* hhh N WNeeeee Waae 1* 9 Freitag, 23. Oktober dezugey eeiſe: In Mannheim und Umgebung jrei ins Lene dder durch die Poſt monatlich. M..80 ohne Betandeln Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlicher Ar Aniniſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 05 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchafisſtelle E 6, 2. kadaen- Nebenſteuen Waldhoſſtraße 6, Schwetzinger ⸗ aße 24, Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Abdreſſe. Fernſentendeger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. ernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942, 7943. 7944 u. 7945. Witkkag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitur Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 491 nach Tarif, bei Vorauszahlung pro einſp. olonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. 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Die pointierte Form, die für wide ulchließung gewählt wurde, iſt wohl mehr dazu beſtimmt, den 15 erſtrebenden Gefühlen innerhalb der Wählerſchaft Rechnung zu de gen. Wir möchten annehmen, daß die Reſolution, zum mindeſten afſe Sinne nach, keine direkte Abſage bedeutet, da ſie ja alle Wege hält. Freilich krankt ſie an einer gewiſſen Unklarheit, wie ſie en Kompromiſſen anhaftet. Es ſollen der Fraktion verſchiedene bawürfe vorgelegen haben und es wird behauptet, daß in der ſehr wegten Sitzung am Mittwoch Graf Weſtarp als Wortführer der demäßigten Gruppe aufgetreten ſei, während Herr Hergt ſich auf en Radikalen ausſpielte, offenbar, um auf dieſe Art den verlorenen 8050 in der Fraktion zurüctzuerobern. Jedenfalls iſt es verfehlt, bis einer„Regierungskriſe“ zu reden. Die Entſcheidung iſt vielmehr 15 55 weiteres vertagt. Die Tatſache, daß der Auftrag an Reichs⸗ 155 und Reichsaußenminiſter„die Stellungnahme der Regierung“ geſe uswärtigen Ausſchuß zu vertreten, vom Kabinett einſtimmig die 5 wurde, mithin auch die deutſchnationalen Miniſter ſich hinter — en geſtellt haben, bekräftigt den Eindruck, daß man einem 115 aus dem Wege gehen wird. Die„Deutſche Zeitung“, die kel zulſchnationalen Beſchluß verächtlich„‚eine Klinge und 2 955 n Griff“ nennt, ſetzt ihre Hoffnung auf die Zuſammen⸗ eeeeeee am Freitag, die ein weſentlich Virden rgebnis zeitigen und zu einem„unannehmbar“ führen in 8 präziſiert findet man die deutſchnationalen Bedingungen müſſe„Kreuzzeitung“, die von der Reichsregierung verlangt, ſie uher ſich mit den anderen Mächten ins Benehmen ſetzen und ver⸗ „akzeptierte deutſche Auslegung der ſtrittigen Vertrags⸗ Klarle zu erlangen. Dazu gehöre in erſter Linie die zweifelsfreie Werde 8. daß ein Verzicht auf deutſches Land nicht ausgeſprochen 8 Ferner eine unzweideutige Feſtſtellung über die franzöſiſchen Artit ien der Oſtverträge und eine einwandfreie Auslegung des els 16 in Verbindung mit Artikel 15 Abſatz 7 der Völkerbunds⸗ a nn an Erreiche die Regierung die Erfüllung dieſer Forderungen bindl und wirkte ſich weiterhin bis zum 1. Dezember die unver⸗ b 50 Zuſicherung in den Rheinlandfragen nicht aus, ſo ſei an der Walie hnung des Vertragswerks von Locarno durch die Deutſch⸗ nalen kein Zweifel mehr. ggcluewiſſen nicht, ob dieſe Interpretatiom des deutſchnationalen 505 ſſes der parteioffiziöſen Auffaſſung entſpricht. Täte ſie es, Es ſ f freilich für die Regierung eine prekäre Lage geſchaffen. 1 Locarno ausdrücklich vereinbart worden, daß der Vertrag 1050 feſtgelegten Wortlaut angenommen oder abgelehnt werden eine 2. an könne ſich allenfalls denken, daß von Berlin aus noch eingeh lüftuärung der einen oder anderen Partei unter der Hand ae wird. Jeder Verſuch aber, die Diskuſſion von neuem auf⸗ kun en, würde vorausſichtlich zu ernſten diplomatiſchen Verwick⸗ gen führen. Soweit eg um 3 die Rückwirkungen 5 800 wird die Regierung die mitiative unverzüglich aufnehmen. Na ſchofter v. Höſch hat ſich bereits geſtern abend wieder nach der Ghegeben. Er nimmt die Antworfnoze der Reichsregierung in minfſt twaffnungsfrage mit ſich, um ſie dem franzöſiſchen Außen⸗ Zeit er zu unterbreiten. Es muß ſich daher ſchon in allernächſter geg ebenveiſen, in welchem Umfang Herr Briand ſeine in Locarno don znen Verſprechungen in die Prarie umzuſetzen gedenkt. Da⸗ hängt dann wiederum die weitere Entſcheidung in Berlin ab. die Einigkeit des Reichskabinetts — Berlin, 23. Ott.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie ſich aus m Kommunique über die geſtrige Kabinettsſitzung ergibt, ſteht das 0 binett insgeſamt auf dem Boden deſſen, was in Locarno er⸗ 19 55 worden iſt. Auf deutſchnationaler Seite hal man ver⸗ zeitm dieſen Tatbeſtand zu verſchleiern, und die„Deutſche Tages⸗ ſühr ng“ behauptet geſtern abend, Dr. Streſemann habe ſeine Aus⸗ im Auswärtigen Ausſchuß lediglich im Namen der Lo⸗ ruc desalton gemacht. Das Blatt fügt hinzu, man habe den Ein⸗ 8 als ob die Linke auf die Feſtſtellung dieſer Talſache beſonderes l lege. Dieſe irreführende Schilderung wird von der„Täg⸗ nacn, Rundſchau' dahin berichtigt, daß der Abgeordnete Breitſcheid ach den Ausführungen Streſemanns an die Regierung die Frage de hervorging, der den Außenminiſter beauftragte, die Anſicht der ſtellte, ob der Außenminiſter im Namen der Regierung oder als deut⸗ ſcher Delegierter geſprochen habe. Daraufhin ſtellte der Reichs⸗ kanzler ausdrücklich feſt, daß Dr. Streſemann in voller Uebereinſtimmung mit der Auffaſſung des Ka⸗ binetts geſprochen habe, wie es ja uuch aus dem Kabinettsbeſchluß Regierung vor dem Auswärtigen Ausſchuß zu vertreten. Es ſteht darnach alſo außer allem Zweifel, daß die Darlegungen des Außen⸗ miniſters den Standpunkt der Regierung wiedergeben. Dee Koalitionsregierung inBaden hat ſich als beſonders gemeinde⸗ feindlich erwieſen. Von 20 Mil⸗ lionen zu erwartenden Minderüberwei⸗ ſungen aus den Reichsſteuern wurden 19 Millionen auf die Gemeinden abgewälzt, deren Haushalt für 1926 dadurch in größte Unordnung gerät. Das nennt die Koalition dann„ge⸗ rechte Steuerverteilung“! Die An⸗ träge der Deutſchen Volks⸗ partei wurden rückſichtslos nie⸗ dergeſtimmt! Sorgt dafür, daß endlich Klarheit in die Potemkinſchen Dörfer des bad. Staatshaushaltes gebracht wird! Solide Finanzgebarung. keine Steuern als Zuſchüſſe für ſtaatliche Betriebe! Tort mit dem Tinanzdilettantismus 0 Wiblt ite 8: Hats⸗Waldech Im übrigen kam in den Reden der einzelnen Fraktionsführer deutlich zum Ausdruck, daß alle Parteien, von der Volkspartei bis zu den Sozialdemokraten, die Haltung der deutſchen Delegation billi⸗ gen, allerdings unter der Vorausſetzung, daß ſich die politiſchen Rückwirkungen deutlich bemerkbar machen. Der Abgeordnete Koch⸗ Weſer, der die demokratiſche Partei vertrat, ließ keinen Zweifel darüber, daß in der Haltung der Deutſchnationalen eine klare Situa⸗ tion geſchaffen werden müſſe, da die Stellungnahme der Deutſch⸗ nationalen gerade im Hinblick auf die bevorſtehenden Erleichterungen für die beſetzten Gebiete eine nicht zu unterſchätzende Gefahr bedeutet. Scharf ablehnend verhielt ſich außer der völkiſchen und der kommuniſtiſchen auch die Wirtfchaftspartei, für die Herr Bredt das Wort führte. Wie aus verſchiedenen Blätter⸗ äußerungen hervorgeht, glaubt man auf der Linken nicht, daß es den Deutſchnationalen mit ihrer Oppoſition wirklich ernſt ſei. Man iſt vielmehr der Anſicht, daß, wie bei den Dawesgeſetzen, ſchließlich doch mit der Zuſtimmung der Deutſchnationalen zu rechnen iſt. Die deutſche Antwort guf die Enbwaffnungs⸗ note ſoll bereits heute in Paris überreicht werden. Im Anſchluß daran wird man dann über die Fortſchritte in der Räumungs⸗ frage weiteres hören. Es kann als ſicher gelten, daß die Englän⸗ der eine Herabſetzung ihrer Truppenzahl im beſetzten Gebiet be⸗ ſchloſſen haben und daß ſich die Rane und Belgier in demſelben Verminderungsverhältnis ihnen anſchließen werden. Schließlich darf man wohl annehmen, daß man ſich in Paris bereits mit den notwendigen Abänderungen des Rheinlandregimes beſchäftigt. Wenn die Verhandlungen Erfolg haben ſollen, werden ſie, wie der „Lokalanzeiger wiſſen will, für die Rheinlandfrage einer beſon⸗ deren Kommiſſion übertragen werden, in der die Beſatzungsmächte und Deutſchland mit gleichem Recht vertreten ſind. Die durch dieſe diplotnatiſchen Verhandlungen tandene Pauſe wird von Dr. Streſemann zu einer Fahrt nach Karls⸗ ruhe ausgenutzt. Er wird heute dort eine Rede halten, die ſich auch mit den deutſchen politiſchen Forderungen in der Rheinlands⸗ frage beſchäftigen dürfte. Am heutigen Freitag findet in Berlin Es wird alſo Zeit, der Frage näherzutreten, Internationalen Konferenz und weiſe beſtehenden allgemeinen und in die Zukunft weiſenden Ergebniſſe die Ergebniſſe der interparlamentariſchen Konferenz II. Von Staatsſekretär z. D. Irhr. v. Rheinbaben, M. d. R: Sehr viele Reden haben wir teils angehört, teils ſelbſt gehalten. ob auf einer derartigen bei der auf einer ſolchen natürlicher⸗ Zurückhaltung irgendwelche poſitiven erzielt worden ſind. Zunächſt in der General debatte: Der erſte Eindruck ſetzte ſich fort, daß die meiſten der Redner eine ſorgfältig vorbereitete Erklärung von ſich gaben und eine wirkliche Diskuſſion noch we⸗ niger ſtattfand, als dies etwa im ſein pflegt. a ner, Dr. Schnee, zu Wort und in glücklicher Ergänzung zu den Deutſchen Reichstag der Fall zu Verabredetermaßen kam noch der zweite deutſche Red⸗ Aeußerungen des Reichstagspräſi⸗ denten Loebe wurden nunmehr die Lage Deutſchlands und die nächſten Ziele deutſcher Politik klarer und feſter umriſſen. Dawes⸗ plan und ſeine Folgen, Sicherheitspakt und ſeine Ziele, bisherige Reſultate der Aufklärungsarbeiten zur Kriegsſchuldfrage und an⸗ deres klang an das Ohr der internationalen Zuhörerſchaft. Im ganzen litt die Generaldebatte jedoch ebenſo wie voriges Jahr unter dem Mangel einer klaren Dispoſition, und es wird eingehender Ueberlegungen im Schoße des inneren Rates der Union bedürfen, um in Zukunft dieſe Debatte allgemein auf ein höheres Niveau zu heben, anſtatt daß allgemeine Redensarten vorgetragen werden oder die Redner nur deshalb auftreten, um in den heimiſchen Zeitungen Erwähnung zu finden. Ein anderes Thema: Die Codifikation des Inter⸗ nationalen Rechts. Eine unendlich ſchwierige Sache, die ja im beſonderen ſchon lange das Ziel aller derer bildet, die ſich mit internationalen Rechtsfragen beſchäftigen. Es ſcheint, daß zur Zeit zwei parallele Arbeitskreiſe ſich gebildet haben; nämlich außer in der Interparlamentariſchen Union auch in einer Kommiſſion des Völkerbundes. Jetzt können alſo die beiden zuſtändigen Komitees darum um die Wette laufen, wer zuerſt etwas wirklich Brauchbares zuſtande bringt. Das Tempo dieſes Wettlaufes dürfte allerdings in jedem Falle nicht allzu beſchleunigt ſein— aber immerhin:„es geſchieht etwas!“ Daß auf dieſem Gebiete zunächſt recht akademiſche und allzu theoretiſche Erörterungen ſich beſonders breitmachten, be⸗ darf weiterer Ausführungen nicht. Faſt jeder Redner ſang in höchſten Tönen das Lob der ihm beſonders werten Wiſſenſchaft des Rechts— aber am Ende kam aus dem allen doch nur das eine heraus, daß eine Unterkommiſſion bis zum nächſten Jahre den Verſuch machen ſoll, aus den bisherigen Unterlagen und Vor⸗ ſchlägen der Geſamtkonferenz einen brauchbaren Kern heraus⸗ zuſchälen und vorzulegen. Praktiſcher und greifbarer war die Debatte über die euro⸗ 2—5 Zollunion. Je mehr Deutſche ſelbſt nach Amerika fahren, umſo größer wird ja bei uns die Literatur darüber, wie ſehr, ja faſt wie unendlich überlegen der Wirtſchaftskörper der Vereinigten Staaten gegenüber dem verarmten, verſchuldeten und in ſich durch hohe Zollmauern getrennten Europäiſchen Kontinent geworden iſt. Auf dieſem Gebiet kann man natürlich auch mit Statiſtiken trefflich arbeiten, und ob man von der Geſamtausbeute von Petroleum, von Güterbewegung, vom Rekord Ford'ſcher Automobilfahrikation, vom Geſamtertrag der Steuern, von der Verteilung der Prozentſätze in der arbeitenden Bevölkerung, von der Anſammlung von Gold, oder von irgend etwas anderem in Volks⸗ und Weltwirtſchaft ſpricht,— die turmhohe Ueberlegenheit Amerikas ſpringt ſofort in die Augen. Manche Redner bemühten ſich mit Recht, über ſolche Vergleiche hinauszugehen und bei dieſem erſten zaghaften Verſuch der Diskuſſion dieſes ſchweren Problems auf internationalem Boden nicht nur den üblichen Appell an Amerika zu richten, ſondern auch darauf hinzuweiſen, wie ſehr Amerika ſelbſt als Rohſtoff⸗Exporteur und intenſivſter Gläubigerſtaat der Welt an einer Beſſerung der europäiſchen Wirtſchaftsverhältniſſe im Sinne des Abbaues der Zoll⸗ mauern, des Zuſammenſchluſſes und der gegenſeitigen Verſtän⸗ digung intereſſiert wäre. Es blieb der Eindruck, daß, wenn auch hier natürlich zunächſt nur die übliche Unterkommiſſion zum weiteren„Studium der Frage“ eingeſetzt wurde, doch immerhin inſofern etwas Nützliches getan worden iſt, als von jetzt ab dieſe Frage als Geſamtproblem nicht mehr von der Tages⸗ ordnung Internationaler Konferenzen herunter⸗ kommen darf. Zum Thema Abrüſtung: Es gliederte ſich in zwei Teile, einen allgemeinen Vericht über die Notwendigkeit genereller Abrüſtung und den beſonderen Vorſchlag des früheren engliſchen Abgeordeten. General Spears, ein beſonderes Syſtem von ent⸗ militariſierten Zonen unter der Kontrolle des Völker⸗ bundes zu ſchaffen. Daß die deutſche Delegation zum erſten Teil alles mitmachen und alles unterſchreiben wird, was bei dem heu⸗ tigen auf die Dauer unhaltbaren Zuſtand der einſeitigen Ab⸗ rüſtung Deutſchlands die allgemeine Abrüſtung aller Länder, in Sonderheit auch der Nachbarn Deutſchlands, zur Folge hat, iſt ſelbſtverſtändlich. Die Diskuſſion über den Spear'ſchen Vorſchlag der entmilitariſierten Zonen war inſofern etwas in den Wind ge⸗ ſprochen, als ja gerade jetzt die Konferenz von Locarno ſich mit dem wichtigſten dieſer Fälle, der entmilitari⸗ ſierten Rheinlandzone, in höchſt entſcheidenden Verhand⸗ lungen der beteiligten Regierungen