1 29 Dienskag, 22. Seytember ber 8 N — elle Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung frei ins — die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtelgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhällniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6, Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941,. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Zeitung ⸗ Miflag⸗Ausgabe Preis 10 Pfenulg 1925— Nr. 437 ſannheimer Geikung Mannheimer Heneral Anzeiger Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cechnile Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Wandern und Neiſen ⸗Geſetz und Necht Beichsregierung und Palllonferenz Die geſtrige Kabinettsſitzung Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Urſprüng⸗ lich waren für die Beratungen des Reichskabinetts bekanntlich zwei Sitzungen vorgeſehen worden. Der Verlauf der geſtrigen Beſprechung bat jedoch gezeigt, daß dieſe Dispoſition nicht innegehalten werden kann. Der Schluß liegt nahe, daß ſich Schwierigkeiten er⸗ geben haben, auf die man offenbar nicht gefaßt war. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß die Hinausſchiebung der Ent⸗ ſcheidungen auf das Verhalten der deutſchnationalen Kabi⸗ nettsmitglieder zurückzuführen iſt. Von dieſer Seite geht offenbar as Beſtreben aus, die Mandate der Delegierten an beſtimmte orausſetzungen zu knüpfen und durchzuſetzen, daß dem auch in der Antwortnote gleich Rechnung getragen werde. Mährend der„Tag“ andeutet, daß die deutſchnationalen Miniſter geſtern für eine Ausdehnung der Mandate auf mehrere Kabinetts⸗ * mitglieder ſich ausgeſprochen hätten, tritt die„Deutſche Tageszeitung“ bdeute für das gerade Gegenteil ein. Der„Vorwärts“ iſt über die rzögerung der Beratungen in hohem Grade aufgebracht und wirft der Regierung vor, daß ſie ſich als außenpolitiſch aktionsunfähig er⸗ weiſe, wenn ſie in einem Falle, der im Grunde längſt geregelt ſei, zu einem Entſchluß zu kommen vermöge. Jedenfalls iſt bei dem gegen⸗ wärtigen Stand der Dinge eine Beſchlußfaſſung des Kabinetts bis ittwoch vormittag nicht zu erwarten. Wahrſcheinlich wird der Aabinettsrat, der die endgültige Entſcheidung zu treffen hat, nicht vor Mittwoch nachmittag anberaumt werden können. Während die geſtrigen Beratungen mehr informatoriſcher Art dbaren, dürfte die heutige zweite Kabinettsſitzung, die wiederum am Nachmittag unter dem Vorſitz Dr. Luthers abgehalten wird, der Erörterung der Einzelfragen dienen. deutſche volkspartei zur Sicher heitsfrage Die„Nationalliberale Korreſpondenz“ veröffentlicht folgende parteiamtliche Kundgebung: Nach Beendigung der Londoner Juriſtenkonferenz und dem Be⸗ ſchluß des Notenwechſels trat das Sicherheitspkoblem aus den Vor⸗ erörterungen in das Stadium der Verhandlungen ein. Aus dieſem Anlaß wird die öffentliche Meinung in Deutſchland durch Falſch⸗ eldungen, Senſationsartikel und leider auch durch voreilige Partei⸗ entſchließungen in bedauerlicher Weiſe irregeführt und aufgeregt. ie Deutſche Volkspartei kann ihrerſeits dieſem Treiben im Bewußt⸗ ein der von ihr einmütig eingenommenen Haltung gelaſſen gegen⸗ erſtehen. Sie hat ihre Richtlinien zu der Sicherheitsfrage am Juli in folgenden Hauptgrundgedanken feſtgelegt:„Sicherung der deulſchen Weſtgrenze gegen franzöſiſche Angriffe und Sanktionen ohne Preisgabe deutſchen Volkstums. Aenderung und möglichſte bkürzung der Rheinlandbeſetzung. Räumung der erſten Zone vor bſchluß irgendwelcher Vereinbarungen. Vereitſchaft auch zu öſt⸗ en Schiedsverträgen, aber unter Zurückweiſung einer franzöſiſchen Garantie und ohne Verſchleierung des Ziels einer fried⸗ Reich ernſt londer; Acen Abänderung der unhaltbaren öſtlichen Grenzen. Endlich Ein⸗ ritt in den Völkerbund bei Wahrung der Forderungen des 1 utſchen Memorandums vom September 1924, insbeſondere unter ntſchiedener Ablehnung jeder aus dem Eintritt etwa herzuleitenden nerkennung der von uns ſtets bekämpften Kriegsſchuldlüge.“ Dieſe Grundgedanken ſind auch Ausgangspunkte und Ziele der sregierung, wie ſie insbeſondere in der deutſchen Antwortnote 20. Juli und in den Erklärungen von Reichskanzler und Miniſter Aeußern im Reichstagsplenum am 22. und 23. Juli zum Aus⸗ 0 gekommen ſind. Die Deutſche Volkspartei hat das feſte Ver⸗ uen zu den leitenden Männern, daß ſie unbeirrt an dieſer Politik huthallen und zu deren Durchführung die Einla dung der Weſt⸗ dane annehmen. Nicht durch doktrinäre Entſchließungen und arre Feſtlegungen, ſondern nur durch das vertrauensvolle Zuſam⸗ mawirken und das gemeinſame patriotiſche Handeln aller verfaſ⸗ gsmüßigen Organe, die allein die Ueberſicht über das ganze ver⸗ celte Problem beſitzen, kann die deutſche Politik im gegenwärtigen en Augenblick gefördert werden. Die Verwirrung der öffentlichen Meinung iſt auch deshalb be⸗ in ſchie groß, weil die verhandlungstechniſche Seite des Problems das iefes Licht geſetzt wird. Das Stadium der Verhandlungen, in letzt eintreten, wird nicht mit einem Schlage beendigt 0 en. Die bevorſtehende Miniſterzuſammenkunft kann nicht den ſu decluß bringen. Es handelt ſich um Beſprechungen nur mit geh Srstern der Weſtmächte, die hoffentlich zu einer weit⸗ 2 Einigung führen und die ſelbſtverſtändlich alle Fragen um⸗ n werden, welche die deutſche Antwortnote vom 20. Juli d. J. au dialeworſen hat. Zum Abſchluß aber werden die Verhandlungen 1 leicht nach einer beſonderen Konferenz mit Vertretern der öſt⸗ 8 n Grenzſtaaten erſt auf einer, wie offiziöſe engliſche Meldungen enen Ge neralkonferenz gelangen. Gelöſt wird das em endgültig erſt nach Beendigung der Völkerbundaktion, die ſeht in engem Zuſammenhang mit den Sicherheitsverhandlungen 0 aber dennoch für ſich ablaufen muß und der Generalkonferenz W 0 folgen wird. Die deutſche Oeffentlichkeit muß ſich auf etappen⸗ · Roliti 1 mühſames Vorwärtsdringen der deutſchen k einſtellen. Sie darf bei ſolchen Verhandlungen nicht die Nerven verlieren. Notwendig vielmehr iſt, daß der Reichsregierung Freiheit, Ruhe und Zeit gelaſſen wird, das ihr vom Reichstag erteilte Mandat zur Fortführung und Beendigung der deutſchen Sicherheits⸗ politik zu erfüllen. Die Kriegsſchuloͤfrage EBerlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor nicht zu langer Zeit ſollen, wie aus London berichtet wird, einige Mit⸗ glieder des Britiſch Inſtitut of international affairs den Vorſchlag gemacht haben, einige deutſche Sachverſtändige zur Diskuſſion der Kriegsſchuldfrage einzuladen. Ddie Eingeladenen ſollten weder Politiker noch Leute ſein, die irgend etwas mit dem Krieg zu tun gehabt haben. Man hatte Einladungen an Profeſſor Dell⸗ brück, Profeſſor Caro⸗Halle und Herrn Lutz in München vorge⸗ ſchlagen. Jetzt wird mitgeteilt, daß das Exekutivkomitee des In⸗ ſtituts den Vorſchlag abgelehnt hat. deutſchland, die Tſchechel und polen E Berlin, 22. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Schritt des Berliner tſchechoſlowakiſchen Geſandten Dr. Kroſta bei der Reichs⸗ regierung über die Bereitſchaft ſeiner Rezierung zum Abſchluß eines Schiedsvertrages wird im allgemeinen in der Berliner Preſſe mit höflicher Zurückhaltung begrüßt, in die ſich— keineswegs nur in den Blättern der Rechten— ein deutlicher Unterton berechtigten Mißtrauens miſcht. An ſich ſtünde natürlich nichts im Wege, daß mit der Tſchechei ein Schiedsvertrag, etwa nach dem Muſter der be⸗ reits mit der Schweiz, mit Schweden und Finnland getroffenen Ver⸗ einbarungen geſchloſſen würde. Aber der Verdacht läßt ſich nun ein⸗ mal nicht von der Hand weiſen, daß Herr Beneſch, der, wie wir doch nicht vergeſſen ſollten, einer der rührigſten Agenten bei der Einkrei⸗ ſungspolitik Frankreichs geweſen iſt, mit ſeiner neuen Taktik aller⸗ hand politiſche Nebenzwecke verfolgt. Wir haben daher allen Grund, auf der Hut zu ſein, einem ehrgeizigen Politiker gegenüber, den die in Genf erlittene Schlappe nicht ruhen laſſen wird. Jedenfalls herrſcht erfreulicherweiſe nur eine Auffaſſung darüber, daß auf keinen Fall eine Verquickung der Oſt⸗ und Weſtpaktfragen erfolgen dürfte. Im übrigen kann man das unterſchreiben, was ein Prager Sozialdemokrat ſagt, der im„Vorwärts“ auseinanderſetzt, daß die beſte Sicherung für die Tſchechei in aller Zukunft die Ver⸗ ſtändigung mit den nationalen Minderheiten iſt. Seit 1918 aber würde in der Tſchechei gegen die Deutſchen regiert, würden die deut⸗ ſchen Staatsangeſtellten abgebaut, die deutſchen Landarbeiter aus ihren Pachtgründen verjagt und die deutſchen Schulen vernichtet. Veerſchiedentlich iſt man erſtaunt darüber, daß Polen ſich dem tſchechiſchen Vorgehen nicht angeſchloſſen hat. Uns ſcheinen die Gründe für ſolches Zögern hinreichend bekamnt zu ſein. Die polniſche Ein⸗ ſtellung zu dieſen Dingen iſt eben doch eine weſentlich andere als die der Tſchechei, mit der ernſte Grenzdifferenzen gar nicht mehr beſtehen. Die Polen dagegen fürchten eine friedliche Diskuſſion über die öſt⸗ lichen Grenzen, weil ſie in ſolchen Verhandlungen die Anſätze zu einer Reviſion des Verſailler Vertrages erblicken zu müſſen glauben. flnfrage zum Sicherheitspakt im bayriſchen Landtag Der Landtagsabgeordnete Hildenbrand(BVP. der Pfalz) hat im bayeriſchn Landtag folgende Anfrage eingebracht: Iſt die Staatsregierung bereit, gelegentlich der Sicherheitspakt⸗ verhandlungen bei der Reichsregierung dahin zu wirken, daß die Intereſſen der Pfalz, die nach dem Verſailler Vertrag bis 1935 beſetzt bleiben ſoll, in dem Sinne gewahrt werden, daß 1. vor allem, wenn der Pakt unter Garantie einer dritten Großmacht ab⸗ geſchloſſen wird, die Okkupation— weil in keiner Weiſe mehr be⸗ gründet— wegfällt; 2. in jedem Falle aber die Hoheitsrechte des bayriſchen Staates und die ſtaatsbürgerlichen Grundrechte im Geiſte des Rheinlandabkommens wiederhergeſtellt; 3. insbeſondere die mili⸗ täriſche Gerichtsbarkeit auf die im Rheinlandabkommen feſtgeſetzte Zuſtändigkeit beſchränkt; 4. der Abbau der Beſatzungsſtärke beſtätigt und. 5. das Delegiertenſyſtem augehoben wird? · ³·ww̃ꝛ. der Kampf um die Schule E Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Daß der Reichsſchulgeſetzentwurf auch bei der Deutſchen Volks⸗ partei auf Widerſtand ſtößt, geht aus einer Entſchließung hervor, die von der volksparteilichen Gruppe des Wahlkreiſes Chemnitz ge⸗ faßt wurde, und in der es heißt, daß der Entwurf in ſeinen wich⸗ tigſten Punkten nicht den evangeliſch, lutheriſchen, liberalen und kul⸗ turellen Anſchauungen der Volkspartei entſpräche. Er ſei deshalb abzulehnen. Gefordert würde nach wie vor die Bekenntnis⸗ ſchule aber nicht als Kirchen⸗, ſondern als Staatsſchule. die Berliner Strohſchein⸗Affalre „] Berlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Man hat über wichtigere Dinge faſt die Affäte der Ritter des feurigen Ordens vergeſſen. Jetzt friſcht ein Mitglied der erlauchten Geſellſchaft das Gedächtnis an ſie wieder auf, indem es in einer Zuſchrift an das Deutſche Tageblatt behauptet, die Unterſuchung gegen den Orden ſei abgeſchloſſen. Irgend welche Verdachtsmomente ſeien nicht gefunden worden. Man habe die bis zuletzt verhaftet gebliedenen 8 Mitglieder des Ordens mit dem Bemerken entlaſſen, ſie hätten nichts Strafbares begangen und könnten gehen. In zwei Fällen ſei den Verhafteten, die Beamte ſind, mit Dienſtentlaſſungen gedroht worden, wenn Der⸗ artiges noch einmal paſſiere.((! eeeeeebeeeee Die Aufgabe der franzöſ. Militärjuſtiz (Bon unſerem Pfälzer Vertreter) Vom franzöſiſchen Militärgericht in Landau iſt kürzlich ein Einwohner von Ludwigshafen namens Willi Horn wegen verbotenen Waffenbeſitzes zu 40/ Geldſtrafe verurteilt worden, weile er eine in Ludwigshafen gekaufte ſogen. Scheintod⸗ piſtole beſaß! Bis jetzt hat man noch nicht gehört, daß in der Judikatur eines Staates eine Scheintodpiſtole als Waffe, als ge⸗ fährliches Werkzeug angeſehen worden iſt. Dem franzöſiſchen Militär⸗ gericht in Landau blieb es vorbehalten, eine Scheintodpiſtole— natürlich nur wenn es ſich um einen Deutſchen handelt,— als Waffe anzuſehen und in ihrem Beſitz eine„Gefährdung der Sicher⸗ heit der franzöſiſchen Armee“ zu erblicken. Das iſt der Gipfel⸗ punkt der Lächerlichkeit! Die franzöſiſchen Militärrichter haben durch ſolche und ähnliche Urteile das Anſehen Frankreichs, das ſich ſo gern als den ewigen Hort und Schützer des Rechtes und der Gerechtigkeit rühmt, gründlich im beſetzten Gebiet vernichtet. Trotzdem nur ein Bruchteil von dem, was hinter den Mauern eines franzöſiſchen Gerichtsſaal im beſetzten Gebiet an Kultur⸗ und Rechtsſchande ſich vollzieht, der breiten Oeffentlichkeit bekannt und ihr in ſeiner bewußt wird, genügt das, um auch dem einfachſten Manne klar zu machen, daß die franzöſiſchen Milt⸗ tärgerichte mit Recht und Gerechtigkeit nichts zu tun haben, daß vielmehr der franzöſiſche Militärrichter im beſetzten Gebiet vom Richterſtuhl aus vollenden will, was das Schwert Framk⸗ reich verſagt hat, getreu der Aufgabe, die der„Tiger“ Clemen⸗ ceau noch während des„Kampfes um die Rettung der weſtlichen Kur⸗ tur und Ziviliſation vor dem öſtlichen Barbarentum“ der franzöſiſchen Militärjuſtiz mit den Worten ſetzte:„Der Militärrichter iſt gleich⸗ wertig und gleichſtrebig mit dem Soldaten auf dem Schlachtfeld. „Das Rüſtzeug zu einer politiſchen Zweckjuſtiz hat dem fran⸗ zöſiſchen Milttärrichter die ganz unter franzöſiſchem Einfluß ſtehende Interalliierte Rheinlandkommiſſion gegeben, die einmal die Zuſtändigkeit der franzöſiſchen Militärgerichte weit über das Rheinlandabkommen hinaus erweiterte und nicht genug damit in dieſen erweiterten Zuſtändigkeitsrahmen der Militärſudikatur ihr eigenes materielles„Recht“ durch eine Vielzahl von Verordnungen, die alle Leben szäußerungen und Regungen der Zivilbevölkerung er⸗ faſſen, hinein ſtellte. Dieſes franzöſiſche Beſatzungsrecht het un⸗ mehr ſchon das dritte Hundert an Ardonnanze r ſchritten, während in der ganzen Zeit der deutſchen Bef n Frankreich nach dem Kriege 1870—71 General Manteuf* eine einzige Verordnung erließ. Dieſe„politique dap e⸗ ment“, der es die franzöſiſche Zivilbevölkerung zu verdanken hatte, daß ſie im allgemeinen nur unter ihrem eigenen Recht lebte, haben eine im Jahre 1913 der juriſtiſchen Fakultät der⸗ Univerſttät Paris eingereichte Diſſertation von Robin und ſelbſt ein franzöſiſcher Hi⸗ ſtoriker der Nachkriegszeit Profeſſor Chantriot in ſeinem 1922 in Nancy erſchienenen Werk:„La Lorraine sous'oceupation alle- ee rühmend e 5 13 5 s wäre von beſonderem Reiz, an Hand dieſer beiden franzö⸗ ſchen Werke Vergleiche über die der daae Beſetzung in Nordfrankreich und die franzöſiſche Beſetzung am Rhein zu ziehen. Doch zeigt ſchon die Verſchiedenheit der deutſchen und franzöſiſchen Einſtellung zu dem Pro⸗ blem der Abgrenzung von Militärjuſtiz und einheimiſcher Ge⸗ richtsbarkeit zur Genüge die innere Grundverſchiedenheit der Zwecke der beiden Beſetzungen: Die deutſche Beſetzung war unpolitiſch, diente einzig und allein der Erfüllung des Vertrages; die franzöſi⸗ ſche im Rheinland verfolgt polftiſche Ziele, die nicht im Diktat von Verſailles und im Rheinlandabkommen ver⸗ wirklicht werden konnten. Eines der Mittel zu dieſem Zweck iſt eben die franzöſiſche Militärgerichtsbarkeit und die ſyſtematiſche Miß⸗ achtung und Unterhöhlung der deutſchen Juſtizhoheit im beſetzten Gebiet. Dafür heute nur ein Beiſpiel aus der füngſten Zeit. Gegen den Inhaber der franzöſiſchen Buchhandlung in Speyer, Rochet, iſt von dem Vermieter Räumungsklage angeſtrengt worden. Der franzöſiſche Bezirksdelegierte von Speyer, Riiv e, machte jedoch dem Vorſtand des Amtsgerichts zu Speyer zur Auflage, daß der Verhandlungstermin abgeſetzt und das Ge⸗ richtsverfahren bis auf weitere Entſcheidung der Interalliierten Rheinlandkommiſſion ausgeſetzt werden müſſe. Die franzöſiſcherſeits beliebte Berufung auf die Ordonnanz 293 iſt ſchon deshalb völlig abwegig, weil es ſich um einen reinen Zivilrechtsſtreit handelte, ſodaß von einer„Gefährdung der Armee“ oder von einer „Sanktion“ gegen den Zivilfranzoſen, der übrigens nach den Ver⸗ trägen grundſätzlich der deutſchen Gerichtsbarkeit unterſteht, nicht die Rede ſein kann. Das Vorgehen des franzöſiſchen Bezirksdele⸗ gierten iſt alſo ein ganz grober Eingriff in die deutſche Gerichtshoheit. Daß davor der franzöſiſche Bezirksdelegierte entſprechend ſeiner perſönlichen Einſtellung gerade hier, wo es ſich um den Schutz eines für die„friedliche Durchdringung“ wertvollen franzöſiſchen Buchladens handelt, nicht zurückſchreckt, iſt für die Ken⸗ ner nicht weiter verwunderlich. Es handelt ſich um eine ſchwere Mißachtung der im Londoner Protokoll auch in der franzöſi⸗ ſchen Zone des beſetzten Gebietes wieder hergeſtellten deut⸗ ſchen Gerichtshoheit. Sie zeigt gleichzeitig, was von der praktiſchen Wirkſamkeit des ſogen.