Donnerstag, 22. Okkober dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins aus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohn⸗ Vetelgele Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche Rr nniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonte G4 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6. 2. ſtracbäfte Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger taße 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Fernprech⸗ Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945 1 Beiſagen: port und Opie ———— Abend⸗Ausgabe 5 i 0 Mannheimer Heneral Amzeiger Aus Zeit und Leben Mannhemer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage · Aus der Welt der Cechnik Wandern und Nenen Ernſte Kriſis der Locarno⸗Verträge volle Anerkennung des Kabinetts E Berlin, 22. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Reichskabinett war heute früh um halb 10 Uhr nochmals unter Vorſitz des Reichspräſidenten zuſammengetreten, um die Be⸗ ſprechung über die Ergebniſſe von Locarno fortzuſetzen. Die Bera⸗ tungen haben diesmal in kurzer Zeit zu einem formellen Abſchluß geführt, und ſchon gegen 10 Uhr konnten ſich Reichskanzler und Reichsaußenminiſter in den Reichstag begeben, um vor dem Auswärtigen Ausſchuß die Stellungnahme des Kabinetts zu vertreten. Wie verlautet, ſoll die Arbeit der deutſchen Delegation in Locarno die volle Anerkennung des Kabinettsrats gefunden haben. Es ſei lediglich von der Erfüllung der Voraus⸗ ſetzungen und Hoffnungen, unter denen die Verträge von Locarno paraphiert wurden, abhängig, ob ſich das Kabinett gegenüber den verfaſſungsmäßig zuſtehenden Inſtanzen für eine Ratifizierung der Verträge einſetzen werde. Sitzung des fluswärtigen Nusſchuſſes UE Berlin, 22. Okt. Von unſerem Verliner Büro.) Der Aus⸗ wärtige Ausſchuß des Reichstags trat heute unter dem Vorſitz des Abgeordneten Hergt zuſammen, um die durch die Abmachungen von Locarno geſchaffene politiſche Lage zu beraten. Das Reichs⸗ kabinett war durch den Reichskanzler, ſowie durch die Miniſter Streſemann, Schiele, Brauns, v. Schlieben, Graf Kanitz, Neuhaus und Frenken vertreten. Zunächſt er⸗ ſtattete Dr. Streſemann eine ausführliche Darſtellung der in Locarno erreichten Reſultate. Die Diskuſſion wurde alsdann durch den Redner der Deutſchnationalen, Graf Weſtarp eröffnet, der zunächſt den an anderer Stelle veröffentlichten Beſchluß ſeiner Fraktion verlas. Die Sitzung dauert noch an. Einberufung der Reichstagsfraktion der D. B. P. 2 Wie wir erfahren, iſt die Reichstagsfraktion der Deutſchen 5 olkspartei auf Dienstag, den 27. Oktober, einberufen wor⸗ Auf der Tagesordnung ſtehen die Veratungen über die Ver⸗ träge von Locarno. Einladung an Hindenburg zur Paktunterzeichnung? Wie der Londoner Vertreter der„Voſſ. Ztg.“ erfahren haben will, ſoll man in Locarno eine Einladung an den deutſchen Reichs⸗ präſidenten zur Unterzeichnung des Paktes bereits in Erwägung ge⸗ dogen haben. Anſcheinend halte man ſich von engliſcher Seite aus in dieſer Frage noch etwas zurück, weil man nicht mit Beſtimmtheit 1 wiſſe, ob Reichspräſident v. Hindenburg mit Rückſicht auf ſein hohes Alter die lange, ermüdende Reiſe in dem klimatiſch beſonders un⸗ günſtigen Monat November anzutreten bereit ſein würde. Man glaubt, daß der franzöſiſche Staatspräſident Doumergue, der auf Grund eines Beſchluſſes des geſtrigen Kabinettsrates zur Unterzeichnung des Paktes nach London eingeladen worden iſt, am Dezember dort eintreffen wird. Ablehnungsbeſchluß der Ddeutſchnationalen Berlin, 22. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Im Aus⸗ wärtigen Ausſchuß des Reichstages wurde von der deutſch⸗ nationalen Reichstagsfraktion folgender Beſchluß dekanntgegeben:„Die deutſchnationale Reichstagsfraktion vermag in em Ergebnis der Verhandlungen von Locarno nicht die Erfüllung er Forderungen zu ſehen, die den Lebensnotwendigkeiten des eutſchen Volkes gerecht werden. Die Fraktion vermißt außerdem die Erfüllung der Vorausfetzungen für einen Vertragsſchluß, ſowie die Gegenleiſtungen der anderen beteiligten Mächte, die den Deutſch⸗ and angeſonnenen Opfern entſprächen. Angeſichts dieſes Ergeb⸗ niſſes erklärt die Fraktion ſchon heute, daß ſie keinem Vertrag zu⸗ immen wird, der den deutſchen Lebensnotwendigkeiten nicht gerecht wird und insbeſondere einen Verzicht auf deutſches Land und Volt nicht ausſchließt.“ Die heute im Auswärtigen Ausſchuß bekanntgegebene Ent⸗ ſchließung der Deutſchnationalen darf in ihrer Bedeutung nicht über⸗ ſchätzt werden. Sie ſtellt kein Mißtrauensvotum für die deutſche Delegation dar, ſondern beſagt im Grunde doch nur, daß die deutſch⸗ nationale Reichstagsfraktion ſich die weitere Entſcheidung vorbehält, is Klarheit darüber herrſcht, ob Briand die in Locarno gegebenen erſprechungen in befriedigender Weiſe einlöſen wird. Das iſt, wie wir wiederholt hervorgehoben haben, auch der Standpunkt der eichsregierung und ſämtlicher übrigen Parteien. Sofern alſo be⸗ ehen gar keine Differenzen in der Beurteilung der Sachlage. Der dweite Vorbehalt, der ſich auf Elſaß⸗Lothringen bezieht, iſt weniger klar umriſſen. Mit dem Vertrag von Locarno hat Deutſch⸗ and einen Verzicht auf Elſaß⸗Lothringen auch nur inſofern aus⸗ geſprochen, als es ſich verpflichtet, Elſaß⸗Lothringen nicht durch Ge⸗ walt zurückzuerobern. Alle anderen Möglichkeiten der Erringung leiben bei dieſer Konſtruktion offen. Locarno und die Wirtſchaſtskriſe VParis, 22. Okt.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) In den mei⸗ ſten Erwägungen, die über das künftige Europa unter dem Regime der Verträge von Locarno in politiſchen Kreiſen gemacht werden, wird das Hauptgewicht auf die wirtſchaftliche Reorgani⸗ ſation des Kontinents gelegt. Im„Matin“ widmet ihr auch Sauerwein ſeine beſondere Aufmerkſamkeit. Zwar hält er als die nächſte Ctappe eine Ausdehnung der Sicherheitspakte auf andere Teile Europas, im Oſten und dem Balkan, für möglich; dann aber müßten die Konſequenzen aus dem Abkommen von Locarno gezogen werden. Europa gehe dem Ruin der Arbeitsloſigkeit und der Revo⸗ lution entgegen, wenn die landwirtſchaftlichen und induſtriellen Pro⸗ duzenten nicht eine gemeinſame Anſtrengung machten, um neue Ab⸗ ſatzgebiete zu gewinnen, um die Preiſe der Waren durch umfaſſende Zollreformen herabzuſetzen. Wenn der Völkerbund im nächſten Jahre wieder zuſammentritt, ſo ſollte er nicht nur neue regionale Pakte vorfinden, ſondern ernſthafte Projekte die die Beendigung der Zoll⸗ kriſen, die den Kontinent ſchädigen, bedeuten. JKeine Stimmenzerſplitterung; Politiſches Daſeinsrecht haben nur die großen hiſtoriſchen Parteien! Die Splitterparteien, die einſeitig Wirtſchafts⸗ und Aufwertungsfragen über den dazu garnicht zuſtändigen badiſchen Landtag löſen wollen, ſchaden ſich nur ſelbſt und fördern die Sozialdemokratie, die auch heute noch, getren Bebels Bekenntnis, der Todfeind der bürgerlichen Geſellſchaft iſt. Daher keine Stimme den Zerſplitterern! Jede Stimme der Partei der Staatsbe⸗ jahung und des vernünftigen Fortſchritts, der Deulſchen Volksparkei Liſte 5: haas⸗Waldeck Skrzynski über die Konferenz von Locarno Der polniſche Außenminiſter Graf Serzynski erſtattete am Mittwoch im Auswärtigen Sejmausſchuß Bericht über die aus⸗ wärtige Lage und über die Konferenz von Locarno. Skrzynski ver⸗ ſuchte den von nationaliſtiſcher Seite verbreiteten Peſſimismus zu zerſtreuen. Frankreich erhalte durch den Rheinpakt die ihm ſeit 1919 verſprochenen Sicherheiten. Polens neues Bündnis mit Frank⸗ reich beſeitige nicht das frühere Abkommen, es gäbe nur anderen Staaten zur Kenntnis, daß im Falle eines Angriffes auf Polen Frankreich verpflichtet ſei, Polen zu Hilfe zu kommen. Das neue Bündnis gehe inſofern weiter als das alte, als dort nur die Rede von Beratungen im Angriffsfalle ſei, hier aber von der Verpflichtung zur ſofortigen Hilfeleiſtung. Der deutſch⸗polniſche Schiedsvertrag ſolle eine Entſpannung herbeiführen. Die beſtehenden Vertragsbeſtimmungen könnten aber nicht Gegenſtand von Schiedsverfahren ſein. Der Vertrag ſtelle beiderſeits guten Willen zur Erledigung von Streitig⸗ keiten auf der Grundlage der Unantaſtbarkeit beſtehender Verträge feſt. Es ſei klar, daß Rechte aus den beſtehenden Verträgen, wie z. B. der Beſitz eines Landſtriches, bei dem Schie dsverfahren nicht zur Diskuſſion geſtellt werden könnten, denn die internationalen Tribunale ſeien für Abänderungen der beſtehenden Verträge nicht zuſtändig, und auch das Schlichtungsverfahren könne nicht zur Aen⸗ derung eines grundlegenden Rechtes eines Staates ohne beiderſeitige Zuſtimmung führen. 5 Wenn Polen in Locarno nicht mehr erreicht hätte als die Feſt⸗ ſtellung der vollkommenen Uebereinſtimmung der polniſchen Politik mit der Englands, ſo ſtelle ſein Auftreten in Locarno ſchon ein rieſiges Ergebnis dar. Polens Bündnis mit Frankreich gehe aus der Konferenz geſtärkt hervor. Das Bündnis habe die Feuerprobe der Friedensdiskuſſion beſtanden. Polen, das früher verdächtigt wurde, ein Hemmnis auf dem Wege zum allgemeinen Weltfrieden zu ſein, ſei ſeit Locarno ein Pfeiler Wähll Deulſche Volksparlei! dieſes Friedenswerkes. Nach der Rede Skrzynskis wurde die Sitzung ſofort geſchloſſen. reitun Preis 10 Pfennig 1925— Nr 490 Anzeigenpreihe nach Tarit dei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗ M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An zeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. „Geſetz und Vecht Fank in der badiſchen Roalition Der Wahlkampf iſt erſt in den letzten ſen richtig in Schwung gekommen. Was bislang die N hätte rechtfer⸗ ligen können, war eigentlich nur ein kleines Geplänkel in der Preſſe. Selbſt in den Verſammlungen aller Parteien iſt das Nichtzuſtande⸗ kommen einer Diskuſſion faſt zur Regel geworden, ſo daß man dieſen Wahlkampf zu einem Wettſtreit der Monologe umtaufen könnte. Aber in den letzten Tagen vor dem Wahltermin iſt es nun doch etwa⸗ lebhafter geworden, der Kampf Aller gegen Alle iſt entbrannt, aber erfreulicherweiſe, wie dies der Eigen⸗ und Gemütsart der badiſchen Bevölkerung entſpricht, ohne jene gehäſſigen Ausſchreitungen, wie ſie z. B. das charakteriſtiſche Merkmal bei Wahlen in Mitteldeutſch land ſind. Gelegentliche Entgleiſungen einzelner Uebereifriger werden nicht beſonders tragiſch genommen, denn man weiß, daß nach dem 25. gottlob alles wieder vorüber iſt. Sucht man dagegen nach dem Grundſätzlichen der dies⸗ maligen Wahlagitation, kommt man zu der merkwürdigen Feſtſtellung daß ſich die drei Koalitionsparteien, die ſeit ſieben Jah⸗ ren ununterbrochen in Baden am Ruder ſind, gegenſeitig ſchärfer be⸗ kämpfen, als man nach ihrer bisherigen Kampfſtellung gegenüber der Oppoſition vermuten dürfte. Zwar verſichern die Rednei einer jeden Partei, daß die badiſche Koalition im ganzen reibundslos und in voller gegenſeitiger Loyalität gearbeitet habe. Es muß ſich aber doch im Laufe der Jahre viel heimlicher Zündſtoff angeſammelt haben, der nunmehr in der Hitze der redneriſchen Gefecht plötzlich zur Exploſion kommt. Merkwürdigerweiſe iſt es der am wenigſten bedeutende Teil der Koalition, die Demokratiſche Partei, die mit einem Schlage in ziemlich gleich heftiges Kreuzfeuer durch Zentrum und Sozial⸗ demekratie geraten iſt. Noch merkwürdiger iſt dabei die Tatſache, daß die„Sonne der Demokratie“, der gegenwärtige Staatspräſident Dr. Hellpach, es ſich gefallen laſſen muß, perſönliche Angriffe über ſich ergehen zu laſſen, die aus dem Munde der Koalitions⸗ freunde noch ſchärfer wirken, als wenn ſie von der Oppoſition kämen. Bei der Sozialdemokratie haben die wiederholten Auf⸗ forderungen Hellpachs, ſich den Wahlen mit der Deutſchen Volkspartei zu einer Art von Kulturgemeinſchaft zum Schutz der badiſchen Simultanſchule zuſammenzuſchließen, beſonderes Miß⸗ fallen erregt. Sie bedenkt ihn deshalb mit den Bezeichnungen „Weltfremdling, profeſſoraler Ideoldoge“, und ähnlichem mehr, die für ihn ſchon deshalb nicht ſehr ſchmeichelhaft ſind, weil er in ſeinen zahlreichen Reden über alles und jedes gerne als Sachverſtändiger auf allen Gebieten angeſehen ſein möchte. Iſt die geringſchätzige Art, mit der man in der Sozialdemokratie die ſonſt ſtets willigen Mitläufer behandelt, bezeichnend für die Wertſchätzung der Demo⸗ kraten durch die Sozialdemokraten, ſo iſt das Benehmen des Zen⸗ trums gegenüber Hellpach neuerdings geradezu lieblos. Der Zentrumsabgeordnete Dr. Föhr, ein junger Kaplan, voller Feuer⸗ eifer und Ergebenheit für Dr. Schofer, deſſen Ziviladjutanten er dar⸗ ſtellt, iſt mit großer Heftigkeit über Hellpach hergefallen, weil dieſer vor 25 Jahren als junger Medizinſtudent in einem ſo zialiſtiſchen Verlag eine Broſchüre über verſchiedene Probleme des Liebes⸗ und Ehelebens veröffentlicht hat, die naturgemäß mit den Anſchauungen eines katholiſchen Theologen nicht völlig in Einklang zu bringen iſt. Dr. Föhr bedient ſich dabei einer beachtlichen Maſſivität der Sprache und des Ausdrucks, die eher an die ſtreitbaren Kämpfer der Ecclesia militans Hermann v. Vikari und Theodor Wacker erinnert, als an die Milde und gütig verſtehende Art eines Hansjakob oder eines Lender. An ſich iſt das Streitobjekt nicht neu. Schon während der Reichspräſidentenwahl ging die deutſchnationale Preſſe mit dieſer Jugendſchrift Hellpachs hauſieren, ohne allerdings viel Erfolo da⸗ mit zu haben. Wir haben es damals ſchon bewußt ab e⸗ lehnt, eine ſolche unſaubere Waffe zu verwerten und tun es c heute noch. Aus wiſſenſchaftlichen Werken des politiſchen Gegners einzelne Sätze wahllos herauszuklauben, um ihn in den Augen der Parteifreunde u. Glaubensgenoſſen herunterzuſetzen, iſt poli⸗ tiſchunfair, noch dazu, wenn es ſich um Schriften handelt, deren Entſtehungszeit um ein Vierteljahrhundert zurückliegt. Wem ſollte es heute noch beifallen, Dr. Hellpach einen Vorwurf zu machen, daß er in jener Zeit in ſozialiſtiſchen Zeitungen die berühmten Spar⸗ takusbriefe verfaßte, nach denen ſich ſpäter die ſparta⸗ kiſtiſche Bewegung benannte. Nachdem Dr. Hellpach ſelbſt öffentlich erklärt hat, daß er heute manches anders formulieren würde als damals, liegt für uns auch als politiſche Gegner keine Veran⸗ laſſung vor, die Dinge zum Gegenſtand einer politiſchen Kontro⸗ verſe zu machen, die vom Zentrum ſo wie ſo nur entfeſſelt worden iſt, weil es zu ſeinem bisherigen Kultuskampfaeſchrei einen katho⸗ likenfeindlichen Popanz gebraucht. Daß dies allerdings aus⸗ gerechnet der badiſche Staatspräſident ſein muß, iſt die merkwürdigſte Groteske dieſes Wahlkampfes. Weniger ſtark als dieſer Rückfall in bekannte Waldmichelmetho⸗ den des Zentrums iſt ſeine Polemik gegen die Sozialdemo⸗ kratie. Immerhin fallen auch auf dieſer volitiſchen Hobelbank einige tüchtige Spähne ab. Die ſozialiſtiſche Aaitation gegen den „Zollwucher“ richtet ſich auch gegen die Politik des Zentrums im Reich. wobei allerdings einige ſozialdemokratiſchen Redner inſofern recht unvorſichtig waren, als ihnen nunmehr Dr. Köhler als Mitalied des Kabinetts öffentlich nachweiſt, daß die Sozialdemokratie im Ka⸗ binett bei der Stellungnahme Badens im Reichsrat für die An⸗ nah me der Jolltarife geſtimmt hat. Offen klafft auch der Schlund in der Frage der Simultanſchule, bei der ſich beide große Parteien offenſichtlich nicht über den Weg trauen. Das Zentrum möchte natürlich die Konfeſſionsſchule, die Sozialdemokratie tritt da⸗ gegen für die rein weltliche Schule ein, wie dies auch erſt auf dem Heidelberger Parteitag wieder von neuem formuliert worden iſt. An⸗ geſichts dieſer Lage befindet ſich die Simultanſchule in der Rolle des geduldeten kleineren Uebels. Wirkliche Verteidiger und Hel⸗ fer erſtehen ihr nur in den Liberale n. da man auch angeſichts der Haltung der Deutſchnationalen in Bayern bei der Konkordats⸗ frage, der Deutſchnationalen in Baden nicht ohne weiteres ſicher iſt. Wir als gänzlich Unbeteiligte regiſtrieren dieſen häuslichen Zwiſt, um daraus die Lehre zu ziehen, daß in der ſchwarz⸗rot⸗goldenen Re⸗ gierung der dritte Bannerſtreifen doch nicht ganz ſo golden war, wie er immer ausgegeben wurde. Das„demokratiſche“ Gebahren des Zentrums und das bewußte Kokettieren mit Dr. Wirkh iſt nichts anderes Streuſand in die Augen allzu Leichtgläubiger. Wenn es je dahin kommen ſollte, daß das Zentrum in Baden die Mehrheit erreichte, würde es ſofort die Maske fallen laſſen und genau ſo rück⸗ ſchrittlich regieren wie in Bayern. Tſie 5: Haas-DBaldech! 2. Seite. Nr. 490 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe] Donnerstag, den 22. Oktober 192 I. Wir ſind in der merkwürdigen Lage, der„Frankfurter Zei⸗ tung“ auch einmal zuſtimmen zu können, wenn ſie ſagt:„Es iſt eine Lebensnotwendigkeit: für die Kultur des Landes, daß eine Partei, die ſolche Gefahren, verkörpert durch beſtimmte Perſönlichkeiten, in ſich birgt, nicht zur Uebermacht ge⸗ langt.