— *— Dienskag, 6. Olctober Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Haus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Beſtellgeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche Berhältniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto r. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ ſtraße 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942, 7943, 7944 u. 7945. Beilagen: S zunhei Mannheimer General Anzeiger port und Spien Aus Seit und Leben WMannheimer Frauen⸗Jeitung ⸗Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Heſeß und N Abend⸗Ausgabe 8 Zwiſchenfälle in Locarno Senſationelle Aufbauſchung von Dr. Streſemanns Ertrankung V Oocarnd, 6. Okt.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Die aus⸗ ländiſche Preſſe, auf der Suche nach Senſationen, meldete geſtern nach verſchiedenen Ländern, hauptſächlich England und Amerika, daß Streſemannſehrernſterkrankt ſei. An einige nach Sen⸗ ſationen lüſternen amerikaniſche Korreſpondenzen wurde ſogar ge⸗ kabelt, es handle ſich um einen Vergiftungsverſuch, aus⸗ geführt von deutſch⸗völkiſchen Attentätern. der⸗ artige Berichte ſind natürlich vollkommen haltlos und werden ſchon dadurch entkräftet, daß der Reichsaußenminiſter nach einer leichten Indispoſition, an der er im Laufe des geſtrigen Tages litt, heute ſo gut wie wiederhergeſtellt iſt. Dr. Streſemann verbrachte eine ruhige Nacht und das Fieber legte ſich in den Morgenſtunden. Heute vor⸗ mittag fühlt ſich der Miniſter bereits wieder recht wohl, ſo daß er an der für heute nachmittag um 3 Uhr angeſetzten Vollſitzung für die Außenminiſter teilnehmen kann. Der Arzt konſtatierte freilich noch geſtern abend ziemlich hohes Fieber und ſtark unruhigen Puls. Dank der guten Konſtitution des Reichsaußenminiſters wurde jedoch die Kriſe leicht überwunden. Die im Ausland verbreiteten Meldungen über eine ernſte Erkrankung des Reichsaußenminiſters ſind als haltlos und tendenziös zu betrachten und ſie ſind als ein Er⸗ zeugnis einer auf Senſationen gerichteten Berichterſtattung über die Locarnokonferenz aufzufaſſen. Ein anderer kleinerer Zwiſchenfall ereignete ſich noch im Laufe des geſtrigen Abends und zeigte noch heute vormittag ſeine ſehr unangenehmen Folgeerſcheinungen. Wie ich geſtern mitteilte, kam nämlich auf der Vollkonferenz der Außenminiſter die Anſchauung zuſtande, daß ein gemeinſchaftliches Kommuniqus über die Tätigkeit der Konferenz ausgegeben werden ſollte. Dies Kommu⸗ niqus erſchien denn auch in engliſcher Sprache und war ziemlich aus⸗ führlich gehalten. Geſtern abend wurde aber vom Hotel Eſplanade aus und zwar durch den hier tätigen Vertreter des W. T. B. in Uebereinſtimmung mit den maßgebenden Perſönlichkeiten der deut⸗ ſchen Delegation ein zweites, in deutſcher Sprache abgefaßtes Kommuniqus in ganz Locarno unter der auswärtigen Preſſe verbrei⸗ tet. Dieſes Kommuniqus enthält eigentlich nichts anderes als die Wiederholung des deutſchen Standpunktes und die unerläßlichen ünſche, die die deutſche Regierung in Locarno gegenüber den Alli⸗ ierten zu vertreten haben wird. Dieſe deutſchen Mitteilungen an die auswärtige Preſſe werden als Propaganda aufgefaßt und man betrachtet dieſen Vorſtoß gegen das gemeinſchaftliche Kommunique als eine ſehr unangenehme Sache, die, falls ſie ſich wiederholen ſollte, zu eventuellen diplomatiſchen Weiterungen führen könnte. Das lag aber durchaus nicht in der Abſicht des Autors der deutſchen Mittei⸗ lungen urd ebenſowenig in der Abſicht der deutſchen Delegation, die nach wie vor ihr Beſtes tut, um die Konferenz zu einem glücklichen Ende zu führen. Es handelt ſich hier um ein Mißverſtändnis durch die Vertreter der ausländiſchen Preſſe. Hinzugefügt ſoll noch werden, daß bis jetzt ſich Agenten, haupt⸗ ſächlich polniſcher Nationalität, bemühen, im Trüben zu fiſchen und Gegenſätze zwiſchen Alliierten und den Deutſchen anzuzetteln. on dieſer Seite ſind noch andere Manöbver zu befürchten. Es iſt daher für die deutſche Delegatlon von größter Wichtigkeit, ſich über le in der Stadt Locarno entwickelnden Manöver gegen das Hotel Eſplanade auf dem Laufenden zu halten. Die Diſtanz des Hotels Eſplanade vom Preſſehaus und den Delegationshotels der Alliierten ſich infolgedeſſen auch in diplomatiſcher Hinſicht ſehr nachteilig eltend. die Wirtſchaſtsabmachungen mit Rußland Berlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro) In Wirt⸗ ſchaftskreiſen ſieht man, wie ſchon berichtet, der Ratifizierung des owfetruſſiſchen Handelsabkommens nicht ohne Beklemmung intgegen. Was man unter der Hand über den näheren Inhalt des n dem deutſchen Kommuniqué vom letzten Freitag in ganz groben imriſſen gezeichneten Abkommens erfährt, ſcheint in der Tat ge⸗ eignet, dieſe Befürchtungen zu rechtfertigen. Es iſt aus nicht näher zu erörternden Gründen durchaus begreiflich, daß die Reichsregie⸗ rung den Wunſch hatte, noch vor Beginn der Konferenz von Locarno mit Rußland zu einem gewiſſen Abſchluß zu gelangen, ſchon um nach außen hin zu dokumentieren, daß ſie auf ein glück⸗ liches Einvernehmen mit der Sowjetunion Wert legt. Leider ge⸗ winnt man indes den Eindruck, daß die Ruſſen dieſe Lage ausge⸗ nutzt haben, um noch im letzten Augenblick Vorteile herauszu⸗ ſchlagen, die ihnen ſonſt vielleicht nicht eingeräumt worden wären. Reae darf zudem nicht vergeſſen, daß das Abkommen, doch nur die egelung der allgemeinen Fragen behandelt, und daß der Kampf um die Vertragszölle uns bevorſteht. Uebrigens liegt bis zur tunde eine Verbindlichkeitserklärung Rußlands noch nicht vor. heoretiſch wäre alſo trotz der großen Geſte Tſchitſcherins noch immer ie Möglichkeit einer überraſchenden Sinnesänderung der Sowjet⸗ regierung gegeben. In Berliner maßgebenden Stellen allerdings iſt man nach wie vor davon überzeugt, daß der Rat der Volkskommif⸗ Bed deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag in kurzer Friſt rutifizieren Wie wir hören, hat Herr Tſchitſcherin ſeinen Berliner Aufent⸗ nicht ohne zwingende Gründe verlängert und ihn eifrig dazu enutzt, um auf die Reichsleitung der deutſchen kommuniſtiſchen Partei im Sinne des bekannten Komintern Briefes einzuwirken. Ob Geſtern nachmittag fand die erſte Juriſtenkonferenz ſtatt; ſie dauerte vier Stunden und befaßte ſich durchweg mit theore⸗ tiſchen Erörterungen und denjenigen Teilen des Verſailler Vertrags und des Völkerbundpaktes, die noch infolge einer ſtrittigen Inter⸗ pretierung zu Diskuſſionen Anlaß geben. Heute vormittag wurde die Juriſtenkonferenz fortgeſetzt. Deutſche Entſchulöigung J Verlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ich ſoeben von franzöſiſcher Seite höre, ſuchte der deutſche Preſſechef Miniſterialdirektor Kiep, Chamberlain, Briand und Scialoja auf und ſprach ſeine Entſchuldigung wegen der entgegen der in der Vorkonferenz getroffenen Vereinbarungen geſtern erfolgten Sonderausgabe eines deutſchen Kommuniqués aus. Er fügte hinzu, daß dieſe ausgeſprochene deutſche Mitteilung vom Hotel Eſplanade ausgehend nicht mehr erfolgen werde. Dagegen iſt nicht beſtimmt, ob tatſächlich der hieſige Vertreter des W. T. B. von der weiteren Verbreitung ſolcher Abendkommuniqués in den Kreiſen der deut⸗ ſchen Delegation Abſtand nehmen werde. Man hofft, daß dieſer Zwiſchenfall im Laufe des heutigen Tages noch eine befriedigende Erklärung erhalten werde. Mahnung zur ſtaatsbürgerlichen Selbſizucht J Verlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Während die engliſche Preſſe ſich gegenüber ihren Delegationsmitgliedern, ſo lange dieſe in Locarno weilen, völlig neutral verhält und vor allem mit voreiligen Angriffen wartet, hat ſich in Deutſchland, wie unſere Meldungen in den letzten Tagen mehrfach bewieſen haben, die Oppoſition gegen unſere Unterhändler bei den Verhandlungen bedeutend verſchärft. In maßgebenden Berliner Kreiſen wird die Mahnung unterſtrichen, die Dr. Streſe⸗ mann an die deutſchen Journaliſten in Locarno richtete, ſich, da das Ergebnis der Verhandlungen auf jeden Fall zur Genehmi⸗ gung den Parlamenten vorgelegt werden muß, bis zu dieſem Zeitpunkt allzu ſcharfer Kritik zuenthalten, weil die Stellung unſerer Delegierten und vor allem der Führer unnötig erſchwert würde. Auch iſt gegenwärtig nach den in den Ber⸗ liner amtlichen Kreiſen vorliegenden Meldungen kein Grund weder für Optimismus noch für Peſſimismus vorhanden, wie er aus den Spalten gewiſſer Berliner Blätter all zu leichtbeſchwingt ſich her⸗ vorwagt. Die Erkrankung Dr. Streſemanns iſt, wie wir hören, auf das Klima zurückzuführen. Die Meldung des„Journal“, Graf Weſtarp habe ſich zu Verhandlungen mit Luther und Streſemann nach Locarno begeben, iſt erfunden. Graf Weſtarp befindet ſich, wie wir hören, in Berlin. Frankreichs Forderungen von deutſchland Die„Morning Poſt“ meldet aus Locarno, Frankreich fordere von Deutſchland den Abſchluß von Schiedsverträgen mit Polen und der Tſchechoſlowakei. eine Garantie des polniſchen Korridors, die Verpflichtung, die öſtlichen Grenzen gewaltſam nicht zu ändern und die Anerkennung des franzöſiſchen Rechtes, die öſtlichen Nationen zu unterſtützen. Bei einer Annahme dieſer Bedingungen würde Briand durchgreifende Konzeſſionen in der Frage des Rheinlandregimes und der Saarverwaltung machen. Eine amerikaniſche Stimme Waſhington, 5. Oktober. Die der Regierung naheſtehende „Waſhington Poſt“ beſchäftigt ſich heute in einem Leitartikel mit, der Eröffnungskonferenz in Locarno. Der Artikel, der offenſichtlich!die Anſicht des Kabinetts widerſpiegelt, bezeichnet als Ziel der Kon⸗ ferenz die Herſtellung eines dauerhaften Friedens zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich, eines Friedens, der ſich auf die Uebereinſtim⸗ mung und den guten Willen beider Teile gründe. Es ſei ein Verſuch, von dem viele hoffen, von Verſailles loszukommen. Das Blatt lobt die Maßnahmen der deutſchen Diplomatie, die weder Rüſtungsbeſchränkungen verlange noch auf den Widerruf der Kriegs⸗ ſchuldklauſel des Verſailler Vertrages beſtünde. 4 es ihm elungen iſt, die keineswegs unbedeutende Oppoſition gegen die reviftoniftiſche Richtung in gewünſchter Weiſe zu ſchwächen, wird ſich zeigen müſſen. 10⁰ millionen-Aredit an Rußland EBerlin, 6. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Verhand⸗ lungen über den 100 Millionen⸗Kredit für die ruſſiſche Wirtſchaft, die mit den letzten Verhandlungen über den deutſch⸗ ruſſiſchen Wirtſchaftsvertrag geführt werden, ſollen dem Abſchluß nahe ſein. Die Kreditverhandlungen fallen jedoch nur zeitlich mit den Wirtſchaftsverhandlungen zuſammen und ſind natürlich von ihrem Gelingen abhängig, ſonſt ſtellen ſie durchaus privatwirtſchaftlichen Charakter dar, bei denen auf der einen Seite die ruſſiſche Handels⸗ vertretung, auf der anderen ein deutſches Bankenkonſortium beteiligt ſind. Es iſt ein kurzfriſtiger Kredit vorgeſehen. Ein Teil iſt bereits nach drei Monaten rückzahlbar, die letzte Rate nach fünf Monaten. Die ruſſiſche Handelsvertretung ſcheint auf dem Stand⸗ punkt zu ſtehen, daß dieſe Friſten zu kurz bemeſſen ſind. Die Rück⸗ zahlung der Kredite erfolgt aus dem Erlös der ruſſiſchen Getreide⸗ einfuhr nach Deutſchland, über die ſich Tſchitſcherin in ſeinen Ausführungen vor der deutſchen Preſſe geäußert hat. * Volksabſtimmung über ein Alkoholverbol in Dänemark? Der Führer der däniſchen Enthaltſamkeitsbewegung, Claus Johannſen, erklärt„Nationaltidende“ zufolge, daß ſpäteſtens im Jahre 1927 in Dänemark eine Volksabſtimmung über ein Alkoholverbote ſtattfin⸗ den werde. Im Jahre 1926 werde eine große Demonſtration gegen den Alkoholismus in Dänemark abgehalten werden. Preis 10 Plennig Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro einſp. olonelzeile jür Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. 5 M. Rolettio- Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betrledsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte, Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Die Tugend der Starken Iſt man ſo kühn, ſchon am zweiten Tage der Konferenz von Locarno die Frage nach ihren Ausſichten, nach ihren vorausſicht⸗ lichen Ergebniſſen aufzuwerfen, ſo wird vielfach der auch in poli⸗ tiſchen Dingen nur gar zu leicht und gern gefühlsmäßig urteilende Deutſche ſofort geneigt ſein, den Eindruck, den er von der Er⸗ öffnungsſitzung erhalten hat, als Maßſtab für ſein Geſamturteil vorwegzunehmen. Gemäß der bezeichnenderweiſe bei uns ſo be⸗ liebten Lehre, daß der erſte Eindruck immer der beſte, der zutreffendſte ſei. Dieſes bei der großen Maſſe nicht nur bei uns, ſondern in vielen Ländern, beliebte vorſchnelle Urteil auf Grund von Aeußerlichkeiten und Gefühlsmomenten erweiſt ſich ſelbſtver⸗ ſtändlich gar zu häufig als Fehlurteil. Wer gewohnt iſt, ſich nicht von Aeußerlichkeiten und Formfragen beirren zu laſſen, ſondern ſtets nach feſten Wurzeln für ſein Urteil zu ſuchen, der iſt doch vollkommen klar darüber, daß bei einer ſo vollkommen auf das rein ſachliche eingeſtellten Konferenz wie es die Paktverhandlungen von Locarno ſind, lediglich erſt die praktiſchen Endergebniſſe das Fundament für das kritiſche Urteil abgeben können und daß der in rein perſönlicher Hinſicht mit Recht ſo beliebte„erſte Eindruck auf die kritiſche Beurteilung der Eröffnunasſitzung der Konferenz von Locarno keine Anwendung finden darf. Immerhin iſt auch für den, der in dieſen rein ſachlichen Dingen rein ſochlich urteilen möchte, die Beobachtung intereſſant, daß auch die in Locarno weilenden Vertreter der großen und ernſthaften politiſchen Preſſe es nicht ver⸗ ſchmähen, dem in der ganzen Welt vorhandenen Bedürfnis der großen Maſſe nach Aeußerlichkeiten in ihren Berichten Rechnung zu tragen. Dem politiſch geſchulten und kritiſchen Zeitungsleſer wird es freilich etwas komiſch vorkommen, daß die ohnehin nur in beſchränkter Anzahl vorhandenen Telegraphendrähte von Locarno nach Deutſchland noch mit den in ſachlicher Hinſicht zweifellos völlig wertloſen Mitteilungen belaſtet werden, daß Chamberlain bei der Eröffnungsſitzung eine gelbe Krawatte mit grüner Weſte trug, daß der ſozialdemokratiſche belgiſche Miniſter Vandervelde in einem „ſchon ziemlich abgetragenen“ Anzuge zur Sitzung kam und daß Streſemanns Kleidung deshalb als„ausgeſprochen engliſch“ be⸗ zeichnet wurde, weil er den bei ſolchen Gelegenheiten bei uns all⸗ gemein üblichen Cutaway mit geſtreiftem Beinkleid an hatte So unwichtig, ja wie befremdend ſolche Mitteilungen aus Locarno, die mehr nach einer Modenſchau klingen als nach einer um den höchſten Menſchheitspreis, den Frieden, ringenden hochpolitiſchen Konferenz der Mächte, vielen von uns auch erſcheinen mögen, ſo ſind ſie anſcheinend leider doch notwendig, um das bei der ſchon ſo langen Dauer der Sicherheitserörterungen allmählich erlahmte Intereſſe der großen Maſſe wieder anzuregen. Der Zweck aber heiligt bekanntlich die Mittel. Wenn nur der Zweck erreicht iſt, die große Maſſe des Volkes jetzt bei der Stange zu halten, dann erſcheint jedes dazu verwendete Mittel recht und gut. Nur wenn unſere in Locarno gegen eine Welt von Feinden um den Frieden ringenden Abgeſandten das Bewußtſein haben können, daß die große Maſſe des deutſchen Volkes mit reger Anteilnahme und vertrauensvoll hinter ihnen ſteht, können ſie die erforderliche Kraft und Ausdauer aufbringen, die die Vorausſetzung für ein Gelingen iſt. Bis jetzt iſt leider trotz aller Beſchwörungen dieſe Vorbedingung für jeden deutſchen Erfolg in Locarno nicht in dem erforderlichen Maße erfüllt. Der an der Kriegsſchuldfrage neu aufgeflammte inner⸗ politiſche Streit der Parteien iſt noch immer nicht zur Ruhe ge⸗ kommen. Ddie Preſſe der beiden größten deutſchen Parteien iſt blindwütig genug, auch jetzt noch den in Locarno ſo ſchwer ringenden deutſchen Reichsminiſtern Knüppel zwiſchen die Beine zu werfen. Im Hauptpreſſeorgan der Deutſchnationalen, der Berliner„Kreuz⸗ zeitung“, konnte man geſtern leſen: „Das Spiel in Locarno beginnt nun. Wir befinden uns auf gefahrvoller Bahn und müſſen uns über den Weg klar ſein, den wir gehen. Man hat es ja bei Kriegsausbruch erlebt, wie raſch man in die Ereigniſſe„hineinſtolpert“! „Wie vorauszuſehen war, rief dieſer reichlich befremdende Ver⸗ leich ſofort den„Vorwärts“ auf den Plan, der ſich ſichtlich reut, den ihm ſo verhaßten Deutſchnationalen wieder eins aus⸗ wiſchen zu können und ebenſo hemmungslos wie politiſch unklug loswettert: „Die„Kreuzzeitung“ vergißt, daß es das geliebte Kaiſer⸗ reich war, das damals„in die Ereigniſſe hineinſtolperte“. Sie vergißt, daß es bei dieſem Hineinſtolpern kräftig in den Rücken geſtoßen wurde von denjenigen, die ſich jet en national nennen, weil ihre alte Firma ſeither in Miß⸗ kredit kam. Die Herrſchaften konnten es ja damals gar nicht erwarten, es ging ihnen nicht ſchnell ge⸗ nug los. Diesmal ſind ihre Sorgen ganz anderer Art. Es geht ihnen zu ſchnell. Denn jetzt geht es ja nicht um einen Kriegs ausbruch, ſondern ſozuſagen um einen Friedens⸗ ausbruch. Entſetzlich der Gedanke, daß Deutſchland in ein ſol⸗ ches Ereignis„hineinſtolpern“ könnte, entſetzlich der Gedanke, man könnte eines Tages erwachen, und der wirkliche Frieden wäre da.