Mittwoch, 28. Olktober dezuge preiſe: ZIn Manndeim und Umgebung ſrei ins Reegeer durch die 1 1 monatlich N. M..50 oyne Lerhaltel, Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftlichen Ar kaniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Leſch 90 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— faße ie. Aebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger⸗ 1 45 Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. dern alanzeiger Mannheim. Erſcheint woͤchentl. zwölfmal. prech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Neue Angriffe Erfolge für oͤie Kifs m hdorts, 28. Oktbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Wie ſtreitzräcwvork Herald“ aus Madrid gemeldet wird, ſind die Rif⸗ räfte unter Führung Abd el Krim zu einem neuen Vor⸗ gegangeegen die franzöſiſchen Truppen bei Aidjr vor⸗ Erf 1 Die neuen Angriffe der Rifſtreitkräfte haben einigen ſtarl g zu verzeichnen. Die Propaganda nimmt jetzt wieder auf 85 Es ſcheint, daß die Friedensneigung Abd el Krims ſich Abd 5 Fall auf die Spanier beziehen könne. In den jetzt von Fried Krim verbreiteten Propagandablättern wird geſagt, daß ein Arim mit den Spaniern nur auf der Grundlage der von Abd el aufgeſtellten Friedensbedingungen zuſtandekommen könne. Naors ach Handſtreich iſt es einigen Vertrauensmännern Abd el bank gelungen, einen großen Geldbetrag in der National⸗ in Tetuan auf geheimnisvolle Weiſe zu ergattern. 103 franzöſiſche Offiziere gefallen aß 0 den Angaben Painleves im Finanzausſchuß der Kammer, bekla Marokko ſeit Beginn des Krieges an Toten 39 Offiziere zu ſeien, ſtellt das„Echo de Paris“ die Wahrheit dadurch feſt, öf euil beute die Namen von 103 Offizieren aller Grade ver⸗ icht, die in Marokko ums Leben gekommen ſind. die franzöſiſche Regierungskriſis Münte Paris, 28. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) die olitit rkriſe entwickelt ſich in der erwarteten Weiſe. Alle führenden den Senatoren aus der Deputiertenkammer werden vor räſidenten Doumergue gerufen, um ihre Anſichten mitzuteilen. irklichkeit ſteht die Sache ſo, daß Painlevé und Herriot ent⸗ n ſind, das Kartell wieder herzuſtellen, mit an⸗ orten, eine parteipolitiſche Löſung zu finden, um in der tenkammer einem Kabinett die nötige Mehrheit zu ver⸗ Caillaux mußte gehen, weil er dieſe innerpolitiſchen Schwie⸗ nicht anerkennen wollte. Der Nachfolger Caillaux' wird er dieſer Notwendigkeit unterwerfen müſſen. Rückkehr Painleves? akariſer Blätter glauben, daß der Präſident der Republik ſchloſſe eren Deputier ſ0 affen. digkeit Nelte ie politi inleys mit der Kabinettsbildung wieder betrauen werde. pabt hachen Perſönlichkeiten, mit denen Doumergue Beſprechungen ·D dochen. P. hätten ſich für eine ſolche Löſung der Kriſe ausge⸗ Locarno und die parteien deun. 28. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Von unter⸗ gemeinſa eite wird uns beſtätigt, daß die geſtrige Ausſprache in der Fraktinen Sitzung der beiden volksparteilichen kaum 98 tren en tatſächlich die Zukunftsmöglichkeiten innerer Politik nalen geltreift hat. Man hat ſich damit begnügt, den Deutſchnatio⸗ ſage zu erteilen, einſtweilen aber mit Bedacht an dem Zukunft nicht gerührt. Vermutlich hat man ſich ge⸗ n vereinigten Fraktionen gleich einen kühnen Sprung zu⸗ akt von aß und welche Konſequenzen es haben muß, wenn der emofraten ocarno mit Unterſtützung von Demokraten und Sozial⸗ ppoſiti woſl e n ſte 5 5 en verhehlt ſich unter den Führern der Volkspartei üb die Nordmark er Locarno und ihre Minderheſtenfrage * hoſſeie Provinzialausſchuß der Deutſchen Volkspartei Schleswig⸗ ſchließun nahm zu den Locarno⸗Verträgen einſtimmig folgende Ent⸗ Schleswin an: Der Provinzialausſchuß der Deutſchen Volkspartei ſimmiig⸗Holſteins dankt der Reichsregierung in einmütiger Zu⸗ Runkel M57 den Ausführungen des Referenten Geheimrat Dr. Befrejun„d.., für ihre opferbereite Arbeit bis zum Ziele der chuung Deutſchlands, die zu den Verhandlungen und Ab⸗ derſiht Nuein Locarne geführt hat, und gibt der feſten Ju; erfolgt usdruck, daß der endgültige Abſchluß eines Vertrages erſt geſtänzniſſenn die Sicherheit beſteht, daß die vorbehaltenen Zu⸗ ſolgen ſſe der anderen vertragsſchließenden Staaten tatſächlich er⸗ Zur Mi 8 nach inderheitenfrage nahm der Provinzialausſchuß ſldtanem Vortrag des 8 55 Scheel⸗Kiel folgende Ent⸗ l ür 9 an: Die Deutſche Volkspartei Schleswig⸗Holſteins tritt Holſtein eimne liberale Regelung der Minderheitenfrage in Schleswig⸗ 85 die der däniſchen Minderheit die Pflege ihres Volkstums en deutfcle erwartet aber von der Regierung, daß ſie dafür ſorgt, derſelbe ſchen Minderheiten in Dänemark zum vollſtändigen Genuß n Rechte verholfen wird. deutſche Studienkomm ſion in England die diegenwrärtig hält ſich in Londan eine deuſche Kommiſſion auf, und Abdertretern des Reichsarbeitsminiſteriums, der Arbeitgeber Studinr eitnehmer beſteht. Der Zweck ihres Aufenthaltes iſt das des engliſchen Syſtems der Arbeitsloſenver ⸗ miniſter dis Auf einem Frühſtück begrüßte der engliſche Arbeits⸗ drückte deutſchen Beſucher, verſprach ihnen Unterſtützung und N Hoffnung aus, daß die durch die Ereigniſſe der letzten im 70 befeſtigte Freundſchaft zwiſchen den beiden Ländern ſich don 90 enger geſtalten möge. Die K ommiſſion wird ſich ſtädten ndon nach Birmingham, Glasgow und anderen Provinz⸗ u lerne geben, um die örtlichen Arbeitsnachweisverhältniſſe kennen e begl n. Ein Beamter des engliſchen Arbeitsminiſteriums wird oche 5 und unterſtützen. Die Studien werden Mitte nächſter bei der Abeſchloſſen ſein. Die Erfahrungen der Kommiſſion werden ſcherun usarbeitung des neuen deutſchen Geſetzentwurfes über Ver⸗ g gegen Arbeitsloſigkeit berückſichtigt werden. ei einer Rückkehr Painleves werde dieſer dem„Matin“ bulgariſche Grenze begeben, um die angenommen wird, während die Deutſchnationalen in Abend⸗Ausgabe . 9 Mlannheimer Heneral Anzeiger Bellagen: Sport und Spien. Aus Seit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung- Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Vecht Abdò el Krims zufolge nicht nur einen neuen Finanzminiſter berufen, ſon⸗ dern auch einen der Freunde Herriots ins Kabinett nehmen. Ueber die Beſetzung des Finanzminiſteriums werde er heute mit ver⸗ ſchiedenen Parlamentariern Rückſprache halten. Dem„Journal“ zu⸗ folge kommen für die Bildung des Kabinetts Herriot, Painlevs oder Briand in Frage. Bei der Beratung der Vorſtände der zum Kartell gehörenden Fraktionen hat, wie das„Echo de Paris“ mitteilt, der Sozialiſt Morel gefragt, ob die zum Linkskartell gehörenden Gruppen bereit ſeien, für eine Kapitalabgabe einzutreten und den zu erwar⸗ tenden Konflikt mit dem Senat dann auch aufzunehmen. Unter Umſtänden werde der Konflikt zur Auflöſung des Parla⸗ mentes führen.— Ueber dieſe Frage werden ſich heute die ver⸗ ſchiedenen Fraktionen einig werden. der griechiſch⸗bulgariſche Konflikt V Paris, 28. Okt.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die zweite Sitzung des Völkerbundsrates, die ſich mit dem griechiſch⸗bulgariſchen Konflikt beſchäftigte, lieferte kein endgültiges Reſultat. Der franzö⸗ ſiſche Außenminiſter ließ ſich von dem griechiſchen Vertreter einige Mitteilungen über die Haltung der Athener Regierung machen. Dieſer führte aus, daß die griechiſche Regierung ſämtliche Beſitz⸗ anſprüche gegen Bulgarien aufrecht erhalte und die Unterdrückung der Banden auf bulgariſchem Boden fordere. Auf die Frage, wieweit die griechiſchen Streitkräfte in das bulgariſche Gebiet eingedrungen ſeien, antwortete der griechiſche Vertreter, daß 8 Kilometer des bulgariſchen Gebietes in einem Umkreis von 30 Kilometer beſetzt ſeien, während die Bulgaren nur 400 Meter tief auf griechiſchem Boden ſtänden. Die zweite Sitzung des Völkerbundsrates liefert nur inſofern ein Reſultat, als ſowohl der Vertreter Bulgariens als auch der⸗ jenige Griechenlands erklärten, ſich dem Schiedsgericht des Völker⸗ bundes zu unterwerfen. Die aus Athen eingetroffenen Nachrichten beſagen noch, daß in der dortigen Regierung Zwiſtigkeiten eingetreten ſind. Aus Saloniki wird gemeldet, daß griechiſche Infan⸗ terie ununterbrochen auf die bulgariſchen Linien feuern und daß neuerdings Artilleriegeſchoſſe in bulgariſchen Grenzorten einfallen. Die militäriſchen Atachees Englands, Frank⸗ reichs und Italiens haben ſich von Athen aus an die griechiſch⸗ Lage zu prüfen. 5 Der enoͤgültige Neichswirtſchaſtsrat und ſeine Aufgaben I Berlin, 28. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Entwurf zum endgültigen Reichswirtſchaftsrat, der den vorläufigen ablöſen ſoll, wird nun in ſeiner Geſamtheit der Oeffentlichkeit überantwortet. Seine Aufgaben und die wichtigſten Punkte ſeiner inneren Struktur ſeien hier noch einmal mit einiger Vollſtändigkeit zuſammengefaßl und aufgezählt. Als Aufgaben des Reichswirtſchaftsrates werden aufgeführt: Die Beratung von Reichsregierung, Reichsrat und Reichstag bei wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchen Maßnahmen, die Anregung ſolcher Maßnahmen, die Vornahme von Unterſuchungen auf wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſchem Gebiete und die Unterſtützung der Reichs⸗ regierung bei der Durchführung wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſcher Maßnahmen. Hinſichtlich der Stellung und Befugniſſe iſt vorge⸗ ſehen, daß dem Reichswirtſchaftsrat wirtſchafts⸗ und ſozialpolitiſche Geſetzentwürfe von grundlegender Bedeutung von der Reichsregie⸗ rung vor ihrer Einbringung zur Begutachtung vorgelegt werden ſollen und daß der Reichswirtſchaftsrot, ſoweit angängig, ſchon bei den Vorarbeiten zu ſolchen Geſetzentwürfen gehört werden ſoll. Der Reichswirtſchaftsrat erhält ferner das in Art. 165 der Reichs⸗ verfaſſung ihm zugedachte Recht, eigene Geſetzvorlagen zu beankragen. Die Reichsregierung iſt verpflichtet, ſolche Vorlagen beim Reichstag einzubringen, wobei der Reichswirtſchaftsrat, wenn die Reichs⸗ regierung einer Vorlage nicht zuſtimmt, dieſe durch eines ſeiner Mitglieder vor dem Reichstag vertreten kann. Um auch für die Gutachtertätigkeit eine enge Verbindung zwiſchen dem Wirtſchafts⸗ rat und den geſetzgebenden Körperſchaften herzuſtellen, iſt weiterhin vorgeſehen, daß der Reichswirtſchaftsrat auf Verlangen der Reichs⸗ regierung oder vom Reichsrat, Reichstag oder deren Ausſchüſſen ſein Gutachten vor Reichstag und Reichsrat und ihren Ausſchüſſen mündlich erläutern laſſen kann. Außerdem ſind neben den Ver⸗ tretern der Länder umgekehrt auch Reichstagsabgeordnete auf Grund des entſprechenden Beſchluſſes des Reichstags oder des Neichstags⸗ ausſchuſſes zur Anweſenheit bei den Verhandlungen des Ausſſchuſſes des Reichswirtſchoftsrates berechtigt. Die Zahl der ſtändi⸗ gen Mitglieder wirdvon bisher 326 auf 126 her⸗ abgeſetzt. Neben den ſtändigen Mitgliedern können vom Vor⸗ ſtand des Reichswirtſchaftsrats nichtſtändige Mitglieder jeweils für einzelne Beratungsgegenſtände in die Ausſchüſſe berufen werden. Die Hauptorbeit des Reichswirtſchaftsrates ſoll in ſeinen Ausſchüſſen geleiſtet werden. Attentat auf offener Straße Aus Sofia, wird gemeldet, daß der bekannte Paotitiker Nantſche Zankoff am Dienstag auf offener Straße erſchoſſen wurde. Zankoff befand ſich mit ſeiner Frau und Schweſter auf dem Heimweg, als in der Nähe ſeiner Wohnung ein eleganter Mann auf ihn zutrat und zwei Schüſſe abfeuerte. Zankoff erlag nach mehreren Stunden den Verletzungen.— Der Getötete iſt nicht mit dem Miniſterpräſidenten Alexander Zankoff zu ver⸗ wechſeln. Preis 10 cheg 1925— Nr. 500 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro einſp. Kolonelzeile jür Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden böher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Aus gaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim⸗ Die Landtagswahlen Von Dr. Makkes, M. d. L. Die Deutſche Volkspartei hat ihr wichtigſtes Ziel in dieſem Wahlkampf erreicht. Sie iſt nach dem Zentrum die ſtärkſte bürgerliche Partei und hat damit jetzt auch im badiſchen Landtag die Stellung errrungen, die ihrem Erfolg bei den letzten Reichstags⸗ wahlen entſpricht. Gemeſſen an ihren Konkurrenten links und rechts von ihr, hat ſich ihr Vorſprung noch vergrößert. Die Deutſche Volks⸗ partei hat damit bewieſen, daß ſie in den nicht zum Zentrum ge⸗ hörenden bürgerlichen Wählerkreiſen von allen Parteien die ſtärkſte Verankerung beſitzt. Die Partei iſt damit im Lande Baden zu einem Machtfaktor geworden, der ſtarke Bedeutung haben wird, gleich⸗ gültig wie die politiſche Entwicklung im Lande gehen wird. Die D. V. P. beſitzt heute die nötige Stärke, um ſowohl die Verantwortung in der Regierung übernehmen zu können, wie auch eine Oppoſition zu führen, die gehoͤrt und beachtet werden muß. Die politiſche Linie, mit der die D..P. in dieſen Wahl⸗ kampf ging, hat ſich bewährt. Als Parteiorganiſation frei von Bindungen, die ihre Selbſtändigkeit und Unabhängigkeit berühren, der Weg, eine freiheitliche Einſtellung zu den politiſchen Dingen. Die geiſtige Anknüpfung an badiſche Vecgangenheit, die in dieſer Ziel⸗ ſetzung und Wegrichtung liegt, macht ſie damit zu echter Bewahrerin badiſchen Erbes. Damit und durch den Wahlausfall iſt auch die Frage der wahren Nachfolgerſchaft der nationalliberalen Partei end⸗ gültig entſchieden. Es wäre unliberal, wollten wir uns nicht darüber wenn auch andere ſich die Aufgabe ſtellen und für ſich in nſpruch nehmen, das Gute aus Badens Vergangenheit zu pflegen. Als geiſtiges Gut und geiſtige Aufgabe aufgefaßt, braucht dies wirk⸗ lich kein Grund zu Gegenſätzen, ſondern nur eine Aneife⸗ rung zu entſprechender Tätigkeit zu ſein. Der Wahlausfall ſteht im Zeichen der Wahlflauheit. Man hat dies allgemein erwartet und doch große Ueberraſchungen erlebt. Gemeſſen an den letzten Reichstagswahlen, hat über ein Viertel der Reichstagswähler nicht an der Wahl teilgenommen. Daruünter hatten alle Parteien zu leiden, mit Ausnahme der Wirtſchaftlichen Vereini⸗ gung, eine vorübergehende Erſcheinung und bei ihrer geringen Stärke ohne beſondere Bedeutung. Daß die in einem Landtagswahlkampf zum erſtenmale aufgetretenen politiſchen Gruppen, die Völkiſchen, die Aufwertungsparteiler uſw. kein Mandat erhielten, iſt ein Zeichen Geſundung und eine Erleichterung für die Parlaments⸗ arbeit. 