en —. — Donnerstag, 5. November Habussprehhe: In Mannheim und Umgebung ſrei ins Nae oder durch die Po monatlich.⸗M..50 ohne Vecbageld. Bei eventl. Aenderung der wirtſchaftliche Nr. Ausgeſde Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonte 5 7500 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2. duge e dedenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger —5 24. Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. de eralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal rnſprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7943, 7944 u. 7945 Beilagen: Sport und Spie Aus Seit und Leben Komplolt zur Ermordung Aufſehen erregende verhaſtungen 0 Unter der Anſchuldigung, ein Komplott gegen das Leben des miſterpräſidenten Muſſolini angezettelt zu haben, ſind der durch en Weltkrieg bekannt gewordene General Capello, einer der ührer der italieniſchen Freimauerei, und der frühere ſozialiſtiſche geordnete Zoniboni, der im Kriege als Hauptmann die höchſte uszeichnung erhielt, verhaftet worden. Der Miniſter des nnern hat außerdem die ſofortige militäriſche Beſetzung aller Frei⸗ maurerlogen angeordnet. Es ſollen noch andere hervorragende Mit⸗ 8 der Großloge von Italien in die Verſchwörung verwickelt Das Komplott zur Ermordung Muſſolinis ſollte dieſer Tage während der Feier des Marſches auf Rom ausgeführt werden, wo uſſolini in der Oeffentlichkeit erſchien, um Reden zu halten und an ſchen dgen teilzunehmen. Das Komplott erregt gewaltiges Auf⸗ Eine theatraliſche Rede Muſſolinis fei Im Conſtanzi⸗Theater hielt Muſſolini bei der geſtrigen Jahres⸗ * des Sieges des Faſzismus eine große Rede, in der er den bieg verherrlichte. Er erklärte u. a. den Krieg als den ſeierlichſten Akt eines Volkes. Italien habe die dem italieniſchen wahrhaft heiligen unverletzlichen Grenzen des Brenners und die chneeberges erobert. Muſſolini rief aus:„Wehe dem, der 85 Grenzen antaſtet. Das ganze Volk würde nötigenfalls nach Lalig und Schlacht rufen!“ Der Sieg ſei ein Anſporn, das zeniſche Volk vorwärts zu treiben. Daher müſſe dieſer Sieg jeden erneuert und jeden Tag ſtärker gerüſtet werden. Er zwar an eine lange Friedensperiode, nicht aber an einen 18 ertjährigen Frieden. Während der Friedensvertrag von Locarno erzeichnet worden ſei, donnerten in Mazedonien, Syrien und die Kanonen. Italien bedürfe dringend eines ſtarken 89 85 und einer ſtarken Flotte ſowie des kriegeriſchen Geiſtes, ohne 1505 unmöglich ſei, daß das ganze Volk einmütig an die Grenze eile. paris über Streſemanns Enthüllungen betral⸗ Paris, 5. November.(Von unſerem Berliner Vertreter). Man ſich Get hier die Rede Streſemanns, in der mitgeteilt wird, daß einigt üngland und Frankreich gegen Deutſchland ge⸗ komen hätten, falls es in Locarno nicht zu einer Verſtändigung ge⸗ ſtandere wäre als eine der wichtigſten Aeußerungen ſeit dem Zu⸗ deutwmmen des Rheinpaktes und bemerkt, daß es ſich um be⸗ minſſingsvolle Enthüllungen des deutſchen Außen⸗ „Petit ſters handele. In einer offiziöſen Mitteilung ſchreibt der mit de riſten“: Was der deutſche Außenminiſter erklärte, ſtimmt deutſcher Datſachen vollkommen überein. Wären die Vertreter des 1 n Reiches auf die verſöhnlichen Anträge Briands nicht ein⸗ unterſchre und hätten dieſe ſich geweigert, den Sicherheitspakt zu chreiben, ſo wäre zwiſchen Frankreich und England 10 ein direkkes Bündnis unter Aus ſchaltung Deulſchlands m ande gekommen. Auf keinen Fall wäre Briand mit leeren Hän⸗ Lutzer Locarno zurückgekommen. Wir können deshalb ſagen, daß erkanntand Streſemann die Gefahr, in der ſich Deutſchland befand, e, und ihrem Lande einen großen Dienſt erwieſen, als ſie t das Locarno mit Briand und Chamberlain verſtändigten. Da⸗ rklä Geheimnis ihrer Haltung während der Konferenz und die Paktes er gegenwärtigen Anſtrengungen, um die Rakiftzierung Au dwees am 1. Dezember zu ſichern. Die von ihnen gewünſchten Dafürliirkungen werden in die Erſcheinung treten und zwar als land uud Folge der Ausgleichung der Beziehungen zwiſchen Deutſch. der Erle ſeinen früheren Gegnern. Die Räumung Kölns hängt von den De digung der Entwaffnungsfrage ab. Es wäre unrichtig von Jweifel achen, die in Locarno verpfändeten Worte Frankreich⸗ in du ma ziehen und aus der Ratifizierungsfrage ein Druckmittet des An duai'Orſay wurde geſtern abend mitgeteilt, daß die Büros un uuenamtes ebenſo wie ee des Londoner Foreign Office die Milbenng über die im Rheinkand einzuführenden Aheinlandungen und die Maßnahmen zur Wiederherſtellung des miſſarz dabtommens beendet haben. Der Poſten des Reichskom⸗ bergeſtel der Internationalen Miſſion in Koblenz wird wieder bisher 5 anderfeits ſind gewiſſe Ueberwachungsorganiſationen, die Rheinlanddiſtrikt tätig waren, abgeſchafft worden. Im ſcden Autar, werden die interalliierten Obrigkeiten den lokalen deut⸗ für die Behttäten eine größere Handlungsfreiheit gewähren. Auch geſehen ehandlung der Preſſe ſind weſentliche Milderungen vor⸗ bur Sunde ann alle dieſe Maßnahmen in Kraft kreten werden, iſt De zroch nicht bekannt. Ferner iſt un Bae der Bericht, den Marſchall Foch getern böender des Militärkomitees in Verſailles ausgearbeitet hat, tritt heute Votſchafterkonferenz zugeſtellt worden. Die Konferenz tees zu pen dormittag zuſammen, um den Bericht des Militärkomi⸗ ieſem B ülen. Es wird im Ouaf d Orſay zugegeben, daß einige in böeberlich wis enthaltenen Punkte dem Meinungsaustaſch mit Berlin ericht auspären. Nach Mitteilungen des Außenamts ſoll in dem ſer und Asdrücklich zugegeben werden, daß die Zerſtörung von Waf⸗ riedz, Munition in Deutſchland ſeit der Lcarnokonferenz in be⸗ Alitertend em Maße durchgeführt worden iſt. Alle von und das iſten genußerten Wünſche ſind beriedigend erledigt worden ger enthällt nsbeſondere der Fall in den Kruppſchen Fabeſten. Fer⸗ Jeit 5 ſtehe der Bericht des Fochkomitees eine Kritik an der zur keutſce Gbenden Polizeimacht in Deulſchland. Außerdem ſei der Grund sralſtab nicht in der Weiſe umgeſtaltet worden, wie e⸗ fformen r alliierten Entwaffnungsnote geſchehen ſollte. Einige inzeigen daßdieſer Beziehung wären zweckmäßig um den Alliierten „daß der Geiſt in Locarno kein leeres Wort war. Schließ⸗ Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Mannheimer Frauen-Jeitung. Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik ufſolinis? lich erwähnt der Fochbericht die zahlreichen Geheimverbände, die et als Hindernis einer Wiederausſöhnung zwiſchen Frankreich und Deutſchland betrachtet. Dem„Journal“ zufolge merden ſich die Alliierten dahin einigen, daß Köln geräumt werden ſoll und daß die weitere Kontrolle Deutſchlands nicht dem Völkerbund überlaſſen, ſondern daß die Kontrolle wie bisher der interalliierten Militär⸗ miſſion verbleiben ſolle. „Enthüllungen“ eines franzöſiſchen Senerals V Paris, 5. Nopbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter. Im „Echo de Paris“ veröffentlicht General Caſtelnau einen Ar⸗ tikel, der in politiſchen und diplomatiſchen Kreiſen großes Auf⸗ ſehen erregt. General Caſtelnau teilte mit, er habe erfahren, daß England und Frankreich Deutſchland folgendes verſprochen haben: 1. Die allereheſte Räumung Kölns. 5 2. Herabſetzung der Beſatzungsfriſt im Rheinland. 8 3. Eine Abänderung des Militärregimes, die dahin gehen würde, daß das Hauptquartier der Rheinarmee in Mainz eingerichtet würde und daß die Beſatzung ſelbſt den Charakter der Unſicht⸗ barkeit erhalte. 08 4. Die Feſtſetzung eines früheren Datums für ein Plebiszit im Saarland. General Caſtelnau behauptet, daß die deutſche Regierung jetzt auf die Verwirklichung dieſer in Locarno gemachten Zuſagen rechnet, aber befürchtet, man werde ſie mit Vertröſtungen hinausziehen. Der Zweck dieſes Artikels iſt, die franzöſiſche Regterung in die größte Verlegenheit zu bringen, denn es iſt ausgeſchloſſen, daß General Caſtelnau in diplomatiſche Geheimakte, haupt⸗ ſächlich in das Protokoll, das in Locarno ausgefertigt wurde, Ein⸗ ſicht erhalten hat. Da bekanntlich ſchriftliche Abmachungen über die Auswirkungen des Locarnovertrages in Locarno nicht zuſtande kamen, läßt ſich annehmen, daß die Enthüllungen des Generals durchaus auf Kombinationen, wenn auch begründete Annahmen, beruhen. Um die Kückwirkungen E Berlin, 5. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Anſcheinend inſpirierte Artikel des„Petit Pariſien“ und des„Journal“ von heute vormittag geben ſich Mühe, das deutſche Verlangen nach Rückwir⸗ kungen möglichſt gegenſtandslos zu machen, indem ſie darauf hin⸗ weiſen, daß die weſentlichſten Zugeſtändniſſe bereits in die Wege ge⸗ leitet ſeien. So vor allem ſei ein Reichskommiſſar von der inter⸗ alliierten Kommiſſion in Koblenz zugelaſſen, es ſei eine Verminderung der und Erleichterungen für die Preſſe angeordnet worden. In hieſigen maßgebenden Kreiſen wird darauf hingewieſen, daß das nur einen klein und gering einzuſchätzenden Teil der verlangten Auswirkungen des„Geiſtes von Locarno“ ausmachen könne. Von deutſcher Seite wird vielmehr die Entſcheidung von weit wichtigeren und weſentlicheren Dingen abhängig gemacht, wozu nach allem, was bisher verlautet, die Verminderung der Truppenzahl im beſetzten Gebiete, eine Herabſetzung der Be⸗ ſatzungsfriſt und ein den deutſchen Verhältniſſen angemeſſenes Regime im Saargebiet zu zählen ſein dürfte. Eine allzu freie Preſſe kann übrigens durch ihre fortgeſetzten halb falſchen halb richtigen und wenig orientierten Meldungen alle Verhandlungen, die im Zuge ſind, ſtören. So hat der„Tag“ in letzter Zeit ſich melden laſſen, daß in Mainz von den Beſatzungs⸗ behörden 45 neue Wohnungen angefordert ſeien. Wie wir hören, iſt dieſe Meldung völlig erfunden. Desgleichen iſt kein Grund zu großer Freude vorhanden, wenn die Zahl der Kreisdelegierten um die Hälfte vermindert werde, denn von den Kreisdelegierten iſt im Rheinlandabkommen, das bisher allein die deutſch⸗franzöſiſchen Be⸗ ziehungen regelt, überhaupt nicht die Rede, ſo daß von deutſcher Seite ganz energiſch die völlige Abſchaffung der Kreisdelegierten verlangt werden muß. Miniſter Schiele und Locarno Von amtlicher Seite wird uns mitgeteilt: Ueber Aeußerungen des Reichsminiſters Schiele bei den Beſprechungen des Reichs⸗ kabinetts zum Ergebnis von Locarno ſind in einigen Preſſeorganen, ungeachtet der ſtrengen und unbedingt igdeen Vertraulichkeit der Kabinettsberatungen, unrichtige und irreführende Darſtellungen gegeben worden. Da dem aus der Reichsregierung ausgeſchiedenen Miniſter“ infolge der Schweigepflicht keine Möglichkeit zur Richtig⸗ ſtellung gegeben iſt, ſoll im vorliegenden Fall aus Gründen der Loyalikät amtlich zu den genannten Preſſemitteilungen Stellung ge⸗ nommen werden. Im„Berliner Tagblatt“ vom 2. November wird mitgeteilt, der Reichsminiſter des Innern habe in einer Kabinettsſitzung vom 22. Oktober 1925 geſagt:„Wenn ich gefragt werde, ob ich das Werk von Locarno billige, ſo antworte ich mit einem bñauten, freudigen Jal“ In der Sitzung vom 22. Oktober, deren Ergebnis der inzwiſchen der Oeffentlichkeit bekanntgegebene Kabinettsbeſchluß war, iſt eine Aeußerung, auf die ſich das oben erwähnte Zeitungszitat beziehen könnte, nicht gefallen. Dagegen hat Reichsminiſter Schiele im Ver⸗ lauf des Miniſterrats vom 19. Oktober, nachdem der Reichsaußen⸗ miniſter zum erſten Mal über das Ergebnis von Locarno berichtet hatte, geäußert, er halte es für erforderlich, daß vor einer Billigungs⸗ Erklärung des Reichskabinetts den Miniſtern Einſicht in die geſamten Unterlagen gegeben werden müſſe. Er könne aber ſchon jetzt ſagen, daß er mit lautem Ja antworten werde, wenn es ſich um die allgemeine Billigung der Arbeit der Dele⸗ gation im Sinne der Richtlinien des Kabinetts handle. Berlin, 5. November.(Von unſerem Berliner Büro.) Der bisherige Innenminiſter Schiele verläßt, wie die Scherlpreſſe be⸗ richtet, heute Berlin um ſich zu einem längeren Kuraufenthalt nach Süddeutſchland zu begeben. —— V Paris, 4. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der frühere Finanzminiſter Caillaux iſt in die Senatskommiſf für austvärtige Angelegenheiten anſtelle des verſtorbenen Leon Bour⸗ geois gewählt worden. Preis 10 Pfennig 1925— Nr 314 Anzeigenpreiſe nach Tariſ bei Vorauszahlung pro einſp Kolonelzeile für Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4.⸗M. Kollektiv⸗Anzeigen werden höher berechnet. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Wandorn und Neiſen Geſetz und Vecht Leichenfett und Zuslandspropaganda Das Ende der Kadaverlüge Mit welchen Mitteln die Kriegsgreuelpropaganda gegen Deutſchland während des Krieges arbeitete, iſt noch in allzu⸗ guter Erinnerung. Die abgehackten Kinderhände, die zerſchoſſene Kathedrale von Reims und die ohne Warnung torpedierten Paſſa⸗ gierdampfer kehrten in unendlich vermehrten Auflagen in den Ententezeitungen und Propagandabroſchüren wieder und fanden ſogar in den Berichten der franzöſiſchen und engliſchen Handels⸗ kammern einen aufklärungsſicheren Unterſtand. Von deutſcher Seite iſt damals faſt nichts oder zum mindeſten zu wenig ge⸗ tan worden, um dieſes Gift unſchädlich zu machen. Die nur auf das Sachliche eingeſtellte Natur des Deutſchen und der gerade bei ihm ausgeprägte Gerechtigkeitsſinn, der freilich ſehr oft zur Recht⸗ haberei ausarten kann, hielt es in dem Bewußtſein ihres guten Rechts ſchlechterdings für unmöglich, daß es überhaupt vernünftige Menſchen außerhalb Deutſchlands gäbe, die derartigen, das Kains⸗ mal der Lüge an der Stirn tragenden Hetznachrichten Glauben ſchen⸗ ken könnten. Heute wiſſen wir, daß dieſe Einſtellung auf die Pſychologie der anderen falſch war. Die Lügen wurden geglaubt und ſind ſo gewaltſam in die Hirne eingehämmert worden, daß wir ſelbſt jetzt noch ſieben Jahre nach Kriegsende hie und da gegen den Irrwahn ankämpfen müſſen. Dennoch hat ſich die Atmoſphäre zweifellos gebeſſert, nachdem man auch auf Ententeſeite offen zu⸗ gegeben hat, manchmal recht tüchtig gelogen zu haben, eben um der Lüge und des eigenen Vorteils willen. Dieſe Eingeſtändniſſe wurden teils mit einem gewiſſen Zynismus gemacht, namentlich ſoweit es ſich um die Franzoſen und die Itallener handelt, teils mit einer gewiſſen Burſchikoſität, wie ſie dem Engländer und Amerikaner a 5 Die Unterſchiede der Volkscharaktere zeigen ſich eben au ier. Die Erregung in Deutſchland über verſpätete Eingeſtändniſſe, war in der Regel nicht allzugroß, weil man bei uns allzuſehr ge⸗ neigt iſt, alles Unangenehme des großen Krieges jenem Kapitel ein⸗ zureihen, über das man am liebſten nicht mehr ſpricht. Die deutſche Mentalität neigt auch dazu, der nonchalanten Art des Enoländers eher zu verzeihen, als dem giftigen Zynismus des Romanen. Das Verſtändnis für einen„guten Spaß“ hört aber bei der Verleum⸗ dung auf, die deutſches Weſen am tiefſten getroffen hat, der Ka⸗ daverlüge. Man erinnert ſich gewiß noch der ungeheuren Em⸗ pörung, die ſich des deutſchen Volks bemächtigte, als von engliſcher Seite die Behauptung aufgeſtellt wurde— wofür man ſogar„Be⸗ weiſe“ gefunden haben wolte—, daß im letzten Kriegsjahr wegen der zunehmenden Fettknappheit in Deutſchland die Leichen ge⸗ fallener Soldaten in beſonderen Verwertungsanſtalten zu Zwecken der Fettbereitung ausgekocht würden. Eine ſolche in ihrer Gemeinheit kaum zu übertreffende Unterſtellung traf das deutſche Gemüt an ſeiner empfindlichſten Stelle, der Pietät für ſeine Toten. Gerade der Krieg zeigte den Unterſchied beſonders kraß. Gefallene Engländer und Franzoſen blieben tage⸗, ja wochen⸗ lang unbeerdigt vor den Stellungen liegen, während die gefallenen Deutſchen, ſelbſt unter neuen Verluſten, in die Gräben zurückgeholt und dann würdig beſtattet wurden. Wie liebevoll waren die deut⸗ ſchen Soldatenfriedhöfe angelegt und wie war man auf ihre Pflege bedacht. Und ausgerechnet dieſelben Deutſchen ſollten es fertig be⸗ kommen, die Leichen ihrer Soldaten induſtriell zu verwerten! Man muß ſich wundern, daß die geſchäftstüchtigen Engländer nicht auch noch die Höhe der Dividende angaben, die aus der Fettgewinnung gezogen wurde. Noch heute treibt die Rückerinnerung an derartige Gemeinheiten den Zorn in die Wangen und es bereitet uns eine tiefe Genugtuung, daß nunmehr die Möglichkeit gegeben iſt, den Haupt⸗ ſchuldigen zur Strecke zu bringen. „Der engliſche General Charteris, der während des letzten Kriegsjahres Chef des Nachrichtendienſtes der engliſche Armee war, hat bei einem Feſteſſen im National⸗Arts⸗Club in Newyork eine Rede gehalten, bei der im Plauderton auch über den Zuſam⸗ menhang der Kadaverlüge mit der Auslandspropa⸗ ganda geſprochen hat, und zwar in einer Weiſe, die dem eng⸗ liſchen Kriegsamt außerordentlich peinlich iſt, weil ſich in der eng⸗ liſchen Preſſe ein Sturm der Entrüſtung gegen ſeine frühere Tätig⸗ keit erhoben hat. Die„Newyork Times“, die auch heute noch als ausgeſprochen ententefreundlich angeſehen werden muß⸗ berichtet über das Bankett und die Rede ausführlich. Da uns das Original nicht zur Verfügung ſteht, folgen wir einem Auszug der„Köln. Ztg.“ Das Newyorker Blatt meldet: „Eines Tages erhielt Charteris, in ſeiner Eigenſchaft als Che Nachrichtendienſtes der britiſchen Armee einen Haufen Schriſte die deutſchen Gefangenen und Toten abgenommen worden waren, und darunter fand er auch zwei Photographien. Die eine zeigte einen Eiſenbahnzug, mit toten Pferden, die hinter die Front befördert wur⸗ den, um dort in Dünger umgewandelt zu werden, die andere einen Zug mit toten Soldaten, die hinter der Front beerdigt werden ſoll⸗ ten. Auf dem Bilde mit den toten Pferden ſtand das Wort„Ka⸗ daver“. Da Charteris den Ahnen- und Totenkult der Chineſen kannte, ließ er die Aufſchrift Kadaver an den deutſchen Totenwagen heften und das Bild an eine chineſiſche Zeit ung in Schanghai ſchicken. Sechs Wochen ſpäter erſchien in einem engliſchen Fiſch⸗ und Jagdmagazin der Brief eines Chineſen, der die Geſchichte„von dem ſchauderhaften Auskochen deutſcher Sol⸗ datenleichen“, die in China gedruckt worden war. enthielt. Ein ent⸗ rüſteter Enaländer, der den Brief geleſen hatte, ſchrieb an die Lon⸗ doner„Times“ einen Brief, in dem er die Anſicht verfocht, das Bild müſſe eine Fälſchung ſein, weil das Wort Kadaver im Deutſchen nur für Tierleichen gebraucht werde, was, wie Charteris auf dem Bankett beifügte. durchaus richtig iſt. Aber ein engliſcher Arzt widerſprach dem mit der Behauptung, er habe während ſeiner Stu⸗ dienzeit in Oeſterreich erfahren, daß in den dortigen Anatomien das Wort Kadaver üblich ſei, und er halte daher die Geſchichte für wahr. Der Federkrieg ainga hin und her, bis ſchließlich ganz Eng⸗ land an die Scheußlichkeit alaubte. trotzdem die deutſchen Zeitungen entrüſtete Ableugnungen druckten. Die Sache kam ſogar im Unter⸗ hauſe zur Sprache, und als ſie an Charteris verwieſen wurde, er⸗ widerte dieſer nach ſeinem eigenen Newyorker Geſtändnis, er halte die Deutſchen zu allem fähigl Schamhaft fügte er jetzt bei, das ſei das einzige Mal geweſen, daß er während des Krieges die Wahrheit umaangen habe. Außerdem erzählte er noch, daß die Geſchichte mit dem Leichenfett noch weiter ausgeſponnen werden ſollte, daß zer aber dagegen war, weil die Gefahr einer Ent⸗ deckung des Schwindels zu groß wurde und die übrige britiſche Provaganda hätte geſchädiat werden können. Ein findiger Kopf in dem Amt, dem Charteris vorſtand, wollte nämlich ein Tagebuch eines deutſchen Soldaten ſchreiben, der nach Jahren Frontdienſt un eine ſolche Fettſiederei verſetzt wurde, aber vor Entſetzen über die Zumutung. die an ihn geſtellt wurbe, um Rückverſetzung an idte Front bat und dort ſeinen Tod fand. Dieſes gefälſchte Tagebuch ſollte einem toten deutſchen Soldat en in die Taſche gleſchoben und bort von einem Krtegsberichterſtatter entde werben. Charteris aber meinte, die Sache wäre weit genug— 2. Seite. Nr. 514 neue Mannheimer Zeitung(Abens⸗Nusgabel 1141 dounerstag, den 5. 7to 2-cr gangen: es könnte ſich in dem Tagebuch am Ende ein Fehler nach⸗ 3 laſſen, und dann wäre der Schwindel ans Licht gebracht und as übrige Werk gefährdet. Das„Tagebuch“ befindet ſich jetzt im Britiſchen Kriegsmuſeum in London.“ Nun wiſſen wir alſo, wie es gemacht wurdel Weil man in England über die deutſchlandfreundliche Haltung Chinas beſorgt war, ſetzte man den Hebel an der Stelle der chineſiſchen Gefühlswelt an, die am erſten zu treffen war, dem bekannten Ahnen⸗ und Toten⸗ kult. Es läßt ſich im Augenblick nicht feſtſtellen, ob und mit welcher Wirkung der Vergiftungsverſuch gelang. Aus der heutigen Ein⸗ ſtellung Chinas zu Deutſchland kann man wohl ſchließen, daß ſelbſt zeitweflige Verſtimmungen und Beeinfluſſungen überwunden ſind. Nur das eine ergibt ſich klar, daß die Deutſchen ſammer⸗ volle Stümper ſind gegenüber den engliſchen Meiſternl Wir haben auch nicht den Ehrgeiz, ſie in dieſer Meiſterſchaft zu er⸗ reichen oder gar zu übertreffen, ebenſowenig wie wir uas jemals dazu aufſchwingen werden, derartige Mitteilungen als„amüſant“ an⸗ zuſehen, wie es die Newyork Times tut, die die Enthüllungen des Generals Charteris als ein„beluſtigendes Seitenlicht“ auf die Tätigkeit des Amtes bezeichnet! Gewiß, der ſehr ehrenwerte General hat nichts weiter getan, als aus der Schule geplaudert, und Redner und Hörer befanden ſich im Lager der Auguren, die be⸗ kanntlich lächeln, wenn einer den andern ſieht oder ſprechen hört. Damit iſt für uns aber die Kadaverlüge nicht abgetan. Es geht uns um die höchſten Dinge der Menſchlichkeit und chriſtlichen Ethik, über die man im trocken gelegten Amerika auch nicht bei Eiswaſſer ſpötteln darf. Das mag auch das engliſche Kriegsamt gefühlt haben, als es den unvorſichtigen General zum Bericht aufforderte. Nun hat Herr Charteris das törichteſte getan, wa⸗ er überhaupt tun konnte. Er beſtreitet nämlich in einer öſfentlichen Erklärung, in Newyork überhaupt derartiges geſagt zu haben, ſon⸗ dern er habe nur gewiſſe„Andeutungen und Mut⸗ maßungen“ wiederholt, die auch ſonſtwo geäußert oder in Werken niedergelegt ſeien. Er behauptete ſogar, daß der Kriegsminiſter von dieſer ſeiner Erklärung befriedigt ſei und das Kriegsamt den Zwiſchen⸗ fall als erledigt anſehe. Angeſichts der ſtarken Befremdung, die in der engliſchen Oeffent⸗ lichkeit über das peinliche Vorkommnis herrſcht, iſt ein ſolcher Wunſch begreiflich. Wir ſind allerdings nicht in der Lage, ihn zu erfüllen. Erfreulicherweiſe hat der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann in einem Telegramm an den„Weekly Dispatſch“ nochmals die deutſche Stellung gegen die Kadaverlüge präziſiert und an die Fairneß des an⸗ ſtändigen Engländers appelliert, damit die Atmoſphäre der Verſtän⸗ digung auch in dieſer Hinſicht entgiftet werde. Wir wollen hoffen, daß das Echo ſtark genug iſt, damit es auch in Deutſchland gehört wird. Eines ſteht unzweifelhaft feſt: Zur Betätigung im„Geiſte von Locarno“ gehört auch die völlige Abtragung des Lüg enſ chuttes. Erſt dann iſt unſerm unbeſtreitbaren Recht auf moraliſche Wiedergutmachung Genüge getan. K. F. Charteris“ Rechtfertigung 8 London, 4. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Leichenverwertungsſkandal iſt offiziell beigelegt worden. Brigade⸗ general Charteris, der aus Newyork hier eingetroffen iſt, hat ſofort den Kriegsminiſter aufgeſucht und ihm über die in der New⸗ horker Preſſe ihm zugeſchriebenen Enthüllungen, daß er der Er⸗ finder dieſer Kriegslüge ſei, Bericht erſtattet. Er verſicherte dar⸗ auf einem Preſſevertreter, daß er vom Kriegsminiſter ermächtigt ſei, zu erklären, daß dieſer vollkommen befriedigt wäre. Der Ge⸗ neral fügte hinzu, er habe die Leichenverwertungsgeſchichte nicht erfunden, noch habe er die Aufſchriften von Photographien ver⸗ ändert, noch irgend welches gefälſchte Material für Propaganda⸗ zwecke benutzt. Die Blätter geben die Erklärungen des Generals ohne Kommentare wieder. Der Vorfall hat das Gute, daß die Leichenverwertungslüge, an die hier und in den Kolonien noch viel geglaubt wurde, of fi⸗ ziell als verleumderiſche Erfin dung gebrandmarkt wurde, die eines britiſchen Generals unwürdig ſei. Reue Kriſe des Rabinetts Painlevẽ V Paris, 5. Nov.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Stimm⸗ enthaltung der Sozialiſten bei dem vorgeſtrigen Votum in der Deputiertenkammer hat eine wichtige parteipolitiſche Veränderung innerhalb der ſozialiſtiſchen Partei zur Folge gehabt. Die Sozia⸗ liſten Renaudel, Montet, Auriol und Voncour haben ihren Austritt aus der politiſchen Kommiſſion der ſozialiſtiſchen Partei angekündigt. Damit beginnt der Verfall der aus 102 Deputierten beſtehen⸗ den ſozialiſtiſchen Partei, die unter Herriot den linken Flügel der Kartellmehrheit bildete. Dagegen erhielt Painlevé die Stimmen von 20 gemäßigten Republikanern, die unter dem Einfluß des De⸗ putierten Le Troquer ſtehen, der unter Poincaré Eiſenbahnminiſter war. Eine Gruppe hat ſich von dem N der blocknationaliſtiſchen Oppoſition, Maginot, losgemacht. jeſe Vorgänge weiſen darauf hin, daß eine neue Mehrheitsbildung vor ſich geht. Ein Teil der Sozialiſten und eine Gruppe gemäßigter Republikaner werden das Kabinett vielleicht noch über Waſſer halten können. Bobby Von Oſſip Kalenker (Nachdruck verboten.) Den ganzen Tag war ein trüber, melancholiſcher Regen nieder⸗ m. Gegen Abend erſt hörte es zu regnen auf. Por e mit den hohen rauſchenden Bäumen lag in ſiblbengrauem Dunſte. Die weiten Raſenflächen ſchimmerten blau, an den Rän⸗ dern zart verdämmernd. Verſe von Verlaime ſpiegeln ſolche Parks, und Turner könnte ſie gemalt haben. In ſolcher Szenerie begegneten ſich auf einem der feuchten Kies⸗ wege eine hoher, ſchmaler, alber Mamm, deſſem Haltung leicht vorn⸗ übergeneigt, und eine überſchlanke, gebrechliche alte Dame, die faſt ſo groß war wie er; beide auf die gleiche, längſt vergeſſene Manier gekleidet, beide mit dem gleichen wohlgeſetzten Schritt, beide gleich antig, anſtändig, alnnodiſch und antiquiert: zwei Figurinen aus einem alben Bilderbogen, zwei“ Geſpenſter, verirrt in dieſe grelle Welt von Tag und„ in dieſem Park inmitten des haſtig hämmernden Herzens der großen Stadt Schritt für Schritt gingen die ſellſamen Spazie rgänger auf ein⸗ ander zu, ſteif, wie Marionetten, zierlich, wie Menuettänzer. Als ſie kaum noch eimige Schrütte voneinander entfernt waren, ſenkte die Dame das Haupt mit dem ſchwarzen Spitzenhülchen, indes der Kavalier— dieſes Wort chavakteriſtert ihn vielleicht am eheſten— lamgſam ein goldgerahmtes Momokel, das bis dahin wüppend aus ſeinem Mantel gehangen, ans Auge führte. Welche Alliren für einen Mann in ſeinen Jahren! Auch daß er kurzſichtig war, iſt keine Emtſchuldig für ihn. Er muſterte die Dame wie ein Gamin, und als ſie faſt ſchon vorüber war, den Kopf ein wenig nach er leiſe, zögernd, fragend zu rufen: „Üllrich... 2“ ward ebenſo leſſe, ebenſo zögernd und fragend geantwortet. Und damm: ch?“ Und: fude en ele el gun „Gehen Sie oſt in dieſen Park ſpazieven?