“ 5 688 Wie ſehr derartige unkluge und gehäſſige Aeußerungen unſerer gerechten Sache zu ſchaden geeignet ſind, liegt auf der Hand. Die im Auslande, zumal in Frankreich, überall auf der Lauer liegen⸗ den Saboteure des Friedens werden mit einem Hohnlachen über die dummen Boches eine Waffe gegen uns daraus zu ſchmieden ſuchen, um auch diesmal wieder uns und den anderen, die wirklich ehrlich den Frieden wollen, die Friedenspalme aus der Hand zu ſchlagen. Seht, ſo werden ſie mit dem Scheine des Rechts ſagen, ſo iſt die wahre Meinung der beiden größten Parteien Deutſch⸗ lands, und die große Maſſe, die ja erfahrungsgemäß ſtets viel mehr geneigt iſt, das böſe zu glauben als da gute, wird es als wahr hinnehmen. 15 Dies um ſo mehr, als gleichzeitig die wie eine Senſation wir⸗ kende Meldung durch die geſamte Preſſe der Welt geht und überall das größte Aufſehen erregt, daß die nach Locarno entſandte deutſche Friedensdelegatlon unter Todesdrohungen einer gewiſſen Eliaue ewig⸗geſtriger Landsleute ſtand und daß ſie dieſerhalb nicht nur den Abreiſebahnhof in Berlin, ſondern auch den Ankunfts⸗ bahnhof von Locarno aufs ſtrengſte polizeilich abſperren ließ. Wie lächerlich, wie traurig, wie tragikomiſch! Welch Armutszeugnis für den Geiſt der Unreife, der noch immer in den Wirrköpfen ſolcher gemeingefährlichen Elemente ſpukt, die glauben, die tiefe Friedens⸗ ſehnſucht der Völker mit der Hinmordung derer befriedigen zu können, die ihn mit allem politiſchen Können und allem diplomati⸗ ſchen Rüſtzeug, das ihnen zur Verfügung ſteht, erſtreben. Selbſt⸗ verſtändlich wird der Friede weitere Opfer koſten. Vor allem uns, die wir den Krieg verloren haben. Doch für einen wirklichen Frieden, wie er von uns erſtrebt wird, iſt kaum ein Opfer zu groß. * E. Seite. Nr. 462 Neue Mannbeimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) Dienstag, den 6. Oktober 1925 Wie weit dabei zu gehen iſt, das weiß viel talſendmal beſſer als die unverantwortliche und in der Regel von Sachkenntnis nicht ge⸗ trübte„Stimme des Volkes“, die genau im Bilde befindliche und verantwortliche deutſche Reichsregierung. Nie und nimmer wird ſie etwas tun, was nach beſter menſchlicher Vorausſicht dazu an⸗ getan iſt, uns zu den ſo unerträglich drückenden alten Feſſeln noch neue zu ſchmieden. Die in Locarno weilenden deutſchen Miniſter wiſſen genau, was uns jetzt frommt und not tut. Niemand von uns kann es beſſer wiſſen als ſie. Und auch niemandes Herz kann größere Vaterlandsliebe bergen, als jener Männer Herz. Drum habt Vertrauen zu unſeren Abgeſandten, die jetzt in Locarno nicht nur um den Frieden, ſondern gleichzeitig damit auch für unſere zukünftige Entwicklung kämpfen. Wie Mißtrauen mit Recht als die Tugend der Schwachen gilt, ſo muß jetzt Ver⸗ tkrauen die Tugend der innerlich Starken ſein. H. A. M. Die Kredite der Landespfansbriefanſtalt In der heutigen(Dienstag) Verhandlung des Landespfand⸗ briefprozeſſes wurde die Zeugenvernehmung fortgeſetzt. Bankier Kreipl von der Firma Kreipl, Albrecht u. Co., die mit der Firmo Schappach Börſenkommiſſionsgeſchäfte machte, bekundete, daß ſeine Firma tägliches Geld von der Landespfandbriefanſtalt gegen dop⸗ pelte Effektendeckung erhalten habe. Lüders ſei ihm als Vor⸗ gänger bei der Girozentrale Pommern bekanntgeweſen Der Zeuge hat niemals Blankokredite in Anſpruch genommen. Als die Firma Schappach in Schwierigkeiten geriet und die Effekten der Firma Kreipl nicht mehr auslieferte, hat der Zeuge alles pfänden laſſen, da ſeine Exiſtenz auf dem Spiele ſtand. Geheimrat Nehring habe damals gebeten, für die Landespfondbriefanſtalt eine Anſchluß⸗ pfändung vorzunehmen. Ausführlich wurde dann die Tatſache erörtert, daß in dieſem Zuſammenhang in den Büchern der Landespfandbriefanſtalt ein Namenswechſel vorgenommen wurde, indem die Firma Kreipl, Albrecht u. Co. ſtatt der Firma Schappach als Schuldner auftrat. Der Zeuge bekundete, daß Geheimrat Nehring dieſes An⸗ erbieten machte, er der Zeuge, hätte aber geſagt, daß Lüders dieſe Buchung auf eigene Gefahr machen müſſe. Der Zeuge habe ferner verlangt daß die Buchung am 31. Dezember aus den Büchern ver⸗ ſchwinde, was aber nicht geſchah. Auf wiederholte Fragen, weshalb die Firma Kreipl auf dieſe Weiſe Lüders noch gefällig war, äußerte der Zeuge ſich ſchließlich dahin, daß er hoffte, mit der Firma Kreipl bei einer Pfandbriefausgabe beteiligt zu werden. Weiter kam zur Sckrache, daz Lüders, Kreipl, Albrecht u. Ko. ein Konto unterhielt, auf dem er verſchiedentlich, wenn auch nur mit geringer Summe, im Debet war. Bankier Kreipl bekundete, daß er mit Herrn Lüders nicht ſo rigoros verfuhr wie mit anderen Kunden. So ſeien keine Zinſen berechnet worden. Angeklagter Lüders führt dieſe bevor⸗ zugte Behandlung auf die frühere Bekanntſchaft mit Kreipl zurück. Die Verfügung der täglichen Gelder habe mit ſeinen privaten Ge⸗ ſchäften nicht zuſammengehängt. Dann wurde die Frage behan⸗ delt, ob die Ausſagen des Zeugen Schicke zutreffen, ob die Firmo Schappach größere Kredite ohne Deckung erhalten habe. Hierin machten die Zeugen widerſprechende Angaben, Dann trat die Mit⸗ tagspauſe ein. der Barma!prozeß EBerlin, 6. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) In der heutigen Sitzung des Barmatausſchuſſes verlas der Vorſitzende ein ärztliches Gutachten, nach dem Julius Bormat imſtande iſt, kleinere Ver⸗ nehmungen auszuhalten, vorausgeſetzt, daß eine ruhige Vernehmung erfolgt. Dagegen hält der begutachtende Arzt ihn nicht für im⸗ ſtande vor dem Vollausſchuß des Unterſuchungsausſchuſſes zu er⸗ ſchainen. Weiter wird mitgeteilt, der behandelnde Arzt habe noch eine zweite Kur Barmats, die Ende November beendet ſein werde, in Ausſicht genommen. Bis dahin empfehle ſich eine Hinaus⸗ ſchiebung der Vernehmung. Auf Vorſchlag des Vorſitzenden wird ſodann beſchloſſen, von der nochmaligen Vernehmung Barmats im Vollausſchuß abzuſehen— Nunmehr erfolgt die nachträgliche Ve⸗⸗ nehmung des Zeugen, Landgerichtsrat Schneider. Er gibt zunächſt eine Erklärung gegenüber gewiſſen Zeitungsäußerungen ab, dahin⸗ gehend, daß ſeine Weigerung einen Haftbefehl ohne vorherige Ver⸗ nehmung Kutiskers und Werthauers zu erlaſſen, ihm durchaus nicht ungewöhnlich ſei. Der Ausſchuß vertagt ſich dann auf 3 Uhr nachm. die Tagung der interparlamentariſchen Unſon (Speziolkabeldienſt der United Preß) eWaſhington, 5. Okt. Im weiteren Verlauf der Tagung der Interparlamentariſchen Union ſprach der deutſche ſozialdemokratiſche Reichstagzobg. Braun zu ſeiner, eine Herabſetzung aller europäi⸗ ſchen Zölle befürwortenden Reſolution. Braun führte aus, daß als eine Folge des Krieges die meiſten europäiſchen Staaten dem Nationalismus verfallen ſeien, der ſich auch auf die wirtſchaftlichen Gebiete ausdehne. Im weiteren Verlaufe ſeiner Ausführungen griff Braun den deutſchen Zolltarif an und erklärte ferner, daß bisher nur ein Zweig der Wirtſchaft wirklich internationaliſiert ſei und zwar das Finanzkapital. übernehmen. Ddie Kriegslage in Marokko Paris, 5. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die franzöſiſchen Nachrichten vom marokkaniſchen Kriegsſchauplatz laſſen erkennen, daß die Franzoſen immer noch kleine Teilerfolge auf⸗ zuweiſen haben. Die Spitzentruppen rücken in die beiden von Kiffane nördlich gegen die Alhucemabucht führenden Täler des Uezzert und des Schauja noch immer vor und ſollen jetzt nicht mehr als 40 km vom Meer entfernt ſein. Andererſeits griffen die franzöſiſchen Truppn 50 km witer öſtlich in einer Gegend an, wo der Durch⸗ marſch unter beſonders günſtigen Bedingungen vor ſich zu gehen ſcheint. Auch im mittleren Abſchnitt der Front haben die fran⸗ zöſiſchen Truppen weitere Vorſtöße unternommen unter ziemlich heftigem Widerſtand des Feindes. Mit Unterſtützung von Tanks iſt es den Franzoſen gelungen, die Rifs zurückzuſchlagen und zahl⸗ reiche Gefangene zu machen. Viel Kriegsmaterial ſoll ihnen dabei in die Hände gefallen ſein. Auch das franzöſiſche Fliegergeſchwader habe dabei eine verſtärkte Tätigkeit entfaltet. der heldenmut und öe Disziplin franzöſ. Offiziere Paris, 5. Oktober.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der Pariſer„Soir“ meldet einen ſkandalöſen Vorfall, der ſich in dem in Belfort ſtehenden 35. Infanterieregiment zugetragen hat. Aus dem Regiment ſollten 700 Mann zur Entſendung nach Syrien gezogen werden. 600 Mann meldeten ſich freiwillig für den Kampf gegen die aufſtändiſchen Druſen. Die übrigen 100 wurden abkom⸗ mandiert, ohne daß ein einziger Proteſt lautgeworden wäre. Da⸗ gegen konnte ſich weder ein Offizier noch ein Unter⸗ offizier entſchließen, ſich freiwillig zu ſtellen, ſo daß man ge⸗ nötigt war, das Los entſcheiden zu laſſen, wer von ihnen nach Sy⸗ rien zu gehen hatte. Die Entſcheidung fiel auf zwei Hauptleute. Dieſe weigerten ſich jedoch, abzureiſen und reichten ſofort ihre Demiſſion ein. Auch mehrere Unteroffiziere ſchloſſen ſich dieſem Vorgehen an. Der Bevölkerung der Stadt Belfort hat ſich infolgedeſſen einer großen Aufregung bemächtigt. Die beiden Offiziere wurden Gegen⸗ ſtand lebhafter Proteſtkundgebungen. Plakate wurden angeſchlagen, in denen die feige Haltung verurteilt wurde und die Soldaten ſelbſt überſchütteten die Offiziere mit Schmähungen und Belei⸗ digungen. Paris„Soir“ verlangt entrüſtet eine Unterſuchung des Falles und die Verweigerung der Annahme der Demiſſion. * VParis, 5. Okt.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Auf An⸗ weiſung des Kriegsminiſters hat General Duport, Mitglied des Oberſten Kriegsgerichts, eine Unterſuchung über den Fall des Gene⸗ rals Michaus, der ſoeben aus Syrien zurückgekehrt iſt, ein⸗ gereicht. General Michaus befehligte eine der Kolonnen, die zur Befreiung der von den Druſen belagerten Stadt Saida abgeſchickt worden war. Die Kolonne wurde von den Aufſtändiſchen überfallen und niedergemacht. General Michaus werden ſchwere Fehler zur Laſt gelegt, über die nun die angeſtrengte Unterſuchung Auf⸗ klärung geben ſoll. Der Unterſuchungsrichter wird ſich nach der Vernehmung Michaus nach Syrien begeben und dort weitere Er⸗ hebungen führen. die Wirtſchaſts verhandlungen mit Frankreich yParis, 5. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Dem franzöſiſchen Handelsminiſter wurden geſtern die neuen deutſchen Vorſchläge bezüglich des Abſchluſſes eines Handelsvertrages durch einen Botſchaftsrat überreicht. Der Text des Dokuments iſt ſehr umfangreich. Man hofft, daß die deutſchen Vorſchläge es erlauben werden, in kurzer Zeit die Verhandlungen wieder aufzunehmen. Die Urgbildung des franzöſiſchen Kabinetts yV Paris, 5. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ueber die bereits gemeldete Umgruppierung des Kabinetts Painleve infolge der bevorſtehenden Wahl des Jufſtizminiſters Steeg zum Nachfolger des Marſchalls Lyauthey verlautet heute, daß der Unter; richtsminiſter de Monzier an die Stelle des Juſtizminiſters nachrücken wird. De Monzier hat mit ſeinen Verordnungen unter der Lehrerſchaft viel böſes Blut geſchaffen, ſo daß ſeine Entfernung aus dem Unterrichtsminiſterium in gewiſſen Kreiſen gern geſehen wird. Als künftiger Unterrichtsminiſter nennt man den radikal⸗ ſozialiſtiſchen Deputierten Daladier. Es heißt, auch Pain⸗ leve wolle ſeinen Poſten als Kriegsminiſter aufgeben und nur das Miniſterpräſidium ohne Portefeuille beibehalten. In dieſem Falle würde wohl Paul Boncourt die Leitung des Kriegsminiſteriums der Moſulſtreit London, 5. Okt.(Von unf. Londoner Vertteter.) Die ge⸗ 8 Beziehungen Englands zur Türkei infolge des Moſukkon⸗ fliktes werden, wie in diplomatiſchen Kreiſen verlautet, auf dem für morgen einberufenen Kabinettsrat einen wichtigen Verhand⸗ lungsgegenſtand bilden. Das Vorgehen der Petrolintereſſenten hat auch hier tief beunruhigt und ſehr entſchiedene Mißbilligung in allen auch in den konſervativen Kreiſen hervorgerufen. So erklärte geſtern der hervorragende konſervative Parteiführer Lord Derby, das Kabinett habe bei den allgemeinen Wahlen kein Mandat halten, 25 Jahre im Irak zu bleiben. Der Innenminiſter antwortete demn„offenherzigen Freund“, wie er ihn nannte, ausweichend, aber in offenbarer Sympathie für ſeine Behauptung. In diplomqiſchen Kreiſen verlautet, daß im Kabinett eine Spaltung über die Moſul⸗ frage herrſche. Veſonders Lord Birkenhead, ein Mitglied des Unter⸗ ausſchuſſes des Kabinetts für auswärtige Angelegenheiten, ſei ein energiſcher Gegner der von Lord Emery betriebenen antitürkiſchen Politik. Er beſteht auf der Einhaltung des von der Regierang, ge⸗ gebenen Verſprechens, nicht länger als vier Jahre im Iraf zu bleiben und befürwortet eine gütliche Verſtändigung mit der Türkel über Moſul. Das Kabinett ſoll ſich immer mehr Birkenheads An⸗ icht zuneigen. 5 Aus K0 nſtantinopel wird berichtet, daß der britiſche Bot⸗ ſchafter neue türkiſche Vorſchläbe in der Moſulfrage bei ſeiner Ab⸗ reiſe nach London bringen werde. Letzte Meloͤungen Heidelberger Chronit k. Heidelberg, 6. Okt.(Eigen. Bericht.) In der vergangenen Nacht ½11 Uhr hat ſich ein Dienſtmädchen von auswärts infolge Liebeskummer in ſelbſtmörderiſcher Abſicht unterhalb der alten Neckarbrücke in den Neikar geſtürzt. Das Mädchen wurde von ihrem ihm gefolgten Liebhaber aus dem Waſſer gezogen und der Polizei übergeben, die es mit dem Sanitätswagen in die pfychiatriſche Klinik verbrachte. Die Schwächung des Deutſchtums in Poſen — Poſen, 6. Oktober. Bei den Stadtverordnetenwahlen in Poſen errangen von 60 Sitzen die Nationaldemokraten 34 und die polniſche Sozialdemokratiſche Partei 8. Die übrigen Mandate entfallen auf die verſchiedenen Splitterparteien. Die Deutſchen, die im Jahre 1913 faſtt die Hälfte der Bevölkerung Poſens ausmachten, haben für die polniſche Sozialdemokratiſche Partei geſtimmt.