— 0 Annäherung an Polen und Frankreich vorbeugen möchte. Oezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,.— Geſchäfts⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 8, Schwetzinger⸗ ſtraße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Wittag⸗Ausgabe Eine Nachkſitzung des Reichskabinells Ddie deutſchen vorbehalte vor der paktkonferenz Wie wir erfahren, iſt nach Eintreffen des Berichtes des deut⸗ ſchen Botſchafters aus Paris über die Unterredung mit Briand am Montag abend 9 Uhr unter dem Vorſitz des Reichskanzlers das Reichskabinett zu einer Sitzung zuſammengetreten. Die Sitzung des Kabinetts dauerte bis nach Mitternacht. Wie verlautet, ſoll noch in der Nacht die Antwort der Reichsregierung an den deutſchen Botſchafter in Paris von Hoeſch abgegangen ſein. Nach in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen verbreiteten Gerüchten ſoll Briand durch den deutſchen Botſchafter der Reichsregierung be⸗ ſtimmte Vorſchläge gemacht haben zur Beilegung der Meinungs⸗ verſchiedenheiten. Bekanntlich iſt das franzöſiſche Kabinett erſt für heute mittag zu einer Sitzung einberufen worden, in der die deutſchen Erklärungen erörtert werden ſollen. 15 75 Das„B..“ läßt ſich aus London melden, daß man dort nunmehr eher den 12. Oktober als Beginn der Miniſterkonferenz anzunehmen geneigt ſei, da die bis zum 5. Oktober noch verbleibende Friſt wohl kaum genügen dürfte, um die letzten Vorbereitungen für die Konferenz zu treffen. Unſicher ſei auch noch die Frage des Kon⸗ ferenzortes. Die Unterredung Sthamers mit Chamberlain ſei außerordentlich freundſchaftlich geweſen und habe nahezu eine Stunde gedauert. Anderen Londoner Meldungen zufolge ſolle keine Verzögerung eintreten, ſondern die Konferenz werde beſtimmt am 5. Oktober in Locarne beginnen. Die Unterredung Hoeſch⸗Oriand Ueber die Unterredung des Boſchafters von Hoeſch mit Briand wird folgendes amtliches Kommuniqus herausgegeben: Der deutſche Botſchafter von Hoeſch wurde in Verfolg des Be⸗ ſuches, den er am Samstag nachmittag dem Generalſekretär des franzöſiſchen Außenminiſters Berthelet abgeſtattet hat, am Montag nachmittag um 5 Uhr durch den franzöſiſchen Miniſter für auswär⸗ tige Angelegenheiten Briand empfangen. Die Unterredung dauerte etwa 1 Stunde. Der Botſchafter brachte nochmals die An⸗ nahme der an die Reichsregierung/ gerichteten Einladung zu einer Miniſterbegegnung zwecks Verhandlung über den Abſchluß eines Sicherheitspaktes zur Kenntnis. Am Anſchluß daran kam eine Reihe mit der Einladung zuſammenhängender Nebenfragen zur Sprache, von denen einige noch nicht geklärt ſind. BGerliner Rommentar EBerlin, 29. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Hoeſchs Bemühungen in Paris, die durch die Begleiterklärungen zur deutſchen Note hervorgerufenen Meinungsver⸗ ſchiedenheiten wieder auszubügeln, haben nach dem amtlichen Kommuniqus zu ſchließen, ein greifbares Ergebnis noch nicht er⸗ zielt. Immerhin ſcheint ſich die erſte Aufregung über den Schritt der deutſchen Regierung in London, Paris und Brüſſel gelegt zu haben. Umſo unverſtändlicher iſt es, daß, und zwar leider nicht nur in den extrem rechtsradikalen Blättern der Konflikt verſchärft wird durch Vorwürfe, die der deutſchen Regierung gemacht werden, weil ſie ihre Auffaſſung in der Kriegsſchuldfrage nicht mit der notwendigen Entſchiedenheit und Klarheit zum Ausdruck gebracht habe. Man will auf deutſchnationaler Seite alſo offenbar die Kriegs⸗ ſchuldfrage zur Hauptangelegenheit ſtempeln und eine Diskuſſion heraufbeſchwören, bei der es doch ſehr fraglich ſein muß, ob ſie ge⸗ rade in unſerem Intereſſe liegt. Es bleibt daher abzuwarten, wie ſich die Reichsregierung zu der heute in der deutſchnationalen Preſſe einmütig erhobenen Forderung ſtellen wird, daß zugleich mit dem Wortlaut der deutſchen Antwortnote auch die Inſtruktion an den Bot⸗ ſchafter veröffentlicht werde. In die durch dieſes Zwiſchenſpiel für uns erſchwerten Situation platzt der Beſuch Tſchitſcherins hinein. Der ruſſiſche Außenminiſter wird einen oder zwei Tage in Berlin weilen und bei der Gelegenheit eine Ausſprache mit Dr. Streſemann haben, dem er vermutlich noch einmal die Bedenken der Sowjetregierung gegen die Sicherheitspolitik und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund auseinanderſetzen dürfte. Der demonſtrative Charakter dieſer Fahrt iſt unverkennbar. Trotzdem follte man ſich hüten, Tſchitſcherins Beſuch eine übertriebene Bedeu⸗ tung beizumeſſen. Sowjetrußland fürchtet durch den Abſchluß des Sicherheitspaktes in eine Iſolierung zu geraten, der es durch eine Das Liebäugeln mit Warſchau iſt alſo ein wohlberechneter Schachzug der Sowjetdiplomaten, Deutſchland im letzten Augenblick von der Bahn abzulenken, auf die die Sicherheitskonferenz hinführt. Man wird, wie wir annehmen möchten, Herrn Tſchitſcherin in aller Ruhe bedeuten, daß, wie das übrigens bereits wiederholt geſchehen iſt, eine Aende⸗ rung der deutſchen Oſtpolitik durch den Sicherheitspakt auf keinen Fall herbeigeführt würde. Das iſt ja auch bereits in den Verhand⸗ lungen des Auswärtigen Ausſchuſſes mit aller Deutlichkeit zum Aus⸗ druck gebracht worden. ſie bereits iſt. der ſeeliſche druck der Kriegsſchuldlüge Die offiziöſe„Deutſche diplomatiſche Korreſpondenz“ befaßt ſich mit den Aeußerungen der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe über die Erklärung, die die Vertreter des Deutſchen Reiches in den alliierten Hauptſtädten über die Frage der Kriegsſchuld und der Räumung der Kölner Zone abgegeben haben. Dies ſei, wie die Korreſpondenz ſchreibt, im Zuſammenhang mit der Forderung der Gegenſeite geſchehen, wonach der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund dem Abſchluß eines Sicherheitspaktes voranzugehen habe. Ein ſolcher Pakt kann aber nur zwiſchen Gleichberechtigten und Gleichgeſtellten und nicht zwiſchen Parteien abgeſchloſſen werden, von denen eine mit dem Stigma einer ſchweren moraliſchen Schuld dem anderen gegenüber belaſtet iſt. Es bedeutet einen Akt der Loyalität, wenn die Reichsregierung es nicht darauf ankommen ließ, die Frage erſt bei den Verhandlungen ſelber anzuſchneiden und dieſe damit zu belaſten. Es iſt ſelbſtverſtändlich, Weiſe auf poſitive Ergebniſſe der Konferenz hoffen kann, wenn erſt dieſer ſeeliſche Druck von der deutſchen Bevölkerung genommen worden iſt. Die Korreſpondenz erinnert in dieſem en an das Bismarck'ſche Wort von den„Imponderabilien der Volks⸗ ſeele“, an die fortſchreitende Bewegung in den Ländern der ehe⸗ maligen Gegner ſelbſt, der Politiker und Geſchichtsforſcher Englands, Italiens, Amerikas und auch Frankreich, an das Wort Lloyd Georges, wonach die Völker„in den Krieg hineingeſchlittert“ ſind, alſo eine Alleinſchuld Deutſchlands längſt preisgegeben worden iſt. Das letzte Wort darüber wird die Geſchichte ſprechen, aber es würde einen Selbſtbetrug darſtellen, wollte man heute ſo tun, als hätte man nicht 5 15 Gegenſeite längſt den Artikel 23 als eine große Torheit erkannt. Disziplinierte Nervoſität in paris V Paris, 29. Septbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Mit einer erſtaunlichen Ruhe werden die alarmierenden, widerſpruchs⸗ vollen und auf Nervoſität verweiſenden Berliner Berichte über die diplomatiſchen Vorbeſprechungen zur Außenminiſterkonferenz auf⸗ genommen Während die aus Berlin hier vorliegenden Berichte auf den Leſer den Eindruck machen müſſen, daß die politiſchen Streitigkeiten die Zielrichtung der deutſchen Diplomatie und die 77 Aktionsfähigkeit des Berliner Kabinetts ungünſtig beeinfluſſen, ge⸗ winnt man hier den Eindruck, daß Briand von ſämtlichen maß⸗ gebenden Parlamentariern unterſtützt wird und daß der franzöſiſche Außenminiſter das volle Vertrauen der tonangebenden politiſchen Kreiſe beſitzt. Dann hält ſich die Preſſe an das Ziel des vom Quai 'Orſay ausgegebenen Wortes: den Auftakt zur Außenminiſter⸗ konferenz durch polemiſche Auseinanderſetzungen nicht zu ſtören und der Regierung die Aufgabe nicht noch ſchwerer zu machen, als Nach der geſtrigen einſtündigen Beſprechung des Botſchafters v. Hoeſch mit Briand ſtellt man hier feſt, daß ſich an der Situation eigentlich nichts geändert hat. Die deutſchen Mitteilungen, in einer mündlichen Note vorgetragen und durch ein ſchriftliches Memorandum bekräftigt, ſeien nicht derart, daß von franzöſiſcher Seite überhaupt von einer Verſchiebung der Konferenz oder von einer Abwendung der bisher von Briand an⸗ gewandten Taktik geſprochen werden könne. Ganz im Gegenteil iſt hier nach den Erklärungen, die der deutſche Botſchafter an den franzöſiſchen Außenminiſter abgab, eine merkbare Zuver⸗ ſicht nicht zu verkennen, wenngleich ein tiefer Ern ſt aus den Kommentaren der heutigen Morgenblätter ſpricht. Die Ruhe, die ſich in der heutigen Morgenpreſſe wiederſpiegelt, iſt als Beweis ſtarker Diſziplin anzuerkennen. Aber man möge nicht glauben, daß dieſe ruhige Stimmung während der Konferenz fortdauern werde. Erſt in dem Augenblick, wo Briand am Konferenztiſch Streſemann gegenüberſitzen werde, erſt dann werde man ſehen, welch ausgezeichnetes Inſtrument die franzöſiſche Preſſe in der Beein⸗ fluſſung der öffentlichen Meinung und der Weltmeinung überhaupt bedeutet. Der beſte Beweis hierfür iſt das Vorgehen der fran⸗ zöſiſchen Zeitungen in der momentan tagenden franzöſiſch⸗amerika⸗ niſchen Schuldenkonferenz. Wie eine Phalanx treten die Zeitungen zum Sturme gegen die Amerikaner an und finden ſich hinter dem Kommando des von Caillaux hier zurück⸗ gelaſſenen Propagandachefs Bonnet zuſammen. Das gleiche Spiel wird ſich wiederholen, wenn Briand in Locarno oder einem anderen Konferenzort franzöſiſche Diplomatie betreibt. Ueber die bekannten Wünſche der deutſchen Regierung äußert ſich der„Petit Pariſien“ in dem Sinne, daß man immerhin den deutſchen Vorſchlägen von Seiten Frankreichs Beach⸗ tung ſchenken könne, denn in der Frage der Räumung Kölns als auch der Regelung der Entwaffnungsprobleme würde das fran⸗ zöſiſche Kabinett Entgegenkommen zeigen. Günſtig äußert ſich das offtziöſe Blatt über die juriſtiſche Seite der Außenminiſterkonferenz namentlich über die Fertigſtellung der Rheinpaktformel. Das Blatt iſt merkbar bemüht, über alle Schwierigkeiten, die ſich ein⸗ geſtellt haben, und eventuell zu einem verlängerten Meinungs⸗ austauſch zwiſchen Berlin und Paris führen könnten, die franzöſiſche Oeffentlichkeit hinwegzutäuſchen. Der„Matin“ läßt ſich von ſeinem Berichterſtatter Sauerwein aus Berlin melden, daß man ſich beeilen müſſe, weil Tſchitſcherin in Berlin neue Intriguen ſpinnen wolle, um die Außenminiſterkonferenz zu verhindern. In der Angelegenheit der Kriegsſchuldfrage ſind faſt heutigen Morgenblätter in dem Sinne einig, daß man in Bezug auf die Kriegsſchuldfrage moraliſche Zugeſtändniſſe b5 0 würde unter der Bedingung, daß an den Vereinbarungen, ie auf der künftigen Konferenz getroffen werden ſollen, ebenſowenig etwas geändert werden dürfe, wie es in Bezug auf die Abmachungen der Londoner Reparationskonferenz im Vorfahre der Fall war. Der„Matin“⸗Berichterſtatter hält dafür, daß Streſemann mit einer ſolchen Formulierung einverſtanden wäre. Auch der linksrepu⸗ blikaniſche„Heuvre“ glaubt, daß die franzöſiſche Regierung in Bezug auf die Kriegsſchuldfrage ein moraliſches Zugeſtändnis machen müſſe. (Weitere Nachrichten hierzu auf Seite 2) daß man in ganz anderer Prcle10 Pfenig 1925— Ar. 449 inheimer Geitung Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben⸗ Mannheimer Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Borauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 940.-N. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher derechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſaßz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Manndeim. Frauen-Jeitung ⸗ Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen · Geſetz und Recht der parteiſtreit in Sachſen geht weiter! (Von unſerm ſächſiſchen Vertreter) Seit Jahr und Tag hält der Brand in der fächſiſchen Sozial⸗ demokratie nicht nur die deutſche Sozialdemokratie, ſondern auch die große politiſche Oeffentlichkeit in Spannung, obwohl man anfangs geneigt war, dieſer Auseinanderſetzung in Sachſen nur den Charak⸗ ter eines häuslichen ſächſiſchen Streites mit rein lökaler Bedeutung beizumeſſen. Die Behandlung, die die Angelegenheit in Hei⸗ delberg erfahren hat, beweiſt das Gegenteil. In der Tat ſcheint auf dem klaſſiſchen Boden der deutſchen Sozialdemokratie, in Sachſen, der Kampf zu beginnen, der um die politiſche Welt⸗ anſchauung ausgefochten werden muß. Würde es ſich um eine ſo einfache Angelegenheit wie die Diſziplinloſigkeit von Genoſſen han⸗ deln, ſo wäre man mit dieſer nach bewährtem ſozialiſtiſchen Muſter leicht fertig geworden. Hier handelt es ſich jedoch um etwas anderes, das man wohl am beſten durch die Ereigniſſe auf dem Heidelberger Parteitage ſelbſt klarſtellen kann. Der Sprecher der 23 Sozialdemo⸗ kraten, die die ſächſiſche Koalttionsregierung ſtützen und einem namenloſen Haſſe der Radikalen ausgeſetzt ſind, hat hier zum erſten Male ein klares und unumwundenes Bekenntnis zu Staat und Volk abgegeben. Er bekannte ſich ohne Scheu zur Nation und lehnte die Negation ab, die nach wie vor das Paradepferd der Radikalen geblieben iſt und denen einſt in falſcher Sentimenta⸗ lität Aufnahme in der mehrheitsſozialdemokratiſchen Partei und Unterſchlupf gewährt wurde. Die grundſätzliche Auseinander⸗ ſetzung innerhalb der Sozialdemokratie konnte damit nur für kurze Zeit aufgeſchoben werden, wie ſie ja auch heute tatſächlich mit noch größerer Wut und Wucht entbrannt iſt, als es vor dem Spätſommer 1922 geſchah. Wohl hatte der Parteivorſtand in Berlin meht als ein⸗ mal verſucht, den ſächſiſchen Moorbrand zu löſchen. Es blieb bei wiederholten Verſuchen, da ſich kein Mann von Format fand, den Herd des Brandes offen bloßzulegen und hier die Löſcharbeit zu beginnen, d. h. das Steuerruder der Partei energiſch herumzuwer⸗ fen. Man hat einſt die Minute, die 1918 ſchlug, überhört und keine Ewigkeit wird den Parteihäuptern in Berlin die verpaßte Gelegen⸗ heit wieder zurückbringen. So ſchütteten die Parteihäupter, wenn ſie in Dresden waren, etwas Sand über die ſchwelende Maſſe und konnten nur immer wieder nach der Rückkehr nach Berlin mit banger Sorge feſtſtellen, dan das Feſuer dig Kanddacke Dnarnpen hatte und hell aufloderte. Auch der Heidelberger Beſchluß iſt keine klare Entſcheidung, konnte alſo auch keine Klar⸗ heit im Sachſenkonflikt bringen, am allerwenigſten aber den Streit beendigen. Sie iſt nicht Fiſch, nicht Fleiſch verſucht beiden ſtreiten⸗ den Parteien gerecht zu werden, wenn auch die gemäßigte Auffaſſung mit einer Länge als Sieger durchs Ziel gegangen zu ſein ſcheint Dieſer merkwürdigen Führerweisheit letzter Schluß iſt aber im Grunde doch nur das Eingeſtändnis der eigenen Schwäche, weil die Endentſcheidung doch wieder in die Hände der beiden ſtreitenden Parteien zurückgelegt iſt, die ſich bisher nicht einigen konnten, und das kann man mit einiger Gewißheit ſagen, nicht einigen werden. Dazu hat der Streit ſchon zu tief gefreſſen und perſönliche erbitterte Feindſchaften hervorgrufen, die, was menſchlich verſtändlich iſt, ſtets das ſchwerſte Hindernis einer Verſtändigung geweſen ſind. Die ſächſiſchen Radikalen haben den Eindruck mit nach Hauſe genommen, daß ſie die Unterlegenen von heute ſind. Sie halten ſich aber für die Sieger von morgen und können bei der heuti⸗ gen Verfaſſung des Berliner Parteivorſtandes recht haben; denn noch immer hat der Offenſivgeiſt auch einem ſchwächeren Gegner den Sieg gebracht. Zudem ſcheinen es ſelbſt die Mitglieder des Berliner Parteivorſtandes zu überſehen, daß die Kräfteverhältniſſe in Sachſen weſentlich anders liegen, als man es gewöhnlich annimmt. Der ganze Partelapparat wird ausſchließlich von den Radikalen beherrſcht. Anhänger der Rechtsſozialiſten ſind rückſichtslos qus allen Parteiſtellungen und Parteiämtern hinausgeworfen worden, wobei es den„ſoziglen“ Genoſſen nichts verſchlug eine ſo„brutale Unternehmerwillkür“ zu üben, wie ſie wirkliche Unternehmer noch niemals angewandt haben Die verhaßten Genoſſen wurden kurzer⸗ hand auf die Straße geſetzt und ohne Erbarmen der Not preis⸗ gegeben. Die Parteipreſſe ſegelt völlig im Fahrwaſſer der Radikalen und hat es bisher ſtets abgelehnt, die Rechtsſozialiſten zu Wort kommen zu laſſen. Auch wußten es die Radikalen zu verhindern, daß Vertreter der Rechtsſozialdemokraten in Parteiverſammlungen das Wort ergreifen und ihren Standpunkt rechtfertigen konnten. So blieben die 23 nur darauf angewieſen, in Konventikeln, Flug⸗ ſchriften und Tätigkeitsberichten der Londtagsfraktion für ihre An⸗ ſicht zu werben oder den Verſuch zu machen, eigene Verſamml einzuberufen, die von den Radikalen in muſtergül ſpitzelt wurden. An dieſer Sachlage hat ſich durch den Heidelberger Parteitag nicht das Geringſte geändert. Die geſamte ae Preſſe Sachſens hat erſt jetzt ihre Sprache über das Heidelberget Er⸗ gebnis wiedergefunden, was umſo verſtändlicher iſt, als keiner dieſer eitungspropheten auch nur im geringſten daran zweifelte, daß die 23 in Heidelberg gehängt werden würden. Das völlig unerwartete Ergebnis verſchlug ihnen zunächſt die Sprache, doch haben ſie ſich ſo weit ermannt, um in ihren Kommentaren zum Ausdruck bringen zu können, daß von einer Beendigung des ſächſiſchen Parteiſtreſtes nur dann geredet werden könne, wenn die 23 Rechtsſozialiſten ein demütiges Pater peccavi ſtammeln und ſich den Radikalen völlig unterwerfen. Gewiß drücken ſie das recht vorſichtig und gewunden aus, doch darf man ſich darüber nicht täuſchen, daß der Kampf mit vermehrter Heftigkeit entbrennen wird. Vorläufig liegt man gegenſeitig auf der Lauer, ſich den Wind aus den Segeln zu nehmen und taktiſche Vorteile zu erringen. Es kommt jeder der beiden Parteien darauf an, die andere mit den Feindſeligkeiten be⸗ ginnen zu laſſen und ſo die Toga des zu Unrecht Gekränkten zu ge⸗ winnen.