Sreitag, 23. Okktober ſret ins Veite oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Delaulgeld. Bei eventl. Henderung der miruchaftuchen Ne dalniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto 82 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6,.— 8 chäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ aße 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. ernralanzeiget Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. enſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Beilagen: dport und Spie. Aus Seit und Leben ⸗ dezugspreiſe: In Mannheim und nggegeng Abend⸗Ausgabe er Seilung Mlaunheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 492 nzeigenpreiſe nach Tarit dei Vorauszadlung pro einſp. Babud für Allgem. Anzeigen 0,40-M Reklam. —4.⸗M. Kolleltiv⸗Anzeigen werden böher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſaß⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. Mannheimer Frauen-Zeitung · Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Die Kriegsgefahr auf dem Balkan wo bleibt der völkerbund! V Pparis, 23. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im Laufe des geſtrigen Tages mußte ſich der Außenminiſter mit der bulgariſch⸗griechiſchen Angelegenheit eingehend befaſſen. Er den bulgariſchen und den griechiſchen Geſandten zu einer ungeren Rückſprache und teilte ihnen mit, daß wahrſcheinlich von Genf aus eine Aktion eingeleitet werden könne. Nach einer im Quai'Orſay gemachten Mitteilung ſollen England und rankreich die Initiative ergreifen, um den Völkerbund als ermittler in dem Konflikt, der jetzt zwiſchen Bulgarien und Griechenland ausgebrochen iſt, intervenieren zu laſſen. Es handelt 5 nunmehr um die Frage, ob Italien an einer ſolchen Aktion dlnehmen werde. Im Laufe des heutigen Tages dürfte hierüber Gewißheit zu erhalten ſein. Inzwiſchen veröffentlichen die Pariſer Boulevardblätter aller⸗ dand Nachrichten. aus Sof a. Es fällt auf, daß ſämtliche Boule⸗ vardblätter zu Gunſten Bulgariens Stellung nehmen. Der Matin⸗ berichtet aus Sofia, daß weitere von der Front vorliegenden achrichten beſagen, daß die griechiſchen Streitkräfte großzügige zrlegsoperationen bei Petritſch unternehmen und mit großer Ar⸗ illerie, leichten Feldgeſchützen und Flugzeugen verſehen ſind. Die ulgariſche Regierung ergreift jetzt alle Maßnahmen, um ein weiteres orgehen zu verhindern. Die Nachrichten laſſen ſich dahin zu⸗ ammenfaſſen, daß die griechiſche Regierung einen von langer Hand vorbereiteten Plan zur Ausführung bringt. Das Vorgeben der griechiſchen Regierung, daß die Beſetzung von Petritſch nur den Zweck haben ſoll, die 8 non autonomiſtiſchen Banden zu ſäubern, ſei falſch, da in er erſten griechiſchen Depeſche zugegeben wird, daß der Urſprung es Konfliktes ein Zuſammenſtoß zwiſchen regulären Truppen ge⸗ weſen ſei. Der Korreſpondent des„Matin“ teilt ferner mit, daß die ulgariſche Regierung einen formellen Proteſt an den ölkerbund ſenden werde, um gegen die unerträgliche und un⸗ gerechtfertigte Verletzung ſeiner Souveränität Einſpruch zu erheben. Ferner wird aus Sofia gemeldet: Die bulgariſche Regierung 5 heute morgen Order gegeben, daß die Truppen aus der Zone, wo 50 die letzten Zwiſchenfälle ereignet haben, zurückgezogen erden. Dieſe Maßnahme iſt getroffen worden, um Blutver⸗ gießen zu vermelden. 8 Athen liegen hier noch folgende unbeſtätigte Meldungen Der bulgariſche Vertreter hat General Rangalos informiert, 5 die Sofioter Regierung die Bedingungen des griechiſchen angenommen habe. Dem„Newyork Herald“ auch aus Athen berichtet, daß entgegen den Sofioter Erklärungen die Bulgaren bedeutende Streitkräfte an der Front von fn tritſch konzentrieren und jetzt damit beſchäftigt ſind, Blockhäuſer rihre Poſition anzulegen und mit Mitrailleuſen zu verſehen. Engliſche Beſorgnis erd 80 London, 23. Okt.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Der echiſch-bulgariſche Konflikt erregt in hieſigen Regierungskreiſen tö Beſorgnis, daß er das Signal zu einem Balkankriege ſein Beſonders unangenehm berührt der dadurch hervorgerufene Auer daß die Zwangsentwaffnung eines Landes Wond Kriegsgefahr bilde und daß der Völkerbund außer⸗ 0 e ſein könnte, ſie abzuwenden. Das Foreign Office⸗Organ, der ftalo Tel“, ſagt, eine Situation dei plötzlch in Oſteurapa ent. nden, die die ſofortige Aufmerkſamkeit und ſorgfältige Behand⸗ Reen ſeitens der Mächte erheiſche, die, wie Baldwin in ſeiner letzten 250 ſagze, das Wunder von Locarno“ zuſtandegebracht bätten. ſei nicht valſam, dieſe Balkanangelegenheit leichtfertig zu be⸗ 50 eln. Wenn dort Unruhen entſtehen, ſtecke gewöhnlich mehr dahinter, als man ſehen könne. Dieſe Affäre an der griechiſch⸗ bul⸗ Grenze treffe faſt genau mit zwei anderen wichtigen Er⸗ ſion len nihammen, mit der Beileguns des artechiſchlerbilcen dron. ikts über die Saloniki⸗Bahn und den neuen bulgariſch⸗türkiſchen gerrag, Argwehn ſel daher berechtigt, daß der griechſch.bulgariſche onflikt auf einen Wink von außen her ſtattgefunden habe. Die Adelmuinſter Gazette“ vermutet, daß General Pangalos Muſſolinis 19 den gegen Griechenland bei dem Korfu⸗Zwiſchenfall im Jahre 9 nachahmen wolle. o Der„Times“ wird aus Sofla gemeldet, die letzten Nachrichten Renn der Grenze ſeien ſehr beunruhigend. In bulgariſchen ogteeungstreſſen herrſcht große Beſorgnis, obwohl Vulgarien einen ſei nflikt zu vermeiden wünſcht. Es könne aber einen Einbruch in Bercheebiet nicht zugeben, beſonders da er unprovoziert ſeit. Nach E 1 4 pen 158 von der Front finden ee griechiſcher Trup⸗ Amtliche bulgariſche Darſtellung Die Berliner bulgariſche Geſandtſchaft gibt über den Konflikt mit Griechenland auf Grund von Nachrichten aus Softa folgende Darſtellung: Sofort nach der Tötung des griechiſchen Soldaten auf bulga⸗ riſchem Gebiet haben die Bewegungen und Konzentrierungen großer griechiſcher Streitkräfte, die, wie aus allem erſichtlich, ſchon in Be⸗ reitſchaft ſtanden, ſtattgefunden. Nach einer Beſchießung von grie⸗ chiſcher Seite, welcher ſich die Bulgaren vergeblich verſuchten ein Ende zu machen, haben bedeutende griechiſche Streitkräfte, mit Ar⸗ tillerie verſehen, was in dieſer Gebirgsgegend ſehr auffallend iſt, von allen Seiten die bulgariſchen Grenzpoſten Nr. 9, 10 und 11 an⸗ gegriffen, beſetzt und ſind dann weiter in das bulgariſche Territorium eingedrungen. Die Stadt Petritzi iſt bereits von Artillerie be ſchoſſen worden. hütet die Simultanſchule! Dieſem Palladium freiheitlicher Entwicklung droht höchſte Gefahr! Das Jentrum will die reine Konfeſſionsſchule, die Sozialdemo⸗ kratie die weltliche, religionsloſe Schule. Die Demokraten haben das Schulkompromiß derart„verbeſſert“, daß ſeine„Frucht“ jetzt der berüchtigte Reichsſchulgeſetzentwurf iſt. Auf ſie iſt alſo auch kein Verlaßl! Der Rechtsblock will, nach Ausſage des Landbundagitators Dümas, dem Zentrum„in der Schulfrage entgegen⸗ kommen“! Nur die alten und jungen Liberalen ſchützen die badiſche Volks⸗ ſchule in ihrem gegenwärtigen Beſtand! Daher alle Stimmen der deutſchen volkspartei! Sulgarien appell ert an den Völkerbund —Genf, 23. Okt.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Die bul⸗ gariſche Regierung hat den Völkerbund um Intervention gegen den griechiſchen Grenzzwiſchenfall unter Bezugnahme auf den Artikel 10 und 11 des Völkerbundpaktes angerufen. Das Völkerbundsſekreta⸗ riat verkehrt zur Stunde drahtlich mit Briand, dem derzeitigen Präſidenten des Völkerbundrates über die ſoforttige Einberufung des Rats zu einer außerordentlichen Sitzung. In Genf iſt man ſich der Folgen bewußt, die ein neuer Krieg auf dem Balkan auch für die fernſtehenden Mächte nach ſich ziehen könnte. Man verſucht deshalb im Einverſtändnis mit London und Paris eine möglichſt raſche Intervention des Völkerbundes und ſtützt ſich dabei auf die Vorſchriften des Völkerbundpaktes, die ein Eingreifen des Bundes deutlich zur Pflicht machen. Vor allem beruft man ſich auf Artikel 10. Noch klarer umſchreibt die Pflichten des Völkerbundes Artikel 11, der beſtimmt:„Es wird ausdrücklich erklärt, daß jeder Krieg und jede Kriegsdrohung, mag ein Mitglied des Völkerbundes dadurch unmittel⸗ bar berührt werden oder nicht, den ganzen Völkerbund angeht und daß dieſer die erforderlichen Maßnahmen ergreifen ſoll, die als ge⸗ eignet und wirkſam erſcheinen, um den Frieden aufrecht zu erhalten. In ſolchem Falle beruft der Generalſekretär unverzüglich auf das Verlangen irgend eines Mitglieds des Völkerbundes den Rat ein.“ Man erwartet in hieſigen Völkerbundskreiſen, daß der Zuſam⸗ mentritt des Rats ſchon in den nächſten Tagen erfolgt, und daß in der Zwiſchenzeit die beiden Mächte auf die Intervention des Völker⸗ bundes aufmerkſam gemacht werden. Aufgrund dieſer offiziellen Anzeige dürften es weder die Griechen noch Bulgaren wagen, den jetzigen status quo gewaltſam zu verändern. völkerbundsrat am Montag in paris Genf, 23. Okt.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Der Ge⸗ neralſekretär des Völkerbundsrats hat im Einvernehmen mit Briand den Völkerbund dringend auf Montag nachmittag zu einer Sitzung nach Paris einberufen. Die Sitzung wird völlig dem griechiſch⸗ bulgariſchen Konflikt gewidmet ſein. Rbbau der Militärkontrolle! J Berlin, 23. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie das „B..“ erklärt, wird in interallüerten Kreiſen für ſpäteſtens Ende Januar 1926 mit dem endgültigen Abbau der Militärkon⸗ belehe bi N gerechnet. Es heißt, daß für die 8 tz⸗ polizei das Zugeſtädnis erreicht worden iſt, daß Deutl hland die Zahl von 180 000 anſtelle der zunächſt geforderten 150 000 Mann beibe⸗ lten darf, auch ſollen die Pereitſchaften für die großen Städte er⸗ alten bleiben. Dagegen iſt in der Flugzeugfrage und über das roblem des Generalſtabs eine Einigung noch nicht erzielt worden. der franzsſiſch⸗polniſche 22 Ergä Der polniſche Außenminiſter, Graf Skrzynski, hat die Schlußſitzung der Konferenz von Locarno mit allen Zeichen des Un⸗ willens verlaſſen, weil es nicht geglückt war, die Verbin⸗ duüng der öſtlichen Schiedsverträge mit dem Weſtpakt und die fran⸗ zöſiſche Garantie im Oſten durchzuſetzen. Er hat alſo en den Ergänzungsvertrag, den es nach dem Scheitern ſeiner urſprüng⸗ lichen Pläne mit Frankreich vereinbart hat, nicht für einen genü⸗ genden oder irgendwie gleichwertigen Erſatz für den vereitelten Oſt⸗ pakt und die vereitelte franzöſiſche Garantſe gehalten. In Deutſch⸗ land ſcheint man in gewiſſen Kreiſen anderer Anſicht zu ſein, als der Unmittelbar beteiligte polniſche Außenminiſter, der die Dinge doch wohl zu überſchauen Dabei treffen ſich zwei Extreme, die Sozialdemokraten und ein Teil der deutſchnationalen Preſſe. Der „Vorwärts“ behauptet, die unmittelbare franzöſiſche Garantie ſei beſſer und erträglicher geweſen, als die Lage, die der franzöſiſch⸗ polniſche Ergänzungsvertrag ſchafft und in einem Teil der deutſch⸗ nationalen Preſſe kann man die Behauptung leſen, daß mit Hilfe dieſes Sondervertrages die franzöſiſche Garantie nun doch wieder in den Weſtpakt hineinſchlüpfen könne. Dieſe letzterwähnte Behauptung ſtützt ſich darauf, daß die gegen⸗ ſeitige Hilfeleiſtung in dem franzöſiſch⸗polniſchen Ergänzungsver⸗ trag mit dem Artikel 15, Abſatz 7 der Völkerbundsſatzungen moti⸗ wiert wird und daß der Artikel 2, 3 des Weſtpaktes ebenfalls den Artikel 15, 7 der Völkerbundsſatzungen zitiert, und als den dritten Ausnahmefall, in dem eine kriegeriſche Handlung trotz Weſtpaktes erlaubt ſein ſoll. Man kann alſo bei äußerlicher Be⸗ trachtung ſagen: Frankreich ſichert Polen ſeine Bündnishilfe unter denſelben Bedingungen zu die im Weſtpakt als Vorausſetzung für eine erlaubte kriegeriſche Handlung aufgeſtellt find. Alſo ein auf Umwegen hergeſtellter Zuſammenhang zwiſchen dem Weſtpakt und dem franzöſiſch⸗polniſchen Bündnisvertrag! Demgegenüber läßt ſich zunächſt betonen, daß der Text des Weſtpaktes mit ſeinen drei Aus⸗ nahmefällen im Artikel 2 die Zuſtimmung der deutſchen Delega⸗ tion gefunden hat und daß der franzöſiſch⸗polniſche Ergänzungs⸗ vertrag erſt nach der Vereinbarung des Pakttextes ausgearbeitet worden iſt. Wenn ſich dann dieſer Ergänzungsvertrag in einem Punkte an den 8 anlehnt, ſo kann damit kein Zuſtand neut geſchaffen worden ſein, den die deutſche Delegation bei ihrem Widerſtand gegen Oſtpakt und franzöſiſche Garantſe auf das ſchärfſte abgelehnt hat. Eine nähere Vetrachtung eraibt dann auch. daß der polniſche Außenminiſter durchaus recht hatte, wenn er den franzöſiſch⸗vol⸗ niſchen Ergänzungsvertrag als ein durchaus minderwer⸗ tiges Subſtitut für die urſprünglichen volniſchen Forderungen bewertete. Welche Möglichkeiten ſtecken in dem Artikel 15. Abſ. 7 der Völkerbundsſatzungen? Der Artikel 15 behandeſt den Fall. daß ein Völkerbundsſtaat einen Streitfall mit einem anderen Völker⸗ nzungsvertrag bundsſtaat nicht dem Schiedsgericht unterſtellt. Wird dies unterlaſſen. ſo muß die Angelegenheit vor den Völkerbundsrat gebracht werden. Kann der Rat den Fall nicht ſchlichten und wird die von ihm vor⸗ geſchlagene Löſung nicht von ſeinen Mitgliedern— außer den direkt beteiligten— einſtimmig angenommen, ſo behalten ſich nach dem Abſatz 7 die Bundesmitglieder das Recht vor, die Schritte zu tun, die ſie zur Wahrung von Recht und Gerechtigkeit für nötig erachten. Soll dieſe Beſtimmung gegen Deutſchland ausgenutzt werden. ſo müßte der Fall gegeben ſein, daß Deutſchland einen Streitfall mit Polen nicht auf dem vorgeſehenen ſchiedsgerichtlichen Wege zum Austrag bringt, ſondern— nehmen wir ein konkretes Beiſpiel— etwa die Frage des polniſchen Korridors mit Waffengewalt zu löſen verſucht. In dieſem Falle würde in der Tat eine ge⸗ meinſame Völkerbundsaktion gegen Deutſchland zuſtande kommen. oder es würde Frankreich vom Völkerbundsrat das Recht gewährt werden, gegen Deutſchland militäriſch einzuſchreiten. Es verſteht ſich aber von ſelbſt, daß wir eine ſolche Konſeauenz binnehmen müßten und daß kein Sicherheits⸗ d. h. kein gegen Angriffshandlungen ge⸗ richteter Pakt denkbar iſt, der etwa einem Staate die Freiheit läßt, nach Belieben andere anzugreifen. Schaltet man aber einen ſolchen theoretiſchen, praktiſch nicht ernſt zu nehmenden Fall aus, ſo können aus dem Artikel 15 Abſatz 7 keine Konſequenzen geaen Deutſchland gezogen werden. Die Konſequenzen, die überhaupt gezogen werden können, treffen nicht nur Deutſchland allein, ſondern jeden Völker⸗ bundsſtaat. der vom Streitfall ſofort zum Angriff übergeht. Sollte etwa Frankreich über die einzige Anwendunasmöglichkeit des an⸗ gezogenen Artikels weggehen. ſo gerät es mit dem Weſtpakt in Kon⸗ flikt. Nehmen wir den Fall, daß Polen ohne Anrufuna des Schieds⸗ gerichtes einen Streitfall militäriſch auszutragen verſucht, und daß ihm dabei Frankreich gegen Deutſchland zu Hilfe kommt. ſo gilt ſelbſt⸗ verſtändlich Deutſchland als der arundlos angeariffene Teil und da⸗ mit wird aufgrund des Paktvertrages die engliſche Bundeshilfe gegen Frankreich fällig. 28 Es handelt ſich hier alſo um etwas ganz anderes, als um die franzöſiſche Garantie, die es Frankreich ermöglicht hätte in jedem beliebigen Streitfall einſeitig zugunſten Polens einzugreifen. Wie die Dinge jetzt liegen, iſt das Eingreifen Frankreichs an Be⸗ dingungen gebunden, die für ſedes Mitglied des Völker⸗ bundes gelten. Selbſtverſtändlich kann man einwerfen, daß ſich mit böſem Willen und mit unlauteren Mitteln eine deutſche Angriffs⸗ handlung vortäuſchen läßt und daß auch der Völkerbundsrat einer ſolchen Täuſchung zum Opfer fallen kann. Will man aber einen ſolchen Einwand erheben, ſo wird man ihn auch auf den ganzen Pakt erſtrecken müſſen, da ja nach Artikel 2 und 4 des Paktes An⸗ griffshandlungen des einen Staates den oder die anderen Vertrags⸗ ſtaaten von den Verpflichtungen des Paktes entbinden. Sieht man aber in dem Pakt eine Verkörperung des ehrlichen Friedenswillens, ſo hat man auch keine Veranlaſſung, in der Bezugnahme auf den Artikel. 15, 7 der Völkerbundsſaßungen im Pakt oder in dem fran⸗ zöſiſch⸗polniſchen Ergänzungsvertrag die Abſicht einer beſonderen Hinterliſt zu erblicken. Letzter App ell an alle Liberalen! heule 815 Uhr im Muſenſaal: Reichstagsabgg. Dr. Curlius und Dr. Keinath 2. Seite. Nr. 492 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 5 8 Freitag, den 23. Oktober 192 Die badiſchen Lanoͤtagswahlen Miniſterreden im Wahlkampf Das Mannheimer Zentrumsblatt bemängelt es, daß Dr. Streſemann heute in Karlsruhe im Rahmen einer volkspartei⸗ lichen Verſammlung ſprechen wird. Es meint, ſolche Reden, deren Inhalt das ganze Volk anginge, ſollten nicht als Wahlreden gehalten werden. Wir verſtehen das nicht ganz. Warum gibt denn Finanz⸗ miniſter Dr. Köhler, der dem Zentrum angehörk, Aufſchlüſſe über die Lage der badiſchen Finanzen ſelten oder nie im Landtag ſelbſt, dagegen ſehr häufig, faſt ſchon in der Regel in Verſammlungen katholiſcher d. h. alſo nichtpolitiſcher Vereine? Ob die badiſchen Finanzen gut oder ſchlecht ſtehen, erfährt man im Zeitalter der Demokratie!