5 gicht⸗ Dienstag, 3. November deungeprene: In Mannhetm und Umgedung ſrei in: oder durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohn elgage Bei eventl. Aenderung der wiriſchaftliche Nr uniſſe Nachforderung vorbehalten. Poſiſchecktonit 17590 Karlsruhe— Hau 3 8 ptgeſchäftsſtelle E 6, 2. eaße e, Nedenſtelen Waldhofſtraßge 6. Schwetzinger 50 24. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe Fernſtalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfma ſprech-Anichlüſſe Nr. 7941 7942 7943. 7944 u. 7945 —. Locarno und Die perteiführer beim Kanzler 3 Berlin, 3. Novpbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine Zuſchrift, die der„Germanfa“ aus„angeſehenen Parteikreiſen zugeht, weisſagt einen neuen Umfall der Deutſchnatio⸗ kden. Die Deutſchnationalen würden mehr und mehr einzuſehen Rehinnen, daß ſie mit den Beſchlüſſen der⸗ Landesverbände und der ſchlchstagsfraktion falſche Politik gemacht hätten, ſie wollen auf dem Lu keenat einberufenen Parteitag dieſe Beſchlüſſe korrigieren. Dr. 8 her aber hätte die feſte Zuſage der Deutſchnationalen bereits 3 der Taſche und nur deshalb ſpiele er den Ungerührten. Das zu trum, das am gleichen Tage wie die Deutſchnationalen in Berlin ſea einem Parteitag zuſammentritt, hätte ſich unter ſolchen Um⸗ zunden zu überlegen, ob es auch nun das Verhältnis zur Regierung riſher beibehalten könne, wie es Hert Fehrenbach in ſeiner erſten an arung beim Debüt des neuen Kabinetts umſchrieb. Der Reichs⸗ no zler hat bekanntlich die Fraktionsführer der an ſeinem Kabinett Von vertretenen Parteien heute zu einer Ausſprache geladen. geo Fard Deutſchen Volkspartei werden zuerſt die Ab⸗ riſch neten Scholz, Curtius und Kempkes erſcheinen, von der Bay⸗ Fenten Volkspartei die Herren Leicht und Graf Lerchenfeld, für das 115 die Abgeordneten Fehrenbach, Marx und Stegerwaͤld. zieſe drei Herren, alſo zwei geweſene Kanzler und ein früherer habefiſcher epepden werden dann ja wohl Gelegenheit 95 n, Dr. Luther ausgiebig auf den Zahn zu fühlen, auch über die ſchülee die nach der„Welt am Montag“ nun auch die„Germania men eln. Wir neigen dazu, ſie nicht gerade für ernſthaft zu neh⸗ wie Nach unſerer Kenntnis entzieht man ſich im Kabinett nach 1 nicht der Einſicht, daß die Parteien, die dem Pakt von r and zuſtimmen, ſich damit einen Anſpruch erwerben. auch bei werd ünftigen Zuſammenſetzung der Regierung berückſichtigt zu keiten In welcher Form das geſchehen ſoll, und welche Möglich⸗ Kreiſ ſich ihr bieten, ſoll vermutlich heute ſozuſagen im intimen hochle, erörtert werden. Später wird ſich der Kanzler dann auch Ferbint den Führern der Demokraten und der Sozialdemokraten in alle didung ſetzen. Dr. Luther ſcheint der Anſicht zu ſein, daß dorer 5 Fragen einſtweilen noch nicht ſpruchreif wurden und daß i 0 abzuwarten bleibe, was aus der diplomatiſchen Aktion wird, die An ie Regierung wie für alle Parteien die Vorausſetzung für Manbine der Locarno⸗Verträge iſt. politik 15 wird zugeben dürfen, daß ſehr ernſte Gründe der Außen⸗ rate er voreiligen Inſzenierung einer Regierungskriſis wider⸗ nug haben. ſollten an der Deutſchnationalen, vorerſt eigentlich ge⸗ Mit einem originellen Vorſchlag beteiſz 5 den ügt ſich Theodor Wolff an dieſer Diskuſſion; die Linke müßte Reichschskanzler Luther unterſtützen, dieſer aber müßte den heit für dag auflöſen und mit ganzer Kraft und Entſchloſſen⸗ Nu. das Vertragswerk von Locarno in den Wahlkampf gehen: Neuwahlen kann der Vertrag die Beſtätigung durch das Das iſt das Karuſſell, oder wieneriſch und mit Bahr geſprochen: das Ringelſpiel. Parfe; beutigen Beſprechung des Kanzlers mit den ührern, die um 11 Ühr vormittags beginnt, und an nächſt ni treſemann, der erſt nachmittags in Berlin eintrifft, zu⸗ ſagt icht teilnimmt, ſuchte die„Germania“ folgende„Richtlinien allein die an wohl dort heute?) auf den Weg zu geben:„Jetzt haben ten kinie Fraktionen und ihre Führer das Wort, die ſich leichter ſoll⸗ Aufgabe en können als das jemals vorher der. Fall war. Ihre unfähigg wird es ſein, den Zuſammenbruch und die Regierungs⸗ ſie ſich ſelt der Deutſchnationalen nicht dadurch zu verdunkeln, daß Außen. bſt und den Reichstag als bedroht erklären, ſondern eine Innenpolitik zu begründen, unter deren Wirken der neuern farG eist die Welt, nicht zuletzt die deutſche Welt, nunder ann. Zu dieſem Zweck hat die Sozialdemokratie nich nicht ber e die Deutſche Volkspartei Opfer zu bringen. Wer dazu Lolf, mian iſt, verfündigt ſich am Weltfrieden und am deutſchen haben icht minder als die Deutſchnationalen, es ſoeben getan J uwegter ſpielen die Sozialdemokraten einſtweilen noch die Un⸗ HGaltſchnauzig erklärt der„Vorwärts“:„Wollen die Painlevés politiſches programm ſde de Nov.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Miniſter⸗ g fertian ginlevé hat geſtern den Text der Regierungserklä⸗ Wetetbretteß eſtellt und dem heutigen Kabinettsrat zur Genehmigung ſhe ie Die Regierung wird damit morgen vor das Parlament an Die Erklär pictete gan klärung des Kabinetts iſt ſehr kurz gehalten und paßt Cantere— 8 Rahmen des Kartellprogramms an, für das ſich 85 großer 527 Kongreß in Nizza von neuem ausgeſprochen hat idmet. Teil der Miniſtererklärung iſt der Außenpolitit ge⸗ ſei ktroges 5 inlevs legt beſonderen Nachdruck auf den Abſchluß des mnes e ocarno, auf den er als einen der größten Erfolge Kabinetts ſtolz iſt. Al⸗ des Richtſchnur für die künflige Außenpolikil Kabi Atenguctes wünſcht Painlevé eine ununterbrochene An⸗ ſch dem Vot für den Frieden, die in enger Fühlungnahme bchen Fragerbund gemacht werden ſoll. In der marokkani⸗ fls Kriegsfühe bemüht ſich Painlevé, die Politik des Kartells und arun unteſung gegen Abd el Krün zu rechtfertigen. Die Er⸗ Juinleve bei weihet ſich in dieſem Punkt kaum von derjenigen, die Art beſondere er Vorſtellung ſeines erſten Kabinetts abgegeben hat. 85 abhän n betont der Miniſterpräſident, daß es nur von Abd el 8 erbrefteten den Frieden herbeizuführen dodurch, daß er die ihm baldien 1b orſchläge annimmt. Auf die Schwierigkeiten in 80 da möglich Jend. betont Painlevé ſeinen ernſten Willen, ſo⸗ ein er erzüſteh die Ruhe und den Frieden in den Mandatsgebieten göer Fenpgn e voreuehen, daß de doiſe Frare lei kämpfen at chwierigkeiten bildet, gegen die die neue Regierung — neuen Kredi Es beſteht die Gefahr für ſie, daß die Sozialiſten gent bewilli 8 ite für das ſyriſche und marokkaniſche Unternehmen acht werden wollen, wenn ihnen nicht gewiſſe Zugeſtändniſſe nige ger gefährdet iſt zurzeit die Situation in bezug auf die Finanzlage. Wittag⸗Ausgabe die Part eien Mittelparteien das Werk von Locarno vollenden, ſo ſind ſie dazu auf die Zuſammenarbeit mit den Sozialdemokraten angewieſen. Die Sozialdemokraten ſind der Meinung, daß die Annahme des Vertrags von Locarno durch eine andere Mehrheit als jene, deren Regierung den Vertrag geſchloſſen hat, nicht möglich iſt, ohne eine Neuwahl des Reichstages, eine Befragung des Volkes. Schließen ſich die Mittelparteien dieſer Auffaſſung an, ſo wird der Weg zur wei⸗ teren Entwicklung frei. Sperren ſie ſich gegen ſie, ſo iſt ein Aus⸗ weg überhaupt nicht ſichtbar.“ Die Schriftgekehrten des„Vorwärts“ haben wohl ſelber keine Ahnung, wie töricht das alles iſt. dr. Streſemann in Königsberg Anläßlich eines Feſteſſens beim 50jährigen Jubiläum der Königs⸗ berger„Allgemeinen Zeitung“ hielt Miniſter Streſemann eine Rede, in der er u. g. erklärte, die Regierung habe von keiner Partei ver⸗ langt, daß ſie ihr Votum abgebe, ehe die Auswirkungen der Unter⸗ handlungen von Locarno ſich überſehen ließen. Locarno ſei der An⸗ fang einer Entwicklung, die Deutſchland wieder als gleichberechtigten Faktor in die Weltpolitik einführe. Engl ſches Echo § London, 3. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der innenpolitiſche Konflikt über Locarno in Deutſchland wird hier mit intenſiver Aufmerkſamkeit verfolgt. Die führenden Blätter bringen täglich ausführliche Berichte über den Stand der Verhandlungen zwiſchen den Reichstagsparteien und das vermutliche Schickſal der Regierung. Streſemanns Rede in Dresden erregt beſonders hohes Intereſſe. Sämtliche Blätter zitieren wörtlich ſeine Erklärungen über das ihm von Chamberlain mündlich gegebene Verſprechen, daß Eng⸗ lands Land⸗ und Seemacht Deutſchland zur Verfügung ſtehen werden, wenn Frankreich die deutſche Grenze verletzen ſollte. Dieſe vom eng⸗ liſchen Außenminiſter offiziell zugeſtandene Möglichkeit eines Krieges am Rhein mit Deutſchland gegen Frank⸗ reich macht tiefen Eindruck. Der diplomatiſche Mitarbeiter des„Daily Telegraph“ be⸗ müht ſich offenbar, den Eindruck etwas abzuſchwächen, indem er erklärt, es ſei klar, daß der deutſche Miniſter aus taktiſchen Gründen etwas mehr Gewicht auf die ſogenannten mündlichen Verſprechen der alliierten Miniſter in Locarno legte, als vielleicht durch die Um⸗ ſtände gerechtfertigt erſcheine. Die allijerten Miniſter hätten es ab⸗ gelehnt, irgend welche Verſprechüngen ſchriftlich zu geben. Sie hätten ſich aber zu allgemeinen Verſicherungen berechtigt gehalten, da⸗ mit man im Falle des Paktabſchluſſes die Fragen der deutſchen Ent⸗ waffnung, die Kölner Räumung und eine Erleichterung des Be⸗ ſatzungsregimes im allgemeinen in einem neuen freundſchaftlichen Sinne behandeln könne. Eine britiſche Militärkommiſſion in Wiesbaden bereite ſchon die Quartiere für die britiſche Be⸗ ſatzungsarmee vor, die, wie man vernimmt, zu Neujahr au? Köln abziehen werde. Wie hier von diplomatiſcher Seite verſichert wird, ſind dieſe Mit⸗ teilungen des Mitarbeiters als nicht vom Foreign Office inſpiriert anzuſehen. In hieſigen diplomatiſchen Kreiſen herrſcht berechtigtes Vertrauen auf die Zuverläſſigkeit der von den alliierten Außen⸗ miniſtern mündlich erteilten Verſprechen. Was Chamberlains Ver⸗ a betreffe, ſo gelte dafür der Wahlſpruch: Ein Mann, ein ort Paris erwartet Keichstags aufloͤſung VParis, 3. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Dresdner Rede des Reichsaußenminiſters wird in ſämtlichen Blättern an hervorragenden Stellen abgedruckt, jedoch noch nicht kommentiert. Ebenſo beſchäftigt man ſich in langen Berichten mit den Königs⸗ berger Erklärungen Streſemanns betr. der Rückwirkungen der Locarnoverträge. Alle heute hier vorliegenden Berliner Berichte laſſen ſich dahin zuſammenfaſſen, daß die dortigen franzöſiſchen Journaliſten den Eindruck gewonnen haben, es würde zu einem Zu⸗ ſammenbruch der Reichsregierung und zur Ausſchreibung von Neu⸗ wahlen kommen. Painlevé iſt gewillt, den ſozialiſtiſchen kommen und die von dem radikalen Spezialſteuer auf das Vermögen zu erweitern. Forderungen entgegenzu⸗ ongreß in Nizza befürwortete Die Innenpolitik Painlevss wird darauf abzielen, die öffentliche Ruhe und Ordnung aufrecht zu erhalten. Namentlich wird Pain⸗ levs ſeine Anſtrengungen auf eine raſche Aſſimitierung Elſaß⸗Lothringens richten. Auf ſozialpolitiſchem Gebiet nimmt Painlevs die Einführung eines Schiedsverfahrens bei Ar⸗ 20 und die raſche Durchführung der Sozialverſicherung in Ausſicht. Von entſcheidender Bedeutung für das Schickſal de Kabinetts wird die Stellung der Sozialiſten zu g klärung ſein. Wenn es Painlevs nicht gelingt, ſie zu befriedigen, ſo kann er auf keine ſichere Mehrheit rechnen und wird ſich ſtets in Gefahr befinden, bei irgend einer Gelegenheit in die Minderheit verſetzt zu werden. Die ganze Regierungserklärung kommt aus dieſem Grunde den Wünſchen der ſozialiſtiſchen Kamtmergruppe in dengent Saneſeg keſeeleſſch Paneoe eit Samstag befinde inlevs in ſtändiger Fühlung mit den ſozialiſtiſchen Parteiführern. Den Eatchediengen 55 wärtig in Paris tagenden Nationalrats der ſozialiſtiſchen tei kommt unter dieſen Umſtänden große Wichtigkeit zu. Morgen früh wird der endgültige Beſchluß des Nationalrats über die Haltung der Partei dem Kabinett gegenüber bekannt ſein Von ihm hängt es ab, ob das neue Kabinett auf Grund ſeiner miniſteriellen Erklärung lebensfähig iſt oder nicht. Die engliſchen Gemeinderalswahlen — London, 3. Nov. Geſtern fanden in England die Wahlen für die Gemeinderäte ſtatt. Ergebniſſe ſtehen noch aus. Von den Parteien, beſonders von den Konſervativen und der Arbeiter⸗ partei, wurden ungeheure Anſtrengungen gemacht, jeden Mann und jede Frau an die Wahlurne zu bekommen, da man den Ge⸗ meindewahlen große Bedeutung beilegt. eimet Mlannheimer General Amzeiger Beilagen: Sport und Spie. Aus Seit und Leden Mannheimer Frauen-Zeitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnic Wandern und Neiſen Preis 10 Pfeunig 1925— Nr 509 Geil Anzeigenpreiſe nach Tariſ bei Vorauszahlung pro einip Kolonelzeile ür Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollettiv⸗Anzeigen werden höher berechnei Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erlagz ⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim Geſotß und Necht Grabskis Seg Von Axel Schmidt Bis vor kurzem hatte es den Anſchein, als ob die Tage des polniſchen Kabinetts Grabski gezählt ſeien. Die Wirtſchaftskriſe ver⸗ ſtärkte ſich von Tag zu Tag. Produktionsverbeuerung, Abſatzſtockung, völlige Illiquidität des Handels, Zunahme der Inſolvenzen— allein in Lodz hat es in den Monaten Juli bis September 48 000 Wechſel⸗ proteſte gegeben— ſchienen dem Syſtem Grabski das Todesurtei⸗ zu ſprechen. Am 6. Oktober verlas der Miniſterpräſident eine Negie⸗ rungserklärung, die denn auch mit ſpöttiſchen Zwiſchenrufen und am Schluß mit eiſigem Schweigen aufgenommen wurde. Damals herrſchte allgemein die Anſicht vor, daß die geplante Generaldebatte im Parlament mit einer Niederlage Grabskis enden würde. Im letzten Augenblick wurde die Debate aber vertagt, um die Stellung des Außenminiſters Grafen Skrzynski, der in den nächſten Tagen nach Lorarno fahren ſollte, nicht zu erſchüttern; zumal die radikale Bauernpartei Wyswolenie einen Mißtrauensantrag angebracht hatte. Jetzt iſt die Konferenz von Locarno vorüber. Das Ergebnis wird ziemlich allgemein von der polniſchen Preſſe als ſür Polen nicht allzu günſtig hingeſtellt. Die Zeitung„Kurjer War⸗ ſzawski“ faßt ihr Urteil dahin zuſammen, daß„in Anbetracht der 1 Deutſchland herrſchenden Stimmung und der hiſtoriſchen Erfah⸗ rungen man nicht annehmen könne, daß das Traktat von Locorno den Appetit Deutſchlands ſchwächen, wehl aber Deutſchland an⸗ ſpornen werde, auf diplomatiſchem, finanziellem und wirtſchaftlichem Wege das durchzuſetzen, was es mit bewaffneter Gewalt nicht er⸗ reichen“ konnte. Mit dieſer Kritik hat das Blatt unzweifelhaft dem größeren Teil der polniſchen Oeffentlichkeit aus dem Herzen ge⸗ ſprochen. Die zweiwöchentliche Atempauſe hat der Miniſterpräſident, wie es ſich jetzt erweiſt, geſchickt ausgenutzt. Er hat durch Ver⸗ ſprechungen aus der großen Zahl der unentſchloſſenen Politiker nicht wenige für ſich gewonnen. Urſprünglich hatte er nur auf 120 Stim⸗ men von 444 feſt rechnen können. Nur die Nationaldemokraten und die Nationalen Arbeiter wären für ihn eingetreten, während 165 Abgeordnete(die radikale Bauernpartei Wyswolenie und alle Min⸗ derheiten) entſchloſſen waren, gegen das Kabinett zu ſtimmen. Aus dem Reſte der Schwankenden, den Chriſtlichen Nationalen, den Chriſtlichen Demokraten, der gemäßigten Bauernpartei unter Witos und den Sozialdemokraten(P...) hat er ſich inzwiſchen durch Konzeſſionen die nötigen Hilfskräfte beſorgt. Grabski hat, mit welchen Mitteln iſt noch nicht bekannt, die Sozialdemokraten und die Chriſtlichen Demokraten für ſich gewonnen, ſo daß er bei der Abſtimmung eine wenn auch nicht große Majorität von 29 Stim men erhielt. Das Kabinett bekam ſein Vertrauensvotum, trotzdem ſelbſt der Redner der Nationaldemokraten, die wie geſagt von Anfang an das Kabinett Grabski am energiſchſten unterftütten, reſigniert zu⸗ gob, daß„die Beſchlüſſe des Verſailler Vertrages langſam in Ver⸗ geſſenheit geraten; daß die Stellung, die Polen mit den andern ſieg⸗ reichen Ländern auf Grund von Verſailles eingenommen hebe, lang⸗ ſam geſchwächt werde, und daß ſeit der Konferenz in Locarno nie⸗ mand mehr daran zweifle, daß Deutſchland künftig gegen alle größeren Zahlungen vroteſtieren“ werde. Auf den erſten Blick muß der Sieg Grabskis im Parlament überraſchen, weil jetzt zu dem finanziellen Mißerfolg noch eine außen⸗ politiſche Schlappe hinzugekommen iſt, ſchaut man aber tiefer in die polniſchen Verhältniſſe hinein, ſo wird es verſtändlich, daß ſe näher der Termin der Abrechnung kam, um ſo weniger Parteien Luſt zeig⸗ ten, die Nachfolge des Kabinetts zu übernehmen. Denn wenn ſchon Grabski, bei all ſeiner Einſeitigkeit Polens beſter Fi⸗ nanzpolitiker, nicht mit den wirtſchaftlichen Problemen fertig werden kann, blieb nur der Rat des engliſchen Finanzberaters Hilton Poung noch, durch radikalen Abbau der Ausgaben das finanzaelle Gleich⸗ gewicht im Budget herzuſtellen. Von einer derirtigen Politik hat aber bisher in Polen niemand etwas wiſſen wollen, weil Hilton Poung in erſter Linie auf das viel zu hohe Militärbudget hingewieſen hatte. An dieſe Aufgabe wagt ſich aber kein polniſcher Politiker heran, weil das von der Oeffentlichkeit als das Ende der bisherigen antideutſchen Politik gedeutet werden würde. Ehe das geſchieht, er⸗ ſcheint ein Verbleiben Grabskis an der Spitze des Kabinetts als das kleinere Uebel. Jedoch wenn auch das Kabinett Grabski die Geſchäfte welter leiten wird, ſo wird es deswegen doch keine ſtarke innere und außen⸗ politiſche Poſition beſitzen. Außenpolitiſch iſt die Zeit, wo man alles vom großen Verbündeten, Frankreich, erwarten konnte, endgültn vorüber. Der geſchickte Außenminiſter Graf Skrzyinski hat de durch die Aufnahme von guten Beziehungen zu Sowjet⸗Rußland ein zweites Eiſen in das Feuer der polniſchen Außenpolitik gelegt. Deutſchland hat keinen Grund irgendwie die neueſte Ent⸗ wicklung in Polen mit beſonderer Sorge zu verfolgen. Es hat durch die Ablehnung jeden Oſtpaktes für die Zukunft die Neu⸗ regelung der unmöglichen deutſchen Oſtgrenzen angemeldet und kann jeht ruhig die innerpolitiſche Entwicklung Polens abwarten. Deutſch⸗ land kann das um ſo ruhiger tun, als allem Anſcheine nach der von den Polen vom Zaune gebrochene Zollkrieg der polniſchen Wirtſchaft wenig zuträglich iſt. Der Verzicht auf die angedrohte Ausweiſüng von 2000 deutſchen Optanten dürfte aber nicht allein auf den neuen Geiſt von Locarno zurückzuführen ſein, ſondern auch auf den por⸗ niſchen Wunſch, die Verhandlungen über einen Handelsvertrag wie⸗ der aufzunehmen. Gerade weil die anfänglich geſchilderte wirtſchaft⸗ liche Stockung zur Aufnahme des Exports nach Deutſchland drängt, hat Deutſchland keinen Grund dazu, Polen in den Verhandlungen ee entgegenzukommen, als es ſein wirtſchaftliches Intereſſe er⸗ ordert. Polen wird erſt zu geſunden Verhältniſſen kommen, wenn es ſeine weitausgreifenden auswärtigen Pläne in ein richtiges Verhält⸗ nis zu ſeinen nicht allzu großen wirtſchaftlichen Kräften ſetzen wird. Oder mit anderen Worten, wenn es ſich mehr oder weniger auf ſeine ethnographiſchen Grenzen beſchränken wird. Bis zu dieſer Erkennt⸗ nis dürfte es aber noch ein weiter Weg ſein. Ohne eine radikare Aenderung ſeiner außenpolitiſchen Wünſche und Abſichten werden aber Polens wirtſchaftliche Verhältniſſe kaum in Ordnung kommen. Wohl hat Grabski geſiegt. Aber weder er noch Polen wird dieſes Sieges froh ſein, weil er keinen Ausweg aus der wirtſchaftlichen und finanziellen Not bringt, ſondern verzweifelte Aehnlichkeit mit dem beliebten Rezept des Habsburger Staates hat: Fortwurſteln! Die Neuregelung der deulſchen Luftſchiffahrt. Ueber die Neu⸗ rogelung der deutſchen Luftſchiffahrt finden am Mittwoch in Berlin eingehende Beſprechungen zwiſchen der Reichsregierung und den Parteiführern ſtatt. Darauf folgt am Freitag eine eingehende Aus⸗ ſprache in Dresden zwiſchen der Reichsregierung und den Vertretern der Länder über dieſe Frage. 