— Natürlich wird der Streit erſt wieder zur alten Höhe aufflam⸗ men, wenn der Landtag zuſammengetreten iſt und dann die Not⸗ wendigkeit vorliegt, praktiſche Arbeit zu leiſten. Dann wird auch erſt die Frage der Auflöſung des Landtages akut werden. Aus der vorſichtigen Behandlung gerade dieſer Fragen in der radikalſogia⸗ liſtiſchen Preſſe geht hervor, daß auch die Radikalen die günſtige Lage erkennen, die der Heidelberger Beſchluß für die 23 Rechts⸗ ſozialiſten gebracht hat. Zum Teil geht man gerade um dieſen wichtigſten Punkt, der im ganzen ſächſiſchen Konflikt doch die größte Rolle geſpielt hat, herum oder verſucht es, durch gutes Zureden die 23 zum Nachgeben zu bewegen. So wie die Verhältniſſe liegen, kann man aber mit ziemlicher Gewißheit behaupten, daß die 23 gemäß dem Beſchluſſe des Heidelberger Parteivorſtandes eine frühere Auflöſung des Landtages für politiſch be⸗ denklich und damit für ſchädlich halten. Der dehnbare Heidel · tiger Weiſe be⸗ 2. Seite. Nr. 449 Aeue Mannheimer Jeitung(Mittag ⸗Nusgabe) Dienskag, den 29. September 1925 berger Beſchluß läßt ja auch alle Auslegungsmöglichkeiten zu. Man wird daher kaum mit einem unnatürlichen Ende des Landtages rechnen können, ſondern Landtagswahlen erſt im November oder Dezember 1926 zu erwarten haben, wenn die jetzige Landtags⸗ periode verfaſſungsmäßig ohnehin zu Ende iſt, umſomehr, als die 23 Rechtsſozialiſten nicht die geringſte Veranlaſſung haben, ſich den Radikalen auf Gnade und Ungnade auszuliefern, von denen ſie doch nur Ungnade zu erwarten haben. Hieran muß ſich die augenblicklich verhaltene Glut wieder zu hellem Feuer entzünden. Daß der Parteivorſtand eine ſolche Ent⸗ ſcheidung zur Annahme gebracht hat, läßt ſich gewiß zwanglos mit der Sehnſucht der Berliner Prominenten nach Regierungs⸗ ſeſſeln im Reiche mit den ähnlich gelagerten politiſchen Verhältniſſen in Preußen und Baden erklären. Jedoch kann die radikale Bewe⸗ gung in einem ſo geſchloſſenen politiſchen Gebiet wie Sachſen auch in Berlin nicht überſehen werden. Somit erſcheint die Annahme nicht ausgeſchloſſen, daß man in Berlin noch eine Waffe in der Hand zu haben glaubt, womit man den Ueberſchwang der ſächſi⸗ ſchen Radikalen glaubt erheblich dämpfen zu können. Man wird wohl nicht fehlgehen in der Annahme, daß der Parteivorſtand in Berlin die größte Hoffnung auf die Haltung der ſächſiſchen Ge⸗ werkſchaften ſetzt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieſe im gan⸗ zen Verlaufe des ſächſiſchen Parteiſtreites ſich offen und ehrlich auf die Seite der 23 geſtellt und ſie in ihrem Kampfe gegen die Radikalen ſehr ſtark unterſtützt haben. Kein Wunder auch, denn die Hauptführer der Rechtsſozialiſten ſind entweder alle Gewerk⸗ ſchaftler oder gehören noch heute den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften zum Teil in wichtigen Führerſtellen an. Ein Druck der Ge⸗ werkſchaften auf die Radikalen, der bei der bekannter Berliner Regie nicht ausgeſchloſſen iſt, müßte die Radikalen doch ſtark ernüchtern und zur Beſinnung bringen, denn die Gewerk⸗ ſchaften ſind die finanzielle Stütze der Partei und haben damit den Knüppel in der Hand, deſſen Schläge auf den Magen nach dem bekannten Wort des ehemaligen Miniſterpräſidenten Dr. Zeigner auch die Hartnäckigſten zu einer anderen Meinung bekehren. Das würde allerdings das letzte verzweifelte Mittel ſein, denn damit würde eine Bewegung angebahnt werden, deren Verlauf und Ende nicht abzuſehen iſt und für Sachſen gerade deswegen von größter Bedeutung werden könnte, zumal in den beiden letzten Jahren ge⸗ vade dieſes Thema mehr als einmal in den Gewerkſchaftsblättern von hervorragenden Gewerkſchaftsführern behandelt worden iſt, die das aufgeblähte Phraſentum der ſächſiſchen Radikalen ſchon längſt ſatt hatten. Die verwickelten ſächſiſchen Verhältniſſe ſind auf dem Heidelberger Parteitage nicht entwirrt, ſondern im Gegenteil faſt noch mehr verwirrt worden. Wie dem aber auch ſei: das einzige Urteil, das mit poſitiver Gewißheit über die Lage in Sachſen ge⸗ fällt werden kann, läßt ſich nur in die Worte faſſen: der Sachſen⸗ konflikt iſt tot, es lebe der Sachſenkonflikt. 8. Kuſſiſches Alpoͤrücken in London London, 29. September.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die Bnagen Ertlärungen der deutſchen Botſchafter bei der Ueber⸗ reichung der Antwortnote und Tſchitſcherins Beſuch in Warſchau ſtehen hier im Vordergrunde des Intereſſes. In Re⸗ gierungskreiſen nimmt man mit tummtheit an, daß Tſchitſcherin den Sicherheitspakt im letzten Augenblick zu torpedieren ichtigt und dazu vor keinem Mittel zurückſchrecken werde. Das Foreign Office hat hierzu wichtige vertrauliche Informationen erhalten. Der itarbeiter des„Daily Tel.“ macht folgende ſenſationelle Enthüllungen: wei ausländiſche Stellen, die die ruſſiſche Diplomatie ſcharf zu be⸗ 856 n vor einer Unterſchätzung der Abſichten Mos⸗ kaus, Berlin an der Verſtändigu diplomatiſche u vollſtändig freie Hand erhalten. Er benutze dies dazu, —— Polen 5 rufſiſche Garantie ſeiner Weſtgrenze gegen Deutſch⸗ land anzubieten. Seine Abſicht ſei, Polen in den ruſſiſchen In⸗ tereſſenbereich zu ziehen, um ſodann Deutſchland zu ſagen, daß es durch den Patt auf beiden Grenzen in eine Zwangsjacke ge⸗ ſteckt werden könnte. Tſchitſcherins jetzige Rolle werde Warſchau ſchwer täuſchen, ob ſie die extremen Deulſchnationalen täuſche, werde ſich in den nächſten Tagen erweiſen. Dſchitſcherin würde auch It a⸗ lien und die Tſchechoſlowakei in den Oſtpakt hineingezogen haben, aber weder Rom noch Prag ſeien darauf hineingefallen. Obige Mitteilung des offenbar inſpirierten Gewährsmannes verraten die oſität, mit 5 7375 ungen der Konferenz entgegengeſehen wird. e Antwe er briiſchen geierung auf das Verlangen der Räumung Kölns iſt obigem Gewährsmann zufolge die, daß die Räumung Kölns von Deutſchland ſelbſt abhänge, und zwar von der Schnelligkeit, mit der Deutſchland die Forderungen der Alliierten erfülle. Es kann ſich noch um die Frage handeln, ob die bürokratiſche Methode der Alliierten nicht zu weit gegangen ſei. Die Wiederaufnahme der Kriegsſchuldfrage durch Deulſchland hält man für unopportun. Die Alliierten oder der Bölterbund würden zu entſcheiden haben, ob eine einſeitige Erklärung Deutſchland unbeantwortet hingenommen werden könne. Eine lange Debatte könne üble Folgen für den Pakt und Deutſchlands Zulaſſung zum Völkerbund haben. In britiſchen Re⸗ gierungskreiſen nimmt man mit Beſtimmtheit an, daß die Konferenz in Locarno ſtattfinden wird und zwar vielleicht ſchon am nächſten Montag. Tſchitſcherin in Warſchau Den Vertretern der ausländiſchen Preſſe gegenüber erklärte Tſchitſcherin, ſein Beſuch in Warſchau bezwecke. eine Beſſerung der polniſch⸗ruſſiſchen Beziehungen herbeizuführen. Für formelle Ver⸗ einbarungen ſei ſein Aufenthalt zu kurz. Insbeſondere handele es ſich um Fragen der Ausführung des Rigaer Schiedsvertrages und um Förderung der wirtſchaftlichen Beziehungen. Mit den Paktver⸗ bandlungen ſtände ſein Beſuch nicht im Zuſammenhang. Auch wolle die Sowfetunion auf Deutſchland keinen Druck ausüben. Gewiſſe Befürchtungen, die ſich mit der Frage des Beitritts Deutſchlands zum Völkerbund verknüpften, ſeien abhänaig vom Maß der Vorbehalte. die Deutſchland gegenüber ſolchen Beſtimmungen des Völkerbunds⸗ ſtatuts durchſetze, die gegen ſeinen Vertraasvartner von Rapallo An⸗ wenduna finden könnten. Finnländiſch⸗ ruſſiſcher Grenzzwiſchenfall Wie dem„Revaler Boten“ berichtet wird, haben an der finn⸗ Ländiſch⸗ruſſiſchen Grenze bei Savukoski mehrere finniſch ſprechende Rotgardiſten die Grenze überſchritten und ſechs Fiſcher aus Piſtolen und Mahſchinengewehren beſchoſſen. Zwei Fiſcher konnten ſich retten; das der Uebrigen iſt unbekannt. An der Grenze wurde ein Abſolvent der Kriegsakademie verhaftet, der heimlich nach Finnland gehen wollte. wWaſhington zur paktfrage Waſhington, 28. Sept. Die„Waſhington Poſt“, die häufig offizielle Anſchauungen wiedergibt, beſchäftigt ſich heute in einem Ar⸗ ikel mit dem Sicherheitspakt. Das Blatt gibt der Hoffnung nach einem ſchnellen Zuſtandekommen des Sicherheitspaktes Aus⸗ druck. Gleichzeitig wird der Abſchluß von Schiedsverträgen zwiſchen Deutſchland mit ſeinen öſtlichen Nachbarn Polen und der Tſchechei im Hinblick auf die kommuniſtiſche Gefahr als ebenſo wichtig wie der Weſtpakt bezeichnet. Das Blatt lobt Deutſhlands Abſicht, eine Reviſion des Verſailler Vertrages zu verlangen, der in mancher Hinſicht als eine Ungeheuerlichkeit hingeſtellt werde.„Dieſe ehrenhafte Haltung Deutſchlands“, ſo führt die „Waſhington Poſt“ wörtlich aus,„ſtärkt das Vertrauen in Deutſch⸗ lands gutem Willen, alle ſeine Verpflichtungen zu erfüllen.“ Zum Schluß der Ausführungen wird auf die Notwendigkeit von Rüſtungsbeſchränkungen nach Deutſchlands Eintritt in den tigenden Forderungen tatſächlich zu erfüllen. Nachher wurde be⸗ Völkerbund hingewieſen. ng mit den Weſtmächten zu ver⸗ hindern. Eine dieſer Stellen übermittelte die Nachricht, Tſchitſcherin Die Kriegslage in Marokko § London, 29. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Dem „Daily Tel.“ wird aus Fes gemeldet: In der Gegend von Tazza fällt ſeit drei Tagen ſtrömender Regen. Dies hat den franzöſiſchen Offenſivoplan viel wirkſamer verändert, als alle Rifangriffe. Die Truppen kampieren an den triefenden Abhängen in Erwartung des Vormarſches. Aber die angeſchwollenen Flüſſe hinter der Front⸗ linie verſchaffen den Plänen einen Aufſchub. Die Rifs machten vorgeſtern einen vierten Gegenangriff gegen die kürzlich gewonnenen franzöſiſchen Stellungen auf den Höhen von Keffet Kunſu und Kiffan. Der Angriff wurde jedoch zurückgeſchlagen. § London. 28. Sept.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Den „Times“ wird aus Tanger gemeldet: Abd el Krim hat eine große Zahl von Diebeltruppen bei Ben Karrich im Gebiete von Tetuan zu⸗ rückgezogen. um Aidir zu verteidigen. Es ſcheint, daß er den Anariff auf Ben Karrich aufgeben muß. Kampf um Ajdir Um die Stadt Ajdir haben erbitterte Kämpfe zwiſchen den Spa⸗ niern und Rifkabylen begonnen. Die erſten Häuſer von Ajdir können von den ſpaniſchen Geſchützen bereits beſchoſſen werden. Der Berg Djebel Salem, der den Weg nach Ajdir ſperrt, wird von den Kabylen energiſch verteidigt. Die Juverſicht der Rifkabylen Der Vertreter des„Dailh Expreß“, dem es gelang, bis zum Hauptquartier der Rifarmee vorzudringen, berichtet, daß er auf ſeiner Reiſe durch das Djeballa⸗Gebiet keinerlei Zeichen einer Fanik bei den Rifleuten bemerkt habe. Der Generalſtab Abd el Krims habe ein bemerkenswertes Zutrauen in die Rifleute ſowie in das Wetter von Marokko, in die mangelnde Tüchtigkeit der euro⸗ päiſchen Flieger und in die beinahe legendäre Genialität der beiden Rifführer. — Ueberſchwemmung in China (Spezialtkabeldienſt der United Preß) Peking, 28. Sept. Der gelbe Fluß durchbrach den füdlichen Damm und überſchwemmte 1500 Quadartmeilen Land. In Schan⸗ tung ſind 2 Millionen Menſchen von der Gefahr der Obdachloſigkeit bedroht. Bereits ſind Hunderte in den Fluten umgekom⸗ men und die noch immer ſteigenden Waſſermaſſen erhöhen die Ge⸗ fahr für die ſich in die Höhen flüchtenden Menſchen, die kaum die notwendige Habe retten konnten. Man befürchtet, daß der Fluß ſein Bett verändert und ſeinen früheren Lauf wieder einnehmen wird. Die Ueberſchwemmung iſt die größte, die ſeit Jahrzehnten das Land heimgeſucht hat. Kückblicke auf Genf Die diesjährige e ,e hat nur drel Wo⸗ chen gedauert und iſt damit die kürzeſte aller bisherigen 1 8 Zieht man ihre Bilanz, ſo wird man finden, daß ſie die großen Hoffnungen, die man ein Jahr lang auf ſie geſetzt hatte, nicht zu erfüllen vermochte. Sie wurde nicht zur Aufnah metagung Deutſchlands, worauf man faſt bis zum Verſammlungsbeginn gerechnet hatte. Des ferneren iſt das letztes Jahr ausgearbeitete ſog. Genfer Protokoll dieſes Jahr aufgegeben worden. Anderſeits findet nun aber die mit Vertretern der Reichs⸗ regierung, die in raſcher Folge auch den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund bringen ſoll, doch in Bälde ſtatt, und die Haupt⸗ Hereelare des Protokolls ſind in verſchiedenen Entſchließungen neu ekräftigt worden, ſodaß es auch durchaus übertrieben erſcheint, von der Verſammlung etwa zu ſagen, daß ſie völlig verfagt habe. Wie immer war das Charakteriſtiſche auch dieſer Ve ſammlung das zähe Ringen Englands und e um die Führung. Das Ergebnis iſt, daß weder der eine noch der an⸗ dere Teil geſiegt hat. Im Hinblick auf den Sicherheitspakt, der in Ausſicht ſteht, war es Großbritannien verhältnismäßig leicht, das Protokoll zu fällen, dagegen mußte es dabei erfahren, es ſich mit ſeinem Standpunkt ziemlich alleinbeſand. Und wenn die Regional⸗ verträge, die das Protokoll erſetzen ſollen, nicht zuſtande kommen ſollten, ſo iſt zu gewärtigen, daß das Protokoll bei einer der näch⸗ ſten Verſammlungen wieder zur Diskuſſion geſtellt werden dürfte, wenn auch in etwas veränderter Form. Desgleichen ſteht die über⸗ große Mehrzahl der Mitgliederſtaaten inbezug auf die obligatoriſche Schiedsgerichtsbarkeit auf einem andern Standpunkt, als die gegen⸗ 3 britiſche Regierung. Sogar einige Dominions, Canada und Irland, treten dafür ein. In der Frage der tung liegt der N Widerſtand in Wirklichkeit wohl bei Frankreich, Boch wußte ſeine Delegation dies geſchickt zu bemänteln. mußte jedoch auf der ganzen Linie England nachgegeben werden. rankreich ver⸗ mochte jedoch namentlich mit ſeinem neuen Vorſchlag für die Voꝛ⸗ bereitung einer allgemeinen Wirtſchaftskonferenz die Sym⸗ pathien der Verſammlung zu gewinnen. Wird dieſer Plan verwirklicht werden können? Es Zweck, ſich darüber in Prophezeiungen ergehen zu wollen. Sicher iſt nur ſoviel, daß eine ſolche Konferenz nur dann Erfolg haben kann, wenn alle großen Induſtrie⸗Staaten, vor allem auch Deutſchland mitmachen. England hat ſeinen anfänglichen Widerſtand aufgegeben, weil es in dieſer Frage auch möglich wäre, daß nur die kontinentalen europäiſchen Staaten zuſammengehen. Das möchte Großbritannien edoch ſicher nicht, und darum hat ſeine Delegation ſoweit eingelenkt, daß der Völkerbundsrat die Sache ſchon in ſeiner nächſten Tagunz prüfen und das vorbereitende Komit einſetzen ſoll. Die Bedeutung dieſer Frage für den Völkerbund liegt namentli auch durch die Abhaltung einer ſolchen Wirtſchaftskonferenz ſeine eigene Tätigkeit auf wirtſchaftlichem, ſozialem hygieniſchem Gebiet eine neue Förderung und Anerkennung erfahren würde. Eine eigenartige Wendung kündigte ſich in dieſen Tagen in den Minderheits⸗Fragen an. Die Unzufriedenheit über die bis⸗ herige Behandlung von Minderheitenklagen iſt eine ſehr weitgehende hat keinen Nun war es aber ſehr auffallend, daß gerade eine Reihe von Staa · ten, die gar nicht im Rufe ſtehen, ihre Minderheiten Perte behandeln, wie Polen. Litauen, Rumänien ufw., für eine Ve⸗ ſſerung der Lage der Minderheiten einzutreten 1 indem ſie einen An⸗ trag auf Erlaſſung einer allgemeinen Erklärung über die Rechte und Pflichten der Minderheiten einbrachten und unterſtützten. Der An⸗ wurde abgelehnt, bezw. zurückgezogen. Andererſeits iſt bereit⸗ auf den 15. Oktober nächſ hin nach Genf eine Tagung von Minder⸗ e ee einberufen, auf deren Verlauf man geſpannt ſein Das Fauſtrecht der Faſziſten Nach einer Wiener Meldung der„Voſſ. Ztg.“ hat ſich in dem Orte Sterziin Südtirol ein empörender Vorfall er⸗ eianet. Im Gaſthauſe hatte ſich ein Faſziſtenkomitee aufgetan, das eine Tafel an dem Gebäude anbrachte, die das Lektorenbündel trug. Die Tafel wurde vor einigen Tagen entfernt. Als„Sühne“ über⸗ mittelten die Faſziſten dem Bürgermeiſter folgende Forderungen: Am Sonntag haben alle Häuſer in der Trikolore geflagat zu ſein. Der geſamte Gemeindevorſtand hat vor dem Faſziſtenhauſe zu erſcheinen. Der Gemeindevorſteher hat das Komitee um Entſchuldigung zu bitten und die Trikolore zu küſſen, wobei die Ortsmuſik Marcia reale zu ſpielen hat. Wenn dieſe Forderungen nicht erfüllt würden, würde der Bevölkerung ein Strafgericht drohen. Obaleich von dein Trienter Faſziſtenkomitee der Gruppe nahe⸗ gelegt worden war, die Unterſuchung des Falles der örtlichen Be⸗ hörde zu überlaſſen., zwang ſie den Gemeindevorſtand. die demü⸗ darin, daß Seppelin⸗Eckener⸗Werbewoche Die Zeppelin⸗Eckener⸗Werbewoche, die in Erinnerung an dig Ueberfahrt des Z. R. III vom 12.