— eigentlich nur aus den Verſammlungsberichten des Kathol. Männervereins der Oſtſtadt in Karlsruhe, nebenbei desſelben Vereins, der ſ. Zt. das Hindenburg in gemeiner Weiſe be⸗ chimpfende Rundſchreiben an ſeine Mitglieder ergehen ließ. Das iſt ja denn auch der gegebene Boden für den reichsbanner⸗ begeiſterten Miniſter! Das„Mannheimer Volksblatt“ ſollte lieber ſeinen Parteifreund Köhler bitten, mit ſeinen Berichterſtatter⸗ zu brechen und Rede zu ſtehen, wo es ſich gebührt, im andtag. Zum parlamentariſchen Syſtem gehört es nun einmal, daß auch die Miniſter in Wahlverſammlungen ihrer Parteien reden. Was Herrn Köhler und Herrn Trunk recht iſt, iſt daher Dr. Streſemann mehr als billig. Jentrum und Lanoͤbund Wie wir dem„Weinheimer Anzeiger“ entnehmen, hat der Ge⸗ ſchäftsführer des Landbundes, Herr Dümas erklärt: „Der Zweck des Rechtsblocks ſei, das Zentrum endlich von der Sozialdemokratie abzubringen: dazu müſſe man dem Zentrum im Schulgeſetz entgegenkommen. An der Simultanſchule wolle man allerdinas feſthalten.“ Den Widerſpruch klärt vielleicht Herr Dümas ſelbſt auf. Seine Worte zeigen allerdings, was wir ſchon geſtern behaupteten, daß der Rechtsblocknicht abſolut mündelſicher in Kulturfragen iſt. Zocarno und oͤle deutſchnationalen Berlin, 23. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die politiſche Lage, wie ſie ſich nach dem vorläufigen Abſchluß der inner⸗ politiſchen Auseinanderſeungen ergibt, iſt naturgemäß noch un⸗ durchſichtig und die Meinungen darüber, ob es bei den kommenden Entſcheidungen ohne Kanflikt abgehen wird oder nicht, ſind geteilt. Das Schwergewicht liegt bei den Deutſchnationalen. Wenn es ſich bei ihrer Stellungnahme zum Pakt lediglich um die Rück⸗ wirkungen handelt, ſo wäre mit Schwierigkeiten kaum zu rechnen, denn deren Durchführung ſtellen, wie wir 5 unterſtrichen, keine deutſchnationale, ſondern eine ganz allgemein erhobene For⸗ derung dar. Ganz anders ſteht es mit den ſonſtigen Vorbehalten, die in der deutſchnationalen Entſchließung angeführt werden. Diefe erſtrecken ſich bekanntlich auf Beanſtandungen, die man an dem Text des Ver⸗ trages übt und die nach den Wünſchen der Deutſchnationalen auf diplomatiſchem Wege geklärt werden ſollen. Es darf nach unſererKennt⸗ nis als ſicher gelten, daß der Reichskanzler es ablehnen wird, einen Verſuch zur nachträglichen Abänderung an dem Wortlaut des Ver⸗ trages zu unternehmen. Der Pakt von Locarno iſt paraphiert wor⸗ den und Dr. Luther würde ſich nicht nur mit allen diplomgatiſchen Bräuchen in Widerſpruch bringen, ſondern ſeinen internationalen Ruf aufs Spiel ſetzen, wenn er ſich zu einem ſolchen Schritt drängen ließe. Die Deutſchnationalen haben in Vorausſicht ſolcher Weigerung ullerdings ihre Forderun gemeinen nur noch, daß Rückfragen von der Regierung über die nach ihrer Meinung der näheren Aufklärung bedürfligen unkte an die Alliierten ergehen, beiſpielsweiſe alſo in der Frage des rzichts auf Elſaß⸗Lothringen und der franzöft⸗ [chen Oſtgarantjen. Es erſcheint uns aber ſehr zweifelhaft ob der Reichskanzler auch nur zu derartigen Rückfragen bereit ſein wird, da eine Abweiſung mit der immerhin zu rechnen wäre, ihn in eine äußerſt peinliche Lage bringen könnte. Hier alſo liegt das Haupt⸗ Hindernis für die deulſchnationale und der Keim einer Kriſe. Es wird immerhin in politiſchen Kreiſen unter ſolchen Um⸗ ſtänden die Möglichkeit in Betracht gezogen, daß die Deutſchnatio⸗ nalen, wenn ſie in der Richtung keinen Erfolg haben ſollten, nament⸗ lich auch unter dem Druck der Landesverbände ihre Miniſter aus der Regierung herausziehen. Die offenbar bei den Deutſchnationalen herrſchende Auffaſſung, daß dann ſozuſagen, automatiſch die Linke in die Breſche treten und für die Annahme des Paktes ſorgen würde, darf nach unſerem Dafürhalten irrig ſein. Sowohl bei den Demo⸗ kraten wie bei den Sozialdemokraten beſteht für dieſen Fall keine Neigung, der deutſchnationalen Partei ohne weiteres die Verant⸗ workung abzunehmen. Man wird vielmehr, wie wir glauben an⸗ nehmen zu müſſen, es alsdann auf eine A uflöſung des Re f̃ chstags ankommen laſſen, um eine klare neue Lage zu en. der deutſche Sieg im Memelland Die litauiſche Regierung 5 lange gezögert, den Beſtim⸗ mungen der Memelkonvention Genüge zu tun und die Wahlen zum memelländiſchen Landtage, dem ſogenannten Seimelis aus⸗ zuſchreiben. Als eine längere Verſchleppung nicht mehr möglich war, ſind die Wahlen dann von Kowpno aus auf den 19. Oktober feſtgeſetzt worden. Wenn man heute auf das Ergebnis dieſer erſten memelländiſchen Wahlen zurückblickt, ſo kann man das Zögern der litauiſchen Regierung wohl verſtehen. Denn die abgegebenen Ziffern ſind ein geſchloſſenes Bekenntnis u m Deutſchtum und eine ſo gründliche Abſage an die litaulſchen Einverleibungsabſichten, daß die Niederlage der litauiſchen Partei⸗ gänger damit beſiegelt iſt. Von insgeſamt über 60 000 abgegebenen Stimmen haben die litauiſchen Parteien, die ſich für die Annexionswünſche der litaui⸗ ſchen Regierung einſetzten, nur rund 3600 Stimmen bekommen. Auf dieſe Stimmen wird vorausſichtlich nur ein Abgeordneter entfallen. Alle andern Stimmen ſind für die Parteien abgegeben worden, die als geſchloſſene Front des Deutſchtums zuſammen⸗ ſtanden. Von ihnen hat die Partei der Landwirte am beſten ab. geſchnitten. Sie wird mit 12 Abgeordneten vertreten ſein. Die memelländiſche Volkspartei, die das deutſchgeſinnte memelländiſche Bürgertum bertritt, einſchließlich der Beamten und Angeſtellten und des gewerblichen Mittelſtandes, ſteht kaum hinter der Agrar⸗ partei zurück. Sie wird 11 Abgeordnete im Landtag haben. Die Sozialdemokraten ſchließlich, die ſich ebenfalls zur Einheitsfront des Deutſchtums rechnen, haben es auf 5 Abgeordnete gebracht. Das Ergebnis der erſten memelländiſchen Landtagswahlen wird die Zukunft des Landes entſcheiden. Auf dem Programm der deutſchgeſinnten Einheitsfront ſteht das Rech: der Selbſtbeſtimmung, d. h. die Autonomie. Dieſe For⸗ derung kann ſelbſtverſtändlich nun nicht mehr angetaſtet werden, Ihre Erfüllung iſt ſicher und damit iſt auch die deutſche Zukunft des Memellandes ſichergeſtellt. Dem Wirken der litauiſchen Re⸗ gierung wird jetzt die gebührende Schranke gezogen werden kön⸗ nen. Man hat bisher von Kowno aus immer wieder in das Selbſtbeſtimmungsrecht des Memellandes eingegriffen, man hat das Deutſchtum zurückgeſetzt, wo man konnte, im Schulweſen, in der Rechtspflege und wo es immer ging. Derartige Uebergriffe wird die litauiſche Regierung ſich in Zukunft nicht mehr leiſten Fürfen, ohne mit der geſchloſſenen Front des Seimelis in einen Konflikt zu geraten. gen abgeſchwächt und verlangen im all⸗ wer iſt ſchuld an der Teuerung! In demokratiſchen Verſammlungen werden Zoll⸗ und Steuer⸗ geſetze, die im letzten Halbjahr im Reichstag zuſtande gekommen ſind, dazu benutzt, um alle Schuld an der Verteuerung der Lebens⸗ haltung dieſen Geſetzen und den dafür verantwortlichen Parteien in die Schuhe zu ſchieben. Demgegenüber muß feſtgeſtellt werden, daß Soziäldemokratie und Demokratie durchaus für Erhöhung der Induſtriezölle zu haben waren. Sie haben lediglich aus uralter Gehäſſigkeit gegen die landwirtſchaft⸗ lichen Zölle geſtimmt. Tatſache iſt nun, daß die landwirtſchaftlichen Zölle die Höhe der Vorkriegszölle keineswegs erreichen und daß ſie auch zu einer Verteuerung des Brotgetreides nicht geführt haben. Die Tonne Brotgetreide iſt heute weſentlich billiger als im Auguſt dieſes Jahres, als die landwirtſchaftlichen Zölle noch nicht in Kraft getreten waren; auch das tägliche Brot iſt nicht teurer geworden. Auf dem Gebiet der Steuerpolitik wird von den demokra⸗ tiſchen Rednern mit Abſicht verſchwiegen, daß die Steuer⸗ belaſtungen der Bevölkerung heute mehr als das Dop⸗ pelte der Vorkriegszeit ſind. Eine Herabſetzung der Steuern iſt aber erſt dann möglich, wenn das Reich befreit iſt von den Laſten auf Grund des Friedensvertrages, und wenn es die ungeheuren ſtaatlichen und wirtſchaftlichen Schäden wieder gutgemacht hat, die durch die Wirtſchaftspolitik des früheren ſozialiſtiſchen Miniſters Schmidt und die Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik der Aera Wirth⸗Hermes, die von den Sozialdemokraten und Demokraten geſtützt wurde, entſtanden ſind. Die Wirtſchafts⸗ und Finanzpolitik, die die heutige Regierung zu machen gezwungen iſt, muß alſo in erſter Linie ganz gewaltige Schäden wieder gut⸗ machen, die in der ſozialdemokratiſchen und demokra⸗ tiſchen Wirtſchaftspolitikentſtanden ſind. Es iſt ver⸗ ſtändlich, daß dieſe Aufgabe eine undankbare iſt, ſie muß aber im Intereſſe der endgültigen Geſundung unſerer Verhältniſſe geleiſtet werden. Wenn Sozialdemokraten und Demokraten aus parkei⸗ politiſchen und durchſichtigen Gründen dagegen Sturm laufen, dann muß dieſe Art der Agitation eben bezeichnet werden als das, was ſie iſt, nämlich: Wahlmache und Volksverhetzung. die Kriegslage in Marokko Die engliſchen Berichte aus Marokko ſprechen von weiteren Erfolgen der Rifkabylen. Nach dem„Daily Expreß“ iſt Aidir noch gar nicht beſetzt worden, ſondern lediglich die umliegen⸗ den Höhen. Die Operationen gegen das Hauptquartier der Rif⸗ leute würden erſt nach Rückkehr Prio de Riveras nach Marokkt wieder beginnen. Auch daß Rifabtellungen die Uergha über⸗ ſchritten und mehrere Europäter getötet hätten, wird dem„Daily Expreß“ beſtätigt. Die Lage nördlich von Tiffene ſei für die franzöſiſchen Truppen keineswegs zufriedenſtellend, deren rück⸗ wärtige Verbindungen ſtark unter den Regenfüllen litten. Die Stämme dieſer Gegend ſeien unruhig und neigten Abd el Krün zu. Der Rückzug der 18 000 Mann des Generols Durand habe auf Lie Rifkabylen ſtarken Eindruck gemacht. die Rämpfe in Syrien 8London, 23. Oktbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Dem„Times“ wird aus Haifa gemeldet: Einem Bericht zufolge wurden 400 Mann franzöſiſcher Truppen im Deraadiſtrikt gefangen genommen. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Deraa und Damaskus iſt unterbrochen. Die überwiegende Urſache des Aufſtandes in Damaskus war die Ausſtellung von 24 Leichen der von den franzöſiſchen Truppen getöteten Briganten in Damaskus. Die Druſen, die den Aufſtändiſchen in Damaskus zu Hilfe kommen wollten, kamen zu ſpät, erſt, als die Inſurgentenführer ſchon die franzöſiſchen Bedingungen angenommen hatten. Obwohl Damaskus jetzt außer⸗ ordentlich ruhig iſt, herrſcht Beſorgnis wegen eines neuen Auf⸗ ſtandes. Der Meidanbahnhof, der Hamidierbaſar und ein Teil des Azmpalaſtes wurden eingeäſchert. Das Bombardement forderte nach einer Schätzung 1000 Opfer. Viele Armenier wurden maſſa⸗ kriert. Zahlreiche Ausländer flüchteten in die Konſulate und die chriſtlichen Viertel ſind ſchutzlos. Letzte Meloungen Heidelberger Chronik k. Heidelberg, 23. Okt.(Eig. Ber.) Im Vezirksamt ſand a eine vom ſtädtiſchen Preisprüfungsamt einberufene Sitzung datt, die ſich mit dem Preisabbau beſchäftigte. Reg.⸗Rat Dr. Müller von der Poltzeidirektion wandte ſich dal m die Richt⸗ 9 700 die geeignet ſeien, die freie Konkurrenz zu lähmen. Bei der eberwachung der Preisgeſtaltung werde die Polizeidirektion davon abgehen, die Richtpreiſe zur Grundlage ihrer Tätigkeit zu nehmen. Auch die Preiskonventionen der Induſtrie und des Großhandels müßten ſtark überwacht werden. In der Rohrbacherſtraße 55 am Mittwoch ein Straßenbahn⸗ wagen mit einem Auto zuſammengeſtoßen, wodurch das Auto beim Seitwärtsſchleudern ſich überſchlug. Perſonen wurden nicht verletzt, dagegen wurde das Auto erheblich und der Straßen⸗ bahnwagen leicht beſchädigt. Am Donnerstag hat ein 15jähriger Lehrling bei einer Carbid⸗ exploſion auf dem hieſigen Marktplatz erhebliche Verletzungen an beiden Augen davongetragen. Der Verunglückte wurde in die Augenklinik eingeliefert. Die Exploſion iſt dadurch entſtanden, daß auf dem Marktplatz auf das von einem Meſſehändler ausgeſchüttete Carbid ein Streichholz oder eine brennende Zigarette geworfen wurde. Die Unterſuchung des Falles iſt eingeleitet. Maßnahmen zur Preisſenkung — Berlin, 23. Okt. Zur Unterſtützung der Preisſenkungs⸗ aktion der Reichsregierung hat der Reichsverkehrsminiſter durch einen Nottarif die vorübergehende Ermäßigung der Schiffahrts⸗ abgabentarife für die wichtigſten Lebensmittel um 10 Prozent an⸗ geordnet. Der Erlaß wird demnächſt veröffentlicht werden. Die Handelsvertragsverhandlungen mit Ilalien Berlin, 28. Otk.(Von unſerem Verliner Büro.) In den deutſch⸗italieniſchen Handelsvertragsverhandlungen hat ſich der ita⸗ lieniſche Druck neuerdings verſtärkt. Geſtern hatte der deutſche Botſchafter in Rom, v. Neurath, mit Muſſolini eine Unterredung, von der eine Klärung der ſchwebenden Fragen erhofft wird. Be⸗ kanntlich läuft das gegenwärtige Abkommen am 31. Oktober ab. Brückeneinſturz bei gKairo— 54 Perſonen erkrunken — Kairo, 28. Okt. Bei einem Jahrmarkt in der Nähe von Kairo ereignete ſich bei einer religiöſen Feier ein ſchweres Unglück. Polizei verſuchte einem ägyptiſchen Miniſter den Weg durch eine große Menſchenmenge zu bahnen. Ein Teil der Volksmenge wurde auf eine Brücke abgedrängt; dieſe brach unter der Laſt zuſammen. Hierbei ſind 54 Perſonen ertrun'en und 43 ſchwer berletzt worden. diüsptttel Verſammlungs⸗Kalender Heute Freitag, 23. Oktober, abends.15 Uhr: Im Muſenſaal des Noſengartens. Redner: Reichstagsabg. Dr. Curtius und Reichstagsabg. Otto Keinath, ſowie die Spitzenkandidaten Stadtrat L. Haas⸗Mannheim und Rechts⸗ anwalt Dr. Florian Waldeck⸗Mannheim. Cöſung einer Einlaßkarte nicht erforderlich! * Ladenburg: in der Turnhalle. Redner: Abg. Erich Metzenthin⸗ Breslau, Stadtpfarrer L. Vath⸗Rheinau. Weinheim:„Zum ſchwarzen Adler“. Redner: Reichstagsabg. A. Kempkes⸗Eſſen, Generalſekretär Wittig⸗Berlin. 8 Samstag, 24. Oktober, abends 8 Uhr: heddesheim:„Bad. Hof“. Redner: Spißenkandidat Stadtrat. Haas, Syndikus Dr. Martin⸗Mannheim. Sulzbach: im„Ochſen“. Redner: Walther Baumüller. der Münchener Dolchſtoß⸗Prozeß u Beginn der Donnerstag⸗Verhandlung im Dolchſtoßprozeß Admiral v. Trotha eine Frage des Vorſigende über eine Unterhaltung mit dem Vorwärts⸗Redakteur Kuttne dahin, daß er an dieſer Beſprechung im weſentlichen das ausge ſpro habe, was er vor Gericht bekundet habe. le Beweisaufnahme wurde dann mit der Vernehmung de⸗ Landgerichtsrates Dr. Dobring⸗Berlin fortgeſetzt, der im Jahre 1917 die Unterſuchung beim 4. Geſchwader zur, Aufklärung der dort vorgekommenen Meutereien leitete. Der Zeuge bekundete u. d, daß gerade die prommenteſten Mitglieder der alltierten So⸗ zialdemokralſe wie Ebert, Scheidemann uſw. in der ſchärfſten Weiſe von dem Treiben einzelner Marinemannſchaften abrückten, inge ſondere aber auch von den Drahtziehern der Bewegung 1917. Mi derſelben Sicherheit könne er beweiſen, daß alles, was an Verrat, Sabotage, Meuterei und Angriffen auf die Vorgeſetzten vorkam, auf Leute zurückzuführen ſei, die ſich als Anhänger der USP. bekann⸗ ten. Es habe eine Geheimorganiſation beſtanden, die in der ganzen Flotte tauſende von Anhängern hatte und deren Leitung in Ber⸗ lin im Fraktionszimmer der U SP. geſeſſen habe. Haupt⸗ ſächlich habe es ſich um die Abgeordneten Dittmann, Haaſe und Ledebour gehandelt. Der kritiſche Punkt ſei die ſozialiſtiſche Konferenz von Stockholm am 15. Auguſt 1917 geweſen. Das Pro⸗ gramm dieſer Konferenz habe der Matroſe Reichpietſch von Dittmann zu den Marinemannſchaften gebracht, bei denen dann eime Liſtenſammlung eingeleitet wurde. Der Zeuge machte ausführliche Darlegungen über die damaligen Unterſuchungen gegen die Rädels⸗ führer der Bewegung, u. a. gegen Reichpietſch und den Oberhelzer Becker und ſchilderte die erſten Meutereien auf den Schiffen Prinz' regent Luitpold, Weſtfalen und Friedrich der Große, deſſen Ober⸗ heizer Sachſe damals mit dem Oberheizer Becker feſtgenommen wurde. Noch auf dem Wege zum Zuchthaus habe Becker die Parole ausgegeben:„Schont die Abgeordneten!“ Reichpietſch habe unzwei⸗ deutig bekundet, daß er ſeine Inſtruktionen von Dittmann erhielt, der immer wieder die Revoluflon nach ruſſiſchem Muſler propagierte. Auch ein Redakteur der„Leipziger Volkszeitung“ habe ſich an der Verhezung der Marinemannſchaften beteiligt. Reichpietſch be im Fraktionszimmer der USp. in Berlin mit Dittmann, Haaſe, ogtherr und Frau Zietz eee habt, in denen Dittmann und Haaſe 171 nur mögliche Unterſtützung zuſicherten. Die ruſfiſche Gefandtſchaft in Berlin habe durch Verbret⸗ tung von Propagandamaterial und durch Lieferung von Waffen die Revolution zum großen Teil ermöglicht. Auf verſchiedene Fragen erklärte der Zeuge u. a. noch, daß gegen Dittmann Anklage wegen verſuchten Landesverrats erhoben werden ſollte. Ein Auftrag des Staatsſekretärs für Juſtiz ſei aber nicht erfolgt. Vizeadmiral von Trotha zog aus Beobachtungen über die Haltung der Mehrheitsſozialdemokratie den Schluß, daß dieſe auch nach der Friedensreſolution von 1917 in ihren führenden Perſön⸗ lichkeiten die 0 vertrat, daß wohl ein baldiger Frieden en ſtrebt, daß aber bis zuletzt der Widerſtand des Volkes in der Vei⸗ teidigung zur vollen Geltung gebracht werden müſſe. Zeuge Do⸗ bring erklärte auf weitere Fragen noch, es ſei von den Leuten kein Hehl daraus gemacht worden, daß auch beim Landheer eine Revolutionsagitation verſucht werden ſollte. Zwiſchen der Marine und der USP. habe ein ſtändiger Kurierdienſt beſtanden. Darauf ſtellte.