2. Seile. Nr. 309 Reue Mannheimer Zeftung(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 3. November 1925 Wie der deutſch⸗italieniſche Handelsvertrag zuſtande kam (Von unſerem römiſchen Vertreter.) p Rom, 1. November. Als geſtern Nacht die letzten Lichter der ewigen Stadt ver⸗ löſchten, verließ ein ſchwarzes Automobil die pinienumkränzte Villa Torlonia draußen vor dem nomentaniſchen Tor. Es trug Muſſo⸗ lini in den Palazzo Chigi, wo kurz zuvor zwiſchen den deutſchen und den italieniſchen Delegierten die endgültige Einigung über den Handelsvertrag erfolgt war. Und um 1 Uhr 20, mitten in der nächtlichen Stille, unterzeichneten der deutſche Botſchafter beim Quirinal, Freiherr von Neurath, und der„Duce“ das Ab⸗ kommen, um das nun bereits dreiviertel Jahre gerungen wird. Dieſer nächtliche Pakt hat im politiſchen Rom einigermaßen überraſcht. Die italieniſche Preſſe hatte zwar einen gewiſſen Op⸗ timismus zur Schau getragen, aber noch Tags vorher war man auch in Kreiſen, die der italieniſchen Delegation naheſtehen, wieder bedenklicher geworden. Die deutſchen Delegierten zeigten ſich voller Befürchtungen, und noch geſtern früh warnte der Führer der deut⸗ ſchen Abordnung die deutſchen Preſſevertreter vor übertriebenen Hoffnungen. Man wußte, daß ſelbſt die allerwichtigſten Fragen zum guten Teil noch ungeklärt waren; man wußte, daß die Ver⸗ handlungen ſich zeitweiſe geradezu unerhört ſchwierig geſtalteten; man wußte, daß noch ein ungeheures Quantum von Kleinarbeit zu leiſten blieb. Die Sitzungen dauerten Tag und Nacht an, und als der Leiter der deutſchen Vertretung die deutſchen Journaliſten zur letzten der mit dem Handelsvertrag zuſammenhängenden Preſſe⸗ ſiungen empfing, konnte man ihm die ungeheure phyſiſche An⸗ ſtrengung deutlich anmerken. Bekanntlich iſt in der Nacht zum 1. November der modus vivendi abgelaufen, der die deutſch⸗italieniſchen Handelsbeziehungen bisher regelte. Es beſtand auf keiner der beiden Seiten die Abſicht, dieſen modus zu verlängern; beſonders aber wäre das Deutſch⸗ land, mit Rückſicht auf die anderen im Stadium der Verhandlung befindlichen Handelsverträge, vor allem den mit Spanien, unmöalich geweſen. Infolgedeſſen ſtanden die beiden Länder vor der unmittel⸗ baren Gefahr eines Zollkrieges, der im Intereſſe beider Wirtſchaften, vor allem aber auch im Intereſſe der politiſchen Beziehungen unter allen Umſtänden vermieden werden mußte. Nur ſo iſt es zu er⸗ klären, daß die Einigung trotz der beſtehenden Schwierigkeiten in elfter Stunde möglich wurde. Und um ſo begreiflicher iſt die Freude darüber, die heute in der italieniſchen Preſſe zum Ausdruck kommt. Wenn auch im Einzelnen über den praktiſchen Wert des Vertrages für die verſchiedenen Wirtſchaftszweige geteilte Meinungen herr⸗ ſchen, ſo iſt die Tatſache, daß der Zollkrieg vermieden und auf olitiſchem Gebiet keine Trübung eingetreten iſt, unter allen Um⸗ känden zu begrüßen. Die dringende Notwendigkeit, zu einem Abſchluß zu gelangen, und die Lage der beiderſeitigen Wirtſchaften mußten dazu führen, daß das Charakteriſtikum des Vertrages das eines Kompro⸗ miſſes iſt. Das bezieht ſich ebenſo ſehr auf die Geſamtintereſſen der beiden Staaten, wie auf die Einzelintereſſen der Wirtſchafts⸗ eſkbr innerhalb derſelben. Zwar hat die italieniſche Landwirt⸗ chaft beträchtliche Tarifermäßigungen doch ſind ihre Wünſche nicht in vollem Maße erfüllt worden, da auch die Induſtrie Zuge⸗ ſtändniſſe verlangte und Deutſchland dieſe Zugeſtändniſſe auch ge⸗ macht 55 ſoweit es ſich um Erzeugniſſe handelte, die in keinem aus⸗ 95 enen Konkurrenzverhältnis zu deutſchen Produkten ſtehen. u dieſen Induſtrieprodukten gehören vor allem Kunſtſeide, Auto⸗ mobile(je nach dem Gewicht 175—200 Mark pro Dztn.), Leicht⸗ motoren, Hüte, Gewebe aus Hanf und Baumwolle, Konſerven(ins⸗ beſondere 1 und Erzeugniſſe aus Marmor und Alabaſter. Dagegen ſind die Zollerleichterungen, die Deutſchland erhalten hat, auf allen Gebieten der Induſtrie, ſoweit es ſich nicht um die Schwer⸗ induſtrie handelt, gewährt worden; die Forderungen der deutſchen Schwerinduſtrie ſcheiterten aber an dem Willen des italieniſchen Deneralſtabes, die italieniſche Rüſtungsinduſtrie zu erhalten. Die Münſche der deutſchen Landwirtſchaft auf weitgehenden Zollſchutz konnten nicht voll berückſichtigt werden, da die italieniſche Landwirt⸗ chaft auf das deutſche Abſatzgebiet drückt. Indeſſen iſt über den ein noch keine Einigung erzielt worden, da Deutſchland auf dieſem Gebiet keinen Präzedenzfall für die ſchwebenden Verhandlungen mit Spanien und Frankreich ſchaffen will. Die Baſis des Geſamtvertrages iſt natürlich die Meiſt⸗ begünſtigung. Der Vertrag iſt noch nicht in allen Einzelheiten ausgearbeitet worden, doch wird das in den allernächſten Tagen der 5 ſein. Erſt dann wird die Veröffentlichung erfolgen; wir be⸗ alten uns dann eine Kritik der einzelnen Poſitionen vor. 4I Engländer über Hindenburg London, 2. Nov.„Daily News“ ſchreibt in einem Leitartikel, die verſtändliche Beſorgnis, die man bei der Wahl Hindenburgs zum Reichspräſidenten hegte, ſei nicht gerechtfertigt worden. Hindenburg ſei in ſeiner neuen Eigenſchaft beſonders eine Enttäuſchung für die natlonaliſtiſchen Heißſporne gewefen. Die Engländer müßten Hindenburgalle Anerkennung zollen, die er nicht nur für ſeine ſtandhafte Weigerung, ſich die Auffaſſung der Nattonaliſten zu eigen zu machen, verdiene, ſondern auch wegen ſeiner Klarheit, Mäßigung und würdigen Haltung, die er vom erſten Augenblick an als Reichspräſident bewieſen habe. Durch ſeine Erklärung zum Pakt von Locarno ſei der Wille des deutſchen Volkes zum Ausdruck gebracht worden. Man dürfe kaum zweifeln, daß das deutſche Volk in ſeiner Mehrheit friedliebend ſei und im großen Ganzen den Ab⸗ machungen von Locarno zuſtimme. Hindenburgs Haltung in dieſer Frage werde vielleicht dazu führen, daß er als Mann des Frie⸗ dens länger im Gedächtnis bleiben werde, denn als großer Krieger. Rommuniſliſche Abſichten erlin. 3. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Als Abſchluß ihrer Parteikonferenz veröffentlichen die Kommuniſten den üblichen Aufruf. In ihm wird den Parteigenoſſen zunächſt aufgegeben, bis Ende Januareine Million Mark aufzubringen. Des⸗wei⸗ teren ſollten ſie Parteimitglieder und Abonnenten gewinnen, und ſchließlich und endlich die Parteiorganiſation in den Betrieben fundieren. Zu dieſem Ende wird folgender Ukas ausgegeben:„In den Monaten November—Januar muß in jedem Betrieb die Be⸗ triebszelle geſchaffen und befeſtigt werden.“„Jeher Betrieb unſere Burg.“„Und ein Keil in das Gewebe der Sozialdemokratie und der Gewerkſchaften.“ parlamentseröffnung in Angora Jgerlin, 3. November.(Von unſerem Berliner Büro.)] Ueber bie Exöffnung dez Parlaments in Angora wird dem„.⸗T.“ von dort det: Das neue Parlament wird dadurch charakteriſiert, daß kein Fez und Turban mehr ſichtbar iſt. Alle Ab⸗ geordneten, ſelbſt diejenigen der Oppoſition waren europäiſch gekleidet und entblößten Kopfes. Das Präfidium trug den Frack. Kemat Paſcha Frack und Zylinder. Kemal von Beffallsſtürmen empfangen ſprach 34 Stunden, of 0 e, das türkiſche Volk habe beſchloſſen, mit allen Mitteln die Wohi⸗ en der modernen Ziviliſation zu genießen: petehe Wege gäbe es keinen Halt. Bei Beſprechung der äußeren Politik erwähnte er neben Perſien und Afghaniſtan nur Sowfetrußland. Er unterſtrich die freundſchaftlichen Beziehungen zu Moskau, die im gegenſeitigen Vertrauen fortgeführt würden.— Ueber die unge⸗ löſte Moſulfrage ſei das ganze Land bewegt. Die Türkei er⸗ warte, daß ihr Recht ſchließlich anerkannt werde. Bei Verührung der Locarno⸗Vertkräge ſagte Kemal, die gegenſeitige Sicher⸗ it ſei die Baſis des Glücks aller Nationen, aber wenn die Sicher⸗ delt nicht auf alle Völker ausgedehnt werde und wenn der Waffen⸗ ndel nur unter der Kontrolle einiger Völker ſtehe, würden gewiſſe ölker enderen überlegen ſein. 5 t von demonſtrativem Beifail unterbrochen. Er H Zur Abſetzung des Schahs Der perſiſche Kronprinz hat die Hauptſtadt mit unbekanntem Ziele verlaſſen. Man vermutet, daß er nach Paris abgereiſt iſt. Der Premierminiſter hat die Freilaſſung aller politiſchen Gefan⸗ genen angeordnet. Fernerhin hat er ſämtliche Mitglieder der alten Dynaſtie und des königlichen Haushalts begnadigt und eine Penſion für ſie ausgeſetzt. Der Brotpreis iſt durch Unterſtützung der Regle⸗ rung ermäßigt worden. Ein dreitägiges Feſt wurde angeord⸗ net. Die Straßen und öffentlichen Gebäude ſind feſtlich geſchmückt. . Aufarund dieſer und unſerer geſtrigen Meldungen über den Staatsſtreich in Perſien ſteht jetzt feſt. daß der nationaldemokratiſche Miniſterpräſident und Militärdiktator Mirza Riſa Chan in ſeinem Kampfe mit der Modarraspartei, der ſich aus Geiſtlichkeit und Großarundbeſitz rekrutierenden Anhängerſchaft des Schahs geſiegt hat. Unter dem Schah genoſſen dieſe beiden Klaſſen eine Machtſtel⸗ lung im Lande, die ſie von der Zentralregierung in Teheran faſt völlig unabhängig machte. Vor allem beſaßen ſie das Recht, nach eigenem Ermeſſen Steuern zu erheben, von denen die Staatskaſſe nichts zu ſehen bekam. Der Schah deckte ſeinen außerordentlich gro⸗ ßen Privatbedarf aus den allgemeinen Steuern, in der Regel aber aus Anleihen bei enaliſchen Banken, ſeit Rußland nach der Re⸗ volution als Geldgeber ausſchied. Da gegen jede Anleihe ſtaatliche Einnahmequellen oder Konzeſſionen verpfändet werden mußten, war Perſien faſt ganz in die Taſche der Enaländer ge⸗ raten, als Riſa Chan vor etwa zwei Jahven durch einen Staats⸗ ſtreich die Macht an ſich riß, den Schah an die Riviera ſchickte und durch Finanz⸗ und Verwaltungsreformen lanaſam aber ſicher die Macht des Großgrundbeſitzes und der Geiſtlichkeit zu brechen begann. Seitdem ſeine Regierungsmethoden immer beſtimmtere demokratiſche Formen anzunehmen begannen, haben die Modarras den Kampf bis aufs Meſſor erklärt, da ſie ihre Selbſtherrlichkeit vor den.ſammen⸗ bruch geſtellt ſahen. Die Araberaufſtände im Süden, die Unruhen an der Grenze der Belutſchiſtan, der Aufſtand der Vomud⸗Turkmenen am Kaſpiſee und die füngſten Brotunruhen waren, wie die„Köln. Ztg.“ zu melden weiß, weiter nichts als Verſuche der Geanerſchaft Riſa Chans, ſeine Macht von der einen oder andern ſchwachen Seite aus aufzurollen. Als Aaitationsmittel diente bei Riſa Chans an⸗ gebliche Bolſchewikenfreundlichkeit, das ſeine Wirkung nicht verfehlt, da der Perſer die Bolſchewiken im allgemeinen als Diebe und Räu⸗ ber betrachtet. Tatſächlich kann Riſa Chan dieſer Vorwurf nicht ge⸗ macht werden, da er zur Bekämpfung der kommuniſtiſchen Propa⸗ ganda im Lande ſelbſt vor rigoroſen Mitteln nicht zurückſcheut. Er iſt aber dabei gezwungen, nach dem diktat der volitiſchen Machtloſig⸗ keit Perſiens zu handeln. das ihn zwinat, es volitiſch weder mit Moskau noch mit Enaland zu verderben. Er muß danach trachten, ſe nach der Konſtellation, bald die Bolſchewiken gegen England oder aber Enaland gegen die Bolſchewiken auszuſpielen, wenn er im Lande freie Hand behalten will. Da die Parteigänger des Schahs tatſächlich, wenn auch latent, von Enaland unterſtützt werden, hat er ſich in der letzten Zeit mehr auf Moskau einſtellen müſſen, ohne dabei innerpolitiſche Einſtellung gegen den Kommunismus auf⸗ zugeben. die Wirren in China Wie aus Peking gemeldet wird, behaupten die Anhänger Tſchangtſolins, wie auch die Wupeifus, über den Geaner einen gro⸗ ßen Sieg errungen zu haben, wobei mehr als 1000 Mann verwundet wurden und zahlreiche Gefangene gemacht worden ſeien. Auf Seiten Tſchangtſolins wird die Einnahme Pengpus, auf Seiten Wupeifus die Eroberung Hſu Churowas gemeldet. Man alaubt danach in Peking, daß eine Schlacht zwiſchen dieſen beiden Ortſchaften im Gange iſt, nimmt jedoch nicht an, daß es zu einem ſcharfen Kampfe gekommen iſt. Auslanòsrunòſchau Teuerungsunruhen in England — London, 3. Nov. Wie aus Dublin gemeldet wird, kam es am Sonntag zu heftigen Kämpfen zwiſchen der Volksmenge und der Polizei. In einem Armenviertel der Stadt verſuchte die Menge, ſich beladener Kohlenwagen zu bemächtigen, als Proteſt gegen die hohen Kohlenpreiſe. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. * *Ehrung Nanſens. Fritjof Nanſen wurde mit 216 Stimmen zum Lordrektor der ſchottiſchen Univerſität St. Andvew gewählt. Sein Gegenkandidat, der bekannte Schriftſteller Galsworthy, er⸗ hielt 160 Stimmen. „Der tſchechiſche Außenminiſter Dr. Beneſch erklärte Prager Preſſevertretern, daß die Nachrichten über ſeine geplante Reiſe nach Berlin nicht zuträfen. * um die Nachfolge Frunſes. Die Nachricht, daß der bisherige Stellvertreter Frunſes Unſchlicht zu ſeinem Nachfolger ernannt werde, iſt offenbor verfrüht. Als ausſichtsreichſter Bewerber werde immer noch genannt Dſerſchinſki, ferner der Chef des Mos⸗ kauer Militärbezirkes Woroſchinow und der Chef der politiſchen Ab⸗ teillung des Oberſten Kriegsrates Bubow. Ddie Ernennung Dſer⸗ ſchinſkis zum Armeechef wuͤrde die Ernennung Trotztis zum Wjrt⸗ ſchaftschef zur Folge haben. Ein Ronflikt zwiſchen Regierung und hochſchule in Darmſtadt Die Regierung hat dem ſeitherigen Privatdozenten Dr. Gold⸗ ſtein eine außerordentliche Profeſſur für Philoſophie an der Tech⸗ niſchen Hochſchule Darmſtadt übertragen, obwohl er nicht auf der Vorſchlagsliſte der Hochſchule ſtand. Das hat die Techniſche Hoch⸗ ſchule veranlaßt, eine Einladung zur Feier des Rektorats⸗ wechſels wieder rückgängig zu machen und nun hat ſich die Preſſe aller Richtungen der Angelegenheit ermächtigt. Der Tat⸗ beſtand iſt folgender: Im Jahre 1922 wurde auf Antrag der Regierung und auf Wunſch der Techniſchen dren bſ eine für ohosg 15 Phi⸗ loſophie errichtet, während bis dahin für philoſophiſche Vor⸗ leſungen nur Lehraufträge vorhanden waren. Man war damals allgemein überzeugt, daß dieſe Profeſſur dem Privatdozenten Goldſtein übertragen würde, der ſeit langen Jahren mit unleug⸗ barem Erfolg e dehe Vorleſungen an der Hochſchule hatte. Infolge des Ruhrkampfes wurde die Stelle nicht beſetzt und als ſpäter die Beſetzung erwogen wurde, reichte die Hoch⸗ ſchule, der es wohl bekannt war, daß Goldſtein in Frage komme, Vorſchlagsliſten mit anderen Namen ein. Auch auf eine neuerliche Aufforderung, eine Liſte vorzulegen, berückſichtigte ſie Goldſtein nicht. Die ernannte ihn trotzdem und gwar, wie ver⸗ ti ſichert wird, auf einſtimmigen Kabinettsbeſchluß. Dars antliche Regierungsorgan bemerkt zur Stellung der ochſchule:„Es ſteht alſo feſt, daß auf Drängen der Hochſchule die Profeſſur beſetzt wurde, und daß die Regierung das Recht hat, eine ſolche Stelle zu beſetzen, zumal, wenn eine nach Anſicht der Regierung durchaus geeignete Kraft vorhanden iſt, an der Hoch⸗ ſchule längere Zeit mit Erfolg doziert und nur aus irgendwelchen dunklen Gründen— wiſſenſchaftliche beteuert die Hochſchule, aber anders geartete wohl nach Anſicht der Regierung— dieſer erſte Anwärter übergangen werden ſoll. Aus politiſchen Gründen nach unſerer feſten Ueberzeugung. Die Hochſchule behauptet, die Re⸗ gierung habe einen traditionellen Brauch, kein Recht verletzt; wir ſagen, die Hochſchule war von vornherein im Unrecht. Ihre Situa⸗ tion wird durch reaktionär⸗antiſemitiſche Preſſeäußerungen, die die tieferen vielleicht unbewußten Gründe für die beabſichtigte Ueber⸗ gehung Goldſteins enthüllen, immer peinlicher.