—— e rotes Parteiregiment mit demokratiſcher Verbrämung. einer bürgerlichen Regierung den Weg zu bahnen. Bei den Reichspräſidentenwahlen hat Baden in her⸗ Das iſt der Erfolg einer Politik jahrelanger, opfervoller Arbeit für verdanken wir auch dieſes Gut in erſter Linie der bitter notwendigen, Die Innere Feſtigung, ein Segen für die Länder, hat ſich durchgeſetzt. Ausgleichende Arbeit für das ganze Land, für das Grundbeſitz ruhenden Laſten muß dem Bürger⸗ und Bauernſtand 8 Monkag, 28. September Neue BSezugspreiſe: In Manndeim und Umgebung frel ins 1486 die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhäliniſſe Nachforderun vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6, Schwetzinger⸗ baeee e e Generalanzeiger Mannheim. int w Fernſprech Anſchlüſse Nr. 7941. 7942 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: Oport und Spiel Aus Seit und Leben ⸗ Mannheimer annhei Mannheimer General Anzeiger Abend⸗Ausgabe Der Wahlaufruf wähler und Wählerinnen in Baden Auf zur badiſchen Landtagswahl! Vier Jahre Weimarer Koalition in Baden! Vier Jahre ſchwarz · Bei den Reichstogswahlen habt ihr tapfer geholfen, die ſozialiſtiſche Vormacht zu brechen, die Liquidation der Revolution einzuleiten und vorragendem Maße zum Siege der überparteilich⸗nationalen Kan⸗ didatur Hindenburg beigetragen. Badener, kämpft weiter für dieſe Ziele, regt Euch im Heimat⸗ land! Der 25. Oktober entſcheidet Badens Geſchicke, beſtimmt für die nächſten vier Jahre Eure Zukunft, ſoll die Ziele deutſcher Politik im Reich beſtätigen. Unſer Land iſt Wiege und Hort des deutſchen Einheits⸗ gedankens.„Alles für das Reich!“ iſt ſtolze badiſche Ueberliefe⸗ rung. Und im Unglück nun erſt rechtl“ Darum bekennt Euch zu einer Partei, die auf opfervollem Weg das Reich aus der ſchwerſten Kriſe ſeit dem Kriegsende geführt hat, wählt die 5 Deutſche Volkspartei! Shrer Führung vor allem danken wir die Erhaltung des Reiches. Zuerſt in Baden iſt nach dem widerrechtlichen Einbruch, nach der Beſetzung von Offenburg und der Hafengebiete von Karlsruhe und Mannheim der Franzoſe wieder abgezogen. das geſamte deutſche Volk, die nicht von der Hetze und der Phraſe lebt und keine hemmungsloſe Erfüllungspolitik darſtellt. Das hat man in Baden verſtanden, und darum hatkeine Parteiihren Beſtand im Lande in den letzten Wahlen in dem Maße ge⸗ mehrt wie die Deutſche Volkspaytei. SBie iſt eine Partei der vakerländiſchen Ta. Wenn wir überall im Reiche heute ruhige Zuſtände haben, ſo ſachlichen, klugen Politik unſeres Jührers Streſemann. ganze badiſche Volk in allen ſeinen Teilen iſt Ziel und Richtung der Deutſchen Volkspartei im Lande Baden. Die einſeitige Einſtellung des Sozilalismus auf den Ge⸗ danken des Klaſſenkampfes und ſeine Feindſchaft gegen den Beſitz drückt ſchwer laſtend noch immer auf einem Wirtſchaftsſyſtem, die den ſtädtiſchen und bäuerlichen Mittelſtand nicht hochkommen läßt. Verbeſſerung des geltenden Steuerſyſtems unter maßgebender Beachtung des tatſächlichen Ertrags, Erleichterung der auf dem wieder Atem geben. Schutz der nationalen Arbeit in) Stadt und Land. Hebung der Ausfuhr, Verminde⸗ rung der Einfuhr, iſtdeutſche Wirtſchaftspolttik. Dieſe Notwendigkeit vermag eine international einſtellte Klaſſen⸗ politik nicht zu gewährleiſten, auch keine Partei, die nicht ver⸗ ſteht, ſich aus der Abhängigkeit von ihr zu löſen. Schlußſizung des völkerbunds Es gibt weder Sieger noch Beſiegte“ Im Verlauf der Samstagsvormittagsſitzung wurden die Be⸗ richte über die Arbeiten der Opiumkommiſſion und die Arbeiten der Unterſuchungskommiſſion, die in gewiſſe Opium produzierende Län⸗ der entſandt werden ſoll, genehmigt. Der belgiſche Delegierte de Brouckere berichtete dann über die armeniſchen Flüchtlinge. Aus ſeinem Bericht geht hervor, daß rund 25 000 Menſchen dieſem ſe⸗ gensreichen Hilfswerk ihre Rettung zu verdanken haben. In längerer warmer Rede hob de Brouckere die Ae e hervor, daß der Völkerbund über ſeinen politiſchen Aufgaben dle idealen Aufgaben nicht vergeſſen dürfe. Der norwegiſche Delegierte Nan⸗ ſen hob dann die großen Schwierigkeiten hervor, die dieſem Werk noch immer entgegenſtünden, fügte aber hinzu, daß gerade in den letzten Wochen ganz erhebliche Fortſchritte ſeien. Nach⸗ dem nun die auſtraliſche Delegierte Mac Kinnen ihre Sympathie für die armeniſchen Flüchtlinge ausgedrückt und Lord Robert Ce⸗ cil erklärt hatte, daß die engliſche Delegation von Herzen dem Be⸗ richt der 5. Kommiſſion zuſtimme, wu dieſer ohne weitere De⸗ batte angenommen. Der braſilianiſche Delegierte Bandeira di Melle erſtattete alsdann den Bericht der 5. Kommiſſion über die Hilfsmaß⸗ nahmen zugunſten der Flüchtlinge. Der Bericht empfiehlt, eine Summe von 303 000 Franken in das Budget des Internationalen Arbeits⸗ amtes für das Flüchtlingsweſen einzuſetzen.— Nach einigen Bemer⸗ kungen der Herzogin von Atholl wurde dann der Bericht gutge⸗ heißen. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung erſtattete Lord Ro⸗ bert Tecil den Bericht der 6. Kommiſſion über die Sklaverei. Die zu dieſem Bericht vorgeſchlagene Reviſion beſagt, daß die Ver⸗ ſammlung in Anbetracht der gegenſeitigen Verpflichtung aller Völ⸗ kerbundsmitglieder für eine gerechte Behandlung der eingeborenen Bevölkerung in den ihrer Verwaltung ur terſtehenden Gebieten zu ſorgen der Auffaſſung ſei, daß eine Konvention das beſte Mittel dar⸗ ſtelle, die Anregung des Berichtes in die Tat umzuſetzen, um ſo da⸗ Werk des Völkerbundes hinſichtlich der Unterdrückung der Sklaverei lohne ſozialiſtiſche Herrſchaft, ohne die Abhängigkeit von der volkspartei Ebenſowenig eine einſeilige Intereſſentenparkel. Der dadiſche Landbund bietet nach kurzer Fraktionsherrlich⸗ keit den Beweis. Er geht mit den Deutſchnationalen. Nun mag er verſuchen, wieder einen Wahlkampf zu führen mit dem Schlachtruf: „Gegen die politiſchen Parteienl“ 5 Niemals auch vermag elne rein den wirtſchaftlichen Sonder⸗ intereſſen dienende Mittelſtandsvereinigung gegen den Klaſſenkampf aufzukommen. Es wird im Staat, auch im kleinen Staat, um politiſche Grund⸗ ſätze, um die Einſtellung zum Staatsganzen, um Weltanſchauungen gerungen. Nicht von ungefähr beginnt das Zentrum die Kulturkampf⸗ ſtandarte wieder zu ſchwingen. Für den Wahlkampf iſt ſie immer bequem. Es ſind im letzten Landtag Rechte der Kirche angetaſtet worden? Die liberale Deutſche Volkspartei half als Mittel bewilligen, welche die Not der Religionsgeſellſchaften erforderte, ebenſo iſt und bleibt es ihre Aufgabe, gegenüber den Religionsgemeinſchaften die Rechte des Staates zu wahren. Als liberale Partei iſt ſie berufen, den Geiſt einer ſimultanen Volksbildung und damit wie⸗ derum gute badiſche Tradition zu hüten. Wir treten ein für die Erhaltung der badiſchen Simultanſchule, für die ſtaakliche Schulaufſicht, das friedliche Nebeneinanderleben der Bekenntniſſe, für den Geiſt der Duldung. Die Deutſche Volkspartei hat frei, ohne politiſche Verpflichtungen an andere Parteien, im Geiſte ihrer Ideale, im Sinne ihrer erfolg⸗ reichen Reichspolitik auch in dem zu Ende gehenden Landtag prak⸗ tiſche Arbeit geleiſtet. Bürgerl Landwirtel. Arbelterl Mittelſtand! Beamtel Es muß und wird im neuen Landtag auch in Baden der Linksrichtung gehen! Dieſer Möglichkeit den Weg zu ebnen, hat die Deutſche Volks⸗ partei auch jetzt die Hände ſich frei gehalten. In dem Bewußtſein, der ruhigen Aufwärtsentwicklung des Heimatlandes damit zu dienen, ruft die Deutſche Volkspartel Euch auf zur Wahl! 3 15 Die Deutſche Volkspartei iſt die Brücke von der großen Vergangenheit zur zukunftsſicheren Gegenwart, die Partel des wietſchaftlichen Jortſchrittes, des wahrhaft ſozlalen Gemeinſinnes, die Partei der Duldung, der geiſtigen Freiheit, Sie kämpft um die Feſtigung des nationalen Staatsgedankens⸗ und der Autorität, um die Entwicklung der freien Perſönlichkeit im aate. Sie iſt natlonal, ſie iſtliberal ſie iſt oz lal. Macht ſie ſtark! Wählt durch ſie arbeitswillige, befähigte, erfahrene Vertreter in den Landtag und handelt damit zu Eurem Beſten, zum Gedeihen des Ganzen! dag d Fe Völkerbundsve n · ver · ſammeln, um dann nötigenfalls die Artikel vorgeſchlagenen Kon⸗ vention einer nochmaligen Prüfung zu cchg n und dann die Konvention ſofort zu unterzeichnen. Die Schlußfol des Be⸗ richtes wurde dann einſtimmig angenommen.— Darauf ſchritt die Verſammlung zur Wahl der 6 nicht ſtändigen Mitglie⸗ 05 des ölkerbundsrates. Gewählt ſind: Brajfillen, Uruguay, Spanien, die Tſchechoſlowakei, Schweden und Belgien. Darauf ergriff Dandurand das Wort zu einer Schlußrede, in der er vor allem der gaſtfreundlichen Schweiz ſeinen Dank ausſprach. Er gab dann nochmals einen Rückblick auf die von der ſchon klaſſiſch gewordenen Trilo ie, Schiedsgerichtsbarkeit, Abrüſtung und Sicher⸗ heit. Keines der Prinzipien der 5. Verſammlung ſei indeſſen preis⸗ gegeben worden. Dandurand ſchloß ſeine mehrfach durch Beifall underbrochene Rede, indem er ſagte: Ich rufe vom Ufer des fried⸗ lichen Sees der Welt zu: Es gibt weder Sieger, noch Be⸗ ſiegte, weder Unterdrücker, noch Unterdrückte denn Ihr ſeid alle einig in der Gerechtigkeit und in dem Friedenl“ die Miſſionen Tſchitſcherins Tſchitſcherin iſt in Begleitung ſeines Leibarztes und mehverer Beamten des Volkskommiſſariats für Auswärtiges von Moskau nach Warſchau abgereiſt, wo er im Gebäude der Sowjetgeſandtſchaft abſteigen und ſich bis einſchließlich Dienstag aufhalten wird. Von Warſchau aus begibt er ſich nach Berlin und dann nach Wien. Tſchitſcherin wird ſeinen Urlaub in Iſchl verbringen und bleibt bis zur Wiederherſtellung ſeiner durch die Zuckerkrankheit ange⸗ griffenen Geſundheit zwei Monate im Ausland. Während ſeiner Abweſenheit wird er von Litwinoff vertreten. Dies iſt von größter politiſcher Bedeutung, da Litwinoff kein unbedingter Geg⸗ ner eines Eintrittes Deutſchlands in den Völkerbund iſt, vielmehr die Meinung vertreten ſoll, daß auch Rußland in den Völkerbund liegen nicht nur räumlich in verſchiedenem Gelände. 8 Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 448 nzeigenpreiſe nach Tarif, dei Borauszahlung pro einſp. olonelzeile 1 Allgem. Anzeigen 9 0-N. Reklam. —4N.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher derechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von— gen. Auſträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Frauen-Zeitung Unterhaltungs-Beilage„Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen= Geſetz und Necht der Sonntag der Parteitage Das gleichzeitige Zuſammentreffen der Landesparteitage der Deutſchen Volkspartei in Baden⸗Baden, der Deutſch⸗ nationalen in Mannheim und der Demoktraten in Pforz⸗ heim iſt der Beginn der Wuhloffenſive für die Landtagswahlen am 25. Oktober. Die Ausgangspunkte der parteipolitiſchen Operationen Die Demo⸗ kraten gehören zu der die gegenwärtige badiſche Regierung bildenden Koalition, Volkspartei und Deutſchnationale ſtehen in der Oppoſition. Daraus ergeben ſich die Blickpunkte für die Entſchließungen zur Landespolitik von ſelbſt, Verteidigung und Angriff diktieren den Worttaut der Parolebefehle. Da ſich ſeit der Revolution das poli⸗ tiſche Gegeneinander von Koalition und Oppoſition über ſechs Jahre hindurch nicht geändert hat, konnte ſich naturgemäß nichts Neues an ausſchlaggebenden Momenten ergeben. Lediglich die Spannung iſt ſtärker geworden, entſprechend der Zunahme der Stimmenzahl der Oppoſitionsparteien. Das Bündnis von Schwarz und Rot, das wie ein drückender Alb über Baden liegt. beſchwert natürlich auch die Demokraten, die als nur geduldete Mitläufer am liebſten aus der Reihe ſcheren möchten, wenn ſie nicht durch die Politik der letzten vier Jahre erheblich gebunden wären. Umſo unbekümmerter und freier können die beiden Oppoſitionsparteien der Katze die Schelle umhängen und darauf hinweiſen, daß in Baden unter der Herr⸗ ſchaft der Weimarer Koalition die Grenzen zwiſchen Staat und Parteien wiederholt auf das bedenklichſte ver⸗ wiſcht worden ſind. Daraus ergibt ſich die Parole von ſelbſt: Die Sprengung dieſes Bündniſſel und der Verſuch der Bil⸗ dung einer bürgerlichen Regierung mit liberalem Einſchlag. Ob ſich das Ziel verwirklichen laſſen wird, hängt von dem Ausgang der Wahlen ab. Der Verſuch dazu muß unter allen Umſtänden unternommen werden. dDdie Landesparteitage befaſſen ſich ferner bei der Wichtigkeit der Reichspolitik, die zwangsläufig in die Politik der Länder mit hinüberſpielt, mit den großen Richtlinien. nach der die Politik in Berlin orientiert iſt. Zwei wichtige Probleme waren es vornehmlich, zu denen die Parteitage Stellung genommen haben. Der alles be⸗ herrſchende Sicherheitspakt gab das außenpolitiſche Leitmotiv. Alle drei Parteien haben ſich, in Ton und Färbung nuanciert, hinter die derzeitige Außenpolitik geſtellt. Uneingeſchränkt und bewußt die Deutſche Volkspartei, etwas diſtanziert, aber im Kern bejahend, die Demokraten und ſtark verklauſuliert und mit manchen Hyvotheken der Parteimeinungen belaſtet. im Endeffekt aber doch zuſtimmend, auch die Deutſchnationalen. Nehmen wir als Ergänzung dazu die Stel⸗ lung der Sozialdemokratie. wie ſie auf dem Heidelberger Parteitaa formuliert wurde. ſo ergibt ſich, trotz der verſchiedenen Abtönungen. eine Einheitsfront, die den deutſchen Staatsmännern in Lu⸗ zern Stütze und Aufnahmeſtellung bereitet. 55 Das zweite politiſch bedeutſame Ereignis des Sonntags iſt der Sturz des Reichsſchulgeſetzes. Daß die Volkspartei und die Demokraten eingedenk ihres Urſprungs aus der gemeinſamen liberalen Wurzel ihre Hände nicht dazu hergeben würden, einem derartig rückſchrittlichen Geſetz zum Siege zu verhelfen, war von vornherein klar. Bei der großen Gefahr, die dabei der badiſchen Simultanſchule droht, kam es vor allem auch darauf an, gutes badiſches und liberales Edelgut zu ſchützen. Erfreu⸗ licherweiſe haben auch die Deutſchnationalen ſich zu einem klaren Bekenntnis gegen den Referentenentwurf entſchloſſen. Man hatte in den anderen Parteien die Stellungnahme der Deutſchnationalen inſofern als zweifelhaft angeſehen, als bekanntlich mit ihrer Hilfe das bayeriſche Konkordat durchgeſetzt worden iſt. Die badiſchen Deutſchnationalen ſind aber offenbar nicht gewillt, dem Beiſpiel ihrer bayeriſchen Parteifreunde zu folgen. Wir begrüßen dieſen Beſchluß, durch den nunmehr auch das Schickſal des Geſetzes im Reichstag beſiegelk iſt. Nachdem die Deutſchnationalen in die kulturpolitiſche Einheitsfront eingeſchwenkt ſind, ergeben ſich be⸗ reits über 400 Stimmen gegen das Geſetz. Man darf wohl anneh⸗ men, daß angeſichts ſolcher Ausſichten die Reichsregierung darauf verzichten wird, das Geſetz überhaupt im Reichstag einzu⸗ bringen. Nach den 5 Nunmehr haben innerhalb einer jeden Partei Eigenfinn, Mißver⸗ gnügen und Empfindlichkeit zu ſchweigen. Das iſt in allen Por⸗ teien ſo und wird nicht eher beſſer werden, als bis der Unfug des gegenwärtigen Liſtenſyſtems u. die teilweiſe geradezu unſinnige Ein⸗ teilung der Wahlkreiſe in Baden edee worden ſind. Nunmehr gibt es nur eine Parole: Disziplin, auch wenn ſie Opfer an Partei und ihre Linie iſt ein Kompromiß von vielen politiſchen An⸗ ſchauungen: daß nur die eigene ſich darin reſtlos ausprägen ſolle, iſt ein unbeſcheidenes Verlangen gegenüber den Hunderttauſend an⸗ deren. Aus einer ſolchen nicht völligen Durchſetzung der perſönlichen Anſchauung die Konſequenz zu ziehen, ſich mißvergnügt beiſeite zu ſtellen, entſpricht nicht dem Verantwortungsgefühl, das der moderne Staatsbürger haben muß. Solche Selbſtausſchaltung des Einzelnen bedeutet ſchließlich auch nur eine politiſche Schwächung der Nation und des Staates. Guſtav Freytag, der nicht nur ein Dichter, ſon⸗ dern auch ein nicht ganz ſchlechter Politiker war, hat 1866 in denn „Grenzboten“ den von dem liberalen Politiker Dr. Leonhardt wie⸗ der ausgegrabenen Satz geſchrieben:„Gleichgültigkeit, 1 Träg⸗ heit, Furcht, Verſtimmung und Abneigung gegen alle Politik ſind keine Eigenſchaften, welche eine politiſche Kraftäußerung den Leib geſchrieben und umgrenzt die tatſächlichen„Erfolge“ de Parteimüdigkeit. vor allem feſt zu ſeiner Parteiſtehel“ Das iſt das End⸗ ergebnis, zu dem Guſtav Freytag in dem angeführten Aufſatz der „Grenzboten“ kommt. Auch er iſt gegen die Mängel der Partei in ſeiner Zeit nicht blind. Aber er ſieht weiter, daß auch zu beſſern nur innerhalb des Rahmens der Partei die Möglichkeit iſt—„dem Ratenden iſt eine anmahnende Tätigkeit nur innerhalb der Partei möglich... und nur der wird die Partei überzeugen und beſtimmen, der achtungsvoll als ein zuverläſſiger Freund ſpricht!