— IIIIe ——— 2 1 Wittwoch, 14. Oletober den. 85 zu löſenden Probleme fort. Sezugsprelle: In Mannheim und e ſrei ins Haus oder durch die Poſt monarlich.⸗M..50 ohne HBeſtengeld. Bet eventl. Aenderung der wirtſchaltliche⸗ Vergällniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Ar 17590 Kartstuge— Haupigeſchäftsſtelle E 6. 2. Geſchäfts Nebenſtellen Waldhoſſtraße G. Schwetzinger ſrage 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegtamm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernprech⸗Anichlüſſe Nr. 7941 7942. 7943. 7944 u. 7945 Beilagen: port und Opie — 2 Dicht vor der paktunterzeichnung Locarno, 14. Okt.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Um 10 Uhr vormittags empfing Chamberlain die engliſchen Journaliſten und verſicherte ihnen folgendes:„Es iſt keiner Machtder Weltmöglich, den hier bereitserreichten Akkord zu trüben. Kein hier vertretener Staat könnte die Verantwortlichkeit eines Abbruchs der Konferenz auf ſich laden. Ich hoffe, daß wir am Freitag den Paktunterzeichnen wer⸗ 5 Frankreich hat auf ſeine Garantenrolle ver⸗ zichtet. Die Vereinbarung über den Artikel 16 iſt in der be⸗ reits bekannten Form einer ſchriftlichen Erklärung der im Völkerbund vertretenen Graßmächte an Deutſchland zuſtande gekommen.“ Chamberlain erklärte den Journaliſten außerdem folgendes: „In der Schiedsgerichtsfrage ſind wir einer Verſtändigung nahe. nit den Tſchechen ſind Schwierigkeiten nicht mehr zu erwarten, ich glaube auch, daß wir mit den Polen zu einer Einigung kommen werden. Den Juriſten iſt die ſchwierigſte Aufgabe zuerteilt, während die Staatsmänner darum bemüht ſein müſſen, eine effektive Verſtän⸗ digung zu erzielen, die vor jeder künftigen unrichtigen Auffaſſung ſchützt. Hier in Locarno ſind wir bereits ſoweit gekommen, daß von emner tatſächlichen Einigung geſprochen werden kann, bei der nachher Mißverſtändniſſe ausgeſchloſſen ſind. Englands Tätigkeit auf der Locarno⸗Konferenz iſt die eines Vermittlers, doch die Verantwortung für das Endergebnis ſollte nicht allein auf Englands Rechnung ge⸗ ſtellt werden.“ Am Schluſſe ſeiner Erklärungen ſagte Chamberlain: „Ich war von 8 Konniemus iſt heule ſo ſtart, daß ich das befriedigende Reſultat der onferenz nicht mehr in Zweifel ziehen kann.“ Chamberlain wieder⸗ e dann noch einmal:„Keine der hier vertretenen Regierungen 0 Verantwortung für einen Abbruch der Konferenz auf ſich Da Chamberlains Geburtstag am Freitag iſt, ver⸗ breitete ſich das Gerücht, daß der engliſche Außenminiſter aus per⸗ ſönlichen Gründen die Unterzeichnung des Paktes an ſeinem Geburts⸗ tag wünſche. Chamberlain machte die Bemerkung, man möchte dieſe Gerüchte in entſprechender Weiſe berichtigen. der Reichskanzler bei Skrzynski V Locarno, 14. Okt.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Um 11 Uhr ſtattete Reichskanzler Dr. Luther dem Grafen Skrzynski im Palace⸗Hotel einen Beſuch ab. Es handelt ſich nicht bloß um die Erwiderung des Beſuches, den der polniſche Außenminiſter dem Reichskanzler machte, ſondern um eine längere Ausſprache. Die beiden Herren blieben über eine halbe Stunde zuſammen. Gegenſtand ihrer Ausſprache war, wie mir von deutſcher Seite mit⸗ geteilt wird, die weitere Erörterung der deutſch⸗polniſchen Schieds⸗ Verichtsverträge. der Kabinettsrat in Berlin Jverlin, 14. Okt.(Von unſerm Verliner Büro.) Der geſtrige Kabinettsrat, in dem Staatsſekretär Kempner über den bis⸗ herigen Verlauf der Locarno⸗Konferenz referierte, wird heute mit ag unter dem Vorſitz des inzwiſchen zurückgekehrten ſtellvertretenden Reichskanzlers Dr. Geßler fortgeſetzt werden. Die„B..“ be⸗ hauptet, daß die hier weilenden Miniſter dem Bericht des Staats⸗ ſekretärs Kempner bereits zugeſtimmt hätten. Es ſeien von ihnen keine neuen Vorſchläge für die Konferenz und keine neuen Forde⸗ rungen formuliert worden. Die heutige Sitzung ſoll ſo zeitig be⸗ zendet werden, daß Staatsſekretär Kempner noch heute abend nach ocarno zurückreiſen kann. Ene Umfrage in Ronferenzkreiſen V Locarno, 14. Oktbr.(Von unſerem Sonderberichterſtatter.) Auf Grund einer heute vormittag in Konferenzkreiſen gehaltenen Umfrage läßt ſich über den Stand der Beſprechungen folgendes miclens Die Veibandeumgen 4 5 un i lärung un efinitive g der dae den adlen Im Vordergrund der Debatte ſtehen: 1. Die Garantenrolle Frankreichs. 2. Die Formulierung der deutſch⸗polniſchen Schiedsgerichts⸗ verträge. 3. Die Rücwirkungen des Sicherheitspaktes auf die deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen, namentlich auf das Rheinland und das Saargebiet. Wus den erſten Fall betrifft, ſo hat ſich der engliſche Rechts⸗ ſachverſtändige Hurſt bereit erklärt, als Vertreter einer nicht intereſſſerten Macht an den Beſprechungen teilzunehmen und ver⸗ mittelnd einzugreifen. die Schwierigteiten ſollen dadurch behoben werden, daß mit Hilfe der Artikel 15 und 16 des Völkerbundsſtatuts eine Auslegung der franzöſiſchen Garantenrolle vorgenommen wird, ohne die beſtehenden Bündniſſe zwiſchen Frankreich und Polen zu eſeitigen, eine rein ſuriſtiſche Formulierung, die den Beifall Briands noch nicht gefunden habe. Der zweite Punkt, die Formulierung der deulſch⸗ polniſchen Schiedsverkräge macht große Schwierigkeiten. Polen drängt darauf, einen dem Weſt⸗ pakt nachgebildeten Oſt pakt zu erhalten. Davon war bekannt⸗ lich im deutſchen Memorandum niemals die Rede, ebenſo wenig in der diplamatiſchen Korreſpondenz, die zwi'ven Berlin und Paris geführt wurde. Die deutſchen Delegierten ſind nicht nach Locarno gekommen, um über den Rahmen der Konferenzaufgaben hinaus⸗ Beginn der Konferenz an ein Optimiſt, mein, Abend⸗Ausgabe Mannheimer Heneral Anzeiger Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung ⸗ Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandorn und euen 8. Wecht ichtige Mitteilungen Chamberlains zugehen, wenn auch von franzöſiſcher Seite Verſuche gemacht worden ſind, die Polen unter anderen als den vorher vereinbarten Ve⸗ dingungen an den Konferenztiſch zu bringen, ſo darf dies nicht ſo ausgelegt werden, als ob Frankreich hier ein Manöver hätte aus⸗ führen wollen. Die Dinge liegen anders: Briand glaubte, daß Graf Skrzynski mehr Entgegenkommen zeigen würde und hoffte, Polen und die Tſchechei am Montag, ſpäteſtens aber am Dienstag an den Konferenztiſch bringen zu können. Graf Skr-ynsli, der wohl vor der Weltpreſſe eine maßvolle Sprache führt, ſtellte gegenüber Briand in perſönlichen Unterhaltungen ſehr weitgehende Forderungen, die die Konferenz im hö“eſten Grade hätten ge⸗ fährden können. Erſt eine zweiſtündige Ausſprache zwiſchen Briand und Skrzynski, ſowie eine Unterredung Chamberlain—Skrzynski brachte bei dem polniſchen Außenminiſter eine Meinungsänderung zuſtande. Auch Beneſch beteiligte ſich an dieſer Beſchwichtigungs⸗ aktion. Es fiel beſonders unangenehm auf, daß Skr. ynski durch den Matin⸗Redakteur Sauerwein und das„Echo de ris“ die ſchärf⸗ ſten Forderungen in ſeinem Namen geltend machen ließ Der Ver⸗ treter der„Times“ erhielt von dieſen Forderungen gleichſaus Kenntnis, enthielt ſich aber der Weitergabe der ihm von„Skrzynskr gemachten Mitteflungen an ſein Blatt. Die polniſchen Wünſche gip⸗ felten urſprünglich in der Verknüpfung der Schie dsgerichtsverträge mit einer feierlichen Erklärung Deutſchlands, die Oſtgrenzen anzuer⸗ kennen. Dann wurde verlangt, daß Artikel 19 des Völkerbundspaktes ausgeſchaltet werde. Schließlich machte Skrzynski geltend, daß fäms⸗ liche polniſche Streitfälle ſchiedsrichterlich geregelt werden müſſen. Nach Ablehnung aller dieſer Forderungen iſt man nun ſo weit, daß Polen einen Schiedsgerichtsvertrag erhält, in dem ſelbſtverſtändlich erklärt wird, daß ein gewaltſames Vorgehen zur Aenderung der Grenzen nicht zuläſſig iſt. Die juriſtiſche Formulie⸗ rung dürfte bis Donnerstaa mittag vollendet ſein. Der dritte Punkt, der ſich auf die Rückwirkung des Weſt⸗ paktes bezieht, wird außerhalb der Konferenz geregelt. Nachdem die Räumung Kölns geſichert iſt, beſchäftigte man ſich mu der Neugeſtaltung der Rheinlandbeſetzung und mit der Frage, od und unter welchen Umſtänden eine Verkürzung der Be⸗ ſatzungsfriſt eintreten könnte. Die Rückkehr zum Rheinland⸗ abkommen ſelbſt ſteht außer Frage. Was das Saargebiet be⸗ trifft, ſo ſteht die Frage zur Debatte, ein parlamentariſches Regime im Scarkand einzuführen. Außerdem werden eine Reihe anderer Kompenſationsmöglichkeiten ſtreng vertraulich aber in konkreter Art und Weiſe behandelt. 5 Informationen Sauerweins V Paris, 14. Okt.(Von unſerm Pariſer Vertreter. Eine kom⸗ petente Perſönlichkeit hat dem„Matin“⸗Berichterſtatter Sauerwein Jerklärt, der Rheinpakt könne als abgeſchloſſen gelten,„ſo⸗ wohl die Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund als auch diejenige der Garantie Frankreichs im Oſten ſei geregelt worden Es bliebe nur noch übrig, den Text des Vertrages noch einmal durch⸗ zuleſen; doch die kleinen Unebenheiten ſeien auszugleichen und wür⸗ den keinerlei Schwierigkeiten bereiten.“ Was den Cintxitt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund betreffe, ſo würde Deutſchland nach dem „Matin“ eine Erklärung erhalten, in der die Signatarmächte des Pak⸗ tes un) die Mitglieder des Rates verſprechen, die beſondere Lage Deutſchlands in Erwägung zu ziehen.(1) Es könne ſich da⸗ mit aber nicht um die geographiſche Lage Deutſchlands handeln, ſon⸗ dern um die durch die Verträge geſchaffene Lage. Man würde z. B. von Deutſchland nicht verlangen, für eine Völkerbundsaktion 200 000 Mann zu ſtellen, da doch ſeine Armee auf 100 000 Mann reduziert ſei.() Aber niemand würde damit einverſtanden ſein, daß Deutſch⸗ land neutral bliebe, wenn die anderen Völkerbundsmächte gezwungen wären, loszuſchlagen. In dieſem Sinne iſt die Erklärung über die Berückſichtigung der beſonderen Lage Deutſchlands aufzufaſſen. Be⸗ züglich der Stellung Frankreichs als Garant der Oſtvperträge ſind die Artikel 15 und 16 entſcheidend. Frankreich müſſe im Falle eines An⸗ griffs auf Polen oder die Tſchechoflomakei ohne Rückſicht auf die Be⸗ ſtimmungen über die Rheinzone zu Gunſten ſeiner Alliierten inter⸗ venieren. —..—ã—— neue Optantenflüchtlinge aus polen DBerlin, 14. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 1. November wird ein neuer großer Zug von deutſchen Optanten aus Polen eintreffen. Es handelt ſich diesmal um die Gutsbeſitzer, die in der Nähe der Grenze oder im Betirk von Feſtungen ange⸗ ſiedelt waren. Es dürfte ſich hier um etwa 2000 Perſonen handeln. So große Schwierigkeiten wie beim erſtenmal werden nicht entſtehen, da das Lager von Schneidemühl für die Aufnahme von 2300 Perſonen eingerichtet iſt und zum Winter auch geheizt werden kann. * Maßgebend für den Standpunkt Polens iſt der Brief, den der kolniſche Außenminiſter Skrzynſki dem deutſchen Geſandten in Warſchau, Rauſcher, Ende Auguſt geſchrieben hat und in dem die ablehnende Haltung Polens erneut beſtätigt worden iſt. Skrzynfki hat damals erklärt, die polniſche Regierung könne nicht verſtehen, daß Schädigungen in den Beziehungen der beiden Völker eintreten würden durch die Inanſpruchnahme von Rechten aus einem Ver⸗ trag. Gegenüber dieſem Standpunkt der Polen darf darauf hin⸗ gewieſen werden, daß der formale Rechtsſtandpunkt, wie er ſich aus dem Wiener Vertrag ergibt, niemals beſtritten worden iſt. Andererſeits iſt Polen zur Ausweiſung der Optanten nicht ge⸗ zwungen, ſondern es iſt in ſein freies Ermeſſen geſtellt, von die⸗ ſem Recht Gebrauch zu machen. Unzweifelhaft iſt, daß durch die bisherige Haltung Polens in der Optantenfrage die innere An⸗ näherung zwiſchen beiden Völkern unmöglich gemacht worden iſt. Auch die Art und Weiſe, in der Polen von ſeinem formalen Recht Gebrauch machte, hat in allen Kreiſen Deutſchlands Erbitterung und Mißſtimmung gegen Polen hervorgerufen. Volen ſollte ſich darüber klar ſein, daß ſein Verhalten in dieſer Frage die Ver⸗ handlungen in Locarno weſentlich beeinfluſſen muß, da es mit lden Zielen der Konferenz in kraſſem Widerſpruch ſteht. Preis 10 Pfennig 1925— Nr 476 nzei reiſe nach Tarif dei Vorauszahlung pro einſp 14 Allgem. Anzeigen 0,40 R⸗ M. Rellam. 3— 4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnei Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Auegaben wird keine Veramwortung übernommen. Höpere Gewan. Streiks. Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatz. anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte, Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Ronſtantinopels Befreiungsfeſt (Von unſerem Konſtantinopler Vertreter) d. Konſtankinopel, 8. Oktober. Der 6. Oktober wird für alle Zeiten mit leuchtenden Lettern in der Geſchichte des türkiſchen Volkes verzeichnet bleiben. An dieſem Tage vor zwei Jahren konnte der ſiegreiche General Muſtapha Kemal Paſcha ſein großes Werk der Befreiung des türkiſchen Bodens von der griechiſchen Invaſion mit der Wiedereinnahme der Stadt Konſtantinopel krönen. An dieſem Tage war auch die Herr⸗ ſchaft der Engländer, Franzoſen und Italiener an dieſem köſtlichen Fleckchen Erde gebrochen, Byzanz wurde wieder Stambul. An dieſem Tage begann der Kampf gegen die eingeriſſene ſchamloſe Laſterhaftigkeit, vor allem gegen die Völlerei. Konſtantinopel wurde zunächſt, wie man in Amerika ſagt, durchaus trocken gelegt, damit die neue türkiſche Regierung erſt einmal das Volk wieder in die Hand bekam. Die neue Zeit begann auch für die Türkei. All das hat Konſtantinopel an dieſem Tage zu feiern, und es geſchah heuer noch um einen Grad feſtlicher, als im vorigen Jahre, da man damit eine Kundgebung für die Wiedergewinnung Moſuls, zugleich auch eine für die letzten, leider übertriebenen Reformen auf dem Gebiet des Aeußerlichen, der Kopfbedeckung, verband. Ihren Höhepunkt fand die Feier in einer Parade der Truppen und der Schüler vor dem kommandierenden General Schükri Naili Paſcha, einem auch nach deutſchen Begriffen gut ausſehenden, ſehr ſympathiſchen Offizier, der umgeben war vom Wali, vom Inſpektor der Artillerie, vom Stadtpräfekten Dr. Emin Bey, vom Polizei⸗ direktor Ekrem Bey, vielen höheren Offizieren und zahlreichen Ab⸗ geordneten. Leider wurde die Parade in ihrem letzten Teil dadurch beeinträchtigt, daß die Feuerwehr wegen eines im Matſchka⸗Viertel ausgebrochenen Brandes über den Paradeplatz jagen mußte, eine bei den geringen Raumperhältniſſen Konſtantinopels immerhin recht ſtörende Sache. Die Parade ſpielte ſich ab wie bei uns, ſedoch etwas primitiver in der Aufmachung und etwas weniger ernſt, mehr wie ein Volksfeſt. Die Teilnahme einiger Innungen ſowie der Schulen gab das zu er⸗ kennen. Dennoch ermöglichte dieſe Parade einige Rückſchlüſſe auf den heutigen Wert der türkiſchen Truppen, die man dahin zuſammen⸗ faſſen kann, daß die biederen Mehmeddſchiks von heute zwar keine Paradetruppen ſind, dennoch aber in ihrer Geſamtheit eine Macht bedeuten, auf die ſich das Land verlaſſen kann, daß ihnen wohl eine gewiſſe Selbſtändigkeit fehlt, ſie zu ſehr noch am Nebenmann kleben, in ihrem maſchinenmäßigen Zuſammenhalt aber doch eine ſtarke Stoßkraft beſitzen. Geiſtig beweglicher, als die übrigen Truppen er⸗ ſcheinen die Mannſchaften der Marine, die einen ausgezeichneten Eindruck machen. Bei der Kavallerie dagegen fällt das hervor⸗ ragende Pferdematerial auf. Zwei Paraden, die ich im letzten Jahre in Angora und in Bruſſa ſah, ergaben mir dieſelben Eindrücke, ſo⸗ daß wohl kaum der Verdacht aufkommen kann, daß für die Parade nur eine gewiſſe Elitetruppe verwandt wird. Uebrigens hat die ſchnelle Erledigung des Kurdenaufſtandes ja auch den Gefechts⸗ wert der Truppen praktiſch erwieſen. Die Teilnahme der Nichtuniformierten war die erſte Probe aufs Exempel mit der Verpön ung des Fes. Die Sthüler trugen nur zum Teil Schülermützen, andere waren ohne jede Kopf⸗ bedeckung erſchienen; auch von den Erwachſenen zog ein großer Teil barhäuptig, der Reſt in ſchlechten Hüten billigſten Stoffes vor⸗ über; im Ganzen war die zipile Beteiligung an dem Zuge weſent⸗ lich geringer, als im vorigen Jahre und das ganze Bild außer⸗ ordentlich langweilig. Als eine Muſikkapelle in der alten Ja⸗ nitſcharentracht erſchien, wurde ſie unter großem Jubel beklatſcht, ſie bildete den einzigen Lichtpunkt in dem grauen Bilde. Wieviei ſchöner war das Bild, im vorigen Jahre, als noch die Geſamtheit im Fes und dazwiſchen ſehr viele Cruppen in den alten National⸗ trachten erſchienen waren. 225 Auch die Straße bot wertvolle Fingerzeige in dieſer Hinſicht. Zuerſt hatte es geheißen, Gruppen aus dem Zuge würden ſedem FJesträger auf der Straße dieſe Kopfbedeckung wegnehmen. Darob allgemeine Entrüſtung und große Beunruhigung. Man ſagte ſich, daß ein ſolches Vorgehen ſehr wahrſcheinlich zu Blutvergießen ge⸗ führt hätte, weil die Bevölkerung ſich den Einariff in ihre Rechte nicht hätte gefallen laſſen. So erſchien dann eine Bekanntmachung des Walis. daß gewaltſames Wegnehmen des Fes ungeſehlich ſei und beſtraft würde. Das war eine ſehr gute Dämpfung der Modern⸗ Radikalen, und alles ging in Ruhe ab. Die Straße aber bot das übliche Bild, der Fes überwog bei weitem. So war von der beah⸗ ſichtigten Propaganda gegen den Fes ſchließlich nicht viel zu merken. Wirkungsvoller verlief die Demonſtration für die Rückgewin⸗ nung Moſuls. Es wurden aus dem Zuge heraus ſcharfe Reden gegen die Engländer gehalten, die im Juge und auf der Straße mit toſendem Beifall aufgenommen wurden und wenig zu dem Optimismus ſtimmten, mit dem ſich der aus Genf zurückgekehrte tütkiſche Delegierte Tewfik Rüſchdi äußert, der auf beiden Seiten nichts als abſoluten Friedenswillen zu ſehen behauptet. Das tür⸗ kiſche Volk hat ſicherlich gerade in dem Kriege, deäen ſiegreiche Be⸗ endigung am 6. Oktbr. gefeiert wurde, genug kriegeriſche Lorbeeren geerntet, es könnte weiß Gott jetzt vor allem einen langen Frieden gebrauchen; der diesmalige 6. Oktober hat aber bewieſen, daß ſich das türkiſche Volk trotz all ſeiner vielen ſchweren Opfer auch jetzt ſein Recht nicht verkümmern laſſen will. Unter Muſtapha Kemal Paſchas und Ismet Paſchas Führung würde es auch ſetzt wieder bereit ſein, den Feind von dem den Türken gehörenden Boden ab⸗ zuwehren. Das hat der 6. Oktober auch in der ſonſt ſo oppoſitionell beſchuldigten Stadt Konſtantinopel bewieſen. 