“ 1 aeh 10 2 N uns micht friiher 4 0 Verehrteſter, Beſ W 1 9955 * ſie, und in ihren Augen, deren lag die ganze Wehmut emmes Der alte al der Münchner dolchſtoßprozeß Zu Beginn des heutigen(Donnerstag) 14. Verhandlungstages erſtattete Major a. D. Volkmann, Mitglied des Reichsarchivs in Potsdam, ſein Gutachten. Er erklärte, daß er ſich mit der Behandlung der Fragen beſchäftigen wolle, inwieweit die USP. an den Dolchſtoßhandlungen mit beteiligt war, nachdem der Kläger bereits die Erklärung abgegeben hat, daß er den Vorwurf des Dolchſtoßes nicht gegen die Mehrheitsſozialdemokratie und gegen die freien Gewerkſchaften erhoben hat, während der Beklagte nicht beſtreite, daß die radikalen Sozialdemokraten Dolchſtoßhandlungen begangen haben. Seine Kenntnis beruhe auf bisher unveröffent⸗ lichtem Privatmaterial, ſowie auf den Akten des Reichsarchivs. Er betonte, daß die Sozialdemokratie trotz ihrer internationalen Einſtellung die Pflicht zur Landesverteidigung anerkannt habe. Die von Noske ausgeſprochene Anſicht, daß bei Kriegsausbruch die Sozialdemokraten nicht einen Augenblick zu überlegen brauchten, was ſie zu tun haben, könne höchſtens für einen Teil der Partei gelten. Ein anderer Teil habe ſchwere innere Kämpfe durchge⸗ macht. Insbeſondere habe damals Haaſe erklärt, er wolle nichts wiſſen von einem Zuſammengehen mit der Regierung und mit den nationalen Parteien, auch in dieſer Stunde gemeinſamer Not nicht. Die Kriegskredite ſeien abzulehnen. Erſt ſpäter, als die Verhand⸗ lungen mit den franzöſiſchen Sozialiſten wegen einer gemeinſamen Verweigerung der Kriegskredite geſcheitert ſeien, ſei der rückhalts⸗ loſe Anſchluß an die Nation erfolgt. Der Sachverſtändige fuhr fort: Die ſozialdemokratiſche Minderheit iſt im weiteren Verlauf des Krieges zunehmend in eine Haltung gelangt, die man als revolukionär bezeichnen muß. Die Führer der USP. haben dem Staat von 1914 bis 1918 ihre Unterſtützung verweigert, die Mittel zur Landesverteidigung verſagt und moraliſch und materiell die nationale Wiederſtandsfähigkeit geſchwächt. Bei Erörterung der Haltung der Sozialiſten in den feindlichen Ländern kam der Sachverſtändige zu der Folgerung, daß der inter⸗ nationale Gedanke am ſtärkſten in Rußland und dann in Deutſch⸗ land zum Ausdruck gekommen ſei. Frankreich und England ſeien in weitem Abſtand gefolgt. Die Frage über die Auswirkungen des Dolchſtoßes werde ſich nicht vollſtändig beantworten laſſen. Das Unglück Deutſchlands ſei durch zahlreiche Urſachen herbeigeführt worden: die Ernährungs⸗ und Rohſtoffſchwierigkeiten, eine verhängnisvolle Schwachheit der Regierung, moraliſche Schwäche im Volke, Fehler der oberſten Heeresleitung uſw. Der Sachverſtändige Major Volk⸗ mann fuhr ſchließlich fort: Ein Volk, das ein Offizierkorps ſchmäht, das ſich mit wahrhaft titaniſcher Kraftanſtrengung auf denGipfel des Heroismus hochgeriſſen hat, ein Volk, das nur das Kleine u. Häßliche an dieſem Offizierkorps ſieht und nicht mehr ſeine große Liaie und hohen Eigenſchaften, zeige keinen großen Sinn. (JFortſetzung folgt.) die Sräfin Bothmer vor Gericht damer Landgericht wird heute der Prozeß gegen die Gräfin Bothmer wegen Diebſtahls eröffnet. Schon eine Stunde vor Beginn der auf 9 Uhr angeſetzten Verhandlung hat ſich eine große Menſchenmenge vor dem Gerichtsgebäude verſammelt, die die Gräfin, als ſie um 9 Uhr 15 im Privatauto, tief verſchleiert und mit blitzendem Ohr⸗ gehänge vorfährt, mit Johlen empfängt. Die Gräfin wird zunächſt ins Gefängnis des Landgerichts gebracht, um dort in einer Zelle den Beainn der Verhandlung zu erwarten, da vorerſt noch zwei andere Fälle verhandelt werden ſollen. Da dieſe ſich ſehr in die Länge zie⸗ hen, dürfte der Beginn der Verhandlungen gegen die Gräfin ſich bis gegen Mittag hinzögern.(Ueber die Vorgeſchichte des Prozeſſes haben wir wiederholt berichtet. D. Schriftl.) „deutſche Geſellſchaſt 1914“ FeI Berlin. 5. Nov.(Von unſ. Berliner Büro.) Die„Deutſche Geſellſchaft 1914“, die in der erſten Kriegszeit gegründet wurde, als ein Treffpunkt von Männern der Politik, der Wirtſchaft. der Kunſt und Wiſſenſchaft aller Parteirichtungen und Weltanſchauungen hat ihr altes Haus in der Wilhelmſtraße verlaſſen und ein neues Heim in der Schadowſtraße bezogen. das früher der„Reſſource von 1794%, einem alten Berliner Klub, gehörte. Der Umzua und zugleich das 10jährige Jubiläum wurde geſtern durch einen Feſtakt mit an⸗ ſchließendem Herrenabend feſtlich begangen. Der Präſident der Ge⸗ ſellſchaft. Reichsminiſter a. D. Schiffer, leitete den Abend ein mit einem Rlickblick auf das erſte Jahrzehnt. Darauf ſprach der preußiſche Kultusminiſter Dr. Becker über das Proaramm einer deutſchen Einheitskultur. In dieſem Zuſammenhang verbreitete ſich der Kul⸗ tusminiſter über Beſtrebungen, eine Einheit zwiſchen der Bildung der höheren Schulen und der Volksſchulen herzuſtellen. indem man den Volksſchullehrern. die die Aufgabe haben, die Bildung der Maſſen zu übernehmen, eine Ausbildung auf der Grundlage der höheren Schulen zur Pflicht macht. * Englands neuer Landwirtſchafksminiſter. Für den als Vize⸗ könig nach Indien kommenden Wood iſt der Finanzſekretär de⸗ Schatzamtes Guimeß zum engliſchen Landwirtſchaftsminiſter er⸗ nannt worden. Lebens, deſſen„Beſtimmumg“ es geweſen, ein verfehltes zu ſein. Der Kawalier, der mit Ullrich angeredet w urde, bemerkte dieſe Wehmut und verſtummtbe. „Wie alt ſie geworden iſt!“ dachte er und verbarg, was er dachte, in ſeinem Herzen. Während ſie, dieſe ſchöne Seele, nichts anderes denken konnte 8: „Wie ſtattlich er wirdt... männklicher als damaliss reifer (Er war ja dreiundſechzig. und es gelingt ſelten einem Menſchen, das Air des„Unreifen“ ſich bis in dieſes Alber zu erhalten) Da Eliſe den Spaziergang fortſetzen wünſchte, bat Ullrich um die Gunſt, ſie zu begleiten. Sie ſagten ſich Tauſenderlei, Kleimliches, Törichtes, Ueberflüſſiges, nur das nicht, was ſie ſich zu ſagen gehabt hätben: daß ſie alt geworden und einſam, vieſes bereuten und manches ſich anders wünſchten, die Welb nicht mehr verſtanden und das Leben an ſich hatten vorüberziehen laſſen, ohne es zu ergeifen. Ullrich, durch das Wiederſehen verwirrt, als wären nicht wie viele Jahre dahingegangen, ſeit er Eliſe zum letzten Male umanmte, war ungeſchickt genug, nachdem die belangloſen Fragen erſchöpft, ver⸗ fängliche zu ſtellen; z. B. ſolche nach Emily, Eliſens Kuſine, autf die ſie eimſt eiſerſüchtig geweſen. Emily, erfuhr er, hatte einen Miiſſionar geheiratet und war, wie entſetzlich, im Afrika geſtorben. Und der und ſener, nach dem Ullrich in ſeiwer Verbegenheit auch fragte: tot, auch tob... Üllrich vergüng der Mut zu weiteren Fragen, und nach langen peinvollen Pauſen, in denen man den Kies knirſchen hörte und im Laub den Fall der Waſſertropfen, nach einigen letzten Ver⸗ ſuchen, durch Ausrulße wie:„Was ſich micht alles geändert hat. 55 es zu beleben, war das Geſpräch erſtorben. Da kam von Eliſens wie ein Geſtändnis— vielleicht errötete ſie dabel— In dieſem„Ah“ lag ebenſoviel Trauer und Mitgefühl wie daum verhalbene Freude, und den Sprecher gab ſich, nachdem es ſeimem Mund entichlüpft, einen kurzen, energiſchen Ruck, der deutlich einen Triumph, einen Sſeg, ein„Wer zuletzt lacht“ ausdrückte. Um dies ſowie das Folgende zu verſtehen, muß man Ullrichs und Eliſens 5 hager blaß, weder hübſch ſt⸗ 0 und b. w ö noch häßlich, ein Edelfräuleim 51 andere, war Eliſe von W. Ullrichs Verlobte. Allſonntäglich kam Ullrich in die ſtille Villa ihrer Eltern, verplauderte dort oder auf e e drätt den lieben langen Nachmittag und behrte— damals ſchon k junger Mann mehr— nach dem Nachbmahſe zu Fuß in ſeim Stadehaus zurück. Alles wäre ſchön und harmoniſch verlaufen, hätdten nic ſel Berlin, 5. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Vor dem Pots⸗ Badiſcher Landtag S Käarlsruhe, 5. Non. Zu Beginn der heutigen Sitzung brachte Abg. D. Maner⸗ Karlsruhe(Bürgerl. Vag.) folgenden Antrag ein:„Die Regſes⸗ rungsbildung wird in der heutigen Sitzung vorgenommen⸗ Der Antraq iſt als drinalich zu bebandeln.“ Der Antraaſteller He⸗ gründete den Antrag damit. daß die Würde verlange. daß man die Reaierung heute bilde. Dagegen wandte ſich ſowohl der Sprecher des Zentrums. wie der der Sozialdemokraten. Die Drinalichkeit des Antrages wurde mit allen gegen die neun Stimmen der Antraaſteller a ba elehnt. Der Antrag ſelbſt verfiel mit allen Stimmen der Ablehnung bei 12 Ent⸗ haltungen der Bürgerlichen Vereinigung und Kommuniſten. Hierauf kam ein kommuniſtiſcher Antrag auf Haftentlaſſung de⸗ kommuniſtiſchen Landtagsaba. Steiner zur Behandlung. der gegenwärtia im Bruchſaler Zuchthaus wegen volitiſcher Vergehen eine Zuchthausſtrafe von acht Jahren verbüßt. Der Geſchäftsord⸗ nungsausſchuß ſtellte den Antraa, den kommuniſtiſchen Antraa auf Haftentlaſſung abzulehnen. U. a. habe auch der Oberreichs⸗ anwalt ſich mit aller Entſchiedenheit aegen eine Entlaſſung Steiners gewandt, da es nicht angehe. daß der geiſtige Führer und Urheber des Aufſtandes freigelaſſen werde, während die Verführten no lange an den Folgen der Verführung zu tragen haben würden. Dem Antrag des Geſchäftsordnungsausſchuſſes ſchloſſen ſich ſämtliche Par⸗ teien an. Bei dem Schlußwort des kommuniſtiſchen Aba. Ritter wurde diefer wegen Ausfälle gegen verſchiedene Mitalieder des Hauſes wiederholt zur Ordnung gerufen. Als nach Schluß ſeinet Rede ein Tribünenbeſucher Beifall klatſchte, drohte der Präſident mit der Räumung des Hauſes. Einſtimmig angenommen wurde dann ein Zentrumsantraa, der die Regierung erſucht, für die durch das Unwetter vom 20. Juli 1925⁵ geſchädigten Landwirte in Walldingen und Umgebung Hilfsmaßnab⸗ men, insbeſondere Steuerſtundung, in Erwäaung zu ziehen. Der Präſident wird Tag und Tagesordnung der nächſten Plenar⸗ ſitzung noch bekannt geben. ** E Der Reichspräſident in Karlsruhe Nach einem Schreiben des Staatspräſidenten Dr. Hellpa ch an den Landtag wird Reichspräſident von Hindenbura am 12. Novem⸗ ber, vormittags 11 Ubhr 7 Minuten in Karlsruhe eintreffen und nachmittags 6 Uhr die Stadt wieder verlaſſen. Das Landtagspräſt⸗ dium hat die nötigen Vorbereitungen zum Empfana des Reichs präſi⸗ denten im Landtag eingeleitet. Volksparteiliches„Liebeswerben“ Der endgültige Anſchluß der Wirtſchaftlichen Vereinigung an den Rechtsblock veranlaßt die„N. Bad. Landesztg.“ zu folgender törichten Bemerkung: 5 „Nun wird die Deutſche Volkspartei trauern. Ihre Preſſe hatte den Herrn v. Au ja ſchon als den ihrigen begrüßt und auf die beiden Mandate, die ihre Stärke erhöhten(von 7 auf), ihre Jor⸗ derungen für die Regierungsbildung angemeldet. Aber das Liebes⸗ werben war umſonſt. Herr v. Au iſt noch ein Haus weiter na rechts gegangen.“ Die„N. B..“ ſollte mit ihren ironiſchen Bemerkungen vor⸗ ſichtiger ſein. Grade ſie hat eher als andere Zeitungen die Mög⸗ lichkeit, den wahren Sachverhalt zu kennen. Dann müßte ſie wiſſen, daß nicht die Volkspartei Herrn v. Au, ſondern umgelehrt dieſer der Volkspartei nachgelaufen iſt, dabei aber Bedingungen ſtellte⸗ die die Volkspartei am Dienstag veranlaßten, binnen zwer Minuten jede Weiterverhandlung abzubrechen. Wann und wo hat die volksparteiliche Preſſe Herrn von Au als den ihrigen„he⸗ grüßt“? Die„N. B..“ ſollte nicht Behauptungen aufſtellen, die ſie nicht beweiſen kann. 57 Letzte Meldungen Das Räuberunweſen in Litauen — Kowno, 5. Nov. In der Nacht vom 28. zum 29. Oktober iſt ein mit zwölf Perſonen beſetzter Poſtwagen im Walde zwiſchen m⸗ hof und Stadt Kurchenai von zwei maskierten Räubern überfallen worden. Dabei wurden mehrere Inſaſſen ihres Geldes und der Went ſachen beraubt. Der Schriftführer der Schaulener Gemeindeverwal“ tung, Matuevicius, wurde erſchoſſen. Bergwerksunglück in Maucheſter— 5 Tote — London, 5. Nov. Durch einen Steinbruch wurden geſtern i einem Kohlenbergwerk in Mancheſter ſechs Beraleute verſchütte. Fünf konnten nur noch als Leichen geborgen werden. der Ueber lebende wurde ſchwer verletzt. Ermordung eines Deulſchen in Mexiko — Newyork, 5. Nov. Nach einem Telegramm der Newporke Staatszeitung wurde der deutſche Schriftſteller und Spezialbericht erſtatter verſchiedener deutſcher Zeitungen in Mexiko, Oberleutnan a. D. H. Goerne von Paqui⸗Indianern ermordert und beraubt. Begleiter entkam. Goerne wollte Mexiko zu Pferde durchqueren. —— Gewohnheizen gehabt, die jeweils dem anderen ei, Dorn im Auge waren: Ülerich nämlich frönte dem Laſter des Tabee⸗ ſchnupfens, und ſeine hellen geblümten Weſten wieſem allzeit d häßlichen Spuren von Halbpart er und Nalſchidatſchi: Eliſe bing beſaß ein Hündchen, namens Bobby leine Kreuzung zwiſchen Bi mer gneſer und Sofakfſſen, namnte es Ullrich in den dunkleren ſein Stunden..), und ſie verzärtelte und verwöhnte dieſe⸗ Tier ube die Maßen. Da beines die Paſſion des anderm inden konmte. auf ſeine Weiſe, ſchloß man einen Pakt: Ullrich verſprach, vom Schnupfen zu loſſen wenm Eliſe aufhören wollte, Bobby zu küſſen. In der Tat 19 Ullrich in der Folge mit unbeſchmutzten Weſten, undliſe begn ſich damit, Bobby zu ſtreicheln und liebevolle kleine Klapſe zu 90le Bis eine s Tages im Sommer, bei arger Hitze, Ullrich, neben Enn 5 auf dem Soſa ſihend, eines ſeiner großen, hellgelben Taſchenlüche hervorholte, ſich damit zu fäöcheln, und dieſes Kuch wieder die we, verkennbaren Spurem zeigte: womit die Sauberzeit der Weſte 22 trächtlich an Reiz verlor. Im Augenblicke, da ſie den Verrat 5 wahr ward, nahm Eliſe ihr Hündchen, umarmte es und küßte f. aus Rache derart, daß Ullrich, wach einer Weile des Entſetzens, anft brauſte und, choleriſcher Natur wie er war, ſie ziemlich unge zurechtwies. Eltſe, auch nicht eben engelhaft mild, ſtand nicht und von dem lebhaſten Duett angelockt, nahten alsbald die Elnee Der Vater ergriff für Ullrich Partei, die Muter für Eliſe. Frauen verfochten ihre Mei mit Löwenmut, die Mange mußben nachgeben, und ſo ſiegte Bobby über den Schnupftabal e Tier über den Geiſt. Das war der Eclat die Kataſtrophe, das fühlbe Ullrüch auf ſeinem Heimweg, dem er an dieſem Tage aan ſtenmal nicht divekt nahm, ſondern mit vielem Schnörkeln und eine langen Fermate in einem Weinkeller. Ullrich konnte ſich nicht ſe ſchließen, ein Mädchen zu ehelichen, das einen Hund küßte, Ede moche ſich nicht einem Manme verbinden der Tabak ſchnupfte. ⸗ Abneigung war imüberwindlich. Das Verlöbnis wurde gelöſt. war, für damalige Zeit, ein Skandal.