— 83 ** — — — Donnerskag, 24. September Neue Mann Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die 141 monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942, 7943, 7944 u. 7945. Abend⸗Ausgabe heimerSeit Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 442 un Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv-Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgeſallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spien. Aus Seit und Leben Mannheimer Srauen-Jeitung Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnk. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht die Annahme Keichskanzler Luther und Streſemann gehen zur paktkonferenz Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichsminiſterium trat heute vormittag unter dem Vorſitze des Reichspräſidenten zu einem Kabinettsrat zuſammen. Zur Beſchluß⸗ faſſung ſtand die deutſche Antwort auf die Einladung der alliierten Regierungen zu einer Konferenz über die Sicherheitsfrage. Es wurde beſchloſſen, die Allierteneinladung zur Kon⸗ ferenz anzunehmen. Als deutſche Delegierte werden der Reichskanzler und der Reichsminiſter des Aeußern an der Konferenz teilnehmen. Im weiteren Verlaufe der Sitzung wurden auch die zur Be⸗ hebung der gegenwärtigen Teuerungslage anzubahnenden Maßnahmen erörtert. Der Herr Reichspräſident brachte dem Reichs⸗ miniſterium gegenüber eindringlich zum Ausdruck, daß alles nur mögliche geſchehen müſſe, um die jetzige Preisbewegung in rückläu⸗ figem Sinne zu beeinfluſſen. Die Haltung der deutſchnationalen Berlin, 24. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Ueber die Fraktionsſitzung der Deutſchnationalen, die ſich bis tief in die Nacht hinein zog, im übrigen aber, wie uns erzählt wird, ziemlich ſchwach beſucht war, weiß auch die Parteipreſſe nichts Po⸗ ſitives mitzuteilen. Der vertrauliche Charaktet der Beſprechungen wurde ſtreng gewahrt. Es wird nur auf die bereits bekannte Tar⸗ ſache hingewieſen, daß auch die deutſchnationale Reichstagsfraktion auf dem Standpunkt ſteht, daß die deutſche Note vom 20. Juli für die deutſche Politik bindend bleiben müſſe und daß die Fraktion weiter an der Form der Zuſtimmung, wie ſie Graf Weſtarp in ſeiner Reichstagsrede gewählt hat, feſthält, und zwar, wie der Lokar⸗ anzeiger drohend hinzuzufügen für notwendig hält,„im Notfalle ſogar unter Herausgehen aus der Regierungskoalition“, Sowohl in den Hugenberg Blättern als auch in der Deutſchen Zeitung taucht neuerdings die Behauptung auf, daß in dem deutſch⸗ nationalen Programm für die Paktverhandlungen es ſich insbeſon⸗ dere um die Kriegsſchuldfrage handelt, deren Aufrollung in Verbindung mit dem Sicherheitspakt von den Deutſchnationalen ver⸗ langt wird. Authentiſches darüber iſt aber auch noch nicht zu erfahren. Daß derartige Forderungen die Lage der Delegierten außerordent⸗ lich erſchweren würde, liegt auf der Hand. Einberufung des Nelteſtenrates Berlin, 24. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ael⸗ teſtenrat des Reichstags iſt auf kommenden Samstag halb 10 Uhr bormittags zu einer Sitzung einberufen. Auf der Tagesordnung ſteht der Antrag der Kommuniſten auf ſofortige Einberufung des Reichs⸗ tages, um zur auswärtigen Lage Stellung zu nehmen. Ein intereſſantes Urteil über die Skagerrak⸗Schlacht In London iſt ein Flottenbuch erſchienen, das in ganz England Aufſehen erregt und das auch uns recht nahe angeht. Sein Verfaſſer iſt der gegenwärtige Oberbefehlshaber der Finniſchen Flotte, Commodore G. v. Schoultz, der während des Krieges als ruſſiſcher Attachee der engliſchen Flotte zugeteilt war und vom Jahre 1915 bis zum Ende des Krieges ihren Manövern beiwohnte. Dieſer Marinefachmann hat auch die Skagerrak⸗Schlacht mitgemacht. as er über dieſes Zuſammentreffen ſchreibt, wird in der Lon⸗ doner Preſſe mit teilweiſe ſehr erregten Kommentaren wieder⸗ gegeben. Von den beiden Seiten, ſo äußert ſich der Commodore, ent⸗ faltete die deutſche Führung die größere Initiative. Die Schlachtordnung der deutſchen Flotte war beweglich, während die engliſche Flotte Beweglichkeit und Initiative vermiſſen ließ und unter der Verſteifung und der Schwerfälligkeit ihrer Schlachtlinte zu leiden hatte. Die nahe Gefechtsentfernung erlaubte die Ver⸗ wendung der Torpedowaffe und auf dieſem Gebiete waren die Deutſchen den Engländern entſchieden überlegen. Hätte man auf deutſcher Seite größere Entſchiedenheit an den Tag gelegt und die engliſche Flotte noch während ihrer Entfaltung plötz⸗ lich ſtark angegriffen, hätten die Deutſchen die nötige Entſchloſſenheit gezeigt, den Angriff ohne Rückſicht auf unvermeidbare Verluſte durchzuführen, hätte, um es kurz zu ſagen, die deutſche Führung die Flotte auf einmal aufs Spiel geſetzt, und ausgeführt, was dmiral Scheer mehrere Male während des Abends und der Nacht. mit dem Signal„Durchhalten“ ankündigte, ſo hätte die Skagerrak⸗ Schlacht mit einem entſcheidenden Siege der deutſchen Flotte abſchließen können. Die deutſche Flotte, die die Schlacht ſo erfolgreich eröffnet hatte, bewies nicht genügend Standhaftigkeit, um eine Entſcheidung zu erzwingen, ſie zog keinen Vorteil aus dem ehler des Feindes und ſie ließ ſich auf dieſe Weiſe entgehen, was während des ganzen Krieges vielleicht ihre einzige Gelegenheit war, em zahlenmäßig überlegenen Feind ernſthafte Verluſte zuzufügen und dadurch ſeine allgemeine ſtrategiſche Lage zu ändern. Der deutſchen Führung war, wie es ſcheint, die entſchiedene techniſche deberlegenheit der deutſchen Flotte nicht bekannt. Die eng⸗ liſche Flotte, ſo ſchreibt Commodore Schoultz weiter, war zahlen⸗ wäßig anderthalbmal ſo ſtark wie die deutſche, in Wirklichkeit aber ſchwächer, beſtenfalls ebenſo ſtark. Die Skagerrak⸗Schlacht und viele kleineren Gefechte erbrachten den Beweis, daß die deutſchen Schiffe und Geſchüte ihrer Qualität nach überlegen waren. Die ugländer wußten das ſehr wohl und ſie vermieden deshalb eine entſcheidende Schlacht. ſei Soweit Commodore von Schoultz. Man kann ſich denken, daß Sind Feſtſtellungen den Engländern ſehr unangenehm ſind. N und ſie doch nur zu geeignet, die amtliche engliſche Verſion zu er⸗ ſchüttern, die in der Skagerrak⸗Schlacht den Sieg der engliſchen der Einladung pariſer Stimmungsmache Paris, 24. Septbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Berliner Nachricht über einen angeblichen Umſchwung des Kabinetts— Streſemann in der Frage der auf der Außen⸗ miniſterkonfrenz zu ſtellen en Forderungen(?) haben hier einen ſtarken und ſenſationellen Eindruck gemacht. Insbeſondere d. Ver⸗ liner Vertreter des„Petit Pariſien“ glaubt mittei! a zu kön⸗ nen, daß Streſemann angeblich vor den Nationaliſten um⸗ gefallen ſei und ſich verpflichtet habe, auf der Konferenz in Locarno Forderungen zu ſtellen, die von franzöſiſcher Seite nicht mehr als erfüllbar betrachtet werden könnten. Streſemann ſoll, dem Korreſpondenten des„Petit Pariſien“ zufolge, den Nat!. en Zuſicherungen gemacht haben, daß er ſich in Locarno bezüglich der öſtlichen Grenze nicht werde feſtlegen laſſen. Der„Eclair“ bemerkt zu dieſer hier auftauchenden Berliner Meldung, daß Briand die Abſicht habe, in Locarno über den Danziger Korridor zu ſprechen und eventuell Zugeſtändniſſe an Deutſchland in dieſer Angelegenheit zu machen, vielleicht mit Unterſtützung Polens. Der„Eclair“ warnt vor ſolchen Zugeſtänd⸗ niſſen, denn er erblickt in einer ſolchen Nachgiebigkeit eine große Gefahr für die Stellung Frankreichs in Europa. Gleichzeitig weiſt der„Eclair“ darauf hin, daß Briand nur das eine Ziel vor ſich ſehe, nämlich Deutſchland in den Völkerbund zu bringen, denn Briand und die ganze franzöſiſche Diplomatie ſeien der Ueber⸗ zeugung, daß der Völkerbund unvermeidlich zuſammenbrechen müſſe, falls nicht Deutſchland ſo bald wie möglich eintreten würde. Der „Petit Pariſien“ teilt noch mit, daß Briand auf der Konferenz von Bertelot, den beiden Juriſten Leger und Fromageort und dem Be⸗ amten des Außenamtes Maſſigli. Der„Petit Pariſien“ fügt hinzu, daß die Wahl des Ortes Locarno noch nicht definitiv ſei. * „qJuerſt Schiedͤsgericht“ Nach einer Meldung des„Daily Herald“ ſammelt der Bund „Zuerſt Schiedsgericht“ gegenwärtig Unterſchriften zu einer Erklä⸗ rung, in der die Unterzeichner ſich verpflichten, einer Regierung, die es ablehne, Streitfälle einem Schiedsgericht zu unterbreiten oder die ſich weigere, die Entſcheidung desſelben anzunehmen, den Ge⸗ horſam und die Unterſtützung zu verſagen. In einem Briefe Mac⸗ donalds an den Sekretär dieſes Bundes wird erklärt, daß die Auf⸗ forderung von den gleichen Gedanken inſpiriert ſei, die ihn, Mac⸗ donald, in Genf geleitet hätten. Die Friedensbewegung würde ſich immer mehr auf die Politik des Schiedsgerichtsverfahrens konzeu⸗ trieren. Tſchitſcherins Reiſe aufgegeben? Polniſche Blätter wiſſen zu melden, daß Tſchitſcherin den Plan ſeiner Reiſe nach Deutſchland aufgegeben habe. Ob er jedoch nach Warſchau kommt, iſt noch fraglich. Flotte zuſchreibt. Die Kritik, die der Verfaſſer an der deutſchen Führung übt, wird auch uns zu denken geben. Das gilt auch von der Betrachtung, mit der er ſein Urteil über die Skagerrak⸗Schlacht abſchließt.„Hätte Deutſchland, ſo ſchreibt er, noch ein oder zwei Jahre ausgehalten, ohne ſich durch innere und äußere Propaganda oder durch die zweifelhaften Verſprechungen des Präſidenten Wilſon und der Entente beeinfluſſen zu laſſen, ſo weiß man nicht, welchen Ausgang der Seekried genommen hätte. Jedenfalls war die Ini⸗ tiative inbezug auf die Seeoperationen den Händen der eng⸗ liſchen Admiralität entglitten und auf die deutſchen Unterſeeboote, die deutſchen Kreuzer und die deutſche Torped⸗waffe übergegangen.“ Caillaux in Waſ hington (Spezialkabeldienſt der United Preß). Waſhington, 24. Sept. Bei den heute beginnenden Kommiſ⸗ ſionsberatungen über die franzöſiſchen Schulden dürfte Caillaux zu⸗ nächſt auf Rat ſeiner amerikaniſchen Freunde die geſetzliche Verpflich⸗ tung Frankreichs zur Zahlung anerkennen. Man rechnet damit, daß er dann ſofort das franzöſiſche Angebot begründen wird, in dem er darlegt, daß es auf dem franzöſiſchen Budget als Grund⸗ lage aufgebaut iſt. Bei dieſer Gelegenheit dürfte er einerſeits auf die moraliſchen Verpflichtungen gegenüber Amerika hinweiſen, anderer⸗ ſeits aber der Enttäuſchung Frankreichs Ausdruck geben, daß die Vereinigten Staaten dem Verſailler Vertrag nicht beigetreten ſeien. Man rechnet in dieſer Beziehung auf einige pikante Einzelheiten, da man erwartet, daß Caillaux vor allem Wilſons Reden aus dem Jahre 1917 zitieren wird, worin dieſer Amerikas„Leben und Reich⸗ tum“ für die gemeinſame Sache einzuſetzen verſprach. In dieſem homeriſchen Zitatenkampf dürfte er in Staatsſekretär Mellon einen würdigen Gegner finden, der ſich für die Konferenz mit ähnlichem Rüſtzeug verſehen hat und Clementels Erklärungen in der franzö⸗ ſiſchen Kammer im vorigen Jahr anführen dürfte, worin dieſer dar⸗ legt, daß Frankreich vollkommen in der Lage ſei, ſeine Verpflich⸗ tungen zu erfüllen. Vor ſeiner Abreiſe nach Waſhington gab Finanzminiſter Caillaux in Newyork namens der franzöſiſchen Delegation eine Erklärung ab:„Ich bin nach Amerika gekommen“, ſo lautete die Erklärung wörtlich,„in Begleitung hervorragender Mitglieder aller Fraktionen der franzöſiſchen Kammer. Es iſt unſere feſte Abſicht, die fran⸗ zöſiſchen Kriegsſchulden zu zahlen. In keiner Periode ſeiner Ge⸗ ſchichte hat Frankreich ſich geweigert, dies zu tun. Meine Mitarbeiter und ich haben die allerbeſte Abſicht und wir werden uns freuen, mit den von gleichen Gefühlen beſeelten Mitgliedern der amerikaniſchen Schuldenfundierungskommiſſion zuſammenzukommen Amerika und Frankreich haben Hand in Hand auf dem gleichen Schlachtfeld ge⸗ kämpft und es kann kein Zweifel daran beſtehen, daß die beiden Länder zu einer auf Frieden und Gerechtigkeit beruhenden Ueberein⸗ kunft kommen.“ folgenden Perſönlichkeiten begleitet ſein werde: Kabinettsdirektor iſt ſie nicht von der Tagesordnung verſchwunden. Polens Handelspolitik u. Wirtſchaſtslage Zu den deutſch⸗polniſchen Verhandlungen (Von unſerm Warſchauer Vertreter) —Warſchau, 22. Sept. Die Begegnung der deutſchen und der polniſchen Delegation für Handelsvertragsverhandlungen, die am 16. September in Berlin ſtattfand, bedeutet zunächſt noch keine Aufnahme der Verhandlungen ſelbſt. Es hätte auch keinen Zweck, der polniſchen Kreditpropaganda, die hungrig nach jedem Biſſen iſt und für die bereits die Tatſache, daß überhaupt Verhandlungen ſtattfinden, ein Gewinn wäre, dieſen Dienſt zu erweiſen, ſo lange ſich nicht abſehen läßt, ob Polen über⸗ haupt annehmbare Vorſchläge bringt. Seit dem Abbruch der erſten, monatelang ſich hinziehenden Ver⸗ handlungsphaſe hat ſich nicht wenig geändert. Selbſt die Ver⸗ gangenheit ſieht für die Rückſchau nun doch beträchtlich anders aus. Um nur einen Punkt zu erwähnen! In welchem diplomatiſchen Knigge hatte eigentlich, ſo fragt man ſich heute, die polniſche Abord⸗ nung den Grundſatz gefunden, daß es„ſhocking“ und unziemend ſei. handelspolitiſche und rein politiſche Fragen miteinander in Verbindung zu bringen? Man erinnere ſich etwa des polniſch⸗franzöſiſchen Vertragsabſchluſſes vom Jahre 1921. Da⸗ mals wurde von Frankreich der Abſchluß des„accord politique“ und des„accord militaire“ mit Polen ſogar ganz ausdrücklich da⸗ von abhängig gemacht, daß zuvor ein Handesvertrag abgeſchloſſen wſürde. Alſo unter Umſtänden geht es doch! Dieſe Gebiete ſind nicht wie Feuer u. Waſſer naturgeſetzlich geſchieden. Wird man nicht ſogar ſagen müſſen,. die Erweiterung des Rahmens einer Verhandlung könne oft die Verſtändigung ſehr weſentlich erleichtern? Und zwar aus dem einfachen Grunde, weil ſie die Auswahl an Kompenſations⸗ objekten vermehrt. Aber wir wiſſen jetzt, wie die Sache zuſammenhing. Mit viel Freimut hat das Mitglied der polniſchen Delegation, der Abgeord⸗ nete Diamand, in ſeinem allgemein beachteten Aufſatz(„Robot⸗ nik“ Nr. 219) nachträglich dargeten, daß die polniſche Regierung „keine Handlungsfreiheit“ hatte. Sie war, wie Diamand ſich aus⸗ drückt,„von einer politiſch unreifen Gruppe terroriſiert“. Darum die volniſche Delegation über die Optantenfrage nicht reden. die inzwiſchen eingetretene Ausweiſung der zahlreichſten Kategorie der Optanten zwar erheblich vermindert worden, aber immerbin Man wird ſich alſo in Warſchau nochmals überlegen können, ob. wie man deutſcher⸗ ſeits ſich ausgedrückt. die„Reinigung der politiſchen Atmoſphäre“ nicht auch der wirtſchaftlichen Annäherung von Nutzen ſein könnte. Seit die Berliner Verhandlungen im Sommer abgebrochen wur⸗ den. hat ſich die Wirtſchaftslage Polens nicht gebeſ⸗ ſert. Seit längerem zwar zeigten ſich ſchon gewiſſe Anzeichen im Verhältnis von Ausfuhr und Einfuhr. im Deviſenvorrat des Landes und der Staatsnotenbank, im Kredit, im Zahlungsverkehr, die als Warnungen aufgefaßt werden mußten. Ddie Handelsbilanz des erſten Halbjahres war um 440 Millionen Goldfranken paſſiv: der Deviſenvorrat der Bank Polski war innerhalb der aleichen ſechs Mo⸗ 11 5 von 240 auf einige 120 Millionen gefallen: der Privatdiskont ſieg. Polen den Handelskrieg. D. h. man ariff zu Einfuhrbeſchrän⸗ kungen. Sie ſollten ſowohl Waffen gegen den deutſchen Geaner wie aleichfalls ein Schutz für die eigene Handelsbilanz ſein. Was den erſtgenannten Zweck anlangt. ſo haben ſie, da die Einfuhrsſperren tatſächlich einigen deutſchen Exportzweigen Schaden verurſachten, zu deutſchen Gegenmaßnahmen geführt. Dieſe haben ihrerſeits die vol⸗ niche Zufuhr nach Deutſchland unterbunden und zwar, unterſtützt durch die ungünſtige Wirtſchaftsentwicklung in Polen ſelbſt. mit dra⸗ ſtiſcher Wirkung. Der polniſche Ausfuhrunterſchuß erhöhte ſich von 64 Millionen Zloty im Juni auf 86 Millionen im Juli. Der De⸗ viſenabfluß ſetzte ſich fort und verminderte den Deviſenbeſtand in der Bank Polski auf 72 Millionen Ende Juli(Ende Auauſt waren es nur noch 41 Millionen!). Der verringerte Warenbezug aus Polen machte die im Auslande befindlichen Guthaben an Auszahlung War⸗ ſchau verwendunaslos. Sie wurden Ende Juli in arößeren Beträ⸗ gen abgeſtoßen, begegneten keiner Intervention: der über ein Jahr lang wertbeſtändige Zloty erhielt ſeinen erſten Stoß und verlor in wenigen Tagen ein Zehntel ſeines Kurswertes. Kursfall des Zloty! Alarmzeichen! Ueberall wo man den Sumpf der Inflation gekannt hat und ſich ans Uſer der ſtabili⸗ ſierten Währung rettete, wird man die Empfindung derjenigen nach⸗ fühlen, die zum zweiten Male den Boden unter ſich wanken fühlten. Für die Regierung Grabski trat alles hinter das nächſte Ziel zurück, die Währung zu ſchützen. Woher die Gefahr? Man erklärte, ſie in Zahlungen für ausländiſche Einfuhr zu ſehen. Ja, aber die war ja ſchon beſchränkt. Noch nicht genua alſo! Und hatte man am 17. Juni und 11. Juli eine lange Liſte von Einfuhrverboten gegen Deutſchland aufgeſtellt, die alle wichtigeren Verbrauchs⸗ Gebrauchs⸗ und Pro⸗ duktionsbehelfswaren umfaßten, ſo mußten nun auch die ande⸗ ren Staaten, mit denen ja an ſich gar kein Handelskrieg be⸗ ſtand, daran aglauben. Am 7. Auauſt erſchien eine Verordnung, die folgendes beſtimmte. Für alle Staaten, mit denen Polen in Waren⸗ austauſch ſteht, wird für das Maß der Einfuhr aus dieſen Staaten Und heute? Heute iſt die Bedeutung dieſer Frage durch Als die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen ſcheiterten, begann der entſprechende Monat des Vorjahres als normal angeſehen. Langt nun aus dem betreffenden Staat eine arößere Warenmenge zur Ein⸗ fuhr im polniſchen Zollbereich an, ſo wird das relative Mehr nur dann zur Einfuhr zugelaſſen, wenn einem entſprechenden Kontingent e Ausfuhr in das betreffende Land die Abnahme nachgewie⸗ en wird.** Man kann ſich denken, welche Folgen für die Abwicklung des das Wiedererſtehen der ſeligen Einfuhrkommiſſion edeutet! 