9 Ueber eine Million Stimmen hahen die Parteien der Weimarer Koalition im Jahre 1919 auf ſich vereinigt. Weniger als die Hälfte haben ſie in dieſer Wahl erhalten. Auch der Zentrumsturm, der in dieſem Wahlkampf wieder als ſo unerſchütterlich geprieſen und mit allen möglichen Mitteln geſtützt wurde, hat wieder den großen Verluſt von 60 000 Stimmen erlitten. Damit iſt der Geſamt⸗ ſtimmenrückgang ſeit 1919 auf annähernd 120 000 angewachſen. Der Zentrumsturm iſt dauernd kleiner geworden. Das ſieht nicht darnach aus, daß die vom Zentrum in Baden verfolgte palitiſche Linie die Billigung ſeiner Wähler gefunden hat. Die demokratiſche Partei hat ſeit ihrem Ausſcheiden aus der Reichsregierung ihre Agitation in Baden beinahe ausſchließlich auf ihrer oppoſitio⸗ nellen Stellung aufgebaut. Sie hat aber die Erfahrung machen müſſen, daß man damit allein keine dauernden Erfolge erreichen kann. Sie erzielte zwar damit bei den letzten Reichstagswahlen gegenüber den Landtagswahlen 1921 einen anſehnlichen Stimmen⸗ zuwachs, verlor dieſen aber jetzt wieder und dazu noch über 10 000 Stimmen von ihrem alten Beſtand. Die Demokratiſche Partei rird hieraus die Lehre ziehen müſſen, daß weder die Linie ihrer badiſchen Politik noch ſchärfſte Angriffe auf die Reichspolitik ihr auch nur den Beſitz ihrer alten Wählerſchaft ſichert. Der Rechtsblock hat die entſcheidende Nieder⸗ lage erlitten, die wir erwarteten. Die Wählerſchaft hat das politiſche Geſchäft zwiſchen Deutſchnationalen und Landbund mit aller Deutlichkeit abgelehnt. Es hat ſich beſtätigt, was wir gegenüber dieſen Dingen ſeiner Zeit betont haben, ein politiſches Gebilde läßt ſich ohne die ſtarken Bande einer Weltanſchauung auf die Dauer nicht aufbauen und erhalten. Die Epiſode einer beachtenswerten Bauernpartei im badiſchen Landtag iſt damit zu Ende. Ich will es mir verſagen, in dieſem Zuſammenhang auf die Wahlbündnisver⸗ handlungen und meine perſönlichen Auseinanderſetzungen mit dem Landbund und andern hier noch einmal einzugehen. Es genügt, feſtzuſtellen, daß dieſe Dinge ſich ſo entſchieden haben, wie ſie in der D..P. von Anfang an beurteilt wurden. Es wäre wünſchens⸗ wert, wenn aus dieſem Ergebnis die notwendigen Nutzanwendungen gezogen würden. Der Wahlkampf wurde ſtark mit außenpolitiſchen Fragen geführt. Größeren Einfluß auf ihn haben aber nur die letzten Vorgänge in der Deutſchnationalen Reichspartei ausgeübt. Die Niederlage des Rechtsblocks in Baden ſchließt die ſtärk ſte Verurteilung der Kriſenpolitik der Deutſchnatio⸗ nalen im Reich in ſich. Man möge im Reich den badiſchen Wahl⸗ ausfall vor allem unter dieſem Geſichtspunkt ſtudieren. Dann känn vielleicht noch großes Unheil verhindert werden. Für die badiſche Politik hat nun das größte Intereſſe die Frage, welche Auswirkungen der Wahlausfall im Lande haben wird. Die Oppoſitionsparteien des alten Landtags ſind relativ ſtärker gewor⸗ den, haben eine beſſere perſonelle Zuſammenſetzung und für eine wirkungsvolle Oppoſition eine günſtigere Gruppierung. Im neuen Landtag ſteht der Weimarer Koalition eine ſtärkere Oppoſition wie früher gegenüber. Da keine Partei allein entſcheiden kann, wird die Regierungsbildung von den Verhandlungen abhängen, die nicht lange auf ſich warten laſſen können, denn nach der Verfaſſung muß der Landtag am 10. Tag nach der Wahl, alſo am 4. November zuſammentreten. Für die D..P. wird von beſonderem Intereſſe ſein, wie die Frage der Zuſammenſetzung der Ausſchüſſe und der für die Bildung einer Fraktion notwendigen Parteiſtärke entſchieden werden wird. Nach der jetzigen Geſchäftsordnung ſind ſieben Ab⸗ geordnete für eine Fraktion notwendig. Da die inneren Verhältniſſe des Rechtsblocks und der Weg ſeiner Landtagsarbeit noch nicht ge⸗ klärt ſind, ſo beſitzt, vom Zentrum und Sozialdemokratie abgeſehen, nur noch die.V. P. mit Sicherheit den Anſpruch, als Fraktion be⸗ handelt zu werden. Als die D..P. vor 4 Jahren in den Landtag nur mit 5 Vertretern einzog und damals eine Herabſetzung der für eine Fraktion notwendigen Stärke verlangte, wurde dies abgelehnt und ihr nur durch eine ſehr günſtige, von verſchiedenen Seiten angezweifelte Auslegung der Geſchäftsordnung eine teilweiſe Aus⸗ ſchußvertretung zugebilligt. Ich vermute, man wird im neuen Land⸗ tag ſehr bald an uns herantreten, wir ſollten jetzt liberaler ſein, als man vor vier Jahren uns gegenüber geweſen iſt. Aber wir werden 2. Seite. Nr. 300 ſieene Mannheimer Jeltung bens⸗Ausgabe) Mmittwoch, den 28. October 12— abwarten und ſehen auch dieſen wie allen andern Dingen mit der Ruhe und Zuverſicht entgegen, zu der ung die weſentliche Verſtär⸗ kung unſerer Stellung im badiſchen Landtag berechtigt. 8** Die Sitzung des Landeswahlausſchuſſes zur Feſtſtellung der Zahl der in den Wahlkreiſen verbliebenen Reſt⸗ ſtimmen und Zuteilung der hiernach den Landeswahlvorſchlägen zu⸗ kommenden Abgeordnetenſitze findet ſtatt am Samstag, den 31. Oktober, vormittags 10/% Uhr, im großen Sitzungsſaal im Dienſt⸗ gebäude des Miniſteriums des Innern in Karlsruhe. Der Zutritt zur Sitzung ſteht den Stimmberechtigten offen. Eine ſchweizeriſche Preſſeſtimme Die Baſler„Nationalzeitung“ ſchreibt zu dem Ergebnis der badiſchen Landtagswahlen:„Die badiſchen Landtagswahlen wei⸗ ſen ein auffallend verändertes Bild gegenüber dem⸗ jenigen von 1921 auf, aber es wäre das Bild, wie es ſich nach den Reichstagswahlen im Dezember 1924 geboten hätte. Insgeſamt bleibt das Kräfteverhältnis dasſelbe. Das letzte Mal ſind der Koali⸗ tion 61 von 86 Mandaten zur Verfügung geſtanden, nach der Ent⸗ ſcheidung vom Sonntag ſind es 50 von 72. Mit dieſer Mehrheit kann dieſe Koalition leicht weiterregieren und ſie wird das zweifel⸗ los auch tun, da dem Zentrum angeſichts des Zuſammenbruchs der Rechten die Luſt vergangen ſein dürfte, eine Neuorientierung nach rechts vorzunehmen.“ Letzte Meldungen Heidelberger Chronik K. Heidelberg, 28. Okt.(Eig. Ber.) Zu den Uebergabefeier⸗ lichkeiten der Grabſtätte Eberts an die Stadt wird uns von der Polizeidirektion mitgeteilt, daß ein Teil des Friedhofes abgeſperrt wird. Der Zutritt zu dieſem abgeſperrten Teil iſt nur mit beſonderen, von der Polizeidirektion ausgeſtellten Karten oder Einladungskarten des Oberbürgermeiſters geſtattet.— In der Be⸗ rufungsverhandung des Bankiers Purmann, der vor einigen Monaten vom Schöffengericht wegen fahrläſſiger Preistreiberei zu 5000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war, iſt die Strafe ange⸗ ſichts der materiellen Lage des Angeklagten auf 2000 Mark herab⸗ geſetzt worden. Das Gericht hat auch in dieſer Inſtanz nur eine fahrläſſige Handlung angenommen. Die Jahrhundertfeier der Karlsruher Techniſchen Hochſchule — Karlsruhe, 28. Okt, Heute abend nehmen die Feſtlichkeiten anläßlich der Hundertjahrfeier der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe mit einem Empfangsabend der Feſtgäſte ihren Anfang. Die erſten Gäſte ſind im Laufe des heutigen Tages bereits eingetroffen. Der bekannte ſchwediſche Forſcher Sven Hedin, der geſtern in Baden⸗ Baden weilte, traf heute nachmittag im Auto hier ein und iſt im Schloßhotel abgeſtiegen. Ferner ſind im Laufe des Mittwoch hier angekommen der heſſiſche Staatspräſident Ulrich, als Vertreter von Sachſen Staatsminiſter Dr. Becker, der bekannte Organiſator des deutſchen Funkweſens, Staatsſekretär Dr. Bredow⸗Berlin, Graf von Arco⸗Berlin, Generaldirektor Dr. Vögele⸗Dortmund, der Vizepräſident der ruſſiſchen Akademie der Wiſſenſchaften W. Stekloff⸗Petersburg, Profeſſor Dr. Guſtav Komppa, ſtän⸗ diger Sekretär der finniſchen Akademie der Wiſſenſchaften Helſingfors, Prof. Lindemann, Univerſität Orford und Profeſſor Marx⸗ Californien. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſteht der akade⸗ miſche Feſtakt im Landestheater am Donnerstag vormittag, an dem die Chargierten der Karlsruher Studentenſchaft und Abordnungen der Studentenſchaft von Mannheim, Freiburg und Hei⸗ delberg teilnehmen. Am Freitag findet die Enthüllung des Heinrich Hertz⸗Denkmals und abends ein Fackelzug der Karlsruher Studenten⸗ ſchaft und daran anſchließend Feſtkommers in der Feſthalle ſtatt. Der Reichspräſidenk in Hannover — Berlin, 28. Okt. Reichspräſident v. Hindenburg hat ſich heute zur Erledigung privater Angelegenheiten nach Hannover begeben von wo er am Freitag wieder nach Berlin zurückkehren wird. Selbſtmord — münchen, 28. Okt. 1 7 abend hat ſich in ſeiner Kanzlei der Juſtizrat Eßlinger erſchoſſen. Eine verſunkene Sladt? — Moskau, 28. Okt. Die amtliche Telegraphen⸗Agentur weldet, daß ein Dampfer der Sowjetunion auf der Fahrt nach Baku auf dem Meeresgrunde in der Nähe der Halbinſel Schachowa eine altertümliche Stadt entdeckte, von der die Straßen und Ge⸗ bäude in altaſkiſcher Architektur deutlich erkennbar waren. In der Nähe dieſer neuentdeckten unterſeeiſchen Ruinen habe mon eine auf dem Meeresgrund ſichtbare Straße gefunden, die bis zur Feſtung Baku führe. Die Gelehrten vermuten, daß die Stätte auf dem Meeresgrunde durch Erdbeben geſunken ſei. der Münchner Dolchſtoßprozeß In Fortſetzung der Verhandlungen vom Dienstag beantwortete der Zeuge Rechtsanwalt Landsberg Fragen, die an ihn über die Haltung der MSP. und der radikalen Gruppe zum Kriege geſtellt werden, dahingehend, daß die MSP. keine Annepionen wollte. Sie wollte eine friedliche Verſtändigung. Wenn der Krieg aber mit Annexionen enden ſollte, dann wäre es dem Zeugen lieber geweſen, zu annektieren, als annektiert zu werden. Zu der Frage der Vorbe⸗ reitung der Revolution erklärt der Zeuge, es beſtünden keine Anhaltspunkte, daß die Führung der USP. derartige Dinge getrieben hätten. Barth müſſe er als richtigen Beobachter in derartigen Din⸗ gen ablehnen. Eine von Prof. Coßmann angezogene Aeußerung Ledebours in einem Protokoll, daß die Verteidigungspflicht nur beim ſozialiſtiſchen Staat exiſtiere und daß nur dadurch Kredite zu be⸗ willigen ſeien, wird von Dr. Landsberg dahingehend beantwortet, daß zu den Grundſätzen der Sozialdemokratie immer ſchon die Lan⸗ daß zu den Grundſätzen der Sozialdemokratie immer ſchon die Pflicht der Landesverteidigung gehört habe. Er könne nicht annehmen, daß die USP. an dieſem Standpunkt irre geworden ſei. Die Haltung der.S. P. zum UA-Bootkrieg, ſo erklärte der Zeuge weiter, ſei ſkeptiſch geweſen, da man dieſe Waffe für außerordentlich gering gehalten habe. Auf Fragen ſei⸗ tens der Sachverſtändigen, ob nicht die Revolution und der Zuſam⸗ menbruch gehemmt werden konnten, erklärte Dr. Landsberg, daß Deutſchland a geworden wäre, wenn die MSP. damais nicht in die Breſche geſprungen wäre. Daß die ſozialdemokratiſchen Führer die Revolution planmäßig vorbereitet hätten, ſei eine voll⸗ kommen unwahre Vehauptung. Wie hätten ſie auch dazu kommen ſollen, eine Regierung, in die ſie doch erſt eingetreten waren, in die Luft Ga ſprengen? In den weiteren Auseinanderſetzungen zwiſchen den ſchverſtändigen, Verteidigern und dem Zeugen nimmt die Frage einen breiten Raum ein, ob ein Zuſammenhang zwiſchen der Revolution am 9. November und der ultimativen Forderung nach der Abdankung des Kaiſers, die am 5. November erſtmaug formuliert worden war, beſtanden habe. Da der Waffenſtillſtand eine unbe⸗ dingte Notwendigkeit war, aber ohne den Rücktritt des Kaiſers nicht zu erlangen war, ſei es unbedingt richtig geweſen, den Rücktritt des Kaiſers zu dem damaligen Zeitpunkt zu verlangen. Als nächſter Zeuge wird der bayeriſche Landlagsabgeordnete Auer vernommen. Er äußert ſich zunächſt, daß er beim Leſen der Dolch⸗ ſtoß⸗Nummer der„Süddeutſchen Monatshefte“ das Gefühl bekom⸗ men habe, daß noch ſelten der ſozialdemokratiſchen Partei im politi⸗ ſchen Kampf ein ſo bitteres Unrecht zugefügt worden ſei wie dort. Die dieſer Partei gemachten Vorwürfe ſeien unwahr, denn die ſozialdemokratiſche Partei habe ſeit ihrer Gründung die Pflicht zur Vaterlandsverteidigung anerkannt und dieſen Standpunkt während des ganzen Krieges nicht verlaſſen. Sogar die Parteiſpaltung habe ſie auf ſich genommen. Sollte die.S. P. Dinge unternommen haben, die zur Schwächung der Armee und zum Schaden der Landes⸗ verteidigung ausſchlagen mußten, ſo glaube er das nicht, trotzdem eine Meinungsverſchiedenheit in der Auffaſſung darüber beſtanden habe, auf welche Weiſe der Krieg am vorteilhafteſten beendet werden könnte. Auf einer Reichskonferenz der ſozialdemokratiſchen Partei im September 1916 ſei mitgeteilt worden, daß Flugblätter an die Soldaten verſchickt worden ſeien. Damals habe Haaſe energiſch beſtritten, daß dieſe Flugblatt⸗Propaganda von ſeiner Richtung oder von ihm ausgehe. Bei aller Anerkenntnis zur Pflicht der Landes⸗ verteidigung habe die Sozialdemokratie ſich gegen die Eroberungs⸗ politik des In⸗ und Auslandes gewandt, und wenn man angeſichts der großen Blutopfer, die die Sozialdemokratie und die freien Gewerkſchaften gebracht hätten, überhaupt behaupten könnte, es ſei von dieſer Seite ein Dolchſtoß geführt worden, ſo ſei das unergründ⸗ lich und nahezu eine Leichenſchändung.(!) In ſeinen weiteren Ausſagen verwies Abgeordneter Auer noch darauf, daß von Dr. Heim wiederhalt Vorſtellungen an das bayeriſche Kriegsminiſterium und an den Reichskanzler ſowie den Reichstag gerichtet wurden, die auf die ſchweren Schäden in der Ernährungs⸗ wirtſchaft hinwieſen und die kritiſche Stimmung der Lendbevölke⸗ rung in den Jahren 1916 und 1917 hervorhoben. Auch der bayer. Kriegsminiſter habe in einem Geheimerlaß an die Kommandeure der mobilen Formationen im Auguſt 1917 auf die Stimmung in der Heimat hingewieſen. Dr. Heim und Dr. Schlittenbauer hätten in dieſer Zeit in ſcharfen Reden ihrem Unmut über die Zuſtände Ausdruck gegeben. Wenn aber in kritiſchen Zeiten von Sozlaldemo⸗ kraten ein nicht ganz zutreffendes Wort geſprochen wurde, dann ſei es in die Dolchſtoßſammlung gekommen. Der Zeuge verbreitete ſich über die domaligen Verhältniſſe, namentlich den Ausgang des Krieges, und verwies darauf, daß, als am 29. September die Mit⸗ teilung kam, daß die oberſte Heeresleitung ein ſofortiges Waffen⸗ ſtillſtandsangebot verlange, auf ſeine Veranlaſſung ein Vertreter der bayeriſchen Regierung nach Berlin gefohren ſei, um vor dieſem Schritt zu warnen. Auch die württembergiſche und die badiſche Negierung hätten in gleicher Richtung Vorſtellungen erhoben. Deshals habe ſich auch Peing Max von Baden gegen die Beſchreitung dieſes Weges auf das äußerſte gewehrt. Die Behauptung, daß die Sozial⸗ demokratie Streiks inſzeniert oder gefordert habe, ſei unrich'ig Wie kritiſch die Lage in den erſten Novembertagen 1918 war, zeige, daß am 5. November bei der bayeriſchen Regierung ein Tel I0 des Tiroler Nationalrates einlief, das ſich gegen jede kriegen Handlung auf Tiroler Boden verwahrte. Allſeitig habe eine Fu vor der Beſetzung Münchens durch die Itazen und Nürnberg durch die Tſchechen beſtanden. D auch der Schlüſſel zu den Geheimniſſen, warum Eisner ke 9. Widerſtand gefunden habe Die Sozialdemokratie ſei nicht in 1 Lage geweſen, den Zuſammenbruch zu verhindern. Sie Habe ſ verhindern können, daß Deutſchland bolſchewiſiert werde. Wen das getan habe, deshalb bezeichne man ſie heute als Nove verbrecher. die Auf eine Anfrage des Vorſitzenden, wie es ſich um Eisnerſchen Millionen verhalte les handelt ſich bier eine Aufſtellung über verſchiedene in der Zeit vom 15. Sept bis 16. November 1918 ausgezahlte Schecks in Höhe von rund 1 Millionen Mark. wobel die Süddeutſchen Monatshefte die Wag tung geäußert haben, daß dieſe Goldmillionen aus dem feinden Ausland ſtammten) erklärte der Zeuge Auer. Eisner habe als 90 Teufel gelebt und ſei als ſolcher geſtorben. Er ſei überzeuat, daß de Liſte nicht von Eisner ſtamme. vielmehr ſei anzunehmen, ba Liſte aus dem Kriegsminiſterium ſtamme und auf irgendeine zu den Dokumenten Eisners gekommen ſei. 00 „ Von der Verteidigung wurden Urkunden voraelegt, 9 denen der Beweis für eine bewußte Geſchichtsfälſchung in dieſe 00 gelegenheit erbracht werden ſollte. Von dem Rechtsbeiſtand der e gers wurde angeregt, daß das Miniſterium des Aeußern die an⸗ mäßigen Unterlagen zur Behandlung dieſer Angelegenheit he geben möchte. een Zeuge Auer verwahrte ſich noch mit Entſchiedenteit daannh daß er ſelbſt geäußert haben ſolle. Eisner habe ſeine Mittel heuz men. um die Revolution zu machen. Vielleicht ſei auch die 17 keit gegeben. daß Eisner dieſe Liſte von Profeſſe- För ſter erha 1 habe, um einen Einblick zu bekommen. wie von der Reichsreatee⸗ zur Propaganda im neutralen Ausland gearbeitet wurde. Na klött teren Feſtſtellungen der Verteidigung und des Zeugen Auer ere⸗ Profeſſor Coßmann noch, daß Auer und ſein Kreis in den gieh deutſchen Monatsheften keineswegs angeariffen worden ſeien. fion⸗ mehr ſei ausdrücklich ſeine Stellunanahme gegen den Muni arbeiterſtreik hervorgehoben worden. 