Der engliſche Streifen von Kamerun iſt verkehrstechniſch etwas ſetzen. bier ARenorandum ſoll die Anbahnung von Verhandlungen aus folgender Information hervor: Verhandlungen zwiſchen den velde geführt der öln befand ſich in Genf und nahm an einer Beſprechung teil, Note Aiktwoch, 23. Sepktember Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 440 Neue Mannheimer Seitung BSezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. r Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Jernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943, 7944 u. 7945. Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben ⸗Mannheimer Stauen-Seitung Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Technik „Fuür Anzeigen an beſtimmlen Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben nzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro einſp. ——— r Allgem. Anzeigen 940.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. »Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Un Völkerhundseitritt und Sichecheitspakt Untaugliche Lockmittel Berlin, 23. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der B. Z. wird aus London gedrahtet, die Brüſſeler Zeitung„Peuple“, die nicht nur dem belgiſchen Außenminiſter Vandervelde, ſondern auch dem engliſchen Botſchafter in Brüſſel naheſteht, meldet, daß in Genf darüber beraten werde, Deutſchland für den ſchnelleren Völker? bundseintritt die Rückgabe von Teilen von Togo und Kamerun unter deutſchem Mandat anzubieten. Es handelt ſich dabei um eine engliſche Anregung in Genf, und es ſollen Teile von Togo und Kamerun angeboten werden, die heute unter eng⸗ liſchem Mandat ſtehen. Das ſind ſehr kümmerliche Teile des ehemals deutſchen Schutz⸗ gebiets, nämlich 96 der Oberfläche von Togo und der Oberfläche des ehemaligen deutſchen Schutzgebiets von Kamerun. Das engliſche Mandatsgebiet von Togo iſt ein ſchmaler, langgeſtreckter Gebiets⸗ ſtreifen, der keinen ſelbſtändigen Zugang zur Küſte hat, ſondern auf die Benutzung von engliſchen oder franzöſiſchen Häfen angewieſen iſt. günſtiger gelegen. Beide Gebiete zuſammen würden alſo nur einen kümmerlichen Bruchteil des wirtſchaftlichen und politiſchen Wertes des oſtafrikaniſchen Mandatsgebietes darſtellen. Die Berliner Beratungen EBerlin, 23. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie wir bören, findet heute abend 6 Uhr ein neuer Kabinettsrat unter dem Vorſitz des Reichskanzlers ſtatt, für den man wiederum eine ziemlich lange Dauer vorausſagt. Morgen wird dieſe Kabinettsberatung unter dem Vorſitz des Reichs pr äſidenten fortgeführt werden. Wie ſchon mehrfach betont, ſteht es wohl außer Zweifel, daß die Ein⸗ adung angenommen wird. Ueber die materiellen Grund⸗ lagen der Verhandlungen wird man ſich noch mit den Miniſterpräſi⸗ denten der Länder und dem Auswärtigen Ausſchuß ins Benehmen Ddie Beratungen der deutſchnationalen UBerlin, 23. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſchnationale Reichstagsfraktion hat heute vormittag ihre Bera⸗ tungen über den Sicherheitspakt fortgeſetzt. Bis zur Mittagsſtunde erſtattete der Fraktionsvorſitzende Graf Weſtarp einen Vericht über die politiſche Lage. Auswärkiger Ausſchuß am Samskag Berlin, 23. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Aus⸗ wärtige Ausſchuß des Reichstags iſt nunmehr zur Behandlung der Sicherheitsfrage endgültig auf Samstag, den 26. September, vor⸗ mittags 10 Uhr, einberufen worden. pariſer Stimmungsmache M Paris, 23. Sept.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Im geſtri⸗ gen Miniſterrat iſt eine amtliche Bezeichnung für die bevorſtehende Außenminiſterkonferenz geprägt worden. Sie lautet: „Miniſterielle Ausſprache über Sicherheitspakt und Schiedsverträge zwiſchen Deutſchland und ſeinen Nachbarſtaaten.“ Ohne ſich um den Charakter des deutſchen Angebotes zu kümmern, meldet der„Matin“ in einer offiziöſen Note, daß auch die Außenminiſter Polens und der Tſchechoſlowakei an der zum 5. Oktober in Lucarno an⸗ geſetzten Konferenz teilnehmen werden und ſpricht von einer Siebenmächtekonferenz. Briand teilte im geſtrigen Mini⸗ ſterrate mit, daß ſich die Diplomatie der interalliierten Mächte mit der Vorbereitung der Konferenz intenſiv beſchäftige. Klimatiſche Gründe ſollen ausſchlaggebend ſein, um die Zuſammenkunft in Lu⸗ carno anſtatt in Luzern ſtattfinden zu laſſen. Der„Matin“ glaubt zu wiſſen, daß Muſſolini an dem Schluß der Beratungen teil⸗ nehmen werde. Das Blatt ſchreibt:„Der Moment iſt noch nicht gekommen, um die Einzelheiten dieſer rhetoriſchen Konferenz mit⸗ zuteilen. Da es ſich aber darum handelt, einen wahren Frieden ſowohl wirtſchaftlich als auch politiſch zwiſchen Deutſchland und ſeinen früheren Feinden herzuſtellen, ſo begreift man, daß es die wichtigſte 8 e ſeit Friedensſchluß iſt, die vor⸗ bereitet widr. Ob ſie gelingt oder ſcheitert, feſt ſteht, daß die Kon⸗ ferenz einen neuen Abſchnitt in der Geſchichte Europas kennzeichnen wird.“ Um die Näumung der Kölner Fone Ein deulſches Memorandum Paris, 23. Sept.(Von unſ. Poriſer Vertreter.) In einer vorliegenden ſpaniſchen Agenturmeldung wird mitgeteilt, daß e deutſche Regierung an die interalliierte Kontrollkommiſſion ein Memorandum geſchickt habe, in dem ausführlich dargelegt wird, daß Feuſſchland die in der alliierten Note vom Monat Juli enthaltenen ntwaffnungsforderungen erfüllt habe. Das deutſche 5 über die aumung der Kölner Zone bezwecken. Wie man im hieſigen Auswärtigen Amt darüber denkt, geht ilierten und Deutſchland über die Räumung Kölns ſind für die nächſte Zeit kaum zu erwarten, denn die alliierten Regierungen baben ſich über die Räumung der Kölner Zone noch nicht ge⸗ zinigt. Gemeinſchaftliche Beſchlüſſe der Alliierten ſind in 8 zu erwarten. Dieſer offiziöſen Mitteilung von franzöſiſcher Seite möchte ich hin⸗ zufügen,— 5 Genf 0 Briand, Chamberlain und Vander⸗ Beſprechungen über die Räumung des Kölner Brückenkopfes 1 wurden. Vandervelde machte vor ſeiner Abreiſe die Mit⸗ zeilung, daß die militäriſch⸗techniſchen Maßnahmen der Alliierten Räumung Kölns innerhalb dreier Monate wahrſcheinlch Ende des Jahres 1925 ermöglichen würden. Das britiſche Oberkommando auch der franzöſiſche General Deſticker beiwohnte. Engliſche Note an den völkerbund engliſche Delegation hat an das Völkerbundsſekretariat eine Sche, gerichtet, in der gefordert wird, daß der Völkerbundsrat chritte unternimmt, um feſtzuſtellen, ob die Berichte des Kom⸗ iſſors im JIrak den Tatſachen entſprechen. Vereits zur Zeit der rüſſeler Ratsſitzung wie auch zu Beginn der jetzigen Sitzungs⸗ ſtode des Rates ſind verſchiedene Beſchuldigungen und Gegen⸗ wichuldigungen gegen die britiſche und türkiſche Regierung erhoben Randen, bezüglich der Verletzung des ſtatus quo durch die Gegen⸗ mi tei. Damit derartige Grenzverletzungen nach Möglichkeit ver⸗ burden werden, ſchlägt die engliſche Regierung vor, daß der Völker⸗ —5 einen Beauftragten in die Brüſſeler Demorkationslinie ent⸗ der die Beſchuldigungen der beiden Parteien unterſuchen ei und dafür zu ſorgen habe, daß ſich keine Grenzverletzungen er⸗ —5 Im Falle einer Grenzverletzung ſoll der Rat durch ſeinen ftragten hiervon unverzüglich in Kenntnis geſetzt werden. Tſchechien und die Paktfrage Mit Berlin, 23. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Wi' böſen und guten, aber in den meiſten Fällen mit zurückhaltenden Auf n iſt bekanntlich der Schritt der tſchechiſchen Republik, der die A0 nahme von Paktverhandlungen zwiſchen dem Reich und der Bedochei anregt, in der Berliner Preſſe kommentiert worden. In feſtf 5 maßgebenden Kreiſen konnten wir folgende Stellungnahme ſſtellen: Der Paktgedanke beſchränke ſich grundſätzlich auf die ſei tarenze, Deutſchland habe aber von jeher erklärt, daß es bereit mit Schieds⸗ und Nachbarverträge abzuſchließen, wie ſie bereits vor der Schweiz, Finnland und anderen Staaten beſtehen. Auf dicee bie längerer Zeit ſchon von Deutſchland abgegebenen Erklärung iſt Vbel r irgendein Schritt der tſchechiſchen Regierung nicht erfolgt. Wur mehr knüpft er an den in der Note der alliierten ausgeſprochenen Die uinſch an, Deutſchland möge mit ſeinen öſtlichen Nachbarn Schieds⸗ Nerigtsverträge geſchließen, in denen Frankreich als Ga ra nt figurieren ſollte. Ob das Vorgehen der tſchechiſchen Regierung mit den Verhandlungen ihres Außenminiſters mit den Außenminiſtern der Weſtmächte in Genf in Zuſammenhang ſteht, ließ ſich von hier nicht überſehen, wahrſcheinlich iſt es aber doch der Angelpunkt für dieſes Vorgehen. Die mehrfach aufgetauchte Meldung, Holland und die Schweiz ſollten in die Paktverhandlungen hineinbezogen werden, wird hier als völlig aus der Luft gegriffen bezeichnet. Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, daß auf die Anfrage der tchechiſchen Regierung demnächſt eine Antwort erfolgen wird. Beneſch über den kſchechiſchen Schrikt Die„Prager Preſſe“ nimmt in einem offenbar von Beneſch inſpirierten Artikel über das tſchechiſche Angebot an Deutſchland u. a. folgendermaßen Stellung: Der tſchechiſche Schritt ſtelle einen ausſchließlich formalen Akt dar, dem keinerlei größere Bedeutung beizumeſſen ſei. Es ſei nur eine natürliche Folge des äußeren Umſtandes, daß der Augenblick gekommen ſei, wo das Problem der Konferenz in ein akutes Stadium trete und wo es ſich um die Ein⸗ leitung konkreter Verhandlungen in der Frage des Weſtpaktes und der tſchechiſch⸗deutſchen und der deutſch⸗polniſchen Arbitrage⸗Verträge handle. Das Echo in Deutſchland beweiſe, daß der Schritt in die heutige Situation hineinpaſſe. Der konkrete Inhalt der künftigen Verhandlungen ſei noch nicht vorauszubeſtimmen. Es wäre ver⸗ früht, irgendwelche endgültigen Schlüſſe ziehen zu wollen. Tſchechiſche Rechtfertigungsverſuche Der tſchechiſche Unterrichtsminiſter Markovic verſuchte am Dienstag im Prager Parlament die beſonders gegen das deutſche Schulweſen in Böhmen gerichteten Schulſperrungen und Klaſſenver⸗ minderungen zu rechtfertigen. Während der Rede des Miniſters hef⸗ teten deutſche Abgeordnete eine graphiſche Darſtellung über die Schulſperrung im Gablonzer Induſtriebezirk, der beſonders heim⸗ geſucht wird, an die Miniſterbank. Als Haupturſache der Schul⸗ ſperrungen führte der Miniſter die ſinkende Geburtenzahl an. Bei den deutſchen Schulen mache ſich außer dem genannten Rückgang auch das Fehlen jener Schüler bemerkbar,„die im alten Oeſterreich unter dem Druck der Behörden in deutſche Schulen geſchickt wurden“. Der Miniſter erwähnte nicht, daß die tſchechiſchen Behörden einen Druck anwenden, um deutſche Kinder in die tſchechiſchen Schulen zu ſchicken, ferner, daß das iſchechiſche Schulweſen das, was es im Innern des Landes an Schulſperrungen verfügt, auf dem Gebiete des Minderheitenſchulweſens bei den deutſchen Schulen reichlich wieder hereinbringt. * Die„Times“ widmet dem geſamten Sicherheitsproblem einen Leitartikel und begrüßt lebhaft den Schritt der Tſchecho⸗Slowakei in Berlin. Das ſei ein Triumph des Gedankens regionaler Vermitte⸗ lung und ſchiedsrichterlicher Abkommen und liege ganz im Sinne und Geiſte Chamberlains. Es G nun zwar feſt, daß die Ver⸗ treter Polens und der Tſchecho⸗Slowakei ſich ebenfalls an dem Ort der kommenden Konferenz einfinden würden, aber ſie würden nicht direkt an den Verhandlungen über den Rheinpakt teilnehmen. Im zweiten Abſchnitt geht die Erörterung auf mehr techniſche Fragen über und dieſer befaßt ſich mit den Nachteilen des Garantie⸗ und Schiedsgerichtsverfahrens. *Die Amneſtie in Braunſchweig. Um eine möglichſt raſche Verabſchiedung der Amneſtiegeſeße zu erreichen, tritt der braun⸗ ſchweigiſche Landtag noch vor dem in Ausſicht genommenen Termin im Oktober, vorausſichtlich in der nächſten Woche, zu einer Sonder⸗ tagung zuſammen. Das Geſetz wird im Ausſchuß vorbereitet. Kan an den Feind! Wir haben volles Verſtändnis für den vielfach mit Vorteil er⸗ probten Grundſatz: Erſt wägen, dann wagen! Zumal in den Fragen der hohen Politik, wo es ſich nicht nür um das Schickſal einer Einzelperſönlichkeit, ſondern um Leben und Zukunft eines großen Millionenvolkes handelt, können die Männer am Steuerrad des Staatsſchiffes bei Entſcheidungen von großer Tragweite nicht vorſichtig genug ſein. Doch man darf auch auf dieſem Gebiete nichts übertreiben, wenn anders die Befolgung des ſo nützlichen Prinzips nicht zum Schaden ausſchlagen ſoll. Für den, der zielbewußt prak⸗ tiſche Politik treiben will, muß ſchließlich doch auch einmal der Augen⸗ blick kommen, wo aus des Zweifels bedrückender Enge ſtets be⸗ glückend der Entſchluß ſich hebt. Dieſer Augenblick ſcheint uns jetzt für die Berliner Be⸗ ratungen über das Sicherheitsproblem gekommen zu ſein. Warum zögert man noch immer? Kann man wirklich auch jetzt noch im Zweifel darüber ſein, ob wir die Einladung zur Pakt⸗ konferenz annehmen ſollen oder nicht? Von uns ſelbſt ging die An⸗ regung dazu aus, das ganze Jahre über haben wir mit allen Kräften auf das Zuſtandekommen einer Paktkonferenz und auf eine deutſche Einladung hierzu hingearbeitet, und nun wo ſie endlich da iſt, da beſinnen wir uns noch! Oder zögert man deshalb, weil man ſich im Schoße der Reichsregierung und innerhalb der die Regierung ſtützen⸗ den Parteien noch immer nicht klar darüber iſt, was eigentlich wir mit der Aufrollung der Paktfrage bezweckten, was wir wollen und was nicht?— 8 Man ſollte wahrlich meinen, daß man ſich in den vielen Monaten, in denen Sicherheitsproblem und Paktfrage im Mittelpunkte der weltpolitiſchen Erörterungen ſtanden, darüber hätte klar werden können. Schwer iſt es deshalb, die kritiſchen Stimmen des In⸗ und Auslandes zu wiederlegen, die die in Berlin für gut befundene immer weitere Hinausſchleppung endgültiger Veſchlüſſe als Scheingefechte bezeichnen. Wenn wir auch wiſſen, daß der Grund hierfür faſt ausſchließlich in der noch immer reichlich undurch⸗ ſichtigen Haltung der Deutſchnationalen, der größten Regie⸗ rungspartei, zu ſuchen iſt, und die Regierung mit ihrer Verzögerungs⸗ taktik ſozuſagen nur aus der Not eine Tugend macht, ſo ſcheint es uns doch auch in der hohen Politik empfehlenswert zu ſein, den böſen Schein zu meiden. Die oft ſo zweideutige Haltung der ſoge⸗ nannten Siegerſtaaten kann und darf für uns nicht maßgebend ſein. Wir Waffenlöſe müſſen vielmehr im Intereſſe einer beſſeren Zukunft ſtets planmäßig darauf bedacht ſein, durch eine klare, ehrliche und zielbewußte Politik moraliſche Eroberungen in der Welt zu machen und unſerer nationalen Außenpolitik ſo den erforderlichen weltpoli⸗ tiſchen Rückhalt zu geben. Dieſe Notwendigkeit wird, was wir ſehr wohl verſtehen können, dem ſelbſtbewußten Nationalſtolz vieler Stürmer und Dränger nicht behagen, aber Politik iſt nun einmal keine Gefühlsſache, ſondern eine ſehr nüchterne Angelegenheit ver⸗ nunftgemäßer Ueberlegung. Wollten wir uns dabei von Gefühls⸗ momenten leiten laſſen, ſo müßten wir, um mit Streſemann zu reden,„diplomatiſche Beziehungen zur halben Welt ablehnen, weil unſer Gefühl von den Mächten der halben Welt aufs ſtärkſte belei⸗ digt worden iſt.