— Das Wahlergebnis iſt kennzeichnend für die Schwächung des Deutſchtums durch die Unterdrückungspolitik, durch die jede Mitarbeit in der ommunalverwaltung unmöglich gemacht wird. Ein Jaſziſt ermordet— Der Tätker gelyncht — Rom, 5. Okt. Wie„Popolo'alia“ meldet, iſt in Florenz das Mitglied des faſziſtiſchen Direktoriums Luporini von einem politiſchen Gegner, einem gewiſſen Benciolini, erſchoſſen wor⸗ den. Der fliehende Attentät er wurde verfolgt und gelyncht. Die Polizei ergriff ausgedehnte Maßregeln zur Verhinderung weitecer Ausſchreitungen. Zum Zeichen der Trauer wurden alle Theazer und öffentlichen Lokale in Florenz geſchloſſen. Faſziſtiſche Elemenle ſchritten ſofort zu Repreſſalien. Dabei wurde der ſozialiſtiſche Rechts⸗ anwalt Cenſols, ein früherer Redakteur des„Avanti“ getöket und ein ſozialiſtiſcher Abgeordneter ſchwer verletzt. Probefahrt des engliſchen Luftſchiffes R 33 — London, 6. Okt. Geſtern abend ſtieg das Luftſchiff R 33 f erſten Probefahrt nach dem Umbau auf. Unter dem Luft⸗ ſchi 5 iſt zu Verſuchszwecken eine Vorrichtung angebracht worden, die lugzeugen das Starten und Landen ermöglicht. Der Vor⸗ teil einer ſolchen Vorrichtung beſteht, wenn ſie ſich bewährt, darin, in Kriegszeiten Flugzeuge zur Verteidigung des Luftſchiffes mitzu⸗ nehmen und in Friedenszeiten in der Möglichkeit, auf den ſeit Waſſan geplanten Luftlinien des britiſchen Imperiums Poſt und Paf agiere auf den Zwiſchenſtationen landen zu können. Der e flug iſt noch nicht abgeſchloſſen. Die Vorgänge in Chile „—. London, 6. Okt. Nach einer Meldung aus Santiago de Chile hat die Regierung von Chile zwei Offiziere verhaften kaſſen, die angeklagt werden, den Staatsſtreich vorbereitet zu haben. Nach gewiſſen Gerüchten wird der zurückgetretene Präſident Aleſſandri in einer Wohnung von der Regierung gefangen gehalten. Nach an⸗ deren Meldungen haben 3 Regimenter einen Aufſtand verurſacht. Der Streik in den Baumwollſpinnereien in Bombay — London, 6. Okt. Der Streik in den Baumwollſpinnereien in Bombay dehnt ſich weiter aus. Es ſind weitere 7000 Ar⸗ beiter in den Ausſtand getreten. Hierdurch hat ſich die Nachfrage nach Tuchen in Stücken erheblich geſteigert. Infolge der Verände⸗ rung in der Marktlage zeigt ſich bei den Spinnereibeſitzern das Bedürfnis, dem Streik ein Ende zu bereiten. Ein Teil der Beſitzer iſt bereit, die beabſichtigte Lohnherabſetzung zurückzuziehen, um die Arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit zu veranlaſſen. Berliner Ur⸗ und Erſt⸗Aufführungen Von Hermann Kienzl Shaw— Galsworthy— Pirandello— Molnar: Enaland nochmals Enaland— Italien— Ungarn! Die vier Pre⸗ mieren der Woche. Die Eroberer der Bühnen Berlins. Ohne Schwertſtreich eines deutſchen Autors! Aber zwei von ihnen erlitten Niederlagen. Nicht vor dem Publikum, das in die⸗ ſen ſchlechten Zeiten ſeine Freiplätze nicht mit Undank bezahlt und zum anderen Teil der heute beſitzenden Klaſſe angehört: ſondern vor dem unſichtbaren auten Geiſt. Der Dritte(Galsworthr) blieb mit einem Kriminalſtück binter ſeinem literariſchen Ruf zurück. Ernſt⸗ baft willkommen der Eine: Bernard Shaw. 8 In Barnowskys„Tribüne“ ſah man ſein„Zurück zu Me⸗ thuſalem“. Nicht die ganze Hand, nur zwei Finger: in drei Stunden zwei von den fünf Teilen der vom Garten Eden bis in ferne Jahrtauſende reichenden Menſchheitsplauderei. Wenn man außerdem geſteht, daß in den ſechstauſend Jahren der beiden erſten Teile ein dramatiſcher Konflikt kaum angedeutet iſt und wir eigent⸗ lich nur bei einem Debattierklub zu Gaſte ſind. ſo beuat ſich bewun⸗ derndes Erſtaunen vor dem Geiſt und Witz des Dichters. der ſeine willigen Zuſchauer aus den Bezirken des Menſchen⸗Dramas in die kontemplative Tragik der Menſchheit entführt.(Wir baben über den neuen Shaw anläßlich der Münchner Uraufführung ausführlich berichtet. D. Schriftl.). Der Beifall war auch in Berlin ſehr ſtark. John Galsworthy war einer der erſten Dramatiker Ena⸗ lands mit ſozialem Geiſt. Ein Nachkomme der nordiſchen und deut⸗ ſchen Meiſter. Aber ſein Schauſpiel„Geſellſchaft“ unter Mar Reinhardts Regie glänzend aufgeführt in der„Komödie“, iſt nur ein Kriminalroman mit ſoviel ſozialem Aufputz. wie ihn etwa der Theatermacher Henry Bernſtein ſeinen ſpannenden Komödien verleiht. Ein reicher junger Jude und ein feudaler Offizier ſind mit mehreren Damen und Herren der Geſellſchaft auf dem Schloß des Lords zu Gaſt. Wir erfabren auf erſten Anhieb. daß es auch in England einen geſellſchaftlichen Antiſemitismus aibt. Der junge Herr von Lewis iſt zwar Mitalied des exkluſiwen Clubs. doch tauſendfach find die Nadelſtiche, mit denen die„Echtblütigen den„Fremdblüti⸗ zen“ verletzen. Dieſer Stachel reist den ſungen Mann zu ſchonungs⸗ wier Verfolaung des Offiziers, als er dieſen für den Dieb einer auſend⸗Pfund⸗Note zu halten genügend Indiziea beſitzt. Die im delde aufgezogene Abenteueriuſt trieb den Offtzier zu dem höchſt un⸗ hahrſcheinlichen Streich. nach einem lebensgefährlichen Sprung von „ zudringen. Die Geſellſchaft ſucht ibren Mann azu ſchützen. obwohl begründeter Verdacht gegen ihn ſpricht. Hier wäre der Boden. auf dem der Verfaſſer ſeine Geſchütze gegen die Solidarität der Bevor⸗ zugten hätte richten können! Statt deſſen trägt er mühſam alles her⸗ bei, was die Tat des Hauptmanns verzeihlich machen ſoll. Seine Zwanagslage in den Händen eines Erpreſſers, ſeine Abſicht. die zärt⸗ liche junge Gattin aus drohender Gefahr zu befreien, ſeine rühmliche Vergangenheit. Und ſelbſt der würdige alte Advokat, eine Perſonifi⸗ kation des Rechtsgefühls, liefert zwar den Offizier, als er während des Ehrenbeleidigungsprozeſſes die Beweiſe ſeiner Schuld erhält. der Gerechtigkeit aus, ſucht ihn aber vor dem Gefängnis zu retten. Erſt im letzten Augenblick beſinnt ſich Galsworthy des von der Geſellſchaft verfolgten Juden und hebt ihn mit einer Geſte würdiger Geſinnung über ſeine Feinde. Der Offizier erſchießt ſich. Die Spannungen des Kriminalſtücks ſind ſo ſtark, daß die Tendenz allmählich hinter ihnen verblaßt und mit der höheren Abſicht auch der pſychologiſche und dichteriſche Charakter des Schauſpiels. Aber die Reinhardt⸗Auffüh⸗ rung täuſchte mit Erfolg ſolche Werte vor. Des Regiſſeurs Meiſter⸗ ſchaft bekundete ſich nicht ſo ſehr in dem fugenloſen Enſemble. als in der, auch jede kleinſte Rolle durch dichteriſche Ergänzungen ſteigern⸗ den Ausarbeitung des Details. So ſtanden neben den Trägern der Hauptrollen, neben Paul Hartmann(dem mannhaften Offizier und Dieb— mit leiſe zuckendem Nerr) und Ernſt Deutſch(dem ethno⸗ graphiſch intereſſanten Lewis) Eugen Klöpfer(der uns diesmal ganz leiſe kam, ein altersgrauer, körperlich gebückter, geiſtig geſtreckter Advokat)l und Helene Thimia(ſie gab den tiefen Schmerz der ſchuld⸗ loſen Frau ohne Künſteleil)— die vielen glänzenden Spieler: Elſe Eckersberg. entzückend echt als kleine dämliche Dame des Salons: Heinrich Schroth und Friedrich Kühne und vor allem— in zwei realiſtiſchen Charakterchargen— die in Berlin ſtürmiſch willkommen geheißenen Karl Goetz und Richard Romanowsky. Auch die Kammerſpiele gehößren noch zu den Reinhardt⸗ Bühnen. Wer führt ſte? Wer macht ihr Repertoire? Der Kotau vor dem Götzen, dem Manne des Erfolas. war kaum je ſo beſchä⸗ mend, als an dieſem Pirandello⸗Abend. Des zum Dichter emporgehimmelten Italieners Komödie: Rann— Tier— Tu⸗ gend“, tiefſinnig nur im Titel des Plakats, iſt eine fürchter⸗ liche Zote, vor der das berüchtigte Luſtſpiel Mandragora des Macchiavelli den alles veredelnden Geiſt voraus hat. Es genüge hier die Andeutung. daß es ſich in den drei Akten ausſchließlich um das körperliche Souterrain handelt. und die hie und da einſchlagende Komik den Geſchmack gewiſſer unrühmlicher Herrenabende verrät. Vortreffliche Schauſpieler— Max Gülſtorff, Oskar Romolka, Erna Balkon zu Balkon in das verſchloſſene Zimmer des Herrn von Lewis Denera. Paul Bildt— wurden von der Vorſehung zu Saufpielern Nicht höher im Werte, wenn auch ein Aergernis nur vor der ge⸗ ſunden Vernunft, war des anderen Tantiemenkröſus, des Franz Molnar Komödie„Der gläſerne Pantoffel“ (Theater am Kurfürſtendamm). Eine Art Volksſtück mit dem Aſchen⸗ brödel⸗Motiv. Nur hat dieſes Volk keine echte Faſer im Leibe. Am weniaften das Aſchenbrödel, die elternloſe unge Dienſtmaad. die den Zimmerherrn. den ſchmierigen alten Schnauzbart, liebt und ihm ihre Liebe, wie vor faſt hundertfünfzig Jahren die Gurli, höchſt„naiv“ immer wieder an den Kopf wirft. Den Sipos kommandiert feine Quartierfrau aufs Standesamt. Während der Hochzeitsfeier erzählt die naive Dienſtmaad. daß die Quartierbraut ſchon viele Bräutigame im Quartier gehabt hat. Als trotzdem von dem Ehemann des Mäd⸗ chens Liebe nicht aleich erhört wird, läuft die liebe Unſchuld aus Ver⸗ zweiflung ins Freudenhaus. Des Volksſtücks Genius liefert ſie am nächſten Morgen unbeſchädiat aufs Polizeiamt. Dort findet ſich alles. Der Sipos läßt ſich ſcheiden.— Wiederum wars ein Sieg der Schau⸗ ſpieler über das Stück. Auch Käthe Dorſch und Max Pallenbera können nicht aus einem Stück von Molnar eine erträgliche Angele⸗ genheit machen. Aber. ſo viel. ſo maßlos viel Verlogenheit der Ver⸗ faſſer in die naive„Rolle“ ſteckte, die Dorſch ſtreift es ab wie ſchlech⸗ ten Lumpenhang und ſteht da in der ganzen Schönheit ihrer Natur. Und Pallenberg belichtet, wenn er zwei Worte einwirft, und auch. wenn er gar nicht ſpricht, nur da iſt, verborgene Menſchlichkeit. Siteratur * Hörk was die Scholle ſprichl. Erzählungen von Marthe Renate Fiſcher. Verlag von Adolf Bonz u Comp., Sisge — Vor kurzem ſind die Freunde der Marthe Renate Fiſcher durch die Nachricht ihres plötzlichen Todes tief ergriffen worden. Als Ver⸗ mächtnis wird ihnen hier ihr letztes Werk in die Hand gedrückt, das jeder mit beſonderer Bewegung leſen wird. Wie die Dichterin ſelber die Liebe als die größte Triebkraft zu ihren Werken bezeichnet hat, ſo iſt das gütige Verſtehen alles Menſchlichen und der tiefe Humor auch in dieſen Erzählungen von beſonderer Eindruckskraft. Das Vuch trägt den thüringiſchen Charakter nicht ſo ausgeſprochen, wie die übrigen. Es enthält ſo mancherlei reizvolle Züge aus ihrem eigenen Leben und dem ihrer Familie und iſt dadurch zu einer Ver⸗ breitung in ößerem Kreis beſonders geeignet. An dieſer auf⸗ rechten, undefma hlt gebliebenen Frau hat die Gegenwart eine Schuld wieder gutzumachen, ein Unrecht abzubitten. ein Dutzend Meiſterbücher Movellen, Erzählungen, terin ihrem Volke, das ſich erſt zu einem verhältnismäßig beſchei⸗ Ueber denen Teil dazu aufgerafft hat, eine ſeiner bedeutendſten Er⸗ Jzählerinnen in ihren Werken kennen zu lernen. 1 Romane) ſchenkte die Dich⸗ 2x—x . —— — * 2 —.— * ieuslag, den 6. Oktober 1925 neue Mannheimer Feitung bend⸗Ausgabe) Städtiſche Nacheichten die Jago im Oktober Von Edmund Scharein (Nachdruck verboten.) Noch ſtrahlt, wenn auch nur für kurze Zeit, die milde Herbſtſonne. iſt der eigentliche Herbſtſturm ausgeblieben, und die Bäume 1 noch im Schmuck. ihres grüngelben Herbſtlaubes. Der Okto⸗ 5 daher ſo recht der Monat für die Ausübung des herbſtlichen idwerkes. Die hohe Jagd brinat die Fortſetzung der Brunft des önigs des Waldes. Der edle Rothirſch tritt am Anfang des gewöhnlich in die zweite Hälfte der Brunft. Dies ailt wenig⸗ ns für die Neviere der norddeutſchen Tiefebene. In Bergrevieren — ſich der Beginn der Brunft gewöhnlich einige Tage ſpäter, ſo b dieſe oftmals erſt mit dem Veginn des Monats Oktober zuſam⸗ Anfangs des Monats ſchreien die Hirſche gewöhnlich in 8 en Revieren. die dies ſtolze Wild aufzuweiſen haben. Das iſt des ideer⸗ ſchönſte Zeit. In der zweiten Hätkte des Monats iſt 7 Abſchuß des weiblichen Rot⸗ und Damwildes rei. Aber was bedeutet es den hirſchgerechten Jäger. deſſen Seh⸗ nen nur dem ſtolzen Geweihten während der Brunft ailt? Dem ſtol⸗ Bn Geweihten, der in feinem Liebesſohnen kampfesmutig auf dem runftplatz dem Gegner entgegentritt bereit, um der Minne Lohn zu kämpfen und notfalls auch ſein Leben zu laſſen. Dem König des aldes, deſſen Kampfruf mächtia hinausſchallt durch den herbſtlich Fau men Wald und das Herz des Weidmanns böher ſchlagen läßt, in Blut in Wallung bringt, ſo daß er bei dem hohen Ziel der Stra⸗ pazen. der herbſtlichen Kühle und der feuchten Nebel, die die Mor⸗ gen⸗ und Abendſtunden bringen, nicht achtet. 6 Die Jagd auf den Rehbock ruht faſt ganz: wenn auch manch draver Bock ſetzt noch auf die Decke geleat werden kann, ſo iſt doch 85 zu verkennen. daß die Jaad auf den Herbſtbock nicht mehr den 8 hat, den ihre Ausübung auf den roten Vock bereitet. Die Nie⸗ erſagd ſteht im Zeichen der Haſenjagd, deren Anfana der erſte des Monats brachte.„Leider“, muß hinzugeſetzt werden. Ein ſbad Tage der Ruhe und Schonung könnten Mümmelmann nichts en ja, eine kurze Verlängerung der Schonzeit bis in die Mitte 8 Monats müßte ſogar auf den ganzen Haſenbeſtand außerordent⸗ In ſegensreich wirken. Viele Haſen. die bei Aufgang der Jaad noch Enge nicht ſchußreif ſind und Schützen. die für den mangelhaften lantwicklungsauſtand. in dem ſich Junghaſen und ſogenannte Drei⸗ äufer befinden, kein Auge haben. zur Beute fallen, würden dann nicht geſtreckt werden. Es iſt nun mal nicht zu verkennen, daß die erſte Hälfte des Monats in manchen Haſenrevieren. die nicht von guten Jägern bejagt werden. Zuſtände brinat. die dem wahren Weid⸗ zuwider fein müſſen. Man iſt verſucht. von einem Haſen⸗ indermord zu ſprechen. Abgeſehen von dem Wildbrek. das durch zu frühen Abſchuß verloren geht. macht ein Schuß auf die unent⸗ Stten. karnickelähnlichen Junghaſen dem auten Weidmann und mecſützen keinen Spaß. Anders iſt es und ungleich ſchwerer. Müm⸗ elmann bei Eis und Schnee mit ſicherem Schuß zu ſtrecken. Ein Uebel. das immer wieder in die Erſcheinung tritt, obwohl es Bon berufener Seite ſo oft gerügt worden iſt, iſt das Fehlen des 55 adhundes bei der Hafenſuche. Wer unſere Oktober⸗ haſeniäger über die Felder ſtolzieren ſieht. dem muß es auffallen. 55 der vierbeinige Gefährte meiſt fehlt. Daß durch dieſe Unter⸗ 1 ungsſünde alljährlich eine Maſſe von krankgeſchoſſenen Haſen ihr die Bratpfanne. nicht erreichen, ſondern elend verludern, oder 8 0 willkommene Beute des Raubzeugs werden. braucht wohl nicht eſonders hervorgehoben zu werden. 920 Die Hühnerijaad kann in der erſten Hälfte des Monats in onders auten Revieren. wenn das Wetter es wohl meint. noch rfolg bringen. Die nur teilweiſe abgeernteten ertoffeffelder und noch völlig unverſehrten Rübenſchläge gewäb-en den Hühnern erde Dectung genug und begünſtigen einſtweilen noch die Ausübung öff Jagd auf dies begehrte Wildgeflügel. Günſtige Ausſichten er⸗ 685 die Jagd auf Waſſerwild im Oktober. Außergewöhnlich iſt mitunter der Gntenzua in dieſem Monat, wie denn Aſe Jaad mit Unterſtützung eines auten Waſſerhundes ein hohes eranügen bereitet. Die in der Dämmerung geſchwind einfallenden —5 mit ſicherem Schuß zu ſtrecken, iſt eine Luſt, namentlich dann, 1555 die Fähiakeit des wackeren vierbeinigen Gefährten die nicht aleich zu Tode getroffenen Enten, die ſich häufig feſtbeißen oder in 5 Dunkelheit drücken, es ermöglicht, das zähe Waſſergeflügel zu fin⸗ paffff Auch der Zua der Wildgänſe im Oktober bietet für den 5 tionierten Waſſerjäaer herrliche Freuden. Wenn das Geplapper müden Wanderer hoch in den Lüften ertönt und die im 5 dahinziehenden, die Kopfoans voraus, nahen. dann kann der 358 Weidmann ſchon bei der Annäherung des ſchwatzhaften Waſſer⸗ 4l ügels helle Freude empfinden. Und Freude empfindet er auch bei nem auten Schuß. der ihn in den Beſitz der Wildgans bringt. Sch Die Verfolaung des Raubzeuges, ſoweit es nachweislich aden anrichtet, wird von dem wackeren Heger weiter betrieben. er Schuß auf den Fuchs im Winterkleid übt natürlich einen arö⸗ 5 855 Reiz aus, als der auf den Träger eines ſo armſeligen Balges, e ihn Reineke jetzt zeigt. Wer alſo nicht genötigt iſt. Fuchs und ar der ſetzt zu ſtrecken. der warte damit bis zum Winter. Der 5 idmann bat gerade in dieſem Monat Gelegenheit genug. ſein Re⸗ 85 gründlich zuerforſchen, namentlich dann, wenn es ſich Feldfaade n handelt, von deren Wildbeſtänden man ſich im Ealnen im Sommer keine rechte Vorſtellung machen konnte. 4 9989 Wochenkarten im Herſchelbad. Wie das Städt. Nach⸗ richtenamt berichtet, wurden nach den Feſtſtellungen des Maſchinen⸗ amts in der Woche vom 21. bis 27. September 9989 Badekarten (gegen 6995 i..) ausgegeben. Von dleſen entfallen auf: große Schwimmhalle 4380(Männer 2562, Familienbad 1132, Wellenbad 466, Schülerkarten 220), Frauenhalle 1611(darunter Schülerkarten 96), Halle III 636, Wannenbäder 1. Kl. 699, Wannenbäder 2. Kl. 1492, Dampfbäder 455, Lichtbäder 11, Kohlenſäurebäder 11, Kran⸗ kenkaſſenbäder 694(142 Dampfbäder, 420 Fichtennadelbäder, 55 Licht⸗ bäder, 42 Solbäder, 26 Kehlenſäurebäder, 9 Schwefelbäder). In 15 Woche vom 13. bis 19. September belief ſich die Zahl auf 0 311. »Selbſthüfe. Im Jahre 1902 gründeten Kapitäne und Schiffer der Mannheimer Dampfſchleppſchiffahrts⸗Geſell⸗ ſchaft eine Sterbe⸗ und Unterſtützungskaſſe und gaben ihr den heutzutage leider nicht mehr ganz geläufigen Namen„Einig⸗ keit“. 