7 Vor allem aber erhob ſich alsbald die Frage: Hat nun 20 dieſe neue Einfuhrdroſſelung geholfen? Man müßte antworten: Nein. Denn Ende Auguſt, Anfang September begann eine zweite Kursſenkung des Zloty, die noch gegenwärtig anhält; der Zloty ſteht 15—20 Prozent unter der Goldparität. Die Jollmaß⸗ nahmen Polens aber haben, wie vorauszuſehen, ſein ganzes Syſtem der Handelsbeziehungen in Bewegung gebracht. Auf die Einfuhr⸗ erſchwerungen, die Polen vornimmt, bleiben ihm die anderen Staa⸗ ten die Antwort nicht ſchuldig. Das Ergebnis iſt, daß das geſamte bisherige Handelsvertraas⸗ ſyſtem Polens in Aufruhr verſetzt wurde. gannen mit der Tſchechoſlowakei; gegenwärtig ſtehen im Brennpunkt diejenigen mit Rumänien und Italien; der Umkreis des Konflikts muß notwendig immer weiter greifen. Auch mit den Baltenſtaaten ſtockt der Verkehr bere'!s ſo aut wie ganz 8 * Die Schwierigkeiten be⸗ 2. Seike. Nr. 442 Reue Mannheimer Jeltung bend⸗Rusgade! Donnerskag, den 24. Sepkember 1925 Das Vorgehen Polens in der geſchilderten Art und Weiſe war deswegen formal möglich, weil die polniſchen Handelsverträge ſich bisher nicht auf Konventionaltarife gründen, nur Prozentnachläſſe gegenüber den polniſchen autonomen Tarifſätzen beſtimmen. Durch eine Veränderung dieſer autonomen Sätze ließen ſich alſo vertrag⸗ liche Zugeſtändniſſe in der Wirkung wieder aufheben. Alle dieſe Vorgänge waren naturgemäß für den kommenden deutſchen Handelspartner ſehr unterrichtend. Es iſt völlig deutlich, daß nach den Erfahrungen dieſes Sommers die deutſche Einfuhr nach Polen der Sicherung durch einen feſten Konventional⸗ tarif bedarf. Der bloße Grundſatz der tarifariſchen Meiſtbegün⸗ ſtigung iſt völlig entwertet. Wenn alle Einfuhrſtaaten Polens ſo ſchlecht behandelt werden wie heute, ſo bietet es geringen Anreiz, ſelbſt nur zur Kategorie der Minderbenachteiligten zu gehören. So ſchauen die deutſchen Notwendigkeiten aus. Zu ihnen ge⸗ hört ferner ohne Zweifel das freie Niederlaſſungsrecht für deutſche Handelsunternehmen, denn es erweiſt ſich, wenn auch gicht in allen, ſo doch in gar zu viel Fällen als untunlich, ſich auf Hieſige einheimiſche Vertretungen zu beſchränken und zu verlaſſen. Endlich kann nur ein länger befriſtetes Abkommen in Frage kommen, denn ein kurzbefriſtetes würde polniſcherſeits doch nur als „Atempauſe“ aufgefaßt werden, um ſich demnächſt wieder hart⸗ näckiger zu zeigen. Da aber in allen erwähnten Punkten Polen zu⸗ nächſt noch entgegengeſetzte Vorſchläge macht, ſo ſind es der Schwie⸗ rigkeiten genug, mit denen die Freunde der Verſtändigung auf beiden Seiten— auch in Polen fehlen ſie nicht— ſich werden abzubemühen haben. Lehoͤhung der Schiffsfrachten nach dem Nusland (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 24. Sept. Das Handelsdepartement teilt mit, daß die deutſchen Dampferlinien, die Mitglieder der kubaniſchen und mexikaniſchen Frachtenkonferenz ſind, die Frachten für Ver⸗ ſchiffung von Hamburg, Bremen, Rotterdam, Amſterdam und Ant⸗ werpen nach Kuba und Mexiko erhöht haben. Die Erhöhung, die etwa 8 Proz. beträgt, ſoll den Ausgleich der Sätze der deutſchen Linien, die auf Dollarbaſis rechnen mit den andern Mitgliedern der Konferenz, die auf Sterling⸗Baſis rechnen, herbeiführen. Bei dem bisherigen Tarif, der am 1. Dezember 1924 aufgeſtellt wor⸗ den war, waren die deutſchen Sätze aufgrund eines Dollarkurſes von 4,50 zum Pfund Sterling berechnet worden. Die deutſchen Mitglieder der mexikaniſchen Konferenz ſind die Hamburg⸗Amerika⸗ Linie, die Ozeanlinie und Hugo Stinnes. An der Kubakonkerenz nehmen Hapag, Norddeutſcher Lloyd und Hugo Stinnes teil. die amerikaniſchen Flieger in Marokko Nach einer Havasmeldung aus Fes ſollen ſich die amerikaniſchen Flieger trotz der ihnen aus Waſhington zugegangenen Warnung ent⸗ ſchloſſen haben, weiter im franzöſiſchen Marokkoheer zu bleiben. Nach dem„Newyork Herald“ ſei den Amerikanern von ihrer Regierung keine offizielle Mitteilung zugegangen. Sie hätten ſich lediglich aus franzöſiſchen und amerikaniſchen Zeitungen über die Stellung der Re⸗ gierung unterrichtet. Im Abſchnitt von Taounat ſei, wie der Be⸗ richterſtatter des„Matin“ meldet, eine rege Tätigkeit der Rifleute zu verzeichnen. Anſcheinend werde von hier aus die neue fran⸗ zöſiſche Offenſivbewegung einſetzen. Die bereits einſetzende Regen⸗ zeit, auf die Abd el Krim wartete, werde die franzöſiſchen Opera⸗ tionen nach Aeußerung eines Generalſtabsoffiziers in keiner Weiſe beeinfluſſen. die Lage in Syrien Nach den aus Syrien vorliegenden Meldungen hat ſich die Er⸗ türmung von Sueida durch die Druſen bisher nicht beſtätigt. Einer jeruſalemer Meldung der„Daily mail“ zufolge ſoll es den fran⸗ Truppen gelungen ſein, Sueida ohne Blutvergießen zu ent⸗ ezen. Die Nachricht dürfte allerdings den Tatſachen vorauseilen. Die Abteilung des Generals Gamelin ſei nach einer Havasmeldung aus Damaskus auf dem Vormarſch gegen Sueida, ohne ein ent⸗ ſcheidendes Gefecht zu liefern.— Der Sonderberichterſtatter des 2Journal“ in Damaskus berichtet von großen Verluſten unter der franzöſiſchen Garniſom durch die Beſchießung Sueidas durc) die Druſen. Den franzöſiſchen Fliegern, die in der letzten Zeit die Verpropiantierung der Garniſon zu verrichten hatten, ſei das Benzin ausgegangen. Abrüſtungsdebatte in Genf VParis, 23. Septbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Aus Genf wird gemeldet: Im Laufe der morgigen Sitzung der Völker⸗ bundsverſammlung wird ſich der franzöſiſche Senator Jouvenel über die Frage einer Einſchränkung der Rüſtungen äußern. Er wird dabei die bisher unternommenen Anſtrengungen des Völkerbundes ſkizzieren und die Haltung Frankreichs präziſieren. Juvenel ſoll bei dieſer Gelegenheit ſeiner Anſicht Ausdruck geben, daß dieſes Problem nur unter der Bedingung gelöſt werden kann, daß alle Nationen in gleicher Weiſe wie Frankreich von demſelben guten Willen und von den beſten Wünſchen beſeelt ſind, raſch zu einem Ziel zu kommen. Lord Robert Cecil wird in der gleichen Sitzung im Namen Englands das Wort ergreifen. Escorial Von Dr. Jelix Waſſermann(Mannheim) Steil abfallend läßt die Sierra de Guadarrama ihre Wände gegen die Hochebene Neukaſtiliens abſinken. Rieſenha Blöcke begleiten den Abſturz, bald niedergerollt zu Tal, bald in ſonder⸗ baren Haufen an Terraſſen ſich ballend, zerriſſen und zerſchnitten zu granitenen Fratzen in furchtbarem Kampf mit dem Uebermaß der Hitze und der Kälte. Kahle Hänge dazwiſchen, ſelten durch⸗ wachſen von hageren Bäumen, die ſich von unten in die Fels⸗ wüſte vorwagen. Man vergißt faſt, daß die Natur noch anderes ſchaffen kann, als die harten Formen ſteinerner Rieſen Nichte von der Heiterkeit ſüdlicher Landſchaft; ſelbſt der bleigraue Him⸗ mel, der ſchwül über der Sierra hereinhängt, läßt keine andere Stimmung aufkommen, als das Düſter der Melancholie. Und hier gerade iſt es, wo der ſpaniſchſte aller ſpaniſchen Könige ſich ſeine Reſidenz erbaut hat, aus dem überfließenden Reichtum, aus der ſtrotzenden Fruchtborkeit zweier Welten geflüchtet in die Einſamkeit grauer Steine. So mußte auch ſein Palaſt ſolch ein grauer Stein werden, geformtes Spiegelbild der Natur ringsum nicht weniger als der Seele jenes Menſchen, der, ſelbſt beladen von der überſchweren Laſt der Weltherrſchaft, hier Erlö⸗ ſung und Befreiung geſucht hat. Rieſenhafte Wände wachſen auf hinter den Bäumen eines Parks, zu faſt erdrückender Größe gedehnt, bis man vor ihnen ſteht. Vier Stockwerke, durchzogen von gleichförmigen Fenſter⸗ reihen ohne Schmuck, mit ihren kahlen Löchern die einzige Gliede⸗ rung der düſteren Fläche, gleichend mehr den finſteren Augen Aunfaßbaren Geheimniſſes als den Oeffnungen menſchenbewohnter Räume. So ſind die Seiten; um ſo mehr überraſcht die Front, wo auf einmal in der Mitte die Kahlheit durchbrochen wird von der prunktvoll reichen Gliederung eines Rieſenportals. Es iſt wie wenn man abſichtlich allen Schmuck den anderen Teilen entzogen hätte, um dieſen einen umſo mehr zur Wirkung zu bringen. Aber auch hier herrſcht Schwere und Straffheit, laſtend und breit liegt auch der Mittelbau da, ſchwer und träg auf dem Boden wuchtend wie das übrige. Aber man ſieht jetzt, dieſe Schwere iſt nicht nur paſſiv, ſie iſt gewollt, iſt Ausdruck eines übermächtigen Willens zu Macht und Form, der ſich ſelbſt zerdrücken muß, gigantengleich ge⸗ bunden an den Boden, weil er alles hat, nur das eine nicht, die Freiheit. Stolz und abweiſend, in ſich ſelbſt geſchloſſen, ohne auf Beſuch der Außenwelt zu warten, ſo breitet ſich die Maſſe des Palaſtes, gleichend einer Kaſerne in ſeiner rationalen Einförmig⸗ keit, einem Kloſter in der ſchroffen Abgeſchloſſenheit gegen die lachende Freude der Welt. Ddie öſterreichiſchen Journaliſten in Berlin Berlin, 24. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf ihrer Rundreiſe durch Deutſchland ſind heute die öſterreichiſchen Journaliſten von Hamburg kommend, auf dem Lehrter Bahnhof eingetroffen, wo ſie vom öſterreichiſchen Geſandten Dr. Franck und den Vertretern der öſterreichiſchen Organiſationen und Vereine ſo⸗ wie des Reichsverbandes der deutſchen Preſſe empfangen wurden. Namens der Reichsregierung begrüßte Miniſterialdirektor Kiep die Gäſte. Heute mittag ſind die Oeſterreicher Gäſte des Reichsver⸗ bands der deutſchen Preſſe, der ſie zu einem Frühſtück im Kaiſer⸗ hof eingeladen hat. Heute abend gibt det Preſſechef der Reichs⸗ regierung einen Bierabend, zu dem Reichskanzler Luther und Mitglieder der Reichsregierung erſcheinen werden. Morgen werden Magiſtvat und Stadtverordnetenverſammlung ſie auf einem Feſt⸗ eſſen im Berliner Rathaus begrüßen. Am Nachmittag findet dann ein Empfang in der öſterreichiſchen Geſandtſchaft ſtatt. Kulihengeheimniſſe über den Apfelbaumbrief § London, 24. Septbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Wie„Daily Expreß“ erfährt, ſteht eine ſenſationelle Enthüllung in Sachen des berüchtigten Sinowjewbriefes bevor, der den engliſchen Konſervativen zu ihrem großen Wahlſiege verhalf. Die parlamen⸗ tariſche ſozialiſtiſche Partei, die nächſten Monat eine Parteiver⸗ ſammlung in Liverpool abhalten wird, hat beſchloſſen, den Geheim⸗ bericht des ſozialiſtiſchen Unterſuchungskomitees über den Brief zu veröffentlichten. Das Komitee war kurz nach den allgemeinen Wah⸗ len von der ſozialiſtiſchen Partei eingeſetzt worden, um über die Macdonald in der Partei gemachten Vorwürfe wegen der Ver⸗ öffentlichung des Briefes und der ſcharfen Note an Rußland zu entſcheiden. Es beſtand aus Vertretern aller Schattierungen, auch der Anhänger Moskaus. Der Bericht des Geheimkomitees rechtfer⸗ tigt Macdonalds Verhalten. Nach einer Meldung des„Daily Graphic“ habe das Miniſterium des Innern eine Sammlung von Kopien von Dokumenten erhal⸗ ten, die die von der Sowjetregierung für Propagandazwecke in England in der Zeit von 1922 bis April dieſes Jahres geleiſteten Zahlungen aufweiſen ſollen. Die angeblichen Zahlungen erreichten eine Höhe von insgeſamt 638 161 Pfund Sterling. Davon ſollen ge⸗ wiſſe Gewerkſchaftsvertreter ungefähr 931 Pfund ſozialiſtiſche Par⸗ lamentsmitglieder und hervorragende Führer der Extremiſten 3000 Pfund erhalten haben. Der höchſte Betrag wurde an einen Pro⸗ pagandiſten gezahlt, und zwar in Höhe von 5250 Pfund. Die Do⸗ kumente geben auch die Namen der Empfänger der Zahlungen an. Die Echtheit der Dokumente ſei allerdings noch nicht erwieſen. Auslanòsrundſchau Frankreich und der Vatikan. Die elſäſſiſche katholiſche Preſſe will aus guter Quelle erfahren haben, daß die Regierung Painleve beim Vatikan Schritte zum Abſchluß eines Kompromiſſes im elſäſſi⸗ ſchen Schulkonflikt und zur Abberufung des Straßburger Biſchofs unternommen habe. *Der eſtniſche Kirchenraub. Im Frühjahr dieſes Jahres ver⸗ fügte der eſtniſche Innenminiſter die Uebernahme der Revaler Domkirche mit dem geſamten dazu gehörigen Vermögen. Gegen den Raub ſtrengte der Kirchenrat der deutſch⸗evangeliſchen Ge⸗ meinde einen Prozeß vor dem eſtniſchen Gerichtshof an, der jetzt die Klage abwies. Der Kirchenvorſtand der Domkirche will die Sache jedoch nicht ruhen laſſen, ſondern die erforderlichen Schritte tun, um eine erneute gerichtliche Verhandlung herbeizuführen. * General Wrangel ſiedelt nach Brüſſel über. General Wrangel, der nach dem Zuſammenbruch ſeines Feldzuges gegen die Sowfets in Jugoſlawien Aufnahme gefunden hatte, beſchloß, ſeinen General⸗ ſtab ſowie die geſamte Organiſation ſeiner in Jugoflawien, Ru⸗ mänien und Bulgarien noch beſtehenden Verbände aufzulöſen, um ſelbſt nach Brüſſel überzuſiedeln. 285 0 * Attenkatsverſuch auf den Prinzen von Waleb? Nach einer Jounier an der Lokomotive des Zuges, den der Prinz von Wales benutzen ſollte, Beſchädigungen entdeckt. Der anſcheinend geplante Attentatsverſuch auf den Prinzen iſt damit verhütet worden. *Rücktritt des albaniſchen Kabinskts. Die albaniſche Regierung iſt, wie hierher gelangte Meldungen aus Tirona beſagen, zurück⸗ getreten. Der Rücktritt iſt auf den Verſuch des Miniſterpräſidenten zurückzuführen, ein neues Kabinett zu bilden, das alle albanſſchen Parteien umfaßt. Pangalos droht mit Parlamenksauflöſung. Nach Meldungen aus Athen het General Pangalos erklärt, daß er in Ueberein⸗ ſtimmung mit dem Regenten Konduriotis das Parloment auflöſen werde, wenn es ſich weigern ſollte, den Budgetvoranſchlag der Regierung im Oktober gutzuheißen. * Die Anabhängigkeitsbeſtrebungen in Indien. Nachdem der Staatsrat von Indien die Forderung der Swarajiſten⸗Partei nach einer ſchnellen Entwickelung der Selbſtverwaltung abge⸗ lehnt hat, haben 30 Mitglieder der Swarajiſten⸗Partei und 20 Mik⸗ glieder der Unabhängigkeitspartei ihr Mandat niedergelegt. Man nimmt an, daß ſie wiedergewählt werden. Portal und Kirche, alle Außenwelt vergeſſen läßt vor einer wahr⸗ haft großartigen Konzentration baulicher Wirkung. Was von außen geſehen kahl und nüchtern wirkte, erſchließt erſt hier den Sinn ſeiner herben Strenge, die leidenſchaftliche Liebe, die überaus feine Rhyth⸗ mik, die dem oberflächlichen Auge hinter der ſcheinbar nur zweckhaft verſtandesmäßigen Außenſeite verborgen bleibt. Hingabe und Ver⸗ ſenkung, das ſind die Schlüſſel auch für das Erlebnis des Innen⸗ raumes der Kirche. Gewaltige Klarheit und Nacktheit, durchirrt vom Licht, das ſich ſelbſt in der Weite des Hauſes verliert. Kühl und ab⸗ ſonderlich zunächſt, in ſteinerner Starre wie ein verzaubertes Schloß das Gefühl gepreßt unter den Formen der Majeſtät wie in den knienden Standbildern Philipps und ſeines kaiſerlichen Vakers im Chor; aber allmählich wird aus dumpfer Schwere Leben, ſchwillt an zu jenem gewaltigen Kampf um Gott und die Seele, der in den Eemälden des Greco in der Sakriſtei und im Kapitelſaal zwiſchen Verzweiflung und Verzückung tobt. Hof an Hof, von der ſchweigenden Stille der Gänge umkleidet, Treppen langſam von Stoch zu Stock flutend, eingepreßt alles zwi⸗ ſchen die Gewalt der Steine. Durch ſchmale Gänge, über Treppen und Winkel ſteigt man zu den Gemächern, die dem Herrn und Schöp⸗ fer dieſes Hauſes beſonders zu eigen waren. Die einfachſten, abge⸗ ſchloſſenſten, ernſteſten Räume des Rieſenſchloſſes ſind es, die der Herrſcher über ungezählte Menſchen und Schätze als Wohnung hat; verlaſſen von der Welt, erdrückt faſt von der Enge der Wände, durchzuckt von der hoffnungsloſen Sehnſecht furchtbarer Einſamkeit. Verkannt von Mitwelt und Nachwelt, durch alle Niederlagen ſiegreich mit der Gewalt ſeiner Pläne, ſeiner eigenen Strenge ſelbſt zum Opfer gebrächt, in der Abgrundtiefe des Unglücks ſeiner menſchlichen Größe zurückgewonnen, als einer, der Stolz und Demut, Leiden und Freuden ausgekoſtet hat; ſo erwächſt Philipp II. vor unſerem Auge in der Abgeſchiedenheit jener düſteren Kammer, ſo wie der Meiſter aus Kreta ihn zwiſchen der Seeligkeit des Himmels und den Flammen der Hölle gemalt hat. Grabmal und Denkmal zugleich iſt ihm der Escorial geworden, in ſteinerner Tragik ein Zeichen menſchlicher Größe und Grenze. Runſt und Wiſſenſchaſt Ausgrabung einer altgermaniſchen Skadt. Tief verborgen in dem größten Walde der ſchwediſchen Inſel Oeland liegen in dſchungelartigen Einſamkeit die Reſte der Burg Imans⸗ tor p. Nun hat Morten Steinberger eine gründliche Reinigung und Freilegung der bisher unerforſchten Trümmer vorgenommen, die mit Gebüſch dicht durch⸗ und überwachſen waren. Die Ergebniſſe der bisherigen Arbeiten, über die die Seemann'ſche„Kunſtchronik“ be⸗ Und doch fühlt man ſich durch eine rätſelhafte Kraft, faſt wider⸗ willig hineweoden unter die ſteinerne Hoheit des Tores, hindurch⸗ richtet, machen es wahrſcheinlich, daß Ismanstorp nichr allein unter Meldung aus Buenos Aires hat der Stationsvorſteher bon' geführt zu dem großen Hof, der, eingeſchloſſen zwiſchen Palaſt, Deutſches Keich * Demokrakiſcher Landesparkeitag. Unter dem Vorſitz des Reichsminiſters g. D. Koch trat in Berlin am Sonntag der Parteiaus⸗ ſchuß der Deutſch⸗Demokratiſchen Partei im Reichstagsgebäude zu einer aus allen Teilen des Reiches beſuchten Tagung zuſammen. Man beſchloß, den allgemeinen Parteitag vom 4. bis 6. Dezember Breslau abzuhalten. *Jubiläum der Wirtſchaftsparkei. Am Sonntag veranſtaltete die Wirtſchaftspartei des Deutſchen Mittelſtandes eine Stiftungsfeier im Berliner Zoo aus Anlaß ihres fünfjährigen Beſtehens. Die Feſt⸗ rede hielt der Vorſitzende der Partei Reichstagsabg. Dr. Drewitz. *Baterländiſche Tagung. Am Samstag und Sonntag hatten ſich in Halle etwa 30 Vereine aus allen Teilen Deutſchlands zur erſten Reichstagung des Reichsbundes vaterländiſcher Arbeiter⸗ und Gewerkvereine zuſammengefunden. In den gehaltenen Reden wurde beſonders der Gegenſatz zur Sozialdemokratie betont. Deutſchland und der engliſche Textilerport. In Mancheſter Textilexportkreiſen hat die Nachricht, daß Deutſchland alle Ein⸗ ſchränkungen für den Import von Textilwaren aufgehoben habe, lebhafte Befriedigung erweckt und man hofft zuperſichtlich, daß ſchon in allernächſter Zukunft der Handel ſich weiter beleben werde. Dieſe Entſcheidung wird den engliſchen Handel nach Anſicht von Mancheſter Kaufleuten mehr Vorteile bringen, als alle Hoffnungen auf Rußland. Badͤiſche Poiitik die Deutſche volkspartei und die politiſche Lage Von der Landesleitung der Deutſchen Volkspartei wird uns geſchrieben: In demokratiſchen Blättern wird die Tatſache, daß Herr Abg. Weber nicht mehr zum Landtag kandidiert, als der Ausdruck einer Rechtsſchwenkung der Deutſchen Volkspartei in Baden bezeichnet. An dieſer Erzählung iſt nur ſoviel richtig, daß Abg. Weber aus geſundheitlichen und dienſtlichen Gründen ein neues Mandat im kommenden Landbtag leider nicht mehr annehmen wird. Dieſe Tatſache iſt ſeinen Freunden ſeit langer Zeit bekannt und wird von allen Teilen der Partei aufrichtig bedauert. Daran aber politiſche Folgerungen zu knüpfen, iſt vollkommen grundlos. Eine weitere Meldung der„N. B..“, daß Direktor Weber den Partei⸗ vorſitz niederlegen wird und Geheimrat Rohrhurſt zu ſeinem Nach⸗ folger auserſehen ſei, iſt ebenfalls unrichtig. Die Partei hofft, daß Weber die Leitung des Landesverbandes behalten wird. Ueber eine etwaige Nachfolge zu verhandeln, liegt alſo nicht der geringſte Grund vor. Uebrigens wird der Landesvorſitzende im nächſten Wahlkampf in einer Reihe von Verſammlungen in größeren Städten des Landes als Redner auftreten. Letzte Meldungen Mordtat eines polniſchen Geiſtlichen Lemberg, 24. Septbr. Am Sonntag verbreitete ſich in Lemberg die entſetzliche Nachricht von einem Mord im Karmeliterkloſter. Der Pfarrer Joſef Kopacz, der vor drei Jahren in das Karmeliterkloſter eingetreten war, ermordete mit der Axt den Militärkaplan aus Lublin, Oberſtleutnant Pfarrer Idec, der in Lemberg vorüber⸗ gehend wegen eines Ablaſſes weilte. Der Mord wurde Samstag, um 11 Uhr abends, verübt. Als Pfarrer Idec in die für ihn be⸗ ſtimmte Zelle eintrat, wartete dort auf ihn Pfarrer Kopacz und ſchlug ihm einige Male mit der Axt auf den Kopf, wodurch er Pfarrer Idec ſofort tötete. Der Mörder meldete ſich um 6 Uhr morgens bei der Polizei. Er iſt 38 Jahre alt. Es iſt nur einem Zufall zu verdanken, daß er nicht noch einen zweiten Mord aus⸗ führte. Er hatte ſich nämlich ſchon in die Zelle des Priors ein⸗ geſchlichen, konnte ſich aber wegen der Dunkelheit nicht gleich orien⸗ tieren und warf einen Stuhl um, wodurch der Prior erwachte. Es wuͤrde das ganze Kloſter alarmiert und der Mörder entwaffnet. Anſcheinend handelt es ſich um einen Geiſtesgeſtörten. Türkiſche Truppenkonzenkrationen an der Irakgrenze — London, 24. Sept. Nach einer Information des diploma⸗ tiſchen Berichterſtatters des„Daily Telegraph“ ſollen 4 türkiſche Diviſionen an der Irakgrenze konzentriert werden bezw. auf dem Marſche dorthin ſein.— Nach einer Meldung der anatoliſchen Telegraphenagentur ſeien Bewohner von Zibrokra mit eng⸗ liſchen Truppen zuſammengeſtoßen. Ein türkiſcher Scheich habe ſich in der Umgebung von Bagdad gegen die Eng⸗ länder erhoben. Die Engländer hätten angekündigt, daß ſie die Unterwerfung innerhalb von 10 Tagen durchführen würden. Juſammenſtoß zweier polniſcher Militärflugzeuge — Warſchau, 23. Sept. Ueber dem Flugplatz in Bromberg⸗ ſtießen geſtern zwei polniſche Militärflieger in 500 Meter Höhe zu⸗ ſammen und ſtürzten ab. Die Flugzeugführer waren ſofort tot. Oelands 14 alten Burgen die merkwürdigſte, ſondern über⸗ haupt eine Anlage von größtem Intereſſe für die altgermaniſche Kunſtgeſchichte iſt. Freigelegt iſt bisher eine faſt kreisrunde, 390 Meter lange Ringmauer aus Kalkſtein. Auf der von ihr einge⸗ ſchloſſenen Fläche haben ſich im ganzen 90 Häuſer feſtſtellen laſſen, deren Mehrzahl ſich an die Mauer anlehnte, während die anderen ſind in zwei oder mehr Räume eingeteilt und hatten einen lauben⸗ artigen, gegiebelten Vorbau. Ganz beſonders merkwürdig iſt der ſtadtartige Charakter der Siedelung. Um die Mauer läuft in einigem Abſtande eine ſchmale Straße, und auch innerhalb des Burgplatzes ergibt ſich ein Straßenplan. Dieſer bietet durchaus ein Bild, da⸗ einer mittelalterlichen Stadtanlage verwandt iſt. Die Siedelung iſt in das fünfte oder ſechſte Jahrhundert n. Chr. zu ſetzen, ſie hat vielleicht nicht nur eine Verteidigungs⸗ und Wohnſtätte ſondern auch eine Kultſtätte gebildet, denn auf dem Burgplatze konnte ein 6 Me⸗ ter breiter Rundbau feſtgeſtellt werden, der ganz gewiß als irgenden Heiligtum anzuſprechen iſt. st. Neues von Shakeſpeare und Marlowe. In das Dunkel, das noch immer über große Lebensſtrecken der beiden großen Drama⸗ tiker des Eliſabetheiſchen Zeitalters, Shakeſpeare und Merlowe, liegt, warf ein Bericht, den Leslie Hotſon, Profeſſor der Har⸗ ward⸗Univerſität und Autor des jüngſt erſchienenen Werkes„Der Tod Chriſtopher Marlowes“, bei der Tagung der Londoner Shake⸗ ſpeare⸗Geſellſchaft über ſeine Forſchungsreſultate hielt, manch neues Licht. Shakeſpeare lebte, wie der Gelehrte caf Grund eines neu aufgefundenen zeitgenöſſiſchen Tagebuches ausführte, in dem Be⸗ wußtſein der Mitwelt keineswegs als ein ungewöhnlicher Menſch. Intereſſant iſt, daß er als verſchlagen galt, doch wußten die Freun auch ſeine Ehrlichkeit, ſeine Liebenswürdigkeit, die Schlagkraft ſeines Witzes und die wunderſame Kraft und Süße ſeiner Sprache zu rühenen. Auch ſeiner Geſchäftstüchtigkeit wird anerkennend Er⸗ wähnung getan. Feſter umriſſen iſt das Bild Marlowes im Be⸗ wußtſein ſeiner Zeitgenoſſen. Er ſpielt in der zeitgenöſſiſchen 2 ratur, aber auch im Pamphlet eine hervorragende Rolle. Er ſe die Fähigkeit beſeſſen zu haben, ſich leidenſchaftliche Feinde, abe auch ergebene Freunde zu erwerben. Seiner Zeit galt er als 5 Freidenker, was damals gleichbedeutend mit einem Sohn des Teu fels war. Von unerſchrockenem Mut beſeelt, wurde er von Verleumdern als ein Renommiſt und Bramarbas hingeſtellt. 