4 Die Handelsvertragsverbandlungen EJ. Berlin, 14. Okt.(Von unſerem Berliner Büxo.) Die deutſch⸗⸗-talieniſchen Handelsvertragsverhandlungen nehmen, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, einen günſtigen Fort⸗ ſchritt, ſo daß zu erwarten iſt, daß ſie bis Ende Oktober zu ihrem Ahſchluß gelangen werden. Ob die deutſch⸗ſpaniſchen Han⸗ delsvertragsverhandlungen ſich auch in ſo kurzer Zeit werden 3u Ende führen laſſen, iſt noch nicht zu überſehen. Die Handelsver⸗ tragsverhandlungen mit Frankreich werden erneut in Angriff genommen. In der dritten Oktoberwoche wird der Staatsſekretär Trendelenburg nach Paris fahren. Ein paneuropäiſcher Kongreß. Ueber das in letzter Zeit viel erörterte Thema für die Schaffung der Vereinigten Stiaten von Europa äußerte ſich vor ſeiner Abreiſe nach Amerika Dr. Con⸗ denhove, der Führer der paneuropäiſchen Bewegung dahin, daß im Oktober d. Is. in Wien der erſte paneuropäiſche Kongreß ein⸗ berufen werden ſolle. VVVVVVV FTCCCCCCCTTTTTTTTTTTVTTTTWWTTTTTWT+T———'fddꝛꝛñꝛñ ñ————— mſa————%———r— 2 SDD————————————— —————————— ͤ—„„„FFFFCTbTCT0TbTſTCTCTCTCTT—T7T7T—TFT——TFTCT———————————————— 8 5—————————————————————— —— „——— 2. Selle. Nr. 478 neue Mannheimer Jeitung Adend⸗Nusgabe) Mittwoch, den 14. Oktober 19 Caillaux Finanzbericht Die Unterſchlagungen im ſächſiſchen Aus der wahlarbeit der Deutſchen volkspartei y Paris, 14. Okt.(Bon unſ Pariſer Vertreter.) Finanz⸗ Volksopfer Die Wahlagitation in Mannheim⸗Stadt wurde am miniſter Caillaux erſtattete geſtern der Finanzkommiſſion der Kammer Bericht über die finanzie le Situation 1 und über ſeine Verhandlungen in Waſhington. Die Kommiſſion hatte gehofft, Caillaux werde ihr den detailljerten Plan für die finan⸗ zielle Wiederaufrichtung vorlegen. Statt deſſen hielt ſich der Finanz⸗ miniſter an allgemeine und ziemlich unbeſtimmte Erklärungen und entſchuldigte ſich mit der Bemerkung, er habe ſeit ſeiner Rückkehr aus Amerika noch keine Zeit gehabt, dos neue Projekt auszuarbei⸗ ten. Er ſtellte jedoch ein ſolches für die Zeit des Wiederzuſammen⸗ tritts de⸗ Parlaments in Ausſicht. 2 40 glieder der Kommiſſion zu beruhigen. Trotz der ziemlich bedrängten Lage des Staatsſchatzes läge kein Anlaß zu Befürchtungen vor. Den Anforderungen der nächſten Wochen, in denen wiederum eine große Menge Bonds zur Einlöſung gelangen werden, werde 8 855 leiſten, ohne zu außerordentlichen Mitteln greifen zu Es mag aber hier erwähnt werden, wie an Hand des letzten Ausweiſes der Franzöſiſchen Bank feſtzuſtellen iſt, daß ſowohl die geſetzlich vorgeſehene Notenzirkulation als auch die dem Staat zu⸗ kommenden Vorſchüſſe der Bank beinche erreicht ſind. Man wird daher den bevorſtehenden Verpflichtungen des Staatsſchatzes nicht nachkommen können, ohne von neuem die Notenpreſſe in Anſpruch nehmen zu müſſen. Befonderen Wert legt Caillaux auf die Notwendigkeit, ein Aus⸗ gleichsbudget aufzuſtellen. Als Hauptgründe für die heikle Lage des Staatsſchatzes 55. Caillaux folgende an: 1. Ungedeckte Vorſchüſſe für gewiſſe Ausgaben, die nicht im Budget figurieren: 2. die Rückzahlung der Obligationen des Credit National; 3. die Rückzahlung der Bonds, die Ende September verfallen waren: 4. die Rückzahlungen an das Ausland, und 5. verſchiedene Vorſchüſſe, die infolge der erlaſſenen Geſetze ge⸗ macht werden müſſen. Im ferneren gab Caillaux die Anſicht der Regierung kund, vor⸗ läufig keine Kapitalabgaben durchzuführen. Statt deſſen ant der Finanzminiſter die Schaffung einer Amortiſations⸗ affe, die durch gewiſſe Steuern geſpeiſt werden könne. die Kriegslage in Marokko Ein offtizieller Bericht aus Fes beſtätigt, daß die militäriſchen Operationen gegen die Rifkabylen jetzt beendet werden, da die Regenperiode jede Aktion unmöglich mache. Man würde jedoch den noch nicht unterworfenen Stämmen die Verbin⸗ dung mit Abd el Krim abſchneiden. Während des Winters würden dann die Straßen ausgebaut werden, die die franzöſiſche und die ſpaniſche Zone verbinden. Die Ueberwachung des Rifgebietes würde dadurch wirkſam gefördert werden. Ein amtlicher Bericht kündigt die baldige Auflöſung des ameri⸗ kaniſchen freiwilligen Fliegergeſchwaders an, das mit franzöſiſchen Truppen gegen die Rifſtämme kämpft. Scharfe Kritik an der Sank von England Der bekannte Volkswirtſchaftler Keynes hielt am Dienstog in Mancheſter vor dem Verband der britiſchen Induſtriellen eine Rede, in der er die Bank von England heftig angriff, die auf die Induſtrie bei der Wiedereinführung der Goldwährung nicht ge⸗ nügend Rückſicht genommen habe. Es treffe nicht mehr zu, daß eine allgemeine Wirtſ ftsdepreſſton in der Welt beſtehe und daß die hauptſächlichſten Kunden Englands verarmt ſeien. Der Inlonds⸗ andel ſei an und für ſich gut, ſodaß die Grundlage für einen Auf⸗ chwung vorhanden ſei; es erfordere dies aber eine beſondere rganiſation. Der Grund der Zunahme der n liege darin, daß die Bank von England ſeit drei Jahren die Kredite ein⸗ ſchränke und ſo künſtlich eine Depreſſion geſchaffen be. Ihre Politit ſei unbeſtändig, nicht genügend durchdacht un außerdem von dem Schleier des Geheimniſſes ungeben. Auf einer Verſammlung des Induſtriellenklubs in London wurde die Rückkehr zur Goldwährung als Urſache der Schwierig⸗ keiten in Handel und Induſtrie angegeben. N Es iſt als ſicher anzunehwen, daß die Angriffe des Profeſſors Keynes von der Finanzwelt nicht unbeantwortet gelaſſen werden. hindenburgehrung. Im Auftrag der deutſch⸗ſtämmigen Ameri⸗ kaner wurde dem Reichspräſidenten eine Huld gungsadreſſe über⸗ reicht, die den Hindenburgs trägt:„Die Treue iſt das Mark der Ehre“. Die Adreſſe iſt von mehr als 200 der bedeutend⸗ ſten deutſch⸗amerikaniſchen Vereine in den Vereinigten Staaren unterzeichnet. Rückkehr des Prinzen von Wales von der Weltreiſe. Der Prinz von Wales wird von ſeiner Weltreiſe am Freitag auf dem Schlachtkreuzer„Repulſe“ wieder heimkehren. * Rückgang der engliſchen Arbeitsloſigkeit. Nach Mitteilung des Londoner Arbeitsminiſteriums betrug am 5. Oktober die Zahl der Arbeitsloſen 1297 600 d. h. 38 551 weniger als vor eine Woche, aber 82 025 mehr als vor einem Jahre. Gleichzeitig verſuchte er die Mit⸗ Aus Dresden wird uns geſchrieben: die Unterſuchung über die Unterſchlagungen im ſächſiſchen Volksopfer iſt noch in vollem Gange, ſodaß ein abſchließendes Urteil über den Umfang der Verfehlungen und ebenſo über die Größe der Schuld der dabei beteiligten Perſonen Dr. Meißner und Major a. D. Löffler noch nicht gefällt werden kann. Immerhin ſcheint nach dem jetzigen Stande der Unterſuchung zweifellos feſtzuſtehen, daß beide, ſowohl Dr. Meißner als auch Löffler, das außerordentliche Vertrauen, das beiden lange Zeit entgegengebracht worden iſt, aufs ſchmäh⸗ lichſte mißbraucht haben. Wer von beiden als der Haupt⸗ ſchuldige anzuſehen iſt, kann noch nicht geſagt werden. Die An⸗ gaben über die Höhe der unterſchlagenen Summe ſchwanken, doch dürfte ſie die Summe von 100 000 M. nicht überſteigen. Uebrigens iſt die unterſchlagene Summe von Wirtſchaftskreiſen völlig gede ckt worden, ſodaß der Zweck, zu dem das Volksopfer veranſtaltet wurde, durchaus erfüllt wird. Dr. Meißner, der eine Zeit lang der Geſchäftsführung des Verbandes Sächſiſcher Induſtrieller angehörte, aber plötzlich aus unbekannten Gründen entlaſſen wurde, verſtand es, das Vertrauen deutſchnationaler Induſtrieller zu gewinnen und ſogar einen„Lan⸗ desverband Sachſen der deutſchnational⸗induſtriellen Vereinigung“ ins Leben zu rufen, deſſen Hauptgeſchäftsführer er wurde. Er genoß das unbedingte Vertrauen der weiteſten Kreiſe und verſtand es auch, große perſönliche Wohlhabenheit, wenn nicht Reichtum, vorzuläuſchen. Infolgedeſſen fiel auch ein gewiſſer Aufwand nicht auf, den er zu der Zeit trieb, als er ehrenamtlich im Volksopfer tätig war. Er hat offenbar aus brennendem Ehrgeiz überal! ein Rolle zu ſpielen und ſich durch Spenden, die er auch als freiwillige Sammlung friſierte, ein glänzendes Relief zu geben verſucht. Tatſächlich hat er wohl größere Summen aus dem Volks⸗ opfer für ſich perſönlich verbraucht und auch namhafte Summen für ſo wüſte Gelage ausgegeben, daß es faſt pathologiſch anmutet. Feſt ſteht auch, daß er an den Nationalen Klub Sachſen, eine geſell⸗ ſchaftlich⸗politiſche Vereinigung, 20 000 Mark gegeben hat, die er als freiwillige Spende von Mitgliedern bezeichnete, vom Klub aber reſtlos zurückerſtattet worden ſind. Ebenſo hat der Jungdeutſche Orden im ganzen 3000 Mark von Dr. Meißner erhalten.„Major“ Löffler, der übrigens nur zur Führung des Titels Hauptmann berechtigt iſt, hat mit Dr. Meißner zuſammengearbeitet und alle unterſchlagenen Summen, die er behalten hat, ausſchließlich zu ſeinem perſönlichen Nutzen verwandt. Erſchwert werden die Ver⸗ fehlungen beider noch dadurch, daß ſie untergebene Perſonen, wie eine angeſtellte Sekretärin, zur Fälſchung von Unterſchrif⸗ ten mißbtaucht haben. In gewiſſer Weiſe ſcheint auch ein Buchhalter belaſtet zu ſein. bis Ende Mai d.., wo ſie durch einen Zufall aufgedeckt worden ſind. Dr. Meißner und Löffler wurden ſofort au⸗ allen Organiſatio⸗ nen, denen ſie angehörten, aus geſchloſſen. Von einer Anzeige ſah man damals ab, weil Dr. Meißner die ganze Schuld auf Löffler ſchob, ſich als den ſchmählich in ſeinem Vertrauen Getäuſchten aus⸗ gab und die unterſchlagenen Summen aus ſeinem Vermögen zu decken verſprach. Dabei ſtellte ſich aber heraus, daß er ſich auch hier einer groben Täuſchung des geſchäftsführenden Ausſchuſſes für das ſächſiſche Volksopfer ſchuldig machte, denn es ergab ſich aus den Verhandlungen, daß er auch kein Privatvermögen mehr beſaß. So iſt dann die Sache den Gerichten übergeben worden und beide, Dr. Meißner und Löffler wurden in Unterſuchungshaft genommen, während die beiden anderen in der Geſchäftsführung täligen Per⸗ ſonen noch auf freiem Juße ſich befinden. Schließlich haben alle rechtsgerichteten Organiſationen, die nach den Angaben der Links⸗ preſſe aus den unterſchlagenen Geldern des Volksopfers geſpeiſt wor⸗ den ſein ſollten, die Linkspreſſe zu entſprechenden Berich⸗ tigungen gezwungen, ſodaß dieſe einen ziemlich peinlichen Rückzug antreten mußte. Man kann umſo weniger von einem „nationglen Korruptionsſumpf“ ſprechen, als die Parteien und Ver⸗ bände, denen Dr. Melßner und Löffler angehörten, ſofort dieſe beiden Männer aus ihren Reihen ſtießen und außerdem in dem Vorſtandsorgan des Nationalen Volksopfers, dem die Geſchäfts füh⸗ rung und die Verteilung des eingegangenen Geldes oblag. Vortre⸗ ter aller Parteien von den Deutſchnationalen bis zu den Sozialde⸗ mokraten angehören. Darunter befinden ſich der demokratiſche fäch⸗ ſiſche Landtagsabgeardnete und jetzige Direktor der Sächſiſchen Bank Dr. Dehne und der ſozialiſtiſche Miniſterialrat Dr. Maier aus der Wohlfahrtsabteilung des hliſchen Miniſteriums des Innern. Der Verband ſächſiſcher Induſtrieller hat mit der ganzen Angelegen⸗ heit nicht das mindeſte zu tun. Im ührrigen wird ſich erſt volle Klar⸗ heit durch die Gerichtsverhandlung ſchaffen laſſen, die in ſpäteſten⸗ 2 bis 3 Wochen ſtattfinden wird. 8. Errichtung einer deulſchen Flugzeugfabrik in der Schweiz — Friedrichshafen, 14. Okt. Die in Friedrichshafen anſäſſigen Dornietwerke beabſichtigen den Bau eines Flugplatzes und einer Flugzeugfabrik, in der etwa 700 Arbeiter aleich zu Beginn der Tätigkeit beſchäftigt werden ſollen, auf ſchweizer Boden in der Nähe von Rohrſchach. Die entſprechenden Verhandlungen ſollen einen guten Fortgang nehmen. Die Schweiz hat aus wirtſchaftlichen Grün⸗ den ein großes Intereſſe an der Neugründung und das Projekt be⸗ reits befürwortet. Aquarium Von Hans Trauſil Füh!„Berlangen nach den Myſteren eine. ancere enbent⸗ borfehlrten Walt, ſo verorilig ich eine Stunde vor den Glasbäſben eues Lieſſenaquariunis. Es glet brei Arten der Seloſtentrütkung in Sphären, in deren Dun kreis wir, ſcheinvar erbventrlalt, phanthaſtiſche Geſochte ſchauen, Geſichte leiſeſter, doch beſtimmeſter Erkeuntuls: das Berauſchtſein von enem großen Dichter, die Trunkenheit von einem guten Wein und das Erſchauern vor einem Tiefſee⸗Aquarium. Das letztere Mittel iſt zur Zeit das billigſte, zuverläſſigſte und verhältnismäßig am leichteſten zu bewerkſtelligende. Die großen Dichler ſind noch ſeltener als die Aquarien Europas: ein Wein iſt lten ſo naturrein wie ein guter Dichter; bleibt alſo als velativ ſicher⸗ ſtes die Zuflucht in das von ſchwerem Schickſal ſchweigede Reich eines Aquariums. In der Stadt, deren realiſtiſches Straßenpflaſter zu wandeln ich zwungen bin, gibt es neben prächtigen Bibliotheken und lauſchigen inſtuben ſolch ein Tiefſee⸗Aquarium. Der Eintrittspreis für Er⸗ wachſene beträgt fünfzig Pfennige, genau der Preis für einen Schoppen Erlauer Rotwein. Nur ſelten habe ich geſchwankt zwi⸗ ſchen dem Blick in die rubinrote Traumwelt dieſes köſtlichen Weines und der Tieſſchau in die ſmaragdene, ſchleierſchwankende Flutwelt dieſes Aquariums. Erſt neulich war ich wieder dort. Zu meiner Ueberraſchung hatte der ſozuſaden ſzeniſche Aufbau einſchneidende Veründerungen erfahren. Die Glaskäſten waren bedeutend verkleinert und per⸗ ſpecktiviſtiſch ſo angelegt und umrahmt worden, daß jedes Einzelaqua⸗ rium wie eine hell erleuchtete Miniaturbühne wirkt. Dunkle, Um⸗ randung, Rampenlichter, wirkungsvoller Proſzeniumaufbau, ganz ſo wie man es bei Modellausſtellungen künſtleriſcher Entwürfe von Bühnendildern ſieht: Gordon, Graig, Reinhardt, Leon, Balſt, Robert, Edmund Jones. Die dramatiiche Kunſtform der Aquariumbühne aber iſt die Pan⸗ tomine. In dieſes Spiel ſtummer Gebärden teilen ſich phantaſtiſche Schauſpieler. Man muß lernen, ſie zu beobachten, die tiefe Bedeut⸗ ſankeit ihrer Bewegungen zu erforſchen. Ihre Kunſtgriffe ſind ſub⸗ tiler als die der javaniſchen Pantomimiker, die oft zu ausladend wirken und deren Gebärden, krotz aller Stille, wie das hyſteriſch dede Kreiſchen gefangener Raubvögel durch den Zuſchauerraum iden. Da iſt zunächſt der gewöhnliche ſtumpf glotzende, aber als Farben⸗ klecks immer wirkungsvolle Goldſiſch im ſelben Glaskaſten mit dem Schleſerſiſch. Die beiden ſtehen etwa im Verhältnis der neuzeit⸗ lichen Frau Raffke zu einer Ducheſſe bei Bourbon zur Zeit des roi ſoleil in den Gärten von Verſaillles. Von allen Linien der Grazie, die ein lebendes Weſen beſchreibt, iſt die chwebende Bewegung des Schleierfiſches wohl die ar iſtokro⸗ thch gezüchtelſbe, ſicherſte und grazilſte. Goldene Grandezza. Da⸗ d0 e Fielweden ſeiner Floſf nſchleier iſt zweckdien⸗ ir Vervollkommnung. Die Abtönng ſeiner ben Schr von der Lichtheit des die nächtlich dunkle rſtrahlenden den Cock auf der Spitze des Heckſcher Brilding an der Fifth Avenne bis zum matt ſchimmernden Golde altägypliſchen Bienenſchmuſles iſt immer wieder das Entzücken meiner lichttrunkenen Augen. Drollige Komödianden ſind die Seepferdchen mit den tragiſch geneigten Zackenköpſchen, wenn ſie immer wieder auf ein unſicht⸗ bares Ziel lospropellern und dann, ſcheinbar verdutzt, ſich wie fra⸗ gend rückwärts neigen, bis ihnen der Gedanke nach jenem fernen Ziel wieder durch den prachtvoll balancierten Körper zittert. Halb Elowne, halb Philoſophen. Sie ſind die Problematiker des naſſen Elements. Solange haben ſie fragen an Poſeidon geſtellt, bis der gelangweilte Gott ſie ſtrafte, indem er ſie zu ſchwimmenden Frage⸗ zei Könnte man ihre Natinalität mit Beſtimmtheit in Erfahrung bringen, es würde ſich herausſtellen, daß ſie verirrte deutſche Seelen ſind. Hinter einer ſtarken Glaswand lauert im Sande verdaulich ver⸗ ringelt, eine Tigerſchlange. Plötzlich iſt dieſes ganze bunte Schau⸗ ſtück kein Theater mehr. Hier iſt Wirklichkeit. Hinterhalt. Mord. Dieſer ſchwarz⸗gelb geſtreifte Muskel: momentan entſpannte Mordluſt. Voll Lauer. Schauer, buddhiſtiſcher Stille. Man glaubt, dieſer Muskel iſt tot, im Verweſen. Es iſt der im Narrenkoſtüm verkleidete Tod. Hinter der ſymmetriſch durchfurchten Maske dieſe erſtorbenen, lichtlos grauen Augen mit dem dunklen Querſtrich lauern glaskalt, leben. Eine barbariſche Gottheit. Tempelſchweigen. Stille vor dem Blutopfer. Irgendwo bebt, blutarm durchflutet, ein Herz. das ſich vor dem Hohnblick dieſes Götzenauges zu Tode zucken wird.„Nohrung: Kaninchen.