“ Aus dieſer Erkenntnis heraus verlangt das demokra⸗ tiſche Hauptorgan die Gleichberechtigung von Demokratie und So⸗ neben dem Zentrum, wenn eine weitere Regierungs⸗ balition gute Früchte tragen ſoll. Wir ſind anderer Meinung. Eine Forkführung der gegenwärtigen Koalition wäre ein Un⸗ ſegen für Baden. Sie muß alſo ſo oder ſo geſprengt wer⸗ den. Ein wirkſames Mittel dazu iſt die Abgabe des liberalen Stimmzettels am 25. Oktober. Daher keine Zerſplitterung, alle Stimmen der Deutſchen Volksparkei!! K. F. der Münchener dolchſtoß⸗ Prozeß Jn der Mittwochsverhandlung war der nächſte Zeuge Vize⸗ admiral von Trotha, der während des Krieges Chef des Stabes der Hochſeeflotte war. Wir ſind, ſo bekundete er, mit einem außerordentlich hohen Ausbildungsſtand in den Krieg gegangen. Mannſchaften und auf den Schiffen waren geeint in der Pflicht für das Vaterland. Wie konnte es unter dieſen Umſtänden zum Zuſammenbruch kommen? Die Verhältniſſe in der Marine waren während des Krieges beſonders günſtig dafür, um die für jede Kampftruppe ſchädlichen parteipolitiſchen Gegen⸗ ſätze hineinzutragen. Zeuge ſchildert dann die Behandlung der Marinemannſchaften durch die Vorgeſetzten und Ernährungsverhält⸗ niſſe und ſtellte feſt, daß niemals Klagen zu hören waren, daß die Leute wegen Unterernährung ihren Dienſt nicht hätten tun können. Beſonders im Winter 1916/17 ſei bei der Flotte ſogar eine erheb⸗ liche Abnahme der Krankenzugänge feſtzuſtellen geweſen. Der Zeuge behandelt dann weiter den verheerenden Einfluß und die Auswir⸗ kungen, die die Parteikämpfe im Volke auf die Truppe hatten. Als im Sommer 1917 ganz plötzlich der Verſuch aufgedeckt worden war, daß ſolche Dinge vom Lande her auf die Schiffe hinein⸗ getragen wurden und die Wühlarbeit einſetzte, konnten wir keinen Zweifel darüber haben, daß das Hauptziel dieſer Wühlarbeit war, Stimmung für die U. S. P. zu machen. Dann haben wir zugegriffen. Es war aber nicht möglich, die Wurzel dieſer Wühl⸗ arbeit zu ergreifen. Es iſt uns klar geworden, daß die Berührung, die die Mannſchaften mit Abgeordneten der U. S. P. gefunden hatten, eine ernſte und große Gefahr bedeuten müßten. Ich ſelbſt habe damals verſucht, den maßgebenden Stellen klar zu machen, daß es unbedingt notwendig iſt, in dieſen Fragen auch vor dem Gericht Klarheit zu ſchaffen und der Flottenchef hat ſtets den Standpunkt eingenommen, daß gegen derartige von politiſchen Parteien aus⸗ gehende Machenſchaften die Flotte durch die Regierung unterſtützt werden müßte. In dieſem Zuſammenhang weiſt der Zeuge dann auf eine Aeußerung des damaligen Reichstagsabgeordneten Ebert hin, der in einer Unterhaltung mit dem Admiral Capelle, als er zuerſt von dieſen Sachen hörte, ſich dahin äußerte, daß er von einem der⸗ artigen Vorgehen, das auch er als kraſſen Landesverkat bezeichnete und das er verurteilen müſſe, nichts wiſſe und völlig über⸗ raſcht ſei. Ebert hatte in Ausſicht geſtellt, unter beſtimmten Ver⸗ hältniſſen ein geheimes Rundſchreiben an ſämtliche Chefredakteure der ſozialdemokratiſchen Zeitungen zu richten, damit ſie auks ſchärfſte gegen die Zerſetzungstendenzen Stellung nehmen ſollten. Er habe hinzugefügt, daß die Regierung auf ſeine Partei feſt rechnen könne. Nach einer Beſprechung mit dem damaligen Reichskanzler Michaelis hat Ebert ſich dahin geäußert, daß„von unſerem Standpunkt aus jeder Verſuch, die Landesverteidigung zu und zu ſchwächen, zu mißbilligen ſei.“ Trotzdem ſei es zu einem Ein⸗ greifen, wie der Zeuge weiter erklärt, gegen die eigentlichen Hinter⸗ männer der Wühlarbeit nicht gekommen. Er könne ſich von dem Gedanken nicht losmachen, daß damals die Entſcheidungsſtunde ge⸗ ſchlagen hätte. Das Gift, das den Leuten eingeimpft wurde, habe weiter gewirkt. Die Leute auf den Schiffen, die vor dem Feinde ſtanden, hätten bis zuletzt ihre Pflicht getan, wie der Zeuge auch aus mehreren Einzelbeiſpielen erläuterte. Admiral von Trotha gab dann eine eingehende Schilderung der Verhältniſſe bei der Flotte im Herbſt 1918 und des geplanten Vorſtoßes der deutſchen Flotte in den engliſchen Kanal, der die Lage an der Weſtfront erleichtern follte. Der Plan und der Erfolg, den ſich die Leitung verſprochen habe, ſei ihr durch Dis ⸗ gäiplinwidrigkeiten der Mannſchaften, die ganz überraſchend einſetzten, aus der Hand geſchlagen worden. Jetzt habe plötzlich das Gift ſeine Wirkung getan. Man möge über den Syſtem⸗ wechſel denken wie man ſolle, Tatſache ſei aber, daß der letzte Wille, dem Volke zu dienen, der Flotte aus der Hand geſchlagen wurde. Auf eine Frage des Vorſitzenden, ob ſich der Zeuge auf den Standpunkt ſtelle, es hätte vielleicht noch eine Wendung zum Beſſern geben können, wenn nicht durch die Wühlereien der Geiſt der Mann⸗ ſchaft getötet worden wäre, antwortete von Trotha: Gewiß! Unſere ganze Ausbildung war auf den Geiſt des Vertrauens eingeſtellt, im Gegenſatz zu dem engliſchen Syſtem. Rechtsanwalt Hirſchberg richtete an den Zeugen mehrere Fragen, die dieſer dahin beant⸗ wortete, daß die Reichsregierung von dem Eniſchluß der Marine · leitung, die Flotte zu einem letzten Angriff einzufetzen, nach ſeiner Kenntnis durch die Seekriegsleitung unterrichtet worden ſei. Ob auch der Kaiſer und die Oberſte Heeresleitung unterrichtet wurden, entziehe ſich der Kenntnis des Zeugen. Eine Frage, ob es richtig ſei, daß die Frauen von heute Von Carry Brachvogel Das Wahlmädchen Mit Wotans Wahlmädchen hat ſie nur inſofern Aehnlichkeit, als ſie lieber ihrem eigenen Kopf folgt, als der väterlichen Autorität. Sie hat das Wahlrecht, einen Beruf und keinen Mann, wenigſtens keinen Ehemann. Erfolgreich ſtreckt ſie ihre Sporthand(keine Grübchenhand, keine roſig⸗ſchimmernden, mandelförmigen Nägell) nach allem, was ſonſt nur Domäne der Männer war. Sie iſt friſch, willensſtark, tapfer, ſelbſtbewußt, rückſichtslos, ein achtzehnkarätiges Produkt der Neuzeit. Romantik liegt ihr weltenfern. Sie würde nie gleich„Elſa“ auf einen„Lohengrin“ warten, der ſie aus Nöten befreien ſoll und„der fliegende Holländer“ würde bei ihr vergebens Erlöſung ſuchen. Wohl aber wäre ſie nicht abgeneigt, mit irgend einem„verfluchten Kerl“(es brauch“ ja nicht juſt ein alter Holländer zu ſeinl) eine Mittelmeerfahrt zu machen oder mit einem„ab⸗ wegigen“ Tannhäuſer einen kleinen Ausflug in den Hörſelberg. Bei alledem iſt 155 pflichtreu, hilfreich für die eigene Familie, wenngleich ſie den Robespierre ſchen Grundſatz vertritt, daß die Familie nur ein Förderativſyſtem ſein könne. h blickt darum die ältere Generation auf dies achtzehnkarätige Produkt der Neu⸗ zeit:„Sie hat kein Herz!“ Mag ſein! Aber iſt es ihre Schuld, daß ſie die Ellbogen nötiger braucht als beſagtes Herz?'! Wotans Wahlmädchen liegt ſchüßend umbrannt von lodernder Flamme, unſer Wahlmädchen aber ſteht mitten im Feuer des härteſten Daſeinskampfes. Scheltet ſie darum nicht, ſondern ſtaunt lieber, daß ſie in dieſem Kampf ihr Lächeln und ihre Friſche nicht verliert Fräulein Doklor Noch vor etwa einem halben Jahrhundert wäre ſie jedem Mann und auch jeder Frau wie der leibhaftige Beelzebub erſchienen, wie der Antichriſt, der den Weltuntergang anſagt. Heute aber iſt Fräulein Doktor keine Seltenheit mehr und nichts unterſcheidet ſie von andern jungen Mädchen. Sie iſt friſch, heiter, vielleicht hübſch, vielleicht elegant. Sie ſpricht als Umgangsſprache weder Latein noch Griechiſch, lieſt nicht nur Pandekten und„Quellen“ ſondern auch ſchöne Literatur, verkehrt ſogar mit gewöhnlichen Sterblichen, nicht nur mit Univerſitätsprofeſſoren und ſolche, die es wollen. Fräulein Doktor arbeitet, treibt Sport, heiratet und kriegt Kinder— genau wie andere Weiblichkeiten! Nur eins iſt abſonder⸗ lich an ihr: ſie iſt häufig eine Gegnerin der Frauenbewegung. Mit drolliger Selbſtverachtung, die ihr offenbar gar nicht zum Bewußt⸗ ſein kommt, erklärt ſie gerne die Frau für geiſtig⸗minderwertig und chwärmt für Chriſtiane Vulpius Reichweite der Geſchütze der engliſchen Schlachtſchiffe größer geweſen ſei als die der deutſchen Schiffe, beantwortete der Zeuge dahin, daß nach dem Zeugnis verſchiedener engliſcher Flottenkommandanten ſich gerade die deutſchen Geſchütze ausgezeichnet bewährt hätten. Rechtsanwalt Hirſchberg richtete eine weitere Frage an Vizeadmirar von Trotha darüber, ob die Marineleitung im Oktober 1918 geglaubt worden ſeien, angeßents dieſer Uebermacht mit der engliſchen Flotie eine Schlacht mit Ausſicht auf Erfolg aufnehmen zu können. Der Zeuge von Trotha erklärt, die engliſche Flotte häkte beim Kampf mit der deutſchen eine Hölle von Unterſeebooten und oße Minenfelder durchlaufen müſſen. Bis zum Schluß ſei da⸗ Schiffsmaterial dem engliſchen weit überlegen geweſen. Hier ſetzte ein Bravo im Zuhörerraum ein. Der Vorſi⸗ tende erſuchte, Kundgebungen zu unterlaſſen. Vizeadmiral von Trotha fuhr fort, wir hätten das in der Skagerragk⸗Schlacht ja ge⸗ ſehen. Auf eine weitere Frage des Rechtsanwaltes Hirſchberg, ob der Zeuge von Trotha zugebe, daß von ſämtlichen amerikaniſchen Truppentransporten nur ein einziger durch unſere U⸗Boote verſenkt wurde, erklärte der Zeuge von Trotha, daß die U⸗Boot⸗Kommandan⸗ ten vor lauter ihnen auferlegten Hemmungen ihre Wafſe gar nicht entſprechend gebrauchen konnten. Der Zeuge be⸗ antwortet ſodann eine Frage des Profeſſors Coßmann dahingehend, daß er mit ganzer innerer Ueberzeugung und mu ſeinen Fachkenntniſſen auf dem Standpunkt ſtehe, daß die Sache zum Guten ausgegangen wäre, wenn wir im Frühjahr 1916 ſchon den U⸗Boot⸗Krieg angefangen hätten. die Kriegslage in Marokko Die Verluſte Frankreichs in Marokko Der franzöſiſche Miniſterpräſident Painlevs gab in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Kriegsminiſter vor der Finanzkommiſſion der Kammer aus⸗ führliche Erläuterungen über die Verluſte Frankreichs in Marokko. Demnach wurden in Maxokko ſeit Beginn des Feldzuges bis 31. Juli: 1285 Tote, darunter auch Offiziere gezählt. Die Zahl der Verwundeten beträgt 5306, davon 1330 Franzoſen. Seit 1. Aug. bis 1. Oktober ſind in Marokko an Toten 891, davon 31 Offiziere und 393 franzöſiſche Soldaten, zu verzeichnen, an Verwundeten 2991. Die Unkoſten für Marokko belaufen ſich auf 590 Millionen Franken. Der Sozialiſt Renaudelt verlangte im Laufe der Diskuſſion, daß die Marokkofrage zur Regelung dem Völkerbund übergeben werde. Miniſterpräſident Painlevé lehnte dies ab und erklärte es für unmöglich unter Hinweis daß das Rifgebiet keinen un⸗ abhängigen Staat bilde. Auf eine Anfrage eines anderen Abgeord⸗ neken, ob die Räumung Syriens in Ausſicht genommen ſei, erklärte Painlevé, die Frage ſei„fehr delikater Natur“ und könne nur in Anweſenheit Briands behandelt werden. Letzte Meloͤungen Das Grabdenkmal Eberts k. Heidelberg, 22. Okt.(Eig. Ber.) Nach elner aus Berlin zugegangenen Mitteilung aus dem Büro des Reichspräſidenten wird das Grabdenkmal Eberts am Samstag, 31. Oktober, vor⸗ mittags, der Stadt von der Reichsregierung übergeben werden. Wer von der Reichsregierung der Feier beiwohnen wird, ſteht noch nicht feſt. Frau Ebert und ihre Familienangehörigen werden der Feier beiwohnen. Wahrſcheinlich wird auch die badiſche Staats⸗ regierung vertreten ſein. Schwere Exploſton — Hannover, 22. Okt. In der Abteilung Haßmoor der bei Walsrode(Provinz Hannover) gelegenen Schwarzpulverfabrik Bomlitz ereignete ſich eine ſchwere Exploſion, bei der zwei Per⸗ ſonen getötet wurden. Die außerordentlich verhängnisvolle Fernwirkung der Exploſion iſt auf neuartige(aus Sicherheitsgrün⸗ den Bauart der Ablagekeller zurückzuführen. Die Keller beſtanden aus ſtarkem Betonwerk mit Erddecke, die ſie bei etwaiger Exploſion im Pulvperwerk ſchützen ſollten und in einigen Fällen auch tatfächlich geſchützt haben. Dieſesmal fingen ſie unglück⸗ licherweiſe Feuer unb es ergab ſich damit eine um vieles verſtärkte Wirkung der Exploſion. Die allgemeine Wehrpflicht in Rußland — Moskau, 21. Oktober. Das Zentralexekutivkomitee und der Rat der Volkskommiſſare haben ein in der halbamtlichen„Isweſtija“ mitgeteiltes Dekret veröffentlicht, wonach die Wehrpflicht mit dem 1. Oktober in Kraft getreten iſt. Sie erſtreckt ſich auf alle Bürger vom 19. bis 40. Lebensjahre. Die Abſolventen von Mittelſchulen erhalten das einjährig⸗freiwillige Recht. ö Wie Amerika abrüſtet — London, 21. Oktober. Nach der„Morning Poſt“ aus Waſhington wird ſich der Kongreß in der nächſten Sitzung mit einem Geſetzentwurf befaſſen, wonach in Aene die Mobili⸗ ſation der geſamten männlichen Bevölkerung der einigten Staaten ohne weiteres in Kraft tritt. Alle Männer im Alter von 18 bis 48 Jahren haben ſich in für dieſen Zweck an⸗ zulegende Liſten einſchreiben zu laſſen. Zur Muſterung werden alle Männer von 18 bis 30 Jahren herangezogen. Man braucht das alles nicht tragiſch ft nehmen. Fräulein Doktor iſt das Ergebnis einer langen, geiſtigen Revolution und darum gefällt ihr als Gegenſatz die ſtille Betulichkeit der Bieder⸗ meierzeit Die Salonkommuniſtin Ihr Gatte iſt auch heute noch ein ſchwerreicher Mann, der ſie mit dem größten Luxus umgibt, ſie aber iſt Kommuniſtin mit Leib und Seele. Oder neinl nur mit der Seele, denn während des Krie⸗ ges hat ſie ſich ſchwere Sorgen gemacht um ihre gigantiſchen Ham⸗ ſtervorräte, die doch— ſelbſtverſtändlich!— der ontrolle entzogen werden mußten Dann aber ging ihr Stern von Bethlehem auf, der Sowjet⸗ ſtern. Nun ſchwärmt ſie nur noch für„Aufteilung des Beſitzes“, „Tod der Induſtrie“,„Nieder mit dem Kapitalismus!“, und was derlei Aufbau⸗Projekte mehr ſind. Als vielſeitige Dame iſt ſie aber auch empört über die geringe Aufwertung, jammert über die ſchma⸗ len Dividenden der Aktiengeſellſchaften, 13 5 über die Steuerlaſt und hat ſich ſtets Miater von jeglicher Zivileinquartierung zu be⸗ wahren gewußt.„Man kann ſich doch nicht beliebiges Geſindel ins Haus ſetzen laſſen!“ Sie gibt Geſellſchaften, bel denen ſich die Tiſche biegen, der Sekt ſtrömt, und die Hausfrau, eine zehnfache Perlkette um den Hals, ihren Gäſten entzückt zuflüſtert: „Nach dem Souper wird ein echter Bolſchewiſt einen Vor⸗ trag über„Die Korruption des Reichtums“ halten Die Haustocher Denkt nicht, wenn ihr das Wort„Haustochter“ vernehmt, an das folgſame, häusliche Mädchen von einſt, das nichts war und nichts ſein wollte, als die Tochter im Elternhaus! Die Haustuchter von heute iſt anderer Art und ihr Streben geht dahin, Tochter eines fremden 0 zu ſein. Die Sehnſucht der Eltern und die der fremden Hausfrau kommen der ihrigen entgegen: Sie ſoll das väterliche Budget ent⸗ und das des fremden Hauſes, das ihre oft fragwürdigen Dienſtleiſtungen beanſprucht, nicht zu ſehr be⸗ laſten. Sie ſoll ſo etwas wie ein Lehrling ſein, gleicht aber meiſt mehr einem Handwerksburſchen auf der Walz, denn vergnügt wan⸗ delt ſie durch alle möglichen fremden Häuſer, erwirbt dort viel⸗ leicht Kenntniſſe, erſetzt durch ihre Walz die Reiſen, die ſonſt wohl der väterliche Geldbeutel ſpendiert hätte. Denn Abwechslung iſt für Jugend immer der größte Reiz, ſei es auch nur die Ab⸗ wechslung des Zimmers und des Hausfrauengeſichts. Ob der hausfrauliche Lehrling wirklich etwas lernt? Eine kitz⸗ liche Frage. Nicht viele von ihnen werden es zum Meiſter oder auch nur zum Geſellen bringen. Aber daran liegt ihnen und auch den Eltern wohl nicht gar zu viel. Wichtiger iſt, daß ſie ihren Bubikopf bald unter die Haube bringt und am eigenen Herd auto⸗ habe, trotzdem 12 neue engliſche Dreadnoughts bis dahin hergeſtellt 1 die deutſche Volkspartei im 4 Die 2777 geſtern ee s„Deutſchen Kaiſer“ in Schries heim eine glänzen Wahlverſammlung. Der Spitzenkandidat der.B05. Stadtrat Haas⸗Mannheim, machte in etwa 134ſtündigen Ausführungen dle Zuhörer mit den Fragen der Außenpolltik, der Reichs⸗ und Landes⸗ politik bekannt. Volkspartei unter ihrem Führer Dr. Streſemann den vo Erfolg zu verzeichnen habe. Der Redner nahm dann Stellung zu den wichtigſten Fragen der Landespolitik und 15 müſſe ſein ein Ausgleich der Intereſſen zwiſchen Stadt und zand, zur Sparſamkeit auf allen Gebieten hinweiſend. Der Radner verbreitete ſich dann noch eingehend über die Stellung der Deulſchen Volkspartei zu den Kulturfragen(Staat und Kirche, Kirche und Schule), wobei er betonte, daß für die Erhaltung der Wahlkampf beſuchte ſchule, die bewährte Ueberlieferung als alter nationalliberaler Zelt, jeder Volksparteiler ſich mit allen Kräften einzuſetzen habe. Die Alsfüßrungen fanden bei den Anweſenden ſtarken Beß⸗ fall. Im Anſchluß daran beſprach Abg. Landwirt und Wagner⸗ meiſter Brixner⸗Brühl die Arbeiben des letzten Landtages wabel er beſonders die Steuerfragen eingehend erörterte; wurde veichlicher Dank gezollt. In der Ausſprache wurde nament⸗ lich die Stellung der Deutſchen Volkspartei zum Rechtsblock ein⸗ gehend dargelegt. Der Beſuch und der Verlauf der Verſammlung berechtigt zu) den beſten Hoffnungen für den Wahltag. Ferner fand im vollbeſetzten Saale des Schwanen in Feuben⸗ eim geſtern Abend eine äußerſt ſtimmungsvoll verlaufene Ver⸗ e der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Nach begrüßenden Worten des Vorſitzenden, daß die Unter ſtarker Zuſtimmung der Anweſenden erklärte er, Deutſche Volkspartei die rechtmäßige Nachfolgerin der alten natio⸗ nalliberalen Partei iſt, und daß es eine unglaubliche Irreführun der Demokratiſchen Partei ſei, heute für ſich dieſen Anſpruch gelteng⸗ zu machen. In vorzüglicher Weiſe gab Herr Wittig ein Bild über die Außen⸗ und Innenpolitik, unter lebhaftem Beifall die hervor⸗ ragenden Verdienſte unſeres Dr. Streſemann und Dr. Luthers her⸗ vorhebend. 2 Der zweite 5 nkondibat Dr. Waldet entwickelte darauf ſein Programm. Vor allem trat der Redner für den Abbau der Zwangswirtſchaft, die Erhaltung der Simultanſchule und eine Nenderung unſeres badiſchen Steuergeſetzes ein, für ſeine Ausführun⸗ gen lebhaften Beifall erntend Die denheimer Bürgerſchaft äußerſt zahlreich erſchienen war, wößzr dafür, Feudenheim, wie immer, auch am nächſten Sonn⸗ tag der Deutſchen Volkspartel einen großen Stimmenzuwachs brin⸗ gen wird. In der verſammlung im Muſenſaal am Freltag, den 23. Oktober, abends.30 Uhr, ſprechen neben den Spitzenkandidaten die Reichstagsabgeordneten Dr. Cur⸗ tius und Dr. Keinath. Die Perſönlichkeit und die Bedeutung unſeres badiſchen Reichstagsvertreters Dr. Curtius ſind zu bekannt, als daß es noch weiterer Erklärungen bedürfte. Dagegen werden einige Angaben über den zweiten Redner, Reichstagsabg. Otto Keinath willkommen ſein. Er iſt in Hauſen a. L.