“ Inmitten Europas, ſelbſt waffenlos, rings um⸗ geben von bewaffneten Völkern, darauf angewieſen, möglichſt inten⸗ ſive Wirtſchaftsbeziehungen mit ihnen zu pflegen, haben wir wohl oder übel keine andere Wahl, als uns mit den anderen Völkern ſo gut als möglich zu verſtändigen. Wie die Dinge liegen, iſt dieſer Standpunkt eine politiſche und wirtſchaftliche Selbſtver⸗ ſein aun ſ Dabei kann man troßzdem ein guter, Deutſcher ein und ſich im ſtolzen Bewußtſein des eigenen Wertes durchaus darüber klar ſein, daß uns die anderen Völker genau ſo gut nötig haben, wie wir ſie. Hierüber ſollten ſich endlich einmal jene weit rechts ſtehenden Kreiſe klar werden, die in dem von uns ſelbſt angeregten Sicher⸗ heitspakt weiter nichts ſehen eine„neue Falle der Feinde“, als ein „zweites Verſailles“ und Jeden als Schwächling und gar als „Verräter“ beſchimpfen, der anders denkt äls ſie, die nach wie vor in dem Wahne leben, die nationale Geſinnung in Erbpacht ge⸗ nommen zu haben. Muß unſere Reichsregierung, in der doch durch⸗ weg nur politiſch gründlich geſchulte Männer von gereifter Welt⸗ und Lebenserfahrung ſitzen, deren nationale Geſinnung und heiße Vaterlandsliebe über allen Zweifel erhaben iſt, den(in unſerem heutigen Mittagsblatt veröffentlichten) diesbezüglichen Aufruf der Vaterländiſchen Verbände, die ſich doch vorwiegend aus jugendlichen Stürmern und Drängern ee nicht als einen unerträglichen Affront empfinden? Und ſtellen wir uns nicht ſelbſt ein Armutszeugnis aus, wenn wir fürchten, uns ſchon durch die Annahme der Einladung zur Paktkonferenz unrettbar der Will⸗ kür der Feinde auszuliefern? Haben wir nicht vielmehr auch nach der Annahme der Einladung noch völlige Freiheit der Entſchließung, können wir uns nicht jeden Augenblick wieder vom Konferenztiſch zurückziehen, ſobald durch den Gang der Verhandlungen vor aller Welt offenkundig erwieſen wird, daß die Feinde aus dem Welt⸗ kriege in dem ganzen Sicherheitspakt wirklich weiter nichts ſehen wollen als eine Neuauflage des Verſailler Vertrags? Glauben un⸗ ſere vaterländiſchen Verbände und die opponierenden Mitglieder der Deutſchnationalen Partei, daß die verantwortlichen Miniſter in der deutſchen Reichsregierung ſo dumm und einfältig ſind, um nach den Erfahrungen, die wir in all den bitteren Jahren mit unſeren Feinden gemacht haben, ſich auch heute noch von ihnen ſozuſagen übers Ohr hauen zu laſſen? Oder haben ſie in ihren Reihen eine Perſönlichkeit, der ſie zutrauen, bei den Feinden zu unſerem Nutzen mehr herauszuholen als ſie von Luther und Streſemann erwarten? Oder glauben ſie im Ernſte, daß wir durch die brüske Ablehnung der Einladung und ſofortigen Abbruch aller Paktverhandlungen unſere Stellung im Konzert der Mächte mehr verbeſſern können als durch die Beſchickung der Konferenz?... Für jeden, der real⸗ politiſch und nicht nach Gefühlsmomenten urteilt, ergibt ſich die Antwort auf dieſe Fragen von ſelbſt. Die ſonſt ſo raffiniert vorſorglichen Feinde würden freilich zweckmäßiger Weiſe etwas mehr Rückſicht auf die Gefühle des deutſchen Volkes nehmen, als ſie jetzt tun, falls ihnen an der Fortführung der Sicherheitsverhandlungen und unſerem Ein⸗ tritt in den Völker bund wirklich ſo viel gelegen iſt, wie es den Anſchein hat. Die allen menſchlichem und göttlichem Ge⸗ ſetz ins Geſicht ſchlagenden Entſcheidungen, die man in Genf gerade in dieſen Tagen noch über den Danziger Poſtſtreit und in der Moſulfrage gefällt hat, ſind wahrhaftig nicht dazu angetan, die ſtarken Bedenken, die man in weiten Kreiſen des deutſchen Volkes gegen einen Eintritt in den Völkerbund hat, zu zerſtreuen. Denn der Völkerbund, deſſen vornehmſte Aufgabe doch angeblich die Verhütung von Kriegen ſeim ſoll, hat durch ſeine den engliſchen Petroleumintereſſenten zu Liebe gefällte Intſcheidun bezw. verſchleppung des Moſulſtreits, die Gefahr eine R neue mannbeimee Jeitung Hbend ⸗ Nus gabe/ Mittwoch den 23. Sepfember 1923 2. Selle. Nr. 140 neuen Krieges ſehr drohend heraufbeſchworen. on wird daß die ob des Genfer Diktats aufs WBeerſe 2 ürken ſich um ein Bündnis mit Rußland bemühen, und aus dem engliſchen Mandatsgebiete Irak kommt bereits ein Notſchrei nach England, ſchleunigſt größere Truppenmengen zu ſchicken zum Schutze gegen Kriegsrüſtungen der Türken Fürwahr, die Spuren ſchrecken! Doch ſchließlich handelt es ch bei der Paktfrage ja um etwas Saß anderes, als um ein⸗ eitige Machtdiktate von irgend einer Seite. Bei einem auf böl⸗ iger Gegenſeitigkeit gegründeten Garantiepakt kommen nur frei⸗ willige Abmachungen in Frage. Und daß wir uns dabei, ebenſo wie die anderen Völker, nur von unſeren eigenen, wohlverſtandenen Intereſſen leiten laſſen werden, iſt, wenn ander wir uns nicht ſelbſt als Dummköpfe einſchätzen, ſelbſtverſtändlich. Drum Schluß mit allem häuslichen Scheingefecht und zum Kampf um den Frieden ran an den Feindl! H. A. M. Rundgebungen für Streſemann Die aus Anlaß der Sicherbeitspolitik gegen den Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann betriebene Hetze in Teilen der Deutſch⸗ nationalen Partei und Preſſe hat in weiten Kreiſen der Deutſchen Volkspartei tiefe Entrüſtung, ſa Empörung hervorgerufen. Von den Proteſtkundgebungen, die an die Reichsgeſchäftsſtelle der Deutſchen Volkspartei und an den Reichsaußenminiſter Dr. Streſe⸗ mann gelangen, veröffentlichen wir hier eine Kundgebuna der Deut⸗ ſchen Volkspartei linker Niederrhein, die uns ſymptomatiſch für die Stimmung im Lande zu ſein ſcheint. In der Kundgebung heißt es u..: »„Mit Empörung beobachten wir, wie täglich Unterverbände und ein Teil der Preſſe der Deutſchnationalen Partei Ihre Politik in Fragen des Sicherheitspaktes und des Völkerbundes in einer Weiſe behandeln. die Würde und Anſtand vollkommen vermiſſen laſſen. Wir empfinden das Bedürfnis, Ihnen zu ſagen, daß wir troz aller von dieſer Seite kommenden vperſönlichen Schmähungen feſt zu Ihnen balten. Dieſe deutſchnationalen Aeußerungen, die nicht als zufällige Entgleiſungen, ſondern planmäßia undunaufhörlich Ihren Namen in den Kot zu ziehen ſuchen, haben mit der Kritik. die wir an den Forderungen unſerer Vertragsgegner unbedingt in ſchärfſter Form üben müſſen, nichts zu tun. Sie ſtellen nicht ein außenpolitiſch wertvolles Inſtrument dar, wie Sie ein ſolches ſich nur wünſchen können, ſondern ſie ſind in ihrer perſönlichen und gehäſſi⸗ gen Art in die Bahnen niedrigſter Parteitaktik geſun⸗ ken. die ſieht, daß ſie frühere Redensarten nicht in Taten umſetzen kann. Dieſe von uns gebrandmarkten Artikel und Entſchließungen ſtellen alfo nicht eine Unterſtützung der ſchweren Unterhandlungs⸗ ttctiakeit dar, die vor Ihnen lieat, ſondern ſie ſind im Gegenteil ge⸗ eignet, Ihre Stellung als Hauptunterhändler einer feſt gefügten deutſchdenkenden Reichsregierung zu ſchädigen. Wir ſehen mit höch⸗ ſter Beforanis der Gefahr entgegen, daß die Deutſchnationale Partei eines Tages die Geiſter nicht wird bannen können, die ſie ſetzt ruft, ſund daß eine erneute Reaierungs kriſe anſtelle der Män⸗ ner unſeres Vertrauens vielleicht andere zu Unterhändlern machen könnte, die nicht in dem gleichen Maße wie Sie wiſſen. was für uns 18 werden muß und was dem Vertraasgeaner gegeben werden Jn dieſem Augenblick größter Gefahr, da Männer, die ihr Han⸗ Heln für national halten, täglich daran arbeiten. Ihre ſo dringend notwendigen ſeeliſchen Kräfte durch eine tatſächlich rein parteitaktiſch Lingeſtellte Agitation ſchwer zu ſchädigen,— da die Führer dieſer Partei anſcheinend nicht den Mut aufbringen, ihren Anhängern gegenüber Ihr Handeln, für das ſie vollmit verantwortlich ſind, zu decken— in dieſem Augenblick wollen wir Ihnen ſagen. daß nicht nur der Vorſtand unſerer Krefelder Ortsgruppe, ſondern mit uns alle unſere Freunde und darüber hinaus noch Unzählige im ganzen Deutſchen Reich auf Ihre Geſchicklichkeit und Ihre Standhaf⸗ tiakeit in der nächſten Zeit vertrauen und von Ihrem Handeln das erreichbar Beſte für unſer zerriſſenes Vaterland erwarten. Seien Sie alſo verſichert, daß mit uns Unzählige wiſſen, was wir Ihnen als Führer ſchuldig ſind und ſchöpfen Sie aus dieſer Zuverſicht neue Kraft für die ſchweren Tage, die vor Ihnen liegen.“ Wiir ſiad üderzeugt. daß auch die Anhänger der Deutſchen Volks⸗ partei in Badem in gleicher Treue zu ihrem Führer ſtehen, wie die Freunde vom Niederrhein. Der kommende Sonntag in Baden⸗ Baden wird Gelegenheit geben, dies öffentlich zu beweiſen. ———— Ein Hilferuf des Jrak Nach einer Drahtmeldung der„Weſtminſter Gazette“ hal die Irakregterung an die engliſche Regierung das dringende Erſuchen geſtellt, nächſtens britiſche Truppen an die Moſulgrenze zu ent⸗ kenden und zwar mindeſtens in Stärke einer Diviſion, da allgemein ein Einmarſchtürküſcher Truppen befürchtet würde. Auf Dieſe Nachricht hin, die in London fehr alarmierend gewirkt haben ſoll, iſt der Miniſterpräſident Baldwin aus Chequers nach London zurückgekehrt. Auch die Ankunft des Staatsſekretärs für engliſche völkerbundskritik §London, 23. September.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Das Verhalten des Völkerbundsrates in der Moſulangelegen⸗ heit hat hier ſehr ſtarkes Müißfallen erregt, da man von offizibſer Seite eine ungünſtige Einwirkung für die vom Völkerbund im Sicherheitspakt zu ſpielende Rolle daraus folgert, Der vom Foreign Office inſpirterte Mitarbeiter des„Daily Tel.“ er⸗ klärt heute, wenn Deutſchland bei den kommenden Verhand⸗ lungen auf ſeiner Forderung beſteht, alle Disßpute dem Schieds⸗ ſpruch des Völkerbundsrats 15 unterbreiten, ſo würde das bei der Art und Weiſe, wie er die Moſulfrage behandelt hat, unklug ſein. Der Völkerbundsrat entſchließe ſich nie ſchnell und erziele angeſichte einer Gefahr nur ſelten Einſtimmigkeit. Wahrſcheinlich würde ſich das Haager Tribunal oder die Völkerbundsvollverſammlung mutiger er⸗ weiſen. In dem verſuchsweiſe vorzulegenden Paktentwurf behält ſich England bei flagranten Angriffen vor, ſelbſtändig zu handeln, ohne auf die Völkerbundsentſcheidung zu warten. Uebrigens würde über einen Konflikt, an dem aeee England, Deutſchland, Bei⸗ gien, Polen und die Tſchechoſlowakei ſchon beteiligt ſind, Schweden, Braſilien und Uruguay zu entſcheiden haben. Dieſer Punkt iſt bei den Paktverhandlungen bisher überſehen worden. vom internationalen Gewerkſchaſtskongreß Auf dem in Luzern tagenden Kongreß der chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaftsinternationale, auf dem Deutſchland, Belgien, Frank⸗ reich, Holland, Italien, Ungarn, Oeſterreich, die Tſchechei und die Schweiz vertreten waren, wurde eine Entſchließung gegen tion des Waſhingtoner Abkommens über den Achtſtundentag genommen. Es wird eine angemeſſene Vertretung des Verwal⸗ tungsrates des internationalen Arbeitsamtes verlangt, ferner eine angemeſſene Vertretung der chriſtlichen Gewerkſchaftsvertretung in den Kommiſſionen und ſchließlich eine der Bedeutung und dem Umfang dieſer Bewegung entſprechende Vertretung in der Be⸗ amtenſchaft des internationalen Arbeitsamts. Eine zweite Reſolution ſpricht ſich für die ſofortige Ratifika⸗ tion des Waſhingtoner Abkommens über dn Achtſtundentag aus. Die dritte Reſolution tritt für das Mitbeſtimmungsrecht der Arbeiter in der Geſtaltung des Lohnes und der Arbeitsbedingungen ein, ferner für Mitwirkung der Gewerkſchaftsvertreter an der Lei⸗ tung der Betriebe und wirtſchaftlichen Verwaltung. Eine deutſche Bank in Brüſſel § Brüſſel, 23. Sept.(Von unſerm eigenen Vertreter.) In hie⸗ 8 finanziellen Kreiſen verlautet, daß gegenwärtig zwiſchen der eutſchen Bank und der belgiſchen Regierung Verhandlungen ſchwe⸗ ben, um die Wiedereröffnung einer Niederlaſſung der Deutſchen Bank in Brüſſel zu ermöglichen. Das Gebäude, in dem ſich vor dem Kriege die Geſchäftsräume der Deutſchen Bank befanden, ſoll für den Fall, daß die Verhandlungen zu einem günſtigen Abſchluß führen, dem deutſchen Finanzinſtitut zurüchgegeben werden. Erbffnung der Rölner gerbſtmeſſe Der Himmel hatte ſeine Schleuſen geöffnet, als heute morgen ohne befondere Serahee die Kölner Herbſtmeſſe 1925 eröffnet wurde. Das trübe Wetter kann als Symbol für den ungünſtigen Stern an⸗ geſehen werden, unter dem die diesjährige Herbſtmeſſe ſteht. Rein äußerlich zeigt ſich die augenblickliche Wirlſchaftskriſe ſchon im Stra⸗ ßenbild, das gegenüber dem„Alltag“ nicht weſentlich ſich verändert hat. Offenbar 8 die Kölner Meſſeleitung von Anfang an recht peſſimiſtiſch geweſen, wenn ſie jetzt darauf hinweiſt, daß die Herbſt⸗ meſſe an Umfang und Inhalt weit beſſer ſei, als man zu hoffen ge⸗ wagt habe, denn im Vergleich mit den bisherigen Meſſen kann dre diesjährige Herbſtmeſſe nur als beſcheiden bezeichnet werden. Noch in den letzten Tagen ſagten zahlreiche hochangeſehene Induſtrieunter⸗ nehmungen ab mit der ündung, daß ihnen zur Zeit die Mitter zur Beſchickung der Herbſtmeſſe fehlten. Der zur Verfügung ſtehende Ausſtellungsraum hat deshalb in dieſem Jahr vollkommen ausgereicht, um allen Beſchickern einen guten Platz zu geben. Die Oſt⸗ und die Weſthalle ſind einigermaßen 18 das Freigelände dagegen zum Teil freies Gelände geblieben. as Schwergewicht der diesjährigen Herbſtmeſſe liegt nakurgemäß in der Maſchinen⸗ und Textilinduſtrie. Aehnlich wie bisher hat die Kölner Meſſeleitung auch in dieſem Jahre Einzelgruppen aus dem Gros herausgehoben. So die Möbelinduſtrie, die Nahrungs⸗ und Genußmittelbranche, Spirituoſen und Gartenbauerzeugniſſe. Außer⸗ dem ſind mit der dieszährigen Herbſtmeſſe zwei bedeutende Sonder⸗ veranſtaltungen, die Sonderausſtellung, die Meßgeräte⸗ und die Baufachmeſſe verbunden, die der geſamten diesjährigen Herbſtmeſſe ihr beſonderes Gepräge geben. eeeeeeeeeeeeee Junkers⸗Gründungen in Südamerika. iſchen verſchiede⸗ nen argentiniſchen Städten iſt jetzt mit;! ers⸗Flugzeugen und deutſcher Organiſation ein regelmäßiger Luftdienſt eingerichtet worden. Weiter wird gemeldet, daß in Bolivien der regel⸗ mäßige Luftdienſt zwiſchen La Daz und einigen anderen Städten durch eine feierliche Taufe von Junkers⸗Flugzeugen mit dem Er⸗ öffnungsflug der Gattin des Staatspräſidenten mit dem 1. Sep⸗ bember aufgenommen worden iſt. Außerdem finden ſeit längerem Baoͤiſche Politik volksparteilicher Candesparteitag in Gaden⸗Baden Der Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Baden⸗Baden am nächſten Sonntag dürfte ſich zu einem großen politiſchen Ereignis geſtalten. Die Anmeldungen aus dem badiſchen Land liegen recht zahlreich vor. Vormittags 11 Uhr ſpricht Reichsminiſter Dr. Streſemann in einer politiſchen Kundgebung im Gartenſaa des Kurhauſes; nachmittags 2 Uhr findet der Parteitag in den oberen Räumen des Kurhauſes ſtatt. Ueber die Landespoliti ſpricht Abg. Weber, über die Reichspolitik werden die Abgg. Beh⸗ thien und Dr. Curtius berichten. Die Jeppelin⸗Eckener⸗Spende Der Reichsausſchuß für die Zeppelin⸗Eckener⸗Spende beilt det Preſſe mit: Zahlreiche uns vorliegende Anfragen veranlaſſen uns zu folgen den Erklärungen: Die im Anſchluß an die Friedrichshafener Tagung gepflogenen Beſprechungen haben zu dem Ergebnis geführt, de Hauptſammeltätigteit, vor allem die geplante Zeppelin⸗Eckene“ Woche, die Straßenſammlungen uſw. in die Monate Oktober um November zu verlegen. Es wird in den nächſten Wochen jedem Gelegenheit geboten werden, ſein Schärflein beizuſteuern. Es! ſich bislang alles planmäßig entwickelt und wenn Jeder ſeine Pfli tut, wird trotz der Unbilden der Zeit ein voller Erfolg erreicht un Zeppelins Werk dem deutſchen Volke erhalten werden. Spenden nimmt die Geſchäftsſtelle der„Neuen Mannheimet Zeitung“ jederzeit gern entgegen. Flugverbindoͤung Berlin⸗Moskau⸗peking⸗Tokio Wie das„B..“ erfahren haben will, hat ſich der Deutſche Aete Lloyd nunmehr endgültig entſchloſſen, im nächſten Jahre nach Ja pan zu fliegen, um dem japaniſchen Volke einen Gegenbeſuch ab⸗ zuſtatten. Der Flug ſoll der Vorläufer zu einer regelmäßigen Flug⸗ verbindung Berlin—Moskau—Peking—Tokio ſein. Die 10 000 i0 lange Strecke Berlin—Tokio ſoll in zwanzig Gtappen eingetel werden. Die Route wird aller Vorausſicht nach der ſibiriſchen Eiter, bahn folgen. Die wirtſchaftlichen Vorausſetzungen für die Rentab lität des Unternehmens ſind gegeben. Bei dem Verſuchsflug ſolle meteorologiſche, fahrtechniſche und auch andere Beobachtungen dur ſyſtematiſche Flüge gemacht werden, die als Baſis für die regelmäßige Flugverbindung gelten ſollen. Sowohl die japaniſche als auch di ruſſiſche Regierung haben ihre Einwilligung zu dem Flug gegeben, Man hofft, die Strecke Beriſn—Tokio innerhalb fünf Tagen zu rücklegen zu können, allerdings unter Einſchaltung von Nachtflügen, Letzte Meloͤungen Myſteriöſe Bluttat in einer Autodroſchke el Berlin. 23. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) In eine⸗ Autodroſchke ſind heute nacht der Frhr. Arnold v. Krone und ein unbekannte Frau mit ſchweren Verletzungen aufgefunden worden. Der Freiherr iſt ſeinen Verwundungen im Weſtendkrankenhaus! legen, die Frau liegt bewußtlos darnieder. Der Chauffeur bekunde daß er etwa eine Stunde vorher von dem Paar zu einer Fahrt 2 rufen worden ſei. Der Herr beſtimmte. daß man nach Spandau fa 1 ren ſollte. Plötllich hörte er einen Knall er glaubte, daß am Wagen etwas paſſiert wäre, hielt an und unterſuchte die Reifen. Währen. er ſich an einem der hinteren Reifen zu ſchaffen machte, rief die Fra aus dem Wagen:„Menſch, fahren Sie doch endlich weiter na Spandau.