“ Warum zerſtampfen wir dieſen Mörder hinter der ſtarken Glaswand nicht wir.. vor der ſtarken Glaswandꝰꝛ! Eine Kuliſſe weiter wieder Bühne buntes Theater. Felſen⸗ geklüft, Höhlen, ktille Weiher auf weiter Szene. Peer Gynt Land⸗ ſchoft, doch ſüdlicher, durchwärmter Bewohner: Smaragdſalamander. Von Nengier und Nahrungsforgen bewegte Tierchen mit klug glän⸗ zenden Augen. Unbeſorgt tappen ſie über die dunkelgrauen felshaften Buckelyanzer der Rietenſchildkröten hinweg. Hier verträgt man ſich und ſchnappt nach Fliegen. Ich ſtehe lange davor. Nichts Außerge⸗ wöhnliches geſchieht trotzt dieſes nach vielen Möglichkeiten anmuten⸗ den Getiers in heroiſch ragender Londſchaft. Man verträgt ſich und ſchnappt nach Fliegen. Sympathiſch harmloſe Kribbelkrabbelweſen Die Verſehlungen erſtrecken ſich etwaf Dienstag abend mit einer gut beſuchten Verſammlung im Adler in Sandhofen fortgeſetzt. Der Landtagskandidat Rechtsanwalt Dr. Waldeck entwickelte ſein Programm, das ſich im weſentlichen mit ſeinen Ausführungen in der Montagsverſammlung im Ballhaus⸗ ſaale deckte. Er unterſtrich im beſonderen die Notwendigkeit einer ſtärkeren Vertvetung der Stadt Mannheim, da auch der Ortsteil Sandhofen mit den Wirtſchaftsfragen Mannheims aufs engſte ver⸗ bunden ſei. Sein feurige⸗ Bekenntnis zum Liberalismus fand in der Verſammlung ein lebhaftes Echo. Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher behandelte die einſchlägigen Fragen der Reichspolitik und ſchloß ſeine ebenfalls mit großem Beifall aufgenommenen Aus⸗ führungen mit der dringenden Mahnung, den badiſchen Spitzenkandi⸗ daten Haas und Waldeck als berufenen Vertretern deß badiſchen Liberalismus die Stimmen am 25. Oktober zu geben. Einige ört⸗ liche Fragen wurden durch den Leiter der Verſammlung, Stadtver⸗ ordneten Schenkel, und Stadtverordneten Walther in zu⸗ friedenſtellender Weiſe erledigt. Die Verſammlung hinterließ bei allen Teilnehmern einen vorzüglichen Eindruck. die Feſtſtellungen des Barmat⸗Ausſchuſſes Nach mehr als fünfzig Sitzungen iſt der preußiſche Barmat⸗ Ausſchuß zu einem Abſchluß ſeiner Arbeiten gelangt. Wenn irgend einer, ſo hat dieſer Ausſchuß in zuweilen recht greller Beleuchtung gezeigt, wie wenig dieſe parlamentariſchen Unterſuchungsausſchüſſe wirklichgeeignet ſind, eine Unterſuchung ſachlich zu fördern. Die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten, die in dieſem Ausſchuß ſaßen, waren nicht Richter über Barmat, ſondern ſeine Anwälte und die ſeiner politiſchen Helfershelfer. Immer wieder wurde ver⸗ ſucht, Tatbeſtände zu verſchleiern und den Unterſuchungsgang zu verſchleppen. Zuletzt zog man noch das Intermezzo Kußmann— Caſpary mit in die Affäre. Man kann ſich nicht wundern, wenn der Unterausſchuß mehr als zwei Tage gebraucht hat, um aus dem Wuſte dieſes Stoffes zu zeinigermaßen unbeſtrittenen Feſtſtellungen zu gelangen. Ueber die Perſönlichkeit der Gebrüder Barmat hat der Aus⸗ ſchuß keine neuen Feſtſtellungen zu machen brauchen. Es iſt und war nicht zu beſtreiten, daß die Barmats der ausgeſprochene Typ jener unerfreulichen, zum großen Teil ausländiſchen Raffer ſind, deren Weizen in Deutſchlands Schieberzeit blühte Der Ausſchuß intereſſierte ſich nicht ſo ſehr für die Barmats ſelbſt, als für die Frage, wie es kam, daß dieſe ausländiſchen Raffer eine ſo feſte Machtpoſition in Deutſchland erringen konnten und hier hat der Ausſchuß trotz aller Mängel ſeiner Unterſuchung doch Klarheit ge⸗ chaffen. Barmat verſtand es wie kein anderer, ſich ein Syſtem politiſcher Stützen zu ſchaffen, mit deſſen Hilfe er ſich immer her erheben und halten konnte. Drei prominente Stützen dieſes Srarems hat der Ausſchuß feſtgeſtellt. Der eine war der frühere Reichs⸗ kanzler Bauer, der Barmat durch ſeinen politiſchen Einfluß ge⸗ fördert und ſich mit ihm auch auf gewinnbringende Geſchäfte ein⸗ gelaſſen hat. Der zweite war der Berliner Polizeipräſident Rich⸗ ter, der Barmat ebenfalls, wo er konnte, geholfen und dobei nach den Feſtſtellungen des Ausſchuſſes nicht die gebotene Zurückha tung gewahrt hat. Der dritte war Herr He ilmann, der nach den Feſt⸗ ſtellungen des Ausſchuſſes die Unvorſichtigkeit begangen hat, auf den Fmanzminiſter Dr. von Richter einen gelinden Druck zugunſten Barmats auszuüben, als die Kredite für dieſen ſeinen Schützling nicht mehr in gewünſchten Mengen aus den Kaſſen der Staatsbank fließen wollten. Dieſe drei prominenten Perſönlichkeiten ſind alle drei Sozialdemokraten, d h. Politiker, die ſich ſonſt nicht genug für die abſolute Reinhaltung des öffentlichen Lebens und gegen den Kapitalismus ereifern können. Man kann noch nicht überſehen, ob der Ausſchuß tatſächlich die Fragen, die er in Angriff nahm, auch reſtlos geklärt hat, oder ob die Gerichtsverhand⸗ lung gegen Barmat noch weitere Aufklärungen bringen wird Aber auch wenn es bei den Feſtſtellungen des Unterſuchungsausſchuſſes bleibt, ſie ſind in der Geſchichte der Sozialdemokratie kein Ruhmesblatt. Letzte Meldungen Heidelberger Chronik K. Heidelberg, 14. Okt.(Eig. Bericht.) Der Apparat der Sternwarte auf dem Königſtuhl regiſtrierte geſtern abend ziem⸗ lich ſtarkes Fernbeben mit einer Entfernung von 6500 Km. Der erſte Einſatz erfolgte um.50.31 Uhr, die langen Wellen kamen um.08.3 Uhr, das Maximum fiel auf.10.368 Uhr und die Bewegung erloſch gegen.30 Uhr.— Das Schöffenge⸗ richt hat im Auguſt ds. Is. den 20jährigen Gärtner Wilhelm Schneider aus Baſel wegen des Ueberfalles auf den Kaſſen⸗ boten einer hieſigen Firma am 12. Juni in der Nähe der Molken⸗ kur unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 3 Jahren 6 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt. Auf die Berufung Schneiders hin verurteilte heute die große Strafkammer Schneider unter Aufhe⸗ bung des ſchöffengerichtlichen Urteils wegen Raubverſuchs zu zwei Jahren 6 Monaten Gefängnis. 221 einer Zone gemäßigten Kli Reſultat: Anmut, jedoch bei all dem ſchillernden Farbenreiz allzu normal. Ich ſtehe lange davor. Andere Bühnen, andere Szenen, andere Mimiker. Alles Pan⸗ tomime, ſtummes Kriechen, ſtummes Schwimmen, ſtummes Schwe⸗ ben, ſtummes Schleichen, ſtummes Morden. Und mir grauſt einmal bei dem unheimlich bizarren Spiel all dieſer Unerlöſten. Naſch gebe ich dem Vorbau des Ausganges zu und ſehe im Vorbrigehen, wie ein ſilberner Korallenfiſch hinter dem grün iriſie⸗ rerden, leiſe ichwenle den Fächelſchleſer einer Seepalme, im zurück⸗ geworfenen Ro alicht matt ſchimmernder Korallen eine wundervolle Aufwärtsbewegung beſchreibt. Ein Moment der göttlichen Pavlow im„Sterbenden Schwan.“ Ich bleibe nicht ſtehen Ich weiß, es bleibt ſtumm in dieſen dunklen, von Lichtbühnen umrahmten Raum. Kein Vorhang wird nervös auseinandergeriſſen, kein ſchallender Applaus wird dieſen ſtummen Gebärdenſpielern werden. Doch ich weiß, ich muß wiederkommen. Ich werde der Faszi⸗ nation dieſes ewig ſchweigſamen. ewig gleichen Spiels nichts ent⸗ gehen können, dieſes Spiels, das gewiß auch im Schweigen tiefſter Nacht vor ſich geht. Es müßte möglich ſein, nach Mitternacht von der dunklen Straße der Großſtadt unerwartet vor dieſe erleuchteten Bühnen eines Aquariums treten. Ich glaube, man würde erſtaunliche und e 555 erleben. jelleicht hat die dämoniſche Tigerſchlange während der Stunden der Nacht die Zaubermacht ſich durch die ſtarke Glaswand hindurch 50 geben, in denen auch dieſer ummern mit u lich ſummetriſcher Maske ruhelos durch das Dunkel ſchleicht. 1 Citeratur 7 Ehineſiſche Jrauengeſtalken. Mit einem Vorwort von Brune Scheindler. Aluſtriert von R. Hadl. Verlag der Aſia malor, Leipzig.— Hier wird eine falſche Vorſtellung zerſtört, als ob die chineſiſche Frau dur h die Strenge und Enge der konfuz'aniſhen Lehre gebunden nichts anderes ſei als eine angemalte willenloſe Puppe. Aus der reichen chineſiſchen Ueberliefefung ſind Beiſpele geſammelt, wie überragende Frauengeſtolten aus allen nicht nur den ſozial gehobenen Schichten auf ihr Volk einwirkten: die Kaiſer⸗ innen mehr ins Weite, die einſachen Frauen ind der Familie. Das Büchlein iſt eine Geſchichte des weiblichen Einfluſſes auf den Mann. Die chineſiſche Frau als Erzieherin und Mutter, als Vertraute der Künſtler und die Liebende ſchlechthin erhält in kleinen Geſchichten ein Denkmal und verrät, ihren weſtlichen Schweſtern zum Troß, Seelenadel und ein monnigfach differenzreiches Weſen. So erſchließt ſich unſerem Verſtändnis eine ferne und fremde Welt, in der menſch“ lich Edles und Großes zu Hauſe ſſt. E„ — 1 r „ittwoch, den 14. Ottober 1025 neue Mannheimer Zeltung(adend· us gabe) Streifzüge durchs Linanzamt Organiſation— Stun dungen— pfändungen— Reiche Leute— Juſammengeſchmolzene vermögen Von Max Witzenhauſen Schon beim Titel Finanzamt ſchreckt der ehrſame Bürger zu⸗ lanmen. Jedermann verſteht das; auch wir würdigen den Schmerz zu beabſichtigen weder eine neue Steuer einzufuhren noch vor⸗ chlagen. Das ſei fern von uns. Aber das Finanzamt hat auch 458 Gutes und das wollen wir dem Herzen näherbringen. Weiß 50 jeder Bürger, wieviel Einkommen er nur noch braucht, Ei n Mannheimer Rekord zu brechen und den Ehrentitel„reichſter zu erhalten. Wir in Mannheim ſind leider vorne 05 teuerzahlen; die weiſe Behörde hat uns gleich zwei Stellen 105 Abknöpfen unſerer ſauer verdienten Groſchen beſchert. Die 1 2 beglückt die Neckarſtadt, während die andere das Stadtinnere 11 denung verſetzt. Wer ſich mit ihren Entſcheidungen nicht zu⸗ Far—5 gibt, der muß nach Karlsruhe pilgern, wo das löbliche Wer esfinanzminiſterium einen Griff in ſein Portemannaie tut. 1 auch das noch nicht genügt, für den öffnet das Reichsfinanz⸗ miniſterium ſeine Pforten. Das Finanzamt Mannheim gliedert ſich jeweils in 3 Abtei⸗ abngen: Verwaltungsabteilung, Velat lagungsabteilung und Kaſſen⸗ Woelen, Die Veranlagung der Steuerpflichtigen geſchieht hier, 5 ſelbſt auch Beſchwerden und Einſprüche erledigt werden. Bei ſchlagln aungen. wie etwa eine Genehmigung oder das Ab⸗ Ragen einer nachgeſuchten Stundung, gibt es jedoch keinen Ein⸗ A 8 nur noch den Beſchwerdeweg nach Karlsruhe. Es kann aber ſchalt teuerbeſcheid, wie etwa Feſtſetzung der Höhe der Erb⸗ fiwal sſteuer uſw., die Inſtanzen Finanzamt Mannheim, Landes⸗ Dan amt Karlsruhe und Reichsfinanzhof München durchlaufen. werden bei Verfügungen die Einſprüche ſofort erledigt, nur der Canoſſagang nach Karlsruhe bleibt. Iſt ein Jall fin e Strafabteilung gekommen, ſo ſind zwei Wege möglich: oder gerichtliche Entſcheidung. Der erſte Weg ſchließt anheen ſemen bei gerichtlicher Erledigung das Ver⸗ 115 e nahmen kann 9 ch Amtsgericht, Lend⸗ und Oberlandesgericht Man hört viel über den großen Beamtenſtand reden. Dem ent⸗ Resen die Tatſachen in Mannheim wohl kaum; müſſen doch z. B. 5757 er 54 000 Lohnſteuerpflichtigen im Amt Neckar⸗ alle 10 2 zwei, höchſtens 3 Beamten erledigt werden. Dabei müſſen — die Betriebe ihre Liſten abführen. Im ganzen haben Schluß er 120 000 Lohnſteuerpflichtige. Daraus läßt ſich der iſt uß gewinnen, daß jeder zweite Mannheimer verdient. Dem 6 e nicht ſo; aber immerhin zeugt es von dem regen 8 unſerer Stadt, wenn ſolche Ziffern aufmarſchieren. Und 9 Geld unter die Leute. Leider hat die Steuermoral man⸗ 2 8 15 durch den oftmals Beträge hindurchſchlüpfen. Und viel⸗ Bier nd es, wie eine maßgebende Perſönlichkeit ſich mir gegen⸗ die gerade Kreiſe, die auf ſozial hoher Stufe ſtehen, 1221 8 Beträge der Vehörde zu hinterziehen. Die Kon⸗ erſ er Lohnſteuer nimmt daher auch das meiſte Revi⸗ Spürnaſe oblen, Anſpruch das im Außendienſt tätig ſſt. Ihrer 5 obliegt es, die oft unter allen möglichen Titeln verbor⸗ 8 ausfindig zu machen. Der Kontrolle unterliegen 17 körperrſchaftsſteuerpflichtige Be⸗ Verlaufe ine neue Verordnung ſchreibt vor, daß mindeſtens im 11 3 Jahren einmal ein Betrieb vollſtändig von Kopf ſchicht der ſtaatlichucht ein muß. Dafür hat ſich eine neue Veruf⸗ 91 Handel degtlichen Buchprüfer gebildet. Viele Diplomkaufleute tigung ein 1 wurden übernommen; indeſſen iſt jetzt eine Sät⸗ 5 reten. Die Behörde verſucht aus ihrem eigenen Be⸗ Am ſchln ſich geeignete Kräfte in Kurſen heranzubilden. jahren aus ſten ſah dis Steuermoral in den Kriegs⸗ und Inflations⸗ Grenze 925 hgeute ſ recken hohe Strafen ab, umſomehr als keine Buße geſetzt iſt. Nicht nur die offene Steuerbinter⸗ 21 g und bewußtes Ordnungsvergehen werden verfolgt, ſondern das ſogenannte Gefährdungsvergehen Dies gilt dann, wenn 15 Tatbeſtand nicht ausreicht, aber zweifellos der Vorſatz zu er⸗ ennen iſt. Mit tauſend Fällen dürfte man im Jahr rechnen, die der Verfolgung unterliegen. 5 R Die ſchlechte Lage der Geſchäfte ſpielt als Triebfeder eine große olle. Unterliegen doch ſtändig etwa 8000 Steuerpflichtige dem etreibungsverfahren. Da aber kaum 1½ Dutzend Pfän⸗ dungsbeamte eingeſtellt ſind, ziehen ſich die Betreibungen in die änge. Geriſſene Geſchäftsleute arbeiten anſcheinend lieber mit dem Steuerkredit dieſer Art, als daß ſte ihren ſtaatlichen Verpflich⸗ tungen nachkommen oder Banken in Anſpruch nehmen. Die Ver⸗ zugszuſchläge erſcheinen auch im Vorhältnis zu den regulären Kre⸗ itkoſten oftmals als relativ billig. Geht die Behörde aber zur zerſteigerung über, ſo ſieht ſie ſich oft einer übermächtigen Ring⸗ ildung gegenüber, die es ratſam ſcheinen läßt, wegen voraus⸗ ſichtlich ſchlechtem Verkauferlös das Objekt dem Kaufmann zurück⸗ zugeben und ſich auf allmähliche Abzahlung der Steuerſchuld ein⸗ zulaſſen. Beſonders die Einkommen⸗ und Umſatzſteuern ſind es, bei denen bis zur Pfändung geſchritten werden muß, um ie ſtaatlichen Verpflichtungen beizutreiben. Hieran mag der Um⸗ tand, beſonders bei Exportbetrieben, ſchuld ſein, daß die deutſche are im Ausland nur verkäuflich iſt, wenn Preisnachläſſe erheb⸗ ichen Grades gewährt werden, die aber auf Koſten der Umſatz⸗ ſteuer erteilt werden. In begründeten Fällen zeigt die Behörde auch Einſicht. Notleidende Branchen erhalten in entgegenkommender Weiſe Stundung, um die Konkurrenz mit dem Ausland beſtehen zu können. Ebenſo werden zinsloſe Stundungen gewährt; in andern Fällen jedoch kann die Behörde bis zu 9 Proz. Verzugs⸗ zinſen verlangen, um böswillige Elemente an ihre Pflichten zu er⸗ innern. Leider ereignen ſich die Zuſammenſtöße mit dem Finanz⸗ amt auch häufig aus Gründen fehlerhafter Buchfüh⸗ rung. Tatſächlich erklärte eine prominente Perſönlichkeit des Finanzamtes, daß ſehr viele Kaufleute kein richtiges Verſtändnis für eine ſinngemäße Bilanz offenbaren. Dieſer Fingerzeig ſollte viele Kaufleute und Angeſtellte veranlaſſen, ſich ſelbſt und ihr Per⸗ ſonal, beſonders aber die Lehrlinge, in den Fachſchulen beizeiten durch Kurſe informieren zu laſſen. Der Nutzen wird für Vehörde und Betriebe in die Augen ſpringen. Welches Ergebnis liefert die Einkommenſteuer? Während bei den Lohnſteuerpflichtigen, alſo Arbeitern, Beamten und Angeſtellten, die größere Summe von den beſſer bezahlten Stellungen ſtammt, iſt dies bei der Einkommenſteuer nicht der Fall. Immerhin gibt es noch Leute mit glänzenden Einkommen und Ver⸗ mögen. Bei den juriſtiſchen Perſonen, den Geſellſchaften zeigt ein Vergleich mit Friedenszeit wenig Verſchiebung. Die Firmen der Eiſenbranche marſchieren mit 40—50 Milliönchen Vermögen noch immer an der Spitze. Größere Privatvermögen ſind ſeltener ge⸗ worden; wo ſie noch vorhanden ſind, wie etwa in den der In⸗ flation entgangenen Grundſtücken, ſind ſie unrentabel. Ganze Schichten, wie die Rentner, die früher das Gros der gewaltigen Vermögen beſaßen, ſind verſchwunden. Aber auch die Einkom⸗ men, die heute eine viel größere Rolle als die Vermögen ſpielen, haben ſich auf das 4 bis öfache vermindert. Während in Frie⸗ denszeit die Rubrik der Einkommensmillionäre einzelne Vertreter aufwies, Einkommen bis% Million häufiger vorkamen und der Durchſchnitt eines größeren Vermögens mehrere Hundert⸗ tauſend betrug. ſind dieſe Ziffern ſehr zuſammengeſchmolzen. Wohl marſchieren die Induſtrieleiter an der Spitze der ESinkommen, die Rentner aber ſind geſchwunden. Die Gunſt der Umſtände bringt den Direktoren aber einen gefährlichen Konkurrenten. Aus der Liſte der freien Berufe, insbeſor ere der Anwälte u. Aerzte, erheben ſich ſtarke Konkurrenten. Sehr große Einkommen, die die Hunderttaufend und mehr bedeutend überſchreiten, finden ſich hier. Der Hauptteil der Aerzte und Anwälte marſchiert jedoch in be⸗ ſcheidenen Gruppen. Es ſind nur vereinzelte Ausnahmen, die ſolch großes Einkommen erreichen. Im Gegenteil, noch vor nicht all zu viel Monaten wurde die Heffentlichkeit auf die Notlage dieſer beiden Kategorien aufmerkſam gemacht. Es iſt hier wie überall im Leben. Einige vereinzelte haben Glück; die andern folgen in gewaltigem Abſtand. Nicht die Einkommen beſitzen die Bankiers, von denen der Volksmund oft märchenhafte Summen ſich erzählt. Im allgemeinen halten Großinduſtrie, Großhandel und die Elite der freien Berufe die Spitze der Einkommen, von denen der eine oder der andere mehr als 300 000 Mark zur Verſteuerung angibt. Die Zahlen laſſen auch hier eine Verarmung erkennen; Einkommen von über einer Million kommen nicht mehr vor, auch wenn die eine oder die andere Einnahme dem Griff des Fiskus entgeht. Wie klein und beſcheiden ſind die Mannheimer Einkommen ſchließlich, wenn man Onkel Sam dagegen hält. Ver⸗ dient doch ſo ein Jack Dempſey mit ein paar Fauſtſchlägen an einem Abend das Doppelte als der Höchſtbeſteuerte im Jahr in Mannem. Und gar ein Rockefeller. Oder Ford? Wurde doch ſtolz aus Amerika gemeldet, daß Rockefeller die Kleinigkeit von über 77½ Millionen Dollar, alſo 30 Millionen Mark, als Einkommen ver⸗ ſteuert Zu dieſen Wolkenkratzerhöhen iſt alſo noch ein langer Weg Ja, die armen Mannheimer. Bei der Titelſucht der Männer der neuen Welt würde ſich der Finanzſäckel gleich füllen, wenn die Behörde den Ehrentitel„Reichſter Neckarſchleimer“ einem Dollar⸗ kröſus gegen Wohnſitz zwiſchen Neckar und Rhein anbieten würde. Wirtſchaſtliches und Soziales Gemeinſame Sitzung zwiſchen Weinbau und Weinhandel FJreiburg i. Br., 13. Oktbr. Auf Einladung des badiſchen Winzerverbandes fand geſtern eine zweite gemeinſame Sitzung zwiſchen Weinbau und Weinhandel und Gaſt⸗ wirten ſtatt. Es waren erſchienen die Vertreter der dem Va⸗ diſchen Winzerverband, dem Badiſchen Weinbauverband, dem Ge⸗ noſſenſchaftsverband Karlsruhe, angeſchloſſenen Organiſationen und die Landwirtſchaftskammer, die Vorſtandsmitglieder der Vereinigung Badiſcher Weinhändler, die Beauftragten des Badiſchen Gaſtwirte⸗ verbandes, der Freiburger Wirtevereinjgung und des Vereins der Gaſtwirte. Zur Tagesordnung ſtanden mehrere aktuelle Fragen, mie Herbſtgeſchäfte, deren Finanzierung, Weinpreiſe, Belebung des Weingeſchäftes, Aenderungen des Weingeſetzes u. a. mehr. Wie ſchon bei der erſten Sitzung, hat ſich auch hier wieder gezeigt, daß Kunſt und Wiſſenſchaft 9 Walter Amelungs 60. Geburtstag. Unſer römiſcher.