befaßt. Herr Spears betreibt ſein Projekt ſchon ſeit vielen Jahren mit erſtaunlicher Emſigkeit und da er jetzt nicht mehr Mitglied des Unterhauſes iſt, benutzt er die Tribüne der Interparlamentariſchen Union zu ſeiner Fortführung. Auch wenn er dem Laufe der Entwicklung folgend, von ſeinem höchſt eigenartigen und ihm von franzöſiſcher Seite eingegebenen urſprünglichen Gedanken einer„internationalen Gendarmerie im zu Beginn der Debatte gemachten eine Beratung der Landesverbandsvorſitzenden der Deutſchnatio⸗ nalen über Locarno ſtatt. Rheinland“ inzwiſchen abgekommen iſt, ſo genügten die von ihm verfaßten Berichte und deren Anlagen für mich perſönlich 5 Letzter Appell an alle Liberalen! heule abend im Muſenſaal: Reichskagsabgg. Dr. Curkius und Dr. Keinalh 2. Seite. Ar. 401 Freitag, den 23. Oktober 1925 allerdings neben einem Amerikaner als einziges Mitglied der Kon⸗ ferenz gegen ſeine Reſolution zu ſtimmen. Der übrige Teil der deutſchen Delegation glaubte im Hinblick auf die mündliche Erklärung des Herrn Spears, daß die in dem gedruckt vorliegenden Bericht erwähnte Einſetzung von permanenten Kontrollkommiſſionen in der entmilitariſierten Zone nur bei gegenſeitigem Einverſtändnis der be⸗ teiligten Nachbarländer ſtattfinden ſoll, ſchließlich auch nach Er⸗ wähnung aller Bedenken der betreffenden Reſolution zuſtimmen zu ſollen. Im ganzen kann man nur hoffen, daß die offiziellen Ver⸗ handlungen der Sicherheitskonferenz die beſondere Tätigkeit des Herrn General Spears und ähnliche Vorſchläge rechtbaldüber⸗ flüſſig machen möchten. Ich perſönlich kann die Bemerkung nicht unterdrücken, daß derartige überaus heikle und ſchwierige Fragen, deren Behandlung ohne Eingehen auf die ganz beſtimmten Verhältniſſe zweier Länder garnicht möglich iſt, garnicht auf eine internationale parlamentariſche Konferenz gehören. Im übri⸗ gen wird jetzt auch dieſe Frage in einer Unterkommiſſion weiterbehandelt werden und es ſteht nunmehr zu erwarten, daß ſich was bisher nicht der Fall war— in Zukunft auch Franzoſen und Belgier an den betreffenden Beratungen beteiligt werden— falls ſie überhaupt noch zweckmäßig erſcheinen. Allgemeines:„Man muß unter den heutigen Verhält⸗ niſſen von der Interparlamentariſchen Union noch nicht zuviel verlangen“,— das war eine oft wiederkehrende Bemerkung vieler Redner. Gegenſeitige Berührung, freundſchaftliche Ausſprache über alle Probleme und Gemeinſamkeit in dem großen Ziel der Vermeidung künftiger bewaffneter Konflikte, das ſei der Hauptzweck derartiger Veranſtaltungen. Ich darf mir perſönlich ein endgültiges Urteil nach Abſchluß der Konferenz für einen ab⸗ ſchließenden Artikel vorbehalten. Soweit, wie ein Vertreter eines der großen Newyorker Blätter ging, indem er die jetzige Konferenz der Interparlamentariſchen Union als einen„joke“ bezeichnete, möchte ich immer doch nicht gehen. Die ſogenannte„Atmoſphäre“ auf internationalen Konferenzen, in denen wie hier 41 Nationen ver⸗ treten ſind, iſt immerhin zu beachten und ſollten wir Deutſchen jede Gelegenheit benutzen, um die unterbrochenen Be⸗ ziehungen mit der„Welt draußen“ wieder aufzunehmen bezw. zu pflegen, auch wenn die Ausführungen aller Redner ſich der Zu⸗ höhrerſchaft in gewiſſer Weiſe anpaſſen müſſen, um überhaupt Wir⸗ kungen zu erzielen. Daß gerade wir Deutſche allen Anlaß baben, unſer Haupt nicht ſchamhaft zu verbergen, ſondern im Gegenteil die aufrichtige und loyale Politik, die wir heute ſowohl bezgl. der Reparationen, wie in der politiſchen Sicherung der deutſchen und europäiſchen Zukunft treiben, all⸗ gemein anerkannt wird, hat ſich auch hier klar gezeigt. Die ver⸗ ſchiedene Sprache iſt ſelbſtverſtändlich ein arges Hindernis, und das Ueberſetzen iſt langwierig und zeitraubend. Aber trotzdem möchte ich gewiſſe beſcheidene Wirkungen auch für eine ſolche Konferenz in Anſpruch nehmen. Vielſeitig ſind ja auch die Berührungen neben den eigent⸗ lichen Verhandlungen. Die amerikaniſche Handelskammer in Amerika, bewirtete zum Beiſpiel die„Interparlamentarier“ neben der Konferenz höchſt eindrucksvoll und die wiederholte Feſtſtellung, daß nun auch Deutſchland wieder Mitglied der Inter⸗ nationalen Handelskammer ſei, erweckte lebhaf⸗ teſten Beifall bei dem Gros der vielen Hunderte von Teil⸗ nehmern. Auf je einem größeren politiſchen Bankett in Waſhington und in Newyork ſprachen neben dem Vorſitzenden, Staatsſekretär Kellog, und Profeſſor Murray Butler von der Co⸗ lumbia⸗Univerſität, die Vertreter der größeren Länder. Neben der Marſeillaiſe erklang unſer„Deutſchland, Deutſchland über alles“. Die deutſchen Sprecher waren Reichskanzler a. D. Wirth und der Verfaſſer dieſes Artikels. Vielleicht wurde die deutſche Oeffentlich⸗ keit ſeinerzeit darüber unterrichtet. Wenn nicht, dann geht wohl jetzt an anderer Stelle ſo unendlich viel Wichtigeres für die deuiſche Politik vor, daß dieſe Reden im Rahmen typiſch amerika⸗ niſcher großer Aufmachung und bei mehr als 400 Teilnehmern eine perſönliche Erinnerung bleiben können. „das Wunder von Locarno“ Am Donnerstag hat Baldwin in einer Feſtrede in Colcheſter über die Verträge von Locarno geſprochen.„Nicht Reden, ſondern nur der Wille zum Frieden ſei wertvoll. Dieſer Wille habe ſich zum erſten Male ſeit dem Kriege in Europa bekundet und man könne dieſe Tatſachedas Wunder von Locarno nennen. Eebhafter Beifall.) Wir haben, ſo fuhr der Miniſter fort, das Fundament gelegt für das Gebäude des Friedens, das ſich in wenigen Jahren erheben und vergrößern wird. Ich habe gute Hoffnung, daß die Sicherheit, die im Weſten Europas errichtet iſt, ſich auf ganz Europa ausdehnen wird. Zum erſten Male beſtehen in Europa Ab⸗ kommen, die darauf hinzielen, alle Länder zu umfaſſen und keines auszuſchließen. Es ſind gegenſeitige Garantieverträge, die keine Spitze gegen irgendein Land enthalten, ſondern wirkliche Friedens⸗ verträge im wahrſten Sinne des Wortes. § London, 23. Okt.(Von unſerem Londoner Vertteter.) Bald⸗ wins und Lord Greys Reden über die Locarnoer Konferenz ſpiegeln die Befriedigung über den Erfolg der Konferenz wider. In diploma⸗ tiſchen Kreiſen erwartet man in allernächſter Zeit weitere Schritte bezüglich der Deutſchland gemachten Zuſagen. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Tel.“ erklärt, die deutſche Regierung richte eine Nole an die Bolſchafterkonferenz in Paris, in der erklärt wird: 1. was Deutſchland zu leiſten habe, 2. was es zu tun zugeſagt habe und zu erfüllen bereit ſei, 3. über welche Punkte keine Verſtändigung erzielt wurde. Die deutſche Regierung würde über die Feſtſetzung des Datums der Räumung Kölns ſehr befriedigt ſein. Die London City Corporation hat Baldwin und die Außenminiſter, die an der Locarno⸗Konfcrenz teilnahmen und demnächſt den Pakt in London unterzeichnen werden, zu einem Empfang und Dejeuner in der Guild Hall eingeladen. Der„Temps“ gegen die deutſchen Forderungen Der„Temps“ befaßt ſich in einem Leitartikel mit den deutſchen Forderungen und erklärt es im Gegenſatz zu verſchiedenen Meldungen für unrichtig, daß die Räumung der Kölner Zone auf den 15. November feſtgeſetzt worden ſei. Vielmehr ſei noch kein Datum dafür beſtimmt und die Alliierten würden die erſte Rheinlandzone nicht verlaſſen, bevor nicht Deutſchland ſeinen Abrüſtungsverpflich⸗ tungen nachgekommen ſei. Man könne mit einer Räumung in den letzten Wochen des Jahres rechnen. Es hänge aber allein von Deutſchland ab, ob ſich ſeine Hoffnungen in dieſer Hinſicht verwirk⸗ lichen. Alle weitergehenden deutſchen Forderungen werden von dem Blatt rundweg abgelehnt, denn darunter befänden ſich, wie das Blatt bemerkt, ſolche, die den Beſtimmugen des Verſailler Vertrages Eintrag tun würden. So ſei es z. B. in keinem Falle möglich, irgend⸗ eine Abänderung des im Saargebiet beſtehenden Regimes und eine Einſchränkung der Rechte der Rheinlandkommiſſion ins Auge zu faſſen. Srmadskdtrgrbd ute Ein kürkiſch-bulgariſches Abkommen. Nach langwierigen Ver⸗ handlungen iſt nunmehr zwiſchen der Türkei und Bulgarien ein Ab⸗ kommen zur Regelung ſämtlicher zwiſchen der Türkei und Bulgarien ſchwebenden Fragen unterzeichnet worden. Dadurch kommt auch ich der Streik über die Frage der Staatsbürgerſchaft, des Aache„und Schulrechtes ſowie des Niederlaſſungsrechtes zur Ruhe. der„Jolltarifſchwindel“ der Sozial⸗ demokratie Nicht von uns ſtammt dieſe Firmierung, ſondern vom Zentrum, alſo vom„loyalen“ Koalitionsfreunde der Sozialdemo⸗ kratie. Es heißt nämlich im„Bad. Beobachter“: Seit Wochen reiſen die ſozialdemokratiſchen Agitatoren im Lande herum und ſchreien Zeter und Mordio über die Wucher⸗ zölle des Zolltarifs und klagen das Zentrum des Verrats an den Intereſſen des werktägigen Volkes an. Finanzminiſter Dr. Köhler hat daraufhin in der letzten Woche in einer öffentlichen Verſammlung feſtgeſtellt, daß die badiſche Regierung, in der doch die Sozialdemokraten und die Demokraten zur Zeit deshalb die Mehrheit haben, weil bei Stimmengleich⸗ heit die Stimme des demokratiſchen Staatspräſidenten den Ausſchlag gibt, im Reichsrat bei der entſcheidenden Abſtimmung nicht gegen, ſondern für dieſen Zolltarif geſtimmt habe. Die„Volks⸗ wacht“ bringt in ihrer Nr. 242 vom letzten Samstag dieſe Nachricht und verſieht ſie mit der prächtigen Anmerkung:„Wird nun den Zen⸗ trumsagitatoren endlich die Aufklärung über die Abſtimmung ge⸗ nügen?“ Wir können darauf nur antworten: Dieſe Aufklärung genügt uns vollſtändig, denn ſie zeigt uns die abſolute Zwieſpältig⸗ keit der Sozialdemokratie im Lande Baden. Ihre Agitatoren hetzen gegen den Zolltarif und ihre Führer in der badiſchen Regie⸗ rung haben für ihn bei der endgültigen Abſtinmung im Reichs⸗ rat geſtimmt. An den Aufwertungsſchwindel der Rechtsparteien reiht ſich würdig an der Zolltarifſchwindel der badiſchen Sozialdemokratie. Man bleibe uns vom Halſe mit der faulen Aus⸗ rede, die Abſtimmung im Reichsrat wäre jo doch nur eine leere Demonſtration geweſen. Wer das ſagt, will das Volk erneut belügen. Wenn der Reichsrat den vom Reichstag angenommenen Zolltarif abgelehnt hätte, ſo wäre tatſächlich das Zolltarifgeſetz ge⸗ fallen geweſen. Denn wenn es im Gegenſatz zu den Reichsratsbe⸗ ſchlüſſen beſtehen bleiben ſollte, dann wäre im Reichsrat eine 76 Mehrheit dafür erforderlich geweſen Dieſe war aber bei der ab⸗ lehnenden Haltung der Sozialdemokratie und der Demokratie über⸗ haupt nicht aufzubringen. Es bleibt alſo beſtehen: Hätten die Regie⸗ rungen, in denen die Demokraten und Sozialdemokraten die Mehr⸗ heit haben, bei der entſcheidenden Reichsratsſitzung in Berlin gegen dieſen Zolltarif geſtimmt, ſo wäre dieſer Jarif abgelehnt wor⸗ den. Dadurch, daß ſie es nicht taten und insbeſondere alſo auch im Lande Baden die ſozialdemokratiſchen und demokratiſchen Kabi⸗ nettsmiiglieder— wie diejenigen vom Zentrum— für den Tarif geſtimmt haben, iſt dieſer angenommen worden. Wir halten dieſe Annahme für durchaus erforderlich, ſowohl handelspolitiſch wie wirtſchaftspolitiſch. Die demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Mitglieder der badiſchen Regierung ſcheinen derſelben Auffaſſung zu ſein. Gut, dann mögen ſie aber auch dafür ſorgen, da die per⸗ logene Hetze der letzten Wochen endlich eingeſtellt wird.“ Auf die Ausführungen des„Bad. Beob.“ paßt das Wort der Schrift vortrefflich:„Siehe, wie fein und lieblich iſt es, wenn Brü⸗ der(in der Koalition) einträchtig beinander wohnen!“ Deshalb wirft das Zentrum denn auch der Sozialdemokratie„Lüge, Schwindel, Zwieſpältigkeit“ uſw. vor. Wenn das ſchon das Zentrum ſagt, brauchen wir unſere Meinung darüber nicht hinter dem Berge zu Halten Die Agitation der Sozialdemokraten gegen die Zolltarife iſt die unehrlichſte Mache, die man ſich denken kann. War um haben denn die öſterreichiſchen Sozialdemokraten von ſich aus Zölle für Oeſterreich beantragt? Iſt das dort nicht auch„Wucher“ u. „Verteuerung der Lebenshaltung der Armen“? O nein, dort iſt e⸗ Staatserhaltung und Notwendigkeit!— In Deutſchland auch, alſo iſt der Sturmlauf dagegen eitel Spiegelfechtereil wie das Jentrum kämpft Das„Neue Mannh. Volksblatt“, das Organ des Zentrums in Mannheim, bringt in ſeiner Nr. 284 vom 22. Oktober folgende über⸗ aus bezeichnende Gloſſe: „In dem Streit der Demokraten und Volksparteiler, wer die wahre Nachfolgerin der alten Nationalliberalen ſei, erklärt in ihrer Nr. 487 die„Neue Mannheimer Zeitung“:„Wer, wie die Demo⸗ kraten, bei der Präſidentenwahl ſich für den Zentrums⸗ mann Marx eingeſetzt hat, hat ſich des Rechtes begeben, den liberalen Ehrennamen zu tragen.“ Wohlgemerkt: das Wort „Zentrumsmann“ iſt weitgedruckt, um jedes Mißverſtändnis aus⸗ zuſchließen. Nun wiſſen wir es alſo: Wer einen Zentrumsmann (lies Katholiken!) an die Spitze des Reiches berufen will, iſt kein liberaler Ehrenmann! Zentrumsleute und Katholiken gehören vom liberalen Standpunkte aus behandelt wie Schwarzwild, und ein Lump iſt, der einen Vertreter der„ſchwarzen Brut“ auf den höchſten Poſten des Reiches erheben will!! Nach badiſch⸗libe⸗ raler Tradition ſind Zentrumsleute Staatsbürger 2. Klaſſe, wie es die Vorkriegszeit bewieſen hat.