Freitag, 30. Oktober Sezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung jſrei ins aus oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne Velteugele. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaitliche Nr dlniſte, Nachſorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto Ge 17590 Karlsruhe— Hauptgeſchäftsſtelle E 6..— eſchäfts Nebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzinger Gabe 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwöljmal. Fernſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7041 7942 7943. 7944 u. 7945 Mannheimer Heneral Anzeiger Beilagen: Sport und Spie Aus Seit und Leben Alannheimer Frauen-Zeitung: Unterhaltungs⸗Beilage Aus der Welt der Cochnik.Wandern und Nenen Heſetz und Necht Abend⸗Ausgabe die franzöſiſche Kalaſtrophe in Jyrien Jooo Franzoſen getötet, 1000 verwundet VParis, 30. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Tage des Generals Sarrail ſind gezählt. Es iſt zu erwarten, daß der franzöſiſche Oberkommiſſar noch in der erſten Hälfte des Monats November in Paris erſcheinen wird. Außenminiſter Briand hatte geſtern mit Painlevé eine lange Unterredung, deren Ergebnis darin zu erblicken iſt, daß Briands Forderung, Sarrail ſofort ab⸗ zuberufen, durchgedrungen iſt. Miniſterpräſident Painlevs ſieht ſich gezwungen, den ſeit längerer Zeit aus innerpolitiſchen Gründen verteidigten franzöſiſchen General nunmehr endgültig preiszugeben, zur Genugtuung der nationaliſtiſchen Kreiſe, die ſeit längerer Zeit auf Sarrails Unfähigkeit hingewieſen haben. In der Kammer wird das noch ein politiſches Nachſpiel finden. Für den Augenblick läßt ſich ſagen, daß General Sarrail auf Wunſch Briands zurück⸗ berufen worden iſt, um hier in Paris und vielleicht auch in der andatskommiſſion des Völkerbundes Rechenſchaſt über ſein Vor⸗ gehen zu geben. Die Nachricht über die Niederlage der Kolonne des Generals Gamelin findet ihre volle Beſtätigung. Nach einer eldung der Kontinentalausgabe der„Daily Mail“ erlitten die Truppen des General Gamelin ſchwere Verluſte, die ſich auf ungefähr 3000 Tote und 1000 Verwundete beliefen. Auch die in dem Provinzblatt„Depeche de Toulouſe“ veröffentlichte Meldung, wo⸗ nach in den letzten zwei Monaten 5 6000 franzöſiſche Soldaten in Syrien gefallen ſeien, findet nachdrücklichſte Beſtätigung. In der„Daily Mail“ wird ferner aus Kairo ein Vericht veröffentlicht, wonach die Schäden er amerikaniſchen Kreiſe in Damaskus ſehr bedeutend ſind Aus dieſem Grunde hat ſich die amerikaniſche Regierung ver⸗ pflichtet gefühlt, in einer Warnungsnote das franzöſiſche 0 auf die Lage in Damaskus hinzuweiſen. Ein eigentlicher ni eller Proteſt des amerikaniſchen Staatsdepartements ſei noch cht nach Paris abgegangen. Ferner teilt die„Daily Mail“ mit, daß in Damaskus Kriegs⸗ i herrſche. In den Straßen ſeien Maſchinengewehre und e aeuſen aufgeſtellt und über der Stadt kreiſen Flieger. Es be⸗ 95 ſich, daß auch während der Veſchießung von Damaskus Bomben wiſe ie Stadt abgeworfen worden ſind. Das„Journal“ glaubt zu 0 5 daß die franzöſiſche Regierung nicht die Abſicht hatte, anſtelle 885 eneral Sarrail eine Militärperſon als Oberkommiſſar zu ent⸗ Senator Beranger ſoll als Zivilkommiſſar nach Syrien abge⸗ Von einer Erſetzung des Generals Gamelin durch eneral Guillaumat iſt hier nichts bekannt. engliſche Seunruhigung, amerikaniſche Entrüſtung ——5 London, 30. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Ob⸗ ra 157 hieſigen leitenden Kreiſen der Wunſch laut wird, der neuen lden Regierung wegen damaskus keine zu bereiten, werden die Ereigniſſe doch mit ah rkſamtkeit und Beſorgnis verfolgt. Ganz beſonders erreg! die ſtinn einer Ausbreitung des Aufſtandes auf Palä⸗ n Fr hier lebhafte Beunruhigung. Man befürchtet, daß das von entfa an zwei weit entfernten Punkten der Mittelmeerküſte nd ei e Feuer auf die dazwiſchen liegenden Länder ſich ausbreiten 55 Kataſtrophe von unſagbarer Bedeutung herbeiführen könnte. den 7 edauert hier, daß noch kein offizieller Bericht Frankreichs über wöſſch atbeſtand in Damaskus vorliegt, doch wird das in der fran⸗ fran den Preſſe verbreitete Gerücht, daß die engliſche Regierung das zöſiſche Kabinett um einen ſolchen Bericht gebeten habe, als Kundlos bezeichnet. Der britiſche Konſul in Damaskus wird die Aufſtellung der britiſchen Schadenberechnung an di 15 tendle franzöſichen Behürden ſchicen. Es heißt, daß der Schritt 2 politiſche Bedeutung habe und daß die Schadenrechnung von 0 beglichen werden wird. Die britiſche Regierung habe aiien Proteſt wegen des Bombardements erhoben. Es wird hier erklärt, daß der britiſche Konſul an dem Proteſt des Konſular⸗ 0 in Damaskus nicht teilgenommen habe. In hieſigen Völker⸗ skreiſen verlautet, daß der Fall vor das Forum des Völker⸗ 10 oder vor die Mandatskommiſſion gebracht werden wird. 0 der„Dailn News“ aus Newyork gekabelt wird, hat das rdement g rößere Entrüſtung hervorgerufen als irgend offtz ſeit dem Kriege. Das Staatsdepartement erhielt eine in Delle Beſtätigung des Vorfalles durch den amerikaniſchen Konſul Das Staatsdepartement hat bei der franzöſiſchen ohne ung dagegen proteſtiert, daß das Bombardement der Stadt de vorherige Warnung ſtattfand, wodurch amerikaniſche Menſchenleben und Intereſſen gefährdel ſind. Es ließ offiziös erklären, daß es auf Schaden⸗ nicche die Franzoſen beſtehen werde. Der amerika⸗ 5 otſchafter in Paris erhielt Inſtruktionen, der franzöſiſchen Nn wegen des Schutzes der Amerikaner in Damaskus und 0 Vorſtellungen zu machen. Die amerikaniſche Preſſe richtet ge Angriffe gegen Frankreichs Verhalten in Syrien. In Lon⸗ on ei g al eingetroffene Meldungen aus Syrien bezeichnen die Lage weiter s ſehr ernſt. Der„Daily News“ wird aus Jeruſalem telegraphiert: Flüchtlinge erklären, daß Damaskus einer vom Erdbeben zerſtörten Stadt gleiche. Doch ſieht die Stadt wie eine belagerte Feſtung aus. Chriſten ſowohl wie Muſelmanen ſind ſich darüber einig, daß das grauſame Vorgehen Frankreichs die entgegengeſetzte Wirkung hatte als beabſichtigt war. Die Revolution hat ſich jetzt von den Druſen auf die Araber ausgedehnt. Der Prä⸗ ſident des arabiſchen Komitees in Kairo telegraphiert einen feier⸗ lichen Proteſt gegen die Schreckensherrſchaft in Damaskus, der von den engliſchen Blättern wiedergegeben wird. Ablehnung weiterer Kredite für Marokko und Syeien! V Paris, 29. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Das Palais Bourbonne, wo heute die Kammer zu einer kurzen Sitzung zuſammentrat und ſich dann auf nächſten Mittwoch zur Entgegen⸗ nahme der Regierungserklärung vertagte, war am Tage der Schau⸗ platz eifrigſter politiſcher Beratungen. Die einzelnen Kammergruppen verſammelten ſich, um Stellung zu dem neuen Kabinett Painlevé zu nehmen. Die Verhandlungen waren zeitweiſe ſehr erregt, beſonders in der ſozialiſtiſchen Fraktion. Leon Blum und Paul Boncourt, die Painleve das Verſprechen gegeben hatten, das neue Kabinett zu unterſtützen, mußten ſich von einem Teil der ſozialiſtiſchen Deputierten heftige Vorwürfe gefallen laſſen. Ein Teil der Kammerfraktion er⸗ klärte energiſch, ſie würden unter keinen Umſtänden dem Kabinett weiter e Kredite für Marokko und Syrien gewähren, und ſie würden die von den beiden Führern eingegangenen Verpflichtungen in keiner Weiſe reſpektieren. Trotz aller Vermittelungsverſuche gelang es nicht, die Einigung in der ſozialiſtiſchen Gruppe herzuſtellen. Die Diskuſſion mußte auf eine ſpätere Sitzung verſchoben werden. Offenbar wäre den Sozialiſten ein Kabinett Herriot lieber geweſen als die Neuwahl der Regierung Painlevés, mit deſſen Programm ſie nicht einig ſind. Beſſere Aufnahme fand das Kabinett bei den Radikalſozialiſten, deren Einfluß im Kabinett durch die Aufnahme einiger mit Herriot eng befreundeter Politiker erhöht worden iſt. Als beſonderen Wunſch legten ſie der neue. Regierung die baldige Einführung der Kreiswahlen nahe. Doch auch innerhalb der Radikalſozialiſten macht ſich eine Oppoſition geltend, die ihren Ausdruck beſonders in einer lebhaften Kritik der radikalen Finanzpolitik findet. Sie gipfelt in dem Vorwurf, die Partei befände ſich zu ſtark im Schlepptau der Sozialiſten. Was die weiter nach rechts ſtehende radikale Linke anbetrifft, ſo ſprach ſich auch dieſe Gruppe für das Kabinett aus, vor allem für die vom Kartell vorgeſehenen Finanzmaßnahmen. Sie ſtellten jedoch die Bedingung, daß man in gewiſſen Fragen von nationalem Intereſſe, vor allem in der Marokkofrage ſich ihren Wünſchen anpaßte. Dagegen zeigen ſich die republikaniſchen Demo⸗ kraten dem Kabinett feindlich, ſie werden in der Oppoſition ver⸗ harren. Die politiſche Richtung des neuen Kabinetts Painlevs wird naturgemäß ſtark von den Beſchlüſſen des Kongreſſes in Nizza be⸗ einflußt werden. Das Hauptgewicht wird Painlevé auf die Finanz⸗ politik legen müſſen, denn um dieſe Frage werden ſich die entſchei⸗ denden Debatten im Parlament drehen. Es gilt endlich einmal ernſt zu machen mit einer kräftigen Anſtrengung, die geeignet iſt, die finanzielle Situation des Landes zu verbeſſern. Painlevé wird wohl nichts anderes übrig bleiben, als die Forderungen, die auf dem Kon⸗ greß in Nizza aufgeſtellt werden, zu verwirklichen und auf irgend eine Weiſe die Kapitalſteuer auf das Vermögen und das Kapital ein⸗ zuführen. In politiſchen Kreiſen mißt man dem neuen Kabinett die Abſicht bei, eineUnterſuchungskommiſſion zu beſtellen, die die Aufgabe hätte, Mittel zur Löſung der Finanzkriſe zu ſuchen. Auf außenpolikiſchem Gebiet iſt vom neuen Kabinett kaum eine Aenderung der Richtlinien zu er⸗ warten. Briand iſt auf ſeinem Poſten verblieben und wird ſo bald als möglich vom Parlament die Ratifikation der Verträge von Lo⸗ carno fordern, die aller Vorausſicht nach auch ohne weiteres gebilligt werden. Die Heeresorganiſation, die ſchon unter Herriot ins Auge gefaßt wurde, bildet ebenfalls einen wichtigen Poſten des Mi⸗ niſterprogramms. Der neue Kriegsminiſter Daladier wird vorausſichtlich alle Anſtrengungen zur Reduzierung des Heeresdien⸗ ſtes auf ein Jahr unternehmen. Im allgemeinen herrſchte jedoch heute in den Wandelgängen der Kammer der Eindruck vor, daß das Kabinett leinen langen Beſtand haben könne. Die Schwie⸗ rigkeiten, die Frankreich gegenwärtig und in aher Zukunft zu über⸗ winden hat, ſind zu groß, als daß man von eſſter ſtabilen Regierung ſprechen könnte. Zu der Kabinettskriſe treten die gefährlichen Ereigniſſe in Marokko und Syrien Der unzählige Male auf den Herbſt verſprochene Endſieg über Abd el Krim hat ſich immer noch nicht eingeſtellt, im Gegenteil, die Nachrich⸗ ten von der Front laſſen erkennen, daß die Zuſammenarbeit mit den Spaniern in letzter Zeit ernſte Schwierigkeiten bereitet. So waren die Franzoſen gezwungen, ihre Truppen in der Gegend von Kert auf einen Schlag um 35 Kilometer zurückzuziehen, weil die Spanier an ihrer Seite den Vormarſch nicht mit⸗ gemacht hätten. N heimer Geilt preis 10 Pfennig 1925— Nr 304 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszaglung pro emp. Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektid⸗Anzeigen werden höher berechnet Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Siellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höbere Gewalt, Streits, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher obne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. wie ſteht es im deutſchen Oſten!? Studien an Ort und Stelle Von Dr. Wilhelm Schall, württemb. Finanzminiſter a. D. Es iſt wohl richtig, daß das deutſche Intereſſe in den letzten Jahren ſich vorwiegend auf die Zuſtände an Rhein und Ruhr⸗ richtete. Deshalb iſt es an der Zeit, daß wir unſer Auge wieder mehr auf die Entwicklungen und Auseinanderſetzungen an unſerer Oſtgrenze richten. Es trägt daher ſicher zur Klärung bei wenn man von außen, vom Weſten des Vaterlandes her, einen Blick in jene Verhältniſſe wirft. Das war der Zweck eines mehrwöchigen Aufenthalts in Danzig, Oſtpreußen, Memel, Kowno. An Hand des hierbei gewonnenen Materials ſoll in einer Reihe von Artikeln ver⸗ ſucht werden, die gegenwärtige Lage in Oſtpreußer. Danzig und Memel zu fkizzieren und, was ſich dabei von ſelbſt ergibt, auch einen Blick hinüber nach Polen und Litauen zu werfen. Die freie Stadt Danzig Vertrag von Verſailles hat das deutſche Danzig aus dem des Deutſchen Reiches herausgeſchnitten und als„Freie Stadt“ konſtitujert. In ſeiner wechſelvollen Geſchichte ſcheint 99 damit für Danzig zum dr itten Mal dieſelbe ſtaatsrechtliche Ge⸗ ſtaltung als pokitiſch ſelbſtändiger Stadtſtaat zu wiederholen. Denn als es vom deutſchen Orden abgefallen 0 und ſich unter die Oberhoheit des König von Polen begeben hat in der Zeit von 1454 bis 1793, war Danzig eine politiſch und ſchaftlich unabhängige Stadt ohne ſtcatsrechtliche Verbindung mi dem Staat Polen, nur mit dem König von Polen als gleichzeitigen oberſten Landesherrn und Schutzherrn der Stadt. Und dann, dem es 1793 Preußen angegliedert worden war, erklärte Napo 55 nach dem Zuſammenbruche Preußens 1807 Danzig zur freien Stadt: das währte freilich nur bis zur Wiedervereinigung mit Preußen 1814. Nun hat die Niederlage Deutſchlands im Weltkrieg dieſer Stadt wieder das gleiche Schickſal gebracht. Aber freilich in einer völlig veränderten politiſchen Umwelt. Wasg in vergangenen Jahr⸗ hunderten politiſch und wirtſchaftlich möglich war, ja zweckmäßig konnte, iſt heute eine Abſurditätt ein ſtaats⸗ und völkerrechtlich unabhängiges Stactsgebilde mit nicht ganz 400 000 Einwohnern und einem Gebiet von 1952 Quadratkilometern— zwiſchen Millionen⸗ pölkern. Darum braucht man weder Prophet noch Chauviniſt zu ſein, um mit Beſtimmtheit ſagen zu können: mit der enene Lage iſt der politiſche Beharrungszuſtand für Danzig nicht Das wiſſen auch die Schöpfer des Vertrags von Verſailles Die „Freie Stadt“ war das Kompromiß zwiſchen dem Recht des Beſieg⸗ ten und den Begierden des Siegers. Danzig bei Deutſchland zu belaſſen. wie es den ſo laut verkündeten eigenen Idealen von Na⸗ tionalität und Selbſtbeſtimmungsrecht allein entſprochen hätte, 958 wollte man nicht; Danzig den polniſch⸗franzöſiſchen Forderungen en ſprechend dem polniſchen Staat einfach einzuverleiben, wagte man nicht.— das wäre auch für Enoland zu viel ſelbſtloe Hingabe an das franzöſiſch-pelniſche Großmachtideal geweſen. So iſt Danzig wieder„Freie Stadt“ geworden. Allerdings heute vieſunfreier als in den vergangenen Jahrhunderten unter der Oberhoheit der polniſchen Könige. Damals hatte es ſeine eigenen diplomatiſchen Vertretungen im Ausland, heute wird es von Polen vertreten. Damals verfügte es frei über ſeinen Hafen und ſeine Verkehrswege, heute iſt der Hafen unter internationaler Verwaltung und die Eiſenbahn in polniſcher Hand. Früher hatte es ſeine eigene Zollhoheit, heute iſt es in das polniſche Zollgebiet eingeſchloſſen und damit zu einem ſeiner wirt⸗ ſchaftlichen Freiheit beraubten, unſelbſtändigen Glied der polniſchen Wirtſchaft geworden. In dieſem Rahmen muß Danzig ſich einrich · ten: in der nichtgewollten„Freiheit“— von Deutſchland, im ſt a n⸗ digen Kampf gegen die nichtbefriedigten Anſprüche des Danzighungrigen Polens. Danzig hat ſich eingerichtet, ſoweit das in den ihm ge⸗ zogenen Schranken möglich war. Schon im Sommer 1920, ein halbes Jahr nach dem Inkraftreten der Abtrennung von Deutſchland, be⸗ ſchloß eine verfaſſungsgebende Verſammlung die Verfaſſung, die aber erſt am 11. Mai 1922 nach mancherlei Aenderungen die Genehmigung des vom Völkerbund als dem Garanten der„Freſen Stadt“ eingeſetzten Kommiſſar, Sir R. Haking, erhielt. Ein aus allgemeinen Verhöltniſſen hervorgehender Volkstag von 120 Mit⸗ gliedern giht die Geſetze. Regierung iſt der vom Volkstag gewählte Senat, beſtehend aus acht hauptamtlichen auf vier Jahre gewähr⸗ ten Mitgliedern und vierzehn nebenamtlichen auf unbeſtimmte Jus gewählten und jederzeit vom Volkstag abberufbaren Mitgliedern. eine eigenartige Miſchung parlamentariſcher Verantwortlichkeit und Nicht⸗ verantwortlichkeit, deren praktiſche Bewährung viel Takt und Ver⸗ ſtändigkeit bei allen Beteiligten erfordert. Eigene Polizei(ſelbſtver⸗ ſtändlich kein Militär), eigene Rechtspflege, eigenes Steuerweſen, eigenen Zolldienſt(bei Zollunion mit Polen), eigenes Poſt⸗, Tele⸗ graphen⸗ und Fernſprechweſen, eigenes Unterrichtsweſen, eigene Währung— all das hat und braucht Danzig als Staat. Wo es geht, ſind die deutſchen Geſetze und Einrichtungen beibehalten worden, und wird Neues aus dem Reich entſprechend übernommen: ſo iſt namentlich die Rechtspflege ganz deutſch in Geſetzaebung und Einrichtung, das möge der deutſchen Geſchäftswelt zur Be⸗ ruhigung geſagt ſein. Aber trotzdem— welche Unmaſſe von Geſetzen und Verordnungen, welche Unſumme von Arbeit, welch übermäßiger Geſetzgebungs⸗ und Verwaltungsapparat und damit auch öffentlicher Aufwand im Verhältnis zu Volkszahl und wirtſ.oftlicher Leiſtungs⸗ fähigkeit, auch dann, wenn man unnötige Aufblähungen. wie die 120 Mitalieder des Volkstags auf das gebotene Maß zurückgebracht haben wird. Nach den Haushaltplänen für 1925 belaufen ſich die Aus⸗ gaben des Staates Danzig auf rund 115 Millionen Gulden, die der Stadt Danzig auf rund 55 Millionen Gulden. Unter Zurechnung der Ausgaben der übrigen Gemeinden, deren Höhe mir nicht genau bekannt iſt, kommt man 1925 auf einen Geſamtaufwand der öffent · lichen Verwaltungen Danzigs von etwa 200 Millionen Gulden gleich 160 Millionen Reichsmark, alſo von rund 500 Gulden auf den Kopf der Bevölkerung. Von den Ausgaben entfällt ungefähr je ein Drittel auf die ſozi alen Leiſtungen und auf die Leiſtungen für Kulturzwecke, insbeſondere für Schulen. Die Opferbereitſchaft Danzigs für eine gute Ausbildung der Jugend verdient beſondere Anerkennung. zumal das, was Danzig für ſeine Techniſche Hochſchule leiſtet. Die erſt 1904 gegründete, in einem ganz neuen geſchloſſenen Gebäude⸗ komplex untergebrachte Techniſche Hochſchule mit ihren modernen, vorzüglich eingerichteten Inſtituten iſt glücklicherweiſe bei der Ver ⸗ teilung des vormaligen deutſchen Reichs⸗ und preußiſſhen Staats⸗ 2. Selte. Nr. 504 nNeue Mannheimer Jeitung(Abends⸗usgabe] Freitag, den 30. Oktober 1925 eigentums Danzig und nicht, wie ſie forderten, Polen zugeſprochen worden. Die Hochſchule hat ſeither ihre glänzende Entwicklung un⸗ unterbrochen fortgeſetzt. Bei Kriegsausbruch waren es wenig mehr als 700 Studierende, im Winterſemeſter 1924/25 waren es über 1500, im Sommerſemeſter 1925 über 1700 Studierende. Glücklicher⸗ weiſe wird die Zuſammengehörigkeit mit der deutſchen Kulturgemein⸗ Uaft von dem ganz aus deutſcher Wiſſenſchaft und Technik ſtammen⸗ n Lehrkörper und der Studentenſchaft, von der ein erheblicher Teu aus Deutſchland kommt, mit der gleichen Entſchiedenheit gewahrt. Wir im Reiche werden mit dafür zu ſorgen haben, daß dieſer Zu⸗ ſammenhalt immer ſo gewahrt bleibk, und darum gerne unſere Söhne zum Studium nach Danzig ſchicken. Danzigs großes ſchickſalsſchweres Problem iſt ſein Verhält⸗ nis zu Polen. Danzig iſt trotz ſeines unbeſtreitbaren und unbeſtrittenen Deutſchtums von Deutſchland abgetrennt, und als ſelbſtändiger Staat eingerichtet worden, damit Polen freien Zu⸗ 20 zum Meer habe und den Danziger Hafen für ſeine Wirt⸗ chaft benutzen könne. Polens Rechte auf dem Gebiete der„Freien Stadt“ ſind darum lediglich wirtſchaftlicher Natur und taſten nach den klaren Abſichten von Verſailles die völker⸗ und ſtaatsrechtliche Stellung Danzigs als eines unabhängigen Staates, der ſeine Be ⸗ ziehungen zu Polen durch völkerrechtliche Verträge zu regeln hat, nicht an. Aber gerade das iſt es, was Polen nicht paßt, und ſeine unabläſſigen Angriffe auf die Freiheit Danzigs zeigen, daß ihm der politiſche Zugriff auf Danzig viel wichtiger iſt, als die Ausnützung des Danziger Hafens für die polniſche Volkswirtſchaft. Ja, man ging auf polniſcher Seite ſo weit, den Wirtſchaftsverkehr mit Danzig zu bohkottieren, um durch die wirtſchaftliche Aushungerung Danzig politiſch gefügig zu machen. Aus dieſer Einſtellung Polens, durch die ſeine Handlungen gegen⸗ über Danzig beſtimmt ſind, erwachſen die unaufhörlichen Konflikte zwiſchen Polen und Danzig als unvermeidbare an Es hat keinen Zweck ſie aufzuzählen. Vier Druckbände ſind chon mit den Entſcheidungen des Kommiſſars des Völkerbundes über ſolche Streitfälle angefüllt: jedes Jahr erſcheint ein neuer Band. Einer der letzten Streitfälle iſt der bei der letzten Völker⸗ bundstagung zur Entſcheidung gelangte ſogenannte„Brief⸗ kaſtenſtreit“. Der vom Völkerbundsrat eingeſetzte Sachver⸗ ſtändigenausſchuß kam in ſeinem Gutachten zu dem Ergebnis, daß die Hauptgeſchäftsſtraßen mitten in der Stadt zum Hafen von Danzig gehören. und der Völkerbundsrat hat ſich dieſem Gutachten angeſchloſſen. Auch hier wieder das Typiſche der bisherigen Ent⸗ ſcheidungstätigkeit des Völkerbunds, daß ſie durch Rückſichten politiſcher Art auf Koſten der Gerechtigkeit und Vernunft beeinflußt wird. Darin liegt nicht nur in dieſem, wie in den zahl⸗ reichen vorausgegangenen Fällen ein Unglück für das zugunſten des mächtigeren Polen benachteiligte Danzig, ſondern darin droht auch dem Völkerbund ſein Verhängnis, wenn er ſich nicht ppele von der Rolle eines Büttels polniſch⸗franzöſiſcher An⸗ prüche. Wenn man das bisherige Ergebnis der Verhandlungen zwiſchen Danzig und Polen anſieht, wird man nicht ſagen können, daß es guf Danzigs Seite an Entgegenkommen und Nachaiebigkeit gefehlt habe. Aber alle Nachgiebigkeit weckt auf volniſcher Seite nur neue Anſprüche und jede Umvorſichtigkejt der Formulierung wird nach dem bewährten Vorbilde franzöſiſcher Auslegungskunſt als Stütze für neue Forderungen benützt. Darum wird wohl auch der Verſuch der neuen von Sozialdemokratie und Zentrum haupt⸗ ſächlich getragenen Danziger Regierung, die die bisherige Rechts⸗ regierung abgelöſt hat, ein freundlicheres Verhältnis zwiſchen Dan⸗ zig und Polen herzuſtellen, gegenüber der zähverfolaten polniſchen Politik bafd an die Grenzen ſeiner Erfolgsmöglichkeiten kommen: Denn in der unbedingten Wahruna der vom Völkerbund gewäßhrleiſteten volitiſchen Unabhängigkeit Danzigs ſind ſich alle Richtpolniſchen Bürger der„Freien Stadt“ einig. * Eine Erklärung der Deutſchnationalen Die Deutſchnationale Volkspartei veröffentlichte am Donnerstaa abend folgende Erklärung: 5 Ihren letzten Zielen und Grundſätzen getreu kann die Deutſch⸗ nationale Volkspartei niemals zugeben, daß das Diktat von Per⸗ ſailles freiwillig anerkannt, ein Verzicht auf deutſches Land und Volk gusgeſprochen, dem wehrloſen Deutſchland inmitten eines waffen⸗ ſtarrenden Europa durch den Eintritt in den Völkerbund eine neue Bindung auferlegt und die Handlunasfreiheit beſonders im Oſten ge⸗ nommen wird. Die Verhandlungen über den Sicherheitspakt ſind durch das Memorandum vom 9. Februar ohne Wiſſen der Deutſchnationalen eingeleitet worden.