(.A. Reutlingen, Würt⸗ temberg) geboren. Er ſtudierte auf der Univerſität Tübingen Mathematik und Volkswirtſchaft und iſt ſeit 1905 ausſchlfeßlich poli⸗ tiſch und wirtſchaftspolitiſch tätig Seit 1915 iſt er Leiter wirt⸗ ſchaftlicher Verbände und geſchäftsführendes Präſidialmit⸗ glied des Zentralverbandes des Deutſchen Großhandels. 1912/18 und ſeit 1920 M. d.., ferner Mitglied des früheren Wirk⸗ ſchaftsrats beim Reichswirtſchaftsminiſterium, ſpäter einige Jahre Mitglied des vorl. Reichswirtſchaftsrats, des Verwaltungsrats der Deutſchen Rentenbank ſowie zahlreicher wirtſchaftspolitiſcher Körper⸗ ſchaften. Er gehörte der Nationalliberalen Partel an, war nach dem Zuſammenſchluß Mitglied der Demokratiſchen Partei, aus der er 1924 ausſchied, als wegen der unmöglichen Politik der D. D. P. eine allgemeine Maſſenflucht einſetzte. Er ſchloß ſich der Deutſchen Volkspartel an, auf deren Reichsliſte er gewählt wurde. Keinath iſt ein hervorragender Sachverſtändiger in Wirt⸗ ſchaftsfragen, weshalb ſeinen Ausführungen beſonderes Intereſſe zukommt. Da Abg. Dr. Curtius über Locarno ſorechen wird, ſteht ein aufklärungsreicher Abend in Ausſicht. Die Parteifreunde werden zahlreich zu erſcheinen. didaktiſch nachholt, was ſie am fremden Herd, auf fröhlicher Walg nicht gelernt hat Die Dame mit dem Schlagwort Wie Balduin Bählamm der„verhinderte Dichter“ hinderte Politikerin. Was gäbe ſie nicht darum, wenn ſie im Reichs⸗ oder Landtag ſitzen, oder als Miniſterialrätie Weisheit in Reſſorts verſpritzen könntel Doch das grauſame Schickſal hat es anders ge⸗ wollt, lieh ihr als Erſatz für das Wort, das weder Reſſorts noch die Oeffentlichkeit hören will, das Schlogwort. Sie ſammelt Schlagworte wie andre Leute Miniaturen oder altes Porzellan ſammeln, unt idet ſich abe on ihnen, indem ſie ihre Schätze 112 ſe freigebig, ach! allzu freigebig zirkulieren läßtl Schlagwortſchatz iſt ungemein anpaſſungsfähig. Während des Krieges wußte ſie. daß eine Front„aufgerollt“ werden kann, daß die kupfernen Waſſer⸗ ft iffe in der Küche„pfleglich zu behandeln ſeien“ und daß Englands „Händlergeiſt“ bekämpft werden müſſe. Nach der Revolution ſtand ſie auf dem„Boden der Tatſachen“ oder auf einer„Plattform“, „orientierte 19 je nachdem„ I8“, oder auch„raſſenpolttiſch“⸗ 1 yſt ſprach vom„Ethos“, vom„Marxis⸗ mus“(um keinen Preis würde ſie mehr ſagen:„Sozialdemokratie „»bank“ oder„ſteuertechniſch“, und vom„Weligewiſſen“... Eine Schelmin gibt mehr als ſie hat. Die Gläubigerin Einſt war ſte reich oder wohlhabend, heute iſt ſie arm, denn Boldspartei Dabei betonte er, wie die Politik der en betonte dabei, das Fabrikanten Mer c, ergriff von leb⸗ haftem Beifall ee Generalſekretär Wittig⸗Berlin das Wort. Verſammlung, zu der die Feu⸗ gibt Ge⸗ gebeten, zu dieſem letzten Appell im Saa 2 ſie hatte vertraut und ihr Vertrauen hat ſie getäuſcht Sie hatte ge“ meint, ſo ſicher zu ſein, wie in Abrahams Schoß und 5 er⸗ fahren, daß Pfandbriefe und Obligationen keine Aehnlichteit erzväterlichen Garantien aufweiſen. Sie iſt Kleinrentnerin ge⸗ worden. Bon ihrer ſchönen Wohnung iſt ihr nichts geblieben als ein einziges Zimmer. Alles andere gehört den Mietern, denen ſie Magddienſte leiſtet. Zuweilen verkauft ſie auch ein Stück Silber⸗ deug Wenn ſattgegeſſene Gewinnler aller Art und Stände an ihr vor⸗ Schmuck... ein gutes Bild oder ſonſt einen Kulturwert übergehen, legen ſie ſchnell ein paar verlogene Mitleidsfalten aufs Heuchlergeſicht: der Mittelſtand 1 hart getroffenſ⸗ „Ja, Bei ſich aber denken ſie: „Wle gut, daß de“ Mittelſtand die Zeche bezahlt und nicht wir!“ Die Gläubigerin kümmert ſich nicht um die Gedanken ihrer Schuldner. Sie hat mit ihren eigenen genug zu tun. Sie iſt be alt, um noch tüchtig arbeiten zu können. Nur einſchränken kann ſie ſich, immer mehr einſchränken. Bis ſie einmal zu ihrem Altersheim kommt, in dem es keine zum Gasſchlauch. eee eeeeenmee Einſchränkung und keine Not mehr gibt,„ — — neue Mannhelmer Jeitung(Adend⸗Nusgade) 4 Seite. Dtr. 20 Donnerstag, den 22. Otiober 1925 Städtiſche Nachrichten Jeder Familie ein Eigenheim ſich Unter den Nöten unſerer heutigen Zeit iſt die Wohnungsnot cher nicht eine der letzten. Da und dort tauchen Vereinigungen und Verbände auf, dieſer Not zu ſteuern, teils mit Erfolg, teils er⸗ fecglos. zum größten Teile glücklicherweiſe mit ehrlichen Abſichten, dch zum Teil auch, gelinde bezeichnet, mit ſehr gewinnſüchtigen und durchſichtigen Plänen. Es iſt ſchon viel über dieſe Fragen ge⸗ ſc ieben, mehr noch darüber geredet worden, aber eine durchgrei⸗ lende Aenderung war bisher ſchwerlich feſtzuſtellen. Wer in den etzten Tagen durch unſere Stadt gegangen iſt, hat wohl überall große Plakate wahrgenommen mit der Ueberſchrift:„Jeder Fa⸗ milie ein Eigenheim!“ Ueber dieſes Motto fand nun geſtern zabend im Kaſinoſaale ein Vortrag der Gemeinſchaft ba Freunde e. V. ſtatt. Wieviele Gemüter die Wohnungsfrage ewegt, war an dem Beſuch zu erſehen, der den Saal bis auf n leßten Platz füllte. Nach einer kurzen Begrüßungsanſprache des tertrauensmannes der Gemeinſchaft der Freunde, Herrn Laut⸗ ers, ergriff der Referent des Abends, Prof. Dr. Blatz aus Heidelberg, das Wort zu ſeinen, um es gleich vorwegzunehmen, von großer Liebe zum deutſchen Volke zeugenden, durchaus ſachlichen 0 allgemeinverſtändlichen Ausführungen. Was iſt eigentlich die emeinſchaft der Freunde e. V. und was ihr Ziel? Um es gleich zu ſagen: Die Gemeinſchaft der Freunde in Wüſtenrot bei Heil⸗ ronn iſt eine rein gemeinnützige Geſellſchaft von Männern und rauen aller Stände und Berufe, die erſtrebt, auch in unſerer Zeit er Armut und Kapitalnot durch geeignete Maßnahmen allen, die ich ihr anſchließen, bei kleinen monatlichen Abzahlungen auf billig⸗ —2 Wege in verhältnismäßig kurzer Zeit, unter Umſtänden 112 is 2 Jahre nach Beginn der Einzahlungen, ein eigenes Heim zu Srlchaffen In ihrem Aufſichtsrat und Arbeitsausſchuß ſind Reichs⸗, Tirate Gemeinde⸗ und Privatbeamte; ſie unterſtellt ſich mit ihrer fü tigkeit der breiteſten öffentlichen Kontrolle. Alle Kapitalgewinne beſchſtcn erbonen oder Geſellſchaften ſind ſatzungsgemäß aus⸗ en. d. Wir ſind in Deutſchland, ſo führte der Redner u. a. aus, mit er, Wohnungspolitik in eine Sackgaſſe geraten, aus der es kaum 15 einen Ausweg gibt. Während überall die freie Wirtſchaft Abeldt. beſteht im Wohnungsweſen noch die Zwangswirtſchaft. er auch ſie wird bald fallen. Und die Folgen werden ſein: hohe, zum erſchmingliche Mieten. Auf die Hilfe des Staates und der 5 meinden dürfen wir nicht bauen. Wollen wir wirklich vorwärts 5 16 85 und Wohnſtätten ſchaffen, ſo kann dies nur durch Selbſt⸗ 6 1885 geſchehen. Die Gemeinſchaft der Freunde fußt auf der artenſtadtbewegung und ſtrebt geſunde und ſchöne Wohnungen an. eſe ſollen aber keine Mietswohnungen ſein, ſondern Eigenheime, 8 Grund und Boden des Beſitzers, möglichſt mit Gärten, denn deutſche Volk kann nur in Eigenheimen geſunden. Wie iſt es nüggarböich, den armen Leuten zu helfen? Man hat eine gemein⸗ ucge Bauſparkaſſe gegründet, die Geld mit 5 Proz. Zinſen, zu⸗ glich 1 Prozent Tilgung, ausleiht. Es iſt der Zweck dieſer Bau⸗ Markaſſe. billiges Geld zu leihen. Die Frage der Baukoſten aller⸗ iſt nicht ſo einfach. Wenn auch einer mit billigem Geld baut, 50 zer doch mehr zahlen als früher. Dafür hat er aber auch Mie größere Vorzüge. Wir bauen nicht ſelbſt, ſondern laſſen den 5 gliedern volle Freiheit und leihen nur das Geld aus. Man wo, wie und durch wen man will. Man kann überall 0 8 wo eine grundbuchmäßige Sicherſtellung der Rechte der Ba F. möglich iſt. Die G. d. F. macht keine Vorſchriften über die aumethoden, aber ſie behält ſich Prüfung und Bewilligung der en und Koſtenvoranſchläge vor, damit der einzelne Bau⸗ aufu s Sutene n und ah 5— im Intereſſe aller Bauſparer au n entſprechender auſachwert geſchaffen wird. Iſt ungefähr ſoviel Geld beiſammen, daß ein Haus daffr ‚ ge⸗ 15 werden kann, ſo wird ausgeloſt. An der jeweiligen Aus⸗ und g nehmen ſtets jene teil, die in Bezug auf die Zeit des Beitritts mindeſte ihre finanziellen Leiſtungen ungefähr gleichſtehen und Mete 6 Proz. der abgeſchloſſenen Bauſumme eingezahlt haben. a0 einen Anfängen heraus iſt die G. d. F. entſtanden. Im fand in Stuttgart die Gründungsverſammlung ſtatt. Aber Nute er zweiten Hälfte des Jahres 1924 konnte man an die herantreten. Der Gründer der G. d.., Gg. Kropp, hat auf Rültenrof aus geworben, ohne jegliche Unterſtützung und nur Riſiko. Aber der Same iſt aufgegangen und hat 7 gefaßt ael zu einem Baum geworden, unter deſſen Aeſten die Menſchen Pare noch Schutz ſuchen und finden. Zur Zeit ſind über 7000 ſion rer der G. d. F. angeſchloſſen, die ſich verpflichteten, 115 Mil⸗ ihes Goldmark für Eigenheime zu ſparen. Trotz der kurzen Zeit Et Beſtehens konnte die G. d. F. bis zum 31. Juli 1525 5 6 nächten heem⸗Baufen mit 750 000 G. M. finanzieren. Im —— Jahre wird ſie in der Lage ſein—500 neue Häuſer zu richti n. Das iſt der beſte Beweis, daß der eingeſchlagene Weg zu ig iſt. Die Gemeinſchaft der Freunde iſt keine Sekte und nicht verefertwechſeln mit der Geſellſchaft der Freunde, die eine Ouäker⸗ finden gung iſt, aber außerordentlich viel Gutes geſtiftet hat. Viele Nachſt es unmodern, daß die G. d. F. den Geiſt der Menſchen⸗ und die Wenliede in den Dienſt der täglichen Arbeit geſtellt hat. Aber Geiſt—— Wüft ge h 505 2 75 wäre gegen den Wüſtenrot. ieſer Geiſt aber läßt uns Crlel—— ft 8 eine fühlbare des Wohnungsbaues erreichen. Der Weg zum Eigen⸗ heim iſt nicht ſo lang, wie viele meinen, denn er iſt ſteil, er iſt der Weg des Sparens und des Kampfes gegen den Inflationsgeiſt. Das heißt Entſagen und Verſagen manches ſchönen und lieben Wunſches. Aber das Ideal der G. d. F. iſt die Sehnſucht von vielen Tauſenden, die verwirklicht werden muß, damit unſere Kinder von Vaterhaus und Muttererde reden können, damit wir in unſerem Vaterlande nicht mehr ſo viele Heimatloſe haben. Reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine ſelbſtloſen und auf⸗ richtigen Ausführungen. Dann betrat Herr Lautter das Pult, um ſich längere Zeit über die praktiſchen Fragen, über Bauſpar⸗ verträge, zu äußern. Der Redner wendet ſich ſcharf gegen Aus⸗ wüchſe im Trinken, Rauchen und in der Mode und weiß ſich durch ſeine ſachliche und vornehme Art Sympathie zu erwerben, die ſich in reichem Beifall äußerte. Daran anſchließend fand eine lebhaft verlaufene Diskuſſion ſtatt. W. R. Soziale Frauenſchule Mannheim. Die Notwendigkeit, die be⸗ reits berufstätigen Sozialbeamtinnen und Wohlfahrtspfleger nnen auf ihrem eigenen Berufsgebiet weiter zu bilden, hat die Sozial? Frauen⸗ ſchule Mannheim veranlaßt, in dieſem Winter Arbeitsgemein⸗ ſchaften für Sozialbeamtinnen und Wohlfahrts⸗ pflegerinnen zu eröffnen. In den Arbeitsgemeinſchaften wer⸗ den die neueren Probleme und geſetzgeberiſchen dahmen auf den Gebieten der Geſundheitsfürſorge, der Jugendwohlfahrtspflege und der allgemeinen Wohlfahrtspflege behandelt. Die Kurſe werden von 60 Teilnehmerinnen aus Mannheim und Umgebung beſucht. Sie ſtellen einen erſten Verſuch dar, im ſozialen Beruf nach dem Beiſpiel anderer Berufe reguläre Fortbildungsmöglichkeiten für die bereits berufstätigen Perſonen zu ſchaffen. * Mannem vorne. Aus dem Leſertreiſe wird uns geſchrieben: Während der Herbſtferien weilte ein Oberprimaner aus einer größeren ſüddeutſchen Sadt bei mir zu Beſuch. Der angehende Student beſuchte mit Vorliebe die Hafenanlagen und ſtreifte täglich die Fabrikanlagen uſw. ab. Am erſten Schultage fragte der Ordinarius die einzelnen Schüler, wie und wo ſie die Ferienzeit verbracht hätten. Der eine war in Schweden, der andere in der Schweiz, wieder einer in Berlin uſw. Mein Neffe dachte, daß ſein Aufenthalt in Mannheim gar keine Bedeutung habe. Er kommt an die Reihe.„So, Sie waren in Mannheim“', ſagte der Profeſſor, „Sie waren in der für uns Süddeutſche bedeutendſten Stadt? Erzählen Sie uns von Mannheim.“ Der Profeſſor erklärte dann den geſpannt zuhörenden Schülern die Bedeutung Mannheims. * Anfälle. Geſtern nachmittag fuhr ein 17 Jahre alter Metzger⸗ lehrling mit ſeinem Fahrrad durch die Straße am Frjedrichsplatz gegen die Auguſtaanlage zu. Dabei hielt er ſich an der linken Seite des Anhängewagens eines Laſtkraftzuges feſt. Bei der Prinz Wilhelm⸗ ſtraße ließ er ſich los und wollte dem Laſtkraftwagen vorfahren. Dabei ſtieß er mit einem entgegenkommenden Perſonenkraftwagen zuſammen, wurde vom Rade geworfen und zog ſich erhebliche Haur⸗ abſchürfungen zu. Der Führer des Perſonenkraftwagens verbrachte den Verletzten in das allgemeine Krankenhaus. Die Schuld trifft den Radfahrer, da er unvorſichtig gefahren iſt.— Geſtern abend wurde im Luiſenring eine 40 Jahre alte Frau, die die Fahrbahn überſchrei⸗ ten wollte und dabei jede Vorſicht außer Acht ließ, von einem 16 Jahre angefahren, zu Boden geworfen und am Kopfe leicht verletzt. Auf der Skraße vor Schwäche umgeſunken. In der ver⸗ gangenen Nacht fand eine Polizeiſtreife Ecke Lange Rötter⸗ und Chamiſſoſtraße eine Frau, die bewußtlos auf dem Boden lag. Das Krankenhaus, woſelbſt feſtgeſtellt wurde, daß ſie einen Schwäche⸗ 85 erlitten hatte. Die Perſönlichkeit der Verunglückten iſt feſt⸗ geſtellt. Tierquälerel. Geſtern nachmittag verübte in der Fiſenbahn⸗ ſtraße in Neckarau ein Fuhrunternehmer durch rohes, brutales Be⸗ handeln eines Pferdes mit der Peitſche in ärgerniserregender Weiſe Tierquälerei. Ein Polizeibeamter in Zivil, der einſchreiten wollte, wurde von dem Rohling tätlich angegriffen. Wegen Wider⸗ ſtands und Tierquälerei gelangte der Fuhrunternehmer zur Anzeige. * Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Kaufmann Otto Lehmann mit ſeiner Ehefrau Elſa geb. Decker, Pozzi⸗ ſtraße Nr. 1. vorträge Berufskundliche Vortragsabende des Mannbeimer Arbeilsamts. Wenige Monate noch und wieder ſtehen viele Kinder vor der Schul⸗ entlaſſung. Für ſie ailt es dann, einen Beruf zu wählen, der ihnen zuſagt, der ihnen ein Auskommen bietet und zum Lebensinhalt wird. Es iſt Pflicht der Eltern. den Kindern bei dieſem ſchweren Entſchluß mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Doch iſt es den Eltern un⸗ möglich. die Verhältniſſe in den zahlreichen Berufen zu überblicken. Die Schule und die öffentliche Berufsberatung ſind deshalb überein⸗ gekommen, in gemeinſamer Arbeit Mittel und Wege zur richtigen Berufswahl zu weiſen: Schule und Berufsberatungsſtelle wollen Helfer ſein. In dieſem Sinne veranſtaltet das Arbeitsamt Mann⸗ heim in der Zeit vom 27. Oktober bis 10. November einige Eltern⸗ abende, an denen Fachleute über die Anforderungen und die Aus⸗ ſichten in den wichtiaſten Berufen Vorträge halten werden. Der erſte Vortragsabend findet am Dienstag, 27. Oktober im aroßen Saale des Alten Rathauſes(F 1. Marktplatz) ſtatt. Behandelt wer⸗ den: 1.„Die Berufsausbildung des Clektromonteurs.“ von Elektriker herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte die Erkrankte in das Allg. Friedrich Köppel: 2.„Die Berufsausbildung der Facharbeiter in der Maſchinen⸗Induſtrie“ von Diplom⸗Ingenieur Geller: 8„e Schmied“ von Schmiedemeiſter Konrad Kuchenmeiſter. Aeber die Heilwirkung des elektro⸗galvaniſchen Schwachſtromes und ſeine Anwendung in der häuslichen Geſundheitsnflege ſprach ſo wird uns geſchrieben. am Dienstaa abend auf Veranlaſſung der G. Wohlmuth u. Co. A. G. Furtwangen Schwarzw.) Dr. med. Bran⸗ des aus Berlin. Den äußerſt lehrreichen Ausführungen des ge⸗ wandten Redners entnehmen wir, daß der aalvaniſche Schwachſtrom zwar nicht als Allheilmittel für alle Krankbeiten zu benützen. wohl aber für gewiſſe Krankheitserſcheinugen. wie namentlich für Stoff⸗ wechſelſtörungen, Rheumatismus. Gicht. Iſchias, Erkrankungen der Schilddrüſe, der Adern und des Blutes ſelbſt als wirkungsvolles Heilmittel anwendbar iſt. Dr. Brandes bat es den Zuhörern ver⸗ ſtändlich zu machen verſtanden. daß der galvaniſche Schwachſtrom nicht etwa nur ſuggeſtive Einwirkungen auf den Organismus ausübt, ſondern für die moderne Heilweiſe unbedinat als Heilfaktor an erſter Stelle genannt werden muß. Eine Reihe erläuternder Licht⸗ bilder, ſowie eine kleine Ausſtellung von Erzeuaniſſen der G. Wohl⸗ muth u. Co. A. G. Furtwangen vervollſtändigten des Redners Aus⸗ führungen, die von den überaus zahlreich erſchienenen Intereſſenten mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt wurden. Veranſtaltungen 4 Theaternachricht. Die Gedächtnis⸗Aufführung der„Fleder⸗ maus“ am Samstag iſt die erſte Vorſtellung außer Abonnement nach Einführung der Vorzugskarten, in der alſo dieſe neue Einrichtung zum erſtenmal für alle Plätze Gültigkeit hat.— Das am Dienstag zurllraufführung kommende Schattenſpiel„Die Laterne“ von F. W. Ilges wird gom Intendant Francesco Sioli ſelbſt inſzeniert Es gibt mit einer beichen Folge von Maſſenſzenen ein Geſamtbild der franzöſiſchen Revolution, als Volkshandlung geſehen. 6 Die Liederhalle E. B. bringt unter Leitung des Muſikdirek⸗ tors Friedr. Gellert in dem Spätjahrskonzert am Samstag, den 24. Oktober, im Nibelungenſaale u. a. zwei Erſtaufführun⸗ gen für Mannheim: Benediktu s“ von Math. Neumann und „Heidekrieg“ von Joſ. Werth zum Vortrag. Das Liederhalle⸗ Doppelquartett und Klaviervorträge der Frau Schatt⸗Eberts bereichern das Programm. „ Familienabend der Männerabieilung in.