“— Und ge⸗ rade ſo wie damals ſieht ſich auch heute das Bild an: noch weniger als die Partei wird die Parteimüdigkejt den Weg politiſcher Erfolge beſchreiten, gerade ihr wird die„politiſche Kraftäußerung“ fehlen, die die Grundlage der Erfolge iſt. Deshalb ſoll man auch heute gegenüber dem mißvergnügten Intellekt die Mahnung ausſprechen: Für die Parteil 5 Die Deutſche Volkspartei geht unter auten Zeichen in den Wahlkampf. Von Wahl zu Wahl hat ſie die Zahl ihrer Stimmen zu einem guten Ende zu führen. Die Reſolution ſieht ferner vor, eintreten könnte, falls ſich das deutſche Experiment wider Erwarten bewähren ſollte. 5 vermehrt und reicht jetzt nahe an das erſte Hunderttauſend. Sie darf Parteitagen beginnt die eigentliche Wahlarbelt. eigenem politiſchen Willen und politiſchem Intellekt verlangt. Die möglich machen.“ Das Wort iſt den„Parteimüden“ jener Tage auf „Es iſt oeshalb ein guter Rat, daß ein liberaler Mann ſich rühmen. die am meiſten verkannteſte Parde: zu ſein— und dabei —— bu 2. Seile. Nr. 448 Ngeue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe] 8ee Monkag, den 28. Sepkember 1925 iſt ſie und ihre Politik doch ſo leicht zu verſtehen. Sie verſchmäht wie der Abg. Benthien unter großer Zuſtimmung des Parteitages keſtſtellte die Politit der Schlagworte, denen ſie den Mut und die Pflicht zur Verantwortuna gegenüberſetzt. Bleibt der Sinn und das Streben, aber auch das Bekennen der Verantwortung ihre höchſte Richtſchnur, wird ihr auch nicht der Erfola verſagt blei⸗ ben. Und desbalb: Glückauf der Deutſchen Volksvartei für den Wahlkampf! N. verſchiebung der paktkonferenz: 3 Berlin, 28. Sept.(Von unſermn Berliner Büro.) In den letz⸗ ten Tagen iſt zuerſt in der Ententepreſſe im Anſchluß an die Er⸗ klärungen der deutſchen Botſchafter die Nachricht aufgetaucht, daß der Beginn der Konferenz hinausgeſchoben werden ſoll.„Daily Tel.“ behauptet, daß nunmehr der 12. Oktober vorgeſehen ſei. In hieſigen politiſchen Kreiſen iſt man darüber nicht klar, obzwar man einen Termin für ſehr gut möglich und auch für wünſchens⸗ wert hält. Sauerweins Interview mit Streſemann E Berlin, 28. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Botſchafter in Paris wird, wie wir hören, erſt heute abend Gelegen⸗ heit haben, dem franzöſiſchen Außenminiſter die Erklärungen, die von Deutſchland mit der Ueberreichung der Note an die alliierten Hauptmächte verbunden waren, perſönlich zu übermitteln. Im „Matin“ veröffentlicht der Sonderberichterſtatter dieſes Blattes, Sauerwein, ein ausführliches Interview, das er mit Herrn Dr. Streſemann gehabt haben will und das auch zum Teil in deutſche Blätter übergegangen iſt. Demgegenüber wird von hieſiger Stelle mitgeteilt, daß Streſemann zu Herrn Sauerwein diglich folgendes geſagt hat: „Ich begrüße es, daß der deutſche Botſchafter Herr v. Hoeſch morgen Gelegenheit hat, um Herrn Miniſterpräſidenten Briand gegenüder die von deutſcher Seite abgegebenen Erklärungen auch perſönlich zu übermitteln und erläutern zu können. Die deutſche Regierung hat wiederholt erklärt, daß ſie ein poſitives Ergebnis der Verhandlungen über den Sicherheitspakt begrüßen würde, und die von unſerem Botſchafter abgegebenen Erklärungen bezwecken diejenige Atmoſphäre innerer Gleichberechtigung und gemeinſchaft⸗ licher Arbeit zu ſchaffen, die für ein gutes Ergebnis der Verhand⸗ lungen die Vorbedingungen ſind.“ hinter den Genfer Kuliſſen Genf. 28. Sept.(Von unſ. eigenen Vertreter.) Wie wir vorausgeſagt hatten, nahm der Völkerbundsrat in ſeiner Geheim fitzung den Antrag ſeines Berichterſtatters Quinones de Leon an, wonach die Frage der Errichtug einer ſtändigen polniſchen Wache auf der Weſterplatte auf die nächſte Tagung des Rates im Dezember verſchoben wird. In ſeiner vorgeſtrigen öffentlichen Sitzung kam es anläßlich der Beratung des Memeler Statuts zu einem Zwiſchenfall, wie er ſich bisher in den Sitzungen des Völkerbundsrate⸗ noch nicht er⸗ eignet hat. Der Völkerbundsrat hatte zu einem Bericht des Ver⸗ treters von Uruguay Stellung zu nehmen, in dem die Anwendung der Artikel 11 und Artikel 17 des Memeler Abkommens erläutert wurde. Artikel 11 bezieht ſich auf die Anwendung des Minder⸗ heitenverfahrens, Artikel 17 erörtert das Recht des Rates, zu Klagen der Minderheiten auf Antrag eines Ratsmitgliedes Stellung zu nehmen. Da ſich der Rat zu dem ſehr ſchwächlichen Verfahren bekannte, wonach es ſich nur darum handeln ſoll, die Klagen aus Memel als Informationen zu betrachten, die erſt durch ein Ratsmit⸗ glied jem Rate vorgebracht werden müſſen, erhob der litauiſche Ver⸗ Akreter Galvanauſki außerordentlich lebhaften Einſpruch. Er ſchlug mit der Fauſt auf den Tiſch und verließ ſchließlic nach einer heftigen Rede den Völkerbundsſaal. Es iſt das erſte Mal, daß der Nat einer derartig temperament⸗ vollen Behandlung ausgeſetzt iſt, die allerdings in anbetracht der ſchwächlichen Haltung des Rates gerade den Minderheiten gegen⸗ über in weiten Kreiſen begriffen wird Galvanaufki verließ den Saal in dem Moment, als Lord Robert Cecil folgende Reſolution vorlegte:„Der Generalſekretär des Völkerbundes iſt ermächtigt, Ge⸗ ſuche und ſkondalöſe Klagen aus der Memeler Bevölkerung über Verletzung der Memeler Konvention den Ratsmitgliedern als In⸗ formationen zu überlaſſen.“ Der Rat hat den Antrag angenommen Schuldenkommiſhar Caillaux in Waſhington (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 28. Sept. Die franzöſiſche Botſchaft hat eine Erklärung ausgegeben, die beſagt, daß das von Caillaux namens der franzöſiſchen Delegation gemachte Angebot kein Manöver war, ſondern die Summe darſtelle, die Frankreich nach Ueberzeugung der Delegation auf ſich nehmen kann. Frankreich könne nicht darüber hinausgehen, ohne ſeine Si cherheit zu gefährden. Im Laufe des Montags wird Caillaux der amerikaniſchen Miſſion eine aus⸗ führliche Begründung vorlegen, warum⸗ Frankreich die Forderungen des amerikaniſchen Gegenangebotes unter keinen Umſtänden erfüllen könne. Von der herrlichkeit der beutſchen Sprache Von Ernſt von Wolzogen Einem jeden ſeeliſch wohlgeborenen und arade gewachſenen Men⸗ ſchenkinde 15 15 aae lieb und wert über alle anderen 5 55 Sogar der miſerabelſte Deutſche von heute u. aller Welt Liebe⸗ diener u. Speichellecker wird ſchwerlich behaupten, daß etwa Eſperanto, dieſes nützliche, aber darum doch greuliche Kunſtgebilde, oder das Maulfaulen der Welt ſo leicht eingängliche Engliſch, das ſtolze Alle nicht durch Vermiſchung elementar verſchiedener 8 Raffen erzeugten Zungen beſtehen zu recht und bedemen einen voll⸗ kommenen Ausdruck der Weſensart der verſchiedenen Völker. Einiger⸗ maßen objektive Wertunterſchiede kann man nur aufſtellen in bezug auf Klangſchönheit, auf Wortreichtum, Anpaſſungsfähigkeit und Er⸗ lernbarkeit. Für uns Abendländer ſcheiden aus ſolcher objektiven Betrachtungsmöglichteit die mongoliſchen, ſemitiſchen und etliche an⸗ dere aſiatiſche u. afrikaniſche Sprachen von vornherein aus, weil ſie uns allzu weſensfremd ſind. Weder iſt unſer Ohr auf ihren Klang, noch unſer Hirn auf ihre grammatiſche Steuktur irgendwie eingeſtellt. Es gibt wohl ganz fern abliegende Idiome, die uns klanglich erfreulich ſind, wie z. B. das Suaheli oder das Malaiiſche; andererſeits entzücken den Geiſ des modernen Abendländers immer noch die toten klaſſiſchen Sprachen durch die ſtrenge Logif und die Geiſtfülle, Tiefe und Viel⸗ ſeitigkeit ihrer Grammatik und Syntax. Wenn wir irgend einen leidlich gebildeten Menſchen fragen, warum ihm das Italieniſche ſo gar lieblich zu Ohren gehe, ſo wird er um die Antwort nicht ver · legen ſein. Er wird ſagen: es iſt die Sprache der Muſik. Sie iſt an ſich ſchon Muftk durch ihren Vokalreichtum, durch das Fehlen von rſtigen Konſonantenhäufungen und getrübten Doppelſelbſtlautern. ragt man aber denſelben Menſchen, der dieſe richtige Antwort ſand, warum das Deutſche als ganz beſonders hochherrliche Sprache u gelten habe, ſo wird er vermutlich verlegen lächeln. Wir wollen m zu Hilfe kommen. Wenn die italieniſche Sprache Muſik an ſich, die Sprache des Geſanges iſt, ſo iſt die deutſche: Dichtung an ſich. Die alten Römer waren ein muſikaliſch nur mittelmäßig begabtes Volk. Als ich aber das Latein zum Italieniſchen wandelte, wurde Italien die iege der abendländiſchen Muſik. Ebenſo wurden die Deulſchen zum Dichkervolk ganz zwangsläufig kraft ihrer Sprache. Wir laſſen und mit einem gewiſſen ſüßſauren Gefühl,„das Volk der Dichter und Denker“ nennen, weil hinter dieſer Huldigung unausgeſprochen der Vorwurf lauert: aber deswegen ſeid ihr auch Träumer und Spinn⸗ tiſſerer, vertrauensſelige Dummköpfe, den praktiſchen For⸗ rungen des Lebens gegenüber und verdorben für jede klare ziel⸗ ſte Politik. Das mag ſeine Richtigkeit haben. Es wäre woht laments im nächſten Frühjahr nicht mehr zu vermeiden ſein werde. oder das melodiſche Italieniſch ſeiner Mutterſprache vorzu⸗ ſogen der Krieg in Marol ko Einzug der Regenperiode Aus Marokks wird gemeldet, daß dort die Regenperiode ihren Einzug gehalten hat. Die außerordentlich heftigen Regenfälle haben dazu geführt, daß zahlreiche Flüſſe über ihre Ufer getreten ſind. Zwiſchen Fez und Taza ſind einige Proviantzüge infolge des Hochwaſſers an der Weiterfahrt gehindert. Der Einzug der Regen⸗ periode dürfte in der nächſten Zukunft die Operationen bedeutend verlangſamen, ja vielleicht bis zum Frühjahr zum Still⸗ ſtand bringen. Keine Beſtätigung der Eroberung Ajdirs Wie dem„Newyork Herald“ aus London gemeldet wird, ſei dort noch einer Mitteilung des Generals Primo de Rivera, die durch die ſpaniſche Botſchaft in London verbreitet worden iſt, Ajdir, die Hauptſtadt Abd el Krims, von den ſpaniſchen Truppen genommen worden. Da keine Nachricht über dieſen wichtigen Erfolg aus einer anderen Quelle vorliegt, wird die Richtigkeit angezweifelt. Die Unruhen in China Nach den aus China vorliegenden Meldungen iſt der Kriegs⸗ miniſter nach Hunan abgereiſt, um die aae Führer der Kuomintang⸗Partei auf die Notwendigkeit der Erhaltung des Frie⸗ dens hinzuweiſen und ſie aufzufordern, die inneren Streitigkeiten während der Tarifkonferenz zu unterlaſſen. Wie der„Times“ aus Schanghai gemeldet wird, kam zwiſchen den britiſchen Spinnereibeſitzern und der chineſiſchen Handelskam⸗ mer als Vertreterin der Arbeiter eine Vereinbarung zuſtande, wo⸗ nach der am 31. Mai begonnene Streik für beendet erklärt wird. Nach dem„Daily Telegraph“ iſt die jüngſte Erklärung Tſchang⸗ tſolis, wonach er eine Bolſchewiſierung Nordchinas nicht zugeben könne, als ein Appell um finanzielle Unterſtützung auszulegen. Ein ähnlicher Wunſch der engliſchen Regierung ſei ihm vor einigen Zeit abſchlägig beſchieden worden. Hätte man ſeinem Wunſche aber entſprochen, ſo wäre inzwiſchen ein geeinigtes Nordchina mit einer ſtarken Zentralregierung in Peking beſtätigt. 0 2* Wie aus Schanghai gemeldet wird, geht die dortige chineſiſche Militärbehörde äußerſt ſcharf gegen die Arbeiterverbände vor und verhaftete alle Agitatoren. Am Samstag wurde bei einem Verſuch der Streikenden, die Arbeiter einer japaniſchen Fabrik zum Anſchluß an den Streik zu bewegen, 9g Perſonewerſchoſſen. Der Vor⸗ ſitzende des Allgemeinen Gewerbſchaftsbundes, der Hauptorganiſator des Boykotts gegen die Engländer, der verhaftet worden war, konnte entfliehen und hat ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach nach Moskau begeben. Auch aus Kanton werden ernſte Unruhen gemeldet. Welt sderation der Sewerkſchaſten London, 27. Sept. Als Abſchluß des englſchen Gewerkſchafts⸗ kongreſſes wird ein ziemlich umſangreiches Manifeſt veröffent⸗ licht, das in der Schlußſitzung des engliſch⸗ruſſiſchen„Vereinigten Informationsrates“ aufgeſetzt worden iſt. In dem Manifeſt heißt es u..: Der Vereinigte Informationsrat als Vertreter der ruſſi⸗ ſchen und britiſchen Gewerkſchaften ſtellt mit großer Befriedigung feſt, daß ſowohl die ruſſiſchen wie die 9 Arbeiter ein Ueber⸗ einkommen für eine gemeinſame Aktion rat'fiziert haben. Die induſtrielle und wirtſchaftliche Lage, beſchwert durch den Dawesplan, hat in den meiſten Ländern ſeit Anfang d. Jahres eine Wendung zum ſchlimmeren genommen. Die Arbeit laſigseit herrſcht in der Welt und nimmt dauernd zu. Gleichlauſend iſt die politiſche Lage immer reaktionärer geworden. Die Kriegsge⸗ fahr rückte näher und iſt drohend geworden. Das alles macht den Arbeitern der Welt die Unehrlichkeit der letzten Friedensbehauptun⸗ gen der kapitaliſtiſchen Staatsmänner klar. Der Zweck des Sicher⸗ heitspaktes beſteht darin, Deutſchland in einen Militärbund gegen Sowjetrußlond einzuſpannen. Dadurch würde Deutſchland zu einer dauernden Bedrohung Sowjstrußlands werden— Das Manifeſt ſchließt mit der Forderung, daß eine die ganze Welt umſchließende Gewerkſchaftsinternationale ge⸗ ſchaffen werden müſſe, um allen Gefahren zu begegnen die Eiſenbahnerbdewegung in England Der Sekretär der Eiſenbahnergewerkſchaften, Ceam, hielt am Sonntag in St. Helene eine Reide, in der er erklärte, daß die Eiſen⸗ bahner keine Herabſetzung der Gehälter annehmen werden. Eine Löſung der Lohafrage werde aber nicht möglich ſein, ſolange nicht der Staat alleiniger Beſitzer der Eiſenbahnen und aller übrigen Verkehrsmittel ſein werde. Um dies zu erreichen, ſei weder eine Revolution, noch ein Generalſtreik nötig. Man würde in England durch geſetzgeberiſche Reformen langſam, aber ſicher zum Ziele ge⸗ langen. Die gegenwärtige konſervative Regierung habe nicht lange zu leben übrig. Alles deute darauf hin, daß die Auflöſung des Par⸗ auch eine Ueberheblichkeit, behaupten zu wollen, daß unſere Sprache auch auf dem Gebiete des reinen Denkens uns an die Spitze aller Völker geſtellt habe. Mam kann auch auf Ruſſiſch, auf Franzöſiſch, auf Engliſch uſw. in die Weite und in die Tiefe denken.— Dichten aber, d. h. Natur⸗ und Seeleneindrücke durch Worte ſinnfällig ge⸗ ſtalten, tut jeder Deutſche, der für it Mutterſprache vollkommen mächtig iſt. Die Sprache dichtet Behauptung durch ein paar Beiſpiele zu beweiſen. Es dürften wohl die meiſten Sprachen der Welt eine Reihe donomatopoetiſcher Worte 2 5 d. h. Worte, die durch ihren Klang Naturgeräuſche und dergleichen nachahmen(3. B. ſummen, ſauſen, murmeln, plätſchern, donnern uſw.). An ſolchen Geräuſch⸗ nachahmungen iſt die deutſche Sprache ganz beſonders reich, ja man kann wohl ſagen, daß alle Bezeichnungen für Naturlaute ohren⸗ fällige Nachahmungen ſeien. Aber darüber hinaus ſind die germa⸗ niſchen Idiomen ganz eigentümlich die augendeutlichen und ſtüömmungsträchtigen Worte. Nehmen wir einmal den Be⸗ griff Wald. Alles was darunter fällt an Stimmung, Farbe, Laut und Geſtalt wird ſinnfällig, ſei es für das Auge, ſei es für das Ohr, in den zugehörigen Worten ausgedrückt. Kennzeichnend für den Be⸗ griff Wald iſt das Dunkel, die Kühle, die Höhe. Alle Worte für dieſe Waldeigentümlichkeiten haben dunkle Vokale und weiche Kon⸗ ſonanten: Dunkel:, düſter, Kühle, Schatten, Hauch— fühlt man nicht das weiche Wehen aus dieſen Worten klingen?— die Bläi⸗ ter rauſchen, das feuchte Moos wuchert im Grunde. Blumen duften ſüß oder hauchen herbe Würze.— Das ſpitze J dagegen, findet ſich nur in Wipfel und Gipfel.— Oder nehmen wir den Begriff Win di da haben wir Klangmalereien in Maſſen: ſäuſeln, ſauſen, wehen, heulen, pfeifen, gellen, ſchrillen, winſeln, wimmern, krachen, brechen, brau⸗ ſen, ſtürmen, poltern, praſſeln, knattern, knallen— ein Blitz gefolgt von dumpfem Donnerrollen. Welche der Welt hat ein ſo anſchauliches Wort wie Blitz und Donner! Oder den Begriff See: 55 iſt ein Lehnwort und darum blaß, nichtsſagend). Laſſen wir aber das S lang klingen, und dehnen wir das Doppel⸗E— ſo hören und ſehen wir die rauſchende Weite. Und nun dieſe Fülle von klangmalenden Worten! Die Wogen wallen, wiegen und wälzen ſich, ballen ſich in Schwall und Prall, brechen ſich in Giſcht und Stru⸗ del— im Sonnenglaſt flirrt, flimmert, glitzert und glänzt die bewegre Flut. Der Wind fällt ein und es rauſcht, ziſcht und ſchäumt. Das iſt die weite See.— Iſt aber das Waſſer eingezwängt in Felſen⸗ enge, oder in kleinen Tümpeln, ſo bezeichnen wir ſeine Bewegungen und Geräuſche mit Worten wie: gluckſen, plätſchern, blubbern, gurgeln, — oder die Regentropfen tupfen im Fallen— tippl tipp!— zu Boden.— Auch die mit dem Waſſer eng verbundenen Dinge und Lebeweſen ſind zum Teil noch durch Ziſchlaute o ge⸗ ſtaltet.— Schiff— Fiſch.