(?) Sobald wir von dieſem Schritt Kenntnis er⸗ hielten, haben wir Einſpruch erhoben. Wir haben uns an den wei⸗ jeren Verhandlungen beteiligt. um dadurch zu verbindern. daß Deutſchland unter Bedingungen, die ſeine Lebensintereſſen nicht wahrten, in Völkerbund und Sicherheitsvakt verſtrickt werde. In ehrlicher Mitarbeit an dem Verſuch. mit den anderen Mächten auf dem Boden wirklicher deutſcher Gleichberechtiaung und Freiheit zu einer Einiaung zu gelangen, haben wir von der Regierung und van den Regierunasvarteien die Feſtleaung von Richtlinſen erreicht. die auch unſeren Auffaſſungen entſprachen. Niemals aber haben wir einen Zweifel darüber gelaſſen, daß für uns die ſchließliche Annahme der Verträge von der vollen Durchführuna dieſer Richtlinſen abhän⸗ gig ſei. Erfolat ein Abſchluß auf einer anderen Grundlage, ſo ſind nicht wir es, die von den getroffenen Vereinbarungen abweichen. Das Werk von Locarno hak uns bitter enttäuſcht. Die deut⸗ ſchen Kichtlinjen ſind nicht eiffüllt Der Widerruf der Schuldlüge iſt nicht zu voller Auswirkung ge⸗ bracht. Ein Verzicht auf deuiſches Land und Volk iſt im Sicherheits⸗ it weder durch einen klaren eindeutigen Wortlaut noch durch wirk⸗ bs Kündigungsrecht ausgeſchloſſen. Die Gegenſeite konnte por er Welt behaupten, daß Deutſchland 8 c habe Die deutſche zwiſchen Weſt und Oſt iſt gegen die Gefahren des Artikels 16 der Völkerbundsſatzung nicht klar und bindend ge⸗ ſichert Wahre Gleichberechtigung und Gegenſeitigkeit auf dem Ge⸗ biete des Heerweſens iſt nicht erreicht Garantie⸗ und Schiedsverträge bringen Deutſchland neue Feſſeln. Von unerläßlichen Vorleiſtungen vor Eintritt in entſcheidende Verhandlungen iſt keine Rede mehr. ür die beſetzten Gebiete ſind nur ſogenannte Rückwirkungen in carno in Ausſicht geſtellt, aber nicht geſichert. Die Abkürzung der Friſten für die 5 von Rhein und Saar iſt nicht zur ſeſten Bedingung des Abſchluſſes gemacht. Die deulſchen Delegierten haben das Werk von Locarno in un⸗ erwarteter Ueberſtürzung gegen die getroffenen Ab⸗ machungen und gegen Einſpruch paraphiert. Während dadurch Abänderungen auf das äußerſte erſchwert wurden, iſt das Geſamtbild von Locarno durch die Erklärungen der Regierung und anderer Parteien, zugleich aber durch alle Mitteilungen über Aus⸗ legung und Abſichten des Auslandes, inzwiſchen noch weſentlich perſchlechtert worden. So mußten wir uns überzeugen, daß wir durch Verbleiben in der Regierung unſere Ziele nicht mehr errei hen, ſondern uns nur na dem Schein ausſeßen könnten, als ob auch wir dieſe Ziele innerlich aufgegeben hätten. Darum haben wir unſeren nan Regierungspartei ge⸗ opfert, um dem In⸗ und Ausland volle Klarheit über den Ernſt der Lage zu geben und in voller Handlungsfreiheit einzuſtehen für unſer Unverrückbares Ziel: die Freiheit des Vaterlandes. Die Parteileitung: gez.: D. Winkler, Sroße Koalition ſtatt Nufloſung! IBerlin, 30. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Eine Zuſchrift, die der„Germanta“ aus parlamentariſchen Kreiſen zugeht, ſpricht ſich mit bemerkenswerter Entſchiedenheit und mit Gründen, wie ſie von uns ſchon vorgetragen wurden, gegen eine Auflöſung des Reichstags aus. Statt der Auflöſung empflehlt das Zen⸗ trumsblatt die große Koalition, iſt ſich aber im Zweiſel, ob der gegenwärtlge Reichskanzler dann die Führung der Politik in der Hand behalten kann. Statt Luther— und das iſt nicht ohne pikan⸗ ten Reiz— empfiehlt die„parlamentariſche Seſte“ der„Germania“ Dr. Streſemann, der der Vater der großen Koalition, oder »richtiger ihr Erbe“ ſei. Wir haben ſchon vor ein paar Tagen hier angedeutet, daß auch der Sozialdemokratie für den Fall, daß eine große Koalition ſich bil⸗ det, Dr. Streſemann der bequemere Kanzler ſein müßte. Auch im „B..“ iſt nebenbei der Ruf nach Auflöſung verſtummt. Das Blatt nimmt„beſtimmt“ an, daß Dr. Luther die nötigen Folgerungen aus der nun ja irreparablen Abſage der Deutſchnationalen ziehen wird. Unentwegt nach der Auflöſung rufen nur noch die ganz Extre⸗ men zur Linken wie zur Rechten. Die„Rote Fahne“ bringt in Fett⸗ druck:„Fort mit dieſem Dawesparlament! Fort mit Luther und Hindenburg und ihrem Landsknechtpackl, das muß in dieſen Tagen der Ruf des arbeitenden Deutſchland ſein.“ Im„Deutſchen Tageblatt“ aber werden die Völkiſchen als die allein echte nationale Oppoſitionspartei angeprieſen, die mit„denk⸗ bar günſtigſten“ Ausſichten in den Wahlkampf ziehen könnten. Seneralleutnant Müller auf dem Truppen“ übungsplatz Jüterbog tödlich verunglückt Der Kommandeur des Wehrkreiſes 4, Generalleutnant Müller in Dresden, iſt am Donnerstag auf dem Truppenübungsplatz Jüter⸗ bog tödlich verunglückt. Ueber den Unglücksfall wird noch berichtet: In der Artillerieſchießſchule Jüterbog wird zurzeit ein Offtziers⸗ kurſus abgehalten, in deſſen Verlauf für geſtern eine Uebung mit gemiſchten Waffen angeſetzt war, bei der ſcharf geſchoſſen werden ſollte. Neben Vertretern des Reichswehrminiſteriums war auch der Reichswehrminiſter Dr. Geßler erſchtenen. Die Fußtruppen wurden vom 3. Bataillon des in Dresden garniſonierenden Infanterieregi⸗ ments 10 geſtellt und den Befehl über die Uebung übernahm infolge⸗ deſſen auch der Kommandeur des Wehrkreiskommandos 4 in Dres⸗ den, Generalleutnant Müller. Die Uebung nahm zunächſt programm⸗ mäßigen Verlauf und wurde ſchließlich bis in die Nähe von Ziel⸗ dorf auf den Truppenübungsplatz vorgetragen. Hier ſammete ſich um Generalleutnant Müller der ganze Kreis der Zuſchauer, um das Scharfſchießen der verſchiedenen Waffen zu beobachten. Dicht neben dem Befehlshaber ſtand General v. Loszberg, einige Schritte entfernt inmitten der übrigen Offiziere der Reichswehr⸗ miniſter. Plötzlich ſah man Generalleutnant Müller zuſammen ⸗ fahren. Er verfärbte ſich, faßte nach der Hüfte und ſagte mit ton⸗ loſer Stimme: mir iſt ſo übel. Die neben ihm ſtehenden Offiziere dachten, daß er von einem Schlaganfall getroffen ſei, und wollten ihn ſtützen. Im nächſten Augenblick wankte der General aber auch ſchon zu Boden und verſchied nach wenigen Minuten. Sanitäts⸗ offiziere eilten herbei, um ihm noch Hilfe zu leiſten. Man öffnete die Uniform und nun entdeckte man, daß der General von einer abirrenden Maſchinengewehrkugel in den Unter⸗ leib ſo unglücklich getroffen war, daß die große Bauchſchlag⸗ ader zerriſſen und ſo der Tod infolge innerer Verblutung herbeigeführt wurde. Reichswehrminiſter Geßler, der von dieſem tragiſchen Unglücksfall ſichtlich ergriffen war, hieß die Uebung ſofort abzubrechen und ordnete eine eingehende Unterſuchung an. Ein kommuniſtiſcher Nachruf IBerlin, 30. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu dem bedauerlichen Unglücksfall, dem der General Müller geſtern zum Opfer gefallen iſt, bemerkt die„Rote Fahne“:„General Müller hat ſich in der deutſchen Arbeiterſchaft und insbeſondere unter den ſächſiſchen Arbeitern verdienten und unauslöſchlichen Haß zugezogen. Müller war Kommandeur der Reichswehrtruppen, die im Jahre 19238 durch Mißhandlungen und weißen Terror in Sachſen„Ruhe und Ordnung“ herſtellte. Dazu noch die Ueberſchrift:„General Müller erſchoſſen.“ Das könnte allerhand höchſt unbehagliche Vermutungen wecken. An der zuſtändigen Reichswehrſtelle indes wird erklärt, daß jede andere Todesurſache als die eines unverſchuldeten Unglücks ausge⸗ ſchloſſen ſei. Man kann ſich nur denken, daß ein Schuß eines überhöht ſchießenden Maſchinengewehres zu kurz gegangen iſt, abprallte und General Müller in den Leib ge⸗ drungen ſei. Nach einer Meldung des ſozialdemokratiſchen Preſſedienſtes iſt die Leiche denn auch bereits von den Behörden zur Beſtattung frei⸗ gegeben worden, da einwandfrei ein unverſchuldeter Unglücksfall als Todesurſache nachgewieſen ſei, und man auf die gerichtsärztliche Leichenöffnung verzichtet hätte. Dr. Geßler, der zuſammen mit an⸗ deren Offizieren dem Scharfſchießen beiwohnte, hat ſofort eine ein⸗ gehende Unterſuchung angeordnet. Koch ein hoher Offizier ſchwer verwundet Berlin, 30. Oktbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Für die verhängnisvollen Fehlſchüſſe bei der geſtrigen Scharfſchießübung auf dem Truppenübungsplatz in Jüterbog, die den General v. Müller tötelen und den Oberſtleutnant v. Hörauf ſchwer ver⸗ letzten(wovon merkwürdigerweiſe in den erſten Meldungen mit keinem Worte die Rede war) können nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen zwei urſächliche Möglichkeiten angenommen werden. Es kann ſein, daß einzelne der Geſchoſſe der indirekt(alſo ohne Ziel⸗ ſicht) ſeuernden ſchweren Maſchinengewehre eine ungenügende Pul⸗ verladung hatten und daher eine kürzere Flugdiſtanz als erwartet zurücklegten. Es iſt aber auch möglich, daß der Schütze am ſchweren Maſchinengewehr durch eine verſehentliche und von ihm unbemerkte Handbewegung die Schußdiſtanz verringert hatte, daß er vielleicht auch infolge falſchen Entfernungsſchätzens zu kurz geſchaſſen hat. Die Unterſuchung wird noch fortgeſetzt. Weiter wird noch gemeldet: Der bei dem geſtrigen Reichswehrunglück ſchwerverletzte Oberſt⸗ leutnant v. Hörauf, der im Garniſonlazarett Jüterbog liegt, erklärte einem Mitarbeiter der„B..“; Bei den geſtrigen Uebungen beſchoß die Infanterie die Trümmer des Dorſes Leuthen. Hinter der Infanterie war eine Maſchinengewehrabteilung aufgebaut. Die ſchweren Maſchinengewehre ſtanden bedeutend erhöht und ſchoſſen über die Infanterie hinweg. Im Laufe des Nachmittags ſtellte ſich heraus, daß das Maſchinengewehrfeuer teilweiſe ſehr kurz ging und bis in die Infanterie ſtreute. Es wurde darauf nach rückwärts der Befehl gegeben. Maſchinengewehrabteilung norſichtiger ſchießen ſollte. Die Bedienung an den ſchweren Maſchinen⸗ gewehren konnte aber das Ziel nicht ſehen, ſondern mußte in⸗ direkt ſchießen. Sie konnte alſo auch nicht beobachten, daß ihre Schüſſe die vorſchriftsmäßige Diſtanz nicht hatten. Tatſache iſt, daß ſchon vor dem tödlichen Unfall einige Kugeln in bedrohliche Nähe der Gruppe der beobachtenden Offiziere elngeſchlagen ſind. Plötzlich fühlte ich einen Schlag am rechten Fuß und bald darauf einen ſtechenden Schmerz, der mich zwang, mich auf die Erde zu ſetzen. Es war klar, daß ich von irgend einem Geſchoß getroffen worden war. Kameraden ſtützten mich und trugen mich zurück. Dabei kam ich an dem ſchon am Boden llegenden General v. Müller vor⸗ * ſchwer verwundet war. Im Lazarett hörte ich dann, daß General v. Müller ſchon geſtorben ſei.“ bei. Ich wurde dann abtransportlert, als ſich herausſtellte, daß ich 9 Badiſche Politik die Regierungsbiloͤung in Badͤen Der neugewählte Landtag tritt am nächſten Mittwoch, 4. Nob zuſammen. Seine nächſte und wichtigſte Aufgabe iſt die Neu⸗ wahl der Regierung. Einzelne Parteiführer haben vorläufſg ern miteinander genommen. Wie wir aus guter Quelle ören, beſteht in weiten Kreiſen der Zentrumspartei keine Nei⸗ gung, die Sozialdemokratie ganz auszuſchalten und mit der Deutſchen Volkspartei und dem Rechtsblock eine ſog nannte bürgerliche Regierung zu bilden. Gbenſowenig i aber das Zentrum gewillt, die ſeitherige Koalition ohne wei⸗ teres fortzuſetzen. Der Verluſt von zwei Mandaten über den durch die flaue Abſtimmung verurſachten Stimmenrückgang hinaus, insbeſondere aber die Tatſache, daß diesmal in vielen rein katholiſchen Gemeinden wenig mehr als 50 Prozent der b ler zur Urne geſchritten ſind, alſo offenbar die Luſt am Wählei vollſtändig verloren haben, hat die Leitung der Zentrumspartz nachdenklich geſtimmt. Ihre Bedenken gegen ein wiederholle Bündnis ſans phraſe mit der Sozialdemokratie und Demokratie mögen auch durch gewiſſe Vorgänge und Erfahrungen während der verfloſſenen Landtagsperiode gewachſen ſein. Jedenfalls ſteht feſt, daß das Zentrum Wert darauf legt, daß die Deutſ Volkspartei, hinter der eine ſtarke und wertvolle Vevölte rungsſchicht ſteht, nicht einfach wieder kalt geſtellt un der Oppoſition gewaltſam in die Arme getrieben wird. Wenn ſich die Liberalen mit den Demokraten und der Wirtſch. Vereinigung, die beide für ſich keine Fraktion darſtellen, zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammenfinden, ſo wäre dieſe mit ihren Mitgliedern faſt ebenſo ſtark wie die ſozialdemokratiſche mit ihren 16 ünd es ergäbe ſich dann die Möglichkeit, eine ſtarke Koalitions⸗ regierung zu ſchaffen, deren Beſtandteile in kulturellen, wirtſchaft lichen und rein politiſchen Fragen jeweils eine ſichere Mehrhe⸗ nach der einen oder anderen Seite hin bilden und jeglicher Partel übermacht Paroli bieten könnten. In dieſer Richtung werden wohl die Verhandlungen bewegen, die in den nächſten Tagen drri. ſchen Zentrum, Demokratie, D. Volkspartei und Wirtſch. Vere. nigung geführt werden. Von dem guten Willen und dem takti⸗ ſchen Geſchic der Unterhändler wird es abhängen, ob ſie zu einem glücklichen Ende führen werden oder nicht. L* Die erſte Sitzung Am Mittwoch, 4. November, tritt der neugewählte badiſche Land⸗ tag verfaſſungasaemäß zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. die por, mittaas 11 Uhr ſtattfindet und der Gottesdienſte der beiden Kon feſſionen vorangehen. Die Sitzung wird vom Alterspräſidenten e 5 öffnet. Dann folgt die Wahlprüfung und die Wahl den Präfidſums. Ob in der erſten Sitzung aleich die Wahl 5 neuen Kabinetts mit dem Staatspräſidenten erfolgen wird. iſt augen blicklich noch nicht beſtimmt. Es iſt möglich, daß dieſe Wahl erſt am Donnerstag geſchieht, damit die Fraktionen am Mittwoch nachmittaa hierzu Stellung nehmen können. die niederlage des Rechtsblocks bei den Landtagswahlen wird von der deutſchnationalen„Südd. Ztg.“ folgendermaßen kommentiert:„ „Da Ergebnis iſt wenig erfreulich. Im Lager der Nucz⸗ ten wäre es ein Fehler, wenn man nicht zugeben wollte daß! ſächlich der ſchwarz⸗rot⸗goldene Block den Angriff abgeſchlagen“ 0 Wenn man aber bedenkt, daß die drei Parteien dieſer Koalition ſ im Wahlkampfe gegenſeitig— oft direkt bis aufs Meſſer— beküme haben, ſo ſieht man, daß nur dadurch die Abwehr leicht war, nicht eine, ſondern 5 ſchwarz⸗weiß⸗rote Gruppen dne Kampf dagettte führten. Der Rechtsblock hat die Pflicht, ſeine ſchwachen Muſche zu erkennen. Von vorne herein war es klar, daß die arithmetiſ Rechnung der Deutſchnationalen Volkspartei + Landdund ⸗ Rechee⸗ block falſch ſein würde, da im Landbund— rein parteipolitiſch 1775 ſprochen— viele Gruppen enthalten waren. Genau wie bei Verbindung von zwei Vereinen Mitglieder wegen Verärgerung Auß die Verbindung austreten, ſo war auch bei dieſem Zuſammerſſchl 4 mit einer Abwanderung oder Stimmenthaltung zu rechne Da diee Deutſche Volkspartei dieſes Ergebnis vorau ſah, hat ſie ſich mit Recht an dieſem Block nicht beteiligt. U Linanzminiſterſum und oͤie Notlage der Beamten⸗ und Arbeiterſchafl Der Vorſtand der drei gewerkſchaftlichen Beamtenorganiſatloger unter Führung des Sekretärs Heini vom Einheitsverband gt Eiſenbahner trug dem Vertreter des Finanzminiſters, Miniſteriate, Kirchgäßner, die gegenwärtige Notlage der unteren Beam der ſchaft und der Arbeiter vor und bemerkte, daß unbedingt von um Landesreglerung etwas geſchehen müſſe, um dem immer weiter frat ſich greifenden Elend der Beamtenſchaft zu ſteuern. Miniſteria um Kirchgäßner führte aus, daß das badiſche Finanzminiſtert eht wohl wiſſe, daß die jetzigen Gehälter im Vergleich zu den ſentgeher geſtiegenen Preiſen nicht mehr ausreichend ſeien. Bei der Wi Be⸗ einführung der feſten Währung habe man den Arbeitern und ſſe· amten bewußt zu niedere Löhne und Gehälter gegeben. Eine Bef rung der Lage erhoffe man mit dem Fallen des Sperrgeſeßſe en Herbſt nächſten Jahres. Außerdem due Baden alles. was in ſenet Kräften und in ſeinen Machtbefugniſſen ſtehe, um nach Mmögahnng die weitere Verelendung hintanzuhalten. Mehr als die Gewahehn⸗ zinsloſer Darlehen könne zur Zeit nicht gegeben werden. Im 1t. gen wurde Berückſichtigung der vorgebrachten Beſchwerden zugeſaß eeeeeeeeeeeeeee der Münchner dolchſtoßprozeß Die N bezeichnete General Gröner als fa ſode wſeſſor ECoßmann erklärte, die Kriegszielfrage ſei gungen ein Beweis dafür, daß das deutſche Volk den Krieg nicht angefgrend hobe, well es bei Kriegsbeginn überhaupt deine Jiele hatte, walhe ſich die Feindſtaaten Frankreich und Rußland ſchon 1913 über Kriegsziele verſtändigt hatten. dabß Auf die Frage der Verteldigung erklärte General Gröner, ner⸗ er ſich init Ebert lediglich zur fich das des Bolſchewismus du⸗ bündet habe. Mit ſeinem Vorſchlag, ſt Ju Bekämpfung der inden, lion mit der Leitung der Mehrheltsſogtaldemokraben zu nerflgts habe ſich auch Generalfeldmarſchall Hindenburg am 10. Nav. in⸗ bereit erklärt. Bei dem von Ebert gegen den Widerſtand dcherlin babene durchgeſetzten Einmarſch von Fronttrupren in eeung habe es ſich um die Wpede l der Bevölkerung, die Säubergee⸗ von den Spartakiſten ſowie um die Sicherung einer geordneten er gerung umter Einderufung der Nattonalverſammlung gehanbett. euge erklärte weiter, er könne es ſich nicht denten, daß eine ege⸗ iricnäre Bewegung ſich über aanz Deuſchland pianmäßig auſen, dut a r n dge Jaed voe geweſh⸗ Auch Barth habe ihm nicht den Eindruck eines repolullontren n, rers gemacht. Die Revolutlon hättemanimerſten e zu, ſtehen niederſchlagen können mit einer kleinen, ah verläſſigen Truppe bei allen Generalkommandos. Schließlich 8 erenceahz daß 5 7 immer verſtanden habe, Ba n zurückzudämmen und Gärungen auf den toten Pun as bringen. Damit war die 57 ſtündige des Generd! Gröner beendet.— Der nächſte Zeuge Dr. ing. h. c. Robert Boſch; Stuttgart ben erklärte, er habe nie von einer Agitation der Arbeiterſchaft ober. Gewerkſchaften gegen den Krieg gehört. Durch die Vebſchea der Ernährungslage, durch die Krlegszielpropaganda gewiſſer e und durch die falſche Unterrichtung des Volfes über die allgenden de ſei die Krlegsmüdigkeſt entſtanden, General von Jukatſt em Zeugen auf eine Eingabe im Jahre 1918 an die Odk veee wegen der Kriegsziele eine ausweichende e „ nrnrnt„ eeeenee eNe Den i⸗ . i⸗ i⸗ r⸗ f⸗ r⸗ + n⸗ 51 er⸗ ze⸗ im en eit n9 ri⸗ Aen daf Hendel und Indutete beanazm. desthematspröſtdert Dr. Hell pa und eniga 375 Die den — den 30, Oktsber 1525 Neue Manghe mer Zeitung(Abens⸗Nusgade) 3. Seite. Nr. 504 Die Jahrhundertfeier der Techniſchen hochſchule Karlsruhe Im Anſchluß an den Feſtokt im Landestheater ſand am Don⸗ nachmittag ein gemeinſames Feſteſſen ſtatt, an dem eine W kleſene Schar der bekannteſten Perſönlichkeiten aus Kunſt, nd Dun Verlauf des Feſt⸗ De Re wriff der Jubiläumsrektor, Geheimer Oberbautat Profeſſor „Rehbog, da erte lic unſche 0 s Wort und verlas von den hunderten von Glück n das Tefegramm von Fritjof Nanſen. Nach einer kurzen Anſprache des badiſchen Staats präſidenten ſc unter großer Spannung der Anweſenden der bekannte diſche Forſcher Swen hHedin 5 Wort, der ſich ſchon während des Krieges als ein aufrichtiger dreund Deutſchlands gezeigt hat. Er erklärke, daß er nicht im Arf⸗ —9 irgendeiner Organiſatſon hier ſpreche, ſondern daß er in Kaals⸗ Wbſtee als Repräſer tant der feierlichen Stille und Einfamkeit der and und der gigantiſchen Berge des Himalaja. Jedesmel, wenn ſei er Weg in den letzten Jahren nach Deutſchland geführt habe, eſter ihm aufgefallen, daß die Stimmung in Deutſchland immer 0 und hoffnungsfroher ſei. Es ginge in Deutſchland voran und etieucg gar nicht andere mbaud bei einem Leite, da⸗ in den de en elf Jahren ſo Schweres durchgemacht und überſtanden habe. nd ſei das Herz Europas, ein Volk, das troß aller Wirkun⸗ Krieges und der Nachkriegsgeit wieder arbeite, um hoch zu 1 Die Erpreſſung des Schuldbekenntnifſes ſei ſch verruchteſte und grauſamſte Tat der neueren Ge⸗ oba Er hobe ſelbſt im fernen Oſten bei ſeinem Aufenthaſt be⸗ Sud können, wie man überall erkenne, daß in der Frage der d am Kriege die Wahrheit auf dem Marſche ſei. Die Deutſchen da 5 ſich nicht ihrer Niederlage im Kriege zu ſchämen, denn Leſſtn hältnis ſei:12 geweſen. Die Deutſchen müßten auf ihre dag 0 in dieſem Kriege ſtolz ſein. Wer folche Heldentaten wie müſße utſche Volk vollbrocht habe, der dürfe ſie nie rergeſſen und ſe di immer wieder ſtolz daran denken. Die mneuen Grenzen, wie 1 Friedensverträge gebracht hätten, ſeien ein Verhre hen am euschtum. Man könne nur hoffen, daß, wenn in Zukunft die werben revidiert würden, dies ohne Kataſtrophe vor ſich gehen Hedin gedachte dann in beſonders herzlichen Worten 0 der kerbenen Großherzogin Luiſe von Baden und erklärte, daß übe d von Schweden nach ſeiner Rückkehr von Karlsruhe f 90 die Jubiläumstage berichten werde. Das deutſche wiſſenſchaft⸗ tell Leben ſei in aufſteigender Linſe. Die Gehirne und die In⸗ köndenz habe man durch keinerlei Verträge den Deutſchen nehnen nen. Die Zutunft gehöre den Germanen, zu denen er mit Stolz ſein Heimalland Schweden zähle. mit 0 Ausführungen Spen Hedins wurden von der Verſammlung 8 ſtürmiſchem Beifall aufgenommen. Ein weiterer Höhepunkt in der 105 folgenden zahlreichen Reden war die Rede des Vertrete:⸗ Profeſſalſchen wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft, des Geheimen Hofrates in iler Dr. Breslau in Heidelberg, der der Fridericher a wünf amnen der elſäſſiſchen wiſſenſchaftkichen Geſellſchaft die Glück⸗ Shag überbrachte und die gleichſam als die Landeshochſchule für ſegte wothringen bezeichnete. Wenn Peſſimiſten darüber klagem. idne er, daß uns Straßburg verloren gegangen ſei, ſo möchten wir Tein den, daß wir den Straßburger Kollegen unſere wärmſte ſeh f e nie verſagen werden. Wir wollen unſere Arbeit fort „ Aus der Mitte der Anweſenden wurde ſpontan das Li d wurde burg, o Straßburg“ angeſtimmt, das begeiſtert geſungen Nach 7 Uhr nahm das Feſteſſen ſein Ende. Der erſte Ta g der Jubiläumsſfeſtlichkeiten klang in Feſtvor⸗ ſdelungen in den belden Karlsruher Theatern qus. ö Stiftungen für die„Fridericiang, leilte bei dem Feſtakt im Lan⸗ Stdcter mit, daß das Staateminſſterlum beſchloſſen habe, eine richt atsſtiftung im Kepitalbetrage von 150 000 RM. zu er⸗ und be deren Zinzertrag ausſchließlich für die Förderung würdiger Stipen dürftiger Studierenden der Hochſchule„Fridericiana“ durch beſch dien