—— »Lok.⸗Anzeiger“. n deim und Umged frei ins monatlich.M..50 ohne enderung der wirtſchaftlichen vorbehalten. Poſtſchecktonto Ar. 17500 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,.— Geſchäfts ⸗Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ Seasee zeiger Mannhe wöchentl. zwölfmal. Fernſprech⸗Anſchlüffe Nr. 7941, 7942, 794³. 7944 u. 7945. Mittag⸗ Ansgabe Preis 10 Pfeunig 1925— Nr. 465 inheimer Seitung Mlannheimer Heneral Anzeiger Feazensef ft e nach dei Borauszahlung pro einſp. zelzeile 1 0,40-M Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Hötere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Manndeim. VBeilagen: Sport und Spiel- Aus Seit und Leben Mannheimer Srauen-eitung„Unterhaltungs⸗Beilage ⸗Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen ⸗Geſetz und Necht ö TTTTTW—————— Ausſprache zwiſchen Luther und Briand In der Nähe Locarnos unter vier Augen V Locarno, 7. Oktbr.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Vor der heutigen Plenarſitzung der Hauptdelegierten hat zwiſchen dem Reichskanzler Dr Luther und dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter Briand unweit Locarno eine Begegnung unter vier Au⸗ gen ſtatigefunden, die knapp eine Stunde dauerte. Zu dieſer Be⸗ gegnung Luthers mit Briand hört man aus franzöſiſchen Kreiſen, daß ſich Briand den ihm naheſtehenden Herren gegenüber befrie⸗ digt über die Ausſprache geäußert habe. Auch Dr. Luther hat es, wie wir erfahren, begrüßt, daß ſich die Möglichkeit zu einer ſolchen Ausſprache Uber die allgemeinen Fragen ergeben habe. Berliner KRommentar E Berlin, 8. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ber⸗ liner Sonderberichterſtatter in Locarno ergehen ſich in Ver⸗ mutungen über das Ergebnis der Unterhaltung, die geſtern Dr. Luther mit dem franzöſiſchen Außenminiſter in Ascone hatte. Poſitives weiß natürlich niemand zu berichten und ſo ergeben ſich in der Darſtellung betröchtliche Abweichungen Das B..“ behauptet, die Beſprechungen hätten einen weſentlichen Fort⸗ ſchritt erzielt, Hauptthema waren die öſtlichen Schiedsver⸗ träge. Frankreich habe die urſprünglich von ihm verlangte ein⸗ ſeitige Garantieleiſtung für die Verträge fallen laſſen und es ſei ſogar noch einen Schritt weitergegangen und habe die dann auf⸗ geſtellte Theſe einer zweiſeitigen Garantieleiſtung gegenüber Deutſchland und Polen, wie ſie England im Weſtpakt gegenüber Frankreich und Deutſchland ausüben ſoll, ebenfalls fallen laſſen. Man hätte ſich darauf geeinigt, daß Frankreich außerhalb des Oſt⸗ paktes eine Erklärung zur Sicherung hätte abgeben ſollen. Den Juriſten wurde die Aufgabe zugewieſen, dieſe Erklärung in eine juriſtiſch einwandfreie Form zu kleiden. Auch die„Voſſ. Ztg.“, die nähere Details allerdings nicht anzuführen vermag, glaubt, daß nunmehr über die Frage der Schiedsverträge grundſätzlich eine Einigung herbeigeführt worden ſei. Etwas vorſichtig äußert ſich der Auch er gibt zu, daß nach dieſer erſten direkten Fühlungnahme zwiſchen Briand und Luther ſich die Ausſicht zu er⸗ öffnen ſcheine, vielleicht eine Formel zu finden, die den Artikel 16 in deutſchem Sinne ſo interpretiere, daß die Bedenken, die da⸗ gegen erhoben werden mußten, etwas an Schärfe verlieren. Ebenſo beſtünde die Möglichkeit, die Oſtfragen ſoweit auszuſchalten, daß zunächſt der Weſtpakt ganz für ſich geregelt wird und Frankreich keine Hypotheken für den Oſten aufnimmt. Trotz dieſer erfreulichen Perſpektive wird man ſich hüten müſ⸗ ſen, aus dem offenbar günſtigen Verlauf dieſer erſten Unterredung zu weitgehende Schlüſſe zu ziehen. Der Klärung der beiderſeitigen Verſtändigung hat das intime Geſpräch— darin ſtimmen die Blät⸗ ter überein— auf alle Fälle gedient. Offiziöſe deutſche Mitteilungen in der„Times ⸗/ 25 75 Locarno, 7. Okt.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Die in ge, wie ſie ſich nach dem dritten Konferenztag ergibt, möchte ich eine Erklärung zuſammenfaſſen, die ein leitendes Mitglied 8 eutf ch en. D eleg a tion heute dem Vertreter der Lon⸗ —„Time⸗ gegenüber machte, eine Erklärung, die in der 8 zur Veröffentlichung gelangen wird 5 folgender⸗ 5„Es iſt möglich und zu erhoffen, daß die Locarnoer Konferenz merhalb 14 Tagen zu einem befriedigenden Ergebnis führen 5 Die ernſten Fragen ſind zwar noch nicht eingehend behan⸗ elt, aber doch ſchon bis zu dem Grade unterſucht worden, daß man die Schwierigkeiten, die unüberwindlich erſcheinen von den bei⸗ nahe unüberbrückbaren unterſcheiden kann. Die Hauptaufgaben der Konferenz ſind der Weſtpakt mit dem dazu gehörigen Schieds⸗ gerichtsſyſtem, der Artikel 16 des Völkerbundsvertrags, die Räu⸗ mungsbedingungen des Rheinlandes und die Oſtpakte. Ich glaube, daß ein Weſtpakt zuſtandekommen wird. Es iſt möglich, daß wir zu einer Regelung der Räumungsbedingungen des Rheinlandes gelangen werden, wobei ſelbſtverſtändlich die Vorbedingung, nämlich die Räumung der Kölner Zone erfüllt werden muß. Ich glaube ferner an eine Klärung der Fragen des Artikels 16 und an die Erfällung der Konditionen, die Deutſchland in Bezug auf ſeinen Enitritt in den Völkerbund gemacht hat. Dagegen iſt noch ſtark du bezweifeln, ob Frankreich dem deutſchen Standpunkt, der die döllige Lostrennung des Weſtpaktes vom Oſtpakt derlangt, zuſtimmen wird. Deutſchland will weder die direkte noch die indirekte Bezugnahme auf den Oſten im Weſtpakt. Wenn Polen mit Deutſchland verhandeln will, ſo bietet ſich hierzu Gelegenheit, aber es iſt unmöglich, daß wir in Locarno eine Verknüpfung der Weſt⸗ mit den Oſtfragen unſererſeits zugeben können“ deuttabeſe wichene Erklärung läßt ſich inſofern ergänzen, als mir ſcherſeits aufs beſtimmteſte verſichert wurde, daß die Hinzuzie⸗ olens zu den Verhandlungen einzig und allein Kraft einer zamütigen Entſchließung der 5 Hauptmächte zuſtandekommen kann. 0 Franzoſen würden eine empfindliche Störung der Konferenz 5 falls ſie plötzlich die Vertreter Polens in den Sitzungs⸗ 0 kirgen. oder ihnen auf einem Umweg dazu verhelfen wollten, er Konferenz, wie ſie ſagen, Nebenanteil zu nehmen. 14 * In franzöſiſchen Kreiſen kennt man die kritiſche Situation genau und weiß, daß England ſich ſofort zurückziehen würde, falls Frankreich in ſeinem Plan, Polen jetzt an den Konferenztiſch zu bringen, weiter gehen würde, als es unter den gegenwärtigen Umſtänden möglich iſt. Deshalb ſucht Briand irgendwie einen Aus⸗ weg zu finden. Sein heutiges Geſpräch mit Dr. Luther in Ascona im Hotel Helvetia hatte den Zweck, die Schwierigkeiten zu überbrücken. Briand ſoll Vorſchläge über Schiedsgerichtsverträge gemacht haben, die eventuell eine Einbeziehung der Oſtfragen in die Weſtfragen herbeiführen könnten. Briand mag wohl ſehr befriedigt über den Verlauf ſeines einſtündigen in franzöſiſcher Sprache ge⸗ führten Geſprächs mit Luther ſein, er ſagte es wenigſtens den fran⸗ zöſiſchen Journaliſten, doch iſt das auf deutſcher Seite nur in ſehr relativem Maße der Fall. Die Schwierigkeiten ſind häufig nur ge⸗ ſtreift worden, der Berg müß noch beſtiegen werden, bis wir einen klaren Blick über die diplomatiſche Landſchaft gewinnen. Wichtiger als das politiſche Problem geſtaltet ſich nach einer mir von Beneſch gemachten Erklärung die iſchechiſch⸗deulſche Frage. Dr. Beneſch gab der Ueberzeugung Ausdruck, daß hier in Locarno die Schiedsgerichtsangelegenheiten erledigt werden könnten. Er er⸗ klärte, daß Polen auf eigene Rechnung in Locgrno arbeite, während die Tſchechen hier zu praktiſchen Reſultaten gelangen wollten. Die heutige Vollſitzung ſtand im Zeichen einer ſchwankenden Unſicherheit. An die geſtrige Debatte über die Eintrittsbedingungen Deutſchlands in den Völkerbund anknüpfend, kam man zu einer Nachprüfung der von den Juriſten ausgearbeiteten Formel, dis nur zu einem geringen Teil die einmütige Zuſtimmung der Miniſter fanden. Es ließ ſich neuerdngs eine Erſchwerung der Situation in⸗ folge erheblicher franzöſiſcher Widerſtände gegen die durchaus berechtigten deutſchen Vorbehalte hinſichtlich Artikel 16 feſtſtellen. Man wird außerhalb der Konferenz nach Vergleichs⸗ formeln ſuchen, wahrſcheinlich werden die Geſpräche der Miniſter an den Vormittagen den ganzen Gang der Konferenz erleichtern. Deut⸗ lich erkennt man, daß Frankreich immer mehr in theoretiſche Er⸗ wägungen ſich vertieft, während die deutſchen und engliſchen Juriſten die rein praktiſche Seite der Schiedsgerichtsprozedur in den Vordergrund rücken. Die Juriſten ſind, da ja ihre Beſchlüſſe die Regierungen nicht binden, neuerdings vor die Aufgabe geſtellt, die Formulierungen umzuarbeiten, die ſie heute vorlegen. Es handelt ſich um die Garantiefragen und um die Regelung der Schieds⸗ gerichte, die Frankreich für ſämtliche Streitfälle verlangt, während der deutſche Standpunkt die Gültigkeit des Schiedsverfahrens nur für politiſche Streitigkeiten zugeben will, und das mit vollem Recht, denn es iſt doch ausgeſchloſſen, daß man in wirtſchaftlichen und kommerziellen Dingen ein Schiedsverfahren für obligatoriſch er⸗ klären kann. Die von deutſcher Seite in dieſem Punkte gemachten Vorſchläge wurden urſprünglich von dem franzöſiſchen Juriſten Frommageot als richtig anerkannt, doch die franzöſiſche Diplomatie fühlte ſich infolge der polniſch⸗franzöſiſchen Beziehungen veranlaßt, neuerdings auf den Standpunkt zurückzukehren, daß auch wirt⸗ ſchaftliche und kommerzielle Streitfälle einem Schiedsgericht zu unterwerfen wären. Es handelt ſich jetzt darum, eine Trennung der Fragen politiſcher von denen wirtſchaftlicher Natur zu finden und ein Verfahren feſtzuſtellen, das eventuell beiden Teilen, nämlich dem deutſchen als auch dem franzöſiſchen Standpunkt gerecht wird. In der heutigen Vollſitzung wurde auch über die Veröffentlichung verſchiedener Punkte des Rheinlandpaktentwurfs eingehend geſprochen. Dieſe Veröffentlichungen in der„Epoca“ und in verſchiedenen anderen, ja ſogar in einem ſüdamerikaniſchen Blatt, haben in der deutſchen Delegation ſtarkes Befremden hervorgerufen. Wie erklärt wird, handelt es ſich um eine Veröffentlichung, in der die franzöſiſche und engliſche Formulierung des Rheinlandpaktent⸗ wurfes durcheinandergeworfen ſind, und zwar in der Weiſe, daß man ein klares und einheitliches Bild dieſes in drei Teile geglie⸗ derten Paktentwurfes nicht erhalten könne. Die Tatſache aber, daß die veröffentlichten Teile als authentiſch anzuſehen ſind, wird nicht in Zweifel gezogen. Es handelt ſich hier um eine ſehr ſchwere Indiskretion, und von deutſcher Seite iſt der Vor⸗ ſchlag gemacht worden, eine Organiſation zu ſchaffen, die in Zukunft derartige Einbrüche in die diplomatiſchen Geheimniſſe verhüten ſoll. Wie verlautet, wird auch von engliſcher Seite eine ſolche Preſſe⸗ organiſation in Locarno empfohlen. Sie ſoll in der Weiſe geſchaffen werden, daß alle Journaliſten vertraulich über gewiſſe wichtige Punkte, die zu ihrer Orientierung unbedingt notwendig ſind, infor⸗ miert werden ſollen, jedoch unter der begreiflichen Bedingung, nichts darüber in die Zeitungen zu bringen. 8 Ob ſich ein derartiges Gremium verwirklichen läßt, iſt eine Frage, die unter den gegenwärtigen Umſtänden noch nicht beant⸗ wortet werden kann. Es ſtehen allerhand Schwierigkeiten entgegen, denn die Franzoſen haben ſich ſtets völlig in ihrer Informations⸗ tätigkeit von den übrigen Preſſevertretern inſofern losgemacht, äls ſie direkt von den maßgebenden franzöſiſchen Delegierten vertraulich unterrichtet werden. Ein gemeinſchäftliches Vorgehen aller hieſigen Preſſepertreter iſt deshalb ſo gut wie ausgeſchloſſen. (Weitere Nachrichten hierzu auf Seite 2) 95 85 Moskaus vorſtoß in Ungarn Die Kommuniſtenverhaftungen in Budapeſt (Von unſerem Wiener Vertreter) Wien, Anfang Oktober. Die Budapeſter Polizei hat in den letzten Septembertagen mit Hochdruck gearbeitet. Ihre ſchen Bin Tätigkeit galt der reſtloſen Aufdeckung eines kommuniſtiſchen Vorſtoßes. In der Tat wurden mehr als ſechzi verhaftet, darunter der Fee kommiſſär Mathias Rakoſi, der zur Zeit Bela Kuns das Han⸗ delsamt leitete und der nach dem jämmerlichen Zuſammenbruch der Räteregierung nach Rußland geflohen war. Außerdem nahm die Budapeſter Polizei auch Zaltan Weinberger feſt, der in Ungarn wegen ſeiner bolſchewiſtiſchen Betätigung nach der Ueber⸗ windung der roten Diktatur zu fünfzehn Jahren verurteilt und dann bei einem Gefangenenaustauſch nach Moskau gebracht wurde. Dort wirkte er durch Jahre als Journaliſt. Schon die Gegenwart dieſer beiden Männer läßt deutlich er⸗ kennen, daß es ſich in Ungarn nicht um einen verwegenen Verſuch einiger Phantaſten handelte, das Räteexperiment zum zweitenmale zu verſuchen oder wenigſtens Verwirrung zu ſtiften, ſondern daß Auf⸗ träge von höherer Stelle vorlagen, daß ie Führer der dritten Internationale ihre Hände im Spiele hatten. Was man in Moskau erreichen wollte, weshalb man gerade jenen Staat in's Auge faßte, der unter den gegebenen Verhältniſſen dem Bolſche⸗ wismus den ſchlechteſten Nährboden darbieſet, iſt noch in Dunkel gehüllt. Feſtzuſtehen ſcheint nur, daß Bela Kun, der in Rußland im Propagandadienſt tätig ſein ſoll, perſönlich die Fäden geſponnen und die Weiſungen für die in Budapeſt zu unterneh⸗ menden Schritte erteilt hat. Es wird ſogar von einem geheimnis⸗ vollen Kongreß geſprochen, den er im vorigen Monat in Wien ab⸗ hielt und bei dem die Pläne für die Aufwühlung Ungarns erörtert und edahe wurden. Allerdings klingt all das, was die Budapeſter Preſſe bisher auf Grund der polizeilichen Verhöre an Abſichten mitzuteilen wußte, außerordentlich naiv. Aber Bela Kun, der trau⸗ rige Held der 133 reckenstage, wäre nicht er, wenn er nicht ein Phantaſt ſein würde 0 0 2 Der ungariſche Miniſter des Innern ſoll dem Beamten, der ihm die Meldung von der Aufdeckung der kommuniſtiſchen Geheim⸗ organiſation geſagt haben:„Sie ſind nicht nur der Retter des Friedens von Ungarn, ſondern auch der Ruhe Mitteleuropas“. Das klingt zu bombaſtiſch, um der Wirk⸗ lichkeit zu entſprechen. Immerhin hat der ungariſche Staat noch heute unter den Folgen der bolſchewiſtiſchen Herrſchaft zu leiden. Die vollſtändige Zertrümmerung der Rechtsordnung durch das Räte⸗ ſyſtem, der jähe Bruch mit der ererbten Sitte leiſtete jenen dunklen Elementen Vorſchub, die bis in die jüngſte Vergangenheit an Willkür und Gewalt feſthalten wollten und deren Zurückdrängung der Regierung des Grafen Vethlen bloß mühevoll gelang. Die Räteregierung iſt alſo für Ungarn nicht allein durch ihre unmittelbaren, ſondern auch durch ihre mittelbaren Wirkungen zum Fluch geworden. Bela Kun hat übrigens ſelbſt erkannt, daß er ſogar die Arbeiter, denen er die ſeltſame Heilsbotſchaft verkün⸗ dete, die er zu beglücken verhieß, bitter enttäuſcht und zur verzweifelten Auflehnung getrieben hatte. Als die Stunde des Sturzes nahte, gab er in der Sitzung des Arbeiterrates zu, daß das Proletariat mit„ſeinem Regiment unzufrieden“ war, daß durch die Fabriken ungeachtet der verſtärkten kommuniſtiſchen Agitation der Ruf hallte:„Nieder mit der Diktatur!“ Wahrhaftig ein vernich⸗ tendes Eingeſtändnis! 