicht eine Kundgebung zum Reichsſchulgeſetzentwurf, worin zum Ausdruck kommt, daß der Lehrerverein gegen dieſen Reichsſchul⸗ geſetzentwurf, der dem Reichskabinett bereits vorgelegen hat und den Ländern zur Stellungnahme zugegangen iſt, ſchärfſten Wider⸗ ſpruch erhebt. Dieſer.itwurf bedeute einen Bruch der Reichs⸗ verfaſſung und das Ende der Staatsſchule. Die Reichsverfaſſung, ſo heißt es in der Kundgebung u. a. mache den Staat zum Herrn und Träger ſeiner Schule, der Entwurf dagegen vergebe die wich⸗ tigſten Rechte auf die Schule an die Religion⸗ und Weltanſchau⸗ ungsgemeinſchaften. Die Reichsverfaſſung fordere nur, daß der Religionsunterricht mit den Grundſätzen der betreffenden Religions⸗ geſellſchaft unbeſchadet des Aufſichtspechts des Staates erteilt werde, wie in der badiſchen Simultbanſchule der Entwurf dagegen fordere, daß die geſamte Unterrichts⸗ und Erziehungsarbeit von dem Geiſte des Bekenntniſſes getragen ſein müſſe und mache dadurch die bisherige Staatsſchule zur Kirchenſchule. Der vorliegende Ge⸗ ſetzentwurf vernichte die Rechtsſicherheit des Lehrers und er ver⸗ nichtet die badiſche Simultanſchule. Dieſe müſſe erhalten bleiben. Dafür werde die badiſche Lehrerſchaft bis zur letzten Kraft kämpfen und ſie rechne in dieſem Kampfe auf die Unterſtützung des ganzen Volkes. polniſche vereroͤnung gegen die gothiſche Schriſt Von der polniſchen Preſſeagentur erhält die„Lodzer Volkszei⸗ tung“ nachſtehende Notiz: „Das Kuratorium des Lodzer Bezirks erhielt vom Kultusmini⸗ ſterium den Befehl, den Direktionen der deutſchen Schulen mitzuteilen, daß in Fibeln und Leſebüchern im erſten und zweiten Schuljahr ſowohl im Druck als auch in der Schrift ausſchließlich das lateiniſche Alphabet zuläſſig iſt. Im dritten und folgenden Schuliahren kann das gothiſche Alphabet in Druck und Schrift neben den lateiniſchen geführt werden.“ Dieſe Verfügung ſoll auf eine miniſterielle Verordnung hin er⸗ laſſen worden ſein, dürfte alſo auch für das ehemalige preußiſche Teilgebiet in Geltung treten. Dadurch werden alle bisherigen deut⸗ ſchen Leſebücher und Fibeln ungültig und Verfaſſer und Drucker ſchwer geſchädigt. Eine warnende Stimme in England Der bekannte engliſche Publiziſt Agliße Gibbs veröffentlicht in der„Sunday Times“ einen Artikel mit der Ueberſchrift:„Geht es mit England zu Ende?“. Das ſei die Schickſalsfrage, die man nur 75 niederſchreibe. Er habe niemals Vertrauen zu den goldenen Verſprechungen! deutſche Reparationen ge⸗ habt. England ſei zum Goldſtandard zurückgekehrt, ohne uns über die wirtſchaftliche Rückwirkung dieſer Maßnahme auf unſeren Handel aufmerkſam zu machen. Der kürzlich abgehaltene Kongreß der Trade Union“, der offen auf eine Revolution des Kapitalismus hinarbeite, hat die Hoffnungen der Engländer aufs ſtärkſte erſchüt⸗ tert. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß die von dem Kon⸗ greß angenommenen Beſchlüſſe weitgehende Wirkung haben werden. Gibbs warnt davor, durch Lohnermäßigungen die Arbeiter auf die Knie zwingen zu wollen. Eine Löſung des ſchwierigen Problems könne nur erzielt werden, wenn alle Kreiſe zu Opfern bereit ſeien. Amerikaniſches Landungsverbot für Kommuniſten DeEWaſhington, 21. September. Der Arbeitsminiſter hat die Beſtimmungen des Einwanderungsgeſetzes einer genauen Durchſicht unterzogen, mit Rückſicht darauf, daß andere kommuniſtiſche Abge⸗ ordnete als der engliſch⸗indiſche Abgeordnete Saklatvala die Ab⸗ ſicht haben könnten, der Tagung der interparlamentariſchen Union beizuwohnen. Es wird nunmehr mitgeteilt, daß kein Kommu⸗ niſt, der als Mitglied der kommuniſtiſchen Internationale oder einer angeſchloſſenen Vereinigung bezeichnet wird, die Erlaubnis erhalten kann, in Amerika zu landen, da das Manifeſt der dritten Internationale dem Einwanderungsgeſetz zuwiderläuft, weil es die Zerſtörung des bürgerlichen Staates erſtrebt. Die Unterſuchung der Landesbriefanſtaltaffaire Unter dem Vorſitz des Landesgerichtsdirektors Lehmann begann heute(Montag) vor dem Schöffengericht Berlin Mitte die Verhand⸗ lung wegen der Unregelmäßigkeiten bei der Landespfandbriefanſtalt. Die Anklage wird von Staatsanwaltſchaftsrat Dr. Zimmermann vertreten und richtet ſich gegen den Geheimen Regierungsrat Neh⸗ ring, den Direktor Albert Lüders und Kaufmann Rüdiger von Etzdorf, den Hauptmann v. Karſted, den Rittergutspäch⸗ ter v. Carlowitz und den Rechtsanwalt Dr. Paul Beckhoff. Die Angeklagten äußerten ſich zunächſt über ihren Werdegang. Nach der Vernehmung der Angeklagten über ihre Prſonalien wurde die Anklage verleſen. Sie wirft den Angeklagten Untreue bezw. Anſtiftung und Beihilfe dazu vor. Bei Lüders und Nehring beſteht außerdem die Möglichkeit, daß ihre Taten als intellektuelle Urkundenfälſchungen angeſehen werden. Ferner kann bei den übrigen Angeklagten auch Betrug an der Landespfandbriefanſtalt in Frage kommen. Dann wurde Geheimrat Nehring vernommen, der ein Bild von der Oraaniſation des Inſtitutes gab. Die Landespfandbrief⸗ anſtalt war als Körperſchaft des öffentlichen Rechtes mit der Aufgabe gegründet worden, dem nichtlandwirtſchaftlichen Grundbeſitz Kredite zur Herſtellung von Kleinwohnungen zu beſchaffen. Beteiligt war zunächſt der preußiſche Staat mit 20 Millionen Papiermark, dann aber auch die Städte, Landkreiſe und Wohnungsfürſorgegeſellſchaften. Auf Befragen erklärte Nehring, daß ihm bei dem Inſtitut hauptſäch⸗ lich die ſelbſtändige Stellung, dann aber auch das Gehalt gereizt habe, denn er erhielt das Gehalt eines Miniſterialrates mit 50 Prozent Aufſchlag. Das Finanzminiſterium habe dies genehmigt. Allerdings ſei er. Nehring, nicht bankmäßig erfahren geweſen. Die Möbalichkeit einer Kontrolle der Buchhaltung habe ihm gefehlt. Wegen der Ge⸗ haltsfrage hätten ſich Schwieriakeiten bei der Suche nach einem kauf⸗ männiſchen Direktor ergeben. Zu dem Geſchäftsbetrieb äußerte der Angeklaate u.., Miniſterialdirektor Conze habe beſonders auf die Einbeziehung der Wohnungsgeſellſchaften in das Unternehmen gedrängt. Dadurch ſei der Betrieb unendlich verteuert und die Rentabilität nahezu aus⸗ geſchloſſen worden. Beſonders nahe war die Verbindung mit der Heimſtättengeſellſchaft in Magdeburg. die für Kreditabſchlüſſe faſt ein Drittel des Nutzens Proviſion erhielt. Dabei waren die Kredit⸗ bedingungen für die Siedler unerträglich. Auf Befragen gab der Angeklagte zu. daß der Siedler im Jahre insgeſamt 35 bis 40 Prozent der neliehenen Zumme an Zinſen ufw. zahlen mußte. Auslanòsrunòſchau Iwiſchenfälle in einer kommuniſtiſchen Verſammlung in England In New Caſtle ereigneten ſich im Laufe einer Kommuniſten⸗ verſammlung, an der zahlreiche Arbeitsloſe teilnahmen, einige Zwiſchenfälle. Als der frühere Miniſter Thomas das Wort ergreifen wollte, riefen zahlreiche Zuhörer: der Verräter ſoll ſchweigen. Der Redner verſuchte gleichwohl zu ſprechen. Aber es erhob ſich ein ſolcher Proteſtlärm, daß er ſich unverrichteter Dinge zurückziehen mußte. Nach einiger Zeit kehrte Thomas jedoch zu⸗ rück und konnte ſeine Rede halten, nachdem die extremiſtiſchen Elemente die Verſammlung zum Zeichen des Proteſtes verlaſſen hatten. Präſident Coolidge in Gefahr — Waſhingkon, 21. Sept. Präſident Coolidge entging mit knapper Not dem Ueberfahrenwerden durch ein Automobil. Durch die Geiſtesgegenwart eines Geheimpoliziſten, der den Präſidenten zurückriß, wurde der Unfall verhütet. * Die Sanierungsverſuche in Belgien. Das gemäßigte flämiſche Blatt„De Landwacht“ ſagt nach einem zahlenmäßigen Nachweis der finanziellen Not Belgiens folgendes: Es iſt unſere Pflicht, alles zu verſuchen, um unſere Währung wieder auf eine Goldbaſis zu bringen. Für dieſe finanzielle Sanierung ſehen wir nur einen Weg, nämlich den, mit Deutſchland einen Vertrag abzuſchließen, wonach es unſere Schuld gegen die Rückübertragung der Kreiſe Eupen⸗Malmedy übernimmt. * Goldhaltiges Quarz. Ein großes Lager von goldhaltigem Quarz ſoll in der Gegend von Pallanza am Lago Magiore ent⸗ deckt worden ſein. Der Wert des Lagers wird auf 200 Millionen Lire geſchätzt. *Kommuniſtenverſolgungen in Italſen. Die römiſche Polizei at in den letzten Tagen in den Wohnungen von Kommuniſten usſuchungen vorgenommen, die zur Entdeckung eines Propaganda⸗ büros geführt haben. Es wurde eine große Menge von Zeitſchrif⸗ ten, Flugblättern, Waffen und Munition beſchlagnahmt. 128 Kom⸗ muniſten wurden verhaftet. * Der neue japaniſche Bokſchafter in London. Aus Tokio wird offiziell die Ernennung des Barons Matſui zum japaniſchen Bot⸗ ſchafter in London gemeldet. Der bisherige Botſchafter, Baron Hayaſhi, wird bekanntlich nach Ablauf ſeines gegenwärtigen Auf⸗ enthaltes in Japan wieder nach England zurückkehren, um dort als Erzieher des Prinzen Shiſhibu zu wirken. Badͤiſche Politik Landtagskandidaturen Als Spikenkandidaten des Rechtsblocks im Wahl⸗ kreis Katlsruhe(Deutſchnationale und Landbund) werden genannt: Geh. Oberkirchenrat D. Mayer⸗Karlsruhe: Fabrikant Haber⸗ mehl⸗Pforzheim: Rechtsanwalt Schmidt, Rechtsbeirat des bad. Landbundes, Bretten: Landwirt und Kaufmann Alb Kammerer⸗ Gauvorſitzender des bad. Landbundes. Graben: Glaſermeiſter Ferd⸗ Land, Stadtverordneter, Karlsruhe.(Mit Ausnahme des Land⸗ wirts Albert Kammerer gehören die Genannten dem jetzigen Land⸗ taa an.) Zu dem Fliegerunglück im höoͤllental Die franzöſiſche Preſſe meldet, daß der im Schwarzwald ver⸗ unglückte franzöſiſche Flieger Coſtes von Deutſchland zurückgehalten wurde, weil er ohne Erlaubnis deutſches Gebiet überflogen habe. Nach dem„Matin“ hat Deutſchland ferner die Zahlung einer Straf⸗ ſumme von 25 000 Mark verlangt. Gegenüber dieſer Verdrehung iſt feſtzuſtellen, daß Coſtes noch verwundet in der Freiburger Klinik liegt und dort verpflegt wird. Da er noch nicht transportfähig iſt, iſt die Frage ſeinr Zurückhaltung überhaupt noch nicht aktuell geworden. Nach den deutſchen Geſetzen habe der Staatsanwalt in Freiburg Straf⸗ antrag gegen Coſtes ſtellen müſſen. Er iſt dabei milde ver⸗ fahren, da er nur eine Geldſtrafe beantragte. Berlin, 21. Septbr.(Von unſerem Berliner Büro.) An den Berliner amtlichen Stellen waren bis zur Stunde nähere Einzel⸗ heiten über den Fall des franzöſiſchen Flieger Coſtes, der bekannt⸗ lich im Schwarzwald notlandete und ſich jetzt in einem dortigen Amtsgericht befindet(? ſiehe oben), nicht bekannt. Es iſt ein Be⸗ richt eingefordert worden, und von ihm wird die Stellungnahme der Reichsregierung abhängen. eeeeeeeeemeeee Letzte Meldungen Heidelberger Chronik kr. Heidelberg, 21. Sept.(Eigene Meldung.) Ein kleiner immerbrand entſtand in einer Manſarde in einem Hauſe de⸗ Kornmarkt dadurch, daß ein Dienſtmädchen eine brennende Kerze auf dem Nachttiſch ſtehen ließ, dieſe umfiel und dabei ein Deckbett in Brand ſteckte. Der Brand wurde von Hausbewohnern gelöſcht.— Auf der Brückenſtraße ſtieß ein vier Jahre altes Kind gegen ein Auto. Es wurde zu Boden geſchleudert und trug Verlezungen am Auge davon. Das Kind wurde ins Krankenhaus verbracht.— Selbſtmord durch Erſchie ßen beging an Samstag vormittag in ſeiner Wohnung in der Kepplerſtraße ein dort wohnender ehe⸗ maliger Offizier. Der Grund iſt bis jetzt nicht bekannt. Vermutlich ſind es zerrüttete Vermögensverhältniſſe Schiffszuſammenſtoß aquf dem Rhein — Kaub, 21. Sept. Am Sonntag nachmittag ereignete ſich gegenüber von Kaub auf dem Rhein ein Schiffszufammenſtoß, der leicht die ſchwerſten Folgen hätte haben können. Ein von Kau kommendes Motorboot hatte in den Paſſagierdampfer„Kronprin⸗ zeſſin Cecilie“ der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft Paſſagiere aus⸗ und eingebootet und wollte wieder nach Kaub zu⸗ rückfahren. Dabei war jedoch das Tau der„Kronprinzeſſin Cecilie an einem Haken des vollbeſetzten Motorbootes hängen geblieben, ſo⸗ daß dieſes mit voller Wucht an den Dampfer herangeſchleudert wurde Auf die gellenden Hilferufe der Inſaſſen konnte der Dampfer ſchnellſtens zum Halten gebracht und ein größeres Unglück verhütet werden. Das Motorboot wurde beſchädigt. Zum Brand im japaniſchen Parlament ELondon, 21. Sept. Nach Meldungen aus Tokia beſtätigt ſich, daß die Reſidenz des Prinzen Toku Gewa, der Präſident des Oberhauſes iſt, durch Feuer zerſtört wurde. Damit iſt die Mel⸗ dung richtig geſtellt, die von einem Brand des Innenminiſterium ſprach. Der Schaden beim Brand dieſer rein privaten Reſidend wird auf 1 Million Hen geſchätzt. Drei Arbeiter, die im Verdach ſtehen, das Feuer böswillig gelegt zu haben, ſind verhaftet worden⸗ Ein Mönch als Mörder — Warſchau, 21. Sept. Im Karmeliterkloſter in Kowno erge dete ein Mönch, der Pater Adam, den Kaplan Igeo in ſeiner Zelle mit einer Axt. Die Tat ſoll in einem Wahnſinnsanfalle begangen worden ſein. Hungerſtreik im Lemberger Gefängnis — Warſchau, 21. Sept. Die ſozialiſtiſchen Blätter veröffenk⸗ lichen ein Telegramm einer Anzahl Lemberger Rechtsanwälte, wone im Lemberger eine Anzahl politiſcher Gefangenen 17 ſieben Tagen im Hungerſtreik ſtehe, weil die Behandlung nicht 3. ertragen ſei. Die zum Teil kranken Gefangenen würden vom ers ſonal verprügelt und verwundet. Miniaturen Von Kiarl Demmel Renaiſſance Augsburg in der Vollblüte alten, deutſchen Handelns. Wuchtige Paläſte reicher Kaufleute machen die Straßenfronten der ſtolzen Stadt aus. Wie aus Erz gemeißelt die ſchweren Ornamente, die zu wundervollem Reigen aufblühen. Steinverzierte Brunnen rauſchen durch die Stunden deutſcher e de Göttliche Gebets⸗ inbrunſt in ſich tragend der Dom; ſtattlich, voll ſteifer, ratsherrlicher 1 Würde das Rathaus. 5 jers fürſtlicher Palaſt— Pracht über Pracht. Geld kam als eden belgen Haus in die Reichskaſſe Kaiſer Maxi⸗ milians. Mond fließt durch die runden Butzenſcheiben des niedrigen, holz⸗ pertäfelten Gemachs. Die Sammlerkoſtbarkeiten aus geſchliffenem, dünnen Glas und bemaltes Steingut in großen Schränken ſchimmern milde. Im Feſtſaal blenden die Kerzen in wundervollen Leuchtern; roter Wein fließt aus blinkenden Kannen. ablen fſ Frauen lachen mit fürſtlichen Gäſten, die auf hohen Lehnſtühlen ſitzen. Bildwerke altdeutſcher und italiſcher Meiſter lächeln von den Wänden. Ein Kaufmannsſohn, jung und ſtattlich, in enger, ee Trach mit ſpitzem Florett, wartet im mondſcheinblaſſen Zimmer auf die Herrin Pes Herzens. Leiſe ſchleppt das Brokatgewand der rotblonden Jungfrau mit dem ſchmalen Stirnſtreifen über den Parkettboden der Zimmerflucht des Pe laſtes. Der Mond ſegnet ihre Küſſe... Die ſteinernen Brunnen rauſchen durch die Nacht Rokoko Herbſt rieſelt von den hohen Bäumen im Park. Das Luſtſchloß iſt vom wilden Weinblättermantel rot überhängt. Zwei de brunnen ſprudeln hoch in die Luft und klatſchen zurück auf den Waſſerſpiegel. Auf der Schloßterraſſe liegt dürres Laub. Lautlos ſchleichen die Tage durch den Park. Im Luftkabinett mit den weiß⸗goldverſchnörkerten Türen und Spiegelwänden hat ſich die Komieſſe eingeſchloſſen und weint Tränenperlen in ihr winziges Taſchentuch. Vor ihren Augen, die achtlos durch das hohe Fenſter auf den Weiher ſtarren, iſt Sommertag— Blindekuhſpiel auf der Parkwieſe. 101 Damen in duftiger, 8 Seide, weißer Perücke, zart und ank. Kavaliere korrekt von der Zopfſchleife bis zum roten Schnallen⸗ ſchuhabſatz. Die weichen, gepflegten Hände ſehen aus Samtröcken mit Spitzenärmeln. Graziös die Handküſſe, charmant die geflüſterten Zärtlichkeiten.— Graf de Montesquieu— jung, forſch,— der Komteſſe Herz bebte, wenn er vor ihr ſtand und ihr in die Augen ſah. Sie war ihm gut. Er parierte die ſchneidigſte Parade.