-B. M. v. 1846. In der Hauptſache trug zum guten Gelingen ſehr weſentlich das überaus gediegene Programm bei, das in Muſik und Geſang edle Perlen der Tonkunſt bot und mit wenigen Ausnahmen von eigenen Kräften dargeboten wurde. Es hatte ſig ein Hleines Salonorcheſter gebildet, dem die Herren Kammermuſiker Bachmann(Bioline), Heimig Klavier), Löwecke(Flöte) und Strutz(Baßgeige) und zwei Mitglieder der Muſikriege, Kurt Müller und Ellin⸗ ger, angehörten. Es war ein Hochgenuß, den Klängen dieſer Künſtler zu lauſchen, von denen ſich außerdem zwei als hervor⸗ ragende Soliſten hören ließen, nämlich Herr Löwecke(Flöte) und Herr Strutz(Baß). Eine vollendete Künſtlerin lernte man in Frau Lohrmann, der Tochter des alten Turnvereinlers Carbin, kennen. Mit glockenreiner Stimme jubelte ſie ihren Sopran durch den Saal. Ihre Vortragskunſt verriet hohe ſtimmliche Begabung und äußerſt gediegene Ausbildung. Ihre Begleiterin, Frl. Dr. Lö wecke, wurde ihrer Aufgabe am Flügel in bekannt feinſinniger Weiſe gerecht. Gegen eine ſolch ſchöne Geſangskunſt hatte es ein Halbchor der Männerturner nicht leicht, ſich durchzuſetzen; wenn er ebenfalls mit ſeinen Liedern reichen Beifall fand, ſo beweiſt es, daß auch er ſich wohl hören laſſen konnte. Mit eigenen Dichtungen feinſatyriſcher Art iſt Herr Löwecke bereits in weiteren Kreiſen bekannt und geſchätzt; auch ſeine diesmoligen Gaben ſchufen eine be⸗ haglich⸗humorvolle Stimmung. Nette humorvolle Sächelchen ſpen⸗ deten Frau Groß, Frau Delank, die Herren Sidow, Wieſe, Lohnert und Roſt und der kleine Walter Groß. Allgemeine Lieder gaben allen Anweſenden beſte Gelegenheit, der fröhlichen Stimmung klangvollen Ausdruck zu geben. Der Leiter der Abtei⸗ lung, Turnwart Groß, bewies durch ſeine humorvolle Leitung des Abends, daß er auch auf dieſem Gebiete ein meiſterlicher Führer iſt. Die praktiſche Herrichtung des kleinen Turnſaales mit weißge⸗ deckten und Blumen geſchmückten Tiſchen trug viel zur guten Stimmung bei. fleine Ankennenanlagen auf Kirchkürmen. Der Evangeliſche Oberkirchenrat hat bis jetzt in einzelnen Fällen die Genehmigung erteilt, daß Antennenanlagen an Kirchtürmen angebracht werden. Nachdem ſich aber dieſe Geſuche gehäuft haden, gibt er bekannt, daß er mit Rückſicht auf die möglicherweiſe entſtehenden Schäden und die Wirkung, die eine oder mehrere Antennenanlagen auf die Schönheit eines Kirchtums ausüben, nicht mehr in der Lage ſei, ſolche Geſuche zu genehmigen. 2 i Ideales Abführmittel von sicherer milder Wirkung. Dose.50 S185 G. n0 Die andere Gläubigerin De iſt noch jung genug, um zu arbeiten und ſie mimmt den Mann mit dem Leben auf. Sie ſchuftet vom Morgen bie zum Parole greift gierig nach je der Arbeit, die ſich ihr bietet, und ihre ſhrer Jlſt.„Durcht“ Se kämpft und— ſchweigt. Sie ſchämt ſich UndArimut nicht, aber ſie win kein Milleid, keine Unterſtützung. „noch etwas anderes will ſie durchaus nicht: hinunterſchwimmen. ſich ie dies alles nicht will, erſcheint ſie nie ſo arm, wie ſie wirk⸗ die iſt, und die ſatt gegeſſenen Gewinnler aller Art und Stände, woher r vorbei gehen, ſagen mißbilligend:„Man frägt ſich nur Here olche Leute noch Geld haben! Gut, daß ſie ihr nicht ins Altberſchen können! Sie würden erſchrecen vor der Verachumg und Sterkeit, die dort wohnen und die eines Tages eine Rechnung ntieren werden, die beglichen werden muß. Einſt un 15 Iräulein Ikarus der Huuſt war ſie ein fteines Mäder das den Krome ader Brotladen für„utker ſcheuerte, der Kundſchaft die Ware ins Haus trug und das fn Trinkgeld freundlich dankte. Dann kam der Umſturz, und kleine Mädel legte die Scheuerbürſte beiſeite, ſagte:„Die Leute ſote ſich ihre Sachen ſelber nach Hauſe e und die Fretter en ihre Trinkgelder ſelber behalten! die könnens nötiger das„als unſereins!“ So wandelte ſie ſich 85 Fräulein, lieb, auf den Schwingen der Inflation in einem„Betrieb“ oder(noch Dollar in eine Bank flog. Hei? das war eine luſtige Zeit! Der znar ſtieg und die Gehälter ſtiegen, und wenn ſie einmal nicht ſen wollten, ſtreikte man... Da bekam die Direktion Man⸗ ſchetten und da 2 8 2 s Perſonal Gehaltszulage. Das Fräulein trällerte: Sudaß es ewig ewig ſo bliebel iung die Neage boch und Fidene pfen mpfe, und weil man zwiſchen hochgetragener Naſe und Strüm⸗ en der guten Sitte halber auch noch etwas haben muß, trug ſie die Fealter ein klein wenig koſtbaren Kleiderſtoff und Wäſche, wie von Kundſchaft ſie nur vom Hörenſagen kannten. Denn „heinalte dach eine elegante Dame aus. und heimführen. Wobei nlbren“ nicht im Sinn der Vordäterzeit zu verſtehen ſſt. flatio nd der Dollar ſtieg und ſtieg, und auf den Schwingen der In⸗ berttar flog das Fräulein immer höher, vorbei an lumpigen Hun⸗ antli uſenden, Millionen, Milliarden. Schon ſah ſie das Sonnen⸗ fäblnd der Trillion flimmern,— da erbleichte dies Sonnenantlitz dimmez vor einem neuen Geſtirn, das am deutſcher Valuten⸗ dalſere A e e ke de dhengee die Billionen und Triflionen, denn die Finanzaſtrono 9 5 ing es den Inflationsſchwingen wie weiland den Schwin⸗ Van e 9 0 5 1 ſanken zu d5 e ein blieb nichts übrig als ihnen na U direkt in den Kram⸗ und Brolladen der Mutter Nun ſcheuert ſie wieder den Boden, trägt den Frettern die Waren ins Haus, dankt freundlich für ein kleines Trinkgeld. Von der ganzen arusherrlichkeit iſt nichts geblieben als die Erinne⸗ rung und die Löcher in den Seidenſtrümpfen. Kunſt und Wiſſenſchaſt Omünchener Hochſchulwoche in der Pfalz. Am Sonntag, den 25. Oltober wird in Speyer die„Pfälziſche Geſellſchaft zur Förde⸗ vung der Wiſſenſchaften“ ins Leben gerufen. Der feſerliche Grün⸗ dungsakt, der im goßen Sitzungsſaal der Regierung der Pfalz in Gegenwart des Kultusminiſters Dr. Matt ſtattfindet, wird eim be⸗ ſonderes wiſſenſchaftliches Gepräge erhalten durch die Anweſenheit des Präſidenten der Bayeriſchen Akademie der Wiſſenſchaften, der Rebtoren der Univerſität und der Techniſchen Hochſchule München, de einer großen Zahl von bayerſſchen Hochſchulprofeſſoren. Der Gründung der Geſellſchaft wird ſich eine Münchener Hochſchulwoche in der Pfalz anſchließen, die als ein wiſſenſchaftliches Ereignis für die Pfalz bezeichnet werden darf:. 17 Profeſſoren werden in neun Städten Vorträge aus den verſchiedenſten Gebjeten halten. Die fol⸗ genden Redner und Vortwagsſtände ſind vorgeſehen: Geheimrat Prof. Dr. Bumke über die gegenwärtigen Strömungen in der Pfycho⸗ logbe; Geheimrat Prof. Dr. van Calker über Staat und Recht als Lebensmächte; Prof Dr. Dacqusé über die erdgeſchichtliche Vergangenheit Süddeutſchlands: Prof. Dr. Dorn über Konzerne der deulſchen Großinduſtrie; Geheimrat Prof. Dr. von Dyck, Rektor der Techniſchen Hochſchule München über Johannes Keppler; Prof. Dr. Eichmann über Staat und Kirche im neuen Reich; Prof. Dr. Faber über die Stellung der Mathematik im Geſſtesleben; Geheimrat Prof. Dr. von Froank über Leſtgedanten des Entwurfes u einem allgemeiner deutſchen Strafgeſetzbuch; Geheimrat Prof. r. von Gruber, Präſident der Vayeriſchen Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften, über das Ideal der Eugenik; Prof. Dr. Hauttmann über die Entwickelung der deutſchen Architektur im Spiegel pfälziſcher Baudenkmäler: Prof. Dr. Kämmerer über den menſchlichen Kör⸗ per im Kampf mit der Krankheit: Prof. Dr. Knecht über Ehe und Familie bei Natur⸗ und Kulturvölkern; Geheimrat Prof. Dr. von Kraus über Wolfram von Eſchenbach und ſeinen Parſival; Prof. Dr. Schneider über das Auge als Spiegel des geſunden und kranken Menſchen: Geheimrat Prof. Dr. Wenger, Rektor der Univerſität München, über Monarchie und Demokratie im Altertum; Prof. Dr. Wiklich über die großen ſüddeutſchen Baumeiſter des 18. Jahrhunderts: Geheimrat Prof. Dr. Zenneck über die Phyſik und ihr: Anwendungen in den letzten 25 Jahren. Die Vorträge ver⸗ tellen ſich auf die Stadte Frantenthal, Homburg, Kafſerslautern, ee ee e e ee ee Miib ſonderer und Freude darf feſtgeſtellt werden, daß unter den vortragenden Pro⸗ eine Reihe von pfälzer befindet, von die Anwregung zu l Hos woche aus gegangen iſt; ſo ſind die folgenden Herren geborene Pfälzer: Dacqus (Neuſtadt), Eichmann(Hagenbach), Faber(Kaiſerslautern), Hautt⸗ — 3(Landau), Kämmerer(Edesheim) Knecht(Herxheim b. Lan⸗ dau Theater und Muſik Jean Paul-Jeier in Bayreukh. Nachdem Wunſtedel bereits ſeine Jean Paul⸗Feier begangen hat, wird die Stadt Bayreuth des 100. Todestages ihres großen Sohnes mit einer ausgedehnten Feier am 13. und 14. November gedenken. Am 13. November ſoll nachmittags die Gründung einer Jean Paul⸗Geſellſchaft ſtattfinden, die ihren Sitz in Bayreuth haben wird, ſich aber über ganze Deutſchland erſtrecken ſoll. Angeregt wurde die Gründung dieſer Geſellſchaft von dem Präſidenten des Münchener Statiſtiſchen Amtes Zahn, als Vorſitzender iſt Oberſtudiendirektor Dr. Caſelmann⸗Bayreuth in Ausſicht genommen, als weiteres Vorſtands⸗ mitglied der Urenkel Jean Pauls, der Schriftſteller Friedrich Kallen⸗ berg. Am Abend des 13. November findet ein Fried⸗ hof und zum Grabe Jean Pauls ſtatt, wobei Oberbürgermeiſter Preu die Gedenkrede halten wird. Anſchließend daran wird Hof⸗ ſchauſpieler Oberregiſſeur Fritz Baſil⸗München aus Jean Pauxs Werken leſen. Der 14. November bringt ſodann vormittags die Hauptfeier im Bayreuther Opernhaus. wird durch muſikaliſche Vorträge unter Leitung von Kapellmeiſter Kittel umrahmt: die große Feſtrede wird Geheimrat Prof. Munker⸗München, der Ordinrius für deutſche Literaturgeſchichte an der dortigen Univerſität, halten. Die Städte Hof, Wunſiedel u. a. haben bereits die Entſendung von Vertretern bekanntgegeben. Titeratur orell Füßli Almannach 1926. Orell Füßli Verlag, Zürich⸗ Leipzig⸗Berlin.— Zum erſten Mal erſchien ein Je zeriſchen Schrifttums, herausgegeben vom Verlag Orell Füßli in Zürich. Wer ſich für den heutigen Stand der ſchweizeriſchen Lite⸗ ratur intereſſiert, greift zu dieſer reich ausgeſtatteten Publikatlon Sie enthält zahlreiche Originolbeiträge erſter Autoren und Proben aus den neueſten Werken des Verlags, 16Kunſtbeilagen und ein reizendes Kalendarium(Scherenſchnitte'. Das Bild des ſchweizeri⸗ ſchen Schrifttums, das dieſer Almanach bietet, iſt überaus reich und vielgeſtaltig und darf wohl der intereſſanteſte Wegweiſer in die geiſtigen Zentren der modernen Schweiz genannt werden. —— —— 4 Seite. Nr. 490 Aene Mannheimer Jeitung[Abend⸗ustzabe!] Donnerstag. den 22. Okiober 1828 Sprechende Hände „Nicht nur Augen und Lippen und Bewegungen des geſamten Körpers verraten uns den Charakter eines Menſchen, ſondern auch die Hände haben beſondere Ausdrucksfähiakeit. Sie ſind die leben⸗ digen Werkzeuge unſeres Willens. Nicht ohne Grund iſt die Hand Symbol geworden: die erhobene Hand als Schwurzeichen, verſchlungene Hände als Zeichen von Freundſchaft und Treue, gefaltete Hände als Ausdruck des Gebetes und die dargebotene Hand als Zeichen des Grußes. Auch die Sprache des Mundes wird durch die Hände unterſtützt. Wir alle wiſſen. was 8 Fauſt oder eine winkende Bewegung auch ohne Worte eutet. Aber nicht nur die reaſame Hand aibt uns Auſſchluß über Tem⸗ verament. Fleiß oder Trägheit ihres Beſitzers, ſondern auch die ruhende, die uns verräteriſch enthüllt, was Geſicht und Sprache zu verbergen ſuchen. Gut gepfleate Hände wirken ſumpathiſch, über⸗ gepfleate dagegen als Beweis allzugroßer Eigenliebe oder Nichts⸗ tuerei. Es bedarf keiner Manicure, wenn eine Hand charakteriſtiſch wirken ſoll. Die zerarbeiteten und arbeitsgewohnten Hände einer Mutter, die auch im Seifenbad mit Bürſte und Bimsſtein die Spuren häuslichen Fleißes nicht verlieren, die ſo weich und lieb⸗ koſend zu tröſten und ſtreicheln verſtehen, ſind viel ſchöner, als die ſeelenloſen Puppenhände eitler Salondamen. Die Hand verrät uns aber auch Beruf und Geſittung und Angewohnheiten. Die ſchwielige Fauſt des Bauern und Handarbei⸗ ters iſt anders entwickelt als die des geiſtigen Arbeiters. die Hand der Näherin iſt anders als die der Koblenfrau. Der Beruf drückt überall ſeinen Stempel auf. Aber auch Krankheit und langes Leiden prägt ſich in der Hand aus. Du kennſt die Hand des Bleichſüchtigen. des Gichtleidenden und die des Nerpenkranken. Es gibt aber auch geizige und mild⸗ tätige, rohe und feine, faule und nimmermüde Hände. Es gibt auch hungrige, bittende und auch ſatte, hochmütige Hände und wiederum Hände. die Glück ausſtrömen und Wunden beilen. gebende Hände, ſie ſind aber heute leider ſo ſelten geworden. Du kennſt auch wiſſende Hände, die alles ahnen und fühlen die taſtenden Hände des Blinden und auch die zittrigen Hände des Groiſes, die ſich uns oft ſchon todgeweiht. hilflos entgegenſtrecken. Dann gibt es auch parte, unkörverliche Hände. Kinderhände voll ſcheuer Ahnung, die ſo lieb und unbeholfen nach allem areifen Die ſchönſten Hände aber ſind die Tathände. die harten der Lebensbejſahung und Arbeit, ſte liebe ich vor allen an⸗ ren. 1— * * kleine evangeliſchen Trauungen in der Karwoche. In Ueber⸗ einſtimmung mit dem Deutſchen Evangeliſchen Kirchenausſchuß hat der Evangeliſche Oberkirchenrat angeordnet, daß die Karwoche als„geſchloſſene Zeit“ zu gelten hat, während der keine Trau⸗ ungen ſtattfinden follen. 8 Erſte juriſtiſche Prüfu Auf Grund der im Spätjahr 1925 oßbgelegten erſten juriſtiſchen Prüfung ſind folgende Rechtskandidaten zu Referendaren ernannt worden: Hans Anſchütz aus Heidelberg, Hans Arnold aus Leipzig, Kurt Bader aus Mannheim⸗Neckarau, Hermann Bär aus Mannheim, Otto Biſchoff aus Kehl, Ernſt Böh⸗ mann aus Heidelberg, Ludwig Braun aus Saarbrücken, Erwin Brunner aus Mannheim, Erich Emanuel aus Landau, Wilhelm Friederang aus Steißlingen, Willy Friedmann aus Eppingen, 8 Furler aus Lahr, Lothar Gutheim aus Freiburg, Max Hecht aus Karlsruhe, Dr. Emil Horn aus Buſendorf, Severin Kern aus i.., Rudolf Knauß aus Karlsruhe, Mannheim, Paul Meder aus Allmendshofen, Felix Oppenheimer aus Wertheim, Margarete Oppenheimer aus Karlsruhe, Ludwig Rektermann aus Heidelberg, Günther Sackſofſky aus Mann⸗ heim, Dr. Joſef Schmitt aus Mannheim, Hans Schneider aus Karlsruhe, Wilhelm Siefert aus Heidelberg, Hans Spiegel aus Tauberbiſchofsheim, Wilhelm Straub aus Böhrenbach, Herbert Strauß aus Mannheim, Joſef Thomas aus Mannheim, Ottmar Ullrich aus Mannheim, Dr. Heinrich Veit aus Offenburg. * Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 20. bis zum 26. September gegen die Vorwoche ver⸗ ſchlechtert, indem die Sterblichkeit auf 1000 Einwohner und guf Jahr ohne Ortsfremde im Durchſchnitt berechnet von 9,3 auf 9,6, die Zahl der Orte mit ſteigender von 22 auf 30 geſtiegen und die der mit fallender von 20 auf 15 zurückgegangen iſt. Sie ſtieg in Neu⸗ Berlin auf 9,6, Eſſen 9,1, Gel 9,7, Barmen 9,5, Bochum 12,1, Aachen 11,3, Hamborn 12,0, Münſter i. W. 10,8, Oberhauſen 10,8, Buer 9,2, Hamburg 10,7, Bremen 11,0, Stettin 11,1, Kiel 8,4, Altong 9,6, Lübeck 10,9, Breslau 10,1, Magdeburg 11,7, Halle a. S. 12,7, Kaſſel 9,6, Erfurt 12,1, Dresden 11,4, Plauen l. V. 8,2, Lud⸗ wigshafen 6,3, Wiesbaden 17,2 Mainz 11,8, München von 10,% auf 10,7, Nürnberg 9,5, Stuttgart 9,7, Augsburg 10,2, Saarbrücken 5,8, Sie blieb gleich in Düſſeldorf mit 8,2 und Braunſchweig 9,8. Sie fiel in ganz Berlin auf 9,9, Alt⸗Berlin 10,3, Köln 853, Dortmund 7,5, Duisburg 8,3, Elberfeld 9,3, Crefeld 6,0, Mücheim d. d. Ruhr 7,0, München⸗Gladbach 8,5, Königsberg j. P. 10,1, Han⸗ noper 7,5, Leipzig 10,1, Chemnitz 6,8, Frankfurt o. M 6,6, Mann⸗ heim 5,8, Karlsruhe 6,7. 1 Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Nach dem neuen Gemeindevoranſchlag in Neulußheim wird ſich der Umlageſatz auf 95 Pfennig für 100% Steuerwert be⸗ kallfen. Der Voranſchlag unterliegt nür noch der bezirksamtlichen Genehmigung. Auf die Stadt Vretten entfallen als Anteil an der Reichsein⸗ kommenſteuer 47 895 ſtatt des voranſchlagmäßigen Betrages von 65000. Zur Deckung des Ausfalles wäre eine Nachtrags um⸗ lage von 12 Pfg. von 100 Steuerwert nötg. Ein dahingehender Ankrag wird zunächſt nicht geſtellt. Der Bürgerausſchuß Walldürn beſchloß die Umwand⸗ lung des bei der Girozentrale Mannheim aufgenommenen laufenden Kredits in Höhe von 35 000 und jenes bei der Sparbaſſe aufgenom⸗ menen in Höhe von 46 605„ in feſte Anleihen. Von Baudarlehen wurden 25 600 zum Umbau des Rathauſes bewilligt; ferner wurde die Errichtung der Stelle eines Stadtbaumeiſters in Beſoldungsgruppe —8 der Reichsbeſoldungsordnung beſchloſſen Der Austritt der Ge⸗ meinde aus dem Badiſchen d in Karlsruhe wurde gebilligr. Veor einiger Zeit wurde in Fürth(Bayern) in der Stadtrats⸗ ſitzung das Vorgehen der Polizet an dem angeblichen kommuniſtiſchen Demonſtrations⸗Sonntag in Kronach kritiſiert. Der Stadtrat faßte damals den Beſchluß, die vorgebrachten Beſchwerden der Regierung ur Klarſtellung zu überweiſen. Nunmehr wurden auf Antrag der Polizei fünf Stadträte wegen übler Nachrede gegen die Polizei in Anklagezuſtand vrſetzt. In der Bochumer Stadtverordnetenverſamm⸗ kung war man einmütig der Anſicht, daß die Reichs⸗ und Staats⸗ regierung der Notlageim Induſtriegebiet auf dem Gebiete der Fürſorge durch arößere Zuweiſungen gerecht werden müſſe. Im weſtlichen Induſtriegebiet ſei die Arbeitsloſigkeit fünfmal arößer als im übrigen Deutſchland. Je mehr ſich die Arbeitsloſigkeit im Weſten vergrößere, deſto ſchwächer werde die Finanzkraft der Städte. Dieſem Umſtande habe die Regierung Rechnung zu tra⸗ gen. Leider hätten bisher alle Vorſtellungen der weſtlichen Städte, in der dringlichſten Form erhoben, zu keinem areifbaren Reſultat ge⸗ führt. Die neuen Laſten des Fürſorgegeſetzes zu tragen. ſei den Weſtſtädten unmöglich, wenn nicht ihrer berechtigten Forderuna. einem Finanzausaleichgeſetz nach größeren ſteuerlichen Zuweiſungen entſurochen werde. Tagungen Gautag des Verbandes der weiblichen Handels⸗ und Büro⸗ uangeſtellten, Gau Südweſi In Kaiſerslautern tagte vom 17. bis 19. Oktober der Gau Südweſt im Verband der weiblichen Handels⸗ und Büroangeſtellten. Am Sonntag vormittag fand eine öffentliche Kundgebung ſtatt, die von einer großen Zahl geladener Gäſte beſucht war. Frl. Emma Walther vom Hauptvorſtand unſeres Verbandes Berlin ſprach über„die berufstätige Frau in der deutſchen Wirtſchaft“. Die Rednerin zeigte die Pflichten und Aufgaben in der deutſchen Wirtſchaft für die Frauen und betonte, daß die berufstätigen Frauen die ihnen übertragene Verantwortung auf allen Gebieten zu erfüllen bereit ſind. Sie erwarten ſelbſtverſtändlich, daß auch die Grundlagen, die die Erfüllung der Pflichten ermöglichen, ge⸗ ſchaffen werden. Dazu gehört eine erſtklaſſige Berufsausbildung, die erfolgen muß für den kaufmänniſchen Beruf entweder in einer dreijährigen praktiſchen Lehre, verbunden mit dem dreijährigen Be⸗ ſuch einer kaufm. Berufsſchule, oder aber in einer Vollhandels⸗ ſchule, die mindeſtens 1½.