⸗A. Graf Peſtalozza den Antraa. Ditt⸗ mann, der im Maadeburger Prozeß als Zeuge erklärte, daß er nie an einer Erregung einer Meuterei in der Flotte teilgenommen habe⸗ als Zeugen zu laden. Nach Verleſung verſchiedener Erklärungen von USP.⸗Abaeord⸗ neten und des Reichskanzlers Michgelis in der Reichstaasſitzunga vom 17. Oktober, in der ſ. Zt. die Vorkommniſſe bei der Marine beſpro⸗ chen wurden, folgte die Vernehmung des Kontreadmirals a. D⸗ Heinrich⸗Bremen, der bei Schluß des Krieges Führer der Tor⸗ pedobootsſtreitkräfte war und der die Auswirkungen verſchiedener politiſcher Vorgänge 1917 und 1918. insbeſondere der Reden des Abg. Vogtherr im Oktober 1917 und Scheidemann im Januar und Juli 1918 auf die Wehrmacht beſprach. Der Zeuge bekundete u. 4. von einem Truppentransvort von etwa 1000 Mann ſeien damals nur noch 10—20 Mann an der Front angekommen. Die Diſziplinwidria“ keiten, die in Welhelmshaven beobachtet wurden, ſeien bei der Ma⸗ rine überall in der aleichen Weiſe aufgetreten. Daraus eragebe die planmäßige Ausführung einer wohlvorbereiteten Abſicht. Geiſt der Mannſchaften bei der Torpedobootswaffe ſei bis 15 Schluß im großen und ganzen aut geweſen. Zu dem geplanten Flo tenvorſtoß im Herbſt 1918 bemerkte der Neuge, er babe niemals des Eindruck gehabt, daß das Flottenkommando mit dieſem Vorſtoß N Verzweiflungstat wagen wollte. Der Vorſtoß mußte ſedoch au 4 gegeben werden, weil man die Nachricht erhielt. daß Mann ſchaften verſchiedener Schiffe auf der Marktſtraße in Withelmsbarer richtigae Volksverſammlungen abhielten. Der Zeuge bekundete weite noch. daß er aus einer Beſprechung mit dem Vorſitzenden des Sol, datenrates der Flotte, einem Heizer namens Kuhn. den Beweis 40 hielt, daß eine volitiſche Zentrale. wahrſcheinlich bei der USP. Kiel, vorhanden war. Zum Schluß der Sitzung entſpann ſich noch eine Auseinander ſetzuna zwiſchen der Verteidiaung und dem Zeugen, da der Zeuge 5 klärte, zwiſchen der Liebknechtgruppve und der Sozialdemo kratie mache er kñeinen Unterſchied. f aadie Verhandlung wurde hierauf auf Freitag vormittag 9 Ub vertaat. Zum Jolltarifgeſetz Die Bearbeitung des umfangreichen Zolltarifwerkes, das über 1000 Poſitionen enthalten wird, ſchreitet nur ſehr langſam wärts. Wie der Reichsdienſt der Deutſchen Preſſe erfährt, gehe die Verhandlungen mit den Intereſſenverbänden nicht ſo voren, wie es gewünſcht werden müſſe. Es wird daher daran gezweiſeig ob es möglich ſein wird, das endgültige Zolltarifgeſetz ſo rechtzeilig abzuſchließen, daß es bis zum 31. Juli 1927, bis zu dem Tage alſo, an dem die Zolltarifnovelle außer Kraft tritt, parlamendariſch 50 ledigt iſt. Man rechnet mit einer Verlängerung der Geltungsdaue; der im Sommer verabſchiedeten Zollborlage.— Auf Grund ſtatt ſtiſcher Feſtſtellungen hat der Reichstäg einen zollfreien Einfuhrkos, tingent von 90 000 Tonnen Balrie rfleiſch bewilligt. 5 hat ſich num herausgeſtellt, daß dieſe Menge für den deutſchen Bere nicht zureicht. Es liegen bisher ſchon Antrüge auf Einfuhr von übe 200 000 Tonnen vor. r. ie 5⸗ eß en + ng 1. e⸗ it 1⸗ ee FF ˙¹—»—’ ‚ — 7 3 —— Leeee b, e Geeun NRbend⸗ Rusgabe) 3. Seiie. Staäotiſche Nachrichten Mannheim ohne Unfallſtationen Es iſt wirklich kaum zu glauben, daß eine Stadt von der Be⸗ beutung Mannheims noch immer ohne die ſo überaus nützliche und 7 allem humanitäre Einrichtung der Unfallſtationen iſt. Wir diesbezüglich doch die Frage aufwerfen:„Soll denn der o ſchöne und vor allem ſtolze Satz:„Mannem vorne“ ganz und 5 in Mißkredit geraten?“ Unſere Stadt iſt in vielen Hinſichten Wobttet Wir nennen nur: Muſik, Theater, Vorträge aller Art, Berbltätigkeitseinrichtungen uſw.; aber mit Bezug auf unſere Ueberſchrift iſt Mannheim arg„hinne“, d. h. es beſtehen keine möfalſtationen und doch ſind dieſe abſolut nötig! Einige Beiſpiele ogen unſere Behauptung illuſtrieren: ſt Fall 1: Eine Familie ſitzt bei Tiſch, es gibt Fiſche. Nun be⸗ 05 wohl ein Fundamentalſatz:„Beim Fiſcheſſen ſoll man nicht ben⸗ geſchweige denn lachen!“(Vor allem nicht die Kinder.) 10 er was geſchieht? Einer erzählt einen famoſen Witz, ein anderer cht und da kommt ihm eine große Gräte in die falſche Kehle, 5 ſchlimmſten Fall ſogar quer. Er huſtet, würgt, aber dies nutzt es nichts. Die Gräte hat ſich feſtgeklemmt. Alle ſpringen auf, man ſtürzt zum Arzt. Jawohl! Die Herren ſind alle in der raxis. Wo nun Hülfe herholen, da der Aermſte bereits anfängt, at biſch zu werden? Bis man ins Krankenhäus kelephoniert iſt„um allerſchleunigſt einen Arzt zu erbitten, bis dieſer kommt, iſt der Bemitleidenswerte längſt erſtickt. Fall 2: Es geht jemand di⸗ Treppe hinunter, rutſcht aus, z. B. uf einer leichtſinnig weggeworfenen Apfelſinenſchale, und ſchlägt ſch dem Arm in eine Fenſterſcheibe. Dieſe zerbricht und eine 05 Scherbe zerſchneidet dem Gefallenen die Pulsarterie. Das Hf ſchießt in weitem Bogen heraus und nun iſt äußerſt ſchnelle dülfe dringend erforderlich, da ſonſt der Aermſte in wenigen inuten ſich verblutet! Bei Fall 3: Glatteis! Jemand fällt und bricht einen Arm oder ein zein, womöglich mit kompliziertem Splitterbruch! Auch hierbei mes Arztes dringend nötig, ſchon um dem Patienten die Rieſen⸗ Imerzen abzunehmen oder wenigſtens auf ein Minimum zu redu⸗ geren! Wenn auch dieſer Fall nicht direkt ans Leben geht, wie Gez 1 und 2, ſo bietet er doch wahrlich genug Urſache, um dem eſtürzten ſehr ſchnell zu helfen! Wi Und nun die Kehrſeite der Medaille: Unfallſtationen! Hete anders wirkt dies Zeichen auf mich ein! Da Tag und Nacht erzte, Krankenwärter, Telephon, ein äußerſt geſchickt zuſammen⸗ oeteltes Inſtrumentarium, ein Auto uſw. vorhanden ſind kann in enigen Minuten Hülfe geleiſtet und manch' koſtbares Menſchen⸗ eben erhalten werden. Ja, hören wir die Skeptiker entgegnen, Un iſt bei der übergroßen Wohnungsnot der nötige Raum für infallſtationen? Darauf wäre etwa zu erwidern:„Die Eng⸗ lander haben ein ſehr ſchönes Sprichwort:„Where is a will, there a wayl!“(Wo ein Wille iſt, da iſt auch ein Weg.) Sollte es wirklich abſolut unmöglich ſein, im Schloß, in der alten Dra⸗ gonerkaſerne Räume für unſeren idealen Zweck zur Verfügung zu deßen, ſo baue man einige einfachen Baracken, z. B. cuf dem Hof er Kaſerne, auf dem Markt als Pendant zu der dort befindlichen edürfnisanſtalt uſw. Und der Geldpunkt? Hören wir einen Grderen Zweifler fragen. Man hat ein Planetarium bewilligt. 5 ewiß Ein Planetarium iſt eine große Bildungsſtätte, nament⸗ ich für die unteren Stände, aber abſolut nötig iſt es nicht, Un⸗ fallſtationen aber wohl! Es müſſen mindeſtens 3 Unfallſtationen gebaut werden, um einem längſt gefühlten Bedürfniſſe abzuhelfen. doch dieſe gut gemeinten Zeilen bei unſeren verehrten Stadtvätern den Vorſatz erwecken:„Wir wollen Unfallſtationen ſparichten und uns dadurch den klaſſiſchen Mahnruf er⸗ daren: Ceterum censeo: Schaffet der Stadt Mannheim Unfall⸗ tationen!“ G. M. * Ei Preisfreiberei. Wegen Preiswuchers gelangten zur Anzeige: ein 48 Jahre alter Händler von hier, der Kartoffeln zu teuer ver⸗ gufte: ein Gutspächter von Ladenburg, der als Erzeuger in hieſigen ageszeitungen Kartoffeln zu teuer anbot; ein 56 Jahre alter Land⸗ 8 von Zeiskam und eine Händlerin aus Schifferſtadt, weil ſie eide rote und gelbe Rüben auf dem hieſigen Wochenmarkt an Wie⸗ rverkäufer zu teuer verkauft haben. Betriebsunfall. Geſtern mittag fiel im Betriebe eines hieſi⸗ 505 Werkes ein 52 Jahre alter Taglöhner beim Umladen von Holz⸗ afeln von einem Wagen und zog ſich einen Unterſchenkel⸗ Allabch zu. Das Sanitätsauto verbrachte den Verunglückten in das ülgemeine Krankenhaus. * Swei Anfälle durch Juſammenprall mit Laſtkraftwagen tru⸗ 55 ſich geſtern zu. Vormittags lief beim Sammeln von Pferde⸗ 9 nger auf der Straße bei P und Q 7 ein 68 Jahre alter Toglöhner fichen einen Laſtkraftwagen, wurde zu Boden geworfen und erheb⸗ un e Der Führer des Laſtkraftwagens verbrachte den Ver⸗ 38 ückten zur Verbondsſtelle des Roten Kreuzes Q 7. 12, von wo füh er mit dem Sanitätsauto in das Allgemeine Krankenhaus über⸗ rt wurde. Lebensgefahr beſteht nicht.— Beim Ueberſchreiten Mediziniſche Umſchau Nervöſe An⸗ſtzuſtände Von Dr. med. Hans Kaoſchella(Stuttgart) Die Furcht hat ein beſtimmtes Objekt, man fürchtet ſich vor burag Greifbarem, vor Perſonen, vor Ereigniſſen, eventuell auch Obi Möglichkeiten, die dann aber auch immer ſcharf umriſſen, als Rälſels, ſich darſtellen. Man ängſtigt ſich vor dem Unbekannten, Hil ſelhaften, Unfaßbaren, dem gegenüber man das Gefühl der des loigeit hat. Beide ſo nahe verwandte Affekte ſtehen im Dienſte Selbſterhaltungstriebes, reihen ſich jenen zahlreichen Phänomen wir iie dem Schutze und der Förderung des Lebens dienen und die pfl deshalb als Anpaſſungs⸗ und Abwehrmechanismen zu deuten egen. Oder vielleicht richtiger; ſie ſind Signale, welche ſolche wußlor⸗ und Anpaſſungsmaßregeln, unbewußt⸗automatiſche und be⸗ ſchi Vewollte. zu wecken beſtimmt ſind. Jetzt wird uns der Unter⸗ lagi zwiſchen beiden noch deutlicher. Die Angſt iſt die patho⸗ Raſtee Schweſter der Frucht. Man ſpricht daher wohl von krank⸗ en Angſtzuſtänden, aber nicht von krankhafter Furcht. perli Folchs krankhaften Angſtzuſtände finden wir bei manchen kör⸗ 0 ichen Krankheiten, vor allem bei Störungen der Atmungs⸗ und ereislauffunktionen, auch bei manchen Vergiftungen; ſie kommen 155 vor, wohl in ihrer ſchauerlichſten, qualvollſten und für die wiſſenbung wie für die Kranken ſelbſt gefährlichſten Jorm, bei ge⸗ 0 en Geiſteskrankheiten. In der überwältigenden Mehrzahl der fall e aber ſind ſie ein Krankheitszeichen der Nervoſität. Am auf⸗ einen dſten iſt der Angſtanfall. Plötzlich und unvermutet oder bei her* ganz belangloſen Kleinigkeit aus einer leichten Verſtimmung 255 aus bemächtigt ſich des Kranken eine raſch zunehmende Unruhe. hat das Gefühl, es komme etwas Fürchterliches über ihn, dem 10 bbachtlos gegenüberſtehe, es verwirre ſich alles in ſeinem Kopfe, nicht mehr denken, er werde yahnſinnig; es läge ihm wie Her Zentnerlaſt auf der Bruſt und behindere ihm das Atmen, das treff werde im nächſten Augenblick ſtillſtehen, der Schlag werde ihn das Leben gehe aus. Er kann nicht mehr ſtehen, alles Gli—4 und dreht ſich um ihn, die Knie verſagen den Dienſt, alle eder zittern, er fühlt ſich immer kraftloſer und elender werden, bis 105 bricht aus; das Herz klopft immer ſtärker und raſcher, 120 und 60 Pulsſchläge in der Minute ſind keine Seltenheiten, Hände hera Füße werden kalt, die Todeskälte kriecht immer näher ans Herz um 55 Es kann zu ohnmachtähnlichen Zuſtänden kommen; er will großerie rufen und Worte und Stimme verſagen. Aufſtoßen Luftmengen ſtellt ſich ein oder ſtürmiſcher, mit Leib⸗ I erzen und Durchfällen verbundener Stuhldrang. Manchmal Geſich es zu unwillkürlichen Harn⸗ und Stuhlentleerungen. Das Veſicht iſt leichenblaß und verzerrt, die Augen ſind aufgeriſſen, die t. namentlich bei älteren Perſonen, beſchleunigte Dazwiſchenkunft der Breiteſtraße bei R und 8 1 lief geſtern nachmittag ein 11 Jahre alter Volksſchüler aus Unvorſichtigkeit gegen den Anhänge⸗ wagen eines Laſtkraftwagens und verletzte ſich am linken Fuß. Eine hilfsbereite Perſon verbrachte den Knaben auf die nächſtge⸗ legene Polizeiwache, von wo aus er nach Anlegung eines Notver⸗ bandes von ſeiner Mutter abgeholt wurde. Juſammenſtöße. Geſtern vormittag fuhren Ecke Rhein⸗ häußer⸗ und Burgſtraße zwei Radfahrer zuſammen, da der eine die falſche Straßenſeite eingehalten hat. Es entſtand nur Sachſchaden. — Ecke Breiteſtraße und A und B 1 ſtießen geſtern nachmittag ein Laſtkraftwagen und ein Straßenbahnwagen der Linie 10 zuſammen, wobei auch nur Sachſchaden entſtand. Wen die Schuld rifft, wird die Unterſuchung ergeben. 8 *Verkehrsſtörungen. Geſtern nachmittag brach am Aufgang zur Jungbuſchbrücke an einem mit Kalk beladenen Zweiſpännerfuhr⸗ werk das rechte Hinterrad. Der Wagen kam auf die Schienen der Straßenbahn zu liegen, wodurch der Vetrieb auf die Dauer von 45 Minuten geſtört wurde. Das zweite Geleiſe konnte weiter be⸗ nützt werden.— Am Eingang zur Rheinbrücke(badiſche Seite) ent⸗ ſtand geſtern nachmittag eine viertelſtündige Verkehrsſtörung. Durch den Bruch der hinteren Achſe blieb ein mit Mehl beladenes Pferde⸗ wachſende Jugend vor allem hat nie gelernt, eine Kritik an dem Gekauften zu üben. Was eigentlich ſonſt die Solidität eines Haus⸗ halts machte, der Einkauf von Waren in mittlerer Preislage und guter, aber nicht luxuriöſer Aufmachung, iſt ſelten geworden und ebenſo das Verlangen darnach... Wachen wir endlich auf aus der „Gleichgültigkeit“ und beginnen wir wieder damit, Preisbildung und Warenqualitätz kritiſch zu unterſuchen; und vor allem lehren wir unſere Kinder, daß ſie das kaufen, was ſie fordern und nicht das, was ihnen gegeben wird. W. G. **. * Landeskirchenſammlung für das Mütter⸗Erholungsheim des Evangeliſchen Frauenverbandes für Innere Miſſion. Dem Evang. Frauenverband für Innere Miſſion iſt es möglich geweſen, in Königsfeld ein Haus zu erwerben, das für 20—25 Gäſte Raum hat, ganz eingerichtet iſt und ſich als Erholungsheim vorzüglich eignet. Seit 2½ Jahren betreibt der Verband Fürſorge für erholungsbedürftige Frauen, beſonders Mütter. Er iſt dabei auf das Entgegenkommen des Landesvereins für Innere Miſſion und des Diakoniſſenmutterhauſes Kaiſerswerth angewieſen, die in der Villa Charlottenruhe(Herrenalb) und Haus Gottestreue(Baden⸗ weiler) den Erholungsbedürftigen Unterkunft, Verpflegung und fuhrwerk auf der Fahrbahn liegen, wobei ein Teil der Ladung auf] Fürſorge gewährten. Nun aber ſind beide Häuſer ſo in Anſpruch die Straße fiel. Taſchendiebſtahl. Am 12 Okt. wurde einer Händlerin auf dem hieſigen Wochenmarkt aus ihrer Schürze eine ſchwarze Leder⸗ brieftaſche mit 300 Mark Inhalt entwendet. Veranſtaltungen Orgelkonzerte in der Chriſtuskirche. Mit Beginn des neuen genommen, daß der Frauenverband nicht mehr auf ihre Gaſtfreund⸗ ſchaft rechnen kann. Er war daher gezwungen, um Aufnahme nach⸗ ſuchende Mütter zu vertröſten oder abzuweiſen. Deshalb glaubte der Verband das Angebot in Königsfeld nicht zurückweiſen zu dürfen. Eine frühere Straßburger Diakoniſſin wird die Leitung übernehmen. Seit der Frauenverband die Fürſorge treibt, konnte er ſich davon überzeugen, wie ſegensreich ſie iſt. Damit die große Schuldenlaſt, die der Verband durch den Erwerb des Hauſes auf Konzertwinters werden auch die regelmäßigen Orgelvorträge in der ſich genommen hat, möglichſt raſch gemindert werde, hat die oberſte Chriſtuskirche wieder aufgenommen. Zum Gedächtnis des 175. To⸗ destages des großen Orgelmeiſters Johann Sebaftian Bach wird Arno Landmann in ſeinem 11 750. Orgelkonzert dieſen Sonntaa. den 25. Oktober einige der weniger bekannten Monumentalwerke Bachs vortragen. An kleineren Stücken enthält das Programm Choral⸗ vorſpiele und Lieder(Soliſt Fritz Seefried). Der Eintritt iſt frei. Film⸗KNunoſchau K6. Palaſt⸗Theater. Berliner Luft weht in den Räumen des Palaſtkinos, zehn Akte hindurch. Eine Begebenheit aus den neun⸗ ziger Jahren, in denen verſchiedene Bankkrache prominente Berliner Familien in finanzielle Verlegenheiten brachten. Ein ſolcher Bank⸗ bankerott wird jetzt hier draſtiſch wiedergegeben. Porträt⸗ und Charakterſtudien ſeltener Art ſind es, die uns hier vor Augen ge⸗ führt werden. Außer dem Düſteren lernen wir auch heitere Szenen des Lebens der Berliner oberen Zehntauſend des Weſtens kennen. Wir amüſieren uns über die Ballmütter, die die Eroberungen ihrer Töchter mit glänzenden Augen beobachten. Es iſt noch ein Stück Alt⸗Berlin, das uns vor Augen tritt. Die Studentenkneipe„Zum ſtrammen Hund“, das„Alte Ballhaus“, waren Stätten, in denen ſich vor Jahrzehnten das geſellſchaftliche Leben der Berliner Geſell⸗ ſchaft abſpielte und an die jeder Alk⸗Berliner ſich noch heute gern erinnert. Ausnützung der SGleichgülligkeit Es gab einmal eine Zeit, da genoſſen unſere deutſchen Haus⸗ frauen als Einkäuferinnen im Allgemeinen bel den Geſchäftsleuten keinen guten Ruf. Beſonders die Erfahreneren, Aelteren von ihnen, waren äußerſt kritiſch veranlagt und man ſagte, es ſei oft recht ſchwer, ihre völlige Zufriedenheit zu finden. Selbſt den geduldigſten Verkäufer konnte ihre wähleriſche, mit dem Pfennig rechnende Art oft wahrhaft zur Verzweiflung bringen. Die Wogen des haus⸗ fraulichen Zornes ſchlugen aber beängſtigend hoch, wenn eine reell bezahlte Ware ſich als minderwertig erwieſen hatte. Man ſollte es nicht glauben, wie verhältnismäßig ſchnell ſich die Menſchen ändern können, ſobald nur eine Zeit ſtarken Zwange⸗ Gewohnheit werden läßt, was vorher in jeder Weiſe als Unrecht empfunden wurde. n 1 mit ihren mannigfachen Nöten, und die Menſchen fügten ſich teils empört und unwillig, teils aufofernd und entſagend in die un⸗⸗ möglichſten Situationen und Forderungen. Man lernte vor allem Eines: Eine gewiſſe Gleichgültigkeit, ſowohl in Bezug auf Preis⸗ höhe, Sauberkeit und Qualität der Waren, als auch bezüglich eigener Verantwortlichkeit in Erfüllung zuſtehender Pflichten. Und dieſe Gleichgültigkeit hängt noch heute wie ein unheimlicher Fluch über unſerem ganzen deutſchen Gemeinſchaftsleben, in der Politik, in der Volkswirtſchaft im Großen und im einzelnen Familienhaushalt im Kleinen. Von ihr ſind leider die meiſten von uns noch immer nicht ganz frei geworden. Wie war man vor dem Kriege im Einkaufen genau. Ein Mehr von einigen Pfennigen hatte einſneidende Bedeutune und man handelte, feilſchte und bat, daß es oft übertrieben erſchien. Im Kriege lernte man ſich dann an das„Ungeheuerliche“ gewöhnen; beſonders bei den„Lebensmitteln“ war man„großzügig“ geworden, lernte ein oder ſogar beide Augen zudrücken, wenn die Ware nicht ganz ſo war, wie man es bisher gewohnt geweſen. Die nach⸗ Pupillen erweitert. dazu ſchmerzhafte Senſation im Kopf und auf der Bruſt die Angſt ins Maßloſe ſteigern. In ſeiner Verzweiflung ſpringt er alle Augenblicke auf, rennt unſtet umher, alarmiert die ganze Umgebung und klammert ſich hilfeſuchend an oft wildfremde Perſonen an, die dem aufregenden Geſchehen ratlos gegenüberſtehen. Nach kür⸗ zerer oder längerer Zeit laſſen alle Erſcheinungen allmählich nach und nur das Gefühl der Schwäche und Hinfälligkeit und eine ängſt⸗ lich⸗geſpannte Erwartung, daß das Fürchterliche wiederkommen könnte, bleibt zurück. 