1100 Darauf wurde die Weiterverhandluna auf Mittwoch vo 9 Uhr vertagt. phf Zu Beginn der Mittwochs⸗Verhandlung gab der Kläger, 5 Coßmann, eine Erklärung ab, in der er ausführte, da önne aus den bisherigen ſozialiſtiſchen Zeugenausſagen entnehmen 1* daß man ſich von dem Prozeßgegenſtand— den beleidigenden ellt tikel der„Münchener Poſt“— immer weiter entferne. Die Theſe der Klagepartei ſei, daß dieſer Artikel den Inhalt der wn ſtoßhefte unrichtig wiedergebe. Die Haltung der USpP. ſei dezige ſcheidende Faktor für den Zuſammenbruch geweſen. Der Verte del des Beklagten, Rechtsanwalt Dr. Hitaschberg, wierſprohe Behauptung des Klägers, daß in der Münchener Poſt“ der ieln der Dolchſtoßhefte unrichtig wiedergegeben worden ſei. In ühre⸗ Stellen der betreffenden Hefte ſei auch der ſozialiſtiſchen gu ſchaft der Vorwurf des Dolchſtoßes gemacht worden. Als erſter Zeuge des heutigen Tages wurde der frühere Reic⸗ wehrminiſter und jetzige Oberpräſidenk von Hannover,. Noske, 0 vernommen. Er führte aus, er beobachte mit großer Forſegge wachſender Empörung den Verſuch einer gewiſſen parteipol enb Richtung, die Sozialdemokratie für ihre Haltung im Kriege, w. Por⸗ der Revolution und in der neueſten Zeit zu beleidigen. Der in wurf des Dolchſtoßes ſtöre das ſo notwendige Einigungswe 6 die deutſchen Volke. Er könne mit gutem Gewiſſen feſtſtellen, eeriehe Sozialdemokratie immer das Ziel gehabt habe, während des 5 eine Niederlage zu verhindern und nach dem Kriege die Einhe edroh Reiches zu wahren. Als die Bolſchewiſterung Deutſchlands 9 habe, ſei es das Ziel der SPD. geweſen, ein Chaos zu verhü gen Er könne dieſe Ausſagen mit umſo größerer Berechtigung m chhel da er die Politik der SPD. während des Krieges und auch nachg⸗ in ganz erheblichem Maße beeinflußt habe. Wenn man 1 einen Schädling bezeichne, müſſe er gerade bier in München noch erinnern, daß auf ſeinen Befehl hin am 1. Mai 1919 Truppen München gekommen ſeien. füll Es gebe keinen beſſeren Beweis für das vaterländiſche Gogt der Sozialdemokraten, als daß ſie trotz des Sogialiſtengeſetes trotz der dauernden Infamierung durch den früheren Kaiſer 25 Stunde der höchſten Not ohne Ueberlegung ſich reſtlos zur 12 und Landverkeidiaun geſtellt bätten. Seiner Auffaffung uuſenne eine Urſache des Zufammenbruchs, daß die leiten z⸗ Kreiſe in den Jahren 1914 bis 1918 es nicht verſtanden hätken he ſeeliſche Verfaſſung des deutſchen Volbes zu berückſichtigen. Man per nicht den Mut gehabt, dem deutſchen Volke die Niederlage aernd Marne im Jahre 1914 einzugeſtehen. Auch dem Reichstaa ſei dang ein verſchleiertes Bild über die Kriegslage gegeben worden. Aelt Heinrich habe im Verlaufe des Prozeſſes ausgeſaat. es ſei ein auß, geweſen, einen ſozialdemokratiſchen Redakteur auf den fver zunehmen. Er, Noske. ſei dieſer Redakteur geweſen.— Hierau las der Zeuge verſchiedene Briefe hoher Perjönlichkeiten zum Beweis dafür, daß ſeine Tatigteit bei der Marine oone erkennung gefunden habe.(Fortſetzung f Auf eine Granatapfelblüte Von Oſſip Kalenker Aus einem ſtarken orangefarbenen Kelche, der nach oben in ſechs ſpitze, lederartige Blätter ausläuft und deſſen Wölbung ſchon die Form der zukünftigen Frucht anzeigt, aus dieſem maſſiven Grunde brechen flammendrot ſechs Blütenbläuer, dünn und zart wie chineſiſches Seidenpapier; in deren Mitite ſtehen dicht gedrängt mit den wingigen goldgepuderten Köpfchen die Staubgefäße und kaum ſichbbar der Sdempel. Dbeſſe Blüte, eime bemerkenswente Syntheſe von Kraft und Anmut, von Mützlichbeit und Schönheit, ſitzt auf kurzem holzigen Sdengel am Zwedge des Granatapſelbaumes, umrahmt von unzähligen kleinen, ſchmalen und ſpitzen tiefdunkel⸗ grünen Blättern, welche denen die Azalee nicht unähnlich, aber derber als dieſe ſind. Der Baum ſelber macht den Eindruck von etwas äußerſt Knorrögem, wird nicht ſehr hoch und erſcheint mit ſeinem bis zur Erde veichenden Gezweig vielmehr als ein Buſch. Rinde und Geäſt ſind ſchwärzlich, ſodaß die Blüten, deren Farbtöne Orange und Zinnober beim Anblick aus der Ferne ſich zu hellem Rot vermengen, grell davon abſtechen. Zuweilen am Abend oder nach warmen Regen ſtrömen ſie eine ſeinen, kaum ſpünbaren Duft aus, der weder ſüß noch herb, nahezu entmaterialiſiert eigentlich 25* mehr, ſondern nur noch die Erimnevung an eimen ſol⸗ n iſt. Ich weiß nicht, außer den zanatapfeſbaum„von wo man ihn ausfü und ver⸗ pftandte, cber ich börne mir denden, daß Japan ſeime Heimat iſt und Feeice ichweigſeane Japener ſic in einem Schaten ergehn ehe zangſam, laſſen, abgeklärt durch den Genu Tee. Zu 55 95 e 4 auf der waten Nadei des Fuſhiycma, die glasblaue Glocke eines ſehr heißen Himmels, aber in ihten Adern das Blut iſt kühl. Sie tragen Schwerter quer vor dem Bauch, in ſchönen goldbemalten Ebenholzſcheiden, aber ſie jehen ſie nicht. Sie haben blumenzarte Frauen, aber ſie lieben So ſind die Japaner, die ſich im Schatten des Gramatapfel⸗ baumes ergehn, und das grelle Leuchten der Blüten macht ſich hübſch zu ihrem tuſchſchwarzen Hgar Indem ich beim Anblick einer Granatapfelblüte mir allerlei Japaniſches eimfallen laſſe, muß ich geſtehn, daß einer anderen Richtumg der Phantaſte nachzugehn, weſt näher läge: man kann dieſe Blüten nicht betrachten, ohne von der übrigen Form des Kelches nicht zugleich an die Frucht erinnert zu werden. Was ſiind Binmen⸗, Pflaumen⸗ und Pfürrſichblüten dagegen für ſütbſaune Din⸗ 1 Ihre Fyuchtkelche ſind mauffälldig klein, grün, von den lütenblätbern verdeckt, und nichts gemahnt bei ihnen an die Folgen. Die unverhüllte Schwellung am Kelch der Granatapfelblüte verrät alles, und ihre gelblich rote Färbung, die Tönung ſonnverbrannter Menſchenleiber, noch mehr. Welche bedeutende Frucht zeigt döeſe Schwellung an! War es nicht Oscar Wilde, der, in ihren Namen verſiebt, ihn zärtlich nannte, wenn er die bleinen, dunkelroten Körner ver⸗ ſpeiſte, ihn, einem goldenen Faden gleich, in eines ſeiner maliziös ſentimenbalen Märchen verwob und ſchließlich eimes ſeiner Bücher damit betitelte? Einem ebenſo langweiligen wie ernſthaften eng⸗ liſchen Rezenſenten gefiel dieſer Titel nicht. Aber Oscar Wilde be⸗ richtigte mit unmachahmlicher Verachtung und unter Berufung auf das engliſche Preßqeſetz:„Es gibt nur einen Menſchen, dem der Titel zu gefallen hat, nämlich mir, und ich bewundere ihn maßlos.“ 10 es nicht We—— e e Geiß e kindlich ſchmalen, wei d in ze griff, die leesdenkeihenen Blätter, eine Frucht brach und aß und davon wiſſend ward! a von den verbotenen Früchten. an war ein wenig aufgeſprungen, und es leuchtebe das dunkelrote Fleiſch. Armer Adam! Unter chineſiſchen Räubern Im Auguſt dieſes Jahres wurden der Biſchof Mowll umd acht andere engliſche Miſſionäre bei Mienuſchu in der chimeſiſchen Provinz S—— VVTT ge⸗ qahrli Jrrfahrten Leiden von ihren Freunden wieder aus⸗ —5 t. Der Biſchof hat jetzt dem„Times“ folgende intereſſante ires Abenteuers mimgeteilt: „Am Dormerstag Morgen, den 6. Auguſt, wurden wir durch Gewehrſchüſſe in unmittelbarer Nähe gerweckt,“ erzählt er.„Man hörte Rufe:„Tötet, tötet, ſchlagt tot!“ und eiſerne Spiefe zerſchmet⸗ terten umſere Schlafzimmertür. Wir warfen uns über und ich öffnete die Tür. Bewaffnete Leute ſtießen uns ſofort die Treppe hinunter. Unſere Daumen wurden ſchleunigſt hinter unſerm Rücken zuſammengebunden. In unſerer Nähe ſtanden eine Reihe Arbeiter und zwei Diener. die zuſ waren nach eimem benachbarten Haus von uns mit einem Seil um ihre Hälſe zuſammengebunden. Man führte uns ſchnell über den Fluß. Auf der anderen Seite mam uns los und marſchierte uns zwiſchen bewaffneten Bedechungs⸗ mammnſchaften nach den Hügeln. Ns letzte, was wir von unſern Heimſtädten ſahen, waren aus denſelben herausſtrömende Räuber, „Da, koſte mall“ Die Schale verführeriſch die Arme voll von unſerer Haße pphen und ſie in Koffer warfen. Als ſie mit denſelben bei uns vorbeikamen, ergriffen wir Sie rief ſogleich den guten Adam und brach eine den ſoviel wie möglich von unſeren Kleidern, um unſerer Körperbedeckung auszuhelfen. Die Räuber ſchleppten uns zen Tag bevauf bergab. Wir hatten nichts zu eſſen, ſtillten. unfern Durſt aus Gebirgsbächen. Bei Einbruch der Dunk laugten ſie zu einer düſteren Gebirgsfeſte, in welcher 22 8* an einem großen Feuer Fleiſch kochten. Unter dem ne 1110 eil ſchleppten Engländern waren drei unverheiratete Damen Miube. Ehepaar mit einem zweijährigen Töchterchen. Sde baten die Nach a· vergeblich, die Muter mit ihrem Kinde freizulaſſen. tägigen beſchwerlichen Wanderungen wurde der Nahrungsvort knapp, daß die Räuber dem Diener des Biſchofs erlaulbten Mientſchu zurückzukehren, um Lebensmittel zu holen. Er folgenden Tage nicht nur mit Eßwaren, ſondern auch mit ſehr Briefen zurück. ei Regentage verbwachten ſie in der Scheune haufes, dann hatten ſie ein gefährliches Abenteuer zu beſtehen. „Ungeachtet der Tatſache, erzählt der Biſchof,„daß gangen Tag an emem Fieber im Bett gelegen hatle, wir über den Fluß geführt. Man hatte ein rohes Floß gezimmert. Der Fluß war äußerſt reißend und es gl Wunder, daß kein Unglück geſchah. Wir wurden in ein am andern Ufer geführt. Meim Kuli erſchden am Morgen abermals arn Flußufer mit noch mehr Lebenemiteln en war wirklich tapfer von ihm, denn als er das erſtema mit gederß Sohn zurückkam hatten die Räuber ihn fortgeſchickt und ihm ame ſie würden ihm beide Beine abſchneiden, wenn er U — fiel ein S 7 inaus u ſeſprachen ſich mit irgendwel⸗ n de für dis Gefangewen unſh bar blicgen un nächſten Se Morgen wurden ſie wieder über den Fluß geſetzt, und e nung auf Heimkehr ſtieg, als ſie in das zuerſt betretene Tal kehrten. Statt deſſen ſchheppie man in ein einſames wo eime Familie Li wohnte. 0 „Das war der bei weſtem ſchlümmſte Aufenthalt.“ berchh Biſchof.„Herr Li war ein Herz und eine Seele mit den Rä auf dem unſere Räuber wohnden. eingepfercht. ſelben konnten ums faſt berühren. Sie verſperrten die 7 verhöhnten uns. Sie fuchtellen mit dem Schwert über Sie nahmen ums die wenige Nahrung, die wir für uns kochbe! verſpeiſten ſie vor unſeren hungrigen Augen. 3 ten machben uns beſonderes das Leben zur Laſt. und am 20. war unſere Lage geradezu unerträglich geworden. uns beinerſet Mütteilung an unſere Freunde, aber de en Donmithorne entfloh, um Nachricht über unßeren zu bringen. 8 1 7 f 5 4 3 8 10 induftene ene Lerſchlechteruna der Ardeitsmarktlaae iſt in der übren⸗ bereſ der Seſchſ chließung einer Papierfabrik, Verringert hat ſich ferner e Nel 2 8 — .-c, den 28. Okiober 1925 Meug Maunbetmer Zeftuas(Ndbend-Nusgabel . Seite. Nr. 500 Wirtſchaſtliches und Soziales Ddie Zage des frbeitsmarktes verſchlechteruna der Laue r der Arbettsmarkt zeiate in der Berichtswoche(15. bis 22. Okto⸗ ber) das Bild deutlicher Verſchlechterung Entlaſſungen und Betriebs⸗ kinſchränkungen verſchieden großen Umfangs ſind in verſchiedenen dedultrten vorgenommen worden. ſo daß ſich die Stellenſuchen⸗ niffer nicht unbeträchtlich ertöhte. Sie ſtiea insgeſamt von 880 am 14 Oktober auf 25 246. am 22. Oktober. Gleichzeitia ſank Angedot offener Stellen von 5070 auf 2695, ſo daß die An⸗ anaszifter pon runb 7I7 am 14. Oftober auf runb 937 am 22. Okto- Varallel ſtiea die Erwerbsloſenziffer. Wäb⸗ am 14 Oktaber noch 9019 Hauptunterſtützungsempfänger ge⸗ wurden. beftef ſich dre Kabl am 22. Oktober auf 9933. eeee 5 Stäoͤtiſche Nachrichten das vorläuſige Ergebnis der volkszählung Die letzte Volkszählung vom 16. Juni 1925, deren ausführende Organe die Gemeinden n ſind, hatte einen Umfang, wie in gleichem Maße in Deutſchland noch keine ſtatiſtiſche Erhebung, und hat mit ihren unbedingt nötigen Vorarbeiten in Form von Grund⸗ ſtücks⸗ und Wohnungserhebungen, mit der Gewinnung und Auf⸗ klärung der Zähler, mit der Nachprüfung der Zählpapiere uſw. den deutſchen Städten eine ungeheure Arbeitslaſt aufgebürdel Die vorläufigen Ergebniſſe er mühevollen Zählung liegen jetzt⸗ vor, die endgilltigen werden eine geraume ch warten laſſen, ſte werden aber kaum etwas an der ändern, daß die Er⸗ wartungen, die bei den n Städten auf Grund der fortlaufenden Reac weden ſech akens echel. deß d. Ferdehrabemdelf die volksparteilichen Nbaeordneten im Badiſchen Candtag eN Berufsaruppeg geſtaltete ſich cic der Landwirtſchalt aing der Bebarf an Hilfskräften Nalt die 9. surück In der Metall- und Naſchineninduſtrie Firmen delaung zur Verſchlechterung offenkundig an. Verſchledene indultrie ganen Entlaſſungen vor, ein Großbetrieb der Maſchinen⸗ 0 b ſich genötigt. 300 Leute. meiſtens Facharbeiter. zu ent⸗ betra laſſungen naetreten Mehrere Firmen haben größere Arbeiterent⸗ ten zur Einſegenommen einige bisber aut beſchäftiate Betriebe muß⸗ Induſtri nführung von Kurzarbeit ſchreiten. In der chemiſchen dewerbe plien der Beſchäftsgana uneinbeitlich Im Spinnſtoff⸗ ieb der Arbeitsmarkt der Vaumwoll⸗Spinnerei⸗ und We⸗ kam eeiterhin aünſtia In der oberbadiſchen Papierinduſtrie zur S Im Nadaftigungsgrad im Holzund Schnitzſtoffaewerbe der fäbrli nasmittel gewerbe machte ſich in der Nudelinduſtrie dufhmztt wiedertehrende flaue Geſchäftsgang bemerkbar Im Ge⸗ tend elgewerbe blieb die Lage in der Tabaktnduſtrie Einerſeits kam es zu welteren Werksbeurlaubungen und Veſſerun andererſeits wurde, ſpeziell im Bruchſaler Bezirk. eine im gemei obachtet. Im Bekleldunaz aewerbe blieb die Lage perbältniemzen noch ziemlich rubig. Das Baugewerbe kann als daf a noch aünſtia beſchäftiat gelten ein gewiſſes Nach⸗ macht ſi un Fandel allerdings bemerkbar te ſich die Steſſenſuchendenafffer Endli dem wurde die Befreiung der O mit den Räubern aus⸗ 2 80 d. 2 5 man Tage verabredet Lebensmittel würden am en Wir waren dankbar, daß wir zuſammenbleiben daß das Kind geſund geblieben war Wir wuroen mam Fluß zurückge führt Ehe wir fortgingen wurde wdeder geplündert. Die fünf Tage vergingen, aber es Gſung Statt deſſen wurden wir am 26 Auquſt plötz⸗ iden Berg hinauf nach einer anderen Farm ge⸗ war b ing zu unſere Geſellſ wieder den Berg himmter und Ihre Habe wurde weiter geplündert und Bettdecken de deeing uh deng Senz * arndg Jentral- Regierung mehr beſaß Samnſtag Vormi kam der auf den Markt ge⸗ elligſt mit der Botſhaff zurück, daß wir noch an eine G, Aubsgeliefert werden ſollten. Doch die Räuber er Eile. Sie führten uns abermals über den Fluß in an der Tür e 75 wurde. ſer ſe uns gezückt un ſein Gepäck. das er trug ausgeplündert. wir über den Fluß gelangt waren kamen uns Kulſis Enige unſerer Räuber gingen du der während wir mußten Plötzlich rief e der Räuber. dezablt werden ſollen. wenn urſere Habe unverſehrt Unſere Sachen wurden mmm an uns und wir wrar drosen Erleichterumg derſchwanden bann die Jtör. 2 7 +* 7 2 1 3 734 5 5 S . . 