“ Badiſche Politik Die Wirtſchaſtliche vereinigung 1. hat ſich immer noch nicht endgiltig entſchieden. Wie wir erfahggg tritt heute ihr Landesausſchuß zuſammen, um end a darüber zu beraten, wohin man ſich wenden könnte. er al, loſe Name„Badiſche Bürgervereinigung“, in der Deutſchnationm Landbund und Wirtſchaftliche Vereinigung zuſammengefaßt Nel den ſollen, entſpricht den Wünſchen des Abg. v. A u, deſſen 0 gung vorttehmlich dahin geht, in der Oppoſttion zu bleiben. 2 dies den Intereſſen, die die Wirtſchaftliche Vereinigung zu 1 ten vorgibt, gerade beſonders dienlich iſt, wagen wir nicht zu ⸗ ſcheiden. Allein aus dieſem ewigen Taſten und Hinpendeln ſieht man wieder einmal, wie zwecklos derartige Sonder⸗ Splitterparteien überhaupt ſind. die d. v. p. der Pfalz zu Locarno Der politiſche Ausſchuß der D. V. P. der Pfalz kam, 15 eingehender Ausſprache einmütig zur Auffaſſung, daß die Neiß regierung auf dem richtigen Wege iſt, daß ferner die dur ol pfälziſchen Abgeordneten Dr. Zopf und Burger wiede zum Ausdruck gebrachte Stellungnahme der Meinung des woel 15 größten Teiles der pfälziſchen Bevölkerung entſpricht. Folg Entſchließung wurde einſtimmig angenommen: zerten „Die D. V. P. der Pfalz ſpricht den deutſchen Delegie⸗ 1 von Locarno für ihre mühevolle und erfolgreiche Arbeit zur Daul dergewinnung deutſchen Rechtes und deutſcher Freiheit ihren 10 aus. Sie ſtellt ſich voll und ganz auf den Boden der Eniſchliehn der Reichstagsfraktion der D. V. P. und erwartet mit dieſen. 1 die verheißenen Rückwirkungen für das beſetzte Gebiet bis zu an⸗ Dezember in die Erſcheinung treten. Nur unter dieſer Voe ſetzung darf der Vertrag von Locarno unterzeichnet werden. Oen⸗ innen⸗ und außenpolitiſchen Standpunkt aus bedauert ſie das halten der Deutſchnationalen auf das lebhafteſte.“ reſe Alsdann wurden Telegramme an v. Hindenburg, Dr. S mann und die Reichstagsabg. Dr. Zapf und Janſen abg 9 Das Telegramm an Dr. Streſemann lautet:„Der politiſche 5 ſchuß der D. V. P. der Pfalz dankt Ihnen für Ihren enſegt reichen Kampf um die Lebensintereſſen des deutſchen Volkee g begrüßt mit Ihnen das Werk von Locarno als Grund 110 des deutſchen Wiederaufſtieges und erwartet mit Ihnen bis 15 1. Dezember weitgehende Auswirkungen für das beſetzte Geb das Grubenunglück auf Jeche Holland Wie das Grubenſicherheitsamt durch den Amtlichen prel Preſſedienft mitteilt, hat die bisherige Unterſuchung über die anz wetterexploſſion auf Zeche Holland folgendes ergeben: Ed⸗ vor der Exploſton iſt in einem tieferliegenden Flöß eine tarke gen erſchütterung(Gebirgsſchlag) erfolgt. Dadurch ſind größere höhe gen Schlogwetter aufgetreten und mit dem Wetterſtrom 19 e l, liegende Strecken gezogen. Dort haben ſie ſich entzündet. 5 ſache der Entzündung iſt mit Wahrſcheinlichkeit darin zu ſuchen durch den Gebirgsſchlag in der elektriſchen Lokomotivförderung ſlol, ſchluß und damit Flammenbildung aufgetreten iſt. Die Foeehalhen zung der Exploſion iſt durch das Geſteinſtaubverfahren aufge worden, das ſich hierbei vorzüglich bewährt hat. t m Im ganzen ſind 17 Mann tödlich verunglücſ Gos zwar teilweiſe durch mechaniſche Verletzungen, teilweiſe dur an de vergiftung, teilweiſe durch Verbrennung. Die Unterſuchung, 5 der der Leiter des Grubenſicherheitsamtes ſowie der Unfallausſch eh Grubenſicherheitskommiſſion Dortmund teilnimumt, wird for Letzte Meldungen Neue Lohnbewegung im Ruhrbergbau ſnͤr — Eſſen, 2. Nov. Die Verbände der techniſchen und kau rung niſchen Angeſtellten im Ruhrbergbau haben die Gehaltsände dig⸗ die ſeit Dezember 1924 in Kraft iſt, zum 30. November ge Benh⸗ Damit iſt, da der am 29. Oktober gefällte Schiedsſpruch für die 1900 arbeiter von den Unternehmern abgelehnt wurde, im Ruhrbgang⸗ eine Lohn⸗ und Gehaltsbewegung auf der ganzen Linie im Eiſenbahnunglück in Schweden — Berlin, 2. Nov. Wie aus Malmö in Schweden wird, hat ſich dort geſtern morgen ein ſchweres Eſſenbegeſol⸗ ereignet. Die beiden letzten Wagen des Schnellzuges Stock Beide Berlin entgleiſten bei der Einfahrt in den Bahnbof Malmz. Ju Wagen wurden umgeworfen. Ein Schaffner wurde ade ſe eil Perſonen wurden ſchwer verletzt. Unter dieſen bef indet ſpierttl Deutſcher, ein Direktor Müller. Der Zug konnte mit drei ſtündiger Verſpätung ſeine Fahrt fortſetzen. 8000 Textilarbeiter ausgeſperrt in den —. Hannover, 3. Nov. Die Schlichtungsverhandlungen geaut⸗ Lohnkämpfen der Textilinduſtrie im Bezirke Hannober⸗egen ſchweig haben zu keinem Ergebnis geführt. Infolgedeſſen ſern, es geſtern morgen zur Ausſperrung von etwa 8000 Tegegan, um Die Arbeitnehmer forderten urſprünglich eine Lohnerhöh⸗ ten. 20 Prozent, während die Arbeitgeber 4½ Prozent bewillig Gasvergiftung in einem Schulbad verbillunz — Breslau, 2. Nov. Einer ſchweren Loglenorbhpeldenfg ſind in der Schulbadeanſtalt in Dittersbach im Wal⸗ 1 8 Revier 26 Schulmädchen zum Opfer gefallen delen Mädchen, die in einer Waldheilſtätte untergebracht ſind, 1 unter Aufſicht einer Schweſter, als unvermutet ſämtliche 75 deg ohnmächtig wurden, wie ſich ſpäter herausſtellte durch 5 ein 10 Badeofen entſtrömende Gas. Glücklicherweiſe konnte ſeper n der Mädchen noch ins Freie ſchleppen und ſo das Lehr 1. auf die Vorgänge aufmerkſam machen, ſo daß noch pis ul, Hilfe zur Stelle war. Ein Teil der Mädchen hatte ſich. WI Abend leidlich erholt. Die Schwererkrankten wurden in denburger Knappſchaftslazarett überführt. e⸗ Wechſel in der Leitung der„Dag.“. Der becege redakteur der„Deutſchen Allgemeinen Zeitung“, Prof. h 15 iſt von der Leitung des Blattes zurückgetreten. Sie laltes 9 ab von dem bisherigen politiſchen Leitartikler des Fritz Klein übernommen. Nachtrag zum lokalen Teil Schwerer Autounfall Ein 12jähriges Mädchen kotgefahren 90 1 Ein tödlicher Unglücksfall ereignete ſich geſtern aßen ſele 6 Uhr in der Schwetzingerſtraße in der Nähe der Bauf 3 Gummifabrik. Die 12 Jahre alte Tochter Maria Luiſe ebe Traitteur⸗ und Amerikanerſtraße wohnhaften Arbeiters 770 wurde, als ſie über die Straße ſpringen wollte, von eew Tatterſall her kommenden Perſonenauto erfaßt und 5 ane verletzt, daß auf dem Wege zum Krankenhaus der inem ſch⸗ Nach der Beobachtung von Augenzeugen iſt das Auto in 10 Gef mäßigen Tempo gefahren. Der Chauffeur bremſte, als er erkannte, vermochte aber nicht mehr zu verhindern, daß das aei 10 dom lünten Vorderrad erfaßt wurde. Die Verlehung, die gelche Mädchen, das ſich zweimal überſchlug, davontrug— Kdem wurde eingedrückt— war ſo ſchwer, daß, wie bemerkt, auf rrſcht zum Krankenhaus der Tod eintrat. An der Unglücksſtelle ſehr ſtarker Verkehr. Der Unfall iſt wieder eine ernſte Sie die Jugend, beim Ueberſchreiten der Straßen an gefährlich die größte Vorſicht zu beobachten. „iensfag, den 3. November 1925 Reue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) 3. Seite Nr. 5009 Wirtſchaſtliches und Soziales Sozialpolitiſche Umſchau Eine neue Arbeitsgemeinſchaft?— Schüichtung oder Alaſſen⸗ kampf?— Fünfundzwanzig Jahre Ladenſchlußgeſetz lch In der Fachpreſſe iſt eine ausgiebige Diskuſſion über die Mög⸗ lichkeit einer neuen Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Arbeit⸗ en und Arbeitnehmern entſtanden. Dieſer Gedanke hatte kurz vor —9 Juſammenbruch formal allerdinas erſt kurz nachher im Novem⸗ 190 1918 in der Gründung der ſogenannten Zentralarbeitsgemein⸗ 5 aft ſeine praktiſche Formen gefunden. Durch den Austritt des Ge⸗ erkſchaftsbundes der Angeſtellten und der Freien(ſozialiſtiſchen) werkſchaften iſt die Zentralarbeitsgemeinſchaft entwertet worden. un brachte die„Voſſiſche Zeitung“ kürzlich eine U1 mfraage über 5 5 Thema einer neuen Arbeitsgemeinſchaft: Sollen Unternehmer nd Gewerkſchaften nicht doch wieder verſuchen, miteinander zu ſpre⸗ 700 Im Anſchluß hieran iſt das Problem erneut erörtert worden. Prot Reihe von Sozialpolitikern, wie Werner Sombart, Brentano, Napletlor Tönnies, Profeſſor Hende haben kurz dazu Stellung ge⸗ 7 mmen. Tönnies will die Ausſprache auf die Frage beſchränken: welche Vereinbarungen und welche ſozialpolitiſche Maßnah⸗ 908 laſſen ſich am wirkſamſten für die nächſten drei Jahre Arb'its⸗ ſicht dungen und Ausſperrungen vermeiden? Das kann ſeiner An⸗ Ve nach nur in einer kleinen Konferenz und nicht in einer aroßen f rlammlung geſchehen. Heyde dagegen iſt der Auffaſſung. daß der da dologiſche Moment für derartige Vermittlungsverſuche noch nicht ſei. Man brauche in dieſen Dingen leider mehr Geduld, als man ngeſichts der Lage Deutſchlands zu haben geneigt ſei. Einſt werde die Stunde der neuen Arbeitsgemeinſchaft kommen, hoffentlich. ehe es zu ſpät ſei. Bemerkenswert iſt der Widerhall, den die Rundfrage im Kreiſe der Arbeit 1 5 2721 geber und Arbeitnehmer gefunden hat. Die ſozialiſtiſche Angeſtelltendewegung verneint die Möglichkeit. Im chriſtlich⸗ und len Lager haben Baltruſch von den chriſtlichen Gewerkſchaften unſ entſcheidende Frage für das deutſche Volk in der Produktivität für ene deſſhee Ihre günſtige Entwicklung ſei die Vorbedingung izeine beſſere —5 beiderſeitig gutem Willen ſtrichweiſe zu erreichen ſei. Es erſcheine fung einen kleinen Beratungskörper zu bilden zur ſachlichen Prü⸗ Voch gewiſſer Tatſachenkomplexe, wie der Frage und Saatung der deutſchen Wirtſchaft durch ſoziale Verpflichtungen in den verſchiedenen Gewerbe n u rziel 5 15 egruppen uſw. Nach Erzielung einer Infteitichen Meinung können die Fragen dann an die geſetzgebenden ieltanzen herangebracht werden. genſich erfreulicherweiſe mit einer Aeußerung decken, die Herr von wohl aft in einem Artikel„Die deutſche Arbeit und das Gemein⸗ der Münnacht hat. Er ſieht den Anfang zur Löſung der Kriſe in Geſundinncheit zu das Zieꝛ dung unſerer Wirtſchaft durch gemeinſame Arbeit zum Zwecke des Cemeinwoßte ſein müſſe. . Areilch zeigt ſich in der Praxis manchmol für den Gedanken Vertrete eegemeinſchaſt nicht allzu viel Verſtändnis. So hat eige verſammlung der Freien Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Be⸗ bumengewerbſchaften Berlins 1 t die 8 deshalb müßten die Gewerkſchaften wieder dazu übergehen, Arbefichlichtünge⸗Inſtonzen möglichſt wenig zu beanſpruchen. Die freie N müßten wie in der Vorkriegszeit gezwungen werden, in unge Jerhandlung zu treten, damit ſie ſich nicht hinter den Schlich⸗ zum Inſtanzen„verſtecken“ könnten. Durch den ewigen Gang 85 Arbeitnehmer ertbtel. Wohin ſolche Gedankengänge führen, in Frone Verhalten der Arbeitnehmer bei dem Straßenbahnerſtreil elurt a. M. Der Streik war heimlich vorbereitet, felbſt de ſich bie ſchaftsführer waren nicht unterrichtet worden. Es handelte nicht er um einen Akt der Willkür, geradezu anarchiſtiſcher Art, der iſt, 55 antigewerkſchaftlich wirken muß, ſondern auch imſtande auf der Schlichtungsgedanken den Kredit zu nehmen. Denn wenn inſzenie einen Seite Klaſſenkampf gepredigt wird und wilde Streiks der— 5 55 werden, ſo kann man dienit ſicher nicht erreichen, daß ſich ſegt Hlicheumgsgedanke als Mittel des Wirtſchoftsfriedens durch⸗ denttag e Geſchichte der Sozialpolitik hat einen intereſſanten Ge⸗ Aende ſelern können. Es ſind jetzt gerade 25 Jahre her, ſeit durch adeung der Gewerbeordnung die Beſtimmungen des beliebſan ſchlußgeſetzes eingeführt wurden. Sie machten dem durch 0 langen Offenhalten der Läden ein Ende und brachten da⸗ er Angeſtelltenſchaft einen großen Forlſchritt. Nach den Er en der amtlichen Kommiſſion für Arbeiterſtatiſtik hotten da⸗ von üer 8o vom Hundert der Kaufmannsgehilfen eine Arbeitszeit nehr täglich, rund 44 vom Hundert ſogar von iete; unden. Müctehwer beſſer geworden. Es wünſcht ſicher niemand mehr eine des Lade zu jenen unhaltbaren Zuſtänden, die vor der Einführung 2 Jahr uſchlußgeſetzes beſtanden und es hat ſich auch im Leuſe der zeit üiberegezeigt, daß der Kleinhandel die Einſchränkung der Arbeits⸗ erſtehen fonnte. Sinaiſchrift und Sinatreligion Von Dr. Ferdinand Graukoff un e Witteilung des Verliner Profeſſors Grimme, daß es zangen ſei, die 1905 auf der Sanaſhalbinſel von dem eng⸗ Jorſcher Petri auſgeſundenen Inſchrifttaſel zu entziffern und Schrafdeenet auf ihren Lautwert zurückzuführen, wabei ſich aus 22 ichen beſtehendes Alphabet ergeben hat, eröffnet einen über⸗ urvz sblick in die Entſtehungsgeſchichte der Schriſt der erſten f 22 Fargen Kulturſ r. Die frühere, ſich auf griechiſche lleberlieferungen tälben hat ſich als irrig erwieſen. Grabungen in den alten ſeinnabme. die die Phönizier die Erfinder des Alphabets Bilt zen auf Kreta und Eypern haben nämlich dort eime uralte ſante du ähnlich den ägypteſchen Hieroglyphen, und ein verein⸗ E phabet aus 22 Zeichem feſtſtellen laſſen. Die Schrift dieſer und ſeg Denkmäler können wir allerdings heute noch nicht leſen kreiſes für dhal, hinſichtlich der Bedeutung des kretiſchen Kultur⸗ Dief Weſtaſten vielſach wur auf Vermmuunger augewieſen. Hufte zu zülbeſte kretiſche Schriſt iſt danm nach der kleimaftat ſchen vische Wötten Phöniziern gekommen, als von Norden her barba⸗ iosger 5„die wir aus der Urgeſchichte Griechenlands als Pe⸗ läſthnas n im Kreta einbrachen und bis nach der Weſtküſte Pa⸗ päter nordrangen. Es iſt dies das kleine Volk der Phil'ſter, das Krienh der Einwanderung der Juſdem mit dieſſem in lamgdauern⸗ hx 5 lebten. Die Philiſter hatten eine Sonmenreligſon, und der lüdif gott Sunſon(Sonnenmann) lebt in der Heldengeſchichte ſand, wichen Volkes fort. Mit dem Enſſtehen des Philiſterreiches „Vom Kerbſtoer Karl Weule in ſeiner kleinen inſtruktiven Schrift geicgeie Auoct dum Alehubet“ ſchreibt, die mütgebruchte Schrilt Jsraelſten Aufnahme bei dem ſemiliſchen Nachbarn, den Phönttern, hrer Spracznd Judäern, die ſie geſchickt den befonderen Bedürſniſſen mehr 58 anzupaſſen verſtanden und von denen aus das nun⸗ Segeszug 855 Lautwerte zulfammengeſchrumpfte Alphabet ſeinen Hebreben hat. 9ch den ganzen Oſten und Norden der aften Weit an⸗ twerte hat auch die jetzt von Prof. Grimme entzifferte allei mäler, in denen ein hebväſſcher Text enthallen 5 bilden dieſe Inſchriſten nummehr die Brücke, um rück⸗ kr. 2l eimen Weg zur Entzüfferung der heute noch un⸗ Vope 5 ichen Inſchriften zu finden. Das wäre ein anologer Obelisten dem. der eünſt durch Vermiſtlung der Inſchrift eimes Schwift Heliopoſſs, die einen Text in griechiſcher und äqypti⸗ Avphen lelubelt die erſte Mögſchbeit gab, die ägyptiſchen Hiero⸗ Aaulturkrerſe n. Das wäre bei der großen Bedeutung des bretſſchen lorſchung ein großsr Fortſchrilt in der früßeren Alterhuns⸗ und Bechly, der Vorſitzende des Deutſchnationalen Handlungzge⸗ hilſenverbandes den Faden aufgenommen. Der Letztgenannte ſteht Zukunft. Cr glaubt, daß eine Arbeitsgemeinſchaft er Belaſtung und euern, der Kaufkraft des Lohnes, der tatfächlichen Arbeitszelt Das ſind praktiſche Vorſchläge, 28 der Hauptgeſchäftsführer der Deutſchen Arbeitgeberverbände, geberf chat urgen ſctien der induſtriellen und gewerblichen Arbeit⸗ den Standpunkt vertreten, die Schlich⸗ zeigten ſich meiſt als Verbündete des Unternehmer⸗ Schlichtungsausſchuß werde der Gedanke des Klaſſenkampfes pracht, beſondere Freude und Ueberraſchung boten die 86 Kriegergrabſtätten, die durch unſere Stadtgartenverwaltung nunmehr ein einheitlich ab⸗ geſchloſſenes Bild erhalten haben. Im Laufe der Jahre iſt es auf dieſem Ge⸗ſ teil und Sterbetag eingemei ſtock, Efen und noch Blumenſpenden der Angehörigen. Auch die in hieſigen Lazaretten Verſtorbenen haben dadurch eine würdig be⸗ reitete letzte Ruheſtätte gefunden. ſtorbenen ehrenden Andenken pilgerken am Sonntag große Scharen dankenteſſchen Buche von Emel Lucka. heit“, das die modernen Forſchungsergebniſſe kritiſch ſichtet und Ouckas wird num durch die Auffimdung der Dern lihen, allss ſie von Oſt 1˖ Verehrung ihres Gottes mitgobvacht, deſſen urſprümalicher Sitz eint Vulkan des Landes Mioian licher Feuergott das Tageslicht ſcheut er, aber bei Nocht geht er um, im wehe dem, der ihm begegnet. Erſcheinung Jalwes auf dem Berge, wo er zu Hauſe iſt. gleich dem Ausbruch eirgs Vuſkans geſchildert. Rauch, weil Jahve auf ihm im Feuer herobaſsſahren war, ſein Rauch ſtiea auf wie der Rauch des Ofems, und der ganze Berg erbebte ſehr.