“ Das iſt Zentrumsdemagogie in Reinkultur! Wo das Verſtehen, ja überhaupt nur das Verſtehen⸗Wollen aufhört, beginnt das Bekämpfen und Verdächtigen unter Mißbrauch des Höchſten, was der Menſch beſitzt, des Glaubens und der Religion! die Kriegsgeſahr auf dem Balkan In der Umgebung des Londoner Auswärtigen Amtes erklärt man, die britiſche Regierung verfolge mit größter Aufmerkſamkeit die Entwicklung des griechiſch⸗bulgariſchen Zwiſchenfalles. Die eng⸗ liſchen offiziellen Kreiſe hofften, daß die Ereigniſſe ſich auf einem Grenzzwiſchenfall beſchränken und keinen Krieg entfeſſeln. Ein Kon⸗ flikt auf dem Balkan würde in dem Augenblick, in dem der Pakt von Locarno geſchloſſen wurde, eine beklagenswerte Wirkung haben. Nach Meldung des„Star“ aus Athen, haben die griechiſchen Truppen heute früh die bulgariſche Grenze überſchritten. Nach grie⸗ chiſcher Auffaſſung hat dieſe Maßnahme den Zweck, einen neuen bulgariſchen Angriff zu verhindern und die Erfüllung der im grie⸗ chiſchen Ultimatum aufgeſtellten Forderungen ſicherzuſtellen. Nach weiteren Meldungen haben zwiſchen bulgariſchen und griechiſchen Truppen lebhafte Kämpfe ſtattgefunden. Die Griechen be⸗ ſetzten die Stadt Rula und ferner zwei Dörfer nach einem leb⸗ haften Maſchinengewehrgefecht, wobei es auf beiden Seiten ſtarke Verluſte gab. Die auswärtigen Diplomaten in Athen und Softa, hauptſächlich die Vertreter Englands, Frankreichs und von Jugo⸗ ſlawien, machen alle Anſtrengungen, um einen Krieg zu verhindern. Nach einer Meldung auf Sofia iſt es aber ſehr wahrſcheinlich daß Bulgarien an Griechenland den Krieg erklärt. Macdonalds Beſuch in Berlin ſel Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berl. Büro. Der frühere engliſche Miniſterpräſident Macdonald, der Vorſitzende der eng⸗ liſchen Arbeiterpartei wird während ſeines Aufenthaltes in Berlin bei dem britiſchen Botſchafter wohnen. Wie wir hören, wird er durch Reichskanzler Dr. Luther und Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann empfangen werden. Verſammlungs⸗Kalender Freitag, 23. Oktober, abends.30 Uhr: Im Muſenſaal des Roſengartens. Redner: Reichstagsabg. Dr. Curtius und Reichstagsabg. Otto Keinath, ſowie die Spitzenkandidaten Stadtrat L. Haas⸗Mannheim und Rechts⸗ anwalt Dr. Florian Waldeck⸗Mannheim. * Ledenburg: in der Turnhalle. Redner: Abg. Erich Metzenthin⸗ Breslau, Stadtpfarrer L. Vath⸗Rheinau. Weinheim:„Zum ſchwarzen Adler“. Redner: Reichstagsabg. A. Kempkes⸗Eſſen, Generalſekretär Wittig⸗Berlin. Samstag, 24. Oktober, abends 8 Uhr: Heddesheim:„Bad. Hof“. Redner: Spitzenkandidat Stadtrat L⸗ Haas, Syndikus Dr. Martin⸗Mannheim. Sulzbach: im„Ochſen“. Redner: Walther Baumüller. die Deutſche volkspartei im Wahlkampf Die letzten Tage haben eine geſteigerte Tätiakeit des Wahl⸗ kampfes auf allen Seiten gebracht. Die Deutſche Volkspartei kann mit den Erfolgen ihrer Verſammlungen recht zufrieden ſein. In Karlsruhe haben die Kandidaten Gündert und Bauer in zahlrei beſuchter Verſammlung mit ausgezeichneter Wirkung geſprochen. Dr. Curtius referierte vor ſeinen Wählern in Hornberga, Tri⸗ bera, Sinsheim. Eine ſehr ſtark beſuchte Verſammlung mit dem aleichen Redner hatte Schwetzingen. In Mannheim ſprachen die Kandidaten Gündert und Waldeck. Freibura hatte eine aute Verſammlung mit dem Aba. Morath und dem Kandidaten Obkircher. Den Höhepunkt des Wahlkampfes wird die Rede Dr. Streſemann am Freitag im Karlsruhe bilden. Außerdem ſi angekündiat die Reichstagsabgeordneten Beythien und Dr. Curtius⸗ In Bruchſal ſprach mit vortrefflichem Erfolge Reichstagsabg. Adams, in Durlach Reichstagsabg. Klingſpor. In den verſchie! denen Städten des Landes werden heute und morgen neben den Kandidaten u. a. ſprechen: Abg. Staatsſekretär Kempkes, Abg. Maler⸗ meiſter Havemann, die Abgeordneten Dr. Spickernagel, Dr. Wiemer, Schwarzhaupt, Burger, Admiral Brüninghaus. In verſchiedenen ländlichen Verſammlungen hat Reichstagsabg. Landwirt Gramm mit ausgezeichnetem Erfolge und in gut beſetzten Verſammlungen das Programm der Deutſchen Volkspartei entwickelt. Zum Streit um die Nationalliberale Nachfolge Gegenüber den Verſuchen der Demokraten, das Erbe der Na⸗ tionalliberalen Partei für ſich in Anſpruch zu nehmen, erklären folgende Herren, die früher der Nationalliberalen Fraktion der Zweiten badiſchen Kammer angehört haben, folgendes: „Wir erblicken in der Deutſchen Volkspartei Badens, ihrem Programm und ihrem Geiſte die alleinige Nachfolgerin der Nationalliberalen Partei: Gymnaſialdirektor Dr. Blum, ehem. Abgeordneter für Mann⸗ heim, Geheimrat Rohr hurſt, ehem. Abgeordneter für Heidelberg, Dr. Gerber, ehem. Abgeordneter für Bretten, Kaufmann Krauth, ehem. Abgeordneter für Eberbach, Fabrikdirektor Ringwald, ehem. Abgeordneter für Lörrach⸗Land, Fabrikant Göhring, ehem. Abgeordneter für Freiburg, Univerſitätsprofeſſor Geh. Rat Dr. Fabricius, ehem. Abgeord⸗ neter der Erſten Kammer, Freiburg. Rechtsanwall dö ni g, ehem. Abgeordneter für Mannheim und langjähriger ſtellvertretender Fraktionsvorſitzender der National⸗ liberalen Landtagsfraktion, erklärt: „Die demokratiſche Partei von heute iſt das Gegen⸗ teil alter nationalliberaler Politik. Mit vielen anderen Liberalen hatte auch ich früher die Hoffnung, ſie würde die große liberale Bürgerpartei ſein. Die demokratiſche Partei hat ſi aber in einen zu ſtarken Gegenſatz gegen nationalliberale Anſchau⸗ ungen geſtellt, daß ich ſchon vor längerer Zeit ausgetreten bin mich der Deutſchen Volkspartei angeſchloſſen habe. Dieſe iſt allein berechtigt, den nationalliberalen Geiſt für ſich in Anſpruch zu nehmen.“ Abgelehnte Mißtrauensanträge gegen Severing Berlin, 23. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Hauptintereſſe der geſtrigen Landtagsſitzung galt eigentlich einem kurzen Zwiſchenſpiel von 15 Minuten Dauer: Der Abſtimmung über die Mißtrauensanträge gegen den preußiſchen In“ nenminiſter Severing. Ein ſeltener Anblick in dieſem Hauſe: Sogar die Tribünen waren bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Beſucher werden aber kaum auf die Koſten gekommen ſein, den das Reſultat der Abſtimmung war nach der Erklärung der Kom⸗ muniſten, ſie würden ſich der Stimme enthalten, nicht mehr zwei⸗ felhaft. Es konnte ſich alſo bei der Entſcheidung, zumal ſie aus dem Ablauf des Redekampfes, dem ſie ihre Entſtehung verdankte, herausgenommen und mitten in eine endloſe Juſtizdebatte einge“ ſtreut war, nur noch um Nuancen handeln. Selbſt dieſe fehlten. Für den zuerſt zur Abſtimmung ſtehenden deutſchnationalen Miß⸗ trauensantrag wurden 158 Ja⸗ und 220 Nein⸗Karten abge“ geben. Die Kommuniſten waren zwar vollzählig im Saal, gab aber keine Stimmzettel ab. Die Mehrheit der Wirtſchaftlichen Vereinigung ſtimmte für das Mißtrauensvotum, eine Minder! eit begnügte ſich mit gelben Enthaltungskarten. Damit war die Enk⸗ ſcheidung auch über den Mißtrauensantrag der Deut“ ſchen Volkspartel gefallen. Als nun die Deutſchnationalez geſonderte Abſtimmung über das Miniſtergehalt verlangten un durchſetzten, ließ bie Volkspartei durch Herrn v. Campe verkünden daß ſie ſich dabei aus verfaſſungsrechtlichen Bedenken 75 Stimme enthalten würde. Die politiſche Entſcheidung ſe gefallen, dieſer neuerliche Verſuch könne lediglich die Bedeutung einer Geſte haben. So blieben ſchließlich der äußerſte vechte un der äußerſte linke Flügel des Hauſes die alleinigen Nein⸗Sager. „ die franzöſiſche Goldanleihe. Die Zeichnung der Golban⸗ lelhe, die am Dienslag abend 40 0e 995 ſoll ſich nach eiweg Aeußerung Calllaux auf 6 Milliarden Franken belaufen. dr. die ts⸗ a⸗ er 18, er n⸗ id, d⸗ il⸗ n en ie ich u. n as m n0 n⸗ ie in n⸗ i⸗ 18 e/ 15 5⸗ n n it k⸗ n 15 + i9 Suſeine beſten Einfä Freitag. den 23. Ottober 1925 Keue Manndeimer Zeitung mittag ⸗ Rusgabe) 3. Seite. Nr. 491 Dr. Teubert/ Deutſche Weltſtudienreiſe Parana und Paraguay mit ſeinen Nebenflüſſen und der Uruguay während des größten Teiles des Jahres bedeutend größere Waſſer⸗ tiefen aufweiſt. ;. mit 2 Meter Tiefgang bis Concordia gelangen. im Hafen dieſes höchſt wichtigen Verkehrsknotenpunktes war faſt gleich Null. Abſchied von Argentinien An Bord des Lloyddampfers„Sierra Morena“ Anfang Juli 1925. hi Lange Tage lag das Schiff beladen, günſtigen Wind erwartend, er im Hafen. Ich hatte aber beſondere Gründe, meine Abreiſe von 3 105 Aires mehrmals hinauszuſchieben. Ich konnte nicht voraus⸗ Am daß ich durch das außerordentliche Entgegenkommen der argen⸗ aſliten Behörden, die Freigebigkeit der Miniſterien in der Ueber⸗ ung von Plänen, Zahlenangaben und ſonſtigen amtlichen Unter⸗ Wiſſe und durch die Unterſtützung weiter Kreiſe der Wirtſchaft und iſſenſchaft in meiner Aufgabe ſo wirkſam gefördert werden würde. gleigrend ſich ſo meine Studien immer weiter ausdehnten, konnten ichzeitig die einzelnen Stollen mehr in die Tiefe getrieben werden. ehr bald erkannte ich, daß Südamerika mehr noch als frühere Reiſe⸗ ulderungen erkennen ließen, tatſächlich der Erdteil iſt, der in ſeiner wickelung während der nächſten Zeit— Jahrzehnte ſowohl wie Jahrhunderte die Aufmerkſamkeit der alten Welt in höchſtem Maße me uſpruch nehmen wird. Die politiſchen Verhältniſſe werden hier, 191 noch als in anderen Ländern, von den Bedürfniſſen der Volks⸗ worſſpaft und den Beherrſchern des Weltmarktes gegängelt werden, ni mit natürlich nicht geſagt ſein ſoll, daß die politiſchen Drahtzieher indt auch ihrerſeits auf die Entwickelung der Wirtſchaft, und nicht Na fördernd, Einfluß nehmen. Das gilt insbeſondere von dem dildede der Volkswirtſchaft, der das Rückgrat meiner Reiſeſtudien et, dem Verkehrsweſen. 1 Daß die Natur dieſen rieſenhaften Ländern— Argentinien iſt nf⸗, Braſilien neunmal ſo groß wie Deutſchland— ganz uner⸗ zu nennende Reichtümer gegeben hat, iſt allgemein bekannt; tini die Welt ohne das Korn und Fleiſch, Wolle und Häute Argen⸗ ſilierms⸗ Kaffee, Tabak, Kakao und Baumwolle und das Holz Bra⸗ *. nur ſchwer auskommen könnte, wird nicht beſtritten. Weſent⸗ 8 größere Erleichterungen könnten dem Weltmarkt aber hier ge⸗ ezen werden, wenn nicht das Verkehrsweſen dae⸗ Stiefkind — ſüdamerikaniſchen Wirtſchaftslebens geblieben wäre. Der Haupt⸗ liegt hier wohl nicht, wie manchmal behauptet wird, in der woßf hbeit der verfügbaren ſtaatlichen Geldmittel; denn man kann ſich bl denken, daß eine Regierung einen Teil der für Prachtſtraßen Ben Monumentalbauten. Nationalfeiern und Volksvergnügungen und Vartellten Rieſenſummen der Verbeſſerung der Verkehrswege kan erkehrsmittel zugeführt haben könnte. Es ſoll damit nicht ver⸗ nt werden, daß das Bewußtſein, Bürger eines, von der Natur beſchenkten Landes zu ſein, in der Ausſchmückung ſeiner 1 und den das Nakionalgefühl hebenden Feſttagen berech⸗ 9—— Niederſchlag ſeines Selbſtbewußtſeins ſieht. Schlimmer ſind N auch die nicht zum förderlichen Verkehrsweſen zu rech⸗ —5 en unſauberen Kanäle, in denen der, nicht von den ſchlechteſten — Landes geſpeiſte Golfſtrom— man denkt an den ebenſo trüb⸗ fließ. La Plata— Silberſtrom— verſickert, bezw. außer Landes Verte Soviel iſt ſicher, daß die, ich möchte wirklich ſagen, ungeheuere ini euerung, die die Landeserzeugniſſe auf dem Wege durch Argen⸗ bis zum Ausfuhrhafen erfahren, doch bald den Wettbewerb Weltmarkt verhängnisvoll erſchweren können. die 55 innere Zuſammenhang, der ſich wie ein roter Faden durch hind rſchließun des Verkehrs und der übrigen Wirtſchaftsgebiete Sta ite dient. iſt in Südamerika 51 überall wohl der, daß es dem 85 5 e bezw. den Gemeinden an flüſſigen Mitteln und meiſtens wohl Unte an geeigneten Technikern und Organiſatoren fehlt, um ſo große wiſ rnehmungen, wie ſie die Rieſenhaftigkeit der hieſigen Verhält⸗ 5 mit ſich bringt, ins Leben zu rufen und richtig zu bewirſchaften. der eberden die berühmten Konzeſſionen größtenteils an Ausländer p rgeben, vielleicht um mit einem Teil der eingehenden Gelder waten Durſt fN d zu ſtillen— und die Konzeſſionsinhaber bekommen zumal da ein Wettbewerb ausgeſchaltet iſt, ſo ziemlich e Hand in der Feſtſetzung der Perſonen⸗ und Gütertarife. um ſo wenn ſie ſich gar noch hier und da der parlamentariſche Kon⸗ Irper goldene Feſſeln anlegen läßt. und Saleic auf manchen Linien der Eiſenbahn— von dem Auto⸗ gewe traßenbahnweſen iſt in meinem letzten Reiſebericht die Rede rei 8 die Grenze der Leiſtungsfähigkeit mehr oder weniger er⸗ La ſein dürfte, und obgleich Argentinien wie kaum ein anderes 805 er Welt über ein ſehr großes, weit verzweigtes Netz von ſchiff⸗ 77 bezw. leicht ſchiffbar zu machenden Waſſerſtraßen verfügt, ge⸗ 1 5 es der anderen Schweſter, der Binnenſchiffahrt nicht, den 5 zukommenden Anteil des Verkehrs zu übernehmen. Dabei wäre Taldende hier, wo es ſich, beſonders bei dem wirtſchaftlich günſtigeren W bile dehr und die Beförderung von Maſſengütern: Holz, Getreide, trifft“ Häute und Vieh handelt, was die Beförderungskoſten anbe⸗ hier wir chaftlich ohne Frage weit überlegen. Denn wenn auch er die Schwankungen des Waſſerſtandes durch die geringe ſo 055 iefe mancher Stromſtrecken als Erſchwerung angeſehen werden, zu deß demgegenüber darauf hingewieſen werden, daß im Vergleich zuläſſie europäiſchen Waſſerſtraßen die argentiniſchen hinſichtlich der Schiffsabmeſſungen und Tiefgänge weit im Vorteil ſind. b die wie Rhein, Elbe oder Weſer, auf denen ſich ein ſehr recht 1 Schiffsverkehr abwickelt, laſſen doch nur Schiffe mit eſchränktem Tiefgang von—2 Meter zu, wohingegen der Brardes iſt ein Troſt, den wir armen Menſchen mehr bei inneren Gelieb den anwenden ſollten: wir ſehen ſelten, daß einer unſerer ten leidet, wir erfahren nur, er gelitten hatl Hebbel. Adalbert Stiſter zum 120. Geburtstag am 23. Oktober Von Paul Berglar· Schröer Ein alle Höhen und Tiefen durchmeſſender Prinz aus Genieland, 90 fauſtiſches Suchen aus fauſtiſchen Zweifeln erwächſt, dem alles olcheben und alles Leben tragiſcher Ablauf in ee und t, der ſich leidenſchaftlic gügenn auseinander ſetzt mit Gut —55 Böſe, mit Erde und All, mit Menſch und Gott: Ein ſolcher unddalbert Stifter keineswegs; und deshalb iſt es auch nicht ver⸗ ebu erlich, daß er in einer problemwälzenden Zeit, die materialiſtiſch birn nden erdwärts ſtürzte und im gequälten Individuum wohl ſchrie, nahezu vergeſſen wurde. Stifter wuchs aus ärglan als Sohn eines kleinen Leinenwebers unmittelbar in die ſtill chenſchatten des ſagenumwobenen Böhmerwaldes, ſah die friede⸗ Täler, die lichtkeuſchen Höhen, ſah Buſch und Baum, Wieſe tellt nogzendes Feld, ſah all und jede Kreatur in dieſe Umgebung ge⸗ 195 V gewann aus der bunten Vielheit der Menſchen und Dinge Eink untheſe zum Großen und Ganzen. Früh hielt er beſchauliche zel 585 in die tiefe Ruhe und Schönheit der weihevollen Natur, ſie net er in der ſeiner Bergheimat, aus ihr nimmt 1 ſten e, ſeine liebſten Gedanken. Das Wiener wiſſenſch. bringt ihm 1f dem Wege über die Mathematik und