— Seine Augen waren der Komteſſe Seligkeit. Und der Graf träumte im Dämmern über ſeinen Moliere hin⸗ weg in die Feuerglut ſeines Kamins. Seine Mutter wußte, es geht in ihm etwas vor, aber ſie fragte cht. Eine italiſche Sängerin von der Hofoper war zum Schäferſpiel geladen worden. Alle Kavaliere ſehen nach ihren Bewegungen. Sie ſang wie eine Nachtigall. Ein königlicher Offizier ſchickte dem Grafen eiferſüchtig ſeinen Degen. Sie ſchlugen ſich in grauer Märzfrühe um das Herz der keichtlebigen Libelle. Die Parade ging fehl— der Stich ins Herz. Nun ruht er unter dem braunen Herbſtlaub. Die Stutzuhr ſchlägt im Kabinett. Ein rotbefrackter Kammerdiener klopft an die weiß⸗goldene Tür und ladet zum Souper. Die Komteſſe wiſcht ſich die rotgeweinten Augen trocken Biedermeier. Irgendwo ein altes, behäbiges Städtchen in der Provinz. Ge⸗ mütlich Haus an Haus geſchmiegt in ſauͤberen Gaſſen. Das Stadttor, daneben die Wache. Blaue Stadtſoldaten mit breitem, weißem Säbelgurt über den Leib langweilen ſich in der Sonntagnachmittagsſonne auf ihren Schemeln vor der Wache. Putzig bunt das Schilderhaus. Dienſteifrig geht der Poſten mit geſchuldertem Gewehr auf und ab auf holperigem Pflaſter. Drüben, bei der Aktuarswitwe Beſebeck, lacht das bejahrte Dienſtmädchen Julchen aus ihrem Zimmerfenſter hinab zu den Sol⸗ daten. Sie lachen zurück und winken. Geladen wie eine Bombe ſtürzt Frau Witwe Beſebeck in Jul⸗ chens Zimmer und hält eine viertelſtündige Moralpredigt, was ſich für jun ge Mädchen gehört. Die gelbe Landpoſt wackelt durchs Stadttor. Ein junger Beamter mit Dekret Seiner Durchlaucht des Landes⸗ fürſten reiſt in die Stadt, um hier den Standesamtsſebretärpoſten zu übernehmen. —— Gravitätiſch ſtolziert er mit hohem, grauem Zylinder und langen Taillenrock über den Marktplatz, zunächſt in das Gaſthaus„a5U Löwen“ zur Stärkung. Am Nebentiſch bleiben die paar Gäſte ſolang ſitzen, bis 77 Gaſtwirt das Fremdenbüchel wieder mit herunterbringt, worin z leſen ſtoht, wer der Fremde des Städtchens iſt. Man iſt ſehr a Neuigkeiten geſpitzt in der kleinen Stadt. Nun der ſonntägliche Feiertag zu Ende geht, kommen die Eltern zum Abendeſſen mit ihren Töchtern und Söhnen zurück vom Ausflug vor die Stadt. Die Töchter in duftigen Kleidern mit roſabändrige Schutenhüten tragen große Feldblumenſträuße in ihren Händen. kommt Fröhlichkeit in die blitzſtauberen Mädchenſtuben. Dämmerung breitet ſich über die Dächer. Sterne fallen in Gaſſen. Geruhig ſchläft das Städtchen eim. 90l Nur der Nachtwächter und der blaue Stadtſoldatenpoſten Tor ſind wach. Theater und Muſik iſt Arnolb Schönberg nach Berlin berufen. Der Kompon Arnold Schönberg iſt, wie der Amtliche Preußiſche Preſſchter⸗ meldet, zum 1. Oktober d. Is. als Vorſteher einer Menbeaa⸗ ſchule 71 muſikaliſche Kompoſition bei der Aka 5 der Künſte in Berlin berufen worden. Er wird dort me Pfis⸗ beiden Meiſterſchulvorſtehern Prof. Schumann und Prof. Dr. ner tätig ſein. i Theater in Bern. Unter der Leitung des von Braunſchrler kommenden Dr. Hans Kaufmann wurde die Spielzeit mit repräſentativen„Lohengrin“⸗Aufführu verheißungsdo leitet. Der neue Direktor hatte bei Alebernahme des Aeee faſt das geſamte künſtleriſche Perſonal entlaſſen und ſich etrifft in Enſemble zuſammengeſtellt, das, ſoweit es' die Oper bef gegann „Lohengrin“ die Feuerprobe wohl beſtand. Im Schauſpiel ocb mit der Oberſpielleiter Ado v. Achenbach(vorher Mannheim Luſt⸗ einer Neuinſzenierung des auch dramaturgiſch„bearbeiteten Shale⸗ ſpiels„Der Widerſpenſtigen Zähmung, von ſpeare, die ſchärfſten Widerſpruch herausforderte. Hier nahe alles auf den Kopf geſtellt. Auf der Bühne, 5 ſchte ein quadratiſchen Blöcken und bunten Fetzen beſtand, herrſer hatte lauter, poſſenähnlicher Jahrmarktsbetrieb; als Begleitmun ine der junge Kapellmeiſter Herbert für 5 Soloinſtrumen atonalen Hindemithiade geſchrieben, die in ihren Lärmorgien un mt Jazz⸗ Ulkereien in die Sphäre einer Vartieteeketſchuntermalung Frubh- 9 muſik entglitt. die —1 FEE 0 en. TPPPwww —1 43 *—— Montag, den 21. Sepiember 1925 neue Mannhelmer Jeltung[Abend⸗Ausgabe] 3. Seite. Nr. 436 Wüſtenrot unſere Kettung Von Pfarrer Goldſchmit in Rinklingen Was kein Parlament und keine Regierung, keine Genoſſenſchaft und ſonſt keine Organiſation zuweg gebracht hat, das iſt einem Manne in der Stille gegeben worden, der über ein Jahrzehnt mit tiefem Herzen und heilem Kopf an der großen Frage gearbeitet hat:„Wie rette ich mein Volk aus der Wohnungsnot?“ Daß dieſe Woh⸗ nungsnot das Schlimmſte iſt, was wir heute beklagen, wer zweifelte daran? Alle ſittlichen Nöte hängen mit ihr zuſammen, ſie beſeitigen heißt einen großen Teil anderer Uebel an der Wurzel ausrotten. Erſt kürzlich hat der Deutſche Kirchenausſchuß, ſtützend 10 5 8 85 Rundfragen in ganz Deutſchland darüber ſeine Stimme oben. Die Abhilfe aber ging wie zeſagt von dem einzelnen Manne aus, der ſeit einigen Jahren im abgelegenen Dorfe Wüſtenrot bei Heilbronn ſein Heim aufgeſchlagen hat: Georg Kropp. So ſeltſam dieſes Mannes Leben bisher verlaufen iſt, er ſoll uns heute weniger beſchäftigen, denn ohne Lob und heißen Dank ginge es nicht. Gelobt werden aber liegt ihm ſo fern ſeiner Wünſche. Er will nichts für ſich, alles aber für ſein Volk. Man möchte das ganze Werk mit der Bodenreform Damaſchkes vergleichen. Aber es iſt mehr, als die Bodenreform zu geben hat, ohne die es freilich nicht abgeht in deutſchen Gauen. Aber die beſte Bodenreform ſchafft keine Häuſer, und das tut das Werk von Georg Kropp in Wüſtenrot. Der Name des Werkes iſt„Gemeinſchaft der Freunde“. Der Wahlſpruch heißt:„Ein Freund liebt allezeit und als ein Bruder wird er in der Not erfunden!“ Der Geiſt, der das ganze Werk trägt, iſt der Geiſt der Kraft, der Liebe und der Zucht! Was aber ausgeſchloſſen iſt, ſind alle geſchäftlichen Gewinne, die über die nötigſten Rücklagen und Verwaltungskoſten und Gehälter hinausgehen. Aller Geld⸗ ertrag kommtzſomit reſtlos denen zugut, die in Erkenntnis der Sache ich dem Werk angeſchloſſen haben. So leiſtet das Unternehmen, was onſt nirgends eine Baugenoſſenſchaft oder ein Siedlungsverein oder ein Gartenſtadtunternehmen oder ähnliches auch nur im entfernteſten leiſten kann. Hier iſt keine G. m. b.., ſondern ein gemeinnütziger Verein auf Vertrauensgrundlage in unverfälſchter Ausprägung. Was wird nun geleiſtet? Zunächſt wird ein Bauſparver⸗ trag abgeſchloſſen. Die Höhe liegt im Ermeſſen des ſpäteren Be⸗ ſitzers. Dann wird abermals nach Möglichkeit desſelben die Monats⸗ rate beſtimmt, die in einzelnen Fällen zwiſchen 20 und 30 Reichs⸗ mark, wo es geht auch höher feſtgeſetzt werden kann. Je nach der Art des Vertrags beſtimmt ſich die Einzahlung auf 10 Proz. oder mehr der Baukoſten. Dann kommt man in die Reihe der Auslos⸗ Bruppen. Wird man ausgeloſt, ſo erhält man den vollen Baubetrag dugeſichert und ausbezahlt nach dem Verhältnis der Bauarbeiten. Bis zur Fertigſtellung hat man auch den vollen Betrag in Händen. Obgleich nun eigentlich Bedingung iſt, man muß, ehe man zu einem Haus kommen kann, ein Jahr angeſchloſſen geweſen ſein, ſind unter den bereits rund 30—40 Ausloſungen die Beglückten erſt—9 Nonate angeſchloſſen geweſen. Die Gemeinſchaft der Freunde leiſtet alſo weit mehr, als ſie verpflichtet iſt. Im allerungünſtigſten Falle muß man überhaupt nur 16 Jahre warten. Bei einigermaßen größeren Einzahlungen ſeiner Monatsſumme iſt dieſer Fall aber aus⸗ geſchloſſen und in der Hand hat man es immer, bis zu welchem Zeit⸗ raum man wenigſtens an der Verloſung teilnimmt. Man muß kedenfalls nicht mehr Monatsbeiträge leiſten, als eben die Miete auch oſtet, und hat bei Mietwohnungen nach lebenslänglicher Mietzahlung ür ſich nichts und für ſeine Kinder desgleichen nichts zu eigen. 5 Sollen wir noch ſagen, daß man ſich ſelbſtverſtändlich nur an as Werk zu Wüſtenrot angliedert, aber nicht dorthin feſtſetzen und anbauen braucht, daß vielmehr ganz Deutſchland einem erlaubt iſt, —* immer ein Bauplatz zur Verfügung ſteht? Zur Gewinnung ſolcher ſt die Gemeinſchaft übrigens auch behilflich! Und die Sicherheit und„Solidität“ des Unternehmens? Nun, ſie iſt die denkbar beſte. Ich beweiſe es mit folgendem Vorkommnis vom 1. Juli ds. Is. Kamen das recht vorſichtige und kritiſch und zweifleriſch veranlagte Herren nach Wüſtenrot zu Beſuch. Was der dereidigte Bücherprüfer aus Heilbronn berufsmäßig bei der Gemein⸗ Neilt der Freunde zu tun hat, nämlich den Geſchäftsgang bis ins Siunſte zu überwachen, das wollten dieſe Herren auf eigene Fauſt. zie trauten der Sache nicht recht. Man hat auch dieſen Herren alles is ins Kleinſte vorgeführt. Denn es gibt ja hier keine Konkurrenz oder Geſchäftsgeheimniſſe. Wers nachmachen kennn und die Menſchen gleich glücklich machen will, der ſolls doch ja tun! Und das Ergebnis dieſer ausführlichen Beſichtigung und Nach⸗ deüfunge Vor ihrem Scheiden erklärten die Herren unterſchriftlich, deb ſie nach eingehenden Studien der Einrichtungen der G. d. F. zu Anſicht gekommen ſind, daß die G. d. F. einen ſicheren Weg bietet, m unſer Volk aus ſeiner ſchwerſten Not, ſeiner Wohnungsnot erlöſen. Sie erklären ſich bereit, mit allen ihren Mitteln dieſer 5 irtſchaftlich und ſozial bedeutungsvollen Einrichtung zum Erfolg zu erhelfen.“— Eine ähnliche Erklärung haben etwa 100 Pfarrer Waeben, die dieſer Tage zu einer Deutſchen Pfarrerstagung nach d üſtenrot geladen waren. Aus Baden beteiligen 150 7 Pfarrer aran. Andere kamen aus Württemberg, Bayern und ſogar aus dem höchſten Norden aus Hamburg! el Haben wir zuviel geſagt, wenn wir dieſes Wüſtenroter Werk als R ettung bezeichnet haben? Die über 60 Millionen.., auf e bereits von faſt 4000 Bauſparern Verträge abgeſchloſſen ſind, die roße Reihe der bereits im Beſitz ihrer Baugelder befindlichen eſte an etwaigen Zweifeln zu be⸗ zenſchen werden auch die letzten leitigen imſtande ſein. Internationale Kunſtausſtellung in Zürich W Die von dem Konſervater des Zürcher Kunſthauſes Dr. W. das tmann überſichtlich geordnete Ausſtellung zerſtört endlich Mo Vorurteil von der europäiſchen Vorherrſchaft der franzöſiſchen Malerei. Die groß angelegte Schau offenbart, daß die franzöſiſche 1 alerei der letzten Jahrzehnte wohl eine Anzahl ſehr kultivierter ſ00 geſchmackvoller Falente hervorgebracht hat, daß ſie aber der ſchopferiſchen Genialität ermangelt. 18 Die Generation, die das Erbe des Impreſſionismus antrat, iſt Seich Henri Matiſſe, den Interpreten ECszannes, repräſentiert. ud e Motive geben ſtets Gegenſtändlich⸗Flächige, nie Bewegung blef Handlung. Die 22 Bilder aus dem letzten Vierteljahrhundert eiben letzten Endes unterhaltende Oberflächenkunſt. Auch Georges Raee ſetzt ſich mit Cézanne auseinander, findet in den Land⸗ waften den Ausgleich zwiſchen Abſtroktion und einſachem Abbild Stilezinne, des Naturolismus und drängt in dem Linienſpiel der .lleben die Farbe zu einem rein expreſſiven Element herab. Pierre Winnards muſikaliſche Farbenfreude iſt ebenſo auf dekorative ee berechnet wie die in leichten Farbenſtimmungen ſchwel⸗ vonden Bilder von Maurice Utrillo. Die große Gefühlswelle Courbet bis Picaſſo klingt noch leiſe in den Werken Picaſſos Audder blauen Zeit(„Hochzeit der Pierette“ und„Melancholie“) an. 75 eutende Ausſtrahlungen der Pariſer Malerei werden deutlich in dekadenten Bildniskunſt des Belgiers Kees van Dongen, der Ferbſaven Phantaſtik von Kandinſky und den in gedämpften Au ſpielereien ſchwelgenden Tapetenmuſtern von Albert Glei ze 8. 4 Schwede Iſaak Grünewald weiſt in ſeinen Porträts 5 liche Einflüſſe von Matiſſe auf. Die anderen nordiſchen Maler, reicheln faſt peinlicher Realiſtik geſtaltende Otto Sköld, der geſt⸗ auf elnde Peer Krogh kommen nur ſchwer gegen Eduard Munch letz deſſen grauſamer Realismus(„Sitzende Frau mit Kind“) zu er Ausdrucksgewalt geſteigert iſt. von Gruppiert ſich die franzöſiſche Malerei um die Metropolenkultur ult ris, ſo weiſt die deutſche Malerei, obwohl ſie ſich um das diduendentrum Berlin ſammelt, in ihren Vertrauen doch mehr indi⸗ geſtielle und eigenſchöpferiſche Perſönlichkeiten auf. Von dem dDrei⸗ 8—0 Liebermann⸗Corinth⸗Slevogt ſteht Cerinth mit den des en in Deutſchland noch nicht gezeigten Werken im Vordergrund und ntereſſes. Aus dem erſchütternden Figurenbild„Ecee homo“ Kraf dem„Selbſtporträt im Spiegelbild“ ſprechen die ungebrochene Meiſt, und le denſchaftlich⸗ achliche Intenſttät des eben verſtorbenen Raſtere der ſich ſein eigenes Weltbild ſchuf. Neben ihm ver⸗ mſen die illuſtrative, von graziöſer muſikaliſcher Erfindung be⸗ mte Malweiſe Slevogts und die nüchterne, klar disziplinierte Stäotiſche Nachrichten Der Mannheimer Arbeitsmarkt im monat Auguſt Das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt uns: Der Arbeitsmarkt hat ſich im Laufe des Monats Auguſt inſofern verändert, als die Zahl der Arbeitſuchenden und der offenen Stellen weſentlich ge⸗ ſunken iſt. Der Rückgang kommt in folgenden Zahlen zum Ausdruck. Die Arbeitsgeſuche ſind in der männlichen Abteilung um 425 auf 7952, die der offenen Stellen um 364 auf 2439 zurück⸗ gegangen; die Zahl der Arbeitsgeſuche in der weiblichen Abteilung iſt um 318 auf 4440, die der offenen Stellen um 270 auf 1881 geſunken. Am Schluſſe des Monats betrug die Zahl der männ⸗ lichen Arbeitſuchenden 4772, die der offenen Stellen 116; die Zahl der weiblichen Arbeitſuchenden belief ſich auf 2246, die der offenen Stellen auf 197. Der Bauarbeiterſtreik hat ſich auf verſchiedenen Teilen des Arbeitsmarktes ungünſtig ausgewirkt. Im einzelnen iſt folgendes zu bemerken: A. Männliche Abteilung des Arbeitsamts Landwirtſchaft und Gärtnerei: Die Erntearbeiten hatten in der erſten Hälfte des Monats eine Nachfrage nach Arbeits⸗ kräften aller Art zur Folge. Bisweilen fehlten die erforderlichen Kräfte. Ein Teil der offenen Stellen befand ſich im beſetzten Gebiet. Die Zuweiſungen dahin waren häufig gehemmt, da viele der ankommenden Arbeitſuchenden ohne Legitimationspapiere waren, Vereinzelten Nachfragen nach Landſchafts⸗, Baumſchulen⸗ und Gemüſegärtnern ſtand ein Ueberangebot gegenüber. Metallinduſtrie: Durch Kreditſchwierigkeiten und durch Zurückziehung von Aufträgen hervorgerufene Betriebseinſchrän⸗ kungen führten zur Zunahme der Arbeitſuchenden. Betroffen ſind vorwiegend Kernmacher, Schiffbauer, Former, ſowie ältere und jüngere Maſchinenſchloſſer. Aufnahmefähig war ein Teil der Kraft⸗ wageninduſtrie, die Induſtrie für Eiſenbedarf und elektr. Maſchinen. Auch in dieſem Monat haben einzelne Firmen— vor allem auf Anregung des öffentlichen Arbeitsnachweiſes hin— beſtehendem Facharbeitermangel durch Umſchulung von Arbeitsſuchenden aus verwandten Berufsgruppen entgegengearbeitet. Eine Reihe jüngerer und älterer ſchon längere Zeit erwerbsloſer Maſchinenſchloſſer konnte hiernach als Bohrer, Fräſer bzw. Maſchinenarbeiter Ver⸗ wendung finden. Im Kleingewerbe war der Beſchäftigungsgrade unter dem Ein⸗ fluß des Bauarbeiterſtreiks ſehr ruhig. Lederinduſtrie, Induſtrie lederartiger Stoffe: Die Vermittlung von Tapezierern war durch den Bauarbeiterſtreik ebenfalls ſtark beeinträchtigt. Holzgewerbe: Das gleiche gilt auch hier. Die Zahl der offenen Stellen ging zurück. Einige Möbelſchreinereien ſind infolge mangelnder Aufträge zu Entlaſſungen geſchrittenr Küfer und Wag⸗ ner hatten wenig zu tun. Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe: Für Bäcker boten ſich durch Nachfrage vonſeiten der Kleinmeiſter, der Konſum⸗ vereine und Brotfabriken reichliche Arbeitsmöglichkeiten. Ein Teil der Einſtellungen betraf nur Aushilfen für Urlaubsvertretungen der Geſchäftsinhaber; ein anderer recht erheblicher Teil kann auf Be⸗ ſchäftigung von Dauer rechnen. Vielfach wurde nach der Pfalz vermittelt. Die Nachfrage nach Konditoren war in dieſem Monat ſtärker, der Bedarf an Metzgern gering. Die Vermittlungen der Metzger erfolgten größtenteils nach auswärts. In der Tabak⸗ induſtrie wurde beſonders nach Sortierern und Packern gefragt; die offenen Stellen wurden auch reſtlos beſetzt. Viele der in den Landgemeinden gemeldeten arbeitſuchenden Tabakarbeiter ſind wegen geringer Verdienſtmöglichkeiten zu andern Berufen ab⸗ gewandert. Bekleidungsgewerbe: Die Arbeitsgelegenheit war größer als in früheren Jahren zur gleichen Zeit. Die Kleider⸗ fabriken hatten fortgeſetzt Bedarf an Zuſchneidern und ſelbſtändigen Großſtückarbeitern. Die Nachfrage konnte aus den zur Verfügung ſtehenden Kräften nicht durchweg befriedigt werden. Ueberangebot beſtand an Kleinſtück⸗ und Heimarbeitern. Den Anforderungen von Schuhmachern vonſeiten der Kleinmeiſter konnte genügt wer⸗ den, jedoch mangelte es an Durchnähern. Geſundheits⸗ und Körperpflege: Friſeure waren rege geſucht. Dem Bedarf an Herrenfriſeuren wurde durch Zuzug von auswärts entſprochen. Mehr als die Hälfte der offenen Stellen lag außerhalb des Vermittlungsbezirkes. Baugewerbe: Streik und Ausſperrungen kennzeichneten die Lage. Nachfrage beſtand hauptſächlich nach Bauhandwerkern, die für Fabriken benötigt wurden. Das Malergewerbe hatte reich⸗ lich zu tun, jedoch vielfach nur vorübergehend. Autolackierer wur⸗ den fortgeſetzt geſucht. Die Zuziehung auswärtiger Kräfte reichte nicht hin, den Bedarf zu decken. Glaſer und Dachdecker wurden wenig verlangt, desgleichen Bautaglöhner. Der Beſchluß der Mannheimer Bauhandwerker, den Streik zu beenden, hatte zur Folge, daß ſofort eine ſtarke Nachfrage nach Bauhandwerkern, beſonders Maurern, Gipſern und Zimmerern einſetzte. Vervielfältigungsgewerbe: Einzelne größerer Fir⸗ men hatten, wohl infolge Fertigſtellung größerer Aufträge, Ent⸗ laſſungen vornehmen müſſen; andere hingegen hatten Kräfte neu eingeſtellt. Benötigt wurden am Schluſſe des Monats Typrograph⸗ und Linotypſetzer, Illuſtrationsdrucker, Stein⸗ und Umdrucker und Steindruckmaſchinenmeiſter. Schlechte wirt⸗ Gaſtwirts⸗ und Muſikergewerbe: drückten auf ſchaftliche Verhältniſſe und die trübe, kühle Witterung den Geſchäftsgang, ſo daß nur wenige Dauerſtellen beſe t wurden. Die Einſtellung für Winterſtellen, die ſonſt um dieſe Zeit üblich war, blieb aus. Männliches Servierperſonal hatte ziemlich Aus⸗ hilfsarbeit. Die beſetzten Dauerſtellen für weibliches Servier⸗ perſonal haben an Zahl nachgelaſſen. Muſiker hatten reichlich Be⸗ ſchäftigung. Aus der Pfalz kamen häufig Nachfragen. Verkehrsgewerbe: Da mit Ausnahme von Holzfirmen von keiner Seite nennenswerte Anforderungen von Arbeitskräften eingelaufen ſind, hat ſich die Lage verſchlechtert. Kraftfahrer waren in mäßigem Umfange geſucht. Es konnten verſchiedene feſte Arbeitsverhältniſſe eingegangen werden. Als Grund für die ſchlechte Arbeitsmarktlage iſt wohl gleichfalls der Bauarbeiterſtreik anzuſehen. 1 Lohnarbeit wechſelnder Art: Auch hier machte ſich der Streik in einer Verſchlechterung der Lage geltend. B. Frauenabteilung des Arbeiksamks Im Auguſt hat ſich die Arbeitsmarktlage im allgemeinen ungünſtiger geſtaltet als im Juli. Trotzdem die Zahl der Arbeits⸗ ſuchenden zurückgegangen iſt, war das Vermittlungsergebnis mangels geeigneter Aufträge unzureichend. Beſonders fühlbar war der Rückgang in der Metallinduſtrie, von der faſt keine Aufträge vorlagen. Auch in der chemiſchen Induſtrie blieb die Nachfrage weit hinter der des Juli zurück. Dagegen konnte in der Textilinduſtrie infolge größerer Aufträge für die Lumpenſortiererei und verſchie⸗ dene Sackfabriken eine beſſere Vermittlungsziffer als im Vormonat erzielt werden. Im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe iſt in der Tabakinduſtrie ein gewiſſer Stillſtand eingetreten, während die Zuckerwaren⸗ u. Keksfabrikation auch weiterhin aufnahmefähig war. Im Bekleidungsgewerbe war die Nachfrage nach Schneiderin⸗ nen infolge der mit dem Juli abſchließenden Sommerſaiſon gering. Dagegen ſind in der Gruppe der Modiſtinnen Angebot und Nach⸗ frage geſtiegen. In der Gruppe Geſundheits⸗ und Körperpflege waren geprüfte Säuglingspflegerinnen noch immer geſucht, wäh⸗ rend für Krankenpflegerinnen Mangel an geeigneten Stellen be⸗ ſtand. In den hauswirtſchaftlichen Berufen beſtand ein lebhaftes Angebot von tüchtigen, gut empfohlenen Hausangeſtellten für ge⸗ hobene Stellungen. Unverändert lagen die Verhältniſſe für ein⸗ faches Hausperſonal ſowohl in Angebot wie Nachfrage, da der Mo⸗ nat Auguſt als Reiſemonat die Vermittlungstätigkeit ungünſtig beeinträchtigt. Das gleiche gilt für die Vermittlung von Waſch⸗ und Putzfrauen. Für Taglöhnerinnen waren nur geringe Arbeits⸗ gelegenheiten geboten. heinrich Küllmer Im hohen Alter von 77 Jahren iſt am Samstag nach ſchwerem Krankenlager der Ehrenpräſident der Mannheimer Liedertafel, Hein⸗ rich Küllmer, geſtorben. Mit tiefem Mitgefühl dürfte dieſe Nach⸗ richt in den Kreiſen der Mannheimer Bürgerſchaft. insbeſondere aber in allen badiſchen Sängerherzen aufgenommen werden. Heinrich Küllmer war ſchon von Jugend an bis in ſein bohes Alter ein begeiſterter Verehrer des deutſchen Liedes, ein Freund alles Guten und Schönen, ein Mann, der die ſeltene Gabe beſaß. große und bleibende Werte zu ſchaffen ohne ſich Feinde zuzuziehen. Unver⸗ geßlich ſind ſeine Verdienſte um das deutſche Lied, unvergeßlich ſeine erfolgreiche Wirkſamkeit um das muſikaliſche Leben ſeiner über alles geliebten Vaterſtadt Mannheim. Selbſt ein begeiſterter. hervor⸗ ragender Sänger. der in einer großen Anzahl von Konzerten als Soliſt auftrat und mit ſeiner wohlklingenden, herrlich abgeklärten Tenorſtimme alle Zuhörer erfreute. ſuchte er den deutſchen Männer⸗ geſang zu heben und zu pflegen, wo er nur konnte Für ſeine Sän⸗ ger und für ſeine Ideale war der vielbeſchäftigte Mann jederzeit zu ſprechen. Er war ein Sangesbruder, aufrecht und bieder, ein charakter⸗ voller Mann, den alle liebten und verehrten. Als geborener Mannheimer war er um das Wohlergehen der Stadt außerordentlich bemüht. Mit aroßer Anteilnahme hatte er bis in ſein hohes Alter der Entwicklung und Ausdehnung von Mann⸗ heim ſein größtes Intereſſe gewidmet. Durch ihn erfuhr das Muſik⸗ leben der Stadt einen neuen Aufſchwung, während er die Männer⸗ geſangvereine einer neuen Blütezeit und zu neuem Glanz und Ruhm entgegenführte. Seinem Organiſationstalent iſt das ſchwere Werk der Vereinigung der Mannheimer Sänger gelungen. Der Stadtrat erkannte ſehr frühzeitig ſein ſachverſtändiges Urteil in Kunſtfragen und wählte Heinrich Küllmer in die Theaterkommi ſſion. der er bald 30 Jahre angehörte und zuletzt Ehrenmitalied dieſes wich⸗ tigen Zweiges der ſtädtiſchen Verwaltung wurde. Der unalückliche Ausgang des Weltkrieges zehrte auch am Mark dieſes allezeit heiteren und frohgeſinnten Menſchen. Nun iſt Heinrich Küllmer in eine andere Welt gegangen, ſein liederfroher Mund iſt verſtummt, ſein treues Herz hat aufgehört zu ſchlagen! Heinrich Küllmer trat vor 57 Jahren als junger Sangesbruder in die Mannheimer Liedertafel ein, wurde bald Schriftführer und dann erſter Vorſitzender. In vorbildlicher Hingabe und Treue leitete er den Verein und führte ihn bei den Sängerfeſten von Sieg zu Sieg. Im Jahre 1909 wurde er mit Rückſicht auf ſeine erfolgreiche Wirkſamkeit zum Ehrenpräſidenten der Mannheimer Liedertafel er⸗ nannt. Außerdem war er der erſte Vorſitzende der Mannbeimer Sängervereinigung, zu deren Mitbegründer er zählte. Als er dieſes Amt niederlegte, wurde Heinrich Weinreich ſein Nachfolger im Amt. das er aber nicht lange innehatte. denn auch dieſen prächtigen Men⸗ ſchen rief der unerbittliche Schnitter Tod bald binweg. Technik Liebermanns. Von den jüngeren Malern ſeien Dix, Nolde und Heckel erwähnt Karl Hofer hat den Weg von der oft konſtruktiv anmutenden Starre ſeiner Frühwerke zu einer neuen„Sachlichkeit“ gefunden, deren konſequentes Betonen der Linie von einer Aufwärmung des Kolorits begleitet iſt. Neben den Werken Hofers fällt der ſurioſen Farbmuſik von Felixmülle zukunftskräftige Bedeutung zu. Kokoſchkas bei aller Unrealiſtik der Farbengebung elementare Malweiſe erreicht den Höhepunkt in 5 Gruppe von aufpeitſchender Sinnlichkeit„Loth und ſeine öchter“. Unter den Plaſtikern fallen auf; die dekorativ ziſelierende Ge⸗ ſchicklichkeit des Spaniers Manolo; der Franzoſe Maillol der die Körperformen in muſikaliſche Linien auflöſt; die Deutſchen Barlach(ſeine Gruppen erſcheinen mehr als Block denn Bild⸗ werk) und Scharff. 5 Die Ausſtellung hat für Deutſchland um ſo größere Bedeutung, als auf ihr zum erſten Male ſeit dem Krieg Deutſchland in inter⸗ nationalen Wettbewerb eintritt; damit wird ſie zu einem künſtleri⸗ ſchen Duell Berlin⸗Paris, das die Ueberlegenheit der deutſchen Malerei zeigt, die die Realität überwunden hat, während die fran⸗ zöſiſche in ihrer Bejazung die Erfüllung erblickt. H. Runſt und Wiſſenſchaſt OKEroberung einer Gutenberg-Bibel. Ein Mr. Edward Sold⸗ ſton erzählt in Publishers Eircular nach dem„Buchhändler⸗Börſen⸗ blatt“, wie er das ſeltenſte Buch der Welt erobert habe. Er hätte von dem Angebot einer 42zeiligen Gutenberg⸗Bibel gehört und wäre ſofort nach Köln gereiſt, wo ſie ſein ſollte. Er hätte aber 24 Stunden weiterreiſen müſſen nach Wien, wohin man ihn verwies, und dann mußte er weiter ins Kloſter Melk, wo er trotz der ungeheuren Summe, die man forderte, den Kauf ab⸗ ſchloß. Da er nicht ſo viel Geld bei ſich hatte, fuhr er nach London zurück, und vierzehn Tage nach der erſten Nachricht konnte er die zwei Bände nach London bringen. Mr. Goldſton zeigt ſich ſehr erfreut über dies Geſchäft. Die Bibel ſei beſſer erhalten als die in der Wiener National⸗Bibliothek, ſie hätte 300 Jahre im Kloſter geruht und ſei im beſten Zuſtand und vollkommen ſauber. Weiterhin erzählt der glückliche Beſitzer, daß die Zahl 13 dabei eine Glücksrolle geſpielt hätte. Viermal hätte er im Schlafwagen die Platznummer 13 gehabt, nach dem erſten Ausflug landete er in London, am 13. mit noch 13 Schillingen in der Taſche, das deutſche Viſum war am 13. ausgeſtellt. Der erſte Ver⸗ tragsentwurf war auf der Rückſeite eines Kalenderblattes eines 13. ausgeſtellt, und man kenne von der Gutenberg⸗Bibel 13 Stück(), die meiſt im Beſitz von Staatsbibliotheken ſeien. St. Goethe-Jeier in Weimar. Am 7. November, dem 150⸗ jährigen Jubiläum von Goethes Ankunftstag in Weimar, werden von der Stadt und den dazu berufenen Kreiſen Feierlich⸗ keiten vorbereitt. Im Deutſchen Nationaltheater wird nicht, wie zuletzt geplant, Goethes„Iphigenie“ gegeben werden, ſon⸗ dern der„Urfauſt“ in neuer Inſzenierung und Einrichtung durch Generalintendant Dr. Ulbrich. Ein von Friedrich Lienhard ver⸗ faßter Prolog wird der Aufführung vorangehen. Am darauffolgen⸗ den Sonntagmorgen findet eine Morgenfeier im Theater ſtatt. Staatsminiſter Dr. Leutheußer wird eine Anſprache halten, als Dokumentation Thüringens, nach wie vor die von Goethe aus⸗ gegangene Weimar⸗Kultur weiter zu pflegen und hochzuhalten. Den Hauptvortrag wird Prof. Dr. Korff(Leipzig), der bekannte Goethe⸗Forſcher, halten. St. Platenhäuschen und Platengeſellſchaft in Erlangen. Dem Klaſſiker Auguſt v. Platen, dem Sohne der Stadt Ansboch, der im Süden Italiens, in Syracus raſtloſen Daſeins Ende fand, ward auf dem Burgberg bei Erlangen, im lauſchigen Grün leicht gewellter fränkiſcher Landſchaft eine Stätte der Erinnerung geſchaffen. Der Heimatkundliche Verein Erlangen hat das Platenhäuschen, jenes kleine, ſchlichte und ſo gefällige Somerhäuschen, in dem Platen in den Jahren 1824—1826 die Sommermonate arbeitend und dichtend zubrachte, bor dem Verfall bewahrt und zu einer Platenſtätte aus⸗ gebaut. Glücklich gruppierte Bücher, Bilder und Dinge aus Platens Beſitz erfüllen das trauliche Gemach. Mit einem Feſtakt vor geladenen Gäſten wurde das Häuschen der Oeffentlichkeit über⸗ geben. Für den Heimatkundlichen Verein ſprach deſſen Vorſitzender Dr. Rühl Worte der Weihe, nachdem ein Feſtſpiel von Hans von Hülſen, dem Autor des Platenromans„Den Göttern zu“ bewegte Stimmung geſchaffen hatte. Es ſprachen Vertreter der Stadt und der Univerſität Erlangen, der Stadt Ansbach, der Familie von Platen und Hans von Hülſen als Vorſitzender der deutſchen Platen⸗ geſellſchaft, die Tags zuvor jen Volkshaus zu Erlangen gegründet worden war und zu deren Mitgliedern Gerhart Hauptmann, Stefan Zweig, Herbert Eulenberg und andere Schriftſteller und Wiſſen⸗ ſchaftler von Ruf gehören. Ein Platenabend im Stadttheater brachte eine Wiederholung des Feſtſpieles und ſodann einen treff⸗ lichen Feſtvortrag von Staatsoberarchivar Dr. Abert⸗Würzburg, der über„Platen in Franken“ ſprach und mit den Mitteln hiſtori⸗ ſcher Wiſſenſchaft uns Platens Leben in Ansbach, Würzburg und Erlangen in Mitten ſeiner Umwelt, in Mitten der wiſſenſchaftlichen und geiſtigen Strömungen jener Stätte aufzeigte; ein Vortrag voll Laune und innerſter Vezogenheit zu dem Weſen jenes ewigen Wanderers. Rezitationen Platenſcher Dichtungen und Vorträge von Liedern nach Texten Platens umreahmten ide Spielfolge. er. Neue Mannhelmer Jeſtung[Adend⸗Nusgabe) Monkag, den 21. Sepfember 1925 . Seite. Nr. 436 Trotz ſeiner aufreibenden Tätigkeit in bieſiger Stadt gehörte Heinrich Küllmer 25 Jahre lang dem Hauptausſchuß des badiſchen Sängerbundes als Bundesrechner an, in welcher Eigenſchaft er ebenſo gewiſſenhaft und vorbildlich tätig war. wie in ſeinen anderen vielen Ehrenämtern. Ferner gehörte er dem Stöf⸗ tungsrat verſchiedener evangeliſcher Stiftungen an. Bei Durch⸗ führung des aroßen Sängerbundesfeſtes in Mannheim wie bei ſon⸗ ſtigen feſtlichen Anläſſen, die durch die Mitwirkung der Mannheimer Sängervereinigung verſchönert wurden, hatte Heinrich Küllmer ſtets die führende Rolle. Die goldene Hochzeitsfeier bildete für das Ehe⸗ paar Küllmer einen ſelten ſchönen Ehrentag, da ihm Beweiſe der Hochachtung und Wertſchätzung aus allen Kreiſen der Bevölkerung zugingen. Politiſch iſt Heinrich Küllmer niemals hervorgetreten, ob⸗ wohl ihn freundſchaftliche Bande mit Baſſermann verknüpften und er auch Mitalied der früheren Nationalliberalen Partei war. Nun ruht der müde Körper aus von aller Erdenſchwere, aber ſein Werk wird im Gedächtnis ſeiner unzähligen Sangesfreunde und ſeiner Mit⸗ bürger weiterleben. ch. * Vom Wetter. Die Regenperiode dauerte diesmal ſehr lange. In der Nacht vom Sonntag auf Montag waren die Niederſchläge beſonders ſtark. eine faſt ſommerliche Temperatur. Heute früh ſtand das Queckſilber auf 14,7 und heute nachmittag um halb 3 Uhr auf 14,8. Die Regen⸗ dichte betrug geſtern 0,5 und heute 18,9 Millimeter. Pb. Anfallschronik. Nach dem Polizeibericht ereigneten ſich am Samstag folgende Uunfälle und Zuſammenſtöße: Ecke Hein⸗ rich Lanz⸗ und eee fuhr eine Pferdedroſchke gegen einen Straßenbahnwagen der Linie 7 und beſchädigte ihn. Perſonen wurden nicht verletzt. Wen die Schuld trifft, wird die en ergeben.— In der Langſtraße ſtießen zwei Rad⸗ fahrer zuſammen, da der eine auf der linken Straßenſeite und mit unbeleuchtetem Fahrrad fuhr, außerdem angetrunken war.— An der Brückenſtraße fuhr ein 23 Jahre alter Radfahrer infolge Außer⸗ achtlaſſung der nötigen Vorſicht einen 71 Jahre alten Landwirt an, warf ihn zu Boden und verletzte ihn an der Hand und am Fuß. — Ein 55 Jahre alter Fuhrmann wurde beim Ueberſchreiten des Luiſenrings vor der K 5⸗Schule von einem Straßenwagen der Linie 1 erfaßt, zu Boden geworfen und im Zeſicht verletzt. Die Schuld ſoll den Verletzten treffen, da er kurz vor der herannahenden Straßenbahn den Fahrdamm überqueren wollte. Man verbrachte ihn in N5 nahe 5 5 Wohnung.— Auf der Straße zwiſchen Qund R1 wollte am Sonntag eine 63 Jahre alte Frau die Fahr⸗ bahn überſchreiten. Da ſie ſich aber vorher nicht umſah, lief ſie gegen einen Radfahrer und kam zu Fall. Verletzte wurde ſie nicht, dagegen zog ſich der Radfahrer, der ebenfalls ſtürzte, Schmerzen im Hinterkopf zu. Hilfe in Nok. Auf dem Neckardamm bei der Otto Beckſtraße brach eine Taxameter⸗Droſchke auf dem unfahrbaren Weg im Sand ein. Die alarmierte Berufsfeuerwehr ſchleppte den Taxameter wieder auf die fahrbare Straße. Pb. Selbſttötungsverſuch. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wollte ſich ein 20 Jahre altes Fräulein in der Wohnung ſeiner Eltern in der Neckarſtadt durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben nehmen. Sie wurde mit dem Sanitätsauto 7 das Allgemeine Krankenhaus verbracht. Grund zur Tat unbe⸗ annt. Pb. Jeſtigenommen wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Pflegerin, die wegen Betrugs von einer auswärtigen Behörde geſucht wird. Beim Einkaufen Alles, was auf den Tiſch kommt und oft ſo köſtlich mundet, daß man in Freudengeheul ausbrechen möchte, iſt von der Hausfrau ſorg⸗ ſam zuſammengetragen. Vielleicht hat ſie dienſtbare Geiſter. am Hebſten geht ſie aber ſelbſt. denn Einkaufen iſt eine Kun ſt. Sie kann auch nirgends mehr ſparen, als wenn ſie ſelbſt auf dem Markt oder beim Händler einkauft. dann weiß ſie. daß es aut und friſch iſt und hat das, was ſie braucht. So ganz einfach iſt es freilich nicht. Unſere Hausfrauen machen es ſich ſchwer, denn ſie wollen das Beſte haben und möglichſt billig. Da werden Krautköpfe geprüft, daß ſie knirſchen. Da rechnet man aus, wieviel Aepfel auf ein Pfund gehen können und überſchlägt, ob es als Nachtiſch reicht. Es konemt nicht auf eine Frage an, auch wenn eine unfreundliche Antwort folgt. Dann fraat man eben einen Stand weiter. Was kommt es auf ein paar Worte an. wenn man wohlfeil und aut kaufen kann. Ich muß ſagen, daß die Geduld der Frauen beim Einkaufen bewundernswert iſt. Sie iſt wohl angeboren: erwerben kann man ſie nicht. Mit welcher Bedächtigkeit und Umſicht jeder kleine Vorteil ausgenutzt wird: Man läßt ſich ein wenig Peterſilie zugeben, oder ein paar Stengel Dill, leat die eine Gurke oder die andere wie⸗ der zurück. weil man einen ſchadhaften Fleck entdeckt hat. erinnert daran, daß man fahrelange Kundin iſt, mit anderen Worten: man verſteht ſich auf den Kleinkampf des Marktes. Beſonders tritt dieſe Erfahrung bei großen Anläſſen hervor, wenn der neue Winterhut gekauft werden muß, ein Paar Lack⸗ ſchuhe, ein Koſtüm oder Wäſche. Da werden die Frauen lebendig, daß man ſte oft garnicht wiedererkennt. Sie wollen am liebſten alles ſehen und wünſchen gerade den Gegenſtand, der noch nicht gezeigt wurde. Etwa der Billigkeit halber? Oho. es kann ruhia etwas koſten, aber es muß ihnen gefallen. Die kleine Verkäuferin kennt ihre Kundinnen: ein bißchen Schmeichelei iſt das halbe Geſchäft. Dann geht es:„Gnädige Frau“ vorn und„Gnädige Frau“ hinten, und dieſe nimmt dann auch nicht erſt die hundertſte, ſondern ſchon die fünfundzwanzigſte Garnatur. Und das will doch wahrhaftig etwas beißen! Hausfrauen, Eure Ehemänner mögen manches an Euch aus⸗ zuſetzen haben, aber das müſſen ſelbſt die klügſten Herren der Schöpfung zugeben, das Einkaufen verſteht Ihr! W. M — Wahrheit in der Reklame. Der Verband Deutſcher Reklame⸗ chleute, der in dieſen Tagen in Dresden ſeinen Verbandstag Abhielt, richtet an die deulſche In duſtrie⸗ů, Handels⸗ und eeee folgenden Aufruf: Deutſche Kraft 1 5 ge· feſſelt, nicht aber unſere Stärke, die den Willen zeugt, den Weg zu reiten für künftige, beſſere Tage. Jeder im Volke trägt an der ſchweren Bürde, die ſeinem Vaterland auferlegt iſt. Wie ſchon ſo 905 Erfindergeiſt und Schaffenskraft ein Volk 5 8 und im ang der Nationen emporgehoben haben, ſo erhoffen wir es auch von unſerem an e Deutſchland. Politik und Wirtſchaft, die r den Wohlſtand des eigenen Landes und für ſeine Anerkennung rch alle übrigen Völker der Erde verantwortlich zeichnen, können nur erfolgreich ſein, wenn der Wille einer großen Mehrheit hinter ihnen ſteht. Jeder Einzelne iſt es ſeinem Wohlergehen ſchuldlig, die ganze Arbeitskraft einzuſetzern, um durch Förderung großer Leiſtungen die Lebensberechtigung ſeines Volkes vor aller Welt zu beweiſen. Die geſchäftliche Propaganda iſt das Mir⸗ del, um durch das Wort in mannigfacher Art Kunde zu geben von unſeren Taten. Propaganda kein wirtſchaftlicher Aufftleg. Propaganda iſt Lebensnotwendigkeit. Je mehr Propaganda, deſto ſchnellere Entwicklung des Einzelbetriebes und deſto ſichere Ge⸗ ſundung des Staates. Aber nur aufrichtige und überzeugende Worte ſind von anhaltender, guter Wirkung.„Wahrheit in der Re⸗ zlame“ iſt der Grundſatz, den wir ſtändig pflegen müſſen, wenn wir über die Erfolge des Einzelnen den Aufſtieg der Geſamtheit erzielen wollen. In dieſen Gedanken begrüßen wir, die in Dres⸗ den verſammelten Vertreter des deutſchen Reklameweſens, die deutſche Induſtrie, den Handel, die Geſchäftswelt und das ganz⸗ deutſche Volk. * Amksdauer der Beiſitzer der Gewerbegerichte und Kaufmanns · gerichte. Nach Mitteilung des Reichsarbeitsmmiſters kann mit dem Inkrafttreten des Arbeitsgerichtsgeſetzes im Laufe des Jabres 1920 gerechnet werden. Der Reichsarbeitsminiſter iſt der Auffaſſung. daß deshalb Neuwahlen der Beiſier der Gewerbegerichte und Kauf⸗ mannsgerichte ſchon zur Vermeidung der damit verbundenen, nicht unerhebliche Koſten nach Möolichkeit vermieden werden ſollten. Dles Dabei herrſchte geſtern mit 19,7 Grad Luftwärme. durch entſprechende Aenderungen der Statuten Semaß 8 13 2577 3. 9 15 Abſatz 1 Satz 1 des Gewerbegerichtsgeſetzes und§ 12 Abfatz 5, § 15 Abſ. 1 des Geſetzes betr. Kaufmannsgerichte bis zu insgeſamr 6 Jahren verlängert wird. Bei einer ſolchen Statutenänderung wäre durch einen Zuſatz klarzuſtellen, daß ſich die Ver⸗ längerung der Amtsdauer auch auf die laufende Wahlzeit erſtreckt. Veranſtaltungen Wie werde ich Menſchenkenner? Reinhold Gerling, der über dieſes Thema am 3. Oktober abends im Caſino⸗Saal ſprechen wird, iſt hier kein Unbekannter. Dem theoretiſchen Teil wird ſich ein prak⸗ tiſcher mit Demonſtrationen aus dem Zuhörerkreis anſchließen. (Räheres ſiehe Anzeige.) Eilm⸗Rundſchau kö. Afalhealer„Schauburg“. Ethik und menſchliche Tragik in einem Schauſpiel miteinander zu verflechten, iſt eine Kunſt. Der derzeitige Profeſſor und Mitglied der Berliner Künſte, Heinrich Zille, ein ernſter Kenner des Berliner⸗ und Großſtadtlebens, der ſich vom einfachen graphiſchen Arbeiter durch eigene Kraft zu ſeiner heutigen angeſehenen Stellung emporarbeitete, hat in dem Werk „Die Verrufenen“(Der fünfte Stand), das auf dem neuen Spielplan der„Schauburg“ ſteht, eigene Erlebniſſe gezeichnet. Der Titel des Filmwerkes hat mit dem Fuhalt an ſich nur wenig Ver⸗ bindung. Jille zeichnet ſcharf die kraſſen Anſichten der Moral einer gewiſſen„Geſellſchaft“, die meiſt nur den Schein wahrt und in Wahr⸗ heit anders denkt. Wer das Leben in der Großſtadt kennt, kann ſich leicht in dieſes Drama hineinverſetzen. Ein junger Ingenieur ſchwört, um die Ehre einer jungen Faur zu retten, einen Meineid. Er nimmt die Konſequenzen auf ſich und geht lieber ins Zucht⸗ 5 als die Frau bloszuſtellen. Der Film iſt ein erfolgreichez aſſenſtück, da ſeine Handlung aus dem Leben geſchrieben und die Darſteller der Hauptperſonen mit Sorgfalt ausgewählt ſind. Pro⸗ feſſor Zille verteidigt darin ſcharf die Theſe, daß jedem Menſchen ſein Schickſal vorgeſchrieben iſt, dem er ſich, wie er auch mag, nicht entziehen kann.— Von den beiden Begleitfilmen„Die gemüt⸗ lichen Nachbarn“ und„Die diesjährigen Herbſtma⸗ növer in Mecklenburg“ iſt ſpeziell der letztere von großem Intereſſe. Es ſind herrliche Aufnahmen unſerer Reichswehr aller Formationen, mit dem Reichspräſidenten v. Hindenburg, den Gene⸗ rälen Seeckt und Geßler u. a. R. Kammer⸗-Lichtſpiele. Es iſt der Direktion der Kammer⸗Licht⸗ ſpiele hoch anzurechnen, den Film„Die Wunder des Meeres“ erworben zu haben. Denn dieſer Kulturfilm ſteht weit über vielen anderen Filmen. Leider muß das Publikum noch zu ſolch wirklich wertvollen Filmen erzogen werden. In ſehr intereſſanter Weiſe und in großartigen Bildern ſehen wir in dieſem Film den Meeres⸗ boden mit ſeinen Schätzen und ſeinen Wundern, mit ſeiner märchen⸗ haften Pracht, aber auch mit ſeinen Grauen und ſeinen Schreck⸗ niſſen. Wir begleiten kühne Forſcher auf ihrem Wege und ſind Zeuge all der Schönheit und all des Schrecklichen, das das Meer offenbart.—„Das Lächeln eines Kindes“, ein Sechsakter mit Baby Peggy in der Hauptrolle, führt uns eine moderne Ehe vor Augen, die noch in letzter Stunde durch die kleine Peggy, das Kind der beiden Gatten, vor dem Zuſammenbruch bewahrt wird, und die beiden Eheleute ein neuen Leben beginnen läßt. W. R. Alhambra-Lichtſpiele. Mannheim im Zeichen des Ver⸗ kehrs zeigt uns in vier Teilen„Der Mannheimer Ver⸗ ke hrsfilm“, über den wir bereits ausführlich berichtet haben.— „Arme kleine Peggy“, ein Filmſpiel in ſechs Akten, zeigt uns die Leiden eines Kindes, das unter ungünſtign Eheverhältniſſen unſchuldig zu leiden hat. Gegen den Willen ihres alten, mürriſchen Vaters hat Marion Turner den gerade nicht mit Glücksgütern geſeg⸗ neten Walter Holmes geheiratet. Turner verbietet nun ſeinem Schwiegerſohn das Haus, und als der es trotzdem unternimmt, ſeine Frau und ſein Kind zu beſuchen, läßt er ihn wegen Hausfriedens⸗ bruch verhaften. Marion bricht unter der Wucht der Ereigniſſe zuſammen und die kleine Peggy hat unter der alten Gouvernannte und dem ſonſtigen Perſonal viel zu leiden. Aber ſchließlich erringt ſie ſich doch das Herz des Großvaters, der nun, leider zu ſpät, ſein Unrecht einſieht. Er bietet alles auf, um Walter zurückzuholen, und als der Zufall ſich noch glücklich erweiſt, ſteht dem Glück des jungen Paares, das durch die unberechtigte Einmiſchung der Schwieger⸗ eltern ſo viel zu leiden hatte, nichts mehr im Wege.— Die„Deu⸗ lig⸗Wochenſchau“ ergänzt mit ihren guten Bildern das Pro⸗ gramm vorteilhaft. Rommunale Chronik Bürgerausſchuß Wiesloch L. Der Bürgerausſchuß Wiesloch ſieht neun Punkte auf der Tagesordnung. Die erſten Punkte beſchäftigen ſich mit Verkauf von Bauplätzen von 2 ar 91 qm bezw. 3 ar zum Preiſe von 3 bezw. 2 M. pro aqm.— Um einen Abbau bei der Volksſchule an Lehrkräf⸗ ten zu verhüten, ſoll die Gemeinde den perſönlichen Aufwand in Höhe von 2800 RM. jährlich für die zweite übergeſetzliche Unterlehrerſtelle übernehmen. Da die Schülerzahl wieder im Steigen begriffen iſt, dürfte bald wieder der alte Schülerbeſtand von durchſchnittlich 920 Kindern erreicht ſein, bei dem der Staat die Koſten für alle vorhan⸗ denen Lehrkräfte übernimmt. Die in dieſem Punkt zu bewilligenden Ausgaben ſind alſo nur vorübergehend.— Die Gründung eines Fortbildungsſchulverbandes Wiesloch, wobei der Stadt keinerlei Belaſtung oder Unkoſten zufallen, ſoll in dem vom Kreis⸗ ſchulamt Bruchſal abgeänderten Entwurf gebilliat werden.— Die Errichtung einer zweiten nlanmäßigen Gewerbelehrerſtelle an der hieſigen Gewerbeſchule. Sie iſt als ein dringendes Bedürfnis anzuſehen, da einerſeits der Schülerſtand von 334— 207 hieſige und 127 auswärtige— und der Klaſſenbeſtand von 15, ſowie andererſeits der oftmalige Wechſel der außerplanmäßigen Stellen einen erſprieß⸗ lichen Unterricht nicht ermöglichen. An Lehrkräften zählt die Schule gegenwärtig 5, darunter die des Schulvorſtandes als einzige plan⸗ mäßiae.— In Anbetracht der geringen Bedeutuna der Fremden⸗ ſteuer ſoll dieſe mit Wirkung vom 1. September aufgehoben werden. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Kehl hat ſich in ſeiner lekten Sitzung mit der Errichtung einer Feſthalle beſchäftigt. Eine größere Feſt⸗ und Ausſtellungshalle iſt feit langem eine dringliche Notwendigkeit. Aus finanziellen Gründen kann ſie aber in abſehbarer Zeit nicht er⸗ baut werden. Der Gemeinderat hat nun beſchloſſen, eine ihm zum Kauf angebotene verhältnismäßig billige Feſt⸗ und Ausſtellungshalle anzukaufen und ſie ſo ausbauen zu laſſen. daß ſie allen Anforderun⸗ gen im Sommer wie im Winter genügt. Ferner hat der Gemeinde⸗ rat die Schaffung eines ſtädtiſchen Verkehrsamtes beſchloſſen. Die Arbeiten für die Errichtung von zwei Vierfamilienhäufer wur⸗ den vergeben. Tagungen Verband badiſcher Pflanzenzüchter Wie wir erfahren, veranſtaltet am 5. und 6. Dezember ds. 8. der Verein badiſcher Pflanzenzüchter, der über das ganze Land verbreitet iſt und deſſen Ziel die Verſorgung des badiſchen Landes mit gutem, durchgezüchtetem und bodenſtändigem Saat⸗ gut iſt, in Engen ſeine 5. Generalverſammlung, mit der eine große landwirtſchaſtliche Tagung, eine Saatgutausſtellung und eine unentgeltliche Verloſung badiſchen Saatgutes verbunden wird. Als Redner ſind Landwirtſchaftsrat Meiſner, Abteilungsvorſtand der Badiſchen Landwirtſchaftskammer Karlsruhe und Landwirtſchefts⸗ rat Buſch, Leiter der Saatzuchtanſtalt der Badiſchen Landwirt⸗ ſchaftskammer Raſtatt gewonnen worden. Der Tagung geht ein Pflanzenzüchterkurs voraus, der von der Saatzuchtanſtalt der Ba⸗ diſchen Landwirtſchaftskammer vom.—4. Dezember in Raſtatt veranſtaltot wird, und zu dem ſich vor allem nuür fortſchrittlich ge⸗ Kongreß der Deutſchen orthopädiſchen Geſellſchaft Unter dem Vorſitz von P. Bade tagt vom 14.—16. Sept. 25 in Hannover der 20. Kongreß der Deutſchen orthopädiſchen Geſellſchaft. Einige hundert Aerzte auch aus dem Ausland hatten ſich zuſammengefunden. Das Hauptthema bildete die Biologie des Knochens. Vier Referenten waren aufgeſtellt: Stoffel⸗Mann⸗ heim behandelte die Entwicklung des menſchlichen Knochengerüſtes, Müller⸗Marburg die Phyſiologie des Knochens, Murk Jan⸗ ſen⸗Leyden die Skörungen des Knochenwachstums und Axhau⸗ ſen⸗Berlin die Bedeutung der aſeptiſchen Knochennekroſe. An dieſe Referate ſchloß ſich eine große Reihe von Vorträgen über die Lebensvorgänge und Erkrankungen des Knochens an. Am zwei⸗ ten Sitzungstag ſtand die Behandlung von Lähmungen im Vorder⸗ grund, der dritte Tag ſoll anderen orthopädiſchen Operationen, Verunſtaltungen und Narkoſefragen gewidmet ſein. Aus dem Lande *Weinheim, 21. Septbr. Zu dem Mädchenmord in der Ge⸗ markung Mörlenbach teilt die Staatsanwaltſchaft Darmſtadt folgende Einzelheiten über den bei dem Mord gebrauchten Hammer mit: Der bei der Tat benutzte Hammer(Hammer von gewöhnlichem Aus⸗ ſehen mit ziemlich langem Holzſtiel) trug auf ſeinen Eiſenteilen auf der einen Seite eingeſchlagen die Zahl 500, auf der anderen Seite„Garantie⸗Ware“. Anſcheinend die Buchſtaben B.& Sch, offenbar ein Betriebszeichen, in dem der Hammer benutzt wurde⸗ Unterhalb dieſes Zeichens iſt der Kopf eines Mannes— vermutlich ein Fabrikzeichen— eingeſchlagen. Hambrücken, bei Bruchſal, 21. Septbr. Durch Feuer iſt die Scheune des Gaſthauſes zum Engel, Beſitzer Hermann Buſt ardt, ſamt der angebauten Metzgerei und Molkerei zerſtört worden. Viele Erntevorräte wurden vernichtet. an vermutet, daß in der Scheuer übernachtende Zigeuner das Feuer verurſacht haben. Sie ſind einſtweilen verhaftet worden. „ Asbach, Amt Mosbach, 18. September. Durch die überaus große Gurkenernte hatte die hieſige Gurkenſchälerei einige Tauſende Zentner Gurken zu verarbeiten, welche teils die Landwirte durch Fuhrwerk oder durch die Bahn anlieferten. In der vergangenen Woche arbeiteten oft 100 Frauen und Mädchen aus der Umgebung bei einem Stundenlohn von 40 Pfg., was für die Arbeiterinnen bei der hieſigen Verdienſtloſigkeit einen ſchönen Nebenverdienſt bil⸗ te Die Gurken werden von dieſen geſchält, entkernt und einge⸗ ſalzen. Baden- Baden, 19. Sept. Die Liedertafel„Aurelia“, Ba⸗ den⸗Badens anſehnlichſter Männerchor, läßt gegenwärtig ein eigene⸗ Sängerhaus aufführen. Zur Gewinnung von Bauſteinen hatte ſich der Verein an lebende Dichter und e mit der Bitte ge⸗ wandt, einen Originalbeitrag zu ſtiften. Dieſe Beiträge werden in einem„Das Deutſche Lied“ betitelten Sammelwerk vereinigt, das die einſchlägige Literatur nicht nur bereichern, ſondern auch allen Geſangvereinen werkvoll wird, da mit dem Erwerb des jetzt druck⸗ fertigen Buches das Aufführungsrecht der Chöre verbunden iſt. Dem Liederwart des Vereins ſind zahlreiche herborragende Beiträge zu⸗ gefloſſen. Unter den 300 Dichtungen ſind die beſten Lyriker der Ge⸗ genwart vertreten. Eine große Bedeutung kommt den Kompoſitionen zu, die teills für Männerchöre, teils für gemiſchten Chor ſind. Sis ſtammen u. a. von: Max Anſorge, Walter von Bausnern, Walter Braunfels, der Direktor des neuen Konſervatoriums Köln Simon Breu, Rudolf Buck, Walter Courvoiſier, Paul Graener, Friedrich Hegar, Guſtav Hauck, Adolf Kirchl, Robert Kahn, Erwin Lentde Max Meyer⸗Albersleben, Franz Philipp, Philipp Goetſcher, Kar Schauß, Karl Lafite, Karl Türk, Hans Wagner⸗Wien, Felix Woyr ch, Heinrich Caeſar Schmidt, Ernſt Wendel, Heinrich Zöllner uſw. ie „Aurelia“ wird ihr erſtes Winterkonzert programmatiſch mit lauter Originalchören ausſtatten. 