„Prüfungsausſchuſſes“ der Inter⸗ alliierten Rheinlandkommiſſion zu halten iſt, der bei ſeiner Grün⸗ dung im Oktober vorigen Jahres als beſondere Rechtsſicherung ge⸗ prieſen wurde. Er iſt ebenfalls jener franzöſiſchen Politik dienſtbar, die das Recht im beſetzten Gebiet zur Dirne macht. um im Trüben der dadurch geſchaffenen Rechtsunſicherheit und Rechtloſigkeit für den politiſchen Bedarf Frankreichs beſſer fiſchen zu können. Auf das Gefühl dieſer völligen Rechtsunſicherheit und Rechtloſigkeit der Be⸗ völkerung iſt ſchon einmal vor dem paſſiven Widerſtand dem fran⸗ zöſiſchen Oberkommandierenden gegenüber von zwei deutſchen kirch⸗ lichen Würdenträgern hingewieſen worden. Iſt es damit ſeit London und ſeit den von Herrn Tirard ſo viel geprieſenen„Reformen“ des Beſatzungsrechtes beſſer geworden? Im Gegenteil!l ö Welche Schlußfolgerungen ergeben ſich daraus für Deutſchlan bei den kommenden Verhandlungen über den Sicherheitspakt. was die Militärjuſtiz im beſetzten Gebiet anlangt. Sie muß abgebaut werden, zumal aleichberechtiate Beſtrebungen auf Reform der fran⸗ zöſiſchen Krieasgerichtsbarkeit ſelbſt in Frankreich ſchon ſeit langem beſtehen. Venn wenn ſolche Reformen der Militärgerichte, von denen das„Journal“, alſo keineswegs ein Oraan des Linksblocks, ſagt.daß bei ihnen kein Platz mehr übrig bleibt für die Wahrheit“, im Innern Frankreichs nötig ſind, um wie viel mehr erſt im Rheinland, wo die Militärgerichte im Zuſammenwirken mit dem franzöſiſchen Ober⸗ kommiſſariat Treuhänder des politiſchen Machtwil⸗ lens Frankreichs ſind. Wenn der Druck der Beſetzung durch den Sicherheitspakt nicht ſchon eher vom Rheinland genommen wird. Oberpräſident zu bitten, gauf ihre politiſche Einſtellung hin zu überprüfen. 2. Seſte. Nr. 437 dann ſind Verbeſſerungen in der Praxis und grundſätzliche Aen⸗ derungen im Syſtem durch Einführung der Schiedsgerichtsbarkeit eine Lebensnotwendigkeit und daher eine der Mindeſtforderungen Deutſchlands für den Sicherheitspakt. Alle franzöſiſchen Zuſicherun⸗ gen, daß ſich die Alliierten ſorafältig an ihre Verpflichtungen halten würden, ſind völlig wertlos, wenn ſie nicht im Sicherheitspakt ver⸗ ankert werden. Solange Frankreich getreu den Ueberlieferungen und Lehren über„Legalität und nationale Expanſion“, wie ſie Richelieu in ſeinem politiſchen Teſtament gab, auf der Beſetzung des Rheinlan⸗ des trotz Sicherheitspakt beſteht, ſolange muß der franzöſiſchen Sicher⸗ geitstheſe gegenüber immer wieder vor aller Welt die deutſche Debensnotwendigkeit herausgeſtellt werden. daß das Rheinland vor allem der Sicherheit bedarf, die Theſe von der unauflöslichen Pola⸗ rität von Rheinlandfrage und Sicherheitspakt. Dieſe Polarität, hat ein angeſehener Engländer ſchon bei den Londoner Verhandlungen erkannt und damals ſeiner Auffaſſung mit den Worten Ausdruck ver⸗ liehen:„Seit Jahren wünſche ich aufrichtig den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. aber ich verſtehe, daß es in Genf nicht der„Geiſt der Pfinaſten“ ſein wird, der einmütia alles erfüllt, ſolange ein Glied des neuen Bundes von dem andern mit Gewalt niedergehalten wird. Dankſchreiben des Reichspräſidenten RNeichspräſident v. Hindenburg hat an den Oberpräſidenten Rheinprovinz folgendes Schreiben gerichtet: Sehr verehrter Herr Oberpräſidentl Nach Verlin zurückgekehrt darf ich Ihnen nochmals danken füt die freundliche Aufnahme die ich auf meiner Reiſe in das befreite Gebiet in den Städten der Rheinprovinz, die ich beſuchen konnte, gefunden habe. Ich habe aus all den freundlichen Willkommens⸗ grüßen, die mir dargebracht wurden, mit Befriedigung 81 daß die geſamte rheiniſche Bevölkerung ſich mit Freude als Deutſcher fühlt und bekennt und mit Treue dem Vaterland ergeben iſt. Ich habe auch mit Genugtuung feſtſtellen können, daß troß der ſchweren Leiden, die die Lande am Rhein erduldet haben, doch überall der Wille zur Selbſtbehauptung und das Vertrauen in die Zukunft ungebrochen ſind und ich entnehme daraus die Zuverſicht, daß der Rheinprovinz wieder ein neuer Aufſtieg be⸗ ſchieden ſein wird.— Ich darf die Gelegenheit benützen, Sie Herr den Beamten der Schutzpolizei, deren muſterhafte Haltung ich meine Anerkennung erwähnen möchte, und ollen übrigen Beamten, die ſich um die Veranſtaltung aus Anlaß meines Beſuches bemüht haben, meinen anerkennenden Dank aus⸗ eundlichen Grüßen bin ich Ihr —5 75 Mit den beſten Wünſchen für die Rheinprovinz und U gez.: v. Hindenburg. Auch dem Oberpräſidenten der Provinz Weſtfalen gegen⸗ über hat der Reichspräſident ſeinen Dank für die freundliche Auf⸗ nahme in einem Schreiben ausgedrückt, in dem es u. a. heißt: „Ich habe in der herzlichen Begrüßung, die mir allenthalben Zuteil geworden iſt, den Ausdruck freudigen Bekenntniſſes zu Staat und Reich und das Gelöbnis der Mitarbeit an dem Wiederaufbau unſeres Vaterlandes, beſonders des ſchwer geprüften Gebietes im Weſten und dies mit lebhafter Genugtuung empfunden. Mit dieſer vertrauensvollen Mitarbeit aller Schichten des Volkes wird es ge⸗ lingen, die harten Scharten zu heilen und zu überwinden, die die letzten Jahre dem weſtfäliſchen Induſtriegebiet und damit unſerer geſamten Volkswirtſchaft zugefügt haben. Meine beſten Wünſche Provinz Weſtfalen auf dieſem Wege in eine beſſere ukunft. die Harmatunterſuchung JIn der Montagsſitzung des Barmat⸗Unterſuchungsausſchuſſes des preußiſchen Landtags erklärte zunächſt der Abg. Heilmann (Soz.) unter Eid, daß die von den Herren Kußmann und Caſ⸗ pari über ſeine, Heilmanns, perſönliche Beteiligung an den be⸗ ſprochenen Angelegenheiten gemachten Ausſagen lediglich unbe⸗ gründetes Geſchwätz ſeien. Aurh Miniſterialrat Kuhnt vom Juſtizminiſterium beſtätigte, daß es ihm nicht erinnerlich ſei, daß Heilmann verſucht habe, auf ihn einen Einfluß auszuüben in der Bearbeitung der Angelegenheit weder gegen Caſpari noch gegen Kußmann. Sodann wurde als Zeuge der Regierungsdirektor im Polizei⸗ präſidium Weiß vernommen, der ſich gegen verſchiedene Aus⸗ 8 Kußmanns am vergangenen Samstag wandte. Dabei kam es zu einem Zuſammenſtoß wiſchen ihm und Kußmann, als Dr. Weiß erklärte, Kußmann be ihn bei deſſen Zwangsbeſtellung ins Polizeipräſidium den Eindruck des perſonifizierten böſen Gewiſſens gemacht, und Kuß⸗ mann erwiderte, er habe dem Regierungsdirektor Weiß ein aus⸗ emachtes Theater vorgeſpielt, und freue ſich, wie gut ihm das gelungen ſei. Von den ſozialdemokratiſchen Mitgliedern des Ausſchuſſes wurden dieſe Aeußerungen Kußmanns mit großer Unruhe und Rufen wie: unerhört, ſchamlos, aufgenommen. IJIn ſeiner Verteidigung kam der Zeuge Kußmann dann guf die Frage„Beſpitzelungsſyſtem“ zu ſprechen und be⸗ hauptete, daß ein Kriminaloberinſpektor des Polizeipräſidiums den Auftrag gehabt habe, ſämtliche Beamten des Poligeipräſidiums Im weiteren Verlauf der Montagsverhandlungen ergriff Vizepolizeipräſident Dr das Wort und bemerkte zu der Ausſage des Zeugen uß mann, wonach ein Kriminalkommiſſar den Auftrag gehabt haben ſoll, ſämtliche Beamten des Polizeipräſidiums auf ihre po⸗ litiſche Zuverläſſigkeit hin zu prüfen, dieſe Anklage ſei ſo unge⸗ heuerlich, daß der Zeuge zu näheren Angaben veranlaßt wer⸗ den— 5 Kußmann mußte zugeben, kein Material in Händen Zu en. Es kommt dann noch durch den Abg. Kuttner die Art und Weiſe zur Sprache, wie Knell bei der Reichspräſidentenwahl tätig war. Kuttner weiſt dann noch darauf hin, daß er. bei Beratung des Juſtizetats im Juli dem Miniſterialrat Kuhnt geſagt habe, es ſtehe eine Kampagne gegen das Juſtizminiſterium in der Rechts. preſſe bevor. Hinter der Kampagne ſtänden die eigenen Staats. anwälte. Dies wird bon Miniſterialrat Kuhnt beſtätigt. Abgeordneter Nuſchke befragt dann Dr. Weiß darüber, ob er wiſſe, daß das Material Breithaupts durch Kauf erworben worden ſei. Dr. Weiß erklärt, er habe dies als alter Kriminaliſt angenommen. Auf die Frage Nuſchkes an Kußmann, ob er wiſſe, daß Breithaupt ſich auch dann den Verrat des Verrats bezahlen ließ, erklärte Kußmann, an Barzahlungen glaube er nicht. Nuſchke erwiderte hierauf, dieſe Antwort genüge ihm. Der deutſchnationale Abg. Kenkel erklärte dann, daß er ſich weder direkt noch indirekt an einer Beſpitzelung von Beamten be⸗ teiligt habe. Dann kommt es noch zu ſcharfen Auseinanderſetzun⸗ gen zwiſchen Kuttner und Kußmann. Kuttner weiſt darauf hin, daß Knell bei der Präſidentenwahl unerhörte Artikel veröffentlicht habe, in denen z. B. die Wahl von Marx als die Fortſetzung der Korruption bezeichnet wird. Inwieweit Kußmann an dieſer politi⸗ ſchen Aktion beteiligt war, konnte nicht feſtgeſtellt werden. Um 7 Uhr erklärte der Vorſi e die Vernehmung Kußmann, Caſpari und des Regierungsdirektors Dr. Weiß für abgeſchloſſen. Der Termin der nächſten Sitzung ſteht noch nicht feſt. die Tagung des Guſtav⸗Adòolf⸗vereins — Gießen, 21. September. In der 5000 Perſonen umfaſſenden eſthalle eröffnete Freiherr von Heyl⸗Herrnsheim die diesjährige auptverſammlung des Guſtav Adolf⸗Vereinsg. Er mahnte zu treuem Feſthalten und zur nachhaltigen Verteidigung des evangeli⸗ en Glaubens. Pfarrer Dr. Niemöller(Elberfeld) ſprach namens s Zentralvorſtandes des Guſtav Adolf⸗Vereins und erinnerte an die großartigen Kundgebun des evangeliſchen Volkes in Saar⸗ brücken und Frankfurt a.., die von echt evangeliſchem Geiſte Hiengen gewefen ſeien. Der gleiche Geiſt ſolle auch die Tagung in Gießen leiten. Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) Moſulſtreit und engl. Petroleumoiplomatie Neue Kriegsgefahr § London, 22. Septbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Gefahr eines Krieges mit der Türkei wegen des Moſul⸗ ſtreitfalles ſteht hier im Vordergrunde des Intereſſes. In diplomatiſchen Kreiſen wird die Lage als ernſt aee doch hofft man auf eine friedliche Beilegung der Kriſe. elche Wichtig⸗ keit man der Kriſe in Regierungskreiſen beimißt, geht daraus her⸗ vor, daß Baldwin ſeinen Landaufenthalt unterbrochen hat und geſtern in Downingſtreet eingetroffen iſt, um Amery, der heute oder morgen nach London zurückkommt, ſofort empfangen zu kön⸗ nen. Von Baldwins Takt und Friedensliebe erwartet man all⸗ gemein, daß er den von Amery etwas auf die Spitze getriebenen Disput mit dem türkiſchen Delegierten wieder in ein verſönliches Fahrwaſſer bringen wird. Mittlerweile gilt die Lage als gefähr⸗ lich, beſonders, wenn an der Jrakgrenze unvorhergeſehene Zwiſchen⸗ fälle ſtattfinden ſollten. Hinter den Kuliſſen finden geheime Schiebereien und Intriguen von Petroleuminkereſſenten ſtatt, die allerhand wilde Gerüchte in Umlauf ſetzen. Es heißt, daß die Türkei große Truppenmaſſen an der Irakgrenze zuſammenziehe, um Moſul zu beſetzen und ein kait accompli zu aſen. Die Ge⸗ rüchte, daß die Türken an der Grenze Chriſten mißhandeln und aus den Dörfern fortſchleppen, werden von der hieſigen türkiſchen Ge⸗ ſandtſchaft kategoriſch als unwahr bezeichnet. Alle ſolche gegen die Türken inſzenierte Gerüchte ſind bisher mit Vorſicht aufzunehmen. Die„Weſtminſter Gazette“ erfährt, daß die Irakregierung die bri⸗ tiſche Regierung erſuchte, eine britiſche Delegation zu ſchicken, um das Irakgebiet gegen die zunehmenden Feindſeligkeiten der Türkei zu ſchützen. Wie üblich, wird auch bolſche wiſtiſche Pro⸗ nda für die feindſelige Haltung der Türkei verantwortlich gemacht. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tel.“ behauptet, zu den ausländiſchen Mächten, die den Chauvinismus in der Türkei ſchüren, gehöre zweifellos auch Moskau. Er gibt aber auch zu, daß viel gefährlichere Einflüſſe als diejenigen Moskaus auf die Türkei einwirken. Die Petroleumdiplomatie ſei ſogar in der Völkerbundsgalerie tätig geweſen. Amerika, Ita⸗ lien und Frankreich ſeien von der britiſchen Regierung Anteile an den Moſulölfeldern verſprochen worden, aber in man⸗ chen Fällen genüge den Teilnehmern der Anteil nicht. Wie ver⸗ lautet, ſeien alle möglichen Intriguen mit und ohne offizielle Unter⸗ ſtützung im Gange, um die Türkei in allen Widerſtänden gegen die britiſche Regierung zu ſtärken und durch Privatperträge mit Angora ihre heißerſehnten Petrolkonzeſſionen zu erlangen. Zwei Mächte, von denen die eine früherer Bundesgenoſſe und die andere ein frü⸗ herer Feind Englands. ſind, würden ſich ſofort als Nach⸗ folger melden, falls England das Angoramandat aufgebe. Mög⸗ licherweiſe hätte Berlin auch noch Bagdad im Auge. Der dem Foreign Office naheſtehende Gewährsmann gibt dabei dem in bri⸗ tiſchen Kolontalkreiſen herrſchenden Mißtrauen gegen Deutſchlands berechtigte Kolonialbeſtrebungen Ausdruck, was ſnden in der öffentlichen Meinung in London wenig Unterſtützung ndet. der Krieg in Marokko V Paris, 22. Sept.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Berichte aus Taunat deuten darauf hin, daß trotz der angeblich entſcheidenden franzöſiſchen Erfolge die Vorſtöße der feindlichen Truppen gegen die neue franzöſiſche Front andauern. In einer Meldung des„Matin“⸗ Berichterſtatters wird von einer Zunahme der Rifüberfälle auf die franzöſiſchen Vorpoſten geſprochen. Die Unterwerfung verſchie⸗ dener Stämme ſcheint nur ganz kurze Zeit gedauert zu haben, denn, wie der„Matin“ mitteilt, werden von verſchiedenen Teilen der Front wieder Angriffe der Rifs gemeldet. Dem„Echo de Paris“ wird aus Fes berichtet, daß in Tetuan Vorbereitungen zu einer Gegenoffenſive der Rifarmee getroffen werden. Abd el Krim zum Frieden bereit? Nach Meldungen aus engliſcher Quelle hat ein Emiſſär Abd el Krims dem Sultan von Marokko einen Brief ſeines Herrn über⸗ bracht, in dem er Vorſchläge für den Frieden unterbreitete, und zwar auf der Baſis des ſpaniſchen Angebots aus der Zeit vor der gegen⸗ wärtigen Offenſive. Aus Madrid wird gemeldet, daß die in der Bucht von Alhu⸗ cemas gelandeten ſpaniſchen Truppen demnächſt einen Vormarſch an⸗ treten werden. Offenbar iſt dies darauf zurückzuführen, daß die Lage der Landungstruppen, wie Privatmeldungen aus Tanger be⸗ ſagen, außerordentlich heikel iſt. Sie liegen ſtändig unter dem Feuer der Rifkabylen, die die benachbarten, ſtark befeſtigten Höhen beſetzt halten. Die Spanier ſind gezwungen, Tag und Nacht auf dem Poſten zu ſein. Um die Moral der Truppen zu heben und ſchwere Verluſte zu vermeiden, ſowie die Lebensmittel und Muni⸗ tionsverſorgung ſicher zu ſtellen, ſei daher eine Offenſive von der Landungsſtelle aus unbedingt erforderlich. Ferner ſoll die Meldung, daß die Rifartillerie durch das Feuer der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Ge⸗ ſchwader zerſtört worden ſei, nicht den Tatſachen entſprechen. Letzte Meloungen Kayitän Ehrhardt ſtellt ſich den Gerichlen — München, 22. Sept. Kapitän Ehrhardt läßt eine Erklärung verbreiten, in der er es begrüßt. daß ihm Gelegenheit geboten werde, ſich in der Oeffentlichkeit von der Anklage des Meineids und der Bei⸗ hilfe zum Meineid zu reinigen. Er ſei bereit, vor den zuſtändigen ordentlichen Gerichten zu erſcheinen, lehne es aber ab. ſich vor dem Staatsgerichtshof zu verantworten. Zuſtändig wäre ein bayeriſches Gericht. Reparationszahlung der Reichsbahn — Berlin, 22. Sept. Nach einer Mitteilung des Reparations⸗. agenten an die Preſſe hat die Deutſche Reichsbahngeſellſchaft geſtern als erſte Rate auf den Teil des Beförderungsſteuerertrages, der im zweiten Dawesjahre zu leiſten iſt, den Betrag von 28 010 775.15 Gold⸗ mark bezahlt. Die im zweiten Jahre vom Beförderungsſteuerertrag fällige Geſamtſumme beträgt 250 Millionen Goldmark. Zuchthausmeukerei.— Angeblich 30 Tote — Danzig, 22. Sept. Nach aus Kielze hierher gelangten Meldungen brach in dem dortigen Zuchthaus, dem größten in Polen, eine gefährliche Meuterei aus, der 30 Tote zum Opfer ge⸗ fallen ſein ſollen. Eine Arbeitskolonne machte einen Fluchtverſuch, wobei die Wärter getötet wurden. Dann ſtürmten die Gefangenen das Zuchthaus, wobei wiederum einige Wärter getötet bezw. ver⸗ wundet wurden. Daraufhin beſetzten ſie das Hauptgebäude. Vor⸗ handene Gewehre wurden verteilt. Die Mauern wurden mit Wacht⸗ poſten beſetzt und 400 Häftlinge freigelaſſen. Der Woj⸗ wode begann mit den Aufſtändiſchen Verhandlungen einzuleiten, um ſie zur Uebergabe zu bewegen. Die Gefangenen lehnten ab und es begann eine regelrechte Schlacht zwiſchen ihnen und der Polizei. Die Verluſte auf beiden Seiten ſind bedeutend. Milftär iſt zur Verſtär⸗ kung abgegaͤngen. Die Druckkoſten der Höfle⸗Ankerſuchung. Wie wir aus parla⸗ mentariſchen Kreiſen hören, betrugen die Druckkoſten für den amt⸗ lichen Bericht des preußiſchen Unterſuchungsausſchuſſes in Sachen Höfle nicht weniger als 42 000 Mark. Dienskag, den 22. Sepkember 192 Badiſche Politik die Finanzla ge Badens Der badiſche Finanzminiſter Dr. Köhler machte in Eitene auf einer Bezirkskonferenz der Zentrumspartei allgemein n 10 eſſierende Ausführungen über die Lage der badiſchen Finanze denen wir u. a. entnehmen: jllionen Von den im Oktober 1923 ausgegebenen mehreren Millio ich Badendollars ſind bis ſetzt alle bis auf 200 000 Mark, dis noch im Verkehr befinden, ohne Erſchütterung des badiſchen 5 haltes und der Stggtswirtſchaft eingelöſt worden. Der Ueberg b von der Inflation zur Stabiliſierung wurde in Baden ohne 35 ſchütterungen herbeigeführt, durch den raſchen Entſchluß eine⸗ ſchlags zur Grund⸗ und Gewerbeſteuer. Der Miniſter glerc en die Finanzlage Badens jetzt durchaus geordnet ſei. eine wärtig prüfe die Regierung, ob und in welchem Umfange des Anleihe für die werbenden wirtſchaftlichen Unternehmungen für badiſchen Staates aufgenommen werden könnte. Er ſtellte ouch d den nächſten Winter eine durchgreifende Aenderung des Grund h Gewerbeſteuergeſetzes iin Sinne einer weiteren Entlaſtung der ſch ſchaftlich weniger Leiſtungsfähigen in Stadt und Land in Au⸗ lich Ebenſo ſeien Vorarbeiten im Gange, um die Beförderungsmög keiten der vorhandenen Beamten zu verbeſſern. Baden werde Ve⸗ erneut beim Reiche wegen der Beſoldungserhöhung der unteren 90 amtengruppen vorſtellig werden. Die badiſche Regierung bn⸗ wegen der erhöhten Aufwertung der badiſchen Eiſen be obligationen demnächſt entſprechende Vorſchläge der R regierung unterbreiten. In ſeinen weiteren Ausführungen kam der Finanzminiſte zir, das neue Steuerverteilungsgeſetz zu ſprechen, das der badiſchen 0 ſchaft mehrere Millionen Steuern und Umlagen erſparen ngen Hierauf ſchilderte er die Lage der wirtſchaftlichen Unternehmiſter des badiſchen Staates, unter denen das Badenwerk a100 000 Stelle ſtehe. In wenigen Wochen werde dieſes durch ſeine 1 mt Volt⸗Leitung, mit der Schweiz und zur gleichen Zeit im Norden auf dem Rheiniſch⸗weſtfäliſchen Elektrizitätswerk, dem größten ſein Braunkohlen erſtellten Dampfkraftwerk Europas, verbunden die wodurch der große Zuſammenſchluß vom St. Gotthardt bis 7 rde deulſch⸗holländiſche Grenze hergeſtellt ſein werde. Dadurch wen Baden in der Lage ſein, die Elektrifizierung der badiſchen Bahnen, insbeſondere der großen Durchgangsſtrecke Mannheim⸗Baſel, jährlich ungefähr 125 Millionen Kilowattſtunden aus Bagal Stromnetz zu liefern. Hinſichtlich des Kaliwerkes in B be⸗ gen erklärte Finanzminiſter Dr. Köhler, daß er die 5 5 90 werb⸗ es gündete Hoffnung habe, daß im Laufe dieſes Jahres ſcho Landwirtſchaft badiſches Kali beziehen könne. Eine weibe ſchen volle Vermögensanlage ſei der Beſitz des Staates an dem ba el Schiffahrtskonzern in Mannheim, der aus den mal⸗ großen Rheinſchiffahrtsgeſellſchaften vormals Fendel und 75 den Gutjahr in Mannheim beſtehe. Der Konzern gehöre jetzt anmen⸗ größten Unternehmungenam Rhein überhaupt. Die enge Zulg di⸗ arbeit zwiſchen der bodiſchen Finanzverwaltung und der ie für ſchen Bank ſei bis jetzt ſowohl für den badiſchen Staat, An dem die ganze badiſche Wirtſchaft von großem Vorteil geweſen. blichem Gewinn der Badiſchen Bank ſei der badiſche Staat in erhe ch de Umfange beteiligt. Der Miniſter erwähnte dann ſchließlich undbeſth Beteiligung der badiſchen Regierung an dem wertvollen e, in der Murgſchifferſchaft im Murgtal, an der Maſoftamanufat. der Karlsruhe, an der Mittelbadiſchen Eiſenbahn.