—— — — + — — — 2 — Bezugsprelſe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins Beſte oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Feneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗ Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943, 7944 u. 7945. Abend⸗Ausgabe 3 0 Verhäliniſſe Nachforderung vorbehalt iſcheckkont ̃ ts · en ofſtraße kraße 24 Meerfeldſtraße 11.— Taegtana Apeſe Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 460 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Beilagen: Sport und Spiei. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung- Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik. Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die Eröffnung der Paktkonferenz Dder Auf⸗ und Anzug der Miniſter Locarno, 5. Okt.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Im ſtrahlenden Sonnenglanze, der ganz Locarno in ein Meer von Licht badete, begann heute vormittag 11 Uhr die erſte Sitzung der Kon⸗ ferenz. Bereits um 10 Uhr morgens hatten ſich hunderte von Menſchen in den Straßen verſammelt, die zum Juſtizpalaſt führen, wo bekanntlich die Vollſitzung ſtattfindet. Die Palmenſtraße iſt für den Verkehr völlig abgeſperrt und nur einige Juriſten hatten Zu⸗ tritt bis zu der Eingangspforte, von der aus eine Freitreppe in da⸗ Gerichtsgebäude hinaufführt. Kurz nach halb 11 Uhr traf im Auto die engliſche dele⸗ gation ein. Chamberlain ſtieg raſch die Stufen empor, er war ſchwarz gekleidet, trug eine gelbe Kravatte und einen weichen grauen Hut. Er lächelte den Journaliſten freundlich zu und blieb dann oben an der Eingangspforte einige Sekunden lang ſtehen, um ſichfilmenund photographieren zu laſſen. Kurz nach ihm folgten die Italiener Scialoja und Gran di auch im Kraftwagen. Der Belgier Vandervelde, in einem ziemlich abgetragenen ſchwarzen Anzug gekleidet, kam mit ſeinen Begleitern zu Fuß. Nach en Italienern trafen Briand mit Berthelot und Maſigli ein. angſamen Schrittes begab er ſich in das Gebäude, von den Zurufen der franzöſiſchen Journaliſten und zahlreichen anweſenden Welſch⸗ ſchweizern begrüßt. Briand ſah ſehr gut aus. Er antwortete mit Handbewegungen und lebhaftem Nicken auf die ihm zuteil gewordene egrüßung. Kurz vor 11 Uhr trafen die mit großer Spannung er⸗ warteten beiden Autos aus dem Hotel Esplanade ein. Im erſten befanden ſich uther und Streſemann. Gleichzeitig gingen ſie ie Treppe hinauf. Luther ſchwarz gekleidet, trug eine ſchwarze nde und einen ſchwarzen weichen Hut. Streſemann, ſehr elaſtiſch, war ausgeſprochen engliſch gekleidet, in ſchwarzem Rock und grau⸗ Leſtreiften Hoſen. Im zweiten Wagen folgten Staatsſekretär von ubert, Dr. Gaus und drei Legationsräte. ee 55 Sie Sitzung begann um 11 Uhr. Dder Bürgermeiſter von 3 car n o, ein 45jähriger Staatsanwalt, übernahm den Vorſitz begrüßte die erſchienenen Außenminiſter. Inzwiſchen wuchs die enge vor dem Gerichtsgebäude. Eben, halb 12 Uhr, belagern wunderte von Menſchen die Gebäude, da die Polizei die Abſperrmaß⸗ debeuen aufgehoben hat. Mit der größten Spannung wartet man n Verlauf der erſten Sitzung ab. Wie anzunehmen iſt, wird es nur um formelle Anſprachen handeln, bei denen wahrſcheinlich liche anweſenden Miniſter ihren guten Willen bekunden werden. preſſe-Empfang durch Chamberlain ba* Locarno, 5. Okt.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Heute di rmittag um 10 Uhr empfing der Außenminiſter Chamberlain ie Vertreter der Preſſe. Es war ein bis auf den letzten Platz voll⸗ 1 8 8 Saal. Chamberlain führte in ſeiner Anſprache an die Preſſe „daß die beiden großen Leitgedanken des gegenſeitigen Meinungs⸗ ustauſches zwiſchen den Außenminiſtern von 5 europäiſchen Mächten ut und guter Wille ſein müſſen. Es müſſe ein neuer Weg defunden werden, um zu einem wahren Frieden zu gelangen, der ur alle Beteiligten die Gewähr für eine geſunde Politik und wirt⸗ ſämt ſchaftliche Entwicklung böte. Die Vergangenheit ſoll begraben werden, eine neue al Gegenwart und eine beſſere Zukunft vorbereitet werden, die, die der V erſailler Vertrag einleitete. Die Vorberei⸗ ngen zu dem Meinungsaustauſch in Locarno ſind, wie Chamberlain ngab, auf das d eutſche Memorandum vom Februar dieſes ahres zurückzuführen. Das deutſche Memorandum werde nebſt dem otenwechſel zwiſchen Frankreich und England als Baſis für den veinungsaustauſch in Locarno dienen und dazu werde man ferner ie Ergebniſſe der Londoner Juriſtenkonferenz benutzen. Die Ver⸗ pandlungen werden auf der Baſis der Gleichberechtigung ge⸗ werden. Es ſoll, wie Chamberlain betonte, ein freundlicher nd offener Ton zwiſchen allen Teilnehmern der Konferenz herrſchen, und endlich einmal, erklärte er, werde man von dem ſchriftlichen Motenwechſel, der oft zu Mißverſtändniſſen Anlaß gab, abrücken und -Auge in Auge ſich gegenüberſtehen, von dem beſten Willen beſeelt uropa den Frieden zu ſchenken. Der engliſche Außenminiſter be⸗ tonte, daß die Welt ein befriedigendes Ergebnis der Konferenz er⸗ warte. Er ſelbſt hoffe auf ein günſtiges Ergebnis und rechne damit, daß die Ausſprache in Locarno die Bitterkeiten, die gegenwärtig noch Europa zu verſpüren ſind, vermindert und ſpäter wahrſcheinlich ganz zum Verſchwinden bringen werde. Auf einige an ihn gerichtete Fragen bezüglich des Rhein⸗ paktes und des Schledsgerichtsvertrages im Oſten erwiderte Chamberlain, daß zwiſchen dieſen beiden Problemen der engſte Zuſammenhang beſtünde. Den Eindruck, den der engliſche ußenminiſter von der geſtrigen Preſſeanſprache Streſe⸗ manns empfing, lautet ſehr günſtig. Streſemann wies darauf hin, daß an dem guten Willen der deutſchen Miniſter nicht im mindeſten zu zweifeln ſei. Bezüglich der Erklärung Tſchitſcherins in den Serliner Zeitungen und der Antwort, die Streſemann geſtern der internationalen Preſſekonferenz erteilte, ſagte Chamberlain, dieſe uslaſſungen des Herrn Streſemann haben ſehr befriedigt, denn ſie beweiſen, daß die Anweſenheit Tſchitſcherins in Berlin und die timmungsmache des ruſſiſchen Außenminiſters auf die Locarnoer Politit Deutſchlands nicht den geringſten Einfluß haben werden. Franzöſiſche Preſſeſtimmen über Locarno Der Beginn der Konferenz von Locarno erweckt in der Pariſer Preſſe ebenſo große Hoffnungen, wie große Befürchtungen. Die nationaliſtiſche Preſſe verſpricht ſich im allgemeinen von der Kon⸗ ferenz nicht viel und glaubt, daß es ſich zur Hauptſache darum handle, daß Deutſchland mit den Alliierten zu ſprechen beabſichtige, um eine Reviſion des Verſailler Vertrages herbeizuführen oder um einen Vorteil zu erlangen. Der„Gaulois“ ſchreibt, daß die Kon⸗ ferenz in Locarno nur dazu beſtimmt ſei, das Fiasko des Genfer Protokolls zu verdecken. Wenn aber Locarno ebenfalls ein Miß⸗ erfolg ſein werde, ſo wäre dies bedenklich, da dadurch die europäiſche Unſicherheit in ein grelles Licht geraten würde. Der Schleier der Illuſionen, der zwiſchen Paris, London und Berlin gezogen worden ſei, würde dann zerreißen und die Völker würden ſich überzeugen, daß ein Verſöhnungsfriede in Europa nicht möglich ſei. Gerade die⸗ ſer Umſtand laſſe es als wahrſcheinlich erſcheinen, daß Locarno doch nicht ein vollſtändiger Mißerfolg ſein werde.— Der„Avenier“ und das„Echo de Paris“ befürchten, daß die Intereſſen der öſtlichen Alliierten Frankreichs in Locarno nicht genügend gewahrt würden. Der„Avenir“ ſchreibt, daß der Sicherheitsvertrag ein Unſicherheitsvertrag würde, wenn Frankreich nicht in der Lage wäre, ſeinen öſtlichen Alliierten jederzeit beizuſtehen. Engliſche Begleitmuſik Im Hinblick auf die heutige Eröffnung der Konferenz von Locarno befaſſen ſich die Londoner Blätter in langen Artikeln mit der Frage über den Stand der Sicherheitsfrage. Die von Streſe⸗ mann und Luther in Locarno abgegebenen Erklärungen werden ausführlich wiedergegeben.—„Daily Telegraph“ meinte im Hin⸗ blick auf den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag, die Ausſichten zur Konferenz hätten ſich nicht gebeſſert durch ein Verfahren, das an die deutſchen Fehler von Rappallo erinnert. Die Oppoſition Sowjet⸗ Rußlands gegen den Sicherheitspakt ſei mit einer der ſtörenden Faktoren, mit denen man in Loarno werde rechnen müſſen.— Auch die„Morningpoſt“ iſt über die Tätigkeit Tſchitſcherins beunruhigt. —„Financial Times“ meint im Hinblick auf Chamberlains Aus⸗ ſpruch, das batſächliche Ergebnis der Konferenz werde hoffentlich beweiſen, daß der Staatsſekretär übertrieben vorſichtig war. Die Tatſache, daß Deutſchland und die Alliierten auf gleichem Fuße zu⸗ ſammenkommen, bedeute einen großen Fortſchritt.— Nach der „Daily News“ iſt die Stimmung in engliſchen diplomatiſchen Kreiſen trotz aller Schwierigkeiten hoffnungsvoll. Einige Blätter bekunden eine gewiſſe Beunruhigung im Hinblick auf die Möglichkeit, daß Deutſchland die Kriegsſchuldfrage aufrollen könne.— Der diplo⸗ matiſche Berichterſtatter des„Dally Telegraph“ ſagt zu den Schwie⸗ rigkeiten, die ſich in Locarno ergeben würden: Frankreich würge auf ſeinen Wunſch, die öſtlichen Schiedsverträge zu garantieren, viel⸗ leicht noch nachdrücklicher beſtehen als bisher, im Hinblick auf das Werben um die Gunſt Polens. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Tel.“ führt einen ſcharfen Angriff gegen Tſchitſcherin. Wo immer ſich eine Verlockung für Polen, Deutſchland, Frankreich oder Italien vorfindet, werde ſie gegen England ausgenützt. Die Verſuche, die italieniſchen Faſchiſten oder die franzöſiſchen Radikalen zu gewinnen, ſtellten eine Bedrohung der Verbindung zwiſchen England und dem Oſten im Mittelmeer dar. Die Schlußfolgerung, daß die Verbindung zwiſchen Rußland und Polen Deutſchland einkeile und es demzufolge zu eine anti⸗engliſchen Kolonial⸗ und Marinepolitik zwinge, ſei ganz und gar nicht ſtichhaltig. Enttäuſchung in polen Nachdem die polniſche Preſſe mit geradezu fieberhafter Span⸗ nung ſeit einigen Tagen die Einladung Polens zur Konferenz von Locarno erwartet hat, konnte geſtern abend die polniſche Regierung den Termin der Abreiſe Skrzynskis bekanntgeben, die am Dienstag erfolgen ſoll. Eine Einladung hat die polniſche Regierung nicht erhalten, ſondern nur eine franzöſiſche Mitteilung über den Zeitpunkt, das Programm und die Teilnehmer der Konferenz. Ein Teil der pol⸗ niſchen Preſſe bemüht ſich, feſtzuſtellen, daß durch dieſe Mitteilung die Gleichzeitigkeit der Verhandlungen über den Weſtpakt und die öſtlichen Schiedsverträge geſichert ſei. Die Auſpizien der Konferenz ſeien alſo für Polen günſtig. der phantaſievolle herr Sauerwein Der augenblicklich in Berlin weirende Sonderberichterſtatter des „Matin“ Jules Sauerwein meldet ſeinem Blatte, er könne be⸗ ſtimmt verſichern, daß Tſchitſcherin Dr. Streſemann vorgeſchlagen habe, den Vertrag von Rapallo aufzugeben für den Fall, daß die Konferenz von Locarnao keinerlei für Deutſchland günſtige Reſultate ergeben werde. Es würde ſich dann darum handeln, eine Militär⸗ allianz abzuſchließen, nötigenfalls mit Einſchluß Polens, dem ſeine Grenzen von Deutſchland garantiert würden(). Dafür würde Deutſchland dann auf Koſten Frankreichs und Englands entſchädigt werden. Italien könnte ſich dieſem neuen Dreibunde ebenfalls an⸗ ſchließen. Tſchitſcherin behaupte, daß die franzöſiſchen und engliſchen Armeen vom Bolſchewismus zerwühlt ſeien, wovon dann der„ger⸗ mano⸗flawiſche Block profitieren“ könnte. In Deutſchland hätten dieſe Vorſchläge keine Gegenliebe gefunden. Die Inſtruktionen der italieniſchen Delegation Einer Auslaſſung der Volta⸗Agentur zufolge habe die italieniſche Delegation präziſe Anweiſungen Muſſolinis erhalten, die ihre Tätig⸗ keit genau abgrenzen. Die Unterſchrift Italiens unter den Weſtpakt werde davon abhängen, ob überhaupt etwas zu unterſchreiben ſein werde, d. h. ob die Verhandlungen zu einem Abſchluß kommen und wie weit davon die italieniſchen Intereſſen berührt würden. Italien in Locarno (Von unſerem römiſchen Vertreter.) p. Rom, 4. Oktober 1925. Wie vorauszuſehen war, nimmt Muſſolini nicht perſön⸗ lich an der Konferenz teil, ſondern bleibt zunächſt in Rom, wohin er dieſer Tage aus Oberitalien zurückgekehrt iſt. An ſeine Stelle treten der Unterſtaatsſekretär im Außenminiſterium Dino Grandi, der ſich bei den letzten Genfer Verhandlungen zweifellos bewährt hat, und der Delegierte Italiens im Völkerbundsrat Senator Scialoſa. Weiter gehören der italieniſchen Delegation zwei der tüchtigſten Funktionäre des Palazzo Chigi, die bevollmächtigten Miniſter Chia⸗ romonte⸗Bordonarbo und Marcheſe Medici del Vas⸗ cello an. Es werden hier verſchiedene Gründe dafür angeführt, warum Muſſolini nicht perſönlich an der Konferenz teilnehmen kann: ſo der Zeitverluſt, der für den Miniſterpräſidenten mit den großen Ma⸗ növern in Piemont und mit der Hochzeit der Prinzeſſin Mafalda verbunden war; der Beginn der Sitzungen des faſziſtiſchen Groß⸗ rates in Rom am 5. Oktober uſw. Alle dieſe Gründe erſcheinen aber nicht unbedingt ſtichhaltig; ſie hätte den„duce“ jeden⸗ falls nicht abgehalten, an einer Konferenz teilzunehmen, deren Be⸗ deutung für Italien in ſeinen Augen wirklich groß geweſen wäre. Eine wirkliche große Bedeutung hat die Konferenz für Italien nach der offiziellen Auffaſſung aber nicht. Wenigſtens zunächſt nicht. Die Vorverhandlungen in Genf und die Verhandlungen zwiſchen Paris und London, von denen Rom jeweils unterrichtet worden jſt, ſcheinen dahin geführt zu haben, daß in Locarno zunächſt aus⸗ ſchließlich über den Rheinpakt verhandelt wird. Erſt wenn die Verhandlungen über dieſen Punkt hinaus gehen ſollten, d. h. wenn auch über die ſogenannten anderen„Sicherheiten“ verhandelt werden ſollte, wird Italiens Intereſſe an der Konferenz lebhafter werden. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die italieniſche Delegation in Locarno in dieſem Sinne tätig ſein wird. In dieſem Falle würde vielleicht auch Muſſolini einen aktiveren Anteil an den weiteren Verhandlungen nehmen. Es ergibt ſich daraus, daß die Itdliener zunächſt vor allem als Beobachter zur Konferenz gehen. Allerdings als tätige Beobachter, die gegebenenfalls ſehr raſch zu Handelnden werden könnten. 5 Für den Fall, daß es wider Erwarten in Locarno zu Ver⸗ handlungen über die ſogenannte italieniſche Sicherheit kommen ſollte, alſo über die Brennergrenze und den Anſchluß Oeſter⸗ reichs an Deutſchland, für den Fall alſo, daß direkte deutſch⸗talie⸗ niſche Beſprechungen ſtattfinden ſollten, ſcheint uns beſonders ein Punkt bedeutſam zu ſein: die ſüdtiroler Frage in ihrer gegen⸗ wärtigen Geſtalt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die deutſche Re⸗ gierung keinerlei Abmachungen unterzeichnen kann, die Italien auf die Dauer den Beſitz Südtirols garantiert. Aber vor allem ſollte ſie ihr Augenmerk auf das richten, was augenblicklich in Südtirol vor ſich geht. Es gibt einen Unterſchied zwiſchen Fremdherrſchaft und Fremdherrſchaft. Es gibt eine leichtere und eine ſchwere Form. Die Form, in der augenblicklich Südtirol regiert wird, iſt zweifello⸗ die ſchwerere. Gewiſſe ſubalterne Organe und Inſtanzen ſcheinen dort— wie wir annehmen wollen ohne Mitwiſſen der römiſchen. Regierung— neuerdings eine Gewaltherrſchaft aufgerichtet zu haben, die unerträglich geworden iſt. Dies brennende, hoch⸗ aktuelle Problem in direkten Beſprechungen zwiſchen Deutſch⸗ land und Italien zu löſen,— Beſprechungen, die unſeres Erachtens ſehr gut in Locarno ſtattfinden könnten— wäre für die Beziehungen der beiden Staaten und für den europäiſchen Frieden überhaupt von höchſter Wichtigkeit. Es wird umſo eher möglich ſein als, wie geſagt, weniger die italieniſche Regierung, als gewiſſe untergeordnete und 3. T. nicht einmal ſtaatliche Organe die Schuld an den erwähnten beſonderen Mißſtänden zu treffen ſcheint. das Attentatsgerede Locarno, 5. Okt.