10 Jahre ſpäter ging die angeſehene Transportfirma an den ſogenannten Preußiſchen Schiffahrtskonzern über, womit für die „Einigkeit“ eine erhebliche Mehrung der Mitgliederzahl und damit eine weſentliche Erhöhung der Leiſtungsfähigkeit verbunden war. Der Beiſtand mußte ſich immer noch auf Todesfälle beſchränken. Da wagten im Vorfahre führende Perſönlichkeiten der„Einigkeit“ im Vereine mit Angeſtellten der„Mannheimer Lagerhaus⸗ Geſellſcheft, der Mannheimer Abteilung des Konzerns, den Stimmkartei einſehen! Die Landtagswähler und ⸗wählerinnen, die keine Wahl⸗ karte erhalten, ſind genötigt, die Stimmkartei einzuſehen, die bis einſchließlich sSonnkag, 11. Oktober, jeweils vormiktags 9 bis halb 1 Ahr und nachmittags von 3 bis 6 Uhr, am kommenden Sonnkag nur vormiktags von—12 Uhr, auf⸗ liegt: für die Altſtadt im Kathaus, N 1, Iimmer 18, für die Stalteile Feudenheim, Käfertal, RNeckarau, Rheinau und Sandhofen in den Gemeindeſekretariaten, für den Skadtleil Waldhof in der Polizeiwache des 10. Reviers. Nur wer in die Stimmkartei eingetragen iſt, öar/ am 25. Oktober wählen! aee e— kühnen Sprung zur Gründung einer Penſionskaſſe. In zahl⸗ reichen Sitzungen verſuchte man, dem ſchönen Gedanken Körper und Stimme zu geben, doch die auf das Gelingen geſetzten großen Hoff⸗ nungen ſcheiterten. Kurz entſchloſſen ging man im Einvernehmen mit der Geſchäftsleitung ſofort an die Erweiterung und Ausdehnung der„Einigkeit auf die der Penſionskaſſe nachtrauernden Beſchäfti⸗ gungsgruppen. Die Statuten der„neuen Einigkeit“ bedürfen zur Gültigkeit noch der Genehmigung des Reichsverſicherungsamtes. Wenige Tage noch und die auf breitefter Baſis errichtete Kaſſe zählt rund 400 Mitglieder, die notfalls auch bei Arbeitsunfähigkeit der Unterſtützung ſicher ſind. Wenn auch die„Einigkeit“ eine ſegensreiche Tätigkeit entfaltet, ſo iſt ſie doch nur ein geringer Erſatz für die aus Beiträgen der Mitglieder ſich ernährende aber diesmal ausgebliebene Penſionskaſſe, die den Angeſtellten von den Sorgen um ſeine ſpätere dahen ziemlich befreit hätte. Aufgeſchoben iſt jedoch nicht aufge⸗ oben. * Zu dem Bericht über das Spielfeſt der Mannheimer Volks⸗ ſchule ſei berichtigend mitgeteilt: Die allgemeinen Freiübungen wurden von Turnlehrerin Frl. Toni Ernſt zuſammengeſtellt und bei dem Feſt ſelbſt geleitet. Die Uebungen auf den Schwebekanten wurden von Klaſſe 8a der Wohlgelegenſchule vorgeführt. Die erſte Preisträgerin im Dreikampf, Maria Schreck, iſt eine Schülerin der Wohlgelegenſchule. * Johann Huber, der Wandergraphologe, iſt auch dieſes Jahr wieder auf der Mannheimer Meſſe. In der Anzeige im Abendblatt iſt inſofern ein Fehler unterlaufen, als es nicht an der Mozartſtraße, ſondern auf der Meſſe heißen muß. * Anfälle. Sonntag nachmittag wollte ein 35 Jahre alte Rad⸗ fahrerin auf der Feudenheimerſtraße vor einem Sportplatz die Straßenbahngleiſe überqueren, wurde dabei von einem herannahen⸗ den Straßenbahnwagen erfaßt, zu Boden geworfen und am Kopf verletzt. Bewußtlos wurde. die Verunglückte mit dem Sanitäts⸗ auto in das Allg. Krankenhaus überführt.— Geſtern vormittag fiel in einer Wohnung in Neckarau ein 3 Jahre altes Mädchen beim Spielen in einen auf dem Boden ſtehenden und mit kochender Waſchbrühe gefüllten Waſchtopf, ſodaß es mit ſchweren Brand⸗ wunden am Geſäß und Unterleib in das Allg. Krankenhaus ein⸗ geliefert wrden mußte. Es beſteht Lebensgefahr.— Geſtern mittag fiel in einer Fabrik einem 25 Jahre alten Fabrikarbeiter beim Reparieren einer Stoffpumpe ein 48 Ztm. langer Balken auf den Kopf, ſodaß er neben einer Wunde eine Gehirnerſchütterung davon⸗ trug. Nach Anlegung eines Notperbandes wurde der Verunglückte mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus verbracht. Es beſteht Lebensgefahr. Unterſuchung iſt im Gange.— Geſtern nach⸗ mittag fiel beim Fenſterreinigen im Hauſe I. 8, 9 ein 49 Jahre alter der hoſenknopf Anekdote von Hans Müller-Schlöſſer ſein Als der Kaiſer Napoleon im November des Jahres 1811 auf er Inſpektionsreiſe durch Holland und die Rheinlande Düſſel⸗ ntt die Hauptſtadt des damaligen Großherzogtums Berg, beſuchte, er mit ſeinem Gefolge durch faſt alle Straßen der Stadt. Ein ein war es freilich nicht, denn Düſſeldorf war damals noch gefl tädtchen von vielleicht zehntauſend Seelen. Aber dem Kaiſer e die kleine, ſchmucke Stadt. Er ſoll ſie, auf einer nach ihm ſie Anhöhe im Hofgarten ſtehend, wohlgefällig betrachtet und Teil tit Paris genannt haben. Düſſeldorf verdankt ihm den größten ſtadt ſeiner Hofgartenanlagen, und wenn es noch heute die Garten⸗ genannt wird, ſo iſt das ſein Geſchenk. Auf dem Schutte der Gemmlgen Befeſtigungen entſtanden auf ſeinen Befehl und mit heut rung reicher Staatsmittel die Anlagen, welche die Altſtadt ute noch mit einem grünen Gürtel umgeben. 5 Drei Tage lang war die kleine Stadt an der Düſſel der Mittel⸗ 5 des gewaltigen napoleoniſchen Reiches. In einem Salon 55 Jägerhofſchlößchens ſchritt der Kaiſer auf und ab, die Hände der Schnupftabaksdoſe auf dem Rücken, und diktierte Befehle 5 Verordnungen. Kuriere kamen und eilten fort nach Paris, nach adrid, nach Mailand, nach Wien. „Am zweiten Tage ſeines Aufenthaltes ritt der Kaiſer mit ſeinem wanzenden Gefolge durch die geſchmückten Straßen. Es 5 ein Wee ſonniger Novembertag, einer der Ausläufer des heißen der den ſogenannten Kometenwein hatte reifen laſſen. r Kaiſer kam an das alte herzogliche Schloß am Rhein, das von VBombardement der Sanskulotten im Oktober 1794 her noch 5 log. Ohne ſich um ſein Gefolge weiter zu küm⸗ 755 as ſich nicht getraute, ritt er allein auf ſeinem Schimmel llſer chmalen, vom Regen der letzten Tage ſchlüpfrig gewordenen alte pfad entlang. Unweit des Schloſſes ſtand nahe am Fluſſe ein Häuschen. Gerade als der Kaiſer vorbeireiten wollte, trat aus mufioegen Haustüre ein junges Mädchen, um einen Eimer mit 5 tzigem Waſſer in den Rhein zu gießen. Das Mädchen lief 5 Schimmel, ließ vor Schreck den Eimer fallen und ſtarrte olfe aiſer an. Dieſer lachte. Das Mädchen machte einen unbe⸗ Knix und wollte wieder ins Haus laufen. ic„He, mein Kind!“ rief Napoleon,„zeig mir den ich 5 in die Staßt hinem?⸗ 1 5 e e abei zeigte er über den Kopf des des ch d alten turfürftichen Reiterkaſerne. 1 85 155 4 — Das Mädchen kam ſchüchtern wieder näher und antwortete: „Ja, gnädiger Herr. Am Ende der Reiterkaſerne iſt eine Gaſſe. Die müßt Ihr durchreiten und kommt auf die Ratingerſtraße.“ „Ah, ich weiß. Ich danke dir, mein liebes Kind.“ Er beugte ſich zu dem Mädchen hinab und zupfte es am Ohr⸗ läppchen. Das Mädchen wurde blutrot. Der Kaiſer ſah das mit Vergnügen. Er faßte ſie am Kinn und wollte ſich, um ſie zu küſſen, tiefer beugen. Da— krachl ſprang ihm hinten ein Knopf von der Hoſe. „Verdammt!“ rief Napoleon, richtete ſich raſch auf und griff unter ſeinem grünen Uniformrock her nach dem Hoſenbord. Aber der Knopf war herunter auf die matſchige Erde gefallen. Der Kaiſer ſchwang ſich vom Pferde und bückte ſich nach dem Knopfe. Aber der mußte wohl von dem Pferde, das beim haſtigen Abſteigen des Kaiſers eine Bewegung gemacht hatte, in den Dreck hineingetreten worden ſein. „Mein Kind“, ſagte der Kaiſer,„ich habe einen Knopf verkoven. Willſt du mir einen anderen dafür annähen?“ Und ohne ihre Antwort abzuwarten, hängte er den Zügel des Schimmels an die Angel des Fenſterladens und trat ins Haus. Das Mädchen folgte ihm in großer Verlegenheit. ö Napoleon ſchritt raſch durch ein düſteres Flürchen und trat in ein freundliches Zinmer. Die klare Novemberſonne ſchien durch das offene Fenſter, an dem eine alte Frau ſaß und große Möhren ſchraböte. Als ſie den Kaiſer erblickte, ſtand ſie haſtig auf. Der Korb deckel mit den Möhren fiel ihr dabei vom Schoße. „Madame, nähen Sie mir einen Knopf an die Hoſe.“ Die alte Frau ſtarrte den Kaiſer mit offenem Munde blöde an. „Meine Mutter, gnädiger Herr,“ ſagte das Mädchen,„hört nicht gut. Mit Verlaub, ich will einen paſſenden Knopf ſuchen.“ Sie 55 in eine anſtoßende Kammer. Die alte Frau ſchluff!e ihr eilig nach. 3 5 Der Kaiſer hörte, wie die beiden in der Kammer ſuchten. Er bückte ſich und hob eine Möhre auf, die bis an das kniſternde Trommelöfchen in der Ecke gerollt war. Er beugte ſich aus dem Fenſter und ſchnalzte. Der Schimmel wandte den Kopf zu ihm und fraß die Möhre aus ſeiner Hand. Die beiden Frauen kamen wieder herein. Die Alte legte einen Knopf auf den Tiſch, ſetzte ſich, ganz verdattert, umſtändlich eine Nickelbrille auf und verſuchte dann, ein Stück Zwirn einzufädeln. Es gelomg ihr nicht, weil ihr die Hände vor Aufregung zitterten. Sie gab der Tochter einen ſtummen Wink, daß ſie das Geſchäft übernehmen ſollte. „Nun, Madame, wenn es gefällig iſt!“ rief der Kaiſer unge⸗ duldig, ſchlug die Schöße ſeines grünen Uniformrockes auf die Seite Wel Mittwoch, den 7. Oktober, abends 8 Uhr, findet im Partei⸗ büro, Lameyſtraße 17, eine Partei-Ausſchuß⸗Sitzung ſtatt und bitten um vollzähliges Erſcheinen. Der Vorſtand. Fenſterputzer von einer Leiter und verſtauchte S0 das rechte Hand⸗ und Fußgelenk. Auch er mußte mit dem nitätsauto in das Krankenhaus verbracht werden.— Beim Ueberqueren der Straßen⸗ kreuzung Planken und Breiteſtraße wurde geſtern abend ein 59 Jahre alter Mann von einem Radfahrer angefahren, zu Boden ge⸗ worfen und unerheblich verletzt. Nach den gemachten Feſiſtellun en trifft den Verletzten ſelbſt die Schuld, da in blindlings über die Straße lief, um noch einen gerade wegfahrenden Straßenbahnwagen zu erreichen. * Juſammenſtoß. In der vergangenen Nacht ſtießen an der Straßenkreuzung L 4/ M 5 ein Perſonenkraftwagen und eine Pferde⸗ droſchke zuſammen, wobei das Pferd zu Boden fiel, ohne ſich aber zu verletzen. Die Schuld trifft den Lenker des Kraftfahrzeuges, da er kein Warnungszeichen gab. * Feſtgenommen wurden 41 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Schiffskapitän und ein Heizer wegen Nötigung und ein Koch und Heizer wegen Beamtenbeleidigung. „Ermäßigung der Schweizer Paßviſa. Der Schwelzeriſche Bundesrat hat mit Wirkung vom 15. Oktober die ſchweizeriſchen Viſumgebühren herabgeſetzt und zwar werden für das einfache Viſum ſtatt der bisherigen 8 Franken nur noch 5 Franken erhoben. * Verzögerung der Briefpoſt aus Süd⸗ und Südweſtafrika. Wegen des Seemannsausſtandes in Südafrika iſt die regelmäßige Poſtverbindung von Süd⸗ und Südweſtafrika mit Europa unter⸗ brochen. Die Dampfer der Union Caſtle Mail St. Co., die plan⸗ mäßig jeden Freitag von Kapſtadt nach Southampton fahren und regelmäßig zur Briefpoſtbeförderung benutzt wurden, liegen in Südafrika feſt. Seit dem 21. Auguſt iſt erſt am 3. September wieder Poſt von Kapſtadt abgegangen und zwar mit dem Dampfer Umvoti, der gegen den 26. September in Plymouth zu erwarten war. Da der Seemannsausſtand fortdauert, muß mit weiteren Verzögerungen der Briefſendungen aus Süd⸗ und Südweſtafrika gerechnet werden. Aus dem Lande „ Schwetzingen, 5. Oktober. Geſtern früh wurde die 76jähr. Witwe Jakob Ueltzhöffer 4 tot in ihrem Bette aufgefunden. Eim Herzſchlag hatte ihrem Leben ein Ende gemacht. rr. Baden⸗Baden, 5. Okt. Der hieſige Geſangverein„Lie⸗ derkranz Frohſinn“ beging im Rahmen eines im Garten⸗ ſaale des Kurhauſes ſtattgefundenen Feſtkonzertes die Feier des 25jährigen Dirigentem⸗Jubil äums ſeines Lel⸗ ters Herrn Muftkdirektor Otto Schäfer. Der Beſuch des Kon⸗ zertes war ein außerordentlich zahlreicher. Reichen Beifall löſten die Darbietungen der zur Mitwirkung gewonnenen Kammerſänge⸗ rin Frau Olga Blomé⸗Stuttgart aus. Nach dem enee fand ein Feſtakt ſtatt, in deſſen Verlauf der Chrenpräſi des „Frohſinn“ Stadtrat Karl Fiſcher eine herzliche Anſprache an den Jubilar richtete und ihm ein wertvolles Geſchenk überreichte. Auch Vertreter befreundeter Vereine brachten Herrn Schäfer Glück⸗ wünſche dar.— Der hieſige Gewerbe⸗Verein und Hand⸗ werker⸗Verband konnte geſtern in Anweſenheit von Vertre⸗ tern der Staats⸗ und ſtädtiſchen Behörden die Feier ſeines 50⸗ jährigen Beſtehens begehen. Während des Feſtaktes ind Kurhauſe begrüßte der Vorſitzende Architekt Becker die Anweſen⸗ den und verbreitete ſich über die Geſchichte des Vereins ſeit ſeinee Gründung, während Handwerkskammerpräſident Pfannriner⸗ Bruchſal über die Verhältniſſe des Handwerks ſprach und dieſem beſſere Zeiten wünſchte. Es fanden dann verſchiedene Ehrungen ſtatt. Etwa 90 hieſigen Firmen wurden Ehrendiplome für 20⸗ bezw. 25jährige Mitgliedſchaft verliehen. Eine geſellige Unterhal⸗ tung bildete den Schluß der Feier.„„ «Singen a.., 5. Okt. Heute früb gegen 5 Ubr brach in Worb⸗ lingen im Doppelwohnhaus des Sattlers Otto Graf Feuer aus. das in kürzeſter Zeit das ganze Gebäude vernichtete. Die daneben ſtehen⸗ den Oekonomiegebäude konnten gerettet werden. Durch den Brand wurden drei Familien mit 18 Köpfen obdachlos. Die Brandurſachs iſt unbekannt. Altheim(Amt Megßkirch), 5. Okt. Am Dienstag nachmittag entſtand in dem Anweſen des Landwirts Heinrich Liehner Feuer. das in kurzer Zeit das Wohn⸗ und Oekonomiegebäude vollſtändig ein⸗ äſcherte. Da die Familie bei dem Ausbruch des Feuers auf dem Felde war, konnte mit vieler Mühe nur das Vieh gerettet werden. ſämt⸗ liche Fahrniſſe und auch die Möbel ſind mitverbrannt. Man ver⸗ mutet Brandſtiftung. und ſtellte ſich, vorübergebeugt, on den Tiſch. Da ſiel ſein Blic cuß den Knopf, den die Alte dahingelegt hatte. Er nahm ihn und be⸗ trachtete ihn. Es war ein engliſcher Knopf. „Woher haben Sie dieſen rief Napoleon ſtirn⸗ runzelnd. Alle Freundlichkeit war aus ſeinem bleichen Geſicht ver⸗ ſchwunden, ſeine Stimme war hart und ſeine Augen blickten böſe. „Dieſer engliſche Knopf, wie kommt er hierher?“ Die beiden Frauen ſchauten ſich angſtvoll an. „Dieſen Knopf, gnädiger Herr,“ ſagte das Mädchen ſtockend und ſchluckend,„dieſen Knopf, haben wir vom Knopfmacher Hank aus der Kapuzinergaſſe.“ Napoleon ballte in plötzlicher Wut die Fauſt um den Knopf. „Könnte ich England umklammern wie dieſen Knopfl“ ziſchte er. Wie er aber die ängſtlichen Geſichter der beiden Frauen ſah. glättete ſich ſeine Stirn wieder, ſeine Augen blickten freundlich und ſeine verkniffenen Lippen löſten ſich zu einem Lächeln. „Meine Damen“, ſagte er,„nähen Sie mir immerpin dieſen engliſchen Knopf an. Es it das erſte Mal, daß England mir nütz⸗ lich iſt, und ich fürchte, auch das letzte Mall“ Er zog raſch den Uniformrock aus, und das junge Mädchen nähte ihm den Knopf an, wobei er ein rmal zuckte, weil es ihn kitzelte. „So, gnädiger Herr“, ſagte das Mädchen, als es fertig war, „der Knopf wirds aushalten, wenn Sie ſich bücken!“ Napoleon kniff ſie lachend in die Backen, legte ein Goldſtück auf den Tiſch und ging. Er ritt nach dem Mühlengäßchen. Da erwartete ihn unruhig ſein Gefolge. „Marſchall“, ſagte Napoleon zu Berthler,„Marſchall, es iſt ein Loch in meinet Kontinentalſperrel“ Und finſteren Blickes ritt er weller. Theater und Muſik OFrankfurker Theater. Im Neuen Theater hot der ſtellver⸗ tretende künſtleriſche Leiter und Regiſſeur Leo Mittler nach ſeinen Mißerfolgen den Vertrag mit Direktor Hellmer gelöſt. In die Breſche ſprang aushilfsweiſe Friedrich Lobe als Gaſt⸗ regiſſeur und brachte aus Berlin Jerome R. Jeromes Komödie „Lady Fanny und die Dienſtbotenfrage“ mit.(Wir haben anläßlich der Berliner Aufführung über das Stück berichtet. Schriftl.) Dos Publikum tobte vor Vergnügen. Worüber, das iſt recht ſchwer feſtzuſtellen. Einzig erquicklich der wie immer ausge⸗ zeichnete Alois Großmann und zwei neue ſympathiſche Geſichter: Hans Wengraf und Guſtavr Rothe.. Mario Mohr 144 —ůů— . Seite. Nr. 462 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe!] Dienstag, den 6. Oktober 1925 Rommunale Chronik Verfehlungen eines höheren ſlädtiſchen Beamten in Worms? *Worms, 5. Okt. In der Stadt ſind Gerüchte verbreitet über Verfehlungen eines höheren Beamten im Dienſte der Stadtver⸗ waltung. Die Stadtverordnetenfraktion der Deutſchen Volkspartet hat ſich daraufhin veranlaßt geſehen, folgende dringliche An⸗ rage an die Stadtverwaltung zu richten: In der Stadt ſind Gerüchte im Umlauf, durch die Herr(folgt Name) außerordentlich ſchwer belaſtet wird. Sind der Stadtverwaltung dieſe Gerüchte bekannt und was gedenkt ſie zu tun, um der Bevölkerung Auf⸗ klärung darüber zu geben. Beabſichtigt die Stadtverwaltung, den genannten Beamten im Dienſt zu entlaſſen, ſolange nicht Aufklä⸗ kung in der Angelegenheit geſchaffen iſt? 8 Ehrenjubiläumsfeier Pirmaſens, 5. Okt. Am Sonntag abend fand im Volks⸗ zu Ehren von 22 Mitgliedern der Stadtverwaltung, die eine 5⸗ bezw. 30jährige Dienſtzeit in Pirmaſens bei der Stadt zurück⸗ gelegt haben, eine Ehrenjubiläumsfeier ſtatt, zu der die ganze Bevölkerung ihre Teilnahme durch einen überwältigenden Beſuch bezeugte. Nach verſchiedenen Anſprachen der erſchienenen Vertreter vom Zentralverband der Gemeinden, vom Kreisverband und von der Gemeindebeamtenkammer wurde ein Schreiben des Oberbürgermeiſters Geheimrat Strobel, der mittags zum Empfang des Bayeriſchen Landtags in ſeiner Eigenſchaft als Kreis⸗ tags⸗Vorfitzender nach Speher reiſen mußte und deswegen der Feier nicht perſönlich beiwohnen konnte, verleſen. Er gedachte darin beſonders der Zeit des paſſiven Widerſtandes und des Sepa⸗ Tratismus und dankte den ſtädtiſchen Beamten für die beſondere Aufopferung und Hingabe, die in dieſen ſchweren Tagen von ihnen verlangt wurde. Den Beamten wurden Ehrenurkun⸗ den und wertvolle Geſchenke überreicht. Der Kampf um den vierten Bürgermeiſterpoſten in Darmſtadt Sw.. Darmſtadt, 4. Okt. Nachdem Bürgermeiſter Daub mit dem 1. Oktober in den Ruheſtand getreten iſt und von der ſozialdemo⸗ kratiſchen Partei und Deutſchen Volkspartei Vorſchläge zur Beſetzung des Poſtens bereits eingegangen waren, gab Oberbürgermeiſter Dr. Gläffing in der Skadtverordnetenſitzung eine Erklä⸗ rung der Verwaltung ab, wonach aus Gründen der Sparſamkeit dieſer Poſten nicht mehr durch einen Beigeordneten beſetzt werden ſolle. Für die Sozialdemokraten gab Stv. L euſchner der Anſicht Ausdruck, wenn man ſparen wolle und der Poſten nicht mehr beſetzt werden ſolle, würde ſeine Partei zuſtimmen. Für die Wirtſchafts⸗ partei ſchloß ſich Pfarrer Heß der Anſicht an, gab aber zu erwägen, ob der Poſten nicht durch einen Hilfsdezernenten beſetzt werden ſolle. Für die Demokraten ſprach Sto. Kolb, der ſich eben⸗ falls für die Einſparung des Poſtens einſetzte. Stadtv. Haury gab zu bedenken, daß der Poſten des Finanzdezernenten der wichtigſte in der Verwalkung ſei, der unter allen Umſtänden wieder beſetzt werden müſſe.