9 noch immer offene Frage, ob Marlowe durch Meuchelmord oder! der Selbſtperteid'gung von Ingram Frizer getötet worden 5 glaubt Hotſon dahin entſcheiden zu können, daß nach den neueſ 40 Forſchungen das Gerichtsurteil guf Verteidigung in Notwehr ht lautet hat. Immerhin iſt das letzte Wort in deſer Frage noch e geſprochen; denn es iſt möglich, daß die Zeugenausſagen irr waren. in der Mitte des Raumes gruppiert waren. Manche der Häuſer * rlmenrnn — SOe%„ Ee Eeereeee 7 2 De Seer=eSe g es S .re e „Donnerskag, den 24. Septiember 1925 Nene Manadeſmer Jeitung(Abens⸗Nusgade] 4. Selte. At. 42 Städtiſche Nachrichten Zum 1. Kongreß der Weſtdeutſchen partikulier⸗ ſchiffahrt der in den Tagen vom 25.—27. September vom Partikulierſchiffer⸗ Verband„Jus et Juſtitia“ E. V. in Mannheims Mauern ver⸗ anſtaltet wird, macht ſich in allen Schiffahrtskreiſen des Rheinſtroms »ein ſehr lebhaftes Intereſſe bemerkbar. Wir begrüßen es, daß wieder einmal ein größerer Verband in Mannheim feine Tagung abhält. Den äußeren Anlaß zu dem Kongreß bildet das in dieſem Jahre vollendete 35jährige Beſtehen des Verbandes. Mannheim wurde als Kongreßort gewählt, weil hier der Verband gegründet worden iſt und weil dieſe Stadt als einer der bedeu⸗ tendſten Hafenplätze am Rhein gewiß gerade für die Kon⸗ greßteilnehmer außerordentlich viel des Intereſſanten bietet. Weiter 1Z+ ßßß7̃7ßꝶ̃ĩð‚K—vkkvkvv....— Leo Fall der weltbekannte Operettenkomponiſt, deſſen Tod in ver⸗ angener Woche gemelder wurde. Seine Operetten„Die Dollarpeinzeſſin⸗„Der fidele Vauer“,„Die geſchiedene Frau“, ſind noch heute populär —————— kommt noch hinzu, daß der 1 Reichstagsabg. Ernſt Baſſermann der Gründer des Verbandes iſt. 27 Jahre lang war Baſſermann erſter Vorſitzender der Jus et Juſtitia, bis er im Kriegsjahre 1917 ſeine Augen für immer ſchloß. Sein Nachfolger im Verein iſt Rechts⸗ anwalt Lindeck, der den angeſehenen und kraftvoll gefügten Ver⸗ band weiterhin zu großer Entwicklung, zu Macht und Anſehen brachte. Durch Hinzutritt neuer Korporationen und vieler Einzelmitglieder hat er ſtattlich an Zahl gewonnen, ſo daß ihm heute faſt alle Par⸗ tikulierſchiffer des Rheines und der angrenzenden Waſſerſtraßen(Kanäle, Main und Neckar) angehören. Die Mitglieder⸗ dahl beläuft ſich derzeit auf 1250. Die Verbandsmitglieder allein verfügen über ein Schiffsmaterial von rund 1 Million Tonnen Für Mannheim iſt die Schiffahrt ein Lebenselement, ſeine Hafenanlagen ſind weithin berühmt. Die Teilnehmer des Kongreſſes werden daher nach ihren geſchäftlichen Verhandlungen die ſich vor allem auf die Förderung der Rheinſchiffahrts⸗ inter eſſen beziehen, durch eine Beſichtigung der Stadt, insbeſon⸗ dere aber deren ausgedehnten Hafenanlagen, mancherlei Anregungen empfangen. Wir glauben deshalb auch, daß die Gäſte ſich jederzeit gerne der Stunden erinnern werden, die ſie in unſerer ſchönen Rhein⸗ und Neckarſtadt, unſerem lieben Mannheim verbrachten. Daß durch dieſen Kongreß die wirtſchaftliche Lage der Rheinſchiffahrt gebeſſert und durch ihn ein neuer Aufſchwung und eine neue Aera der Entwicklung herbeigeführt werde, iſt unſer herzlichſter Wunſch, denn ein reger Schiffsverkehr auf dem Rhein fördert auch die Intereſſen der Stadt und die Beziehungen zu Handel und In duſtrie. Darum unterſtützen wir die Beſtrebungen des Verbandes und heißen deſſen Mitglieder Herzlich willkommen in Mannheim! vollverſammlung der handelskammer für den Kreis Mannheim 200jähriges Jubildum der Organiſation des Handelsſtandes. Am Freitag, 18. September, fand unter dem Vorſitz von Prä⸗ ſident Lenel eine Vollverſammlung d. Handelskammer ſtatt(Kreis Mannheim) ſtatt. Präſ. Lenel begrüßte die Erſchienenen u. ſab dann einen Ueberblick über die von dem Reichstag vor ſeinem Auseinandergehen verabſchiedeten Geſetze, ſo die Steuergeſetze, die kleine Zollvorlage und die verſchiedenen ſozialpolitiſchen Geſetze. Die Zollvorlage habe ſcharfen Widerſpruch hervorge⸗ rufen; man müſſe jedoch bedenken, daß ſie nur ein Proviſorium ſet, und daß vor allem unſere Handelsvertragsverhandlungen im letzten Jahre nicht vorwärts gekommen ſeien, weil es an der richtigen zolltarifariſchen Grundlage gefehlt habe. Aus dieſem Grunde hade ſich die Kammer für raſchmöglichſte Erledigung der Vorlage aus⸗ geſprochen. Die Steuergeſetze brächten zwar einige Erleichterungen, doch ſeien dieſe nicht derart, wie ſie ſich die Wirtſchaft zu ihrem Wiederaufbau wünſchen müſſe. Andererſeits würden dieſe Erleichterungen zu einem großen Teil durch die neuen ſozialpolitiſchen Belaſtungen, wie Un⸗ fallverſicherung⸗, Angeſtelltenverſicherung⸗, Krankenverſicherung⸗ uſw. Erhöhung wieder wett gemacht; ſo bringe allein die Unfallver⸗ ſicherung in dieſem Jahre eine Mehrbelaſtung von 120 Millionen. Sodann gedenkt der e in herzlichen Worten des 60. Ge⸗ burtstages des 2. Vigepräſidenten der Kammer, Herrn Michael Rothſchild, und knüpft daran den Wunſch, daß Herr Rothſchild noch lange Jahre nicht nur ſeigem Geſchäft erhalten bleiben cren auch wie bisher ſeine bewährte Kraft der Kammer zur Ver⸗ ügung ſtellen möge. 5 Die Handelskammer iſt aus der am 12. Auguſt 1728 errich⸗ teten Handelszunft hervorgegangen und bildet deren unmittelbaren Nachfolger. Sie hat darum beſchloſſen, das 200jährige Jubt⸗ läum der Organiſation des Handelsſtandes in Mannheim im Jahr 1928 zu feiern und eine Feſtſchrift herauszugeben. Kommerzienrat Dr. Hans Clemm berichtete darauf in einem 175 ſtündigen ſehr intereſſanten Vortrag an Hand graphi⸗ ſcher Darſtellungen über ſeine kürzlich unternoammene Amerika⸗ reiſe und die Eindrücke die er dabei gewonnen hat. Einer der wichtigſten Punkte der Tagesordnung bildete die Preisſenkungsaktion der Regierung und die damit zuſammenhängenden Fragen. Berichterſtatter war Herr M. Rothſchild. In der lebhaften Ausſprache wurde feſt⸗ geſtellt, daß der Vorwurf, die Ueberſetzung des Handels ſei zum großen Teil an der Verteuerung ſchuld, unbegründet iſt. Eine Be⸗ reinigung der Handelsregiſter verſchiedener großer Städte, ſo u. da. in Berlind und Mannheim habe ergeben, daß ein großer Teil der Firmen, die in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit entſtanden ſind, inzwiſchen ihre Tätigkeit eingeſtellt haben, jedoch ver⸗ äumt hatten die Löſchung zu beantragen. Außerdem trage eine charfe Konkurrenz eher zur Verbilligung als zur Ver⸗ teuerung bei. Was die Kartelle anlange, ſo ſeien hier gewiß Mißſtände vorgekommen, doch hätten die Kartelle für die deut⸗ ſche Wirtſchaft in der Nachkriegszeit und auch jetzt vieles Gute für ſich. Allgemein war man der Anſicht, daß abgeſehen, von der Welt⸗ teuerung, die deutſche Preisſteigerung auf den verlorenen Krieg, die erhöhten Laſten an Steuern, die hohen Eiſenbahnfrachten, den Kapitalmangel und die ſozialen Abgaben und nicht zum ge⸗ ringen Maße die verminderte Arbeitsleiſtung des Ein⸗ zelnen auf den Rückgang des deutſchen Exportes gegenüber der Vorkriegszeit zurückzuführen ſei. Wenn auch allgemein anerkannt wurde, daß ein Preisabbau ſoweit wie irgend mög⸗ lich durchgeführt werden müſſe, und ferner erklärt wurde, daß die Anweſenden in dieſem Sinne wirken wollten, ſo wurde ebenſo einſtimmig erklärt, daß eine erhebliche Beſſerung der Wirt⸗ ſchaftsverhältniſſe und eine damit verbundene Preisſenkung nur ein⸗ treten könne, wenn die Arbeitsleiſtung des Einzelnen gehoben, unſer Export mit allen Mitteln gefördert und ihm neue Abſatzgebiete erſchloſſen würden. Ein ernſtes Wort an Obſizüchter und Winzer Die nächſtjährige Ernte im Obſt⸗ und Weinbau iſt, ſo wird uns von ſachverſtändiger Seite geſchrieben, in Gefahr! Schädlinge und Krankheiten haben ſchon in dieſem Jahre Schäden verurſacht, die in die Millionen gehen. Wenn nichts geſchieht, wird es im nächſten Jahr noch ſchlimmer Darum rechtzeitig und gründ⸗ lich gegen die Hauptſchädlinge vorgehen; verſpätete oder oberfläch⸗ liche Maßnahmen nützen nichts, koſten aber unnützes Geld Legt Klebgürtel um die Bäume und Pfähle gegen den Froſt⸗ ſpanner, noch vor November Bewährte Raupenleime werden auf dem Rathaus, bei den Obſtbauvereinen, dem Obſtbauinſpektor und den Kreisbaumwärtern nachgewieſen. Entfernt alle abgängigen Bäume, ſie ſind eine Gefahr für die geſunden. Entfernt alle Rückſtände aus den Pflanzungen, Gärten und Weinbergen, wie krankes Laub, faule Früchte, krankes Holz uſw. vor Eintritt des Winters; ſie beherbergen Ungeziefer und Krankheitskeime Sofort nach Laubfall iſt es Zeit, die Raupenneſter von den Bäumen zu holen, möglichſt geſchloſſen innerhalb der Gemeinden. Ver⸗ geßt nicht das Obſtbaumkarbolineum zur Winterbehand⸗ lung! Es geht um euer nächſtjähriges Einkommen und die Ge⸗ ſundheit unſeres Obſt⸗ und Weinbaues, darum handelt! Die Erwerbsloſenzahl im Amtsbezirk Mannheim Wie das Städtiſche Nachrichtenamt berichtet, betrug am 18. September ds. Is. die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemel⸗ deten Arbeitsloſen 7422(4867 männliche, 2555 weibliche). Da am 11. September die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 7600 ſich be⸗ lief, iſt ein Rückgang um 178 eingetreten; und zwar beläuft ſich der Rückgang bei den männlichen Erwerbsloſen auf 161, bei den weib⸗ lichen Erwerbsloſen auf 17. Die am 18. September gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗ Holzinduſtrie uſw.)⸗ 1386, Facharbeiter im Baugewerbe 37, Fach⸗ arbeiter im Handwerk 1031, Arbeiter im Verkehrs⸗ gewerbe 420, Hilfsarbeiter 2336, Gaſtwirtsgewerbe und Muſiker 493, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1048, ſonſtige Arbeitnehmer 671. Gegenüber dem 11. September iſt die Zahl der Erwerbsloſen bei den Angeſtellten im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben gleich geblieben; bei den Facharbeitern in der Induſtrie(Metall⸗, Maſchinen⸗, Holz⸗ „ß5ß6'%av ßffpfpfpfpfppßppßpß ñð Ein amerikaniſcher General als deulſcher Ehrendoklor General H. T. Allen wurde von der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Frankfurt a. M. wegen ſeiner Verdienſte um die deutſche Volksgeſundheit durch das amerikaniſche Liebes⸗ werk an den deutſchen Kindern zum Ehrendoktor ernannt .(.000G000 ũõDD.. induſtrie uſw.), und bei den ſonſtigen Arbeitnehmern iſt eine Er⸗ höhung feſtzuſtellen; die übrigen Gruppen dagegen weiſen einen Rückgang auf. Die Lag iſt im allgmeinen wenig verändert. Wie die vor einigen Tagen erfolgte Kündigung der Tarifverträge für die Hafenarbeiter ſich auswirken wird, bleibt abzuwarten. 3, * Hherbſtprüfung der Referendare. Die diesjährige Herbſt⸗ prüfung der Referendare wird im November beginnen. An⸗ meldungen zu dieſer Prüfung ſind noch im Laufe des Monats September beim Juſtizminiſterium einzureichen. Pb. Anfallschronik. Der Polizeibericht verzeichnet vom geſtrigen Mittwoch folgende Unfälle: Im Hofe der Fa. Brown, Boveri u. Co. in Käfertal geriet ein 28 Jahre alter Taglöhner zwiſchen einen elektriſchen Transportwagen und eine auf einem Gleiſe ſtehende Eiſenbahnrolle, wobei er ſich eine Verſtauchung des rechten Ober⸗ ſchenkels zuzog.— In der Fabrik Marx Maier in Käfertal fiel beim Preſſen von Lumpen ein 10 Zentner ſchwerer Ballen einem 52 Jahre alten Meiſter auf den rechten Unterſchenkel, was eine Verſtauchung verurſachte.— Beim Transportieren eines ſchweren eiſernen Keſſelſtückes im Strebelwerk verletzte ſich ein 35 Jahre alter Metallſchleifer erheblich.— Auf der Treppe der Unterführung im Bahnhof Waldhof rutſchte ein Magazin⸗ arbeiter aus und zog ſich eine Verſtauchung des rechten Knies zu. Alle Verletzten mußten mit dem Sanitätsauto nach dem Kran⸗ kenhaus überführt werden.— In der vergangenen Nacht fand eine Polizeiſtreife vor dem Hauſe F 5, 12 einen 42 Jahre alten Mann, der in Ermangelung eines anderweitigen Unterkommens dort nächtigte Man nahm ihn mit zur nächſten Polizeiwache, worauf ſeine Einlieferung in das Allg. Krankenhaus erfolgte, da er über erhebliche Schmerzen klagte. Pb. Juſammenſtöße ereigneten ſich nach dem Polizeibericht im Laufe des geſtrigen Tages bei Q und R 1 zwiſchen einem Laſtkraft⸗ wagen und einem Straßenbahnwagen, an der gleichen Stelle eben⸗ Wiener Theater⸗Brief Von D, M. Jampach Die neue Saiſon hat begonnen, jedoch nicht für alle Wiener Theater, viele ſind 000 ee und dürften auch kaum in dieſem inter eröffnet werden. Das reizende Moderne Theater iſt in Kon⸗ urs, auch die Wiener Bühne und die Kammerſpiele ſind bisher nicht eröffnet worden, hauptſächlich wohl aus dem Grunde, weil die rückſtändigen Steuern des früheren Pächters durch den neuen Di⸗ dektor gezahlt werden müßten. Da dieſe Steuerſchulden ſehr hoch lihe l. kann kein Direktor das Riſiko Die wirtſchaft⸗ zage der Schauſpieler iſt daher recht ſchlecht. „Die Se brachte zu Anfang einige Gaſtſpielabende — der Jeritza, die volle Häuſer machten, man ſah in der Oper eder ſeſtliches Gepräge, elegante Toiletten und internakionales ublikum. Frau Feritza wurde als„Mädchen aus dem goldenen eſten“ ſtürmiſch gefeiert. Dieſem Erfolg ſchloß ſich„Toska“ und zSalome“ an, Prachtleiſtungen der Jeritza. Leider geht ſie jetzt nach nanerika und kehrt uns erſt im April wieder, um dann drei Mo⸗ ate an der Wiener Oper zu ſingen. das Burgtheater hat zunächſt ſo viele Jubiläen zu feiern, daß es vorläufig nicht zu Neu⸗ aſzenjerungen kommt. Zunächſt iſt Georg Reimers 40 Jahre am ſtürggtheater. Er wurde zum Profeſſor und Oberregiſſeur ernannt und ürmiſch gefeiert. Zunächſt von all ſeinen Kollegen, dann an ſeinem hrenabend als„Richter von Zalamea“ vom Publikum. Auch Hed⸗ Sti Bleibtreu feiert, wohl auf eigenen Wunſch ganz in der — e, ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum. Sie iſt ein Theaterkind daweſen, kam zuerſt nach München und ſpielte Bauernkomödien, kam — 80 durch Burkhardt ans Burgtheater und fand bald den Ueber⸗ ng zur großen Tragödie. Zunächſt ſtand ſie im Schatten der Deolter und wurde erſt nach ihrem Tode berühmt. Sie iſt eine Arſtellerin von ganz großem Format und ihre Leiſtungen ale bibigenie“,„Sappho“„Mutter von Meſſina“ und viele andere Stiben unvergeßlich Sie faßd aber auch den Weg der klaſſiſchen iltragödie zum modernen Drama und zum Luſtſpiel. 10 Im Volkstheater feiert man Arnold Korffs Engagement Kot einer Einſtudierung von„Das weite Land“ von Schnitzler das audfeſchon vor 10 Jahren im Burgtheater geſpielt hat. Er wat unch damals wundervoll, heute iſt er vielleicht noch überlegener noch ſtarke ebarer. Er iſt ein großer Gewinn für das Volkstheater, eine Kurt Individualität und hatte leider in dieſer Vorſtellung außer iſt zvon Leſſen keinen gleichwertigen Gegenſpieler. Sari Fedak 05 ihrer„Antonia“ für kurze Zeit ins Volkstheater überſiedel un Raimundtheater zieht Karl Heinz Martin mit Klabunds Kreidekreis“ ein. Dieſes Stück wurde nach dem chineſiſchen Originat ſchon vor ungefähr zwanzig Jahren an derſelben Stelle aufgeführt. Die Renai e iſt an Dir. Jarno gekommen, den man ſeinerzeit ſo ungerechter Weiſe aus dem Theater in der Joſefs⸗ ſtadt tzte, um für Reinhardt Platz zu ſchaffen. Jarno iſt ein länzender Theaterpraktiker, ein ausgezeichneter Regiſſeur und wie ſeine Frau, Nanſi Nieſe, ein beliebter Darſteller. Es iſt alſo zu hoffen, daß das Theater, an dem ſich bisher kein Direktor lange halten konnte, durch Jarno einen tüchtigen Direktor bekommen hat, der ſein Publikum beſitzt, das ihm auch aus dem Joſefsſtädter Thea⸗ ter hierher folgen wird. Frau Nieſe eröffnete mit ihrem bewähr⸗ ten Stück Wiener Komik„Mein Mann, der große Künſtler.“ Und Jarno gab, da jedes Theater mindeſtens einen Pirandello ſpielen muß, ein Stück, das zwar von Pirandello iſt, aber noch ein wenig in das Genre ſchlägt, das Jarno ſoviele Jahre mit großem Erfolg in der Joſefsſtadt gegeben hat. Es heißt„Der Mann, das Tier und die Tugend“. Pirandello hat ſich hier auf ein Gebiet gewagt, das ihm eigentlich fern zu liegen ſcheint: Die Zote. Jarno verſteht es aber, 1010 recht luſtige Stück geſchmackvoll zu inſzenieren und ſpielen zu ſaſſen. Auch das Karltheater und die Volksoper wurden er⸗ öffnet, die beide in der letzten Saiſon ſchwer zu kämpfen hatten. Der neue Direktor Guntram hat es ſich angelegen ſein laſſen das Beſte zu bringen, was man haben konnte, als Dirigenten Leo Blech und Bohnen als Hauptſtütze des Enſembles. Mit großem Beifall wurde Bizets„Carmen“ gegeben, mit Bohnen als Escamillo, dem dieſe Partie wundervoll liegt und der mit ſeiner herrlichen Stimme und dem prachtvollen Spiel das Publikum zu Ovationen hinriß. Leider kann man nicht eine ebenbürtige Carmen neben Bohnen haben. Frl. Branzell hat eine ſchöne Stimme und Erſcheinung aber eine Carmen verlangt mehr. Die ganze Vorſtellung unter der Leitung Leo Blechs war ausgezeichnet und ein guter Anfang für die neue Direktion. Leider gibt es bei uns„Affairen“ diesmal zwiſchen niemand Geringeren als Bohnen und— einen Choriſten. Früher war das anders. Choriſten und Statiſten hatten nur zu reden, wenn ihr Stichwort oder Einſatz kam, früher gingen auch Chorleute aus Begeiſterung zum Theater Irgendwo in ſeiner Bruſt trug auch je⸗ der Choriſt einen Funken. der ihm Achtung vor Kunſt und Künſt⸗ lerſchaft gebot. Ich kannte Chorleute die glücklich waren, wenn ſie in einem Winkel, ganz hinten auf der Bühne ſtehen konnten und ehrfurchtsvoll zur Seite wichen, wenn ein Bohnen die Bühne be⸗ trat. Seit auch die Kunſt ſozialiſiert wird, werden Künſtler auch nicht mehr voll gewertet. Es iſt traurig, daß ſolche Affären über⸗ haupt vorkommen können. —— Theater unò Muſik heidelberger Stiaditheater. Am Samstag wird die neue Spielzeit des Stadttheaters mit„Egmont“ eröffnet werden. Hans Herbert Michels, der wie bekannt, nach Meißners Tode in⸗ terimiſtiſch die künſtleriſche und techniſche Leitung hat, führt die Regie. Unter den Mitgliedern des Stadttheaters befinden ſich eine ganze Anzahl neuer Namen, deren Verpflichtung noch auf den ver⸗ ſtorbenen Direktor Meißner zurückzuführen iſt. Von der Schule des Mannheimer Nationaltheaters kommen Hanna Stumpf und Ernſt Kuhn, vom Nationaltheater ſelbſt kommt der junge Tenor Georg Wilhelm Rothhaar In der Theaterkommiſſion und im Stadt⸗ rat ſind Erwägungen im Gange, das Stadttheater ous dem Pacht⸗ theater in ein Regiethater überzuführen, die hoffentlich bald feſte Geſtalt annehmen. An geeigneten Bewerbern für die Stelle eines Intendanten wird es nicht fehlen. 1 4 Theaterrundſchau. Zurzeit wird ein Internationaler Schauſpielerkongreß vorbereitet; zur Aufnahme ſind Ber⸗ lin oder Wien in Ausſicht genommen. Berlin plant für den Fall, daß es ais Tagungsort gewählt wird, eine Theater⸗Ausſtellung und eine Feſtſpielwoche.— Zu den Nachrichten über die bevorſtehende Uraufführung des„Wendekreiſes“ von Bernhard Diebold teilt dieſer mit, daß offenbar eine Verwechſelung mit Klabunds„Kreide⸗ kreis“ vorliege. Er ſelbſt habe kein einziges Theaterſtück auf dem Gewiſſen.— Als zweiter Regiſſeur der Oper und zugleich als Operndramaturg wurde Helmut Grohe⸗Berlin dem Landestheater in Karlsruhe verpflichtet.