⸗G. und Zuckerfabrik Waghäuſel. Landtagskandidaturen 1 Die Deutſche Volkspartei ſtellte als Kandidaten alt Im 3. W̃. Freiburg⸗Müllheim): 1. Oberſtaatsong, Obkircher⸗Freiburg, 2. Friedrich Karle, Landwirt u eiſter ratsſchreiber in Ihringen a.., 3. Hermann Elbs, Mechanikerm ſreiburg. or Im Wahlkreis(Lahr⸗Offenburg⸗Baden⸗Baden): 1. Profeſe⸗ Neſer⸗Offenburg, 2. Oekonomierat Wick⸗Eppenſtein, 3. 9 Keppler Baden⸗Baden, 4. Kaufmann Hockenjos⸗Lahr, ö. Emma Friſch⸗Raſtatt. der Landesparteitag der deutſchnationalen n findet, wie ſchon kurz berichtet, am 26. und 27. Septenng⸗ iſt Mannheim ſtatt. Am Sonntag, 27. September nachmi er Au, eine öffentliche Verſammlung vorgeſehen, in der nach N ahen, ſprache des Landesvorſitzenden, Abg. Geh. Kirchenrat f prechel Reichstags⸗ und Wee e Schlange⸗Schöningen del wird. An zweiter Stelle ſpricht Frau Studiendirektor—5 imn All aus Berlin. Auch ſie iſt Mitglied des Reichstags und ſpiel(Siehe gemeinen Deutſchen Lehrerinnenverein eine bedeutende Rolle. die heutige Anzeige.) die franzöſiſche Fliegerlandung in Freiburg Zu vBerlin, 22. Sept.(Von unſerem Berliner Bilro) Lahren Angelegenheit des in Freiburg verhafteten Fliegers Ceſter er wir an zuſtändiger Stelle, daß die Reichsregierung dein egen Ver⸗ teht, zu 25— Fall Stellung zu nehmen. Coſter hat ſich wa kworten, ſtose gegen die deutſchen ichen vor Gericht zu e Die Darſtellungen der franzöſiſchen Preſſe ſind, wie 5 ben deut⸗ ſichert, in tendenziöſer Weiſe eniſtellt. Die Klärung blei muß. ſchen Gerichten überlaſſen, deren Spruch abgewartet e ich 95 Auf die Entſcheidungen der deutſchen Juſtiz hat betc entſchan, Reichsregierung keinerlei Einfluß. Daß im übrigen Recht darauf beſtehen muß, daß die ihm verbleibenden wenid hm nich von den fremden Regierungen geachtet werden, wird man verübeln können. KNachtrag zum lokalen Teil Unfall mit Todesfolge 12 und 1 Uhr iſt in Feudenheim der dort in der Hauptſtraße rman! hafte, verheiratete Landwirt und Gaſtwirt Friedrich W viel in ſeiner Scheune beim Spreuholen aus einer Höhe von ohrm im Metern in die Tenne abgeſtürzt. Dabet bat ſich Iglo⸗ i derart ſchwere Verletzungen zugezogen, daß er bew bend⸗ das ſtädt. Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo betanmet %½ Uhr geſtorben iſt. Bohrmann war ein tüchtiger, Landwirt. Wahnſinnskat eines Vaters at det 40 „ Mannheim, 22. Sept. Heute vormittag 774 Uhr 90 Käferla, Jahre alte verheiratete Taglöhner Samuel Müller in markt Waſſerwerkſtraße 12, während ſich ſeine Frau auf dem W eiſh befand, im Schlafzimmer ſeiner Wohnung ſeinem 5 den rigen Töchterchen mit einem Taſchenme An⸗ Hals durchſchnitten, ſodaß der Tod alsbald arhän en. ſchließend wollte ſich Müller an einem Bettſtollen 1 Anſcheinend iſt jedoch der Strickgeriſſen. Müller ha u b1 ebenfalls mit einem Taſchenmeſſer den Hals beigertlene, ſchneiden verſucht. Nachdem ihm durch einen her ſüdtlch, Arzt ein Notverband angelegt war, wurde er in Tot infol9 Krankenhaus eingeliefert. Er gab noch an, daß er netgtel!. der ſeit längerer Zeil beſtehenden Familienſtrei n 70 gangen und habe das Kind, das ſein Liebling ſei,! mitnehmen wollen. Pü. mannheim, 22. Sept. Geſtern nachmittag zwiheg wohn Fun + S 759 S in E1 ˙/ n⸗ 1. 10 +5 . er e dah den irt re. chioß geſellſchaftlichen Schwierigkeiten Vlenskag, den 22. Seyfemder 1829 Rene Masnbeimer Feituag mittag · Nusgabe] 3. Seite. Nr. 47 vom poſtwagen zum Expreß Jum 100. Gedenktag der erſten Eiſenbahn am 22. September 1925 Von Werner Stark Es melden Bücher und Sagen So manches Wunderding, Von einem gelben Wagen, Der durch die Länder ging. Die Kutſche fuhr, man denke, Des Tag's drei Meilen weit Und hielt vor jeder Schenkel O gute, alte Zeit!l 7 So beſingt Baumbach, halb wehmütig, hald ſpottend. die Zeit er Poſtkutſche, die doch kaum 50 Jahre zurücklag, als der Dichter ein Lied ſchrieb. So 1 hat die Menſchheit vergeſſen, welch großen ortſchritt ſeinerzeit die Poſtkutſche bedeutete. War es doch vor der Einfü rung regelmäßiger Poſtwagenfahrten durch den Erbpoſtmeiſter des Deutſchen Reiches, den Grafen von Turn⸗Taxis, nur den Reichſten D dorbehalten geweſen, im Wagen, das heißt halbwegs bequem, zu Dgtt.,,,,,,,ñ,ñäñäñx—ñ— Stephenſon. Alle Vollkommenheiten der heutigen Lokomotiven, wie Siederöhren, Blasrohr und Umſteuerung ſtammen von ihm und wenn auch zwiſchen jenem Fahrzeug, das zum erſten Male am 22. September 1825 dreißig Wagen von Stockton nach Darlington zog und den modernen fünfachſigen Rieſen, die unſere Expreßzüge fortbewegen, ein Unterſchied iſt, wie zwiſchen einem Kätzchen und einem Löwen, das weſentliche des Baues iſt das Gleiche geblieben. Stephenſon war kein unbekannter Mann mehr, als er mit dieſer Erfindung vor die Heffentlichkeit trat. Zwar hatte ſich ſeine erſte 1814 gebaute Lokomotive nicht bewährt, aber im gleichen Jahre hatte er für die zuſammen mit Davy erfundene Secher ete re einen Ehrenpreis von 1000 Guineen erhalten. Trotzdem und trotz des unleugbaren Erfolges fehlte es nicht an Gegnern und Kritikern und es dauerte Jahrzehnte, ehe die neue Erfindung ſich durchſetzte und ihre umſtürzleriſche Bedeutung auf dem Gebiete des Transportweſens erkannt wurde. Keine Erfindung hat für die Menſchheit und für den einzelnen ſo revolutionierend gewirkt, wie die Stephenſons. Die Erde iſt kleiner geworden, ſeit ein Netz von Schienen ihre Oberfläche umſpannt. ie fernen Länder ſind uns näher gerückt, was einſt nur Sehnſucht war, der Drang ins Weite, iſt heute Erfüllung auch für den Minder⸗ ee Jetzt wird„verkehrspolizei⸗ geſpielt! Wer den Verkehrsfilm der Mannheimer Polizeidirektion geſehen hat, wird ſofort wiſſen, was die Kinder hier treiben. Die 10 Gebote des Straßenverkehrs prägen ſich auf dieſe Weiſe den Kindern„ſpielend“ ein. Das Bild ſtammt allerdings nicht aus Mannheim, ſondern aus Berlin. In den dortigen Schulen werden von der Verkehrspolizei Vorträge über das Benehmen auf der Straße gehalten. Die Kinder ſpielen dann in der Freizeit auf den Schulhöfen„Verkehrspolizei“. Die Striche auf dem Boden ſtellen die Straßenbahngleiſe dar und auf breiten Bändern tragen die Kinder Bezeichnungen, wie„Straßenbahn“,„Kraftwagen“ uſw. Spiel und den Mannheimer ilm ſind die beſten Lehrmeiſter. Vielleicht entſchließt man ſich in chulen zu derartigen Spielen. eeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee, Nalen und etwas von der Welt zu ſehen. Der Geſchäftsreiſende, kücel Muſterreiter genannt, wachte ſeine Tour auf dem Pferde⸗ dirkli⸗ während der Handwerksburſche, der einzige, der ſich damals lich die Welt anſchaute, auf Schuſters Rappen reiſen mußte. Aber das Beſſere iſt der Feind des Guten. der ſen anfangs chte und verſpottete, auch von Männern der Wi ſenſchaft für uſelch bezeichnete Erfindung hat das Weltbild derart geändert, tü wir uns die Erde ohne Eiſenbahnen nicht mehr vorſtellen unten, da ſelbſt in Gegenden des innerſten Afrikas, die vor igen Jahren noch unerforſcht waren, heute das Dampfroß auf Schienenwege dahinbrauſt. Vereum 9. Juni 1781 wurde George Stephenſon als Sohn eines garbeiters geboren und arbeitete ſich vom Heizer zum Induſtriellen or. Schon frühzeitig befaßte er ſich mit dem Umbau von inpfmaſchinen. Später trat er dann in den Dienſt des reichen blen Edward Piſhe der eine Spurbahn zur Wegſchaffung der ferdoſcbe aus Biſhop⸗Auck⸗Land bauen wollte, und zwar als rdebahn, die auf Schienen fahren ſollte. Soiche Bahnen gab amals ſchon mehrere, zum Beiſpiel jene von Hallein nach Bud⸗ 5 Böhmen, die das Salz aus dem Salzkammergute in die ſalz⸗ nördlichen Gebiete beförderte. Dampfmaſchinen wurden damals en were und plumpe Gebilde nur feſtſtehend in Fabriken ver⸗ et. Stenbenſon große Idee war es, eine ſolche Dampfmaſchine einen Wagen zu montieren und zur Fortbewegung mitſamt der ngenden Laſt zu verwenden. Dazu war natürlich notwendig, de Dampfmaſchine vollſtändig umkonſtruiert wurde. bechn Step enſon verband mit der Genialität des Erfinders großes Mniſches Können und zähe Ausdauer. Und ſo gelang ſein Werk. Nut ſchon vor Stephenſon waren ſelbſtfahrende Dampfwagen ge⸗ worden, der erſte von dem Franzoſen Cugnot, der aber bei der ellt Verſuchsfahrt in den Straßen von Paris an einer Mauer zer⸗ rche, 1804 baute der Engländer Trevethik eine Lokomotive, die wen kurze Zeit auf der Merthyr⸗Tytfil⸗Bahn in Süd⸗Wales in Ver⸗ Aaſte ung ſtand, aber ſich nicht bewährte. So bleibt der Ruhm, die wirkliche Lokomotive gebaut zu haben, unbeſtritten George herbſtſtimmung Von Hans Benzmann Der Himmel, herbſtlich ſchon geſtimmt, in kupferfarbnem Rot verſchwimmt. Ich blicke übers fahle Ried und lauſche dem letzten Vogellied Indes geht ſtill von Haus zu Haus die Nacht und bläſt die Lichter aus Und Alles ſchweigt. Der Nebel ſe und neigt ſich ſchwer. Und Alles ſchweigt. Und blaß der Mond aus Wolken tritt, da ſchlürft ein ſcheuer Schleicherſchritt— von einer Blendlateene fällt ein Licht kalt in die Sommerwelt— der Tod. 2 Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen ei Von Hermann Kienzl Nur! In Engländer und ein Franzoſe. Und die Deutſchen? Wartet lsworber nächſten Woche kommen mit neuen Stücken Shaw und Mit Aurthy und Pirandello und Molnar... Weltliteratur, aber Nichter ſchluß Deutſchlands. Gerhart Hauptmann, Deutſchlands bu ſchlug den Rekkord fern von Berlin im jubilierenden Ham⸗ mr. hemnr Schauſpielhaus: mit„Veland“, der Tragödie aus germani⸗ Sagenkreis. Der 0 r uer Engländer Jerome K. Jerome, der luſtige alte Knabe, i willkommen. In Erinnerung guter älterer Gaben,— und derdogelehnt wurde ſeine im Saltenburgſchen Theater am Schiff⸗ . . . El S S pien umm aufgeführte Komödie„Lady Fanny und die ernatß beotenfrage“. Jerome war ein Täufer Johannes vor un iſt Shaw, ein ſanfter, ſchonungsvoller Geſellſchaftskritiker ſpät es ſein Pech, daß eine ſeiner kompromißleriſchen Satiren ſo korpedet zu uns dringt, nachdem wir uns längſt an Shows lachende danz ſerung der ganzen Arche Noahs gewöhnt haben. An ſeiner gut möglichen Geſchichte“ iſt nichts weiter möglich, als daß ein Lord ſich in ein Varietegirl verliebt und es heiratet, ohne zu fragen. Auf dem einen Bger ſtellt ſich heraus, daß des Lords Kammerdiener bemittelten. Dank der Bahnen iſt die ganze Welt heute ein Wirt⸗ und wir empfinden es als ſelbſtverſtändlich, daß alle fünf Weltteile mitwirken, uns zu ernähren, uns zu kleiden. Die Schafwolle unſeres Anzugs ſtammt aus Auſtralien, der Kautſchuck un⸗ ſerer Gummiabſätze aus Afrika, und beide ſind billig, ebenſo billig, wie die Orange, die vielleicht aus Kleinaſien kommt, oder die Kon⸗ ſerve, die wir kaufen, um Geld zu erſparen, und die in Amerika hergeſtellt wurde. Dies nur eine Andeutung über die ungeheure wirtſchaftliche Bedeutung der Eiſenbahnen. Sie aus unſerem Wirt⸗ ſchaftsleben wegzudenken, iſt ganz unmöglich. Und doch iſt es erſt 90 Jahre, ſeit die erſte Lokomotive auf deutſchem Boden fuhr. Sie ſtammte gleichfalls aus der Fabrik Stephenſons, führte den ſtolzen Namen„Adler“ und koſtete 13 930 Gulden. Sie fuhr auf der erſten deutſchen Bahnlinie, Nürnberg—Fürth, die bekanntlich erſt nach dem Kriege, ein Opfer der Inflationszeit, eingeſtellt wurde, während die Fernbahnen nicht nur ihre Bedeutung behauptet haben, ſondern ſogar noch nicht einmal den Höhepunkt der Entwicklung erreicht haben dürften. Denn— und das iſt ein Beweis für den Ewigkeitswert der Stephenſonſchen Erfindung— die gewaltigen techniſchen Fortſchritte konnten das Eiſenbahnweſen wohl ausbauen, aber durch nichts gleich⸗ wertiges erſetzen. Und ſelbſt die größten Phantaſten wagen nicht die Behauptung, daß Automobil und Flugzeug, die Erfindungen unſerer Zeit, jemals die Eiſenbahn gänzlich werden verdrängen können, ſo wie dieſe es mit ihrer Vorgängerin, der Poſtkutſche, tat. Erleichterungen für den deulſch-aarländiſchen Grenzverkehr. Wie die Handelskammer Saarbrücken bekanntaibt, hat die Reichsreaierung für den deutſch⸗ſaarländiſchen Grenzverkehr mit ſofortiger Wirkung beſondere Erleichterungen erlangt. Dieſe geſtatten unter beſtimmten Voxausſetzungen die zollfreie Einfuhr von Müllereierzeuaniſſen in Mengen von zuſammen 3 Kilo und Fleiſchwaren bis zu 2 Kilo täg⸗ lich. Auch für zu nicht gewerblichen Zwecken beſtimmte Trauerkränze ſoll im kleinen Grenzverkehr zollfreie Einfuhr gewährt werden. der Onkel ſeiner unebenbürtigen Lady iſt. Da alſo wäre der ge⸗ öffnete Rachen der Satire, die eine Welt von Vorurteilen zu ber⸗ ſchlucken hättel Vorausſetzungen für die menſchliche Komödie der konventionellen Tragödie wäre als Problemträger ein nicht bloß verliebter Liebhaber, ſondern in der Liebe gehäuteter Menſch. Wäre ein Weibchen, in freien Sitten und Boheme⸗Gewohnheiten das Tanzgirl, aber im innerſten Weſen eine Lady, charaktervoller als manche hochgeborene. An ſolche perſönliche Ausnahmen reichen die Figuren Jeromes nicht hinan. Er iſt verliebt, ſie iſt Girl in vor⸗ nehmen Kleidern. Er weiß drei Akte lang nichts von der Dienſt⸗ botenverwandtſchaft. Die iſt ausgiebig. Neben dem Onkel Kammer⸗ diener ſind nicht weniger als 23 Tanten, Baſen, Vettern der Lady im Schloß bedienſtet. Ein grotesker Operetteneinfall, der ſehr ulkig wirkt, wenn zum erſten Mal das Corps der Rache ſein Opfer um⸗ ringt, um es— bei Abweſenheit des Gemahls— mit aller Autorität der Familienvorgeſetzten pietiſtiſch und lodylike zu„erziehen“. Der Scherz wiederholt ſich leider zu oft. Schließlich bekennt die Lady dem Lord. Der iſt zuerſt kleingeiſtig abgeſchreckt, es ſcheint zur Schei⸗ dung zu kommen; aber er iſt zu verliebt, und den Schluß macht der Onkelſegen des Kammerdieners. Die Aufführung wurde von Tilla Durieux über Waſſer gehalten. Sie gab ein köſtliches Zwitter⸗ ding von Dame und Girl. * E Im Luſtſpielhaus, ebenfalls dem Saltenburg⸗Konzern angehörig, wurde das Luſtſpiel„Ritter Blaubarts achte Frau“ von Alfred Sapoir gegeben. Die ſieben Frauen des Dollarmilliar⸗ därs John Brown ſind nicht ermordet, leben vielmehr vergnügt mit ihren in den Ehekontrakten für den Fall der Scheidung feſtgelegten Renten. Dem Herrn erlauben es die Mittel, ſeinen auf Abwechs⸗ lung eingeſtellten Liebesbedürfniſſen ſolcher Weiſe immer eine legitime Haube aufzuſetzen. Bei Monna, der koketten aber nicht käuflichen Tochter eines herabgekommenen Marquis, kommt es an⸗ ders Käuflich iſt ſie nicht, obwohl der Liebeshändler den höheren Kaufpreis, die verdoppelte Scheidungsrente, hat zuſichern müſſen; denn ſie verweigert als angetraute Gattin die Auslieferung der Ware. Fräulein Frau macht den genasführten„Gatten“ toll. In allerhand Wut beginnt er, ſie ernſtlich zu lieben. Sie treibt ſeinen Zorn der Scheidung zu, weil— auch ſie ihn liebt, aber nur in einem neuen, reinlichen Bund die Seine werden will. Schließlich erreicht ſie ihr Ziel, indem ſie ſich„ertappen“ läßt mit einem harm⸗ loſen Idioten. Nach der Scheidung wird der liebeskranke Mann aufgeklärt, und noch einmal, jetzt richtig heiratet er ſein Mädchen Das Stück leidet an ſeiner Breite. Im Anfang ſchon wittern geübte daſen zutreffend das Ende. Der Dialog iſt nicht ſehr franzöſiſch; er hat wenig Spitzen. 855 7 Stäotiſche Nachrichten Die Erwerbsloſenzahl im Amtsbezirk Mannheim Wie das Städtiſche Nachrichtenamt uns berichtet, betrug am 11. September d. J. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, ge⸗ meldeten Arbeitsloſen 7600(5028 männliche, 2572 weibliche). Da am 4. September die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 7231 ſich belief, iſt eine Erhöhung um 369 eingetreten, und zwar beläuft ſich die Erhöhung bei den männlichen Erwerbsloſen auf 211, bei den weiblichen Erwerbsloſen auf 158. Die am 11. September gemel⸗ deten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen, Holz⸗ induſtrie uſw.) 1331, Facharbeiter im Baugewerbe 42, Facharbeiter im Handwerk 1046, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 421, Hilfsarbeiter 2503, Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker 559, Angeſtellte im Handels⸗ gewerbe und in techniſchen Betrieben 1048, ſonſtige Arbeitnehmer 650. Gegenüber dem 4. September iſt in der Gruppe der Fach⸗ arbeiter im Baugewerbe, ſowie bei den Angeſtellten im Handels⸗ gewerbe und in techniſchen Betrieben ein Rückgang feſtzuſtellen; die übrigen Gruppen dagegen weiſen eine Erhöhung auf. Die ſtarke Steigerung der Zahl der arbeitsloſen Facharbeiter iſt hauptſächlich auf die Entlaſſungen einer einzigen Firma zurückzuführen. der Reckarkanal wird weiter gebaut Auf eine im Reichstag e Zeit geſtellte kleine Anfrage des badiſchen deutſchnationalen Abgeordneten Dr. Hanemann an die Reichsregierung über den Weiterbau des Neckarkanals iſt jetzt eine ſchriftliche Antwort erteilt worden. Aus dieſer geht hervor, daß die beteiligten Regierungen(Baden, Württemberg, Heſſen und das Reich), erneut eingehend geprüft haben, ob an dem Vertrag von 1921 feſtgehalten werden ſolle. Die Unterſuchungen hätten zu dem Ergebnis 9 fahr, daß die Kraftwerke am Neckar teils wegen techniſcher Vervollkommnung der Wärmekraftwerke, mit denen die Waſſerkraftwerke in Wettbewerb treten müſſen, teils wegen Steigerung der Baukoſten nicht mehr in der Lage ſind, die ganzen Baukoſten zu verzinſen und zu tilgen, daß aber die Neckar⸗ kanaliſierung im Intereſſe der Schiffahrt und zur Förderung von Handel und Induſtrie trotzdem fortgeſetzt werden müßte. Die Regierungen ſeien überein gekommen, die Kanaliſierung zu⸗ nächſtbis Heilbronn fortzuführen. Die Reichsregierung werde dem Reichstag nach ſeinem Wiederzuſammentritt eine erſchöpfende Zuſammenſtellung aller Gründe für und wider die Fortführung der Kanaliſierung vorlegen. Miniſterbeſuch bei der Badiſch⸗Pfälziſchen Luftverkehrs⸗A.⸗G. Am Samstag, 19. September, beſuchte, wie uns geſchrieben wird, der Badiſche Dr. Köhler nebſt dem Miniſterialdirek⸗ tor Dr. Fuchs, Präſident Dr. Paul und Prof. Dr. Räppler, der Vorſtand der Landeswetterwarte Karlsruhe, den Flugplatz der Badiſch⸗Pfälziſchen Luftberkehrs⸗A.⸗G. in Sand⸗ hofen, um 9,30 Uhr mit einer von der Geſellſchaft zur Verfügung geſtellten Maſchine nach Konſtanz zu fliegen. Der von pracht⸗ vollem Wetter ünſtigte Flug in der Fokker D. 715, Pilot Herr Rahn, verlief ohne jeden iſchenfall. Um 5 Uhr nachmittags kehrten die Herren dann nach Mannheim zurück. Sie benötig⸗ ten für den Rückflug 1 Stunde 84 Minuten, eine Zeit, die bisher auf dieſer Strecke noch nicht erreicht wurde. Von Konſtanz waren die Herren mit einer Waſſerflugmaſchin e der Konſtanzer Luftverkehrs⸗Geſellſchaft, mit der die Badiſch⸗Pfälziſche Luftver⸗ kehrs⸗A.⸗G. in Intereſſengemeinſchaft arbeitet, nach Friedrichshafen geflogen. Der Miniſter ſprach ſich ebenſo anerkennend über die Zuperläſſigkeit und Pünktlichkeit des Betriebes, wie über die Wich⸗ tigkeit dieſer durch ganz Baden führenden Linie aus. Vor allen Dingen wurde die unvergleichliche Schönheit des über die bekannte⸗ ſten Schwarzwaldorte führenden Fluges hervorgehoben. Bei Start und Landung wurde der Miniſter vom Vorſtand der Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſchen Luftverkehrs⸗A.⸗G. begrüßt. Die beabſichtigte Zwiſchen⸗ landung in Villingen und Baden⸗Baden ließ ſich leider infolge der Kürze der zur Verfügung ſtehenden Zeit nicht durchführen. *Kionſulariſche Vertretung Italiens. Amtlich wird gemeldet: Das Reichsexequatur iſt dem zum kgl. italieniſchen Generalkonſul in Mannheim ernannten Marcheſe Guiſeppe Paterno di Seſſa erteilt worden. Er iſt dadurch zur Ausübung konſulari⸗ ſcher Amtshandlungen in Baden zugelaſſen. * Die ſtädliſchen Krankenanſtalten. Nach Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts befanden ſich am 12. September d. J. in den ſtädti⸗ ſchen Krankenanſtalten 957 Kranke(456 männliche, 501 weib⸗ liche), und zwar im Krankenhaus 808, im Spital für Lungenkranke 114, im Geneſungsheim Neckargemünd 35. Von den im Kranken⸗ haus befindlichen Kranken waren 268 in der mediziniſchen Abtei⸗ lung, 281 in der chirurgiſchen Abteilung, 80 in der gynäkologiſchen Abteilung, 70 im Säuglingskrankenhaus, 77 in der dermatologiſchen Abteilung, 19 in der Abteilung für Hals-, Naſen⸗, Ohrenkranke und 13 in der Abteilung für Augenkranke. Da am 12. September 1924 die Zahl der Kranken 882(457 männliche, 425 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer Krankenanſtalten am 12. September d. J. 75 Kranke mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Außerdem ſind in der Heimabteilung 150 Kinder untergebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt werden. Am 5. September d. J. Was unſere ehrgeizigen Regiſſeure mit den Klaſſikern treiben! Im ſtaatlichen Schillertheater hat man vor kurzem die„Jungfrau von Orleans“ mit Brettern verſchlagen, ernüchtert und verdunkeit: jetzt ging man dem Goethe'ſchen„Götz von Berlichingen“ zu Leibe. Die Wahl war ein dankbar anzuerkennender, großer Pro⸗ ſpekt der Direktion Hellmer im Leſſingtheater. Aber die Einrichtung und Durchführung durch den(übrigens gut beleumundeten) Regiſſeur Richard Roſenheim rief die Geiſter des Widerſpruchs wach Im Publikum freilich waren ſie ſchwach vertreten, denn Beifall rauſchte und man gab ſich mit einem Drama zufrieden, dem wichtigſte dramatiſche Beſtandteile ausgeriſſen waren Hier ſtarb die Adelheid, verurteilt von der Feme wegen eines Mordes, den wir ſie nicht be⸗ gehen ſahen. Der Weislingen wurde nicht vergiftet und der liebes⸗ hörige Franz beging nicht Selbſtmord! Zur letzten Stunde des ge⸗ fangenen Götz führte nicht der Abſtieg ſeines Schickſals. Der hiſtoriſche und grundlegende dramatiſche Gegenſatz zwiſchen dem freien Geiſt und dem höfiſchen Unglück Deutſchlands fehlte mit dem ganzen Bamberger Hofe. Von Bamburg ſahen wir nur die Keme⸗ nate der Adelheid. Die blieb leider unverwandelt, als die ſchöne Frau von dem Söller der Burg Weislingens herab den dunklen Boten des Gerichts, auf monderhellter Landſtraße. von weitem her⸗ ankommen ſehen— ſollte. Dagegen hat der dramaturgiſche Regiſ⸗ ſeur bei ſeiner Verarbeitung des Ur⸗Götz und der beiden Bühnen⸗ faſſungen Goethes allerdings Neuland entdeckt, indem er die ſonſt unterdrückten Szenen aus dem Bauernkrieg hier in aller Breite ab⸗ rollen ließ. Sie hinterließen, gehoben von den wilden Bühnen⸗ bildern Carl Dannemanns und nicht übermäßig abgeſchwächt von einer provinzialen Komparſerie, ſtarken Eindruck Der junge Goethe hat in dieſer revolutionären Phantaſie die ſpäteren Revolu⸗ tionsdramatiker in ſchreckhaften Farben übertroffen. Den Götz gab Paul Wegener. Voll Kraft und Saft im humorigen Kern nicht innerſich hochragend genug in der Apotheoſe des Sterbenden In⸗ mitten von unzulänglichen, wenn auch wohlgeprobten Rollenträgern feſſelten die kalte Dämonie der Gerda Müller als Adelheid und der Leidenſchaftsorkan des Lothar Müthel⸗Fronz. 5* Auch einen Lebenden, den 60jährigen Max Halbe, hat un⸗ längſt die Regie tödlich verſchnitten. Die Kammerſpiele gaben zu ſeinem Geburtstags⸗Jubiläum das Drama„Dder Strom“. Regiſſeur Licho ſtrich die im zweiten Akt einbrechende Kataſtrophe — ſowohl den Einbruch, als an des Stückes Ende den Ausgang. Die Schauſpieler waren nicht im Stil geeint Die ſeelenvolle Fran⸗ zika Kinz, der ſchlichte Jüngling Guſtav v. Wangenheims ſind für ſich zu nennen. eeeeee gep ceee I. Seite. Nr. 437 Neue Mannheimer Jeitung[mittag⸗Rusgabe) Dienstag, den 22. September 1920 war die Zahl der Kranken 1020(Krankenhaus 858, Spital für Lungenkranke 127, Geneſungsheim Neckargemünd 35). Hiernach war die Krankenzahl am 12. September um 63 niedriger als am 5. Sep⸗ tember d. J. * dem Genuſſe der mit Arſenmitteln behandellen Trauben. Zu der in der Oeffentlichkeit in der letzten Zeit mehrfach erörterten Frage über den Genuß der mit Arſenmitteln behandelten Trauben ſchreibt der Weinbaufachmann Dümmler in der Fachzeit⸗ ——5„Weinbau und Kellereiwirtſchaft“ folgendes: Wo in dieſem re die Trauben gegen den Sauerwurm ſtark mit arſenhaltigen Mitteln geſpritzt oder beſtäubt worden ſind, ſollte der Genuß von Trauben möglichſt unterbleiben, jedenfalls follte vorher ein gründ⸗ liches Abwaſchen mit reinem Waſſer erfol jen. Der aus ſelchen Trauben bereitete Wein iſt geſundheitlich unbedenklich, da das Arſen nach der Gärung durch die ſich abſetzende Hefe zumeiſt ausgefällt wird. Solche Hefe kann unbedenklich zu Hauswein(Hefewein) ver⸗ wendet werden. Ebenſo ſteht der Verwendung der Treſter zu Treſterwein aus mit arſenhaltigen Mitteln behandelten Weinbergen nichts entgegen, obſchon beide Getränke etwas mehr Arſen enthalten, als der eigentliche Traubenwein. Das Brennen der Hefe und der Treſter zu Branntwein iſt ebenfalls nicht zu beanſtanden. Pb. Bon der Mannheimer Langfingerzunft. Nach dem Polizei⸗ bericht kamen in den letzten Tagen wieder eine Reihe von Dieb⸗ ſtählen vor. So wurden entwendet: Am 12. Sept. einer Frau beim Einſteigen in den Eilzug auf dme Bahnſteig 4 hier eine Gel d⸗ mappe mit 10 M. und ein Reiſepaß auf den Namen Amalie Noback; am 14. ds. im Treppenhaus T 3, 5 eine Notentaſche mit Noten; am 16. vermutlich in der Gepäckhalle des hieſigen Haupt⸗ bahnhofes aus einem verſchloſſenen Koffer eine ſilberne Hand⸗ taſche, eine Bernſtein-Zigarettenſpitze mit Silberbeſchlag, eine ſiberne Zigarettenſpitze, ſechs leinene Handtücher, ſechs ſilberne Kaffeelöffel, eine Weckeruhr aus Emaille und einige Tafeln Schoko⸗ lade; am 17. in dem Hausgang des Hauſes H 7, 5 aus einer Weſte eine Herrenuhr und in der Zeit vom 16.—18. aus einem Keller Prinz⸗Wilbeſmſtraße 12—15 Flaſchen verſchiedener Weine, zwei Flaſchen Sekt,—6 Doſen Gemütſekonſerven und—4 Doſen konden⸗ te Milch. 5 OAufgegriffen. Am Samstag vormittag wurden in dem noͤrd⸗ Uchen Stadttell von Ludwigshafen zwei vollſtändig verwa hr⸗ koſte Fortbildungsſchülerinnen aus Mannheim gegriffen, die ſich ſeit einigen Tagen von Hauſe entfernt und im Freien bei übel beleumundeten Perſonen genächtigt hatten. *Brandausbruch. Am heutigen Dienstag morgen entiſtand in der Schwetzingerſtraße Nr. 99 im 4. Stock vermutlich durch Auf⸗ bewahren heißer Aſche in einer Holzkiſte ein Fußboden⸗ drand. die Gefahr wurde durch die Berufsfeuerwehr beſeitigt. Der entſtandene Schaden beträgt etwa 100 Mark. Veranſtaltungen Theaternachricht. Zur morgigen Aufführung von„Don Gio⸗ iſt zu berichtigen, daß die muſikaliſche Leitung Richard L ert at. In der Neun ben des„Macbeth“ unter der Spiel⸗ eitung von Heinz Dietrich Kenter ſpielt Rudolf Wittgen die Titelrolle. Für die erkrankte Maria Andor iſt als Lady ebeth Silly Kann, bisher am Staatstheater Dresden, als Gaſt ge⸗ wonnen worden. Badi Landeskurnfeſt 1926. Der Ausſchuß der badiſchen Turnerſ 4 in ſeiner 1 Sitzung in Bühl B. bef 15 bas nächſlhrige 14. badiſche Landesturnen im Auguſt 1926 in Offenburg abzuhalten. der Einzelhandel im Reichswirtſchaftsminlſterium Am 18. September ſand im Reichswirtſchaftsminiſterſum auf beſſen Einladung eine Beſprechung zwif Vertretern der Haupt⸗ emeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels und 1 ühr angeſchloſſenen landſchaftlichen Verbände ſtatt, bei der die Ver⸗ treter des Einzelhandels unter Ueberteichung des einſchlägigen Materials über die gegenwärtige Lage und die Prelsgeſtal⸗ tung im Einzelhandel Bericht erſtatteten. Es wurde dabei von dem Vertreter des Einzelhandels ſowohl auf die Preisgeſtaltung der Vorlieferanten, als auch auf die übrigen Momente, die die Kolkulation des Einzelhandels beeinfluſſen, hiengewieſen, insbeſon⸗ dere auf die Steuergeſetzgebung des Reiches und die An⸗ forderungen der Länder und Gerneinden. Lebhafte Klage wurde über die außerordentlichen Belaſtungen durch die verſchiedenen Maßnahmen der Reichsbahndirektionen geführt. Insbeſondere wurde darauf hingewieſen, daß trotz der fortdauernden, unbewieſenen Behauptung, daß der Handel überfetzt ſei, von den Reichsbahndirek⸗ Honen eine Ladenverkaufsſtelle nach der anderen in den Bahnhöfen mit unbeſchränkter Verkaufszeit eröffnet werde. Der Vertreter des Reichswi imiſteriums dankte den Bertretern des Einzelhandels zunächſt für die Uebergabe des von ihm erbetenen Materlals und ſagte deſſen eingehende Prüfung und ausgiebige Verwendung zu. Er entwickelte in ſeiner Antwort vor allen Dingen den Gedankengang, der bei der R⸗gierung den Verſuch —95 Herbeiführung einer Preisſenkung — und verwies auf die Maßnahmen, die die Reichs⸗ isher ergriffen hat, wobei er ausdrücklich betonte, daß veranlaßt regierung Ddie einſame Stunde Von J. Th. Jiſchbach(Mannheim) Der ſatte rote Schein des Lichtes liegt um mich, friedlich, wie die Ruhe ſelbſt.— vermiſcht ſich irgendwo dort hinter meinem Rücken mit dem unruhigen Geflacker des Kamins. In unfühlbarem Luftzuge wehen ſanft die Gardinen. Es iſt ſo ſtill, nur das leiſe Kniſtern des Holzes zittert durch den Raum. Belebt und warm blicken die Bilder aus ihren Rahmen. daß es in mir, wie freudig, aufwallt.— doch wird die Freude ſtarr, vor der Bilder Unbeweglichkeit. Einſamkeit überfällt michl Was iſt das: Einſamkeit? Umgeben mich nicht tauſend liebe Dinge, die ich benne, die mir befreundet ſind. Die treue Lampe, die geliebten Bücher, die Bilder. die Plaſtiken.— umgeben ſie mich nicht. erfüllen ſie mit Leben nicht den Raum? Doch, ſie ſind da, freundlich, dienend. liebenswert wle ſtets, doch mir, mir fehlt der„Menſch“! Habe ich nicht Frau, Kind. Freunde? Ich kann ſie rufen! Ach nein! Was nützte dies auch? Sie ſind nicht da in dieſer Stunde, und wenn ſie da ſind. iſt die Stunde ſchon vorüber. da ich ihrer be⸗ durft hätte. Ich weiß das wohl und finde nicht den Mut, die Stunde fort⸗ zuſcheuchen. die mich bedrückt, gehe leiſe nur zum Fenſter, öffne es, und blicke über den ſchmalen Garten hin, der ſchnell im dichten Holz des nahen Parkes aufgeht. Es iſt ſchon finſter! Der Bäume Wipfel recken ſich empor zu ben Wolken, ertrinken in dem Grau des Nebels, der mit ſchweren Armen aus der Erde areift, und den Himmel niederzieht, als wollte er die Erde damit erdrücken. Die Vögel ſchweigen ſchon in kalter Furcht, müde ſinkt da und dort ein ſpätes Blatt zu Boden. Ein weher Luftzug. wie das letzte, angſtverzehrte Atmen der Erde, ſtreicht vor⸗ über. Alles ſinkt ein, ſtumm und tot in dem arauen Grab. Die Welt iſt tot. Erſtarrt iſt alles Leben. Und ich knie weinend nieder, mein Haupt verhüllend, oh daß auch mich der ſelige, friedliche Tod nicht vergeſſe. Wie lange währt dieſe Stunde? Ein Lachen. aus des Parkes Tiefe, plötzlich, ohne Uebergang aus der Stille brechend, faßt mich. und ſchleudert mich, daß ich aufſchreie im Schrecken, hin auf den Teppich. Aus dem Nebenzimmer kommen ſie, Weib. Kind, Freunde, be⸗ ſorat, in Daſten mich befragend. Was ſollte ich noch wiſſen? Es war ja nur die Stunde,— die einſame Stunde, die entfloh. von der Regierung der Einzelhandel nicht etwa als der vorwiegend für die Verkeuerung in Betracht kommende Faktor angeſehen werde und daß daher beſondere über das allgemeine inausgehende Einwirkungen gerade gegen ihn nicht beabſichtigt ſeien. Die Stellen der Verteuerung lägen für die verſchiedenen Waren durchaus nicht einheitlich, vielmehr kämen verſchiedene Stufen in der Güter⸗ erzeugung und Güterverteilung in Betracht. Wenn daher in einzelnen Zeitungen, insbeſondere in der Provinzpreſſe, der Einzel⸗ als vorwiegend an der Teuerung ſchuldig bezeichnet wäre, o ſeien dies bedauerliche Uebertreibungen. Das Ziel der Maß⸗ nahmen der Reichsregierung ſei, zu verhüten, daß der autonome Zolltarif, der im weſentlichen zu Verhandlungszwecken beſtimmt ſei, bis zum aoſchluß von Handelsverträgen von der deutſchen Wirt⸗ ſchaft zu einer Erhöhung der Preiſe ausgenützt würde, und darüber hinaus zu bewirken, daß die Verbilligungen, die auf Grund der Auf⸗ wertungs⸗ und Steuergeſetzgebung des vergangenen Sommers mög⸗ lich ſeien, ſich in einer Prelekurve äußern können. Der Vertreter des Reichswirtſchaftsminiſteriums wies insbe⸗ ſondere auf eine Anfrage aus dem Kreiſe der Anweſenden darauf hin, daß mit dem Worte„Zwiſchenhandel“, das mehrfach gebraucht worden iſt, nicht der Einzelhandel getroffen werden ſollte. Ebenſo erklärte er, daß die von einigen Seiten dem Reichskanzler zugeſcheiebene Aeußerung, daß er einſeitig die Verbrauchergenoſſen⸗ ſchaften bevorzuge und beſonders ſcharf gegen den Einzelhandel beabſichtige, zweifellos in dieſer Allgemeinheit nicht gefallen ſei. Die anerkannte Notwendigkeit, die Vertreter auch der nicht in Berlin anſäſſigen Verbände zu ſolchen Beratungen hinzuzuziehen, kam dadurch zum Ausdruck, daß der Vertreter des Reichswirtſchafts⸗ miniſteriums erklärte, durch das überreichte Material ſowohl wie die mündliche Ausſprache eine Reihe neuer, ihm außerordentlich wertvoller Aufklärungen erhalten zu haben. * Briefnachnahmeverkehr mit Oeſterreich. Vom 1. Oktober an ſind Nachnahmen auf eingeſchriebenen Briefſendungen jeder Art, und auf Wertbriefen und äſtchen zwiſchen Deutſchland und Oeſter⸗ reich wieder zugelaſſen. Der Meiſtbetrag der Nachnahmen beträgt für Sendungen aus Deutſchland nach Oeſterreich 625 RM, für Sen⸗ dungen aus Oeſterreich nach Deutſchland 1000 Schilling. poſtſcheckverkehr im Deutſchen Reich. Die Zahl der Poſtſcheck⸗ kunden im geſamten Deutſchen Reich betrug Ende Auguſt 844789. Der Zugang im Auguſt betrug 3732. Der Umſatz bezlfferte ſich im Auguſt bei 42 347 000 Buchungen auf 9,4 Millionen Mark. wurden rund 74 Millionen Mark bargeldlos beglichen. Der Ertrag der Tabakſteuer. Die Tabakſteuer erbrachte im letzten Monat laut Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Spezialiſt(Dresden) 54 Millionen Mark, das iſt der höchſte Ertrag aller Verbrauchsſteuern. Die Bierſteuer erbrachte 31 und die Zuckerſteuer 29 Millionen Mark. Davon Tagungen Tag für Denkmale ſlege und Heimalſchutz Unter dem Vorſitz von E imrat Cleve⸗Bonn wurde am 20. Sept. in der Feſt⸗ und Ke, ſhalle zu Freiburg über die Tagung für Denkmalspflege und Heimatſchutz, die bis zum Mitt⸗ woch hier verhandelt, um dann eine Studienfahrt an den Bodenſee A eröffnet. Geheimrat Cleve begrüßte die Anweſenden und erläuterte, warum gerade Freiburg zum Tagungsort gewählt worden iſt. Die Bedeutung Freiburgs als Vorpoſten in der ſüd⸗ weſtdeutſchen Ecke Deutſchlands nach dem Verluſt Elfaß⸗Lothrin⸗ gens ſei ausſchlaggeben! geweſen. Der Verband betreibe weder ein Monopol noch eine Art Gerichtshof, noch eine heilige Feme oder ein Ketzergericht. Aber er erhebe Anſpruch darauf, daß die Tagung ein Areopag, ein Sprechſaal des öffentlichen Gewiſſens ſei, getra⸗ gen vom Vertrauen des Reiches und der Länder. Die Tagung be⸗ gehe auch ihr 25jähriges Jubiläum. 