7— * 8 Nnre f0 70 Dienstag, 27. Okctober Henugepreile: In Mannheim und Umgedung ſret in⸗ Veſte oder durch die monatlich.-M..50 ohne ſteugeld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche⸗ Nr daliniſſe Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto arlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. Geſchäfts Nebenſtellen Walddoſſtraßze 6. Schwetzinger lannheimer General Anzeiger 8 ernralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. enſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Abend⸗Ausgabe Preis 10 Plennig 1923— Nr. 498 annheimer Seitung inzeigenpreiſe nach Tarif, bei Borauszahlung pro einſp. für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Auſträge duich Fernſprecher ohne Gewöhr.— Gerichtsſtand Manndeim⸗ Beilagen: Sport und Spie Aus Seit und Leben.Mannheimer Frauen-Zeitung · Unterhaltungs-Beilage„Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht — Die Berliner vorſtandsſitzung der deutſchen volkspartei Berlin, 27. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Parteivorſtand und der Vorſtand der Reichstagsfraktion der eutſchen Volkspartei ſind heute vormittag 11 Uhr zu einer ſchon früher vorgeſehenen Sitzung zuſammengetreten. Die Verhand⸗ ungen, die ſich bis in die Mittagsſtunden hineindehnten, waren ver⸗ caulich. Die Herausgabe eines parteiamtlichen Kommuniqués war nicht beabſichtigt, weil am Nachmittag die beiden Fraktionen ſich ver⸗ ammeln, und nach der dort wahrſcheinlich recht ausgiebigen Aus⸗ prache ein parteiamtlicher Bericht, der nach unſerer Kenntnis die tellung der Volkspartei eingehend motivieren wird, veröffentlicht werden ſoll. Einen ähnlichen Verlauf dürfte nach der Auffaſſung ſachkun⸗ diger Beurteiler auch die heutige Erklärung in der gemeinſamen Litzung der beiden Fraktionen haben. die vorläufige ergänzung des Rabinets 8 Nachdem inzwiſchen die drei deutſchnationalen Miniſter, v. Schlieben und Neuhaus nach Genehmigung res Abſchiedsgeſuchs durch den Reichspräſidenten ihren Austritt aus 55 Regierung vollzogen haben, ſind mit der Wahrnehmung ihrer ortefeuilles vorerſt andere Mitglieder des Kabinetts be⸗ aut worden, und zwar Reichswehrminiſter Dr. Geßler mit dem 8 des Innern, Reichsverkehrsminiſter Dr. Krohne mit dem deſantfreſort der Reichskanzler ſelbſt mit dem Finanz⸗ England und die Einſtellung der Optantenausweiſungen 0 politiſchen Kreiſen hat man mit Befriedigung von der Ausneuß der polniſchen Regierung Kenntnis genommen, von der münchner Ddolchſtoßprozeß Zu Begi 2 K ginn der heutigen(Dienstag) Sitzung erklärte der Zeuge auf die des Verteidigers, er habe die Ueber⸗ bätaung gewonnen, daß die Mißſtände, die ſich 1918 herausgebildet bätten für die Landesverteidigung eine ungeheure Gefahr gebildet ſie 5 Dieſe Mißſtände hätten nur abgeſtellt werden können, wenn denſur Oeffentlichkeit bekannt geweſen wären. Infolge der Vor⸗ deg 9 85 dies aber unterbunden worden. Auf eine weitere Frage echtsanwalts des Klägers, ob dem Zeugen bekannt ſei, daß bayer September 1918 Prof. Coßmann, der Kläger, an da⸗s dargeilche Kriegsminiſterium eine Eingabe gerichtet habe, in der Petiodet worden ſei, daß in dem ernſten Augenblick der damaligen und die nur die offene Wahrheit das deutſche Volk retten könne zerſtö ie bisherige Methode der Vorzenſur das Vertrauen des Volkes wärts“ abe, erklärte der frühere Chefredakteur des Berliner„Vor⸗ dieſe Eingabe komme ihm zum erſten Male zu Ohren; jedoch ſchon a Augenblick, da die Eingabe gemacht worden ſei, habe ſie Sozialbechts mehr gefruchtet. Zu der Frage, ob die Haltung der mokraten inbezug auf die Vaterlandsverteidigung einheitlich teidi 5 ſei, äußerte der Zeuge, man müſſe zwiſchen Vaterlandsver⸗ gung und der Frage der Bewilligung der Kriegskredite unter⸗ beide n. Der große Teil der Partei ſei in der Stellung zu dieſen ſpäter Fragen einheitlich geweſen. Eine kleine Gruppe, die ſich Er U. S. P. bekannt habe, ſei gegen die Kriegskredite geweſen. andsp e es für falſch, zu ſagen, daß die U. S. P. gegen die Vater⸗ d nerteidigung geweſen ſei. Vollkommen ausgeſchloſſen ſei, daß deutſ er wie Haaſe, Bernſtein und Kautsky irgendwie an eine 85 Niederlage gedacht hätten. Auf die Frage, ob dem Zeugen eſſen den der..P. betaunt leien, die abſichtlich gegen die Inter⸗ tonte Ku Kriegs und der Landesverteidigung gearbeitet hätten, be⸗ ſeine, Kuttner, er müſſe das verneinen. Auch Ledebour ſei im Grunde Ssverſeen ein großer Patriot geweſen. Er habe von der Lan⸗ igung allerdings ganz ſonderbare Vorſtellungen gehabt. S98 Anſicht nach könne 1000 nicht von einem Landesverrat der eiwa, ſprechen. Die weitere Frage, ob der Zeuge Kuttner as davon wiſſe, daß organiſatoriſch eine Wühlarbeit beirieben Jerden ſei, um Front und Heimat zu zermürben, erwiderte der devola ſei ihm bekannt, daß in Berlin ein Komitee der Leitim utionären Obteute exiſtiert habe und zwar unter don da. von Barth und Liebknecht, jedoch ſeien dieſe Leute das Gerz Nevolution vollkommen überraſcht worden, und es gehe 1 daß Ledebour ſie ſogar verſchlafen habe 05 ad d Ze weiteren Verlauf der heutigen Sitzung wurde dann der belduner dem 995 Trotha gegenübergeſtellt. recht zumiral erklärte, ſein Geſpräch mit dem Zeugen Kutmer auf⸗ die vor erhalten. Das Flottentommando 9555 ſeinerzeit ausdrücklich Flotleßte Dienſtſtelle gefragt, ob die Regierung über den Plan beſaht ottenvorſtoßes unterrichtet worden ſei, und dieſe Frage ſei deworden. Damit war die Vernehmung des Zeugen Kuttner Die Vernehmung des nächſten erfuhr; Zeugen Landsberg St elle eine kleine Unterbrechung, da der Zeuge noch nicht zur Zeuge ar. Nach Wiederaufnahme der Verhandrung erklärte ſache ſchenſtsanwalt Olto eeeee die geſchichtliche Tat⸗ Tätigtedeine unbeſtreitbar zu ſein, daß von einer ſubſerſiven einahe der Heimat gar keine Rede ſein könne. Ein Volk, das und de vier Jahre gegen die ganze Welt im Felde geſtanden habe man 555 ſchwerſten Entbehrungen ausgeſetzt geweſen ſei, könne nicht 5 bewundern, daß es ſo lange ausgehalten habe. Er glaube daß man eine andere Urſache zu dem Zuſammenbruch ſuchen ifung weiterer deutſcher Einwohner aus dem früheren Locarnokriſis deutſchem Gebiet Abſtand zu nehmen. Dieſer Entſchluß habe deut⸗ lich gezeigt, daß die polniſche Regierung den feſten Willen habe, den Vertrag von Locarno, ſowhl dem Buchſtaben als auch dem Geiſte nach durchzuführen Dieſer Beweis des guten polniſchen Willens müſſe die Ueberzeugung ſtärken, daß Locarno der Anfang von Friede und e in Europa bedeute.— Die„Times“ geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Entſcheidung der polniſchen Regierung die Stellung derjenigen Parteien in Deutſchland ſtärken werde, die den Vertrag von Locarno unterſtützten. Amer'ka zur Locarnokriſe [(Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 27. Okt. In amtlichen Kreiſen bezweifelt man, daß die Kabinettskriſe die Ergebniſſe von Locarno gefährden wird. Dennoch erklärt man die Haltung der Deutſchnationalen für unver⸗ ſtändlich. Das allgemeine Intereſſe konzentriert ſich auf Hinden⸗ burg, der zum erſtenmal ſeit ſeiner Wahl vor ernſte Entſcheidungen geſtellt iſt. Man glaubt allgemein, daß der Reichspräſident fort⸗ fahren wird, Luthers Locarno⸗Politik zu unterſtützen. Die deutſche Regierung dürfte ſich darüber nicht im unklaren ſein, daß die ameri⸗ kaniſche öffentliche Meinung dem Staat, der die Abkommen von Locarno zum Scheitern bringt, feindlich gegenüberſtehen würde. Sitzung der Sotſchaſterkonferenz V Paris, 27. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Geſtern abend fand eine längere Beſprechung zwiſchen Briand und Cham⸗ berlain über die für heute angeſetzte Botſchafterkonferenz ſtatt. Wie verlautet. hatte der engliſche Außenminiſter mit Briand über die⸗ jenigen Punkte der deutſchen Note geſprochen, die ſich auf die noch neralſtabes und des Umfanges der deutſchen Reichswehr. Die Ver⸗ handlungen wurden geſtern abend nicht zu Ende geführt, da Painlevé als Kriegsminiſter infolge der innenpolitiſchen Vorgänge den Berg⸗ tungen nicht beiwohnen konnte. Die für heute angeſetzte Sitzuna der Botſchafterkonferenz überwies die deutſche Note an das Ver⸗ ſailler Militärkomitee, das unter Marſchall Foch arbeitet. Ende der Woche dürfte eine Erledigung durch das Militärkabinett erfolgen. dürfe. Er habe geahnt, daß wie bei jedem längeren Krieg die⸗ jenigen, die die Führer des unterlegenen Staates geweſen ſeien, die Schuld auf das Volk oder andere Perſonen abzuwälzen ver⸗ ſuchten; die Dolchſtoßlegende ſei ihm nichts anderes als der gleiche Vorwurf gegen franzöſiſche Offiziere nach dem Kriege von 1871, als man behauptet habe, dieſe hätten das Land für Geld verkauft. Der Chef des Reichsmarineamtes Ritter v. Mann habe verſichert, die Meuterei der Flotte beruhe auf einem Mißverſtändnis(). Es ſei überhaupt nicht daran zu denken geweſen, ihr das ſinnloſe Aus⸗ laufen zuzumuten. Mit dem Vorwurf des Dolchſtoßes ſei eine Vergiftung der politiſchen Atmoſphäre eingetreten, die ſchwerlich beſeitigt werden könne. Der Zeuge Dr. Lamdsberg ſagt dann über das Verhalten der Mehrheitspartei in den Jahren des Krie⸗ ges u. a. etwa, daß faſt die erdrückende Mehrheit der Fraktion keinen Meinungsunterſchied in der Auffaſſung gehabt habe:„Wir ſind im Kriege und müſſen alles tun, um die Gefahr zu beſeirigen, in der unſer Land ſteht. Wir müſſen vor aller Welt die vollkom⸗ mene Einheit des deutſchen Volkes und ſeiner Entſchloſſenheit zur Abwehr des Feindes bekunden. Das iſt die Bedeutung des 4. Aug. 1914.“ Auch die Minderheit dachte nicht etwa daran, das Vater⸗ land wehrlos zu machen. Der Zeuge wiſſe z.., daß Ledebour ein glühender deutſcher Patriot geweſen ſei. Die Pflicht zur Landesverteidigung ſei auch von den ſpäteren Unab⸗ hängigen bejaht worden. Was das deutſche Volk getrennt habe, ſei die verſchiedene Beurteilung der Lage in Deutſchland geweſen. Es ſei unwahr, wenn behauptet worden ſei, daß Deutſchland von dem Moment der ruſſiſchen Revolution an ſeine Haltung geändert habe. Der ſpätere Reichspräſident Ebert habe unter der Reichs⸗ kanzlerſchaft des Prinzen Max von Baden erklärt, es ſei eines deutſchen Sozialdemokraten unwürdig, das Land in einer Gefahr im Stiche zu laſſen. Hierauf hätte die Fraktion den Eintritt in die Regierung beſchloſſen. Diejenigen wüßten nicht, was ſie täten, die daher der Sozialdemokratie Erſchütterung der Front vorwür⸗ fen. Dr. Landsberg erklärte dann auf eine Frage des Vorſitzenden er kenne keinen Führer bei der„Sp., dem er zutrauen möchte, etwas getan zu haben, um die militäriſche Lage Deutſchlands g˙1 erſchüttern. Er halte es für ausgeſchloſſen, daß Dittmann auf eine Meuterei in der Flotte hingearbeitet habe. Rechtsanwalt Graf Peſtalozza wies darauf hin, daß bei einer ſozialdemokratiſchen Reichskonferenz von einer Flugblatt⸗ agitation geſprochen worden ſei, die Landesverrat ſei. Peſtalozza gab dann die Erklärung ab. die„Süddeutſchen Monatshefte“ in ihren beiden Dolchſtoß⸗ heften in keiner Weiſe die Mehrheitsſozialdemokratie als ſolche in ihrer vaterländiſchen Haltung angegriffen. Die von der Redaktion zu perantwortenden Artikel ließen als Ergebnis klar erkennen, daß die U..P. eine vaterlandsfeindliche Haltung eingenommen habe. Dieſer Vorwurf ſei nicht gegen die Mehrheitsſozialdemokraten erhoben. Dazu erklärte Rechtsanwalt Dr. Hirſchberg, daß man an einem entſcheidenden Punkt des Prozeſſes angelangt ſei, da die Gegen⸗ partei zugebe, daß das, was gegen die ſozialdemokratiſche Vobung in deſſen Heften geſchrieben ſtehe, nicht wahr ſei, daß der Vorwurf des Dolchſtoßes gegen die Mehrheitsſozialdemokratie nicht erhoben werden ſolle und nicht erhoben werden könne. Das ſei als ein Geſtändnis der Verfälſchung des hiſtoriſchen Ver ⸗ laufs in den beiden Dolchſtoßheften zu bewerten. Rückkehr Dr. Wirths aus Amerika — Newyork. 27. Okt. Reichskanzler a. D. Dr. Wirtt iſt ſetzt wie ⸗ der in Newyork eingetroffen und wird am Donnerstaa ſeine Rück⸗ reiſe nach Deutſchland antreten. Zum Abſchied wurde ihm in Chicago ein Eſſen von General Dawes gegeben, an dem mehrere prominente Perſönlichkeiten, u. a. der Reparationskommiſſar Owen Poung, teil⸗ nahmen. 12 nicht erfüllten Entwaffnungen beziehen. namentlich auf die des Ge⸗ die politiſche Lage in Tſchechien Ein Nekrolog— Vor Neuwahlen— Die geſchelterte deutſche Einheitsfront Aus Prag wird uns von einem gelegentlichen Mitarbeiter ge⸗ ſchrieben: ‚ Der Tſchechoſlowakei iſt großes Heil widerfahren. Als es nicht mehr weiter ging, als das Wahlfieber die Parteien der Koalition ergriff, keine Vorlage mehr Geſetz werden wollte und ein Paktieren mehr half, kam gerade im rechten Augenblick die Verfügung des Präſidenten der Republik und löſte die Nationalver ſamm⸗ lung auf. Abgeordnetenhaus und Senat ſahen glückliche Mienen, hörten im Hochgefühl der geleiſteten Arbeit mit Genuß überſchwäng⸗ liche Nekrologe an und fühlten ſich ausnahmsweiſk einmal als Akteure eines„demokratiſchen“ Staates, dem ſie ſeit ſechs Jahren als Kuliſſe vertrauens⸗ und verſtändnisvoll gedient hatten. Am 15. November finden die Neuwahlen ſtatt, wird den glücklichen und un⸗ glücklichen Völkern der Tſchechoſlowakei Gelegenheit geboten werden, diejenigen zu wählen, die den Vorzug haben ſollen, im beſten Theater der Republik einen Parkettplatz zu beſetzen. Uebrigens das einzige Theater, wo die Zuſchauer eine angemeſſene monatliche Entſchädigung erhalten, ſei es dafür, daß ſie als Claqueure fungieren, ſei es dafür, daß ſie in ihrer Abgeordneteneigenſchaft das Spiel über ſich ergehen laſſen, das ein 5 Männer⸗Kollegium, die„potka“, mit Generalvoll⸗ macht ausgeſtattet auf dem Boden der Legislative aufführt. Die Preſſe der unterdrückten Minderheiten in der Tſchechoſlo⸗ wakei hat die Gelegenheit der Auflöſung der Nationalverſammlung reichlich dazu benutzt, um Aee ene und Senat in ihrer ganzen Komödienhaftigkeit an den Pranger zu ſtellen. Ihre Betrachtungen über dieſe Abſtimmungsmaſchine, dieſes Rumpfparlament ohne die Möglichkeit einer praktiſchen Kritik der Oppoſition, dieſe Verhöhnung des Parlamentarismus pleund in dem Ausſpruch eines deutſchen Senators:„In Sünden gelebt und in Sünden geſtorben.“ Sehr wenig ſchmeichelhaft jedenfalls für den parlamentariſchen Salon der Republik, der nur als Kuliſſe das Män⸗ telchen der Demokratie verſchämt über den ſich in aller Nacktheit dar⸗ bietenden Nationalismus decken ſollte. Bei allem Verſtändnis für dieſe insbeſondere von den Blättern der 3½ Millionen Sudetendeutſchen geübte Kritik an dem tſchechiſchen Syſtem, muß einem doch auffallen, wie wenig in Wort und Tat von deutſcher Seite eine Tatſache gewürdigt wurde, deren Betrachtung und Erkenntnis unſeres Ermeſſens ungleich wertvoller geweſen wäre, als alle Nekrologe zuſammengenommen. Es iſt die Tatſache, daß in den ſechs, ſieben Jahren des Beſtehens des jungen tſchechoſlowakiſchen Staates bei dem ungeheuren Ausmaß der zu überwindenden Schwie⸗ rigkeiten und geleiſteten Geſetzesarbeit die Tſchechen auch nicht einen Augenblick von der einmal eingeſchlagenen Politik des Natio⸗ nalſtaates abwichen. In der Verfaſſung verankert, geſtützt von dem Willen des tſchechiſchen Volkes zum nationalen Ausleben, hat nichts bis heute vermocht, die Tſchechen zur Aufgabe der national⸗ ſtaatlichen Idee zu zwingen, und das in einem Staat, der faſt zu 50 Prozent von Völkern bewohnt wird, die nicht der tſchechiſchen Nation angehören. Alle ſozialen Differenzen, alle Parteiprogramme haben bei den Tſchechen immer wieder hinter der Nationalen Front gegen die Deutſchen zurückſtehen müſſen. Dieſe Feſtſtellung in dem Augenblick, wo die Nationalverſammlung aufgelöſt iſt und die Neuwahlen für die nationalen Minderheiten im Hinblick auf eine Aenderung des bisherigen Syſtems eine überragende Bedeutung er⸗ langen, erſcheint uns deshalb ſo wertvoll, weil ſie vernünftigerweiſe nicht ohne Rückwirkung auf die Haltung der deutſchen Parteien in der Tſchechoſlowakei bleiben konnte. Das Gebäude des heutigen tſchechiſchen Syſtems, das die Zurückdrängung und Entrechtung der Minderheitsvölker, den Nationalſtaat und die Tſchechiſierung in ſich ſchließt, wird— darüber muß man ſich klar ſein— von zwei mäch⸗ tigen Pfeilern getragen. Der eine iſt die nationale Diſziplin der Tſchechen und der andere— ſo merkwürdig es klingen mag die ſymptomatiſche Uneinigkeit im Lager der Sudeten⸗ deutſchen, eine Uneinigkeit, die wie ein roter Faden ſich durch die politiſche Geſchichte der 3½ Millionen Deutſchen in der Tſchecho⸗ ſlowakei Zieht⸗ 5 8 Es iſt nicht angenehm darüber zu ſchreiben, aber es muß ge⸗ ſagt werden, gerade jetzt, wo die letzten acht Wochen mit erſchreckender Deutlichkeit dem In⸗ und Auslande zeigen konnten, daß trotz aller Unterdrückung, trotz des unerbittlichen tſchechiſchen Gegners, trotz des Gefängnischarakters des Staates nicht der Wille zur geeinten Ab⸗ wehr, nicht der Gedanke der Selbſterhaltung im Sudetendeutſchtum vorherrſchen, ſondern ein widerwärtiger, durch nichts zu über⸗ bietender Parteigeiſt und der Streit über die letzten Ziele, der nicht nur nichts einbringt, ſondern die Lage unnötigerweiſe verſchärft. In dem Augenblick, wo dieſe Zeilen niedergeſchrieben werden, weilen 400 deutſche Parteidelegierte aus allen Teilen der Tſchechoſlowakei in Prag, um die Einheitsfront zu Grabe zu tragen, jene Einheitsfront, auf die Millionen Deutſche hofften und harrten und die bei den kommenden Wahlen den Tſchechen zeigen ſollte, daß eine deutſche Ab⸗ wehrfront da iſt, um die heiligen nationalen Güter vor aller Welt zu verteidigen. 