9 85 85 5 Solche Anfälle können ſich beliebig oft wiederholen; ſie ſchwanken natürlich in ihrer Intenſität erheblich, manchmal ſind alle die geſchilderten Erſcheinungen nur angedeutet, auch können 1 ſich in mannigfachſter Weiſe kombinieren. Dem aufmerkſamen Beobachter wird nicht entgehen, daß die Kranken auch in der ſcheinbar angſt⸗ freien Zeit eine vermehrte Reizbarkeit zeigen, die ſich auf alle Sinnes⸗ gebiete erſtreckt, beſonders ausgeprägt auf das Gehör, daß ſie bei den unbedeutendſten Anläſſen erſchrecken, daß ſie eigentlich immer in einem Zuſtand geſpannter ängſtlicher Erwartung dahinleben. Bei jedem flüchtigen Schmerz, ja bei jeder vorübergehenden, durchaus in der Geſundheitsbreite liegenden Veränderung in der Tätigkeit ihrer Organe, von der der Geſunde überhaupt nichts empfindet, denken ſie gleich an eine ſchwere Krankheit. Die Nachricht von der Erkrankung eines Bekannten, eine Zeitungsnotiz von einem plötzlichen Todesfall rufen ſofort die Befürchtung hervor, es werde ihnen gewiß ebenſo gehen und veranlaſſen ſie zu ſelbſtquäleriſcher Beobachtung ihres Ge⸗ ſundheitszuſtandes, an dem ſie dann auch alsbald alles mögliche aus⸗ zuſetzen haben. Die merkwürdigſten Gedankengänge bekommt man dann zu hören. Die Angſt iſt eben einmal da, iſt gewiſſermaßen leer und ſucht gebieteriſch nach einem Inhalt. Der ganze Zuſtand wird noch qualvoller dadurch, daß die Kranken, wenn ſie ſich nicht gerade in einem Angſtanfall befinden, gewöhnlich die Grundloſigkeit, ja Lächerlichkeit ihres Verhaltens ſehr wohl erkennen und ehrlich be⸗ müht ſind, dagegen anzukämpfen; faſt immer vergeblich, denn die ſchönſte Logik vermag gegen elementare Gefühle nichts auszurichten; häufig kommt es dabei nur zu einer Verſchlimmerung des Zuſtandes. Ein beſonders feines Reagens für das Vorhandenſein einer ängſtlichen Spannung, ſelbſt im früheſten Beginn iſt das Traum⸗ leben. Lange bevor ſich im Wachzuſtande ängſtliche Einſtellungen bemerkbar machen, wird der Schlaf oberflächlicher, die Zahl der erinnerungsfähigen Träume nimmt zu, die Trauminhalte werden charakteriſtiſch: man kommt zu ſpät, wird nicht fertig, wird verfolgt, muß ins Examen, kann ſich nicht wehren und rühren; alle Inhalte werden von der gleichen Stimmung getragen, ſo daß viele glauben, ſie träumen ſtets, dasſelbe; bis unverkennbare Angſtträume, ſog. Alpdrücken u. ä. m. auftreten, die nicht ſelten den Anlaß zum erſten ſchweren Angſtanfall geben. Beſtehen Angſtzuſtände längere Zeit, ſo kann es zu einer eigentümlichen Pſychologiſierung und Fixierung ihrer Inhalte kom⸗ Kirchenbehörde angeordnet, daß in allen Gottesdienſten am 6. De⸗ zember eine Landeskirchenſammlung für das Mütter⸗ Erholungsheim in Königsfeld erhoben werde. „Viſumankräge für Nordamerika. Das amerikaniſche Kon⸗ ſulat in Stuttgart, zuſtändig für Württemberg, Baden und Hohen⸗ zollern, gibt bekannt, daß faſt alle rückſtändigen Viſumanträge bis zum 1. Dezember erledigt ſein werden und daß von da ab die Er⸗ teilung eines Vifums faſt innerhalb einer Woche, nachdem die aus⸗ gefüllten Fragebogen an das Konſulat zurückgeſandt wurden, er⸗ folgen kann. Dies bezieht ſich jedoch nur auf ſolche Auswanderer, die innerhalb der heutigen Grenzen Deutſchlonds geboren ſind. Es wird jedoch ausdrücklich betont, daß die ſeither beſtehenden Be⸗ ſtimmungen inbezug auf ſchriftliche Anmeldung und die Anzahl der vorgeſchriebenen Papiere ſich nicht verändert haben. Da ein Ein⸗ wanderungsviſum nur eine Gültigkeit von vier Monaten, vom Tage der Ausſtellung an gerechnet, hat, und eine Verlängerung der Gül⸗ tigkeitsdauer nicht möglich iſt, ſo wird beſonders noch darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß die Antragſteer dies bei ihrem Vorhaben in Berückſichtigung ziehen müſſen. „Wer hat Anſpruch auf Hausgeld? Dieſe Frage hat öfters Streitfälle zwiſchen Krankenkaſſenmitgliedern und der Krankenkaſſe nach ſich gezogen. In der Reichsverſicherungsordnung iſt beſtimmt, daß Hausgeld(an Stelle des Krankengeldes) einem Verſicherten zu zahlen iſt, wenn dieſer vor ſeiner Aufnahme in einem Krankenhaus oder einer Klinik Angehörige ganz oder überwiegend unterhalten hat. Der Anſpruch auf dieſe Unterſtützung beſteht jedoch nur, wenn die Einweiſung des Mitglieds in das Krankenhaus von der Kranken⸗ kaſſe aus erfolgt. Die Streitfrage war zumeiſt die, wer als An⸗ gehöriger des Verſicherten anzuſehen iſt. Das Reichsverſiche⸗ rungsamt, als höchſte Spruchbehörde für die Sozialverſicherung, hat den Grundſatz aufgeſtellt, daß als Angehörige im Sinne der Be⸗ ſtimmungen der Reichsverſicherungsordnung nur Familienmitglieder gelten, die in einem rechtlich anerkannten Verwandſchafts⸗ oder Schwägerſchaftsverhältnis zum Verſicherten ſtehen. In erſter Linie wird von der Ehefrau ein Anſpruch auf Hausgeld geltend gemacht werden. Da es Pflicht des Mannes iſt, die Ehefrau zu unterhalten, ſo ſteht der Ehefrau allgemein das Hausgeld zu;: gleiches gilt auch für die ehelichen Kinder des Verſicherten. Es kann auch der Fall ſein, daß die Ehefrau erwerbstätig iſt und der Ehemann z. B. infolge körperlicher Gebrechen von der Frau unterhalten wird. In ſolchem Falle ſteht dem Ehemann das Hausgeld zu, wenn ſeine Frau auf Die Kriegszeit und ſpäter die Inflation kamen] Koſten der Krankenkaſſe einem Krankenhauſe überwieſen wird. An⸗ ders iſt es jedoch bei geſchiedenen Eheleuten. Geſchiedene Ehe⸗ gatten ſind nicht mhr Angehörige. Danach ſteht einem geſchiedenen Ehegatten, ſelbſt wenn auf Grund des Eheſcheidungsurteils über⸗ wiegender Unterhalt weiter gewährt wird, ein Anſpruch auf Haus⸗ geld nicht zu. Kinder, die ihre Eltern überwiegend unterhalten, haben für dieſe ebenfalls Hausgeld von der Krankenkaſſe zu beanſpruchen. Dagegen iſt die Anſpruchsberechtigung eines unehelichen Kindes eine andere, da dieſes mit dem Vater nicht verwandt iſt. Dadurch fällt der Anſpruch auf Hausgeld fort, trotzdem im allgemeinen die Unter⸗ haltspflicht des Vaters im Bürgerlichen Geſetzbuch für das unehe⸗ liche Kind beſonders geregelt iſt. Es darf erwartet werden, daß dieſer Mangel der Reichsverſicherungsordnung behoben wird und auch den unehelichen Kindern die gleichen Rechte wie den ehelichen zuſtehen. Iſt die Mutter des unehelichen Kin⸗ des oder deren Eltern gegen Krankheit verſichert und wird das snocg squig utsgd in o uegieſun quebeineqn usuch uda qugz geld zu zahlen, wenn die Kindesmutter oder ein Elternteil in einem Krankenhaus untergebracht iſt. Es iſt begreiftich, daß alle dieſe Erſcheinungen, men; ſie kragen dann als wichtiger Jaktor zur Entſtehung kom⸗ plizierter ſeeliſcher Krankheitsbilder bei, der ſog. Phobien(Platz⸗ angſt, Angſt vor geſchloſſenen Räumen, vor Menſchen, vor dem Erröten uſw.) und der Zwongskrankheiten(Grübelſucht, Zweifel⸗ ſucht, krankhafte Pedanterie uſw.). Doch das ſoll nur kurz erwähnt werden, da hier noch verſchiedene andere Faktoren die Hauptrolle ſpielen. Dagegen iſt es von Wichtigkeit, zu wiſſen, daß eine ganze Anzahl anſcheinend rein körperlicher Störungen nicht Sanderes ſind, als verſchleierte Angſtzuſtände, Angſtzuſtände, bei denen das Gefühl der Angſt gegenüber den körperlichen Funktions⸗ ſtörungen ganz in den Hintergrund tritt oder, wenn vorhanden, als deren Folge gedeutet wird. Wir nennen dieſe Störungen Angſtäquivalente, Angſterſatz. Die große Mehrheit aller ſog. Herz⸗ neuroſen, nervöſen Kreislaufſtörungen, nervöſen Magen⸗Darm⸗ beſchwerden uſw. ſind ſolche Angſtäguivalente und können nur ſachgemäß behandelt werden, wenn ſie als ſolche erkannt werden. Für die Behandlung der nervöſen Angſtzuſtände aber ergeben ſich die richtigen Geſichtspunkte ungezwungen aus ihren eingangs erwähnten Beziehungen zu dem, was wir den ſeeliſchen Hinter⸗ grund der Nervoſität genannt haben. Das Publikum und die Kranken ſelbſt ſind gewöhnlich geneigt, das Verdienſt dafür der zuletzt angewandten Behandlungsmethode zuzuſchreiben. Eine ge⸗ naue Analyſe ſolcher Fälle ergibt aber regelmäßig, daß die Urſache eine grundlegende Einſtellungsänderung der Perſönlichkeit iſt. Die Zeit hat ſo manches ſtill und unauffällig geändert, was irritierend wirkte, ein bisher unerfüllbarer Wunſch iſt gegenſtandslos gewor⸗ den, drängende und verdrängte Triebregungen ſind ruhig gewor⸗ den oder haben ſich irgendwie frei entfalten können, unerledigte Konflikte haben damit unmerklich ihre Löſung gefunden, kurz, die ganze Situation— die in nere Situation— iſt eine böllig andere geworden. Der Angſt wurde der Boden entzogen, auf dem allein ſie gedeihen konnte. Wir werden ſelbſtverſtändlich alle Mittel anwenden, welche der körperlichen und ſeeliſchen Geneſung dienen können, wir werden, zumal im akuten, ſchweren Angſtan⸗ fall, der bewährten Beruhigungsmittel nicht entraten können. Das Weſentliche aber bleibt die ſeeliſche Behandlung. Freilich nicht ſeeliſche Behandlung in dem populären Sinne einer ablenkenden, tröſte ꝛden Beeinfluſſung oder gar des Moraliſierens. Es kommt vielmehr alles darauf an, dem Angſteffekt ſelbſt zu Leibe zu gehen, dann verblaſſen ſeine Inhalte von ſelbſt. Und dazu hat ſich nach allen bisherigen Eefahrungen eine pſychoanalytiſche oder pſychokathartiſche Behandlung als die ausſichtsreichſte erwieſen, die allerdings an Arzt und Patienten erhebliche Anforderungen ſtellt —der Patient iſt hier nicht nur Empfangender, ſondern Mit⸗ arbeiter. Bei noch nicht zu lange beſtehenden Erkrankungen, ſpeziell bei den Angſtäquivalenten, gelingt es nicht ſelten, in einer eingigen Sitzung von freilich manchmal ſtundenlanger Dauer recht ſchöne Erfolge zu erzielen. 8 2 S eeee, 4. Seitke. Nr. 492 Reue Mannheimer Jeitung(Abend⸗usgabe] Ireltag, den 23. Ottober 1025 Rommunale Chronik Eine grundſätzliche Entſcheidung zum Beamtenrecht Ludwiashafen, 21. Okt. In einer grundſätzlichen Entſcheidung des pfälziſchen Kreisſchiedsgerichtes für Gemeinde⸗ und Bezirks⸗ beamte vom 14. Oktaber gegen die Stadt Germersheim heißt es: Die vor dem 24. Dezember 1920 durch die gemeindlichen Selbſtverwal⸗ tungskörper vorgenommenen Einreihungen ihrer Beamten in die ſtaatliche Beamtenbeſoldungsordnung bilden im Hinblick auf§ 3 des Reichsbeſoldungs⸗Sperrgeſetzes und Art. 3, Abſ. 1 und 2 des bayeri⸗ ſchen Landesſperrgeſetzes in Verbindung mit Ziffer 4 der Vollzugs⸗ Bekanntmachung hierzu vom 17. Juli 1925 wohlerworbenen Rechte. die nicht geſchmälert werden dürfen. Eine im Vollzug des baneriſchen Landesſperrgeſetzes bewirkte Zurückverſetzung dieſer Beamten in niedrigere Beſoldungsaruppen iſt daher nicht rechtsaültig. Der Kampf um den Darmſtädter Oberbürgermeiſter *Darmſtadk. 22. Okt. Die Auseinanderſetzungen zwiſchen der Sbadtverordnetenfraktion der Deutſchen Volkspartei und dem Darm⸗ ſtädter Oberbürgermeiſter Dr. Gläſſing in offenen Schreiben nebmen ihren Fortgang. Die Volksvpartei antwortet heute Dr. Gläſſing: Der Grund zu ihrer ablehnenden Haltuna ihm gegenüber ſei nicht nur in der Nichtbeſetzung des vierten Bürgermeiſterpoſtens zu ſuchen, ſon⸗ dery die Meinungsverſchiedenheiten ſeien weiter und tiefer. Davon werden in dem Schreiben zwei Beiſpiele angeführt: 1. daß ſich der Oberbürgermeiſter um die Schaffung eines Platzes der Republik in Darmſtadt bemüht habe und., weil er geglaubt habe. ſich ausdrück⸗ lich für das Fehlen der Stadtyo⸗rwaltung beim Reichsbannertag in Darmſtadt entſchuldigen zu müſſen. Ein ſolches Verhalten des Ober⸗ bürgermeiſters, der aus den Reihen der Deutſchen Volkspaxtei her⸗ vorgegangen ſei, vermöge die Volksparteiler⸗Fraktion nicht mehr zu decken. Sie habe ihm daher zur Vermeidung ſchädigender Rückwir⸗ kungen auf die Frgktion die Mißbilligunga ausgeſprochen. Das Schreiben ſchließt:„Sie haben ſich durch Ihre einſeitige politiſche Stellungnahme wiederholt in ſcharfem Gegenſatz nicht nur zu unſerer Partei. ſondern zu der Mehrheit der Bevölkerung unſerer Stadt ge⸗ ſetzt— und dieſe befindet ſich nicht in Ihrem Lager!“ Kleine Mitteilungen In Düren hatte die Stadtverordnetenverſamm ⸗ lung am 30. Auguſt 1924 beſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Septem⸗ ber 1924 ab die Gehälter der ſtädtiſchen Beamten und Angeſtellten prozentual zu kürzen, und zwar ſollten erhal⸗ ten: die Gruppen 1 bis 7 100 v.., die Gruppe 8 90 v.., die Gruppe 9 85 p.., die Gruppe 10 80 v.., die Gruppe 11 75 v, H. und die höhern Gruppen 70 v. H. der zuletzt gezahlten Bruttogehälter. Die Reaierung in Aachen hielt einen derartigen Beſchluß für rechts⸗ gültig. während die Stadtverwaltung ihn für rechtswidria hielt und den Beſchluß beanſtandete. Die Stadtverordnetenverſammluna erhob Klage gegen den Oberbürgermeiſter beim Bezirksausſchuß mit dem Antrag, den Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung für rechts⸗ gültig zu erklären. Der Oberbürgermeiſter ſuchte nachzuweiſen, daß durch dieſen Beſchluß das Geſetz vom 8. Juli 1920 verletzt würde. daß ferner eine Ueberprüfung der Beſoldunasordnung aufgrund des Sperrgeſetzes zunächſt nicht möglich ſei, da die Durchführung des Sperrgeſetzes für das beſetzte Gebiet ausgeſetzt ſei, daß ferner à⸗conto⸗ Zahlungen nach dem Geſetz unzuläſſia ſeien. Der Beszirksausſchuß gab im weſentlichen der Klage ſtatt und hielt die Beanſtanduna für ungerechtfertigt. Gegen dieſes Urteil legte der Oberbürgermeiſter Berufung beim Oberverwaltunasgericht ein. Das Ober⸗ pverwaltungsgericht erkannte unter Abänderung der Vorentſcheidung auf Ablehnung der von der Stadtverordnetenverſammlunag erhobenen Klage. da der Beſchluß der Stadtverordnetenverſammlung vom 30. Auguſt 1924 ſowohl dem Geſetz vom 8. Juli 1920 als auch dem Beſoldungsſperrgeſetz widerſpräche. Aus dem Lande perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſi Ernannk wurden zum Gendarmerie⸗Kommiſſär der Gendarmerie⸗ oberwachtmeiſter Karl Bender in Gernsbach: zu Gendarmerie⸗ oberwachtmeiſtern die Gendarmeriewachtmeiſter Alois Schmitt in Renchen, Adam Eiſenhauer in Karlsruhe und Albert Böſch in Seckach: Polizeiwachtmeiſter Fridolin Schmid in Raſtatt zum Po⸗ lizeioberwachtmeiſter. „Wiesloch, 23. Okt. Die Heilanſtalt Wiesloch konnte in dieſen Tagen auf 20 Jahre ihres Beſtehens zurückblicken. Am 20. Okt. 1905 wurde ſie unter der Leitung des jetzigen Direktors Geh. Med.⸗ Rat Dr. Fiſcher mit den erſten Kranken aus der Heilanſtalt Emmendingen eröffnet. Man beging dieſen Gedenktag mit einer beſcheidenen Feier im Innern der Anſtalt. Am Vormittag konnte der Direktor die Glückwünſche entgegennehmen. Am Nachmittag hielt er vor dem verſammelten Perſonal und einigen geladenen Gäſten einen Vortrag über die Lage der Irrenfürſorge von 30—40 Jahren. Sodann ergriff der neuernannte Bürgermeiſter der Stodt Wiesloch Dr. Gröppler, das Wort, überbrachte die Glückwünſche der Stadt und feierte die Verdienſte des Direktors auf dem Gebiete der geſamten Irrenfürſorge. Der Vertreter des Bezirksamts Aſſeſſor Duntz e, übermittelte in Abweſenheit des Landrats die guten Wünſche des Bezirksamts. Zum Schluß trug eine Pflegerin einen dem Direktor ehrenden Prolog vor. Mit einem Frauenchor endigte die Nachmittagsfeier. Am Abend dieſes Gedenktages fand ſodonn die Eröffnung der neuen Anſtaltskirche durch ein feierliches Kirchenkonzert ſtatt. Baurat Koch vom Bezirksamt Heidelberg übergab die von ihm erſtellte Kirche mit ihrer aus Mannheim übernommenen Einrichtung(hochwertigen Kunſtſhätzen) mit einigen Begleitworten an die Anſtaltsdirektion. Geh. Med.⸗Rat Dr. Fiſcher nahm ſie in den Kreis der Anſtaltsgebäude auf, gab einen kurzen Ueberblick über die verſchiedenen vorangegangenen Projekte, betonte die enge Verbindung zwiſchen Seelenheilkunde und Seel⸗ ſorge und überreichte ſodann den beiden Anſtoltsgeiſtli hen die Schlüſſel des Gebäudes. Dieſe erwiderten und drückten ihre Freude über das Gelingen des Werkes und über die Erfüllung langjähriger Wünſche aus. Sodann nahm das Kirchenkonzert ſeinen Fortgang. Die Kirche wird am nächſten Sonntag im erſten feierlichen Gottes⸗ dienſt eingeewiht werden. 