98580 Am 2. Auguſt 1919 hat Bela Kun für einen Augenblick die für ihn ſo ſchmerzhaften Züge der Wirklichkeit erfaßt. Und nun, ſechs Jahre ſpäter, nach ſechs Jahren voll Bitterniſſen für Ungarn, glaubte er an die Möglichkeit, das Land wieder für ſich zu gewinnen, ver⸗ nunftverlaſſene Menſchen zu finden, die Sehnſucht darnach tragen, noch einmal zum eigentlichen Quell des Elends zurückzukehren? Man greift ſich an den Kopf. * 00 0 Ungarn hat ein ſtrenges Geſetz zum Schutze des Staates. Die kommuniſtiſche Umſturzbewegung wird durch harte Strafen bedroht. Rakoſi und Weinberger ſind deshalb auch nicht mit offenem politiſchen Viſier aufgetreten. die Kommuniſten haben ſich vielmehr des Deckmantels der ſogenannten Vagi⸗Partei bedient. In der ungariſchen Sozialdemokratie hat es lange Zeit gegärt. Ein linker Flügel unter Führung von Stephan Vagi lehnte ſich gegen jede poſitive Politik, gegen jede verſtändige Nachgiebigkeit und Bedachtnahme auf die vorhandenen Kräfteverhältniſſe auf. Als eines Tages bekannt wurde, daß zwiſchen dem Miniſterpräſidenten Grafen Bethlen und den leitenden Kreiſen der Partei ein förm⸗ licher Pakt zuſtandegekommen war, da ließ ſich der Spaltungs⸗ prozeß nicht mehr aufhalten. Vagi und ſein Anhang gründeken die extreme ungarländiſche ſozialiſtiſche Arbeiterpartei, die ſich er⸗ bittert gegen ihre alten Freunde wandte, deren Verſammlungen ſtörte und deren Gefolgſchaft zu verwirren ſuchte. Aus dieſem Grunde wurde die neue Gruppe vielfach von den rechtsſtehenden Politikern begrüßt und von den Behörden nicht behindert. Doch Stephan Vagi gebärdete ſich immer radikaler und bereits vor einigen Monaten erfolgte ſeine Verhaftung. Die ihres Kopfes beraubte Partei wurde von der Polizei be⸗ ſonders wachſam beobachtet. Die Behörde erfuhr von der Umge⸗ ſtaltung der Leitung, verfolgte den ſteigenden Einfluß des Kaſſiers Gögös und nahm wahr, daß eine kommuniſtiſche„Troika“, eine drei⸗ gliedrige Gruppe. zur Macht gelangte. Endlich, als der ehemalige Volkskommiſſär Mathias Rakoſi tollkühn auf dem Plan auftauchte, wurde zugegriffen und das Abenteuer wird jetzt bald das Budapeſter Ausnahmegericht beſchäftigen. „Es kommen nicht nur die armen Opfer der Verführung in Be⸗ trächt, meiſt unreife jugendliche Arbeiter, die ſich in's Verderben ſtürzen ließen Vielmehr iſt zu fürchten, daß die reaktionären Kreiſe aus den Enthüllungen Kapital zu ſchlagen ſuchen werden. Sie weiſen alle Bemühungen, den politiſchen Wiederaufbau glücklich zu vollenden und die Demokratiſierung des Landes zu fördern, feind⸗ lich oder mißtrauiſch ab und ſie benüßen jeden Anlaß, um Schwierig⸗ keiten zu bereiten. Seit der Niederlage, die ihr Vorkämpfer Wolff im Frühjahr bei den Budapeſter Gemeindewahlen erlitten hat, ſind ſie etwas ſtiller geworden. Aber der rechtsradikale Abgeordnete Gömbös, der Führer der erwachenden Magyaren, mag ſich nun in Moskau bedanken. An der Negierung liegt es deshalb, ihren Weg umſo feſter einzuhalten, ſich nicht abdrängen zu laſſen. Ihre Auf⸗ bauarbeit hat in Genf einen großen Erfolg gehabt, einen e ee verpfli gtet. 2. Seite. Nr. 465 Neue Mannheimer Jeſtung[Mittag⸗Nusgabe) Donnerskag, den 8. Okkober 1925 England und die Oſtfragen § London, 8. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Dem Locarnoer Korreſpondenten der„Times“ zufolge werden die bri⸗ tiſchen Delgierten bei den Verhandlungen über die öſtlichen Schieds⸗ verträge nur die Rolle eines Beobachters ſpielen. Es ſei da⸗ her vorgeſchlagen worden, eine Zwiſchenzeit zwiſchen der Unter⸗ zeichnung des Weſtpaktes und des Beginns der Verhandlungen über die öſtlichen Schiedsverträge vergehen zu laſſen, damit die auf letztere bezüglichen Intriguen und Animoſitäten Zeit hätten, ſich zu verflüchten. Ein vertreter des Saargeblets in Locarno V Locarno, 7. Oktbr.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) Geh. Rat Röchling, der bekanntlich im Völkerbund als Vertreter des Saargebiets an allen Verhandlungen perſönlich mitwirkt, trifft morgen in Locarno ein. Seine Ankunft ſteht mit gewiſſen, das Saar⸗ land betreffenden Fragen im Zuſammenhang. Es ſoll nicht un⸗ erwähnt bleiben, daß von franzöſiſcher Seite neuerdings die Idee lanziert wird, eine Verkürzung des Saarregimes und die Rück⸗ gabe des Saarlandes an Deutſchland als Kompenſation für deutſches Entgegenkommen in Ausſicht zu ſtellen. Beneſch in Locarno Der iſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch iſt am Mittwoch nachmittag in Locarno eingetroffen und im Grand⸗Hotel abgeſtiegen. Mit ſeiner Ankunft treten die Oſt⸗Probleme in den Vordergrund. Sauerweins Stimmungsmache V Paris, 8. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Sauer⸗ wein ſchreibt im„Matin“, daß die geſtrige Unterredung zwiſchen Luther und Briand den Deutſchen genau die Grenze der fran⸗ zöſiſchen Verſöhnungspolitik gezeigt hätte. Er betrachtet es als gutes Zeichen, daß die Deutſchen dennoch in Locarno bleiben wollen Schi und anerkennt, daß auf beiden Seiten der Wille herrſche nach einer Einigung zu kommen. In anderem Falle müßte die Konferenz ſchei⸗ tern. Die Folge des Scheiterns der Konferenz hält Sauerwein für Frankreich nicht ſehr ſchwer. Er glaubt, die Delegierten Frank⸗ reichs würden in dieſem Falle noch ein oder zwei Tage in Locarno bleiben und würden feierlich die Allianz mit den Nachbarſtaaten Deutſchlands beſtätigen. Später würden mit großer Ausſicht auf Erfolg die Verhandlungen wieder aufgenommen werden, um Eng⸗ land dazu zu bringen, ſich einem Defenſibbund alten Stils anzuſchließen. Aber die Folgen eines Scheiterns der Kon⸗ ferenz wären ſehr ernſt für Europa, weil dann der Friede nicht zuſtande kommen könnte. Das iſolierte Deutſchland würde zu einer Kombination mit den Sowjetruſſen getrieben werden, was den angelſächſiſchen Völkern mißfallen und die Kredite Deutſchlands und ſeine wirtſchaftliche Wiederaufrichtung äußerſt ge⸗ fährden würde. Sauerwein glaubt Beweiſe zu haben, daß Dr. Luther und Briand ſich in Locarno über dieſen Punkt aus⸗ geſprochen haben. 45 London über Tſchitſcherins Berliner Reiſe §London, 8. Okt.(Von unſerem Londoner Vertretet.) Der Be⸗ ſuch Tſchitſcherins in Berlin hat in hieſigen Regierungskreiſen aufs ſtärkſte intereſſiert. Es war bisher ſelbſtverſtändlich, daß der bri⸗ liſche Vertreter im Auslande Auftrag hatte, vertrau⸗ lich über den Beſuch zu berichten. In dieſem Lichte erregt eine Mitteilung des dem Foreign Office naheſtehenden Mitarbeiters des „Dailn Telegraph“ über eine angebliche vertrauliche Beſprechung Streſemanns mit Tſchitſcherin in hieſigen diplomatiſchen Kreiſen beſonderes Intereſſe. Der Gewährsmann erklärt, die Haltung der deutſchen Delegation in Locarno ſei durch Streſemanns Geſpräch mit Tſchitſcherin ſtark beeinflußt worden. Eine ausländiſche Stelle in Berlin berichtet, daß Tſchitſcherin, ſowie er ſich mit Streſemann allein befand, ſofort zur diplomatiſchen Offenſive überge ſei und Streſemann ſehr deutlich mit wirklicher oder vorgetäuſchter Erregung gewarnt und betont habe, daß Deutſchland der antibolſche⸗ wiſtiſchen Politik des engliſchen Kabinetts Vorſchub leiſten würde, wenn es bedingungslos in den Völkerbund eintrete. Das würde eine ſchwere Verletzung des Rapallovertrages und eine Mittäterſchaft Deutſchlands bei der von Großbritannien beabſichtigten Iſolierung Rußlands bedeuten. Dieſelbe maßgebende Stelle berichtet, Streſemann ſel erheblich betroffen und über den drohenden Ton Tſchitſcherins aufgebracht geweſen. Er habe verſichert, Deutſchland habe ſeine völlige Handlungsfreiheit in keiner Weiſe beſchränkt und die deutſche Regierung werde bei ihren Vorbehalten über dem Artikel 16 des Völkerbundsſtatuls beharren. Tſchitſcherin ſei durch dieſe be⸗ ſtimmten und ausführlichen Verſicherungen betreffend Deutſchlands Außenpolitik ſehr beruhigt geweſen und habe infolgedeſſen der Unterzeichnung des Handelsvertrages als eines konkreten Beweiſes der Freundſchaft und der Harmonie zwiſchen den Regierungen beider Länder zugeſtimmt. Frankreich und die Räumungsfrage V Paris, 8. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Unter dem Vorſitz des Kriegsminiſters Painlevsé fand geſtern im Kriegsminiſterium eine wichtige Konferenz ſtatt, an der ſich u. a. auch Marſchall Foch, der Kommandant der Rheinarmee General Guil⸗ leaumat, der Chef des Generalſtabs General de Beney und der Präſident der interalliierten Rheinlandkommiſſion Tirard beteiligten. Die Konferenz befaßte ſich mit der Prüfung der Frage bezüglich der neuen Rolle, die die Rheinarmee nach der Räumung der beſetzten Zone zu ſpielen hätte. Es wurde bei dieſer Ge⸗ legenheit auch über eine eventuelle Umgruppierung der Truppen verhandelt. ee Unſere Handelsbeziehungen zu Spanien und Italien EJ Berlin, 8. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Da am 16. Oktober das proviſoriſche Handelsabkommen zwiſchen Deutſchland und Spanien abläuft, ohne daß bisher ein Erſatz geſchaffen wurde, be⸗ mächtigt ſich der Obſtzüchter in Spanien nach einer Meldung deg„B..“ große Unruhe Die Exporteure von Valencia, dem Haupthandelsplatz für Apfelſinen, haben beſchloſſen, bis zum 10. November keine Waren nach Deutſchland auszuführen, um Zeit für neue Verhandlungen zu gewinnen. Im Gegenſatz zu den Obſt⸗ züchtern ſcheinen die Winzer weniger Wert auf den Abſchluß eines neuen Abkommens zu legen. Der Madrider„Sol“ fordert die Regierung auf, Deutſchland keine weiteren Zugeſtändniſſe zu machen. Der Stand der italieniſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen wird von der„D. A..“ als nicht günſtig bezeichnet. Die letzten Forderungen von italieniſcher Seite zeigen, daß man dort offenbar auf die deutſchen Unterhändler einen Druck auszuüben ſucht. Man ſpricht davon, daß namentlich die italieniſche Automobilindu⸗ ſtrie beſonde ſchroffe Bedincungen geſtellt habe. die Wirtſchaſtsbeziehungen mit Rußland DLEJ Berlin, 8. Okt.(Von unſerm Verliner Büro.) Der Leiter der deutſchen Delegation begibt ſich heute zu den Schlußverhandlungen über den deutſch⸗ruſſiſchen Handelsvertrag nach Moskau. In Er⸗ beudeng der geſtrigen Mitteilungen über den von deutſchen Groß⸗ ranken Rußland gewährten Kredit hört die Börſenzeitung, daß es noch nicht feſtſteht, inwieweit ruſſiſcherſeits von dem Kredit Ge⸗ brauch gemacht werden wird. Es beſtünde keine Verpflichtung für das Maß ſeiner Ausnutzung. Reuer italieniſcher Sewaltſtreich in Tirol Berlin, 8. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Ein neuer italieniſcher Gewaltſtreich wird aus Südtirol gemeldet. Dort wurden 80 deutſche Lehrer vom Dienſt enthoben, viele von ihnen haben eine langjährige Dienſtzeit hinter ſich. Sie wurden ohne Bezüge und ohne Penſion auf die Straße ge⸗ ſetzt. Innsbrucker Blätter ſchlagen als Gegenmaßregel die Boykottierung titalieniſcher Waren und Arbeiter, ſowie die Ein⸗ ſtellung von Reiſen nach Italien vor. eEngland und der Moſulſtreit § London, 8. Oktober.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der geſtrige Kabinettsrat hat ſich ausſchließlich mit dem engliſch⸗tür⸗ kiſchen Konflikt über Moſul beſchäftigt. Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wurden keinerlei Entſcheidungen ge.Amery hielt über ſeine Genfer Erklärungen einen Vortrag, worauf die einzelnen Kabinettsmitglieder ihre Anſichten über die Angelege⸗ Man kam dann dahin überein, daß vorläufig die Entſcheibung des Haa⸗ ger Tribimals in der Sache abzuwarten ſei. Aus offiziöſen Mitteilungen iſt ein ſtarkes Abflauen der von Amery in Genf vertretenen kriegeriſchen Stimmung erkennbar. Man erklärt jedoch in Miniſterkreiſen, daß England keinerlei Verpflichtungen übernommen habe, ſeine Stellung im Jrak über 1928 hinaus zu verlängern und daß es bei ſanem Verſprechen, ſich dem Schiedsſpruch des Völker⸗ bunds zu unterwerfen, bleibe, ohne Rückſicht auf die Zurückziehung des türkiſchen Verſprechens, wonach die Türken ſich ebenfalls dem iedsſpruch unterwerfen wollten. In gut unterrichteten Kreiſen laubt man, daß die Regierung die weitere Haltung der öffentlichen einung abwartet, um eventuell einen Rückzug in ihrer JIrak⸗ politik antreten zu können. Frũhſtück Borahs zu Ehren Wirths Gelegentlich der Interparlamentariſchen Konferenz in Waſhing⸗ ton gab Senator Borah zu Ehren des früheren Reichskanzlers Dr. Wirth ein Gabelfrühſtück, bei dem er in einer Rede ausführte, wes⸗ halb er Coolidge angeraten habe, keine unpolitiſche Milde in der Frage der franzöſiſchen Zahlungsfähigkeit gegenüber Amerika walten zu laſſen. Früher ſei er für eine Streichung der franzöſiſchen Schul⸗ den an Amerika geweſen. Er habe ſeine Anſicht jedoch geändert, als Frankreich die amerikaniſchen Dollars dazu benutzte, Polen und Böh⸗ men Rüſtungsanleihen zu gewähren und ſich auf militäriſche Aben⸗ teuer in Marokko und Syrien einließ. Aus dieſen Gründen drückte Borah ſeine Zufriedenheit aus über das Scheitern der Schulden⸗ verhandlungen Caillauz. Dr. Wirth führte bei anderer Gelegenheit aus, daß der Dawes⸗ plan über die finanziellen Abmachungen hinausgehe, und er ſtellte die Forderung„Sicherheit für Frankreich und Freiheit für mein Land“. Seilſt Rede wurde von den Banketteilnehmern mit großem Beifall begrüßt und das amerikaniſche Regierungsorcheſter ſpiele die deutſche Nationalhymne. Die gememorde Berlin, 8. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) Geſtern hat die Polizei ſic, veranlaßt geſehen, in der Döberitzer Fememordaffäre wieder eine Verhaftung vorzunehmen. Der ehemalige Leut⸗ nant Benn, Führer eines nach ihm benannten Stoßtrupps im Re⸗ giment des gleichfalls verhafteten Frh. v. Senden wurde in das Unter⸗ ſuchungsgefängnis eingeliefert. Der ermordete Panier iſt Ange⸗ höriger 7 Stoßtrupps geweſen. Man vermutet, daß Benn wenn nicht Anſtifter, ſo doch Mitwiſſer des Verbrechens geweſen iſt. Er wurde geſtern ſeinem ehemaligen Kommandeur, dem Frh. v. Senden gegenübergeſtellt. Dieſer wird zunächſt der aktiven Beteiligung an den Fememorden nicht e dagegen nimmt man an, daß er trotz zahlreicher Verbrechen die Anzeige unterlaſſen hat. Letzte Meldungen Reichsprãſidentenreiſe nach Dresden — Berlin, 7. Okt. Der bereits vor längerer Zeit in Ausſicht a. Beſuch des Reichspräſidenten von Hindenburg bei der ſächſiſchen Landesregierung in Dresden iſt nunmehr auf Donners⸗ tag, den 15. Oktober feſtgeſetzt worden. Inkernalionale Rote Kreuz⸗Konferenz Genf, 8. Oktober.(Von unſerem eigenen Vertreter.) Hier wurde die 12. Konferenz des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz eröffnet, an der Verbre ter von 40 Robe⸗Kreuz⸗Vereinen und 26 Regierungen teilnehmen. Als Vertreter des deutſchen Roten Kreu⸗ zes iſt Oberſtleutnant Draud anweſend. Die zahlreichen Konferenz⸗ arbeiten umfaſſen u. a. die der Rechte der Zivilbe⸗ völkerung in den beſetzten Gebieten, die Einführung von beſſeren Identitätsmitteln zur Herabminderung der Zahl der unbekannt Ver⸗ ſchwindenden, die Bekämpfung des chemiſchen Krieges und die Ein⸗ Wi08e 8 von Abwehrmitteln dagegen ſowie die Hilfstätigkeit der ote⸗Kreuz⸗Organiſationen bei Naturkataſtrophen. Ein Munitionsdampfer in die Luft geflogen — Paris. 8. Okt. Wie aus Borde aur gemeldet wird. iſt wahr⸗ ſcheinlich infolge eines Attentats der mit einer Munitionsladung nach Marokko beſtimmte Dampfer„Saint Brieux“ auf der Reede von Bordeaux in die Luft geflogen. Man glaubt, daß kommuniſtiſche Attentäter im Maſchinenraum des Schiffes eine Bombe niedergelegt haben. Etwa 40 Mann der Beſatzung ſollen ſchwerverletzt bezw. ge⸗ tötet worden ſein. „ Landwirtſchaftliche Maſchinenausſtellung in Lille. Wie der „Germania“ aus Paris mitgeteilt wird, wird im Militärarſenal von Lille am 14. Oktober eine landwirtſchaftliche eröffnet, on der drei große deutſche Konzerne in hervorragen⸗ dem Maße beteiligt ſein werden. Die Anregung hierzu ging von Landwirtſchaftskreſſen des Departements du Nord aus. Es wird mitgeteilt, daß für die Bevölkerung des franzöſiſchen Gebietes ein Lieferungsverkrag auf Grund des Dawes⸗Planes in Höhe von 22 Millionen Franken abgeſchloſſen worden ſei und zwar in der Haupt⸗ ſache für Werkzeug⸗ und Textilmaſchinen. * Neuorganiſation der Reichsbahntechniker. Auf einer Reichs⸗ tagung der Gewerkſchaft der techniſchen Eiſenbahnbeamten wurde der Austritt aus dem Deutſchen Beamtenbund und die Organiſie⸗ rung aller Reichsbahntechni cher Be⸗ 7. i 5 amtengewerkſchaften vo n. Zu den 14 Verbänden, die bisher die Gewerkſ— feechniſcher Eiſenbahner bildeten, treten damit die Verbände, die bisher in der Gewerkſchaft deutſcher Eiſenbahner oder im Geſamtverband deutſcher Beamtengewerkſchaften unmittel⸗ bar organiſiert waren. Die Gewerkſchaft techniſcher Eiſenbahn⸗ beamten umfaßt nunmehr rund 40 000 Mitglieder, das ſind 90 v. H. der Reichsbahntechniker. it daclegten. Die pfalzreiſe des bayeriſchen Landtags Am dritten Tag der Pfalzreiſe ging es in die Weſtpfalz an die Gre der jetzt zum Saargebiet gehörenden alz⸗ nach Kuſel und Waldmohr. Dieſe Grenzgebiete haben durch die Errichtung der Saarzollgrenze außerordentlich ſtark gelitten. Dazu kommt noch die durch die Frankeninflation hervorgerufene Not derjenigen Bevölkerungskreiſe, die im Saargebiet vor allem in den Kohlengruben beſchäftigt ſind und deren Einkommen kaum aus⸗ reicht, die einfachſten Lebensbedürfniſſe zu befriedigen. Der Vormitlag war für Beſichtigung Kaiſerslauterns freigelaſſen, für die Beſichtigung des pfälziſchen Gewerbemuſeums, der Näh⸗ maſchinenfabrik Pfaff und der Pfälziſchen Handwerksſchau. Nach dem anſtrengenden zweiten Tag der Pfalzreiſe wurden dieſe Beſich⸗ tigungen dankbarſt aufgenommen. Hatte doch der zweite Tag mit ſeinen vielen Ausſprachen, Anſprachen und Reden außerordentliche