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Die Attentatsgerüchte, die von amerikaniſchen Korreſpondenten durch Kabelmeldungen nach Newyork und hierher durchgegeben worden ſind, werden hier bereits als völlig erledigt betrachtet. Nach den von den amerikaniſchen Korreſpondenten gegebenen Meldungen ſoll Locarno deshalb gewählt worden ſein, weil mit den Attentaten ver⸗ ſchiedener radikaliſierter Gruppen der verſchiedenen Länder ſowohl aus Deutſchland als auch Frankreich und Italien gerechnet wurde. Jedoch ſind dieſe Gerüchte ſelbſtverſtändlich nicht nachzuprüfen. Man hat, wie jetzt bekannt wird, infolge der Attentatsgerüchte, die noch vor einigen Wochen die diplomatiſchen Kreiſe Londons, Paris und Berlins erregten, das Aeußerſte getan, um die endgültige Feſtſetzung des Konferenzortes der Oeffentlichkeit vorzuenthalten. Man hat daher abſichtlich Luzern als denjenigen Ort angegeben, wo die Kon⸗ ferenz ſtattfinden ſollte und erſt im letzten Augenblick Locarno als den tatſächlichen Ort der Zuſammenkunft der Oeffentlichkeit zur Kenntnis gebracht. In der deutſchen Delegation betrachtet man jetzt die ganze Angelegenheit als erledigt und beſchäftigt ſich einzig und allein mit der Vorbereitung der Ausſprache mit den alliierten Miniſtern. Die ruſſiſch⸗japaniſchen Reibungen. Der diplomatiſche Be⸗ richterſtatter des„Daily Telegraph“ berichtet, daß ſich die gen zwiſchen Rußland und Japan vergrößert haben. Die japani⸗ ſchen Forderungen der Petroleum⸗ und Bergwerkskonzeſſionen auf und in Sibierien ſind in Moskau auf gewiſſe Schwierig⸗ eiten geſtoßen. Die ruſſiſche Regierung erhebt Anſpruch auf die aller Ueberſchüſſe auf Sachalin. e Macdonalds. Wie verlautet, beabſichtigt Mac⸗ Er wit 95 eſer Woche eine Reiſe nach dem Kontinent anzutreten. der Rei u. a. Berlin, Prag und Wien beſuchen. Als Zweck keiten iſe wird angegeben daß ſich Mardonald über die Möglich⸗ 5 n unterrichten will, ob durch internationale Zuſammenarbeit ie Erwerbsloſigkeit bekämpft werden kann; auch will er Studien⸗ material über die Frage der i i t Frage der internationalen Entwaffnung 1 5 2 Nr. 460 1 23 der neue Fememord AZu dem Fememord an dem Schützen Panier erfährt die Ver⸗ liner Gerichtskorreſpondenz: Panier gehörte zur Maſchinengewehr⸗ abteilung des ſchwarzen Regiments von Sendek. Seine Ermordung 1 5 im Juni 1923 angeblich, weil er ſich perdächtig gemacht hatte. Als Täter kommen eine Reihe von ehemaligen Mitgliedern dieſer Formation in Betracht. Abgeſehen von Obe leutnant Schulz und Fähnrich Meder ſowie dem auch hier beteiligten Feldwebel Klapp⸗ roth iſt von den Uebrigen an erſter Stelle der Oberfeldwebel Stetzel⸗ berg zu nennen, ein ehemaliger Baltikumer und Oberſchleſien⸗ kämpfer, ferner ein Leutnant Schürmann und ein Feldwebel Bü⸗ ſching. Die Namen Klapproth und Büſching tauchen in verſchiedenen Jememordaffären auf und es wird behauptet. daß dieſe Beiden immer die eigentlichen Täter waren. Die Ermittelungen haben weiter zu einer Belaſtung des Führers jenes Regiments, des Freiherrn von Sendek, geführt, gegen den der Verdacht auftauchte, daß er ſich der Anſtiftung zum Mord ſchuldig gemacht hat. Freiherr von Sendek iſt am Samstag früh, als er gerade die Hochzeitsreiſe an⸗ treten wollt, in Berlin verhaftet worden. Es wird auch be⸗ hauptet, daß er der Anſtifter zu Mißhandlungen geweſen iſt, denen ein eg eee N ee unterworfen wurde. Dieſer ebel wurde einige Tage darauf mit zwei üſſen im Hinter⸗ 27 als Leiche aus der Havel geborgen. Seamtenkundgebung Das Provinzkartell des Deutſchen Beamtenbundes veranſtaltete in Berlin am Sonntag vormitbag eine Kundgebung der Beamten⸗ ſchaft gegen die neue Beſoldungsregelung. Nach Entgegennahme eine⸗ Referates wurde eine Entſchließung angenommen, in der es heißt: Die Beamtenſchaſt hat in größtem Umfange materielle und moraliſche Opfer getragen. Sie erwartet nunmehr, daß die Reichs⸗ regierung dei der Preisſenkungsaktion die ihr zur Ver⸗ fizung ſtehenden Machtmittel mit gleicher Kraft gegenüber den Wirtſchaft auf die Maßnahmen der Reichsvegierung ausgeübte Druck wird für die Geſamtheit des Volkes unerträglich und droht ſich zu einem nationaben Unglück auszuwirken. Die Reichsregierung kanm der vollſten Unterſtützung der Beamtenſchaft ſicher ſein, wenn ſie den ernſthaſten Willen erkennen läßt, ſich von dieſem Druck frei zu machen. An den Deutſchen Beamtenbund ergeht die Aufforde⸗ vung, daß er nach der erneuten Ablehnung des Reichsfinanzminiſters mit Beſchleunigung auf die Reichstagsparteien einwirkt, daß ſie end⸗ lich ihre Wahlverſprechen einlöſen. Das Ruratorium für die Jeppelin⸗Eckener⸗Spende Der Reichsausſchuß für die Zeppelin⸗Eckener⸗Spende hat aus 8 7 5 heraus ein Kuratorium gewählt, das als juriſtiſcher räger hat, bis zum Abſchluß der Sammlung die Verwaltung der eingeh m⸗ den Gelder zu überwachen. Dem Kuratorium gehören an: Dr. Eckener als Ehrenvorſitzender, Staatsminiſter a. D. Schmidt⸗Ott als —7 Vorſitzender, Miniſterpräſident a. D. Stegerwald als zweiter orſitzender. Dr. Solmſſen als Schatzmeiſter, ferner Oberbürger⸗ meiſter Dr. Adenauer⸗Köln, Graf von Brandenſtein⸗Zeppelin, Dr. Brandes-⸗Althoff, Präſtdent des deutſchen Landwirtſchaftsrates, Pro⸗ feſſor Duisberg, Vorſitzender des Reichsverbandes der deutſchen In⸗ duſtrie, ee Fieſer⸗Baden⸗Baden, Graf Kalckreuth Generaldirektor Klitzſch, Staatspräſident a. D. Dr. von Knilling, Reichs tagspräſident Löbe, Oberbürgermeiſter Dr. Peterſen⸗Ham⸗ burg, Reichsbankpräſident Dr Schacht, Dr. Strauß, Direktor der Deutſchen Bank und Kommerzienrat Dr. Wanner. Dem Kuratorium wird auch die endgültige Beſtimmung über die Verwendung der Mittel der tiftung zuſtehen. Es wird insbeſondere berufen ſein, das neue Luftſchiff in Auftrag zu geben und ſeine Verwendung zu beſtimmen und zu überwachen. RNanſens Noroͤpolpläne Frithjof Nanſen berichtet in„Tidens Togn“ über die Pläne einer mit dem deutſchen Kommandeur Bruns gemeinſam zu ver⸗ anſtaltenden Nordpolfahrt. Nanſen hält ein Luftſchiff etwa in der doppelten Größe des„Z. R. 3“ am beſten für die Expedition ge⸗ eignet. Mit etwa 50 Mann Beſatzung würde die Expedition von der Murman⸗Küſte über das Franz Joſephs⸗Land ſtarten. Dann werde die Fahrt die Gegenden um den Nordpol überqueren und Fguletzt die unbekannten Gebiete nördlich des nordamerikaniſchen arktiſchen Archipels. Nome in Alaska werde das erſte Ziel ſein. Dort werde man von neuem Benzin und Gas einnehmen. Die Fahrt von der Murman⸗Küſte nach Nome werde etwa—4 Tage dauern. Während der ganzen 8 werde man Meſſungen vor⸗ nehmen und photographiſche Aufnahmen machen, ſodaß die bisher e Gegenden kartenmäßig genau feſtgelegt önnten. — werden heidelberger Stadttheater Eeine Woche der neuen Spielzeit iſt vorüber und hat den Be⸗ weis erbracht, daß im neuen Jahr tüchtig 95 wird. Die Er⸗ öffnungsvorſtellung„Egmont“ hat eine Wiederholung erlebt und damit eine merkliche Konzentration gegen die erſte Aufführung ge⸗ bracht. Stark fühlbar war die Divergenz zwiſchen der ſtark lyriſchen Einſtellung des Goetheſchen Egmont zu der in der Hauptſache (Duvertüre und Schluß) doch ganz und gar heroiſchen Muſik Beet⸗ hovens. Gerade dieſe Eckpfeiler der Muſik laſſen die mangelnde Dramatik im ganzen Dichtwerk ſtärker in die Erſcheinung treten, Beethoven ſelbſt hat die zarten lyriſchen Stellen durch einzelne „Nummern“ noch ſtark unterſtrichen. Michels als Spielleiter hat ſich faſt zu pietätvoll an die Dichtung und auch an die ſzeniſchen Vorſchriften des Dichters gehalten, hat aber wenigſtens dieſe Linie ſtreng durchgehalten und ſo auf der Bühne kein Stilgemenge ent⸗ ſtehen laſſen. Karl Hans Schäffler hat ſich mit jugendlichem ſemperament für den Egmont eingeſetzt, beſonders in der Szene mit Alba durch maßvolle Geſten und ſprechende Mimik bewieſen, daß er ſich auch in den Menſchen Egmont hingeingelebt hat. Die Art wie Eva Chriſta ihre kurze Szene als Regentin darbot, läßt flür die Zukunft viel erhoffen. ZJu den gleichen Hoffnungen berech⸗ tigt auch das Klärchen von Hanna Stumpf, die ſicher dramatiſches Talent beſitzt, aber noch Hemmungen der Sprache unterworfen iſt. Arthur Schmiedhammer legt vorläufig nur Wert auf Dekla⸗ mation, während bei dem jungen Alba nichts auf die Aktivſeite zu buchen iſt. Sehr fein in Maske und Spiel war Michels Alba, Soetbeers Oranien und Sauers Schreiber. Auf jeden Fall war es eine ſehr achtbare Leiſtung der Spielleitung, nach kaum zehn⸗ tägiger Probenzeit eine ſolche Vorſtellung mit größtenteils unbe⸗ kanntem Künſtlerperſonal herauszubringen. Die Oper eröffnete die Spielzeit mit zwei kurzen Werken: Leon⸗ cavallos„Bajazzo“ und Offenbachs„Herr und Frau Denis“. Die Zuſammenſtellung mag nicht ganz ſtilgerecht erſcheinen, man höre ſich aber nur einmal nach der blutrünſtigen italieniſchen Muſik die köſt⸗ liche Muſtziererei Offenbachs an, man wird wie in einem erguicen⸗ den Lufthauche nach drückender Schwüle aufatmen. Die größte An⸗ orderung an„Umſtellungs“⸗Vermögen wird an ſolchem Abend an den Dirigenten geſtellt. Paul Radig, von dem man weiß, daß er zhicht den billigen Ehrgeiz eines Spezialiſten ſeat zeigt eben in dieſem Vermögen ſeine Künſtlerſchaft, er iſt bei Of enbach ein ganz anderer als bei Leoncavallo, iſt nur in einem der Gleiche: In der ſauberen und minutiöſen Ausarbeitung und vollkommenen Hingabe ans Werk. Die Beſetzung des„Bajazzo“ wies in den Hauptpartien nur neue Namen auf. Der junge Mannheimer Tenor Rothhaar(äanio) verſpricht ein guter Heldentenor zu werden, beſitzt eine in dieſem Fach Kreiſen anwendet, die die Preisbildung beſtimmen. Der von der Kampf eppelin⸗Eckener⸗Spende gedacht iſt und die Aufgabe Die Anterorückung der Sudetendeutſchen Als Auftakt der Reichsverbandstagung des Sudetendeutſchen Heimatbundes in Berlin hat am Samstag ein Begrüßungsabend ſtattgefunden, an dem eine große Anzahl Vertreter deutſcher und grenzdeutſcher Verbände ſowie einige deutſch⸗böhmiſche Abgeordnete feilnahmen. Die Begrüßungsanſprache hielt General Graf von der Goltz. Er betonte, daß das Sudetenland immer deutſch geweſen ſei und nur durch eine Geſchichtsfälſchung unter die Gewalt⸗ herrſchaft der Tſchechen gekommen wäre. Auch die Reichsdeutſchen, wären mit der Not der Sudetendeutſchen auf das engſte verbunden. In ſeinen weiteren Ausführungen forderte er die Zuſammenarbeit der geſamten deutſchen Irredenta untereinander und mit dem Mutterlande zur Befreiung des deutſchen Volkes. Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, ergriff ſodann der ehemalige deutſch⸗böhmiſche Abgeordnete Dr. Baeran das Wort, um als Sudetendeutſcher die Leiden ſeiner Volksgenoſſen zu ſchildern. Vor allem beſchäftigte er ſich in ſeinen Ausführungen mit dem Buche des tſchechiſchen Präſidenten Maſſaryk. Dieſes Werk, ſo betonte er, ſei nur auf Lüge aufgebaut. Dr. Baeran ſtellte die Frage, mie das Unrecht der Bodenreform und die Schließung der deutſchen Schulen mit dem Gedanken der Demokratie zu vereinbaren ſei die Maſſaryk in ſeiner Schrift verherrlicht. Der Redner ſchloß ſeine Ausführungen mit einem Appell zur Einigkeit des geſamten deut⸗ ſchen Volkes und der Aufforderung, alles zu tun, um den geknech⸗ teten deutſchen Brüdern des Sudetenlandes zur Freiheit zu ver⸗ elfen. e vormittag fand eine öffentliche Kundgebung im Sitzungsſaale des Reichstages ſdatt, bei der vor allem die Bedrückung Abgeordneten geſchildert wurden. Als erſter Redmer ſprach Univ.⸗Prof. Dr. Laun über die ſudetendeutſchen Schickfalsfragen und das Reich. Er betonte, daß die Sudetendeutſchen verſuchen müßten, ihre Inteveſſen mit den allgemeinen Intereſſen, die die deutſche Regierung zu vertreten habe, in Einklang zu bringen, denn nur ſo ſei es mög⸗ lich, einen Einfluß auf die deutſche Außenpolitle zu gewinnen. Der um das Selbſtbeſtimmungsrecht der Sudetendeut⸗ ſchen dürfte, das müſſe immer wieder geſagt werden, nur mit fried⸗ lichen und geiſtigen Mitteln gekämpft werden, damit die Welt ſehe⸗ naß man für eine gute Sache kämpfe. Profeſſor Dr. Laun ſchilderte dann weiter, daß die Abtretung der deutſch⸗böhmiſchen Gebiete eine wahnſinnige Verletzung des Völkerrechtes darſtelle. Er ſchloß mit dem Wunſche, daß das Intereſſe der Reichsdeutſchen für die Not der Gren eutſchen wach gerüttelt werde. Soann ſprach Dr. Wolff aus Marienbad über die kataſtrophalen Wirkungen der Bodenreform für die Sudetendeutſchen. Das ſtaatliche Bodencunt hätte 5 Millionen Hektar Großgrundbeſitz beſchlagnahmt, um es aufzuteilen. Das Bo⸗ denamt ſei keinem Miniſterium verantwortlich und verteile das Land nach perſönlichen Geſichtspunkten mit dem Erfolg, daß die Deutſchen leer ausgingen. Weitere Refevate hielten der deutſch⸗böhmiſche Ab⸗ 8 Kalliner und der frühere deutſch⸗böhmiſche Abgeordnete r. Baeran. Amerika als Gläubiger Tſchechiens (Spezialkabeldienſt der United Preß). Waſhington, 4. Oktbr. Die amerikaniſche Schuldenfundie⸗ rungskommiſſion bleibt zuſammen, um mit der tſchechiſchen Miſſion eine Beratung abzuhalten, die vorausſichtlich am Montag oder Dienstag ſtattfinden wird. Die Ueberreichung der tſchecklichen Vollmacht wird am Montag erfolgen. In amerikaniſchen Kreiſen er⸗ wartet man, daß die Verhandlungen keine beſonderen Schwierig⸗ keiten bieten werden, ſo daß man mit einem Abſchluß innerhalb eine Woche rechnet. Man gedenkt die Tſchechen milde zu behan⸗ deln. Man wird ſie erſuchen, ihre Schuld innerhalb 62 Jahre zu einem fairen Zinsſatz zu tilgen. Dennoch glaubt man, daß man den geſamten Schilldbetrag etwas herabſetzen werde. Das franzöſiſch⸗engliſche Schuldenabkommen Nach einer Meldung des„Petit Journal“ nimmt man in Lon⸗ doner volitiſchen Kreiſen an, daß die britiſche Regierung unter Be⸗ rückſichtigung des Ausganas der franzöſiſch⸗amerikaniſchen Schulden⸗ verhandlungen beabſichtige, das franzöſiſch⸗enaliſche Abkommen zu⸗ nächſt auf fünf Jahre auszudehnen und nur dann einer Reviſion zu unterziehen, falls zwiſchen Frankreich und Amerika ein neues Ab⸗ kommen zuſtande kommt. Eine amerikaniſche„Luftſchlacht“ Newyork, 5. Okt. Als Auftakt zu den großen amerikaniſchen Luftmanöpern fand geſtern über den Wolkenkratzern Man⸗ hattans, dem Newyorker Finanzzentrum, eine„Luftſchlacht“ ſtatt. Ein ganzes Heer von Flugzeugen warf„Bomben“ aus Konfetti und Papierſchlangen auf Newyork ab und auf den Dächern poſtierte Ge⸗ ſchütze ſchleuderten Rieſenraketen gegen das Invaſionskorps. Unter dem nichtsahnenden Publikum auf den Straßen brach eine Panik aus. Man glaubte an eine Wiederholung des Bombenattentats auf die Morganbank vom Jahre 1923. Infolge der Panik wurden zahlloſe Kaſſendiebſtähle verübt. der Sudelendeutſchen durch die Tſchechen von deutſch⸗höhmiſchen Moniag, den 3. Oktober 1928 die Kriegslage in Marokko Nach einer Meldung aus Marokko haben die franzöſiſchen Flug⸗ zeuggeſchwader am 2. Oktober 67 Bombenflüge ausgeführt. Dabei iſt ein Goliath⸗Flugzeug nicht mehr nach Fes zurückgekehrt. Man nimmt an, daß es in Djebel Nador, etwa 20 Kilometer nördlich von Kiffane, abgeſtürzt iſt. 5 Die Madrider Zeitung„A...“ berichtet, daß die Spanier in Alhucemas eine militäriſche, politiſche und Handelsbaſis errichten werden. Das zwiſchen der Bucht und der Melilla⸗Front liegende Gebiet werde in Kürze von den Rifleuten geſäubert ſein. Damit ſei die Aufgabe der ſpaniſchen Armee im gegenwärtigen Feldzug. mit Ausnahme einiger kleiner Aktionen zur Unterſtützung der Fran⸗ zoſen, beendet. Nach einem offiziellen Kommuniqus haben 8 die franzöſiſchen und ſpaniſchen Streitkrüfte am Lukos⸗Fluß vereinigt. Ausdehnung der Erfolge um Afdir 3 Die ſpaniſchen Truppen haben die Beſetzung der Umgebung von Afdir ausgedehnt und ſind bis zum Nekortal vorgedrungen ohne auf nennenswerten zu ſtoßen. Sie haben dabei vier Kanonen und zahlreiches Kriegsmaterial erbeutet. Die ze Bucht von Alhucemas befindet ſich nun praktiſch in den Händen der Spanier. Vagtach Meldungen verſchiedener ſpaniſcher Blätter iſt Abd el Krim erſt kurz vor der Einnahme der Stadt durch die Spanier aus Afdir geflüchtet. Nach Ausſagen von Gefangenen brachte der Rif⸗ führer den größten Teil ſeines Eigentums auf Maultieren fort, nach dem Djebel Hanan, wo er ſtarke Befeſtigungen anlegen ließ. Letzte Meldungen Heidelberger Chronit K. heidelberg, 5. Olt.(Eig. Bericht). Der Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung folgende Beſchlüſſe gefaßt: Zur Aufbringung der Zeppelin⸗Eckertſpende wird ein beſonderer Ausſchuß für die Stadt Heidelberg gebildet, um die Beteiligung möglichſt aller Bevölkerungskreiſe herbeizuführen.— An dem bisher üblichen Markttag auf dem Wredeplatz ſoll nichts geändert werden, da⸗ gegen wird der Markt in der Bergheimerſtraße auf Samstag verlegt. — Der Stadtrat tritt der neuen Lohnregelung für die Gemeinde⸗ arbeiter bei.