— Hört man da nicht ein.! Spitzes raru⸗ ür ihn. Ich will verſuchen dleſe/ das Anmeldeverfahren bei den Aufwertungsſtellen In den weiteſten Kreiſen der Bevölkerung. die alle mit reaſtem Anteil die Entwicklung der Aufwertungsfrage verfolgen, beſtanden trotz des Aufwertungsgeſetzes noch manche Unklarheiten. beſonder⸗ auch bezüalich des Verfahrens der Anmeldung der Anſprüche bei den Aufwertungsſtellen. Hierin iſt jetzt, wie wir von amtlicher Seite hören, eine ganz weſentliche Erleichterung eingetreten. Laut Aufwertungsgeſetz muß der Anſpruch auf Aufwertungen von Hypo⸗ theken. Grundſchulden uſw. aufarund Vorbehalts der Rechte oder kraft Rückwirkung bis zum 1. Januar 1926 angemeldet ſein. Zur Er⸗ leichterung erfolgt die Herausgabe eines amtlichen Formulars, das unentgeltlich bei den Amtsgerichten zu erhalten iſt. Weſentlich iſt noch, daß die Ausgabe nicht allein bei den Amtsgerichten erfolgen darf, ſondern daß der Nachdruck allgemein geſtattet iſt. waßeerbruch auf der Jeche„Haniel“⸗Bochum Wie aus Sterkrade gemeldet wird, ereignete ſich auf dem Schacht der Zeche Haniel in Bochum infolge Bruchs einer Schachtmauer ein Waſſerbruch auf zweiter Sohle, der ſich erſt am Samstag voll auswirkte. Sechs Bergleute, für die auf der erſten Sohle Lebensgefahr beſtand, konnten 5 noch rechtzeitig mit uner⸗ heblichen Verletzungen vor dem Waſſer⸗ und Schlammfluten in Sicherheit bringen. Der Schacht wurde vollſtändig überſlutet. Auch die Nachbarzechen der„Guten Hoffnungshütte“ und die Zeche„Oſterfeld“ ſind gefährdet. Auf einer Zeche der„Guten Haff⸗ nungshütte“ konnte ein Schacht durch rechtzeitiges Abdämmen der Schlammfluten noch vor dem Einſturz bewahrt werden. Der Schacht der Zeche„Haniel“ iſt eingeſtürzt und ſeine Einrichtung vollſtändig zerſtört wörden. Eine Unterſuchung iſt im Gange. Rommuniſtenausſchreitungen in Newyork Vei ſeiner Ankunft in Newyork wurde Baron Aleſſandro Sardi, ein Freund Muſſolinis, der an der interparlamentariſchen Union teil⸗ nimmt, von dortigen italieniſchen Kommuniſten ſchwer beſchimpft. Ein Demonſtrationszug zog vor das Plaza Hotel, in dem man Sardis Wohnung vermutete und verlangte von dem dort anweſen⸗ den italieniſchen Botſchafter de Martino die Entfernung der italieni⸗ ſchen Flagge vom Hotel. Nur durch das energiſche Einſchreiten der Polizei, die von ihrer Schußwaffe Gebrauch machen mußle, konnten die Demonſtranten zerſtreut werden. Letzte Meldungen Verworfene Berufung — Berlin, 28. Sept. In der Reviſionsverhandlung vor dem hieſigen Kammergericht iſt die Berufung des Herausgebers des „Holzmarktes“ Otto Fernbach gegen ſeine Verurteilung in Sachen deutſche Waldbeſitzerverbände bezw. deutſcher Forſtwirte verworfen worden, ſo daß die Verurteilung Fernbachs zu einer Geldſtrafe in Höhe von 1500 Mark rechtskräftig geworden iſt. Auflöſung der konfeſſionellen Schulen in der Tſchechei — Prag, 28. Sept. Wie verlautet, hat das tſchechiſche Unter⸗ richtsminiſterium einen Geſetzentwurf über das Verhältnis zwiſchen Kirche und Stagt ausgearbeitet, das ſich im allgemeinen gegen die Religionsgeſellſchaften richtet. Die ſtaatlichen Zuſchüſſe für kirch⸗ liche Zwecke ſollen aufhören und das geſamte Unterrichtsweſen ſoll unter die Kontrolle des Staates geſtellt werden. Angeblich ſoll an die Stelle des Religionsunterrichts ein Unterricht in Ethik treten. Die konfeſſionellen Schulen ſollen aufgelöſt werden. Das geſamte Vermögen der Religionsgemeinſchaften ſoll unter Staats“ aufſicht verwaltet werden. Eine Poincare-Rede EParis, 28. Sept. Poincars hat geſtern ein Kriegerdenkmal im Departement Meuſe eingeweiht und dabei eine Rede gehalten, die, wie gewohnt, von ſcharfen Ausfällen gegen Deutſch⸗ land angefüllt war, ohne daß aber die Zeitungen ſich die Mühe gaben, dieſe Rede wie früher langs und breits zu veröffentlichen. Tſchiiſcherin in Varſchau Wie aus Warſchau gemeldet wird. iſt Tſchitſcherin am Sonn⸗ tag im Extrazug daſelbſt eingetroffen und zwar in Bealeitung eines hohen Beamten des ruſſiſchen Außenkommiſſariats und des ruſſiſchen niſchen Außenminiſters Skrzynski ein gemeinſames Frühſtück ſtatt. Am Abend hatten Tſchitſcherin und Skrzynski eine offizielle Unter⸗ redung, die heute vormittag fortgeſetzt wird und deren Gegenſtand die mittag wird Tſchitſcherin einer Einladung des polniſchen Miniſter⸗ präſidenten Grabski folgen, um am Abend einem großen Bankett beim Außenminiſter Skrzynski beizuwohnen. Die Abreiſe Tſchit⸗ ſcherins erfolgt morgen mittag. Bekanntlich erwartet man die An⸗ kunft Tſchitſcherins in Berlin am Mittwoch. Ein Deufſcher in Mexiko ermordet — Waſhington, 28. Sept. Wie aus Mexiko gemeldet wird, iſt in Veraeruz ein Deutſcher namens Wilhelm Duvol, der Direktor einer Zuckerfabrik, ermordet worden. ſchend die Flut beilen? Bezeichnend iſt der Umſtand, daß neuere Bildungen wie z. B.„Brandung“ dieſe dichteriſche Deutlichkeit der ureigenen Worte nicht mehr aufweiſen. Ich gebrauchte oben die Bezeichnung„augendeutlich“. Damit meine ich die wunderbare Eigentümlichkeit unſerer Sprache, einen Begriff durch den Geſichtsausdruck,»den die Ausſprache des Wortes notwendig hervorruft, zu verdeutlichen. Man ſpreche einmal das Wort Haß mit leidenſchaftlichem Nachdruck aus. Dabei muß man die Lippen aufwerfen, die Zähne fletſchen und wie eine wütende Schlange ziſchen. Ganz ähnlich die verwandten Vegriffe: Wut Zorn, Grimm, Gier, Neid, vaſen, Rache, ſchnauben. Im Gegenſatz zu dieſen, ſchon beim Ausſprechen häßlich machenden Worten, die mit der Liebe zuſammenhängen: Das Wort„Liebe“ ſelbſt iſt ſchon modern, zwar weich, aber doch ziemlich flach. Ganz anders die älteren Worte: der Minne Luſt und Neid. Wonne, Wolluſt, Selig⸗ keit, Sehnſucht. Du ſüße holde Buhl— o hehre Frouwe! Ferner: koſen, küſſen, ſchmeicheln, ſtreicheln. Dann die ſchönen Worte für ſchöne Körperteile: Antlitz, Wange, Aug und Ohr— am weichen warmen Buſen ruht ſich's lind und ſanft. Spricht man von weißen 25 lein, ſo muß man während aller vier Silben die Zähne zeigen. gt man züngeln, ſo muß ſich die Zunge tatſächlich ſchlangen⸗ artig im Munde winden. Steigt man in das Gebiet der niederen Liebe hinab, ſo häufen ſich die Worte mit ſpaßhaftem, neckiſchem Klang. Es wird alles verniedlicht. Der J⸗Laut herrſcht vor und die ſpitzen Konſonantenverbindungen: Schatz, Schmatz, Schneck, kichern, kitzeln, putzig, ſchelmiſch, neckiſch, niedlich, drollig, mollig; oder gar die vielen Worte mit angehängten Verklelnerungsſilben; das Goſcherl, die Guckerln, das Schnutchen. Im Zuſammenhang möchte ich darauf hinweiſen, wie alle Worte, die etwas Widerwärtiges ausdrücken, auch eine entſprechende Geſichts⸗ verzerrung hervorrufen: Ekel, Scham, Schande, Schmach, daz ſtin⸗ kende Aas— im Gegenſatz zur duftenden Blüte.—Schaudern, grau⸗ ſen, Auten zittern, bibbern, ſchlottern— läuft es dabei nicht kalt den Rücken hinunter und macht das Gebein erbeben? Beim Worte Schreck— dieſes plötzliche Zuſammenzucken! Eben kommt mir das Wort Darmverſchlin gung in den Sinn. Malt das nicht deutlich ein weiches ſchleimiges Geklump? Alle Worte, die eim ſchlüpfriges, ſchleimiges, ſchlangenhaftes Gleiten bezeichnen, zeigen das L in Verbindung mit Ziſchlauten oder weichen und pfeifenden Kofonanten: Schlange, ſchleichen, ſchlüpfen, glitſchen, gleiten, 13 55 flink uſw. Schließlich die Worte aus dem Bereich der Vogelwelt. Da haben wir: fliegen, flattern, ſchwingen, ſchweifen. Welch ein Unterſchied im Klang zwiſchen dem ruhigen Fliegen und Wiegen und ausge, breiteten Fitlichen und dem durzen eeee die Bezeichnungen flir die Caute der Bögel: tri Geſandten in Warſchau. der Tſchitſcherin bis zur Grenze entgegen⸗ gefahren war. Am Nachmittag fand in der Privatwohnuna des vol⸗ Erörterung polniſch⸗ruſſiſcher Fragen geweſen ſein ſoll. Heute nach⸗ 4 ——— 2 —— meiſters Bürgermeiſter Dr. Walli, Nach dem Vortrag eines Wort zur Feſtrede. für ihr Kommen und ging dann näher auf die Gründungs⸗ und Ent⸗ Mannheimer Vereins ein, hen, zirpen, ſchrillen(die Grille iſt 5 dein Vogel, Montag, den 28. September 1928 * Rneue Manneimee Feitung(abend- Rusgobe) In dem im Samstag⸗Mittagblatt veröffentlichten Stadtrats⸗ bericht wurde ausgeführt, daß an den e a g 5 Eingabe gerichtet wird, in der dagegen Einſpruch erhoben wird, daß die Handelshochſchule Mannheim in dem Entwurf eines Lehrer⸗ bildungsgeſetz es als Stätte für die künftige Ausbildung der fühet nicht berückſichtigt iſt.. In der Eingabe wird u. a. ausge⸗ In dem dem Landtag von ſeiten der vorgelegten Ent⸗ 925 Geſetzes über die Ausbildung der Volksſchullehrer heißt „Die Ausbildung erfolgt in einem zweijährigen erziehungs⸗ wiſſenſchaftlichen Lehrgang an einer der drei Landeshochſchulen und in einer gleichzeitigen Einführung in die Lehr⸗ und Erzie⸗ hungstätigkeit an einer mit den Hochſchulen in Verbindung zu ſetzenden Lehrerbildungsanſtalt.“ Durcch dieſe Faſſung iſt die Handelshochſchulein Mann⸗ von der Sr an der Ausbildung der olksſchullehrerausdrücklich ausgeſchloſſen. Dieſes bedeutet eine erneute, ſchwere Zurückſetzung der Mann⸗ heimer Handelshochſchule, die umſo unbegreiflicher iſt, als gerade dieſe Hochſchule durch ihre Einrichtungen zur Ueberahnme dieſer Auf⸗ e in beſonders hohem Maße geeignet iſt. Die Handelshochſchule annheim iſt in der gründlichen Ausbildung der Handelslehrerr und in der hochſchulmäßigen ehrerfortbildung vorangegangen. Zu dieſem Zweck iſt im Jahre 1918 eine hauptamt⸗ liche, jetzt ordentliche Profeſſur für Philoſophie, Pſychologie und Päda⸗ ogik errichtet worden, während die beiden Landesuniverſitäten nur ſe eine außerordentliche Profeſſur für Philoſophie und Pädagogik be⸗ ſitzen, deren Inhaber in Freiburg nicht einmal Mitglied der Fakultät iſt. Demgemäß laſſen ſich auch die Darbietungen der beiden Landes⸗ univerſitäten auf dem Gebiet der Pädagogik und Pſychologie mit den⸗ jenigen der Handelshochſchule Mannheim nicht vergleichen, wie ſich aus den Vorleſungsverzeichniſſen der drei Hochſchulen in den letzten Semeſtern ohne weiteres ergibt. Noch ungünſtiger liegen die Verhält⸗ niſſe an der techniſchen Hochſchule an Karlsruhe, an der das Lehrfach der Pädagogik überhaupt noch nicht vertreten iſt. Ferner beſitzt Mannheim das einzige voll ausgebaute und reich⸗ lich dusgeſtattete Inſtitut für Pi e und Päde⸗ ogik. Dieſes Inſtitut widmet ſich nicht bloß der theoretiſchen Forſchungsarbeit, ſondern verwertet auch die Ergebniſſe der Forſchung Zur Durchführung praktiſcher pſychologiſcher ee im Dienſt des Wirtſchaftslebens und der Schule. Unter der Leitung des Inſtituts ſtehen die ſchon 1920 mit Genehmigung des Unterrichtsminiſteriums pſychologiſchen Prüfungen, die eine möglichſt zuverläſſige Schü e für die differenzierte Mannheimer Volksſchule be⸗ zwecken, ſowie der Beratung der Eltern beim Uebertritt der Schüler in höhere Schulen und bei der Berufswahl dienen. Die Verbindung Städtiſche Nachrichten Jubiläumsfeier des Ronſumvereins Mannheim Anläßlich des 25jährigen Be ſtehens des Konſumvereins Mann⸗ eſtern morgen im Muſenſaal des eine emiſche Feier ſtatt. Zahlreich waren ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden ſowie Vertreter von Handel und Wirtſchaft an⸗ 0 So ſah man als Beauftragter des badiſchen Staatspräſi⸗ enten Staatsrat Mar um, als Vertreter der badiſchen Regierung Innenminiſter„Remmele, als Vertreter des Juſtizminiſteriums Landgerichtspräſident Schlimm, als Vertreter des Oberbürger⸗ die Stadträte Bött Groß und Kuhn, als Vertreter der Handelskammer 85 K8 1325 e 5 15 Vertreter des Zentralverbands der deutſchen Konſumvereine 1755 andsdirektor Liebmann, für die Großeinkaufsgeſellſchaft der onſumverein Hamburg Herr Ebert u. für das Städt. Nachrichten⸗ Reg.⸗Rat Dr. Hofm ann. Stimmungsvoll war die Bühne des 2 uſenſaales mit Lorbeerbäumen geſchmückt, als Kirchenmuſikdirektor rno Landmann die Feier mit einem Orgelvorſpiel einleitete. Chors der Volksſingakademie ergriff der onſumvereins, Herr Meißner, das Der Redner begrüßte die Anweſenden, dankte erſte Geſchäftsführer des wicklungsgeſchichte der dee und beſonders des em hauptſächlich die von Regie Dr. Hofmann herausgegebene Schrift über die Geſchichte ſumvereins zu Grunde gelegt war. Weiter führte der Vortragende aus, wie ſich der Verein, nachdem die gemieteten Räume in der abe, dun f 11 8 18 85 ausreichten, habe, dem ſich im re 1911, vielfachen Wün eine eigene Bäckerei angliederte. Dain kan der 12150 ber felnt Nachkriegszeit und Inflation gingen an dem Verein ohne nennens⸗ werten Schaden voͤrüber. So iſt heute der Umſatz von 1913/14, der damals etwa eine Million betrug, bereits wieder überſtiegen. Die ſchlimmſte Zeit war während der Beſetzung Mannhei durch die Franzoſen. Aber dank des chependſen Eitgenkem, 2 aber ü vogelähnilch). Der Specht pickt. ein Stolz in den Sende nungen für die Hochflieger: Aar, Adler, Weih. Dagegen die unheim⸗ lichen Nachttiere: Uhu, Kauz. Oder: der langbeinig dahinſtakende orch. Man könnte dieſe Beiſpiele ins Unendliche vermehren, abe es hiermit genug. Wenn bei ſolcher wunderbaren Sprache zu dichteriſcher Geſtaltung nicht reſtlos jeder Deutſche ein Dichter iſt, ſo liegt es nur daran, daß die Mehrheit mit ſtumpfen 5 „Sinnen geboren iſt, und ihr Leben lang nicht zum Bewußtſein des unendlichen Reichtums, Stimmungsgehaltes und klanglichen Rei unſerer Mutterſprache gelangt. Außerdem 12 Mund⸗ arten zum größten Teil die Schönheit der hochdeutſchen Wortgebilde. Und den Menſchen, die nur ihren heimatlichen Dialekt ſprechen, pflegt meiſtens auch das äſthetiſche Sprachgefühl abzugehen. Die Mund⸗ arten ſind ungemein wertvoll zur Kenzeichnung der beſonderen Stammesart und als Kunſtmittel für heitere, derbe, volkstümliche Wirkungen unerſetzlich. Aber in ihrer ganzen Herrlichkeit wird die Mutterſprache nur von dem begriffen und künſtleriſch verwerlet werden können, der die Schriftſprache, wie ſie unſere großen Dich⸗ ter allmählich zur Vollendung gebracht haben, in vollem Umfange beherrſcht. Und das ſind ſchließlich doch nur Wenige. Es iſt betrüb⸗ lich zu ſagen, aber leider eine Tatſache, daß man in Deutſchland ein beliehter Schriftſteller werden kann, ohne die deutſche Grammatik zu beherrſchen. Wir haben hervorragende Kanzel⸗ und Parlaments⸗ redner, Gelehrte, die einen vortrefflichen Stil ſchreiben, ja ſelbſt be⸗ deutende Schaufpieler, die niemals die heimatliche Mundart ganz überwinden. Wir haben große Dichter, die ſich lächerlich machen, wenn ſie ihre eigenen Werke vortragen— auch Schiller ſchwäbelte gauz abſcheulich!— Das macht aber alles nichts. Es gibt nichts Köſtlicheres, als in deutſcher Sprache dichten zu können. Sie reimt ſchwer; aber ſie geſtalbet, malt und klingt ganz von ſelbſt. Wie ich dich lieb, herrlichſte alle Zungen! Theater und Maß 6 Spielzeit⸗Eröffnung des Heidelberger Stadttheakers. Am Samskag abend wurde die neue Spielzeit des Stadttheaters mit einer ziemlich geſchloſſenen Aufführung von Goethes„Egmont“ mit der Muſik von Beethoven eröffnet. Die Aufführung unter der Spiel⸗ leitung Michels hinterließ ſtarken Eindruck. Vor Beginn der Auf⸗ führung gedachte Michels des verſtorbenen Direktors Johannes Meißner in kurzen Worten. Eine ausführlichere Beſprechung folgt nach einer der nächſten Aufführungen. „ * Erneute ſchwere Jurückſezung der Handelshochſchule Mannhein ein eigenes Haus gebaut K zwiſchen dem Inſtitut und der Mannheimer Volksſchule ſtellt der ſchul⸗ pſychologiſche Verater(praktiſcher Schulmann) her, der mit frei⸗ willigen die erforderlichen Schülerunterſuchungen durch⸗ führt und die Lehrerſchaft bei der Erkundung und Veurteilung eigen⸗ artiger Schülerindividualitäten unterſtützt. Zu dieſen hochſchul⸗ mäßigen Einrichtungen kommt weiter die ſeltene Mannig⸗ faltigkeit der Bildungswege des Mannheimer Schulſyſtems, die den Teilnehmern an pfochologiſchen und päda⸗ gogiſchen Uebungen reichſte Gelegenheit bietet zu Schülerbeobach⸗ tungen, Unterrichtsbeſuchen und eigenen Unterrichtsübungen, zum Anhören und Halten von Muſter⸗ und Probelehrſtunden. Aus allen dieſen Gründen hat bisher bei der Behandlung der Frage der Umgeſtaltung der Lehrerausbildung wie bei dem badiſchen Lehrerverein ſo auch bei dem Unterrichtsminiſterium kein Zweifel darüber beſtanden, daß die Fülle der in Mannheim Möglichkeiten ür die Ausbildung der Volksſchullehrer. ausgenützt werden müßte. Demgemäß hat die Denkſchrift des badiſchen Lehrervereins(Badiſche Schulzeitung vom 19. November 1921) die Handelshochſchule annheim ausdrücklich neben den 3 anderen badiſchen Hochſchulen als zukünftige Stätte der Lehrerausbildung mitangeführt. In der Hauptperſammlung des badiſchen Lehrer⸗ vereins am 11. April 1922 hat der damalige Staatspräſident und Unterrichtsminiſter Dr. Hummel ausdrücklich auf die Vierzahl der in Baden zur Verfügung ſchnten n Hochſchulen hingewieſen und mitge⸗ telt, daß alle vier Hochſchulen mit einer Beteiligung an der Lehrer⸗ bildung einverſtanden ſeien. Warum der Standpunkt des früheren Staatspräſidenten und Un⸗ terrichtsminiſters Dr. Hummel nun plötzlich ebenſoſehr zum Scha⸗ dender Geſ amtheit und der Lehrerſchaft wie zu dem der Stadt Mannheim und ihrer Handelshochſchule verlaſſen werden ſoll, iſt nicht einzuſehen. Auch wenn in Mannheim keine eigene Lehrerbildungs⸗ anſtalt errichtet wird, müßte den Studierenden der Heidelberger Lehrerbildungsanſtalt— insbeſondere den in Mannheim und Um⸗ gebung wohnhaften Lehrerſtudenten— die Möglichkeit gewahrt bleiben, ſtatt der Univerſität Heidelberg oder zugleich mit ihr die Mannheimer Handelshochſchule zu beſuchen. Für eine derartige Ge⸗ meinſchaft zweier Städte für die Lehrerausbildung bietet die Neu⸗ ordnung der Lehrerbildung in Heſſen ein Beiſpiel, indem der Tech⸗ niſchen Hochſchule in Darmſtadt ein weiteres, räumlich nach Mainz verlegtes pädagogiſches Inſtitut angegliedert wird. Der Stadtrat zu Mannheim bittet aus dieſen Erwägungen dringend, dem§ 2 des Entwurfs eine Faſſung zu geben, die es dem Miniſterium gemäߧ 5 des Entwurfs auch die Han⸗ delshochſchule Mannheim zur usbildung der Volksſchullehrer heranzuziehen. Dieſem Wunſch würde ent⸗ vrochen werden, wenn es im 8 2 ſtatt„an einer der drei Landeshoch⸗ ſchulen; hieße:„an einer der vier in Baden befindlichen Hochſchulen“. Wir bitten den badiſchen Landtag auf das dringendſte, in dieſem Sinne zu beſchließen. Dr. Kutzer. mens der Stadt, die Räume im Schlachthof und anderweitig zur Verfügung ſtellte, konnte auch da der Betrieb aufrecht erhalten wer⸗ den. Trotz aller Anfeindungen habe ſich der Mann⸗ heim zu einem ſich deſt Baume ausgewachſen. Auf die Frage, ob der Verein das ſich geſteckte Ziel erreicht habe, könne man ohne weiteres mit ja antworten. Trotz des Wandels der Zeiten ſind die Lebensmittelpreiſe immer in normaler Höhe geblieben. Mit berech⸗ tigtem Stolze könne der Konſumverein auf die letzten 25 Jahre zu⸗ rückblicken. Möge das auch in der Zukunft nicht anders werden, zum Wohle des Vereins und zum Wohle des Volkes. Im Auftrage der Badiſchen Regierung überbrachte der Miniſter des Innern, Remmele, der ſich längere Zeit über die Bildung genoſſenſchaftlicher Organiſationen und genoſſenſchaftliche Betätigung verbreitete, dem Verein die herzlichſten Glückwünſche dar, und ſprach den Wunſch der Badiſchen Regierung aus, daß in immer breiteren Schichten unſeres Volkes die Erkenntnis immer mehr wach werde, daß durch geſchloſſene Einheit der Weg frei werde für die Freiheit unſeres Vaterlandes und unſeres Volkes. Im Namen der Stadt⸗ gemeinde Mannheim ſprach ſodann Bürgermeiſter Dr. Walli dem Verein den Dank und die Anerkennung der Stadtverwaltung für die ſo oft bewährte Unterſtützung des Konſumvereins aus und über⸗ mittelte die beſten Wünſche der Stadt. Für den Zentralverband der deutſchen Konſumvereine überbrachte Verbandsdirektor Liebmann e Er ſprach den leitenden Perſönlichkeiten, die den erein über alle Klippen hinweggeführt haben, ſowie den Mitglie⸗ dern, die während der ſchlimmen Zeiten zu ihrem Verein geſtanden haben, ſeinen Dank aus. Als Geſchenk überreichte er ein ſoge⸗ nanntes„Goldenes Buch“. Gleichzeitig ſprach er auch die beſten Ane des Konſumpereins Frankfurt aus, der ein Bild mit dem alten Römer geſchickt hatte. Für den Südweſtdeutſchen Verband der onſumvereine überbrachte Verbandsreviſor Pichler Glückwünſche und Bild. Weiter übermittelten als Vertreter der Großeinkaufs⸗ geſellſchaft der deutſchen Konſumvereine Herr Ebert, Glückwünſche 8 ein Bild mit dem Hamburger Hafen, als Vertreter der Handels⸗ ammer Mannheim Dr. Krieger und 19 die Mitglieder und Ver⸗ trauensleute des Konſumvereins Herr Will die beſten Wünche⸗ So fand die würdige Feier nach Chor⸗ und Orgelvortrag gegen halb 1 W. R. Uhr ihr Ende. Von der Pfälziſchen Städtebund⸗Oper. Die neuorganiſterte 9 des Stadttheaters Kaiſerslautern, die als Sbebled⸗ per die größeren Städte der Pfalz mit muſikaliſchen Gaſtſpielen verſieht, begann unter vielverſprechenden Erfolgen ihre Wirkſamkeit ia den Städten Pirmaſens und Zweibrücken. Beſonders in Pirmaſens, deren anſpruchsvollere Bevölkerung unter dem Feh⸗ len jeglicher Opernaufführung litt, fanden die Kaiſerslauterer Künſt⸗ ler bei völlg ausverkauftem Haus eine jubelnde Aufnahme. Wieder⸗ gegeben wurde Bizets„Carmen“, wobei neben der Klangpracht des von Generalmuſikdirektor Dr. Müller⸗Prem geführten ae die ſtimmlichen Qualitäten der Soliſten glanzvoll in Er⸗ ſcheinung traten. Ein großer Teil der ſzeniſchen Ausſtattungsſtücke war eigens nach Pirmaſens geſchafft worden, ſodaß die Eröffnungs⸗ vorſtellung, gleichzeitig die erſte Veranſtaltung des neu gegründeten Volksbühnenvereins mit vollem Erfolge abſchloß. Die bisher wenig Thegterverhältniſſe der Stadt ſollen durch regelmäßige aſtſpiele verbeſſert werden. Im Stadttheater Zweibrücken war der muſikaliſche Auftakt gleich glücklich. Hier gab es eine wür⸗ 9955 Aufführung von Wagners„Lohengrin“. Die Bühnen von und Zweibrücken ſind durch jahrzehntelange vorbild⸗ iche Beziehungen zeng miteinander verknüpft. So klang der rau⸗ bab Beifall gleichzeitig auch als Dankeskundgebung an die Nach⸗ ſche ühne, die die Mühen und Beſchwerden der Abſtecher nicht 1 0 0 um in den Nachbarſtädten der deutſchen Kunſt eine Pflege⸗ ſt. bereiten. Von den Soliſten ragten in beiden Städten her⸗ 552 er mit warm quellendem Organ ausgeſtattete Heldentenor Trautner, die markigen Stimmittel Otto Kempfs, Walter 52 0 anwſki mit ausgezeichnetem Baßbariton, die Damen Hilda Vild und Gertrud Klamann. Die Sorgfalt der Bühnenbilder war ein W Nen von Oberſpielleiter Franz Schwerdt. 8 al ane en a köſtlicher muſikaliſcher Gewan⸗ 55 65 Giem n hythmus fand die komiſche Oper m Kompoſitionslehrer der Mannheimer Hochſchule für Mufi 155 Baſler Stadttheater eine ſtürmiſch Aee WMch 1 ſpaniſchen Mönches Tirſo de Molina gleichnomigen Luſtſpiel zuf Futterer eine wirbelfrohe, reich verwickelte Handluna. Don Martin, ein ſpaniſcher Edelmann, ſtellt unter dem Namen Don Gil der ſchönen Donna Ines nach, obaleich er in Valladolid eine Braut ſitzen hat. Dieſe erfährt ſeine Pläne und verſucht ihn ſich wieder einzufongen, indem ſie als Don Gil mit den grünen Hoſen ſein Liebeswerben bei Donna Ines durchkreuzt. Als Mann verkleidet kommt ſie ihm überall zuvor. Eine blendende Komödie der Irrun⸗ gen zaubert ſchließlich vier grüne Gils auf'e Bühne. Nerwech'lun⸗ gen und Intrigen und die buffoneske Draſtik eines Diene pa rres en grünen Hoſen“ von Carl Futterer, « Lebensmüde. Am Samstag abend ſtürzte ſich eine 26 Jahre Jahre alte Arbeiterin in der Nähe der Leſſingſchule mit verbun⸗ denen Augen in den Neckar, um wegen Familienſtreitigkeiten den Tod zu ſuchen. Auf ihre Hilferufe eilte ein in der Nähe weilender 39 Jahre alter Mann herbei, zog ſie aus dem Waſſer und ver⸗ brachte ſie nach der nächſtgelegenen Polizeiwache. Von da aus über⸗ führte man die Lebensmüde mit dem Sanitätsauto in das all⸗ gemeine Krankenhaus. Lebensgefahr beſteht nicht. *Anfälle. Brikettfabrik ein 32 Jahre alter Taglöhner von einem Kohlenkipp⸗ wagen an eine Wand gedrückt, ſo daß der Mann einen Rippenbr uch davontrug. Mit dem Sanitätsauto überführte man den Verletz ten in das allgemeine Krankenhaus.— Am Samstag nachmittag ſprang auf der Friedrichsfelderſtraße ein Hund einem vorüberfahrenden Radfahrer in das Vorderrad und warf ihn um. Wegen Ver⸗ ſtauchung des rechten Oberſchenkels mußte der Radfahrer in das all⸗ gemeine Krankenhaus überführt werden.— Ecke Speckweg und Franziskusſtraße in Waldhof kam ein 27 Jahre alter Radfah rer infolge Unvorſichtigkeit einem Perſonenkraftwagen zu nahe, wurde erfaßt, zu Boden geworfen und am Kopfe leicht verletzt.— Beim Abladen von Kiſten vor dem Hauſe N 3, 9 rutſchte ein 55 Jahre alter Fuhrmann auf dem Gehweg aus, wobei ihm eine 2 Zentner ſchwere Kiſte auf den linken Fuß fiel und das Gelenk verſtauch te. Das herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte den Verletzten in das Allgemeine Krankenhaus.— Geſtern abend ſprang ein 63 Jahre alter Mann in der Waldhofſtraße von einem in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen ab, kam zu Fall und blieb bewußtlos liegen. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitätswagen in das Allgeme ine Krankenhaus überf ührt. Er hat eine kleine Wunde im Geſicht und eine leichte Gehirnerſchütterung davongetragen. * Juſammenſtöße. Am Samstag nachmittag ſtieß am Aufgang zur Friedrichsbrücke(Stadtſeite) ein Radfahrer gegen einen Per⸗ ſonenkraftwagen, wobei das Fahrrad beſchädigt wurde. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er das Haltezeichen des Verkehrspoſtens nicht beachtete.— An der Ecke Lenau⸗ und Kobellſtraße fuhren am Samstagnachmittag zwei Radfahrer zuſammen, da der eine zu ſchnell gefahren iſt und kein Warnungszeichen abgegeben hat.— Geſtern abend überholte auf der Friedrichsbrücke ein wagen einen in gleicher Richtung fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 10 und wollte noch kurz vor dem Wagen nach rechts in den Luiſenring einbiegen. Er blieb hängen und beſchädigte den Straßenbahnwagen. * Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Samstag auf Sonntag 16 Perſonen und in der Nacht von Sonntag auf Mon⸗ tag 17 Perſonen zur Anzeige. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeil begeht morgen Magazin⸗ verwalter Adam Wünſch mit ſeiner Gattin Dina geb. Müller, Augartenſtraße 86 wohnhaft.— Das gleiche Feſt begeht am mor⸗ gigen Dienstag Herr Philipp Helfmann mit ſeiner Ehefrau Pau⸗ line geb. Mildenberger, wohnhaft Draisſtraße 73. veranſtaltungen Das funſthaus(Dr. Herbert Tannenbaum) Mannheim hat eine Ausſtellung eröffnet von Arbeiten des in Mannheim anſäſſigen Gebrauchsgraphikers Karl Bertſch: Aquarelle und Radierungen, Plakate und Packungen. Warenzeichen, Anzeigenentwürfe, Raum⸗ ausmalungen uſw. 3 5 8 Jeodor Schaljapin. Am 4. Oktober wird dem Mannheimer konzertfreudigen Publikum ein ganz ſeltenes Ereignis geboten. Feodor Schaljapin, der große ruſſiſche Sänger, man nennt ihn den größten ſingenden Schauſpieler, gibt im Nibelungenſaal des Roſengarten ein Konzert. 55 abend im Rahmen der ſtädtiſchen Sonntagsveranſtaltungen im Roſengarten ſtattgefundene Konzert der Kapelle des 3. Jäger⸗ bataillons Inf.⸗Regt. 14 in Konſtanz geſtaltete ſich unter Ober⸗ muſikmeiſter Bernhagens Leitung zu einem vollen Erfolg. Bernhagen iſt ja mit ſeiner treuen Schar in unſeren Mauern längſt kein Fremder mehr, aber bei jedem Konzert gewinnt er ſich neue reund. So war denn der Nibelungenſaal, als das Konzert mit dem Altdeutſchen Fanfarenmarſch von Apitus begann, vollkommen ausverkauft, und es waren ihrer nicht wenige, die wieder umkehren mußten. Nach der„Ouvertüre solonnelle 1812“ von Tſchaikowskyy folgte der von Obermuſikmeiſter Bernhagen ſelbſt komponierte „Choral von Leuthen“, Cantate mit großen Glocken, der ſeinem Schöpfer ſtürmiſchen Applaus einbrachte. In bunter Folge wechſel⸗ ten ſodann hiſtoriſche Märſche mit alt⸗niederländiſchen Volksliedern, Fanfaren und Armeemärſchen ab, bis das glänzend verlaufene Kon⸗ zert mit dem Großen Zapfenſtreich und dem Deutſchlandlied, das ſtehend mitgeſungen wurde, um 11 Uhr ſein Ende erreichte. Die brave Kapelle mußte ſo viele Zugaben ſpenden, daß das Programm faſt mehr als verdoppelt wurde, und ſelbſt am Schluſſe wollte der ſtürmiſche Beifall kein Ende nehmen. Die Veranſtaltung fand mit Wirtſchaftsbetrieb ſtatt. bei uns einfinden. 4 5 *Internakionale Telegraphenverbind darauf hingewieſen, daß Telegramme nach Anſtalten in Südchina über Hongkong, die an Chineſen oder chine⸗ ſiſche Geſchäftshäuſer gerichtet ſind, in Hongkong der Zenſur unter⸗ liegen und nur auf Gefahr des Abſenders angenommen werden dürfen. 5 Drama Komponiſten ols Vorwurf, es ſei nur an die gelungene Bühnenmuſik von Lahuſen oder Emil Peeters und an Braunfels' im Lyriſchen zerfließende Oper„Don Gil von den grünen Hoſen erinnert. formalen Aufbau die ungeheure Beweglichkeit, die das ganze Ge⸗ ſchehen mit ſeiner Komik in Spiel und Groteske in einen Wirbel fortreißender Luſtigkeit treibt. Die im Kontrapunktiſchen mit abſo⸗ luter Beherrſchung des Geiſtigen und Formalen gearbeitete Parti⸗ tur iſt für den Muſiker eine wahre Freude: anmutig, ſchwerelos, ergötzlich, farbig, ſkurril und heiter mit ernſten Untertönen. dem Moſaik der teils etwas aphoriſtiſchen Einfälle die innere Bin⸗ dung, ſo feſſeln neuartige Harmonien und geiſtreiche Umbildung der Motive, deren rhythmiſche Beſtimmtheit überzeugt. Der Alle⸗ groſtil der Vorſpiele mutet faſt mozartiſch an. Der Geſamtklang iſt trotz kunſtvoller Polyphonie kammermuſikaliſch. Was der Kompo⸗ niſt in der Behandlung des ſprudelnden Dialogs bietet, gehört zu den Beſten, das die neue komiſche Oper aufzuweiſen hat; überhaupt ſcheint mir Futterers„Don Gil“ eine geglückte Rückerobe⸗ rung des muſikaliſch Komiſchen für die moderne Bühne zu ſein. tiſchen Stil zu einer Einheit zuſamenen. Die Aufführung war aus⸗ gezeichnet. Mit feurigem Brio traf Kapellmeiſter Gottfried Becker den feinen Luſtſpielton. Seine zugreifende Energie und Schlagkraft fand dramatiſche Verdichtungen, wo es die Wirkung erforderte. Um die ſzeniſche und rhythmiſche Deutung machte ſich Dr. Oskar Waelterlin verdient, der auch für geſchicktes Abheben der ſchau⸗ ſpieleriſchen Profile ſorgte. Die Bühnenbilder von Hermann Jenny ſprühten Farbe und Leben. Aſe Tornau in der Titel⸗ partie ließ alle Wärme und allen Wohllaut ihres kultivierten Alts aufleuchten. Der unwiderſprochene Beifall wuchs zu begeiſterter Wärme an und wurde zu einer Dvation für den anweſenden Komponiſten, der immer wieder an die Rampe gerufen Runſt und Wiſlenſchaft Gründung einer Rheinpfälziſchen Geſellſchaft für Wiſſenſchaft und Kunſt. In der Pfalz trägt man ſich mit der Abſicht, eine„Rhein⸗ pfälziſche Geſellſchaft für Wiſſenſchaft und Kunſt“ zu gründen. Die Hauptaufgabe dieſer Geſellſchaft ſoll in der Herausgabe einer Mo⸗ natszeitſchrift und in der Veranſtaltung von Vorträgen über deutſche Literatur und Kunſt beſtehen. Vor allem ſollen dabei auch die lite⸗ rariſchen Strömungen der Pfalz zur Geltung kommen. Wenn die Geſellſchaft dieſem Programm gerecht wird, wird ſie gerade in der treiben die Laune auf die Spitze. Schon oft diente de Molinas Am Freitag nachmittag wurde im Betriebe einer rſonenkraft⸗ Großes Militärkonzert im Nibelungenſaal. Das geſtern 11 Mögen die Konſtanzer ſich recht en. Es wird ongkong und nach den Der Vorzug der Oper Futterers iſt neben dem ſeſten Fehlt Muſik und Hondlung fließen in freiem drama⸗ 8 beſetzten Pfolz einen wichtigen Faktor zur Förderung der deutſchen 1 Kultur bilden. cee — 4. Sene. Mr. 448 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Nusgade! Moniag, den 28. Seplember 1928 der geſundheitliche Wert des Obſtes Die Zitrone 3 die Perle unter dem Obſte. Sie reinigt da⸗ Blut, durchdringt und reinigt alle Schleimhäute und Drüſen des Körpers. Andauernd und mäßig gebraucht, belebt der Saft ſelbſt abgeſtorbenee(graue) Stellen der Schleimhaut. Dies läßt ſich z. B. im Halſe beobachten. Die Zitrone löſt Steinbildungen, gichtiſche und rheumatiſche Ablagerungen, tötet Pilzbildungen, z. B. Diphterie. Die Blutgefäße zieht ſte zuſammen, worauf ihre blutſtillende Kraft —50 die von ihr beförderte Rückbildung und Venenerweiterungen en. eigen und Datteln ſind vorzügliche Nahrungsmittel; ihre beſondere Wirkung büßen ſie durch das Dörren teilweiſe ein. Friſch 55 die zerkauten Feigenkörnchen geſund, getrocknet ſtopfen ſie leicht ieren⸗ und Leberkanälchen. Apfelſinen(DOrangen) wirken mildernd. Auch dieſen durch⸗ dringen die Schleimhäute; doch elektriſieren ſie mehr. Die Schalen von Zitronen und Apfelſinen enthalten die gleichen elektriſierenden „Bitterſtoffe wie Pfirſiche, nur bedeutend ſtärker und erzielen, ſparſam gebraucht, dieſelbe Wirkung. Der Apfel, eine der edelſten Obſtgattungen, enthält viel Eiſen und empfiehlt ſich daher bei Bleichſucht 120 Unterſtützung der Blur⸗ bildungen. Er iſt reich an Sauerſtoff, den er an das Blut abgibt, wodurch er die Lungentätigkeit bei aſthmatiſchen Zuſtänden erleich⸗ tert. Vor allem ernährt er die Milz und durch dieſe das Gehirn. Daher kommen die glänzenden Erfolge, die durch eine Koſt aus Schrotbrot und Aepfeln bei Nervenkrankheiten erzielt wurden. Auch —50 1 Apfel aus gleichem Grunde als Beruhigungs⸗ und Schlaf⸗ mittel. Die Birne iſt ſehr nahrhaft und enthält viel Kalk für die Knochenbildung. Sie wird hauptſächlich durch den Speichel und durch die Nieren ausgeſchieden. Darum treibt ſie ſtärker Harn als alles andere Obſt, beläſtigt aber, 1 gekaut, den Magen und Darm, verſtopft nicht nur dieſen, ſondern bei ſchwacher Niere auch die Harnkanälchen. Pflaumen(Zwetſchgen) nähren ſehr. Sie wirken ſtark trei⸗ dend auf den Darm, weshalb bei deſſen Reizbarkeit Durchfall ent⸗ ſteht. Sie reinigen die Darmfalten. Da die Schalen leicht gären, veranlaſſen ſie Blähungen, Aufgetriebenheit des Leibes. Bei ſchwa⸗ chem Darme follten daher die Pflaumen geſchält werden. Pfirſiche und Aprikoſen beleben die Magenwände, re⸗ 75 die Lunge an und vor allem die Leber zur Gallenabſonderung. ie Schale iſt beſonders wertvoll. Weintrauben löſen und reinigen das Blut, Lunge, Leber und Unterleib. Die Schalen enthalten anregenden Gerbſtoff; ſie wer⸗ den im Magen ausgelaugt. Erdbeeren ſind reich an Phosphor, daher vorzügliche Ner⸗ venkoſt. Viel genoſſen, erregen ſie das Blut bis zum Fieber.