4 2 7075 725 eeeeeeeeeeeeee 5 Theater und Muſik 85—5 deder. zund Arkenabend minna Karl-Huber. Die Sängermn. f illen Ibre ihre Kinder⸗Singſchule, beſitzt viel Fleiß und guten ſioht der Tore Stimme iſt nicht allzu groß und umfangreich auch dbriert, ſo ab und zu nicht ganz ſeſt aber ſympathiſch und warm hr Vorira weit ſie eine beſtimmte Kraftleiſtung nicht überſteſg! benn mit 95 iſt ein Produkt von Muſikſinn und Klugheit. Sie be⸗ ein, daßz em Sopranſolo aue Mendelsſohns„Elias“ und bewier Watt Ei Im Gaſtwirtsagewerbe und! Abg. Heinrich Ortrner, Dandetrzi und Wagnermeſter in Brdz nut eine Orundlage abgibt Nur in Städten, nän!⸗ lich m Varel un ſtimmt, wie Dr. Schoppewedüſſer dorf in der„Zeitſchrift für Kommunalwirtſchaft“ ausführt, das Er⸗ gebnis der Zählung mit dem der Fortſchreibung nahezu überein, während bei 5 Städten niedrigere Fortſchreibungszahlen ſich finden als das Ergebnis der Volkszählung daier, und bei den übrigen 38 Städten das Ergebnis der Volkszählung zum Teil nicht unerheblich hinter der Fortſchreibung zurückbleibt. Nach der Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamts in„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtik“ hat das Deutſche Reich ſetzt insgeſam: 62,5 Millionen Einwohner. Seit 1910 mit 57,8 Millionen und ſeit 1919 mit 59,2 Millionen iſt eine Zunahme um 2,4 bezw. 5,6 Prozent erfolgt, ſodaß das bei dem heutigen Gebiet für die ganze Zeitſpanne eine Bevölkerungszunahme um etwas mehr als 8 Prozent er⸗ gibt. Einſchließlich des Saargebiets hat Deutſchland etwas mehr als 63 Millionen Einwohner, eine Jahl, die das alte Deutſchland bereits im Jahre 1908 erreicht hatte. Das Bevölkerungswachstum bei beiden Geſchlechtern iſt verſchieden. Das männ⸗ 4,.2 Prozent zugenommen. Die ſtärkere Zunahme beim männlichen Geſchlecht läßt ſich ohne weiteres durch die inzwiſchen erfolgte Rück⸗ kehr der Kriegsgefangenen und durch Rückwanderung außerhalb der Reichsgrenzen wohnender Deutſcher erklären. Von der geſamten Reichsbevölkerung wohnt 17 5 mehr als der vierte Teil in Großſtädten. Die Jah tigall“, das ſie mit gutem Gelingen zu Gehör brachte.„Du biſt die Ruh“ dieſe göttliche Evokation war leider vecht weltlich erfaßt und die Inkongruenz zwiſchen den Spitzentönen g und as machten uns jedesmal ängſtlich.„Die junge Nonne“ war viel zu dramati⸗ ſiert. Zu den beſten, wohlgelungendſten der Schubertlieder darf man die„Liebesbotſchaft“ und„Die Poſt“ zählen; denn hier war die Ver⸗ ſchmelzung von Perſönlichkeit und Kunſt am einheitlichſten. Hler zeigte die Sängerin alle Seiten ihres liebenswürdigen Vortrags⸗ talentes Mozarts Arie der Gräfin aus„Figaro“ darf man eben⸗ folls lobend erwähnen. Eine Reihe Brahmslieder bildete den Schluß Das nach einem der ſchönſten Gedichte Heyſes vertonten„Mädchen. lied“ und die dem tieſten, heiligſten Sehnen entquollene Klage. „O wüßt ich doch den Weg zurück“,„Immer leiſer wird mein Schlum⸗ mer“ das„Heimweh“ wurden von der Sängerin mit dem natllr⸗ lichſten Empfinden vorgetragen, während„Der Schmied“ als letztes als kurzer, raſſiger Reißer wiedergegeben wurde. Und mm eine Nebenbemerkung:„Wie wäre es, wenn die Künſtlerin, deren Stimme vorzugsweiſe in dramatiſchen Liedern mehr zur Geltung kommt und ſie ſelbſt auch dramatiſche Klangwirkung zu erſtreben wünſcht, wie wäre es, wenn ſte ſich mehr den neueren und neueſten Lieder⸗ ſchöpfungen, den deklamatoriſchen Geſängen, zuwenden würde? Etwa Frank, Schilling u. a. Am Bechſtein als Begleiter ſaß ein junger, fürtrefflicher, pianiſtiſch wohl beſchlagener Muſiker namens Nudolf Fetſch, dem man gerne größere Aufgaben zudiktjeren möchte. H. Runſt und Wiſſenſchaſt Der Schriffſteller Wihelm Widmann 1. In Stuttgart, wo er ſei 1886 lebte, iſt un Alter von 68 Jahren unſer vieljäh 0 r Mit⸗ arbeiter W Widmann nach längerem Leiden geſtorben idmann war im Mai 1857 in Bamberg geboren. hatte ſich aber Stuttgart zur zweiten Heimat erkoren Etwa 25 Jahre war er in der Schrift⸗ leitung des„Stuttgarter Tagblattes“ täti Später lebte er der ſich in Stuttgart durch ſeine Plaudereten ſehr bekannt und belſebt gemacht, als freier Schriftſteller Auch außerhalb Stuttgart war der Feuilletoniſt und Verfoſſer vieler treffender Zeitgedichte geſchätzt Widmann war im Beſitz eines ſehr reichhaltigen theate⸗geſchicht⸗ ſichen Archivs das auf verſchiedenen Theaterausſtellungen zu ſeher. war Die Arbeiten, die er auf Grund dieſes Materials veröffentlichte gingen in ihrer Bedeutung über die Tagesſchriftſtellere hinaue Widmann war nicht nur in der Theatergeſchichte Stuttaarts, ſon. dern u a. auch in der Mannheims ſehr bewandert Wir haber wiederholt Auſſätze aus der Vergangenheit der Mannheimer Bühne deröffentlicht die immer anregend und lebendig geſchrieben waren und viel Intereſſantes zu berichten wußten Wir bedauern den Tod Großſtädte betrug nach der letzten ſung 45, ſte hal damu cchein⸗ e dem Jahre 1919 55 abgenommen, dabei iſt je⸗ doch zu beachten daß durch die Gründung der Stadigemeinde Groß Berlin 5 Großſtädte, die darin aufgegangen ſind oerſchwunden ſind Neu hinzugekommen ſind München⸗Gladbach. Wiesbaden Oberhauſen und Ludwigshafen Das iſt ein geringerer Zu⸗ wachs an Großſtädten, als man allgemein angenommen hat Unter Zuarundelegung des Gebietsſtandes bei der letzten Zäh⸗ lung hatten die 45 Großſtädte 1910 ſchon 15.2 Millionen Einwohner 26.3 Proz der Reichsbevölkerung und beute haben ſie 16,4 Mil⸗ lionen— 26,2 Proz. der Reichsbevölkerung was beſagt daß die Großſtadtbevölkerung langſamer zugenommen hat als die Reichs⸗ bevölkerung was ſich ohne weiteres durch den in den letzten Jahren in geringerm Maße— nicht zum weniaſten infolge der Wohnunas⸗ not— erfolaten Zuzug zur Großſtadt erklärt Neben Dresden zeigt nur Krefeld ungefähr die gleichen Bevölkerunaszahlen wie 1910 Alle übrigen Städte haben mehr oder weniger zugenommen Ab⸗ ſolut iſt die Zunahme am arößten in Berlin mit 234000 Perſonen, in Hambura mit 106 000. in Köln mit 89 000, in Düſſeldorf mit 71 000, München 64 000. Dortmund 54 000. Eſſen 52 000 uſw Ganz ders aber ſiebt das Bild aus bei Berechnung der relativen Bevöl⸗ kerungszunahme. Da kommt an erſter Stelle Hamborn mit einer Zunahme von 21.2 Proz., Dortmund mit 21 und Ludwiashafen mit 20.1. alſo Städte mit weniger als 400 000 Einwohnern In der Reihenfolge kommt jetzt Düſſeldorf mit einer Zunahme von 19.7 Proz. als erſte Stadt mit mehr als 400 000 Einwohnern Dann folgen wiederum kleinere Großſtädte: Duisbura mit 18.6 Mannheim mit 17.6 und Münſter mit 15.9. Dann kommt Köln mit 15 Prozent. München bat nur 12,7 Hannover.6 Berlin.3 und Maadeburg .0 Proz. aufzuweiſen. Auf Preußen entfallen jetzt 61.06 Proz der Geſamteinwoh⸗ nerſchaft des Reichs 1910 dagegen nur 60.56 Proz Am dichteſten bepölkert iſt auch heute noch der Freiſtaat Sachſen mit 332(1910: 321) Einwohnern auf den Quadratkilometer wobe von den Stadtſtaaten Hambura Lübeck Bremen und natürlich auch von Berlin abgeſehen wird. In weitem Abſtand kommen Heſſen mit 176 (1910: 167). Baden mit 154(142), Anhalt mit 153.(144) uſw Preu⸗ ßen hat eine Bevölkerunasdichte von nur 130(119) Einwohnern pro Quadbratkilometer und lieat damit noch unter dem Reichsdurchſchnitt, der 133(123) beträat. In Preußen iſt die Rheinprovinz die am dich⸗ teſten bevölkerte mit 295(265) Einwohnern auf den Quadratkilometer. Dann folgen Weſtfalen mit 238(204). Heſſen⸗Naſſau mit 153(141) und Oberſchleſien mit 142(131). Es wäre ſehr zu wünſchen, daß die endaültige Zäblung ſtimmte. Sollten beträchtliche Teile der Großſtadtbevölkeruna nicht erfaßt wor⸗ den ſein— eine Möalichkeit, mit der immerhin zu rechnen iſt— ſo wäre das um deswillen zu bedauern weil vielleicht eine Beyßl⸗ kerunaszunahme vorgetäuſcht würde die aar nicht ſtattaefunden hat. die aber, worauf Dr. Schovpen beſonders aufmerkſam macht, auf die Zunahme der Leiſtunasfähiakeit Deutſchlands beiſpielsweiſe beim Dawesplan in Anrechnuna gebracht werden wird. Kl. * »Lebensmuͤde. Montag nachmittag ſprang bei der Friedrichs⸗ liche Geſchlecht hat ſeit 1919 um 7,2 und das weibliche um der deutſchen ei brücke ein 15 Jahre altes Mädchen in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen, in den Nechar. Ein Heizer der in der Nähe ſtand, lief der Lebensmüden nach und konnte ſie ans Üfer bringen Das herbeigerufene Sanitätsauto verbrachte ſie in das Allg. Kranken⸗ haus. Grund zur Tat unbekannt. „uſammenfſtöße ereigneten ſich im Laufe des geſtrigen Tages vormittags Ecke Freher⸗ und Werftſtraße zwiſchen einem Perſonen⸗ kraftwagen und einem Handwagen und mittags an der Straßen⸗ kreuzung D und E 5 und 6 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 1. Ferner ſtießen geſtern vormittag Dorfſtraße und Zwerchgaſſe in Sandhofen zwei Radfahrer zuſammen, die beide die nötige Vorſicht außer Acht gelaſſen haben. In allen drei Fällen entſtand nur Sachſchaden. »Anfälle. Geſtern mittag brachte beim Transport eines Sand⸗ ſteines am Umbau im Bahnhofsgebäude Mannheim⸗Neckarſtadt ein 26 Jahre alter Taglöhner ſeine linke Hand zwiſchen den Stein und Boden, ſodaß ihm zwei Finger ſtark gequetſcht wurden Die Berufs⸗ feuerwehr legte einen Notverband an und verbrachte den Verletzten in das Allg. Krankenhaus.— Geſtern nachmittag wurde beim Ueber⸗ ſchretten der Kunſtſtraße ein 20 Jahre altes Fräulein von einem 18 Jahre alten Radfahrer, der zu ſchnell fuhr angefahren, zu Boden geworfen, aber glücklicherweiſe nicht verletzt » Auf der Skraße zuſammengebrochen. Geſtern vormittag brach hinter der U 2⸗Schule ein 45 Jahre alter Mann zuſammen. Der herbeigerufene Arzt ſtellte Herzkrämpfe feſt und ließ den Kranken nach dem Allg Krankenhaus verbringen. *Jeſigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 40 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen darunter ein Kaufmann wegen Konkursverbrechens ein Müller wegen Meineidg und ein Fuhrmann wegen Urkundenfälſchung und Betrugs. Veranſtaltungen 7 Philharmoniſcher Berein. Generalmuſikdirektor Prof Brune Wakter iſt heute früh zur Leitung der erforderlichen Proben füt das morgige Konzert hier angekommen. Auch Zinaida Jurſepskofa die Geſangsſoliſtin, Mitglied der Berliner Staatsoper, trifft heute n Berufskundliche vortrage. Es wirb auch an dieſer Stelle darauf hingewieſen, daß am Donnerstag abend im alten Rathaus der zweike Vortragsabend ſtattfindet(vgl. die Bekannt⸗ machung des Arbeitsamts. 8 1 aneerprüfungen an den Höheren Schulen. Die Prit⸗ fungen für Schulfremde(Extraneer) 95 den 5 0 S Jahre 1926 werden— gleichzeitig mit den ordentlichen Reifeprü⸗ ichzeitig — n Ende dez tern) abge⸗ halten werden. G 5— 55 1 um Zulaſſung zu dieſen Prüfungen ſind mit den erforderlichen Nachweiſen im 0 des Monats Dezember ds. Is. einzureichen Erſt nach Ablauf eſer 85 einkommende oder durch nachträgliche Vorlage einzelner Nachweiſe ergänzte Geſuche werden nicht berückſichtigt. Zu den Prüfungn für Schulfremde werden nur folche Priwatſchüler zugelaſſen werden, die durch die Staatsan⸗ oder den jeweil Wohnſitz threr Eltern oder deren ſetzlichen Stellvertreter auf Baden angewieſen ſind Die Leiter und alle Lehrer der Höheren Schulen wörden bei etwaigen Anfragen über dieſe Prüfungen die erforderliche Auskunft erteilen. „Die fünf Briefmarkenarten. Briefmarken hat die Reichs poſt letzt fünf verſchiedene Arten, Ziffer⸗ Stephan⸗ Rheinland⸗, Adler⸗ und Vildermarken. Die Ziffer- Stephan und Rheinlandmarken werden aber nicht mehr hergeſtellt und ſollen in dieſer Reihenfolge zunächſt aufgebraucht werden. Adlermarken zu 5, 10 und 20 Pfg. dürfen am Schalter überall erſt dann wieder ausgegeben werden, wenn die anderen Marken völlig abgeſetzt ſind Die Reichsdruckerei wird jedoch noch einige Zen Rheinlandmarken liefern Stephan⸗ marken zu 60 und 80 Pfg. ſowie Adlermarken zu 50 Pfg werden jetzt allgemein verkauft Zur Verrechnung de⸗ Paketgebühren ſolen die Schalterbeamten wie bisher Ziffermarken zu 50 und 100 Pfg. . 1. 2, 3 und 5 Mark dürfen nur in beſonderen Ausnahmefällen benutzt werden, ſolan i zu e ir wüt ſolange Ziffermarzen erkauf von warmer im Winter. Nachdem beref verſchiedenen Stadtgegenden der Reichshauptſtadt 20 Wartehnen der Groß⸗Berliner Straßenbahn aufgeſtellt worden ſind konnte die Geſellſchaft in dieſen Tagen zwei weitere ſchmucke Häuschen dem Verkehr übergeben Insgeſamt ſollen etwa 40 ſolcher„Unterſtände“ in ganz Berlin geſchaffen werden Die architektoniſche Form der Wartehallen iſt verſchieden und der Oertlichkeit wie den Wünſchen der Bezirksämter angepaßt— In den Wartehäuschen befinden ſich Fernſprechautomaten und Toflettenräume: auch kleine Läden für den Verkauf von Zeitungen oder Milch ſind angebracht. Es iſt geplant, in einigen Hallen im Winter warme Milch in Zelluloid⸗ fungen der Vollanſtalten umd u Sade Redlan talten 0 5 fungen der fechsſtufigen ebemerkenswertes Geſchick im dramatiſchen Ausdruck due Sruppe Schubertlleder folgte. Alls erſtes„In die Nach. unſeres Mitarbeiters, deſſen reiche Kenntniſſe wir ſchmerzlich ver⸗ miſſen werden. JJVV Milch auch in Mannheim empfehlen. bechern, die nach dem Gebrauch fortgeworfen werden können das Publikum zu verabfolgen— Wir möchten den Verkauf W 4 4. Seite. Nr. 500 Reue Mannheimer Zeltung Abend ⸗Nus gabe) Mittwoch, den 28. Oktober 192⁵ vorträge Die biologiſchen Vorgänge im menſchlichen Organismus Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend im gut beſuchten Saale Hoſpiz Jugendheim, E 4, 8, der Privatgelehrte, Biologe Alexander Müller aus Bad Kreuznach. In Laufe der Zeit war und iſt die Medizin mancherlei Wandlungen unterworfen. For⸗ ſchungen, Fortſchritte in der Wiſſenſchaft eröffneten immer wieder neue Möglichkeiten, die man bislang noch gar nicht gekannt hatte. Ein ſolcher Forſcher iſt Alexander Müller, der, geſtüzt auf exakte wiſſenſchaftliche Forſchungen, ein neues biochemiſches Heilverfahren herausgebracht hat, die„Sepdelenopathie“. Was die Ausführungen Müllers anbetraf, ſo muß man anerkennen, daß ſie durchaus ſachlich waren, gegründet auf langjährige wiſſenſchaftliche Forſchung, bewieſen an glaubhaften und einleuchtenden Beiſpielen. Was iſt nun dieſe Wiſſenſchaft? Sie iſt ein in ſich abgeſchloſſenes, biochemiſches Heil⸗ verfahren, das alle Krankheiten durch biologiſche Beeinfluſſung des Zentralnervenſyſtems inſoweit heilt, als dies vom menſchlichen Ge⸗ —4 aus möglich iſt, da alle Krankheiten Kulturkrankheiten ind und nur dann nicht wiederkehren, wenn die nötige Vorbeugung getroffen wird. Auf die Frage, wie iſd das möglich, ſagt Müller: Nach den Lehren der Biochemie wiſſen wir, daß die in der lebenden Zelle befindlichen phyſiologiſchen Salze für die Lebensfähigkeit der Organe eine ausſchlaggebende Rolle ſpielen und die Grundbaſis für die elektrolytiſchen Vorgänge in der Zelle bilden, die ausnahmslos bei der Diſſociation der Salze unter Strahlenbildung vor ſich gehen und dadurch ſtets elektriſche Ströme entwickeln, die ſich am Lebens⸗ rozeß der Zelle beteiligen. In ſeinem Werk„Kreislauf des Lebens“ agt Profeſſor Moleſchott über dieſe Lehre folgendes: Der Vau und die Lebensfähigkeit der Organe ſind durch die notwendigen Mengen der organiſchen und anorganiſchen Beſtandteile— das ſind eben die vorhin genannten Salze— bedingt. Das Weſen jeder Krankheit iſt die pathogen veränderte Zelle. Dieſer Ausſpruch de⸗ beruhmten Profeſſors Virchow iſt zu einem Grundfatz in der Medizin geworden und bildet einen weſentlichen Standpunkt für das Ge⸗ bäude der Biochemie überhaupt und beſonders der Sepdelenopathie. Iſt alſo der Begriff Krankheit die krankhaft veränderte Zelle, ſo muß der Begriff Geſundheit die normale Zelle ſein. Somit iſt die Er⸗ —.