—Jährige Kurſe haben muß. Die prak⸗ tiſche Lehre hat leider ihren Wert, den ſie früher hatte, für die Berufsausbildung zu einem großen Teil verloren. Wenn es nicht gelingt, der praktiſchen Lehre wieder den Inhalt zu geben. den ſie braucht, um tüchtige Berufsglieder herangubilden, ſo wird in Zukunft für Kontorangeſtellte eine gute theoretiſche Ausbildung, an die ſich eine kurze, praktiſche Ausbildung noch anſchließen kann, der Lehre vorzuziehen ſein. Für Verkaufsangeſtellte wird eine dreijährige, prar⸗ tiſche Lehre ganz unerläßlich ſein. Der hauswirtſchaftliche Unter⸗ richt, durch den der berufliche Unterricht in den Mädchenberufs⸗ ſchulen 3z. Zt. verkürzt wird, iſt abzuſchaffen und in ein haus⸗ wirtſchaftliches Jahr umguwandeln, das ſich an den Be⸗ ſuch der acht Klaſſen Elementarſchule anſchließt. Die weiblichen Angeſtellten verlangen für gleiche Leiſtung auch gleiche Bezahlung; nicht aus materiellen, ſondern aus ſittlichen Gründen. Durch die ſchlechte Entlohnung, die für viele weibliche Ange⸗ ſtellte den Aanz bringt, in ihren berufsfreien Stunden, ſtatt ſie der Erholung und Weiterbildung zu widmen, einen zweiten Beruf auszuüben durch Selbſtanfertigen von Wäſche⸗ und Kleidungs⸗ ſtücke. Dies bringt eine geſundheitliche Schädigung der Frauen mit ſich. Unſere Volksgeſundheit braucht vor allen Dingen ge⸗ ſunde Frauen. Der Kulturſtand des Volkes erhält durch die Frauen eine ſtarke Prägung und das Volk hat ein Intereſſe daran, daß die berufstätigen Frauen in der Lage ſind, ihre Lebensweiſe auf ein möglichſt hohes Kulturniveau zu ſtellen. Ein Abbau der ſozialen Laſten kann und darf nicht erfolgen, weil dadurch die Volkskraft Schaden leiden wird. Am Samstag abend und Sonntag nachmittag fanden die in⸗ ternen Beratungen der Ortsgruppenvertreterinnen ſtatt. Die Ar⸗ beitsberichte waren erfüllt von der Sorge um den Aufſchwung unſeres Vaterlandes. Sie zeigten die Schwierigkeiten, unter denen die Organiſation der weiblichen Handels⸗ und Büroangeſtellten ihre Arbeit für ihren Staat und ihr Volk erledigen muß. Sie zeigten aber auch, wie viel Frauenkraft ſich zuſammenſchließt, um dieſe hohen Ziele durchzuſetzen. Für die Winterarbeit wurden viele Anregungen gegeben, und die Sendboten des Gaues Südweſt im V. W. B. konnten mit friſchem Mute und neuen Ideen in ihre Arbeitsgebiete zurück⸗ 1* Landesverſammlung des Evangeliſchen Bundes. Am Mon⸗ tag begann in Kehl die Landesverſammlung des Evangel. Bundes, die von dem Vorſitzenden, Pfarrer Vath⸗Mannheim, eröffnet wurde, der namentlich vor unbeſonnener Kritik an der Kirche in der Oeffentlichkeit warnte. Zell kehren. Philipp Krämer aus Aus der Pfal 2: Ludwigshafen. 21. Okt. Nach dem ſtatiſtiſchen Viertelſahrs⸗ bericht der Stadt Ludwigshafen für das zweite Viertelfahr 1925 macht die Bildung von Sparkapitalien erfreuliche Fortſchritte. Am Ende des erſten Viertels 1925 betrug die Höhe der Sparaut⸗ haben bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe 1166 174 Mark bei 2238 Sparern, ſodaß alſo durchſchnittlich pro Sparer der Einlagebetrag 521 Mark ausmachte. Im Laufe des zweiten Jahresviertels wurden 900 725 Mark eingezablt und 421 540 Mark abgehoben. ſodaß ſich Ende Juni das Geſamtſparguthaben auf 1 763 480 Mark beliefen bei 2 929 Sparern, was einer durchſchnittlichen Spareinlage von 604 Mk. gleichkommt. Es hat ſich alſo der Kreis der Sparer erweitert bei gleichzeitiger Zunahme des Einlagebetrages vro Kopf der Sparer. Es iſt ja bei weitem noch nicht der Vorkriegsſtand erreicht: wenn man jedoch bedenkt, daß Ende Juni 1924, alſo ein Jahr zuvor, der Einlagebeſtand nur 108 914 Rentenmark(ohne 2 216,67 Billionen Papiermark) bei nur 335 Sparern betrug, ſo iſt eine gewiſſe Hoff⸗ nuna für die Zukunft nicht unberechtigt. Nicht unbeträchtlich iſt das Scheckguthaben bei der ſtädtiſchen Sparkaſſe, nämlich 473 252 Mark bei 1017 Scheckkunden am Ende des erſten halben Jahres 1925. :: Speyer, 22. Okt. Geſtern abend um 729 Uhr entſtand in der Faßfabrik Perner am Rheinhafen ein Brand. Da alle Baulich⸗ keiten aus Holz und Holzfachwerk beſtehen und große Lager von Höl⸗ zern vorhanden ſind. war es ein gefährliches Brandobſekt. Gegen 12 Uhr konnte das Feuer bewältigt werden. Der Sachſchaden iſt be⸗ deutend. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. 5 RNeuſiadt, 19. Oktbr. Die Stadt Neuſtadt wird demnächſt auch im Innern der Stadt und zwar an der mittleren Hauptſtraße ein Kriegerdenkmal erhalten. Es iſt eine hohe vierkandige Säule, auf der ein Reiterſtandbild ſteht, nämlich ein aus dem Felde heimkehrender Krieger. Den Entwurf hierzu lieferte Profeſſor Hahn in München, unter deſſen Aufſicht auch die Reiterſtatue angefertigt worden iſt, während Bildhauer Steger in Neuſtadt a. d. H. die Denkmalſäule mit dem Unterbau hergeſtellt hat. Die Aufſtellung ſoll womöglich noch vor Allerheiligen erfolgen. E4 Neuſtadt a.., 20. Okt. Eine große Telephonſtößrung gab es am Freitag ſowohl für die hieſige Stadt als auch für Haardt und Gimmeldingen. Beim Auswechſeln der Gasrohrleitung in der Friedrichſtraße wurde von einem Unternehmer das Telephon⸗ kabel durchſtoßen, wodurch ſämtliche Telephonteilnehmer. die an dieſes Kabel angeſchloſſen ſind, von der Leitung abgetrennt wur⸗ den. Es ſind dies etwa 200 Anſchlüſſe, die teils nach dem Stadthaus und von dort aus nach Haardt und Gimmeldingen abzweigen. Die Oberpoſtdirektion hat nach Cintritt dieſer gewaltigen Störung ſofort alles getan, um zunächſt die Bruchſtellen aufzufinden. Am Sonntag waren die Störungen nach dem Stadthaus zum großen Teil wieder behoben, während die nach Haardt und Gimmeldingen erſt heute be⸗ ſeitiat werden können, weil es eine ſchwierige Arbeit iſt, die vielen Drähte wieder anzuſchließen.— Am Samstag früh 2 Uhr wurde in der Villenſtraße hier der Maurer Chriſtian Volkner aus Haßloch im bewußtloſen Zuſtand aufgefunden. Er war vom Rade geſtürzt. das neben ihm lag. Zahnarzt Dr. Plothe, der kürzlich ſelbſt einen Sturz vom Motorrad erlitten hat, nahm ſich des Bewußtloſen an und ver⸗ anlaßte ſeine Ueberführung ins Kränkenbaus, wo Volkner ingwiſchen wieder das Bewußtſein erlangt hat. Er hatte eine ſchwere Gehirn⸗ ütterung erlitten. erſchlt emaſens, 20. Okt. Feſtgenommen wurde durch die hieſige Polizei der 49 Jahre alte Chriſtian Boſſert aus Ruppertsweiler, der in der Nacht zum Samstag auf Sonntag im Verlaufe eines Streites in betrunkenem Zuſtande den ach in Burkhardt, ebenfalls aus Ruppertsweiler, durch einen Meſſerſtich in die Seite ſchwer ver⸗ letzt hatte und daraufhin flüchtig gegangen war. Man lieferte ihn in 55 1085 Amtsgefängnis ein. Burkhardt wurde ins Krankenhaus verbra Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim 1 Mannheim, 21. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. Sch..) Vorſitzender: Gerichtsaſſeſſor Haas. Vertreter der Anklagebehördel Staatsanwalt Seitz. Der 31jährige ledige Taglöhner Heinrich Jeglinger au Frankenthal fand am 12. Auguſt d. J. auf der Straße in Rheinau einen dem Händler Goldmann gehörigen Geldbeutel mit 64 M. Inhalt. Dieſes Geld verwendete Jeglinger zum Ankauf eines An⸗ zugs und eines Paars Schuhe. Am 15. 8. 25 ſtahl Jeglinger aus einem Hausgang in Frankenthal ein Fahrrad, mit dem er n Heilbronn und von da nach Pforzheim fuhr, wo er ſich bei der Polizei freiwillig ſtellte und den Diebſtahl eingeſtand. Heute gibt der Angeklagte zu, den Geldbeutel mit 64 M. gefunden und daz Geld für ſich verwendet zu haben. Er wurde im Oktober 1924 nach Verbüßung einer längeren Strafe aus der Strafanſtalt entlaſſen und will ſich infolge Arbeitsloſigkeit in großer Notlage befunden haben. Er hat eine Reihe Vorſtrafen wegen Diebſtahls. Der Staatsanwalt beantragt gegen den Angeklagten, der ein haltloſer Menſch ſei, eine empfindliche Strafe unter Ausſchluß mildernder Umſtände. Der Angeklagte iſt merkwürdigerweiſe mit dem Aus⸗ ſpruch einer Zuchthausſtrafe einverſtanden. Das Urteil lautett 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus, abzüglich 2 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. Der 23jährige verheiratete Taglöhner Georg Jakob Böhm auß Plankſtadt entwendete am 3. April d. J. aus der Kettenfabrik Braun in Rheinau ein Herrenfahrrad. Er gab heute an, daß er nicht die Abſicht hatte, das Rad zu behalten. Er ſei der Meinung ge⸗ weſn, das Rad gehöre einem jungen Manne namens Recht, den er gut kenne und dem er das Rad wieder zurückgeben wollte. Böhm ließ es ſich jedoch in keiner Weiſe angelegen ſein, das Rad zurück⸗ zugeben oder wenigſtens in der Kettenfabrik wieder abzuliefern, Statt deſſen will er ſtets gehofft haben, daß der Eigentümer ſich endlich einmal bei ihm perſönlich melde. Die Wegnahme des Rades gab der Angeklagte heute zu und fügte bei, daß er das Rad lediglich zu einer Fahrt nach Brühl benützt habe, um dort Arbeit zu ſuchen. Böhm vermochte jedoch mit ſeinen Einwendungen keinerlei Eindruck zu erwecken, zumal ſeine Strafliſte mit mehreren Einträgen wegen Diebſtahls geſpickt iſt, darunter eine Zuchthausſtrafe. Wegen Dieb⸗ ſtahls in ſtrafſchärfendem Rückfalle wurde der Angeklagte heute zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. Der 32jährige verheiratete Elektromonteur Viktor Schwarß aus Ludwigshafen a. Rh. ſtieg am 24. Juli d. J. nachts gegen 2 Uhr mittels einer Leiter in die Küche der Wohnung des Bäcker⸗ meiſters Chriſtian Sinn U 5, 24 ein, um nach Geld zu ſuchen. Er ſtand gerade vor der Kommode, wo er das Geld vermutete, als die Tochter des Hauſes erwachte und Lärm ſchlug. Schwarz trat eiligſt den Rückzug an und ſprang ohne Schuhe ans Neckarvorland, wohin ihn die Hausbewohner verfolgten und wo er auch von der Polizei feſtgenommen wurde. Der Angeklagte erklärte heute, daß er von der ganzen Sache nichts mehr wiſſe. Er leide von der Front her an Morphiumſucht. Ein Franzoſe habe ihm einen größeren Beſtand an Morphlum käuflich überlaſſen. Auch am 24. Juli habe er eine Doſis von 0,05 Gramm genommen und habe dann in einer Wirtſchaft Bier getrunken. Der Sachverſtändige Medi⸗ zinalrat Dr. Zix bekundete, daß Schwarz unter den Wirkungen des Morphiums und des Alkohols die Tat in einem Dämmerzuſtande begangen haben könne, weshalb mildernde Umſtände gerechtfertigt erſchienen. Der Staatsanwalt hält eine Gefängnisſtrafe von vier Monaten für angemeſſen. Es erging Urteil: wegen ſchweren Dieb⸗ ſtahlsverſuchs 3 Monate Gefängnis. Der 37jährige verheiratete Metzger Johannes Weiſer aus Hindenburg(Oberſchleſien) fuhr am 7. April d. J. von Weinheim nach Mannheim, ohne im Beſitze einer Fahrkarte zu ſein. An der Sperre auf dem hieſigen Bahnhofe verſuchte Weiſer mit einer Bahn⸗ ſteigkarte durchzukommen, der Beamte merkte ſedoch den Trick des Betrügers und ließ ihn feſtnehmen. Wegen Betrugs im ſtrafſchär⸗ fenden Rückfalle wurde gegen den Angeklagten eine Gefänanis⸗ ſtrafe von vier Monaten, abzüglich 9 Wochen Unter⸗ ſuchungshaft, ausgeſprochen. Der Haftbefehl wurde aufgehoben. M. Freigeſprochen Nach einer Dauer von einer ganzen Woche ging jetzt der Sen⸗ ſationsprozeß gegen die Franzis ka vor dem Schwurgericht in Wien zu E Die A wurde freigeſpro⸗ aus der Haft entlaſſen. ohl daum ein Kriminal⸗ fall hat die Wiener üt ſo lange und ſo intenſiw be⸗ ſchäftigt wie dieſer. Der eſtand iſt kurz folgender: Im Sommer vorigen Jahres wurde die 67jähröge Maria Eberl erdroſſelt auf⸗ gefunden. In Verdacht kam anfangs der deutſche Student Ernſt Meiche, der als Untermieter bei der Frau wohnte und auch in Be⸗ ehungen zu ihr ſtand. Er bonnte jedoch ſein Alibi durch eine Rei e von ee nachweiſen und mußte wieder freigelaſſen werden. Auf Grund eimes— allerdings nöcht ganz geſchloſſenen— Indizien⸗ beweiſes wurde dann die Pruſcha vor Gericht geſtellt und zu 15 Jahren ſchweren Kerkers verurdeilt. Wurde anfänglich nach der Verurteilung das Ureil gegen die Pruſcha als gerecht em⸗ pfunden, ſo ergriff bald darauf die geſamte Wiener Preſſe einmütig die Gelegenheit, um dringend vor den eines Fehlurteils 45 warnen und ſo heftig gegen den pruch eren. Es gelang, die Wiederaufnahme des Verfahrens dn ſetzen und ihr Er⸗ ſolg war der Freiſpruch der Pruſcha. Sogar der Staatsanwalt ſetzte ſich hierfür ein, als mitgeteilt wurde, daß die Mordfrage einſtimmig, die auf Totſchlag ſen eine Stkimme abgelehnt wurde:„Möge ſie in Frieden zlehen, wenn ihr Gewiſſen ihr einen gibt“, waren ſeine Worte.— Als die Pruſcha das Gerichtsgebäude verließ, wurde ſie Gegenſtand begeiſterter Ovationen einer zahlreichen Menge. HBriefkaſten Wir bitten kür den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung ſuriſtiſcher und mediziniſcher Fragen iſt ausgeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Anfragen ohne werden nicht be⸗ gntwortet. J. Kau. Wenn das Haus fortwährend geſchloſſen iſt, brauchen Sie keine Treppenbeleuchtung. .* 5 ein. Fi. Wenden Sie ſich an die Handelskammer, dort können Sie die einſchlägigen Beſtimmungen einſehen. ſgeleg⸗ In Friedenszeiten war der geſamte Zablungsmittelumlaul ungefähr 6 Milliarden. Kautionsaufwertung. Rechts⸗ und Aufwertungsauskünfte geben O. M. Beim Reichsmarineamt Berlin erhalten Sie genaue Aus⸗ wir nicht. kunft. u. Ga. Rechtsauskünfte geben wir nicht. „W 100. Wenden Sie ſich an das Amtsgericht. C. G. 30, 1. Wegen der genauen Sätze erkundigen Sie ſich penet Wohnungsamt.— 2. In ſeder Drogerie erhalten Sie ein Mitte dafür. K. L. Draisſtraße. Ph. Kan. 10 Millionen(nicht Billionen) entſprachen am 27. guſt 1929 7,14 Goldmark.— 20 Millionen entſprachen am 7. Septem⸗ ber 1929 1/88 Goldmark.— 50 Millionen entſprachen am 21. 5 tember 1901 Goldmark.— 38 Milliarden entſprachen am 12. Oktoke. 1928 3,15 Goldmark.— 80 Milliarden entſprachen am 27. Oktobe 1,93 Goldmark. Kamilienchronik. Wenden Sie ſich an Herrn Rechtsanwalt Dr. Waldeck. — Nierenkranke und Gichtikerl Euer Getränk ist Kaffee Hag AAAAASAKASSNSRBARN NASSAaAs AAK. A. AAKeASrnedr ern n e —2 Donnerstag, den 22. Oktober 1928 RNene Mannhefmer Jeitung bend⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 490 e. — rer — S p d t ü ntd Spiel Im Faltboot von paſſau nach Wien Von Dr. Elſe Loewecke Mannheim II. 5 Bei wundervoll friſchem Morgenwind hiſſen wir ſtolz unſer Segel, und vorwärts geh: die Fahrt mit einer doppelten iſdenendigkeit wie zuvor. Ein unvergleichliches Gefühl, in der ziſchenden Flußſtrömung dahinzufliegen! Das Hochwaſſer iſt ſeit geſtern bedeutend gefallen und heute begegnen uns auch eine ganze ngahl Fracht⸗ und Perſonendampfer, deren Paſſagiere uns mit ücherſchwenken und Heilrufen begrüßen, die wir fröhlich erwidern. die Donaunixen ſcheinen in dieſe Begrüßung einſtimmen zu i ollen: klatſchl ſtürzt eine hohe Welle über Deck und mir mitten 55 Geſicht, und bauzl eine zweite noch höhere, die auch meinen bei Mißgeſchick eben noch vergnügt ſchmunzelnden Begleiter Hft, der dieſe naſſe Begrüßung mit„Malefiz“ und„Himmiherrgott⸗ reuzſakra..