— 15. Oktober 1924 in der Zeit von Sonntag, den 11. Oktober bis Sonntag, den 18. Oktober in ganz Deutſchland ſtattfündet, wird, wie wir hören, je nach den be⸗ ſonderen landesgeſetzlichen Beſtimmumgen der Länder eine Reihe von Veranſtaltungen größtes Ausmaßes zum Zwecke der Volks⸗ ſammlung bringen. Im allgemeitten werden die beiden Sonntage, die die Woche einſchließen, zu beſonderen Opfertagen mit Straßen⸗ ſammlungen, Promenadenkonzerten, ſportlichen Veranſtaltungen, Feſtſpielen uſw. ausgeſtattet werden. Aber auch an allen Wochen⸗ tagen finden in den Theatern, Kinos, Varietés uſw. in den Pauſen Sammlungen ſtatt. Spenden nimmt nach wie vor, auch die Geſchäftsſtelle der„Neuen Mannheimer Zeitung“ entgegen. Zum Waßereinbruch auf Feche Haniel Zu der Waſſerkataſtrophe auf Zeche Hanzel wird noch gemeldet, daß ſich an der Waſſereinbruchsſtelle mehrere ſtarke Quellen befinden, die durch das Gefrierverfahren ſowie durch die Dammwände zurück⸗ gehalten wurden. Anſcheinend brach unter dem ſtarken Druck der Waſſermaſſen die Tiebbings zuſammen und die in ſtarkem Sprudel hervorſcheßenden Waſſer und Landmaſſen überſchwemmten das Terrain im Umkreiſe von etwa 80 Quadratmeter. Es entſtand ein breiter Trichter, worin der Förderturm, die Fördermaſchine und die Abtäufvorrichtung verſchwanden. Dadurch daß die Verbindung mit den Nachbarſchichten ſchleunigſt mit Erdmaſſen zugeſchüttet wurde, gelang es, den Waſſer⸗ und Sandſprudel allmählich zu beruhigen. Der Zechenplatz wurde abgeſperrt, da auch die Anlagen über Tage gefährdet und vermutlich nicht mehr zu halten ſind. Den durch die Kataſtrophe verurſachten Mate rialſchaden ſchätzt man auf 4 bis 5 Millionen Mark. Die Zeße Haniel iſt an⸗ ſcheinend nicht mehr zu retten. Man befürchtet, daß auch die Zeche Jatoby und die Oſterfelder Schächte infoge unterirdiſcher Verbin dung zu Bruch gehen dürften. Nach einem weiteren Bericht droht auf Zeche Hankel das Hauptbetriebsgebäude und ein Teil der Neben⸗ gebäude zu verſinken. Der neue Schacht von Haniel ſcheint gerettet werden zu können. Ranitz über die landwirtehaſtlichen Kreöite Auf der Jubiläumstagung der deutſchen Land⸗ wi riſchaft in Berlin wies Reichsernährungsminiſter Graf Kanitz in einer Begrüßungsanſprache auf die immer größer werdenden Schwierigkeiten hin, die ſich einer intenſiven landwirtſchaftlichen Betriebsführung entgegenſtellen. Heute laſtet auf jedem Landwirt die drückende Sorge, wie die Verbindlichkeiten der nächſten drei Monate abgedeckt werden ſollen. Der Miniſter erhofft von ſeinen Verhandlungen mit den leitenden Inſtituten in Berlin die Beſchaf⸗ fung des allernotwendigſten Geldbedarfes für die nächſten Monate. Allerdings könne keine Rede davon ſein, daß die laufenden Wechſel in erheblichem Umfange uferlos prolongiert werden. Im eigenſten Intereſſe des Landwirts müſſe es liegen, die Verbindlichkeiten am Fälligkeitstage einzulöſen. Deutſchlands Sein oder Nichtſein hänge davon ab, daß unter allen Umſtänden vermieden werde, die Noten⸗ preſſe mehr als zuläſſig in Bewegung zu ſetzen. Letzte Meldungen Fugzeugabſturz in Staaken — Berlin, 28. Sept. Aus noch unaufgeklärter Urſache ſtür heute nachmittag gegen 5 Uhr der Flieger Cronau aus 50 Meter Höhe ab. Das Flugzeug ſchlug auf den Hof eines Kohlenhändlers auf und wurde bollſtändig gertrümmert. Der einem Flugverein in Magdeburg angehörende Pilot wurde ſchwer verletzt. Die Liebenwerdaer Wechſel · und Kreditaffãre — Torgau, 28. Sept. Vor dem Schöffengericht begann hier der Prozeß gegen den früheren Landrat Vogel aus Aaben⸗ werda und deſſen Sparkaſſendirektor Merres wegen der Lieben⸗ werdaer Wechſel⸗ und Kreditaffäre. Beiden Angeklagten wird ge⸗ meinſam berübter Betrug vorgeworfen. Rücktritt eyautheys erklärt, daß General Lyauthey die Regieru um die endgültige Enthebung von ſeinem Poſten als—— gouverneur von okko gebeten habe. Er werde ſich demnächſt nach Frankreich begeben. Er könne ſich mit gutem Gewiſſen nach 30jähriger Tätigkeit zur Ruhe ſetzen. Marſchall Petain, der Fuſtizminiſter Steeg und der Abg. ſcheint die größ⸗ Der„Temps“ Maloy werden als Kandidaten genannt. Petain ten Ausſichten unter ihnen zu haben. Die Bayernanleihe in Amerika Spezialkabeldienſt der Unſted Preß) Newyork, 28. Sept. Die Equitable Truſt Company teikt mit, daß die Bahernanleihe kurz nach Auflegung der Aien w e t überzz eichnet wurde. In der Mitteilung heißt es, dieſe enthuſiaſtiſche Aufnahme dem Umſtand zuzuſchreiben ſei, daß Bayern beſſer bekamnt ſei, als die meiſten Kreditſucher, ſo daß das Publikum der Zeichnungsaufforderung ſchneller nachgekommen ſei. Man ſchätzt, daß 90 Prozent der Zeichner Perſonen ſind, die An⸗ lagewerte ſuchen, ſo daß der größte Teil der Stücke gleich in feſte Hände gelangt. Kachtrag zum lokalen Teil Schweres Nutomobilunglũck Ein mit drei Perſonen beſetztes Auto in den Neckar geſtürzt Ein ſchweres Autounglück hat ſich in der verfloſſenen Nacht zwi⸗ ſchen Avesheim und Ladenburg ereignet. Etwa 300 Meter vor dem Ortseingang von Ilvesheim ſtürzte gegen Mitternacht ein mit drei Perſonen beſetztes Perſonenauto die—10 Meter hohe Böſchung in den Neckar hinunter. Heute morgen um hall 5 Uhr wurde die Mannheimer Berufsfeuerwehr alarmiert, die aber nichts ausrichten konnte, da die Lage des Autos infolge des dichten Nebels nicht feſtzuſtellen war. Der Chauffeur iſt ertrunken. Wie wir noch erfahren, iſt das Auto nicht ſofort in den Neckar geraten, als es die Böſchung hinunterfuhr, ſondern erſt, als der Chauffeur in dem Bemühen, die Straße wieder zu gewinnen, rück⸗ wärts die Böſchung hinauffuhr. Hierbei kam das Auto ins Rutſchen und ſtürzte in den Neckar. Es lag gegen halb 9 Uhr etwa 15 Meter vom Ufer entfernt in der Fahrrinne, alſo an der tieſſten Stelle des Fluſſes. Der hieſige Dammeiſter war um dieſe Zeit mit mehreren Leuten bemüht, das Fahrzeug wieder ans Ufer zu bringen. In dem Auto faßen ein Herr und eine Dame, die die Rettung ihres Lebens nur dem Umſtand zu verdanken haben, daß ſie ausgeſtiegen waren, als der Chauffeur den Wagen die Böſchung hinauffahren wollte. Der Ertrunkene iſt, wie weitere Ermittelungen feſtgeſtellt haben, der etwa 30 Jahre alte verheiratete Sohn Benno des Ver⸗ ſicherungsdirektors Hans Mor d. Der Vater ſaß im Wagen. Das Auto kam im Nebel von der von Ladenburg nach Ilvesheim führen⸗ den Fahrſtraße ab und geriet auf den Neckardamm, von deſſen Krone ein Weg zum Neckar hinunterführt. Dieſen Weg iſt das Auto bis zum Uſer gefahren Der Wagen lag bei Redaktionsſchluß noch im kannt. daß die Tafel vor den Faſziſten ſelbſt entfernt worden war. Neckar. Das Waſſer reicht einen Meter übers Verdeck. *+ — Ich „Kleiſt perſönlich zu kennen. Sie war viel mit Dlensfag. den 29. Seylember 1925 neue Mannheimer Jeitung lmnttag ⸗ Nusgabe) 3. Seite. Nr. 449 Eiuweihung der Neckarkaual⸗Teilſtreche Heilbronn⸗Kochendorf Ein wichtiger Abſchnitt in der wechſelvollen Geſchichte des Neckarkanals iſt abgeſchloſſen, die Deiſtrecken Ladenburg und nun⸗ mehr auch Neckarſulm ſind fertiggeſtellt. Der württembergiſche Landtag war am Samstag in Heilbronn, um während einer ſahrt auf dem Kanal von dem Gewordenen durch den Augenſchein ich zu überzeugen. Vertreter der heſſiſchen und badiſchen Regie⸗ rung, vor allem der Verkehrsausſchuß des Re chstags 8 15 r ſuch am Samstag galt der Einweihung und tigun der Kanalſtrecke und der Wehranlage Neckarſulm. Im Sehudgsſen des ſchönen Heilbronner Rathauſes verſammelten ſich die Gäſte Dort ſollte zunächſt eine Ausſprache über den Neckarkanal ſtattfin⸗ den. Oberbürgermeiſter Beutkinger⸗Heilbronn hielt zunächſt eine Begrüßungsanſprache. Strombaudirektor Konz begrüßte die e im der 5 folgten dann techniſche Erläuterungen. Wichtig iſt, u⸗ halten, daß man ſich für das 1200 Tonnen⸗Sh Fece⸗ den hat, ſodaß in Mannheim nicht umgeſchlagen werden muß, die Rheinſchiffe alſo bis Plochingen fahren können. Durch Stauung wird der Waſſerſtand, der ſonſt bis auf 60 Zentimeter zurückging, auf mindeſtens 23 Meter gehalten werden. Von den im ganzen 26 Stauſtufen ſind Ladenburg und Neckarſulm fertig, Die Stauanlage bei Heidelberg wird im Einvernehmen mit den beteiligten Stellen und unter möglichſter Schonung des Landſchaftsbildes gebaut wer⸗ den. Bei der Stauſtufe Neckarfuim wurde mit dem Wehr eine Straßenbrücke verbunden, die an Stelle einer Fähre und eines Fuß⸗ ngerſtegs trat. In Heilbronn, das bis auf weiteres, ſo lange der anal nicht weitergeführt iſt, der Hauptplatz iſt, wurden rieſige Hafenanlogen geſchaffen. Die Schleuſe bei Kochendorf iſt ſertig(ſie wurde von den Gäſten befahren). Aber alles das erhält ſeinen wahren Wert erſt dann, wenn der Kanal bis Plochingen Durchgeführt iſt. Abg. Gies berts nahm als Vorſitzender des Ver⸗ kehrsausſchuſſes das Wort, der ſich über die Frage der Rentabilität weitere Aufſchlüſſe erbat; ferner Miniſterialrat Höbel vom Reichsverkehrsminiſterium, der im Namen der Reichswaſſerſtraßen⸗ verwaltung erklärte, daß man beim Ausbau von Waſſerſtraßen von einer Rentabilität im üblichen Sinne nicht ſprechen dürfe, da die Frachtverbilligung vorangeſtellt werden müſſe. Auch bei der Rhein⸗ waſſerſtraße ſei eine andere Rentobilität nicht gegeben. Nachdem noch Miniſterialdirektor Schulz vom Reichsfinanzminiſterium üUber die Finanzierungsfrage kurz ſich ausgeſprochen hatte, wurde die Ausſprache geſchloſſen, und für kurze Zeit die Sitzung in die Räume des ollhafen lagen zwei Dampfer bereit, um die Beſucher über die neue Kanalſtrecke zu führen. Zunächſt wurde man 1 der Städtiſche Nachrichten Schwerſtkriegsbeſchädigten ⸗ utomobil⸗Nusflug 1Allgemeines Aufſehen erregte es, ſo wird uns geſchrieben, i hen Nachmittagsſtunden des vergangenen Sonntags, 748 Uhr ſich ein ſtattlicher Zug von etwa 30 Automobilen vom Waſſer⸗ in Mannheim durch den Friedrichsring über Friedri 155 nach 1 äfertal bewegte. Der Rhein. 1 klub hatte ſich in den Dienſt der Nächſtenliebe geſtellt. Im Be⸗ nehmen mit dem Reichsbund der Kriegsbeſchädigten veranſtaltete 2ue ſing b. der Flennr r la en 5 A bug in den Odenwald. nbetracht der großen Zahl von Schwerſtkriegsbeſchädigten(1600 im Amtsbezirk Mannpein 8 an dem Ausfluge nur ſolche Schwerſtkriegsbeſchädigte teilnehmen, die infolge der körperlichen Gebrechen, die ſie ſich im Krlege zu⸗ gezogen haben, nicht mehr in der Lage ſind, Zerſtreuung und Er⸗ holung durch Wanderungen in der ſchönen freien Natur zu ſuchen. Unter den 70 Schwerſtkriegsbeſchädigten, die an dieſem Tage Gäſte des Rheiniſchen Automobilklubs waren, befanden ſich einige Doppel⸗ Abemdgen und 40 Oberſchenkelamputierte. Die Verletzungen und Ge undheitsſtörungen der übrigen Kriegsbeſchädigten beſtanden in völliger oder teilweiſer Lähmung der Glieder, Muskelſchwund in⸗ 1 Ueberanſtrengungen und Entbehrungen und ſonſtiger ſchweren eren Leiden. lünter den letztgenannten befanden ſich 3 Kriegs⸗ beſchädigte, die ſeit Jahren infolge ihrer Gebrechen ihre W̃ bezw. das Bett nicht mehr verlaſſen 8 Der Ausflug ging über Ladenburg—Schriesheim durch das udwigstal nach Schriesheimer Höhe.-Schöncu-Medarſteidach- iegelhauſen—Heidelberg—Mannheim. Durch eine Voranzeige in den Mannheimer und Heidelberger Tageszeitungen war der Aus⸗ flug in der Bevölkerung bekannt geworden. In den Ortſchaften, die er Automobilzug paſſierte zeigten ſich dann auch überall Geſichter in den Straßen und an den Fenſtern, die die Fabrennehmer freundlich grüßten. Obwohl der Wettergott kein a zugroßes Ent⸗ gegenkommen zeigte, es regnete mitunter„Bindfaden“, verlief die Fahrt bei ausgezeichneter Stimmung aller Fahrtteilnehmer. Um halb 5 Uhr waren die Automobile bei der Stiftsmühle in Ziegel⸗ hauſen angelangt, wo der Rhein. Automobilelub die Kriegsbeſchä, digten mit Kaffee und Kuchen bewirtete. An großen mit Blumen hübſch gezierten Tafeln ſaßen die Kriegsbeſchädigten mit den Mit⸗ Magiſter Dunkelklar Eine unbekannte Erzählung von Heinrich v. Kleiſt In der literariſch⸗ſatiriſ Woche⸗ ift„Charüvari“ Eduard Marta 1842 l 1881 5 Leipzig 8 gab, findet ſich in Nummer 362 vom 8. Januar 1849 ein ſtücke aus einem ungedruckten Buch über die Er beſteht aus zwei Teilen. Der erſte iſt be⸗ titelt„Die Söhne der ltgeſchichte“ und feiert in hygieniſchem Tone Fichte und Hegel. Der zweite trägt den Titel„Ein Traum Heinrich von Kleiſts. Er enthält den Bericht über ein Traumerlebnis Kleiſts, das der Dichter einer befreundeten Dame acht Tage vor ſeinem Tode erzählt haben ſoll. Wen der„Traum“ guch, bis er die vorljegende endgültige Form erhielt, durch zwei Medien ge⸗ iſt, ſo mutet er uns doch als eine durchaus eigen⸗ artige, dichlericche Schöpfung an, die wohl von Kleiſt ſ m kann. und, deven ſtarkem Stimmungsgehalt und tiefſchmerzlicher dung wir uns nicht entziehen können. Es mag wohl ſein, daß K leiſt an 0 den Plan einer ſolchen Erzählung im Kopfe trug, und er i ſacht Tage vor ſeinem Tode im vertrauten Geſpräch in Wotze ſaßte unt Todesahnung liegt über dieſem„Traum“, und der Magiſter Dunkelklar ſchaut aus irdiſchem Dumtel in ſenſeitige Klarheit. f Der Verfaſſer leitet ſeinen Bericht über den Traum Heinrich von Kleiſts mit folgenden Mitteilungen über den Dichber ein, wozu mur zu bemerken iſt, daß die frühere Annahme, Heinrichs Gefährtin im Tode Henriette Vogel ſei ſeine Geliebte geweſen, von der Kleiſt⸗ Vorſchung nicht beſtätigt wird: benne eine geiſtreiche Dame, die das Glück hatte, Herrn von ihm in Geſellſchaß und beſitzt noch einige Reliqujen von ihm. Sie ſagte mir, Herr von Kleiſt ſei ein ſtiller Geſellſchafter„und oft habe er zwei Stunden lang in einem fort geſchwiegen, während mehrere Hof⸗ und einige Geheime Räthe, deren Gedächtnis ihr ſeliges Ende ſchwer⸗ ch acht Tage überleben wird ſehr laut waren. So ſtill wie ſeine ſellſchaft war ſein ganzes Leben. Die Welt weiß nicht viel von ihm. Er ſtammt aus einer Fa⸗ milte, die Deutſchland zwei Dichter, mehrere Generale, viele Nitt, meiſter und eine ungeheure Menge Lieutnants gegeben hat. Er ſelbſt war weder General noch Lieutnant. Er war ein Dichter. lebte in Berlin, in der Stadt, welche mehrere große Männer und viel Geſindel gehabt hat, wo die Linden blühen und die Nico⸗ laiſche Buchhandlung iſt, wo einſt Hoffmann gelebt und Fichte be⸗ Braben liegt. Er erſchoß ſich vier Meilen davon, in dem G cho von] durch rieſigen Hofenanlagen und des Hafengeländes, das Heil⸗ bronn in 5 Vorausſicht und, ſo ſpricht man, für geringe; Geld ſich geſichert hat. Impoſant iſt der Anblick des nunmehr ge⸗ ſtauten Neckars. Bald war man bei der Wehrbrücke von Neckar⸗ ſulm, wo der Neckar durch vier Schützen geſtaut werden kann. Schließlich wandte ſich alles Intereſſe der mächtigen Schleuſe bei Kochendorf zu, die von dem Großkraftwerk Kochendorf flankiert wird. In wenigen Minuten, nicht wie die Gegner meinen, in einer Stunde, war man ſchon durchgeſchleußt und konnte die Fahrt fort⸗ ſetzen. An den Brücken und den Länden hatten ſich viele Zuſchauer verſammelt, die den Schiffen Grüße zuwinkten. In einer bedeutenden und großangelegten Rede ſprach dann Landtagsabgeordneter Geheimer Hofrat Dr. Bruckmann⸗⸗Heil⸗ bronn der in mancherlei Hinſicht, nicht nur als ſtellvertretender Vor⸗ ſitzender der Neckar⸗A.⸗G., als legitimiert anzuſehen iſt, über die Wichtigkeit und die allgemeine Bedeutung des Neckarkanals. In der Bedeutung des Kanals für dieſe Induſtrie liegt auch ſeine Wichtig⸗ keit für das ganze Reich. In Heilbronn faßte man den Neckarkanal nicht ſo auf, als ob er bloß von Mannheim nach Heilbronn reichen würde, ſondern als etwas Ganzes. Auch Peter Bruckmann und zwar diesmal als ein Führer des Deulſchen Werkbundes, be⸗ faßte ſich ſodann mit den Angriffen, die beſonders von Hei⸗ delberg aus gegen den Kan albau erhoben wurden Man iſt, ſo führte er aus, niemals leichtſinnig umgegangen mit dem ſeeliſchen Beſitz, den wir in Heidelberg haben. Keiner hat daran gedacht das herrliche Bild von Heidelberg zu zerſtören. Wir ſind überzeugt, daß wir die notwendigen Kanalanlagen gut und daß wir ſie ſchön bauen werden. Brauſender Beifall folgte ſeinen Worten. Stehend wurde das Deutſchlandlied geſungen. Reichstagsabgeordneter Giesberts verſprach, daß der Ver⸗ kehrsausſchuß dem Kanalprojelt mit Liebe und Aufmerkſamkeit ſich widmen werde. Seine Worte, die als ein bedeutungsvolles Ver⸗ [prech en aufzufaſſen waren, wurden mit beſonderer Aufmerk⸗ ſamkeit und beifällig aufgenommen. In Jagſtfeld, wie auch in Wimpfen, im ſchöngelegenen Mathil⸗ denbad— dort war das Ende des Ausflugs— wurden noch man⸗ cherlei heitere und ernſte Reden gehalten. Es ſprachen unter an⸗ derem Oberbürgermeiſter Beutinger von Heilbronn, ſerner der heſſiſche Finanzminiſter Henrichs, Landtagspräſident Kö rner zugleich als Mitglied des Verkehrsausſchuſſes des Reichstags, fernet Reichsfagsabgeordneler Dr. Heuß, der davon zu er⸗ählen wußte daß ſein Urgroßvater es geweſen ſei, der das erſte Schiff von Rotter⸗ dam bis Heilbronn geführt hat, ſchließlich Abgeordneter Andre, Abgeordneter Gauß und die Gemeindevorſtände von Wimpfen und Neckarſulm. gliedern des Rhein. Automobilelubs in zwangloſer Unterhaltung zu⸗ ſammen. Während der Einnahme des Kaffees begrüßte der Vor⸗ ſitzende des Rhein. Automobilclubs, Herr Baurat Dr. Nallin ger, die kriegsbeſchädigten Gäſte. Er machte darauf aufmerkſam, daß mit dieſer Veranſtaltung der Automobilclub den Sport in den Dienſt der Menſchenfreundlichkeit geſtellt habe. Der Automobilclub wolle durch die Fahrt Freude in die Herzen der Kriegsbeſchädigten tragen. Es ſei nur eine Kleinigkeit von dem Danke, der das geſamte Volk den Kriegsbeſchädigten ſchuldet. Baurat Dr. Nallinger ſprach den Wunſch aus, daß die Kriegs⸗ beſchädigten ſchöne Erinnerungen von dem usfluge mit nach Hauſe nehmen. Er hoffe beſtimmt, daß im nächſten Frühjahr ſich wieder Gelegenheit gibt, eine gleiche Fahrt zu veranſtalten. Hoffentlich habe dann„Petrus“ ein—— Einſehen. Im Namen der Kriegsbeſchä⸗ digten ſprach Herr Frey, Vorſtandsmitglied des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten und Kriegshinterbliebenen, dem Rhein. Automebil⸗ klub den herzlichſten Dank der Kriegsbeſchädigten für die Veranſtal⸗ tung des Ausfluges aus. Die Kriegsbeſchädigten ſeien in den lezten Jahren ihrer Heimat entfremdet worden. Es wäre ein glücklicher Ge⸗ danke des Rhein. Automobilklubs geweſen, durch dieſen Ausflug den Schwerſtkriecsbeſchädigten die ſchöne Heimat zu zeigen. Auch wird durch ſolche Veranſtaltungen bei den Kriegsbeſchädigten das Bewußt⸗ ſein erweckt, daß ſie Glieder eines Volkes ſind, das ihrer in Dank⸗ barkeit denkt. Weiterhin wies Herr Frey darauf hin, daß der Rhein. Automobilklub Führer des wirtſchaftlichen und politiſchen Lebens in ſeinen Reihen habe und es die Krie sbeſchädigten freuen würde, wenn dieſe auch bei anderen Anläſſen e⸗ gedenken würden. den ſchönſten Dank— ſo ſchloß Herr Frey ſeine eindrucksvollen Aus⸗ ührungen— wird der Rhein. Automobilklub aus den freudeſtrah⸗ lenden Augen der Schwerkriegsbeſchädigten entnehmen. Er hoffe, daß der Rhein. Automobilklub im gleichen Sinne ſich auch weiterhin betätige. Nach einer gemeinſamen photographiſchen Aufnahme wurde um halb 7 51* die Heimreiſe über Heidelberg angetreten. Hoch befrie⸗ digt über die ſchön verlaufene Fahrt kamen die Schwerkriegsbeſchä⸗ digten gegen 87 in Mannheim an, wo ſie von den Mitgliedern des Automobilklubs im Auto vor ihre Wohnung gebracht wurden. Der vom Rheiniſchen Automobilklub veranſtaltete Auto⸗ mobil⸗Ausflu verdient nicht nur Anerkennung aus den Kreiſen der riegsbeſchädigten, ſondern auch der geſamten Bevölke⸗ rung. Es iſt zu e daß auch die anderen Sportarten ſich von Zeit zu Zeit in den Dienſt der Nächſtenliebe ſtellen.