1 Als vor einigen Wochen die Partei des Bundes der Landwirte mit einem Aufruf an die übrigen deutſchen Parteien vor die Oeffent⸗ lichkeit trat, eine Einheitsfront und eine gemeinſame Wahlliſte zu bilden, da gab es niemanden, der an ihrem Gelingen zweifelte, ſo ſehr auch die Schwierigkeiten gewürdigt werden mußten, die Parteien zur Hintanſetzung ihrer Gegenſätzlich⸗ keiten, zum Aufgeben des Kampfes im eigenen Lager über Selbſt⸗ beſtimmung und Selbſtverwaltung zu bewegen. Der Gedanke der nationalen Selbſterhaltung angeſichts der Tatſache, daß im Laufe von ſechs Jahren ein Drittel aller deutſchen Schultlaſßen von den Tſchechen geſchloſſen wurden und die Tſchechiſierung raſende Fort⸗ ſchritte machte, mußte alles andere überwiegen, mußte endlich auch auf deutſcher Seite die Vorausſetzung einer Beſſerung, die natlona 1a Diſ 8 1 0 n chaffer, die die 1 längſt beſitzen. s iſt anders gekommen, als der naive Beobachter mit ge Menſchenverſtand es ſich gedacht hatte. Zue r ſt— die 75 4 0 ſchen Sozialdemokrat en eine Einheitsfront ab, mit der merk⸗ würdigen Begründung, die Zeit ſei noch nicht reif dazu() Das war vor zwei Wochen. Die geſamte bürgerliche Preſſe fiel über die„Volks⸗ verräter“, die„Totengräber der deutſchen Einheitsfront“ her und kündigte nun einen Zuſammenſchluß aller nicht marxiſtiſchen deutſchen Parteien und eine Wahleinheitsliſte dieſer Parteien an. Es handelte ſich um die 11 Nationalpartei, den Bund der Landwirte, die Chriſtlich⸗ſoziale artei, die nationalſozialiſtiſche Partei, die Gewerbe⸗ partei und die deutſch⸗demokratiſche Freiheitspartei. Bereiks war Einigkeit unter den bevollmächtigten Parteivertretern erzielt worden als zur größten Ueberraſchung aller Beteiligten die Reichspartei⸗ leitung der natio nalſozialiſtiſchen Partei mit einer Zwei⸗ 2. Seite. Nr. 498 neue Mannbeimer Jeitung[Rbend⸗usgabe] Dienstag, den 27. Oltober 1928— drittel⸗Mehrheit eine Einheitsliſte und ein gemeinſames Vorgehen mit den bürgerlichen Parteien ablehnte. Der Zerſetzungsprozeß begann. Am nächſten Tage lehnten die Chriſtlich⸗Sozialen und die Gewerbe⸗ partei ebenfalls ab: man hörte förmlich das erlöſte Aufatmen, war doch das Parteiprogramm gerettet. Es war ein unwürdige⸗ Spiel: keiner wollte der Schuldige geweſen ſein, jeder ſchob es auf den anderen. Nun ſind auch die letzten Verſuche, wenigſtens die beiden größten bürgerlichen Parteien, die Deutſchnationalen und den Bund der Landwirte auf eine gemeinſame Liſte zu bringen, am Wider⸗ ſtande der Landwirte geſcheitert. Die Einheitsfront iſt begraben. Die kommenden Wahlen werden die deutſchen Parteien im erbittertſten Bruderkampfe ſehen, der Gedanke der Einheitsfront aber iſt herab⸗ geſungen, herabgezerrt worden in den Schmutz des Parteikampfes, gut genug, um als Wahlſchlager zu dienen. ertius gaudens iſt natürlich der Tſcheche. Der Pfeiler der ſudetendeutſchen Zerriſſenheit hat einem achtwöchigen Sturm ſtand⸗ gehalten zum Wohle des tſchechoſlowakiſchen Natjonalſtaates. Er wird auch weiter halten, dafür ſorgen ſchon die Sudetendeutſchen. Wir aber ſtehen faſſungslos vor dieſer Tatſache, unfähig zu begreifen, wo⸗ 25 das 971 führen ſoll. Die Rettung, die wir meinen, ſehen wir o anders. heſſen vor einem Wahlkampf Nach langer parlamentariſcher Sommerpauſe war jetzt der heſſiſche Landtag zu einer kurzen Tagung verſammelt, um einen für das geſamte öffentliche Leben Heſſens bedeutſamen Geſetz⸗ entwurf zu verabſchieden. Es handelt ſich um das Geſeß über die Wahlen für die Gemeinden und Gemeindeverbände (Kreiſe und Provinzen). Die Vorlage hatte ein merkwürdiges Schickſal; ſie war bereits im Juni dem Landtage zuge⸗ gangen, konnte aber nicht mehr beraten werden, weil die Erledigung des Staatsvoranſchlags in der Sommertagung ſo viel Zeit in An⸗ ſpruch genommen hatte. Als dann die heſſiſche Regierung durch eine Novelle zum alten Wahlgeſetz eine Grundlage für die Wahlen ſchaffen wollte, lehnten dies der Vorſtand, der Aelteſtenrat und die Fraktionsführer des Landtags ab und beſchloſſen, daß der Geſetz⸗ entwurf vom Juni beraten werden ſollte. Die Zeit drängte aber ſehr, denn nach verfaſſungsrechtlichen Beſtimmungen müſſen mit dem Ablauf dieſes Jahres die Wahlen zu den Gemeindeparlamenten vollzogen ſein. Es mußte daher ſchleunigſt der Geſetzgebungsaus⸗ ſchuß zuſammentreten, um die Vorlage zu beraten, dann wurde der Landtag einberufen; inzwiſchen hatte die Regierung ſchon ange⸗ ordnet, daß die Wählerliſten aufgeſtellt werden und die Wahlen auf den 15. November anberaumt. Zur Zeit beraten die Parteien und der Wahlkampf ſteht unmittelbar vor dem inn. Es hat keinen Zweck, die Vorzüge des neuen Geſetzes gegen⸗ über den bisher geltenden Beſtimmungen auseinander zu ſetzen, ſon⸗ dern es ſei nur geſagt, daß die urſprüngliche Regierungsvorlage ein ganz ausgezeichneter Geſetentwurf war, der in ſeiner Art muſter⸗ gültig genannt werden kann. Leider iſt er aus den Ausſchuß⸗ beratungen weſentlich verſchlechtert hervorgegangen. Zm erſten Male ſind hier Beſtimmungen über die Wahlen der Stadtverordneten, der Gemeinderatsmitglieder, der Kreistags⸗ und der Provinzialtagsmit⸗ glieder, der Kreisausſchuß⸗ und der Provinzialausſchußmitglieder, der Bürgermeiſter und der Beigeordneten in den Städten und in den Landgemeinden zu einem Geſetz zuſammengefaßt worden. Nir⸗ gendwo in Deutſchland iſt bis jetzt der naheliegende Gedanke einmal durchgeführt, alle Rechtsbeſtimmungen über die Wahlen zu den Selbſtverwaltungskörperſchaften unter einen einheitlichen Geſichts⸗ punkt zu ſtellen. Bei den Verhandlungen waren vornehmlich die Wohnſißdauer, das Wahlalter und die Frage der indirekten Wahl zum Provinzial⸗ ag umſtritten. Es beſtand bei den Rechtsparteien die Abſicht, das Wahlolter von 20 auf 25 Jahre heraufzuſetzen, davon abgehalten hat nur eine Beſtimmung der heſſiſchen Verfaſſung, an deten Aenderung man nicht herangehen wollte. Das Alter der Wählbarkelt iſt jedoch vom 21. auf das 25. Lebensjahr er⸗ Höht. Bisher wurde für die Berechtigung zu den verſchiedenen Wahlen auch eine verſchieden lange Wohnſitzdauer gefordert, ſetzt ſind gleichmäßig 6 Monate feſtgeſetzt; auch eine Erhöhung. Aen meiſten ſchieden ſich die Geiſter in dem Kampfe um de Wahlen zum Propizialtoag. Während für die übrigen Wahlen(wie früher) das direkte Verfahren vorgeſchrieben iſt, war für den Provinzialtag das indivekte vorgeſehen. Der Geſetzentwurf begründete dies u. c. mit folgender Bemerkung:„Es iſt wohl eine allgemeine Beobachtung, daß die Inanſpruchnahme durch die übergroße Zahl der Wahlen in weiten Kreiſen der Bevölkerung läſtig empfun; den wird und eine gewiſſe Wahlmüdigkeit hervorgerufen hat.“ Die indirekten Wahlen wurden indeſſen abgelehnt; alle Wahlen ſind alſo direkt und werden mit einem Einheiksſtinmzettel vollzogen. Den Ausſchlag für die Ablehnung gab die ntrumspartei, die erklärte, grundſätzlich nur für direkte Wahlen zu ſein. Der Geſetzentwurf war aber von einem Zentrumsminiſter im Landtag eingebracht wor⸗ den Für das Geſetz ſtimmten Zentrum, Demokraten, Sozialdemo⸗ kraben und Deuſchnationale, 155 die Deutſche Volkspartei und de. Heſſiſche Bauernbund. Der hlkampf wird ſich wahrſcheinlich in den Städten ſchärfer entwickeln als auf dem Lande, weil einige Stadtparlamente ihre Mitgliederzahl verringern müſſen. Man empfindet dieſe Mandaksverringerung allgemein geradezu als einen Segen des Geſetzes. B. Abruzzenfahrt Von Dr. Max Springer(Heidelberg) Heiliges 1 Es wäre doch beſſer geweſen, in dieſem Herbſte nicht nach e zu gehen, wo die Bahnen auf den Hauptſtrecken überfüllter denn je, Quartiere ſelbſt in den beſſeren Gaſthöfen oft ſchwer zu finden ſind und die Scharen der Pilger, größben Teils Deutſche vom Rheine und von Weeſtfalen, bildungseifrig, die Geiſt⸗ lichſten an der Spitze, quch die Kunſbſchätze von Florenz bewundern. Die wenigen Einheimſſchen im Abteile des Schmellzuge⸗ nach Rom, Geſchäftsreiſende u. ähnliches, ſchümpfen da ſie ſich nichb verſtanden en laut auf die Fremden, die des Land und... und ſogar die zweite Kbaſſe überfluten, Die ſollte doch den Italtienern reſervdert bleiben, die Fr. mögen die erſten benutzen. Der„Dirento iſt auch dalſächlich eine mehr oder wenige fromme Inteernatiomale. Auff denr Bahnſteige im Orte, wo wir ihn verlaſſen, iſt man dafüer aber mit einem Schlage ins„Italſenöſche verſetzt. Alleim Eimheimiſche um uns herum und ebenſo auf dem Wege nach Terni. tunde Die wichtigſte Induſtrieſtebt, in dar wir in ſpäter Abendſ eintveffen, bietet uns Ouartier für die Nacht. Die ZJeit mangelt keider, die berühmten Waſſerfälle des Velino zu beſuchen. D einzig für unſere Zwecke in Frage kommende Zug verlüßt bereits mongens die Stadt. Wir müſſen uns daher mit den wenigem Blicken ü die die Bahnſtveche cuuf die Kaskaden bietet. Der erſte der Sbeilabſturz des Fluſſes iſt vaſch überwunden. Die Land⸗ ſchaſt iſt völlig verändert. Ein breites Tal, über⸗ das ernſte Berg⸗ ſpfel hineimblicken. Unten iſt alber fruchtbarer Boden ausgenutzt. Zwiſchen den Feldern ſtehen Oliven, weiter be uek. Se d Werk, darm ſtarres Geſtein, das in der Sonne f Orte liegen zumeiſt 3 ab von Nab. 8 eeen ichhenn swachſend. Riel nur, Hauptſ e de e e e, ö— dafü aus dem Wire—.— Stiume 27 inein, find wir„Grenze, die einſt, das Königreich Neapel trennte. bis 1860, den önigrei Heute iſt die verwiſcht, alia una, die 8— e mſame Gebirt zu heben. ee f* 120 1 1 Dil ar vorbel. Sonſt ſund daum Wagen zu ſauſt hier und da an der Straße ſehen, velmehr Scuumzüge, der oder Eſel, während andere Tiere man auch große Hammelherden auf der Wanderung. Das Tal, oder iſt es bereits das eines anderen Baches, hat ſich inzwiſchen mehr und mehr verengt. Die Vahn beginnt wieder ſtärker zu ſteihen. Es geht in langen Windungen am Hange, durch Kehr⸗ unmels umd Viadukte aufwärts, während ſich der Blich in die Tiefe Bauer hoch auf einem Maultier die Laſten tragem. Häufig ſieht 30, die nicht wieder kehren Nicht weniger als 39 Mitglieder des alten Landtags kehren nicht an die Stätte ihrer Wirkſamkeit zurück. 24 nicht mehr aufge⸗ ſtellte und 15 nicht gewählte. Den größten„Umſatz“ hat diesmal das Zentrum, von dem mancher bekannte Name nicht mehr auf⸗ tauchen wird. 12 Abgeordnete ließen ſich von vornherein nicht mehr aufſtellen, darunter Friedel, Landwirt und Bürgermeiſter in Waldauerbach, Roeckel, Geiſtl. Rat und Stadtpfarrer in Bühl, Rüger, Landgerichtsrat in Heidelberg, Dr. Schmitt, Miniſterial⸗ direktor in Karlsruhe, Secbacher, Oberpoſtſekretär in Pforzh ꝛim, Wiedemann, Schulinſpektor in Bruchſal, Ziegelmaier, Krankenkaſſenverwalter in Konſtanz und Ziegelmeyer, Land⸗ wirt und Bürgermeiſter in Langenbrücken. Dazu kamen noch Albietz von Wehr, Fiſcher, Inſtrumentenmacher in Freiburg, und Dr. Herfurth, Syndikus der Handelskammer Konſtanz. Nach 20jähriger Zugehörigkeit zu unſerem Landesparlament verläßt der Präſident des Rechnungshofes, J. Wittemann in Karlsruhe die parlamentariſche Laufbahn. An ſeine Stelle trot nun Dr Föhr. Wiktemann war aks Nachfolger von Dr. Kopf in Freiburg auch Präſident des Landtages. Fräulein Beyerle in Konſtanz und Heurich in Karlsruhe kamen 1919 in das Karlsruher Rondell und Landwirt Schilt von Merzhauſen 1921. Dieſe drei wurden infolge der geringen Wahlbeteiligung nicht wiedergewählt. Stark iſt auch der Wechſel in der Sozialdemokratie. So kandidierten Horter, Betriebsleiter in Karlsruhe, Dr. Kull⸗ mann, Landgerichtsdirektor in Karlsruhe und Stock, Verwal⸗ tungsdirektor in Heidelberg nicht mehr, während Oberregierungsrat Rauſch in Karlsruhe, Steinhauer Arnold in Mannheim, Eiſen⸗ bahnoberinſpektor Wirth in Appenweier(der Bruder Dr. Wirths) und Schriftſetzer Röſch in Lörrach diesmal nicht wiedergewählt wurden. Horter, Dr. Kullmann, Stock, Rauſch und Arnold waren Abgeordnete ſeit 1919 und Wirth ſeit 1921, während Röſch bereits zwei Jahrzehnte parlamentariſchen Lebens hinter ſich hat. In der Demokratiſchen Partei ließen Dr. Hummel und Freudenberg ſich nicht wieder aufſtellen. An ihre Stelle treten Dr. Glockner in Karlsruhe, der vor vier Jahren auf der Landesliſte gewählt wurde, und Chefredakteur A. Scheel in Mannheim, Generaldirektor Schön vom Verband bad. landw. Genoſſenſchaften in Karlsruhe gehörte ſeit 1914 in verſchiedenen Wahlkreiſen dem Landtag an. Vom Rechtsblock kandidierten nicht mehr Dörr, Landwirr und Bürgermeiſter in Heuweiler, Lothar Mager, Kaufmann in Heidelberg, und Schneider, kaufm. Angeſtellter in Mannheim. Vom Landbund ſind dann noch infolge zu geringer Stimmenzahl Hertle, Schrank, Fiſcher⸗Meißenheim und Hagin ausge⸗ fallen. Dieſer und Schrank waren nur während einer Wahlperiode Abgeordnete, während Hertle und Fiſcher 1913 in das Parlamenr einzogen. Schmitt⸗Bretten von der Deutſchnationalen Volkspartei kämpfte heiß um den 53. Wahlkreis Bretten⸗Bruchſal ſeit 1905; 1906 wurde, wie wir einer Zuſammenſtellung der„Bad. Pr.“ enn⸗ nehmen, ſeine Wahl für ungültig erklärt, er aber in der Nachwahl wieder gewählt. 1909 errang er dieſen Wahlkreis wieder, mußte ihn aber 1913 an den Nationalliberalen Dr. Gerber abtreten. 1921 kam Schmidt dann abermals in den Landdag, und zwar als 3. im 5. Wahlkreis. An der gleichen Stelle kandidierte er auch diesmal. Da aber nur etwas über 26 000 Stimmen abgegeben worden waren, wurde er nicht wiedergewählt. Auch die Deutſche Volkspartei ſieht zwei ihrer alten Abgeordneten nicht mehr im neuen Landtag. Profeſſor Weber ⸗ Baden⸗Baden, der Landesverbandsvorſitzende und Fraktionsführer der Volkspartei, iſt infolge ſeiner Ernennung zum Gymnaſialdirektor in Verſetzung nach Konſtanz beruflich nicht mehr in der Lage, ein Mandat auszuüben. Fräulein Dr. Bernays⸗Mannheim haben ebenfalls dringliche berufliche und geſundheitliche Gründe von der Wiederannahme eines Mandates abgehalten. Die kluge und fein⸗ geiſtige Frauenführerin wird im neuen Landtag ſehr vermißt werden. Merkwürdige Zuſtände herrſchen bei den Kommuniſten. Drei kehren nicht wieder: Frau Unger, die nach dem Auslande geflohen iſt, Bock, der Führer der Gruppe, der, obwohl er auf zwei Liſten ſtand, nicht mehr gewählt wurde, und Gaeßler, der ebenfalls nicht die notwendige Stimmenzahl im 1. Wahlkreis erhielt. Nur Ritter wird, wenn er ſeine Gefängnisſtrafe verbüßt hat, dem Landtag weiter angehören. Vorläufig wird die kommuniſtiſche Gruppe ſehr klein ſein, denn außer Ritter verbüßen noch Lechleiter und Steiner Frei⸗ heitsſtrafen. Der übrig bleibende Kommuniſt wird alſo die prole⸗ tariſche Maſſenbewegung zu vertreten haben. Vergleichende Darſtellung bei den Wahlen der lezten Jahre. Bal. Aat.-J. landtag Reichstagswy Reichspräs.-Wahl Landfag Parteſen 3 f. 19 30. ld. 21.5. 21 J. l. 1 29..25 28. l. 25 25 10. entrum 376 208 341 438 325 886 343 619 205 180 283 5 ozlaldem 329 317 241 613 142 783 198 504 198 480 635 787 160 7 Demokraten 233 946 76 264 73 965 92 595 88 087 66 Rechtsblock 71 634 76 229 75 495 (51 125)(146 91 147 486 35 727· 93 77 Landbund 74896 71 416 241345 92 D. Volksp. 27 120 155 97 731 72 8 U. S. P. 15 449 1 eee 35375 95 327 64926 39 197 41578 47 304 Wirtſch.⸗Ver. 11429 21 444 16 701 22 Ceinſchließlich Wirtſchaftliche Vereinigung) Vergleich der Stimmen der Koalition zu denen der anderen Parteien. Koalition Dinl. D. Volksp Zentr, Soz, dem, Landbund Kommuniſten Reichstagswahl elchspräſidentenw. 1 75 5 581 756 251562 39 197 eichspräſidentenw. Zweiter Wahlgang 635 787 357 272 41 578 —9 622 118 216 980 35 375 andtagswahl 25. Oktober 1925 510 779 211928 47 804 eeeeeeeeee Letzte Meldungen Heidelberger Chronit kr. Heidelberg, 27. Okt.(Eigene Meldung.) Die Uebe r9a des Grabdenkmals Eberts durch das Reich an die St Heidelberg findet kommenden Samstag vormittags 11 Uhr ſtatt. Die Reichsregierung werden Reichswehrminiſter Dr. Geßler, Reichs⸗ arbeitsminiſter Dr. Braun und Staatsſekretär Meißner der Reichstag durch ſeinen Vizepräſidenten Dr. Rie ßer, die preaßſe Regierung durch den Miniſterpräſidenten Braun, die badiſe Regierung durch den Staatspräſidenten Hell pach vertreten fin. — Der Stadtrat hat beſchloſſen, eine Straße nach dem Ddi Clemens Brentano, eine andere Wilckensſtraße zu benennen. Stadtverordneter Oberamtsrichter Dr. Koch(Deutſchliberale Volks⸗ partei) hat ſein Amt als Stadtverordneter niedergelegt. An feing Stelle tritt Kaufmann F. A. Lanz. Eine Kanzlerrede in Eſſen J Berlin, 27. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichs⸗ kanzler Dr. Luther wird, wie wir hören, anläßlich des Hygiene⸗Kon“ greſſes der Gewerkſchaften in Eſſen morgen eine politiſche Rede halten. Macdonalds Beſuch in Berlin — Berlin. 27. Okt. Beim engliſchen Botſchafter Lord'Abernon fand geſtern abend zu Ehren Macdonalds ein Eſſen ſtatt, an dem.. Reichskanzler, der Reichsaußenminiſter und andere diploma, tiſche und politiſche Perſönlichkeiten teilnahmen. Nach dem Diylo maticus der„B..“ ſteht Macdonald hinſichtlich des deutſchene liſchen Verhältniſſes noch heute auf dem Standpunkt. den er in de Vorkriegszeit eingenommen hat. Die zwei Länder müßten ſich einigen in einer ökonomiſchen Politik mit politiſchen Konſeguenzen. Rei außenminiſter Dr. Streſemann gibt heute zu Ehren Macdonal ein Eſſen, zu dem die Führer der politiſchen Parteien geladen ſin wird Macdonald die Rückreiſe über Brüſſel nach Enalan antreten. Italieniſches Vorgehen gegen das Deutſchtum in Südlirol — Innsbruck, 27. Okt. Wie gemeldet wird, beabſichtigt die 145 lieniſche Regierung einen neuen Streich gegen dos Südtire 15 Deutſchtum. Sie will nätnlich das Standbild des großen Minn ſängers Walter von der Vogelweide aus Bozen entfernen. Wirbelſturmſchäden — Mewpork, 26. Ott. Im Staate Alabama wurden durch einel Wirbelſturm 20 Perſonen getötet und etwa 100 verlehz Viele Häuſer wurden dem Erdboden gleich gemacht und Tauſe er⸗ von Menſchen ſind obdachlos. In Baltimore wurden von 23 Waſß flugzeugen der Marine, die ſich dort zu einer Flottenparade eine funden hatten, 17 von dem Sturm von ihrer Verankerung Losgeriſa und auf den Strand geworfen. 