— Das Schauſpiel der Bayeriſchen Staatstheater in München hat für die kommende Spielzeit zu⸗ nächſt zwei Werke zur Uraufführung angenommen:„Politik“ von Mahner⸗Mons und Ernſt Leopold Stahls Bearbeitung von Schleichs „Bürger und Junker“.— Im Deutſchen Nationaltheater in Weimar wird das Schauſpiel„Bismarck“ von Frank Wede⸗ kind aufgeführt werden.— Intendant Dr. Waag führt Verhand⸗ lungen mit Zodanzky. dem Dirigenten der Metropolitan Opera in Newyork, um im Frühjahr 1926 Feſtſpiele„beſonderer Art“ in Baden⸗ Baden mit Mitgliedern der Metropolitan Opera zu veranſtalten.— Der Generalintendant der Breslauer Stadt⸗ oper, Profeſſor Turnau, hat ſoeben als oberſten muſikaliſchen Leiter des Stadttheaters den früheren erſten Kapellmeiſter des Landesthea⸗ ters Karlsruhe, Cortolezis, berufen. Der neue Breslauer Ge⸗ neralmuſifdirektor, der auch als Komponiſt mit der Oper„Das ver⸗ femte Lachen“ bereits an die Oeffentlichkeit getreten iſt, hat zuletzt 12 Jahre hindurch in Karlsruhe als Nachfolger Felix Mottls gewirkt. ————ñ— —————— 2———— 1 . Seſte. Nr. 442 Aene Manahelmer Jeltung(Abend⸗Nusgabe) Honnerskag, den 24. Seyfember 1925 falls zwiſchen einem Laſtkraftwagen und einem Straßenbahnwagen, im Friedrichsring zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einer Radfahrerin, Ecke Breiteſtraße und R und S 1 zwiſchen einem Radfahrer und einem Perſonenwagen und endlich in der vergan⸗ genen Nacht um 2 Uhr in der Straße U3 und 4 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem dort ſthenden unbeleuchteten Kaſten⸗ wagen. Mit Ausnahme des zweitletzten Falles, wobei der Rad⸗ fahrer leicht verletzt wurde, entſtand nur Sachſchaden. Pb. Feſtgenommen wurden 21 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Geiſteskranker, der aus der Anſtalt Wiesloch entwichen iſt, und ein Reiſender, der wegen von einer auswärtigen Behörde geſucht wird. * Der Erfinder des vor einigen Tagen bei der Firma Gebr. Manes ausgeſtellten neuen Verkehrsautomaten, über den wir unſeren Leſern ſchon berichtet haben, iſt Herr Richard Zipp⸗ rich, Mannheim. Marktbericht Ein Vergnügen war es gerade nicht, heute über den Haupt⸗ markt zu gehen, obwohl die in großen Mengen zugeführten Garten⸗ und Feldfrüchte das Herz hätten fröhlich ſtimmen müſſen. Aber ſtärker als die Liebe iſt die Pflicht. Und ſo wanderten wir eben durch all' die vielen ſchmalen Gaſſen und Gäßchen des Mark⸗ tes, im Vorbeigehen manche Püffe einſteckend, und manchmal an irgend einem Korbe hängen bleibend. Marktbummler, die nichts kaufen, ſind auf dem Markt überhaupt keine gern geſehenen Gäſte. Für die gibts keine der ſchönen Dreingaben von Suppengrün, auch keine freundlichen Blicke, ſondern man betrachtet ſie wie Ver⸗ wandte, die man am liebſten ſieht, wenn ſie wieder fortgehen. Trotz des Regenwetters war die Zufuhr auf dem Markte reichlich, gaber die Konſumenten waren in der Minderheit. Bei der Hald chroniſch gewordenen Regenperiode ſucht man eben ſeine Be⸗ ſorgungen ſo viel wie möglich einzuſchränken, um aus ſeinen vier Wänden nicht heraus zu müſſen. Bei Regenwetter ſeine Markt⸗ einkäufe zu beſorgen, gehört auch nicht zu den Annehmlichkeiten des Lebens. Allerdings, wer friſche Ware wünſcht, geht auch bei Regenwetter auf den Markt. Heute bekam man z. B. ſehr viel Aepfel, ſchon von 15 Pfg. an, dann Trauben, die in der Preisfkala ſchon auf 40—50 Pfg. hinaufhüpften. Zwetſchgen waren noch genügend vorhanden. Allerdings muß man noch den alten Preis von 20—30 Pfg. anlegen. An einen Preisabbau auf dem Hauptmarkt iſt bei dieſer Regenzeit wohl nicht zu denken. Liebhaber von Nüſſen mußten 30—45 Pfg. für das Pfund hinlegen, ein Preis, der bei der guten Nußernte entſchieden viel zu hoch iſt. Wenn die Preisſteigerung ſo weiter geht, muß man auf den Genuß von Kern⸗ und Schalenobſt überhaupt bald verzichten. Für Edelobſt wurde durchſchnittlich 60 Pfg. ver⸗ langt. Quitten und Pfirſiche ſah man wenig, dagegen alle Gemüſeſorten wie Weiß⸗ und Rotkraut und Wirſing, ferner auch ziemlich Salate. Der Preis für Tomaten erfuhr einen kleinen Rückgang. Die Kartoffelzufuhr war ausgezeich⸗ net. Dieſe vielbegehrte Erdfrucht koſtete heute—5 Pfg. wie am letzten Markttag. Fluß⸗ und Seefiſche waren heute entſchieden mehr auf Lager als ſonſt, ebenſo auch geſchlachtetes und lebendes Geflügel. Für ein Ei, deſſen Preis jetzt wieder die merkwürdige Eigentümlich⸗ keit hat, wie in der Inflationszeit von Tag zu Tag in die Höhe zu klettern, mußte heute erſtmals der ſchäuderhaft hohe Betrag von 21 Pfg. bezahlt werden. Mit einem geheimen Grauen kehrten die Hausfrauen dieſen Ständen den Rücken. Zum Glück gibts aber auch noch Eier um 12 Pfg., die allerdings recht klein waren. Für Butter hat ſich der Preis von M..30 nicht verändert. Pilzfreunde fanden heute alles, was ihr Herz begehrte. Pfifferlinge waren etwa 4 Zentner zugeführt. Das Pfund koſtete 35—40 Pfg. An weiteren Pilzen gab es Steinpilze, Maronen und Grünreizber. Der Umſatz war gut, doch litt das Marktgeſchäft, wie ſchon ſeit Wochen, unter der Ungunſt des Wet⸗ ters. Viele Erzeuger und Verkäufer klagten über ſchwachen Ge⸗ ſchäftsverkehr. Nach den Feſtſtellungen des Städt. Nachrichtenamtes verſtehen ich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro fund: Kartoffeln—5,5, Bohnen grüne 20—40; Bohnen gelbe 30—45; Bohnen dürre, weiße und bunte 25—35; Wirſing 10—15; Weißkraut—8; Rotkraut 10—12; Blumenkohl Stck. 30—120; Kohr⸗ raben Stck.—12; Karotten 12—15; Rote Rüben 12—15; Erbſen dürre 30—45; Spinat 25—35; Zwiebeln 10—15; Knoblauch Stck. 10—20; Kopfſalat Stck. 10—20; Endivienſalat Stck. 10—15; Meer⸗ rettich Stck. 30—80; Rettiche Stck. 10—15; Tomaten 25—35; Salat⸗ gurken 10—60; Pfifferlinge 35—40; Steinpilze 45—60; Maronen, pilze 50; Suppengrünes Bſchl.—10; Schnittlauch Bſchl.—10! Pelerſilie Bſchl.—10; Pfirſiche 30—50; Trauben 40—50; Zwetſch⸗ gen 20—30; Aepfel 15—40; Birnen 25—70; Quitten 25—28; Dran⸗ gen Stck. 15—50; Zitronen Stck.—15; Bananen Stck. 10—25; Nüſſe 30—45; Süßrahmbutter 230—260; Landbutter 200—230; Weißer Käſe 45—55; Honig mit Glas 160—170; Eier Stck. 12—21; Aale 180—200; Hechte 200; Karpfen 200; Schleien 200; Breſem 100—140; Barben 100—160;; Kabeljau 60—70: Schellfiſche 40—80; Goldbarſch 40—60; Seelachs 50; Stockfiſche 50; Lengfiſche 60; Schollen 60—110; Rotzungen 110; Heilbutt 200; Seezungen 240; Backfiſche 50—60; Hahn lebend Stck. 150—400; Hahn geſchl. Stck. 150—650; Huhn kebend 150—450; Huhn geſchl. 150—650; Enten geſchl. Stck. 350— 1000; Tauben lebend Paar 200; Tauben geſchl. Stck. 100—130; Gänſe lebend Stck. 600—900; Gänſe geſchl. Stck. 800—1500; Rind⸗ fleiſch 120; Kalbfleiſch 140—150; Schweinefleiſch 140—150; Gefrier⸗ fleiſch 75. ch. Rommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Wiesloch Wie bei der Unnachgiebigkeit der einzelnen Fraktionen zu er⸗ Naſn war, verlief auch der dritte Wahlgang in ein tkotes eſultat, ſodaß Wiesloch nun von Regierungsſeite aus kinen Bürgermeiſter eingeſetzt bekommt. Das Stimmergebnis war lgendes: Müller, Heidelberg(Soz.) 20(in der Vorwahl 20), Dr. chmidt, Karlsruhe(Zentr.) 22(23), Dr. Ritter, Bürgermeiſter von Rodenberg(.⸗Nat.) 21(19). Der demokratiſche Kandidat Dr. geſtellt ſein. benen Fürſten Johannes von Hohenlohe⸗Bartenſtein Motorrädern, wobei der eine ſich einen Schädelbruch zuzog. Die beiden Prinzen machten in der letzten Zeit infolge ihres Verſchwen⸗ derlebens viel von ſich reden. So brachten vor einigen Wochen die Oppauer Kataſtrophe wurden auf dem Maſſengrab der in dem Ludwigshafener Hauptfriedhof beerdigten Opfer im Namen der Stadtperwaltung, der Gewerkſchaften, der Direktion, der Angeſtellten und der Arbeiterſchaft der Anilin⸗ niedergelegt. maſens meldet, wird eine franzöſiſche ſchwere Artillerie⸗Ab⸗ teilung am 5. und 6. Oktober von dem ſüdpfälziſchen Bahnhof Bundenthal aus Schießübungen in der Richtung auf Lager Bitſch und Ludwigswinkel abhalten. der franzöſiſchen Behörden ailt das Gebiet, das in ſeiner Breite die Entfernung zwiſchen Bundenthal und Bruchweiler umfaßt, als Ge⸗ fahrzone, in der der Aufenthalt und der Verkehr während des veranſtaltungen Das„Mannheimer Vokalquarteft“(Leitung Edgar Hanſen) konzertierte mit dem Kurorcheſter Wildbad im dortigen Kurſaal, worüber das Badblatt u. a. berichtet: Die Leiſtungen des„Mann⸗ heimer Vokalquartetts“ ſind als ſehr beachtenswert zu bezeichnen. Die Herren zeigten in Chören von Beethoven, de la Hale, Iſaac, Schulkenn, Zureich, Wohlgemuth und Hanſen, daß ſie auf der vollen Höhe ihrer künſtleriſchen Ausbildung angelangt ſind. Alle Vorträge wurden in Bezug auf Geſtaltung, Tongebung, Rhythmik und Aus⸗ ſprache muſterhaft dargeboten. Der begeiſterte Beifall galt ſowohl dem Quartett, als auch ſeinem Führer Egar Hanſen, von welchem auch zwei anſprechende, geſchickt angelegte Männerchöre beſtens zum Vortrag gelangten. In Herrn Muſikdirektor Hanſen lernten wir außerdem einen reutinierten, tüchtigen Orcheſterleiter kennen, der unſer vierzigköpfiges Kurorcheſter mit Ausdruck und Temperament führte. Der Aleingartenverein„Mannheim⸗Neckarſtadt“ e. V. von 1910 veranſtaltete am Donnerstag, 17. Sept., in der Flora eine Mitgliederverſammlung mit der eine Blumenſchau und eine Verloſung verbunden war. Der reichlich mit Blumen geſchmückte große Saal war dicht beſetzt als der Vorſitzende, Herr Eckhardt, die Verſonmlung eröffnete. Zunächſt widmete der Vorſitzende dem verſtorbenen Vorſitzenden des Kleingarten⸗Vereins Mannheim⸗Oſt, Herrn Schott, einen herzlichen Nachruf Die Anweſenden ehrten das Andenken der Verſtorbenen durch Erheben von ihren Plätzen. Unter geſchäftlichen Mitteilungen berichtete der Vorſitzende über die Verhandlungen des Kleingarten⸗Ortskartells mit der Stadtverwal⸗ tung über die Geſtaltung der Pachtpreiſe. Er erwähnte, daß jetzt die Stadt allen Gartengebieten die Generalpacht ge⸗ kündigt habe. Die Kleingortenvereine haben ſich nunmehr an alle Mannheimer Landtagsabgeordnete, Stadträte, Stadtverordnete und politiſche Parteien gewendet und dieſe um Unterſtützung un⸗ ſerer Kleingartenbewegung gebeten. In der nun eintretenden Pauſe war allen Anweſenden reichlich Gelegenheit geboten, den aus⸗ geſtellten, herrlichen Blumenflor zu beſichtigen. Es war allgemein die Auffaſſung, daß dieſe Blumenſchau als ein voller Erfolg an⸗ zuſprechen ſei. Einzelne Gartengebiete hatten ſich hierbei beſondere Mühe gegeben. Es ſeien beſonders erwähnt die Gebiete Spelzen⸗ gärten, Gutemann und 10. Sandgewann. Hierauf entwickelte Herr Eckhardt das Programm für den am 27. Sept. ſtattfindenden Kleingärtnertag in Ludwigshafen, Er zählte alle die Gartenerzeugniſſe auf, die ausgeſtellt werden ſollen und forderte alle Gartenfreunde auf, ſich an dieſer Ausſtellung zu beteiligen. Zum Schluß fand eine Verloſung der zur Verfügung geſtellten Blumen ſtatt Der Verein hatte hierzu recht geſchmackvolle Blu⸗ menvaſen beſchafft, die mit verloſt wurden. Manche Familie ging mit einem wunderbaren Strauße von Roſen, Nelken, Dahlien, Gladiolen oder ſonſtigen Gartenblumen heim. Gegen 10 Uhr ſchloz der Vorſitzende mit nochmaligem Danke für den guten Beſuch und mit dem Wunſche, ſich auch in Zukunft ſo rege an den Veranſfaltun⸗ gen zu beteiligen, die Verſammlung. Aus dem Lande *Heidelberg, 24. Sept. Das Gerüſt, das ſeit Monaten den Apothekerturm des Schloſſes umgab, iſt jetzt weggenommen worden. Der Regen hatte das Gemäuer der oberſten Stockwerke ſtark mitgenommen und den Mörtel ausgewaſchen. Da und dort hatten Eis und Schnee Gelegenheit, in Riſſen und Fugen ihr Zer⸗ ſtörungswerk anzuſetzen. Die Fugen ſind nun alle wieder mit Mörtel geſchloſſen und die geſprungenen Steine ergänzt und ausge⸗ beſſert. Da der Turm ſtark überhängt, hat er einen zweiten ſtarken eiſernen Gürtel bekommen, den man aber nicht ſieht, weil er verdeckt angebracht wurde.— Reichskunſtwart Dr. Redslob beſuchte währnd ſeines hieſigen Aufenthaltes die Grabſtätte des Reichs⸗ präſidenten Ebert auf dem Bergfriedhof, wo zur Zeit die Auf⸗ ſtellung des Denkmals erfolgt. Es handelt ſich bei dieſem Denkmal um einen einfachen, aber ſehr monumental wirkenden Sarkophag, an deſſen Seiten vier ſchön wirkende Adler angebracht ſind. Das Denkmal, das nach dem Entwurf des bekannten Künſtlers Peter Behrens ausgeführt wird, dürfte in der nächſten Woche fertig⸗ Tauberbiſchofsheim, 24. Sept. Vor einigen Tagen ſtürzten die noch minderfährigen Sproſſen des vor einigen Jahren mit ihren Nus der Pfalz * Ludwigshafen, 23. Septbr. An dem vierten Jahrestag der und Soda⸗Fabrik Kränze :: flaiſerslautern. 23. Sept. Wie der„Pf. Volksb.“ aus Pir⸗ Nach einer Bekanntmachung Bräuninger, Karlsruhe mit 7 Stimmen in der Vorwahl hatte vorher ſeine Kandidatur zurückgenommen. Schießens verboten iſt. Das Schießen wird durch Troenpetenſianal eine halbe Stunde vor Beginn angekündigt. Neues aus aller Welt: Willy Müller; Meſſen und Nusſtellungen Kölner Herbſtmeſſe Bl. Köln, 23. Sept. Wenn man einen erſten Eindruck von der diesmaligen Kölner Meſſe, die am heutigen Mittwoch Morgen eröffnet worden iſt, geben ſoll, ſo drängt ſich einem der Vergleich mit einem Theater auf, das herauszubringen und mit allen Mitteln der Inſzenierunaskunſt und Regie verſucht, dieſes an ſich ſchlechte Stück ſchmackhaft zu machen. Es iſt in den gegenwärtigen Zeitläufen, wie Leipzig. Breslau⸗ Königsberg uſw. gezeigt haben, ein ziemlich hoffnungsloſes Begin⸗ nen, eine Meſſe mit einigermaßen annehmbaren Erfolg durchführen zu wollen. So ſind denn wohl auch faſt alle Meſſeausſteller in der Erwartung nach Köln gekommen, auch hier mit den allerbeſcheiden⸗ ſten Aufträgen zufrieden zu ſein und auch in der ſchwierigen Zeit die Propaganda⸗Wirkung, die eine großzügig angelegte Meſſe, wie es die Kölner nun einmal iſt, nicht außer acht zu laſſen. Deshalb iſt es auch falſch, wenn man irgendwo von einem Mißerfolg der Meſſe reden wollte. Die Beſchickung der Meſſe als ſolche hat ſchon gezeigt, daß ſie von den Ausſtellern für notwendig gehalten wird. Der ge⸗ ſchäftliche Mißerfola liegt nicht in der Meſſe, ſondern in der gegen⸗ wärtigen Wirtſchaftsnot. Sie kann nur allmählich behoben werden und gerade zu ihrer Behebung kann eine Einrichtung wie die Kölner Meſſe im Herzen des weſtdeutſchen Induſtriegebiets ihr aut Teil bei⸗ tragen. Die Meſſeverwaltung hat diesmal eine Neuerung verſucht. um die Ausſteller auch noch am letzten Tage bei der Stange zu halten und deshalb den Meßbeginn auf die Wochenmitte und den Schluß auf den Sonntag verlegt. Ob ſich dieſe Einrichtung als praktiſch er⸗ weiſen wird. läßt ſich heute noch nicht beurteilen. Noch iſt man in Köln ja nicht ſo weit wie in Leipzig. wo den Ausſtellern feſte und zum Teil verſchließbare Stände zur Verfüguna geſtellt werden. Wie wir hören, hat man in den Kreiſen der Meſſeverwaltung auch ein⸗ geſehen, daß man in den gegenwärtigen Zeitläufen mit den Meſſe⸗ ſtandgebühren den Ausſtellern entgegenkommen muß. um ihnen den Beſuch der Meſſe, der ja, wie geſagt, diesmal weniger ein Geſchäft als eine Propaganda iſt, zu ermöaglichen. Am heutigen erſten Tage ſetzte der Beſuch in den Morgenſtunden, in denen ein ſanfter Landregen niederaing, recht ſchleppend ein. Erſt in den Mittagsſtunden war der bedrückende Zuſtand verſchwunden, daß die Ausſteller in ihrer Zahl die Veſucher weit überwogen. Aller⸗ dings hatte man den Eindruck, daß es ſich durchweg um Intereſſenten handelt, von denen viele gern gekauft hätten, wenn ſie die Sicherheit hätten, in abſehbarer Zeit über die nötigen Mittel zur Bezahlung der Orders zu verfügen. Die Ausſteller ſind den neuen Kunden gegen⸗ über recht peſſimiſtiſch, da man mit dieſen im vergangenen Jahre häufig reichlich ſchlechte Erfahrungen gemacht hat. Es wird zumeiſt mit 60 Tagen Ziel verkauft, doch kann man ja bei unſerer gegenwär⸗ tigen Wirtſchaftslage und— leider muß es geſagt werden— Ge⸗ ſchäftsmoral nicht mit dem pünktlichen Eingang der Gelder rechnen. So blieben dann in der Textilmeſſe. die an ſich recht aut beſchickt iſt, die Orders verhältnismäßig klein. Allerdinas ſoll das Geſchäft, ſo⸗ weit man am erſten Tage überhaupt ein Urteil fällen kann, etwas beſſer geweſen ſein, als man erwartet. In der Schub⸗ und Leder⸗ meſſe war vormittaas noch wenig los. Hier hofft man etwas auf die Lederbörſe, die am heutigen Tage auf der Meſſe abgehalten wird und duf der trotz der ſchwierigen Finanzlage aute Nachfrage herrſchte. Es konnten mebrere Geſchäfte zuſtande kommen. Beſonders Quali⸗ tätsleder brachten bis 15 Prozent mehr. Am ſchärfſten wirkt ſich die Wirtſchaſtsloge noch auf die Techniſche Meſſe, die früher den Kölner Meſſen das Gepräge gab, aus. Sie iſt räumlich weſentlich zurück⸗ gegangen. Auf dem Freigelände ſieht man nur etwa den vier⸗ ten Teil an Ausſtellern wie früher. In der Oſthalle iſt ein nicht unerheblicher Teil für die Baufach⸗Ausſtellung in Anſpruch genommen. Alles in allem kann man zuſammenfaſſend ſagen, daß die dies⸗ jährige Kölner Herbſtmeſſe nicht eine Meſſe des Geſchäftes, ſondern der Propaganda iſt und bleiben wird, daß alle Ausſteller ſie in erſter Linie unter dieſem Geſichtsvunkt beſchickt haben und die Aus⸗ wirkung dieſer Propaganda vor allem von der nächſten Frühjahrs⸗ meſſe erwarten, für die man ſchon heute lebhaftes Intereſſe zeigt, in der Hoffnung, daß eine günſtigere Konjunktur hier wieder das herein⸗ bringen läßt, was jetzt für Propaganda ausgegeben worden iſt. BBBBr—————— Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ꝛe morgens) Tageszeitungen des Odenwoldes ein Inſerat, indem jedermang ge⸗ 8 warnt wird, isnbeſondere Wirte und Geſchäftsleute, den beiden See. drucß dern. S8 8 58 Wind 3 885 Prinzen etwas zu borgen, da für etwa von dieſer Seite ge⸗ höbe in N tur 5 88 8 wich. TStürte 90 S 8* machten Schulden nicht aufgekommen werden würde. Wie noch er⸗ eeeee e innerlich perliebte ſich die Schweſter der Prinzen in einen jungen Verſheinm 10 fn 5 1 5 15 Eber die deden Urdwne haente, Taiee den eerecer Kantee: 0 in, Regen 12 Ehe. Die beiden Brüder der Prinzeſſin ſind jedoch völlig entartet, Baden Vaden 213 7548 11 18 10 0 ſeeicht 10 ſie leben in Saus und Braus. Die Mutter verließ das Schloß und Villingen 780 556.44 10 19 9 8 ſeicht Regen 19 nun etablierten die Söhne eine wirkliche polniſche Wirtſchaft, die Feldberg. Hofſ 1281 630,4 34 138 3 SW. mäß. Nebel 14 durch den Sturz mit den Motorrädern eine Unterbrechung erfuhr. 7 F%——— 75 aſi————————— Höchenſchwd!— 668,7 12 19 8 SWleſcht! Regen 115 In Baden kam es geſtern zu erheblichen Niederſchlägen(teil⸗ weiſe bis zu 20 Liter pro Quodratmeter). Heute morgen regnete e. noch vielfach unter dem Einfluß eines kleinen Tiefdruckausläufers⸗ Der Tiefdruckousläufer zieht langſam in nordöſtlicher Richtung 5 Es iſt trotzdem mit Fortdauer der Regenfälle zu rechnen, da uö d⸗ liche Winde auf der Rückſeite des Tiefs noch weiterhin kalte Luße maſſen heranführen und bei Stauung vor den Alpen beſonder⸗ Südbaden ſtärkere Bewölkung veranlaſſen werden. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts! Weitere Abkühlung, noch meiſt bewölkt mit Regenfällen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teit Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes 775 Kommunalpolitit und Lokales: i. V Franz Kircher; für Sport un für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt — — anregend auf den Haarwuchs. 