„ 0 Kanm man nach alledem das mehrdeutig geſtͤmmte„Ah ihn den kriumpherfürlten Ruck verzeihen?— Bobbys Tod verſöhnte mit der Welt. Nichts ſtand mumitehr zwiſchen ihm und Eliſe. ſich cch hjitbe ihm darmals den Hals umdrehen ſollen“, ſagte er des in ſpäter Erkenntnis; dennoch gewann er es über ſich, eim flüt „Der arme Bobby. Szu flöten. 1 Bon ſo viel Telnahme enmulgt, begann dae Frändein, Petcen zu ſchildern.„Es kam mich arg an.: plößlich von der erndiche treuen Seele verlaſſen e e ae den bee de er für eine Anſpielung hielt.„Auch ich mit dem kleimen Vaa nam nichts amzufangen... bis dann Anna ſagte die Köchin. nicht die Verlobten, jedes Käſtchen könmte ihn einäſchern laſſen in einer Urne beſtatten oder 75 Jo Hate man ehm immer bel ſich 1 ub, Len 5 5. November 125 Neue Manuheimer Zetung(Abens⸗Ausgabe) 44 332 — 3. Selle Stimmen zum preisabbau 5 1 Preisſenkungsmaßnahmen der Regierung, mit denen wir beſchäft unſeren wirtſchaftlichen Wochenartikeln bereits mehrfach 5 eſunt baben, ſtehen bei den Erörterungen weiter Bevölke⸗ ſchichten, namentlich aber bei unſeren Hausfrauen, noch im⸗ 780 im Vordergrund alles wirtſchaftlichen Intereſſes, ſie beſchäf⸗ teien aber ebenſo ſehr den Handel wie die Induſtrie und die Par⸗ Vielfach ſtößt man auf die Meinung, namentlich dort, wo 55 3 Ueberblick über die Zuſammenhänge zwiſchen den edi ationslaſten, den deutſchen und internationalen Wirtſchafts⸗ zomgungen fehlt, auf die Meinung, daß die Regierung nur ernſt⸗ du wollen brauche, um eine Verbilligung der Lebenshaltung nach Daß die Regierung den guten Willen hat, braucht eee er Erklärung des Reichskanzlers Dr. Luther anläßlich der 85 5 Leſung der Zollvorlage im Reichstag kaum bezweifelt wer⸗ enn in dieſer Rede hieß es, daß die Reichsregierung mit allen Fintvirt Verfügung ſtehenden Mitteln auf eine Senkung der Preiſe 9 rken wolle. Allerdings muß der Kanzler bei dieſer Gelegen⸗ ie Fgugeben, daß namentlich die vielumſtrittene Umſatzſteuer, bon ihrem höchſten Satz von 2,5 Prozent inzwiſchen bis auf 0 Progzent und ſeit 1. Oktober auf 1 Prozent zurückgeführt wor⸗ ie iſt, bislang nicht die verbilligenden Wirkungen gehabt hat, Zwiſchen erwartet hatte. Man hat dies damit erklärt, daß in den eſe henzeit noch zuviel preisſteigernde Momente in Geltung ge⸗ n ſeien, die aber nunmehr wenigſtens teilweiſe in Wegfall ohne zen würden. Daraus ergibt ſich die Schlußfolgerung, daß 55 die bereits erfolgte Ermäßigung der Umſatzſteuer die Teue⸗ nig noch ganz andere Ausmaße angenommen hätte. tun 50 übrigen hat ſowohl der Reichsindex für die Lebenshal⸗ üce oſten als der Großhandelsindex für Oktober einen kleinen koſten 0 aufgewieſen. Der Reichsindex für die Lebenshaltungs⸗ (Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung 2 chranttiger Bekarf iſt nach den Feſtſtellungen des ſtatiſtiſchen im Samts für den Durchſchnitt Oktober um 1 v. H. von 144,9 a September auf 143,5 im Oktober zurückgegangen. Die Er⸗ Brot angsausgaben allein ſind infolge Verbilligung von zurüc Kartoffeln, Gemüſe, Fleiſch und Zucker um faſt 2 Prozent weit gegangen; Bier und Molkereierzeugniſſe haben ſich dagegen Großh verteuert. Die auf den 28. Oktober als Stichtag berechnete 1 handelsmeßzahl iſt gegenüber dem Stande am 21. Oktober Waudt⸗ Prozent von 128,3 auf 122,5 zurückgegangen. Von den Fiaruppen gaben nach die landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe von die 0 auf 116,1, auf 100 bezogen alſo um 4 Prozent, während 0,6 nduſtrieſtoffe von 133,8 auf 134,6 oder, auf 100 bezogen, um r rozent anzogen. Dabei klagen Handel und Induſtrie über Gru 555 Abſatzſchwierigkeiten, ſodaß der alte volkswirtſchaftliche Na udſatz, wonach die Preiſe bei ſtarkem Angebot und geringer in 2 ge ſinken müſſen, bisher nur teilweiſe, und auch da nur 98 geringem Umfange, zur Geltung gekommen iſt. Wenn Waftzor aber bereits als überholt und auf die heutigen Wirt⸗ 85 doerbältniſſe nicht mehr anwendbar bezeichnet, ſo ſcheint uns wird 5 eine etwas übereilige Schlußfolgerung zu ſein. Zunächſt faſt abei überſehen, daß die Reparations⸗ und Steuer⸗ an unabhängig von der Menge des Konſums liger agen ſind und daß im beſonderen die Steuern bei nicht völ⸗ wiege ubes nutkung der Produktion verhältnismäßig viel ſchwer⸗ 15 5 er ſind. Ferner, daß der Kapitalmangel, unter dem en eutſche Wirtſchaft leidet, zwangsläufig hohe Zin⸗ 110 e Kredite bedingt, Zinslaſten, die durch die brach⸗ ö01 en Kapitalien in den nichtabgeſetzten Warenlagern noch er⸗ er. Hierbei iſt, gegenüber allzu theoretiſchen Berech⸗ Geſamt daran zu erinnern, daß auch das Exiſtenzminimum der nomim beit hierfür keinen Ausgleich zu bieten vermag, da trotz ſchwä t berer Löhne die Kaufkraft des Geldes zu ſehr ge⸗ dältni iſt, um den Menge und Qualität nach im richtigen Ver⸗ s zur Produktion zu ſtehen. iſt die Kritik der Preisſenkungsmaßnahmen anbelangt, ſo Denkſ, recht perſchieden gegliedert. Sie baut ſich teils auf ſachliche lchen diften und ſtatiſtiſche Darlegungen der führenden wirtſchaft⸗ keiten Organiſationen auf, zumteil ſtammt ſie von Perſönlich⸗ Atiſch die durch Reden in der Heffentlichkeit oder durch publi⸗ olikl Tätigkeit die Schuld an der Wirtſchaftsnot, je nach ihrer gruppe ſchen Einſtellung, der einen oder anderen Wirtſchafts⸗ Die eine Stelle ſchiebt die Schuld an de ankreiden möchten. andere Teuerung auf die Preisbildung durch die Kartelle, die der Gelduf die rückſichtsloſe Ausnutzung der Monopolſtellung in nicht m dwirtſchaft durch die Banken leine Monopolſtellung, die der ei ehr epiſtiert), eine dritte auf den Zwiſchenhandel und wie⸗ ne andere ganz einfach auf die Folgen der angenommenen ⁰ uud nulade uſw. Wir haben einige dieſer Stimmen geſammelt lichun erden ſie in den nachfolgenden Abſchnitten zur Veröffent⸗ Nagen bringen, um damit zur Klärung des Problems beizu⸗ Stäotiſche Nachrichten Gut und ſchlecht Wetter Von Dr. W. Malſch, Landeswetterwarte Karlsruhe An den„Wettergläſern“, den Barometern, die faſt in ſedem Haushalt zu finden ſind. ſtehen meiſt bei den Werten hohen Luft⸗ drucks die Angaben„Schön“, bei tiefem Druck„Sturm“,„Regen“. Jeder aufmerkſamere Beobachter findet auch beraus. daß dieſe An⸗ gaben nur im allgemeinen ſtimmen: Meiſt iſt es, wenn wir uns im Hochdruckgebiet befinden. ſtilles, wolkenloſes Wetter. im Tiefdruck⸗ gebiet windig und reaneriſch: doch kommen nicht allzu ſelten Ausnah⸗ men vor. Woran liegt das? Zur Erklärung dieſer Wettervoraänge müſſen wir etwas weiter ausholen: Wenn wir in einem Atlas die Karte der„Mittleren Luftdruckverteilung über der Nordhalbkugel“ betrachten, ſo fällt uns auf, daß ſich um den Aequator ein Gürtel relativ niederen Druckes legt, dann folat in 20—40 Gr. Breite ein Gürtel hohen Druckes, in höheren Breiten wieder geringerer Druck und am Pol wieder ein Maximum. Der tiefe Druck am Aequator wird durch die Temperaturverhältniſſe verurſacht, da warme Luft leichter iſt als kalte und dementſprechend weniger aufs Barometer drückt. Ebenſo iſt der Hochdruck der kalten Polargegenden thermiſchen Urſprungs. Der Hochdruckgürtrl in 30 Gr. Breite dagegen iſt eine Folge der durch die Sonnenwärme ausgelöſten Zirkulation der Erd⸗ atmoſphäre, die in Bodennähe in den Paſſatwinden zum Aequator, in der Höhe als Antipaſſat volwärts fließt. Infolge der Ablenkung der Winde durch die Erdrotation fließen aber die Antipaſſate nicht direkt zum Pol ab., ſondern ſtauen ſich in der Breitenzone von etwa 30 Gr.: dieſe Luftſtauung verurſacht hohen Druck. Dieſer ſüdlich von Europa gelegene liegende Hochdruckgürtel bedingt eine nach Norden gehende, durch die Erddrehung nach Oſten abgelenkte warme Strö⸗ mung(die bei uns vorherrſchenden Südweſtwinde). Ueber dem Pol ſammelt ſich die nordwärts abgeſtrömte und abgekühlte Luft an und verſucht wiederum nach Süden vorzuſtoßen. Die Grenze zwiſchen den warmen ſüdlichen Luftmaſſen und der kalten Polarluft bezeichnet man nach dem Voragang des norweaiſchen Meteorologen V. Bierk⸗ nes als„Polarfront“. Hat ſich genügend kalte Luft am Pol an⸗ geſammelt, ſo tropft ſozuſagen eine Menge davon aus, ſetzt ſich nach Süden in Beweguna und ſchiebt ſich als Kältewelle unter die warme Luft, da ſie ja ſpezifiſch ſchwerer als dieſe iſt, und hebt ſie in die Höhe. Wir haben alſo in unſeren gemäßigten Breiten am Boden ein Ne⸗ beneinander von warmer Aeg iatorialſtrömung und von Vor⸗ ſtößen der Polarfront nach Süden, von Cinbrüchen kalter Luftmaſſen. Die Einbrüche kalter Polarluft kennen wir im Winter als Kälte⸗ einbrüche im Sommer als Kälterückfälle(beſonders häufig Anfang Mai und Mitte Juni). Sie geben Anlaß zu Hochdruckgebieten da ihre kalte Luft ſchwer iſt und das Queckſilber des Barometers in die Höhe drückt. Da zudem dieſe Polarluftmaſſen ziemlich' trocken ſind und meiſt in abſteigender Beweguna begriffen. enthalten ſie nur ſel⸗ ten Wolken. Wenn nämlich Luft aus der Höhe herabſinkt. ſo gerät ſie unter größeren Druck und erwärmt ſich nach einem bekannten phyſikaliſchen Geſetz. Da aber warme Luft mehr Waſſerdampf in Gasform aufnehmen kann. ſo werden in den beim Abſinken ſich er⸗ wärmenden Luftmaſſen etwa noch vorhandene Wolken ſich auflöſen müſſen. Dies iſt der Grund, weshalb in Hochdruckgebieten der Him⸗ mel meiſt wolkenfrei iſt. Was geſchieht nun mit den warmen eqaua⸗ torialſtrömen? Die warme Südluft, leichter als die kalte Polarluft. ſchiebt ſich in ſchräger(Neigungswinkel 5)„Aufgleitfläche“ an der kalten empor. Wenn wir am Boden noch lange Zeit Nordoſtwind haben, ſo zeigen uns Pilotballone und Meldungen der Bergwetter⸗ warten häufig ſchon die in der Höhe aus Südweſt wehenden warmen Winde an. Wird ſo die warme und ziemlich feuchte Luft an der Auf⸗ aleitfläche zum Emporſteigen gezwungen. ſo geſchieht das Umgekehrte wie bei abſinkender Luft: ſie gerät unter geringeren Druck, kühlt ſich ab, der Waſſerdampf kondenſiert und Wolken und Niederſchläge ent⸗ ſtehen. Da unſer Beobachtungsort zudem immer mehr in den Be⸗ reich der warmen und daher leichteren Südluft gelanagt, ſo muß das Barometer fallen. Eine Zeitlang herrſcht nun aanz der Aequatorial⸗ ſtrom, wir befinden uns im„warmen Sektor“ der Depreſſion. Dann folgt aber der neue Kälteeinbruch. Die kalte Luft drinat ein und drängt die warme gewaltſam in die Höhe. Wieder entſteht Konden⸗ ſation des Waſſerdampfes und Niederſchlag meiſt in Form kurzer kräftiger Schauer, da das Hochheben der Warmluft ſehr energiſch ge⸗ ſchieht. Die Trennungsfläche zwiſchen warmer und kalter Luft auf der Rückſeite der Zyklone wird meiſt„Einbruchsfläche“ genannt, ihr Schnittpunkt mit der Erdoberfläche„Einbruchslinie“ oder„Kaltluft⸗ front“, da wir mit Ueberſchreitung dieſer Linie wieder in den kalten Teil der Zyklone geraten. Um zuſammenzufaſſen: im Tiefdruckgebiet werden warme feuchte Luftmaſſen zum Aufſteigen gezwungen. wo⸗ durch Bewölkung und Niederſchläge entſtehen. Hierdurch erklärt es ſich, daß bei tiefem Luftdruck das Wetter meiſt bewölkt und reganeriſch iſt. Noch kurz einige Worte über die Abweichungen. Es kann z. B. vorkommen, daß die vordringenden Kaltluftmaſſen, die in ebenem Gelände. wie wir geſehen haben. Aufheiterung bedingen, durch Ge⸗ birge gezwungen werden, wieder in die Höhe zu ſteigen. Dann kommt es zur Kondenſation trotz hohen Luftdruckes. Dieſer Fall tritt qar nicht ſo ſelten bei uns in Südweſtdeutſchland ein, wo durch Stauung von andrängenden Kaltluftmaſſen vor dem Schwarzwald und namentlich vor den Alpen bei Nordweſtwinden trotz hohen Ba⸗ rometerſtandes nur allzu gerne Bewölkung und Niederſchlag eintritt. Der umgekehrte Fall tritt bei Föhn ein. Hier iſt Vorbedingung hoher Luftdruck ſüdöſtlich der Alpen und tiefer im Nordweſten. Süd⸗ Bobb lederſ 9) war eingeiſchert worden. Ullrich war es gleichgültig; Di: der Hund war tob. ſette ein. Lolten über dem alten Pare duntelten. Ein kalter Wind Eliſe wünſchte hel hren, und Ullrich geleſteihe ſie. das Fuur über Zeit iſtle Jüulein traurig⸗ frog. ſroh. der Zon dbrer Gegenwart. Eliſ, ſchügt mir keine Stunde“, ſahe „Swchten Sie nicht einmal den Doe bei mir nehmen?“ de iud de e als daß der alte Hageſtolz im folge 1 ſar natürlicher, a im n⸗ ard deheen den Tee bei Eliſe nahm?“— Die Nachmitzage wurden Welt 180 Abende lang. Ullrich war es zufrieden, in diefer balten in b Jimmer zu wiſſen, wo für ihn Tee und das Feuer im war ühereit waren, Liebe und Sorgfalt ſeimer harrten; und Cliſe ard erſelig, für jemand ſorgen zu können, jemand aufzuwarter, ſprächen 5n dienen und zu lieben. Oſt lag im il Ge⸗ bſtiches goch ſtets auch ein Gefühl ſpäten Glücks. Eliſe kredenzie ſte hente Gebäck, wunderbare Dinge, B und Kipfel, wie man Nochnur höchſt ſelten bekommt; und ſpäter, als er auch dauberiſchemah bleeb, zunſtvoll berritete Anttpaften erieſene Saucen, mit Biacbe Deſſerts. Ültrich ſeinerſeits überſchütiete die Freundin Aumen, Artigkeiten, üchern. Was las er niccht alles und waren Piollte er micht. dat Eliſe es ebenfalls geleſen hättel Da Einſteins zarcks Memoiren, die ſie ſich zu Gemiüte n mußde, ie finſtere Nelalivitä ze, Schriften von Diderot, Verſe ehrerin derrün, Briefe von Stendhal.. Eliſe hätte deine Ver⸗ ſindenn Crorge Sand ſein dürfen, um an folcher Lektüre Gefallen lich ennz Sie las eingeine Stellen, und den Neſt deß ſie ſich von lebte, zauſckten, ohne viel zu verſtehen, denn, da ſie ſeine Sbinmne Alles ſchte ſie, wenn er dozierte, weniger dem Was als dem Wie. eine Seele. mr eitel Harmonie, die alten Liebesleute ein Herz und 9 Ullrich derd Augenblichen, da Eliſe qus dem Zimmer war Slchieten Müiſchung: iſer und N erbene ſprachen ſſchung: Halbpariſer und Natſchidalſchi. ilberne Tabatiere und nahm ein Prischen der von nie von„damals“, aber ſie fühlten: alles war ver⸗ Ei Koppefumal kam Ullrich ſpät: er hatte länger als ſonſt über ſei ſpond pontem geſeſſen, eer ſchöngeltigen, philoſophiſchen Korre. und degeſſen n a eee Gelehrten pflegte, welche ebenfo 8 n waren, ex. Dorhaso, ich muß Ihnen geſtehen, Teuerſte, mit dem Brieſe an ntz, die er Schreiben Sie ihn dort zu Ende. Ich mache mich unterdes in nützlich. Eliſe wies ihm den Platz am ihrem zerbrechlichen Schreibiiſchchen, und noch ehhe er widerſprechen konnte, war ſie aus dem Zimmer. Ullrich drückte zwiſchem Braue und Wange leicht das Monokel und ließ ſich nieder, wie ihm befohlen, als er von ungefähr, dicht vor ſich, eine Tabatiere bemerkte: Silber mit eingelegtemm Emaille⸗ 1 Und der gute Ullrüch war faſt zu Tränem gerührt. „Darum alſo drängbe Sie, daß ich den Brief an ihrem Schreib⸗ tiſch vollende Die Gute Al 9arſ liebe waee nee 8. ellch reizendes Symbol ſo hat ſie mir wirklich verziehen Auch das, was einſt den Anſtoß gabb 5 Da erſt erkannte Und gerührt wralhnm er dile Dabatiere Hand. er, wen— Aildnes darſtellbe: Bobby. r lächelte „Wie ſimnig... Damit ich ſtets erinnert werde, ihre Paſſion ihr zu vergeben, wie ſie mir meine vergibt.