Anforderungen an die geiſtige Aufnahmefähigkeit der Fahrtteil⸗ nehmer geſtellt. Weniger wäre vielleicht manchmal mehr geweſen, d.., manche Ausführungen hätten kürzer gehalten ſein können und hätten durch Kürze an Wirkſamkeit gewonnen, zumal den Abgeord⸗ neten überall viel ſchriftliches Materjal, Denkſchriften uſw. überreicht wird. Einen Höhepunkt bildete die Rede des Oberbürgermeiſters non Kaiſerslautern, Dr. Baumann, bei dem Empfang durch die Stadtverwaltung in den Ausſtellungsräumen der Pfälziſchen Ge⸗ werbeſchau. Der Oberbürgermeiſter der zweitgrößten pfälziſchen Stadt betrachtete die wirtſchaftlichen und vor allem politiſchen Be⸗ ziehungen zwiſchen der Pfalz und ihrem Mutterlande Bayern von hoher Warte aus; er legte die Hand in manche offene Wunde in der richtigen Erkenntnis, daß nur dann Abhilfe möglich iſt, wenn die⸗ jenigen, die Linderung ſchaffen wollen, auch wiſſen, wo die Sonde anzuſetzen iſt. Daß die politiſchen Ratſchläge auf fruchtbaren Boden fielen, bewieſen die zahlreichen zuſtimmenden Zwiſchenrufe. Dr⸗ Baumann mahnte zur Einigkeit als er den Blick hinüberlenkte an die Grenzen des Saargebietes. Die Arbeit vor dem Forum der Nationen muß ganz anders einſetzen, ſonſt wird die Welt auch in 10 Jahren noch nicht glauben, daß Homburg, Saarbrücken und St. Ingbert deutſche Städte ſind. Eine ernſte politiſche Mahnung richtete der Oberbürgermeiſter weit über die Grenzen Bayerns hinaus an das ganze rechtsrheiniſche Deutſchland mit den Worten:„Der Pfälzer will nicht bemitleidet ſein. Dazu iſt er zu ſtolz, aber er ſieht im eigenen Vaterland vorhandene Unkenntnis über die Lage in der Pfacz als Teilnahmsloſigkeit an. Nur ein kraftvolles und einige⸗ Volk wird frei ſein; das war der Akkord, auf den die ganze Anſprache des Oberbürgermeiſters abgeſtinmmt war. Wenn dieſer Akkord im rechtsrheiniſchen Deutſchland— nicht nur im rechtsrheiniſchen Bayern endlich Widerhall findet— dann 7 Pfalzreiſe des bayeriſchen Landtags politiſch ihren Zweck erfüllt. Der beutige Donnerstag iſt für Zweibrücken und Pirma⸗ ſens beſtimmt. Badiſche politik Aus dem Candtag Am Schluß der vorgeſtrigen Landtagsſitzung wurde von Präſt⸗ dent Dr. Baumgartner eine Ueberſicht über die in der nun ab⸗ gelaufenen Sitzungsperiode 1921—25 erledigten Geſchäfte gegeben. Darnach hatte das Plenum 49 Sitzungen und die Ausſchüſſe 198 Sitzungen. Der Haushaltausſchuß trat in 90 Sitzungen zu⸗ ſammen. Von der Regierung waren einſchließlich der Notgeſetze und der Nachträge zum Staatsvoranſchlaa 84 Geſetzentwürfe eingegangen. Ferner lagen dem Hauſe 145 Anträge. 27 Förmliche Anfragen und 32 Kurze Anfragen vor. 12 Regierungsvorlagen. 5 Anträge und 3 Kurze Anfragen ſind unerledigt geblieben, desgleichen 44 von 431 eingebrachten Geſuchen. Der Landtag hat ferner noch den Landſtändiſchen Aus⸗ ſchuß gewählt dem außer dem Präſidenten Dr. Baumgartner vom Zentrum angehören die Abaa. Dr. Schofer. Seubert und Rüger (Stellpertreter Wittemann, Dr. Föhr und Kühn), von den Sozial⸗ demokraten Marum und Maier⸗Heidelberg(Stellvertreter Rückert und Rauſch), vom Landbund Klaiber(Stellvertreter Hertlen von den Deutſchnationalen Maner(Stellvertreter Habermehl), von den De⸗ mokraten Dr. Glockner(Stellvertreter Schön) und von der Deutſchen Volkspartei Heber(Stellvertreter Wilſſe). Zum Reichsſchulgeſetz Abg. Dietrich hat nach einem Bericht der„Neuen Badiſchen Landeszeitung“ in einer Verſammlung in Durlach zum Reichs⸗ ſchulgeſetzentwurf geſagt:„Wenn Herr Streſemann geſagt hätte, ich lege mein Amt nieder, ſo wäre dieſer Entwurf nicht her⸗ K. 8 s ſollte Herrn Miniſter a. D. Dietrich doch bekannt ſein, daß der beg pens Entwurf ein Referentenentwur 5 mit as Reichskabinett noch garnicht beſchäftigt hat. Dr. Streſemann hat alſo garnicht Gelegenheit gehabt, ihn vor der Bekanntgabe durch die Preſſe kennen zu lernen. Wozu dann alſa dieſer ſinnloſe Hieb auf Streſemann! Was in einer heſſiſchen Schule möglich iſt! Durch eine Beleidigungsklage vor dem Amtsgericht in Darm⸗ ſtadt iſt gerade zu der Zeit, als der Reichspräſident ſeinen Jeen euß feierte, eine eigentümliche Bilderſtürmerei in Heſſen aufgedeckt worden. Es handelt ſich, was kaum glaublich er⸗ ſcheint, um die Entfernung eines Hindenburg⸗Bildes aus dem Schulſaal.„Die Gerichtsverhandlung läßt erkennen, daß dieſer Fall wahrſcheinlich nicht vereinzelt in Heſſen daſteht, Der Tatbeſtand iſt kurz folgender: Vor einigen Monaten wurde in der deutſchnationalen„Heſſ. Landeszeitung“ der Lehrer Daum in Billings, einem kleinen Dorfe des Kreiſes Dieburg, beſchuldigt, ein Bild Hindenburgs aus dem dortigen Schulſaal entfernt zu haben. Der Lehrer ſtrengte eine Beleidigungsklage gegen den für den provinziellen Teil ver⸗ antwortlichen Schriftleiter des Blattes, den Redakteur Walter Stützel, an. Die Verhandlungen vor Gericht förderten ſonderbare Tatſachen ans Licht. Das Hindenburg⸗Bild war den Schulkindern während des Krieges als Belohnung für ihren Sammeleifer im Dienſte vaterländiſcher Zwecke geſchenkt worden. Es hat dann ſeinen Platz im Schulſaal gefunden. Von dort hat Lehrer Daum das Bild im Jahre 1922 ent Er rechtfertigte 4— Handlungs⸗ weiſe vor Gericht durch Berufung auf einen Erlaß des Kreisſchul⸗ amtes Dieburg, daß Bilder, die den Krieg verherr⸗ lichen(), aus den Schulen zu entfernen ſeien. Nach ſeiner Auffaſſung gehöre auch das Bild Hindenburgs dazu. Wie Lehrer Daum in der Verhandlung weiter erklärte, haben auch andere Lehrer die Hindeburg⸗Bilder entfernt. Die Bewohner⸗ ſchaft von Billings war über dieſe Maßnahme ſo entrüſtet, daß ſis ſich bis heute noch nicht beruhigt hat. Die in der Landeszeitung veröffentlichte NotizZ war eine Zuſchrift aus Billings und ſtellte einen Proteſt dar. Der Wahrheitsbeweis für die behauptete Ent⸗ fernung des Hindenburg⸗Bildes iſt alſo voll e⸗bracht, doch wurde der eee wegen formaler Beleidigung zu 50 M. Geldſtrafe verurteilt. Sonderbar berührt, daß den vorgeſetzten Behörden, denen die Tatſachen nicht unbekannt waren, weil Landtagsabg. Kindt bereits vor Monaten im Landtag auf den Vorgang in Billings hingewieſen hatte, nichts unternahmen. Inzwiſchen hätten, ſowohl das Landes⸗ amt für das Bildungsweſen, wie das Kreisamt Dieburg dem Sach⸗ verhalt nachgehen und das Wiederaufhängen des Bildes veranlaſſen können. Ob jetzt wohl das Verlangen der Bewohnerſchaft von Bil⸗ lings erfüllt wird? Tagung des Reichsparteivorſtandes der Zentrumspartei. Wie wir hören, wird ſich der ſoeben in Paderborn zuſammengetretene Reichsparteivorſtand der Deutſchen Zentrumspartei auch mit der Vorbereitung des Reichsparteitages des gentrums befaſſen. Dem Vernehmen nach wird der Reichsparteitag Mitte Nobember in Frankfurt a. M. abgehalten werden. Der Reichsparteivorſtand wird ſich außerdem auch mit der Angelegenheit Wirth beſchäftigen. — H⸗ e⸗ en 1 5 it 1. er ſa n⸗ n in r. t. ſſ. 18 te r⸗ ex in 8= J. n 1⸗. ie + te be ie 3 35 S TAAAA& —23—— Kleidung Gegenſtand beſonderer Verfügung iſt, haben die Kle Donnerstag. den 8. okiober 1923 nNeue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seiie. Atr. 465 Teuerung, Preisbildung und Preisſenkung Von Senator a. D. Heinrich Beylhien, Volkswirt R. d.., Mitglied des Reichstags) Seit einigen Monaten bemerken wir ein bedenkliche; Anſteigen der Lebenshaltungskoſten. Die öffentliche Meinung ſieht nur das Faktum und gibt ſich meiſt wenig Mühe, den Urſachen gerecht nachzugehen. Und dabei könnte unvorein⸗ genommene Unterſuchung ſehr wohl eine Menge natürlicher G ründe finden und ſie der Maſſe zum Verſtändnis bringen. Es iſt ſa an ſich purer Unverſtand, etwa die Preisentwicklung in der Friedenszeit einfach in Parallele mit dem jetzigen Warenpreis zu ſtellen. Aber tendenziöſe Arbeit fiſcht am liebſten im Trüben und iſt ein natürlicher Feind der Klarheit. Ohne zweifellos vorhan⸗ denen Uebelſtänden das Wort reden zu wollen, erfordert es das einfache Gebot der Sachlichkeit, deren Pflege ſich die Führer der öffentlichen Meinung angelegen laſſen ſein ſollten, den gewaltigen Unterſchied zwiſchen damals und jetzt immer wieder zu zeigen. AUnſer Volk, durch den Ausgang des Krieges großer und er⸗ nährungswirtſchaftlich hochwichtiger Gebiete beraubt, hat an Bevöl⸗ kerungszahl verhältnismäßig nicht im gleichen Maße eingebüßt. Gegenüder einer Bevölkerungszahl von 68 Willionen im Jahre 1914 blicken wir jetzt wieder auf über 63 Millionen Reichsbewohner. Auf unſerm erheblich verkleinerten Nährboden haben wir eine relatip ſterk vermehrte Bevölkerungszahl bei erheblich verſchlechter⸗ ten Lebensbedingungen, neben denen ein furchtbarer Kriegstribut uns auf unbeſtimmte Zeit hinaus bedrückt. Daß angeſichts dieſer Tatſachen eine nur einigermaßen ähnliche Lebensführung wie früher dauernd möglich ſein ſollte, wäre eine Annahme, die eigentlich nur hetzeriſche Beeinfluſſung dem Volke nahebringen könnte. Die Koſten der Lebenshaltung richten ſich im weſentlichen noch immer nach dem Wirtſchaftsgeſetz von Angebot und Nachfrage. die Kon⸗ kurrenz iſt das regulierende Motiv im ganzen Wirt⸗ ſchaftsprozeß und von gewiſſen Einſchränkungen abgeſehen, beſteht der preisregulierende Wetibewerb in größter Schärfe fort. Es iſt aber ebenfalls ein wirtſchaftliches Naturgeſetz, daß im Preis der Ware ſich elementar die Belaſtung der Wirtſchaft aus⸗ drückt. Von dieſem enormen e e will die öffent⸗ liche Meinung gemeinhin nichts wiſſen. Und es iſt gerade das Be⸗ trübende, daß die Klagen, die die breite Maſſe über die Teuerung erhebt, ſich in erſter Linie gegen den letzten Güterver⸗ teiler, den ſeßhaften Kaufmann und warenverkaufenden Hand⸗ 5 0 und weniger gegen die Vorſtadien des Entwicklungsganges n. Da haben wir nun im Reichstage in übercus mühevoller Ar⸗ beit die großen Grundlagen für eine wirtſchaftliche Konſolidierung Deulſchlands geſchaffen. Trot Abkehr von der wirtſchaftlich nicht zu rechtfertigenden Beſteuerung der Subſtanz bleibt eine ſchwere ditekte und indirekte Beſteuerung des Volkes übrig. Im Bunde mit der Steuer⸗ und Aufwertungs⸗ politik, deren größter Zweck die Neuſchaffung klarer Verhältniſſe war, foll die angebahnte neue Zollpolitik die Grundlage für den ſo dringend nötigen Wirtſchaftsausgleich mit dem Auslande ſein. Dieſe drei Fragenkomplexe haben von ſich aus und infolge tenden⸗ ziöſer, ſkrupelloſer Uebertreibung das ganze Volk in ſeinen Tiefen aufgerügrt. Und da nun die für zahlreiche Lebensbedürfniſſe feſt⸗ zuſtellende neue Teuerung zeitlich mit der Verabſchiedung dieſer Geſetze zuſammenfiel, wird ſie allgemein, aber fälf hlich als die FNolqe dieſer Geſetzgebung hingeſtellt. Man ſehe ſich die Wirt⸗ ſchaftslage im Auslande an. Sie iſt, obgleich die ſogenannten Sisgervölker der alloemeinen Annahme nach günſtiger leben müßten 15 wir, nicht weſentlich von der umſrigen unterſchieden, ja ſie iſt ſach noch ſchlechter. Die 2 Millionen Arbeitsloſen in England 2 55 hier genug. Und wenn dieſer Ausblich auch unſere Lage nicht erleichtert, ſo kann er uns die Dinge doch gerechter beurteilen laſſen. Die neue Teuerung iſt vom Standpunkt des Verbrauchers aus, aber auch allgemein e zweifellos höchſt unan⸗ genehm und bedenklich. nd man kann es verſtehen, wenn in erſter Linie die Reichsreg tierung ſich bemüht, den Urſachen nachzugehen und den Preisſteigerungen nach Möglichkeit entgegen⸗ zutreten. Ihr Hauptargument, wonach eher eine Preisherabſetzung als eine Verteuerung eintreten müßte— hat doch z. B. die Umſatz⸗ ſteuer eine neue Herabſetzung um ein halbes Prozent erfahren—, iſt nicht ohne Wirkung auf die Oeffentlichkeit geblieben, ja hat in der Preſſe, bei den Gewerkſchaften ufw. ein lebhaftes Echo ge⸗ funden. Die vorauszuſehende Folge war ein allgemeiner An⸗ griff auf den ſogenanten Zwi chenhandel, von dem keiner weiß, was ſpeziell unter dieſem Ausdruck verſtanden werden ſoll. Mangels klarer Begriffe richtet ſich der allgemeine Unwille dann ſofort gegen das Ladengeſchäftsleben, das, wie jeder einigermaßen ), Wie ſ. Zt. berichtet, hatte Abg. Beythien ü Mittelſtandsfragen allſeitig anerkannte Neneedere zren 2 der Deutſchen Volkspartei in Baden⸗ aden durch ſeine ruhigen und ſachgemäßen Ausführungen die Aufmerkſamkei der Hörer in Maße gefeſſelt. Auf 8 Bitte hat er nunmehr das Teuerungsproblem einer Unterſuchung unterzogen, die wir oben ſtehend veröffent⸗ Schriftleitung. Unterrichtete wiſſen ſollte, wenig Gelegenheit hat, aktiv die Preis⸗ entwicklung zu beeinfluſſen, das vielmehr von Kartellen, Preiskonventionen uſw. abhängig und von dieſer Seite unter Preisdiktat geſtellt iſt. Unter dem Druck des Konkurxenz⸗ kampfes iſt es von ſich aus zur Preisſteigerung garnicht in der Lage Zahlreiche alte Ladenhüter aus dem Kampf gegen den ſelbſtändigen Handel ſind bei dieſer Gelegenheit wieder hervorgeholt worden. Führende Tageszeitungen ſprechen von einer übermäßigen Be⸗ ſetzung des Handels, während die Statiſtik zeigt, daß 3z. B. die Be⸗ triebe des Einzelhandels in der Zeit von 1918 bis 1924 ſich von 69 450 auf 58 584 verringert haben. Bemerkenswert iſt, daß die⸗ ſelbe Statiſtik ein ſtarkes Anwachſen der Konſumvereine anzeigt, die ſich von 7333 auf 10 184 vermehrt haben. Bei den Viriſchaſts⸗ theoretikern Zeit gilt der Konſumverein als eine Wirtſchafts⸗ form, die den Intereſſen der Verbraucher dienlicher ſei. Aber trotz der ſtarken Vermehrung der Konſumvereine ſteigen die Klagen über die Teuerung. Wir reimt ſich das logiſch zuſammen? Es dient der nötigen Aufklärung, wenn man der großen Maſſe der Verbraucher einmal etwas Genaueres über die Erhöhung der Geſchäftsſpeſen z. B. im Einzelhandel mitteilt. Iſt doch nach ernſten Darlegungen in der deutſchen Konfektion, im deutſchen Textileinzelhandel die Belaſtung durch Speſen im Jahre 1924 um durchſchnittlich mindeſtens 30—40 Prozent über die vor dem Kriege üblichen Sätze geſtiegen. Hierin kommt die erhüöhte Laſt der Hauszins⸗ und der Gewerbeſteuer, der Frachten, Zinſen, Poſtgebühren, Werbungskoſten, ſoziale Leiſtungen uſw. zum Aus⸗ druck. Aber ohne Rückſicht darauf finden verallgemeinerte Vor⸗ würfe willige Aufnahme und man glaubt den„Schuldigen“ ge⸗ funden zu haben. Dabei iſt es intereſſant, wie nach dem al a Stoß⸗ gebete„Ich bitt' dich heiliger Florian, verſchon mein H 5, zünd' andere an“ einzelne Wirtſchaftsgruppen mit dem Finger auf andere eigen, um ſich möglichſt zu entſchuldigen. In friſcher Erinnerung ind noch die anonymen Plakate, auf denen in aufreizender Skala der angebliche Unterſchied zwiſchen dem Erzeuger⸗ und dem Klein⸗ handelsverkaufspreis wichtiger Lebensmittel gezeigt wurde. Das war ungefähr die roheſte Art, in der volkswirtſchaftliche Belehrung verbreitet werden konnte. Dieſelbe Charakteriſtik verdient eine von der Zentrale des Weſtdeutſchen Handwerkskammertages aufgeellte Vergleichung der Gewinnſpannung zwiſchen Erzeugerpreis und Kleinhandelspreis in den Jahren 1913 und 1924, als ob zwiſchen dieſen Jahren die deutſche Kataſtrophe, ja die Weltkataſtrophe über⸗ haupt nicht eingetreten wäre. Nicht zuletzt erſcheint die Induſtrie auf dem Plan, um gegen ein etwa geplantes Vorgehen gegen Aus⸗ wüchſe auf dem Kartellgebiet ihre Bedenken geltend zu machen. Wenn überhaupt behördliche Eingriffe in die Preis entwicklung vorgenommen werden ſollen, dann könnte man u. E. an e der Kartelle und ihrer Preiskonventionen nicht vorbeigehen. Di 2 gegenüber dem Einreißen böſer Schleu⸗ derpraktiken zum Teil berechtigt ſein, aber eine ſchärfere Anwen dung des Kartellgeſetzes zur Herbeiführung eines ernſten Wettbe⸗ werbes in der Produktion wird doch zu den berechtigten Forderun⸗ gen gehören. Jedenfalls kann man nicht davon ſprechen, wie manche Stellen das törichterweiſe tun, daß durch Preisverabredun⸗ gen im Kleinhandel und Gewerbe die Teuerung herbeigeführt würde, denn dort kennt man nirgends kartellartige Gebilde. Es gibt zwar Organiſationen zur Pflege der allgemeinen Standesintereſſen, auch des gemeinſamen Einkaufs, aber keine Verbindungen, die zwangsmäßig auf Einhaltung vereinbarter Preiſe verpflichtet ſind. Die ſprichwörtliche Uneinigkeit im kaufmänniſchen und gewerblichen Mittelſtande läßt praktiſch eine ſolche Möglichkeit garnicht zu, was man mit Rückſicht auf das heutige Thema ja vom Standpunkte einer vernünftigen Verbraucherpolitik begrüßen könnte. Was wir nun von öffentlichen Maßnahmen und chten zur Bekämpfung der Teuerung hören, muß unſer lebhaftes Intereſſe erwecken, denn das