Natur⸗ — Mchaften noch verſchärfteren Blick e das Leben und Weben mit d aldes und Berges, und ſo verwächſt er ſo einzig und unbedingt wunder Geſamtheit der Natur, daß er auch einzig daſteht in ihren 5 ervollen Schilderungen, in der ganzen Art ſeines Sehens und —8 rache. Wenn er auch in manchem dem Weſen Jean Pauls ——— o muß er doch für ſich allein genommen und gewertet Seine Eigenart beſteht vor allem darin, daß er aus ſeiner Er⸗ walune des Weltalls als einer ungeheuren Vielfältigkeit Klein⸗ 22 bel daran geht, gerade dieſen„Mikrokosmos“ in ſeinen Dichtungen didcuſchen und einzufangen; denn in ihm ſind ſa dieſelben ewigen Ausſt ugeſetze vorhanden wie im All und die Kleinwelt iſt nur letzte gärdie jenes großen Göttlichen, iſt ſeine Spiegelung. Die nalp ige Wiſſen erfüllt ihn mit einer tiefen Demut, mit einer faſt die 00 innigen Freude. Aus ihr heraus hat er eine fromme Scheu, für Vermeſſenheit anſieht, ſich mit dem Höchſten auseinander zu die vielmehr ihr bewußtes Begnügen darin findet,„in bunten tiniſchen Binnenſchiffahrtsverkehrs keineswegs durch die Ungunſt der Natur oder techniſche Schwierigkeiten, ſondern durch die Poli⸗ tik der Eiſenbahngeſellſchaften verurſacht wird. Ebenſo wie die Eiſenbahn iſt auch die einzige, auf Bedeutung Anſpruch machende Binnenreederei in engliſchen Händen, und ſie hat es ver⸗ ſtanden, ſich alle Wettbewerber, beiſpielsweiſe durch Aufkauf vom Leibe zu halten. Natürlich würde der weitere Ausbau des argen⸗ tiniſchen Wäſſerſtraßennetzes auch an die Waſſerbautechniker neue Anforderungen ſtellen, denen ſie aber nach dem ſehr guten Eindruck, den ich von der Tätigkeit dieſer Behörden gewonnen habe, ſicherlich gewachſen ſein würden, und ich glaube deshalb, daß die Bedenken, die gegen die Schiffbarkeit, bezw. die Möglichkeit der Schiffbar⸗ machung einiger wichtiger Nebenflüſſe, wie z. B. des Rio Bermejo, erhoben werden, unbegründet ſind. Wenn man aber auch verſtehen könnte, daß die längs der großen Ströme laufenden Bahnlinien den Wett⸗ bewerb der Waſſerrſtaßen bekämpfen, ſo müſſen doch Mittel und Wege zu finden ſein, die Binnenſchiffahrt auf den Flüſſen, die als Zubringer für die Eiſenbahn dienen würden, ſchreitende Bedeutung gewinnt, ſteckt in Argentinien, von dem leb⸗ ausſtellung. An der nächſtjährigen Internationalen Ausſtellung für iſt Oberbürgermeiſter Dr. Landmann ernannt. Die Geſchäftsſtelle Selbſt in Zeiten beſonders niedrigen Waſſerſtandes, B. als ich im Juni den Uruguay hinauffuhr, konnten die Schiffe Aber der Verkehr Ich bin der Anſicht, daß die geringe Bedeutung des argen⸗ verſchiedener Strecken im Mittellauf der Ströme und alſo quer zur Stromrichtung laufen, zum Leben zu erwecken. Der Laſtkraftwagenverkehr. der ja in Deutſchland heute ſchon als Zubringer für Eiſenbahn und Schiffahrt ſchnell fort⸗ haften Verkehr in der Hauptſtadt abgeſehen, noch in den Kinder⸗ ſchuhen. Dasſelbe gilt merkwürdigerweiſe vom Luftverkehr. Lenkbare Luftſchiffe ſind garnicht vorhanden und von regelmäßigen Verkehrslinien der Flugzeuge beſtehen nur die zwei von den Jun⸗ kerswerken eingerichteten, die von Cordoba nach Villa Dolores und Rio Cuarto unterhalten werden. Auf beiden iſt ſeit dem 1. Januar dieſes Jahres ein lebhafter Perſonen⸗ und Poſtdienſt im Betrieb, der ſich wachſenden Zuſpruchs erfreut und noch nicht eine Betriebs⸗ ſtörung zu verzeichnen hat. Um ſo mehr iſt es zu verwundern, daß dieſes Verkehrsmittel, das wie kein zweites berufen t, die rieſigen Entfernungen, unter denen der Perſonenverkehr in dieſen Ländern leidet, zu überwinden und durch eine beſſere Verbindung zwiſchen den einzelnen Staaten der Republik das Geſchäftsleben des ganzen Landes zu beleben und eine ſorgfältige Verwaltung zu erleichtern, noch zu wenig benutzt wird. Es ſpielen aber auch hier nicht vor⸗ wiegend techniſche, ſondern finanzielle und politiſche Geſichtspunkte die entſcheidende Rolle; die ſtaatliche Unterſtützung, ehne die die Einrichtung neuer Linien vorerſt nicht denkbar iſt, iſt Sache der einzelnen Bundesſtaaten, und der Wettlauf, der um dieſen Preis zwiſchen den deutſchen, engliſchen, franzöſiſchen und italieniſchen Flugverkehrsgeſellſchaften im Gange iſt, erfordert höchſte Geſchick⸗ lichkeit, Ausdauer und Kenntnis der örtlichen Verhältniſſe. Man darf hoffen, daß das deutſche Flugzeug, das durch ſeine Einrichtung als Verkehrsmittel, ſeine Zuverläſſigkeit und ſeine den Anforde⸗ rungen des Geländes beſonders angepaßte Bauart den fremden voraus iſt, dieſen Vorſprung auch für die Zukunft behalten wird. Gern möchte ich nun denen, die jetzt beim Abſchied von Argen⸗ tinien ein abſchließendes Urteil über dies für Deutſchlands Ausfuhr ſo wichtige Land erwarten, mit einem abgerundeten Urteil dienen. Denn ich habe während der neun Wochen hier nicht nur dem Ver⸗ kehrsweſen, ſondern auch den anderen Zweigen der Volkswirtſchaft und den innen⸗ und außenpolitiſchen Zuſammenhängen und Grund⸗ gezeen aufmerkſam gelauſcht, weil ja ohne alle dieſe Bedingungen ie Entwicklung des Verkehrs, die vergangene und die zukünftige, nicht verſtanden werden kann. Daß Argentinien viel mehr geleiſtet hat, als man in Deutſchland gemeinhin denkt, und ein durch Ziel⸗ bewußtheit und Nationalgefühl, mehr aber noch durch den unermeß⸗ lichen Reichtum ſeines Bodens wertvolles, ja faſt unentbehrliches Rad im Getriebe der Weltkraftmaſchine iſt, das konnte ich feſtſtellen und dieſe Erkenntnis habe ich durch mein— leider im Drange der Reiſegeſchehniſſe nur ſkizzierten— Berichte beweiſen wollen. Die genaueren hier gewonnenen Unterlagen werde ich in einem ver⸗ kehrstechniſchen Reiſetagebuch verarbeiten, das hoffentlich ſchon dieſes Jahr auf dem Weihnachtstiſch liegen wird und ein überſichtliches Urteil über die verwickelten und ſehr lehrreichen Verkehrsbeziehungen Südamerikas bringen ſoll. Meſſen und Ausſtellungen * Deutſche Beteiligung an der Internationalen Binnenſchiffahrks⸗ Binnenſchiffahrt und Waſſerkraftnutzung in Baſel wird ſich das Deutſche Reich amtlich bekeiligen. Zum deutſchen Reichskommiſſar befindet ſich in Frankfurt a. M. ponieren, auf dem dann der Abglanz jenes unnennbar Göttlichen ruht. Und wenn Hebbel ihn als einen Pedanten verſpottet:„Aber das mußte ſo ſein, damit ihr das Kleinſte vortrefflich liefertet, hat die Natur klug euch das Große entrückt!“— ſo trifft er mit ſeiner Kritik vorbei, weil er das liebende Schaffen Stifters unter ganz anderen Vorausſetzungen anſah, als der es ſelbſt wollte und tat. Denn nach ſeinen eigenen Worten iſt ſein beſcheidenes und doch ſo ſchönes Ziel: „gleichgeſtimmten⸗Freunden eine vergnügte Stunde zu machen, ihnen allen, den bekannten wie unbekannten, einen Gruß zu ſchicken und ſo ein Körnlein Gutes zu dem Baue des Ewigen mit beizutragen!“ Und in folchem Sinne hatte er viele Freunde; freilich war es, wie heute erſt recht, immer eine ſtille, beſchauliche Schar, die wie der Dichter ſelbſt den lauten Fanfaren abhold war und die gleich ihm Abkehr von der lärmenden Straße und Einkehr zur beſinnlichen Stunde ſuchte. Stifter ſtrebt nicht nach der Sichtbarmachung einer einzigen lei⸗ denſchaftlichen Handlung; er will nur die Wiederholung im Kleinen, aus der das ewige Geſetz am deutlichſten hervorgeht, weil es die konzentrierteſte Beobachtungsſchärfe gleich etwa einem Mikroſkop zu⸗ läßt. Aus dem Kleinen bildet er ſich die ewigen Geſetze, um deren Darſtellung er ringt; und das iſt umſo natürlicher bei ihm, als er über alle Kunſt jederzeit den Glauben, die Religion ſetzt. Nächſt der Re⸗ ligion iſt ihm die Kunſt das höchſte auf Erden und ſeine Anſprüche an ſie ſind ſo hoch, daß für ihn die Dichter die hohen Prieſter des Göttlichen und die Wohltäter des Menſchengeſchlechts ſind; und ſo hält er beſcheiden ſein eigenes Schaffen für zu gering, als daß er ihm den Ehrennamen Dichtung geben möchte. Daß ſie Anderen Dichtung und Kunſtwerk ſein könnten, hat er kaum jemals zu hoffen gewagt. Wie er in der Natur„das Wehen der Luft, das Rieſeln des Waſſers, das Wachſen der Getreide, das Wogen des Meeres, das Grünen der Erde“ für das einzig Große und aufſchließend Be⸗ deutende. hält, ſo auch in der Menſchenbruſt nicht die wild ſich aus⸗ tobende Leidenſchaft, ſondern„ein ganzes Leben voll Gerechtigkel, Einfachheit, Bezwingung ſeiner ſelbſt, Verſtandesgemäßheit, Wirkſam⸗ keit in ſeinem Kreiſe, Bewunderung des Schönen, verbunden mit einem heiteren, gelaſſenen Streben.“ Dieſe Leidenſchaftsloſigkeit. die man Stifter als Mangel vorwerfen zu können glaubt, ſie iſt ja nichts anderes als die Beſcheſdung des Ich vor dem tiefen, über wältigenden, unbedingt religiöſen Naturgefühl. Ob man in ſeinen„Studien“ und„Bunten Steinen“ lieſt, oder im„Nachſommer“,„Witiko“ und den„nachgelaſſenen Schriften“, ob man ſich im einzelnen mehr begeiſtert für den„Hochwald“, die „Narrenburg“,„Brigitte“, oder etwa für die ſehr dramatiſch ab⸗ rollende Novelle„Abdias“: Immer wieder feſſelt er durch den tie⸗ ſen ethiſchen Gehalt ſeiner Darſtellungen, durch ein bewunderns⸗ Städtiſche Nachrichten RNückgang der vieh⸗, Fleiſch und Wurſtpreiſe in Mannheim Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns geſchrieben: In der Bevölkerung ſind mehrfach Klagen über die hohen Vieh⸗ Fleiſch⸗ und Wurſtypreiſe laut geworden. In der Tat haben dieſe Preiſe im Laufe der letzten Monate eine empfindlicke Stei⸗ gerung erfahren. So ſind z. B. auf dem Mannheimer Viehmarkt in der Zeit vom 2. März d. J. bis 21. September d. J. die Viehpreiſe— für je 50 Kg. Lebendgewicht— wie folgt geſtiegen: Vollfleiſchige, ausgemäſtete Ochſen höchſten Schlachtwertes von 48—52 Mk. auf 60 bis 64 Mk.; Fettſchweine über 150 Ka Lebendgewicht von 64—66 Mk. auf 96—98 Mk.; feinſte Maſtkälber von 70—75 Mk. auf 90—95 Mk. Bei dieſer Entwicklung der Viehpreiſe iſt es verſtändlich. daß auch die Fleiſchpreiſe eine entſprechende Erhö buna erfuhren. Nach den Feſtſtellungen des ſtädtiſchen Preisprüfunasamtes beltef ſich am 4. März d. J. der bäufigſte Verbraucherpreis für 1 Pfund Ochſen⸗ und Rindfleiſch(J. Qualität) auf 1,10 Mk. für 1 Pfund Schweine⸗ fleiſch ebenfalls auf.10 Mk. und für 1 Pfund Kalbfleiſch auf 12⁰ Mark: am 23. September d. J. indeſſen ſtellte ſich der häufigſte Prei⸗ auf.30 Mk. beim Ochſen⸗ und Rindfleiſch. auf.50 Mk. beim Schweinefleiſch und auf gleichfalls.50 Mk. beim Kalbfleiſch. Er⸗ freulicherweiſe iſt nun ſeit etwa 3 Wochen bei den Vie hpreiſen ein Rückgang eingetreten. Dementſprechend zeigen auch die Fleiſch⸗ und Wurſtpreiſe ſinkende Tendenz: ſo wur⸗ den bei den preisſtatiſtiſchen Erhebungen des Preisprüfungsamts am 21. Oktober nachſtehende häufiaſte Verbraucherpreie ermittelt: Ochſen⸗ und Rindfleiſch 1,20 Mk., Schweinefleiſch.40 Mk. und Kalb⸗ fleiſch ebenfalls 1,40 Mk. Vergleicht man obige Fleiſchpreiſe mit denen des Vorjahres. ſo zeigt ſich. daß in dieſem Jahre ſowohl das Ochſen⸗ und Rindfleiſch, wie auch das Schweinefleiſch etwas teurer iſt, während das Kalbfleiſch die aleiche Preishöhe aufzuweiſen hat: denn es koſtete am 22. Oktober 1924 1 Pfund Ochſen⸗ und Rindfleiſch.10 Mk., 1 Pfund Schweinefleiſch .30 Mk. und 1 Pfund Kalbfleiſch 1,40 Mk. Die diesjährigen höheren Fleiſchpreiſe ſind auf die— gegenüber dem Vorjahre— erhöhten Viehpreiſe zurückzuführen. Kunſt- und Modeabend der Zwangsinnung für das Friſeur- u. Haarformer⸗Handwerk der Stadt Mannheim und Vororte Geſtern abend fand im Ballhaus ein großer Kun ſt⸗ und Modeabend der Zwangsinnung für das Friſeur⸗ und Haar⸗ former⸗Handwerk ſtatt. Zahlreich waren die Mitglieder erſchienen, löſte doch allein die Vorführung der Mode⸗Friſuren der Saiſon 1925%6 Anziehungskraft genug aus. Für den Abend war der Modeſchöpfer, Herr Max Neumeiſter aus Oſchatz in Sachſen gewonnen, der ſeine Eindrücke von einer Wiener und Pariſer Mode⸗ reiſe wiedergab. Muſikſtücke eines kleinen Orcheſters leiteten den Abend ein. Sodann begrüßte der Obermeiſter der Haarformer, Herr Paul Vollmer, die Erſchienenen in herzlichen Worten und über⸗ gab den Abend ſeinem Kollegen Max Neumeiſter. Herr Neu⸗ meiſter kam zuerſt auf das zu ſprechen, was heute den Brennpunkt aller Fragen darſtellt, auf den Bubikopf. Nach ſeiner Anſicht, die er in Wien und Paris beſtätigt fand, wird der Bubi⸗ kopf bleiben. Es wird ſo werden, wie mit den engliſchen Schnurrbärten. Denn der Bubikopf iſt bequem und, wenn er gut ge⸗ pflegt und geſchnitten wird, eine ſchöne und kleidſame Mode. Herr Reumeiſter gibt dann ſeinen Kollegen einige praktiſche Winke. Die Friſeure ſollten mehr Kaufleute ſein. Der Redner zeigt weiter verſchiedene Poſtiche und die An⸗ bringung von Chignons, damit die Friſur mehr Halt habe und falſche Bubiköpfe. Dann kam der Referent zu den weißen und far⸗ bigen Geſellſchaftsfriſuren. Weiße und farbige Perücken werden Mode. Es fehlt nur noch, daß ſich die Dame kupferbraun ſchmückt, Adlerfedern als Kopfputz aufſteckt, und die ſchönſte Sioux⸗ Indianerin wäre fertig. Man iſt gewiß nicht engherzig, aber hier heißt es doch wirklich die Kirche beim Dorfe laſſen. Tags über trägt die Dame den Bubikopf und abends, wenn ſie in Geſellſchaft geht, ſetzt ſie ſich eine rote oder gelbe Perücke auf. Warum? Es iſt modern. An 15 Modellen konnte man die neueſten Modeſchöpfungen bewundern. Phantaſiegeſellſchaftsfriſuren, Phantaſieperücken, z. T. aus Seide oder Federn hergeſtellt, in allen Faͤrben mit Brokat⸗ und Federndiademen. O, wenn die Damen wüßten, wie boshaft manche Männer ſind, ſie würden ſich nicht ſo viel mit Federn ſchmücken. Dann muß allerdings die Farbe der Perücke zum Kleid paſſen, oder wenn man will, auch umgekehrt. Im übrigen hegt man die Hoff⸗ nung, daß ſich weiße und farbige Perücken auch in öffentlichen Ge⸗ ſellſchaftsabenden durchſetzen werden. Was den Männern oft un⸗ glaublich erſcheint, die Frau findet gar nichts dabei. Weiter kommt der Redner auf die Auslagen in den Schaufenſtern zu ſprechen, fordert mehr Geſchmack und Ueberſicht, mehr Spezialiſierung und die Erneuerung der alten unmodernen Wachshbüſten. Der Obermeiſter der