“ Daraufhin fuhr er weiter, wieder ertönte ein Knall. 85 den Chauffeur veranlaßte, den Wagen abermals anzuhalten und de⸗ Wagenſchlag zu öffnen. Bei näherem Zuſehen bemerkte er, daß Die Beiden blutüberſtrömt waren. Er fuhr nach dem Polizeirevier. tt⸗ Beamten ließen den Wagen mit den Schwerverletzten nach dem We 1 endkrankenhaus fahren. Dort haben die Aerzte bei der Unterſachge ſeſtgeſtellt daß der Herr zwei Schüſſe erhalten hat. während er Frau durch einen Schuß ſchwer verletzt iſt. Die Perſönlichkeit Frau konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Angetreue Beamte 0 — Gladbeck, 23. Sept. Bei einer Baufirma wurde ein* führer wegen Unterſchlagung verhaftet. Nach ſeiner Verhaftung 15 der Bauführer an, daß er verſchiedene Beamte des Städtiſchen Ho 1f bauamtes mit Geld und Wertgegenſtänden beſtochen habe. Hierge wurden, laut„Köln. Zig.“, vier ſtädtiſche Beamte, darunter ein chitekt und ein Oberbauführer, verhaftet. Ein franzöſiſcher Dampfer von Piraten beraubt 10 — London, 28. Sept. Der Kapitän des franzöſiſchen Dampfaeßz „Jean Louis“, der in Halifax angekommen iſt, hat erklärt, eten ſein Dampfer am 10. September auf dem Ozean von bewaffi 5 Piraten überfallen worden ſei, die 5000 Kiſten mit Whisky un die Kolonien, Amery, aus Genf wird erwartet. Junkers⸗Flugzeuge in Chile und Kolumbien Verwendung. Fäſſer mit anderen alkoholiſchen Getränken raubten.— der Rönig von Korſika Das Abenkeurerleben eines deulſchen Barons im 18. Jahrhundert (Von unſerem römiſchen Korreſpondenten) Die Geſchichte der Inſel Korſika enthält eine einzelne Epiſode, Die wirkſich zum ſeltſamſten und abenteuerlichſten gehört, was man ſich denken kann, trotzdem aber wenig bekannt iſt. Die Inſel, die das ganze Mittelalter Rindurch teils den Piſanern, teils den Genueſern gehörte, hat um die Mitte des 18. Jahrhunderts den Verſuch gemacht, Anter einem fremden Herrſcher ihre Freiheit wieder zu erlangen. Und zwar hat ſich die kriegeriſche und ſtarke Bevölkerung 105 das Werk der Befreiung niemand anders zum Führer erwählt, als einen abenteuerlichen deutſchen Baron, dem die 97 5 Primaten ſogar die erſte und letzte Königskrone, die dieſe Inſel je vergeben hat, aufs Haupt drückten. Ueber dieſe Epiſode,— die inſofern geſchichtliche Bedeutung er⸗ langte, als ſie den Uebergang der Inſel von der genueſiſchen in die franzöſiſche Herrſchaft niſden at, berichtet nun der Hiſtoriker D. F. Tencajoli in der römi 5.„Ideg Nazionale“. Wir ſulger die wichtigſten Tatſachen aus dieſem intereſſanten Artikel im folgenden wieder: Der Freiherr Theodor von Neuhoff wurde am 25. Auguſt 1694 d Köln geboren. Er war arm von Haus aus und verwaiſte bereits in jungen Jahren. In ſeinem fünfzehnten Jahre wurde er Page am Hof von Verſailles. Er trat dann in den Militär⸗ dienſt ein,—5 wechſelte nach der Sitte der Zeit wiederholt die Fahne und den Herrn. a er ſich durch allzugefährliches Spielen in Bayern unmöglich gemacht 2* trat er 1732 in die Dienſte der Genueſiſchen Republik, die ſeit zwei Jahren einen Kampf mit den rebelliſchen Korſen zu beſtehen hatte. Aber bald darauf kam 4 7780 die Idee, mit den Korſen zu paktieren und er machte ſich abermals unmöglich. Er mußte von Genua fliehen, geriet dann in die Gefangenſchaft der Algeriſchen Korſaren, entfloh aber ſchließ⸗ lich nach Lunis. Dort fand er Zuflucht im Hauſe des engliſchen Konſuls, berichtete dieſem und dem Bey von ſeinen— 5100 Plänen und wurde von beiden in ſeinem Unternehmen unterſtützt. Eine korſiſche Chronik erzählt,„daß am 12. März 1736 im Hafen von Aleria ein Schiff mit engliſcher Flagge landete, dem eine unbekannte Perſönlichkeit entſtieg. Dieſe Perſönlichkeit war nach Geſchmack gekleidet mit einem langen Kleid aus Schar⸗ ach mit doppeltem Futter, mit einer Kavaliersperücke, mit einem hohen und breiten Hut, mit einem Säbel an der Seite Asw.“ Dieſe unbekannte Perſönlichkeit war niemand anders als der reiherr von Neuhoff. Er wurde von den korſiſchen Primaten aufs Ehrenvollſte empfangen. 1 5 5 wurden zweihundert Bewaffnete als Ehrengarde für ihn beſtellt. Da aber dem Schiff, das man in Tunis gut ausgerüſtet hatte, alſogleich die herrlichſten und nütz⸗ lichſten Dinge entſtiegen,— Kanonen, Flinten, Schuhe, Vorräte an Lebensmitteln und eine Anzahl Eiſenkiſten voll Goldzechinen im Wert von über zwei Millionen Dukaten— ſo erreichte die Begeiſterung für den deutſchen Baron ihren Höhepunkt und„nach langen und reiflichen Ueberlegungen“ wurde er am 15. April 1736 im Kloſter von Aleſani zum König von Korſika ausgerufen. Nach dem Treue⸗ ſchwur der wurde er mit Lorbeer gekrönt und das Volk und die Soldaten jubelten ihm zu. Die genueſiſche Republik glaubte zunächſt an einen Scherz, ſchließlich aber überzeugte ſie 15 doch, daß es ernſt ſei und ſandte eine Art Steckbrief hinter dem Baron her, in dem dieſer wie ſolgt ualifiziert wurde:„Zauberer, Dieb, Spieler, Vagabund, armſeliger chlucker, Volksve eſt Störer der öffentlichen Ruhe, ſchuldig des Verrats und der Ma eſtätsbeleidigung und als ſolcher aller Strafen würdig.“ Aber der König antwortete ſcharf, indem er erklärte, daß er Korſika von der guriſchen Sklaverei befreien wolle. Er bildete ein Heer von 10 000 Mann und bemächtigte ſich faſt der ganzen Inſel, ohne indeſſen die Hauptſtadt Baſtia erobern zu können. In⸗ zwiſchen aber ging ihm das Geld aus, und die Primaten wurden rebelliſch, ja ſie drohten mit der Abſetzung. Aber England half ihm wieder und er ließ ſogar Geld aus Kupfer und Silber ſchlagen und ſtiftete einen ritterlichen Orden. Im November 1736 rief er die korſiſchen Primaten zuſammen. erklärte ihnen, daß er ſich auf den Kontinent begeben wolle, um die Hilfe der befreundeten Höfe zu erlangen, ernannte drei Regenten, mit dem Auftrage, das Land während ſeiner Abweſenheit zu regieren und ſchiffte ſich nach Livorno ein. Es ſcheint aber, daß ihm die kor⸗ ſiſche Krone nicht ſonderlich bequem war. denn er bot ſich in Albano dem engliſchen Thronprätendenten Jakob Stuart und ſpäter Karl III. von Neapel an, die aber beide nichts davon wiſſen wollten. Später war er in Turin, wo der ſabaudiſche Hof ſeine gegen Genua gerich⸗ teten Pläne unterſtützen wollte, ohne daß es indeſſen zu etwas ernſt⸗ haftem kam. Er aing dann nach Paris. wo er ausgewieſen wurde, nach England, nach Holland und ließ ſich ſchließlich in Hambura nie⸗ der, wo er nach einigen Monaten auf Verlangen enaliſcher und fran⸗ zöſiſcher Gläubiger verhaftet wurde. Die ſpaniſche Regierung aber, geblendet durch ſeinen Titel eines Königs von Korſika, zahlte ſeine Schulden, befreite ihn aus dem Gefängnis und gab ihm ſogar die Mittel, an die Regenten auf Korſika Kriegsmaterial zu ſchicken. Das Schiff, das dieſe Munition brachte, wurde mit dem Rufe„Es lebe der König Theodor!“ empfangen. inen Inzwiſchen rüſtete Genua immer ſtärker gegen ihn. Auf ſe ge⸗ Kopf wurde eine Prämie von zweitauſend Goldſcudi geſetzt uſchwo⸗ ſchickte Meuchelmörder wurden ihm nachgeſandt. Andererſeite ſche, ren die korſiſchen Primaten„für den König zu leben und zu ſter 1 er ſelbſt ſandte immer neue Vorräte an Waffen und Munition er⸗ ſchließlich landete er ſogar deutſche Soldaten und Offiziere zur Troſt, ſtützung der Aufſtändiſchen. Als ſein Geſandter traf der Baron ffan. ein Neſſe des Könias, ein und tündigte delten baldige Autung dee Aber Genua wendete ſich an Frankreich und Ludwig der XV. erfen· ein Heer unter dem General Boiſſeux, um die Inſel zu unterd Sohn Am 13. September 1737 landete der König ſelbſt mit und ſchon d Korſila Friedrich in Porto Vecchio, verteilte an alle Waffen und wurde von Heer und Volk mit Begeiſterung empfangen. nach einigen Tagen mußte er vor den Franzoſen fliehen un 5 wiederum verlaſſen. Guropc. Damit endete ſein Königreich. Er wanderte durch gand enngen wurde überall von der Polizei überwacht und war allen wea ch von verdächtig, die er um Hilfe bat. Die Korſen aber glaubten in ihren ihm verlaſſen und ſetzten ihn ab. obwohl ſein Sohn Friedrich! r ſi Reihen kämpfte. Noch einmal gelang es ihm. eine Regierung Kriegs⸗ zu intereſſteren. Im Jahre 1743 ſtellten ihm die Engländer 11 Kuchle⸗ ſchiffe zur Verfügung, mit denen er Baſtia zu überrumpeln nein⸗ Aber da ſich die franzöſiſche Flotte näherte und die Feſtung Er be⸗ nehmbar ſchien, ſo mußte er dieſen letzten Verſuch aufgeben! Genua reiſte nun wieder die verſchiedenen Hauptſtädte, überall gegen ondon⸗ intrigierend. Er war in Turin, Rom und bald wieder in chaft ein. Dort führte ihn der holländiſche Geſandte in die beſte Geſell nua und Er ließ ſich überall könialiche Ehren erweiſen, hetzte gegen Ge en Frankreich und machte Schulden. Schließlich kam er desne ſellſch der ins Gefängnis. Aber ſein Ruhm in der enaliſchen ihn i wuchs und er wurde der Mann der Mode. Man beſucht er ſelbſt Kerker, Man ſammelte. um ſeine Schulden zu bezablen. h nicht, perkaufte korſiſche Orden und Titel, aber es gelana ihm denn ibn da⸗ ſeine Gläubiger zu befriedigen. Schließlich amneſtierte terſchrie⸗ enaliſche Parlament(1755), nachdem er eine Erklärung Köniarcei ben hatte, in der er den Gläubigern ſeine Rechte auf das K Korſika abtrat. an London. Am 11. Dezember 1756 ſt ar beer im größten Elend ines Leben Ein armer Schneider hatte ihn in den letzten Monaten Leichen⸗ beherbergt, da dieſem aber die Mittel fehlten. ein raſſende ne Ehre begänanis zu veranſtalten, ſo machte ſich ein Oelbändler cn Sara daraus, das Leichenbegänanis eines Königs zu bezablen. ſchrieb die wurde in ein Maſſengrab geworfen. und Lord Walpolz r und ſein Inſchrift für ſeinen Grabſtein, in der der König Theodo Reich auf das arauſamſte ironiſtert wurden. ie⸗ aft 7 11 e= neresesg 25 jen 1 en and ſter ſaal den itik e h⸗ lt n⸗ i⸗ ö* e ie 3. Seite. Nr. 440 mittwoch den 23. Sepfember 1925 Aene Mannheimer Jeitung(Rbend⸗Kusgabe] dr. Teubert⸗ Deutſche Weltſtudienreiſe 55 1v. Argentiniſche Sinnenſchiffahrt b) Meine Uruguaybereiſung Buenos Aires, Anfang Auguſt 1925. Der Uruguay, der andere in den Rio de la Plata mündende Hauptſtrom Argentiniens, entſpringt aus dem braſilianiſchen Staate Rio Grande do Sul und bildet die Grenze zwiſchen Braſilien und der Republica Oriental del Uruguay einerſeits und Argentinien an⸗ dererſeits, von dem er die Gobernaciön Miſiones und die Staaten Corrientes und Entrerios— das große Zwiſchenſtromland— be⸗ rührt. Er ſteht an Länge und Waſſermenge dem Parans nach, iſt aber an Breite in ſeinem Unterlauf, der ſich bis auf 15 Km. er⸗ weitert, überlegen. Bis Concordia, dem Mittel⸗ und Knotenpunkt eines großen Hinterlandes von Corrientes und Entrerios, iſt er ſchiffbar. Concordia gegenüber auf dem uruguayaniſchen Ufer liegt Salto; ſogenannt— dem Waſſerfall, der in einen großen und verſchiedene kleine Fälle aufgelöſt, den ſchiffbaren Unterlauf von dem nicht ſchiffbaren Mittellauf trennt. Die Felſen, über die der Strom bier in bis zu 4 Meter hohen Fällen hinabſtürzt, ziehen ſich viele Flüſſe an Deichbauten— wenigſtens bei dem jetzigen geringen Binnenſchiffahrtsverkehr— nicht denken kann. Der auch bei Nied⸗ rigwaſſer noch kilometerbreite Strom wälzt ſeine im Gegenſatz zum Parana ſehr klaren Fluten mit.olee geringer Geſchwindigkeit dem La Plata zu; beträgt doch das Oberflächengefälle auf der ganzen Strecke von der Mündung in den La Plata bis nach Concordia, 470 Kilometer, weniger als 1 Meter. Dadurch kommt es auch, daß die durch Ebbe und Flut und den Einfluß des Windes bewirkten Schwankungen des La Platawaſſers ſich bis ſehr hoch in den Uruguay hinauf bemerkbar machen. Eine ſolche Windflut kann z. B. in Ton⸗ cepcion de Uruguay den Waſſerſtand während einer Nacht um drei Meter verändern. Nach 25⸗ſtündiger Fahrt erreichten wir Con⸗ cordia, eine Stadt von 30 000 Einwohnern mit ſehr lebhaftem Geſchäftsverkehr, zu dem die Totenſtille des Hafens einen großen Gegenſatz bildet. Drei kleine Schiffe waren alles, was man uns an Umſchlagsbetrieb vorführen konnte. Zum Teil mag das auch daran liegen, daß die in engliſchen Händen befindliche Eiſen⸗ bahn den Boykott der Binnenſchif ahrt ſo weit treibt, daß ſie den Betrieb auf dem fertig gelegten Hafenanſchlußgleis eingeſtellt hat. Infolgedeſſen kommen dieſem Hafen die mit dem geſteigerten Um⸗ „—ñ ü d 8˙..—?'• ĩ7̊ ʃĩ—.êkr—.•—Qmʒnñ]ꝝt——mm———. die Ueberreſte der kürzlich verunglückten„Shenandoah“ Die Bilder zeigen die erſten Aufnahmen des zerſtörten amerikaniſchen Luftſchiffes. Man das ſchi aölgten Piüne Jappef. nach engliſchen Erfahrung einen„Zeppelin“ genannt, weil es in eppelins gebaut war. Aber es war entſtanden ohne deutſche Mitwirkung in amerikaniſchen Werkſtätten würfen. Es iſt zugrunde gegangen, weil den Erbauern und Benützern die deutſche Schulung und lte Wenn Friedrichshafen nicht wieder arbeiten kann— und dazu ſoll es den Auftrag des Polarſchiffes nlehnung an die uns durch den Friedensvertrag abge⸗ bekommen!—, dann wird die Schulung und Erfahrung der erſten Zeppelinleute. Ingenieure, Fahrtechniker und Arbeiter, für immer verloren gehen. Darum Sebt zur Feppelin⸗Eckener⸗Spende l —A 000ꝑ w ĩ ² 0˙—·˙·—· V eeeeeeeeeeeeeeeeeeeereeeeeeeeereee aeee, Aalometer weit flußaufwärts hin, und bilden in der Tat ein äußerſt bene f zu überwindendes Hindernis für die Binnenſchiffahrt. Eine zanze Reihe von Vorſchlägen ſind für 855 Beſeitigung gemacht worden, teils unter Verwendung der im Rhein bei Bingen und an pis Donau beim eiſernen Tor gemachten Erfahrungen, ohne daß sher ein We gefunden wäre, der ohne allzu rieſenhafte Koſten kel. ſchiffbare Ferölndung zwiſchen Mittellauf und Unterlauf herzu⸗ tellen erlaubte. Se Die Fahrt von Buenos Aires aus, die ich dem großen 2 itenraddam fer„Londres“ der Reederei Mihanovitſch nach Con⸗ dordia ma te, beſtätigte vor allem den ſchon auf dem Parana gewonnenen Eindruck, daß auch auf dieſem, für den Schiffsverkehr Vergleich zu den europäiſchen Flüſſen ſehr gut geeigneten Strom, —9. äußerſt gering iſt. Die Reiſe verlief in Begleitung eines kiuberen arinefreundes, der die Leitung eines großen deutſchen maternehmene in Concordia übernehmen ſoll, äußerſt angenehm, zu⸗ al da die Ufer des Fluſſes und die n Verſchiedenarkigkeit der Schiffe dich mehr Abwechſelung boten als auf dem Parana. Nach 20⸗ſtün⸗ eiger Fahrt mußten wir im Hafen von Colon die„Londres“ mit 8 kleineren, nur 90 Ztm. tiefgehenden Seitenraddampfer„Cor⸗ entes vertauſchen: der Fluß hatte nämlich ungefähr die unterſte nurn nde ſeines Waſſerſtandes erreicht, der von Colon bis Concordia 1.50—1,80 Meter Schiffstiefgang zuläßt. Ich hatte infolgedeſſen f egenheit, die Ufer, die Molen und die Hafeneinrichtungen zu ſehen, ſta den größten Teil des Jahres unter Waſſer ſind. Da der Waſſer⸗ nd des Uruguay zwiſchen höchſtem und niedrigſtem Niedrigwaſſer aw beinahe 14 Meter ſchwankt, ſind die Anlegebrücken überall in ei Stockwerken angelegt, teils aus Stein, teils aus Quebrachoholz. Neuerdings plant man auch hier in größerem Umfange ſchwim⸗ Uönde Anleger zu verwenden, wie ſie z. B. auch auf der Donau beitch ſind; die Staatswerft des Miniſteriums der öffentlichen Ar⸗ 5 en in Buenos Aires hat zwei Typen, die eine von 40, die andere Konſ54 Meter Länge aus Eiſenbeton in einer guten, ſehr kräftigen Walſtruktion ebaut, die zu gleicher Zeit recht bequem eingerichtete den zeräume für die Fahrgäſte enthalten. Dieſe Anlegeſchiffe ſollen ſeht Preſſenachrichten zufolge auch in uruguayaniſchen Häfen vorge⸗ hen werden. ſelt on Colöôn aus, wo wir morgens 6 Uhr den Dampfer wech⸗ niebr; wurde die Reiſe noch intereſſanter, beſonders weil man des ſtudiagen Waſſerſtandes halber die Bildung des Ufers ſehr gut ünsleren konnte, das hier bei hohen Waſſerſtänden kilometerweit uberſchwemmt wird, da man ja bei der ungeheuren Ausdehnung der ſchlagsverkehr eines Endpunktes der Flußſchiffahrt