Abenteuerlichſte ſcheint hier Ereignis werden zu wollen. Einzelne Nachrichten ſprechen ſchon von der Abſicht der Reichsregierung, die Reichsbank zu veranlaſſen, für kurze Zeit die Stützung der Mark einzuſtellen, ſo daß der Kurs der Mark gegenüber den Deviſen nicht mehr gehalten werden könnte. Hier⸗ durch foll die Regierung in den Stand geſetzt werden„zum Schutze der Währung“ auf Grund des§ 48 der Reichsverfaſſung außer⸗ ordentliche Vollmachten in einem neuen Ermächtigungs⸗ geſetz zu erreichen, auf Grund deſſen ſie in der Lage wäre, die Widerſtände gegen die Durchführung des„Staatsfiskalismus“ zu überwinden. Solches Geſchwätz, das wir in einer nicht unbedeuten⸗ den Tageszeitung finden, zeigt nur, wie weit die Verwirrung der Gemüter gediehen iſt. Von anderer Seite wird gefordert, daß die Gemeindeverwaltungen die Verſorgung ihrer Einwoh ger mit Lebensmitteln und Gebrauchsgegenſtänden übernehmen. Was ſeinerzeit zu den furchtbarſten Wirkſchaftserfahrungen Anlaß gab, wirb in törichter Verblendung wieder neu verlangt: Nichts ge⸗ lernt, alles vergeſſenf Beſchlüſſe der Neichsregierung, die die Aufhebung der Geſchäftsaufſicht bringen, ſind in Vorbereitung Man erwartet von der Maßnahme ein Verſchwinden wirtſchaf lich nicht mehr berechtigter Unternehmungen, deren Weiterbeſtehen aller⸗ dings als eine Belaſtung des Geſamtwohls betrachtet werden — könnte. Wir wollen hoffen, daß die zuſtändigen Regierungsſtellen gegenüber der augenblicklichen öffentlichen Nerpoſität ruhige Nerven behalten und ihre Zuverſicht auf eine allmähliche günſtige Auswir⸗ kung der Entwicklung nicht aufgeben. Was iſt der langen Rede kurzer Sinn? Das Zufammen⸗: wirken aller Beſtrebungen zur Herabminderung der Preiſe möge Erfolg haben. Direkte Verminderung von Laſten, wie die Herab. ſetzung der Umſatzſteuer, müſſen ſich an der Preisſtellung auswirken. Gegen bewußte leberteuerung muß ſtrafrechtlich mit Nachdruck ein⸗ geſchritten werden. Jede legale ausſichtsreiche Handlung zur Er⸗ zielung des guten Zwecks iſt zu begrüßen. Betont muß werden, daß die Spißenorganiſationen der Wirtſchaft im Zuſammenwirken mit der Reichsregierung arbeiten. Der Pfennig muß wieder zu Ehren kommen. Eine gewiſſenhafte Kalkulation darf den Zuſtand nicht dulden, der uns aus dem Leichtſinn der Inflationszeit noch die Aufrundung auf 5 und 10 belaſſen hat. Wird wieder der Pfennig geehrt, dann iſt nicht nur die Grundlage zum Sparen gelegt, ſon⸗ dern dann zieht ins Wirtſchaftsleben auch mehr als bisher das Ver⸗ ſtändnis für die allgemeine Not ein. Kein Zweſfel, es iſt vieles nicht ſo, wie es ſein ſollte, im Geſchäftsleben, und mit dem ganzen Volke hat auch die Wirtſchaft den Pfad der Läuterung zu beſchreiten, aber man hüte ſich vor dem leichtfertigen Verallgemeinern Dieſe Teuerung wird eine Uebergangserſcheinung ſein. Gelingt es uns, wie wir feſt hoffen, auf Grund der neuen Zollbaſis zu günſtigen Handelsverträgen mit dem Auslonde zu gelangen, ſo werden wir unſere Handelsbilanz weniger paſſiv geſtalten können. Das be⸗ deutet: Es wächſt die Arbeitsmöglichkeit, wir heben die Erzeugung aus den eigenen Naturſchätzen und⸗Kräften des Landes, wir wirken für größere Ausfuhr, werden kaufkräftiger und überwinden ſo all⸗ mählich den Tiefſtand. Nur durch pflichttreue Arbeit und Enkfagung geht der Weg zur deutſchen Zukunft. 0* 6 Preisſenkungsmaßnahmen in Baden Landbagsabg. Heurich(Ztr.) erhiel tauf ſeine Kurze Anfrage, die er im badiſchen Landtag eingereicht hat, wegen der Pveisſen⸗ kungsmaßnahmen der Reichs⸗ und Landesregierung eine ſchriftliche Antwort, in der es u. a. heißt: „Von Landes wegen wurde die Wucherabteilung des Landespoligeiamtes mit der Bekämpfung des Leiſtungs⸗ wuchers im Gewerbe und Handel betpaut und beauftragt, die Preisberechnungen nachzuprüfen. Hinſichtlich der Zwangsin⸗ nungen wird geprüft, ob ihnen nicht die Feſtſetzung von Preiſen ausdrücklich verboten werden ſoll. Den Städten ſind wegen des Verkaufs von zollfreiem Gefrierfleiſch Richtlinien mitgeteilt wor⸗ den. Im Detailhandel wird nachgeforſcht werden, für welche Waren von Kartellen oder Preisverbänden für den Weiterverkauf feſte Preiſe vorgeſchrieben ſind. Für diejenigen Kertelle, deren Tätig⸗ keitsgebiet nicht über das Lan hinausgeht, wird die gleiche Nach⸗ prüfung erfolgen, wie hinſic tlich der über das Reich ſich erſtrecken⸗ den Kartelle ſeitens der Reichsregierung.“ Landwirtſchaſt Der Stand der Jeldgewächſe in Baden Anfang Oklober 1928 Die Kartoffelernte iſt im Gang. Obwohl Mäuſe und Engerlinge in den Kartoffeläckern mancherorts ziemlich erheblichen Schaden angerichtet haben, entſpricht die Kartoffelevnte faſt ühevall den gehegten Erwartungen; Erträge von 400 und mehr Zentnern vom Hekkar ſind nicht ſelten. In ſchweren Böden beginnen die Knollen infolge der andauernden Niederſchläge zu faulen. Die Ausſichten auf eine nach Güte wie nach Menge befriedigende Rübenernte(Dickrüben, Zückerrüben und Stoppelrüben) werden mit wenig Ausnahme als gut bezeichnet. Nach Räumung der Wie⸗ ſen und der Klee⸗ und Luzerneäcker von den Erträgniſſen des zweiten bezw. dritten Schnittes iſt vielerorts noch eine gute Herhſt⸗ weide und reichliches Herbſtfutter(Stoppelklee zu erwarten. Mit der Ausſaat von Wintergetreide(Gerſte, Roggen. Wei⸗ en) wurde vereinzelt ſchon begonnen, da und dort ſind auch ſchon ſproſſende und grünende Fruchtäcker zu beobachten. Im allge⸗ meinen iſt jedoch die Felderbeſtellung und das Saatgeſchäft bei der andauernd naſſen Witterung noch ſehr zurück. Stand der Jeldfrüchte in Heſſen Anfang Oktober Aus den Berichten der Saatenſtandsberichterſtatter giht hervor, daß die andauernden Regenfällen im September für alle Hack⸗ früchte von Nachteil waren. Im allgemeinen wird über Kartoffelfäule, die in den feuchten Lagen ſtärker auftritt, geklagt. Die Grummeternte iſt teilweiſe noch nicht geborgen, an manchen Orten aber ſchon auf den Wieſen verfault. Auch über Rüben und Klee lauten die Nachrichten teilweiſe ungünſtig. Die Trauben haben an allen Orten durch Sauerwurm und Fäule ſtark gelitten. Neben einem geringen Ertrag wird auch eine mindere Qualität zu erwarten ſein. Die Saatenſtandsnoten be⸗ tragen für Kartoffeln 2,3, Zuckerrüben 2,3, Futterrüben 2,4, Klee 2,7, Luzerne 2,7, Be⸗(Ent⸗väſſerungswieſen 2,6, andere Wieſen 2,8 und Reben 3,1.(Hierbei bedeutet 2 gut und 8 mittel.) Türkiſcher Kulturkampf Von Mahmud Selim Konſtanfinopel. im Oktober. ee die kemaliſtiſche Realerung den Kurdenaufſtand nieder⸗ 2 n batte. merzte ſie in dieſem Sommer alle Oppoſitionspar⸗ n aus, ſperrte die oppoſitionellen Nedakteure ein, ſchloß die Zei⸗ 8 die nicht kemaliſtiſch waren und diktiert nun ohne Parlament e Jeden Tag erſcheinen Verordnungen. die * i beat ee nnerung an den Iflam mit Stumpf und ie emaliſten glauben dadurch. daß ſte äußerlich die Le 8 90 europäiſieren, das kürkiſche, vollkommen unziviliſterte n 20 1-europäiſchen“ Nation machen zu können. Das gelingt auf dieſe 43 75 es 15 9 8 ine den„Kulturkampf“ am, der das aige i e 10 15 ee naige iſt. was das Volk an oll es dem Türken nicht mehr anfehen, daß er e Das wird ſchwer halten bei den vielen, deren Weee e — 5 nach-Aſien“ ausſehen. Man beſchränkt ſich daher auf die Ab⸗ 15 ung der türkiſchen Kopfbedeckung. Der rote ſſez— auf deutſchen askenbällen die billſgſte Art als„Türke“ aufzutreten— iſt in Acht und Bann getan. Folgender kulturgeſchichtlich intereſſanter Erlaß Muſtapha Kemals führt mit einem Schlage die neueuropäiſche Kopf⸗ bedeckung in der Türkei ein: 1. Alle Beamten des Staates, mit Ausnahme derjenigen, deren der ziviliſterten Völker anzunehmen. d. h. Kleider und Hüte für alle elegenheiten, für Tag und Nacht und für die Amtshandlu 85 0 mtshandlungen. 5 195 iſt doch luſtig, daß dem Herrn Miniſterialrat k. Aun 5 apha Kemal die Form des Nachthemdes vorgeſchrieben wird. Bben nun, welche Doktorfrage!„Tragen die ziviliſierten Völker e Nachthemden?“ Ich kenne ſehr viele Deutſche der An 5 0 laſſen. die das Taahemd in der Nacht nicht ausziehen. eee e 1 Spießbürgern. die 5* ſetzen. Sollen das nun von 5 über monokelgeſchmückten Beys auch tun? 4 1 5 Verordnung lauten: 1725 zeiner Behauſung bleibt man in der Regel unbedeck 4 Die Begrüßung erfolgt hier durch Neiaung des A 30 9 man mit dem Hut. 5 olk ha i ö n d ae nle 2 0 7705 ſich ebenſo zu kleiden wie die Beam⸗ ieſe Verfügung iſt von Muſtay eeeee Paſcha e e wirkt komiſch. Die Reform iſt rein äußerlich. ſten ffranen der türkiſchen Ziviliſation liegen auf 55 N 8 6. bieten. Aber da rührt niemand daran. Es ſind folgende Frragen: Darf eine Türkin einen Chriſten beiraten? Dadurch kämen Kultur⸗ träger in die Türkei. Visher iſt das ſtreng verboten. Muſtanba Kemal hat das Verbot nicht aufgeboben. Die zweite Frage lautet: Wann wird die für ein„ziviliſtertes“ Volk vollkommen unbrauchbare lürkiſche Schrift durch die lateiniſche erſetzt werden? Auch an die Löſung dieſer Frage waat ſich Muſtapha Kemal nicht. Dafür ſchließt er alle Aöſter der Derwiſche, die wenigen Kultur⸗ ſtätten, die die Türkei beſitzt. An ihrer Stelle wird dem Volke nichts gegeben. Man ſpricht von neuen Schulen, aber es fehlen die ent⸗ ſprechend gebildeten Lehrer. Anſtatt zahlreiche Schulen. Kranken⸗ häuſer. Altersheime und ſonſtige Wohltätigkeitsanſtalten. die gar nicht vorhanden ſind, zu gründen, wird das ganze Geld für ſtrate⸗ ce Bahnen und Kampfflugzeuge. im Heeres⸗ und Marineetat aus⸗ gegeben. Damit wird eine kulturelle Reform nicht ausgeführt werden können. Und ſe mehr äußerlich der Europäer nachgeahmt wird,„wie er ſich räuſpert und wie er ſpukt“, deſto weniger wird es innerlich gelingen. europäiſch zu werden. Solche arundlegenden pfychologiſchen Entwicklungen bedürfen viel längerer Zeit. als den türkiſchen, augen⸗ blicklichen Machthabern zur Verfüguna ſteht. Theater und Muſik ODeutſchlands erſte Bühnenkunſtklaſſe an der Düſſeldorfer Kunſtakademie. Dr. Kaesbach, der neue Direktor der Düſſel⸗ dorfer Kunſtakademie hat eine Einrichtung getroffen, die für das geſamte Theaterleben von beſonderer Bedeutung iſt. Ausgehend von dem Gedanken, daß ſich die Stellung des Bühnenmalers ſeit Strindbergs Dramen grundlegend geändert hat, und er ſeine eigene Note als Künſtler haben muß, will die neue Bühnenkunſtklaſſe den Thoatern die künſtleriſch und wiſſenſchaftlich vorgebildeten Helfer ſtellen. Es iſt ja garnicht zu bezweifeln, daß heute der Bühnen⸗ maler eine andere Aufgabe hat, als nur mit den vorhandenen Requiſiten mehr oder weniger„gefällige“ Bühnenbilder zu„ſtellen“. Er muß die Bühnenweiſungen des Dichters, ſoweit ſolche vorhan⸗ den ſind, nicht etwa nur dem Buchſtaben nach ausführen,—dies möglichſt getreu getan zu haben, war ein Vorzug vergangener Zeiten— ſondern er muß das Bühnenbild neu ſchaffen, das dem Geiſte des Dichters und dem Gehalte ſeines Wer⸗ kes innerlichentſpricht. Wie das Kunſtwerk des Dichters muß auch das Werk des Bühnenbildners e künſtleriſchen Geiſte entſpringen. Allerdings ſind der Individualität des Bühnea⸗ malers Grenzen geſteckt, weil er ſein eigenes Wollen dem Dichter unterordnen muß. Auf ſechs Modellbühnen mit modernen Be⸗ leuchtungsanlagen haben die Künſtler, die die Düſſeldorfer Bühnen⸗ kunſtklaſſe beſuchen, die Möglichkeit, ſich unter der Leitung des erfolgreichen Bühnenmalers Walter von Wecus die künſtleriſche und praktiſche Vorbildung für den Beruf des Bühnenmalers erwerben. Die Kultur⸗ und literarhiſtoriſche Unterweiſung liegt in den Händen des Literarhiſtorikers und Kunſtkritikers Dr. H. W. Keim. Betrachtet man, welcher Mangel gerade an wirklich künſt⸗ leriſch geſtaltenden Bühnenmalern herrſcht, wie gerade auf dem Gebiete des Bühnenbildes unfruchtbare Gewöhnung oder planloſes [Experimentieren und Effekthaſcherei ſich breitmachen, ſo wird man die Bedeutung der neuen Düſſeldorfer Gründung die weitgehendſte Beachtung verdient, nicht unterſchätzen. Zum Schluſſe ſei erwähnt, daß die Bühnenkunſtklaſſe auch den. Sinn für die Möglichkeiten der Hebung des künſtleriſchen Niveaus des Filmbildes wecken will. Dr. K. L. Runſt und Wiſſenſchaſt Die weſte des Jakirs. Mon ſchreibt uns aus Parmqa⸗ Der ſtalieniſche Fakir Maletti zeigte ſich im Variete in einer Pro⸗ grammnummer, die Zweifel erweckte an der Ehrlichkeit des Experi⸗ ments. Aber der Fakir ging mit zwei Herren eine Wette von tauſend Lire ein. Er ließ ſich hinausführen vor die Stadt. Ein Graben wurde ausgeworfen. Der Fakir ward entkleidet und es wurde ihm ein Leintuch umgelegt, das die Herren geliefert hatten Von ihnen ſtammten auch die Wattepfropfen zur Verſtopfung von Mund, Naſe und Ohren des Fakirs. Der legte ſich in den Graben und wurde mit Erde bedeckt. Fünfzig Minuten— einſchließlich fünf Minuten für die Füllung und fünfzehn Minuten für die Aus⸗ ſchaufelung— blieb er lebendig begraben Eine Menge Neugiexi⸗ ger wohnte dem Experiment bei, darunter Aerzte der Provinzial⸗ heilanſtalt. Die ſtellten feſt, daß der Puls, zuvor normal, ſich auf 160 Schläge in der Minute erhöht hatte. Im Triumph wurde der Fakir zur Stadt getragen und die tauſend Lire wurden ihm bezahlt. Das Mufeum der Stadt Alm, das in den letzten zweij Jahren erheblich erweitert und neu eingericht⸗t wurde, iſt jetzt der Oeffent⸗ lichbeit übergeben worden. Es muß freudig anerkannt werden, daß der Dornröschenſchlaf des bisherigen Gewerbemuſe uns zu Ende iſt und daß es Dank dem rührigen Profeſſor Julius Baum gelun⸗ gen iſt, den ſtädtiſchen Kunſtſammlungen eine Vedeutung zu geben, von der jetzt weit über Ulm und Schwaben die Rede iſt. Der vor zwei Jahren berufene Leiter, der als Kunſthiſtoriker einen guten Namen hat, wußte vor allem, organiſatoriſch umzugeſtallen und die Kunſtwerke von Ewigkeitswert aus der großen Fülle des Materfals, das nur latalgeſchichllichen Reiz hat, hearuszuſtellen. Daß er neben der liebevollen Behandlung alter oberſchwäbiſcher Kunſt ſich guch mit der zeitgenöſſiſchen Malerei verbunden weiß, ſei ihm nders gedonkt. Die Tatſache, daß in den letzten Tagen der Verband der Muſeumsdirektoren hier ſeine Jahresverſammlung abhſelt, zeigt, welchen Widerhall Prof. Baums Aufbautätigkeit auch in Fachkreiſen gefunden hat. W 8. 