verwendet werden follen. Weiterhin hat die Regierung emdeeſen anzuordnen, daß für die Studierenden des höheren Lehr⸗ in der Mathematik, Phyſit und Checmie nebſt Mineralogte eologie fortan das genze an der Techniſchen Hochſchule ab⸗ cbwerben dem an einer Univperſität verbrachten gleich ge⸗ erde. Am 1 Sanmepeberle des Feſtattes überreichte der frühere Badiſcte und ſolvie de nt und Ehrendoktor der Techniſchen Hochſchule, Her⸗ Hummel, Direktor der Badiſchen Anilſn. und Sodafabrik werrigsbaſen eine Spende der Deutſchen Wirtſchaft Onduſtrie, Hand⸗ 860 gund Gewerbe) im Gefenntbetrage von 689 000 Mark, die von Lern gezeichnet iſt. Naturwiſpenſchaftlche Kundſchau Das Tal der zehntauſend dämpfe bon Rud. Hundt Im ſüdli E üdlichen Alaska ſiegt ein Vulkan, den man Katmai nennt Jhre der Schauplatz großartigen Vulkankataſtrophe im und 1912. Von verſchiedenen amerikanlſchen Forſchern wie Griggs eſanten ner liegen nun die Unterſuchungen vor, die ſie in den inter⸗ ſrect n. Gsbieten angeſtellt haben. Nordreeſtiich des Bultones er⸗ ſich!it ſich das Tal der zehntauſend Dämpfe. Vom Vulkan aus bat Diese 2 dieſem Tal eine Rieſendecke von Auswurfmaſſen ge Teil de uswurfmuſſen ſtammen aus großen Spalten im oberen tain. 51 Tales am Baked Mountain, Novarupta und Broken Moun⸗ dus polere ſind auch die beißeſten Gasquellen noch zu finden. er beſeſſen ſten ſtammende Sandſtrom muß eine ungeheure Hitze kohlte Staten, denn von der veichen Vegetation ſind nur noch ver⸗ einer Keim übrig geblieben. Der Sandſtrom iſt ſtellenweiſe von rol, he von Spalten durchzogen, in deren Nähe rein weiße inen auftreten. Die Gaſe, die bei der Erupttan der, Sand⸗ myf in gewalligen Mengen entbunden wurden, enttietden Meſfer, ſtrom zund Schwefelverbindung. Heute noch entſteigen dem Sand⸗ dandieſert Tele der hehntanſend Dänpfe ſeuzen ole ind den im 5 11 Die beiden Bäche, die das Tal durchflieen, enthiel · Stromedu udtd 80 Grod feißes Waſſer. In ker Nehe bieſes heißen Fampfen entſpringen teils 57 Grad warme Dueuen Die Bäche fer. ſſer fü merwegs, ſo daß ſie im unteren Teil des Tales weniger dle iſchen 98 oberen Teil 79 ee n d ſuchungen von Gaſen und Zerſatzungsprodukten N0 hoden Sandſtrom haben ergeben, daß die Fumarolengaſe r zehntauſend Dämpfe unter hohem Druck ſiehen und Nan kal Temperatur von mehr als 450 Grad Celſius ausſtrömen. Dämpfe un folgende Arten von Gasquellen im Tal der zehntauſend Orad. die uberſcheiden. Es gibt ruhige Fumaroſen mit etwa 100 die Spalle neit grünen Algen bewachſen ſind. Die häuſialte urt ſind Uire degeimtepperoten, die eine Temperaten bis 400 Gral anſwenen und Mhan äbige Kegelform von Exploſionstrichtern von Graraten purch einen deigen die Krarerfungrolen. Cie ſind waleſchemlich ſacden dneigneige plözluche Eretoſon beceſtenmer Fale end Salhen dernach ereſchen. Idve Oderflöche it oen Eienordd dehng n Uberfogen. Die niprige FTemrerckur wulgubt eie Ar⸗ ſumgrofen von grimen Algen. Aus zeßt noch vorpasdenen raber. don 400—6881 man ſchließen, daß die Exploſtonsgoſe eine Wärme die Blaſcldeg Grad Celſtus aufweiſen. Eine rußige Tätigteit zeigen löcher, di cher. Ganz geringe chemiſche Wirkung beſißen Blaſe⸗ anderen Grab Celſius Sondſtrahlengebläſen gleichen. Bei die eine + rolen kommt es zum Ausbruch von Schlammſtrömen, emperatur von 100 Grad erkennen ließen. Die la Fumereen feeic, heſir, daß ſe us breber Liet 15 Sandſtrom bildenden vulkaniſchen Tuffe ſind önnen keineswegs die Urſachen von Fumarolemätig⸗ n T finden ſich dicht nebeneinander Gasquellen emperaturen neben ſolchen, bei denen nur Waſſerdampf Die neuen Ehrenſenaloren und Ehrendoktoren der Techniſchen Hochſchule Anläßlich der Jahrhundertfeier wurde folgenden Perſönlich⸗ keiten die Ehrenbürgerurkunde der Fridericiana u. a. über⸗ reicht: Prof. Dr. Sven Hedin, Muſeumsdirektor Prof. Dr. Hans Rott, Stadtbaudirektor Emil Blum ⸗Neff in Karlsruhe, Bür⸗ germeiſter Hermann Schneider in Karlsruhe, dem Staatsſekretär im Reichspoſtminiſterium Dr. Hans Bredo w, Prof. Dr. Schwai⸗ Naate in München, dem Präſidenten des ktelegrophentechniſchen eichsamts Prof. Dr. Karl Willy Wagned in Berlin. Die Würde eines Ehrenſenators wurde verliehen: dem Direktor der Badiſchen Vank Richard Betz in Karlsruhe, General⸗ direktor Kommerzienrat Karl Moninger in Karlsruhe, Geh. Rat Prof. Dr. Kart Duisberg in Leverkuſen(Ehrendoktor von fechs Fetultäten), Direktor Leo Giler in Mannheim. Die Würde eines Dr. Ing. ehrenhalber: Profeſſor i.., Dr. Arthur Böhtlingk in Karlsruhe, Baurat Fritz Seitz in Heidelberg, Archilekten Rudolf Tilleſſen in Mannheim, Generaldirektor Arwed Fiſcher in Weiſenbachfabrik, Miniſterial⸗ direktor Dr. Fuch s, Präſident der Waſſer. und Straßenbaudirek⸗ non Karksruhe, Oberboumat Dr. Helmle, Direktor des Badenwerks in Karlsruhe, Ingenieur Clemens Herſchel in Newyork, Prof. Charkes Davis Marx on der Stanford Univerſity in Californien (dieſe beiden ehemalig Studierende der Techniſchen Hochſchlile Karlsruhe), Generaldirektor Guſtav Döderlein in Karlsruhe. Direktor Felir Mohr in Mannheim, Dlrektor Wilhelm Platz in Weinheim, Generaldirektor Dr. Alfred Boktt und Dr. Otto Schmidt in Ludwigshaſen. Dem zweiten Tag der Jahrhundertfeier der Techniſchen Hoch⸗ ſchule war prächliges Herbſtwetter beſchieden. Heute dormittag halb 11 Uhr wurde das Gefallenendenkmal für die Gefallenen der und des Lehrkörperz ent⸗ hüllt. Die Gedächtnisanſprache hielt Profeſſor Dr. Richard Bal⸗ dus, der in ergreifenden Worten die Gedanken in die Kriegsjehre ee e Auf dem Felde der Ehre blieben 203 Stubierende, rofeſſor Oſtendorf, ein Aſſiſtent und ein Beamter. Während die Kapelle das Lied vom guten Kamevaden ſpielte, ſenkten ſich die Fahnen und langſam fiel die Hülle des von Oberbaurat Profeſſor Läuger errichteten Denkmals, deſſen krönende Figur Bildhauer Profeſſor Glbiker⸗Dresden geſchaffen hatte. Der Redner über⸗ gab dann das Denkmal der Gefallenen der Obhut des Rektors der Fridericiang. Geheimer Oberbaurat Profeſſor Dr. ing. Rehbock übernahm das Denkmal im Namen der Hochſchule und verſicherte, daß das Andenken der Gefallenen ſteis in Ehren gehalten werde. Im Auftrag des früheven Großherzogs von Baden wurde ein prächtiger Lorbeerkranz niedergelegt. Es folgten ſodann An⸗ ſprachen unter Niederlegung von Kränzen von dem Vertreter der geſamten Studentenſchaft, einem Vertreter der Architektur⸗Ablei⸗ lung, die früher von Profeſſor von Oſtendorf geleibet war, von einem Vertreter der Angehörigen' der Hinterbliebenen und einem Vertrster der Beamtenſchaft der Hochſchule. Während die Studentenverbindungen ihre Kränze am Denk⸗ mal niederlegten, erſchien ein Verkehrsflugzeug der Badiſchen Luft⸗ verkehrsgeſellſchaft, das über dem Denkmal in niedriger Höhe kreiſte und einen Krang abwarf. Unter den Kranzſpenden be⸗ fanden ſich weiter ſolche des Verbandes der auständiſchen Studie⸗ renden und der Auslandsdeutſchen an der Karlsruher Hochſchule Unter den Klängen eines Trauermarſches erfolgte dann der Ab⸗ zug der Teilnehmer an der Gefallenergedenkfeier. Die clückwünſche des Reichspräſidenten Reichspräſident von Hindenburg hat an den Senat det Karlsruher Hochſchule ein in herzlichen Worten gehaltenes Glück⸗ wunſchtelegramm zur Jahrhundertfeier geſandt. ein Handelevrrtrag mit Italſen EJ Verlin, 90. Okt.(Von unſerm Berliner Blro.) Wie das „B..“ hört, beſtätigt ſich die römiſche Meldung von einem un⸗ mittelbar bevorſtehenden Abſchluß der deutſch⸗italieniſchen Handels⸗ verktragsverhandlungen. Angeblich ſoll ſchon heute die leßte Feile an den Vertrag gelegt werden. Die Nachricht von dem formellen Abſchluß wird für die nächſten Tage erwartet. Es handelt ſich heer um kein Proviſorium mehr, ſondern um einen Handelsvertrag nach Vorkriegsmuſter. — Kehl, 30. Okk. Hier ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen zwei Frachtkähnen. Als der Schleppdampfer„Nautic“ mit zwei leeren Kähnen im Anhang bom Straßburger Hafen zu Tal nach Mannheim fuhr, begegnete dem Zug bei Kilometerſtein 130 der zu Berg fahrende Kahn„Ave Maria“. Das im Tau des Schleppers„Nautic“ befindliche Schiff„Seine“ fuhr auf die„Ave Matia“ auf, ſodaß beide ſchwer beſchädigt wurden. ausſtrömt. Die Temperaturmeſſun an den Fumarolen haben in 52 Fällen Temperaturen under Grad, in 29 Fällen von 200 bis Grad, in 14 Fällen 300—400 Grad, in 7 Fällen 400—.500 Grad und in 4 Fällen 500—650 Grad Celſtus ergeben. Die Gafe beſtanden zu 99 Prozent aus Waſſerdampf; nur in kleinen Mengen iſt Schwefelwaſſerſtoff, Chlorwaſſerſtoff und Fluorwaſſerſtoff noch⸗ zuweiſen geweſen. Rieſenſterne Don Dr. Rudolf Wegner(Berlin) Eiwem Kinde ſcheint eine Stadt groß zu ſein, einem Erwachſenen wicderum ſein Land, und die Allgemeinheit ſpricht von einer Rieſew⸗ legb erde mit ihren unendlichen Land. und Waſſerflächen. Der Begriff groß iſt demnach ein ganz relativer. Was ein winziger Zwerg für ein Ungeheuer halten möchte, würden wir vielleicht als Spiel · zeug anſehen, und ſo ließen ſich ähnliche Beiſpiele immer weiter anflihren. Von der Schuſe her wiſſen wir, daß die Erde einer hat. Das iſt eine rieſige Strecke! Denken wir uns, mitten durch die Erde hindurch wäre eine ſehr breite, hohle Stange gelegt, die ſene Länze hätte: Ein D⸗Jug, der in der Stunde 1 Kilometer fährt, ſoll ſie ohne Aufenthalt durcheilen. Er würde dazu gegen 375 Tage gebrauchen, Licht aber, das die größte Geſchwindigkeit im Weltenraum hat, braucht nicht einmal eine ½ Setunde. Was uns als riefengroß erſcheint, verläuft einem Welt⸗ iſt in nichts. heiſt zr gehen weſter. Die Sonne, die Beherrſcherin unſeres Pla⸗ neten, der Urguell von allem Leben, tat einen über hundertmal geößeren Durchmeſſer als die ſtolze Erde und übertrifft ſie daher m Rauminhalt etwa 1 300 000 mal. Ein Mathematiker kann ſich dies ſeicht ausrechnen. Das ſind Zahlen, die wir uns gar nicht vorſtellen können, obwohl wir in der Inflationszeit mit ihnen ge · rechnet haben. Um alle die ſie unkreiſenden Planeten mit ihren Trobamten, Kometen und Metevren zu beherrſchen, muß die Sonne ſchon folche Größe haben, um ihre Kräfte genügend zur Wirkung 100 Klen ird ſie aber, wenn wir den ſetzt führt m w 5 ir uns ührien Fixſternen wenden. Am winterlichen Abendhimmel aug ein ſchönes Sbernbild, der Orlon, der ins ſicher wohl bekannt ſein wird. Ein heller, rötlicher Stern funkelt in ſeinem linken oberen Abſchnitte. Er heißt Veteigeuze, wie ihn die alten Araber einſt benannt hatten. Beobachten wir ihn durch das größte Fern⸗ rohr, erſcheint er doch nur als ein leuchtender Punkt, weil er ſo ungeheuer weit entfernt iſt, daß das Licht, das in ſeder Sekunde 900 000 Kitometer zurücklegt, eiwa 150 Jahre brauchen würde, um von dor zu uns zu gelangen. Auf ganz eigenartige Weiſe hat man ſeine Größe beſtimmt umd dabei gefunden, daß ſein Durch⸗ meſſer ungeführ 300 mal größer als der unſerer Sonme iſt. Der Orionſtern übertrifft das Tagesgeſtirn an Größe daher über 14 Millienen mal. Hier ſchwinden unſere Vorſtellungen vollſtändig, um ſich einen ſolchen Gigantenſtern in den leeren Raum verſeßzt zu denken. Es gibt aber noch größere Himmelskörper. An ſchönen Sommerabenden ſehen wir in der Nähe des Horizondes ein helles Kugel gleicht und einen Durchmeſſer von etwa 12 756 Kilometern Froge painlevé und Briand bleiben Painlevé hat im Laufe des Donnerstags ſein Miniſterium ge⸗ bildet. Die Miniſterliſte iſt folgende: Miniſterpräſidium und Finan⸗ zen: Painlevé; Budget: Bonnet: Juſtiz: Chautemps; Aeußeres: Briand; Inneres: Schrameck: Krieg: Daladier; Marine: Borel; Heffentliche Arbeiten: de Monz ie; Landwirt⸗ ſchaft: Durand; Handel: Daniel Vincent; Kolonjen: Per⸗ rier; Arbeit: Durafour; Penſionen: Antériou; Unterricht: Dolbos. Unterſtaatsfekretäre: Miniſterpräfidium Berthod, Han⸗ delsmarine Danielou, befreite Gebiete Schmidt, Luftſchiffahrt Exnac, Künſte Bénazet, Krieg Oſſola. das Echo aus England 8 London, 30. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Die eng⸗ liſchen Blätter drücken ihre Befriedigung darüber aus, daß Painleps die Neubildung des Kabinetts gelungen iſt, und beſonders, daß Briand das Portefeuille des Auswärtigen beibehält. Caillau Fehlen im Kabinett wird bedauert, doch nimmt man in leitenden Kreiſen an, daß Painkevs ſeinen Schuldentilgungsplan mit Churchill billigen wird. Die Ausführung des Locarnover trages gilt hier augenblicklich als das wichtigſte Problem. Die„'Times' ſagen, der unmittelbare Zweck der europäiſchen Politik ſei die Konſolidie⸗ rung der Ergebniſſe der Locarnokonferenz. Der dort abgeſchloſſene Vertrag habe den europälſchen Angelegenheiten eine neue allgemeine Richtung erteilt, aber in allen Ländern ertöne der Alarm lokaler In⸗ tereſſen und Konflikte, ohne Rückſicht auf die internationale Entſchei⸗ dung. Painlevé habe jetzt Gelegenheit, durch Charakterſtärke und Zielbewußtſein, der Nation mehr Vertrauen einzuflößen als irgend eine Parteikombination. Luther ſcheine die Lage in Deutſchland mit Ruhe anzuſehen und mit klarer Entſchloſſenheit den Locarnover⸗ trag durchzuführen. Die Verſicherung der Weſtmächte, daß die Maß⸗ regeln zur Erleichterung der Rheinlandbeſatzung durchgeſetzt werden, iſt augenſcheinlich in der Ausführung begriffen. Die Ratifikation des Locarnovertrages ſcheine geſichert, aber bei der inneren Ruke⸗ loſigkeit der verſchiedenen Länder, die an dem Vertrag teilnehmen, müßte man offenbar erkennen, daß der Plan für weitere Fortſchritte große Vorſicht erheiſche. Tetzte Meldungen Beſtialiſcher Gattenmord — Leipzig, 30. Okt. Wie die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ berichten, wurde am Mittwoch abend in einem Hauſe in Leipzig⸗ Dölitz ein deſtzaliſcher Mord verübt. Dort wohnt die von ihrem Mann, dem Polizeioberwachtmeiſter Otto Völkel, getrennt kebende Frau Michaline Völkel gebürtig aus Polen. Gegen 10 Uhr hörte eine Heusbewohnerin eine Männerſtimme um Hilfe ſchreien. Der herbeigerufenen Polizei bot ſich ein grauenhafter Aublick. Auf dem ſchmalen Vorſgale bemerkte man eine Blutlache und durch die offene Küchentür den Rumpf einer Leiche, neben der Leiche ſtöhnend und ſther und über mit Blut beſudelt Frau Völkel, de ſich anſcheinend die Verletzungen ſelbſt beigebracht hat. In einem in der Küche be⸗ findlichen Kochkeſſel lagen die Arme und der Kopf in kochen⸗ dem Waſſer. Neben dem Rumpf in der Küche lagen außerdem noch zwei Beine vier Meſſer, ein Hammer und eine Schnur. In der Wohnſtude traf mem einen mit Blut beſudelten Mann, der als der Bruder der Frau Völkel feſtgeſtellt wurde. In dem Ermordeten wurde der Ehemann der Frau Völkel erkannt. Die Frau wurde ins Krankenhaus gebracht, der Bruder der Frau verhaftet. Die Ge⸗ ſchwiſter ſcheinen nach den bisherigen Feſtſtellungen den Mord ver⸗ lidt zu haben. Eine furchlbare Mordtat in Ragowo — Warſchau, 30. Okt. In der Gemeinde Rogowo, Kreis Rippin, überfielen maskierte Banditen den Landwirt Dempski und wollten ihn zwingen, ſein Geld auszuliefern. Da ſie keinen Erfolg hatten, ermordeten ſie Mann und Frau und die 12jährige Tochter, worauf ſie das Haus anſteckten, das vollſtändig herunter⸗ brannte. Wie ſich jetzt herausſtellte, ſind die Mörder die eigenen Söhne des Ermordeten geweſen. e Die däniſche Arbeilsloſigkeit. Die Jahl der däniſchen Arbeits⸗ loſen beträgt nunmehr 24 000. Dieſe Zahl iſt bemerkenswert. da ſie doppelt ſo aroß iſt, wie die Arbeitslolenziffer im Oktober 1924. Antares. Sein Name bedeutet ſeines Lichtes wegen ſoviel wie Gegen⸗Mars. Faſt 500 mal iſt der Sonnendurchmeſſer in ſeinem enthalten, und ſein Pauminhalt überſteigt den der Sonne etwa 38% Millionen mal. Alſo 38 Milldonen Sonnenkugeln müſſen wir zuſammenballen, um eine Kugel von der Größe des Antares zu erhalten!l Wer weiß, ob nicht noch größere Fixſterne vorhanden ſind! Die Erde verſchwindet ihnen gegenüber wie ein Stein, den man in das weite Meer wirft. Wie groß kommen wir uns vor und wie klein, kleiner als ein Staubkorn, ſind wir im Verhältnis zu den Rieſenſternen im Weltall. von der Natur der Meteoriten Don Dr. Johannes Bindrich(Wachwitz) Die Mebeoriten, jene aus dem Weltenraum auf die Erde fallen⸗ den Maſſen, haben immer das Intereſſe des Menſchen in kohem Maße erregt. Hofft man doch durch ſie Auſſchlüſſe über die Welt außer unſerer Erde zu bekommen. Eine beſonders naheliegende iſt wohl die, ob die Meteoriten edenſo zuſammengeſetzt ſind wie die Erde, d.., ob ſie dieſelben chemiſchen Grundſtoffe, Ele⸗ mente, aufweifen, die wir auf der Erde kennen. Der Laie weiß zumeiſt nur von Eiſenmeteoriten, weil dieſe ja am auffälligſten ſind; es gibt aber neben dieſen auch noch Steinmeteoriten, die echte Fe⸗ ſbeine wie etwa Baſalt ſind. Beſtehen die Eifenmeteoriten in der Haupiſache aus Eiſen und Nickel, ſo weiſt die zweite Art von Meieoriten die verſchiedenſten Elemente auf. Unter dieſen treten bisher keine auf, die nicht auch auf der Erde vorkommen. Dagegen hat man eine gonze Reihe Grundſtoffe noch nicht oder nicht ſicher nachweiſen können, von denen nur die bekannteren genannt ſeien: Gold, Blei, Zirn, Zink, Antimon uſw. Erwähnt ſei, daß ſich der Kohlenſtoff in den beiden auf der Erde vorkommenden Formen, als Eraphit und als Diamant, findet. Die letzteren ſind). B. in einem amerikaniſchen Eiſenmeteoriten zwar nur mikroſkopiſch klein gaber in beträchtlicher Jahl feſtgeſtellt worden. Wenn nun auch in den Meteoriten dieſelben Elemente wie auf der Erde nachgewieſen werden konnten, ſo ſetzen ſie ſich doch zum Teil zu Verbindungen zufammen, die als irdiſche unbekannt ſind. So fehlt z. B. der auf der Erde ſo ſehr häufige Eiſenkies, die Verbindung von einem Teil(Atom) Eiſen mit ziwei Teilen Schwefel; an ſeine Stelle tritt eine andere, die aus einem Teil Eiſen nur einem Teil Schweſel beſbeht. Die Bildungsverhältniſſe, Druck und Temperatur, die für des Entſtehen einer chemiſchen Verbirdung weſentlich ſind, ſind offenbar am Urſprungsort der Meteoriten andere geweſen, als auf der Erde. Irgendwie im Zuſammendang damit ſteht wohl auch, daß die quantitative Häufigkett der einzelnen Elemente bei den Mebeoriten eine andere iſt als auf der Erde. Die moderne Ele⸗ mententheorje läßt ein Element aus einem onderen hervorgeben, indem ſie die Beobachtungen der vadioaktiven Erſcheinungen weiter ausmertet. Emſprechend dem Vorherrſchen gewiſſer Elemente in den Meteoriten, die auf der Erde nicht ſo hervortreten, kann man auf Grund obiger Theorie folgern, daß bei den erſteren, ebenſo auch auf den Urſprungsgeſtirnen der Meteoriten der Zerfall im allgemeinen noch nicht ſo weit vorgeſchritten ſein kann, wie auf Sternbild leuchten, den Skorpion. Hier ſtrahlt der rölliche Stern unſerem Stern, dieſe Geſtirne alſo jünger ſein müſſen als die Erde. 4. Seite. Nr. 504 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Freitag, den 30. Oktober 192⁵ Städtiſche Nachrichten Stromſtörung Heute vormittag hat ſich wieder einmal gezeigt, wie ſehr wir auf den elektriſchen Strom angewieſen ſind und wie empfindlich wir ihn vermiſſen, wenn er plötzlich ausbleibt. Wie bereits mitgeteilt wurde, trat die erſte Störung, die eine ſtarke halbe Stunde dauerte, um 49 Uhr ein. Einige Minuten ſpäter ſtanden die Räder in den Betrieben, die wie der unſrige an das ſtädtiſche Verſorgungsnetz angeſchloſſen ſind, von neuem ſtill. Diesmal dauerte die Störung eine reichliche Stunde. Die Urſache diefer zweiſtündigen Unterbrechung der Stromzufuhr— das kurze Wiedereinſetzen um 9 Uhr kommt nicht in Betracht— iſt nicht beim Städt. Elektrizitätswerk zu ſuch⸗m, deſſen Zuführungsleitungen vollſtändig in Ordnung waren, ſondern, wie mitgeteilt, in einem ſchweren beim Groß⸗ kraftwerk Rheinau. Da ſich die Störung auf das geſamte Mann⸗ heimer Stromverſorgungsnetz erſtreckte, ſtanden die Straßenbahn⸗ wagen auf allen Strecken ebenfalls ſtill und zwar das erſtemal von .25 bis.20 Uhr, das zweitemal nach 10 Minuten bis kurz vor halb 11 Uhr. Glücklicherweiſe war zu Beginn der erſten Störung der Spitzenbetrieb ſchon vorüber. Aber trotzdem dürfte der Einnahme ⸗ ausfall in den zwei Stunden, in denen die Wagen auf allen Strecken hilflos liegen bleiben mußten, nicht unbeträchtlich geweſen ſein. Zwiſchen der letzten und der heutigen Stromſtörung liegt zwar ein größerer Zeitraum. Aber dieſe an ſich erfreuliche Tatſache, die darauf zurückzuführen iſt, daß die Leitungskabel zwiſchen dem Städi⸗ Elektrizitätswert und dem Großkraftwerk Rheinau nunmehr gut funktionieren, darf uns nicht abhalten, auf die Kalamität aufmerkſam zu machen, daß wir bei der Stromzufuhr nur auf das Großkraft⸗ werk angewieſen ſind. Die Schlußfolgerungen aus dieſer Feſtſtellung etgeben ſich ganz von ſelbſt. Vom Großkraftwerk Mannheim.