1900 ſei ſie zum erſtenmal in Dresden zuſammengetreten, und ſofort ſei dann die Kampfparole ausgegeben worden: Die Förderung der Weiterbildung eines Kunſt⸗ werkes in der lebendigen ache der Gegenwort. Das Protektorat habe der Erbgroßherzog übernommen, deſſen die Verſammlung in ehrfurchtsvoller Dankbarkeit gedenke. Oberbürgermeiſter Ben der dankte dem Verband dafür, daß er Freiburg als Tagungsort ge⸗ wählt habe. Weihbiſchof Dr. Burger begrüßte die Tagung im Namen der Freiburger Kirchenbehörde und des Erzbiſchofs. Er wies darauf hin, daß ſie in der Metropole der Kirchenprovinz des Oberrheines ſtattfinde. Die Kirche bringe der Tagung größtes In⸗ Suuſſ entgegen. Für die evangeliſche Landeskirche ſprach Geheimer Konſiſtorialrot Prof. Bauer⸗Heidelberg. Denkmalspflege, Hei⸗ matſchutz und evangeliſche Kirche gehörten in gewiſſem Sinne zu⸗ ſommen. Gottesdienſt könne keine Früchte ohne Eingehen auf das, was man künſtleriſches Leben nenne. Anſchließend ergriff noch der Vertreter des Vereins Badiſcher Heimat, Prof. Fiſcher und Hofrat v. Schubertz⸗Soldern⸗Heſterreich das Wort. Für die Schweiz ſprach Appellationsgerichtspräſident Görlin⸗ Baſel. Den Anſprachen ſchloß ſich ein Lichtbildervortrag des Muſeumsdirektors Dr. Noack⸗Freiburg über Freiburg und ſeine Bauten an. Den Abſchluß fand der Abend in einem zwangloſen Felihieen Beiſammenſein. Am Montag fand die erſte Sitzung um hr vormittags ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen die Themen: „Die Geführdung des Privatbeſitzes an hiſtoriſchen Denkmälern und Kunſtſammlungen in Deutſchland durch Steuergeſetze“ und„Siche⸗ rungs⸗ und Wiederherſtellungsarbeiten am Freiburger Münſter.“ Theater unòd Muſik 5 er des Ausſchuſſes für Volksmuſikpflege. Die erſte Veranſtaltung der neuen„Spiel“⸗zeit, von Karl Eberts in eindrucksvoller und nachhaltiger Weiſe präludiert, hatte ſich ie Umkehrung eines bekannten Wortes zum Motto gewonnen: wer manches bringt, wird vielen etwas bringen. Die Duvertüke zur Oper„Donna Diana“ von Reznicek leitete den Abend ſchwung⸗ voll ein; das bereits über ein Menſchenalter zurückliegende Werk gibt ſich in außerordentlicher Friſche. Die auf beſchwingten Rhythmen hervorquellende Melodik iſt von Wirkung, für die der Dirigent des Abends, Werner von Bülow und das Or⸗ cheſter des Nationaltheaters als Vermittler beſtens Sorge trugen. Es war eine Freude, dieſem reizvollen Muſtzieren ohne Problematik zu lauſchen, bei dem den Blechbläſern zumal manche dankbare, famos gelöſte Aufgabe zufällt.— Es folgte die „Burleske für Klavier und Orcheſter“ von Richard Strauß, die Alfred Höhn von einem Jahre im Straußabend der Akademie⸗ konzerte zum begeiſtert aufgenommenen Vortrag gebracht hatte; daß das ſprühende Werk jetzt einem größeren Kreis zugänglich gemacht wurde, iſt ſo verdienſtvoll, daß man über die dem Vorfahre nicht entſprechenden akuſtiſchen Bedingungen hinweghören konnte. Es verfehlte auch diesmal ſeine Wirkung nicht, zumal der Pianiſt wieder alles aufbot, das ſeinerzeit als unſpielbar erklärte Stück ſo eindringlich wie möglich zu machen. Thematik und Modulationen kamen trotz der Weite des Raumes in aller Deutlichkeit zum Er⸗ klingen. Und das war ſchließlich die Hauptſache. Auch der in ungewohnter Weiſe hervortretende Paukenpart kam erſchöpfend zur Darſtellung. Höhn dankte dem reichen Beifall mit der wundervoll poetiſch geſpielten Mokturne von Chopin, in Des-Dur, wobei er ſich erneut als Chopinſpieler allerſtärkſter Prägung zeigte; daß man mit dieſer Muſik tiefe Eindrücke geben kann, ohne das Klavier in Ge⸗ fühlen zu ertränken, iſt das Wertvollſte in Höhns Spiel.— Die Sinfonie in.Dur von Mozart(ohne Menuett) war an Stelle der urſprünglich geplanten„Unvollendeten“ Schuberts ge⸗ treten und hatte eine ſo Vorbereitung erfahren, daß ſich ihr Reichtum in voller Wirkungskraft ausbreitete. Beſonders der an Sentiment außerordentlich reiche Mittelſatz, deſſen Cantabilität das Empfinden der Zeit und ihres Schickſals wiedergibt, war ganz prächtig herausgearbeitet. Die Stärke der Beſetzung kam dem Ge⸗ halt des Werkes in dieſem Rahmen nur zugute, mit deſſen Wieder⸗ gabe ſich Orcheſter und Dirigenten ein unbedingtes Verdienſt er⸗ worben. Von Mozartſcher Empfindſamkeit zu Bruckners Chorwucht iſt allerdings ein größerer Schritt, als der in der geſtrigen Vortrags⸗ ———————ß— folge; man kann ihn im Hinblick auf die Schwlerigkeiten unter Rommunale Chronik Rathauskonflikt in Villingen In Villingen brach ein Rathauskonflikt aus. indem Bür⸗ germeiſter Lehmann beim Bürgerausſchuß den Antrag ſtellte, ihn aus dem Amt unter dauernder Penſionierung zu entlaſſen, da ihm unter den gegenwärtigen auf dem Rathaus herrſchenden Verhältniſſen eine gedeihliche Zuſammenarbeit nicht mehr möglich ſei. Bei der Abſtim⸗ mung im Stadtrat wurde der Antrag des Bürgermeiſters nur vom Zentrum gutgeheißen, während Mittelſtandspartei und Demokraten dagegen und bei den Sozialdemokraten die Anſichten geteilt waren⸗ Nunmehr wird ſich die Stadtverordnetenverſammlung zu der Vor⸗ lage äußern müſſen. Stadtrat Speyer Der Stadtrat Speyer hat auf einen Antrag der Sozialdemokraten beſchloſſen, ſämtlichen weiblichen Angeſtellten der Stadt, ſoweit ſie aufgrund ihrer familiären und wirtſchaftlichen Verhältniſſe nicht auf eine Erwerbstätigkeit angewieſen ſind. mit ſofortiger Wir⸗ kung zukündigen und die hierdurch erledigten Stellen, ſoweit notwendig iſt. mit verheirateten erwerbsloſen Angeſtellten zu beſetzen⸗ Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Kommuniſten angenom⸗ men. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, der den 1. Mai als ſtädti⸗ ſchen Feiertag() feſtgeſtellt haben will, wurde abgelehnt, Auf einen Antrag der Kommuniſten wurde beſchloſſen. die für das Haushaltsjahr 1925/6 vorbereiteten Notſtandsarbeiten, die einen Geſanttaufwand von rund 750 000 Mark erfordern, ſofort in Angriff zu nehmen. Weitere Anträge der Kommuniſten, die die Beſchaffung von Winterbrand für die Erwerbsloſen und Notſtandsarbeiter und von Winterkartoffeln aus den Beſtänden der ſtädtiſchen Gutsverwal⸗ tung betrafen, werden den Finanzausſchuß beſchäftigen. ——— Aus dem Lande ch Hockenheim, 21. Septbr. Ein 13 Jahre alter Junge wurde am Samstag auf der Straße zwiſchen Hockenheim und Altlußhel 0 von einem Auto überfahren. Der Knabe wollte das Auto holen. Er wurde ſchwerverletzt in die Heidelberger Klinik verbrach⸗ An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt.— In der Abortgrube 85 Landwirts Seßler in der Rathausſtraße wurde die Leiche eines nen geborenen Kindes aufgefunden. Die Täterin befindet ſich in Haft. — Der hieſige Obſt⸗ u. Gartenbauperein hat eine intereſſante Aus ſtellung veranſtaltet. Etwa 60 Perſonen ſtellten ungefähr 5 Sorten von nur auf der Gemarkung Hockenheim gezogenen Früchten aus. Sehr hübſch war die Abteilung für Blumen. Der Verein ſchenkte die Blumen den Mädchen der Fortbildungsſchule, die ſis den Sommer über gepflegt haben. * Mauer bei Heidelberg, 22. Sept. Geſtern morgen er ſchoß ich der 18jährige Kaufmannslehrling Wilh. Küſt le. Der weggrund iſt unerklärlich. 11 * Walldürn. 22. Sept. Das Maſchinenhaus der Spinneit Klein iſt vollſtändig niedergebrannt. Die Brandurſache i unbekannt. Bruchſal. 22. Sept. Am Samstag abend hatten die in der Ae; ſtraße im aleichen Hauſe wohnenden Taalöhner Ferd. Riffel und der verheiratete Ludwig Schwammberger auf der Straße eine aus rüs⸗ heren Zwiſtigkeiten herrührende Auseinanderſetzung. Schließlich 7 es zu Tätlichkeiten, wobei Schwammberger dem verheirateten ſetzle, der nach kurzer Zeit den Tod des R. herbeiführte. Der Täter ſtellte ſich ſelbſt der Polizei.. Weiher bei Bruchſal, 22. Sept. Der 73jährige Landwirt Ado von Tabak in ſeiner Scheuer abgeſtürzt und war ſofort tot. Aus der Pfalz 1 N chre der Nacht von Samstag auf Sonntag, gegen 1 Uhr, ein 27 Jaht ulter Schloſſer von hier, in der Wohnung ſeiner bisherigen Gellebten einer 33 Jahre alten Witwe aus dem nördlichen Stadtteil eindreage 4 Er ſchlug mit einer mitgebrachten Apt den Fenſterladen und Fenſter zu der parterre gelegenen Wohnung der Witwe ein, in Abſicht, ſie tot zuſchlagen, wie er wiederholt äußerte. Die W. die von dem Vorhaben ihres Liebhabers unterrichtet war, hatte nd ihrem Schutze ihre beiden Brrüder in ihre Wohnung beſtellt 175 dieſe verabreichten dem Schloſſer, nachdem ſie ihm die Axt— nommen hatten eine gehörige Tracht Prügel, die allerding⸗ ind Aufnahme ins Krankenhaus notwendig machten. G ährlich, 5 die Verletzungen jedoch nicht.— In der Nacht vom w h Donnerstag voriger Woche verbrannte ſich der in der ſon beſchäftigt geweſene Lokomotivführer Seb. Mahr infolge Exploln einer Petroleumlampe derart ſchwer, daſt er ins ſtäddtiſche 0• haus eingeliefert werden mußte nd hier am Samstag mittag leggers⸗ “Kaiſerslautern, 22. Septbr. Der Polizeibericht in Ka lautern meldet: Die Kaufleute Max und Otto Polletier, Pfeuner, Gütter und Emanuel Karado alle aus Saarbrücken, tätig in der Erſten Allgemeinen Sparverſicherungsbank Are⸗ Saarbrücken, wurden wegen Betrugs, Unterſchlagung und kundenfälſchung in mehreren Fällen feſtgenommen. + + denen ein ſolches Konzert zuſtande kommt, getroſt mitmachen. 115 große Fleiß, den der Lehrergeſangverein mit Brucne „Helgoland“ bekundet, iſt ſeit ſeinem Bruckner⸗Strauß⸗Konzett n⸗ Oktober vorigen Jahres bekannt, ebenſo die außerordentliche 1 ſchaulichkeit, mit der der Chor die Farben dieſes Gemäldes 2. Vortrag bringt. Der Dank der überaus zahlreichen Zuhörer K von beſonderer Herzlichkeit. Dr. Dis Spielzeitbeginn in den„Münchner Kammerſpielen“. em „Münchner Kammerſpiele“ eröffneten die neue Spielzeit mit be „Zeitſtück“ von Hanns Johſt„Die fröhliche Stadt igte⸗ titelt, einer Bilderfolge, in der ein heißes, vielleicht etwas überhinre Temperament die ungeſunden Erſcheinungen unſerer Zeit, ihre 100 ſchaftliche, ſoziale und ſeeliſche Not, in Brenngläſern ſammelt das zur Exploſion bringt. Das Ganze erſcheint als Hexenkeſſel, ber, Wort wird zum Schrei, der Schritt zum Taumel Der Schrei oder Frage und Anklage zugleich, gellt zum Himmel: Lebt Gott noch en! iſt aller Glaube an ihn nichts als der Glaube an ein Märch ein Gott ſoll ein Zeichen geben. Und, gibt er es nicht, dann maß ine lebend Weib auf ſeine Altären als Göttin verehrt werden, Die wach Jungfrau Marietta, ſelbſt irre am alten Glauben, läßt ſich, r in ſchwerem Kampfe, dazu erwählen, aber ihr alter Vater, der ih 2 die geſchändete Kirche gefolgt iſt, erwürgt ſie. Ein Schieberſhn⸗ warum, weshalb?— erſchießt den Alten, und nicht nur den ottl dern guch den Gottesankläger. Was aber iſt nun Gott, unſer 1 Der Rationaliſt,„Volksführer“ und Kapitaliſt ſchreitet auf chheit Altar und zählt die Stufen: Sechs Stufen zwiſchen der Mergahalt und„Gott“. Sonſt nichts.... Dies iſt, kurz angedeutet in und„Handlung“ der acht Bilder, die dichteriſch ſtark gefühlt, a inge⸗ der Ekſtaſe ohne Durcharbeitung, man arf ſagen ungebildet hörde⸗ worfen ſind. So ſtellt dieſes Stück an den Zuſchauer die Anſolge, rung die dichteriſche Abſicht zu erfühlen, die die dichteriſche ſcht ſtalkung nicht erfüllen konnte. Auch Regie vermochte 21⸗ dieſes Werk auszudeuten, ſie war vielmehr dazu berufen, zu 843 gänzen. Herrn Piscator, dem in den„Kammerſpielen unde wohlgelungen iſt, gebührt uneingeſchränktes Lob. Im Hinter Bilder der ſzeniſch nur angedeuteten Bilder bleibt während der acht nden ie nächtliche Straße der Großſtat, mit immer wieder aufzuc 1 Lichtern und dem grellen Spfele der Reklame. Und während i, bei offener Szene getätigten Verwandlungen ertönt eine„ Kato⸗ die bald rummelplaßzartig dudelt, bald zum Furiſo moderner Au die phonieen wird, oft aber in Shimmy⸗Klängen dem Zuhörer 111 chen Beine“ geht Ihr iſt zu danken, daß gerade aus dem Chaaſſiger, und durch das Chaotiſche Eindruck wird. Freilich kein nachbehrche⸗ Die Darſteller waren in dieſem Theaterſpiel nur Teile des ſters, nicht Figuren eines Enſembles. f ch Fig nſ Richar d Riess Jahre alten Riffel einen Dolchſtich in die linke Bruſtfeite ver⸗ Bell m. lange Jahre Gemeinde⸗ und Waiſenrat, iſt beim Aufhängen *Ludwigshafen, 21. Sept. Aus verſchmähter Liebe wollte — F FeeerAe 9 1 5 5 7 Sneen eneee [Neue Mannhbeimer Zeitung Handelsblatt voranſchlags vergleicht. Su 5 pt. aller Einzahlungen entgegen, mehr als mehr ſah ſich die Regierung genöbtigt dazwiſchenzutreten, Dlenskag, den 22. Sepkember 1923 ——... Neue Mannhelmer Jeikung(ntag · Nusgade) B. Selle. Ne. 17 — Der niedergleitende polniſche Floty GWon unſerem Mitarbeiter in Polen) ö-b. Warſchau, Mitte September. Die Wirtſchaft Polens macht eben eine eigentümliche Entwick⸗ lung durch: Polen erlebt eine Inflation ohne Inflation. Genauer ausgedrückt: eine Valutaentwertung ohne unmittelbare Inflation. Und auch die mittelbare, von der gleich zu ſprechen ſein wird, iſt nicht die Haupturſache der Entwertung, ſondern deren Wurzel ſitzt anderswo. Was zunächſt die einfachen Tatſachen anlangt, ſo war feſtzu⸗ ſteler, daß der überraſchende Kursſturz gegen Ultimo Juli, der an en Börſen von Danzig, Berlin, Wien, Prag, und in der Folge dann auch in Zürich, Paris und New Pork für den polniſchen Zloty eintrat, ſich an den Außenplätzen durch Intervention der ank von Polen äußerlich halbwegs beilegen ließ. Auf dem inneren Valutamarkt in Polen ſelber ſieht es ſchlimmer aus. Seit die Bank von Polen ſich hat entſchließen müſſen, bei der Deviſen⸗ n zur Kontingentierung überzugehen, iſt die chwarze Börſe wieder da. Dieſe diktiert die tatſächlich maß⸗ geblichen Kurſe, denn hierher wendet ſich jener Bedarf, der offtziell nicht befriedigt wird, d. h. die überwiegende Mehrheit. Von einer Inflation im eigentlichen Sinn iſt nicht zu ſprechen. Der polniſche Umlauf an Staatsbanknoten iſt nicht zu groß, er iſt eher zu klein. Der ganze Umlauf berrägt gegenwärtig 440 Millionen Zloty, alſo keine 15 Goldfranken auf den Kopf der Bevölkerung; das iſt ungemein wenig. Wenig zumal wenn man dieſe Summe mit derſenigen des laufenden Staatshaushalts⸗ Dieſer beträgt für 1925 nicht weniger als 2200 Millionen Zloty. Dieſe Summe muß alſo dem Staat im Laufe des Jahres aus der Volkswirtſchaft zugeführt werden. Mittelſt des gegenwärtigen geringen Geldumlaufs. Man kann ſich ausmalen, welche Not es da mit der Aufbringung der Steuern gibt. Dieſe ſtrenge Reſtriktion des Notenumlaufs, das Steckenpferd es Finanzminiſters Grabski, ſoll einem Zweck vor allem dienen; ſie ermöglicht die Errechnung einer verblüffend hohen Deckung. Denn weiſt die Bank von Polen für 121 Millionen lotn Vorrat an Edelmetall und für 91 Millionen Zloty Deviſen auf, zuſammen 212 Millionen, ſo ergibt dies bei einem Umlauf von nur 440 Millionen die hohe Prozentziffer einer 48 prozentigen Deckung. Höchſt dekorativ! Eine wahre Reklameziffer! Aber wie man ſieht, hat ſie den Zloty vor unangenehmen Schlägen nicht zu ſchützen vermocht. 