“ abſchüttelt. Aber die warme Sonne läßt uns da⸗ zeitere kleine Intermezzo in wenigen Minuten vergeſſen, und bald zieht uns die Landſchaft wieder ganz in ihren Bann. Maut⸗ hauf en, wo Barbaroſſa auf der Fahrt ins heilige Land die Donau überſchritt, Burg Wallſee, früher ein römiſches Kaſtell, heute ein mächtiges Schloß, ziehen vorbei. Der herrliche Strudengau beginnt, eine zerklüftete, wildromantiſche Gegend mit ſteil emporragenden Gelſen. waldigen Höhen und almenartigen Wieſen, an die ſich ver⸗ 0 an den Berg gelehnte Hütten ſchmiegen. Zwiſchen dem oſenden Greiner Schwall und der Inſel Wörth, einer auch heute noch trotz der Sprengungen nicht ganz ungefährlichen Stelle, ſteuern wir raſch vorbei, eingedenk der Warnung, uns hier nicht von tal⸗ fahrenden Dampfern überraſchen zu laſſen. Dann aber wenden ſich unſere Blicke wieder hinauf zu den Wäldern und Bergen, die von den Trümmern mächtiger Burgen gekrönt ſind und vor allem zu Em hoch oben in tiefem Frieden daliegenden Wallfahrtsort Maria aferl. Noch einmal grüßt uns Nibelungentreue in Pöchlarn, der Heimat Rüdigers, dann ſteigt plötzlich überraſchend und gewaltig ein Rieſenbau auf, wie eine grandioſe Schöpfung der Natur ſchein⸗ r herausgewachſen aus dem ſteilen Granitfelſen, auf dem er ruht: as Benediktinerſtift Welk. Immer großartiger und er⸗ rückender wird der Eindruck, je mehr wir uns dem Kloſter nähern. ine mächtige Kuppel und 2 Türme überragen die wenigſtens 360 Meter lange Südfront, an der ſich mehrere Hundert Fenſter be⸗ finden. In wortloſer Bewunderung laſſen wir das Rieſenwerk auf uns wirken. Hier vorbeizufahren iſt unmöglich, langſam ſteuern * dem ÜUfer zu, befeſtigen unſer Boot und ſteigen durch die alter⸗ ümlichen Gaſſen des kleinen Ortes hinauf zum Kleſter. Das ganze 18. Jahrhundert, die Zeit Schlüters, Pöppelmanns, Neumanns, Hildebrands, aller der großen Meiſter des Barock, ſteigt in Pran⸗ dauers genialer Schöpfung machtvoll empor. Eine unvergleichliche ühnheit der architektoniſchen Phantaſie, ein ungeheures Raum⸗ gefühl beherrſcht den Rieſenbau, der mehr Palaſt iſt als Kloſter. om Marmorſaal mit ſeinem herrlichen Deckengemälde treten wir auf die Altane, wo die Höhen des Pielach⸗ und Traiſentales, der Enstaler Alpen uns grüßen, dann verweilen wir bei der Handſchrift es Beda, dem Welker Marienlied, dem Teuerdank in der Biblio⸗ Noch einen langen Blick in die Kirche mit ihren herrlichen resken, dem wundervollen marmornen Hochaltar, dann gehen wir langſam, noch ganz befangen von dem Geſehenen, durch den Kloſter⸗ garten abwärts zur Donau. Es iſt Mittag geworden, in leuchtender Sonne, von einem lel⸗ ſen Wind bewegt, liegt der Strom vor uns. Und weiter geht die unvergeßliche Fahrt in ein wahres Wunderland romantiſcher Land⸗ ſtsbilder. Immer ſchluchtengrtiger wird das Tal, immer einſamer ſchent ſich die Donau durch das ſelſige Gelände zu winden, Jer. Vaſtete Felſen wechſeln ab mit dunklem Tannnwald und perwitterten urgruinen, ſanft gewellte 8 mit ſaftig grünen Matten, und überall ſchweift der Blick in liebliche, teils ſchluchtenartige, teils fret weit daliegende Seitentäler. Immer wieder aber wenden wir laſt Blick zurück zu der beute noch einen mächtigen Eindruck hinter⸗ aſſenden Burgruine Agaſtein, die ſagenumſponnen und ſcheinbar umzugänglich goch oben ihront, von der einſt ſich das Volk erzähite. ſehe der einſtürzende Himmel könne ſie bezwingen. Sehnſüchng ehen wir hinüber zu den ſtets wechſelnden Landſchaftsbildern. Ich hi tte ſchon ein etwas von„wichtigen philologiſchen und lltoriſchen Sucien an Ort und Stelle“ gemurmelt uid mein ge⸗ Heiter verſicherte ſeinerſeits es ſer dirett enn Lergehen gegen eutsch haſterreich den Wachauer Wein nicht probiert zu haben, aber wir 5 8 uns am Morgen feierlich gelobt, heute wenigſtens 80 Kilo⸗ Da er zurückzulegen, alſo die Paddelruder zur Hand und vorwärte. Dö taucht ein wunderhübſches, unmittelbar am Strom liegendes gr ſchen auf, ein paar Wohnhäuſer um eine ſcheinbar uralte Kirche ee im Hintergrund waldige Berge, und das Ganze umſchloſſen 8 Veinreben, die geld und grün im Sonnengold leuchten: St. Mi⸗ zü. an Iröhliche Einwohner eilen die Teraſſe herab und winten un⸗ nicht wi Ufer zu kommen. Da fallen mit einem Ruck, glücklicherweiſe kone wir beide, aber unſere guten Vorſätze ins Waſſer.„So unhöflich gerlt en wir nicht ſein, hier einfach vorbeizufahren“, ſage ich ver⸗ Gberdte„Naa“ pflichtet mir der Mitbeſitzer des Faltboots laloniſch. im f im Ton unbedingter Uebereinſtimmung bei. Lange ſitzen wir wiede lichen Kreis auf der Terraſſe und werden nicht müde, immer liche er den vorbeirauſchenden Strom zu unſeren Füßen und die herr⸗ ſtei n Landſchaftsbilder zu beiden Seiten zu bewundern. Endlich en wir hinauf zu dem uralten feſtungsartig ausgebautenn Kirch⸗ Fah dem älteſten der ganzen Wachau. lnd wie ſo oft auf unſerer em rt, ſo ſteigt auch hier die ganze deutſche Kulturgeſchichte in uns für eund gewinnt neues Leken Hednſſche Fußepfer ele dant roß ttung aus Wirbeln und Stromſchnellen dargebracht, Karl der anlaßte der die Gründung einer Kapelle zu Ehren St. Michaels ver⸗ kenatte; Reformation und Gegenreformation, 30 jähriger Krieg, Tür⸗ ahleſhr und Franzoſenkämpfe das alles und viel mehr noch er⸗ ſterbli die alten Mauern. Im Turm und in der Kapelle liegen die lebte ichen Ueberreſte derer, die einen Teil dieſer Geſchichte miter⸗ durchlgcherippe an Gerſppe, die Schidel zum Ten mit ichußwander Nachmihert⸗ ſo türmt ſich das meterhoch empor. Es iſt ſchon ſpät am ter ittag, als wir endlich unſer Boot beſteigen. Nur wenige Kilo⸗ „Wii 2 mächtigen Felsmaſſen vorüber, da leuchtet uns ſchon der Fels ter von Dürnſtein“, ein ſeltſam geformter, hochemporragender ſahrt! ltgegen. Dürnſtein— einer der Höhewumkte unſerer Donau⸗ für ſt Uralte Torbögen der Feſtungsmauern bilden den Rahmen in neue, reizvolle Straßenbilder faſt italieniſchen Charakters richen hellen Farben, ihrer ungekünſtelten Bauart und ihren male⸗ Ueberr Winkeln. Auf felſigem Fußpfad erreichen wir die Burg, die * fahſe eines geradezu genialen Werkes, wie von Rieſenhand in uberiiteen Unterbau hineingeſchlagen. Von der höchſten Spitze aue hinzieh ten wir die Mauern, die ſich bis an das Rebengelände hinad eingeſtellt Es iſt der Geiſt eines ſtarken, ganz auf das heroiſche 12 Ei ten Zeitalters, der noch heute in den verwitterten Reſten durch Ste ungebrochenes Kraft⸗ und Machtgefühl, noch nicht zerſetzt 10 fd rupel und Reflexion, ſteigt aus den mächtigen Trümmern auf. wir biers anders, als über Bücher und Handſchriften gebeugt, erleben ndder oben Geſchichte! Wie greifbar nahe iſt uns das 12. Jahr⸗ Nugen die Zeit, in der Richard Löwenherz auf dieſer Burg ge⸗ getreue ſaß, wie neu und verändert erſcheint uns die Sage von ſeinem eitig n Blondel, der hier ſein Minnelied erklingen ließl Aber gleich⸗ Mabrgt der Vergangenheit grüßt uns unmittelbare Gegenwart: wendfe ich in der Aadendenacht leuchten vom höchſten'ipfel Sonn⸗ men Ae weithin über den Nibelungenſtrom, und in ihren Flam⸗ gend 9 20 Begeiſterung und Zukunftswille deutſch⸗öſterreichiſcher Ju⸗ Ausbzen irr die Sehnſucht, die hier oben immer von neuem nach N e ringt, einſt zu ſchöpferiſcher Tat werden?— Urche 905 einem Rundaang durch das herrliche Kloſter und die Stifts⸗ 91 erbringen wir noch eine letzte Stunde auf dem Friedhof. umſchli e Mauern, die letzten Reſte einer früheren Kirche. jefernſt en einen Ort von ſeltſamem, ſchwermütigem Zauber. Eine Nae ee Stimmunag liegt über den efeuüberwachſenen den windſchiefen Holzkreuzen. Länaſt ſind die Wege un⸗ kenntlich und eins geworden mit vergeſſenen Gräbern, nur hin und wieder ragt ein verwitterter Grabſtein aus Gras und Feldblumen. Und wie zu Beginn unſerer Fahrt. ſo ziehen ſich auch jetzt wieder feine Fäden zu dem Meiſter, der wie kein anderer die Vergänglichkeit in Tönen auszuſprechen wußte. aus deſſen Lied:„Auf dem Kirchhof“ es wie leiſe Akkorde über Mauern und Grüften zu klingen ſcheint, zu Johannes Brahms, an deſſen Grab wir in kurzem auf dem Zentral⸗ friedhof in Wien ſtehen ſollen. Die goldene Wachau liegt binter uns. nackdem ſie in Krems, dem öſterreichiſchen Nizza, einen herrlichen Abſchluß fand. Was nun an uns vorüberzieht, ſind ſanft gewellte Hügel urd das weite Flach⸗ land des Tüllner Feldes, in dem erſt ſpät. kurz vor Wien. wie ein letzter Gruß und eine Erinnerung an alles Herrliche, Ruine Greifen⸗ ſtein auf dem Hintergrund des Wiener Waldes emporraat. Und dann ziehen wir endlich, unſer zuſammengefaltetes Boot auf der Schulter und im Ruckſack, in der öſterreichiſchen Haup!-t ein, die uns vom erſten Augenblick an vertraut iſt und von der wir nach unvergeßlichen und inhaltsreichen Tagen im Kreis treuer Freunde Abſchied nahmen. wie von Heimatboden. Deutſch⸗Oeſterreich— wie wiſſen nicht, wie ſeine Zukunft ſich ge⸗ ſtalten wird. wie die verworrenen Fragen, die nur ein Teil der gro⸗ ßen europäiſchen Probleme ſind, ſich löſen werden. Aber eines wiſſen wir alle, die wir Deutſch⸗Oeſterreich kennen und lieben. daß das Band. vor Jahrhunderten am Strom der Nibelungen gewoben, Oeſterreicher und Reichsdeutſche als zuſammengehörige Kulturgemein⸗ ſchaft auch heute unzerreißbar umſchlinat. Und wenn wir verſuchen, in Gedanken unſer Vaterland in ſeiner Fülle von Gegenſätzen und Manniafaltigkeiten zu umſpannen, ſo werden wir nie vergeſſen, die Heimat Handns. Mozarts und Bruckners in Liebe und Dankbarkeit darin einzuſchließen. Sportärztliche Seratung Der Sporkarzl. Den Sportarzt und ſeine Tätigkeit dürfen wir vielleicht als die letzte Frucht des Fortſchrittes auf dem Gebiet der Leibesübungen bezeichnen. War es bislang Brauch, den Aerzten kranke Menſchen zuzu⸗ führen, an denen ſie ihre Kunſt erproben ſollten, ſo bringt man ihnen heute junge, kräftige Sportleute zur Unterſuchung und Beob⸗ achtung. Selbſtredend iſt in dieſem Falle die ärztliche Einſtellung eine ganz andere, und die Vertreter dieſer neuen Arbeitsrichtung müſſen naturgemäß von ganz anderen Vorbedingungen ausgehen. Voraus⸗ Hleße iſt natürlich das nötige Verſtändnis der breiten Maſſe für Urnen und Sport. Eben weil dieſe Bedingungen in Amerika gegeben waren, des⸗ halb kannte man dort die Einrichtung des Sportarztes ſchon elne Reihe von Jahren. Weil die amerikaniſchen Leichtathleten im Kampf um den höchſten Fiealhen die anderen Bewerber nicht zurückſtehen wollten, wurden die Teilnehmer an den Kämpfen von einſichtsvollen und berufenen Aerzten ausgeſucht und beobachtet.— Dieſem Ziele ſtreben auch wir zu und in einſichtigen Turn⸗ und Sportkreiſen iſt die Mitarbeit des ſachverſtändigen Arztes— eben des Sportarztes— eine Selbſtverſtändlichkeit. Aber es darf noch nicht genügen, daß man ihn nur bei Verletzungen, Erkrankungen und lieberanſtrengungen zu Rate zieht, er muß vielmehr Wegweiſer und Berater ſein und die Jugend vor Fehlern und Irrwegen bewahren. Aus dem Schatz ſeines Fachwiſſens muß er Turnern und Sportlern das geben, was ſie brauchen, um jedem Lebensalter und der ſporr⸗ lichen Eigenart gerecht zuwerden, ſie vor Schädigungen zu bewahren und ihre Körper letzten Endes zu voller Harmonſe zu entwickeln. Daß zur dieſer Aufgabe mancherlei prattiſche Erfahrungen un 77 klubtechniſches Können nötig ſind, leuchter wohl von ſelbſt ein. Uebrigens iſt dieſe Forderung nicht neu und ſchon Galen, der bedeutendſte Arzt des Altertums, bezeichnet die Pflege der Leibesübungen als eine der Haupt⸗ und Grundaufgaben de⸗ Arztbes, dem der Gymnaſt, der Sportlehrer des Altertums beratend hockey Hockeykampf Deutſchland⸗ Schweiz. Der 25. Oktober bringt zwei deutſch⸗ſchrweizeriſche Begegnungen auf ſportlichem Gebiet. Einmal iſt der Fußballkampf in Baſel, dann das Treffen der beiderſeitigen Hockeymannſchaften, das in Frankfurt am Main vor ſich geht, das Ereignis. Genaue Mannſchaftsaufſtellungen liegen hierüber noch nicht vor. Die in Ausſicht genommenen Schweizer Vertreter haben am 18. Oktober erſt noch ein Probeſpiel zu abſolvieren, auf deutſcher Seite wird man mit einigen Abſagen rechnen müſſen, denn Strantzen und Landmann haben ihre endgültige Zuſage noch nicht gegeben. Immerhin iſt folgende Mannſchaft vorgeſehen: Ringler⸗Nürnberg, Dr. Hörmann⸗Frankfurt, Wöltje⸗Hannover, Spren el⸗Harveſtehude, Land⸗ mann⸗Berlin, Heymann⸗Berlin, Haverbeck⸗Hannover, Theo Haag· Fvankfurt, Wilkens I⸗Bremen, Strantzen⸗Berlin, Schlemmer⸗Mün⸗ chen. *Die Schweizer Hockey Ländermannſchaft. Nach Erledigung eines Probeſpiels wurde vom Schweizer⸗Landhockey⸗Verband end⸗ gültig folgende Elf für den am 25. Oktober in Frankfurt a. M. ſtatt⸗ findenden Länderkampf gegen Deutſchlang aufgeſtellt: Zum! ſtein; Fiſcher, Koch; Wiget, Fehr I. Baumann; Geinoz, Jenng, Fehr II, Rhinom, Hirholzer. Fußball * Höger, der Spielführer von V. f. R. ſpielt in Bonn. Bereits ſeit mehreren Wochen ſpielte der ſüddeutſche Meiſter V. f. R. Mannheim mit Erſatz für ſeinen Rechtsaußen Höger. Jetzt kommt die Nachricht, daß ſich Höger in Bonn als Reſtaurateur aufgetan hat. Höger hat wohl von allen deutſchen„Amateuren“ die be⸗ wegteſte Vergangenheit. Beim S. V. Waldhof wurde er groß; er war ſ. Zt. wohl der beſte Halbrechte Mannheims. Im Auguſt 1919 ging H zum V. f. R. Mannheim. Die Angelegenheit wirbelte damals viel Staub auf. Höger wurde wegen Spielens ohne Kodex disqualifiziert und mit ihm erhielten einige V. f..⸗Mitglieder Strafen wegen„Ziehens“. Högers Gaſtrolle beim V. f. R. Mann⸗ heim währte aber nur wenige Monate. Auf dem Umwege über Weſtdeutſchland kehrte Höger im Frühling 1920 wieder zum S. V. Waldhof zurück und hielt dort bis zum Herſt 1921 aus. Auf einer Reiſe nach Finnland machte H. die Bekanntſchaft eines weſtdeut⸗ ſchen Herrn und bald darauf zog H. zum 2. Male nach Weſt⸗ deutſchland und zwar nach Bonn. Jedoch erreichte ihn diesmal ſein Geſchick: er wurde zum Berufsſpieler erklärt und außerdem vom ſüddeutſchen Verband auf die ſchwarze Liſte geſetzt. Das hinderte aber nicht, daß Höger ſchon im Jahre darauf wieder in ſeiner ſüddeutſchen Mannſchaft, und zwar in einem Bundesſpiel repräſentativ Ehren genoß. Der Mannheimer war nämlich in⸗ zwiſchen nach Fürth überſiedelt und der Sp. Bg. Fürth beigetreten, die dann auch ſeine Rehabilitierung erwirkte. Im Herbſt 1924 zog dann Höger wieder nach Mannheim, ging zum V. f. R. und kam dort ſogar zu Spielführerehren! Zuletzt war Höger Inhaber eines Zigarrenladens. Nun iſt Höger zum 8. Male in Weſtdeutſch⸗ land gelandet. Reſtaurateur in Bonn! Man darf geſpannt ſein, wie man im D. F..⸗Vorſtand und im Lande des„neuen Weges“ dieſes Problem behandeln wird. Leichtathletik 28 MNeldungen due Deutſchen Gehermeiſterſchaft. Am 25. Okt. kommt in Düſſeldorf die Deutſche Meiſterſchaft im 50 Kilometer⸗ Gehen zum ſechſten Male zur Durchführung. Urſprünglich wurde dieſe Meiſterſchaft über 100 Kilometer ausgetragen und zwar in den Jahren 1906 und 1912. Die einzelnen Sieger waren: 1906 Wilhelm⸗ Berlin; 1907 Preiß⸗Frankfurt a..; 1908 Seiffert⸗Berlin; 1909 W. Schmidt⸗Nürnberg; 1910 W. Brockmann⸗Charlottenburg; 1911 Nippe⸗Berlin; 1912 Brockmann⸗Charlottenburg.— Nach dem Kriege konnte ſich die Deutſche Sportbehörde nur noch zur Austragung dieſes Wettbewerbes über 50 Kilometer entſchließen. In den ein⸗ elnen Jahren ſiegten: 1920 Schötz⸗Duisburg: 1921 Herm, Müller⸗ erlin; 1922 Hähnel⸗Erfurt; 1923 Köhler⸗Berlin; 1924 Siewert⸗ Neukölln.— Für die diesjährige Meiſterſchaft in Düſſeldorf haben ich folgende 28 Bewerber gemeldet Droſſart, Bach, Staſſen, Oden⸗ und helfend zur Seite ſtand. Dieſelbe Anſicht vertritt der Arzt erku⸗ ſich, folg rialis, der zur Zeit der Humaniſten faſt neuzeitliche Forderungen aufſte iante. In der neueſten Zeit waren es dann die beiden bekannten Aerzte,:. Hueppe und F. A. Schmidt⸗Bonn, die in wegweiſenden Schriften dieſes Gebiet durcharbeiteten und der breiten Maſſe er⸗ ſchloſſen. Aber die Theorie allein genügt heute nicht mehr. Turnen und Sport ſind praktiſche Tätigkeiten und deshalb müſſen ſie von Praktikern praktiſch behandelt werden und dieſes Ziel zu erfüllen, iſt die Aufgabe der ſporkärztlichen Beratung. Den Auftakt zu dieſer Arbeit können wir vielleicht in der ſchul⸗ ärztlichen Tätigkeit erkennen, wie ſie in den letzten Jahrzehnten üblich war. Seitdem nun viele junge Aerzte ſelbſt Sportleute ge⸗ worden ſind, ſtellten ſie im Kameradenkreiſe ihre ärztliche Hilfe als Berater zur Verfügung und zeigten ſo— faſt unbewußt und un⸗ gewollt— den Vereinen den rechten Weg. Zwiefach iſt ihre Aufgabe. Sie müſſen 1. die Erfahrungen über die Körpertypen ſammeln, die für die einzelnen Sportarten die günſtigen ſind, und 2. die ſyſtematiſche Arbeit der Uebenden planmäßig überwachen. Um dem Ganzen ein feſtes Gepräge zu geben, haben weite Kreiſe der Aerzteſchaft ſich zuſammengeſchloſſen, wodurch gleichzeitig die Güte der Arbeit garantiert wird, denn dieſe „ſportärztliche Vereinigung“ nimmt ihre Arbeit ernſt und geſtattet nicht jedem Mediziner, den Namen„Sportarzt“ zu führen. ſondern macht ihn von gewiſſen Vorbedingungen abhängig. Erforderlich iſt hierfür ein halbes Jahr praktiſch Turnen und Sport getrieben zu haben, ſowie die Beteiligung an einem ſporthyginiſchen Fortbil⸗ dungskurſus. Als äußeres Zeichen ſportlicher Betätigung gilt die Erwerbung des Turn⸗ und Sportabzeichens. Wenn dieſe rein äußerlichen Bedingungen erfüllt werden, ſo iſt immerhin ein gewiſſes Intereſſe geſichert. 8 Anläßlich der 1. Internationalen Arbeiter⸗Olympiade hat die ſportärztliche Vereinigung zu Frankfurt die erſte praktiſche Arbeit leiſten können und man kann wohl mit Recht behaupten, daß die ärztliche Tätigkeit recht erfolgreich geweſen iſt. Reiches Material konnte geſammelt werden, das nun noch der Sichtung und gründ⸗ lichen Durcharbeit bedarf. Dann bildet es allerdings auch eine gute Grundlage, auf der man weiterbildend aufbauen kann. Hoffen wir, daß recht viele junge Mediziner ſich dieſem Arbeitsgebiete zu⸗ wenden; es wird beiden— den Turnern, Sportlern und Aerzten— von großem Nutzen ſein. Boxen „ zum Länderkampf Deutſchland—Frankreich. Die Verhand⸗ lungen für den großen deutſch⸗franzöſiſchen Länderkampf, der in Mannheim in der Halle des Turnvereins von 1846 am 8. November abgewickelt wird, ſind ſo gut wie abgeſchloſſen. Die Franzoſen hatten bereits dce at und wollen nur Namen der deutſchen Mann⸗ ſchaft wiſſen. Die iſt ihnen zugegangen und man darf geſpannt ſein, die Namen der franzöſiſchen Boxer zu er⸗ fahren. Von deutſcher Seite werden antreten: Kaiſer⸗Köln, Leinz⸗ Mannheim, Domgörgen⸗Köln, Eick⸗Würzburg, Kräuſchi⸗Ludwigs⸗ hafen, Lauer⸗Saarbrücken, Bach⸗Heidelberg. Domgörgen iſt deutſcher Meiſter im Leichtgewicht. Leinz Zweiker im Bantam. Lauer kämpfte mit dem Weltergewichtsmeiſter von Frankreich Langlet un⸗ entſchieden. Kräuſchi ſchnitt in den Kämpfen gegen die Schweiz ſehr gut ab. Bach iſt der bekannte von Südweſt⸗ deutſchland. Es ſind ſehr gute ſportliche Leiſtungen zu erwarten. (Näheres ſiehe Anzeige.) „Breitenſträter gegen Uzoudun(Spanien.) Am 20. November wird der vorzügliche ſpaniſche Schwergewichtler Uzoudun in Berlin gegen den deutſchen Meiſter Breitenſträter in den Ring ſteigen. Spanier errang in letzter Zeit eine ununterbrochene Folge von Siegen und ſchlug den bekannten Belgier Delarge in ſeinem letzten Kampf nach 2 Minuten 9 Sekunden k. o. tha“(Neuß), Bünger(Boppard), Kolbe, Weſtermann, Poſchen Jaka⸗ ſelino(Düſſeldorf), Rodenbücher, H. Mück, W. Mück, Buregyk (Duisburg), Liſſen(Homburg), Weinen(Leipzig), Siebert(Glei⸗ witz), Schmitz, Kleinſtoll, Zahn, Schürmann(Ruhrort), Siewert, Schmitt(Reukölln), Born(Berlin), Bauer(Zwickau), Hubert (Aachen), Noe GKöln), Peters(Velbert), Wegmann(Solingen). *Neuer Weltrekord in Laufanne. Die internationalen Leicht⸗ athletikkämpfe, die am Sonntag in Lauſanne ſtattfanden, brachten eine ganz hervorragende Leiſtung einer Frau. Die Schweizerin Frl. Piancola⸗Genf warf den Speer nicht weniger als 54,43 Meter weit, ein Wurf, der bei Wettkämpfen der Männer beachtlich iſt. Das Duell Baraton⸗Martin über 800 Meter geſtaltete der Schweizer zu einem großen Erfolg, denn Baraton gab das Rennen auf. Der Kolonialfranzoſe Cator wartete wieder mit einem brillanten Weitſprung von 7,60 Meter auf.