— Das Heidelberger Schloß wurde im Monat Sept. non 33 744 Perſonen beſucht.— Am Samstag drohte am Neuen⸗ heimer Ufer ein leckgeſprungenes Sdeinſchiff voll Waſſer zu laufen. Als Helferin in der Not bewährte ſich die alarmierte Motorſpritze, eee Waſſer abzog und den Untergang des großen Kahnes ver⸗ hi Zuſtimmung Rußlands zum Handelsvertrag — Berlin, 5. Okt. Nach einer 5 77 5 der„B..“ aus Mos⸗ kau wird der Rat der Volkskommiſſare in den allernächſten Tagen den von der deutſch⸗ruſſiſchen Delegation ausgearbeiteten Handels⸗ vertrag genehmigen. Empfang Tſchitſcherins durch den Reichspräſidenten — Berlin, 5. Oktober. Der ruſſiſche Volkskommiſſar für aus⸗ wärtige Angelegenheiten wird am Mittwoch vom Reichspräſidenten von Hindenburg empfangen werden. Verunglückte franzöſiſche Flugzeuge — Hürich, 5. Oktober. Die franzöfiſche Flugzeuggeſellſchaft „Zidna“, der man wegen ihrer verſchiedenen Unglücksfälle vorüber⸗ gehend die Lizenz für die Schweiz entzogen hatte und die neuer⸗ dings wieder zugelaſſen iſt, hatte in der letzten Woche zwei neue Unglücksfälle zu verzeichnen. Vor einigen Tagen rannte eines ihrer Flugzeuge mit Vollgas in einen Hangar des Fluyplatzes Dubendorf und verletzte dort mehrere Soldaten, die ſich in der Inſtruktionsſtunde befanden. Jetzt überſchlug ſich bei einer Not⸗ landung wieder ein Appavat der Zidna. Der Apparat ging voll⸗ ſtändig in Trümmer, die beiden Piloten kamen mit leichten Ver⸗ letzungen davon. Unruhen in Damaskus — London, 5. Okt. Nach Meldungen aus Damaskus kam es an⸗ läßlich der Feier des Geburtstages Mohammeds zu ernſten Ausſchrei⸗ tungen gegen franzöſiſche Offiziere und Soldaten, die von der Menge überfallen wurden. Eine Trikolore wurde zerriſſen und in den Stra⸗ ßenſchmutz gezerrt. Auf beiden Seiten gab es zahlreiche Verletzte. Man befürchtet neue Unruhen. Mlitärkomplott in Santiago de Chile (Spezialkabeldienſt der United Preß) Sanklago, 5. Okt. Die Behörden entdeckten ein Militär⸗ komplott, das auf Beſeitigung des jetzigen Kabinetts und Wieder⸗ einſetzung Alleſſandris abzielt. Zwei Offiziere wurden verhaftet, die verſucht hatten, andere Offiziere für ihre Pläne zu gewinnen. Ihre Aburteilung durch ein Kriegsgericht erfolgt heute. „ſtemmt“ den Ton, erweckt dadurch den Anſchein des Forcierens und beraubt dadurch die in der muſikaliſchen Phraſe gelegenen hohen Töne der nötigen Reſonanz und Klangfarbe, die bei iſolierten hohen Tönen vorhanden ſind.(Merkwürdig iſt bei allen Sängern die falſche Vokaliſation des„“, die kaum eine Schattierung kennt.) Zwei Varitone haben ſich auch vorgeſtellt. Feſt ſteht, daß Hermann Ormanns kein hHeldenbariton iſt. Die Stimme iſt ſehr ſchön, ehr biegſam und hat metalliſchen Reiz, die Höhe vor allem wird ge⸗ chmackvoll behandelt, aber alles deutet auf den ly riſchen Bariton hin, den man durch falſche Verwendung nicht verderben. ſollte. Dra⸗ matiſch iſt er noch ſehr unbeholfen, als Spielleiter ließ er viele Wünſche 5 Ganz unmöglich— ſchon nach dieſer erſten Probe— iſt Walter Seiler(Stwioh von dem man den Eindruck eines ganz blutigen Dilettanten erhielt. Entwicklungsfähig dagegen ſcheint Florian Haller(Beppo) als Tenorbuffo zu ſein. Einen ſehr guten Griff hat man mit der neuen Opernſoubrette Hanna Wardeck 19—5 getan, die ihre Vorgängerin nicht nur in den Schatten ſtellt, ondern ganz in die Verſenkung verſchwinden läßt. Hier vereinigt ſich ſtimmlicher Fen mit guter Verwendung und Spieltalent, das nur durch eine ſachgemäße Spielleitung auf richtige Bahnen geleitet werden muß. 4 Welchen Einfluß eine künſtleriſche Spielleſtung auf das Wir⸗ ken eines Stückes hat, das merkte man an Offenbach. Oberſpiel⸗ leiter Fritz Daurer hat ganz entzückende Bilder geſchaffen, hat, alle Darſteller und Sänger zu einem launigen Enſemble zuſam⸗ mengeſchtweißt und ſo dem köſtlichen Werk zu einem einſchlagenden Erfolg verholfen. Selbſtverſtändlich trug die delikate Art, wie Radig und das Orcheſter die Muſik Offenbachs interpretierten, das ihre zum Erfolg bei. aufdringlich wußte ſich die ſtets ſpiel⸗ und harmloſen Geſchehens zu machen, Liane Müllegger(Lucile) weiß ſelbſt die kleinſte Partie zum Entzücken der Hörer auszuge⸗ ſtalten, Hanna Orth(Gaſton) zeigte nach Ablegen einer kleinen Befangenheit ſchöne und gutgeſchulte Stimme, von der man Schönes erwarten darf. Der Belleroſe bon Florian Haller hat eine gute Portion urwüchſigen Humor und unentbehrlicher Muſikalität ge⸗ zeigt und die vier Soldaten trugen nicht wenig zur Hebung der Stimmung bei. Die Schwipsſzene war ganz ausgezeichnet. Die Operette brachte mit keilweiſer neuer Beſetzung eine Wie⸗ derholung der Kolloſchen Operette„Marietta“ aus der letzten Spiel⸗ zeit, die vor allem durch die flotte Stabführung Dr. Fritz Henn d an Lebendigkeit gewonnen hat. Ueber die neuen Operettenkräfte, von denen beſonders Mario Sembro angenehm auffiel, ſoll ein anderes Mal berichtet werden. Die leichte Muſe kam noch mit einer Aufführung des„Wauwau“ von Hodaes und Perchval zu Wort, einem echten Film⸗Deteltſv⸗Stück. Es iſt eine von den Komödien, die eigens für einen Schauſpieler geſchrieben zu ſein Intelligenz und Darſtellungsgabe, behandelt aber m. E. ſein ſchenes Materlal ichan vox der Müitelahe an vollkanmmen fflch. Er ſcheinen, um den ſich die übrigen nur als Staffage gruppieren. Jvang Sauerx pah den alten Mx. Bulliwant alias Wautvau ſingfreudige Marga Mayer als Nanette zum Mittelpunkt des ſehr im Sinne des Verfaſſers, wußte mit ſeiner kräftigen Gräligkeit, die nur die Hülle für ein warmſchlagendes Herz iſt, das ganze Intereſſe auf ſeine Perſon zu konzentrieren. Fitz hat das Zeug dazu, um einen echten Gentleman⸗Gauner zu ſpielen, flott war die Virginia von Friedel Wolter, bei der erfreuliche ſprachliche Fort⸗ ſchritte zu konzentrieren ſind, Hildegard Weſtermanns Zofe war ſehr niedlich. Schauſpieleriſches Talent zeigte Aut Leu⸗ mann als Erneſt. Sehr fein hatte Ludwig Schmid⸗Wil dy den Diener Ruddock erfaßt. J. K. Theater und Muſik LAraufführung am Mainzer Sladttheater. Am 8 7 Tage wie in Karlsruhe, Bochum und Hamburg erlebte Max Mohrrs „„Ramper“ ſeine Uraufführung hier. Die Uraufführung unter Oberregiſſeur Paul Petersz Leitung war ſorgfältig vorbereitet und bis ins Kleinſte hinein ausgefeilt. Die Titelrolle ſpielte Conrad Wagner, dem es gut gelang, dieſe Geſtalt aus dem Pathologiſchen ins rein Menſchliche zu rücken. Sehr geſchickt fand ſich Laura Wag⸗ ner mit der Partie der opferbereiten, mit einem Tropfen Ibſenſchen Oels geſalbten Norma ab. Den Doktor Barbazin ſpielte mit glück⸗ lichem Gelingen Paul Grohmann, und für das Artiſtenehepaar fanden Willhy Umminger und Frau Walther⸗Häcker die rechten Töne, ohne dabei in Gefahr zu geraten, dieſe Komödien⸗ figuren ins Poſſenhafte zu verzerren. Das Publikum nahm die Novität mit geteilten Gefühlen entgegen. Der ausgezeichneten Dar⸗ ſtellung wurde verdienter Beifall zubeil, und am Schluß rief man, neben den Schauſpielern, auch den Oberſpielleiter und den Schöpfer der charaktervollen Bühnenbilder Wilhelm Huller, an die Nampe. Hans Ludwig Linkenbach. Literatur „neue Chriſtoterpe, 47. Jahrgang. Ein Jahrbuch. C. Ed. Müller's Verlagsbuchhandlung(P. Seiler), Halle. Kart..—. die„Neue Chriſtoterpe“ ſuzet religiöſe, kulturelle, 1 Be⸗ ſtrebungen von hoher Warte wider und trägt dabei auch dem Be⸗ dürfnis nach gediegenem Unterhaltungs tolf(Katterfeld, Rotermund, Eremer u..) voll Rechnung. Das Bild des Reichspräſidenten von Hindenburg ſchmückt den Band, ferner mehrere gute Wiedergaben von Bildern Hans Thomas und Eduard v. Gebhardts, deren abe „ſchloſſenes Schaffen eingehend gewürdigt wird. Die diesjährige Weltkonferenz zu Stockholm wird durch einen Aufſatz des Oberkonſ.⸗ Rat D.., W. Schreiber über den„Weltproteſtantismus auf dem Wege zur Einheit“ in großzügigſter Weiſe beurteilt.). Friedrich Lahuſen gibt ein feſſelndes Bild feines Lebens das ihn mit Dyrander, Kögel, Emli Frommel in K Freundſchaft gebracht hat. Meiſterhaft Augenblicksbilder aus Italien und ein aus Erfahruns öpfter Aufſatz über deut ageliſche Kulturarbeit in Beo⸗ e daben l eee 1 — rückſichtsvoller fahren, als bei uns. Daß andererſeits der r Montag, den 3. Oktober 1925 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) — CC erer nue eeeeeeeneev rur a. * 3. Seite. Nr. 460 14 2 2 Eindrücke einer Englanoͤreiſe Von Stadtrat Dr. Wittſack 5 115 ondon— die Weltſtadt— iſt zugleich eine Welt für ſich. innere Stadtteil, die City, iſt nur Geſchäftsſtodt in höchſter Stadte Um ſie herum dehnen ſich nach allen Seiten die anderen teile endlos aus, das Ganze ein Heer von etwa 8 Millionen eſe Jen in ſich bergend! Die Verkehrsorganiſation für e Rieſenſtadt iſt eine muſtergiltige. Neben den elektriſchen Un⸗ nen ſind es hauptſächlich die Autobuſſe, von denen Wce etwa 5000(je 40 Sitzplätze) im Betriebe ſind, die als i igſte Verkehrsmittel dienen. Die außerdem vorhandenen elek⸗ Siußde Trambahnen vermitteln den Verkehr mit den äußeren iudt ken: ſie ſind auf den Straßen der City nicht zugelaſſen, 1 it alle übrigen Gefährte: Autodroſchken, Laſtwagen und Auto⸗ in ihrer Beweglichkeit und ihrem ſchnellen Vorwärtskommen ch gehindert werden. In London intereſſierte mich zunächſt die auf Hführung und Regelung des Rieſenverkehrs fIden Straßen Hier fiel mir nun ſogleich überall wohl⸗ 0 auf, daß ſich dieſer ungeheure Kraftwagenverkehr, bei dem an in breiten Straßen vielfach 6 Wagenreihen aneinander vorbei⸗ fahren ſieht, in einer geradezu erſtaunlichen Ruhe und eräuſchloſigkeit abwickelt. Während ſich in unſerem —5 Mannheim die Autoführer, Motor⸗ und ſonſtige Radler ge⸗ überbieten, mit ihren in allen Höhenlagen tönenden Huppen, 9e enden Sirenen, Pfeifen u. Klingeln das Nervenſyſtem der Fuß⸗ Aünzer in möglichſt kurzer Zeit zu zerrütten, hört man in London Fuße von dieſem unſinnigen Lärm. Die Regelung des geſamten uhrwerksverkehrs erfolgt in allen belebteren Straßen durch die bildiltze beaes ſchutzleule, die dieſe ſchwierige Aufgabe in vor⸗ 10 Nlcher Weiſe durchführen. London beſitzt die ſtattliche Zahl von 3 Schutzleuten, von denen der größere Teil für die Verkehrs⸗ gelung herangezogen wird. Die Anwendung der Signalhuppe iſt den Autos nur in drin⸗ e Fällen, zur Ablenkung einer Gefahr geſtattet. Tatſfächlich be ich nur felten ein Huppenſignal und dann nie in ſo ſchniller Form, wie bei uns üblich, gehört. Auch will es mir cheinen, daß die enaliſchen Autoführer, trotz aller Eile und Haſt, Soerdamm nicht als Promenade noch für Fußgänger oder als 8 für Kinder zu dienen hat, iſt für den Großſtadtbürger elbſtverſtändlich. Das gleiche ſollte auch bei uns, wenigſtens für die elebteren Straßen, mehr beachtet werden. Noch einen anderen unkt des Straßenverkehrs möchte ich hier erwähnen. In Mann⸗ 18 iſt es in einzelnen belebten Straßen(3. B. der Breiteſtraße) 8 izeilich verboten, daß Fuhrwerke einander ſeitlich überholen. 1 Vorſchrift bedingt des öfteren für die davon Betroffenen recht nücan genehere Zeitverluſte. In London exiſtiert dieſe Vorſchrift icht; jedes Auto bahnt ſich ſeinen Weg(natürlich auf der richtigen mahrdammſeite), wo Platz vorhanden iſt, und ich habe trotzdem nie⸗ 5 einen Zuſammenſtoß oder auch nur eine dadurch verurſachte ockung beobachtet. Und inmitten dieſes raſtloſen Treibens und Sbens ſtößt man hie und da plötzlich auf faſt idylliſch anmutende denen, wo Tauſende von zahmen Tauben, ganz ſo wie auf dem 8 orkusplatz in Venedig, ſich häuslich niedergelaſſen haben und von eundlichen Menſchen gefütterk werden, ſo z. B. vor der St. Pauls⸗ terchedrale auf dem Trafalgar⸗Platz und an anderen Stellen. In⸗ ieſant ſind bei den Stationen der Untergrundbahnen, 5 tellweiſe ſehr tief unterm Straßenniveau liegen und bei Kreu⸗ und gtellen mehrfach übereinander gelogert ſind, die für das Hinab⸗ 50 Hinaufbefördern der Fahrgäſte außer den großen Fahrſtühlen rhandenen„moving ſtircafes, wandernde Treppen, die wie gerbecherwerke kontinuierlich loufen. 1i Was das äußere Stadtbild und die Art der öffent⸗ di den Darbietungen anbetrifft, ſo ſind es zwei Momente, mehr als früher, am ausgeprägteſten in London, in Er⸗ treten und die ein zielbewußtes Vorgehen der engliſchen Meribns erkennen laſſen. Das erſte Moment iſt das überall be⸗ 85 58 Beſtreben, England als große Militärmacht her⸗ Feerdn en zu laſſen, das Anſehen des Militärſtandes zu heben und urch weiterhin die Jugend für das Militär zu begeiſtern und anzureizen, ſich dem Militärſtande zu widmen. So ſieht man idondon in übergroßer Zahl Erinnerungszeichen an den großen ee 1914—18. Abgeſehen von den zahlreichen Erinnerungstafeln bes den Namen der im Kriege Gefallenen iſt zunächſt mitten auf 5 ſchönen breiten Hauptſtraße„White Hall“, gegenüber den Regie⸗ dasebebäuden, das Denkmal des unbekannten Sol⸗ richtet„The glorious soldier“(dem ruhmbedeckten Krieger) er⸗ auf. An den beiden Längsſeiten des Denkmals ſind je 3 Fahnen 15 geſtellt, während am Fuße rings herum ein reicher Blumenflor ſchie deranzen mit Widmungsſchleifen lagert. Als ich, an zwei ver⸗ edenen Tagen, an dem denkſtein vorüberkam, ſah ich ihn jeweils 1 zahlreichen Perſonen umſtanden, die dort, entblößten Hauptes, volle Andacht der Gefallenen gedachten, ein für mich eindrucks⸗ ſchiede Vorgang. Weiterhin ſind bereits und werden noch an ver⸗ umkten Stellen der Stadt, und zwar an beſonders verkehrsreichen ten, Kanonen, Geſchoßtanks und anderes Kriegsmaterial, teils A auchsfähig in Metall, teils nachgebildet in Stein, als Erinne⸗ eichen an den großen Krieg aufgeſtellt. Eine beſondere Propaganda liegt in der an jedem Abend in der Ausſtellung in Wembley ſtattfindenden großen Truppen⸗ Paradevorführung(Tattoo). Dieſe erfolgt in dem großen Stadion. Die eine Seite zeigt eine Gruppe von Wachtlokalen. Man ſieht die Wache aufziehen. Dann ziehen mit klingendem Spiel die einzelnen Truppengattungen in die Arena ein und führen nachein⸗ ander militäriſche Exerzitien aus; das Ganze in magiſcher Schein⸗ werfer⸗Beleuchtung ausgeführt. Für dieſe Vorführungen ſind 2000 Soldaten der verſchiedenen Regimenter abkommandiert und beſon⸗ ders trainiert. Die Ausführung iſt eine wirklich glänzende und verfehlt nicht, allabendlich ihren Eindruck auf das Publikum zu machen, ſo daß die Vorführungen oft von Beifallsſtürmen begleitet ſind. In den letzten vier Wochen betrug die durchſchnittliche tägliche Beſucherzahl 40 000. Den Abſchluß des Tattoo bildet eine Fackel⸗ lichtprozeſſion von 400 Rekruten der Flugzeugtruppen. Während der ganze gewaltige Raum in Dunkel gehüllt iſt, ſieht man von den hoch⸗ liegenden Zuſchauerplätzen die Fackeln unten wie Lichtpünktchen dahinwandeln, die ſich zu allen möglichen Figuren zuſammenfügen. Zum Schluß erſcheint in dieſer Fackel⸗Lichtſchrift zunächſt„Wembley“ und dann„Britiſh Empire“ und es folgt, wie bei jeder Theater⸗ vorſtellung, die Königshymne„God save the King“ als Schluß des Ganzen. Daß die engliſchen Zeitungen voll der Anerkennung und Bewunderung von ihrem Tattoo ſind, iſt natürlich.„It is the spirit and vigour of the nation itself expressed in the appro- priate and accepted symbols“(es iſt der Geiſt und die Stärke der Nation ſelbſt, was in dieſer paſſend gewählten Schauſtellung verſinnbildlicht wird), ſchreibt der„Obſerver“ vom 20. September. Endlich bilden auch die Manöver, wie ſie heute in England in großer Aufmachung durchgeführt und von allen Tageszeitungen aus⸗ führlich beſchrieben werden, den geeigneten Untergrund für die Pflege und Stärkung des militäriſchen Geiftes in der Bevölkerung. Das diesjährige Manöver ſpielte ſich gerade zur Zeit meines Auf⸗ enthaltes in England und zwar im ſüdlichen Teil, zwiſchen Sout⸗ hampton, Shaftesbury, Newbury und Alderſhot ab. Der Manöver⸗ krieg wurde zwiſchen einer Weſtarmee in einer Stärke von 24000 Mann und einer Oſtarmee in einer Stärke von 14000 Mann ge⸗ führt. Die Weſtarmee führte 3 Diviſionen Infanterie, 1 Brigade Kavallerie, 1 Tank⸗Bataillon, 3 Flugzeugſchwadronen und 3 Artil⸗ lerie⸗Piviſionen, die Oſtarmee 1 Diviſion Infanterie. 