“ Die urſprüngliche Wohnſtälte Jahves iſt nicht auf He dem Beroe Simai zu ſuchen, ſondern in dem vulkanreͤchen cwabien. Im vierten Kapitel des fünften Buches Moſes heißt es Städtiſche Nachrichten Gedenkfeier am Gymnaſium Am Saenstag vormittag fand in der Vorhalle des hieſigen Gymnaſiums die feierliche Einweihung der vom Altherrenverband geſtifteten Gedenktafeln für die im Weltkrieg gefallenen Lehrer und Schüler ſtatt. Eltern und Angehörige der zahlreichen Toten, Vertreter des Altherrenverbands, das geſamte Lehrerkolle⸗ gium und die beiden oberſten Klaſſen der Anſtalt waren verſcunmelt, um derer zu gedenken, die im Kampf für die Heimat ihr Leben da⸗ hirgaben. Es könnte ſpät erſcheinen, ſo führte Geh. Hofrat Caſpari im Natnen der Stifter aus, wenn das Gymnaſtunn jetzt erſt ſeiner Dankespflicht genügt. Zur Entſchuldigung mögen die ſchwierigen Zeitverhältniſſe dienen und der Wunſch ein möglichſt würdiges Denkmal zu ſchaffen, das neben der Gedenktafel für die Gefallenen des 70er Krieges beſtehen kann. Doch dazu waren die Mittel nur durch freiwillige Beiträge aufzubringen, wie ſie nur ein größerer Verband leiſten kann Dieſer mußte cher erſt wieder aus den Trümmern der Kriegszeit neu aufgebaut werden. Die Skiftung der bronzenen Gedenktafeln iſt des neu erſtandenen Altherrenver⸗ bandes erſte Tat. Mit wermen, herzandringlichen Worten übergab dann der ehemakige Leiter des Gymnaſiums die geſtifteten Ehre⸗ tafeln, in tiefer Dankbarkeit und treuer Erinnerung zum ehrenden Gedächtnis an die gefallenen Helden! Ihr Oper ſei nicht umſonſt gewoſen. Vor Vernichtung ſind wir bewahrt worden durch unſere unvergleichlichen Heere, unzerſtört ſind Städte und Fluren der Hei⸗ tnat, die einſt im 30jährigen Krieg erfahren mußte, was es bedeutet, wenn der Krieg im eigenen Lande geführt wird. Möchte nur die ſtete Erinnerung an glles Große in der Vergangenheit dem Ge⸗ ſchlecht unſerer Tage das Bekenntnis unſeres Reichskanzlers ab⸗ nötigen: ich glaube an Deutſchland! In bewegten, von vaterländiſchem Geiſt und ſittlichem Ernſt tragenen Worten übernahm hierauf der jetzige Leiter, Direktor Rieger, die Ehrentafeln mit dem Gelöbnis, dafür ſorgen zu wollen, daß die Geſinnung von 1914 in den Hallen des Gymnaſiums weiter gepflegt wird. Denn Pflichtgefühl und Opferwille verliehen dem Leben erſt ſeinen Wert. Von ſolcher Grundſtimmung befeelt ſeien die Kämpfer ausgezogen, den Ernſt im Herzen, die Freude in den Augen, mit Laub und Blumen bekränzt, auf ein fröhliches, ehrenvolles Wiederſehen hoffend. Aber— es hat für viele nicht ſollen ſein Mit tieſer Ehrfurcht gedenken wir der Toten und des Schmerzes ihrer Hinterbliebenen. Jeder war einer Mutter Schn, die ihn mit Schmerzen geboren, für jeden hatte ein Vater Jahre lang geſorgt, um jeden trauert daheim ein trauter Kreis, aus dem er hervorgegangen, und unzählige Tränen floſſen für jeden Bluts⸗ tropfen, den die Sterbenden vergoſſen. Doch, es gelte guch zu zanken, aber nicht nur mit Worten, ſondern mit dem ernſten Vorhaben, alle Kraft einzuſetzen, damit ein neues Deutſchland er⸗ ſtehe, das den ihm gebührenden Platz unter den Völkern einnehme. Und hierin ſeien die Toten unſer Vorbild, auf das man ſtolz ſein müſſe, ſtolz auf jenes Heldentum, das aus den Worten eines Kriegs⸗ freiwilligen hervorleuchte: „Wir fragen nicht, wir zagen nicht, Wir kämpfen treu für Ehr und Pflicht, Bis Gott das Urteil ſpricht Im Weltgericht.“ Es gelte freilich die Mahnung der Toten zu beherzigen: ſeld einig, einig, einigl Und dieſe Mahnung ſoll den Lebenden ein heili⸗ ges Vermächtnis ſein, damit als großes Ziel erreicht werden kann: die innere und äußere Freiheit des Vaterlandes! Daß die durch die beiden Reden vorbereitete und geweckte Feier⸗ ſtimmung durch die muſikaliſchen Darbietungen, die der bewährte Muſiklehrer Thoma leitete, noch erhöht wurde, braucht kaum noch geſagt zu werden. Man müßte ſonſt erwähnen, wie Alt und Jung in Ergriffenheit der Litanei von Schubert lauſchte, auſs wirk⸗ ſamſte geſungen mit einem Text auf die Gefallenen von Frau Arlo⸗Schleſinger. Oder man müßte ſogen, daß es in mun⸗ chem Geſicht zuckte, als der Schülerchor das wohmutvolle Lied vom Kameraden vortrug. Anerkennung und Erwähnung rerdient auch ein Adagio religioſo, komponfert von A. Thoma, dem Sohn des genannten Dirigenten. Dem trefflich eingeſpielten Orcheſter noch beſondes Lob! Mit dem wuchtigen Thor„Mein Vaterland“ von K. Mangold ſchloß die erhebende, unvergeßliche Feier. B. Allerheiligen⸗Totenſeiern Im Stadtteil Neckarau iſt der Allerheiligentag ein Ereignis und ein Erlebnis für alle, die liebe Angehörige und Freunde zu be⸗ trauern haben. Wie majeſtätiſch und erhaben zeigte ſich auch am Sonntag wieder der ſchön angelegte Friedhof in ſeiner weißen Blüten⸗ ſter an Aſter, des Herbſtes letzte Blumengrüße. Eine ganz Auf geſchliffenen Granitblöcken ind die Namen der Kriegsopfer mik Geburtsdatum, Truppen⸗ Pel, auf jedem Grab ein weißer Aſtern⸗ Zu ihrem wie allen lieben Ver⸗ 5 ——————— en Angaben Prof. Grimmes ſcheinen wir in den Tempel⸗ inſchrifen auf dem Sinaß nun cuach das erſte Dokument für den hiſtoriſchen Moſes zu haben. Daß er nur eine mythiſche Geſtalt ſen, wiſe früher pielfccch vermutet wurde, wird von der neueren Far⸗ ſchunng abgelehnt, und man nimumt an, daß der Abzug des jüdiſchen Volles um 1400 v. Chr. tecſächtnch entſprechend der bibliſchen Er⸗ zähtung ſtatigefunden habe. In dem kürzlich erſchienen, ſehr ge⸗ „Urgut der Menſch⸗ dabei zu höchſt intereſſanten Schlüſſen konupt, wend die Vermutung ausgeſprochen, daß Moſes entweder ein ägyptiſcher Sormenprieſter in Heltopolis geweſen ſei oder ein Jsvgelit, der am Hofe dos Königs Amenophis IV.— des bekannten Echnaton, des Vorgängers Tut⸗ ench⸗Amons— erzogen, deſſen Monotheismus gelannt und in ſich gufgenemmmen heßbe.„Iſt er ein Aegypter geweſen, ſo ſchreibt Lucka, ſo mußde die Wiſtenwanderung im ihm die Ueberzeuzgung reifen laſſen, daß die Sonne, die due Menſchen zu Tode mardert, kein Gott ſein kann. Iſt er ein Jarcelit geweſen, ſo hat in ihm der angeborene umamſchaucſche und bilderfcündchche Sinn ſeines Voſſes dem aägwyptiſchen Monotheismus übernommen, ihn ader ins Abſtrakde und Mora⸗ liſtiſche gemendet und den Schluß offemdart ſich zwar auch in feunigen Erſchermungen, aber ſein eßgentliches Weſen iſt die Geſetz⸗ geburg. Gannz umwahoſchemlöch, daß dieſer Mamm nichet gie leſot haben ſollte, daß er eine ſpätere Erfindung ſei.“ Dieſe Auffaſſung d elan ſchrift auuf dem Sinai, in der Moſes(Mamaſſe) ſich als Berghauptmam und Tem⸗ eploberſter bezeichnet, beſſbätigt. Den Urſprung der jergelttiſchen Religron verfoſgt Lucka aber über den Sinai hinaus weiter urück und eröffnet damit höchſt wert⸗ volle Ausblicke in die Upeſchſchle der ſemfliſchen Völker. weuevon Forſchumgen, ſo ſchreibt er, haben die nomudiſchem Jsrwe⸗ ten über den Jordoan nach Paläſting kamen, die war. Es iſt ein unheim⸗ Feuerſchein, als rauchender Ofem und Feuerfackel, und Im zweiten Buche Moſes wird die „Der Berg Sinoi ſtand ganz in Wuſt⸗ „Der Beug brannte bis mitben in den Himmel umd es ähnſhch: wurde Finſternis, Wolken und Dunkel. Und Jahve redete mit euch lich März Sonn⸗ und Feiertags regelmäßig. Nach Charlotte Schiller angehörten. hinaus auf den Friedhof. Um 11 Uhr morgens bewegte ſich ein großer Zug der militäriſchen Vereine Neckaraus hinaus zu ihren lieben Kameraden. Unter den feierlichen Klängen des Beekhoven'ſchen Trauermarſches zogen ſie ein durch die Friedhof⸗ pforte, um am Platze vor dem künftigen Denimal Aufſtellung zu nehmen. Die Kapelle der Fabrikfeuerwehr der Rheiniſchen Gummi⸗ und Celluloidfabrik unter der Leitung ihres bewährten Kapellmeiſters Schußmüller ſpielte die ergreifenden Weiſen des„Niederlän⸗ diſchen Dankgebetes“, worauf der Redner, Geiſtlicher Lehrer Schwall, der ſelbſt als Frontoffizier den Krieg mitmachte, das Wort ergriff. Draußen brauſt das Leben, draußen brauſt der Kampf der Arbeit, hier iſt Ruhe und Frieden, bemerkte der Redner ein⸗ leitend. Aus ſeinen eigenen Erlebniſſen heraus hörten wir ein er⸗ ſchütterndes Lied von einem Abendvormarſch der Truppen an die Kampffront. Da kann uns das Heilandswort nachhaltig tröſten, das vom Kreuze herab grüßt:„Niemand hat größere Liebe, als daß er ſein Leben gibt für ſeine Freunde!“ Mit Dankesworten an alle ge⸗ fallenen Kameraden und der Hoffnung auf ein Wiederſehen droben über den Sternen ſchloß der verehrte Redner. Die Muſik trug die ergreifende Weiſe„Ich hatt einen Kameraden“ vor, womit die ſchlichte, eindrucksvolle Gedächtnisfeier mit Kranzniederlegung ihren Abſchluß fand. Nachmittags 1 Uhr fand eine zweite Totenfeier der Kriegsbeſchädigten, Bezirksverband Neckarau unter Beteiligung von Geſangvereinen ſtatt. Ein großer Trauerzug nahm am Marktplatz Aufſtellung zum gemeinſamen Abmarſch nach dem Friedhof. Das Orchefter Homann⸗Webau leitete den feierlichen Akt unter der Leitung ſeines Dirigenten mit der ſtimmungsvollen Melodie„Wie ſie ſo ſanft ruhn“ würdig ein. Dann ſangen die ver⸗ einigten Geſangvereine„Liederkranz“,„Sängerhalle Germania“, „Sängerbund Harmonie“ und„Badenia“ unter dem Stabe des Oberreallehrer Steinäcker und der Begleitung der Kapelle das erhebende„Wir treten zum Beten“ in mächtigen Akkorden. Die Gedächtnisrede hatte in freundlicher, echt kameradſchaftlicher Weiſe Hauptlehrer Moſer aus Ketſch übernommen.„Ehrlos iſt die Nation, die ihre Toten nicht ehrt“, dieſes Dichterwort müſſe am heu⸗ tigen Tage in den Herzen des deutſchen Volkes in die Erinnerung zurückgerufen werden. Von der Liebe zum Vaterland, für die Ehre des deutſchen Reiches begeiſtert, ſind unſere Kameraden hinaus⸗ gezogen in den heiligen Kampf, eingedenk des Wortes des alten ſpar⸗ taniſchen Feldherrn Leonidas, der mit ſeinen 300 Spartanern einſt den Kampf gegen die Feinde aufgenommen,„wie das Geſetz es be⸗ fahl“! Nicht Völkerhaß, ſondern Völkerverſöhnung und Völkerfrieden ſoll die Frucht des furchtbaren Krieges ſein. Unſere Grüße ſollen heute hinüberklingen über die Grenzen des Reiches, dorthin, wo Hunderttauſende unſerer Kameraden den Heldentod erlitten und in fremder Erde ruhen.„Nie wieder Krieg“, das war der rote Faden, der ſich durch die ergreifenden Ausführungen des Redners hindurch⸗ zog, wie dies auch aus der Rede des Vormittagsredners heraus⸗ klang. Zum ehrenden Gedächtnis der Gefallenen des Weltkrieges legte Herr Moſer den Lorbeerkranz nieder. Die Kapelle ſpielte „Jeſus meine Zuverſicht“, worauf die Geſangvereine noch„Wir liebten uns wie Brüder“ und„Fahr wohl du goldene Sonne! zu Gehör brachten.„Ich hatt' einen Kameraden“, von dem Orcheſter vorgetragen, bildete den Abſchluß der ſchön verlaufenen eier.. M. *1 * Glockeneinholung in Waldhof. Die evangeliſche Gemeinde Waldhof erhält nunmehr in den nächſten Tagen ihre dreineuen, von der Firma Gebr. Bachert in Karlsruhe gegoſſenen Bronzeglocken. Am nächſten Sonntag ſollen ſie in feierlichem Zuge zur Kirche geleitet werden. Der Feſtzug wird um 8 Uhr mor⸗ gens beim Kaſino der Firma Bopp& Reuther aufgeſtellt und bewegt ſich durch folgende Straßen: Schießplatzſtraße, Alte Frankfurterſtr., Waldſtraße, Sandtorferſtraße, Altrheinſtraße, Hubenſtraße, Roggen⸗ ſtraße, Oppauerſtraße, Speckweg. Vor der Kinhe, an der der Feſt⸗ zug etwa um halb 10 Uhr eintrifft, findet ein kurzer Feſtakt ſtatt. Die Vewohner und Anwohner der Straßen, durch die der Feſtzug geht, werden gebeten, die Häuſer zubeflaggen. Ebenſo werden die evangeliſchen Gemeindemitglieder, groß und klein, aufgefordert, ſich ſo zahlreich wis möglich am Feſtzuge zu beteiligen. Ilugverkehr Mannzeim—Berlin. Wie uns die Badiſch⸗Pfäl⸗ ziſche Luftverkehrs⸗A.⸗G., Mannheim, mitteilt, wird der Flug⸗ verkehr auf der Strecke Mannheim— Frankfurt Halle— Berlin auch im Monat November in der Weiſe auf⸗ recht erhalten, daß Montags, Mittwochs und Freitags die Richtung Berlin—-Mannheim und Dienstags, Donnerstags und Sams⸗ tags die Richtung Mannheim— Berlin beflogen wird. Die Weiterführung dieſer für Südweſtdeutſchland außerordentlich wich⸗ tigen Strecke wird durch die gute Frequenz dieſer Linie begründet. Die meteorologiſchen Witterungsverhältniſſe ſind im allgemeinen auch an ungünſtigen Tagen kein Hindernis für die Durchführung der Flüge geweſen, ſodaß mit einer Regelmäßigkeit des Verkehrs auch im November gerechnet werden kann. Der Automobilzubringer⸗ verkehr bleibt noch wie vor auch im November aufrecht erhalten. Im Gegenſatz zu dieſer Linie iſt die Strecke Mannheim— Stuttgart— München am 31. Oktober während der Dauer der Wintermonate eingeſtellt worden, da die hauptſächlich über der Rauhen Alb ſich ſehr unangenehm bemerkbar machenden Witterungs⸗ einflüſſe die Regelmäßigkeit der Flüge in Frage ſtellten. „Verkehrsnachricht. Dder Eilgüterzug 6047 mit Perſonen⸗ beförderung(mannheim ab 5,18 Uhr, Heidelberg an 5,40 Uhr vorm.) verkehrt auch in den Monaten November bis einſchließ⸗ mithen aus dam Feiner.“ Noch andere Erinnerumgen an den mächtigen Feuergott laſſen ſich finden. Jahre wohnt im brennenden Dornbuſch, beün Auszug aus Aegypten wandelt er nachts als eine Flaanmen⸗ fäule vor dem Volk, bei Tag als Wolke, und die Aegypter ſchreckt er aus ſainer Flaunme, daß ſie ſich zur Flucht wenden. Er ringt die Nacht lang mit Jatob, aber die Morgenluft treibt ihn zurück in ſeirre Finſternſs.„Laß mich. denn das Morgenrot iſt nahe!“. Der Simn iſt eine der älteſten hiſtoriſchen Stätten der israeliti⸗ ſchen Relgion. Sein Tempelinſchriften biegmen erſt heute nach 3800 Jaßren wieder zu uns zu reden. Mit dem heutigem Rüſtzeug durchforſcht kann der Sinaf noch weite Ausbücke in ein bisher dumlbes Gebiet eröffnen. Es iſt daher zu begrüßen, daß in Verlin jetzt ein„Komiteé von Freunden der Sinaiforſchumg“ gebndet hat, das dort weitere Nachtragungen ermöglichen will. Literatur J. K. gavafer: Worte des Herzens. Säkular⸗Ausgabe. Seldwyla⸗Bücherei Band 12/13. Verlag Grethlein u. Co, Leipzig, Zürich.—„Möchten meine Taten ſein wie meine Worte und meige Worte wie mein Herz.“ Dieſe Worte aus einem ſeiner Briefe kenn⸗ zeichnen das ungemein reiche und glaubenstiefe Leben Lavaters. Seine liebenswürige Hilfsbereitſchaft für alle, die ſich an ihn wandien machten den Zürcher Pfleger und ſpäteren Prediger am St. Peter bald zum Mittelpunkt einer großen Gemeinde. Seine Korreſpondenz wurde ſo umfangreich, daß er ſein Gehalt von 1200 Gulden für Briefporto und Arme ausgab, ſo daß ſich ein Abonnentenzirkel für ſeine Briefe gründete, dem unter anderen auch Frau von Lengefeld mit ihren zwei Töchtern, der ſpäteren Caroline von Wolzogen und Goethe war mit ihm befreundet. Die Briefe, in jeder Zeile Lavaters Geiſt, Lavaters Herz, ſeine Phyſiognomie, ſein magnetiſches Leben und Weben“, wurden abge⸗ ſchrieben und zirkulierten weiter. Seine Lieblingstochter Luſſe hat viele dieſer Billette geſommelt, die dann in Form von Denkſprüchen als„Worte des Herzens“ Allgetneingut wurden. Es ſind Getanken über Liehe. Gott und die Welt zur Erbauung für Traſtbedürftige, zum Nachdenken für Einſame und ſonſt vom Schickſol Betroffene Er wor unermüdlich, anderen zu dienen, voll von Geiſt und Leben und von ungewöhnlicher Produktivität. Die phyſiegnamiß den Frag⸗ mente waren das weltberühmte Buch ihrer Zeit. C. H Funck hat dieſe von Hufeland 1825 zum erſtenmal herausgegebenen„Worte des rzens“ neu bearbeitet und mit einem Nachwort verſeben deg den Geiſt Lewaters. der ſich im ganzen Werkchen ſpiegelt und din ſeinet Zeit charakteriſiert. Noch heute geht eine wahltuende e und eine eigenartige ſeeliſche Kraft von dieſen„Worten des dens? aus, die wie einſtmals allen Suchenden Troſt und Erhobie bieten. 1 Seite. Nr. 509 neut Menndeimer Zeltung linitag- nushabe) 0 —— *Jörderung des Wohnungsbaues. Wie wir vom Städtiſchen Nachrichtenamt erfahren, hat die Stadt Mannheim in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Oktober d. J. zur Erſtellung von 1049 Woh⸗ nungen, die einſchließlich der Küchen 4037 Räume enthalten und für 216 Einzelwohnräume lohne Küche), darunter ein ſtädtiſches Altersheim mit etwa 200 Zimmern, insgeſamt alſo für 4253 Räume an Hypothekenbaudarlehen 8 819 000 M. bewilligt. Schwerer Anfall. In Rauenberg bei Wiesloch wurde Sonntag früh die 83 Jahre alte Frau Bergmeier von einem Rannheimer Motorradfahrer umgefahren, wobei ſie einen Schädelbruch erlitt. Die Greiſin liegt hoffnungslos darnieder. Die Schuldfrage iſt noch nicht geklärt. vereinsnachrichten ch. Militär⸗Berein Mannheim. Die am Samstag abend im Ver⸗ einslokal„Eichbaum“ in P 5 abgehaltene Generalverſamm⸗ lung war ſo ausgezeichnet beſucht, daß der aroße Saal bald nicht ausreichte, die Kameraden zu faſſen. Es iſt dies ein erfreuliches Zei⸗ chen dafür, daß im Militärverein ſich nun wieder ein neues Leben zu regen beginnt, und daß die alte Liebe und Anhänglichkeit an den Ver⸗ ein wieder erwacht iſt. Als der ſtellvertretende Vorſitzende. Kamerad Haas erſchien, wurden ihm von Kamerad Arnold zu ſeiner Wahl als Landtaasabgeordneter die Glückwünſche des Vereins aus⸗ W. geſprochen und ein dreifaches Hurra auf den neuen Abgeordneten ausgebracht. Nach Eröffnung der Verſammlung warf Herr Haas einen Kückblick auf die letzten Vereinsjahre. Er betonte dabei im Hinblick auf die andern Vereine die nummeriſche Ueberlegenheit des Militär⸗Vereins vor dem Kriege, der damals die ſtattliche Zahl von 1400 Mitaliedern hatte. Dann kam der Kriea und der Zuſammen⸗ bruch des deutſchen Vaterlandes. Kameradſchaft, Freundſchaft und Helfsbereitſchaft ſeien die Hauptziele des Militärvereins. die niemals zu pflegen und zu fördern unterlaſſen worden ſeien Wenn man es richtig betrachte, ſo ſei die Dienſtzeit doch die ſchönſte Zeit des Lebens geweſen.(Zurufe: Sehr richtig!) Man batte keine Sorgen und der junge Mann lernte Diſsiplin,. Gehorſamkeit und ſich dem Willen anderer unterordnen. Das ſind Eigenſchaften, die heute notwendiger denn je ſeien. Cine ſolche Schule wäre geſund und für unſere Jugend etwas ganz anderes, als ihr heutiges Veranügen. Die großſe Arbeitsloſenziffer würde mit einem Schlaa ver⸗ ringert. Der Sprecher gedachte ſodann der im abgelaufenen Jahre durch Tod abgegangenen Mitalieder, zu deren Gedenken ſich die Ka⸗ meraden von den Plätzen erhoben. Weiter gedachte der Redner der verdienſtvollen Tätigkeit des Kameraden Profeſſor Dr. Alfred Bock. der leider von hier verſetzt worden ſei. und bat am Schluſſe ſeiner Ausführungen, für den Militärverein kräftig zu werben. Kamerad Otto Mehlhemmer erſtattete dann den umfanareichen Tätigkeits⸗ bericht, der ein überſichtliches Bild über die Beſtrebungen des Militär⸗ pereins gab. Nach dem Bericht ſind 21 Kameraden im vergangenen Jahre zur großen Arwee abberufen worden. Die Veteranen. Witwen und Waiſen der Vereinsmitaglieder wurden nach den Mitteln des Vereins unterſtützt. Die vom Verein abgehaltenen Veranſtaltungen erfreuten ſich. von einigen Ausnahmen abgeſehen, jeweils eines auten Beſuches. 