“ 1 ee ließ ſich nicht gevade leicht öffnen d 0=l nirgen d. Doch, bſtehe da: ein Häuflein Tabak darin! Allich ſchnnbete, in freundliche Träumereien verſunden, die Priſe ſich auf den Rücken der linken Hand, und mit tiefem G Peln ſog er ſie ein. Da zer⸗ ſtörte jäh ein gräßſiicher. Mark umd Bein durchdringender Schrei die Tdylle: Eliſe war eingetweten und hatte geſehen „Ums Himmels willen, was bun Sie?“ Sie eilbe herbei, entriß ihm die Doſe, ſeer war, und ſant ſchlotbernd, bleich in einen Natent daß ſe 5 5 „Er hat. Bobby... geſchnupft ünd ihr e Sinne.— Allrich hat das Nachtmahl oder den Tee nie wieder bei Eliſe genommen. 5 Literatur Erdkrafl. Drama von Dierck Seeberg. Verlag von Otto Schlingloff in Eſſen.— Der Verfaſſer, der durch mehrere Epen und neuerdings durch den Roman„Mauer um die Stadt“ bekannt⸗ geworden iſt, legt hier ein Werk vor, das die Summe ſeiner Welt⸗ anſchauung zieht und ſich gleichzeitig mit dem großen Weltkrieg in⸗ direkt auseinanderſetzt. Die drei Mächte, welche in dem Werke mit⸗ einander kämpfen, ſind das Geld, die See und die Erde. Der Held kehrt nach re 5 Erfahrungen im Alter geläutert zu dem zurück, aus dem die Menſchheit geboren iſt: der fruchtbaren Scholle. deutſchland hat ſchon tiefen Barometerſtand und trotzdem oft klar⸗ 2 85 Himmel bei wundervollſter Fernſicht, namentlich im Gebirge. Denn der Südſtrom muß zunächſt die Alpen überſchreiten: beim Em⸗ porſteigen an ihrer Südſeite entſteht kräftige Kondenſation, der arößte Teil des enthaltenen Waſſerdampfes fällt aus. Auf der Nordſeite des Gebirges ſinkt die Luft ab, erwärmt ſich ſehr ſtark und wird koloſſal trocken(10—20 Proz. Feuchtigkeit). Bei derart trockener Luft iſt an Kondenſation vorderhand nicht zu del ken, das faſt völlige Feh⸗ len von Waſſerdampf macht ſie zudem enorm durchſichtig. Der tyupiſche Alpenföhn macht ſich allerdinas nur im Alpenvorland und gelegent⸗ lich in Südbaden bemerkbar, ſeine den Himmel von Wolken befreiende Trockenheit bewirkt freilich oft bis Mitteldeutſchland reichende Klar⸗ heit des Himmels. Erſt bei weiterem Vordringen der Znklone nach Oſten hört die Föhnwirkung auf und es kommt zu einem bisweilen recht plötzlichen Wetterumſchlag. Föhnlage iſt alſo imſtande. die Angabe unſeres Wetterglaſes„Regen“ vorerſt ſcheinbar zu fälſchen, indem trotz beſtändig fallenden Luftdruckes noch längere Zeit klar⸗ blauer Himmel herrſcht. *Lebensmüde. Geſtern nachmittag ſtürzte ſich aus dem 2. Stock eines Hauſes auf dem Waldhof ein 22 Jahre alter Dre her auf die Straße, um ſich das Leben zu nehmen. Grund zur Tat iſt noch unbe⸗ kannt.— Abends hat ſich ebenfalls auf dem Waldhof eine 24 Jahre alte Frau durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben nehmen wollen. Die beiden Lebensmüden mußten mit dem Sanitäts⸗ auto in das Krankenhaus verbracht werden. »Durch glühende Schlacke verbrannt. Mittwoch abend erlitt im Keſſelraum einer hieſigen Fabrik beim Herausholen von Schlacken aus der Feuerung ein 32 Jahre alter Heizer Brandwunden. Der Verunglückte mußte mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus verbracht werden. *Vorſicht beim Paſſieren ſchlecht beleuchteter Gehwege. Geſtern abend blieb auf dem Gehweg vor dem Hauſe 6 7, 12 ein 55 Jahre alter Kaufmann an dem Bretterbelag der Gehwegausbeſſerung hängen, ſtürzte zu Boden und verſtauchte ſich das rechte Schulter⸗ gelenk. Die Stelle war nicht genügend beleuchtet. * Lauft nicht der Straßenbahn nach! Geſtern nachmittag wollte auf der Breiteſtraße vor dem Quadrat UJ 1 ein 60 Jahre alter Tag⸗ löhner einem Straßenbahnwagen der Linie 16 nachlaufen, rutſchte aus, fiel zu Boden und verletzte ſich im Geſicht. *Jeſtgenommen wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Arbeiter wegen Straßenraubs. * Manſardendiebſtahl. Aus einer Manſarde wurden 3 Herren⸗ anzüge, ein Wintermantel, ein Gummimantel, drei Paar Herren⸗ ſchuhe, eine Anzahl Herrenwäſche, eine Herrenarmband⸗ und eine Herrentaſchenuhu entwendet. Die Sachen wurden offenbar in einem großen Vulkanfiberkoffer untergebracht, der ebenfalls verſchwunden iſt. »Taſchendiebſtähle. Auf dem Wochenmarkt wurden in den leh en Tagen eine hellbraune Krokodilledertaſche mit Nickelbügel, enthaltend einen rotbraunen Geldbeutel mit Druckknopfverſchluß und 90 Mark Inhalt, und ein ſchwarzer Geldbeutel mit 2 Fächern und 3 Mark In⸗ halt entwendet. Veranſtaltungen c Bühnenvolksbund, Deutſche Märchenſpiele. Infolge der freudigen Aufnahme, die die Märchenſpiele gefunden haben, findet eine Wiederholung am 16., 17., 19. und 20. November im großen Saale der Liedertafel nachmittags ſtatt. Es gelangt zur Aufführun am 16. November„Rotkäppchen“, am 17. November„Hänſel 8581 Gretel“, am 19. und 20. November„Frau Holle“.(Siehe Anzeige.) Lilm⸗Kundſchau —s. Das Palaſt⸗Theater brachte ſchon geſtern ſeinen neuen Spiel⸗ plan heraus. Zuerſt zeigte eine Modenſchau in farbigen Bil⸗ dern die letzten Pariſer Neuheiten. Dann folate die Tragikomödie „Puder und Schminke“. die beweiſt, daß Schillers tiefſinnige Behauptung im vorletzten Teile der„Glocke“ nicht ganz unrecht bak. Aber der Held der Geſchichte weiß das Raubtierchen, das zuerſt mit der Tatze ſchlug,. ſo zu zähmen, daß es aus der Hand— Futter nimmt. Bringt dieſer Film Momente köſtlicher Komik. die zum Lachen reizen. ſo behandelt der letzte.„Ghenvonheute“, die alte, nie verklingende Frage des Lebens⸗ und Herzensbundes zweier Men⸗ ſchen. Er ſchildert die Irrwege eines reichen Ehepaares. In falſcher Beſorgtheit hält der Gatte ſeine Frau von allen Pflichten der Häus⸗ lichkeit und Kindererziehung fern. Die Dame verdrängt das Weib in ihr. Aus der Verflachung ihres Weſens erwachſen Unſtimmigkeiten. Mißtrauen. Eiferſucht, Herzenskälte. Trennung die einen leidvollen Weg eröffnen. Doch dieſer Weg führt zur Erkenntnis. Mutterſehn⸗ ſucht treibt ſie zu ihrem Kinde zurück und nach langem Dunkel ſcheint die Sonne eines echten, ungetrübten Glückes. Der Film, der eine Reihe von Mißſtänden des modernen geſellſchaftlichen und familiären Lebens beleuchtet, erhält durch Houſe Peters und Claire Win d⸗ ſor. die rühmlichſt bekannten Filmarößen. beſonderen künſtleriſchen Wert. * Die erſte Prüfung für das höhere Lehramk an Handelsſchulen haben beſtanden: Bergmann, Udo, von Heidelberg: Blau, Joſof, von Hüngheim, Amt Adelsheim; Borel Dr., Arnold, von Kaſaragood, Indien; Daigl, Nikolaus, von Braunſchweig; Geier, Artur, von Mannheim; Gellert Dr., Willi, von Mannheim; Grein, Max, von Boxtal, Amt Wertheim; Höfele Dr., Joſef, von Weizen, Amt Walds⸗ hut; Knecht Dr., Otto, von Eberbach; Läule, Paul, von Offenburg: Marx Dr., Siegfried, von Ludwigshafen a. Rh.; Nicklen Dr., Otto, von Bayreuth; Nickel, Johannes, von Spieskappel, Bezirk Kaſſel; Pföhler Dr., Leo, von Hainſtadt, Amt Buchen; Raupp Dr., Fried⸗ rich, von Mannheim; Reſtle Dr., Friedrich, von Eiſenſtein, Böhmen; Rieſe, Reinhold, von Freiburg i. Br., Scheid Dr., Fritz, von Jiegel⸗ hauſen b. Heidelberg; Schmid Dr., Helene, von Lörrach; Stocker, Her⸗ mann, von Konſtanz; Wunſch Dr., Urban, von Heidelberg; Zick, Hugo, von Ludwigshafen a. Rh. Ofenexploſionen. Im Oberland iſt vor einiger Zeit ein Brand dadurch entſtanden, daß der Brandgeſchädigte die Ofenklappe zu früh geſchloſſen hatte. Durch die ſich entwickelnden Gaſe wurde der Ofen Nigrrergt und die nächſte Umgebung des Ofens in Brand geſetzt. ieſer Fall lehret wieder, daß durch den hermetiſchen Abſchluß eines Ofens, der noch Feuer⸗ und Brennſtoffe enthält, großes Unheil ange⸗ richtet werden kann. Es wird gut ſein, wenn ſich jedermann dieſen Vorfall zur Warnung dienen läßt und die Ofenklappe nicht zu früh vollſtändig ſchließt. ‚ Führen Sie Buch über Ihre täglichen Ausgaben? Wir nehmen an, daß Sie regelmäßig Odol benutzen und daß Sie über Ihre kleinen Ausgaben Buch führen. Bitte, ſehen Sie mal in Ihrem Ausgabebuch nach, wie oft Odol darin erſcheint: wahrſcheinlich etwa alle zwei bis drei Monate. Wiſſen Sie, weshalb wir um dieſe Feſtſtellung bitten d Weil wir in der heutigen Feit der chroniſchen Geld⸗ knappheit Wert darauf legen, Sie auf eine Tatſache aufmerkſam zu machen, die Ihnen ſelbſt vielleicht bisher entgangen iſt: nämlich darauf, daß Odol nicht nur das anerkannt wirkſamſte, ſondern zugleich das ſpar. ſamſte Mund⸗ und Fahnpflegemittel iſt. S185 Keue Maunhe mir Fettun;(Abens⸗RHusgabe] donnerstag, den 5. Norember 1888* Marktbericht Wer heute früh um 7 Uhr über den Markt ging, wurde etwas bange, denn es ſah garnicht darnach aus, daß ein lebhaftes Ge⸗ ſchäft ſich entwickeln würde. Aber wie ſo oft ſtellten ſich doch nach und nach die Erzeuger ein, wenn gleich das Herrichten der Markt⸗ ware bei dem geſtrigen anhaltenden Regenwetter recht ſchwierig und zeitraubend war. Später kamen dann auch die ſehnlichſt er⸗ warteten Verbraucher. Obſt wurde ſehr viel zugeführt. In appe⸗ titlichen Aufmachungen lagen die rotwangigen Aepfel in Kiſten und Körben in verführeriſcher Auslage. Wirtſchaftsobſt gab es zu 15 bis 25 Pfg., Tafelobſt von 25—35 Pfg. und Edelobſt von 35—40 Pfennig an. Das Angebot war ſo ſtark, daß wohl nicht alles abgeſetzt werden konnte. Doch kamen immerhin eine Reihe größerer Verkäufe zuſtande. Trauben und Nüſſe waren nur wenig zum Kauf angeboten. Wie Obſt, ſo war auch Gemüſe in reicher Auswahl vor⸗ handen. Hauptſächlich war es Blumenkohl und Roſen⸗ kohl, die von den Hausfrauen wiederum bevorzugt wurden. In Sellerie, Meerrettiche, Rotkraut, Wirſing und Weißkraut herrſchte kein Mangel. Kopf⸗ und Endivien⸗Salat ſah man heute weniger. Seit etwa 8 Tagen gibt es auf dem Hauptmarkt Feldſalat, der im Preiſe aber noch recht geſalzen iſt. Wer ſich ein Pfund davon kaufen wollte, mußte 60 Pfg. bis 1 Mk. anlegen. Die Zahl der Käufer war daher nicht allzu groß. Die Händlerinnen machten ſich jedoch nichts daraus; ſie verwieſen vielmehr auf die mühevolle Ar⸗ beit des Einſammelns während der letzten Regenperiode, wo man zu dieſer Arbeit keinen Städtler aufs Feld hinaus gebracht hätte. Kann ſein, kann aber auch nicht ſein. Wer ſich mit Kartoffeln noch nicht eingedeckt hatte, erlebte eine große Freude. Die ſchon längſt erwartete Preisſenkung hat ſich, wenn auch reichlich ſpät, nun doch eingeſtellt. Für 10 Pfd. muß man zwar immer noch 45 Pfg. bezahlen; wer aber einen ganzen Zentner Kartoffeln kaufen konnte, erhielt dieſen ſchon für 3,30 Mark. Dabei war die Ware ſchön und gut und von la. Qualität. Liebhaber von Fluß⸗ und Seefiſchen fanden eine große Auswahl; desgleichen war lebendes und geſchlachtetes Geflügel ſehr viel angeboten. In Ge gel gab es Hühner, Hähne und ſchöne Gänſe, Enten und Tauben. Wer gerne Wildbretbraten vertilgt, konnte genügend ha⸗ ben; leider iſt der Preis für Feldhaſen aber trotz der reichen Jagd⸗ ergebniſſe ſo teuer, daß man ein Häschen od. ein Stück davon mit gutem Gewiſſen, nicht über ſeinen Geldbeutel hinausgewirtſchaftet zu haben, nicht nach Hauſe nehmen konnte. Nachdem die hieſigen Metzger erfreulicherweiſe eine Senkung der Fleiſchpreiſe vor⸗ genommen haben, wäre es nur angebracht, wenn auch der Preis für Wildbret entſprechend ermäßigt würde. 1,70 bis 1,80 Mark für das Pfund Wildbret iſt in der heutigen Zeit des Preis⸗ abbaues ganz unverantwortlich hoch. Wie die Händler erklären, halten die Jagdherren ſehr auf Preiſe, die Schuld liege daher nicht an ihnen. Wer keinen Haſen wollte, hatte in Rehe und Wild⸗ enten genügend Auswahl. Für Eier und Butter wurden die alten Preiſe von 12 Pfg. bzw. 2 Mark verlangt. Die Zeit der Pilſe dürfte wohl für dieſes Jahr endgültig vorbei ſein. Wer durch den Markt ging, konnte trotz ſcharfer Umſchau nur einige Pfifferlinge entdecken. Das Verkaufsgeſchäft, das in den Vor⸗ mittagsſtunden recht flott einſetzte, war im allgemeinen gut und be⸗ deutend beſſer als ſonſt. Nach den Feſtſtellungen des Städtiſchen Nachrichtenamts ver⸗ ſtehen ſich die Preiſe, wo nichts anderes vermerkt iſt, in Pfennig pro Pfund: Kartoffeln—5, Bohnen: grüne 50, dürre, weiße und bunte 20—35, Wirſing—10, Weißkraut—5, Rotkraut 10—12, Blumenkohl Stück 20—60, Kohlraben Stück—10, Karotten 10—12, Gelbe Rüben—10, Rote Rüben 10—12, Erbſen: grüne 40, dürre 20—45, Spinat 10—15, Zwiebeln 10—13, Knoblauch Stück—20, Kopfſalat Stück—20, Endivienſalat Stück—15, Meerrettich Stück 30—80, Rettiche Stück 10—15, Tomaten 30—35, Sellerie Stück 10 bis 50, Roſenkohl! 