5 Lahr, 28. Okt. Ein 16 Jahre alter Kartonnagen⸗Lehrling hatte ſich durch Erhängen das Leben genommen. Ddie Urfache zu der Tat iſt unbekannt. * Endingen, 23. Okt Geſtern Nacht brannte in dem nahen Ort Wyhl die Scheuer des Landwirts Amonn Fäßler ab, wobei etwa 500 Liter Branntwein, 150 Liter Oel und eine für den Beſitzer anſehnliche Menge Wein und Futter vernichtet wur⸗ den. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht ermittelt. * Lörtach, 20. Okt. In Oberbaden iſt zurzeit ein Gauner an der Arbeit, der den alten Trick anwendet: eine Kleinigkeit zu kaufen und meiſt mit einer Fünf⸗ oder Zehnmark⸗Note bezahlt. Die Note legt er auf den Ladentiſch und während der Verkäufer aus der Kaſſe Kleingeld holt. läßt er die Banknote wieder verſchwinden. Er be⸗ hauptet dann dreiſt, der Verkäufer hätte die Banknote an ſich ge⸗ nommen. Aeäeberlingen, 22. Okt. In dem Dorfe Mimmenhauſen brach im Wohnhaus der Witwe Fridel Maier aus bisher noch nicht aufgeklärter Urſache Feuer aus. Das Haus bramnte voll⸗ ſtändig nieder. Es gelang der Feuerwehr nur, die angrenzenden Gebäude zu retten. Auch die Einrichtung des Hauſes und die land⸗ Geräte konnten ebenfalls rechtzeitig geborgen werden. * Büſingen bei Ueberlingen. 21. Okt. Im benachbarten Dörflin⸗ gen ereianete ſich in der Nacht auf Montag ein tödlicher Un al ülcks⸗ fal!l. Wagner Ernſt Siaa von hier, der ſich bei einem befreun⸗ deten Motorradfahrer aufs Rad ſetzte, wurde von ſeinem Sitz ge⸗ ſchleudert, daß er tot liegen blieb, während der Führer mit dem Schrecken davonkam. Das Motorrad wurde durch den Annrall gänzlich zertrümmert. Der Tote Finſeret Frau und vier un⸗ mündige Kinder. Gerichtszeitung Im Banne der Sängerin Rieſen⸗Unterſchlagungen eines Inſpektors beim Breslauer Maagiſtrat In Breslau begann der mit außerordentlicher Spannung erwar⸗ tete Rieſenprozeß gegen die Sängerin Rita Hahn und den Magi⸗ ſtratsinſpektor Mayer, der für ſie beim Breslauer Maaiſtrat inner⸗ halb von fünf Jahren 477000 Mark unterſchlaaen hatte. 600 Per⸗ ſonen hatten ſich um Zuhörerkarten beworben. aber nur fünfzig wurden zur Verhandlung zugelaſſen. Der Stadtinſpektor hat, was er ohne weiteres eingeſteht, ſeine Behörde fünf Jahre durch unglaublich plumpe Fälſchungen ſchä⸗ digen können, ohne daß einer der Kontrollbeamten auch nur den ge⸗ ringſten Verdacht ſchöpfte. Der in der Stadthauptkaſſe beſchäftigte Mayer hatte anfangs die Vorſichtsmaßregel gebraucht. die Ziffern auf den fraglichen Belegen mit Hilfe eines chemiſchen Mittels. des ſogenannten Tintentodes. zu fälſchen. Später wurde er jedoch ſorgloſer, ſtrich die niedrigere Zahl einfach durch und ſchrieb eine höhere darüber oder aber ſetzte eine Einerzahl davor. Der Grund zu ſeinen Unterſchlagungen war ſein Verhältnis mit einer geſchiedenen Frau, der ehemaligen Sängerin Hahn. Mayer. der verheiratet und Vater dreier Kinder iſt, gab ſeiner Geliebten zu Ehren opu⸗ lente Trinkgelage in bekannten Weinlokalen. In freigebiaſter Weiſe überhäuft er ſie mit Schmuckſachen und ſchenkt ihr die eleganteten Kleider. Seine Frau, von der er ſich bald nach der Be⸗ kanntſchaft mit der lebensluſtigen Sängerin getrennt hatte, mußte gegen ihn klagen, um nur das Nötiaſte zum Lebensunterhalt zu be⸗ kommen. Der früher ſolide Ehemann und aute Vater vergaß im Banne ſeiner Geliebten alle Pflichten. Die Anſprüche der Sängerin wuchſen ſchnell ins Rieſenhafte. Sie, die als Verkäuferin angefangen hatte, dann Kaſſiererin und ſpäter Sängerin geworden war. wollte unbedinat eine aroße Rolle in der Geſellſchaft ſpielen. Mayer ließ ſich durch ihre exaltierten Wünſche zu immer arößeren Betrügereien verleiten, bis er ſchließlich in der Lage war, ihr in einem der ſchön⸗ ſten Stadtviertel Breslaus eine komfortable Villa zu kaufen. Die Villa iſt auf den Namen der Frau Hahn eingetragen worden. Ueberhaupt trat ſie bei zahlloſen Geldgeſchäften als vermögende Geldgeberin auf. So beteiliate ſie ſich beiſpielsweiſe am Bau einer Großgarage, für den ſie ſeinerzeit bereits 70 000 Mark angezahlt hatte. Der Anklagebeſchluß bezichtigt den Stadtinſpektor, der ſich nun ſchon über ein halbes Jahr in Unterſuchungshaft befunden hat. der fortgeſetzten Unterſchlaaung im Amte insbeſondere der Verbrechen gegen die 88 350, 351 und 359 des Strafgeſetzbuches.⸗Die Sängerin Hahn iſt wegen gewohnheitsmäßiger Hehlerei an⸗ geklaat. Die Vernehmung der Angeklaaten Der Angeklagte Mayer äußerte ſich bei ſeiner Vernehmuna über das Verhältnis zu ſeiner Frau, von der er noch nicht geſchieden iſt. Obwohl er ſeiner Frau eine Abfindungsſumme von 40 000 Mark ge⸗ zahlt habe, hat ſeine Frau mehrere Prozeſſe gegen ihn angeſtrenat. Er erzählt, daß bereits dieſe 40 000 Mark aus unterſchlagenen Gel⸗ dern ſtammten, und daß ſeine Frau immer mehr Geld gefordert habe. Auch habe er teilweiſe für ſeine Mutter ſorgen müſſen. So kam er nach und nach in eine immer bedrängtere Lage. Er will nach der erſten Unterſchlagung die Abſicht gehabt haben, das Geld ſo ſchnell als möglich zu erſetzen. aber alle ſeine diesbezüglichen Anſtrenaungen ſchlugen fehl und aus Verzweifluna gab er ſich dem Alkohol und dem Spiel hin. Nach der Anſicht des Angeklaaten iſt die Stadt bereits für den Verluſt durch die beſchlaanahmten Werte gedeckt.„Ich will.“ ſo führte er aus,„alle Schuld auf mich nehmen. bitte jedoch zu berückſichtigen, daß ich durch die Not der Zeit zur Begehuna der Tat verleitet wurde und daß ich mich 23 Jahre im Dienſte einwandfrei geführt habe.“ Frau Hahn bleibt bei ihrer Vernehmung dabei. daß ſie völlig unſchuldig ſei. Die Erbſchaft ihrer Mutter habe ſie in die Oage verſetzt. die Villa zu erbauen. Um die nötigen Mittel für den Villenbau zu haben. habe ſie auch ihren wertvollen Schmuck zu Gelde gemacht. Sie ſei ſtets der Meinuna geweſen, daß Mauer aute Spekulationsgeſchäfte mache. Der Staatsanwalt beantragte gegen Mayer unter Ausſchluß mil⸗ dernder Umſtände drei Jahre und ſechs Monate, gegen Frau Hahn ein Jahr und drei Monate Zuchthaus. Nach dreiviertelſtündiger Be⸗ ratuna verurteilte das Gericht Mayer wegen ſchwerer Amtsunter⸗ ſchlaaung unter Ausſchluß mildernder Umſtände zudrei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Frau Hahn unter Frei⸗ ſprechung von der Anklage der gewohnheitsmäßigen Hehlerei. wegen einfacher Heblerei zu einem Jahr Gefänanis. Dem Mayuer wurden ſieben Monate, der Hahn ſechs Monate auf die erlittene Un⸗ terſuchungshaft in Anrechnung gebracht. Der von Maner bezw. von ſeinem Verteidiger geſtellte Antrag auf vorläufige Haftentlaſſung und auf Bewilligung einer Bewährungsfriſt wurde abgelehnt. Dem Ver⸗ nehmen nach werden die Verurteilten gegen das Urteil Berufung einlegen. + *Ein Jahr Gefängnis für Jahnenfluchl. Der ehemalige Unter⸗ offtzier des 20. Infanterieregiments Regensburg Joſef Mitterer begab ſich im Sommer nach Ludwigshafen und verhandelte mit den Franzoſen wegen Eintritts in die Fremdenlegion, wurde aber wieder zurückgeſchickt, nachdem er ſich angeblich geweigert hatte, Spionagedienſt für die Franzoſen zu leiſten. Mitterer ſtand nun dieſer Tage vor dem Schöffengericht Regensburo, um ſich wegen Fahnenflucht zu verantworten. Das Urteil lautete auf ein Jahr Gefängnis und Ausſtoßung aus der Reichswehr. § Der Flaggenprozeß und ſeine Jolgen. Aus Saarbrücken wird uns geſchrieben: In dem bekannten Flaggenprozeß, der ſich um die Frage drehte, ob im Saargebiet das Flaggen mit den Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot ſtrafbar ſei, waren verſchiedene frei⸗ ſprechende Urteile ergangen, während das Obergericht in Saarlouis als letzte Inſtanz die Frage aus polizeilichen Gründen verneinte und die Angelegenheit an das hieſige Landgericht zurückverwies Dieſes fällte wiederum ein freiſprechendes Urteil, gegen das zuerſt Reviſion eingelegt wurde. Dieſe wurde nachträglich zurückgezogen. Infolgedeſſen iſt jetzt eine Anweiſung gegeben worden, daß ſämt⸗ liche Protofolle— es waren etwa 2500 an der Zahl— die wegen des Flaggens mit ſchwarz⸗weiß⸗rot verhängt und gegen die Ein⸗ ſpruch erhoben worden war, durch Einſtellung des Ver⸗ fahrens erledigt worden ſind. § Verurteilung wegen Amtsunterſchlagung. Vor dem Schöffen⸗ gericht Augsburg fand die Verhandlung gegen den Gerichts⸗ ſchreibereldirektor Mar Schneller ſtatt. dem 58 Fälle von er⸗ ſchwerter Amtsunterſchlagung, Beſeitiaung von Urkunden Ufw. zur Laſt gelegt wurden. Schneller hat ſeit 1924 eingezahlte Be⸗ träge für Gebühren für ſich verbraucht. Die unterſchlagenen Beträge belaufen ſich im ganzen auf etwa 600 Mark. Schneller wurde zu einem Jahr ſieben Monaten Zuchthaus und 150 Mark Geldſtrafe verurteilt. Neues aus aller Welt — Schweres Brandunglück in den Eiſenbahnwerkſtätten bei metz. In den Eiſenbahnwerkſtäten von Montigny⸗Metz war der 23jährige Schmieſſer mit mehreren Kollegen damit be⸗ ſchäftigt, auf einer beſonderen Maſchine Eiſenbleche zu biegen. Das ünter hohem Druck ſtehende Oel der Maſchine kam in Brand und übergoß die Arbeiter. Schmieſſer erlitt ſo ſchwere Brandwun⸗ den, daß er nach kurzer Friſt verſtar b. Seine Arbeitskollegen liegen an ſchweren Brandwunden darnieder. — 90 Jahre in vier Menſchenallern. In einem Dorfe in der Nähe der franzöſiſchen Stadt Betz⸗le⸗Chateau lebt eine Familie, die Tochter, Mutter, Großmutter und Urgroßmutter zählt und doch nur drei Menſchenalter, d. h. 90 Jahre umfaßt. Die Tochter iſt im September dieſes Jahres geboren, ihre Mutter heiratete im Jahre 1924 und iſt zur Zeit 16 Jahre alt, die Großmutter iſt im Jahre 1897 geboren, zählt alſo jetzt 28(2) Jahre. Sie iſt damit wahrſcheinlich die jüngſte Großmutler der Welt. Die Urgroßmutter ſchließlich iſt im Jahre 1879 geboren, zählt alſo nur 46 Jahre Sie rechnet feſt damit, daß ſie mindeſtens noch Ururenkel auf den Knien wiegen kann. Sportliche Rundſchau Jechtſport Fechten, zurſprünglich edenfalls zur Erhühung der perſee⸗ lichen Stärke im Angriff und im der Verteidigung gelernt und be⸗ ee e e 80 du eimer Kunſt entwickelt, die um ihrer ſelbſt willen gepflegt wir Das Fechten mit den modernen leichten Wafſen, dem Floreſt. Degen und leichten Säbel, iſt eine der volllommenſten Leibesübun⸗ gen; iſt Gymmaſtik des Körpers und des Geiſtes zugleich. Außer der körperlichen Durchbildung, wie ſie andere Sportzweige und Tur⸗ nen bezwecken und erreichen, und die vornehmlich in Gewandtheit und Widerſtandsfähigkeit zum Ausdruck kommt, verlangt und er⸗ zielt das Fechten im hohem Maße die Wirkung und Entfaltung der Leibeskräfte. In der ſtarken geiſtigen Betätigung des Fechters liegt der beſondere Vorzug des modernen Fechtſportes. In— 18 Weiſe wird beim Fochten der Körper durchge⸗ bildet. Glieder, Gelenke, Muskeln, werden in Anſpruch ge⸗ nommen. Die tieſen Kniebeugen in der Fechderſtellung, die blit⸗ ſchnellen Ausfälle und die weiben Sprünge ſtählen die Beinmusku⸗ latur. Auch die Arm⸗ und Handanuskeln ſind dauernd ungeſtrengt, nicht minder erſtarken Rumpf⸗ und Halsmusbeln. Herz und Lunge werden wohltwend beeinflußt: die Lunge wird zu verkéärkter Tättig⸗ keit angeregt, das Herz zu kräftiger Arbeit heremgezogen, der Blut⸗ kreislauf beſchleunigt. Vom Auge und Gehirn des Fechters werden ganz bedeutende Leiſtungen beanſprucht. Unausgeſett muß er mit geſpannteſter Auf⸗ merkfamkeit den raſchen Bewegungen des Gegners und ſeiner Klinge folgen, um mit Blitzesſchmelle dem Angriff die richtige Ver⸗ teidigung entgegenſetzen oder die plötzliche Blöße des Gegners zum eigenen Vorſtoß ausnutzen zu können. Mit ungeheurer Geſchwin⸗ digkeit arbeiten Augen, Gehirn, Nerven und Glieder. Immer ſchnel⸗ ler ſehen, urteilen, ſich entſchließen und handeln lernen, iſt das Ziel der Ausbildung. Die Durchgeiſtigung der körperlichen Tatigkelt beim modernen Fechlſport macht deſſen Ausübung nicht abhängig von großer Kör⸗ perkräft, der bedeutende Anteil der geiſtigen Funktionen läßt ihn vüelmehr für jede phyſiſche Konſtitution geeignet erſcheinen. Ein hervorragendes Ertüchtigungsmittel für die heranwachſende Jugend. Der erzieheriſche Wert des Fechtens liegt darin, daß vom nicht nur Geſchicklichkeit und Ausdauer verlangt werden, ſondern die richtige angewandte Fechtkunſt auch Eigenſchaften wie Selbſt, zucht, Ritterlichkeit, Ehrlichteit, Rückſicht auf Schrwächere, aber auch Selbſtvertrauen und geſunden Ehrgeiz weckt und fördert. Jedoch iſt der Fechtſport nicht etwa bloß der N Pein, ſelbſt das hohe Alter iſt kein Hindernis. e in vorge⸗ rückten Lebensjahren ſtehenden Fechter machen oft den Jungen den Sdeg ſtreitig. Die geringer gewordene Elaſtizität des Körpers wird ausgeglichen durch geiſtige Ueberlegenheiten. Große Vorzüge vereinigt alſo der Fechtſport in ſich und es ſoll keine Unterſchätzung des Wertes anderer und des Turnens darin liegen, wenn wir der Fechtkunſt deutungsmomente zuſprechen, die kein anderer Sport gleichzeitig oder in gleichem Maße aufzuweiſen hat. Mit voller Berechtigung und gutem Ge⸗ wiſſen dürfen wir uns für den Fechtſport 0 und ſeine Ver⸗ breitung, gerade auch im den gebildeten Kreiſen ſein laſſen. Mens sana in rorpore sano: zu Erreichung dieſes Zieles ſcheint uns gerade die Fechtkunſt berufen zu ſein. Im Mannheimer Fecht⸗Klub 1884, der dem Deulſchen Fechter⸗ bund iſt Gelegenheit zur Erlernung und Ausübung dieſes Auderſport Amerikaniſche den Deutſchen Nuderverband. Der amerikaniſche Ruderverband National Aſſociation of Amateur Dars men Philadelphia“ hat den Deutſchen Ruderverband eingeladen, ein Mannſchaft für die im Auguſt nächſten Jahres anläßlich der 600⸗Jahr⸗ feier der Stadt Philadelphia ſtattfindende internationale Regatta zu entſenden. Die Einladung iſt jedoch vom D. R. V. mit Rückſicht auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe, die derart koſtſpielige Expeditionen verbieten, abgelehnt worden. Canòwirtſchaſt Die Pferdezuchtgenoſſenſchaft der Haardt hatte in Knielingen eine große Pferdeſchau mit Prämfie⸗ rung anberaumt, gu be 8 Pferdezüchter, Freunde und Gönneg der Pferdezucht in großer Anzahl erſchienen ſind. Nahezu Stuten mit bis zu 4 Nachkommen und 30 eingeführte Adenburpe⸗ Stuten wurden vorgeführt. Die gute Haltung und Pflege 5 Pferde, die Aufzucht der Fohlen wurde lobend anerkannt. Die der Haardt duiß Das Schau ergab den Beweis, daß die Pferdezucht in der ſchweren Rückſchläge während der Kriegs und Nachkriegsde ſich wieder hebt. Es bedarf aber noch vieler Arbeit, um eine vo⸗ lige Ausgeglichenheit des Zuchtmaterials de at reichen. Das Zuchtziel ſind tiefe, breite, vollrippige Pferde m ſtarken Knochen bei korrekter Stellung im Typ des 5 Olden, burger. Als Preis wurde ein ſilberner Pokal, eine große golden und ſilberne Plakette und einzelne Geldpreiſe und Diplome 0 erkannt. Den Einführern Oldenburger Stuten wurden je ein Plakette übergeben. Geringer Kartoffelverſand Die Reichsbahn ſtellte feſt, daß nie ſo wen!g Kartoffet verladen worden ſind, wie in dieſem Jahre. Das bedeutet, daß be eintretendem Froſt mit einer gefährlichen Stockung in d Kartoffelverſor gung gerechnet werden muß, wenn nich beigeiten eine weſentliche Beſſerung eintritt. Beſonders den i1 meinden dürfte dadurch eine wichtige Aufgabe erwachſen; denn 5˙ Verbraucher⸗ und Händlerkreiſen erzwingt die allgemeine Gel Inappheit eine Zurüfchalkung. die ihren natürliche, Intereſſen pöllig zuwider läuft. Zum Teil ſteht man in il⸗ braucherkreiſen wohl 9755 noch unter dem Eindruck des letzten m⸗ den Winters, der eine Anſchaffung eines Wintervorrats faſt eß flüſſig machte; doch iſt das eine Spekulation, die der erſte Jeln dunichte machen kann. Die derſepe Nachfrage nach Kartoffei aber zwingt die Landwirtſchaft bei allgemeinen Geldknapbi ihre Kartoffeln an die Induſtrie zu verkaufen oder Speiſekarto feln zu Fütterungszwecken abzugeben. Auch dieſe Tatſache mahn zur rechtzeitigen Eindeckung der Speiſekartoffeln. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen( morgens) a Luft⸗ Tem⸗* 8 82 See⸗ druck pera⸗ S 8855 Wind 8 5 E höhe 888 8388——— Wettet 5 m* 0 83.8 8 5 Richt. Stärke 881 Werſheim— ITf Ih füül— Reſen 2 Königſtuhl. 825 240, 16 9 sc0 ſchw. Nebel 7 Karlsruhe 127 746.6 12 19 12 sSWY leint Regen 5 Baden Baden 213 747.2 12 19 11 0 4 VBillingen 780 49.5 7] 14[W.(eicht 5 1 eldberg. Hofſ 1281 624.7 2 9 2 SwW•ô mäß. Nebel 6 adenweiler— 749.34 9 18 3 W ſſtark Regen 2 S Blaſie—— 6 12 5 W ſchw Höchenſchwüw!!