⸗G. erhalten wir folgende Zuſchrift: Gelegentlich einer Maſchinenunterſuchung im Großkraftwerk entſtand heute morgen durch das Verſagen elnes Schaltapparates eine größere Störung, die die beiden in Be⸗ trieb befindlichen großen Maſchinenaggregate außer Betrieb ſetzte. Der entſtehende Ausfall war ſo groß, daß er nicht von 21 mit dem Großkraftwerk parallel arbeitenden Waſſerkraftwerken rnommen werden konnte. Durch den Unfall waten an weiteren Schaltapparaten Störungen entſtanden, die nicht ſofort gefunden wurden, ſodaß ſich die Wiederinbetriebnahme der Maſchinen um einige Stunden verzögerte. Während dieſer Zeit war nur eine Teilperſorgung von Mannheim möglich. Gegen ein Uhr konnte der volle Betrieb wieder aufgenommen werden. Die Störung iſt auf ein unglückliches Zuſammentreffen von mehreren Umſtänden zurückzuführen. Es werden die nor⸗ wendigen Maßnahmen getroffen, um auch gegen ſolche unglücklichen Verkettungen geſchützt zu ſein. Seh Beſichtigung der Strecke Mannheim⸗heidelberg der Reckarkanaliſierung der Badiſche Waſſer⸗ und Energiewirtſchafts⸗ VBerband E. V. Mannheim hielt geſtern vormittag im Fried⸗ richspark eine Sitzung ab, an die ſich nachmittags eine Beſich⸗ tigung der trecke Mannheim⸗Heidelberg der Neckarkanaliſierung ſchloß. An dem Ausflug zu Lande und Waſſer, der ſich ſehr inſtruktir geſtaltete, nahmen u. a. teil: die ürgermeiſter Amberger von Heidelberg und Koch von Laden⸗ burg, ſowie von Vöhrenbach und Albbruck, Beigeordneter Dr. Bartſch als Vertreter der Stadt Mannheim, fünf Stadträte von Heidelberg, Handelskammerpräſident Lenel mit Prof. Dr. Blau⸗ ſtein und Dr. Hildenbrand, ſowie mehreren Mitgliedern der Handelskammer, Kommerzienrat Heidlauff, Präſident der Handels⸗ kammer Lahr, Verbandsvorſitzender Rechtsanwalt Lindeck, Ver⸗ bandsſyndikus Dr. Schneider, Reichstagsabg. Julier. Bürger⸗ meiſter von—— Graf v. Oberndo f, ſowie eine Anzahl Bertreter der Mannheimer und Heidelberger Preſſe. In der dritten Nachmittagsſtunde wurde vom Friedrichspark aus in zwei Sonderwagen der Straßenbahn die Fahrt nach Feudenheim angetreten. Der erſte Halt erfolgte unterhalb des Krankenhauſes egenüber der Stelle, an der der Kanal in den Neckar mündet. Sceade, daß die zahlreichen Kleingärten, die in der Kanalſtrecke liegen, verſchwinden müſſen. Der Mannheimer Bürgrausſchuß hat, wie noch exinnerlich ſein dürfte, vor einigen Monaten die Mittel für die Schaffung eines Hafens zwiſchen der Kanalmündung und dem Riedbahndamm bewilligt. Der Kanal wird zu dieſem Zweck um 14 Meter verbreitert. Die Länge der Kanalausbuchtung beträgt 900 Meter, die Tiefe des zur Anſiedlung reſervierten Geländes 60 Meter. Baurat Vetter, der während der Beſichtigung anhand von Plänen die nötigen Erläuterungen gab, vermochte ſchon hier ein anſchau⸗ liches Bild von den Veränderungen zu entwerfen, die in dem Gelände bald vor ſich gehen werden. Nach Verlaſſen der Straßenbahn in der Feudenheimer Hauptſtraße wurde durch die Neckarſtraße der Weg zu der Kanalſtrecke angetreten, an der gegenwärtig gearbeitet wird. Nach einem kurzen Vortrag, der zur Orientierung im Baugelände diente, wurde mit einem„Extrazug“ der Neckar⸗A.G die Fahrt am Kanal— augetreten. Die Lokomotive zog drei Wagen, deren Oberbau aus Liner Doppelſitzbank beſteht. Man wurde unwillkürlich an die Bilder von der erſten Dampfbahn nach Heidelberg erinnert. Da man eine große Strecke am Rande des Kanals entlang fuhr, konnte man ſich genau von der Bauart überzeugen. Der weſtliche Pphilharmoniſcher verein Erſtes Konzerl: Bruno Waller— Jinaida Jurjemskaja Wir ſind dabei, wieder aufzubauen; wir nähern uns pwieder der Romantik: Schumanns.dur⸗Symphonte ſteigt wieder empor, in neuer Ausdeutung natürlich. Da wir Spohr beinghe vergeſſen haben, da wir ſeine Symphonie der„vier Jahreszeiten nicht mehr kennen, bemerken wir gar nicht mehr, wo die Wurzeln von Schu⸗ 8 Frühlings⸗Symphonie liegen. Nur aus alten Lehrbüchern erſeßen und erleſen wir, daß Schumann zuweilen„ſpohrt“, daß Spöhrs Chromatit von Schumann über Brahms bis zu Wagners Meiſterſingern führt. Daß Schumann eigentlich ſeine Klaviermuſik für Orcheſter nur einrichtet, wie weit ihm Ferdinand David bei der Orcheſtrierung der B⸗dur⸗Symphonie die hilfreiche Hand ge⸗ boten hat, wie falſch die Verglelchung von Schumann mit Mendels⸗ ſohn ausfällt, dies alles bleibt im Dunkel. Und nun die Auslegung. Klara Schumann ſpielte die Klavierwerke ihres Gatten nicht im unigen Tempo rubato, ſie geriet aber gern in gewiſſe Strom⸗ chnellen. Dann pflegte Robert zu ſagen:„Nur nicht zu ſchnell, liebe Klara.“ Die geſtrige Vortragsfolge führte von Robert Schumann zu Mozark, von Eichendorff zu Goethe. Fiordiligis großer Mono⸗ log, der Verſuchung erſter Teil, fand aber im Konzertſaal nicht die rechte Stelle. Soll es„Cosi fantutte“(,So machens alle“— nämlich: alle Frauen) ſein, ſo wäre die große.-dur-Arie mit den obligaten Hörnern ſowohl dramatiſch wie muſikaliſch— die rich⸗ tige Nummer. Die„kleine Nachtmufik“ des Meiſters, vier Sätze für Strechinſtrumente, mag uns in die Zirkelfäle von Schwetzingen verſeßen, als Abendmuſik zur Maienzeit Aber wer kann ſich ſo ſchnell ein⸗ und umſtellen?! Nach der Pauſe waren wir beſſer daran, denn Tſchaikowskys„Onegin“, im Grunde lnriſche Szenen nach Alexander„Roman in Verſen“, ſind lebcht verſtändlich, ſobald man Puſchkin⸗Reclam(U. B. 427, 428) nachlieſt. Der Lebemann Onegin(Bariton) iſt der ſchönen Tatjana gefährlich geworden. Er verſteht es meiſterlich, der Rührung Stunde kühn zu nutzen, mit Geiſt zu blenden und endlich„ins⸗ geheim“, die ſchönen Frauen„zu locken auf den Vogelleim“. Die den Ehemänner merkten nichts, ſie blieben„ihm Freunde immer⸗ *(I, 11, 12). Tatjana, deren Brief⸗Szene wir geſtern ver⸗ nahmen, ergeht es wie allen Ovegin, gelangweilt wie ein Mode⸗ herr der Oberſchicht von 1830— Tatjana, von den„Leiden des jungen Werther“ und ausländiſchen„Mißgsburten der Dichtung“ erfüllt, ſie bekleidet in ihrem Fantaſie„den Egoismus, dieſen Bock, mit der Romantik ſchönſtem Rock“(III, 12). Es gibt ein Un⸗ glück; aber wir haben es heute nur mit jener Brieſſzene zu tun. Teil der Strecke Feudenheim—Ladenburg iſt fertiggeſtellt. Man ſieht hier, daß die Böſchung nahezu vollſtändig betoniert wird. Nur ein ſchmaler Streifen darüber ſſt mit roten Sandſteinen belegt. Die Kanalſohle wird mit einer Tonſchicht abgedichtet, über die eine Kies⸗ ſchicht kommt. Auf der Höhe von Ilvesheim wurde die Fahrt unterbrochen. Es galt die Zementierarbeiten an der Böſchung in Augenſchein zu nehmen. Mancher dürfte zum erſtenmale geſehen haben, in welcher Weiſe der Zement maſchinell aufgetragen wird. Je weiter man den Kanal entlang nach Ladenburg vordringt, deſto berſe nimmt der Kanalbau ab. Zuletzt ſteht man wieder vor den erſten Anfängen. An der Stelle, wo der Kanal in den Neckar mündet, wurde ein Die volksparteilichen Abgeordneten im Vadiſchen Landlag Abg. Dr. Wuühelm Mattes, Landwitt in Stockach Kahn beſtiegen, der von einem von dem Bürgermeiſter von Neckar⸗ ſteinach, Herrn Kumpf, ſicher geſteuerten Motorboot gezogen wurde. Abendſtimmung ſenkte ſich auf den Fluß. Als beim Schwa⸗ benheimerhof die Schleuſe erreicht wurde, ſtand ſchon der Vollmond am Himmel. Er war in der Tat auch die einzige Beleuchtung bei der Durckſchleuſung der Ausflügler. In erſtaunlich kurzer Zeit wurden die beiden Fahrzeuge um 8 Meter gehoben. Schade, daß die Dunkelheit nicht die genaue Beobachtung des Einſtrömens des Waſſers geſtattete, das die Schiffe bis zur Höhe des Waſſerſpiegels hinter dem öſtlichen Schleuſentor hebt. Von hier ging die Fahrt viel ſchneller vonſtatten, da das Waſſer in dem Kanal keine Strömung hat. Zudem wurden wir von einem neuen, elektriſch beleuchteten Motor⸗ boot der Kanalbauverwaltung gezogen, in das ein Teil der Aus⸗ flügler zur Entlaſtung des Nachens überſtieg. Gegen 7 Uhr kamen endlich die Lichter von Heidelberg in Sicht. Der geſtaute Neckar macht einen imponierenden Eindruck. Das Bild hat ſich vollſtändig ver⸗ ändert. Man glaubt ſich auf dem Rhein zu befinden. Sehr Kurz nach 7 Uhr wurde an der Stadthalle angelegt. intereſſant war die Waſſerfahrt verlaufen. Aber man war doch froh, als man ausſteigen durfte, da der Neckar eine 1 0 Kälte ausſtrömte. Im kleinen Saal der Stadthalle, wo man ſich zum Abendeſſen vereinigte, wurden die Lebensgeiſter ſchnell wieder ge⸗ weckt. Bürgermeiſter Amberger ſprach einige herzliche Be⸗ grüßungsworte, wobei er ſeiner Freude darüber Ausduck gab, daß er unter einer Kommiſſion weilen dürfe, die dem Kanalbau ſach⸗ verſtändiges Intereſſe entgegenbringe..⸗A. Lindeck dankte ebenſo herzlich für die warme Begrüßung. Man ſei gern nach Hei⸗ delberg gekommen, weil die Muſenſtadt mitten in der Debatte über die 8 55 ſteht, die die Mannheimer Beſprechung beſchäftigt habe. Die Fahrt habe auf das inſtruktipſte gezeigt, welche Arbeiten bis jetzt geleiſtet worden ſind und noch weiter in Ausſicht ſtehen. Herr Lindeck dankte Baurat Vetter für die liebenswürdige Führung, Bemerkenswert iſt im Uebrigen, daß Tſchaikowskys„Eugen Onegin“ (1879) im Hof⸗ und Nationaltheater Mannheim um 1902 zur erſten Aufführung kam, aber nach drei Aufführungen zurückgelegt wurde. Obwohl nun viele deutſchen Opernbühnen dies Werk mit ſchönem Erfolge gebracht haben— am beſten das„Deutſche Opern⸗ haus“— die heutige Stadtoper Berlin— iſt Tſchaikowsky„Eugen Onegin“ hier niemals mehr zur Aufführung gekorimen. Um ſo will⸗ kommener mochte uns geſtern die Briefſzene ſein, die zweite Szene und erſte Verwandlung des erſten Aktes. Wir waren im ruſſiſchen Ausklang der Romantik, denn Peter Tſchaikowsky iſt der Nach⸗ fahre von Anton Rubinſtein, des„Feramors“(1863) und des „Dämon“(1876). Und ſo war die Wahl, mit der Konzert⸗Fantaſie⸗ Ouvertüre„Romeo und Julia“ zu ſchließen, vortrefflich zu nennen. Ob auch vom Standpunkt des Gaſtdirigenten, iſt eine andere Fr.ge, denn den freien Formen dieſer Fantaſie zu folgen iſt eine Aufgabe. Der naive Hörer bedarf eines Programmes: er war mehr über⸗ raſcht als überzeugt von dem Ende, und dies nahm dem Schluß⸗ beifall etwas von der Wärme, mit der man ſonſt Bruno Walter aufgenommen hat. Die Symphbonie war demnach der Haupterfola, unſer Gaſt qab dem Nationaltheater⸗Orcheſter Glanz und Deutlichkeit des Vortrags. Wir hörten zwar im Finale mehr Animo als Grazia: aber ſo wün⸗ ſchen es die Zeitgenoſſen, ſie lieben gewiſſe„machtvolle Steigerun⸗ gen und Bruno Walter machte dies Zugeſtändnis. Im Uebriagen hör⸗ ten wir aber den echten Schumann, ohne falſche Aufmachung. Unſer Orcheſter war auf ſeiner Höhe. und der zweite Sak. das in roman⸗ tiſcher Feldeinſamkeit den Blick nach oben wendet. war ein Meiſter⸗ ſtück. Mit Mozart gab Bruno Walter ein wahres Wull. ein kleines Bild aus dem alten Wien, nur ſind hier der kleine Raum und das kleine Orcheſter Vorbedingungen. Jeder wird den Veraleichspunkt verſtehen, wenn ich ſage: Teppichbeete muß man nabhe betrachten, 13 85 von ferne. Aber dafür kann Bruno Walter nicht verantwortlich ein Die Soliſtin? Zinaida Juriewskaia. von der Berliner Staatsoper, iſt nach Erſcheinung und Stimme eine Vertreterin der alten Kunſt von Paris. der aroßen Over, der Koloraturprinzeſſinnen. die in gewiſſem Sinne den heutigen Koloraturſopran mit dem lyri⸗ ſchen verbinden. Die Ausbildung des hellen Oraanes iſt auf Geläufia⸗ keit eingeſtellt worden. und ſo ſana die Künſtlerin Mozarts Fiordiliai mit aroßem Können. Aber erſt bei Tſchaikowskn wurden wir und ſie warm: hier aab ſie neben muſikaliſchen Vorzügen auch die dra⸗ matiſchen kund. Man würde ſich freuen, dieſe Sängerin einmal im Rahmen unſerer Oper zu begrüßen. Und ſo ſagen wir: ack e ſehen! 83 ebenſo Bürgermeiſter Kumpf, dem wackeren Steuermann, ſowie der Preſſe, die er um fernere Unterſtützung der Verbandsbeſtrebungen bat. Sein Hoch galt der Stadt Heidelberg. Daͤmit ſchloß der offi⸗ zielle Teil. In gemütlicher Runde blieb man dann noch ein Stündchen beiſammen. Sch. vorführung eines unſinkbaren und nicht kenternden Bootes Geſtern nachmittag hatten wir Gelegenheit, eine Neuerfindung in Geſtalt eines unſinkbaren und nicht kenternden Bootes zu be⸗ wundern. Der Erfinder, Herr Albert Sigg aus Ludwigsburg, brachte ſein Boot oberhalb der Friedrichsbrücke ſelbſt zur Vorfüh⸗ rung. Stabil gebaut, praktiſch durchgeführt, fand das Boot allge“ meine Anerkennung. Es iſt gewiſſermaßen als Modell gedach denn den Größenverhältniſſen der See müßte es erſt angepaßt wer den. Aber ohne weiteres muß man zugeben: die Idee dieſef „Schwaben⸗Delphins“ iſt tatſächlich gut. Die Praxis würde ja 75 veränderten Verhältniſſen andere Anſprüche ſtellen, aber da⸗ bleib den Technikern an Ort und Stelle überlaſſen. 5 Die Erfindung betrifft ein Boot, das ſo beſchaffen iſt, daß 11 5 Bauart ein Kentern ſelbſt bei ſtürmiſcher See ausſchließt, weshal as in erſter Linie ein Rettungsboot bildet, jedoch auch für Sport⸗ zwecke Verwendung finden kann. Das Boot bietet jedoch nicht nut eine Sicherheit gegen Kentern, ſondern auch inſofern, als ein Sinken vollkommen ausgeſchloſſen und damit ein wirkliches Sicherheitsbon, ſchaffen iſt. Das Weſen der Erfindung beſteht darin, daß 5— dot ſich in einen Tragkörper, eine Vorrichtung gegen Kentern rt. einen beſonderen Raum für Aufnahme der Paſſagiere zergliede Durch die Verwendung einzelner Tragkörper und ihre loſe Drehbo. keit um eine Achſe wird einmal erreicht, daß ſich die Tragkört. bei ſeitlichem Wellenſchlag von ſelbſt drehen, wodurch deſſen ſtörend Einflüſſe zum großen Teil ſelbſttätig ausgeſchaltet werden. Sode aber iſt es ermöglicht, die nachteiligen Wirkungen eines unter Waßf 5 leck gewordenen Tragkörpers raſch zu beſeitigen, indem dieſer gedreht wird, daß die beſchädigte Stelle nach oben zu liegen komm wobei ſie dann gegebenenfalls eelbſt auf dem Waſſer ausgebeſſet werden kann. Um eine Steuerfähigkeit des Bootes zu ermögliche wenn dieſes den Fluß abwärts treibt oder ſich ſonſt in einer Strö⸗ mung befindet, iſt an jeder Seite unter dem Waſſerſpiegel ein ſeit abſtehender Flügel angebracht, auf den die treibende die Waſſers einwirkt und dadurch das Boot raſcher mitnimmt, ſodaß 15 Kraft der Waſſerſtrömung ausgenützt wird, wenn das Voot ede mit der Strömung treibt. Der Paſſagierraum iſt bootsartig. k— aber auch als Kabine oder aber auch in ſonſtiger Weiſe ausgebi nel ſein. Er iſt auf dem Geſtell über den Tragkörpern aſerſee und kann dadurch, ſo weit als erwünſcht, über den Waſſerſ 7 verlegt werden. Er iſt in beliebiger Weiſe mit Hilfseinrichtung verſehen, wie z. B. mit ſolchen zur Fortbewegung des Bootes. Die Vorführung, die zur Zufriedenheit der Beteiligten wgch vewies, daß das Boot nicht zum Kippen zu bringen war. 8510 Bauart verriet, daß es ſchon was aushalten kann, nur iſt dies e noch zu erwägen, ob das Boot, entſprechend vergrößert, für 904 glerdampfer als Rettungsboot nicht zu ſchwer würde. Aber ließe ſich ſchließlich auch noch abändern. Der Erfinder hat die 7 ſicht, mit ſeinem Boot den begonnenen Waſſerweg bis Jur bens e zuſetzen. Wir rufen ihm ein herzliches Glück auf! und ein R. Gelingen zu. 5 W. „ 40 Jahre M. Hitſchland u. Co. Unſerm Artitel m Mittag blatt über das 40jährige Beſtehen der Firma M. Hielchgae u. Co. iſt nachzutragen, daß zu dem Emporblühen des Kau bei⸗ viel der langjährige Inhaber, Herr Otto Braunſchweig, äft⸗ getragen hat, der als kenntnisreicher Fachmann bei ſeinen geſch el lichen Dispoſitionen ſtets eine ſehr glückliche Hand hatte. Ferner in auf die Auzeige der Firma im heutigen Mittagsblatt verwieſen. der ein Jubiläumsverkauf zu außergewöhnlich billigen Preiſen allen Abteilungen angekündigt wurde. rag⸗ „ Anfälle. Geſtern vormittag erlitt ein 40 Jahre alter löhner vor dem Hauſe S 2, 13 einen Anfall und fiel bewußtlos er Boden. Da er das Bewußtſein nicht wieder erlangte, wurds— mit dem Sanitätsauto in das Allgem. Krankenhaus überführt. eer Ungefähr um die gleiche Zeit ſtürzte ein 17 Jahre alter Hagdeg bei der Ausführung von Dacharbeiten im Hauſe Friedrichſtraßaſel⸗ aus etwa 10 Meter Höhe ab. Hierbei zog er ſich einen Seiſchit⸗ beinbruch, verſchiedene Wunden am Körper und eine Gehirnerſ 177 terung zu. Mit dem Krankenauto wurde er in das Heinrich Lllegt Krankenhaus überführt. Ein Verſchulden dritter Perſonen nicht vor. Lebensgefahr beſteht nicht. gah „Tierquãalerei. Geſtern nachmittag verübte ein 21 anmn · alter Fuhrmann aus Ladenburg auf der Kreisſtraße 1 von M rnd heim nach Feudenheim Tierquälerei, indem er ſein Pferd andaue zum Trab anhielt und fortgeſetzt mit der Peitſche mißhandelte, an « Dichter Nebel hüllte heute morgen die Stadt ein. den konnte keine zehn Meter weit ſehen. Der Straßenbahn und il anderen Fahrgeugen war dieſes Verkehrshindernis ſehr unten kommen, da äußerſte Vorſicht a ndet werden mußte. 2 Temperatur geht zurück. In der verfloſſenen Nacht wurde das Ninimum von 45 Grad C. feſtgeſtellt. Heute morgen zeigte ern Thermometer 5 Grad C. an. Die Höchſttemperatur betrug geſtern 14,8 Grad C. n „Das Feſt der goldenen Hochzeit feiert morgen Herr Jonaß⸗ Pfetzer mit ſe ier Ehefrau Karoline geb. Werner, Lortzingſtt 2 wohnhaft. Kunſt und Wiſſenſchaſt OGeorg Schaumberg 70 Jahre alt. In München kann m g nächſten Tagen der bekonnte Schriftſteller Georg Schaumbel ſeinen 70. Geburtstag feiern. Ein gebürtiger Ansbacher, werg urſprünglich Schauſpieler, wandte ſich aber in jungen Jahren beau⸗ der Schriftſtellerei zu. Bald konnte er als Bühnenautor mit alſt ſpielen und Schauſpielen große Erfolge erzielen. Auch als Jour auz war er häufig tätig. Als einer der Bahnbrecher des Nottrag 925 Kaheen er natürlich auch zu den Gründern der in den ahlhe hren des vorigen Jahrhunderts von Bierbaum und Dr. Sderes m 5 Georg Konrad ins Leben gerufenen„Geſellſchaft für Leben“ Im Jahre 1893 wurde er zum Bürodirektor der Penſioc anſtalt deutſcher Journaliſten und riftſteller, die er mi Lalke Feder Konſkt an der Techniſhen Hogſchule Darmſſobt d er Konfliki an der n e Darm Ernennung des ede Prof. Dr. Goldſtein zum 710 mäßigen d. o. Profeſſor an der Techniſchen Hochſchule gegen Vorſchlöge des Senals der Hochtchule hat dieſen verantaßt die ſeden liche llebernahme, zu der die heſſiſche Regierung hätte eancgeſchel werden müſſen, abzuſagen. Um dieſen Konflikt mit der Hochſ f iſt eine heftige Zeitungspolemik entſtanden. Die Regierung ha fla⸗ jetzt noch nicht eingegriffen, da Staatspräſident Ulrich, der peg mentariſch verantwortliche Leiter des Landesamts für das dungsweſen, noch in Urlaub iſt. Theater und Muſik Theaterrundſchau. Dr. Ludwig Neubeck hat Joan Mas e neueſtes Werk„Der Weg zur Sonne“, theatraliſche Si e in 3 Akten, zur alleinigen Uraufführung am Braunſchmeig Landesthealer angenommen. Das Werk wird in der zweiben Hegh⸗ der Spielzeit unter Leitung von Franz Mikorey und Hans Steeg bach in Szene gehen.— Die Salternburgbühne in Berlin h Karl Zuckmayers neues Luſtſpiel„Der fröhliche We det berg“ zur Uraufführung erworben— Die neraldirektion, oon bayer. Staatstheater München hat das Drama„Bonoparte Bernhard Blume zur Uraufführung angenommen; das om kommt noch in dieſem Winter heraus.— Direktor Herterich dell Wiener Burgtheater will demnächſt unter den Mitglie ees 10 8 des Inſtituts eine Umfrage darüber anſtellen, ob die Künſtler dient, Hauſes Hervorrufen des Publikums folgen ſollen oder Nach einem alten Brauch iſt dies im Burgtheater nicht geſ h, Es iſt anzunehmen, daß die prominenten Darſteller mit Nein a worten, daß aher unter den kleineren die Meinungen im üt⸗ na⸗ egt der Sbenmebrheit zum Nachfolger des demnächſt aus dem Dienſt — Freitag, den 30. Oktober 1925 „ Neue Mounbelmer Zeltuno Abend⸗Rus gabe) 5. Seite. Ar. 504 BVermißk. Am 27. Oktober verſchwand auf dem Wege von un Wohnung Meerfeldſtraße 47 nach ſeiner Arbeitsſtelle(Reue Aahnd Landeszeitung)— Meerfeldſtraße—Bellenſtraße—Steg nhofplatz— der 22 Jahre alte Kaufmannsgehilfe Guſtar ſch waiger von Zell i. W. Der Vermißte iſt 1,72 Meter groß, ank, trägt Gummimantel(heige), dunklen Hut mit weißer Ein⸗ 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 35 Um ſachdienliche Mitteilung an die Kriminalpolizei wird * Jeſtgenommen wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener Nalbarer Handlungen, darunter ein in 5 wegen nkursverbrechens und 4 Perſonen wegen Bettels. Veranſtaltungen Konzertverein: Wendling⸗Quartett. Heute, Freitag abend 51 im Kaſino der 1. Kammermuſikabend des Weee uns findenz an dem das Streich⸗Quartett von Reger op. 74 d⸗moll von Beethoven op. 59 Nr. 3 zum Vortrag gebracht. Jſoßd Theaternachricht. Die Aufführung von„Triſtan und rt. e am Sonntag ſteht unter muſikaliſcher Leitung von Rich. Die neueingeführten Vorzugskarten, die ſich ſchon argern beginnen, ſind während der täglichen Vorver⸗ fsſtunden am Kaſſenſchalter erhältlich. Kilm⸗Kundoſchau Fume Das Palaſttheater hat ſich wieder zwei ſehr intereſſante Ath1 geſichert. Für den Erfolg des Geſellſchaftsdramas faßt leten“, nach dem bekannten Roman Olga Wohlbrücks ver⸗ 5 9 die Darſtellung ausſchlaggebend. Aſta Nielſen ſpielt eſtſt eibliche Hauptrolle, die Prinzeſſin Wanda. Allein ſchon dieſe ung ſollte genügen, um alle Freunde hochſtehender Kino⸗ 829 9275 einem Beſuch des Palaſt⸗Theaetrs zu veranlaſſen. Mimik daß ebärdenſpiel der„Duſe des Films“ ſind wieder ſo ſprechend, die—— eine Erläuterung der Handlung nicht nötig hat. Dazu re prache! Aſta Nielſen iſt und bleibt als Darſtellerin Baſtter ⸗ Die übrigen Solokräfte geben ſich redliche Mühe, ihr nahezukommen. Die Rivalin, die Urſache der Affekt⸗ nach ung— Wanda erſchießt ihren Gatten, einen Meiſterboxer, rekanglgreich beſtandenem ſchwierigen Match— wird durch die 8 nte Berliner Operettendiva Emmy Stur m, die in Mann⸗ Laufbahn begann, ſo lebenswahr verkörpert, daß naive eltesſucherinnen ſicherlich über das„ſchlechte Frauenzimmer“ Ufler 8 Sehr echt iſt auch Theodor Beckers flatter⸗ 20 nwalt aole⸗ Meiſterborxer. Ebenſo werden Neureichs, Rechts⸗ Dr. Kürer, der Wanda ſchließlich durch die Pforte des verkör führt, und Fürſt von Hoheneck, der Vater Wandas, gut Alles in Allem: ein Spielfilm, den man trotz der muß egs Jiterariſch hoch zu bewertenden Handlung geſehen haben ungedruck„Auf Befehl der Pompadour“ betitelt ſich ein Induf 5 ter Roman, den Lucienne, die Nichte eines franzöſiſchen 3 5 iellen, unter den Büchern ihres verſtorbenen Vaters findet. die oman ſchildert die Karriere der Marquiſe von Pompadour, urteilt dem Augenblick beginnt, in dem ſie ihren zum Tode ver⸗ 15 85 Vater, den Bankier Poiſſon, vor den Häſchern rettet. Vüttſchrz veizende, jugendfriſche Jeanne König Ludwig XV. eine N überreicht, mit der ſie den Leutnant, den ſie bei der lück g des Vaters hinters Licht geführt hat, retten will, iſt ihr ie 0 Als allmächtige Marquiſe von Pompadour ſetzt des—5 die Begnadigung des Vaters und die Zurückberufung aus der Verbannung und ſeine Beförderung zum ha 505 durch, aber das Recht, dem Geliebten Liebe zu ſpenden, ein Aus der Rokokovergangenenheit, für die übrigens gefund. zückender Rahmen geſchaffen und hervorragende Soliſten Lueienne wurden, wird eine Parallele zur Gegenwart gezogen. ſollte— 0 beinahe das Schickſal der Marquiſe geteilt. Sie Onkel 9 erdings„nur“ Herzogin werden, gleichzeitig aber den Niebesgöttt dem Ruin retten. Im letzten Augenblick ſiegt die 0 öttin. Lucienne bekommt den Mann ihres Herzens. und M iſt in der Grazie, die ſie in der Doppelrolle der Lucienne längſt arquiſe entfaltet, einfach entzückend. Die Künſtlerin iſt ie in die vorderſte Reihe der weiblichen Filmgrößen gerückt, rung bin blendende Schönheit und natürliches Spiel zur Bewunde⸗ daß er inreißen. Wenn wir von dem erſten Film geſagt haben, 90 iſt ſchon wegen Aſta Nielſen eine beſondere Note erhält, Hauptr 5 den zweiten Lya Mara ausſchlaggebend. Die übrigen Neu en ſind ebenfalls gut beſetzt. Wir nennen noch Alwin Georgh Jakob Tiedtke, Alfons Fryand, Hans Albers, de Vaultier, Karl Geppert und Frida Richard. * Rommunale Chronik Aus dem Heidelberger Skadtrat Sigun Heidelberg, 29. Okt. Der Stadtrat hat in ſeiner letzten füöhrung falgende Heſcklüſe gefeht Lem doze nber die efke⸗ etriebe Bismarckplatz zum Zwecke des Gemeinſchafts⸗ Stadt wirs zwiſchen Straßenbahn und..G. innerhalb der Hebewered guagef em. bie üedernehne deen acheger 70 zung undedt,irchheim.-Pleikartsföeſterhof in ſtädtiſche Verwal⸗ Sperru die Inſtandſetzung des Weges wird gutgeheißen.