2 Brigaden Kavallerie, 1 Tank⸗Bataillon, 1 Kompagnie armierte Wagen, 1 Flug⸗ zeuggeſchwader und 1 Artillerie⸗Diviſion ins Feld. Ueber den Auf⸗ marſch und die Durchführung des Manövers gaben faſt alle Zei⸗ tungen täglich ausführliche Berichte. ergänzt durch Kartenſkizzen und veiche Illuſtrationen von Manöverſzenen. Wirtſchaſtliches und Sozjales Iſt die Reichsbahn an den hohen Varenpreiſen ſchuld? Von der Reichsbahndirektion Karlsruhe wird uns geſchrieben: In den letzten Tagen konnte man in badiſchen Zeitungen, beſonders in Mannheimer und Heidelberger Blättern, wieder einmal leſen, daß die Tarifpolitik der Reichs⸗ bahn weſentlich ſchuld an den ſteigenden Warenpreiſen ſei. Dieſe Behauptung, die anläßlich einer Tagung von Vertretern der Schiffahrt in Mannheim ſogar mit Bezug auf den Staffeltarif aufgeſtellt wurde, kann nicht unwiderſprochen bleiben. Zur Auf⸗ klärung ſei kurz folgendes feſtgeſtellt: 1. Man wird der Schiffahrt dadurch, daß man den Staffeltarif auch noch in die Teuerungsdebatte hineinzieht, nicht gerade raſcher zu Waſſerumſchlagstarifen verhelfen können. Wer die Verhältniſſe ohne Vorurteil prüft, wird einſehen müſſen, daß ohne den Staffel⸗ tarif die badiſche Wirtſchaft heute geradezu aus dem deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben ausgeſchaltet wäre. 2. die Einnahmen der Reichsbahn haben durchſchnittlich betragen für das Tonnenkilometer: 1913— 3,5 Pfennig, Anfang 1925 4,75 Pfennig. Steigerung unter Abzug der am 1. Auguſt 1917 eingeführten 7 proz. Verkehrsſteuer Zrund 35 Prozent. In dieſer Steigerungsziffer ſind noch nicht berückſichtigt die ſchäd⸗ lichen Einwirkungen des Krieges und der Nachkriegsereigniſſe ſowie die Auswirkung des Verkehrsrückganges gegenüber der Vorkriegs⸗ zeit. Alle dieſe Vorgänge würden an ſich höhere Beförderungs⸗ preiſe und das Verlangen nach ausgleichenden Einnahmen recht⸗ fertigen. Man vergleiche mit obigem Steigerungsſatze die Steigerung der Preiſe für die hauptſächlichſten Bedarfsſtoffe und Lebensmittel. 3. Die amtlich ermittelten Indexziffern ſind: für Mitte März 1924 gegenwärtig Steigerung in 18 Monaten Lebenshaltung 107 145 35 pCt. Großhandel 121 125 33 5 Man beachte nicht nur die abſolute Steigerung, ſondern auch die Tatſache, daß früher der Lebenshaltungsindex weit unter dem Großhandelsindex ſtand, heute aber weit über dieſen hinaus⸗ gegangen iſt. Was hat die Reichsbahn zu dieſer ungewöhnlichen Preisbildungsänderung beigetragen? In der gleichen Zeit, in der der Lebenshaltungsindex unaufhaltſam ſteigt und über den Einfuhr⸗ index hinauseilt, werden die Gütertarife nicht weniger als drei⸗ mal ermäßigt und zwar am 20. Januar 1924 um 8 Prozent, am 1. März 1924 um 10 Prozent und am 18. September 1924 wiederum um 10 Prozent! Fürwahr ein Schulbeiſpiel dafür, was von den Behauptungen über die Preisverteuerung durch die Frach⸗ ten zu halten iſt. Man darf angeſicht⸗ ſolcher Tatſachen wohl die Frage ſtellen, in weſſen Taſchen dieſe Frachtnachläſſe ſchließlich efloſſen ſind. 175 1 8 950 der Ermäßigung der Normalfrachten hat die Reichs⸗ bahn der darniederliegenden Wirtſchaft in einem bisher nicht ge⸗ kannten Maße durch Ausnahmetarife zu helfen verſucht, ſodaß heute 60 Prozent aller beförderten Güter zu Ausnahmeſätzen gefahren werden. Auch hr Je gleiche Ergebnis: trot Fracht⸗ ermäßigung ſteigende Preiſe. 3 i hat die Reichsbahn ſeit Jahren einen Nottarif geſchaffen, durch den die zu einem großen Teil unter den Durchſchnittsſätzen, auf weitere Entfernungen ſogar unter den Selbſtkoſten liegenden Regelfrachten und Ausnahmeſätze für Eil⸗ und Frachtgut noch um 10 Prozent ermäßigt werden. Wo merßte der Konſument den Erfolg? 5 2 5 6. Zur Unterſtützung der Preisſenkungsaktion der Reichsregie⸗ rung hat die Reichsbahn vom 1. Oktober ab die Sätze des Nottarifs um weitere 10 Prozent geſenkt.“ Man möge jetzt die Probe machen, ob vielleicht dieſe Frachtermäßigung einmal bis zum Konſumenten durchdringt. Die unbefangene Oeffentlichkeit mag urteilen, ob hiernach die Reichsbahn durch ihre Tarife die heutige Preisſteige⸗ rung verſchuldet hat. Gerechtigkeit auch für die Reichsbahn! Städͤtiſche Nachrichten Tätigkeit der verkehes⸗ und Nahrungemettelpolizei Aus der bei der Polizeidirektion geführten Verkehrsun fall⸗ ſtatiſtik iſt zu entnehmen, daß ſich die Zahl der Verkehrsunfälle und Zuſammenſtöße von Fahrzeugen aller Art im Vergleich zu den vorherigen Monaten etwas verringert hat. Im Monat Mai ſtieg die Zahl von 66(Monat April) auf 106, im Jun: ging ſie auf 100 zurück, erhöhte ſich aber im Juli auf 113 und im Aug u ſt gar auf 115. Im vergangenen Monat wurde die Zahl 99 erreicht. Wenn dieſer Rückgang auf den Verkehrsfilm zurückzuführen wäre, ſo wäre dies erfreulich. Der Rückgang wird aber wohl in der Hauptſache andere Urſachen(Witterung uſw.) haben. Im Monat September waren in 52 von 99 Fällen Radfahrer beteiligt. Ein Zeichen dafür, daß viele Radfahrer immer noch nicht die Verkehrsvorſchriften beachten. Dieſen Eindruck gewinnt man auch aus den Dienſt⸗ berichten der Verkehrsinſpektion. In der Zuſammenſtellung der er⸗ ſtatteten Anzeigen ſtehen die Radfahrer an erſter Stelle. Das über⸗ mäßig ſchnelle und das Nebeneinanderfahren(insbe⸗ ſondere in verkehrsreichen Straßen, wie in der Kunſt⸗ und Breite⸗ ſtraße) ſind die Uebertretungen der Radfahrordnung, die am häufigſten begangen werden. Aber auch gegen Lenker von Kraftfahrzeugen mußte in zahlreichen Fällen eingeſchritten werden. Immer wieder werden bei den Kontrollen Leute angetroffen, die nicht im Beſitze der vorgeſchriebenen Papiere ſind. Es ſind dies Verfehlungen, die un⸗ nachſichtlich beſtraft werden. Die von den Polizeibeamten der Nahrungsmittelpolizei im Monat September in den Lebensmittelgeſchäften vorgenom⸗ menen Kontrollen ergaben folgende Beanſtandungen: Ein Metzger ſetzte der von ihm verfertigten Fleiſchwurſt Mehl zu, ein anderer färbte weißen Schwartenmagen. Ihm wurden 14 Pfund beſchlag⸗ nahmt. Ein dritter Metzger verkaufte Kunſtſpeiſefett als Schweinefett, ein Lebensmittelhändler verdorbene Plockwurſt, ein anderer verdor⸗ bene Bückinge. Auch hier wurde der noch vorhandene Vorrat be⸗ ſchlagnahmt und vernichtet. Ein Kolonialwarenhändler bot Maggi feil, das gewäſſert war. Auf dem Wochenmarkte wurden zwei Butter⸗ händler angetroffen, die Butter mit zu hohem Waſſergehalt ver⸗ kauften. Vier Perſonen boten Pilze feil, ohne dazu einen Erlaubnis⸗ ſchein zu beſitzen. Von den auswärtigen Milchlieferungen wurden von fünf Lieferungen 28 Milchproben erhoben, wovon acht wegen zu niederen Fettgehalts beanſtandet wurden. Die Kontrolle bei 120 hieſigen Milchhändlern verlief ergebnislos. Ein hieſiger Milchprodu⸗ zent lieferte Milch, die wegen zu niederen Fettgehalts beanſtandet werden mußte. Anhaltbare Juſtände beim Mannheimer flmtsgericht Beim Mannheimer Amtsgericht ſind als Folge der gänzlich un⸗ zuveichenden Sitzungsräume und der zu geringen Zahl der Abtei⸗ lungen für Bürgerliche Rechtspflege allmählich Verhältniſſe eingetre⸗ ten, die verlangen, daß die Oeffentlichkeit ſich mit dieſen Fragen be⸗ ſchäftigt. Wer eine einfache Forderungsklage durchführen will, muß viele Stunden, oft einen ganzen Vormittag, im engen Raum einge⸗ keilt, ſtehen und warten. In den Sitzungsſälen herrſcht eine Luft, die faſt nicht zu ertragen iſt, weil ſich dreimal ſo viel Menſchen in ihnen aufhalten, als ſie bei geordneten Verhältniſſen faſſen. An einem Vormittag vergangener Woche ſtanden bei einer Abteilung 200 Termine an. Um 9 Uhr, bei Beginn der Sitzung, war das Sitzungszimmer(Sitzungsſaal wäre eine lächerliche Uebertreibung) ſo voll, daß die Rechtſuchenden noch im Rahmen der geöffneten Türe ſtanden und es nicht mehr möglich war, in den Raum hinein zu kom⸗ men. Dabei handelt es ſich hier ausſchließlich um Leute, die einen Prozeß bei dieſer Abteilung führten, nicht etwa um Kriminalſtuden⸗ en, die unintereſſante Zivilprozeßſtreitigkeiten niemals anhören. Man — 2 2 2 Fodor Schaljapin in Mannheim ſter Mannheim iſt geſtern um eine künſtleriſche Erinnerung ſelten⸗ ieſ eimnaliger, unvergleichlicher Art reicher geworden. Und von 8 Reichtum hätte es noch etwas verſchenken können, wenn es 5 wirklich bewußt geweſen wäre, was ihm am geſtrigen Abend orſtand. Es iſt zwar hier nicht ſo wie in irgendeiner beſonderz — aufgelegten Stadt, daß prominente Leute höchſteigenhändig 0 riftlich fixieren: Iſt es überhaupt nötig, daß Schalſapin nach X Nein, ſo etwas kann hier gewiß nicht paſſieren, aber ein bevsia hat es doch an dem Vorereignishaften gefehlt, erſt ganz kurz dieſer Wandelſtern in die Atmoſphäre der Stadt am Neckar Nan am Rheine trat, lag etwas von dem Außerordentlichen dieſer daturerſcheinung in der Luft. teit Eine Naturerſcheinung; dieſe Deutung iſt die einzige Möglich⸗ ii, an dieſen außerordentlichen Menſchen und Künſtler über⸗ e heranzukommen. Wer ein Gewitter noch nicht erlebt hat, m kann man mit den ſtärkſten Worten keins beſchreiben. So Eibt es mit Schaljapin in Worte zu kleiden vermag man den hundruc dieſes Wunderwerks der chöpfung nich. Ale paar Jahr⸗ underte kommt es vor, daß die Natur ſo einen Menſchen ſchafft, 88 79 muß ſie ſich wieder von dieſer Kraftleiſtung erholen. Es iſt icht die Stimme allein, was hinreißt; denn es gibt vielleicht Bäſſe von ſchwärzerer Samtfarbe. Es iſt nicht das, was man die Inter⸗ Es kanton eines Sängers nennt; das gibt es hier überhaupt nicht. ͤ iſt vielmehr das undeutbar Einzige dieſes königlichen Mannes Prt der großen, beherrſchenden, gelaſſenen Geſte, der hoheitsvollen rachtgeſtalt, dem unendlich gütigen, verträumten Blich der hell⸗ lauen Augen, dem bezwingenden Lächeln des frauenhaften Mundes, 5 dem lauteren Golde, das ſeiner Kehle verſchwenderiſch entſtrömt. in ganzer Kosmos hat ſich hier gebildet, deſſen einzelne Elemente untrennbar ſind, die eine Einheit von ſtärkſter Gewalt der Gaben der Natur und deren Erhebung in die Sphäre höchſter Kultiviert⸗ heit eine Geſamterſcheinung gebildet haben, die in der Andacht der Hingeriſſenheit bewundern,— aber nicht ſchildern kann. Es muß eine Macht in der Natur geben, die den überragenden Menſchen irgendwie vor⸗bildet; denn daß dieſer Mann das Kind einfachſter ruſſiſcher Bauern iſt, erſcheint ebenſo als Wunder, wie in gewiſſem Sinn als Selbſtverſtändlichkeit. Und dieſer Triumph der Natur iſt das bezwingende Geheimnis, genannt Fiodor Schalſapin, Er ſingt. Dieſer Geſang gründet in einer umendlichen Weich⸗ heit des Gemüts, in einer unvergleichlichen, türmenden Gewalt. Die „Stimme“ hat ihren Adel an der Sangesweiſe des Italieners ge⸗ bildet. Wie dieſer Sang und Klang ans Licht gefördert wird, iſt unerklärtlich. Wo kommt nur der Atem her, drei, vier verſchiedene dazu gelangen läßt, nachzudenken, nachzuforſchen, ſondern bannt, wie eine höchſte Verkörperung deſſen, was der größte deutſche Künſtler als„Geſamtkunſtwerk“ gefordert hat. Schaljapins Gaben ſind ein Geſamtkunſtwerk, das ſeinen Namen trägt; und als ſolche ſind ſie ſo unbeſchreiblich groß, daß alle Einzel⸗ fragen der Tüftler und Hiſtorienkrämer in einem Abgrund under der Höhe dieſes künſtleriſchen Gipfels verſchwinden. Dennoch wird man auch dieſen Mann nur als Teil ſeines Volkes verſtehen. Das zeigte ſein Burlaki⸗Geſang, jenes Lied der Schiffszieher, der er⸗ ſchütterndſte Gruß, der je von einem fernen Strom an unſer Ohr drang. Schaljapin hat ſelbſt in den Tagen ſeines Elends den ſchneidenden Strick der Wolgaſchiffer in der jetzt ſo weißgepflegten Hand gehalten und ſeine Bärenkraft daran erprobt; er weiß, was der Ruf„Ey Uchnem“ bedeutet, mit deſſen Geſang er ſo unſagbar erſchüttert. Hier, wo er ſich am ſtärkſten mit der Heimatſcholle, ihrem Elend und ihrer Poeſie berührt, gibt er ſein Höchſtes und Letztes. Doch er ergreift nicht nur hier. Auch die deutſchen Lieder ſingt er zwar— manche Wortverſeſſene ſagen: leider, er ſelbſt ſagt es auch— ruſſiſch. Und dennoch wird es zum unheimlichen Erlebnis in des Wortes wahrſter Meinung, wenn er den„Doppelgänger“ von Schubert ſingt; nicht ſingt, ſondern gibt, vorlebt, geſtaltet, er⸗ ſchafft. Was will es beſagen, wenn man dabei von dem hinreißen⸗ den Forte, der unbegreiflichen, zauberhaften Tragkraft des Piano erzählt! Das ſind alles Einzeldeutungen, die an das Geſamtkunſt⸗ werk nicht herankommen. So muß man auch ſeine, wohlgemerkt ſeine Leporelloarie hören, vorgetragen im italieniſchen Original und als Original Schaljapin auf italieniſch. Stilfragen werfen hier die muſikaliſchen Käferſammler auf. Aber Schaljapin kennt auch das Publikum; und deshalb hat er Schumanns„Grenadiere“ aufmarſchieren laſſen, damit ſie ihn gleich nach den erſten Geſängen 8 Siege führen. Es iſt zwar die Marſeillaiſe, aber ſie iſt doch in Straßburg geſchrieben, und wenn ſie in Schumann ſo aufleben konnte, dürſen ſelbſt wir Heu⸗ tigen in den Tagen von Locarno ihr den Reſpekt vor ihrer Wir⸗ kungskraft nicht verſagen. Und beſonders dann nicht, wenn ſie aus der Kehle dieſes Weltmeiſterſängers erſchallt.— Doch nicht allein dieße Seite offenbarte er, auch ſeinen weltmänniſch überlegenen, kindlich urwüchſigen Humor ließ er ſpielen in einigen heimallichen Liedern, aus denen ſich Muſſoroskys Vertonung des Mephiſto⸗ Floh⸗Liedes beſonders heraushob. In der Kleinmalerei iſt er ebenſo Meiſter; das zeigte die„Nächtliche Parade“ von Glinka, der köſtliche„Titelrat“ und vieles, vieles von all dem Vielen— und doch zu wenigen; denn den Darſteller Schaljapin, der ihm aus allen Poren drängt, ſah man nur in der Bändigung durch das Konzert⸗ odium. Dahin hatte er einen höchſt qualitätsvollen Geiger namens Resiſter der Stärke, des Volumens hintereinander fortzubringen? Man weiß es nicht; kann es nicht wiſſen, weil dieſe Geſtaltung nicht Korpilowsky mitgebracht, der in einer Chaconna von Vitali ebenſoviel Geſchmack des Vortrags wie bedeutendes techniſches Kön⸗ * * nen offenbarte, welch gute Eigenſchaften er durch eine erſtaunlich gekonnte„Träumerei“ von Schumann beſonders eindrucksvoll be⸗ legte. Der in der neuen Welt und auch in Berlin wohlbekannte Pianiſt Rabinowitſch gab außer der meiſterlichen Begleitung noch Proben ſeines bedeutenden Pianiſtentums in Stücken des amerikaniſierenden Cyrill Scott, in die das Spinnerlied von Men⸗ delsſohn gebettet war; ſein Anſchlag iſt feinſter Duft. Das Publikum des vollbeſetzten Nibelungenſaals war begeiſtert; und wie ſollte es auch nicht! Man muß den Vereinigten Konzert⸗ leitungen Dank dafür ſagen, daß ſie unſerer Stadt dieſen Märchen⸗ abend brachten, von dem man nur mit Wehmut Abſchied nahm. Vielleicht begegnen wir im kommenden Jahr dem großen Künſtler auf der Bühne. Wir wiſſen es mit aller Beſtimmtheit: es gibt Wege, ihn dorthin zu bringen! Dr. K. Runſt und Wiſſenſchaſt 4 Eine keure Gökkin. Der Stadt Verlin war kürzlich, wie wir berichteten, eine ſtehende Göttin, eine farbige Statue attiſcher Kunſt aus dem Anfang des 6. Jahrhunderbs v. Chr. für den Preis von 1 Million Mark angeboten worden. Der Kauf iſt nunmehr per⸗ fekt geworden, nachdem die Berliner ſtädtiſche Kumſtdeputation die Bereitſtellung eines Reſtbetrages für den Kauf von 100 000 Mark beſchloſſen hat. An der Kauſſumme beteiligen ſich der preu⸗ ßiſche Staat mit 200 000 Mark, das Reich mit 100 000 Mark und die preußiſchen Provinzen mit 100 000 Mark. Das Standbild wird kunmehr dem Berliner Alben Muſeum zufallen.— Dieſer Kauf iſt ſicher ein ſchöner Beweis von Einigkeit der geldſpendenden Behörden. Ob aber der Ankauf der Marmorſtatue eine ebenſolche Wohltat iſt, wie ſie die Bereilſtellung einer ſo hohen Summe für Wohlfahrts⸗ zwecke oder zur Unterſtützung lebender deutſcher Künſtler bedeutet haben würde, darf füglich bezweifelt werden. — verein veranſtaltet anfangs Oktober eine Ausſtellung an der Co⸗ lumbia⸗Univerſität in Newyork. Er beabſichtigt, dieſe Ausſtellung mit ungefähr 15 000 Bänden zu beſchicken.— Die Geſellſchaft für Volksbildung in BVerlin iſt in der Lage, für unbemittelte Volksbüchereien aus der von ihr verwalteten Rückert⸗Stiftung 30 000 Bände koſtenlos zur Verfügung zu ſtellen.— Auf Einladung des Vundespräſidenten Dr. Heiniſch fand geſtern in der Präſidentſchafts⸗ kanzlei in Wien eine Beſprechung ſtatt, deren Gegenſtand die wür⸗ dige Begehung des hundertſten Todestages Ludwig van eethovens bildete. Es wurde beſchloſſen, am 26. März 1927 eine Jahrhundertfeier größten Stiles in ganz Heſterreich zu veranſtalten.