9 davon ſind völlig vernichtet. M befürchtet auch zahlreiche Opfer auf See. oller entfaltet. Man erreicht ſo in über 1000 Meter innmer Höhe ein Plateau, nur noch wenige Grasflecken und ſonſt wilde Felſen um uns. Die Strecke begimnt bald wieder zu fallen, dann zeugt ſich dem Blicke mit eimem Schlcgge ein breiter Talkeſſel, in dem allerhand Anſiedlungen verſtreut ſind. Hinter dieſem ſchließen ſteile, mächbig geformte Berge das prächtige Bild ab. Es iſt die Haupt⸗ dette der Abruzzen und jener Gipfel, der die anderen deutlich über⸗ ragt, iſt der höchſte Beng des eitentlichen Italſen, der Gron Soſſo, der es faſt mit unſerer Zugſpitze aufnimmt. Der Zug gleilet am Abhang allmählich herunter und in der Ferne zeigt ſich bald, auf n den„Adler“, eime einem Vorhügel aufgetümmt, Aquila. „Aguila“— noch heute zeigt das Wappe Erimnerung an den Gründer der Stadt, den großen Staufenkaiſer Früedrich 1I. Er hat die Stelle mit ſtrategichem Scharfblicke be⸗ ſtimmt. Hſer iſt das Zentrum der— und daher auch heute der Sitz der Provinzſalbehörden. Dieſe ſind alle in den typiſchen ibalteniſchen Palläſten untergebvacht die auch ſonſt zahlreich zu fünden ſind. Keines dieſer Gebäude iſt jedoch baulich hervorragend. Einige Kirchen d bieten dem Kunſtfreunde manches intereſſante. Das ſchönſte an Aquila bleibt aber doch, wie überall, am Ende jener Straßenflucht die hohem Berge ummitelbar hineinblicken. Es iſt Sonmtags und dazu der 20. September, der Nadtiomalfeſertag in Er⸗ innerung an die Roms im Jahre 1870. Die Italiener vergeſſen immer nur, daß erſt Sedan ihnen die ſüchgung dieſes Wunſches ermöglicht Reges Leben herrſcht auf den Straßen. Die offenen ſäüfte machen einen guten und ſcuuberen Eindruck. Da Muſik! Eime große Prozeſſion. Will die Ki Komk brotzt des Waffenſellfendes, del eht mit dem Staate herrſcht. Wir ſind ſchon „im Autobus, der uns zum Bahnhofe im Tale zurückführt und ſehen daher nur flüchtig die Schaven blcrugeklbedeter junger Mädchen, kleine Kimder als Johannes oder als Büßer verkleidet. Es geht mit der Bahn wieder in die Berge hinenn Fortwährend herrlichſte Ausblicke wie ſie kaum eine bietet. Der Keſſel von Aquila liegt hinter uns, als es Abend wird. Die Bahn windet ſich wieder in einem Engpaſſe. Die Schlucht wird immer wilder, der Mond geht dabei auf und beleuchtet geſpentiſch ein Bergmeſt, das wie aus dem Felſen hervong erſcheint. Und weiter geht die Fohrt. Man merkt am Knirſchen der Bremſen, wie es wieder ſcharf bergab geht. Da tauchen auch tief unten im Tal wieder viele auf.... und Sulmo na iſt erreicht. Die Stadt liegt wieder ſern vom Bahnhofe auf der Höhe. Das mern. liegen i rre eines iner Blaltes im aber niemand verſteht hier eine fremde Sprache,— Ein Abendſpaziergang zeigt manchen hübf Bou, ein Denkmal, dos ſich als 13 5 hier geborenen Vicheers 5505 herausſtellt. Dann auf Treppenſtufen muß man zu ihm Fa ein großer freier Platz, in der Mitte ein Podium für die die heube am Feſttage ihre Weiſen erbönen läßt, werſ Verdi. Vorne ſtehen Verkäufer, die neben anderem Obſle ameribaniſche Erdnüſſe ſeilbieten. Weiter himten lockt ein in⸗ Echtſchein, aus Glülhlampen iſt ein Neſentreuz gebildet. Wir den dort eine kleine Kapelle, in die ſich unaufhörlich das⸗ ſten himeindrängt. Man kann durch die offenen Fenſter zu beiden Se n ü hlreichg vi⸗ das Inwere genau überblichen, den Altar mit ſeinen zal Wachslichtern und neben ihm die hölzernen lebensgroße 1. ſtatuen zweier Heiliger aus Holz, die vielen kndeenden oder ſtehe, den Andächtigen. Einer von dieſen reicht einer Frau eimen Aden lipeſcheim, ſie ſteckt ihm ſofort dem einem der Heiligen an neben vielen a die er bereits dieſen Abend als Opfergabe erhalt hat. Das wiederholt ſich jetzt fortwährend. 5 heit Am Morgen zeigt ſich Sulmona in ſeiner vollen Schö den wieder wie bei Aquila ein prächtices breites Tal, von wünm Bergen eingeſchloſſen. Die Bahn muß große Schleifen machen ter aus dem Keſſel herauszukommen. Der Bau der Strecke iſt nd dieſen Umſtänden wieder hoch intereſſant und gibt dazu ortwähege Gelegenheit zu dem prächligſten Blicken auf die ganze, einzige rdeſ, Landſchaft. 800 Meter Steigung müſſen hier überwunden wegt d. h. bedeutend mehr als bei der Schwarzwatbahn. Man geluch allmählich in die ſchönſte Hochgebirgseinſamkeit, wo der Baumm faſt pöllig verſchwunden iſt. Dann beginnt der Abfall. mächſt nach der Paßſchelde findet man ſich auf einer breiten, nahen, ebenen Fläche die von Vergen umrahmt iſt, dieſes Mal Weh von unzählgen Schafen belebt, die ſeit Jahrtaufenden im Fr an vom der heißen Niederung aus hier hinauf zeben werden. ſolgen wieder Tunwels und man ſteht oberhoch eimes Fluſſes, geſſe⸗ üßber ein Städtchen von einem Burgfelſen überragt. Wür mü abwärts gleitend wieder in einer großen Schleife das gane s ausfahven, bis wir jene Statſion ereichen. Und weiter gehr durchs Gebirge. Je mehr wir fallen, ſe üppiger wird wie en Begetation. Bald ſind wir zwiſchen Terpaſſen von Olivenbä Ein maſeriſches Neſt folgt dabei dem andewen, faſt ſtetz von in Burg überregt deren Urſprung bis in die Antibe, vlfach biſſe⸗ die vorgeſchichbliche Zeit zurückfütnt. Die Fahrt bleibt dabei abwochelungsveich ein herrliches Bild folgt dem andern, und g⸗ auf Enge bis das Gebirge ſchlüeßlich zu beiden Seiten etwas qu tritt und Cajanello erreicht iſt. ang Hier ſind wir wieder an der großen Durchganasſbeche anghelanag die wir in Orte vevließſen. Die ffahrt durch die Abbruzzen, die de⸗ land'chaftlichen Eindrücken taum ihres gleichem findet. iſt zu Erg — Der Schnellzun Rom—Neawel brauſt heran. Wir öffmen ſ⸗ Türe zu einem Abteiſe. Da ſchallt ums ſelſt zwei Tagen das deutſche Wort entgogen:„Alles beſetzt“, Wir ſind wieder * ein ei⸗ le⸗ onl⸗ ede „Dienstag, den 27. Ottober 1925 neue mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 65 Wirtſchaſtliches und Soziales Gebäudeſonderſteuer der Gärtner ſeuetemäß dem Geſetz über die Aenderung des Gebäudeſonder⸗ erbelates vom 28. Juli 1925 werden die Gebäude, die dauernd nen edend einem land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Betriebe die⸗ anſtat einen Steuerwert von nicht mehr als 60 000 RM. haben, wert mit 10 Pfennig nur mit 2 Pfennig für je 100 M. Steuer⸗ behörben Gebäudeſonderſteuer veranlagt. Bei den Veranlagungs⸗ die 55(Gemeinden) herrſcht eine große Unſicherheit darüber, wie bäudeſt gärtneriſchen Betriebe dienenden Gebäude demzufolge zur dertret ſonderſteuer zu veranlagen find. Die Gemeindebehörden als 3 80 pielfach den Standpunkt, daß die gärtneriſchen Betriebe ſchaffl che ſchlechthin als gwerbliche Betriebe und nicht als landwir!⸗ ene Betriebe anzuſehen ſeien. Häufig wird auch das Vor⸗ ſahre ſein vrn Großvieh für das anzuwendende Veranlagungsver⸗ auch 5 als Maßſtab zugrunde gelegt. Bei der Landabgabe und gärtn ei der Belaſtung durch die Rentenbankgrundſchuld ſind die alrieblſ hen Betriebe allgemein wie die rein landwirtſchaftlichen 50 e behandelt und demgemäß zu dieſen Abgaben ohne weiteres 25 8 worden, im Gegenſatz zu den gewerblichen Betrieben, die tiebe efreit waren. In Hinſicht darauf ſind die gärtneriſchen Be⸗ lich auch bei der Veranlagung zur Gebäudeſonderſteuer grundſätz⸗ landwirtſchaftliche Betriebe anzuſehen und nicht 20 als gewerbliche Betriebe. Dafür ſpricht auch, daß die Gärtner dich d wie die Landwirte in der Landwirtſchaftskammer ihre geſetz⸗ Ve ka gerufsvertretung haben. Zur Behebung der Unſicherheit in der badiſchedung der Gärtner zur Gebäudeſonderſteuer hat der Verband kam cher Gartenbaubetriebe im Benehmen mit der Landwirtſchafts⸗ Aad dar an das Miniſterium des Innern eine Eingabe gerichtet 55 arin um eine klare Weiſung an die Veranlagungsbehörden ge⸗ — dehingehend, daß die gärtneriſchen Betriebe wie die rein 55 irtſchaftlichen Betriebe allgemein mit dem niederen Satze zur äudeſonderſteuer zu veranlagen ſind. Städtiſche Nachrichten Segenwartsfragen der Rheinſchiffahrt N amn der letzten Verſammlung des Schiffervereins heim E. V. berichteten die Herren Stachelhaus und auf de dekel über ihre Beſprechung in Schiffahrtsangelegenheiten die Abſie Rathaus.„Darnach hat Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer 1926 icht, die Schifferſchule Mannheim anfangs Januar zu eröffnen. Der Oberbürgermeiſter hatte betont, daß er 5 de Ausbildung eines tüchtigen Schifferſtan⸗ nicht 15 größten Wertlege. Der Beſuch dieſer Schule ſei empfehlen Schiffsjungen, ſondern auch Matroſen ſehr zu rechti 1 Das Abgangszeugnis der Schifferſchule Mannheim be⸗ zu wefe ei der Bewerbung um das Rheinſchifferpatent ſorgt entlichen Vorteilen. Für Unterkunft der Schüler werde ge⸗ Es ſoll darauf hingewirkt werden, daß den jungen Leuten wz e Schulbeſuches der Lohn verbleibt und daß die übrige ſatzung keinen Anſpruch auf den Lohn des die S e n Lohn des die Schule Schiftenden Mannes erhebe. Des weitexen wird erſtrebt, daß die Schüle führer, deren Beſatzung durch den fehlenden Mann, den⸗ Faden zenicht komplett iſt, nicht beſtraft werden. Der Freiſtaat er Nhelt hiermit einverſtanden. Mit den anderen Regierungen handlu einuferſtaaten werden von den Schiffsverbänden noch Ver⸗ Ener ingen geführt. Die Verſammlung beſchloß, ſich mit aller für einen ſtarken Beſuch der Schule einzuſetzen und auf falten Schiff eine eifrige Propaganda für den Schulbeſuch zu ent⸗ bereitz aeet e mit den anderen Schiffahrtsverbänden iſt gt. fa'as die Lage der Rheinſchiffahrt betreffe, die eben⸗ Kdente dem Rathaus beſprochen wurde, ſo habe Dr. Bartſch Baßn daß von der Stadt aus nichts unverſucht bleibe, um bei der mehr Verſtändnis für die Rheinſchiffahrt zu Es ſei weiter geſagt worden, daß durch einen Fachmann tarife genau geprüft werden, um den Herren Eiſenbahn zu zeigen, daß ihre Rechnung nicht ganz falle dei z. Der Tarif, der in der erſten Zone ſehr hoch ſei⸗ VBahn u den letzten 300 Km. ſo ſchnell herunter, daß er für die wurde dee mehr einbringe. Aus der Mitte der Verſammlung olchen die Frage aufgeworfen, ob ſich die Bahn mit einem t, daß arif nicht verrechnet habe. Jedenfalls aber ſtehe Konk dieſer Tarif, mit dem der Schiffahrt die ſchwerſte Bahn gemacht werde, nicht der richtige Tarif für die deimerſez. Wenn die trostloſe Lage und Geſchäfksſtile im Mann⸗ mann iPafengebtet noch lange anhalte, werde dies jeder Geſchäfts. fahrtsden nannheim zu ſpüren bekommen. Aufgabe der Schiff⸗ immer rbände in Mannheim ſei es, zuſammen mit der Stadt, endli immer wieder an die maßgebenden Reichsinſtanzen um zu appenl inführung der Waſſerumſchlagstarife früßer teren. Jetzt werde ſogar Kies aus der Slowakei, der ſörbert bon Karfsrute aus ber Schiffsauf dem Rhein be. ſem Dil urde, mit der Bahn transportiert. Komme man aus die⸗ flotf emma nicht bald heraus, ſo würde die ſchöne Rhein⸗ zu Grunde gehen. ſchloſſerf. Vorſchlag aus der Mitte der Verſammlung wurde be⸗ ſich—„Der Vorſtand des Schiffervereins Mannheim E. V. ſetzt effs einer erfolgreichen Werbetätigkeit für die Schifferſchule Mannheim mit den hieſigen Schiffahrts⸗ verbänden, dem Reederverein, dem Partikulierſchifferverband und dem St. Nikolausſchifferverband in Verbindung. Zuſammen mit dieſen Verbänden ſollen im Verein mit der Stadtverwaltung alle Maßnahmen zur Förderung und Unterſtützung der Rheinſchiffahrt, insbeſondere der Einführung von Waſ⸗ ſerumſchlagstarifen ergriffen und ſolange fortgeſetzt wer⸗ den, bis die Forderungen der Rheinſchiffahrt erfüllt ſind.“ ch. 5* » Anaufgeklärte Diebſtähle. In letzter Zeit wurde u. a. ent⸗ wendet: Aus einer Fabrik auf Gemarkung Sandhofen ein Leder⸗ treibriemen, 6 Meter lang, 6,5 Ztm. breit und 7 Millimeter ſtark.— In der Nähe des Birkenhäuschens 2 Pumpbrunnen, wovon einer etwa 70 Ztm. hoch und mit rotem Anſtrich, der andere etwa 1 Meter hoch mit grünem Anſtrich verſehen iſt. Durchmeſſer 40 bis 45 Millimeter. Garagenbrand. Wie uns mitgeteilt wird, iſt der Brand in der Garage von Born und Hog in der Seckenheimerſtraße durch rauchende Chauffeure entſtanden, die Streichhölzer in der Nähe von Benzin weggeworfen haben. Eine derartige Unſitte ſollte exemplariſch 1 werden, da das größte Unheil angerichtet werden kann. Dies⸗ mal iſts noch gut abgegangen. Die Blumen ſins der Toten Eigentum Bedenk' es Freund und ehr' dies Heiligtum .ĩ K he mat urs in Wertheim a. M. Es war nicht ganz ohne Abſicht, daß der Landesverein Badiſche Heimat nach Wertheim ging mit einem Heimatkurs, und es iſt nicht ganz ohne Abſicht, daß der nächſte Kurs im Ende des November in Pfullendorf ſtattfindet. alſo an den entgegengeſetzten Enden des Badnerlandes. Ueberaus erfolgreich verlief der Kurs in Wertheim, der wiederum dazu beitrug. Heimatgedanken und Heimatgefühl zu vertiefen und zu verinnerlichen. den Weg zu finden über politiſche und konfeſſionelle Gegenſätze hinweg zum Wiederaufbau des deut⸗ ſchen Vaterlandes. Bürgermeiſter Bardou begrüßte im Namen der Stadt und Kirchenrat Camerer für den hiſtoriſchen Verein Alt⸗ Wertheim, der ſeit Jahren wertpolle Arbeit leiſtet auf den vielgeſtal⸗ tigen Gebieten der Heimatforſchung und Heimatpflege. Für die Ba⸗ diſche Heimat dankte Hermann Eris Buſſe herzlich und entwarf programmatiſch Zweck und Ziel der Beſtrebungen des Landesvereins auf den Hauptgebieten des Heimatſchutzes. der Denkmalspflege, der Volkskunde, der Familienforſchung und des allſeitig anerkannten Heimatſchrifttums. 85 Die Vortragsreihe eröffnete Stadtyfarrer Rappes, der durch eine große Zahl guter Lichtbilder unlerſtüt, die Entwicklung der Burg Wertheim darbot. Wohl ehemals Völkerburg und in Kriegsnöten Zufluchtsſtätte, dürfte wohl der Begründer des Wert⸗ heimer Grafengeſchlechtes, Wolfram J.(1097—1142), die erſten Be⸗ feſtigungen des Schloßberges geſchaffen haben. Im Lauf der Zeit. im Wechſel der Geſchlechter. entſtanden um den ſtarken Bergfried weitere Wohnbauten und Bollwerke. Wälle. Türme. Mauern zur und um die Stadt. bis 1610 die ſtolze Burg beherrſchend vollendet ward. Durch eine Pulverexploſion, durch mehrfaches Berennen. vor allem während des 30jährigen Krieges, zerfiel nach kurzer Glanz⸗ zeit die Burg, obwohl die heutigen Reſte noch ihren gewaltigen Auf⸗ bau und ihre Ausmaße deutlich erkennen laſſen. An allen Kurstagen war der große Saal der„Kette“ dicht beſetzt. Unter den Teilnehmern waren auch Fürſt Ernſt von Löwenſtein⸗ Wertheim⸗Freudenberg und Fürſt Alois von Löwenſtein⸗Wertheim⸗ Roſenberg. Hauptlehrer Emil Baader⸗Buchen würdigte die frän⸗ kiſchen Dichter der Gegenwart. die Mainfranken M. Dauthendey, A. und F. Schnack, Carola von Crailsheim. J. M. Becker, N. Frey, die Badener Dürr. Auauſta Bender. Weigand. Rüttenauer. Juliane v. Stockhauſen. Gehaltvolle Proben und Hinweiſe vervollſtändigten dieſen feſſelnden literariſchen Streifzug, der hinführte zu den leben⸗ digen Quellen heimatlicher Dichtkunſt.— Rentamtmann Max Wal⸗ ter⸗Amorbach warb ebenſo eindringlich für die ſchlichten. namen⸗ loſen Schöpfungen der Volkskunſt, deren Begriff noch recht verſchie⸗ den gedeutet wird. Auf ſeden Fall gehört zu den Aeußerungen der Volksſeele auch die Volkskunſt, die aus Lebensnotwendiakeit entſtan⸗ den und Zweck⸗, keine Maſſenkunſt iſt. Aus den eigens aufgenom⸗ menen Lichtbildern wie durch die mitſchwingende Geſtaltung des Redners erſtand auch die Eigenart einzelner Werke im Odenwald, Bauland und Tauberarund wie der Reichtum an ſinnvollen Stücken im Hausbau, an Wegkreuzen und Brunnen, Trachten und Töpfereien Möbeln und Geräten.— Der als Kalendermann bekannte Oekonomie⸗ rat Anton Sack⸗Tauberbiſchofsheim ſprach über Altfrän⸗ kiſches in der Landwirtſchaft und behandelte vornehmlich die Entwicklung der Grünkernbereitung, die Glanzzeit des Wein⸗ baus im Mittelalter und deſſen Niedergang ſeit etwa 1850 und die Verdienſte des Adam Ulrich aus Lauda(1692—1748) um die Finfüh⸗ rung des Klees im Zuſammenhang mit den neueſten Verſuchen und Erfolgen. Schüler und Schülerinnen der Fortbildunasſchule in Naſſia und Sachſenhauſen beſchloſſen den Abend durch eine Odenwäl⸗ der Spinnſtube und ernteten reichen. ehrlichen Beifall für ihr kann, wenn die Forſchung voran⸗ und mitgeht. Dazu gehören auch die Flurnamen. Die Beiſpiele bewieſen trefflich, von welcher Bedeutung für die Heimatgeſchichte die alten Namen der Gewanne ſind und mancher Teilnehmer iſt durch die Anleitung zum Sammeln angeregt, mitzuhelfen an der Fortführung des vor etwa 15 Jahren begonnenen Werkes für Baden zum Wohl der eigenen Gemeinde und Schule.— Während Oberamtmann Strack⸗Schwetzingen auf die wichtigſten Hilfsmittel für die aenealoai ſich e Familien⸗ forſchung einaing.(die Wertheimer Kirchenbücher gehen zurück bis 1556) ſprach Univerſitätsprofeſſor Dr. Eugen Fiſch er⸗Frei⸗ burg i. Br. über die Sraebniſſe der Biologie der Fa⸗; milienforſchung und Vererbung. Mit einer Anſchaulich⸗ keit und Lebhaftiakeit entwickelte der Landesvorſitzende der Badiſchen Heimat die Mendelſchen Geſetze, die umfaſſenden Verſuche an Pflan⸗ zen und Tieren. die Vererbung der körverlichen und geiſtigen Vor⸗ züge und Schwächen beim Menſchen. die neuen Probleme, daß jeder Teilnehmer nur bedauerte. daß der Redner pünktlich endete. Bei prächtigſtem Oktober⸗Sonnenſchein trafen ſich am Mittwoch die begeiſterten Heimatfreunde auf dem Schloß. Dr. Metz ⸗Karls⸗ ruhe bereitete durch ſeine kulturgebdaraphiſche Führung über die Höhe des Reinberges, den Kaffelſtein nach Kreuzwertheim den Boden für die beiden Lichtbildervorträge des Schlußtages. Ueber den geoloaiſchen Bau der Wertheimer Geaend ver⸗ breitete ſich Kreisſchulrat Srimm⸗Tauberbiſchofsheim. Er ent⸗ wickelte die Entſtehung des Main⸗ und Tauberaebietes. dieſer Stu⸗ fenlandſchaft der Triaszeit. An zahlreichen Bildern, Karten. ſchema⸗ tiſchen Zeichnungen wurden die verſchiedenen Schichten des Bunt⸗ ſandſteins und Muſchelkalks erläutert. Beſonderes Intereſſe fanden die zahlreichen Verſteinerungen als charakteriſtiſche Zeugen früherer Jahrtauſende. Mit ſeiner aus reichem Wiſſen quellenden Schilderung der Wertheimer Landſchaft vom Stardvynkt der Siedlungs⸗ geſchichte aus ergänzte Dr. Metz die geologiſchen Grundlagen und warb mit ſeinen gediegenen Lichtbildern auch eindrinalich für die Schönheit ſeiner fränkiſchen Heimat. 