(Neſſel⸗ fieber durch Erdbeergenuß.) Nüſſe geben Nervenfett, beſonders die Kokosnuß und deren Milch, wenn beide reif ſind. Leider werden reife Früchte nicht verſandt. Mandeln und Walnüſſe enthalten Blauſäure in thren Schalen, darum belegen auch lettere leicht den Hals und Stimmbänder und veranlaſſen Heiſerkeit. Haſelnüſſe ſind die feinſten und zuträglichſten Nüſſe. Ihnen nahe kommen die Buchecker. Der Paradiesapfel(die Tomate) ſteht zwiſchen Obſt und Gemüſe; er dringt durch Nieren und Milz und reinigt das Blut und die Nerven. P. S. * me des Poſtüberweifungsverkehrs mit Dänemark. Am 1. Oktober wird der Poſtüberweiſungsverkehr zwiſchen den deutſchen Poſtſcheckämtern und dem Königlich Däniſchen Poſtgirokontor in den aufgenommen. Der Betrag für die Ueberweilungen iſt nicht begrenzt. Die Gebühr betrigt für je 100% 5 Pfennig. Die eberweiſungsaufträge können vom Abſender in Reichsmark oder in— Währung(Kronen und Oere) erteilt werden. Es ſind hierzu die Ueberweiſungsvordrucke des innerdeutſchen Verkehrs zu verwenden. Mitteilungen für den Empfänger ſind auf dem Abſchnitt zugelaſſen. Pfarrfrauenkurs in Herrenalb. Der Badiſche Landesverein für Innere Miſſion und der Epang. Frauenverband für Innere Miſſion laden zu einem Pfarrfrauenkurs ein, der vom 26.—30. Ok⸗ tober in der„Charlottenruhe“ zu Herrenalb ſtattfindet. Frau Pfr. Heitefuß wird den Kurs leiten und vor allem das Thema„Un⸗ — Vorbilder in der Heiligen Schrift“ behandeln. Prälat a. D. „Schmitthenner hält die Morgen⸗ und Abendandachten. Fol⸗ gende Einzelvorträge ſind von Fräulein Lampert⸗ Stuttgart über die dortige ütterſchule, von Pfarrer Werner über die Stockholmer Weltkonferenz und von Pfarrer Horning über die Erholungsfürſorge. Ankunft Montagnachmittag, Abreiſe Freitag früh. Preis für Wohnung und Verpflegung 17 Mk. An⸗ meldung bis ſpäteſtens 20. Oktober an Pfr. Werner in Karls⸗ ruhe, Redtenbacherſtraße 12. Aufnah Die Malojaſchlange Von J. A. Pfuhl (Nachdruck verbotenl) 6 * ur Linken ſaß die ſchöne Warſchauerin. „Es iſt ſerr ſcheen, dieſes Engadin,“ ſagte ſie.„Wunderbarr! Dieſe Luft! Dieſe Atemzüge! So rrein!“ und ſie ſchwärmte Egkherr lächelte zerſtreut. Er hörte kaum, was ſie ſprach. Er fieberte förmlich. Und dabei empfand er, daß Martina nicht war wie ſonſt. Sie ſah ihn nicht an, aber von ihr zu ihm kam es geheimnis⸗ voll herüber. Ein Strom von Angſt, der ihn quälte und ihn noch mehr verwirrte. Sie ſiebte ihn, ſie mußte natürlich empfinden, daß er bewegt war— nicht ſo war wie ſonſt. In dieſem Augenblick erhob ſich der Kommerzienrat, der ſchon umruhig geſpäht hatte und, ohne auf ſeinen kranken Fuß zu achten, bewegte er ſich dem Eingang zu. Dort erſchienen Margherita Fueſſi mit ihrer Begleiterin und Freundin Roſe Guera. Sie kamen langſam näher, die ſtolze, ruhige Roſe Guera mit ihren mandelförmigen Augen und dem herbgeſchloſſenen Mund, in der ganzen Würde ihrer vierzig Jahre; neben ihr das ſchillernde Wunder: Margherita Fueſſi. Als käme die Phantaſie einer dämmerigen Stunde heran, ſo dam ſie daher mit den hinreißenden Linien ihrer Gewänder, dem zarten und doch aufreizenden Duft ihres ſeltſamen welligen Haares e den Augen, die lauernd tief hinter halbgeſchloſſenen Lidern en. 25 Ueberall, wo ſie ging, wandte man die Köpfe. Ein Flüſtern folgte ihr, als bringe eine Wolke den Abendwind mit, der ſäuſelnd alles ſanft in Bewegung ſetzt: „Die Malojaſchlange. Warum Malojaſchlange? Nun, wiſſen Sie nicht, man nennt ſie ſo. Sie kleidet ſich wie eine Wolke. Ah, raffiniert! Aber nein: gemial. Ein bezauberndes Weib! Oh, nichts weiter als kokett. Haben Sie ſie angeſehen, wenn ſie mit den Augen chillert? Grüne Augen hat ſie mit etwas entzündeten Lidern. Was entzündete Lider? Kein Gedante, blaue Augen hat ſie. Nein, ———0 oder mindeſtens graue.“ Man lachte.„Rote mit lila ändern,“ rief ein Spaßvogel dazwiſchen.— Am Tiſch des Kommerzienrats, wo außer Heim niemand ſte kannte, war alles in Schweigen verſunken. Dieſer aber ging hinter dem Kommerzienrat her ihr entgegen und küßte ihre Hand.„Alſo wird uns dieſes Schlängelein wieder alle bis zum Tode verwunden,“ ſagte er und ſah ihr liebevoll ins Geſicht. Sie hob die Augen auf, die rund waren und in der Tat grünlich ſchimmerten und lachte. „Und Victor Heim wird alle heilen durch ſeinen Geſang,“ Mpelte ſie. Dann folgte die Vorſtellung. Egkherr ſah nichts Er hörte ſprechen. Dann klang ſein Name. „Der Bräutigam meiner Tochter“, ſagte der Kommerzienrat. Eine ſchmale Hand ſtreckte ſich ihm entgegen. Nebelhaft tauchte ein Geſicht vor ihm auf. Spitzen, weißer Flor, ein paar Roſen, eine Diamant⸗ agraffe und eine ſanfte Stimme mit dem gebrochenen Klang jenes letzten Augenblickes— damals! als die Meereswellen an die Schiffs⸗ wand ſchlugen Kommunale Chronik Die Lohnbewegung der badiſchen Gemeindearbeiter * Freiburg, 27. Sept. Laut„Freiburger Volkswacht“ iſt in dem Lohnkonflikt der badiſchen Gemeindarbeiter ein neuer Schiedsſpruch gefällt worden, wonach der Spitzenlohn in den Städten der Ortsklaſſe A ab 17. Auguſt um 5 Pfg. die Stunde er⸗ höht wird und zwar mit Bindung bis 1. Dezember. Ab 1. Dezember erhöht ſich der Lohn um einen weiteren Pfennig. Dieſe Regelung gilt bis 31. Dezember. Sofern der Reichsindex für die Lebens⸗ haltungskoſten am 31. Dezember nicht mehr als 156 Punkte beträgt, gilt die Vereinbarung bis 15. Februar, eventuell bis 31. März. In den Städten der übrigen Ortsklaſſen bleibt es bei dem erſten Schiedsſpruch des Landesſchlichters. Bürgermeiſter und Skadkrat Nachdem der Stadtrat Villingen dem vom Bürgermeiſter Leh⸗ mann gemachten Angebot über Auflöſung ſeines Dienſtver⸗ hältniſſes unter gleichzeitiger Regelung der Abfindungsfrage nunmehr in ſeiner Mehrheit beigetreten iſt, wird an den Bürger⸗ ausſchuß entſprechende Vorlage ergehen. Lehmann hatte beantragt, ihn aus dem Amt unter dauernder Penſionierung zu entlaſſen, da ihm bei den gegenwärtigen auf dem Rathaus obwaltenden Verhält⸗ niſſen ein erſprießliches Zuſammenarbeiten nicht mehr möglich ſei. Auslandsanleihe pfälziſcher Skädte Aus Neuſtadt a. d. H. wird uns gemeldet: Die pfälziſchen Städte beabſichtigen nach einer Mitteilung des Bürgermeiſters Ernſt in einer Hausbeſitzervereins⸗Verſammlung, unter gegenſeitiger Bürgſchaft eine Auslandsanleihe 70 beſchaffen, von der auf Neuſtadt ein Betrag von 2,7 Millonen Mark entfallen ſoll. Von dieſem Betrag will die Stadtverwaltung den bedürftigen Haus⸗ beſitzern die Mittel für die Hausanſchlüſſe an die Kanaliſation als Darlehen gegen 8½ Proz. Zins bei 5jähriger Ratenrückzahlung zur Verfügung ſtellen. Tagungen Pfälziſcher Hausbeſitzertag * Ludwigshafen, 28. Sept. Der Verband Pfälziſcher Grund⸗ und Hausbeſitzervereine hielt am geſtrigen Sonntag in Ludwigs⸗ hafen in der Feſthalle der Süddeutſchen Gartenbauausſtellung mit Unterſtützung des Grund⸗ und Hausbeſitzervereins Ludwigshafen eine Tagung ab, in der Reichstagsabg. Jöriſſen⸗Köln und Dr. Raab⸗Eſſen zu wichtigen Tagesfragen das Wort ergriffen. Nach Begrüßung der Verſammlung durch den Vorſitzenden Bankdirektor Ries⸗Ludwigshafen, der insbeſondere die Gäſte aus Baden, aus Heſſen und aus der Pfalz, ferner die Vertreter der Behörden (u. a. war der Vorſtand des hieſigen Bezirksamts Oberregierungs⸗ rat Lederle erſchienen, auch Landtagsabg. Direktor Burger und Oberbaudirektor Sternlieb ſah man unter den Zuhörern) willkom⸗ men geheißen hatte, ergriff ſofort Reichstagsabg. Dr. Jöriſſen⸗ Köln das Wort, um in eingehender Wieſe ſich über die Zwangs⸗ wirtſchaft und Geſetzgebung zu verbreiten. Wenn er heute, ſo führte der Redner ungefähr aus, über dieſes Thema ſprechen wolle, ſo ſei es nötig, einen kleinen Rückblick über die Entſtehungsge⸗ ſchichte der ganzen Sache zu werfen. Die Zwangsgeſetzgebung ſei ein Gebilde, das nicht etwa wirtſchaftlicher Einſicht entſprungen iſt, ſondern aus rein politiſchem Inſtinkt deshalb geſchaffen wurde, um der Maſſe einen Köder vorzuwerfen. Der Redner betonte hier⸗ bei, daß wohl kaum eine Wirtſchaftsgruppe der Bevölkerung der⸗ artig große Opfer gebracht habe, als wie gerade der Hausbeſitz. Vom erſten Tage des Krieges angefangen, habe der Hausbeſitz die in den Krieg gezogenen Mieter unterſtützt und nichts dagegen ge⸗ tan, daß auch keine Miete bezahlt worden iſt. Auch ſonſt habe der Hausbeſitz alles mögliche getan, was die Jolpe war, daß der Ha us⸗ beſitz alles verlor. Durch den Ausfall der Mieten war dem Hausbeſitzer die ihm zukommende Rente entzogen worden und er außerſtande geſetzt, ſein Anweſen in Stand und Ordnung zu hal⸗ ten. Auch die Neubautätigkeit ſei in Grund und Boden zerrüttet worden. Die Wohnungsnot ſei überhaupt künſtlich aufgebauſcht. Er, der Redner, ſei überzeugt, daß keinem deutſchen Wohnungsamt irgend eine Unregelmäßigkeit unterlaufen iſt(Lachen), er ſei aber auch von der Tatſache überzeugt, daß jeder der Geld in Händen hat, im Handumdrehen eine Wohnung hat. Die 25prozentige Auf⸗ wertung entſpreche allerdings den derzeitigen wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſen. Bei der Zwangswirtſchaftsgeſetzgebung müſſe der orga⸗ niſierte Hausbeſitz darauf Bedacht nehmen, daß ihm nicht noch wei⸗ tere Schäden zugefügt werden. Es ſei gefordert worden, daß aleichzeitig mit der Verabſchiedung des Aufwertungsgeſetzes auch eine Erleichterung in der geſamten Zwangsgeſetzgebung eintreten müſſe. Durch die ganze Zwangswirtſchaft ſei das Verhältnis zwi⸗ Es ging jetzt alles ſo ſchnell vorüber, ſo konventtonell, 3 ganz und gar in den Formen, die ſo feſt und ſicher eingeprägt, ſo leicht in den Angeln gehen und ſo wohltuend wirken. Margherita war zwiſchen dem Kommerzienrat und Martina, entfernt von Egkherr zu ſitzen gekommen. Aber er ſah nicht hinüber. Er ſprach jetzt mit Juaris Codotter und Spatt. Man wollte eine Partie nach dem Morteratſchgletſcher verabreden. Spatt aber wollte nicht mitmachen. Er habe mit den Bädern begonnen, meinte er, verboten, große Ausflüge zu unternehmen. Die kohlenſauren Bäder hätten es in ſich. Da müſſe man Ruhe haben— und ſo. Die intereſſante Warſchauerin 1 ihn aus den Augenwinkeln an. Man käme doch nicht nach St. Moritz, um kohlenſaure Bäder zu nehmen, wandte ſie ein. Das könnte man gut auch wo anders tum. Und dann ſähe er nicht ſo aus, als ob er eine ſolche Kur nötig habe. Spatt machte ein wehleidiges Geſicht. „Ja, meine gnädige Frau, man geſteht ſeine Schwächen eben nicht gerne ein.“ Er faltete die Hände drollig zuſammen.„Ich bin ein wenig bleichſüchtig,“ ſagte er. Suſi ſaß ganz verſunken, dann aber beſann ſie ſich. Sie wandte ſich Juaris zu, der auf ſie einſprach, und ohne darauf zu achten, was er vortrug, ſagte ſie ſchroff und böſe: „Alſo, wir werden allein gehen.“ Er erſchrak, aber ſein Geſicht hellte ſich drollig auf. „Wir beide, gnädiges Fräulein?“ Sie mußte lachen. „O nein, ich meinte nur ohne Herrn von Spatt. Er machte eine höfliche Bewegung des Bedauerns nach Spatt hin, ſah aber ganz zufrieden aus. Am anderen Ende des Tiſches beherrſchte der Kommerzienrat die Unterhaltung. Er ſprach lebhaft und mit Feuer, aber doch leiſe und mit einer ſchönen, warmen Stimme. Seine Worte waren zu⸗ meiſt an e gerichtet. Er erſchien jung und hingegeben und entzückte alles rings umher. Und in dem Herüber und Hinüber der Unterhaltung fand er doch einen Augenblick für ſie beide allein. Er zog noch einmal Margheritas Hand an ſeine Lippen. „Sie ſehen matt aus, Margherita,“ ſagte er leiſe.„Und Sie haben einen fremden Zug im Geſicht... doch, doch,“ beharrte er, als ſie eine Bewegung der Abwehr machte.„Ich kenne Ihr Geſicht. Iſt es irgendeine äußere Unbequemlichkeit, die Sie verſtimmt, vielleicht nicht gut untergebracht, wie? oder was? bitte——?“ Sie ſchüttelte den Kopf. „Die Reiſe iſt mir vielleicht nicht gut bekommen,“ ſagte ſie nervös. Er forſchte in ihrem Geſicht.„Möglich, aber dieſer Zug da hat 10 ſeit heute vormittag noch verſtärkt.“ „Jajal“ Sie zwinkerte unſicher mit den Augen wie jemand, der ſich irgend etwas ausdenken will. Dann lächelte ſie. „Ich habe ſchlecht geſchlafen,“ liſpelte ſie.„Ich habe eine Nach⸗ barin, die puſtet wie ein Sturmwind.“ „So ſoll mann „Bitte, bitte, ich habe ſchon Anordnungen treffen laſſen man wird tun, was möglich iſt⸗ da müſſe er ſich ruhig halten. Der Arzt—— wirklich, er habe ihm Kleide ſchen Mieter und Hausbeſitzern nicht gebeſſert worden, im Gegen⸗ zeil, es ſeien Verhältniſſe geſchaffen worden, die zum Himmel ſchreien würden. Es gebe Mieter, die mit ihren Hausbefitzern machen, was ſie wollen; dies könne aber nicht mehr ſo weiter gehen. Der Hausbeſitz, der alles verloren habe und genau ſo arm ſei wie der, der ſein Geld auf der Kaſſe verloren habe, müſſe wie⸗ der zu ſeinem Rechte kommen. Schwere Kämpfe ſtünden noch be⸗ vor, deshalb müßten die Hausbeſitzer geſchloſſen hinter ihrer Or⸗ ganiſation ſtehen. Der zweite Referent, Dr. Raab, ſprach über Aufwertungs⸗ geſetz und Wiederaufbau des Realkredits. Das Ringen des dent⸗ ſchen Hausbeſitzes gliederte er 1. in den Kampf gegen die Soziali⸗ ſierungsabſichten, 2. in den zur Beſeitigung des Zwangsweſens und 3. in den um die Erhaltung der Vermögensſubſtang. Den erſten bezeichnet er als überwunden, der zweite tobe r geit mit Heftigkeit und der dritte habe den erſten großen Abſchluß durch Verabſchiedung des Aufwertungsgeſetzes vom 16. Juli 1925 erhal⸗ ten. Bei Beſprechung der einſchlägigen Geſetzeswerke zeigte Red⸗ ner, was die Hausbeſitzerorganiſation zum Beſten des Hausbe⸗ ſitzes erreicht hat. Der Vorſitzende legte der Verſammlung eine Entſchließung vor, die ſich gegen die Wohnungszwangswirtſchaft, die unheilvolle Woh⸗ nungspolitik und die einſeitige Mieterſchutzgeſetzgebung wandte. Sie verlangt freie Wirtſchaft im Wohnungsweſen und weitgehendſte Unterſtützung der privaten Bautätigkeit. Gründung des Bezirksverbandes Pfalz im Reichsverband Deutſcher Kleingartenvereine * Ludwigshafen, 28. Sept. Der erſte Pfälzer Kleingärtnertag wurde am Sonntag vormittag unter zahlreicher Beteiligung aus der Pfalz und Baden vom Landwirtſchaftsrat Stutzmann⸗ Frankenthal im Vereinshaus der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik eröffnet. Oberregierungsrat Dr. Lederle ſicherte im Auf⸗ trage der Regierung der Pfalz den Beſtrebungen der pfälziſchen Kleingärtner möglichſte Unterſtützung zu und wünſchte Ver⸗ ſammlung poſitiven Erfolg. Anſchließend referierte der 1. Vorſitzende des Reichsverbandes der Kleingärtnervereine Deutſchland Rektor Förſte r⸗Frankfurt a. M. über die Frage der Notwendigkeit von Kleingärten. Im ge⸗ ſamten Deutſchland ſeien 50 000 Hektar, alſo ein Vierhundertſtel des deutſchen Ackerbaugeländes e Millionen) kleingärtneriſch ausgewertet. Leider ließen die kurzfriſtig kündbaren Pachtverträge keine intenſive Wirtſchaft zu, langfriſtige Verträge ſeien deshalb anzuſtreben. Der Kleingartenbau diene ſowohl zur Erhöhung als auch zur Feſtigung der be und zur Hebung der Volksgeſundheit. ie geſetzliche Grundlage liege in der Reichsverfaſſung und im Helmſtatzengefet unb der Reichsverband ſuche als Selbſthilfeorganiſation in dieſem Sinne zu arbeiten, zu⸗ ſammen mit Behörden und Parteien. Der Verband ſei 1921 in Berlin gegründet worden und plane für 1927 eine Reichsausſtel⸗ lung. Für den bayeriſchen Landesverband ſprach Oberlehver Frey⸗ tag⸗München. Beſonders auf die Notwendigkeit von Dauergar⸗ ten⸗Kolonien wies Gartenbauinſpektor Sittmann pon der B. A. S. F. hin. 8 ende Entſchließung fand die Zuſtimmung der Mehrheit Perfen Die enklſat in der Förderung der kleingartenbaulichen Beſtrebungen ein außerordentliches wertvol⸗ les Mittel zur Hebung der Volkskultur und der Volksgeſund⸗ heit. Von der Ueberzeugung durchdrungen. daß die Ziele des Kleingartenbaues nur durch den Zuſammenſchluß aller Klein⸗ gärtner verwirklicht werden könne, empfiehlt die Verſammlung der pfälziſchen Kleingärtnerſchaft aufs dringendſte, die Gründung eines Bezirksverbandes Pfalz im Rahmen des Reichsverbandes. Zur Durchführung der dringendſten Aufgaben des Kleingartenbaues, beſonders zur Schaffung von bauplanmäßi⸗ gen Dauerkolonien iſt die Zuſammenarbeit der Organiſation mit den ſtaatlichen und gemeindlichen Behörden von Nutzen. Zum Schluſſe betonte auch Lauppe⸗Mannheim im Auftrage des badiſchen Landesverbandes die Notwendigkeit einer Ertveiterung der Ortsgruppe Ludwigshafen zu einem pfälziſchen Bezirksverband. Die offizielle Gründung des Verbandes erfolgte nachmittags in der Süddeutſchen Gartenbau⸗Ausſtellung. Der vorläufige Vor⸗ ſtand beſteht aus den Herren: Gläßner⸗Ludwigshafen, Scho⸗ neck⸗Oggersheim, Schriftführer iſt Jäger⸗Ludwigshafen, be⸗ ratendes Mitglied ſind Landwirtſchaftsrat Stutzmann und Gar⸗ tenbauinſpektor Sittmann. Es gliederten ſich an die Orts⸗ gruppe Mannheim vorläufig die Ortsgruppen Judwigshafen, Frieſenheim und Frankenthal an. Die Gartenbauvereinigung der B. A. S. F. und die Ortsgruppe Kaiſerslautern gaben ihre Zu⸗ ſtimmung zum Beitritt. Eine Beſichtigung der Süga, beſonders der Kleingärtner⸗Lieb⸗ haberausſtellung und ein Vortrag von Dipl.