1 „Pfaffenweiler bei Villingen, 21. Sep. Die Errichtung eine⸗ Silberfuchsfarm auf der Gemarkung Käshöfe iſt geſicher Das Anweſen des Sägewerksbeſitzers Franz Schwörer iſt von de Fabrikanten J. Nuppeneyaus Vohwinkel zum Preis von 21 500 angekauft worden. Die Silberfuchsfarm ſoll noch im Laufe ds, J5. dort eingerichtet werden. 7 * Freiburg, 21. Sptbr. Zwei ſchwere Einbrüche in Woh nungen in Herdern und in der Wiehre, deren 8— verreiſt waren, wurden offenbar von gewerbsmäßigen reiſenden Ein! brechern verübt. Im erſten Fall wurden die Einbrecher geſehen; der eine wurde auch von einer Privatperſon verfolgt, konnte a 15 entweichen, wobei er einen japaniſchen Reiſekorb mit geſtohlene Kleidern und Leintüchern und einen Aktenmappe mit erbeutete Silber wegwarf. 15 *Freiburg i. Br., 19. Sept. Dieſer—— fand hier auf Ein ladung des Badiſchen Winzerverbandes eine Beſprechung in wein, baulichen Fragen ſtatt, die von Vertretern ſämtlicher mit dem Wein bau ſich befaſſenden Irganiſationen beſucht war. Der Erfolg dact erſten Ausſprache war ſo günſtig, daß beſchloſſen wurde, demnäg wiederum eine derartige Sitzung anzuberaumen. Geplant iſt, n Anſchluß an die nächſte Beſprechung auch eine Beſprechung mit 5 Organiſationen des Weinhandels und des Wirtegewerbes abzuhalten. *Müllheim, 18. Sept. In Müllheim wurde vor einiger An eine ſog. Induſtriekommiſſlon gebildet, die die Frage ſi⸗ die Anſiedlung von Induſtriend auf dem Gebiete der Stadt Mü heim zu prüfen und vor allen Dingen zu fördern hat. * Donaueſchingen, 21. Septbr. Vor einiger Zeit wurde* der dem Zöglingsheim Hüfingen entſprungene 11jährige Z w an 5a⸗ zögling Hermann Ganter aufgegriffen. Das Bürſchchen, b⸗ 35 mehrmals durchgebrannt war, hatte ſich verſchiedene Die 1 tähle an Taſchenuhren u. a. Wertgegenſtänden in Hüfingdie Donaueſchingen und Dürrheim zu ſchulden kommen laſſen. Wertgegenſtände ſind alle wieder beigebracht. ach⸗ Allmendshofen(b. Donaueſchingen), 19. Sept. Geſtern nach, mittag landete auf dem Gelände hinter dem Friedhof ein Be kehrsflugzeug der Strecke Dresden—Stuttgart—Zürich. 9 hatte infolge des nebligen und regneriſchen Wetters die Orientierun verloren und eine Notlandung vornehmen müſſen. Das 970 zeug hatte 3 Paſſagiere aus Dresden und Poſt an Bord. Die Laſſc giere ſetzten geſtern abend ihre Reiſe mit der Bahn nach Zürt fort. Heute vormittag gegen 12 Ühr ſoll die Weſterfahrt des Fluh“ zeuges nach Zürich erfolgen. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 19. Sept. Auf Grund einer Konkrolle eigt hieſigen Lebensmittelgeſchäfte mußten fünf Ladeninhaber angesezin werden, da die Reinlichkeit zu wünſchen übrig ließ.— err⸗ 20jähriges Dienſtmädchen von Oppau entwendete ihrer ſchaft ein goldenes Kollier und zwei Damenhemden. * Dudwigahafen, 21. September. Am 30. September finde der großen Feſthalle der Südd. Gartenausſtellung, Ludwigs a. Rh., ein Blumenfeſt der Volksſchule ſtatt, wo er⸗ 4000 Schulkindern, die von der Stadtgärtnerei Topſpflans g hul⸗ hielten, über 400 mit Preiſen bedacht werden. Dieſe 4000 kinder wirken bei der ffeier mit geſanglichen Darbietungen 3 Ferner kommen muſikaliſche Darbietungen des Pfalzorcheſters 5 Vortrag. Den Höhepunkt bildet ein großes Feſtſpiel. 0 nach Feier eine interne iſt, wird ſie am Sonntag, den 4. Oktober mitags.30 Uhr für die Oeffentlichkeſt wiederhalt werden. ſ bel *oggersheim, 19. Sept. Ddas Domänenamt Wußlerhe ſog⸗ Oggersheim brannte bis auf die Grundmauern miede glan⸗ der Hauptgebäude und ſämtliche Stallungen wurden ein Raub der Vieh⸗ men. Große Erntevorräte wurden vernichtet, nur der ſanie Die Bewohner mußten das ge beſtand konnte gerettet werden. zuft ſich auf Mobilzar den Flammen überlaſſen. Der Sachſchaden beläuft mehrere Hunderttauſend Mark.., 55 — bei Husſen, Heisorkeit und 27 Nimmm Verschleimung Faus ſinnte Landwirte, die eine landwirtſchaftliche Winterſchule beſucht läßt ſich dadurch erreichen, daß die Amtsdauer der Beiſitzer notfalls haben und die nötige Wiſſensgrundlage beſitzen, melden ſollten. ecſite Selener eee e ee, 1 * he bo SS S — rrrr Monkag, den 21. Sepfember 1923 Neue Mannheimer Jeltung[Abend⸗Nusgade 5. Seife. Nr. 436 Nachbargebiete * Darmſtadt, 17. Sept. Der Streik der ſtädtiſchen Arbeiter urde beigelegt und die Arbeit aufgenommen. Ein Schiedsſpruch ſieht zwei Pfennige für Frankfurt und Offenbach und einen Pfennig ür das übrige Wirtſchaftsgebiet des Rhein⸗Main⸗Bezirkes über den erſten Schiedsſpruch vor. In Offenbach und Frankfurt konnte durch dieſen Schiedsſpruch der Streik noch verhindert werden. Eberſtadt, 17. Sept. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich geſtern abend nach 7 Uhr in der Nähe des Siegenhauſes. Als ein adfahrer dort von einem Auto überholt werden ſollte, der wie das Auto die Richtung Eberſtadt hatte, fuhr der Radfahrer direkt vor as Auto und wurde überfahren. Es handelt ſich um den jährigen Georg Kniſeß von hier. Die Verletzungen des jungen annes waren derart, daß der Tod ſofort eintrat. Das Fahrrad wurde vollſtändig demoliert. Ob ein Verſchulden des Autolenkers vorliegt, muß erſt die Unterſuchung ergeben. „:: Mainz, 18. Sept. Während eines letzthin niedergegangenen Gewitters traf der Blitz eine längs der Landſtraße gezogene ochſpannungsleitung, als gerade ein Auto in gemäßiater Gangart vorüberfuhr. Trotzdem der Wagen völlig unbeſchädigt blieb, alſo nicht getroffen ſein konnte, verſagte lt.„Manz. Anz.“ ſofort die Zün⸗ ung und der Wagen blieb ſtehen. Bei der Unterſuchuna ſtellte ſich heraus, daß ſämtliche Eiſenteile eine hocharadige elektriſche Span⸗ nung aufwieſen, die vorerſt durch einen zur Erde geführten Kabel⸗ draht abgeleitet werden mußte, bevor man irgendwelche Teile be⸗ rühren durfte. Demnach hatte ſich die niedergehende elektriſche La⸗ ung auch dem näberkommenden Wagen mitgeteilt. und nur dem Umſtande, daß das Auto auf Gummireifen lief. alſo gegen die Erde Roliert war, hatten es die Inſaſſen zu danken, daß ſie nicht alleſamt verletzt oder gar getötet wurden. Naumburg, 16. Sept. Bei Naumburg fuhr infolge des ſtar⸗ en Nebels ein D⸗Zug in eine Gruppe von Arbeitern, wobei wei Arbeiter ſofort getötet wurden. Gerichtszeitung Das Taſchenſpielerkunſtſtück des Araberjungen ˖„Die Mitalieder der bekannten Hagenbeckſchen Völkerſchau waren A Verdacht gekommen. daß ſie an allen Orten, wo ſie auftreten, chwindeleien beim Umwechſeln größerer Geldſcheine begangen haben jollen. Man ging der Sache auf den Grund und bemerkte, daß mit 0 r Völkerſchau eine Araberfamilie zieht, die jedoch nicht zu Hagen⸗ ecks Unternehmen gehört. Anläßlich des Auftretens der Völkerſchau n Stuttgart ſtellte man nun den Arabern eine Falle. Die Mitalieder er Völkerſchau wurden nicht in die Stadt hinein gelaſſen, außer ge⸗ ſchloſſen oder in Begleitung des Perſonals. Und nun wurde einwand⸗ Irei feſtgeſtellt, daß die Araber die Betrügereien begangen haben müſſen. Einer der Araber, der 18 Jahre alte Amin Hercn Saleſa urde als Stuttgarter Uebeltäter feſtgenommen und hatte ſich nun — mehrwöchiger Unterſuchungshaft vor dem Amtsgericht Stutt⸗ art zu verantworten. Die Verhandlung gegen dieſen fremden Gaſt war nicht ganz ein⸗ de Denn zunächſt mußte ein Dolmetſcher gefunden werden. f r Araber iſt von Bagdad gebürtig und ſpricht außer einigen enali⸗ n Brocken nur das ſogenannte Kabyl⸗Arabiſch. Es war ſehr chwierig, einen dieſer Sprache Mächtigen zu finden. ſchließlich ſand 19 n ihn im— eigenen Hauſe in der Perſon des erſt kürzlich abgeur⸗ Juten Franzoſen Jean Pierre Cauſade. Dieſer war in ſeiner ugend in der Bagdader Gegend. Der Angeklate, ein kleines Bürſch⸗ deen, verſteht ſich ſehr aut mit ſeinem Dolmetſcher. Doch will er von n ihm zur Laſt gelegten Straftaten nichts wiſſen. Der Angeklagte iſt in dem erſten Fall in ein Stuttgarter Schub⸗ daus gekommen und hat ein Paar Damenſchuhe gekauft. Er bezahlte 5 Schuldigkeit miß einem 100 Markſchein. Darauf bekam er atürlich etliches heraus. Doch das warf er wieder in die Kaſſe zu⸗ ne und tet ganz empört. Er griff dann ſelbſt in die Kaſſe, anſchei⸗ gind um zu zeigen, was für Geldſcheine er wolle. Nach einigem in und Her war er dann mit dem erhaltenen Geld zufrieden. Der de auferin ſchwante aber nichts Gutes, ſie machte„Kaſſe“ und ſiehe es fehlten 50 Mark! Inzwiſchen war Saleja zu einer Bank ge⸗ enten. bei der er zwei Hundertmarkſcheine vorzeigte. Man verſuchte A alle nur möglichen Arten herauszubekommen, was der Araber Agentlich wolle. Man ſchob ihm unter anderm auch ein Kaſſenbrett Aat allen möglichen Geldforten hin. Er„befingerte“ das Geld. Plötz⸗ 1 zeigte er nach einer Ecke des Kaſſenraumes, wo Dollarſcheine gen. Dort ſchauten dann die Kaſſenbeamten bin. Und in dieſem üchgenblick muß er ſein Kunſtſtück ausgeführt haben. Er ließ ſich end⸗ ch mit der Umwechflung in Dollarſcheinen befriedigen und verließ 210 bindlicht lächelnd“ die Bank. Doch der Kaſſier merkte, daß ihm Mark und 20 Dollar fehlten! u0 5de ganze Geſellſchaft konnte feſtgenommen werden. Das Geld 5 man ſedoch nirgends. Der Täter, der an einer Geſichtsnarbe ſenzunt wurde, mußfte dableiben. Die„Familie“ aber zog weiter und udet täglich Telegramme an ihren„verlorenen Sohn“. Der An⸗ ee leugnet natürlich alles. Aus ſeinen Verlautbarungen iſt zu 8 nehmen, daß er in jedem Satz Allah zum Zeugen ſeiner Unſchuld 35 worauf das Gericht jedoch keinen beſonderen Wert legt. denn 1 Merurteilte ihn zu zwei Monaten Gefänanis, abzüalich Gel onat Unterſuchungshaft, denn es beſtehe kein Zweifel, daß er das dema d an ſich genommen habe, wenn man auch nicht wiſſe, wie er das cht habe. Die Dollarprinzeſſin g. Mit einer millionenſchweren amerikaniſchen Erbin wollten vier ſeiralskanbidgten genarrt worden ſein. Deshalb halten Veſesben den Heiratsvermittler Pachnow, der nach ſeiner Angabe Aule koſtbare Objekt an der Hand hatte, und ſeine Ehefrau, eine age wegen Betrugs veranlaßt, die jetzt das Schöffengericht Aunelöttenburg beſchäftigte. Wer von den Heiratsluſtigen die ſchöne dachte anerin und die daran hängenden Millionen zu erobern ge⸗ müſſer hatte vorher einen entſprechenden Vorſchuß zahlen lar ſen. Er war dann immer auch ſchon mit der angeblichen Dol⸗ komningeſſin ein unter Chiffre gehender Briefwechſel zuſtande ge⸗ die nen, 5 endigte dieſer aber damit, daß die Briefſchrei erin, Abſent„Anita Rapen“ unterzeichnete, antwortete, daß ihr der 5 bender zwar ſehr ſympathiſch ſei, jedoch hätte ſie ſich zu ihrem deſchenern entſchloſſen, einem Anderen die Hand fürs Leben zu deshelg Fulett ſchäpfte einer der Enttäuſchten Perdacht Er ſuchte von 5 ein Reſtaurant auf, das in der Nähe des Poſtamtes lag, erhaltend die Brieſe der Amerikanerin kamen. Hier fragte er, die Aidetee angebliche Photographie vorlegend, ob die darauf abge⸗ A PDame bekannt ſei. Da bekam er nun zu ſeiner Verblüffung Jetzt ntwort:„Das iſt ja eine Frau aus der Nachbarſchaft. 5 lief er zum Kadi und ſo kam der Stein ins Rollen. Gegen werd hauplbeſchuldigten ſelbſt mußte aber das Verfahren eingeſtellt Geri n, da er in Geiſteskrankheit verfallen iſt. Seine nun allein vor incht ſtehende Frau blieb feſt dabet, daß die myſteriöſe Dollar⸗ einedeſſin kein Phantaſiegebilde ſei. Zum Beweiſe konnte ſie auch Zeugen ins Feld führen. Dieſer bekundete, daß eines Tages gehmes m zufälligen Beſuch ſeinerſeits bei den Coeleuten ein vor⸗ Vort Poar erſchien und Pachnow und ſeiner Frau unter den Dollgen:„Nun ſollen Sie den Lohn haben für Ihre Arbeit“, 20 000 weinte Als Proviſion in lauter Scheinen ausgezahlt hatte. Zwar weſe e das Gericht, daß er vielleicht das Opfer einer Komödie ge⸗ denzn ſei. Denn 20 000 Dollar ſeien zu damaliger Zeit eine hor⸗ konde S klnren umme geweſen, für die man bald ganz Berlin hätte kaufen 5 Geri Die Komödie war jedoch nicht zu beweiſen und ſo mußte icht auf Freiſprechung erkennen. TERHBENTIN- legenheit wieder den Vorſitz führen. SalMlak⸗ Sportliche Rundſchau Lußball 04 Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim:2(:1 04 Ludwigshafen rückt durch dieſen knappen Sieg in der Tabelle ein Stück weiter vor, während Rheingönheim vorerſt mit dem drittletzten Platz vorlieb nehmen muß. Beide Parteien waren ziemlich gleichwertig und ſchufen deren Stürmerreihen vor den Toren gefährliche Situationen. Mit dem Anſpiel der Rheingönheimer entſteht ein raſches Tempo. Auf und ab wandert das Leder, ohne daß jedoch ein Tor fiel. Zu einheitlichen Aktionen kommt es vorerſt noch nicht, da der Schiedsrichter das Spiel ſehr oft unterbricht, um dadurch eine fafre Durchführung zu ſichern. Dies ge⸗ lingt ihm auch einigermaßen und iſt es ihm zu danken, daß das Spiel, wenn auch in ſcharfer Weiſe, ſo doch in den erlaubten Grenzen ſeinen Jortgang nimmt. Ein Angriff von 04 bringt ihnen eine Ecke, die der Mittelläufer mittels Kopfball zum Führungstreffer verwandelt. Rhein⸗ gönheim läßt nicht locker und unternimmt gefährliche Vorſtöße. Sein Sturm zeich eine große Durchſchlagskraft und erzielt in der 30. Minute durch den Mittelſtürmer den Ausgleich Von neuem beginnt der Kampf um die Punkte. Bis zur Halbzeit bleibt es aber bei dieſem 111. Auch die zweite Halbzeit zeigt ein offenes Spiel. Die linke Sturm⸗ ſeite von Arminia ſchafft nun unermüdlich doch nichts will alücken. Endlich in der 19. Minute iſt es der Linksaußen, der das Reſultat auf:1 für ſeine Farben ſtellt. Man glaubte nun, daß damit die Gäſte die 2 Punkte unter allen Umſtänden geſichert hätten. 04, die etwas nachgelaſſen hatten, raffen ſich nun wieder zuſammen. Sie erringen einige Ecken, die erfolglos vorübergehen. Nun kommt das Verhängnisvolle für Rheingönheim. In der 35. Minute legt der Ludwigshafener Rechtsaußen ſeinem Mittelſtürmer einen Ball ſchön vor, der folgende Schuß landet im Tor der Rheingön⸗ heimer. Damit iſt der Ausgleich wieder hergeſtellt. Beide Parteien geben ſich aber mit einem Punkt nicht zufrieden. Nach kurzer Zeit erringt 04 eine Ecke. Dieſe wird ſchön hereingegeben, der Linksaußen erwiſcht das Leder und ſchießt zum ſiegbringenden Tor einn. Damit iſt das Spiel ent⸗ ſchieden. Der Schlußpfiff des Schiedsrichters Raber⸗Waldhof trennt zwei hartnäckige Gegner. 1904 war im Zuſammenſpiel beſſer. Die Flügel wur⸗ den von dem Mittelläufer gut bedient. Die Verteidigung zeigte keine ſchwache Stelle. Bei Arminia lag die Hauptſtärke auf der linken Sturm⸗ ſeite. Die Läuferreihe ſtand der von 04 etwas nach. Verteidigung ließ manchmal zu wünſchen übrig. ch. Biktoria Herxheim— Anion Ludwigshafen:5(:2) Herxheim hatte Union Ludwigshafen zum 1. Verbandsſpiel in Herx⸗ heim empfangen. Der Kampf war äußerſt ſcharf. Nach 20 Minuten wurde der Mittelſtürmer von Herxheim, Doſenbach, verletzt, ſodaß er bis zur Halbzeit ausſcheiden mußte. Den Torreigen eröffnete der.