⸗ War bondent ſchreibt uns: Am 15. Oktober feiert Profeſſor alter A melung, der Leiter des Deutſchen Archgeologiſchen ſtituts in Rom den 60. Geburtstag. Amelung war vor dem Kriege als Privatgelehrter anſäſſig, doch arbeitete er ſtets in engem Zu⸗ ammenhang mit dem Reichsinſtitut. Nach dem Kriege wurde er zum erſten Sekretär des Inſtituts ernannt. Seine wiſſenſchaft⸗ 5 Arbeiten liegen vor allem auf dem Gebiet der antiken aſtik; er dürfte heute zu den erſten Kennern dieſes Gebietes nd insbeſondere des antiken Kopienweſens gehören. Wichtig ſind eine großen wiſſenſchaftlichen Kataloge der römiſchen Antiken⸗ ammlungen geworden. Aber S ſeiner eigenen For⸗ ſcherkätggkeit hat er ſich große Verbienſte erworben. Die Rückgahe 50l während des Krieges beſchlagnahmten außerordentlich wert⸗ ollen Bibliothek des Inſtituts iſt hauptſächlich ſeinen Bemühungen 5 verdanken. Amelungs Geburtstag wird durch das Inſtitut durch 0 Feſtadunanz, an der die geſamte internationale Gelehrten⸗ f 955 teilnehmen wird, gefeiert werden, ferner innerhalb der deut⸗ en Kolonie, in der er ebenfalls in leitenden Stellungen tätig iſt. ſersic⸗ Slevogt⸗Ausſtellung im Pfälziſchen Gewerbemuſeum Kai⸗ 255 lautern. Vom 17. Oktober bis 15. November findet in den Aalſeren Erdgeſchoßräumen des Pfälziſchen Gewerbemuſeums pfälzifelautern eine Slevogtausſtellung ſtatt. Mit Hilfe icz ziſcher ſowie auswärtiger Sammler und Galerien iſt es mög⸗ 85 8 größere Zahl Gemälde zu zeigen Im Mittelpunkt ſteht Gr pfälziſcher Landſchaften. Daneben iſt die phik Slevogts“faſt lückenlos vertreten. Die großen Zyklen wie Pouberflste, Cellini, Ilias, Grotesken, Tulifantchen, Cortetz, die P Juan lctrationen wie Ali Baba, Lederſtrumpf, Waldläufer, Don fehlen. Die tapferen Zehntauſend, die Reihe der Märchenbücher 5 ert d nicht. Daneben eine große Zahl Einzelblätter, bemerkens⸗ We vor allem die Blätter, die zur Pfalz Bezug haben. 8 ei will gleichzeitig eine Ehrung des Meiſters ſein, zubringk Teil des Jahres auf ſeinem Sitz in der Vorderpfalz SEin Duü ü de rer⸗Fund in Köln. Eine koſtbare Düver⸗Ent⸗ hat das Kölner Wallraf⸗Richartz»Muſeum zu verzeichnen: elſtudie des Meiſters, die unerkannt unter den Werken — Niederländer des 16. Jahrhunderts in einer Mappe Secker 35 er Prüfung von Wallrafs Nachlaß kam Dr. Hans F. Kölner Muſeumsdirektor, zu der Ueberzeugung, daß borlie Anzweifelhafte Arbeit von der Hand des jungen Dürer gt. Dargeſtellt iſt Maria mit dem Kinde im Rahmen eines Fenſters. Die Studie, die von Secker im neuen Hefte der Seemannſchen„Zeitſchrift für bildende Kunſt“ veröffentlicht wird, knüpft offenbar an einen Kupferſtich von Dürers großem Vor⸗ bilde Martin Schongauer an. Die Mutter trägt ein Miederkleid und großen Kopfumhang, ſie ſteht vor dunklem Grunde. Auf der Fenſterbank vor ihr breitet ſich ein dickes Kiſſen mit Quaſten aus, und darauf liegt nackt das Kind, das in einem Buch blättert und mit feſtem Griff von der rechten Hand Marias gehalten wird. Für Dürer ungewohnt erſchien bis jetzt die maleriſche Pinſelfüh⸗ rung; doch kann Secker mit Recht auf andere Beiſpiele der Art hier 8 15 dem 15915 ſkizziert. Das Blatt muß bald nach ſeiner erſten italieniſchen Reiſe entſtanden ſeit wird* 5 um 1497 datiert. 9 e Freigelegte Fresken in Aſſiſt. Im„Archivum Franciscanum Hiſtoricum“ veröffentlicht der italieniſche Ache 6 ene Sagui eine intereſſante Studie über die wertvollen Fresken, die im Laufe der letzten Monate im ſüdlichen Schiff der Kirche Santa Chꝛora zu Aſſiſi freigelegt worden ſind Die Fresken ſtellen die Beſtattungs⸗ feierlichkeiten der Heiligen Clara dar. Sagui, der auf dem Gebiete der religiöſen Kunſt einen Namen beſitzt, ſchreibt die wiedergefun⸗ denen Kunſtwerke dem Maler Puccio Capanna zu. Capanna lebte im 15. Jahrhundert und war der Lehrer des großen Giotti.—rk. Theater und Muſik O Theaterrundſchau. Vertolt Brecht hat ein Luſtſpiel voll⸗ endet:„Mann iſt Mann“ oder„Die Verwandlung des Packers Galy Gay in den Militärbaracken von Kilkoa im Jahre 1925“. Die Uraufführung findet noch in dieſer Spielzeit ſtatt.— Alfons aquets neues Drama führt den Titel„Granka Umnitſch, der Diktator von Rußland“. Die Uraufführung findet wahrſchein⸗ lich an der Verl. Volksbühne ſtatt.— Auf behördlſche Verfügung iſt dieſer Tage das deutſche Theater in Eger geſchloſſen worden. Man nimmt an, daß dieſer Akt eine Maßregel gegen die Stadtge⸗ meinde darſtellt, die in der letzten Zeit die Vorſtellunng iſchechiſcher Werke verhindert hatte.— Der Intendant des Deutſchen Schauſpiel⸗ hauſes in Hamburg, Dr. Paul Eger, trägt ſich mit Rücktrittsab⸗ ſichten. Er hat nur das Jubiläum ſeines Inſtituts abwarten wollen und äußert nun die Abſicht, mit dem Ende der Spielzeit die Direk⸗ tion niederzulegen. Wie es heißt, will Eger zu ſeiner früheren Tätigkeit als Kunſthiſtoriker zurückkehren.— Am Karlsruher Bad. Landestheater kommt auf der Bühne des Konzerthauſes am 18. Okt. die Komödie„Nickel und die 30 Gerechten“ von Hans J. Rehfiſch zur Uraufführung. 3. Seite. Nr. 476 eine gemeinſame Ausſprache der von der Weinbaukriſe betroffenen 10 viel— bietet. Die perſönliche Ausſprache der Weinproduzenten und des Handels trägt weſentlich zu einer Klä⸗ rung der Verhältniſſe und zu einem beſſeren Verſtehew der berech⸗ tigten Forderungen bei. Im Vordergrunde der Beratungen ſtand begreiflicher Weiſe die durch die G eldknappheit und Kredit⸗ verweigerung der Reichsbank hervorgerufenen Abſatz⸗ ſtockung. Es wurde eine gemiſchte Kommiſſion ernannt, die per⸗ jönlich bei der Regierung vorſtellig werden ſoll, um durch die Schil⸗ derung der ſchweren Kriſe und Notlage eine ſtaatliche Kreditgewäh⸗ rung zu veranlaſſen, Des weiteren wurden die Vertreter der Or⸗ ganiſationen des Gaſtwirtegewerbes dringend gebeten, gegen die oft ungerechtfertigt hohen, verkaufshemmend wirkenden Preiſe in manchen Schankſtätten einzuſchreiten. Eine Abänderung des 8 3 des Weingeſetzes wurde von allen Parteien abgelehnt. Es wurde nur angeregt, die Ausführungsbeſtimmungen bei uns in Baden, ähnlich wie in anderen Weinbaugegenden weitherziger zu hand⸗ haben. Die Sitzung bot für alle Teile ſehr wertvolles und an⸗ grendes, ſodaß beſchloſſen wurde, kurz vor Weihnachten zwecks wei⸗ terer Ausſprache eine neue Sitzung einzuberufen. Städtiſche Nachrichten der Lindenwirt bringt neuen Weinl Helles Schellengeläute und frohes Peitſchenknallen. Im Dorf reißt alles die Fenſter auf. Der alte Lindenwirt fährt in den Herbſt über den Rhein. Zwei ſchmucke Pferde vor dem mit leeren Fäſſern beladenen Fuhrwerk. Neue Geſchirre hat er den Gäulen aufgelegt. Die blankgeputzten metallenen Scheiben am Lederzeug blitzen und blinken. Es iſt, als ob die ſtolzen oſſe müßten, welchen Schatz ſie einzuholen haben, ſo majeſtätiſch trabend ziehen ſie durchs Dorf. Der Fuhrmann im neuen blauen Kittel ſchwingt die mit bunten Vändern geſchmückte Peitſche. So hats des Lindenwirts Großvater ſchon gehalten; in ſeine Fußſtapfen iſt der Enkel getreten. Ein Gruß dem Fuhrmann. Ein ſchmetternder Peitſchenknall iſt ſeine freudige Antwort.———— Nach acht Tagen läuten die gelben Glocken wieder. Langſamer ſchwerer naht das Gefährt. Zu den hölzernen Pfeifen aus den Fäſſern ſpritzt hin und wieder der gelbe Saft heraus. Mit Trauben⸗ ranken umſchlungen, ſind die gefüllten Tonnen; das braune Leder⸗ geſchirr der Pferde trägt grünes und rotes Weinlaub. Die ſtarken, ſpannenden Stangen und Ketten ſind durch Reblaub verdeckt. Der ſchöne Wagen ein trautes Bild des Herbſtes. Wo vor den Fäſſern der Fuhrmann ſeinen weichen Sitz hat, überſpannt eine kleine Laube aus Rebengeranke mit goldenen Trauben den Plaßz. Der Linden⸗ wirt bringt den Herbſt it.s heimatliche Dorf, deſſen Hänge keine Trauben tragen. So iſt mirs noch aus meinen Jugendtagen in Er⸗ innerung. Und der alte Stefan, des Wirtes Knecht, er ließ ſich's nicht nehmen, dieſen Einzug des Herbſtes in das Dorf ſelbſt zu lenken, ſo lange es ging. Wer konnte auch die Wege in die Pfalz ſo gut wie er! In den Nachbardörfern des Tals, durch die er ſein Gefährt lenken mußte, kannt man ihn gut, man kannte auch den Ton des Geläutes, wenn es nahte.„Der Lindenwirt zieht in den Herbſt!“ riefen die Leute einander zu, und die Alten freuten ſich, ſie wußtoen, von dem Tropfen kriegen wir auch; ſchlechten Wein ſchenkt der Wirt nicht aus. Sie hatten Recht. In ſpäteren Jahren ſaß ich auch dabel wenn die gelbe Brühe zum erſtenmal ausgeſchenkt wurde. Damit hatte es beim Lindenwirt gute Weile. Der behandelte das koſtbare Ge⸗ ſchenk der Rebberge nach althergebrachtem Rezept und hing den ſchon etwas verwelkten Kranz aus Weinlaub erſt dann an ſeinen Wirtsſchild, wenn der Wein ſchmeckte. Wie ein Lauffeuer gings dann durchs Dorf:„Neuer Wein!“ Und da kamen die Alten lachenden Geſichts die Gaſſen herauf und herunter, rieben ihr Bäuchlein und grüßten einander froh. Geſprochen wurde nicht viel, aber verſucht. Nach alter Sitte hoben ſie das Glas in die Höhe, um die Farbe und die Klarheit des Tropfens zu prüfen. Nur eine gelbe Brühe wars, aber den Teufel hatte ſie in ſich, machte rebelliſch, wärmte, erfreute. Sie tranken mit Genuß, die Jungen mit Luſt. Doch ehe die Vetglocke des Abends ertönte, waren die Alten da⸗ heim. Ich ſehe heute noch den Nagelſchmied und den kleinen Schloſſer, zwei alte Nachbarn, die Entengaſſe heimwackeln, mit ver⸗ gnüatem Lächeln. Keiner ſprach ein Wort, jeder war mit ſich ſelbſt beſchäftigt.„Er wird gut!“ Dieſes Wort bekam in der Schenke der Lindenwirt oft zu hören, der wußte es am beſten, daß er recht wird. Schon ſein Großvater hatte beim gleichen Winzer gekauft, und wenn nun er zum Weinkauf reiſte, bedurfte es keines Wortes: er ſchlief in des Weingärtners Haus, wie ſein Ahne vorzeiten und überwachte das Keltern. So ſagte er zu Hauſe. Nötig wars nicht. Ihn freute der reiche Segen des Herbſtes, und mit feſten Schritten durchwanderte er die Weinberge, grüßte freundlich und ward von alten Bekannten freundlich begrüßt. Dieſes herbſtliche Bild im Dorfe iſt ein Stück alter Helmak. Das Schellengeläute der Pferde gehörte zum Herbſt, machte den Herbſt im Dorfe. Vor zwanzig Jahren ſtarb der alte Lindenwirt. Sein Anweſen kam in die Hände eines Verwandten: fortſchrittlich nennt er ſich, fährt mit ſchwerem Laſtauto ſeine Weinfäſſer ins Dorf. Niemand ſchaut dem ratternden Ungetüm nach. Kein Schellen⸗ geläute, kein Herbſtkranz—— ohne Poeſie. G. * Verſchlechlerung des Arbeitsmarktes für Angeſtellte. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: Im Monat Sep⸗ tember hat ſich die Lage auf dem Arbeitsmarkt für kaufmänniſche, techniſche und Büroangeſtellte ungünſtig geſtaltet Die oon einer Reihe von Groß⸗ und Kleinbetrieben infolge Kapital⸗ und Arbeits⸗ mangel vorgenommenen Betriebseinſchränkungen hatten auch Ent⸗ laſſungen von Angeſtellten zur Folge. Für diemännlichen Ange⸗ ſtellten waren die verfügbaren Stellen für dauernde Unterbringung wenig geeignet. Proviſionsvertreter waren geſucht, insbeſondere zum Vertriebe illuſtrierter Zeitſchriften. Bedarf zeigte ſich ferner an Ver⸗ kaufskräften aus der Warenhausbranche, an gut vorgebildeten Kräften für Kontortätigkeit und Spezialiſten aus der Maſchinen⸗ und Elektro⸗ branche. Für die weiblichen Angeſtellten zeigten ſich Induſtrie und Verſicherungen kaum aufnahmefähig. Durch Großhandel und Tabakinduſtrie wurden Stellenangebote für perfekte Buchhalterinnen und Korreſpondentinnen— meiſt jedoch nur für jugendliche Kräfte im Alter von 16—18 Jahren— angemeldet. In der Manufaktur⸗ und Damenkonfektionsbranche waren erſte Verkäuferinnen geſucht. Kontoriſtinnen und Bankangeſtellte waren faſt garnicht angefordert. Für Büroangeſtellte boten ſich im September etwas beſſere Beſchäf⸗ tigungsmöglichkeiten. Verlangt wurden vom Groß⸗ und Kleinhandel Stenotypiſtinnen, aber auch hier wieder nur Kräfte unter 18 Jahren. * Herabſetzung der Fleiſchpreiſe. Mit Wirkung vom heutigen Tage ab ſind die Fleiſchpreiſe in Knarlsruhe herabgeſetzt worden und zwar Schweinefleiſch um 10 Pfennig je Pfund und Rindfleiſch um 4 Pfennia je Pfund. Die Preiſe für die übrigen Fleiſcharten und für Wurſt haben ſich nicht geändert. In Mannheim iſt eine einheitliche Herabſetzung der Fleiſchpreiſe nicht möglich, weil die Fleiſcherinnung ſchon lange von der Bekanntgabe von Richtpreiſen Abſtand genommen hat. Es iſt infolgedeſſen jedem Metzaer frei⸗ geſtellt, die Kleinverkaufspreiſe individuell nach dem Vieheinkauf zu bemeſſen. Da die Schweinepreiſe, die vor acht Tagen etwas zurück⸗ aingen, am Montag nicht geſtiegen ſind, iſt es zweifellos einzelnen Meßzgern möalich geweſen, mit den Schweinefleiſch⸗ und Wurſtpreiſen etwas zurückzugehen. Der Rückgana der Großviehpreiſe war am Montaa ſo gering, daß von einer Ermäßiguna der Rindfleiſchpreiſe keine Rede ſein konnte. Wir möchten bei dieſer Gelegenheit wieder darauf hinweiſen, daß ein aroßer Gefrierfleiſchverbrauch in hervorragender Weiſe geeianet iſt.'e Friſchfleiſchpreiſe zu drücken⸗ ——————— Sechuppenbildungen und den damit verbundenen Haurausfall behandelt man am zweckmüssigsten mit 8 Auxdlin-Schuppen-Pomade von F. Wolft& Sohn, Karlsruhe. Preis Mk..25 und Mk..— die Dose. NMIIOXIN ATIIN eeee ———————cc—————————çf—f ——— 4. Seite. Nr. 476 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgade) Miktwoch, den 14. Okkober 1925 FTreiwillia aus dem Leben geſchieden. Geſtern vormittag wurde am rechten Ufer des Neckars, in Höhe des Friedhofes die Leiche eines 51 Jahre alten ſtädtiſchen Beamten aus Köln gefunden. Die Unter⸗ ſuchung ergab, daß ſich der Verlebte einen Schuß in die rechte Schläfe beigebracht hatte und ſich dabei ſo aufſtellte, daß der Oberkörper ins Waſſer fallen mußte. Der Grund zur Tat iſt nicht bekannt. Die Leiche wurde auf den hieſigen Friedhof verbracht. Anfälle. Geſtern nachmittag wurde im Gaswerk Luzenbera ein 2⁴ Jahre alter Dreher von einem Kippwagen an einen Türpfoſten gedrückt und erheblich geauetſcht. Mit dem Sanitätsauto mußte er nach dem Allgemeinen Krankenhaus verbracht werden. Lebensgefahr beſteht nicht.— Geſtern mittag lief vor den U 1⸗An⸗ lagen eine 52 Jahre alte Frau infolge Unvorſichtigkeit aegen einen von der Friedrichsbrücke kommenden Perſonenkraftwagen. wurde er⸗ faßt und zu Voden geworfen. Sie erlitt eine unbedeutende Haut⸗ abſchürfung am Kopfe. Der Führel des Kraftwagens verbrachte die Verunglückte nach ihrer Wohnung.— Beim Einbiegen von der Stock⸗ horn⸗ in die Lanaſtraße rutſchte geſtern nachmittag ein 59 Jahre alter Heizer mit ſeinem Fahrrad aus, ſtürzte zu Boden und zog ſich am Hinterkopfe eine blutende Wunde, und am linken Fuß heftige Schmerzen zu. Man verbrachte den Verunaglückten in ſeine nahe ge⸗ legene Wohnung. Jufammenſtöße. Ecke P3 und Q3 u. 4 ſtießen geſtern vormittag zwei Perſonenkraftwagen zuſammen, wobei beide Fahrzeuge erheblich beſchädigt wurden.— Eine Stunde ſpäter fuhren an der Straßenkreuzung N und O 4 und 5 zwel Radfahrer zuſam⸗ men, da der eine beim Einbiegen nach links eine kurze Wendung nahm. Auch hier entſtand nur Sachſchaden. Jeſtgenommen wurden 13 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen. darunter ein 23 Jahre alter Elektromonteur. der am 3. April 1925 aus dem Gefänanis in Frankenthal entwichen iſt. Vereinsnachrichten Evangeliſches Waiſenheim(E..) Mannheim. Das evange⸗ liſche Waiſenheim für Knaben, Roſengartenſtraße 21, das durch den Wegzug des Profeſſors Wendling ſeinen eifrigen Förderer ver⸗ loren hat, hat eine neue Leitung erhalten. Dem engeren Vorſtand gehören nunmehr an: Stadtpfarrer Renz(1. Vorſitzender), Kirchen⸗ gemeinderat Reutlinger(geſchäftsführender Vorſitzender), Direk⸗ tor Dr. Cantzler(ſtellv. Vorſitzender), Prokuriſt Otto Eckardt (Rechner), W. Hettinger, Frau Pfarrer Knobloch, Frau Chr. Straub und Frau Profeſſor Thoma als Beiſitzer. In den Ver⸗ waltungsrat wurden gewählt die Herren Arnold, Becker⸗Bender, Geheimrat Broſien, Direktor W. Clemm, Lang, Stadtrat Ludwig, Profeſſor Rinkler, Stadtpfarrer Rothenhöfer, Stadtv. Walther, Pro⸗ ſeſſor Wendling, ſowie Frau Regierungsrat Janzer, Frau Lipp, Frau Pfarrer Renz, Frau Rumpf, Frau Direktor Schneider und Frau Direktor Stachelhaus. Es iſt in Ausſicht genommen, das Unternehmen auszubauen. Dazu iſt es aber nötig, daß ſich ihm neue Freunde anſchließen. Es ergeht daher an die evangeliſche Pürgerſchaft die Bitte, das ſchöne Werk durch Mitgliedſchaft und fgeiwillige Spenden weitgehend zu unterſtützen. Anmeldungen wolle nien an den geſchäftsführenden Vorſitzenden G. A. Reutlinger, 6. 