5 —— Wenn Ihr Friseur Sie fragt, womit er Ihnen den Kopf waschen soll, dann antworten Sie ihm bitte:„Mit Pixavonl“ Regelmäßige Pixavon- Haarwaschungen sind das beste Mittel, den Haarwuchs gesund und kräftig zu erhalten. Pixavon reinigt und wirkt durch seinen Teergehalt Schon nach kurzer Zeit läßt sich diese wohltuende Wirkung deutlich verspüren. wöhnlicher Teerseife ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Pixavon gibt es nur in den bekannten, geschlossenen Originalflaschen. Eine Flasche Pixavon Preis M..50, überall erhältlich, reicht Monate. Zwischen Pixavon und ge- 22 ——— ——2 L 2 85— ——— DrDDDrSDrDSrrrreeedeeere eeeeeeeeeee ————— * !!!! nn ̃ ͤ 15 aus irgend welchen Gründen gezwungen iſt, ein ſchlechtes Stück Ereeeeer e „„35 „—„ r — Rrmn.e 15 Donnerskag, den 24. Seplember 1925 neut Manuheimer Zeltung GAbend- Ausgabe) 8. Seite. Ar. 442 JTT „Sportsleutel“ Jum Beginn der Verbandsſpiele Ernſte Mahnung tut not! Kaum haben die Meiſterſchaftsſpiele ihren Anfang genommen, die Gegner erſt zweimal die Klingen ge⸗ kreuat, noch ſind wir alſo nicht im Stadium der entſcheidungsvollen Kämpfe, wird die Sportgemeinde ſchon überraſcht durch die Nachricht von Unſportlichkeiten ſchlimmſter Art, von Terroriſierungsverſuchen radauluſtiger Elemente und von der Notwendigkeit größerer Polizei⸗ aufgebote. Wahrlich ein vielverſprechender Anfangl Wer die Vor⸗ fälle am Sonntag beim Spiel des V. f. R. gegen V. f. L. Neckarau ſelbſt miterlebt. wer vor allem die Unflätiakeiten und Ddrohungen jener fanatiſchen Anhänger gehört hat, der wird beſtätigen müſſen, daß dieſe Art von Demonſtrationen— wenn ſie einmal zur Gewohn⸗ heit geworden ſind— zu Zuſtänden führen müſſen. die nicht nur die ſportlichen Behörden beſchäftigen werden, und daß es notwen⸗ dig. ja Pflicht der Preſſe iſt, von dieſer Stelle aus mit rückſichtsloſer Offenheit dagegen Front zu machen. Eine kurze Darſtellung der wirklichen Vorfälle iſt zur Klarlegung der Schuldfrage und zur Erwägung der zukünftigen Abſtellung er⸗ forderlich. Verſchiedene Anhänger der Neckarauer Mannſchaft fühl⸗ ten ſich durch ein vom Schiedsrichter gegebenes, allerdings äußerſt zweifelhaftes Tor,— das bei Beginn des von Anfang an harten Spieles fiel.— benachteiligt und beherrſchten mit ihren Stimmen— neben dem Geſchrei der allzu lebhaft proteſtierenden Mannſchaft ſelbſt— das Spielfeld. Durch die ſchlappe Art des Schiedsrichters wurden ſie bald Herr der Situation. Die Erregung. die durch das ausgleichende Tor etwas gedämmt worden war, nahm ungeheuer zu. als zwei kurz einanderfolgende Lattenſchüſſe des Neckarauers Sturm nicht gewertet wurden— ganz mit Recht—, gerade die am entfern⸗ teſten Stehenden aber den Schiedsrichter in der gemeinſten Art auf ſeine angebliche Fehlentſcheidung hinwieſen und die Gegenſeite der gelungenen Abwehr heftig applaudierte. Kurz darauf wurde durch einen unglücklichen Zufall Broſe, der Neckarauer Spielführer und Verteidiger, der ſich bis dahin wacker geſchlagen hatte, verletzt. Das war das Sianal für ſo und ſoviele, mit erhobenen Händen und den wüſteſten Schimpfereien in den Platz zu ſtürzen. Die beiden Mann⸗ ſchaften ließen ſich aber nicht aus der Faſſung bringen. obwohl die Neckarauer Spieler alle Mühe hatten, ihre Anhänger vom Raſen berunterzubringen. Bei Spielende dasſelbe Bild: drohende Haltung einer großen Menge von Zuſchauern gegen Spieler des Platzbeſitzers, die zuletzt auch zu einer Verhaftung führt. Die Polizei verhindert ſchließlich weitere Demonſtrationen und überwacht die Sicherheit der ſpäter die Spielfeldanlage verlaſſenden Svieler. Es unterliegt gar keinem Zweifel, daß für den ganzen Vorfall nd ſeine Auswüchſe einzig und allein nur eine Seite— ſowohl es Publikums wie der Mannſchaft— verantwortlich gemacht wer⸗ den kann, die unterlegene Partei. in erſter Linie die Spieler des f. L. Neckarau ſelbſt, die von Anfang an ein äußerſt oſtentatives enehmen zur Schau trugen, keine Entſcheidung ohne mündlichen und handlichen Proteſt und ſpätere„Revanche“ annahmen und zum Schluß gar ein derart körperlich rohes und gemeines Spiel vorführ⸗ ten, daß es unter normalen Umſtänden unbedinat zu Hinausſtellun⸗ gen und ſchwerſten Beſtrafungen von Verbandsſeite hätte führen müſſen. Es braucht doch wohl kaum darauf hingewieſen werden, daß ein Verein gerade durch ſolche Unſportlichkeiten den Zweck, den er mit zu erreichen glaubt, erſt recht in Frage ſtellt: erſt kürzlich hat⸗ ten wir Gelegenheit, von der Verbandsleitung zu hören, daß mit rigoroſer Schärfe gegen Diſziplinloſigkeiten durchgegriffen werden wird. Man könnte meinen, ſchon die Tatſache, daß ein Verein, der zu größeren Erfolgen kommen will, unbedingt auf die ſympathiſche Freundſchaft des großen Publikums angewieſen iſt, müßte die Mann⸗ aften zur Befleißigung eines ſportlich und polizeilich einwandfreien piels um ſo mehr anhalten, als durch entgegengeſetztes Vorgehen öchſtens nur die Radau⸗ und Senſationsſucht einiger Weniger, die Es uns wahrlich ſchwer und unmöbalich machen, ſie für anſtändige enſchen und Sportsleute zu halten, befriedigt wird. Wir ſtellen deshalb zu Beginn der Verbandsſpiele zuallererſt den Vereinsleitungen noch einmal eindringlichſt vor Augen, um was es ſich bei der ganzen Frage handelt. Denn bei ihnen, d. h. den Mannſchaften, liegt in erſter Linie alle Schuld: Wird auf dem Feld fair geſpielt, benimmt ſich auch das Publikum entſprechend! Das Anſehen eines Kreiſes rekrutiert ſich immer aus dem An⸗ ſehen, das die einzelnen Vereine in fremden Bezirken genießen. Es bedeutet alſo ebenſo eine Schädiaung der ſportlichen Ehre eines Ver⸗ ndes als eine Minderung der Achtung vor dem belreffenden Ver⸗ Lin und ſeiner Führung, wenn irgendeine Mannſchaft zu ſolchen usſchreitungen die Hand leiht. Der Rheinbezirk und früher der Ddenwaldkreis galt von jeher als ein in ſeinen Begriffen von ſport⸗ dber Diſziplin nicht ganz zuperläſſiger Verband. Das hat ſich durch Die ſpieleriſchen Erfolge und durch den Einfluß der Preſſe in den letz⸗ en zwei Jahren etwas gebeſſert, drum heißt es doppelt auf der Hut ſein. nicht in den alten unds ſchlechten Ruf zu kommen. Zudem rufe ſich einmal ins Gedächtnis zurück. welche Vereine früher als be⸗ ſondere Vertreter unreiner Spielqualität bekannt waren und man ollte folgende Erwäaung im eigenen Intereſſe maßgebend ſein. Man wird feſtſtellen müſſen, daß ſie ſamt und ſonders im heutigen Syſtem eine untergeordnete und(dem Anſehen nach) mißachtete Stellung zunnehmen. daß bingegen ſich aber alle Vereine durchgeſetzt haben— ſot,Spiel wie in der Sumpalhie des Publikums.— die wohl als pieleriſch harte, aber nicht als rohe und im höchſten Grad unfaire annſchaften bekannt waren. 55 Gerade in der jetzigen Zeit, wo ſo ſehr von allen Sportver⸗ ünden der Kampf um Erleichterungen in Steuerfragen und Anlage⸗ Zuſchüſſen gekämpft wird, bedeutet es eine beſchämende Sabotage, menn durch das ſogar die Polizeibehörden beſchäftigende unfaire orgehen eines Sportzweiges der Erfola der gaanzen Aktion in Frage geſtellt wird. Falls es Notwendigkeit wird, zu Ver⸗ andsſpielen im Intereſſe der öffentlichen Ordnung ein ſtändiaes Polizeiaufgebot zu erbitten. wäre es ſchlechterdings eine Taktloſig⸗ 10 delt die Abſchaffung der die Koſten dieſer Polizeierpeditionen decken⸗ 8 Steuer zu verlangen, eine Erwägung. die ſowohl die Vereine ie die Zuſchauer, die der Reduzierung der Eintrittspreiſe garnicht veabgeneigt ſind, angehen dürfte. Zuſammengefaßt will das alles 2 ben. daß es, was ganz beſonders die Mannſchaften betrifft, Gewiſſenloſigkeit und Außerachtlaſſung aller Lebensintereſſen gleichkomm!, durch ſpieleriſche obeiten und ſonſtige Demonſtrationen den Anlaß zu ſolch bedauer⸗ en Vorfällen zu geben, wie wir ſie am Sonntag erleben mußten. 5„Für die Zuſchauer aber wird es nur ein Akt von Bauern⸗ ccläue ſein, von ihrer Gewohnheit. die Spieler ihres Vereins durch gusche Redensarten in ihrem unfairen Spiel zu beſtärken, ab⸗ nlaſſen, wenn ſie einmal nur in wünſchenswerter Schärfe die Kon⸗ eauenzen ihres Verhaltens zu ſpüren bekommen, nicht nur an ihrem 5 bein. ſondern auch an ſich ſelbſt. It doch die mühevolle Propa⸗ ed. die man betrieb, um z. B. einen Freund unſerem Sport zu bewinnen. hinfällig, in den paar Sekunden. in denen durch das To⸗ die der Zuſchauer angeſtachelt, ein Sportkamerad gegen den andern be, Hand erhebt. Ein rechter Sportsmann weißſich zu der errſchen! Drum hat es auch keinen Zweck, jenen ſchrei⸗ und monſtrationsfüchtigen Elementen mit ethiſchen Vorſtellungen ma ommen und an ihr ſportliches Ehrgefühl zu appellieren.— hatte Hun doch am Sonntag manchmal das Gefühl, eine revolutionierende ein dertſchaft oder ähnliches vor ſich zu haben—. es hilft hier nur Mau die Drohung: mit allen nur möalichen Mitteln gegen jene 50 ulhelden vorzugehen und rückſichtslos alle Shreihälſe ufw. wegen der redenahruch in Strafe zu nehmen, denn in der Regel— und ſchen onntag beſtätigte das ja mit aller Deutlichkeit— ſind es Men⸗ geher die aus Erfahrung wiſſen, welche Strafe auf jenem Ver⸗ n ſicher ſteht. An alle wahren Sportsleute aber ergeht die Mahnung. zur zn der Kritik zurückzuhalten und mit Entſchiedenheit und Ruhe berbaſeſonnenßeit zu mahnen, um uns die Scham einer ſolchen Wie⸗ Sp zelung zu erſparen. Einzig und allein im Intereſſe unſeres borts. Denn der kieat. uns doch allen am Herzen! K N alon. Der Schiedsrichter Von Auguſt Müßle(Karlsruhe) XII. (Nachdruck verboten.) Dem unverdrehbaren Wortſinn nach— die oberſte rechtſprechende Gewalt. Sie umgibt der Nimbus der Unantaſtbarkeit, der abſoluten Autorität. Dieſe ſind ihr unentbehrlich, ſind ihr Lebensodem. Wo immer auf den verſchiedenſten Gebieten ein„Schiedsrichter“ ſeines Amtes waltet— immer und überall iſt ſeine Entſcheidung unbedingt zu reſpektieren, als unabänderliche Tatſache zu nehmen. Er iſt die Scheidewand, der unwandelbare Pol im Zuſammenprall der ver⸗ ſchiedenen Meinungen, Kräfte und Gewalten. Er zerteilt, ordnet, klärt— entſcheidet. Er iſt der Rocher de bronze in dem Wechſel und der Flucht der Dinge.— Das iſt die feſtumreſſene, unerbittliche Sinnesdeutung des Begriffes„Schiedsrichter“ im Allgemeinen. Fehlt dieſem etwas(oder wird ihm etwas von dieſer abſoluten Autorität und Unantoſtbarkeit, dann wird ſeine(ſo not⸗ wendige und natürliche) Monumentalität zerſtört, zerbröckelt; der über den Parteien ſchwebende Begriff desſelben herabgezogen und aufgelöſt. Um dieſer unantaſtbaren Autorität nun aber menſchlichen Halt zu geben, muß der Ausübende eine willensſtarke, in ſeinen Ent⸗ ſcheidungen beſtimmte, achtunggebietende, vor allem gerechte Perſön⸗ lichkeit ſein; d. h. vor allem wieder, er ſei ſachlich. Jede Unſicher⸗ heit, jedes Schwanken, insbeſondere jede, auch die leiſeſte Par⸗ teilichkeit muß vermieden werden, ſollen nicht Zweifel und Miß⸗ trauen die Fundamente ſchiedsrichterlicher Autorität erſchüttern. Dazu gehört in erſter Linie für den Schiedsrichter das Ausſchalten nicht⸗ ſachlicher, ee Momente. Er muß jederzeitüber dem Objekt ſtehen. Keine, auch nicht die geringſte Verbindung mit der Außenwelt, darf ſeine Entſcheidungen irgendwie beeinfluſſen. Für ihn gibtes nur die zu entſcheidende Sache und den Entſcheid. Was darüber, iſt vom Uebel.— Nehmen wir den an dieſer Stelle in erſter Linie in Betracht kommenden Fall des Schiedsrichters beim Fußballſpiel. Die Wichtigkeit des Schiedsrichteramts als mitwirkender Faktor im großen Körper des Sports, iſt nicht genug zu würdigen und einzu⸗ ſchätzen. Allzuhäufig liegt der Ausgang eines Spieles in ſeiner Hand; auch die für die weitere Ausbreitung des Sports ſo wichtige äſthetiſch⸗progagandiſtiſche Geſtaltung desſelben. Daher erfordert dieſes Amt Perſönlichkeiten, die in erſter Linie von makelloſer ſport⸗ licher Denkart ſind. Ehrlichkeit, Entſchloſſenheit, Selbſtbeherrſchung, Beſtimmtheit in den Anordnungen ſind mit die notwendigſten Erfor⸗ derniſſe. Jede, auch nur die leiſeſte Unſicherheit in ſeinen Entſchei⸗ dungen löſt Unruhe, Unzufriedenheit und Mißtrauen aus, weckt Zweifel und mit dieſen die Widerſpruchsluſt. Jede Fahrläſſigkeit ünd Lauigkeit dagegen läßt leicht den Glauben an ſeine Unfähigkeit auf⸗ tauchen. Zur richtigen Ausübung des Schiedsrichteramts beim Fuß⸗ ballſpiel gehört außerdem die ſelbſtverſtändliche Be herrſchung der ganzen Maäterie des Spiels und— Taktgefühl. Letzteres inſofern auch beſonders, als ſich der Schiedsrichter trotz ſeines bedeutſamen Amtes doch niemals in den Vordergrund des Spieles drängen ſoll. Der Schiedsrichter iſt ja nicht um ſeiner ſelbſt willen, ſondern des Spieles wegen und immer nur in deſſen Dienſt da. Sein Amt iſt in gewiſſem Sinne ein rein ſekundäres. Er ſoll ein Spiel durch allzu kleinliche Genauigkeit nicht hemmen und zerreißen(3. B. geiſtloſes Abſeits⸗ pfeifen), anderſeits dasſelbe aber auch nicht ausarten laſſen. Es iſt ſh dem Intellekt eines jeden Schiedsrichters Spielraum ge⸗ geben, ſich gewiſſermaßen eine feſt umriſſene Norm zu ſchaffen. Der⸗ jenige Schiedsrichter, der in dieſer Norm dem Allgemeinempfinden, den wirklichen Sinn und Geiſt des Spieles beach⸗ tend, am nächſten kommt, werd ſich auch der größten Sympathie und Anerkennung erfreuen. Eine gewiſſe Rolle bei der Handhabung des Schiedsrichteramts ſpielt unter Umſtänden der bereits bekannte Charakter und die Spielweiſe der Parteien und die Pſyche des an⸗ weſenden Publikums. Hier greift die Schiedsrichterfähigkeit alſo gar auf pſychologiſches Gebiet über, darauf ſich ſicher zu bewegen aber nur dem reifen und erfahrenen gegeben iſt. Für jeden aber gilt das Eine, bereits Angedeutete: Er halte ſich ſtets im Hintergrund, als regulierende, das Spiel in ſeiner Vorwärtsbewe gung un⸗ terſtützende Kraft, als eine Art unſichtbarer Regiſſeur. Jedes protzenhafte, anmaßende Hervortreten wirkt abſtoßend, ja lächerlich und ſchädigt zum mindeſten den Sport, Iſt aber ſein Eingreifen er⸗ forderlich, ſo geſchehe es kurz und beſtimmt und laſſe ſich auf keine langen Erklärungen ein. Theatraliſche Szenen und unliebſames, oft peinliches Aufſehen werden ſo am beſten vermieden. Auf eventuelle Parteinahme der Zuſchauer, ob für oder wider, reagiere er garnicht! Nur ſo wird er ſich vor den Schlingen und Fallſtricken verführeriſcher Publikumsgunſt bewahren, und behält auch dieſem gegenüber die Zügel des Spiels. Läßt er einmal den Spielern ung dem Publikum gegenüber locker und zeigt ſich ſchwach, dann wächſt ihm das„viel⸗ köpfige Ungeheuer“ der erregten Maſſe leicht über den Kopf und ſeiner Hand entgleitet die Herrſchaft. Mit einem Wort: Der Schiedsrichter ſoll gegen alle Einflüſſe gefeit ſein, von welcher Seite, und unter welchem Mantel ſie auch nahen mögen, immer nur die Sache, das Ganze im Auge behaltend. Jeder Vernünftige und Verſtändige weiß die oft ſchier unüberwindlich ſchei⸗ nenden Schwierigkeiten des Schiedsrichteramts wohl zu ſchätzen und wird nach Kräften deſſen Autorität zu fördern und zu unterſtützen ſuchen. Es iſt ein Amt, das eben ganze Perſönlichkeiten erfordert; Perſönlichkeiten, die vor allem ſich ſelbſt in der Gewalt haben und nicht wie ein ſchwankendes Rohr ſich von den Geſchehniſſen hin⸗ und herwerfen laſſen. Beherrſche Dich ſelbſt, ſo beherrſcheſt Du andere!— „Das Schiedsrichteramt iſt ein Vertrauensamtl Jeder Spieler, wie auch das Publikum muß ſich auf die Unbeſtechlichkeit nochmals daher: Ganze Charaktere müſſen ſie ſein. Alles vom Publikum beſuchten Spiele) fernzuhalten, woraus hervorge t, daß gründli che Schulung der öffentlichen Ausübung gehen muß, um dieſes wichtige Amt ſeiner wirklichen Bedeukung und ſeinem begründeten(und notwendigen) Anſehen entſprechend auszu⸗ üben. Gewiß iſt auf dieſem Felde bei uns noch viel zu tun, aber die Zeit muß und wird auch hier allmählich Wandel ſchaffen. Sport und herz Von Dr. W. Schweisheimer Das Ziel vernünftigen Trainings iſt die gleichmäßige Aus⸗ bildung aller Organe des Körpers bis zu ihrer größten erreichbaren Leiſtungsfähigkeit. Erſt wenn jedes Organ den Höhepunkt ſeiner Funktionstüchtigkeit erreicht hat, iſt der ganze Körper imſtande, den hohen Anforderungen des Sportes Genüge zu tun. Der Mittel⸗ punkt aller leiblichen Tätigkeit, aller ſportlichen Arbeit, iſt das Herz. Ein muskelſtarker Körper ohne Höchſtausbildung des Herzens iſt unfähig zu erfolgreicher ſportlicher Betätigung. „Erſte und vordringlichſte Auſgobe des Trainings muß demnach heißen: Uebung und Kräftigung des Herzens. Im allgemeinen muß dabei dieſem Punkt zunächſt eigene Aufmerkſamkeit gar nicht ge⸗ widmet werden. Gleichmäßig und zielbewußt fortſchreitende Kör⸗ perübungen, die in gleicher Weiſe beharrlich nach größeren Auf⸗ gaben ſtreben und Ueberanſtrengungen des Körpers vermeiden, be⸗ wirken ganz von ſelbſt zunehmende Kräftigung des Herzens. Das Herz— Mittelpunkt des geſaenten Blutkreislaufes— hat die Auf⸗ gabe, als großer Hohlmuskel durch ſeine Zuſammenziehung und Aus dehnung das ſauerſtoffreiche, aus den Lungen kommende Blut in den Körper hinauszupreſſen, das verbrauchte, ſauerſtoffarme Blut wieder anzuſaugen und nach Durchleitung durch die Lungen dem Körper von neuem zuzuführen. Das Herz iſt der Motor des in ſich vollkommen geſchloſſenen Blutkreislaufes. der Einfluß ſeiner Kraft und ſeiner Tätigkeit macht ſich daher unmittelbar bis ins kleinſte Blutgefäß am äußerſten Ende der Fingerſp'tze geltend. Mone arßhtie Anfondormmgan ert einer Stolle des Körpers auf⸗ (Unparteilichkeit) des Schiedsrichters unbedingt verlaſſen können. Und Halbe iſt aus Schiedsrichterkreiſen Kerruhee auch betr. der großen treten, wenn beiſpielsweiſe die Glieder beim Turnen mehr arbeiten als gewöhnlich 50 daher ihre Muskeln mehr Sauerſtoff verbrauchen dann muß das Herz in der Lage ſein, augenblicklich mehr Blut an die betreffende Stelle zu ſchicken. Das Herz hilft ſich in ſolchen Fällen, indem es ſich kräf Ir und ausgiebiger zuſammenzieht, wo⸗ durch es eine größere Tutmenge ausſchicken kann. Gleichzeitig zieht es ſich in der Zeiteinheit raſcher zuſammen und dehnt ſich raſcher wieder aus als unter normalen Zuſtänden. Dieſe raſchere Arbeit macht ſich durch Beſchleunigung des Pulſes bemerkbar. Je geübter das Herz iſt, deſto raſcher und zweckmäßiger wird es Ant⸗ wort auf die erhöhte Anforderung zu finden wiſſen. Ein ſportge⸗ übtes, ſporttüchtiges, trainiertes Herz reagiert daher raſch und ohne überflüſſigen Kraftaufwand auf die neue Belaſtung. Vor allem iſt bei ihm die Energie des einzelnen Herzſchlages gehoben, ſo 55 es einer Beſchleunigung erſt allmählich bedarf. Wenn ein Geübler ſich der ihm gewohnten körperlichen Anſtrengung unterzſeht, ſchlägt da⸗ her ſein Puls nach der Uebung gerade ſo ſchnell wie vorher, höch⸗ ſtens iſt er ein klein wenig beſchleunigt. Der Ungeübte, der gleich⸗ zeitig mit ihm dieſelbe Körperanſtrengung unternommen hat, hat da⸗ gegen einen ſtark beſchleunigten Pulsſchlag, er greift ſich an die Bruſt und ſagt:„Jetzt habe ich aber ordentlich Herzklopfen be⸗ kommen Etwas„Herzklopfen“ iſt bei körperlichen Anſtrengungen noch keineswegs als krankhaft aufzufaſſen. Nur wenn es ſich ſtark gel⸗ tend macht, ſo iſt das— abgeſehen von jenen Fällen, wo es Aus ⸗ druck einer Nervoſität ſein kann— ein Zeichen für eine übermäßige Beanſpruchung des Herzens. Das Warnungszeichen iſt wohl zu beachten. Ein lebender Orgonismus unterſcheidet ſich vom unbe. lebten, von einer Maſchine, dadurch, daß ſeine Inanſpruchnachme nicht Abnützung herbeiführt, ſondern infolge der Uebung geſteigerte Leiſtungsfähigkeit Aber das gilt doch nur bis zu einem gewiſſen Grade, wie überhaupt die Geſetze des Lebendigen nur innerhalb beſtimmter Grenzen gültig ſind. Ueberſpannung der Kräfte führt zu Schädigung. Ein übermäßig in Anſpruch genommenes Herz. dem nicht rechtzeitig Gelegenheit zum Ausruhen geboten wird, erleidet eine Ueberdehnung ſeiner Wandungen. Es kritt durch Ueberan⸗ ſtrengung eine„Herzerweiterung“ ein. Solcher Schaden kann ſich wieder keſtlos ausgleichen, bei fortgeſetzter Ueberanſtrengung ſich aber auch für die Dauer feſtſetzen. Geſundheitliches Befinden wie ſportliche Leiſtung werden dadurch in gleichem Maße herabgedrückt. Weiſe, vorbedachte Steigerung der Anforderungen, ketne ſchroffe Forcierung, rechtzeitige ausgiebige Ruhe werden vor ſolcher He z⸗ ſchädigung bewahren. Wenn zu der Ueberanſtrengung noch eine andere Schädlichkeit tritt, kann es leichter zu einer Geſährdung des Herzens kommen. So iſt ein Herz beſonders wenig widerſtands⸗ fähig, wenn ſeine Kraft durch Mißbrauch von Alkohol und Nikotin, durch gewiſſe Infektionskrankheiten herabgeſetzt iſt; hier iſt doppelte Vorſicht vonnöten, bezw. gänzlicher Verzicht auf das Genußgft. Das höhere Alter iſt an und für ſich noch kein Grund, mit dem Sport auszuſetzen. Im Gegenteil, der Sport, vernünftig betrieben, iſt auch in ſpäteren Lebensjahrzehnten ein Jungbrunnen körperlicher Kraft und Leiſtungsfähigkeit Wer aber mit 40 Jahren und ſpäter erſt mit ſportlichen Uebungen beginnen will, der tut zweiſellos gut daran, erſt von einem Arzt die Beſchaffenheit ſeines Herzens und ſeiner Blutgefäße unterſuchen zu laſſen und dann auch darauf zu hören, was ihm von ſachperſtändiger Seite über die Art und Aus⸗ übung des Sportes geraten wird. Manche Leute in vorgerücktem Alter werden plötzlich von einem falſchen Ehrgeiz getrieben, nun auch das zu leiſten, was langtrainierte Jugendliche können, oder ſie wollen durch angeſtrengte Leibesübungen übermäßigen Jettanſatz losbekommen, und die Folge dieſes unberechtigten und geſundheit⸗ lich unzuläſſigen Beſtrebens iſt ſchwere Schädigung, zuwellen noch Schlimmeres. In einem Alter, wo kein Organ des Körpers mehr die ehemalige Elaſtizität der Jugend beſitzt, und am wenigſten Herz und Gefüße, muß man ſich bewußt vor ſolchen Unvernünftigleiten fernhalten. 