⸗Landwirt Stortz den B. A. S. F. über Anwendung der Düngemittel der B. A. S. F. beſchloß mit einer Filmvorführung die Tagung. „Und ſonſt.. ſind Sie zufrieden?“ Er ſah ſie bittend an. Sie atmete tief, legte den Kopf zurück und ſchloß die Augen. Die lächelnden Schatten in den Wangen wurden ſichtbar und eim leiſes Rot ſtieg vom Halſe her in ihre Wangen hinauf. „Wie gefüllt Ihnen meine Tochter?“ fragte er ganz leiſe weiten — nur um etwas zu ſagen. „Ihre Hand glitt herab und fiel wie leblos in die Falten ihreg 8. „Gut,“ ſagte ſie.„Sie iſt klug und.. gut.“ „Und mein Schwiegerſohn?“ Sie wandte den Kopf langſam wie getrieben von der geheimnis⸗ vollen Macht eines erbarmungsloſen Schickſals und blickte an Dirk⸗ ſon vorüber zum anderen Ende des Tiſches und zu Egk! hin. Eine Sekunde lang ruhte Auge in Auge. Sie wurden beide bleich. Margherita hörte auf zu lächeln und ſank in die Lehne ihres Stuhls zurück. Dirkſon, der nur ſie angeſehen hatte und ſich nichts erklären konnte, war ſo hoffnungslos, daß er ſich im Sprechen ver⸗ haſpelte und den Faden verlor, und Martina wandte ſich über die Schulter um, ihre Augen kamen von Egkherr zurück und ſtreiften Margheritas Geſicht. Sie blieb verſteinert ſitzen, alz ſeien die Gletſchermaſſen des Roſatſch heruntergekommen und hätten ſie zu Eis verwandelt. „Jetzt iſt's zu Ende,“ dachte drüben Egkherr in ſich hinein. Irgendwer machte den Vorſchlag, die Zeit bis zum Diner mit einer Spazierfahrt auszufüllen. Das fand allgemein Anklang. Alſo brach man auf. Schon ſtanden die Wagen vorgefahren. Juaris Codotter und der Javaner taten ſich zuſammen und ſicherten ſich die beiden Oberſtentöchter Meta und Suſi. Die Mama und Tante Aurelia wollten nicht mit, ſie waren glücklich, wenn dꝛe Töchter ſich amüſierten. Heim fuhr mit den Warſchauern und Roſe Guerda. Als Egkherr mit Martina einſteigen wollte, war ſie ver⸗ ſchwunden. So fuhr der Kommerzienrat ganz glücklich mit Margherita allein, ohne noch lange auf Martina zu warten. Juaris Codotter war kein guter Plauderer, er ging zu ſchwer aus ſich heraus, aber langweilig wirkte er doch niemals, weil en keine Phraſen machte. Durch einen Zufall hatte er, beim Tennisſpiet, die Heidzens kennen gelernt und ſich, ſo zurückhaltend er ſonſt ſich zu geben pflegte, ſogleich, wie von einem inneren Drang getrieben, an ſie angeſchloſſen. Es war ihm auch gelungen, vor der Abfahrt noch zwei ſchöne Roſenſträuße zu beſorgen, und er hatte ſie den beiden jungen Damen Freundlich lächelnd dankten ſie ihm für dieſe Aufmerk⸗ ſamkeit. Dennoch fuhr man zunächſt ſchweigſam dahin. Der Javoner ſprach ſo wie ſo nicht viel. Es war ein wundervoller Abend. Man fuhr den See entlang an der Meierei vorüber und bog dann in den Waldweg zum Statzerſee ein. Hier fielen die Pferde in Schritt. Die Unterhaltung ſtockte faſt ganz, der Abendfrieden zog unter den Stämmen hin. Im Moos und unter den Steinen kichekten ſchon die Geiſterchen der kommenden Nacht. Ueber dem See wob es ge⸗ heimnisvoll aus der Tiefe. Die Tannen des Roſatſch warfen ihre düſteren Schatten fragend hinein, das Schilf ſchwonkte.— der lier⸗ liche Tag tat ſeine letzten Atemzüge. ortſetzung folgi. ——U—— —— — verſuchte in ſeinem Anweſen durch zwei Schüfſe in den Kopf ſich Brand gerieten. letzten Vierteljahr eine worten, weil ſie in ee e CC Aus dem Lande «heidelberg. 27. Sept. Wie uns mitgeteilt wird. iſt die Son⸗ derausſtellung des Kurpfälziſchen Muſeums„Carl Fohr und die Maler um ihn(1795—1818)“ auf vielſeitigen Wunſch bis zum 15. Oktober verlängert worden.— Die von der Statiſtiſchen Abtellung der Stadt Heidelberg errechneten Meßziffern ergaben nach der ſeitherigen Berechnungsmethode am 15. September ohne Bekleidung 134,51 und mit Bekleidung 136.64. Eine nach der neuen erweiterten Berechnungsmethode vorgenommene Feſtſtellung eraibt für den 15. September folgende Meßziffern: ohne Bekleidung 134.85 und mit Bekleidung, Verkehrsausgaben und ſonſtigem Bedarf 143.16. Anteröwisheim bei Bruchſal, 27. Sept. Ein ſchwerer Ein ⸗ bruch iſt hier in einer der letzten Nächte verübt worben und zwar in der Zigarrenfabrik Kuppinger und Reitmann. Die Täter, mit den Lokalverhältniſſen anſcheinend aut vertraut, entwendeten aus dem Tabaklager drei Ballen Deckblätter, dann ainas in das Zigarren⸗ lager, wo 33 Mille Zigarren herausgeſchafft wurden. Der Wert der feblenden Tabakwaren beträgt mindeſtens 10 000 Mark. Zur Feſt⸗ ſtellung der Beteiligten wurden 500 RM. ausgeſetzt. Die eltwendeten Waren füllen eine Wagenladung aus und erforderte das Hinaus⸗ ſchaffen aus den Fabrikräumen gewiß eine Nachtarbeit von zwei Stunden. Konſtanz. 27. Sept. In der Nacht zum 20. September ent⸗ ſtand in den Lagerräumen der Kartonnagenfabrik vorm. Ferdinand Mayer in der Schulſtraße aus bis jetzt unbekannter Urſache ein Brand der infolge des leicht brennbaren Materials ſehr raſch um ſich griff. Die freiwillige Feuerwehr war gleich zur Stelle und konnte das Umſichgreifen des Feuers auf das eigentliche Fabrik⸗ gebäude und auf die Nachbargebäude verhindern. Indeſſen fielen zwei Lagerſchuppen dem Feuer vollſtändia zum Opfer. Der Scha⸗ den iſt bedeutend, ſedoch durch Verſicherung gedeckt. Die Fabrik⸗ gebäude waren durch die eindringenden Waſſermaſſen erheblich be⸗ ſchädiat. Der Weiterbetrieb dürfte vorerſt ausgeſchloſſen ſein. Nus der pPfalz un Ludwigshafen. 27. Sept. Von Kindern wurde eine männliche Leiche bhinter der Fabrik Giulini in einer im Banne Rheingönheim gelegenen. mit Schmutzwaſſer gefüllten Pfuhlarube eines hieſigen Fubrunternehmers gefunden. Der Ertrunkene, deſſen Perſonalien noch nicht feſtgeſtellt werden konnten. iſt etwa 50 bis 55 Jahre alt und dürfte, aus ſeiner Kleidung zu ſchließen, dem Arbeiterſtande an⸗ gehören.— Bei der hieſigen Polizei ſtellte ſich der Kaufmann Hans Puchter, zuletzt in Weiden in der Pfals wohnhaft. der für eine Firma in Hof Gedbeträge von zuſammen 800 Mark einkaſſiert und unterſchlagen hatte und dann flüchtia gegangen war. : Neuſtadt a. d.., 27. Sept. Am Freitag abend wurde der 25lährige Fremdenlegionär Joſef Weiß von Ehrenhauſen(Oeſter⸗ reich) bier wegen Diebſtahls feſtgenommen. Er war im Beſitze von 133 Küchentüchern. 23 Handtüchern, 84 Meſſern. 60 Löffeln, 133 Gabeln aus Alpaka, die er angeblich in Frankreich gekauft und bei Weißenbura über die Grenze geſchmuagelt haben wil. Wie ſich aber herausſtellte, ſind die Gegenſtände, die teilweiſe mit R. V. A. gezeichnet ſind. Eigentum des Deutſchen Reſches und durch das Reichsvermögensamt der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde zur Ver⸗ füaung geſtellt. 5 Landau, 27. Sept. Einer der größten Wohltäter der Pfalz. Dr. Auauſt Ludowici, wurde in Anerkennuna ſeiner hervorragenden Verdienſte um die Förderung des Weinbaues in der Pfalz ſowie finanzieller Hilſe zu kulturellen Zwecken zum Ehren⸗ bürger unſerer Stadt ernannt. Dr. Ludowici ſtiftete als ungen⸗ ut ſein Wollender im Jahre 1903 Mk. 400 000 aum Bau einer FTeſt; halle und Einrichtung einer Bibliothek. Erſt in den letzten Tagen iſt nun der Name des Spenders bekannt geworden. Dr. Ludowici hat ſein als Muſteraut weithin bekanntes Anweſen dem Kreistag zu eigen vermacht und wird wahrſcheinlich ſeinen Lebensabend in Hei⸗ delberg verbringen. 2: Frankenthal, 27. Sept. Der Rechtskonſulent Phil. Schmidt das Leben zu nehmen. Er wurde in ſchwer verletztem Zuſtande in das 1— 357 Krankenhaus verbracht. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. —nachbargebiete un1 Sdarbrücken, 27. Sept. Kürzlich baben ſich. wle gemeldet, 17 junge Leute aus der Neunkircher Gegend zum Dienſte beim Reichs⸗ wehrkemmando in Stuttgart gemeldet. Zu ihrem Schmerz wurden nur vier als taualich befunden. Als letzter Tage ein junger Saar⸗ louiſer die Fahrt antrat, um bei der deutſchen Marine als Frei⸗ williger einzutreten. wurde er am elterlichen Hauſe von einer Muſik⸗ kapelle und einem Geſangverein abgeholt und von dieſen, ſowie ſeinen Kameraden und vielen Einwohnern zum Bahnhofe geleitet. Muſik⸗ und Geſangsſtücke wechſelten bis zum Eintreffen des D⸗Zuges. Als ſich dieſer in Beweauna ſetzte. brach die begeiſterte Menge in Hochrufe aus. Dieſer Zug der fungen Saarländer zur Reichswehr iſt umſo freudiger zu begrüßen, als in der Beſatzungszeit ſich viele ſunge Leute in ihrer Luſt zum durch die Werber der remdenlegion umgargen ließen. kranz lilgaachelgen. 25. Sept. Beim Abernten eines Kartoffel⸗ in Düppenweiler trugen die Kinder der Eigentümer das ffelbraut zuſammen, um es 3u verbrennen. Ein Sjähriges Mädchen kam hiebei dem Feuer zu nahen, daß ſeine Kleider in Noch ehe man dem Kinde die Kleidungsſtücke vom n bonnte, hatte es bereits ſo ſchwere Brandwunden am erlitten, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt vorausgegangenem Streit brachte eine Frau ihrem Manne mit einem Revolver 2 Schüſſe bei und verletzte zu⸗ dem noch ihre eigene Mutter durch einen Schuß ſchwer. Die Täterin wurde verhaftet.— In einem Zigarrengeſchäft wurde im Unterſchlagung von 3000 Frs. feſt⸗ lenkte ſich ſoſort auf eine Verkäuferin. Nach anfänglichem hartnäckdgem Leugnen gab ſie ſchließlich die Veruntreu⸗ ung zu. Für etwa 600 Frs. Zigarren hatte ſie ihrem Liebhaber ge⸗ ſchenkt. Außerem hatte ſie faſt e Geldbeträge bis zu 50 Frs. entwendet. In der Wohnung des jebhabers wurde noch eine An⸗ hl elektriſcher Birnen vorgefunden, die ebenfalls von einem Dieb⸗ daht herrühren. Braut und Bräutigam wurden verhaftet. Leibe rei ganzen Körper wird.— Nach geſtellt. Der Verdacht Serichtszeitung Beſtrafte Milchpankſcherei Wegen Milchpantſcherei erhielt die Ehefrau Ludwig Frank aus Oetigheim im Juli vom Amtsgericht Raſtatt eine Geldſtrafe von 150 Mark zudiktiert. Gegen dieſes Urteil legte ſie Berufung ein, das vom Schöffengericht Karlsruhe auf die Angabe der 14jähr. Tochter, daß ſie aus Verſehen Waſſer in die Milch geſchüttet habe, in eine Geldſtrafe von 50 M. abgeändert wurde. Verurkeille Separaliſten In der letzten Zeit haben eine Anzahl Separatiſten wegen ihrer Schandtaten zur Zeit der Schreckensherrſchaft vor dem Kob⸗ lenzer Gericht geſtanden. Am Mittwoch hatten ſich die Arbeiter Hugo Laut und Joſeph Föhr vor der Strafkammer zu verant⸗ der Nacht zum 12. November 1928 Gefangene aus dem Gefängnis in Sinzig gewaltſam befreit hatten. Vom Schöffengericht waren ſie zu 6 Wochen Gefängnis berurteilt wor⸗ den. Gegen das Urteil hatten die Angeklagten und der. Amts⸗ anwalt Berufung eingelegt. In der Berufungsinſtanz wurde der eine zu 6 und der andere zu 9 Monaten Gefängnis verurteilt. Wegen Kindestötung verurteilt Vor dem Schwurgericht in Darmſtadt wurde unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit Frau Eliſabeth Fieberling aus Zwingen⸗ berg wegen Kindstötung zu 3½ Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr von ihr ſeit 1919 geſchiedener Ehemann, den ſie der Beihilfe nete Marobelmer Feitung knbend⸗Ausgebe Sportliche Rundſchau Fußball in der Pfalz .f. R. Kaiſerslautern— J. B. Kaiſerslautern:3(:1) Ecken:1 Im Verbandsſpiel trafen ſich auf der Wormſer Höhe die beiden ſchärſſten Lokalrivalen. Bei.f. R. ſieht man wieder im Sturm. F. B. in bekannter Aufſtellung. In den erſten Minuten gegenſeitiges Taſten. Raſenſpieler finden ſich zuerſt zuſammen und vermögen auch das Spiel bis vor Halbzeit zu⸗ ihrem Vorteil 1 geſtalten. Der Sturm wird des öfteren durch gut eingeleitete ngriffe dem Tor von F. V. K. gefährlich, doch Wappler, heute in guter Form, meiſtert die ſchwierigſten Sachen Bei einem raſchen Gegenangriff in der 16. Minute vermag der F. V. nach einer Vor⸗ lage von Rechts in Führung zu gehen. Das Spiel wird etzt etwas lebhafter Doch der...⸗Sturm vermog bis zur Halbzeit, trotz überlegenem Spiel, an dem Reſultat nichts zu ändern. Gleich nach Wiederbeginn ſieht man..R. ſofort in Front und in der dritten Minute verſchuldet ein Verteidiger von..K. durch Hände einen 11 Meter, der von Katzenbach auf den Mann geſchoſſen gehallen wird. Erſt in der 10. Minute kann Born nach einem gut hereinge⸗ gebenen Ball von rechts unter toſendem Beifall den Ausgleich er⸗ zielen. Gleich darauf kann Wappler mit Glück ein weiteres Tor verhüten. Die erzielen jetzt zweickcken, die aber nichts einbringen. Im weiteren Verlauf kann F. V. 8 Minuten vor Schluß durch ſeinen Rechtsaußen erneut in Führung gehen und 5 Minuten vor Schluß durch den Halblinken den Sieg ſicher ſtellen. Bis Schluß verteiltes Spiel. Bei.f. R. konnte ſich der eingeſtellte Mittel⸗ ſtürmer nicht recht der übrigen Mannſchaft anpaſſen.— F..K. konnte ſich erſt in der 2. Halbzeit beſſer zuſammenfinden.— Ein unentſchiedenes Ergebnis hätte dem Spielverlauf entſprochen.— Schiedsrichter gut. ..R. Frieſenheim— F. B. Speyer:2 Die Elf gus der Kreishauptſtadt ließ ſich die letzte Niederlage gegen Oppau zur Lehre dienen und machte dieſelbe durch einen Sieg gegen Frieſenheim wieder gut. Beide Mannſchaften legten großen Eifer an den Tag. Nach den Torgelegenheiten konnte man vorerſt den Sieger nicht beſtimmen. Das Glück war Speyer hold, ſodaß es mit:1 gewinnen konnte. Arminia Rheingönheim— 1914 Oppau:3 Oppar entpuppte ſich mehr und mehr als ein äußerſt ſtarker Gegner. Es gelang dieſer Mannſchaft nunmehr auch Rheingönheim zu beſiegen. Tore ſind das Ergebnis einer vorzüglichen Stürmer⸗ arbeit. Rheingönheim konnde nur den Ehrentreffer erzielen. Auch dieſe Mannſchaft kämpfle energiſch, hatte aber weniger Glück. J. C. Münchweiler— Phönix Kaiſerslautern:2(:0) Münchweiler empfing Phönix Kaiſerslautern und konnte durch beſſere Stürmerarbeit:2 gewinnen! In der Halbzeit ſtand die Partie bereits:0 für die Einheimiſchen. Nach der Pauſe wurde die Torzahl auf drei erhöht. Erſt jetzt beſinnt ſich Kaiſerslautern und 95 zwei Tore auf. Kurz vor Schluß vergrößert Münchweiler 15 Vorſprung durch ein viertes Tor. Schiedsrichter konnte en. 1 Union eudwigshafen—.C. 04 eudwigshafen 122(:2) Auf dem Unionplatze gab es ein hartes Ringen, bei dem 1904 die Punkte einheimſen konnte. Mit dem Wind im Rücken drängte 04 die Unionelf in die Verteidigung. In der 15. Minute erzielte Bauer das erſte Tor, während Cavallar in der 28 Minute den zweiten Er⸗ folg buchen konnte. Nach der. Halbzeit glaubte man daß Union mit dem Wind als Bundesnoſſen gleichziehen bezw. noch gewinnen würde. 04 behielt aber durch ſein ausgeprägtes Paßſpiel die Ober⸗ hand. Erſt in den letzten Minuten gelang Union das Ehrentor. Bei 04 waren die beiden Flügel ſehr gut, denen auch der Sieg zu verdanken iſt. Bei Union gab jeder Mann ſein Beſtes, Schieds⸗ richter gut. F. C. Pfortz— Sp. Bgg. Mundenheim:4(:1) In Pfortz weilte Mundenheim und konnte nach ſchönem Spiel einen:0 Sieg mit nach Hauſe nehmen. In der erſten Halbzeit leiſteten die Einheimiſchen recht hartnäckigen Widerſtand. Pfortz er⸗ hielt einen Elfmeter zugeſprochen, den der Mundenheimer Torwart Schmelzle in ausgezeichneter Weiſe hielt. Impertro erzielte nach ſchönem Durchſpiel das erſte Tor für Mundenheim. Nach der Halb⸗ zeit erhält Pfortz wiederum einen Elfmeter, den Schmelzle ebenfalls meiſterte. Plötzlich war der Bann gebrochen und drei weitere Tore ſind die Folge flotten Zuſammenarbeitens des Sturmes. Schluß⸗ pfiff Pfortz zeigte bei dieſem Spiel beſſere Leiſtungen als bisher. an merkt, daß die Mannſchaft in den bisherigen Spielen ſchon manches gelernt hat. Mundenheim gewann infolge beſſerer Technik und größerer Spielerfahrungen. Die geſamte Mannſchaft bot eine gute Leiſtung. Schiedsrichter gut. Pfalz Pirmaſens—.f. B. Iweibrücken 223 „Zu einem harten Ringen um die Punkte ſtanden ſich obige Gegner in Pirmaſens degenüber. Letzten Endes konnte Zweibrücken als glücklicher Sieger den Platz verlaſſen und zwei ſehr notwendige Punkte mit nach Hauſe nehmen. Bei beiden Mannſchaften waren die Verteidigungen und die Läuferreihen gleichwertig. Der Zwei⸗ rderg ere de. See e een Saie ſel Sheherh 0 r au ſe ſiel. iedsricht. friedenſtellend. eeee Neues aus aller Welt der falſche Biſchof von Warſchau Hochſtapler— ſo wenigſtens haben wirs in Romanen und im gelernt— pflegt man ſich als elegante und ſchöne junge 5778 befrackt, mondkelbewehrt, jedenfalls aber durchaus weltlich 10105 ellen. Jedenfalls iſt ein„geiſtlicher Hochſtapler“ 905 ee und es lohnt ſich gewib, von einem ſol⸗ 9 ea 10 5 n. r jüngſt der römiſchen Poligei in die Hände er Leſer erſpare ſich, den Ort Mitlayeze auf der Karte Es iſt irgend ein galiziſch⸗polniſches Dorf, in dem S0h 0 8 ein gewiſſer Johann Franz Tarnowski als 45 3 uerlicher Eltern geboren wurde. Dieſer Mann iſt heute alt und ſeine bäuerliche Kindheit und Jugend hat ihn 85 157 den weltlichen Sochſabler nicht genügend vorgebildet. a exr aber nun einmal den Ruf zur Hochſtapelei in ſich fühlte, Standes für ſeine beſondere Natur und Veranla gung und er⸗ in Wol ſich kurzerhand zum Abt eines promonſtratenſiſchen Kloſters 0 dieſen 98 zum Titularbiſchof von Warſchau. Jahrelang hat erſten 915 1 dand mit mehr oder 150 5 Würde vertreten. 