in der Regel ver⸗ bundenen Vorteile— man denke an das Beiſpiel von Mannheim— nicht zu gute. Der neue, weitausſchauend angelegte Hafen iſt im Jahre 1904 begonnen und jetzt nahezu vollendet. Er unterſtützt auch die Schiffahrt von Concordia aufwärts, die wegen der oben er⸗ wähnten Felsſtrecken und Stromſchnellen nur bei ſehr hohem Waſſer⸗ ſtande und dann auch nur mit kleinen Schuten möglich iſt. Das Ge⸗ fälle iſt hier außerordentlich groß und beträgt auf die 6 Kilometer bis zum unteren kleineren Waſſerfalle—3 Meter, auf den 25 Km. bis zum großen Waſſerfalle 4,5 Meter und auf den nächſten 36 Km. 16 Meter. Im Jahre 1913 war der Waſſerſtand im Hafen von Concordia 14,8 Meter höher als an dem Tage, wo ich dort war. Die Anlagen des Hafens, der gar keine Krananlagen beſitzt, ſondern in dem die Schiffe in dem mit vier Maultieren beſpannten, auf einer geneigten Ebene bis an die Ufermauer her 10f e de Karren be⸗ und entladen werden, haben rund eine Million Peſo gekoſtet. Concordia liegt ſchon ganz inmitten des Eſtanciabetriebes. Der liebenswürdige Vertreter der Köln⸗Deutzer Motoren⸗ werke führte uns auf einer ſchönen Wagenfahrt durch eine rieſen⸗ hafte Mandarineneſtancia, in der 80 000 Bäume voller Früchte hin⸗ gen, die friſch vom Baum gepflückt doch ganz anders ſchmecken, als nach wochenlangem Transport in Deutſchland. Am nächſten brachte uns ein Motorboot auf das uru⸗ guayiſche Ufer zu der ſehr hübſch auf Hügeln angelegten Stadt Salto. Auch hier fallen die ſehr hohen, viele hundert Meter in den Fluß hineingebauten Anlegebrücken ins Auge. der Güter⸗ umſchlag erfolgt hier auch nicht durch Krane, ſondern durch ſehr hochräderige Karren. die namentlich bei niedrigem Waſſerſtand bis tief in den Fluß hineinfahren, und die Ladung unmittelbar von den Schuten übernehmen. Hier war der Bahnanſchluß in Betrieb. Die Eiſenbahnwagen ſind in der Hauptſache für 30 Tonnen Laſt ge⸗ baut, wie man überhaupt in Argentinien kaum Wagen unter 30 Tonnen, die meiſten für 40 Tonnen Nutzlaſt, findet. Etwas ober⸗ halb von Salto liegt eine Schiffswerft. Sonſt finden ſich an den beiden Strömen wenig Schiffbauanſtalten; die Ausbeſſerungen wer⸗ den auf den etwa 20 Werften von Buenos Aires, die allerdings ſehr beſcheiden eingerichtet ſind und deshalb für Neubauten faſt garnicht in Froge kommen, ausgeführt. Die Ueberfahrt von Concordia bis Colôòn machten wir wie⸗ der mit dem Raddampfer„Corrientes“, der eine recht bunke Geſellſchaft an Bord vereinigte. Die Mahlzeiten, die nach argentiniſcher Sitte immer mindeſtens 7 Gänge bieten, gaben Gelegenheit zu kulturellen Studien mancher Art. Mir gegenüber ſaß ein Herr, der ſich mii großer Geſchicklichkeit beim Fiſcheſſen die Zunge raſierte. Wir liefen eine Reihe von Häfen auf beiden Ufern des Stromes an, von denen einige, wie z. B. Baiſantu, maſchinell recht gut ein⸗ gerichtet ſind. Hier ſtanden drei elektriſche, fahrbare Uferkräne und eine ziemlich große Kohlenverladebrücke. Als wir um 6 Uhr abends in Concepceiôon de Uruguay am argentiniſchen Ufer ein⸗ liefen, war es bereits dunkel: die Befeuerung des Fahrwaſſers er⸗ laubt aber wie auf dem Parana im Gegenſatz zu den deutſchen Strömen eine ſichere Schiffahrt auch bei Nacht. Die ſchwimmenden Gasbojen werden mit Gas geſpeiſt, von dem nach dem Pintſchver⸗ fahren 500 Liter aus einem Liter Petroleum gewonnen werden. Die Bojen haben zum großen Teil die Form eines kleinen Schiffes. Der Talweg liegt im Gegenſatz zu dem Parana, auf dem er infolge der wandernden Kiesbänke häufig wechſelt, in dem ſteinigen Fluß⸗ bett des Uruguay ziemlich feſt. In Concepciòn zeigte mir der Chef der Strombauverwaltung, der Ingenieur Pereira die ausgedehnten Anlagen des neuen Hafens. Acht neuzeitliche Schuppen an einer Ufermauer, die für Seeſchiffe von 8 Meter Tiefgang bemeſſen iſt und vor allen Dingen der Getreideausfuhr dient. Der Hafen iſt durch eine neue Einfahrt jetzt ganz vor Ver⸗ ſandung geſchützt und hat eine beſondere Abteilung für den Verkehr von flachgehenden Flußfahrzeugen. Eine neue Anlegebrücke und ein ſtattliches Warteſaalgebäude iſt ſoeben fertiggeſtellt, eine Ver⸗ längerung des Kais um 600 Meter in Ausſicht genommen. Das Verladen des geſackten Getreides, das zu Zeiten des Hauptgeſchäftes mangels genügenden Speicherraumes im Freien unter Perſennigen gleich aufgeſtapelt wird, wird durch 12 fahrbare, mit Einzelmotoren angetriebenen Förderbänder, die in ſehr ſteilen Winkeln arbeiten können, weſentlich unterſtützt. Die Ueberfahrt von Concepciön nach Buenos Aires gab mir Gelegenheit, den Tag⸗ und Nachtbetrieb dieſer engliſchen Bahnlini insbeſondere die bemerkenswerte Ueberfahrt über den Paranaà mi einer großen Eiſenbahnfähre, kennenzulernen. Bei Jbicuy wurde der Zug nachts auf eie dreigleiſige Fähre geſchoben, die nach fünf⸗ ſtündiger Fahrt in Sarate am anderen Ufer des Parans den Zug wieder auf das feſte Land überführte, der uns nach weiteren drei Stunden auf dem Bahnhof Federigo Lacroze in die Capitale zu⸗ rückbrachte. Nach dem, was ich bei der Befahrung dieſer Ströme perſönlich ſah und aus den zahlreichen Plänen und Statiſtiken, die uns vom Miniſterium der öffentlichen Arbeiten überlaſſen wurden, feſtſtellen konnte, ſind die beiden großen Stromgebiete durchaus als günſtiges Feld für einen großzügigen Binnenſchiffahrtsbetriel anzuſehen. Daß davon heute noch keine Rede ſein kann, liegt vor em an der geringen Bevölkerungsdichte des rieſigen Landes: die Koſten der Herſtellung und Inſtandhaltung eines Schiffahrtsweges verteilen ſich auf eine zu kleine Kopfzahl, von der ein großer Teil ja nur erſt die allereinfachſten Bedürfniſſe kennt. Daraus folgt dann auch der noch unentwickelte Verkehr, der ſich zur Zeit haupk⸗ ſächlich auf die Ausfuhr der Landeserzeugniſſe ſtützt. Gerade dieſer Umſtand iſt aber der Angelpunkt der ganzen Weiterentwicklung dieſes zukunftsreichen Staates: Die Verbilligung und Beſchleuni⸗ gung der Beförderung der Waſſengüter zu Tal und der Einfuhr zu Berg durch Nutzbarmachung der von der Natur gebotenen Verkehrs⸗ wege wird den Wert des Bodens ſteigern, die Zahl der Einwon⸗ derer vergrößern, den Güterverkehr vervielfachen und den Wohl⸗ ſtand des Landes heben 1 + L Im dienſt deutſcher verkehrswiſſenſchaſt rund um den Eroͤball Die außerordentlichen Veränderungen, die im vergangenen Jahrzehnt das Bild der Erde für den, der es mit früheren Augen ſteht, geradezu unkenntlich gemacht haben,. mußten die durchgehende Erneueruna des Wiſſens von den Einzelzügen des Wirtſchaftsgeſichts der Erde zur Notwendiakeit machen. Die deutſche Wiſſenſchaft, eines jener Güter, in denen die ſtärkſten Wurzeln unſerer Kraft liegen, konnte daran ebenſowenig vorübergehen. wie es ihr durch ihre ſäm⸗ merlichen Lebensmöglichkeiten der Nachkriegszeit geaeben war. die klaffende Lücke ihres wirtſchaftlichen Weltbildes durch Studien an Ort und Stelle auszufüllen. Es muß deshalb mit ſtärkſtem Intereſſe beachtet werden. daß ein Mann der deutſchen Wiſſenſchaft es nach langer Zeit wieder unternimmt, in die fruchtbare Tiefe der Erfah⸗ rung hinabzutauchen und aus dem Dunkel die Schätze des Wiſſens und der Kenntnis heraufzuholen, die für den Aufbau und Ausbau unſeres techniſchen und wirtſchaftlichen Kosmos unentbehrlich ſind. Dr. Ing. Wilhelm Teubert hat ſich einer ſolchen Aufgabe un⸗ terzogen, mit deren Erfüllung er bereits beginnen konnte. wie unſere Leſer wiſſen. Regierungs⸗ und Baurat Dr. Teubert war während des Krieges als Marinbaurat tätig und iſt ſowohl durch ſein Wirken an der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe, wie vor allem an der Han⸗ delshochſchule in Mannheim bekannt. Zur Zeit iſt er auf einer groß angelegten Weltreiſe begriffen, die vor allem eingehenden Studien der Verkehrsverhältniſſe und der damit zuſammenhängenden techniſchen und wirtſchaft⸗ lichen Gebiete ferner Länder dienen ſoll. Die Reiſe wird auf Ver⸗ anlaſſung amtlicher deutſcher Stellen unternommen, denen ſich als Auftraggeber der Verein Deutſcher Ingenieure und ein Teil der Tages⸗ und Fachpreſſe hinzugeſellt haben. In der Begleitung Dr. Teuberts befindet ſich ſein Sekretär, ſowie der Aufnahme⸗Operateur der Ufa W' Schulz, durch deſſen Tätigkeit zugleich im Film die Studienergebniſſe feſtgehalten werden ſollen, die außer durch die Preſſe in verſchiedenen Büchern und Zeitſchrif⸗ ten, ja ſogar durch den Rundfunk zur Veröffentlichung gelangen werden. Das Echo, das die Reiſe Dr. Teuberts bereits in ſüdameri⸗ kaniſchen Zeitungen, in denen auch das Bild des Gelehrten erſchien, hervorgerufen hat, läßt ihre Bedeutung für die wirtſchaftliche Fühlungnahme deutlich hervortreten. Dem entſpricht auch die Aufnahme, die er von behördlicher und privater Seite allerorten findet. Das Wertvolle an der Art ſeines Forſchens iſt dabei das Be⸗ ſtreben, die eingehenden Studien der Verkehrsverhältniſſe zu Waſſer und zu Lande nicht bloß auf den techniſchen und wirtſchaftlichen, ſondern vor allem auch auf den kulturellen Grundlagen der betr. Länder und ihrer oft ganz neugeprägten Individualität auf⸗ zubauen. Gerade dieſe Betrachtungsweiſe, die ſich fruchtbar von der ſogenannten„Reiſebeſchreibung“ unterſcheidet, iſt geeignet, dem Intereſſe der Allgemeinheit ganz beſonders zu begegnen. Dr. Teubert, deſſen nächſtes Ziel Nordbraſilien iſt, wird ſich von dort aus nach Cuba und den Vereinigten Staaten begeben. Von San Francisco geht die Reiſe nach Japan, China und Indien. Die letzte Etappe wird Aegypten bilden. Wenn man die„Länge“ dieſes Weges nach der kinematographiſchen Ausbeute bemeſſen will, ſo wird man dieſe mit Tauſenden von Kilometern Bildſtreifen an⸗ ſetzen müſſen; die praktiſche Seite wird ſich vor allem in der Ver⸗ wertung einer Fülle von Erfahrungen auswirken. Wir wollten dieſe bedeutſame Fahrt. die Praxis und Wiſſen ſo innig verknüpft, nicht vorübergehen laſſen, ohne unſern Leſern Gelegenheit zu geben, ſie in den zuſammenhängenden Berichten über ihre Ergebniſſe mit⸗ zumachen. Und wir hoffen, daß ſie ſich für ſie im Verhältnis ebenſo ertragreich wie fruchtbringend für die wirtſchaftlichen Kräfte unſeres Vaterlandes geſtalten möge.— FTEE A. Seite. Nr. 440 neue Mannhelmer Feſtung(Abend⸗Nusgabe) Mittwoch, den 28. Septenber 1928 Stãotiſche nachrichten Herbſtſturm Wenn der Sommer ſcheidet, nahen die Boten des Herbſtes: Blättergilben und Sturm. Der Sturm aber iſt das eigentliche Element des Herbſtes. Er iſt es, der aus der Sommerlandſchaft das Bild des Vergehens macht. Erſt kommt er als leiſe rieſelnder Wind, der hier und da ein Blatt von den Zweigen zupft, dann aber —— 2 und herriſcher, bis er brauſend über die kahlen Stop⸗ pelfelder raſt. Wie eine befreiende Entſpannung iſt es, wenn war Stadtmen⸗ n einmal richtig vom Oturm zerzauſt werden, wenn der Wind die Kleider peitſcht, daß man Mühe hat, vorwärts zu kom⸗ men. Oben in den Bäumen knacken dann die dünnen Zweige und die Telegraphendrähte ſingen ihr Lied. Draußen auf den Feldern br— längſt alles leer, und die Schollen ſind teilweiſe ſchon um⸗ rochen In der Stadt aber treibt der Sturm ein wilderes Spiel. Sau⸗ ſend raſt er über die Dächer und Kirchtürme hinwe durch alle Gaſſen. Klirrend ſchlagen die Fenſter zu, und die Garbinen blähen ſich im Winde. Morſche Ziegel werden losgeriſſen und zerſchlagen unten auf dem Pflaſter. Wie brüllende Ozeane peitſcht es und ſurrr es, wenn der Herbſtſturm ſeine wilden feiert. Dann iſt die Luft voll fliegender Blätter und die roſtigen Turmfahnen knarren. Und mancher Hut wird entführt und die Jagd nach ihm beginnt durch die Straßen. In den Höfen flattert die Wäſche, in den ſchlagen die Türen zu und Glasſcheiben gehen den Weg alles laſes Das iſt der wilde Herbſt! Bleiſchwere, magiſche Dämmerſtimmung herrſcht überall bis der Sturm mit Rieſenkraft umſetzt und uns Mut, reude und Entſchloſſenheit lehrt. Ja, die Eiswinde des Herbſtes haben etwas Belebendes! Sie geben uns Bewußtſein der Kraft! Wenn der Sturm zur Nachtzeit um das Haus wütet, dann kann ich ſeinem Liede lauſchen bis zum dämmernden Morgen und wandern mit meinen Gedanken mit ihm durch ferne Straßen, in die Ferne weitl Rue. * *Die amerikaniſchen Reiſeſchecks ſind wechſelſteuerpflichtig. Der hieſige Generalagent der American Line, Herr Adolf Burger, teilt uns folgendes mit: Die Zahl der Deutſchland beſuchenden Amerikaner iſt dieſes Jahr ſehr groß und aller Vorausſicht nach wird im kommenden Jahr dieſer Verkehr eher zu⸗ als abnehmen. Da iſt es von großer Wichtigkeit, daß die Geſchäftswelt, insbeſondere der Einzelhandel, das Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe Kenntnis da⸗ von erlangt, daß die Finanzbehörden ſich neuerdings auf den Stand⸗ punkt ſtellen, daß die Traveler⸗Cheques(Reiſeſchecks), die vornehmlich von Amerikanern als beliebtes Zahlungsmittel ge⸗ braucht werden, als wechſelſteuerpflichtig zu behandeln — Wer daher ſolche Traveler⸗Cheques, gleichgültig, ob dieſe von der Internationalen Mercantice Marine Comp. oder American Expreß Comp. oder ſonſt einer Bank ausgegeben ſind, in Zahlung nimmt, hat vom Zahlenden gleichzeitig den Steuerb etrag ein⸗ ziehen und die den Vorſchriften des Wechſelſteuergeſetzes ent⸗ prechenden Wechſelſtempel⸗Steuerzeichen auf der Rückſefte des Tra⸗ veler⸗Cheques anzubringen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat beſtimmt, daß ein Fall der höchſtrichterlichen Entſcheidung zugeführt wird und daß vorerſt die Traveler⸗Cheques als wechſelſteuerpflichtig zu behandeln ſind. Auf den Ausgang des Rechtsmittelverfahrens darf man geſpannt ſein.— Man könnte nicht gerade behaupten, daß dieſe neuerliche Stellungnahme der deutſchen Finanzbehörden gegenüber dem gewiß ſehr praktiſchen und von den Amerikanern auf der Reiſe ſehr beliebten und bevorzugten Zahlungsmittel als verkehrsfördernd und verkehrserleichternd anzuſprechen iſt. *Ein flüchtiger Mannheimer verhaftel. In Seeshaupt bei n wurde der aus Mannheim geflüchtete Lohnrechner Georg Schädel feſtgenommen, der 7700 M. Lohngelder unterſchla⸗ gen hatte, mit zwei Freunden nach Bayern gefahren war und in Seeshaupt in einem Hotel durch verſchwenderiſches Auftreten Auf⸗ ſehen erregte. 1200 M. konnten ihm noch abgenommen werden. Seine beiden Komplizen ſind flüchtig und noch nicht gefaßt. Pb. Unfülle: In der Juteſpinnerei in Sandhofen brachte geſtern bormittag ein 15 Jahre alter Arbeiter ſeine rechte Hand in die Schneidmaſchine, ſodaß ihm ſämtliche Finger gequetſcht wurden. — Geſtern nachmittag fiel im ſtädtiſchen Gutshof bei Neu⸗Oſtheim ein 28 Jahre alter Gipſer beim Ausbeſſern einer Zimmerwand don einr Leiter und brach zwei Rippen.— Im Betriebe der Firma Fuhrmeiſter u. Pfening, Luzenberg, brach geſtern nachmittag beim Hochziehen einer etwa 18 Zentner ſchweren Eiſenplatte ein Glied der Tragkette, ſodaß die Platte aus einer Höhe von 1 Meter auf den Boden fiel. Sie traf einen 24 Jahre alten Kupferſchmied am rechten Fuß und verurſachte eine erhebliche Quetſchung der Zehen.— Beim Keſſelreinigen in den Anker⸗, Kohlen⸗ und Brikett⸗ werken, Lagerſtr. 