* Dieſelbe geiſtreiche Dame, welcher ich intereſſante Notigen über den großen Pichter verdanke, erzählte mir einſt von einem ſchönen Juniabend—es war in Potsdam, wo der Juni privilegiert iſt— an einem der herrlichſten Abende, die je aus dem en des Lenzes icnten chübelt worden, einen ſeltſamen Traum von dem ichter des Kätchens, welcher ihn dieſer Dame ebenfalls in Pots⸗ dam, acht Tage vorher, ehe er ſich totſchoß, erzählt hatte. * 55. Ich kam, ſo erzählte Heinrichvon Kleöſt der Dame, welche damals noch ſehr Aa und ſehr ſchön war, in einer ſpäten Mitter⸗ nacht von einem Ball zurück. Meim Aeußeres war en desordre und mein Inneres ſehr wüſte. Es geht mir immer ſo, wenn ich, beim Scheine der Lüſtres, ſo viele blaue und ſchwarze Leibröche, ſo viele weiße Weſten und Glacees erblicke; wenn ich ſo viele bloße Nacken, 2 1 5 Friſuren, Jo viele Weſpentafllen ohne Herz und Seele ſehe h kam nach Hauſe und konnte noch nicht ſchlaßen. Do machte ich mir in meiner Maſchine einen ſtarken Kaffee, zog mein Negligée aund warf mich in die Ecke des Divans. In dieſer Situation be⸗ ſchlich mich der Eraum. Ich ſchlief nicht ſo eigentlich; es war nur ein magnebiſch-elementariſcher Zurſtand; allein eine Dichternatur wird mich verſtehen, wenn ich ſage, daß ich träumte. Ich befand mich im Traume plötzlich auf dem Marktplatz einer mir unbekannten Stadt. Hohe Häuſer von ſieben Stockwerken ſtanden wie träumende Rieſen und drohten mich zu erdrücken. Es war Nacht. Die Straßenkaternen wollten eben erlöſchen. Ich ſchlich, wie Retif de la Bretonne, über das 1 Pflaſter. Es war die große Schlummerſtunde der Natur. Kein menſchliches Weſen wan⸗ delte mehr im dieſen Räumen, nicht einmal ein Polizeiſergeant. Ich kam endlich in eine enge Straße und blieb vor einem himmelhohen, ruhigen Hauſe ſtehen, deſſen melancholiſches Anſehen mich wunder⸗ bar anzog. Das ganze ungeheure Gebäude war rabendunkel. Nur im ſiebenben Stockwerk brannde in einem einzigen niedrigen Fenſter zin trobes Lämpchen. Vor dem Hauſe ſtand ein Laternenpfahl nebſt Auffſatz und bei dem letzten ſzerbenden Schimmer dieſes erlöſchen⸗ den Lichtes las ich als Aufſchrift eines Klingelblechs folgende Worte: „Hier gelangt man zum Magiſter Dunkelkkar.“ Lämpchen au septleme finden würde, und darauf ſchien auch das Wort gelangen zu deuten, denn es war wirklich ein Gelingen zu nennen wenn man die ſiehen dunklen Stiegen des verödet⸗finſtern an eine Thütr, durch deren weite Spalten der Schein des Lämpchens drang. Ich klopfte. aber Niemand rief Ich Topſte Verlin, in Potsdam, mit ſeiner Geliebten, welche die Gattin eines Kndern wan. alle Tonarten, vom Pianiſſimo bis zum ſtärkſten orte, b klopfte ſelbſt den Freimauperaccord, aber Niegnd ie We Endlich öffnete ich die Thür und fand das Zimmer leer. Eine Ahnung ſagte mir, daß ich dieſen Verheißenen bei dem Hauſes erklümmt hatte. Ich erreichte die ſiebente glücklich und klopfte ich *Evangeliſche Pfarrwahlen. Zum Pfarrer an der ſeit Oſtern erledigten Südpfarrei Necharau wurde am Montag abend Pfarrer Georg Fehn von Unterſchüpf(Amt Boxberg) aus den acht von der Kirchenregierung vorgeſchlagenen Bewerbern gewählt. Die Pfarrwahl für die neuerrichtete dritte Pfarrei an der Luther⸗ kirche Rannheim findet am Mittwoch abend in der Luther⸗ kirche unter Leitung des Dekans Kirchenrat von Schoepffer ſtatt. Die evangeliſche Gemeinde iſt zu dem damit verbundenen Gottesdienſt eingeladen. * Freigabe der beſchleunigten Perſonenzüge für die onntags · ſahetn e Beginn des Winterfahrplanes werden nach Mit⸗ teilung des Badiſchen Verkehrsverbandes die beſchleunigten Perſonen⸗ züge 998/99 Frankfurt— Bafel, Mannheim ab 828 vorm., Karlsruhe ab 9,44, Freiburg an 1,02, Baſel an 2,12; in um⸗ gekehrter Richtung Baſel ab 3,44, Freiburg ab 5,00 Karlsruhe an 7,56, Mannheim an.15 abends zur Benützung mit Sonntags⸗ fahrkarten freigegeben. Das gleiche gilt für die auf der Strecke Maannheim⸗Würzburg verkehrenden beſchleunigten Per⸗ ſonenzüge Es können alſo künftig fämtliche beſchleunigten Perſonen⸗ züge im Bereich der Reichsbahndirektion Karlsruhe vorläufig im Winter 1925/%26 mit Sonntagskarten benützt werden. Dieſe Neu⸗ regelung, die immer dringlicher und allſeitig, insbeſondere von dem Badiſchen Verkehrsverband, den Verkehrs⸗ und Wandervereinen ge⸗ wünſcht wurde, bedeutet eine wertvolle Erleichterung des Ausflug⸗⸗ und Winterſportverkehrs. * Auch Oktobermiele unveränderk. Die Mietervereinigung Mannheim E. V. teilt uns mit, daß die Oktobermiete unver⸗ ändert iſt. *Juſammenſtoß zwiſchen Elektriſcher und Auko. Unter Bezug⸗ nahme auf unſere Mitteilungen in Nr. 443 unter vorſtehender Spitz⸗ marke, wird uns von der Fa. Jakob Clauer, Rohrbach bet Heidelberg, der der Laſtwagen gehört, der mit der Elektriſchen zu⸗ ſammenſtieß, geſchrieben: Der Laſtwagen fuhr vom Rheinhafen durch die Straße zwiſchen A und B. Als er an die Breiteſtraße kam, bemerkte der Führer, daß die Elektriſche noch mindeſtens 30 bis 40 Meter entfernt war. Das Ueberqueren der Breiteſtraße wäre gut möglich geweſen, wenn der Führer der Straßenbahn ein klein wenig die Fahrt verlangſamt hätte. So hat er aber ſeine Bremſe überhaupt nicht gebraucht. was durch Zeugen feſtgeſtellt iſt. Er raſte daher mit der ganzen Gewalt ſeines in voller Fahrt be⸗ findlichen Wagens gegen das hintere Rad des Laſtwagens ſchleu⸗ derte ihn auf die Seite und machte ihn durch Verbiegen der hinteren Achſe unfähig zur weiteren Fahrt. * Dichker Nebel hüllte heute morgen wieder die Stadt ein. Wer beim Paſſieren des Paradeplatzes einen Blick auf die Rathausuhr werfen wollte, ſuchte vergeblich nach dem Zifferblatt. Frühnebel ſind Vorzeichen von ſchönem Wetter. Hoffen wir infolgedeſſen, daß die angekündigte Aufheiterung nun endlich eintritt, auf die der Landwirt ſehnſüchtig wartet. Im Odenwald lieat das Dehmd noch auf den Wieſen. Die Temperatur war heute morgen mit.1 Gr. C. recht froſtig. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 12.5 Gr. C. In der ver⸗ floſſenen Nacht ſank das Thermometer auf 3,2 Gr. C. Im Schwarz⸗ wald hats Sonntag abend geſchneit. Geſtern morgen wurde auf dem Feldbera eine Schneedecke von 5 em gemeſſen. vorträge die Lebenskräſte der urchriſtlichen Oemeinde Mit dieſem Thema begann Univerſitätsprofeſſor Dr. Kittel aus Greifswald die für dieſen Winter angekündigte eee Daß ſolche Darbietungen erwönſcht ſind, beweiſt der ausverkaufte Verſammlungsſaal, und daß die Hörer auf ihre Rechnung kamen, beweiſt die geſpannte Aufmerkſamkeit, mit der ſie die 1ſtündigen Ausführungen entgegennahmen. Im Mittelpunkt ſtand die alte Frage nach dem Wieſo und dem Warum der Selbſtdurchſetzung des Chriſftentums. Dieſem Problem nachzugehen, iſt gerade in unſeren Tagen nätig, da wir im allgemeinen Chaos der Gegenwart auf der Suche ſind nach einem letzten geiſtigen Zentrum, von dem aus Aufbau und Erneuerung möglich iſt. Oy vielleicht nicht doch dem Evangelium dieſe Aufgabe zukommen kann? Jedenfalls beſitzt es Lebenskräfte ganz beſonderer Art. Und ſie waren es, die einſt über die Antike hinausführten. Dieſe Kräfte in u komplexen, in Ideen und Ausdrücken erblicken wollen, wie ſie ſich in zeitgenöſſiſchen Kulten, Lehren, Gedanken nachweiſen laſſen, iſt ein unhaltbarer Verſuch. Denn bei dieſer religionsgeſchichtlichen Methode, die das Eigentümliche am Chriſtentum mit religiöſen und mythologiſchen Gedankengängen der Antike und des Orients identifiziert, wird überſehen, daß zwar gewiſſe Ausdrücke dieſelben, daß aber der Inhalt und deſſen Abzweckung ganz verſchieden ſind. So kommt es, daß Begriffe wie Verſöhnung und und Ideen wie die Auferſtehung des ſterbenden und leidenden Götter⸗ ſohnes in der alten Welt etwas recht Geläufiges ſind. Wie kommt es aber, daß trotzdem nicht der Mithras, nicht die ägyptiſche Iſis, nicht der griechiſche Adonis, ſondern der Chriftus des Neuen Teſtaments den Sieg davontrug? Und das trotz gewiſſer und ſehr ernſter Hemmungen, die gerade dieſer Religion mit auf den Weg gegeben wurden, wie z. B. die Unmöglichkeit des Kaiſerkultes. Man hat dieſen Sieg vom reinen Monotheismus des Evangeliums abgeleitet. Man vergißt hierbei nur, daß auch das Judentum und ſelbſt das Heidentum in ſeinen beſten Verkretern den Monotheismus, wenigſtens als Poſtulat, gekannt hat. Oder war es die hohe Moral, die dem Chriſtentum Ueberlegenheit und Zu⸗ kunft verſchafft hat? Auch da wäre es verfehlt, nach der oft an⸗ Aber was ich ein Zimmer nenne, war ſchwerlich ſo zu nennen. Es war ein Gemach von acht Juß Länge, fümf Fuß Breite und kaum fünf öhe. Ein wurmgefreſſener Liſch ſtand in der Mitte. Darauf ſtand die uvalte Studirlampe, und ein aufgeſchlagenes Buch lag daneben: Byrons Manfred. Fliegen krochen auf den Blättern herum und ſchienen die Gedanken zu ſtudiren. Ein ein⸗ zicher hölzerner Stuhl ſtand in dem darauf ein graßes Glas. gefüllt mit Waſſer. An der Seite ſtand ein Bücherbrett, vollgeſtopft mit Manuſcripten. Eine Laute mit drei Saiten hing an der Wand. Am Fenſter Blumenſtrauß, verwittert und verwelkt. Das ublement. war das gan Wo war der Eigenthümer, der Magiſter Dunkelklar? Ich fuchte den Magiſter in allen Winkeln, ohne ihm zu finden. Ich e wus aln een ch ſo n begriffen war, mein Traum aller Na an. Es 2 ob des Gemachs mir leiſe zuriefe:„Was ſu n Magiſter Dun⸗ kelklar. Du biſt ja ſelbſt der Magiſter Dunkelklar!“ 5 Dies Wort erſchien mir als eine unendliche Wahrheit. Von Mi⸗ nute zu Minute verſtärkte ſich meine Ueberzeugung, ich ſelbſt ſei der Magiſter. Es war mein Gemach, es war meine Laute, mein Blumenftrauß, me in Waſſerglas, es waren auch meine Manuſcripte. Ich ging mechaniſch zum Repoſttorium, ich zog ein dickes, beſtaubtes Pack Papier heraus, ich näherte mich damit dem Licht und erkannte— das„Käthchen von Heilbronn“. Ich zog ein anderes hervor, es war„Michael Kohlhacs“. Die Gewißheit, ich ſei der Magiſter, word mir zur Gewohnheit, aber ſie war von einer unausſprechlichen Angſt begleitet. trat, um mir in meinem bangen Gefühle Luft zu machen, an das Ich blickte hinaus, aber, o Wunder, nicht mehr auf die„ſondern auf einen weiten Kirchhof. Blumige Gräber lagen da im ſilbernen Mondſchein, weiße Leichenſteine erhoben ſich ahnungsvoll. Da bemächtigte ſich meiner ein unabweisliches Gefühl des Vengehetis, der Auflöſung; die Gräber ſamt den Leichenſteinen verſchwanden mir vor den Augen, ein verklärtes Himmelslicht umſchwebte mich, und in dieſem Lichte ſah ich dämmernde Geſtalten Ich hörte Glockentöne; es war, als pielte die heilige Cäcilje die O und der Flieder duftete ſtark und gewaltig wie Lilien. Ich erblickte nur noch in meinem Verſchwehen ein füßes Mächenbild, das mit einem Sternenkranze ſich mir nahte; ich verſuchte noch einen füßen Namen zu rufen, aber ich vermochte es nicht, denn alles verſank plötzlich auf einen Zauberſchlg und er Da war ich wieder ich ſelber. Ich ſaß auf meinem Divan. Mein Licht hatte eine große blumi n Kuffee war kalt ge⸗ orden. Noch immer hörte ſch die Glocken läuten, und der Flieder⸗ w 5 duft begleitete mich bis in mein Bett. N L. stettenkelm. f 4. Seite. Nr. 449 Aeue Mannhelmer Jeltung(Mittag⸗Nusgabe) gewandten Schwarz⸗Weiß⸗Methode innerhalb des Chriſtentums nur Gutes und ſittliche Höchſtleiſtungen, aber außerhalb der chriſtlichen Welt nur Wahn und Bosheit erblicken zu wollen. Nein, auch die Antike kennt beſtes ſittliches Empfinden und edle und große Tugen⸗ den. Wenn nun trotz allem die Entwicklung über die Antike und den Orient hinausgeführt hat, ſo müſſen dem Chriſtentum ganz beſondere Kräfte innegewohnt haben. Und da iſt zum erſten hin⸗ zuweiſen auf den das Altertum völlig auf den Kopf ſtellenden Ge⸗ danken, daß der Menſch nicht durch und wegen ſeiner irgendwie gearteten Leiſtung zur Gottheit kommt, ſondern daß Gott dem Sünder ſich zuwendet, gerade weil der Menſch Sünder i ſt. Dieſer Gedanke iſt aber keine blaſſe Theorie, keine Abſtraktion wie der antike Mythus, ſondern er iſt in Chriſtus Realität, er iſt Ge⸗ ſchichte geworden und zwar in dem ganz beſonderen Sinn, daß der Sünder Vergebung empfängt. Damit hängt aber das andere zuſammen, daß nicht einer aus der Menſchheit dieſe Gabe vermittelt, ſondern ein ganz an⸗ derer, einer, der über und doch in ihr ſtand, deſſen Sterben mit einem ſchönen und heldiſchen Tod nichts zu tun hat, ſondern ein Sterben iſt, das den Fluch der Sünde trägt, um ſo den Sünder frei zu machen. Hier iſt kein Raum mehr für das Altertum, das den Menſchen Opfer bringen und Leiſtungen vollziehen läßt, ehe er der Gottheit naht, um durch ſeine Leiſtungen frei zu werden von Angſt und Schuld. Hier konzentriert ſich alles in Chriſtus, deſſen Kreuz alle menſchliche Leiſtung ausſchließt und eine Leiſtung Gottes für den Sünder iſt. Von hier aus ergibt ſich ein neuer Gottes⸗ glaube. Der Gott des neuen Teſtaments iſt kein Poſtulat der Vernunft, keine farbloſe, blaſſe Idee und Vorſtellung, ſondern er iſt der Vater Jeſu Chriſti und als ſolcher ganz Heiligkeit und ebenſo ganz vergebende Barmherzigkeit. Auf dieſem Fundament ruht auch die Ethik der glaubenden Gemeinde, die an ſich alles aber nur keine Idealgemeinde iſt. Aber während in der Stoa die Weiſen träumen vom ſtolzen Menſchentum und ſeiner Vollkommenheit, gelten hier als Norm u. a. die Sätze: ſelig ſind, die da hungern nach der Gerechtigkeit und ſelig ſind, die da Leid tragen! Das heißt die Gemeinde hat eine Etzik, deren ganze Kraft die Vergebung iſt und die ſich„heldiſch“ auswirkt in jenem neuteſtamentlichen Walig: —8 allen überwinden wir weit um deswillen, der uns at! Es braucht nicht weiter betont zu werden. daß ſe⸗ Ganze gehenden Ausführungen wegen ihrer ruhigen G⸗ und ihrer ſtarken Innerlichkeit mit danebarer Freude aw wurden. Die Vortragsreihe hat ſich auf dieſe Weiſe aufs timiert und eingeführt. 5 85 vereinsnachrichten *Aus dem Anheſtandsbeamtenderein. Der Weltkrieg und die leure Nachkriegszeit haben Millionen deutſcher Bürger Not und Sorgen——— Am ſchlimmſten ſind die Ruheſtandsbeamten und penſionierten Lehrer daran. Man iſt in ganz Deutſchland zu Ver⸗ einigungen geſchritten, die bezwecken, den Ruheſtandsbeamten und Beamtenhinterbliebenen zu ihren Rechten zu verhelfen und ihnen in der Not beizuſtehen. Alle Beſoldungsgruppen ſind in dem Bad. Lendesperein vertteten Es gehören ihm nicht nur badiſche Bürger und Bürgerinnen an, ſondern auch zahlreiche Ruheſtandsbeamten des Reichs und der anderen Länder, frühere Gemeindebeamten, Militärperſonen und ſonſtige Beamten des öffentlichen Dienſtes, ſowie Hinterbliebene aller dieſer Kategorien. Der Verein zählt heute etwa 4500 Mitglieder. Davon entfallen auf den Mannheimer Be⸗ zirksverein etwa 750. Das iſt für den ſo ſtark bevölkerten Bezirk eine ſehr geringe Zahl. Derſelbe hat noch viele Hunderte von pen⸗ ſionierten und aboebauten Beamten und Beamtenwifwen, die ſich noch nicht entſchloſſen haben, dem ſo notwendigen Verein beizu⸗ treten. Viele wiſſen noch nichs von dem Veſtehen der Vereinigung, andere ſtehen auf dem unnoblen Standvunkt. daß ſie ſich ſagen, was der Verein erreicht. das erreicht er für alle oßne des Zuhm der Nichtmitglieder. Alle Mitolieder ſollten dieſe durch tüchtiges Zu⸗ reden zu bekehren verſuchen, wie auch die Preſſe gewiß gerne für den ſo wichtigen Verein eintritt. Es gehört das auch zu dem Emvor⸗ ben des Volkes. Mit dem Badiſchen Landesverein iſt der hieſige zirksverein auch dem Vadiſchen Beamtenbund und damit der Spitzenorganiſation des Deutſchen Beamtenbundes angeſchlocſen. Er ſteht in enger Arbeitsgemeinſchaft mit den ſüddeutſchen Penſioniſten⸗ Verbänden in Stuttgart BBayern, Württemberg, Baden und Heſſen) ſowie mit dem Reichsterband der Ruheſtandsbamten in Berlin. Er⸗ 1 55 wird u. a. die Beſeitigung der Unterſchiede zwiſchen Alt⸗ und eupenſionären, Beſſerſtellung der unteren 6 Beſoldungsgrupyen, Einſtufung in die Wohnungsgrüppe A ſtatt B, automatiſche Auf⸗ beſſerung der Ruheſtandsbezüge bei Aufbeſſerung der Beamten⸗ gehälter. In dieſem Jahre wurden erreicht: ein Witwengeld für nachgeheiratete Frauen, Wiederaufleben des Witwengeldes nach dem Tode des zweiten Ehemannes, Beſeitigung der Penſionskürzung und Aufbeſſerung der Unfallpenſionäre. Das ſollte alle Nichtmitalieder veranlaſſen, endlich dem auch für ſie hochwichtigen Verein beizu⸗ treten. Jeder Penſionär kann in ſchwere Bedränonis geraten, ſedem kann eine noch ſchlimmere Zeit ſchwerſte Not bringen. Es kann eine Zeit eintreten, in der ſogar um Weitererhaltung des ſebioen Einkommens ſchwer gekämyft werden muß. Darum müſſen ſett ſchon alle Mann Schulter an Schulter auf Deß ſtehen. Hoffeytlich vor⸗ hallt dieſer unſer Ruf nicht ungehört! Wir geben uns der Hoff⸗ nung hin, daß in der am1: Oktober ſtat'findenden Sikung eine recht graß⸗ Zaßl von Neueintritten verkündet werden konn! den gewidmet. Die Rolle der Königin wurde mit aroßer Gewandt⸗ Theater und Maſik OMannheimer Nationaltheater. Die geſtrige Aufführung des „Troubadour“ gab uns Gelegenheit, zum erſten Mal den neuverpflichteten lyriſchen Bariton Chriſtian Könker zu hören. Der offenbar noch im Lenz der Entfaltung ſeiner Mittel ſtehende Sänger beſitzt eine ausgeſprochen wohlklingende, materialreiche Stimme, deren Struktur noch nicht gänzlich feſtſteht. Trotzdem beſaß dieſer Graf Lung geſangliches Profil genug, um ihn gleich bei der erſten Begegnung als anſprechende Leiſtung bezeichnen zu können. Wichtiger als die ſtimmlich noch gebotene Entſpannung erſcheint die Notwendigkeit, taktſicherer zu werden. Dabei müſſen wir, beſonders was den zweiten Akt betrifft, den muſikaliſchen Leiter der geſtrigen Vorſtellung, Guſtav Mannebeck in Schutz nehmen, der ſich redlich mühen mußte, die orcheſtrale Grundlage der Luna⸗Arie trotz des bedenklichen Schwankens auf der Bühne zuſammenzuhalten. Immerhin ließ ſich der Dirigent von einigen Einſätzen in gewiſſem Sinne überraſchen. Noch manches wäre zu dieſer Vorſtellung zu ſagen; nicht etwa, weil 8 vergaß, dem Grafen Luna mitzuteilen, daß er ſeinen eigenen Bruder den Flam⸗ men überantwortet hat,— das iſt bei der 0 düſteren Vorge⸗ ſchichte gar nicht ſo wichtig. Aber den Wunſch haben wir für die Bühne, daß man ſich dort darauf beſinnt, im„Troubadour“ auch einmal wieder einem Piano zu ſeinem Recht zu verhelfen; bei aller Schauerromantik wirkt die muſikaliſche Theatralik des Werkes ſtark genug, um der Meinung zu ſteuern, daß hier alles in Grund und Boden geſungen werden muß. Gibt es denn keine Möglich⸗ keit, einer Sängerin, deren Stimmittel man bei jeder Gelegen⸗ heit anerkennt, von der Notwendigkeit des Maßhaltens zu über⸗ zeugen, zuch wenn ſie eine ſtändig in Flammen ſtehende Zigeunerin ſingt? Sollen die Zigeuner wörtlich recht behalten, wenn ſie Azuzenen antworten„Mesta la tua canzone“:„traurig iſt dein Geſang“? Dr. K. 4 Ruſſiſche Kunſt auf Dresdener Bühnen.