— Zur laſſund des Wieblingerweges für den Laſtautoverkehr ſoll die Dee king zemer eekspoligeilihen Borſchrifd beantragt werden f. Nanng er der Beiſitzer beim Gewerbe⸗ und Lauf⸗ gusſchuſſes richt ſoll vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürger. Jahr verlängert werden.— Der Rücktritt des ter wird chtsrates Dr. Koch von ſeinem Amte als Stadtverordne⸗ in den Zſenehmigt. Als Nachfolger wird eufmamm d A. Lanz miſſion zuürgerausſchuß herufen.— In die Sachverſtändigen⸗Kom⸗ Fried zur Förderung künſtleriſcher Bauweiſe werden Ingenieur rich und Prof. Dr. Gruhſe als Mitglieder beſtimmt. Aus der Mainzer kadtverordueien- Berſammlung * gpa; Main auße 3, 80. Okt. Die Stadtverordnetenverſammlung hat den rordentlichen Profeſſor für Chirurgie und erſten Oberarzt der chirurg Stiurgiſchen Klinik in München, Dr. W. Jehn, mit großer Leiter— Mainz ausſcheidenden Geheimrat Dr. Reiſinger als in Mainer chirurgiſchen Abteilung des Städtiſchen Hraneneußte mit dems gemahl. In ber glechen Sibung wurde beſchloſſen, die Oberargt der ſcheiden Reiſinsers fret werdende Direktorſtelle dem zu üb 8 Abteilung des Krankenhauſes, Dr. Härter * ratsſtgndampertheim, 29, Okt. In der jüngſten Gemeinde⸗ wã ruhung wurde ein Antrag der Erwerbsloſen auf Ge⸗ zurücggeſteſft einer Winterbeihilfe mangels Unterlagen Wiederwal t. Er wird in beſonderer Sitzung verhandelt.— Die VBürgerm hl des ſeitherigen erſten Beigeordneten Knecht wird vom geordnete ger verkündet, während der neugewählte zweite Bei⸗ pflichtet wi andwirt Johann Bilau von ihm eingeführt und ver⸗ drammworte worauf Letterer mit herzlichem Dank einige Pro⸗ erkennende e ſprach. Sodann gedachte Bürgermeiſter Keller in an⸗ durückgetrele Worten der langjährigen Tätigkeit des ſetzt freiwillig ranz. etenen zweiten Beigeordneten, Zimmermeiſters Valentin mungstomme Die Ernennung der Wahlkommiſſion und Abſtim⸗ Wahlen beniſſten für die demnächſtigen Gemeinderats⸗ und anderen des Jagd ewegt ſich in gleicher Form wie ſeither.— Der Uebergang Sand) bad e e bei der Gemeinde, Jagdbezirk 2 ſoberer Nane feitherigen n wird genehmigt. Es ergeht Antrag auf Umſtellung der jagd.— Die Adwahtpreiſe auf Goldmart für die ganze Gemeinde⸗ Rocker in Pachtnenſcafweide wird dem hieſigen Schäfer Mich. om beb cht gegeben.— Die Erhöhung der Sonderſteuer September 45 Grundbeſitz für die Gemeinde vom 1. „wird wegen ſchon allzugroßer Belaſtung der Ein⸗ Lha age⸗Mannheim auf Kaufmann Kallenberger Aus dem Lande „ hHeidelberg, 30. Okt. Es dürfte wohl ſeit des ſeligen Jägers aus Kurpfalz Zeiten nicht mehr geweſen ſein, daß ein Hirſch auf freier Wildbahn zur Stkreche gebracht worden iſt. Man dann ſich daher das Erſtaunen eines Fäbrikanten vorſtellen, als er, wie das „H. Tagebl.“ berichtet, geſtern auf der Jagd auf Heidelberg—Wieb⸗ linger Gemarkung plötzlich ſtatt eimes aumen Sandhäsleins einen leibhaftigen Hirſch vor ſeine Donnerbüchſe auftauchen ſah. Es war ein ſtattlicher Sechſender, der erlegt werden konnde. Man dann wohl annehmen, daß das Dier aus dem Leininger oder Karlsruher Gehege ausgebrochen iſt. Philippsburg, 30. Okt. Im Rhein wurde die Leiche des Schloſſers Hermann Koch aus Obepachern geländet. Koch, der ſchon ſeit 14 Tagen vermißt wird, ſoll aus Schwermut in den Tod gegangen ſein. Villingen, 29. Okt. Geſtern Lan brach, wie ſchon kurz ge⸗ meldet, in den Wohnhäuſern der andwirte Franz Joſef Wiehl und Joſef Pfründer in der Brunnenſtraße Feuer aus. Die Speicher waren dicht mit Oehmd, Stroh und Reißwellen gefüllt, de dem verheerenden Element reichliche Nahrung gaben. Während die beiden brennenden Häuſer nur durch eine Bretterwand getrennt woren, hatten zum Glück die Nachbarhäuſer gute feuerfeſte Brand⸗ giebel, die ſtand hielten und eine weitere Ausbreitung des Brandes verhinderten. Das Feuer griff ſo raſch um ſich, daß nur ſehr wenig Inventar gerettet werden konnte, teilweiſe mußten die Bewohner, nur notdürftig bekleidet, flüchten. Das Vieh konnte geborgen werden. In welchem der beiden niedergebrannten Häuſer das Feuer ausge⸗ brochen iſt, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Der Schaden iſt ſehr bedeutend. 5 2 „Erzingen bei Waldshut, 30. Okt. Am Dienstag vormittag iſt der Bohlhof bei Rechbung vollſtändig niedergebramnt. Der Be⸗ ſitter Max Noßkopf war mit ſeimen Leuben mit Dreſchen beſchäftigt Es erfolgte Kurzſchluß und ſofont ſtand das ganze Dekonomiege⸗ bände in Flamien. Wegen Waſſenmangel donnte nächts gerettet werden. Sämtliche Getreide⸗ und Futtervorräte ſind verbrammt ebenfalls ſänntliche Maſchinen Und eim neuer Traktor. Das Mobiliar konnte dagengen in Sicherheſt gebracht werden. Für unſere Leſer und die es werden wollen! Die„Neue Mannheimer Zeitung“ hat durch ihre all⸗ gemein anerkannte, glänzende und ſchnelle Berichterſtattung über die Ereigniſſe in Locarno und die anderen ausländiſchen Vorkommniſſe gezeigt, daß ſie mit ihrer Berichterſtatter⸗Organiſation in London, Paris, Locarno, Baſel, Rom, Warſchau, Prag, Konſtantinopel und mit der United Preß mit den bedeutendſten deutſchen Zeitungen wett⸗ eifern kann. Das gleiche gilt von der Uebermittelung der Streſe⸗ mannrede in Karlsruhe und der Ergebniſſe der Landtagswahlen. Die Geſchehniſſe im Reich. im beſonderen in Berlin als dem Mittel⸗ punkt politiſchen Lebens, behandelt unſere eigene dortige Schrift⸗ leitung. Wer alſo über die politiſchen Ereigniſſe im In⸗ und Aus⸗ land rechtzeitig unterrichtet werden und dauernd auf dem Laufenden bleiben will, beſtelle ſofort die„Neue Mannheimer Zeitung“. Der Monatswechſel iſt die beſte Gelegenheit dazu! Man beſtelle die„Neue Mannheimer Zeitung“ bei unſerer Haupigeſchäftsſtelle E 6, 2, Geſchäftsnebenſtellen Waldhofſtraße 6. Schwetzingerſtraße 24, Meerfeldſtraße 11. bei unſeren vielen Agen ⸗ turen in Stadt und Land, ſowie bei unſeren Trägerinnen und bei allen Poſtanſtalten. FEEEE Aus der pfalz Bad Dürkheim, 30. Okt. Geſtern nachmittag traf der baßye⸗ viſche Kultusminiſter Dr. Matt nebſt einer Anzahl Hochſchulpro⸗ feſſoren und Priwalgäſten her ein. Es wurde über mehrere wichtige Fragen, wie die Dürkheimer Lateinſchule, die Lümburg⸗Renovierung, die Pollichia uſw. verhandelt. *Landau, 30. Oktbr. Im Hinblick auf die Tatſache, daß bei der Belegung der Feſthalle im Winter durch die verſchiedenen hieſigen Vereine Wochen dabei ſind, in denen faſt an jedem Abend ein Verein eine große Veranſtaltung in der Feſthalle gibt, richtet der„Landauer Anzeiger“ einen beherzigenden Appell an die Stadt⸗ verwaltung, hier Schranken zu ſetzen und zwar im Intereſſe der Bevölkerung und der Vereine ſelber. Daß ein ſelbſt gut geſtellter Mann acht⸗ bis zehnmal hintereinander irgend eine groß auf⸗ gemachte Vereinsveranſtaltung beſuchen könnte, werde wohl nie⸗ mand, der die Wixtſchaftslage kennt und noch fünf geſunde Sinne hat, behaupten wollen Annweiler, 30, Oktbr. Im Anſchluß an die Gründung der Pfälziſchen Gefellſchaft zur Förderung der Wiſſenſchaften, kamen die Mitglieder der Münchener Hochſchulwoche am Montag über Landau und Bad Gleisweiler auf den Trifels. Nachdem man die ge⸗ rade an dieſem Tage beſonders klare und umfaſſende Rundſicht genoſſen halte, gab Bfr. Maurer unter Anknüpfung an die Trifels⸗ ruine und ihre nähere und fernere Umgebung einen Ueberblick über die Geſchichte des Trifels. — Neuerungen auf dein Gebiele der Daktyloskopie. Eine beſon⸗ ders ſchwierige Frage für alle daktyloskopiſchen Regiſtraturen iſt die der Diebe und Einbrecher. Die Schwierigkeit beſtehn darin, daß der Abdruck des einzelnen Fingers in der großen Finger⸗ abdruckkartei ſchwer zu finden iſt. Es ſei 3. B. daran erinnert, daß der Fingerabdruck des Diebes der Mona Liſe im Louvre in Parle ſ. Z. in der Kartei der Pariſer Je trale vorhanden war, aber nicht gefunden worden iſt. In dieſer Richtiaig ſucht eine Löſung herbeizu⸗ führen, die in einem Aufſatz in der in Wien erſcheinenden„Internatio⸗ nalen öffentlichen Sicherhelt(Rr. 18 vom 30 September 1925) von Regierungsrat Jung in Karlsruhe dargelegt wird, ein neues Regi⸗ ſtrierungsverfahren des Leiters des Erkennungsdienſtes in Kalkutta, Sahib Hem Chandra Boſe, das der eurdpäſchen Polizei anläßlic) der Internationalen Polizeitechniſchen Ausſtellung in Karlsruhe be⸗ kannt wurde. Das Ver hren beſteht in einer Sonderklaſſifikation und in einem beſonderen Index, die den Einzelfingerabdruck nach be⸗ ſtimmten Formeln in das Snſtem der Geſamtkartei einfügen und leicht iden auente machen. — Staub als Benziüerſatz. Der amerikaniſche Chemiker Noel vom Miniſterium für Ländwirtſchaft demonſtrierte dieſer Tage vor einem fachmänniſchen Kreis die Benutzung des Staubes für Explo⸗ ſivmotoren. Allerdings muß der Staub Kohlenteilchen enthalten, aber auch Staub von Zucker, Leder, Email, Gummi, Alumimium und Holz kommt in Frage. Bei den Verſuchen brachte der Erfin⸗ der den Staub mit Sauerſtoff zuſammen und entzündete dann die Maſſe mit einem elektriſchen Funken. Die Wirkung war die⸗ ſelbe wie bei Benzin oder einer anderen Exploſivflüſſigkeit. Die Verſuche werden fortgeſetzt. —Ein verhängnisvoller Irrtum. In der Gynäkologiſchen Ab⸗ teilung des Wiener Wilhelminenſpitals gab die 27jährige Kranken⸗ ſchweſter Schwaigert der ſchwerkranken 29jährigen Frau Weßelhofer anſcheinend infolge plötzlicher Geiſtesabweſenheit oder ſchwerer Zerſtreuung ſtatt einer Phramidontablette eine Orydchonantablette. ein ſchweres Gift, das zur Spülung und Rei⸗ nigung von Inſtrumenten uſw. verwendet wird. Trotz aller Gegen⸗ mittel erlag die Kranke nach dreitägigem ſchweren Siechtum den Folgen des zunerklärlichen Mißgriffes. Die Schweſter, die von ihren Kolleginnen nur mit Mühe an einem Selbſtmord gehindert wurde, wurde nach ihrer Vernehmung durch die Polizei vorläufig ohner abgelehnt. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim „Mannheim, 23. Okt.(Sitzung des Schöffengerichts, Abt. S. G..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Schöffen: Karl Körner, Fabrikarbeiter, und Frau Luiſe Eichner, beide hier. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold. Der 25jährige ledige Geſchäftsreiſende Wilhelm Heidermann und der 26jährige ledige Kaufmann Ernſt Blättchen, beide aus Barmen, haben ſich wegen Betrugs, Unterſchlagung und Urkunden⸗ fälſchung aus Gewinnſucht zu verantworten. Heidermann war für eine hieſige Tageszeitung(nicht unſere. Die Schriftl.) als Anzeigen⸗ Akquiſiteur tätig. Auf einer Reiſe nach Zweibrücken traf er zu⸗ fällig ſeinen Landsman Ernſt Blättchen, der im Saargebiet bei den Franzoſen bedienſtet war und im Wege des Austauſchs in die Pfalz kam. Da Blättchen arbeitslos war und keinerlei Geldmittel be⸗ ſaß, ſchlug ihm Heidermann vor, miteinander im Zeitungs⸗ weſen zu arbeiten. Beide gingen nach Mannheim. Da es ihnen nicht gelang, richtige Beſtellſcheine auf Anzeigen zu erwerben, fälſchten ſie 4 Beſtellſcheine dadurch, daß ſie ſelbſt auf den Scheinen die Unterſchriften der angeblichen Beſteller beifügten. Auf⸗ grund dieſer Fälſchungen ließen ſie ſich von der Geſchäftsſtelle der Zeitung die Proviſion in Höhe von 175 Mark auszahlen. Heider⸗ mann hatte weiterhin von ſeinem Geſchäftsfreunde Karl Wagner einen Brief zur Abgabe an deſſen Bruder Ernſt Wagner in Barmen erhalten. Heidermann vermochte jedoch nach ſeiner Angabe den Ernſt Wagner in Barmen nicht aufzufinden. Aus dieſem Grunde offnete er den Brief und entnahm daraus den Geldbetrag von 100 Mark, den er bei ſeinem Umherziehen von Ort zu Ort vergeudete. Blättchen bewog eine Frau Brecht zum Unterſchreiben eines Be⸗ ſtellſcheins für eine Anzeige über 6., verſchwieg aber, daß der Schein über 100 Mark lautete.. Die Angeklagten erklärten heute, daß ſie ſich infolge ſchlechten Geſchäftsganges ſtets in großer Notlage befanden und deshalb dazu übergegangen ſeien, Beſtellſcheine zu fälſchen und ſich die Propi⸗ ſtonsgelder auszahlen zu laſſen. Heidermann iſt ſchon wegen Dieb⸗ ſtahls vorbeſtraft. Das ergangene Urteil lautet gegen Heidermann auf neun Monate, gegen Blättchen auf vier Monate Gefängnis. Dem Heidermann wird die ſeit 9. Sept. erlittene Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet. An der Strafe des Blättchen kommen 1 Monat und 1 Woche Unterſuchungshaft in Abzug. Der Haft⸗ 2 5 90945 Blättchen wurde aufgehoben.— Vert.:.⸗A. Or. eindel. Preistreiberei mit Telephongeſprächsgebühren ̃ Mit der Frage, wieviel ein Wirt für ein Ferngeſpräch verlangen dürfe, hatte ſich das Schöffengericht in Gelſenkirchen zu hefaſſen. In einem Hotel in Gelſenkirchen führte ein Gaſt ein Ferngeſpräch, wofür der Wirt 2,70 M. verlangte. Die Summe bezahlte der Gaſt auch, erſtattete aber hinterher Anzeige, weil ihm der Preis zu hoch erſchien. Staatsanwaltſchaft gegen den betreffenden Hotelbeſitzer wegen Preiswuchers. Nach einem Gutachten der Preisprüfungs⸗ ſtelle für Weſtfalen, dem ſich auch der Verband der Hotelbeſitzer in Rheinland und Weſtfalen angeſchloſſen hatte, darf der Wirt für ein Ortsgeſpräch 25 Pfg., für ein einfaches Ferngeſpräch zehn Prozent bis 25 Mark, darüber hinaus 5 Prozent Aufſchlag nehmen. Eine kleine Gebühr koſtet weiter die übliche Nachfrage. Im vor⸗ liegenden Fall durfte der Wirt nicht mehr als 2,15 Mk. nehmen. Das Urteil lautete lt. Frankf. Ztg. wegen vorſätzlicher Preis⸗ treiberei auf 100 M. Geldſtrafe⸗ 8* § Schöffengericht Freiburg i. Br. Der 26 Jahre alte Herm. Aſal aus Breiſach und der 25 Jahre alet Paul Graf aus Ober⸗ wolfach verbüßen zur Zeit wegen Entwendung und Verſtümmelung der broncenen Rehfigur in der Bolesau eine mehrjährige Zuchthaus⸗ ſtrafe. Während die beiden ihre Strafen abbüßten, kamen noch andere Dinge ans Licht, die Aſal und Graf im Spätwinter und im Frühjahr 1923 verübten. Dafür wurden ſie jetzt erneut ver⸗ urteilt und zwar erhielt Aſal mit Einrechnung des früheren Urteils eine Geſamtzuchthausſtrafe von 4% Jahren und Graf eine ſolche von 3 Jahren und 8 Monaten. § Wegen Kindestökung verurteill. Die 27jähr. Ehefrau Morgo⸗ rete S. in Langenzenn bei Fürth i. B. hatte ihre beiden Kin⸗ der nach der Geburt getötet und die Leichen vergraben und zwar aus Verzweiflung, weil ſie von den Vätern der Kinder im Stich ge⸗ laſſen worden war. Die Kindesmutter wurde jetzt vom Schwurge⸗ richt Fürth wegen Kindestötung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſchet Wetterſtellen(7* morgens See⸗ Duſt⸗ Tem⸗ S 8 2 Witt 28 höhe druck vera⸗ 8 3 n n F S 88 E Richt. Stärte 88 82 Wertheim 4—— 6 14 41 ſtim— Nebel— Königſtuhr625 62 14 O ecw. wolt 1los Karlsruhe127 62.0 4 16 30 leicht Bodenn. Baden Baden 213 7 2,6 44 15 3— Villingen 780 767 8 N 14 S0[acht wolkenlos Feldberg. Hoſf 1281137 4 9 0 7 0 1— Badenweilen— 1. 8 1⁴ N— St Blaſier—— 0 14—0 ſtill*— Höchenichwd——— Nach einem meiſt heiteren Tag, an dem die Tagestemperatuxen in der Ebene auf über 15 Grad anſtiegen, liegt heute früh nach kühler Nacht in der Ebene vielfach Nebel. In den Bergen iſt es wolkenlos bei prächtiger Fernſicht. Ueber der Nebelſchicht herrſcht ab 500 Meter Höhe Temperaturumkehr(Karlsruhe 4, Königſtuhl 7 und Feldberg ſogar 9 Grad). Das Tiefdruckgebiet weſtlich Irland hat ſeinen Einfluß zwar weiter an das europäiſche Feſtland heran⸗ getragen, doch iſt das von Rußland bis Mitteleuropa reichende Hoch⸗ druckgebiet vorderhand ſo mächtig, daß ein Witterungsumſchwung noch nicht zu erwarten iſt. Vorausſichtliche Witterung für Samskag bis 12 Ahr nachts: Fortdauer der beſtehenden Witterungsverhältniſſe. Nagirus Nuiziahrzeuge omnlibusse —2 und—2½ to dis 30 Personen. Generalvertretung: auf freiem Fuß belaſſen. D. A..-Veririehsgesellsdi.D. II. Werftstrasse 5 en 4 Die Folge war eine Anklage der 6. Seite. Nr. 504 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Freitag. den 30. Oktober 1925 eue Mannheimer Zeitung Handelsblatt Berliner Devijen Aas% 8.% ee ſ 3,. 30 1p. Hellars. 18,32 10924 oll 108.70 109.21 BorgseAe⸗ 11725 172 ee Brüſſel.. 28.04 19.3 19.04 19.08 Eün 85.63 85.91 8 85.40 85.71 7 80.65 80.35 7 80 65 80 85 85 5 aen 104.47 10463 104.47 104.78 7 ares. 41.175 71.228. 21.175 41.255 Stecderr. 112˙29 112.27 111 36 112.64 Hechrzzlom. 10.345 10.,595 60 10.54 10.58 4 Jiane 10.35 15.60 16.64 16 58 Vonde 20.85 2008 30.829 20.379 Nam- S 7105 408„ 4405 47s¶ 5 1155 17.59 2 17.70 17.18. welz. 80,52 81.04 7 80'865 80.385 panlen, 587 60 13 8 60.02 60.16 8 an 1777 1734 17³⁸ Lon 21. 2385 7365 4218„ Ae de Janbito.625 988 8627 08 78 den 41˙5 89.265. 92—42 30 756 5255 5 14.43.46 72 13.40 5 sftapien.4⁵.44 45.47 5 Zu S8—0 5—85 560 0 Sana.035.043 2.035 20⁴5⁵ 8 Uthen 5³ 1.64 80.62.84 5 Frankfurter Wertpapleꝛbörſe Tendenz: gut behaupket Frankfurt a.., 30. Oktbr.(Drahtb.) Die immer noch voll⸗ kommen ungeklärte innerpolitiſche Lage und die ſich heute wieder recht ſchlecht präſentierende wirtſchaftliche Situation, die durch die jetzt wieder bekannt gewordenen zahlreichen Berliner Inſolpenzen ihren Ausdruck findet, veranlaßt nach wie vor die intereſſierten Börfenkreiſe zu ſtarker Zurückhaltung. Die Umſatztätigkeit war daher wieder ſehr eng begrenzt und die Notierungen der erſten Kurſe mußte wieder vielfach ausgeſetzt werden. Die Grundſtimmung der Börſe blieb aber gut behauptet, da auch gleichzeitig Verkaufs⸗ aufträge nur in ſpärlichem Umfange vorlagen. Nur Maſchinen⸗ und Auto⸗ und auch verſchiedene Kali⸗Aktien hatten einige Verluſte zu verzeichnen. Kali⸗Aſchersleben allerdings eröffneten 3 pCt. niedriger. Die Aktien der Adlerwerke ſetzten ihren Kursrückgang, der in den letzten Tagen einen großen Umfang angenommen hatte, heute in mäßigerem Tempo fort. Es wird auf die ſchlechten finanziellen Verhältniſſe bei dieſer Firma hingewieſen. Für Deutſche Anleihen beſtand etwas Intereſſe, während N und ausländiſche Renten kaum beachtet werden. r Freiverkehr war ſchwächer. Api 0,575, Becker Kohle 45, Benz 32,50, Brown Boveri 54, Entrepriſes 13, Growag 62, Krügershall 60, Petroleum 60, Raſtatter Waggon 10, Ufa ſehr ſchwach 46, Unterfranken 50. Serliner Wertpapierbörſe Große Luſtloſigkeit und Kursrückgänge Berlin, 30. Oktbr.(Drahtb.) Hochgradige Luſtloſigkeit kenn⸗ zeichnete auch den heutigen Verkehr, da die ungeklärte politiſche Lage weitere Kreiſe von einer Beteiligung am Börſengeſchäft zurückhält. Nach uneinheitlicher Eröffnung, die hauptſächlich ihren Grund in Mattſtellungen zum Ultimo hatte, wurde die Stimmung allgemein matter, da die Meldung über den Zuſammenbruch des Konzerns der Landbundgenoſſenſchaften, der übrigens mit dem Reichslandbund nichts zu tun hat, und die Ergebnisloſigkeit der Verhandlungen mit dem Bankkonſortium in der Aga⸗Angelegenheit einwirkte. Am Montanmarkte ergaben ſich zum Teil Rück⸗ gänge von—2 pct. Auch Elektrowerte zeigten mir ver⸗ einzelt Kursermäßigungen bis zu 1 pEt., wie z. B. bei Siemens u. Halske. Maſchinenfabrikaktien ſchwächten ſich meiſt etwas ab, und zwar verloren Nationale Automobile 1,5 pCt., Hanſa Lloyd 123 pét. Bankaktien gaben durchweg nach. Deutſche Bank perlor 1,5 pét. Schiffahrts⸗Aktien 7 Kaiurszettel ſchwächer. Norddeutſche Lloyd büßten 1,5 pt. Hamburger Paket⸗ fahriaktiengeſellſchaft 14 pCt. ein. Deutſche Anleihen gingen nach vormittägiger Feſtigkeit etwas im Kurſe zurück, hielten ſich aber ungefähr auf dem geſtrigen Stand. Vorkriegshypothekenpfand⸗ briefe und Goldhypothekenpfandbriefe neigten weiter zur Schwäche. Am Geldmarkt zeigte ſich eine leichte Verſteifung, doch dürfte der Ultimo ohne jede Schwierigkeit vorübergehen. Tägliches Geld 1 5 Ultimo 10,5—11,5 pCt., Geld über Ultimo 10,5 is pCt. 3 Wolf Nelter, Ludwigshafen Wiener Blätter bringen die Meldung von der Uebernahme der laufenden Geſchäfte der Hugo Stinnes, Süd⸗Oſthandels⸗ .⸗G., Wien, zum 1. November 1925 durch eine Gruppe unter Führung der bekannten Eiſen⸗ und Metallhandlung Wolf Netter, Ludwigshafen a. Rh. Wie wir hierzu auf Grund ein⸗ gezogener Erkundigungen erfahren, werden die Geſchäfte von einer neu zu gründenden Aktiengeſellſchaft geführt. Die Umſtellung bei Rheinmekall Zu der bevorſtehenden Transaktion bei der Rheiniſchen Metall⸗ waren⸗ und Maſchinenfabrik.⸗G., Düſſeldorf, erfährt die Konjunk⸗ tur⸗Korreſpondenz, daß die 6 Mill. neuen Aktien zu pari aus⸗ gegeben werden ſollen. Von gut unterrichteter Seite wird weiter mitgeteilt, daß außer den bekannten Großaktionären auch eine Beteiligung des Reiches in Frage kommen ſoll(und zwar, wenn nicht als Aktionär, ſo doch in Form von Zuſchüſſen). Begründet wird dieſe Mitteilung mit der Tatſache, daß bei Rheinmetall für den Vedarf der Reichsmarine und der Reichswehr die Geſchütz⸗ und Munitionsfabrikation wieder aufgenommen wird. Es wird bereits davon geſprochen, daß man bei Rheinmetall mit Aufträgen in Höhe von 8 Mill. pro Jahr rechnen könne. Der Betrieb bei Rheinmetall wird ſich hauptſächlich auf die Fabrikation von naht⸗ loſen Spezialröhren, von Preß⸗ und Schmiedeſtücken und von Rad⸗ ſätzen erſtrecken. Dagegen wird die Waggon⸗ und Lokomotipbau⸗ fabrikation mit ihren ausgedehnten Konſtruktionshallen vorläufig der Stillegung anheimfallen. Ueber eine etwaige anderweitige Verwendungsmöglichkeit dieſer Anlagen werden die Verhand⸗ lungen jedoch noch fortgeführt.(Siehe auch geſtriges Abendblatt. Die Schriftl.) OJeldbahnfabrik Ciebrecht.-., Mannheim⸗Neckarau. Die o..=V. der Geſellſchaft wird auf den 21. November einberufen. Auf der Tagesordnung ſtehen neben den üblichen Punkten auch Wahlen zum Aufſichtsrat und Verſchiedenes. RNähmaſchinenfabrik Karlsruhe vorm. hald u. Neu. Die Geſellſchaft beruft ihre diesjährige.⸗V. auf den 24. November ein. Auf der Tagesordnung ſtehen die üblichen Regularien. Owüritembergiſche Eiſenbahngeſellſchaft, Stuttgart. In der geſtrigen.⸗V. wurden die Anträge der Verwaltung genehmigt. Es gelangt ſonach eine Dividende von 4 pEt. auf 4 Mill. R= Aktienkapital zur Verteilung. OWeitere Betriebseinſchränkung bei Daimler. Wie wir der F. Ztg. entnehmen, ſieht ſich die Daimler e an· geſichts der weiteren Verſchlechterung der arktlage für die Werke Untertürkheim und Sindelfingen zu weiteren Betriebseinſchränkungen und Enktlaſſung von einigen hundert Mann der Belegſchaft gezwungen. o· des Konzerns deulſcher Landbund⸗ gehoſſenſchaften. Der Konzern deutſcher Landbundgenoſſenſchaften 7 am 28. Oktober an die Mitglieder des Aufſichtsrates und des onzerns eine Zuſchrift gerichtet, worin mitgeteilt wird, daß wegen Zahlungsunfähigkeit das Konkursverfahren für 21: Erfolg der würtkembergiſchen Auslandsanleihe. Die vor⸗ geſtern in New Pork aufgelegte württembergiſche Anleihe wurde ſofort bei Eröffnung der Zeichnung überzeichnet. O Schwierige Cage der Mühleninduſtrie. In der.