—--—- ⁵— 15— 5 3 Nach einem wechſelnd bewölkten Tage, an dem vormittaſte und beſonders nachmittags Niederſchläge fielen, kommt es r infolge weiteren Vordringens der weſtlichen Regengebiete zu an⸗ neuten Niederſchlägen. Die Südſtrömung bedingt in Baden Gr normale Temperaturen. Das geſtrige Temperaturmittel iſt 7. ach über dem Normalen. Der Kern des Tiefdruckgebiets iſt iden Schottland gezogen und wird vorausſichtlich weiter gegen ſen Skagerrak wandern. Ueber dem Kandl brechen kühle Luftmaſ in den warmen Südſtrom ein, wodurch ausgedehnte kräftige Reg il gebiete entſtehen. Eine weſentliche Aenderung der Wetterlage für die nächſten Tage noch nicht zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Samstag, bis 12 Uhr nachls: 94 Weiterhin ſehr unbeſtändig, Regenfäſle. noch wild. nördli bis füdweſtliche Winde. der rs⸗ ine hr⸗ auf zen lättia, Herrenwies und Sand überſchaut. Den hohen Vergesrücken loſe Tannenwaldungen bearenzen unſeren Weg und eine geradezu ten wir die WANDERN UND REISEN Eine Schwarzwaloͤreiſe Von Karl Frank(Mannheim) Unſere Schwarzwaldreiſe hatten wir ſchon von langer Hand vor⸗ bereitet. auf unſeren Landkarten gewiſſenhaft die Tagesrouten feſt⸗ gelegt und auch ſonſt alles, was uns wiſſenswert und wichtig erſchien, ſorafältig zu Pavier gebracht. damit uns ja nichts entgehe. Man hätte aſt glauben können. es ſei eine Exvedition vom Nord⸗ zum Südvol vorzubereiten! —Als wir indes an einem trüben Julitage von Mannheim ſchie⸗ n. war unſer geſamtes Reiſegepäck in nur zwei Ruckſäcken verſtaut, wir hatten uns alſo auf das Notwendiaſte beſchränkt und waren auch der Wanderung recht froh, daß uns nicht allzu viel Ballaſt Die Bahn entführte uns dem pulſterenden Leben der Induſtrie⸗ ſtadt und brachte uns in ſüdlicher Richtung über Karlsruhe. Raſtatt und Baden⸗Oos nach dem kleinen Schwarzwaldſtädtchen Bühl, wel⸗ ches den Eingangspunkt zu dem ſich lang hinziehenden Büblertal bil⸗ det. Das durch ſeine Obſtkultur bekannt gewordene Städtchen ver ſchwand bald hinter uns, während ſich vor unſeren Augen die Natur⸗ ſchönheiten unſeres Heimatlandes ſchon in reicher Fülle darboten Einen beſonderen Reiz dieſes Tales bilden die Gertelbachwaſſerfälle die in ihrer Geſamtbeit einen mächtigen Eindruck hinterlaſſen. Von Fels zu Fels hüpft das Waſſer in unzähligen Sprüngen den Berges⸗ hang unter munterem Rauſchen hinab. Zu beiden Seiten der Fälle ſuchen Tannen zwiſchen dem Felsgeſtein ſpärliche Nahrung und kämpfen um einen Platz auf dem ſteinigen Bergesrücken. Fürwahr eine romantiſche Gegendl Am frühen Morgen des neuen Tages drangen wir weiter in den chwarzwald hinein. um über das herrlich gelegene Kurhaus Sand auf teilweiſe recht ſchönen Waldwegen der 1004 Meter hohen Badener döbe entgegenzueilen, die in weiter Runde die vrächtigen Hotels krönt ſtandhaft und feſt der trutzige Friedrichsturm. von deſſen Kup⸗ pel aus unſer Auge die Rheinebene noch aut erreicht. Der berrliche fwsblic ließ neuen Tatendrang in uns aufkommen und ſo marſchier⸗ n wir frohgemut über den Sand in weſtlicher Richtung zurück, um zann nach Süden einbiegend. einen Landſtrich unendlicher Verlaſſen⸗ beit und erhabener Wildnis zu paſſieren. Bald tauchte indeſſen da⸗ freundlich einladende Kurshaus Hundseck auf, das uns für kurze Zeit beherbergte. Dann wanderten wir weiter durch die Einſamkeit. End⸗ leierliche Stille herrſcht in der weiten Umgegend. Ueber uns ziehen 15 Wolken dahin, nur unſer Schritt unterbricht dumpf die maſeſtä⸗ iſche Wildnis. Keine Menſchenſeele begeanete uns auf unſerem mehrſtündigen Wege vom Hundseck über den 1039 Meter hoben Hochkopf zum Kurhaus Unterſtmatt. Von bler aus führte ein be⸗ auemer Weg der Hornisarinde zu, die wir in der azuverſichtlichen Hoffnung auf eine aute Fernſicht ohne Zwiſchenraſt beſtiegen. Leider machten die finſteren Nebel, die mit eiſiger Kälte über den lang⸗ gekrümmten Bergesrücken unaufhaltſam binzogen. all unfere Hoff⸗ nungen zu nichte. Der neue Turm. der ſonſt wohl bei klarem Wet⸗ ter eine herrliche Fernſicht bieten maa. konnte uns leider mit keiner umfaſſenden Rundſchau erfreuen, ſodaß wir es vorzogen. im nahe⸗ gelegenen Raſthaus den Abend zu verbringen. Die Erzählung wäre nicht vollſtändig. wenn man unerwähnt ließe. welch gemütlichen wir in dem netten Schwarzwaldaaſthaus verbrachten. in dem fr ſämtlichen beutſchen Mundarten zuſammenklangen. Dieſe fröh⸗ ichen, frei von Sorgen des Alltaas in boher Waldeseinſamkeit ver⸗ brachten Stunden werden uns unvergeßlich bleiben, denn ſie haben uns einen Hauch des echt deutſchen Weſens verſpüren laſſen. 5 Der nächſte Morgen führte uns durch düſteren Tannenwald mefabwärts zu einem Talkeſſel, in dem der ſagenumwobene Mum⸗ Waſee liegt. Wie der Voltsmund erzählt, kreiben unter deſſen Waſſerſpiegel die Rixen und Elfen des Nachts uhr geheimnisvoges bilten, wäßprend am Tage die Rebelgeiſter als ppamtalticch Sez M e aus dem dunklen See aufſteigen. Aus der Geiſterwelt des naunmelſees kamen wir Uber den 1087 Meter bohen Schwarzenteor fübd einem ſtrammen Marſche bis zum Seekopf und ſchließli hrte uns der einſame Höhenweg an dem ſchloßartigen Hotel wichſtein vorbei. Kurge Raſt machten wir hier und dann begaben ime ans wiederum auf die breite Marſchſtraße hinaus. Ringsum lei hohen Tannenforſt iſt's kirchenſtill, geheimnisvoll ſtreicht ein jeichter Wind über die ſchlanden Tannen hinweg, deren Gipfel Halbwiegen leiſe rauſchen. Nun führte uns der Weg aus dem lbdunzel zum lichten Waldespfad empor! Munter durchſchchrit⸗ ziel errliche Gegend und ſahen im Geiſte ſchon das Tages⸗ auf füßerrücken. Der Aufſtieg auf den Schliffkopf mit Ausblick d a 1055 Meter Höhe bereitete uns keine Schwierigkeiten und der z Fauffolgende ſchmale Fußweg, welcher durch erbabene Wildnis diedtz wußte die Gedanken des Wanderers mit feinem Geſchie euf wi Allmacht der Mutter Natur zu lenken. Zuſehends näherten der uns dem Ziele und ehe die Sonne ihre letzten Strahlen über Kun blutrot leuchtenden Tannenwald ſandte, tauchte vor uns das wörbaus Juflucht auf, das uns für dieſen Tag Aufnahme ge⸗ ſollte. Der nächſte Dagesmarſch führte uns über den langgeſtreckten ſecen des 973 Meter 8ehen Anebie am Kurhaus Alexander⸗ dizanze, der höchſten Kniebiserhebung, vorüber. Dann wies uns und Landſtraße den Weg nach dem bekannten Kurort Freudenſtadt — führte an einſamen Bauerngehöften, maleriſchen Schwarg⸗ banldhäuschen vorbei, bis ſchließlich der württembergiſche Kurplab erzns in der Sonne leuchtete. Da wir für Badebekrieb nicht ein⸗ geteet waren, zogen wir es vor, unſer Quartier auf dem nahe 9 egenen Zwieſelberg zu nehmen, von wo aus die Reiſe am fol⸗ fanden Morgen auf dem Motorrad über Rippoldsau durch das ſich f nng dahinziehende Wolfachtal ging. Das Tal iſt reich an land⸗ chaftlichen Schönheiten und auch die weitere Fahrt durch das 8 biet der Schwarzwälder Uhreninduſtrie mit den Hauptorten nornberg und Triberg iſt ſehr intereſſant und unterhaltend zu licmen. Bei Triberg bringt uns die ſteile Fahrſtraße durch herr⸗ cihe Tannenwaldungen bis zu den Waſſerfällen hinauf, wo die Dobach hoch die Felſen herabſtürzt und die größten Waſſerfälle Vzutſchlands bildet. Nach der Abfahrt paſſieren wir Furtwangen. hrenbach und Neuſtadt, bis ſich gegen Mittag der freundliche itiſee unſeren Blicken darbietet. Am Ufer des Sees erhebt ſich wis burgartige Schwarzwald⸗Hotel, von deſſen ſchattigen Garten uns in beſchaulicher Ruhe an dem von der Natur ſo reich be⸗ aeee Höhenluftkurort und Winterſportplatz erfreuen. Der wei⸗ tafß Verlauf unſerer Reiſe bringt uns in das Gabiet der Höllen⸗ 0 ahn, eine gebirgige Felſenſchlucht von romantiſchem Charakter. bindbielen Windungen geht's die Fahrſtraße zwiſchen den Bergen Tudurch und hoch oben auf ferſigem Geſtein thront nahe des innanels ein ſtolger Hirſch, an die Sage des Hirſchſprunges er⸗ traternd. Der großarligen Vergesromantik fobgt als ſtarker Kon. Valt das fruchtzare Fimmelkeich, dis twir zureht die„Perle des Freiburg erreichten. In der friedlichen Muſenſtadt bram unſere Fahrt wie vorgeſehen inr Gade. 8 uns einige Tage darauf wieder nach unſerer nördlich lie⸗ die den Heimat zurück, nur flüchtig konnte unſer Mige nochmals eherrliche Schwarzwaldnatur erfaſſen. Allmählich kveten die deudeshöhen zurück, ſie weichen zuſehends der ſich weitausdehnen⸗ Ebene. Dieſer Gegenſatz läßt uns die Nähe der Vaterſtadt wennen und bald fährt der Zug in Mannheim ein. Voll neuer indrücke kehren wir in unſeren Arbeitsbereich mit dem t Der Schmnellgug Schweizer Saiſonbilanz Gelrübter Glanz. Ein Beſuch Schweizer Fremdenverkehrsgebiete mußte im Aus⸗ klang dieſes Sommers und zum Beginn des Herbſtes vor ollem zu informatoriſchem Sehen und Hören reizen, nachdem die deutſchen Plätze verhältnismäßig ſchlecht abgeſchnitten hatten und man allent⸗ halben auf die Meinung ſtieß: ja die Schweiz, die hat das Rennen gemacht, ſie iſt von den Deutſchen überfüllt, die uns fehlen. Unermüdliche geſchärfte Sehbemühungen erwieſen indeſſen, daß auch in der Schweiz nicht alles Gold iſt, was glänzt, ſelbſt wenn man dann und wann das ſchönſte franzöſiſche Goldſtück als Wechſel⸗ geld auf Schweizer Banknoten erhält. Es war verblüffend für den deutſchen Beobachter und Kritiker und es war geradezu tupiſch, bei allen Informationen von der äußerſten Südweſtſchweiz bis hinauf ins Engadin unabhängig voneinander das gleiche Wort zu hören: gut oder doch zufriedenſtellend für die mittleren und kleineren Häuſer, dagegen langſam, ſehr langſom für die großen und Luxus⸗ hotels. Gemahnt dieſes Bild nicht an das aus deutſchen Kurorten? Noch mehr, wenn man hört, daß zwar abſolut eine hohe Beſucherziffer verzeichnet wurde, daß aber der Faktor, der den Ge⸗ winn im Fremdenverkehr ausmacht, nämlich die Seßhaftigkeit und die Aufenthaltsdauer, ſich durchweg rückwärts bewegen. Es iſt wpiſch, wenn die als Gradmeſſer geltende Stadt Luzern von dieſem Hochſommer meldet, daß eine wirkliche Ueberfüllung nur durch drei bis vier Tage währende Stauung in der Hochſaiſon ſich einſtellte, gegenüber der gleichen Erſcheinung von etwa drei Wochen im letzten Jahr. Ein unmittelbarer Ausdruck für die verringerten Uebernach⸗ tungstage. Nach einem ausgezeichneten Jumi, nach einer allſeits als vor⸗ trefflich erkannten Vorſaiſon, zum Teil verurſacht durch das Rück⸗ ſtrömnen Italienreiſender und ilgerfahrten, machte ein mäßiger und vom Wetter nicht begünſtigter Juli keine Fortſetzung, und der Auguſt blieb vollends im Rückſtand gegenüber den Erwartungen. Gleich auffallend wie die Hinweiſe auf das ſchwere Arbeiten der großen Häuſer iſt die allgemein verzeichnete Erſcheinung über ein wie eine Zäſur wirkendes Rückgleiten der Verkehrsziffer zu Be⸗ ginn oder Mitte Auguſt. In der Tat ſind die Zugänge in dieſem Hochſommermonat prozentuol auffallend gering gegen die Früh⸗ jahrsmonate. Bemerkenswert war die Auslaſſung eines großen Platzes im Berner Oberland, der die Lücken des Auguſtes durch frühere Abreiſen oder durch Abſagen von Beſtellungen auf die Aus⸗ wirkung der Angelegenheit des Stinneskonzern zurückführen möchte. Haben die in deutſchen Orten vermißten nun tatſächlich in dem angenommenen Maße in der Schweiz geſteckt? Bei oberflächlicher Betrachtung abſoluter Zunahmen von Fremdenziffern könnte man meinen: ja. Die vergleichende Beobachtung innerhalb der Zahlen⸗ reihen der Statiſtik kommt zwar zu einem anderen Ergebnis, das iemlich gleich mit Nein lauten dürfte. Wohl ein heben der deut⸗ 9 5 Verkehrsziffern in der Zentrolſchweiz, im ſchon immer bevor⸗ zugten Graubünden, ſelbſt in der bisher noch etwas gemiedenen Weſtſchweiz, aber keineswegs ein Anſchwellen in einem Maße, das die Annahmen die Ueberfüllung mit Deutſchen rechtfertigt. Dem Gros in der Schweiz, die ihre Friedensziffern vielleicht in einzelnen Monaten, aber noch nicht im ganzen erreicht haben dürfte, ſtellt immerhin noch in ganz überwiegendem Maße die engliſch ſprechende Zunge, Großbritannien und merika. Wer mit offenen Augen reiſte und die Unzahl von Reiſegeſellſchaften aus dieſen Ländern be⸗ obachtete, konnte durch die Zahlen der Statiſtik nicht mehr über⸗ raſcht werden, die für einen 5 wie Luzern, der dem Deutſchen ſehr am Herzen als Reiſeziel liegt, allein etwa mit der Hälfte aller Fremden anzuſetzen ſind und meiſt abfolut ſtärkere Zunahmen ouf⸗ weiſen als Deutſche und als Schweizer, obwohl auch dieſe letzeren im Plus ſtehen. Der Hauptzuwachs deutſcher Reiſender ſcheint über⸗ wiegend in der Vorſaſſon zu liegen, ein Vorgang, der ohne wei⸗ teres aus der wirtſchaftlichen Verarmung des Deutſchen zu er⸗ klären wäre, wenn er die billigeren Frühmonate wählte. Die Uebereinſtimmung Schweizer Beobachtungen über den Be⸗ ſuch großer Hotels mit denen a deutſchem Boden follte doch zur Erkennung der einen rſache vieler Klagen führen: die all⸗ ſeits durch den Krieg und die Nachkriegszeit hervorgerufene Geld⸗ klemme, vereint mit einem idealen Moment, daß mancher, der im Krieg erkennen lernte, daß es in vielen Dingen auch einfacher geht, heute auf dies und jenes verzichtet, was er ehemals nicht ohne Un⸗ bequemlichkeiten entbehren zu können glaubte. Die Leidtragenden ſind die großen Hotels mit ihrem Komfort und großen Apparat. Der Lauf des vergangenen Sommers mußte lehren, in welchem Maßge Geldbeſitz und Geldflüſſigkeit in allen Ländern zurückgegangen ſind und daß daraus gefolgert einfachere Zeiten den Uebergang bis zur Bildung eines neuen Wohlſtandes mit neuen Vermögen bilden werden. Dieſe Uebergangszeit wird überleben, wer ſich vechtzeitig darauf einzuſtellen verſteht. Es iſt nicht alles Gold, was glänzt, auch in der Schwelz nicht, wie eingangs geſagt, ſetzt aber in anderem Sinne gemeint. Auf der einen Seite die geradezu muſtergültigen Transporkanſtalten der Bundesbahn, Räthiſchen Bahn, Lötſchberg⸗Simplon⸗Bahn(im Verein mit der Gotthardbahn Gelegenheit zu prachtvollen Rundfahrten über Lugano⸗Centovallibahn viſumfrei durch italieniſches Gebiet bietend). Berner Oberlandbahnen, ee eee Bernina, dann die im Aufſchwung begriffenen großen Schiffahrtsgeſellſchaften, voran auf dem Vierwaldſtätter See uſw., die alle wetteifern in Sauber⸗ keit, Fahrplanvervollkommnung und Raſchheit und für andere euro⸗ päiſche Unternehmen vorbildlich ſich nennen dürfen, guf der andern Seite Ungereimtheiten im Hotelgewerbe mancher Art, in Preiſen, Berechnung von Nebenausgaben, in der Art der Trinkgeldhand⸗ habung, die deulſchen Reiſenden nicht immer angenehm auffällt. Ein buntes Durcheinander, in dem der Reiſende nichts anderes als der Leidtragende ſein kann. Hier Ablöſung. dort keine, hier 10, dort 15 Prozent, hier der Hausdiener extra dort einbegriffen und Jo fort. Immerhin eine Erkenntnis daß man in Häuſern, wo die Ab⸗ löſung nicht üblich iſt, ſie ohne weiteres gewährt. In den Mahlzeiten ein deutliches Pendeln zwiſchen den teuren Einſtands⸗ preiſen in der Schweiz und dem Bedürfnis der Paſſanten, nicht zu teuer ſpeiſen zu wollen. Daraus reſultierend ein Wechſel in Preis und Güte, wie er nördlich des Rheines ſeltener auftritt. Trotzdem anerkennenswert, daß gegen das Vorfahr in einzelnen Stätten eine ſichtliche Umſtellung zugunſten des Paſſanten ſich durchzuſetzen be⸗ ginnt, das„kleine Menu“ hat ſich erheblich ausgebreitet, und die Einzelſpeiſe hat bei kaum verändertem Preis die Verteuerung der Waren durch einen für den Magen unfühlbaren Abſtrich an Haſtig⸗ keit ausgeglichen. Neben dem Wetter des Hochſommers brachte eine offene Ent⸗ täuſchung die Freigabe des Autoverkehrs in Graubünden, der eine Hoffnung war. Blieb ſchon in der Hochſaiſon der große Strom aus, ſo ebbte er ausgangs Auguſt, anfangs September derart zurück, daß ein Kraftwagen auf den Straßen bereits zur Seltenheit wurde. Mag die unbeſtändige Witterung des September den Abbruch der Saiſon beſchleunigt haben, ſo erklärt ſie doch nicht alles. Man wird die wirtſchaftlichen Zuſammenhänge heranziehen müſſen, wenn man ug zur Vereinfachung verſtehend folgen will, unter dem die großen Hotelunternehmen der Schweiz leiden. Die Schweiz muß ſich ſagen, daß in allen Ländern heute die Leute ſeltener geworden, teilweiſe ganz dahin ſind, die ohne Zaudern 20 bis 40 Franken hinlegen können. Man wird daran zu lernen haben, und wer zuerſt lernt, wird das Rennen machen. Als Deutſcher, das ſei zum Abſchluß angefügt, mochte man ſich freuen, daß die oft kritiſterten Erſcheinungen ehmals Neureicher reſt⸗ ios verſchwunden ſind und daß der Deutſche unauffällig und ruhig ſeines Bewußt⸗ ein zurück, ein ich bel bee en e eee pfãlzerwald⸗verein Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim Ein reizendes, wenig beſuchtes Gebiet des vorderen Haardt⸗ gebirges war für die Wanderung am 11. Oktober auserſehen, womit der diesjährige, abwechſlungsreiche Wanderplan in's letzte Viertel trat. Nach einſtündiger, angenehmer Fahrt entſtiegen wir in Lambrecht dem erſt um 8 Uhr morgens Ludwigshafen verlaſ⸗ ſenden Sonntagszuge. Leichter, kühler Nebel lag in den Straßen des ſauberen Städtchens, das nicht allein durch ſeine Webereien, ſon⸗ dern weit und breit auch bekannt iſt, weil es alljährlich an Pfingſten einen gut gehörnten Geißbock,„bien capable“, der Stadt Deides⸗ heim vertraglich liefern muß. Etwa 200 Meter weſtlich des Bahn⸗ hofes verließen wir nach rechts das holperige Pflaſter der Haupt⸗ ſtraße, um gleich jenſeits des Schienenweges links in's idylliſche Luhrbachtal einzubiegen. Die letzten, aus rotem Sandſtein erbauten, ſchmucken Häuschen lagen bald hinter uns. Am Rande des dunſtigen Bergabhanges ging's N lautlos talaufwärts, der grauen Wand dort oben entgegen. Unſichtbare Hände ſchienen ſie zurückzudrängen, je mehr wir auf Serpentinen zur Höhe emporkletterten. Zwiſchen den ſchon herbſtlich gekleideten ſungen Buchen wurde es au einmal helle. Himmliſches Licht hatte den Weg zu Mutter Erde gefunden. Und da klang's feierlich an unſer Ohr— vom hohen Glockenſtuhl im Tale rief's zur Kirche. Um zehn Uhr kam die Spitze am Fuße des Stoppelkopfes an. Von ſeiner Erſteigung ſah die Führung jedoch ab, denn die ihn einſt krönende hölzerne Warte befindet ſich auf dem Wege alles Irdiſchen, die Tage des morſchen Gerippes ſind gezählt. Ueberragendes Gehölz hemmt jetzt ringsum des Wanderers Blick. Darum weiter, auf bequemem Fahrwege abwärts! In den tief ein⸗ ſchneidenden Tälern brodelte der Nebel. Grelle Lichtſtrahlen ſchoſſen in die blaugraue Maſſe. Hin und her wogte der Aisgac Kampf, doch machtvoll meiſterte die Sonne den an den hinauf⸗ leckenden Giſcht. Die„Alte Schanze“ war in einer halben Stunde erreicht und wenige Minuten ſpäter auch das etwas tiefer liegende „Forſthaus Silbertal“, vor deſſen Pforte hohe, dunkle Tannen zur Frühſtücksraſt bei vorzüglichem„Niederkirchener“ freundlich einluden. Auch die Kontrolle der Diplomanwärter fand im niedlichen, durchwärmten Stübchen ſtatt, aus deſſen fürchterlichen Enge ſelbſt unſere verdiente Pfälzerwald⸗Mutter, mit der Stoppuhr in der Hand, in's Freie flüchtete. War's doch auch ſchöner draußen im ſonnigen Wieſengarten, vom Kranze hoher Berge ſchützend umgeben. Flugs war auch unſer bewährter Hofphotograph am Werke.