5 Hermann Eris Buſſe Freibura i. B. führte u. a. in ſeinem markanten Schlußwort aus: Der Landesverein Badiſche Heimat will Brücken ſchlagen vom Alemannen⸗ zum Frankenland, vom Franken⸗ zum Alemannenland. Er würdigt die wunderſamen, leider noch viel zu wenig bekannten Siedelungen. ein Land. ſo reich an überkom⸗ menen und gewordenen Natur⸗ und Kunſtdenkmälern. er erhebt die⸗ ſes fränkiſche Land ſtärker ins Blickfeld Badens und hilft mit. frübere, bei dieſem Reichtum an Landſchaft. Volkstum und Kunſt. merkwürdige Darſtellungen des„Hinterlandes“ zu beſeitigen. Im Genuß des mittelalterlichen Odems, der in Wertheims Gaſſen ein⸗ fängt. im Anblick der ſtolzen Schloßreſte. die aus Herbſtfanalen boch⸗ gereckt ihre Vergangenheit künden in der Sehnſucht nach den Koſt⸗ barkeiten des Mainlades und Tauberarundes allen Gebern und Neh⸗ mern bei unſerem Heimatkurs innigen, herzlichen Heimatdank und auf froh Wiederſehen bei der Landesverſammlung. die wir 1927 im ſchönen Tauberſtädichen abhalten wollen! 5* Kommunale Chronik 25 Jahre Skadkrat Stadtrat Feſſer gehört ein Viertelſahrhundert dem Franken⸗ thaler Stadtrat an. Zu ſeiner Ehrung hatte ſich der Stadtrat zu einer beſonderen Sitzung verſammelt. Der Platz ſeines Mitgliedes Feſſer war durch einen großen Blumenſtrauß geziert. Erſter Bürgermeiſter Dr. Straſſer feierte die Verdienſte des Geehrten durch eine Anſprache. Stadtrat Feſſer wurde wiederholt als Stell⸗ vertreter des 1. Bürgermeiſters aufgeſtellt; insbeſondere war er in der ſchwierigen Kriegszeit und Nachkriegszeit 2. Adjunkt und hat in den ſchweren Jahren von 1917 bis 1920 aufopferungsvoll als Stellver⸗ treter des Bürgermeiſters oder zu deſſen Unterſtützung im Bürger⸗ meiſteramt wertvolle Dienſte geleiſtet. Unter Zurückſetzung ſeiner perſönlichen Intereſſen und unter Hintanſetzung ſeines eigenen Ge⸗ ſchäfts hat Stadtrat Feſſer vom Jahr 1900 bis jetzt unverdroſſen für die Stadt Frankenthal und die Bevölkerung gearbeitet und ſich da⸗ durch außerordentlich hohe Verdienſte um das Gemeinweſen er⸗ worben. Der Stadtrat hat beſchloſſen, einer Straße im Siedlungs⸗ gebiet den Namen„Johann Feſſer⸗Straße zu geben. Auch eine ſchöne Standuhr wurde dem Jubilar verehrt. Stadtrat Feſſer dankte mit herzlichen Worten für die Ehrung. Die Gehaltsanſprüche des Dortmunder Bürgermeiſters Paul Hirſch Die in einem Teil der Dortmunder Lokalpreſſe und in einigen Berliner Blättern veröffentlichte Meldung über eine Beſtätigung der Wahl des 2. Bürgermeiſters Hirſch kann in dieſer Faſſung nicht zutreffen. Geſetzlich hat der Miniſter des Innern ledig⸗ lich die Beſtätigung der Wahl eines Oberbürgermeiſters auszuſpre⸗ chen. Die Beſtätiaung des Bürgermeiſters und der übrigen Maai⸗ ſtratsmitglieder iſt Sache des zuſtändigen Regierunaspräſidenten. Die Rechtsparteien ſowie das Zentrum haben nun gegen die Wahl Paul Hirſch Einſpruch erhoben. Hirſch hat die Wahl ſeinerzeit angenommen in der Vorausſetzung, daß ſeine Gehalts⸗ und Ruhe⸗ geldsanprüche in ſeinem Sinne geregelt würden. Er beanſpruchte außer der hier üblichen Beſoldungsregelung die Uebernahme der in ſeiner Stelluna in Charlottenburg erworbenen Ruhegehaltsanſprüche. In der vorletzten geheimen Stadtverordnetenſitzung wurde dieſem An⸗ trag ſtattgegeben. Die bisher veröffentlichten Meldungen können alſo nichts weiter beſagen, als daß das Proteſtſchreiben der Rechtsrarteien und des Zentrums vom Miniſter des Innern abgelehnt iſt. Ein Spiel in den alten Trachten, für Tänze und Lieder. Beſtätigunasſchreiben iſt bisher nicht eingegangen. An der Beſtäti⸗ Am Dienstag eröffnete Prof. Dr. Eugen Fehrle⸗Heidelberg auna der Wahl Hirſch durch den Reaierungspräſidenten iſt nicht zu mit der Forderung zur Heimatbildung, die natürlich nur erfolgen zweifeln. Theater unòd Muſik 9 N50 Araufführung in der Dresdener Staatsoper. Poldinis Werk zdeit im Faſchin g' iſt keine komiſche Oper. Er gibr verwend aneinandergereihte Szenen, in denen der Chor ausgiebig michtend t wird. Der Text iſt in der deutſchen Ueberſetzung ver⸗ Kauderwel an hält es einfach nicht für möglich, daß ein ſolche⸗ Fandlumelſch und Wortgeplärr in Muſit geſetz wird Die harmloe Sie führt iſt auf drei Akte ausgewalzt und operettenhaft verbrämr. da no beln einem alten Herrenſitz auf entlegener Pußta. Zur Zeit, erwarteten 9e Eiſenbahn ging. Ein winterliches Unwetter läßt die ſchneien 1. Verlobungsgäſte uͤnterwegs, zur Freude der Braut, ein⸗ ei Urdeden Haus füllt ſich mit ungeladenen Gäſten. Eine Gräfin, deoberſt, eine Gouvernante, Heiducken, Kutſcher, Dienſtmäd⸗ durchein Student, ſechs junge Damen, ſechs junge Herren wirbem ain kander Und die Suſika, die Tochter des ungariſden Guts⸗ Ra e den Studenten, nicht den ihr zugedachten Bräutigan. im dritt ncherlei Zwiſchenfällen erhält ſie natürlich ihren Studenten nicht auen Akte. Die Heiterkeitsausbrüche des Publikums erfolgten egieeinfz der Situationskomik heraus, ſondern auf die reizvollen Dee Hpefäle; die ralſge dueit. heite eige beſſre Vorlage verdient. doniſt ſedebringt Perlen beiterer Muſtk. Geſchick wendet der Kon⸗ Choͤre 5 Kunſtform vom Liede bis zum polyphoniſchen Satze an. Träger 65 entzückender Stimmführung und Klangwirkung ſind oft zeden Ne Handlung Wie der.mponiſt au den widermüftaliſchen der dugenohrung gewinnt und den Wortballaſt überwindet den Fürt wehe dend in ſüße melodiſche Blüten hüllt und ein leichtes Orcheſterge⸗ Liebesſe 10 r breitet, wie er die galonten Tändeleien und banale des 5 mentalität mit prickelnden Tönen untermalt, wie er oft Schwunge müde, auf ihn ganz verzichtet umd mit hinreißendem Urmuſtke tuauſtzeort, das zeigt neben ſeinem techniſchen Können echte⸗ köſtli er rrum. Der Regie des Oberregiſſeurs Alois Mora, in den gedacht n Einfällen und der ſtarken Bewegungskultur muß beſonder⸗ in weil ſie neue Wege zeigt. Sie ſetzt die Muſik analyſe 8 und Geſte um und gibt eine pſychologiſche Bewegungs⸗ dieſe UIre ſewellmeiſter Hermann Kutzſchbach Leitete hingebungsvoll mold als Gübrung. Frau Plaſchte, von der Oſten und Ludwig Er⸗ teriſtif utsbeſitzer waren in ihrem Humor von köſtlicher Charar⸗ phonien u Die unglaublich koſtbare Ausſtattung, die Farbenſym⸗ zu einer 52 prächtigen Koſtüme Profeſſor Fantos machen das Werk 1 egiee ehenswürdi gkeit. Man muß dieſen Darſtellungs⸗ Kutzſchba rfolg beſonders buchen. Der Komponiſt, mußte ſich neben erbrauſten in den und den Darſtellern, wiederholt zeigen. Selten in der Dresdener Staatsoper ſolche Beifallsſtürme. Johannes Reichelt. Kunſt und Wiſſenſchaſt Schweizerkage in Karlsruhe. Im Anſchluß an die ſommer⸗ liche große Schweizer Kunſtausſtellung und zur Ergänzung des Bil⸗ des, das ſie vom künſtleriſchen Leben der Schweiz vermittelte, fin⸗ den im November noch mehrere kulturelle Veranſtaltungen ſtatt, die geeignet ſind, die freundnachbarlichen Beziehungen zwiſchen Baden und der Schweiz noch enger zu geſtalten. Veronſtalter ſind: das badiſche Landestheater, das badiſche Konſervatorium unzd verſchie⸗ dene Karlsruher Vereine. Das Geſamtprogramm ſieht die Auffüh⸗ rung von Schweizer Oper⸗ und Konzertwerken vor, unter Veteili⸗ gung namhafter Schweizer Künſtler; außerdem werden bekannte Schweizer Redner hierherkommen. Mitte November wird im Badiſchen Landesthegter die Erſtaufführung von Volkmar Andreaes „Abenteuer des Chaſanova, ſtattfinden, das Landes⸗ theater bereitet außerdem eine Morgenfeier vor, bei der Schweizer Dichtungen rezitiert werden. Einführende Worte unter beſonderer Verückſichtigung von Konrad Ferdinand Meyer ſpricht dabei Dr. Korrodi(Zürich). Schweizer Lieder werden durch Helene Stoeß zum Vortrag gebracht. Neuere Schweizer Kammermuſik wird an einem beſonderen Abend des Berner Streichquartett aufführen, das damit zum erſten Male hier ſpielen wird In einem weiteren Kon⸗ zert kommt de„Elegie“ von Othmar Schoeck unter perſönlicher Leitung des Komponiſten und mit Felix Loeffel(Bern) als Soliſt zur hieſigen Erſtaufführung. Das badiſche Konſervatorium betelligt ſich mit einer Morgenveranſtaltung deren Vortragsfolge Erſtauf⸗ führungen enthält. Als Redner ſind bis jetzt gewonnen: Der Schauſpielkrititer der„Frankfurter Zeitung“, Dr. Bernhard Debald, Profeſſor Faeſi⸗Zürich, Pfarrer Blocher, Dr. Treg und der Schwei⸗ zer Dichter Huggenberger. 5 47 Der neue Nobelpreis für Literakur. Der Nobelpreis für Li⸗ teratur iſt in dieſem Jahre der norweagiſchen Romanſchriftſtellerin Sigrid Undſet zuerkannt worden. Die neue Nobelpreisträgerin hat ſich in ihren Werken ſehr viel mit der Pſuchologie des Kindes befaßt. Ihr ſtärkſtes Werk iſt ein Roman aus dem Mittelalter.Kri⸗ ſtine Lawransdotter. Literatur *Lothrop Stoddard: Der Kulturumſturz. Ins Deutſche übertragen von Dr. Wilhelm Heiſe. J. F. Lehmanns Verlag. München.— Wer iſt Lothrop Stoddard? Einer der heute in Amerika bekannteſten Forſcher und Schriftſteller auf dem dort viel gepflegten Gebiet der Erblichkeits⸗ und Raſſenforſchung. Die Ver⸗ dienſte des Verfaſſers liegen in der ſcharfen Erfaſſung der Be⸗ deutung biologiſcher Tatſachen für die Geſchichte der Menſchheit und das Schickfal der Kulturen, insbeſondere unſerer abendländi⸗ ſchen. Stoddard ſieht im Bolſchewismus eine furchtbare Gefahr für die Kultur des Abendlandes. Er ſieht in ihm die Welt⸗ und Lebensanſchauung der Minderwertigen und Enkarteten, jener ge⸗ borenen Feinde der Kultur. Hier will er nicht tatenlos zuſehen, ſondern nach tatkräftiger amerikaniſcher Art den Kampf aufneh⸗ men. Aufklärung iſt das erſte, Aufklärung über die Bedeutung der Vererbung im Leben des Einzelnen und der Völker, Aufklä⸗ rung über die biologiſchen Urſachen des ſo oft beobachteten Völker⸗ todes in der Geſchichte. Der feſteingewurzelte Glaube an die ent⸗ ſcheidende Wirkung der Erziehung, des Wohnortes, der Sprache, kurz der Umwelt, muß überwunden werden. Hand in Hand mit der Aufklärung gehen muß aber die tätige Arbeit durch Anwendung der Ergebniſſe der Erblichkeitsforſchung in zielbewußter Raſſen⸗ hygiene, durch die Förderung wertvoller Erbanlagen im Volke, durch Unterdrückung und Ausmerzung minderwertiger. Das Buch iſt für Deutſchland beſonders werkvoll einmal durch die zahlreichen Beiſpiele aus Amerika und Rußland, die bisher bei uns unbekannt waren; dann aber dadurch, daß hier von einem jeder„Reaktion“ unverdächtigen Amerikaner gezeigt wird, daß und wie ſich die De⸗ mokratie mit der Anwendung des Raſſengedankens verträgt. „Brunft“. Ein„Weißer⸗Hirſch“⸗Komon von Fred Nelius. Verlag von Grunow u. Co., Leipzig.— Ein lebenswarmes, von pochendem Blutſtrom durchpulſtes Buch. Der Kampf des vor⸗ nehmen, ehrenſtolzen Mannes gegen den überſchäumenden Urtrieb. Ein heikles Thema dezent und mit Geſchick gefaßt. Dieſer verbitterte und doch ſo ſympathiſche, ritterliche und von Sinnlichkeit gehetzte Major von Lützerode, die Hauptperfſon des Buches, lebt.. hat Fleiſch und Blut. Und auch die anderen Menſchen ſtehen bildheft vor dem Leſer. Zum bunten Lebensreigen fügt ſich alles aneing der. Ein Stück Wirklichkeit und Menſchenſchickſal wächſt cus dieſem Buch. Allen denen. die Geſellſchaftsſchilderung lieben.. deren Herz nach Jagd und Reiten ſteht, ſei das Buch empfohlen. * Der Bücherwurm. Jahrgang 11, Heft 1. Einhorn⸗Ve·lag, Dachau bei München.— Der neue Jahrgang des Bü herwurms, dieſer vielſeitigen und ſtets anregenden Litercturzeitſchrift, z igt im erſten Hefte, daß die Schriftleitung bemüht iſt, inmer mehr nam⸗ hafte Autoren zu Mitarbeitern zu gewinnen. Einen würd'gen Auf⸗ takt zum neuen Jahrgang bildet der umfangreiche Aufſatz von Lud⸗ wig Klages über C. F Meyers Gedichte Ein ebenfalls ausführ⸗ licher Artikel von Walter Falk beginnt einen Ueberblick über das neue Drama. Abdrucke aus den neuen Biographien über Prenz Louis Ferdinand von Hans Wahl und über den Freiherrn von Stein von Ricarda Huch. Bücherbeſprechungen und das ſatiriſche Panoptikum mahhen den Beſchluß. Das Heft iſt reich illuſtriert. neue Mannpelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 4. Seite. Nt. 458 Jugendtag der deutſchen Volkspartel der pfalz 6 Es war ein Tag voll ſchöner erhebender Gedanken, die zum Aus⸗ tuck kamen. ein deutſcher Taa, ein Anſporn zu deutſchem Selbſt⸗ bemußztſein und deutſcher Kraft. Zwiſchen der Jugend männlichen und weiblichen Geſchlechts, die ſich am letzten Sonntag im Saale des Kon⸗ ſervatoriums in Neuſtadt a. d. Haardt eingefunden hatte, ſah man auch manch bemooſtes Haupt. Der Vorſitzende, Herr Groß⸗Lud⸗ wigshafen, eröffnete die Verſammlung mit einem Hinweis darauf. daß heute vor einem Jahr der Reichsſugendtaa in Minden in Weſt⸗ falen ſtattfand. Was dort als Ziel für die Jugend hingeſtellt wurde. deutſche politiſche Menſchen zu werden, ſei auch Zweck des heutigen Pfälzer Jugendtages mit ſeinen drei Vorträgen. Als erſter Referent ſprach Abg. Gollwitzer über Jugend und Staat. Die Jugend möge ſich romantiſch und ideell in ihrem Sinne ausleben, aber ſie werde ſich doch damit beſchäftigen müſſen: wie erziehe ſch mich zu der Aufgabe, die ich einmal im Staat zu erfüllen habe. Die Jugend müſſe verſuchen. die Gedankengänge des Volkstums zu über⸗ prüfen, finde ſich doch im Volk immer wieder das. was den richtigen a zeige. um aus dem Volk eine Nation, aus der Nation einen Staat zu machen. Das zeige uns die Geſchichte. Auch heute müſſen wir wieder in das Volk hineinhorchen. Es ſind zwei Punkte, die der Redner beſonders betont. Das eine iſt die Wiedergewinnung unſerer Freiheit. Wir haben das Selbſtbewußtſein, in Politit, Wirtſchaft und Kultur uns aleichberechtiat neben jeden anderen Staat der ganzen Welt ſtellen zu dürfen. Deshalb muß uns auch geſtattet werden. gleichberechtigt wie andere Staaten die Kraft der Wafſen in den Händen zu halten.(Beifall). Der deutſche Staat ſucht gegenwär⸗ tig das Ziel der Freiheit zu erreichen auf dem Wege der Verträge Ob es alücken wird und ob es das Richtige iſt, will ich nicht entſchei⸗ den. Dann gibt es noch ein zweites tiefes Gefühl: das iſt die Sehn⸗ ſucht des deutſchen Volkes, daß die durch harten Spruch von uns ab⸗ getrennten, in ihrer Volksmehrheit deutſchſprechenden Ge⸗ biete wieder mit uns vereinigt werden. Im Vertraa von Lo⸗ carno verzichten wir darauf, durch einen Anariffskrieg Elſaß⸗Loth⸗ ringen uns wieder anzugliedern, aber wir können nicht verzichten darauf, daß man in Elſaß„deutſch“ weiter ſpricht, daß man dort deutſches Theater ſpielt und deutſche Muſik hört uſw. Das iſt deut⸗ ſchen Volkstums, darüber können keine Staatsmänner Beſchluß faſſen. Wir können auch nicht zugeben, daß Oeſterreich auf alle Zeiten von uns getrennt werde. Wir erheben Anſpruch darauf, daß das Wil⸗ ſonſche Wort vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker auch für uns ailt.(Beifall) Der Redner aing dann auf das Verhältnis der Jugend zum Staat näher ein. Die allgemeine Wehrpflicht habe die Menſchen zu einer Volkszuſammengehöriakeit im Dienſte des Staates erzogen. Sie war das demokratiſcheſte Syſtem zur Verteidigung der wertvoll⸗ ſten Güter. Die Politik ſei nach und nach eine Aufgabe des Volkes geworden und es werde in Zukunft keine Kabinettskriege mehr geben, ſondern nur noch Volkskriege. Früher war die Regierung mit der Dynaſtie verbunden, heute iſt es das Volk. Darum liegt auch die Ver⸗ antwortung beim Volk. Aufaabe der Jugend iſt es deshalb, ſich zu erziehen zu der Verantwortung. Nicht mit demaagogiſchen Mitteln, ſondern auf dem nächſten klaren Wea muß ſie ihre Ziele zu erreichen ſuchen. Für die Jugend ailt es, die Geſchichte des deutſchen Staates zu ſtudieren, auch in ihrer Auswirkung auf die anderen Völker. Man ſaat. das deutſche Volk ſei nicht zur Politik geeianet. Glauben Sie das ſa nicht. Wir haben uns nur nicht dazu erzogen, wir ſind zu ſpät zum Staat gekommen. Man ſaat. der Deutſche bleibt immer mieder der aute deutſche Michel. Aber auch Goethes„Fauſt“ iſt ein Symbol des deutſchen Weſens. und dieſes lautet:„Auf freiem Grund ein freies Volk zu ſein!“ Der Redner bittet zum Schluß die Jugend, als Ziel ihrer Aufgabe zu betrachten: Das Glück des Volkes, die ffrei⸗ heit des Volkes, das Selbſtbeſtimmungsrecht des Volkes.(Lebhafter Beifall). Ueber die Jugend als Kulturfaktor ſprach Partei⸗ ſekretär Matheus. Pflege des Körpers ſind die 5 5 Hauptauf⸗ ben der Jugend. Die fortgeſetzte Betonung, daß der Jugend die ukunft gehöre, habe es verſchuldet, daß die unreife Jugend allzu ſehr von ihrem Wert durchdrungen werde und nur nehmen anſtatt geden wolle. Daher komme es auch, daß die jüngere Generation ſich in Oppoſition erſchöpfe, anſtatt den Verſuch zu machen, aktiv an r Geſtaltung der Dinge zu arbeiten. Gerade in der extremen Jugendbewegung werde an Uebe chwenglichkeitsgefühl das Höchſte geleiſtet. Auf der anderen Seite aber müſſe anerkannt werden, daß unſere jüngere Generation im Krieg ſich als wahre Männer gezeigt ben. Die Jugend müſſe vor allem verſuchen, Herr aller niederen uſtinkte zu werden. Die heutige Uneinigkeit laſſe leider eine die ganze Jugend Deutſchlands umfaſſende Jugend ung nicht zu. Die Ju⸗ —— der Volkspartei ſei, weil ſie nicht Haß und Kampf, ſondern ittlichkeit in die vorderſte Linie ſtellt, dazu berufen, die Geſundung des Volkes und Staates herbeizuführen, ſie könne aber der Ausgangs⸗ punkt für eine ſpätere allumfaſſende Jugendbewegung werden. Man habe der Jugend der Deutſchen Volkspartei vorgeworfen, daß ſie nicht national genug ſei. Was iſt aber national? Derjenige, der ſich ſeinem Vaterlande bedingungslos hingibt, oder derjenige, der zuerſt Bedingungen an das notleidende Vaterland ſtellt. Der Redner ſchloß ſeinen oft von Beifall unterbrochenen Vortrag mit einem Appell an die Jugend, opferbereit 0 ſein füir Reich und Stant, und da müſſe es heißen: Die ganze deutſche Jugend ſoll es ſein! Redakteur Hirſchner, Ludwigshafen, ſprach als letzter Re⸗ ferent über Jugend und Pfalz. Er behandelte tſächlich die Grenzlandaufgaben unſerer Jugend. us dem Umſtande, daß die Pfalz Grenzland geworden ſei, erwachſen der volksparteilichen Jugend beſondere Aufgaben und Pflichten. Er ver⸗ wies auf die Landverluſte Deutſchlands durch den Krieg und be⸗ tonte, daß man wohl Grenzpfähle verſetzen, aber Herzen und Men⸗ ſchen nicht ändern könne.