(Von unſerem Dres⸗ dener Kunſtreferenten.) Das Wiener Burgtheater oder das Berliner Leſſingtheater waren regelmäßige Gäſte in Dres⸗ den. Es ſind die Anregungen, die von einem Enſemble mit promi⸗ nenten Kräften unter der Führung eines tüchtigen Regiſſeurs aus⸗ gehen, mannigfaltig und dienen der deutſchen Kunſt. Seit Jahr⸗ zehnten traten wir für gelegentliche Geſamtgaſtſpiele der Dres⸗ dener Staatstheater ein. Vergeblich. Kann man die Gaſtſpiele führender deutſcher Theater und die Gaſtſpiele prominenter deutſcher Künſtler aus„anſpornenden Gründen“ gelten laſſen, ſo muß man die Häufung ausländiſcher Kunſt auf deutſchen Bühnen verwerfen, aus nationalen Gründen und aus Geſchäfts⸗ grundſätzen. Ich wünſchte die Rieſenhonorare fremder Künſtler auf Veranſtaltungen Theaternachricht. Durch die Verlegung der Erſtaufführung von„Macbeth“ in der Neuinſzenierung von Heinz Dietrich Ken⸗ ter iſt auch die Verſchiebung der weiteren Premierendaten notwen⸗ dig geworden.„Hoffmanns Erzählungen“ wird nunmehr am 11. Oktober neu inſzeniert zur Aufführung kommen. Am 17. Oktober wird im Nationaltheater„Die Fledermaus“ aus Anlaß des 100. Geburtstages von Johann Strauß gegeben. ., Akademiekonzert. Heute, Dienstag, abend findet im Muſenſaal das 1. Akademiekonzert ſtatt. Wilhelm Furtwängler wird als Gaſtdirigent die Militär⸗Sinfonie von Haydn, Bela Bartok, Tanz⸗Suite und von Dvorak die Sinfonie-moll„Aus der neuen Welt“ mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter zum Vortrag bringen. Muſikverein Mannheim E. V. Auch in dieſem Jahre wird der Muſikverein ſeine traditionellen 3großen Konzerte im Nibelungenſaal veranſtalten. Zur Aufführung gelangen folgende Werke: Guſtav Mahler, zweite Sinfonie mit Soli, Chor und Orcheſter, G. F. Händel, Meſſias, J. S. Bach Mathäus⸗Paſſion. Haus Bruch gewonnen. cMeiſter-Klavierabend. Am 5. Oktober findet im Verſamm⸗ lungsſaal des Roſengartens der erſte Meiſter⸗Klavierabend ſtatt, der von Edwin Fiſcher beſtritten wird. Zur Aufführung gelangen Werke von Bach, Beethoven, Mozart und Schumann. Die nächſten Abende werden von Alexander Arſenieff und von Joſ. Pembaur beſtritten. G. Liederabend. Die einheimiſche Geſangslehrerin und Konzert⸗ ſängerin Minna Karl⸗Huber wird am Freitag, 9. Oktober im Kaſinoſaal einen Liederabend veranſtalten. Am Flügel wird Rudolf Fetſch⸗Ludwigshafen begleiten. G, Madrigal⸗Chor. Am Sonntag, 11. Oktober findet im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens ein Konzert des Madrigal⸗Chor der Stäbtiſchen Singſchule Ludwigshafen a. Rh. unter Leitung von Fritz Schmidt ſtatt. Das Programm zeigt eine Reihe intereſſanter Werke von J. S. Bach, J. Brahms, L. Blech, A. Knab, F. Haas O. d. Laſſo, L. Hasler, J. Eccard, R. Schumann, Fr. Gernsheim, M auptmann. Zur Mitwirkung iſt der geſchätzte Mannheimer Pianiſt K Ataufführung der„Conſtantia“ in Neckarau. Zum zweiten konnte der kath kaufmänniſche Verein„Conſtantia“ in Neckarau zer Uraufführung eines von Mitglied cand, med. Hermann Saber verfaßten Märchens vor die Heffentlichkeit treten.„Die leben Raben“ hieß der Titel des Stückes, das in drei tief durch⸗ dachten und hervorragend aufgebauten Aufzügen, zu denen man eine gefällige Muſik zuſammenſtellte, ausgearbeitet war und auch ein dankbares Auditorium gefunden hatte. Der große Gemeindehausſaal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Handlung des Stückes liegt das bekannte Märchen von den ſieben Raben zugrunde, das der Autor bedeutend erweitert und logiſch begründet hat. Zunächſt iſt das Märchen vollſtändig in Verſen verfaßt und ſehr abwechslungsreich geſtalte“. Der Dichter hat ſich ſelbſt auf die Leiter geſtellt. um mit dem Pinſel in der Hand die entſprechenden Dekorationen ſelbſt zu fertigen. Es bedarf einer geübten Hand. vier Bühnenbilder ſo zu malen. daß ſie der Kritik ſtandhalten. Zweifellos darf das Bühnen⸗ bild des zweiten⸗Aktes, das Schlafgemach der Prinzeſſin, das in goti⸗ ſchem Stil gehalten iſt, als eines der beſten hervorgehoben werden. Der dritte Aufzua brachte als Dekoration eine blühende Landſchaft mit lachendem See und führte ſchließlich in einen romantiſchen Tan⸗ nenwald. An dieſer Stelle ſeien noch einige Worte den Mitwirken⸗ heit durchgeführt. Mit echtem Schauſpielertalent trat der Autor ſelbſt auf. Die Prinzeſſin war ihrer Aufgabe ebenfalls gewachſen. Als glänzend dürfen die Szenen der beiden Kammerfrauen hervorgeho⸗ ben werden. Die übrigen Partien waren aleichfalls aut verteilt. Nicht unerwähnt ſoll Wilhelm Klor bleiben, der durch aroßartige Beleuchtungseffekte viel zur Wirkung des Stückes beitrug. weiter aber auch das Orcheſter, das leider nicht in voller Beſetzung, wie üblich, ſpielte, aber trozdem ſeiner Aufgabe gewachſen war, harmo⸗ nierend mit den Chören und Reigen. Otto Feſenmener am Flü⸗ gel und Harmonium ſei nicht vergeſſen. Der Vorſitzende der Con⸗ Rantio, Oskar Klor, der als Dirigent zur Einſtudierung des Stückes viel beitrug, überreichte dem Dichter einen Blumenſtrauß. Wohl⸗ verdienter Beifall rief den Autor vor die Rampe.. M. Etwas von den Ru'-Rennze chen Einer Plauderei in den„Weſtfäliſchen Neueſten Nachrichten“ über die Autonummern und»kennzeichen in den verſchiedenen preußiſchen Provinzen und Ländern des Reichs entnehmen wir das Folgende: „Jeder Regierungsbezirk in Preußen und Bayern, die ſächſiſchen Kreishauptmannſchaften und die Oberämter in Württemberg, ein⸗ zelne Provinzen und Freiſtaaten haben ihr beſonderez Kennzeichen vor der eigentlichen Nummerzahl des Autos. Die Preußen haben den Vorzug, ſich durch eine römiſche J bemerkbar zu machen. Die Berliner müſſen ſelbſt durch ihre Autozeichen allen kund und zu wiſſen tun, daß bei ihnen alles„prima“ iſt! So tragen die Berliner Automobile das Zeichen„IA“. Ganz logiſch iſt die Numerierung nicht durchgeführt, denn ſonſt hätte man nicht der Hanſaſtadt Bre⸗ men, ſondern München, der Stadt des Hofbräuhauſes, ein„HB“ zugeteilt. Auch läßt ſich ſtreiten, welche Gegend Deutſchlands am humoriſtiſchſten iſt. Nach der Kennzeichnung der Automobile muß deutſchem Boden den heimiſchen Kräften. Im Zentraltheater kehete wochenlang Tairoffs Moskauer Kammertheater ein und gab typiſch ruſſiſche Kunſt, die die Grenzen des Schauſpielers verſchiebt und ihn zum Tänzer und Akrobaten macht. Im Alberttheater brachte„Der blaue Vogel“ eine ruſſiſche Schauſpielerkultur. Man erlebte prächtige Abende einer gepflegten intimen Kunſt. Die Paw⸗ lowa mit ihrem Enſemble hatte ſogar das Glück, in der ſonſt für Gaſtſpiele ſchwer zugänglichen Staatsoper zu gaſtieren. Das Haus war an einen Berliner Agenten vergeben. Ausverkauft bei Rieſen⸗ preiſen! Selbſt die Preſſe hatte keinen Zutritt. Bedauerlich bleibt, daß der Hauptverdienſt in fremde Taſchen wandert. Man gönnte der deutſchen Kunſt einmal ſolch volle Häuſer! Die Häufung der fremdländiſchen Gaſt ſpiele und die Verzückung und kritikloſe Bewunderung des Publikums iſt oft ein würdeloſer Aus⸗ druck der Sucht nach Fremdländiſchem. Die Don⸗Koſaken ſah man gern. Eine Kunſt, der nicht der leiſeſte Stempel jüdiſchen Geſchäfts⸗ geiſtes aufgedrückt iſt. Den Beſchluß der Gaſtſpielreihe bildete „Schaljapin“. Die herabgeſetzten Gagengrenzen der Prominenten verboten ihm das Auftreten in der Staatsoper. So lernte man den „ſagenumwobenen“ Künſtler als Liedſänger im Konzertſaal kennen. Freilich den echten Schaljapin, deſſen letzten Bezirk die Bühne nur geben kann, erlebte man nicht. Geſchickte Ankündigungen. Brocken⸗ weiſe Notizen über die„Weltgröße“. Sturm auf die Kaſſe. Man mußte dabei geweſen ſein. Die Menge war entzückt und raſte mit Beifall. Zufällig gaſtierte in dieſen Tagen ſein Newyorker Kollege Paul Bender im Vereinshauſe. Seine Stimme iſt weicher und kommt dem Ideale deutſchen Liedgeſanges näher. Bei der Kunſt dieſer ungewöhnlichen Perſönlichkeit gab es bei mäßigen Preiſen leere Reihen. Es ſang ja nur ein deutſcher Künſtler! 4 Johannes Reichelt Kunſt und wWiſſenſchaſt Der preußiſche Staat als Erbe. Der jüngſt verſtorbene Afrikaforſcher Georg Schweinfurth hat ſeinen ganzen Nach⸗ laß dem preußiſchen Staat vermacht. Dieſer Nachlaß ſoll ſo ver⸗ teilt werden, daß die Tagebücher, Briefe und übrigen Aufzeich⸗ nungen des Forſchers in die Handſchriftenabteilung der preußiſchen Staatsbibliothek, die Spezialaufzeichnungen über Botanik und die Zeichnungen ins Botaniſche Muſeum und der Reſt, darunter auch 5 Bibliothek, in die Sammlung der Geſellſchaft für Erdkunde ommen. wee ſich Jean Paul zu helfen wußte. Eine hübſche Jean Paul⸗Anekdote wird im Neuen Heidelberger Archiv im An⸗ ſchluß an K. Jägers„Briefe und Bilder“(1841) mitgeteilt. Bei ſeinem Beſuch in Heidelberg 1817 wurde der vielbewunderte Dichter ganz es Hamburg ſein, denn die Hamburger Autoſchilder lachen einem mit ihrem„HH“ ins Geſicht. Geringe Schulleiſtung müſſen ff. die Badener aufweiſen, denen die Note„IV B“ zuerkannt iſt. Die Heſſen haben ſogar eine„V“ erhalten. Der einzige Landes⸗ teil der jedem das Rätſelraten erſpart, iſt das Saargebiet. Hier tragen die Schilder vor der Nummer die Bezeichnung„Sgar“. Die Reichspoſt verfällt mit der Kennzeichnung ihrer Automobile in eine Abkürzung, die ſie in ganz anderem Sinne auch in einer anderen Sparte ihres Betriebs verwendet. Die Poſtautomobile tragen ein „R..“. Im Telegrammverkehr, der bekanntlich ſeiner internatio⸗ nalen Bedeutung wegen die Amtsvermerke der franzöſiſchen Sprache entnimmt, bedeutet„RP“ Reponſe payee— Antwort bezahlt. ** * Oberkirchenratspräſident Dr. Uibel 1. In der Nacht z. Montag iſt der frühere Präſident des evangeliſchen Obekkirchenrats Dr. Eduard Uibel im Alter von 79 Jahren in Karlsruhe geſtorben. Der Ent⸗ ſchlafene, eine Reihe von Jahren einer der erſten Juriſten des badiſchen Landes, ſtammte aus Villingen und begann ſeine Lauf⸗ bahn im Jahre 1874 als Amtsrichter in Pforzheim, dann als Staats⸗ onwalt bei den Gerichten in Karsruhe, Mannheim und Kon⸗ ſtanz. 1899 zum Landgerichtsdirektor in Freiburg ernannt, wurde Dr. Uibel ſchon 2 Jahre darauf Landgerichtspräſident in Mosbach und wirkte in gleicher Eigenſchaft von 1904 elf Jahre in Freiburg. Am 11. Februar 1915 wurde Dr. Uibel Nachfolger des Oberkirchen⸗ ratspräſidenten Helbing, nachdem er ſich ſchon zuvor als Mitglied der Generalſynode, deren Vorſitzender er eine war, für die Intereſſen der evangeliſchen Kirche eingeſetzt hatte. In kirchenpolt⸗ tiſcher Hinſicht bekundete er ſeine Anſchauungen in gemäßigt liberalem Sinne. Nachdem ihm im Jahre 1911 ſchon die juriſtiſche Fakultät die Ehrendoktorwürde verliehen hatte, wurde Dr. Uibel anläßlich des 400jährigen Reformationszubiläums am 31. Oktober 1917 zum Ehrendoktor der theologiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg er⸗ nannt. Im Schluſſe der außerordentlichen Generalſynode am 12. Dezember 1919 trat Dr. Uibel von ſeinem Amte zurück. Die hohe Achtung, die er ſich durch ſeine hervorragenden perſönlichen Eigen⸗ ſchaften erwarb, wurde ihm auch in Kreiſen Andersdenkender nie verſagt. Politiſch trat Dr. Uibel für die Ziele der ehemaligen natio⸗ nalliberalen Partei ein, die er auch im badiſchen Landtag kurze Zelt bertrat, und betätigte ſich nach oer Revolution für die deutſche Volkspartei. Der franzöſiſche Idenkitätsnachweis. Das offizielle franzöſiſche Journal veröffentlicht ein Dekret, das die Tentitätskarten an Aus⸗ länder betrifft und daher auch bei uns von Intereſſe ſein dürfte. Da⸗ nach hat jeder über 15 Jahre alte Ausländer. der ſich länger als 2 Monate in Frankreich aufhalten will, binnen 48 Stunden nach ſei⸗ ner Ankunft beim Polizeikommiſſariat(eptl. Bürgermeiſteramt) um Ausſtellung einer Identitätskarte nachzuſuchen unter Beifügung ſeiner Papiere. Will er ſich dauernd in Frankreich niederlaſſen. ſo muß er die Namen zweier franzöſiſcher Bürger beifügen. die die Büraſchaft für ihn übernehmen müſſen. Die Verabfolaung der Iden⸗ titätskarte durch die Präfektur gilt als Aufenthaltserlaubnis. Wenn ſie verweigert oder wieder entzogen wird, ſo hat der Antragſteller innerhalb 8 Tagen das franzöſiſche Gebiet zu verlaſſen, jedoch kann dieſe Friſt je nach Umſtänden von ſeiten des Innenminiſteriums nach Einholuna des Gutachtens der zuſtändigen Behörde eine Abänderung erfahren. Einführung der weſteuropäiſchen Jeit in Frankreich und Bel⸗ gien. In der Nacht vom./4. Oktober d. J. wird in Frankreich und Belgien die weſteuropäiſche Sommerzeit aufgehoben und die normale weſteuropäiſche Zeit, die der mitteleuropäiſchen Zeit eine Stunde nachgeht, wieder eingeführt. Da im Zuſammenhang hiermit für den Verkehr mit Frankreich und Belaien auf den Ueberganasſtrecken Fahrplanänderungen durchgeführt werden müſſen, werden die auf 1. Oktober d. J. geplant geweſenen Fahrplanänderungen aleichzeitig mit den aus Anlaß des Zeitwechſels notwendigen Aen⸗ derungen im allgemeinen erſt auf Sonntag. 4. Oktober durchgeführt. Der gegenwärtige Fahrplan bleibt daher. ſoweit nachſtehend nichts anderes beſtimmt wird, in vollem Umfana bis einſchl. 3. Oktober ds. Is. in Kraft. Insbeſondere verkehren auch die Arbeiterzüge, die verſchiedene Sommer⸗ und Winterlagen haben, bis einſchl. 3. Oktober im gegenwärtigen Sommerfahrplan: die Verkehrszeit der nur bis zum 30. September vorgeſehenen Züge wird bis einſchl. 3. Oktober erſtreckt. RDV., Berkürzung der Nord-Südverbindung durch das Nhein · land. Zwiſchen Aachen und dem Oberrhein fehlt eine direkte Eiſen⸗ bahnverbindung. Der internationale Verkehr London—Belgien— Aachen muß daher Umwege machen, um Anſchlüſſe an ſeine natür⸗ liche Fortſetzung Koblenz— Oberrhein zu finden. Auch der Güterverkehr leidet hierunter. Die Reichsbahndirektion Köln er⸗ ſtrebt daher den Ausbau der Reſtſtrecke an der Ahr zur Herſtellung der fehlenden Verbindung. Es handelt ſich um die Strecke Aachen— Düren—Euskirchen—Rheinbach, die mittels einer Verbindungsſtrecke Rheinbach— Ringen— Sinzig a. Rhein an die Rhein · ſtrecke angeſchloſſen werden ſoll. Die Verkürzung des heutigen Bahnweges Düren—Köln—Sinzig beträgt rund 25 Kilometer. *Vom vierblättrigen Alee. Der Glaube an die glücksbringende Bedeutung des vierblättrigen Kleeblattes reicht bis ins Mitte alter zurück. Der im 15. Jahrhundert lebende Tiroler Dichter Winteler erzählt in ſeinen Schriften ſchon von dem Glauben, den man dem vierblättrigen Klee im Volke beilegt und erwähnt gleichzeitig, daß ſolcher Klee nicht nur Glück bringe, ſondern auch den, der ihn findet, befähige, ſeden Zauber zu löſen, und alles menſchliche Gaukel⸗ werk zu durchſchauen. Auch bei anderen Völkern findet ſich der gleiche Aberglaube wieder. beſonders mit Ehru und Feſtlichkeiten aller Art durch die Ge⸗ ſellſchaft und Univerft gefeiert. Auch die gelehrte Weiblichkeit hatte es auf ihn abgeſehen; ſie beabſichtigte, ein ſcherzhaftes Atten⸗ tat auf ihn zu verüben und ihn bei einem Diner durch wiſſenſchaft⸗ lichen Diſput in die Enge zu treiben. Aber Jean Paul war ge⸗ warnt und er 1 75 ſich einen feinen Plan zurechtgelegt. Ueber Suppe und Rindfleiſch verhielt er ſich wortkarg, imnahbar, düſter verſchloſſen,„obgleich es wie Schlangen um ihn ziſchte“. Und erſt, als eine„Schüſſel mit aromatiſch duftendem Sauerkraut“ vor ihm ſchien er aufzutauen und ſeine Sprache wiederzufinden.„Seine lugen ſtrahlten in leuchtendem Glanze, er pries mit Beredſamkeit und Feuer die Vorzüge dieſes Gerichts“; dann verbreitete er ſich ausführlichſt über die Juberen, mit denen man in verſchiedenen Län⸗ dern das Sauerkraut zu eſſen pflege: hier mit Knödeln und Erbſen, dort mit Schweinefleiſch und Schweinsknöcheln; er rühmte es als ſeine Lieblingsſpeiſe, als geſund und ſchmackhaft und ſo weiter, bis da⸗ Eſſen zu Ende ging. Erſtaunt ſah ſich die Geſellſchaft an; dieſen Jean hatte bisher niemand gekannt! Keiner wußte, was von dem Dichter denken; aber ſpäter klärte Jean Paul ſeinen Spaß ſel⸗ ber der Gaſtgeberin auf, die jenem gelehrten Komplott angehört hatte. Sofort ergriff ſie, unklug genug, die vermeintlich gute Ge⸗ legenheit, den Gaſt über den Sinn einiger ſchwieriger Stellen ſeiner vielgeleſenen Schriften zu befragen. Doch auch jetzt kam ſie an den Unrechten, denn gefaßt erwiderte er:„Ach, Madame, damals, als ich es ſchrieb, verſtand ich's, jetzt nicht mehr!