⸗St. Dörrzapf von Union. Eine Flanke von rechts verwandelt er unhaltbax. Anſchließend daran erzielt Herxheim den Ausgleich durch ſeinen Mittelſtürmer. Auf Vorlage von rechts ſchießt Dörrzapf den 2. Treffer. Nach Wiederbeginn wird der hartnäckige Kampf fortgeſetzt. Ein ſchöner Kopfſtoß von Durſt bringt das 3. Tor, das 4. durch Dörrzapf wurde im Anſchluß an eine flottte Kombination erſte le Der linke Läufer beſchließt den Torreigen. Herx⸗ heim iſt nochmals erfolgreich. B. f. R. Frieſenheim— Sp. Bgg. Mundenheim:2 Einen hartnäckigen Kampf lieferten ſich obige Gegner. Beſſere Taktik läßt die Mundenheimer dieſen Kampf, wenn auch knapp, ſo doch ſiegreich beſtehen. Beide Mannſchaften hielten ſich ſo ziemlich die Wagſchale Bei ee überragte die Hintermannſchaft, bei Brieſenzeim die Läufer⸗ reihe, ute Zuſammenarbeit des Sturmes läßt Frieſenheim 1 Tor und Mundenheim 2 Tore erzielen. .f. R. Kaiſerslautern— Pfalz Pirmaſens:2(:0) Ecken:1 Im zweiten Verbandstreffen konnte V. f. R. Kaiſerslautern gegen Pfalz Pirmaſens nur ein unentſchiedenes Ergebnis erzielen. Das iſt ein Beweis, daß die V. f..⸗Mannſchaft zurzeit nicht auf der Höhe iſt. Das Hauptübel liegt an der Zerriſſenheit des Sturmes, der keine geſchloſſenen Aktionen zuſtande bringen kann. Großen Eifer entwickelte die Pfalz⸗ mannſchaft. Mit:0 werden die Seiten gewechſelt. V. f. R. ſtellt um, 0 geht in den Sturm, Katzenbach in die Verteidigung und Maurer in die Läuferreihe. Dadurch kommt in die Angriffsreihe etwas mehr Leben. In der 7. Minute verſiebt Schlagbauer eine ſichere Torgelegenheit. Das erſte Tor erzielt Pfalz. Den Ausgleich ſtellt Katzenbach von V. f. R. durch Einſendung eines Elfmeters her. Ebenfalls einen ſolchen verwandelt Pfalz. Erſt in den nächſten Minuten konnte V. f. R. anſchließend an drei Ecken den Ausgleich wieder herſtellen. J. B. Kaiſerslautern— Olympia Kaiſerslautern:2(:1) Ecken:6 Reicher Torſegen gab es bei dieſem Treffen. In den erſten 15 Minuten ibt Olympia den Ton an. Nach einer Ecke erzielt Olympia das erſte or. V. F. K. taut mehr und mehr auf und kann bis zur Halbzeit 5 Tore vorlegen. Nach der Pauſe können die Olympianer eine Schwäche der Hintermannſchaft von F. V. K. ausnützen und das 2. Tor ſchießen. All⸗ mählich kommt wieder Leben in die Mannſchaft des Platzinhabers und in regelmäßigen Abſtänden erhöht nun F. V. K. das Reſultat auf:2. Die . V..⸗Mannſchaft hat in letzter Zeit an Form gewonnen. Olympia fiel beſonders in der zweiten Halbzeit ab. Der Schiedsrichter war mit ſeinen Entſcheidungen manchmal unbeſtimmt. Kleine Sportnachrichten * Bergprüfungsfahrt für Krafträder. Die vereinigten Auto⸗ mobil⸗ und Motorradklubs von Heidelberg, Ludwigshafen, Mann⸗ heim, Seckenheim und Weinheim veranſtalten am 27. September 1925 eine Bergprüfungsfahrt für Krafträder, Krafträder mit Bei⸗ wagen, und Wagen auf den Dilsberg bei Neckargemünd⸗Heidelberg. Die Strecke iſt ca. 2,5 Km. lang und weiſt ſtellenweiſe Steigungen bis zu 15 Prozent auf. Die Fahrt dürfte ſchon destwegen äußerſt intereſſant werden, da in zwei Abteilungen geſtartet wird, näm⸗ lich in Abteilung A offen für jeden Fahrer und in Abteilung B offen nur für Hahrer, die noch nie einen Sieg dapon getragen haben. Wertvolle Ehrenpreiſe ſtehen zur Verfügung, u. a. auch der große Oekonom⸗Wanderehrenpreis, geſtiftet von der in Sportkreiſen beſtens bekannten Oekonom⸗Geſellſchaft mit b.., Heidelberg, der diesmal von dem BMW.⸗Fahrer Wollmann aus Mannheim verteidigt wird. Zahlreiche Meldungen der be⸗ kannteſten Wagen und Motorradfahver liegen bereits vor. f „ Breitenſträter gegen Diener. Der neue Schwergewichtsmeiſter Fenz Breitenſträter kann ſich nicht lange auf ſeinen Lorbeeren ausruhen, denn nach den Beſtimmungen des V. D. F. muß der Meiſterſchaftskampf Breiten⸗ ſträter gegen Franz Diener bis zum 11. Dezember ausgetragen ſein. Die Ausſcheidungen im Bantam⸗ und Federgewicht werden neu ausgeſchrie⸗ ben, Bewerber hierfür wollen ſich innerhalb 3 Wochen bei der Geſchäfts⸗ ſtelle des V. D. F. melden. In der 4. Woche erfolgt dann die Klaſſi⸗ fizierung der Bewerber. Junke ſchlägt Solvinto. Den Hauptkampf der am Donnerstag abend in der Berliner Brauerei Friedrichshain ſtattgefundenen Boxkämpfe bildete das Treffen zwiſchen dem ehemaligen deutſchen Weltergewichtsmeiſter Faaſe ua und dem Franzoſen Solvinto, der ſ. Zt. in Paris gegen derſe nach Punkten gewonnen hatte. Wie zu erwarten war, entwickelte ſich ein äußerſt ſchneller und lebhafter Kampf, wobei ſich der Franzoſe als 155 Kämpfer und guter Techniker entpuppte. Funke lämpfte unrein, chlug mit der Handkante und erhielt zwei Verwarnungen, jedoch blieb er zum 1 ſicherer Punktſieger. Vorher hatte der Berliner 1 85 gewichtler oack den ſchnellen Franzoſen Daſtillon in der fünften Runde durch einen präziſen Kinnhaken durch k. o. beſiegt. Im Einleitungskampf ſtanden ſich die beiden Mittelgewichtler Kiauſch⸗Berlin und Poldi Steinbach⸗Oeſterreich gegenüber, die ſich nach 6 Runden unentſchieden trennten. Den Beſchluß des Abends machten die beiden Fliegengewichts⸗ meiſter von Deutſchland und Spanien, Harry Stein⸗Berlin und Das Tempo des Kampfes, das zum größten Teile von dem Spanier diktiert wurde, war geradezu mörderiſch. Beide zeigten ſich als harte Schläger und gute Techniker und trennten ſich ſchliezlich nach Ablauf der zehn Runden unentſchieden. 5 „Eislauf⸗Verbandstag. Der Deutſche Eislauf⸗Verband hält ſeinen nächſten außerordentlichen Verbandstag am 24. u. 25. Oktober in Dresden ab. In erſter Linie wird ſich die Tagung mit einer Reihe von Satzungs⸗ änderungen zu befaſſen haben. Der 1. Vorſitzende des.E.., der von langer Krankheit geneſene Hermann Wendt“⸗Berlin, wird bei dieſer Ge⸗ SEIE 7 tür alle Neues aus aller Welt — Sämtliche bayeriſchen Schüler gegen Unfall verſichert. Einer Bekanntmachung des Staatsminiſteriums für Unterricht und Kul⸗ tus zufolge hat das Staatsminiſterium mit dem Bayeriſchen Ver⸗ ſicherungsverband ein Abkommen getroffen, wonach ſämtliche Schüler der dem Staatsminiſterium unterſtehenden bayeriſchen höheren Lehranſtalten ſowie der Fachſchulen gegen Unfall in der Schule, bei Unternehmungen der Schule und z. T. auch auf dem Schulweg ſowie bei ſonſtigen Unfällen verſichert werden. Die Ver⸗ ſicherung iſt eine Zwangsverſicherung für ſämtliche Schüler, die einen Jahresbeitrag von 1,50 Mark entrichten müſſen. Auch auf die Lehrer erſtreckt ſich die Verſicherungspflicht. Der Grundgedanke dieſes Abkommens iſt ohne Zweifel erfreulich und begrüßenswert, wenn man auch gewünſcht hätte, daß die Beiträge aus öffent⸗ lichen Mitteln beſtritten würden. — Zwei Kaiſer⸗Begegnung. Berliner Blätter entnehmen wir das folgende Begebnis: Am letzten Freitag fand(wie bereits ge⸗ meldet) im Berliner Komödienhaus die Erſtaufführung von Ge⸗ org Kaiſers neuer Komödie„Margarine“ ſtatt. Nun fügt es der Zufall, daß der Berliner amtliche Sachverſtändige für Margarine gleichfalls Georg Kaiſer heißt. Er hat an den Dramatiker folgendes Schreiben gerichtet, das uns Georg Kaiſer zur Verfügung ſtellt:„Sehr geehrter Herr Namensvetter! Mit Vergnügen leſe ich, daß am Freitag, den 4. September, im Ko⸗ mödienhaus Ihr neues Stück„Margarine“ zum erſtenmal zur Auf⸗ führung gelangt. Wie Sie aus meiner Unterſchrift erſehen, führen wir beide den gleichen Namen, und da ich in der Berliner Handels⸗ kammer vereidigter Sachverſtändiger„ausgerechnet für Margarine“ bin, ſo habe ich aus naheliegenden Gründen von verſchiedenen Set⸗ ten freundliche Wünſche für guten Erfolg erhalten, da die Freunde in mir den Autor glauben. Ich habe die Wünſche mit dem Vor⸗ behalt angenommen, ſie an die richtige Stelle weiterzuleiten, was ich hiermit tue, indem ich Ihnen, werter Namensvetter, eine gute Aufnahme und einen Bombenerfolg ihrer Komödie wünſche. Selbſt⸗ verſtändlich iſt es mir eine Pflicht, als gewiſſenhafter Begutachter der Premiere beizuwohnen, und bin ich mit vorzüglicher Hochachtung ergebenſt Georg Kaiſer, Handelsrichter, Mitinhaber der Firma Kaiſer, Schramm und Goldenring, pereidigter Sachverſtändiger für Margarine der Handelskammer zu Berlin.“ — Die fünfjährige Bilanz des Alkoholverbols in Amerifa. Nach einer Newyorker Kabelmeldung wurde in den Vereinigten Staaten ſoeben intereſſantes, ſtatiſtiſches Material über das Ergebnis des to⸗ talen Alkoholverbots veröffentlicht. Dasſelbe iſt nun ſeit fünf Jah⸗ ren in Kraft; eine hinreichend lange Zeit, ſollte man meinen, um über die Wirkung des Geſetzes ein Urteil zu ermöglichen. Vorge⸗ nommen wurde die Unterſuchung von der Forſchungsabteilung de⸗z Bundesrats der Kirchen Chriſti in Amerika, einer Organiſation aller chriſtlichen Konfeſſionen mit Ausnahme der katholiſchen, alſo einer Körperſchaft, der man gewiß keine Intereſſen oder Vorurteile zu Gunſten des Alkohols unterſchieben kann. Das Material wurde in der Weiſe erlangt, daß die genannte kirchliche Stelle Fragebogen an 2700 ſoziale Wohltätigkeitsämter verſandte. Neunzig Prozent derſelben lehnten es ab, wie der Be⸗ richt erklärt, den Fragebogen auszufüllen. Dennoch erhielten die Frageſteller wertvolles Material. Ihr Bericht umfaßt dreißigtauſend Worte. Nur der erſte Teil desſelben iſt bisher erſchienen. Die Haupt⸗ ſchlußfolgerungen dieſes erſten Verſuchs, eine umfaſſende Ueberſicht über die Ergebniſſe des Alkoholverbots herzuſtellen, werden kurg, wie folgt, zuſammengefaßt: Der Trunk hat unter den jungen Leu⸗ ten zugenommen, und es herrſcht größere Mißachtung für Geſetze, Dagegen haben ſich die wirtſchaftl. Verhältniſſe gehoben, Ehefrauen er⸗ halten einen größeren Teil vom Einkommen ihres Gatten, die Geſund⸗ heit in den Heims iſt beſſer und die Verbrechen der jugendlichen haben abgenommen. Der Bericht erklärt jedoch, daß es unmöglich ſei, feſt⸗ zuſtellen, inwieweit dieſe gehobenen wirtſchaftlichen Verhältniſſe nur dem ungeheuren Wohlſtand in Amerika zuzuſchreiben ſeien, der die Löhne hinaufgetrieben und Arbeitsloſigkeit auf ein Minimum herabgedrückt hat. Weiter gibt der Bericht zu, daß es außeror⸗ dentlich ſchwierig ſei, zuverläſſige ſtatiſtiſche Daten zu erlangen. Man muß ſagen, wenn dies das Ergebnis der fünffjährigen Herr⸗ ſchaft eines ſo radikal in die bürgerliche Freiheit und die und wirtſchaftlichen Verhältniſſe der Staatsbürger eingrei⸗ enden Geſetzes iſt, ſo ſteht es allem menſchlichen Ermeſſen nach als verurteilt da. Daß auch hervorragende Bürger der Union ſo denken, hat der amerikaniſche Biſchoff Dr. J. G. Anderſon, der ſich augenblicklich in London aufhält, in einer Unterhaltung mit einem Preßvertreter unumwunden zugegeben. Sein Urteil über das Ai⸗ koholverbot iſt ein vernichtendes. Er ſagt:„Ich bin der Anſicht, daß es eine neue Verbrecherklaſſe geſchaffen hat und den höchſten Intereſſen des Landes zuwiderläuft. Die beſſeren Klaſſen unſeres Volkes gewinnen jetzt die Ueberzeugung, daß das Geſetz abgeändert werden muß. Es wurde als eine Kriegsmaßregel erlaſſen, aber wa⸗ iſt heute ſein Ergebnis? Wir ſehen, daß eine Unmenge von Kor⸗ ruption entſtanden iſt und daß große Mengen Geldes für unſer Heer, unſere Flotte und unſere Polizei verausgabt werden, um die Pro⸗ hibitionsgeſetze zu erzwingen. Noch meht als das— wir ſehen, daß unſere eigenen Geſetzbehörden korrumpiert— von den Schnape⸗ ſchmugglern gekauft werden! Nicht nur unſere Gefängniſſe ſind überfüllt— nein, noch mehr unſere Krankenhäuſer, weil ſovier unreiner Schnaps fabrizjert wird. Jeder verſteht jetzt, Schnaps zu brauen. Das Alkoholverbot iſt ein von Fanatikern gemachtes Geſetz, das eine Gefahr für das Land bedeutet. ˖ Landwirtſchaſt Juckerung des Weines Der Herbſtwein 1925 P. A. Ueber den zu erwartenden Herbſtausfall liegen zur Zeit keine zuverläſſigen Nachrichten vor. ee e Immerhin iſt damit zu rechnen, daß zahlreiche Moſte bezw. Weine verbeſſerungsbedürftig ſein werden. Soweit aber eine Zuckerung als notwendig erachtet wird, muß davor gewarnt wer⸗ den, die Verbeſſerung nach eigenem Gutdüncken vorzunehmen. Unter allen Umſtänden empfiehlt es ſich, zuvor den Rat der landw. Verſuchsanſtalt Auguſtenberg einzuholen, ſchon um ſich vor einer etwaigen Beſtrafung wegen Uebertretung des Paragr. 3 des Weingeſetzes zu ſchützen. Die Abſicht, Traubenmoſt zu zuckern, iſt dem Bürgermeiſteramt anzuzeigen; die Zuckerung ſelbſt darf nur in der Zeit vom Beginn der Weinleſe bis zum 81. Dezember vorgenommen werden. Die Bedingungen, unter denen die Unter⸗ ſuchung und Begutachtung von Traubenmoſtproben von der land⸗ Verſuchsanſtalt erfolgen, werden nachſtehend mit⸗ geteilt: Ein halbes Liter des Moſtes iſt in gut verſchloſſener Flaſch unter der Adreſſe„Landpirtſchaftliche Verſuchsanſtalt Augufſeg berg, Poſt Grötzingen in Baden“ einzuſenden und dabei neben der Erklärung, daß es ſich um naturreinen Traubenmoſt handelt, an⸗ zugeben: 1. wann die Trauben geleſen ſind, 2. aus welcher Ge⸗ markung die Trauben ſtammen, 8. ob die Trauben oder Moſt mit Trauben oder Moſten anderer Rebgewanne vermiſcht worden ſind, 4. ob die Lage der Rebſtücke gut, mittel oder gering iſt, 5. nach welcher Himmelsrichtung die Rebſtücke liegen, 6. aus wel⸗ chen Traubenſorten der Moſt gewonnen wurde und 7. wenn ver⸗ ſchiedene Traubenſorten gekeltert worden ſind, in welchem Menge⸗ verhältnis dieſe Traubenſorten annähernd geſtanden haben. Der Unterſuchungsprobe(friſcher Traubenſaft) ſind zur Ver⸗ hütung der Gärung auf je einen halben Liter 5 Tropfen Formalin (40prozentige Formaldehhdlöſung) oder 10 Tropfen Senföl zuzu⸗ ſetzen. Bereits in Gärung befindlichen Moſten muß die doppelte Menge der genannten Konſervierungsmittel beigefügt werden, Das Konſervierungsmittel iſt durch leichtes Schütteln mit der Flüſſig⸗ keit in innige Berührung zu bringen. stoffe, Seit Gber weiß ocder farbig— beyahft 1 1351 ——— . Seite. Nr. 436 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nus gabe) Montag, den 21. September 1925 [Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Berliner Deviſen Amtlich 6. 38,205 rp. rp. Hollangn 166,84 169,06 voll 189.62 169.04 Bununos-Aires.898.702 1,696 1700 505 Brüſſel. 18.51 18,58„ 18,59 18.63 Ehriſtanta. 88.39 86 61* 89,59 89.61 7 Denng 80.38 80,88„ 80.67 80.87 Kopenhagen 102.17 102,48 102.82 103.08 Dabon 41075 21.128„ 21075 21.128⁸ 5 Stockholm. 112.57 112.85* 11262 112.90 5 Halſingfors. 10.565 10.50 10.568 10.605 Iralten. 17.24 17.27 1726⁶ 17.30 London. 20.835 20,88 20,884 20.364 Nem-Hort.105.205 4195.206 2 arts 19.,505 19.845 19.96 20.0) 5 Hwetz 80.96 61.18 N 80.975 81.175 Spanien. 60.52 68 60.42 60.56 2 Japann.718.722.122 1726 Konſtanttnopel..,365 2,385* 2,367.377 Ris de Janetro 0,560 0 571 5.589 571 3 Wen abg. 50.07 58,21„ 30.105 50.24 2 .. 8 12,63 12.47* 12.62 12.465 ugoſlabien.46 7,48 5.45.47 0 Budapeſt..850 305..885.90 Sofa.045.055 5.045.055 5 Athen 8,09.11.09.11 5 Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz: Luſtlos Frankfurk a.., 21. Sept.(Drahtb.) Der Börſe fehlte es heute wieder an jeder Anregung und auch an Aufträgen. Die jüdiſchen Feiertage mögen dazu das ihrige beitragen, denn die Börſe war auch heute wieder ſehr ſchwach beſucht. Auf allen Märkten waren die Verkäufe etwas in der Mehrzahl, ſo daß namentlich zu Beginn des Verkehrs die Kursrückgänge vorherrſchend waren. Dieſe ſelbſt waren aber mit Rückſicht auf den geringen Geſchäftsumfang ſehr klein. Im weiteren Verlauf ſchien es ſogar, als ob ſich die Stimmung wieder etwas befeſtigen wollte. Ziemlich rege blieb die Meinung für Reichsbankanteile, die ihren hohen Kurs vallkommen behaupten konnten. Tellus⸗Bergbau gewannen auf ſtarke Nachfrage 2 pCt. während Adlerwerke weiter nachgaben und mit 41 einen neuen Tiefſtand erreichten. Die Aktien der Bau⸗ unternehmungen Wayß u. Freytag und Dyckerhoff u. Wiedmann lagen über 1 pCt. höher, während die chemiſchen Werte in der Mehrzahl etwas unter den letzten amtlichen Kurſen blieben. Deutſche Anleihen und Pfandbriefe waren vollkommen unverändert, ebenſo die Mehrzahl der ausländiſchen Renten; nur Mexikaner waren wieder etwas geſucht und höher. Im Freiverkehr war alles unverändert, bis auf Api, die weiter geſucht lagen und ihren Kurs verdoppelten. Api 0,6, Becker Kohle 4,25, Benz 46, Brown Boveri 56, Growag 62, Kreichgauer 20, Krügershall 93, Mainzer Gas 15, Ufa 63 und Unterfranken 49. Berliner Wertpapierbörſe Berlin, 21. Sept.