Innung, Herr Eugen Rinderspacher, dankt dem Redner für ſeine ſehr lehrreichen Ausführungen und für das entgegengebrachte Intereſſe der Anweſenden. Im Saale ſelbſt war eine muſterhafte Schaufenſterauslage Herrn Neumeiſters auf⸗ geſtellt, die in ihrer Vornehmheit und Gediegenheit bewunderungs⸗ würdig war. Zwanglos und gemütlich ſaß man dann noch bis nach Mitternacht zuſammen. W. R. éU—Eüꝓꝓ t——————— und vor allem durch das Hineinverweben einer mit innigſter Hingabe und Andacht belauſchten großartigen Natur, in die der Böhmerwald ſeine einſamen Höhen ſtellt oder ſeine ſanft ſchwermütigen Täler furcht. Ueber allem 1* der milde Glanz eines frommen Gemütes, das weltfern und doch beſcheiden erdfroh iſt. Und ein duftiger Hauch geht von den Werken Stifters aus,„daß der Menſch menſchlicher werde, daß ſeine Stirn ſich kläre, daß von ihr her die Abkunft ſtrahle, die er hat und die er doch ſo oft durch niederes Streben trübt“ Das iſt Stifters ſittliche Forderung, die in ihrem immer ungültigen Wert auch in unſeren zerriſſenen Tagen gehört werden ſollte. Sle kann Führerin und Vorbild ſein Runſt und Wiſſenſchaſt Heinrich von Zügels 75. Geburtstag. Der große Meiſter der deutſchen Malerei, Akademieprofeſſor a. D. und Geheimrat Heinrich von Zügel, wurde am 22. Oktober 75 Jahre alt. Er iſt i Murrhardt auf der ſchwäbiſchen Alp geboren, aber ſeit mehr als einem halben Jahrhundert lebt und wirkt er mit kurzen Unter⸗ brechungen in München, das die Heimat ſeiner Kunſt, ſeines Schaf⸗ fens und ſeines perſönlichen und familiären Lebens geworden iſt. Zügel, der nach kurzer Schulung ig Stuttgart urſprünglich bei Piloty ſtudierte, dann aber zu dem Tiermaler Braith ging, iſt als Tiermaler berühmt geworden. Er hat eine Virtuoſität, Schafe zu malen, beſonders Anfang der 70er Jahre bewieſen, ſpäter folgten andere große Tierbilder pflügender oder trinkender Ochſen. Er iſt Pleinairiſt der Münchner Spielart und hat ſtarke Einflüſſe der Franzoſen, Holländer und Belgier erfahren, bis er wurde, was er heute 105 der Klaſſiker des deutſchen Impreſſionismus. Er, der früher die Einzelform genau durchbildete und durchzeichnete, der gewiſſermaßen mit den Farben modellierte, hatte den Uebergang zur Freilichtmalerei gefunden auf dem Weg der Technik: er löſte die Formen auf, ohne ſie zu zerſtören, badete in Licht und Sonne und Farbenfreude, was bis dahin in Dunkel und Kontur gehüllt und gefangen war, und wurde auch im Strich, im maleriſchen Vor⸗ trag, zuſehends breiter und lockerer. Als Lehrer hat er ſtarken Einfluß geübt, nicht zuletzt auch durch ſeine aufrechte Männlichkeit. Ein Jahr lang war Zügel an der Karlsruher Akademie als Profeſſor tätig, dann holte ihn der damalige Kunſtreferent des bayeriſchen Kultusminiſteriums Wehner perſönlich nach München, wobei er die neu errichtete Profeſſur für Tiermalerei übernahm, die er mehr als drei Jahrzehnte hindurch, bis vor kurzem, mit größtem Erfolg innehatte. Der Lehrer Zügel läßt eine große und bedeutſame Schule hinter ſich, und es ſind nicht etwa„nur“ Tier⸗ maler, die aus ſeiner Werkſtätte hervorgingen. Der Künſtler iſt Steinen“ ſich eine Art farbfrohen Meſaikbildes zuſammen zu kom⸗ wertes Eingehen auf das hiſtoriſche und kulturgeſchichtliche Kolorit auch heute noch friſch und ſchaffensfroh. —— Prälat Kühlewein. 4 4. Seite. Nr. 491 neue Mannheimer Feitung(Mittag ⸗Ausgabe) 4 Freitag, den 23. Ottober 1925 *Ernannt wurden Juſtizſekretär Adrian Gärtner beim Amtsgericht Mannheim zum Juſtizoberſekretär und Kanzleigehilfe en Seithel beim Amtsgericht Mannheim zum Kanzlei⸗ aſſiſtenten. *Kirchenviſitalion. In der Gemeinde der Friedenskirche wird am Sonntag, 25. Okt. Kirchenviſitation abgehalten durch Im feierlichen Vormittagsgottesdienſt um 210 Uhr wird Landeskirchenrat Bender die Predigt halten. Der Prälat wird eine Anſprache an die Gläubigen richten. Den Abend⸗ gottesdienſt des Viſitationsſonntages hält Pfarrer Walter. Die Gemeinde der Friedenskirche iſt mit 9400 Seelen der kleinſte unter den ſieben evangeliſchen Kirchenſprengeln von Mannheim; er iſt in eine Süd⸗ und eine Nordpfarrei eingeteilt mit je einem Stadt⸗ pfarer und einem für beide Pfarreien gemeinſamen Stadtvikar. * Bekämpfung 77 Rattenplage. Unter Bezugnahme auf das Vorgehen der Geſellſchaft der Aerzte, von dem wir im geſtrigen Mittagsblatt berichteten, ſei auf die im Mittwoch⸗Abend⸗ blatt veröffentlichte Bekanntmachung der Polizeidirektion aufmerk⸗ ſam gemacht, wonach die Grundeigentümer, Pächter, Mieter, Nutz⸗ nießer und Beſitzer ſämtlicher im Stadtbezirk Mannheim gelegenen Hausgrundſtücke, Lager⸗ und Schuttplätze, Gartengrundſtücke, Bau⸗ ſtellen, Anlagen und Friedhöfe oder die Stellvertreter dieſer Per⸗ ſonen verpflichtet ſind, an beſtimmten Tagen wirkſame Rattenvertilgungsmittel an geeigneten Stellen der Grundſtücke auszulegen. Wie wir hören, wird der erſte all⸗ gemeine Rattenvertilgungstag jedenfalls in die Mitte des Monats Dezember fallen. * Die ſchöne Witterung hat nur noch geſtern-angehalten. Wie vorgeſtern war der Straßenverkehr ungewöhnlich lebhaft. Aber auch die Anlagen hatten ſtarken Veſuch aufzuweiſen. In den Garten⸗ wirtſchaften konnte man unbedenklich bis zum Abend ſitzen. Be⸗ ſtimmte Anzeichen ließen auf Regenwetter ſchließen, das denn auch prompt eingetreten iſt, ohne jedoch einen weſentlichen Temperatur⸗ rückgang zu bringen. Heute früh wurden 12,4“ C. feſtgeſtellt. In der verfloſſenen Nacht ging die Queckſilberſäule auf 11,8 C. zurück, ein ſchier ſommerlicher Thermometerſtand. Am geſtrigen Tage betrug die Höchſttemperatur 19,5˙ C. Vereinsnachrichten * Der Schleſier⸗Vverein Mannheim(Ortsgruppe heimattreuer Oberſchleſier) hielt am Freitag in der„Liedertafel“ ſeine recht gut beſuchte Generalverſammlung ab. Zunächſt ſprach der 1. Vorſitzende, Herr Kloſe, über die deutſche Optanten⸗ frage. Er beleuchtete mit treffenden Worten die rückſichtloſe Ausweiſung vieler Tauſender von oberſchleſiſchen Landsleuten, die ſich offen zum deutſchen Vaterlande bekannten, aus dem jetzigen polniſchen Oberſchleſien, verwies auf das Elend, dem die Ver⸗ triebenen preisgegeben waren und bemängelte die ungenügenden Vorkehrungen durch die deutſche Regierung bezüglich Unterbringung und Verpflegung der heimatlos Gewordenen, trotzdem rechtzeitig der Zeitpunkt und die ungefähre Höhe der Maſſenausweiſung be⸗ kannt waren. Die Worte fanden reichen Beifall und veranlaßten eine rege Ausſprache. Zu Punkt 2 der Tagesordnung erſtattete der 1. Schriftführer Herr Syſk den Bericht über das Geſchäfts⸗ jahr 1924—25. Der Verein hat nicht nur in der Förderung des Deutſchtums und in der Pflege der Landsmannſchaft, ſondern auch auf ſozialem Gebiet Erfreuliches geleiſtet. Hierauf wurde von dem 1. Kaſſier Hentſchel der Kaſſenbericht verleſen, dem zu entnehmen war, daß der Verein trotz der verhältnismäßig geringen Geldmittel ſehr Erſprießliches geleiſtet hat. Dem Geſamtvorſtand wurde durch Landsmann Moritz Sachs im Namen der Verſamm⸗ lung der Dank für ſeine Tätigkeit ausgeſprochen und ihm Ent⸗ laſtung erteilt. Der bisherige Vorſtand wurde nach empfehlenden Worten des Ing. Willimski und Dr. Teichner faſt in ſeiner Geſamtheit einſtimmig wiedergewählt. Als Erſatz für die ausgeſchiedenen Vorſtandsmitalieder: Hepner, Czekalla und Mura wurden Dr. Teichner als Beiſitzer, Herr Burek als 2. Kaſſier und Herr Vikt. Morawietz als Vergnügungsleiter neu gewählt. Neu hinzugewählt wurden Frau Martha Kloſe, Fräulein Marga Doring und Herr Dr. Janneck. Zum Schluß kamen noch verſchiedene Punkte— darunter auch die diesjährige Weihnachts⸗ feier— zur Beſprechung. Für Mitte November iſt ein Vortrags⸗ abend unter Mitwirkung des bekannten ſchleſiſchen Dichters Hans Rößler geplant. Der gemütliche Teil wurde durch einige Lie⸗ dervorträge Frl. Marga Dorings ſowie durch zwei Kabarett⸗ vorträge von Frau Krannitz verſchönt. * Ankräge an Steuerbehörden nur„eingeſchrieben“. Der Reichs⸗ finanzhof ſieht es als Verſchulden an, wenn ein Kaufmann wichtige Anträge uſw. dem Finanzamt werder unter„Einſchreiben“, noch gegen„Empfangsbeſcheinigung“ einſendet. Da auch bei den Steuer⸗ behörden Schriftſtücke verloren gehen können und die Vorlage eines Durthſchlages oder die Eintragung ins Poſtbuch nicht als genügender Nachweis für die Abſendung des Antrages angeſehen wird, wird man gut tun, ſämtliche Sendungen von Bedeutung nur unter„Einſchrei⸗ ben“ zu ſenden oder gegen„Empfangsbeſcheinigung“ beim Finanzamr abzugeben. Veranſtaltungen Theaternachricht. Das Revolutionsſtück„Die Laterne“ von Ilges, die bevorſtehende Uraufführung gliedert ſich in zwei Hauptteile, deren erſter„Pierrette“ in Verſailles die Einbringung Ludwigs XVI nach Paris ſchildert, wähvend der zweite im Revolu⸗ tionsgefängnis„Madelonettes“ vor der Hinrichtung des Dichters André Chenier ſpielt. Ein Vor⸗, Zwiſchen⸗ und Nachſpiel umrahmt dieſe Teile mit einer unmittelbaren Schilderung der Volksbewegung in den Gaſſen von Paris.— Um als Märchenſtüch in dieſem Jahre wieder einmal einen rechten albten Märchenſtoff zu bieten, wurde „Das tapfere Schneiderlein“ von Heinrich Römer zur Aufführung erworben. * Eine religiöſe Abendfeier veranſtoaltet der Evang. Män⸗ nerverein Mannheim⸗Lindenhof für die evangeliſche Geſamtgemeinde am kommenden Sonntag, 25 Okt., abends 6 Uhr, in der Johanniskirche bei freiem Eintritt. Pfarrer Reichard aus Saarbrücken, ein bewährter Redner, wird aufgrund ſeiner reichen Erfahrungen in dem vielgequälten Saargebiet über dos Thema ſprechen:„Aus deutſchen Grenzlands Schickſalstagen“. Außerdem werden Orgel⸗ und Sologeſangsvorträge geboten.* *Preisabbau im Palaſt⸗Kaffee. Drei Worte, die in allen Krei⸗ ſen der Mannheimer Bevölkerung mit Freude begrüßt wurden. Der Entſchluß der Preisſenkung iſt nicht allein von der Direktion ausgegangen. Das Bedienungsperſonal hat in Berückſichtigung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe freiwillig der Herabſetzung des 15proz. Bedienungsgeldes auf 10 Proz.— wie dies allerdings in allen an⸗ deren Städten nur noch berechnet wurde— zug⸗ſtimmt. Es be⸗ deutet nun alſo keine Mehrausgabe mehr, wenn das Publikum nachmittags oder abends die großen Konzerte beſucht, wenn es Freitags zu den Kabarettabenden in das Palaſt⸗Kaffee einkehrt, die allwöchentlich bei freiem Eintritt veranſtaltet werden. Das gleiche Prinzip iſt auch in der Libelle und im Reſtaurant Clou befolgt wor⸗ den. Auch hier iſt der Weinzwang beſeitigt. Zum Schluß ſei noch bemerkt, daß die erwähnten Betriebe der Süga,(Südd. Gattſtärten G. m. b. H. Mannheim) unterſtehen die mit der in letzter Zeit in den Tageszeitungen vielerwähnten Süga Ludwigshafen(Süddeutſche Gartenbau⸗Ausſtellung) nicht identiſch iſt.(Weiteres Anzeige.) Rommunale Chronik .. Friedrichsfeld, 20. Okt. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt zu berichten: Vergebung von Baugelände zum Preis von.50 M. je qm zur Erſtellung eines Wohnhauſes.— Gutheißung der örtlichen Vergnügungsſteuerordnung entgegen dem Beſchluß der Kommuniſtiſchen Partei.— Zuſtimmung zu den Satzungsänderungen der Bezirksſparkaſſe Ladenburg, nach der Art, wie ſie das Miniſte⸗ rium verlangte.— Erhöhung der Beerdigungsgebühren. Schwetzingen, 22. Okt. Der Gemeinderat beabſichtigt, zur Wiedereinführung des Bezirksomtss Schwet⸗ zingen die erforderlichen Schritte zu unternehmen. Auch hieſige Gewerbe⸗, Handels⸗ und Induſtriekreiſe wollen in dieſer Hinſicht bei den berufenen Stellen vorſtellig werden. In der ſozialdemokratiſchen Wählerverſammlung in Schwetzingen am Sonntag hat Innen⸗ miniſter Remmele auf einen Zwiſchenruf eines Verſammlungs⸗ teilnehmers erklärt:„Das Bezirksamt bekommen Sie nicht mehr, deſſen dürfen Sie ſicher ſein.“ Deſſenungeachtet werden alle An⸗ ſtrengungen zur Wiedererlangung des Bezirksamts gemacht werden. .. Bretten. 21. Okt. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt mitzuteilen: Aufgrund einer Anreaung des Kreisvor⸗ ſitzenden des Kreiſes Karlsruhe und nach mündlicher Verhandlung des Bürgermeiſters Schemenau erklärt ſich der Gemeinderat damit einverſtanden. daß in hieſiger Stadt eine Wanderkürſorge⸗ ſtelle eingerichtet wird.—Erhebungen in einer Reihe von Städten haben ergeben, daß dort die Mietzinſe für ſtädtiſche neue Wohnungen höher ſind als hier. Auf Vorſchlag des Wohnungsamtes wird hier die Miete in der bisherigen Weiſe weiter erhoben, ſoweit es ſich um die bis jetzt bezogenen Wohnungen handelt. Für die neuen Wohnun⸗ gen an der Karl⸗Friedrichſtraße wird ſofort beim Einzug die volle Friedensmiete erhoben.— Um zu ermöalichen, daß die Theatervor⸗ ſtellungen der Weſtdeutſchen Bühne auch dieſes Jahr wieder veran⸗ ſtaltet werden können, ſoll eine Theatergemeinde gegründet werden. Die Gründungsverſammlung wird demnächſt ſtattfinden.— Der Gemeinderat hat ſ. Zt. beſchloſſen, die vom Staat aufgeſtellten Richtlinien über die Einſtellung von Forſtunterbeamten anzunehmen. Unter Anwendung dieſer Grundſätze werden drei Forſtanwärter an⸗ genommen.— Zur Neufeſtſetzung der Ortslöhne nach der Reichsver⸗ werden dem badiſchen Bezirksamt Vorſchläge ge⸗ macht. ch. Neckarbiſchofsheim, 20. Okt. In einer hieſigen Bürger⸗ ausſchutzſitzung regte das Mitglied R. Schmitt an, die Neu⸗ bauten umlagefrei ein der erſten Zeit zu laſſen, damit den Bauluſtigen über den Anfang mit ſeinen Schwierigkeiten eine Er⸗ leichterung geboten werden könnte.— Der Haſenbeſtand iſt durch wildernde Hunde nahezu vernichtet worden. So⸗ weit muß es kommen, wenn jeder ſeinen Fixköter mit aufs Feld nimmt und dort jagen läßt. ANAus dem Lande * Karlsruhe, 21. Okt. In einem Betrieb der Oſtſtadt fiel geſtern vormittag einem 21 Jahre alten Polierer von hier eine Maiſchmaſchine, die er abzumontieren hatte, auf den Rücken, wodurch er eine ſchwere Rückenverletzung erlitt.— Im Rheinhafen ſtürzte zur ſelben Zeit ein 19jähriger Maurer von hier von einem Bau⸗ gerüſt ab und trug eine erhebliche Rückenverletzung davon.