“ Literatur * Hindenburg-Jahrbuch 1926 berausgegeben mit dem Einver⸗ ſtändnis des Reichspräſidenten. K. F. Koehler. Verlag, Berlin und Leipzig. Dieſer prächtige vaterländiſche Almanach wird künftia ſtets zum Geburtstage des Reichspräſidenten. am 2. Oktober. ſcheinen und mit ſeinen ausgezeichneten Mitarbeitern Tauſenden getreuer Jahresweiſer ſein. Dem Kalendarium folat unter anderem ein Originalbeitrag aus der Feder General Ludendorffs. Staatsmini⸗ ſter von Loebell, der Vorſitzende des Reichsblocks, berichtet wie Hindenburg Reichspräſident wurde, Fritz Skowronnek ſchreibt über Hindenburg als Jäger. Generalleutnant Wetzell iſt mit einem wohl⸗ durchdachten Beitraa über den Feldherrn Hindenburg. Paul Warncke mit einem Gedicht vertreten. Einer Zuſammenſtellung der Reden und Erlaſſe aus Wahl⸗ und Präſidentenzeit folgen einige Auszüge aus intereſſanten neuen Veröffentlichungen des Verlages. Das Ganze ein, auch wegen ſeiner vielen unveröffentlichten Bilder aus dem Leben des Präſidenten, wertvoller. wohlfeiler deutſcher Kalender für weiteſte Kreiſe. eeeeeeeeee ——ů—— er⸗ N N 1 +449 5 1 1 1+ 5 0 Vorſtandsſitzung des Badiſchen Städteverbandes Konſtanz, 26. Sept. Der Vorſtand des Badiſchen Städtever⸗ bandes hielt hier eine Sitzung ab. In erſter Linie wurde die Aus⸗ wirkung des neuen Steuerverteilungsgeſetzes auf die Städte eingehend erörtert. Um die Ausfälle wieder auszugleichen, die durch die erhebliche Herabſetzung der Anteile der Gemeinden an den Reichsſteuern entſtehen, wird eine Erhöhung der ſtädt. Umlagen notwendig. Es iſt darauf zu drängen, daß die geſetzliche Grundlage hierfür alsbald geſchaffen wird. Neue Verleihung der Skadirechle an die Stadt Oppenheim * Oppenheim, 27. Sept. Gelegentlich der 700⸗Jahrfeier der Stadt Oppenheim hat die heſſiſche Regierung der Stadt Oppenheim die Stadtrechte erneut verliehen. Da offizielle Feiern ſeitens der Beſatzungstruppen verboten waren, fand heute vormittag im Rah⸗ men einer Stadtverordnetenſitzung ein interner Feſtakt ſtatt. Zuruheſetzung des Darmſtädter Bürgermeiſters »Darmſtadt, 27. Sept. Bürgermeiſter Daub, der geſtern ſeinen 66. Geburtstag beging, wird am 1. Oktober nach 50jähriger Dienſt⸗ zeit in den Ruheſtand treten. Kleine Mikteilungen Der Gemeinderat Singen a.., hat ſich entſchloſſen, das der Stadt gehörende Anweſen„zum Gambrinus“, Vorderge⸗ bäude und Saalbau zum Preis von 45 000 zu verkaufen und dieſen Betrag zur Beteiligung an der„Scheffelhausgeſellſchaft“ zu verwenden. Derzeit diente der Gambrinusſaal als Schlafſtätte für einige Arbeiter der Fittingsfabrik. Bürgerau sſchuß Waldkirch. Der Bürgerausſchuß wird ſich demnächſt bei der Verabſchiedung der Gemeinderechnung für 1924½5 mit dem Voranſchlag für das Jahr 1925/26 zube⸗ faſſen haben. Die endgültige Aufſtellung der Abrechnung vom 1. 4. 24 bis zum 1. 4. 25 ergibt, daß der Voranſchlag um 85 000 Mk. überſchritten worden iſt, die nun in den Voranſchlag für 1925/26 eingeſetzt wurden. Es iſt beabſichtigt, daß die Deckung des laufenden Fehlbetrages und die von 1924/25 durch die Erhebung einer Umlage von 65 Pfg. erfolgt. Die kürzlich vom Haßlocher Gemeinde rat erlaſſene orts⸗ polizeiliche Vorſchrift wegen nächtlichen Umherſtreifene der Jugend wurde von der Regierung nicht für vollziehbar er⸗ klärt, da die geſetzlichen Vorausſetzungen nicht vorlägen. Da aber in Baden dieſe Vorſchrift auf Grund des Reichsſtrafgeſetzbuches ge⸗ nehmigt wurde, i Gemeinderat trat dieſer Beſchwerde einſtimmig bei und bevollmäch⸗ — den Vorſitzenden, die Gemeinde in dieſer Angelegenheit zu ver⸗ reten.— * & Ladenburg. 28. September. Aus der Gemeinderats. ſätzung iſt mitzuteilen: Das Geſuch der Hermann Singer Ehefrau um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft in ihrem neuerwor⸗ benen Hauſe in der Ilvesheimerſtraße wird dem Bezirksamt Mann⸗ Denkart pulſierte im Hanauer Heimattag. Welch ungeahnter Popu⸗ larität ſich gerade die Heimattage erfreuen. das hat der trotz der Un⸗ gunſt der Witterung glänzend verlaufene Kehler Heimattag aufs neue bewieſen. Der Veranſtaltung, die mit einer Landwirt⸗ ſchafts⸗ und Obſtbauausſtellung verbunden iſt, gina am Samstag abend ein Fackelzug durch die mit Triumpfbogen. Girlanden und neue Maunheimer Jeltuns lmlitzeg Rusgade) Aus dem Lande Hanauer Heimaltag AKehl a. Rh., 28. Sept. Echt heimatlicher Sinn und deutſche Flaggen gezierte, prächtig illuminierte Stadt voraus⸗ der ganz Kehl. Alt und Jung. auf die Beine brachte. Es war ein Trubel, wie ihn Kehl wohl ſchon lange nicht mehr geſehen hat. Nach dem Fackelzua fanden ſich die Heimattreuen im Saalbau„Zum Schiff“ zu einem Bankett ein. Nach einem einleitenden Muſikvortrag durch die Hanauer Trachtenkapelle begrüßte Bürgermeiſter Dr. Kraus die zahlreich Erſchienenen und gab ſeinem Bedauern darüber Ausdruck. daß es den Hanauern nicht vergönnt ſei. den badiſchen Staatspräſidenten in ihrer Mitte zu ſehen. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen gab der Redner die Loſung„Stadt und Land gehören zuſammen“ und betonte, daß die Volksgemeinſchaft, wie ſie der Heimattaga er ⸗ ſtrebe, einen dicken Strich unter alles Trennende ſetze. Miniſterial⸗ rat Scheffelmayer bedauerte, daß der Staatspräſident Dr. Hellpach aus den bekannten Gründen dem Heimattag fernbleiben müſſe. Er dankte den Hanauern für ihre treudeutſche Geſinnung, die ſie über die Klippen der Beſatzungsnot hinweagebracht habe. Mit einem Hoch auf das geeinte deutſche Vaterland ſchloß er ſeine mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen. Im Anſchluß bieran ſprach Bürger⸗ meiſter Baumert von Heſſelhurſt als Vertreter der anweſenden Bür⸗ germeiſter. Er ermahnte alle. den Blick nicht rückwärts. ſondern vor⸗ wärts zu richten. Man müſſe zu würdigen wiſſen. daß das beutige Feſt kein nachgeahmtes ſei das bloß der Mode wegen begangen merde. Zum Schluſſe verbreitete ſich Stadtpfarrer Dreitler⸗Kehl über Heimatliebe und Seele. Muſikaliſche Darbietungen der einheimiſchen und der Sundheimer Kavelle ſowie Vorträge von Heimatliedern um⸗ »ahmten die in allen Teilen wohlgelungene Veranſtaltung. Im Mittelpunkt des Heimattages ſtand der Trachtenzug am kenden beteiligten. Ner Zug. der ſich unter dem feſtfrohen Klana von zeichnet die Jeppelin-Eckener⸗Spende des ceutſchen volkes! heim zur weiteren Entſchließung vorgelegt.— Zur Behebung der Obdachspflicht ſollen die noch in ſtädt. Gebäuden Ahanbe Räume, wie Werkſtätten etc., dem Wohnungsmarkt nutzbar gemach: werden.— Einem privaten Bauherr, dem für ſeinen Neubau Bau⸗ darlehen bewilligt wurde, wird wegen vertragswidrigen Verhaltens die Auszahlung des Darlehens geſperrt.— Die Fixma Leimfabrit Fetzer foll zur Erfüllung der ihr gemachten Auflage(Erſtellung einer Kläranlage) durch das Beeirksamt angehalten werden. Die Königsberger Herbſttagung der Veutſchen Landwirkſchafts⸗ Heeſellſchaft L. Königsberg, 27. Sept. Die diesjährige Herbſttagung der Deutſchen Landwirt eee hat in Königsberg 7—— An⸗ fang genommen. ie trägt dieſes Mal einen ganz beſonderen Tharakter. Im Rahmen der Herbſttagung findet nicht nur die 100. Hauptverſammlung ſtatt, die.L. G. begeht zugleich auf dieſer Tagung ihr 40jähriges Beſtehen. Seit Montag haben die Sitzungen der D. L. G. in der Königsberger Stadthalle ihren Anfang Bisher hat es ſich dabei um geſchloſſene Geſchäfts⸗ itzungen gehandelt, die der Vorhereitung der eigentlichen öffentlichen Tagung dienen. Die Vielſeitigkeit der in den nächſten Tagen hier in Königsberg 11 leiſtenden Arbeit geht ſchon daraus hervor, daß insgeſamt 68 Sitzungen und Verſammlungen auf dem Programm ſtehen. Den Auftakt der öffentlichen Sitzungen macht die 3. Ver⸗ jammlung zur Förderung der Hauswirtſchaft. Es folgt die 5. Ver⸗ ſammlung der für Verſuchsringweſen, die 101. Verſammlung der Dünger⸗Abteilung, die 13. Verſammlung der Pferdezucht⸗Abteilung, der Schweinezucht⸗Abteilung, der Rinderzucht⸗ Abteilung, der Schafzucht⸗Abteilung, die 66. Verſammlung der Ge⸗ räte⸗Abteilung, die 55. der Obſt⸗ und Weinbau⸗Abteilung, die 51. der Saatzucht⸗Abteilung, die 103. der Tierzucht⸗Abteilung, die Verſamm⸗ lung zur Förderung der Landarbeitsforſchung, die 25. Verſammlung der Kolonſal⸗Abteilung, die 72. der Ackerbau⸗Abteilung, die 16. der Futterabteilung, die 37. der Betriebs⸗Abteilung ſchließlich die 100. Hauptverſammlung. Schon aus dieſen Zahlenangaben geht der Um⸗ fang der in den vergangenen 40 Jahren geleiſteten Arbeit hervor. In der üblichen Weiſe finden während und nach Schluß der Tagung Lehrausflüge und Beſichtigungen bei oſtpreußiſchen Muſterbetrieben ſtatt. ie Stadt Königsberg veranſtaltet außerdem einen Be⸗ rüßungsabend und hat Führungen durch die Stadt und ihre indu⸗ ſtriellen Anlagen vorgeſehen. * Tagung des katholiſchen Lehrervereins Badens. Vom 1. bis 4 Oktober wird der Katholiſche Lehrerverein Badens ſeine dies⸗ jährige Hauptverſammlung in Freiburg abhalten, an der der Geſamtvorſtand des Reichsverbandes und Lehrer aus allen Teilen Deutſchlands teilnehmen werden. Die Tagung bildet den Auftakt zum Beginn der zweiten Rompilgerfahrt des Katholiſchen Abholen der gefreiten Braut. die in feierlichem Zuge zur Hochzei zet wird. wirkte recht amüſant. Einen Einblick in die Boden r und das Gewerbe des Hanauer Landes gewährten die zahl Garlenbau brachten. Beſonders das Tabakgewerbe wurde dem Be ſchauer in ausführlichen Einzeldarſtellungen vor Augen geführt. Be nung, die heute noch durch die in Rheinbiſchofsheim und anderen Ge mit Aten Gerätſchaften noch was zuwegebrinat und damit ſein Bro verdienen kann. Kehl. Beſonders feſſelten der Willſtätter Waldprozeß. der 40 Jahr mals das furchtbare Schickſal des 30jährigen Krieges. das auch ſein dacht hat. iſt eigentlich ſelbſwerſtändlich. Der Anblick einer im Zu ſchließlich der Brautzua der unglücklichen Maria Antoinette. der de Abſchluß des Trachtenzuges bildete. Hheidelberg. 28. Sept. Der Verkehrsausſchuß des Reichs tage Sonntag nachmittaa an dem ſich ca. 60 Gruppen mit 600 Mitwir⸗ 12 Muſikkavellen durch die Hauptſtraßen der reich beflagaten und feſtlich geſchmückten Stadt bewegte, wurde von zwei Herolden er⸗ öffnet. Es folgten zunäckſt Darſtellungen der Hanauer Sitten und Gebräuche, worunter beſonders der oriainelle Freiſtetter„Obend⸗ hat der Bürgermeiſter Beſchwerde eingelegt. Der GpbPpPpPPpPpGpGpPppcrbccccece märkt“ gefiel, der das Stelldichein der jungen Liebesleute. wie es ach altem Brauch gang und gäbe war. treffend wiedergab. Auch en Trachtenwagen. die hübſche Darſtellungen aus dem Feld⸗ und dem Gewerbe kam ferner die Zunft der Leineweber auf ihre Rech⸗ meinden in Betrieb befindlichen Webſtühlen beweiſen, daß man auch Selbſt die Haustiere. die Jaad und der Fiſchfang]y des Hanauer Landes war nicht vergeſſen und zeigte in Einseldar⸗ 2h beeret enen enen ee. ſtellungen die Aufzucht des Sundheimer Huhnes, den Froſchfang in Holzhauſen. die Entenſagd in Memprechtshofen und u. a. die Fiſcher⸗ zünfte Leutesheim und Aunenheim. Die letzte Abteilu a verkörperte Bilder aus der Geſchichte des Hanauerlandes und ſpeziell der Stadt lang, von 1743—1781 zwiſchen der Gemeinde Willſtädt und den Gra⸗ fen Hanau⸗Lichtenberg ausgefochten wurde und der beweiſt. daß ſchon die Prozeßkrämer der auten alten Zeit harte Schädel be⸗ ſaßen. Daß man auch des berühmten Dichters Moſcheroſch. der da⸗ Heimatſtadt Willſtädt mit der Kriegsfurie überzog, betrauerte, ge⸗ mitgeführten Schenke aab ein Bild über die Zuſtände in der Zeit des 30fährigen Krieges. Einen beſonderen Anziehungspunkt bildete des Alles in allem aab der Trach⸗ tenzug mit ſeinen hiſtoriſchen und gewerblichen Gruppen ein wahr⸗ Abbild der alten und reichen Kultur des Hanauer ndes. beſichtiate geſtern morgen unter Führung von Herren des Reichs⸗ wirtſchaftsminiſteriums das Stauwehr bei Wieblingen. den Neckar⸗ kanal und die Schleuſen⸗ und Kraftwerksanlagen am Schwaben⸗ Aus der Pfalz;z „eudwigshaſen, 28. Sept. In der Nacht von Samstag auf Sonntag unternahmen zwei hieſige Chaufeure in Begleitung mehrerer Perſonen, mänmlichen und weiblichen Geſchlechts, mit dem Wagen ihrer Dienſtherrſchafben eine Fahrt nach Mannheim und Rheingönnheim, wo in eimer Wirtſchaft angehalten wurde. Bei der Heimfahrt rannte der eine Chauffeur mit dem Wagen in voller ahrt gegen die Giebelwand eines Hauſes in der Mundenheimer⸗ ſteaße wodurch der Wagen ſo ſtark beſchädögt wurde, daß er abgeſchleppt werden mußte. Der Chauffeur mußte in bewußtlofem Zuſtande aus ſeinem Wagen, in den er eingeklemmt war, geſchafft und mit dem Krankenwagen in das ſtädtiſche Krankenhaus einge⸗ liefert werden. Zwei weitere Inſaſſen kamen mit leichten Verle⸗ tzungen davon. 2 — Spexer, 27. September. Der ehemalige Kabinetts⸗Thef des Generals Nollet, Vallot, iſt, wie bereits berichtet, zum Generar⸗ Direktor von Elſaß⸗Lothringen in Paris ernannt worden. Er war der Nachfolger des Generals de Metz als pfälziſcher Oberdelegier · ter. Ueber die Neubeſetzung der Stelle des pfälziſchen Oberdelegier⸗ ten iſt noch nichts bekannt. 8 * Offenbach b. Landau, 26. Sept. Der Makler Ludwig Claus von hier ſtürzte geſtern abend von der Treppe und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, dem er im Krankenhaus Landau erlgagg. Nachhargebiete t. Die evangeliſche Kirchengemeinde wie allenthalben, ihre Glocken bis auf eine abgellefert. In der chkriegszeit hat die Gemeinde ſich dann wieder eine Glocke beſchafft. Die verbliebene alte Glocke paßte jedoch nicht in der tonlichen Abſtimmung zu der neuen. Man ent⸗ ſchloß ſich deshalb, ſie nach Spieſen zu geben, damit ſie dort bei Gelegenheit in einen Turm eingebaut werde, um den Verſtorbenen das letzte Weggeläute zu geben. Die 6% Zentner ſchwere Glocke wurde in dem Schuppen eines Bauunternehmers untergeſtellt; eines Tages aber war ſie verſchwunden und alles Suchen vergebens. Da plötzlich wird ſie als Altmetall in S ukzbach angeboten. Die dortige Kriminalpolizei bekommt Wind und ſchiebt einen Mittelsmann als Käufer vor. Dieſem gelingt es, das Ver⸗ ſteck der Glocke auefindig zu machen. Unweit des Schuppens lag ſie vergraben. Der Dieb. ein gewiſſer Albert Snmidt wurde verhaftet. 125 *7 „g- Sdarbrücken,?“ Elversberg hatte im Kr Serichtszeitung Der Jlaggenprozeß Hhermann Röchling⸗ „Saarbrücken, 28. Sept. Der ſchon ſeit Monaten ſchwebende Flaggenprozeß des Hüttenbeſitzers Hermann Röchling, wegen verbotenen Auftziehens der Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot einen Strafbefehl erhalten hatte, gegen den er proteſtierte, iſt vor der zweiten Strafkammer des Landgerichtes Saarbrücken entſchieden tIworden. Das Gericht kam zu einem Freiſpruch, da es an⸗ nahm, daß ſich der Angeklagte in einem entſchuldbaren Irrtum „ſüber die Rechtsgültigkeit der Polizeiverordnung vom 3. Juni 1924 befunden habe, in der das Aufziehen der Farbe ſchwarz⸗weißero „verboten wurde Die Regierungskommiſſion hatte nämlich das i geſetzesändernde Verbot ohne Anbörung des Landesrats crlaſſet was nach der Anſicht der geſamten Bevölkerung dem Friedensver trag widerſprach. Falls das Obergqericht in Saarlouis nicht noch ein zweites Mal gegen dieſe Entſcheidung des Saarbrücker Land⸗ t gerichts Berufung einlegt, würden damit auch die augenblicklich Strafbefeßlen. die anläßlich der Jahrtauſendfeier erlaſſen wurden, gegenſtandslos werden, da nach dem beutigen Spruch die umſtritten⸗ Poligeiverordnung erſt durch die Entſcheidung des Oberſten Gerichtsbofes vom 24. Juli dieſed Fahres Rechts⸗ültiokeit erlangt hat.(Die Jahrtauſendeor fand 5 ſchon im Juni ſtott.) neunes aus aller Welt — vergeblicher Kampf um eine Rieſen-Erbſchaft. Der holländi. ſche Kaufmann van der Hulſt in Harlem himterließ bei ſeinem a Tode im Jahre 1778 ein Vermögen, das nach ſeinem heutigen Stande auf annähernd 100 Millionen Mark geſchätzt wird. Da er kinderlos 2 entbrannte um die Erbſchaft ein heftiger Streit. Ein engliſcher Kleinkaufmann namens James Taglor, der von dem jüngſten der beiden Brüder des Verſtorbenen abſtammte, hat ſein ganzes Leben lang um die Erbſchaft im Prozeß gelegen. Er brachle ſchwere finanzielle Opfer, um ſeine Anſprüche vor den hollän⸗ diſchen Gerichten durchzufechten Nach jahrzehntelangen Prozeſſen wurden ſeine Anſprüche im r ds. Irs. endgültig abgeweſen. Der Mann, der inzwiſchen ein Alter von 68 Jahren erreicht hatte. konnte dieſen Schlag nicht überwinden. Er iſt dieſer Tage in völliger Armut geſtorben, da er alles, was er hatte. an die Erkämpfung der Rieſen⸗Erluchaft getzte. 8 — Wie hoch und wie weit fliegen die Vötzel? Am höe * e n heimer Hof. mordverſuch, indem er ſich mit einem Revolver einen Schu ſtädtiſche unbekannt. Jreiburg. 