— Der Maler Melchior Lechter feierte am 2. Ok⸗ tober den 60. Geburtstag. Der Künſtler ſtammt aus Münſter i. ., wandte ſich anfangs der Glasmalerei zu und veranſtaltete ſeine erſte Ausſtellung 1896 in Berlin. Um die Jahrhundertwende kam er in den Kreis von Stefan George, deſſen Buchilluſtrator er wurde Kleine Chronik. Der Deutſche Buchhändlerbörſen⸗ ee bbeeeeeeeeeeee eee a. un0e, — —— — rr ——— 2 2 Nbn ———————ů—— 8 annnn —— ————— ——— —— 4. Seite. Nr. 40 Aene Mannheimer Jeitung Mbend⸗Ausgabe) Montag, den 5. Oktober 1928 muß ſich wundern, daß bei ſolchen Verhältniſſen die Richter ſoviel Ruhe und Energie bewahren, daß eine Sitzung ohne Zwiſchenfall ab Daß das Anſehen des Gerichts unter dieſen Zuſtänden lei⸗ det und der Richter nur mit Aufwand äußerſter Kraft ſeine Autorität gegenüber dem drängenden und begreiflicherweiſe unzufriedenen und verürgerten Publikum aufrecht erhalten kann, verſteht ſich von ſelbſt. Man bann auch beobachten, daß Rechtsanwälte, die in vielen Abtei⸗ lungen gleichzeitig Termine haben, eine Stunde im Sitzungszimmer warten, bis ein Fall, den ſie in dieſer Abteilung haben, zum Aufruf gelangt. Es wird an einem Vormittage nicht nur von den berufs⸗ mäßigen Parteivertretern, ſondern auch vom Publikum eine Zeit nutzlos vergendet, die zuſammengefaßt viele Arbeitswochen, nicht etwa Arbeitstage, ausmacht. Mam glaubt nicht, welches Maß von Un⸗ produktiv bät hier geleiſtet und wieviel Arbeitskraft vergeudet wird. Die Gründe dieſer troſtloſen, unwürdigen und unwirtſchaftlichen Verhältniſſe liegen in erſter Reihe in der Unzulänglichkeit der Räume. Die Sitzungsſäle des Mannheimer Amtsgerichts wären in einem kleinen Amtsſtädüchen vielleicht ausreichend. In Mannheim ſind ſie geeignet, der Gerichtsverhandlung, die ſich vor einem ungeduldigen, eng zuſammengedrängten Menſchenhaufens, ab⸗ ſpielt, jedes Amſehen und jede Würde zu rauben. Wer zufüllig ein⸗ mel im benachbarten Ludwigshafen einer Verhandlung beim Amts⸗ gericht angewohnt hat, dem iſt klar, wie notwendig ein ausreichender Abſtand zwiſchen Richter und Publikum iſt und wie ſich eine Ver⸗ hamdlung in einem geeigneten Gerichtsſaal abſſpielt. Zu den räum⸗ lichen Mängeln beim Mannheimer Amtsgericht, denen durch Durch⸗ bruch der Wände eime Vereinigung zweier Zimmer zu einem Sitzungsſaal abgeholfen werden könnte, kommt hinzu, daß ein Rich⸗ ter eine Zahl von 180 bis 200 Prozeſſen bei größter Pflichterfüllung und mit ſtärkſten Nerven unmöglich ordnungsgemäß abfertigen kann. Die Ueberlaſtung der Richter der Zivilabteilungen des Amtsgerichts hot nicht nur für die Richter ſelbſt betrübliche Folgen Der Recht⸗ ſuchende hat die Empfindung, daß für ſeine Sache zu wenig Zeit aufgewendet wird daß der Richter auch bei beſtem Willen ſie nicht ſo ſorgfältig führen kann, wie die allgemeinen Intereſſen es verlangen. Die weitere Folge aber iſt, daß das Vertrauen zu den Gerichten ver⸗ loven geht, eine Gefahr, deren Bedeutung gar nicht genug beachtet werden kann. Dem Juſtizminiſterium können dieſe Tatſachen nicht unbekannt ſein. Wir wiſſen nicht, nehmen es aber an. daß aus Kreiſen der Richter und Anwälte, als den zumächſt Beteiliaten, energiſche Vorſtöße in Karlsruhe gemacht worden ſind. Heute iſt es ſoweit, daß im In⸗ ſexeſſe der rechtſuchenden Bevöllerung mit Nachdruck auf die unhalt⸗ baren Zuſtände beim Mannheimer Amtsgericht hingewieſen muß. ** Wieder die Grenzſtation überfahren. Am Samstag nachmittag kamen mit dem Schnellzug von Saarbrücken zwei franzöſiſche Sol⸗ daten hier an, die die Station Ludwigshafen verſehentlich überfahren haben. Sie wurden auf die Polizeiwache verbracht und mit dem nächſten Zuge nach Ludwigshafen transportiert. *Laßt kleine Kinder nicht unbeaufſichtigt auf verkehrsreichen Straßen! Dieſe Mahnung richtet der Polizeibericht von neuem an die Bevölkerung anläßlich des tödlichen Unglücksfalles, der ſich am Samstag nachmittag in der Schwetzingerſtraße zutrug. Das Kind hatte, wie ergänzend bemerkt ſei, kurz vor dem Straßencahnzug von einem Gehweg zum andern ſpringen. * Ruheſtörung. Am Samstag abend entſtand vor der Wirt⸗ ſchaft„Zum Bratwurſtglöckle“, U 5, 1, eine größere Anſammlung von Perſonen. Junge Burſchen verſuchten mit den in der Wirtſchaft befindlichen Gäſten in Streit zu geraten. Es wurden Fenſterſcheiben eingeworfen. Herbeigerufene Polizeibeamte zerſtreuten die Menge. Die Ruheſtörer flüchteten. Es ſollen Angehörige einer linksgerich⸗ teten Organiſation ſein. Gegen 12.30 Uhr nachts marſchierten etwa 60 Mitglieder einer rechtsgerichteten Vereinigung vor die Wirt⸗ ſchaft. Der Führer gab laute Kommandos ab. Einige Paſſanten äußerten ſich mißliebig hierüber, ſodaß die Truppe über ſie herfallen wollte. Polizeibeamte griffen ein und verhüteten größere Ausſchrei⸗ tungen. Der Name des Führers wurde feſtgeſtellt. Er wird zur Anzeige gebracht.— Im übrigen wurden in der Nacht von Sams⸗ tag auf Sonntag wegen Ruheſtörung 8 Perſonen und in der Nacht von Sonntag auf Montag 16 Perſonen zur Anzeige gebracht. * Zuſammenſtöße. Am Sonntag nachmittag ſtießen Ecke Plan⸗ ken und Straße zwiſchen P 2 und 3 ein Perſonenkraftwagen und ein Radfahrer zuſammen, wobei nur das Rad beſchädigt wurde.— Am Samstag mittag fuhr ein 46 Jahre alter Radfahrer infolge Un⸗ vorſichtigkeit Ecke Kunſtſtraße und N 5 und 0 4 gegen ein Poſtauto und beſchädigte ſein Rad.— Am Samstag nachmittag wurde auf der Straße am Meßplatz ein 24 Jahre alter Radfahrer von einem Perſonenkraftwagen angefahren, zu Boden geworfen und leicht ver⸗ letzt. Die Schuld ſoll den Lenker des Kraftfahrzeuges treffen, da er die falſche Fahrbahn eingehalten hat. Tobſuchtsanfall. In der vergangenen Nacht wurde in einem Hauſe der-Quadrate eine 27 Jahre alte Frau von Tobſucht be⸗ fallen. Sie zertrümmerte einen Teil ihrer Wohnungseinrichtung und ſchlug einige Fenſterſcheiben ein. Am Kopf und an der rechten Hanbd verletzte ſie ſich. Sie flüchtete und wurde von einer Polizei⸗ ſtreife in T 6 eingeholt. Mit dem Sanitätsauto verbrachte man die Kranke in das allgemeine Krankenhaus. Anfälle. Am Sonntag nachmittag ſprang beim Ueberqueren der Käfertalerſtraße ein 7 Jahre alte Mädchen infolge Unvorſichtig⸗ keit gegen einen Motorradfahrer, wurde zu Boden geworfen und von dem Vorderrad überfahren. Verletzungen trug es keine davon. — Auf einem Sportplatz in Neckarau ſtürzte geſtern nachmittag beim Fußballſpielen ein 20 Jahre alter Schloſſer und zog ſich einen Ri p⸗ penbruch zu.— Am Sonntag abend trat eine 53 Jahre alte Ehe⸗ frau vor dem Hauſe E 4, 2, wo z. Zt. durch das Telegraphenamt Kabellegungen vorgenommen werden, in eine Vertiefung, kam zu Fall und zog ſich hierbei Hautabſchürfungen im Geſicht zu. Die Ver⸗ unglückte mußte ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen. *In Brand geralenes Mokorrad. Ausgerechnet während der Fahrt über die Friedrichsbrücke geriet geſtern mittag ein Motorrad in Brand. Das Feuer wurde durch die um 12,47 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 200 Mk. *Anaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde in letzter Zeit u..: Vor E 1, 1 ein faſt neuer, braunlederner Geldbeutel mit drei Fächern und Klappſchloß mit 15,50 Mk. Inhalt.— Vor 0 3, 6/7 eine ſchwarze rindlederne Damenbrieftaſche mit vier Fächern, gelb gefüttert, Nickelverſchluß und 52 Mk. Inhalt.— Nach Einſchlagen einer Schaukaſtenſcheibe am Hauſe Schwetzingerſtraße 79 vier Bü⸗ cher, rot gebunden, von Brauſewetter, zwei Bücher von Courths⸗ Mahler. Die Titel ſind„Heiligtum des Herzens“ und„Wo du hin⸗ gehſt“.— Aus einem Neubau in der Grünewaldſtraße vierzig Rollen Tapeten, zum Teil nur in dunkelgrün und teils Blätter⸗ muſter in grün, gelb und ziegelrot auf weißer Grundfarbe.— Aus einem Stall im Viehhof ein lebendes Schwein von 2 Zentnern. *Jeſtgenommen wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Taglöhner und ein Reiſender wegen 855 und ein Kaufmann wegen Erregung öffentlichen Aerger⸗ niſſes. Vorträge Wege zum Führertum Unter dieſem Thema veranſtaltet der Treubund bad. Alt⸗ .⸗Keler vom 26. September bis 24. Oktober eine Vortragsreihe, die für die Führer und Vertreter der eval. Jugendbeweauna und Ju⸗ gendvereine beſtimmt iſt. Die Vorträge begannen am letzten Samstag abend mit einem Referat des Jugendpfarrers Lutz⸗Mannheim über: „Beſondere Merkmale des Jugendalters, insbeſondere in der relaiöſen Entwicklung.“ Einleitend wandte ſich der Sprecher des veranſtalten⸗ den Bundes an alle. die eine innere Verantwortung für eine ſuchende und führerloſe Jugend verſpüren. Der Referent des Abends aging davon aus, daß. wer Jugend führen wolle. dieſe auch verſtehen und ihr gegenüber eine Verantwortung fühlen müſſe. Fortfahrend be⸗ leuchtete der Redner den Unterſchied von Kind und Jugendlichen und ließ die etwa 40 anweſenden Führer einen Einblick tun in die Ueber⸗ gangszeit vom Kinde zum Jugendlichen. Der junge Menſch erlebt eine Erſchütterung. er entdeckt ſein Ich, ſeine Seele erwacht. Warum bin ich da? Sein Leben iſt voller Gegenſätze. Heute in Kraft, mor⸗ gen in Ohnmacht. heute in Freude, morgen in Leid. Aus dieſem Er⸗ leben kommt die Reife. Hier muß der Führer einſetzen durch empor⸗ hebendes Verſtehen und ſtraffe Männlichkeit. Beſonders ausgebildet ſind in dieſer Periode des Jugendalters der Freiheitstrieb und das Gefühl der Ehre. Der Junge will ſelbſtändia werden, er bildet ſich ein Perſönlichkeitsideal. Eine Zeit der geſteigerten Religioſität ſetzt bei dem jungen Menſchen ein. Zuerſt ſucht er ſich religiöſe Ge⸗ bräuche anzueianen, er iſt noch äußerlich. Indem er reift, wächſt in ihm das Denkvermögen. Durch Gedankenarbeit kommt er eines Tages auf die Spannung, die zwiſchen ihm und Gott iſt. Selig ſind die da Leid tragen, die da hungern und dürſten. In Chriſtus aber erſteht der rechte Jugendführer. Ernſte Schlußworte ſprach dann noch ein Altfreund. Nicht geborener Jugendführer, ſondern erwähl⸗ ter.— Der nächſte Vortrag findet am 3. Oktober in G 4. 17a, oberer Saal, ſtatt. Regierungsbaurat Keſſel⸗Darmſtadt ſpricht über: „Die Bedeutung des Chriſtentums in der Erzie⸗ huna des jungen Menſchen.“ Veranſtaltungen Die Ortsgruppe Mannheim im D. 9. B. beging am Samstag im Saale des Turnvereins von 1846 ihre 28. Gründungs⸗ 5 ier, die recht ſchön verlaufen iſt. Der Vertrauensmann, Herr l. Böhler, fand in ſeiner Anſprache warme Begrüßungs⸗ und Willlommensworte. Herr Otto Raſt ſtreifte in ſeiner Feſtrede kurz den gewaltigen Aufſtieg des heute größten männlichen kaufmänniſchen Angeſtelltenverbandes der Welt und ſeine aus eigener Kraft ge⸗ ſchaffenen wirtſchaftlichen und Wohlfahrtseinrichtungen. Der muſi⸗ kaliſche Teil wurde von Kapellmeiſter Becker in hervorragender Weiſe geleitet. Die Geſangsabteilung der Ortsgruppe trug unter der bewährten Leitung des Dirigenten Kraus einige ſchöne 5 und heitere Lieder vor und erntete damit reichen Beifall. rr Hörner wußte die Anweſenden mit ſeinen ſchönen ylophon⸗Solo⸗ Vorträgen zu begeiſtern. Im Vordergrund des Abends ſtand die Ehrung von 12 Mitgliedern, die in den letzten Wochen und Monaten ihr 25. Mitgliedsjahr im D. H. V. zurückgelegt hatten. Der Ehrenvorſitzende, Alfred Heerwagen, der ſelbſt dem Ver⸗ bande ſeit 28 Jahren anzehört und immer in vorderſter Kampflinie ſtand, richtete an die Silber⸗Jubilare herzliche Dankesworte und überreichte ihnen den Ehrenbrief und die ſilberne Verbandsnadel von der Verwaltung. Seine Ausführungen aus der Gründungs⸗ und Anfangszeit der Ortsgruppe Mannheim und ihrer mannigfachen erfolgreichen Arheit um die wirtſchaftliche und ſoziale Beſſerſtellung und den gewaltigen Erfolgen auf allen Gebieten löſte bei den an⸗ weſenden Mitgliedern und deren Angehörigen helle Begeiſterung aus. Nachdem der offizielle Teil der Veranſtaltung abgewickelt war, wurde noch von Jung und Alt dem Tang gehuldigt. 3 Bühnenvolksbund. Die Theatergemeinde des Bühnenvolks⸗ bundes Mannheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet am 9. Oktober im Nibelungenſaal ihr erſtes diesjähriges Sinſoniekonzert. Zur Auf⸗ führung gelangen die„Egmont“⸗Ouvertüre ſowie das Violinkonzert Op. 61 von Ludwig v. Beethoven. Außerdem kommt A. Bruckners 7. Sinfonie E⸗dur, die mit dem Adagio auf Richard Wagners Tod endet, zum Vortrag. Als Soliſtin iſt die bekannte einheimiſche Violinvirtuoſin Frau Lene Heſſe⸗Sinsheimer gewonnen. Außerdem wirkt das geſamte Nationaltheater⸗Orcheſter unter Lei⸗ tung des Herrn Generalmuſikdirektor Lert mit. Film⸗Kunodſchau zzes Palaſt-Theater. Zwei Großfilme ſtehen auf dem neuen Spielplan des Palaſt⸗Theaters:„Nick, der König der Chauf⸗ feure“ und„Auf ſchwankendem Boden“, beide gleich feſ⸗ ſünd in ihrer Wirkung. In dem erſten iſt es ein ruſſiſcher Prinz, der als Ckauffeur ſein Brot verdient und dann bei einer Reiſe an die Riviera ſeine Braut, eine reiche Amerikanerin, kennen lernt, was unter vielen luſtigen und tragiſchen Vorkommniſſen geſchieht. Das zweite Spiel iſt ein Geſellſchaftsfilm, der eine moderne Ehe zum Mittelpunkt hat. Was der Gatte verdient, bringt ſeine Frau wieder an den„Mann“. Aber nach einem unglücklichen Ereignis kommt die Frau doch zur Einſicht und der eheliche Friede und damit das Glück wird wieder hergeſtellt. Der gute Spielplan dürfte den vollen Beifall des Publikums finden. hühnerjagd Man braucht kein Jäger zu ſein, um Rebhühner mittags auf dem Tiſch haben zu können. Man kauft ſie einfach auf dem kt. Da ſind ſie ſo zahm und bequem zu erreichen, daß mancher Sonntags⸗ jäger ſich verwundert hinter dem Ohr kvatzt über dieſen Wechſel der Dinge, denn draußen auf dem Felde über Stopeln und Rüben⸗ breiten gebären ſie ſich wild und ſcheu. Soll ich ihnen ſagen, wie es auf einer Hühnerjagd 991 Es kommt ſehr darauf an, ob man als Jäger allein mit dem Hunde die Furche entlang ſtreift oder ob man in Jagdgeſellſchaft iſt. Es muß ein klarer Tag ſein, der die Ferne ganz heranrückt. Wolken gehen durch die Luft, der Hund ſpürt durch das braune Kartoffelkraut; man fühlt die Näſſe, die Kälte durch die Schuhe und Gamaſchen hindurchh. Es gehört Glück zur Wenm ſie kein Hühnervolk treffen, können ſie nicht ſchießen. Der größte Reiz beſteht darin, daß eine ganze Kette hoch geht und man nun blitzſchnell wählen muß, wo man „hinhalten“ ſoll. Hei, wie das manchmal die Federn fliegen! Es kommt vor, daß man mit einem Schuß zwei Tiere trifft, oft auch, daß man nur ein Huhn ankratzt, dann iſt der Hund in ſchnel⸗ len Sprüngen hinterher und ruht nicht, bis er es hat. Gerade bei der Hühnerjagdt kommt es auf den Hund an. Man findet die Beute zwiſchen den Rübenblättern ſchlecht, beſonders wenn ſie ſich todkrank verkauern. Ich müßte nicht Jäger ſein, wenn ich nicht meinen Hund loben wollte, aber ich enthalte mich hier jeder Aeußerung, weil Münchhauſen uns Jägern die beſten te und Geſchichten vorweg genommen hat. Man knüpft ſeine Hühner an den„Galgen“ der Jagdtaſche, Reb⸗ huhn neben Rebhuhn. Manchmal kommt es vor, daß die Galgen nicht ausreichen. Dazu gehört aber eine ſichere Hand und ein guter Tag, an dem kein altes Weib über den Weg gelaufen iſt. Und wollt Ihr glauben: Ich eſſe Rebhühner nicht einmal gern, ſchieße ſie aber mit Leidenſchaft, ſelbſtverſtändlich auch zu dem guten Iweck, daß Sie etwas für Ihren Sonntagstiſch Hausfrauen haben, meine 12 8 S7⁰ Die Malojaſchlange Von J. A. Pfuhl (Nachdruck verboten!) Eine Phantasmagorie erhob ſich vor ihren Blicken. ja, das Leben konnte gewiß ſehr ſchön ſein, wenn ſie auch in ihrem kleinen Erdenwinkel nie etwas davon erfuhr. Na, und was die Ent⸗ anbelangte.. was ſind heutzutage Entfernungen?! Tante ie fühlte ſchon faſt international! Pah... man ſteckt ein reines Taſchentuch ein, ſetzt ſich auf einen Dampfer und rulſcht mal gelegentlich nach Java hinüber. Da kann man dann ſo gelegentlich gleich mal ſo'n bißchen nach dem Rechten ſehen. Hoho, die Javaner, die könnten mal kennen lernen, was eine echte deutſche Frau be⸗ deutet.— Und wenn ſie nun weiter an die Oberſtens dachte, da winkte denn auch ſo ein kleines, ſtilles, beſcheidenes Glück nach einem langen Leben von allerlei und ſchweren Sorgen. Tante Aurelie faltete im ſtillen die Hände und ſaß ſelig lächelnd da mit ihrem lieben runden Geſicht, das eigentlich e ſo alt war, und in dem nichts weiter ſtand wie die innige heiße Liebe für ihre An⸗ gehörigen, in der ſie alles andere im Leben vergeſſen hatte. 