600 Kameraden gehören dem Verein als Mitalied an. Kamerad Alfred Götz aab Vericht über den Kaſſenbeſtand. Danach ſind die Finanzen des Vereins gut und Bücher und Belege in voll⸗ kommener Ordnung. Zum 1. Vorſitzenden des Vereins wurde Land⸗ ſagsabg. Ludwig Haas und zu deſſen Stellvertreter Dr. Eder, zum 2. Vorſitzenden Kamerad Arnold und zu deſſen Stellvertreter Kamerad Wittner gewählt. In den Verwaltungsrat wurden wie⸗ dergewählt die Kameraden: Rometſch, Schreiner, Knöpfle und Tritſchler. Wie mitoeteilt wurde, werden nun wieder regel⸗ mäßig Vorträge und ſonſtige Veranſtaltungen abgehalten. Veranſtaltungen 30jähriges Skiftungsfeſt des Marine⸗VBereins Mannheim Am Samstag abend feierte der Marine⸗Verein Mann⸗ heim in den Räumen des Turnvereins von 1846 ſein 30jäh⸗ riges Stiftungsfeſt. Zu dieſem Zwecke war ein Programm aufgeſtellt worden, deſſen Abwicklung allein fünf Stunden in An⸗ ſpruch nahm. Mit Fahnen und Wimpeln war der Saal geſchmückt, als punkt 8 Uhr die Vortragsfolge mit dem Marſch„Unſere Jungen zur See“ eingeleitet wurde. Die Ouvertüre zur Oper„Der Kalif von Bagdad“ von Voildieu folgte. Dann wurden unter den Klängen eines Parademarſches die Fahnen eingeholt. Hernach begrüßte der erſte Vorſitzende, Herr Kühner, die Anweſenden in herzlichen Worten. Fräulein Betty Hauſch ſprach einen Prolog. Die Jugendgruppe des Marine⸗Vereins wartete mit Vorführungen auf. Dann betrat Korvettenkapitän Elſäſſer die Bühne. Dder Nedner entwarf ein Bild der Geſchichte der deutſchen Marine bis zu Wil⸗ helm II., deſſen Verdienſte um die Flotte er hervorhob, dem Welt⸗ krieg mit der Seeſchlacht am Skagerrack und dem Ende der deutſchen Flokte 1918. Weiter ging Karvettenkapitän Elſäſſer auf die Ver⸗ dienſte der Marine und ihrer Vedeutung für die Kolonien ein und ſchloß mit einem begeiſtert aufgenommenen Hurra auf Deutſchland, worauf ſtehend das Deutſchlandlied geſungen wurde. Herr Kreutzer vom deutſchen Offiziersbund überbrachte dem Verein zu ſeinem Feſte die herzlichſten Glückwünſche. Daran ſchloß ſich eine Fahnenehrung und Diplomverleihung, ſowie die Flaggenweihe Erſtes Konzert des Muſikvereins Guſtav Mahlers zweike Sinfonie Dieſer Sinfonie hat eine programmatiſche Beigabe, eine kurze Erläuterung geſehlt!l Wo nämlich die geſchloſſene Form fehlt, da fehlt dem naiven Hörer das geiſtige Band. Er hatte eben wäh⸗ rend des erſten Satzes die Teile nicht in der Hand, es war ihm alſo ſchwer, dem Tondichter zu folgen. Wer gelernt hat, Muſik auch zu„verſtehen“— wie man eine Sprache verſteht— der findet ſich auch in ſolchen Sätzen freier Form zurecht. Nicht ſo der nolre Hörer, ihm fehlt„etwas“, und er frogt uns, was dieſe Muſik be⸗ deuten foll. Den As⸗dur Reigen nimmt jeder mit Freuden und ſo⸗ fort auf, den„närriſchen“ dritten Satz wohl ohne Freude, aber doch beſinnlich. Beim Alt⸗Intermezzo lebten wir alle im„Urlicht“; Frau Jane Freund⸗Nauen ſang dies feierlich⸗ſchlichte Arioſo aber auch ſo ſchön, ſo edel und rein, daß wir im Entzücken vereint waren. Aber dann kamen die Verzweiflungsſtürme des Orcheſters, die Trompetenklänge des Jüngſten Gerichtes, der große Appell. Ein „Tonparadies“ ſoll ſich uns öffnen, aber der naire Hörer kommt nicht nach Am wenigſten am Tage„Aller⸗Seelen“. Dazu kommt, daß Chorſatz und Chorklang die ſchwache Seite des Tondichters Mahler ſind; in der Partitur ſieht dies alles zwar recht artig aus, aber klingt es nicht ſol Der Chor des Muſikvereins tat gewiß ſein Möglichſtes, aber die teils zu tiefen, teils zu hohen Lagen obendrein die Schwierigkeit in ſolchen Logen manche Worte tonſchön auszu⸗ ſprechen minderten die Wirkung. Richard Lert als Generaliſſimus nahm das ganze etwas zu„dick“; ſein Irrtum war aber begreiflich, weil er Mahlers Dunamitk ebenſo wörtlich verſtand, wie ſie aufge⸗ zeichnet iſt. Aber Mahler ſelbſt, der einſt ſeine dritte Sinfonie allhier leitete, hat manche ſeiner eigenen Angaben in der Praxis ſehr gemildert Bei einer Wiederholung dürfen wir wohl auf eben ſolche Milderungen rechnen; dieſe müßten m. E. den Scliſtennen Liſa Brechter und Jane Freund⸗Nauen zugute kemmen. Sie hatten wirklich einen ſchweren Stand, und zwar im doppelten Sinne: ſie ſtanden mitten zwiſchen dem Orcheſter, und was ſie zu ſingen hatten, war nicht aus dem Weſen der Stimmen erfunden. Das alte deutſche Leid. Es war recht eigentlich ein Sinfonie⸗Konzert mit abſchließen⸗ dem Chorſatz, Richard Lert ſo recht in ſeinem Element;: das ver⸗ ſtärkte Nationaltheater⸗Orcheſter folgte ſeinem Führer als eine Körperſchaft von Virtuoſen und Arno Landmann war„Orgel⸗ Begleiter“ Daß Mahler der Orgel kein gutes Wort gönnt, iſt zu beklagen, aber nachdem die Aufführung der„Auferſtehungs⸗Sin⸗ fonie“ eine ſo rerd enſtliche geworden, wollen wir über Einzelheiten des Werkes hinaus dem Muſikverein und ſeinem Leiter danken. e der Jugendgruppe des Marine⸗Vereins an, zu der auch mehrere bideit die geſtiftet wurden. Diplome erhielten für 30jährige Zugehörigkeit die Herren Wallmann, Stachelhaus, Lippold, Berndt, Rehn, Ritz, Kippenhahn, Bom⸗ marius, Steinhauer, Paulſen, Löllbach, Blümcke, Frank, Herd, Kallhardt, Herrmann und Day, für 25⸗ jährige Mitgliedſchaft die Herren Schmitt, Schütz, ODeß, Krä⸗ mer, Merz, Büttner, Stech, Hauſch, Rathe, Reiner, Spengler, Erlewein und Böning. Anhänger mit Jahres⸗ zahl erhielten für 20jährige Mitgliedſchaft die Herren Stier, Oſer, Ernſt, Kluſack und 1 und für 15jährige die Herren Diefenbacher, Keck, Sauer, Kreter, Grathwohl, Hartmann, Dries und Gleißner. In bunter Folge wechſelten nun Muſikvorträge, turneriſche Vor⸗ ührungen und humoriſtiſche Vorträge ab. Das Theaterſtück des bends:„Cin Mariner muß es ſein“ in einem Aufzug löſte großen Beifall aus. 1 Uhr war es, als der Schlußmarſch er⸗ klang und Tiſche und Stühle beiſeite getragen wurden, damit Alt und Jung das Tanzbein ſchwingen konnten. Die Marine⸗Vereine Ludwigshafen, Heidelberg, Offenburg, Darmſtadt und Karlsruhe hatten Vertreter geſchickt. W. R. * Theaternachricht. Mit der Aufführung von„Leonce und Lena“ von Julius Weismann am Freitag kommt der erfolg⸗ e badiſche Opernkomponiſt zum erſtenmal in Mannheim zu ort. In der Galerje Buck iſt z. Zt. eine Kollektion Gemälde, Porträts des Mannheimer Malers W. Dertel, ausgeſtellt. KLilm⸗Kundſchau H. Alhambra⸗Lichtſpiele.„Aus deutſchem Geiſt, aus deutſchem Weſen, iſt dieſes Bilderband gewebt. Aus dieſen Bildern ſollt ihr leſen, daß deutſche Poeſie noch lebt.“ Das iſt das dem ſiebenakti⸗ gen deutſchen Studentenfilm„O alte Burſchenherrlich⸗ keit“(Gaudeamus igitur), der in dieſer Woche dem Spielplan der Alhambra⸗Lichtſpiele künſtleriſche Bedeutung verleiht und das Entzücken der Beſucher bildet, vorangeſtellte Motto. In der Tat: es lebt in dieſem prachtvollen Werke ein Stück echter deutſcher Poeſie, jener Poeſie, die uns immer wieder erfüllt, wenn wir die Worte„Rhein— Neckar— Heidelberg— Studenten“ hören. Deutſche Gemütstiefe, rheiniſcher Humor, ſtudentiſche Mannesehre, hier ſind ſie ſelten glücklich vereinigt in einem Filmwerk, das un⸗ bedingt als ein Markſtein auf dem Siegeszug der deutſchen Film⸗ kunſt bezeichnet werden muß. Freilich: wenn in einem Filmwerk jede, auch die kleinſte Rolle von einer Filmgröße erſten Ranges be⸗ treut wird, wie es hier geſchehen iſt, dann muß ein Werk von hohem künſtleriſchem Wert entſtehen. Nur ein paar Namen, die für ſich ſelbſt ſprechen: Walter Slezak, Maria Zelenka, Karl Beckerſachs, Charles Willy Kayſer, Eugen Klöpfer, Frieda Richard, Hans Mierendorf, Roſa Valetti. Den Inhalt des Bildſtreifens erzählen, hieße ihm den Reiz ſeiner Romantik nehmen. Es iſt die Liebes⸗ geſchichte des Studenten Walter Reimann, reich an ernſtem und heiterem Geſchehen, umrankt vom Zauber deutſchen Studenten⸗ tums. Das Landhäußer⸗Quartett und das Haus⸗ orcheſter unter der bewährten Leitung des Kapellmeiſters Willy Bilz wetteifern miteinander in der mufikaliſchen Untermalung des einzigartigen Filmwerkes.— Die Deulig⸗Woche Nr. 44 bringt prächtige Aufnahmen vom Hindernisreiten der Reichswehr, intereſſante Bilder von dem Beſuch der Lappen in Deutſchland, von der Weltreiſe des Prinzen von Wales und ergänzt ſo das vortreffliche Programm aufs beſte. —s. ÜUfa⸗Theater P 6. Charleys Tante! Es iſt die alte Geſchichte in modernem amerikaniſchen Stil— die Geſchichte von der Tante, die gar keine Tante iſt. Das die„falſche“ Tante falſch iſt, beweiſt das Erſcheinen der„richtigen“ Tante. Ehe aber die „richtige“ erſcheint, ſetzt die„falſche“ zwei Männerherzen in flam⸗ mende Gluten und ſtiftet zwei Verlobungen. Dann erſt, zur rechten Zeit, darf die„richtige“ Tante eintreffen, um alle Knoten zu löſen, ihrerſeits ebenfalls zwei Verlobungen zu ſtiften, ſodaß am guten Ende das„Sichkriegen“ Triumphe feiert. Die Idee, das „Was“, iſt bekannt, aber das„Wie“ muß man geſehen haben! Die Zuſammenſetzung iſt eine ſehr glückliche. Doch ſie alle, die Studen⸗ ten, die Bräute, der Vater, der Vormund, die„Richtige“ und der Diener— ſie alle ſind nur Planeten, die um die Sonne kreiſen. Die Sonne iſt Sid Chaplin, die„falſche“ Tante. Welch eine Kunſt offenbart ſich in ſeinem Spiel. Er iſt ganz Tante, bis ins Allerkleinſte und ⸗feinſte. Etwas nur läßt ihn ſeine Rolle ver⸗ geſſen: der Wein und die Zigarre— aber das muß ſo ſein! Sieht man dieſe Tante, ſo lacht und lacht man immerfort, denkt man an die ungeheure Arbeit, die die Rolle erfordert, ſo ſtaunt, bewundert man. Sie iſt eine Glanzleiſtung, ein Ereignis.—„Peggy macht Karriere“, ein Luſtſpiel in 2 Akten, zeigt uns die ent⸗ zückende Bab)h Peggy. Das Wunderkind hat alle Herzen im Sturm erobert— Jackjes Stern iſt überſtrahlt!— Die Ufa⸗ Wochenſchau, die wie immer intereſſante Bildberichte aus allen Ländern der Erde bringt, ergänzt das großartige Programm. W. R. Ufa-Theater„Schauburg“.„Soll manheiraten?“ Das iſt eine Frage, über die ſich ſchon viele den Kopf zerbrochen haben, und ſich noch viele den Kopf zerbrechen werden. In wie⸗ vielen Schriften iſt dieſe Frage ſchon erörtert worden. Nun hat man ſogar einen Film darüber geſchaffen. Aber die Frage beant⸗ Theater undo Muſik wiesbadener Theater. Die Neuinſzenierung von Goethes „Göß von Berlichingen“ wurde im Ganzen ſtarkes und be⸗ zwingendes Erlebnis. Unerachtet manch kleiner Mäugel der Bühnen⸗ beorbeitung, wie ſie bei Zuſammenziehung der zahlreich wechſelnden Epiſoden zu 21 Bildern kaum zu vermeiden waren, bedeutete die ſzeniſche Geſtaltung durch Intendant Dr. Hagemann eine ſchöpferiſche Regieleiſtung von Rang. Eindrucksvoll, mit kargen Mitteln überzeugend und zugleich maleriſch reizvoll wirkten die Bühnenbilder, wechſelnde Hintergründe bei gleichbleibenden Seiten⸗ kuliſſen, die ungemein raſche Verwandlung ermöglichten. Die Zu⸗ ſammendrängung der verſchiedenen Epiſoden der Belagerung Jart⸗ hauſens freilich in nur einer Szene erſcheint ſinnwidrig, ebenſo die Beſchränkung der Ereigniſſe des Bauernaufſtandes auf ein einziges Bild; andererſeits hätte die Szene der Ermordung Adelheids nach der vorangehenden Schilderung des Fehmgerichtes unbeſchadet fortge⸗ kaſſen werden können. Ausgezeichnet war die 9. aller Hauptrollen; eine prachtvolle Leiſtung bot in erſter Linie Momber als Götz, frei von jeder theatraliſchen Poſe, ganz menſchlich, blut⸗ voll und ungemein liebenswert, in durchaus perfönlicher Auffaſſung die den gutmütig⸗biederen Hausvater, das ſchlichte und kindhaft⸗ gläubige Gemüt mehr hervorhob als die rauhe Kraft des Haudegens. — Wenig erfreulich wie faſt alle Schauſpielneuheiten des Jachres, erwies ſich die Aufführung von Maughams Luſtſpiel„Viktoria“ als ein Mißgriff. Der Verſuch, das Enoch Arden⸗Motiv ins Schwankhafte umzukehren, erweckt im Mangel echten, erlöſenden Humors und in ziemlich plumper Abſichtlichkeit nur peinliche Gefühle. Ein paar witzige Einfälle und flottgeführter Dalog können nur vorübergehend mit dem Vorwurf ausſöhnen, der letzte Akte verſandet in Langweile. Die Regie Dr. Buxbaums und die etwas konventionelle Darſtellung machten die Bedeutungsloſigkeit nicht überzeugender. Eine Notwendigkeit für den Import dieſer Auslandsware iſt nicht einzuſehen und der ſchon häufig gezeigte Mangel an Spürſinn für gute Neuerſcheinungen läßt viel künſtleriſche Arbeit unfruchtbar bleiben. 8 Heinrich Leis %„Das große Welttheater“, Reichsdeutſche Uraufführung im Dresdener Staatstheater. Hugo v. Hoffmannsthal ſchrieb ſein Myſterium„Das Salzburger große Welttheater“ als Huldigung für die Stadt Salzburg, die durch die ſtimmungsſtarke„Jedermann“⸗ Aufführung auf dem Domplatze ſein Spiel weltberühmt machte. Der Dichter ſträubte ſich, ſein„Welttheater“ anderswo ſpielen zu leſſſen, weil ihm nur her im Rahmen der Salzburger Feſtſpele unter Reinhardts Regie die Gewähr für den erforderlichen Stil der Dar⸗ ſtellung und Bühnengeſtaltung gegeben war. Er fürchtete, daß ſein Myſterium auf einer modernen Illuſionsbühne ſein Beſtes ver⸗ lieren würde, die Weihe dieſes kindlich ſtarken Spieles. Dir reichs⸗ deutſche Uraufführung in Dresden bewies die Richtigkeit dieſer Auf⸗ faſſung. Für die Dresdener reichsdeutſche Uraufführung hatte ein wortet er auch nicht. In Mannheim ſagt man eben:„Das kannſt du machen, wie du Geld haſt.“ In dieſem Sinne hält es der Film auch. Es iſt die alte Geſchichte: Der Mann hat vor lauter Geſchäfte keine Zeit für ſeine Frau. Die wird darüber ſehr unge⸗ halten, iſt eiferſüchtig auf die ſchöne Sekretärin. Dazu verkehrt ein Freund im Hauſe, der hübſch und Spezialiſt für Eheſcheidungen iſt. Was will man da mehr? Der Bruch muß kommen und er kommt, wird aber wieder überbrückt. Der Film geht mit der erſte⸗ Frage wieder aus. Künſtler wie Max Lauda, Olga Tſchechowa, Angelo Ferrari u. a. geben dem Werk eine beſondere Note.—„Fim hat Alpdrücken“, eine zweiaktige Groteske, Aufnahmen vom Poloſpiel und die„Ufa⸗Wochenſchau ergänzen das Programm. Kommunale Chronik Seckenheim, 29. Okt. Aus der jüngſten Gemeind erate ſitzung iſt mitzuteilen: Von der Aufſtellung einer Reklametafe wird abgeſehen.— Gegen die Legung eines Telegraphenkabels iſ unter den üblichen Bedingungen nichts einzuwenden.— Die An⸗ gelegenheit wegen Anſtellung eines Schulzahnarztes wird bis zur nächſten Voranſchlagsaufſtellung zurückgeſtellt.— Die Jagd⸗ pachtverträge werden genehmigt.— Gegen das Baugeſuch der Vau⸗ genoſſenſchaft iſt nichts einzuwenden.— Anſtelle der perſönlichen Mahnung ſoll für die in Seckenheim wohnhaften Gemeindeſchuldner eine öffentliche Aufforderung zur Zahlung treten.— Zwei Geſuche um Nachlaß der Vergnügungsſteuer werden verbeſchieden. I. Oftersheim, 1. Nov. Die jünaſte Büraerausſchuß⸗ ſitzung befaßte ſich mit dem Gemeindevoranſchlaa für 1925/26., der durch die Verzögerung der Zuteilunasbeſtimmung betr. Einkommenſteuer ebenfalls verzögert wurde. Im allgemeinen hat er gegenüber dem des Voriahres nur unbedeutende Veränderungen. Wichtia und ein Zeugnis für die Sparſamkeit der Gemeindeverwal⸗ tung iſt der gleichaebliebene Umlagefuß von 85 Pfennig⸗ während ihn die umliegenden Gemeinden faſt alle in die Höhe ſetzen mußten. Aus Sparſamkeitsgründen hat man auch davon abgeſehen, größere Poſten an Unternehmungen in den Voranſchlaa aufzuneb⸗ men. In der ſtrittigen Frage der arößeren Rentabilität der vrivaten oder der von der Gemeindeverwaltung geübten Zuchttierbaltung wurde der Beweis erbracht, daß mit Uebernahme in die Gemeinde⸗ verwaltung ſowohl den Tierbeſitzern als auch den Umlagezahlern mehr gedient ſei. Die Initiative zu dieſem Schritt iſt ein beſondere⸗ Verdienſt von Bürgermeiſter Greulich. Man wird wohl nach den ge⸗ machten Erfahrungen bei der gemeindlichen Zuchttierhaltung beſtehen bleiben. Im Verlauf der weiteren Verhandlungen wurden die hohen Gehälter der Gemeindebeamten bemängelt und deren Herabſetzung beantragt. Fernerhin einigte man ſich auf eine Streichuna des Aus⸗ lagenerſatzes für Bürgermeiſter Greulich. der in Rückſicht auf ſein⸗ täglichen Fahrten von Schwetzingen nach Oftersheim vorgeſehen war⸗ Hiernach fand der Voranſchlag einmütige Zuſtimmung. * Epfenbach. 