29. Sept. gerinſel niedergegangen war, hat am Sonntag abend auf de Feldberg bei unter den Gefrierpunkt ſinkender Temperatur Schne 28. Sept. Der noch nicht 30 Jahre alte Buchhänd⸗ er Wif ü t ei 5 ilhelm Dell verübte in vergangener Nacht einen Fluges erſt in 6500 Meter Höhe Falken erreichen eine Flug⸗ in die Schläfe beibrachte. Per Schwerverletzte wurde in das hieſige Kvanfenharrs überführt. Der Beweggrund zu der Tat. iſ 8 Nachdem in den letzten Tagen auf den Höhen des Schwarzwaldes wiederholt leichtes Schnee flocken⸗ fall eingeſetzt. Montag morgen 7 Uhr wurde auf dem Feldberg eine Schneedecke von 5 Zentimeter gemeſſen. Auch die anderen Höhen don allen Vögeln der Erde erhebt ſich der Kondor in die Lüfte. Nach den neueſten Meſſungen findet er die Vertikalgrenze nes höhe von 4000 Meter. Am weiteſten fliegen die Seevögel d t ſſich aber niemals ſo hoch in die Lüfte erheben. Tauchvögel dehnen dagegen wieder ihre Exkurſionen unter der Meeresfläche bis auf etwa 30 Meter Tiefe aus. Unter den Seevögeln finden ſich geprägte Kosmopoliten, die auf unſerem Planeten überall m) Hauſe ſind, wo es ihnen gut geht, und die nach Dr. Karl W e:»in dieſer Hinſicht nur von den Untieren des Meeres übertr werden, die in ihrem weniger wechſelvollen Lebenselemente ſick ganz gewiß ſo weit den Polen nähern, als es überhaupt flüſſiges Lehrerverbandes des Reiches. Die Lichtwirtſchaft lehrt, wie man die dem Licht innewohnenden wirtſchaftlichen und kulturellen Kräfte nutzbar macht. Sie will dem Verbraucher von Licht zeigen, wie mit richtig angewandtem .ocht Produktion, Abſatz, Sicherheit des Verkehrs und Behaglichkeit geſteigert werden. 8 des Schwarzwaäldes tragen zum Teil eine leichte Schneedecke. Waſſer(im Gegenſatz zum gefrorenen) gibt“. —————————— 6. Seite. Nr. 44 KNaus Mannheimer Jeituna[Mittaga⸗Rusgabe) Dienskag, den 29. Sepfembet 1928 Neue Mannbeime⸗ Seitung Handelsblatt vom franzöſiſchen Eiſenmarkt Aus Paris wird uns unterm 26. September wie folgt . Die in der abgelaufenen Woche eingetretene Beſſerung r franzöſiſchen Deviſe wurde ſofort als eine Gefährdung der Ausfuhrprämie regiſtriert; gleichzeitig will man im Ausland außerordentlich niedrigen deutſchen Angeboten begegnen, die aus der Notwendigkeit, ſich flüſſige Mittel zu ver⸗ ſchaffen, geboren ſein ſollen. Ohne Dank lehnt man die der ameri⸗ kaniſchen Spekulation zugeſchobene Abſicht einer allzu brüsken „Revaloriſation“ ab, weil man mit Recht in der Frankenbaiſſe die beſte Stütze der franzöſiſchen Ausfuhrkonjunktur erblickt. Hinſichtlich der mit Monatsende ablaufenden Prels⸗ konventionen für den Inlandsmarkt befindet ſich die Ent⸗ ſcheidung noch immer in der Schwebe; jedoch beſteht die Wahrſchein⸗ lichkeit, daß das„Office de Statiſtique des Produits Metallur⸗ giques“ aufs neue verlängert wird. Der ſeit einigen Monaten proviſoriſch abgeſchloſſene Schienenverband iſt noch nicht zu einer Mengenverteilung fortgeſchritten, hat ſich auch noch nicht auf die Träger oder Halbzeug ausgedehnt. Eine inländiſche Verbands⸗ bildung umfaſſender Art wäre natürlich die Vorausſetzung der viel⸗ berufenen Wiederherſtellung eines internationglen Schienenkartells. Am ſicherſten funktiontert das„.S...“ in Bezug auf das Roheiſen. Für phosphorhaltiges Gießereiroheiſen Nr. 3 P.., Frachtbaſis Longwy, iſt der Oktoberpreis auf der Höhe des Sep⸗ tember mit 345 Franken je Tonne belaſſen worden; jedoch ſind Konzeſſionen erlaubt, um die Unterbietungsverſuche eines neuen Außenſeiters abzuwehren. Für Hämatit iſt der Grundpreis ab Werk auf 410 Fr. für Friſcherei⸗ und 440 Fr. für Gießerei⸗Hämatit belaſſen; da der Verband jedoch franko verkauft, ſo ergeben ſich bekanntlich Preisdifferenzen je nach Verbrauchſtation. Das Inlands⸗ kontingent wurde für den Monat Oktober ſowohl für phosphor⸗ ltiges, als für Hämatit⸗Eiſen auf 30 000 Tonnen feſtgeſetzt; in ieſe Menge müſſen ſich die Erzeuger je nach ihrem Quotenanteil einteilen. Phosphorhaltiges Gießereiroheiſen iſt zwar für die Aus⸗ fuhr etwas mehr geſucht, unterliegt jedoch ſtarkem Wettbewerb und der Baiſſe der belgiſchen Deviſe, ſo daß der Preis fob Ant⸗ werpen ſich hierfür auf 325—330 und für Thomasroheiſen auf 315 bis 320 belgiſche Franken ſtellt. 8 In Walzzeug bemerkt man, ebenſo wie für Halbzeug, etwas beſſere Nachfrage für Schienen, Handelsſtähle, Betoneiſen urd gezogene Stähle; aber gerade hier wird über die deutſche Unterbietung geklagt. Die Blechwalzwerke verzeichnen hauptſäch⸗ lich für Breiteiſen und Grobbleche Abſatzmangel. Für das Inland gelten einſtweilen die Verbandspreiſe: Blöcke 400 Franken, Blooms 420, Knüppel 440, Platinen 460, Träger 500, Stabeiſen 530 Fr.; alles Thomas⸗Qualität, Frachtbaſis Diedenhofen. Im Pariſer Bezirk notieren durchſchnittlich: Breiteiſen 750 Franken, Grob⸗ bleche 770, Mittelbleche 870, Feinbleche 1000 Franken. Für die Ausfuhr notieren fob Antwerpen in der abgelaufenen Woche in Eſtrl.: Blooms 4,7—4,8, Knüppel 4,10—4,11, Platinen 4,13—4,14, 175 ze nach Abmeſſungen 5,1—5,3,6, Stabeiſen 5,5,6—5,0, Grobbleche 6,3—6,4. 5 Gentuapypeit verlangt pünttnchte Die Handelskammer Stuttgart gibt unter vorſtehendem Aitel bemerkenswerte Anregungen, denen wir u. a. Folgendes ent⸗ nehmen: In der letzten Zeit mehren ſich in erſchreckender Weiſe die Klagen aus allen Kreiſen von Handel und Induſtrie darüber, daß die Kundſchaft ſo wenig auf die Zahlungstermine achtet. Faſt allgemein werden die Zahlungstermine, deren ſich namentlich Großhandel und Induſtrie bedienen müſſen, über⸗ ſchritten. Dieſe Unpünktlichkeit wird von der Kundſchaft damit entſchuldigt, daß auch ſie von ihren weiteren Abnehmern viel zu ſpät ihr Geld bekäme. Fordert der Lieferant für die verſpätete hlung Verzugszinſen, ſo werden dieſe oft nicht nur ver⸗ weigert, ſondern 7 Entrüſtung zurückgewieſen. Im Inter⸗ eſſe der Sparſamkeſt und des allſeitigen Geldbedürfniſſes verlangt die Handelskammer Stuttgart, daß ſeder Kaufmann ſeine Zahlungs⸗ ſriſten pünktlich einhält. Bankhaus G. H. Keller's Söhne, Skuftgart in Liquldation Eine der älteſten und angeſehenſten Privatbanken Württem⸗ bergs, das ſeit 178 Jahren beſtehende Bankhaus G. H. Keller's Söhne in Stuttgart, ſieht ſich durch die Verhältniſſe genötigt, in Liquidation 55 treten. Die Geſchäfte werden durch die Württembergiſche Vereinsbank, Filiale der Deutſchen Bank in Stuttgart, unter Garantie der Einlagen geführt. In dem über die Lage der bekanntgegebenen Kommunique wird 7270 daß buchmäßig das Geſchäftskapital der Firma mit ungefähr illionen& intakt iſt. Inwieweit Verluſte aus gegebenen Krediten entſtehen können, iſt zwar noch nicht zu überſehen, doch 15 daß dieſe Verluſte keineswegs die Höhe des itals erreichen. Die Eigenmittel der Firma reichen in⸗ ſen nicht aus, um das Bankgeſchäft in der bisherigen Weiſe mit Ausſicht auf dauernden Erfolg zu betreiben. Insbeſondere iſt ein Teil der Debitoren infolge der ſchwierigen wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe nicht als genügend flüſſige Anlage zu betrachten. . Jahlungsſchwierigkeiten im rheiniſchen Einzelhandel. Das e c H. Baur u. Co., Düſſeldorf, 5 Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten. Die Paſſiven belaufen ſich auf 145 000% die Aktiven 135 000—140 000, jedoch dürfte ein großer Teil der gepfändeten Waren, falls Freigabe erwirkt werden kann, die Aktiven noch vergrößern. „(17,10), 10prozenkige Mannheimr Goldanleihe von 1925 Die Mannheimer 10 proz. Goldanleihe von 3 Miltio⸗ nen Reichsmark, die zur Förderung des hieſigen Wohnungs⸗ baues durch ein unter Führung der Süddeutſchen Dis⸗ conto⸗Geſellſchaft.⸗G. ſtehendes Mannheimer Bankenkonſortium am Freitag zur Zeichnung aufgelegt wurde, hatte, wie wir erfahren, einen ſo ſchönen Erfolg aufzuweiſen, daß die Zeichnung bereits am geſtrigen Montag Abend geſchloſſen werden konnte. O fu- Haargarnſpinnerei.⸗G., Kouſtanz. Die Geſellſchaft er⸗ zielte im zweiten Geſchäftsjahr einen Reingewinn von 5519, der vorgetragen wurde. ku- Gebr. Klein.-⸗G., Orienkteppichknüpferei, Bad Telnach. Die.⸗B. beſchloß, den Reingewinn für das abgelaufene Geſchäftsjahr von 1434 auf neue Rechnung vorzutragen. Der Sitz der Geſellſchaft wird nach Obertal bei Freudenſtadt verlegt. „. Emil Seelig.-., Hellbronn. Die Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1924/25 einen Rohgewinn von 1 943 443 J, dem die Unkoſten mit 1,87 ge ideiſtehen Nach Abſchreibungen von 43 664& verbleibt ein Reingewinn von 25 421 ¼, der vor⸗ getragen wird. In der Bilanz erſcheinen unter den Aktiven: Grundſtücke und Einrichtungen 572 000 ½, Porräte 622 886 l, flüſſige Mittel, Kreditoren, Beteiligungen und Wertpapiere zu⸗ ſammen mit 257 100. Dagegen werden bei einem Aktienkapital von 1 Mill. die Reſerven mit 32 800 /, Debitoren mit 393 800 4l, Induſtrie⸗Obligationen mit 181 700 ausgewieſen. O Schlechter Geſchäftsgang in der Aukoinduſtrie. Die Dixi⸗ Automobilwerke in Eiſenach(zur Gothaer Waggon⸗ fabrik.⸗G. gehörig), ſehen ſich veranlaßt, zu einer Betriebs⸗ einſchränkung überzugehen und nur noch drei Tage in der Woche arbeiten zu laſſen. . Das Abzahlungsgeſchäft in der Ankomobilinduſtrie. Die ausländiſchen Automobilfabrikanten, die in Deutſchland ihre Vertretungen haben, an der Spitze die Ford Motor Cie., bereiten für die Zeit nach dem 1. Oktober eine große kampagne vor, um zunächſt einmal eine richtige Analyſe der Abſatzmöglichkeit auf dem deutſchen Markt zu erhalten. Von der letzteren Geſellſchaft verlautet, daß die Geſellſchaft für das Abzah⸗ lungsgeſchäft keineswegs das Riſiko allein auf ſich nehmen wird, ſondern entweder allein oder zuſammen mit anderen Geſell⸗ 50 in Verhandlungen mit deutſchen Banken und Finanz⸗ konſortien kreten wird, um das Automobilabzahlungsgeſchäft auf eine kaufmänniſch tragbare Grundlage zu ſtellen. Vorgeſehen iſt nach amerikaniſchem Muſter eine Ratenzahlung von 25/ an. •: Donnersmarckhütte. Die go..V. genehmigte gegen proteſtierende 2653 Stimmen der Bankfirma Jarislowsky u. Co. in Berlin die Anträge der Verwaltung betreffs Zuſammenſchluſſes mit der Caro- und der Oberſchleſiſchen Eiſenbahn⸗Bedarfs⸗Geſell⸗ ſchaft zu einer neuen Eiſengeſellſchaft. Neu in den Aufſichtsrat als Vertreter der Dresdner Bank wurde Herbert Gutmann und für die Darmſtädter⸗Nationalbank Georg von Simſon gewählt. 20: Die Verſorgung Bulgariens durch die deutſche Induſtrie. Wie von zuverläſſiger Seite verlautet, hat die Rila, eine von den bekannten deutſchen Firmen Bilfinger und Lenz u. Co. in Gemeinſchaft mit Generaldirektor Dr. Wuſſow errichtete Geſellſchaft mit dem Sitz in Sofia, bei der für die Bewäſſe⸗ rungsankagen der Stadt Sofia den Sieg davongetragen. Ihre Arbeiten ſind vollſten Gange und es iſt zu hoffen, daß die Geſellſchaft, die ſa außerdem auch umfangreiche Hochbauten in der Stadt ausführt, bei den noch ſchwebenden Plänen über die Erweiterung des Waſſerbaunetzes und die Anlage von Kraft⸗ und Stauwerken eine weitere Berückſichtigung finden wird, die zugleich auch einer ganzen Reihe von der Rila zur Mitarbeit herangezogener deutſcher Firmen zugute kommen würde. Deviſenmarkt Sämlliche europäiſche Deviſen gegenüber dem Dollar ſchwächer Der europäiſche Deviſenmarkt war, von New Pork ausgehend, ſehr ſchwach. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht weiterhin die norwegiſche Krone, die unter Schwankungen ſich vorübergehend befeſtigte, dann wieder abgeſchwächte. London gegen Oslo notierte 24,50(24,05), London gegen Kopenhagen 20,20(20,05), London gegen Stockholm 18,05(18,05), Madrid, das international ſchwächer liegt, notierte gegen London 33,85(33,65), Brüſſel gegen Paris 9296(92,50), London gegen Paris unverändert 10296, London gegen Brüſſel 110%(110,75), Mailand 118,75(11875), Kabel gegen Schweiz 518%(5186), London gegen Schweiz 25,09(25,10), Hol⸗ land gegen Schweiz 208,25(20876), Paris gegen Schweiz 24,50 (24,50), Mailand gegen Schweiz 21,15(21,10), Kabel gegen Holland 248,75(248,75), London gegen Holland 12,05(12,05), London gegen Kabel, das international ſchwächer liegt, 4,846(4,84˙5/). In Reichsmark ausgedrückt notierte London 20,34(20,35). Das engliſche Pfund iſt in weiterem Rückgang von der Goldparität ris 19,85(19,90), Zürich 81,05(81,05), Mailand 17,10 Holland 1,68,85(1,68,90), Prag 12,44(12,44), Stockholm 112,80(112,80), Madrid 60,05(60,50), Brüſſel 18,35(18,40), Kopen⸗ 9820 5(101,55), Oslo 82,95(84,65), Argentinien 158 Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 28. Sept. An der Börſe herrſchte infolge des iſraelitiſchen Feiertages große Geſchäftsſtille. Die Kurſe waren im 5 anzen behauptet. Es notierten: Bad. Anilin⸗ und odafabrik 121,50 bz.., Brauerei Sinner 62 bz.., Mannheimer Verſicherung 68 bz.., Benz u. Co. 42 G. 43., Gebr. Fahr 47,50., Knorr Heilbronn 47 bz.., Freiburger Ziegelwerke 40., Wayß u. Freytag 68.; Weſterregeln Alkaliwerke Stamm 125., 5 proz. Deutſche Reichsanleihe 0,230., 4% proz. Mann⸗ heim v. J. 1914: 2,95., 4 proz. desgl. v. J. 1901: 2,95., 4 proz. desgl. v. J. 1906/1907: 2,95., 377 proz. desgl v. J. 1908/1912: be 25 4 und 375 proz. Rheiniſche Hypotheken⸗Bank(Pfand⸗ riefe Waren und Märkte Zondon 28. September. Metallmarkt. In Lſt f. d. engl. t v 1016 feg. .. 28. Blei 89.25 88.50 Kupfer Kaſſa 61 50 61,50 deſtſeleet. 63.50 85.25 int 87.85 38 60 do. 3 Mona 62,85 62.35 Nickel———.— ueckſilbe 13.56 18,68 de. Elektol.—.— 67.75 Zinn Kaſſa 284.75 263,50] Regulun—— -: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 26. Sept. 1 Kg. Gold 2800 G. 2815.; 1 Kg. Silber 98,25—98,60 G. 100,10.; 1 Gramm Platin 14,40 G. 14,90 B. : Nürnberger Hopfenbericht vom 27. Sept. Auf dem Hopfenmarkt war die Zufuhr mit 150 Ballen zu verzeichnen. Um⸗ geſetzt wurden 70 Ballen. Tendenz ruhig. Preiſe unverändert. Markthopfen wurde zu 500 bis 540 l, Hallertauer zu 570&4 verkauft. 2: Bremen, 28. Sept. Baumwolle. American Fully middling e. 28. g. mm. loco per engl. Pfd. 26,52(26,47) Dollarcents. Die deriſche Eiſen-Konkurrenz in Belglen. Die Belgier begegnen, wie uns aus Brüſſel unterm 27. September geſchrie⸗ ben wird, der deutſchen Eiſeninduſtrie nur auf ſämt⸗ lichen überſeeiſchen Märkten, ſondern auch die über den direkten Werkshandel mit der Kundſchaft vielfach verärgerten belgiſchen Exporteure Auftrg die Rückkehr der deutſchen Werke und über⸗ mitteln ihnen Aufträge. Die Vertreter der deutſchen Eiſeninduſtrie ſelbſt entwickeln angeblich ſeit Monatsfriſt eine große Lebhaftigkeit, um die im belgiſch⸗deutſchen Handelsvertrag bedingten M iſt⸗ begünſtigung auszunützen. y. Kein Preisabbau für Handpappen. Der„Verband Deut⸗ ſcher Pappengroßhändler E..“, Sitz Berlin, teilt uns mit, daß gelegentlich der am 24. d. M. in Dresden ſtattgehabten Sitzung des Geſamtausſchuſſes und des Preisfeſtſetzungsausſchuſſes der Pappen⸗ fabrikanten Deutſchlands die Preiſe für Handpappen aller Art nicht ermäßigt ſind und auch die ſchroffen Zahlungs⸗ e der Pappen⸗Fabrikanten keine Aenderung erfahren aben. -m- Bom Mekallgeſchäft.(Wochenbericht der Deutſchen Metall⸗ 8.⸗G., Berlin⸗Oberſchöneweide.) In der abgelaufenen erichtswoche war die Haltung am Londoner Metallmarkt nicht ganz einheitlich. Während Kupfer weiter leicht rückläufig war, konnte der Bleikurs ſich zunächſt etwas befeſtigen, um nach geringen Schwankungen gegen Ende der Woche wieder nachzugeben. Die Schlußnotiz lag etwa 77 Hſtrl. tiefer als in der Vorwoche. Lediglich Zink zeigte eine fortlaufend ſteigende Tendenz und ſchloß mit einem weileren Kursgewinn von ca. 1,25 Eſtrl. inn zog etwa um 3 Kſtrl. an. Im allgemeinen iſt die Lage als zurück⸗ haltend zu bezeichnen, da die Konſumenten in anbetracht der nicht ganz einheitlichen Lage zunächſt die weitere Entwicklung abwarten. Am deutſchen Metallmarkt ſchloſſen ſich die Notierungen im weſent⸗ lichen denen der Londoner Börſe an. 10885 Marklbericht über Karkoffel⸗Fabrikale Seit dem letzten Marktbericht hat ſich, wie die Deutſche Stärke⸗ Verkaufsgenoſſenſchaft, e. G. m. b,., Berlin, uns mitteilt, die Situation auf dem Markte inſofern geändert, als die Kartoffelernte inzwiſchen begonnen hat und ſich entſprechend das Angebot in Fabrikkartoffeln vermehrte. Die Preiſe für Kartoffelmehl neuer Ernte ſind gewichen und iſt hier und da bei größeren Poſten noch unter unſeren Notierungen gehandelt worden. Die zweifellos gute Kartoffelernte in Schleſien hat mit den gemeldeten Fabrikkartoffel⸗ preiſen——8 Pfg. pro Stärkeprozent—(viel dürfte dazu bis jetzt nicht abgebeben ſein) Einfluß auf die Marktlage ausgeübt. In den anderen Hauptproduktionsgebieten Brandenburg, Mecklenburg und Pommern hat man von einem Rückgang der Kartoffelpreiſe bis jetzt nichts gehört. Da die Fabriken ihre erſt fertigwerdende Ware zum größten Teile verkauft haben, ſo dürfte dort wenig Geneigtheit beſtehen, weitere Preiskonzeſſionen einzuräumen, die die Fabrikation unrentabel machen würden. Holland, das früh⸗ zeitig zu arbeiten beginnt, hat, um die noch für wenige Tage be⸗ ſtehende Möglichkeit auszunutzen, einige größere Partien neues Mehl nach Deutſchland abgeladen, wodurch ſich die billigeren Preiſe in den Grenzgebieten und Häfen erklären. Alle dieſe Punkte ſind nach maßgebender Anſicht in den zurzeit für neue Ware geltenden, um etwa 4,00 Re gegen alte Ware billigeren Preiſen diskontiert. Dieſe Meinung ſcheint auch in den Kreiſen größerer Verhraucher zu beſtehen, die günſtig angebotene größere Partien für Lieferung Oktober/ Dezember aus dem Markte nehmen. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Dulsburg⸗ Ruhrork vom 28. September An der heutigen Schifferbörſe war es wiederum ſehr ſtill, doch konnten einige Kähne für Berg⸗ und für Talreiſen zu den ſeit⸗ herigen Sätzen untergebracht werden. Aus dem Rechtsleben Der Streit um den Grafenkitel Eine romanhafte Begebenheit wurde Anlaß zu einem Rechts⸗ ſtreit, der unlängſt vor dem Reichsgericht ſeinen Abſchluß fand und ſogar Anlaß zu einer grundſätzlichen Entſcheidung gegeben hat. Ein Romandichter vom Schlage Courths⸗Mahler hätte Stoff zu einem Roman:„Dder Sohn des Poſtagenten als rich⸗ tiger Graf.