— Für das Zentrum ſprach niemand. Bei der Abſtimmung ſtimmten Fur die e und D. Vp. für die Wieder⸗ beſetzung, alle übrigen Parteien für die Einſparung des Poſtens. Auf eine Anfrage, ob die Angelegenheit damit erledigt ſei, erklärte Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Gläffi ng, daß es ſich bei dem Antrage der Ver⸗ waltung zunächſt nur um die Frage gehandelt habe, daß der Poſten des Finanzdezernenten nicht wieder durch einen Beigeordneten be⸗ ſetzt werden ſolle. Der Oberbürgermeiſter wird die Verteilung der Geſchäfte vornehmen und der Stadtverordnetenverſammlung, die das Recht der Anhörung hat, Mitteilung machen.— Mit dem Bau der Straßenbahn durch die Hochſchulſtraße nach dem Martinsviertel hat ſich der Rechtsausſchuß erneut befaßt. Er iſt der Anſicht, daß die ſeinerzeit erteilte Konzeſſion auch heute noch zu Recht beſteht. Nach⸗ dem Baurat Walbe nochmals für die Hochſchule eine Erklärung ab⸗ gegeben hatte, ſtimmte die Verſammlung dem Projekt der Durch⸗ ührung mit allen gegen 3 Stimmen zu. Die neuen Richtlinien für die nterſtützungen in der Wohlfahrtspflege fanden Genehmigung. Ein Antrag Schlitt(Komm.) auf Gewährung einer Winterbeihilfe an Sozial⸗ und Kleinrentner wurde für erledigt erklärt.— Für die Errichtung eines kliniſchen Laboratoriums 7 Junger Kaufmann in auter Poſition ſucht zum 15. Oktober*6625 Jat möbliertes Tammer möglichſt ſeparat, in der Nähe Friedrichsbrücke, Stadtſeite bevorzugt. Angebote erbet unter Z. C. 54 a. d. 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Zur Wahl des zweiten Beigeordneten hatte der Volksblock den Maurermeiſter Illius vom Zentrum präſentiert. Schon bei den vorhergehenden Wahlen ſickerte durch, daß im Zentrum keine Einigkeit über den eingeſchlagenen Links⸗ kurs herrſche und bei der letzten Wahl kam die Spaltung zur offe⸗ nen Erſcheinung. Die mit Nominierung des Linkskandidaten un⸗ zufriedenen Zentrumswähler ſtellten dieſem einen Gegenkandidaten in dem Landwirt Heer entgegen. Da aber für dieſen keine Aus⸗ ſicht auf Erfolg beſtand, ſo wurde dieſe Kandidatur am Tage vor der Wahl zurückgezogen. Hierdurch war die Wahl des Herrn Bil⸗ lau geſichert. In mehreren Flugblättern griff der Volksblock die offizielle Zentrumspartei nicht gerade ſehr nobel an, währenddem dieſe in ſachlicher Weiſe die Angriffe zurückpies. Der Kampf der Geiſter geht weiter. Man ſieht hier dem ausgebrochenen Streit mit dem größten Intereſſe entgegen, zumal das hieſige Zentrum immer mehr rechts orientiert war. eeeeee, eeeeeeeee Gerichtszeitung Schwurgericht Mannheim § Mannheim, 6. Okt. In der geſtern Abend auf heute vor⸗ mittag 11 hr vertagten Verhandlung gegen Guſtav Ganſter und Genoſſen wurde folgendes Urkeil verkündet: Guſtavr Gan⸗ ſter 1 Jahr 8 Monate Gefängnis, abzüglich 7 Monate Unterſuchungshaft Friedrich Georg Ganſter 3 Monate Ge⸗ fängnis, abzüglich 9 Wochen Unterſuchungshaft; Luiſe Ganſter geb. Kölb 2 Monate Gefängnis; W. F. anſtelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe zu einer Geldſtrafe von 300 Mark. Als Verteidiger fungierten:.⸗A. Dr. Brücher aus Darmſtadt(für Friedrich Georg Ganſter);.⸗A. Dr. Pfeiffen⸗ berger(für Guſtav Ganſter);.⸗A. Dr. Geiſinger(für Luiſe Ganſter);.⸗A. Walter(für.). M. Schwurgericht Karlsruhe. tober vormittags 210 Uhr zuſammen. An dieſem Tage wird ſich der Fürſorgezögling Martin Nikolaus Schneider aus Wöſchbach bei Durlach wegen Mordes zu veranworten hahen. Schneider wird beſchuldigt, einen Jagdhüter von Wöſſingen erſchoſſen zu haben. Am Donnerstag den 8. Oktober kommt eine Beleidigungsklage gegen den Kaufmann Lothar Mager zur Verhandlung. Für Freitag, den 9. Oktober iſt in Ausſicht genommen die Anklageſache gegen den Arbeiter Sebaſtian Adam, den Schuſterlehrling Hermann Adam und die Hilfsarbeiter Fridolin und Emil Adam, ſowie den Schleifer Johonnes Kiſtner, fämtliche aus Sulzbach wegen Körperverletzung mit nachgefolgtem Tode. § Schöffengericht Offenburg. Ein hoffnungsvolles Früchtcher iſt der noch jugendliche Friedrich Zimmer von Lahr, der ſich vor dem Schöffengericht Offenburg wegen Unterf chlagung zu ver⸗ antworten hatte. Es wurde ihm eine ganze Reihe Unterſchlagungen, die ganz raffiniertes Vorgehen nicht vermiſſen laſſen, und nur durch einen Zufall ans Licht kamen, zur Laſt gelegt. Der Angeklagte legte ein offenes Geſtändnis ab. Somit ließ das Gericht Milde walten und verurteilte ihn zu 1 Jahr Gefängnis abzüglich 13 Wochen verbüßter Unterſuchungshaft. Der Staatsanwalt hatte drei Jahre Gefängnis beantragt. Berufstät. Dame ſucht Mabl. Zimmer Aaadet Uumel von ält. Herrn geſucht. dinmöbl inmer Bei Sport und Spiel im Zentr. der Stadt 4. 0 21 5 29918 an ſol. e 20 braucht die ermüdete und gereizte Haut 5 Jſa. d. Geſchäſtsſt. mieten. Anzuſ. da be⸗ 27* a 4515 7 f Taft n 1. ue. 50 wohltuende Pflege mit 27 Cold Cream. 26906 fomer m Angeb. unt. X..? Den feinen, aparten Ton der stumpfen 5 von alleinſtehend. Dame a. d. Geſchäftſt. 56549 4 Iimmer dbegen Vauksſtenzuſchuß ABlasse verleiht 77/ Matt-Creme. Dieser mit voller Penſton in geucht. Ausführliche dut mön. Ummer +2800 ist des Tages wirksamer Schönheitsreiz füdl. Innenſtadt od. an⸗ Angebote erbeten unter mit Klavier u. einfaches 52 e ſchließ. 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B. 58 B4518 2(Bleu-Geld-Eükeste. 5———'— Das Schwurgericht Karlsruhe tritt am Mittwoch den 7. or⸗ Neues aus aller Welt — Zdei große Juwelendiebſtähle in Berliner Hotels. Mis außerordentlicher Geſchicklichkeit operieren Hoteldiebe, die in einem Berliner Luxushotel auftraten. Während die Hotelgäſte in einem Nebenzimmer weilten, ſchlichen ſie ſich ein, verſperrten die Verbin⸗ dungstür durch Vorſchieben des Riegels und durchwühlten dann in aller Ruhe alle vorhandenen Behältniſſe. U. a. fiel ihnen ein Damenplattinring mit auffallend großer und ſchöner Perle in die Hände. Sehr charakteriſtiſch iſt auch ein als Anhänger verarbeitetes goldenes Fünf⸗Dollarſtück, auf deſſen Vorderſeite ein Indianerkopf aufgeſetzt iſt. Geſtohlen wurde ferner eine als Pompadour zu tra⸗ gende goldene Toilettendoſe.— Noch größere Beute machten Spezia⸗ liſten, die in einem anderen Hotel arbeiteten. Der dort abgeſtiegene Inhaber einer Hanauer Juwelenfabrik hatte ſeinen Warenkoffer im Hotel zur Aufbewahrung abgegeben. Die Diebe, die hierüber unter⸗ richtet geweſen ſein müſſen, haben dann den Koffer auf bisher noch ungeklärte Weiſe geſtohlen. Er enthielt eine große Anzahl Ninge, Broſchen, Brochetten, verſchiedene Paare Ohrringe, Herrennadeln uſw. Auf die Herbeiſchaffung des geſtohlenen Gutes iſt in beiden Fällen eine hohe Belohnung ausgeſetzt. ;r.T— wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7 morgens) See- uftt dem- Seg a Wind 21 2 dade nn eer eeee ee 8 m mm S88 Srls Richt. Stärke S Wertheim—— 51 17 J ſtill! Nebel— Königſtuhl625 768,8 8 13 7 80 ſchw ſwolkenlos— Karlsruhe.127 768,3 7 17 6NNO leicht 15 Baden Baden 213—. 66 18 5 NO 15 Nebel— Villingen 780269.1 24 15 3NO 2 heiter— Feldberg. Hofſ 1281 642,0 7 9 6 O mäß. 7— Badenweilerrt!———————— St. Blaſien—— 44 15 3 ſtill]— wolkenlos— Höchenſchwdl——-!—-—l— l———— Nach einem heiteren, verhältnismäßig warmen Tag(Tempe⸗ ratur Maximum Rheinebene 17 Gr., im Hochſchwarzwald 10 Gr.) trat bereits abends wieder ſtärkere Abkühlung ein. Heute lagen die Temperaturen in der Ebene bei ca. 7 Grad, im Schware balo bei 5 Grad. Zur Nebelbildung kam es nur in einzelnen Fluß⸗ tälern Nordbadens. Das Hochdruckgebiet iſt auch heute morgen noch über Deutſchland, unter ſeinem Einfluß iſt weiterhin meiſt heiteres Wetter zu erwarten, da nur langſam ein Tiefdruck über Weſten nachrückt. Infolge ſtarker Wärmeausſtrahlung iſt mit kühler Nacht und Morgennebel zu rechnen. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Meiſt heiter, tagsüber mild, nachts kühl, Rheinebene vielfach Bodennebel. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Tell: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Tell: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Schöne Frauenbilder mit gezeichneten Locken und lächelndem Munde haben keinerlet Beweiskraft für die Wirkung eines angevrieſenen Mittels. Aus dieſem Grunde finden Sie derartiges bei den Anpreiſungen des bekannten Haarwaſchmittels Lavaren nie angewendet. Hat Lava⸗ ren trotzdem innerhalb weniger Monate eine derartige Verbrei⸗ tung gefunden, daß es in wohl jeder Drogerie und ſelbſt, in den größten Apotheken einer der am meiſten gekauften und im⸗ mer wieder verlangten Artikel iſt, ſo iſt dies einzig und allein durch ſeine überragende Wirkung zu erklären. Em123 Erſtklaſſiger Büro Vermischtes“ Schneiderin in guter Lage Angebote nach P 1. 3a 5ö. Kremer. elektr. 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Deshalb erſetzte man den Tiegel bald durch ein wagrechtes zylindriſches Gefäß, die eiſerne Horizontal⸗ retorte. Die Temperatur im Ofeninnern durfte mit Rückſicht auf das Retortenmaterial 1000o nicht überſchreiten. Durch die Verwen⸗ dung der Roſtfeuerung war dieſe Grenze ſchon von vornherein geſetzt. Aus 1 t Kohle konnte man auf dieſe Weiſe 130 bis 200 m Gas erzeugen, während man zur Beheizung 40 bis 50 Proz. der entgaſten Kohle verbrauchte. Die Haltbarkeit der Retorten war gering, die An⸗ ſchaffungskoſten waren hoch. Der Einbau von Schamotteſchutzſchalen half wenig. Etwa um 1850 kam man auf die horizontalen Schamotte⸗Retorten, die anfangs geringe Durchbruchsfeſtig⸗ keit zeigten und in ihrer ganzen Länge von 2,5 m durch Mauerwerk geſtützt werden mußten. Späterhin genügten wenige Tragſteine. Die S Beheizung durch die direkte Flamme wurde günſtiger; die Ent⸗ aſungstemperatur ließ ſich ohne Schaden für die Retorten ſteigern. ie Vereinigung mehrerer Retorten zu einem fen wurde zur Notwendigkeit. So entſtanden Ofeneinheiten mit bis zu 7 Retorten. Die Gaserzeugung aus 1 t Kohle ſtieg auf 250 ms, der Heizſtoffverbrauch ſank auf 22—25 Proz. Die Lade⸗ fähigkeit der Retorten war ihrer geringen Ausmaße wegen begrenzt. Mehr als 700 kg verkokte eine Retorke im Tage noch nicht. Bald legte man Wert auf beſſere Durchbildung der Roſtfeuerung und des Wärmeſchutzes. Dabei erkannte man die Grenzen der Roſtfeuerung, und nun ſetzten neue Verſuche zur Verbeſſerung der Heizung ein. Man leitete durch unvollkommene Luftzufuhr die Bildung von Kohlen⸗ oxydgas ein, das man dann im Verbrennungsraum um die Retorten herum verbrannte. In den folgenden Jahren(1876—1878) iſt eine ſtarke Verſuchs⸗ tätigkeit auf dem Gebiet dieſer„Generatorgasfeuerung“ zu beobachten. In dieſe Zeit fällt auch die Bildung einer Generator⸗ kommiſſion 85 Verbeſſerung der Verbrennungsvorgänge. Die Schlackenbildüng in den Generatoren bereitete große Schwierigkeiten. e nach der Art des verwendeten Kokſes waren die Schlackenrück⸗ ſtände leicht bezw. ſchwer ſchmelzbar und manchmal kaum zu ent⸗ fernen. Die Schwierigkeiten verſchwanden mit einem Mal, als man Waſſerdampf unter den Roſt einführte. Die Abkühlung verhinderte das Schmelzen der Schlacke und ebnete den Weg zur Verwendung jeder Art von Koks von geeigneter Körnung. Die feuerungstechniſche Kontrolle wurde auf wiſſenſchaftliche Grundlage geſtellt und damit die Generatorgasfeuerung auf einen wirtſchaftlichen Höhepunkt ge⸗ bracht. 70 Prozent der Abgaswärme wurden wiedergewonnen. Der alle dieſe Neuerungen aufweiſende Münchner Gene⸗ ratorofen mit ſeinen 9 Horizontalretorten fand weiteſte Verbrei⸗ tung. Aus 1000 keg Kohle erhielt man mit ihm beinahe 300 m⸗ Gas; der Brennſtoffverbrauch betrug nur noch 16—18 Proz. der ent⸗ Alun Kohle. Die Dauer einer Entgaſung(Garungszeit) war 4 nden. W5 7 Die CTaſtoͤroſſel Von Dr.⸗Ing. 9. Bock(Hamburg) Mit gewaltigem Pulsſchlag zucken die elektromagnetiſchen Wellen von der Großſtation allſeitig in den Raum hinaus, um am Gegen⸗ punkt der Erde in heftiger Brandung zufſammenzuſchlagen. Unmerk⸗ lich für den ſtumpfen menſchlichen Sinn, aber trotzdem nicht minder gewaltig. Vermöchte das Auge die Wellen wahrzunehmen, ſo er⸗ ſchienen die Nauener Antennen wie weithin ſtrahlende Lichter. Viele hunderte Pferdeſtärken ergießen ſich von dort aus in Wellenform nach allen Richtungen in den Aether. Nicht unausgeſetzt, nicht unregel⸗ mäßig. ſondern fein modzliert im Strich⸗Punkt⸗Takt des Morſe⸗ alphabets,„getaſtet“ im weitab liegenden Senderaum durch die ge⸗ übte Hand des Telegraphiſten. Dieſe Hand meiſtert den mächtigen Wellenſtrom ſchon mit einer leichten Morſetaſte, derſenigen aleich, die man in jedem Poſtamt ſehen kann. Wie iſt das möglich? Und wie bringt man es fertig, den Wellen⸗ ſtrom im Raum im ſchnellen Takt der menſchlichen Sprachſchwinaun⸗ gen zu ſteuern, wenn man etwa einen„drüben“ wohnenden Ge⸗ ſchäftsfreund drahtlos ſprechen will? Genügt die geringe Kraft der dem Kehlkopf entſtrömenden Schollwellen. die man in ihrer Geſamt⸗ heit die Sprache nennt, wirklich zur Zügelung vieler Hunderte von Kilowattꝰ Daß ſie tatſächlich genügt, zeigt die Erfahrung täglich. Dieſes under wird durch ein in der Wirkung höchſt einfaches Hilfsmittel vollbracht: die Taſt⸗ oder Steuerdroſſel, die das Eenie deutſcher In⸗ genieure uns ſchenkte. Werfen wir einen kurzen Blick auf dieſe ingenißſe Konſttuktion, mit der man die gebändiate Naturkraft durch ſich ſelbſt hinters Licht führt. Denn ſo und nicht anders muß man es nennen. Was iſt ſo eine ſtrahlende Großantenne? Im Grunde nichts weiter als ein weitgeſpanntes, iſoliert aufgehängtes Drahtgebilde, Ver dem eine leitende Verbindung nach der Erde führt. In dieſer 5 erbinduna liegt die Hochfreguenzmaſchine, eine Vorrich⸗ ung, die den Strom im Drahte Tauſende von Malen in der Sekunde böwechlelnd nach oben und nach unten treibt. Die Elektrizität iſt alſo ald oben in der Antenne, bald unten in der Erde angehäuft, ein organg. bei dem ſich, wie heute jeder weiß, die dem Licht verwandte elektromaanetiſche Strahlung nach allen Seiten in den Raum eraießt, n ſie in Form der elektriſchen Wellen durcheilt. Fängt man die ellen irgendwo in einer ähnlich gebauten Antenne auf, ſo erzeugen Gedarin ebenfalls einen„Wechſelſtrom“, den die dort an Stelle des 5 tretende Empfangseinrichtung für uns wahrnehmbar Das klingt recht einfach, nur iſt es in der Praxis ſchwierig, den gewaltigen Strom der Hochfrequenzmaſchine ſicher und raſch ſo zu ſiaterbrechen. daß die Strichpunkt⸗Zeichen des Morſealphabets zu⸗ 8 kommen. Jeder weiß. daß es ſtets einen kleinen Funken im 0 chalter gibt, wenn man die Glühlampe ausknipſt. Unterbricht man 8 dieſer Weiſe einen ſtarken Strom, ſo bildet ſich ein Lichtbogen. der 10 ganzen Schalter ſchmelzen kann. Auf dieſe Weiſe läßt ſich der Notennenſtrom einer Großſtation alſo nicht unterbrechen. Die vielen 5 55 die man machte, um die hier liegenden Schwieriakeiten zu wollen wir beiſeite laſſen. Eine wirklich brauchbare man erſt. als Punas und Gehrts die geniale und 5 end einfache Idee der„Taſtdroſſel“ in die Debatte warfen. 