30—35, Pfifferlinge 50, Suppengrünes Büſchel —40, Peterſilie Büſchel—10, Trauben 60—85, Aepfel 15—40, Birnen 25—70, Zitronen—15, Bananen Stück 10—20, Nüſſe 40 bis 45, Süßrahmbutter 240—270, L. ißer andbutter 200—230, We 7 15 Käſe 50, Honig m. Glas 160—200, Eier Stück 12—20, Hechte 160 bis 180, Karpfen 150—180, Schleien 160—200, Breſem 80—120, Barben 120—160, Kabeljau 70, Schellfiſche 60—80, Goldbarſch 50, Stockfiſch 50, Seelachs 60, Seehecht 60—70, Backfiſche 50—60, Hahn: lebend Stück 150—450, geſchlachtet Stück 200—650, Huhn: lebend Stück 150—400, geſchlachtet 200—650, Enten: lebend Stück 400, ge⸗ ſchlachtet 500—800, Tauben: geſchlachtet Stück 90—130, Gänſe: lebend Stück 500—800, geſchlachtet Stück 900—1500, Rindfleiſch 100—110, Kalbfleiſch 130—140, Schweinefleiſch 140, Gefrier⸗ fleiſch 75. ch. Aus dem Lande Tr. Cadenburg, 5. Nov. Aus der Chronik unſerer Stadt iſt zu berichten, daß im Monat Oktober ſieben Geburten, davunter 5 Mädchen und 2 Jungens— wovon der eine wieder ſtavbb— zu verzeichnen ſind; 3 Todesfälle und 3 Eheſchließungen wurden voll⸗ zogen. Im Monat Oktober wurden für 1113 Tage Exrwerbs⸗ loſe unterſtützung ausbezahlt und im Monat September da⸗ gegen nur für 813 Tage. * Bruchſal, 5. Nov. Ein alter 66er, Lokomotivführer a. D. Ludwig Hefft kann morgen ſeinen 80. Geburtstag feiern. Hefft hat die Feldzüge von 1866, 1870/71 mitgemacht. * Tauberbiſchofsheim, 4. November. Die bei der Firma Michel in Poggenhauſen beſchäftigten Maſchiniſten von hier ſtifteten für die Kriegergedächtniskapelle eine Glocke im Geſanttgewicht von vier⸗ einhalb Zentnern, die vom Metallwerk Mannheim⸗Wall⸗ ſtadt geliefert wird. * Ekklingen, 4. November. Am Kreuzungspunkte der Pforz⸗ heimer⸗ und Durlacherſtraße begegneten ſich zwei Autos, die ſich nicht mehr ausweichen konnten. Das eine fuhr an einen Baum und verlor dabei die Räder des vorderen Teiles. Das zweite Auto trug ebenfalls ſchwere Beſchädigungen davon. Perſonen kamen nicht zu Schaden. * ktonſtanz, 4. November. Auf der höchſten Spitze des Münſter⸗ turmes weht eine ſchwarz⸗weiß⸗rote Fahne, die zwei junge Kletterer unter Lebensgefahr dort gehißt haben. Nachbargebiete * Griesheim, 4. Novpember. Am Ausgang der alten Darm⸗ ſtädter Straße lagerten in den letzten Tagen einige Schirmflicker⸗ familien, die miteinander in Streit gerieten und ſich gegenſeitig verprügelten. Als der Gendarmeriewachtmeiſter Schmidt hinzukam und Frieden ſtiften wollte, wandte ſich die Geſellſchaft und beſondero die Weiber gegen dieſen und bedrohten ihn, ſodaß er blant ziehen mußte um ſich die Geſellſchaft vom Leibe zu halten. Mit Hilfe der Irtspolizei wurde die Bande in der Richtung nach Darm⸗ ſtadt abgeſchoben. sw. Mainz, 4. Nov. Beim Abladen von Kartoffeln bei einem Kunden in Koſtheim hatte ein Fuhrmann ſeine Brieftaſche verloren. Es gelang, den Dieb in einem Burſchen aus Koſtheim zu ermitteln, der ſchon einen Teil des Geldes verausgabt hatte.— Ein auswärtiger Geſchäftsmann hatte vor dem Finanzamt ſein Auto abgeſtellt, das bei ſeiner Rückkehr verſchwunden war. Wäh⸗ rend der Nachforſchungen fand man das Auto wieder auf ſeinem Platz. Zwei Burſchen hatten eine kleine Spritztour unter⸗ nommen und hatten ſich dann aus dem Staube gemacht. sw. Friedberg, 3. Nov. Nach einem kleinen Unfall in Fauerbach, wodurch ein Wagen umgefahren wurde, fuhr am Samstag ein voll⸗ beſetztes Poſtauto zwiſchen Oſſenheim und Nieder⸗Florſtadt mit einem ſchwer beladenen landwirtſchaftlichen Gefährt zuſammen. Der Wagen wurde vollſtändig zertrümmert und die Inſaſſen, zwei Mäd⸗ chen, ins Feld geſchleudert. Sie erlitten ſchwere Verletzungen und mußten nach dem Friedberger Krankenhaus verbracht werden. Das Poſtauto wurde in den Straßengraben geſchleudert und auf der einen Seite eingedrückt, ſodaß die Türen nicht geöffnet wer⸗ den konnten. In dem Auto entſtand eine wahre Panik, doch kamen alle Paſſagiere mit dem Schrecken davon. Die Urſache der beiden Unfälle wird durch die Unterſuchung aulzuklären ſeign Gerichtszeitung 3 Amtisgericht Mannheim (Sitzung des Amtsge Vertreter der § Mannheim, 4. Nov. Vorſitzender: Gerichtsaſſeſſor Haas. Staatsanwalt Seitz. 5 Toglöhner Hermann Riedel von hier entwendete im A d. Is. ein Herrenfahrrad im Werte von 50 Mark⸗ will als Arbeitsloſer in bitterer Notlage gehandelt haben. Er ſchon wiederholt wegen Diebſtahls vorbeſtraft, die neue Straftab ſomit unter die ſtrafſchärſenden Beſtimmungen des Nückfalls. Das Urteil lautet: 8 Monate Gefängnis. Die 26jährige Dienſtmagd Mario Drieling aus Münſter i. Weſtf. entwendete im Oktober 1923 der Frau Siegfried Goldber hier wertvolle Kleidungsſtücke im Geſamtwert von 925 Goldmark⸗ Die Angeklagte, die ſich zurzeit im Strafgefängnis Breslau befinde iſt des ihr zur Laſt gelegten Diebſtahls geſtändig. Sie iſt ſchag mehrfach wegen Diebſtahls vorbeſtraft, darunter mit 1 Jahr Zucht⸗ haus Nach ihren Vorſtrafen hat die Angeklagte einen großen Hang zu Diebſtählen. Weitere Strafverfahren wegen Diebſtahls ſchweben gegen ſie bei den Staatsanwaltſchaften in Breslau, Magdeburg Plauen. Das heute gegen die Angeklagte ergangene Urteil laute auf 1 Jahr Zuchthaus und 3 Jahre Ehrverluſt. M. * Schöffengericht Mosbach. In der letzten Schöffengerichts⸗ ſitzung wurde ein ehemaliger Sparkaſſenleiter wegen Ur⸗ kundenfälſchung und Amtsunterſchlagung zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt. „Schöffengericht Freiburg. Angeklagt war der 25 Jahre alte Kaufmann Eugen Zahoransky aus Todtnau. Er führte am Nachmittag des 14. Oktober in Begleitung des 18jährigen Mecha⸗ nikers Füller, der als Zeuge erſchien, einen Motor, einen ſoge⸗ nannten Bulldogg, mit einem Viehwagen und einem Langholzfuhr⸗ werk als Anhänger. Auf den anſcheinend ungenügend beleuchte⸗ ten Langholzwagen fuhr zwiſchen Zähringen und Gundelfingen Dr. Lenz aus Hornberg mit ſeinem Perſonenauto au und wurde dabei ſo ſchwer verletzt, daß er vier Tage darauf ſt arb. Das Urteil lautete nach über fünfſtündiger Sitzung auf Frei? ſprechung. Die Koſten wurden der Staatskaſſe auferlegt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarle Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(226 morgens; 2 See⸗ Lufte Tem- S 22 Wint 8 8 28 öbe druck pera⸗ 28 8 85 3 8 83 55 in, S Nich Stärte 381—— Wertheim—— 81 14 6 ſill Nebel3 Königſtuhl.625.62.0 8 12 81 5 leicht 13 Karlsruhe 1272611 11 171 10 SW 5 bedeckt 22 Baden Baden 213 762,0 72 7] 11 SwW. Re en Villingen 180 763 7 9 17 9 W 11 Feldberg. Hoſ 1281 c38 3 5 11 5 SwW. ſchw. Nebel 6 Badenweile————————— St. Blaſtien———1——— RNegen— Höchenſchwd!———————— Am geſtrigen Tag kam es infolge Einwirkung des nördli 5 Tiefs in ganz Baden zu erheblichen Niederſchlägen(10—25 Li 10 pro Quadratmeter) bei abnormer Wärme(7 Grad über dem Mitte Das nördliche Tief iſt raſch nach Oſtlettland gezogen. Ein ſchwache Hochdruckrücken brachte heute nacht ſtellenweiſe leichte Aufheiterung und Nachlaſſen der Regenfälle. Ueber Weſtfrankreich zeigt ſich ein neue Druckſtörung, die bei Anhalten der milden Südſtröme morgen Niederſchläge bringen wird. Uebermorgen kann unter dem Ein⸗ fluß des Hochdruckrückens Weſtirlands vorübergehend Beſſerung ein⸗ treten. 8 Vorausſichtliche Witterung für Freitag. bis 12 Ahr nachts; 5——y——-—-————— Andauernd ſehr mild, Regenfälle, bei ſüdweſtlichen Winden.. * 29 geor. 1868 Afqhen vamouf BOch&TA Der Cri Hrosse Fonder vom Donnersfag, den 5. Dis Samsfàg, den 14. NovVember 1925 der Firma Heßbrüder Neis Mößbelfaprif Manmnfieim, M I.. Breitestrusse 2. 18, 22, am Marhtpſatz. A e Der ectie, Hendgekripffe Orierifeppich isf Hekerrulich seimer KUrsflerischen Zeichrnurig, urmecheun- Ucher Ferberprechif urwd feasf urbegrerzfer Helfbarkeif weger, der begerfesfe Schirruck einber Vor- Derrneri WOfrUUg. Wir ringen Teppiche persischer, Keukesischer, Kleinesiefischer, uesischer efc. Herkuriff ir userleserisfer Qelitsfern umd Kkcœurn Uberfrofferer ASNeuIl. Poraclan Heris Tebliz Ferraqhan ent-. eppidſi „Aussfellung Fubriſt Fchwelzingerstrusse, Eche Nenpſerstrusse. NMuscabed Mesched 6 Tel. 718 Nnan TüTPalff Keshal Afol Beludfisfen Cœsclre NosSI Hamæeden Schires RASSAK Wir verkeuferi alle Orierifeppiche orme die self dern 1. Okfober 1925 eirhgefrefere 100% Zollerheruur zu uDergewöruuich ruedrigen Preiser. Der Verkauf ſindef nur in unseren Aussfellungsräumen N 1, 4, Breiiesirasse ununferbrochen von morgens 9 bis abends 6% Uhr sſaii. Chirven Kabisfan Chinesen EXofen Kelim A —— 2—98.528 c——————0————— Donnerstag, den 5. November 1925 neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 514 Sportund Spiel der Kampf um den Amateurismus ndiſh einiger Zeit ging eine Notiz durch die geſaente in⸗ und aus⸗ danken tandeſſe, wongch Schweden und England ſich mit dem Ge⸗ Definition den aus der Fifg auszuſcheiden, falls nicht eine klare uft 95 des Amateurbegriffes erreicht werden kann. Dieſe in der dichtet gende Sezeſſion hat ſich nun in der Zwiſchenzeit ſo ver⸗ 8 iſt ſoweit fortgeſchritten, daß die Länder Belgien, ber 5 Finnland, Ungarn und Oeſterreich für den Monat Novem⸗ ruſen mau Konferenz nach Brüſſel einbe⸗ ſprü 91 n, um gemeinſam den Amateurbegriff wieder in ſeine ur⸗ die 775 reine Faſſung zu bringen, wonach alle Spieler, Faar irgend einer verſteckten Form Unter⸗ ſpiel gen erhalten, unbedingt zu den Berufs⸗ 3 erklärt werden. Schaltlendn dieſe vorgenannten Länder ſowie England, Wales, mateurbe und Irland bei der Fifa eine klare Definition dez iſe aus griffes nicht erhalten, ſind ſie entſchloſſen, ſofort aus der dülden und einen reuen europäiſchen Fußballverband zu den ſe ie weit ſich dieſe lediglich aus Preſſemitteilungen baſieren⸗ wartet zeſſtoniſtiſchen Pläne der Wirklichkeit nähern, muß abge⸗ 15 Vorläufig kann man das Ganze nur als eine zu Wanenee auffaſſen, um die Fifa zu irgend einer M. hnahme ne darf aber nicht vergeſſen werden, daß die Fifa, die Zu⸗ faſt 80 faſſung ſämtlicher fußballtreibender Länder der Welt, aus die Fif ationen beſteht, und es iſt wohl koum anzunehmen, daß einer Mich ohne weiteres den Willen eines kleinen Bruchteiles beabſicht itglieder aufzwingen läßt. Die treibenden Kräfte bei deſem Deſterr igten Reinigungsprozeß des Amateurhegriffes dürften Linder ich, Schweden und England darſtellen. Die beiden erſteren n ppaben bereits auf dem Kongreß der Fifa in Prog enkſcheden Englande dort beſchloſſene„Vergütung von Lohnausſfall“ opponiert England war auf dieſem Kongreß nicht vertreten. Die Einſtellung keurgedan für die abſolute Reinhaltung des althergebrachten Ama⸗ treng ankens iſt bekannt, die engliſchen Fußballbehörden wachen Ungarn ber ihre Geſetze und ſtrafen unnachſichtlich jeglichen Verſtoß. ſcheidu und Oeſterreich drängen mit allen Mitteln zu einer Ent⸗ dieſe We da ſie die„reinliche Scheidung“ vorgenommen und auf Konſe eiſe erhoffen, auch die anderen Länder zu dieſer egten Deutf guenz zu zwingen. Dies gilt beſonders ſeitens Oeſſerreich für ſwischen dd. da hier eine vorläufige fußballſportliche Verbindung iſt S beiden Ländern durch Maßnahmen des D7B abgedroſſelt Rozle teuertechniſche Bedenken ſpielen dabei die ausſchlaggebende degriffendſätzlic kann man die beabſichtigte Klärung des Amateur⸗ Ob ſes durch den Schritt der vorgenannten Länder nur begrüßen. andere r der Weg, den man jetzt wählt, opportun erſcheint, iſt eine Dort„Grage. Im Frühjahr 1926 iſt der Kongreß der Fiſa in Rom. heuer wo alle Nationen vertreten ſind. iſt der Ort. wo dieſe unge⸗ uer wichtige Frage gemeinſam und tiefſchürfend behandelt werden geſan um zu einem Ergebnis zu kommen, das eine Regelung für den Jewalt; internationalen Fußballſport vorſieht. Dieſe mit aller Drohn letzt forcierte Ueberrumpefungspolitik verbunden mit der eines neuen europäiſchen Fußballverbandes macht den an ind une Ur ſich guten Gedanken der Klarheit äußerſt unſympathiſch. Die mit ſa igte Gründung eines neuen europäiſchen Fußballverbandes denomde und ſchreibe 10 europäiſchen Nationen iſt doch im Grunde balltreigen. eine wenig glückliche Idee. Die Maſſe der übrigen fuß⸗ eibenden Länder ſcheint dieſem Plane kaum geneigt zu ſein ſo Verbond, ein Dualismus entſteßen würde, der dem neu gedachten dus diede kaum eine große Lebensfühigteit geben könnte. Schon grö aben Skepſis gegenüberſtehen. Die Wahrheit und Klarheit in der konalentfrage zu ſuchen, iſt unbedingt die Lebensfrage des interna⸗ ahren Fußballſports. Die Kritik in Deutſchland befaßt ſich ſei Aner klanit dieſer eminent wichtigen Frage, mahnt und drängt ze 8. Doren, eindeutigen Stellungnahme des Deutſchen Fußballbun⸗ lichkeiterkt treibt man aber eine Politik der Halbheiten und Lächer⸗ 0 n, ergeht ſich in großen pathetiſchen Geſten, ohne ſich nur in mateur irklichkeit zu nähern. Man will und predigt den reinen den uneſtandpunkt, duldet aber, trotz Verbote und Beſtimmungen, 0 ehrlichen, unwahrhaften Pſeudo⸗Amateurismus. undetter Hinſicht iſt die klare Formulierung der vorgenannten Län⸗ ſeparattſnngt vorzuziehen und zu begrüßen. Aber in der Form der ſtiſchen Neigungen liegt ein unſympathiſcher Gedanke, der dem unzuträgli r internationalen Bedeutung des Fußballſports abſolut tigten Veud Man kann auf die weitere Entwicklung der beabſich⸗ auls dasrüſſeler Tagung geſpannt ſein. Nach neueren Nachrichten ferenz 5 ſicher der Brennpunkt dieſes Vorſtoßes, ſoll die Kon⸗ Rom rüſſel jene Verbände vereinigen, die beim Fifakongreß niſſe inn, eine geſchloſſene Gruppe bilden und die geordnete Verhält⸗ erhalb der Fifa einzuführen gewillt ſind. W. Dopp. die Lehre von Baſel hohe Sieg der deutſchen Ländermannſchaft in Baſel war ſeit 5 größte Ueberraſchung, die Deutſchlands Fußballgemeinde unnſchut erlebt hat. Selten hat wohl eine deulſche Länder ſie zum Cpemit ſo widrigen Umſtänden zu kämpfen gehabt, ehe ſchaft 5 piel antrat. Schon die urſprüngliche Aufſtellung der Mann⸗ Die Awol og ſich unter den unerquicklühſten Begleiterſcheinungen. braucht gelegenheit Stuhlfaut iſt ja genug erörtert worden un Da ſich Kecbalb hier nicht noch einmal breitgetreten zu werden. ſchließlich alb mit Stuhlfaut ſolidariſch erklärte, ſo ſtellte bereits die mals w in Leipzig zuſtande gekommene Aufſtellung nach der da⸗ beſte Bertt verbreiteten Anſicht auf verſchiedenen