“ Muß es denn immer die verfolgte Unſchuld ſein? Stilvoller iſt es, wenn ein adeliges Jungfräulein einen geſunden Burſchen, der ihr gefällt, an Kinderſtelle annimmt, erziehen läßt und ihn zum Grafen macht. So geſchah es in jüngſter Geſchichte im ſagendurchflochtenen Schleſierland, der Heimat Gerhart Haupt⸗ manns. Allerdings hat auch die Revolutionsgeſetzgebung— in dieſem Roman geht im übrigen alles ganz natürlich zu— etwas dazu beigetragen, daß das angenommene Kind der adeligen Jung⸗ frau das Recht erhalten hat, den Grafentitel zu führen. Der glückliche Wilhelm Herbert wurde als Sohn des Poſtagenten Wilhelm Schmidt in Steinſeifersdorf(Kreis Reichen⸗ bach) in Schleſien geboren. Bereits mit 12 Jahren machte er die Bekanntſchaft des Fräulein Anna Maria Gabriele Gräfin von Seherr⸗Thoß, die den friſchen Jungen an Kindesſtatt annahm und als Grafen erziehen ließ. In§ 3 des Vertrages vom 23. April 1913 iſt beſtimmt:„Wilhelm Herbert Schmidt wird fortan den Seherr⸗Thaß unter Beifügung ſeines bisherigen amiliennamens führen.“ Seit dem Jahre 1920 nennt ſich der junge Herr„Graf von Seherr⸗Thoß.“ Darüber natürlich Entrüſtung im gräflichen Jamilienverein. So etwas iſt unerhörtl Es murden alle Regiſter gezogen, und als kräftigſtes die Klage beim Landgericht Breslau eingereicht: 1. Soll der beklagte junge Graf verurteilt werden, die Worte„Graf“ oder„von“ vor dem Namen Seherr⸗Thoß oder Seherrr⸗Thoß⸗Schmidt oder Schmidt⸗ Seherr⸗Thoß zu unterlaſſen. 2. Soll feſtgeſtellt werden, daß der junge Graf nicht berechtigt ſet, den Namen Seherr⸗Thoß ohne Hinzufügung des Namens Schmidt zu führen. Die edle Gräfin dagegen trat ihren Verwandten mit viel Energie entgegen und wiederholte den Annahmevertrag an Kindesſtatt unter Zuſtimmung des Vaters Schmidt mit notarieller Beurkundung.— Das Land⸗ gericht Breslau machte die Entſcheidung von einem Eide des beklagten jungen Grafen über die Verichtigung einer ſtandesamt⸗ lichen Geburtsurkunde abhängig, das Oberlandesgericht Breslau gab dem klagenden Thoßſchen Familienverein ſtatt und„entgrafte“ den Beklagten. Auf die vom Beklagten beim Reichsgericht eingelegte Reviſion hat der höchſte Gerichtshof am Ende des Jahres 1924 das Urteil des Oberlandesgerichts Breslau auf⸗ gehoben und dem Beklagten das Recht i ſich Graf von Seherr⸗Thoß⸗Schmidt zu nennen. er erkennende Senat des Reichsgerichts entnimmt aus§ 3 des Annahmevertrages in Verbindung mit 8 1758 Abſ. 2 des Bürgerlichen Geſetzbuchs, daß der Beklagte verpflichtet iſt, dem Namen Seherr⸗Thoß ſeinen ur⸗ ſprünglichen Namen Schmidt hinzuzufügen. Was aber den Grafentitel betrifft, ſo iſt auf die Reichsverfaſſung und die Verordnung der preußiſchen Staatsregierung pom 3. November 1919 hinzuweiſen. Letztere beſtimmt, daß preußiſche Staats⸗ angehörige, die beim Inkrafttreten der Reichsverfaſſung infolge un⸗ ebelicher Geburt den Familiennamen ihrer adeligen Mutter oder auf Grund ihrer Annahme an Kindesſtatt den Familien⸗ namen des adeligen Annehmenden ohne Adelsbezeichnung führen. berechtigt ſind, ihrem Namen die Adelsbezeichnung der Mutter oder des Annehmenden durch Erklärung vor dem zuſtändigen Standes⸗ beamten hinzuzfügen. Von dieſem Recht hat der Beklagte Gebrauch gemacht und kann deshalb jetzt den Titel„Graf von“ für immer führen, denn gegen reichsgerichtliches Urteil gibt es keinen Etaſpruch. J8. Haftung der Aukomobiliſten bei wahnfinnig ſchnellem Fahren Die Beklagten fuhren am 7. Jull 1923, nachmittags gegen 3 Uhr in einem Kraftwagen die Landſtraße von Nordhauſen nach Sundhauſen in ſchnellſtem Tempo entlang. Hierbei überfuhren ſie die Frau des Schuhmachers J. aus Nordhauſen, die in derſelben Richtung ging. Die Frau iſt an den erlittenen Verletzungen geſtor⸗ ben. Ihr Ehemann, der zur Zeit des Unfalls 67 Jahre alt war, ver⸗ langt von den Beklagten Schadenerſatz und Zahlung einer Rente, da er infolge ſeines hohen Alters nicht mehr erwerbsfähig ſei, ſeine Frau jedoch den Unterhalt als Waſchfrau mitbeſtritten habe. Nach⸗ dem das Landgericht Nordhauſen auf Abweiſung der Klage erkannt hatte, erklärte das Oberlandesgeri ht Naumburaa. S. die An⸗ ſprüche den Beklagten gegenüber dem Grunde nach für gerecht⸗ fertigt. Im gleichen Sinne hat das Reichsgericht entſchieden und zu der Haftungsfrage des Automobilhalters folgendes aus⸗ geführt: Das Oberlandesgericht ſieht eine Haftung der Beklaaten nicht nur nach 8 7 und den folgenden Paragraphen des Kraftfahr⸗ zeuggeſetzes, ſondern auch nach den 88 823. 831. 844, 845 BGB. als begründet an. Ein für den Unfall urſächliches Verſchulden des Chauffeurs erblickt das Oberlandesgericht darin, daß er in Anbetracht des damals auf der Landſtraße herrſchenden Fußgängerverkehrs zu ſchnell gefahren iſt und auch nicht rechtzeitig genua Signale gegeben hat. Das Verſchulden des beklaaten Beſitzers des Kraftwagens liegt darin, daß er das ſchnee Fahren ſeines Chauffeurs geduldet hat. ohne einzuſchreiten. Dagegen iſt ein mitwirkendes Verſchülden der verunglückten Chefrau des Klägers nicht erwieſen worden. is. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feullleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitſk und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktloneſlen Tell: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. cde + e ee eeeeeeeeee, cem⸗Klaſſe der Engländer Aſhby auf — Dienstag, den 29. Seyiember 1928 Neue Mannbeimer Jeiftuna(mittag⸗ Rusgabeß v. Selle Nr. 44 Sportliche Rundſchau Großer preis von Deutſchland Die Mokorradrennen des D. M. B. Berlin, 27. Sept. Troſtloſes Wetter, als dies Rennen begann. Regen, unauf⸗ hörlich ſtrömender Regen. Und ebenſo troſtloſes Wetter, als die Kämpfe um den Großen Preis von Deutſchland ihr Ende fanden. Deſto beſſer aber der Sport; ja, gerade der Regen, gerade die regen⸗ naſſe Bahn erforderten Leiſtungen, wie ſie an einem ſonnenklaren Herbſttage nicht 101 5 geboten werden können. Und auch die Ber⸗ liner und die vielen aus allen Teilen des Reichs zum Großen Preis nach Berlin gekommenen Avusbeſucher ließen ſich ihre Laune nicht vermießen, ſondern folgten den Kämpfen von 11 Uhr vormittag⸗ bis in den Dämmerungsänbruch hinein mit Intereſſe und Spannung. Die drei Kategorien: a) bis 255 cem; b) bis 175 cem; c) bis 150 cem begannen den Sporttag. Im Nu ſchälten ſich die Favoriten aus den Feldern heraus. Das war in der kleinſden Klaſſe der Italiener Ruggerie auf einer G..⸗Maſchine, in der Mittelklaſſe(bis 175 cem) der Freiburger Hans Sandler auf Puch und in der 250 Zenith⸗Jap. Ruggerie und Aſhby hielten die 10 Runden(197,1 Kilom.) durch; Sander mußte in der 9. Runde kurz vor dem Rundenziel wegen Betriebsſtoff⸗ mangel halten und ſeine Maſchine bis zur Tankſtelle ſchieben. Nach⸗ dem er getankt hatte aber die bedauerliche Kunde durch den Laut⸗ ſprecher: Sandler gibt auf. konnte vor Erſchöpfung ſeine Maſchine nicht anſchieben. In der Mittelklaſſe hielten ſich die DKW⸗Fahrer ſehr gut und vollbrachten erfreuliche Regelmäßigkeitsbeweiſe. In der kleinſten Klaſſe wiederum war es der Berliner R. Scholz, der mit ſeiner waſſergekühlten Windhoff dem ſiegreichen Italjener dicht auf den Ferſen blieb. In de“ 250 cem⸗Klaſſe blieben die erſten drei am dichteſten bei einander. Und erſt in den letzten drei Runden konnte ſich der Engländer Aſhby einen größeren Vorſprung ſichern. Zadeck(Berlin) fuhr auf Roconava ein ebenſo mutiges wie regel⸗ mäßiges Rennen und Fueß(Berlin) auf Schötthoff blieb ihm als Dritter dichtauf. Drews(Danzig) auf BSA, der in den erſten Runden ſehr forſch gefahren r, kam von der 4. Runde ab ins Hintertreffen. chniſch mag bemerkt ſein, daß nur 2 Fahrer infolge Maſchinenſchadens auf der Strecke blieben; die anderen zahlreichen Ausfälle ſind auf Pannen der Erſatzteile zurückzuführen. So mußten aufgeben Baier auf Baier wegen Zündkerzenſchadens, Mahlenholz (Berlin) auf Eichler wegen Magnetſchadens, Walter Ebſtein(Berlin) infolge Kettenbruchs, Röſſig(Charlottenburg) infolge Kolbenbruchs, Roggenbuck(Köln) auf Allright infolge Ventilbruchs, Warres auf Horex infolge Tank⸗Reißens, Hucke(Berlin) auf Hucke⸗Rinne infolge Kuppelungsſchadens, Sandrai(Italien) auf.D. infolge Getriebe⸗ defekts, Le Maire(Speyer) auf Rex Aeme infolge Vergaſerſtörung, Wittig(Berlin) auf.K. infolge Magnetſtörung. Die Ergebniſſe: Kategorte 4, bis 250 cem. 10 Runden— 197,180 Kilom. 1. C. T. Aſhby(London) Zenith⸗Jap,:07:07(92,9 Kilom. Durch⸗ ſchnittstempo); 2. G. Zadeck(Charlottenburg) Reconova:11:49; 3. P. Baetzner ſun.(Stuttgart) New⸗Imperial,:14:33. Kategorie II, bis 175 cem. 1 W. Zick(Freiburg j..) Puch,:14:53,3(Durchſchnitt 87,9): 2. Max Seyffert(Iſchapau) DW..17:15 3. Hons Sprung(Iſchopou) DRW..21:88. Kategorie! bis 125 cem. 1. Ruggerie(Ital en) G.., :35:38(79,4 Kilom.⸗Tempo); 2. R Scholz(Berlin) Windhoff, 236:30. 8 Das Rennen der großen Maſchinen. Schon der Start der Großmotorräder war ein Ereignis. Es prickelte bis in die Fingerſpitzen, als man die Kolonne im 110, 120, 130 Kilom.⸗Tempo auseinanderſtieben ſah, wenn die ſchnellſten der Maſchinen mit unendlichem Gedröhn an die Spitze des Feldes rückten, wenn Waghalſige durch das Rudel der Konkurrenten hin⸗ dur hlavierten, um die Führung zu gewinnen. Bauhofer 2 (München) auf BMW. war es, der die erſte Runde in der ſchnellſten Zeit aller Fahrer zurücklegte und ein Durchſchnittstempo von 122,6 Kilom. ſchon auf der erſten Runde erreichte. Trotz der regennaſſen, pfützenüberzogenen Straße. Trotz Gegenwind. Trotz der Glätte der Kurven., trotz alledem! Man merkte es ihm nicht an. daß er ſoeben erſt von ſchwerem Sturz geneſen. Dichtauf ſaß ihm der öſter⸗ reichiſche Meiſterfahrer Karner(Wien) auf einer Sunbeam⸗ Maſchine und mehr und mehr ſpitzte ſich das Rennen zu einem Duell zwiſchen Bauhofer und Karner zu. In der 4. Runde war Karner an der Spitze; in der 6. Runde wiederum hatte Bauhofer die Füh⸗ rung inne. Obwohl zur kleinſten Klaſſe der in dieſem Wetthewerb ſtartenden Maſchinen gehörig, fuhr Bauhofer die ſchnellſten Zeiten, bis ihn in der 7. Runde das Geſchick ereilteder kam in der Geraden infolge Straßenglätte im 120 Kilom.⸗Tempo zu Fall, und wenn er ſich auch nicht ſchwer verletzt hat, ſo gab er doch auf und an ſeine Stelle rückten zwei andere BMW.⸗Fahrer, Reich(München) und Köppen(Berlin), denen dann als dritter dieſer Klaſſe der Eng⸗ länder Aſhby auf Panther folgte, der Sieger des Vormittagswett⸗ bewerbs. Dos mag hier geſagt ſein: die deutſchen BMW.⸗Maſchi⸗ nen beherrſchten das Feld und waren weitaus ſchneller, als die ge⸗ ſamte vielfach weſentlich motorſtärkere in⸗ und auzländiſche Kon⸗ kurrenz. In der Klaſſe der ſtärkſten Maſchinen fuhren vom Staxt weg die Holländer ein ausgezeichnetes Rennen. Der Verliner Rudolf Arndt auf Brough⸗Superior leiſtete ihm hartnäckig Wider⸗ ſtand, aber mehr und mehr kamen van Hamersfeld auf Harley⸗ Davidſon und van der Velde auf Indian ins Vordertreffen. Schließ⸗ lich aber kamen zwei Deutſche an den Holländern vorbei: Rozal (Berlin) auf Mabeco und Paul Weyres(Aaßben) auf Horley⸗ Davidſon. Sie fuhren beide ausgezeichnet, und Kozal konnte nach der 16. Runde im 96,3 Kilom.⸗Durchſchnittstempo als Sieger ſeiner Klaſſe das Ziel paſſieren. Gegen die Geſchwindigkeiten der anderen Klaſſen blieb dies Tempo der ſtärkſten Klaſſe allerdings weſentlich zurück. In der Klaſſe der Maſchinen bis 750 cem eroberte ſich vom Start weg Reichsdorf(Verlin) auf Mabeco die Führung. Schon in der 4. Runde aber war Pätzold(Köln) auf Imperia zu ihm auf⸗ gerückt und nach Beendigung der 4. Runde hatten beide genau die alceche Fahrzeit. Sicher ſchob ſich auch Tennigkeit(Berlin) auf Mabeco nach vorn, der in der 8. Runde ſchon an zweiter Stelle hin⸗ ter Pätzold war. Dann aber hatte aus Pätzold Rennpech. Venlil⸗ bruch reranlaßte ihn zum Aufg⸗ben. Nun ging die Mabeco⸗Munn⸗ ſchaft ins Vordertreffen und in der Reihenfolge Tennigkeit(Berlin), Reisdorf(Berlin) und Gubela(Berlin) konnten die drei Mabeco⸗ Fahrer das Ziel paſſieren Scharf war der Kampf in der 350cem⸗Klaſſe. Vom Start weg lagen der Engländer Longmonn und der Bresſaper Herbert Ernſt, beide auf AJS., dicht beieinander. In der 4. Runde hatte Ernſt ſich die Spitze erobert: Longmann war an dritte Stelle zu⸗ rückgefallen und der Italiener Maffeis auf Maffeis hatte ſich den zweiten Placz erobert. In der 6. Runde lag Maffeis an der Spitze des Feldes dieſer Klaſſe. Bis zur 8. Runde konnte der Eng⸗ länder ſich wieder nach vorn kämpfen und an dem Itoliener vor⸗ beigehen. Schon in der 10. Runde aber liegt Maffeis wieder vorn und läßt ſich auch die Spitze nicht mehr entreißen. Lei mer(Ber⸗ 99— AdS. wird guter Zweiter vor dem Berliner Burgaller auf Die Dunkelheit brach an, als die deutſche⸗ und die italieniſche Siegesflagge am Flaagenmaſt hochging Leider vergaß man, die Ergebniſſe der 2. und 3. Klaſſe bekanntzugeben und die Preſſe konnte dieſe Ergebniſſe nur wit Verzögerung erfahren. So gut und alatt das Rennen um die Greßen Preiſe von Deutichland durchoeſührt wurde, ſo ſei doch eeſoct. daß zwei ſo lange Rennen an einem Tage zu viel des Gten ſind. Entweder alſo kürzere Strecken— oder eine zweitägige Veranſtaltung! Ddie Ergebniſſe: 1. Paul Kozal(Charlottenburg) Mabeco,:16,03(Dur⸗ ſchz tts⸗ tempo 96,3 Kilom.); 2. Paul Weyres(Agchen) Harley⸗Davidſon, .17—17; 3. Van der Velde(Holland) Indian,:17:32. Sfalf Katfen sundenfrochter ma Bundschu Theodor Heuser Verlodt Suberbel, 17l An⸗ debote unt. H. J. 35 a 5 elloble die Geſchäftsſt. 25797 wigshafen Nh. Vitedseent en Honig 29 Sepfember 1925 5740 dbie glückliche Gebutt einer ge- Afredy/eilheimer u. Freu rmò geb. Schleren 2. t. Helntich Lenz-Krenkenhaus. 2 Kategorie E bis 1000 cem, 16 Runden— 314,990 Kilom. anenenn Kategorie D, bis 750 cem. 1. Erich (Berlin) Mabeco,:31,34(Durchſchnitt 92,6 Kilom.); 2. Konrad Reisdorf(Berlin) Mabeco,:53:18: 3. Guſtavy Gubela(Berlin) Mabeco,:53:33. Kategorie C, bis 500 cem. 1. Paul Köppen Gerlin) BMW,.42:10 e 116,5 Kilom.); 2. Ruggerie (Italien) Hoto Guzzi,:49:52; 3. Aſhby(London) Panther,:51:00; 4. Brudes(Nürnberg) Victoria,:58:23,2. Kategorie B, bis 350 cem. 1. Maffeis(Italien) Maffeis, :03:04,1(103,2. Kilom.); 2 K. Leimer(Berlin) AS.,:26:06,2; 3. Ernſt Günther Burgaller(Berlin) BSA.,:29:46,3; 4. W. Bach (Berlin) BSA. Siegfried Doerschlag Candwirt ſchaſt Der Rebenſtand der deukſchen Weinbaugebiete Nach den Erhebungen und Mitteilungen des Statiſtiſchen Reichsamtes hatte der Stand der Reben und die Güte der Trauben zu Anfang September folgendes Ergebnis: Voran marſchiert Baden, das mit der Geſamtnote ſehr gut alle Weinbaugebiete des Deutſchen Reiches ſowohl in Bezug auf Behang als auch Traubengüte übertroffen hat. Preußen: Im Rheingaugebiet ſind Stand und Güte der Trauben gut. Das übrige Rheingebiet hat dieſelbe Note, wie der Rheingau aufzuweiſen. Im Nahegebiet iſt der Traubenſtand und die Traubengüte ebenfalls gut, an Moſel, Saar und Ruwer gut und die Güte der Trauben faſt ſehr gut. Von allen weinbautrei⸗ benden Gebieten Preußens ſchneidet das Ahrgebiet am günſtigſten ab. Im allgemeinen kann mit einem guten Ausfall der Ernte nach Menge und Güte gerechnet werden. Bayern hat einen ſehr guten Traubenſtand und eine gute Traubengüte aufzuweiſen. Am günſtigſten iſt die Pfart geſtellt, der Mittel⸗, Ober⸗ und Unterfranken ſowie Schwaben folgren. Württemberg konnte die Durchſchnittsnote gut erreichen, wobei die einzelnen Kreiſe in bezug auf Güte in folgender Reihen⸗ folge rangieren: Schwarzwald, Donau, Neckar und Jagſt. Heſſen. Das heſſiſche Weinbaugebiet kann mit Recht gut gewertet werden, wobei der heſſiſche Landesteil Starkenburg an der Snitze teßt. dem Rheinheſſen folgt. 787732 Was Hanau zu zeigen hal Anläßlich der Frankfurter Herbſtmeſſe vom 4. bis 7. Oktober 1925 ſtellt die Hanauer Gdelmetall bearbeitende In⸗ buſtrie im Hauſe Werkbund aus. Wird von Hanau geſprochen, ſo denkt man unwillkürlich an jene Induſtrie, die die Stadt groß gemacht hat. Hanau iſt im In⸗ und Ausland bekannt als Heim⸗ ſtätte der Gold⸗ und Silberſchmiede. Drei Jahrhunderte wird die für Hanau ſo traditionell gewordene edle Kunſt gepflegt; ſie ver⸗ erbt ſich von Vater auf Sohn. Das, was von dieſer Stadt gebracht wird, gilt unter Kennern als Qualitätsleiſtung auf dieſem Gebiet. Qualität iſt alſo das, was Hanau ſeine beſondere Note gibt. An⸗ vaſſungsvermögen an Geſchmack und der Firmeninhaber und der von ihnen beſchäftigten Künſtler haben zu keiner Zeit in den Fehler verfallen laſſen, die Qualitätsleiſtung leiden zu laſſen Ein Beſuch der Hanauer Ausſtellung auf der Frankfurter Meſſe wird zeigen, daß die Hanauer Edelmetall⸗Induſtrie ſich der Zeit an⸗ zupaſſen weiß. ——..8 Wa er ktanssbdedachtungen im Mona September Nein-Iar I24[ J26[IT 20.5. Schu erinten“17/27128.] 421 52/2 40/ Vannneim.11ſ3.298 88.782.77421 ebl.87 8363] 442 523.31] eibronn——1——214— Marau. 4510454 5 204 104.228.23 Mannbeim.873 48 3 792 82ʃ 6614: kaub 216 227. 185327— Nöly 662 04 2 73 1 503 04..51 S182 Seste und billigste Seife für Wäsche Nebenverdienſt monatl. bei ſtill. Beteiligung an Lebenm.⸗Engrosgeſchäft, wer ſof. 1200—1500% 3. 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Sitten-Aufklärungsfilm zur Bekämpfung des Es handelt sieh hier um einen Fllm, der allen Volks. schichten zugünglich gemacht werden soll, ein Spiegelbild des internationalen Madchenhandels. Die Existenz des Mäd- chenhandeis kanm nicht geleugnet werden, und es ist bewiesen. dab sich selbst der vs RKerbund für diesen Rampf eingesetzt hat, um dlieses scheubliche Verbrechen zu bekämpfen. Was geschieht mit den vielen jungen Mädchen die in den Berichten der Pollzeidirektionen aller Länder(in New-Vork im Jahre 1924= 9000) als S816 „verschwunden“ gemeldet werden? 8 Unser Film gibt auf diese Frage eine Antwort, die tiefen Eindruck auf den Zuschauer ausübt Das Zieklein The Kid— 68 Axte Charlie Chaplin Jackie Coogan IUecher 5 Neguſafenre n nur Pesfem Fuabrifaten Ludig Sroſ 2. 1 e eree eee ee g. Seſte. Nr. 449 12 In den Hauptrollen: NMlicienumfren Klavierstimmer empftehlt ſich. Für fache münn. Ausführ w. gat, 8. Dürr, Pflügers⸗ 14 406 Perben B4269 Sofort Geld! 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