5 11 ee beſtebt darin, den zu ſteuernden Antennenſtrom in ganz be⸗ Weiſe durch eine aus vielen Windungen beſtehende Draht⸗ A um ein kleines Eiſengerüſt zu leiten. wie wir es von den her kennen. In dem Eiſenkern entſteht hierdurch 5 8 m Strom wechſelndes maanetiſches Feld. das mit der Ka⸗ ihr 8 1 Antenne d. h. mit ſhrem Verhalden gegenüber der unter e⸗ en Erdoberfläche. auf die Freauenz des Wechſelſtroms iſt. Solch ein Syſtem Kapazität/ maanetiſche Spule iſt 15 aut zu Schwingungen fi wie etwa eine Klavier⸗ 20 5 die Schwinaungen im Hin⸗ und Herwandern der und Abſpazſeren der AMektrultät im Aufütrungs⸗ In der nächſten Periode ging man immer ſtärker an die Aus⸗ nutzung der Abwärme. Die heißen Rauchgaſe wurden durch Räume mit feuerfeſten Steingittern geleitet, die ſie erhitzten. Dadurch ſpeicherte ſich die Wärme in den Gitterwerken auf. So gelangte man zu einem Unterfeuerungsverbrauch von nur 15 Proz. An wei⸗ tere Verbeſſerungen glaubte niemand mehr. Doch bald danach wurde der Schrägretortenofen von Coze bekannt. Sein Hauptvor⸗ zug war, daß die zum Laden und Entladen nötigen umſtändlichen Maſchinen wegfielen. Der Koks rutſchte aus den 32 Neigung auf⸗ weiſenden Retorten von ſelbſt heraus. Die notwendige weitgehende Umgeſtaltung des Ofeninnerns, der Ofenhäuſer u. a. hemmte die Ver⸗ breitung des Ofentyps. Doch konnte er ſich auf Grund ſeiner hohen Leiſtungsfähigkeit im Verein mit den Erſparniſſen an Arbeitslöhnen ſchließlich doch durchſetzen. Gegen Ende der 90er Jahre war er für größere Betriebe die Norm geworden. Um die Jahrhundertwende kam das Auer⸗Gasglühlicht auf. Da⸗ mit trat der Leuchtwert des Gaſes gegenüber dem Heigwert und dem ſpezifiſchen Gewicht zurück und dem Bau vertikaler Retorten ſtand nichts mehr im Wege, denn es war ohne Belang, daß in vertikalen Gaserzeugern infolge Ueberhitzung die Leuchtbeſtandteile zerfallen konnten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entſtanden faſt gleich⸗ zeitig der ſenkrechte Retortenofen von Bueb und der chrägkammerofen von Ries. Die wirtſchaftlichen und tech⸗ niſchen Vorteile der Vertikalretorte waren groß. Der ſtörende Naphta⸗ lingehalt ging auf ein Mindeſtmaß zurück, der entſtehende Teer war in ſeiner Beſchaffenheit vorzüglich, die Ausbeute an Ammoniak ſtieg von 2,5 kg auf 3,3 kg pro Tonne entgaſte Kohle. Die Güte des anfallenden Kokſes verbeſſerte ſich, ſo daß er als Brennſtoff für Zentralheizung und Induſtrie brauchbar wurde. 1907—1908 führt das zunehmende Bedürfnis nach großen Ein⸗ heiten zur Aufſtellung der Vertikalkammeröfen, deren Garungszeit 24 Stunden bei einer Ladung von 2,5 t Kohlen betrug. Die Kammern unterſcheiden ſich bei gleicher Breite von den Retorten nur durch ihre größere Höhe und Länge. Sie können alſo mit weit größeren Kohlenmengen beſchickt werden. Um jene Zeit begann man nach beendeter Entgaſung mit dem ſogenannten Dampfen. Während einer beſtimmten Zeit wurde Waſſerdampf durch den glühenden Koks in den Kammern geleitet. Dabei entſtand durch gegenſeitige Umſetzung von Kohlenſtoff und Waſſerdampf Waſſergas(0 Hle), das die Gasausbeute auf etwa 450 ms pro Tonne Kohle ſteigerte, während der Heizwert durch den Waſſergaszuſatz etwas ſank. Seit etwa 20 Jahren beſchäftigt man ſich mit der Konſtruktion ſtetig betriebener Gaserzeugungsöfen, in denen die Kohle dauernd mit beſtimmter Geſchwindigkeit durch den hoch er⸗ hitzten Entgaſungsraum läuft. Unten wird der kalte Koks ent⸗ nommen, oben neue Kohle zugeführt. Derartige Oefen bieten viel⸗ leicht noch entwicklungsfähige Möglichkeiten für die Gas⸗ und Koks⸗ erzeugung. Heute bedient man ſich faſt ausſchließlich der Kammeröfen in ſenkrechter, wagrechter und ſchräger Lage mit Entgaſungszeiten von 12 und 24 Stunden. Als Kammerbaumaterial wurde die Schamotte ſeit 1915 durch den Silika⸗ bezw. Dinasſtein verdrängt. Beide ſind hochkieſelſäurehaltige Bauſtoffe im Gegenſatz zu den hoch⸗ tonerdehaltigen von früher; große Feſtigkeit und gute Wärmeleit⸗ fähigkeit ſind ihre Vorzüge. 2000 Feuertage ſind für eine Aus⸗ mauerung keine Seltenheiten mehr e draht. Genau ſo, wie die Saite angeſtoßen eine ganz beſtimmte Zabl von Schwingungen pro Sekunde macht, die man als ihre Schwingungsfrequenz bezeichnet, genau ſo verhält ſich der Strom in jenem Drahte. Singt man die Saite in ihrem„Eigenton“ an, ſo ſchmingt und ſingt ſie fröhlich mit:„verſtimmt“ man ſie(etwa durch Aufklemmen eines kleinen Metallſtücks), ſo iſt es mit ihrer Sanges⸗ freude vorbei und ſie ſchweigt. Dieſe Tatſache hat der Konſtrukteur der Taſtdroſſel geſchickt ins Elektriſche überſetzt: Er verſtimmt das Suſtem Antenne/ Spule auf eigenartige Weiſe, und ſofort läßt die Stromſtärke im Zuleitungsdraht ganz erheblich nach. Die Verſtim⸗ mung geſchieht hier durch eine zweite Spule auf dem Eiſenkern. die mit einem verhältnismäßig ſchwachen Gleichſtrom geſpeiſt wird und ebenfalls ein Feld im Eiſen erzeugt. Bei einer Aenderung dieſes ſchwachen Gleichſtroms, die leicht durchführbar iſt, verändern ſich die maanetiſchen Eigenſchaften des Eiſenkerns ſofort dermaßen, daß es mit der„Reſonanz“ zwiſchen Hochfreguenzmaſchine und Antenne augenblicklich zu Ende iſt. Ergebnis: Der Antennenſtrom ſinkt auf etwa ein Vierhundertſtel ſeines Reſonanzbetrags. d. h. er iſt praktiſch nicht mehr da. Alles weitere iſt einfach und faſt ſelbſtverſtändlich. Die geſchickte Hand des Beamten im Senderaum taſtet mit der klei⸗ nen Morſetaſte den ſchwachen Gleichſtrom, deſſen Unterbrechung im Rhythmus des Morſealphabets ohne weiteres möalich iſt. Der Be⸗ amte braucht nicht einmal in der Funkſtation zu ſitzen. Die Taſte kann ebenſagut durch eine mehrere Kilometer lange Leitung damit verbunden ſein, wie es heute bei faſt allen Großſtationen geſchieht, weil man den Senderaum gern in einer Großſtadt. an einem Mittel⸗ punkt des Telegrammverkehrs hat. Aber noch mehr: Statt der Taſte kann man auch ein Mikropbon einſchalten, wie es unſere Fernſprech⸗ apparate beſitzen, und ſo Gleichſtrom, Antennenſtrom und Strahlung zwingen, dem Takte der Schallwellen zu folgen die die menſchliche Sprache ausmachen. Dann ſagt man kurz, man habe die Antennen⸗ ſtrahlung geſteuert oder„moduliert“. Auf aut deutſch: Man bat ſie gezwungen, dem leiſen Hauch des geſprochenen Vokals oder Kon⸗ ſonanten bis ins kleinſte zu folgen, gerade, als ob ein Elefant ge⸗ zwungen würde, die leicht ſchwirrenden Vewegungen der Mücke zu kopieren. Die Strahlung träat dann das Morſezeichen, die Muſik, den Geſang, das geſprochene Wort dahin, wo weltabgeſchiedene See⸗ len dem„fernen Klang“ begeiſtert lauſchen. Ddas Bergwerk im Schlamm Mit kurzen Worten meldete dieſer Tage der Telegraph, daß die großartigen Kohlenzechen der„Gute Hoffnungs⸗Hütte“ im Rhein⸗ land von einer Gefahr bedroht ſind, die geradezu kataſtrophale Wirkungen auslöſen könne. Auf der neuen Zeche Franz Haniel 1/I1 wurden 2 Schächte angelegt. Der ſeit 1921 im Abteufen begriffene Schacht J hatte ſchon im September 1922 bei 338,5 Meter Teufe das Steinkohlengebirge erreicht, der zweite ſteckte wohl noch im Schwimmſand. Die Schächte wurden bis 175 Meter nach dem Ge⸗ frierverfahren und dann im Kohlengebirge von Hand abgeteuft. Im zweiten Schacht haben die außergewöhnlich ſtarken und zahlreichen Grundwaſſerläufe dort in etwa 65 Meter Tiefe den Schachtmantel durchbrochen, den Schacht in einigen Stunden erſäuft und, nicht damit zufrieden, beim Nachobenquellen die ganzen Schachtgebäude weggeriſſen und an ihrer Stelle einen Trichter von etwa 80 Meter Durchmeſſer gebildet. Erſten Meldungen zufolge ſind durch den Einbruch des Waſſers an dieſer Stelle nicht nur Schächte und Stol⸗ len der Zeche Haniel, ſondern auch die Verbindungsſtollen und Durchſchläge nach den viele Kilometer entfernten Jakobiſchächten, nach Zeche Oſterfeld, Vondern und Sterkrade mit überſchwemmt. Nur wer das Gelände dort kennt, dieſe Stadt unter Tag mit ihren hunderten von Kilometern an Stollen, Gängen, Bremsbergen, mit den Gleisanlage, den Pumpwerken, den Schächten für Wetterfüh⸗ rung und Waſſerhaltung und den ungeheuren Ausrüſtungen, um die Kohle an das Tageslicht zu fördern, der kann ſich einen Begriff davon machen, welch ungeheure Waſſermaſſen eingebrochen ſein * müſſen. In angeſtrengteſter Arbeit hat man aber an einigen Stellen 5 Abödämmen der Schlammaſſen Einſtürze mieden. Aber die Zeche Haniel ſoll verloren ſein und mit den Jakobi⸗ ſchächten ſchien es einen Augenblick lang nicht viel beſſer zu ſtehen. Doch anfangs ſieht eine ſolche Kataſtrophe immer ſchlimmer aus, als ſie iſt. Vielleicht läßt ſich ſogar Schacht 1 halten. 5 Daß an dieſer Stelle ganz beſondere Ausnahmezuſtände be⸗ ſtehen mußten, deutete ſchon die Anwendung des Gefrierverfahrens an. Man haſte es mit ſolchen Maſſen von Waſſer und Schwimm⸗ ſand zu tun, daß man mit der ſonſt üblichen Bauart den Schacht nicht niederbringen konnte. Bisher wurde das Gefrierverfahren als unbedingt zuverläſſig angeſehen, wird aber jetzt wohl einer ſtrengeren techniſchen Prüfung auf nachträglich eintretende Möglichkeiten zu unterziehen ſein. Bei der gewaltigen Höhe der Werte, die ein ſolcher Schachtbau ſtets aufs Spiel ſetzt, iſt das ohne weiteres ver⸗ ſtändlich. Es ſcheint nur noch nicht völlig geklärt, ob das Gefrier⸗ verfahren etwas mit dem genannten Vorkommnis zu tun hat. Ueberall dort, wo Triebſand, Schlamm, Waſſeradern über den abzu⸗ bauenden Lagerſtätten(Kohle, Salze, Erze) eine völlig haltloſe Schicht bilden, verſagen die gewöhnlichen Methoden, einen Schacht niederzubringen. Da kamen die Techniker auf den genialen Ge⸗ danken, die ganze Maſſe an der Abteufſtelle zum Gefrieren zu bringen und ihr dadurch feſten Halt zu geben. Wie wird aber ein ſolcher Schacht durch Gefrieren hergeſtellt? Rund um die Schacht⸗ öffnung werden im Tiefbohrverfahren Rohre in die Erde getrieben, die ein engeres Rohr in ſich bergen. Dies engere Rohr dient Zur Rückführung der Kälteflüſſigkeit, die mit einer Temperatur von 25 Kälte in die weiteren Rohre gepumpt werden ſoll. In nächſter Nähe des Schachtes wird eine Kälteanlage aufgebaut, die mit der Expanſion von Ammoniak oder Kohlenfäure von 10 auf 1 Atm. arbeitet und einen kontinuierlichen Strom von Chlorkalzium⸗ oder Chlormagneſiumlauge durch die weiten Rohre in die Tiefe preßt. Beim Durchfluß wirkt die Flüſſigkeit ſtark wärmeentziehend auf die Umgebung der Rohre ein. Hat ſie dem weichen Schlamm, dem Erdreich, Wärme entzogen, ſo kehrt ſie durch das dünnere Rohr wieder an die Oberfläche zurück und wird im Kreislauf wieder zu neuer Verwendung in die Kühlanlage gepumpt. Allmählich bringt die dauernde Wärmeentziehung durch den Strom der Lauge die ganze Umgebung der im Kreis niedergeſenkten Rohre zum Gefrieren, bis zum Schloß ein vollkommen harter Froſtkörper entſteht, durch den der Schacht wie durch feſteſtes Geſtein niedergebracht werden kann. Mit dem Abteufen des Schachres geht dann gleichzeitig die waſſerdichte Ausmauerung des Schachtes oder ſeine Abdichtung in waſſerdichter Küvelage mit gußeiſernen Tübbings Hand in Hand. Nach Vollendung des waſſerdichten Schachtausbaus taut eine durch die Rohre geſandte warme Flüſſigkeit den verbliebenen Froſtmantel wieder auf und die Rohre werden herausgezagen. Nach vorläufigen Angaben ſoll das Nachgeben eines Tübbings in der noch nicht ganz fertiggeſtellten Schachtmauer die Urſache des Waſſereinbruchs ſein. Dies klar zu beweiſen, dürfte ſchwer ſein. Im allgemeinen pflegt man an den Stellen des verſtärkten Ge⸗ birgsdrucks die Schachtwände dadurch zu verſteifen, daß man ſie in Doppelwände übergehen läßt, deren Zwiſchenräume man mit Beton ausfüllt. Es wäre möglich, daß ein Unterlaſſen dieſer Sicherheits⸗ maßnahme an der Einbruchſtelle das Nachgeben der Schachtwand verſchuldet hat. Vor Abſchluß der amtlichen Unterſuchung iſt es aber unmöglich, ein Urteil darüber zu gewinnen. Daß für dieſen Schachtbau ſeinerzeit das beuere Gefrierverfahren gewählt wurde, weiſt darauf hin, daß man von vornherein ſtarken Waſſereinbruch fürchtete. Der Haniel II⸗Schacht mit allen Anlagen iſt durch Einſtuez vernichtet. Wenn aber auch vom Verluſt weiterer erſoffener An⸗ lagen geſprochen wird, dürfte das etwas weit gehen. Wohl kann unter Umſtänden die Menge des einem Schachte Zuſtrömenden Waſ⸗ ſers ſo groß werden, daß es nicht mehr möglich iſt, in ihm die Rohrleitungen unterzubringen, die zur Bewältigung dez Waſſerzu⸗ laufs nötig wären. Aber man muß ſich deſſen erinnern, daß vor Jahren, als ein wertvoller Schacht bei Buhr⸗Erle erſoffen war, eine größere Anzahl Hilfsſchächte in deſſen nächſter Nähe abgeteuft wurden, deren vereinten Waſſerhaltungsmaſchinen die vollkommene Entſumpfung des Berges gelang, zu der ein einzelner Schacht nicht gereicht hätte. E. Techniſches Allerlei — Erſchütterung von Gebäuden durch Jahrzeuge. Eine ameri⸗ kaniſche Gerichtsbehörde ſtellt einen eigenartigen Erſchütterungsperſuch zur Prüfung einer Klage an. Im Verputz eines eben fertiggeſtellten Betongebäudes zeigten ſich Riſſe. Der Bauherr bezeichnete die Arbeit als unſachgemäß ausgeführt und verkangte vom Bauunter⸗ nehmer, er ſolle die Schäden koſtenpflichtig ausbeſſern laſſen. Dieſer dagegen ſchob ſeinerſeits die Schuld auf die Erſchütterungen durch die Straßenbahn, die auf ſchlecht verlegten Schienen am Gebäude vorbeifahren und dadurch die benachbarten Bauwerke mehr als zu⸗ läſſig beanſpruche. Um feſtzuſtellen, was es mit dieſer Behauptung auf ſich habe, wurde daraufhin im oberſten Stockwerk des neuen Ge⸗ bäudes eine mit Queckſilber gefüllte Schale ſo auf den Boden geſtellt, daß ihre ſpiegelnde Fläche ſchräg von den Sonnenſtrahlen getroffen wurde und deren Widerſchein auf die Wandfläche warf. Veim Vor⸗ überfahren eines Straßenbahnwagens huſchte dann jedesmal das Spiegelbild der Sonne mehrere Zentimeter an der⸗ Wandfläche hin und her. Damit wurde eine Erſchütterung darch die Straßenbahn als bewieſen angeſehen und der Unternehmer von der Verpflich⸗ tung der Nachleiſtung freigeſprochen. Ob allerdings in unſerem Sinne damit das Richtige getroffen iſt, mag dahingeſtellt bleiben, denn oft genug ſpürt man in unſeren viel niedrigeren Bauwerken das Vor⸗ beifahren ſchwerer Laſtwagen auf der Straße deutlich genug, ohne daß deswegen die Wände gleich Riſſe bekommen dürfen. F. — Behelfsmäßiges Goldgraben in Jinnland. In der letzten Zelt hört man wiederholt Gerüchte von Goldfunden in Finnland. Dabet wird aber ſtets zugegeben, daß es ſich um geeinge Vorkommen han⸗ delt, die zwar abbauwürdig ſind, doch keineswegs die Einſetzung neuzeitlicher Anlagen rechtfertigen. Die Flußbetten einiger Waſſer⸗ läufe bilden nämlich die Gold führenden Schichten. Daher wäre es leicht, durch Naßbagger den goldhaltigen Sand aufzunehmen, wie man es in Hinterindien mit dem zinnhaltigen Schlamm macht. Der Goldgehalt des Bodens iſt aber für die Anwendung einer ſo teuren Maſchine zu gering. Da man deshalb nicht ohne weiteres den Sand herauſholen und auch nur ſchwer auf den Flußbsden hinunterge⸗ langen kann, wartet man mit dem Goldgraben bis zum Winter wenn der Flußlauf von einer dicken Eisſchicht bedeckt iſt. Dann hackt man an den vorgeſehenen Schürfſtellen die dicke Eisſchicht dünn und war⸗ tet, bis ſie ſich darunter wieder verdickt hat. Auf dieſe Weiſe ent⸗ ſteht eine Einbeulung der Eisfläche, die man durch Fortſetzen des Verfahrens bis auf den Grund des Waſſers ausdehnt. Damit iſt ein natürlicher Schacht aus Eis geſchaffen, der es ermöglicht, den Gold⸗ ſand mit leichter Mühe heraufzuholen. G. R. Literatur à Baſtelbriefe der„Drahtloſen“. Heft 1. Herausgeber Alfred Dambitſch, Düſſeldorf⸗Rath. Soeben erſcheint das erſte Heft der neuen Radio⸗Zeitſchrift, die vor allem für die Baſtler beſtimmt iſt. Das Heft gibt Anleitung zum Bau eigener Anlagen. Der Inhalt iſt ſehr reichhaltig und äußerſt überſichtlich zuſammenge⸗ ſtellt. O. Hertwech⸗Stuttgart behandelt in einem Aufſatz die Ueber⸗Ruchkopplung— Eine Röhre— Europa⸗Empfang.— Wei⸗ tere Aufſätze ſind:„Empfangsverbeſſerung für Detektorapparate von Pfannſchmidt,„Das Ohr im Aether“ von F. A. Anger⸗ mayer,„Die Verbindungen im Radio⸗Gerät“ von Dipl.