„Ein bißchen rechts“ oder„ein bißchen links“ leitete er mit eleganter Handbewe⸗ gung. Das„nur recht freundlich“ blieb ihm erſpart. Bald war das für die Frühſtücksraſt vorgeſehene Stündchen vorüber, und von dem herrlichen Plätzchen mußten wir ſcheiden. Zum Weſtabhange des Langenberges führte die Fortſetzung unſerer Wanderung. Drüben an den Ausläufern des Hermannskopfes lag die Nachmittags⸗ ſonne. Prächtig leuchteten die von Maler Herbſt gezeichneten Blätter der Bäume, Sträucher und Hecken. Zwiſchen den zackigen Kronen hoher Kiefern grüßte ſchon Lindenberg herauf, wo im geräumigen Gaſthauſe von Peter Schönung zur zweiſtündigen Mittagsruhe Ein⸗ kehr gehalten wurde. Pfeilſchnell war die verflogen; die große Wanderin hoch oben ermahnte zum Aufbruch. Hütten⸗ und Königs⸗ berg waren ſchon in Dunſt gehüllt, als wir um die 4. Nachmittags⸗ ſtunde auf ſchmalem, ſteinigem Pfade zur Wolfsburg hinaufſtiegen. Der altersgrauen Ruine galt ein kurzer Beſuch. Dann zogen wir weiter durch lieblichen Kaſtanienwald, bis nach etwa 30 Minuten Neuſtadt a. 15 mit- ſeinen engen, winkeligen Gäßchen zu unſeren Füßen lag. Die letzten Sonnenſtrahln huſchten über das bunte Ge⸗ wirr roter Ziegel⸗ und grau e ee Schieferdächer. Nur ſchwer vermochte ſich das ſchönheitstrunkene Auge dem Zauber des anmutigen Bildes zu entziehen, dem die weite Ebene einen male⸗ riſchen Hintergrund verlieh. In dunſtiger Ferne verlor ſich die ſchwarze Linie, auf welcher wir im Sonntagszuge ſchon in der erſten Abendſtunde dem Rhein hochbefriedigt entgegen eilten. Fritz Schweitzer Wandervorſchläge Tageswanderung Hirſchhorn— Dammberg— Brombach— Ober⸗ und Unterhain⸗ brunn— Kortelshütte— Hirſchhorn nach Hirſchhorn 3. Klaſſe 2 M. 80 Pfg., 4. 1 u0„90 Pfg.— Vom Hauptbahnhof ab.05, Hirſchhorn an 9. r. Vom Bahnhuf Hirſchhorn mit der Nebenlinie 44— gelbem ſenkrechten auf weißem wagrechten Strich— öſtlich durch das Städb⸗ chen bis zur Wegkreuzung. Von hier links, nördlich, kurz auf der Straße nach Langenthal, durch die Eiſenbahnunterführung. Nach 50—60 Mtr. rechts auf holprigem Pfad ziemlich ſteil bergan und in den Wald, über einen Waldweg auf einen Zickzackpfad. Auf dieſem gemächlich aufwärts und wieder über einen Waldweg. Bei einer Bank rechts ſchöner Blick auf Schloß Hirſchhorn. Nach einer halben Stunde mündet der Pfad in einen breiten Waldweg am Dammberg. Rechts ſchöner Blick auf Hirſchhorn, Schloß und ins Neckartal. Auf dieſer Straße rechts am Ddammberg aufwärts. Bald ſchöner Aus⸗ blich ins Finkenbachtal mit Unter⸗ und Oberhainbrunn, Unter⸗ und Oberfinkenbach, ſowie rechts auf der Höhe auf Kortelshütte und Rothenberg. Nunmehr Höhenwanderung mit abwechslungsreichen Ausblicken. Nach einer halben Stunde rechts unten eine Forſtſchutz⸗ hütte und bald bei einer Buche links Rechtsſchwenkung, auch fällt der Weg kurz ab. Jetzt wechſelt das Bild, rechts immer der gleich ſchöne Ausblick, links ſchöner Ausblick ins Ulfenbachtal mit Langen⸗ tal und Hettesbach, geradeaus ins Brombachtal mit Brombach. In etwa—94 St. rechts ein Stück Brombacherfeld. Die Lokalmar⸗ kierung Brombach—Langental kreuzt hier. Nach etwa 100 Meter wieder eine Rechtsſchwenkung und nach 15 Minuten hinab nach Brombach. Einkehrgelegenheit. Durch Brombach in gleicher Rich⸗ tung mit der Nebenlinie 40— rotgelbes liegendes Kreuz— aufwärts bis zu den letzten Häuſern links. Von da durch einen Hohlweg rechts öſtlich im Feld auf zur Höhe und in den Wald. Hier im Wald bei einem freien Platz über die Hauptlinie 11— rotes Kreuz und alsbald im Wald ziemlich ſteil bergab. Nach 94 St. rechts am Wald hin, hierauf im Feld links ab, über das Finkenbachtal nach Oberhainbrunn. Bei den erſten Häuſern rechts durch eine Hofraithe auf die Straße nach Unterhainbrunn. Direkt ſüdlich durch das lang⸗ geſtreckte Oberhainbrunn, nach einer halben Stunde Unterhain⸗ brunn. Bei den letzten Häuſern links ohne Markierung über das Finkenbachtal. Kurz im Feld auf in den Wald. In dieſem füdlich auf ſchöner Straße, die nach 8 Minuten links abbiegt, nach St. Kortelshütte. In derſelben Richtun durch den Weiler aufwärts, ein wenig Feld und im Wald zur Hauptlinie 11— dlaues Kreuz. Mit dieſer wieder durch ſchönen Buchenwald und ſchönem Weg. Nach einer halben Stunde rechts eine Forſtſchutzhütte. Bald verläßt die Markierung links den Weg, geht auf einen Pfad über, der links an einem Forſtgarten vorüberführt, zuerſt bequem und ſpäter ziem⸗ lich ſteil zum Schloß Hirſchhorn abfällt. Vorher links drüben—5— Blick ins Neckartal, auf Ersheim, Hirſchhorn und Schloß. rch den Schloßhof hinab nach Hirſchhorn. Eine der ſchönſten und aus⸗ ſichtsreichſten Wanderungen des Neckartals. Wanderzeit.—5 Stunden.— Hirſchhorn ab:.50,.08,.00,.54; Mannheim anz .06,.42,.21,.09. F. Sch. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannhelm, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polltiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoliiik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten und den Weges und das Odium eines gegenteiligen Verhaltens aber Lamg Kaſtos dem— Angelſachſen überlaſſen hat. W. Rbg. übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. 6. Seite. Nr. 492 ———— Freitag. den 23. Oktober 122 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt — — Berliner Deviſen Amtid 6 22 8. 22 Fb. 6 B. 28 rp. olland. 1,63 169,05 168.74 169.15 voll uenos-Altes.729.733.727 1731 tüſſel. 19,13 10,17* 19,12 19.16 5 Chriſnanta. 85,39 85.61* 85,44 85,86 Danz 4 80.60 80,80 80,50 80,80 Jogendagen 103.7 104,23 103.97 104.23 Liſſabon 11.125 21.,175 21.125 21.,175 54 Stoctholm. 114.27 112.55 111 26 112.54 7 10,555 10.595 10.55 10.59 5 tallen. 16.565 18,605 16 47 16.51 5 London 20.82 20.37 5 10,82 20.37 7 New⸗Dork.105 4⁰⁵ 4105 42⁰ 8 18,22 18,28* 17.77 17.81 55 Schwelz. 5 80,83 81,03 80.80 81.— 8 Spanten. 59,.97 60 13* 59,95 60,11 5 Japann.720.724* 1,71.720 2 Konſtantinopel..37.38 2,385 2875 2 Rio de Janelro 0,633 0635⁵ 2.838 0,640 0 en 80,12 50,28 5 50,12 50.26 8 12,3 12.,67 8 12025 12.665 8 eftadien..44 744 741 145 N Dudapeſt..87.80 15 545 8505 5 Seſa 205 28 205 444 Athen 545 851 5.45 551 Feankfurter Wertpaplerbseſe Tendenz: erholt Frankfurt a.., 23. Oktbr.(Drahtb.) Bei Eröffnung des heutigen Effektengeſchäfts wurden einige Deckungskäufe vor⸗ genommen, wodurch ſich die Tendenz überwiegend feſter geſtaltete. Die Auslaſſungen der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik machten einen ausgezeichneten Eindruck, ging doch aus ihnen hervor, daß der Anilinkonzern ſehr gut beſchäftigt ſei und daß die Aktionäre im laufenden Geſchäftsjahr ſehr wahrſcheinlich mit einer höheren Dividendenausſchüttung rechnen könnten. Ferner wurde in dieſen Auslaſſungen betont, daß die Fuſion in der J. G. die Produktionsunkoſten weiter vermindern würde. Die chemi⸗ ſchen Werte konnten daraufhin gegen die geſtrigen amtlichen Kurſe um 1,5 pCt. anziehen. Auch die übrigen Induſtriewerte konnten von der feſten Haltung der Chemiewerte profitieren, doch waren meiſtens die erzielten Gewinne ſehr beſcheiden. Nur in Schiffahrtswerten lebte die anfangs der Woche beobachtete Nachfrage wieder etwas auf und hatte Kursbeſſerungen bis 2 pCt. im Gefolge. Deutſche Anleihen, Pfandbriefe und ausländiſche Renten waren gleichfalls etwas befeſtigt. Im Freiverkehr war die Tendenz ſtill. Api 0,55, Becker Kohle 48, Benz 36, Brown Boveri 54, Growag 62,50, Kreichgauer 14, Ufa 53,50 und Unterfranken 50. Serliner Wertpapierbseſe Berlin, 23. Oktbr.(Drahtb.) Da ſich die geſtrigen Glatt⸗ ſtellungen, die in Vorbereitung auf die Ultimoliquidation vor⸗ ſenommen worden waren, nicht fortſetzten und die Gerüchte von ahlungsſchwierigkeiten bei hieſigen Bankfirmen ſich nicht beſtätigt haben, bzw. dieſe beigelegt worden ſind, war die Börſe heute weſentlich freundlicher veranlagt. Allgemein war man geneigt, den günſtigen Nachrichten mehr Beachtung zu ſchenken und verwies in dieſer Hinſicht auf die weſentliche Beſſerung der Außenhandels⸗ ziffern im Monat September und die trotz der Dividendenloſigkeit doch günſtig beurteilten Abſchlußziffern von Köln⸗ Neueſſen und Höſch. Das Geſchäft nahm größeren Umfang nicht an. Die Zurückhaltung wurde durch den erneuten Frankenſturz ver⸗ ſtärkt, weil man ſich darüber klar iſt, daß dadurch der franzöſiſchen Induſtrie gegenüber der deutſchen der Wettbewerb auf den Aus⸗ lundsmärkten weſentlich erleichtert wird. Deckungen und geſtrigen und Schiffahrtsaktien um ungeſähr 1 pCt. von ihren Rückſchlägen zurückgewinnen konnten. Auch Bank⸗ aktien zogen von der Beſſerung mit kleinen eee ent⸗ ſprechenden Nutzen. Reichsbank⸗ und Berliner Handelsanteile ſtiegen über 1 pCt. Im Verlaufe ſetzte die Börſe erneuten Ver⸗ ſuchen der Baiſſepartei mit Blanko⸗Abgaben auf den Kursſtand zu drücken, bemerkenswerten Widerſtand entgegen, ſo daß ſpeziell auf dem Montanmarkt weitere Kursbeſſerungen um teilweiſe über 1 pCt. gegen die Anfangsnotierungen eintraten. Schwächer lagen Ilſe⸗Bergbau⸗Aktien um 1 pCt., in denen Glattſtellungen ſtatt⸗ gefunden haben ſollen. Am Rentenmarkte ging es wieder ſehr ſtill her. Der Kursſtand veränderte ſich für heimiſche Papiere nur ſehr unbedeutend. Schutzgebietsanleihe ging bis 5,75 zurück. Von ausländiſchen Renten erhielt ſich für ungariſche Papiere das Intereſſe. Ebenſo ſetzten ruſſiſche Renten⸗Eifenbahnprioritäten ihre ſteigende Bewegung im Freiverkehr fort. Der Geld⸗ markt zeigt unverändert leichtes Ausſehen. Am Deviſen⸗ markt wurde beſonders der anhaltende Sturz der Deviſe Paris im internationalen Verkehr, der auch zu entſprechendem Rückgang führte, beachtet. Rückgang der Reichsindexziffer Die den Stichtag des 21. Oktober berechnete Großhandels⸗ indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem Stande vom 14. Oktober(125,1) um 1,4 pCt. auf 123,3 zurückgegangen. Geſunken ſind die Preiſe für: Kartoffel, Butter, Schmalz, Zucker, Fleiſch, Hopfen, Benzin und Maſchinenöl. Höher lagen die Preiſe für: Milch, Baumwollgarn und für die meiſten Textil⸗ rohſtoffe. Von den Hauptgruppen haben die Agrarerzeugniſſe von 121,1 auf 117,7 oder um 2,8 pCt. nachgegeben, während die Indu⸗ ſtrieſtoffe von 132,8 auf 133,8 oder um 0,8 pCt. anzogen. Speyerer Volksbank In der.⸗V. der Speyerer Volksbank erſtattete Direktor Naumann den Geſchäftsbericht über das 1. Holbjahr 1925. Trotz der Wirtſchaftskriſe könne bei der Speyerer Volksbank ein ſtarkes Anwachſen ſowohl des eigenen Vermögens als der fremden Gelder feſtgeſtellt werden. Die Bilanzſumme ſtieg ſeit 31. Dezember 1924 von 1,9 Mill. auf 3,16 Mill. 1. Beſonders erfreulich ſei die Doppelung der Geſchäftsanteile von 112 000 auf 213 000 RI am 30. Juni 1925. Auch die eigentlichen Spareinlagen wuchſen von 412 000 auf 731 000. Die Einlagen der Kunden ſteigerten ſich von 1 147 000 auf 1 633 000, worunter etwa 300 000, Feſt⸗ anlagen ſind. Es war bisher möglich faſt ohne Bankkredit aus⸗ zukommen, um den Wünſchen der Mitglieder in Bezug auf Kredit⸗ gewährung zu entſprechen. Der Geſamtumſatz betrug für das erſte Halbjahr faſt 39 Mill., gegenüber dem Jahresumſatz 1924 von 59 Mill. eine beträchtliche Zunahme. Der Mitgliederſtand zeigt eine Erhöhung um 64 Mitglieder auf insgeſamt 3584. Beteiligt war die Bank an dem von der bayeriſchen Regierung der Pfalz zur Verfügung geſtellten 8⸗Millionen⸗Fonds, der ſogenannten Pfalz⸗ hilfe mit 169 600, die 251 ſelbſtändigen Perſonen gegeben wurden. Das Gewinnergebnis für das erſte Halbjahr war befrie⸗ digend, ſo daß nach dem auch das dritte Vierteljahr normal ver⸗ laufen iſt, für das Geſchäftsjahr 1925 ein gutes Reſultat erhofft werden könne. O Vom Groß-Anilin⸗Konzern. Blättermeldungen zufolge hat der Anilin⸗Konzern das Verwaltungsgebäude des Sichel⸗Konzerns in Frankfurt a. M. in der Mainzer Landſtraße 28 käuflich erworben. Wie es heißt, will der tu- Geſchäftslage in der ſchwarzwälder Uhreninduſtrie. Die Geſchäftslage in der Uhreninduſtrie war noch bis Ende September eine ſolche, daß von einer durchweg regelmäßigen Beſchäftigung in ihr geſprochen werden konnte; ferner durfte man nach den bis, herigen Erfahrungen damit rechnen, daß das Weihnachtsgeſchäft eine ſteigende Produktion bringen werde. Plötzlich iſt ſie jedoch für eine ganze Anzahl Firmen in der Uhreninduſtrie und des badiſchen wie auch des württembergiſchen Schwarzwaldes umgeſchlagen, ſo daß Kurzarbeit und Arbeiterentlaſſungen gemeldet werden. Die Urſachen des plötzlichen Konjunkturumſchwunges laſſen ſich noch nicht ganz überſehen. ⸗l. Jahlungsſchwierigkeiten im Frankfurter Textilhandel. In folge plötzlicher Kündigung des Bankkredits iſt die Firma Albert⸗ Frenzel, Frankfurt a.., in Zahlungsſchwierigkeiten geraten. Sie bietet ihren Gläubigern einen Vergleich von 40 pCt. an, der jedoch von der Gläubigerverſammlung abgelehnt wurde. Den 170 000 ½ Paſſiven ſtehen etwa 100 000 Aktiven gegenüber.— Die in Zahlungsſchwierigkeiten geratene Schneider“ bedarfsartitel⸗Großhandlung Leo Katz u. Co. Nachf., Frankfurt a.., iſt unter Geſchäftsaufſicht geſtellt worden. Sie bietet einen Vergleich von 65 pCt. und einen Beſſerungsſchein von 5 pCt. an. Die Paſſiven betragen etwa 100 000 4.— Die Firma Leo Rohr, Tuchverſand, Frankfurt a.., hat ihre Zahlungen eingeſtellt und bietet 25 pCt. als Vergleich an. Die Paſſiven be⸗ tragen rund 92 000 /, die Aktiven rund 50 000 l. „o- Hagen⸗Bergbau.-., München. Den Münch. N. Nachr zufolge iſt einem Aktionär der Hagen⸗Bergbau.⸗G. von der Ver⸗ waltung der Geſellſchaft mitgeteilt worden, daß die Verwaltung in den nächſten Tagen die Konkurseröffnung beantragen werde. Die genannte Geſellſchaft hat bereits zweimal Termin zur .⸗BV. feſtgeſetzt. Die erſte.⸗V., die am 30. Juni ſtattfinden ſollte, wurde auf Antrag der Aktionäre und die zweite, die für den 18. Auguſt feſtgeſetzt war, auf Antrag der Verwaltung vertagt, Der Abſchluß der Geſellſchaft, deſſen Genehmigung die.B. vor⸗ nehmen ſollte, weiſt einen Berluſt von 73838 RA auf. Die .⸗V. ſollte über eine Kapitalerhöhung beſchließen. 5 „o- Ausnutzung des neuen Slickſtoffverfahrens auch in Bayern. Nach einer Information der Münch. Ztg. hat ſich die Röchling'ſche Eiſen⸗ und Stahlwerke.⸗G. zu Völklingen(Saar) zur Ausbeu⸗ tung eines von ihr ausgearbeiteten neuen Verfahrens zur Stickſtoffgewinnung auch mit der Eiſenwerkgeſellſchaft Maximilianshütte in Roſenberg(Oberpfalz) und mit andern Werken zu einer G. m. b. H. zuſammengeſchloſſen. Für die Ver⸗ wertung ſollen bayeriſche Waſſerkräfte nutzbar gemacht werden. :( Vereinigte Altramarinfabriken.-., vorm. Leverkus, Jeli⸗ ner u. Konſ. in Köln. Die o..⸗V., in der 5 Aktionäre ein Stammkapital von 2 676 800 R= und 820 000.1 Vorzugsaktien vertraten, genehmigte einſtimmig den bekannten Abſchluß 1924/5 und erteilte die Entlaſtung. Aus dem Reingewinn wer⸗ den 8 pCt. Dividende auf die Stamm⸗ und 6 PCt. auf die Vorzugsaktien verteilt, 24000.4 Tantieme gezahlt, 25 851.U der Rücklage überwieſen und 31 559 R⸗4 auf neue Rechnung vor⸗ getragen. Zwei ausſcheidende Aufſichtsratsmitglieder wurden wieder⸗ gewählt. Ueber die Geſchäftslage wurden keine beſonderen Mit⸗ teilungen gemacht. Waren und Märkte •2 Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 22. Okt. 1 Kg. Gold 2800., 2810.; 1 Kg. Silber 98,25—93,80 G. 100,30.; 1 Gramm Platin 14,50 G. 14,90 B. ·: Nürnberger Hopfenbericht vom 21. Okt. Auf dem Hopfen⸗ markt war eine Zufuhr von 30 Ballen zu verzeichnen. Dem' 22— 2 114 0 4 3 72 2 ar Rückkäufe bewirkten auf faſt allen Marktgebieten Kursbeſſerungen Anilin⸗Konzern dort ſeine zu bildende Hauptverwaltung gegenüber ſtand ein Umſatz von 20 Ballen. Die Tendenz w von 1 bis vereinzelt 2 pCt. Auch die Papiere, für die amerikaniſche unterbringen.