(Beifall.) Wenn Locarno uns eine At⸗ moſphäre des Friedens bringen werde, würden wir uns darüber freuen, denn in den letzten ſechs Jahren hätten wir in der Pfalz eigentlich wenig von Frieden verſpürt. Aufgabe der Grenzland⸗ Jugend ſei die Erziehung zur Heimatliebe. Die Heimat iſt es, die uns ſtets geeinigt hat in der ſchweren Stunde, ſie habe uns auch die Kraft gegeben, und den Stolz und die Entſchloſſenheit auszuharren. Gerade für diejenigen, welche das Geſchick von Haus und Hof vertrieben, ſei die Heimat eine Kraftquelle geweſen. Pfär⸗ zer ſein heißt Pflicht und Menſch am deutſchen Volk ſein. Die Grenz⸗ landarbeit müſſe darin beſtehen, daß ein jeder ſelbſtbewußt ſich in den Dienſt der Heimat ſtellte. Wenn die alte nationalliberalle Partei ſich die Partei der Reichsgründung genannt habe, ſo dürfe die Deutſche Volkspartei ſich die Partei der Reichserhaltung nennen. Redner ſchloß mit den Worten Hugo Müllers:„Das ſchwör ich Dir Bae und Hand, Dein will ich ſein mein Vaterland!“(Lebhafte eifall.) Im Anſchluß daran ſang die Verſammlung das Lied:„Ich hab mich ergeben“. Dann nahm noch Baron von Gienand das Wort, um von ſeiner Reiſe nach Amerika zu berichten, daß dort Deutſch⸗ land wieder in Achtung gekommen iſt und zwar durch die Wahl Hindenburgs. Gerade dadurch, daß das deutſche Volk zeigte, was es will und nicht auf das Ausland Rückſicht nahm, ſondern tar, 85 richtig fand, hat es ſich die Achtung Amerikas erworben. all. Die Vorträge wurden umrahmt durch einen Prolog des Herrn Garmann⸗Neuſtadt a. H. und durch Muſikvorträge des Herrn Aundgerichtsrat Veſper aus Zweibrücken und Frau G⸗mahlin geb. Reber aus Neuſtadt a.., die mit ihren künſtleriſchen Gaben anganhaltenden ſtürmiſchen Applaus ernteten. Nus der Pfalz 9Neuſtadt a.., 27. Okt. Zwet junge Freunde haben am Frei⸗ ad abend hier ſo lange gezecht, bis der eine etwas ſchwach auf den üßen ſtand. r andere zahlte die ganze Zeche, drückte aber ſeinen Freund beim Nachhauſegehen ſo feſt an ſich, daß es ihm möglich war, dieſem ſeine Barſchaft mit 35 M. aus der Taſche zu ent⸗ wenden. Es geht halt nichts über gute Freundſchaft.— Vor dem „Poſtamtsgebäude blieb am Samstag ein Herrenfahrrad ſtehen. Da 92 ſeiner niemand annahm, wurde es auf die Polizei gebracht, und eſe möchte nun gern wiſſen, ob es infolge großer Vergeßlichkeit eter geblieben iſt, was in der Zeit des neuen Weines ſchon mehr die einmal vorgekommen ſein foll, oder ob ſich ein Dieb auf dieſe woclils ſeiner Beute entledigt hat, um ſein Gewiſſen zu beruhigen. Tagungen Vereinigung von Oberbeamten im Bankgewerbe E.., Ortsgruppe Mannheim⸗Hudwigshafen Die aus allen Teilen des Reiches zahlreich beſuchte Kölner Hauptverſammlung der Vereinigung von Oberbeamten im Bank⸗ gewerbe beſchäftigte ſich in erſter Linie mit der unzureichen⸗ den Beſoldung der Bankoberbeamten. Nach ein⸗ gehender Diskuſſion faßte die Verſammlung einſtimmig folgende Entſchließung: „Die Vereinigung von Oberbeamten im Bankgewerbe gibt der Zuverſicht Ausdruck, daß, falls wider Erwarten noch Fälle des Abbaus notwendig werden ſollten, dem hiermit verbunde⸗ nen perſönlichen Unglück der Form wie der materiellen Rege⸗ lung nach mehr Rechnung getragen wird, als es bisher leider in vielen Fällen geſchehen iſt.“ Von den übrigen Beratungen ſei erwähnt, daß das Sterbegeld der freiwilligen Sterbekaſſe der Vereinigung auf 2000 Mark er⸗ höht wurde, damit die Hinterbliebenen wenigſtens in der erſten Zeit, die dem Trauerfall folgt, vor materieller Not geſchützt ſeien. * « Wiesbaden als Kongreßſtadkt. Im Jahre 1926 wird der 33. Deulſche Weinbaukongreß mit dem eine Weinbauausſtellung verbunden iſt in Wiesbaden ſtattfinden; desgleichen wird der„Ver⸗ band der Deutſchen Berufsgenoſſenſchaften E..“ ſeinen nächſtjähri⸗ gen Berufsgenoſſenſchaftstag in Wiesbaden abhalten. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staalsdienſt Ernannt wurde Oberaufſeher Ernſt Licht beim Männerzucht. 1725 Bruchſal zum Inſpektor bei der Fürſorgeerziehungsanſtalt ingen. Verſetzt wurden: Juſtizinſpektor Guſtav Linninger beim Notariat Freiburg zum Amksgericht daſelbſt; die Juſtizoberſekretäre Wilhelm Ehrly beim Notariat Lörrach zum Notariat Freiburg, Eugen Singer bei der Staatsanwaltſchaft Lörrach zum Notariat daſelbſt, Eduord Hoffmann beim Notariat Pforzheim zum Amtsgericht daſelbſt, Kanzleiaſſiſtent Hermann Maiſch beim Aents⸗ gericht Pforzheim zum Notariat daſelbſt. * IBruchfal, 27. Okt. Auf einer Automobilfahrt in der Nähe von Kehl kam durch Federnbruch der Kraſtwagen des hieſigen Fa⸗ britanten Karl Marx ins Schleudern und ſtürzte um. Fabrikant Karl Marx und ſeine Frau erlitten erhebliche Verletzungen, während zwei weitere Infaſſen, das Ehepaar Louie Katz ſh d Verletzungen davontrugen. Der een ſelbſt hat ſich durch Quetſchun⸗ lebensgefährliche letzungen zuzogen. Der Kraftwagen ſelbſt iſt nahezu zertrümmert. *Karlsruhe, 27. Okt. Ein verheirateter Schriftſetzer von hier fiel am vergangenen Freitag Nacht in ſeiner Behaufung die Treppe herunter und blieb bewußtlos liegen. Durch den Sturz er eimen Schädlbruch davongetragen.— Zwei Zigeuner gerieten in verfloſſe⸗ ner Nacht in der Nebeniusſtraße hier miteinander in Streit in deſſen Verlauf der eine dem anderen 3 Meſſerſtiche in Kopf und Arm verſetzte, wodurch dieſer zuſammenbrach. Der Täter iſt 9. Etkenheim, 27. Oktober. Wie die„Ettenheimer Zeitung“ be⸗ richtet, ſtieß der in Ruſt beſchäftigte Maurer Bing nach Eintritt der Dunkelheit auf dem Heimwege im ſogenannten Teufeſsloch auf ein unbeleuchtetes Auto. Als er an dem Auto vorbeiwollte, wurde er von einem Unbekannten angehalten und gezwungen, vom Rade zu ſteigen. Man verſuchte Bing in das Auto zu ſchleppen. Der Ueber⸗ fallene ſetzte ſich aber zur Wehr und ſchlug den Angreifer nieder. Bing flüchtete darauf. Man nimmt an, daß es ſich in dieſem Falle um einen Agenten der Fremdenlegion handelt. *Achern, 27, Okt. Wegen Eiferſüchteleien entſtand vor einigen Tahyn in einer Kantine am Wiedenfelſen ein Streit, wobei ein aus Bühlertal ſtammender Mamm ſeinem Widerſacher einen Herd⸗ ring an den Kopf werfen wollbe. Dieſer traf aber einen Unbe⸗ kerumen, gus Bayern ſtammenden 23jährigen Steinhauer und ver⸗ letzte ihn ſo daß wach einügen Stunden der Tod eintrat. * Denzlingen bei Emmendingem, 27. Okt. Beim Ausgwaben eines Kellers fand Wagnermeiſter Frey unter alten Wohn⸗ haus zwei Pferde⸗ und mehrere Menſchenſteleite in einer Tiefe von etwas mehr als 1 Meter. Das Haus iſt eines der älteſten im Dorf und war anm der einen Seite micht unterkellert. Man vermutet, daß dieſe Skelette von Soldaten mit ihren Pferden aus dem 30jäh⸗ rigen Kriege herrühren, da bekanntlich Denzlingen infolge ſeiner gebographiſchen Lage eine bewegte Kriegsgeſchichte hinter ſich hat. * Lörrach, 27. Okt. Zu der Mordaffäre Gutſch iſt noch er⸗ gänzend zu melden, daß die Frau Gutſch im ganzen drei Schüſſe auf irren Mann abgegebn hat. die alle drei trafen und ſofort tödlich wirkten. Es wird beſtätigt, daß es ſich hei der Tat um nmichts anderes handelte, als um den Schlußakt einer Ehetragödie. Die Unterſuchung wird lediglich feſtzuſtellen haben, ob die Tötung im Effekt erfolgt iſt, oder ob ſis wohl vorbereitet war. Gerichtszeitung Frankenthaler Schwurgericht Die fünfte Schwurgerichtsperiode beim Landgericht Frankenthal hat am Montag, 26. Oktober, ihren Anfang genommen. Den Vorſitz führte Landgerichtsdirektor Keßler. Beſondere Fälle liegen dies⸗ mal nicht vor, meiſtens handelt es ſich um Meineidsfälle. Im erſten Fall handelte es ſich um die 1899 geborene Eliſabeth Koch, Fabrik⸗ arbeiterin in Ludwigshafen, die, um ihren Geltebten vor Strafe zu ſchützen, einen glatten Meineid ſchwur. Die Angeklagte hatte ein Verhältnis mit dem Tagner Valentin Stein in Ludwigshafen. Eines Täges waren beide in einer Wirtſchaft eingekehrt, wo ſie dem Alkchol ziemlich zugeſprochen hatten. Auf dem Heimweg zog der Geliebte plötzlich das Meſſer und verſetzte ſeiner„Flamme“ mit den Worten:„Jetzt mußt du und ich ſterben,“ einen Stich in die Hand. Die Geſtochene flüchtete, der Geliebte verfolgte ſie und ver⸗ ſetzte ihr nochmals mehrere Stiche, ſodaß ſie ins Krankenhaus ver⸗ bracht werden mußte. In der Verhandlung vor dem Amtsgericht Lubwigshafen, wo der Meſſerheld ſich zu verantworten hatte, nahm nun die Angeklagte, die ſeinerzeit als Hauptzeugin geladen war, ihren Geliebten in Schutz. Sie gab ſogar an, ihr Geliebter habe einen Anfall gehabt und ſie ſei zufällig in ſein offenes Meſſer hineingefallen. Die Folge war, daß die Zeugin ſeinerzeit wegen Meineids verhaftet wurde. Heute gab ſie unumwunden zu, daß ſie die Unwahrheit geſagt habe. Der Staatsanwalt bean⸗ tragte ein Jahr Zuchthaus. Das Urteil lautete auf neun Monate Gefängnis, abzüglich 15 Wochen Unterſuchungshaft. Verurkeilte Grabſchänder Das Schöffengericht Pirmaſens verhandelte am Samstag wegen eines Vergehens gegen die Religion gegen den Kaufmann dedrich Sommer und Alfons Bold. Den Angeklagten wurde zur aſt gelegt, in der Nacht vom 25. und 28. September in Pirmaſens auf dem Friedhof gemeinſchaftlich auf den Separatiſdengräbern her⸗ ungetreten, angepflanzte Blumen gebnickt, Kränze abgeſchnitten, 14 Grabkreuze ausgeriſſen, zwei davon dahkcerg und außerhalb des Friedhofs auf Bäume gufgehängt zu haben. In der Hauptverhand⸗ lung gaben die Angeklagten die Täterſchaft zu und entſchuldigten ihr Verhalten in jener Nacht mit Trunkenheit und mit Erinnerung an die unmenſchliche Behandlung, die ſie während der Separatiſten⸗ zeit von dieſen Leuten zu erdulden hatten. Nach längeren Ausfüh⸗ rungen des Amdsanwaltes, der in ſcharfen Worten die unverant⸗ wortliche Tat der Angeklagten geißelte und 7 bezw. 5 Monate Ge fängmis beantragte, wurde Sommer zu 4 Monaten und Vold zu 3 Monqaten Gefängms verurteilt. Dlenstag den 27. Oktober 1928. Sportliche Rundſchau Fußball aus der pfalz Vorderpfalzkrels Der Vorderpfalzkreis hatte in dem Treffen 04 Ludwigshafen— J. C. Pfalz Sie ſein Ereignis. 04 ſtellte bereſts in der erſten bzeit den* ſtune Das Erwachen der Pfälzer in der zweiten Halbzeit 1 ſpät, ſie konnten ſich mit ihren Angriffen nicht durchſetzen. Ihr 125 zelſpiel führte zu nichts. Bei einigermaßen beſſerer Arbeit der ſeidigung, beſonders von Deuſchel, hätte ein Punkt gerettet we⸗ können. Durch dieſen Gewinn ſind die Ausſichten von 04 3 Meiſterſchaft weiter geſtiegen. Eine hohe Packung von dem Oktobermarkt in Frankenthal ſt J. B. Jrankenthal— F. B. Pfortz 10:1 die der Tabellenletzte als Andenken mit nachhauſe nahm. Die Jucen ſtädter ſcheinen daran zu denken ſich mehr an die Taßellenfühe. heranzumachen. Aus acht Treffen hat Pfortz bis jetzt 59 Tore zogen. Für die Zukunft dürfte es wohl auch in dieſem Temp weitergehen. Der zweite in der Tabelle bleibt durch ſeinen heutigen Sieg be der Begegnung Union Ludwigshafen— Sp. Ug. Mundenheim:3 weiterhin ein gefährlicher Rivale von 04 Ludwigshafen. Der Musg, denheimer Sturm zeigte eine flotte Kombination mit gutem Schuß vermögen, während auf der Gegenſeite der Sturm verſagte. In die Punkte teilten ſich Arminia Rheingönheim— F. B. Speyer:3 Für beide Parteien war die Möglichteit gegeben, den Sieg zu erringen. Speyer darf aber ouch mit dieſem Reſultat zufrleden ein; zumal ſie dadurch ſich auf den dritten Platz emporgearbeitet habel, Hinkerpfalzkreis Hier domlnierten knappe Reſultate. Eine Ueberraſchung brachte das Lokaltreffen Pfalz Pirmaſens— Sp. C. 05 Pirmaſens:3 wodurch die O5er eine Stelle weiter aufrücken. Das zweite Lokoltreffen und zwar in Kaiſerslautern B. f. R. Kaiſerslautern— Phönix Kaiſerslauklern 10 bringt den V. f. R. Kaiſerslautern auf gleiche Punktzahl mit— Tabellenführer F. V. Kaiſerslautern. Phönix machte ſeinem Gegne den Sieg nicht leicht. In aufſteigender Linie bewegt ſich F. C. Münchweiler. auf eigenem Platz ſtattgefundenen Kampfe 1 J. C. Münchweiler— Olympia Kalſerslaulern:5 dies. Die Zuſchauer kamen voll auf ihre mechnnf 1 In dem ſie mal ſie Gelegenheit hatten bei der Erzielung der insgeſamt e zielten Tore ihren Beifall zu äußern. V. B. Iweibrücken— V. f. R. Pirmaſens:4 Man erwartete die Pirmaſenſer als Sieger. Sie mußſen 5 jedoch mit einem Unentſchieden zufrieden geben. Als äußerer 606 folg können ſie ein vorrücken in der Tabelle erreichen, währen! Zweibrücken auf ſeinem alten Tabellenplatz ausharren muß. Jußball-Cänderkampf Holland—Dänemark:2(:0) In Amſterdamer Stadion aing am Sonntag das Cänderſei bei ſchönſtem Fußballwetter vor ungefähr 30 000 Zuſchauern 17 ſich. Das Spiel zerfiel in zwei vollkommen verſchiedene Kong, phaſen. In der erſten Halbzeit vermochten Die Dänen durch ale. zende Stürmerarbeit die Holländer vollſtändig in ihre Hälfte zur 7 zudrängen. Wenn in dieſer Zeit die Dänen kein Tor erziele konnten, ſo war dies das Hauptverdienſt des glänzend diſponiert lt holländiſchen Torwächters Die Holländer dagegen waren 355 glücklicher. Bel einem ſchnellen Durchbruch vermochte ihr Ha 42 60 in den letzten Minuten vor Halbzeit das Führungstor e zielen. Die zweite Spiethacſte ſah ein völlig derändertes Bilß, dr, Holländer durch ihren billigen Erfolg angeſtachelt, waren wie r⸗ wechſelt und erzielten durch ihren Halblinken zwei weitere len olge. Die Dänen rafften ſich daraufhin nochmals auf und kong zwei Erfolge für ſich buchen. Im Endſpurt gelang den Holländ aber noch ein 4. Tor, damit ihren Sieg ſicherſtellend. Dr. Bauwen Köln ſchie ds richterte vorzüglich. Handball T. B. 1846 1— T. B. Rohrbach:3(:2) Auf dem eigenen Platze wurde 1846 geſchlagen. Sein Sturm durch das eigenſinnige Spiel der Innenſtürmer nicht in der eh poſitive Leiſtungen zu zeigen. Läuferreihe, Verteidigung und 7 5 wart gut. Es war nicht leicht, dem maſſiven Sturme von R. 115 leriſch ſtandzuhalten. Bei Rohrbach gefiel weniger das robu Draufgängerkum, als eine vorbildliche und ſchnelle Kombination 5 0 gutem Schußvermögen. Ein Tor reſultierte jedoch aus einem richtig gegebenen Strafſtoß. Schiedsrichter dem Spiele niche wachſen. Radſport Rad⸗ . Radrennen in Mainz. Die verſchiedentlich abgeſagten rennen in Mainz konnten am Sonntag endlich zum Austrag tonme Wieder war das Wetter der Veranſtaltung nicht günſtig. Net! beck vermochte im Rekordfahren den Schweizer Gabler in 10 Min. zu ſchlagen. Auch der„Preis der Sportwoche“ brachte ſelbe Ergebnis. Gabler ſchied durch Sturz kurz vor Schlu Das Fliegerrennen ſah erwartungsgemäß Schrage, vor Jenske als Sieger. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwatlt Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 77 morgens ee eene Eree f See⸗ Fuft, Tem- S 2 8 2 Win⸗ druck vera-⸗ B f 8 88 8 höhe 8 838 wen . 2 Werſheim—- Iſiiſ Neö N Königſtuhn 625496 9 12 S0 ldwf oedegn Karlsruhe.127 59.3 8 15 6 nit— 62 Baden Baden 218 759,8 11 14 6 NOeicht 18 Villingen 180 3% 4 2 44 8— eldberg. Holſ 1281535.5 5 7 3] O0 mäaß wolkig adenweile““-“- 70 E9E2 5 Si Blaſien— 3*— Höchenſchwd!————— 5— 90 Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 uhr nachts: Zeittveiſe Regenfälle, dazwiſchen vereinzelt Aufhellungen liche Winde. ftet · Die Fönlage brachte geſtern in Baden meiſt heiteres Wi Heute früh trat infolge Annäherung der Aufgleitlinie des 11 lichen Tiefdruckgebiets raſch Bewölkung ein. Der Feldberg 5e in ſich mit 5 Grad Morgentemperatur und Südweſtwind bereits n den Warmluftmaſſen. Selbſt der Königſtuhl ſcheint ſchon an Grenze der Aufgleitfläche zu liegen. Die Regenfront des iche lichen Tiefdruckgebiets wird Baden heute morgen noch errei Auch morgen wird es zu weiteren Regenfällen kommen.. Beamte und Angeſtellte mit vorwiegend ſitzender Lebensweiſe leiden häufig an Darmträgheit. Sie beheben dieſes Uebel mit Laxin⸗Konfekt, dem milden, ſicher wirkenden Abführmittel. Doſe A1.50 S185 un⸗ uß⸗ zu ein, en, he —2 Dlenstag, den 27. Oktober 1925 Unterhalt Nenue Mannheimer Zeitung IRbens⸗Russade] 5. Seite. Ar. 498 e ungs-Beilage Sonni e herbſttage Noch einmal ſchenkt der Herbſt uns blaue Tage, Zeigt mir ein Röslein am entlaubten Hage. Und ſeinen Purpur hängt der wilde Wein, Dort an die Mauer in den Sonnenſchein. Mein Gärtchen liegt in ſonniger Mittagsſtille, Die weißen Aſtern e in reicher Fülle. Und doch will mich die Pracht nicht heiter ſtimmen, Ich ſeh im Blühen nur ein leis Verglimmen! Ich höre, wie die Blumen leis erzählen, Vom nahen Feſt, vom Tage Allerſeelen.—— Ein ſanftes Lüftchen geht und lebensſatt, Löſt ſich vom Aſt ein welkes, braunes Blatt. A. Weber. * Wie ich gemalt wurde Von RNudolf Presber Ich habe mich— auf Drängen der Familie— malen laſſen. einem Maler mittleren Altere. Der hatte bereits— durch einpfehlung— den Papft in Rom, den ſpanſſchen König in Madrid, men von den Vanderbilts in Newyork und meine Tante Ilka in nau porträtiert. Mir war dieſer Maler— Sebaſtian Glöckner hieß er übrigens— zupfohlen. Nicht durch den Papſt und nicht durch den König von —5 0 01 10— 5 7 5 1 8 eiſter beanſpruchte ſechs Sitzungen und ein Honorar 55 tauſend Mark. 1250 König von Spanien hatte er mehr be ⸗ Aebenen, von Vanderbilt das Doppelte. Vom Papſt ſeinen Segen. Meber das Honorar, das Tante Ilka gezahlt, ſchwieg er. Sie auch. — Der Maler hatte ſein Atelier unbequem weit entfernt von 85 Wohnung. Aber wenn man dreimal umſtieg und Glück 2 konnte man— mit Hochbahn und elektriſcher Straßenbahn ſeg Omnibus und dann ein Stückchen zu Fuß— in neunund⸗ led Minuten das Atelier erreichen. Es lag natürli das tock. Etwas hoch für einen, der den Papſt gemalt hat. Aber dätt muß wohl ſo ſein. Und wenn er keinen Fahrſtuhl gehabt e, hätte ich mich doch nicht malen laſſen. 11 Als ſch zur erſten Sitzung kam, 7 7 mich eine unfreund · che Portiersfrau— gibl es in Berlin n N ortlersfrauen?—, ob ich mit dem Fahrſtuhl Beſcheid wiſſe ich brauche nur auf Knopf Vier zu drücken. und Ich 508 ein und drückte auf„Knopf Vier“— und lab dann erthalb Stunden zwiſchen der zweiten und dritten Etage feſt. A b ein Monteur geholt war, der mich umſtändlich befreite. Beim 5 teigen beſchimpften mich der Hauswirt, die Portiersfrau und n Briefträger. Ein Sipo nahm meine Perſonalien auf. Von dieſem Tage an war der Fahrſtuhl dauernd in Reparatur. N An den Sitzungen nahm eine alte Dame teil. Tante Suſanne. 