4. Seite. Nr. 465 Neue Mannheimer Zeitung(mittag·Aus gade) Donnerskag, den 8. Oktober 195 Städtiſche Nachrichten flußerordentliche Mitgliederverſammlung des Bundes badiſcher Arbeitgeberverbände Der Bund badiſcher Arbeitgeberverbände bielt am Montag, 5. Oktober unter Vorſitz des Handelskammerpräſidenten R. Lenel⸗Mannheim, eine außerordentliche Mitalie⸗ derverſammlung ab, um zu den beabſichtiaten neuen ſozialpolitiſchen Geſetzentwürfen Stellung zu nehmen. Die Referate hierzu wurden von Dr. Meißinger und Dr. Erd⸗ mann von der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände in Berlin erſtattet. An die Vorträge über die Entwürfe des Arbeits⸗ gerichtsgeſetzes und des Arbeitsloſenverſicherungsgeſetzes ſchloß ſich eine Anſprache an. die in allen Punkten Uebereinſtimmung mit der von der Vereinigung der Deutſchen Arbeitgeberverbände eingenom⸗ menen Stellungnahme zu den Geſetzentwürfen ergab. Beſonders wurde mit Nachdruck die Einordnung der Arbeitsgerichte in die ordentliche Gerichtsbarkeit gefordert. Die an das Referat von Dr. Meißinger über den engen Zu⸗ ſammenhang der Lohnvolitik mit der allgemeinen Wirtſchaftslage ſich anſchließende Ausſprache hatte das Ergebnis, daß auch hier Mei⸗ nungsverſchiedenheiten nicht beſtehen und daß die in der Gewerk⸗ ſchaftspreſſe der letzten Wochen gegen den Referenten erhobenen Vor⸗ würfe das Vertrauen an die Richtiakeit der von der Vereinigung ein⸗ geſchlagenen Politik nicht erſchüttert haben. Beſondere Beachtung fanden die Ausführungen über die Höhe der Geſamtbelaſtung der deutſchen Wirtſchaft durch die ſozialen Ver⸗ ſicherungen ein Punkt, über den ſeit Jahresfriſt erhebliche Mei⸗ nungsverſchiedenheiten zwiſchen dem Reichsarbeitsminiſterium und den Vertretern der Wirtſchaft beſtehen. Während das Reichsarbeits⸗ miniſterium trotz aller Aufforderungen der Arbeitgeberſeite genaue zahlenmäßige Angaben über die tatſächliche Geſamtbelaſtung der Wirtſchaft noch nicht gemacht hat. werden dieſe von Arbeitgeberſeite aufgrund ſorafältiger Berechnung und unter Verückſichtiaung der neu beſchloſſenen Erhöhungen auf 2,7 Milliarden jährlich gegen.2 Mil⸗ liarden in der Vorkrieaszeit geſchätzt. Dieſe gewaltigen Zahlen zeigen, wie durch die Ueberſpannung der Geſetzgebuna eine Gefährdung der geſamten Sozialverſicherung. deren grundſätzliche Notwendigkeit von Arbeitgeberſeite ſtets anerkannt wurde. eintreten kann. Aus⸗ und weiterbiloͤungskurſe ſür Lehrer an hilfsſchulen in Mannheim und heidelberg Die Fürſorge für ſchwachbefähigte Kinder hat die Unterrichts⸗ verwaltung zur Gründung von beſonderen Hilfsſchulen veranlaßt. In Mannheim beſtehen dieſe Klaſſen in ſyſtematiſchem Aufbau ſchon ſeit Jahren. Eine dieſer Hilfsſchulen iſt in der Peſtalozziſchule untergebracht, die andere in der Neckarſtadt. Selbſt kleinere Städte ſind in den letzten Jahren zur Gründung von einzelnen Hilfsklaſſen geſchritten; doch fehlte es an beſonders vorbereiteten Lehrkräften für dieſe Hilfsklaſſen. Die Regierung hat deshalb ſchon vor zwei Jahren einen Kurs für Lehrer an ſolchen Klaſſen veranſtaltet und damals durch beſondere Vorleſungen in den Räumen der pſychia⸗ triſchen Klinik zu Heidelberg durch die Profeſſoren der Univerſität die Leiter von Hilfsſchulklaſſen in das Gebiet der krankhaft veran⸗ lagten Kinder einführen laſſen. In der zweiten Hälfte des Oktober finden heuer wieder ſolche Kurſe ſtatt. Wieder iſt es die Uni⸗ verſität Heidelberg, die den theoretiſchen Teil übernimmt; wie ſich der Unterricht in der Praxis auswirkt, das zeigen die gleichfalls obligatoriſchen Beſuche in den einzelnen Klaſſen der Mannheimer Hilfsſchulen. Neben dieſen Klaſſen werden die Beſuche auch auf die Gruppen der mit Sprachgebrechen behafteten Kinder ausgedehnt, wozu die entſprechenden Sprachklaſſen, die Klaſſen der Schwer⸗ hörigen uſw. zählen. Hand in Hand gehen damit jeweils Vor⸗ leſungen in Heidelberg in der Ohren⸗ und Augenklinik. Auch der Beſuch in der dortigen Taubſtummenanſtalt, die durchweg nur Zög⸗ linge mit Gehörreſten aufnimmt, zeigt die Art und Weiſe des Unter⸗ richts an ſolchen Anſtalten mit nicht vollſinnigen Kindern. Das Krüppelheim in Heidelberg, die orthopädiſche Anſtalt in Schlierbach und die Blindenanſtat in Ilvesheim werden gleichfalls in den Be⸗ reich der Kurſe einbezogen. Die Teilnehmer an den Kurſen können im Heidelberger Lehrerſeminar Unterkunft finden. In erſter Reihe finden ſolche Lehrkräfte bei der Zulaſſung zu den Kurſen Berück⸗ ſichtigung, die erſtmals Hilfsſchulen zugeteilt ſind oder demnächſt darin Verwendung finden ſollen.—— * *Die Baukätigkeit in Mannheim. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts wurden nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle anläßlich der Rohbaureviſionen im Monat September zum Teil durch Neubauten zum Teil durch Umbauten 102 Wohnungen neu geſchaffen; darunter ſind 69 Wohnungen mit 1 bis 3 Zimmern und 33 Wohnungen mit 4 und mehr Zimmern. Die Zahl der Neubauten belief ſich auf 25(davon 9 Kleinhäuſer mit 1 bis 2 Wohngeſchoſſen), die der Umbauten auf 11. * Reichsbankpräſidenk Dr. Schacht fliegt von Mannheim nach Berlin. Wie wir erfahren, haben der Reichsbankpräfident Dr. Schacht und Generalleutnant Scheuch am Dienstag das um halb 11 Uhr vormittags in Mannheim ſtartende Kursflugzeug nach Berlin benutzt, wo ſie um.20 nachmittags flugplanmäßig eintrafen. *Städkiſches Geneſungsheim Neckargemünd. Wir weiſen auf die Bekanntmachung der Direktion der ſtädtiſchen Krankenanſtalten hin. Das herrlich gelegene Geneſungsheim iſt auch während der Wintermonate geöffnet. * Die Wach- und Schließgeſellſchaft gibt über ihre Wahrneh⸗ mungen während der nächtlichen Bewachungstätigkeit des letzten Quartals folgendes Statiſtik heraus: Es wurde feſtgeſtellt, daß 675 Haustüren offen geſtanden haben, offene Kellertüren 6, offene Gar⸗ tentüren 9, offene Geſchäftstüren 58, offene diverſe innere Türen 6, offene Garagetüren 4, offene Fenſter 45, offene Rolläden 35. Die Abſtellung offener Waſſerhahnen veranlaßt 6, ſteckengebliebene Schlüſſel an die Eigentümer zurückgegeben 2, unrechtmäßiges Licht⸗ brennen feſtgeſtellt 149, 1 Brandausbruch verhindert, 1 Perſon der Polizei zugeführt, ferner ein gefundenes Korrad auf der Polizei⸗ wache Jungbuſch abgegeben. Des weiteren konnte ein gefundener Stock mit Silbergriff(weil er mit eingraviertem Namen verſehen war) dem Eigentümer zugeſtellt werden. 5 * Verhaftung eines falſchen Kriminaliſten. Aus Hornberg wird gemeldet: Der 40 Jahre alte Hafenarbeiter Ludwig Rückert aus Mannheim erſchien bei einem Hausbeſitzer aus Lauterbach, bei dem es gebrannt hatte, gab ſich als„Kriminaliſt“ aus und machte ſich zur Aufklärung des Brandfalles erbötig, wenn er zwanzig Mark bekäme. Der Hausbeſitzer ging ſcheinbar auf das Angebot ein und verſtändigte von einer Wirtſchaft die Gendarmerie, die Rückert feſtnahm. veranſtaltungen Das Pirandello-Gaſtſpiel— verſchoben. Das für Montag und Mittwoch kommender Woche angekündigte Gaſtſpiel der Piran⸗ dellotruppe muß infolge plötzlicher Umſtellung der Disvpoſitio⸗ nen der Tournee vorläufiag abgeſetzt werden, da von den Reichsbehörden der größte Wert auf den Beaginn des Gaſtſpiels in Berlin gelegt wird und dort ein offizieller Empfang der Gäſte bei ihrem Eintreffen in Deutſchland am Montag vorgeſehen iſt. Die An⸗ ſprüche Mannheims bleiben natürlich beſtehen.— Am Montaa wird im Nationaltheater Pirandellos„Das Spiel der Parteien“ in Miete A zur Aufführung gelangen. dienende Liebe Der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wiesloch Es neige Dein Geiſt ſich, o Wandrer, Vor Allen, die leiden, Vor Allen, die lindern; Denn hier iſt ein heiliger Ort. Wie müſſen das Herz Dir erſchüttern Solch' ſeeliſche Qualen, Solch' dienende Liebe, Die Summe all' irdiſchen Seins. Die göttliche Kraft iſt's, die wirket: Je ſtärker die Stürme, Je größer die Opfer, Nur Tapfere bringen ſie dar. Es neige Dein Geiſt ſich, o Wandrer, Vor ſelbſtloſen Werken, Vor ſchützendem Frieden: Denn hier iſt ein heiliger Ort. Emiljle Bader. * «Drei Tages- Grenzſcheine an der ſchweizeriſch⸗italſeniſchen Grenze. Zwiſchen der Oſtſchweiz und dem angrenzenden italieniſchen Valtenllina mit den Zufahrten zum Comerſee und dem Uebergang zum Luganerſee werden zur Erleichterung des Grenzverkehrs ſowie des allgemeinen Reiſeverkehrs an die Inhaber von Reiſepäſſen ohne italieniſches Viſum zum Paſſieren des italieniſchen Gebietes Grenz⸗ ſcheine mit dreitägiger Gültigkeit ausgegeben, durch deren Benützung im beſonderen auch für Ausflüge vom Teſſin nach der Oſtſchweiz und umgekehrt auf dem Wege Luganerſee—Comerſee—Tirano— Berninabahn—Engadin—Rhätiſche Bahn erhebliche Erleichterungen erzielt ſind. Dieſe Scheine werden ohne weiteres ausgeſtellt und bedeuten eine bemerkenswerte Ausdehnung der Fahrtmöglichkeiten und zugleich eine Belebung für die im Zug dieſes Grenzüberganges liegenden Transportanſtalten der Oſtſchweiz und Südſchweiz. *Ausweis bei Reiſen ins beſetzte Gebiet nicht vergeſſen! 104 Paßſünder ſtanden in Mainz vor dem franzöſiſchen Militärgericht und wurden zu Geldſtrafen von je 20 Mark verurteilb, weil ſie keinen Perſonalausweis bei ſich hatten. Daß es ſich dabei in den meiſten Fällen nur um Leichtſinn handelt, zeigt folgende Statiſtik: Beſtraft wurden aus Frankfurt 47, Darmſtadt 2, Mannheim 3, Düſſeldorf 5 Perſonen, um die Städte herauszugreifen, die hart an der Grenze liegen und wo in den Zeitungen täglich auf die Päſſe aufmerkſam gemacht wird. Es wäre anzuregen, ob nicht deutſche Beamte die Züge ins beſetzte Gebiet vor der Abfahrt kontrollieren und denen, die keinen Paß haben, neben einer Strafe die Fahrt ins beſetzte Gebiet unterſagen ſollten. Der Beamte würde ſich bald bezahlt machen. 5 der himmel im Oktober Die Sonne betritt am 23. Oktober das Zeichen des Skorpionz und ſteigt im Laufe des Monats um 11 Grad in ihrer Mittagshöhe herab, was ſich durch erhebliche Abnahme der Erwärmung geltend macht. Der Sonnenuntergang verfrüht ſich um eine Stunde, was das Herannahen des Winters uns beſonders deutlich zum Be⸗ wußtſein bringt. Immerhin ſollte das Tagesgeſtirn vom Liebhaber⸗ Aſtronom jetzt fleißig beobachtet werden, da die Fleckenbildung all ⸗ mählich immer mehr zunimmt. Der Fixſternhimmel bietet uns in dem heute betrachteten Abſchnitt das große Viereck des Pega⸗ ſus dar, an das ſich das Sternbild der Andromeda anſchließt. Dieſe Konſtellation iſt dadurch beſonders wichtig, weil ſie ein großes Nebelgebilde enthält, das als Gegenſtück zu unſerer Milchſtraßen⸗ inſel im Weltall aufzufaſſen iſt. Es befindet ſich dicht neben dem oberen der drei kleinen Andromeda⸗Sterne, die den Kartenrand gerade überſchreiten. Auch im Triangel findet ſich ein ſolcher Spiral⸗ SrEmS(UOCR 80lFHSCN nebel, der aber nicht ſo leicht zu 8 85 iſt. Unterhalb liegt das erſte Sternbild des Tierkreiſes, der Widder, dem drei recht ausge⸗ dehnte Bilder, Steinbock, Waſſermann und Fiſche, vorangehen, von denen die letztgenannten aus beſonders ſchwachen Sternen gebildet ſind. Im unteren Kartenabſchnitt iſt der helle Hauptſtern des ſüd⸗ lichen Fiſches, Fomalo genannt, beſonders hervorzuheben. Der Mond ſteht am 31. Oktober als vollbeleuchtete Scheibe dem Tagesgeſtirn gegenüber. Am 9. haben wir das letzte Viertel, am 17. Neumond. Am 24. iſt der Erdbegleiter zur Zeit des erſten Viertels wegen der langen Schatten ſeiner Gebirge beſonders gut zu beobachten. Seine Zuſammenkünfte mit den Großen Planeten ſind in nachſtehender Weiſe vorausberechnet: mit Mars am 16., mit Merkur am 18., mit Saturn am 19., mit Venus am 21. und mit Jupiter am 23. Unter den Großen Planeten ſind noch drei kurze Zeit zu ſehen, von denen allerdings Saturn im Stern⸗ bild der Wage allmählich in der Abenddämmerung verſchwindet. Venus hat ihn ſchon am 27. September überholt und ſteigert lang⸗ ſam die Dauer ihrer Sichtbarkeit hinſichtlich des Zeitpunktes des Sonnenunterganges. Leider ſteht ſie weit ſüdlich des Himmelsäqua⸗ tors, ſodaß das Fernrohrbild ſtark wallt. Trotzdem nimmt ihre Auffälligkeit als Abendſtern erheblich zu. Ihr folgt Jupiter im Schützen, der allerdings zu Anfang des Monats ſchon gegen 10% Uhr und Ende des Monats gegen 8½ Uhr abends untergeht. Die Venus wird ihn erſt Ende November einholen. okx. immer stimmts zwar nicht. Wer von einem Raufbold eine Ohrfeige be· kommt, wird obigen Spruch wohl kaum als richtig geſten lassen. Wenn aber zum Beispiel eine Dame sich alle Vierteljahre nur einmel das Haar 92 mit dem bekannten Kopfwaschmittel „Schaumpon mit dem schwarzen Kopf wäscht, gzo ist das im Hinblic auf eine vernũnftige Haerpflege eben „keinmal“. Sie hat zwar das rechte Mittel gewöhlt, aber sle muß diese so überaus nützliche Kopfwasche mit „Schaumpon mit dem schwerzen g Kopf“, kurz gesagt„Schwarzkopf Schaumpon“, mindestens alle 14 Ta- ge vornehmen, und sie vlrd erstaunt Sein, wie leicht es ist, sich bis ins spöte Alter locker-uppiges Hoar zu erhalten. Das echte Fabriket trögt die. Schutzmarke„Schwarzer Kopf“. 5 89 der Kavalier und das problem Skizze von Magdalena Eiſenberg Als die ſchöne Lu mit der hübſchen Lia, ihrer intimſten und ge⸗ ſchätzteſten Freundin, die Promenade entlang ſchwebte, kam ein Herr vorüber, der die beiden artig grüßte. „Wer war das, Lu?“ Achſelzucken:„Ich dachte, es wäre ein Bekannter von dir, Lia.“ ſich Und dann taten die beiden Damen einen heimlich⸗neugierigen Schulterrückblich nach der Richtung hin, die der Kavalier eingeſchlagen hatte, der ſeinerſeits ruhig dahinſchritt, als ſei ihm nichts von Bedeu⸗ tung begegnet. Lu, die an Jahren reifere der beiden jungen Damen, fand zuerſt die Sprache wieder. „Du haſt doch recht, Lia. Der Gruß hat mir gegolten. Ich kenne den Herrn. Gott, dieſe Gedächtnisſchwäche! Wo ſprachen wir uns doch nur? Ich bann dir ſchwören, Lia, es war ein höchſt perſönliches Geſpräch, ein ganz verflixt ſchwie riges höheres Problem, worüber wir ſprachen, und ich weiß zum Kuckuck nicht mehr, wie wir uns einigten.“ „Nun ja, das glaube ich ſchon, er muß ſehr intereſſant ſein.“ „Woraus willſt du das ſchließen?“ fragte Lu geſchmeichelt. „Ach,“ meinte die Jüngere lächelnd,“ wenn du einen Herrn deiner Bekanntſchaft würdigſt, Lu, muß es doch ſchon was ſein. So ſchnell findet doch keiner Gnade vor deinen Augen. Und er ſcheint wirklich Gent zu ſein. Er hat auch ſowas Durchgeiſtigtes. Schade, ich hätte ihn gern durch dich kennen gelernt.“ „Wenn ich nur wüßte, worüber wir ſprachen,“ ſtöhnte Lu in ehrlicher Verzweiflung. 5 „Das wäre doch gerade ein tadelloſer ungenierter Anknüpfungs⸗ punkt, liebe Lu,“ animierte Lia.„Machen wir kehrt. Vielleicht treffen wir ihn noch einmal.“ 755 Und richtig, der Kavalier kam, als ſie die Promenade wieder zu⸗ rückwonderten, ihnen wiederum entgegen „Soll ich ihn wirklich anſprechen?“ flüſterte Lu, zitternd vor Aufregung und darauf brennend, mit der Intelligenz des„Freundes“ vor der Freundin zu glänzen. „Wenn du ebenſoviel Geiſtesgegenwart als Geſchmack beſitzeſt, — ſelbſtverſtändlich.“ drängte die Jüngere.„Wir ſind doch keine Backfiſche mehr.“ 8 Und ſchon näherte ſich der intereſſante Mann, im hellgelben Sportanzug. raſſig, bewußt, ſelbſtſicher, mit einem ein wenig blaſier⸗ ten ſatten Zug um den zwar nicht gerade ſchmallippigen Mund. Er riß ſich aber zu einem verbindlichen Lächeln mäßigte, den i magnetiſch angezogen von dem Willen der Damen, ſeine Schritte und JJ „Verzeihung, mein Herr,“ begann Lu tapfer, von heimlichen Rippenſtößen Lias getrieben, bei unſerer intereſſanten Unterhaltung neulich... Man kann durch ein Lächeln eine meilentiefe Kluft Nichtwiſſens überbrücken, und Lu lächelte ſolch ein Brückenlächeln, über das der Kawalier hinübertänzeln könnte.„Ich meine, als wir uns neulich ſo intereſſant unterhielten, wurden wir leider unter⸗ brochen und konnten zu keinem Reſulbat kommen. Sie entſinnen doch? Nun brennt mir das Problem auf dem Herzen. O, dieſe Raffiniertheit, dachte Lia neidiſch, und die Freundin ſtieg in ihrer Hochſchätzung auf den Montblanc. Sie lauſchte ebenſo herz⸗ klopfend wie Lu ſelber auf die Antwort des Kavaliers, der verbindlich lächelte: „Aber gewiß, gnädiges Fräulein, es handelte ſich darum, ob Kalb⸗ oder Schweine „Kalb oder Schweine?“ fragte Lu entgeiſtert und Lia preßte krampfhaft die Hand vor den Mund, um nicht zu puſten. Der Gent lächelte noch höflicher, während es in Lu's Ohren zu ſauſen begann: 8 Ja, ob Kaſb⸗ oder. Schweineſchnitzet zarter und ſchmackhafter ſeien, gnädiges Fräulein. Ich würde Schwein immer vorziehen. Wir haben heute friſch geſchlachtet. gnädiges Fräulein, darf ich Ihnen etwas reſervieren? Ein Fleiſchchen, zart wie— wie Pfirſich, 1 8 öin fü⸗ ia te die Freundin ſtützen. „Ja ja, reſervieren Sie uns zwei Pfund,“ lächelte ſie freundlich und zog die willenloſe Freundin mit ſich fort, während der Kavalier mit militäriſchem Schneid die Hacken zuſammenſchlug und geſchäfts⸗ tüchtig ſchnarrte: „Werde das ſchönſte Stück rausſuchen, meine Damen! Dann zu er weiterwandernd an ſeinem kleinen engliſchen Bärtchen und ſagte im Vollbewußtſein ſeiner Unwiderſtehlichkeit zu ſich ſelbſt: Was ſo ein richtiger Don Juan iſt, macht ſogar auf der Promenade Geſchäfte. Du kannſt ſo bleiben, Fritze.“ Literatur Bismarcks Gedanken und Erinnerungen. Volksausgabe, 3. Band: Erinnerung und Gedanke. Verlag der J. G. Cottaſchen Buchhandlung Nachf., Stuttgart, Berlin.— Mit dem Erſcheinen dieſes Bandes, der im Anſchluß an die früher erſchienenen Bände der Volksausgabe und in gleicher Ausſtattung wie dieſe ausgegeben 7— iſt nun auch die Volksausgabe von Bismarcks Ge⸗ danken und Erinnerungen vollſtändig geworden. Möge ſie die weiteſte Verbreitung finden und zur Erfüllung von Bismarcks Wunſch beitragen, daß ſein politiſches Teſtament„den Söhnen und Enkeln zum Verſtändnis der Vergangenheit und zur Lehre für- die Zutaußt diene 0. ö Zeitſchriften Velhagen u. Klaſings Monatshefte erfeuen auch wieder in ihrem Oktoberheft. Die Bilder Carl Bantzers, eines unſerer deutſche⸗ ſten Malers betrachtet der Kunſthiſtoriker Prof. Dr Karl Woermann. Aus dem ſonſtigen reichen Inhalt des auch druchtechniſch muſter⸗ gültigen Heftes ſei hingewieſen: auf die farbenprächtigen Bilder des Dichters Hermann Heſſe, der auch ein bedeutender Maler iſt und die luganeſiſche Landſchaft künſtleriſch ſo fein empfindet, wie ſie Joſef Ponten in Worten ſchildert, auf den gelehrten Aufſatz des Roſtocker Philoſophen Prof. Dr. Emil Utitz über die Phyſiognomik Lavaters und die reizende Plauderei Ernſt Decſeys„So reden die Leut' in Wien. Die Fortſetzung des neuen Romans von Ernſt Zahn„Frau Sixta“ und zahlreiche andere Beiträge vervollſtän di⸗ gen das Heft. ̃ *Die Berg⸗Stadt. Monatsblätter. 