189 Die Anſtrengung der einzelnen Organe iſt je nach dem gusge⸗ übten Sport verſchieden. Beſondere Vorſicht iſt bei ſolchem Sport erforderlich, der infolge dauernder gleichmäßiger Anſtrengung das Herz ſtark belaſtet(3. B. Radfahren, Rudern, unter Umſtänden auch Bergſteigen). Bei gleichmäßig bedachter Steigerung kräftigen aber gerade auch dieſe Sportarten das Herz. Weniger Gefahr beſteht im allgemeinen bei Sport mit wechſelnder Muskelbeloſtung(Tennis, Reiten, Wandern). Jedenfalls verlangt der Zuſtand des Herzens Individualiſierung der ſportlichen Betätigung. Mancher, deſſen Herz den Anforderungen des Radſportes nicht gewachſen iſt, ſtellt in beſter Form ſeinen Mann bei Wanderſport, Turnſpielen, Tennis, Leichtathletik. Es wäre ein Unrecht gegen ſportfreudige Menſchen, ihnen den Sport ganz zu verbieten, weil ihr Herz vielleicht bei einer Sportart verſagt hat. Da muß eben die richtige, zuträgliche Art her⸗ ausgeſucht werden. Leute mit nervöſen Herzbeſchwerden— und es gibt deren er⸗ ſtaunlich viele,— die bei kleinſten Erregungen ſchon Herzklopfen bekommen und niemals daran dachten, als Sportsleute etwas Richtiges leiſten zu können, haben bei vorbedachter ſportmäßiger Ausbildung ſchon Ausgezeichnetes erreicht. Im Gegenteil: nervsſe Herzen erſtarken und kräftigen ſich oft ungeahnt bei vorſichtiger und ſachverſtändig geleiteter ſportlicher Ausbildung, zumal hier über⸗ triebene Gedanken von dem Leiden abgezogen und auf ein neues Ziel körperlicher Ertüchtigung gelenkt werden. Bei einem wirklichen Herzfehler kann nur der Arzt die Ent⸗ ſcheidung geben, ob— natürlich ſtets mäßiger— Sport geſtattet iſt. Auch hier gibt es nicht wenige Menſchen, die mit ausgeglichenen Herzklappenfehlern von vernünftiger ſportlicher Betätigung viel Gutes verſpüren. So wird es nicht nötig ſein, das früher nahezu ſelbſtverſtändliche Sportverbot bei Herzkranken auszuſprechen ſon⸗ dern je nach der Art und dem Grad des Herzleidens wird vorſi hlig und geregelte ſportliche Betätigung unter Umſtänden im Intereſſe des ſeeliſchen Zuſtandes mancher Kranker ſogar zu wünſchen ſein. Literatur „Der Schießſpork und ſeine Regeln“,— Verlag J. Neumann. Neudamm.— Unter dieſem Titel geben die bekannten Waffenfabri⸗ ken Simſon u. Co. ein intereſſantes Werk heraus, das das neuzeit⸗ liche Sportſchießen, wie das Schießen auf Wurftauben. das Klein⸗ kaliberſchießen und das Schießen mit Taſchenpiſtolen behandelt. Es bringt zunächſt die Entwicklung des Schießſports auf Wurftauben, zurückgreifend bis auf die Anfänge dieſes Sportzweiges, der in Deutſchland etwa im Jahre 1891 ins Leben gerufen wurde. Die Entwicklung dieſes Sports iſt in überſichtlicher und ſachverſtändiger Weiſe beſchrieben, der Text iſt durch bildliche Darſtellung führender Schützen, die Abbildungen von Wurftauben⸗Schießſtänden und durch die Veröffentlichung der Schießergebniſſe der letzten drei Jahrzehnte intereſſant geſtaltet. Der erſte Teil enthält ferner in überſichtlicher Anordnung die Schießregeln des Verbondes der Schießvereine Deut⸗ ſcher Jäger und die Schießregeln des Kartells für Jaad⸗ und Sport⸗ ſchießen. Der zweite Abſchnitt widmet ſich dem Kleinkaliberſchießen. das vor einigen Jahren ins Leben gerufen wurde und in verhältnis⸗ mäßia kurzer Friſt eine große Anzah“ von Anhängern gefunden hat. Das Buch enthält intereſſante Ausführungen über das Entſtehen des Kleinkaliberſports und es brinat ebenſalls in überſichtlicher Form die Schießregeln des Kartells für das Kleinkaliberſchießen. Ueber das Schießen mit Taſchenviſtolen und die Kartellregeln bringt der Abſchnitt 3 nähere Ausführungen Anſchließend enthält das Werk ein Kapitel über Taubenflinten und über Materialprüfung und am Schluß ſind Prüfungsergebniſſe der Deutſchen Verſuchsanſtalt für Handfeuerwaffen in Haſenſee und der Waffentechniſchen Verſuchs⸗ ſtation in Neumannswalde bei Neudamm bildlich dargeſtellt. Das Werk bildet eine wertvolle Ergänzung der vorhandenen Fachliteratur, da der behandelte Stoff in dieſer Form literariſch noch nicht bear⸗ beitet wurde. Das Buch iſt in einer vornehmen Aufmachung gehal⸗ ten und iſt in grünes Ganzleinen gebunden und auf Kunſtdruckvavier gedruckt. Es ſtellt ein wertvolles Nachſchlagewerk der vorerwähnten Sportarten dar und es dürfte zur Förderung des Schießſports einen weſentlichen Beitraa loſten 6. Seike. Nr. 442 Aene Mannheimer Jeltung Rbens ⸗Rusgabe) Donnerskag, den 24. Sepflember 1925 Neue Mannheimer Seitung»Handelsblatt Berliner Ddeviſen Amma, 6 2 3. 2 ex 24 B. 24 rp. Hollan.1357 168.99 voll 168,63 109,05 oolf Buenos-Aires.699.703 5.506 1,700 Brüſſel. 19,31 19.35 18.35 18,39 Edriſttiania. 87.09 87.31 4 85.9 85.71* Danzig 90.62 80.82 80.75 80,95 Kopenhagen 101.57 101.83 7 101.,47 101.,73 Liſſabon. 21.075 21.125 8 21.075 21.125„ Stoctholm. 112.66 112.94 5 114.61 112.89 Helſingtors. 10.56 10,80 5 10.56 10,60 Itallen. 17 10 17.14 8 17.12 17.13* London. 20.824 20.374 05 20.324 20.274* New-Dort 4195.205 85.195 4205* Parts 19.87 19.91 85 19,86 19,90* Schweiz 80 98 81,16 10 30.95 81.15* Spanten 60,32 60.48 4 60.45 60,81 5 Japan.715.719 8.716.720— Konſtantinopel..33.,34 7.325 2,335 Rio de Janelro.578.581 8.578 0 580 Wien abg. 09 39.29 2 59.10 50,24* Prag. 12.432 12.672 1 19.425 12.465 1 Jugoſlabdten.47.49 5.44 7,46 2 Dudapeſt..88.90 7.88.90 8 .055.065 5.058.085 25 .09.11 2 8,09 6,11 5 Frankfurter Wertpaplerbörſe Tendenz: Wieder ſchwächer Frankfurt a.., 24. Sept.(Drahtb.) Nach anfänglich ſehr ſchwankender Haltung ſetzte ſich eine weitere Kursabſchwächung durch, die durch Ultimoglattſtellungen verurſacht wurde. Der Börſenverkehr bewegte ſich wieder in den allerbeſcheidenſten Grenzen und war ohne jede Anregung. Die Sicherheitspakt⸗ verhandlungen und die neuen jüdiſchen Feiertage mahnten außerdem noch zur Zurückhaltung, ſo daß ſich das ganze Geſchäft wieder ausſchließlich in den proviſionellen Kreiſen der Börſe ab⸗ ſpielte. Die Kurseinbußen nahmen nach und nach den gleichen Umfang wie geſtern an. Montanwerte verloren 2 pCt., Chemiewerte 1 pCt. und die Zuckerwerte teilweiſe bis 2 pCt. Elektrowerte wieder knapp behauptet. Die Banken waren rückgängig, ebenſo die Maſchinenaktien. Deutſche Anleihen und Pfandbriefe waren unverändert, nur Schutzgebiets⸗ anleihen erfuhren eine beträchtliche Kurseinbuße bis 4,80. Aus⸗ ländiſche Renten waren ebenfalls leicht abgeſchwächt. Im Frei⸗ verkehr war die Tendenz ebenfalls ſchwach. Api 0,450, Becker Kohle 51, Benz 45, Brown Boveri 55, Entrepriſe 13,50, Growag 61,50, Kreichgauer 19, Krügershall 90, Deutſche Petroleum 93, Ufa 60,50 und Unterfranken 49,50. Berliner Wertpapierbörſe Luſtloſigkeit und Jurückhaltung Berlin, 24. Sept.(Drahtb.) Da ſich die Unternehmungsluſt wegen der bevorſtehenden entſcheidenden Verhandlungen in der Sicherheitspaktfrage nach wie vor in recht engen Grenzen hielt, ver⸗ lief die heutige Börſe wieder ſtill. An der Börſe war die Luſt⸗ loſigkeit und Zurückhaltung vorherrſchend, die noch durch die Ver⸗ öffentlichung der deutſchen Handelsbilanz im Monat Auguſt ver⸗ ſtärkt wurden. Die wieder ſtärker hervortretende Realiſations⸗ neigung bewirkte überwiegend eine weitere mäßige Senkung des Kursſtandes. Die Abſchläge überſchritten aber nur in wenigen Fällen 1 pCt. und erreichten 2 pCt. nur bei einigen führenden Montan⸗ und Nebenpapieren. Ihnen ſtanden freilich auch Kurs⸗ gewinne gegenüber, die aber weniger zahlreich waren und ſich ebenfalls auf die Nebenpapiere beſchränkten. Im Verlaufe erfolgte auf Deckungen eine Befeſtigung. Im allgemeinen aber blieb die Kursbildung ſchwankend und erſt in der zweiten Börſenſtunde trat, ausgehend von den Gelſenkirchener Bergwerksaktien, die 3 pCt. gewannen, eine Befeſtigung auch für die übrigen Montan⸗ werte ein. Am Rentenmarkt veränderten ſich heimiſche Papiere. Reichsbankanteile hatten nur geringe Umſätze. Gold⸗ Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. Irankfurter Dividenden⸗Werte. Vanke⸗Aktien. 28. 24 28. 24. 23, 24, Allg. D. Creditdt 80.— 80,—D. Hypothetend 8,30 5,20 Rhein. Creditbant 97.— 97.— Babiſce Bant 29.50 29.50, Uederſ.⸗Bank 82.— 82,50 Rhein. Hyp.⸗Bl.———.— Bank. Br. Ind 82.,50 82,50, Vereſnsdant 55,.— 55, Südd..⸗Erd.⸗B.—.——— Babor.⸗CredW—.—, IDieecnt.-Geſlellſch 192,7 102.5 Südd. Discontog. 91.— 91, „Hyp. u. Wd. 80 50 81.50 Dresdner Bank 100,0 100.0] Wiener Bankver. 5,50 5,65 Barmer Bankder.,10—.—Frtfr.. Hup.⸗Bt. 61.— 60,.— Wttbrg. Notenbk.—,— 58.— Berliner Handg 129.0,[Metalld u..⸗G. 76.— 76, Mannh. Verſ.-Geſ.——- Com. u. Briotbt 98,— 95,50 Mitteld. Erdlt⸗B. 93,— 98,. Frankf. Allg. Verſ. 71.50 71.— Drmſt u. Nat.-B 109,0 108.5 Nürnderg..-Bk. 7, berrh. Verſ.⸗Geſ. 94.— 94.— Deutſche Bank 110,8 110,5 Oeſter. Cred. Anſt. 7,50 74,5 Frankf. R. u. Mitv.— D⸗-Aſitatiſche Bk.. D Effekt u. Wechſ 83 50 83.— Pfälzer Hyp.⸗Bk. 58,.— 59, Reichsbond 135,2 185,0 Bergwerk Aktien. B Bb u. G. 67,50 68,— Harpen. Bergdau 101.7 101,5 Oberſchleſ. Ob.⸗B. 52.— 52.— ——— Eiſenm 45.50 46,50 Kaliw. Aſchersl. 120,0 118,5 do. Eiſenind. 40,.—— .⸗Luxem Begw. 69, 69.Kaliw. Salzdetſ. 128,7——.— 7¹.65 70.65 Eſchweil. Bergw. 118,0 115,0 Kaliwerke Weſten—.— 128.7Rhein Braunkohle 124 5 124,5 Gelſenk Brgwk. 52,— 51.—Klöckner⸗Werke 38.—, Tale Heilbronn 90.— 89,50 Gelſenk. Gußſt.—— 88— Mannesmunröd. 65.50 63.75 Tellus Bergbau. 61,— 59, V. K. u. Laurahütte 40.— 39. Crausport- Aktien. Schantungdahn .80 750 Nrddeutſch. Llovd 61.50— Baltlmore KOhto—.— 49.50 Hdg.⸗Amk. Paketf 57.50 57.50—.— Oeſter.-I.-B— Induſtrie⸗Aktlen. hypothekenpfandbriefe waren erneut bis 15 Pfennig ſchwächer. Vorkriegsanleihen ſchwächten ſich bei rein ſpkulativem Geſchäft erneut ab. Ausländiſche Renten waren im allgemeinen preis⸗ haltend. Ungariſche Renten lagen etwas feſter. Der Geldmarkt iſt unverändert geblieben. Vvon Deviſen waren Oslo weiter rückgängig. OModehaus Sachs, Mannheim. Wie verlautet, hat die Firma Modehaus Sachs infolge Zahlungsſchwierigkeiten einer Gläubiger⸗Firma ſich genötigt geſehen, Geſchäftsaufſicht zu beantragen. Der Fortbeſtand der Fir ma wird dadurch, nicht gefährdet. Es wird angenommen, daß bei dem jetzt einſetzenden Herbſtgeſchäft die Lage ſich raſch beſſert. . Skeppuhn Seilerwerke,.-⸗G., Mannheim. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Jahr 1924 ſchließt mit einem Verluſt von 62 128 Rι ab. Das Aktienkapital beträgt 150 000 RA, die Kreditoren ſind mit 320 545, die Debitoren mit 50 937 R. genannt. -o-.-G. für Metallinduſtrie vorm. Guſtav Richter, Karlsruhe. Die.⸗V. vom 19. Septbr. genehmigte die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung und die Bilanz für das abgelaufene Geſchäftsjahr. Es wurde ein Reingewinn von 87 711 R. erzielt. Das Aktien⸗ kapital beträgt 560 000, die Reſerven 58 527. 99 594 R Kreditoren ſtehen 215575 R Debitoren gegenüber. Aus dem Reingewinn wird eine Dividende von 10 pCt. auf das Aktien⸗ kapital(Stammaktien und Vorzugsaktien) verteilt. -ku- Vereinigte Süddeutſche Margarine- und Fettwerke.-., Durlach. Wie wir erfahren, ſchließt das Geſchäftsjahr 1924 mit einem Gewinn von etwa 25 000 RI ab, der für die Vornahme von Abſchreibungen verwertet werden ſoll. Die.⸗V. iſt bekannt⸗ lich auf den 24. Oktober d. J. einberufen. · Chemie- und Pharmazeuten Werke Mayer Alapin,.-., Frankfurt a. M. Die Geſellſchaft beruft eine.⸗V. zwecks Bericht⸗ erſtattung über die Lage der Geſellſchaft und Beſchlußfaſſung über die Frage der Fortſetzung des Betriebes oder Liqui⸗ dation oder Veräußerung im ganzen. Die Aktien ſind an der Frankfurter Börſe dauernd geſtrichen, weil kein Intereſſe dafür vorhanden war. 21: Boa-Schuhfabrik,.⸗G., Berlin. Die angeſetzte.⸗V. konnte nicht ſtattfinden, da über die Geſellſchaft mittlerweile das Konkursverfahren eröffnet worden iſt. Von der Verwal⸗ tung wird mit einer verhältnismäßig guten Quote für die Aktionäre gerechnet unter der Vorausſetzung, daß es gelingt, die Fabrikation weiterzuführen und die vorhandenen Halb⸗ und Fertig⸗ fabrikate aufzuarbeiten. Die Verluſte der Geſellſchaft ſind haupt⸗ ſächlich durch die Umſtellung vom Hand⸗ auf den Maſchinenbetrieb eingetreten. Auch die ſchwierigen Arbeiterverhältniſſe haben Ein⸗ fluß. Bekanntlich hat der Vorſtand ſelbſt den Konkurs beantragt, und zwar vor allem mit Rückſicht auf die durch den letzten Streik im Juli eingetretene Unterbilanz. 1 Generalverſammlungen im Gumpel-Konzern. Vor Eintritt in die Tagesordnung ſtreifte der Vorſitzende, Kommerzienrat Herm. Gumpel, die Lage der Kali⸗Induſtrie im Jahre 1924. Aus den weiteren Auslaſſungen war zu entnehmen, daß mit einer Er⸗ höhung der Kalipreiſe zu rechnen iſt. Der Beſchluß dürfte von allen Großkonzernen gefaßt werden, da die bisher erhaltenen Preiſe nicht mehr ausreichten. -t. Schwierigkeiten bei der Deviſenzahlung in Bulgarien. In Bulgarien iſt der Importeur verpflichtet ſeinen Bedarf an fremden Valuten zur Bezahlung von Importware 30 Tage vor der An⸗ forderung zur Auszahlung der Bulgariſchen Nationalbank anzu⸗ zeigen, widrigenfalls die Nationalbank die rechtzeitige Auszahlung unterſagt. Für deutſche Importeure empfiehlt es ſich, wie Die Textil⸗Woche mitteilt, deshalb, die Fakturen ſo früh wie möglich einzuſenden, damit in der rechtzeitigen Anmeldung und Auslieferung Eichb. Mannheim 52,50 52. H. Lempf-Sterndr 100.0 100.0 Mainzer Stamm 140.0 140 0 Partbrauerei 80, 60,— Schöfferh. Bindg. 144.2—.— Schwartz⸗Storch 80, 80.— Werger“—.——.— Adt,. Ged Wächie. 26. 26.— Adle Oppenheim—.——. Adlerwerke Klever 40.25 39.50 A. d 8 Stamm 93,50 92,50 Ang Jon.Guan.—— Aſcha Buntpap— 94.— Aſcha d Zellſtoff 63.— 62,25 Bahnoed Darmm 25.— 29.— Badenia Weinh 25. 25 Bad. Antl. u. Soda 122,2 122,2 Bad. Elektr.- Geſ. 0,28 0,28 Bad. Maſch. Durl. 94,— 94.50 Bad.Uhrenurtw.—— 23.— Bahyriſch.Spiege!—.——— Bayer. Telluloid 69.——.— Beck& Henkel 31, 31. Bergmann Elekn. 72.50 73.75 Bing Metallw 47.75 46.— Brem.⸗Beſigh. Oel—,——— Breuer Stamm——- Brockhues.- W. 35.50 34.,50 Bronceſ. Schlenk 100.0 1005. Bürſtenſ. Erlang. 40.— 40.25 Cem Heidelberg. 64.,50 64.— Cement Karlſtadt 95. 95.25 Cem. Lothr. Mez—.——,— Chamotte Anna.—.— Chem. Wrk.Aldert 88.— 85,— Goldenderg 170,0 170.0 Griesheim 117,7 117,2 „Weiler t. M. 117.0 117.5 Cont. Nürnb. Bz—,—— Daimler Motor 39, 25 38.50 Di Eiſenh. Berlin——37,75 D. Gold- u. S. Anſt. 91.50 31.50 Deutſche Verlag 140.0 140.9 Dyckerhf,& Widm. 28,90 28.— Dingler Zweibr. 16.— 16.— Dürrtoppwerk. St.——. Düſſeld. Rat. Dürr 37.50 37.50 EiſenwerkKaiſrslt 18.— 20.— AmmeGieſ. K Co.“ 65,— 68,50 Anglo⸗Cl. Guano 95 90 94.90 Andalt.Kohlenw 13.35 18,35 Elder Farb. o. B 118 2117,7 Eleter. Cichtu.Kra 94. 94,95 Ei] Zad. Woll 39.——.— Emag Frankfurn.199.205 Emaille St. Ulr.—.— 35, Enzinger Worms—— Ehrhard& Sehm.—.— 20.— Eßlinger Maſchin 39.— 38. Enlnger Spinn. 52— 51.— Jader J. Bleiſtif 73——.— FJader& Schleich 83.— 53.50 ſardwert Mühld—.——.— ahr Gebr. Pirm 43 50 46.50 ell. Guill. Carlse——.— einmech. Jetfei 63.— 68. eiſt Sect Frutfr. 22, 22.— Jilzfavrit Fulda 82.—— rankfurter Ho 74. 73.50 Heantf Pot. 4.. 33.25 33.75 Fuchswag Stam.480 0,480 Banz Lud Main- 0,115.110 Geiling& Co. 27.— 29.— Goldſchmidt Td. 70, 10 69.80 Gritzner M Durl. 97. 97.— Grkrftw. Mhm.6% 9,82 9,62 Grün u. Bilfinger 97.— 98.— Halds Neu, Nähm.—— Hammetr Osnabr. 16,25 16.75 Hanfwert. Füßen 64.50 63.50 HilpertArmaturſb 31. 31,— Hirſch Kupf..M. 866-—— Hoch- u. Tiefbau 42.25—.— Höchſter Fardwit. 118.5118,2 Holzmann, Phil. 55,75 55,— Holzverkohl.⸗Jd. 55,—54, JunghansStamm 62.50—.— Kammga Kaiſersl. 70,— 69, Karlsr. Maſchin 33.12 33.— Kemp. Stettin..30 0,30 Klein Sch.& Beck. 30,10—— Knort, Heillbronn 48,—43,— Konſerven Braun—.— Krauß& Co. Lok. 33.50 33,50 Krumm, Otto——.— Lahmeyer& Co 75.10 75.50 Lech Augsburg 70,— 70.50 Jederwik. Rothe 55.— 55. Jed. Spiche. Pr.-A. 35.— 35. Elberfeld. Kupfer— Elektr. Vieferung Ludwigsh. Wal 70,50— Luß Maſchinen—.—, nduſtt 25.— 25.— Mainkraftwert, 79.——77.50 Met.-Aeß Münch. 3,60 3,60 Metall Oanndorn—-— Miag Nühld. 71.— 72. Moenne Stamm 38,50 35 50 Motoren Deuz—, 2 Motorf. Oderur 37.— 38.— Neckarſu Jabrzg. 65. 63.50 Niedarrd. Ob. SD 60.— 60.— Peter Unlon Frkf 62.50 62.— Pf. Nähm Panter 40— 37 10 Bf. Pulb. St.Ing.—.— Philippsu.⸗G. Irt—— Porzellan Weſſe! 34.——, Rein. Gebd& S9 55.— 55.— Rh.⸗let M. Stamm 63,— 83.50 Nh. Maſch. Led 40.— 40 Nhenania Aacher 4475—.— Niedeck Montan 75, 75.— Rodderg Darmt 29.——.— Nütgers⸗Werke 70,25 69.50 Schlinck& d. Hdg..— Schneld. AHanau 69.— 60.75 Schnellpr. Frank. 64.— 64.— Hramm Kacktb. 64. Schrifug. S. Irky. 90, 88,20 Schuckert, Nürnbg 62,. 61,50 Sch B. Weſſel Si 42,— 42, Schuhfabrik Her; 31,— 30,— Schuhfb. Leander—- Seilinduſtr. Wolff 45.— 45. Sich. KKJ. Mainz 5,50.60 Slem. KHals., Berl 77.50—, Sinalco Detmold 1,70 40,— Südd. Dradtnd.—.——.— S. Jed. St. Ingd.—— Stradſt. U. Drd.—.— 185,0 Trieotw. Beſigyg.—.——.—[Marktu.Kühlhall. 97,12 99.75 Tole 1. Oief. Golh 69.50 68.50[ Nacimiliansau 37.— 85.— der notwendigen Deviſen keine unliebſame Verzögerung entſteht. :: Vereinigte Induſtrie⸗Anternehmungen.-., Berlin. Zum Vorſitzenden des Aufſichtsrats der„Vereinigte Induſtrie⸗Unterneh⸗ mungen.⸗G.“ und der„Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft.⸗G.“ wurde für den zurückgetretenen Reichsminiſter a. D. Albert Staatsſekretät Fiſcher vom Reichsfinanzminiſterium gewählt. Waren und Märkte Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlber in Reichsmark Preisnotlerungen vom 24 September 1925. Weizen, inländiſcher neuer 24.—24.50 J Weizenbrotmehl Sp. 29.25— 29.50 „ ausländiſcher 29,50—31, Roggenmehl Sept. 27.50—28.— Roggen, inländiſcher neuer 18,50——,—[ Weizenkleie mu Sack 11.——-— „ ausländiſcher 19,75—20. Trockentreber 17.25 17.— Brau⸗Gerſte(neue) 25.50—28,.— Rohmelaſſe—.——. Futier⸗„ 20.50—22.— Wieſenheu, loſe.10— 6. Hafer. inländiſcher 18 75—20,.— Rotkleehen—ä— „ ausländiſcher 19.——22.— Lruzerne⸗Rleeheu.,20—.— Mais geldes mit Sack 20.——2025 J[ Preß⸗Stroh— Weizenmehl Spez. O Sept. 38.25—88.50] Gebundenes Stroh— Raps, mit Sack, Tendenz: ruhig. Mannheimer Produktenbsrſe m. Mannheim, 24. Sept.(Eig. Bericht.) Das von Amerika vorliegende große Angebot wirkte auf die Preiſe abſchwächend. Die Kaufluſt iſt nach wie vor klein, und auf den notwendigſten Bedarf beſchränkt. Man verlangte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12% Uhr: für Weizen, inländ. 24—24,50, ausländ. 29,50—31,00, Roggen, inländ. 18,50—19,00, ausländ. 19,75—20,00, Brau⸗ gerſte 25,50—28,00, Futtergerſte 20,50—22,00, Hafer, inländ. 19—20, ausländ. 19—22, Mais mit Sack 20—20,25, Weizenmeh 2. Sorte 36,50, Brotmehl 29,25—29,50, Roggenmehl 27,75—28,00, Kleie 11, Biertreber 17., alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim⸗ (2) Preiserhöhung bei einer Deidesheimer Weinverſteigerung⸗ Weſentlich höhere Preiſe als bisher wurden bei der am 22. Septbr. durch den Winzerverein Deidesheim(Rheinpfalz) abgehaltenen Weinverſteigerung, bei der ſich ein ſehr lebhaftes Geſchäft ent⸗ wickelte, erzielt. Preiſe pro 1000 Liter: Deidesheimer Nonnenſtück 1330, Ruppertberger Mühlberg 1250 J, Deidesheimer Herrgotts⸗ acker 1730„, Deidesheimer Leinhöhle Riesling 2030, für 1921er Flaſchenweine wurden bezahlt: Deidesheimer Vogelgeſang 6,40, für Deidesheimer Herrgottsacker Riesling 7&. Berliner Produktenbörſe Berlin, 24. Sept.