700 meine Tante, ſondern die Tante des Meiſters. An die Ided s Jahre und etwas ſchwerhörig. Sie litt unter der fixen zum daß hier ein Dachſtuhlbrand ausbreche und daß ſie dieſem 88 Opfer fallen werde. Und während der Meiſter ſchwieg und ſi te, unterhielt ſie mich von Dachſtuhlbränden. Von ſolchen, die ch bereits begeben hatten und ſolchen, die noch zu erwarten waren. 105 Statt der vereinbarten 1 75 Sitzungen wurden es einund⸗ 70 91 5, Das kam zum Teil daher, daß der Meiſter häufig nicht 5„in Stimmung“ war, zum Teil daher, daß mein Kopf, wie und agte, äußerſt charakteriſtich und deshalb ſchwer zu malen ſei; nicht zum dritten Teil daher, daß der Maler mit meiner Kleidung Der zufrieden war. Ich hatte zuerſt einen blauen Sakko gewählt. bedl ſtimmte aber leider nicht zu einer chineſiſchen Vaſe, die un⸗ war öt auf einem Tiſchchen neben mir ſtehen mußte und arun Bezen Warum ſie da ſtehen mußte, welß ich nicht meine einzige ei nd zu China iſt die: daß ich gern Tee trinke. nach ch dog alſo einen braunen Sakko an. Den fand der Meiſter wat der fünften Stzung„pieftiſc“. Er wünfchte den Frac, ber ein ihm nach drei weiteren itzungen zu feierlich. Wir beſchloſſen 9* Kompromiß auf den Smoking. der ſchien mir aber nach ſuchg eltere Meinung über den Bauch nicht zu paſſen. Dann ver⸗ wiede er, mich in enee zu malen; verwarf das aber eineser als„zu amerlkaniſch“. Dann bat er mich, den Lederwams orl alten Landsknechts anzuziehen. Rembrandt habe auch mit delm ebe e orträts gemalt. Siehe: Mann mit dem Gold⸗ den uazle zicht zu dem Wams. Schliehlich ließ U mein Kopf paßte nicht zu dem Wams. e e chemie auf Rat 0 Meiſters be einem ſehr teuren neider n ſandgelben Cut machen, der gut zu der grünen Vaſe und 0 Wa— ſtimmte, nicht amerlkaniſch und nicht hiſtoriſch recklich in den Achſeln zwickte und einen eſche erſt ler 15 Gewebe hatte. Sonſt wäre er wahrſcheinlich geweſen. ich ni ie Sitzungen dauerten meiſt drei Stunden. Rauchen durfte 150 cht wegen der Gefahr des Dachſtuhlbrandes. Zu 1175 gab's ich im vier · nich Leſen konnte ich ohne Brille nicht. Und die Brille durfte Dachſtchsteaaieten. So unterzielt ich mich mit der Lame ater 8 uhlbrände und beobachtete das Wachtelhündchen des Meiſters, auch löhe hatte und noch nicht ſtubenrein war und dieſes wohl eim vierten Stockl— nicht mehr wurde. Ich lich war das Bild fertig. ſſchen ſtand bolzengerade im ſandgelben Cut hinter einem frie⸗ Lausslähl, auf den ich mich ſtützte— die chineſiſche Baſe neten aber ſ einem Tiſchchen— und ſah— wie mir ſchien, etwas düſter, erad ehr intereſſevoll— links in die Ecke, in der wahrſcheinlich a das Wachtelhündchen... Denn mir kam vor, mein Blick 98 dem Düſteren und Intereſſevollen, etwas Erſtauntes. richtſ er Künſtler hatte mich gebeten, das Bild— damit ich das nd de Urteil empfange und vergleichen könne— meinen Verwandten alleſeunden in der Weiſe zu zeigen, daß ich jeden Einzelnen 80 n vor das Kunſtwerk übre. krachteh, begann mit Onkel Heinrich. Der 9000 nach langem Be⸗ Dar Biſt Du ſſcher, daß Du das biſt trät. a ließ ich Tante Auguſte eintreten und führte ſie vor das Por⸗ hat ei„Sehr ähnlich,“ fagte ſie.„Aber nimm mir's nicht übel, er Du f 1 75 5 dämlichen Moment gewählt. Und dann— jal“ ſi dar ter,Eugen war der dritte. Er äußerte kritſch:„Per Brice Und d, Beſte an dem Bild. Die Stirn iſt zu niedrig, zu dteriſch. Spanien hängende Unterlippe hat er noch von dem König von Das à Du holde Bäschen Käte meinte begütigend:„Gott ſchön biſt dach ach im Leben nſcht. Aber das brauchteſt Du Dir eigentlich picht gefallen zu laſſenl“ Schulftein Schwager Theodor nickte zuſtimmend:„Ich hatte einen em We— der jetzt leider als unheilbar im Irrenhaus ſitzt—, wie qusls alten Mutfer ſollteſt Du das Bild ſchenken. Dem iſts an c sadem Geſicht geſchnitten. So grauenhafte Cuts trug er wiremit,der Freude an ſolchen Farben fing ſeine geiſtige Ver⸗ geſ gichene Kuſine Aurelie, die kürslich den Pr. phil. in Kunſt⸗ ein. Hoß amacht hat, nahm verſchledene Stellungen zu dem Bilde die Anſeß ſich vom Sofa auf die Zehen und ſank an der Kredenz in di, ver edde Dann probte ſie, indem ſie an meinen Vorhängen riß, wäbrend ſdenſten Beleuchtungen aus. Zuletzt beſtieg ſie einen Stußl. durch dße ſie das Bild in eine Ecke ſtellſe, nahm den Zwicker ab, ſah tonf e hohle Hand und entſchied:„Das iſt ein Porträt im pla⸗ nach Gen n Sinne. Iſt die„Idee“ Deiner ſelbſt, geſehen durch ein Deine mialität haſchendes Temperament. Iſt Deine Perſönlichkeit, proſiglen oche, in nicht unedler und zugleich routinierter Weiſe und 15 die Wirrnis des Jahrhunderks. Das Abbild einer an eit, übe edeutenden, zu törichten Heiterkeiten neigenden Perſönlich⸗ rſchattet von der düſteren Größe ſeiner tragiſchen Zeit. Ein Meiſterwerk pfychdanalytiſcher Malerei, das mit dem deutſchen Ernſte Cranachs die repräſentative Würde van Dycks verbinden möchte und in den Halbtönen Rembrandts mit einigen Fehlern Lenbachs kokettiert.“ Aha! Ich dankte ihr für die Belehrung und zeigte das Bild meiner alten Kinderfrau, die— aus Pietät beſchäftigt— jede Woche einen Tag zum Ausbeſſern meiner Wäſche kommt. „Gott, unſer Herr Rudolf!“ rief die Gute beglückt.„Und gleich ſo großl Das können wir gerade über die feuchte Stelle an der Tapet' auf dem Vorplatz hänge! Dann lohnt ſich's dochl“ Der Junge meiner Schweſter aber, das in der Familie viel bewunderte Fritzchen, jauchzte:„Au, fein— danach kann ich mit dem Flitzbogen ſchießenl“ Und ehe ich das Fritzchen noch hindern konnte, ſchoß es bereits und traf mein Konterfei mitten in die Naſe. Da ging ich hin zu Sebaſtian Glöckner und ſagte: Die An⸗ ſichten in unſerer Familie über das Bildnis ſeien geteilt— aber im großen Ganzen Und dann bezahlte ich tauſend Mark und ließ das Bild über das Bett im Fremdenzimmer hängen. Es muß ſich ſchrecklich darunter ſchlafen. der Stellvertreter Von Hermann Wagner Haberſtrob iſt immer ſo furchtbar ſtark beſchäftigt und hat nie Zeit. Ich habe immer Zeit und bin niemals ſtark beſchäftigt. Das iſt ein Geburtsfehler von mir. Aber auch Haberſtroh kann nichts dafür, daß er ſo gut wie niemals Zeit hat, denn ſein ſtarkes Stets⸗ Beſchäftiatſein iſt gleichfalls ein Geburtsfehler von ihm. Schließlich 1 ein jeder ſo ſeine Fehler. Wie ſa auch ein jeder ſo ſeinen orzug hat. Haberſtroh kam zu mir und ſagte:„Du. Haſt du nicht Luſt, mich bei Ingrid zu vertreten?“ „Wer iſt Ingrid?“ fraate ich. „Ingrid iſt meine Braut. Wir baben uns für heute abend ins Theater verabredet. Aber ich bin allzu ſtark beſchäftiat und habe keine Zeit. Geh du für mich. Ich würde das als einen Freund⸗ ſchaftsdienſt betrachten.“ Ich fragte:„Iſt Inarid hübſch?“ „Es geht. Sie bekommt jedenfalls eine ſehr hohe Mitaift.“ „Schön,“ ſagte ich.„Aber wer zahlt die Speſen?“ „Die zahle ich. Hier ſind zehn Mark. Das lanat.“ Ich nahm die zehn Mark, warf mich in meinen Frack und aing 0 Sie fragte, wer ich ſei. Ich ſaate, ich ſei der Stellver⸗ eter. „Der Stellvertreter? Für wen?“ 2 „Für Haberſtroh, Ihren Bräutigam. der keine Zelt dat. Ich habe immer Zeit. Und ich habe außerdem zehn Mark.“ „Zehn Mark? Wofür?“ „Für uns. Für zwei Parkettplätze. Ihr Bräutigam iſt nämlich der Meinung. das lanat.“ „Empörend!“ ſagte Ingrid. „Oh,“ ſagte ich,„was das betrifft, ſo ſeien Sie unbeſorgt. Wir 95 ruhia auch das Fünffache ausgeben. Haberſtroh bezahlt es on.“ Kurz. Inarid aing mit, und zwar tat ſie das gleichſam zum Pro⸗ teſt. um Haberſtroh, der niemals Zeit hatte, eins auszuwiſchen. Mir war das recht, denn Inarid gehörte zu ſenen Mädchen, die mein Tup ſind. Ich muß ſagen, Ingrid geflel mir ſehr. Auch ihre hohe Mitaift mißfiel mir nicht, das muß ich gleichfalls ſagen. Es kam mir wirklich nicht darauf an, dieſe Haberſtroh abzuſagen. Ich tat, was in dieſer Hinſicht in meinen Kräften ſtand, und ſchon nach Schluß des zweiten Aktes hatte ich Ingrids Jawort. „Weißt du.“ ſagte ich nach der Vorſtellung zu ihr.„jetzt wollen wir unſere Verlobung auch begießen. Der Koſtenpunkt iſt ganz gleichallltia, denn Haberſtroh bezahlt es ſa.“ „Ja.“ ſagte Ingrid. Wir unterhielten uns ſehr aut, und die Zeche betrug achtund⸗ achtzig Mark fünfzig. Inarid ſetzte aleich den Tag unſerer Hochzeit feſt, und ich gaab dem Ober noch zehn Mark extra. Darauf fuhr ich Ingrid heim. Im Auto ſchenkte ſie mir den erſten Kuß. wofür ich auf Koſten Haberſtrohs aleichfalls mit zehn Mark be⸗ ohnte. Am nächſten Tage aina ich zu Haberſtroh und ſagte:„Du. Du ſchuldeſt mir noch achtundneunzig Mark und fünfzig.“ Haberſtroh fragte:„Wieſo?“ „Nun.“ ſagte ich,„die Sache war billiger eben nicht zu machen. Inarid iſt anſpruchsvoll.“ Haberſtroh ſchrie:„Du biſt verrücktl!“ „Nein.“ ſagte ich,„aber du wäreſt ſchofel, wenn du mich zum Danke dafür, daß ich dir gefällia geweſen bin. noch die Koſten be⸗ zahlen ließeſtl“ Haberſtroh ſchimpfte und zahlte. Ich ſteckte das Geld kalt lächelnd ein und fragte, ob Haberſtroh nun auch ſeinerſeits bereit ſei, mir eine Gefälligkeit zu erweiſen. Haberſtroh brummte:„Was ſolls“ „Ach,“ ſagte ich.„Ingrid und ich,— wir haben uns geſtern ver⸗ lobt. In acht Wochen feiern wir die Hochzeit. Und da wollte ich dich fragen, ob du mein Trauzeuge ſein möchteſt.“ „Wie?“ fragte Haberſtroh entgeiſtert. Ich ſaate:„Nun ſa. Inarid maa dich nicht mebr. Sie hat ſich für einen Mann entſchieden, der mehr Zeit hat“ .. Nun, ich will nicht verraten, was Haberſtroh darauf geſaat hat. Aber die Gefälliakeit, mein Trauzeuge zu ſein, hat er mir nicht erwieſen. Mein Gott, er iſt eben immer ſo furchtbar ſtark beſchäf⸗ tigt. Das iſt ein Geburtsfehler von ihm. Und er hat faſt niemals Beit Nix for ungud! Grob iſch pälziſch, ſaugrob bayriſch und ſaumäßig grob ſchwä⸗ 15 e letſchd Kadegorie werd mer des nachfolgend Gſchichtche zähle miſſe: Wann mer's Albdaßl hinnenauslaaft un'Höh nuff krawwelt, kummt mer in en lufdig un gſund gelechene Ort. Winters mache dort d' Brettelhipper un Ritſcher ihr Kunſchtſchdirkle un borzle im Schnee rum; Summers treiwe ſich außer de Sing⸗ un Wannervöchel viel Kurgäſcht rum. Jeder vun de Herre Gaſchthöf ſucht de annere ze iwwerbiete.'iſch alles gud und breiswert, s Eſſe, s Drinke, 5 Loſchie. Zabbeſchdreech werd keener geblooſe, mit dr Bolezei⸗ ſchdunn nimmt's dörtlich Owrigkeed nit ſo genan. Wann die Badenthokker ſchneller ſchloofe miſſen, um ihr OQuandum Bettruh vorm Dag einzehole, kenne d' Wirt nix defor. Eener vun de Wirt war en großer Schhaßvochel. Der hot mit ſeine Schbäſſelcher manch Hekto Wein un Bier umgſetzt. Rikkſichde hot's dabei nit gewwe. Wem's nit gebaßt hat, kunnt fortgehe oder wegbleiwe. Do ſiten emool owends d' Kurgäſcht beinanner, verzehlen un drinken un raachen, der Wirt mitte drunner. Swerd n Teller Niß rumgelangt.'Männer verdrikke'Niß ſchbielend, bei de Dame geht's weniger gut. Eeni bemieht ſich ganz verzweifelt, mit ihre zarte Fingerche awwer umſunſcht. Dem gechäfdige Aag vum Wirt entgeht die Hilfloſigkeit nit. Gſchwind holt er zwee Niß aus im Heller raus, een Drukk mit ſeim fünffingrige Knakker un 0 kricht die Dam mit m ſchenſchde Diener die zwee Niß uff dr irtshand breſendiert. Alles iſch iwwer die Galanderie erſchdaunt, die Bſchenkt am meenſchde un eh ſie ſich vun ihre Iwwerraſchung zu me Danke verſchdeigt, ſagt Eeni vun de Kurgäſcht:„Do heeßt's alleweil, unſer Wirt ſei grob und ungaland. Der iſch'r doch die gewachſe Höflichkeit!“ Der Wirt krazzt ſich ferſcht hinnerm Ohr un ſagt dann ganz drokke: „Moin liawe guete Frau, Sie dürfet it vergeſſa: Liebes idyll Von Fritz Kaiſer(Ilmenau) Sie ſind aus dem munter belebten Städtchen drunten im Tal ae⸗ flüchtet und ſitzen nun nach zweiſtündiger Gebiraswanderung in der kleinen einſamen Waldſchenke, vor deren Fenſtern die alten dunklen Tannen ſich in dichten Reihen drängen und ſo die kleine, niedere Gaſtſtube halb in Dämmerſchein tauchen. Es iſt eine ganz heimliche, trauliche Stunde. Nirgends eine laut aufklingende Stimme. Nur ein feines Flüſtern. manchmal anſchwel⸗ lend zu einem leiſen Lachen, löſt ſich von den drei Tiſchen. an denen die Gäſte ſiten. Es ſind lauter junge Menſchen. Menſchen. die ſich gern haben. Drei Pärchen, von denen ein jedes ſeinen eigenen Früh⸗ ling im Herzen trägt. Und um allein zu ſein mit dieſem ihren ffrüh⸗ ling, ſind ſie hinauf gewandert in die Einſamkeit des Gebirges. Und nun freuen ſie ſich, das ſie gefunden haben, was ſie ſuchten. Das heimliche, trauliche Ungeſtörtſein. Kein Tiſch aibt auf den andern Obacht. Ein ſedes Pärchen iſt mit ſich ſelbſt beſchäftiat. Aus ihren Augen leuchtet der berückende Glanz ihrer Herzen. Auf ihren Wan⸗ gen glüht das Feuer gegenſeitiger Verehrung. Sie haben vergeſſen zu trinken und zu eſſen, und der Kaffee dampft ſchon länaſt nicht mehr in den Taſſen. Sie haben zuviel der Heimlichkeiten auszutau⸗ ſchen. Der zweiſtündige Aufſtieg aus dem ſommerlichen Tal ließ ihnen nicht Zeit genua dazul Ihre Mienen ſind verklärt— feier⸗ täglich. Und etwas von dieſem Glanz lieat auf der ganzen Stube und Stunde. Die Wirtin kommt ſelten in die Gaſtſtube. Sie weiß. daß ſie keine anſpruchsvollen Gäſte bat. Sie iſt junge Mutter und ſinat ihrem Kind in der Küche hinter der Wirtsſtube mit feiner, milder Stimme ein Schlummerlied. Das Schreien des Säualinas verſtummt und die klare Frauenſtimme geht durch den Frieden der Waldſchenke wie eine feine Gebetglocke. Erinnerungen kommen der jungen Witwe, die an dem einen Tiſch ſitzt mit dem Dichter zuſammen. Sein Blick alübt in dem ihren. und er lieſt die Wünſche ihrer heimlichen Sehnſucht von ihren aroßen blauen Augen. Eine feine Seligkeit palt ihn und ſchüttelt ihn, wenn er daran denkt. daß es in ſeine Hand gegeben. dieſem lieben Weib wieder zu dem zu verhelfen, um das ein hartes Schickſal es ſo früh betrogen. Gatten und Kind hatte ſie faſt zu gleicher Zeit verloren.— Eine Träne glänzt im Auge der ſchönen, wehmütia lächelnden Frau. Er nimmt ihre Hand und küßt ſie. Noch immer klingt die zarte, weiche Stimme der ſungen Mutter. Die Herzen der beiden ſchwingen mit und ihre Blicke wechſeln Frage und Antwort. Am andern Tiſch grüßt es blutſung— ein Student und ein Bach⸗ fiſch, der durch die Schauer ſeiner erſten Liebe geht. Das dritte Pärchen iſt untergetaucht im tiefen Schatten des Ofenwinkels. Sie wirken wie ein Bild von Rembrandt. Mit feinem Lächeln tritt die Wirtin nach einer Weile in den Raum. Sie geht noch einmal den ſeligen Weg ihrer Liebe von An⸗ beginn an. als ſie den glücklichen Menſchen in die Augen ſchaut. Sie zahlen ihre beſcheidene Zeche und gehen— nicht unmittel⸗ bar aufeinander, denn keins will ſeine Küſſe vor dem andern ſehen laſſen auf dem Heimweg. Damit ihnen die Weihe nicht genommen ird. Als die letzten die Waldſchenke verlaſſen haben. ſchließt die Wir⸗ tin früher als ſonſt die Tür und huſcht in die trauliche Hinterſtube— in die Arme ihres heimgekehrten Gatten. So. wie ein iunges Mäd⸗ chen zum Geliebten eilt. Allerlei Cuſtiges vom Heiratsmarkt Das Wörtchen Markt klingt immer nach Geſchäft. Warum folt nun auch die Ehe kein Geſchäft ſein? Wers noch nicht weiß, laſſe ſich durch folgende Heiratsanzeige belehren: „Heirate i vermögende Dame mit kleinen Fehlern. Off. u. C. F. 562 Potsdamer Tagebl.] bder in hr Meſghanerstocter, Ocgelien, hach 1 10. uer 7 0 7 nt⸗ ſchaft mit exiſtenzſicherem Herrn bis 36 Jahre, erhalte Monats⸗ rente 150 Schillinge und täglichen Fleiſchbedarf. Unter„Abfoluz ſeriös 8856“ an d. Exp.“ In einer halliſchen Zeitung konnte mon vor efniger Zeit folgen⸗ den Stoßſeufzer leſen: „Armer Teufel ſucht einen Engel zu heiraten!“ Zu Zeiten macht ſich auch das Beſtreben bemerkbar. Ein Inſerat im„Berliner Lokalanzeiger“ verzichtet, vermutlich aus Erfahrung, auf die„Engels“⸗Zungen, denn er ſchreibt: „Junger Mann, 21 Jahre, ſucht Dame zwecks Heirat.(Dame mit Sprachfehler bevorzugt). Off. u. 2456 an d. F..“ Eine wahre Fundgrube für allerlei ſolcher 858 iſt die„Schoͤn⸗ heit“, eine Dresdner 5 So zuleſen: 5 „Junggeſelle, 35 Jahre alt, o nhang, ſympathiſch, kein Menſch der breiten Straße, war unter dem Roten Kreuz im Felde, daher etwas kriegsbeſchädigt, durch arng gereift, nef⸗ veranlagter Charakter, aber heiteren Sinnes, Fronatur, Ge⸗ ſchäftsmann, ſucht Einheirat oder Heirat mit einer Dame chriſt⸗ lichen Glaubens, die wanderfroh iſt und noch die deutſche Treue Aegd Zuſchr. mit Bild oder: „Welche iſt es, die mit mir den Weg der Vollendung gehen will und als treue Kameradin am Tempelbau Arbeit am unbe⸗ hauenen Stein tun will. Meine Seele iſt wund und fehnt ſich nach Odins Schildmoid. Bin 28 Jahre, nländer. Anfragen unter„Odins Schildmaid“. Strengſte Verſchwiegenheit wird zugeſichert. Vermögen nicht erwünſcht.“ Was der Betreffende eigentlich will? Frage die Götter! Vielleicht iſt Odin informiert? Anders hört ſich da ſchon eine ſehr materialiſtiſch gehaltene Anzeige in der„Berl. Morgenpoſt“ an: „Geſchäftsmann, 38 Jahre, ſucht Leßensgefährtin mit Vermögen zwecks Vergrößerung der Schweinemäſterei. Wird ſich das doch nicht etwa ſein der Baron Zupan mit feinen 20 000 roſaroten Schweinderl, der ſich zulegen will die größte Schweinerei von ganz Europa. Wer weiß?? Als ein Bubikopfgegner entpuppt ſich ein„Lichtkämpfer“, ob Gas oder Elektriſch, das wird nicht verraten, in der„Schönheit“, der eine Dame„mit großer abgerundeter Figur und langem, vollem Haar“ ſucht. Die Figur ſpielt überhaupt auf dem Heiratsmarkt eine große Rolle. Den Beweis erbringt folgende Annonce im„Dabeim“: „Zwecks Heirat wünſcht Herr wirklich korpulente Dame. „Appl. 13h“ an d..“ Recht intereſſant iſt auch folgende Anzeige im„Daheim“: „Kein Heiratsantrog. Zwecks ſpäteren, ſelbſtloſen, geiſtigen Verkehrs ſuche nicht beſchränkt überbildete Fanatiker— dafür aber wahrhaftig deutſch oder anglo⸗omerikanſſch ſein müſſende großzügige Männer(Alter Neben⸗, Charakter Hauptſache) in un⸗ abhängiger Lebensſtellung, vorerſt auch ohne Lichtbild, ernſtlich ſchriftlich kennenzulernen. L. L. Kopernikus 22 Lemberg. Polen.