14. rg. Heft 1. Hsg. v. Paul Keller. Bergſtadtverlag Wilh. Gottl. Korn, Breslau.— Das erſte Heft des neuen Jahrgangs dieſer gediegenen und beliebten Zeitſchrift präſentiert ſich ſehr vorteilhaft. Paul Keller über⸗ raſcht ſeine große Leſergemeinde mit einem neuen Roman„Marie Heinrich“; einem e Dorfroman voll jenes tiefen Ernſtes und jener ſchalkhaften Heiterkeit, die in Kellers Kunſt ſo wunder⸗ voll verſchmolzen werden. Heinrich Federer iſt mit einer Appen⸗ zeller Erzählung vertreten, die zart durchduftet iſt von der Schön⸗ heit des Appenzeller Landes und tief in das Menſchliche hinein⸗ greift Auch über dieſer Erzählung liegt die goldene Sonne ſchalk⸗ haften Humors eines großen Geſtalters. Dieſen beiden Meiſter⸗ werken wird ſich ein ſtiller, tiefer Roman des den Bergſtadtleſern durch ſeine große Erzählung„Der teufliſche Torwart“ rühmlichſt bekannten Schweizers Guſtav Renker geſellen. und heitere Erzählungen führender Schriftſteller unſerer Zeit ſind vorgemerkt. Wir nennen nur die Namen: Ludwig Bäte, Roland Betſch, Walter Bloem, Hons Friedrich Blunck, Alfred Bock, Carry Brachvogel, Paul Burg, Friedrich Caſtelle, Helene Chriſtaller, Hans Franck, Alexander von Gleichen⸗Kußwurm, Hanns Johſt, Max Jungnickel, Heinrich Lilienfein, Börries von Münchhauſen, Rudolf Presber, Roda⸗Roda, Hans Roſelieb, Wilhelm von Scholz, Ernſt Zahn. Beſonders großer Wert wird im neuen Jahrgang auf den Bildſchmuck der Hefte gelegt werden. Neben guten farbigen Ein⸗ ſchaltbildern werden mehr als bisher beſonders auch die Textbilder nach rein künſtleriſchen Geſichtspunkten gewählt werden. Alle Ge⸗ biete des Wiſſens und der ſchönen Künſte, alle Fragen der Zeit auf kulturellem, wirtſchaftlichem und techniſchem Gebiet, Fragen der Sport⸗ und Körperkultur⸗Bewegung, insbeſondere auch die mannig⸗ fachen Intereſſen der Frauenwelt werden in den Bildauffätzen der „Bergſtadt“ ihre Berückſichtigung finden. Kleinere, ernſte Donnerstag, den 8. Oktober 1925 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) Rommunale Chronik Preisſenkungsaktion und deulſcher Landgemeindetag München, 6. Okt. In ſeiner heutigen Sitzung befaßte ſich der ſentng des Fandge der Preis⸗ baß kingsaktion der Regierung. Er ſprach ſich dahin aus, daß ſich die Landgemeinden an der Preisſenkungsaktion vor allem fa urch beteiligen wollten, daß man die ſeither befolgte Spar⸗ auch weiterhin üben wolle, um die neuerliche Bean⸗ en der Wirtſchaftskreiſe auf einem Mindeſtmaß zu halten. Gelder dgemeinden ſeien auch bereit, vorübergehend verfügbare Pri er zu einem ermäßigten Zinsfuß auszuleihen, wenn ſich die 59 Abanken in vollem Umfange und in gleicher Weiſe an dieſer ion beteiligen und die öffentlichen Gelder mehr als bisher von Kre öffentlichen Hand unmittelbar ausgeliehen werden, um weitere reditberteuerung zu verhindern. Die öffentliche Wohl⸗ babrtagflege ſei weitgehend auszugeſtalten. Ferner wünſcht Rei deutſche Landgemeindetag hinſichtlich der Neugeſtaltung des eichswirtſchaftsrates eine ſtärkere Berückſichtigung der wirtſchaftlich regional verſchiedenen Struktur der Gemeinden. Anſtelle des Bcbriden Vorſitzenden, Bürgermeiſter Menges⸗Gernsba zaden) und in Anbetracht des turnusmäßigen Wechſels zwiſchen üd und Nord wurde Bürgermeiſter Langer⸗Neißwaſſer gewählt. Kleine Mitteilungen Anſcheinend den Beſtrebungen folgend, die ſich im Eppinger Be⸗ dab langſam durchſetzen, faßte der Rauenberg en Beſchluß, zwecks Feldbereinigung der Gewanne Bins⸗ wieſen, Pfarrätker, Hochwieſen, Frühmeßgut, Schrotwieſen, Weiher⸗ äcker, Frauenwieſen, Herrenwäldchen, Schreibern, Langwieſen, Hohen⸗ aſpern und Reppelsbruch einen Antrag an das Bezirksamt Wiesloch zu richten. Einem derartigen Antrag wird wohl von bezirksamt⸗ licher Seite nichts im Wege ſtehen. In Staffort bei Karlsruühe iſt die Bür germeiſterwahl Guſtav Heidt erhielt 172. erheber Hermann Hauth 168 unt dwi iedri il 0 in Hauth d Landwirt Friedrich Wilhelm 8 Der Stadtrat von Kaiſerslautern beſchloß einen Deſebpedit von 38 000, um den Sozialrentnern von Oktober bis 8 eine N otſtandshilfe von 4 für Erwachſene bezw. bat“ für Kinder zu gewähren.— Gegen die Anordnung der Reichs⸗ ahn, die mit Wirkung vom 1. September ab den Rangierbahnhof Kaiſerslautern mit der Station Einſiedlerhof vereinigt und die ge⸗ ſamte Anlage in Einſiedlerhof umbenannt hat, beſchloß der Stadtrar Proteſt einzulegen und bei den z kündigen Stellen Schritte zu un⸗ ternehmen, um die Umbenennung zu 855 5 „ In der Trierer Stadtt rordnetenverſammlung, die u. a. die Erhebung einer gei Wee ngen von Grundſtücken beſchloß ſowie für beſonders be⸗ ſtädtiſche Arbeiter Vorſchüſſe in Höhe von zuſammen rund 51 000 Mark zur Einkellerung von Kärkoffeln bereitſtellte, teilte die Verwaltung auf eine Anfrage mit, daß nach der Inflationszeit 10 der Stadt Trier 1011 Wohnungen fertiggeſtellt wurden, ſeit dem 8 1919 aber 1785 Wohnungen. Die Stadt hat zur Errichtung 800 000 önungen einmal 900 000 Mark bereitgeſtellt und ferner 0 M. zur Förderung der privaten Bautätigkeit. Das Auf⸗ — 8— aus der Hauszinsſteuer wird in dieſem Jahr auf 1 541 640 ark berechnet. Aus Reichsmitteln ſind für Hypotheken 1 860 000 Mark bewilligt 1d cufgebracht igt worden, insgeſamt wurden alſo 4 627 089 Mark s Bahnhofes wieder rückgängig Aus dem Lande „ Kohrbach bei Heidelber i ei i g, 7. Okt. Bei einem Fußballwettſpiel Mendein Herbel einen Tritt gegen das 20 mußte mit gebrochenem Unterſchenkelknochen ins e Krankenhaus 2 Weinheim, 8. Oktbr. Die hieſige Reichsbanknebenſtelle blickt heute auf ihr 25jähriges Beſtehen Der mützige Verein beſchloß in einer vom Stadtrat Zinkgräf gelei⸗ teten Sitzung, der auch Oberbürgermeiſter Huegel beiwohnte, in der Zeit vom 13. bis 27. Dezember in den Zeichenſälen des Real⸗ gymnaſiums eine Ausſtellung„Weinheim im Bild in alter und neuer Zeit“ zu veranſtalten. Von der Bergſtraße, 6. Okt. Eine Entwäſſerung der — Bergſtraße zunächſt gelegenen Partien der Ebene, beſon⸗ ers der Wieſen, die bei naſſen Jahrgängen nicht nur im Herbſt und inter, ſondern nahezu das ganze Jahr hindurch verwäſſert und ver⸗ ſumpft ſind, iſt ſeit längerer Zeit geplant und in Vorbereitung, und wird vorausſichtlich bald zur Ausführung gelangen. Es betrifft hauptſächlich Regen⸗ und Schneewaſſer, das ſich in den Niederungen maſſenhaft anſammelt und keinen Abfluß hat, da der dieſes Gelände duurchziehende Landeraben erhöht fließt und ei entlich nur die Ge⸗ loßtebächlein von Groß⸗, Hohen⸗ und Lütelſachſen her in ziemlich attem Laufe der Weſchnitz zuführt, bleibt das ſonſtige Sammelwaſſer er Ebene unberührt. Durch ein hierfür angepaßtes Pumpwerk ſoll auch dieſes Waſſer erfaßt und in den Landgraben aufgepumpt werden. Den obengenannten Gemeinden haben ſich bei dem Ent⸗ wäſſerungswerk noch Leutershauſen und Heddesheim mit den benach⸗ arten 55 angeſchloſſen. ngen, 8. Okt. Die Gemeinde Ettlingenweier hat ſi 1 der Wohnungsnot zu ſteuern, damit geholfen, daß ſie 135 905 0 zeinen ausrangierten Eiſenbahnwagen angekauft hatte 15 ihn gegenüber dem Friedhof zur Aufſtellung brachte. Spott⸗ 5 haben ihn„Villa Lump“ getauft und mit der Aufſchrift 8 75 Nowok“ verſehen. Dieſer Eiſenbahnwagen iſt für die Un⸗ rkunft einer fünftöpfigen Familie gemünzt, die keine Wohnungs⸗ miete bezahlt Nun will aber der Mann, dem man die Notwohnung zugedacht hat, nicht in den Wagen hineinziehen. Er machte geltend, es könne ihn niemand zwingeo, ſeinen wechſeln, ſchon deshalb nicht, weil das zukünftige Heim durchaus nhygieniſch ſei. Man konn geſpannt ſein, wie das Urteil s Mieteinigungsamtes in dieſem Falle lauten wird. Schw. Se 55 Okt. arzwaldbahn, wo ein Teilſtück oberhalb Tri nur eingleiſi befahren wird, der Bahnarbeiter Otto Zete r e gekommen. Er durchquerte trotz der Warnung ſeiner Kollegen n ziemlich langen Hohnentunnel und wurde dabei von einer Loko⸗ motive erfaßt. Zeier erlitt ſchwere Verle ungen an Kopf und Glied⸗ ſtarb kurz nach ſeiner Einli ing ins Villinger Kran⸗ „Liptingen bei Stockach, 6. Okt. Vor einigen Tagen Schreinermeiſter Titus den Wagen Kartoffeln heimzufahren. Vorher wollte er noch Futter herrichten, zum Abfüttern für den Abend. Hierbei ſtürgte er ſo unglücklich auf die Tenne herab, daß er bewußtlos liegen blieb und erſt längere ſeit nachher von ſeinem Schwiegerſohn aufgefunden wurde. Brein⸗ chſſei und erſt gegen 10 Uhr hier eintreffe. jetzigen Aufenthalt zu B Durch eigene Unvorſichtigteit iſt auf der R kegen einige Stunden darauf ſeinen ſchweren Verletzungen er⸗ Don kmunt die Bestie bedrohlich, Doch Sepplwagts Bieber 1 0 5 5 Ne Nemmele⸗Briefe § Mannheim, 7. Okt. Vorſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Heintze; Beiſitzer: Landgerichtsräte Dr. Müller und Dk. Darmſtädter. Geſchworene wie in der Sitzung vom 6. Okt. Vertreter der Anklagebehörde: Oberſtaatsanwalt Mickel. Der letzte Fall der Tagesordnung betrifft die Anklage gegen den Geſchäftsführer der hieſigen Arbeiterzeitung, Jakob Ritter von hier und gegen das Redaktionsmitglied der genannten Zeitung Paul Schul z aus Prenzlau wegen Vergehens gegen das Repubiik⸗ ſchutzgeſetz, wegen Beleidigung durch die Preſſe und wegen Ueber⸗ tretung des§ 19, Abſ. 2 des Preßgeſetzes vom Jahre 1874. Vor Beginn der Verhandlung verkündete der Vorſitzende, daß der beſchuldigte Ritter geſtern in Karlsruhe verhaftet worden Auch ſei ein Telegramm des Verteidigers Rechtsanwalt Dr. Seckel aus Frankfurt einge⸗ laufen, daß er wegen Zugsverſpätung erſt um 10 Uhr im Gerichts⸗ ſaal anweſend ſein könne. Nachdem der Angeklagte Ritter und Dr. Seckel eingetroffen waren, begann die Verhandlung. Die Vorfälle, die der Anklage zu Grunde liegen, fallen in die Zeit der Wahl des Reichspräſidenten. Bei der Wahlagitation ſchlug die Siede⸗ hitze hohe Wellen und nicht zuletzt in der kommuniſtiſchen Partei. In Nr. 91 der hieſigen Arbeiterzeitung vom 24. April 1925 erſchien ein Artikel, der die ſchwerſten Beſchimpfungen und Beleidigungen gegen Organe der Reichsregierung und gegen den badi⸗ ſchen Innenminiſter Adam Remmele und gegen den Staatscat Marum enthielt. In dem betreffenden Artikel wurde Bezug ge⸗ nommen auf verſchiedene Briefe und Miniſterialerlaſſe der Hercen Remmele und Marum, in denen angeblich Maßnahmen zum Aus⸗ druck gebracht waren, in welcher Weſſe der Kampf gegen die kom⸗ muniſtiſche Arbeiterſchaft und die Tendenzen der rechtsgerichteten Parteien geführt werden müſſe. 0 Zu dem Artikel waren die angeblichen Briefe bezw. Erlaſſe des Innenminiſters Remmele und des Staatsrats Marum wörtlich ab⸗ gedruckt, wodurch naturgemäß der Anſchein erweckt wurde, daß die Dokumente echt und daher geeignet ſeien, in der begreiflicherweiſe hoch⸗ gehenden Wahlagitation zu finden. Zur Erreichung des Bekanntwerdens in den Kreiſen der Arbeiterſchaften wurden außer der Nr. 91 der Arbeiterzeitung noch ein beſonderes Flug⸗ blatt von mehreren tauſend Epemplaren herausgegeben, das auf zwei Seiten den Inhalt des Artikels der Nr. 91 der Arbeiterzeitung wörtlich wiedergab. Der Zweck war, daß das Flugblatt in die Hände vieler Anhänger der kommuniſtiſchen Partei gelange und ſo den Zündſtoff abgebe zum Eintreten für den kommuniſtiſchen Präſiden⸗ tenkandidaten Thälmann. Der Artikel erreichte ungeheures Aufſehen. Auch außerhalb Badens fand der Artikel Verbreitung, z. B. in der kommuniſtiſchen Zeitung in Halle a. S. und in der Südd. Arbeiterzeitung in Stuttgart. Der Angeklagte Jakob Ritter erklärte heute folgendes: Ich bin Sekretär der Bezirksleitung der kommuniſtiſchen Partei in Baden. Ueber den fraglichen Artikel in der Arbeiterzeitung iſt mir nichts be⸗ kannt. Ich habe nicht gewußt, daß der Artikel erſcheinen ſoll. Ueber die angeblich falſchen Briefe iſt mir ebenfalls nichts bekannt, ich las ſie erſt in der Zeitung. Vei der Beſprechung des zu veröffent⸗ lichenden Artikels, die bei Schriftleiter Kenzler ſtattfand, war ich nicht anweſend. Ein Pflichtexemplar der Zeitung ſollte ebenfalls dem Be⸗ zirksamte vorgelegt werden. Die Vorlage eines Sonderabdrucks (Flugblattes) geſchah vielleicht deshalb nicht, weil es denſelben Inhalt wie die Zeitung hatte. Die Nr. 92 der Arbeiterzeitung erſchien 14 Tage ſpäter. In einem Artikel dieſer Zeitung iſt Miniſter Rem⸗ mele als Protektor der abſchreckenden Strafen gegen Mitglieder der kommuniſtiſchen Partei bezeichnet und ats Hüter der Geldſackrepublick. Die Regierung ſei beherrſcht von Ka⸗ pitaliſten und Knüppelgardiſten. Hierin lägen die giftigen Winde gegen die Arbeiterſchaft. Es ſei dies die Politik Noske's, der mit Blut die Ordnung der Geldſackrepublik aufrecht erhalten wollte. Der Angeklagte Schulz gab folgende Erklärung ab: Ich war Redakteur vom Jahre 1922 bis Anfang 1923 und ſpäter Mitglied der Redaktion. Ich habe den Artikel nicht verfaßt und habe keinen Auf⸗ trag zur Drucklegung gegeben und habe den Artikel auch nicht ge⸗ leſen. Ich hielt die angeblichen Briefe Remmeles und Marums fur Sportliche Rundſchau Leichtathletik Welkmeiſter Myrrhä ſtellt mit 68,55 Meter einen neuen Rekord auf San Franzisko, 3. Oktbr.(Eig. Drahtber.) Erſt kürzlich hatte der Schwede Lindſtröm Myrrhäs Rekord von 67,04 m verbeſſert. Der Rekord wurde jedoch wegen Rückenwindes nicht anerkannt. Nunmehr gelang es dem Altmeiſter Myrrhä, der ſeit längerer Zeit in Kalifornien anſäſſig iſt und amerikaniſcher Staatsbürger ge⸗ worden iſt, ſeine alte Höchſtleiſtung auf 68,55 m zu ſchrauben. Im Training warf er bereits wiederholt über 70 m; eine Pariſer Zei⸗ tung berichtet ſogar, er habe auch dieſen Weltrekord mit einer Wurfweite von 74,19 m bereits übertroffen. Ruderſport *50 Jahre Mannheimer Ruderklub. In unſerem Bericht über den Jubiläumsfeſtakt im Bootshaus(Morgenausgabe vom 5. Okt., Nr. 459) iſt geſagt:„Weiter überbrachten Glückwünſche Herr Dr. arber im Namen des Mannheimer Regattavereins.“ Der Vor⸗ ſtand des Klubs legt beſonderes Gewicht auf die Feſtſtellung, daß Herr Dr. Barber nicht im Namen des Mannheimer Regattavereins als ſolcher geſprochen hat, ſondern namens der dem Mannheimer egattaverein angeſchloſſenen Rudervereine— Mannheimer Ruder⸗ verein„Amicitia“, Mannheimer Rudergeſellſchaft, Ludwigshafener Ruderverein und Rudergeſellſchaft Rheinau— und daß dieſe vier Rudervereine durch 1—.— Dr. Barber dem Klub das koſtbare An⸗ gebinde von zehn Lederſeſſeln überreichen ließen. Schwimmen * Die Schwimmer⸗Riege des Turnvereins Mannheim von 1846 veranſtaltet am kommenden Sonntag nachmittag in der Großen Männerſchwimmhalle des Städt. Herſchelbades ein volkstüm⸗ liches Schwimmfeſt mit humoriſtiſchen Einlagen, wobei unter allerlei Waſſerſpielen, Waſſerſcherze, Kunſtſpringen, Kunſttauchen uſw. auch die preisgekrönte 1. Turnerriege auf dem Reck überhalb dem Waſſerſpiegel ihre ſchwierigſten Uebungen vollbringen wird. Einige Staffelkämpfe ſowie das Waſſerballſpiel wird mit dem Verein ür Leibesübungen Stuttgart ausgefochten werden. 5. Seite. Nr. 465 der„Arbeiterzeituug“ echt. Man ſagte mir, es ſei Material von einem höheren Beamten in Karlsruhe. 5 wurden die Zeugen gehört. Polizeiſekretär Witt⸗ mann aus Freiburg bekundet: Schriftleiter Kenzler ſagte in der Sitzung vom 24. April, wir ſcheuen uns nicht, die Wahrheit zu ſagen. Die Anweſenden Spitzel forderte er auf, genau aufzupaſſen. Die Zeitung Nr. 91 und der Sonderabdruck(Flugblatt) wurden in der Verſammlung verteilt. Zeuge, Poligeiaſſiſtent Schmitt, hier: „Kenzler behauptete, die Dokumente ſeien echt Das Pflichteemplar ſei etwas ſpät abgegeben worden, weil die Maſchine defekt war. Der Zeuge, Polizeikommiſſär Knapp:„Ich habe bei Durchſuchung im Redaktionsbüro der Arbeiterzeitung zwei Durchſchläge der Briefe des Herrn Remmele gefunden.— Zeuge, Maſchinenmeiſter Löſch: Am 25. April 1925 kam die Zeitung wegen Maſchinen⸗ defekts etwa ½ Stunde 910 heraus. 8 7 die Abgabe des flichtexemplares weiß ich nichbs anzugeben. Sachverſtändige, Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher, äußerte ſich über das übliche Umbruchsverfahren unmittelbar vor Drucklegung der Zeitungen, das ſich in der Hauptſache auf die äußere Form der Aufeinanderfolge der einzelnen Artikel beziehe. Es ſei nach ſeinen Erfahrungen bei allen Zeitungen üblich, daß Probe⸗ abzüge der einzelnen Seiten der Redaktion zur kurzen Nachprüfung vorgelegt werden. Bei dem oft haſtigen Betrieb komme es indeſſen aber auch vielfach vor, daß dieſe Vorlage der Probeabzüge unterbleibe. 