14, richten. Film⸗Kunoͤſchau Im Alhambra-Theater läuft bis einſchließlich morgen abend ein Sechsakter, der die Beachtung aller Vaterlandsfreunde verdient. Unter dem Titel„Was Steine erzählen“ werden wertvolle Erinnerungen aus der Geſchichte⸗ des deutſchen Volkes aufgefriſcht. Zuerſt erſcheint die Heldengeſtalt Theodor Körners. die durch Ernſt Rückert ideal dargeſtellt wird. in verſchiedenen packenden Epiſoden, die mit der ergreifenden Einſegnung der Lützower in dem ſchlichten Kirchlein von Rogau beginnen und mit dem Tode und der Beſtattung des Freiheitsſängers endigen. Ein illuſtriertes Helden⸗ epos, das in der einfachen Natürlichkeit der Sprache packt und er⸗ ſchüttert. An zweiter Stelle ſind Andreas Hofers letzte Tage zu erwähnen. Man hat für dieſe Szenen in Fritz Greiner einen Darſteller gefunden, der in Maske und Svpiel den Tiroler National⸗ belden in einer Weiſe verkörpert, daß man ſich ſagt: ſo muß er aus⸗ geſehen, gelebt haben und im Feſtunlgsaraben von Mantua für ſein geliebtes Vaterland geſtorben ſein. Durch die herrliche landſchaftliche Umrahmunag der dramatiſchen Geſchehniſſe erheben ſich dieſe Epiſoden aus der Heldengeſchichte des Tiroler Brudervolkes weit über das Niveau herkömmlicher Lichtſpielkunſt. Eine humorvolle Note erhält der Sechsakter. der durch die aute Muſik der Hauskapelle wirkungs⸗ voll unterſtrichen wird, durch eine reizende Epiſode aus dem dolce far niente Papa Wrangels, des echt preußiſchen Soldatentyps. Hier iſt Ed. v. Winterſtein, der prächtige Charakterdarſteller, am rechten Platz. Aus dem Reich der Tonkunſt tritt uns Wolfaang Amadäus Mozart entgegen, als Kind beim erſten Konzert vor dem Erzbiſchof von Salzbura, als Künſtler auf der Höhe ſeines Schaffens im alücklichen Familienkreis und in den letzten Tagen ſeines Lebens bei der Kompoſition ſeines Requiems. Auch hier ſind die Hauptrollen wie bei allen übrigen Epiſoden auf das glücklichſte beſetzt. Mozart wird durch Theodor Loos ungemein lebenswahr dargeſtellt. Zum Schluß Szenen aus Napoleons Aufenthalt in Potsdam: Beſuch der Gruft Friedrichs des Großen. Weanahme des Degens., Zwiſchenfall Hatzfeld. Ein intereſſantes Charakterbild des Korſen, der an dem Sarge des großen Preußenkönigs in Ehrfurcht den Hut zieht. Grete Reinwald iſt als Gräfin Hatzfeld das Ur⸗ bild der deutſchen Frau, die es nicht vermag, mit der Preisqabe ihrer Ehre das Leben des Gatten zu retten. Für die heranwachſende Ju⸗ gend iſt dieſer Film. dem eine erheiternde amerikaniſche Groteske vorangeht. der denkbar beſte Anſchauunasunterricht. Die Deulia⸗ — e brinat ſchon die erſten Bilder von Locarno und der Pakt⸗ 'onferenz. Rommunale Chronik Die Gasverſorgung der Vorderpfalz Der aus der Vereinigung pfälziſcher Gaswerke, den Pfalz⸗ werken.⸗G. Ludwigshafen a. Rh. und dem Verband der Land⸗ gemeinden, Kreis Pfalz, gebildete Arbeitsausſchuß für Gasfern⸗ verſorgung hat in mehreren Sitzungen das Gasfernverſorgungs⸗ projekt für die Pfalz nunmehr geklärt und die notwendigen Ver⸗ tragsunterlagen mit Tarifen verabſchiedet. Die Geſamtunterlagen liegen zur Zeit dem Staatsminiſterium des Innern in München zur Genehmigung vor. Das Projekt ſieht zunlächſt eine Verſor⸗ gung der dichtbevölkerten Vorderpfalz vor. Die Gaszuführung er⸗ folgt ähnlich der elektriſchen Energie durch eine Hochdruck⸗Ring⸗ leitung, die vorpfälziſchen Städte Ludwigshafen—Speyer—Ger⸗ mersheim—Landau—Neuſtadt—Bad Dürkheim—Grünſtadt und Frankenthal verbindet, nebſt einer Anzahl von Einzelſträngen zu den gemeindlichen Abnahmeſtellen, wo dann durch Druckregler das⸗ komprimierte Gas auf den gebräuchlichen Gasdruck hergedroſſelt wird. Für die Form des Gasbezuges ſind ebenfalls ähnlich der Elektrizitätsverſorgung zwei Möglichkeiten geſchaffen und zwar a) Gasbezug als Großabnehmer bei Vorhandenſein oder Errich⸗ tung eigener Gasverteilungsanlagen durch Abſchluß eines Gas⸗ lieferungsvertrages, b) Gasbezug durch Abſchluß eines Zuſtim⸗ mungsvertrages. Für die Durchführung der Projekte iſt die Grün⸗ dung einer Gaslieferungsgeſellſchaft ins Auge gefaßt, an die ſich alle an der Gaserzeugung und»verteilung intereſſierten Städte Betriebsgeſellſchaften und Gemeinden als Geſellſchafter beteili⸗ gen können. Am nachſten Lohntage vergeßt nicht, ſür die Jeppelin⸗ Eckener⸗Spende zu ſammeln! Führt den Betrag an die nächſte Reichsbank⸗ ſtelle, an eine Gank oder Sparkaſſe ab, oder zahlt ihn auf das Poſtſcheck⸗ konto Stuttgart Nummer 5848 ein. Jeppelin⸗Eckener⸗Spende Berlin WSo Nächſte Sammelſtelle: Geſchäſts ſtelle der„Neuen Mannh. Jeitung“, E6, 2 Abbau ſlädtiſcher Gebühren Der Hauptausſchuß der Stadtverordneten der Stadt Frank⸗ furt a. M. hat folgende Maßnahmen vorgeſchlagen, die auch von der Stadtverwaltuna angenommen wurden: Nachprüfung der Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätstarife. Förderung eines Großmarktes für Lebensmittel, Heranziehung des Großverkehrs durch Herabſetzung der Hafengebühren, Reviſion der Gebühren im Schlachthof, Einwirkung auf die Herabſetzung des Zinsfußes, Einwirkung des ſtädtiſchen Hypo⸗ thekenamtes. Es iſt zu hoffen, daß auch andere Städte ſich dieſe Vor⸗ ſchläge der Stadt Frankfurt zu eigen machen. Wenn der angebahnte Preisabbau wirklich allgemein und umfaſſend ſein ſoll, dann können auch die kommunalen Gebühren, die mancherorts reviſionsbedürftig ſind, nicht ausgenommen werden. Die Notwendiakeit eines durch⸗ greifenden Abbaues gebietet, überall den Hebel anzuſetzen. Nus dem Lande „Eberbach, 13. Okt. Im Alter von bald 75 Jahren iſt am Sonntag nachmittag der Inhaber der Firma J. M. Geiſt, Friedrich Conrath einem ſchweren Leiden erlegen. Der Verſtorbene, der zuletzt die Sprache verloren hatte, war als Geſchäftsmann ſehr ge⸗ achtet. Auch war er ein Freund des deutſchen Liedes. Viele Jahre ſtand er an der Spitze des Liederkranzes, zu deſſen Ehrenvorſitzenden er ernannt wurde. Der erſte hier beſtandene Ruderverein hatte Conrath als Gründer. *Bretten, 14. Okt. Geſtern nachmittag riß ſich vom Schnellzug D 52 München⸗Saarbrücken zwiſchen den Stationen Rutt und Bretten infolge Bruches einer Zugſtange ein Teil ab. Die abgeriſſenen Teile kamen zum Stehen und mußten einzeln in die Station eingeſchleppt werden. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Der Zug konnte mit einer Stunde Verſpätung ſeine Fahrt fortfetzen. X Sinsheim, 12. Okt. Am Samstag abend wurde der 17 Jahre alte Sohn des Landwirts Jakob Meier von hier, der mit ſeinem Fuhrwerk vom Felde heimfuhr, von einem Motorradfahrer umgefah⸗ ren und ſo ſchwer verletzt. daß er am geſtrigen Sonntaa den Ver⸗ letzungen erlegen iſt. pforzheim, 12. Okt. Auf der Straße zwiſchen Schwann und Neuenbürg wollte der Schneidermeiſter Strohecker geſtern abend mit ſeinem Motorrad dem Neuenbürger Poſtauto ausweichen. das und geriet beim Ausweichen in den Straßengraben. Er erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er kurze Zeit darauf ſtarb. Der Ver⸗ unalückte iſt Vater von fünf kleinen Kindern.— In Dietlingen hat ſich geſtern früh der 22 Jahre alte ledige Faſſer Adolf Krämer durch Einnehmen von Gift das Leben genommen. Der Grund zur Tat iſt unbekannt. * Gundelfingen Amt Donaueſchingen, 13. Okt. Heute Mittag gen 12 Uhr brach hier im Anweſen des Landwirts und Arbeiter⸗ Jalob Rieger Feuer aus, das auf die ebenfalls mit Schindeln ge⸗ deckten Wohn⸗ und Oekonomiegebäude des Brunnenmeiſters Walz und der Landwirte Röſch und Hall überſprang. Im Verlauf weniger Stunden wurden ſämtliche vier Häuſer vollſtändig eingeäſchert. Dem tatkräftigen Eingreifen der Donaueſchinger Feuerwehr iſt es zu danken, daß die ſtark gefährdeten Nachbarhäuſer erhalten blieben. Die Fahrniſſe konnten zum größten Teil gerettet werden, dagegen nicht die Futter⸗ und Wintervorräte. Ueber die Brandurſache be⸗ ſtehen bis jetzt nur Vermutungen. Der Schaden iſt noch nicht ab⸗ geſchätzt. 4 Familien ſind obdachlos. X& müllheim. 12. Okt. In Niedereggenen war der Landwirt Georg Link im Kalkſteinbruch mit dem Loslöſen von Steinen beſchäftiat. Plötzlich fiel eine Steinmaſſe in einer Höhe von 10 Metern in die Grube und verletzten den Landwirt ſo ſchwer, daß er nach dem Kran⸗ kenhaus transportiert werden mußte. Erſt durch das Stöhnen des Verunglückten wurden Vorübergehende auf ihn aufmerkſam. *Furtwangen, 12. Okt. In den letzten Kämpfen in Marokko iſt als Angehöriger der franzöſiſchen Fremdenlegion auch ein Sohn aus Furtwangen, Gottfried Eckmann, im 26. Lebensjahre gefallen. Er ſtand bereits ſeit vier Jahren im Dienſte der Leaion. * Meßzkirch, 12. Okt. Der Landwirt und Metzger Schafhäutle hatte ſich in einem Anfall geiſtiger Umnachtung in ſeiner Kies⸗ grube die Schlagader am rechten Oberſchenkel durchſchnitten. Er wurde von Arbeitern tot aufgefunden. ANus der Pfalz Schweres Aukounglück bei Mukterſiadi X Mutterſtadt. 13. Okt. Geſtern nachmittag ereignete ſich an der Böhl⸗Graber⸗Brücke auf der Straße Mutterſtadt—Schifferſtadt ein furchtbares Autounghück. Ein von Schifferſtadt kommendes Perſonenquto wollte ein entgegenkommenden Auto ausweichen⸗ Der Chauffeur nahm jedoch die Kurve zu kurz und rannte in voller Fahrt an das ſteinerne Brückengeländer. Das Auto über⸗ ſchlug ſich, die Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und blieben ſchwer verletzt am Platze liegen. Ein ſofort an die Un⸗ glücksſtelle gerufenes Sanitätsauto brachte die Schwerverletzten in das Krankenhaus Ludwigshafen. * eudwigshafen. 13. Okt. Das Ludwlashafener Stadtgebiel umfaßt eine Geſamtfläche von 2 174.87 Hektar. Das iſt für eine Großſtadt von über 100 000 Einwohnern ein ſehr kleines Gebiet. Entſprechend hoch iſt natürlich die Wohndichte. Unſere Nachbarſtadt Mannheim hat demgegenüber einen Umfang von 11377 Hektar. Das iſt das Fünffache, obwohl die Einwohnerzahl nur das Zweieinhalb⸗ fache beträgt. Vom Ludwiashafener Areal entfallen übrigens auf die Stadtteile Nord und Süd 756,99 Hektar, auf Frieſenheim 536,64 Hektar und auf Mundenheim 881,24 Hektar. X Ludwigshafen, 14. Okt. Wie wir erfahren, haben Verhand⸗ lungen ſtattgefunden, die ſich mit der techniſchen Abwicklung der Süga befaßten. Beſchloſſen wurde, daß die Ausſtellung aeſchloſſen bleibt. Die Ausſteller beginnen mit dem Abtransport der ausgeſtell⸗ ten Waren. Auch die Ausſtellungsreſtaurants ſtellen damit ihre Be⸗ triebe ein. Es bleiben lediglich Feuerwehr und Polizei auf dem Aus⸗ ſtellungsgelände, um den Hallen den nötigen Schutz gegen Diebſtahl bezw. Feuersgefahr zu ſichern. Verhandlungen zur Regeluna der Verbindlichkeiten der Süga haben geſtern nicht ſtattgefunden. Eine neue Gläubigerverſammlung findet am kommenden Freitaa ſtatt. * Ludwigshafen a. Rh., 14. Okt. Die Gewinnziehung der Hotel⸗ und Saalbau⸗Lotterte ſ et am morgigen Donnerstag im großen Saale des ſtädt. Geſellſchaftshauſes ſtatt. * Faiſerslautern, 11. Okt. Ein Mädchen von hier, das dieſer Tage ein uneheliches Kind gebar, ſteckte das Kind glich nach der Geburt unter die Bettdecke, ſodaß es erſtickte. Die unnatürliche Mutter wurde verhaftet. rrrrrrpprrrrrrrrrrrrrcrcccrcpcprcpcpcpcppcppcc———————ç— Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens) See⸗ dufte dem⸗. Sez g8 Wind 35 32 d88e er eee ene m mm G 888 5 3 8 Richt. Stürke 8 8— Wertheim—— 61 11 4 SW mäß woltig 13 Königſtuhl.325 754,0 3 8 33 W 2 Nebe! 12 Karlsruhe.127 754.1 714 13 7WSW leicht Regen 9 Baden Baden 213 754.8 8 12 7180 1 7 19 Villingen 780 55,3 4 11 6 8 fark 7 4 Feldberg. Hoſſ 1281 629,3 1 5 11SW friſch Nebel 1 Badenweiler— 756,6 8 13 8 W 5 bedeck 1 St Blaſie———————— öchenſchwd!———1— 2— 5—2 Der Vorüberzug der geſtern gemeldeten Druckſtörung an der Oſtküſte Englands brachte bereits geſtern nachmittag für ganz Baden, beſonders im nördlichen Teil Niederſchläge, die ſich mittags noch ver⸗ ſtärkten und bis heute morgen anhielten. Ein neuer kräftiger Tief⸗ druckwirbel über der Oſtſee beherrſcht gegenwärtig die Wetterlage von Deutſchland. Daher iſt mit weſentlicher Aenderung des gegen⸗ wärtigen Wetters nicht zu rechnen. Vorausſichtliche Wilterung für Donnerskag, bis 12 Ahr nachts: Fortdauer der beſtehenden Witterung. eeeeee züge zur Geltung bringt. Je persönlicher Erirzie-wHREN1 das Haar vzugeschnitten« ist auf die Trä- senden sie mir koctenlos ein Original- gerin, um so Eritischer wird es betrachtet um so sorgfältiger muf es gepflegt sein. Elida-Haarpflege macht das Haar wunder- voll schmiegsam, seidenweich und glän- zend, diskret duftend. Zur nächsten Kopf- wäsche nur das sodafreie Shampoo Jei modern und elegant. Wähle die Frisur, diealle Vor- PARFUMERIE-ELIIDA( A.., päckchen ELIDA-HAARPFLEGE. 30 Pfennige Ladenpreis Name: Adresse: Kleben Sie, bitte, den ausge fullte on auf die Rückseite einer Post! er in es m. in 1 en n⸗ in f. hböhe 1 * ⸗ 4 Erſatzpflicht befreit werden. Neue Mannheimer FJeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seitke. Nr. 476 — Geſet; und Recht die Haſtung bei Fiugzeugunglücken Von Dr. jur. J. P. Freckwinkel 5 Man kann nicht ſagen, daß der Geſetzgeber es ſich beſonders ate angelegen ſein laſſen, neue Verlehrsmitel durch„verkehes⸗ e Geſetze zu fördern. Es kam ihm ſeit je mebr auf den Ange des Publikums an, vor allen Dingen desjenigen Teiles, der eeee iſt und durch die Benutzung der Terehlsunde cale 95 ere zu Schaden kommen kann; dann aber auch der Paſſagiere, Enile der neuen Transportgelegenheit bedienen. Beſonders wenig nigegenkommen hat der neu aufgekommene Luftverkehr beim Ge⸗ ſetzgeber gefunden. „Nach dem Luftverkehrsgeſetz vom 1. Auguſt 1922 und den n Abänderungen haftet der Luftfahrzeughalter grundſätzlich Fl allen Schaden, der beim Betrieb eines Luftfahrzeuges, ſel es f ugzeug oder Luftſchiff, durch Unfall entſteht. Dieſe Haftung um⸗ f0 alſo allen Perſonen⸗ und Sachſchaden, den am Transport be⸗ igte ſowie unbeteiligte Perſonen und Sachen erleiden, ſie ſetzt urchaus nicht ein Verſchulden des Fahrzeughalters oder des 3 ührers vordus, iſt nicht einmal inſofern eingeſchränkt, daß ſie etwa 05 Vorliegen höherer Gewalt entftele. Durch die Beſtimmung, daß 55 Luftfahrzeughalter auch für höhere Gewalt haftet, die gemand auch bei der größten Vorſicht vermeiden kann, iſt dem für z n07. Luftfahrzeugen eine Haftung aufgeladen, wie ſie fonſt 0 kein Verkehrsunternehmen beſteht. Außerdem findet ſich in Unt Luftfahrzeuggeſetz noch die beſondere Beſtimmung, daß der nternehmer eines Flugzeugbetriebes vor der vorgeſchriebenen Ge⸗ nehmigung ſeines Betriebs nachweiſen muß, daß er eine aus⸗ Snne Haftpflichtverſicherung abgeſchloſſen hat, um die eventuellen chadenerſatzforderungen zu befriedigen. Das bedeutet noch einen weiteren Schutz des Publitums vor Schäden, die ihm durch den Flug⸗ entſtehen könnten. Ohne dieſe beſondere Vorſchrift wuärden ie Schadenerſatzanſprüche, die naturgemäß leicht beträchtliche Höhe erreichen, oft nicht durchzuſetzen ſein. Lediglich eine Beſtimmung trögt deutlich den Stempel, daß ſie —55 Intereſſe der„Luftfahrzeughalter“ aufgenommen worden iſt, —0 die Vorſchrift, daß dieſe Haftung der Fahrzeughalter für die aus Unfällen ſich zahlenmäßſig beſchränkt für 33 Fall der Tötung oder Verletzung einer Perſon auf den Kapital⸗ trag von 25 000 oder auf den Rentenbetrag von 1500 Reichsmark 55 wenn mehrere Perſonen durch dasſelbe Ereignis getötet ober, verletzt worden ſind, unbeſchadet jener Grenzen im ganzen auf von 4500 Reichsmark. 800 igungen ie tungsgrenze auf höchſtens 5000 Reichsmark feſtgeſetzt. ee 5 „ Die grundſätzlich unbeſchränkte Haftung der Fahrzeughalter tritt 1885 nicht ein, wenn das Fahrzeug ohne Willen und Wiſſen des gahreughalbers benutzt wird, es ſei denn, daß die Benutzung des durch das Verſchulden des Halters ermöglicht worden 0 ußerdem iſt die Schuld des Verletzten an dem Unfall bei der Jaltehung des Schadenerſatzes mit zu berückſichtigen, ebenfalls bei Sache Sachbeſchädigung das Verſchulden desſenigen, der über die he die tatfächliche Gewalt ausübt. Die Abſicht, die der Geſetz 8 geber mit der Formulierung der ſtren⸗ N der Luftfahrzeughalter verfolgt hat, hat er jedoch Sicherhet e Das Publikum hat in Wirklichkeit keineswegs die zeughalter daß es bei Perſoen⸗ oder von dem Fahr⸗ Höchſtſunm Erſatz erlangen kann, auch nicht bis zu den ziffermäßigen Publil mmen. Die Gewähr iſt nur für das unbeteiligte 81 um gegeben, das nicht Paſſagier iſt und auch nicht Sach⸗ 'i durch Luftfahrzeuge ausführen läßt. Das hat auch im 5 lichkeit den des Schadens, der ihm r ſeinem Eigentum durch den Flugzeugverkehr zuſtoßen kann. lle diejenigen aber, die im Vertragsverhältnis mit den Luftfahrt⸗ unternehmen zu tun haben, haben e keinerlei Anſprüche und vertrauen ſich dem Flugzeug oder dem Luftſchiff auf eigene Gefahr an. Denn es iſt üblich geworden, daß ſich die Unternehmer vor Antritt des Flugs den Verzicht auf etwaige Schaden⸗ erſatzanſprüche von den Beteiligten ausdrücklich erklären laſſen. Natürlich kann der Fall, der praktiſch auch kaum vorkommen wird, daß der Schaden durch die Abſicht des den Vertrag ſchließen⸗ n Unternehmers entſteht, nicht im vorcus vertraglich von der Es ergibt ſich, daß der Geſetzgeber die offenbar beabſichtigte irkung eines möglichſt weitgehenden Schutzes des Publikums nicht erreicht hat, weil er die Haftungsbeſtimmungen nicht für unab⸗ ding bar erklärt hat. Andererſeits liegt es natürlich auf der Hand, daß die außer⸗ ordentlich große Haftung, die der Luftfahrzeughalter nach dem Ge⸗ ſetz an ſich zu tragen hat, viel zu weit geht. Die Beſtimmung, daß er ſogar für höhere Gewalt haften ſoll, iſt geradezu grotesk. Aus ihr ſpricht ein Mißtrauen in die neue Verkehrsmöglichkeit, die ein Hindernis der weſteren Entwicklung werden muß. Wer ſich oder ſein Eigentum einem Flugzeug oder Luftſchiff anvertraut, ſollte billigerweiſe die Gefahr der höheren Gewalt ſelbſt tragen da er davon ja auch bei keiner anderen Verkehrsmöglichkeit befreit iſt. Wenn er der Meinung wäre, daß die Gefahren im Luftverkehr dermaßen groß ſind, daß er das Riſiko der höheren Gewalt nicht tragen zu können glaubt, ſo beſteht noch die Möglichkeit ſich der andern Ver⸗ kehrsmöglichkeiten zu bedienen. Der Umſtond. deß der Flugvefkehr auch jetzt. wo der Unternehmer ſich das Riſiko regelmäßig in ſehr weitem Rahmen abldt. einen wehtenden Aufſowung nimet, be⸗ weiſt daß auch die Fohrgäſte und Warenrerſender gegen den ge⸗ ſetzlichen Ausſchluß der Haftung bei höherer Gewalt nichts einzuwen⸗ den haben würden. Würde die Haftung des Fahrzeughalters ouf ein für dieſen er⸗ trägliches Maß herabgeſetzt und die ſo beſchränkte Haftung geſetzlich für unabdingbar erklärt, ſo würde das eine beiden eilen, dem Luftfahrtunternehmen und dem Publikum Rechnung tragende Regelung ſein, die für die weitere Entwicklung des Flug⸗ verkehrs eine günſtige Wirkung haben würde. Die wirtſchaftliche Lage der Luftfahrtunternehmer iſt meiſtens derort, daß ſie die Ve⸗ laſtung, die der Unabdingbarkeit der geſetzlichen Haftungsbeſtim⸗ mungen länge, wohl tragen könnten. Entſiehung der Grunderwerbsſteuerpflicht Grundſätzlich löſt nur der rechtliche Eigentumsübergang die Steuerpflicht aus und wird im Gegenſatz zu den Geſetzen über die unmittelbare Beſteuerung des Einkommens und des Vermögens auf den Uebergang des wirtſchaftlichen Eigentums keine Rückſicht Lenommen. Ausnahmsweiſe wird aber in den Paragr. 