— Eine Beſtätigung der Nachricht war bisher nicht unverändert; die Preiſe ebenfalls. Markthopfen 450—500 l. Entſchädigungen in Betracht kommen, wurden mehr beachtet, ſo zu erhalten; jedoch iſt mit ziemlicher Sicherheit anzunehmen, daß zt Bremen, 22. Oktbr. Baumwolle. Amertcan Fully middling daß Stöhr⸗Kammgarn um 4, Balitmore und Canada um 2 bis 3 ſie den Tatſachen entſpricht. e. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 23,58(23,77) Dollarcents. —— ˖ —135 5eah. Benlin.80 50⸗ vdegb 24.78 5 Alo Pbben vengpas 24. 74. Nonbag. Putt 912532710 Schucker d d 6980 982 . 18.— 18.—Ver. Un 51.50 80.50 Zuckerf. B. a Berg—74.— en 51.23 92, ucker! 0 do 66.50 69,½77 Kurs ettel ö en Faz 97.— 88— B091 211 81 150.90 50 een 56, 58. Hermann Pöge— 28.28 Noſltzer Braunk. 40.— 39.—Segall Strump 86,25 8570 B. ſech. Ind. Malng 50.— 50.— Voigt& Haff, St. 62.10.: Seilbronn 5510 55.10 Rathgeber Wagg. 5450 0,— Noſzer Jucer 82.78 82.J8 Stemens Cleftr. 99.10 80 7 Ver. Jaßſ. Caſſel 58.50 58.— Volthom. Seil.K. 30,.25 80.25 Offſtein 59,50 53, Reisbolt Papler 134,0 132,0] Rückforth Nach! 0,3 0,3 Siemenss Hals!. 85,50 925 A 11 d Auslandsanleihen in 5 · V. Pinfel Nurnd—.— 74.30] Wayß& Freytag 64. 8415 Rbeingan 85.—.—.— Rhein. Braunkhl. 190.0 129.7] Kütgerswert. 33,28 85. Sinner.G. 68,50 9050 en un uslandsa e rozenten. Ver Ultramarinſt 78.— 80.— Jellft. Waldhf St. 84.78 84.15 Stuttgart 55.— 58,— Rheln. Chamotte—.—.— Sachſenwart 52,50 52.50 Stettiner Vulkan 28,— 7650 . 5 Rhein. Elektrizität 59.50 58.50 Sächl. Gußftad!—.—55,50 Stoehr Kammgn. 116,5 10 Sisloertehta- Kure e 2* et. Bo..*— Frankfurter Dividenden⸗Werte. Serſiper aa. er, e eee ece 8— 6g g, 5 bdt l 49 U. e ee—.——. uſa„— 88. 9 inſta 50 1 ugo nelder 25 5 cl. Schi 8 8 ee 3 öm. Kötlenenl. 808 A0s benende Gden, 31285,42 Schuber Sah 88. 6950 Teicherahen 19.— 187 0—.109 25 82.5 Teleph. Berſiner 75.75 15.75 7 Glanzſioff Göbf 3010 308.0 Weſtf. El 5 171 32 Nſe Senk 8020 420 1 5 e Berliner Dividenden⸗Werke. Thal Weſenbütte—.——.—[Ver. 1115 200 34,10 34.10 Wieing Cemen 78.— 757. ee eee n e Sraucport- Alelen. ee 80, 8 8 e Br. 8 8 0 5.B. B. 05 Saline., 50 5 ö. 55 0 5 B U 70.,50 70.50 Hracne nd 7 615 7 0 5777 Schantungdahn—.—.⸗Auftral.'ſch.— 60,50 Norddtſch. Noyb 71.30 72.50 Aene a—— Ber. Ultramarinf 79.65 78.— Witdener Sahl 8 25 59.26 e e er. 0f— Jreenz ent. 29— 39050 Witzen Notenpt. 62 62 Alg. Lel. u. Ein 1088 103.6 35. umt. Natert. es.— 55.Seiend dunſe; 380 248 Unton-⸗Githere. 2280 28.70 Joge Telege d. 57 85, Ninene Gußſta178 78— Sae acde, 12 5.5 iſamw uc. 78.— 7789 Nanng Bert⸗, 58— 6 8oſSadd. Glendahn 82—Hendan dia.— r n ceſöif 8850 3345 dersee eßte z 088]eaand geſg 280 250 Pei Seee 2, 1 Sealeer Henet 1 25 5 5 u Ane 70.— 350 Baltimore— 89,85 Hanſa D ſchiff 84— 82.15 Ver. Fetf. Bunt. 30—30 Wanderer⸗Werke———Zellſtoff Derein 51,50 Com. u. Privibk. 94.—94,. Erdit⸗.„„. Allg. Verſ. 70,.— 70. Ver. Chm. Kharl. 71.—78.— Weſer Akt.-Geſ. 1200 Jallte Waldhſ⸗ 88,50 84.— Drmſt u. 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Pirm. 41.—4 50 Hanſwert. Füßen 60.——,— Lahmeger& Co 8„50—½Harkor! Bergwrt.—.——.—Ilſe Bergbau 99,— 87,75 Kyffhäuſer Hütie 38.— 30,75 30%„1902—.——5% Pr.Schatzanw.—,——.—4% Bay. Pf. Ei.— .Gud. Carle———.— Hllper Armaturſb. 25.—.—— Lech Augsburg 69.7s 69,75]Harhen. Bergban 195,1 107,1] R. Jüdel Co. 54.—.— Labmener Co. 42. 8 4½%%„ 1904½5ß.—— 4% do. do.—.——. 3½% do,— einmech. Jetten—. f4.— Hirſch Kupf. u. M.— 289.75 Lederwrk. Rothe—.— 60.—[Hartmann Maſch. 38,— 39,[Hebr. Junghans 54, 54.— Jaurabütte. 9572358,5005% dt. Reichsanl. 0,222.225 4% Preuß. Konſ. 0, 280.250 4% Hen. 0. 80 u. 06—,. elſt Sect Irnkfei.—, 19.— Hoch- u. Tieſbau 39.— 38. Led. Syiche. Pr.-A..— 27.—Hedmann(. 65.50 65,50lKahla Porzellan 51.68 51.50 Linde sGismaſch. 110,2 110,04% do. unk. b. 1925—,—.—3½%.280 0,240 3½% abgeſt.—.——.— 5 edwigehütte 44,— 45.— Kaliw Aſcherzl. 1182 115,7 Lindenberg. gge44½% d. Reichsanl 9. 578.2603½%—2— n e.Puld.St. Ing.—.——.—Schriſug. Hhen Maſch. 35.—, Karlsr. Maſchin. 30.50 30,— Tarl Aindſtröm 116.0 169% 4600,4308% 2=ehSäch...10— Lußz chinen 37,— 36,.— Philipps.⸗G. Frk——— 5 2 i E. 9— 35•50 Zinde e. Auſſerm 30.50 3040 Fattowitz. Bergb 11.60 11.90 Singels uhfade 40.50 88.454%..Schaßan—.——4% Bab Ant.1019—.——.—8% do. Rente 2 Zuß ſche Induſtt—.—.— Porzellan Weſſel—.———Sch. B. Weſſel St.— 55 Hirſch Kupfer. 90.75 90.75 C. M. Kemp 0,300.300 Sinke& Hoffman 39,—.50 4½% IV. u. V, do.——.—½½ Bad Anl.abg—.———4% Württ. k. 1915—.— Mainkraftwerte 71.50 72,50 Rein. Gebb Sch 57,— 54.—Schuhfabrik Herz 24,50 24.25 Hirſchberg Leder 68.— 66,—Klöcknerwerke 768,75 Sudw. LoewesCco. 120.0 120,0 3½% VI.—-IX. bo..—.—13˙0 da von 1800 Nel-Aen dtüncd.—.——.— Ab.elet.Stamw 50.59.75 Schubd eande 57.—97.— Höchſter Farbc. 1187 1200 fC. 5. Knorr. 45.—.—f. Loen. 85—57,— 02.50 87 50 5 5.755 Si 4695 5 Hoeſch Eiſ.u. St 85,75 86.25 Rollmr.& Jourdan84.10 64,10 Lothr. Pril.⸗Cem—85— b) Ausländiſche(in Billionen 0 8 an.—J1.250 Stem. K5h—65 15,— 14.45 Nech. Teb. Zind. 1270126.7 J Neckarf. Fabrzg.. 20.—80.— o0. — 2. 5 e 35.— 35.— Webere Fliten 62.50 62.50 Niedlauſ. Kohlen 90.—90.— 1¼% GrMon189)—.——.—8% Rumän. 1903.65 2,50 4% do St. R. 51910 10,25 1 Motorſ. Oberur, 39.— 35.50 KütgersWerke 64.— 64,50] Südd. Dradtind. 15,— 18.— Magirus.⸗G. 45.— 48,— Merkur Wollwar 63.—99. Nordd Wolltämm 98 25 10004¼% OeſtSK1918.45.70 4½% dboGold. am. 3,65 3,40 3/% do.„ v. 1897.— Neckorſu Jahrzg 50.— 49.— Schünck K G. 95g.—..Leb. St. Ingd.—,——Mannesmannrd. 64. 65.25 Mix& Geneſt. 67,12 58.— Oberſchl Eiſenbd. 46,38 49.—4½% do. Schat..35 6,304% do, am. Rt.-B.—.——.—5% Mex. am. Inn.— Niederrd Vd. So. 50.— 80. Schnefd. Kanau—.——.— Strodſt. B. Drd.—.—161.00 Mansfeld. Aktien 68.75 66,75 Mototen Deußz—.—40,87„ Elſenindſt. 39 25 40.254½% do. Silberr. 1,30.10 4% Trk. Bagd..1.05.75 4% Gold 40 75—.— eter Unien Frkf 58.78 58.75 Schnellpr. Frank 80,——.—, Teieotw. Beſigd. 69,—84,— Marttu, Püh. Hall. 95,— 96,25] Moterd. Mann se Kotswerke 88.—08.374% do. Goldrente 12,10 13.50 4%„„ S. II 6,85.70 4¼%„Irrig.Anl.—.——. badm Fanſn 37.— 38.—.] Schramm Lackſb. 66.50 68.25 Thürg. EefGofd 6650.56.251 Macimifiansau 85— 32.— Mahderm Derg 09„-Obrenſteln ANoop 65,— 86 751% do, elnb. Rente 0 8900 75% 4% r. Goe, eee ee eeeeeeeee e e, U Se.ere 18 ee V& Jreltag, den 23. Oktober 1925 Neue Mannheimer ZJeitung IAdend⸗Rusgabe) 7. Seike. Nr. 492 Die Malojaſchlange 20 Von J. 2 Pfuhl Späder gingen die beiden Schweſtern zu Wethe Juaris ſich gezeigt Fatte. Aber been, ſagte ſie. Gang andere als ſie iſdegt und dankbar, und ſie ſchlug die därtli 5 5 ge werden und— was die Wetg Am End liebſt ihn auch ſchon wie ich meinen Juan?“ meinte Suſe ſchwieg erſt eine Weile. kloß ſagke ſie dann.„Lieben iue ich ihn noch net. Es iſt als 4% a Friede in mir, a Beruhigun komme mir ſo vor, wäre ich irgendwie in a kleines Neſichen eingekrochen, wo es Hoſtund warm und ſchön is und wo mir von weitem a ſchöne neue offnung winkt.“ „Na, dann haſt auch ſchon lieb, Suſeli. Du wirſt ſchon no wieder meine 18 ſchaedige S du Co⸗ botters Frau biſt. beweſen ſt. Aber nu ſag mir du amal, wie Meta ſchürzte die Lippen und zog die Schultern hoch Dh..... ſagte ſie leichthin.„Garnix was gyweſen.“ „Du, du,“ machte Sufe unwillkürlich. Seite. fiſen mig wie ihr, net wahr? Und dann rs wie dein Juaris, net wahr?“ „Warum fagſt denn ſo oft: net wahr?“ Woch r ſag oft: net wahr? Das weiß gornet mal. 3 will dir Nüdien 8 4 „Na ja, alſo ſag' ſchon 01„Goft, wie du 5 Suſeli! Sieh mal,, dös is doch ſo a dene Sache. „Net wahr?“ doch„Na ja, i mein' mit dem Heiraten. Sieh mal dös kann man dem Juan garnet verdenken, wenn er. ich mein „Nu ſa, in ſechs Wochen „Hechs Wochen, na ja, aber „Bas denn aber?“ (Nachdruck verboten!) heraus und fragte nach Juan. Juaris wäre ſehr nett ge⸗ e geglaubt hatte. Sehr t an ugen zum Himmel auf.„Es doch eigentlich a herrliches Gfühl, ſich 1 „Nein, wirklich“ erwiderte Meta und ſah nach der anderen „Sieh mal, net wahr, wir haben uns doch ſchon vorher u ausgeſprochen, net wahr? Wir ſind überhaupt viel mehr n wir recht— + heiraten wollen 80 ſtand und Wochen. Wel ic 0 in die Uelt, „In immer mmen. Meta wollte kam nicht mit der „Aber Meta!“ „Ja—— al liebt zu wiſſen, ſo — heiraten.“ Meta Meta lachte es mit deinem Ponte Beſonderes is“„So? uan is doch ſo ganz ſie wünſchte allein zu Tickets bei Cook 5 betrachten g⸗ aber ni 5 Porf leicht der „Aber, aber. Ach, du hätteſt ihn mal ach Gott,. Suſeli. in unſinn ſagte: Braut, ich liebe dir ſehr, uillſt du mir heiraten in ſſwei mir kommen laſſen eine Jacht und dir gang allein Wochen? Ja bes hate ch im ſu benn mm ouch hugelag Ich liebes, einziges Suſell, du bitteſt bei Mama und Papa, daß es auch geſchieht, mein einziges liebes Schweſterle.“ „Das geht doch nicht. Da könnteſt ihn ja gleich auf der Stelle ordentlich hoch. „Meinſt dus könnten wir? Meinſt, das ginge? Suſell, ich hab' ja nein dazu geſagt, aber, wenn das möglich wäre 5 Suſe faßte ſie am Arm und ſchüttelte ſie ein wenig. „Meta, beſinn dich, i glaub', der dreht. Dös wäre doch geradezu man heiratet doch ne ſo vom Fleck weg. Und dann die leichthin. „Dös haben wir alles f kaufen wir uns alles in Berlin und in Hamburg. „Das werdet ihr wohl kaum ſo durchſetzen. Da wird Papa wohl ein Wörtchen mitſprechen Meta lachte wieder. „Dann brennen wir durch.“ Ich denke, du wollteſt den Ponte kurz halten? „Tjal Weißt Suſeli, dös mach' ich noch nebenbei. möcht ich mein Glück bald in den Händen haben.“ Nach dem Lunch ſtieg Frau von Heidzens ganz allein zum Dorf und zu ihrem Hotel hinauf. Sie hakte für einen Platz in dem Wagen, der die Familie Codotter und Suſe, die Frau Codotter bei ſich behalten wollte, zun Kulm hinauffahren ſollte, gedankt ſein. Juan und Meta wollten herumbummeln, r die Heimreiſe der Heidzens, die für einen der nächſten Tage beſtimmt war, und einige und Tante Aurelie war mit dem Geheimrat Dreyſtus, mit dem ſie ſich verabredet hatte und der auch pünktlich erſchienen war, Wolken So blieb Frau v. Heidzens allein. hinauf und zum Hotel, ſondern ſie bog links ab und ſtieg in den Wald hinauf. Es war ſchaft, Berge zu klettern, heute aber ſtieg ſie und ſtieg und kam immer höher und höher, als hätte tem knapp wurde, heute merkte ſie nichts von Atemnot und Beſchwerden. Immer 9 die obere Alpinn ſichtbar. Hin ſehen mnig gern. wie er da⸗ ine liebe Braut, ich liebe dir ſehr, ſollen . hab's ihm zugeſagt. net wahr, Ponte hat dir den Kopf ver⸗ chon beredet und beſchloſſen, doös Aber ſonſt Depeſchen beſorgen, Sie ging nſt nicht ihre Leiden ⸗ ſie Flügel. Wenn ihr ſonſt ſo öher kam ſie und höher, ſchon wurde und wieder ſah ſie durch die Lichtung ſtmachungen an Handelsregistfer. nage das Handelsregiſter wurde beute einge⸗ n: 111/112 1. Zu Die Jur Firma„Haas& Cie.“ in Mannbeim. erloſchen ſchaft it aufgelöſt und die Firma 8. 3 8 ſchaf uß ffirma„Rbeiniſche Transport⸗Geſell⸗ l William Egan& Cie.“, Mannbeim. welantederlaſſung. Hauptſitz: Mainz. Die 8 ütntederlaſſung iſt aufgehoben. Die Fir⸗ Jurbier erloſchen, tabrit“ Firqma„Ferdinand Blum, Etgarxen⸗ veh in Mannheim. Die Prokura des Fritz 4 0 iſt erloſchen. Dag Gan ema„SOtto Mettler“ in Mannbeim. lex auf ſamt Firma iſt von Otto Mett⸗ berg deſſen Ebefrau Franziska geb. Dröcker Fiema fomenz die es unter der bisherigen Geudengen führt. Otto Mettler, Mannheim⸗ 5. Zubein iſt als Prokuriſt beſtellt. ſchaft Atiſarma„Süddeutſche Disconto⸗Geſell⸗ r. Auſttengeſellſchaft“ in Manndeim. Der kura für) Witzenhauſen. Mannbeim iſt Pro⸗ aſſung Man Geſchäftskreis der Hauptnieder⸗ aß ſie annheim erteilt mit der Maßgabe, Vorſiandezmeinſam mit einem Mitgliede des des Borſ einem ſtellvertretenden Mitalied riſten orſtandes oder einem anderen Proku⸗ Zunr Fürmenzeichnung berechtiat ia Akttenart irma„Lud. Oppenheimer Söhne, ſcha tspeſellſchaft⸗ in Mannheim. Der Gefell⸗ den Genktraa iſt in den 88 4 und 28 dur tober igralverſammlungsbeſchluß vom 9. Ok⸗ kreffen 5. abgeändert. Die Aenderungen be⸗ ie 100 Ran Wegfal der 790 Genußſcheine über M. und die Gewinnverteilung. 195 Heiedtcen en„Nahrungsmittel⸗Vertriebs⸗ it beſchränkter Haftuna“ in Aanbein. Die feir ma iſt erloſchen. aunßeim, den 21. Oktober 1925. Amtsgericht. gum errechfaregister. ente Güterrechtsregiſter Band XV wurbe Joſef ganter.⸗Z. 885 eingetragen: Franz und Philippine geb. Barzonngor. Kaufmann ar 1925 c,. Mannheim. Vertrag vom 15. Oktober kafat ütertrennung. Unter.⸗Z. 386: Bal⸗ bette Gpgez. Kaufmann und Joſefine Ba⸗ denheiamilte geb. Hellmuth, Mannheim⸗Fen⸗ tertrenn Vertraa vom 14. Oktober 1928. Gü⸗ per, Kaung. Unter.⸗g. 387: Wilhelm Berg⸗ Naunheinmann und Ekiſabeth geb. Schmitt, ütereim. Vertrag vom 10. Oktober 1925. Maunaftung. 111 unheim, den 20. Oktober 1028. —Anmtsgericht. Am. Enteignung betr. finzereitag den 30, Okt. 1925. borm. 40 uhr. der Entſchadderhandlung über die Feſtſetzung Bahnßoſchädtaung für die zur Erwelterung des zen 1 Mannheim⸗Käfertal in ihrem gan⸗ Sab.⸗Nr, genmaß, notwendiaen nöſtücke irchenß 16, Eigentum des Walloniſchen ratmete onds in Mannheim,(36 Ar, 58 Quad⸗ der 5 und Lagerbuch⸗Nr. 617, 69 uabng Kollektur in Mannheim,(85 Ar erſtgenabratmeter) ſtatt, und zwar auf dem Wied en. Grundſtück. 17 etwaige d. dieſes mit der Aufforderung an macht ih unbekannte Beteiligte bekannt ge⸗ Anträge re auf die Entſchädigung bezüglichen 805 ſväteſtens in der Tagfahrt zu ſtellen, er der Uämen, keine Berückſichtigung finden und ſellſchafternehmerin, Deutſche Reichsbahnge⸗ Mannz gegenüber ausgeſchloſſen werden. eim, den 18. Oktober 1925. — Laudeskommiffär. Tuchhancilung August Weiss R 1, 7 1n. stoc 8522 Offerlere feinste Rein-Wolle Kammgernstoffe tür Herreg-Anzüge und Hosen, sowie Uberzieherstofſe zu sehr billigen Preisen. —*———— ů Seeeeeeeeeeeeeeeeοοοο, er döüntag Aend in Maelcngenzad Wahlsonutag, den 25. Okt. abends 8 Uhr K. C. Urban in seinem Drelakter 124 „5 Minuten vor der Eue autgelührt duch Fiankfuiter Künstler unter Mit. wWukung des Autors— Hierzu Konzert des Rosengartenorchesters. RBekanntgabe der Wahlresultate Tisch u. Stuhlplätse von Mx, 0, 70 an. Karten im Rozengarten und Verkehrsvereln. Sοοeοοοοheονον,eeοοοð,j,meeοοοοο Mein-Naardt-Bann. 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Auf hochbepackt mit Koffern zum Bahnhof Der See chelten Straße am See entlang rollten Equipagen Hotelwagen oder de ee Raer ſchmachtete zum Himmel empor, von den ſchern ſchmeꝛ⸗ 05 am Fu 98 Stämme hin, die Waſſer nieder, Sonne, t, Mag uß. r dieſer himmliſchſchönen Welt krönte jede ur. Nun ſaß Frau v. Heidzens nieder. Hier ſtand eine Bank, dichtem Buſchwerk und doch mit der Frau v. Heidzens legte alles, was ſie in lehnte ſich weit zurück, ließ die ſaß ſo, ganz ſtill, wie er⸗ nze Weile da. Dann kehrten die Ge⸗ wie von außen, wie aus einer träu⸗ unergründlichen Ferne, kam das Bewußtſein ihres Der Krampf, das ſtarre Staunen vor dem kaum Glaubüchen und die Zukunft begann heraufzudämmern. Rings um ſie herum h das großartige Schweigen der erhabenen Nakur ſie mit ernſten an. Die Gletſcher lächelten zu dieſen winzigen Tropfen ſchreckerfüllten Schluchten ſtieg Wie ſollte ſie denn auch mit einem Male all das Glück zu faſſen vermögen, das über ſie hereingeſtürzt war! Sie hatte die letzten Stunden in einer Art Hypnoſe zugebracht, gar nicht 3 gehabt, nachzudenken, nun kam gewiſſermaßen der Rückſchlag. ieſe beiden Kinder, ihre beiden lieben Töchter glückliche Bräute! Wie in⸗ für dieſe beiden jungen und liebenswürdigen Männer, die nun ihre Söhne ſein wollten. Der Kommerzienrat hatte eines Tages, eigentlich ſo ganz nebenbet im Laufe des Geſprächs, über Juan da Ponte und ſeine Familie zu ihr geſprochen. Sie waren halb und halb mehrfach verwandt, ver⸗ ſchwägert und ſchon von den Großeltern her im engen Zuſammen⸗ hang. Und reich! Garantiert reich, ſolide, fundiert,„nich dran zu tippen,“ wie er ſich ausdrückte. Und liebenswürdig, adlig, die ganze Familie von Charakter. Und wie ſeltſam Juan da Ponte doch war. Er ſprach nie viel und doch hatten ihn alle gern und ſeine Gegen⸗ wark allein empfand jeder angenehm. Nun verſiegten die Tränen. Sie fing an zu lächeln, die Augen wurden klar und plötzlich hatte ſte die Empfindung, als würde ihr von einer ganz leichten feinen Hand, die irgendwo aus gütigen Wolken kam, der große und ſchwere Stein ihrer mütterlichen Sorgen, der auf dem Herzen laſtete, erſt jetzt weggerollt. Sie legte die Hand auf die Bruſt. ſchlug die Augen zum Himmel auf und ſaß ganz leicht armend und lächelnd da. Und dann ihr Oberſt, ihr lieber, einziger Mann.. was tauchte da blos alles Schöne, auf, woran ſie noch garnicht gedacht hatte (Fortſetzung folgt.) Wegen Rufgahe unsgras badengeschäftes geben wir vom 24.—31. Oktober unseren Lagerbestand in Beleuchiungskörpern Tischlampen Siäanderlampen zu bedeutend Aamanmummmmmnmmnanpnumunumntanmndnundnunmmnmnmmnmmmmmannmmacnn herabgeseizien Preisen Tummmmmmmmmnummmdnmmmmmmmmmmmnmnmnmnmnmmnnunnnmmmmmnmm außerst günstig ab. Besuchen Sie unseren Ausstellungsraum in O 7, 10 Allgemeine Flekiriziſäis-Geſellſchafl EIIIII Geb. evgl. 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