6 hier, zog ſich ein 25 Jahre alter Schloſſer infolge Kurzſchluſſes Brandwunden an der rechten Hand ſer — Geſtern abend ſprang in der Beilſtraße ein 5 Jahre alter Knabe in das Rad einer Radfaherin, fiel um und brach das linke Bein. Sämtliche Verletzte mußten mit dem Sani⸗ tätsauto in das Krankenhaus verbracht werden. Pb. Zuſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Ta⸗ ges: Um 12.30 Uhr nachmittags auf der Kunſtſtraße bei N und 06 und 7 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer; um 12.55 Uhr nachmittags auf dem Lindenhofplatz zwiſchen einem Einſpännerfuhrwerk und einem Radfahrer und um.15 Uhr nach⸗ mittags auf der Friedrichsbrücke zwiſchen zeinem Einſpännerkaſten. wagen und einem Fahrrad. In allen Fällen entſtand nur Sach⸗ ſchaden. Mitwirkung der Verbraucher an der Preisſenkungsaktion Wir erhalten folgende Zuſchrift: Vielfach hört man in der roßen Maſſe der Verbraucherkreiſe Enttäuſchung darüber äußern, daß die von der Reichsregierung angekündigte und in Angriff ge⸗ nommene Preisſenkungsaktion bisher ſcheinbar ſo gut wie garkeine Erfolge aufzuweiſen hatte. Dabei e man jedoch nicht, daß ſich ein Preisabbau nicht einfach auf dem Jerord⸗ nungsw befehlen läßt. Bei dem Preisabbau handelt es ſich um ein Problem, das ſich nur im Rahmen der geſamten Wirtſchaft löſen läßt und die tätige Mitwirkung aller Volks⸗ und Berufs⸗ ſchichten verlangt. So erklärt es ſich, daß ſich das Reich bel der zur Durchführung kommenden Aktion nicht lediglich an die Kreiſe der Erzeugung und des Handels, ſondern auch an die Verbraucher als ſolche wendet. Sie, die Konſumenten, müſſen ſich vor allem darũ klar werden, daß derartig umfaſſende und tiefgreifende Maßnahmen, wie ſie zur Senkung des Preisniveaus zur Anwendung kommen, ſich nicht durch ein einfaches Machtwort des Staa⸗ tes mit Erfolg von heute auf mor durchführen laſſen. Es liegt im eigenſten Intereſſe der Verbraucher, dieſe Maßnahmen durch zweckentfprechendes und verſtändnisvolles Verhalten von ſich aus zu unterſtützen. Sie müſſen daran mitarbeiten und ihr Teil zur wieder den der Preiſe ihre Aufmerkſamkeit ſchenken, die in den einzelnen Verkaufsſtellen mit einander vergleichen, (die Unterſchiede ſind zuweilen erheblich) und ſich nicht aus Bequem⸗ lichkeit oder aus anderen Gründen, dazu bereitfinden laſſen, jeden verlangten Preis überlegungslos zu zahlen. Durch Bevorzugung der ſoliden Geſchäfte werden ſie auf dieſe Weiſe den Handel und war den Teil des Handels bei dem immer noch gewiſſe Inflationser⸗ nachwirken, zwingen die Preiſe auf ein normales Maß herabzuſetzen und auch im übrigen zu den alten, ſehneet Gewohn⸗ heiten der Vorkriegszeit zurückkehren. Der Handel einerſeits hat es ebenfalls bis zu einem gewiſſen Grade in der Hand, auf ſeine Lieferanten im gleichen Sinne einzuwirken. Damit und durch die Anſtrengungen des Staates wird allerdings, darüber muß man ſich vollkommen klar ſein, das geſamte Preisniveau nicht unter das Maß heruntergedrückt werden können, das durch die ganzen wirr⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe im Inland wie im Ausland bedingt iſt. Es wäre auch eine Illuſton, wollte man erwarten, daß unter dieſen Verhältniſſen eine Senkung der Preife bis auf das Vorkriegsmaß oder gar darunter erzielt werden könnte. Was aber möglich und unter tätiger Mithilfe aller Volkskreiſe auch erreichbar iſt— Aus⸗ wüchſe in der Preisgeſtaltung zu verhindern und die Lebenshaltung der breiten Volksſchichten nicht unnötig zu ver⸗ teuern und zu erſchweren—, das ſoll nunmehr durch das in die Wege geleitete Vorgehen des Reiches unter Unterſtützung aller an dieſer 22ů— gleichmäßig intereſſterten Berufsſtände in verſtändnis⸗ vollem Zuſammenwirken in die Tat umgeſetzt werden. Tagungen Hauptverſammlung des Vereins Schwarzwälder Gaſthofbeſitzer Letzte Woche fanden ſich in Wildbad eine große Zahl Mit⸗ glieder des Vereins der Schwarzwälder Gaſthofbeſitzer zu ihrer dies⸗ jährigen Hauptverſammlung ein. Nach einem Begrüßungsabend im „Deutſchen Hof“ am Montag abend wurde am Dienstag vormittag die ordentliche Gene ralverſammlung durch den Vorſitzen⸗ den Strittmatte r⸗Villingen eröffnet. Aus dem Jahresbericht geht hervor, in welcher Bedrängnis ſich unſere Fremdenverkehrsbetriebe befinden. Der Winter brachte in⸗ folge Schneemangels kaum nennenswerten Verkehr, der letzte Som⸗ mer gar war eine ſchwere Enttäuſchung in erſter Linie infolge der außerordentlich ſtarken Abwanderung der deutſchen Kurgäſte nach dem Ausland und des Ausbleibens der Ausländer. Die deutſche Preſſe habe zwar immer wieder mit einigen Ausnahmen für den Beſuch der deutſchen Kurorte propagiert: dieſe Mahnungen ſeien aber meiſt zu ſpät gekommen, um noch eine Wandlung herbeizufüh⸗ ren. Die Hoffnung gründet ſte jetzt auf das nächſte Jahr, wo man mit einem größeren Eintreffen von Fremden rechne, ebenſo auf das Verbleiben der deutſchen Kurgäſte im Inland. Der auf den deutſchen Saiſonhotelbetrieben laſtende Steuerdruck habe in⸗ zwiſchen eine Milderung erfahren. Eine Hauptaufgabe für den Verein bleibe die großzügige Propaganda. Einen durchſchlagenden Erfolg als Werbemittel bedeute der neue Führer„Der Schwarzwald“, für den die Nachfrage ſo ſtark war, daß die erſte Auflage bald vergriffen war. Die Verſammlung beſchloß daher einen Nachdruck von 10—15000 Exemplaren. Zur Erhöhung der Auslandspropaganda ſollen etwa 2000 Stck. in en liſcher Sprache erſcheinen. Der Winterführer ſoll im Oktober ausgegeben werden. Hierauf referierte Frau Bloch⸗Freiburg über die Frage der ſteigenden Benützung privater Penſionen und Zimmer durch Fremde, die ſich allmählich zu unlauterer Konkurrenz gegenüber dem Hotel⸗ gewerbe auswachſe, aber nicht mit den hohen Steuern belaſtet ſei, ebenſowenig wie die immer zahlreicher werdenden charitativen Heime. Ein dahingehender Antrag wurde von der Verſammlung im weſent⸗ lichen unterſtützt. Der neugewählte Syndikus des Verkehrsvereins für den Schwarzwald in Freiburg, Dr. Steiner ſprach über Verkehrs⸗ fragen und die der Verkehrsvereine. Hotelbeſitzer Lö⸗ ſe r⸗Badenweiler verlas im Auftrag des durch Krankheit verhin⸗ derten Verkehrsdirektor Duffner⸗Freiburg deſſen Referat über Sammelreklame und Einſtellung der Preſſe. Gegen die häufige Be⸗ tonung ſchöner Auslandsreiſen in deutſchen Zeitungen müſſe energiſch Front gemachb werden. Biering⸗Baden⸗Baden, Bürgermeiſter Keil⸗Triberg und weitere Redner wandten ſich gegen die Behaup; tung die heimiſche Hotelinduſtrie ſei teurer a 8. ausländiſche. Bieringer⸗Baden⸗Baden forderte anſchließend Senkung der Pen⸗ ſions⸗ und der Weinpreiſe in entſprechendem Umfange. Die Verſammlung wurde hierauf geſchloſſen und als nächſtja riger Tagungsort der Hauptverſammlung Triberg beſſinme. Abends vereinigten ſich die Teilnehmer zu einem gemeinſamen Eſſen im„Quellenhof“, wobei Verkehrsdirektor von Breuni ng den Gruß der Stadt Wildbad und der Badeverwaltung entbot. Den Abſchluß bildete eine Autofahrt nach Bad Teinach. Aus dem Lande Bruchſal, 23. Sept. In Völklingen iſt Rittmeiſter a. D. von Ortloff im Alter von 50 Jahren geſtorben. Eine Reihe von Dienſt⸗ jahren war er beim hieſigen 21. Dragonerregiment und zog als Ritt⸗ meiſter mit der 3. Schwadron ins Feld. Im Verlauf des Feeldzuges kam der Verſtorbene in Gefangenſchaft. Nach ſeiner Entlaſſung fand er in Völklingen als Gutsverwalter eines Hüttenwerks eine ihm zu⸗ ſagende Lebensarbeit. „Durlach, 23. Sept. Die am 20. ds. Mts. in Durlach abgehal⸗ tene Zuſammenkunft der ehem. 2. Kom p..⸗Batl. 64 geſtaltete ſich zu einer erhebenden Kundgebung echter, treuer Kame⸗ radſchaft. Aus allen Teilen der badiſchen Heimat waren die Kamera⸗ den, teils mit ihren Frauen, gekommen, um alte Erinnerungen aus⸗ zutauſchen und neue Freundſchaften anzuknüpfen. Obwohl es ein⸗ zelnen ehemaligen Offizieren nicht möglich war, perſönlich zu erſchei⸗ nen, ließ es ſich der ehemalige Komp.⸗Führer Herold⸗Freibura nicht nehmen, zum Gelingen des Tages eine namhafte Spende zu überſenden, die noch durch eine allgemeine Tellerſammlung eine we⸗ ſentliche Erhöhung erfuhr. Dadurch wurde es möglich, den weither gereiſten Kameraden, Hinterbliebenen und ſonſt in Not Geratenen eine entſprechende Unterſtützung zukommen zu laſſen. Kamerad Stautz⸗Durlach hieß die Erſchienenen in ſeinen Heimatsmauern herzlich willkommen und zeigte in äußerſt intereſſanten Worten ein Bild von Durlachs Vergangenheit und Gegenwart. Für ſeine Aus⸗ führungen wurde ihm allgemeiner Beifall gezollt. Nach einem treuen Gedenken der gefallenen und verſtorbenen Kameraden fand ſich im Laufe des Nachmittags eine Sänger⸗Vereinigung aus Durlach ein, die durch herrliche Lieder ganz beſonders zur Verſchöneruna des Tages beitrug. Die nächſte Zuſammenkunft findet Ende Mai in Oberachern ſtatt. * Wolfach, 23. Sept. In Altenſteig ereignete ſich in der Leder⸗ fabrik von Karl Armbruſter ein ſchweres Unalück dadurch, daß der Niederdruckdampfkeſſel plötzlicher vlodierte. Der den Dampf⸗ keſſel bedienende Geſchäftsführer Röſch wurde ſchwer verbrüht, während der Arbeiter Scheible von Egenhauſen leichtere Verletzun⸗ Senkung der Preiſe beitragen, indem ſie, wie in früheren Zeiten, Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhard. Schöffenl Martin Böhmer, Metzgermeiſter, Ferd Clevenz, Bademeiſter, beide von Mannheim. Staatsanwalt: Feiler. Zahlreiche Diebſtähle niederträchtigſter Art wurden ſeit dem Jahre 1923 in Kranken⸗ und Wohltätigkeitsanſtalten verübt, ohne daß es gelang, den Täter zu faſſen Eines Tages, im Juni d. Js. lief bei der Kriminalpolizei eine anonyme Karte ein, daß der heutige Angeklagte, der erſt 21 Jahre alte Taglöhner Friedrich Brühl von hier durch Diebſtähle in Krankenhäuſern ein angenehmes Leben führe und nicht zu arbeiten brauche. Brühl war erſt am 21. De v. Is. aus dem Gefängnis entlaſſen worden, er fing ſchon im 1 Jahre an zu ſtehlen. Jetzt hat er ſchon die Routine eines gereiften Zuchthäuslers. Aus Not in der Familie hat er nicht geſtohlen, denn der Kriminalbeamte, der die Erhebungen machte, fand in der Barackenwohnung 6 Fahrräder und zwei Hunde, die Miete iſt aber noch nicht bezahlt. Insgeſamt ſind 19 Diebſtähle feſtgeſtellt, die mit einer ſchier unglaublichen Frechheit ausgeführt wurden. r Diel ging in die Wohnung unter dem Vorgeben, er ſei Elektroinſtallateur, Spengler oder Dachdecker, boſſelte an den Leitungen herum u 8 wenn die Frauen aus den Zimmern gingen, machte er ſeine böhmi⸗ ſchen Zirkel. Auf ſeinem jetzigen Diebſtahlskonto ſtehen: ein Dieb⸗ ſtahl in der Klinik zu(2 Damenuhren und 15 Mk. bar im Frühjahr 1924 ein Verſuch ebenda, im Sommer v. Is. im hiefi⸗ gen Krankenhauſe(25 Mk. bar), am 31 Juli im Diakoniſſenhauſe hier im Schweſternzimmer(10 Mk. und eine Damenuhr), am folgen⸗ den Tage im Wöchnerinnenaſyl(Damenuhr mit Kette), einer Schülerin 60 Mk. bar, am 1. Auguſt ſtahl er im Marthahaus einer Oberſchweſter eine Uhr, am 7. Mai in einem Kinderheim in Lud⸗ wigshafen 22 Mk. bar, im Mai ferner Käfertalerſtraße 60, wo en ſich als ſtädtiſcher Arbeiter ausgab, einen Geldbeutel und 1 Mk. ſowie eine ſilberne Kette,(auch dem Nebenhauſe 62 hatte er einen beuteloſen Beſuch abgeſtattet, der Frau log er vor, er hätte ihr durch ſeine Arbeit einen Kurzſchluß verhütet), im Kinderheim Roſen⸗ gartenſtraße 21 nahm er am 12. Mai eine Herrenuhr und 50 Mk. bar mit. An Dreiſtigkeit überboten wurden aber alle ſeine Handlun⸗ gen durch einen Diebſtahl im Krankenhauſe trotz der infolge der Diebſtähbe herrſchenden Kontrolle durch beſonders damit betraute Perſonen. Er gab vor, auf dem Dache etwas arbeiten zu müſſen und gelangte ſo in die Dienſträume des Profeſſors Dr. Die tri ch. Die koſtbare Sammlung desſelben blieb unberührt, aber er revidierte ſeinen unbeaufſichtigten Rock und entwendete die Brieftaſche mit 240 Mark Inhalt. Weitere Diebſtähle folgten im Lungenkranken⸗ Hoſpital hier am 13. Juli(30 Mk., ein Geldbeutel mit 5 Mk.), im Hauſe am Friedhof 3(20 Mk.), im Franziskushaus am Speckweg (19 Mk.), Diffenesſtraße 17( tel und Jacke, Wert 60 Mk.), im Krankenhauſe Rohrbach am 8. Juni eine Uhr und 30 Mk bar, Langerötterſtr. 4 am 14. Juli 190 Mk., Neckarauerſtr. 19 5. Sept. 1924 einen Autopreis im Werte von 30 Mark.„Seit 23. Juni be⸗ finde ich mich im Amtsgefüngnis und weiß nicht aus welchem Grunde. Das laſſe ich mir nicht bieten, zumal wo ich noch von der Kriminalpolizei in meinem Schlafe geſtört werde. Mit der Krimi⸗ nalpolizei arbeite ich nicht mehr, aus dieſem Grunde lege ich Be⸗ ſchwerde ein und das Verfahren muß eingeſtellt werden“. In dieſem frech wegleugnenden Tone geht das Schreiben des Angeklagten aus⸗ dem weiter und guch heute ſucht er hier und da einen Diebſtahl abzuſtreiten. Er iſt aus der 5. Klaſſe als Zurückge⸗ bliebener aus der Schule gekommen, aber alle Zeugen ſagen, da er mit größter Sicherheit und Gewandtheit aufgetreten iſt und durchaus kein Mißtrauen erweckt habe. Der Staatsanwalt ſagt nur wenige Worte: ein ſolcher Schurke, der arme Schweſtern, Leute, die ſich in den Dienſt der Menſchenliebe ſtellen, beſtehle, gehöre in⸗ Zuchthaus. Er beantragte 2 Jahre 6 Monate. Das Gericht ent⸗ ſprach dieſem Antrage. Dem Angeklagten wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren aberkannt, außerdem wird die Zuläſſigkeit der Polizeiaufſicht ausgeſprochen. Das zyniſche Lächeln, das er während der Verhandlung zur Schau trug, war plötzlich bei dem Angeklagten verſchwunden. Seine Mutter war Zu⸗ hörerin bei der Verhandlung. Mordverſuch auf einen Kraftwagenführer vor Gericht München, 22. Sept. Der Packer Georg Weiß aus Wurzach in Württemberg hatte am 19. Juni in München ein Auto vor 5 Verkehrsausſtellung genommen, um ſich nach Paſing fahren laſſen. In einer abgelegenen Gegend verſetzte er plötzlich de 5 Chauffeur in der Abſicht, ihm ſeiner bedeutenden Tageseinnahm 1 zu berauben, mit einem in der Verkehrsausſtellung entwendeten ſchweren Schraubenſchlüſſel einen mächtigen Schlag auf den Der Chauffeur ließ die Steuerung des Kraftwagens los, ſo daß das ſteuerloſe Auto an einen Zaun rannte und er mit ehn Angreifer herausgeſchleudert wurde. Schließlich gelang es ih mit Hilfe eines hinzukommenden Paſſanten den Räuber feſtz nehmen. Weiß hatte ſch heute vor dem Schwurgericht Wüa zu verantworten, das ihn zu 6 Jahren Zuchthaus, 10 Ja ren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht verurteilte. ————-—w̃rr rEr-.ʃ22 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) Luft⸗ Tem⸗ dn i 3 5 22 See⸗ Se S. Wind 3 38 dede i N er eee wener m mm 88˙8* 5 Richt.]Stürke 8 Wertheim—— 16 19J 12 ſtillſß— heiter! Königſtuhl. 625 251,3 15 18 14 SW- ſchwbedeckt— Karlsruhe.127 50,5] 17 21 16 ſtill— bedeckt 05 Baden Baden 213 750,90 17 20 16 NO leicht! wolkg— Villingen 780 753,6 13 19 12] 58 leicht wolkig— Feldberg. Hoſſ 1281 630,3 12 12 7 5S]ſmäß. bedeckt— Badenweiler———————— 127 St. Blaſienn—— 14]4 17J 12 ſtillf—wolkig— Höchenſchwd!— 668,7] 12 17 91— bedeckt 1— Die durch Hochdruc im Südoſten und Tiefdrug im Rorpngſter bedinate Föhnlage verzögerte heute morgen den Eintritt eraie 15 Regenfälle. Baden wird jedoch bald in den Bereich kalter— 2 winde auf der Rückſeite der nördlichen Grenze gelangen. wod Abkühlung, verbunden mit Regenfällen eintreten wird. Vorausſichlliche Witterung für Donnerstag bis 12 Ubr nachts: Etwas kühler, meiſt bewölkt, weitere Regenfälle. LAaVaRENNT zum HMaarewaschen gen erlitt. Durch die Exploſion wurden erhebliche Sachbeſchädigun⸗ Qen pexurſach p p cc—ꝙ—B ͤwvwdd„ͤ ³˙Wͤ—ãA———(——— 1* 118 25 7 e Würfel geben kräftige Fleiſchbrühe zum Trinken, 8— Kochen von Fleiſchbrüh⸗Suppen, Soßen, 5 agg*Ragouts, Gemüſen uſw.