1 Denn betrachtet man die Dinge aus der Nähe, ſo ſah doch manches recht anders aus als die„brillante 48 prozentige Deckung“ vermuten ließ. Es iſt richtig, daß die Zlotynoten der Bank von Polen ſo hoch gedeckt ſind. Aber nicht nur dieſe Noten laufen um. Sondern in 9— Folge wurde beſonders ſeit dem Frühſommer Scheidemünze und Papierkleingeld ausgegeben— beides laut ährungsgeſetz nicht deckungsbedürftig. In Kürze hatte dieſes ungedeckte Geld ſeinerſeits einen Umlauf von 300 Millionen Zloty erreicht. Auch dieſe Ziffer hätte unter normalen Verhältniſſen nicht zu erſchrecken gebraucht. Eine Kleingeldquote von 10 Gold⸗ franken ungedeckten Kleingeldes pro 1 der Bevölkerung würde von einer geſunden Volkswirtſchaft leicht getragen werden; ja, eine ſolche Ausſtattung des Verkehrs mit Kleinwerten zum Aus⸗ leich geringer wäre Bedürfnis. Vorausſetzung für ſſt jedoch, daß das Vollgeld entſprechend zahlreicher vor⸗ anden iſt. Was aber ſah man in Polen? Das Kleingeld erreichte der Menge des„eigentlichen“ Geldes. Unter 12 Umſtänden war es unvermeidlich, daß es auch verſchiedene der Funktionen des Vollgeldes zu übernehmen begann und, bei der Knapphaltung der eigentlichen Notenemiſſion, ſie übernehmen mußte. Ein⸗ und Zwei⸗ koty⸗Münzen, Ein⸗, Zwei⸗ und Fünf⸗Zloty⸗Scheine wurden, wie in alten Talerzeſten, in Säckchen gepackt, in Paketen geſchnürt und beides häufte 1 an den Kaſſenſchaltern der Banken, auf der Poſt, in den Steuerbüros. Eine ungeheure Beläſtigung für den Verkehr. ſchlimm wurde es, als die Staatsbank eines ihre Kaſſen nähmen Kleingeld nur bis Zloty auf einmal aber Überhaupt nicht. Was ſich nun ergab, war, was eingangs eine mittelbare Inflation genannt wurde. Man ſah ſich einer Kleingeld⸗ nflation gegenüber. Das ungedeckte Kleingeld ſchwamm in ber erſt eigentlich ſchönen Tages erklärte: Aner Maſſe im Verkehr, es für Kleintransaktionen allein nicht aſſimilieren konnte. es nun 85 Großzahlungen von der Staatsbant abgelehnt wurde— die Pripatbanken folgten dieſem Beiſpiel natürlich ſofort— ſo waren über Nacht zwei Wäh⸗ rungen im Lande entſtanden. In der Tat erlangte das Klein⸗ geld, insbeſondere bei Deviſenkäufen, alsbald ein Disagio, das zwiſchen 5 und 8 pCt. ſchwankte. Dieſe Kleingeldbaiſſe hatte ſich Ende s in der erſten Dekade des Juli— als nochmals 60 Millionen Zloty Kleingeld ausgegeben wurden— war die Kriſe am U er⸗ klärte ſich bereit, das Uebermaß von Kleingeld, das bei der Bank von Polen einfließe, aus ihrem Notenguthaben einzu⸗ löſen. Das 10 zwar nicht völlig durchgeführt worden; immerhin aber doch in einem Maße, daß die Kriſe gemildert wurde. Ohne Zweifel hat aber bereits die Kleingeldinflation im In⸗ Juni bereits vorbereitet; lande wie im Auslande ungünſtig auf das Vertrauen zur polniſchen den f eingewirkt. Weitere Einflüſſe in dergleichen Richtung ſollten hinzutteten. Warum war denn der eigentliche Notenumlauf ſo knapp, warum wurde er durch die Deckung ſo niedrig 1 155 Weil der weſentlichſte Beſtandteil dieſer Deckung, der Deviſenvorrat, ſeit Beginn des Jahres ſtändig zuſammengeſchmolzen war. Beim Jahresabſchluß 1924 waren es noch 242 Millionen geweſen, jetzt waren es nur noch 91 Millionen. Und eben die Tendenz dieſer Entwicklung, die beſtändig durch das laufende Jahr angehalten hatte, ſie machte vor allem bedenklich. Bis zur Jahresmitte waren s des Vorrats dahingegangen; wenn ſich das ſo fortſetzte, ſo er⸗ ſchien in der Ferne ſchlechterdings— das Nichts. Derartige Ueber⸗ legungen konnten den maßgebenden Kreiſen der Finanzwelt nicht fremd bleiben. Der Verluſt an Deviſen hatte ſeinerzeit ſeine Urſache in den Fehlbeträgen der polniſchen Handelsbilanz. Dieſe erreichten bis zur Jahresmitte die Summe von 340 Millionen Zloty. Auch hier ſah man eine gleichmäßig fortwirkende Urſache und keine Ausſicht, daß ſich an ihr etwas änderte. Zu allem dem trat der Handelskonflikt mit Deutſch⸗ land. Die polniſche amtliche und nichtamtliche„Kriegsbericht⸗ erſtattung“ in beconomicis bemüht ſich zwar, zu beweiſen, daß dieſer Konflikt die Bilanz des polniſchen Außenhandels nicht zu ſchädigen vermöchte. Der Ausfall des Exports nach Deutſchland werde wettgemacht durch entſprechende 1 75 der deutſchen Ein⸗ fuhr. Dabei iſt nur einiges vergeſſen. Nämlich, daß die deutſche Einfuhr eine ganze Reihe von unentbehrlichen, für die eigene Produktion Polens unentbehrlichen Artikel aufwies, und daß dieſe, wenn ihnen der direkte Weg verboten iſt, eben auf indirektem Wege, über Zwiſchenländer, dennoch ihren Zugang nach Polen finden. Mit den drei Standardartikeln der polniſchen Ausfuhr: Kohle, Schlachtvieh und Holz, ſteht es dagegen anders. Die Kon⸗ junktur iſt nicht derart, daß es möglich geweſen wäre, den deutſchen Abnehmer kurzerhand zu erſetzen. Der deutſch⸗polniſche Konflikt trifft aber Polens Staatswirtſchaft auch noch an anderer Stelle. Die Arbeitsloſigkeit hat im letzten Monat von Woche zu Woche um mehrere Tauſend zugenommen. Insbeſondere in der oberſchleſiſchen Schwerinduſtrie folgen Schlleßungen, Entlaſſungen und Arbeitsreduktion in ſtändiger Folge. Um den Ausbruch von Unruhen zu vermeiden, greift die Staatskaſſe mit Beihilfen ein. Das geht nun eben, ſolange es geht. Aber reicher mackt es den Staatsſchatz gewiß nicht. Alle dieſe Momente ſind einer zum anderen gekommen; ſie haben wie der Strom, der am Flußufer nagt, ein Fußbreit nach den andern im Damm gelockert; der Sturz des Zloty Ultimo Juli war der erſte Deichbruch. Wann kommt der zweite? W. * Inzwiſchen hat Polen bekanntlich einen amerikaniſchen Stützungskredit zur Stabiliſterung des Zloty in Höhe von 10 Millionen Dollar erhalten. Es mußte dafür annähernd 15 Mill. Dollar Sicherheiten ſtellen. Der Verſuch, eine langfriſtige Anleihe von 30 Mill. Pfund Sterling bei der engliſchen Finanz aufzu⸗ nehmen und dagegen die Haupteinnahmen Polens, das Tabak⸗ monopol, als Sicherheit zu bieten, blieb bisher erfolglos. Die Schriftleitung. . rt.. Stand der Reichsbank vom 18. September 1925 Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. September 1925 machte die Entlaſtung ihres Status weitere Fortſchritte. Die Wechſelanlage verminderte ſich durch Rückzahlungen von privater Seite um 78,4, durch Abgabe von.00 an öffentliche Stellen um 20,5, zuſammen um 98,9 auf 1601, Mill. R⸗I, die Lombard⸗ anlage zeigt eine Abnahme um 2,8 auf 11,3, die geſamte Kapitalanlage um 101,7 auf 1815 Mill. R⸗A. An Reichsbanknoten floſſen 145,9 Mill. R1 aus dem Verkehr zurück; der ee Notenumlauf beträgt nunmehr 2413,3 Mill.; an Rentenbankſcheinen ſtrömten 82,2 Mill. R/ in die Kaſſen der Bank zurück, ſo daß ſich der Beſtand an dieſen Scheinen auf 276,1 Mill. erhöhte, der geſamte Umlauf an Renten⸗ bankſcheinen auf 1558,2 Mill. verminderte. Die fremden Gelder zeigen eine Erhöhung um 112,9 auf 814,6 Mill..4. An Golddeckungsmitteln nach 8§ 28 des.G. ſind 1477,1 Mill. vorhanden, wovon 1144,5 Mill. auf Gold und 332,6 Mill. auf deckungsfähige Deviſen entfallen. Die umlaufenden Noten ſind zu 47,4 pet., in der Vorwoche 44,7 pCt., durch Gold allein und zu 61,2 pCt., in der Vorwoche 58,4 pCt., durch Gold und deckungsfähige Deviſen gedeckt. Keine deulſch⸗japaniſchen Jarbſtoffverhandlungen Zu der durch die Preſſe gegangenen Nachricht über angebliche Verhandlungen zwecks Zuſammengehens der deutſchen Farbſtoffinduſtrie mit der japaniſchen erfahren wir von zuſtändiger Seite folgendes: An dieſer Nachricht iſt nur richtig, daß Direktor Waibel von der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, zu deſſen Reſſort die Bearbeitung des Japangeſchäftes gehört und der früher ſchon Japan bereiſt hat, wieder einmal nach draußen geht, um mit den Organen in Japan das Japangeſchäft an Ort und Stelle zu behandeln. Die Folgerungen, die aus dieſer Reiſe in der durch die Preſſe gegangenen Nachricht gezogen worden ſind, ſind als unzutreffende Kombinationen zu betrachten. O Portland⸗Cementwerke Heidelberg⸗Mannheim-Skultgart.-G. Heidelberg. Die Geſellſchaft erläßt im Anzeigenteil ihre Aufforde⸗ rung zur Anmeldung des Altbeſitzes von Induſtrſeobligationen worauf wir verweiſen.— Die Osram⸗N⸗Lampe verkörpert den neueſten Fortſchritt auf dem Gebiet der elektriſchen Glühlampen. Der neue, durch Patente geſchützte Wendeldraht ermöglicht eine bisher bei luftleeren Spiral⸗ 2800 G. 2815.; 1 Kg. S neueſte Handelsnachrichten .o- London, 22. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Ankündigung des deutſchen Wirtſchaftsminiſteriume, daß die Beſchränkung der Textileinfuhr bereits vom 1. Oktober ab aufgehoben werden ſoll, hat in hieſigen Geſchäftskreiſen und beſonders bei den Textilfabrikanten in Lancaſter lebhafte Befriedi⸗ gung hervorgerufen. Einer Timesmeldung aus Mancheſter zufolge erklärte der Chef einer großen Fabrikakionsgeſellſchaft, daß der deutſche Schritt zu weit beſtändigerem und wichtigerem Außen⸗ handel führen würde, als von der Möglichkeit irgendwelcher Handelsbeziehungen mit Rußland zu erwarten ſein könnte. Der Vorſitzende der europäiſchen Abteilung der Mancheſter Handels⸗ kammer, Mac Pherſon, erklärte, das deutſche Lizenzſyſtem habe faſt prohibitiv gewirkt und das Geſchäft ſo verringert, daß der gegen⸗ wärtige Umſatz kaum dem zwanzigſten Teil des früheren gleich gekommen iſt. deviſenmarkt Oslo feſt. Pfunde, Gulden und Madrid abl ſchwächt Der europäiſche Deviſenmarkt liegt zu Anfang der neuen Berichtswoche verhältnismäßig ruhig. Die norwegiſche Krone konnte ſich weiterhin etwas befeſtigen, wohingegen das engliſche Pfund ſeine Abſchwächung, die ſchon ſeit Wochen andauert, langſam weiter fortſetzt. Der holländiſche Gulden liegt ſeit geſtern inter⸗ national einè Kleinigkeit ſchwächer, ebenſo der ſpaniſche Peſeta auf die widerſprechenden Nachrichten aus Marokko. Folgende Arbitragekurſe ſind heute früh feſtzuſtellen: London gegen Paris 102,50(unverändert), London gegen Brüſſel 118756(117,75), London gegen Schweiz 25,11(25,12), London gegen Mailand 11853(117,75), Kabel gegen Schweiz 51876(5176), Hol⸗ land gegen Schweiz 208,25(208,25), Paris gegen Schweiz 24,55 (24,55), Mafland gegen Schweiz 21,20(21,30), London gegen Kabel 4,84,50(4,8476), Kabel gegen Holland 2,48(2,48,75), London gegen Holland 12,06(12,06), London gegen Oslo 22,75(22,95), London gegen Kopenhacen 19,85(19,85), London gegen Stockholm 18,05(18,05), London gegen Madrid 33,70(33,60)Brüſſel gegen Paris 9278(93,25). In Reichsmark ausgedrückt ſtellte ſich das engliſche Pfund heute früh auf 20,35(20,35,50), Paris 19,90(19,90), Schweiz 81,05 (81,10), Italien 17,20(17,30), Holland 1,68,75(1,68,85), Prag 12,44 (12,44), Oslo 89,40(88,80), Dänemark 102,55(102,50), Stockholm 112,70(112,70), Brüſſel 18,50(18,55), Madrid 60,40(60,60), Argentinien 169,90(169,50). O 1 Mannheimer Effektenbörſe O Mannheim, 21. Sept. Der Aktienmarkt war bei Wochen⸗ beginn bei ſtillem Geſchäft leicht abgeſchwächt: auch feſt⸗ verzinsliche Werte gaben eine Kleinigkeit im Kurſe nach. Es notierten: Rheiniſche Hypothekenbank 60., Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik 125 bz.., Frankong Rück⸗ und Mitverſicherung 52., desgl. 85., Frankfurter Allgemeine Seneeeee 74., Oberrheiniſche Verſicherung 96., Dampfkeſſelfabrik Rodberg 25., Gebr. Fahr.⸗G. 46,75., Fuchs Waggon 0,4., Knork Heilbronn 48., Neckarſulmer Fahrzeuge 66 bz.., Rheinmühlen⸗ werke 47., Ver. Freiburger Ziegelwerke 45 bz.., 4 und 355proz. Rheiniſche Hypotheken⸗Bank⸗Pfandbriefe 6,1 G. Waren und Märkte Serliner Metallbörſe vom 21. September Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 7 19. 21. Aluminlum 19. N. Glektrolpttupfer 1389,78 139.50 in Barren 2,43.2,80 2,48-2,80 Raffinadekupfer—.——.— 1 ausl.—.——.— Blei—.——.— üttenzinn 1— RohzinklVb.⸗Pr.) 74,0.75,0 74—75 Nickel 5,40-9,50 3,40⸗8,50 do.(fr. Berk.)—.——.— Antimon.26-.28.,2⸗1,28 a 84..65.0 64,8-68,5 Silber für 1 Sr. 97.50.98.50 97 80.88,50 Aluminium.35•2,40.35•2,40 Platin p. Or.—.——.— 8ondon 1. September. Metallmarkt.(In Oſt. f. d. engl. t. v 1016 Kg. 19. 21. 19. 21. J Slei—— 40.50 Rupfer Raſſa 61.90 62,18 beſtſeleet. 65,75 66.28 Zink 279 87.85 do. 8 Monat 62,90 88,.— Nicke———.— ueckſilbe 18,68 18,8 do. Elektol. 68.25 68.50 Zinn Kaſſa 260.25 262.13][ Regulus———.— 1 Kg. Gold lber 96,50—98,10 G. 99,60.: 1 Gramm Platin 14,65 G. 15,10 B. 2: Bremen, 21. Sept. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,23(27,25) Dollarcents. )(Vom elſäſſiſchen Kalimarkt. Aus Mülhauſen wird uns unterm 18. September berichtet: Die Saiſon iſt lebhaft geworden. Von überall her gelangen die Beſtellungen an die Elſäſſiſche Kali⸗ handelsgeſellſchaft. Die Gruben liefern ſo raſch wie möglich, wenn auch manchmal mit gewiſſen Rückſtänden. Das derzeitige Verkaufs⸗ geſchäft betrifft hauptſächlich das reichhaltige Sylvinit und Chlor⸗ kalium. Die augenblicklichen Bedingungen ſind die für das dritte Vierteljahr gültigen. Der Tarif für das vierte Vierteljahr iſt noch nicht bekanntgegeben; auch kennt man noch nicht die wahrſchein⸗ liche Tendenz der kommenden Preisgeſtaltung. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗ Ruhrort vom 21. September Mit Wochenbeginn war das Geſchäft an der Schifferbörſe etwas lebhafter. Nach Mannheim wurden ab Ruhrort 70 und 80 Pfg. für die Tonne bezahlt. Ab Kanal wurden ebenfalls 80 Pfg. angelegt. Nach Mainſtationen 10 Pfg. höher. Die Tal⸗ •2 Pforzheimer n vom 21. Sept. frachten nach Holland und Belgien behlelten ihren ſeitherigen Stand. O drahtlampen unerreichte Oekonomie und Lichtkonſtanz, ſeine Anordnung eine vorteilhafte Lichtverteilung. Die Osram⸗N⸗Lampe iſt in hohem Maße geeignet, die bisherigen Lampen mit geſtreckt em Or aht zu erſet enn. Sie wird in dem Amfange gellefert, den die Amſtellung der Fabrikation zuläßt. OSRHNN Diensiug. den 22. Seytember 1025 . Sclte. Nr. 437 Gerichtszeitung Amksunkerſchlagung Heidelberg, 21. Sept. Vor dem hieſigen Schöffengericht hatte ſich der Zollaſſiſtent Heilmann wegen Artengierſchlagung zu verantworten. Er hatte in verſchiedenen Ortſchaften Gelder einzukaſſieren und unterſchlug dabei einen Betrag von 200 Mark. Der Angeklagte verteidigte ſich unter Hinweis auf ſeine ſchlimmen häuslichen Verhältniſſe. Das Gericht ließ Milde walten und ſprach die geringſte zuläſſige Strafe, nämlich 3 Monate Gefängnis aus. Schwere Juchkhausſtrafen für Lederdiebſtähle A pirmaſens. 21. Sept. Vor dem großen Schöffengericht Pir⸗ maſens kamen die großen Lederdiebſtähle, die in der Zeit vom September 1924 bis Januar 1925 auf dem Bahnhof Bieber⸗ mühle verübt wurden, zur Aburteilung. Angeklaat waren der Fa⸗ brikarbeiter Paul Leiner, Schuhfabrikant Karl Brigaldino, Kaufmann Otto Weiß und Roſa Brigaldino. Nach der um⸗ fangreichen Bemeisaufnahme lautete das Urteil gegen Paul Leiner wegen eines Verbrechens des ſchweren Diebſtahls im wiederholten Rückfall auf eine Zuchthausſtrafe von fünf Jahren. Ab⸗ erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jah⸗ ren, Stellung unter Polizeiaufſicht. gegen Karl Brigaldino we⸗ gen eines Verbrechens der gewerbsmäßigen Hehlerei auf eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren, Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren und Stel⸗ lung unter Polizeiaufſicht, aegen Weiß wegen eines Verbrechens der gewerbsmäßigen Hehlerei und eines Verbrechens des Betrugs auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von einem Jahr und zwei Monaten und gegen Roſa Brigaldino auf Kreiſpruch. Die Haftfortdauer wurde verfüat. Weinfälſcher Landau(Pfalz), 21. Sept. Das Schöffengericht Landau ver⸗ Arzeilte den Winzer Johann Philipp Luft aus Rhodt wegen eines Vergehens des Nachmachens bon Wein und Inverkehrbringens dieſes Weines zu 6Wochen Gefängnis und 150 M. Geld⸗ ſtrafe. Der Weinkommiſſionär David Michel aus Edenkoben erhielt wegen Beteiligung bei dem letztgenannten Vergehen 100 M. Geldſtrafe. Der Weinhändler Georg Ulrich aus Maikammer der dem Wein bei der Kellerbehandlung Stoffe zuſetzte, die nicht verwendet werden dürfen, erhielt 5 Monate Gefängnis. Der beanſtandete Wein wurde eingezogen. —5 Aarlsruhe. 21. Sept. Wegen Diebſtahls in wiederholtem Rück⸗ falle ſtand ein unger Mann namens Emil Bechtler vor Gericht, ber in Mannheim ein Fahrrad geſtohlen hatte und in zwei Hütten eingebrochen war. um Hühner und Haſen zu ſtehlen. Er wurde zu 1 Jahr 4 Monate Gefängnis und zum Verluſt der büragerlichen Ehrenrechte auf 4 Jahre verurteilt, 2: Wiesbaden, 21. Sept. Am 28. Juli zwiſchen 2 und 3 Uhr mit⸗ daas verſuchte der Tirailleur Mohamed Bouauerra von dem frü⸗ ber bier garniſonierenden Marokkaniſchen Tirailleur⸗Regt. Nr. 23, Das jetzt am Rif gegen Abd el Krim kämpft, eine hieſige 60jährige Dame. die auf einem Spaziergang begriffen war, in der Nähe der Villa Waldfriede unter den Eichen zu vergewaltigen. Er warf die. Frau zu Boden, zog ſpäter das Seitengewehr. doch die Ueberfallene wWehrte ſich tapfer, da kamen Spaziergänger des Weges und als der Soldat dieſe bemerkte, ließ er von der Dame ab und eilte davon. Sofort wurde Anzeige erſtattet und die Gendarmerie ſtellte den Täter feſt. Das Kriegsgericht verurteilte ihn trotz ſeines Leugnens zu drei Jahren Gefänanis. § Mvsbach, 21. Sept. In der letzten Schöffengerichtsſitzung urde ein in Billigheim vorübergehend beſchäftigter auswärtiger Maler, welcher in der dortigen katholiſchen Kirche die fünf aus Holz geſchnitzten Apoſtelfiguren entwendete, zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. klub Alemannia Karlsruhe. aue Mannbefmer Zeitung kimnttosz · Rusgade Sportliche Rundſchau Clubkampf Turn-Verein v. 1846 Mannheim—Mannheimer Turn-Geſellſchaft Auf dem M. T..⸗Platz ſtanden ſich am Sonntag die beiden alten Lokalgegner erneut gegenüber. Die Spiele der zweiten Mann⸗ ſchaften und der Damen fanden morgens ſtatt; bei dem am Nach⸗ mittag vor ſich gehenden Spiel der erſten Mannſchaften hatte der Platz durch den inzwiſchen niedergegangenen Regen etwas gelitten. J. Mannſchaften: M. T. G. gewinnk:3 Turn⸗Verein hatte am vergangenen Sonntag gegen.f. R. hier, M..G. gagen Frankfurt⸗Sachſenhauſen gewonnen. So fand dieſes Spiel in Mannheim beſonderes Intereſſe. Dank der guten Leitung zweier Herren vom Heidelberger Hockey⸗Club wurde das Treffen ruhig durchgeführt. Ihnen ſtellten ſich M. T. V. 1846 komplett, M. T. G. mit drei Leuten Erſatz, außerdem am Anfang nur mit neun Man ſpielend. Was dem Spiel ſeine beſondere Note gab, war die Hart⸗ näckigkeit, mit der es durchgeführt wurde, und die Ausgeglichenheit beider Mannſchaften im Felde. Es wurde von Beginn bis Schluß im ſchärfſten Tempo durchgeführt und ſtellte an die Ausdauer der Mannſchaften die höchſten Anſprüche.