⸗V. des Vereins deutſcher Handelsmüller wurde betont, daß die Lage der Mühleninduſtrie noch verſchärft werde durch die Einfuhr ausländiſcher Mehle und durch den äußerſt ſchlechten Klein! abſatz. Die erhoffte Belebung des Geſchäfts ſei noc nicht eingetreten, da ſich der Konſum einſchränke, andrerſeits die Mühlen nicht in der Lage ſeien, Kredite zu geben. Die Handels⸗ müllerei fordere daher größere und längere Kredite von den maß⸗ gebenden Stellen. -: Audi⸗Werke.⸗G., Jwickau 5 waltung den Antrag auf Geſchäftsaufſicht geſtellt. Die Gründe für dieſen überraſchenden Schritt liegen in der ſchwierigen wirtſchaftlichen Lage, in der ſich die Automobilinduſtrie zurzeit befindet, die ſich nunmehr auch bei den Audi⸗Werken ſpeziell auswirkt. Die Zahlungseingänge laſſen zu wünſchen übrig: die rationelle Umſtellung des Betriebes konnte nicht ſo ſchnell erfolgen, wie es notwendig geweſen wäre. Wie ſich die Lage der Geſell⸗ ſchaft weiter geſtalten wird, hängt im weſentlichen von dem Ver⸗ halten der Gläubiger ab. 2: Rolandlinje.-., Bremen. In der geſtrigen.⸗V. der Geſellſchaft wurde von den Stammaktien mit 75 560 gegen 1107 Stimmen die Erhöhung des Aktienkapitals um bis zu 2 Mill. NL beſchloſſen. Die Vorzugsaktien ſtimmten mit 90 000 Stimmen der Erhöhung ebenfalls zu. Gegen dieſen Beſchluß wurde von Dr. Trimborn, dem Vertreter der Oppoſitionsgruppe Köln, Proteſt zu Protokoll gegeben. O Chemiſche Fabrit für Hüttenprodukte.-., Düſſeldarſ⸗ oberkaſſel. Die Geſellſchaft, die zum Sichel⸗Konzern gehörk, ſchließt ihr Geſchäftsjahr nach 72 087 R. Abſchreibungen mit einem Verluſt von 10047./ ab, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Zur Verringerung der Unkoſten wurde in der geſtrigen .⸗V. der Geſellſchaft die Stillegung des Betriebes beſchloſſen. Die im Januar beſchloſſene Kapitalerhöhung kommt nicht zur Durchführung. 2. Hildebrand'ſche Mühlenwerke.-., Halle. Das Geſchäfts⸗ jahr 1924/25 erbrachte einen Gewinn von nur 4959.l. Kreditoren erſcheinen mit 22 778(54605).4, Debitoren mit 287 86 (176 510)., Bankguthaben ſind von 52 169 auf 117 140.4 geſtiegen. Das Hypothekenkonto hat ſich von 54 500 auf 265 650.4 Wie verlautet, hat die Ver⸗ erhöht. Die Auslandskonkurrenz verurſachte nur teilweiſe 550 ſchäftigung. Von den Zöllen erhofft das Müllereigewerbe nich ſehr viel. :( Bismarckhütte.-G. Die Ausſichten für die nächſten Monate haben ſich gebeſſert. Es ſind mehrere große Aufträge auf Spezialerzeugniſſe der Geſellſchaft eingegangen, ſo daß die Walzwerke einen höheren Beſchäftigungsgrad aufzuweiſen haben. 1 Bochumer Berein für Bergbau und Gußſtahlfabrikation. Vom Demobilmachungskommiſſar iſt dem Unternehmen die Genen migung zur Entlaſſung von 500 Arbeitern ertei worden, wovon zunächſt 300 Mann entlaſſen werden. Bochumer Verein verfügt zurzeit noch über eine Belegſchaft von über 900 Mann. Wenn nicht binnen kurzem eine Beſſerung 00 Lage eintritt, ſo werden ſich über die zunächſt genehmigten 100 Mann hinaus weitere Einſchränkungen der Belegſcha kaum vermeiden laſſen. —.—5—————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannbeim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Cbefrebakteur: Kurt Fiſcher. Betantwotrtlich für den polltiſchen Hans Alfred Meizner; für das Feullleton: Dr. Friz Hammes; Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport un Otto Wolff. Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. 0 20 20. Ang. D. Credttd: 50.— 80.— Daobiſ ze Wank 28.— 28.— Bank ſ, Br. Ind 87.50 88.— Dagr..Creb 74.— 74, 2e Wo 30.— 80.— Barme Bankver-.—.— Verliner Handg 132.2 182.7 Fom. u. Uriotd 88,75 83,75 Drmft u. Nal.-B 108.0 103, Deurſch⸗ 2 106,1 105,0 D. Affallche. Bl.—.— D. Effekt. u. Wech 78.— 78.— Bochum. Bb n..—— Buderus Eiſenon 40.— 99.— D. Ungem deg. 65.75 27,— Eſchweil Berg.—,· 110.0 Gelſenk Urgne 77.— 71.75 Gelſenk Güßm. 30— 80.— Sgerggtgr.80.82 Obg.⸗Am! Pa letf. 68.28 67.— Irankſurter Dividenden⸗Werte. Banul ⸗Alktieu. 29, D. Hypotdetend—, „ Ueberl.⸗Bank 60, Vereinsdank 88.— Hisent.-Geſellſch. 103,0 Dresdnen Bank 100.0 Hyp.⸗Bt. 5 5 8 8 SS8 S8 9 15 2. 00. rtnrer 18 3. eialld. u..-G.. 77.39 77, Mitteld. Erdit⸗B 90,— 90,— Nürnberg..-Bk. 103,0 19½0 Oeſter. Cred. Anſt..— 7, Pfälzer Hyp.⸗Bl. 58,— 56, Reichsbonk 184.7 183.7 Bergwerle⸗Aketien. Harpen. Bergbau 104, 102.0 Kalſw. Aſcheral. 113,2 108,5 Kaliw. Salgdetl.—.— Rallwerke Weſter 116,5 114.0 Klöckner⸗Werle— Mannesmnnröd. 62.80 62.75 Transport⸗Akkien. Neddeutſch. Ligod 74.25 70,30 Deſter.⸗U. St-B.—.—— BaltimorKdio 64.—63.— Alexandetwert 60.15 80, Alfeld Dalligſen 24.50 24.50 Alig. Glektr.⸗Geſ. 93,2 94.— 133,0 431,0 Them. Bergmann Claktr. 74,—73,25 K. Ber ⸗Gub. Hutfbk 123, 128,0 Chem. Aldert BerlnKarlser Ind.—, 69,25 Concord. Spinner. 75,.- 68,50 81. 5 81.— em. Gelſenk. 78.50 72,— —— ee e 18 50 82.— 5. ane 9. 61, ,) Berzellus Bergw.“ 24.— 23.—Deſſauer Gas“..— 88.75 Godantede..25 90.253/% O. Reichsant.245.289 8, B. Kohlenanl..42.3. 1717177...!.!... ̃..ĩĩ ̃ ˙ · en Naneneenm. Zad. meſch dun 18.—.28 Chem Wer. udent 170 IMolan altKohlenw.“ 31—35.89 Bochumer Gugzt 1 89.J560.—.& enb,⸗Sign. 30.— 40. N15 V 11 0. 80 z, Noggenwert, 395 93 ——13.25 895895. 5 7. 79.— 8 I. IX.165.1903½%„.285.27085 enrentb. 3 e Vide n n 118 1185JAnener Gaßſtatt 1410——Gbr Boblerg Ke. 289 23570 Haurſcedede 1348 1„„ 24 9477 9400 J4%, 0025J 9½70 50% Schereunt. 25 45 Schwärz-S orch. 80.— 79.50 Dager. Kedulond. Weilerk. M. 118,0—,Aſchalfdg Jeuſ 84—— Praunk u Beitess.8,35 Zeut ch. Jußſtahl 124.0 122,.050% B. Reichsanl. 9 225.2224% Vadiſche Ant r„ Landſch. Rogg 0580 k. ere 1000 93.— Jec& Hegkel 88780.50 gent Mün. Bg.——.Augzb-Nb Ralch 83, 90.—f] Bre Beſlad. O2415. 22.—38.90 Deuuche Nobel. 60.—.—%,„.,255 6,92 8½% Bader. Anl. 0. 268.280 5 Abt Jed Wöchie— 25.— Dergmann Gletir.., Haimter Malor. 21.75 25.25 Seuſſct alſe 2, sſciadaß ma—.——. Gend gor F. 7 77.— 5) A Adler Bppenheim—.——— Ding Metaw 41.— 39.80 Dt Eiſeng. Berlin 88.—5 Maſch 42.30 44,50 Emaidle Uarid—.—.— Germ. Portid-3. 73,78 78,75) Ausländiſche Nentenwerte. Adlerwerke Klevrt 28.— 28.— Brem.⸗Beſigh. Oel—.———.Gol„u. S. Anſt. 89.75 61— Steinzg 87.50 80.— Enzinger Filter 72.—72,10 Gerresheim. Has 1020 101.03. Meritaner. 4% Türt. unll. Anl 11.1014% Golpriox. 0,20.— A. G.. Stamm 94, 93.75 Dreuer Stamm 80.— 80.— Deutſche Perng 90 0f8 Wollw.,.—87.30 Eſchw. Bergwert 110,0116,3 Geſ. f. elektr. Untet. 11981120 20, Deſ Sgage.28 f4l% 20 7750 735 740 268⸗%/ Süds 5 10.85—1 Angl. Tön.Guan.——— Brochues.. B. 32.— 31.— Ohgckerhf.& Widm. Deuiſch. Eiſend.„4,28 21,— Faber Ble. 72.73,—Gebr, Goedbardt. 49.30 40,%%% e 115 40.605%/ Südd E. P: Aſchaf Juntpap 88.— 85.50 Broncel. Schlent 29.84 93,75 Dingler Zweibr. 10,50 10,50 Donnetsmarckz. 82.— 92,—-Fahl. Liſt& Co. 23,75.=Holdſch nid Tö. 83.—65,13 4%„G0 Ar 6175.50 l0% 4 55 137 22.—.60%„ 55 Alale dee 58,25 50.50 Bürſtenf. Erlang. 36,50—.—Durrtop werk. St. 30.75—,— Dürener Metal 90.—91.—Jeldmügle Papier 79.25 78,80 Soerz C. 3586.— 59.50 4%— 1 1 755 S6. 175 0 7% 17 bicgenz 715⁰ 755 Baßhnbed,Harmſi 30.— 30,—CTem Heidelberg. 63.25 84.—] Düſeld.Nat. Dürr 26.— 28.— Dürrkoppwerte.90 4.— Jelten& Gulll. 11,1110,2 Gotdaer Maggon 35,—32, 4% 15 1 3⁰ ee 4 233 + 4ůõ700 nat, Gir.25 897 Sabeng Weind.emen! Kariſtabt 38.78.88.25] Eiienwertkallesl 1I.—11 uſſeld alend. 29..500 Wend pruckend. 13.75 13,30 Greppiner Werte 102,395.— cen e 680 1 rie 00 18 960%%—11 5090.0 aen d deiernt delde 50.—.— Höcgſte Jorhwit. J80 cs. namit Rodel 78.757775 riſten..— 3, Gnbner Maſchig. 87 80 87.— e a 1 8 13 40 20% hnengn. 28 256 Aleln. elurte Hef 9.— 60.— Holzmann Pgil. 5. 50.20 Maſchin. 0..60.—Juchs Wagzon.35 ½ Grkeſtn Mem%0%— 6 11.50 640 8% Oell. Srt74 12.40.3 5% Teduanfepec 400 ad. Wolle— 27.— Frankf. Pot.& Wit. 30,— 29.— Holzverkoht. b. 43.50 40. Sſſenw T Mee Jse ae Baggenan un 31.—.— Jeße Sreha, 71.J5 71,00%% 50 6,½0 8% De⸗UIX.Srt74 12.40 12.30 Lnnaſ Hrantfar 9 188.188 Juchswag Siam 9055.480 anda Kaerst 52—77 50 ee nend da 18825 5—. Emalle St. Uüe. 28,——.— Ganz Lud Mainz 0 089 0,030 Kammga Kalſersl 72,—22.80Clekte 15.1074. Gelſenk Bergw. 176 5 a S50h 5 88 2 e 20 888— 920.0 C 8 u. 8. 9248 9525OaGuat 2040 3,/ Jadeigewiale 140 7 Frankfurter Feſtverzinsliche Werke. Eßlingen Maſchin 38.75 30.— Oritzner M. Durl. 87,.— 87.50 Klein, Sch.& Beck. 27.60—,[Hammerſ. pinn. 98,159,75 Hodenioe-Werk. ILIS II. IU Nain Nottweitler 79.80 70.75 a) Iuländiſche. Eninzer Spinn. 50.28 50. Fec v. Dg 8420——„ 8* 45.— 45.— Philipp Holzmann.—— 5 5 2 927 Blelſtir 71. 72.— n u. Bilfingen—Konſerden Braun.— Hann. Waggonfb f. 11, chwerte 5939.— Loſt 25 ollarſchage% D. S Ei.-Anl.—58 Jade gegleg 1— Jeldh leriaben. 88. Srauß 4 Fe. Zer 58.80 88 78 Hanſe dien.g10 Jundon lg, 35 80f 85 Keagg Ue de, 8 ee an 88 JarbwerfMahld 72.——.— Hammer Osnabr. 99.50 99.45 Krumm, Otto—.——.Hdg.⸗Wien Gum 58,— 52,7 Btw.. M. Rapſer 97.—91.— Krau Cie. Jek.—, 36.254½% Mhm.1914—.— Sparprami 1819.% 9 Jar Gebt. Pirm 40.— 40,— Hanſwerk. Füßen 86.50—.— Zahmeher& Co. 78.2578.—Hartort Bergwet. Alſe Bergbau. 87.78 37,[Kyffhäuſer Hütte.— 34.503% 1805——— 55J, Ur Schahanw. 5.— 4% Bod. Bf. eu. B— 8 110,0 1100 ertArmaturfb. 23— 25,— Lech Aügsdurg 99,—09. arpen. Bergbau 198.9 102.5 N. Jüdel à Co. 10 50.— Lahmener Co. 77.0 77.— 973 2 1003/5„ 5 8 der 252 Jagech. Jette 88.— 64,— Zirſc Kupf v n.———.— Jedegait Rolde 78.—78.—Jeemann Nalc.3582.78 Kablg Porgedlan 92.50 59,5) Saurapane 28,— 38,% Zt. Neiczant.428 0,284% Preuß. Konl..449.00 45% Hen. o. 50 u. 00—— Veiſt Sect Irncfri. 18.—. 18. och- u. Tleſbau—.——— Veb. Spiche. Pr.⸗A. 28.—29.—Heckmann K. 04.50 62.25 Kahla Porzellan 43, 4½75 Oinde aismaſch. 100 103.21% do, unk..1925—.—. 34%.240 02753½% abgeſt. 94⁰ Waln— 52.50 Ff.Buls. St. Ing...ISchntg. S. Frtl..75 90. Bipen B 40.50 48,— Kaliw Aſchersl. 1Il.3103.2 Andenderg„ ½%%d. Reichsanl 9. 280.2703½%.210— FF7.... ‚ ̃ ̃ĩ ̃ Laß ſche Induſtn—.— 2 ellan Weſſel—.———Sch B. Weſſel St. 33.— 34. Hieſch Kupler 87.—.— L. Aeng.33.30 Anfe& Hoſfman 28.10 38.—4„N 2 100 0 r N 5% do. Nente 046⁰ 0 Aa-Aegdg.— 5— Aede.Sene 2975 8815 8 0 00 10 ber—9 55 14801180 22 4525 ee 19 7 822 855 VIK do. 95 5 von 130 85 9550 eee 1 ee—— g 75 82. er ö.„ Knorr..45,„Lorenz 3589,25ʃ 8150 fl.- 5—4— 58 85 4 2245 285 oelch Eiſ a. Si 82.—80—Koflmr.2 Jourban 58.—81.— Jolde Drtedem.58. 4. dy Ausländiſche(in Blllionen»e Stamm. 34.— 84.— Rledec Montan 10.—.—Siem,ale. Berl 88.50 84.— Suldu 7 Steſſen 17.0.Hech. Ded. Iind..7 122.0 Neckarl. Jaurzg. 40.— 43.— 2 0o0· 965 —— Daeubz.—, Jabderg Darmſt. 20,½ 0,—Siaalee Detriatd 40, 40,— Labeiſcheld Met. 34.50.50] Webere Jittau 81.—81.—] Riedlauſ-Kehlen 3/.— on..J1/% monisen% Rumäg, 1803 2,20 2,02%y0 S1. N. 1510— 100 Botorf. Oderut. 8875 84.50 E 61,78——Sädd. Drablnad.—.——.—Nagteus.-G. 43.— 49.75 Merkur Wollpat 63. ⸗51.— Nordd Wollkämm 98,— 54 780%%½OeSnlo18 2,20.08 4½% doGold. am..58.58 3½%%0. 9. 18ü 1,95 575 etagh 9.—.— 359. d0l. SJngd.—Rauneegenard. 48.20.40[Mir 8 Smeſ. 28.2.6 Oberſcht ailenod. 470 44.04%% de. Schaz..—.45 4% b0. am. Kl.-B. 8% Wer, om. Ing. 2. 705 20,— 50.—CAreld. 88.— 82.— d. U. Ded.—.———Nassfeld. Atzten 65,— 88.30 Moteren Deud 40,12 40,—„ Eilsniadſt. 30, 40 37 724½% de. Süiberr..42 1,400% Trt. Bagd. S1 725 e 8⁰ů8 44.50—2 denß 88.—— arttt Küßtzad. 57.—80,[Moterd Maan.— Kofswerte 82,65 62.100%% da Goldrente—.— ,4%„.i1 6,50.4 4½%„Irrig-Anl.——— 1 88.— 68,— Mazimittanzau 88.—81 50 Müdideim Berg. 83.30 79,.— Odrenſtein Ra00 65.50 63.—4% do. oind. denze q 724—.—4% Un gar. Goldr. 11.80 11 80% Teduantevse J. Stbe.Banſer 38.— 3875 den Konzern deutſcher Landbundgenoſſenſchaften am 30. Oktober] Neues aus aller Welt: Wily Müller; für Handelsnachrichten und 55 waren gleichfalls! beantragt werde. übrigen zedaktlonellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhar N7 5 20, 30. 5 0. 20 0. + 25. 80. 2. 30 29.*5 Uhrenfad. Jurtw.—.——.—Ber. Berlin 49.— 49.—Zuckerf. B. Wagh. 51— 80.50 Poontz Bergbau 70.75 68.60 Nomdach. Hunen 80,12 30.— Schucken d Co. 66,25 77— Ver. deulſch. Delfb.—.— 37.—Bogtl. Maſch. St.—..„„„ Frankenth. 38,50 55, Hermann Whg 27.,80 27,60 0— Braunk. 39,— 38,.— Segall Strump 35, 55, B. ſch. Ind. Maing 49.— 48,50 Bolgt& Höff. St. 80,50 89.500„ Heilbronn 54.50 52,90 Rathgeder Wagg.———,Roſißzer Zucker 80.— 79.50] Stemens Cleklr. 53 40%0 11 Ver, Faßl. Taſſel 54.—.—Volthom. Seil. R. 28.50 ſteln 50,— 50,50 Papler 122,0 133,0 RückforihRach.3.3 SiemensHals!?. 67,12 6760 B. Pinfſel Nurnd 74.50—.— Wayß& Freytag 85 75 65.— Rheingaen———. Nhein. Braunkhi. 127.0 120.5 Nülgerswert 82.— 61,—Sinner.⸗G.—.— 1 0 Ves Ultramarinſk 76,75 78,— Zellſt. Waldhf St. 62.50 80.— Stuttgart 33,50 52.50 4 8— Cbdamotte—.——.Sachſenwerl“ 52.— 50,50 Stettiner Bulkan 25.— 2 Rheln. Eiektrigitä, 88.— 58.— Sächl. Gußſtad! 82,— 53.— Stoehr Kamman. 1570 300, Srelverkehrs ⸗Kurſe. Aden macg 8 57, Sanddeuend 105 103.2 Stoſt⸗ Zinhen 09.—955 EEEEETTETTTTCCCCCCCCCFCCCC 8 i Abbtenanl..80—Abeinſtadt?.7584.30 Sch ce 37,87 37,87 Teckl. Schiffow. 3—.— 79. 30 85 8 5 mhenania Cdem. 30.— 31 25 Schubert& Salz 91.25 90.— Teichgräber 1= Npeln reditpant 21 50 51.50 Berliner Dividenden⸗Werte. Telepb. Beriiner t 54f.—H. Geruſte ſGöf. 288 0 4860 Weſſ. Eſen 85r.—. Nhein. Hog.-Bl. 57,2557,18 Thale Eiſenhütte.—.——.—Vet. Horzer Kalt 32.59 92,70] Wicking⸗Cement. 7281.5 Sbbd. A Erd⸗ Crausport-Alktien. 5 6 55 45,10 44, J880*5 15 97558. Sisd. Deeanne, 5, 88-JSgendusbehe, 159 50 P. ugrel,.h. 5h d egc, de 5. e nlen defg..—— Be tene 1 54e Snn Se Wiener Bankver..525.05 Alig. Vok. u. Str. 104.0 103,5 Ob.-Amk, Paketf. o8.75 67.650Noland⸗Pinle: 76.28 J0.—[Union-Glaßerel. 28.— 28.— Bogel Telegr.-Br 51.75 50.50 Wittener Gußflab! 57,—2. Wttbrg. 4570 62.23 62.25 Su d. Giſendahn 90. 90.„»Sübam.'ſch. 2 80.25 Verein. Elbeſchiff 91,80 90,50 Var 45 er 82, 48,25 Bogtland Maſch..75.80 Wolſ, Buckau. 34, 81.0 Frantf. Allg Ver 6 50 88.— Baltimote 62,78 62750 Hanſa D ſchiff. 85.50 84 25 Ver. B. Frkf. Gum. 37, 035,.50 Wanderer-Werke 90.— 90.— Jellffoff Perein 50., 384˙75 Verſ.-.93.—83.— Bank⸗Akti Vör, Thm Charl. 71.25 71.50 Weſer Akt.⸗Geſ. 23 29.— Jalſef Walddf 8810 51, Frankf. N. u. Mitv..——— aee B. Diſch. Mickelro. 108.0 104, 0 Weſterreg. Alkan. 116,8 111,2 5 eegank f. el. Werte 3,50.40 J Diſch. Aſiat. Bane 33.85 33.50 Oeſt. Cred.⸗Anſt..—.— Barmer Bankv. 1. Deuiſche Bank 106.5 105.5 Reichsdank.. 133.0 124.0 Berl. Hand. Geſ. 138.0 132,5Dt Ueberſee Buk. 91.—60,7Rhein Creditbank 61.50 81.0 1 555 8 Sedee en 1005 1000 ee Vorliner Freiderkehrs ⸗Kurſe.— 1 arnſt. u. Nt. resdner Bank 100.0 100, 0 56—*0 75„15 eeeee— o gagereg Wi. c a ggg d. W ger gechengn:,. e 8 Phöniz Bergbau 71. 83,50 Induſtrie⸗Aktie Ber gd Präſtd? 43,80 42.50] Int. Petr. l. Jpu“—.——, Sichel&. Co. 2535 45 Rhein raunkohle 1277 126.5 155 Becker⸗Stahl.“———, Arügere ſall„ 83,— 83,50 StomanSalpeler 3,75 5 Salzw. Hellbronn 78.— 78.— Aeeumulet. Fabr. 1902 100,2 Badiſche Anten, 170, 119.7 Bremer Bulkan.50.— 58,.—Benz⸗Motor. 2..75 Meber Tertt-.—— Sübſee Bbeephat ee. Falus Nergban. 49—40. 1157 Biatge Len. 2 2 BJr Hend.— f. ls 4 4 — arwerke.—26, BDam⸗meguin„TChem Griesdeim„ 113. 21.,40 B. aauabünt 36—38 28fG. Kauhrſab 11 115 0 Jagr Spiegelgl. 49042-Cbem Haen 4 4 2476.. Berthrsw 100;h 400,2 3. B. Bemberz eller 118,2 11½5 Berliner Feſtverzinsliche Werte. e) Neichs⸗ und Staatspapiere. Weeee „iinn essern aSe r SSn — SYNNNINN 1 WANDERNN uvxD REISEx Kloſterfrieden Jeichnungen aus dem Maulbronner gloſter Von Guſtav Heybach ̃ Im Kloſterhof Durch ein breites Tor tritt man in den Kloſterhof. Nbylle. Er iſt eine 1 5 Altes Fachwerk ſteht im Kreis. Wuchtig und ausladend. üͤbe r breitem Dache blumenverzierte Fenſter. Kleine Vordächlein rſchatten ſteinerne Treppen, die ins Haus führen. Das Grün attenſpendender Bäume belebt das farbenfrohe Bild. man ditten im Hof ſprudelt ein Brunnen. Ihm zuliebe ſchon, ſollte Winn den Kloſterhof gehen. Ein weiter Trog, inmitten ein alter 9 e Röhren ſpenden friſches Waſſer. Blumen ſchillern überſche gelb und blau vom Geſims am Stock. Mächtige Linden breiten atten die Waſſer und den Kloſterhof und das Kloſter, das in von b5 Faſſade quer den Hof begrenzt. Es iſt an dieſem Vormittag unter denderem Reiz, weil niemand über den Hof geht und man ſtill und den Linden träumen kann und ſich freuen an den alten Häuſern 5 Schmuck an ihren Aufgängen, man lauſcht ſo gern dem wesen der Bäume und dem Murmeln des Brunnens und ſucht und den Duft der Blüten der Brunnenblummen zu erhaſchen erne ergißt die Zeit und ſich durch die Harmonie, die hier in welt⸗ m Tale die werkende Hand ſchollenverbrüdeter Mönche ge⸗ chaffen. 1 In der Kloſterkirche Ein 115 fröſtelte beim Eintritt. Die bizarre Größe will uns erdrücken. ge ergroßes Kruzifix, das größte und bedeutendſte Werk der An⸗ in ſenen uns durch die Linienführung und den Geſichtsausdruck gleite en Bann. Wir fühlen etwas Suchendes in uns, unſere Augen Ei unwillkürlich gen Himmel. Du ſchmal Türlein führt zur Mönchskirche. mit üſter muten und liegen die Stühle der Mönche. Ueberladen buntem nitzereien. Früchte und Tiere, Bibelſtellen und Pflanzen in ward der Schelt unendlich feiner Raumverteilung, nicht vergeſſen der neber dem Gang an der Wand der Abtſtuhl. Viel böher als neben 15 Stühle, viel reicher noch mit Schmuck verſehen... da⸗ der frä le holzgeſchnitzte Madonna, die ein Tillmann Riemenſchneider, iſt ſo nkiſche Meiſter, hätte ſchaffen können, das Geſicht der Maria und und hat ein ſo feines Lächeln, daß man verwundert 8 8 vor des Meiſters Können ſteht. Klo er Wand in ſatten Erdfarben die Gründungsgeſchichte des 85 Das zwölfte Jahrhundert offenbart ſeine Kun 0 Chor tübn das Farbenſpiel in dieſem Raum das Düſtere zwiſchen den ſchein 755 Nfe 80 Licht um die Madonna und der Wider⸗ dee welten m der Orgel klangen Bachſche Töne, ſie zogen durch den 15 aum, ſtiegen zur Höhe und ſuchten den, der immer war. Ttiebfed im heiligen Raume offenbarte ſich uns Gottes Geiſt, der als ih er die Mönche zu harter entſagungsvoller Arbeit anfeuerte— hnen die Krone des Lebens verhieß——— Heilige Gänge Kunge: Breit mit kunſtvollen Bögen überſpannt, von ihrer Bau⸗ 8 den Klend durchdie Proflle er Geſimſe. Und immer den Blick des Ver loſtergarten in das Grüne das Lebendige, das Werdende, 5 gehende. Gänge, 55gange von ſeltſamer Einfachkeit und doch voll Kunſt. geſtien dis durch das Farhenſpiel uns locken wann auch das Tages⸗ über denn 3 begibt, oder in der ſilbrigen Hitze des Mittag em Kloſter liegt. 5 Wuchtig und weit liegen die Hallen. waltige Steinſäulen tragen die Spannbögen. doll das den Wänden kriechen Mooſe in ſchillerndem Grün, um ſtil⸗ reicher 7 Farbenbild zu verſchönern. In allen Hallen und Gängen architektoniſcher Schmuck. eines Lwiclige Fäuſte ſchufen aus ſtarrem Stein Kunſtwerke, die da umeiſters kühner Geiſt zu einem harmoniſchen Bilde fügte. Ruhe ſteunderte gaben ihr Beſtes: Die Rundbogen in gelaſſener Lehen bei den himmelchrebenden gotiſchen Faſſaden. ir e wd zu allen Tageszeiten durch die Räume gehen und 5 ieder wird man Bilder von beſonders feiner Tönung die durch die Zartheit der Linien duften, andere, die Bilder, Farbenſpiel des brechenden Lichtes tiefe innere Saiten n durch da us erklingen laſſen. Meiſtenches Bildchen hat uns gelockt und wir dachten an die ſoleter Hans Thoma und Hermann Daur, die hier hätten malen Im Kloſtergarken in bener„Sonnenſchein liegt über dem Tal und gießt viel Licht Ein friſchblann, Ein Stuhl und ein Tiſchchen loden zum Raſten. Kloſter pplondes thüringer Mädel hat die„Brieſe aus meinem In Ehrler aufgeſchlagen. Wenn ni Kloſtergarten lebt das Schweigen der Mönche.. Lied ſän der mächtige Brunnen in der Brunnenniſche ſem altes Röhren— wenn die Waſſer über die Becken rinnen, da ſie den durch quollen, und nicht der jugendfroher Heimatſucher gener Zettenden glitte, und wäre das Kloſter allein Zauge vergan⸗ leſen 25 en, dann wollte ich in dieſen Garten ſitzen und Bücher Straßdurg deutſchen Propheten, von dem großen Myſtikar von ſcher W und dem traumverlorenen Romantiker und Sänger deut⸗ Wennderluſt Eichendorff. werk 9 im Kreuzgang ſtehen und durch das hohe gotiſche ſucht. blicken auf den ſtillen Hof, da erwacht in uns die Sehn⸗ legt ker iſt ein Hort 850 Friedens, ein Ort der Ruhe, der ferne ger tönenden und lärmenden Alltag. einem gronschte man rußkdr.„ der Welt vergeſſen, Mönch werden diel Jalt. ben Gedonken leben und nur einem und Zeit haben, Ma 8 ſchreiben möchte Dichter ſein und hi d Letztes, Höchſte Reat ſeh derſen vom Sae ren ud Ne enehnſc, beden Weimar ſber Fauſtturm. darinnen der ſaß, von dem der Prophet zu ſo viel zu ſagen weiß. Du Der Jauſtturm ſo rechtech herrliche Arkaden blicken wir r 18 15 zum Fauſtturm. Er liegt empob⸗ eee Inmitten grüner Baumkronen wächſt der Turm deinen Fenſtogezirkelles Jachwerk mit dunklen Lichen treben und die Ecewenſtern und reidvollem Dach. Kleine Türmchen machen duntten Straleriſch. Salkee Baumgrün das woigraue dach die don den 5 81 das helle Gemauer und das ganze Bild umrahmt es vorberg 5 Arkaden.. der hätte keine Seele, könnte er acht⸗ er Kl 105; 2 0 ein oſterwirt erzähl gel zählte uns eine vom Doktor Fauſt, den Aagenseſerdene döt gerrzen und der dier gebaukt häte. Eiwee Teufel hätte 95 Zunmer gelegen, die Leute ſagen, der 7 olt. ein alter Micter Scheffel hätte Einkehr gehalten im Kloſter, ſo weiß ſeſrlenden 5 zu ſogen und er hätte gezecht mit ſeinen Freunden, eine Fuge Daumenden Elfinger und auf einmal hätten die Brüder —8 Fauſtroman, den Scheffel hier ſchreiben en ſchrieben. band der Leil der eine Sage iſt, denn erſt nach Fauſts Tode ent⸗ s einen ſo r Kloſterfeſte, ſo möchte man das Bild nicht miſſen, Es iſt ge⸗ omanti Zauber auf die Beſchouer ausübt. K Herbſtlich als wir aus dem Kloſter rſcheint wie ein Mimnenglaſt liegt auf dem Turm. uſd das Getürm ein Märchen aus mittelalterlichen Tagen. 