— Ein Denkmal zu Ehren der gefallenen badiſchen Leibdragoner ſoll nun, wie nunmehr endgültig feſtſteht, im nächſten Jahre hier errichtet werden. * Grafenhauſen(Amt Lahr), 21. Okt. Der Ertrag der Kartoffelernte iſt in dieſem Jahr ſo reich, wie er ſeit langen Jahren nicht mehr war. Ergebniſſe bis zu 4 Zentner auf 1 Ar iſt keine Seltenheit. Infolgedeſſen ſank der Preis ſchnell von anfänglich 5 auf 2 RM. Die Anlieferungen ſind ſehr groß, da vielen Landwirten der Platz zum Einkellern fehlt. Bei der günſtigen Witterung iſt der Stand der Rüben ebenfalls ſehr günſtig. Nachbargebiete *Darmſtadt, 21. Okt. In Seeheim(Bergſtraße) wurden am Sonntag zwiſchen den Behörden, der beteiligten Kreiſe und Gemein⸗ den einerſeits und der Heſſiſchen Ciſenbahn⸗Aktien⸗Geſellchaft an⸗ dererſeits über den Ausbau der Straßenbahn längs der Bergſtraße zunächſt von Eberſtadt bis Alsbach weitere Verhand⸗ lungen geführt. Das Ergebnis der Ausſprache kann dahin zuſam⸗ mengeſißt werden, daß die Gemeinden grundſätzlich für die Durch⸗ führung des Projektes ſtimmen und bereit ſind, hinſichtlich der Ge⸗ ländeſtellung der Heſſiſchen Eiſenbahn⸗Aktien⸗Geſellſchaft nach Mög⸗ lichkeit entgegenzukommen. Dagegen nahmen die Vertreter der an⸗ liegenden Gemeinden hinſichtlich der Zinsgarantie durchweg einen ablehnenden Standpunkt ein. Der Vertreter der Heſſiſchen Eiſenbanz⸗ Aktien⸗Geſellſchaft erklärte indeſſen. auf die Leiſtung der Zinsgarantie ſeitens der Gemeinden nicht verzichten zu können. Allgemein wurde zum Ausdruck gebracht. daß es wünſchenswert und zweckmäßiger er⸗ ſcheine, die Weiterführuna der Bahn über Zwingenbera. Auerbach nach Bensheim ſchon ſetzt ins Auge zu faſſen. Der Vertreter der Heſſiſchen Ciſenbahn⸗Aktien⸗Geſellſchaft ſaate zu. das Projekt unter dieſem Geſichtspvunkte neben der Frage der Garantie⸗ leiſtung, die ſich damit anders darſtellen werde, erneut aufzurollen. In einer weiteren Sitzung ſoll nochmals Stellung genommen werden. Der Vertreter der Stadt Heppenheim ſetzte ſich ſchließlich für die Wei⸗ terführung der Bahn nach Heppenheim und Weinheim ein. indem er betonte, daß nur dann die Erſchließung der Bergſtraße völlig gelöſt ſei. Die Verſammelten waren ſich darüber einig. daß dieſem Wunſche ſpäter ebenfalls entſprochen werden müſſe. Zur Kläruna von Verkehrsfragen mit der Reichsbahn wurde eine Kom⸗ iſſion gewählt. miſſpn gergeutheim, 22. Ott. Die durch ihre Werkſtätten für hochwertige Stilmöbel bekannte Firma Ziegenhorn u. Jucker, Hof⸗ möbelfabrik in Erfurt, hat die in Mergentheim gelegene Parkett⸗ fabrik der Hofmöbelfabrik A. Bembé, Mainz, mit dem geſamten Grundbeſitz und Holzlager käuflich erworben. Die Fa. Ziegenhorn u. Jucker wird die Fabrik mit der von ihr gegründeten Mainz⸗ Mergentheimer Parkettfabrik G. m. b. H. in Mergentheim in un⸗ veränderter Weiſe weiterführen laſſen. * Hechingen(Hohenzollern), 22. Okt. Das Fabrikanweſen Wen⸗ delin Lachenaier, in dem Taſchenlampen⸗ und Radiobatterien hergeſtellt werden, iſt durch ein Großfeuer vollſtändig zerſtört worden. Die Feuerwehr mußte ſich darauf beſchränken, die übrigen Gebäude in der Nähe zu retten. 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Und halbwüchſige Jungen mit ſchiefen Mützen und chroniſchen Fäuſten in den Hoſentaſchen ſchlendern nachläſſig da⸗ zwiſchen und dennoch ſelbſtbewußt als Zugehörige zum kleinen Neſt. Und dann wieder rollt ein leerer Kartoffelwagen durch die Hauptſtraße oder ſogar ein Automobil glotzt mit ſeinen Laternen⸗ augen neugierig die Straße ab. Von irgendwoher tutet eine Fabrik. Dann ſchieben ſich Geſtalten im Arbeitskleid durch die wandernden Menſchen auf den Bürgerſteigen. Da ſieht man die Behaglichkeit des Feierabends, die lampenfrohe Erwartung daheim in den ſchwarz⸗ gerußten Augen glänzen. Eine in ſich verſchüchtere Freude auf Mutter und Kind daheim, auf den ſtillen Abend, der in der ein⸗ fachen Stube nach dem Pellkartoffeleſſen bei ausgedientem Uhr⸗ pendelſchlag und Zeitungsleſen verbracht wird. Und die Zeitung gehört mit zum Feierabend, zur Groß⸗ und Kleinſtadt, gehört mit zur Beſchaulichkeit. Da ſtreife ich mitten durchs Neſt, ſtehe vor den Schaufenſtern ſtill und blicke neugierig in die Läden. Der Kaufmann ſchwitzt ob der vielen Kundſchaft unter ſeiner ſpeckigen Schirmmütze. Ich höre es deutlich, was man verlangt: Erbſen, Reis, Pfeffer, Gurken, Heringe... Und die Auslagen des Schuhgeſchäftes prunken. Die Schuhe ſtehen auf geſchliffenen Spiegelſcheiben. Seht her: groß⸗ ſtadtmäßig! Der Buchladen. Da komme ich nie vorbei, wenn auch die Bücher und Stickereihefte monatelang im Fenſter liegen. Immer wieder ſtehe ich davor mit irgendeiner Erwartung. Mit irgendeiner⸗ Erwartung auch wieder an dieſem Abend. Aber es geſchieht nichts, abſolut nichts. Die Fiſchhandlung, der Uhrmacher, der Blumen⸗ laden, das Zigarrengeſchäft. O, wir ſind tauſendfältig hier, uns fehlt es an nichts. Und alles leuchtet und flimmert. Menſchen gehen an mir haſtig redend vorbei. Es liegt ſo etwas wie kommende Weihnachtsfreude in jedermanns Weſen. Ich ſtutze auf: ein Handwerksburſche eilt mit leichten, weiten Schritten vorbei. Wirft keinen Blick in die bunten Schaufenſter. Ich weiß, ſein Herz krampft ſich, das Licht tut ihm weh, der Feier⸗ abend fehlt ihm, draußen vor dem Neſt ſteht die unendliche, ewige, dunkle Landſtraße. Und ich gehe ſeitwärts eine Gaſſe. Eine Großmutter zündet die Petroleumlampe an. Ich ſehe das Zimmer mit dem alten Sofa, mit dem Goldfiſchglas auf dem Tiſch. Hier iſt wenig Licht in der Gaſſe. Aber die Sterne hoch droben vergolden die Firſten. Nun wird es ſtiller. Die Rolläden raſſeln vor den Schau⸗ fenſtern, Nun lachen an den Ecken die Burſchen mit ihren Mädchen. der Sohn Thomas Manns als dramatiker Unſer Mitarbeiter ſchreibt uns: Wenn wir uns heute mit dem in den Münchner Kammerſpielen uraufgeſührten Schauſpiel „Anja und Eſther“ beſchäftigen, ſo wollen wir ganz dabon abſehen, daß der Verfaſſer Klaus Mann der Sohn des berühm⸗ ten Dichters iſt. Denn jedes Streben hat das Recht, für ſich ge⸗ wertet zu werden. Und jedes Weck trägt ſeine Wertungs⸗Maß⸗ ſtäbe in ſich. So auch dieſes, das als Dokument einer neuen Jugend erſcheinen will, einer Jugend, der ihrer Vor⸗Generation das Schickſal bereitet, das ſtets den Alten von den Jungen wider⸗ fährt: Ablehnung. Was aber gibt dieſe junge Welt, wenn„Anja und Eſther“ ihres Wollens und Weſens Ausdruck ſein ſoll? Sie gibt die Entdeckung des ſexus als des ſchwerſten und drückendſten Problems der reifenden Jugend. Und wer es juſt erlebt, der glaubt, er habe es als Erſter empfunden, und er macht ein Drama daraus. Das Drama der neuen Jugend und der neuen Erzieh⸗ ungsform, die das Recht der„freien“ Menſchheitsentwicklung an⸗ erkennt und auch das Recht auf alle Verirrungen der ringenden Sexualpſyche ſozuſagen weltanſchaulich verankert. Denn es ſei gleich geſagt: In dieſem Stück„Anja und Eſther“ geht es höchſt merkwürdig zu. Freundinnen möchten gern mal heilig werden, damit ihre ſchwüle Liebe heilig ſei, ein Alter hat eine höchſt auf⸗ dringliche Liebe zu Kindern, ſokratiſche Gefühle beherrſchen den Jüngling, und ein anderer ſchwätzt, im weltſchmerzlichen Drange ſeines„Frühlings⸗Erwachens“ einen veritablen Moritz Stiefel zu⸗ ſammen. Iſt das die„neue Jugend“? Sie iſt es, Gottlob, nicht. ch Die neue Jugend turnt und rennt und erſtrebt Rekorde, ſie iſt friſch an Körper und Seele und ringt, frei von der Dekadenz über⸗ kultivierter Jahrzehnte, um einen neuen Frühling.— Wie aber zeigt ſich das Bild, wenn wir des Werks dichteriſchen Puls ab⸗ horchen? Der neunzehnjährige Verfaſſer gibt Gefühl und Stim⸗ mungen, bei 1065 völligem Verzicht auf Konturen und einer Ein⸗ ſtellung zum Leben. Er nennt ſein Stück ein„romantiſches“ und glaubt nun bohl an ſein Recht auf konſequentes Feſthalten am Worte, daß„Gefühl alles ſei“. Die Hardlung ſpielt in einem „Stift für gefallene Kinder“. Man kann ſich wenig darunter vor⸗ ſtellen. In dieſem Stift ſtellen ein paar Achtzehnjährige das Lehrerperſonal dar, das eine Anzahl von Kindern im Singen und Tanzen unterrichtet und Kabarett⸗Vorſtellungen inſzeniert. Ueber allen thront, voll höchſt verdächtiger Liebe und Güte, ein Greis, kurzweg„der Alte“ genannt. Aber man vermißt peinlich die Wirk⸗ ſamkeit der Schulbehörden, denen Tanzen und Singen als einzige Ausbildungsfächer achtjähriger Knäblein unzureichend erſcheinen ſollten. Die Konturen des Lebens verſchwimmen, es bleiben die Gefühle. Hier gelingen dem Verfaſſer oft Szenen von ſtarkem lyriſchem Reize, zumal Melodien der Reſignation und Melancholie, aber gerade hier wird der Eindruck des Krankhaften, Lebensun⸗ fähigen zwingend.— In den Kreis der„Großen“, die ſich gegen⸗ ſeitig mehr oder minder brünſtig lieben, tritt— woher? wieſo?, aber er wird ſofort mit offenen Armen aufgenommen— der Jüngling Erik, ein friſcher, ein bißchen unbedenklicher Burſche, der das Gute nimmt, wo er es findet. Und alsbald wird er Gegen⸗ ſtand einer von allen Seiten auf ihn einſtürmenden mehr oder minder ſinnlichen Liebe. In einer— ein bißchen unappetitlichen Szene— wird Eſther ſtürmiſch, und ſie iſt es, die ſchließlich das Rennen macht. Erik verläßt das gaſtliche Haus und Eſther geht mit ihm. Auch Kaſpar, Anjas Halbbruder, läßt nicht von dem geliebten Erik. Anja bleibt einſam zurück. Sie und Moritz Stie⸗ fel⸗Jakob, der ſie unglücklich liebt. Die Aufführung, von Falcken⸗ berg hingebungsvoll vorbereitet, war darſtelleriſch vorzüglich. iſt es zu danken, daß viele unfreiwillig komiſchen Dialogſtellen dem Gelächter entgingen, das manchmal freilich dennoch bedrohlich aufflackerte. Publikum ſtritten die Freunde des Verfaſſers mif oſtentativem Applaus gegen Proteſtkundgebungen. Richard Riess Theater und Muſik Karlsruher Landestheater. So ſchnell Puccinis heiterer Einakter„Gianni Schicchi“ an Aug' und Ohr vorüberfliegt, ſo ſehr verdient ſeine Erſtaufführung im Landestheater eine be⸗ ſondere Notiz der Anerkennung für die geſamte muſikaliſche und ſpieleriſche Leiſtung. Nicht allzuoft bekommt man das durch ftül⸗ ſige, ſchmiſſige und humorvoll parodierende Muſik entzückende Werk⸗ en zu hören. Eine gemagte, gefährliche Erbſchwindelgeſchichte; in ihrem Mittelpunkt der ſchlaue Teufelspatron Gianni Schicchi⸗ dem Rudolf Weh rauch in gelungenſter Maskerade ein grotesker, ſchwer zu übertreffender Interpret war. Seine Geſangstechni hat viel gewonnen; italieniſche Manier(guten Sinnes) liegt ih ſchön. Neben ſeiner beherrſchenden Rolle müſſen die übrigen zu⸗ rücktreten; ihre wichtige Mimik und Geſtikukulation wirkte famos. Dr. Heinz Knöll dirigierte mit glücklicher Hand als geſchickter Mittler von Bühne und Orcheſter, das mit italieniſcher Verbe ſpielte. Dem Italiener Puccini löſte der flötte Oeſterreicher ab: Suppe mit der„Schönen Galathe“; eine hübſche Zuſammenſtellung⸗ Der Abend war ein einziger Genuß ohne Beſchwerung der muſik⸗ empfänglichen Herzen. R. Prz. Jreltag, den 23. Oktober 1925 Neue Mannheimer Zeitung mitoas · usgabe 5. Seike. Nr. 491 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt dadiche Anilin⸗& Sodafabrik, Ludwigshafen a. Rh. Eine Erklärung der Badiſchen Anilinfabrik zu der bevorſtehenden Juſion im Anilin⸗Konzern N der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik, wigshafen a. Rh., erhalten wir folgende Mitteilung: de Wie aus den Veröffentlichungen der Preſſe über die Grund⸗ eſſeng der die Generalverſammlungen der Firmen unſerer Inter⸗ beabftemeinſchaft demnächſt beſchäftigenden Fuſion hervorgeht, iſt Bablichtigt, die Firmen: Farbenfabriken vorm. Friedr. u. CEo., Leverkuſen, Farbuerke vorm. Meiſter f˖ Naken. Brüning, Höchſt a.., Aktien⸗Geſellſchaft Grfzälin⸗Fabritation, Berlin, Chemiſche Fabrik Etblesheim ⸗Elektron, Frankfurt a. M und die din a al chen Fabriken vorm. Weiler ter Meer, Uer⸗ art gen a. Rh., im Wege der Fuſion in unſere Geſellſchaft der⸗ ſchaſten örnehmen, daß die Aktionäre der aufzunehmenden Geſell⸗ betr en für je nom. 1000.=4 Stammaktien den gleichen Nenn⸗ tätee in Stammaktien unſerer Geſellſchaft erhalten. Dieſes pari⸗ 5 Alee Umtauſchverhältnis hat, wie es ſcheint, bei unſer nen unſerer Aktionäre im Hinblick auf die höheren Kurswerte eruffen Aktien ſowie auf den Umſtand, daß in unſerer Goldmark⸗ fnungsbilanz im Vergleich zu unſerem Aktienkapital eine höhere als bei den übrigen Geſellſchaften ausgewieſen iſt, eine an iſſe Enttäuſchung hervorgerufen. Wir halten es daher für zugebenn unſeren Aktionären zur Aufklärung folgendes bekannt⸗ Wer die Bewegung der Börſenkurſe der in Fra ge ſtehenden ſeakellHaften auf längere Zeit nach rückwärts verfolgt, wird eiſpie daß dieſe Bewegung nicht einheitlich verlaufen iſt. i0 ee ſtanden in den letzten Monaten vor Kriegsausbruch 5 örſenkurſe der Aktien der Farbenfabriken Leverkuſen und der nt ſter Farbwerke höher als unſere Aktienkurſe, obgleich unſere Gruneſſengemeinſchaft mit den Farbenfabriken Leverkuſen auf — 85 des bekannten paritätiſchen Gewinnverteilungsſchlüſſels da⸗ wickl längſt beſtand. Auch in der Nachltlegszeit zeigt die Ent⸗ ſtandens der Börſenkurſe kein einheitliches Bild. Beiſpielsweiſe der en die Aktien der Chemiſchen Fabrik Griesheim⸗Elektron in een von Oktober 1921 bis Juli 1922 faſt durchweg nicht un⸗ 5 lich höher als unſere Aktien. Häufig waren auch für die 55 der Farbenfabriken Leverkuſen und der Höchſter Farbwerke, auch für die Aktien der Chemiſchen Fabriken vorm. geichne ter Meer, höhere Notierungen als für unſere Aktien zu ver⸗ ——9 Schon hieraus folgt, daß die Börſenkurſe für den das r Wert der Aktien keinen Maßſtab bilden. Die Kurſe ſind ie rgebnis des wechſelnden Spiels von Angebot und Nachfrage, 885 insbeſondere vom Ausland her, beeinflußt durch den aufte der Firma, durch Mitteilungen über neue Erfindungen uſw., fig auch durch haltloſe Börſengerüchte. ſcha 155 Wirklichkeit ſind die Aktien der zu fuſionjerenden Geſell⸗ kapitalf völlig gleichwertig. Eine Vergleichung der Grund⸗ bart alien der Geſellſchaften unter ſich zeigt, daß ſie den verein⸗ daß en Gewinnquoten ziemlich genau entſprechen. Hieraus folgt, bei auch das Verhältnis zwiſchen Reingewinn und Aktienkapital allen Geſellſchaften das gleiche iſt. Der Vermögens⸗ und 1 agswert der Aktien iſt ſomit bei allen Geſellſchaften gleich. 