— Natürlicher, .CCCC feiner Fleiſchgeſchmack iſt ihr großer Vorzug. Achtung auf den Ramen maggi und die rot-gelde Pacung. Dinfach wundervoll und wundervoll einfach- 1 Würfel 4 Pfg. * 4 — nn SerS reerr ee eeerdree eee 0—— 2 r22 e ˙ö — Mittwoch, den 23. Seplember 1925 Neue Mannhbeimer Jentung Abend⸗Rusgade] X. Selte. Nr. 440 imer Fraue -Seitung [Mannhe die Kulturaufgaben der deutſchen Frau Von Dr. Oklo Conrad Gerade die Frau hat in der heutigen Zeit beſondere Aufgaben zu erfüllen. Wir leben ja in einer Zeit des Ulebergangs. Der furcht⸗ bare Schaden, den der verlorene Krieg und die auf ihn folgende Revolution angerichtet haben, iſt kaum auszudenken. Tief führt der Herr durch Nacht und durch Verderben. Das Volk muß ver⸗ ſuchen, ſich wieder emporzuringen, es muß ſich innerlich erneuern, eine Wiedergeburt durchmachen. Dazu bedarf es der mutigen und unabläſſigen Arbeit der tüchtigſten Männer im Staate. Und nicht nur der Männer, auch die Mitwirkung der Frauen iſt unbedingt erforderlich. Ja, ihr Bemühen iſt in vieler Beziehung wichtiger als das des Mannes. Die Mütter des Volkes ſind es, die die künftige Generation nach Körper und Geiſt weſentlich beſtimmen. Die Frau iſt die Hüterin der weiblichen Würde und ſittlichen Reinheit. Von ihr hängt es weſentlich ab, ob die Kurve der ſittlichen Kultur im deutſchen Volke wieder in die Höhe 155 Wie kann nun die Frau dieſe Aufgabe erfüllen? Welches ſind die Kulturaufgaben der deutſchen Frau? Dazu bedarf es zunächſt einmal einer klaren Beſinnung über das Weſen der unterſcheiden. Die Ziviliſation iſt lrſnſe Verfügung über die Natur, iſt Entfaltung zahlloſer Bedürfniſſe. Sie erſtreckt ſich auf Eſſen und Trinken, Wohnung und Kleidung, alſo auf das äußere Leben des Menſchen. Die Kultur dagegen hat es gerade mit dem inneren Menſchen, mit ſeiner Seele zu tun. Sie iſt Unterordnung allen individuellen Bedürfens unter geiſtige Lebensmächte, iſt Herr⸗ chaft des Menſchen über ſeine eigene Natur. Die Ziviliſation verhält ch zur Kultur wie der Körper zum Geiſt, wie die Sinnlichkeit zur ernunft oder auch wie das Angenehme und Nützliche zum Guten und ren. Unſer Zeitalter iſt beſtimmt durch die Technik. Wir freuen uns der modernen Erfindungen: Elektrizität, Telephon, Radio. In der Ziviliſation iſt die Menſchheit Sweiſelloz mächtig fortgeſchritten, der iſt vielleicht ſchen erklommen,— doch die Kultur der Völker läßt leider noch ſeh“ zu wünſchen übrig. Und doch kommt es auf dieſe gerade an. Man denke an das große Wort des Hei⸗ lands: Mas hülfe es dem Menſchen, wenn er die ganze Welt ge⸗ wönen und nähme doch Schaden an ſeiner Seele! Die— hat es zunächſt mit der Ziviliſation zu tun. Die —— er Hausfrau und Mutter zielt ab auf das Wohlbehagen Mannes und der Kinder in Eſſen und Trinken, in Wohnung und Kleidung. Wie behaglich und gemütlich weiß eine feine und gebildete Frau das Hausweſen zu geſtalten. Sie verſteht es, auch mit geringen Mitteln Erſtaunliches zu leiſten. Die Seele der rau kommt gerade in der Häuslichkeit zu lebendigem Ausdruck. Sie gibt der Familie das Gepräge. Die modernen Frauenſchulen mühen ſich mit Recht, den Geſichtskreis der Frauen in Bezug auf dieſe Aufgaben zu ertweitern. Je reicher ihve Kenntniſſe, je gebil⸗ deter ihr Geſchmack, ſe klarer ihre Ziele find, um ſo mehr wird Nerden leiſten. Wieviel kann ſie ſchon für das äußere Wohl⸗ des Mannes und der Kinder tun! Wie viele Männer danzen ihr langes Leben nur der Sorge und dem Bemühen ihver Frau. Wie oft iſt das Leben eines Kindes durch die Beſonnenheit Man iſt deuts Jafig pstek die Ziwiliſation gerin⸗ achtben. e 8 t, m gering gu Doch ſte hat ihre Bedeutung, und wir können nicht ohne ſie exiſtie⸗ ren. Wir dürfen ſie natürlich nicht überſchätzen. Es geht auch ohne Klubſeſſel und ſeidene Tapeten. Doch eine gewiſſe Behag⸗ lichkeit kann jede 850 ſchaffen; ſie muß ſich eben den Verhältniſſen ihres Mannes und Standes gemäß einrichten. Die wichtigere Aufgabe der Frau liegt freilich auf dem Gebiet der Kultur, ſo wie wir ſie oben haben. Kultur bedeutet die Herrſchaft des Menſchen über ſich ſelbſt; ſie iſt daher Selbſt⸗ verleugnung und Arbeit im Dienſt des Nächſten. Kulturarbeit in dieſem Sinne bedeutet, daß der Menſch ſeine Triehe und Begier⸗ den in Zucht nimmt, 05 er ſein beſſeres Ich zur Herrſchaft kom⸗ men läßt, daß er ein edler und reiner Menſch wird. Die Seele des Menſchen rein und kraftvoll werden laſſen,— das ift die Auf⸗ gabe der Erziehung, vor allem der häuslichen Erziehung durch die Frau. Denn die Seele des Menſchen iſt das Kraftzentrum, aus Für unſere Kinder Elſeles Sommerreiſe Von Elſe Kraufe(Mannheim) Aufatmend erhob ſich Trudels Mama von dem großen Koffer, dor dem ſie gekniet hatte. Sie überblickte noch einmal prüfend den Inhalt. Nun war alles Reiſenotwendige fein ſäuberlich verſtaut is auf einig Kleinigkeiten, die man morgen kurz vor dem Schließen zulegen konnte.—— —„und ganz obenauf kommt die Elſe“, ſagte Trudel, die danebenſtand und ihre Lieblingspuppe im Arm hielt. „Soll die denn unbedingt mit?“, meinte Mama. 1 „Ja es ſoll mit, mein Elſele“, erklärte Trudel und drückte die dupe mit dem weißgewaſchenen Plattnäschen und den zerſchun⸗ enen Stoffbeinchen zärtlich an ſich. Dann trug ſie ſie ins Bettchen, legte ſie neben die dicke Hanne und neben Iſidor, den hölzernen nswurſt mit den Beinen und dem buntbemalten Nußknacker⸗ 2— dem ſtets in unveränderter Kühnheit eine grüne Feder e. Rei„Nun ſchlaf ſchön, Elſele, morgen machſt Du eine weite eiſe!“ ermahnte Trudel,—„ich muß jetzt auch ſchlafen gehen.“— 8„Da lag nun die kleine Elſe mit ihrem ſtets freundlichlächelnden Geſichtchen. Aber ſchlafen konnte ſie nicht. Es war Johannisnacht und durch die Fenſter drang rötlich der Widerſchein der Johannis⸗ —9 die ringsum auf den Bergen loderten. Der Nußknacker⸗Iſidor 5 75 gak ihr einen unverſchämten Schubbs und ſetzte ſich 10814U.Wo en?“ frug er ſwöttiſch hin ſoll denn die große Reiſe nun gehen?“ frug . Elſe„Ich glaube zuerſt nach München“, ſagte ſchüchtern die kleine Da reckte ſich umſtändlich die dicke Hanne in die Höhe.„Nach ſetunchen“ rief ſie—„oh Sie Glückliche!“— Sie befand ſich erſt ni kurzer Zeit unter Trudels Puppen und konnte ſich immer noch mut an das geſchwiſterliche Duſagen gewöhnen.—„Ja München ſagz man kennen!“ Dieſe einzige Stadt! Meine Heimat!“ Das 2 e die Hanne mit ſtolzer Betonung, obſchon in die Werkſtatt, der auntſtammte und die hoch oben in luftiger Höhe eines großen Oies lag, gerade die Frauentürme hineinſchauten. Der hölzerne gla 191 mit den Beinen aus Haſenfell ſchwieg. Aus Hochmut. Er 55 te ein Urteil zu haben, der Iſidor. Lange genug hing er in Naie großen Fenſter mit noch vielen Hanswurſt⸗Kollegen und ham⸗ 555 und bampelte den vielen großen und kleinen Leuten, die ſich 5 zuſammendrängten und ihn anlachten, etwas vor.— greiſ eber den Kindertiſch in der Ecke kam wie ein tollgewordener el die Tanzzenſie gewirbelt und ſchrie erfreut:„Wos, noch der nchen gengan's? Is dös an Spaßl Do werden's die Schnee⸗ ſchnehebn. Sie tat einen Juchzer und drehte ſich vor Freude ſo Nugel um ſich ſelber, daß man nur noch eine blau⸗ſchwarz⸗grüne deu 91 erkennen konnte. Grün war ihr gemaltes Röckchen, von Jenff ſtdem bayriſchblau die Schürze und ſchwarz das Mieder. Die Fernd ſtammte auch aus München, d. h. eigentlich aus einer kleinen wei ütlichen Hütte hoch oben in den Berger, wo's nicht mehr gar Holz 5 zu den Schneerieſen. Geſchickte Hände hatten ſie aus 0 ſi ö mit noch anderen Zenſis und Peperln in einem großen Eckladen. überlahen ſie zu, wie viele Leute in ein nahes Haus wanderten, snügten„Auguſtinerbräu“ ſtand. Allemal kamen ſie mit ver⸗ n roſigen Geſichtern wieder heraus. Das mußte ein ſonder⸗ ultur. Wir müſſen Kultur und Ziviliſation genauß dem alles Große und Schöne in der Welt hervorgeht. Gerade in der heutigen Zeit iſt es nötig, daß wir uns auf die ewigen Werte wahren Menſchentums wieder beſinnen. Für uns Deutſche iſt das oder ſollte das nicht ſchwer ſein, denn kaum ein anderes Volk der Weltgeſchichte hat ſo viele und große Vertreter des edelſten Idea⸗ lismus wie wir. Man denke nur an Schiller oder Beethoven oder Kant. In ihnen ſpiegelt ſich die deutſche Seele und das deutſche Weſen. Es gilt, die Jugend mit dieſem Geiſt der Wahrhaftigkeit, Innerlichkeit, Selbſtloſigkeit, des Gehorſams, des Glaubens und der Liebe zu erfüllen. Auch die deutſche Religion muß in den Her⸗ zen wieder lebendig werden. Wir kommen ohne ſie nicht aus. Das Chriſtentum ſchließt einen unendlichen Reichtum ſittlicher Kul⸗ tur in ſich. Man denke an die ewigen Wahrheiten der Bergpredigt Jeſu. Die menſchliche Seele braucht die Kräfte des Jenſeits, wenn ſie das Diesſeits geſtalten und beherrſchen will. Deshalb muß alle Erziehung auf die Ewigkeit gehen. Auch hier ergibt ſich für die Frau eine große Aufgabe: ſie muß das ſittlich⸗veligiöſe Leben in den jungen Seelen wieder zur Entfaltung bringen, da⸗ mit eine neue fromme, tüchtige, deutſche Generation heranwächſt. die Löckchen-Jupferinnen Von Kurt Martens Nachdruck verboten.) Bei all meiner Unerfahrenheit iſt mir doch bekannt, daß die ſchönen Damen und ſolche, die es gerne werden möchten, ihre Toi⸗ lettengeheimniſſe haben. Man hat mir verraten, daß weibliche Reize auf künſtlichem Wege hergeſtellt werden können. Gewiſſe Zeitungs⸗ inſerate ſind mir aufgefallen, die irgendwelche mir zufällig unver⸗ ſtändliche Verſchönerungsmittel empfehlen; ich empfinde aber keiner⸗ lei Neugier, zu erfahren, ob ſie ihren Zweck erfüllen. Naiverweiſe habe ich mich immer, wenn ich verliebt war, für die natürliche Anmut, den hellen, offenen Blick, die geſunden Farben und die gepflegten Umgangsformen meiner Angebeteten begeiſtert, ohne zu ahnen, daß ich mit ſolcher Geſchmacksrichtung nicht mehr auf der Höhe der Zeit ſtehe. Nun wurde ich jüngſt, als ich wieder einmal, drängende Sehnſucht im Herzen, aus meiner Einſamkeit niederſtieg in die Straßen der Stadt, eines Beſſeren belehrt. Die Geheimniſſe, mit denen das ſchönere Geſchlecht um ſeinen Vorrang kämpft, enthüllten ſich mir dort grauſam ernüchternd. Vor mir trippelte ein Jungfräulein auf hohen Stöckelſchuhen ihres Weges dahin und feſſelte meine Aufmerkſamkeit durch die be⸗ tonte Zierlichkeit ihres Ganges, durch lachsfarbene Seidenſtrümpfe und einen üppig quellenden Bubi⸗Pudelkopf. Schon begann es ſachte in mir zu glühen, da blieb ſie vor einem Ladenfenſter ſtehen, og aus ihrem Täſchchen einen Spiegel und einen Stift hervor und trich ſich den Mund mit ſcharlachroter Farbe an— ſo ungeniert und ſelbſtverſtändlich, als befände ſie ſich daheim im verſchloſſenen Kämmerlein.„O wehl“ dachte ich.„Du Bedauernswerte! Was iſt denn mit deinen Kirſchenlippen los, daß ſie ſolch ſchnöder Behand⸗ lung bedürfen?! Jetzt möchte ich keinen Kuß von dir geſchenkt; er würde nach Chemikalien ſchmecken.“ Bekümmert wandte ich mich ab und eilte an ihr vorüber. Bald glaubte ich in einem Caſcé das Glück meines Lebens ge⸗ funden zu haben. Da ſaß wenige Schritte von meinem Tiſch ent⸗ ernt, im Kreiſe der Ihrigen, ein munteres Geſchöpf, deſſen Antlitz cher noch niemals angeſtrichen worden war. Allein bevor ich noch in meiner Bewunderung warm geworden war, nahm auch dieſe Kleine einen Spiegel zur Hand, fletſchte die Zähne, um ſie eingehen⸗ der Prüfung zu unterziehen, zupfte alsdann umſtändlich, ja wahr⸗ haft unermüdlich an den unter ihrem Hut hervorlugenden Löckchen herum, kämmte und wickelte ſie und ging ſchließlich dazu über, ihre Fingernägel zu putzen. Auch ſie war alſo daheim mit ihrer Toilette nicht Au geworden und riß nun ihren angehenden Verehrer aus ufton. Nicht beſſer erglng es mir mit anderen, die nachher im Theater, in der Straßenbahn, am onderen Morgen auf einer Bank in den Anlagen meinen Blick auf ſich zogen. Jede beſpiegelte ſich, jede muſterte geſpannt ihren Mund, chre Zähne, ihre Naſe, ſede ſchminkte, puderte, ſchabte und polierte ſich, jede taſtete mißtrauiſch Tan ihrer Friſur herum, jede zupfte ihre Löckchen Man wurde das bares Haus ſein, dachte die Senſt in dem man ſo luſtig wurde. Um ſie herum war immer alles ſtill, aber weil ihr das Lachen und Luſtigſein gar ſo gut gefiel, ſah ſich es von den Menſchen, die aus dem luſtigen 1 amen, ab.—— Die kleine Elſe wurde ganz ſtolz, als ſie das hörte, verlor alle Schüchternheit und ſagte:„Ja, ich bin auch Trudels Liebling hat ſie geſagt.“ Der Iſidor ſtieß das Elſele wieder.„Es wird ja wohl nur eine Reiſe im Koffer werden“, ſagte er neidiſch, denn er gedachte ſeiner eignen Fahrt, bei der er, der Raumerſparnis wegen, im Koffer überdies noch in einem Herrenſtiefel ſteckte. 5 im Auto. Das iſt herrlich. Ich kam im Auto“, ſchrie e Hanne. Hanſi, der kleine, graue Filzhaſe, ſah mit ſeinen braunen Perl⸗ aller Waldi, der braune Tuchdackel, knurrte, im Schlafe geſtört. Der hatte ſeine langen Beine aus dem Bett geſtreckt und ihn dabei getreten.— Auf dem Klavier hockte der Porzellan⸗Chineſe. Er war noch einer von der alten Sorte, im blauſeidenen Mandarinengewand; auf dem gelbhäutigen Kopf, an dem der lange Zopf baumelte trug er die ſchwarze Seidenmütze und ſeine langen, mageren Hände hatte er auf den überſchlagenen Beinen liegen. Seine litzaugen hatte er immer halb geſchloſſen, denn er war ſehr hochmütig, der alte Chineſe und verachtete ſeine Umgebung. Was hatte er auch alles geſehen, ehe er aus ſeiner fernen aſiatiſchen Heimat an dieſen lang⸗ weiligen Platz entführt wurde. Der Kaiſer ſelber hatte ihm ſeine Aufmerkſamkeit geſchenkt. Manchmal nickte er mit dem Kopfe, wie wenn er ſeine Erinnerung beſtätigen wollte. Alle hatten einen großen Reſpekt vor ihm, denn er ſah ſehr ge⸗ lehrt aus.— war er durch das laute Plaudern unliebſam in ſei⸗ ner Ruhe geſtört worden. lUebellaunig ſah er mit ſeinen ſchiefen Augen von ſeinem hohen Sitz herab und begann wieder mit dem Kopfe zu nicken. Das ſollte diesmal aber„einfältiges Pack“ heißen. Es war gut, daß die, Johannisfeuer erloſchen waren, und das Zim⸗ mer wieder im Dunkel lag, ſonſt hätten die Streitenden geſehen, daß 5— Aes gegen alle gute Manier dazu taktmäßig die Zunge Allmählich ward es ſtill. Nur das Ticken der großen Uhr war noch vernehmbar und das Nagen eines hungrigen Mäusleins. Früh am andern Morgen kam die Trudel ins Zimmer, griff die kleine Elſe aus dem Bettchen, zog ihr ein ganz neues Strick⸗ kleidchen an, das Mama gefertigt hatte.„So“ ſagte die Trudel,— „nun gebt allen ſchön ein Händchen. Du darfſt jetzt mit der Eiſen⸗ bahn fahren.“ Der Iſidor platzte faſt vor Neid. Nun durfte das dumme Ding doch. Eiſenbahn fahren. Er drückte ſeinen Nußknacker⸗ kopf feſt hinter die weißen Gardinchen, daß nur mehr die grüne Wippfeder ſichtbar war.—— Das Elſele machte große Augen, als ſie nun mit ſo großer Schnelligkeit dahinfuhren und man meinen konnte, Wälder, präch⸗ tige bunte Wieſen, gelbe Getreidefelder, Brücken, Dörfer und Städte flögen nur ſo vorbei. Oft wurde es auch für eine Weile ganz finſter. Das waren die großen Tunnels. Da rutſchte das Elſebe ſedesmal vor Angſt von ſeinem Fenſterſitz herab und der Trudel in den Arm Nach vielen, vielen Stunden hielt der Zug. In einem ſchönen Wagen mit zwei flinken Pferden fuhr man jetzt durch große Wälder mit prächtigen, hohen Tannen. Dann gings bergauf, ſchnitzt, ihr ein hübſches Gewanderl gemalt und dann wohnte immer langſamer und höher, ſchließlich vor ee Idnel Haus mit vielen Fenſtern anhielt. Das Elſele fand ſich in einem hellen, luftigen Zimmer wieder, und als die Trudel es mit hinaus auf den Balkon naßen, da ſtaunte es ſehr über das, was es hier zu ſehen kriegte. Garnicht weit von ihnen ragte ein Verg in die Wol⸗ augen dumm von einem zum andern. Er verſtand von alledem nichts. f beklemmende Gefühl nicht los, daß an dem Exterieur all dieſer Evastöchter irgend etwas nicht ſtimmte, daß ſie eifrigſt und drin⸗ gendſt befliſſen waren, auffällige Schäden auszubeſſern, Schäden, die ſo offen zutage lagen, daß ihnen ohne Rückſicht auf fremde Be⸗ ſchauer ſogleich in aller Oeffentlichkeit abgeholfen werden konnte und mußte. Arme Mädchen, die gezwungen ſind, ihre körperlichen Mängel ſo aller Welt vor Augen zu führen, ihre ſonſt ſo ſorgſam gehüteten kleinen Geheimniſſe nahezu ſchamlos zu enthüllen und galante Männerherzen ſo ſchrecklich zu enttäuſchen! Zweifelos gibt es noch ein Menge junge Mädchen, die imſtande ſind, uns mit ihrer natürlichen Erſcheinung den Kopf zu ver⸗ drehen. Es ſcheint aber, daß man dieſe echte, unabſichtliche Schön⸗ heit nur abſeits von der öffentlichen Heerſtraße aufſuchen muß, in jenen ſtillen, altmodiſchen Heimſtätten, wo auch gute Manieren mit zu den Elementen reizvoller Weiblichkeit gehören. die Eltern als Freunde ihrer Kinder (Nachdruck verboten.) Modern denkende Eltern vertreten den Standpunkt, daß ſie ihren Kindern ſchon in jugendlichem Alter mehr Freude und Kame⸗ raden als Erzieher ſein müſſen Tadel, Rüge oder Strafe ſchalten ſie aus ihrer Erziehungsmethode aus und überlaſſen jede Korrektur der Zukunft ſelbſt. Dafür machen ſie ihre Kinder zu Mitwiſſern ihrer eigenen Angelegenheiten, laſſen ſie teilnehmen an ihren häus⸗ lichen, beruflichen oder geſchäftlichen Sorgen und glauben, ein früh erfahrenes Kind müſſe auch ein guter Lebensſtreiter und Lebens⸗ künſtler werden. Sie vergeſſen aber gänzlich, daß es eben ein Kin⸗ dergemüt iſt, ein Kindergehirn, zu dem ſie ſprechen, in dem ſich Dinge und Anſichten anders entwickeln als in dem Kopf eines er⸗ wachſenen Menſchen. Sie vergeſſen auch, daß Sorge, Aufregungen, Zerſtreuungen ihrer eigenen Tage nur eine Belaſtung für ein Kin⸗ dergemüt bedeuten, das oft ſchweren Schoden dadurch nehmen kann. Wozu ſoll ein Kind vorzeitig aus dem ſorgloſen, heitern Jugend⸗ lande heraus gedrängt werden, um mit nachdenklichen, traurigen und ſorgenvollen Blicken einherzugehen? Ein unkindliches Kind, das nicht mehr unbefangen iſt, erwirbt ſich nicht leicht die Zuneigung Fremder. Unter Altersgenoſſen iſt es meiſt ein unbequemer Ge⸗ fährte, weil es ſich als Beſſerwiſſer und Spielverderber entpuppt. In der Geſellſchaft Erwachſener macht es ſich durch altkluges Betra⸗ gen, durch vorwitzige Bemerkungen bald unbeliebt. Es wird vor⸗ zeitig mißtrauiſch und damit ungerecht gegen andere. In einem Kinderherzen ſollen Heiterkeit, Harmloſigkeit und Sorgloſigkeit gepflegt werden ſolange, bis eines Tages das Leben ſelbſt herantritt und die elterliche Betreuung aufhört. So wenig wie Vater und Mutter das herangewachſene Kind bewahren können vor Enttäuſchungen, die auf jeden lauern, ſo wenig vermögen ſie es auch, ihnen das Rüſtzeug für jeden Lebenskampf mitzugeben. Man glaube ja nicht, daß ein frühreifes Kind auch ein lebenskluger Menſch ſein müſſe, der leicht mit den Lebensaufgaben fertig werde. — Wollen die Eltern die beſten Freunde ihrer jugendlichen Kinder ſein, ſo ſollen ſie ſie ihrem Alter entſprechend behandeln und er⸗ ehen. R. Kaulitz⸗Niedeck. Literatur Ernährung und Pflege des älteren Kindes(nach dem Säug⸗ lingsalter). Ein Leitfaden für Mütter und Pflegerinnen von Univ.