(Drahtb.) Da Anregungen irgendwelcher Art, die die Tendenz hätten beeinfluſſen können, ſo gut wie nicht vorhanden waren, verlief die Börſe bei belangloſen Umſätzen ſehr ruhig. Lediglich für Reichsbankanteile, einige ausländiſche Renten und Budapeſter Stadtanleihen zeigte ſich einiges Intereſſe, ohne daß der Kursſtand, bis auf die Budapeſter Stadtanleihen, die teil⸗ weiſe bis 2 pCt. gewannen, dadurch weſentlich beeinflußt wurde. Das Intereſſe für Reichsbankanteile bringt man mit anhaltend ausländiſchen Käufen in Verbindung. Auf den übrigen Gebieten war die Kursbildung überwiegend uneinheitlich. Die Verände⸗ rungen hielten ſich in engen Grenzen und gingen über 1 pCt. in den meiſten Papieren nicht hinaus. Es überwogen meiſt Abbröcke⸗ lungen. Einzelne Nebenpapiere büßten—3 pCt. ein. Von Schiffahrtsaktien ſtiegen Hamburg⸗Südamerika und von Elektrowerten Felten u. Guilleaume rund 2 pct. Im weiteren Verlaufe unterlagen die Kurſe bei ganz geringfügigen Neigung zum Abbröckeln, die ſich auch auf einzelne der eingangs erwähnten Papiere erſtreckte. Am heimiſchen Rentenmarkt herrſchte die gleiche Geſchäftsſtille, ſo daß der Kursſtand der Vorkriegshypothekenpfandbriefe und für Anleihen der Länder und der Städte ſich nur geringfügig veränderte. Am Geldmarkt war auch heute etwas ſtärkere Nachfrage nach kurzfriſtigem Geld vorhanden. Die Geldſätze ſelbſt aber blieben unverändert. Von Deviſen waren Oslo und Kopenhagen höher. Die neue Kohlenhandels⸗A.⸗G. in Mülheim a. d. Ruhr Die Gründungsverhandlungen für die neue Kohlenhandels⸗ .⸗G.(Aufnahme des Stinnes⸗Kohlenhanoelsge⸗ ſchäfts, der Reederei und verwandter Betriebe des ehemaligen Stinnes⸗Konzerns) ſind in Fluß gekommen. Wie verlautet, ſoll das Aktienkapital auf 25 Mill. feſtgeſetzt werden. Die Verhandlungen über die Beteiligung ſind jedoch entgegen bereits verbreiteten beſtimmten Meldungen immer noch nur vorbereitende. Sie werden zurzeit in Uebereinſtimmung mit dem bisherigen Abwicklungskonſortium von dem Leiter des Mülheimer Konzerns, Hugo Stinnes jun., geführt. So ſind Verhandlungen mit der Geſellſchaft Hibernia und der Friedr. Krupp.⸗G. ein⸗ geleitet. Der Familie Stinnes ſelbſt ſoll eine Beteiligung von etwa 40—50 pCt. verbleiben. Die Aktien des neuen Unternehmens, das Hugo Stinnes Kohlenhandels⸗ und Reederei .⸗G. firmieren ſoll, werden ſämtlich feſt übernommen und nicht in den Verkehr kommen. lu- Löwenbrauerei Louis Sinner.⸗G., Freiburg i. Br. Die Bilanz per 31. Auguſt 1924 verzeichnet ein Aktienkapital von 800 000 R1. Die Reſerven betragen 80 000.4. Die Kreditoren werden mit 163 039=I, die Debitoren mit 68 247 RæI angegeben. Der Reingewinn beziffert ſich auf 7818 RaA. -u- L. u. J. Schloß.-., Kurzwaren en gros, Heilbronn a. N. Die Bilanz per 31. Dezember 1924 weiſt ein Aktienkapital von 160 000% auf, Der Reingewinn beträgt 21071&A. „1. Geſchäftsaufſicht. Ueber die Firma Peter Göbel Nachf., Landau(Pfalz), Handlung mit Dünge⸗, Lebens⸗ und Futter⸗ mitteln, wurde die Geſchäftsaufſicht zur Abwendung des Konkurſes angeordnet. 10: Deulſche Eiſenbahn ⸗Geſellſchaft.⸗G. in Frankfurt a. M. Die.⸗V. genehmigte 6 pCt. Dividende. Die Verwaltung gab zur Rechtfertigung ihres Umſtellungsvorſchlages(Stammaktien 10:6, Vorzugsaktien 100: 1) Erklärungen ab, in denen ſie hauptſächlich auf die Verluſte im Ausland durch den Krieg hinwies, und auf die Verluſte, die durch Umwertung gewiſſer Werte entſtanden ſind; insbeſondere gelte das letztere für die Wilhelmshavener Straßen⸗ bahn, die darunter zu leiden habe, daß die Städte Wilhelmshaven und Rüſtringen ihre Bedeutung zum größten Teil eingebüßt hätten. Bezüglich der Dividendenpolitik, die ein Aktionär beanſtandete, er⸗ klärte die Verwaltung, daß die Dividenden künftig nicht ſo groß würden wie bei Induſtrie⸗Geſellſchaften. Gerade die kleineren Bahnunternehmungen hätten nicht nur mit den all⸗ gemeinen ſchwierigen Wirtſchaftsverhältniſſen auf abſehbare Zeit zu rehnen öondern ſie müßten vor allem die Konkurrenz des ſtark in die Er. nung getretenen Kraftwagenverkehrs ertragen. : Deutſche Hanſabank.⸗G., München. Die.⸗V. am 19. September genehmigte einſtimmig den Abſchluß für 1924, wo⸗ nach aus dem Reingewinn von 120 273 bekanntlich eine Dividende von 6 pCt. auf beide Aktiengattungen verteilt wird. Ueber die Ausſichten wurde mitgeteilt, daß unter dem üblichen Vor⸗ behalt auch im laufenden Jahre mit einer gleich hohen Dividende gerechnet werden könne wie für das Vorjahr. : Kabelwerke Rheydt.⸗G. Entgegen anderslautenden Mel⸗ dungen, daß eine bevorſtehende Dividendenausſchüttung bei der Geſellſchaft in Höhe von 10 pCt. im abgelaufenen Geſchäftsjahr erfolgen ſoll, verlautet nun von gutunterrichteter Seite, daß ſogar eine ſolche von 15 pCt. mit ziemlicher Sicherheit zur Ausſchüttung :: Erhöhung des franzöſiſchen Verkaufspreiſes für Kohlen. Am 1. Oktober werden die franzöſiſchen Inlandskohlen und Import⸗ kohlen eine Preiserhöhung infolge der Heraufſetzung der Kohlenumſatzſteuer von 1,30 auf 1,80 erfahren. Die erhöhte Umſatzſteuer iſt unmittelbar von den Kohlenproduzenten oder vom Importeur zu zahlen. Zwar wird durch dieſe Erhöhung auch die deutſche Importkohle getroffen, jedoch wird, wie allgemein bei Ver⸗ änderungen des franzöſiſchen Verkaufspreiſes, die Gutſchrift für Reparationskohle auf das deutſche Konto nicht berührt. Waren und Märkte Offizielle Preiſe der Mannheimer Prodͤuktenb örſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Reichsmark Preisnotierungen vom 21. September 1925. Weizen, inländiſcher neuer 24,25—.24.75 J Weizenbrotmehl Sp. 29,75—30,.— „ ausländiſcher 29,50—31,— Roggenmehl Sept. 28.——.— Roggen, inländifcher neuer 18,75—19,—[ Weizenkleie mit Sack 11.——7 „ ausländiſcher—— Trockentreber 17.—17. Brau⸗Gerſte(neue) 25,75—28,.— Rohmelaſſe—.——9f Futter⸗ 21.——22.— Wieſenheu, loſe 74⁰—.10 Hafer, inländiſcher 19.——20,.—[ Rotkleehen— 2 „ ausländiſcher 19,.——22.— Lizerne⸗Kleehen.20—.— Mais gelbes mit Sack 20,25—20.50 Preß⸗Stroh—— Weizenmehl Spez. O Sept. 38.75 39.— Gebundenes Stroh—— Raps, mit Sack,—.——.7 Mannheimer Preduktenbseſe m. Mannheim, 21. Sept. Angebot und kleiner Kaufluſt verkehrte auch der heutige Mark wieder in recht ruhiger Haltung und es kamen währen des vormittägigen nichtoffiziellen Verkehrs nur wenig Geſchäfte zuſtande. Man nannte gegen 12,45 Uhr: Weizen, inländ. 24,50—25,00, ausländ. 29,50—31,00, Roggen, inländ. 19—19,50, ausländ. 19,75—20,00, Braugerſte 26—28, Futtergerſte 21—22 Hafer, inländ. 19—20, ausländ. 19—22, Mais mit Sack 20,50 bis 20,75, Weizenmehl(Spezial 0) 38,75—39,00, Weizenmehl zweite Sorte 37, Brotmehl 29,75—30,00, Roggenmehl 28, Kleie 11, Biertreber 17—17,25, Raps 43,50—44.I, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. Kolonjalwarenbörſe. Tendenz ruhig. Kaffee Santos 4,25 bis 4,65, gewaſchen 4,85—6,25, Tee gut—8, mittel—9, fein 10—11¹. Kakao, holländ. 1,40—1,60, inländ. 1,10—1,20, Reis Rangoon 0,½40, Weizengrieß 0,48, Hartweizengrieß 0,51, Zucker kriſtall. 0,4 R per Kg., bahnfrei Mannheim. Mannheimer viehmarkt Zum Viehmarkt vom 21. Sept. waren zugetrieben: 337 Ochſen, 176 Bullen(Farren), 638 Kühe und Färſen, zuſammen 1151 Stü Großvieh; ferner 422 Kälber, 86 Schafe, 2493 Schweine, 3 Ziegen, zuſammen 4155 Stück. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in N. Ochſen: 60—64, 52—56, 36—46, 26—32; Bu llen: 54—5 7 48—52, 44—48; Kühe und Färſen: 63—65, 48—54, 3 00 24—34, 15—25; Kälber:—, 90—95, 85—90, 75—80, 65—7 2 Schweine! Schafe:—, 42—48, 38—42,—, 32—38; 96—98, 96—98, 94—97, 92—94, 90—92, 80—84. it Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mn Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſt Ausgeſuchte Speckſchweine wurden über Notiz verkauft.— Der den Montag, den 28. September fällige Markt findet am Dienstag, e 29. September ſtatt. 2 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Teil Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen für Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes und Kommunalpolitik und Lokales: i. V Franz Kircher; für Sport den Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und en dt übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen; J. Bernhat Umſätzen nur unbedeutenden Veränderungen, dabei überwog die] gelangen wird. ——ö—%rð§1L1vLw ⁵7 i ñͤiÄrK ũ̃ ᷑ ̃FH-w ͤœ— ůnͤ——8ͤ8¼ꝛx;xk r ͤ5]ðXvß!;rðv%·˙:t!——— ˖⁊11 Kurszettel Altien und Auslandsanleihen in Prozenten. 19. 21. 19. 21 19. 21. Irankfurter Dipidenden⸗Werte. Bank⸗Akkien. 19 21. 19, 21. 19, 21. Allg. D. Crebitbt 80,.——.—D. Hypothetend—,— 57 Rhein. Creditbank 87.— 37,— Babiſte Bank 29,50 29.„Ueberſ.⸗Bank 85.— 85,—Rhein. Hyp.⸗Bl.—.—— Bank f, Br. Ind 82.50 82,50]„ Vereinsdank 55,——Südd..⸗Erd.⸗B.——— Bayr..-CredW——— Disent.⸗Geſellſch 104,0 102,0 Südd. Discontog. 91.— 91. Dres dner Bank 100.2 100,2 Frkfrt. Hyp.⸗Bl.—,— 62,50 Wttbrg. Notenbk.—.— 58, Berliner Handg 129,0 129.0] Metalld. u..⸗G.. 78,25.78 Mannhb. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Com. u. Priotdt 98, 95,50 Mitteld. Erdit⸗B. 98,50 76. Frankſ. Allg. Verſ. 75,.— 74.— Drmſt. u. Nat.⸗B 110,0 110,0 Nürnberg..-Bk.„= 93,50 Sberrh. Verſ.⸗Geſ.„— 93,— Deutſche Bank 111,0 109,8] Oeſter. Cred. Anſt. 7,65 55,— Frankf. R. u. Mitv.—— D⸗Aſlotiſche Bl.. Pfälzer—. 55,.— D Effekt u. Wechſ 83.50 88 50 Reichsban 138.5 137.7 Bergwerk⸗Aketien. „ Hop. u. Wd 80.50 80 50 Barmer Bankner..50.1 — 0—.— 63,— hm. Kohlenanl.—.—.55 Berliner Dividenden⸗Werte. Trausport- Aktien. .80.75.-Auftral. Deſch.— 56,50 Norddtſch. Lloyd 65.— 64.50 Entrepriſes, Schantungbahn Wiener Bankver. 5,65.65 Allg. Lok. u. Stt. 102,0 100,5 Hb.⸗Amk, Paketf. 61.— 60.500Roland⸗Linie 89.25 90,.— Südd. Giſenbahn—.——..⸗Südam.'ſch. 82,50 83.250 Verein.Elbeſchiff—.— 34.— Baltimor⸗—,. 48,50 Hanſa D ſchiff 77 75 78,50 Bauk⸗Aktien. Bank f. el. Werte.—.80 Diſch. Aſiat. Bank 34,25 31.— Oeſt. Cred.⸗Anſt..65.50 Barmer Bankv. 1,15 1,15 Deutſche Bank 110,2 110,0 Reichsbank 139.2137,5 Berl. Hand. Geſ. 130,5 129.7 Dt. Ueberſee Bnk. 88,75 83.—Rhein Creditbant 87. 87.— Com.u. Privatbt 95,50 95.25 Disc. Commandit 103,2 102,7] Süddeutſch Disco. 91.50 91.50 19. 21. 125 264 19, 21. 64.45 Ubrenfad. Furto..— 30.—Ver. Zellſt. Berlin 57.50 56.50Zuckerf. B. Wagh. 56.— 56 150Phöntr Bergdau 76.— 75,50 Nomdach. Hünen 39, 39—Schucker d Co. 50 44.— Ver. deutſch.Oelfb.—. 69.[Vogtl. Maſch. St..20.15 Frankenth. 61,— 62,— Hermann Pöge 40,10 40.— Roſiger Braunk. 45 50 45.25 Segall Strumplf 40.4 72— 'ſſch. Ind. Maing—, 36,—Volgt& Häff. St. 62.50 61,25]. Heilbronn 57, 57.50 Rathgeden Wagg. 37,50 39,.—Roſitzer Zucker 66.75 56.—-Siemens Cleltr. 215 60.25 Ver. Faßf. Caſſel 54.— 53,25 Volthom. Seil R. 31.50—..-][. Affſtein 56.75 56.Relsbolz Papfer 232,6 131,0 RückfortdRacht.4 0,375 Siemenss Hals f. 8115 63.— B. Pinſel Nürnd——Wayß& Freytag 6 65 69 Rheingau 60. 60.150Rhein. Braunkdl. 127.7 1262Rütgerswerk; 74.50 72,50 Sinner.⸗G. 6 45 96.40 Ver Ultramarinfk 86,50 88,50 1 Zellſt. Waldhf St..25.— Stuttgart 61.- 60,450 Rhein. Chamotte 54 50 54.50 Sachſenwerl' 60.— 59,12 Stettiner Vulkan. 9925— Rhein. Elektrizität 68.75 63.50 Säch.. Gußftad! 58,— 58.— Stoehr Kammgn. 2925 68.— Freiverkehrs ⸗Kurſe. gen Mac 3 3½, Saae d 1220 1257 Swei⸗ Junr 1090 405 i 8 Rhein. Met. Vorz. 33,50 33, arotti 5 22. 1J Stollb. Zin en 1000 37. Eiberſeid-Kupf Ner Eodee 1 56 en ee 48.50.— Ahein. Mödelſtof 9975 925 Scheidemandel 40.— 39 64 Südd Immobil.— 1 75 68. Rheinſtahl Hugo Schneiden 36,— 36,50 Teckl. Schiffw. 97 724 95 Chem. 45 60 44,75] Schubert& Salz 110.4 107.1 Teichgräber 2210—— Teleph. Berliner 50.50 48,25 N Glanzſtoff 65f 319.5 3105 Weſtf. Eſſen Zadr 53.—%8 Thale Eiſenhütte.—..—, Ver. a07 en Kalt 34,25 34.25 Wicking⸗Cement..50 64.— Thoerl Oelfabrik 49,30 49,40 V. Schhf rn& Wů 42,— 42,50 Wſes loch Tonwar. 85, 50 38.7 Thüring Salline—, Stahl...Zoyp—.—Wilbelmsh. Eulau 94.0 84,5 Unionwerk Maſch“—.——.— Ber. Ultramarinf. 88.— 87,75 Wittener Stahl 94— 71.— Union-⸗Gießerei. 52,50 32, Vogel Telegr.⸗Dr 60,50 59,25 Wittener Gußſtad 74 Varziner Papier. 62. 61.—.] Vogtländ Maſch. Wolf, Buckau. 29.50 59,55 90 Ver..Frkf. Gum. 38.50 38,50] Wanderer⸗Merke 107,0 106.0 Zalloff Verein 955.96 Vor. Thm Charl. 71.25 72.05] Weſer Akt.⸗Geſ. 24.50 25.— Zellſtoff Waldhf' 8. VB. Diſch. Nickelw. 98.— 968.75 Weſterrag. Alka lt. 19,50 19,30 Borliner Freiverkehrs⸗Kurſe. 11 5 Ronnenberg 7⁵ 25 (Eigener Bericht.) Bei ſtarkem and, Daranſt. u. Nt.⸗Bk. 115,0 109.5 Dresdner Bank 100.2 100,] Weſtba 74,75 72. Adter Kall 275.75 Heidburg 5 88.— Bochum. Bb u. G. 70.— 70,50J Harpen. Bergdau 101,0 107,0 J Oberſchleſ. Ob.-⸗B. 52.50 52,50 25 5— 15 85 en eene 28 50 49 28 Lalfzw. Aſchernt. 1280 1210( 5. Eiheaad. 40.50 30.50 Mitieldk.“ Kreditb 88.50 88.50 92 eeeee Siche 8. Ko. 13 9 1200 Saum,— 1200 Aben ranchn Induſtrie⸗Akkien. Beder-Stahl 55. Frügershall!„ 94,— 34,- SlomanSalpeter 93 31.— Sehenk Begte 588 28.48 Sabc werte ge Sace Haldwonm cerg g ad 396 25 Satg aſgln 1180 24 l Subren, Siſann. 480 4 50 Heuche Ben. 2680 7680 Baten 2 5ein 10b 14is He Wdede 8h 86 6 5 90 75 67 er& Oppend.“ 35,— 34,50 Balcke Maſchin.“. 1. 0 uderus Eiſenw. 49,90 49, eutſche Petr. 26, 0 Gelfenk Güßſt. 40— 30— Moaneemantdd. 68.28 67e78 Feg i ae 4l. 42 50fdlerwerke,. 4 4. Bamzg egen 26. 38.— Gbem Ceſtedelm ditd dys diamond. 22— 22— .⸗G.f. Anilinfabr 120,8 120,1J Bagr. Spiegelgls 43, 46, CThem. Hyden 52,10 52,25 Crausport- Akkien. Aindeer 9450 400 8 5. wem ae 7780 1600 Ebem. 117555 54587 ingli Wert —49 Alexanderwert 64,50 84,6 ergmann Elektr. 77,90 78, hem. Gelſenk. 64. 62,— n Sandsl B8t.80 5 50 Ballmonddio—.— 40—[glſec, Feulgen 28, 38.— Per Hen agee i885 JeögſEben nee 8 Berliner Feſtverzinsliche Werte. 9. 59. 5. 8 5 Allg. Glektr.⸗Geſ. 95,50 95,— BerlinKarler Ind. 76.— 75,10 Concord. Spinner. 75,25 7J,25 a) Neichs· und Staatspapiere 90 Induſtrie ⸗Aletien. All-Portl. Jemem 128,0 125,7] Berüüner Maſchb. 69.50 63.— Daimler Motor. 42,—42.— 60 8• lenanl,.8 31 GEichb Mannbeim 50. 30,—J Bad. Anil.u. Soda 128.6 128,61 Cem, Lothr. Meg—.—— Ammechieſes Co.“ 65,13 65,15 Berzellus Bergw.“ 39,— 82,10 Deſſauer Gas“ 74, 78.—Goldanlele.25 90.25%% O. Reichsanl.305 0,330 J5% B. A Kaliani.51 990 Leaan, Steenbr 100 0 1000 Bad Glettr. Ge. 061 028 Thamote Tang. 58— Amlegt Gaang 974 63% Biemarghunted.50 50.—Oiſch. An. Teleg..40.30[Oollarſcade. 84.75 980%½„e„ 948.7808% Raack aer, 280 70 KiaemeenStanm 1400 4410 Bad. Mosch. Salt 68. 88. Czem Wet Albert 86,— 55— undie Genne 2 19 Bucnnanee. 11.— 70 85.CſendSian. 22.—0ab. 15. 900 4% Pis. abnſole.26J.204 oggennea 489 45 Porthauerel 60,. Bad.Uhrendurtw 25.78 26.— 5 Goldenderg Anene e 275 1 852 800— 11 11. 70.80 1 5 W48 5 1 1 7 5 30% e. 925 Sch Sraunt.25 72 4 48˙ 8 0 Annener Gußſtahl 21, 5 r. Böhler& Co.“—,—Deutſchecer 0 7 er.— 0.„ 0 7 7. ——TPTPT Hate k. 130 5aHag Jele—. eas Leannt u. Wütel, da.gd o888 deuſſe Geblann 8650 40% S. meacani.9 21g g 305 3 Pucce Ant. 9315.3b0 Vanbſch- N0gg· Derens 8 10555 103.0 Bed 4 Henkel 32.— Cont Nürnd Bz—— eAugzb.-Ro Maſch 97.25 93,—J Br.⸗Beſigb. Oellb. 48.50 49.50J Deutiche Kabelw. 68.61.105%. 0315 6,805 J 3½% Bayer. Anl..315.320 7*„** 8** 5— Att Ged. Wächte. 28.— 27, Bergmann Klekn. 78,„— Daimler Motor 41,— 42. Deutſche Kaliw 28,25 24,50 Cisdach& Co..—IGenſchowe d0, 45,75 48, 8 Adte, Sepenben. 2— Bing Meialld 49.—.80 Ot Elſenb. Berln—, 80.— Deuſche male.—89.„emalle Uund ane 36.—Jerm deru g. 13070 1280 b) Ausländiſche Neuteuwerte. 40 5 Adlerwerke Klexer 42.75 42.—Brem.⸗Beſigh. Oel 50,.— 50.—.Gold-.S. Anſt. 92,75 91.75 Deutſche Steinzg 83.— 83,50 Eſhw. Iilter 68.30 88,— Gerresheim. Glas 130,0 126,0 4% Mepltaner 41,. 