5 Hierauf wurden die Strafantröge des Innenminiſters Remmele und des Staatsrats Marum gegen die Urheber der Zeitungsartikel und die in der Arbeiterzeitung, in der roten Fahne und in der Südd. Arbeiterzeitung verleſen. In der Begründung der Anklage führte der Staatsanwalt aus, daß die Angeklagten in den zwei letzten Vortagen vor der Reichspräſidentenwahl ſich nicht geſcheut hätten, gegen verſchiedene Regierungsorgane verleumderiſche Beleidi⸗ gungen aufzuſtellen. In all dieſen Fällen ſeien grobe ügeen gefallen. An der Bekanntgabe der Briefe, die nicht exiſtieren, ſeien beide Angeklagte mitſchuldig. Schon der Inhalt der Briefe zeige, daß ſie Unſinn ſind und den Stempel der Un wahr⸗ heit tragen. Der Staatsanwalt beantragte gegen Schulz eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 6 Monaten und gegen Ritter eine ſolche von 5 Monaten. Das Arkeil: Das Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Der Angeklagte Schulz wird wegen Beleidigung(§ 186 St...) zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 3 Monaten und 2 Wochen, abzüglich 2 Monate und 2 Wochen Unterſuchungshaft, der Angeklagte Jakob Ritter wegen Uebertretung des Preßgeſetzes zu einer Geld⸗ ſtrafſe von M. 150, im Falle der Unbeibringlichkeit zu einer Haft⸗ ſtrafe von 10 Tagen verurteilt. Alle Platten, die zur Herſtellung der fraglichen Zeitungen und des Flugblattes benützt wurden, ſind unbrauchbar zu machen. Den beiden Beleidigten, Innenminiſter Remmele und Staatsrat Marum, wird die Befugnis zugeſprochen, das Urteil nach einge⸗ tretener Rechtskraft auf Koſten des verurteilten Schulz in der Ar⸗ beiterzeitung, in der Karlsruher Zeitung und in der Neuen Mann⸗ heimer Zeitung öffentlich bekannt zu mache.n Aus den Gründen ſei u. a. hervorgehoben: Durch das Er⸗ gebnis der Verhandlung wurde für erwieſen erachtet, daß die angeb⸗ lichen Briefe des Innenminiſters Remmele und des Staatsrats Ma⸗ rum nicht exiſtieren, ſondern Fälſchungen ſind. Die Briefe waren geeignet, die Genannten in der öffentlichen Meinung herabzuſetzen. Die Angeklagten ſind nicht die Haupttäter. Es iſt nicht erwieſen, daß ſie bewußt bei Veröffentlichung der Briefe mitwirkten. Dem Angeklagten Ritter konnte eine Mittäterſchaft an der Beleidigung nicht nachgewieſen werden. Dagegen iſt beſtimmt feſtgeſtellt, daß Schulz an der Verbreitung des beleidigenden Artikels mitwirkte. Das Gericht iſt der Ueberzeugung, daß Schulz bei der Beſprechung mit Kenzler zugegen war und daß Durchſchläge der gefälſchten Briefe bei ihm gefunden wurden. Der Angeklagte Ritter hat fahr⸗ läſſigerweiſe unterlaſſen, ein Pflichtexemplar des Flugblattes bei der Polizeibehörde zu hinterlegen.— Der Haftbefehl gegen Schulz wurde aufgehoben. Als Verteidiger fungierten die.⸗A. Dr. Seckel in Frankfurt a. M. und Karl Walter hier. M. — Neues aus aller Welt — Auf der Landſtraße erſtochen. Sonntag nacht 12.30 Uhr wurde der verheirotete Strickereiarbeiter Lutz von Sickenhauſen auf dem Heimweg von Gniebel, wo er bis nachts 12 Uhr in der dortigen Strickerei beſchäftigt war, etwa eine halbe Stunde von Kirchentellinsfurt(Württemberg) auf der Landſtraße erſtochen. Der Stich ging direkt ins Herz und hatte den alsbaldigen Tod des Mannes zur Folge. Wer der Mörder iſt, iſt noch nicht bekannt, auch über die Urſache weiß man noch nichts. — Zwei Sportflieger karamboliert und abgeſtürzl. Am Mitt⸗ woch ereignete ſich auf dem Flugplatz bei Eger ein ungemein ſeltenes Unglück. Zwei Flugmaſchinen kamen während des Fluges in einer Kurve einander zu nahe, verfingen ſich mit den Flügeln, ſtießen zuſammen und ſtürzten aus beträchtlicher Höhe ab. Die beiden Flieger, die zu Uebungszwecken aufgeſtiegen waren, waren auf der felle tot. — Mit dem Kind auf dem Nücken ins Waſſer. Eine auſſehen⸗ erregende Szene hat ſich in den Morgenſtunden am Donau⸗ kanal in Wien abgeſpielt. Dort beſchäftigte Arbeiter ſahen, wie ſich eine Frau, die lein Bündel auf den Rücken gebunden hatte, in den Donaukanal ſtürzte und in den Wellen abtrieb. Der Schleufenwärter Joſef Denk und der Hilfsarbeiter Richard Graſſer löſten raſch eine Rettungszille, fuhren der im Waſſer Treibenden nach, konnten ſie erreichen und in das Boot ziehen. Es ſtellte ſich heraus, daß die Unglückliche in dem Bündel ihr einjähriges Söhn⸗ chen hatte, das ſie mit in den Tod nehmen wollte. Die Rettungs⸗ geſellſchaft leiſtete beiden erſte Hilfe und brachte Mutter und Kind in das Rudolfſpital. Die Lebensmüde iſt die 28jährige Geſchäftsdieners⸗ frau Betti Rogner. Sie gab an, daß ſie die Tat in Verzweiflung über ihre Not und wegen häuslicher Zerwürfniſſe begangen habe. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Röein⸗Pegel 1. s eſsG lcar- Regeſſ s. JN Schunerinſel“.8801 522.4 1 v8ſ61[1 S00 prannbeim.86.77 4 218.4,.1808 dehl..002.228.31.682.62½7 51 Heilbronnn-———— Maxau,.894.255.284.54/514% 8 Mannbeim.972.96.283 5404.2503 ſtaub.„.273.912.41292— ezin 259603048.5102 4503 21½ 15 — 5——' Mannheimee Jeitung—— ee [Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt 9 c· Zenkralverband des Deutſchen Bank. und Bankiergewerbes Der herbſttermin und die Ausſichten am Geldömarkt (E..) Am 2. Oktober fand, wie uns von der Geſchäftsſtelle dieſes Verbandes mitgeteilt ach Ganz ſo leicht, wie es ſich manche Optimiſten ausgemalt[öffentlichen Gelder an den Geldmarkt. In beſonders kraſſer Weiſe des Neicheperbande der Deutſchen Induſtrie, des Zentralrerban atten, hat ſich der September⸗Ultimo, 425— als—5— diee Abhängigkeit in dem völlig Verkehr in de⸗ Deutſchen— 9 5 und e e auptumſchlagstermin des ganzen Jahres auch ſchon in der Vor⸗ bankgirierten Warenwechſeln zum Ausdruck. In der ganzen letzten der Berliger mit Wedehe Stimm⸗ kriegszeit gewöhnlich mit Sorge erwartet, nicht abgeſpielt. Charakte⸗ Dezemberdekade hielt ſich die Seehandlung, bis dahin zwar nicht über die Frage der Vorzug riſtiſch für die Entwicklung des Geldmarkkes vor und um den der ausſchließliche, aber ſtärkſte Intereſſent für dieſe Wechſel⸗ Quartalswechſel herum war die diesmal kurz nach Medio September gattung, völlig vom Diskontmarkte fern, ſo daß ſich ſelbſt zu einem recht ſtatt. Im Anſchluß an die von den vereinigten Zulaſſungs⸗ ſtellen gefaßte Entſchließung und zur Beſchleunigung ihrer Durch⸗ führung wurde beſchloſſen, auf die Verwaltungen der Aktiengeſell⸗ einſegende Verknappungswelle. Ihren ſichtbaren Aus“ den Reichsbankſatz um— pt. überſteigenden Satz kein Käufer 8 druck fand dieſe zunächſt ſcheinbar übertriebene Ultimo⸗ für e mit Snecit ſen Der angeſammelte ſchaften 40* aen Aaſchaſklichen Mot wendictelt perſorg? in der geringen Erhöhung des kurden Privatdiskont, unbefriedigt gebliebene Diskonkbedarf dürfte einer baldigen prüfung der wirſcha 8 der bei ihnen beſtehenden Mehrſtimmrechtsaktien ein⸗ treten. Es wurde eine ſtändige Zuſammenarbeit zwiſchen den Ler⸗ tretungen der Induſtrie und des Bankgewerbes für die Einzel⸗ bearbeitung ſowohl dieſes Gegenſtandes, als auch der Frage der Vorrats⸗ und Verwertungsaktien in Ausſicht genommen. ſatzes am 19. September von 71 auf 77 pCt., die ſich als not⸗ wendig erwies, da bei 7½ pt. allzu viel kurzfriſtiges Material angeboten wurde. Die unveränderte Beibehaltung dieſer Privat⸗ diskontſätze von 7 pCt. für lange und 771 pckt. für kurze Sicht bis über den Ultimotermin hinaus, darf nun nicht etwa ſo gedeutet werden, als ob ſich bei dieſen Sätzen das natürliche Gegenſpiel von Verbilligung des Satzes für bankgirierte Warenwechſel, die bereits auf Initiative der Seehandlung hin bis auf 876 pSt. erreicht ſchien, wenigſtens fur die nächſten Tage hindernd im Weg ſtehen. Während die privaten Geldgeber an einem Satze von 10 bis 11 pCt. feſthielten, gab die Verkehrskreditbank, das Angebot und Nachfrage ausbalanziert habe. Vielmehr war in dieſem Markte nicht ohne Abſicht die regulierende Hand der Reichsbank im Spiele. Das Unterbleiben einer Heraufſetzung der Sätze trotz des an mehreren Tagen um ein Vielfaches geſteigerten Angebots an Privatdiskontwechſeln wurde von mancher Seite dahin aus⸗ gelegt, daß die Reichsbank durch dieſe Verfolgung einer konſtanten und verbilligenden Privatdiskontpolitit einer nicht mehr allzu fernen Herabſetzung auch des offiziellen Diskontſatzes vorarbeiten wolle. In Bezug auf den Zeitpunkt ſcheint uns aber, ſelbſt wenn dieſe Lesart richtig ſein ſollte, allzu großer Optimismus nicht am Platze, nachdem der wiederholt eine Erleichte⸗ ktung in der Kreditgewährung als Hindernis der Warenverbilligung bezeichnet hatte. Die von der Bankkundſchaft erfolgten erſt in den allerletzten Tagen des Monats September; doch zeigt es ſich, daß Richt nur die Kundſchaft, ſondern auch die Banken ſelbſt die für die erſten Oktobertage erwarteten Eingänge trotz begreiflicher Skepſis im Hinblick auf die herrſchende Verwilderung der ene ſitten immer noch überſchätzt hatten, denn der ſtärkſte Stoß der Geldnachfrage erfolgte, wie ſchon wiederholt beobachtet, nicht am Ultimo⸗Termin ſelbſt, ſondern erſt als Nachzügler in den erſten Oktobertagen. Dieſer unerwartet ſtarke Geldbedarf iſt einer⸗ ſeits durch die umfangreiche 94 der Banken mit Ueber⸗ Ultiwo⸗Geld hervorgerufen worden, mit deſſen Prolongierung allzu ſicher und oft vergeblich gerechnet worden war, andererſeits durch „Verſprechungen der Banken, vor allem der Depoſitenkaſſen, ihren Kunden die Ende September zurückgezahlten Kredite alsbald nach vollendeter Ultimoregulierung wieder zur Verfügung zu ſtellen. Auch die verhängnisvolle Abhängigkeit des Geldmarktes von der täglich wechſelnden Liquidität der öffentlich⸗rechtlichen Geld⸗ inſtitute hat am vergangenen Quartalstermin kaum zur Nivellſerung der Geldmarktverfaſſung im Sinne eines zeitlichen Ausgleichs zwiſchen Angebot und Nach⸗ frage beigetragen. Im Gegenteil vermißt man immer noch den unbedingt erwünſchten einheitlichen Zug in der Zuführung der Der Aufſichtsrat der Geſellſchaft hat beſchloſſen, der.⸗V. eine Oberrheiniſche Bankanſtalt.-G. Konſtanz Sämtliche Anträge der Verwaltung wurden einſtimmig genehmigt. Reſerven betragen 76000.4 bei einem einbezahlten Akkienkapftal bungen 35 000./ in Abzug gebracht. Auf neue Rechnung werden Aufſichtsräte Reichstagsabg. Dietrich⸗Karlsruhe und Geheimer Die pfälziſche Mühleninduſtrle gegen das ſaarländiſche Mehleinfuhrkontingent hat der Ve r· ſtändigen Stellen Einſpruch erhoben. In der Begründung Falz 255 die ſchwer um ihre Exiſtenz ringende Mühleninduſtrie Mühlen vor dem Kriege, genau wie heute hoch, eine rein örtliche nicht hinreichte, den Bedarf des Saargebietes zu decken Aus der pfalz und des Obertheins beliefert wurde und daß ſich das Saar⸗ chlich genötigt ſieht, zu ſeiner eigenen Mühlenproduktion ioch Saar⸗Mühlen, richtiger geſagt, dem Auslandsmehl, durch produktion der Saarmühlen. Ferner wird in dem Einſpruch dar⸗ um ſo ſchwerer ins Gewicht fallen muß, als gerade dieſe Mühlen Das Proteſtſchreiben weiſt dann den in einem Antwortſchreiben fuhr⸗Ziffern des Saargebietes vom Jahre 1913 mit dem Jahre ſchuf und an der Weſtgrenze Tür und Sagrabkommen eine weitere Ausdehnung erhält, ſo wird in dem ie Pfalz wieder überſchwemmt und viele pfälziſche Mühlen zum zu Stande kommen, wenn man nicht die pfälziſche Mühleninduſtrie Flagge in ſo ungeheurer Menge über das Saargebiet durch die niſſen wieder geöffnet und das unheilvolle Saarabkommen in den lividende von 8 pCt. auf die Stammaktien, und eine ſolche In der am 7. Oktober ſtattgefundenen.⸗V. waren, wie uns Demnach gelangt für das am 30. Juni ſchließende Geſchäftsjahr von 850 000.4. An der Bilanzſumme der Immobilien wurden 11 522 ReA vorgetragen. Die Entwicklung des Unternehmens im Kommerzienrat Wildhagen in Kitzingen a. M. ſind einſtimmig Mehleinfuhrkonkingent Pfälzer Müller im Verein mit der pfälziſchen des Einſpruches wird ausgeführt, daß die Bewilligung einer zoll⸗ des beſetzten Gebietes ein neuer und äußerſt harter Schlag iſt. Bedeutung haben, und daß ihre Leiſtungsfähigkeit einſchließlich der Statiſtit geht ferner hervor, daß das dichtbevölkerte Induſtrie⸗ biet, nachdem dieſe pfälziſch⸗rheiniſche Belfeferung durch die 55 Mengen Mehl einzuführen. Auf Grund dieſer Tat⸗ die Saar⸗Müghlen zollfrei Tür und Tor zu öffnen gelegt, daß in dem Saarabkommen die Mehleinfuhr nicht auf die ihr Fabrikat vorwiegend nach der Saar abſetzten und ſich heute des Reichsernährungs⸗Miniſteriums vom 25. Auguſt ds. Is. an die 1925 als vollſtändig abwegig weil der paſſive Wider⸗ Tor zur fuhr rieſiger Mengen von Mehl aus dem Elſaß und. Proteſtſchreſben weiter ausgeführt, iſt die direkte Folge, daß weiter⸗ Erliegen kommen. Es kann und darf deshalb keine Ver⸗ dem direkten Ruin entgegenführen will. Schärſter Proteſt wird dortigen Mühlen in die Pfalz verbracht wird. Es wird vielmehr die Müleerei betreffenden Beſtimmungen beſeitigt wird. Nheiniſche Hoch- und Tiefbau-.-., Mannheim von 7 PpCt. auf die Vorzugsaktien vorzuſchlagen. geſchrteben wird, 809 340.4 mit 40 467 Stimmen vertreten. eine Dividende von 8 pCt. zur Verteilung. Die geſetzlichen den Verkauf der Filiale Mengen und für normale Abſchrei⸗ laufenden Geſchäftsjahr iſt zufriedenſtellend. Die ausgeſchiedenen wiedergewählt worden. ſaarländiſche wie man uns mitteilt, bei den zu⸗ freien Mehleinfuhr von 100 000 Dz. p. a. vom Saargebiet in die An Hand von Statiſtiken wird nachgewieſen, daß die ſaarländiſchen an der pfälziſchen Grenze gelegenen größeren Mühlen bei weitem gebiet der ar in der Hauptſache von den Mühlen der Rhein⸗ ſeewe vom Reich für das Saargebiet ausgeſchaltet iſt, kat⸗ —6 wird die Frage aufgeworfen, wie man dazu kommen konnte, und dazu in einem Ausmaße der mindeſtens 10 fachen Geſamt⸗ einzelnen Monate verteilt wird, was 1 die pfälziſchen Mühlen nur auf den Abſatz in der verkleinerten Pfalz beſchränken müſſen. Süddeutſche Mühlenvereinigung angezogenen Bergleich der Aus⸗ ſtand und die Stillegung des deutſchen Eiſenbahnbetriebes außer⸗ Frankreich öffnete. Wenn das vorerſt auf 4 Monate getroffene —5 franzöſiſches Mehl unter falſcher Flagge über das Sgargebiel längerung des Saarabkommens in der ſeßjgen Form deshalb dagegen erhoben, daß Auslandsmehl unter falſcher verlangt, daß der ſaarländiſche Markt den deutſchen Mühtenerzeug⸗ e e Finanzinſtitut der Reichsbahn, wofern die geldnehmenden Banken nur variabel gehandelte Effekten verpfänden konnten, ſchon zu —9 pCt. beträchtliche Summen als Monatsgeld ab. Die wohl⸗ tätig empfundene Wirkung der billigen täglichen Geldangebote der Reichskreditgeſellſchaft wurde allerdings am 2. Oktober durch die Kündigung größerer Geldbeträge dieſer Reichsinſtitute aufgehoben, was man unzutreffenderweiſe mit Engagemenks beim Stumm⸗Konzern in Verbindung brachte. Die Hoffnung, daß der Erlös der Renten⸗ bankkreditanſtaltsanleihe im Betkage von rund 92 Mill. R⸗I„ noch rechtzeitig einfließen und den Geldmarkt wenigſtens als Durch⸗ berühren würde, hat ſich nicht verwirklicht. Nun⸗ mehr erwartet der Geldmarkt eine ſtärkere Hilfe durch Zuwen⸗ dungen von der Rentenbank, bei der Anfang Oktober die 50 Mill. N/ ausmachenden Grundſchuldzinſen der Landwirtſchaft ein⸗ gehen müſſen. Eine ſolche Bereicherung des Geldmarktes wäre ſchon im Hinblick auf die vom 10. Oktober ab erfolgenden Zah⸗ lungen für die Einkommen⸗, Umſatz. und Körperſchafts⸗Steuern erwünſcht. N Wenn auch bisher bereits ein inoffizieller Effektenterminhandel beſtanden hat, ſo bedeutet doch der ab 1. Oktober offiziell auf⸗ genommene Effektenterminhandel auch für den Geldmarkt eine Sorge mehr, und mit von der Verſcheuchung dieſer Sorge dürfte auch die weitere Entwicklung des Effektenterminhandels weſentlich beeinflußt werden. 5 Die Konzeſſionen, zu denen ſich die Berliner Banken unter dem Drucke der Verbilligungsaktion nach langem Zögern verſtanden haben, betreffen zunächſt nur eine Kredit⸗ und Akzeptproviſion von 4 pet. auf pCt. pro Monat. Von einem weiteren Entgegenkommen in der Frage der Debet⸗ zinſen wird es alſo abhängen, ob die Verbilligung der öffentlichen Gelder bei den Banken ſtecken bleibt oder bis in die Schichten der kigentlichen Kreditk nſumenten weitergreift. Der aus den Zpei⸗ monatsbilanzen hervorgehende Stillſtand in der Zunahme der Kreditoren dürfte allerdings den Banken ein willkomenes Argu⸗ ment bieten, ſich in der Zinsverbilligungsfrage möglichſt kange ablehnend zu verhalten. Süddeutſche Lederwerke.