— Die Ergebniſſe: Weit⸗ ſprung: 1. Cator⸗Frankreich 7,.60; 2. Guggenheim⸗Schweiz 6,55 Meter; Speerwerfen für Damen: 1. Frl. Piancola⸗Genf 54,48 Meter(Weltrekord); Diskus: 1. Guggenheim⸗Schweiz 42,85 Meter; 100 Meter: 1. Cerbonnet⸗Frankreich 10,8; 2. Cator 11 Sek.; 3. Im⸗ bach⸗Schweiz.— 200 Meter: 1. Cerbonnet 22,4 Sek.; 2. Imbach 8 Meter zur.— 1500 Meter: Baraton⸗Frankreich im Alleingang :03.— 800 Meter: 1. Martin⸗Schweiz:58,2; 2. Schärrer⸗Schweiz :59; 4 mal 100 Meter⸗Staffel: 1. Lauſanne Sports 45,8 Sek.; 2. — 1000 Meter⸗Staffel: 1. Paris:08; 2. Schweiz Bruſt⸗ reite. Regeln Kegler⸗Berband Mannheim und Umgebung Da der Verband Weinheim ſich an den bisherigen Kämpfen nicht aktiv beteiligte, war Geſ. Rheinperle, als Bezirks⸗ und Stadt⸗ meiſter, am vergangenen Sonntag nach Weinheim verpflichtet, des⸗ gleichen eine kombinierte Zehnermannſchaft vom Mannheimer Ver⸗ band. Weinheim ſtellte zu beiden Spielen kombinierte Mannſchaf⸗ ten, unter Einbeziehung einzelner Spieler aus der dem Verband Weinheim angeſchloſſenen Ortsgruppe Großſachſen. Die gegenſeitige Begrüßung mußte kurz gehalten werden, da Spielbeginn auf 2 Uhr angeſeßt war. Mannheim reſp. Rheinperle hatte Anwurf. Deſſen erſter Spieler brachte es auf 133, ſein Gegner dagegen auf 119 Holz. Eine Vorausſage des Sieges war trotzdem unmöglich. Beim zweiten Spieler war das Verhältnis ſchon umgekehrt. Weinheim blieb auch weiter in Führung. Bei Halbzeit hatte Rheinperle 619, Weinheim dagegen 636 Holz. Weinheim ſcheint ſeine beſten Spie · ler zuerſt geſtellt zu haben. Rheinperle hatte eine andere Taktik. Bei Schluß war Rheinperle auf 1309 und Weinheim auf 1269 Holz aufgerückt. Die Spanne könnte jedoch größer ſein, wenn nicht ein Spieler von Rheinperle⸗total verſagt hätte. Die kombinierte Mann⸗ ſchaft von Mannheim erreichte 1243, Weinheim 1155 Holz. Bei dieſem Spiel wurden fämtliche Weinheimer Spieler mit einer Aus⸗ nahme überworfen. Im Durchſchnitt kamen nur niedrige Zahlen heraus, was auf die Beſchaffenheit der Bahn zurückzuführen iſt. Würfe über 140 Holz mit 30 Kugeln ſind auf dieſer Bahn als gute Leiſtungen zu bezeichnen. Nur 4 Spieler von 40 Mann kamen darüber hinaus! Dden vom Verband Weinheim für den beſten Spieler des Tages geſtifteten Preis konnte Reinehr von Geſ. Rheinperle mit 147 Holz an ſich reißen. Es kann aber jetzt ſchon geſagt werden, was bei dieſem Spiel deutlich feſtzuſtellen war, daß Weinheim in kurzer Zeit ebenfalls eine ſpielſtarke Mannſchaft ins Feld ſchicken wird. Die Schlußworte der Vorſitzenden beſtätigten das enge Zuſammenarbeiten beider Verbände. — 40 Tabletten in allen Apothelen u. Orogerlen Mk..— 2 für Sänger, Sportsleute, Raucher 6. Seſte. Nr. 490 Donnerstag, den 22. Lelebecr 42. neue Mannheimer Zeitung benò · Nus gabe) — [Neue IAfa un h eim er 8 eitung andelsblatt Akelengeſellſchaft für Jigarrenfabrikat on, Mannheim Anerfreuliches aus einer Inflalions⸗Gründung Zwei Proteſte zu Prokokoll Die am 15. 3. 1922 gegründete Geſellſchaft hatte für heute eine ao..⸗V. einberufen, in der der Vorſtand gemäߧ 240 des .G. B. Mitteilung über den Verluſt über die Hälfte des Aktienkapitals machte. In Verhinderung des Vorſitzenden des Aufſichtsrats Kommerzienrat M. Horkheimer⸗Stuttgart, leitete Dr. Weißmann⸗Mannheim die Sitzung, die, ſo unerfreulicher Natur ſie war, doch einen ruhigen Verlauf nahm. „Nach dem vom Vorſtande erſtatteten Bericht ſchließt das Ge⸗ ſchäftsjahr 1924 mit einer Unterbilanz von 15 156 ab. Unter Verwendung des Reſervefonds aus früheren Geſchäftsjahren von 9637 bleibt ein Verluſt⸗Vortrag von 5516 im neuen Geſchäftsjahr. Der frühere Direktor L. H. W. iſt am 30. Juni 1925 mit Zuſtimmung des Aufſichtsrates aus dem Vorſtand aus⸗ geſchieden und Herr Fiſcher am 1. Juli 1925 zum Vorſtand der Geſellſchaft beſtimmt worden. Ende Februar bzw. Anfang März wurde die Badiſche Treuhandgeſellſchaft m. b. H. in Mannheim mit der Ueberwachung der Geſchäftsführung hauptſäch⸗ lich aber mit der Abwicklung der finanziellen Geſchäfte betraut. Unterm 28. 2. 1925 hat die Bad. Treuhandgeſ. eine Bilanz nach Effektivwerten mit einem Vermögensüberſchuß von 136 886„ aufgeſtellt. Die Immobilien, die mit 90 000/ zu Buche ſtehen, wurden mit 228 000 und die Maſchinen, die mit 15 412 ¼ zu Buche ſtehen, mit 24188„ bewertet. Ebenſo wurden die Werte der Büroeinrichtung und Fabrikeinrichtung dpiel zu hoch angenom⸗ men und ſomit der oben erwähnte Vermögensüberſchuß vor⸗ getäuſcht. Die Geſellſchaft befand ſich ſchon Ende des Vorjahres und Anfang dieſes Geſchäftsjahres infolge der wirtſchaftlichen Lage in Geldnöten. Dieſe Lage wurde auch im Laufe des Geſchäfts⸗ jahres 1925 durch die zu leicht aufgefaßte Geſchäftsführung des Vorſtandes und der Bad. Treuhandgeſ. noch verſchlimmert. Die Bad. Treuhandgeſ. entzog für ihre Tätigkeit durch Bar⸗ entnahmen und Waren in fünf Monaten die Summe von 14 500% und hat noch weitere 3100„ als Forderung für ihre Tätigkeit angemeldet. Während der fünf Monate Tätigkeit der Badiſchen Treuhandgeſellſchaft wurden weder Prämien für die Feuerverſiche⸗ rung, Kreditverſicherung, Aſſekuranzverſicherung bezahlt, ſo daß bis zur Beſtellung der Geſchäftsaufſicht Ende Auguſt ſämtliche Riſiken ungedeckt waren und die Verſicherungsgeſellſchaften ſich ihren Ver⸗ pflichtungen entzogen. Ebenſo wurden die Beträge für die ſozialen Arbeiterverſicherungen, die Arbeitslöhne und Gehälter für die Monate Juli und Auguſt nicht bezahlt und ſind heute noch rück⸗ ſtändig! Am 28. Auguſt wurde die Geſchäftsaufſicht beſtellt und L. Pierſon in Mannheim als Aufſichtsperſon durch das Amtsgericht Mannheim beſtellt. Am 31. Auguſt wurde eine buch⸗ mäßige Bilanz gefertigt, die mit einem Verluſt von 172703 ¼ abſchloß. Die Warenvorräte wurden dabei von dem vom Amts⸗ gericht beſtellten Gläubigerbeirat bewertet. Seit September bis heute wurden Verhandlungen mit den Gläubigern und dem Aufſichtsrat abgehalten, um den Zuſtand der Firma wieder ins richtige Geleiſe zu bringen oder eptl. zu liqui⸗ dieren. Alle Bemühungen blieben bis jetzt ohne greifbaren Erfolg, ſo daß wenig Ausſicht vorhanden iſt, einen Konkurs zu vermeiden. Sämtliche beweglichen und unbeweglichen Werte und Waren ſind übereignet und gepfändet, ſo daß für die Arbeitslöhne und Gehälter an über 100 Arbeiter und Angeſtellte aus den Monaten Juli und Auguſt in Höhe von rund 10 000% faft keine Ausſicht beſteht, nur einigermaßen Befriedigung zu finden. Unter dieſen Ausſichten wird, wenn auch in den nächſten Verhandlungen kein Ausweg gefunden wird, ein Konkurs un⸗ vermeidlich ſein. Der Vertreter der Bad. Treuhandgeſellſchaft, Herr Schmikt, verlangte zunächſt die Verleſung ſeines Prüfungsberichts, was von der.⸗V. mit überwiegender Majorität abgelehnt wurde. In bruchs ſtellte er feſt, daß er die von der.⸗V. genehmigte Bilanz als Baſis benützte. Er habe angenommen, daß die Angaben ſtimm⸗ ten, er habe ſich auf dieſe Abſchlußziffern verlaſſen müſſen. Von der damaligen Direktion ſei ihm auch ein durchſchnittlicher Monats⸗ umſatz von 60 000/ angegeben worden, der ſich in Wirklichkeit aber nur auf 30 000/ belaufen habe. Die Verluſte ſeien einer⸗ ſeits durch Ueberwertung, durch Schleuderpreiſe und durch zu hohe Speſen(einmal in einer Woche 800) entſtanden. Die heutige .⸗B. hätte bereits ſchon vor einem Jahr ſtattfinden müſſen, da ſchon dort eine große Verſchuldung der Firma ein⸗ getreten war. Die Abſicht einer außergerichtlichen Sanierung habe ja gar nicht im Intereſſe des Herrn Weißmann gelegen. Unter dieſen Gegenſtrömungen ſei er gar nicht in der Lage ge⸗ weſen, eine Sanierung durchzuführen. Was ſeine Bezüge betreffe, ſo entſprechen dieſe den beſtimmten Feſtſetzungen. Die Sitzung, die ſchon mit einer ſehr erheblichen Verſpätung begann, wurde durch die Ausſprache noch weiter hinausgezogen. Mit großer Majorität wurde hierauf nachſtehender, von.⸗A. Dr. Seelig eingebrachter Antrag angenommen: „Es wird feſtgeſtellt, daß die von der Badiſchen Treuhand⸗ geſellſchaft auf 28. 2. 25 aufgeſtellte Bilanz, bewertet nach den Effektivwerten, den Vorſchriften des..B. über die Aufſtellung einer Bilanz nicht entſpricht.“ Herr Schmitt gab Proteſt zu Protokall, da ſeine Bilanz richtig aufgeſtellt und da 7 des Aktienkapitals im Beſitze der Herren Weißmann ſeien. Ein weiterer Antrag aus der Mitte der Aktionäre verlangt die Einſetzung einer Unter⸗ ſuchungskommiſſion bzw. die Beſtellung eines Reviſors. Auch diefer Antrag wurde gegen die Stimme des Herrn Schmitt angenommen, der wiederum Proteſt zu Protokoll gab. Da die Geſellſchaft von allen Geldmitteln entblößt iſt, und die Aktionäre ſchwerlich noch Geld für eine gerichtliche Unterfuchung aufwenden werden, ſo ſind ſowohl die Anträge wie die Proteſte gänzlich wertlos. ch. eeee deeeeeeeeee, Schiffs⸗ und Maſchinenbau.-., Mannheim gh. Die bekannt ungünſtige Lage der Rheinſchiffahrt wirkte ſich auch auf den Abſchluß dieſer Geſellſchaft aus. die Beſchäf⸗ tigung des Werkes ließ zu wünſchen übrig, weil die Rhein⸗ ſchiffahrtsintereſſenten und die Bauunternehmungen, letztere als Abnehmer von Baggereigeräten, noch under den Nachwirkungen des Ruhrkampfes(die Rheinſchiffahrt bekanntlich jetzt unter der Tarif⸗ politik der Reichsbahn) zu leiden hatten und nur zögernd ihre Auf⸗ träge erteilten. Dazu kamen die Lohnkämpfe in der Metallinduſtrie Anfang Januar und April⸗Mai, die eine mehrwöchige Stillegung des Werkes hervorriefen, wozu noch die bekannten auf der Wirt⸗ ſchaft laſtenden Schwierigkeiten traten. Der Abſchluß für 1924 ergibt infolgedeſſen nach 58 472 Rel Abſchreibungen einen Ver⸗ luſt von 34029 R4. In der Bilanz ſtehen bei 500 000 R Stamm⸗ und 100 000./ Vorzugsaktienkapital 1,10 Mill. R⸗/ Kreditoren gegenüber: 0,23 Mill. R/ Debitoren, 0,61 Mill. R. Materialien und in Bau befindliche Fahrzeuge und 6017 R Bar und Effekten. Die Anlagekonten erſcheinen mit 0,68 Mill. RI, Maſchinen mit 0,15 Mill. R⸗„l. Die.⸗V. vom 22. Oktober, in der vier Aktionäre 530 Stimmen vertraten, genehmigte den Ab⸗ ſchluß; der Verluſt wird vorgetragen. Die drei ausſcheidenden Aufſichtsratsmitglieder, Geheimrat Franz von Wagner, Handels⸗ kammerpräſident, Ludwigshafen a. Rh., Geheimer Kommerzienrat Dr. ing. e. h. J. Klein(Klein, Schanzlin u. Becker), Frankenthal und Rechtsanwalt H. Künzig⸗Mannheim, wurden wiedergewählt. 21: Münchener Expork-Malzfabrik münchen.⸗G. Die Geſell⸗ ſchaft ſchließt das am 31. Juli abgelaufene Geſchäftsjahr nach 31,139% Abſchreibungen mit einem Reingewinn von 130 346% ab. Es wird beantragt, dem Reſervefonds 5000 und dem Arbeiter⸗ und Beamten⸗Unterſtützungsfonds 5000/ zuzuführen, eine Dividende von 10 pCt. zur Verteilung zu bringen und ührungen über die Urſachen des Zuſammen⸗den Reſt von 20 346/ vorzutragen.* ſeinen weiteren Ausf Berliner Deviſen ——— Amtiich 21 er 2 B. 22 0 gollant 168.62 109.04 voll 168,68 169.05 Buenos⸗Altes 1727.729.733 2 Irüſſel. 19,12 19.17 8 18.18 15„17 b Thriſnanla. 85,89 86,11* 85,39 85.81 Dangzig 80.57 50.77 20.60 80,80. 9 104.23 104.49 4 103,7 104,28 iſabon. 21.75 72.025 0 21.125 47125 0 Stockdolm. 111.23 114.51 5 11⁴.27 112.55 5 Helſingfors. 10.551 10.591 7 10,555 5 Itallen. 16.765 14% 16.565 London 20.813 20.365 20,82 37* , e e e e Paris 1 22„ Schwez— 5 81.— 8 90,83 9108 5 Spanlen. 59,17 59.33 5 59.97 60˙18 5 Japaan.726.730 1.720 1724 Konſtantinopel..375.385 2 237 5 5 Rio de Janelro.628.650 1.638 9 5 Wien abg. 99.12 50,28 15„12„ Prag.. 12.62 12.6 75 19,48 2,07 E Jugoflagſen 74⁴ 7048 15.44 700 Budapeſt. 38.87 5,89 397. 90 Sofa. 308.06 2005 2000 4 Athen 5,59.61 5 5,0.51 8 Mannheimer preòuktenbörſe m- Mannheim, 22. Oktbr.(Eigener Bericht.) Die Lage am Getreidemarkt bleibt nach wie vor ruhig bei andauernder Zurück⸗ haltung der Käufer. Man nannte gegen 12,45 Uhr: Weizen, inländ. mit 24,25—25,25, ausländ. 28,75—30,50, Roggen, inländ. 17,75—18,00, ausländ. 19,25—19,75, Braugerſte 24,50—27,00, Futtergerſte 19,50—21,50, Hafer inländ. 18,50—19,50, ausländ. 19,50—22,00, Mais mit Sack 19,25—19,50, Weizenmehl(Spezial 0 38—38,25, Weizenbrotmehl 29—29,25, Roggenmehl 26,50—26,75. Weizenkleie 9,75 und Biertreber mit 18,00 R⸗A, alles per 100 Kg⸗ bahnfrei Mannheim. Mannheimer biehmarkt Zum Viehmarkt am 22. Oktober waren zugetrieben: 41 Kälber⸗ 80 Schafe, 18 Schweine(alter Beſtand: 82), 477 Ferkel und Läufer. 9 Ziegen. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in R⸗l): Kälber 85—89, 79—83, 69—75, 53—59; Schweine: 90—91; 90—91, 85—89, 79—83, 77—79, 71—75; für das Stüct Ferkel und Läufer: 14—45. Marktverlauf: Mit Kälbern ſchleppend; mit Schweinen langſam; mit Ferkeln lebhaft. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Die Föhnlage dauerte geſtern in Baden noch den ganzen Taa an wobei es unter der vereinigten Wirkung von Sonnenſtrahlung un warmer Luftzufuhr in der Ebene zu Temperaturen von über 20 Gr, und ſelbſt auf dem Feldbergaipfel von 13 Gr. kam.— Das Tiefdruck⸗ gebiet im Weſten rückt immer weiter gegen das Feſtland vor. In England und Frankreich ſind mehrere Regenfronten erkennbar. von denen die erſte heute früh 9 Uhr Baden erreicht hat. Das unbeſtän⸗ dige, regneriſche Wetter dauert fort. Vorausſichtliche Witterung für Freitaa bis 12 Abr nachts: An⸗ unbeſtändig, zeitweiſe Regenfälle, böige Südweſtwinde⸗ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Reue Manndeimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme, Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Tell: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoluik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen Ledoktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. Zudterkrankte erhalten kostenfrei belehrendf Broschüre u. Probe von Avena W 15/. 57 ſudnanad⸗ Duste, 12 9 18.— en, gelh. Beln 52.89 53.37 udegd, eegb. 25 58 g4 f IPdbstg Dertben 18 89 Ji.— Kegbacg, Düne 26— 41 25] Sugen a d8(8,. 920 renfab. Jurtw. 3 19.—Der. Je. erlin 52. u„B. Wagh..75.— Kurs ettel Ue Fea Sel 37.30 37.— Dogtl. Maſch. St.85 70 Frankentd. 88.43 50.— 57. Pöge 30.10 29. RNoſiger Draunk.—.— 40.— Segall Strump] 87½5 85.10 3.ch Ind. Malne 50.— 50. Boſgt& H3fl. St. 61. 82.0] Feilbronn 5475 5/10 athgede Gage. 27587500 Raldee Juczt 88.30 075 Stemen, cleln, 80 1 880 Ber. Faßk. Taſſel 54.— 58.500 Boltdom. Seil.. 30.25 80.25 Offtein— 88. Abeln. 1301360 75 1 45 15 88,— 68750 Attien und Auslandsanleiben in Prozenten.[.Pieſe Rünnd.. 7— Wane ſntag 8 88 8 Nbeingan 28.50 88.— fh in. Chamoge— Sachſenwerl—— 52.50] Stettiner Bultan. 28.50 29,7 Ber Ultramarinſt 80,90 78,.— Zelf. Wa döf St. 84.— 84.75 Stuttgart 58,— 55,— Abein. Sſertrt ds 50.— 8. Sͤchſ. Gußſtah! 88,75—.— Stoehr Kammgn.—— 1165 Frelverkehrs ⸗Kurſo. Rhein. Maſch L 2 1* 1125 Stoewer 1055 1055 Irankfurter Dividenden⸗Werte. Bani- i e m.— Rone 15 69½25— 89 5 Wans.— 8 Nhein. Möbelſe 21.258025 50 Fene 35.12 35— deen 55 erfeldKupfer—.-Mez„5 56,[Rheinſtah“! 62 59.50 Hugo Schneiden 40.,25 38,— Teckl. Schiffow. 8,5 8 11 Entrepriſes.. 18,— 18.— bm. Kohlenanl..03.05 Wbendne Cbem. 3823835.12 Sbe Salz 99.87 98.— Tacgee 5 2 J5.— 15.75 B Glanzſtoff WGöf. 303 0 3010 Weſif E 7775 11. Sa, e 2 8 Veriner Pivldenden⸗Werte e Bank J. Br. Ind 89.— 88.— J. Berefnabank—,— Süldd..-Erd.⸗B.—,——.— Crausport-Alktien. Shaer Saftertt. Stud dd. e Bavr..⸗Cred 70.50 70.50 Disent.⸗Geſellſch 194.0 103.5 ntog. 90.— 90.— Thüring. Saline:———. Stahl...J9 128,9 25,0] Wildelmsb. Eulau 93.— 89 —— u. Bb. 80.— 29.30—— 100,7 1000 en, danee 293 555 Schantungbahn.80—,— JD.⸗Auſtral..ſch. 89.59—.—Norddtſch. Lloyd 70.50 71.50 Unlonwerk Maſch Ver. Ultramatinf. 79.— 79.85 Wittener Stahl 79,50 7045 Böre Dantver— 1. Frtſet Hvp.Bl. 57.— 89,— Wiſbrg. Nolenbk. 65.— 62— Allg. Lok, u. Su 1080 10260 0ö.-Amk. Patetf. 68.50 65.—foland. dinte..28 20, 8 umon-Glehrne..73890 Bonnn ecd. 789.50 Wale Funabſtad188.— 41 Berliner Handg. 1320 128,5] Metallb. u..-G. 79.— 78,— Mannh. Berſ.⸗Geſ. 70— 68.— Süßdd. Eiſendahn 68.— 80.—. Südam. Diſch.—.— Verein. Elbeſchiff 34,15 33.800 Varginer VBogtländ Maſch. 2,50.50 Wolf, Bukau.—.1, Ben 515 2 1008 105 5 Aure 85 95— 90.— Frankf. Allg. Berſ. 69.50 70,— Baltimore 58,— 56,.—Hanſa D ſchiff 87.80 84.— Bar, E d. 101.0 117. Zaliſ Walz 2858888 u. Nat.-.. rnberg..-Bkl..—.—Sberrh. Verſ.⸗Geſ. 95,— 93,.— Bank⸗Aletien. 8 250 Alk n Deuiſche Bank 108,0 108,0 Oeſter. Cred. Anſt. 7,05 7,13] Frankf. R. u. Mito.—.—. ank- le B. Diſch. Nickelw. 90,25 97,.— Weſterrog. Alka ll.———1 .Affenſche Bkr. 34,—Plätzer Hyp.⸗Bk. 58.— 59,— Bank f. el. Werte 8,80.,90 J Piſch. Aſiat. Bant 34.80 99.15 Oeſt. Creb.⸗Anſt. J8 78 D Eftekt u. Wochf 70.— 78. Nelchedan 135.8 184.5 Darmer Bankr 5 Zaſ Bank. 108.0 108.0] Reichsbank.. 