3 und 6 857 Grunderwerbsſteuergeſetzes, um Steuerumgehungen zu verhüten, 195 Steuerpflicht ſchon an den Uebergang des wirtſchaftlichen igentums geknüpft. Bei Paragr. 3 wird die Vereinigung aller uteile der Geſellſchaft in einer Hand, durch die es dem Allein⸗ geſellſchafter ermöglicht iſt, über das zum Geſellſchaftsvermögen debörende Grundeigentum wirtſchaftlich wie ein Eigentümer zu Hchendec nach ausdrücklicher Vorſchrift des Geſetzes dem recht⸗ che Eigentumsübergang gleichgeachtet. Das Geſetz will den anentumsübergang nur einmal verſteuern; daraus folgt, daß vechlt wenn dem bereits beſteuerten wirtſchaftlichen Uebergang der ler liche nachfolgt, ohne daß in der Zwiſchenzeit irgendwelche wei⸗ ſind Veränderungen hinſichtlich der Geſchäftsanteile eingetreten male für den rechtlichen Eigentumsübergang die Steuer nicht noch⸗ 85 erhoben werden darf, denn darin würde eine vom Geſetz⸗ Neuer icht gewollte, mithin unzuläſſige Doppelbeſteuerung liegen. 575 in den Fällen des Paragr. 5 Abſatz 13 der Reichsabgaben⸗ h keine neue Steuer erhoben, wenn eine nach Pargr, 5 55 hinter⸗ i ird. öntſcheidung des Reichsfi 0. Januar 1925.) Ge iandbeſes dpn Die Ermäßigung der Umſatzſteuer Syndikus Dr. Deichl⸗München Bekanntlich iſt der 105 der allgemeinen Umſatzſteuer mit Wir⸗ kung vom 1. Oktober d. J. ab auf 1 Proz. ermäßigt worden. Mit Wirkung vom gleichen Tage ab iſt auch der Satz der Luxusſteuer von 10 auf 7½ Proz. herabgeſetzt. In den Uebergangsbeſtimmungen vom 18. Auguſt iſt nun der Zeitpunkt der Anwendung des neuen Steuerſatzes, ſowie der Vergütungsanſpruch des Ausfuhrhändlers feſtgelegt und der Anſpruch des Erwerbers auf Preisnachlaß geregelt. Die Umſatzbeſteuerung kann erfolgen nach den im Steuer⸗ abſchnitt(Monat bezw. Vierteljahr) vereinnahmten Entgelten oder nach den im Steuerabſchnitt bewirkten Lieferungen oder Leiſtungen. Erfolgt die Beſteuerung nach vereinnahmten Ent⸗ gelten, 1 iſt maßgebend der Zeitpunkt der Vereinnahmung des Ent⸗ geltes, bezw. bei Verſteuerung nach ade ae oder Leiſtungen der Zeitpunkt der Lieferung oder Leiſtung. aßgebend iſt die Ver⸗ ſteuerungsart, die für den Steuerpflichtigen am 1. September 1925 gilt. Der neue ermäßigte Steuerſatz kommt alſo in Anwendung, wenn bei der Verſteuerung nach vereinnahmten Entgelten die Verein⸗ nahmung, bei der Verſteuerung nach Leiſtungen die Lieferung oder ſonſtige Leiſtung nach dem 30. September 1925 liegt. Erfolgt alſo die Vereinnahmung bezw. die Lieferung am 1. Oktober und ſpäter, kommk der Steuerſatz von 1 Proz. in Betracht. Desgleichen unterliegt das Verbringen von luxusſteuerpflichtigen Gegenſtänden, ſowie die Lieferung von Edelmetallen und Gegenſtänden des Juweliergewerbes nach§ 21 des.St. G. dem ermäßigten Steuerſatz von 7% Proz., wenn das Verbringen oder die Lieferung nach dem 30. September 1925 erfolgt. Was den Vergütungsanſpruch des Erwerbers von luxusſteuerpflichtigen Gegenſtänden nach§8 20 des .St.G. anlangt, ſo vergütet die Steuerſtelle auf Antrag noch 6 v. H. des entrichteten Entgeltes, wenn der Vergütungsanſpruch vor dem 1. November 1925 bei der Steuerbehörde geltend gemacht wird. Der Vergütungsanſpruch des Ausfuhrhändlers beträgt für alle Fälle der allgemeinen Umſatzſteuer 1½ v.., für die Fälle der Herſteller⸗ oder Kleinhandelsſteuer 10 v.., wenn bei Verſteuerung nach verein⸗ nahmten Entgelten die Vereinnahmung des Entgeltes für den Um⸗ ſatz in das Ausland und bei Verſteuerung nach Lieferungen die in das Ausland in der Zeit zwiſchen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember 1925 erfolgt. Vorausſetzung dieſer Vergünſtigung iſt jedoch, daß der Vergütungsanſpruch ſpäteſtens bis zum 31. Januar 1926 bei der Steuerſtelle geltend gemacht wird. 1 Schließlich iſt noch in den Uebergangsbeſtimmungen ein An⸗ ſpruch des Empfängers der Leiſtung auf entſprechenden feſtgelegt. Kommt nämlich bei Leiſtungen aus Verträgen, die vor dem 15. Auguſt 1925 abgeſchloſſen worden ſind, bereits die ermäßigte allgemeine oder Luxusſteuer(Herſteller⸗ und Kleinhandelsſteuer) in Betracht, ſo iſt der Steuerpflichtige, der die Lieferung oder Leiſtung ausführt, mangels abweichender Verein⸗ barung verpflichtet, dem Empfänger der Leiſtung einen Nachlaß vom Entgelt u gewähren, der der Minderung der auf die Leiſtung entfallenden Umſatzſteuer infolge der Herabſetzung des Steuerſatzes oder infolge der Befreiung von der erhöhten Umſatzſteuer entſpricht. Jedoch bildet der Anſpruch auf Preisnachlaß keinen Grund zur Ver⸗ tragsaufhebung. Vorausſetzung iſt alſo, daß der Empfänger des Entgeltes ſelbſt ſteuerpflichtig iſt. Gegen einen Zwiſchenhändler, der nach§ 7 des Umſatzſteuergeſetzes umſatzſteuerfrei iſt, beſteht daher kein Anſpruch auf Preisermäßigung, während dieſer ſelbſt jedoch einon Anſpruch auf entſprechende Preisermäßigung bei Vorliegen der genannten Vorausſetzungen hat. Bei der Verſteuerung nach Liefe⸗ rung oder Leiſtung iſt gegen den Steuerpflichtigen für Lieferungen und Leiſtungen vor dem 1. Oktober 1925 ein Anſpruch auf Preis⸗ nachlaß nicht gegeben, weil er im Oktober noch den alten Umſatz⸗ von 1½ Proz. zu zahlen hat. Der Anſpruch auf Preisnach⸗ aß iſt nur dann zweifelsfrei gegeben, wenn der entſprechende Ver⸗ trag vor dem 15. Auguſt d. J. abgeſchloſſen iſt und der Kontrahent nunmehr der ermäßigten Umſatzſteuer unterliegt. Was die Höhe des Preisnachlaſſes anlangt, ſo wird in der Praxis im allgemeinen nur ein Nachlaß in Höhe der prozentualen Ermäßigung der Steuer gefordert. Dieſe Berechnung ſtellt eine kleine Vergünſtigung für den Steuerpflichtigen dar, denn die Steuer iſt in den Preis einkalkuliert und deshalb würde die ſo berechnete Preis⸗ ermäßigung nicht ganz der Ermäßigung des Steuerſatzes entſprechen. Es errechnet ſich vielmehr für die Ermäßigung der allgemeinen Um⸗ ſatzſteuer von 1„ auf 1 Proz. für den Preisnachlaß nicht 0,5 Proz., ſondern 0,515 Proz. und für die Ermäßigung der Luxusſteuer ein Preisnachlaß von 2,7 Proz. Ueberſicht über oͤie neueſten bad ſchen Geſetze und Verorònungen Der Vertrieb von gaiktigen Pflanzenſchutzmitteln durch Vertriebsſtellen des amtlichen Pflanzenſchutzes und landwirt⸗ ſchaftlicher Körperſchaften iſt durch eine Verordnung des Miniſters des Innern vom 18. Auguſt 1925(Geſetz⸗ und Verordnungsblatt, S. 203) geregelt worden. ‚ Das Staatsminiſterium bat durch Verordnung vom 10. Septem⸗ ber 1925(S. 211) die Verordnung über die Ausführung der Grund⸗ buchordnung, vom 13. Dezember 1900, in einer Reihe von Punkten, insbeſondere betreffs der Vermeſſungsämter, der er ⸗ rung des Grundbuchs durch das Grundbuchamt, der Vorlage der Fortführungsunterlagen und des Feuerverſicherungsanſchlaas und Steuerwerts geändert. Ueber die Einrichtung und das Verfahren der Aufwertungs⸗ ſtellen beſtimmt die Verordnung des Juſtizminiſters vom 3. Sep⸗ tember 1925(S. 213). Die Ablöſung der Markanleihen der Gemeinden und Ge⸗ meindeverbände aufgrund des Geſetzes über die Ablöſung der öffent⸗ lichen Anleihen iſt durch Verordnung des Miniſters der Innern vom 4. September 1925(S. 214) geregelt worden. Ueber die Gebührenablöſuna der Staatsbehörden für Briefſendungen hat der Miniſter der Finanzen am 16. September 1925(S. 215) unter Aufhebung der Verordnung über die Einführung von Dienſtmarken vom 27. März 1920 eine Verordnung erlaſſen. Die neue Verordnung gilt zunächſt für die Zeit vom 1. Oktober 1925 bis zum 30. September 1926. Ihr iſt ein Verzeichnis der in die Poſt⸗ geldablöfung einzubeziehenden badiſchen Staatsbehörden und der einer ſolchen Behörde vertretenden Einzelbeamten beigefügt. Aum Vollzuge des Tierſeuchenübereinkommens zwi⸗ ſchen dem Deutſchen Reiche und Oeſterreich vom 12. Juli 1924 hat der Miniſter des Innern am 3. September 1925(S. 221) eine Ver⸗ ordnung erlaſſen. die zunächſt allgemeine Beſtimmungen enthält und dann die Einfuhr von Schlachttieren aus Oeſterreich nach Baden und die Durchfuhr von Schlachttieren aus Oeſterreich durch Baden in die hierfür zugelaſſenen Schlachthäuſer anderer deutſcher Länder und in das Ausland regelt. * *Nochmals die Aufwertung von Kautionen. In Nummer 426 der„Neuen Mannheimer Zeitung“ war ein Artikel von Rechtsan⸗ walt Dr. Arthur Simon⸗Mannheim mit der Ueberſchrift„Die Auftwertung von Kautionen“ abgedruckt. Dem kundigen Leſer dürfte nicht entgangen ſein, daß dieſer Artikel vor bem Inkraft⸗ treten des Aufwertungsgeſetzes vor Monaten geſchrieben und ein⸗ gereicht war. Was jedoch darin von der g. Steuernotverordnung war, das hat auch unter der Herrſchaft des Aufwertungsgeſfetzes ſeine Berechtigung behalten. Auch das Aufwertungsgeſetz kommt gemäß ſeinem Paragr. 63 für die Aufwertung von Kautionen nicht in Betracht, da dieſe keine Vermögensanlagen im Sinne dieſer Beſtimmung ſind. Der Kautionsgeber hat mithin auch unter der Geltung des Aufwertungsgeſetzes Anſpruch auf Aufwertung nach billigem Ermeſſen des Gerichts unter Berückſichtigung aller in Frage kommenden Umſtände gemäß Paragr. 242 BGB. Die Todesſtrafe zum neuen Entwurf des Strafgeſetzbuches Im Jahre 1761 ſtand der calviniſtiſche Kaufmann in Toulouſe, Jean Calne unter— ſchweren Verdacht vor Gericht, ſeinen Sohn Antoine ermordet zu haben, um deſſen Uebertritt zum Katholizismus zu verhindern. Calas wurde in ſtrenges Gericht genommen und am 9. März 1762 gerädert, ſeine Familie des Landes verwieſen. In Genf lernte die Witwe des unglücklichen Toulouſer Kaufmanns Voltaire kennen, der nun alles daran ſetzte, um den„Fall Calas aufzuklären, da er von der Unſchuld des Verurteilten überzeugt war. Dies gelang ihm denn auch. 1765 ſah ſich das Gericht gezwungen, das Urteil zu kaſſieren und der vertriebenen Familie das eingezogene Vermögen wieder zurück zu erſtatten, denn einwandfrei wurde nach⸗ gewieſen, daß Antoine in einem Anfall geiſtiger Umnachtung ſich ſelbſt das Leben genommen. Der Ruf der Familie war damit wieder hergeſtellt, aber an der Hauptperſon ſelbſt, Jean Calas, konnte der Fehlſpruch nicht mehr gut gemacht werden, denn Calas war kor. Er war einem Juſtizmord zum Opfer gefallen. Aber der Vorfa gab zu denken. Vor allem wurde ſelldem in allen Ländern erwogen, ob der immer mögliche Irrtum der Juſtiz im Beweisverfahren nicht 05 dazu führen könne, daß— wenn auch ſelten— wie in dieſem Falle ein Unſchuldiger zu Tode geführt werden würde. Es wurden Stim⸗ men laut, die aus dieſem Grunde die Aufhebung der Todes⸗ ſtrafe forderten. So als erſter Ceſare Beccaria(geſt. 1794) m ſeinem Buche:„Ueber Verbrechen und Strafe“ und Sonnenfete (geſt. 1817). Der Kampf um das Für und Wider der Todesſtrafe hatte begonnen und erhielt in den nächſten Jahren und Jahr⸗ zehnten immer neues Material. Es ſei nur erinnert an den einzig daſtehenden Fall, der ſich im Jahre 1849 vor einem Gericht zutrug. Ein gewiſſer Carl Siegel war der Brandſtiftung und des Mordes angeklagt, hatte beide Verbrechen geſtanden und war daraufhin zun Tode verurteilt worden. Später ſtellte ſich heraus, daß Siegel un⸗ ſchuldig war. Er hatte ein falſches Geſtändnis abgelegt— aus Furcht vor der Zuchthausſtrafe. Solche Vorkommniſſe entfachten aufs neue den Kampf um die Berechtigung der Todesſtrafe und führten dazu, daß dieſe in ver⸗ ſchiedenen deutſchen Staaten— wenigſtens vorübergehend— ab⸗ geſchafft wurde. Die Einführung des Strafgeſetzbuches von 1871 brachte dann wieder die Todesſtrafe allgemein in Geltung und der um ihre Berechtigung iſt bis heute noch nicht zur Ruhe ge⸗ ommen. In der Hauptſache ſtehen ſich heute zwei Anſichten gegenüber: Die Gegner der Todesſtrafe machen geltend, daß die Strafe verrohend wirke; ſie laſſe keine Abſtufung der Strafe nach dem Grade der Schuld zu. Der Reuige habe nicht mehr die Möglichkeit, 525 zu beſſern. Durch nichts wieder gut zu machen ſei im Falle der rhängung der Todesſtrafe der Juſtizirrtum; außerdem wirke die Todesſtrafe nicht erzieheriſch bezw. ihre Abſchaffung nicht zu Ver⸗ brechen ermutigend, wie das Beiſpiel in den Ländern beweiſe, wo die Todesſtrafe gefallen und trotzdem die Mordfälle nicht zuge⸗ nommen hätten. Die Anhänger der Todesſtrafe dagegen halten die Todes⸗ ſtrafe für ein unentbehrliches Strafmittel des Staates, un das Leben ſeiner Angehörigen zu ſchützen. Nur die Vernichtung des Lebens des Täters bilde eine gerechte Sühne an dem, der ſelbſt fremdes Leben vernichtet. Die Berechtigung der Todesſtrafe wurzle auch im Rechtsempfinden des Volkes, das ſeine Abſchaffung nicht ver⸗ ſtünde. Die Erfahrungen der ausländiſchen Staaten, welche dieſe Strafart abgeſchafft hätten, ſeien keineswegs ſo günſtig, wie auf der anderen Seite angenommen werden würde. Wie ſtellt ſich nun der neue Entwurf des Strafgeſetzbuches zu dieſer Frage? Im Prinzip verkennt er nicht die Einwände, die gegen die Todesſtrafe geltend gemacht werden, aber er hält die Zeit für ihre Abſchaffung nicht für gekommen. Angeſichts der infolge des Krieges eingetretenen allgemeinen Verrohung, angeſichts der außer⸗ ordentlichen Steigerung von Mordtaten grauenerregender Art er⸗ ſchien es den Bearbeitern dieſes Entwurfs nicht möglich, auf das „in der Todesſtrafe liegende ſtarke Abſchreckungsmittel“ zu verzich⸗ ten. Deshalb iſt auch im neuen Entwurf des Strafgeſetzbuches die Todesſtrafe beibehalten. Dieſer Vorſchlag wird ohne Zweifel in der Oeffentlichkeit und in der Meinung des Volkes Zuſtimmung fin⸗ den. Mag man auch im Prinzip die Abſchaffung der Todesſtrafe wünſchen, die beſonderen gegenwärtigen Verhältniſſe in Deutſchland geſtatten ihre Aufhebung noch nicht. Das zeigen die folgenden Zahlen, die in der Erläuterung des Entwurfes angeführt ſind. Darnach wurde die Todesſtrafe im Jahre erkannt in vollſtreckt in 1912 35 20 1915 24 18 1918 43 16 1919 119 10 1920 177 36 1921 167 28 1922 126 26 1923 85 15 Fällen. Man erkennt, daß die Straftat des Mordes, auf der allein noch Todesſtrafe ſteht, in den Jahren noch dem Kriege in or⸗ ſchreckonder Weiſs geſtigen iſt uod auu bante d wt e, der Gßuffokeit in Friedenszeiten ſtoht. Iſuch erſieht man ous dieſer Taßboſle. daß do. wo mildernde Umſtärde vorſiegen, die Vollſtreckung ouggeſoht werden kann und ausg⸗ſetzt wurde. 8 Eine Schwierigkeit bildet die Peib poftueg der Toderdrofe alle»dings inſsfern, als dieſe in Tyſterreich 1919 obo⸗ſchafft wurde, das Strofrecht aber in beiden Löndern gemeinſam gereseſt werden ſoll. Doch kann die Rickſſchtnohme auf des nur 6 Milſionen zäh⸗ lende Oeſterreich die Abſchaffung der Todesſtrafe in Deutſchland nicht rechtfertigen. Darüber, daß die Todesſtrafe nach Ueberwindung der gegen⸗ wärtigen moraliſchen Kriegsſchäden auch in Deutſchland abgeſchafft werden wird, läßt die bisherige Entwicklung kaum einen Zweifel. In Rumänien beſteht ſie bereits ſeit 1864 nicht mehr, Portuaal hat die Dodesſtrafe 1867 abgeſchafft, Holland 1870, Italien 1889, Litauen 1920. Auch in den Vereinfaten Staaten beſteht ſie nur noch im Staate Newyork, wo die Hinrichtung bekanntlich durch den elektriſchen Stuhl erfolgt und ſchon mancher„Tote“, der in Wirklich⸗ keit nur ſcheintot war, von ſeinen Angehörtgen durch künſtliche Atmung wieder ins Leben zurückgebracht worden ſein 57 * verſy·echen einer beſonderen Gebühr an einen Rechte anwalt In einem Rechtsſtreit verpflichtete ſich eine Partei in einem Schreiben an ihren Rechtsanwalt, ihm nach Erlediaung des Rechts⸗ ſtreites eine angemeſſene Veraßtung zu zahlen. Hiernach blieb der Nartei die Beſtiwwuna der Höbe überlaſſen ſie hatte aber gemäß Paragraph 315 BGGB. die Beſtimmung nicht nach freiem Belieben, ſondern nach billigem Ermeſſen zu treffen. In Naragraph 93 der Gebührenordnung für Rechtsanwälte ſſt nicht beſtimmt. daß die be⸗ ſondere Vergütung auf einen feſten Betrag feſtgeſetzt werden muß. Allerdinas hat das Reichsgericht früßer entſchieden. daß der Nara⸗ araph 93 nur die Pereinbarung eſner beſtimmten Summe zuläßt. dieſe Anſicht kann fedoch nicht für richtig erachtet werden, namentlich in einer Zeit, wo infolge der Geldentwertung ſeder Maßſab für die künftige Feſtſetzung der Veraütung. die erſt nach Beendioung des Machtsſtreites erfolgen kann. fehlt. Das Verſprechen einer beſonderen Rergütung iſt daher auch dann aültia, wenn keige beſtimmte Summe cenannt. ſondern vur eine anoemeſſene Veralftung verſprochen iſt. (entich. des Hanſeatiſchen Oberlandesgerichts vom 18. März 1925, Bf. IV 568/24). — 6. Seite. Ne. 476 Aeue 4 „ Heend⸗Musgade] Mittwoch, den 14. Ottobec 194⁰ [Neue Rannheimer Seitung Handelsblatt Berliner Deviſen Amin e eer e ee. 14 rp Holan. 