8550 wurde er im Jahre 1914 entlarvt, als er in Nigga 5 9 15 er„ſeines“ Ordens aufſuchte. Aber die frommen Brüder die Sache der Polizei zu übergeben und der Ge⸗ Wece des Ordens hatte lediglich in der päpſtlichen Zei⸗ 15 ſſeswatore romane. vor dieſem falſchen Heiligen gewarnt. befehl m 7 erließ die Polizei auf Grund dieſer Warnung Haft⸗ . mune peß en nicht näher zu identifizierenden Geiſtlichen. Sei — 05 11 15 don dieſem Haftbefehl keine Ahnung hatte, ſei es, 8 r, wie alle Hochſtapler ſeinem Glück vertraute, noch im folgen⸗ 5 9 ſpielte er ſein glänzerdſtes Stückchen. Er fuhr nach ieß ſich vom Bahnhof unmittelbar zum erzhiſchöflichen 2 5 fahren und bat um Quartier. Natürlich war er geiſtlich gekleidet. Am Hute trug er das grüne Bändchen der Biſchöfe und 5 den Hals eine feine goldene Kette mit einem goldenen Kreuz. Er ſprach von ſeinen hohen geiſtlichen Freunden und Bekannten, von ſeiner ariſtokratiſchen Verwandtſchaft. Ueberhaupt ſprach er gut und viel. Er las Meſſe in einer der größten Kirchen der beſchuldigt hatte, wurde ohne Entſchädigungsanſpruch für die Unterſuchungshaft freigeſprochen. Stadt. Die florentiniſche Geiſtlichkeit machte ſich eine Ehre dar⸗ hatte er in Berlin, in Genf, in Marſeille, Meſſe geleſen und von der Gaſtfreundſ Genua hatte er ſogar im Dom in den höchſten geiſtlichen und adligen Kreiſen verkehrt. ſchließlich war Fülle der Geiſtlichen und Pilger ſein Handwerk am eheſten be⸗ ktreiben zu können. tier. Jedenfalls kam den Brüdern dächtig vor. Die Polizei wurde entlarbt. Nun weiß man die Wahrheit, man weiß, daß wegen Hochſtapelei in Oſterreich und Polen ein Straßburger Gericht wegen Betrr hatte; daß er in deutſchen, tterreichiſch zöſiſchen Gefängniſſen geſeſſen hatte. die italieniſchen kennen gelernt. min eingehalten wird. Die Eiſenkonſtruktionen der Talſtation ſo ſchuf er ſich eine eigene, ziemlich neue Abart dieſes ehrenwerten B. Seite. Ar. 448 Aber ausgerechnet im ergbiſchöflichen Palaſt ereilte ihn wieder⸗ um ſein Schickſal. Die Polizei, die ihn ſuchte, kam auf ſeine Spur, verhaftete ihn und wies ihn aus Italien aus. Vor einigen Monaten nun iſt er Inzwiſchen hon und 9 5 die ft der Klöſter gelebt. In der Stadt ein Hochamt 2 er er nach Rom gegangen. wo er hoffte, unter der Nun bat er im polniſchen Kloſter um Aufnahme und Quar⸗ Hat er ſeine letzte Rolle ſchlecht geſpielt? Wer weiß es. der„Biſchof“ doch irgendwie ver⸗ benachrichtigt, der Schwindel wurde Tarnowski vorbeſtraft iſt; daß ihn und Bettelei verurteilt en, polniſchen und fran⸗ Seit geſtern hat er auch Intereſſant wäre nun lediglich die Frage, ob er ſeine Kenntniſſe auf dieſem Gebiet, d. h. in der Wiſſenſchaft vom internationalen Gefängnisweſen noch erweitern können wird. 5 * — die Jugſpitzenbahn unmittelbar vor der Ferkigſtellung. Dle Seilſchwebebahn auf die Zugſpitze ſteht nunmehr unmittbelbar vor der Fertigſtellung. Von den ſechs Stützen, die zur Verwendung kommen⸗ ſind fünf bereits betoniert. An der ſechſien wird augenblicklich noch gearbeitet. Ebenſo iſt die Bergſtatton noch in Arbeit. Die aus⸗ führende Firma hat ſich verpflichtet, ſie bis ſpäteſtens 28. Septem⸗ ber fertigzuſtellen. Und da die Bergſtation ein verhältnismäßig ein⸗ facher Bau iſt, iſt mit Sicherheit darauf zu rechnen, daß 928801— 5 bereits, auch die Seile ſind bis zur fünften Stütze bereits aufge⸗ zogen. Die Auffahrtshalle iſt auch bereits fertig. Von den geplanten Reſtaurationsräumen dagegen ſtehen erſt die Mauern. Immerhm hofft man auch ſie noch bis Ende September für einen vorläufigen Betrieb einrichten zu können. An einem der letzten September⸗ oder der erſten Oktobertage dürfte die Bahn eröffnet werden. — Darf man ſein Kind Hindenburg nennen? Die Frage iſt durch das Mitglied einer weſtpreußiſchen Gemeinde aktuell gewor⸗ den, das ſeinem Neugeborenen der Vornamen„Hindenburg“ geben wollte. Der betreffende Staatsbürger gab von ſeinem Wunſch dem Reichspräſidenten Kenntnis und bat ihn, ihm dazu die Genehmigung zu erteilen. Hindenburg gratulierte dem wockeren Manne zu ſeinem geſunden Sprößling und hatte auch nichts dagegen einzuwenden, daß das Baby mit ſeinem, des Reichspräſidenten, Namen angeredet werde. Nur bat er ſeinerſeits, den Namen„Hindenburg“ nicht in die Kirchenbücher eintragen zu laſſen,„da dieſer Name ein Familien⸗ und kein Vorname ſei“. Das zuſtändige Pfarramt bringt dieſen Entſcheid des Präſidenten durch das Verbandsorgan allen preußi⸗ ſchen Pfarrämtern zur Kenntnis, damit ſich dieſe danach richten, falls ähnliche Wünſche glücklicher Väter an ſie herantreten ſollten. Einen„amtlichen“ Vornamen„Hindenburg“ darf es alſo nicht geben. — Mutter im Alter von 6s Jahren. Aus der ſpaniſchen Stadt Valladolid wird berichtet, daß eine Frau namens Lorenzo im Alter von 68 Jahren ihren 29. Sohn geboren hat. Töchter be⸗ üt ſte nicht. Dieſer Fall ſteht wohl einzig da, ſowohl in 5 Alter der Mutder wie auf die Zahl der Kinder. Nach dem Alter von 50 Jahren iſt außerordentlich ſelten, daß Frauen noch Mutter werden und eine beſondere hme iſt es in den füdlichen Ausnal und öſtlichen Ländern, wo in 5 11 Frühreife die Zeit der Mutter⸗ s in i ſchaft früher abſchließt. den nördlichen Ländern. Engliſche Blätter weiſen übrigens daraufhin, daß der ian kein Rekord darſtellt. Ein Profeſſor Chanter keilt z. B. im„Daily Expreß“ mit, daß eine Frau namens Ellin Ellis in Angleſey(Middleſex) einem Kinde das Leben gab, als ſie 72 FJahre alt war. Sie war damals 46 Jahre verheiratet. Dieſer Fall wird aus dem Jahre 1776 glaubhaft berichtet. Ein anderer Fall ereignete ſich vor 8 Jahren in der engliſchen Stadt Herts, wo eine Frau, deren Mann 80 Jahre zählte, nach ihrem 70 Jahre noch Mutter wurde. 8 r zandwirtſchaſt Die Sauerwurmſchäden in den badiſchen Rebbergen Die in den letzten Wochen gehegten Befürchtungen über eine weitere Ausbreitung des Sauerwurms beſtätigen ſich. Namentlich werden in der Gegend von Offenburg die mehr niederen Lagen von dieſem Ungeziefer ſchwer heimgeſucht. Die zu herbſtenden Men⸗ en werden hier trotz des reichen Behanges an Trauben gering ein. Auch die Qualität, auf die man ſchon ſeit langem größte Hoffnungen für dieſes Jahr ſetzte, wird nicht überall befriedigen. Die durch den Aeſcherich angerichteten Schäden verſchwinden gegen⸗ über dem Sauerwurmſchaden. Im Markgräflerland wo ja bereits aber doch nicht allguſehr bemerkbar. Sauerwurm auch am Werke, 0 Witterung anhält, Wenn die gegenwärtig kühle und re ſtark auftretende Peronoſpora iſt an den befallenen Boden⸗ und Gipfeltrieben in den treegbaren Weinbergen ohne Belang, in⸗ den Rebſchulen und dagegen beſorgniserregend. Im ſüd⸗ lichſten Teile der Markgrafſchaft wird wahrſcheinlich nur wenig geherbſtet werden. Geſchäftlich iſt es im allgemeinen— von ein⸗ zelnen lokalen Käufern abgeſehen— nach wie vor ruhig. 1923er und 1924er Kaiſerſtühler Weine wurden in Pforzheim zu 60—75 M. pro 100 Liter abgeſetzt. Die Reblausgefahr im pfälziſchen Weinbaugebiet Edenkoben. 16. Sept. Letzter Tage fand von Vertretern der yfälziſchen Kreisregierung, der Kreisbauernkammer und von Wein⸗ ſachverſtändigen eine Beſichtiaung der durch die Reblaus verſeuchten Weinbaugebiete in der Nähe der Weinorte Hainfeld. Weyher und Burrweiler ſtatt. 12 Morgen. Es beſteht die Gefahr, daß auch andere wertvolle Lagen von dem außerordentlichen gefährlichen Rebſchädling ergriffen wer⸗ den. Die Regierung ſtellte Mittel zur Anlegung Sicherheits⸗ gürtels um das verſeuchte Gebiet zur Verfügung. Die⸗ Reblaus wurde in dieſem Jahr zum erſten Mal im pfälziſchen Weinbaugebiet feſt⸗ geſtellt. Dem Anbau von Amerikanerreben wurde pon der Beſich⸗ tiaungskommiſſion widerraten. mit der Begründung. daß die Ameri⸗ tiges Produkt liefern. Herausgeber, Reue Mannheimer Zeitung, J. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das gard 8 Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolilit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. Ein Spefühons bornehner Hanennaden wird morgen Dienstag im Hauſe C1, 1 unter der Firma A. H. Wolff gehegten Wunſch, exquiſite Damenkleidung preiswert hier am währter fachmänniſcher Leitung Maßkonfektion herſtellen und ein reichhaltiges Lager in Modellen und Kopien von Modellen unter⸗ halten wird. Die elegante Damenwelt wird in der am Mittwoch, abends 8½ Uhr, in den Räumen des Parkhotels ſtattfindenden Modenſchau dieſer Firma Gelegenheit haben, ſich von dem Ge⸗ aus, ihm die Schönheiten der Arnoſtadt zu zeigen. * ſchäftsprinzip und der Leiſtungsfähigkeit des neuen überzeugen zu können. der Heuwurm einen großen Teil des Behanges zerſtört hat, iſt den eri befürchtet man auch hier größere Schäden. Pie ſeit Mitte Auguſt auf einer Verſteigerung Die Größe der verſeuchten Weinbaufläche betrügt kanerreben ein zwar ſehr ertraareiches, aber durchaus minderwers u. Co. eröffnet. Dieſe Firma will einem in Mannheim ſchon lange Platze beziehen zu können, Rechnung tragen, indem ſie unter be⸗ Unternehmeng 9552 5 . Seite. Mr. 448 ee de: Mensbeierz Zelens Mbend- üegebe Monlag. den 28. September 1925 ——— Handelsblatt Neue Aannheimer Seitung Berliner Ddeviſen mn.. 25 E 28 28[w. elland. 187 10% el 106)% 100.16 von 4890 1405.609 17⁰³ 5 Deüfan. 12431 1230 f 18733 18.37 5 Tön 88.29 85.51 800 84.21 1. 8068 590.85 80,63 80.82 22 en. 101.32 101/8 101.17 101,43 50 Aſſadsn.. 107s 211„ 21.075 41.2 Stockdolm. 114.80 112066„ 11461 112.80 10 elfingfors. 10,565 10,605 10.56 10,60 5 tallen. 17.00 1743„ 1707 171¹ 8 Serhe ee ee * 4105⁵ 4. —„ a 1—* Seamm. 6042 80,0 60.7 25 5 Tapan. 1414 11 1714 166 0 2205 230 2315 1525„ Rie de Janelro 0,589 05811.580 4550„ abs. 30.20 50.34„ 90,20 30.54 1 12.425 154s„ 12428 124s„ 4——— 5 74⁴ 745 28 75 5 395 86835 Seſa 3055 206.085 2078 Atden 605„11 5 405.11 Frankfurter Wertyaplerbörſe Tendenz: ſehr ſtill und gut behauplel 2Krankfurt a.., 28. Sept.(Drahtb.) Mit Rückſicht auf den hohen jüdiſchen Feiertag war der Beſuch an der Börſe heute außer⸗ ordentlich ſchwach und das Geſchäft ſtark eingeſchränkt. Im allgemeinen konnten ſich die Kurſe vom Samstag gut behaup⸗ ten. Für Montanwerte beſtand etwas vermehrtes Intereſſe bei leichten Kursbeſſerungen, während Chemiewerte etwas nachgaben. Auf allen anderen Gebieten blieb die Tendenz vollkommen unverändert. Viele Kurſe kamen bei der Geringfügig⸗ keit des Geſchäfts zur erſten amtlichen Notiz nicht zuſtande und auch bei der Feſtſetzung der Einheitskurſe mußten viele Papiere geſtrichen werden. Deutſche Anleihen waren etwas feſter auf geſteigerte Nachfrage, Kriegsanleihe waren beſonders verlangt und exreichten 0,245. Ausländiſche Renten waren gut gehalten; Pfandbriefe—10 Pfg. höher. Im Freiverkehr hörte nan Api mit 0,525, Becker Kohle 50, Benz 42., Brown Boveri 55, Entrepriſes 13, Growag 62, Krügershall 90, Kunſtſeide 250, Petroleum 75, Ufa 60 und Unterfranken 50. Serliner Wertpapierbseſe Berlin, 28. Sept.(Drahtb.) Bei großer Geſchäftsſtille ſetzten im heutigen Effektenverkehr die Kurſe im allgemeinen nur mit geringfügigen Aenderungen ein. Anregu lagen nicht vor, aber der nahe Ultimo hatte im Verlauf ein Abbröckeln der urſe Wer Folge. Ihren Ausgangspunkt nahm dieſe Bewegung von Abgaben in Gelſenkirchener und Rheinſtahlaktien, die etwa 2 pet. nachgaben, dagegen blieben Braunkohlenwerte feſt. Rhei⸗ niſche Braunkohle ſtellte ſich 1,5 pCt. höher. Das Geſchäft be⸗ ſchränkte ſich demgemäß auf den Montanaktienmarkt. Sonſtige bemerkenswerte Kursbewegungen fanden ſtatt in Pöge Elektrizitätsaktien, die über 4 pCt. verloren, ferner ſtellten ſich von Maſchinenbauanſtalten Kraus 4 pt. niedriger, dagegen⸗ gewannen Hanſa Lloyd und R. Wolff 3 bzw. 3,5 pCt., infolge kleiner unlimitierter Kaufaufträge. Die jüdiſchen Feiertage ver⸗ hinderten eine größere Ausdehnung des Geſchäftes. Bank⸗ aktien änderten ſich nur unbedeutend. Schiffahrtsaktien behaupteten ihren Kürsſtand. Deutſche Anleihen gingen nach anfänglicher Beſſerung auf ihren vorgeſtrigen Stand zurück. Vor⸗ kriegshypotheken⸗Pfandbriefe wurden um 10—15 Pfg. höher bezahlt. * Am Geldmarkte zeigte ſich eine mäßige Verſteifung. Die F Sätze ſtellten ſich für tägliches Geld auf 9,5—11 pCt. Für Geld Sitzung des Außenhandelsausſchuſſes des Deutſchen Induftrie⸗ F. H. Witthoefft(Hamburg) zu einer Sitzung, die namentlich der und Handelskages der Außenhandelsausſchuß des Deutſchen Induſtrie· und Handelstages verſammelt ſich am 2. Oktober d. J. unter Vorſitz von Lage der deutſch⸗ſpaniſchen Handelsbeziehungen gewidmet ſein wird. Hierüber wird Kommerzienrat J. Schwarz, Vorſtandsmitglied der Bingwerke(Nürnberg) Bericht erſtatten. Die Deutſche Handelskammer in Barcelona entſendet zu den Beratungen ihren Vorſitzenden W. Schul. Auf der Tagesordnung ſteht außer⸗ dem ein Bericht des Generalſachverſtändigen des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages bei den deutſch⸗italieniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen in Rom, Kommerzienrat C. Kauffmann Mun über den Stand dieſer Verhandlungen und weitere unkte. Inkrafttreten der neuen Jolltarifſätze am 1. Oktober 1925 Die Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim macht uns darauf aufmerkſam, daß die neu erhöhten Zollſätze ab 1. Oktober ds. Is. auf alle die Waren Anwendung finden, die nicht bis zum Ablauf des 30. September bei einer zu ihrer Ab⸗ fertigung befugten Zollſtelle zur Verzollung angemeldet und zur Abfertigung geſtellt ſind. Es iſt nicht erforderlich, daß bis zu dieſem Zeitpunkt die Abfertigung erfolgt ſein muß. Bei ſolchen Waren, die mit Begleſtſchein 1 eingehen, muß der Antrag auf Abfertigung ebenfalls vor Ablauf des 30. September bei dem zuſtändigen Binnenzollamt geſtellt ſein. Etwas anders iſt die Lage bei den Waren, die bisher zoll⸗ frei geweſen ſind, jedoch nach der neuen Tarifnovelle ab 1. Oktober einem Zollſatz unterliegen. Dieſe Waren genießen die Zollfreiheit, ſofern ſie bis zum Ablauf des 30. September die Zollgrenze über⸗ ſchritten haben. Im Gegenſatz zu den Waren, einem Zoll unterlegen haben, iſt alſo nicht der Zeitpunkt der Ab⸗ ſebean ſondern der Zeitpunkt des Grenzübertritts maß⸗ gebend. OAufforderung zur Anmeldung des Altbeſitzes von Induſtrie⸗ obligationen. Wir veröffentlichen im Anzeigenteil Aufforderungen zur Anmeldung des Altbeſitzes von Induſtrieobligationen von der Rhein, u. See⸗Schiffahrts⸗Geſellſchaft, Köln, und der Süddeutſchen Drahtinduſtrie.⸗G., Mannheim⸗ Waldhof, worauf wir verweiſen. . Kaiſer-Otto-.-G. Vereinigte Deutſche Nahrungsmittel⸗ fabriken, Heilbronn a. N. Die unter dem Vorſih von 5 v. Magiruz abgehaltene..B. genehmigte einſtimmig den Geſchäftsbericht über das am 31. März 1925 abgelaufene 7. 1 und beſchloß, den nach Vornahme der Abſchreibungen in öhe von 66 267 verbleibenden Ueberſchuß von 10 434 auf neue Rechnung vorzutragen. Die Vorzugsaktionäre verzichteten für das abge⸗ laufene Geſchäftsjahr auf die ihnen ſatzungsgemäß zuſtehende Vorzugsdividende von 5 Prozent zugunſten der Geſellſchaft. Ueber das laufende Geſchäftsjahr teilte der Aufſichtsratsvorſitzende mit, daß die Umſätze, die am Anfang zu wünſchen übrig gelaſſen hätten, eine befriedigende Entwicklung nähmen. Im übrigen ſtehe die Verwaltung in ausſichtsreichen Verhandlungen wegen des Verkaufs weiterer, mit dem Unternehmen organiſch nicht zuſammenhängender Vermögensſtücke. . Jahlungseinſtellung im Frankfurter Texkilhandel. Die Firma Leo Katz, Frankfürt a.., Großhandlung in Schneider⸗ bedarfsantikeln hat, wie Die Textil⸗Woche erfährt, die Zahlungen eingeſtellt und Geſchäftsaufſicht beantragt.— Die Weißwarenfirma „C. Strupperg u. Co., Frankfurt a.., iſt in Zahlungs⸗ über Ultimo 11—12, für Ultimo 10,5—11,5 pCt. Kurszettel Attien und Auslandsanleiben in Prozenten. Frankfurter Dividenden⸗Werte. — ſchwierigkeiten geraten und ſtrebt einen außergerichtlichen Ver⸗ gleich an. 20, 28. 2 20 Ubrenfab. Furtw.—.—.—Aer. Zellſt. Berlin 3430 54.50Zuckerf. B. Wagh. 56.1— VBer. deutſch. Oelfb. 45.— 48. Bo 12 Maſch. St..——.