41,— J4% Türt. unif. Anl.—.——.— 4%„ a 15 10,50 A. G G Stamm 96,— 84.50 Breuer Stamm—,— 57.. Deutſche Verlag 140.9 140.0 Deutſche Wollw 48.— 39,—Eſchw. Bergwert 118,9 113,9 Geſ. f. elektr. Unter. 119.5 118,2 4½%% Oeſt Schaßa.30—4% Jollob. 1911.—.90.60% Süds E.—— 7965 Angl. Con.Guan.——.—Brockhues.-W. 36,50 36,50 Dyckerhf.& Widm. 28.— 28.— Deutſch. Eiſeng. 39,30 29,25 Faber Ble ſtift 76,— 75,—]Gebr. Goedhardt.42,50 41,59 5% Goldrente 10,75 10,75„00..-Los 21.10 21, 10.50%. neue— 55 8 1930 Aſchaf Buntpap 94.50 95.— Broncef. Schlenk 102.2 108.9 Dingler Zweibr. 15.— 16,— Donnersmarckh. 76,.— 72,— Fahl, Liſt& Co. 50,— 48.— Goldſchmidt, Ty. 71,10 70,39 4% cono. Rte.—.— 0,450 4½/Ul. St.-R1919 8,75.505% Obügal 925 Aſchaffb Jellftoff 68.— 65. Bürſtenſ. Erlang.. 40.25] Dürrtoppwerk. St.—. Dürener Metall 100,0 100,0 80,— 81,— Goerd CK. P. 33,50 63.[4% Silderrte.——4%„1914 8,70.40 4½% Unat. Serif.25 7 65 Bahnbed. Darmſt 30.-—29,50 Cem. Heidelderg 66,50 65,75 Düſſeld. Rat Dürr 37.50 37.50 Dürrkoppwerke 58.75 58,25 Felten& Guill. 118,0 117,7/ Gothaer Waggon 39,75 89,50 4%„ Papierrt—,—4% Goldrte 7,25.90 4½%—III 6. 500 Badenia Weinb 26— 28.—Cemeni Karlſtabt 94.— 93,50 Eſſenwerkgaifrslt—. 15.— Oüſſelb. G— 5 8 5 35 Getner. aloin 9 810 115 4% Türt.Ad.-Anl.—.— 155 2% elbate 5 125 30%ler dansepee 5— 52.— Höchf Danamm Robel 29.75 ,75f. 35.4 Malchin, 98.50 97.—40„Eiſl..35.25 J3ũ/ Oe.-U. Stb. alte 11,75 12. 0 Keer e ene den 78— 7, Zolzmant, 69ll. 8. eard Luan 2357.—Facn dagzen 50 Gebr Grohman 50.— 1% 588 185580 5 —75. 801—2 Pot 490 36,50 38. Hol— 3db. 3750 5780[Elſenw. L. Neper 120,7—,[Gaggenau Urz 39,— 36.50 Gebr. Großmann—.—. 78,- e aen 9715.00 Jucheag Stam öls9.480 Jungban Semen— 98.—Eiderſeld Kuefer.— 2 Gechard Teallt 1032 1030 Sruſcenng Perft 52 5 92 5 Em 1. Ur. 38. 38. 25 Lud Main⸗——.095 Kalſersl. 70. 70.— Elberfeld. Kupfer—.——,[Gedhard Texkil 103 5 103,00 Gruſchwitz Textil.62,75 62,75 W ete em elhe& 80..— 2078 Larler- Maſchſn 34.— 8780ſeerr- dtenn n 948 94 Gelſent Bergw. 5475 55, Haceigal Dradt 53. 58. Frankefurter Jeſtverzinsliche Werte. e Sehe 20.—. Goldſchurd 28. 7050 40 l8 Kenp. Serig. 080 0,)eeie eee eeeeee 35.25 38.55 Hallelhe Rafd...50.20 Eß. Naſchin. 42.—Gritzner M. Durl. 98.50 97. Klein. Sch.& Beck. 36.75. ammerf. Spinn. 16,90 10.75 Hodenlohe-Werk, 0,85 12,25 Köln Rottwetler 82 2981,90 a) Juländiſche.„ En Spinn. 50 83 Grkrftw. Mhm.% 9,45 9,82] Knort. Heildronn 43,50 48,50 Hannod. M. Egeſt.—— 53,25 Philipp Holzmann 88,—35.50 Gebr. Körtin 64,50 63. 55 Babr Eiſ. Anl. 2 3¹⁰ 4 Zleiſtit 78 7s 78 75 Grün u. Bilfinger 100.0 100 0J Konſerven Braun—.— Hann. Waggonfd 20,— 19.75 Horchwerke. 65,—, 64.75 Koſtheimer ell. 34,50 32, 5Dollarſchätze.—.——- 1% D. Schgtsa. 08.25 8,90 1000 505 ao Schleich 52.— 5 50 Halde Neu, Rähm.— 41.— Krauß& Co. Lok. 34,— 34.—Hanſa Llogd 57.50 58.50 Humboldt Maſch. 49.,50 40,40 Kölizer kunſtled 70.—70.—Goldanleihe—.——.— 4% do. do. 1914 6,28 8,90 950 50 90. a Mühſd.—. Hammei Osnabr. 18.75 18.75 Krumm, Otto——.[OSdg.⸗Wien Gum 62,— 60,10 Htw.s. M. Kanſer 99,59 99,5) Nraug Cie. Lotk. 36.—35,25 4½% Mom v. 1914-.———Sparprämi 1919.150 0,150 Pf. EI.·— Fa) et Pirm 47,— 43 75 Hanfwerl. Füßen 65 50 66.—Lahmeher& Co 76,50 76.50]Harkorr Bergwrl.— Ilfe Bergbau 95.50 93,75 Kyffäuſer Hütte 41, 40, 3% 1902.——.% Pr. Schazanw.—.—— 35 215 5 el.„ Carle—.——. HilpertArmaturſb 31.— 31. Lech 72.25 72,50 Harpen. Bergdau 107,2 103,.5 M. Jüdel& Co. 57,50 57..Lagmeyer& Co 18.—75,504½% 1904/5———, 4% do. do.„ 9901„89 u. 08 eime h Jetten 69. 70—] Hirſch Kupl. u. M.————ederwrk. Roth 58. 56 Hartmann Maſch. 41,50 41,— Gebr. Jungdans— 62.75 Laurapütte 39,50 40,755% D Reichsanl..240.222%5 Preuß. Kon.270.260 1 abgelt. 1 eit Sees, Frnkfr. 21.— 21.[Hoch- u. Tiefbau..— Spi ve. Br.A 35 35.[Heckmann C. 63.25 65. Kahla Porzellan 62.— 60,.50 Linde'sdismaſch 115,5 118,0(4% do unk..1925—.———39½% 0,290 0,2853/% 555 Jus Valf 39. 38— PfPulo.St. Ing.—.——.Schriſug. S. Irtl. 91,—91,50 ꝛdwigshütte—.— 46,50 Kaliw Aſchersl. 122 0 121.0 Lindender—, 56.5008¼% D. Reichsan! 0,390.2703¼½%—.—— 4% Süch S1-.10——. eee, 350 47 48 hil 4A.⸗G Irt Schucke Rürnbg. 61. 63. ilperk + 31.—31. Karlsr. Maſchin. 34.50 34.—Farl Lindſtröm 112.0 112.0 N„480 0,4573%—.——.— 3000 bo. Nente. — 1— Here en Weſſe 58•—— 8 c9. B. Weſſel Si. 4180 42— 105 5 85 erm. 33,50 5 85 1925 1 2„—— 2 50——%5 Württ⸗ 2. 1015 4471 1 1 9 2. uptabeit er, 89, 2 emp 3 nke offman„25 40. 1% IV. u. V. do.—, 20/ 1.—.—5 ——— 2⁰ 30— 5455 S 1 Hulgdeen Ledert—,— Klöcknerwerke 68,75 60,50 Judw. Ooewesco 133.0 132,04¼% VI.—IX. do.—. 13% d0. von 1993—.——.— Naa Nane g. Maſg den 40 2 40.— Salebabe Woig 48. S. andet 23 55 9 f5 Kocenr a0surdan 71..10Gocde Frlben 328 335 71 Rhenauia Aachen 44.25 44.25 Sich. KCJ. Mainz—,— 6,15 Hoeſch Eiſ. u. 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Kohlen 93,—93,50 Nordd. Wolltämn 110,0 107,0 71.80 69,.— Oberſchl.Eiſendd. 53,— 52,504¼% do. Schat..30.50 1/% GrMon189—.——.— 4½% OeſtSR1918.80.— MNüädldeim Berz 89.— 86.50] Opronftein ſtopp, 64.50 62.20 J4% do ind. Renie—.— 0 400 3% NRumän. 1903 1,——.75 4½% bocold.am.—.— 2,30 4% bo. am. Rt.-B.—.— 8. 4⸗ Golb—. 40.25 40,254½% do. Silderr. 0, 750.750 4% U Trk. Bagd 5f! 7 05 7% Arrig- Anl.— Kokswerks 69,50 69.—4% do. Golbrente—.——— ie 3 135 3575 Fehuantabet 2 Nonkag. den 21. Seplember 1925 Reue Mannheimer Feitung Abend⸗Ausgabe) 7. Seffe. Nr. 436 18er zwiſchen Seſſeln, Ti Stühlen hindurch, dem erſt das Tagebuch eines Glücklich-Verheiralelen lan rde e be dee Ge Ssea Unterſchlagen und mitgeteilt von Karlchen(kart Ettlinger).)u ſunt werten wir n, daß da⸗ Fe aen d 1 Copyrigth 1905 by Georg Müller Verlag.⸗G., München. vom Nachbarhaus ein wohlgerundeter alter Herr zugeſchaut hatte. 3 Machdruck verboten!) Meine Frau machte eine ſchelmiſche Verbeugung. Schluß) 7085 das vis⸗a⸗vis und klatſchte in die Hände. mei 8 0 angſt, daß—5 ben mit durchgehen!“ auf ber Bruſte VVVVVVVVVV inte meine Frau, als er drau war. antwortete nichts. Ich proteſtiere!“ lehnte ich mich auf und packte meine Frau ch ſag' überhaupt nichts mehr. Ich bin ganz„gedeppt“. Ich huſte um di ͤ d 58 1 0 5 115 8 beteugg 15 ge 1* e Taille und haſtewas ſo kannſtdewas— begann der Tanz von wohl, du alte Hütte und du, o altes Jahr. ein Antrag, die 1 t weifellos für übergeſchna Hal e 4 aen 5 f W 15 nn eer, und e ee 1085 ee rompeten durchgefallen:„Ich muß morgen friſch und bei der Hand 5 ein.“— W ich an Morgen d 1 ir di Ich habe mich zu früh gefreut: heute begann die allgemeine Natel Was wird das VVV Sainn iſ Genger kernmen dan. Dae Serefſenmer 3. Januar. ſchwimmt bereits. Meine Frau iſt mal wieder untröſtlich: ſie hat kann erſt heute wieder einen Eintrag in mein Tagebuch] das Wichtigſte beim Umzug vergeſſen, das Salzſtreuen. Wenn machen, denn es wurde beim Umzug verlegt. 800 hatte ſchon Angſt man in eine neue Wohnung einzieht, muß man nämlich in jede Ecke cklich etwas Kochſalz ſtreuen. Das bringt Glück. Vergebens verwies ich auf das Gemüſe— Pardon die halbwelken Roſen hin, die uns einige Bekannte zum Umzug geſchickt hatten, und die auch Glück bringen 55 ſie— 5 0——55——55 konnte Es war ſchlimm, ſehr ſchlimm! Nie in meinem Leben ziehe ichich eine Rede über die alberne Gewohnheit des Schenkens nicht mehr um! eift kam deb Me zu ſpät, dann ging dieb 55 unterdrücken: bei jeder Gelegenheit ſchleppen einem wohlmeinende Kiſte nicht durch die Türe, weil die Kiſte zu breit oder die Türe zu] Leute allerhand Plunder ins Haus: wir hatten uns kaum verlobt, eug war. Dann war eine Pappſchachtel ſtehen geblieben, die ich im da ging's los. Die Hochzeit fand ganz in der Stille ſtatt, aber— Schweiße meines Angeſichts noch holen mußte. Dann hatte ich ver ktrohdem kam ein ganzer Trödelladen angefahren. Beſ ſedem Ge⸗ heſſen, den Schlüſſel an den Hausherrn abzuliefern.— burtstag, bei jedem Jahrestag der Hochzeit, bei jedem Umzug bom⸗ i Beim Auspacken ging ein Spiegel in— 9575 angeblich weil ein entartetes Menſchengeſchlecht mit Blumen und 10 im Weg ſtand. Anfangs„ſtand ich da und ſah in die Luft, an⸗ be andufaſßen ſchleßlüch ſolte ih„berbaußt nichte anrüßren, e ee e e Wich! 70 7 7„ 5 7 1 ch doch alles verkehrt mache“. Es war wirklich ſehr ſchlimm. Ich will ihr gerne folgen, aber ob's was nüßt?— Ich be⸗ meine Frau erwiſcht es, aber gottlob, ich angelte es noch glü Bumlich vom Grunde einer Kiſte auf, wo es zwiſchen Rechnungen, duuittungen und alten Korreſpondenzen friedlich in einer alten Zei⸗ ung ſchlummerte. nd dabei gibt es ſeit drei Tagen wieder einmal nichts anderes als 0 ührei mit Schinken(). Unſere Anna hat ſchon ein Dutzend Mal zweifle es. e ertündigt bekommen und mir wurde ſchon ebenſo oft mitgeteilt, ſo f 12. Januar. ſelle unpraktiſcher Duffel wie ich hätte überhaupt nicht heiraten Ich bin abermals um einige Grade in der Achtung meiner Frau llen.—„Das hab' ich mir auch ſchon gedacht!“ erwiderte ich beim geſunken. Mein Anſehen dürfte nun bald auf dem Nullpunkt an⸗ Neallten Male, aber ſo leiſe, daß es meine Frau nicht hören konnte. gelangt ſein. Mein neueſtes Verbrechen: ich kann nicht Schlittſchuh elleicht habe ich's auch nur gedacht... Und ich hatte mir vor⸗ laufen. Voriges Jahr habe ich mit männlichem Raffinement die Ets⸗ benommen, in der neuen Wohnung andere Saiten aufzuziehen. 175 en 8 7 es—5 uwetter, das zweite Mal heuch⸗lte ich Glie merzen, das dritte N Mal meinte ich, Sonntags ſei zu gemiſchtes Publikum auf der Eis⸗ Allmählich, ſehr allmählich fängt unſere Wohnung an, bewohn⸗ e 5 ich ni Woen ede per, bat 9 55 ge⸗ 95 0 dae 0 15 5 Aber dieſes Jahr konnte ich nicht gelaſſen und ſcheint vorerſt noch keine Abreiſe zu beabſichtigen 1 75 ich ine 5 aber ſolche Kleinigkeiten genieren mich ſchon gar nicht mehr. Dder— irh 8 7 e 5 Ma 2 5 5 ſchuhe beſitze.„Dem Mann bann geholfen werden,“ entſchied meine un wäre auch wohl ſchon längſt wieder verduftet, müßte er nicht Frau und ſchleppte mich in eine Eiſenhandlun ſchier doppelt machen. Bald findet meine Frau, daß die Gardine Kind, ich habe kein Geldl Wollen wir's nicht bis zum nächſten Wohe eacl bald wirft der Vorhang zu unmaleriſche Jalten. Ich] Erſten ſein laſſen?“ drang ich in ſie. zche kein Dekorateur ſein. 7. Dmwer, Puft besehe welgesl mene ſe.„du baſt nir In hunden 1*— T verehrt!“ Soſt en und Freudel Alles iſt eingerichtet. Ich habe auf dem.. Das iſt der Fluch der böſen Tat N a vor Jubel einen Indianertanz aufgeführt. Mitten drin kam Ich werde dieſe Eislaufverſuche nie vergeſſen. Ich kam mir vor klammerte ich mich an meine Frau an. Eins, zwei, drei— plumps, da lag er! hätte nicht gedacht, daß das Eis ſo hart iſt, ei 21 5 5 5 och nur aus gefrorenem Waſſer. Meine Frau ſtand un „Hilf mir doch auf!“ bat ich. Sie lachte. „Ich habe mir wehgetan.!“ 15 Sie lachte. 13 805 5 einen Krampf in der großen Zehel“ 5 ie lachte. 8 ictb Du hilfſt Deinem geſetzlich feſtgenagelten Ehemann ni Sie lachte. ee ich,„dann bleib' ich hier ſitzen!“ 'e lachte. Unterdeſſen hatten ſich einige Leute um mich verſammelt, die alle die Partei meiner Frau ergriffen und mitlachten.„Wartetl“ dachte ich und erhob mich. Während ich jedoch das eine Bein auf⸗ ſtützte und das zweite nachziehen wollte, berſch das erſte wieder aus. Man hielt es für angebracht, dieſen Verſuch durch ein verdo peltes Gelächter zu beſiegeln. da fühlte meine Frau endlich 2 menſchliches Rühren und„das Ewig⸗Weibliche zog mich hinan“. „Mir ſcheint, Du kannſt gar nicht Schlittſchuh laufen?“ ſagte ſie, nachdem ſie mich auf eine Bank gelotſt hatte. „Mir ſcheint auch!“ gab ich kläglich zu. „Ich bin ein häßlicher Kerl!(Wieder mall) Ich dann nicht tanzen, nicht Schlittſchuh laufen, nicht tarokken! Ich kann mir nicht mal ſelbſt Kaffee kochen, keine Rühreier machen, keinen Liptauer garnieren! Wenn man mich wegſchickt, ein Pfund geſtoßenen Zucher holen, bringe ich ein Kilo Gries!— und ſo was heiratetl!“ 20. Januar. Wir ſind jetzt ein und ein halbes Jahr verheiratet: 548 Tage und 549 Nächte. Meine Frau liebt mich, ich liebe ſie— mehr kann man vom Eheſtand nicht verlangen, zumal wenn er ſchon ganze andert⸗ halb Jahr alt iſt.(Fortſetzung ſiehe Seite.) Meine Frau kam mir in den letzten Tagen ſo ſonderbar vor, Ich weiß nicht, aber mir ſcheint... Sie hat auch geſtern auffallend lang im Bilz„Naturheilmethode“ geblättert. „Ich mußte Gewißheit haben. Und ſo ſetzte ich mich denn heute mittag ans Klavier— mein Frauchen legte ihren Kopf an meine Schulter— und ich ſpielte leiſe, ganz leiſe: Storch, Storch, guter, Bring mir einen Bruder. Meine Frau errötete. Ich aber ſprang auf und gab ihr einen berzhafzen Kuß. — Bin ich nicht fabelhaftglücklich verhekratet! In die Geſellſchaftskreiſe der internationalen Welt im Ober⸗ engadin, deſſen herrliche Natur einen ſtimmungsvollen Rahmen für die bewegte Handlung abgibt, führt unſer neuer Roman die Malojaſchlange deine Frau ins Zimmer, zog. mich herab und nun begann ein War⸗Jwie ein Baby, das ſeine erſten Gehverſuche macht. Krampfhaft von J. A. Pfuhl, mit deſſen Abdruck wir morgen beginnen. Statt besonderer Anzeige. Statt besonderer Anzeige. Heute entschlief sanft nach schwerer Krankheit mein herzens- guter Mann, unser lieber Vater und Großv ater 25147 Herr Jakob Klein im 70. Lebensjahre. Mannheim, den 20. September 1925. P 7, 21 sein mein lieber Mann, Herr Privatmann im 77. Lebensjahre. Clementine Klein geb. Herz Dr. Fritz Klein und Frau Erna geb. Kkaufmann Am 20. September entschlief nach schwerem Krank- Heinrich Kullmer In tiefer Trauer: Emma Küllmer, geb. Geißler. Die Einüscherung ſindet am Mittwoch, den 23. Sept., nachmittags 3 Uhr statt. Beileidsbesuche dankend abgelehnt. 5 136 eli. der Meister& Alfred Weil und Frau Emmy geb. Klein Max Strauß und Frau LIlly geb. Klein VoAs6 flanze und 6 Enkelkinder. Von Blumenspenden und Kondolenzbesuchen bittet man absehen Am 8. Oktober 1925 wird anſtelle der jetzt beſtehenden Reichsbank⸗ nebenſtele in Trier eine Reichsbankſtelle daſelöſt errichtet, von der MSArnscucficng⸗ Die Beerdigung findet Mittwoch, den 23. ds., vormittags 11½ Uhr die Reichsbanknebenſtelle in Traben⸗Crarbach abhängig iſt. vom Portal des isr. Friedhofes aus statt. 22 1151 Reichsbank⸗Direktorium: Jee Kauffmann. Seiffert. 9358 zu wollen. ſſccolt fr mden Ueber dieses wichtige Thema spricht am Mittwoch, den 23. September, abends 8 Uhr im großen Casino-Saal R I, 1 Herr Schriſtstellel Reinhold Gerling Oranienburg, mit Demonstrafionen au deslchtern und Röpfen. Aus dem Inhalt: Charakter— Temperament und Naturell — Bedeutung der Physiognomie— Dein Schigel ist dein Schicksal— Wie sind rohe, eitle, sinnliche, kalte, energische, kluge und dumme Menschen zu kennen — Wat der Menschenkenntnis bei der Erziehung, Berufswahl. Anstellung und Eheschließung. Statt besonderer Anzeige. Heute morgen entschlief sanft nach langem, schweren Leiden mein iunigstgeliebter, herzensguter Mann, unser lieber Bruder, Schwager und Onkel, Herr 5116 Richard Gund im Alter von 57 Jahren. Mannheim(R 7, 27,, den 20. September 1925. Eintritt.— MHk. 934⁰0 Im Namen der H interbliebenen: In tiefster Trauer PLAKRTE Frau Frieda Gund geb. Schmid PREISSCHIULDER Die Feuerbestattung findet Mittwoch nachmittag%4 Uhr statt. WETTEREESTE Von Trauerbesuchen bittet man höflichst absehen zu wollen. R EKTAN E * Von der Reise zurück Dr. A. Keller 7, 12 Facharzt i. innere Medizin Tel.4882 J Imiß Im Anfertigen eleganter Damenkleider, Kostume u. Mäntel unter Garantie für tadellosen Sitz u. Schniit empfieht sich 5145 . Huber, J 5, f, II., Damenschneideri. REKLAME-HAMER MHM. UNTERE CLIGNETSTRASS E 7 BISHERIGER MALER OES HAUSES HIRSCHLAND& CO., MANNHEAN adhale zndlde in allen Farben und Pormen Z— u. Velours 6U in gioßer Auswah!. voſtrbelten anerkannt geschmack- oll. Fassonieren wie neu 2 Mark. 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