— über den Begriff und das Weſen der Krankheiten gegeben. ede der Zelle dar. Die Biochemie lehrt uns nun, daß die Veränderung zu einem weſentlichen Teil in der Veränderung der normalen Ge⸗ fäßnerventätigkeit beſteht, die durch äußere phyſikaliſche Erſchei⸗ nungen hervorgerufen wird. Die Heilerfolge, die die Biochemie auf⸗ zuweiſen hat, ſind alſo deshalb zu erklären, weil die Biochemie da einſetzte, wo der Urſprung aller Krankheiten ſitzt. ben wir nun gefunden, daß einerſeits die phyſiologiſchen Löſungen im Blute eine bedeutende Rolle für die Zelle ſpielen, und 0 für das Leben der Menſchen überhaupt, ſo hat eine große eihe experimenteller Verſuche uns gelehrt, daß außerdem noch zwei weitere wichtige Faktoren eine gleichbedeutende Rolle für die Ge⸗ des Menſchen ſpielen. In erſter Linie iſt dies die Harnſäure. n zweiter Linie ſind es beſondere Reize, die die Störungen in der Tätigkeit der Zelle hervorrufen und außer der Harnſäureausſcheidung auch andere Störungen, wie Phosphaturie und Oxalurie, hervor⸗ rufen können. Es gibt keine Krankheit, die nicht mit Erfolg behan⸗ delt werden könnte, ſolange nicht das Leben in der Zelle zerſtört iſt. In 25jähriger Forſchung, ſtreng wiſſenſchaftlich entſtanden, arbeitet. die Sepdelenopathie ohne Gifte, allein durch die biologiſche Beein⸗ ſanger des Zentralnervenſyſtems unter Berückſichtigung der For⸗ chungen über Biochemie, Biophyſik und Biologie, ſowie insbeſondere der Einflüſſe der elektriſchen und radioaktiven Aetherwellen auf die Zelle. Unter ſtarkem Beifall ſchloß der Redner ſeine ſehr inter⸗ eſſanten Ausführungen. Zur Diskuſſion meldete ſich Aus dem Lande «Schwetzingen, 28. Okt. Eirige luſtiſge Geſchichdchen von der Dandtrgswahl erzählt due„Schwetzinßer Zeitung“. In einem Stimm⸗ zetbelkouvert war em Stelle des Wahlzetbels ein 20000 Marbchein, ehder qus der unwergeßlichen Infletionszeit, enthalten. Auf dem Schome aber ſtanden die Worte:„Für unſere Hausbeſitzer!“ Das dürftde genügen. Ein altes Mütterbein wurde gefragt, welche Partei ſie denn wähbe und entgegnete, auf alle Fälle gebe ſie der Wirt⸗ ſchafbsporbei ihne Stimme nicht, es gebe ſchon genügend Wirt⸗ ſchaften in Schwetzingen und mam brauche dieſe nicht auch roch zu umterſtützen. Oneckargerach(Amt Mosbach), 28. Oktbr. Der Rathaus⸗ Neubau, welcher mit 60 000 veranſchlagt war, kommt bis zur Fertigſtellung auf 80 000 zu ſtehen. *Asbach i.., 28. Oktbr. Die hieſige Gemeinde beabſichtigt den Bau einer Waſſerleitun⸗, da nach den geologiſchen Unterſuchungen die Waſſerverhältniſſe die denkbar günſtigen ſind. Sobald das Baukapital ſichergeſtellt iſt, wird mit dem Bau derſelben begormen. „pPforzheim, 27. Okt. Wie in anderen Orten wurde auch hier in den letzzen Tagen in 84 Bäckereien von der Gewerbepolizei eire Kontrolle des Gewichtes vorgenommen. Bis jetzt ergaben ſich bet den 84 Kontrollen 41 Beanſtandungen * Furtwangen, 28. Oktbr. Der ehemalige Fachlehrer der Bad. Schnitzereiſchule, Joh. Winterhalder, iſt dieſer Tage geſtorben. Der Verſtorbene gehörte der Badiſchen Schnitzereiſchule 23 Jahre als Fachlehrer an. Einen Ruf an die Straßburger Kunſtgewerbeſchule zur Errichtung einer Kunſtſchreinerwerkſtätte in den 9oer Jahren lehnte er ab, da er in ſeiner Schwarzwaldheimat bleiben wollte. * Waldshut, 28. Okt. Aus dem Gefängnis in Bonndorf iſt der Schreiner und Knecht Siegfried Schmiedle, geboren am 13. September 1900, ausgebrochen. Er treibt ſich anſcheinend in der Umgegend umher und ſucht Freiquartier bei den Bauern zu erhalten, die er zum Schluſſe noch beſtiehlt. Auf ſeine Ergreifung ſind 50 Mark Belohnung ausgeſetzt. 11. 10. 25 12. 10. 25„Tilburg„„„ 12. 10. 25. Marseille 18. 10. 25 Torino 7 18. 10. 25 Küstrin 18. 10. 25 25. 10. 25 26. 10. 25 Torino krankheit ſtellt alſo eine Veränderung der normalen Tätigkeit ſch .„ Kaufmann, Sieger im internatlonalen Mateen .. Lorenz, Steger im Fliegerkriterium und im australischen Verfolgungsrennen.. Küstrign. Zehrendt, Sieger im Prämienfahren und Verfolgungsrennen Aus der Pfalz ꝛ: Gerolsheim bei Frankenthal, 27. Okt. In dem Anweſen des zweiten Bürgermeiſters Weigel brach Feuer aus. das die drei Scheunen, mehrere Stallungen, Remiſen und Wirtſchaftsgebäude dreier Landwirte einäſcherte. Gleichzeitia wurden rieſige Ernte⸗ vorräte vernichtet. 933 15 Dürkheim, 28. Okt. Bei einem von Worms nach Frankenthal ſahrenden Laſtauto mit Anhänger hatten ſich geſtern mehrere junge Leute auf die Verbindung zwiſchen den bei⸗ den Wagen geſetzt. Durch Unvorſichtigkeit kam ein Fräulein zu Fall, wovei ihr vom Wagen ein Bein abgefahren wurde. Ihr Be⸗ finden iſt bedenllich. Aachbargebiete „ Lorſch, 27. Okt. Die Gendarmerie Lorſch hat die Miſſetäter, die vor etlichen Tagen das Wegkreuz zwiſchen Kleinhauſen und Lorſch mit Gewalt umriſſen und auf die Chauſſee warfen, wodurch beinahe ein Autounglück geſchah, ermittelt und dingfeſt gemacht. Es ſind lauter unreife Bürſchchen von Lorſch, die einer eremplariſchen Strafe entgegenſehen. „Worms, 28. Okt. Ein ſchwever Unfall ereignete ſich auf der Lobenheimer Chauſſee, dem ein junges Menſchenbeben zum Opfer fel. Die 17 Jahre alle Gretel Mapkert von kler, war mit ihſan Bruder zu Rad nach Vobenhem gefahwem urd befand ſich wirder mit ihm cuf dim Heimweg. Sie hing ſich dabei an ein ſie überhelend:s Laſtauto mit Anhängewaten und ſtürzte in dem Augenblück ab, als ſie ſich amſchemend nach ihnem Brudder um⸗ böcken wollte. Sie gerbet umer dem beladenen Anhängewagen, der ihr das linke Bein rom Tuß bis zur Hüſte der Länge nach ſaltete. In dieſſem bezamernewertem Zuſtand wunde das Müd⸗ chem irns Krorndenhers geſſchafft, wo ſyr das Bein ſofort amputiert werden mußte. Nach quchvollem Schmerzen ſtar b das jurnge Mäd⸗ chen bald danach. An dem Unfall wifft den Wagenführer keine Schuld, da er von dem Vorhaben des Mäöochems beine 8 hatte. * Frankfurt a.., 28. Okt. Der Bankier Wilhelm Dörr⸗ mühl, Inhaber der in Schwierigkeiten geratenen Bankfirma Wil⸗ helm Dörrmühl, wurde wegen Depot⸗ und Bargel dunter⸗ lagungen mitſamt ſeinem Prokuriſten verhaftet. Die Hauptleidtragende iſt die Sparkaſſe in Aſchaffenburg mit etwa 65 000 Mark Forderungen. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 27. Okt.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. SG..) Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmidt. Schöffen: Alois Schrauer, Küfermeiſter hier, Anna Filſinger, Direktor⸗ Ehefrau in Ladenburg. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Im Herbſt 1923 entſchloſſen ſich zahlreiche Deutſchameri⸗ kaner zu einer Beſuchsreiſe in die alte deutſche Hei⸗ mat, um die Verwandtben und Bekannten aus der Jugendzeit wieder einmal zu ſehen und frohe Stunden mit ihnen zu genießen. Willkommenen Anreiz zur Reiſe nach Deutſchland bot im Gegen⸗ ſatz zum wertlos gewordenen deutſchen Gelde der äußerſt günſtige Stand des Dollars, der den Aufenthalt im deutſchen Vaterlande geradezu ſpottbillig geſtaltete. In einer ſolch günſtigen Lage be⸗ fand ſich nun auch der Pfälziſche Landsmann Adam Schlupp aus Zweibrücken, der u. a. auch die Städte Mannheim und Heidelberg aufſuchte. Vorſichtshalber hatte er bei einer Bank in Newyork ein eigenes Konto errichtet und ſich für die Reiſe mehrere Reiſeſcheckhefte ausſtellen laſſen, die er nach Bedarf be⸗ nützte. Aber trotz dieſer Vorſicht kam Schlupp zu Schaden. Ge⸗ legentlich ſeines Aufenthaltes in Heidelberg vermißte Schlupp plötzlich ein Scheckheft mit 11 Formularen über je 20 Dollars. Alles Nachſuchen blieb vergebens. Ob Diebſtahl, Unterſchlagung oder ſonſtiger Verluſt vorliege, blieb völlig unermittelt. Es blieb dem Schlupp nur übrig, die Newyorker Bank vom Verluſt des Scheckheftes zu verſtändigen. Dieſe Maßnahme brachte auch in der Tat Klarheit in die Sache. Einige Formulare gelangten als gefälſchte Schecks an die Bank in Newyork, die die Auszahlung verweigerte und die Schecks nach Deutſchland zur Ermittelung der Tat zurückbeförderte. Die Nachforſchungen waren erfolgreich: die beiden Brüder und Kaufleute Wilhelm und Friedrich Hember⸗ ger aus Heidelberg haben ſich heute wegen Urkundenfälſchung, Hehlerei und Betrugs zu verantworten. Beide machten indeſſen die widerſprechendſten Angaben und verweigern jede Auskunft über den Erwerb des Scheckheftes. Wilhelm Hemberger widerrief ſein früheres Geſtändnis, daß er das Scheckheft von einem Taſchendieb erworben habe. Erwieſen iſt aber, daß drei Schecks bei einer Bank in Ludwigshafen a. Rh. diskontiert und die übrigen an der ſ. Zt. in Ludwigshafen florierenden ſog. ſchwarzen Börſe verkauft wurden. Wilhelm Hemberger hat ein trübes Vorleben. Als Vor⸗ ſitzender des Soldatenrats war er im November 1918 an verſchiede⸗ nen Lebensmittelſchiebungen beteiligt, die ihm wegen Diebſtahls eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr eintrugen. Außerdem verbüßt er zur Zeit eine wegen Münzverbvechens erkannte Zjährige Ge⸗ fängnisſtrafe. Der Sachverſtändige Bezirksarzt Dr. Schleidt bekundet, daß Wilhelm Hemberger ein leidenſchaftlicher Spieler ſei und einen großen Hang nach Geld zur Schau trage. Hem⸗ berger ſei aber verantwortlich für ſeine Handlungsweiſe. Der Staatsanwalt beantragte gegen Wilhelm Hemberger 1 Jahr Monate Zuchthaus, gegen Friedrich Hemberger 10 Monate efängnis. Folgendes Urteil wurde verkündet: Wilhelm He 1 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, welche Strafe mit der Strafe wegen Münzverbrechens zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 3 Jahren 6 Monaten vereinigt wurde, Friedrich Hemberger 10 Monate Gefängnis. Der Verurteilte Friedrich Hem⸗ berger wird auf freien Fuß geſetzt. Er erhält Strafaufſchub auf 12 1. 10. 25. Magdeburg.. orenx, Sieger im internationalen Prämien-, sowie Mannschafts-Punkctefahren 5„ 11. 10. 25 Berlin-Olymplabahn. Otto Tietz, Sieger im Vorgabefahren.ꝗ 11. 10. 25. Berlin-Olympliabahn Knappe, Sieger im Hauptfahren N 501 N 11. 10. 25 Berlin-Olympiabahn Behrendt, Sieger im Mannschafts-Verfolgungsrennen e Ga8 Düsseldortf 2%„„*„„ Jensen, Sleger im Hauptfahren„ ‚‚ r ˙M ‚ ee 77 0 0 4„e 9 0 .. Blekemolen, Sieger im Siezer Herbstpreis 50 aͥ . Kaufmann, Sieger im Preis Hourtier gegen stürkste internatlonale Fahrer — Steger in Rekordzeit 1 Berlin-Olymplabahn Lorenz, Sieger im großen Hauptfahren und Mannschafts-Punktefahren Fe4 4255 ....Kaufmann, Sieger im internationalen Fliegerkriterium. dah Wohlverhalten bis 1. November 1928 unter der Bedingung, 7 zuvor die Koſten bezahlt werden. Als Verteidiger ſunne 9705 Dr. Oelenheinz(für Wilhelm Hemberger) und R. Schindler(für Friedrich Hemberger). Die Arbeiter Adolf Boulanger, a Boula 6 Ludwig Bauer, alle aus Mannheen Rudolf Kiſt aus 5bie burg, O. K. aus., Johann Schreck aus Mannheim un 9 Adolf Boulanger Ehefrau Marie geb. Wann haben 1 Samstag, 22. Auguſt 1925, bis gegen Mitternacht in verſchie 89 Wirtſchaften in Waldhof⸗Luzenberg aufgehalten und, da alle Zahltag in der Taſche hatten, tüchtig gezecht. 2 107 dem Kind war ein Beſuch abgeſtattet worden. Um halb früh ging die Geſellſchaft einen Feldweg entlang nach 1 vorſtadt zurück. Während die anderen etwas zurückgeblieben 1— ahe traf der vorausgehende Adolf Boulanger an der Gartenfeldf 55 mit dem Arbeiter Karl Spahr zuſammen und knüßpfte mit 5 ein Geſpräch an. Plötzlich rief Boulanger:„Hände hoch! lohn riß dem Spahr, der etwas angetrunken war, ſeinen Wache aus der Taſche. Spahr eilte fort und rief um Hilfeh jedoch 8 gebens. Boulanger verteilte das geraubte Geld an die 1 17 herzugekommenen Mitangeklagten Bauer, Kiſ, K. und Schre ö e mit ſie über den Vorfall ſchweigen ſollten. Marie Boulanger 925 lediglich zu ihrem Manne:„Komm, wir vertrinken Geld]“ Der Angeklagte Adolf Boulanger ſuchte heute die Straftat 1 Abrede zu ſtellen, allein nach den Ausſagen des Zeugen r⸗ iſt nicht zu bezweifeln, daß der Vorgang ſich in der geſcifen Weiſe abſpielte. Boulanger hat zahlreiche Bor ar wegen Diebſtahls, darunter auch eine Zuchthausſtrafe. Der. perſtändige Bezirksarzt Dr. Schleid bekundete, daß der 2 ſer klagte Adolf Boulanger für ſeine Tat vollauf verantwortlich 4 Boulanger komme öfters mit ſeiner Frau betrunken u Hauſe und mache„Krach!. 1 Der Staatsanwalt bezeichnete die Boulanger 65c0f als die Hauptſchuldigen und beantragte folgende Strafen: 1 Boulanger 1 Jahr 8 Monate Zuchthaus, gegen die 15 Angeklagten Gefängnisſtrafen von 9 Monaten bis zu 1 Ara Es erging Urteil: Adolf Boulanger wegen Diebſtahls in f ſchärfendem Rückfalle 1 Jahr 6 Monate Gefängnie ere gjährigen Ehrverluſt, Bauer, Kiſt, K. und Schreck wegen Heh ze 10 Monate Gefängnis, ab 2 Monate Unterſuchungshaft. Gafk Adolf Boulanger Ehefrau wurde freigeſprochen. Die 50. befehle gegen Bauer, Kiſt. K. und Schreck werden aufgeheer, Die Cenanmten erhalten Strafaufſchub auf Wohle die halten bis 1. Nopember 1928 unter der Bedingung. bler Koſten vorher bezahlt werden. Verteidiger R. A. Schin 11 (für Schreck) und.A. Dr. Holz(für.). Tagesordnung für die 4. Tagung des Schwurgerichis mannheim für das Jahr 1925 Donnerstag, 29. Oktober, vorm. 9 Uhr: Baſſauer, Michael, Wirt von Laudenbach, wegen Körperrerletzun mit Todesfolge.— Freitag, 30. Oktober, vorm. 9 15 Schönung, Eugen Friedrich, von Kaiſerslautern, wegen.ſer, eids und Konkursverbrechen.— Samstag, 31. 2 vorm. 9 Uhr: Ritter, Jakob, von Mannheim, wegen Belel gung durch die Preſſe. Neues aus aller Welt — Vorausſagungen für das Jahr 1926. Der berühmte Von liſche Alamanach„Old Moore“ für 1926 iſt ſoeben erſchienen. fol, dem, was uns nach demſelben alles im nächſten Jahre warten 0 ſei hier nur eine kleine Probe mitgeteilt: Im Januar ein e bares Eiſenbahnunglück und entſetzliche Brände; im Februar em Aufſtand in Aegypten, während im Mai Gerüchte von eiun drohenden Kriege in Europa nicht verſtummen wollen. ſol verzeichnet einen kleinen Aufſtand in Paläſtina. Im Juli gen eine fürchterliche Hitze zahlloſe Tote fordern und die Zeitunge ſollen ihre Spalten füllen mit Berichten einer aufſehenerregen 4• Vergiftungsſache. Der Auguſt ſoll einen allgemeinen Arbeiterne ſtand und eine Mückenplage bringen. In den übrigen Monaße des Jahres ſollen wir Schwierigkeiten zwiſchen England und ig Türkei, ein Erdbeben im Gebiete des Mittelländiſchen Meeres, tenl großes Grubenunglück und zwei Revolutionen erleben. Abwar 0 ex/ eng ————— Weternacheichten der Rarisruher Eandeswetterwatle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7 morgens — 2 2 See⸗ Luft⸗ Tem⸗ S 8 882 Win 222 druck vera. 382 832 höbe E— E. ee Werſheim— 8 11 i 8 Königſtuh! 625 62 0 3 9u leicht e 05 Karlsruhe127 772 0 2 5 0 in— 5 Baden Badenſ 213 7 2,6 0 7 9 O ſeicht] wolklg⸗ Villingen780 7649 6 805 Feldberg. Hoff 1281(37.2 5 3 5 SWadw 15 Badenweiler“— t2,6 2 9 12 echt d loded. 