-., St. Ingbert Die im vorjährigen Berichte erwähnten Schwierigkeiten haben, wie wir dem Geſchäftsbericht der Geſellſchaft entnehmen, auch in dem abgelaufenen Geſchäftsjahr ſich noch höchſt unangenehm bemerkbar gemacht. Vor allem leidet der normale Geſchäftsgang außerordentlich unter der ſchon viel zu lange andauernden Gel d⸗ Beſchränkung der Kredite und der viel zu großen Zinſenlaſt. Die Folge iſt allerwärts Einſchränkung der Pro⸗ duktion, was wiederum eine Erhöhung und Verteuerung der Betriebskoſten verurſacht. Seit 10. Januar 1925 iſt zudem der feitherige zollfreie Verkehr zwiſchen Deutſchland und dem Saar⸗ gebiet aufgehoben. Die bereits vorher eingeleiteten Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſind zwar jetzt zu einem gewiſſen Abſchluß gelangt, doch iſt das neue Jollabkommen für das Saargebiet noch immer nicht in Kraft getreten. Unter Berück⸗ ſichtigung der außergewöhnlich ſchweren Verhältniſſe iſt das erzielte Ergebnis immer noch als ein befriedigendes zu bezeichnen. Der Fabrikationsgewinn beziffert ſich auf 615 994 Franken, wogegen Abſchreibungen 8326., Generalunkoften 382 418 Fr. und Reparaturen 78868 Fr. erforderten. Aus dem verbleibenden Reingewinn von 146 392 Fr. wird eine Dividende von 8 pCt. auf die Stammaktien= 40 Fr. für die Aktie und 6 pt. 2 die Vorzugsaktien= 7,50 Fr. für die Aktie, verteilt. An Vorſtand, Beamte und Aufſichtsrat werden 24902 Fr. Tantieme bezahlt. Aus dem Aufſichtsrat ſcheidet turnusgemäß Kommerzien⸗ 55 aus, deſſen Wiederwahl jedoch zu⸗ läſſig iſt. Ueber die Ausſichten bemerkt der Bericht des Vorſtandes, daß ſich über die fernere Entwicklung des Geſchäftes bei der ſchweren Belaſtung der Induſtrie im allgemeinen eine Vorausſage nicht machen läßt. O fnorrbremſe.-G. Wie wir Blättermeldungen entnehmen, werden jetzt in Rußland Verſuchsfahrten zur Prüfung der Bremſe eines ruſſiſchen Erfinders und der Bremſe von Kunze⸗ Knorr, Heilbronn gemacht. 5 OBergbau.⸗G.„Braunkohle“, München. Die geſtern in München abgehaltene.⸗V. der Geſellſchaft genehmigte die mit einem Verluſt von 17318 R. abſchließende Bilanz. Im weiteren Verlauf der Verſammlung wurde die Auflöſung der Geſellſchaft beſchloſſen. 2·: Ermäßigung der Braunkohlenbrikelkpreiſe. Die mitteldeut⸗ ſchen Braunkohlenſyndikate haben den Verkaufspreis pro Tonne um 40 Pfg. ermäßigt. Die Berliner Kleinverkaufspreiſe wurden daraufhin um 2 Pfg. für den Zentner herabgeſetzt. OA.-G. für Chemiſche Produkte vorm. 9. Scheidemandel, Zerlin. In der geſtern in Berlin unter Vorſitz von Geheimrat Kempner abgehaltenen.⸗V. der W wurde die Herabſetzung des Aktienkapftals von auf 25 Mill. Reichsmark durch Einziehung von 5 Mill. R. Verwertungsaktien beſchloſſen. Die Verwaltung trat ſodann den Gerüchten entgegen, die über die Lage der Geſellſchaft im Umlauf ſind und führte u. a. aus:„Zwei Richtungen laſſen ſich in den Gerüchten, deren Urheber wir nicht ermitteln konnten, erkennen. Die eine ſſt die Behauptung, daß wir uns in finanziellen Schwierigkeiten be⸗ fänden, die andere, daß wir außerordentliche Verluſte in unſern Geſchäften erlitten hätten. Beide Behauptungen ſind grund⸗ falſch. In der Finanzlage beſtehen keine Schwierigkeiten. Wir haben Kredite bei erſten Bankinſtituten im laufenden Geſchäfts⸗ verkehr in Anſpruch genommen, deren Laufzeit teils für einen knappheit, A 40 Zeitraum fixiert wurde. Der Geſchäftsgang des nlands iſt durch die allgemeine Lage, insbeſondere durch die Kreditnot der Käuferſchaft, beeinfußt, ſo daß ſich weſent⸗ liche Beſtände anſammelten. Der letzte Monat zeigt aber eine Beſſerung. Der Abſatz in Leim im September beträgt gegen⸗ über Auguſt etwa das Doppelte. In Knochenmehl ſind wir meiſt ausverkauft. Das Fettgeſchäft iſt normal. Die Umſtellung der Fabrikation auf Perlenleim ſchreitet fort und führt zur Konzentra⸗ tion und Rationaliſierung der Erzeugung. Die ausländiſchen Ge⸗ ſellſchaften gehen im allgemeinen beſſer als die inländiſchen, z. B. iſt die Entwicklung in Heſterreich befriedigend, in der Tſchecho⸗ ſlowakel ſehr befriedigend, in Skandinavien und Südamerika gut. Ein weniger befriedigendes Reſultat iſt nur in Holland zu ver⸗ zeichnen. Auch unſere Intereſſen im abgetretenen Hberſchleſten leiden unter den dortigen ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen!“ europäiſchen Deviſen etwas feſter geſtimmt. notierte heute früh 10478(105,25), London gegen Brüſſel 10776 10898), Sgwz 51876(518,75), London gegen Schweiz 25,11(25,11), Holland gegen Schweiz 20896(20896), Paris gegen Schweiz 24,00 (23,85), Mailand gegen Schweiz 20,85(20,80), Kabel gegen Holland 248%(24876), London gegen Holland 12,05(12,05), London gegen Oslo 24,45(24,65), London gegen Kopenhagen 20,10(20,15), London gegen Stockholm 18,05(18,05), London gegen Madrid 33,70 (33,65), Brüſſel gegen Paris 97½(9776), London gegen Kabel 4,84/10(4,84,6). Herabſetzung der, Knorr Heilbronn 41,50 bz.., Mannheimer Gummi⸗ und Asbe fabrik 32., Rhein⸗Elektra 59,50., Verein Deutſcher Oelfabriken 37., Wayß Zellſtoff Waldhof 78,75 bz.., Zuckerfabrik Frankenthal 56., 4 und 375 proz. Rhein. Hypotheken⸗Bank(Pfandbriefe) 5,8 bz. G. Kupfer Kaſſa beſonders lebhaft. ort und 1,20„ ab Rhein⸗Herne⸗Kanal blieben unverändert. Ebenſo deviſenmarkt Europäiſche Deviſen feſter Der amerikaniſche Deviſenmarkt war geſtern für fämtliche London gegen Paris London gegen Mailand 120,25(120,75), Kabel gegen In Reichsmark notierten engliſche Pfunde 20,34(20, 33). franz. Franken 19,40(19,30), ſchweiz. Franken 81(80,95), italien. Lira 16,90(16,85), Holland 1,68,90(1,68,75), Prag unverändert 12,44, Oslo 83,25(82,55), Kopenhagen 1,01,15(1,00,80), Stockholm 1,12,70(1,12,75), Argentinien 1,72,20(1,71,81), weiterhin feſt. Brüſſel 18,85(18,75), Madrid 60,35(60,40), 9— Mannheimer Effektenbörſe O Mannheim. 7. Oktbr. Die Tendenz war an der heutigen Börſe für Aktien gut behauptet, Autowerke lagen feſter. Am Markt der feſtverzinslichen Werte waren die Kurſe ganz unverändert. Es notierten: Anilin⸗ und Sodafabrik 117,75., Rhenania, Verein Chemiſcher Fabriken 2., Durlacher Hof(Brauerei) 105., Brauerei Eich⸗ baum 54., Brauerei Sinner 58., Badiſche Bank 29,5., Badiſche annheimer Verſicherung 65 bz..,.⸗G. f. Seilinduſtrie 38 bz.., Benz u. Co. 31 bz.., Bremen⸗Beſigheimer Oelfabriken 40., Fuchs Waggon 0,45 u. Freytag 63,5., Weſteregeln Alkaliwerke 115., Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 7. Oktober Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 8. 7. Aluminium 7. Elektrolntkupfer 137.— 136.75 in Barren—.— 2,43•2,80 Naffinadekupfer—.——.— Zinn, ausl.—.——.— Not 767 18 ictet e, 3f50 300 850 Bb.*•78, 40.8,„ 51600 0 wapee—.——.— Antimon 132,.1,84.82.1,84 Plattenzink 65,556,5 66,0⸗670, Silber für 1 Gr. 98 97 50.98 50 Aluminium.35•2,40 2,35⸗2,40 Platin p. Gr.—.——.— Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl t v 1010 Kg. Blei 89,20 88.90 int 89,50 89.50 ueckſilbe 12,95 12.93 Regulus———.— London 7. Oktoder. 8 68. 7. 61.35 61.50 beſtſeleet. 68.25 65.25 Nickel— Zinn Raſſa 270. 271•18 Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 7. Oktober Das Geſchäft an der heutigen Börſe war wiederum nicht Die ſeitherigen Frachten mit.— ab Ruhr⸗ 62,35 62,85 67. 658.90 do. 3 Mona do. Elektol. f erfuhren die Frachten für Exportkohlen nach Rotterdam und 68* werpen keine Aenderung. Hetrausgeber, Drucker und Verleger: 0 Neue Mannheimer Zeitung, G. m. d. 9, Mannheim, 8 6, 2. Ditetktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für den politiſchen Tell: Hans Alfred Meißner; für das Feuilletan: Dr. Fritz Hammes für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönſelder; für Spott und Reucs aus aller Welt Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redakttonellen T il: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhbardt, (Geſteigerie Wünſche bei Tisch, die das Ohr der Hausfrau zuweilen erreichen und mit dem Hinweis auf meist nicht gesteigerte Mittel abgelehnt werden, können doch sehr leicht erfüllt wer⸗ den. Ueherraschung und Freude wird immer großg sein, wenn ein herrlicher Oetker-Pudding Ihren Tisch ziert.— Ihre Aufwendung dafür fällt sozusagen nicht ins Gewicht, weil Sie mit dieser außerordentlich nähr- haften und wohlschmeckenden Nachspeise leicht ein Zwi- schengericht ersparen.— Viele Geschmacksarten wie: Mandel, Vanille, FErdbeer, Himbeer, Citrone, Ananas geben ihnen die Möglichkeit reicher Abwechslung. 1 Päckchen, ausreichend für 4 Personen= 10 Pig. Die neuen Oetker- Feinkost · pudeings stellen den verwöhntesten Geschmack zufrieden. Versuchen Sie: Schokoladenspeise mit gehackten Mandeln, päckchen Makronen-Pudding 2 n Schokoladenspeise mit Makronen usw. In allen einschlägigen Geschäftlen nur in (niemals lose) zu haben. 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Der Graf von Luna Fersonen: Christian Könker Leonore Anna Karasek Aucena, eine Zigeunerin Erna Schlüter Manrico Alfred Fär bach Ferrando Hugo Voisin Ines Therese Weidmann Ruiz 8 Alfred Landory Em à ter Zigeuner Karl Söller Ein Bote Paul Berger Gefährtinnen Leonores. Diener des Grafen. Krieger, Zigeuner und Zigeunerinnen. Die Handlung fällt in den Anfang des 15. Jahrhun- det ts und splelt teils in Bisks ja, teils in Arragonien. Nach dem 2. Akt findet eine größere Pause statt. Neues Theater im flosengarten Donnerstag, den 8. Okt. 1925 Vorstellung Nr. 18 F. V. B Nr 273—300, 9001-9150. Gastspiel des Stadttheaters Altona(lamburg) Intendant: Fried Otto Fischer Künstlerische Leitung: Direktor Adalbert Kriwat Bismarcks Entlassung Ein Stück Geschichte in 3 Akten von Emil Ludwrig Anfang 7½ Uhr Ende 1210 Uhr. Bühnenveolksbund. 1. Sinfonic-Honzert am Freitag, den 9. Oktober 1925 abends 8 Uhr im Nibelungensaal Wir ditten unsere vetehtl. Mitgſieder, die bis ſetzt noch nicht im Besitze ihter Kohzertkarte sind diese bis spftestens Freitag im Rosengarten, Schalter 5. in den üblichen Geschäftsstundenvon 9 1 Uhr und von 2— 1½6 Uhr abholen zu wol len. 9886 Die Geschäftsleitung. — Phiharmonischer Verein Donnerstag, 29. Oktober, ½8 Uhr im Musensaal 988⁰ 7. RONZER Orchester.M heimer Mationaltheaters Leitung: Bruno Walter Solst. Tinaidalurjeuskala Staatsoper Berlin(Gesang) Karten von Mk.—8 bei Heckel, Pfieif. fer und im'heimer Husikhaus. Anmeldungen von Mütgliedern können nur noch bis Samstag, den 10. Oktober bel dem Vorsitzenden, Herrn lacob Klein, Tullastraße 18(Tele- phon 6450) entgegengenommen werden. — 1 „Flora“ Mannheim E. V. Nibelungensaal Jamstag, den I0. Wilober, abends funtffch 3/Uir IRONZERT wVom Volksſisd zum Kunstgesang Solistin: Fräul. Else Verena, Zürich(Sopran) Musik. Leitung: Musikdirektor Friedr. Gellert Karten zu M..68, 1 10 u. 0 60(efnschl. Steuer) an der Konzertkasse Heckel, Mannh. Mus k⸗ haus sowie am Konzertabend an der Rosen- gat tenkasse. 9896 H eater)t C Das beliebte alte Stammhaus zum leizten MHal der erfolgreiche Film uarru pict ienx0⸗ das übrige Programm. Anfang 4 Uhr. Letzte Vorstellung 8/ Uhr. Eintritt jederzeit! Goldenes Tamm, E 2, 14 Heute Donnerstag Schlachffesf in befannter Güte, wozu eigebenst einladet 6885 n Stein. 1* Das fleim der guten deselchafl. Die Frau mit nlem Etwas Eine feizende Geschichte in 6 Akten von Liebe und kapriziösen Frauen 8348 Eine tröhliche Stunde bel uns mit Europas wilzigsten Fum-Romikern Pat und Patarhun Er, Sie und fanlet Dieses liebenswürdige Werk ent. hält eine Fülle humolvoller Situa- tionen, die beim Zuschauer ein ungebundenes freies Lachen auslösen le Meleste Deuln—Hocheuchau adtklassiges Mintler-rcheste. Intang 3 Une. Lstzte Vorstallung.Jß Aaubang, l Nähe Friedriehsbrücke. iöbte n. Brnzhmste ichtbildbrbne in Maarbein Heute zum letzten Mal der großartige unbedingt seheuswerte Film AIbektan dzp brgphugannl Aufaug 4½ Uhr Letate Vorstellung 8½ Uhr Elntritt jederseit: 8356 —4 7 — Einlege-Karfoffein, un Einlege-Zwiebeln. Auch in dieſem Jahre bin ich in der Lage. prima Pfälzer Einlege Kartoffeln ſowie Zwiebeln zu den billfiaſten Tagesoreiſen an⸗ zubteten. Da das Angebot in auter Ware nicht grot iſt, ſo iſt baldiger Vormerk not⸗ wendig. 6861 H. Arnold Tel. 710. E 7, 4. 4 Tet. 7130. Landesprobukte en gros und en detall. Taschentucher n Leinen, Halbleinen, Satin und Baumwolle von 30 Pl. an in großer Auswahl. Sehr aparie Muster. Indonchren C. Spech ee geſütbie 8 1. 7. 9032 5 5 1 Stammubaus Tidibuum .) Peiaatabe Momdlame p ö. U Ausschank u. Probierstube der Weinzentraſe Das Haus der altbekannt gut bürgerlichen Küche HeuteDonnerstagu Freitag Gros888 Sohlachttest Eingetroffen Neuer sühßer Riesling. Gemuitliches Nebenzimmer jür einige Tage noch trei. 6865 Emii Metz. Tel. 7874 P 5. 9 Heute grohes Schlachtiest la Spezialbier. Reichhaltige Frühſtück⸗, Mittag⸗ und Abendkarte Es ladet ſreundlichſt ein[56840 FTranz Gienger F 5. 9 strichene Träger der Hauptrollen: llans Adalbert Schlettow Als zweiten Großfilm bringen wir den-Akter Dem Laster, Vverfallen 6 Akte In Form einer Spielhandlung werden hier die hitn- u. nervenzerstötenden Wirkungen jener Reizmittel, wie Kokain, Motphium, Opium demonstriert.— Es eigeben sich Szenen von etschütternder Iiagik— Hier wifd der Pulsschlag der Handlung in eine entsprechende Polge von umgeseizt— Und zu einem aulreibenden Preslissimo sſeigert sich die Handlung in den Schlußbildern. F Na Hültteneinwoihung am Bosensteiner Eck i8t:„ Treppen, ob alt, ob neu u. abge — deBödes ult Drn en u. Dillig in Stand balten. Kokain Anfang.80 Uhr. Letzte Vorstellung.15 Uhr Ibeater Tranzösisch 83 übers genze Gesicht. wenn deine Bretter- u.— in parkettartgem Hochglanz und kräftigen, Warmen Farben leuchten. 7— daceclenz, bies Vder s ag eiedg a dein dde sWu tagsglanz. Die 55 zwilchbare Glanzwachsbelze 8 18 enle gelb, rot, braun. Sie fürbt auch deine abgenutzten, Negeg gateisdben öbne del Feibe Cfeng ſedden. du naß aufwischen, 0 8 5 Die Büffelbeize schmutzt nicht, ist lehr ausgleb 5 jaßt sich mümnelos auftragen. ge· Tiheime Manet abeehdbe die unblutige Behandlung der Kröpfe und Schliddrüsenerkrankungen. Prospekte durch Dr. Rey mann und Or. Rühlemann, Aerzte. Ea240 Kassel-Wilhelmshöhe Burgfeldstraße 21. aber nur von breülich 1 4. 1l. Nunststrase Dessern Tee finden Sie nirgends. 3 201 Versteigerung. In unſerem Verſteigerungslokal, Litera 5 Nr. 1— Eingana gegenüber dem Schulgebäude— findet an folgenden Tagen ˖1 ie ee verfallener Pfänder gegen Barzahlung ſtatt: a) für Gold, Silber, Uhren und dergleichen Mittwoch, den 14. Oktober 1925 b) für Weißzeug. Betten, Stiefel und dergleichen Donnerstag, den 15. Oktober 1928. Die Verſteigerung beginnt feweils nach⸗ mittagas 2 Uhr. Das Verſteigerungslokal wird um ½2 Uhr göffnet. Kinder dürfen in das Verſteigerungslokal nicht mitgebracht werden. Die Auslöſung der verfallenen Scheine vom Monat März 1925 kann nur noch bis Montag, den 12. Oktober erfolgen. Stäbt Leihamt. 89 In felngt. itschen Flrchen derpertellt Bsmarckheringe suer 15 P. Rollmops.. Staen 15 P Sdückunge. riuna 5ö0 te Uchsenmaulsalat ruuna 85 K. Delatek-Sauermaut7a Hes mrode Salzgurken stuer b una h pig belaste Fesig-dunten stue Jrig lastiges Uebel! Kopfschmerzen, upuntet- a Niesrelz, rote Nase, nasse IAschen- tücher, 14 Tage lang eln halber Mensch!—— einerStunde können Sie ihn haben. Ste brauchen zich nut die Füße etwas zu rauhem und nassem Wetter ist das schnell ge· schehen. Tragen Sie deshalb stets dle Wärme erzeugende Sonntag, den 11. Oktober, 11 Uhr vormittags ainn Näheres u. Anmeldung Freitag abend Hotel National Lehrer Ausl.-⸗Pr.) ert. Fügllech u. Fragzügtgch Hertenſtein, 37. IV. kuldrol-Eintesefante t den in Hunderten von Mustern alken Einlegesohlen hat sle—*1 25 tun. Dle Lurhon Fgrsgeeghe elne e eine i6rfeg Jege Nafltel Vessaakelele mhn ne ꝛ0n. La. Ref. —— Donnerskag, den 8. Oktober 1925 ü enennennenene. SSO gonltur Tagßemd rageriorm qus femnem Laschesioß mu sqcdum gormieri VCVVC000V0VVGGCV0CGCVC(TG(T aceo mi Hondooblsdum, Squm—* Einsdg Garnifur aelug, Hemd u. Behkleld qus ſe nem Nidcco tfeich mi Hond- Hohiscum berælerlr. Sarnitur Garnifur siehlg. Togoemꝗ, Be nkleig u NMochbemd— Destem Dadscheiuch Sinenklebpelsphze u. Baitsiemn- — 5 Garnhur Tagßhemd m frager- und Soslsqum- 15³ oolsqum u Köppelspise Beinkleid Knieform qus guſem Nen- jorce mu schöner Stickereigaornuur Nacafhbemd schupfform, relch miitiogi- „„„%„„„„„„ Nachfhemd Kimoncfotm, qus felntꝭd. 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