— 5 05 5950 V. ſich Ind. Malng 54.50 58,—Pofgt& Häff., St. 61.7s 61,25„ Heilbronn 56.25 56,.— Ver. Jaßl. Caſſol 49.——.—Bolthom. Seil. f. 90.——.—„ Offſtein 55.— 35,— V. Pinſel Nürnd———.Wayß& Freytag 88 g5 69.75 Rheingau 57.——.— Ver Ultramarinſk—.——,-1ellſt. Waldof St. 88,25 60,.— Stuttgart 58.— 98.— Freiverkehrs ⸗Kurſe. Beng.„„. 42,— 42,—[Mansfelber. 68, 69.— Raſtatt Elderſeld Kupfer- MNez Söhne waeg 60*80 die bisher ſchon 55— Bergdau Rathgeder Wagg. 35,5035,50 Noſißer [Reisbolz Papier Rhein. Braunkgl. 125.0125.5 Nütgerswerk Rhein. Chamotte 54.— 53.— Rheln. Elektrizität 63.50 62,50 Sächſ. Gußſtahl Rhein. Maſch 40. 40,— Rhein. Met. Vorz. 31.80 30.— 15 Rhein. Möbelſtoff 83.— 87.— Scheidemandel 1. Okto Krumm.⸗G., Stultgarl. Die Geſellſchaft, die Nah⸗ rungs⸗ und Futtermittel produziert, und deren Aktien ſeit November 1923 zum Handel an der Berliner Börſe zugelaſſen ſind, befindet ſich in finanzieller Bedrängnis. Die Aktienmajorität iſt in Händen der Metallbank⸗A.⸗G. in Frankfurt a.., die die Ein⸗ räumung weiterer Kredite abgelehnt hat, ſo daß mit Geſchäfts⸗ aufſicht bzw. Konkurs der Geſellſchaft zu rechnen iſt. Der letzte Kurs der Aktien an der Berliner Börſe war am 23. Juli d. J. 26,50 pCt., ſeitdem mußte der Kurs wegen mangelnder Nachfrage geſtrichen werden. In Stuttgart waren die Aktien an den letzten Tagen zu 5 pCt. erhältlich. 41- Elektrizitäts⸗Geſellſchaft vorm. Lahmeyer u. Co., Frank⸗ furl. a. M. Der Abſchluß per Ende Juni weiſt einſchl. 72 900%½ Vortrag einen Rohgewinn von 2 986 384 auf. Nach 861 014 Unkoſten, 476 060% Steuern und 40 515/ Abſchreibungen auf Gebäude verbleibt ein Ueberſchuß von 1 593 747 A1. woraus eine Dividende von 8 Prozent auf die 18 Mill. Stammaktien und 6 Prozent pro rata der Einzahlung auf die 10 000 Vorzugs⸗ aktien verteilt werden ſoll. Die.⸗V. findet am 21. November ſtatt. :: Rhein⸗Main⸗Donau.⸗G. Nach einer Londoner Meldung ſteht die Dollaranleihe der Rhein⸗Main⸗Donau.⸗G. vor ihrem Abſchluß. Die Verhandlungen werden mit der Londoner Niederlaſſung einer New Porker Bank geführt. Die Unterzeichnung wird in den nächſten Tagen erwartet. Es handelt ſich zunächſt um die Auflegung eines Teilbetrages von 6 Mill. Dollar. c- Eiſenwerksgeſellſchaft Maximilianshütte.⸗CG. Die.⸗V. beſchloß, aus dem 1 343 250 Reingewinn auf je 10 Aktien eine Gratisaktie im Bilanzwerte von 450/ zu verteilen und 48 635 R. vorzutragen. Der Vorſitzende bemerkte, daß dieſe Art der Gewinnverteilung zur Schonung der liquiden Mittel ge⸗ wählt wurde. Ueber Ausſichten wurde mitgeteilt, daß Beſchäf⸗ tigung im ganzen zufriedenſtellend ſei. Die Verwaltung erwartet für das laufende Jahr ein nicht allzu ungünſtiges Ergebnis. In den Aufſichtsrat neu gewählt wurde Maurice Lippens in Gand. :1J: Düſſeldorfer Rückverſicherungs⸗A.⸗G., Düſſeldorf. Die Ge⸗ ſellſchaft hatte bekanntlich auf den 12. Oktober eine ao..⸗V. nach Düſſeldorf berufen, in der die Erhöhung des Grundkapitals auf 4 Mill. R. beſchloſſen werden ſollte. Dieſer Antrag wird von der Verwaltung nunmehr dahin abgeändert, daß die Erhöhung bis zu 5 Mill.=I erfolgen ſoll. 21: Linke⸗Hofmann-Lauchhammer.⸗G., Breslau. Die.⸗V. genehmigte den Verſchmelzungsvertrag mit der Oberſchleſiſchen Eiſeninduſtrie.⸗G., ebenſo den Verſchmelzungsvertrag mit der Eiſenbahnmaterial⸗Leihanſtalt. Die beiden Fuſionen würden den Zeitverhältniſſen entſprechend eine ſtraffe Zuſammenlegung der geſamten Geſellſchaftsintereſſen bedeuten. 1- L. Loeb u. Söhne, Webwaren⸗Großhandlung, Berlin. Frei⸗ tag fand erneut eine Gläubigerverſammlung der Geſellſchaft ſtatt, in der laut Konf. ein Status vorgelegt wurde, wonach den Aktiven von 13 785 R. Paſſiven von 185 000=I etwa gegenüberſtehen. Die Verſammlung verlief ſehr erregt, da in der erſten Gläubiger⸗ verſammlung ein Status vorgelegen hatte, dei dem 50—60 pt. in der Maſſe lagen. Es wurde dieſes Mal ein Vergleichsvorſchlag von 20 pCt., zahlbar in vier Raten, gemacht. Die erſte Rate iſt fällig am 20. Dezember. Die Verſammlung erklärte ſich mit dem Vergleichsvorſchlag nicht einverſtanden. Es wurde Konkurs⸗ antrag geſtellt. „ Hberelſäſſiſche Kraftwerke, Mülhauſen. Die Oberelſäſſiſchen Kraftwerke ſchließen das Geſchäftsjahr 1924/25 mit einem Kein⸗ gewinn von 8,01 Mill. Franken und verteilen auf das Geſell⸗ ſchaftskapital eine Dividende von 9 pCt. Das Aktienkapital beträgt 75 Mill. Franken. Das Unternehmen iſt an der Badiſchen Kraftlieferungsgeſellſchaft m. b. H. beteiligt. Mannheimer Produktenbörſe m. Mannheim, 28. Sept.(Eigener Vericht.) Der heutige Produktenmarkt war infolge des hohen jüdiſchen Feiertages geſchäftslos. 26, 28, 26. 28. 26. 28, 73.— 72,12 Nombach. Hütten 87.75 86,75 Schuckert à Co. 62.50 62.40 Noſitzer Braunk. 42.50 42—Segall Strumpf 40, 50 40,75 86.—68.— Siemens Elektr. 88 25 66.25 0,375 0,375 Siemenss Halske 77,0 7½12 70,— 70,12 Sinner.-G. 64.90 62. ermann Pöge f„ ucker 134,5 135,51 Rückforth Nachf Sachſenwerk“ 57.50 57,50 Stoehr Kammgn. 29,50 28,50 150,0 151,0 Stoewer Nähm. 66.— 85,12 113˙0 215.8 Stollb. Zinthütten 96.— 95.59 37.9037.25 Südd Immobil, 37.— 36.50 Salzdetfurth Sarotti a„ .14.— 18.— Kohtenanl.—— 995 Rhei 57.— 55.84 Hugo Schneider 36,— 86.37 Teckl. Schiffsw..— 9,4 0 2⁴ Im Ksbtenant.——, 385 mgenanig chen, 48—2825J Ocabe 2 Sah 1092106 7 Teigerdde? 222 2140 Aag O. Grebtt..— 60,— D. Hypothetend—.—— Aheln. Greditbant87.— 67.— Berliner Dividenden⸗Werte. Teleph. Berliner 18,50 48.75 J Glanzſtoffcrbf 318) 51800 Weſtf Uſſen Badr.21.80 50,75 de Bank 20,50 29,50„ Ueberſ.⸗Bank 83,50——Rhein. Hyp.⸗Bk.——81.—[Thale Eiſenhütte.—.——.—Ver. Harzer Kalt 34.30 34,50 Wicking⸗TCement. 77.—77.— anlſ, Br. Ind. 82.50 82.50. Bereinsbant 55,— 58, Südd..-rd.⸗B.—.——— Cransport- Akktien. oerl Oelfabrik 47.50 50,50 O. Schhf Brn& W 43.— 42.— Wiesloch Tonwar. 64.— 80,— .⸗Kred—.——,— Hisent.-Geſellſch. 103,0 108,0] Südd. Discontog. 91,— 91,— Schantungdahn.88.,65J.-Auftral..ſch.—, 58,—JNordbeſch. Lloyd 66, 25 68,.50 ſtbörlng Salre ü Stabl...Jyp 1180 11290] Wübelmsh. Eulau 33.— 32.— Hop. u. Wöo. 60.50 80,— Dresdner Bank 1000 1000] Wiener Bankver..328— Allg. Lok. u. Str. 100 5 100,5 Hb.⸗Amk. Patelf. 60,25 60.50 Roland⸗Eine 88.— ünſonwerk Maſch:—.——.—Per Ultramarinf. 85,18 88.15 Wittener Stahl 88— 87— Bermer Bantoer..10.10 Frefrt. H9p.⸗Bl. 60, 25 80,35 Witbrg. Notenok. 88.—.— Södd. Eiſendadn—.—.—.-Sübam. Oeſch. 82,— 82,25 Berein. Eldeſchif 34.28 34.50 Unton⸗Gieerei. 30.—30,— Vogel Telegr.⸗Or. 57,75 57.50 Wittener Gußftah 170,— 64 50 Naaland— 75 15.———Saln 9 0 5„—.75 Bogtland Maſch..—.90] Wolf, Bucau. 4,— 48.50 r e 2 2820 Aib. krdiers de.— d4.— Franf Hig Beft 70Irt ee e e 55 Ber l. Hef. Pun..2, 5 Wanberer,Weler 10755 108 Jelltef Werein 28— 385 Denh. 2 Jal- B. 1088 105.5 Nürndezg.B. Bk.——.— 2. Berſ⸗— Baule⸗Akelien. Ber. Chm. Charl. 71.80 71,10] Weſer 1810 Bflet Waldbt⸗ 870.70 2. Zagt. 106, 106.0 Jetter. Gsed. Aulr. 720 780]Srantf. N u. Niu.—.——.—Pank f. L Werte.0 370 ich. Aſtat. Ban? 32.—92.—f Oeſt. Greb. Anſt...78 780 B. Oiſch. Nickelw. 1020 1030 Weſterrag. Alka f. 19,50 19, IbSermer Banke..18 1,15 Deulſche Bank 1100109,0 Reichsbank 133,2 188,7 ane Derl. and. Geſ. 128.5 126.5 Di. leberſee Bni. 81,— 80 35. Aheln Eredithant G7.—. E7,— Wereeetgete Seen l8s fne e e u. Nt.⸗ 58 Dresdner Bank 100,2 100,2 a 23— ſegerg 8 Wieie Keen ee e 8. 5 1—,—.*„— 21,.— 7 5 7 In. 157—— „ begesgne len, Aen e Gelſenk.— 75,10 74.50J Klöckner⸗Werke————Salzw. Hellbronn—— Aecumulat. Fabr. 104.5 104,2 Badiſche Aniun 121,7121,0J Bremer Vulkan 60,50 59,.— Benz⸗Motor. 225.25 Meyer Teptu..—.— Südſee VBhosphal—.——— 38— 60— 5— 70,Adler& Oppenb.“ 81,2591,25 Balcke Maſchin.«..60 1,60 Buderus Eifenw. 48,— 49,.—7. 75,— 75,50 Petersb. Int.Hand.58.60Ufa 60.— 59,50 e Nö e 1 95 Sanee 25.5— 7— 40,„50 Bamag⸗Meguin 38.—85,-Chem Griesdeim 116,5 116,6 8.,50 21.60 5 5 5 0.-.f. Anilinfabr 11½7 11,7 Bayr.Spiegelgls 44,75 45,75 Chem. Hyden 51,50 51710 5 4 eee—fT.!.. ͤ ͤ 8—Alexanderwe 6„ ergmann Elektr. 72,5073,— em. Gelſenk. 81,* Beſerl 8t.8 Dallmoreaoie———.—fAlfeld Peligſen 27,— 27.50 Ber⸗Gab. Hufbk 18881350 Chem. Albrt 83.50 82.75 Berliner Seſtverninsliche Werte. Scantungdaga— Sda⸗Amt 9085 50— 5885 Deſter. Induſtrie ⸗Alctien. Sicd Maundetn 82.— 82.— Bad. Andl u. Soda 122,2 121,2J Cem. Bothr, Meg——— Nene Seene 1075 J05s Ba Glette.- Ge..38—f Parfbrauerei...—, 61.—. Schöͤfferh. Bindg. 144,0 143,0 Bayriſch. Spiegel 44,50 44.50 Schwartz⸗Storch 62.— 81.—Bayer. Celluloid—.— 69.50 Werger... 105,5 108,0 Beck& Henkel 29.— 80,— Cont. Nürnd. Vz. Adt, Ged. Wächte. 26,— 26,.— Adlen Oppanheim—.——.— Bing Metallw.„ 47.25 49.—Dt. Eiſenh. Berlin———.— Adlerwerke Kleyer 41.50 40,50 Brem.⸗Beſigh. Oel 45.— 45,— D. Gold⸗ u. S. Anſt. 93,25 93,50 A C. G. Stamm 94, 40 94,50 Breuer Stamm 5,——,— Deutſche Verlag 140,0 140,.0 Bad. Uhrenfurtw. 23.——.—. 8 115,2 117,0 er 1. M. Angl. Con. Guan.——.— Brockhues.⸗ W. 35,— 35,— Dyckerhf.&Widm. 27.25 28.5 Aſchaff. Buntpap.—.— 92,75 Broncef. Schlenk 93,25 99,— Dingler Zweibr. 18,— 16,.— Aſchuſſd Jeutoff 63,25 62,75 Bürſtenf. Erlang.—.—„— Dürrkoppwerk. St.———— Badnbed Darmſt 28.— 29.— Cem. Heidelberg. 65,25 65.25 Düſſeld-Rat. Hürr 37.80 37.50 Badenia Weinh. 25,— 25.—[Cemeni Karlſtadt 95,75 95,50 EiſenwertKaifrslt 22.— 20.— en A Annd. 50,——,Anglo⸗Kt.— Maingerstamm 140.5 440.7 Bad. Maſch Durl. 94.— 64,— Chem Wrk. Albert—— 80.25 Andalt Kohlenw. 19,85 19,20] Bochumer Gußſt.⸗ 68,—69, 8aa 50 n. uano 94.25 94, 10] Bismarckhütte.—— Deuiſch⸗Lugemb. 115— 2— Goldenderg— 170.9JAnnener Gußſtadl 28,— 27,— Gbr. Böhler& Co.———, Deu cheErdd— 79,50 Aſchaffbg. Zellſt.—.——.— Braunk. u. Brikets 94, 95,75 Deutſch. Gußſtahl 123.0 128,0 =HAugsb.-No aich 95,—94,— Br.⸗Beſigb. Oellb.—.——. Bergmann Elektr. 72.25—,— Daimler Motor 39.05 41,50 8 Allg. Clektr.⸗Geſ. 94,25 94,50 BerlinKarlsr Ind. 74, 72, Alf,Portl Zement 123.5128,0 Berliner Maſchb. 63,50 62,Daimler Motor. 40,30 41,10 Ammecgteſ-& Co.“ 66,7586,— Berzellus Bergw.“——25,90 Deſſauer Gas“ 728 71.— Ammend. 8555 128.2125,20 Bing Nürnderg. 49,— 48,65 Oiſch. Afl.Telegr. 4725 49,.— Concord. Spinner. 75,— 78,50 Deutſche Kabelw. 64.25 63.25 —.—138,01 Genſchow& Go. 43, 50 43,50 40.— 40,—[Germ. Portld.⸗Z. 74,— 76,10 .72,— 70,50 Gerresheim. Glas 124,7 124,7 109,0 10 7,5] Geſ. f. elektr. Unter. 117,0 117.0 74,— 75,[Gebr. Goedhardt. 41.50 42,25 52,—Goldſchmidt, Ty. 69.50 69,.— Deutſche Kaliw 28, ⸗25,87 Elsdach& Co. eutſche Maſch 48.50 46,25 Emaille Uarich Deutſche Steinzg 83.50 84,—Enzinger Filter Deutſche Wollw., 49,— 42,65 Eſchw. Bergwerk Deutſch. Eiſenh. 39,—37,50 Faber Bleiſtift Donnersmarckh. 71,90 72.— 7 Liſt& Co. 49 Dürener Metall 97, 98,—-[Feldmühle Papier 81.— 90,— Goerz C. P. 69.30 71.— Dürrkoppwerke 57.,— 38,50 Felten K Guill. 115,5 115,7 Gothaer Waggon 69.75 40,— Düſſeld. Eiſend. 39,— 39,—Flend. Brückend.—,——— Greppiner Werke 113,0 110,0 Dynamit Nobel 78,70 78,25 R. Friſten 3,20.37 Gritzner Maſchin. 96,— 96,25 Gberf Farb. 5 B II I II60f iigfabrit Juldd. 30.— 30.— Höchſter Farbwik. 11901187 —9——— 95,75—.——5 rter Hof 75. 75.— Zelamann, Phil. 58, 10 57,50 Eiſ. Bad. Wolls—.——.— Frankf. Pot.&K Wit. 35.50—,— Holzverkohl.⸗Jd. 55,75 56,12 Smag.230 0,235 Fuchswag Stam 0,500 0,480 60.— 60.— Emallle St. Ullr. 87,50 38,.— Ganz Lud Mainz—.———Kammga Kaiſersl. 70.— 70,— Enzinger Worms———.—Geiling& Co..——.—Karlsr. Maſchin. 33.50 33.50 Eprgard KSehm.—.— 20.— Golbſchmidt Th. 70,— 70,— Kemp, Stettin. 0,30 0,30 unger Maſchin 40.— 40,— Gritzner M. Durl. 96,15 96,.—Klein, Sch.& Beck.—.—81,— Eſene, L. Meyer Eckard Maſchin. 60,—62,50 Fuchs dandden 852—,50 Grerftw. Mhm.5%—,— 10,— 8 Gaggenau Urz 39, 50 39,— Gebr. Großmann 76,— 76,— Elderfeld. Fard. 113,5 117,5] Ganz Judwig...10 0,10 Grän& Bilfinger 92,50 93,— Elberfeld. Kupfer—,—,— Gebhard Textil 102,0 103.0J Gruſchwitz Textil. 58,50 60,— Elektr. Bleſerung 10,—77.—Gelſenk. Bergw.. 75,7573,- Hackethal Draht 510,89 51,50 Elektr. Licht u. Kr. 94.50 94.25 Gelſenk.Gußſtabl 38.— 38.— HalleſchsMaſch...,70.70 ammerſ.Spinn. 17.— 18,.— Jbe 8. Wertf. II.50 1 J7oRöln Noftweller 51,— 80.75 4% Mexlkaner..——, 4% Türt.unif. Anl.———.—4% 4½% Oeſt Schatza 5%„Goldrente.70—.— 4%„conbd. Rte..40 0,425 4½ũ% l. St.⸗R1913—.—.809 4%„Silberrte.—.——.—4 4% Türk.Ad.⸗Anl.—.——.—4% 4%„Bagd.⸗Eiſ1.80.80 30% Oe.⸗U. Stö. alte 12,18 12,205% Tehuantepee———. %0 II.75.80 8% Se. U IX. Srl74)—.——.— a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Goldanlelhe 90,25 90.25 3/% D. Reichsanl 0,282.285 5 ½ B. Kohlenanl..75 8,60 Dolla 55„ 5,25 95,25 30% 17 5 10 470.455 a.52 8,50 Reichsſchaz. IV. V 0,195 0 200 4% Prß. Konſols 0,280.287], Roggenwert. 5,90.90 VI- IX 0, 187.1928¼%, 1.,285 0,2955% Roggenrentb. 4,25 4,25 1924er—,— 0,1928%„ 0,270 0,3055% Schf. Braunk..25.25 40 5. Reichsanl..227.2374% Badiſche Anl.————] Landſch. Rogg..—.—. 4⁰ 0 299.2853/% Baper. Anl..810.305 b) Ausländiſche Nentenwerte. 0*— 5„ Golprior..50 3,85 ollob. 1911.40.35.60% Südö.a. P 11.— 10,25 8 Pr. 10,70—.— 50% bligat.—.——,— „1914.87.87 4½% Anat. Ser.] 8,10..— Goldrte 9,40.50 4½%„„ II 6,84.80 „Kronr..800.850 4½%,„III.30.35 750 7680 4% „100-.- Los 21.20 20.75.60/„ 1½%,, %„ Papierrt———4% Frankfurter Feſtverzinsſiche Werte. ) Iuländiſche. inn. 50——.— Grkrftw. Mhm.5%—,——,Knorr, Heilbronn 47,50 47,280Hannov. M. Egeſt. 57.—57.—Phillpp Holzmann 57,2557,—Gebr. Körtin 62.— 61,75 — 12 Nlalſch 72,50 72.40 Gran u. 5 97.— Aaee Braun Hann. Waggonfd 22.75 21.75 Horchwerte. 62. 62,— Koſtheimer Cell.—.— 32,500 Dollarſchätze.—.———4% 5,15 5,05 4% Bayr. Eif.⸗Anl.—.——.— Fader& Schleich 52,50 52,— Halds Neu, Nähm.—.——r. Krauß& Co. Lok. 34.50—,— Hanſa Lloyd 54,75 56,50 Humboldt Maſch. 40,— 40,50] Kötitzer Kunſtled 68. 69,50[ Goldanleihe...——.—4% bo. do. 1914 5,15 5,058½% do.—.—.83 rbwertMühld—.——.—] Hammer Oenabr.—.— 17.80 Krumm, Otto—.—bdg.⸗Wien Gum 61,—62,— tw.e. M. Kayſer 99.—99,— Krauz Cie. Lok. 38,— 31, 4¼½% Mym.1914——,— Sparprämi 1919.—.——.—3% +—.—— ahr Gebt. Pirm. 48,25 48.— Hanfwert. Füßen—,— 68.—-Lahmehyer& Co 786,2577.—[Harkort Bergwrt.—,———Iiſe Bergbau 94, 95,Kyffbäuſer Hütte 41,.— 38,—8%„1902—.———5% Pr. Schaßzanw.—.——.—4% Bay. Pf. Eil. B—,— 9800 l. Guifl. Carls—.——.—HilpertArmaturſb. 30,50 30,50 Lech Augsburg 72.—72.[Harpen. Bergdau 103,0 102,2] N. Züdel& Co. 58.75 53.90CLahmeyer& Co. 78.——4½%„ 1904/5—— 40% do. do.—.%% do. 96 8 5⁰⁰ ſeinmech. Jetter 66.— 68.— Hirſch Kupf. u. M.————Lederwrk. Nothe 55.— 55.— 5— Maſch. 41.30 41.50 Jebr. Junghans 59,.—80,-[Laurahütte.. 33,15 37,155% Sl. Reichsanl..227 0,285 4% Preuß. Konſ.—.—.275 4% Hen n. 88 u. 0———.— eiſt Seci Frnkfri. 22.— 21.—] Hoch. u. Tlefbau—.——.—Leb. Spiche. Br.-A.——— Heckmann C. 65.—64.75 Nahla Porzellan 59, 59.50 Linde'sismaſch 1120 113,904%% do. unk..1925—.———392% 0,285.300 3½%, abgeſt.———.,— 9 Pulp.St. 2 Schriſſig..Frtl. 58,20 50. Hedwigshültte 45,50 48,.—Kaliw Aſchersl. 11½81177] Lindenderg. 53,— 54, 3½% D. 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Den Altbeſitzern ſtehen gleich die In⸗ haber von Schuldverſchreibungen, die gemäß 8 88 des Auf⸗ wertungsgeſetzes als vor dem 1. Juli 1020 erworben anzuſehen ſind. Beweismittel für den Altbeſitz ſind binnen einer Friſt von zwet Monaten ſeit dem Erſcheinen dieſer Aufforderung im Deutſchen Reichsanzeiger einzureichen. Die Entſcheibung über Annahme oder Ablehnung eingehender eee% durch uns. n, den eptember Rhein- und See-Schitffahrt⸗-Gesellschaft. Tuffordsrüng zur Anmeldnag es Altbesitzss zon indus rie-Galigationen. Gemäߧ8 39 des Aufwertungsgeſetzes vom 16. Juii 1925—. .⸗G.⸗Bl. 1 S. 117— fordern wir die Altbeſitzer unſerer Hagbigen Anleihe vom Jahre 1902 auf, ihre Schulbverſchrelbungen, für die die Vorrechte des Altbe⸗ ſitzes in Anſpruch genommen werden, zur Vermeidung des Ver⸗ luſtes des Genußrechtes, innerhalb einer Friſt von einem Monat ſeit dem Erſcheinen dieſer Aufforderung im Deutſchen Reichsan⸗ zeiger bei der Ea240 Rheiniſchen Crebitbank in Mannheim anzumelden. Der Anmeldung ſind die Mäntel der Schuldverſchreibungen oder der Nachweis ihrer Hinterlegung beizufügen. Altbeſitzer ſind die Inhaber von Schuldperſchreibungen, die ibre Schuldverſchreibungen vor dem 1. Juli 1920 erworben haben und die bis zur Anmelbung Obligationen⸗Gläubiger geblieben ſind. Den Altbeſitzern ſtehen aleich die Inhaber von Schuldverſchreibun⸗ gen, die gemäߧ 88 des Aufwertungsgeſetzes als vor dem 1. Juli 1920 erworben anzuſehen ſind. Beweismittel für den Altbeſitz ſind binnen einer Friſt von 2 Monaten ſeit dem Erſcheinen dieſer Aufforderung im Deutſchen Reichsanzeiger einzureichen. Die Entſchzidung darüber, od die eingereichten Beweismittel ausreichend ſind, erfolgt nicht durch die Anmeldeſtelle, ſondern unter unſerer ausſchließlichen Verantwortlichkett durch uns. Mannſeim⸗Maldhof, den 28. September 1925. 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