Poſten nicht die auf Schlare ung der deutſchen Farben dar. Nun folgte aber Schlag trat zu dag. Seiderer mußte wegen Verletzung abſagen, Paulſen Schluß rück, da ſonſt die Fürther nicht geſpielt hätten und zum derſt aufucßte noch Strobel abſagen. So traten ſchließlich von der am, da geſtellten Stürmerreihe nur Harder und Franz an. Hinzu chien, d der Verteidiger Müller garnicht auf der Höhe zu ſein El.pdenn die Berichte über das Treffen Sp. Vg. Fürth gegen 1. fatlonalen Irg am Sonntag vor dem Länderſpiel gaben dem inter⸗ rorhe en Verteidiger der Fürther viel Schuld an der lid⸗Kdta, Lände ſeines Vereins. Es war ſomit Veranlaſſung genug, dem duſeherd 1 —— De wohl di en h in Baſel mit den ſchlimmſten Befürchtungen entgegen⸗ Und dann dieſer Bombenſieg! reußnerſt war alles ſprachlos vor Staunen und überwältigender geſchah ſchneßlich kam man naturgemäß auf die Frage: Wie um den ies Wunder? Spalten und Spalten ſind gedruckt worden, enſlänzenden Sieg der deutſchen Mannſchaft zu ſchildern d die Man hat beide die Lupe echniſchen und taktiſchen Vorzüge und Fehler ſcharf unter aber ger genommen. In der Fülle der fachmänniſchen Kritiken iſt qusſchla ade der Umſtand nicht genug zur Geltung gekommen, der Baſel geweſen fr die Leiſtung der deutſchen Ländermannſchaft in Seges i. Acdeinmt des überraſchenden und ſo hohen deutſchen alt weshalg ſo leicht zu entſchleiern, wenn man ſich vor Augen lappen 1 es bisher in den deutſchen Ländermannſchaften nicht ſtellung 80 Gewiß wurde zuweilen auch eine ungeſchickte Auf⸗ ſeug, aherausgebracht, die den Keim der Niederlage ſchon in ſich Mannſchaften aen wir nicht auch oft die auf dem Papier ſtärkſten nen en mit allen großen Kanonen im Felde? Mannſchaften, verſagten? wir uns Großes verſprechen durften und die dann doch gewonnen zUnd warum hat nun gerade dieſe, Mannſchaft in Baſel „der man doch ſo wenig zutraute? lelt wel dieſe Mannſchaft in Baſel von dem herrlichſten Geiſt be⸗ zunig umf weil ein Band herzliher Kameradſchaft alle 11 Spieler Reibung chlang und ſie ihre beſawten ſrelteden Kröfte ohne innere konnten 85 emmung reſtlos für des ein“ araße Ziel einſeben 9²⁵ 1 Baſel war die deutſche Ländonn Alnſchaft am 25. Oktober el unwſderſtehlſch. Eingt lür alle und alle lar ae un ſen Erwägungen heraus muß man dem jetzigen Vorhaben mit. Mannſchaften eingehend kritiſiert war das Kampfgeſchrei. Jeder gab ſein Beſtes her und wenn dem Kameraden nebenan, davor oder dahinter etwas mißlang, dann gab es kein Nörgeln und Streiten, ſondern der nächſte Mann ſetzte ſeine letzte Kraft daran, um den Fehler ſeines Kameraden wieder gutzumachen. So ſoll es ſein! Wäre es doch ſchon immer ſo ge⸗ weſen! Daß es auch in Zukunft ſo bleiben möge, dafür hat nun der Bundesſpielausſchuß zu ſorgen. Der Tag von Baſel hat ihn von einer läſtigen Feſſel befreit. Es geht auch ohne dieſe ungehobelten Geſellen, die ſich auf dem Spielfeld nicht zu beherrſchen wiſſen und die mehr als einmal bewieſen haben, wie wenig ſie die Ehre zu ſchätzen wiſſen, die deutſchen Farben im Länderkampf tragen zu dür⸗ fen. Es geht nicht nur ebenſo gut, es geht ſogar noch beſſer ohne dieſe Halbgötter. Das hat der Sieg von Baſel bewieſen und des⸗ halb iſt er noch höhe zu bewerten, als ein Sieg, er iſt der end⸗ gültige Bruch mit einem Syſtem, das die Bilanz der deutſchen Länderſpiele genug belaſtet hat. Die Mannſchaft von Baſel mit Srobel am rechten Flügel muß ſo ſtehen bleiben. Ihr können wir ganz vertrauen. Es iſt die richtige Miſchung von Technik und kraft⸗ vollem Schwung, und ſie hat den Geiſt, der ſo oft gefehlt hat. Be⸗ herzigen wir die Lehre, die uns die elf wackeren Spieler in Baſel erteilten und wir werden in dieſem Zeichen weiter ſiegen! Fandball Handball und Leichtathletik Immer näher rückt der Verbandstag des Badiſchen Landesver⸗ bandes für Leichtathletik in Offenburg heran. Mit einer gewiſſen Beſoranis blicken wir Handballer dieſer Tagung entgegen, denn die Beſchlüſſe, die dort gefaßt werden. gefaßt werden müſſen, ſind für den Handballſport von größter Bedeutung. Die Entwicklung des Handballſports in den letzten Jahren, be⸗ ſonders aber im letzten und noch mehr in dieſem Jahre, hat gezeigt, daß dieſer Sportzweig ein Faktor auf dem Gebiete der Leibesübungen werden kann, mit dem in Zukunft gerechnet werden muß. Beleuchtet man den Weg. den die Handballbeweaung bisher genommen hat. etwas näher, ſo hat man das unbehagliche Gefühl. daß dieſe Bewe⸗ gung unüberlegt, zum mindeſten aber überhaſtet, in Szene geſetzt worden iſt. Wohl niemand hat bei der Einführung des Handball⸗ ſpiels an eine ſolche Entwicklung gealaubt. Man dachte ſich das Hand⸗ ballſpiel als Ergänzungsſport für die Leichtathletik— inzwiſchen iſt aber das Gegenteil eingetroffen— und verfertigte aus dieſem Ge⸗ danken heraus die verwaltungstechniſchen Richtlinien. Bei näherer Betrachtung des heutigen Standes der Beweaung läßt ſich aber erkennen, daß dieſer Geſichtspunkt nicht mehr zutrifft. Die ſich daraus ergebenden Folgerungen ſind: Entweder eine genau präziſierte Verwaltungsform und Vollmachten der Handballaus⸗ ſchüſſe innerhalb des Verwaltungsgebietes der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik, oder aber eine reinliche Scheidung, d.., der Hand⸗ ballberband bleibt als Unterverband des Deutſchen Sportverbandes dieſem angegliedert. jedoch mit völlig ſelbſtändiger Verwaltung. Selbſtverſtändlich iſt es nicht leicht. ein ſolches Problem, das weittragende Bedeutung erlangen kann, von heute auf morgen zu löſen. Aber es wäre arundfalſch, wollte man ſich den klar vor Argen liegenden Tatſachen verſchließen. Zieht man jedoch eine Vogel⸗ Strauß⸗Politik vor, dann wird und muß die Handballbeweaung in ſich zuſanmenbrechen und gleichzeitig würde die Leichtathletik ſchwere Erſchütterungen durchmachen müſſen. * Rück⸗ und Ausblick über die Verbandsſpiele Die Verbandsſpiele im Bezirk Unterbaden ſind nun ſoweit fort⸗ geſchritten, daß am kommenden Sonntag die letzten Spiele der Vor⸗ runde ſtattfinden. Am erfolgreichſten hat bisher der Badiſche Meiſter. M. F. E. Phönix, abgeſchnitten, der in fünf Spielen erſt einen Punkt eingebüßt hat und mit drei Punkten vor dem Tabellenzweiten an der Spitze ſteht. Dieſer Vorſprung genügt aber nicht, um ihm jetzt ſchon den Meiſtertitel ohne weiteres zuzuſprechen. Dem Meiſter am näch⸗ ſten ſteht der Polizeiſportverein Heidelbera mit 6 Punkten aus fünf Spielen. Das Rückſpiel Phönix gegen Polizei Heidelbera am 15. No⸗ vember dürfte das entſcheidende Spiel um die Meiſterſchaft werden. Mit ebenfalls 6 Punkten und gleicher Spielzabl wie Heidelberg iſt der Polizeiſportverein Mannheim ebenfalls an zweiter Stelle. Auch dieſe Mannſchaft hat noch begründete Hoffnung auf den Meiſtertitel. Sehr ſchwankende Leiſtungen zeigt in dieſem Jahre die Mannſchaft des Vereins für Raſenſpiele. Wenn ſie ſich nicht endgültia zuſammen⸗ reißt. ſo ſind ihre Ausſichten auf den zweiten Tabellenplatz nicht gerade Günſtige. M. T. G. und V. f. L. Neckarau können eventuell nur noch für den zweiten Tabellenplatz in Frage kommen. doch iſt ihrer bis jetzt gezeigten Spielſtärke nach wenig Ausſicht vorhanden. Sport⸗ und Turnverein Waldhof rangiert rettungslos an letzter Stelle. Am kommenden Sonntaa ſpielt der Meiſter gegen Waldhof und wird keine allzugroße Mühe haben, die Punkte für ſich zu gewinnen. Ebenſo hat M. T. G. nur geringe Ausſichten, in Heidelberg zu ge⸗ winnen. Das Spiel V. f. R. gegen Mannhbeimer Polizeiſportverein iſt für beide Vereine von großer Tragweite. Verliert V. f.., ſo iſt er für dieſes Jahr endgültia aus dem Rennen geworfen. Tritt das Gegenteil ein, ſo iſt noch nicht alles verloren. da⸗ leiche ailt auch für die Polizei. krf. Hugo Bardorff 70 Jahre ali Am Sonntag(8. November) vollendet der Sportſchriftſteller Hugo Bardorff in Frankfurt a. M. ſein 70. Lebensjahr. Durch ſeine ſeit über vier Jahrzehnte für die Förderung des Ruderſports entwickelte rege publiziſliſche Tätigkeit iſt er eine in den Ruderſport⸗ kreiſen Deutſchlands und des Auslandes wohlbekannte Perſönlich⸗ keit, die ſich in ſeiner Vaterſtadt Frankfurt a. M. beſonderer Volks⸗ tümlichkeit erfreut. Hugo Bardorff iſt auch in Mannheimer Ruderſportkreiſen eine bekannte Perſönlichkeit. Er iſt ſeit Jahrzehnten ſtändiger Mit⸗ arbeiter unſerer Zeitung und dürfte auch unſeren Leſern durch ſeine mit großer Fachkenntnis abgefaßten Artikel und Regattaberichte be⸗ kannt ſein. Wir wünſchen ihm auch an dieſer Stelle noch einen recht glücklichen Lebensabend. Soxen e eeeeeeeeeen, wegen Handgelenkbruch aufgeben, womit der ſpaniſche Meiſter Ruiz zu billigen Meiſterlorbeeren kam.— In Paris gewann Franzis Charles in der 6. Runde durch k. o. gegen den Verteidiger Bonnel die Halbſchwergewichtsmeiſterſchaft.— Der franzöſiſche Militärmeiſter Barrick, der kürzlich 6 Runden gegen Paolino ſtandhielt, wurde in Mailand von dem Italiener Ber⸗ kazzola in der 6. Runde entſcheidend geſchlagen. Ein ſchneller Sieg Haymanns. Vor ausverkauftem Hauſe gingen am Montag abend in Leipzig international beſezte Vor⸗ kämpfe vor ſich, in deren Mittelpunkt das Treffen zwiſchen dem Münchener Schwergewichtler Ludwig Haymann und dem Bel⸗ gier Siclair ſtand. Haymann ſiegte in der zweiten Runde durch einen rechten Haken entſcheidend. Der deutſche Welterge⸗ wichtsmeiſter Ernſt Grimm kämpfte gegen den Kölner Senſen und erhielt einen Punktſieg zugeſprochen, der vom Publikum mit geteilten Gefühlen aufgenommen wurde. Ebenfalls nach Punkten bobewatste ſich der Lokalmatador Dörfer gegen den Tſchechen Tos seck wäbrens Kohler-Berlin gegen den Eſſener Allmen⸗ nol wegen Nerlehema in der 3. Runde aufgab.“ „ Jp'erneinnel, Wanlämpfe. Am Samstog ſam in Madrid — der Eurgvameiſterſe(skempf im Federgewicht zur Entſcheidung. Der Titelverteidiger Hebran 8⸗Belgien mußte in der 9. Runde n * Paolino— Spalla. Der Kampf um die Europameiſterſchaft im Schwergewichtsboxen zwiſchen dem Titelhalter Erminio Spalla⸗ Italien und dem Herausforderer Paolino⸗Spanien, der nach den Beſtimmungen der Internationalen Box⸗Union bis zum 3. Januar 1926 erledigt ſein muß, wird vorausſichtlich Ende des Jahres in Barcelona vor ſich gehen. Gleich. ob Sieger oder BVerlierer, erhält Spalla 300 000 Lire, während Paolino mit 90 000 Peſeten ebenfalls nicht ſchlecht bezahlt ſein dürfte. Winterſport Die wichtigſten Ski⸗Termine 1925/26 Alle Vereine und Verbände ſind eifrig mit den Vorbereitungen zur diesjährigen Winterſportſaiſon beſchäftigt, damit beim Einſetzen des erſten Schnees ſofort der Sportbetrieb in vollem Umfange auf⸗ genommen werden kann. Das bedeutendſte Ereignis auf ſkiſport⸗ kichem Gebiete iſt ſtets die Deutſche Meiſterſchaft, die dies⸗ mal umfo größere Anziehungskraft dusüben dürfte, als ſie im Rah⸗ men der Deutſchen Winterkampfſpiele zum„Austrag kommt. Das Programm der großzügigen Veranſtaltung in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen iſt wie folgt feſtgelegt worden: 12. Februar: Großer Landlauf über 16—18 Kilometer. 13. Februar: Deutſch⸗Oeſterreichiſche Staffelmeiſterſchaft über 40 Kilometer; Damenlauf und Ausſcheidungsſpringen. 14. Februar: Großer Sprunglauf auf der Kochelbergſchanze. An der Deutſchen Skimeiſterſchaft dürfen ſich nur Läufer erſter Klaſſe und der Altersklaſſe der anerkannten Skiverbände beteiligen, an der Staffelmeiſterſchaft nur Mannſchaften der Ski⸗Landesver⸗ bände von Deutſchland und Oeſterreich. Um die Kampfſpielplaketten kann ſich aber jeder Deutſche, d. h. deutſcher Sprache oder deutſcher Abſtammung, bewerben. Die Skimeiſterſchaften der Landesver b ände werden durchweg vor den Deutſchen Meiſterſchaften zur Erledigung gebracht, vorausgeſetzt, daß die Witterung keinen Strich durch die Rechnung macht. Die meiſten Landesverbände haben auch ſchon die Termine für ihre Meiſterſchaften feſtgeſetzt. Die Bayeriſche Skimeiſterſchaft iſt auf den 16. und 17. Januar nach Egern⸗Rottach am Tegernſee angeſetzt worden. Die gleichen Tage hat ſich auch der Oberharger Skiklub für ſeine Meiſterſchaft in Andreasberg ausgeſucht. Acht Tage ſpäter ſteigt die Schle ſiſche Skimeiſter ⸗ ſchaft in Landeck und die Meiſterſchaft von Thüringen wahrſcheinlich in Oberhof. Der Schwäbiſche Schn eelaufbund trägt ſeine Meiſter⸗ ſchaft am 3 1. Januar in Isny aus. In der zweiten Januarhälfte werden wohl auch die Skiverbände vom Schwarzwald, vom Sauerland und von Sachſen mit ihren Mei⸗ ſterſchaften aufwarten. Von großen ſkiſportlichen Veranſtaltungen des Auslandes ſeien folgende verzeichnet: Deſterreichiſche Skimeiſterſchaft am 6. und 7. Ja⸗ nuar auf dem Bödele in Vorarlberg. Schweizeriſche Skimeiſterſchaft am 13. und 14. Fe⸗ bruar in Wengen. Große Kongreß⸗Skiläufe aus Anlaß des Verbands⸗ tages des Internationalen Skiverbandes vom 4. bis 7. Februar in Helſingsfors. Nordiſche Spiele vom 11. bis 14. Februar in Stockholm. 5 Holmenkollen⸗Skiläufe 18., 20., und 21. Februar in slo. * * Einführung amtlicher Eisſportlehrkurſe. Nach einem Beſchluß des Deutſchen Eislaufverbandes ſollen künftig Sportlehrkurſe ab⸗ gehalten werden und zwar für Sportlehrer und Sportwarte, für Lehrer und Jugenderzieher und drittens für Olympiakämpfer. Dieſe erſten Kurſe ſind in der Eisarena in Berlin vorgeſehen, die andern auf anderen bekannten Sportplätzen. * Die deutſchen Winterkampfſpiele 1926. In der Zeit vom 12. bis 14. Februar 1926 finden in Garmiſch⸗Partenkir⸗ chen die Skiwettläufe der deutſchen Winterkampfſpiele, verbunden mit der deutſchen Skimeiſterſchaft und der deutſch⸗öſterreichiſchen Staffelmeiſterſchaft, ſtatt. Das Programm iſt wie folgt feſtgeſetzt: Freitag, 12. Februar: Großer Langlauf über 16 bis 18 Kilometer, Samstag, 13. Februar: Staffelmeiſterſchaftslauf über rd. 40 Km., Damenlauf und nachmittags Ausſcheidungsſpringen; Sonntag, 14. Februar: Großer Sprunglauf an der neuen Kochelbergſchanze. Den aktiven Teilnehmern kommen die Gemeinden Garmiſch⸗Par⸗ tenkirchen durch einen ermäßigten einheitlichen Verpflegungsſatz entgegen, auch Sondergäſte werden mit Vorzug behandelt. Am Kampf um die deutſche Skimeiſterſchaft können ſich nur Läufer 1. Kl. und der Altersklaſſen der anerkannten Skiverbände beteili⸗ gen, an der Staffelmeiſterſchaft nur Mannſchaften der Ski⸗Lan⸗ desberbände, aber um die Kampfſpielplaketten kann ſich jeder deutſche Läufer bewerben. Literatur * Der Huberkuskag, der 3. November, iſt für alle Jäger ein Tag der Freude, feiern ſie doch an dieſem Tage das Namensfeſt ihres Schutzpatrons St. Hubertus.