188.83 109,05 vol 160,64 169 06 2 0 Buenae- Atre⸗.728 17³2.721.725„ Brüſlel 19,165 19.205. 1907 11„ Cbriinanta. 84.70 8498 85.49 8571„ Danng 80.54 50.74 80.56 80.76 Kopendagen 102.49 107.75 104.12 105,31 Liiſavon 21.225 21.275 5 21.225 21.275 Stockbolm 11285 112.84 11⁴033 112.61 Hellingtors. 10,572 10.502 2 10.55 10,7 Stallen. 18.35 16.89 3 16.48 18,52 London. 20,308 20.358 95 20.808 20,358 New-Dort 4106.208 5.195.0 ans 19.145 18.185 5 18.895 18,9155 cbwelz 80.85 81.05 40.80 81.05 5 Spanten. 60.24 60.38 4 60.07 60,28 Japan.716 172⁰ 0.715 Konſtantnopel. 238 7505 237.38 Rio d. Janeiro.626.68 85.818 062⁰ Wen abg. 99.1 50.27 13 50,27 2 ag. 12424 12.464 05 12.417 12,457 udoftavten.454 74¹⁴ 8.455 Dudaoeſ..875.805.875 58985 Softa.45.055 0.045.5555 Athen.74.78 9.74 5,%78 Frankfurter Wertpaplerbörſe Kursgewinne Frankfurt a.., 14. Oktbr.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete heute wieder etwas feſter auf Deckungen und auf neue Käufe per Ultimo; die Umſatztätigkeit war aber ſehr klein, da die Börſe wieder mehr auf ſich ſelbſt angewieſen war. Im weiteren Verlauf wurden aber neue Kursgewinne erzielt auf einige größere Kauforders, die vom Auslande erteilt worden waren. Namentlich die Montanwerte konnten dabei um—3 PCt. anziehen unter Bevorzugung der Papiere der der Ruhrdachgeſell⸗ ſchaft angehörenden Werke. Auch die Chemie⸗ und Elektro⸗ werte waren daraufhin gebeſſert, ohne aber die gleichen Kurs⸗ gewinne erzielen zu können. Auf den übrigen Marktgebieten war die Tendenz überwiegend feſter. Die Stimmung wurde während des Börſengeſchäfts auf die fortgeſetzt beſſer lautenden Nachrichten aus Locarno zuverſichtlicher, doch wurde auch darauf hingewieſen, daß der ſchwierigere Teil der Verhandlungen, der jetzt begonnen hat, noch Schwierigkeiten bringen könne. Deutſche Anleihen und ausländiſche Renten waren anfangs etwas leichter, konnten ſich aber im Verläufe im Einklang mit dem Aktienmarkt wieder befeſtigen, ohne aber die geſtrigen Kurſe überſteigen zu können Im Freiverkehr wurden ebenfalls einige Kursgewinne erzielt. Api 0,550, Becker Kohle 49,50, Benz 37, Brown Boveri 56, Entrepriſes 15, Growag 63, Petroleum 67, Ufa 55,50 und Unter⸗ franken 50. Berliner Wertpapierdörſe 3 Befeſtigte Tendenz Berlin, 14. Oktbr.(Drahtb.) Im Zuſammenhange mit den nach Preſſemeldungen in Locarno entſtandenen Schwierigkeiten waren vorbörslich im Freiverkehr faſt durchweg niedrigere Kurſe zu hören. Bei Eröffnung der Börſe hielt die ſchwächere Stimmung teilweiſe zunächſt noch vor, ſo daß bei recht zurück⸗ haltender und unſicherer Stimmung die Kurſe durchweg Ab⸗ ſchwächungen bis zu 1 pCt. unterlagen. Durch feſte Haltung zeichneten ſich aber von vornherein die Papiere des Rhein⸗ Elbe⸗Union⸗Konzerns wie Gelſenkirchener und Bochumer Gußſtahl aus. Als dieſe Werte ſpäter ihre Steigerung kräftig fort⸗ ſetzten, und außerdem verlautete, daß der Miniſterrat dem Berichte des Staatsſekretärs Dr. Kempner zugeſtimmt habe, wurden die Hoffnungen auf einen günſtigen Ausgang der Konferenz neu belebt. Die Spekulation deckte und die Börſe befeſtigte ſich ziemlich auf wobei angeblich auch Hoffnungen auf die Zubilligung größerer Quotenbeteiligungen bei dem geplanten weſtdeutſchen Montantruſt mitwirkten. Auf den übrigen Märkten konnten die anfänglichen Kursabſchläge zum größten Teiſ wieder hereingebracht und ver⸗ einzelt darüber hinaus leichte Aufbeſſerungen erzielt werden. Neben den vorerwähnten Deckungen ſollen auch rheiniſche Käufe ſpeziell in Montanwerten eine Rolle geſpielt haben. Schiff⸗ fahrtsaktien lagen ſtill. Bankwerte vermochten einen Teil der anfänglich erlittenen Einbußen, die ſich zumeiſt unter 1 pCt. hielten, ebenfalls wieder hereinzubringen. Dder Rentenmarkt zeigte das bisherige Bild ausgeſprochener Geſchäftsſtille beir wenig veränderten Kurſen. Feſte Haltung zeigten Ungariſche Ren⸗ ten bei anziehenden Kurſen. Der Geldmarkt zeigt unverändert leichtes Ausſehen. Tagesgeld 8,5—10 pCt., Monatsgeld unver⸗ ändert 10,5—11,5 pCt. Der weſideutſche Monkankruſt vor der Errichtung In den Beſtrebungen zwecks Zuſammenſchluſſes der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Großinduſtrie iſt jetzt eine entſcheidende Wen⸗ dung eingetreten. Die führenden Perſönlichkeiten der beteiligten Werke Thyſſen, Rheinſtahl, Phönix, Deutſch⸗Luxemburg, Gelſen⸗ kirchener Bergwerks⸗A.⸗G. und Bochumer Verein haben in den letzten Tagen nun doch die Bildung einer neuen Aktien⸗ geſellſchaft grundſätzlich beſchloſſen. Es handelt ſich alſo nicht um die Bildung einer ſogenannten Dachgeſellſchaft, von der in den letzten Wochen geſprochen wurde. Die Neugründung ſoll vielmehr in der Form erfolgen, daß die beteiligten Firmen ihren geſamten Werksbeſitz an die neue Aktiengeſellſchaft als Sachwerte gegen eine entſprechende Zahl von Aktien abtreten. Es findet demnach ein regelrechter Verkauf der Werke ſtatt. Die bisherigen Firmen beziehungsweiſe Geſellſchaften bleiben aber trotzdem beſtehen, allerdings mit dem Unterſchiede, daß ſie ſtatt der Werke über Aktienbeſiß der neuen Geſellſchaft verfügen werden. Infolgedeſſen werden auch die Aktien der alten Geſell⸗ ſchaften nach wie vor in Kurs bleiben. Als zukünftige Leiter der neuen Geſellſchaft werden Generaldirektor Vögler als Vorſitzen⸗ der des Direktoriums und Fritz Thyſſen als Vorſitzender des Aufſichtsrates genannt. Der Hauptſitz der neuen Geſellſchaft wird vorausſichtlich Ruhrort ſein, und zwar im neuen im Bau be⸗ griffenen Verwaltungsgebäude der Rheinſtahlwerke. Die endgültige Regelung der Angelegenheit hängt von der Stellungnahme der Regierung ab. Es handelt ſich nach dem Berl. Lok.⸗Anz. näm⸗ lich darum, ob die Regierung von ihrem Recht Gebrauch macht, aus wirtſchaftlichen Gründen die Stempelſteuer, die Kapitalverkehrs⸗ ſteuer und die Grundvermögensſteuer herabzuſetzen. Man nimmt an, daß ſich die Regierung nach Beendigung der Konferenz in Locarno mit dieſer Angelegenheit befaſſen wird, ſo daß die Gründung der neuen Weſtdeutſchen Bergwerks⸗ und Hütten⸗A.⸗G. in kürzeſter Zeit erfolgen kann. *** Wie wir der Köln. ZItg. entnehmen, haben die Verhandlungen bisher noch zu keinem Abſchluß geführt. Namentlich ſei die ſchwierigſte Frage, die der Bewertung des Einbringens der einzelnen Geſellſchaften, noch nicht gelöſt. Bei allen Beteilig⸗ ten ſei zwar der Wille vorhanden, die Verhandlungen zu einem guten Ende zu führen. Es könne auch kaum ein Zweifel an dem Gelingen dieſes Zuſammenſchluſſes beſtehen, doch würden die Ver⸗ handlungen größere Schwierigkeiten bieten, als man allgemein angenommen habe. eeeeeeee OG. Schaeuffelen'ſche Papierfabrik, Heilbronn g. N. Wie die Verwaltung mitteilt, ſah ſie ſich durch die ſchlechte Konjunktur der Feinpapierfabrikation und der ſich daraus ergebenden Abſatz⸗ ſtockung veranlaßt, Antrag auf Stellung unter Ge⸗ ſchäftsgufſicht einzureichen. Der Betrieb wird aufrecht er⸗ der ganzen Linie. Deutſch⸗Luxemburger, Gelſenkirchener Bergwerk und Bochumer Guß ſtiegen ſchließlich gegen geſtern um—4 pet., Kurszottel Aktien und Auslandsanlethen in Prozenten. Irankfurter Dividenden⸗Werte. Bank⸗Akkien. 13 14 12, 14 1 Allg. D. Creditdt 80.— 80.—-D Hypothetend 5,— 5,—Ahein. Creditbank 83— 82.75 Dabif e Bank 28.— 28,50, Ueberl.⸗Bank 81.— 81,—Rbein. Hyp.⸗Bk. 57.— 57,20 Bank!“, Br. Ind 81 25 81.—„ Vereinsdank 74.01„Südd..⸗Erd.⸗B.—.——— Bayr B⸗CredW 70, 72.—Disent.-Gelellſch 192.5—.— Südd. Discontog. 90,— 89.— „ Hyp. u. Wd 80— 80.— Dresdner Bank 100.2 100.][Wiener Bankver..—.05 Bärmer Bankver..050 1 020 Frkfrt. Hop.⸗Bt..15.3) Wetbrg. Notenhk. 69 25 61— Berliner Handg 123.0 123,.5 Metalld. u..⸗G. 78.— 76.50 Mannh. Verſ.⸗Gel. 66 50 88 50 Come u Briotbk 34. 84 Mitteld. Crdit⸗B 92, 90.—Frankf. Allg. Verf. 70 75 79. 0 Drmft. u. Nat.⸗B 104.7 103.2 Nürnberg..⸗Bk. 7..—Oberrh. Verſ.⸗Geſ. 93,25 93.— Deulſche Bank 104.5 103,2 Oeſter. Cred. Anſt 7,39 7,1, Frankf. R. u. Mitv. 50. 50.— -Aſtatiſche Bt.—. 34—Pfaälzer Hyp. ⸗Bk. 57,75 55.50 D Effekt u. Wechſ 79.— 79,. Reichsbank 135,2 135,3 Bergwerk⸗ Alktien. Bochum Be u. G. 66.75 71.50] Harpen. Bergdau 192.7 105.0 Oberſchlel. Cb.⸗B. 46,.—— Buderus Eiſenw 44.— 45. Kaliw. Aſchers. 117,0 116.0 do. Etſenind. 36.50 38.50 .⸗ ugem Begro 6.— 71.50 Kaliw. Salzdet.—.— Abönkh Bergbau 72.50 73.25 Sichweil Bergw 107,7 1190 Kallwerke Weſter 121.0 122.0[Rhein Braunkohle 131 7 133,0 Gelſenk Irgwk 73,75 77.15] Klöckner⸗Werke—.„Salzw. Heilbronn 68,— 69, Gelſenk. Gußſt.——] Monnesmunröh. 63.13 64.50 Tellus Bergbau 52.— 52,— V. K. u. Laurahütte 86 25 35 Cransport-Alktien. Schamungbahn—,—.52] Prbdeutſch. Ltond 64,2—— Baltimore KOhio 49.— 48. Hog.Amk. Paton 59.50 59.— Oeſter.-U. St.⸗B.——.— Induſftrie⸗Akkien. Eichb. Manndeim 52,— 52.— Bad. Anſlu. Soda 1218 122,2 —.Bad, Elektr.⸗Geſ. 0,023.028 anzen Stamm 1400„ Babd. Maſch. Durl. 98,50 96, Parkbrauerel. 62,50 62,59 Bad.UhrenFuro.—.— Schöfferd. Bindg 1500 150,2 Bayriſch. Spiegel—.— Schwarz⸗Storch—.——.Bayer, Celluloid—. 59. Werger 1070 1070 Beck& Henkel 33.80 33.50 Adt, Ged. Wächie 28.— 28.—Bergmann Elern 73. 75.59 Adler Dppenheim—.——. Bing Metallw J41.25 40.25 Adlercerke Klever 368. 38,25 Brem.⸗Beſigh. Oel 43.— 41. A. C. G. Stamm 95.50 96,.— Breuer Stamm—,— 52.— Angl. Con. Guan.—Brockhues.⸗ B.—.—32.— Aſchaft Bunpap 88— 86.— Broncef. Schlenk 100.0 103.0 Aſchaffb Zelltoff 61.50 60.— Sürſtenf. Erlang. 8 Bahnbded Darm! 30. 92.—[Tem Heidelberg. 85.30 6515 Cem Lothr. Metz——.— Chamotte Anna.—,——. Chem. Wrk. Aldert 74.— 75,— Goldenderg 175,0 175.0 Griesheim 119.7 120,2 Weller t. M. 118,0 119,5 Cont. Nürnd. Bz3 47——.— Daimler Motor 33.25 33,25 Dt Eiſenh. Berlin—. D. Gold⸗ u. S. Anſt. 90.50 99,25 Deutſche Verlag 127.0 127.0 Dyckerhf. KWidm 33,70 32.25 Dingler Zweibr.—.— 12.— Dürrkoppwerk. St. 88.— 56.— Düſſeld. Rai Dürr 35.50 35.— Dadenig Weinb 20.. 20 Cemeni Karlſtadi 90. 83. Elſenwerkgalirsli 23.25.— Eſberf Fard. o. B. 120 0 120,5 Fſabrit Fulda.— Höchſter Farbwrt. 140,0 120.5 Elektr. Lchtu. Kra 96 50 95. Fronkfurter 90 22, 72 Holzmann, Phil. 52,7552,30 Eif Bad. Woll⸗ 30.50— Emag Frankfur,.200.185 Emaille.. Uſn. 32.50.— Frankf. Pot, K WII. 30.50 30.75 Holzverkohl.⸗Jb. 51.25 50. chswag Stam.4.4 Sanenn Naſſeret 55.50 53 50 Ganz Lud Main 00 0007 Kammga Katſersl 68, 068,0 halten, da der Vermögensſtand aktiv und eine Ueber⸗ ſchuldung nicht vorhanden iſt. 885 1. 1 14 95 13 14. Udrenkad. Furtw..: Ver. Zellſt. Berlin 52. 52. uckerf B. Wagh 556 15 55.75 Ver. deutſch.Oelfb 39 50 39.50] Vogtl. Maſch. St. 2,70.50]„ Frankenth. 56,50 56,25 B..ch. Ind⸗Malnz 50.10 50.— Boigt& Haff. St. 60,25 60..Heilbronn 56.25 55,50 Ver. Faht. Caſfol 51.50 52.60 Voltham. Seil.K. 30— 32,„ Offſtein 54.— 54.— V. Pinfal Nürnd—,——] Wayß& Freyfag 85 75 64.75 Rheingau 59.——.— Ber Ultramarinſk 85,— 85.50 1 Zellft. Walbhf St. 80. 80,25J Stuttgart 57,15 57.— Froeiverkehrs⸗Kurſe. Bengz.. 86.— 86, JMansfelder 65,65 66.]Raſtatter Woagg Elberfeld.Kupfer—.—.Mez Söhne— Hfa 56.— 56. Entrepriſes— Mhm. Kohlenanl. 9,01. 9 01 Berliner Dividenden⸗Werte. Fransport⸗Aktien. 75 Schantungbahn.70 1,50.⸗Auftral.'ſch. 57.25—. Norddiſch. Lloyd 64.45 64.25 Hb.⸗Amk. Paketf. 60.— 59.50 Roland⸗Linie 19.50 79.50 H⸗Südam.'ſch. 81.50—. Verein. Elbeſchiff 39,15 33. Hanſa D ſchiff 79.——.— Allg. Lok. u. Str 98, 89.50 Südd. Eiſenbahn 91. 89.— Baltimore„49,15 49.25 Bankt⸗Akktien. Mank f. el Werte 3,90.20 JDiſch. Aſiat. Bank 33.8 34.— Oeſt. Cred.⸗Anſt..48.15 Barmer Bankv. 1. Deulſche Bank 104 7104.4 Reichsbant 185,5 138.2 Rhein Ereditbant 83.- 63, Di Üeberſee Bnk. 80,15 80.15 Sübbeutſch. Disco. 90, 90, Berl. Hand. Geſ 12400 128.0 Disc. Commandit 10% 10,7 Com.u. Privatbk 94.— 94. O Porzellanfabrik Lorenz Huiſchenreuther.-G. Wie aus dem Anzeigenteil dieſer Ausgabe zu erſehen, beruft die Geſellſcheift auf Montag, 2. November nach Meiningen ihre 25. o..⸗V. ein. Auf der Tagesordnung ſtehen die üblichen Regularien. G Gebr. Heinemann.⸗G., Werkzeugmaſchinenfabrik, Sl. Georgen (bad. Schwarzwald). In der unter dem Vorſitz von Bankier Edgar Pick ſtattgefundenen.⸗V. wurde beſchloſſen, von dem ausge⸗ wieſenen Reingewinn von 167 895 nach Zuweiſung ven 100 000 in die geſetzliche Reſerve eine Dividende von 5 pCt. zu erklären. Der Geſchäftsgang iſt bis jetzt befriedigend; Aufträge auf mehrere Monate ſind noch vorhanden. 21: Frankfurter Verkehrs⸗ und Holelbetriebs ⸗A.-., Frank⸗ furt a. M. Die.⸗V. dieſer der Gruppe Sternberg(Amſterdaim) naheſtehenden Geſellſchaft genehmigte den vom Juli datierten, ſeit⸗ her aber nicht bekanntgewordenen dividendenloſen Abſchluß per 31. März dieſes Jahres mit 4233 R[ Reingewinn nach Zu⸗ weiſung von 100 000.4 an einen neuen Aufwertungs⸗Ausgleichg⸗ Fonds und Abſchreibung von nur 29 527 auf Einrichtungen und Kraftwagen. Die Mehrheit der großen Kölner Vergnügungs⸗Palaſt G. m. b. H. in Köln ſei erworben worden. Außerdem wird über Aktienzukauf bei einigen anderen Beteiligungen und über teilweiſe Umſtellung der Betriebe berichtet, jedoch ohne ſubſtantiierte An⸗ gaben. Im laufenden Jahre erhoffe man ein befriedigendes Er⸗ gebnis nach Reorganiſation der Betriebe. c- Der Verkaufserlös bei der Holel-⸗A.-., München. Die Ge⸗ ſellſchaft hat ihren Aktienbeſitz an der Oberbayeriſchen Hotel⸗A.⸗G. (Rieſſerſee) an den Vorbeſitzer dieſes Hotels verkauft. Dieſer Beſitz war in der Bilanz unter Effekten⸗Konto mit 1„ bewertet. Wie nunmehr die Blätter melden, beträgt der Verkaufspreis für dieſes Aktienpaket etwa 375 000. Demnach ſind der Geſell⸗ ſchaft aus der Realiſierung dieſer ſtillen Reſerve nicht unerheblich⸗ Mittel zugefloſſen, eine Annahme, die auch durch die börſenmäßige Höherbewertung der Hotel⸗Aktien beſtätigt wird. :( Eine langfriſtige Amerika⸗Anleihe für die Kali-Induſtrie? Die vor Monaten in New Pork eingeleiteten unverbindlichen Vor⸗ Kaliſyndikats haben ſich nunmehr zu ernſthaften Verhand⸗ lungen verdichtet. Summe iſt endgültiges noch nicht zu ſagen. Jedenfalls kann jedoch ſchon jetzt bemerkt werden, daß es ſich um eine langfriſtige Anleihe handelt und daß die Summe von 15 Millionen Dollar ſehr weſentlich überſchritten werden wird. Die große Finanz⸗ transaktion ergibt ſich aus der neuen Politik des Kaliſyndikats, da⸗ Geſchäft auf eine breite internationale Baſis zu ſtellen. Reueſte Handelsnachrichten Verlängerung des Zollmoratoriums für die Saarwerke )⸗( Saarbrücken, 14. Okt.(Privattelgramm.) Die Reichsregie⸗ rung verlängerte das Zollmoratorium für die Saarwerke bis 28. Oktober. Zur Zeit iſt Stabeiſen 122 bis 125, Formeiſen 122 RM. frei Grenze angeſtellt. Der ſüddeutſche Abſatz iſt erſchwert, dagegen das franzöſiſche Geſchäft gebeſſert. Die ſaarländiſche Schrottaus⸗ fuhr wird für das vierte Quartal auf 2500 Tonnen kontingentiert. Die Vereinigte Hüttenwerke Burbach⸗Eich⸗Düdelingen berufen ihre Generalverſammlung auf den 27. Oktober zwecks Statutenände⸗ rungen ein. Das Geſchäftsjahr ſoll am 31. Dezember ſchließen (bisher am 31. Juli.) Die ordentliche Generalverſammlung, die bis⸗ her am zweiten Samstag des Monats November ſtattfand, ſoll künftig am zweiten Donnerstag im April abgehalten werden. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, 8 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Cheftedakteur: Kurt Fiſcher. Verantworilich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übr'gen redaftionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. „FF 13. 14. 93,25 33,25 Schucker!& Co. 63.— 64,75 42. 41.50 Segall Strump 40,——. 85.80 C5.90 Siemens Clektr. 61 30 61,50 0,3 0,3Siemens Hals t. 78,75 78,25 64.— 64,65 Sinner.⸗G. 62,— 63.— 51.10 51.—Stettiner Vulkan 30.— 29,.— 56.,50 58.25 Stoehr Kamman. 105,0 102,7 145,0 145,0 Stoewer Nähm 65.— 64,— 113.1 113,0 Stollb. Zinkhütten 98.— 9750 —.— 35 Südd Immobil.—.— 37.— 39.— 38,.—Teckl. Schiffsm..20 8,10 104.7 103.0 Teichgräber 16.75 19.— 309.5 305.0] Weſtf. Elſen Lgdr. 47, 47— 34 25 35,25 Wicking⸗Cemem. 76,75 75,50 35,25 37.— Wiesloch Tonwar. 82.— 82,— 120,0 120.5 Wilbelmsh. Eulau 31.25 30.,50 86,— 86.15 Wi tener Stahl 80.50 80.59 55,— 57.—[Wittener Gußſtah59,.59— 2,70 2,70 Wolf, Buckau.—„ 4290 98, 94,.— 5 Bereln 32.,50 2,50 Jellſtolf Waldhl 79,50 80, 15. 14. Phönn Bergdau 72.—78,50 Hermann Pöge 27.10 26,50 Rathgeber Wagg. 25,29 5. Relsbols Paplier 135,0 135.0 Rhein. Braunkdl. 132 5 133.0 Rhein. Chamotte—— Rhein. Elektrizitd 60.— 59.50 Rhein. Maſch O 39,—38. Rhein. Met. Vorz. 25.— 24,65 Rhein. Möbelſtoff 62.50 82,50 Rheinſtahl 58.50—— Rhenania Cdem. 37, 37 Teleph. Berliner 44 45.— Thale Eiſenhütte—.——. Thoerl Oelfabrit 42,—44,50 Thüring Saline.—. Unionwerk Maſch“—.——.— Union-⸗Gießerei. 28.—27.— Varziner Papier 53,.