180,0 185, „Geſ. 18200 181.0Dt. Ued i. 81,—80,15 Rhein Erebitdanz 53.— 82. VBergwerke ⸗ Alctien. Lematgedae 115 115 Dle⸗ a 16251050 8 b 91.— VBerliner Sochum. B8 u. G.—.——, Harpen. Bergdau 109.2 104.1[Oberſchlel. Gb.⸗B. 83,28 44 500 Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 108,„5 Dresd ank eſtba„ Adte Nat. 16,.—Helddurg. 40,— 98 80 Ronnenberg— 22 Buderus Eiſenw 44.25 48.——— Aſcherbl 120,0 116,0 Ae s 49, 39.50 Mittelde.. Krebitd 90,— 90,— 5 Api, Allg Ve 952—Hochfrequenz 68.50 63, Ruſſendans 25 775 D. Zuzem Begw. 74.50 72,— Kaliw. Salzdetf.—.—— PhönizBergbau 75,2571.75 Iuduſtrie ⸗Alkti Sac e 47,— 47.—Int. Petr. U. Jpu“—.———Stchel& Co. 8. 175 „ddad eee ehn, aee 85 110228. 5 55— Piener Blkan.53.78 5 80 Seng noer:. 28 25 e La S05l e Sbeze.— 225 elſenk Urgwk. 8, öcknerʒ⸗Werle——[Salzw. Heildronn—.—.— A lat. Fabr. 103,1 102,2 Badiſche Anllin 5„2J Bremer VDulkan.52, enz⸗Motor 28 2. ee Bhosphal 25,.— Gelſenk. Gußſt. 30— 38,.— Mannesmuntöb. 68,25 64.— Tellus Bergbau 59,— 50,— Abler 4 5pd 30405 Salde Maſchin.»..50 1550 Budern, Oiſene. 44,10 42, Deuiſche Petr. 10,— 60,50 Petersb. Int. Hand 2, 08 UHfUWa„ 52½—%50 B. K. u. Laurahütte 38 50 37 500Adlerwerke 33,80 34,25 Bamag⸗Meguin 31.—50.- Chem Griesdeim 1ig 118.7/ Diamond 21.40 21.50 5 —ffff...., è̃—oͤP ngdahn.52—.— Nrbdeutſch. Lloy— alttmore„ Al derwert 61,25 60,25 Bergmann Elekte. 77.—78.— em. Gelſenk.. 508. Amf Pakez) 86,— 64.75J Oeſterell. St⸗.—.——.— le 5255255 Banee 1 J5 ere d 255 Berliner Jeſtvernusliche Werte. 2 Allg. Glekte.⸗Gel. 96,„25 BerlinKarler Ind. 78,.Concord Spinner. 34,— 5 1 32.— Bad. Anil. 122ʃ J 5—,Ammeieſ.& Co.“ 57.— erzellus Bergw.“ 29,—28,—[Deſſauer Gas? 72½ 10,— 0 K 4% DO.—.—. TCTTTTTTTTTTTV% Necee 0 Malnze Stamm 141 5 140.0 Bad. Maſch. Purl.—— 96,— Ehem Wet.Albert 82 99 78.— Anglo⸗G. Guane 40.75, Bismarchune. r8— Zeneugemb. 72˙75 J2.—Reich⸗ IV. I.202 8 3% cb. Konſols.283.250, Roggenwen. ee arkbrauerel. 62,50—.— Bad.Uhrenurtw.„Goldenderg 175,0 1720 Anhalt. Kohlenw“ 18,15 17,60 Bochumer Gußſt.“ 78.25 72,— D. Eiſend.⸗Sign. 53.— 58.—* VI- IX 0, 20 0, 110 5„285 0,2805% Bel Sreun. 44⁰ chöfferd. Bindg. 1585 157,0] Bayrſſch.Spiegel 47.— 48.— Grlesheim 120.5 118,7 Annener Gußftal—. 28,— Gbr. Böblerg Ko., 2850 2850 Deuſſchekrdst 22,5 1820 1024er.,4.24% 20.270 0,2625% Sch, Braunk. 75 33) Schwartz⸗Storch 83.——.— Bayer. Cellulold Weilert. M 120,5—,— Aſchaffbg. Zeüſt. 00.50.- Braunk u. Brikets 0J.—94,5 Oe„Gußſtahl 128,0 126,05% 5. Neichsanl..282 0,2254% ſabiſche An—„ andſch. 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B I2Iö IId7f Fſaprſt Juida.——.— Höchſter Jardrpr. 121 01167 Danamit Nadei 78.—78.80 K. Jeiſer... 3,½9 4½7. Heißzter macchez, 69.88 80,%„ Bagd.4% 4½ 8—% Oe.⸗U. Stb. alte 12,78 18.—5% Tehuaniepee— 1550 Elekte Gichlu. Kro 84,— 61,— Frankfurter 50 7I.— II. Holzmann, Pgil. 52.50 50,50[Edard Maſchin.5961. Fuch⸗ 7—— 2500 25 Grkrfte. Mhm 0%„.58 0,54% U.65.—%Se-UIX. SrIA)—— 14.75 Ei. Dad. Woll!—.——.— rantf Pot.W.—.— 30.85 Holzverkohl.⸗Id. 50,— 46,5 Eſſenw. B. Meyer 12,2511,89] Gaggenau Bez 86,25 38,75 Jebr. Großmann, 71.—71.75][% Emaſ Frantfurn.185—.— Juchswag Slam 040 0,40 Aargn e 7—17— 1115 99 7 5 120,5118,7 25 55 101 55 Si erdlk Emalne St Ule. 3,— 81.— Ganz Lud Mainz 0 075.075 Kammga Kalſersl. 72.— 72.—Elberfeld Kup ee ar f 23, 58.— 78.——.— Geilt gMaschin. 32.—31, 5 Cleite Lieferung 82.60 J8. 78 Gelſent Bergw.,—28.30 Jacehe Frabt 48017,— aulefurter Seſtverzinsliche Werte. e e 88 Caleihene, Se 8d 57— Lere. Selen., 50 0e er e eler Gae 8e Heaeeree e 2 mel Ezünger Maſchſp 36 80 33.50 Gritzner M. Durl. 94.50 93,.—Klein, Sch.& Beck.——87,[Hammerſ.Spinn. 98.15 56, Hobeniohe- Wert. 11.50 TI, ſKain Nohweller 18,— 48.) Inländiſche. Enlünger Spinn. 50.25 50, Graf u. Bene 9,75 9,63 Knort. Heildronn 45,50 46,—Hannop. M. Ggeſt.—— 5480 Philipp Holzmann 22,5 51,85 Gebr. imen 83.— 62.— 5 ader J. Bieiſtin—.—.— Grün u. Bilfinger 94.— 93,— Konſerven Braun—.—.— Hann. Waggonſd 17.50 16. 75 Horchwerke.. 51.50 49,-Foftheimer Keu. 39.— 88, Dollarſchnge————4%.02 8,9728 7½ Bage..- unl..15 f0 & Schleich 88.— 3,— Halda Neu, Nähm.—Krauß& Co. Lok. 38,—36,50 Hanſa Llopd 40, 48,30 Humdoldt Maſch. 38,——.— Kötizer Kunſtled—Gold 6e% do. ds. 1914 6,04 5,5259½% do..30— arbwertMühld 78.——.— Hammer Oonabr. 100.0 99.50 Krumm, Otto Idg.⸗Wien Gum 56,15 58, Jtw. e. M. Ragſer 50,— 99,—Krauß Cie- Bok. 39,78 93.—4½/ Nhm v. 1914l—.— 1919.—.——.—3% do.— ahr Gebr⸗Pirm 43, 8 41,— Hanfwert. 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Mit ſeinem wiegenden Schritt, das Kinn dorgeſchoben, die Schultern kt, ſtieg er den Weg zum Dorf —— Ueber ihm, von dem Bergell herauf, nach Pontreſina und iter hin, ſchl ingelte ſich weiß, ſchmal, 1 in intereſſanter Win⸗ ie doe blce hin, dies feine und kapriziöſe Rätſel der Natür, das ſie als Spielerei ſich lächelnd an den Buſen ſteckt. „Wenn ich ein Dichter wäre, würde ich ein Märchen daraus eruchen, dachte Spatt, und das quellendurchrauſchte Bergell, wo eines mit Egkherr geweſen war, tauchte in ſeiner Erinne⸗ Mos auf. Dort, in jenen geheimnisvollen Tälern, wo mondenlang rendechenaugen die Sonne nicht ſehen, hinter den Kämmen verwir⸗ Höhen, wo die Schatten des Tages mit denen der Nacht zum chen und ewigen Gedämmer werden, dort wird ſie ge⸗ auf. In jenen Fichtenwäldern nach Chiavenna hin, da ſteigt ſde ſie 1185 den tiefen Schluchten der Caſcata dell Albigna ſchäumen e Waſſer als Nebel empor, die Dämpfe der nahen Gletſcher ſöden zör Form und Geſtall. Dann ziegt ſie und bildet ſich lang und taſſ al, gewunden und hängt an den Zinnen und Kanten der ver⸗ Waien Schlöſſer, der ſchauriſchen Ruinen träumeriſcher Zeiten. Die brüſten Kirchen, leuchtend in der unſchuldigen Gloriole Millionen in⸗ e ütiger Gebete, die alten Mauern vergangener Jahrtauſende, 15 Tränen ſich am Berg herunterziehen, ſehen ihr ſchweigeno die Mollbef die wilde Bondaska, die wie ein Wolf kopfüber ſich mn die ira ſtürzt, ſie rauſcht das Geheimnis dieſer Wolke alle Tage in Nae de Doch wer verſteht es? Die Menſchheit löſt die großen dalt el der Natur, doch ihre reizenden Koketterien laſſen die Gelehrten Die Malofaſchlange? UelSpatt ſeufzte ſchinerzlich. Dort lag Egkherr hingebrochen— teicht für immer der tieſſten und beſten Kraft ſeines Lebens be⸗ Ihm blieb ja noch etwas Schönſtes und Herrlichſtes gewiß: zu mas Liebe, denn daß dieſes ernſte und bewußte Mädchen ſich 2 Ghirberr zurückfinden würde, erſchien ihm ganz ſelbſtverſtändlich ja——8 würde ihn das retten können und N laſſen? Das iſt n das fonderbare an der Liebe, daß ſie eigenſinnig nach nichts dlein fragt, als nach ſich ſelbſt, nichts anderes gelten läßt als ſich Spatt bläckte auf. Dze Malojaſchlange war dabel, zu verſchwinden. nach ein ſchmaler Nebelftrelfen war zu ſehen, ein Schemen, Niag Sonne weichen muß. Sie erſcheint am Morgen, wird gegen baneeimg des Wetters an, Schnee odei Regen, murmelte Spatt ge⸗ Wolke os nach, wie man ihm eines Tages die Bedeutung dieſer locende erklärt hatte. Oh, wäre ſie nie erſchienen, wäre ihre ver⸗ nende Geſtalt am Himmel dieſer beiden Menſchen nie aufgetaucht. dethalpalt ſchritt weiter, das Geſicht verzogen, den ſteten Schritt Hoſer c trübe den Kopf geneigt. Nun langte er auf der Höhe beim holte olombre an. Ah.. Er blieb einen Augenblick ſtehen und betg ief und erſchüttert Atem. Sein Geſicht glättette ſich, die Augen Lächelen ihren alten Schimmer. Dann ſchritt er weiter, ein palbes mieder zog ſich rührend über ſein Geſicht, die Augenlider ſanken und über den verſonnenen Augen und die Stirn bekam den feinen Aß kichen Glanz wieder, der ihn ſo reizvoll machte. das Abrr:; Er dachte an die einſamen Stunden in 4— 5 Zummer an dieu ſchien von dem matten Schimmer eines fernen Fenſters ſchriede Sternennächte, wo ſeine Augen am Himmel feine Liebe ewige en. den Duft der Narziſſen, der Primel, und ſeine große Kopf Einſamkeſt... Lächelnd ſchüttelte er ganz leiſe den lang ſchlug mit ſeinem Stock ein wenig übermütig ein Gitter ent ⸗ Dund hob die Augen auf. Jetzt blaute alles über himmliſchem Soctlahrs mpfung. 5 Mantgeltliche Impfuna far die in der annheim lohne Vororte) wohnenden Morgen früh auf der Anfang⸗Nummer 1400 von der Sonne aufgezogen, der löſt ſich in Aether auf, zeigt ih tache Jerofkantchungen der Itactgemendg Grün. Die Sonne hatte den letzten Schatten der Wetterwolke auf⸗ gezogen und ſah jubelnd vom Himmel hernieder. Alle Schluchben, in denen eben noch das Dunkel wohnte, lachten mm und boten ihre Tiefen himmliſch ſelig dem göttlichen Lichte dar, die Waſſer jauchzten u Tal, alles ſtürmte dem ewigen Werden, der ewigen Vollendung, der ewigen Hoffrumg zu, war jung und feurig und von der Wonne des Daſeins erfüllt. XVI. Es füͤgte ſich ſo hübſch, daß die beiden Familien Heidzens und Codotter in einer abgelegenen Partie des Kurgartens zuſammen⸗ trafen. So entſchied ſich alles ganz von ſelbſt und auf die einfachſte Weiſe. Juaris, der ſeine Mutter am Arm führte, machte ſich in der ihm eigenen ſanften Weiſe von ihr los und ſchritt auf die Heidzens u, man blieb ſtehen, nahm ſeine Glückwünſche entgegen und es ſah 0 ganz und gar ſelbſtverſtändlich und ſo recht männlich aus, wie er dann 55 Arm in den ſeinen legte und mit ihr auf ſeine Mutter zutrat. Suſe ſah ein wenig hülflos aus und es war, als wolle ſie den Kopf wenden und zu Meta und ihrer Mutter zurückblichen, aber ſie fühlte das Beben des Armes, der ſie hielt, und es war neben ihrer Angſt und ihrer Verzagtheit alles in ihr ſonſt weich, gut und hingebend. Sie war in dieſem Augenblicke reizend und in Frau Co⸗ dotters ſchmales Geſicht, auf dem bis dahin eine ängſtliche ee gelegen hatte, 15 der Ausdruck glücklicher Freude und Rührung auf. Sie lächelte mit feuchten Augen, reichte Suſe die Hand und plötzlich, als Suſe ſie halb ſchmerzlich, halb vertrauend anblickte, legte ſie mit der reizenden Impulſivität eines jungen Mädchens⸗ den Arm um ſie und küßte ſie auf die Stirn. „Werden wir einander lieb haben?“ fragte ſie 12 Suſe nickte. Da mahm ſie ihre Hand, reichte hinüber und legte beide Hände ineinander.„Meine lieben Kinder.“ So war das Eis gebrochen. Herr Codotter, ein etwas rund⸗ licher, liebenswürdiger Mann ohne jede Spur nichtsſagender Jo⸗ vialität, machte nicht viele Umſtände. Die beiden Familien, die ſich ſoeben noch fremd geweſen waren, ſchüttelten einander die Hände und fühlten ſich im Augenblick miteinander verbunden. Bevor Frau v. Heidzens, für die ſich die Ereigniſſe, ſolange herbeigewünſcht, bedacht, beſprochen, an dieſem Morgen nun doch überſtürzten, noch rechb zur Beſinnung kam, hatte ſie einen zweiten Schwiegerſohn, und ſie verſuchte nach beſten Kräften der Lage gerecht zu werden und das innerliche Glück nicht gar zu ſehr ſehen zu laſſen. Man wählte nun einen der reizenden, verſteckten Plätze zum Niederſitzen, wo man ungeſtört plaudern konnte, aber Juaris zog Suſe davon und auch Juan, der ernſt wie immer war, legte Metas Arm in den ſeinen und wollte ſich ihnen anſchließen.„Uir uerden gehen ein bischen Muſik hören,“ ſagte er kühl.„Ich liebe ſehr der Muſik.“ Sie gingen, bogen jedoch nach rechts ab. Der alte Herr Codotter lachte hinter hnen her.„Juan,“ rief er fröhlich,„du gehſt falſch, ünks, links, bitte da iſt die Muſik.“ Juan blickte ſich um und ſchloß ein wenig die Augen.„Well,“ ſagte er und hob das Kinn empor.„Onkel Tuop, uir ſeien taub auf die lünke Ohr.“ Als man ſpäter aufbrach, um gemeinſam im Kurhaus den Lunch zu nehmen, traf man mit den Warſchauern zuſammen, die mit Heim und Dreyſtus vor dem Kurhaus ſtanden. Die Warſchauer wollten am Nachmittag abreiſen. Es war eine Depeſche gekommen, die ſie unerwartet nach Hauſe rief. Das ſchöne Paar ſah unruhlg und bedrückt aus, wie es ſich verabſchiedete, man erfuhr jedoch nicht, was die Urſache dazu ſei. So fiel das letzte Beiſammenſein etwae froſtig und oberflächlich aus, man war vom man ging eben auseinander, was weiber—21 Aber ſchließlich, im letzten Aee hielt der ſchöne Mann Frau v. Heidzens Hand doch länger feſt, als es eigentlich nötig war, und als er ſich von dem Handkuß, für den er ſich tief zu der kleinen Frau hinunterbeugen mußte, wieder aufrichtete, trafen ſeine Augen mit einem Blick die ihrigen. Ihr Mutterherz aber war zu 125 erfüllt von Glück und Dankbarkeit an dieſem 5 um ſich finden zu laſſen, ſie lächelte, nickte ihm ſanft und freundklich zu und nahm die Empfehlungen an ie zu Juaris ha Zufall zuſammengeführt, T die anderen Bekannten und— ja— auch die Grüße an Spatt em⸗ gegen! Man bedauerte ſehr, ihn nicht mehr ſprechen zu können, man war noch am Morgen zuſammen geweſen— ja, noch am ſelben Morgen, aber das Telegramm war erſt vor einer Stunde einge⸗ troffen, man wollte mit dem Lloyd⸗Riviera-Expreß.30 abfahren. Alſo wurden Grüße beſtellt.„Herzliche und viele Grüße, ſagte die ſchöne Frau in der Art ihrer Sprechweiſe, die über alles elegant hinwegzuleiten ſchien. Aber ihre Augen gingen zum Dorf hinauf, das man von hier aus ſehen konnte, und in den feinen Winkeln ihres herrlichen Mundes zuckte doch ein leiſes Trennungsweh. Dann ingen ſie—:„Adieu, adieul—— blickten zurück und grüßten mit m und Hand. per ee hatte die Codotters noch nicht ſprechen können, aber auf Juaris telephoniſche Anfrage, die ihn in der Krankenanſtalt bei Egkherr ermittelte, bat er, ihn zu erwarten, er ſei im Augenblick zwar noch in Anſpruch genommen, würde aber in etwa einer Viertelſtunde unten ſein können. Er kam dann auch im Wagen etwas früher an, und wenn auch ſein Geſicht nicht ſo wie ſonſt ſtrahlte und ſeine Augen einen etwas ſorgenvollen Aus⸗ druck hatten, ſein Lachen war heiter wie ſonſt, und der ſchelmiſche Zug um ſeinen Mund, der immer anzukündigen ſchien, er habe etwa⸗ anz beſonderes Hübſches in petto, trat— ſtärker wie je hervor. 8 hatte ja auch ſeinen Grund, er freute ſich diebiſch auf ſeine Ueberraſchung. Daß Egkherr zwiſchen Tod und Leben rang, wollte ihm einfach garnicht in den Kopf. Er meinde, er ſelbſt mürde ſich nicht ſo glücklich und 95 ſorgenleicht fühlen können, wenn da irgend eine Gefahr drohe. ein Gott, ſo ein junger Menſch, in vollſter beſter Lebenskraft, der würde ſich doch wohl durchringen können! Er tte dann auch dem Arzt eine beruhigende Nachricht abzulocken verſtanden, und nun war ſeine gute Laune auch gleich wieder oben⸗ auf. Wenn Egkherr nur erſt einmal geſund wäre, alles andere⸗ würde ſich dann ſchon wieder von ſelbſt einrenken. Martina würde ver⸗ nünftig ſein. Nun und wenn das junge Paar auseinanderkam? Lieber Gott, ſo würde man eben zufrieden ſein müſſen. Für Martina war ihm nicht bange, ſein kluges, ſtolzes liebes Mädel war jetzt bei Roſe Guera in treuer Hut. Ach und er, er auch! Das Glück rieſelte ihm förmlich durch die Glieder, und es war ihm ſo zumute, wie an den Vorabenden der großen Feſte, wenn ſeine Mutter Kuchen buk und er in ſeiner kleinen Jungenſeele wußte, daß am nächſten Tag alles woht beſtellt und in Ordnung ſein würde für ihn, für ſeine Geſchwiſter und für alle anderen. Er hatte ſich immer eingebildet, wenn er ſeine Mutter ſo im Hauſe ſchaffen ſah, alles in der ganzen Welt müßte nun in Ordnung ſein, weil ſie ſo ſorgte. So war's mit Roſe Guera auch. Ein Friede, ein Behagen ging von dieſer Frau aus, der ihn ganz klein und demütig machte. Er war es immer geweſen, der für ſeine erſte Frau hatte ſorgen müſſen. Jetzt träumte er davon, noch einmal jung zu ſein, klein umd dankbar und geliebt zu werden von Mutter 1575 Braut, Geliebte und Schweſter— alles in einer Perſon: Roſe ueral Es dauerte auch garnicht lange, ſo hatte er ſeine Verlobung mitgeteilt. Zuvor aber machte er 85 noch den Scherz, die Freunde raten zu laſſen, welches das dritte Brautpaar ſei. Man riet alle Be⸗ kannten durch, auch den Geheimrat und Tante Aurelie, bis man auf ihn ſelbſt kam. Nun war es heraus und er war ganz beglückt, es erzählen zu können. Jetzt kehrten Juan und Meta von ihrer Solopartie zurück. Da ſpielte Heim den Zerſchmetterten und meinte, er würde nun keinen 'on eher wieder ſingen, bis er das verwunden würde haben. Mete lachte und ging auf den Scherz ein, aber ihre Augen blitzten zu dem kugelrunden Weltenbummler mit dem ſchönen ſchwärmeriſchen Blich hinüber, und ſie bewegte das Köpfchen hin umd her und die lockere Friſur glänzte verführeriſch. Da fühlte ſie plötzlich ihren Arm feſter von Juaris gehalten und kaum merklich, aber unwiderſtehlich zog er ſie langſam herum, fort von Heim, der ſpitzbübiſch lächelte. Meta blied ganz unbefangen, aber ſie zwinkerte Suſe liſtig zu und tat, als wollte ſie zu Heim zurückblicken.(Fortſ. folgt.) Freibank n umnpfyflichti 1 gen Kinder wird vorgenommen a 20g Oktober d. Is, jeweils nachmit⸗ 5(Et 4 Uhr an im alten Krankenhaus ſchoß Aingang gegenüber 8). 2. Oberge⸗ Aummer 130a und 140. an weſchewflinge erhalten beſondere Nachricht werden foll. Lage die Impfung vorgenamme, 90. Dtidbnnergtag, den 20. und Freitag, den Impfunober können dietenigen Kinder zur eine Ber gebracht werden, welche bis dabin Geim ſt drgantaung nicht erhalten haben. 1. Hed. müſſen werden: cbukeſah nd ver dem Körant des oul. Jein 83 nicht abr folgenden Kalenderjabres, ſofern Zeuanis 2 dem vorzulegenden ärztlichen hal. ie natürlichen Pocken überſtanden 2. Unge gene impfpflichtige Kinder und Zög⸗ zweimal elche noch nſcht, oder ſchon ein⸗ und „Eltern ledoch ohne Erfolg geimpft wurden. iü Aareunungt-ae Freiſag-Samsfag teinster Grlegzucker „ huoll. Kakao„ 5„ Edelperlkafiee ½„ „ Griles 15„ Salx u. Soda ERiertelgwaren, ½ Pakete, Pak 32 Pfg. 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