(Drahtb.) Der ſtarke Preisrückſchlag in Chicago hatte auf den Produktenmarkt nur geringen Einfluß. Das Inlandangebot iſt wegen der im Gang befindlichen Kartoffelernte nach wie vor gering. Für Weizen machte ſich einige Deckungs⸗ nachfrage geltend. Die Preiſe veränderten ſich nur wenig. In Roggen ermäßigten ſich die Preiſe im Lieferungsgeſchäft um ungefähr—2. In der Geſchäftslage für Gerſte hat ſich nur wenig geändert. In Hafer iſt das Angebot gering. Die Preiſe behaupteten ihren Stand. Ueber das Geſchäft in Mehl wird nach wie vor geklagt. Auch für Futtermittel iſt die Lage noch nicht beſſer geworden. * mannheimer biehmarkt Zum Viehmarkt am 24. Sept. waren zugetrieben: 107 Kälber, 42 Schweine, 640 Ferkel u. Läufer, 4 Ziegen, zuſammen 793 Stück. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht: Kälber: 88—92, 82—86, 76—80, 70—76„ Schweine: 96—98, 96—98, 94—97, 92—94, 90—92, 80—84 ,; das Stück Ferkel und Läufer: 13—43 l. Marktverlauf: Mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Ferkeln mittelmäßig. Der nächſte Schweine⸗ und Kälbermarkt findet am 28. September 1925, der übrige Schlachtvieh⸗ und Pferdemarkt am 29. September ſtatt. Accumulat. Fabr. 103.5 103,5 Badiſche Anilin 122,7 122.0J Bremer Vulkan—.—— Adler& Oppenh.“ 33,7531, Balcke Maſchin.«..60 1,500 Duderus Eiſenw. 40,75 45,78 Adlerwerke 40, 39,75] Bamag⸗Neguin 36.— 35, Chem Griesbelm 117,2 117,0 .⸗G.f. Anilinfabr 117,5 117,0 Bapr. Spiegelgle 44, 44, Chem. Hyden 50,10 50,— .⸗G. f. Verkhrsw 103,0 101,0 J B. Bemberg 165,0 164,7 Chem. Weiler— 117.5 Alexanderwert 64, 63,25 Bergmann Elektr. 74, 73,[Chem. Gelſent. 59.— 60,— Alfeld Delligſen 28,—28,50] Ber⸗Gub Hutfbk 184.0 138.7] Chem. Albert 66.— 87.— Allg. Clektr.⸗Gel. 93,15 93,35 BerlinKarlsr Ind. 74,23 71.25 Concord. Spinner. 75,— 75,— Alſ-Portl. Zement 124.0 121,0 Berliner Maſchb. 63.—61, Daimler Motor. 39.— 39,1 Berzellus Bergw.“ 31.—29,50 Deſſauer Gas“, 73,50 72,— Bing Nürnberg 43,25 47,800 Otſch. Atl. Telegr. 6,80—, Bismarckhütte.——— Deutſch-uxemb. 69.25 68,25 Bochumer Gußſt.“ 69,25 87,30 D. Elſenb.⸗Sign. 54.— 53.— Ammend. Papier 125.5 125.0 Gebhard Textll Gelſenk. 8 32.——,—-[Hackethal Draht Gelſenk. Gußſtabl 40,— 38.—]Halleſch⸗Maſch. 102.0 103.0J Gruſchwitz Textil. 60,10 57.— ſchwit Ter 49.5049. .50.70 75.30 15,25 Elektr. Oicht u. Kr. 93.75 93.25 Benz⸗Motor.50.— Deutſche Peir.. 78.— 73,25 Dlamond. 21.— 21.25 Goldanlelhe Dollarſchätze 95,10 95,10[%% Reichsſchaß. IV-V— 23, 24. 23 24. 23 24. 23. 24 28 4. 23. 2275 Udrenfad, Jurtw...— 28.—[Ber. Zellſt. Berlin 55.——.[Zuckerf. B. Wagd 36 50 86.18 Pdontr Bergdav 71.75 70,25 Nomdach. Hünen 37,84 37,50 Schucter à Co. 62,25 61·7 Ver. deutſch.Oelfb 43.— 43. Vogtl. Maſch. St. 3..90 Frankenth. 60,— 59.10]Hermann Pöge 39 50 39,50 Noſiger Braunk. 44, 43.— Segall Strump! 40,— 40.— Vſ.ch. Ind. Maing 54.—- 53,. Voigt& Häff, St. 62.— 61.25 Heilbronn 58.50 56,65 Rathgeber Waga 37.— 35.10 Roſtzer Jucker 86.50 86.50 Siemens Clektr. 70 50 70,7 Ver. Jaßl. Caſſel 53. 52.50 Voltdom. Seil.K. 31. 31.5— Offſtein 50.— 88.50Reisboh Papler 134,5 733,0 NückfortdRad.4.375 Siemenss Hals f. 78,75 74550 V. Pinſel Nürnd—.——.—.] Wayß& Freytag 67 80 67,15 Rheingau 60.— 80. Rhein. Braunkbl. 1245 124.5 Rütgerswerk 70.,25 69.50 Sinner.-G. 63,25 62.— Ver Ultramarinſk 87,.— 85.50 Zellſt. Waldhf St..85.80 Stuttgart 62.— 58. Aan. 7 7 5 1 12 58.50 Stettiner Vulkan. 36.25.1 1 Rhein. Elektrizitd 63.- 62.5 ächſ. Gußſtad⸗ 56, Stoehr Kammgn. 30,.— 29%½3 Frelverkehrs⸗Kurſo. Ahein. Maſch 2 40, 40. Salzbetfurtd 148,0 148.0J Stoewer Nähm 386.— 557 Benz.„. 45,— 45,— Mansfelber. 67.,25 67,45 Raſtatter Wagg.——.—Rbein. Met. Borz. 32.— J1.50 Sarotti 5 122.0 118.5 Stollb. Zinkhütten 100.0 99.— Elberfeld.Kupfer—..—.Mez Söhne—.—.ufa 60,— 60.500Rhein. Mödelftoß 64.— 93.—Scheidemande! 38.2533.[Südd Immobil. 37. 40 Entrepriſes.. 14.— 18.50 Mhm. Kohlenanl..75 9 60] Rheinſtahl 59.5057.—Hugo Schneiden 36. 33.35 Teckl. Schiffsw 1˙10 Rhenania Cdem. 44, 44—]Schubert& Sal; 109.7 110.0 Teichgräber 22.10 21. Berliner Dividenden⸗Werte. Tbale eene.. gae 28, 2. 28 2. 5 fſ e 8d.—f ale Eiſenhütte—.——. er. Harzer Kalt 34.„25 Wicking⸗Cement.„ Crausport- Akktien. Tögerl ahet 8.—48 20f Sad Bng u 12. ½(Sielech Tower 20 Schantungbahn.70.70 DO.⸗Auſtral.'ſch. 56.—.— Norddiſch, Oloyd 62.28.62.75 büring Saline..—, Stahl...Jyp 11/0 112.0 Wilbdelmsd. Eulau 31.75 81.— Allg. Lok. u. Str. 100,0 100,0 Hb.⸗Amk. Paketf. 57.90 58.85 Rolanb-Linſe.—,— 68.50 Unionwerk Maſch⸗ eBer. Uitramarinſ. 88,50 88.25 Wittener Stahl 88, 0⁰ Südd. Eiſenbahn—.———.⸗Südam.'ſch. 81.75 80.—Verein. Elbeſchiff 34.— 33.25 31.75 50,10 Bogel Telegr.⸗Du 38,15 55,10 Wittener Gußſtad! 69.50 68— Baltimor⸗ 48,50 48.50 Hanſa D ſchiff 76. 75 75 Varziner Papiet 60,75 60.—Bogtland Maſch. 2,90 2,90] Wolf, Buckau. Ver. B. Irkf. Gum. 38.—.37,75 Wanderer⸗Werke 105,2 105,2 Jaufef Verein 55,50 5500 Bault⸗Alktien. Ber. Ehm Charl. 72.50.Deſer Att.⸗OGeſ..— Zellſtoff Waldof“ 3860 8 Bank f. il Werte.69.80 Puch Aftgt. Bant 20.—29,80J Heſt GredAnſt. J89.505 Deſch. Agzln. 96. 86 50 Weſtemea Alte u. 10. 10 75 Barmer Bankv..15 1,15 Deuiſche Bank 1100 110,0] Reichsbank. 135,7 135,2 Geſ— 805— 5—85 5 195— 1 eee 4 2 om. u. Privatbk. 95.[Dise. Commandit 102,6 102, eutſch. Disc o. 91.— 91, 1 1 Daraſt. u. Nt.⸗Bk. 109.0 108.7 Dresdner Bank 100.0 100,0 Weſtba. 70.50 70.50 A VBerlinor Sreiverkehre Kuele 20.0 120.9 1 Mitteldk. Kreditd 93.25 99,25 dler Kal. 832,.——,-Heilddurg 97.— 88,50 Ronnenberg 1 45 2665 8 5 82—* 68,.— 68—*5 5.2 ie⸗ ergb Präſid.“— 47.—Int. Petr... Ipu“—.——— el. 7 Induftrie-Alktien. Becker⸗Stahl!—.——, Krügershall„ 81,-90,— SlomanSalpeter 4,75—2 Meyer Textil“..—,——,— Südſee Bhasphat 31.—. Petersb. S8t. Hanb.525.50 Ufa 0 85 5 60.— 60.— Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 99 25.25 J5%.meicheant.2s.2) 5% F. Ketlenent, 30 985 „425 0,4455% Preuß. Kallanl 3,5 6 1854% Prß. Konſols.250 0,252„ Roggenwert. 776.25 8 VI-IX 0, 180 0,175 8½%,.282 0,270[5% Sal Sreunt 225.25 Annener Gußſtahl 31.50 20,— Gbr. Böhler& Co.“——, Deutſcheerdös! 78,40 80, 1024er 0, 177.175 3%„.258 0,2555% Schſ. Braunk. 2, Alchaß og, Zellſt.—, 63.— Braunk. u. Brikets 2 ß Saule. 4 128,) 128,05%% B. Reichsanl..215.210 4% Badiſche Anl. 55 Rogg..— 7. Augsb.-No Maſch 95.15 95.— Br.⸗Beſigb. Oeltb. 45.— 43.75J Deutſche Kabelw. 63.80 63. 4%—. 0 290 3¼% Baver. Anl..300.3 Deutſche Kaliw 25,50 25,25 Eisdach& Co.—.—„IGenſchows 40 43,50 43,25 Deutſche Malch 49.78 20.Emaille Uurnd 38.—33.— Herm. Bortld.⸗Z. 78, 74.— b) Ausläudiſche Nentenwerte. 40 Deutſche Steinzg 63,50 83,50 Enzinger Filter 89.2539,25 Gerresheim. Glas 124,0 122,0 4% Mepltaner——, 4% Türt.unif. Anl.—,—14%„ Golpriot..50 8— Deutſche Wollw 42.—42, Eſchw. Bergwert 113.5 111,0J Geſ. f. elektr. Unter. 117.8%% deſt Schaga ee ollob. 1911.75.80.60% Südö.a.—.——.— Deutſch. Eiſenh. 38.35 37,91 Jader Bleiſtiſt 74,— 74,50 Gebr. Goedhardt 42.23 41,50 5% Goldrente 10.78 19.75„400-.-Los 21,10 21.10.60%„ neue Pr.—-—— Dorceremeren 20.—39. Jazt. aut, ka, 87 45. Holdichnid. To. 03.7 89.80ſ4e% bconv. Kte. 0,450.425 4/ o% d. St. KIe13 6˙60 8,75 3%. Obligat +775 700 Dürener Metal 99. 99. Feldmühle Papier 81.50 30,25 Goerz C. 8. 68. 65. 4% Sülderrte.—,—.70 4½%;„1914 870.704¼% Anat. Ser.!*7 667 Dürrkoppwerke 58.25 8. 3 Gnill. 117,7„ Gotdaer Vaggon 89,50 38.50 4%„ Papierrt—.— 0,404% Goldrie.90 9,35 4½%„%9 6035 Düſſeld. Eiſend. 39,— 40,— Flend. Brückend. 25.—23.50 Greppiner Werke 113,0 112.0 4% Türk.Ad.-Anl.—.—. 4% Kronr..920 0 825 4½%„„III.25 15.50 8 2 R. 11—30 1 5 8 15.. 4%„ Bagd.⸗Gif.!.20.80 3% Oe.-U. Stb. alte 12.25 12,25 5% Tehuantepee— ard Maſchin. 61.50 30,.— Fu—.0—. rerftw. Nym.3%.75.504⸗ 0% OeelIIX. Eiſenw. O. Meyer——,—[Gaggenau Ue, 37.50 37,50 Gebr. Großmann 78.— 70.— 4210 die weeee. Sl7e Elberfeld Fard. 118,1 117,5] Ganz Ludwig 0,10 0,10 Grün& Bilfinger 97,—97.— Frankfurter Seſtverzinsliche Werte. Hammerſ.Spian. 10,85 17,15[hohentohe-Wert. 11,8J.JNüln Noftwelſer 79,50 79.80 a) Inländiſche. Hannop. M. Egeſt. 53. 59— Bornen, olzmann 56.—51,[Gebor Nörting 63.— 62,50 2 Anl 0,300 Hann. Waggonfd 19. 21.35 Hoechwerte. 64,50 32.—Koſtheimet Cel. 32,.— 32.25Dollarſchäge.—.——,4% D. Schgtsg. 08 5,40 3,08 4% Baur. Eiſ.-Anl..250 ö. Hanſa Lloyd 39.—53,—humboldt Raſch. 49.35 39.3 Kötizer kunſtled 64.50 87.25Goldanleihe...% do. 50. 1914 5,40 5,05 3½% do. J0g.-Wien Gum 60,10 60, 10[9tw. e. M. Rayſer 99,5999,5)] Krauß Cie, Jok. 38.— 38. 4½% Mhm.1914—.——.— Sparprämi. 1919—,— 0,1373% do. 50500.500 Harkort Bergwrt.———.—Ilſe Bergbau 93.2392,.75 Kyffhäuſer Hütte 38,— 38.—3% 902—.——8% Pr. Schaßzanw.—.——.—4% Bav. Pf. Eil..500.500 Harpen. Bergbau 102,1 101,1] R. Jüdel& Ca. 59.50 53.—[Dahmeyer& Co.—,— 75,254½% 904/5—,——, 4% do. do.——.—1370 do, 06— Hartmann Maſch. 40,50 40,10 Bebr Junghane, 60,-Saurahütte. 39,18 36,25% di. Reichsanl..217 0,2144% Preuß. Konl..242.240 4% He..265—.— Heckmann C. 65.25 84.50Tagla Porzellan 69,2559 50 Oinde sGismaſh 111.5 112,04% do. unt. b. 1945—.——— 101% 0,260.271½%, abg.265—.— Hedwigshültte 48,— 44,-[Kaliw Aſchersl. 117/,1117.8] Lindenderg. 2 55, 3/ü% D. Relchsanl.270 0,270 3½%———. 3%„.19—.——— Hilpert Maſch. 31, 29.75 Farlsr. Maſchin. 33,10 34.—Farl Lindſtezn 113,5 110% do. 04510,420 3% bee en, Hindr. 8 Auen. 31˙25 31,[Kattowitz. Bergd 11.50 11.20 JingelS huhfabt 32, 52.—5%..-Schagan—,— 4% Bad Ant.o1919 0 150—.—3% do. 4.7 Hirſch Kupfer 87.50 87.75 T. R. Kemp 0,30.300 Sinke& Hofman 33.25 39,.—4½% IV. u. V. do.—.— 3/½% Bad Anl.adg—,—.305 4% Württ. Hirſchberg Leder 60, 59,25 Klöcknerwerk⸗ 655.50 55.—Ludw. Ooewedro 129,0 125.04½% VI.—IX do..% 0 boon 1898.——.— Hoͤchſter Farbw. 113,1117,7L. 9. Knorr 48. 47ů45 C. Joren; 2.— 62.— Hoeſch Eiſ.u. St 67. 385.50[Roflmr.& Jourdan 70. 70.—] Vothr. Brtl.-Cem.50—0 d) Ausländiſche(in Billionen% 660 Lukau& Steſfen 19,20 17.J5] Mech. Oev. Uind 128,2 128.7 Neckarſ. Fadezg 85,50 62.75 Si. N. 5191. 067⁵ 2 Vüdenſchelid Me 21.78 27.75] Veberel Zittau 72,— 78.50 Riedlauſ. Kohlen 93,.— 92, 1¾% onIs.——.—1% Rumän. 19030.959 1.——. 0 1807.850 Magtrus.-. 50.75 50.87] Rerkur Wollwar 93.75 94.75 Nordd. Bolltamn 100,0 100,04½% OeſtsKI01.10.—4½% doBolb. am. 2,30 2,303½ na. A. Mannesmanurp. 65,— 64.97] Nix à Genen. 69,—70.] Oberſchl. iſendbd. 50,50 50. 4½% do. Schaß..30.30 4% do. am. Kt.-.———— 20% ex· 39.25 3 75 Mantledg, Aelten 36...5 Mmotenen Dauß 49.80 48.— Jilenindn 49.— 40. 4½% de Sliberr..750.7524% Tet. Sagd S.%, Irrig. Anl.—. 9— Rotorb. Mann 49.-—.—„ Lokswerks 68.— 69, 4% do. Boldrente—.— 10.75 4%„„ S. II.59.054 1 10 00 1—.—— Nühldelm Berg 84.50 83.50] Obrenſtein&ſtopp. 59.78 60, 4% do. eind. Nente 0 500——4% Ungar. Goldr..30.35 3% * Ur ſchn an, auf! Jop wol nah 10. 12. „5 S e// enenn — „Donnetskag, den 24. Sepiember 1925 Keue Mannheimer Feitung Abend⸗Nusgabe) 7. Seite. Ar. 442 Die Malojaſchlange Von J. A. Pfuhl. 9(Nachdruck verboten!) Spatt blickte und blickte und konnte ſich nicht ſatt ſehen. FJenſeits des Sees zog ſich das Gebirgsrund vom Piz Languard bis weit weſtlich zum Julier hin. Nechts ſchloß der ſanfte Piz Margna das liebliche Tal von Silvaplana und Campfér ab. Der Roſatſch ſtieg ſteil in die Höhe, in ſtarrer Einſamkeit träumte der Surleykletſcher. Tief darunter begann der Kranz der Wälder, der ſchmeichleriſch bis zum See ſich hinabzog. Spatt atmete tief auf. Er wandte den Kopf und ſah die Frau an, die ſtumm neben ihm ſtand. Seine grauen Augen waren groß ie de een hen,- dade de Dame,.6s in ſchn in Früch „Ja, es i ön,“ ſagte die„Es iſt ſchön im Frühjahr, im Herbſt, im Sommer, im Winter! Immer!“ 0 Er ſchwieg erſt, dann ſteckte er die Hände in die Taſchen ſeiner Joppe und ſagte ganz langſam und feierlich: „Ja, ſo ne Luft hab' ich noch nicht geſehen, nicht geatmet, wollte ich ſagen.“ Frau Doktor Häſſel mußte lachen. „Waren Sie noch nie im Engadin, Herr Rittmeiſter?“ Er ſah ſie ganz erſtaunt an. — Aber nein, meine gnädige Frau. Niemals. Dienſt, Dienſt, Dienſt, im Sommer die Rennen, man kommt ja nicht fort.“ Es wurde jetzt das Frühſtück für ihn hereingebracht, und er nahm an dieſem kleinen Tiſche Platz, der für ihn beſonders am Fenſter gedeckt war. Man ſah von hier aus über die Terraſſe und den Garten hinweg bis hinunter zu der Straße, die oberhalb des Dorfes nach Campfer führte und man ſah faſt in die Fenſter des Hotels Colombre hinein, das an dieſer Straße ſich erhebt. Auch dort hatte man ſchon zu frühſtücken begonnen. Auf einem der kleinen, im Freien gedeckten Tiſche ſummte eine Teemaſchine. einem bequemen Stuhl ruhte ein Mann, die Hände matt auf den nien gefaltet, über die eine Decke ſorgſam gelegt war. Eine öne ſchlande Frau bediente ihn. Ihre Hände waren ſehr zart, hatten eine vornehme und ſanfte Art der Bewegung und ſchienen eine beſondere Sprache zu ſprechen. Um das ſchwarze, wellige Haar, s hier und da ſchon weiße Fäden zeigte, trug ſie einen Schleier bunden, und ihr weißes Kleid legte ſich feinfaltig, in höchſter umut um ihre Glieder. Ohne irgendwie aufzublicken, beſchäftigte ſich mit dem Leidenden. Frau Häſſel war den Blicken des Rittmeiſters gefolgt. „Ja, es iſt traurig“, ſagte ſie nun, als hätte Spatt irgendeine Bemerkung gemacht. Der Mann iſt blind. Die Herrſchaften ſind auch aus Dresden. Aber ſie kennen ſie wohl kaum, Arme Frau. Sie wird von Jahr zu Jahr blaſſer. Sie kommen ſchon ſeit fünf hhren nach St. Moritz und wohnen immer im Colombre.“ Sie ſah, verdeckt durch die Gardine, mitleidig dort hinunter. Spatt erwiderte nichts. Seine Augen waren ganz zuſammen⸗ dedrückt er hielt gedankenlos Meſſer und Gabel in den Händen und lickte in den Brotteller. Frau Häſſel wollte weiter ſprechen, ſah dann aber, daß ſeine 25 noch leer war, und daß er noch nicht zu eſſen angefangen e. „Darf ich Ihnen einſchenken,“ ſagte ſie freundlich und ſah ihn an.„Haben Sie nicht gut geſchlafen, Herr von Spatt? Ich bitie ſehr, es zu ſagen. Bitte ſagen Sie es dem Fräulein, wenn Sie Ein⸗ wendungen zu machen haben. Ich möchte gern, daß meine Gäſte ſich behaglich fühlen.“ Er wehrte erſchrocken ab. „Aber nein, meine gnädige Frau, durchaus nicht, vollkommen behaglich, vollkommen“, verſicherte er.„Ich möchte um keinen Preis der Welt irgend welche Bemühungen verurſachen. Man muß ſich akklimatiſieren, nicht wahr? Ich komme mir vor, als hätte ich an⸗ dauernd einen kleinen Rauſch. Aus dem dumpfen engen Straßen einer großen Stadt plötzlich in dieſe lichte Höhe verſetzt... es wirft einen förmlich um. „Ja, mit der St. Moritzer Luft iſt nicht zu ſpaßen“, lachte ſie. „Sie iſt fein und leicht und nimmt die Schwere der dumpfen Täler von uns hinweg. Kein Wunder, daß man im Anfang ein wenig das Gleichgewicht verliert. Sie ſind zu ſchnell hier herauf gekommen, Herr von Spatt, es 1 immer beſſer, unterwegs, etwa in Chur oder Thuſis einen kleinen Aufenthalt zu machen. Es gibt Leute, die nach vierzehn Tagen zuſammenklappen, weil ſie den Anſturm von Licht und Luft in dieſer Höhe nicht vertragen.“ Inzwiſchen hatte ſich die Halle nach und nach gefüllt und Frau Häſſel wurde hier und dort in Anſpruch genommen. Man wünſchꝛe frohlaunig guten Morgen. Scherzworte flogen hin und her, man tauſchte die Erfahrungen der Bergpartien aus, die man hatte machen können. Aber der Rittmeiſter hielt ſich zurück. Er hatte zu Egkherr ein wenig geſchwindelt, als er von der reizenden Geſelligkeit im Hauſe ſprach, ſie war wohl vorhanden, aber er wünſchte ſie nicht. Er war erſt drei Tage im Ort, und im übrigen wollte er Ruhe haben. Er war gar nicht danach aus, hier Unterhaltung mit gleichgültigen Menſchen zu ſuchen. Er hatte ſo ganz andere Gedanken. Er brauchte niemanden, jetzt beſonders nicht, wo Egkherr hier war. Sie kannten einander ſchon von der Schule her. Später waren ſie auseinander gekommen. Jetzt aber hatte es ganz den Anſchein, als ob ſie hier einander etwas ſein würden. Egkherrs Angelegenheit war fatal. Wie ſehr würde er einen Freund in dieſen Wirrniſſen nötig haben. Spatt ſeufzte leiſe, blickte dann hinaus und ließ ſeine Augen in das tiefe Blau dieſes nahen Himmels gehen, aber dies Leuchten da draußen, dieſer zauber⸗ hafte Glanz, der ſich gleichſam immer wieder aus ſich ſelbſt gebiert und Millionen Lichttropfen und Licht⸗Kaskaden überall erweckt, fiel jetzt tot und leer an ihm hernieder. Die Augen blieben matt, ſchwer ſanken die Lider herab. Er hörte auf zu eſſen und lehnte ſich in den Stuhl zurück. Anten im Hotel Colombre trug ein Kellner den Frühſtückstiſch ab. Der Blinde wurde mehr in die Sonne gerückt und die Dame nahm ein Buch hervor und begann vorzuleſen. Die Sonne traf voll ihre ſchmale Geſtalt. Durch den grauen Schleier hindurch ſchimmerte ihr Haar in bräunlichen Reflexen. Im Zimmer hier oben ging die Unterhaltung weiter. Geheim⸗ rat Dreyſius, ein kleiner, etwas korpulenter Herr, mit einem voll⸗ kommen kahlen und kugelrunden Kopf, der ſich, als ſäße er auf einer Uhrfeder, unausgeſetzt bewegte, hielt Vortrag über ſeine klimato⸗ therapeutiſchen Studien. Er war ſeit langem außer Dienſt und ar⸗ beitete ſeit Jahren an einem großen hygieniſchen Werke, mit dem er noch einmal die Welt in Erſtaunen 5 ſetzen hoffte. Es handelie von der Kunſt, geſund zu ſein. Dieſe Kunſt an ſich ſelbſt zur höchſten Blüte zu bringen, um ſie dann der ganzen Menſchheit zum Geſchenk zu machen, war ſein Lebenszweck geworden. Alle mediziniſche Wiſſenſchaft, die ſich auf realem Gebiet bewegte und im Organiſchen ihre Hebel anſetzte, verwarf er kategoriſch. Er verlegte den Schwer⸗ punkt der Geſetze für den Erfolg allein ins Seeliſche. Von der Seele aus ſollte der Körper geſunden. Durch den Willen zur Geſundheit und durch die wieder engere Verknüpfung und Zuſammengehörigkeit des Menſchen mit der Natur. Dieſe Zu⸗ ſammengehörigkeit war im Laufe der Jahrtauſende verloren ge⸗ gangen und dieſer Verluſt rächte ſich durch eine allgemeine Degene⸗ ration. Er, der Geheimrat aber fühlte in ſich die Miſſion, den mo⸗ dernen Kulturmenſchen, den Weg, der gemacht worden war, wieder zurückzuführen an den Anfang, ins... Primitive— ins Naive— wie er ſich ausdrückte, und von dort aus ihm den neuen Weg zur Geſundheit zu weiſen. Seit fünfzehn Jahren kam er nach St. Moritz, um den Einfluß des hochalpinen Klimas auf den menſchlichen Organismus zu ſtu⸗ dieren. Auch hier blieb er ſeinen Theorien treu. Er leitete die großartigen Erfolge des Höhenklimas hauptſächlich von der ſtarken und teilweiſe überwältigenden äſthetiſchen Beeinfluſſung der Seete her, die hier ſtattfand. Dafür kämpfte er wie ein Löwe. Fanatiſch. Rückſichtslos. Man hörte ihn gern. Er predigte die Rückkehr zur Natur, die Einfachheit. Wöe reizend! Wie genial! Wie entzückend, einfach ſein zu dürfen! Er ſprach von der Kunſt, geſund zu ſein. Wie be⸗ zaubernd, die Geſundheit zu einer Kunſt zu erheben! Alle dieſe aus allen Weltgegenden zuſammengeſchwärmten Menſchen waren ja zu dieſem Zwecke hier. Sie wollten geſund ſein und ein möglichſt hohes Alter erreichen, um auf ihr ſchönes Leben nicht gar zu ſchnell verzichten zu müſſen. Wer hätte da nicht zuhören mögen— ſich nicht auch hier und da einmal langweilen laſſen?! Er hatte auch eine anziehende Art zu ſprechen. Zuweilen aber verwirrten ſich ſeine Gedanken und ſchweiften ins Grenzenloſe ad. Dann nahm man ihn für einen Phantaſten und lächelte. Im tiefſten Grunde ſeines Herzens aber war er unglücklich, einſam und alt, mühſam aufrecht gehalten von ſeiner Idee, die wie ein Trugbild vor ihm hergaukelte, alles verſprach und ihm ſelbſt nichts hielt. Dem Rittmeiſter war dieſer Mann ſehr ſympathiſch. Die Me⸗ lancholie ſeiner kleinen grauen Augen zog ihn an und er bemerkte zuweilen ein eigenes Zittern um den Mund, als brächte ihn die Welt zum Weinen. Jetzt wandte er ſich zu Spatt, der ihm nahe ſaß, herum und winkte ihm zu. (Fortſetzung folgt.) 