55 St. Blaſien 6 12 4 ſnd woltig 0 Höchenſchwdl—— 4— 5 Der geſtrige Tag war in Baden meiſt bewölkt, nur ver fielen ganz leichte Niederſchläge. Die Temperatur über 0 im Mittel 4 Grad über dem Normalen. Das Tiefdruckgebie heute vor der norwegiſchen Küſte, es reicht faſt weſtlich lleber England und der Biskaya liegt ein ſchwacher Hochdruck noch Ein Tiefdruckausläufer über der Nordſee und Frankreich bringt Laß vereinzelt leichte Niederſchläge und Wärme. Dann wird die 125 des Hochdruckausläufers Abkühlung und vorübergehend beſſere rung bringen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag, bis 12 Uhr 1 en 72 2 +** rren 7 e 52 uerſt noch mild, dann Abkühlung, vereinzelt Regenf häufig Aufheiterung, ſüdweſtliche, ſpäter weſtliche Winde. —— Je, ——— Mitteldeutsche Fahrradwerke G. m. b.., Sangerhausen-Berlin W. 35, Am Karls bad 6 Verkaufsstellen: Heinrich Hertlein, Mannheim, C 2, 12; Wilhelm Gauer, Mannheim, Landteilstraße d; Willy Wünhler, Mannheim, Kleiststraßße 3/5; Wilhelm Goss, Mannheim-Neckarau; Wilhelm Mayfarth, Mannheim-Neckarau; Karl Martin, Mannheim-Feudenheim; Adam Weiss, Mannheim-Rheinau: — Mittwoch, den 28. Oktober 1925 neue Manndeimer Jeituns(Abend⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 500 —— Ge — chet Jetz und Ne der Rechtsweg in Steuerangelegenheiten Es iſt eine Streitfrage, ob wegen Verſchuldens von Steuer⸗ ſermen der geſchädigte Steuerpflichtige gegen das Reich einen An⸗ 925 uch auf Schadenerſatz geltend machen kann. Das Reichs⸗ Re 15 hat in der Entſcheidung vom 5. Mai 1925(III 229/4) den Zeit sweg für zuläſſig erklärt. Eine Klavierfabrik hatte in der vom 3. Juni bis zum 30. September 1922 Klaviere ins Ausland ausgeführt und dafür die erhöhte Umſatzſteuer(Lu ichg. xusſteuer) ent⸗ tichket. Am 14. Oktober 1922 beantragte ſie bei dem zuſtändigen Uinanzamt ihr gmäߧ 19a des Umſatzſteuergeſetzes zum Ausglei 5 gegahlten Sleuer einen entſprechenden e en. geerſ 55 Beſcheſs vom 11. September 1923 wurde dieſem Antrage ſtatt⸗ 5 en, die Firma erhielt 334 200 Mark erſtattet. Mit der Be⸗ dees die Beamten des Finanzamts hätten die Behandlung N ergütungsantrages ſchuldhafterweiſe verzögert, dadurch ſei 20 der ihr zuſtehende Betrag mit erheblicher Verſpätung in völlig Wertetem Gelde ausbezahlt worden, verlangte ſie vom Reich Er⸗ des ihr dadurch erwachſenen Schadens. Das Reich erhob auf d und des 8 277 der Reichsabgabenordnung die Einrede der Unzu⸗ gateit des Rechtsweges. Dieſe Einrede iſt verworfen worden, der 70 iſt für den Klageanſpruch zuläſſig. Die Finanzbehörden eichs haben zu entſcheiden über die Steueranſprüche des Reichs erleits, über die Erſtattungs⸗ und Vergütungsanſprüche der ſchließlpflichtigen andererſeits Dieſe Anſprüche entſtammen aus⸗ Maleßlich öffentlich⸗rechtlichen Verhältniſſen und bilden ſchon ihrer e nach nicht den Gegenſtand von bürgerlichen Rechtsſtreitig⸗ we en. Wenn der 8 227 der Reichsabgabenordnung für ſie den Rechts⸗ 471 vor den ordentlichen Gerichten ausſchließt, ſo ſpricht er nur das 55 was bereits aus allgemeinen Rechtsgrundſätzen folgt. Der der anſprn nach 8 19a des Umſatzſteuergeſetzes zuſtehende Vergütungs⸗ di kruch unterliegt danach allerdings allein der Entſcheidung durch e Anandbeßörden. m vorliegenden Falle befindet ſich jedoch nicht der Vergütungs⸗ 10 g uch im Streite, dieſer iſt— den Beſcheid vom 11. 97 5 Die und die Zahlung der in ihm feſtgeſetzten 334 200 Mark erledist. anf Firma ſtützt ſich lediglich darauf, daß über ihren Vergütungs⸗ Nen infolge einer ſchuldhaften Amtspflichtverletzung der betei⸗ vergiitendamten zu ſpät entſchieden ſei, ſie verlangt über den ihr zu Steuerbetrag hinaus Schadenserſatz wegen ſeiner ver⸗ 5 en Feſtſtellung und Auszahlung. Der Klageanſpruch findet 9 urch ſeine Rechksgrundlage nicht in ſteuerrechtlichen Vorſchriften, ei 950 in Art. 131 der Reſchsverfaſſung in Verbindung mit dem Jula shaftungsgeſetze vom 22. Mai 1910 und mit 839.G. B. Die — Aad e des Rechtsweges für ihn ergibt ſich aus Abſatz 1 Satz 3 ſchrä 5 181. 8 227 der Reichsabgabenordnung enthält keine Ein⸗ 05 ung dieſer für den Fall, daß ein Finanz⸗ Der er bei Bearbeitung einer Steuerſache ſeine Amtspflicht verletzt. if 925 ein ſolches Verſchulden gründende Schadenerſatzanſpruch 1 Steuerſache. Die Reviſion hält den ordentlichen Rechtsweg inner ann 5 zuläſſig, wenn die Handlung des Beamten keinen nur 5 Zuſammenhang mit der Ausübung öffentlicher Gewalt habe, wen ei Gelegenheit ſolcher Amtsausübung vorgenommen ſei, oder Täligt der Beamte nicht in Ausübung ſeiner öffentlich⸗rechtlichen 0 gieit gehandelt habe. Damit verkennt die Reviſion das Weſen im 655 in Art. 131 geordneten Staatshaftung. Dieſe Haftung tritt übun egenteil gerade dann ein, wenn der ſchuldige Beamte in Aus⸗ Ausis er ihm anvertrauten öffentlichen Gewalt, alſo regelmäßig in Beamteng von Hoheitsrechten gehandelt hat. Das aber haben die des N en des zuſtändigen Finanzamts bei Prüfung und Erledigung ſofer dbätengsantrages der Firma getan. Jſeshalb haftet das Reich, ger di ie Beamten ſchuldhafk ver ahren ſind. Daß nach dem Geſetz dam 20 Berückſichtigung er Geldentwertung in den Steuergeſetzen und Be 3. 1923, und nach der Verordnung über Steueraufwertung 1928 ereinfachungen im Beſteuerungsverfahren, vom 11. Oktober 18 5 ufwertung des Vergütungsanſpruchs der Firma nicht in ſtützte ommt, bildet keinen Einwand gegen den auf Verſchulden ge⸗ Julaſf Umgekehrt vielmehr würde ihm die da ſie des einer der Steuervergütung en, trags en der Firma durch die verzögerliche Behandlung ihres An⸗ würde wa entſtandenen Schaden ganz oder teilweiſe beſeitigt haben Entlaſſung eines Schwerbeſchädigten Eine Kündi 1 Kür Eine Kündigung des Schwerbeſchädigten unter Einhaltung der ſeele iſt regelmäßig nur mit Zuſtimmung der Hauptfür⸗ mit 75 zuläſſig(§ 13 des ſardrrarded den gengee in Verbindung dugunſte 1 cch über die Verlängerung der Kündigungsbeſchränkungen gericht en Schwerbeſchädigter vom 24. März 1922). Das Kammer⸗ 059 handete in keiner Enlſhewung vor 3. Mir ws(ürlo r auckimen Fall, mo die Fa ntenenich erfolgt war, ſie war das Sach unter den obwaltenden Umſtänden nicht erforderlich. Durch loſe Niadeug aige 8el werden die Vorſchriften über eine friſt⸗ aal Peaind gung nicht berüßrt(5 12 Apſatz). dieſe Beſtimmung Aebg ede enteng daß in den Fullen der ſuiſiosen Endaſſang der⸗ ſchädigteber nicht mehr zugemutet werden ſoll, mit dem Schwderbe. kaeſer en weiter zuſammen zu arbeiten, die Zuſtimmung der Haupt⸗ nwegztelle ſt deshalb entbehrlich. Der 12 Abſaß 3 muß auch da ter Bez ung finden, wo der Arbeitgeber dem Schwerbeſchädigten un⸗ Kündi rufung auf einen wichtigen Grund, der ihn zur friſtloſen des Snung berechtigt, friſtgmäß kündigt. die Schutzbeſtimmunzen Arbe mehmde en Aledeſae verſagen in den Fällen, in denen der begebenehmer dem Arbeitgeber einen Grund zur friſtloſen Entlaſſung nicht 8 hat. Die Veranlaſſung zur Kündigung iſt das Entſcheidende, beldrt der Kündigung. Bei gegenteiliger Auffaſſung würde in Eben eber zur unnötigen Härte gezwungen ſein, weil er dann Seite ſt Falle, in dem ihm ein wichtiger Kündigungsgrund zur müßte eht, den Schwerbeſchädigten auch vielleicht friſtlos entlaſſen holen uwenn er nicht die Zuſtimmung der Hauptfürſorgeſtelle ein⸗ geſetze wollte. Das kann aber gicht der Sinn dez Schwerbeſchädigten⸗ rund ſein. In der friſtgemäßen Kündigung, die au einen wichtigen der frifteatt wird, liegt ſtets ein weniger gegenüber dem Mehr minſte⸗ ſtloſen Kündigung(ogl. auch Beſcheid des Reichsarbeits⸗ ſtimmars vom 5, Dezemder 1928, Neichsarbeitsblatt 3, 10. Die Ja. notwendſt der Hauptfürſorgeſtelle war daher zur Kündigung nicht digung iig kalls der Arbeitgeber einen wichtigen Grund zur Kün⸗ des Neen Sinne der§ 626 B0hB. hatle. Verfehlt iſt der Hinweis ſeine Ebeinehmers, daß bei der Prüfung des wichtigen Grundes Das Geſenſchaft als Schwerbeſchädigter berückſichtig, werden müſſe. demäßeſes gibt den Schwerbeſchädigten nur in den Fällen der friſt⸗ at Kündigung den beſonderen Kündigungsſchutz des§ 18. oſen En der Schwerbeſchädigte einen wichtigen Grund zur friſt⸗ keine Anlaſſung gegeben, ſo findet das Schwerbeſchädigtengeſetz mwendung. Es würde aber auch über den Sinn dieſes Ge⸗ Ründ hinausgehen, wollte man auch in dieſen Fällen der friftlofen hädigte g wegen der Eigenſchaft des Angeſtellten als Schwerbe⸗ Frage beſonders ſcharfe Anforderungen bei Entſcheidung der Scwerſeelen. ob ein wichtiger Grund vorliegt, und dadurch den währen eſchädigten einen weiteren mittelbaren Kündigungsgrund ge⸗ cher Iug, Bieimehr befindet ſich gier der Schwerbefchädigte in glel⸗ de wie jeder andere Arbeitnehmer. Kuhen einer Waiſenrente Nugt Paragr. 1314 Ziffer 1 der Reichsverſicherungsordnung freiwilte Invalidenrente, ſolange ſich der berechtigte Ausländer na 80 gewöhnlich am Auslande aufhält. Eine Verſicherte war ihrez gebracht worden, damit eine weitere Gefährdung bo eſundheitszuſtandes verhindert werde. Hieraus geht her⸗ einer ſpater Aufenthalt im Auslande nicht freiwillig war, im Falle Verſchloßteren Rückkehr in das Gebiet des Deutſchen Reichs eine befürcht bterung und Gefährdung ihres Geſundheitszuſtandes zu im 5 0 geweſen wäre. Der Aufenthalt eines Rentenberechtigten guſtand 9— gilt nicht als freiwillig, wenn ihn der Geſundheits⸗ Vorausf es Berechtigten zwingend erfordert. Hiernach liegen die etzungen für das Ruhen der Waiſenrente nicht vor. Nus dem Kartellrecht Es iſt eine viel erörterte Streitfrage, ob ein einzelnes Mitglied eines als Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung gegründeten Kartells das Geſellſchaftsverhältnis kündigen kann. Das Reichsgericht hat ſchon früher ſtets die Kündigung für unzuläſſig erklärt, während vielfach die Anſicht vertreten iſt, daß jedem Mitgliede die Mög⸗ lichkeit gegeben ſein muß, beim Vorliegen wichtiger Gründe ſich von ſeinen Kartellpflichten zu befreien. Das Reichsgericht hat jedoch auch in ſeiner Entſcheidung vom 5. Mai 1925(II 300/4) an ſeiner Anſicht feſtgehalten. In dem hier entſchiedenen Falle war die G. m. b. H. ein Preis⸗ und Konditionskartell; durch den Geſellſchafts⸗ vertrag war den Mitgliedern eine Reihe von Verpflichtungen auf⸗ erlegt, insbeſondere war der Geſellſchaft die Einziehung und Re⸗ gelung der den Mitgliedern gegen ihre Kunden zuſtehenden For⸗ derungen vorbehalten. Die Geſellſchaft wurde im Sommer 1920 gegründet und im April 1921 in das Handelsregiſter eingetragen: der Geſellſchaftsvertrag ſollte bis zum 30. Juni 1930 laufen, den Geſellſchaftern war jedoch das Recht eingeräumt, mit halbjähriger Friſt ihren Austritt für den 30. Juni 1925 zu erklären, ſie ſollten in dieſem Falle verpflichtet ſein, ihren Geſchäftsanteil an die G. m. b. H. abzutreten. Im November 1920 ſchrieb ein Mitglied an die Geſellſchaft, daß es ſich als aus der Vereinigung ausgeſchieden be⸗ trachte, weil nach den in der Verſammlung abgegebenen Erklärungen dem von ihm geſtellten Austrittsantrag entſprochen worden ſei. Seinen Geſchäftsanteil trat es demnächſt, ohne die nach der Satzung erforderliche Genehmigung der Geſellſchaft, durch notariellen Ver⸗ trag an einen Dritten ab. Im Februar 1923 erhob es Klage auf Feſtſtellung, daß es nicht mehr Mitglied der Geſellſchaft ſei. Die Klage wurde abgewieſen, Eine Kündigung kann weder in der Weiſe ſtattfinden, daß das Mitglied überhaupt aus der Geſellſchaft ausſcheidet, noch ſo, daß die Kündigung nur die Ver⸗ pflichtungen zum Erlöſchen bringt, die der Geſellſchaftsvertrag auf Grund des§ 3 Abſatz 2 des Geſetzes über die Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung neben der Leiſtung der Kapitalanlage den Mitgliedern auferlegt. Dagegen hatte der Kläger geltend gemacht, es ſei ſittenwidrig, jemanden unter Ausſchluß der Kündigung an perſönliche Leiſtungen zu binden. Dieſe Auffaſſung iſt ſchon des⸗ halb abzulehnen, weil der§ 3 des Geſetzes ſelbſt es allgemein zuläßt, daß den Mitgliedern außer der Leiſtung von Kapitalein⸗ lagen noch andere Verpflichtungen gegenüber der Geſellſchaft auf⸗ erlegt werden und andererſeits, ebenfalls allgemein und damit auch mit bezug auf dieſe anderen Verpflichtungen, dem einzelnen Mit⸗ gliede nicht ein Kündigungsrecht, ſondern nur die Auflöſungsklage des§ 61 gewährt. Ebenſowenig kann als richtig anerkannt wer⸗ den, daß es dei einem als G. m. b. H. gegründeten Kartell gegen die guten Sitten und gegen den Zweck des Geſetzes verſtoße, wenn die Veräußerung des Geſchäftsanteils von der Genehmigung der Geſellſchaft abhängig gemacht wird, oder daß das Mitglied im ge⸗ gegebenen Falle wenigſtens einen Anſpruch auf dieſe Genehmigung gehabt habe. Die hierauf bezügliche Beſtimmung des Geſellſchafts⸗ vertrages iſt in 8 15 Abſatz 5 des Geſetzes ohne Beſchränkung zu⸗ gelaſſen. Warum ſie gerade bei einer Kartellgeſellſchaft ſittenwidrig und mit dem Zwecke des Geſetzes nicht vereinbar ſein ſoll, iſt nicht abzuſehen, vielmehr iſt ſie bei einer ſolchen nur natürlich und durch den Geſellſchaftszweck geradezu geboten. Dem Kläger aber einen Anſpruch auf die Genehmigung zu erteilen, iſt dadurch ausge⸗ ſchloſſen, daß die Geſellſchaft, wenn ſie die Genehmigung verſagt, nur von einem ihr zuſtehenden Rechte Gebrauch macht. Im vor⸗ liegenden Falle hat auch die Geſellſchaft die Verweigerung der Ge⸗ nehmigung nicht zu dem ausſchließlichen Zwecke dem Kläger zu ſchaden(BGB,§S 226) vorgenommen. Bei dieſer Rechtslage kommt es nicht darauf an, ob Tatſachen vorliegen, welche die Kündigung rechtfertigen könnten. Unerheblich iſt hiernach auch die Behauptung des Klägers, die Geſellſchaft mute ihren Mitgliedern eine gegen die guten Sitten verſtoßende Handlung zu, indem ſie ihnen bei Ver⸗ tragsſtrafe die Vereinbarung eines ſogen. Schutz⸗Skontos mit ihren Kunden zur Pflicht mache. Juſtiz und Geloͤknappheit In der gegenwärtigen Zeit fürchterlichſter Geldknappheit arbeitet unſere Juſtia fraglos viel zu langſam. Wennaleich das Mahnverfah⸗ ren nicht mehr obligatoriſch iſt. wenn alſo ſofort Klage erhoben wer⸗ den kann, hat der Schuldner die Möglichkeit, durch Einwendungen der verſchledenſten Art lange Zeit es zu perhindern, daß der Gläu⸗ biger in den Beſitz eines vollſtreckbaren Titels gelanat. Er kann be⸗ wußt unwahre Behauptungen aufſtellen und ſich zum Beweis auf Zeugen berufen, deſſen Einvernahme das Prozeßgericht dann be⸗ ſchließen muß, wenn ihm. was meiſt nicht zutreffen wird, die Un⸗ wahrheit des beklagtiſchen Vorbringens bekannt iſt. So vergehen in der glatteſten Betreibungsſache, namentlich wenn auswärtige Zeugen zu vernehmen ſind. oft viele Monate. ehe der Gläubiger ſich ein Urteil erſtritten hat. Und oft iſt dann eine Befrie⸗ digung nicht mehr möglich. die noch möalich geweſen wäre, wenn das Verfahren hätte raſcher durchgeführt werden können. Dieſe Zuſtände ſind heute einfach unerträglich. Unſere Wirt⸗ ſchaftswelt leidet aufs ſchwerſte unter ihnen. Da der Gläubiger zu ſpät zu ſeinem Gelde kam mußte auch er, wo er ſelber Schuldner war, betrieben werden. Der unheilvolle circulus vitiosus, der kein Ende kennt. iſt da. Gibt es gegen jenen offenkundigen Mißſtand ein Mittel? Ein Antrag auf dinglichen Arreſt, wo es an einem Arreſtgrund fehlt. iſt kein gangbarer Weg. Unſere Prozeßordnung läßt uns völlig im Stich. Helfen könnte nur ein vom Gericht zu erlaſſendes„vorläu⸗ figes Urteil“, das mit Klageerhebung der Gläubiger beantragen müßte unter gleichzeitiger Leiſtuna von Sicherheit, auch durch Bank⸗ büraſchaft, und das ſofort ohne mündliche Verhandlung ergeht, wenn der Gläubiger glaubhaft macht. daß es ſich um eine glatte Betrei⸗ bungsſache handelt. Um jeden Mißbrauch wirkſam zu bekämpfen, könnte geſetzlich beſtimmt werden, daß die geleiſtete Sicherheit, ſoweit ſie nicht zur Deckung des Schadens des Schuldners nötig iſt, ganz oder teilweiſe als Strafe der Staatskaſſe verfällt. In den glatten Betreibungsſachen kann der Gläubiger