⸗ Profeſſor Dr. Leo Langſtein. Max Heſſes Verlag, Berlin.— Wäh⸗ rend das Kind im erſten Jahr, als Säugling gehegt und gepflegt wird liegt die Behütung des Kleinkindes und des Schulkindes noch im Argen. Obiges Buch behandelt erſchöpfend alle einſchlägigen Fragen, wie Entwicklung des Kindes, verſchiedenartige Veranlagung desſelben, Zeichen von Geſundheit und Krankheit, beſonders aus⸗ führlich wird auf dies ſo wichtige Kapitel der richtigen Ernährung und den Schutz der Kinder vor anſteckenden Krankheiten eingegangen. Die vorliegende Auflage iſt beträchtlich erweitert und enthält eine Menge goldener Ratſchläge des wohl bekannteſten deutſchen Kinder⸗ arztes, ſodaß dieſes Buch wirklich in keiner Familie, in der Klein⸗ kinder ſind, fehlen ſollte. L2— ken, ſo hoch, wie das Elſele noch keinen geſehen hatte. Unten waren bunte Wieſen mit Kühen, deren Glocken herübertönten. Zwiſchen Tannenbäumen ſtanden niedliche Häuſer, auf deren breiten Dächern große Steine lagen. Weiter hinauf war der Berg ganz kahl und oben, nach der Spitze zu, ß wie der Schneemann, der zuhauſe ſolange im Hof geſtanden hatte. Neben dem Verge reckte ſich noch einer auf und noch einer. Da wußte das Elſele: das waren die Schneeberge, von denen die Tanzzenſi geſchwärmt hatte.— Es hatte Zeit genug, ſie ſich genau anzuſchauen, denn jeden Tag nahm es die Trudel mit gah in den Garten zum Spiel. Oft lag es dort aber auch ſtundenlang einſam auf irgendeiner 5 und blickte mit ſeinen blauen Augen mitten hinein in den noch blaueren Himmel. Manchmal 05 die Trudel auf der Schaukel und ſchwang ſich und das Elſele ſo hoch in die Lüfte, daß dem ganz chwindlig wurde. Und ſo geſchah es eines Tages, daß das Elſele kopfüber hinabfiel. Wohl lag ganz weiche Lohe unter der Schauker, aber über Elſeles Kopf zog ein bedenklicher Riß und nur den ge⸗ ſchickten Händen von Trudels Mama gelang es, durch eine vor⸗ ſichtige Operation mit Leim, Nähnadel und brauner Oelfarbe, das Elfele wieder einigermaßen zu heilen. Freilich mußte es jetzt zumeiſt zu hauſe bleiben und ſtill am Fenſter ſitzen. Da konnte es nun in aller Ruhe immer und immer wieder die Schneeberge anſtaunen. Einmar wurde dem Elſele ganz bange. Da ſtanden ſie ſo rotglühend, wie der Bügelſtahl, wenn er aus dem Ofen in das Eiſen kam, mit dem Elſeles Hemdchen und Höschen gebügelt wurden. Das Elſele war nahe daran, wieder umzufallen. Aber die Trudel ſprang noch recht⸗ 11190 hinzu, fing es auf und rief entzückt:„Oh wie herrlich, Alpen⸗ glühen!“ Die Heimreiſe mußte das Elſele der Vorſicht halber im Koffer machen. Aber trotzdem es weich gebettet lag, war das garnicht ſchön, ſo dunkel und ſo eng. Dann war man wieder daheim im Bettchen mit den friſchge⸗ waſchenen Mullgardinchen. Durfte ganz allein darin liegen. Der Iſidor ſaß neben der Hanne im Sportwagen. Als alles ſtill war im Hauſe kletterte die dicke Hanne umſtändlich heraus und kroch zuElſele ins Bettchen. Leiſe und zärtlich ſtreichelte ſie das Elſele und ſagte:„Erzählen, bitte, bitte.“— Das Elſele erzählte von all dem Schönen, das es geſchaut hatte, daß die Hanne ganz begeiſtert 80 und wehmütig ausrief:„Vielleicht darf ich das nächſte Mal mit!“— Der Iſidor hatte ſich auf den Rand am Fußende des Bettchens geſchwungen, wippte mit ſeinen langen Beinen unverſchämt hin und her, daß das Bettchen nur ſo wankte und ſchwankte, grinſte das Elſele dreiſt an und ſagte; um ſich den Kopf zu zerſchlagen, brauche man keine Sommerreiſe zu unternehmen. Das könne man daheim billiger haben.„Aber ſchön wars, wunderſchön“, meinte das Elſele und ſah zu dem alten Chineſen hinauf. Der hielt die Schlitzaugen ganz geſchloſſen. Nickte auch nicht mit dem Kopfe, ſondern ſaß ganz regungslos, ohne Teilnahme. Was die da ſagten, intereſſierte ihn nicht im geringſten. Er hatte auf ſeiner letzten Reiſe den Gipfel der Erde geſehen, der alte Chineſe. Wer kam dem gleich? Die Berge, von denen das Elſele erzählte, ſicherlich nicht und darum zog er es vor, lieber garnicht weiter zuzuhören, vielmehr ſich ganz und gar ſeinen hochmütigen Erinnerungsträumereien hinzugeben. Auch das Elſele träumte bald. Von Bergen, Wieſen und Sonne. Schöne der Träume mußten es ſein, denn ſein immer lächelndes Geſichtchen lächelte noch mehr. Wenigſtens behauptete das die Trudel als ſie am andern Morgen das Elſele in gewohnter Weiſe mit den andern zum Frühſtück on den Puppentiſch ſetzte. während der Iſdor ins W mußte und faul und frech allen ſeine ſchöne Kehrſeite zu * e e, beſchloſſen worden ſei. Chemiewerte bis 15 ſchwächer. Deutſche Anleihen und Pfandbriefe waren eben⸗ behaupteten. leichter. Hanſabank 100, Kreichgauer 19,5, Krügershall 73, Mainzer Gas 14, Vanle⸗Alktien. 22 24 22, 24 22, 28. O. Creditor. 80,.—80,— D. Hypothetend 5,50 2,30 Rheln. Creditdank 87.—87,.— Badiſche Bank. 29,50 29,50„ Ueberſ.-Bank. 84,50 82,—Rhein. Hyp.-⸗Bl.——,— Bank ſ, Br. Ind. 82.50 82,50„ Vereinsdank 55,55.— Südd..-Erd.⸗B.—.—.— SBapr.⸗Credhß 1,10—.—., Hisent.-Geſellſch. 102.5 102,7] Südd. iscontog. 91,— 91.— „Hyp. u. Wd. 80.50 80.50 Dresdner Bank. 100.2 100,.0 Wiener Bankver.—.— 5,50 Darmer Bankoer..10.10 Nealen Hyp.⸗Bl. 61,.— 61,.— Wttorg. Notenbk. 58,.——,— 25 129,0 129,0 Metallb. u..-G. 76,— 76.—] Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.—.— Com. u. Priotbk. 98,—98.— Mitteld. Crdit-B. 93,— 93,— Frankf. Allg. Verl. 78,—71.50 2 95 105.0 105,0 Nale..—.Oberrh. Berſ.-Gef.—.— 94.— ſchh Bank. 110,0 110,6 Oeſter. Cred. A. 750 7,50 Frankf. R. u. Mitv.—..— D⸗Aftatiſche Br..——— Rlicge Hyp.⸗Bk. 59,— 58.— D Effekt. u. Wechſ 83,50 83.50 Reichsbank... 138.0 135,2 SEſchweil. Bergw. 120.0 118,0 Kaliwerke Weſter. LLrrrrrr 8. Selte. Mt. 440 neue mannheimer Feitung(Abend· Nus gabe) Mittwoch, den 23. Seplember 1925 —— [Neue dannheimer Seitung e Han delsblatt Berliner Deviſen Amtlich 8. 22 w. 23 1 rp. Holland.13,57 199.99 ooll 139.57 168.99 voll Buenos-Aites..608.702 1.899.703 15 Brüſſel.. 18,41 18,45„ 1831 18.35 Toriſnania. 89.34 89.54 87,09 87.31 Danza 80.87 80,87„ 80•62 80.82 Lopenhagen, 102.57 102.83 101.57 101,83 1 Liſſabon 21.075 41.125. 21.075 21.125 Stockholm. 114.66 11294 112.66 112.94 0 Helſingfors. 10.565 10,0 10.56 10.60 5 Itallen.. 17,10 17.14 5 17 10 17.14 London 20,828 20.378„ 20.824 20.374 New- Port.105 40.485 42⁰⁵ 5 aris. 19.68 19.84 5 19.87 19.91 chweiz. 80.95 81.15 5 80 90 81.16 Spanien. 60,32 60,48 5 60,32 60.48 3 14718.71⁸.719 Konſtantmopel..365 2375 283 284 Rio de Janeiro.581 0583 2578.581 2 Wieu abg. 80.09 95 09 89.23 12.432 2 12.432 12.472 1. Jugoflavien,.45.50 85.47.49 7 Budapeſt..86 8,50.88.90 Soſa.085.065* 8,055.065 5 Athen 908 611 405 641 Frankfurter Wertyaplerbörſe Tendenz: Sehr ſtill und ſchwächer Frankfurt a.., 23. Sept.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete heute zunächſt ſehr zurückhaltend wegen der bevorſtehenden Ent⸗ ſcheidung in der Sicherheitspaktfrage. Die Spekulation will ſich ſcheinbar nicht mehr engagieren, bis man in dieſer Frage klarer ſehen kann. Auch der am 1. Oktober beginnende Termin⸗ handel dürfte Veranlaſſung zur Zurückhaltung ſein. Der Markt war aus dieſen Gründen auch ſehr wenig aufnahmefähig und als im weiteren Verlauf einige Glattſtellungen in Ultimo⸗Engagements ſtattfanden, zeigte es ſich bald, daß das herauskommende Material nicht ohne größere Kursverluſte untergebracht werden konnte. Nach und nach nahmen dieſe Kursverluſte einen ziemlich bedeuten⸗ den Umfang an. Auch von Berlin wurden bald ſehr ſchwache Kurſe gemeldet, außerdem veranlaßte ein Gerücht von einer neuen Zahlungsſchwierigkeit am Berliner Platz weitere Glattſtellungen. Enttäuſchung rief auch das Dementi der Havas⸗Agentur hervor, daß die Räumung der Kölner Zone per Mitte November bereits Montanwerte waren bis 3 PCt., pCt. und Elektrowerte bis 2 PpCt. falls nachgebend, während ſich die ausländiſchen Renten gut Im Freiverkehr war die Stimmung etwas Api 0,500, Becker Kohle 52, Benz 45, Entrepriſes 14, Ufa 60 und Unterfranken 49,25. Serliner Wertpapierbsrſe Berlin, 23. Sept.(Drahtb.) Infolge ſtärker hervortretender Realiſationsneigung der Spekulation nahm die Börſe heute einen ſchwachen Verlauf. Die Abſchwächung wurde einesteils mit Ver⸗ käufen zur Beſchaffung der für die Einzahlung in die Liquidations⸗ kaſſe auf Zeitgeſchäfte nötigen Gelder erklärt, andernteils hängt ſie mit Meldungen über neuerdings eingetretene Stockungen in den bekannten weſtdeutſchen Eiſentruſtverhandlungen zuſammen, wo⸗ nach die Kruppgeſellſchaft erklärt haben ſoll, die Verhandlungen auf der bisher in Ausſicht genommenen Baſis nicht weiter führen zu können. In gleicher Richtung wirkten auch die Meldungen über Arbeiterbeurlaubungen bei der Phönixgeſellſchaft. Dem verhältnis⸗ mäßig geringen Angebot, das übrigens durch Blankoabgaben noch verſtärkt wurde, ſtand nur geringe Aufnahmeluſt bei ermäßigtem Kursſtand gegenüber. Auf allen Gebieten traten daher Kurs⸗ rückgänge von—3 pCt. ein. Auch Schiffahrtsaktien waren rückgängig. Von Banken ſtellten ſich Reichsbankanteile Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. Frankfurter Dididenden⸗Werte. nach anfänglicher Behauptung um ungefähr 1 pEt., Berliner Handelsanteile um 2 pCt., niedriger. Abgeſehen von einer vorüber⸗ gehenden Befeſtigung blieb die ſchwache Haltung auch weiterhin vorherrſchend. ländiſche Renten ungefähr behauptet. briefe 20 bis 30 Pfg. ſchwächer. Am herige Nachfrage nach Tagesgeld nachgelaſſen. Oslo und Kopenhagen ſtärker rückgängig. Vorkriegshypothekenpfand⸗ Geldmarkt hat die bis⸗ Von Deviſen waren Jum deutſch-ſchweizeriſchen Wirkſchaftsabkommen Aus Baſel wird uns unterm 22. September berichtet: Nach dem deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsabkommen vom November 1924 ſollten die zwiſchen den beiden Ländern noch beſtehenden Einfuhrbeſchränkungen bis zum 30. September ds. Js. gänzlich aufgehoben werden. Nach neuerlichen Verhandlungen zwiſchen den beiden Ländern wurde am 17. September 1925 ein Protokoll unterzeichnet, wonach die gänzliche Aufhebung der Einfuhrbeſchränkungen bis zum 31. Dezember ds. Is. hinaus⸗ geſchoben wird. Zum 1. Oktober ſoll aber bereits für eine Reihe von Waren die Einfuhrfreiheit erfolgen und zwar werden deutſcherſeits zur Einfuhr geſtattet: baumwollene Garne, Baum⸗ wolle und Wollgewebe, Stickereien, Schuhe, Calciumcarbid, Auto⸗ mobile. Der Einfuhrbeſchränkung nach Deutſchland unterliegen u. a. noch: Alpenpflanzen, Weine, Margarine, Kunſt⸗ ſpeiſefett, Zement, Kohle, Kalkſtickſtoff, Morphium und Filme. Schweizeriſcherſeits unterliegen noch der Einfuhrbeſchränkung: Nadelholz(595 Bretter, Druck⸗ und Schreibpapier, Kartons, Faſſoneiſen, bis und mit 30 Millimeter größter Breite, Rundeiſen bis und mit 20 Millimeter Durchmeſſer, Eiſen gezogen oder kalt gewalzt, Blech⸗, Draht⸗ und Schloſſerwaren, emaillierte Eiſenblech⸗ waren, Holzbearbeitungsmaſchinen, Telephon⸗ und Telegraphen⸗ apparate. O Die Kunſtſeidenintereſſen des Jellſtoffkonzerns. Der Konf. meldet, daß die Direktoren Deutſch, Müller und Clemm von der Zellſtofffabrik Mannheim⸗Waldhof in New Nork eingetroffen ſind, um die amerikaniſche Kunſtſeide⸗ induſtrie in allen Einzelheiten zu ſtudieren, weshalb die Ver⸗ mutung aufgetaucht iſt, daß die Zellſtofffabrik Mannheim⸗Waldhof dem Kunſtſeidegebiet ihre Aufmerkſamkeit zuwende.— Von der Zellſtofffabrik wird uns auf Anfrage mitgeteilt, daß der ſtell⸗ vertretende Direktor Deutſch und der Chemiker Mülker⸗ Elemm nach New Vork gefahren ſind, und daß der Zellſtoff⸗ Konzern dem Kunſtſeidegebiet ſchon ſeit langer Zeit ſeine Aufmerk⸗ ſamkeit zuwende. Neben der Papier⸗Induſtrie ſei ja die Kunſt⸗ ſeidefabrikation die beſte Abnehmerin ihrer Erzeug⸗ niſſe. Wie uns ausdrücklich verſichert wird, ſei es aber irrig, daß die Zellſtofffabrik Mannheim⸗Waldhof die Kunſtſeidefabrikation ſelbſt betreiben wolle. -I Stand der Verſchmelzungsverhandlungen im Anilinkonzern. Zu unſerer Meldung aus Wiesbaden, im geſtrigen Abendblatt, der zufolge der Fuſionsvertrag innerhalb der Intereſſengemeinſchaft bereits unterzeichnet ſein ſoll, verlautet nunmehr: Es haben zu⸗ nächſt nur Vorbeſprechungen ſtattgefunden, die zu einem Ergebnis geführt haben, das nunmehr den Aufſichtsräten der in Frage kommenden Geſellſchaften unterbreitet werden ſoll. Ueber den endgültigen Fuſionsvertrag haben die Generalverſamm⸗ lungen der einzelnen Geſellſchaften zu entſcheiden, die vorausſichtlich erſt im kommenden Frühjahr zuſammentreten werden. Es iſt naturgemäß noch eine große Zahl techniſcher Schwierigkeiten zu überwinden, wie Uebertragung von Eigentumsrechten, ſteuerliche Fragen uſw., die zu ihrer Erledigung längere Zeit erfordern. 2: Anveränderke Großhandelsindexziffer. Der Großhandels⸗ index der Induſtrie⸗ und Handelszeitung hat in der Woche vom 12. bis 18. September keine Veränderung erfahren. Höher lagen die Ziffern für die Gruppe Kohle, Eiſen(plus 1 pCt.), Textilien mehr 1,5 pCt., Häute, Felle mehr 2 pEt., niedriger die Ziffern für Getreide, Mehl weniger 2,3 pCt., unver. die Gruppe Fleiſch, Fiſche. Die Firma Krupp.⸗G. in Eſſen hat, wie die Köln. Ztg. erfähtt, ihre Beteiligung an der Gründung der neuen Eiſengeſellſchaf Von Rentenwerten waren aus⸗ jetzt formell zurückgezogen, jedoch weiterem Vernehmen na Verhandlungen über etwaige Unterbeteiligungen mit ihr fortgefehl des Stutigarter Verſicherungsvereins. verſicherungsanträgen iſt, wie uns die Geſellſchaft mitteilt, trotz de Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe noch recht gut; in del Jerſten 8 Monaten wurden Anträge über 160 Millionen Mark Auguſt 300 Millionen Mark verlauf iſt normal. 339 030% Reingewinn ſollen 6 pCt. Dividende 3 Mill. Goldkapital verteilt werden. erhöhte ſich um 12,3 Mill. G/, der Beſtand an Kommunaldarlehe um 756 000%, der Umlauf an Goldpfandbriefen um 11,4, Goldkommunalſchuldverſchreibungen um 0,7 Mill. G,. Der 3U mann, Pagoda⸗Teeimport, Mannheim.) und etwa 3000 Kiſten Sumatratee, die zum größten Teil Käu · kteine Beteiligung der Firma Krupp an der Eiſengeſellſchafl 8 Skulkgark⸗Lübeck, Lebensverſicherungs ⸗A.-G. im Konzen Der Zugang von Leben⸗ Der Beſtand an Verſicherungen hatte Ende überſchritten. Der Schaden! All eingereicht. 1— Rheiniſch 85 Weſtfäliſche Boden ⸗Credit⸗ Bank, Köln. Der Hypothekenbeſtar) gang ſtellt faſt ausſchließlich 10 proz. Titres dar. Waren und Märkte -k. Teeberichkt.(Mitgeteilt von der Firma Hermann Kauf Die Tee⸗Auktion i Amſterdam am 17. September umfaßte etwa 9000 Kiſten fanden. Die Verſteigerung verlief ſehr lebhaft und vielfach 1 Preiſen, die etwa—10 Cts. über den Taxen lagen. Sumatt tees waren ganz beſonders begehrt und konnte hierin die Nachfra kaum befriedigt werden. Am 8. Oktober kommen in Amſter ca. 10—12 000 Kiſten Java und Sumatratees in Auktion. 