12. Zeichner Oskar Herrmann u. Paula Korn 10. Geſtorbene: Klandesamlliche Nachrichlen. Verkündete: September: 9. Maſchinenarb. Joſef Eyp u. Sofie Braun Schloſſer Jakob Faulbaber u. Emma Heinſohn Schloſſer Heinrich Schmitt u. Ottilie Deichel⸗ 10. Fabrikarb. Joh. Fenninger u. Franziska Hafen⸗⸗ 12. M 1. d. Elektromont. Herm. Seitter u. Pauline Efinger Bauuntern. Matthäus Walther u. Paula Storch Friſeur Ernſt Braun u. Johanna Rieth Gärtner Max Faulhaber u. Erna Keller bohrer Jehrer Franz Huber u. Anna Albiez Mechaniker Paul Zöller u. Elſe Thörel mauer Verzinker Valent. Klemmer u. Suſanna Mula Schloſſer Albert Dittſcheid u. Suſanna Müller. geb. Schäfer Metallarb. Joſef Axtmann u. Emma Lannert geb. Dörr Bäcker Ernſt Täffner u. Ottilie Denefleh Fräſer Joſef Maſſoth u. Anna Schaaf Wickler Otto Schnebele u. Barbara Müller echniker Friedr. Moos u. Kath. Schöndörfer »Mechanikermſtr. Vikt. Doering u. Maria Gülden üncher Ludwig Stang u. Ida Herrwerth Schloſſer Heinrich Pfaff u. Charlotte Kremer Kontrolleur Georg Röſchel u. Maria Kegel pengler Ludwig Biſſinger u. Wilh. Rottmann Kaufm. Peter Gleißner u. Hilda Kuch Ingenieur Ernſt Zahn u. Frieda Grimm Goſſer Heinrich Müller u. Lina Vollmer Jak. Egly u. Kath. Reinemuth geb. * 15. Friſeur Ludwig Hochlenert u. Marg. Maurer Steinh. Wilhelm Jakob u. Kathar. Hagenburger Taglöhner Michael Jeck u. Katharina Bauer Landwirt Wilhelm Kalbfleiſch u. Luiſe von Saint George. Arbeiter Jakob Lohnert u. Roſa Kran Ingenieur Mich. Morgenthaler u. Johanna Oel⸗ lerich geb. Erdmann Schloſſer Karl Müller u. Amalie Huber Metallarb. Joſef Radmüller u. Maria Reinſtein Kfm. Johannes Schmitt u. Joh. Schnappenberger Verſich.⸗Beamter Friedr. Schneider u. Anna Metz Maurer Eduard Schnez und Lydia Schenzel Kaufm. Otto Schwab u. Luiſe Konold Schloſſer Heinrich Vogel u. Wilhelmina Hil⸗ denbrand 10. 9. 8. 10. 7. 7. 8. 8. 9. 11. Techniker Wilhelm Hertel e. T. Anna Maria Eiſendreher Karl Friedrich Köhler e. T. Ottilie Frieda Eliſabeth Schmied Hugo Alex. Zuber e. T. Kätchen Mag⸗ dalena Irmgard Schloſſer Karl Werle e. T. Ruth Eliſabeth Former Heinrich Feßner e. S. Heinrich Karl Schloſſer Emil Weckeſſer e. S. Otto Walter Kaufm. Karl Henn e. T. Waltraud Alice Apotheker Max Emil Chriſtian Alex. Mößinger e. S. Richard Arbeiter Severin Stetter e. S. Eugen Kurt Kraftwagenf. Philipp Tritſchler e. S. Theo Karl Arbeiter Fritz Wilh. Charles Jacobſon e. S. Willi Ludwig Taal. Friedr. Eugen Bucher e. T. Hildegard Auguſt und 8. 8. 8. 8. 9. 8. 7 eptember. Lediger Pfründner Phil. Zickgraf, 66 J. 6 M. Siegwald Edgar Kärcher 2 J. 3 M. Magaziner Joh. Rinck 76 J. 5 M. Lediger Matroſe Fr. Karl Theodor Berlenbach 19 Jahre 10 M. Manfred Bräunlich 1 M. 3 Tage. Jakob Hinkel 1 Stunde . Franz Hinkel 5½ Stunden .Katharina geb. Kochenburger, Ehefr. des Eiſen⸗ drehers Ludwig Weiß 46 J. 7 M. Magdalena geb. Biſchoff, Ehefr. des Schloſſers Karl Etfler 46 J. 5 M. . Karolina Franziska geb. Bühler, Witwe des Prokuriſten Jakob Becker 75 Jahre 1 M. 10. Arbeiter Franz Kemmer e. T. Lora Margareta 10. Lediae berufsloſe Hedwig Lickert 18 J. 10 M. VV malta 9. Suſanna geb. Grün, Ehefrau des Schreiners Hotelpork. Olio Götz u. Anna Konrad geb. Horn 11. Lokomotivh. Rich. Baumann e. T. Anna Kath. Adam Duhl 58 J. 9 M. Kraftwagenf. Friedr. Fink u. Suſanna Waßer e 10 5 T. Marianne 12 J. 9 M. 5 Facharzt Dr. med. Gg. Adolf Stoll e. S.„Kbdeltr V Diplom.⸗Ingen. Dr. ing. Kurt Kämpfe u. Irm⸗ fStoll e. S. Athos 0. Anna Maria Hertel 1: Stunde gard Bartſch J 10. Eliſabeth geb. Treiber, Ehefrau des Wagner⸗ Kaufm. Adolf Moſemann u. Eliſabeth Hartmann 11. Tagl. Auguſt Ludwig e. T. Jrene Anna 17 Steindrucked Joh. Popp u. Apollonia Marz 7. Arbeiter Ludwig Herold e. T. Anna Maria 10. 66 J. 10 M. Sattler Otto Schellmann u. Anna Hartmann 11. Kraftwagenf, Ludw. Schwarzhauber e. S. Wer⸗ 1. Privatmann Guſtar Rodewald 68 J. 9 M. Tagl. Mich. Ullrich u. Karolina Fritz geb. Debus Packer Otto Waldbüßer u. Hilda Seitz Kaufm. Otto Winter u. Eliſabeth Braun Betriebsangeſt. Friedrich Wüſt u. Luiſe Köppel. Geborene: September: 6. 8. Dekorationsm. Otto Eugen Schmitt, e. S. Karl⸗ heiz Otto Hermann Glaſer Ludwig Karl Wilhelm Wiedner e. T. Anna Margareta Ruth 12. 13. 12. 12. 13. 13. ner Ludwig Arbeitex Friedrich Jakob Windecker e. S. Willi Friedrich 1 05 Heinrich Auguſt Adolf Stephan e. S. ar Kaufm. Franz Siegfried Steiner e. T. Carola Fabrikmſtr. Heinrich Ebert e. S. Kurt Osk. Ad. Güterarb. Joſ. Heinr. Englert e. T. Liſelotte Emma Monteur Julius Otto Feeß e. S. Walter Karl Pläſterer Heinrich Köhler 50 J. 11 M. Ledige Stütze Eliſe Kirſch 24 Jahre Lediger Arbeiter Peter Nüßgen 59 J. 6 M. Annemarie Wilhelm 4 Stunden Caſétier Hermann Weisker 40 J. 2 M. Kurt Himmelspacher 1 Jahr 8 M. Philippine geb. Ziemer, Ehefrau des Bäckers Johann Volz 50 J. 10 Monate „Theres geb. Hofer, Ehefrau des Kranenführers Auguſt Seebach 36 J. 9 M. 9 7. Arb. Adam Weiner e. T. Ida Margarete 2. Faufm. Heinr, Wilh. Gauger e. T. Erika Phil.] 1I. Schaffner Karl Schott 41 J. 9 M. Taufm Kark Halter u. Anng Trabant 5. Kaufnu. Emil Otto Kärgel e. T. Käthe Ingeborg 13. Gerichtsvollz. Franz Albert Schwarz e. T. Kor⸗11. Schreiner Rudolf Groß 82 J. 11 M. 15 Faal. Heinrich Jung u. Ottilia Bloh Rutl dula Thereſia Kreszentia 12. Maxia geb. Gärtner, Witwe des Taglöhners Krmer Karl Ludwig u. Marie Gaga 8. Lageriſt Franz Hinkel e. S. Jakob 11. Hauptlehrer Franz Joſ. Erich Enkrich e. S. Albert Götz 82 J. 1 M. Gackermir, Jofef Baumann u. Ling Dorr, 8. Lageriſt Franz Hinkel e. S. Franz Michael Heinrich Erich 19. Karl Iriedrich Lana 2 J. 3 M. ewerbelehrer Arnold Zepf u. Ruth Plock 7. Prokuriſt Max Joſef Hurſt e. S. Bernd Dietrich10. Kaufm. Abraham Herz e. S. Helmut Salomon 13. Mechaniker Ernſt Julius Hein 74 J. 1 M. Kaminbaner Adam Rihm u. Thereſia Gröner Kurt 14. Packer Karl Svachmann e. S. Ernſt 14. Konditormſtr. Johann Baptiſt Heinrich Valen⸗ aufm. Rudolf Fiſcher und Luiſe Marſteiner. 10. Schloſfer Jakob Hilger e. S. Johann 12. Polizeiwachtmſtr. Anton Engelbert Stolzenber⸗ tin 82 J. S Getraute: 9. Ingenieur Franz Friedrich Engert e. S. Franz ger e. S. Hans Erich 18. Karl Heinz Wiedemann 2 Tage eptember: Hugo 11. Pförtner Wilh. Schwab e. S. Wilhelm Friedrich[12. Maurer Johann Eugen Hofmann 25 J. 3 M. Kaufm. Ludwig Hein u. Antonie Riſchert 9. Kanitän a. D. Paul Otto Walter Müller e. S. 12. Schreiner Greg. Alf. Kopp e. S. Wilhelm Alf. 19. Taglöhn. Joſef Groß 28 J. 7 M. aufm. Bernhard Hofmann u. Erneſtine Orbach Kurt Werner Richard 12. Kaufm. Heinrich Wilhelm Schmetzer e. S. Hein⸗14. Katharina Magdalena geb. Günther, Wwe. des Wilhelm Wentz u. Eliſabetha Imo geb. 5 7 5 e. T. rich Emil Willi 5 75 75 J. 3 M. auer„Schloſſer Joſef Fuhrmann e. T. Theg 12. Tabrikarb. Franz Joſ. Gott. 2 e Regelein 3 J. 10. Hilfsarb. Martin Arnold u. Martha Meyer geb. 9. Hafenarb. Franz Geiſer e. S. Robert Waldemar14. Tagl. Kark 8 14. Lina geb. Oppenheimer, Ehefrau des Kaufm. ll 9. Zimmerm. Friedrich Wilhelm Leder e. S. Fried⸗1t. Kaufw. Johann Karl Lochner e. T. Monika Lazarus Kahn 57 J. 4 M. ri Kauf Schmi i m. Karl Schmitt u. Marie Gleißner rich Wilhelm Reinhold Amalie Emilie. Nan sparf Seife beim Waschen. durch Mitverwendung der altbewährten Henko, Henkel's Wasch· u. Bleich · Soda i Die viel billigere Henko entlaltet in Verbindung mit etwas Seiſe eine auſserordentliche Reinigungskraſt und sichert schonendstes Waschen. Verkäufe ———————— beihbibliothel Brockhoff& Schwalbe CG1,9 im Abo beutsehe, engl., franz und itallen. Bücher Neue Etscheinungen werden stets sotort angenommen. nnement(Beginn ſederzeii): monatlich von Mk..— an jährlich 18.—„ 8115 Anzügc. Fäntfel Moscn. Windjacken, Regen- und Lozener Mäntel, Leinen: und Lüster Joppen. kaufen Sie stets gut und billig auf unserer Etage Aul Wunsch Zahlungserleichterung. 9454 Kaufhaus Jakob Ringel, Planken& 3, 4a 1 Treppe auch werden Frack-, Smoking-, Gehrock- und Cutaway-Anzüge verliehen. 15 8 611 en⸗Ges! Junger, intellig. Bauplalz in ſchönſter und geſunder Lage in Ladenburg zu günſtigen Bedingungen 9. zu verkaufen. Intereſſenten wollen ihre Adreſſe unter G B. 176 BAC 1 Sckerei im Zentrum der Stadt Mannheim, modern ein⸗ gerichten, Prels Umſatz, auch noch für Kaffee vor⸗ geſehen, Preis Mk. 55000.— bis April 1926 be⸗ ziehbar, bei Mk. 15000.— Anzahlung ſofort zu verkaufen. Ernſtliche Käufer erhalten Auskunft durch das alleinbeauſtragte 5432 Immobilien-Büro Th. Schmitt M 5, 2 Mannheim Tel. 4833 450 Abonnement: Berechnung tageweise, 0 h nach auswürts. Lesebeding. gr. u fr · Nucksachen lur lndustrle lelen pranzt j. m. d.., E 6, 2 ſche W Wer r. NHaas, Buchhalter 21 Jahre, mit sämtl. Buchh.-, Bilanz- u. Büro- arbeiten vertraut, sucht, gestützt auf gute Zeugnisse und Referenzen, Vertrauens⸗- posten per 1. Okt. od. 1. Nov. Gefl. Angeb erbet. unt. A. X. 74 a. d. Oesch, ds. Bl. Jerh. Mann (Radf.) ſucht baldmögl. Stellung gleich w. Art. Bei Vertr.⸗Stellg, kann Kaution geſtellt werden. Ia. Zeugniſſe. Angebote unter A. N. 64 an die Geſchäftsſtelle.*5436 5458 an die Geſchäftsſtelle dieſer Zeitung einreichen. Neue, tadellos gearbeitete Werkbänke mit 10 Schubladen für Autoſchloſſerei u w. geeignet ſofort zu verkaufen. 2C7/,00 m lang, 85 em breit, evtl. teilbar in bellebige Längen. Stabile ſachm Ausführung. Näheres Gerwig. Neckarvorlandstr' 38 preiswert 4333 Kauf-Ggesuche Vin von mindeſtens—10 Zimmer in beſter 2 Lage Mannheims oder Ludwigshafens in der Preislage bis 100 000 Mk. ſofort zu kaufen geſucht. Angebote unter„Zürich“ an Ala-Haa⸗ gemstoin& Vogler Mennneum h. 1 Ca239 2 *1 5 . Seite. Nr. 442 Weisse Aact beenbeg durchgemustert, gute Qualität mit je 2 Kragen in bester Verarbeitung⸗- Nursofange Porrat 252— Zeltung Mannhelmer Zelkung Uidend⸗Nusgade) 9344 gegenüber dem Alfen Rafßaus Q1. 7 Lampenschirme Kronen, Zuglampen Staubſauger, Bügeleiſen Glühlampen in jeder Stärke zu bekannt billigen Preiſen. 20 monatl. Ratenzahlg. über Gaswerk. 5335 Steff Kerfen. Dr. Phullpp Roff EVe Noff geb. Klelt Vermählfe 5440 Mannheim, 24 September 1925. Meine altbekannte gute Beituc-Leinen ist meine Spezialität und empfehle ganz besonders läger. D 3, 4. Se Seee, Breifesfruasse In Heidelberg Villa, 2 Fam., Neub., Villenviertel, 12 Zim., davon 7 Zim. in 2 bis 3 Monat. freiw., ſofort zu verkaufen. B4303 Angebote unt. V. D. 5 an die Geſchäftsſtelle. Ich bin bevollmächtigt, das Haus Rheinhäuſerſtr. Nr. 87 zu verkaufen und bitte um Angebote. B4334 Gg. Johann, Immobil., Saarbrücken 3, Beli-Iudzer mit allmählichverstärkter Mitte p. Met von M..80 — 0 haus friſch eingetroffen: Fporeilen 2 bili N N f 1 Slaufelchen 2 b brkaü g4ag0 eezungen Freiſag- Samstag Würfelzucker Pfund 38 Pfg. f Grieszucker.„ 37 Pfg. e ee Holläuder Kakao.„ 65 Pfg. le a 920 Feines Salz und Soda„ 5 Pig. lll. ebhühner Eierteigwaren in Paketen, Pak 32 Pfig. RNRehbraten fette Kochhühner Hahnen, Poularden Gänse, Enten u. 8. w. Theodor Straube M 3,1. Tel.172 —5451 Suche mich mit l. 15 000 an rentabl. reell. Unter. nehmen zu beteiligen oder ein*5406 Weinlokal in'heim zu mieten, evtl. mit Laden in auter Lage. Nur ſchriftl. An⸗ gebote unt Z. Z. 51 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Jeunaber mit 3000.⸗Mark für Radio von Fachmann [geſucht. Angeb. unt. Z. X. 49 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 5404 Edelperlkaffee. ½ Pfund 95 Pfg. Feines Apfelmus, Dose à 2 Pfd. 75 Pfg. Feinstes Tafelöl ½ Liter 65 Pfg. Vanille-Schokolade, 100 Gr-Taf. 15 Pfg. Alpenmilch Schokolade, Tafel 30 Pfg. Alpenmilch-Schokolade, 250 5 100 Gramm-Tafel 40 Pfg. Feinste Creme-Schokolade, 100 Gramm-Tatel 30 Pfig. Likörbohnen. Plund 40 PIg. Feine Baumrinde-Schokolade, 1 200 Gramm-Tafel 38 Pfg. ereme-Pralinen. ½ Pfund 22 Pfg. Feine Biscuit-Mischung, ½ Pid. 40 Pfg. Feinste Delikatesse-Gürkchen, ½ Plund 20 PIg Alle Lebensmittel und Konserven zu den billigsten Prefsen. Lieferungen frei Haus. Der Verkauf findet in folgenden Geschäfſten statt: 5461 5 Jelters Labensmittelvertrieh T 2. 22, Telephon 5628 er Lebmnieenen Filiale Lindenhof Gontardstraße 31. 22 5794 „Ffat“ 6/21 Fs offen,-Sitzer „Fiat“ 6/21 PS Innenlenker,-Sitzer mit Ballon-Bereifung und Vieriadbremse noch zu altem Zollsatz lisferbar. Günstige Zahlungsbedingungen Auf Wunsch Ratenzahlung von—12 Monaten Wolf& Diefenbach N 7, 7 MANNVHEIM N 7, 7 eiqe Mah— Ind. Zuodkneidchune beginnen am 1. Oktober in Morgen- Mittgg⸗ und Abendkurſe, nach welchen ſich jedes ſeine Koſtüme —Mäntel und Kleider ſelbſt anfertigen kann. Anmel⸗ dung erbeten an B4329 Marie Hopf Damenſchneidermeiſterin Selbſt., erfahrene Schneiderin mit guter Kundſchaft, wünſcht(umſtändehalb.) mit ebenſolcher Dame mit eigenem Atelier in Verbindung zu treten. Angeb. unt. X. O. 90 a. d. Geſchäftsſt. B4294 Unterricht. Jahrelang an der Hoch⸗ ſchule für Muſik tätig geweſene Dipl.⸗Muſik⸗ lehrerin erteilt gründl. Maalioauteanich. Honorar mäßig. Näher. Max Joſefſtr. 5, 5465 part. rechts. Erteile gründlichen Maliesuntenich für Anfänger bei mäß. Honorar. Zuſchrift. erb. unter A. F. 57 an die Geſchäftsſtelle. 5420 Wer erteilt guten . Uhenigt Angebote unt A. W. 73 7 9 la. d. Geſchäftsſt. 5457 Kaiſerſtraße 13. 2 gut erhaltene 4J Seifenkessel je 25 Zentner haltend, 1 faſt neue Seifenpresse 14 Eisenfässer bill. zu verkauf. B4327 chwörer. Neckarauerſtr. 245/53. Eisenbetonpfosten ſür Einfriedigungen all. Art hat ſtets billig ab⸗ zugeben 5418 Nikolaus Sauer, Rhein au, An den 40 Morgen 128. aparſe B4328 Speisezimmer in Eich., Büfett, 200 br. Kredenz, Ausziehtiſch, 4 Stühle, all. Barockfüße, ſehr preisw. zu verkauf Wilh. Lechner jr., Möbelſchreinerei, Aglaſterhauſen(Baden). 05 Auuuuauue Tffr ff ſff 25 un 11 a e —— 5 Splelzelt bis Hontag verlängert! Der Film der allgemelnen Bewunderung: Der Zillefilml furkerren (Der fiünfte Stand) Drama nach Erlebnissen Zilles in 8 Akten von großer Spannung, einer außerge. woöhnlichen Handlung und einer form- vollendeten Regiel Hauptdarsteller: Bernh. Götzke(bekannt aus Dr. Mabuse: Staatsanwalt von Wenk), Aud Egede Nissen, Mady Christians Frieda Richard, AMargarete Kupfer, Artur Bergen, Ed. Rothauser, Paul Bildt. Anfangszeiten 415, 610 u. 815 Uhr Donnerskag, den 24. Sepkember 1925 Handkeoffer Gr. 60 Unsere Schlager La, deutsche Fiber (Hartplatte) vollständig was⸗- serfest, Messingschiene, Sprungschlösser. 70 em 65⁵ Gr. 0 M..— 8 Handkoffer Ia. Ia. echt Vulkaunfiber 8 .50 6⁵ 750 70 em Sehnkoffer Lederkoffer auf Stahlrahmen, mit 8 gewalkten Eeken handgenäht. Das Beste vom Besten M. 13.50 14.50 15.50 vorzüglichstes Fabrikat. Unter Friedensprelsen! Ia. Ia. Voll- Rindleder Gr. 50 em M. 26.— Gr. 60 65 0 5 em 8 M. 60.— 65.— 70.— 75.— Ia. Ia. Voll-Rindled 5 Aktenmappen z vere Nuaiität. ungestückte Böden pamen Besbehstas0han U. parth cases (Stadtköfferchen) Grosse Auswahl schönster Modelle zu àusserst niedrigen Preisen DGehr. Wolff, p7., 18 — M..90 8338 Jasthaus.Walisch E 4. 8 elephon 6034 E 4, 8 nn. Zum Ausſchank kommen: Kallstatter Kronenberg original, vom Winzerverein Kallſtatt(garantiert naturrein) ½% Liter 50 Pfig.. ſowie das gutbekannte Welde Bier. Spezial Es ladet frdl. ein Karl Feuerstein. UHTIZITTITTITITig ISpektor der in verschiedenen Ver- sicherungs-Sparten gut aus- gebildet und Erfolge nach- weisen kann, von hiesiger eingeführter Generalagentur per I. Oktober 1925 ge- suchi. Angebote unt. G. A. 175 an die Geschäftsstelle ds. Blattes. 94⁴6 IIILEIEIUUE ELILUEEUUEEUEun jagdgewehr faſt neu(Browning, aufgabe zu verkaufen. Anzuſehen*5434 Augartenſtr. 17, part. Daocfahnad gebr., billig abzugeben. 5419 4, part. 2 neue Napokmatratzen 2 n. Roßhaarmatratzen, 1 neue Chaiſelongue ſehr preiswert zu verkaufen. Peſtalozziſtraße 35, 45424 Müller. Gut erhaltener Feder-Handwagen zu B4332 4, Hof. Kauf-Gesuche. Antiker Bücherschrank zu kaufen geſucht. An⸗ gebote unt Z. V. 50 an die Geſchäftsſt.*5405 18 kaufen geſucht: gebr. 4— Tonnen⸗ Tbhau Angebote mit Preis an Georg Kettner, Seckenheim, 25428 Hildaſtraße. Delzjadic zu kaufen geſucht. An⸗ gebote unt. B. D. 80 an die Geſchäftsſt. 5468 Gebr., auterhaltenes Klauier gegen Kaſſe zu kaufen geſucht. Gefl. Angebote unter G. C. 177 an die Geſchäftsſtelle. 2369 5 Schuß) wegen Jagd⸗ 2%%%%οο%%%%%%00 0 3 Metallpreßwerk Bayerns, das ſich gleich-? · zeitig mit der Herſtellung von meſſing⸗? 2 ltangen und Rohren befaßt, ſucht für den! 2 Bezirk Baden uſw. einen ſeriöſen, bei der 5 metallverarbeitenden Induſtrie allerbeſtens eingeführten Vertreter der beſte Empfehlungen aufzuweiſen in? der Lage iſt Angebote erbet. unt. A. I. 62 5an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 157N* 4 „%%%%%%%%%%%%ee Hieſiges Wenk der ſucht per ſofort Lageristen Es kommt nur eine durchaus vertrauens⸗ würdige Perſon, die über beſte Zeugniſſe ver⸗ fügt, in Frage; Bewerber, welche verheiratet und in der Lage ſind, einen Bürgen zu ſtellen, bevorzugt. Angebote unt. G. D. 178 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. Für bedeutendes amtl. Adreßwerk beſtempfohlene Akquisiteure abgebaute Beamte und Damen mit guter Garderobe, die ſich zur Einarbeitung eignen, ſofort geſucht. Lorsteillung am Freitag. den 25 9. don—12 Uhr und—5 Uhr, ſowie Samstag., 26. 9. 1925 von—12 Uhr im Reſtaurant Ea239 Durlacher Hof, P 5,%/3 4 Nleeeeeernnnneeeeses 866884222244 eeesee 5 2 2 0 2 2 0 5 2L2 4 2 4 4 4 Spezial⸗Werkzeug⸗ und ucht für Bichhal ung, Steno⸗ araphie u. Schreibmaſch. eine durchaus erſte Neldlece at. Angeb. m. Gehaltsänſpr. unter A. Q. 67 an die Geſchäftsſtelle.*5442 Zu zwei Kindern von 7 u. 12 Jahren ſuche ich zum 1. Oktober gebildetes Ffäulein v. morgens bis abends. Schriftl. Angebote unt. Y. A. 2 d. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B4301 Wir unterhalten ſtets großes Lager in Autodecken Leeeeeeeeeeeeee Reiſedecken IIIIAAeeeacaoddodooo vom einfachen bis zu den feinſten Qualitäten und Muſterungen Beachten Sie Fenſter Nr. 10 Cugallumm& Nuum Mannßeim O 3,—6 — — Zuverläſſiges Mädchen nicht unter 20 Jahren, das zu Hauſe ſchlafen kann, geſucht. B4320 Schmitt, Pflügersgrundſtr. 17. Tüchtiges, fleißiges Häddien f. Hausarbeit, das auch in der Kaffeeküche Er⸗ fahrung hat, für 1. Okt. . Zeugniſſe erw. affee 1 2 f 84895 N3 ruenen Jeriertaulein 25 J. alt, ſucht Stellg. in beſſerem Café oder Reſtaurant. Gute Zeug⸗ niſſe vorhand. Angebote unter Z. B. 28 an die Geſchäftsſtelle B4318 Geſunde Witwe, ohne Kinder, anf. 50, tüchtig in jed. Haush., ſucht Wirkungskreis auch frauenloſ. Haush. od. tagsüber. 5382 Geſchw. Schäffer, Ladenburg a. N. Perfekte Nelauratonsgöchn ſucht Stelle. *5415 N3. 14, part. Hödil ſucht Stellung b. 1. Okt. Angebote unt. A. K. 61 a, d. Geſchäftsſt. 5431 Miet-Gesuche. Schön mödl. Zimmer mit ſep. Eingang, mög⸗ lichſt Nähe Friedrichs⸗ park geſucht. Angebote unter A. V. 72 an die Geſchäftsſtelle.—545⁴ Alleinſtehender Mann (Beamter) ſucht leeres immer od. Manſarde. Angebote unter A. U, 71 an die Geſchäftsſtelle.*5453 Lagerräume 200—300 qm mi Büro von bedeutender 55h per bald zu mieten geſucht. an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. Angeb. unt. A. 79441 Wer tauſcht 2 Hroge schöne Timmer part., in zentraler Lage, mit Unkoſtenvergüt. auf —4 Zimmer⸗Wohnung, auch ſehr gut für Büro und Laden. Angebote unter A. A. 52 an die Geſchäftsſtelle.*5409 Möbl. Zimmer in gutem Hauſe von be⸗ rufstätig. Fräulein per ſofort od. 1. 10. geſucht. Angebote unt Z. W 48 a. d. Geſchäftsſt. 5403 Möbl. Zimmer m. ſep. Eing. von jüng. ſelbſt. Kfm. p. 1. 10. ge⸗ ſucht. Ang. unt. Z. V. 47 a. d. Geſchäftsſt. 5402 ful Hägl. Anmet für beſſ. Herrn geſucht im Zentrum. Angebote unter A. H. 59 an die Geſchäftsſtelle. 45429 erg Anad, evtl m. Kachgesggen An⸗ zu mieten geſucht. 0 gebote unt. A. R. 4 die Geſchäftsſt. Werkzeug⸗ ung und Meſchmen andet ſucht Innenſt Lagerraum en. 60.100 an 9 unt. a— Aaen 6 auſche meehn ute Neckarſtadt) Manſase gebote unt. A, 2. 4 die Geſchäftsſt. Lagleg Tna ſofort od. bis 1. bei guter Miete Angebote unt. B. 2 a. d. Geſchäftsſt. Geboten: 5= eventl. 6 Zimmer⸗ wohnung in guter Lage der Oſtſtadt. Gesucht: —8 Zimmerwohng. in gleicher Lage mit Zentralheizung. Angebote unt. A. G. 58 a d. Geſchäftsſt. 5427 Jung. Ehepaar(Pol.⸗ Wachtmſtr.) ſucht Iamer mit Hche od, leeres Zimmer mit Kochgelegenh. Angebote unter A. M. 63 an die Geſchäftsſtelle 45435 Per ſofort geſucht, ruhig. gut mpplien. Immer nicht höher a 1 Treppe. Suchender, gebild. viel gereiſter Kaufm, iſt an⸗ ſpruchloſer Junggeſelle 40er Jahre. Nähe Bahn⸗ hof. Tatterſall, Waſſer⸗ turm bevorzugt. Gefl — B. G. 83 411 1 Geſchäftsſt Angeb mit Preis unter p ſonnmgsdee Beamten⸗Witwe —3 55 Kug, 0 Zubehör. Ruh., Mieterin. Bauz 100 eb. 78 aß 33 k geleiſt. 45 die erbet. unt. 0 und th⸗ in —5 57 Moſe⸗ 2 Zimmer, svergütue en Umzugs ar und Dringlicht 5408 e Tat mo. ¹ ſe. in freier Lage a Herrn zu vern 57 Neckarau, Winge 4540 part. rechts. Gut möbt m. Penſ,, el. L 11 0 ſow. Tel., od. berufst nd er 1. 10. zu bet daeten ertſte 24, Lulfene 25