dann ſofort vollſtrecken: falls der Schuldner im definitiven Urteil obſiegt, kann er ſeinen Schaden aus der geleiſteten Sicherheit(3. B. Bankbürgſchaft) decken. Wegen des ihm drohenden ſchweren Schadens wird ſich der Gläubiger hüten, die Rechtswohltat der Erlanguna eines ſofortigen vorläufigen Urteils zu mißbrauchen. Ich ſehe keinen anderen Weg um jenen ſchweren Mißſtand aus der Welt zu ſchaffen. Rechtsanwalt Dr. Ernſt Linz(Mannheim.) was iſt ein offener Laden: Nach 8 15a der Gewerbeordnung ſind Gewerbetreibende, die einen offenen Laden baben oder Gaſt⸗ oder Schankwirtſchaft betreiben, ver · pflichtet, ihren Familiennamen mit mindeſtens einem ausgeſchrie⸗ benen Vornamen an der Außenſeite oder am Eingange des Ladens oder der Wirtſchaft in deutlich lesbarer Schrift anzubringen. Nach einer Entſcheidung des Bayeriſchen Oberſten Landesgerichts vom 7. Mai 1925(II 125/½5) iſt auch ein offenes Warenlager ein offener Laden. wenn in ihm Waren im Kleinverkehr an jeden Kaufluſtigen abgegeben werden. Daß das Warenlager nicht ausſchließlich zum Abſatz von Waren im Kleinverkehr an Ort und Stelle beſtimmt iſt, kommt nicht in Betracht. Der ſich in einem offenen Warenlager ab⸗ ſpielende Geſchäftsverkehr kann nicht weniger geſchützt ſein als der ſonſtige Geſchäftsverkehr. Der§ 56 des Handelsgeſetzbuches macht allerdinas einen Unterſchied zwiſchen Laden und offenem Warenlager. allein zur Ausleauna des 8 15 der Gewerbeordnung kann nicht unter Außerachtlaſſung ſeiner gewerbepolizeilſchen Bedeutung eine Beſtim⸗ mung des Handelsgeſetzbuches herangezogen werden. Nicht zum Be⸗ ariff des offenen Ladens gehört es. daß der Geſchäftsraum jederzeit ohne weiteres zugänglich iſt: ohne Bedeutung iſt es daß man erſt an⸗ läuten muß. um Zutritt zu dem Geſchäftsraum zu erbalten. Nur ein unter freiem Himmel befindlicher, lediglich eingezäunter Lagerplatz könnte nicht als offener Laden gelten. Cöſchung einer abgetretenen aufgewerteten hypothek Na 17 des Aufwertungsgeſetzes vom 16. Juli 1925 wird. wenn 0 Gännbiger die Hypothel abgetreten und die Gegenleiſtung nach dem 14. Juni 1922 oder unter Vorbeholt der Rechte ange⸗ nommen hat, die Hypothek und die perſönliche auf die Grundlage des für ihn maßgebenden Goldmarkbetrages(58 2, 30. unbeſchadet der Aufwertung zugunſten des Erwerbers, auch zu leinen Gunſten aufgewertet, ſofern ſich nicht nach§ 3. Abſatz 1, Ziffer 2 bis 11 die Höhe der Aufwertung zugunſten des Erwerbers nach der Zeit des Erwerbes durch den früheren Gläubiger beſtimmt Die Vorſchrift des§ 16 findet Anwendung. Nach einer Entſch. des Kammergerichts vom 29. Auguſt 1925 (J X 511½5) iſt zur Löſchung einer ypothek, deren Abtretung unter den Vorausſetzungen des genannten 8 17 erfolgt iſt, die Zuſtimmung des früheren Gläubigers erforderlich. Am 16. Januar 1923 wurden 145 000 Mark Hypothek von Frau v. G. an 5 abgetreten, dieſer trat die Hypothek mit ſeinen Anſprüchen auf Aufwertung am 15. Oktober 1924 an Frau B. ab. Dieſe bewilligte im Juli 1925 die Löſchung. Auf den von der Grundſtückseigentümerin geſtellten Löſchungsantrag gab ihr das Grundbuchamt durch Zwiſchenver⸗ fügung auf, die Zuſtimmung der Frau v. G. beizubringen. Landgericht und das Kammergericht erachteten dieſe Zwiſchenver⸗ fügung für gerechtfertigt. Das Landgericht hatte ſeine Entſcheidung auf die dritte Steuernotverordnung geſtützt, inzwiſchen trot das Aufwertungsgeſetz in Kraft, das ſich unzweideutig rückwirkende Kraft beilegt, es iſt daher vom Kammnergericht zu berückſichtigen, ob⸗ wohl es bei Erlaß und Bekanntmachung der Beſchwerdeentſcheidung noch nicht galt. Bei Anwendung des neuen Geſetzes erweiſt ſich die Zwiſchenverfügung als begründet. Der Zuſtimmung der noch als Hypothekengläubigerin eingetragenen Frau v. G. bedarf es dann wenn ihr Recht durch die beantragte Löſchung der Hypothek be⸗ troffen wird. Dieſe Vorausſetzung iſt gegeben, obwohl Frau v. G. nach dem Inhalt der Abtretungsurkunde ihr Hypothekenrecht ohne Aufwertungsanſpruch auszunehmen, abgetreten hat. Nach dem ge⸗ nannten§ 17 findet eine Aufwertung der Hypothek kraft Rück⸗ wirkung zugunſten des früheren Gläubigers ſlatt, wenn er, wie hier nach dem en tage der Urkunde anzunehmen iſt, die Gegen⸗ leiſtung nach dem 15. Juni 1922 angenommen hat. In ſolchem Falle iſt in Höhe des Aufwertungsbetrages das Hypothekenrecht des früheren Gläubigers trotz der in der Urkunde uneingeſchränkt er⸗ klärten Aufgabe nicht untergegangen, ſondern bei dem früheren Gläubiger verblieben Der Umſtond, daß die Aufwertung zugunſten des früheren Gläubigers von der rechtmäßigen Anmeldun ſeines Aufwertungsanſpruchs bei der Aufwertungsſtelle abhängig iſt(S 16, Abſatz 1.§ 17 Satz 9, macht nicht etwa die Zuſtimmung des früheren Gläubigers zur Löſchung entbehrlich, wenn die Anmeldung des Aufwertungsanſpruchs nicht feſtſteht. Solange der frühere Gläubiger nicht durch Unterlaſſung der rechtzeitigen Anmeldung der Aufwertung verluſtig gegangen iſt, muß das Grundbuchamt die dem früheren Gläubiger durch das Geſetz eingeräumte Möglichkeit der Aufwertung beachten. Wenn der Aufwertungsbetrag des früheren Gläubigers auch allen im Grundbuch eingetragenen Rechten nach⸗ geht(§ 21, Abſatz), ſo bleibt er doch ein Teil des Hypotheken⸗ rechts, deſſen vollſtändige Löſchung greift in das Recht des früheren Gläubigers ein. 1 Ablöſung der Rufwertungsſchuld Die 25prozentige Normalſchuld der Aufwertung kann eine ſofor⸗ tige Ablöſung verlangen und erforderlich machen, und zwar aus fol⸗ genden praktiſchen Gründen: Einmal gegen den Willen des Schuldners, weil nach den Be⸗ ſtimmungen des Hypothekenvertrags die Fälligkeit ſofort eingetreten iſt. Das ſind die Fälle verſpäteter Zahlung der Zinſen, Vernachläſſiaung der Verſicherungspflicht. Verkauf des Grund⸗ ſtücks und andere derartige Fälle die im Hypothekenvertrag als Ver⸗ nachläſſigung der Pflichten des Schuldners aufgezählt ſind. Sodann aber. mit Willen des Schuldners. der die alte Aypotbek ablöſen muß oder will: hier kann die Frage, wie ſetzt ſchon die erſt im Jahre 1932 fällig werdende Schuld abzulöſen iſt, von arößter praktiſcher Bedeutung ſein. Es iſt durchaus erwünſcht, daß in weitem Umfange letzt ſchon die Ablöfungen der Aufwertungshypotheken ſtattfinden. weil die all⸗ gemeinen Verſchiebungen im Jahre 1932 volkswirtſchaftlich kaum traabar und kaum vorzunehmen ſind. wenn ſie bis dahin aufgeſchoben werden. Da es aber an einem feſten Maßſtabe fehlt. was der Schuldner abziehen darf, wenn er ſetzt zahlen muß oder will. ſo wird ſehr oft die Ablöſung ſetzt, auch wenn ſie beide Parteien arundſätzlich wollen. an dem Mangel eines feſten Maßſtabs ſcheitern. Der Schuldner wird nicht behaupten können, daß die ſetzigen Zinsſätze bis zum Jabre 1932 dem Gläubiger bei der Schuld abzuziehen ſind. Wenn der Mangel dieſes Maßſtabs im Geſetz als eine Lücke. die außerordentlich füßlbar iſt. bezeichnet werden muß. ſo albt viel⸗ leicht 8 88 des Geſetzes die Möglichkeit. dieſe Lücke zu ſchließen. Nach dieſem Paragraphen iſt die Reaierung ermächtiat. Durchfüh⸗ runasbeſtimmungen zu erlaſſen, wobei es allerdings recht zweifelhaft iſt, ob eine ſo tiefareifende Beſtimmung noch in den Rahmen einer Durchführunasverordnung vaßt, da ſie von arößter praktiſcher Bedeutung iſt. Jedenfalls eraibt ſich für die Organiſationen ſowohl der Gläu⸗ biger wie der Schuldner die Notwendiakeit, auf dieſe Lücke im Geſetz hinzuweiſen und durch die Praxis die Ablöſung der Aufwertunas⸗ ſchulden in möglichſt weitem Umfange zu betreiben. Rechtsanwalt Dr. Otto Simon⸗Mannheim. Literatur eDie Aufwerkungsgeſetzgebung, Aufwertungsgeſetz und Au⸗ leiheablöſungsgeſetz mit ausführlicher Einleitung, den Durchfüh⸗ rungs⸗ und Ergänzungsvorſchriften und Sachregiſter, herausge⸗ geben von Profeſſor Dr. Ed. Heilfron, Geheimer Juſtigrat. Verlag J. Bensheimer, Mannheim, Berlin, Leipzig.— Die Aufwertungsgeſetze ſind endlich verabſchiedet. Es wird kaum einen Deutſchen geben, der nicht— ob Gläubiger oder Schuldner— an Aufwertungsfragen beteiligt iſt. Die Heilfronſche Ausgabe ſtellt das geſamte Geſetzgebungsmaterial zuſammen und gibt alle dieſes Rechtsgebiet betreffenden Durchführungs⸗ und Ergänzungsvorſchrif⸗ ten, zum erſten Mal auch eine lückenloſe Zuſammenſtellung der in den Ländern erlaſſenen Ausführungsbeſtimmungen. In einer ausführlichen, einem Kommentar ſich nähernden Einführung wird der Inhalt der beiden ſchwierigen Geſetze dem Verſtändnis der Intereſſenten und zwar in ſo gemeinverſtändlicher Weiſe näher gebracht, daß auch der Laie ſich in ihnen leicht zurechtfindet. Das nützliche Werk wird bald auf keinem Schreibtiſch eines Richters, Rechtsanwalts, Bonkbeamten, Kaufmanns, Induſtriellen, Aufwer⸗ tungsgläubigers und Aufwertungsſchuldners fehlen können. *„ Paul Hertz und Erich Rinner: Die Lohnſteuer und ihre Erleichterungen und Ermäßigungen.(Ver⸗ lagsgeſellſchaft des ADGGB., Berlin 1925. 80.) Seit langem beſtand bei allen Lohn⸗ und Gehaltsempfängern der Wunſch nach einem Wegweiſer durch die immer komplizierter werdenden Be⸗ ſtimmungen der Lohnſteuer, den die Broſchüre in vorbildlicher Weiſe erfüllt. Sie bringt in ihrer Einleitung eine eingehende Ueberſicht über die bisherige Geſchichte der deutſchen Lohnſteuer. Eine beſondere Aufgabe aber erfüllt der zweite Teil des Heftes, der die Ermäßigungs⸗ und Erſtattungsmöglichkeiten bei der Lohn⸗ ſteuer in den einzelnen Fällen behandelt. Das Heft bringt ins⸗ geſamt 35 Muſter zu Anzeigen an das Finanzamt, an die ſtädti⸗ ſche Steuerbehörde uſw. Solche Anleitungen ſind gerade in dieſem Augerrblick beſonders wertvoll, weil in den nächſten Monaten die Erſtattungs⸗ und Ermäßigungsanträge für die zurückliegende Zeit und das kommende Jahr geſtellt werden müſſen. 6. Seite. Nr. 500 neue Mannheimer Jeitung(Nbens ·us gabe] Mittrdoch, den 28. Oktober.25 Neue Mannheimer Seitung andelsblatt Berliner Deviſen Amtlich JJ Hollan⸗ 186,82 199.24 1 85 168.79 169.21 Busgos. Atees.725.729.727 1751 1555 Brüſſel. 18.88 18.87„ 13,98 19.02 5 Torlinania. 85.49 85.71 5 85,37 85.50 5 Samig 80.87 80.87„ 8070 80.90 8 Kopendagen 108,82 104.08„ 103.29 103.98 Uiſabon 11.175 21.225„ 21.175 21.255 7 Stockholm 114.26 112.54„ 12 29 112.75 3 Helſingiore. 10.55 10.50„ 10.55 10.59 0 Itallen. 16.70 18.74 5 16 54 16.58 2 London 20.838 20,388 4 40.335 20.385 2 New⸗ Horl.105.205 4105.205 5 Parie 17.78 17.82 5 174¹ 17.45 8 Schmeiz 30.79 30.99 1 50.87 80.07 Spanien 59.97 60 13 0 80.02 60.13 Japan.722.726.725.7²⁰ Konſtantinopel..33 2037 10.370.585 3 Rio de Janelto.635 9837 8.639.641 Wien abg. 50.12 30.,26 5 30,0 5 50.145* Sael 75 12.42 14,46 2 12.42 12.46 7 ſugoflavlen.42.4⁴ 5.47 74¹ 3 Budaneſt..88„90.88.90 8 .035.045 15.035.045 Athen 5,59 861.64.68 * Frankfurter Wertpaplerbörſe Tendenz: ſehr luſtlos Frankfurt a.., 28. Oktbr.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete heute in ſehr luſtloſer und ſtiller Haltung. An Kaufaufträgen fehlte es faſt vollkommen und die wenigen Verkaufsaufträge Haren hinreichend, um überwiegend kleine Kursrückgänge ou verurſachen. Dieſe bewegten ſich aber bei der geringen Umſatztätig⸗ keit in ſehr beſcheidenen Grenzen, nur auf dem Chemiemarkt erreichten die Kursverluſte durchweg 1 pCt. Es wird darauf hin⸗ ewieſen, daß die Ausſperrung in der chemiſchen Indu⸗ ſkrte heute in Kraft treten ſoll. Inzwiſchen ſind auch für den 9. November weitere Kündigungen erfolgt. Von den amerikaniſchen Freigabewerten waren nur die Berliner Handelsgeſellſchaft weiter befeſtigt, während Baltimore unverändert blieb und die Schiffahrtswerte die geſtrigen Höchſtkurſe der Abendbörſe nicht mehr erreichten. Montanwerte überwiegend etwas ſchwächer, ebenſo die Motoren⸗ und Maſchinenaktien. Gut gehalten waren neben den Banken auch die Elektrowerte. Der Markt der nur zum Einheitskurs gehandelten Induſtrie⸗ papiere war ebenfalls überwiegend ſchwächer. Deutſche Anleihen und Pfandbriefe gut behauptet, ausländiſche Renten in der Mehrzahl etwas feſter. Im Freiverkehr Deutſche Petroleum ſchwach, ebenſo Krügershall, während die übrigen Werte kaum eine Beſſerung aufwieſen. Api 0,525, Becker Kohle 46, Venz 36 Brown Boveri 54, Entrepriſe 14, Growag 63, Hanſabank 85, Krügers⸗ hall 82, Petroleum 61, Ufa 52,50, Unterfranken 50. Serliner Wertpapierbseſe Neigung zur Abſchwächung Berlin, 28. Oktbr.(Drahtb.) Die ungeklärte parlamentariſche Situation hat die Unternehmungsluſt an der Börſe zurückgedrängt, ſo daß das Geſchäft ſich in recht engen Grenzen hielt. Neigung zur Abſchwächung überwog anfangs für ſämtliche Arten von Indu⸗ ſtriewerten. Die Kursrückgänge hielten ſich aber in recht mäßigen Grenzen, da eine optimiſtiſche Auffaſſung der Lage ſich immer wieder geltend machte. Am Montanmarkt hielt ſich die Ab⸗ ſchwächung faſt dauernd und durchaus innerhalb 1 pct. Nur Stoll⸗ berger Zink verlor 2,25 pCt. Von chemiſchen Werten konnten ſich namentlich Farbwerte ziemlich gut behaupten und in Dynamit Nobel und Köln⸗Rottweiler Aktien entwickelte ſich zu anziehendem Kurs lebhafteres Geſchäft. Elektrizitätswerte änderten bei lebloſem Verkehr ihren Kursſtand nur unbedeutend. Siemens u. Halske zeichnete ſich durch Feſtigkeit aus. Von Maſchinen⸗ fabrik⸗Aktien verloren Berliner Maſchinen 2,25 pCt., Wolff 1,75 pCt., während Gebrüder Körting ſich um 2,50 pt. höher ſtellten und die übrigen gleichartigen Werte ſich im allgemeinen behaupten konnten. Von Texptilaktien ſetzten Stöhr u. Co. ihre Aufwärtsbewegung mit einem Gewinn von 3,25 pCt. fort. Bankaktien hielten ſich auf geſtrigem Schlußniveau und auch Schiffahrtsaktien erwieſen ſich widerſtandsfähiger. Deutſche Anleihen hatten ruhiges Geſchäft ohne bemerkenswerte Schwankungen. Goldpfandbriefe gaben weiter etwas nach. Am Geldmarkt blieben die Zinſätze unverändert. Oberrheiniſche Elektrizitätswerke Aktiengeſellſchaft. L. Mannheim gh. In der.⸗V. vom 20. September 1924 iſt bekanntlich ein⸗ ſtimmig der Verkauf des geſamten Vermögens an die Kraft⸗ werke Rheinau.⸗G. und damit die Auflöſung und Liqui⸗ dation beſchloſſen worden. Der heutigen ao..⸗V. unter Vor⸗ ſitz von Obe Fürgermeiſter Geheimrat Dr. Kutzer, in der die Kraftwerke Rheinau.⸗G. als alleinige Aktionärin 627 Aktien ver⸗ trat, lagen die Abſchlußbilanz, die Liquidationseröffnungsbilanz und die Liquidations⸗Schluß⸗Bilanz zur Genehmigung vor. Die Abſchluß⸗Bilanz weiſt auf der Aktipſeite unter Debitoren die Forde⸗ rung der Geſellſchaft an die Kraftwerk Rheinau.⸗G. für den Ver⸗ kauf des geſamten Vermögens in Höhe von 149 578 Rall auf. Das Kapitalentwertungskonto wurde in Höhe von 488 918 ReIν aus der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz übernommen. Infolge einer Obli⸗ gationsſteuerforderung des Finanzamtes auf die 1920/1 zurück⸗ gezahlte Obligationsanleihe vom Jahre 1900 ergab ſich für den Geſchäftsabſchnitt vom 1. Dezember 1923 bis 20. September 1924 ein weiterer Verluſt von 21 503 R. Die auf Grund der Abſchluß⸗ bilanz aufgeſtellte Liquidations⸗Eröffnungsbilanz weiſt daher 510 421 R. Verluſt aus. In der Liguidations⸗Schluß⸗ bilanz hat ſich der Debitorenpoſten von 149 578 Rl um den erzielten Liquidationsgewinn von 14560.% auf 165 138 RI erhöht. Für die Durchführung der Liquidation ſteht danach ein Betrag von 24,87 Prozent des Aktienkapitals von 660 000./ zur Verfügung. Gemäß dem Vorſchlag des Aufſichts⸗ rats beſchloß die.