12) iſchen ſich Codotter wieder zu Suſe gewandt. Er war etwas un ickt den Damen gegenüber und auch zu harmlos, um ſich Suſes ſen erklären zu können. Halb und halb von ihm ei ommen, erſchien ſie einmal liebenswürdig, entgegenkommend, ja ich, dann aber plötzlich wieder kühl, hochmütig dieſem jungen Nalioner gegenüber, der ſich um ſie bewarb. Zuweilen kam ſie aus dem Erröten nicht heraus, im nächſten Augenblick hatte ſie faſt Trä⸗ nen in den Augen, wenn man offenſichtlich ſich bemühte, ſie mit Co⸗ dotter zuſammenzubringen. Gerade dem Kommerzienrat machte es Spaß, ein wenig zu necken und Schickſal zu ſpielen. Ihm ſchmeichelte der Gedanke, daß dieſe beiden reizenden jungen Mädchen, die friſch wie Apfelblüten waren, vielleicht hier in St. Moritz und durch 5 Partien würden n können. Aßer litt darunter. 988 ſehr wohl, daß zweites Mal ihr ein ſolches Glück ni n werden würde, gebote aber ſie hätte gewünſcht, nicht n S Mig gekommen zu ſein, um nicht vor—3 fe Entſchewung geſtellt zu werden. Und dabei gefiel ihr Juaris Codotter ſehr gut. Seine ruhige, eichmäßige Beharrlichteit hielt ſie eigentümlich in Spannung, be⸗ 5 ſte und denkte ſie von anderem ab. Dafür war ſie ihm faft e9er. fhpfe er Hofſemg und dee dhe ü 8e milde er Hoff gte ihr eine he⸗ 0 t gebe hr, obgleich ſie ſich t er innerlich entzů n ihr, e gerſtreut und—7 4• zeigte. Sie hatte Spatt gegenüber, der ſich mit der irſchauerin unterhielt, Platz genommen. Die ſchöne Frau war 5 die Augen, die ſchmachtend hinter 5 Fran⸗ ſen der Wimpern lagen, ziemlich ſtark. Spatt gefiel ihr. Und auch Ach] B. er war intereſſiert. Er aß von dem Kuchen, den ſie auf dem Teller hatte, und bot ihr dafür eine Zigarette an. „O, ein kleiner Flirt, warum nicht,“ lachte ſie.„Man wird nicht kommen nach St. Moritz, um in Sack und Aſche zu gehen. Bitte ſchön! Man reiſt ab und alles iſt zu Ende!“ 600 hielt ihr ein Streichholz hin und ſetzte ihre Zigarette in „Aber wenn man ernſtlich Feuer fängt,“ lachte er und ſchob das Kinn vor. Sie drückte ein bißchen die Augen zu und nickte dann zu ihrem Mann hin, der vom anderen Ende des Tiſches herüberſah. „Das tut garnix,“ meinte ſie.„Es geht mir denn auch garnix an, wenn man dumm ſt. Ich fange* 0 Mein Herz brennt ſchon in Flammen für meinen Mann. r ſo ein bißchen Flirt iſt ſo, als wenn man Tannenzapfen in ein ſchönes Feuer wirft, es⸗ duftet ſo ſchön.“ Suſt hörte nur halb, was Codotter ſprach. „In den nächſten Tagen wollen meine Eltern herkommen,“ ſagte 8 25 leiſe, aber in einer beſonderen Betonung. „So 5 3Ja, ich habe ihnen viel von Ihnen geſchrieben, gnädiges Fräu⸗ in. 2—— ſich leicht r ve eicht. „Sind Sie mir böſe deshalb?“ abte lächelte, während ſie eine unbeſtimmte Angſt heraufſteigen e. „Warum ſollte ich Ihnen deshalb böſe ſein?“ „Nicht wahr! Ich freue mich ſo ſehr auf dieſen Beſuch, der nicht geplant war.“ — 7 „Nein. be meine Eltern um dieſen Beſuch gebeten. J liebe meine—7 ſehr.“ Er lachte.„Sie 115 110 b en Suſi blickte ihn flüchtig an und überraſchte ſeine zärllichen 1 „Meine Mutter iſt noch ſehr jung,“ ſetzte er haſtig hinzu.„Erſt Jahre. Aber man 50lt e für dreißig, ſo jung ſieht ſie aus. n hält uns immer für iſter.“ 10 freue mich ſo ſehr, Sie und meine Mutter miteinander be⸗ kannt zu machen. Suſe ſah hilflos vor ſich nieder. Er tat ihr ſo leid. Was konnte 5 ihm geben für ſeine 2 Ein zerbrochenes, zertretenes Herz. m allerhöchſten Falle den Wunſch, ihn wenigſtens glücklich zu machen. „Werden Ihre Eltern be in Kulm wohnen?“ fragte ſie nun. „Ja, aber s iſt ganz voll bei uns. Sie nehmen erſt im Colombre„bis die Zimmer, die ſie haben wollen, frei werden.“ Spatt horchte auf. Eind Sie gut untergebracht in Colombre?“ fragte er über den Tiſch hin, da Codotter ſchwieg. Der ſah ihn erſtaunt an. „Ich wohne ja nicht dort.“ Der Rittmeiſter machte eine Bewegung, als beſänne er ſich. „Ach, richtig, ja, ich weiß, im Kulm. Aber Sie ſprachen ſoeben vom Colombre. „Ja, ich ſagte, meine Eltern, die in den nächſten Tagen ein⸗ treffen, werden dort vorläufig Wohnunag nehmen.“ „Soſo! Man wohnt gut dort?“ „Wir wohnten im vergangenne Jahr dort,“ rief der Kammer⸗ ſänger herüber,„konnten aber diesmal nicht ankommen. Aber es wohnen gute Freunde von uns da.“ Der Rittmeiſter wandte ſich ihm mit einer etwas haſtigen Be⸗ wegung zu, ſetzte zum Sprechen an, ſchwieg dann aber und man konnte bemerken, daß er ſein Intereſſe zu verbergen wünſchte. Suſe, die ihm genau gegenüberſaß, wurde eee Sein Blick war ſo eigentümlich geſpannt und in den Augen tauchten helle Lichtpunkte auf. Was war das? Sie horchte und ſah. „Seit vier Wochen iſt dort jeder Platz beſetzt,“ fuhr der Kammer⸗ ſänger fort.„Weiß Gott, es wird in jedem Jahr voller in St. Moritz. Suſe ſah Spatt an. Er hatte jetzt die Augen geſenkt und ſaß inz verſunken da. Er ſah aus, wie ſie ihn immer kannte, aber ute zum erſten Mal bemerkte ſie auf ſeiner Stirn einen 1 edanken. Er ſaß mit einer 1 5 zartheit zwiſchen den fein⸗ geſchwungenen Augenbrauen; zog ſich die Schläfen hinab und endigte als verſchwiegenes Leid in den Linien des Mundes. Plöß⸗ lich aber ſah er auf und überraſchte ihren Blick. Da verfinſterte ſich 95 Geſicht, ſeine Züge nahmen einen hochmütigen, abweiſenden usdruck an, und mit einem Lächeln, de Achte er nicht ver⸗ decken konnte, wandte er ſich zu—* 58 achbarin. In dieſem Augnblick wußte„daß das dort, was ſie geſehen hatte, als hätte ſie's in einem Buche geleſen, für ewig war. Und mehr noch. Sie war ſeinem Geheimnis auf die Spur gekommen— jetzt würde er ſie haſſen! Ihre Augen verſchlelerten ſich von Tränen, ihre Gedanken verwirrten ſich. Das Gelächter, die laute ungenierte Unterhaltung um ſie herum, ballte einem Wirrwarr zuſammen, in dem ſie verſank. Mit einer le Anſtrengung wandte ſie den Kopf und ſah Juaris an. Er ſprach leiſe, ſanft, erzählte ihr von ſeiner Heimat: Eine große Beſißung in Blankeneſe. Sein Groß⸗ vater hatte das große alte Haus gebaut, behaglich, ruhig. Ein Rieſen⸗ park, ein Teich, eine kleine Jagd. Alles groß, weit. Dort ſollte er wohnen, wenn— wenn er ſich einmal verheiratete. Er reiſte ge⸗ ſchäftlich viel, war bald hier, bald dort. In Amerika, Auſtralien, bis Indien küme er. Zuweilen wäre er monatelang fort. Man hät eine Filiale in St. Franzisko, ebenſo in Batavia. Marcus Juan da Ponte wäre ſein Freund. Er blickte zum Javaner hinüber und nickte ihm zu. Sie ſeien wie Brüder. Er babe nur eine einzige Schweſter. Sie ſei jung verheiratet mit Juan da Pontes Bruder. Es ſei ſchon ein kleiner Knabe da, ein reizendes Kerlchen. Sie ſeien jetzt dort an der Nordſee, die Eltern auch, und von dorther würden ſie kommen, um ihn zu beſuchen. Fortſetzung folgt. —— Hontag, den 3. Oktober 1925 ANene Mannheimer Jeitung[Abend⸗Kusgabe] 5. Seite. Nr. 460 Eröffnung der Frankfurker Herbſtmeſſe Von unſerem ch.⸗Sonderberichterſtatter. ein pricchtiger Herbſttag, als die Frankfurter Meſſe am] teilung Radio gehört neben der Möbelmeſſe zu den Ausſtellungs⸗ — Es war — 3 ſang⸗ und klanglos dem Verkehr übergeben über bert ir haben ſchon in unſerem heutigen Morgenblatt dar⸗ und 33 chtet, daß der Fremdenzuſtrom nach der alten Krönungs⸗ ſſerlcadt Frankfurt durch die vielen Meſſe⸗Sonderzüge aus nicht Fe e Reiche ein ſehr ſtarker war. Trotzdem aber erreichte er weſſen Beſucherzahl wie ſie die diesjährige Frühjahrsmeſſe aufzu⸗ jüngſt hatte. Die Frankfurter Meſſe gleicht in veler Beziehung der Jugkrafted Koſſenen Kölner Meſſe, die am erſten Tage ſich als wenig lich äftig erwies, dann aber kurz vor Toresſchluß noch außerordent⸗ —5— abgeſchnitten hat. Dies veranlaßte auch viele Ausſteller 1 755 efuch der Frankfurter Meſſe. ſerem Feutſchen haben ſich die Verhältniſſe in un⸗ und„deutſchen Vaterlande leider wieder verſchlechtert. Wele große rigkeiterdeſehene Firmen und Konzerne ſind in Ananzielle Schwie⸗ redu den geraten. Fabriken von Weltruf mußten ihre Arbeitszeit und weſentlich einſchränken. Daß dieſe ſchlechte Wirt⸗ auch die Frankfurter Meſſe ungünſtig beeinflußte, war uszuſehen. Dazu kommen noch die großen Klagen über die ſtaf Geldknappheit. Andererſeits muß aber doch kon⸗ ert werden, daß trotz aller Klagen ſich ſchließlich doch ein Ge⸗ zum Austeprozeß durchringt, der auf der Frankfurter Meſſe Die kam, wenn er auch nicht offenſichtlich zu Tage trat. auch reisſenkungsaktion der deutſchen Regſerung wurde 55 80 Meſſeamt Frankfurt unterſtützt. Viele Verkäufer agten ß ſie ihre Preiſe ſchon bis zum äußerſten reduziert hätten, börte anigſtens ihre alte Kundſchaft zu erhalten. Von vielen Stellen die Meſſe das Wort von einer Ausſtellungsmüdigkeit; ſo lange aber ſprpchene ſo zahlreich beſucht wird, kann davon wirklich nicht ge⸗ dehu n werden. Frankfurt bildete von jeher einen großen An⸗ baher Ppunkt für ganz Süddeutſchland. Es dies vielleicht zählt. daß Frankfurt zu den älteſten und bedeutendſten Meſſeſtädten 0 Au Erfreulich iſt die Tatſache, daß ſich an der Herbſtmeſſe das zur 1 d ſehr ſtark beteiligte, wos auf ein großes Vertrauen ſtelludeulſchen Wirtſchaft ſchließen läßt. Ju den früheren Aus⸗ der Möhallen ſind als neue Hallen dazu gekommen:„Das Haus gusl oden“ und als neue Meſſe„Die Automobilmeſſe“, in der nur wied ndiſche Firmen vertreten ſind. In der mächtigen Feſthalle ſind 770 die Teytilien untergebracht, die ja der Frankfurter Lihre internationale Bedeutung verſchafften u. doch feblte dies⸗ die er große Zuzug von Käufern. Im„Haus der Moden“ ſah man 4 geſamte Damen⸗ und Herrenkonfektion. Beide Häuſer waren kehr wisen Tag über ſehr gut beſucht. Einen ausgezeichneten Ver⸗ maſchmen Nae das Haus„Schuh und Leder“ und die Schub⸗ Gescde cartel Rundgang durch die Meſſe. auf. Im Haus„Offenbach“ befinden ſich wie immer 55 und Portefeuillewaren“, außerdem die Parfümerien, werdlicriewaren, Uhren und Schmuckerzeugniſſe. In der kunſtge⸗ n Abteilung iſt der badiſche Kunſtgewerbever⸗ ware ertreten, der eine hübſche Kollektion Porzellan⸗ und Marmor⸗ boy 2 und Metalltreibereiarbeiten ausgeſtellt hat. Sowohl das haber iſche Kunſtgewerbe als auch das öſterreichiſche und italieniſche iſt wz hübſche und wertvolle Kunſtſachen. Im„Haus Werkbund“ uß e immer das Hanauer Edelcnetallgewerbe untergebraht. repicnem befindet ſich darin die rufßſche Aueſtelung der Fonfet große ir und eine Sonderausſtellung„Die ſchöne Schweiz“ mit einer Schwe Anzahl von Anſichten, Bildern und Plakaten von der des Mo Das„Haus der Technik“ enthält wie üblich die Gruppen zaſchinenbaues, der Elektrotechnik, der Beleuchtung, des Bau⸗ Stahl u. a. m. In den„Hauswirkſchaftlichen Hallen wurden die ſerner cen, Kleineiſenwaren und die Maſchinen für den Haushalt Bürob Glas, Porzellan und Steingut plaziert. Die Ausſtellung Frülhſaher, Papier Kartonnogen und Rellame iſt im Vergleich zur ſuchte uſe ſtark zuſammengeſchrumpft. Die immer gern be⸗ dageg uchmeſſe iſt ganz verſchwunden. Reichhaltiger desgfeic iſt die Abtellung für Spielwaren und Muſikinſtrumente, in ichen die Abteilung für Nahrungs⸗, Lebens⸗ und Genuß mittel, r ſich eine Reihe ausländiſcher Firmen befinden. Die Auto⸗ Von desſtellung enthält durchweg Fabrikate ausländiſcher Firmen. Dalmſen ührenden deutſchen Firmen der Autobranche wie Bonz. er, Opel war auffallender Weiſe niemand vertreten. e Aus dem Lande * Aarls ruhe 5 Okt 5 287 ſchi 3 2„ 5. ober. Eine merkwürdige Geſchichte wird desr nblicklich hier erzählt. Zu einem Geſchäftsmann ſoll ein Fren⸗⸗ möpdenmen ſein, der erklärt habe, er ſei einer der Erzberger⸗ ihm a er und er möge ihm doch Geld zur Flucht geben, da man katſächll der Spur ſei. Der Geſchäftsmann habe dem Fremden auch beraublch 50 Plark gegeben. Als ſich die Sache aver als Schwindel Usſtellte, Anzeige erſtattet. Okt. In der Nacht zum 30. ein 2. Kehl, 5. Sepl. eveignete ſich hier mfall. Ein Perſonenauto, das von Raſtatt herkam, 5 8 utou 150 Meter unterhalb des alten Bahnhofs auf einen ſind am auf. Sämtliche Infaſſen wurden verletzt. Die Verletzungen Alle leichter Art. Loruberg. 6. Okt. Die Umbauarbeiben an dem großen Horn⸗ e adukt der Schwarzwaldbahn, der beſſer den Namen Neubau daß de gehen allmählich ihrem Ende entgegen. Man rechnet, ewa peregeichen Gewölbe der beiden talſeitgen alten Geteiſt in Viaduk Wochen fertig werden, ſodaß der ganze, dann dreigleiſige ſtellumkt in Betrieb n werden kann. Mit dieſer Fertig⸗ Umban in laufenden Herbſt würde die vorgeſehene Vollendung des 5 Nordgehalten werden. anſtal iondruch bei Molſach 3. Ottober. die Landesverſicherungs. für hat im Jahre 1922 mit dem Bau einer neuen Heilſtätte iſt. In denleddende begonnen, der jetzt im Rohbau fertſg geworden Am m Neubau können 200 Pfleglinge untergebracht werden. Schffsſcesdelnden bei Engen 5. Olioßer der Behrege onach die Dei chautelbeſtzers Felſcher von Möhringen hatte ſich auf die ſetzt. lel eines an einen Kraftwagen angehängten Wagens ge⸗ ſtüreled löſte ſich das rechte Vorderrad des Anhängewagen⸗, röte um, wobei der junge Mann ein Stück weit geſchleift und Aus der Pfalz geſeltſ Spever. 5. Okt. Am beutigen Montag traf bier eine Studien⸗ unſercbeft von ſchweizeriſchen Lehrera und Letrerinnon chariliche re Stadt zu beſichligen und über Land und Leute wirtſchaftliche Auferen zu machen. Die Studiengeſellſchaft wird nach etwa Ltägigem ihre Reiſe durch die Pfalz fortſetzen. : Frankenthal. 5. Okt. In der Nacht zum Samstag zwiſchen 290 3 Ubr brachte ſich 125 28 Jahre alte verheiratete Fabrikarbeiter ois Laſſauer in ſeiner Woßnung einen Schuß in die rechte Je laf e bei, der den ſofortigen Tod zur Folae hatte. Eheliche rwürfniſſe ſollen das Motiv der Tat ſein. taufte Edenkoben, 5. Okt. Die Winzergenoſſenſchaft Edenkoben ver⸗ groſte durch einen bieſigen Weinkommiſſionär an eine bieſige Wein⸗ LNaddleng 20 Fuder neuen 25er Wein zum Preiſe von 580 Mark Fuder. Die Ab⸗ hallen, die den ſtärkſten Beſuch aufwieſen. In die Möbelhalle wur⸗ den überhaupt nur Fachleute und Händler, die eine beſondere Legiti⸗ mation gufzuweiſen hatten, hineingelaſſen. Den Preſſevertretern war der Zutritt dagegen ohne weiteres geſtattet. Die hier zur Schau geſtellten Möbel laſſen erkennen, daß die deutſche Möbel⸗ branche ſich auf einem hohen Niveau befindet und die Auslandskon⸗ kurrenz nicht zu ſcheuen braucht. Man kann behaupten, daß ſich die Möbelſchou in der Frankfurter Meſſe eine ausſchlaggebende Poſition errungen hat. Die Geſchäftslage am erſten Meſſelag Wir haben Gelegenheit genommen, uns mit einer Anzahl Ver⸗ treter der verſchiedenſten Branchen über den Geſchäftsgang zu erkundigen. Die dabei erhaltenen Auskünfte ſind ſehr charak⸗ teriſtiſch. Die Vertreter der Sowjetregierung, die ſowohl auf der Frankfurter Frühjahrsmeſſe wie auch auf der Kölner Meſſe ſehr gute Geſchäfte machten, ſind wie ſie uns mitteilten, auch von dem erſten Tag der Frankfurter Meſſe übercus befriedigt Sie haben eine Reihe ſehr guter Abſchlüſſe getätigt und bedauerten ſehr lebhaft, daß guter Abſchlüſſe getätigt und bedeuerten ſehr lebhaft, daß ihre Ausſtellungsgegenſtände zum Teil noch nicht alle eingetroffen ſind. Im Gegenſatz dazu äußerten ſich Vertreter des deutſchen Kunſtgewerbes ſehr peſſimiſtiſch. Sie erwarten keine großen Ge⸗ ſchäfte von der Meſſe, da ſie eigentlich nur zu Reklame⸗ und Propa⸗ gandazwecken gekommen ſeien. Aehnlich äußerten ſich die Ver⸗ treter einer ganzen Reihe von Branchen. Alte Kunden werden gerne geſehen, gegen neue wurde ziemliche Zurückhaltung beobachtet. Vielfach hörten wir die Aeußerung, daß man mit keinen großen Er⸗ wartungen nach Frankfurt gekommen ſei. In der Herren⸗ kleiderbranche gab es Geſchäfte, die mit dem bisherigen Ge⸗ ſchäftsgange nicht unzufrieden ſind, wie uns eine Karls uher Firma mitteilte. Aehnlich liegen die Verhältniſſe auch bei den Firmen für Herren⸗ und Damenſtoffe. Was den Geſchäftsgang in der Abteilung Damenwäſche anbelangt, ſo war dieſer am erſten Tage nur minimal. Nach Korſetts herrſchte ſo viel wie keine Nachfrage. Erfreulicher dagegen lauteten die Antworten aus der Schirm⸗ induſtrie, aus der uns ein Vertreter erklärte, daß er am erſten Geſchäftstage ſchon bedeutend größere Beſtellungen gemacht habe, als auf der Leipziger Meſſe In Wollwaren war das Geſchäft ebenſo wie in der Teytilbranche mit Rückſicht auf den nahen⸗ den Winter einigermaßen befriedend. Doch gab es auch Geſchäft, die ſehr gut abſchnitten. Es muß aber ſeſtgeſtellt werden, daß der Verkehr in der Tertilmeſſe gegenüber dem Frühjahr ſtark nachge⸗ laſſen hat. Gute Geſchäfte machten Parfümerie⸗ u. Toflet⸗ te n⸗Firmen. Solange es Damen gibt, wird er in dieſer Branche auch nie an Aufträgen fehlen. In Metallſpitzen ſowohl in Gold, Silber und Stahl war rege Nachfrage. In der Schuhbronche wurden beſondere Marken bevorzugt. Der Verkauf der Luxusſchuhe iſt ſtark im Rückgange, Breite runde Formen ſind bevorzugter. Das Geſchäft war unterſchiedlich. Im Ledergeſchäft herrſchte Intereſſe für Gold⸗ und Silberleder für Luxusſchuhe, die aber ſämt⸗ lich nach dem Auslande, beſonders nach Amerike verſchickt werden. Die Automeſſre zählt zu den Abteilungen, die mit dem erſten Meſſeſonntag über Erwarten gute Geſchäfte machten. Ver⸗ ſchiedene ausländiſche Wagen— darunter—7 franzöſiſche Klein⸗ autos— wurden gleich am erſten Tage verkauft. In Spiel⸗ waren fonden einige Neuheiten flotten Abſatz. Nach der übrigen Maſſenware beſtand dagegen keine Nachfrage. In der Tabak⸗ meſſe herrſchte Ruhe. Wie uns die Vertreter einiger führender Häuſer, darunter auch Mannheimer Firmen mitteilten, kamen ſie auch nicht in der Erwartung auf größere Geſchäftsabſchlüſſe. Zuſammenfaſſend läßt ſich ſagen, daß es viele Verkäufer gab, die mit dem Ergebnis des erſten Meſſetages zufrieden ſind, anderer⸗ ſeits muß cber im ſelben Alemzug ausgeſprochen werden, daß ein großer Prozentſatz der Meſſebeſchicker überhaupt keinen Auf⸗ trag erhielten und daß über den ſchlechten Geſchäfts⸗ gang vielfach Klagen vernehmbar wurden. Es wäre aber ver⸗ fehlt, hierüber der Meſſeleitung einen Vorwurf zu machen. Viel⸗ leicht erfüllt der heutige zweite Meſſetag an dem die Sonne aus wolkenloſem Himmel herniederſtrahlt, all die Hoffnungedn und Wünſche, die auf die Frankfurter Meſſe geſetzt werden. 