9700 ändert auch nichts der Umſtand, daß in unſerer Goldmark⸗ effnungsbilanz im Vergleich zum Aktienkapital eine höhere Die erpe ausgewieſen iſt, als bei den übrigen Geſellſchaften. —5 ſer Unterſchied iſt eine zufällige Wirkung der Inflation. Nach eine Methoden der J..⸗Gewinnabrechnung wäre die Entſtehung mögz ſo erheblichen Mehrreſerve bei 985 Geſellſchaft nicht glich geweſen. ſcaft beſteht daher unter den Firmen unſerer Intereſſengemein⸗ eſſen völliges Einverſtändnis darüber, daß, wenn unſere Inter⸗ 1a gemeinſchaft fortbeſtünde, zu gegebener Zeit und ſpäteſtens 00 deren Ablauf auf irgend einem Wege ein Ausgleich ge⸗ daß en werden müßte. Auch abgeſehen hiervon iſt für den Fall, gem es nicht zu einer Fuſion kommen würde, unſere Intereſſen⸗ kei einſchaft derart verflochten und gefeſtigt, daß mit der Möglich⸗ fallſ einer vorzeitigen Auflöſung nicht zu rechnen wäre. Allen⸗ nnnge Unterſchtede im inneren Wert der Aktien könnten ſich daher 5 tens im Jahre 2000 praktiſch auswirken; auf ihren heutigen ausgerechnet, wären ſte gleich Null. gem 7 Stickſtoff⸗Fabriken Oppau und Merſeburg ſind aus daſamen Mitteln finanziert. Irgend eine Präcipualleiſtung unſer en aus dieſen Fabrikationen anfallenden Gewinnen ſteht —.— Geſellſchaft nicht zu. Die Fabrik Merſeburg iſt bereit⸗ iem Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung übertragen, an der die je an unſerer Intereſſengemeinſchaft quotenmäßig beteiligt ſind. beſtü Oppau müßte, wenn die Intereſſengemeinſchaft fort⸗ ie Mer auf deren erſtes Begehren zu unſeren Buchwerten auf alſo Rerſeburger G. m. b. H. übertragen werden. Wir würden Stigſtof Falle einer Auflöſung unſerer Intereſſengemeinſchaft das könne ffebiet weder ganz, noch teilweiſe für uns zurückbehalten Die v U ILi 3 8 unbedz ge Fuſion hat ſich im Laufe der Zeit als eine ewche Notwendigkeit erwieſen, denn nur ſie allein inte rleiſtet den völligen Ausſchluß jeglicher Sonder⸗ geführte Jen und eine nach rein ſachlichen Geſichtspunkten durch⸗ 75 Zuſammenlegung von Fabrikations⸗ und Fabritatufsbetrieben, Dieſe Vereinheitlichung in 55 ation und Verkauf iſt unerläßlich, wenn ir unſeren Betrieben über Ararniſſe erzielt werden ſollen, die es uns ermöglichen, gegen⸗ aufzut er erſtarkten Auslandskonkurrenz erfolgreicher als bisher kraßt reten und damit auf dem Weltmarkt wieder dieſenige Stoß⸗ wied, zu entfalten, die es ermöglicht, allmählich unſeren Aktionären er höhere Dividenden bieten zu können. nüre liegt daher im wohlvperſtandenen Intereſſe unſerer Aktio⸗ handl ie Durchführung der Fuſion auf der nach mühevollen Ver⸗ ſtöre ungen zu Stande gebrachten Grundlage nicht irgendwie zu n, ſondern nach Kräften zu fördern. —— die 2 Otto Krumm Al.-G. in Stufkgart-Jellbach. Geſtern wurde geſteütſte Gläubigerbeiratsſitzung abgehalken. Dabei wurde feſt⸗ korat daß das Aktienkapikal zur Hälfte ver⸗ ten Gʃ5 iſt. In einem Konkurſe hätten ſelbſt die nichtbevorrechtig⸗ gege läubiger nur eine ſehr beſcheidene Quote zu erwarten, da⸗ ſich n würde die Lage auf Grund eines Zwangsvergleiche⸗ rununſtiger geſtalten. Es wurde beſchloſſen, die Verlänge⸗ run der Geſchäftsaufſicht zu erſtreben. Die Forde⸗ Zen bis zu 300.4 ſollen vorweg voll befriedigt werden. Deutſche Einkaufsgeſellſchaften für Papierholz in Helſingfors Die Papierfabrik Reisholz.⸗G. in Düſſeldorf und die .⸗G. für Zellſtoff⸗ und Papierfabrikation in Aſchaffenburg haben gemeinſam in Helſingfors eine Aktiengeſellſchaft gegründet, die hauptſächlich dem Ein⸗ kauf von Papierholz dienen ſoll. Das Aktienkapital iſt zunächſt auf 100 000 finniſche Mark bemeſſen und kann auf 300 000 finniſche Mark erhöht werden. „ Wie wir hierzu erfahren, beſitzt die Zellſtoff⸗Fabrik Mannheim⸗Waldhof ſchon ſeit einer längeren Reihe von Jahren ein eigenes Holzankaufsbüro in Finnland. O Ein nachträgliches Opfer des paſſiven Widerſtandes Seelberg unter Geſchäftsaufſicht gh. Die Firma Seelberg.⸗G., Keks., Schokoladen⸗ und Waffelnfabriken in Mannheim⸗Induſtriehafen hat ſich genötigt ge⸗ ſehen, ſich unter Geſchäftsaufſicht zu ſtellen. Die Schwierig⸗ keiten ſind als eine direkte Folge des paſſiven Widerſtandes anzu⸗ ſehen, da der Mannheimer Betrieb im Induſtriehafen— ein zweiter Betrieb befindet ſich in Alpirsbach(Württemberg)— bis in den Spätherbſt 1924 hinein unter franzöſiſcher Beſatzung ſtand. Von einem geordneten Betriebe konnte während der Beſetzungszeit nicht die Rede ſein, ſondern es konnte nur unter den erſchwerenſten Umſtänden weitergearbeitet werden, indem die verantwortlichen Leiter der Fabrik täglich das Riſiko aufſichnahmen, von den Fran⸗ zoſen verhaftet zu werden. Sie wollten jedoch die Fabrik in jener Zeit nicht ſtillegen, um nicht alle Angeſtellten und Arpoiter brotlos zu machen. Nach erfolgter Aufhebung der Beſetzung, während der die Firma nach dem unbeſetzten Gebiet ſo gut wie hmgelegt war, ergab ſich, daß im unbeſetzen Gebiet liegende irmen die Zwiſchenzeit rückſichtslos uusgenutzt hatten, ſo daß die größten Anſtrengungen und Opfer erforderlich wurden, um wenig⸗ ſtens allmählich die alten Kunden wieder zurückzugewinnen. Auf der andern Seite hatten die Franzoſen die Geſchäfte im beſetzten Gebiet mit ungeheuren Mengen Keks und Schokoladen üßder⸗ ſchwemmt, zu Preiſen, zu denen keine deutſche Firma liefern konnte. Soweit man Ware in das beſetzte Gebiet geſchmuggelt hatte, blieb ſie unter dieſen Umſtänden unverkauft in den Läden liegen. Irgendwelche Entſchädigung, wie ſie die Ruhrinduſtrie er⸗ halten hat, iſt der Firma für die ihr entſtandenen Schäden nicht bezahlt worden. Sie hatte ſoweit ihre eigenen Mittel aufgewendet und ſah ſich genötigt Bankkredite und Kredite ihrer Lieferanten in Anſpruch zu nehmen, die bei den hohen Zinsſätzen die ungünſtige Entwicklung noch beſchleunigten. Man denkt unwillkürlich daran, daß ohne den paſſiven Widerſtand die Bedingungen des Herrn Poincaré an der Stelle des Geiſtes von Locarno geſiegt haben würden und kann daher nur wünſchen, daß jenen Firmen, die damals im Kampfe geſtanden haben, ſoweit irgendmöglich eine Stützung zuteil wird. Die Firma Seelberg glaubt ihren Gläubigern, wenn wir recht unterrichtet ſind, einen einigermaßen befriedigenden Vorſchlag zur Abgeltung ihrer Forderungen machen zu können. Die Stimmung zur Stützung der Firma iſt ſoweit günſtig. Der Betrieb wird aufrechterhalten und die Fabrikate werden in un⸗ veränderter Beſchaffenheit wie bisher weitergeliefert werden. Italien beſchränkt 2 Emiſſions⸗ u. Gründungsweſen gh. Die italieniſche Regierung hat bekanntlich eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, die bezwecken, den einheimiſchen Geldmarkt zu ſchonen, wie die— auch bei uns leider nicht unbekannten— Kreditreſtriktionen, Einſchränkung des Deviſentermingeſchäftes uſw. Dieſe Maßnahmen ſollen nunmehr im Einvernehmen mit dem italieniſchen Wirtſchafts⸗ und Finanzminiſterium eine Erweiterung dahin erfahren, daß die Genehmigung zu Kapitalerhöhungen beſtehender und zur Aufnahme von Kapitalien neu zu gündender Geſellſchaften vorläufig verſagt werden ſoll. Man begründet dieſes Vorgehen damit, daß der einheimiſche Geldmarkt und das Sparkapital derzeit nicht in der Lage ſeien, neue Emiſſionen aufzunehmen, weil die in der jüngſten Vergangenheit gemachten noch nicht untergebracht ſind. Die italieniſche Finanz⸗ preſſe nimmt gegen dieſe Maßnahme Stellung, die in der eorie richtig, in der Praxis aber zu verneinen ſei, da die durch bereits erfolgte Betriebserweiterungen uſw. entſtandenen Schulden nur durch Erhöhung der Aktienkapitalien oder durch Ausgabe von Obligationen getilgt werden können. Dagegen wäre es Aufgabe des Miniſteriums, die Induſtrie von der weiteren Ausdehnung ihrer Anlagen abzuhalten und ſolche erſt dann wieder zuzulaſſen, wenn der einheimiſche Finanzmarkt die alten Aktien und Anleihen aufgenommen hat und wieder für Neuausgaben aufnahmefähig geworden iſt. 2: Süddeulſche BVox-Berkrieb.-., Frankfurt a. M. Die.⸗V. nahm die Mitteilung der Geſchäftsführung über den Verluſt der Hälfte des Grundkapitals entgegen und billigte die von der Ge⸗ ſchäftsführung und dem Aufſichtsrat getroffenen Abbau⸗Maßnahmen. Die Verluſte ſeien, wie wir der F. Ztg. entnehmen, hauptſächlich durch Rückgang der Warenpreiſe und durch außerordentlich ſchlechte Geſchäfte in den Sommermonaten eingetreben. Zurzeit habe ſich das Geſchäft wieder belebt, ſo daß in Verbindung mit den Abbau⸗ Maßnahmen mit weiteren Betriebsverluſten nicht gerechnet wird. bei der Firma mit der Ausſchüttung einer Dividende von 8 pCt. zu rechnen. Das Weihnachtsgeſchäft habe. ſich bis⸗ her aber noch nicht ſo gut angelaſſen, ſo daß die Geſellſchaft ſchließ⸗ lich, wie wir der Köln. Ztg. entnehmen, auch mit einer geringeren Dividendenausſchüttung an ihre Aktionäre herantreten könnte. ( Betriebseinſchränkungen in der Saarinduſtrie. Das Neun⸗ ktirchener Eiſenwerk Gebr. Stumm beabſichtigt eine Maſſenentlaſſung von Hüttenarbeitern. Man ſpricht von 800 bis 1000 Mann. Die Stadtverwaltung bemüht ſich, den Entlaſſenen ſofort wieder Arbeit zu verſchaffen. .J..⸗G. für Kohlenſäureinduſtrie in Berlin. Die.⸗V. ge⸗ nehmigte den Abſchluß für 1924. Der Rohgewinn beläuft ſich auf 921 449.; nach Vornahme der Abſchreibungen von 192 788., nach Tilgung des Kapitalentwertungskontos von 165 242 1 und nach Abzug der Unkoſten verbleibt ein Reingewinn von 38 207„J, von dem 30 000% dem Reſervefonds überwieſen und 8207„ vorgetragen werden. In der Bilanz erſcheinen u. a. Beteiligungen mit 673 525, Flaſchenkonto mit 659 849, Warenvorräte mit 186 266 /, Debitoren mit 415 257 J, Kreditoren O Gebr. Stollwerk.⸗G., Köln. Nach Blättermeldungen iſt mit 777 479. Nach dem Geſchäftsbericht iſt der Umſatz an flüſſiger Kohlenſäure gegenüber dem der letzten Friedensjahre immer noch erheblich zurückgeblieben. Gegen Ende des Jahres habe die Geſellſchaft eine Beteiligung an einem norddeutſchen Kohlenſäurewerk, von der ſie ſich guten Erfolg verſpreche, erworben. Die.⸗V. genehmigte ferner die Erhöhung des Aktienkapitals um 130 000/ auf 2 230 000, in Verfolg einer alten vertraglichen Verpflichtung an die Chemiſche Fabrik Kuhnheim u. Co. in Berlin, die bereits früher entſprechende Goldgegenwerte geliefert habe. Ein Bezugsrecht für die Aktionäre kommt daher nicht in Frage. Ueber den Geſchäftsgang teilte die Verwaltung mit, daß die Geſellſchaft in Norddeutſchland mit 60 pC. der Kapazität beſchäftigt ſei, in Süddeutſchland etwas ſchlechter. 2: Deulſchlands Anteil an der Maſchinenverſorgung Aegyptens. Der Fortſchritt der Arbeiten zur Trockenlegung großer Gebietsteile und zur weiteren Flußregulierung in Aegypten hat eine ſtarke Nachfrage nach Kraftpumpen mit fich gebracht; ebenſo iſt die Nachfrage nach ſtationären Verbrennungsmaſchinen dauernd im Steigen begriffen. Für dieſen Maſchinenbedarf hat die deutſche Induſtrie ſtändig einen erheblichen Anteil der Lieferungen erhalten können. So ſtand in der Belieferung Aegyptens mit Kraftmaſchinen Deutſchland 1924 zuſammen mit der Schweiz an erſter Stelle. Von den Beſtellungen auf Pumpen gingen bis⸗ her etwa 90 v. H. zu ungefähr gleichen Teilen nach den Vereinigten Staaten bzw. Deutſchland. Deviſenmarkt Der franzöſiſche Franken weiterhin flau. Italieniſche Lire ſchwach Nordiſche Deviſen wieder befeſtigt Die Abſchwächung des franzöſiſchen Franken hat geſtern weiterhin größere Fortſchritte gemacht. Er nähert ſich jetzt bedenk⸗ lich dem Ziel der tiefſten Abſchwächung des im Januar und Februar 1924 innegehabten Tiefkurſes. London gegen Paris 11276(11028), London gegen Brüſſel 106,25, London gegen Mailand 122,75(12196). Es ſcheint, daß, nachdem der belgiſche Franken auf dieſer Baſis für die nächſte Zeit ſtabiliſiert iſt, ſich die Abſchwächung und eventuelle Aufwärtsbewegung des Lire nach den jeweiligen Schwankungen des franzöſiſchen Franken richtet. Kabel gegen Schweiz 519, London gegen Schweiz 25,14, Hol⸗ land gegen Schweiz 20896, Paris gegen Schweiz ſchwach 22,30 (22,35), Mailand gegen Schweiz 20,45(20,65), Kabel gegen Holland 248,75, London gegen Holland 12,05. Nordiſche Deviſen lagen nach der ſtarken Senkung des geſtrigen Tages neuerdings wieder feſter. Die Spekulation betätigt ſich weiterhin hierin und an ein Ende der Schwankungen iſt vorerſt noch nicht zu denken. London gegen Oslo 23.80(24), London gegen Kopenhagen 19,60(19,75), London gegen Stockholm 18,10, London gegen Madrid 33,85(33,80), Brüſſel gegen Paris 106(10375), London gegen Kabel 4,8478. Die Spannung zwiſchen Brüſſel und Paris hat ſich alſo auch am geſtrigen Tage ſtark vergrößert. Folgende Reichsmarkkurſe ließen ſich noch ermitteln: Engliſches Pfund 20,34,50, Paris ſchwächer 18,05(18,45). Der Schweizer Franken, unberührt von der geſtern beſchloſſenen Diskontermäßigung der Schweizer Nationalbank von 4 auf 375 pEt., ſtellte ſich heute früh auf 80,95 unverändert. Mailand 16,55(16,70), Holland 1,68,90(1,68,85), Prag 12,45, Oslo 85,45(84,85) feſter, Kopenhagen 1,93(1,92) feſter, Stockholm.12,45, Brüſſel 19,15 ſtabil, Madrid 60,05(60,15), Argentinien 1,73(1,73,10). O Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 22. Okt. Bei ſehr ſtillem Geſchäft waren die Aktienkurſe an der heutigen Börſe weiter rückgängig. Feſt⸗ verzinsliche Werte unverändert. Es notierten: Rhein. Hypotheken⸗ bank 58., Badiſche Anilin 121,25., Dinglerſche Maſchinen⸗ fabrik 8., Gebr. Fahr 41., Germania Linoleum 122., Pfälz. Nähmaſchinen⸗ und Fahrräderfabrik 38,5., Rheinelektra 59., Wayß u. Freytag 63., Weſteregeln Alkaliwerke 121,50., Zucker⸗ fabrik Frankenthal 57., Zuckerfabrik Waghäuſel 54,50., 4 und %6 proz. Rheiniſche Hypotheken⸗Bank⸗Pfandbriefe 5,8 B. Waren und Märkte Serliner Met allb örſe vom 22. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 21. 