2—5— — Blick auf das Kloſter Man wandert am Fauſtturm vorbei, um das Kloſter herum. Im Talfrieden ruhen die Kirche und das Kloſter und der Garten und der Brunnen. Es liegt Sonnenſchein über dem Tal und wirkt in den herbſtiichen Tag Silberfäden. Hinter der Anlage liegt das Totenmal für die Edlen des Welt⸗ krieges. Schlicht einfach ein Löwe auf ſchwerem Sockel. Vereint reichen ſich zwei Welten die Hand: das glanzdurch⸗ ſonnte frühe Mittelalter mit ſeiner Procht und ſeinem Reichtum, uns Zeichen köſtlicher Arbeit hinterlaſſend und der Weltkrieg, deſſen Tote unvergeſſen ruhen ſollen——— beim Kloſter ſchweigt ein⸗ ſam das Totenmal. Hinter dem Kloſter breitet ſich der See, der köſtliche Karpfen auf der Mönche Tiſche ſchickte. Ueber die Brücke führt der Weg zur Höhe mit ſeinem Blick auf die klöſterliche Anlage. Man muß ſich die Landſchaft denken, wie ſie ehedem war und wie ſie durch der Zeiten Gewog ſich änderte, wie der Wald gerodet war und Häuſer entſtanden und die Kirche gebout wurde und die feſten Mauern des Kloſters Heiligtum umſchloſſen. Maſſig und breit zeigen ſich die feſten Kloſtermauern. Kloſterfrieden liegt über allem. Alles fügt ſich in ein ſeltſam feingeſchloſſenes Bild und noch heute empfinden wir Freude an der Mönche Tun, und unſere Seele denkt der kämpfenden Gottesmänner, die wirkten und ſchafften unter dem glorreichen Zeichen Kreuz und Pflug. Maloja-Oberengadin Am Vierwaldſtätterſee rauſchen die laubſchönen Buchen, die mächtigen Nußbäume, die edeln Kaſtanien, die Berge des Berner Oberlandes bezwingen das Auge durch die Schroffheit ihres Auf⸗ baues, durch die Pracht ihrer Sturzbäche. Andere Gegenden der Schweiz haben die größten Gletſcher dieſes Erdteils und dennoch wirkt das Oberengadin, das ohne Schmuck des Laubwaldes daliegt, das um den grünen Talgrund nur einen ſchmalen Saum von Tan⸗ nen⸗, Lärchen⸗ und Arvenwald trägt, über den die ſchneebedeckten Gipfel hinausſteigen, bezaubernd. Ich glaube, das ganze Geheimnis dieſer Berglandſchaft iſt ihre Sonne, ihr eines mildes Licht, ſo daß an ſchönen Tagen ſelbſt die Bergſpitzen etwas feſtlich Andächtiges haben. In grünen und blauen Strahlen zuckt der St. Moritzer See. Hoch zur Rechten leuchtet ein Dorf mit mächtigen Hotelfaſſaden vom ſonnigen Rain, andere ſtehen mit glänzenden Fronten im Hintergrunde des Sees, in der Tiefe des Tales. — St. Moritz Bad. Das Kurhaus ſchaut mit ſeinen 100 Fenſtern leuchtend auf den See hinaus. Ueberall iſt Leben und elegante Welt aus allen Erdteilen. Hochgebirgslyrik, lichtverklärte Hochgebirgslyrik! Das gibt wohl am beſten den Stimmungsgehalt der Landſchaft wieder, die mit den Saphiren und Türkiſen der Hochſeen beſetzt, ſich zwiſchen zwei Bergketten von St. Moritz bis nach Maloja ſtreckt. St. Moritzer⸗, Campférer⸗, Silvaplaner⸗ und Silſerſee, ein Weg von nur etwa 3 Stunden, aber jeder Schritt eine Schönheitsoffen⸗ barung. Der große Silſer⸗See iſt der ſtattlichſte der vier ober⸗ engadiniſchen Spiegel. Der Wechſel ſanfter Wieſenränder zu ſteilen Wald⸗ und Felspartien, die Margna zu ſeiner Linken, die ſtolze Hüterin Malojas, das große Kurhaus im Hintergrund geben ein eigenartiges Landſchaftsbild von beſonderer Schönheit. Wer aus eigener Erfahrung weiß, welch wohltätigen Einfluß der Aufenthalt in dieſer herrlichen Gegend auf Körper, Geiſt und Gemüt ausübt, der wird es wohl begreiflüch finden, daß der Frem⸗ denbeſuch in dieſem Hochtal von Jahr zu Jahr zahlreicher wird, ſich nicht allein auf die Sommerszeit beſchränkt, ſondern auch' immer 80 ſich auf die Wintermonate ausdehnt, um dem Sport zu hul⸗ igen. Stolz grüßen die Firne der Pizzi della Margna, des Monte Forno mit ſeinem grandioſen Gletſcher, Piz Salacine, Piz Longhin Und wie ſie alle heißen, die majeſtätiſchen Berge um Maloja. Stundenlang läßt ſich an jedem einzelnen Punkt von Maloja Intereſſantes beobachten, denn man hat hier nicht nur die Verblüf⸗ fung des Bergells, ſondern auch den Schönheitstraum des Ober⸗ engadins. Und wie überraſchend wird der der Felſenwall, wenn wir auf ſeinen Waldwegen ſpazieren.„Künſtlerweg“ nennt ſich einer davon, es ſind aber alles Künſtlerwege, die ſo maleriſche Bilder bieten, daß man auf den Gedanken kommt, ſo viel Zauber ſei wohl nicht mit rechten Dingen zuſtande gekommen. Sehr toll muß es einmal in grauen Tagen da zugegangen ſein, denn an den alpenroſenumblühten Wegen liegen entweder frei vor dem Blick oder im wuchernden Grün halb verſteckt viele alte Gletſcher⸗ mühlen, ſo viele und ſo ſonderbare, daß dieſe Naturwunder als Unikum der Welt gelten. Durch einen Wald lichter Kiefern gelangt man zum Schloß Belvedere, das mit ſeinem maſſigen Turm ein ſtimmungsvolles Stück nachgeahmtes Mittelalter iſt. Dieſes Schloß und der Kur⸗ ſaal ſind die köſtliche Schöpfung eines franzöſiſchen Grafen, der ſich für die Naturſchönheit Malojas begeiſterte. Ein anderer Spaziergang über eine Waldhalde mit wetter⸗ zerzauſten Arven und Lärchen, unter denen die Ordlegna in Stromſchnellen donnert, führt in die eigenartig ergreifende Land⸗ ſchaft des dunkelgrünen Capoloccioſees, ein Bergwaſſer von un⸗ ſagbarem Reiz. In deſſen Grund ſpiegelt ſich in Märchenpracht die Firnſpitze des Monte Forno, der das Tak abſchließt. Felſen⸗ riffe greifen von allen Seiten in den See. Alpenroſen hängen in die ſchweigenden Gewäſſer. Die Sommerpracht draußen, das Sonnige auf den Rieſen⸗ häuptern der Berge, hatte mich angezogen. Der Longhin⸗See, 2480 Meter hoch, die Quelle des Inn, ſollte mein Ziel ſein. Am Silſerſee links abzweigend, führt der Weg anfangs über duftende Weiden, bald aber ſteiler dem jungen Inn entlang, der wie ein übermütiger Knabe über die Felſen herunterſpringt. An einer Stelle fließt er mitten über den Weg, uns bleibt nichts anderes übrig, als herzhaft durchzuwaten. Kein Menſch iſt zu ſehen, nur das Brauſen des Waſſers und hie und da das Pfeifen der Murmel⸗ tiere zu höven. Immer ſteiler wird der Weg, über Geröll und der See zwiſchen jäh abfallende Felſen gebettet. Ringsum die nackten Gipfel des Piz Longhin, Piz Gravaſalvas, rechts Pig La⸗ gref. Wie überwältigend iſt der Blick auf all die Wikiider des Hoch⸗ engadins. Die weißen Zacken der Bernina bis zu den Bergen des Bergells leuchten wie Obferflammen in das Indigoblau des Him⸗ mels. Ich möchte jauchzen über all die große Schönheit und ge⸗ gaſt 2 5 kaum zu atmen, ſo ergreift mich dieſes herrliche n sbild. Wundervoll ſind die Sommertage des Oberengadins und wenn ich den Namen Maloja höre, wird es mir immer wie ein Gruß aus unvergeßlichen Tagen klingen. * „Bad Mergentheim. Die Quellenbohrverſuche, die ſeit längerer 15 mit großer Sorgfalt, wiſſenſchaftlichen Beobachtungen und Berta Bopp. orſchungen auf dem Gelände der Bad Mergentheim.G. durch den ekannten Brunnenfachmann Arnold Scherrrer, Ems, ausgeführt wurden, haben jetzt zu dem überaus befriedigenden Ergebnis geführt, daß zweineue Quellen erſchloſſen wurden, die an Menge und Güte der bekannten Karlsquelle in keiner Weiſe nachſtehen, ſon⸗ dern ſie zum Teil an Gehalt noch übertreffen. Damit iſt dem in letzter Zeit ſo ſtark aufblühenden Heilbade die Möglichkeit gegeben, in ſeiner kräftigen Entwicklung, die es in dieſer Saiſon ſchon zu einem internationalen Kurort machte, unbehindert weiter fortzu⸗ ſchreiten. Vad Mergentheim beſitzt demnach jetzt insgeſamt 4 Quellen. St. Moritz Dorf Sbeine, doch nun bin ich am Ziel. Wie ein leuchtender Opal liegt Wandervorſchlaͤge Tageswanderung Reckargerach— Schreckhof— Bismarckstkurm— Mosbach— Stock⸗ brunnerhof— Schloß Hornberg— Neckarzimmern. Sonntagsfahrkarte nach Neckargerach 3. Klaſſe 4 M. 20 Pfg., 4. Klaſſe 2 M. 80 Pfg. Anſchlußkarte Neckarzimmern—Neckargerach 50 Pfg.— Hauptbahnhof ab:.05, Neckargerach an:.45. Vom Bahnhof in Neckargerach mit der Hauptlinie 24— weißes Kreuz— gegen den Ort zu bis zum Denkmal für die im Weltkrieg Gebliebenen, einem wuchtigen Granatblock. Daſelbſt rechts durch die Bahnunterführung und gleich wieder rechts ſüdlich an der Bahn hin durch Obſtgärten und Feld. Nach 10 Minuten links Wald, rechts oberhalb dem Bahnkörper entlang. Rechts ſchöner Aus⸗ blick auf Neckargerach, die Minneburg und Guttenbach. Nach 20 Minuten durch zwei Schluchten, nun auf vergraſtem Weg abermals der Vahn entlang, links ein Bahnwartshaus. Rechte noch einmal der ſchöne Ausblick. Nach einer Viertelſtunde Wald. Hierſelbſt über das Bahngleiſe. Etwa 20—25 Minuten in ſchönem, ruhigen Wald weiter, dann rechts über einen Wieſengrund und im Feld auf zur Straße Reichenbuch—Binau. Links auf dieſer Straße, aber nur kurze Zeit, hierauf in ſchönem Buchenwald bequem abwärts zu einem Bächlein der ſog. Ludolfsklinge. Auf einer ſteinernen Brücke über das Bächlein und links im Wald ſteil aufwärts, zuletzt über Kalkſteingeröll und durch Feld hinauf zum Schrechhof. Von Neckargerach bis hierher gemütliche 1/ Stunden. Auf der Binauer⸗ ſtraße ſchöner Ausblick ins Neckar⸗ und ins Elztal. Der Aufſtieg auf den Schreck iſt etwas beſchwerlich, dafür wird aber der Wan⸗ derer auch durch ein ſeltenſ chönes Panorama, das ſich vor ihm auf⸗ tut, belohnt. Am Neckar abwär.s liegt auf einer Halbinſel Binau, gegenüber das Mörtelſteiner Kirchlein, ſowie Obrigheim, etwas weiter aufwärts Schloß Neuenburg, zu Füßen Diedesheim mit ſeinem großen Zementwerk und Neckarelz, ſodann folgt neckarauf⸗ wärts Hochhauſen, Neckarzimmern mit der Götzenburg, Hornberg, Haßmersheim, ſowie auf luftiger Höhe Schloß Ehrensberg, endlich ganz im Hintergrund lugen noch die Türme von Wimpfen aus einem ſeinen Dunſtkreis heraus. Ohne Markierung füdlich durch den Schreckhof. Nach 15 Minuten rechts die Kalkbrüche des Diedesheimer Zementwerks durch Draht abgeſperrt. Nach einigen Minuten eine Wegkreuzung. Wir bleiben auf dem Weg, der rechts hinzieht, um den Berg herumgeht und eine prächtige Ausſicht bietet. Nach 10—15 Minuten der Bismarckstur m. Daſelbſt erweitert ſich die ſchöne Fernſicht und zwar noch ins Elztal und auf Mosbach. Ein ziemlich ſteiler Pfad führt hinab auf die Straße DiedesheimMosbach. Von Schreckhof nach Mosbach etwa 94 St. In gleicher Richtung kurz durch Mosbach mit der Nebenlinie 52— rotgelbem Strich. Hierauf rechts auf ſteinigem Weg ziemlich ſteil bergan. Nach einer halben Stunde wird die Höhe bei einem Holzkreuz erreicht. Ueber die Straße Sulzbach—Hardhof, jetzt im Feld bequem abwärts und in ſchönen Buchenwald. Auf der Höhe ſchöner Rückblick auf Mosbach, ins Elz⸗ und Neckartal. Im Wald über eine ſteinerne Brücke und ſogleich in dieſem bequem auf, zwiſchen Feld und Wald zum Stock⸗ brunnerhof, der links bleibt. Einige Minuten durch Feld, dann links Wald. Bei einem ſteinernen Wegweiſer Uebergang auf die Hauptlinie 18— weißes Viereck. Abermals Wald und vor der Burg Hornberg gemächlich abwärts. Die Beſichtigung der Burg ſehr empfehlenswert. Von der Terraſſe eine prächtige Fern⸗ ſicht ins Neckartal von Diedesheim bis Wimpfen, mit ſeinen jetzt mit farbigem Weinlaub umſponnenen Höhen. Der Wanderer glaubt ſich in den Rheingau verſetzt. Auf ſchöner, ausſichtsreicher und be⸗ quem abfallender Straße wird Neckarzimmern in 15—20 Minuten erreicht. Eine der ausſichtsreichſten Wanderungen des Neckartals. Wanderzeit nicht über 57“ Stunden.— Neckarz immern ab.21, Neckarelz an.31. Hier umſteigen und Uebergang auf den be⸗ ſchleunigten Perſonenzug.03, Mannheim an.30. F. Sch. * Die Eſſenbahnen der fünf Kontinente. Neue Angaben über die Länge der Eiſenbahnen in der Welt bringt das neueſte Heft des Archivs für Eiſenbahnweſen. Demnach betrug die G eſamtlänge des Erd⸗Eiſenbahnnetzes Ende 19231215730 Kilo⸗ meter, die ſich über eine Fläche von rund 120,57 Quadratkilometer mit einer Bevölkerung von rund 1,8 Milliarden Köpfen erſtrecken. Daraus ergibt ſich alſo auf je 100 Okm. Fläche 10 Km. Bahnlänge und auf je 10 000 Einwohner 6,7 Km. Bahnlänge. Von den Staaten ſtehen die Vereinigten Staaten mit 404 200 Km. anerſter und Deutſchland nach Britiſch⸗Oſtindien und Kanada, die je rd. 65 000 Km. beſitzen, mit 57 642 Km. an vierter Stelle. — Das Netz hat Belgien mit 36,5 Km. Bahnlänge auf je 100 Okm. Bodenfläche, dann kommt— weit zurück Groß⸗ britannien mit 16 Km. Bahnlänge auf je 100 Okm. Fläche. Hier ſteht Deutſchland an dritter Stelle mit 12,2 Km. Bahn⸗ länge auf je 100 Okm. Fläche. Am wenigſten mit Eiſenbahnen verſorgt iſt China, das bei 440 Millionen Einwohnern nur 11544 Km. Bahnlänge auf rd. 11 Millionen Okm. Fläche beſtitzt. Hier kommen alſo auf je 100 Okm. 0,1 Km. und auf je 10 000 0,3 Km. Bahnen. verſchiedenes Verkehrsnotizen vom Bodenſee „ Meersburd. Der vergangene Sommer brachte für Meersbura einen Zuwachs im Fremdenbeſuch von 15 Proz. gegen das Vorſahr. Diefer rein ziffernmäßigen Zunahme ſteht aber die auch anderwärts beobachtete Tatſache gegenüber, daß die Aufenthaltsdauer der Frem⸗ den eine rücklaufende Tendenz zeigt. *Lindau. Der Fremdenbeſuch im Hochſommer war zufrieden⸗ ſtellend. Im ganzen wurden im Juli, Auguſt und September 51 900 Fremde gezählt, die ſich auf die genannten Monate mit folgenden Teilzahlen verteilen: 17000. 24000. 10 000. Dieſe Ziffern zeigen auch die ſonſt beobachtete Erſcheinung, daß der ſonſt ſtarkgewichtige September dieſes Jahr eine verhältnismäßia kleine Beſucherzahl zeiat. woran nicht zuletzt die wenig aute Witterung ſchuld ſein dürfte. Konſtanz. Der Fremdenverkehr des Sommers ſtellte im all⸗ gemeinen zufrieden, wenn auch die Zahlunasfäbigkeit der Fremden nachgelaſſen hat, ein Moment. das wie anderswo in erſter Linie die großen Hotels am erſten ſpürten. Die in dieſem Jahre noch verlang⸗ ten Hotelpreiſe ſind mancherorts als zu hoch empfunden worden und eine Senkung erſcheint bei dem Abbau der das Hotelaewerbe belaſten⸗ den Sonderſteuern wünſchenswert. 7 feberlingen. Für den kommenden Sommer wird in der Bo⸗ denſeedampfſchiffahrt die Einrichtung von direkten Schiffskurſen Konſtanz—Meersburg—Unteruhlingen—Ueberlingen angeſtrebt. die eine weſentliche Beſchleunjaung gegenüber den bisherigen Ffahrten mit ihrem mehrfachen uferwechſel bedeuten würden. — Großzügiger Straßenausbau in Baden. Im Hinblick auf die ſtarke Zunahme des Kraftwagenverkehrs iſt in Baden ein um⸗ faſſender Ausbau der Straßen in den nächſten 10 Jahren geplant. Es ſind dafür zirka 65½ Millionen Mark in den Staatshaushalte⸗ Voranſchlag eingeſtellt, wovon ein Viertel von den Gemeinden zurück⸗ zuerſetzen iſt. Bei dem Ausbau der Straßen werden die in der Nähe von Orten gelegenen Strecken zur Milderung der Staubplage mit Oberflächenteerung verſehen und überall Gefahrenſtellen für den den Kraftwagenverkehr durch entſprechende Maßnahmen beſeitigt werden. RDV. D. V. Sitzende Lebensweiſe führt oft zu einer chroniſchen Darm⸗ trägheit. Sie beheben dieſes Uebel mit Laxin⸗Konfekt, dem milden, ſicher wir⸗ kenden Abführmittel. Doſe 1.50 —— —— —5 Jir. 504 8 41 Neut Mannheimer Jeitung Abend⸗Nusgabe) Frellag, den 30. Oktober 1925 Das Kruzifix Erzählung von Friedrich Frekſa Der alte Sanitätsrat Dr. Wilhelm Bleeken von Hubenlehe be⸗ krachtete noch wohlgefällig die Schachfiguren. Er genoß den Triumph, mich zur Aufgabe der Schachpartie gezwungen zu haben, und über⸗ legte noch einmal, ſcharf, ob mir noch irgend ein Ausweg geblieben wäre. „Ja,“ ſagte er,„der Läufer auf Hä 4 iſt der böſe Kerl, an dem ſcheitert allez!⸗ Ich ſelbſt war aufgeſtanden und ging durch das altväteriſch, aber ſchön eingerichtete Zimmer meines Jagdgaſtfreundes. Ein Bild, das einen ſchnauzbärtigen Herrn im Jagdanzug darſtellte, der unter buſchigen Brauen gewalttätig hervorblickte, fing meinen Blick. Aber damn feſſelte ein Kruzifig, das auf einem Biedermeiertiſchchen unter dem Bilde des Jägers ſtand, meine Aufmerkſamkeit. Vorſichtig trug ich's zum Fenſter. Es war eine Nürnberger Silberſchmiede⸗ arbeit aus dem ſechzehnten Jahrhundert, ein Schmerzensmann von roßem, gewaltigen Ausdruck, trotzdem die Figur nicht länger als ünfzig Zentimeter war. „5 haben Sie das Stück her?“ fragte ich den Sanitäts rat und ſtellte es wieder ſorgſam auf ſeinen Platz zurück. „Aus der Gegendl“ „Wie hat ſich das hierher verlrrt?“ „Ja, ſägte er,„das iſt eine Geſchichte und zwar eine von über⸗ menſchlicher Eiferſucht, die über das Grab hinauz 7 8 Ich ſchwieg. Ich kannte den alten Herrn. 0 ich, hielt er den Mund. Schwieg ich, tat er den ſeinen auf. Ich trug das Kruzifix wi⸗der auf ſeinen Platz, ſchaute auf da⸗ Bild und ſagte: „Das muß kein lieber Menſch geweſen ſein, der Herr da oben!“ „Das war der alte Burſenow auch nicht!“ ſagte der Sanitätsrat und trat unter das Bild. Dann ſchellte er mit der ſilbernen kleinen Klingel, die auf einem kleinen Schränkchen ſtand, und gebot der Haushälterin, zwei Flaſchen Burgunder zu bringen. Er ſelbſt öff⸗ nete das Schränkchen und brachte ein paar ſchöne Importen herbei. „Setzen wir uns in die Lederſeſſel!“ ſagte er.„Machen wir es uns gemütlich! Die Partie war fein! Sie hatten ſie gut angelegt, aber Ihre Kombination, die Sie im dreizehnten Zug anſetzten, war verfehlt.“ Er goß ein und ſchaute wieder auf das Kruzifir und das Bild da oben.„Ja“, ſagte er,„geiſtige Schachvartten habe ich auch um dieſer Sache willen geführt. Ich will ſie Ihnen erzählen. Sehen Sie, wir Aerzte ſchauen in viele Tiefen hinein. die ſelbſt dem Pfarrer verborgen bleiben. Das Urſprüngliche beim Men⸗ ſchen iſt nun einmal die Liebe zum eigenen Leichnam. Die rauh⸗ beinigſten alten Knoten und die fürchterlichſten weiblichen Türken⸗ bolzen haben vor ihrem Medizinmann immer noch einen gewiſſen Reſpekt. Das Gefühl der Macht, das ſich daraus entwickelt, ent⸗ ſchädigt unſereinen für manche zur Unzeit gezogene Nachtglocke und manche Zehn⸗Kilometer⸗Schlittenfahrt im Winter bei Mondſchein über Land. Es kommt die Zeit, wo 1 alle vor ihrem Doktor knien und winſeln, zumal, wenn der bewußte magere Herr mit den Kno⸗ chenfingern ans Fenſter oder an die Tür klopft. Sogar der alte Boleslaw Burſenow, der dort über dem Kruzifix hängt, zeigte mit ahn Manieren, als ich ihn das zwertemal in Behandlung nahm. Meine erſte Bekanntſchaft mit ihm hatte zum Anlaß ein ge⸗ brochenes Schlüſſelbein, das er ſich auf einer Schleppe geholt hatte. Als ich zu ihm kam, Pratz er mit mir wie zu ſeinem Bakbier. Da dachte ich nachher:„Du hätteſt ſchmerzhafter anpacken ſollen! Da⸗ mit die alte Beſtie Reſpekt kriegt. Aber nur Geduld, das Leben iſt ja keine Skatſtunde. Und richtig, nach zwei Jahren verrenkte er ſich das Knie, als er am Neujahrsmorgen nach iener wüſt durchzechten Nacht in Stettin in irgend ſo einem Lüderjahnsloch einen Krakowiar tanzen wollte. Sie kennen dieſen ruſſiſchen Tanz, wo man immer auf einer Fußſpitze ſich ſo ſchwenkt, daß die heiligen vier Buchſtaben dabei die Hacken berühren. Das machte der Gute mit 50 Jahren, ie er nicht wahrhaben wollte, und ſo fiel er mir glücklich in die Fänge. Das Gelenk war ſchön dick, oh. Hätte er es in Steitin be⸗ handeln laſſen, wäre es gar nicht ſchlimm geweſen, aber ſo:— war es ein Freſfen für einen richtigen Landarzt! Als ich kam, ſtreckte er mir die Extremität über den Diwan hin und ſprach mit ſeinem Förſter, dem alten Gieſebrecht, weiter über Faſanen, als ſei ich ein Bader, ein Knecht, ein Sklave. „Na, dachte ich, gut! Laß den Junker ſprechen; wenn er fertig iſt, muß er mit dir ſprechen! „Was iſt mit dem Fuß?“ herrſchte mich Burſenow plötzlich au zwiſchen Faſanen, Wildgänſen und anderem Jagdkram. Ich ſagte ganz kalt und ohne zu grinſen:„Freiherr, Leute, die Ihnen den Leich⸗ nam wieder zurechtrenken müſſen, ſollten Sie in Zukunft, wenn Sie ihnen begegnen, auf Landwegen und in Gaſthöfen anſtändig grüßen und nicht mit Du anreden. Sie ſollten ſich auch jetzt nicht wie ein Negerfürſt gebärden und mich behandeln, wie Ihre erlauchten Vorfahren ſelbſt ihre alten Pflaſterkäſten nicht behandelt hätten. Sehen Sie, Freiherr, jetzt iſt es mir gegeben, Ihnen recht gemütlich wehe zu tun und überhaupß das Kronkenlager ſo zu verlängern, daß Sie weder auf Faſanen noch auf Wildgänſe paſſen können.“ Und während ich das noch ſagte, faßte ich das Knie ein biß⸗ chen an. Der alte Burſenow knirſchte mit den Zähnen, aber er gab keinen Laut. Ich ſagte ihm:„Ich tue nur, was ich rechtens nach der Kunſt tun muß! Aber Freiberr, wenn Sie nach einmal mit mir verfahren, wie es Ihnen jetzt in Gegenwart von Gieſebrecht beliebte, dann ſollen Sie das nächſte Mal die Engel im Himmel pfeifen hören.“ Ich war auf alles gefaßt. Ich ſah, was er in der Reichweite ſeinei Hände alles hatte: Einen Aſchenbecher aus einer alten Granate, eine ſchwere Lomve. einen Fußſchewel,— aber ich hatte keine Furcht. Ich wollte dieſem Ünhold, den ich als Exemplar an ſich ſehr gern we zeigen, woran er wäre, wenn er mit einem richtigen Mannsbi zuſammenträfe. Aber Burſenow ſagte nichts. Er reichte mir ſchwel⸗ gend die Hand zum Abſchiede, empfing mich das nächſte Mal allein und als er geheilt war, führ er mittags bei mir vor, machte mit alſo einen richtigen Beſuch und von Stund an kamen wir gut miteinander aus. Bei ſeiner Lebenstoeiſe gehörte alle zwei, drei Jahre ein kleiner Knochenbruch, ein ausgerenkter Finger oder dergleichen zu den natür⸗ lichen Lebensvorfallen. Seine„Malheure“, wie er es nannte, fügrten uns näher zuſammen. Nach 10 Jahren lud er mich auf ſeine Jagd ein. Kam er mit ſeinem Dogcart in die Stadt geraſſelt, legte er gern bei mir ab und trank mit Verſtändnis von meinem Tokaler. Nie verfehlte er es, mir zu Königs Geburtstag einen Korb Sekt du ſchicken, auch ließ er mich ſtets holen, wenn er ein beſonderes Tier auf der Jagd erlegt hatte. Ich lernte ihn ſeeliſch und körperlich kennen durch und durch. Kaum ein Menſch hat ſich und anderen die Hölbe ſo geheizt, wie dieſer Junker. Er führte Prozeſſe um Unmöglichkeiten und ſeine Spezialität waren verjährte Wegerechtsanſprüche. In Klünſen es einen alten Ziehbrunnen, den hatte vor vielen Jahren ein Bur⸗ ſenow angelegt. Der uralte Schöpfeimer wurde undicht. Der Schulk⸗ heiß, der ihn machen ließ, kam auf den verrückten Einfall, die Rech⸗ nung an Burſenow zu ſenden. Darauf wurde der alte Dachs da aufmerkſam, daß ihm der Brunnen gehöre, und ein plötzlicher Skan⸗ dal ging los, wie ihn ganz Mecklenburg und Pommern nicht erlebt hatte ſeit dem großen Weinkeller⸗Prozeß, den die Dewitzens dre Jahrhunderte mit den Puttlitzens durchgefochten hatten. Ein Weiberhecht war der alte Boleslaw nie, doch wenn von den anderen Dörfern nur einer wagte, eine ſeiner Mägde anzuſchauen, war er gleich mit der Peitſche oder mit der Schrotflmte dabel. Wenn aber einer von ſeinen eigenen Knechten etwas mit dem Weibsvolt anfing, ſo fragte er gar nicht darnach. Warum er nicht früher geheiratet hatte, wußte kein Menſch⸗ An ſeinem Hageſtolzentum war das ganze Land Pommern gewöhnt. Ja, es lag ſo außer dem Vereich jedes Denkens, daß dieſer Mann verheiratet ſein könne, daß es ſie alle wie ein Gewitterſchlag über fiel, als er eines der hübſcheſten Mädchen der Gegend, Lutſe von Schlüchtern, die Tochter eines penſionierten Majors, heimholte. Ueber den Grund der Heirat wurde viel geklatſcht und geba Der lange Ledebour behauptete der Unhold habe das arme Ding einfach gekauft; der Notar wollte wiſſen, auf Polke, dem anderen Gute Burſenows hätte es einen wüſten Herrenabend gegeben und deritten worden, daß er nicht mehr aus noch ein konnte. Da Burſenom alle Gutſcheine des Maſors an ſich genommen und gegen deſſen Tochter ausgeſpielt. wenn ſie in ihren Gewohnheiten enttäuſcht werden und Bolesſaw Burſenow als Hageſtolz war eben ihre Gewohnheit. (Tortſetung faſat) der penfionierte Major wäre bei einer Spielpartie ſo tief Wepile Aber was reden die Leute nicht, 17. Dixekt. Fris Karen Gract e. T. Maria Eliſal. Hannelore Karin 18. Fabrikarb. Foh. Auag. Endres e. S. Valentis Johann 17. Hansmſtr. Jakob Rey e T. Marianng Kakhax⸗ 18. Schloſſer Joh Georg Nikolaus Emmert e. Hans Friedrich Hermann 17. Schaffner Friedrich Renner e. T. Marie 19. Kranenführer Hugo Hoffmann e. S. Heinz 20. Arbeiter Johann Friedrich Stamminager e. T. Giſela. 