2: Kalſerslautern, 5. Okt. Von einem Autolieferunaswagen wurde in der Bierſtraße der 6jährige Rolf Kraus, der ſich an den Wagen angehänat hatte, überfahren und ſo ſchwer verletzt, daß er nach kur⸗ zer Zeit ſtar b. Neues aus aller Welt Enkdeckung einer Jalſchmünzerbande Nürnberg, 4. Okt. Vor acht Tagen wurden bei einem Kunſt⸗ gießer in Augsburg acht Gipsmodelle über 50 Rentenpfennige, eine Silbermark und ein Reichsmarkſtück mit dem Auftrag abge⸗ geben, daß von jedem Modell ein Guß hergeſtellt werden ſoll. Die Kriminalpolizei Augsburg erhielt davon Kenntnis, beſchlagnahmte das Material und verſtändigte die Falſchgeldabteilung der Polizei⸗ direktion München, welche ſofort einen Beamten entſandte. Die Spur führte nach Schrobenhauſen, wo bei einem Graveur und Modelleur eine weitere Anzahl von derartigen Modellen ſo · wie ein Stempel für ein Dreimarkſtück und Photographie von ge⸗ prägben Münzen vorgefunden wurden. Der Gpaveur geſtand zu, ſchon ſeit einem Jahr für einen Großgrundbeſitzer in der Nähe bon Rupprechtsſtegen bei Hersbruck und deſſen Gutsverwalter in Freimann bei München eine Menge Modelle und Stempel für Hartgeld angefertigt zu haben. Der Graveur, der Gutsbeſitzer und ſein Verwalter wurden feſtgenommen. Der Gutsbeſitzer er⸗ klärte, daß bis jetzt noch keine Münzanftalt in Rumänien errichtet wurde und daß es deshalb lediglich bei der Anfertigung von Stem⸗ peln geblieben ſei. Die Spuren führten auch nach Nürnberg. Dort konnte feſtgeſtellt werden, daß der Gutsbeſitzer ſowohl Maſchinen als auch Herſtellungsmaterial in 0 Mengen erhalten hatte. Er hatte es verſtanden, eine einſ ägige Fiema für den Plan, in Rumänien eine Münzprägeanſtalt zu gründen, zu gewinnen. Die Firma hatte im Vertrauen auf die mündlichen und ſchriftlichen Abmachungen Maſchinen und Material geliefert. Die Firma war der Meinung, daß das Material nach Rumänien transportiert wor⸗ den ſei. In der Prägemaſchine waren noch die Stempel von 50 Rentenpfennigſtücken eingeſpannt. Der Boden war mit einem Kaſten bedeckt, in dem ſich einige tauſend kleine Platten für 50 Rentenpfennig⸗Stücke ſowie für 2 und 8 Markſtücke befanden. In der Drehbank war noch ein Stahlklotz zur Stempelbearbeitung ein⸗ geſchraubt. Es konnte auch feſtgeſtellt werden, daß der Guts⸗ beſitzer mit ſeinem ehemaligen Kraftwagenführer und mit Hilfe weiterer Perſonen die Maſchine nach wochenlanger Arbeit aufmon⸗ tiert und nach Angabe des in Sachſen ebenfalls feſtgenommenen Kraftwagenführers ſchon eine Menge 50 Pfennigſtücke hatte. Die Prägung der Dreimarkſtücke ſoll ihm angeblich nicht gelungen ſein. Nach fachmänniſchem Urteil wäre der Beſitzer der Werkſtätte in der Lage geweſen, ktäglich bis zu 25 000 Stück Falſchſtücke herzuſtellen. Sportliche Rund ſchau Lußball F. C. Pirmaſens—..R. Mannheim:2(:0) Es ſcheint Tradition zu ſein, daß VfR. Mannheim in Pirmaſens kein Spiel gewinnen darf. Wenn es keine Mannſchaft fertig bringt, den ſüöddeulſchen Meiſter zu ſchlagen oder ein Unentſchieden aufzu⸗ zwingen, ſo iſt es der FC. Pirmaſens, der dem Löwen die Zähne zu bieten vermag. So war es auch am Sonntag. FC. Pirmaſens ſpielte in der erſten Halbzeit überlegen. Schon in der 17. Minute konnten die Einheimiſchen durch den Erſatzmittelſtürmer Bertzel in Führung gehen. Eine Vorlage des Rechtsaußen drückte er 5 Meter vor dem Tore unhaltbar für Hügel ein. VfR. verſucht wiederholt den Ausgleich: die Angriffe zerſchellen aber an der gegneriſchen Ver⸗ teidigung. Außerdem kämpft der VfR.⸗Sturm ſo uneinheitlich, ſodaß die Pirmaſenſer Läuferreihe faſt jeden Angriff im Keime erſticken kann. In der 35. Minute iſt Pirmaſens wiederum durch ſeinen Mit⸗ telſtürmer erfolgreich, der eine Flanke von links aufnimmt, die Ver⸗ teidigung umſpielt und dann mit kräftigem Schuß einſchießt. 2˙0 für VſR. wachte allmählich auf und bietet hartnäckigen Widerſtand. Halbzeit. In der zweiten Hälfte wendete ſich das Blatt. Pirmaſens hatꝛe ſeine Kräfte etwas überſchätzt und ſich zu ſehr verausgabt. Allmählich kommt in die VfR.⸗Mannſchaft etwas Schwung. Der Schiedsrichter unterbricht zum Gedenken der gefallenen Sportskameraden für 2 Mi⸗ nuten das Spiel. Während dieſer Pauſe entblößen alle Zuſchauer ihr Haupt. Nach Wiederaufnahme des Kampfes macht ſich bald eine lieberlegenheit von VfR. bemerkbar. Die Angriffe werden ſyſtema⸗ tiſcher. Die Hintermannſchaft des Platzinhabers bekommt alle Hände voll zu tun. Einen Schuß von Fleiſchmann ſchlägt Schaub ab, der Nachſchuß aber landet im Netz.:1 für Pirmaſens. Neues Leben kommt in die Mannſchaft des Meiſters. 2 Miauten ſpäter verhilft eine Kiſte der Pirmaſenſer Verteidigung zum 2. Tore. Dieſe glaubte einen ſcharf vorgelegten Ball im Aus, während ein nach⸗ ſetzender VfR.⸗Stürmer den Ball von der Linie weg hereingibt und dieſer zum ausgleichenden Tore eingeköpft wird. ch. .f. B. Heidelberg—.f. T. u. R. Jeudenheim:1(:1) Auch in ſeinem Spiele vom Sonntag der vorjährige Bezirksligaverein und mußte wiederum eine Niederlage hinnehmen. Feudenheim beſtritt den Kampf mit Erſatz für Pfeil, unterlag aber krotzdem verdient. Schon bald nach Beginn des Spieles brachte Ueberrhein den Ball nicht ſchnell genug weg, der Heidelberger Links⸗ außen nutzte die Situation aus und ſchon ſtand die Partie:0 für Heidelberg. Durch einen Strafſtoß kamen die Gäſte zum Ausgleich, doch durch einen Schuß des Mittelſtürmers Hartmann riß die Plag⸗ mannſchaft erneut die Führung an ſich. Bis zur Pauſe gelang es Feudenheim nicht, trotz gewiſſer Ueberlegenheit am Stande:1 für Heidelberg etwas zu ändern. Auch in der zweiten Hälfte konnte der Platzverein den Vorſprung halten, es gelang ihm ſogar, die Feudenheimer Verteidigung noch⸗ mals zu ſchlagen. Der Mittelſtürmer verwandelte einen Eckball und damit den Sieg ſicher. Schiedsrichter war Herr Kratzen⸗ erg(Sprendlingen), der das Treffen einwandfrei zu Ende führte. —A hockey Hockey⸗Club Heidelberg Jugend— M. T. G. Knaben 721 Die neue Knabenmannſchaft der M. T. G. trug ihr erſtes Spiel in Heidelberg aus, wo ihr infolge eines Verſehens eine Mannſchaft drei bis vier Jahre älterer Sipeler entgegentrat. Die gezeigten Lei⸗ ſtungen wurden auch von Heidelberg vollkommen anerkannt. Kadſport Radrennen in Mannheim Am Sonntag fanden auf der Luiſenparkbahn die Schluß⸗ rennen für dieſes Jahr ſtatt. Der Beſuch war annehmbar. Der techniſche Apparat klappte vorzüglich. Die einzelnen Rennen brach⸗ ten gute Ergebniſſe. Im Endlauf des Fliegerrennens kam F. Schuler zu Fall, doch konnte er an den folgenden Rennen wieder teil⸗ nehmen. A. Dengel⸗Mörlheim wird kappg Sieger vor Becker. Im Ausſcheidungsfahren, zu dem ſich 23 Fahrer dem Starter ſtellten, gab es einen heißen Kampf zwiſchen Kolb, Leichert und Zimmermann; erſterer konnte nur um Reifenſtärke vor Leichert gewinnen. Schönen Sport brachte das Auſtraliſche Verfolgungs⸗ rennen. Sieger wird F. Schuler; Helmling zweiter. Zum erſten⸗ male gab es auch ein Damenrennen. Die Siegerin, Frl. Darſtein fuhr die 1200 Meter in 212. Im Herausforderungs⸗ kampf K. Schuler gegen F. Schuler wird F. Schuler Sieger. Das Altersfahren holt ſich Lehnert vor Quiring überlegen. Guten Sport gab es im Mannſchaftsfahren; F. S chuler⸗Becker wur⸗ den mit 47 Punkten Sieger. den zweiten Preis erhalten Holmling⸗ Traub mit 38 Punkten. Ergebniſſe: Jugendrennen, A⸗Klaſſe(1200 Meter). 1. Lau: 1. Eiſen⸗ hardt⸗Mannheim, 2. Müller⸗Mannheim, 3. Brojecker⸗Mannheim. 2. Lauf: 1. Koch⸗Schifferſtadt, 2. Walter⸗Mannheim, 3. Kann⸗ Mannheim. Endlauf: 1. Eiſenhardt:54, 2. Koch, 3. Müller. Fliegerrennen(1200 Meter). 1. A. Dengel⸗Mörlheim.52, 2. Becker⸗Mannheim, 3. Wetzler⸗Frieſenheim. Ausſcheidungsfahren der-Klaſſe. 1. Ernſt wem, 5 2. Leichert⸗Mannheim, 3. Zimmermann⸗Frieſenheim, 4. Kaiſer⸗ annheim, 5. Alfred Kaufmann⸗Mannheim. Auſtraliſches Verfolgungsrennen(4000 Meter). 1. Friedrich Schuler⸗Mannheim, 2. Hans Helmling⸗Mannheim, 3. Willi Becker⸗Mannheim, 4. Hönning⸗Frieſenheim:24. Damenrennen(1200 Meter). 1. Liſe Derſtein⸗Mannheim, 90 Botzenhardt⸗Mannheim, 3. Joachim⸗Mannheim, 4. Schönig⸗Mann⸗ eim. Jugendrennen, B⸗Klaſſe(1200 Meter). 1. Lauf: 1. H. Botzen⸗ hardt⸗Mannheim, 2. F. Mann⸗Mannheim, 3. Biehler⸗Mannheim:01. 3. Lauf: 1. W. Botzenhardt⸗Mannheim, 2. Seitz⸗Seckenheim, 3. Joachim⸗Mannheim 1158. Endlauf: 1. W. Botzenhardt, 2. Biehler, 3. Seitz, 4. Joachim.58. Herausforderungskampf K. Schuler— F. Schuler, 1200 Mtr. 1. Lauf: 1. Karl Schuler⸗Mannheim, 2. F. Schuler(dichtauf). 2. Lauf: 1. F. Schuler, 2. K. Schuler„ Radlänge zurück. Enk⸗ ſcheidungslauf: 1200 Mtr. 1. F. Schuler, 2. K. Schuler JJ. Radlänge zurück. Altersfahren(2000 Mtr.): 1. Lahnert⸗Mannheim 4859, 2. Quiring⸗Mannheim, 3. Oehlbach⸗Mannheim. Mannſchaftsfahren(1 Runde 6 Wertungen; 3. und 6. Wertung doppelte Punktzahl): 1. F. Schuler—W. Becker⸗Mannheim 47 Punkte. 2. Helmling⸗Mannheim—Traub⸗Frieſenheim 38 Punkte. 3. Dobler—Hönning⸗Frieſenheim 21 Punkte. 4. Haas⸗Stuttgart—K. Schuler⸗Mannheim 18 Punkte. 5. Dengel—Dengel⸗Mörlheim 17 Punkte. 6. Leichert—Eiſenhardt⸗Mannheim 17 Punkte. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polltiſchen Tell: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen vedaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 7* seit fast 100 J0ahren der besle deutsche Sekl. Eghrhard& Sehm.—, Eßlünger Maſchin 40.— 37.— Gritzner M. Durl. 92.— 92.—Klein, Sch.& Beck.—.— 30,— 2 Sade N 405. Neue ——— ———————— nene Maunbelmer Jellung(Abend- Nusgabe! Monkag, den 5. Oktober 1925 annheimer Seitung Handelsblatt Fuſion der Anilin⸗Intereſhengemeinſchaft J. G. Farbeninduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft 7„Die Vereinigung in der deutſchen Farbſtoffindu⸗ ſtrie iſt nun eine vollzogene Tatſache. Bis in die letzten Tage hinein war man lediglich auf Vermutungen angewieſen, da ſich die vertragſchließenden Parteien ſtrengſtes Stillſchweigen über die neuen Pläne auferlegten. Nunmehr verſendet die Badiſche Anilin⸗ und an die Preſſe folgende Mitteilung: „Die Firmen der Intereſſengemeinſchaft(J..) der deutſche⸗ Farbeninduſtrie haben ſich behufs Vereinfach 95 g, Ve 2 55 ſer ung und Verbilligung durch zweckmäßigere Ausgeſtal⸗ tung ihrer Betriebs⸗ und Verkaufsorganiſation dahin verſtändigt, daß, ſobald die dazu erforderlichen Uebergangsmaßnahmen getroffen ſind, ſie ihren Generalverſammlungen Anträge auf Fuſionie⸗ rung vorzulegen beabſichtigen. Die Fuſion ſoll in der Weiſe erfolgen, daß die Firma mit Ausnahme von Caſſella und Kalle, deren Anteile und Aktien im weſentlichen im Beſitz der anderen Firmen und deren Tochtergeſell⸗ ſchaften ſind, in der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ Fabrik aufgehen. Die Ludwigshafener Geſellſchaft wird ihr Aktienkapital um die Aktienkapitalien der übrigen Firmen er⸗ höhen und die neuen Aktien gegen gleiche Nennbeträge der Aktien der aufzunehmenden Firmen austauſchen. Der Name wird dann in „J. G. Farbeninduſtrie⸗Aktiengeſellſchaft“ abgeändert und der Sitz der Firma nach Frank furt a. M. ver⸗ legt. Die fuſionierenden Firmen bleiben mit ihrem bisherigen Namen als Zweigniederlaſſungen beſtehen. 3 Aus den mannigfachen Fabrikationsſtätten der J..⸗Firmen und der dieſen angegliederten Unternehmen werden regiona! Berliner Deviſen Amtlich 2. w. Holland. 199.50 169,01 voll 166.64 10%% 01. Buenos-Aires.704 1708.707.711 U Brüſſel.. 18,78 18.80 18.83 18.87 Chriſnanta. 84,09 84.31 5 83,85 84.05* Dama 80.50 80.70 80.50 90,70 Kopenhagen 101.27 101.53 0 101,02 101.,28„ Liſſabon 20,075 21.125 5 11.075 21.125* Stockholm. 112.58 112.88 112.62 4¹2.90 Helſingfors. 10.552 10.592 55 10.,56 10,60 Itallen. 16 90 18.94 1 16,88 18,92* London 20.805 20.385 8 20,808 20.353* New-Pork.195.205⁵ 2.105.205* Paris 19,69 19.73 80 19.46 19.,50* Schwelz. 80 92 8¹,12 1 80,85 81,05* Spanten. 60,22 60.38 2 60,37 60,53 Japan.713.717 8.715.719* Konſtantinopol..32.33*.34 2,35* Rio de Janetro.598.600 8.698 805 Wien abg. 39,20„34„15 90,20— — 12.424 12.464 5 12.,42 12.,46* .41.43 3.4 7,.445* Budapeſt..872 5,892 8.872.892* Si 3,055.065 5.055.085 1 Athen.09.411 8 8,09 6,11 0 Frankfurter wertyaylerbörſe Tendenz: ſehr ſchwach Frankfurt a.., 5. Okt.(Drahtb.) Die neue Woche eröffnete wieder in ſehr luſtloſer und ſich im Verlaufe abſchwächenderer Stimmung. Die Tatſache, daß die Verhältniſſe beim Stummkonzern immer noch nicht aufgeklärt ſind, w irkte verſtimmend und da es vollkommen an Käufern fehlte, ſo führten die Abgaben nach und vier Betriebsgemeinſchaften(Oberrhein, Mittelrhein, Nie derrhein und Mitteldeutſchland), aus den vielen Verkaufsſtellen fur die verſchiedenartigen Produkte fünf zentral und regional Verkaufsgemeinſchaften(Farbſtoffe, tickſtoffprodukte, Pharmaceutica und Schädlingsbekämpfungsmitter, Photografica und Kunſtſeide, anorganiſche Produkte und organiſche Zwiſchenprodukte) gebildet. Es iſt in Ausſicht genommen, den neuen Vorſtand, unter Vor⸗ von ſitz Geheimrar Profeſſor Dr. Boſch· Eudwigshafen, aus den Vorſtandsmitgliedern, den neuen Aufſichtsvat aus den Auf⸗ ſichtsvatsmitgliedern der jetzigen J..⸗Firmen zu bilden. Zu dieſen treten dann noch die heutigen Vorſitzenden der Vorſtände hinzu. Letztere, die bisher dem Gemeinſchaftsrat der J. G. angehörten, werden zukünftig einen Ausſchuß im Aufſichtsrat— Verwaltungs⸗ rat genannt— bilden, der mit weitgehender Arbeitsteilung die Kon⸗ trolle und Ueberwachung der neuen Geſellſchaft vornimmt. Fjür den Vor ſitz im Aufſichtsrat und im Verwaltungsrat wird Geheimrat Profeſſor Dr. C. Duisberg⸗Leverkuſen, als ſtell⸗ vertretende Vorſitzende werden im Aufſichtsrat: Dr. W. vom Rath⸗Höchſt, Profeſſor Dr. C. Müller⸗Ludwigshafen und C. von Weinberg⸗Frankfurt, im Verwaltungsrat: Ge⸗ heimrat Dr. A. Haeuſer⸗Höchſt und C. von Weinberg in Vorſchlag gebracht werden. Die neue Organiſation ſoll ſo ſchnell als möglich zur Durchfüh⸗ rung gelangen.“ F mindeſtens 2 pt. betrugen. Das Zeitgeſchäft iſt auch heute wieder ſehr klein geweſen. Es wird darauf hingewieſen, daß die Beträge, zu denen nur die Termingeſchäfte abgeſchloſſen werden können, fuͤr den gegenwärtigen Geldmangel zu groß ſchien, als daß ſich die größere Allgemeinheit der Börſenbeſucher an dieſem Geſchäft beteiligen könnte. Bis jetzt hat der Terminhandel jedenfalls der Börſe noch keine Belebung gebracht, vielmehr wurde durch das Zeitgeſchäft nur die Baiſſeſpekulation gefördert. Auch auf allen anderen Gebieten waren die Kursverluſte in der Mehrzahl, wenn auch der Umfang derſelben geringer iſt. Deutſche Anleihen erholt, das Geſchäft war auf beiden Gebieten ſehr klein. Auslän⸗ diſche Renten waren rückgängig. Im Freiperkehr ging faſt nichts um. Api 0,510, Becker Kohle 40, Benz 34, Brown Boveri 54, Entrepriſes 14, Growag 61,50, Krügershall 87, Kabel Rheydt 127, Ufa 54, Unterfranken 49. Serliner wertpayierbörſe Berlin, 5. Okt.