⸗Ing. K. A. Schreiber u. a. m. Durch Zeichnungen und Abbildungen erfährt der Text eine wertvolle Bereicherung und Ergänzung. Die Zeit ⸗ ſchrift kann jedem Radivanhänger nur empfohlen werden. 6. Seike. Nr. 462 Neue Mannheimer Zeitung(Adends⸗Nusgabe] Dienstag, den 6. Oktober 19285 Berliner Deviſen Amtlich 8 5 B. 5 rp. G. 6 B. 6 rp. Holland. 10364 169.06 voil 188,59 169.0 Buenos-Alre:.707.711„ 171 125 1 Brülſel. 18.83 18.87„ 18,81 16.85 5 Chrifnanta. 83.85 84.05.20 82.50 Daung 80.50 80.70„ 80.50 80.70 5 Kopenhagen 101.02 101.28 100.92 101.13 Liſſabon 21.5/5 21.128 21.075 21.125 1 Stockholm. 112.62 142.90„ 112.61 112.80 1 Helüngtore. 10.56 10.80 10.555 10.595 10 Itallen. 16.88 18.92 16˙87 16.91 London 20.308 70.353 20.309 20.359 90 New.-Port.105.205 4105 4205 5 Paris 19.48 19.50— 19.30 19.43 8 Schweiz 30,85 81,05 5 80 85 81.05 8 Spanten. 60557 60.53 5 60.42 60.58 5 SSvasg...715.719.717.721 7 Konſtanttnopel..34.35*.445.455 Rio de Janetro 0,603 0˙605.834.656 5 Wien abg. 59.15 89,20 59,21 50.34 2 Wag. 12.,32 12,43* 12,42 12.48 Jugoflabien.428.445 8.425.445 Budapeſt..872.892 5 5,672.892 10 Soſia.055.065 8 8,085.085 6,09 6,½11.09.11 75 Frankfurter Wertpaplerborſe Tendenz: feſter Frankfurt a.., 6. Okt.(Drahtb.) Die Beilegung der finanziellen Schwierigkeiten im Stumm⸗Konzern gab heute der Börſe eine leichte Anregung. Auch die Fuſion in der chemi⸗ ſchen Induſtrie wurde heute erſt beſſer gewürdigt und da ſich auch an die Eröffnung der Konferenz von Locarno allerlei Hoffnungen knüpften, wurde die Stimmung etwas zuverſichtlicher und man ſchritt zu Deckungen. Dieſe Deckungen führten auf allen Gebieten zu leichten Kursbeſſerungen, die ſich in der Haupt⸗ ſache um 0,50—1 pCt. bewegten. Etwas lebhafter war das Geſchäft inſchemiſchen Werten, doch gingen auch hier die Kursbeſſerungen nicht über den obengenannten Satz hinaus. Auf dem Montan⸗ markt allerdings gab es verſchiedentlich größere Kursgewinne, beſonders für Gelſenkirchen und Mansfeld auf Deckungen hin. Wenig verändert waren die Banken, Metallbank aber ſehr geſucht und plus 2 pCt. Deutſche Anleihen waren ebenfalls beſſer gefragt. Der erſte Kurs für Kriegsanleihe erreichte wieder 0,225; Schutzgebietsanleihe 5,2772. Ausländiſche Renten und Pfandbriefe konnten ſich ebenfalls etwas erholen. Im Frei⸗ verkehr blieb das Geſchäft weiter ſehr ſtill. Api 0,510, Becker Kohle 47, Brown Voveri 54. Growag 61, Krügershall 87, Deutſche Petroleum ſchwach, 65, Kabel Rheydt 124, Ufa 54,50 und Unter⸗ franken 50. Benz wurden mit 29,50 umgeſetzt; der ſtarke Kurs⸗ rückgang iſt mit angeblichen finanziellen Schwierigkeiten in Ver⸗ bindung zu bringen, die auch bei dieſer Geſellſchaft nicht aus⸗ geblieben zu ſein ſcheinen. Berliner Wertpapierbörſe Nachlaſſen der bisherigen Spannung Berlin, 6. Okt.(Drahtb.) Die an der heutigen Börſe ein⸗ getretene Beruhigung der Stimmung gegenüber der geſtern vorherrſchend geweſenen Nervoſität und Verdroſſenheit war in der Hauptſache auf die nunmehr abgeſchloſſenen Verhandlungen der Bankwelt zur Neuordnung der Kredite beim Stum m⸗Konzern und auf das am Geldmarkte deutlicher in Erſcheinung tretende Kachlaſſen der bisherigen Spannung zurückzuführen. Mit der Beendigung der Schwierigkeiten beim Stumm⸗Konzern iſt der Hauptgrund der bisherigen Unſicherheit an der Börſe beſeitigt Worden. Die Spekulation, die ſich geſtern anſcheinend noch etwas zu weit vorgewagt hatte, nahm auf allen Gebieten Anfangs⸗ deckungen vor. Das Geſchäft bekam hierdurch zeitweiſe einen etwas lebhafteren Anſtrich, wurde aber nach Beendigung der Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt 1, Badiſche Bank. Nach dem Ausweis vom 30. September lerholungen von 1 bis vereinzelt 3 pCt., wobei die in der letzten Zeit weſentlich gefallenen Werte bevorzugt wurden. Schleſi⸗ ſche Zink und Bochumer Gußſtahlaktien ſtiegen um 4 pCt. Auch der Anleihemarkt war bei leichten Kursbeſſerungen freund⸗ licher veranlagt. Schutzgebietsanleihen ſtiegen auf Deckungen und ungariſche Anleihen ſetzten ihre bisherige Aufwärtsbewegung fort, Nachdem am Aktienmarkte zunächſt noch weitere Beſſerungen ein⸗ getreten waren, erfolgte dann eine Abſchwächung, ſo daß ein Teil der heutigen Gewinne wieder verloren ging. Für Tagesgeld, für welches die Nachfrage geringer geworden iſt, wurden Zinsſätze von 9,50—11,50 pCt., für Monatsgeld von 10—12 pCt. genannt. Am Deviſenmarkte war Oslo erneut ſtärker rückgängig. Baumwollſpinnerei und Weberei Lamperksmühle.⸗G. in Lampertsmühle(Pfalz) Die unter Vorſitz von Geheimrat Dr. Broſien bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim abgehaltene.⸗V., in der 13 Aktionäre 1,352 250./ Aktienkapital mit 5409 Stimmen vertraten, genehmigte den Abſchluß, wonach der Reingewinn von 96 545 Re ohne Dividendenverteilung vorgetragen wird, weil man es nach Angabe des Vorſitzenden unter den allgemein obwal⸗ tenden Verhältniſſen für richtig hält, daß ſich die Geſellſchaft inner⸗ lich ſo gut wie möglich ſtärkt. Die zwei turnusgemäß ausſcheiden⸗ den Aufſichtsratsmitglieder Geheimrat Dr. Richard Broſien⸗ Mannheim und Generaldirektor Adolf Waibel⸗BVerlin wurden wiedergewählt. Die Bilanz verzeichnet gegenüber 997 007 R⸗1 Verbindlichkeiten die Außenſtände, Kaſſe u. Wechſel mit 932002 RA, die Warenvorräte mit 1 185 692 R/l[. Fabrik, Grundſtücke und Gebäude ſtehen mit 433,150 l1, Maſchinen und Einrichtungen mit 348 310% zu Buch. Bei 1600 000 R Aktienkapital und 18 000 Obligationen enthält die Reſerve 187 502 RA. Geſchäftsaufſicht über die Weizenmühle Knöckel, Neuſtadt Zur Abwendung des Konkurſes über das Vermögen der offenen Handelsgeſellſchaft Louis Knöckel, Weizenmühle in Neu⸗ ſtadt a. d.., wurde, wie uns aus Neuſtadt a. d. H. berichtet wird, mit Beſchluß des Amtsgerichts Neuſtadt a. d. H. die Ge⸗ ſchäftsaufſicht angeordnet. Die perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchafter der Handelsgeſellſchaft ſind Karl Knöckel, Mühlenbeſitzer und Erich Knöckel, Kaufmann, beide in Neuſtadt. Als Geſchäfts⸗ aufſichtsperſonen wurden aus Neuſtadt beſtellt, Rechtsanwalt Juſtizrat Karl Riffel und Diplom⸗Kaufmann Julius Neu⸗ mann. Zu Mitgliedern des Gläubiger⸗Beirats wurden berufen: Der Neuſtadter Rechtsanwalt Hermann Haſſieur und die beiden Mannheimer Kaufleute Felix Frohmann und Ernſt Nathan. Konditionserleichterungen in der Garninduſtrie Der Reichsbund des Textil⸗Einzelhandels verhandelte dieſer Tage mit der Vereinigung Deutſcher Fabrikanten von Baumwoll⸗, Strick⸗ und Handarbeitsgarnen(Strihaga) über eine Reviſion des beſtehenden Konditionsabkommens. Man kam überein, das bisherige Zahlungsziel(30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 PpCt. Skonto oder 60 Tage netto) beizubehalten, jedoch beim Kaſſaziel 5 Reſpektstage einzuführen. Vor⸗ und Verzugszinſen ſollen einheit⸗ lich mit 3 pt. über Reichsbankdiskont berechnet werden. Anſtelle der Goldmarkberechnung ſoll Preisſtellung in Reichsmark eingeführt werden. Eine Reihe von weiteren überholten Inflationsbedingungen wurde beſeitigt. Verbeſſerungen für die Abnehmer wurden auch in den Beſtimmungen über die Lieferungsbehinderung und über die verſchiedenen Zahlungsweiſen vorgenommen. die Fabrikanten⸗ vertreter erklärten ſchließlich, daß ſie ihren Abnehmern außerhalb der Konditionen, wie Die Textil⸗Woche ſchreibt, durch eine beſonders günſtige Preisſtellung entgegenkommen würden. D oberrheiniſche Elektrizitätswerke.-G. in Lic, Mannhelm. Die Geſellſchaft beruft auf den 28. Oktober eine.o..⸗V. ein, in der die Liquidationsſchlußbilanz und die Gewinn⸗ und Verluſt⸗ Deckungen wieder ſtill wie bisher. Faſt überall erfolgten Kurs⸗ Deutſche Verlag—.— 130, Dyckerhf.&K Widm. 25,25 23,50 Dingler Zweibr. 16,— 16,.— Dürrkoppwerk. St.—.——— Düſſeld. Rat. Dürr 35,50 35.59 EiſenwerkKaiſrelt Breuer Staͤmm 49.— 50.— Bruckhues.-W 32.50 32,— Broncef. Schlent 99.50 109.0 Bürſtenf. Erlang. 38.— 38.50 Tem. Heidelberg. 67,65 67,50 Cemeni Karlſtadt 91,— 92.— A. E. G. Stamm 90.— 90.— Angl. Con. Guan.———.— Aſchaf Buntpap 90.——.— Aſchafſb. Zellſtoff 60,—.0, Bahnbed. Darmmu 27.— 27.— Badenia Weinh 20.—20— rechnung per 20. September 1925 vorgelegt werden ſoll. betrugen(in Mill.): Goldbeſtand 8,12(am 23. September 8,12 deckungsfähige Deviſen 3,95(4,13), ſonſtige Wechſel und Schecks 58,91(61,70), ſonſtige Aktiva 15,30(17,90). Andererſeits erſcheinen, unter den Paſſiven umlaufende Noten 26,24(26,50), ſonſtige täglich fällige Verbindlichkeiten 17,16(23,61), an eine Kündigungsfriſt ge⸗ bundene Verbindlichkeiten 22,10(22,04). O Betriebseinſchränkung der Neckarſulmer Jahrzeugwerke A. G. Zu den Betriebseinſchränkungen der Geſellſchaft, über die wir ſchon letzte Woche berichteten, erklärt die Verwaltung der Tagespreſſe:„Die Kreditnot zwingt zu Kurzarbeitszeit und Entlaſſungen. Produk⸗ tion und Abſatz waren in den erſten acht Monaten des laufenden Jahres ſehr befriedigend. Während der Wintermonate, mit ihrem naturgemäß geringeren Abſatz, wird in normalen Zeiten teilweiſe auf Vorrat gearbeitet, um ſodann im Frühjiahr. der zu dieſer Zeit gewöhnlich ſehr ſtark einſetzenden Nachfrage gerecht zu werden. Dazu wurde der Firma von ihren Bankverbindungen ſtets ein Winter⸗ kredit zur Verfügung geſtellt. Die Erlangung ſolcher Kredite iſt aber derzeit unmöglich und ſo bleibt als Ausweg nur der vor⸗ läufige Alb bau.“ ODie Stützungsaktion bei Gebr. Stumm perfekt. Der der Preſſe über die Stützungsaktion zugegangenen Mitteilung entneh⸗ men wir folgendes: Die ſeit längerer Zeit zwiſchen der Verwaltung der Gebr. Stumm G. m. b. H. der Reichsbank und einigen dem Konzern naheſtehenden Banken geführten Verhandlungen haben nach eingehender Prüfung ergeben, daß der Status des Geſamtkonzerns aktiv iſt, die Schulden durch Waren und Kre⸗ ditoren gedeckt ſind und nur die Kurzfriſtigkeit der Kredite Anlaß zur Neuordnung der Verhältniſſe gegeben hat. Der hierfür erforderliche Kredit iſt bankſeitig zur Verfügung geſtellt worden, wobei davon ausgegangen wird, daß die ſchon bisher an der Finanzierung des Konzerns und der Tochtergeſellſchaften be⸗ teiligten Banken und Bankiers die gewährten Kredite pro⸗ longieren. Nach dieſer Richtung hin hat eine Reihe der füh⸗ renden Banken bereits Zuſagen gemacht. Waren und Märkte 2·: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 5. Okt. 2800 G. 2815.; 1 Kg. Silber 97,75—98,30 1 Gramm Platin 14,20 G. 14,80 B. Schi ffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen Der Schiffsverkehr in der Zeit vom 29. Auguſt bis 25. Septbr. 1925 weiſt folgende Ziffern auf: Angekommen ſind: talwärts 2 leere Dampfer und 2 beladene mit 7 Tonnen, 11 leere Schleppkähne und 68 beladene mit 11 926 Tonnen, bergwärts 2 leere Dampfer und 88 beladene mit 9869,3 Tonnen, 4 leere Schleppkähne und 392 beladene mit 261 227,6 Tonnen. Abgefahren ſind: talwärts 1 leerer Dampfer und 78 beladene mit 4952,4 Tonnen, 217 leere Schlepp⸗ kähne und 104 beladene mit 45 665 Tonnen, bergwäſts 10 beladene Dampfer mit 342 Tonnen, 40 leere Schleppkähne und 31 beladene mit 6945 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 33 beladene Schleppkähne mit 4636 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 39 leere Schleppkähne und 62 beladene mit 4728 Tonnen. Der Geſamtverkehr ſtellt ſich auf: Dampfer: 5 leere und 178 beladene mit 15 170,7 Tonnen. Kähne: 272 leere und 595 beladene mit 325 763,3 Tonnen. Auf dem Neckar: 39 leere Schleppkähne und 115 beladene mit 9364 Tonnen. Frachtengeſchäft in Duisburg⸗RKuhrort am 5. Oktober Das Geſchäft an heutiger Börſe war etwas lebhafter. Es wurden bezahlt ab Ruhrort nach Mannheim 1 pro Tonne, ab Rhein⸗Herne⸗Kanal nach Mannheim 1,20, nach Frankfurt a. M. jeweils 10 und nach Karlsruhe 20 Pfg. Zuſchlag, alles per Tonne. die Exportkohlenfrachten nach Rotterdam und LAncwerpen blieben unverändert. O E Kg. Gol 1 G. 99,80 B. 32 18.— 17.35 Düſſeld. Ciſend. Deutſche Wollw., 42,50 44,— Deutſch. Eiſenh.„35,5035,25 Donnersmarckh. 64.25 58,— Dürener Metall 88,— 83.— Dürrkoppwerke 88, 5 Höchſter Farbwik. 115.3 115.2 Phil.̃. 52.25 54,25 Holzvertogl.⸗Id. 52,75 54,— JunghansStamm—,— 55,.— Elberſ. Farb. o B 115 8 115.0 Elektr. Lichtu.Kra 91.25 91.50 Eiſ. Bad. Wolle—.— 32,— Emag Frankfurt—.— 31,— Felzfabrit Fulda.— Frankfurter Hof 72.50—— Frankf. Pok.& Wit. 30,50 30.— Fuchswag Stam.480.480 Dy it Nobel Eckard Maſchin. Eiſenw. L. Meyer Elderfeld. Fard. Elberfeld. Kupfer U U 70.13 70,85 58.5055.— 12.50 12,50 115,5114,9 Kammga Kaiſersl. 70.— 70, Karlsr. Maſchin. 31.50 3 Emaille St. Ullr.—.——.— 92 Kemp, Stettin.—.—.30 Tazinger Worms—.——.— Ehrhard& Sehm.——.— Ganz Lud Mainz 0,190 0,275 Geiling& Co. 25.— 25.50 Goldſchmidt Th. 68,— 66.25 9 Elektr Lieferung 7. J0,10 Elektr. Aicht u. Kr. 91.50 91.80 Eſchw. Bergwerk 104,5 103,0 Faber Bleiſtift 72, 72, Fahl, Liſt& Co. 48,— 43,25 Feldmühle Papier 75.—75,— Felten& Guill. 108,0 103,0 Flend. Brückend. 14,—15.— R. Friſter 2,80 2,90 Fuchs Waggon—,50—,45 Gaggenau Vrz 35,—35,— Ganz Lubwig.. 0,750,075 Gebhard Texkil 104,0104.5 Gelſenk. Bergw. 64,10 67, Gelſenk. Gußſtanl 30.50 31.10 . Gedr. Goedhardt. 41.—41,— Goerz C. P. 68.—65 Gothaer Waggon Greppiner Werke Gritzner Maſchin. Grün& Bilfinger 93,.—93,.— Gel. Feette Uter. 170 117.04,%%Beß Schaza 70.80ffe Goldſchmidt, Th. 67, 86,75 2% .25 38.—40% 9060.4% rchr ab. Aa 50—.—fl Grkrftw. Mhm.6% 10,——.— Gebr. Großmann—.———4 — 55. 0 5 Uhrenkad. Jurtw.——.—Ver. Zellſt. Berlin 52.— 52.50 Zuckerf. B. Wagh. 53 65 54.100Pööntg Bergdau 68,1267,.— Nombach. Hutte Schuckert c d 80 57, Kurs olt el Ver. deutſch. Oelfd..— 88. Vogtl Maſch. St..35—.—„ Frankenth. 57,— 56.25 1 Döge 28.—28.J0 Neſtger Wröun 41.—89. Sedal Snumyf 4000 4060 92 B. ſech Ind. Mainz 52.75 51.[Voſgt& Haff St..8 6½[ Heildronn 58.— 85,90 Kathgeber Wagg. 28.25 95,0 5 Jucker 63.5088.— Stemens Elekir. 83 64 63,— ee .——. D— 89.— nkdl. 28. er—61. nner.G. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. VBer Ultramarinſk 85,— 86,- Zellſt. Waldyft. 78.75 79.50 Stuttgart 58.— 58,— Rhein. Chamotte 53.— 53.— Sachſenworl 50.— 51.75 Stettiner Bultan. 29.— 17— Srelvorkehrs ⸗Kurſe 0 9 15 17— 102,0 102,5 ein. Ma„— 40,— Salzdetfur!—„ 148. ioewer Nähm 65.— 82,.— 18 Mansfelder.. 61, 50 62,75 Raſtatter Wagg— Rhein. Met. Vorz. 22.2522.50] Sarott. 114,0 115.0 Stolld Zinthütten 94,50 98,7s Srankfurter Dividenden⸗Werte. 8eed de 8— Mez Lobn⸗ Mfe Wags 5— 5450(dhein. Möbelſtoß 61.25 50.25 Scheldemandel 84—34 30 Südd ee Vank⸗Akllen. Entrepriſes 1 Mhm. Kohtenanl. 9,—.40 75 0„ 208 10 IRhenan em. 87.— e alz 101. eichgräber 20.— 19.25 i1n 8 5 8 Verliner Dividenden⸗Werte Telenb, Berliner 40,50 48.75, J. Slanzſtoff Göf. 314.0 307.0 Peſtt Eſſen Söbr. 4,80——. Zaß end 288 2255 libegt Berf el.e 81.. Abeln 57p... 80.— 58— Crausport-Abttten iere deler 478048 J Seh den 5801... e I145 65.— 68. Südd. 2 derl Oelfabrik 44,—. rn 5—Wiesloch Tonwar. 84.— 84.— Jank 8. In 8i,—8 Sdregean, 105) 7005J Sudd. Drdndg 90.— 99.— Schantungbahn.— 120].-Anftral., Dch.. e: mordducc, aovd ag15 61.— ſFolring Salne:.—(2 Stahl...300 1160 1175] Wilgelmsh Kulan—.—2089 Ban d Erdes. 6 25 ZuHegun 100.0 1000 Bionan. 975 945fAg, Lol, u. Ste 89. 9515 Hb. Amk. Pere. 5e. 5s.Jeſedoland funte: 4c ſümtonrer hiaſch der üramug. 5875 87 Fiener Sahl de,81s . He d en 5.0) Frerg Jg. 600 1005 Wichen Notendk. 58.2888. Sünd Eiienbahn—.———.-Sutam. Pich. 702 7 50 Berein Ecbefchif 2375 30 10ſlmonGlgher⸗3 5 90 Bogeiedr 5 90 Watenez deuhſtap158—54 25 — 4. 0 Nn 9 7875 Manmg Ver. G 2559.— Baltimore—.——.—Hanſa D ſchiff. 76.25 78 25 11 n 3080 50 10 Woende Weld 1000 5 J 8 5 15 VVFCCFC FFF er..Frkf. Gum. 36,50 36, anderer⸗Werke 095.— Zellſioff Berein 53.——.— Sane ges 107 10% Aüerber.ör.— Soerg de e ee“e Banke-Akttien. JBgfg. Jdaale.6r.—805 ſane Ailen 1 155 Seef Wid 888 Deuiſche Bant 103,1 102.7] Deſter. Cred. Anſt..13.— Frantf. R. u. Mitv 37.— 48,— Bank f. el Werte 8,40.50 Otſch. Aſiat. Bane 82,—2,— Oeſt. Cred.⸗Anſt..—.- 8. 8˙ -Afietiſche Bt.—.—Pfälzer 56.50 55,25 Barmer Bankv..15 1,15 Deutſche Bank. 103,0 103.0 Reichsbane.130,2 1810—— D Effakt u. Wechf 79.— 79.—Reichsbank. 130.7 132.0 Berl. Hand. Geſ. 5— 5 5 77 5 13 07 e 90— 1 Com.u. Privatbk— 9a, sc. Commandit üddeutſch. Disco. 90.— EEEETTC½½½%%% ᷣ ⁵f ᷑̃ ᷑⁵ .G. 7 arpen. Bergbau 99. 555. Gb.-B.. 55„ eldk., Kre 2————2* 955 735 Buserns Giſente.80 42. Kalſew. Aſcherel 1190 1130]“ 9o. Eſſenind. J.— 88. Apl, Allg Betr 3d.—.