“ Die deutſche Sprache iſt nicht ſo einfach. Von einer gehörigen Portion Mutterwitz zeugt auch folgende Offerte: Heiratsgeſuch. „Ein Junggeſelle, nett von Art, ſucht eine Frau hübſch und zart. Auch broucht man auf der ſchnöden Welt ein Beutelchen gefüllt mit Geld. Ach, ſchicken Ste Ihr Bildlein fein, unter Chiffre dieſer Zeitung ein. Diskretſon iſt Ehrenſache, damit kein anderer drüber lache. Zum Schluß ſei noch dies geſagt, es iſt ein Lehrer, der dies wagt. Er wohnet auf dem Lemde ſein, en 15 7 8 hat Kee Enten, Gänſe, warum wi uen änger warten? Ein neues 3 ſteht ſchon bereit, nun, Mädel, ran und eingefrelt.“ 58 Es hebb ſcho manche Sau mir aus der Hand gefreſſe!“— Pälzer Fritz Heinz Beyert 6. Seite. Nr. 498 Keue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) Dienskag, den 27. Oktober 1925 Neue Mannh eimer ZSeitung Hande sblatt Berliner Deviſen Amtis 28 b 0. 27 rp. Hollane 108,87 169.29 voll 108.92 109,24»oll Busnos-Aites.728 1727.725.729 1* Brüſſel. 19,13 19.17 5 18,33 18.87 Ehrſnania. 85,29 85.51 5 85.49 85,71 0 Da 80.68 80.88 1 80.87 80,87 N Kopendagen 103.57 103.83 5 108.82 104.08 5 Liſfabon 21.125 21.17˙ 7 11.175 21.225 Stockholm. 111 31 112.59 2 114.26 114.54„ Helſinglors. 10.56 10,80 2 10.,55 10,59 5 Itallen. 16 66 16.70 4 16.,70 18.74 Tondon 20.545 20.395 70.838 70.3888 Nem-Hort 4105 2205 4.405„.206 Paris 117.12 17.16 4 17.78 17.82 0 Schwelz 80 74 80.94 40.79 80,99 0 Spanien. 60,12 60.26 4 59,07 60 18 0 Jasann.720 1724 8.722.726 8 Konſtantinopel..3 5 2895 7.38.37 1 Rio de Janelro.635⁵.637 5.635 0637 0 Wien abg. 99,12 30.26 4 59,12 30,26 4 1272 12.68 12.42 12.46 Jugoſlabien..42.44..42.44— udadeſt..965.08„.06.0* .045.055 85.038 3015 17 Athen.49.51 8 5,59.81 E Frankfurter Wertyapleꝛbsrſe Im Verlaufe befeſtigt Frankfurt a.., 27. Oktbr.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete zunächſt in ſehr uneinheitlicher Haltung. Die beabſichtigte noch⸗ malige Zuſammenlegung bei der Rheinmetall.⸗G. in Hüſſeldorf machte auf die Börſe einen ſehr ungünſtigen Eindruck. Im Ver⸗ laufe ſetzte aber eine außerordentlich ſtarke Nachfrage nach den amerikaniſchen Freigabewerten ein. Hamburg⸗Amerika⸗Linie, Norddeutſcher Lloyd, Berliner Handelsgeſellſchaft und Baltimore zogen auf fortgeſetzte Käufe, die zumteil auch für Berliner Rechnung vorgenommen wurden, um durchweg—4 pCt. an. Von dieſen Werten ausgehend, übertrug ſich dann die feſtere Stimmung auch auf die übrigen Marktgebiete, bei denen ſich allerdings die Kurs⸗ beſſerungen in beſcheidenen Grenzen bewegten, beſonders unter Berückſichtigung der bereits an der geſtrigen Abendbörſe einge⸗ tretenen leichten Erholung. Unterſtützt wurde die beſſere Stimmung durch die Tatſache, daß das Kabinett Luther nicht demiſſioniert. Deutſche Anleihen und Pfandbriefe blieben wieder voll⸗ kommen unverändert, dagegen lagen die ausländiſchen Renten etwas feſter. Das Geſchäft darin war aber ſehr klein. Im Frei⸗ verkehr ging kaum etwas um. Api 0,525, Becker Kohle 46,50, Benz 35, Brown Boveri 53,50, Entrepriſes 14, Growag 68, Petroleum 65, Ufa 51,50 und Unterfranken 50. Serliner Wertpapierbörſe Berlin, 27. Oktbr.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete in ziemlich feſter Haltung, da man ſich die Auffaſſung zu eigen machte, daß das Kabinett die Annahme des Vertrages von Locarno durchſetzen werde. Auch löſte die VBekanntgabe des Zuſtandekommens der Stützungsaktion für den Kahn⸗Konzern(ſiehe beſon⸗ deren Artikel hierüber. Die Schriftl.) Befriedigung aus. Die an⸗ fänglich geäußerte Verſtimmung über die Meldung von der ge⸗ planten Zuſammenlegung der Rheiniſchen Metallaktien im Verhältnis:1 wich einer günſtigeren Auffaſſung als die Beſſe⸗ rung des Kurſes um 2 pCt. bekannt wurde. Die Beſſerungen an den Spekulationsmärkten waren aber nur mäßig. Das Geſchäft trug zunächſt den Charakter der Unſicherheit und der Unentſchloſſen⸗ heit. Haupkſächlich waren es Deckungen der Baiſſeſpekulation, die den Anlaß zur Kursbewegung gaben, während neue Käufer auf den meiſten Märkten fehlten. Nur für chemiſche Werte zeigte ſich gute Meinung, ſo daß mehrere Papiere davon über 2 PpCt. anziehen konnten, ſo Aktiengeſellſchaft für Anilinfabrikation, Chem. Griesheim und Elberfelder Farben. Im allgemeinen bewegten ſich IWemerkenswert war die eſtigkeit von Stöhr u. Co., die über 2 pCt. gewannen. Von Maſchinenfabrik⸗Aktien zogen Ohrenſtein u. Koppel um 2 pCt. an. Als im Verlaufe ein lebhaftes Geſchäft zu ſteigenden Kurſen in Schiffahrtsaktien einſetzte, und ferner auch amerikaniſche Bahnen bei regen Umſätzen allmählich anzogen, wurde die Tendenz im ganzen freundlicher, ohne daß es jedoch im allgemeinen zu einer erheblichen Aufwärtsbewegung der Kurſe kam. Deutſche Anleihen behaupteten ihren Kursſtand. Pfandbriefe neigten wieder etwas zur Schwäche. Geld war mit Rückſicht auf den herannahenden Ultimo etwas ſteifer und zwar wurde für tägliches Geld—10, für Monatsgeld 10—11,5»Ct. und für über Ultimo 10—12 pCt. verlangt. Die Stützungsakkion beim fahn⸗Konzern Die Verhandlungen zur Stützung des Kahn⸗Konzern haben zu einem Abſchluß geführt, nachdem auch die letzten Beteiligten ihre Zuſtimmung erklärt hatten. Demnach wird, wie wir bereits ankündigen konnten, durch die Reviſions⸗ und Treuhand⸗ geſellſchaft von einem Konſortium ein Kredit von 3 Millionen zur Verfügung geſtellt. Die beteiligten Banken und Bankiers haben ſich verpflichtet, während der Dauer dieſes Kredits ihre bisherigen Bar⸗ und Diskontkredite aufrecht zu er⸗ halten. Danach wäre alſo die Kriſe bis auf weiteres glücklich ab⸗ gewendet. Freilich gilt es nun, für weitere Flüſſigmachung der Mittel zu ſorgen, denn der aufgebrachte 3⸗Millionenkredit allein genügt noch nicht zur Wiederherſtellung der fälligen Liquidi⸗ tät des Konzern. Aus dieſem Grunde beabſichtigen die Firmen, wie dem H. T. von zuſtändiger Seite berichtet wird, durch Aufarbei⸗ tung des vorhandenen Materials möglichſt. viele Ein⸗ nahmen zu erzielen, ohne zunächſt neuere Materialaufkäufe vorzunehmen. In dieſem Sinne wird wohl in Bälde mit der Aufnahme der Vollarbeit bei den Heidelberger Konzernfirmen zu rechnen ſein. Da die Stützungsaktion in erſter Linie für die Aufbringung flüſſiger Mittel beſtimmt iſt, dürfte die Lohnzablung bis auf weiteres auf keine Schwierigkeiten ſtoßen. Der Verkauf einer der bieſigen Konzernfirmen, von dem in der Preſſe vielfach die Rede war, kommt keineswegs in Froge. Im Gegenteil ſtellen die Firmen Schnellpreſſenfabrik und Maquet bei ihrem bisher guten Geſchäftsgang wertvolle Träger der Geſamtproduktion des Konzern dar, auf die man gerade jetzt unter keinen Umſtänden verzichten wird. ekr⸗ der Zuſammenſchluß der vier großen Eiſenkonzerne Wie die Köln. Ztg. von maßgebender Seite erfährt, ſind alle Fragen, die ſich auf den Zuſammenſchluß der vier großen Eiſen⸗ konzerne beziehen, gelöſt, außer der Steuerfrage, über die in den nächſten Tagen nochmals mit dem Reichsfinanzmimniſterium ver⸗ handelt wird. Die neue Geſellſchaft, die die Trägerin für die vier großen Konzerne werden ſoll, ſoll die Firmenbezeichnung erhalten „Vereinigte Stahlwerke⸗A.⸗G. in Duisburg“. Wie das Blatt weiter hört, iſt auch die Kohlenfrage, die ſich aus der 25 proz. Beteiligung des Anilinkonzerns an den rheini⸗ ſchen Stahlwerken ergibt, befriedigend gelöſt. Es beſtünden in dieſer Frage keine Meinungsverſchiedenheiten mehr. Neueinkräge ins Handelsregiſter Firma Amerika⸗Import u. Export⸗Geſellſchaft m. b. H. in Baden⸗Baden. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Austauſch von Induſtrieerzeugniſſen aller Art mit den Ver⸗ einigten Staaten von Nord⸗Amerika und Kanada. Stammkapital 35 000.Il. Cauber Schiefergeſellſchaft m. b. H. in Karlsruhe. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Betrieb mit Schieferbrüchen im Cauber Schieferbezirk und ähnlichen Unternehmungen. Stamm⸗ kapital 10 000 RA. Bickel u. Groh G. m. b. H. in Graben. Gegenſtand des Unternehmens iſt der Großhandel mit Lebensmittel und Kolonial⸗ die Beſſerungen der Induſtriewerte innerhalb eines Prozentſatzes. waren. Stammkapital 5100 RI. Saargebiet und Frankenſturz Der neue Kursſturz des franzöſiſchen Franken erregt, wie uns aus Saarbrücken geſchrieben wird, im Saargebie größte Beſtürzung. Die franzöſiſche Währung wurde bekanntlich trotz Proteſtes der Volksvertretung im Juni 1923 eingeführt. Sie ſchnürt bei ihrer Abwärtsbewegung, die in den letzten drei Wochen allein 13 pCt. beträgt, den Lebensſpielraum der faſt 800 000 Saar⸗ länder von Tag zu Tag enger. Die Volksſtimme, das Organ der ſaarländiſchen Sozialdemokratie, erblickt den-mittelbaren Anlaß des jüngſten Kursſturzes in dem Fiasko der franzöſiſchen G ol d⸗ anleihe, die ſtatt 10 Milliarden nur knapp 1,5 Milliarden Fr. erbracht habe. Eine Befreiung der us un vollen Währungsdilemma hält das Blatt nur für möglich bei einem vollen Wiederaufgehen des Saargebietes un Deutſchland in politi⸗ ſcher und wirtſchaftlicher Beziehung und bei einer Rückgabe der Gruben an den preußiſchen Staat. ⸗w- Julaſſung zum Börſenkerminhandel. Vom 2. November ab ſind folgende Aktien zum Börſenterminhandel zugelaſſen:.⸗G. f. Anilinfabrikation, Berliner Maſchinenfabrik Schwartzkopf, Ba di⸗ ſche Anilin, Bergutann Elektrizität, Chemiſche Werke Griesheim Elektron, Continental⸗Cautſchouc, Deſſauer Gas, Deutſche Erdöl, Deutſche Maſchinenfabrik, Dynamit Nobel, Elberfelder Farbwerke, Höſch Eiſen⸗ und Stahlwerke, Höchſter Farbwerke, Ilſe Bergbau, Köln⸗Neueſſen, Rottweiler, Linke u. Hofmann, Mannesmannröhren, Oberſchleſiſche Kokswerke, Rheiniſche Braunkohlen, Rüttgerswerke, Otavi Minen. jedoch bei Köln⸗Rottweiler im Betrage von 7000 /, in Otavi⸗ Minen in Höhe von 50 Stück oder einem mehrfachen von dieſen Beträgen zu erfolgen. Die fortlaufende Notiz für dieſe Werk⸗ papiere wird vom gleichen Tage ab an der Berliner Börſe eingeſtellt, anſtelle derſelben Notierung des Einheitskurſes nun die amtliche Kursfeſtſetzung für Zeitgeſchäfte per Medio November 192⁵ vorgenommen werden. Reueſte Handelsnachrichten u- New Vork, 27. Okt.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Die tſchechoſlowakiſche Anleihe im Betrage von 25 Mill. Dollat wird am Dienstag zur Zeichnung aufgelegt. zu- New Vork, 27. Okt.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Die Anleihe der Stadt Düſſeldorf im Betrage von 1,75 Mill. Dollar iſt heute aufgelegt worden. Die Anleihe wird in Serien herausgebracht und der Ausgabekurs, der ſich nach dem Fälligkeits termin richtet, bewegt ſich zwiſchen pari und 9775 pCt. Die Ver⸗ zinſung ſchwankt zwiſchen 7 und 7,75 pCt. Das die Anleihe auf⸗ legende Bankenſyndikat rechnet mit einer ſtarken Nachfrage. Waren und Märkte 2: Ermäßigung der Eiſenhändlerpreiſe. Der Eiſenhändler⸗ verband ermäßigte die Lagerpreiſe für alle Eiſenſorten um 3 bis 15 1 je Tonne. -: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 28. Okt. 1 Kg. Gold 2800 G. 2809.; 1 Kg. Silder 98,75—99,20 G. 100,70 B. 1 Gramm Platin 14,50 G. 14,90 B. 2: Bremen, 26. Oktbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 23,39(23,41) Dollarcents. 2: Magdeburg, 26. Oktbr. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen —, Lieferung Oktbr.⸗Dezbr. 15—15,25, Jan.⸗März 5,50, ruhig. SS——b̃̃..—————————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Or Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Tell: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. 15 Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport un Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und übrigen redaktlonellen T il: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhard 6. 77 28 27. 28. 27 6. 27. 20 27. 28%% Uhrenfad. Furtw. 20.— 10,50 Ber. Zellſt. Berlin 50.— 50.50 zuckert B. Wagh. 52. 52—[Pobntr Bergdau 70.40 71.75 Romdach Hütten 30.87 J1.25] Schuckert& Co. 65.12 350 Urs b b Ver. deutſch.Oelfd 88.——.— Boatl. Macch. St..30— Frankentd. 58.580 58, Hermann öge 28.— 28.— Nofger Braunf 39.5030. Segall Snump. 3J.—84— .ch. Ind. Main 49. 49.—Voigt& Häff. St. 61.— 60.75 Heilbronn 34,— 34.25 Rathgeder Waga. 32.— 2275 Noſißer Zucer 60.78 80.25 Siemens Elekir 58, 55 5 b ee e e e e, Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. N aee, n 99 90 50 26. Ver Ultramarinfk 78.50 78,.— Zellft. Waldyf St. 82.50 64.— Stuttgart 53.50 54.—Rhein. Chamotte—.——.—Sachſenwerl 51.50 50.75 Stettiner Vulkan 26,.50 9. 15 Mhein. Glektrizitd 59.— 59.— Sächl. Gußltad! 54,— 45.30 Stoehr Kamman. 11800 4880 5 Freiverkehrs⸗Kurſe. Abein. Maſch 8 87.50 87.50 Salzbetfurib 139.9180.2J Stoewer Nähm 87, 9945 Frankefurter Divdidenden⸗Werte. Seieen. Jne abe, ee ee wes 88 e Ade Sdenne ee 9 5 berfeld. Kupfer—.—. e Söhne———. F f 9 10 7 n kkien.—.— Rheinſtahl 55.7556 87] Hugo Schneiden 38.— 38,1]Teckl. Schiffsm..10 8. 41 27 25 27 97 Mhm. Koblenanl. 905—.— henanig Ehem. 32.253— Schubert& Sal) 91. 91.50] Teichgräber 13˙75 17.— zugd agenpt 20—20( ibeeen 0 6 z5 fen creditpant 8l. 8 81 50 Berliner Dividenden⸗Werte. eae eene f gac 2 2 80 Uin e 7275⁰ —.—.— 80.25.Bk..——.— 0 2—.—— Ber.— 19 g⸗ ent. Bonl Br⸗ 305 9 7520.— 8 Verelnsdant— 68. 5 Südd.BEcb. 5 Crausport-Aketien. Thoerl Oelfabrik 48, 46.50 B. Schhf Bru& W 35,,25 35.50 Wiesloch Tonwar. 74, 50 Baps. B⸗Cred 71. 72.— Dleent-Getenſch 108.5 102.2] Südd. Discontog. 89.— 89,— Schankungbahn.80.50] D,-Auftral..ſch. 0,— 63.50 Nordbiſch. Aopd 71.25 74.45 Tbäring 18 eee—5— 5 Wildelmsh. Eulav 1 55 7550 „Hyp. u. Wo 80.— 60— Dresdner Hanf 100.9 1000 Wiener Bantver..13—.— Allg. Lok. u. Str 102.0 103.0 95.-Amk. Paketf. 65,65 89. Roland⸗Linie 19.25 79,— 04 0 25·80 25.50 oß 95 32.— 3. 100 50 86.— Barmer Bantoer.—.—.75 Irkiri. Hyd.⸗Bl. 88, 0 53.50 Witbrg. Notenbk. 62.— 62,25 Südd. Eiſendahn 91. 90.[H⸗Südam.'ſch. 81,— 82.75Verein. Elbeſchiff 33.— 33.— Unton⸗Gleherei. 27, ogel Telegr.⸗Dr 52.— 52, ttener Gußſtab 37.25 Merlinet Handg 13.7 1210] NMetallb. u..-G. 77, 77. Mannh. Verſ.⸗Gel..— 84.7 Parziner Bapier 34,70 52.Vogtländ Maſch..25 2,25 Wolf, Buckau. 38, 9 912 5 8„. Baltimor⸗ 61 80 65,—Hanſa D ſchiff 82.75 50.50 Com. u. Priotbt 93.9133,85 Mitteld. 15 90.— 90.—Frankf. Allg. 5 60.— 69 50 VBanke⸗Aleli eee e e 90,25 90,35 Jaallof Waldz 8350 85.60 Drmſt u. Nat.⸗B. 105.5 1057 Nürnberg..- 10 0 105,0 Sberrh. Verſ.⸗Geſ. 93.— 93 anle⸗ en. Ver. Chm Charl. 571.„Geſ.—.— Zellſtof aldhl 83, utſ..857 5. 0 8„ 108.2 553 9 1 75*—2 8913 Frankf. R. u. Mitv. 6. Vank f. el. Werte.50.00HDiſch. Aſiat. Ban 34,15 34,15] Oeſt. Ered.-Anſt..—.— B. Diſch. Nickelw. 100,0 101 0 Weſterreg. Alka li. 117.2 117,3 a. Wech 18.— 78.— Keichsban 133 2 13510 Barmer Bankö. 1..— Deulſche Bant 107j0 107,0]Reichsbank.13410 D. Eff kt.eu. Wechf 79. olchsban 135. ö. 175 Hand. 1755 8 125 0— 0 1 De i Berll 8 9 5 a Vergwerk⸗ Aktien. Somau Prvadt 10 105 Diee Konmandit 1050 100 eutſch.Disco. 91.— 90.— erliner Freiverkehrs ⸗Nurſe. Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 105,7 106,2 Dresdner Bank 100.0 190,0 Weſtb 5,15 22 Rocum Bd u. G. 7 25 70 50J Harpen. Bergbau 103 0 1239 Ioberſchlel 8b.-B. 47.— 47.0 rſt.Rr Adler gan. 8,—70.—gelbburg 84 50 88. Ronnenden.76 4 Bderus Eiſenw 41. 41. Kaltw. Aſchersl. 114.5 114.9] do. Eiſenind. 36.50 38,50 Apl, Allg Pete. Jd.Hochfrequenz. 61 61, Ruſfenbank.10 270 D. Suxem Begw 9 39 60 50 Kaliw. Salzdetf— Spönix Bergbau 70,75 72,25 Induſtrie⸗Alekien. 255 45850 45 50 e 9 5 175 45 — Kiecne Wee 17 8hc, Helron 2Jncnmelgt. gabt 101.0 1006 Badiſch Aauum, lag moſ rener Nitan.2985fo eee Gaaſent Gue.— 40. Wemneswarr d. 6578—r. beg Kanne 2 28.dereere. e dee ee eee Sben Naendeen 1 keine daned. e 1 255ſ, 8080 5l, u. Laurahütte J5— 36 5 5 575 5 0 407 amond .⸗G.f. Anilinfabr 116,2 119,0] Bayr.Spiegelgls 43,— 48, Chem. Hyden 46,50 49,25 Crausport-Aktien. 5 5 B. n 5 17 2— 70 ˙ 9 75—98 ezanderwer„— 00. ergmann Elekte. 74, ſem. Gelſenk. 60, 60, BalnmoreaObio 61 S005. Alfeld Dedlglen 25. 24.50 Ber-Gub. Huuſdt 1 800 121,8JChem. Aldert. 19.2575.28 Berliner Seſtverzinsliche Werte. 56g.⸗Amk Pakelf. 65.— 68 25 Oeſter. Uu. St.B—.—— Allg. Glektr.⸗Gel. 98.— 94,— Berlingkarler Ind. 89,35 71. Concord. Spinner. 31,50 31.50 Induftrie⸗Alktien. eeee,— a) Reichs⸗ und Staatspapiere. 225 mmeGieſ.& Co.“ 65,— 63,— Berzellus Bergw.“ 24.75 24, eſſauer GQas“ 89,„15„251 3¼% D. 8,25 625 Seregdeng, 289 6 193 5 Gab Glitt, Gef 16 31 220 5öhaen Anng.——-Ammen. Facn ös..— Pins Nüenberg 40.80 40.80 Oiſc, At. Teiegr. 222948.28 Belaſchaße. 08.— 610f3% D. dzent 2285 g410 3% Pteng, Ralan 957 300 Haempf-Sterndr 8 Bas 57— 8 n Albort 78·50 76.— Anglo⸗Ct. Guano 88, 88. Bismardhünte. eſe ge Heuſſch⸗Lutemb. 88,%85 70.—Reich 187 IV.V. 0,180 4% Prg. Konſols 0,227.230. Roggenwert. 8,85 565 Malnzu stamm 439.5 139.0 2 aſch. Durl. 95.— 83.— 18 ldenderg 171.9 17.00 Andalt Kohlenw 5935 575 Vochumer Gußſt. 68.15 71 38ſ.Eiſant Sien. 59.50.— VI.I 0,180 0,1773¼% 232.24555% Roßgenrentd 33 5, rtdrauerel. 81.— 61.— 2—— Grt en 11 0 116·8 118,7 An iener Gußftahl 123,0 14% Gbr. Böhler& Co.—. 235,00 Deutſche Erdö 74.18 78,.— 1924er 0,180 0,177 30%½% 0240 0247 5% S chl. 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Konl. 0,240.440 4% Hen 6. 89 u. 06— eiſt Seel Jenkſr.—, 18.— Hoch⸗ u. Tieſbau—— 40. Sed. Solche. Pr.-A 25 502.—. nee 35 5— 7 5 5 57 7 110.0 1100 2 enen.1925—,—.—34%.252.240 3½%, abgeſt. 8355000 — edwigshütte.59[Kali TFDeru⸗.Rel„„„ Zubmiged. Walz eeee 3— Apeef Maſch. 23.80 25,50 Aarlsr. Maſchin. 29.— 20.50 Cacl Gindtröm I101t4 607% 475 e 6355 0605 5% 55 75680 115401 o⸗— I.*„ en e..*„ 1 + 8 5 0, 1 m 5 1 7 n„ K 170—* 25 !!!k—: n Seldene del) 52. 52.—Höchter Farbe. iic.s 1480f 5, Krar. ds0 480f. deen een 725825 eee e 7— —— 81.50 81.75 Sreend Fache—.—.59 Sie 443 Malnz 275.18[Hoeſch Eiſu. St 83.— 83.—Aoflmr.& Jourdan 63.- 63,— Vothr. Pril.-Cem 2,80.85 b) Ausläudiſche(in Billi Motene Stamm. 34.— 34.— Rledec Montan 69.U8 70.50 Stem.& Bale, Ben 81.— 84.5Jgufau& Steſfen 18 J8 J450 Nech. Wed Und. 125,7145, Reaar Fabrſg4.88,15 usländiſche(in onen 00. 90 Moloten Deußz.. Nodderg Darmm 20, 20.— Sinalco Detmold 89. 40, Lüdenſcheid Met. 36.50 90.— Weberel Iittau 61.7581.25 Niedlauſ. Kohlen 83.— 89,—1/% 8 rmon188)———.—8% Rumän. 1903.30.30 4% do St. R. 51910— 5 Motorf. Oberurl. 