2·: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 22. Sept. 1 Kg. 2800 G. 2815.; 1 Kg. Silber 98,75—90,20 G. 100,70 8. 1. Gramm Platin 14,65 G. 15,10 B. -: Skukkgarker Hopfenmarkt vom 21. Sept. Die Zufuhr 15 heutigen Markt war ſchwach, die Preiſe bewegten ſich zwiſche 455 und 520 l. 5 2: Bremen, 22. Sept. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,05(27,23) Dollarcents. 6 24: Abermalige Preiserhöhung für Jutefabrikate. Das deutche Jute⸗Syndikat hat die Preiſe für Jutefabrikate ab 15. Septembe. nochmals um 2 Pſtrl. pro Tonne erhöht, nachdem bereits in Vorwoche eine Erhöhung um 2 Lſtrl. eingetreten war. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen * In der Zeit vom 12. bis 18. September 1925 ſind angekommel! talwärts 5 leere Schleppkähne und 21 beladene mik 3936 Tonnel bergwärts 1 leerer Dampfer und 22 beladene mit 2709 Tonng 1 leerer Schleppkahn und 94 beladene mit 63 252,5 Tonnen. 0 gefahren ſind: talwärts 1 leeres Dampfer und 21 beladene m 1907 Tonnen, 55 leere Schleppkähne und 23 beladene mit 7708 Tu, bergwärts 2 beladene Dampfer mit 30 Tonnen, 17 leere Schlepß kähne und 6 beladene mit 939 Tonnen. 5 Auf dem Neckar ſind talwärts angekommer 2 beladen, Schleppkähne mit 147 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 6 leeln Schleppkähne und 15 beladene mit 1064 Tonnen. Sr rTrTrFTF—᷑F᷑TT22.vvr MQ⁰ TmFbvbrx Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Teill Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Tſit Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; 15 Kommunalpolitit und Lokales: i. VB. Franz Kircher; für Sport den Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und 100 übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernha 23. G oll Bergwerke ⸗ Aletien. G. 68.— 67.80J Harpen, Bergbau 103,7 101.7 JOberſchlel.O5.-B. 52.50 52.— Beert C. 4— 93— 11 8 2400 241 b ten 182 18⸗ . 71.— 69,— Kaliw. J.—.—. nix Bergbau 2 120,0—.— Aben Braunkohle 125.0 424. — 88,.— Salzw. Heilbronn—, 90,.— 68.75 65,50 Tellus Bergbau. 65,— 61,— B. K. u. Gaurahütte 41,— 40.— Gelſenk Brgwk. 54.10 52,— Klöckner⸗Werke Gelſenk. Gußſt. 68.——— Mannesmnurdh. Crausport- Aletlen. Sgcantungdann.—.—.80] Nrddeutſch. Olggd 68,— 61,50 Balnmorebio— Alſeld Deliglen 28.— 28.— Hög.⸗Amk. Pakeil. 59,65 57.50J Oeſter.-U. St.⸗B.—.——.— Induſtrie ⸗Aktlen. n mannb— Bad. Anlliu. Soda 124,2 122,21 Cem. Vothr. Meb— ——— 7090 1000 Bad-Gletir.. Gel. 038.38J Ebamotze Aand.—.——.— Them. Wrk. Albert 88,— 88.— Goldenberg 175.0 170,0 Griesheim. 119,2 117,7 Bad. Maſch. Durl. 95,— 94,— Bad. UhrenJurtw. 23.—-— Bayriſch. Spiegel 45,.—-.— Mainzer Stamm 141.0 140,0 ſarkbrauerei .60,— 60,— chöfferh. Bindg. 145,0 144,2 22. 28, 214 2 2 22. 289. 2. 2 22, 25 ndrenab Harte. 30.—.— Per. Jenſ. Perüin 50.25 58.— Juckerf. B. Wagh. 88.— 86 500Pböntz Berhdau 75,25 71.75] Nombach, Paten 38,37 27,64 Schucer& Co. 68.75 65, Ver. deutſch.Oelfb.—. 43,.—Vogt 1 506. St. 3,15 8,.—„ Frankenth. 60,10 60,—[Hermann Abge 40.90 89.50 Roſſtzer Braunk. 44 75 44. S e 40.50 960 B. ſich Ind.Malng 58.— 54.— Poigt& Haff, St. 61.50 62.—„ Heilbronn 57,25 58.50 Rathgeder ſagg. 39.—37,.—Roſitzer Zucker 66.50 66.50 Siemens Elektr. 71, 1 Ver, Jaßt, Caſſel 53.— 53.— Volkzom Seilhg. 31,10 21.]„ Oßſtein 85.75 58.—Reisbolg Papter 231.0 132,5 Rackforth Rachf..375 0,4 Slemensà Hals ke 79,½5 9345 V. Pinfel Nürnd——W Watdopce 68.— 67 50 Rheingau 80.— 90.—Rhein. Braunkhl. 128.0 124.5 Nütgerswerk 72.70,25 Sinner.-G. 687 9% Ver Ultramarinfk 86,50 87.—1 Zellſt. Waldyf St. 8,80.65]. Stuttgart 60,25 62,.—— 91775—95 85 57.12 Stettiner Bulkan 35 7523 128 eln. Elektrizität 62,— Gu.—58.—St K 30,13 38. Sreiborkehrs-Kutſe. en i. vn 2585 32— San. 89125 Sbsede, Miben 1060 05 — Ider. 69,—.———Abein. Met. Bo„—Saro„ 30 Stollb. Zinthütten 100 e e, ee.e aee 67 6975 h 0 50 Fene Sne,— 80— 8 dae 4 6 einſta 62.12 59, ugo Schneider—.— 36,—. Schi Entrepriſes.. 14 88 Kohlemant. d75 A7edence Cbem. 4 304 44,— Schubert& Salz 106.0 109.7 Taceene 22— 2 Berliner Dividenden⸗Werte. Ttleßd Ferier 48850 5. 1Slengftaff8f. Je 170/ Welt öſſen 88dr ⸗ Crausport-Aktien Thale Eiſenhütte...——BVer. Harzer Kalk 35,25 84.25 Wicking⸗Cement. 77.25.20 + 0 Tbdr Oelfabrik. 48,90 45,.—B. Schhf Bru& W 42,10 42.— Wiesloch Tonwar. 83, 31, Schantungdahn——.70 Diſch. 56,50 58.—-[Norddiſch. Otoyd 68.60 62,250 Tbüring. Saline.—.——.,— Stahl..d. Jyy—,— 110,0] Wilbelmsh. Eulau 32.50 86.— Allg. Lok. u. Sit. 100,5 100,0 2b.-Aimk. Pakbif. 30.25 57.90 Roland-Linſe. 80.50—.—Untonwerk Maſch'—.——.— Der. Ulkramaxinf. 88.80 86,50 Wittener Stahl.25 60 Süßd. Giſenbahn 82.——.— Ba 9'ſch. 83.— 81.750Verein. Elbeſchiff 34.— 34.—Union-Gieherei. 31.78 31.75 Vogel Telegr.⸗Dr 58,.— 58,15 Wittener Gußſtah 169 50 43.7 Baltimore. 445,50 48,50 Hanſa O ſchiff.. 77 50 76,— 7 Papier. 60.50 69,75 Vogtländ Maſch. 2,90 2,90 Wolf, Buckau. 43.50 5550 Ver Grt Oun. 50,, Wanderer⸗Werte 108.0 105.2 Hellſiof Bereig 40 5806 Banke ⸗Alelien. 8 Charl. 5 5 Weſor 1 15——— Zalfoff Waldöf“ 8,90 Barmer Bankv..15 1,15 Deuſſche Bank 110, 110,0 Reichsbank..136,41 5,7 See e e Serdase Sewenehes- w. om.u. Priva„ Dise. Commandit 103, eutſch. Dise o. 91,— 91.— Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 109,0 109,0 Dresdner Bank. 100,0 100,0 Weſtha.2,— 70,50 daliaer Srdder er 1200 1 Mitteldk., Kreditb 93.50 93 25⁵ Adler Kall 82,— 82,— Helddurg. 37,— 37.— Ronnenberg* 9 2515 5 Api, Allg Betr.Jd.—,——,Hochfrequenz.. 68— 68,.— Ruſſendank 1 55⁰ Zuduſtrie⸗Aktien. Decte. aden.— 5— Aeneesba u.— 21— Sſchlede%5 45 Aecumulgt. 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Zement 125,5 124.0 9 0 95 Braunt u. Brikets 94.50 92,— Deutſch. Gußſtahl 128.0 128,7 80 1050.— Bac 4 Hentel 23.—21.—][gchn. Nürgd Vp. 4480.ngeb Je Rale. B88 8815JBe-Befad. Dl 42— 45—] Jeulſd Abd. 54 J5630f%. 15— 30%% Babte Ant. ö 310 850 erge“n 0 2——— 81.—— g⸗„ 0 2 5 5 2 9* 1 ann Elektr. 75,— 72,50 Daimler Motor. 40,— 88,25 Deutſche Kaliw 25,73 25,50 Oliedach K Go.—.———[ Genſchowe do 44,75 43,50 ———————— Aiag Metade. 4550 47.75 Dt. Eiſenh. Berlin—.——.—.05 Maſch 49,75 48.75 Emaſde Uurich 39,10 38.— Jerm. Portld.-J. 73,— 75,— d) Ausländiſche Rentenwerte. 97 8 Adlerwerke Sileyer 40.75 40,25 Drem.-Beſigb. Oei—.——.—.Gold⸗u. S. Anſt. 92,50 91,50S Steinzg. 83,80 83,50 Enzinger Jilter.75,— 69,25 Gerresheim. Glas 120.0 124,0 4% Merikaner. 41,.——— J4% Turt. unif. Anl.—.——.—4%„ Gotprior.:650 6. G. Stamm 89,65 93.50 Breuer Stamm. 58.——.—, Heutſche Verlag 140.0 140.05 Wollw. 30.— 43.—Eſchw. 4 5 14600 13.5G4.clertr Unter. 199 4% /Deſt Schaha—.——.— 4o½„ Zollob. 1911.80.75 Z0 gebsEe.d— 85 l. 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Goſd 69,—685801 Mazimiljansau 88 758— Nähldelm Berz. 88.59 8459J Odrenſtein Sdovo. 61,—.50.7514% doleinh, Nente 0 590 0 500J%ů Ngar, Goldr..—.80 J 5% Tebua M Buderus Eiſenw. 47,75 48,75— Edem Griesbeim 119,1 59 0 ee 9 2— a) Neichs ⸗ und Staatspapiere.— 91⁰ Goldantelhe. 90. 25 90,25 J 3/% O. Reichsanl 0. 300 0, 288 J5 ½% B. Kohlenanl, 951 957 Dolla 94.85 95,103% 9285%% Preuß Kaltam 39 50 8 atze. 0 Wan.—8— Racheſceh. Ai 3% B. Reichsanl. 9275.218 4% Badiſche Anl.—.——.— 60.— 60. — ISudſee Petersb. Int. Hand.80.,525 Ufa. Berliner Feſtverzinsliche Werte. ggenwert..55 0— 452 0, 4% Prz. Konſols.260 0,250 L 0,187 0,180 27%0 2 087 25 10 24er—.—.17730% 0,260.255 * 5% Schſ. Braunk. „ Lanbſch. Nogg. 7, No 9,28255% Roggenrentb. 225 25 1 avã tra⸗ en⸗ en, en b, 1 ene SNSNNerss SNRN . NSn. 882. rrnr.. * WMh „Mittwoch, den 23. Sepfember 1925 Keue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 7. Seile. Nr. 440 Die Malojaſchlange Von J. A. Pfuhl. 25(Nachdruck verboten!) „Nein, es hat ſich nicht ſo gemacht. Ich kam doch erſt nach drer Jahren zurück. Ich hatte damals ſo was Aehnliches wie vergeſſen. Ich glaubte es wenigſtens. Ich wollte die alte Geſchichte nicht wieder aufrühren. Totſchweigen will man es, unerkriegen mit aller Ge⸗ walt. Es war Täuſchung. Afrika hatte mich ſehr in Anſpruch ge⸗ nommen. Die tauſenderlei neuen Eindrücke halfen mir. Ich glaubte dann wirklich eines Tages, ich hätte überwunden. Dann lernte ich meine Braut kennen. Weißt du, das war ſo wie ſo'in Rettungs⸗ anker, und als ich merkte, daß ſie mich herzlich liebt, war ich wirklich aber auch vollkommen ruhig geworden. Ich ſchloß mit der Vergan⸗ genheit endgültig ab und fühlte mich wie neugeboren, unſagbar glücklich. Ich liebte meine Braut ſehr und aus aufrichtigem Herzen Weißt du, Spattchen, ſolch liebes, einziges Geſchöpf! Das iſt doch wunderbar, wie ſich einem da ſolch ein Herz vertrauend ſchenkt und einen liebt und... ach, es iſt zum Verzagen!“ „Jaja“, ſagte der Rittmeiſter,„ja!“ und nickte ernſt vor ſich hin. Egkherr nahm den Hut von der Bank, ſetzte ihn wieder auf und fuhr dann noch langſamer, noch leiſer fort:„Und nun kommt da⸗ andere, das—— Jugendglück— heute da ſo mir nichts dir nichts einem wieder in den Weg! Das, was das Beſte aus einem heraus bekommen hat, alles Schönſte, Höchſte was.. in. einem war,— da finde man ſich nun einmal zurechtl“ Der Rittmeiſter richtete ſich auf. „Ich verſtehe noch nicht ganz, Kerlchen. Wie, was, die Dame, die jetzt ankommen ſoll, iſt die etwa Egkherr nickte ſchweigend. ſ wie geht denn das zu, bift du denn da ganz ſicher, daß ie es iſt?“ „Ich glaube es. Nein— Unſinn! Ich weiß es ganz beſtimmt. ein Schwiegervater hat ſie hier im vergangenen Sommer kennen gelernt. Sie muß es ſein. Alle Verhältniſſe, die der Kommerzien⸗ rat doch natürlich genau kennt, ſtimmen überein. Natürlich habe ich allzuviel nicht fragen dürfen, um nicht ſeine Aufmerkſamkeit zu er⸗ regen. Ein Irrtum iſt immerhin noch möglich, doch kaum wahr⸗ ſcheinlich. Sie iſt vor zwei Jahren Witwe geworden. Mein Schwie⸗ rpater iſt ein Mann, der genau weiß, was er will, und einfach alle rauen um den Finger zu wickeln verſteht. Aus der Bekanntſchaft hat ſich eine Freundſchaft entſponnen. Im Winter iſt man zu gleicher Zeit in Italien und an der Riviera geweſen, und für den in St. Mexitz hat man ſich gleichfalls zuſammenge⸗ rieben.“ „Aber vielleicht täuſcheſt du dich doch.“ Egkherr zuckte nur wieder die Achſeln. „Es iſt ja möglich, aber ich glaube nicht.“ * „Und wenn nun wirklich, was dann?“ „Dann—— „Nun ja.“ 5 280 Spattchen, dann.. a dann dann muß ich eben „Mache doch keine Sachen.“ 59 8 ſchwieg. „Warte doch erſt ab.“ „Gewiß Aber ich weiß ſchon jetzt, es wird nicht gehen.“ „Lieber Joachim“ „Nein. Was würde daraus wohl werden? Weißt du, ſo was wächſt und wächſt und hält einen... ach, man kommt ja nicht wieder los! Für ewig nicht!“ Beide ſchwiegen. Der Rittmeiſter blinzelte vor ſich hin, beſah ſeine Fingernägel und klappte mit dem Stocke gegen ſeine Bergſchuhe. za“, ſagte er.„Jaja!“ Dann ſtand er auf.„Dein Zug ommt „Bleibe hier“, bat Egkherr und ſtand auch auf.„Wir ſehen erſt mal von weitem. Dann ſag ich's dir.“ Soeben lief der Zug ein. „„Da iſt ſie“, flüſterte Egkherr ſo leiſe, als ſpräche er von einem Geiſt, den man zu fürchten habe. Spatt folgte ſeinem Blick. Nicht weit von ihnen ſtiegen zwel Damen, von einer Kammerjungfer gefolgt, aus. Er ſah zunächſt eine große elegante Frau mit etwas herriſchen Zügen und ſ fort. nen, man⸗ delförmigen, beſonders klaren Augen, die der Jungfer Befehle gab und mit dem Bahnportier des Kurhauſes, der—— 0 zum Empfange bereit ſtand, verhandelte. Dann ſah er Marggerita Fueſſt. Im ſelben Augenblick verſtand er Egkherr. Wer in die Feſſeln dieſer Sterne von Augen geriet, der würde ſeine Seele wohl niemals Jwieder freibekommen. Unter dem weiten und faltigen Reiſemantel ahnte man eine wunderbare Geſtalt. Die Schultern, der Hals, die Haltung, alles war entzückend. Auf dem lockeren Haar, das ſchneeig ſchimmerte und doch nicht weiß war, ſaß eine kleine Reiſemütze. Ein ſchmales Geſichtchen mit einem ſpitz zulaufenden Kinn und lächeln⸗ den Vertiefungen in den Wangen ſah naiv und kindermäßig in die Welt. Die Augen waren ernſt, nein heiter, oder doch vielleicht me⸗ lancholiſch, feucht, tief, unergründlich.. jetzt blickten ſie lächelnd, fragend, jetzt ſtrenge, ernſt, irrten umher, kehrten zurück in das Netz dieſer Silberfäden, die die Stirn umgaben... Eigentlich war ſie klein. Jetzt aber richtete ſie ſich auf und ſah umher.— Nein, ſie war groß, ſie war eine majeſtätiſche Erſcheinung. Sie ſah ſtolz aus. Von den Schläfen gingen harte Linien hinunter, verwiſchten die Lieb⸗ lichkeit um den Mund, löſchten die Vertiefungen in den Wangen und gaben dem Kinn eine energiſche Eckigkeit. Jetzt kam der Liftjunge des Kurhauſes angeſprungen. Er riß ſchon von weitem die Mütze ab und ſein rötliches Knabengeſicht leuchtete in der Freude des Wiederſehens. Nun lachte ſie und ſprach. Durch das krauſe ch. dieſes belebten Bahnſteiges hindurch kam ſilbern ihre Stimme. Wie ſüße Tropfen fielen die Worte, jedes einzeln, von ihren blaſſen Lippen. Die Zähne wurden ſichtbar. Man ſtand und horchte und mußte lächeln; ſie liſpelte. Durch die Worte klang drollig das leiſe Ziſchen, wie die Zunge gegen die Zähne ſtieß. Dieſe kleine Gruppe te Aufſehen erregt. Ueberall wandten ſich die Köpfe, verſtohlene Blicke legen hinüber. „Nun, gehſt du nicht?“ fragte Spatt, als die beiden Damen an ſchein vorüber, von der Dienerſchaft gefolgt, dem Ausgange zu⸗ ritten. Egkherr ſchüttelte den Kopf. Dann wandte er ſich herum. Nicht weit von ihnen ſtand eine kleine Geſellſchaft junger, eleganter Männer.„Wir nannten ſie die Malojaſchlange“, ſagte eine junge Stimme, und ein paar dunkle, phantaſtiſche Augen blickten jener ſchönen Frauengeſtalt ſehnſüchtig nach. „Malojaſchlange?“ fragte Spatt leiſe.„Was heißt das?“ „Sie wird nach einer Wolke ſo genannt“, erwiderte Egkherr. „Nach einer Wolke? Haben Wolken denn Namen?“ „Dieſe ja. Es iſt die Wetterwolke des Engadin.“ „Erkläre doch.“ Egkherr ſchüttelte den Kopf. „Später“, ſagte er. In der Villa Gian ſtanden in der Glashalle die Frühſtückstiſche gedeckt. Aber es war noch niemand erſchienen. Die Fenſter hatte man weit geöffnet und die balſamiſche Luft dieſes zauberiſchen Alpentales erfüllte den Raum. Ueberall war Sonne, die wundertätige Sonne des Engadin. In allen Winkeln, in jeder Ecke. Jedes Verſteck ſchien von ihr er⸗ füllt. Gold⸗Sonnentriefend war alles ringsumher, ein Lichtmeer, das ſeine Wellen verſchwenderiſch verſchenkt. Und Duft und Farben der Millionen Blumen, die himmliſch dieſe weiten Wieſenflächen jeden Straßenrand, jeden wilden Abhang einen phankay⸗ tiſchen Traum erſcheinen laſſen, ſchwebten heran, um die ermüdete Seele mit neuer Kraft zu erfüllen. Rittmeiſter von Spatt war der erſte, der heute zum Frühſtück erſchien. Friſch, mit dem bräunlichen zerfurchten Geſicht des alten Rennreiters, den blinzelnden Augen des Mannes, der beobachtet, ohne viel zu ſprechen, trat er ein. 55—8 auch ſogleich erſchien aus einer anderen Tür die Dame des uſes. Spatt war zum Fenſter getreten. Tief unten, faſt hundert Meter tiefer noch als das Dorf St. Moritz, lag der See. Wie ein ſchönes Frauenauge, das allen Glanz eines von anbetender Liebe erfüllten Lebens in ſich aufſaugt und verklärt als Güte wiedergibt, ſo ſog er in ſich ein die göttliche Schönheit dieſer ewigen Firne, die hinſchmel⸗ zende Glut dieſer ewigen Gletſcher, die heilenden Strahlen dieſer ewigen Sonne, um ſie verklärt als Hochgefühl an dieſem wunder⸗ baren Leben, ſelig auszuſtrömen. (Fortſetzung folat.) FORSTER& GEIGER Neeenrn Der Tod machte einem reichen gesegneten Ende und nahm uns nach schwerer Krankheit geb. Görlich im 76. Lebensjahre. Fritz Weickel Mannheim, den 23. September 1925. Statt. liebte Mutter, Schwiegermutter, Großmutter und Tante frau Lina Weickel Philipp Weickel Rudolf Weickel Die Einäscherung findet Freitag nachmittag 28/ Uhr Leben ein unsere ge- E. 2 Sohn acktparer Eltern als Lehrlin 9422 ſofort geſucht. Vorſtellung m. Schulzeugniſſen. debrüder Manes, Mannbelm, P 4, 12 Haus für feine Herren⸗ und Kuabenbekleidg. u. Frau EKISsIienz durch Uebernahme einer Lizenz od. 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