— Nach einiger Zeit geht Turn⸗Verein in Führung; Anſpiel, Durchbruch, M. T. G. hat gleich⸗ gezogen und reißt bald Je. 408 die Führung an ſich. Dann wer⸗ den die Seiten gewechſelt. Zweite Halbzeit. Turn⸗Verein geht mächtig ins Zeug, M. T. G. hält ſtand, obgleich zwei der Erſatzleute ein Spiel vom Vormittag hinter ſich haben. Unheimlich wird das Tempo, bis.V. unter dem Jubel ſeiner Anhänger das heiß er⸗ kämpfte Ausgleichtor erzielt. Angriff auf Angriff rollt von beiden Seiten vor und es beginnt der Schlußkampf um die Entſcheidung. M. T. G. erzwingt ſie durch Pfiſterer, der alle Tore für ſeinen Verein geſchoſſen hat. Ein letztes Durchhalten und ein Spiel iſt zu Ende, bei dem jeder ſein Letztes hergegeben hat.— Im Felde waren die Mannſchaften gleichwertig. Doch iſt in Anbetracht des Erſatzes der Sieg von M..G. als vollkommen verdient anzuſprechen. 2. Mannſchaften::2. Damen: 55. 1 führt hier 51. Aber M. T. G. holt prächtig alle ore auf. M..G. 3— Turn⸗ und Fecht⸗Club 128 hafen 2:0. Ueber⸗ legen von der mit 10 Mann ſpielenden M. T. G. gewonnen. Olympia Neulußheim— Vikforia Neckarhauſen:1 Zum Spielverlauf ſelbſt kann eine Darſtellung nicht genau ge⸗ geben werden, da das Benehmen der Neulußheimer Mannſchaft jeder Beſchreibung ſpottete. Nach dem Neckarhauſen durch ein ſchönes Durchſpiel das erſte Tor erzielte, begann von Seiten Neu⸗ lußheim ſofort ein unfaires Spiel, das nach Halhzeit derort aus⸗ artete, daß von Neckarhauſen 4 Mann infolge ſchwerer Rarn letzung das Spielfeld verlaſſen mußten. Nur noch mit 7 Mann (halb ſpielfähig) weiter ſpielend, mußte ſich Neckarheufen mit:1 ge⸗ ſchlagen bekennen. Es iſt ein Ding der Unmöglichkeit, daß ein Ver⸗ ein, der durch ein faires, ſchönes Spiel Punkte an ſich reißen will, in Neulußheim ein Spiel gewinnt. Am beſten wäre es, wenn man ſolche Elemente aus der Sportbewegung ausſchließen würde; denn ein Vorteil iſt der Beibehalt dieſes Vereins nicht. 3. Karlsruher Herbſi⸗Regalta In Karlsruhe fand am Sonntag die 3. Karlsruher Herbſt⸗ regatta ſtatt, an der ſich auch Mannheimer Vereine beteiligten. Ergebniſſe: Anfänger⸗Einer 1. Rheinklub Alemannla Karls⸗ ruhe(W. Zweydinger); 2. Heidelberger Ruderklub(J. Richter); 3. Mannheimer.⸗V. Baden(H. Ringwald). Anfänger⸗Bierer. 1. Rudergeſellſchaft Speyer: 2 Mannheimer.⸗V. Baden Herbſt⸗Bierer. 1. Karlsruher Rudervereinz 2. Rhein⸗ 1 Anfänger⸗Bierer. 1. Karlsruher Ruderverei Mannheimer Ruderverein Baden.—9 Rheinhafen-⸗Einer. Karlsruher Ruderverein 0 Moder) geht allein über die Bahn Gaſt-Bierer. 1. Ruderverein Rhenanſa Germers“ heim; 2. Mannheimer Ruderverein Baden. Anfänger⸗Achter. 1. Karlsruher Rheinklub Alemannia Karlsruhe. Jugend⸗Bierer. 1. Rheinklub Alemannia Karls ruhe; 2. Karlsruher Ruderverein. 5 Herbſt⸗Achter. 1. Karlsruher Rudervereinz; 2. Rhein⸗ klub Alemannia Karlsruhe. Neues aus aller welt — Die Robinſonade der amerikaniſchen Flieger. Nach Mel⸗ dungen aus Honolulu hat die Mannſchaft des P. N. 9. 1, die auf dem Fluge nach Hawai notlanden mußte, während der 248 Stun⸗ den, die ſie im Meer verbracht hat, große Entbehrungen erlitten. Die Mannſchaft litt beſonders durch den Mangel an Trinkwaſſer. Als ſie aufgefunden wurde, waren die Ueberlebenden faſt unkenntlich. Ihre Kleider waren in Fetzen und ihre Geſichter ſo bärtig, daß ſie Wilden gleichſahen. Die Flieger weigeretn ſich, ihre Flugzeuge zu verlaſſen, bevor ſie ſich davon überzeugt hatten, daß dasſelbe in ſichere Verwahrung gebracht worden war. Nachher ließen ſie ſich nach einem Hotel führen, wo ſie, von Müdigkeit übermannt, zu⸗ meiſt 24 bis 36 Stunden unaufhörlich ſchliefen. Der Kommandant Rogers hat erklärt, daß ſeine Mannſchaft mehrmals Schiffe und Flugzeuge paſſieren ſah, daß dies aber jedesmal zu weit geſchah, als daß die Schiffe hätten angerufen werden können. Der kritiſche Augenblick ſei der zweite und dritte Tag geweſen, weil nämlich ein ſintflutartiger Regen niedergegangen ſei. Trotz der Befürch⸗ tungen habe ſich aber das Flugzeug über Waſſer gehalten. Der Funkbeamte verſuchte alles Mögliche, um den außer Betrieb ge⸗ ſetzten Sendapparat wieder zu reparieren. Es war ihm aber un⸗ möglich, auch nur ein S. O..⸗Signal zuſtande zu bringen. ö gegen fing er mit genügender Deutlichkeit zahlreiche Anrufe von und Flugzeugen auf, die auf der Suche nach der P. . 9. 1. waren. In dem mexikaniſchen 2. Ruderverein; — Waffenverbot für Abgeordnete. Kongreßgebäude hat kürzlich in der Wandelhalle ein regelrechtes F euergefecht ſtattgefunden, in deſſen Verlauf der Abgeordnete Marin Perez durch einen anderen Abgeordneten namens Ma⸗ cib getötet wurde. Um ſolche Zwiſchenfälle in Zukunft mög⸗ lichſt zu verhüten, wird der Kongreß einen Beſchluß faſſen, allen mexikaniſchen Senatoren und Abgeordneten verbietet, wäh rend ihner Teilnahme an den Sitzungen der geſetzgebenden 0 perſchaften Feuerwaffen zu tragen. Senator Macib, der ſeinen Kollegen erſchoſſen hat, befindet ſich noch in Freiheit, da er ſi noch der parlamentariſchen Straffreiheit erfreut. Man kann ihm erſt an den Kragen, wenn ſeine Immunität erliſcht. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Abein-Begel III II3 L15[25[IIl Her-Hen-TI7 18 18.J ad. III2 8 enge.189 85 158 45½.420l b20 Manngeim J2 55,2 7202 ST8 27½% Kebl...80.89.3503.112.442.520Heilbronn—— Maxau,.033.99.051 8204.10(.22 1 Rannbeim 28027.77 3.820.96 Naub 1781760——175.— enin 14%1 60,1 55.241 471 50 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E ö, Direktion: Ferdinand Heyme. eil. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Hans. Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: + Kommunalpolitik und Lokales: i. B. Franz Kircher; für Spott 5 Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und dt übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhar Todes-Anzeige. Mannheimer Sängervereinigung. Unser Ehrenvorsitzender 9380 Herr Heinrich Küllmer verschied am 20. Sept. früh im hohen Alter von 76 Jahren. Als Mitbegründer unserer Veꝛeinigung war er viele Jahre lang unser unermũdlicher Führer. Mit seiner hehren Begeisterung für das deutsche Lied. seiner Freundschaft und Tatkraft, hat er unserer Sänger⸗ schaft stets vorangeleuchtet.— Stumm schlätt nun der Sänger.— Uns allen aber wird er unvergessen bleiben. Bie Feuerdestattung ſindet am Mittwoch, 23. September, nachmittags 3 Uhr, statt. Sammiung der Vereinsdeputationen ¾3 Uhr vor dem Krematorium. Mannheim, den 21. September 1925. Der geschäftsführende Ausschuß. Mannheim. NMermheim, Sepfember 1925 N 7, 14. Charloftensfr. Z. Gediegene Möbel- Zur Firma Neris Bielun vern endichangen der Saatzemente Handelsregister. Vergebung von Dachdecker⸗ und Srenglertg Dr. Alfred Hall In das Handelsregiſter wurde heute eiuge arbeiten für den 2. Waſſer ragen:— von Proſessor 1. Jur Firma. 28. Wolff- in Mannbeim.]1 Angzbotsvorhruge ſind gegen Erſtattung ral J Verlobfe 2. Zur Firma„L. Hochſtetter Nachf.“ in mer Nr. 81f. erhältlich 5⁵ Die Prokura des Sally Richard Ehefrau, Bertha geb. Hochſtetter iſt erloſchen. Die Firma iſt erloſchen. 3. Zur Firma„C. Lorenz“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 4. Zur Firma„Leopold S. Kahn“ in Mann⸗ heim. Die Firma iſt erloſchen. 5„Gebrüder Kanner“ — Angebote werden nur in den Kaſſenſtunden von—2 Uhr abgegeben. yn⸗ Termin für Dachdeckerarbeiten am D 1¹ nerstag, den 8. Oktober 1925, vormittags Uhr, Zimmer Nr. 214. ams⸗ Termin für die Spenglerarbeiten am Ehr, tag, den 10. Oktober 1925, vormittags 11 15 Zimmer Nr. 214. Ausstattungen für Verlobte S8106 liefert MOEBELHAUIS pISTINER 2 5, 17/19 Tel. 7³⁰ liefert schnell Trauerbriefe Lude, I. antant-Lanektyerbe Heldaberp-Maurbeiln-Sathart-. Heidelberg. „Aufforderung zur Anmeldung des Altbesitzes von Industrieobligationen“. Gemäß 8 89 des Aufwertungsgeſetzes vom 16. Juli 1925— R. .⸗Bl. J Seite 117— fordern wir die Altbeſitzer unſerer 983⁴ 4½ oigen Anleihe vom lahre 1909 auf, ihre Schuldverſchreibungen. für die die Vorrechte des Altbe⸗ ſitzes in Anſpruch genommen werden, zur Vermeidung des Ver⸗ luſtes des Genußrechtes, innerhalb einer Friſt von einem Monat —— dieſer Aufforderung im Deutſchen Reichsan⸗ zeiger dem Bankhauſe Baß& Herz Frankfurt a. M. 2 5 Delbrück von Heydt& Co., Köln a. Nh., Doertenbach& Cie., Stuttgart, der Discontogeſellſchaft, Filiale Stuttgart, Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Bank Stuttgart, „ Württembergiſchen Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Abteilnna Württembergiſche Bankanſtalt, Stutt⸗ 4 5 gart. „ Bapyeriſchen Vereinsbank, München, „ Rheiniſchen Creditbank. Mannheim und Heidelberg anzumelden. Der Anmeldung ſind die Mäntel der Schuldverſchreibungen oder der Nachweis ihrer Hinterleaung beizufügen. Altbeſitzer ſind die Inhaber von Schuldverſchreibungen, die ihre Schuldverſchreibungen vor dem 1. Juli 1920 erworben haben und die bis zur Anmeldung Obligationsgläubiger geblieben ſind. Den Altbeſitzern ſtehen gleich die Inhaber von Schuldverſchreibungen, die gemäߧ 88 des Aufwertunasgeſetzes als vor dem 1. Juli 1920 er⸗ worben anzuſehen ſind. 8 Beweismittel für den Altbeſitz ſind binnen einer Friſt von zwei naten ſeit dem Erſcheinen dieſer Aufforderung im Deutſchen eichsanzeiger einzureichen. Portland-Cementwerke Heidelberg-Mannheim-Stuttgart-., Heidelberg. — 4 ber Direktion „Württembergiſchen Nübel enotme Auswehl billigsfe Prelse 126 A. Siraus& Cg, Ji, 12 Tel. Hahnhuf-Hatel latiunal 12 Dassende naume ſur nodizeiten eic. 8183 PAUL STEEGER. + 3 Von der Reise zurũck Dr. Stoffel Fachart f. orthopàdie Telephon 7451 9304 5 Bad. Gewerbe- u. Haudwerkerkrankenkaſſe Heidelberg. Bis 1. 10. 25 Altersgrenze 65 Jahre. Weg⸗ fall der Wartezeit b. Übertritt aus einer anderen Kaſſe. Dauer d. Krankenhilfe 39 Woch Kl. D. Arztkoſten unbegrenzt. Näh. Auskunft u. Proſp. d. Carl Schmidt, 0 5, 14. Teleph. 2653 Wegen vorgeſchrittener Jahreszeit haben wir unſere Preiſe ganz bedeutend herabgeſetzt und liefern unſer S162 Tasan-MHarkenrad m. Freilauf in la Ausführg. ſchon von M 89.— an Kienle& Co., Rheinhäuſerſtr. 90 Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paffiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kauf⸗ mann Elias Kanner. Mannheim, als allei⸗ nigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 6. Zur Firma„Auauſt Wilhelm Meuthen“ in Mannheim. Das Geſchäft iſt ſamt Firma auf Kaufmann Johann Auguſt Wilhelm Meu⸗ then Witwe, Mathilde Suſanna Eliſabeth ge⸗ borene Kunkel in Mannheim übergegangen, die es unter der bisherigen Firma als Alleininhaberin fortführt. 7. Zur Firma„Rudolf Klein“ in Mann⸗ heim. Zweianieberlaſſung, Sitz Worms. Die Zweianiederlaſſung in Mannheim iſt aufge⸗ hoben und die Firma hier erluyſchen. 8. Zur Firma„Drexler& Co.“ in Mannheim. Der Geſchäftszweig iſt geändert in: Handel mit Wäſcheartikel und Korſetts. 9. Firma„Schultz& Hauck. Schokolade⸗ u. Marzipanfabrikation“ in Mannheim. Perſön⸗ lich haftende Geſellſchafter ſind: Friedrich Hauckt, Konditor, Karl Schultz, Kaufmann, beide in Mannheim. Die offene Handelsge⸗ ſellſchaft hat am 1. Auguſt 1925 begonnen. Ferner wird bekannt gemacht: Das Geſchäfts⸗ lokal befindet ſich Käfertalerſtraß⸗ 178. 10. Firma„Flora⸗Apotheke Dr. Ludwig in Mannheim⸗Feudenheim. In⸗ aber iſt Dr. Ludwig Sinahof, Apotheker, Ludwigshafen a. Rh. Maunheim. den 19. September 1925. Amtsgericht. Direktion der ſtädt. Waſſer⸗ Gas. unb Elek⸗ trizitäts⸗Werke.— Gesangs- und Mlavierunterridi 5088 nach bhewährten Methoden Llese Scheffelt 1 Neuanmeldungen 11—3, Gr. Merzelstr. 1* Drr Doffene Stellen ſle Altz kanch el mit allen Zweigen hat ihre dieſige Naupwerelang zge Pr durch nur allererſte Kraft gegen zelgemäiße en. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ tragen: 97/08 1. Firma„A. H. Wolff& Co.“ in Mann⸗ heim. Perſönlich haftende Geſellſchafter ſind Albert Wolff, Kaufmann, Albert Wolff, Kauf⸗ manns Ehefrau, Paula geb. Naſſau, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 15. September 1925 begonnen. Ferner wird bekannt gemacht: Das Geſchäftslokal be⸗ findet ſich C 1, 1. 2. Zur Firma„Steieriſche Eier⸗Import⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Dem Carl Aberle. Neckarau iſt Einzelprokura erteilt. 3. Zur Firma„Aktien Geſellſchaft für Gar⸗ dinen⸗Fabrikation“ in Mannheim. Die Pro⸗ kura des Heinrich Wievecke iſt erloſchen. Mannheim, den 18. September 1025. Amtsgericht. In das Handelsregiſter wurde zur Firma „Waſſerwerksgeſellſchaft Rheinau mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim folgendes eingetragen: Wilhelm Olff iſt nicht mehr Ge⸗ ſchäftsführet. 97 Mannheim, den 17. September 1925. Amtsgericht. viſionsvergütung und Fixum zn verg iden Berufsvertreter mit nachweisbaren Erfolgen erbun bevorzugt und belieben ihre ausführliche Bew ds Bl zu richten unter E. Z 149 an die Geſchäftsſtelle Fhn daähaert 22 al bilanzſicher, ſelbſtändig und zuverläfſta Eass“ tend, für ſofort oder ſpäter geſucht. eren⸗ nd 1 Angebote mit Haaſenſte zen unter M. M. & Vogler, Mannheim. Taage Jartaszel für Bamen-Konfektion s branchekundlig. sofort geen „Badenia“ G. m. b.., F 3, rreKr o. K. eeeeeeeee. 2. 71. pübſch möbl. d naczermieten. Anzufehen „ eeuslag, Fen 22. Sepiember 1928 Täglich der ausverkauftem Hause Elegantzs Park Zeifbhilder aus der Groſisfadi 8 Akte nach lolante Marées Personen: Anton Paudler, Bildhauer Hilde, dessen Pflegetochter Harry Brückner Erika, seine Frau Dr. Leo Bäarenreitner Seine Mutter 4 Eugen Klöpfer Mary Odette Ralph Atthur Roberts . Flanni Weisse Johannes Remann; .. IIlka Orüning Paul Morgan 1 j ia Pankau in der Ba 22* Lissi Arna 5 0 „Frida Richard .Iouis Reipn Hans Brausewetter „Adolphe Engers Der Kriminalbeamte Max Orünbeig Der Portier Hermann Picha Es ist also das Filmensemble Berlins, das hier zusammengebracht worden ist, um einen Film von außerordentl. Wirksamkeit zu schaffen.) Die Not der Zeit voll schwerster Sorgen zerreigt das Gleichmaß des bürgerlichen Lebens. Ueberrelzte und verbrauchte Nerven finden keine Erholung mehr in friedlicher Häuslichkeit. Rasendstes Tempo des er- bittertsten Existenzkampies wechselt mit tollstem Taumel wilder Orgien ab, in den Stäiten der Veignũgungen, den Bars, Dielen und Tanzstätten, mischen sieh den ehrsamen Genießern die dunklen Existenzen bei, —— Abschaum der Großstadt: Elegantes Pack Als Beiprogramm: Harold Lioßd in drei Einaktern 8316 Simmungsvolle Begleitmusik durch unsere veslärkte Hausbapelle Vorführungen.30.,.30 und.30 Uhr. Frwin Griebi Alma Kupfer, eine Dame Else, ihre Tochter Erna Kallweit Tante Iddaa Almas Freund. 498 Paul Markert, Barmixer. 0 2 0 29 30 Der Barbesitzer 220 2„ Talbchnabngde ſaprtn (christliche Volkspartel in Baden) IW. Landesnarieitag Samstag, den 26. und Sonntag, den 27. September 1925 in Mannheim im Sallhaus. Samstag nachmittag 2 Uhr: Partelvertretertagung. Samstag abend 8 Uhr 30: Begrügungsabend der Mannheimer Ortsgruppe. Sonntag vormittags 11 Uhr: Fortsetzung der Partelvertretertagung. Sonntag nachm. 2% Uhr: Oeffeniliche Vorträge. Eintritt frel. „Unser Weg“ Redner. Zur Einleitung: Der Landesvorsitzende. Herr Hans Schlange-Schöningen, M. d. R. u. d. Pr. I. Frau Studiendirektor Ulrike Scheidel, M. d. R Teilnahmeberechtigt an der Parteivertretertagung sind alle einge- enen Mitglieder gegen Vorzeigung der Mltelledekarte und ösung einer Eintrittskarte von M..— 9378 Der Landesvorstandl. Aufgewertete Hypotheken können zum Abſchluß von Lebens⸗ bezw. Rentenverſicherungen mit ſofort beginnender Rente in Zahlung gegeben werden. 927 „Nordstern- Versleherungs · Kkonzern,, Zweigstelle für Baden und Pfalz Direktion: O. Tesch 2, o Hannheim Telet. 10314 Den lieben langen Tag hab/ ich mich t, um den Boden ſchꝭn zu belzen— ein Wallertopfen und ſchon iſt er wleder fledkig wie ein Schwartenmagen] Ich gehe d. ſuche mir eine Herrſchaft mit Linoleum! Der Rabe aber ſpricht: Ganz unnötig, pleſb ruhig da und nimm für deinen Tannen⸗ boden-Beize, die Waſſerechte, mit dem Rabenl Pu albaic Geaee N. mit, denn ſie tri t auf, im Nu, färbt 8 Vor allen ae Iſt ſie H 9 lich ſondern tafſüchlich eee, 2 vlelen Relze, un re ugr Egce deLSnA-Beef Verelnigte Wachswarenfabriken.-G. 2 Ditzingen bei Stuttgart 65 In feinem Hauſe ſind zwei elegant 5168 Töblente Iinmer mit Bad, Dampfheizung, Telephon, auch ge⸗ teilt zu vermieten. Telephon 7865. immer u bermit Bad p. 1. 10. r ab igkr. 10. 4 S. fs. 0 +* iee eue Mannbeimer FJeitung[Mittag⸗Rus gabe! Regenuberſtleidumg ist leicht und angenehm im Tragen, und bei größter Strapazierfähigkeit absolut wasserdicht umml-NMäntel „Continental“ u. andere erstkl. Fabrikate 27.— bis 68. Mk. 19., 23. rägnierte Häantel 5 Fabrikation in Raglan- und 36.— bis 39.- Ulsterform Mk. 28.-, 32. Leden-Müntel in unserer eigenen Fabrikation aus be- währtesten Qualitäten hergestellt Mk. 21., Well-Oabardine-HMüntel aus eigen. Fabrikation, wasserdicht impr. NM. 68.-, 78.—. 39.- bis 143. 28.—, 36.— bis 78.