30. Okt. Durch Bürgerbeſchluß verkaufte die bieſige Gemeinde ihren Anteil am Zehntwald im kleinen Odenwald an den badiſchen Staat zum Preiſe von 150 000 RM. Da der Wald für die Gemeinde zu abgelegen war, rentierte er nicht mehr. Im Jahte 1924 warf der Wald im ganzen 1000 RM. ab als Reingewinn, das ſind nicht einmal 1 Prozenk des Wertes. Mit dem Gelde baut Gemeinde nun eine Waſſerleitung. Der badiſche Staat. der im kleinen Odenwald bereits ausgedehnte Forſten beſitzt. wird auch dieſen Wald nach den neueſten Erfahrungen beforſten und ſo ren⸗ tabel geſtalten. ( Neuſtadt a.., 1. Nov. Eine ſtädtiſche Singſchul⸗ wird hier auf Anreauna des Bürgermeiſteramts, des Muſikdirektor? Hafaren und des Volksbildungsverbandes ins Leben gerufen. die neue Singſchule, deren Unterricht unentgeltlich iſt, kommen 5 der der 4. bis 8. Klaſſe in Frage. Die Kinder werden vor der Aut⸗ nahme einer Prüfung unterzogen. Das Ziel der ſtädtiſchen Sing ſchule ſoll den geſangsbegabten Kindern eine koſtenloſe Weiterbildung ſichern und darüber hinaus ſoll die Schaffung eines aut ausgebildeten Städtiſchen Jugendchores, der das allgemeine Geſang, vereinsleben fördern kann, angeſtrebt werden. Man begegnet in ſiger Stadt dieſem Plan mit aroßem Intereſſe. führender Meiſter barocker Inſzenierung, Alfred Roller in Wice ein eigenes Szenenbild geſchaffen, das ſich nicht an die Salzhurg Aufführung anlehnte. Er nutzte mit ſeinen Helfern das Wühel, bild als Ausdruckskunſt, gliederte die Bühne horizontal und vertieg ohne die Entgleiſung der Häufung moderner Theatertreppen, trich drngte zum Architektoniſchen. Georg Kieſaus Regie unterf 18 die barocke Linie und ließ mit feinem Sinn, mit rhythmiſch em ide dynamiſchem Spiel die Perſonen aus dem Raume wachſen. Künſtler ſuchten das„Welttheater“ im Rahmen unſerer Staatsbühn als Barockbühne, als Inbegriff aller ſinnlichen Elemente des ine ters zu erfaſſen. Zuſchauerraum und Spielraum waren dur Jen breite Unterbühne getrennt, aus der die noch unbelebten Men des ſtiegen, ferner durch eine Rieſenverſenkung, die in das Reich de Todes führte. Ein wundervoll gegliederter Raum, darüber az Bühnenmagie der Beleuchtung, die Muſik und Architektur. Mißverhältnis zwiſchen dem naiven Volksſpiel und dem un lichen Aufwand von Theatermitteln wirkte in dieſem Rahmen, der Zuſchauer nicht Mitſpieler war, oratorienhaft breit. ſacralen Erſtarrung ging das Beſte, das Menſchliche unber. ez reichsdeutſche Uraufführung, wie ſtark auch die Regie war, 4 ganz klar, daß dieſes Gegenſtück von dem Myſterium„Jederma ger unbedingt ſeine volle Wirkung nur im Rahmen der Sa Feſtſpiele finden kann. Johannes Reichelt Runſt und Wiſſenſchaſt O der Maler Egger-Cienz zum Ehrendoktor ernannt. Neate⸗ kannte Geſchichtsmaler Profeſſor Albin Egger⸗Lienz, ſi in Mitglied der Weimarer Hochſchule für bildende Kunſt, der vegie St. Juſtina bei Bozen lebt, wurde von der philoſophiſchen Akaden der Univerſität Innsbruck zum Ehrendoktor ernannt. nihro⸗ Der Urſprung des Menſchen. Ein amerikaniſcher Ar om polog Dr. Kedlicka, Kurator der phyſiſchen Anthropologie a Nationalmuſeum, iſt kürzlich von einer ſechsmonatigen ee reiſe zurückgekehrt und hat erklärt, daß ſeine Funde von oſſt jen und Ueberreſten, ſowie die von ihm mitgebrachten Pbotogrucdfen geeignet ſeien, neues Licht auf den Urſprung des Menſchen zu werte Er bezeichnet als ergebnisreichſte Gebiete für Anthropologe gen. Siwalik Hills, die ſich von Kaſchmir bis faſt nach Burma erſtrec zn das Tal des Solofluſſes in Java und das Rhodeſiabergland. n. Indien will Dr. Kedlicka Spuren von Negritoblut feſtgeſtellt 19 Ferner ſei es ihm gelungen, eine Karte über den au zuf b6el den die Vorſahren der Negerabkömmlinge auf den Philippinen Jn chrer Wanderung von Afrika nach Indien genommen haben. In⸗ Tibet entdeckte der Gelehrte ausgeſprochen ſfüdamerikantſche er dianertypen, die er als Nochkömmlinge amerikaniſcher Ureinwogn anſpricht. Er ſagte, er habe eine Anzahl photographiſcher iſcher nahmen dieſer Tibetaner mitgebracht, die er als ſolche ameritc men anſehen würde, wenn er ſie nicht ſelbſt aufgend ätte. o A . eeeee —* . Dienstag, den 3. November 1825 5. Seite. Nr. 509 Nus dem Lande mi* Schwetzingen, 2. Nov. Hier erkrankte eine ganze Familie 80 Dienſtmädchen und Waſchfrau nach dem Genuß von wartenmagen unter ſchweren Vergi'ftungser⸗ ſel einungen. Auch zahlreiche andere Perſonen, die von dem⸗ elben Schlvartenmagen gegeſſen haben ſind zum Teil ſchwer er⸗ ränkt. Unterſuchung iſt eingeleitet. * Oftersheim, 2. Nov. Von der Gendarmerie feſtgenommen wurde der in der Zündholzfabrik in Rheinau angeſtellte Buch⸗ alter Jakob Zimmermann von hier wegen Ürkunden⸗ älſchung und Betrügereien. Er ſoll durch Fälſchungen von rankenſcheinen die Betriebskrankenkaſſe und krank gemeldete Ar⸗ eiter um erhebliche Summen betrogen haben. k. Heidelberg, 3. November. der Verkehrsverein befaßte ſich in ſeiner geſtrigen Vorſtandsſitzung mit der Frage der Ver⸗ reiterung der Bergheimerſtraße, die die Hauptverkehrs⸗ ſtraße zwiſchen Heidelberg und Mannheim bildet. Die Ver⸗ breiterung iſt faſt vollſtändig durchgeführt, Widerſtände bereiten nur 97 Angrenzer und das Akademiſche Krankenhaus. Der Verein iſt er Anſicht, daß die vollkommene Verbreiterung nicht an dieſen Widerſtänden ſcheitern dürfe, umſo mehr, da auch die Elektrifi⸗ lerung der Nebenbahn nach Manheim und die Aufnahme Ver zweigleiſigen Betriebs zwiſchen Straßenbahn und..G. eine erbreiterung unumgänglich notwendig mache. Wünſche nach grö⸗ Sauberkeit in den Straßen und Inſtandſetzung beſonders ſchlech⸗ 56 Straßen innerhalb der Stadt wurden laut. Der Verkehrsverein tecrußte trotz der Ueberſchreitung der Baukoſten das neue Thea⸗ be r und will durch verſchiedene Vorſchläge zur Beſſerung des Theater⸗ ſuchs mithelfen. Einer in der NMz. angeregten Theatergemein⸗ ſchaft mit Mannheim ſteht der Verein ſympathiſch gegenüber. 2 Weinheim, 2. Nopbr. Am Sonntag vormittag fand unter gewaltiger Teilnahme der Bevölkerung und im Beiſein der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Behörden auf dem hieſigen Heldenfriedhofe eine riegergedächtnisfeier ſtatt. Die Stadtverwaltung hatte auf jedem einzelnen Kriegergrab einen Kranz niederlegen laſſen. achdem die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle den Choral„Jeſus, meine Liederſicht“ geſpielt“ und der Männergeſangverein„Germania“ das ied„Der treue Kamerd“ geſungen hatte, hielt der katholiſche Stadt⸗ pfarrer Hoferer die Gedächtnisrede, in der er hervorhob, es müßte uns endlich klar werden, daß die Blutopfer der Gefallenen und das Rieſenleid, das wir durchzumachen hatten, uns zu einem emigen Volk von Brüdern zuſammenſchweißen ſollte. Aber wie weit ſeien wir von einer Einigkeit entfernt. Wer heute in der eit der Not das Volk auseinanderreißt und wer Stadt und Land, tände und Konfeſſionen gegen einanderhetzt, der verſündige ſich dem Andenken unſerer gefallenen Brüder. Die Feier ſchloß mit Choralgeſang. in* Wiesloch, 31. Oktober. Im Hauſe der Witwe Hofſtetter 80 Heſſelgaſſe war im Laufe des Jahres dreimal Feuer aus. 5 rochen. Zum dritten Mal brannte vorgeſtern abend in der Schlaf⸗ 9525 eine Bettdecke. Das Feuer konnte ſchnell gelöſcht werden, ohne N elteeren Schaden zu tun. Die Urſache der Brände konnte bis jetzt nicht ſeltgeſteut werden. Die 20jährige Tochter Anna der Frau Hof⸗ hat nunmehr eingeſtanden, alle drei Brände ang elegt zu —0 Da die Tochter geiſtig nicht normal iſt, wurde ſie geſtern nd in die hieſige Heil⸗ und Pflegeanſtalt gebracht. ſo I. Eppingen, 1. Nopbr. Eine große Unruhe iſt in unſerem ſonſt ſtillen Städtchen eingekehrt. In der Nacht von Donnerstag auf reitag erſt brannte es in der Cigorienfabrik der Firma Heinrich 8 rank Söhne. Glücklicherweiſe konnte durch das raſche Ein⸗ reifen der Feuerwehr größeres Unheil verhütet werden. Aber hat ſich die Beſtürzung gelegt, da wird ſie aufs neue ge⸗ d und wiederbelebt. Geſtern abend gegen halb 6 Uhr brach in der Scheune des Landwirts Karl Ehalt Feuer aus. das genährt urch die dort aufgeſtapelten Strohvorräte raſch einen gewaltigen ang annahm. Dazu kam, daß ein großer Teil der Feuerwehr⸗ ſiher zu dieſer Zeit noch auf dem Felde war und auch die Be⸗ r ſelbſt ſich nicht zu Hauſe befanden. Dies erklärt auch, daß man ſich über die ee vollkommen im Unklaren iſt, Ge vermutet man Kurzſchluß. Das Feuer breitete ſich mit raſender übecdwindigkett, zunächſt ungedämmt, aus, griff auf das Wohnhaus r, zerſtörte dieſes, ferner fielen noch zwei Nachbarſcheunen dem wirk e zum Opfer, bis die erſchienene Feuerwehr die Bekämpfung örg ſam aufnehmen konnte. Die Unmittelbarkeit des Brandes br chte es mit ſich, daß das Mobiliar faſt vollſtändig ver⸗ Scunte. Selbſt ein Pferd wurde ein Raub der Flammen. Der geht in die Tauſende und iſt noch nicht zu überſehen. berbiſchofsheim, 31. Okt. Hier iſt der Brotpreies um Pſen 10 Prozent herabgeſetzt worden, nämlich für das 3 d PBrot von 55 Pfg. auf 50 Pfg. und für das 6 Pfund⸗Brot auf 1 Mark. „ Karlsruhe, 1. Nov. Nach langer ſchwerer Krankheit iſt hier ſarben weſter Friedrich Fazler 58 Alter von 61 Jahren ge⸗ ſarden, Die Karlsruher Metzgerinnung, deren Vorſitzender der Ver⸗ Außer war, erleidet durch ſeinen Heimgang einen ſchweren Verluſt. dhe dem Poſten eines Inmungs⸗Vorſitzenden bekleidete er eine kamum anderer Ehrenämter. So war er Mitglied der Handwerks⸗ er und der Kommiſſion für Meiſter⸗ und Geſellenprüfungen. wurd. r. Baden-Baden, 1. Nov. Geſtern in den Nachmittagsſtunden zunde der am Donnerstag aus dem Leben geſchiedene Verwalter beſtatt Georg Becker auf dem hieſigen Friedhof zur letzten Ruhe 18 et. Der Verſtorbene war lange Jahre Verwalter des hieſigen die iesbades und erfreute ſich großer Beliebtheit bei allen denen, verdies dieſem ſtaatlichen Erholungsheim Aufenthalt nahmen. Sehr an 0 hat er ſich auch um das Militärvereinsweſen gemaht. dande Zeit war er Vorſitzender dez Dosgau⸗Militärvereins⸗Ver⸗ ordentl Zur Trauerfeier auf dem Friedhof hatte ſich eine außer⸗ ergrei ich große Zahl von Leidtragenden eingefunden. Nach einer alle ifenden Trauerrede des Stadtpfärrer Heſſelbacher ließen Widndieſigen Militärvereine am Grabe Kränze mit Schleife und ung unter ehrenden Anſprachen niederlegen. Singen, 31. Okt. Die Scheffelgemeinde auf dem Hohentwiel E. gen, F der Veranſtaltverein der Hohentwielfeftſpiele ſah ſich gezwun⸗ onkurs anzumelden. Aene Mannhelmer Zeitung(Mittag⸗Ausgade) Aus der pfalz Brand eines Straßenbahnwagens Oeudwigshafen d. Rh., 3. Nov. Ein Straßenbahn⸗ wagen geriet geſtern abend 7 Uhr an der Einbiegung der Lud⸗ wigsſtraße zum Brückenaufgang in Brand. Mehrere meterhohe blaue Stichflammen aus dem Führerſtande hielten etwa eine Minute lang an und riefen unter den Fahrgäſten des Wagens eine Panik hervor. Bei dem fluchtartigen Verlaſſen des Wagens gab es im Gedränge einige Verletzte. Ein Kaufmann aus Mannheim erlitt ernſtliche Verletzungen am Handgelenk, ſo daß er im Krankenhaus verbunden werden mußte. Eine Poſtaſſiſtentin bekam unter der Aufregung einen Nervenſchock mit Herzkrämp⸗ fen und mußte mit dem Krankenwagen nach dem Krankenhaus be⸗ fördert werden. Der elektriſche Wagen wurde ausrangiert und ab⸗ geſchleppt. Leider machten ſich einige unſaubere Elemente die Panik zu Nutzen und entwendeten eine Reihe von Gegenſtänden, die den Fahrgäſten gehörten. So wurde einer Frau aus ihrem Einkaufs⸗ beutel die Handtaſche herausgeſtohlen. Zur Beendigung der Weinleſe in der Pfalz Bei ungünſtiger Witterung haben, ſo wird uns aus Bad Dürk⸗ heim geſchrieben, nunmehr auch die Großweingüter den Weißherbſt beendet. Das Hinausſchieben der Leſe hat zwar die Qualität außer⸗ ordentlich verbeſſert, das ging jedoch zum großen Teil auf Koſten des Mengenergebniſſes. Bei der Gutsverwal⸗ tung in Wachenheim vorgenommenen Beerenausleſe zeigten ſich ganz enorm hohe Grade, und beim Weingut M. Eiſenberger Erben in Deidesheim wurden Moſtgewichte erzielt bei Ausleſe von 238 und bei Trockenbauausleſe von 246 Grad, ſodaß behauptet werden kann, daß der 1925er den 1924er und vielleicht noch frühere gute Jahr⸗ gänge an Qualität weit übertrifft. Auch an Quantität kommt manches Großgut und auch kleinere Winzer dem Jahrgang 1924 ſehr nahe, beſonders diejenigen, die zur rechten Zeit die richtigen Be⸗ kämpfungsmittel gegen Heul und Sauerwurm angewendet haben.— Im Weinbaugebiet der Mittelhaardt belebt ſich zwar die Kaufluſt etwas, doch iſt die Geldknappheit immer noch ein ſtarkes Hindernis in Bezug auf größere Abſchlüſſe. In Ungſtein verkaufte der Winzer⸗ verein ſein Portugieſererträgnis, etwa 250—300 Fuder zu Mk. 420 bis 440 Mk. und 460 Mk. per Fuder. In Weißmoſt konnten noch keine nennenswerten Geſchäftsabſchlüſſe getätigt werden, da bei einem Preis unter Mk. 800—900 keine Ahgabe erfolgte. In Bad Dürkheim wurden 1925er Weißweine zu Mk. 800 abgeſetzt. In Deidesheim kamen 1924er Weißweine zu Mk. 1250, in Weißenheim a. Bg. zu Mk. 600 bis Mk. 700 das Fuder zum Verkauf.— Im Gebiet der oberen Haardt hat wohl die Gemarkung St. Martin am beſten ab⸗ geſchnitten, die einen Mittelwein einbrachte und in den beſſeren Lagen einen Dreiviertel bis ganzen Herbſt, in den unteren jedoch, wo der Sauerwurm gewütet hatte, nur einen Drittelertrag verzeichnen konnte. Im Moſtgeſchäft brachte die Logel von 40 Liter Mk. 18—19, während gekelterter und verbeſſerter neuer Wein ſich auf Mk. 540 bis 550 Mk., naturreiner 1925 auf Mk. 580 die 1000 Liter im Preis ſtellten. 1 * Ludwigshafen, 2. Nov. Zehntauſende von Menſchen pilgerten am geſtrigen Tage nach dem Hauptfriedhof, um der Toten in ehr⸗ furchtsvoller Weiſe zu gedenken. Kränze und Blumen in Maſſen ſchmückten die einzelnen Gräberreihen. Die Stadtgemeinde Lud⸗ wigshafen und der Krieger⸗ und Militärverein Ludwigshafen hatten prachtvolle Kränze in der Gedächtnishalle des Ehrenfriedhofes für die im Weltkriege Gefallenen niederlegen laſſen. * Ludwigshafen, 2. November. Am Donnerstag abend ſtahlen zwei unbekannte Männer in einer Wirtſchaft der Hohenzollernſtraße in Frieſenheim die Geldkaſette mit 2000 und gingen flüchtig. Der Diebſtahl wurde bemerkt, und die Täter, zwei junge Burſchen, verfolgt, worauf dieſe die Kaſette auf der Flucht wegwar⸗ fen, die unbeſchädigt dem Eigentümer ausgehändigt werden konnte. *Speyer, 1. Novpbr. Die Landwirtſchaftliche Kreisverſuchs⸗ ſtation und öffentliche Unterſuchungsanſtalt für Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel in Speyer a. Rh. begeht die Feier ihres 50jährigen Beſtehen am Sonntag, 22. November, mit einem Feſtakt im Kreistagsſaale der Regierung. * Haßloch, 1. Nov. Schulamtsärztliche Unterſuchungen haben das Auftreten der ſehr anſteckenden, heimtückiſchen ägyptiſchen Augenkrankheit bei Kindern in den hieſigen Schulen feſt⸗ geſtellt. Entſprechend notwendige Gegenmaßnahmen wurden an⸗ geordnet. *Bad⸗Dürkheim, 1. Nov. Dder Pfälziſch⸗Badiſche Kon⸗ dätorenverband hielt hier in dieſer Woche eine Tagung ab, zu der zahlreiche Mitglieder aus Karlsruhe und Mannheim er⸗ ſchienen waren. Im Parkhotel fanden die Verhandlungen ſtatt, bet der die wichtigſten Fachfragen behandelt wurden. Als Abſchluß der Tagung fanden Ausflüge nach der Limburg und nach Wachenheim und in der näheren Umgebung Bad⸗Dürkheims ſtatt. Nachbargebiete *St. Ingberi, 29. Okt. Schon längere Zeit hindurch werden auf den Güterbahnhöfen Saarbrücken und St. Ingbert Diebſtähle feſtgeſtellt, ohne daß es bisher gelungen war, die Diebe zu erwiſchen. An Stückgutsſendungen fehlten oft ganze Kiſten, während andere Kiſten erbrochen und der Inhalt zum Teil geſtohlen wurde, ſodaß die Eiſenbahn ſtets Reklamationen der Empfänger hatte. f iſt es nun endlich gelungen ein ſolches Diebes neſt auszuheben. Eine hieſige Wirifchaft in der Nähe des Bahnhoſes ſcheint den Die⸗ ben als Aufhewahrungsort für das geſtohlene Gut gedient zu haben. Bis heute miitcg ſaßen vier Angeſtellte der Eiſenbahn und der betreffende Wirt in Gewahrſam. Die Verhafteten geſtehen die Diebſtähle ein. Sportliche Kundſchau Fußball aus der Pfalz Vorderpfalzkreis Auch der Vorderpfalzkreis hatte kein vollſtändiges Programm. Die Ergebniſſe der ausgetragenen Spiele krempelten die Tabelle mit Ausnahme an der Spitze und am Ende um. Im großen ganzen gab es keine beſonderen Ueberraſchungen. Am torreichſten geſtaltete ſich das wohl wichtigſte Treffen in Speyer. .-U. Speyer— J. B. Frankenthal:3 Die Ausſichten auf Sieg war beiden Mannſchaften gegeben. Letzten Endes behielten die Speyerer die Oberhand und die Punkte. Einen harten Kampf gab es in Oppau, wo 1914 Oppau— F. C. Pfalz Ludwigshafen:3 Federn laſſen mußte. Der Sieg der Pfälzer war ſehr von Nöten. Bis zur Halbzeit ſtand der Kampf noch unentſchieden und konnte Ludwigshafen erſt in der zweiten Halbzeit nach großen Anſtrengungen durch beſſere Spielerfahrung das gute Ende für ſich behalten. Kurz vor Schluß erringt Oppau ſein Ehrentor. Auf eigenem Platz blieb wie vorauszuſehen war, Arminia Rheingönheim— Anion Ludwigshafen:2 Sieger. Nach abwechſelungsreichem Kampf, wobei Arminia ſtets im Vorteil war und die Angriffe der Gäſte wenig zur Geltung kamen, mußten letztere die Punkte in Rheingönheim laſſen. Hinkerpfalzkreis Jin Hinterpfalzkreis ſtanden ſich die Vertreter der Spipengruppe und die beiden Tabellenletzten gegenüber. Eine Aenderung iſt in der Reihenfolge nur inſofern eingetreten, als F. V. Kaiſerslautern und V. f. R. Pirmaſens ihre Plätze in der Tabelle änderten. Kaiſers⸗ lautern hatte ſein übliches Lokaltreffen in dem Spiel Olympia Kaiſerslautern—Phönix Kaiſerslautern:5. Auch im letzten Spiel der Vorrunde konnte Olympia Kaiſerslautern keine Siegeslorbeeren ernten. Schon in der erſten Halbzeit ſtellt Phönix Kaiſerslautern mit:1 den Sieg ſicher, den bis zum Schluß noch zwei weitere Tore folgten, während Olympia nur noch eins entgegenſetzen konnte.— In einem weiteren Kampf in Kaiſerslautern ſtanden ſich J. B. ftaiſerslautern—B. f. R. Pirmaſens:2 gegenüber. Nach gleichwertigem Spiel konnte Kaiſerslautern die Punkte für ſich behalten. Ein Unentſchieden wäre richtiger geweſen. Kurz vor Halbzeit kommt Pirmaſens zu ſeinem Führungstreffer. Nach Wiederbeginn wird das Spiel ſchärfer und ein Spieler von Pirmaſens wird wegen unfairem Spiel vom Platz gewieſen. Trotz dieſer Schwächung kann Pirmaſens das gute Ende für ſich erringen. Wie vorauszuſehen war blieb auf auswärtigem Boden in dem Treffen Sp. C. Pirmaſens— B. f. R. Kaiferslautern:3 letztere Mannſchaft Sieger. Daß den Pirmaſenſer nicht einmal das Ehrentor gelang, zeugt für eine gute Verteidigung der Gäſte. Kehraus auf der Chemnitzer Radrennbahn Chemnitz. 1. November.(Eig. Drahtbericht.) Die letzten Herbſt⸗ rennen dieſer Saiſon fanden vor etwa 3000 Zuſchauern bei beſter Witterung ſtatt und brachten ſchöne Kämpfe. Junghans dominierte in glänzender Form in den beiden Steherrennen, während Lange das Fliegerrennen gewann. Großer Herbſtpreis über 50 Am. 1. Junghans⸗Chemnitz 41,31 Min. 2. Thomas⸗Berlin 625 Meter zurück. 3. Dicketmann ⸗· Holland 650 Meter zurück. 4. 