36.„—Autgers⸗Werke—. 64.— Südd. Draßtind. 18.——.—[Magirus.-S 44.— 44,50 Merkur Wollmat 93.—93.„ Nord dWollkämm 97 2597,—4½% DeſtS1913.60.20 4½% doGold. am..30.42 3½% d0.„ v. 1897—.— Nockarſu Jading. 45.50 45.— Sclinc& g. Hog.— dS.Oed. St. Ingd.—.——.— Mannesmannrz. 68.30 63,.64 Mit à Geneſt. 66. 58.12 Oberſchl. Eiſenbd. 48.—49.37f4½% do. Schatz..75.50 4% do, am. Rt.-B.————5% Mex. am. Inn.—— 315 Rlederrd. Bb. 80, 50—.50.-SPneid. A Hanar—— 55.— Straßſt. B. Drd..——.—[Hansfeld, Akttes 03 10 85,0 Moteren Dauß 41.—43.—„Eiſenladſt 38 50 39.504½% do. Silderr..65.55 4% Trt. Bagd..!—.— 750 4% Gold 48,— er Unton Frtt 57.78 57.— Schnellpr. Frank. 57.— 51.—Trieotw. Bengn. 88.— d arktu,Rühlhall. 9950 97,12] Rotorb. Maun—.—34,„ Kokswerke 63.94 96,374% do. Goldrente 14. 14.—4%„.iI 6,40.50 4½%„Orrig. Anl.—— Rabm. Kapfer 35 50 35 75] Schramm Lackſb 68.- 65.— Thärg- Bief. Gold 68.—66 78J Marimiliensan 61.——.—J Mübideim.86.—86,50J Ohrenſtein&RopD 52,4 65,%75J% do. eind. Nente 0, 700 ö 700% ungar Goldr. 11.7 11.50% Tebuanſenee Bevölkerung aus dem unheil“ Geſchäftsabſchlüſſe haben in Beträgen zu 6000 Ae ͤrjAK ¾—. mNmN ⏑ r, „5 bE ee ,, 1 —— Dienstag, den 27. Oktober 1928 neue Mannheimer Feitung Abend⸗ Nus gabe) 7. Selte. Nr. 498 Graf Marko Markowitſch Von Roda Roda(München) (Nachdruck verboten.) Es gibt irgendwo ein weltfernes Erdenfleckchen, das Bad Daruwar. Park, eine zahme Zigeunermuſik, ein reizendes Kurhau⸗ 1 mehr bietet Daruwar nicht. Doch es läßt ſich da leben— mit angenehmen Menſchen. Toilette muß man nicht machen tut es nicht. 10 0 i0 —— Eies Morgens gegen zehn komme ich von der Ma⸗ Eindöbe— da habe ich im Schalten der Eichen zwei götllicr deunden mit offenen Augen chlummert. Ich ſchlendere durch den 921 8 0 Lüſberrock trägt die Spuren von Grashalmen und ecken. 5— Unter der Trauerweide am großen Rondeau ſteht eine meiner. dlichſten Betannten, Fräulein Elſa. Ich will ihr eben den orgengruß entbieten, da ſehe ich etwas vor ihr ſtehen— etwas mir den Atem verſchlägt. Es hat einen funkelnagelneuen Flanellanzug an, gelbe Lack⸗ gee, auf dem Kopf emen Girardihut mit welßen Flarellſtreiſen, dem Arm ein zierliches Spazierſtöckchen mit goldnem Griff⸗ Moroge ein Monokel.— Ehe Fräulein Elſa mich dem Grafen Marko 55 kowitſch noch vorgeſtellt hat, iſt mir der Menſch, der da in ver⸗ ulich geneigter Stellung mit der jungen Dame ſchwatzt, von rdensgrund zuwider. Und das aus zwei Gründen: erſtens, weil er grade mit Elſa Ich glaube einfach nicht, daß er„ernſte“ Abſichten hat; verſtehe Überhaupt nicht, warum er nicht lieber in Oſtende, Blankenberghe oder auf ſeinem eigenen prächtigen Schloß weilt, das er uns mit Stolz ſo anſchaulich rieben hat. un die Jagd anhebt, reiſt er auf ſeine ungariſchen Güter, um mit den vornehmen Gäſten zu pirſchen. Warum verbringt er nicht auch den Sommer in der Nähe der hochgeborenen Komteſſen, mit denen er im Winter im Nationalkaſino und auf den Miniſter⸗ bällen tangen wird? Warum hat er dies⸗ beſcheidene, weltfremd⸗ Bad 8010 warum bemüht er ſich, kleinen Mädchen die Erkennt⸗ nis beizubringen, daß die Zinken elner Grafenkrone ſcharf genug ſind, dumme, begehrliche Mädchenhände blutig zu reißen? ——— Endlich iſt der allerletzte Abend meines Daruwaer Aufenthaltes gekommen. Ich habe mich nach dem Abendeſſen von Damen und Herren verabſchiedet, denn zeitig morgens will ich ſteeihe Elſa habe ich die Hand gedrückt mit dem Gefühl, als ginge ie einer ſchmerzlichen Operation entgegen. ſitze auf der winzigen Inſel, um meinen Kopfſchmerz los zu werden. Wir haben nämlich, wie es ſchon u barer Brauch iſt, einen Abſchiedsſekt getrunken, fürſtlich Lippeſches Fabrikat.— Ich nehme an, daß Seine Durchlaucht nicht immer vom eignen Rrels fonſt borge ich ihm meinen plebejiſchen Schädel um keinen reis. Ich beſchäftige mich in Gedanken wieder mit Markowitſch. 1 Ja, ohne ihn, den jungen Grafen wär ich vielleicht anders von Elſa egangen er eben über das Brückchen geſchritten, in einen — denn ich wäre, falls es ſich mit weniger tragiſchem Aus⸗ rn Elſas Lohengrin geworden; zweitens der Daruwaer Herren, das der Graf geheiligte Vorrecht 8 delß machen ließe, ganz S laſſen, nichtachtend mit Füßen tritt. k Wir ſation. genannt) „um.. toilette zu m „Weil Sie es ſich eben gar n trockenen Halm von meinem Aermel. brumme etwas in den Bart, und wir gehen: er in ſein Immer, wir in den Spetſeſaal brez, dir ſind beim Braten, da kommt er. Ich habe mich möglichſt it ea Neh um dieſer neuen Bekanntſchaft die Möglichteit eines N näheren chluſſes zu nehmen. Er kommt alſo: im Promenadenanzug, weißer Wäſche, herrlich friſzert, mit geunſeldem Schnurrbart— bildhübſch mit einem Wort. der Sicherheit eines 1 88 ſtellt er einen Stuhl zwi⸗ Nr mich und Elſa und lächelt mich freundlich an.—„Verzeihung, Doktor!“ ſcweltchts beter als„Verzeihung“ und ein Lächeln. Ich rüche Später ſöhne ich mich mit ihm und t aus. Er hat nämlich ein Talent, das i ſchätze: er 15 0 gahten hat ee nt zu ſein. die Handen ſchwelgen. Mit großen, glänzenden Augen hören Jagden ehemals bei Hoſe Sie ſehen förmlich Diademe— 85 rtett ra 5 nt natürlich auch eine Menge ſchrecklich intereſſanter Mots aus Suat z emet Geſenſen ich wütend. zu er deh wenn er von den Feſten und benſlepper der Erzherzoginnen über das ahem, höchſtem und allerhöchſtem Mund. gewinne ihn lieb, den Schön.Elschen 1 raufgeſenkt. Orade darüber mache r die Kur und s Gigerl unſere Damen nicht anſpruchsvoll ma⸗hen? etzen uns unter die Trauerweide und machen Konver⸗ (Geſtern und vorgeſtern hat man es noch„Plauſchen“ Als es vom Kirchturm zwölf läutet und alles in wilder, grund⸗ urſtracks 1 Haſt um u gehen, zieht ſich der Graf zu⸗ def n. Das empört mich geradezu. 10 680 biite Sie, Sie ſind ja ohnehin zu ſchön für uns,“ ſagte u bequem machen, Herr Doktor,“ belehrt mich Schön⸗Elschen 18 nimmt mit geſpitzten Fingern mccgeen woſden purpurnen nngen umher und einem ſeicht * Köpfchen, als hätte ſich die neunpunktige Krone ſchon ich mir Gedanken. ihr wirklich gut geweſen. Markowitſch grauen Havelock g ſchütt di d Muß ſolch ein ariſto⸗ * ich— recht Habne Sie „Lieber Doktor!“ „Na, es Er ſeufzt. „Man hat,“ chen. Er Rechnüng. en Denn Elſa hat mlre —[——— odes-Anzeige. In Sinsheim à. Els verschied anft Sonntag, den 11. Oktober, unzere liebe Tante und Großtante Fräulein Käthe Schelly in einem Alter von 78·/ Jahren. Mannheim, 28. Oktober 1928. Familie Dr. Baertich M 7. 15. Die Geburt eiries Zelgen Herrnit eirn 8048 Otto Weil u. Freu Lilli geb. Kurm. diedlcussfrabe 3 Z. Zl. LUlserheirn. Rheiniſchen Creditbank, den Inhaber laut. Vor⸗ Inach Maßgabe von 8 4 Ider Mannyeimer Börſe wieder zuzulaſſen. Von ker Süddeutſchen Diskonto-Geſellſchaft A. ., Mannheilm und der Mannheim iſt beantragt NM. 150000.— 10%%ige tumulative, auf den In⸗ haber lautende Vorzugs⸗ aktien Gattung A, 7500 Sick. üver je RM 20— Nr—7500. RM 36000- Boige kumulative, auf Gattung B, 1800 Stck. über jſe RM. 20.— Nr. 7501—9300. der ſechſten Verordnung zur Durchführung.Gold⸗ bilanzverordnung z Han⸗ del u. zur Notterung an Mym, d. 26. Okt. 1925. Zulaſſungsſtelle f Wert · papiete an der Börſe zu 2689 Mannheim Leere Mehl- u. Zuckersäcke Laufender Kaſſa⸗Abneh⸗ mer geſucht Angebote mit Preisangabe erbeten Julius Heilbrunn Sackhanvlung Schma kalden 1 Th. Fernruf 357. 4686 Ich mache ihm Pla ſitzt 7 1 0 aalin n ſicher vor jedem Lauſcher, da faſſe ich einen heroiſchen Eniſchluß Der Graf iſt lung Schön⸗Elſa wie ich un mir wieder einmal ungemein gefällt iſt verwunden. Sie Schickal dieſes Mädchens intereſſiert ehüllt. Im ſacelen onbuc erkennen wir einander ſehect „Wie neit, daß wir uns noch einmal ſehen!“ ſagt er und der Bank. Und als er ſo neben mir reich, unabhängig und ſo verſchoſſen in wie ſie in ihn. 5 mein Ziel los. ſage ich ungefähr,„wir haben uns— glaude e Erlauben Sie mir eine offenherzige rage „Ich bitte, Herr Doktor!“ 0 8 etwas dabei gedacht, als Sie Fräulein Elſa ſo ausdauernd den Hof machten?“ Er ſieht mich betrof an. bben des Gil. „Wie meinen Sie das, Doktor?“ „Sie haben das G Fräulein Elſa zu gefallen; ja, ich merke, daß Elſa Sie liebt.“ oher wiſſen Sie das?“ „Ich habe grade in dleſer Richtung ſcharfe Augen. Augen der Eferfucht.“ ruft er— mit ſolch warmem Ton, daß er ſehen aber ein, daß mich das glaube mich ericht zu täuſchen: Sie erwidern Elſas Liebe. 5 Markowitſch iſt aufgeſtanden. Das folgende ſpreche ich eigentlich zu dem ee a Rücken. Als er ſich ſpäter aumwendet, leſe ich ihm alle 12 und 5725 von dem erblaßten Geſicht. ſage ich, kredit gebracht, Herr Graf. 1 ſeite, Motive einer Eheſchließung ſein ſollten und zatürlich nur zu einer Liebesehe führen können... Aber der Egoismus findet grade bei den Heiraten aus Liebe ſeine fetteſte Und um den Preis, den Brautkuß mit einem wechſeln zu dürfen, um den Preis dieſer zehnfach geſteigerten Wonneempfindung kann man getroſt einige getrocknete Stammbäume über den Haufen rennen. „Es gibt unüberwindliche Hinderniſſe, wirſt er heiſer ein. „Sie ſind reich, unabhä Er unterbricht mich. 5 nicht anbiete, halten Sſe mich für einen unehrenhaften Menſchen? „Aber, lieber Grafl!“ beſchwichtigte ich haſtig— denn ich möchte „den Idealismus mit Unrecht in Miß⸗ Laſſen wir alle ſittlichen Grundſätze ber⸗ glauben Sie mir: eliebten „Nicht wahr, wenn ich Elſa meine Hand mir nicht gern ein Duell auf den Hals reden—„lieber Graf, Sie drücken ſich viel, viel zu ſcharf aus. Ihre Ehre ſteht gar nicht in Frage. Nur Ihr Glück. Und das Glück des jungen Mädchens. Der Graf ſteht eine Weile ruhig und blickt in das langſam fließende Waſſer. Dann nimmt er neben mir Platz. 15 „Doktor, was ich Ihnen jetzt ſage, ſage ich niemand freiwilllg. Ich will nur nicht, daß Sie ſchlecht von mir denken. Hören Sie mir zu: Ich war vier Jahre alt, als meine Mutter meinen Vater ver⸗ ließ. Wie troſtlos meine Kindheit war, können Sie ſich denken. Ich war mit dem verbitterten Mann allein. Acht Jahre nach dem, was in der Familie mit ehrfürchtiger Scheu, das Unglück hieß, ſtarb meim Vater. Sein Bruder wurde mein Vormund. Mit achtzehn erklärte man mich großjährig. In den Staatsdienſt treten wollte ich nicht— Offizier ließ man mich nicht werden— aus Angſt, + mein Vermögen durchbringen würde. Na, ich bewies meinen Verwandten bald, daß ich das Durchbringen auch als Ziviliſt fertigkriegte. Wie ich es anſtellte, iſt ja ganz gleichgültig— genug, in kurzen Jahren hatte ich zwei Millionen rein verputzt. Da ordnete mein Vormund aus Gnade und Barmherzigkeit meine Angelegenheiten— was Vor⸗ münder ſo ordnen nennen— und rettete mir einen kläglichen Reſt, eine winzige Rente. Denken Sie nur: fünfhundert Gulden jährlich Ich war ein verlorner Sohn. Und dann— man muß doch eſſen— wurde ich... Kammerdiener beim Grafen Dolinski. Die Leure nennen es Sekretär. In Dolina, Polen, recht weit weg von Haus.— O, ich weiß, was Sie ſagen wollen: Warum die Komödie?— Wenn Sie wüßten, wie ich 8 505 um in meinen vier Wochen Ur⸗ laub als das erſcheinen zu können, was ich dereinſt geweſen bin. Ich könnte ohne dieſe letzte Freude mein Leben nicht ertragen. Vler köſtliche Wochen wiege ich mich in Träumen, ſpreche von meinen verkauften Gütern, als wären ſie noch mein, von meinen Pferden, Hunden, Waffen— von dem ganzen verſunkenen Glanz Das letzte hat wie ein heiſeres Schluchzen geklungen. Ich faſſe ihn an beiden Händen. „Aber, lieber Graf, kommen Sie doch in die Welt zurück! See ſind ein geſcheiter Menſch: haben tauſend Chancen. Er ſchüttelte den Kopf. „Nein, grade in die Welt will ich nicht— dort kennt man mich noch... Ich fände kein Plätzchen mehr, wo ich ſicher vor Bekannten meine vier Wochen verbringen könnte.“ Ehe ich geantwortet habe, iſt er verſchwunden. Ich ſuche ihn im Park, in ſeinem Zimmer— vergebens. Am Morgen gehe ich an Elſas Tür vorüber. Einen Augenblick denke ich daran, meine Abreiſe zu verſchleben und mit ihrer Mutter ein ernſtes Wort zu ſprechen. Die Damen ja ohne viel Aufſehen ihren Auſenthalt in Daruwar ad⸗ ürzen Dann wieder dauert mich Markwitſch. „Des armen Mannes einzig Lämmlein ſollſt du nicht rauben.“ Seine Lüge iſt das letzte, was er auf Erden hat. Elschen wird ihre umglückliche Liebe eher verwinden als er ſeine Entlarvung. Er dauert mich immer, wenn ich an ihn denken muß— der arme, arme Kerl. Literatur „Die wandernde Seele.“—„Der Weg der rolen Spinne“, Romane von Felix Neumann. Verlag von Grunow u. o. in Leipzig.— In„Die wandernde Seeke“ ſchildert Neumann in plaſtiſcher Form die und Schickungen fein empfindender, im Kunſtleben ſtehender Menſchen. Durch drei Gene⸗ rationen zieht ſich infolge Vererbung der unwiderſtehliche Drang. der Kunſt zu dienen und er iſt es, der dieſe Frauen, von der Ahne bis zur Enkelin, durch ſchwere Kämpfe und erſchütternde ſeeliſche Konflikte führt.— Im„Wege der roten Spinne“ wir einem ganz anderen Milieu. Ein Bernſteinſtück, das eine kleine rote Glück⸗ſeinne einſchließt, ſpült nach einer Sturmnacht das Meer an den Strand. Ein ſunges Mädchen, bedrängt von Not und Sor⸗ gen, findet es! Aber dos Glütßt, das ſie von der Gabe des Zufalls erwartet, entgleitet ſolange ihrer Hand, bis das Vernſteinſtück, das zu einem koſtbaren Schmuckſtück verarbeitet wurde, nach langer Wanderfahrt, überall das Schickſol der Beſitzer beeinfluſſend, zu ihr zurüßkehrt, und ihr den endlichen Sieg in den Schoß wirft. eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee 7 Dte, 2 e eeneneeneneenn Die verwöhnte Frau bereitet stets ihre Haut gebührend vor. 47 Cold Cream bat bereits in den langen Stunden der Nacht seine Wunder getan, Reinheit und Glätte erzeugt. Nun gibt eine feine Schicht 27 Matt Creme, der rart und stumpf einen aparten Sammethauch auflegt, den letzten Reiz entzũückender Weiblichkeit. Gleu:Seld:Euketten Cold Creamo +e Nur ecat mit der gen. gasck. 771 A eng dler Herce banalt Spenſſer ind banlolt fropheroibenf kfentl. Vortrag NI1 twoch. 28. er., abends S Uhr alter Rathaussnal 8656 Nedner: Misssonssektelär M. Präll Lelentt. Verdteſgerundt 2 Donnersta de 7„den 29. Ottober 1925. nachmittags 1 96 e ich in Mannheim im Pandlokal 1520 Vra 20 gegen bare Zahlung öffentl verſteigern: 150 ütohe Weine, Sekt u. Liköre 50 Flacden Pommard, 191 Flaſchen Medoe. 15⁰0. St. Emilon, 1 Fla che St. Emlon, Flaſ aſchen Sek, Marquis de Roos, ca. 240 Wian bie Beſeltern 7 10 0 erſteigerung findet beſtimmt ſtau. danheſm, den 27. Oktoder 1028 10450 „ Gerichtsvollzieber⸗Stelloertr. Atliche Bekangntmachungen Ueb Man tr. die Firma Suberit Fabrit.⸗G. auf en gnbeinan. Düſſeldorferſtr.—., wird ſchätsan untraa vom 17. Oltober 1925 Ge⸗ wir 5 verhängt. Als Aufſichtsperſon bier peiſcherreviſor Judwig Stritter, E 7. 1, eſtellt. 15¹ aunheim zen 26. Oktpper 1925. Tutsgericht BG. 3. Die Geſchäftsauſſicht über das Vermögen der Firma Elſa Leißler, Damenhüte in Mann⸗ heim, iſt, nachdem der Zwangsvergleich rechts⸗ kräftig beſtätigt iſt, beendet. 15¹ Maunheim, den 22. Oktober 1925. Bab. Amtsgericht. BG. 10. Handelsregister. In das Handelsregiſter wurde heute einge⸗ tragen: 112 1. Zur Firma„Hugo Stinnes Geſellſchaft mit beſchrünkter Haftung Zweigniederlanung Mannheim“ in Mannheim. Die Prokura des Karl Ganter und des Dr. Richard Braendle iſt erloſchen. 2. Zur Firma„Reichs⸗Landbund Ein- und Verkaufs„ Aktiengeſellſchaft, Geſchäftsſtelle in Mannheim“ in Mannbeim. Die Prokura des Franz Stofan iſt erloſchen. 3. Zur Firma„Geſellſchaft für Faßfabrika⸗ tion und Faßgroßhandel mit beſchränkter Haftung“ in Manndeim. Die Gefellſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 13. Oktober 6 ee Ernſt Dahringer, annheim iſt Liquidator. 4. Zur Firma„Helmut Schmuck Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt durch Geſellſchafterbeſchluß vom 20. Oktober 1925 aufgelöſt. Kaufmann Heinr. Dückert, Mannheim iſt Liqutdator. Maunheim, den 23. Oktober 1 Amtsgericht. In das Handelsregiſter wurde beute eing tragen: 1. Au Firma„F. Will“ in Manndeim. Die Firma iſt erloſchen. 2. Zur Firma„Schauter& Urban“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. 8. Zur Firma„Eugen Kahn“ in Mannheim. 1 18 Zur fFirma„L. Weil einhardt Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim. Die Prokura des Oskar Zimmermann und des Heinrich Henle iuß, Zur Fene Labwig A 9f „Zur Firma„Ludwig A. Hoffmann, Geſell⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim. Aufarund Beſchluſſes der Geſellſchafterver⸗ verfſammlunga vom 8. Oktober 1925 iſt das Stammkapital von 500 000 Mark auf 1000 RM. umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in 8 4 (Stammkapital) entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, gänbert worden. 6. Zur feirma„Induſtrie⸗Bedarf Vertriehs⸗ Geſellſchaft mit beſchränkter Haftuns“ in Mannbeim. Die Firma iſt erloſchen. Mannheim. den 24. Oktober 1925. Amtsgericht. Guterrechtsregister. Zum Guterrechtsregiſter Band 2 wurbe heute unter.⸗Z. 200 eingetragen: 1139 Otto Mettler, Kaufmann und fFranziska geb. Dröcker, Mannheim. Vertrag vom 16. Ok⸗ tober 1925. Gütertrennung. Zum Band 15 unter.⸗Z. 888: Xaver Müller, Ingenieur und Marle geb. Nerz. Mannheim. Vertrag vom 14. Oktober 1925 Gütertrennung. Mannheim, ben 24. Oktober 1925 Amksgericht. Rind wird in liebev. Pflege von kindereloſ Eheleut. ev. bei einmal. Abfind. als Eigen angenommen. Zuſchrift. unt. O. S. 95 a. d. Geſchäftsſt. 8572 Vertr clung m. kl. 5 Macf erſebe h Adreſſe in d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs Bl. 8577 Wer bereitet jg. Kauf⸗ maun in Privatſtunden zur Ibpneldbiaele vor? Zuſchr. m. Preis⸗ angabe unter R. T. 21 an die Geſchäftsſtelle. Frau empftehlt ſich im Flicken ſow. Neuanfertigung 5. Kleidern, Herren, und Damenwäſchela Knaben⸗ anzügen) auß. d. Hauſe in n. gut. Häuſ. Adreſſe i d. Geſchäftsſt. 8571 Möbel-Preisabschlag! Sondergelegenheitl Aus meinen großen Möbelbeständen stelle ich zum sofortigen Verkauf 30 Speise-, NHerren- unti Schlafzimmer zu folgenden Ausnahmepreisen: 1 Jedes Zimmer ist kom- Serie pleit Eiche gebelzt u. 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