——— Sagden ees 28 28 D. Luxem Begw. 61.50 61,50] Kaliw. Salzdetf.—.— ,— Phönix Bergbau 68,— 6750 Induſtrie ⸗Aktien. Bergb Präſid.. 48.— 45,——Int. Petr. U. Ipu⸗—.——,— Sichel& Co. 40.—.— Eſchweil Bergw. 107,0 108,0] Kaltwerke Weſter. 114,0 116,5 Rhein Braunkohle 124.0 128,5 Becker⸗Stahl.«“—= eKrügershall.„ 85, 96, SlomanSalpeter 4,78 4,78 Gelfenk. Urgwk. 64,50 68,. Klöckner⸗Were—,— ,— Salzw. Heilbronn 80,.— 75,— Aecumulat. Fabr. 101,9 102,5 Badiſche Anilin 117,7 116.0J Bremer Vulkan.57.— 875 Benz-Motor..,25.75 Meyer Textil..— Südſee Bhosphal— 28.— Gelfent. Gußſt.——.— Manneemnnröd. 57.— 53.— Tellus Bergdau. 54,— 51.— Adler& Oppeng.“ 81.1531,— Balcke Maſchin.“..60 1,50 Buderus kiſenw. 4110 415 Deuiſche Petr...74.50—. Petersb. Int.Hand.40.25 Nfa— V. K. u. Laurahütle—.— 32 75 Adlerwerke. 35,75 85,00 Bamag⸗Meguin 34,—34,—Chem Griesbeim 115,7 115.0 5175 21.,25 21,10„ .⸗G.f. Anilinſabr 115,5 11,0 Bayr. Spiegelgls 41, 40,[Chem. Hyden 45,— 45,— Cranspork-Aktien. Ke dende 8879 W. Sm een 5085 1505 Ghen. Gaen 8155 5596 Herl — 52 510——.— Alexanderwerk 63,-63,25 Bergmann Ele tr. 70,59 70,75] Chem. Gelſenk. 61,— 80, de e Balllmoreahio———Alſeld Belllgſen 25.— 25.—. Ber-Gud. Hutfok 1250 4200 Chem. Albert.. 7525 72, erliner Feſtverzinsliche Werte. 5 5 32 3 Allg. Elektr.⸗Gel. 84, 89,75 Verlinstarter Ind. 68,3568. Concord. Spinner.—— 92, a) Neichs⸗ und Staatspapiere. Induſtrie⸗Aktien. Alſ.Portl. Zement 121,7122.0 Berliner Maſchb. 69.25 59,15 Daimler Motor. 34,— 34,50 pap 9 Cem. Lothr. M AmmeGhief⸗& To.“ 68.— 69,75 Berzellus Bergw.“ 29,— 26, Deſſauer Gas“ 62,90 64,25Goldanlelge 90,25 99.253%% D. Relchsanl 0,255 0,285 J5%½ B. Kohlenanl..80 8,80 Sicb marnbecm 58.. 82.. Bad-undu. Soda 31852 1168 Cem arhr und—.——.— Ammend. Papier 68 0 1250] Bing Racaderg 40.—4J75 Hiſch An Telege. 260 64.59 Holtarſcude„53 5004% fe, e.87 5% Preuß Kallau 1 28 .Aempf⸗Sterndr 108,0 104.5 Bad. Elektr.-Gel. 9,28,-Anglo⸗Kt. Guano 99. 90,10] Bismarckhütte.—,, Deulſch⸗Lufemb. 59,50 61.75 Reichsſchaß. IV. Y 90.192.190 4% Prß. Konſols 0,257.25, Roggenwert. 5,90.80 Malnzer Stamm 440.0 Bad. malch dur. 23.—2,— Them zuendee 175 0 1750 Andalt Koßlenw 18.—17.50 Sachumer Gußſte, 54.50 9150,H. EendSign. 4..—„ VIIX.187.½ 187%%% 2.265 8% Roggenrentb. 4,—.99 Jarterauere en, Bap Ubrengerno.— 40.— Heieshbgen 115) 1122 Annener Gußſtadl e18,— Hbr Böhlerdt Co. 242.0 340 Deuſſcherdeß. 1575 1280„10934er 0,183 0,1823%%„ 030.262 5% Sch. Brarmk..28.28 Schöfſerh. Bindg. 1450 147½,0] Bayriſch. Spiegel 49,— 40.—] Griesheim. 115.7 115,2 Aſchaffog. Zellſt. 61,80 61.— Braunk u. Brikets 93, 98,750 Oeutſch.Gußſtahl 115 126.0, 5/ D. Reichsanl..212.2124% Badiſche Anl.——— Landſch. Rogg 6,50 8,50 105.0 107.0 J2 90.— 8 Cont N 44.— Augsb.⸗No Maſch 85,— 78.— Br.-Beſiab. Dellb. 45. 43.—] Deutſche Kabelw. 61.70 61.50%½. 85 0 260 0,275 9½% Bayer. Anl. 0,320.2 erger„81. Bz3.—.7 44.—— 7252 7— Siag e 2 e ee 340 55, Deulſhe Masch 44043.Emalce Uuric ee e 72.—7245 b) Ausläudiſche Neuteuwerte. eim—.——. Bing 48.— 42.— 5—— ſche Aa 8 0„35, f. 5 Ablerwerte Rieber 35,— 84.50 Brem-⸗Beſigb. Oel 44.— 43.—D. Gold⸗.S. Anſt. 91,80 90,— Deulſche Steinzg 83,50 84,—[Enzinger Filter 71.—71,[Gerresheim.Glas 124,5 126,0 4% Mexikaner..——.— J4% Türk. unif.Anl.—.— 11.—4% Oolprior..40.— „ 22„ ollob. 1911 7,13.18.00% Südz E. a. P 10,70—,— „Goldrente 10,87 11,25„ 400..-Los 20.25 20,50.60%„ neue Pr. 10,70—.— „econp. Rte..470 0,475[4½% Ul. St.⸗R1913 8,90 9,50%,„Obligat.—.——.— „Slildberrte..800— 4½%-„1914 3,90.25 4½% Anat. Ser.I 7,78.78 7%„ Papierrt.375 0,3504%„Goldrte 9,80 10.35 4½%„„ II 6,30 6,50 %„„ Kronr..775.800 4½%„„III.—.— 4%„Bagd.⸗Eiſ. 1.20—,— 8% Oe.⸗U. Stb. alte 12,60 12.755% Tehuantepee—— 18,78 II 5,75 6,25 J8%De-UIX. Srl74)—.— 12,25 „Kattowitz. Bergb. Hohenlohe⸗Werk. 10,30 9,80 Philipp Holzmann 52.— 52,15 Horchwerke. 3g,50 57.25 Zumboldt Maſch. 38,—36,10 Htw. c. M. Kayſer Ilſe Bergbau N. Jüdel& Co, Jebr. Junghans Kahla Porzellan Kaliw Aſchersl. Karlsr. Maſchin. 9055090,25 57.— 59.50 55.—54,— 55,2557— T. M. Kemp Klöcknerwerke 62,35 63,50 C. H. Knorr.——41. Rollmr.& Jourdan 64. 64. 1⁰ Lothr. Pril.-Cem .50.40 Gruſchwitz Textil. 55,—57,50 Hackelhal Draht 48,— 48,— er Je We Halleſchemaſch..28—.— Sraukfurter Jeſtverzinsliche Werke. Köln Rottweller 73,50 75.— eſteier der 280 24. pogengez ieer Kalder aſele ee eeee.98.— Bayr. Glſ. Köllger unſded 65.— 68,25 Helbalcaße 105 0 46 do. 50. 1614 8,— 8,278¼% do.—.— Frauß Eie. Lot. 31.90 31.504½% Möm.1914——.—Sparprämi. 1919.—.——.—d% do.— Zellbnuser Heu 5 50 f80½, i eßscenm.———.— 9-h. 8u. 5000 5800 Jahmever& Co. 75,50 7,504½%„ 1904/5—— 4% do. do.—.%% deo. Lauragltte. 8 2 5% dt. Reichsaat 9214 d214½4½ Preuß. Konl..350.400 47/ Heſſ.o. 50.90——— Linde sEismaſch. 109.2 109,54%èdo unk.1920———%½%.270 0,265 3½%½, abgeſt.———.— Dindenderg:: 54.0%% d. Reichsanl g. 10 9,1803/½%%½—%—— Tarl Lindſtröm 110.0 110,0/5% do..459 0,450 3%„= 4% Säch. St.-.19—— Lingel Schuhfadr 42,50 38, 4%..⸗Schazan—.——.—4% Bab Anl.v1919——.% do. Rente——— auntee Bolnas 215z 158%%.nt de.—4 edadaaniez 10 d800%½ Büre... 1515———— Ludw.Loewe kCTo. 115:5 118.53½%% VI.—IX bo.———.J3% do. von 1809—.——.— C. Lorenz. 75.50 76.— Eßlinger Maſchin 37.— 34 50 Gritzner M. Durl. 92,— 90,.—Klein, Sch.& Beck. 90.— 30,—Hammerſ. Spinn. 20.10 20,— — Spinn. 50— 50 80 Grteſtw. Uhm%—„Knort. Heildronn 42.50 45,— 9 00 M. Egeſt. 1 129 75 Taber J Bleiſtiß 73,.— 73.—]Grün u. Bilfinger 92.— 93,25 Konſerven Braun—.— 77. Hann. 21000 1715 Fader& Schleich 88.— 69.— Halds Neu, Rähm.—,— 39.—. Krauß& Co. Lok. 82.— 31,500Hanſa 2320 Farbwerl Mühlh 77.— 77.—] Hammer Osnäbr. 20,— 20.— Krumm, Otto—.——.— 1— 0,„— Fahr Gebr Pirm. 45.— 45,—- Hanfwerk. Füßen 60.— 60.50 Lahmeyer& Co. 73.50 74,— Harkort Bergwork. Aell.Guill. Carls.——.— HilpertArmaturſb. 27,— 26.75 Lech Augsburg 69,—69.—Harpen. Bergdau 9210592 Felgmech. Jettet 68.— 88.— Hirſch Kupf. u. M.—— 62 50 Jederwrk Rofhe 35.—58.— Harnmann Maſch. 36,85 4 Feiſt Secl Frnkſrl. 20.— 20.— Hoch- u. Tiefbau—.———J Jed. Spiche. Br.-A. 30.— 30.— ee 75 8 Cudwigs9. Walf 68.——, Pf Puld St Ing.—.——.— Scheſſng. S. Frif. 89,— 89,50 1 5 8 Lutz Maſchinen—.— Philippsu. Frt— Schucker Rürndg. 58.— 59.—gindr.& Aufferm. 32.50 31, Luß'ſche Induſti 20.—.. Porzellun, Weſſel 52.— 51,50] S9. B. Weſſel St. 39.— 39.— 5 Aae Malakraftwerte 74.— 79.25 Rein. Gebb& S) 27.— 4,—Schublabrit Herz 27.75 26,25. 1 8 Mot.-Acz Rünch..50 3,50] Rg. elet Metamm 89.—— Schuhſd. Leander——. Hirſchberg N, 41885 Melall Danndorn—.——Rh. Maſch. Led. 38,— 38.— Seilinduſt. Wolſ 37.— 30. g84 eiſ u. 5 Miaz Müdld 72.— 72.—Rhenania Aachen 4z 39.—Sich. KcJ. Mainz.05 4,05 oeſch Eiſ. u. 5 Muoruns Stamm. 35,— 34,— Riedeck Montan 71.55 70,50 Stem.& Hals., Berl 73,50 72.—Lukau& Steffen 13.75—,— Motoren Deuz—.—-Rodderg Darmſi 29.— 20. Sinaleo Deimold 45.— 43.—[Uüdenſcheid Met. 32.—31. Piotor. Oberur.—.— 35.— Kütgers⸗Werke 6l.— 60.50 Südd. Orabtind.—.— 15.— Magirus.⸗ 29.795 Nedaru Jahrzg. 44——.— Salinct& G. Hog.—.——.Led. St. Ingd.———Mannesmannrg. 58.25.75 Huisderrd. Vd. S0 60,.— 60—Spneid Kauna.— Strodſt. B. Drd.—.— 160,50 Mansſeld. Aktien 62,50 63.25 Peter Unſan Frej 60— 60.—. Schnellpr. Frank. 61.— 69,— Trieotw. Beſigy. 88.— 89. Marktu, Kühlhall. 98.50 95.— Pf. Nähm. Rayſe. 39,. 38,Scheeimm Lackſb 60, 68, Thülrg. Lief. Gofd 64,— 64,25l Raßzimiliangaa 88, 65,— Mech. Wed. Lind. 125,5125,2 Weberei Zittau 74, 73.— Merkur Wollwar 94.50 94.— Mix& Geneſt. 68,-68.— Mototen Deuz.7538.75 Motorb. Mann 49.——.— Mühlhelm Borg 78,50 80,— Neckarſ. Fahrzg. —.— 41. Niedlauſ.Kohlen 85.— 85,.—1¼% GrMon!188“—.—.— Nordd Wolltämm 99,64 100,54½% DeſtsR1913.—.— Oberſchl. Eiſenbd. 43,— 43.—4½% do. Schag..30.35 „Eiſenindſt 38.— 37 504½% do. Silderr.—, b) Ausländiſche(in Villionen%. 9% Rumän, 1008—,—.13] 3% 0 St. N. 51010.99 ½25 4½ boGoldam..10 2,— 4% do. am. Rt.-B.—.——.— nn.—.—— 5% Mep. 7 4% Trt. 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Man traf ſchnell noch einige rabredungen, dann ging man auseinander. Egkherr wollbe Spatt noch begleiten. Er wünſchte noch mit ihm eime halbe Stunde zu plaudern. Er hoffte Beruhigung zu finden, wenn er vertrauensvoll mit dem Freunde noch zuſammenbliebe. Der Rittmeiſter aber hatte ſich dem Kammerſänger zugeſellt, der auch ims Dorf hinauf mußte, und ſie waren in eine lebhafte Unterhaltung verſunken. Egkherr aber blieb bei ihnen und ſo ſchritten alle drei dum Dorf hinauf. Aber auf halber Höhe verabſchiedete er ſich plötz⸗ lich.—— 32 blieb ſtehen und bat ihn, noch zu bbeiben, aber Egkherr ging doch. 7 Er ſchritt den Weg, dden ſie ſoeben gemacht hatten, wieder zu⸗ und bog an der Jmbrücke zum See ein. Hier ſchritt er weiter. Es war eine finſtere Nacht. In dem angſtvoll weit entfernten Himmel ahnte man hie und da einen Stern. Hin und wieder rauſchte es in dem Innern des Roſatſch gefährlich auf. Das Murmeln der niedergehenden Quellen klang wie ein geheimnes Weinen. Im Waſſer des Sees gluckſte und rollte es leiſe. Die Nacht des Engadim ſang ihr bewegtes Lied. Egkherr ſchritt und ſchritt. Die Hände in den Taſchen ines Mantels vergraben mit bloßem Haar ging er in dieſer Dunkel⸗ er die Veranlaſſung dazu ſei. Der Herr möchte doch ſo gut ſein, das gnädige Fräulein draußen in den Anlagen— erwarten. Egkherr jedoch blieb nunmehr in ſeinem bequemen Seſſel und nahm die neuen Morgenzeitungen zur Hand. Es war hier noch ganz leer in dieſer frühen Stunde, aber dieſes große, behaglich eingerichtete Leſezimmer war erfüllt von der ſchwe⸗ ren, beengenden Luft des vergangenen Tages. Vielleicht hatte man vergeſſen, die Fenſter zu öffnen, vielleicht war es aber auch nur der Gegenſatz zu der Friſche da draußen, die Egkherr noch ſoeben wohl⸗ tuend empfunden hatte. Er mahm ſich jedoch nicht die Mühe, dieſem Uebelſtand irgendwie abzuhelfen. Es war ihm ſo furchtbar gleich⸗ gültig. Er hatte am Morgen ſeine Zigarette nicht rauchen können, er las auch jetzt nicht, er ſah müde und verſchlafen auf die Zeitung und entzifferte nichts. Er ſchlief faft garnicht mehr in den Nächten. Wenn er am Abend Martina nach ſuſe begleitet hatte, blieb er ſtundenlang noch im Freien. Am Morgen mußte er dann aber ſchon wieder früh bereit ſein, denn Martina ſiebte es, ſchon um ſieben Uhr zu wandern. Er hatte daran gedacht ins Hotel Adrian oder Stahl⸗ quelle hinüberzuziehen, aber er wußte nicht, wie er vor Martina dieſen auffallenden Entſchluß hätte begründen können. Sie war ruhig, ſanft, eimfach wie immer, aber ſie lütt. Er wußte, ſie er⸗ wortete ein Wort der Beruhigung von ihm, aber woher dieſes Wort nehmen? Er fand es nicht. Seine Gedanken kreiſten um einen Punkt, und wenn er an Martina dachte, war es nur wie ein Ab⸗ irren aus dieſer feurigen Runde, in der inmitten Maraheritas holdes Antlitz lächelte. Mt Schmerz empfand er, wie ſich Martinas Bild ihm mehr und mehr entzog. Was ſonſt ganz klar umd feſt in ſeiner Seele ſtand. verwiſchte ſich, verzerrte ſich, und vor Martinas ruhige, innerliche Züge ſchob ſich verwirrend und betörend— Margherita. Mibten in dieſes düſtere Träumen hinein erſchien plötzlich Mar⸗ gherita ſelbſt. Gefolgt vom Oberkellner, trat ſte vom Wanelgang cus durch die Portiere ein. Sie hatte einen langen, ſehr weiten Mantel an, deſſen Kapuze mit roter Seide gefüttert über den Kopf gezogen war, bdeine Handſchuhe, und ſah ein wenig verwirrt und kindlich aus. leiſe, ſchwell und die Gelegenheit wahrnehmend. nicht ein ſo betrübtes Geſicht, es findet ſich ſchon, ich mache mir keinde So:* Mit einer Verbeugung zog ſich der Oberkellner zurück, nicht ohne einen Blick in Egkherrs Geſicht zu tun. Und nun ſchritt ſie ſchnell auf Egkherr zu und reichte ihm die Hand.„Welch ein Zufall,“ ſagte ſie „Das hätte ich mir heute nicht träumen laſſen.„Oder iſt es Ihnen nicht recht?“ Sie blickte ſich flüchtig um.“ „Ich hatte gedacht, Sie würden mir beim erſten Wiederſehen herzlich entgegenkommen, mich offen begrüßen.. ſtatt deſſen oh, ich denke mit Schrecken an Ihr blaſſes, erſtarrtes Geſicht, da ver⸗ lor auch ich die Faſſung und ſchwieg. Und jetzt, wie ſtumm Sie ſind 4 Es iſt ja faſt, als hätte ich Ihnen irgendwie ein Unrecht angetan, als hätte ich eine Schuld auf meinem Herzen!? Wie denn, wie wäre das denn möglich? Was geſchah denn? Hier, kommen Sie, laſſen Sie uns eine Viertelſtunde plaudern und alles wird ſich zwiſchen uns klären. Die trüben Wolken da auf Ihrer Stirn, die ſollen fort ganz fort... nun—? Er ſchwieg noch immer und ſaß mit niedergeſchlagenen Augen da. In dieſem Augenblick begriff er nicht, wie er die Jahre hatte leben können ohne ſie. Wie hatte er Martina an ſich feſſeln können mit dieſer Leidenſchaft in ſeinem Herzen. Martina„„ ah„ 4 Sein Herz zuckte.— „Ich weiß von keiner Schuld,“ ſagde er leiſe. Sie atmete tiöf und erleichtert auf. 5 „Nun— nein“, lächelte ſie„Wie ſollte ich guch? Wir waren beide jung, zwei dumme glückliche Kinder.. Sie gingen nach Afrika, um Karriere zu machen und ſpäter in der Heimat ſchneller vorwärts zu kommen, ich ging dem Glück.. ich meine, ich mußte ein gege⸗ benes Wort einlöſen. Ach, es war doch ſchön! Laſſen Sie uns doch davon ſprechen, bitte— ich will es ſo...„Ich werde ja Ihre Schwiegermamal Vertrauen Sie mir nur! Oh, ich habe ſehr viel Ernſt in mir und Würde und nichts aus jener Zeit ſoll ſemals wieder lebend werden. Aber heute laſſen Sie uns eimmal davon plaudern. Wie jung waren wir doch und wie habe ich doch geweint. Ich ſage + heit dahin. Ehe er es ſich verſah, war er an dem Landungsſteg der Meierei. Am Fuße der Anhöhe, wo ſie ſeiner Berechnung nach liegen mußte, machte er kehrt und ging zurück. Dann ließ er ſich müde auf eine Bank fallen, kauerte ſich zuſammen und ſaß er ſtundenlang. Die Nacht wurde dalt, eiſig, ihn fror, aber er ging nicht heim. Erſt als der Morgen graute, erhob er ſich halb⸗ erſtarrt vor Kälte und Schmerz und ging mach Ha F. Egkherr ſaß im Leſezimmer des Hotels Stahlquelle und wartete auf Martina, ſie wollten einen Morgenſpaziergang machen. Er hatte ſich ſchon oben melden laſſen, der Diener aber brachte den Beſcheid, das Herr dg Fräulein könne erſt in einer halben Stunde erſcheinen, der Kommerzienrat laſſe ſeinerſeits im En ſchloß die Augen. So ſich es nicht ganz zu ſchließem vermochte.“ uſe. nicht gefunden.“ g bitten, da! freundlich zu. J. — „Hier muß es ſein,“ ſagte ſie und ſah auf dem Boden herum, wie der Oberkellner die Seſſel durcheinander rückte. geſeſſen, ich beſinne mich, daß mir das Schloß aufgegangen war und „Hier haben wir „Gnädige Frau, es wird ſich finden,“ ſagte der Oberkellner. „Hoffenklich.“ Plötzlich aber bemerkte ſie Egkherr. Eine Glut⸗ welle ſchoß über ihr Geſicht, ſie dankte ſeinem Gruß, zögerte und kam danm langſam näher, wie auch er ihr einige Schritte enigegentrat. „Denken Sie, Herr von Egkherr,“ erklärte ſie in einem reizvoll mutwilligen Ton, der gut zu ihrer bequemen Toilette paßte,„ich habe geſtern abend hier ein Armband verloren und es Sie wandte ſich zurüch und nickte danke Ihnen, Herr OWerkellner, machen Sie nur ſich bis jetzt m Oberkellner Ihnen, es war kein Vergnügen, mich zur Frau zu haben. Mein Mann war ſehr enttäuſcht. Ich hatte ihm muntere, herzliche, ja über⸗ mütige Briefe geſchrieben und nun fiel ihm eine Trauerweide in das Haus. Ich konnte nicht anders. war ſehr unglücklich! Immer habe ich an Sie gedacht. Ich dachte an die Stunden auf dem Schiff, wenn die Sterne flimmerten und das Meer rauſchbe. Dann ſah ich Sie in tauſenderlei Gefahren, und ich betete inbrünſtig zu Gott, Ihr Leben zu erhalten. Ja, ſo war ich, ſehen Sie, ich an Sie Tag und Nacht. Nun aber, wo wir uns wiederſehen, wo das Glück uns ſo gewogen iſt, uns no nun ſitzen Sie ... finſter brütend, blei bringen auch mich um alle Faſſungl“ ſo treu. lind ſo dachde ch einmal zuſammenzuführen, ich und— jawohl— 3— Henkels Seit Ein Seifenpulver wie es sein soll— ſettreich und Jon höchster Wasch- kraft. Die große Ergiebigkeit dieses Seiſenpulvers sichert sparsamstes Y T — Weschen. Für Maschinenwäsche hervorragend geeignet. Schwägerin im Alter von 74 Jahren nach Schwestern und dem Herin Pflarier sei an Franz Weber und F (Mittelstraße 34) Am 4. Oktober 1925 ist unsere liebe gule Mutter und veistorben. Die Beerdigung fand in aller Stiſle statt. Den die auloplernde Pllege der herzlichste Dank. 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