— 0 145 Pelerinen aus Loden und Gummi. Impra gnierte und Gummi-Windjacken in größter Auswahl Hirte beuchiten Sie unsere Fenster Strommartgrt HSebrüder Manes Manmfem Das Haus für gute Herrer- und Knaben-Kleidung. Groſze Modellh E Aussfellung tags 10 ſammenkunft am Frie gegen bare Zahlung öffentlich verſteigern: Schweſel Alteiſen, 1 Partie chem, Inhalt, 1 Partie leere Kiſten, wagen. Mannheim, den Berlin am Moriizplaiz Das Enfzücten jeder Frau erregt eine elegante kleine Armbanduhr. Dle feinen Schwelrer Präzisionsuhren können jetzt wieder eingeführt werden und der pflichtbewusste Uhrmacher ist wiedef in der glöcklichen Lage, Hlervorragendes zu bieten. Meine große Auswahl Uhren aller Art und Preislage befriedigen jeden Käufer. Fr. J. Kraut, und juweller, o, 3 und Breitestrasse I I, 3. MNeguſafeure Nilicienmfiren in nur Besten Fubriſtaten Ludmig Groß g.4 r werbe ich in Ladenburg mit Zu⸗ dhof(Bahnüberführung) im eene etwa 4000 Kg. Bleichlauge, etwa 6000 Kg. ſäure, 1 Reſt Heizöl, eine Partie Korbflaſchen mit verſch. Hobelbank und Schreiner⸗ werkzeug, leere Fäſſer, 3 Dezimalwagen. 1 großer Aktenſchrauk, Steinthyfe, 4 Flaſchenzüge, 2 Drahtſeile. 1 chachteln, leere Säcke, 4 eiſerne Füſſer, 1 Sackkarren, 1 Partie leere 1 eiſernes Trockengeſtell, 1 eiſerner Magen mit 60 Meter Schienen, 5 Rollſchränke, 2 Schreibmaſchinen (Adler), 1 Kaſſenſchrank und Sonſtiges. Gasröhre, 1 Partie 3 Hand⸗ 21. September 1925. Marotzke, Gerichtsvollzieher. Tapprrentelperapg. Geſucht Mittwoch, 23. Sept. 28, auf 1. Oktober nachmittags 2 Uhr. werde ich in Mannheim im Pfandlokal Q 6. 2 egen bare Zahlung im Wolt ſtreckungswege öf⸗ fentlich verſteigern: 6 Hobelbänke. Ferner hieran anſchließ. am Pfandorte, welcher im Pfandlokal bekannt F gegeben wird: ziſc Bie 105 12 „ rſchrank, 5 Stühle, 1 Schreib⸗ maſchine„Urania“, ein 755 e gelege, 1 e n m. Riemen, 1 Drückbank m. Vorgelege und Riemen, 1 Dieſelmotor m. Kühl⸗ anlage und Vorgelege, 1 Schraubſtock und Ver⸗ ſchiedenes. 284¹ 'heim, 21. Sept, 25. Günther, Gerichtsvollzieher. fin Nöbl. Aue zum 1. Okt. zu vermiet. 5151 B2. 6, 2. St. Iag Deacan für 16j. Gymnaſiaſten, wo gute Aufſicht., Fam.⸗ Anſchluß und möglichſt aleichaltriger Junge. Gefl. Angebote unter R. 166 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 2345 önnen noch einige beſſ. Damen am B4282 teilnehmen. L. 15. 9, 2 Treppen. ne Tücht.Schneiderln nimmt n. Kundſchaft in u. auß. d. Hauſe an, ins⸗ beſ. Koſtüme u. Mäntel. Angebote unt U. A. 2 a. d. Geſchäftsſt. 5171 eeee 7 ſeiner een He eidelbetgerstrasse Heimarbeit ſofort geſucht. Angebote unter S. J. 74 an die Geſchäftsſtelle 25128 Verkäàufe. Mnpemif in guter Verkehrslage, Vorort, m. läng. Miet⸗ vertrag, gegen Waren⸗ übernahme abzugeb. Für jedes Geſchäft geeignet. Wohnung gegen Tauſch Angebote unt. P. D. 80 d. D. Geſchäftsſt. 34225 Schlosserel- Einrichiung mit ſämtl. neuzeitlichen Maſchinen und Klein⸗ werkzeugen(neu od. ge⸗ braucht) umſtändehalber im geſamten mit guter Kundſchaft od. auch ein⸗ zeln zu verkaufen. Zuſchriſten erbet. unt. U. C. 4 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs Bl. 35173 Speiſezimmer 400 4 rrenzimmer 260%/ Schlufzimmer 800& A. Miltenberger, R J, 4. B42³8 Draditvolſe Hüchen üusserst billig Zahlungserleichterung M. Ohrenstein (8 4. 23/½4. ſchaft. Fernet: besetzen. Bouquet lamffen Offene Stellen rre Eingeführtes Haus bietet redegewandten Damen und Herren mit ſicherem Auftreten erſtklaſſige durch vornehme Reiſetätigkeit bei Privatkund⸗ Feſtes Gehalt und Proviſion. Bewer⸗ bungen erbeten unter M. M. Haaſenſtein& Vogler, Mannheim. Jaabehade Aontene für sauitäre Anlagen gesucht. Lehrstelle (Technikei) von intelligentem jungen Mann mit höhetrer Schulblldung sofort zu Sunitäre Aulagen u. Heizungen Sandhoferstr.—10. per I. Oktober Seike. Nf. 437 N S aeE288 M. 2238 an Ala EmI19 & Ehlers Iuchige Verkäuierin 9356 geſucht. Damen, die bereits in erſt. Spez.⸗Ge⸗ ſchüften tätig waren, wollen gefl. Angeb. m. Bild u. Gehaltsanſprüchen einreichen Hermann Tauſig, Kinderkleidung, Baby⸗Aus⸗ Redegew. Reiſendelin) für f eg. Fix. od. Prov. für lager⸗ Neuheit geſ. Vorzuſtell. 10—12,—6 Uhr Liebigſtr. 14. 2. St. Its. (Neckarſtadt). 15164 Tüchtige, bei der Kund⸗ chaft eingeführte Vortreter für ein erſtklaſſ. Bohner⸗ wachs ſowie ſonſt 1355 präparate bei hoh. Pro⸗ viſion B4228 ſofort geſucht. Angebote unt P. H. 84 an die Geſchäftsſtelle. Tüchtige, zuverläſſige gee um 1. Oktober geſucht. ebote mit Angabe der bisherigen Tätigkeit und Gehaltsanſprüchen 5% 555 1 5 701 ule Mannheim, A 4. 1, erbeten. B4261 Selbſtänd., erſahrenes Anmemmäochen das nähen kann, ge⸗ ſucht. B4259 4. 12, Kaufmann. Suche per ſofort tagsüber ein fleißiges, braves B4275 NMädden welches ſelbſt. der Haus⸗ haltung vorſtehen kann. Franz Man Prinz Wilhelmſtr. 7. ſtat ugen, Rathaus Bogen 38, Telephon 1592. Tüchtiges, ſauberes, ehrliches Mädchen das perfekt gut bütgerlich kochen kann, esgleichen ein Innemäiaen welches ſchon mehrere Jahre in erſten Häuſern 5 tätig war Solorl Lesudt bei höchſter Bezahlung. Vorzuſtellen nach⸗ miitags zwiſchen 3 und 5 Uh Hollmann, C 3. 5 9360 r. Ein ehrliches, braves f die Spülküche geſucht von nachm. 2 Uhr ab. Café Betzler O 3. 21. 25024 Ehrliches Mäcdchen mit Zeugniſſ. in kleinen Haushalt per 1. Oktbr. geſucht. B4244 Kohler, Friedrichs⸗ platz 14, 5. St. Tücht., ält., erfahr. Köchin per ſofort od. 1. Ok⸗ kober gesucht. Vorzuſt. zw. 2 und 4 Uhr Hildaſtr..8 l. bgi Jüngeres, ehrliches Mädchen das ſchon in Stell. war, für ſof, geſucht. 5111 Würzburger, N T. 1. Junge Köchin od. Mädchen, das perfekt kochen kann, per ſofort geſucht. 5157 Weinhaus Wolf, . Stellen- Gesuche D Gut bürgerliche ſucht Stellg. bis 1. Okt. Angebote unt. R. G. 33 a. d. Geſchäftsſt. B4243 Strebfamer, tüchtiget Kaufmann ſucht daabsfandigen Haulmänn. Poslen gegen einige Mille Dar⸗ lehen auf IJa. Sicherheit. Angebote unt. H. P. 16 d. d. Geſchäftsſt. B4176 Jung. kinderloſ. Ehe⸗ paar ſucht für alsbald Stellung als 35166 Hausmeister In dieſ Branche u. als Verwalter ſchon mehr. Jahre tät., ehem. Pol. Wachtm. Schutzhund(D. Schäferhund) vorhand. Mann ev. als Wächter. Angebote unt. T. V. 97 a. d. Geſchäftsſt. 35166 BPP Junge unabhäng. Fraa in all. Zweig, d. Haus⸗ halts durchaus erfahren, ſucht Stelle in feinem frauenloſ. Haushalt. Angeb. unt. T. A. 77 a. d. Geſchäftsſt. B4254 MHäddben 22 J. alt, ſchon längers Zeit in frauenloſ. Haus⸗ halt tätig geweſen, ſucht Stelle bei 2 alleinſteh. Perſonen, am liebſt. in frauenloſ. Haushalt auf 1. Oktober. Gute Zeug⸗ niſſe vorhand. Angebote unter T. O. 92 an die Geſchäftsſtelle. 5159 Anſtändiges Mäcchen das etwas kochen— 29 ſucht auf 1. Okt. Stell. JAngebote unt. V. G. 33 a. d. Geſchäftsſt. B4281 dchwer. Henenzimmer eichen, ſow. eleg. Schlaf⸗ zimmer eichen ſpottbill. Ea238 Möbel⸗Kuch, P 7. Ta. Pisnos Zahlungserleichterung, verkauft A. Geiſel Eichendorffftr. 9. B4251 ülebmachnen gebraucht, preiswert zu verkaufen. Winkel, N 3.-9. Tel. 2435. S34 Gebr. Fahrrad u. Gaslampen bill. zu verkauf. 5156 6. 7, 3. St. rechts. 53 laneos Flügel eigene u. fremde Fabri ſale, in 100 Auwadl. Bequeme lung. Scharf u. Hauk, Piano⸗ u. Flügelfabrik, C 4. 4. B4187 lale popiche von Privat: 2 Seidenteppiche, 2 Perſer B4265 ſelten ſchön, ſehr preis⸗ wert zu verkaufen bei Sälzler, H 5. 22. 1. St. Heirat-. Heirat Beamten⸗Witwe, Ende 40er, mit ſehr ſchönem Heim, des Alleinſeins müde, ſucht Anſchluß an beſſ. Herrn zwecks ſpät. Heirat. Zuſchrift. unt. U. E. 6 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. Ba288 ———————ͤ— —— ——— Dienskag, den 22. Sepiember 1928 N — fil Grögfe Halſbarkeif Kein Flicken æu Hause— Reparaiuren werden in der Fabtix æum Selbsikosienpreis ast unsichibar qusgeyugi.— Vagllose Verlangerung æu kuræ gewordener Aermel und Hosenbeine— Gesundgeillich und WDiriscghafilich vorlelig denlbe. Hirschland Aene Rannhelmer Jefkung[Muttag- Nusgabe) Mufſer und Kkind isſt am besten gedienf miſ der seit Jagræenien vornefflicg bewdorien Sperialmarke Bleyle's Kinderkleidung Fugrende Marke quf dem Gebiei geſtrickier Oberkleidung Besſe reinwollene Qudlifütfen Kleidsame Formen— Dascg- und Iichfechſe Furben Verkauſ æu den von der Fabrik cesigeselzien origindiprelsen. UNeu aufge nommen?' leslèe Kleidung. Mannßheim An den Dlanken Planes Kauf! 2 4* uMieie del 83⁵ Heckel Plano-Lager 0 3, 10. Honig arant. reiner Bienen⸗ lüten⸗Schleuder⸗Honig edelſter Qual 10 Pfd.⸗ Doſe franko Nachnahms 11.— 4, halbe.50 4. Garantie: Zurücknahme. Rektor Feindt, Groß⸗ imkerei u Honigverſ., Hemelingen 27. Em9s Nähmaschinen repariert und verkaußz Knudſen. L 7, 3. Tel. 349 Erfinder! Aufklärung über Patent- U. Bebraueksmustef durch unsere Broschũre umsonst. Allgem. handelsgeselzchaf 10 0% — National-Theater Mannhelm Dienstag, den 22. Sept. 1925 Vorstellung Nr. 18, Miete E, Nr. 3 F. V. B. Nr. 813—828, 852—866. RIenz 1 der Letzte der Tribunen Große tragische Oper in 4 Akten von Richard Wagner. Inszeniert: Richard Meyer-Walden. Musikalische Leitung: Werner Von Bülow. Anfang 7½ Uhr. Ende 10½½ Uhr. Höhenluffkurort NMu 5 Au Iim badischen Odenwald Hotel Engel Idealer Herbſtaufenthalt. Erſtklaſſige Verpflegung Penſions⸗Preis Mark.50 S245⁵ Telephon Nr. 4. Beſitzer: E. Hofmann. OlThr dDa der Andrang zur Abend- 8 Vorstellung des Films: Iie Ion ſüäalden 99 keinen Einlaß mehr erhalten können, 8o bitten wir dringend, die Nach- mitags-Vorstellungen um 4 und 6 Uhr zu benutzen. Kassenöffnung schon um 3 Uhr. Die Abend-Vorstellung beginnt.15 Uhr. Da der Film auf unserem Splielplan un- widerruflich nur noch bis einschließlich Donnerstag den 24. September bleibt empfiehlt es sich, nicht etwa den letzten Spieltag abzuwarten Beiprogramm: uta-wochenſchau Internationale Berichterstattung. 2. Sonderausgabe der Uia-Wochenschau: Herbstübhungen unserer Reichswehr Nadiab-Versteiserung K 3. 17 Aus den Nachläſſen der verſtorbenen Frl. Eliſe Steinmüller, des Friedrich Krauß und anderen verſteigere ich am 9³⁵⁸ Donnerstag, den 24. September d.., vor⸗ mittags 10 Uhr, K 3, 17: Kleiberſchränke, Waſchkommode, Nachttiſche, Kommoden. Diwan, Nähmaſchine, viereckige und ovale Tiſche, Conſol mit Spiegel, Re⸗ gulator, Bilder, Spiegel, Waſchmaſchine, Küchenſchrank, Anrichte, mehr. ſchöne Betten mit Röſte und Matratzen, 25 arm. Lüſter. Nachmittags 2 Uhr: Küchengeſchirr, Porzellan, Nippſachen, Tiſch⸗ Bett⸗ und Leibweißwäſche, kleine und große Vorhänge, 2 Taſchenuhren, Wecker, Herren⸗ kleider, Frauenkleider, Stiefel, eine Harfen⸗ zither, Bücher und Sonſtiges. Ortsrichter Michel, Telephon 3250. Oeifentl. versteigerung Mittwoch, den 23. September 1925. vormit⸗ tags 11 Uhr, werde ich im Lager Mühlen⸗ ſtraße Nr. 6 Induſtriehafen gemäß 8 373 H. .⸗B. gegen bare Zahlung öffentlich ver⸗ ſteigern: 9368 1236 Kilo Metall⸗Legierung. Weiler, Gerichtsvollzieher.— Bürg Q6, 1. Tüchiige, Branchekundige Jerkäuferin per 1. November geſucht. 45189 Salamander Schuhgesellschaft m. b. l.(Ä2.]3é———2 Nissen, Mady Christlans Frleda Richard, 5 noch immer so groß ist, daß sehr Viele kommen ist. 58„sein Milijöh“ schildert 51 aber nur selten gerettet werden. Die 1. Inſanterie im Geſecht. 2. Kraitwagen- 4. Feinsprechstation und Funker 755 Gespräch mit dem Chef der Marinelei- tung. Admiral Zenker 3. Die gemütlichen NMachbarn 2 Anfangszeiten wochentags: 5 55 Da der Andrang groß ist, sind die Nach-⸗ Tanz- Schule Sfündebeek Friedrichsplaiz 14 Tel. 3006 ablg Vornehmste Lichtbildbühne —— bie Losung denmel: flf In dle Schaubum kanger-Kureus Täglich einige bessere Damen. Neuer Spielplan von Prospekf Kosfenlos. Vornehmer Einzelunfer cmt 20 Jeger keceszell Jaffabemö Seine Schoͤnheit und Pflege! Joudeirgeheimnisse schözer Frauen Ein Fim der Schönheit und der Kultur in sechs Teilen von Dr. J. Saudek 5 unter Mitwirkung von Dr. Hans Berger und Prof. Dr. Umlauff Der Film, eine technisch- und wissenschaftlich-künstlerische Schöplung veranschaulicht das interessante, wichtige und steis aktuelle Thema des Frauenkörpers, seiner Schönheit und Pllege. bie dle Wänscſe jeder Frau: 85 schön sein schön die Spitzenleistung deutscher Eilmkunst Dienstag dis Donuerstag! Der Zillefilm! Ein Film der allgemeinen Bewunderung! 0 Aemen Oer lünfie Siand) Drama nach Erlebnissen Zilles in 8 Akten von gioßer Spannung, einer außerge- wöhnlichen Handlung und einer form- vollendeten Regie! 5 Hauptdarsteller: Bernh. Götzke(bekanut aus Dr. Mabuse: Staatsanwalt von Wenk), Aud Egede Aufarbeiten und Neuanfertigen von Matratzen, Diwans u. Chaiſelongues übernimmt prompt und billig Fertig, K 3. 10, Hinterhaus.*5158 Aatümmes formschöne Modelle Lroße Auswahl billigste Preise weitgehendste Zahlungserleichlerung M. Ohrenstein S4. 5 Margarete Kupter, Artur Bergen, Ed. Rothauser, Paul Bildt. Georg John u. a 975 Rege: Gerhard Lamprecht. Als vor nunmehr zweieinhalb Jahren Gerhard Lamprecht, in Filmkreisen unbekannt, mit einem wenig beachteten Füm„Das Haus ohne Lachen“ heraus- kam, hatten wir Gelegenheit, das junge 2319 — Spelsezimmer 400.-M. Regielalent zu 2 15 das sich in einem bleiben 8345 tein abgetönten Kammerspiel und in demHerrenzimmer 260. 7 5 klugen Ausschalten alles Ueberllüssigen Schlafzimmer 800. 5 schöner zu erscheinen dokumentierte. Sein Name wuide in den 85 Ferner: AZwischenjahren nui selten genannt. bis A. Miltenberger, R 3, 4 die„Buddenbrocks“ von neulem auf inn 81239 aufmerksam machten und jetzt elnes der abgeklärtesten und formvollendetsten Werke, das die Ellmliteratur kennt, kün- det, daß ein starkes Talent zur Reife ge- el a len Ein Filmroman in 6 Kapiteln mit Hans A. v. Schlettow, fobert Scholz, Erna Morena, Margit Bannay. 5 Das Programm spielt nur bis inkl. Freitag, deshalb beeilen Sie sich, solches anzusehen. Geſdverkehr. auf 100 000 ¼ Steuer⸗ objekt in guter Lage geſucht. Angeb. unt. T. X. 99 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B4264 1000 Mark eg, gute Sicherheit u. hoh. Zins ſof. v. Selbſt⸗ 8 geſucht; eptl. ſtille eteilig. Angebote unt. T. N. 89 a. d. Geſchäfts⸗ Mit seltener Hingabe hat sich Lamprecht in diese Welt der Hinterhöfe, der Keller, der Kaschemmen und der Obdachlosen- Asyle versenkt— in diese jammerwelt. auf deien Boden die menschlichen Sumpf- pflanzen vegetieren. Mit detselben Liebe, die Heinrich Zille erfüllt, wenn er Wenn er zu den„Verrufenen'“, den Enterbten des Glücks, hinabsteigt, die wohl bekümpft, 2 N** be e an dbeen e Tanienbeim für einiun eae Minder der Pein zu üderlassen Beilprogramm: ſteelle dſs. Bl. B4260 vom früheſten bis ſchulpflichtigen Alter im 1. 5 500 Mk e in Oberheſſen. elbstbungen Hoichemoh 15 auf 3Monate z. leihen geſucht, geg. gute Si⸗ cherh. u. Zins. B4241 Ang. unt. R. B. 28 a. d. Geſchäftsſtelle. Unterricht- A. Nebel, ſtaatl. gepr. batterie. 3. Batterie in Feussstellung. in Iätigkeit. 5. General v. Seeckt mit seinem Stab 6. Meldehundführer mit seinen j 7. Hindenburg begrüßt seine Quartierwirte. 8 General v Seeckt im Verkäu e öne Lagoige an der Rheintal⸗Bahn, Nähe Fabrikstation, Größe ca. 2000 àm und 4000 qm ſofort 9. Reichswehr-⸗ minister Geßler und Generaloberst von Orao2 zu verkaufen. Alles Nähere durch das Uinsingen. 10. Schlußkritik. 11. Vorbei-—³ 28 S 2 EII Immob.-BUÜro UHanunheim Neckarau warsch d Trupp vor d. Reſchspiäsidenten. 3 Adam Weidner f. d. M. 5209 8 SE Telephon 7453 Rathausſtraße 8 Französisch! * Lia-Wodhensdiau Internationale Berichterstattung Fülr indenpofschaler bieten ſich erfolgreiche französische Nachhilfestunden von 1—5 ee e u mäßigem Preis. 5 Wazau B4214 Meerlachstr. 23 Hobelmaschine 25004850 gebraucht, gut erhalten billig zu verkaufen Angebote unter F. H. 157 an die Geſchäftsſt ds Bl. 9362 — Groteske in 2 Akten! — 4. 15, 4. 40, 6. 10 und.15 Uhr. mittagsvorst. besonders zu empfehlen! schältsstelle dieses Blattes, 2 23 und 25 Jahre Kaufleute in guter Poſit., mit freud. Sinn für Natur und Kunſt, wünſchen die Be⸗ kanntſchaft zweier geb., aber häuslich erzogener Damen zwecks ſpäterer Heirat. Gemeinſame Mittelmeer⸗ reiſe geplant.*5165 Zuſchriften mit Bild unter T. U. 96 an die Geſchäftsſtelle d. Blatt. Diskretion Ehrenſache. in ſehr gutem fahrbereiten Zuſtand neu gelagert u. überholt umſtändehalb. zu verkaufen Günstige Zahlungs- Bedingung. N Martin Baumann Biergroshandlung Ed344 Mains Boppſtr. 60 K ancnre Nertäuteaanen mit guten Zeugnissen für Strümpfe, Wollwaren u. Aussteuerartikel so fort gesucht. 9364 Angebote unter F. J. 158 an die Ge- Tel. 1580 Säuglingspflegerin. NNArlEINH E Wenn Sie den hochinteres- santen 8348 der Polizeidirektion Mannheim (aufgenommen von der Firma Martin ſohn& Co. in Mann- heim) sehen wollen, so mũssen 8 Sie sich beeilen da solcher unwi derruflich nur noch bis Donnerstag gezeigt wird.— Derselbe enthält ernste und heitere Zwischenfälle aus dem Mannheimer Straßen- Verkehr und Leben hochaktuelle Akte Baby Peggy das Wunderkind Grossfilm: Aume Kleine Pegg). in ihrem Die neuesten Weltereignisse, u a. Bilder vom Krieg in Marokko, Herbstparade der feichswehr, Reichspräsident Hindenburg, Admiral Zenker und General Seecktgeschwaderübung amerik. .-Boote, Die letzte Fahrt def „Shenandoah“ ete etc. 805 Anfang 3 Uhr. 185 Letzte Vorstellung ½9 Uhr. eine Wollung von-5 Ammel mit Wohnmanſarde, Bad uſw., mit in ec⸗ waſſerheizung. elektr. Licht, Gas uſw. wund —6 Wochen zu vermieten. Bauzuſchuß, 160 Dringlichkeitskarte erforderlich. chäfts⸗ Angebote unter T. V. 100 an die Geſ ſtelle dieſes Blattes. preiswerte Wohnungel 3⸗Zimmer, Küche und Bad ſind auf 155 20 in unſeren Neubauten Neckarauerſtra Bau⸗ und 22 gegen ſicher geſtellten mäßigen 8 zuſchuß an Wohnberechtigte zu vermiel fratz, Spar⸗ und Bauverein. Geſchäftsführerg1. Kleine Merzelſtraße 7— Tel. — 105 ſunn hünne Nähe Waldpark zum Frühiahr mit d zuſchuß zu vermieten. äf Angebote unter T. R. 9g an die Geſchäfle ſtelle dieſes Blattes. —