8 Oktober: Geſtorbene: 13. Schloſſer Karl Raunſer 54 J. 8 M. 18. Herbert Otto Franz Heßner 4 Tage 10. Taglöhner Samuel Müller 46 J. 8 M. 5 14. Charlotte geb. Kegel, Ehefr. d. Regiſtrator Ronert Schreck 62 J. 9 M. 14. Kaufm. Philkpd Heinrich Bauer 02 J. 4 M. 14. Kaufm Franz Ludwia Schwarz 28 J. 11 M. 14. Prokuriſt Theodor Zollt 48 J. 11 M. 61 15. Steuermann Cornelius Gerarous Franzen Jahre 10 M. 1 16. Aanes geh. Sperl, Ebefr. d. Schloſſers Kar Müller 82“* 3 16. Eliſabeth geb. Klemmer Wwe. des Waameiſter Peter Ohler 75 J. 9 M. 13. Oberſtabtſekret Guſt. Adolf Koebl 82 f. 4 Ur 18. Katharina Barbara geb. Lauer, Ebefran bes Zimmermanns Wilh. Mater 04 F. 11 M. 16. Ludwia Ziegler 10 J. 7 Monate. 15. Lediger Arbeiter Joſef Adam 66 J. 5 M. 5 16. Thereſia Katharina geb. von Moers Wwe, de Arztes Dr. med. Herm. Meſſer 60 J. 10 M. 16. Kaufm Peter foſef Schmitgen 72 J. 8 n5 16. Emma geb. Steinruck Wwe. des Kaufma⸗ Friedrich Schriever 80 J. 2 M. n5 16. Maraareta geb. Wahl Wwe. des Privatmann? Guſtav Fasbender 73 J. 3 M. 9 16. Ledige Kanzleiaſſiſtentin Eliſabeth Guyot 275 17. Maria Anna Thereſe geb. Treyſe Wwe Direktors Wilhelm Rathke 72 F. M. 18. Led. Arbeit. Eliſabetb Heilmann 35 J. 11 R. 16. Adolar Rudolf Münch 4 Tage M 7. Schriftſetzer Philivv Joſef Stemmer 60 J. 6 W. 17. Auguſt Lorenz Hauck 1 Tag. M. 1. Taglöbner Jobannes Adam Geis 82 J% en 18. Wilbelmine Luiſe geb. Mezſenbelder Ebeſih des Maurers Johannes Fälſchle 48 J. 1 20. Marie Renner 8 Tage 20. Kaufmann Julius Ohnhaus 59 J. 4 M. MN. 20. Zugführer a. D. Heinrich Hechler 68 J. 4 20. Margarethe Käthe Oehler 1 J. 10 M. ·. 20. Maria Leife geb Lacher Wwe. des Schreine Kaufm. Auguſt Betz u. Gertrud Reinſtein 11. Kim P. Ludwia Hoppe e. T. Renate Juliane 5 15 fli 1 Kraftwagenf. Chriſt. Geiger u. Lina Müller Wilhelmine lan esum che achrichten. Kropp u. Mathilde 11. Wüem 2 N lein geb. man 12. Eiſendr. Rudo ilhelm nch e. S. olar Arbeiter Peter Lucca u. Johanna Lauble Rudolf Berkündbete: Kaufm. Otto Müller u. Katharina Butzer 12. Ingen. Karl Hermann Ball e. S. Joachim Her⸗ Oktober: Kunſtmaler Otto Scheffels u. Ida Lorenz mann 14. Nachtwächter Joh Schuh u. Johanna Kuhn Rechtsanw. Dr. jur. Friedrich Kaiſer u. Dr. 13. Kaufm. Erich Kurt Heinrich Paul e. T. Lore Architekt Herm. Bogenſtahl u. Frieda Hibbeln phil. Maria Böhl 12. Kaufm. Jakob Heinrich Beaury e. T. Marie geb. Schäſer Techniker Julius Friedrich Bundſchuh u. Joh. Lore Trudel Werkzeugſchl. Friedr. Schrem u. Luiſe Helfrich Heller 16. Maurer Nikolaus Mich. Hauck e. S. Auguſt Eiſendr. Jakob Wunſch u. Frieda Schmidt 17. Fräſer Leonhard Haſel u. Frieda Kurz Lorenz Hauptlehrer Eduard Schölch u. Johanna Sohns Metzger Johann Hinkel u. Anna Rehmann geb. 16. Expedient Max Theod. Trentmann e. S. Adolf Mechaniker Karl Wunſch u. Eliſabeth Walter Brebm Jakob Schloſſer Foh. Haller u. Maria Worſter. Ingen. Ernſt Hinze u. Marg. Bruckert 18. Arbeiter Joh. Link e. S. Heinz Kurt 15. Gipſer Karl Gramer u. Hedwia Weber Brauereiarb. Renatius echt u. Anna Heilig 12. Former Georg Friedr. Jakob Gögel e. T. Eiſendr. Ga. Sona u. Anng Klemm Taalöhn. Valentin Kreuzer u. Eliſab. Stern Annelieſe Katharina Lokomotivh. a. D. Heinrich Wagner u. Maraar. Tüncher Joſ. Lingenfelder u. Eliſab. Gaver 12. Former Ga. Friedr. Jakob Gögel e. T. Doro⸗ Klemenz geb. Henrich Fräſer Jolef Maſſoth u Anna Schaaf then Margareta Schneider Ga. Stützel u. Luiſe Leininger Kontrolleur Georg Röſchel u. Maria Kegel 10, Lehramtsaſſeſſor Emil Widmer e. T. Marlieſe Prof. Dr. philoſ. Alfred Hall u. Maria Blaums Lehrer Fridolin Röſinger u. Marg. Kleſel Margarete 10. Bäcker Karl Kleinſchrot u. Anna Freitag e 14. Joſef Altenbach e. S. Gerhard Heinrich iles oh. Emig u. Lauble Luiſe geb. rbeiter Eduar mitt u. Anna Bre alte: 8— 2 2 8 Fuhrmann Friedr. Schwind u. Kathar. Eckert 18. Gärtn. Karl Brockhoff e. T. Gertrude Marianne Metalldreher Geora Bräuninger u. Roſine Rit⸗ Hafenarb. Heinrich Spaeth u. Karolina Kummer 19. Gipfer Rudolf Alois Blatz e. T. Herta Wilhel⸗ ter geb. Wiedmann Schneider Wilhelm Stoiber u. Roſa Schmitt mine Dachdeckermſtr. David Gispert u. Eliſab. Wetzel Bäcker Ernſt Täffner u. Ottilie Denefleh 18. Zahnarzt Dr. meb. dent. Jul. Friedrich Drum Kaufm. Wilh. Meyer u. Auauſte Kleböſch Maurer Adam Völker u. Era Mathias e. T. Urſula Charlotte Suſanna Mina Kaufm. Angeſtollter Peter Weiß u. Dina Reiner Arbeiter Rudolf Weber u. Anna Dreſcher 18. Polizeiwachtmſtr. Paul Oskar Max Trautmann Schuhm. Friedr. Spindler u. Maria Schwalbach Former Emil Weinacht u. Sofie Geiger e. T. Ingeborg Anna Ida Spengler Jak. Müurer u. Anna Bittner. Elektrom. Friedrich Wenn u. Marg. Zentraf 17. Arbeiter Adam Laumann e. T. Hannelore 17. Bäcker Panl Hannemann u. Wilhelm. Maurer Händler Valentin Duhl u. Emma Forſter geb. 15. Eiſendr. Karl Friebrich Hamm e. S. Willi Schloſſer Artur Waßner u. Ida Hammel Borlein 19. Arb Anton Riſchard e. T. Elfriede Johanna Kaufm. u. Eliſabetha Suh⸗ 1 Friedr. Müller u. Friedertke Schnee⸗ 17. Elektromont. Wilhelm Schweikart e. T. Ruth Vorurb. Adolf Feil u. Anna Heer Mechanikex Wilhelm Roth u. Barbara Vath 16 Naner e. T. Irmanrd 19. Bahnarb Gottfried Böhrer u. Karolina Reis Schloſſer Karl Süß u. Karolina Splitter 14. Dekorationsm. Karl Schott e. S. Kark Heinz Kaufm. Viktor Wetzel u. Anng Schwander Verzinker Valent. Klemmer u. Suſanna Mula 17. M ra f m. Jofef Hörner Elektromont. Heinr. Herr u. Roſa Sickinger 20⁰ 1* 95 Ilg 0———5 1 aglöhn. Auauſt Merkel u. Luiſe Jenner 7 8N Tſm. Joſef Ruppert u. Ida Borg geb. Matbias 15. Karl Seitter e. T. Annelieſe Joh. Bäckermſtr. friedr, Reinhard u. Hilda Schmidt Droalſt Karl Walter u. Roſa Münch. 17. Arbeiter Heinrich Anton Herbſt e. S. Hans 20. Maurer Friedr. Bauer u. Eliſe Bauer Geborene: Vinzenz Anton ——— 2 u Ottober: 18. Eiſendr. Fofef Preus e. T. Marianne Irmgard bdeede Hellinger u emilie Bau- 17 dertepitg Lenn weg dunzannes Wendlandt 16. Argnger Adam Friebrich Winkler e. T. Melitta e. S. 0 Ru er Eiſenbr.—!T ‚— N Friedr. Orth e. T. Anna Katharina13. Kaufm. Geora Helfert e. T. Edith Luiſe Klara uiſe aria Schriſtſetzer frriedr. Linſenmaver u. Anna Zim⸗ 12. Muſtker Karl Jakob Muth e. S. Karl Koſef 16. Muſiker Herm. Dörrenbera e. T. Jutta Martha dan Abend u. Marg. Schäfer 17 Heriedgeun 5 dert 15 e. 2 5 15 Seen 12 1 e. S. 6 80 9 8. Betriebsbeamter Robert us e. T. Roſa Kraftwagenf. Em ert e. S. Heinz Franz Kaufm. Wilh. Wühler n. Marg. Rudolph. 10. Portier Phillvp Scheid e. T. Lore Emil Getraute: 9. ee Otto Valentin Oswald e. T. Mar⸗ 1 e ee e. S. Oktober: got e 5 ermſtr. Hermann Kreutzberger e. rie 15. Polizeiwachtmſtr. Phllivp Beck u. Joſefine Von⸗11. Wirt Jobannes Mauch e. T. Elſe Pauline Elli 11.Schmied Joſef Herrmann e Lebrex Karl Albert Senn e. S. Ulrich derſtraß S. Emtil Anton 1 meiſters Karl Albert Götz 71 J. 1 M. . Lediger Kaufmann Albext Sommer 90..2 1 e mmg Angpe iñ in Düg in denbMbene leidit. Euclines Ihoeimn ageucniſyx alle Gebraucksgegenstànde aus Glas, Metall, Email, Por-· zellan, Marmor, reini- 57 Streuen Sie etwas VIM auf einen feuchten Lap- pen und sdtieuern Sis die Gegenstände nur ganz vI kratzt nidit. eeeebe.8 en0 f. Urreg EHeeeeee 15. Kaufm. Karl Hermann Ott e. S. Robert Heinz Nerreneeeee e eere — —„ Prrrer 2 rr m F — Freltag, den 30. Oktober 1925 eeee eeeee Der verwöhnſesſe Ceschmadt geue Mannheimer Feitung—— Nr. 504 9. Seite. firicdef Bei uris ein Porzellann— AuUber deri Abgebildefen Servicen Üüber 100 verschiedene Decors 85 Tafelserbice. Vir Pringen Talelservice Florenz. großge Zusammen- stellung, 60 feile, Blaubanddee 1 45 Samtliche Henkel fein vergoldet 5 Talelservice Aida 6 Peisonen. 23 leile, ſeines 1 mendecoi mit Goldrancd 9 feile Polzellans Bufierdose Porzeh an, weiß Gleßer, 5 Stück, Porzellan Streifendecoͤor Teekannen Polzellan Tonnengarnifur, 16 Teile teines Decorr Salzschüisseln „662„„„„4„4„ Kalleeservice ſnt o Person. .90 10.75 173 Kan eeservice 4 6 Desserttellern, Blauband- scor u. Goldrand Krisfiallbowie mu 12 Gläsern Bremen für 6 Personen 19.30 —— Großse Speziel-Abieſlurg fuur Gesfheus- U. Hofelbetrieb Wirte erhelfer EXfra-Rebeftf 22 — Helene Silbermann 1 Max Blicksilber n Verlobte Manr heim G3,3 22 1. November 1925 1 7 Selma Prager Claus Pels Verlobte 8073 Maanheim Ludwigshafen 7. 17 dn L fen a5 Magdeburg Niꝛ Dbel enorme Auswahl billigste preise 0 dans gce, 1. 12 für Tappiſſertie, Gobeline, Vorzuſt. Sams tag, 3 — 3—— 5 5 ediegene Möbel-⸗ Asstattungen füt gegen Fixum und hohe Proviſton Sofort Kecsudit. Herren mit guten Umgangsformen, die duich Fleiß u. zielbewußte Arbeit ſich eine geſicherte Poſition mit hohen Verdienſt⸗ * möglichteiten ſchaffen wollen, werden ge⸗⸗ veten. ausführliche Angebote mit Referenz; und 0 4 7 richten unter G. M. 950 Frenz G. m. b. Monatlicher aee 30⁰0 5 zw. * lin mittl. Jahren, noch ſ geſucht. —5 Uhr Wäſche Mrz mee als Einkassierer von größerem Unternehmen sofort gesucht. Ellangeb. unt. Z. P. 16 a. d. Gesch. Kalleeservice Frleda. Reizende Form. 12.— m. tein. Poliergold, sämtl. Griſte 95.— verg., für 12 Pelsonen, 27 Teile— BEHREND* Ogrr meldelbergerstraße louer Rechner. 33 Talelservice Rom, 6 Personen, 36.— 23 Teile, Maeandei muster— Tatelservice Parsilal für 12 Person 45 Teile, Stteublumendecol. 98.— Sämtliche Griffe vergoldet— o Stücg Käseglocken Stück Stück Stücckxk Nllexnxß Stücckxk Stück Glasschũisseln Buſſerglocken Teller, 80 Pressung Eine Partie Ensieneinser Weinrömer Wasserſlaschen „„„ ..33 0. 15 .30 ..60 ..30 „„„„„„„„„6„ e 2 5%„„%„ Ofenschirme, 8 Ofenvorseizer in großer Auswabl e kür 6 9 Teile ſeines Randdecor m 75 Goldrand.30 äj·„„„„„„ 2 — Ein früher auf Finanz⸗ —..———————————— Spezlel-Abfeilurig elektrisct Peleuchfungsköôrper Morunege kosferlos kaſſen kätiger 28 Jahre alt, aus der Reertto-ſecht. Nranche gute Verkaufskraft. firm eg v. Lampen⸗ ſchirmen, m. g. Zeugn., Pagz. dlellung Angeb unt, K. E. 4105 an Ala⸗Haaſenſtein u. Vogler, Aachen. Ca254 Eine Frau ſucht Neimarbeit tedig, mit Lohn⸗ und Steuerſachen sucht Stellung irgendw. Art bei beſch. Anſpr. Sanpein e—9 5 Angebote unt. an die Geſchſteſt 5 aa, aücen — 5 ee ewandert in allen Hausarbeit., ſucht Stell. ee per ſofort oder ſpäter. 16 Zu erfragen 13an die Ge ftsſtelle. L. II. 24 2. Se, Suche 55 meime Anſtänd. Mädchen, Nichte in gutem Haus⸗ guter Herk., das etw. halt Stelle als kochen kann, ſucht Stütze Stellung als 48933 Alleinmädchen Es wird wentae auf hoh. Behondlg. geſeh. Jam. Anſchluß ern ucht 25 gebote unt. Y. R. 93 die Geſchäftsſt. 28958 Ein Mädchen perfekt im Kochen und ſucht p. ſof. am liebſt in kl. Haus⸗ halt. Angeb, bitte an Parplies, Riedſeldſtr. Nr. 44, 2. Stock. Jüngere, perfekte Sſenotypistin Seene prima Zeugniſſe, ſucht Uung in Mannbeige ſof. Angebote erfragen 8928unter 2. 2 an die 1 11 14 1I Perterre: ee 18977 Verlobte 8100 MO 1 pisxü U bahnhul.utrl Natinnat 1 Größere leistungsfähige Ffschraucherel und arinieranstalt in Eckernförde ſucht gut eingeführte und rührige Veriretung Iu verkaufen! 2 Schwere ugpierde Der gute Alſter 46.—, 35.—, 39.— 9 68.— 19 855 paletots 59.—, 68.—, 88.— der Cugallum eurm 4 Elnspunner-Geschirre Nannheim O 3 808 de naume ſur noqmmeiten cic kür den hiesigen Plalz chl rrerrkefEn ee Wecel 80ff 1 Brusigeschirr Emi34 IE I kermanmameleren Vorkrſegsgeſctf beſegengelskaut!] Bledermeler⸗ helm U. Orate 1N Führende Firma, die als Spezialltät an Rudolt Hosse. Bannheler- u———7 aeeee Schreldtisch 7 G. R. 9267 an Rudolf ſtühle aus aut. Haufe, zu kaufen gesneht. zeigen die Oeburt res Sches Stahlstichdrucksachen——— Moſſe, denit a. M. neu Aane 12 eb Unt. E. M 886 K la 1 +I 4.§. 15 Em!3 wert zu verk. 1894g un.-Exp. D. Frenz us Wolfgang erſtell, a uht bel erſten Groß ⸗ 7 1 miiner- Ale. 4 0 C2. 19, im G0f. den bein. 10 onſumenten beſtens eingeführte ſeinſte Wohnlage Mannheim⸗ oststadt gegen 1 Hüche 11 Edaas 1 e e Waſchte) un 2. L. dueundelm, 22. Oldober 1925 Vertreter c80hJ000 Mert“ Glangebote unter v..85 ſtarke kyl. Püppenküche Celdverkebr. Tulsenhelm- Steſanlenuler 6 Eazs4 die Geſchälteſt. d. Bl 931 m. Geſt. 40 4, Puppen⸗ anb eig i Jen Sez nenes 78880 IMelsiter Fert 8t.fe Ns un exe te aſt neue 4 — Aa Hasſenſteſe 4 Lle München. fferrenraa l. Ambmnahe natg en Pa-. ane, Nk. 300 neeene an ntmneit eeen. e 5 55ge se, brn f,, r be de ae 5. verk. Burgſtr. 17 v. F abnaeben. Trd die Gd alſpaach! anaeem duer deeee 2„* eu, ee en bden, arlerermnnen fuedehsdton ba e 8555 Dn 12000.—Ul. n e Erlaklunn der Seidf⸗ firr dnch Augebot 90 N. Bobn. e Schränke, Blumentiſch 4 Aune 55 Samikragen, für gutes Geſchüft ader baſe e eg, d ee ge d. ed. Lennter 4 3470 20 geul., e Lirte aſieer. eefg pictg ft btelf. Jeg, ganf e Besbilg Fur dig t e n W. 8e i egere ee eeeee a e eee ee ee — ee—ů— et le Eleganter 49800 rechts. Kauf VBad Oeynhaufen, Stellen⸗ he auf-Gesuche. Steinſtr. 9. beinbf— Teppien Haus biſothel T. e zu ver eck el. 3 100 zu ver⸗ EAlstenz! Verl ——— 5 Winter, Kobellſtr. g. 0 A in 1* 7. Der Mantel einer ee 1 ban. eachnen-Augened,. eee aal doſene „ akle, tranz und ſtaſten, Hdeher Ohlafzimmer ee ark Anzaßlung atle goldene eug E— 8 —— A/// 0 5 ee, Fe dee eee, dhun fendn öepdne iden e rlie. niſſe 1 ge ur, ebenſo E e e fäfennddend drdrenedſe föche e 8 ech nach eee erechnung tagewelge Gefl. Angebote unter W. O. 41 an die Ge⸗ u. abends von—9 Uhr u. ein 50 Paar Stieſel, zu verk. Anzuſeh. nachm.—.4 Wweun, lang 99 7 8. Lesebeding. gr. u fr. ſchäſtsſtelle dieſes Blattes. Pring Wi 14 l1 2 + 10 her Gate drel. 48 kauſe, Jues 15 25 age a e, viherte mer, aße 1. ———...—.— —— ——— —— ͤ——„— ——————— neue Mannheimer Feſtung(nbend⸗ fus gabel 10. Seite. Ar. S04 den 30. 1925 Flür e 15 Abend.- Kleider: Aparte Spitzen- u. Metall- Volani, Gold., Silber-, Perl. und Pelz- Besãtxe etc. Strickmäntel Strickkleider u. Pullover Moll- u. Seiden-Kleider er Blusen, Umschlagtücher elc. Handschuhe und Strümpſe in befannt guten Fabrikaten zu günstigen Preisen. in geschmackvoller Ausführung. 051 Seidenstofle, Samte, Bändet Beachten Sie unsere große Deforation am Sonntag, den I. November. Bebor Sie eine Sianſulr. kqufen, sehen Sie sicg Ofine Naufzwang das bedeutende Cager in allen Slil- und Holgarfen an bei CLudmig Großg Manmſeim 7 2, 1ud Besteche Frauringe Fucimännisce Bedienung. 1 7 5 0* 0 Billiges Angebot Alter Malaga. p. Fl.-M 2. Altes Kirschwasser..„„„.30 Altes Zwetschgenwasser,„„.— Keichhaltiges Lager in In- u. Ausländisch. Likören von ersten Firmen. Südkfrüchte: kranzfeigen.. per Kranz.-M.—. 40 SGroße Auswahl in Türkischen Feigen olfen und in Packungen Schonach(Schwarzwald) Mandeln und Haselnüsse billigst. Prächt. Winterſportpl. Hotel u. Penſ. Lamm. Kabek eri. Haus a. See Schene beiee,Spezialität in kal. Teigwaren. Zimmer.— Vorzügl. Küche— Bek. auter Keller. Bad im Hauſe. Für Winterſp. ſchönſt. Spaghetti.... per Pfund.-M.—,80 Aufenth. Tel. 106 Triberg. Beſ. Greiner⸗Wolf. Maccaroni„ 15„ 0 —2⁴5 Fsdnen„ 5„—.80 Gasinh Waldeck, Menzenschwand Fril. Rgitlinger, U 1. 12 (Feldberggebiet), gegenüber der neuangelegien 1Südfrüchteu Weinhandlung. Tel. 6593 Waldhotel Fischkultur 2: Idealster Herbstaufenthalt:: wundervoll mitten im Walde. Denkbar beste Verpflegung und Erholung 82⁴⁵ Pensionspreis Mark.— Telephon 624 Bes.: Hermann Lischke. Apollo-Theater. Wohnungs⸗Tausch. 3 Zimmer. Bad. Manſarde und Geboten: Zubehör, neuhergerichtet, Mag Joſefſtraße. 54855 5 bis 6 Zimmer in guter Lage Gesucht: umzugsvergütung. Ferd Weber, C 4, 19. Spr ngſchanze moderne neueingerichtetez mmen mit elektr Licht Erſtel Verpfleg Spezialweine. Inhaber: Ernst Funfschilnnns Telefon Bernau N. Aanie Feuerwehr Mannbelim Wonnungstauscdh! 5 Gebeten: Hannheim 7 ZJimmer-Egh 4. Stock, ſeinſte Lage Oſtſtad. 5 Gesucht;: Freiburg ebenſolche oder enn⸗ kleiner Erforderlich—.500 Mk. für Umzu R Wg N IGelegenheitskäufe!! — eee Speise-, Herrenzimmer und koſten und von Gegenſtändeſ, elle. Eilangebote unter V. J. 85 an die Gerhaee iete Aoax d Sdnna. oon jungem Ehepaar ab November au 1 Monat evil. mit Küchenbenutzung geeu Angebote eiligſt: Kapellmeiſter Stock⸗ B487b NMk..75,.75,.75, 11.75 13.75 Es isf damif jedermern Gelegenheit. gebofen fur wenig Geld Ouàllfafswere Zzu Kaufen. A. Fradl àus Tirol MANNHEIN 0 4, 6 inten Bedai an sämt lichen am Sfrobmnerkl 8 10562 ö 1054 „n Hang ium arinen Hras Tel. 4911 Windeckstr. 22 Tel. 4011 1 dan Zl. Ihiober, zbends 5 Ulr Großes Schlachtfest mit Konzert. Zu zahlreichem Beſuch ladet ein 8992 Karl Jung und Frau. Weinwirtschaft„Mohrenkopf“ F 2, 16— Tel 1937 10552 Morgen Samstag, 31 Oktober 1925 Schlachtfest Ciolina& Hahn Mannheim I0 f0 Orient⸗Teppiche Läuferstoffe Teppichstoffe und Mäntel aller àn liefert prompt bei kulant Bedingungen. 9011 Gr Lager in deutſchen und engliſchen Stoffen Fr. worngnaf 1, T. 4112 9011 Beteiligung Suche mich mit 1000 bis 2000 Mk. an einem Ge⸗ ſchäft tätig zu beteilig. Angebote unt. X. T. 71 a. d. Geſchäftsſt. Hlistenz! Kriegs⸗ od. Zivilbe⸗ ſchädiat. m. geſchäfts⸗ ſof tücht. Frau u. einig. tauſend RM. biet. ſich —45¶— E 13 Zur Abholung und Begleitung der am Songtag, den 1. November ein Konzert b 3 85 55 3 48900 2Z 2 h h em d im Städt. Roſengarte! veranſtalienden S wans, Cha selongues. bünernen Sſchlagnahmefreie U füli 1 E Federbetten in jeder Qualität u. Pre slage 3 P VT eEn Fxugrwahrhkanelle E kaufen Sie billigst im 5 4 Zimmer in ruhig. Lage. — 22 2*=mu Kochgelegenheit gegen Rarisruhe Möbelhaus Dietrich, E 3,11 5 iaerasebesabtung; dieg. af mn geschmackvollen Musfern und S 7 ess., Geſl Angevote un er 1f, 142. 1 5 e ſich die Mannſchaft Abends ½5 Uhr pünktlich Eigene Polsterwerkstätte. 8986 v. V. 26 an die Geſ chäfts⸗ Liſztiraße feinsler Vererbeining verkaule àb heuie am Hauptportal des Hauptbahnhofes. 20 Tülmueadnned derülehldhnebwesfe ſtele ds. Sl. 4880 Werksfät ſle, bis einschul. Niftwoch, den 4. II. à. c. Anzug: Rock und Mütze Das Komando. Feine und billige 3 0 12¹ mit Lager und B zu nachstehend niedrigen preisen: Wirischafts-Eröffnung* odef A Eimmer- ageg an wohnung an die 1— per ſofort od. ſpät. geg. Dringlichk.⸗Karte, mäß. Baukoſt.⸗ od. Unkoſten⸗ vergütg. von Angeſtellt. in leit. Stell. zu mieten geſucht. Angebote unter Z. N. 14 da. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*8998 fil. fl von berufstät. Frärgig ſofort geſucht. Angebote unt. 215 an die Gelchöleet ent Anſt. Fräulein S1¹ 78000 ſofort Mäöbl. Zimmel Angeb mit Pgeſch ds 1 X P. 67 a. d. Ge ſch.d —2 leere Zimmer mit Küche, beſchlagn.⸗ frei, zu mieten geſucht. 80 Ant. V 97 d. Geſchäftsſt.*8963 Vermietungen Lager. Büruräums früher Wirtſchaft— Eckhaus auf dem Lindenn 0 ort zu vermieten. Zu erfragen 900 Geſchäftsſtelle dieſes Blattes 2 8 EI 2 W AREN del bekannt vorzügl. ung Renen, zum Auslegen eder eine 2001 wozu ergeb. einladet. ermann flaumesser U a zu ſichern. wie Jacken, Mäntel, Skunks, Opossum, Wölte. Bet vorl 90 eeele d. 9 in. Füchse, Besätze aller Arl. decken Stie aàm besten 8 2, 2 Weinhaus Sidoly 8 2, 2 2 5 5 beim Fachmann, zu bekannt billigen Preisen Telefon 7232 Inh Aug. Bäk 7232 Diwandecken—— 05 83.15 Th. Runst, Aunadhgt 1e eoss Maue Saneng grones Tigchdecken Langjähr. eist Arbeiter der 2 5 Guido Pfeiier 5 II. chi- Fe 1 Beste Verarbeitung Fachmännische Bedienung 0 1 8 7 2719 5 Aufl Wunsch Zahlungserleichterung FJInm Ausſchant a offene Wene. 8988 Linoleum Sprech-Apparate DDnn 5 2 — Fonniag abend Honzert. ſin anerkannt vorzüg-] Heſern wir zu billigen 2u 228 22581 bequeme Ga 2 illigsten Preisen. atenzahlungen. 25 1—— in Mannheim ——— eparaturen. Ersatzteile, 8 5 IſEmpfeh 10 E Lenalleietten zu vermleien. — 5— meine gute und preiswerte 2 Dell& Stoffel,K.12 Efegerigescteff 8 8 P 65 51786 Großes, vornehmes Haus in beſter Oeſch R 5. 2 Tel. lle 2 5 lage. Zuſchriften erbeten unter M M. 2 — 0 4 U f an Ala-Haasenstein& Vogler, Mannhe 2 2 2 Hentnalt im J. Icopold Beremann Hellell-Jehleldung 8 2 — gegeriber der Korkor diertirche 5 3 tertig und nach Maß 8878 D1ANO5 Auslande fN In Iinmer: dut int uen gBeschien sie meine Schaukasſen AEA eeen rd ersetst durch„Aült. an ſolid. Herrn zute⸗ age ernhard!s ſofort u. 1 Nov. geſucht mieten. Mieg 20 eeeeeen e 4 ucherechoge Tam Marktpl. Tel. 3482.—. ; 1, 5 5 ne f,——55 4856 haub Auf Teilzahlung ohne Preisaufschlag 1 ab 7 f Anne erhalten Sie unter strengster Diskretion—.— Waeen ſüt Höbl. Inmer 5 chaiselongues mit und ohne Decken 8981 Leſb- 18000 15 Monaten- mit Notküche an Ehe⸗ dlern 4 Rhein, e. Plüsch- und Linoleum-Teppiche sehiage ererr 18 IVI baar in ſchönem Heim oder 15. Koßene per⸗ Schlafdecken, Steppdecken, Tischdecken tür den Winter ſofort zu bermieten. beſſerem Hauſe zu in der Stores- und Madrag-Garnituren, alle Farben Nur beste Fabrikate Wo, ſagt die Geſchäfts⸗ mieten reſſe 128039 ee ene in allen Gröhen und% Erovision ſtelle.. BI.8952— Imit. Perser-Brücken bis zu 270 em Lünge. 5 Weiten 10462 50 erhält jeder der. Angebote unter Z. E. 6 an die Ceschansslelle ds. Blattes. J 7 Wische-Heus Bilngste Preise. Rleine Vermischtes. s Specl b f 1 g e an genelelbe ,, Bin Käufer nimmt 9 FEINKOST Jaricht: g Dell& Stoffel ſten 13 erstklassiger Liegenscha ERIHHA F 1 duflhns Anstricten Strümpien W. Ve ien ni baee 1. de er Pid. Mk.40, ½ Pid 60 Pf. Die von meiner Tochte ti zahlung ermittler ver 9 88 Pid. Mk. 1. 30, 1 5 aaen oe maler Waschirau ies Auocheln Hermann Lucau. 0 7. 24. 200 U chwelzer Kässe 1 3. fungen geg. Herrn Jäger billigst und t 8989 5 II der D t 15 SAusraAd frischeintreffeud: ſind 11 cht wahr und M hi 7 1 Fi.(früher Hausangefellte) welche ee b ausſich H AsEH g an z und zerlegt 7 dieſe hiermit aschnenstrickerei TSter bhat Hontags frei. 45100 eingetroffen. Fabrikation der Textilbranche in Aagehe zum zurück. 48982 D 7 20 im Hof 0 0 150 Adr. in—55 Weſchäftsſt.fx 3. 1, Theodor Straube! Private als Teilbaber geſucht Augzeh Frau Aune Ganf. 20 1 eef Gotent Tel. 172. 8994 unt er W. T 46 an die Geſchäftsſtelle de 9 „SCCC „7/j7CSTSSCSꝙSC!!!!!! ,f, ̃⅛——..—⅛0:i