22. Aluminium 21¹. 22. Elektrolytkupfer 137.75 187.25 in Barren 2,45⸗2.50.,48.2,80 Raffinadekupfer—.——.— Jat ausl.—.——.— Blei—.——.— üttenzinn—.——.— RohzinklBb.⸗Pr.)(—81 80•81 Nickel 3,40-3,50 3, 40-3,50 do.(fr. Verk.)—.——.— Antimon.,34⸗1.36.34•1,88 Plattenzink 68.0⸗69,) 67˙88 Silber für 1 Gr. 97.50.-98 50 98-99 Aluminium.35⸗2,40.35•2,40 Platin p. Gr.—.——— sSondon 22. Oktober. Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v 1016 Kg. 21. 22. 21. 22. Blei 38,30 89.— Kupfer Kaſſa 61 90 62,13 beſtſeleet. 65,25 65.25 ink 4 20 4 50 do. 3 Mona 62,75 63,.— i ueckſilbe 18,50 14,.— Nickel—.——.— Zinn Kaſſa 80.90 283.75 Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 22. Oktober Das Geſchäft an der Schifferbörſe war heute etwas lebhafter. Die Frachten zu Berg und zu Tal blieben unverändert. do. Elektol. 67.50 68.— Regulus—— Waſſerſtandsbeobachtungen im Mona Oktober Rhbein⸗Pegel[6. 17 20 21 23 edar-de 18 17 20 212228 Schu erinſel“ 1 180 11 105/1 51.14/ 08 27102.7027289 8 — 5 aue, b 188 1 22e— Maxan.. 91 91 3 76402 04 8. 6 Mannbeim.742 77.54 Kaulb Köln. 1 56 60—.2 — Mannheim eilbronn 2892 702.88 184%177/ 1 65,2 14,2 06 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Or. Haas, Reue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direttion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder:; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher:; für Anzeigen: J. Bernhardt. Erbs, Eier⸗Nudeln, Inigin, Blumenkohl, Grünzern, Tomaten, Tapioka echt Tberſhiedene Sappen Eier⸗Sternchen, Pilz, Spargel, Windſor, Reis, Erbs mit Reis und andere von vollendetem Wohlgeſchmack bereiten Sie mühelos, ohne langes Zurichten, nur durch Kochen mit Waſſer, as Maggi's Suppen-Würfeln Kennzeichen: Der Name„Maggi“ und 7 —2 2285 4 die gelb⸗rote Packung. zu 13 Pf. für 2 Teller. Neue Manghelmer ZJeitun;(Mittage usgabe] Freitug, den 23. Oktober 1925 — Sportliche Rundſchau Kadſport 8000 Kilometer mit dem Rad durch Deutſchland. Donnerstag früh ſtellte ſich bei uns der Straßenrenafahrer Albert Haußmann aus Hannover vor, der ſich im Auftrage verſchiedener Induſtrie⸗ firmen auf einer Reiſe durch Deutſchland befindet. Die Strecke muß in 50 Fahrtagen zurückgelegt werden. Haußmann benutzt zu der der Fahrt ein Triumphrad mit Contireifen und Torpedo⸗Freilauf. Täglich werden 90—100 Kilometer zurückgelegt. Die Fuhrt führte Haußmann bisher über Bremen, Hamburg, Schleswig⸗Holſtein, Kiel, Stettin, Danzig, Königsberg, Tilſit, Allenſtein, Thorn, Pommern, Frankfurt a. d. Oder, Breslau, Beuthen, Neiſſe, Görlitz, Dresden, Chemnitz, Würzburg, Ulm, Friedrichshafen, Konſtanz, Immendingen, Freiburg, Karlsruhe nach' Mannheim. Von hier aus geht die FJahrt nach Frankfurt a. M. und zurück nach Hannover. Ddie un⸗ beſtändige Witterung machte dem Fahrer, der in Thorn wegen Spionageverdachts von den polniſchen Behörden einige Tage in Haft genommen wurde, ſtark zu ſchaffen. Leichtathletik Die ſüddeutſche 90 ee Die Anteil⸗ nahme des Publikums an der in Aſchaffenburg ausgetragenen ſüdd. Gehermeiſterſchaft über 50 Kilometer war ungeahnt groß, leider faſt zu groß, denn einer Reihe von Gehern wurde wiederholt der Weg ſo ſtark verſperrt, daß ſie weſentlich zurückfielen. Unter dieſer Tatſache hatten beſonders die für die favoriſierten Aſchaffenburger Geher Schmidt und Zilche zu leiden. Sieger in der Konkurrenz blieb Hähnel⸗Erfurt, der deutſche Meiſter; jedoch kamen weder er noch die zwei nächſtplazierten Geher für den Meiſtertitel in Frage, da ſie nicht Süddeutſche ſind. Das Ergebnis lautet: 1. Karl Hähnel⸗Erfurt :42,54.8 Stunden. 2. Fröhſe⸗Berlin:15,58 Stunden. 3. Weber⸗ Charlottenburg und Schmidt⸗Duisburg:26,48 Stunden. 4. Wei⸗ gand⸗Aſchaffenburg(ſüddeutſcher Meiſter) 531,16 Stunden. 5. Luber⸗Nürnberg:32,50 Stunden. Boxen J. Cl. Phönix Ludwigshafen—..f. 88 Mannheim Das ſchöne Vereinshaus des.C. Phönix war am Sonntag überfüllt von Zuſchauern, die an dem Debut der neu ins Leben gr⸗ rufenen Bopabteilung des genannten Clubs teilnahmen. Herr K. Freund eröffnete den Abend mit einer Begrüßungsanſprache und überreichte der Gäſtemannſchaft ein Blumengebinde mit bayeriſchen und badiſchen Schärpen. Der auf einem wuchtigen Podium hell beleuchtete Bopring, wie überhaupt die ganze Aufmachung waren geradezu vorbildlich. Als erſtes ar ſtellten ſich in einem Ein⸗ leitungskampf im Papiergewicht Janſon und Weiler vom.C. Phönix ein und führten in 2 Runden a 2 Minuten und 1 Runde von 3 Minuten einen gleichwertigen Kampf, den erſterer knapp nach Punkten gewinnt. Im Fliegengewicht klettern Falk BUfK. Mann⸗ heim und B. FC. Phönix Ludwigshafen durch die Seile. B. beſitzt ein erhebliches Plus an Größe und Reichweite, kann aber diefe Vortekle an dem beſonders mit Linken forſch angreifenden F. nicht zur Geltung bringen. Er muß viel einſtecken, und wird von F. in der zweiten Runde zur Aufgabe gezwungen. Die nächſte Begegnung brachte im Federgewicht den jugendlichen Krauth BfK. und Haarmann Fe. Phöntix zuſammen. Beide kämpfen Über die Diſtonz äußerſt hart und zeigen einen ſchönen Borſtil. Das un⸗ entſchiedene Urteil wurde mit großem Beifall aufgenommen. In einem Einlagekampf ſtanden ſich O. Stich VfK und Nicolai FC. 03 Ludwigshafen Der ſicher und flink kämpfende N. holt ſich einen Punktſieg über St., der eine große Härte und taktiſch gute Verteidigung zeigte, aber wenig trainiert zu ſein ſcheint. Im Papiergewicht trafen ſich Ph. Groh Fc. Phönix und der jugendliche Gräske VfK. Beide laſſen in flottem Tempo einen ausgeglichenen Kampf erkennen, ſodaß allgemein ein gerechtes Un⸗ entſchieden erwartet wurde. Der Ringrichter verkſündet jedoch G. zum Punktſieger. Ein ſchnelles Ende gab es im Leichtgewicht, wo Haarmann 2 Fc. Phönix und Ganter Vfed., der ebenfalts noch zur Jugendklaſſe zählt, die Handſchuhe kreuzten. Letzterer gab in der 1. Runde unberſtändlicher Weiſe den bis dahin gleichverteilten Kampf auf. Im Weltergewicht enttäuſchte Albrechk Fc. Phönix nach der angenehmen und Siefert VfK. nach der unangenehmen Seite. S. ließ ſich von dem techniſch wie taktiſch gut eingeſtellten A. latt auspunkten. Ein ungleiches Paar ſtand im Mittelgewicht in⸗ als Jakob VfK. boxte und Frickardt§C. Phönix ſchlug. ſetzte dem noch wild kämpfenden F. durch plazierte Treffer zu und zwingt ihn in der zweiten Runde zur Aufgabe. Herr Groh Als Punktrichter fungierten Kreisboxwart Crezeli, Mannheim FC. Phönix konnte als Ringrichter im allgemeinen befriedigen. und Herr Heß FG. 1903 Ludwigshafen. K. G. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim § Mannheim 22. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. S. G.). Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Säger. Vertreter der Anklage⸗ behörde: Staatsanwalt Reinle. Die Wohnungsnot und die geprellten Wohnungſuchenden! Welche Schwierigkeiten ſich dem heutigen Wohnungsbau ent⸗ gegenſtellen und wie dabei einzelne Wohnungsſuchende in gewiſſen⸗ loſer Weiſe um ihr ſauer erſpartes Geld gebracht werden, bezeugte die heutige Verhandlung gegen Architekt Wilhelm Kordmann hier wegen Betrugs. Der Angeklagte wurde zwar, da ſein Geſchäfts⸗ gebaren nicht in allem die Tatbeſtandsmerkmole des Betruags erfüllt, freigeſprochen, doch verdient der Fall wegen der zutage getre⸗ tenen trüben Begleiterſcheinungen weiteren Volkskreiſen zur Kennt⸗ nis gebracht zu werden. Der Schreinermeiſter Jakob Zeller fand gleich vielen anderen ebenfalls den an und für ſich recht lobenswerten Drang in ſich, nach Kräften beim Wohnungsaufbau mitzuwirken und hierdurch dem drückenden Mangel an Wohnungen abzuhelfen. Als Bauplatz für drei Wohnhäuſer hatte Zeller einen der Stadt gehörigen Gelände⸗ komplex an der Schwarzwaldſtraße No.—12 auserſehen und mit dem Entwurf der Baupläne und Beſorgung der baupolizeilichen An⸗ gelegenheiten den heute angeklagten Architekt Wilh. Kordmann hies betraut. Im Vertrage war ausdrücklich beſtimmt, daß Kordmann zu allen im Intereſſe der Erſtellung der drel Häuſer liegenden Hand⸗ lunger ermächtigt ſei. Von den auf 270 000 Mk. berechneten Bau⸗ koſten ſollten 120 000 Mk. von Mietern in der heute vielfach üblichen Form von Bauzuſchüſſen aufgebracht werden. Zu dieſem Zwecke wurden ſieben Anzeigen in den Zeitungen veröffenklicht, wo⸗ rin Mieter geſucht wurden, die imſtande waren, Bauzuſchüſſe von etwa 2000 Mk. zu leiſten. Unter den ſich meldenden 6 bis 7 Wohnungsſuchenden befanden ſich zwei im Erwerbsleben ſtehende Frauen, die je eine Wohnung von zwei Zimmern ſamt Zubehör ſuchten und ſich hierwegen an Zeller wendeten. Zeller ſchickte ſie zu Kordmann, der alles weitere beſorgt. Kordmann verpflichtete ſich namens des Bauherrn Zellex zur mietweiſen Ueberlaſſung von zwei Wohnungen an die Frauen, die ihrerſelts Bauzuſchüſſe vom 800 und 1000 Mark leiſten ſollten. Obwohl nun dieſe Zuſchüſſe laut des zwi⸗ ſchen Zeller und Kordmann geltenden Vertraas direkt auf das Bau⸗ konto Zellers bei einer hieſigen Bank hätben einbezahlt werden müſſen, nahm Kordmann den ffrauen das Geld ſelbſt ab mit dem Verſprechen., es an den Bauherrn Zeller abzuliefern. Kordmann wartete aber ſchon lange auf ſein Honorar für Fertiaſtellung der Baupläne und zog daher vor die ihm eingehändigten Zuſchüſſe von zuſammen 1800 Mark wettzuſchlagen. Die beiden Frauen ſind in ihrer Erwartung, bald eine Wohnung beziehen zu können, ſchmählich betrogen. Ihr ſo ſauer ver⸗ dientes und erſpartes Geld iſt verloren. Wohin ſie ſich in ihrer bitteren Notlage wandten, wurden ſie ſchroff abgewieſen. Kordmann und Zeller ſchoben ſich gegenſeitig die Schuld zu. Der als Zeuge gehörte Schreinermeiſter und Bauherr Jakob Zeller gab an: Im Juni ds. Is wurden die Pläne für den Bau von drei Wohnhäuern genehmigt. Mit dem Bau ſollte begonnen werden, Aittttttttattenteztamütuun f. f fei Felkfl fale außergew. ſchöne Qual., Mk..50 das Stück. Modiſtinnen ete. Rabatt I Hüglerin vollſt. perſekt, nimmt noch einige Kunden auß. Handwagen neu,=räderig von Mk. 70.- u. 80.- an. Eniſenring 62, Zollhof Pelz⸗ Therkatz, d. Hauſe an Gebhard, Telephon 1619 Mannheim, I. 2. 7, prt. K 2. 19. 2. 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Von der Baufumme ſollte Kordmann 9 Prozent bekommen. Kordmann durfte wohl mit den Leuten in allen Stücken verhandeln, aber die Bauzuſchüſſe hätten auf mein Baukonto einbezahlt werden Zur Verrechnung auf ſein Honorar war Kordmann nie berechtiat⸗ i hätte ihm vielmehr auf ſein Verlangen einen Teilbetrag des ihm zu⸗ ſtehenden Honorars ausbezahlt. Der angeklagte Kordmann ließ dem Bauherrn Zeller am 1. Juni 61025 eine Rechnung über 5 850 Mark zugehen, bis heute habe er aber erſt 600 Mark für Schreinerarbeit erhalten. Kordmann erhoh jetzt Klage auf Zahluna des Honorars in Höhe von 10 000 Mark, Zeller beſtreitet aber alles. Der Zeuge Spenglermeiſter Eberle bekundet, daß er dem Zeller drei Wechſelakzepte unterſchrieben habe, für die aber kein Gelb bereitageſtellt war. Der Jeuge iſt hierdurch um 3000 Mark geſchädiat. Es erging Urteil: Der Angeklagte wird freigeſprochen. Aus den Gründen ſei u. a. erwähnt: Es ſteht einwandfrei feſt, daß die beiden Frauen Bechtold und Lang ſchwer betrogen wor den ſind, aber nicht durch Kordmann, ſondern durch Zeller. Nach dem Vertrag war Kordmann berechtigt und verpflichtet, über alles zu ver⸗ handeln, auch Gelder in Empfang zu nehmen. Darum haftet Zeller, der aber die Bedinaungen nicht erfüllte Den beiden Betrogenen wurde vom Vorſitzenden anheimgegeben, ihre Anſprüche gegen Zeller im Zivilptozeßwege geltend zu machen. Der 221ährige ledige Taglöhner Jakob Schmitt aus Kaiſerz⸗ lautern bewog am 5. Auauſt d. J. in Waldhof den Reiſenden ffried⸗ rich Knapp durch die Vorſpiegelung, daß er ſich bei Lanz in foſter Arbeit befinde und jederzeit Zahluna leiſten könne, zur Ueberlaſſung eines Kleiderſtoffes im Werte von 9 Mk. 50 Pfa. Schmitt verkaufle aber, ſeiner vorgefaßten Abſicht entſprechend den Stoff alsbald für 2 Mark, ſodaß die liefernde ffirma Aun. Peſch um.50 Mk. geſchä⸗ diat iſt. Der Angeklaate beſtritt heute, ſemand betrogen zu haben, ſeine Angaben ſind aber die reinſten Erfindungen. Er iſt ein mehr⸗ fach beſtrafter Gewohnheitsbetrüger. Dos Urteil lau⸗ tet: Vier Mongate Gefängnis auf welche Strafe 6—7 Unterſuchungshaft angerechnet werden. Schöffengerichk Ruhrork Vor kurzem kam am Ruhrorter Schöffengericht ein Fall zur Aburteilung, der an ſich nicht beſonders bedeutend ausſieht, dem aber doch eine große Bedeutung zukommt, weil das Urteil voraus⸗ ſichtlich ſeine heilſame nicht verfehlen wird. Der Pro⸗ kuriſt Nattenberg, der von 1919 bis 1922 in der Schiffahrtsfirma B. u. Sohn beſchäftigt war und die Schleppabteilung der Firma leitete, hatte während dieſer Jahre 105 000 Goldmark Schmier⸗ gelder ausgegeben und damit ſeiner Firma große Geſchäfte zu⸗ geführt. Die Verwendung des Geldes im einzelnen konnte ni feſtgeſtellt werden. Nur in einem Fall konnte Beſtechung nach⸗ gewieſen werden. Auch der Angeſtellte einer holländiſchen Firma, ban Driel, hatte 8000 M. Schmiergelder erhalten. Sonſt waren die großen Summen aufgefallen, über die der Angeſtellte ver⸗ ügte, van Driel wurde von ſeiner Firma entlaſſen. und als Nat⸗ anez Aus eigene Firma mit großem undenkreis aufgemacht hatte, kamen beide wegen unlautern Wettbewerbs und wegen Be⸗ ſtechung vors Gericht. Der Staatsanwalt hatte gegen beide Ange⸗ klagte je zwei Monate Gefängnis und größere Geldſtrafen bean⸗ tragt; mit Rückſicht darauf, daß die Sache ſchon mehrere Jahre zurücklag, und daß die jugendlichen Angeklagten bisher unbeſtraft kam Nattenbero mit Mark Geldſtrafe und van Ser en 909 M. Geldſtrafe dabon. Die Schmiergelder von 8000., die van Driel angenommen hatte, wurden für verfallen erklärt. Ae Flotter jugendlicher Velvet in vielen Farben wie Abbildung N 90 Aute 77s 75 — 90 linnkiumutmtntumimmn Aan den Planken Auuuun Aal Aa 11 Autuet 1* U Aah ſa. Vollrind- In fein. Privatpen⸗ WPeN idaro! können noch einſge Damenschnejdere! Serren an 3277 Aktentaschen K. 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