⸗V., dieſen Satz als Liquidationsrate feſtzuſetzen. In der Liquidation nach entſprechender Bekannt⸗ machung etwa nicht angeforderte Reſtbeträge werden als Grati⸗ fikarionen verwendet. Handelsregiſter Ludwigshafen I. Neueinkragungen 1. Luiſe Frey in Rheingönheim, Oberfeldſtraße 3. Inhaberin Luiſe Frey i. G. getr. Ehefrau des Bauunternehmers Martin Frey in Rheingönheim.— Fabrikation und Vertretung von Bau⸗ und landwirtſchaftlichen Maſchinen und Geräten und Reparaturen aller Art. 2. Fritz Klein in Grünſtadt, Hauptſtraße 15. Inhaber: Fritz Klein, Kaufmann in Grünſtadt.— Vertretungen in der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie. 3. Pfälziſche Holzhandlung G. m. b. 9. in Berghauſen. Ge⸗ ſchäftsführer: Franz Berzel, Sägewerksbeſitzer in St. Martin. Der Geſellſchaftsvertrag iſt am 10. 8. und 12. 10. 1925 errichtet. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt der Handel mit Holz und Hölzern jeder Art. Das Stammkapital beträgt 5000 RI. II. Veränderungen 1. Nfälziſche Kohlenhandelsgeſellſchaft m. b. 9. in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Dr. Ernſt Hoffmann als Geſchäftsführer gelöſcht. 2. Geſellſchaft für Weinbau und Weinhandel Weddigen u. Co. in Mußbach. Die Prokura des Joſef Walter iſt erloſchen. 3. Mahlerwein'ſche Gutsverwalkung, G. m. b. H. in Kirchheim a. Eck. Gemäß Geſellſchafterbeſchluß vom 21. 10. 1925 iſt das Stammkapital umgeſtellt auf 23 200 RA. 4. Ludwigs⸗Apokheke Felix Baier in Ludwigshafen a. Rh. Die Prokura des Dr. Ludwig Singhof iſt erloſchen. Einzelprokuriſt Georg Wilhelm Schuſter, Apotheker, ebenda. 5. Adam Wanger in Neuſtadt a. d. Hdt. Arthur Brühl iſt erloſchen. 6. Carl Schwarz in Neuſtadt a. d. Hdl. Der Firmeninhaber iſt geſtorben. Das Geſchäft wird von 1. Frau Klara Schwarz geb. Muſchall, 2. Frau Lina Michel geb. Schwarz, beide in Neu⸗ ſtadt a. d. Hdt. in Erbengemeinſchaft fortgeführt. Frau Klara Schwarz iſt von der Vertretung ausgeſchloſſen. Die Prokura des .o- Celluloſe- und Papierfabrik, Koſtheim bei Mainz. Die Geſellſchaft wird in Kürze ihren Betrieb wieder auf⸗ nehmen. Einem großen Teil der früheren Belegſchaft wurden bereits Aufforderungen zugeſtellt, in den Betrieb wieder einzutreten. Die erſten Schiffe mit Celluloſe⸗Holz ſind hier bereits eingetroffen. )Badiſche Bekleidungswerke.⸗G., Karlsruhe. ſchaft, die im Dezember 1923 von einigen Handwerks⸗ und Beamten⸗ verbänden ins Leben gerufen worden war, beantragt jetzt ihre Liquidation.(Zu den Gründern der Geſellſchaft zählte die Landeswirtſchaftsſtelle des Badiſchen Handwerks.⸗G., die Badiſche Landesgewerbebank.⸗G., der Landesverband badiſcher Schneider⸗ meiſter E.., der Zentralverband der Gemeindebeamten Badens und der Badiſche Beamtenbund.⸗G., Karlsruhe. Die Schriftl.) -ho- Miag-Mühlenbau⸗Konzern. Von einer der Versaltung naheſtehenden Seite wird mitgeteilt, daß der Konzern begründete Ausſichten habe, für die allernächſte Zeit größere Aufträge aus Ueberſee hereinzubekommen, an denen alle Geſellſchaften des Konzerns partizipieren ſollen. Auch habe man mit den dortigen Behörden zwecks Erteilung größerer ruſſiſcher Aufträge Fühlung genommen. Man erwarte, daß im Frühjahr des nächſten Jahre⸗ aus Rußland größere Aufträge zu dem Bau von Mühlen einlaufen würden. Um der ſtarken ausländiſchen Konkurrenz wirkſam begegnen zu können, plant! die Geſellſchaft gewiſſe Aenderungen auf produktionstechniſchem Gebiete. 1: Vom deutſchen Kalimarkt. Wie die Deutſche Bergw.⸗Zlg. berichtet, hat der Kaliabſatz im Oktober 750 000 Doppelzentner betragen. Der Rückgang gegenüber dem September mit über einer Million Doppelzentner iſt darauf zurückzuführen, daß die Landwirte infolge anderweitiger Beſchäftigung noch nicht an die Düngung denken können und außerdem mit ihren Kalibeſtellungen zurück⸗ halten, bis ſie den Erlös der Ernte in der Taſche haben. In früheren ſchlechteren Jahren iſt aus dieſem Grunde der Abſatz im Herbſt ſogar bis auf 300 000 Doppelzentner im Monat zurück⸗ gegangen. Waren und Märkte 2: Magdeburg, 27. Oktbr. Zucker prompt innerhalb 10 Tagen 15—15,50, Lieferung Oktober⸗Dezember 15,00, November⸗Dezember 15,00, November 15—15,25, Januar⸗März 15,00, ruhig. Schiffahrt Waſſerſtandsnachrichten „o⸗ Mannheim, 28. Okt. Waſſerſtandsvorausſa für den 29. Oktober: Pegelſtellen: Marlen 2,69, Straßburg Maxau 3,89 Meter, fallend. ge n 2,06, Drucker und Verleger: Druckereti Dr Haas, b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes. l Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Tril: Franz Kircher; für Anzeigen 3. Bernhardt⸗ Herausgeber, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. 27. 4. 27, 18 1 8 27. 28 27 Ugrenfad. Furtw. 19.50 20.— Ver. Zellſt. Berlin 50.50 49.—Zuckerf B. Wagb 52— 51.50Phontr Bergdau 71.75 71.78 Rombach. Hünen 31, 25 31.25 Schucker C 66,87 56.50 S otto Vor. deulſch.Oelfb.— 38.50 Vogtl. Maſch. St...„ Frankentb. 58., 88 50]Zermarn moge 28.— 27.10] Roſiger Braunf 39.— 40.— Segall Strump 306,50 85,— VB. ſch. Ind.Maing 49.— 49. Voigt& Häff. St. 69.75 60.50 Heilbronn 54.25 53,10 Rathgeber Wagg. 22,75 31. Koſiger Zucker 80.258 80.25 Siemens Elekis 54— 58.25 VBer. Faßl. Caſſel 55.50—.[Volthom. Seil.K. 78.25 28,10 Offſtein 51.50 50,.—Reisbolz Papier 132,0 282,0 Rückforth Nach,.5 0,3 Siemenss Hals!, 85, 9750 B. Pinfel Nürnd 74.50——Wayß& Freytag 66 25 66,25 Rheingau—.—. Rhein. Braunkdl. 127.0 120,7] Rütgerswerk 83.12 62,10 Sinner.⸗G. 62,.50 625 Attien und Auslandsanleihen in Prozenten. Bes Ultramarinſt 78.— 78.—13 fſt. Waldof St. 6,— 84. Stuttgart 54,— 53.50.Nthein. Chamott.—.—. Sachſenwertl. 59.J5 52.— Steniner Bultan 7990 2577 8 Rhein. Elektrizita 59.— 58.—Sächl. Gußftad! 25,30 53,— Stoehr Kamman. 118 U 1227 Frelverkehrs⸗Kurſe. 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Giſenbahn 90. 91.[⸗Südam.'ſch. 82.75 89.,750Verein. Elbeſchiff 83.— 33. Parziner Paplet 52, 51ʃ. Vogtland Maſch.28.— Wolf, Buck 37.2535,50 155 0 5 75 5258 Fran Aug e Baltimor⸗ 65,— 64 90 Hanſa D ſchiff 64.75 85 50 Ber B. Frtf Gum. 38, 033·50 W 605 605 8 9—55 80·50 975 u. Prtotbk. 93,95 94.— Mitteld..2„89. rankf. Allg. Verſ. 69. 5 0 ee Demſt u. Nal-B. 105.7 105.5 Nürnderg..-Bt. 1030 19 0 Oberch. Berſ-Geſ.83, Bank⸗Aktien. e 8155 We Aeh Waldö 8880 8 Deuſche Bant 106,3 108.3 Oeſter. Ered. Anft..95 7, Frankf. K. u. Mitw.—.——.— Ban' f. el Werte.50.60[Piſch Aſigt. Ban 218 8, Heſt ared Anſt. 27j 1385 D. Aflalce Bt.. Flan Hpp. Bt 80 7887 Barmer Bankv..— 1, Deuiſche Bank 107,0 1070] Reichsbank 12½7 185.8 D. Effektn. Wechf 79.— 78.—JRaichsbank 13500185)7 Berl. Hand. Geſ 13400 133.50Dt Üleberſee Bnk. 81,61.“Adein Credubank 21.80 8n.50 Bergwerk ⸗Akktien. Com.-Privatbk 11 5 1957 Saesden 1058 ſen.Dbce. 50 15 90,— Vorlluer Sreiverkehrs ⸗Kurſe. 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Wehner 1 5 iſt ein humanes Stäbtchen auf der gleichnamigen äoli⸗ 90 nſel im Norden von Sizilien. Die Stadt iſt aus einer üheren Verbrecherkolonie entſtanden. Sämiliche hierher depor tierten Delinquenten haben ſich zu ehrbaren und wohlbeleibten Urgern entwickelt. Der Staat handelte fehr klug, indem er dieſe Leute hierher verſetzte. Einmal benutzte er geſchickt die gefährliche Lage der Inſel, die auf der Erdbebenlinie Aetna—Vulkano—Strom⸗ bolt—Veſur liegt, um den Verbrechern durch eine dauernd gefähr⸗ dete Exiſtenz ein Minimum von Moral beizubringen, dann aber gab er ihnen, indem er ihnen die fruchtbaren Lavagelände zum Weinbau anwies, die Möglichkeit, ſich ſelbſtändig zu machen. Beide „Abſichten des Staates erfüllten ſich. Die Lipareſen ſind gute Ehriſten, und man kann bei offenen Türen ſchlafen, ohne daß ein Kragen⸗ knopf geſtohlen wird, und zweitens ſind die Leute allmählich reich geworden, zahlen Steuern, ſchicken ihre Söhne auf das Gymnaſium, 5 in Municipio, einer alten griechiſch⸗römiſch⸗ſarazeniſchen Akro⸗ polis eingerichtet iſt und fühlen nationaler als die Römer. Eine kleine Ausnahme bildete mein Freund, der Advokat Ghin⸗ one. Die erſten Empörer waren Juriſten, ſagte mir einſt ein Menſchenkenner, und wirklich war Ghindone ganz im Gegenſatz zu den friedlichen und dicken Mördern ein Staatsfeind. Freilich hatte er keine Beſchäftigung. Niemand auf der Inſel konnte ſich entſinnen, ß es jemals zu einem Prozeß gekommen war. Nun hätte Ghin⸗ one vom Ertrag ſeiner Weinberge und von Ausgrabungen— er eſaß einen ausgedehnten etruskiſchen Friedhof— bequem leben können, aber er war nun einmal geborener Rechtsanwalt und verfier kein Unrecht in ſeiner Umgebung cef hah, auf den Kommunis⸗ mus. Er deutete mir, nachdem wir Freunde geworden waren, am, es bereite ſich eine gewaltige Beweeeing vor, und er, Avpocata hindone, werde die Führung übernehmen. Wir debattierten die Nächte hkindurch. Ich ſuchte ihn mit ſolchem Eifer von ſeinen orfſen abzubringen, daß wir in einer Nacht ſogar einen Aus⸗ bruch des Stromboli überhörten. Aber Ghindone war nicht zu be⸗ kehren. Muſſolini hatte ihn angeſteckt, er wollte auch ein duce werden. Gleichwohl ſchenkte er mir immer heftiger ſeine Freund⸗ ſchaft ja einſt um Mitternacht überreichte er mir feierlich ein Exem⸗ plar ſeines Hausſchlüſſels und beſchwor mich, Tag und Nacht unan⸗ gemeldet bei ihm einzutreten. Eines Tages lud mich ein Landsmann, Direktor des Bimsſtein⸗ bergwerkes zu Canetto, zu einer Geburtstagsfeier ein. Es gab eine Bottoglione von jenem alten goldenen Malvaſierwein, den ſchon viele Dichter beſungen haben, obwohl ſie ihn nur in getauftem Zu⸗ ſtande trinken durften. Direktor Dietrich hatte ihn unmittelbar von der benachbarten Malfa bezogen. Wir tauſchten unſere Erinnerungen an Deutſchland aus, die Begeiſterung wuchs ins Unermeßliche, und kurz nach Mitternacht war ich ſo weit, daß ich nur noch in Verſen ſprach. Wie ich am Ufer des Meeres vorbei gekommen bin, ohne ein Bad zu nehmen, weiß ich nicht mehr. Ich erklomm ſogar mit unge⸗ heurer Leichtigkeit den Berg, der zwiſchen Canetto und Lipari liegt. Doch als ich am Friedhof von Lipari vorbeikam, wurde ich weh⸗ mütig. Die vielen Sterne, die ich nicht mehr zählen konnte, das Rauſchen des Meeres und die mondblaßen Leichenſteine, auf denen marmorne Italiener in natürlicher Schönheit mit marmornen Schnurrbärten ſtanden, all das ſtimmte mich wehmütig. Plötzlich dachte ich an meinen Freund Avvoata Ghindone und beſchloß, ihm noch einen Beſuch zu machen; in dieſer großartigen Einſamkeit hatte ich plötzlich das Gefühl, ich würde nicht mehr lange leben. Ich ſtand vor ſeinem Hauſe. Nach einiger Zeit hatte ich den richtigen Hausſchlüſſel, und ehe der Morgen graute, war es mir ge⸗ kungen, die Tür zu öffnen. Leiſe trat ich auf den Gang. Dort linker Hand war der Salon, in dem griechiſche und etruskiſche Vaſen ſtanden, rechts, etwas weiter nach dem Hintergrunde lag das Schlaf⸗ zimmer meines Freundes. Ich ſchlich ungeheuer leiſe, denn ich wollte ihn überraſchen. Plötzlich— was war das? Im Vaſenſalon hörte ich unterdrücktes Flüſtern. Drei, vier gedämpfte Stimmen, Männer⸗ ſtimmen drangen an mein Ohr. Ich ſtutzte. Hatte mein Freund Geſellſchaft? Unmöglich, dann wäre alles lauter geweſen. Ich ſchlich klopfenden Herzens an die Tür und horchte. Die Männei drinnen ſtritten. Der Streit drehte ſich um furchtbare Dinge. Es wurde über einen Mord verhandelt... Selbſtverſtändlich ſollte mein ſchlafender Freund umgebracht werden. Die Männer ſtrktten nur noch um die Todesart. Einer war für Dolch, der andere für Gift, der dritte ſprach ſogar unverblümt und mit furioſem Tempera⸗ ment von Dynamit. Unbemerkt kam ich aus dem Hauſe und ſtürzte wie ein Be⸗ ſeſſener auf die Wache. Die Carabinieri fuhren entſetzt aus den Schlafe.„Piglia, piglia“, rief ich und warf meinen ganzen Vorrat an Zigaretten auf den Tiſch. Ds iſt die beſte Art, Italiener mobit zu machen. Und als ich ihnen in abgeriſſenen Worten erzählt hatte, Mörder ſeien in den Salon meines Freundes eingedrungen, da ſchworen ſie, keiner von den Banditen werde lebendig ent⸗ kommen. Sie baten mich darauf, den Zug zu führen und ich ging ſchwankend voran.„Ecco“, flüſterte der Hauptmann, als wir am Hauſe meines Freundes angekommen waren und erklärte, er werde mit ſeinen Leuten alle Ausgänge beſetzt halten: ich follte hingehen und die Mörder heraustreiben. Sofort öffnete ich die Tür, während die Carabinieri ihre Gewehre in Anſchlag hielten, und trat ein. Aber ich hatte die Rechnung ohne den Malvaſier gemacht. Nach zwel ut gelungenen Schritten ſtieß ich an eine Etagere, auf der zwiſchen Panln die Büſte Garibaldis ſtand, und polternd fiel die ganze Apotheoſe zu Boden. Zum Ueberfluß krachte draußen noch ein Schuß, der einem aufgeregten Carabinieri entfahren, ſein mochde. Bleich, aber vollſtändig angezogen, trat mein Freund aus dem — Salon. Er ſchien verzweifelt. Ich ſtürzte auf ihn zu, klärde ihn auf und fragte ihn nach den Mördern, die ihm nach dem Leben trachteten. Ich ſei mit einer Truppe Carabinieri gekommen, um ihn zu retten. Ghindone umarmte mich keineswegs, wie er ſonſt det dem kleinſten Anlaß getan hatte, ſondern war augenſcheinlich in der größten Verlegenheit. In dieſem Augenblick ſchaute einer der Mörder aus der Salontür, ängſtlich und winkte Ghindone. Ich riß den Freund in meine Arme und zückte den Revolver. Der Mörder ſchrie auf, die Carabinieri, die unterdeſſen Mut gefaßt hatten, drangen auf den Flur und nahmen die überraſchten und faſſungs⸗ loſen Mörder ohne Gegenwehr gefangen. Als die Polizei mit den Verbrechern auf die Straße trat, ſammelte ſich eine erregte Menge um den Trupp und wollte die Mörder lynchen. Beſonders mein Hausherr, ein weißhaariger alter Herr, der in den Flegeljahren in Neapel einen Mord begangen hatte, war außer ſich vor Wut. Das Getöſe verlor ſich allmählich. „Ich ſtand mit Ghindone immer noch im Hausflur. Als alles ſtill war, zog er mich in den Keller und erzählte mir die Mörder ſeien Kommuniſten, er habe mit ihnen eine gemeinſame Sizung gehabt... Ich frohlockte innerlich. Dann verbrannten wir gemein⸗ ſam alle Papiere, die Ghindone hätten belaſten können. Uebrigens war Ghindone garnicht ſo dumm geweſen, wie ich geglaubt hatte. „Noch am Nachmittag ſchleppte ganz Lipari die vier unglücklichen Mörder in der Landſchaft herum und ſuchte einen tarpeiſchen Felſen, von wo die vier herabgeſtürzt werden ſollten. Selbſtver⸗ ſtändlich ſchenkte man ihren Angaben, ſie ſeien Kommuniſten und mit Ghindone verbunden geweſen, nicht den geringſten Glauben. Auch im Prozeß, der am nächſten Tag folgte, hatten ſie wenig Glück. Ghindone ſette ſich wie ein Löwe zur Wehr und wies den Mör⸗ dern alle Schändlichkeiten der Welt nach. Sie wurden auch ent⸗ ſprechend verurteilt. Ghindone machte ſich durch dieſen ſeinen erſten Prozeß berühmt. Er wurde von da an mit der Verteidigung in zahlloſen Morbprozeſſen der Provinz Drapani beauftragt. Hier⸗ über vergaß er den Kommunismus. Vorgeſtern kam ein Faß Mal⸗ vaſier bei mir an. In flammenden Worten dankte mir Ghin done ec daß ich ihn aus den Händen ruchloſer Mörder be⸗ vei„* 5 Warenhaus Mannheim Porzellan Kaffee-Service wen · 5 95 mit Goldr., schönes Dek.. krübstaücks-Semice-teilig 2 95 m. Goldt., schönes Dek. Likörgläse 0, 25. 20, 15 Pf. W . 1. 42 5. Ko 1 Spelseteller Neee 125. 25 em, weregleses, I8. Oiereit. 185 „ 2„„„„„„„ 6 6 4„ Likör- Obertassen s Tabi,.50 konisch oder Haschent. 10 pl. 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