750 Meter zurück. 5. Fejar⸗Breslau 8800 Meter infolge Rad⸗ und Motorſchadens. Abſchiedspreis über 5ö0 äm. 1. Junghans⸗-Chemnitz 41,37 Min. 2. Dickentmann⸗Holland 625 Meter zurück. 3. Wegmann⸗ Schweiz 2225 Meter. 4. Fejar⸗Breslau 5875 Meter. 5. Thomas⸗ Berlin infolge 6000 Meter zurück. Jliegerrennen ü 1000 Meter. 1. Lange⸗Chemnitz: 2. Wagner⸗Themnitz; 3. Voigmann. Anion Darmſtadt— Spielvereinigung Sandhofen:0(:0) Eine große Senſation gab es geſtern in Darmſtadt, denn es gelang dem Liganeulinge, den Meiſterſchaftsfavoriten des Odenwald⸗ kreiſes zu ſchlagen. Sandhofen hatte in der 1. Spielzeit die beſſere Platzhälfte, vermochte aber durch energiſches Spiel keinen Vorſprung herauszuholen. Dagegen gelang es Union, kurz vor Halbzeit das ſiegbringende Tor zu erzielen. Erſt nach dem Wechſel kam der Elf Sandhofens der Ernſt der Lage zum Bewußtſein. Sie ſpielte dann ſtark überlegen, vermochte jedoch die zahlreiche Verteidigung des Gegners nicht zu überwinden. Ueberdies vergab Sandhofen die Chance eines Elfmeters. Durch koloſſalen Eifer vermochten die Heſſen das Spiel bis zum Schluſſe ziemlich ausgeglichen zu geſtalten. Die Darmſtädter konnten den knappen:0⸗Sieg, der viel bejubelt wurde, halten. Schiedsrichter Herr Goldbach(..R. Frankfurt) leitete den Kampf zufrieden⸗ ed⸗ ſtellend. ANutoſport «Fur Inkernakionalen Alpenfahrk 1926. In den Räumen des Automobilklub der Schweiz tagte die Delegiertenkonferenz der vier an der internationalen Alpenfahrt 1926 intereſſierten Automobil⸗ klubs von Italien, Deutſchland, Oeſterreich und der Schweiz Die Delegierten legten die Grundzüge des Reglements für die Alpenfahrt feſt. Als Sieger ſollen dieſenigen Konkurrenten bezeichnet werden, die in ihrer Kategorie die vorgeſchriebene Stun⸗ dengeſchwindigkeit von 45 Kilometer am eheſten einhalten. Die Strecke der Alpenfahrt ſoll in ſieben Etappen zerlegt werden und die einzelnen Etappen werden wiederum drei Unterſektoren auf⸗ weiſen. Der öſterreichiſche Delegierte beantragte, daß Konkurrenten, die die gleiche Punktzahl aufweiſen würden, durch die Klaſſierung in zwei einzubeziehenden Schnelligkeitsrennen(ein Bergrennen und ein Flachrennen) diſtanziert werden könnten. Die Delegi rten der drei anderen Verbände hielten am erſten Antrag feſt, worauf der öſterreichiſche Vertreter bekannt gab, daß er weitere Inſtruktionen einholen und dieſe bei der nächſten Sitzung bekanntgeben werde. Oie Anziehungskraft des Schaufenſters wachſt mit Menge und Güte der aufgewendeten Beleuchtung. Jeder Ladenbeſitzer ſollte beachten, wie durch reichliche und blendungsfreie Beleuchtung die Kaufluſt angeregt wird. Oie Lichthefte„Cicht lockt Ceute“ und„Licht als Helfer beim Vertauf“ ſind bel Elektrizitätswerken, Deram- Berkaufsſtellen und andeten Elektro⸗Jachgeſchaͤten zum Preiſe von ſe 28 Pf. erhäͤltlich. 6 OSRAN 6. Seife. Nr. 509 RNeue Mannheimer Zeitung([Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 3. November 1925 Neue Mannheimer Seitung Handelsbl Auslandsanleihe der badiſchen Städte Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts iſt der Ver⸗ trag über die gemeinſame Auslandsanleihe badiſcher Städte am geſtrigen Montag, den 2. ds. für den Betrag von 3% Millionen Dollars abgeſchloſſen worden. Beteiligt ſind die Städte Mannheim, Pforzheim, Konſtanz, Raſtatt, Lörrach und eine Reihe kleinerer Städte und Gemeinden. Die Badiſche Girozentrale war durch Sondervollmacht der Städte und Gemeinden eermächtigt, für deren Rechnung die An⸗ leihe abzuſchließen. Wie wir ergänzend berichten, wird die Anleihe, die eine Lauf⸗ zeit von 26 Jahren hat, wie ſchon früher gemeldet, mit 7 Prozent verzinſt. ANus der Kraftſahrzeug⸗Induſtrie Der Geſchäftsgang hat ſich, wie uns von unſerem fachmänni⸗ ſchen Mitarbeiter geſchrieben wird, gegenüber dem Vormonat wenig geändert. Bezeichnend ſind folgende Erſcheinungen: Einſchrän⸗ kung der Betriebe, ſoweit dieſe Perſonenwagen herſtellen, Belebung im Laſtkraftwagengeſchäft, Preis⸗Er⸗ mäßigungen und Fuſionsbeſtrebungen, Aufnehmen des Kampfes gegen die Auslandskonkurrenz, und plan⸗ mäßiger Ausbau der Käufe auf Abzahlung.— Adler, Preſto bzw. Dux, N. S. UI., um nur einige Firmen zu nennen, haben wiederm Perſonalentlaſſungen vorgenommen, während Fafnir den Bau von Perſonenwagen vollſtändig eingeſtellt und ſich auf Lieferwagen ſpezialiſiert hat. Trotz erheblicher Preisermäßigung war ein erhöhter Abſatz in Perſonenwagen nicht zu erreichen. Neben allen übrigen oft erwähnten Gründen wie Geldknappheit, Wirtſchafts⸗ kriſe uſw. muß neuerdings eine bemerkenswerte Sättigung des Inlandsmarktes feſtgeſtellt werden, von der man jedoch annimmt, daß ſie vorübergehender Natur iſt. Die Belebung im Laſtkraftwagengeſchäft iſt nicht zuletzt auf die Beſtellungen der Sowjet⸗Union zurückzuführen. Wie man hört, ſollen die Büſſing⸗Werke einen Auftrag auf 200 Laſt⸗ wagen erhalten haben und die vereinigten Dux⸗Magirus⸗Preſto⸗ Vomag einen Auftrag über 17 Millionen. Elektromobile als Nutzfahrzeuge ſind ebenfalls gefragt, desgleichen Motorräder zum gleichen Zweck, ſpeziell ſtärkere Typen. Bemerkenswert iſt die vom Berliner Polizeipräſidium zugelaſſene Motorraddroſchke. Der Freigabe der Einfuhr ausländiſcher Fabrikate, von der ſich manche Kreiſe viel verſprochen hatten, iſt ein Gegengewicht durch die erhöhten Zölle entſtanden. Soweit man bis heute die neu⸗ geſchaffene Lage überſchauen kann, iſt von einer Einfuhrzunahme wenig zu merken. Man hört zwar, daß erſte Auslandsfirmen 3. B. Ford⸗Fiat gemeinſam vorgehen wollen, den Schutzzoll ſelbſt tragen, um keine Einbuße am deutſchen Markte zu erleiden. Jedoch Poſitives iſt noch nicht feſtzuſtellen. Auch die Pläne Fords, in Deutſchland eigene Produktionswerkſtätten zu ſchaffen, ſind noch nicht verwirklicht. Jedenfalls bereitet ſich die einheimiſche Induſtrie in großzügigem Maße auf den Abwehrkampf vor, bei dem Macht⸗ und Geldkonſolidierung in Form von Fuſionen, Preis⸗ ermäßigung bei Wahrung der Qualität, Normaliſierung und weit⸗ gehendſte Zahlungserleichterungen die Hauptrolle ſpielen. Was letztere anbetrifft, ſo hat ſich die„Amſtea“ Finaneing Corporation, Berlin, als günſtigſtes Finanzierungsinſtitut erwieſen. Prinzip der Amſtea iſt jedem ſein Auto, zahlbar nicht vom Vermögen, ſondern vom Einkommen, in—24 Monatsraten, nach 5 ver⸗ ſchtedenen Syſtemen. Bedingung: 25 proz. Baranzahlung, eventl. auch in Monatsraten,—9 proz. Vorlagegebühr für den Käufer, keinerlel Obligo für den Händler, Barzahlung an den Fabrikanten bei 10 proz. Abzug vom Rechnungsbetrage vor Ablieferung der Ware. Ueber aller Mitglieder des Reichsverbandes der deutſchen Automobil⸗Induſtrie haben Kreditverträge mit der Amſtea abgeſchloſſen. G. A. Mißſtände bei türkiſchen Ausſchreibungen Von unſerm Konſtantinopeler Vertreter Vor einigen Tagen iſt der deutſche Botſchafter nach kurzen Beſprechungen über den künftigen Handelsvertrag aus Angora zurückgekehrt. Die Verhandlungen werden erſt in einiger Zeit wieder fortgeführt, wenn der türkiſche Handelsminiſter von ſeiner Reiſe nach Cilicien zurückgekommen iſt. Vielleicht kann bei den Schlußverhandlungen noch einmal von deutſcher Seite gewiſſer Mißſtände gedacht werden, die ſich bei öffentlichen Ausſchreibungen der kürkiſchen Behör⸗ den oft recht unliebſam bemerkbar machen. Die deutſchen Ver⸗ treter würden ſich damit den Dank der deutſchen Unternehmer in der Türkei verdienen. Denn dieſe Mißſtände ſind geeignet, auf die Dauer den deutſchen Unternehmern jede Beteiligung an türki⸗ ſchen Ausſchreibungen zu verleiten. Die Unzuträglichkeiten ſind verſchiedener Art. Immer aber ſpielt die Garantieſumme dabei die grundlegende Rolle. Zwei Fälle nur mögen zeigen, um was es ſich handelt. Eine Unternehmer⸗ firma übernimmt von der Baudirektion den Bau eines Loſes einer neuen Strecke. Bei der Ausſchreibung iſt ſelbſtverſtändlich wieder eine bedeutende Garantieſumme für die richtige und rechtzeitige Ausführung des Baues vorgeſchrieben. In dem Vertrage iſt ver⸗ einbart, daß die Firma 15 Tage nach Empfang des von der Zentral⸗ behörde unterfertigten Vertrages ihre Annahme zu erklären hat, widrigenfalls die Garantieſumme verfällt. Es vergehen etwa 20 Tage, ohne daß der von der Zentralbehörde zu unterſchreibende Vertrag bei der Firma eingeht. Da teilt plötzlich die Bank, bei der die Garantieſumme ſichergeſtellt iſt, der Firma mit, daß ihr Guthaben von der lokalen Bankdirektion, mit der jener Vertrag abgeſchloſſen iſt, in der Hhöhe der Garantieſumme beſchlagnahmt iſt. Natürlich proteſtiert die Firma gegen dieſes Vorgehen ſofort. Offenſichtlich liegt eine Bummelei bei der Zentralbehörde vor. Es dauert aber zwei Wochen, bis die Summe wieder freigegeben iſt; für den Zinsverluſt während dieſer Zeit erhält die Firma keinerlei Entſchädigung. Der zweite Fall liegt noch ſchlimmer. Wieder hat die Eiſen⸗ bahnverwaltung eine Ausſchreibung erlaſſen, und viele Firmen haben ſich beteiligt. Schließlich ſteht es feſt, daß der in Konſtan⸗ tinopel anſäſſige Vertreter einer deutſchen Firma den niedrigſten Preis abgegeben hat. Trotzdem erhält er nicht den Zuſchlag, ſondern es wird mitgeteilt, daß— nach Schluß der Ausſchreibung — eine andere Firma einen noch billigeren Preis gemacht hätte. Darauf fordert der deutſche Vertreter natürlich die Garantieſumme zurück. Trotz größter Anſtrengungen kann er ſie nicht erhalten, er gerät in größte Verlegenheit, da er für die Garantieſumme nicht nur ſein ganzes Guthaben bei der Bank hatte feſtlegen, ſondern auch noch Kredit hatte beanſpruchen müſſen. Endlich nach 6 Mopaten wurde die Garantieſumme von der Eiſenbahnbehörde freigegeben. Zugleich wurde aber bekannt, daß die Verwaltung auch der nachträglich erſchienenen Firma den Zuſchlag nicht erteilt, ſondern den ganzen Auftrag vorläuſig wieder zurückgezogen, inzwiſchen aber trotzdem die Summe der Garantiebeträge ſeſt. gehalten hatte. Das iſt ſelbſtverſtändlich ein uamögliches Verfahren. Die tür⸗ kiſche Behörde muß ihre nachgeordneten Stellen anhalten, bei Aus⸗ ſchreibungen die international anerkannten Gepflogenheiten zu beobachten, vor allem aber Garantieſummen nur genau ſolange einzubehalten, wie die offerierende Firma ernſt⸗ haft für den Auftrag in Frage kommt. Andernfalls werden viele Firmen tatſächlich nicht mehr in der Lage ſein, ſich an den Aus⸗ ſchreibungen zu beteiligen, die aber, die finanziell in der Lage wären, werden es ſich ebenfalls überlegen, ob ſie dauernd den Zinsverluſt auf ſich nehmen, ohne zu wiſſen, ob ſie ſchließlich den Auftrag erhalten. Die türkiſche Regierung ſollte auch bedenken, daß das bisherige Verfahren geeignet iſt, ihren geſchäftlichen Ruf in nicht gerade wünſchenswertem Maße herabzuſetzen. Man darf allerdings mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß die Regierung in Angora von dieſen Dingen keine Ahnung hat. Umſo dringender iſt zu wünſchen, daß die deutſchen Delegierten für die Handels⸗ vertragsverhandlungen dieſe Sache 1 Sprache bringen, zumal der deutſchen Botſchaft ſchon mehrfach Mitteilung von den Mißſtänden gemacht iſt. du⸗ Die Kapitalserhöhungsfrage bei Hapag und Nordd. Lloyd Börſengerüchte, die über bevorſtehende Kapitalerhöhungen bei den beiden deutſchen Großreedereien in Umlauf ſind, zeigen, daß noch verſchiedene Unklarheiten beſtehen. Der Norddeutſche Lloyd hat gelegentlich der Kapitalumſtellung in der.⸗B. vom 26. Nopbr. 1924 beſchloſſen, das auf 32 Mill. Stamm⸗ und 1 Mill. Vorzugsaktien umgeſtellte Kapital zu verdoppeln. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht für 1924 war dieſer Kapitalerhöhungsbeſchluß teil⸗ weiſe durchgeführt worden, und zwar waren begeben 8 Mill. Stamm⸗ und 1 Mill. Vorzugsaktien; dem Norddeutſchen Lloyd ſteht alſo noch die Möglichkeit zu, weitere 24 Mill. A Stammaktien auszugeben, ohne daß es eines neuen Beſchluſſes bedürfte. Bei der Hapag iſt die Lage ſo, daß in der.⸗V. vom 28. März 1925 der Beſchluß gefaßt wurde, 10 Mill. Stammaktien auszugeben, wodurch das Stammkapital auf 64 Mill.„ bei 1,1 Mill. 4 Vorzugs⸗ aktien gebracht würde. Dieſer Beſchluß iſt noch nicht durchgeführt. Obwohl ſich die Verwaltung in der.⸗V. die Berechtigung hatte geben laſſen, die neuen Aktien zu einem Mindeſtkurſe von 80 pEt. auszugeben, wurde erklärt, daß es keineswegs beabſichtigt ſei, die Aktien zu dieſem Mindeſtkurſe von 80 pCt. auszugeben. Die Formulierung dieſes Antrages hat lediglich in dieſer Form geſchehen müſſen, weil die geſetzlichen Beſtimmungen dies vorſchreiben. Dieſe machen bekanntlich jetzt eine Unterpariemiſſion bis zu 80 pCt. möglich. Ein neuer Kapitalerhöhungsbeſchluß iſt alſo bei beiden Geſellſchaften nicht mehr notwendig. Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer, Frankfurt a. M. Die Verwaltung der Geſellſchaft teilt u. a. folgendes mit: Die in zwei Blättern über die inneren Vorgänge unſeres Unternehmens ge⸗ brachten Nachrichten ſind irreführend. Sie beruhen auf Ueber⸗ treibungen und müſſen daher allen Ernſtes zurückgewieſen werden. Die augenblickliche Kriſe hat den nicht rationellen Betriebsteil der deutſchen Automobilwerke erfaßt; wir ſind hiervon nicht berührt, ſtehen vielmehr innerlich völlig geſund da und ſind durchaus nicht, wie aus gewiſſen Zeitungsnachrichten etwa geſchloſ⸗ ſen werden könnte, vor die Notwendigkeit geſtellt, die Vorrüte um jeden Preis abzuſtoßen. Auch iſt unſer Abſazgebiete nicht nur auf Automobile beſchränkt. Es liegen genügend Aufträge aus dem Auslande vor. Nur infolge der allgemeinen Geld⸗ und Kredit⸗ not ſind die Baxeingänge wie überall ſchleppend, und die Bezahlung in Wechſeln an der Tagesordnung. Die bisher vorgenommenen Entlaſſungen haben bereits eine Erleichterung mit ſich gebracht. Die Fabrikationsmethoden ſind durchaus auf der Höhe und lönnen von Nichteingeweihten überhaupt nicht beurteilt werden. Unſere Bankguthaben ſind in Anbetracht des Geſchäftsumfanges ganz normal, von einer Verſchuldung bei den Banken kann ſchon gar nicht die Rede ſein. Das ganze iſt offenbar ein Verſuch intereſſierter, auf Preie⸗ und Kursſenkung ſpekulierender Kreiſe, mit allen Mitteln die deutſche Wirtſchaft zu unterhöhlen und durch Machenſchaften der verſchiedenſten Art im Trüben zu fiſchen. OAfa. Die Aktionäre der Ufa werden jedenfalls eine weitere Enttäuſchung erleben. Nicht nur, daß der Kursſtand ihrer Ufa⸗ aktien tagtäglich weiter heruntergeht, heißt es jetzt, deß für das laufende Geſchäftsjahr keinerlei Dividende erwartet werden könne. Man ſchätzt nach der F. Z. den Schuldenſtand der Ufa auf 28 Mill. R/, bei 45 Mill. Re Kapital. Wie es heißt, ſollen Ver⸗ E handlungen wegen Aufnahme einer Dollarhypothek auf das Zentralverwaltungsgebäude in Berlin ſchweben, 10 Mill. R. erbringen dürften. Daneben ſchweben weitere Ge⸗ ſchäfte, aus denen Eingänge bis Ende d. J. erwartet werden. Das laufende Geſchäft ſei gut. Man rechne auch damit, daß die Expanſionen der letzten Zeit ſich ſpäterhin voll rentieren werden. „o- Schwierigkeiten im bayeriſchen Getreide⸗Großhandel. Nach der Bayeriſchen Staatszeitung iſt die Getreide⸗Großhandlung Dreifuß u. Lanzinger in München in Zahlungs⸗ ſchwierigkeiten geraten. Wie man hört, wird die Firma ihren Konkurs erklären. Auch die Bayeriſche Futtermittel⸗ und Getreideeinfuhr G. m. b.., Kommanditgeſellſchaft, iſt durch die Inſolvenz erſtgenannter Firma in Mitleidenſchaft gezogen. Deviſenmarkt Europäiſche Deviſen unveränderk Der europäiſche Deviſenmarkt war geſtern ſehr ruhig mit Rück⸗ ſicht auf den franzöſiſchen Feiertag und mit Rückſicht auf den heutigen amerikaniſchen Feiertag. Sämtliche Deviſen wieſen faſt keine Kursſchwankungen auf und bewegten ſich auf der am Ende der letzten Berichtswoche innegehaltenen Baſis. Es notierten: London gegen Paris 116/(115,25), etwas ſchwächer, London gegen Brüſſel 1076, London gegen Mailand 12296, Kabel gegen Schweiz 519, London gegen Schweiz 25,15 (25,14), Holland gegen Schweiz 2087, Paris gegen F 21,65 (21,80), Mailand gegen Schweiz 20,55, Kabel gegen Holland 248,50. London gegen Holland 12,04, London gegen Oslo 23,75, London gegen Kopenhagen 19,40, London gegen Stockholm 18,10, London gegen Madrid 33,85(33,80), Brüſſel gegen Paris 10876(1077%), London gegen Kabel 484%(4847/i6). In Reichsmark ausgedrückt ſtellte ſich das ge Pfund auf 20,35,50(20,35), Paris 17,55(17,65) Pfg., Zürich 80,95, Mailand 16,65 Pfg., Holland 1,69, Prag 12,45 Pfg., Oslo 85,70 (85,65) Pfg., Kopenhagen 1,05, Stockholm 1,12,45, Brüſſel 19 Pfg., Madrid 60,15(60,20) Pfg., Argentinien 1,73(1,73,35). die ungefähr Mannheimer Effektenbörſe OMannheim, 2. Nov. Am Aktienmarkt war die Tendenz weiter leicht abbröckelnd bei etwas größerer Umſatztätigkeit. Von feſtverzinslichen Werten lagen alte Rhein⸗Briefe etwas feſter. Es notierten: Pfälz. Hypothekenbank 53,50., Rhein. Hypotheken⸗ bank 56., Badiſche Anilin 119., Mannheimer Verſicherung 63 bz.., Oberrheiniſche Verſicherung 92., Württ. Transport⸗ Verſicherung 23., Benz u. Co. 32., Gebr. Fahr 38., Germania⸗Linoleumwerke 118., Karlsruher Maſchinenbau 28 B. (ſollten am Samstag ebenſo notieren), Knorr Heilbronn 46 bz.., Mannheimer Gummi 23 bz.., Maſchinenfabrik Badenia 16 G. Neckarfulmer Fahrzeuge 40., Portland⸗Jement 62 bz.., Rhein⸗ elektra 57,50., Wayß u. Freytag 63., Weſteregeln Alkaliwerke 110., Zellſtoff Waldhof 80., Zuckerfabrik Frankenthal 55 bz, Zuckerfabrik Waghäuſel 48., 5 proz. Deutſche Reichsanleihe 0,215., 4 und 375 proz. Rheiniſche Hypothekenbank⸗Pfandbriefe 5,5 G. 5,55 B. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktendörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 feilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahbar in Reichsmarf Preisnotierungen vom 2. November 195. Weizen, inlündiſcher neuer 24.——25.—] Weizenbrotmeh! Hp 28.——2725 auslänbiſcher 29.——30.75 Roggenmehl Sept. 20.50—26. Roggen, inländiſcher neuer 18.——18,25 Weizenkleie mit San.75—10.— 0 ausländiſcher 19.50— 19.75 J Trockentreber.—.— Brau-⸗Gerſte(neue) 23.50—26. Rohmelaſſe—— Futter⸗„ 16.50—20,50] Wieſenheu, loſe.40—.— Haſer. inländiſcher 10 50—19,75] Rotkleeheu—— 20 „ auglöändiſcher 19,7—2ʃ,75 Luzerne⸗Kleehen.80— g. 1 Mals gelbes mit Sack 19.25—19 50 Vreß⸗Stroh.80— 8 Weizenmehl Spez. Sept. 88,.——38.25 J[ Gebur denes Stroh.00—. 1. Raps. mit Sack, Berliner Metallbörſe vom 2. Kovember Preiſe in Feſtmart für 1 Kg. 30. 92 Aluminium 35. 2. Glektrolulkupfer 13ʃ.25 128.75 in Varren.40.2,30.45•.50 Raffinadekupfer—.——.5 inn, ausl.—.——.— Blei—.——.— üttenzinn—.——.— RohzinklBb.⸗Pr.) 79.80 80—81 Nickel 8,40.3,50 8,40.8,50 do.(ft. Verk)—.——.— Antimon.40.14? 1,40J62 Plattenzink 0 70 89.70 Silber für 1 Or. 98.99 97.50•98 Aluminium.38.2,40.35•.40 Platin p. Gt.—.——.— 8ondon 2. Nvember. Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl t o 1016 Kg. Blei 29.60 38, 8 30. Kupfer Kaßa 62,28 62,50 beſtſelect. 68.— 66,50 N 40.— bo. 3 Mona 43.13 650 Nickel—.—— ueckſilbe 14.— 14. de. Elektol. 68.28 69.— Zenn Kaſſa 256.50 288.)] Regulus—.— Schifcahrt Frachkengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 2. November Die heutige Schifferbörſe geſtaltete ſich etwas lebhafter⸗ Die ſeither bezahlten Frachten ab Ruhrort mit 1,00 4 nach Mannheim, 1,20/ nach Karlsruhe, 1,60„ nach Straßburg und 1,35 A nach Aſchaffenburg für die Tonne blieben jedoch unver⸗ ändert. Die Exportkohlenfrachten nach Rotterdam, Antwerpen⸗ Gent, blieben ebenfalls wie ſeither unverändert. * Schiffsberkehr in den Mannheimer Häfen In der it vom 24. bis 30. Oktober 1925 ſind angekommen! talwärts 1 nadener Dampfer mit 12 Tonnen, 5 leere Schlepp⸗ kähne und 12 beladene mit 4331 Tonnen, bergwärts 21 beladene Dampfer mit 2054 Tonnen, 2 leere Schleppkähne und 121 beladene mit 75 486 Tonnen. Abgefähren ſind: talwärts 1 leerer Dampfel und 23 beladene mit 1518,5 Tonnen, 75 leere Schleppkähne und 23 beladene mit 7711 Tonnen, bergwärts 1 beladener Dampfer mit Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 10 beladene Schleppkähne mit 1214 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 9 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 1268 Tonnen. * Nächſte Dampfer⸗Expeditionen des Norddeulſchen Lloyd Bremen Bremen⸗New Pork: D. America am 7. 11.; D. Berlin am 8. 11.; D. Preſident Rooſevelt am 11. 11.; D. München am 15. 11. D. Preſident Harding am 18. 11.; D. Lützow am 21.11. Bremen Philadelphia⸗Baltimore⸗Norfolk: D. Hornfels am 18. 11. Bremen⸗ Cuba: D. Horncap am 10. 11. Bremen⸗Braſiljien: MS. Erfurt am 7. 11.; D. Nienburg am 28. 11.; D. Vegeſack am 1. 12. Bremen, La Plata: D. Sierra Morena am 11. 11. Bremen⸗Oſtaſten D. Anhalt am 7. 11. MS. Friesland am 12. 11.; D. Eumaeus am 14. 11.; MS. Ermland am 21. 11. Bremen⸗Auſtralien: D. Halle am 11. 11.; ein Dampfer am 25. 11. Waßſerſtandsbeobachtungen Mona⸗ Hovembee 7 kben-dea. r. I eeeeef 82[5 Son erme-1 07( 030 00 esſo gsf 94 Mennbem 2 7802 8102 T 00,2 8080 4 0 94 9,% renn.——.— Maxan 98 3 813.67 Manndeim.8 74/ 71/2.6 58 43 aub.05—19 aHin„.5 1248. 2385..8ʃ1 6 JJJ—WWZWWWSꝗ—C 5 Viernheim(Hessen) mmdeemmdmdemmmmmmmnmddd Hlermit geben wir bekannt, dass wir die Vertftretun9g unseres Blattes für Bezug und Anzeigen Herrn Joh. Schweikari Viernheim, Rathausstr. 16, Fernsprecher Nr. 155, übertragen haben. In allen unsere Zeitung betreffenden Angelegenheiten bitten wir, sich an Herrn Schweikart wenden zu wollen. Geschäftsstunden: Morgens 8 bis abends 7 Uhr. Se39g Neue Mannheimer Zeiſfung Mannheimer General-Anzeiger ———————— Seit fast 100 Jabpen der besle deutsche Sekk. alt ..bb00GG0 ĩ ͤVVCC0G0000 dſc TTTTTD 7 Tonnen, 6 leere Schleppkähne und 12 beladene mit 2255 Tonnen. ͤ ˙ ̃—i1 ·— Reue Mannbeimer Jeitung(mittaa ·Rus oade) 7. Seite. Nr. 59 „Denstag, den 3. November 1925 15 4 Neues aus aller Welt der Aufwerkungsſchwein. Zuvor die Bitte, daß nur ja keiner es bandelt Aufwertungsgläubiger oder ⸗ſchuldner ſich getroffen fühle: „wi 195 teſich um ein»richtiagehendes“ Schwein. das einen etwas Ein ppoltigen Aufwertunasfall erzeuat hat. Und das kam ſo: bopotber abekengläubiger beſaß auf einem Grundſtück eine Friedens⸗ 1922 der pon 10.000 Mk. Als nun in der zweiten Hälfte des Jahre⸗ einigte ſic ertall der Mark ein immer ſchnelleres Tempo annahm ich der Gläubiger mit ſeinem Schuldner über eine Aufwer⸗ gemäſt Hypothet dahin, daß der Schuldner zum Ausgleich ein wohl⸗ ülte sies Schwein. ſo ein hübſches Dreizentnerſchweinchen, liefern die Ab r Gläubiger glaubte ſich nun wertbeſtändig geborgen. Allein S 88 5 der Mark gina ſchneller vor ſich als die Zunahme des ſollte 85 und als dieſes endlich wurſtbereit den Stall verlaſſen ſein Jeſ te ſich ſein Wert in Papiermarkziffern derartig erböht, daß um Dan er ſich von ihm nicht mehr trennen wollte: am weniaſten, nehr di it eine alte Schuld zu begleichen. deren Wert nicht einmal r, gaht 8 eine Haxe des Vergleichstieres heranreichte. Der Schuld⸗ 8 eb ealſo nicht. Der Streit zog ſich hin. Da plötzlich. nach dem nung kruar 1924. dem Inkrafttreten der Dritten Steuernotverord⸗ vor knene, es eines Morgens beim Gläubiger an. und ſiehe da. ſtentier er Tür ſtand. roſig und wohlgenährt, ein gutgelungenes Bor⸗ Schinke⸗ als lebendige Erfüllung des Veraleichs. Als aber der letzte geſet 15 gerade aufgegeſſen war, erſchien das neue Aufwerlungs⸗ nun ve 10 die Vergleiche nach dem Juni 1922 unwirkſam machte. Und 25 angt der Gläubiger die volle Aufwertung der Hypothek mit iat berbenaalich eines gelieferten Schweines. Der Schuldner aber Steuern er Gläubiger habe ja nach dem Inkrafttreten der Dritten rſt otverordnung die im Veraleich vereinbarte Leiſtuna ſich im ſtätzalten Sinne des Wortes einverleibt und damit den Veraleich be⸗ 1 b er nach 8 67, Abſatz 2 des Aufwertungsgeſetzes nichts erſtehun angen könne. So feiert nun das Schweinchen ſeine Auf⸗ Unſchung in den Akten der Aufwertungsſtelle. Das Ergebnis wird Dritten r vorauszuſehen ſein: Wenn auch die Leiſtung erſt nach der der krigſcheuennpwerordnuna bewirkt itt. o ſt, doch der Veraleich in würd iſcden Zeit geſchloſſen, und nur darauf kommt es an. Sonſt ſung la auch der Schuldner durch ſeine eigene Perzögerung der Lei⸗ dläubieinen ungebührlichen Vorteil haben. Der glückliche Hypotheken⸗ wohlgeng wird ſich alſo im Jahre 1932 mindeſtens anderthalb Dutzend können. ährte Schweine für die Aufwertungsſumme anſchaffen engem die große Hügelgräberſtadt bei Nieder⸗Mockſtadt, die auf Herbſt 0 aume mehr als einhundert Grabhügel birgt, iſt dieſen Under urch Profeſſor Helmke einer gründlichen Durchforſchung von gogen worden. Dreiundzwanzig Gräber wurden geöffnet, gelegten zwölf nichts mehr enthielten. Aus den übrigegn frei⸗ Jibeln Grabſtätten wurden geborgen: Halsringe, Armringe, liche 81 Gewandnadeln, Scheiben, Beile und andere Sachen. Sämt⸗ Fund undſtücke beſtehen aus Bronce. Der bedeutendſte und ſchönſte mit Gcld ein Halsring, der mit einer Edelkoralle geſchmückt und iſt der blech überzogen iſt. Dieſer wundervolle Frauenſchmuck Faupt erſte ſeiner Art in Oberheſſen, vielleicht in Heſſen über⸗ den Mit der Korallenſchmuck läßt vermuten, daß der Halsring aus riod delmeerländern ſtammt. Die Funde gehören der La Tene⸗ bon fil an Nicht minder ſchön iſt auch ein bronzenes Armband poralefef Zentimetern Breite, deſſen Oberfläche von gleichartigen A 5185 Linien überzogen iſt und in mächtigen Spiralen endigt. Aembandes Stück iſt von einzigartiger Bedeutung für Heſſen. Das Weonze eig dar wie auch ein anderes einfacheres, der reinen er Hü it an. Drei wundervolle Bronze⸗FJeilen entſtammen dach den gräber⸗Bronzezeit. Durch die großartigen Funde wird er Ni Mitteilungen von Prof. Helmke der Beweis erbracht, daß windeſte er⸗Mockſtädter Hügelgräberfriedhof über einen langen, den fl ens tauſend Jahre umfaſſenden Zeitraum hin benutzt wor⸗ päteren Jenn wo ſich einmal Gräber fanden, da betteten auch die die 87. Geſchlechter ihre Toten. Das Kreisamt Büdingen und weſteſtes Jermeiſterei Obermockſtadt brachten den Ausgrabungen es Verſtändnis entgegen. tetschu oo0 Mark Pachtgelder der Spandauer Laubenkoloniſten ezirksp In Spandau wurde der Kaſſierer des Spandauer Arbafttendes der Laubenkoloniſten, der Buchhalter Hilliger et. Er hat die ihm anvertrauten Pachtgelder der ein⸗ zelnen Laubenkolonien, die er an das Spandauer Bezirksamt ab⸗ zuführen hatte, unterſchlagen. Die unterſchlagene Summe erreicht bereits 15 000 Mk., dürfte aber noch viel höher ſein. In jedem Herbſt haben die Laubenkolonien an den Zentralverband die Pachtbeträge abzuliefern. Dieſer wieder führt ſie an das Be⸗ zirksamt und an die Verpächter weiter. Die Laubenkoloniſten hat⸗ ten Anfang Oktober zum größten Teil die Pacht abgeliefert. Hilliger hat, wie die Kriminalpolizei feſtſtellte, ſofort das Geld für Pferderennen in wenigen Tagen verwettet. Anfänglich glaubt man, er habe ſich bereichern wollen und das Geld beiſeite gebracht. Doch ſteht der Verluſt der Pachtgelder, an deren Auf⸗ kommen Tauſende von armen Laubenkoloniſten beteiligt ſind, ein⸗ wandfrei feſt. Die Unterſuchung iſt noch nicht abgeſchloſſen. — Ein Dorf von einer Oelquelle überſchwemmt. In der Nähe von Moreni, einem Ort bei Bukareſt, wo ſich ausgedehnte Petroleumwerke befinden, iſt dieſer Tage eine neue Oelquelle hervorgebrochen, die ungeheure Mengen Oel von ſich gibt. Die Leitungsröhren waren nicht imſtande, die gewaltigen Mengen auf⸗ zunehmen, und ſo ſtrömte das Oel der Ebene zu, wo es eine Ort⸗ ſchaft, Stavropoleos, vollſtändig überſchwemmt hat. Die Straßen ſtehen unter Oel; es dringt in die Keller und in die Wohnräume ein. Die ganze Gegend iſt im weitem Umkreiſe abgeſperrt. Feuer⸗ anmachen iſt unterſagt. Kein Motor und kein Automobil darf auf drei Kilometer im Umkreiſe in Betrieb geſetzt werden. Es werden alle Anſtrengungen gemacht, um das Oel abzuleiten. Meſſen und Ausſtellungen Internationale Ausſtellung für Kochkunſt, Hokel⸗ und Gaſt⸗ wirts-Gewerbe, Frankfurt a. M. ch. Frankfurt a.., 2. November. Es iſt ziemlich lange her, daß das Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe mit einer großen internaticnalen Ausſtellung an die Oeffentlichkeit trat. Nun hielt man aber den Zeitpunkt doch für gekommen, die Foriſchritte der gaſtronomiſchen Kunſt und der eirſchlägigen Indu⸗ ſtrie in einer großen internationalen Kochkunſt⸗Ausſtellung zu zeigen. Größer und ſchöner iſt die Frankfurter Aus⸗ ſtellung als alle ihre Vorgängerinnen in den Jahren 1900, 1905 und 1911. Auch der Andrang iſt ein ſo ſtarker, daß zeitweilig poligzeiliche Regelung einſetzte. Wie der Beſuch, ſo iſt auch die Beſchickung ſo zahlreich wie noch nie. Sowohl der Fachmann als auch der Laie iſt überraſcht von dem Gebotenen, das man in einer ſolchen Reich⸗ haltigkeit, Mannigfaltigkeit und Ueberſichtlichkeit nicht oft zu ſehen bekommt. Was nun den bisherigen Verlauf der Ausſtellung be⸗ trifft, ſo wurden uns auf unſere Anfragen Auskünfte zuteil, nach denen die Ausſteller des Nahrungs⸗ und Genußmittelweſens nament⸗ lich in den erſten Tagen nach der Eröffnung ſehr gute Geſchäfte machten. In den letzten Tagen habe der Verkehr etwas nachgelaſſen, ſei aber immerhin noch befriedigend zu nennen. Einzelne Branchen haben allerdings auch unter der Ungunſt der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe zu leiden. Die Frankfurter Feſthalle, zu der noch ein großer Meſſe⸗ anbau zugezegen werden mußte, beherbergt die großzügig organi⸗ ſierte Ausſbellung. Die Frankfurter haben ja große Erfahrung im Ausſtellungs- und Meſſeweſen und— was ein Hauptfaktor iſt— im Reklameweſen, das die Leute in Scharen anlockte. So herrſchte am geſtrigen Sonntag ein derart großer Andrang, daß man nur mit Mühe durch die immerhin ſehr breit gehaltenen Wege der Budenſtadt in der Feſthalle hinduurchkam. Die Ausſtellung gliederi ſich in folgende Abteilungen: 1. Gaſtronomiſche Ausſtel⸗ lung, 2. Nahrungs⸗ und Genußmittel aller Art, 3. Maſchinen und Einrichtungen aller Art, 4. Getränke und 5. Fachliteratur und Lehr⸗ mittel. Die erſte Abteilung umfaßt die drei Gruppen: 1. Koch⸗ kunſt, 2. Bäckerei und Konditorei und 3. Der gedeckbe Tiſch. Un⸗ ſtreitig gehört die erſte Abteilung, die im Haus der Moden unter⸗ gebracht iſt, zu einem der intereſſanteſten Teile der Ausſtellung. Ebenſo reizend wie künſtleriſch ausgeführte Ta feldekoratio⸗ nen, feinſte, mit allem Raffinement ausgeführte Menus erregen allgemeine Bewunderung. Es ſind die erſten Frankfurter Hotels, die hier ausgeſtellt haben, wie Frankfurter Hof, Engliſcher Hof, Monopol-Metropole, Parkhotel Kaiſerhef. Ebenſo reichhaltig iſt die auf dem erſten Rang der Feſthalle untergebrachte Schau„Das Tafelbrot der Länder und Städte“, wo in appetitlicher Auslage zunächſt deutſches, dann däniſches, engliſches, italieniſches und zuletzt überſeeiſches Tafelbrot von den kanariſchen Inſeln zur Schau aufgelegt war. In der Nahrungs⸗ und Genußmittelabteilung gabs Schokolade, Konfitüren, Kakao, Tee und Kaffee, Fleiſch, Wurſt, unter letzteren beſonders die Frankfurter Würſtchen, Geflügel und Wildbret, Eier⸗ teigwaren, Kaffee⸗Erſatz, Suppenwürzen uſw. Auch in dieſer Ab⸗ teilung herrſchle ein enormer Verkehr, zumal an den Ständen, wo Koſtproben verabreicht wurden. Bei Beſichtigung der Ausſtellung tritt der enge Zuſammenhang zwiſchen Kochkunſt, Kochtechnik und Kochinduſtrie ſehr auffallend in Erſcheinung. Die techniſche Induſtrie, die ſehr ſtark vertreten iſt und durch die erſten Häuſer repräſentiert wird, zeigt, daß ſie mit den Fortſchritten auf kulinariſchem Gebiet gleichen Schritt gehallen. Der Küchenbetrieb eines großen Hotels iſt heute gleich einem Maſchinenbetrieb. Abgeſehen von bekannten Hilfs⸗ maſchinen für die Küche, ſah man eine kemplett eingerichtete Ge⸗ ſchir ſpülerei und eine Tellerreinigungsmaſchine. In der Großkonditorei konnte man ebenfalls eine Menge Neuheiten von Spezialapparaten, wie Schaumſchläger, Knet⸗ und Rührmaſchinen im Betriebe ſehen. Bemerkenswert waren weiter die großen und kleinen Kaffeekocher und Kaffeeſieder für Hotels, Re· ſtaurants als auch für den Hausgebrauch. Es braucht nicht beſon⸗ ders betont zu werden, daß neben dem Fachmann beſonders der weibliche Teil der Beſucher den reichen Blumenſchmuck tragenden Tafeldekoraticnen und den Haushalt⸗ und Küchen⸗Indu⸗ ſtriezweicen, deren Fabrikate eine rationelle Zeit⸗ und Krafterſpa⸗ rung bezwecken, erhöhte Bedeutung zollten. Von der Großkonditorei ſeien noch hervorgehoben die kunſtvollen Arbeiten in Schokolade, und Marzipan. Von Mannheim er Firmen beteiligten ſich an der Ausſtellung Brown, Boveri u. Cie.: Moderne Eis⸗ und Kühlmaſchinen, Badiſche Fiſchinduſtrie, Mannheim⸗Rheinau, Eſch u. Co:: Eſch⸗Original⸗Dauerbrandöfen und Gebr. Schwabenland.⸗G. Mannheim: Küchengeräte und ⸗maſchinen. Von Ludwigshafen iſt vertreten Willy Okef. Von badiſchen Ausſtellern ſeien noch er⸗ wähnt: Rudolf Autz, Heidelberg, Erſte Heidelberger Bretzelfabrik, Verein der Köche Heidelberg, Erſte Badiſche Teigwarenfabrik Wein⸗ heim. Vertreten ſind ferner die Firmen: Ernſt Lützerath, Karl Martin, Maſchinenvertrieb für Küche und Keller, Chr. Stöhr, Verein der Köche, ſämtlich in Karlsruhe; Maier u. Kah, Baden⸗Baden, Guſtav Schmelzer, Lahr, Gebr. Epſtein, Hofbretzelfabrik Bader, Freiburg und Maggi-Geſellſchaft m. b.., Singen. Schon aus dieſer Ausſtellung iſt zu erſehen, daß ſich der Freiſtaat Baden ſehr zahlreich an der Beſchickung der Ausſtellung beteiligte. Die elſäſſiſche Gewerbeausſtellung in Münſter— Ein Defizit von 140 000 Franken Die diesjährige Gewerbe⸗ und Handwerksausſtellung in Münſter hat ein Defizit von 140 000 Franken aufzuweiſen. Die letzte elſäſſiſche Gewerbeausſtellung in Biſchweiler hatte ſchon ein ſtarkes Defizit, aber man ſchob die Schuld auf die Lage und Um⸗ gebung Biſchweilers, die keine Touriſten und Fremden anziehen können. Nun hat aber die Ausſtellung in Münſter, trotz der präch⸗ tigen Lage, ein bedeutendes 5 zu verzeichnen. Zur Deckung ſind vom Departement des Oberelſaſſes und der Stadt Münſter je 50 00⁰0 Franken und von den Gemeinden des Münſtertales 15 000 Franken ſicher geſtellt. Die elſäſſiſche Handwerkskammer und die Hand⸗ werkerorganiſation müſſen danach trachten, in Zukunft die Defizite der Gewerbeausſtellung zu vermindern und die Unkoſten ſtark zu verringern; denn ſonſt wäre die alljährliche Organiſierung einer elſäſſiſchen Gewerbeausſtellung nicht aufrecht zu halten. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel Dr. Haas. Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Teil: Hans Alfred Meißner; für das Feullleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen ꝛedaktionellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: J. Bernhardt. —— 2 2 2 e 8.* U1* 9N aie 0 Mif echten Hanqſ,ileis æum grögferi Tell rein Cemen gestopft. Handgohisqum Neguldirer Derf Serie 1 — .— 28.— meisfens Sc51 *. 7 NM. 151.7 4„. 1 +N 2 4 zubiisums —5 818 15 das Doppellèe und mehr 1 35.— 45.— and n den PDlanken . K* 37 5 4 2 feemeemzxxuO „Unser nkel!' sprach der Neffe Ging am Krückstock ganz marode. Nheuma, Gicht und Fettsucht. quãlten Diesen Guten fast zu Tode. Stuvwvkamp-Salz ward ihm empfohlen Und er nahm es jeden Morgen. 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