(Drahtb.) Zu Beginn der neuen Woche ſetzte der Verkehr bei gleicher ausgeſprochener Luſtloſigkeit und hoch⸗ gradiger Geſchäftsſtille ein, wie er in der Vorwoche vorherrſchend geweſen war. Mit wenig Ausnahmen überwogen Verkaufs⸗ aufträge, die zwar nicht beſonders umfangreich waren, bei der mangelnden Aufnahmeluſt aber zu Rückgängen von—2 pt. und für einzelne Montanwerte auch darüber, führten. Die all⸗ gemeine Zurückhaltung, die hauptſächlich auf die ungünſtigen Wirtſchaftsverhältniſſe zurückzuführen iſt, wurde noch dadurch ver⸗ ſtärkt, daß über die Erledigung der Schwierigkeiten beim Stumm⸗ konzern, die an ſich behoben ſein ſollen, bis jetzt beſtimmte Mittei⸗ lungen noch nicht vorliegen. Verſchiedentlich ſollen auch Exekutionen infolge Erſchöpfung der Depotsunterlagen ſtattgefunden haben. nach zu ziemlichen Kursverluſten, die beſonders auf dem Chemiemarkt ziemlich empfindlich waren und für alle Werte Uhrenfad. Furtw.—5——.— Ver. Zellſt. Berlin 83.— 52.— Selbſt die Bekanntgabe des großen Abſchluſſes vom Truſt in der waren ebenfalls etwas ſchwächer, die Pfandbriefe dagegen leicht nichts. Nur vorübergehend trat eine leichte Befeſtigung ein, wobei ſich die Kurſe der in Betracht kommenden Papiere dem vorgeſehenen Umtauſchverhältnis ungefähr anpaſſen. Durch Feſtigkeit zeichneten ſich lediglich einige Maſchinenfabrik⸗ und Metallwerte, wie Hugo Schneider und Schubert u. Salzer bei Beſſerungen von—3 pet. aus. Schiffahrts⸗ und Bankaktien erfuhren ebenfalls leichte Rückgänge. Am Rentenmarkt herrſchte bei geringen Kursveränderungen ebenfalls ſtarke Geſchäftsſtille. Vordriegs⸗ Hypothekenpfandbriefe lagen aber um Kleinigkeiten feſter. Am Geldmarkte iſt die Lage etwas leichter geworden, ohne ſich aber bis jetzt in den Zinsſätzen auszuwirken. Badens Ankeil an der Amerikaanleihe Für das Land Baden ſtehen der Rheiniſchen Hypo⸗ thekenbank Mannheim 700 000 G% aus der Amerika⸗ anleihe zur Verfügung. Die Darlehensbedingungen ſind: Jahreszinsſatz 7 pCt., Verwaltungskoſtenbeitrag 1 pCt. jährlich auch bei fortſchreitender Tilgung, berechnet aus dem urſprünglichen Kapitalnennbetrag, Tilgung 1,50 pEt. des urſprünglichen Kapital⸗ nennbetrages, jährlicher Auszahlungskurs 86,1 pCt. abzüglich Koſten für die auszuſtellenden Urkunden und ähnlichen Auslagen. Grund⸗ buchkoſten gehen zu Laſten des Anleihers. Rückzahlungskur⸗ 100 pCt. Die Rückzahlung hat bar zu erfolgen. Ein Recht auf Rückzahlung in Pfandbriefen beſteht bei dieſen Darlehen nicht. Be⸗ leihungshöhe höchſtens 30 pCt. des berichtigten Wehrbeitrags⸗ wertes. Unkündbarkeit 10 Jahre, Zinszahlung halbjährlich. Offizielle Preiſe der Mannheimer produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannhei in Relch Im heim ohne Sack zahlbar Preisnotierungen vom 5. Oktober 1925. Weizen, inländiſcher neuer 23,50—24.— Weizenbrotmehl Sp.—28— „ausländiſcher.—30,—] Roggenmehl Se 2070—2755 Roggen, inländiſcher neuer 5,.——,,[Welzenkleie mu Sack 10.25—10,75 „ausländiſcher 19,50—19.75 Trockentreber 17.50——.— (neue) 15 Wenaſſe utter⸗ ſenheu, lo— 6. Hafer. inländiſcher 175—20— Foflteher ele „ ausländiſcher 19,—.½ Luzerne⸗ftleehen 8,20—.— Mais gelbes mu Sack 49,50—19.75 Preß⸗Stroh„ Weizenmehl Spez. Sept. 37.——87.—[ Gebundenes Stroh„„„ Raps, mit Sac, Tendenz: ruhig. Nannheimer Proònktenbseſe m- Mannheim, 5. Okt.(Eigener Bericht. 1% Gz 125 weiter ſehr zurückhaltend. Tendenz geſcheſtele Wen maee nichtoffiziellen Verkehr gegen 124 Uhr: Weizen, inländ. 23,75 bis 24,00, ausländ. 28—31, Roggen, inländ. 17,50—17,75 5 19,25—19,75, Brau gerſte 25—27,25, Juttergerſte 20—22, 5 afer intänd. 16,75—20,00, ausländ. 19—22 Mais mit Sac 2020,25, Weizenmehl Spezial 0 36,50—37,00, Weizenbrotmehl 27 50—28,/00. Roggenmehl 26—27, Wetzenkleie 10,50, Biertreber 1717 25, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. * Mannhelmer blehmarkt Zum Viehmarkt in Mannheim waren zugetrieben: e 123 Bullen(Farren), 495 Kühe und Färſen Großvieh; ferner 461 Kälber, 51 Schafe, 2629 Schweine, zuſammen 4088 Stück. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in.): Ochſen: 58.—62, 50—.54, 32—.42, 26.—30, Bullen: 53—58, 48.—52, 44—48; Kühe und Färſen: 62—64, 46—53, 34—40, 22. 30,—24 Kälber:——, 86—92, 82—88, 72—78, 60—70; ee ee,, 92—94, 90—92, 87—90, 76—80. 0 4 Marktverlauf: Mit Großvie Farbeninduſtrie änderte an der ſ chwachen Verfaäſſung der Börſe mit Kälbern mittelmäßig, ausverkauft; miz Ueberſtand. it e ruhig, 8 90 2. 0 80 91 2 80 —— Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Proze nten. Frankfurter Dividenden„Werte. Baukl⸗Aletien. 8 95 Allg. D. Creditot 80, D Hypothekend—, 5,15 Rheln. Creditbank 85.— 83 7 Badiſre Bank 29,— 28,50„, Ueberſ.⸗Bank 681.— 81.—[Rhein. Hyp.⸗Bk.—,— 59.— Bank f. Br. Ind 82.—81,—„ Vereinsdant 63, 65,— Südd..⸗Erd.⸗B. 62.——.— Bayr..⸗Cred—,—.—Disent.⸗Geſellſch 101,2 100,2 Südd. Discontog. 99,— 90. 8 Dresdner Bank 100.0 100,0 Wiener Bankver. 5,35.75 .10.07 Frkfrt. Hyp.⸗Bt. 6,18.40 Witbrg. Notenbk. 59.— 59.25 125.2 124.2J Metallb. u..⸗G. 78,— 79.—Mannh. Verſ.-Geſ..——.— 94.35 94,—Mitteld. Erdit⸗B. 92,— 92,— Frankf. Allg. Verſ. 69,— 68.— 103.5 102,5 k..—.—Sberrh. Verſ.⸗Geſ.—.— 96,.25 103,0 103,1 Oeſter. Cred. Anſt. 7,25 7,13 Frankf. R. u. Mitv. 48.— 47. „ Hop. u. Wd. Barmer Bankver. Berliner Handg Com. u. Priotbt. Drmſt. u. Nat.-B Deutſche Bank D⸗Aſtatiſche Bl.———,[Pfälzer 1 75 2. D Effekt. u. Wechſ 80.— 79.— Reichsban 5 BVergwerk⸗ Alkktien. Bochum Bb u. G.—.— 59.— Harpen, Bergbau 96,75 95.50 Oberſchleſ. Gb.⸗B. 48.50 43.,50 Buderus Eiſenw 40,80 41.50 Kallw. Aſchersl. 113.5 110,0 do. Eiſenind. 39,50 39.— D. Luxem Begw. 63.— 61.50] Kaliw. Salzdetf.—.——.—[PhönizBergbau 61.50 68, Eschweil Bergw. 108,0 1070] Kaliwerke Weſter. 117,9 114,0[Rhein Braunkohle 124,5 124.0 —.——.— 5 Heilbronn—,— 80.— Tellus Bergbau. 57.— 54,— V. K. u. Laurahütte 34 50—.— Gelſenk. öBrgwk.—,— 64,50 Klöckner⸗Werke 1 Gelſenk. Gußſt.—.——] Monnesmnnröd. 57.50 57.— Crausport⸗Alktien. Schantungbahn Hbg.⸗Amk. Pakelſ 57,50 57.50] Oeſter.⸗U. St.⸗B.—.——.— Juduſtrie⸗Alktien. Eichb. Mannheim—.— 52,— Bad. Anll.u. Soda 119,8 116,7] Cem. Lothr. Moß—.— Bad. Elektr.⸗Geſ..032 0,026] Chamotte Anna.—.— Mainzer Stamm—.— Bad. Maſch. Durt. 98,— 95,.— Chem Wrk. Albert 79.——. Partbrauerei., 63,Bad.Uhren Furtw. 22.— 23.— Goldenberg 175,0 175 Schöfferh. Bindg. 144.7 145,0 Bayriſch. Spiegel 44,.— 43.— Griesheim. 115,2 115 Schwartz⸗Storch. 83.——.— Bayer. Cellulod—..—.—]. Weilert. M. 118.0— Werger.—, 106,0 Beck& Henkel 30,— 30.—[Cont. Nürnd Bz..— S Att, Ged. Wächte 27.— 25,— Bergmann Elektr.—.— 70,50] Daimler Motor 34.— 98.75 Adler Oppenheim—.—.— Bing Metalw 42.50 43.—Dt Elſenh. Berlin 34,50 Adlerwerke Klexer 37.—. 38,— Brem.⸗Beſigh. Oel—.— 44.—.Gold-.S. Anſt. 91.75 91,80 H. Lempf-Sternbr 106,0 108, 0 0 Bank f. el.Werte Vor. beutſch.Oelfb—.—.—Vogtl. Maſch. St. 2,90 2,85„ Frankenth. B..ch. Ind. Malng 52, 52,75 Voigt& Häff. St. 61.75 61.25„ Heilbronn VBer. Faßf. Caſſel—— 52,—Volthom. Seil.K. 27.78 27.75 Offſtein 54.50 VB. Pinſel Nürnd—.———Wayß 05 tag 65,— 83 50 Rheingau 60. 5 3 Zuckerf.B. Wagh. 54.28 8 65 Phöntz Bergdau 67.78 68,12 Nombach. Hütten 91,19 30,25 e 7⁵ 98 10 30.25 S 5 5 2,—Hermann Pöge chucker ee Co. 59,— 8680 58,25.55.— Nathgeber Wagg 35.2525,25 0 Zucker —.-Relsbolz Papler .Rhein. Braunkdl. 124.0 122.7] Rütgerswerk .20 26.—Roſtßer Braunk. 47.25 41.— Segall Suumpf—,— 40.60 65.50 85.50 Siemens El 15 68 eklr. 63,75 63 64 .35 0,35 SiemensdHalsf. 73,75 72,— 735,5 135,5 Rückforth Nach 64.— 61,— Sinner.⸗G. 59.— 60,75 Ber Ultramarinſt—, 85.— JZellft. Waldöf St. 80.— 78.75]. Stutgart 58.— 88.— Rheln. Chamotte 53.—53.— Sachſenwerl⸗ 58.— 50 ö 8„— 58.— 80 88·28] Stettiner Bulkan 83,— 29.— Srelverkehrs ⸗Kurſe. ben maſc 8 40.—40.—[Saßzbettunh 0.85 Sioedeenman.— 1080 ,ßßß/ 1140 Steilb Zinthüten 98.— 9280 Elberſeld Kupfer—.—, Mez Söhne.—.——, Ufa 5, 54.—[Rhein. Möbelſtoff 82.—81.25 Scheidemandel 34.75 34.— Südd Immobil, 35.— Entrepriſes 14 Mhm. Koblenanl..75.—Rbeinſtah!!— gugo Schneidei 80.25 80.28 Tecl. Schiffe.65 9787 4 Rhenama Chem. 39 23 37,— Schubert& Sal; 111.0 102.0 Teichgräber 5 Berliner Dividenden⸗Werte. kxeſeyb, erlner I8.—45 80 1. Glarſtoff 85f 2180 fe 0 Weſſ Eſſen B95r 49.80-49.80 Cransport- Akctien. Ikpbale odendane. 480 2 Sd Ben 2 u8 38.— 30 07 Wicing Cemen. 75.5 74.— Schontungbahn 1680„D,-Auftral. Deſch. 5,.——,[Norddtſch. Lloyd 64.65 63.15 Allg. Lok. u. Stt. 98,25 98,-Hb.⸗Amk. Paketf. 57.75 58.—Rolanb⸗Linie anſa D ſchiff.79— 76,27 VBank ⸗Akktien. .80 3,40 ODiſch. Aſiat. Bank 32,18 32,— Oeſt. Cred.⸗Anſt..25.— Barmer Bankv..15 1,15 Deutſche Bank. 103,0 103,0 Reichsbant 1519130.2 Berl. Hand. Geſ. 123,7 128,0Ot. Ueberſee Bnk. 51.— 81,—Rhein Creditbank 64,50 84,50 Com. u. Privatbt 94, 45 94.— Disc. Commandit 101,1 100,7 90,50 90.50 Baltimote 35,.50—.— 06250.025 ———. Alexanderwerk— 63,— 8750570 Degell. S.] Ballmerterddie deed elichen 27.88 25— Ner⸗Geb.Huo 4800 led ebem leer 355 „Ammend. Anglo⸗Ct. .⸗G.. Anilinfabr 115,1 115,5 Bayr. Spiegelgls 42,— 41.— Chem⸗ Hyden 48,30 45,— .⸗G. f. Verkhrsw 100,5 100,0 J. P. Bemberg 161,5 150,5 Chem. Weiler115,5 Bergmann Elektr. 71,75 70,50] Chem. Gelſenk. 8 Allg. Glektr.⸗Geſ. 89,75 87,— BerlinKarlsr Ind. 69.75 68,45 Concord. Spinner, 93,—— Alſ. Portl. Zement 122.0 121,7] Berliner Maſchb. 61,50 69,25 Daimler Motor. 33,84, AmmeGleſ.& Co.“ 68,— 68,—Berzellus Bergw. 29,50 29,— Deſſauer Gas“ uano 94,.—99.—Bismarckhütte.,—,— Deulſch⸗Lugemb. Anhalt.Kohlenw. 18,10 18.— Bochumer Gußft.“ 62,75 58,50 D. Annener Gußſtahl 20,———Gbr. Böhler& Co.“ 242,0 242.0J Deutſche Erdöl Aſchaffbg. Zellſt.— 61,80 Braunk. u. Britets 94.50 98, Zau Augsb.⸗No Maſch 90.— 85,— Br.⸗Beſigb. Oelrb. 45.— 46.— Deutſche Kabelw. 61.69 61.7 Deutſche Faliw 28,75 25,10f Cisdah& Co. 138,5 183,5 Henſchow& Go. 29.— 42,— Deutſche Maſch 43,50 43.10] Emaille Uurich 35,55—,— Germ. Portld.⸗Z. 72,.— 72,— Eifend.⸗Sign. 50. 775 rErdöl 76, 75½J5 A. E. G. Stamm 90.,10 90,— Breuer Stamm—,— 49.— Deutſche Berlag 5 2 Angl. Con. Guan. Brockhues.-W 33,— 32.50 Dyckerhf.&Widm. 25.90 25.25 Aſchaf, Buntpap 90.— 90.—Broncef. Schlent 98.— 99,50 Dingler Zwelbr. 16.— 18.— Aſchafſb. Zellſtoff 62.50 60,— Bürſtenf. Erlang. 39.— 38.— Dürrkoppwert. St. 8 Bahnbed. Darmſ 27.— 27,.—[Cem Heidelberg. 68.— 67,65 Düſſeld, at. Dürr 35.50 35.50 Badenia Weinh 20— 20.— Cemen! Karlſtadt 94.50 94.—] Elſenwerkfcaiſrslt 18,.— 18.— Elderf. Farb. v. B 115,5115 8 Flgſabrif Fulda..——.—Höͤchſter Farbwik. 115,5 115.3 Elektr. Lichtu.Kra. 92.— 91.25 Frantfurter Ho 72.50 72.50 Holzmann, 475 52.25 Eiſ Bad. Woll(e——. Frantf. Pol.& Wit. 32.— 80,50 Holzverkohl.⸗Jd. 52.25 52,75 Emag Frankfurr—.230 Fuchswag Stam 0,580 0,480] Junghans Stamm 57.—. Emaille St. Ullr. 35. Ganz Lud Mainz 0,75—.— Kammga Kaiſersl. 70.— 70.— Enzingel Worms Geiling& Co.—.— 25.—Karlsr. Maſchin. 32.50 31.50 Goldſchmidt Th.—.— 66,— Kemp, Stettin 0,⁰ Eitlinger Spinn. 50,— 50.— Grkrftw. Mhm. 5%—,,—Knort. Heilbronn 42,50 42,50 Donnersmarckh. 64,25 64,25 Deutſch. Eiſenh. 36.5 35.5) Jaber Bleiſtift Dürener Metall 98, 88,.— Goerz C. P. Idmühle Papier 75,— 75,— 74,— 68, 0 f 05 00 Gothaer Waggon 38,50 36,25 Dürrkoppwerke 38,— 58,Felten& Guill. 5 0 55 0 3 ee ße Zonamit Nabel 12.25 70.13 R. Griſter 280.99 Griner maſchte, 88.75 70.—49/%% Bagd.⸗Ei. 770.20 5/ Oe-. Stb.alle 12.50 12 60 50% rchuante 8 é— Eckard Maſchin. 61.50 58.50] Juchs Waggon—,50—,0 Grieft. Mhm.6%— 10,— 4% 11 6˙53 5,75 30% He.UHN. Srl. e 12. 805% Tehuantepeec——— Eiſenw. L. Meger 12,— 12,50 Gaggenau Brz 38,50 38, Gebr. Großmann Dern 55 Sr(74)—.——.— 0,075 0,75 Grün& Bilfinger 99.50 93,.— Kbberſeld. Farb. 115,5 115,5 Ganz Ludwig Elberfeld. Kupfer—.——,[Gebhard Textil Elektr Lieferung 76,— 74,[Gelſenk. Bergw. Elektr. Oicht u. Kr. 92,—. 91.80 Gelſenk. Gußſtabt 30,— 30,50 Halleſche Maſch. ſammerſ.Spinn. 20,— 20,10 Hohenlohe⸗Wert. 10,15 10,30 Köln Nottweller annov. M. Egeſt. 53.50 56,.— Philipp 5 5 Gebr. Körtin 5755 104⁴.0 Hacea Haßt— 55,— 80% thal Dr 8,7 48.— .—64, 10l Hacketga 9275 05 75.50 73,50 61.— 59.50 Motoren Deuß 27.50—.— Nötgers-Werke 67.— 61,— Südd. Pradtiad.—.——.— Araſe Gabrig. 45.— Scllng 8. 58.———— Senee8——.—.— „2.— Maunesmannrd. 57.25 55,25 Mix& Geneft. 68.—68, Mansſeld. Aetles 62.25 62.50 Mototen Deuß 40,7538,75 „Bd⸗ S9. 60.— 60.— Schneid. KHanau..— Strobſt. B. Drb.—.— 61.— 60.— Frank. 62,10 81.— Tricotw. Beſigz. 9889,— JMebmabſe 90.— 88.—J8 ramm Lackſb. 68, 60— Thürg: Bief. Gbih 65.5066— U. 90, 50[Motorb. Maun—.—49.— —— 8535 ideim Berg.79,25 78,50.J * e 46,20 44,.50 J V. Schbf 84.25 88.85 Unionwerk Maſch'—.—— aen e alen-Glezereſd 28. 250 Vacel Telcgeror 5745 35, Barziner Papier 57,15 57.— Vogtländ Maſch. 2,30 27 Ver. B. Frkf. Gum. 36,50 36,50 Wanderer⸗Werke Ver. Ehm CTharl. 78.75— B. Diſch. Nickelw. 99.— 97.— Weſterrog. Alka ll. 17.25 17,— 35.— 34,— Chem Grlesbeim 115,1 115,7 Diamond 671867,90 apler J27 1260 Sing Nürnderg 44,0 40,— Diſch A Telege 40%25 de Je Halarſgd 89055 0. Reichsſchaß. IV.V—— 0,1924% Prß. Konſols 6205 0,.257 ſco.Gaßſtabt 21860 87 46J8¾ V. Reichsanl..220.2124% VBadiſche Anl.—.——— A45% 20 ahl, Liſt& Co. 48,50 48,— Goldſchmidt, Th. 15— 89 50% — — Oberſchl.Eiſenbd. 47, 43.4½½ do. Schatz..30 7,30 40, gitenindg 49.38,%% do.Silberk. 40j Tet. Begd. „ Kotswerke 65.85 64.04¾ da. Goldrente—.——.—4%„„.i Ohrenſtein agtopp 60,50 50 751.% do. oind. Nente—.—080 4e%%Ungar, Golbr..30 7,87 3% Keh rn& Wö 39.— 39.91 2 Steßt.oc Jor 1150 1160 Widenne Guin 62—— Ver. Ultramarinf. 80. 88,75] Wittener Stahl 83,— 54.— Bitene Gußftap 181 28 58. 0 Wolf, Buckau. 44.— 43,.— Jallof Verein 58.— 59,. ellſtoif Waldhf 79,50 79,28 hüring. Saline.. 102.5 100, Weſer Akt.⸗Geſ.—.— ————— Vorliuer Freiverkehrs-Kurſe. Daranſt. u. Nt.⸗Bk. 103,7 103.0 Dresdner Bank.100,0 100,0 Weſtban Mitteldk., Kreditb 92,75 92,50 Abler Kan 30,—78.—[Helddurg 37,— 84,50 Ronnenberg 115.0 100.0 Api, Allg Petr.Jd.— ,Hochfreguenz. 62— 62,—Ruſſendank 5— 200 5 AInduſtrie-Aktien. Bechr n: Feugersdell.— 857. Sichet n. 4 Abean N8 245 z515 Sal 1485 14% Brcrer 1 15 Beng Moc:.—.250Meher Ter· Sllſer Uhenhe 13 er& Oppenh.“ 31, alcke Maſchin.“. 1, 1 uderus Eiſenw. 39,— 41, 5 74,50 Petersb. 8„ Adlerwerfʒte 38, 35,75 Bamag⸗Meguin Deutſ de Petr. 0 41.55 21.5 Petersb. Int.Hand.55.40 üfa.. 55,— 54,50 Berliner Seſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 90.25 90,25 3¾0%.Reichsanl.287 0,258 J5% B. 0 95,30 85,203% 0,450 0,485 5% Prenß Relen 951 351 Roggenwert. 5,90 5,90 5%.01.— da„Braunk..25 650 „La. 0 280J3½% Baher. Anl..285.320 een e b) Ausländiſche Nenteuwerte. „ VI-N.195 0,17 ¼½%. 1824er 0,185 9,18590% .222 0,230 Deutſche Steinzg 86,50 83,50 Enzinger Filter 71. 71.—Gerresheim. Glas 125,0.124,50 Deutſche Wollw. 42.— 42.50 Eſchw. Bergwert 107½0 1045 Gel.. Heeee 45 14 0 e e 0 88dbe0h 1970 147 72.— Gebr, Goedhardt% gn⸗ſ4%„ Goldrente 10,75 10.87„.-Los 20,10 20.25 2060% neuę Pr. 10.0 „eono. Rte.—.—.470 f4%%. St.R1918—.—.90 5⸗% Obligat.——.— „ Siberrte—.—.500f%%%. 1914 890.80 4½% Anuf. Ser. 770.75 0 Frankfurter Feſtverzinsliche Werte. a) Juländiſche. der J Bleiſtift—. 73,.—Grü Bilfinger 92.— 92.— Konſerven Braun—.———Hann. Wagg onfd 20,— 18,80 Horchwerke. 50 Koſtheimer Cell. 32,5039,50 Dodarſchätze..——%.Sgtsa. 08.— 8,—J4% Bapr.Eiſ⸗Anl.——.— Seder a Sglelg 2 5028— Helde ben hu. 40.—— Kral K Ce. 3k.5250 32—Jane Klard d welg. 30,0 6.— Saeene 809 ee e, JasdrwerkWaeld 77,—77.— Hammer Henabr. 20.— 20.— Krumm. Otoe—.— Hbg, Wien Jum 01.15 80.15 Bliw..Kabſer. e Kranz gte; om.1014———.—Sparpramt 19190.—.———3% do.— Fahr Gebr Pirm. 45.— Hanfwert. Füßen 60.50 60.— Lahmeger& Co—. 73.50Harkort Bergwrk. re.— Ilſe Bergbau. 91,Js 90,80 Kyffpäuſer 1 75 80 0 1.4002—.——.— 40%.edanw.——. 4% Bap. Pf. Eif. P 0,500 0,500 Helk.Gulll.Carls 198 0—,— Hiiper Armaturſb. 26.— 27,— Lech Augsburg.50 69.— Harpen. Bergdan 99 8/. 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