—57,— Ver-B. Frkf. Gum. 36.25 36.25 Ver. Chm Charl. 78.5075, B. Diſch. Nickelw. 97.— 97.— Nomdach. Hütten Noſitzer Braunk. Rofiger Zucker Rückforth Nach Nütgerswerk Sachſenwerk“ Sächſ. Gußftad! Salzdbetfurtd Sarotti 7 Scheidemandel Hugo Schneider Schubert& Salz M Glanzſtoff Ebſ. Ver. Harzer Kall V. Schhf Brn& W V Stahl..d. Zyy Ver. Ultramarinf. Vogel Telegr.⸗Di Vogtländ Maſch. Wanderer⸗Werke Weſer Akt⸗Ge... Woſterreg. Alka lu. 18, 40 18,50 Berllnor Freiverkehrs ⸗Kurſe. Dar.nſt.u. Nt.⸗Bt. 104.5 103.5 Dresdner Bank 100.5 100.4 Weſtbant..— Adler Kan 78,— 74,30 Heldburg 38,. 37,50 Ronnenberg 100.0 1000 Mitteldk. Kreditb 90.25 90,— Ap!, All 2 5 40— 40 5 62,— 62— Ruſſendank.80 4,50 Bergbd Präſid. 46, Int. Petr.., Ipu“—.——, Sichel& Co. 4. 1 Indnſtrie ⸗Akkien. Becker⸗Stahl-—.——, Krügershall 66.50 84, Siegang apete 775 275 Aeeumulat. Fabr. 105.0„—Badiſche Antlin 122,0 122,8 Bremer Vulkan 59.— 58, BenzMoter.75 Meyer Teptile.—.——„Südſee Bhesphal 25, 24,— Adler& Oppeng.“ 38,2532,60 Balcke Maſchin.«..50 1,500 Duderus Eiſenw 45,— 45.28 Deutſche Petr. 97, 62, Petersb. Int Hand.0.50 Ufla. 53,50 53,80 Adlerwerke 38,35 35,75 Damag⸗Meguin 35,— 34.50 Chem Griesdeim 120. 119.0 Diamond 22.25 25,50 .⸗G.f. Anilinfabr 120,5 120,5] Bayr. Spiegelgls 42,— 42, Chem. Hyden 48,75 47,25 85 5 P. 8 7 755 7555 Ween 1„ 9 Alexanderwerk 82,— 62,150 Vergmann Elektr. 72,— 3,25 Them. Gelſenk. 50 83. 2 2 Aale wn, 88 6. Sergdarh and. 2 50 Kanehrd Sple 38—525 Verliner Feſlverninsliche Werke. Allg. Elektr⸗Geſ.„ 96.—BerlinKarlsr Ind. 73,— 72. oncord.Spinner. 33,— Alf. Portl. Jement 1230 1240 Berliner Maſchb. 59. 59,75 Dalmler Motor. 34.— 33.4 a) Neichs⸗ und Staatspapiere. AmmeGleſ,& Co.“ 68.— 65,75 Berzellus Bergw.“ 27.— 27. Deſſauer Gas“ 69,— 71.25Gofdanlelhe 90.25 99.25%%.Reichsanl 0,272.2715% B. Kohlenanl..10 8,30 Ammend. Papier 123,0 122,2 Bing Nürnderg 41,— 40,50 Otſch. Atl. Telegr. 42.85 42,—Dollarſchätze. 98.40 96,503%„„ 0,470 0,4705% Preuß. Kallanl 8,55 9,58 Anglo⸗Ct. Guano 90.—90,— Bismarckhütte.—.— Deulſch⸗Zuxemb. 68,— 72, Reichsſchaß. IV. V 0,197.1954% Prß. Konſols 0. 200.260], Roggenwert. 5,90.90 Anhall.Kohlenw“ 17,78 17,35] Bochumer Gußſt.- 88, 72,— O. Eiſenb ⸗Sign. 59.— 49.75 4 VI-IX 0. 107 0,192 3½%,„284 0,2355% Roggenrentd..10.11 Annener Gußſtadl 24, 22,— Gbr. Böhler& Co. 238.0—,. Deutſche Erdt 78, 80,75 1924er 0,190.187 30% 92„.272 0,2725% Schſ. Braunk. 2,2.28 Alantog Zellſt.—.— 60.— Braunk. u. Britets 97.7597 Deutſch. Gußſtahl 176,5 126,55% B. Reichsanl..227.225 3% Badiſche Am.———,— Landſch. Rogg 6,50 50 Augsb.⸗Nb Maſch 90.80 90,50J Br.⸗Beſigb. Oellb. 41 10 42.50l Deulſche Kabelw. 64. 63,254%„ 85 0 285 0,28538½% Baper. Anl..295.285 Deulſche Nallw 25,90 28.50f Cisda T C 138.5133.5 Genſchowe 45, 4350 2 ee, Deutſche Steinzg„ 89, nzinger er—71, erresheim. Glas 9121.540%.— 41.28 J40 Deutſche Wollw. 40.25 41.— Eſchw. Bergwert 109.5110,9]Geſ. felektr.Unter. 11451147 0% d Sehe— 7 15 eee 11. 1980 0⸗eu 755 1380—— Deutſch. Eiſeng. 37,7536,— Faber Bleſſti 72,50 73,90 Gebr. Goedhardt. 41.41,— 50% 0 Goldrente 10.80 11.30*2 200Fos 22.25 22.25 2000% 1 5— Donnersmarckh. 58. 62,60 Fahl, Liſt& Co. 48,25 43.50 4 Th. 67.75 67.25 4% kond. Rte. O. 375 0,650 4%U. St K1913—.—.75% 0„ 901. 1 10.85 72 Dürener Metall 81,75 81,— Feldmühle Papier 77, 78.75 Goer) C. P.. 63. 61.50 40% Silderrte.900 1. 4½% 1 1913 9·80 9˙80 40 11 Ser! 7250 7³5⁵ Dürrkoppwerke 57,— 56,25 Felten& Guill. 111,4110,2 Gothaer Waggon 37.— 37.— 40% 2 Papierri 0,50.50 4% o⸗ Goldrte 10 30 19.87 4½% 0 50.35 Düſſeld. Eiſend. 35,— 34.50 1. 82 Brückend. 19, 19,90] Greppiner Werke 109.0 110.0 4% Türt Ad.⸗Anl. 40% Kront.—.—.10 4% 111 6˙35.20 Eckard 1 5.50 Fu—40—.— 60% 05 0 75 12.1 Eſſenw E. Mege. 10,— 10.25] Baggenau Beß 34.2535, Gebt. Orah nann 2850 Je.5 4% I 6,85 6,40 f80% De· Uu IX. SrI74) 12 70 12 60 Ganz Ludwig Gebhard Teptil Gelſenk. Bergw. Elderfeld Fard. Elberfeld Kupfer Elektr Lieſerung 1200 120,0 .,750,075[ Grün& Bilfinger 93,— 17 79. 79.25 105,2104 0 Gruſchwitz Tertil. 55,— 54, 74, 78.180 Hackethal Drah. 48.— 49,75 .30 9 25 Fraulfurter Feſtverziusliche Werte. Seederd d Sein, Geldiend 2n. 57 5 5 50 Leng. Sleun,.35 0 30 Ela. Sc v... eee Leeee ee, eeeee Eßlingen Maichir 38— 88.— Gritzner M Durt. 87. 84.5 Kiein, Sch. Beck. 36,— 3,[Hammerſ. Spinn. 101310,2Johenoge. Berr. 19,0 10,35 Raln Rott.petlei 16,90 14.75 a) Inländiſche. Eitlinzer Spinn. 50. 50.—Grkrftw.Mhm.6%.78.78 Anor: Heilbronn„Hannod. M. Egeſt. 52..50 Pollipp Holzmann 58.2553. Bebr Korunz 89.— 80.50 Jader J Bleiſn 72.50 Grun u. Bifnger 98 50 93 Konſerven Zraun——.— Hann. Waggonto 13 50 18,[Hortwerte. 54.—52.75 Noſtgelmer bel. 40, 40, Donarſchüßge.—.——% d. Schgtsg. 0 5,72.,70J4% Bapr.EIf.Anl.—.—— Fadn& Schleich 88 80 5. 50 Halde Neu, Nähm 33.75[Krauß& Co. Lok. 3—3— Hanſa Lloyd 48.25 48.25 humpoldt Naſſy. 38.50 33, 75 Rötitzer Kunſtled 61. 8/.—Goldanleihe.—.— 4% do. do. 1914 5,73 5,703½% do. 0,290 0,280 Farbwer Mühld 77. 77.Hommer Osnabr. 101.2 102.0 Krumm, Oito 90g. Wien Gum 83,4358,1051.s. R. Kanſer 93.99, Krau; Cie. Lok. 34,— 85 594½% Möm.1914.———Spacpram 1919.—.——.—3% do.—— ahr Gedi Birm 4 45 wert Fügen 82.— 65.Vahmeyer&K Co 79.573.50 Haklor“ Bergwri.. Alie. Berghau 90,25 95,0 Kyfhäuſer Hütte 38,.39 3½25%„1902—.— ,% Pr. Schagand.———.4% Bag. Pf. Cu. B 0,800 0 35⁰0 2lt. Gürdl. Karte 111 0 170 50 Hhülper Armatund 25.— 25—Lech Augsburg 69,50 70.25 Harpen. Bergdau 1040100 K. Züdel& Co. 3/.3053.5) Lah neyer 4 Co 39,— 79 70½½%%„ 1904½—, 4% do. de.—.%% do.— einmech. Jetter 6— 66 85 Kupf..M. 85— 85 Zeberwrk Roth, S0. 55. Hartmann Maſch. 98.25 38,80 gebr. Junghane 88. 55.25 Laurgoatte..50 84,75% St. Reichzanl..225.224 4% Preuß. Kon.450 9,250 4% He. a. 89 u. 08—.250 Feiſt Seel Irntir⸗ 20. 20.—[Hoch- u. Tiefbau—.— 41 50 0 S2 be. Br.-A 30. 29 50Heckmann C. 65. 64.50 Kahla Porzellan 52, 51.50 Linde 5ismaſch 112.0 110,5% do unk..1925—.— ,„ 4½% 0,261 ö,261%3½%½ abgeſt..— 0,220 f ulv..—.—— Srng. S Frf. 9075 511 7 üttt 43.— 48,1 Aaliw Aſchersl. 115.0 11 Andenderg 51.50 49. 3½% D. 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Di rtina hatte ſich in der letzten Zeit auffallend verändert. 5 früher faſt frauenhafte volle Geſtalt war mager geworden und Bla immer ſchon etwas farbloſes Geſicht zeigte eine erſchreckende Sie lte und erſchien in ſeinem Ausdruck wie in ſich ſelbſt verſunken. 8 ſaß auch jetzt ſtumm neben Roſe Guera, jedoch man merkte ihr daß Rofe Gueras Gegenwart ihr wohltat. eine Amn Flügel machte ſich jetzt Heim zum Singen bereſt. Er fang 55 jener dunklen Lieder, die aus einem verſchmachtenden Herzen 8 aus einem jener leidenſchaftlichen und ſtolzen Herzen, die daß nie mehr in dieſer Welt ihnen eine Stunde Ruhe winkt, 5 aus der Tiefe innen immer neu der Quell ihrver Liebe bricht und nie verſiegt und doch ins Bodenloſe, in das Nichts zerfließt 5 Martina ſaß ganz ſtill. Die Ränder ihrer Augen aber wurden Und it als wollten ihnen Tränen entſtrömen. Aber ſie weinte nicht. 60 ſie ſah auch nicht zu Egkherr hin. Er ſaß mit Spatt zuſammen, och ſo ihr abgewendet, daß ſie ſein Geſicht nicht ſehen konnde. Plötzlich blickte ſie auf und ſah in Roſe Gueras Rehaugen hinein ſie neigte den Kopf, als hätte ſie Luſt, ſich an Roſe Gueras Bruft ſchmiegen. Da rückte dieſe ihr unmerklich ein wenig näher, und ſuch ſo ihr nahe, ohne ein Wort zu ſprechen, wie eine ſanfte Zu⸗ ucht für ein kommende Stunde in allergrößter Not. ru„Ich habe dich ſchon geſucht,“ ſagte der und ſchob ſeinen Arm Shie in Egkherrs Arm.„Als du nicht wiederkamſt, machte ich mir Schd nach dieſem 1 N Abend, und dann ſagte mir dein chwiegervater, da zum Kurhaus gegangen ſeieſt, aber ohne antel und Hut. deinem Zimmer warſt du nicht mehe, als ich Sitangbe, na, kurz, ich hade dich ſeſt Kerlchen, liebes Tigerchen mal, du wirſt dich erkälten, nun komme mit mir, du bleibſt heut dleßt bei mir aßh, was da... Unſinn. ich laſſe dich nicht 8 ein komm nur!'ne ſcheußliche Kälte, mir klappern die Zähne.“ 0 ihn einen Augenblick loszulaſſen, zog er ihn mit, den Weg zum orfe hinauf und bis in ſein Zimmer. XXII. Im Hotel Stahlquelle war Reunſon. Der Saal war in ſeiner ganzen Ausdehnung für den Tanz hergerichtet. In den Wandei⸗ 1 der Halle und den anderen Geſellſchaftsräumen verſammelte 20) auf ich die vorne me Welt des erſten Hotels von St. Moritz. Niemanden eult ſollten dieſe gländenden Veranſtaltungen eigentlich zugänglich Bin⸗ ‚Aber es gab immer Begehr nach Privateinladungen, die dle — ihren Gäſten nicht immer abſchlagen durften. So hatte der Kommerzienrat ein für allemal die beiden Fräulein von Heidzen⸗ und Spatt eingeladen, die heute zum erſten Male da waren. An dieſem Abend hatte der Kommerzienrat und der Kreis von Bekannten, die zur Réunion gekonumnen waren, vorläufig noch an einem Tiſch in der Wandelhalle Platz genommen. Man tanzte noch nicht. Die Kellner liefen geſchäftige hin und her. Einige tanzluſtige Jünglinge drückten ſich in den Türen umher. Aus der Bar tönde leiſes Lachen. Man promenierte in den Gängen und der Halle. Es wurde Kaffee gereicht. Man rauchte, man tändelte, der unverkenn⸗ Geſt 1 höchſten Lebensgenuſſes ſchmeichelte ſich über das müdeſte icht. Am Tiſch des Kommerzienrats ging es lebhaft und luſtig zu. Margherita war wieder da. Am Vormitkag desſelben Tages war ſie plötzlich während des Konzertes vor dem Kurhauſe mit Roſe Guera erſchienen. Wie ein Frühlingslüftchen, zart, lächelnd, unbefangen kam ſie an und ſtand, lachte, liſpelte und freute ſich über die Ueber⸗ raſchung, die ihr ſo gut gelungen war. Der Kommerzienrat hatte zürnen, den Beleidigten ſpielen wollen, aber in einem Augenblicke war er verſöhnt. All der böſe Groll, der ihn ſelbſt am meiſten gepeinigt, war ve vergeſſen die beleidigende Nichtachtung, vergeſſen— Luigi. ie war da, ſie ſaß da neben ihm wie zuſammengehaucht aus Mondesſtrahlen und Zentifolienduft, lachte, liſpelte und ſpann ihre Zauberfäden. Aber einer Auseinanderſetzung mit dem Kommerzienrat wußte ſie geſchickt auszuweichen. Als man aufbrach, war ſie die erſte, die mit Roſe Guera Fe Aber ſie winkte zurück: Auf Wiederſehen am Abend beim Tanz. Und ſie erſchien auch wirklich. Im Saal hatte ſoeben die Muſit begonnen, da wurde ſie ſichtbar. Kaum merklich nach den Klängen der Muſik ſich wiegend, die vom Saal herübertönte, kam ſie an. „Ich will heute furchtbar viel tanzen, Herr Kommerzienrat,“ ſagte ſie und blickte mit einem dunklen Blick den Gang nach dem Saal hinunter.„Furchtbar viel. Ich werde bis zum letzten Augenblick tanzen ohne Aufhören Der Kommerzienrat küßte ihr die Hand. „Ein Glück, daß mein Fuß wieder heil und geſund iſt“, ſagte er entzückt.„Aber es iſt voll, viel Menſchen da, ein Genuß wird es nicht ſein.“ Sie 905 den Kopf, atmete tlef und ſah wleder nach dem Saal hin. „Laſſen Sie uns gehen.“ Es war wirklich voll. Für dieſe aus allen Enden der Welt vom Zufall zuſammengeführte Geſellſchaft konnte es eine eigentliche Tanz⸗ ordnung nicht geben. Jeder tanzte nach der Sitte ſeines Lande⸗ mit dem Recht und Geſchmack eigenen Perſon. Marghertta⸗ Art zu tanzen war.Sie gab ſich vollkommen dem Tanze hin, leidenſchaftlich und blieb doch ſie ſelbſt. Der Körper, ſanft gebogen, ſtrebte vorwärts, aber das feine Köpfchen aufwärts gerichtet, blieb auch im ſtürmenden Rhythmus noch eine zarte Linie. „Die Maloſaſchlange,“ flüſterte man.„Die Malojaſchlange tanzt.“ Man krititerte 505 Raffement ihrer Toilette, die Durchſichtigkeit und den ins Graue ſpielenden Ton ihrer Gewänder und das be⸗ rechnende Fließende in den Linien ihrer Erſcheinung. Kaum hatte der Kommerzienrat ſie freigegeben, wurde ſie von neuem geholt. Wie ſie es gewollt hatte, tanzte ſie unaufhörlich. Sie wurde nicht müde und nicht heiß. Mit einem entzückenden Lächeln und den Augen, die wie Irrlichter flackerten, flog ſie aus einem Arm in den andern. Als man ſie ans Buffet führte, war ſie von einem Kranz von Herren umgeben. Sie war gar nicht heiß, ſie atmete nur ein wenig ſchneller und ein Löckchen, das ſich losgemacht hatte und über dem Ohr hernſeder hing, zitterte leiſe wie von innen heraus. An dieſem Löckchen hingen die Blicke wie verzaubert Man konnte daran die Schläge ihres Herzens ſehen.. vielleicht die ſchnellere Bewegung ihrer Füßchen, in denen noch die Harmonien der Muſik ſich zu wiegen ſchlenen, mitempfinden. 1 Der Kommerzienrat ſaß neben Roſe Guera und ſtöhnte halb drollig, halb ernſthaft verzweifelt in ſich hinein. 1 „Itt es nicht geradezu ein Unglück für mich, Roſe Guera,“ ſeufzte er und ſah melancholiſch in ſein Sektglas hinein,„daß ich dieſes Kind liebe? Ich weiß nicht, wie es mich angefallen hat, ich weiß nicht, wie es mich feſthält, aber ich kann nicht anders, ich muß ſie lieben. Manneswürde, Selbſtachtung, alles zum Kuckuckl Sie bricht's entzwei wie einen Tulpenſtengel“ Roſe Guera ſah nach der andern Seite und ſchwieg. „Warum ſagen Sie nichts,“ fuhr er ſie an.„Wie würde es mir wohltun, wenn Sie mich ein wenig auszanken möchten, nein, mehr noch, mich ſo recht tüchtig heruntermachten, mich mir in meiner gan⸗ zen Schwäche dieſer Frau gegenüber zeigten, mein Ehrgefühl wach⸗ riefen, mich vermahnten... Nein, Sie laſſen mich kalten Blutes in mein Unglück rennen. In Ihrer fixen Idee, Margheritas Schick⸗ ſal in ſichern und liebevollen Händen zu wiſſen, opfern Sie mich. Ja, Roſe Guera.. Sie opfern mich. Sie allein! Es muß doch irgendwie ein Mittel geben, mich zu retten.“ Er ſchwieg eine Weile, dann fuhr er gedankenvoll weiter fort:„Es iſt mir ja auch immer ſo zumute, als ob das Mittel da iſt... irgendwie liegt's auf dem Grunde meiner Gedanken... ich kann es nur nicht ſehen Ich weiß, ich will aus dieſen Feſſeln heraus. Sehen Sie dorthin.“ Er wies mit den Augen unauffällig zu Margherita hinübe. Sie hatte in der Nähe des Büffets Platz genommen, hielt ein Glas in der Hand und ſtieß ſoeben mit den Herren an, die ſie umgaben. Man tuſchelte im Saal, man blickte auffällig hin nach dieſer Grupps. Vor ihr ſchloſſen drei, vjer Herren ſie von dem Saal ab. Alle hielten Gläſer in den Händen, ihre Lackſchuhe glänzten wie geſchliffenes Glas, ihre diskreten Stimmen vermiſchten ſich zu Mollakkorden, die auf den Funken ihrer Blicke in Margheritas Herz dringen ſollten. „Glauben Sie, daß das da meiner würdig iſt?“ fragte drüben der Kommerzienrat.„Jenen Kurs kann ich nicht fahren und will ich nicht fahren.“ ſſetz lgt.) Hrste Mode- Dr. Klostermann Augenarzt Mannhelm, o 7, 6 Telephon 4712 hält wieder Sprechstunden 10—1, 2½-—5½ Emi31 Weinnaus Sdilupp Telephon 1129 Morgen Donnerstag 5 Srhlarhtiest 4 emplehle meine prima p Jal Wene und gute Kʒüche 70 Friedrichsplatz 14 Tel. 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Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kauf⸗ mann Chriſtian Seitter, Mannheim, als allei⸗ nigen Inhaber übergegangen, der es unter der bisberigen Firma weiterführt. 6. Zur Firma„Heinrich Weißmann&K Co.“ in Mannheim. Heinrich Weißmann iſt durch Tod aus der Geſellſchaft ausgeſchieden. Die Geſellſchafter Heinrich Weißmann Witwe, Clara geb. Leri in Mannheim und Kauf⸗ mann Karl Brinkmann in Sandhauſen füh⸗ ren das Geſchäft in offener Handelsgeſell⸗ ſchaft fort. 7. Zur Firma„Flottmann Preßluft Geſell⸗ ſchaft, Ingenieurbüro Mannheim“ in Mann⸗ heim als Zweigniederlaſſung der Firma „Flottmann Preßluft Geſellſchaft“ in Köln. Dem Diplom⸗Ingenieur Artur Baumſteiger, Köln⸗Lindenthal iſt Prokura erteilt. 8. Zur Firma„Edmund Dahms. Textil⸗ waren“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 9. Zur Firma„Adolf Köhler“ in Mann⸗ deim. Die Firma iſt erloſchen. 10. Zur Firma„Gebr Kuhn“ Ilvesheim. Kanfmann Otto Kuhn, Ilvesheim iſt in das Geſchäft als verſönlich haftender Geſellſchaf⸗ ſer eingetreten. Die offene Handelsgeſell- ſchaft hat am 25. September 1925 benonnen. 11. Firma„Hans Jäger“ in Mannheim, Inhaber iſt Geora Hans Jäger. Elektrotech⸗ niker, Mannheim. 12. Firma„Heinrich Ulbing“ in Mannheim. Inhaber iſt Heinrich Ulbing, Kaufmann, Mannheim.— 18. Zur Firma„Unirerſum⸗Konzern“ Ak⸗ Rengeſellſchaft“ in Mannheim. Durch Gene⸗ Talverammlunosbeſchluß vom 18. Seyptember 1925 ſſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Direktor Wilhelm Mann, Mannheim iſt Ttauidator. Die Firma iſt erloſchen. 14. Zur Firma„Autohaus Hageloch Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ beim. Dr. Richard Bitterich iſt nicht mehr Geſchäftsführer. Mannheim, den 10. Oktober 1928. Amtsoericht. Vielfachen Wünſchen alter Kunden ent⸗ ſprechend liefere ich nun wieder wie vor dem Kriege, meine tietgelbfleisch. 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Zur Teilnahme an der Generalverſammluna ſind dieſenigen Ak⸗ tionäre berechtigt, die ihre Aktien ſpäteſtens am dritten W e vor der Verſammlung bei dem Vorſtand unter Angabe der Num⸗ mern angemeldet baben. 1 Bei Beginn der Generalverſammlung ſind die angemeldeten ihre Binterleguna zum Nachwels der Berechtiaung zur Teilnahme vorzulegen Zur Entgegennahme der Hinterlegungen und Ausſtellung von Beſcheinigungen darüber ſind der Vorſtand, die Bayer. Staatsbank in Nürnbern, die Ban für Thüringen vorm B. M. Struvp Aktiengeſellſchaft in Meiningen und deren Filialen, das Bankhaus Gebr. Arnhold in Dresden un Berlin, das Bankhaus Laband, Stiehl& Co. in Berlin und die ſenigen Stellen, die vom Auſſichtsrat als geeignet anerkannt wer⸗ den zuſtändig. 285 Selb(Bayern) den 2 Oktober 1925. Der Aufsichtsrat Ludwig Jald. 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