— Es iſt intereſſant, welche Wandlungen die Verehrung dieſes Heiligen durchgemacht hat, geht ſie doch, wie Profeſſor Dr. von Mammen in einem Artikel der mit farbenprächtigem Umſchlag von Carlos Tips geſchmückten, aus dieſem Anlaß herausgegebenen Sondernummer der bekannten Jagd⸗ wochenſchrift„Der Deutſche Jäger“, München, ausführt, auf den weſentlich älteren Euſtachiuskult zurück.— In äußerſt feſſelnder Weiſe verſteht es der Verfaſſer, dem Leſer die beiden Sagen, die in der Hubertuslegende zuſammengezogen ſind, darzulegen, und auch auf die verſchiedenen Bräuche— es ſei hier nur an den Hubertusſchlüſſel, der gegen Hundetollwut ein untrüglicher Helfer ſein ſollte, erinnert— hinzuweiſen, die mit dem Schirmherrn des Weidwerks zuſammenhängen.— In früheren Zeiten wurde der Feſttag beſonders durch Reitjagden mit der Meute gefeiert, weshalb die nächſte Arbeit dieſes reich ausgeſtatteten Sonderhefts eine Schakalhatz in den Abhängen des Nilgirigebirges in Indien behandlt, die aus der Feder des leider verſtorbenen Forſchungsreiſen⸗ den Hermann Wiele ſtammt.— Ueber richtige Anlegung von Treibjagden und zu vermeidende Verſtöße auf ſolchen plaudert G. Behringer⸗Eßlingen ebenſo unterhaltend als belehrend.— Infolge der durch die Revolution und das damit zuſammenhängende Wildererunweſen hervorgerufenen Minderung unſerer Wildſtände wurde von verſchiedenen Seiten der Vorſchlag gemacht, fremde Wildarten einzuführen und dürfte es daher von Intereſſe ſein, die Ausführungen H. Schiſchkas über Einbürgerung des korſiſchen Wildſchafes zu leſen.— Dr. Riebenſahm⸗Göppingen legt die Anforderungen dar, die an einen Hund im Mittelgebirge zu ſtellen find.— Die bekannte Autorität auf dem Gebiete des Jagd⸗ rechtes Dr. Behr⸗Regensburg behandelt eine für alle Jagdbeſiter äußerſt wichtige Frage, ob nämlich dem Jagdberechtigten ein An⸗ ſpruch auf den ſogenannten Notweg zuſteht.— Zu welch hohen Leiſtungen die primitive Technik früherer Jahrhunderte es brachte, geht aus einer Arbeit K. Eders über Jagdgewehre früherer Zeiten hervor.— Ein umfangreiches Jagdliches Allerlei bringt in ganz knapper Form Erlebniſſe und Beobachtungen aus allen deutſche Bundesſtaaten, wabei auch Deutſch⸗Oeſterreich und die Schwelz berückſichtigt wird.— Der unterhaltende Teil, mehr für die Familie des Jägers gedacht, bringt neben einem äußerſt ſpannenden Roman „Der Jagdhüter“ v. Edmund Scharein, eine fein beobachtete Nove Arthur Schubarts.— Zahlreiche Illuſtrotionen. woiſt nach Orig nalen der beſten deutſchen Jagdmaler, vervollſ zen den gewin⸗ nenden Eindruck dieſer Feſtnummer. C. Seite. Nr. 514 Reue Mannheimer Zeitung Abend⸗Rusgabe) Donnerskag, den 5.„6 Neue Mann heimer Seitung Handelsblatt! Berliner Deviſen Amtüich Hollane 168,82 109.24 voll 1 Busnos-Altes.734.738 5 1140 1611 8 Brüſſel. 19,01 19.05 19.01 18.05 8 Chriſniania. 85.44 85.68 85,44 85.66 Daang 80.65 80.85 5 80.65 80.85 Fobenbagen 104.42 104,58 5 104.75 104.98 Liſfabon 41.175 71.225 5 21.175 41.225 Stockdolm 114.25 12.53 14 16—44.44 Helſingfore. 10,555 10,595 10.55 10.59 Italten. 16.55 18,60 0 16 82 16.56 London. 20.832 20.582 20.932 2082?2 New⸗Port.105.205 8 110⁵ 4205 5 Paris 16.94 16.98 8 16,605 16.645 2 Schwetz 30.835 8105 80.80 81.00 5 Spanien 59,83 6007 8 59.80 60.02 5 Jacan.751.755.781.765 Konſtangmnopel..385 20375 237 158 2 Rio de Janeiro 95„22 24.822.624 Wien abg. 80.13 89,27 30,13 50.77 12,42 12,45 1242 14.48 Jugoflaoien.41.48 5.4.45 8 Budadeſt..875 8,895 8.875.895 8 —.035.045.085.045 8 976.81 0.88.51 7 ** Frankfurter Wertpaplerbörſe Anregelmäßig und luſtlos Frankfurk a.., 5. Nov.(Drahtb.) Der Effektenmarkt war heute wieder bei Eröffnung luſtlos und zur Schwäche neigend, ſo daß bei der erſten Notierung zahlreiche Kurſe ausfallen mußten. Später konnte ſich die Stimmung auf Deckungen etwas befeſti⸗ gen, aber der Montanmarkt konnte ſich nicht mehr erholen. Beſonders Buderus lagen auf die geſtern bekannt gewordene ſchlechte Geſchäftslage des Werkes ſtark abgeſchwächt. Schiff⸗ fahrtswerte dagegen konnten ſich befeſtigen, wobei Nord⸗ deutſche Lloyd einen neuen Höchſtkurs erreichten. Alle anderen Marktgebiete waren gut behauptet. Von Elektrowerten aber läßt ſich dies nicht für alle Papiere ſagen; nur Schuckert weſentlich abgeſchwächt. Deutſche Anleihen und Pfandbriefe nach⸗ gebenden; die ausländiſchen Renten dagegen behauptet. Der Freiverkehr war unverändert. Api 0,450, Benz 26,50, Brown Boveri 54,50, Entrepriſes 13, Growag 62,50, Krügershall 79,50, Ufa(ſchwächer) 46 und Unterfranken 50,25. Berliner Wertpapierbörſe Senkung des Kursſtandes Berlin, 5. Nov.(Drahtb.) Die im Zuſammenhange mit der noch ungeklärten politiſchen und parlamentariſchen Lage und mit den ſich länger hinziehenden Eiſentruſtverhandlungen anhaltende Nervoſttät und Unſicherheit bewirkten eine weitere Senkung des Kursn iveaus. Die herauskommende Ware iſt aber nicht bedeutend, genügt aber bei der mangelnden Aufnahmeluſt, die Kurſe weiter nach unten zu drücken. Beſonders iſt dies, wie ſchon an den Vortagen bei den zu Einheitskurſen gehandelten Indu⸗ ſtriepapieren der Fall. Demgegenüber blieben der leichte Geldſtand und durch den Verkauf des polniſchen Anweſens bei Gieſches Erben anſcheinend erfolgte Behebung der bekannten Schwierigkeiten dieſer Firma vollkommen einflußlos. Die Kurs⸗ rückgänge betrugen bei den führenden Japieren durchſchnittlich ungefähr 1 pCt., vereinzelt auch 2 pCt. Trotz der ſchwachen Ver⸗ faſſung der Werke konnten lediglich Schiffahrts⸗ und amerika⸗ niſche Bahnaktien eine Kursaufbeſſerung bis 1 pCt. erzielen, jedoch im Verlaufe dieſen Gewinn nicht behalten. Auch Bankaktien waren weiter rückgängig. Um 3 PCt. niedriger ſtellten ſich Ber⸗ liner Handelsanteile. Der Rentenmarkt lag wenig verändert, lediglich für Ruſſen zeigte ſich einiges Intereſſe. Am Geldmarkt nimmt die Flüſſigkeit zu, ſo daß Tagesgeld heute zu—10 und Stand der Reichsbankt rom 31. Oktober 1925 Wie der Reichsbankausweis vom 31. Oktober zeigt, blieben die Zahlungsmittelanſprüche in der letzten Oktoberwoche etwas hinter den Anforderungen zum Ultimo September zurück. An Reichsbanknoten floſſen 407,7 Mill. und an Rentenbankſcheinen 135,2 Mill. in den Verkehr ab; der Notenumlauß erhöhte ſich demgemäß auf 2802,9 Mill., der Umlauf an Rentenbankſcheinen auf 1542,5 Mill.„[. Die Beſtände der Reichsbank an Renten⸗ bankſcheinen verminderten ſich dabei von 410,9 Mill.=I auf 273,8 Mill.=,; 1,9 Mill..I an ſolchen Scheinen ſind in der Berichts⸗ woche zur Vernichtung gelangt. Der geſamte Zahlungs⸗ mittelumlauf in Deutſchland ſtellte ſich unter Einbeziehung eines Umlaufs von etwa 190 Mill.=/ Privatbanknoten und 545 Mill. R. Scheidemünzen am 31. Oktober auf rund 5080 Mill.=., denſelben Betrag wie am 30. September. Im Zuſam⸗ menhang mit den Abflüſſen an Zahlungsmitteln gingen die frem⸗ den Gelder der Bank um 197,1 Mill auf 617,7 Mill. R. zurück. Die geſamte Kapitalanlage ſtieg in der Berichts⸗ woche um 329,4 Mill. auf 1871,8 Mill. R⸗4(gegen 1976,0 Mill. R⸗ Ende September). Im einzelnen nahmen die ausgeliehenen Lombardkredite um 8,2 Mill. auf 22,2 Mill.% zu; die Wechſel⸗ beſtände ſtiegen um 318,6 Mill. auf 1630,1 Mill. R⸗4, und zwar durch Diskontierungen von privater Seite in Höhe von 167,1 Mill. und durch Rückgabe von rediskontierten Wechſeln in Höhe von 151,5 Mill... Die Summe der rediskontierten Wechſel ermäßigte ſich ſomit auf 594,8 Mill.=l. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen erhöhten ſich zuſammen um 27 Mill. auf 1555,2 Mill Rell; der Beſtand ſetzt ſich zuſammen auf 1206,9 Mill. R. Gold und 348,3 Mill. R Deviſen. Infolge der erwähnten Zunahme des Notenumlaufs ging deſſen Deckung durch Gold und Deviſen von 63,8 pCt. auf 55,5 pCt. die Deckung durch Gold allein von 50,3 pCt. auf 43,1 pCt. zurück. Die Scheidemünzenbeſtände der Bank verminderten ſich um 3,9 Mill. R auf 64,6 Mill. R⸗A. — Vom Ruhr⸗Eiſentruſt Wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, iſt vorläufig entgegen der zuverſichtlichen Meinung der Börſe an einen baldigen Abſchluß der Verhandlungen nicht zu denken. An der Sitzung am 4. Nopbr. konnte Generaldirektor Dr. Vögler nicht teilnehmen, man wird deshalb am Ende der Woche nochmals zuſammentreten müſſen. Nach wie vor ſpielt die Steuerfrage eine erhebliche Rolle. Ohne ihre Klärung iſt mit einer Gründung nicht zu rechnen. Von bebeiligter Seite wird die in Frage kommende Steuerſumme auf etwa 40—50 Mill../ geſchätzt. Daß ein ſolcher Betrag von einer Gruppe von Werken, die ſich aus einer Notlage heraus zuſam⸗ menſchließen, nicht zu tragen iſt, braucht kaum erwähnt zu werden. Auch die Stundung oder Abzahlung einer ſolchen Summe würde nach Anſicht der beteiligten Kreiſe eine derartige Belaſtung der neuen Geſellſchaften bedeuten, daß man nicht glaubt, mit derartigen Verpflichtungen eine Gründung vornehmen zu können. Keine Beſſerung der Wirtſchaftslage im Oktober Nach den im preußiſchen Handelsminiſterium zuſammengeſtell⸗ ten Handelskammerberichten iſt die etwas hoffnungs⸗ vollere Auffaſſung über die Entwicklynz der Wirtſchafts⸗ lage, wie ſie ſich im September anzubahnen ſchien, im Oktober nicht gerechtfertigt worden. Die allgemeinen Abſatz⸗ ſchwierigkeiten, die Kapital⸗ und Kreditnot, die Betriebseinſchrän⸗ kungen und Stillegungen, die Geſchäftsaufſichten und Konkurſe dauern fort. Nur in der Montaninduſtrie ſcheint der Tief⸗ punkt erreicht zu ſein, während in der Eiſeninduſtrie die Schwierigkeiten noch weiter gewachſen ſind und neuerdings auch auf die Automobilinduſtrie übergegriffen haben. Die Paſſivität der Handelsbilanz ließ im September nach. Auch der Lebensinder beſſerte ſich etwas, dagegen verſchlechterte ſich die Lage am Arbeits⸗ druck haben etwas nachgelaſſen, die Klagen über die übrigen Steuern, ganz beſonders die Kommunalſteuern und die ſozialen Laſten, dauern unvermindert an. kr⸗ Jündholz⸗ und Wichſe FJabrik Gebrüder Ditzel.=G. Meckesheim b. Heidelberg. Die heutige.⸗V. beſchloß nach Geneh⸗ migung der Regularien die Ausſchüttung einer Dividende von 6 pCt. auf Vorzugsaktien und 10 pCt. auf Stammaktien. 5o- Schwierigkeiten einer Karlsruher Eiſengroßfirma. Aus Karlsruhe wird uns Folgendes berichtet: Die altangeſehene Karlsruher Eiſengroßhandlung J. Ettlinger u. Wormfet, die ſeit 1811 beſteht, lädt ihre Gläubiger zu einer Beſprechung über die finanzielle Lage des Unternehmens ein. Durch die ungünſtig liegenden Verhältniſſe am Eiſenmarkt und die ungenl⸗ gende Entſchädigung des Reiches für die durch die Beſetzung des Rheinhafens erlittenen Schäden iſt die Firma in Schwier keiten geraten. Ihr Status, der u. a. einen großen Häuſerblo aufweiſt, wird als aktiv bezeichnet. Die Firma hofft bei ruhiger Abwicklung und Fortführung des Geſchäftes ihren Gläubigern vo Befriedigung in Ausſicht ſtellen zu können. .1. Spiegelglasfabrik Reisholz.-., Reisholz bei Düſfeldorſ, Der Abſchluß für 1924 weiſt nach Abſchreibungen von 310 297 N⸗L einen Verluſt von 134916.l aus. Dieſer Verluſt ſoll aus dem Gewinnvortrage des vorhergehenden Ja9rzs(194941 R⸗ gedeckt werden. Das Aktienkapital der Geſellſchaft befindet ſich im Beſitze des Spiegelglasſyndikates. Mannheimer Prodnktenbseſe m⸗ Mannheim, 5. Nov.(Eigener Bericht.) Die täglich von den Getreideinärkten Amerikas gemeldeten großen Kursſchwanku gen beeinflußten den deutſchen Getreidehandel höchſt ungünſtig⸗ Am hieſigen Markt iſt man nach wie vor recht zurückhaltend. Geſchäft iſt klein. Man nannte im nichtoffiziellen Verkehr gegen 12,30 Uhr: Weizen, inländ. 24—25,00, ausländ. 29—30,75, Roggen, inländ. 18.—18,25, ausländ. 19.—19,50, Breugerſt⸗ 23,50—26,00, Futtergerſte 18,50—20,50, Hafer, inländ 18,50 bie 19,75, ausländ. 20—22, Mais mit Sack 19,25—19,50, Weizen⸗ mehl(Baſis 0) 38,25—38,75, Brotmehl 28,25—28,75, Roggen⸗ mehl 26—26,50, Kleie 9,75—10,00, Biertreber 18 Ray, alles per 10⁰ Kg. waggonfrei Mannheim. Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 5. Novbr. waren zugetrieben: 103 Kälber, 106 Schafe, 207 Schweine, 734 Ferkel und Läufer, 6 Ziegen. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in): Kälber: 80—64, 76—80, 70—74, 60—68; Schweine: 92—94, 9294 90—92, 84—86, 82—84, 74—80. Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, kleiner Ueber ſtand; mit Ferkeln mittelmäßig. Druckerei Dr. Haas, ., Mannheim, E 8, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannhdeimer Zeitung, G. m. b. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz H Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport 125 Reues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und 5 Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhar übrigen redaktionellen Teil: Hlautausschlag, Beinschäden(Krampfadern) auch veraltete Wunden, Hautjucken und Plechten heilt die milde und wohltuende, seit 100 Jahren bewährfe San.-Rat Dr. strahli- Haussalbe. Oꝛiginal-Dose à Mk 1. 25,.30,.30, erhältlich⸗ Mannheim: Mohren-Apotheke, 0O 3, 5; Einhorn-Apotheke R 1, 27³ Schwan-Apotheke, E 3, 14 n. d. Börse. für den politiſchen Teil ammes, darunter zu haben war. markt nicht unerheblich. Die Klagen über den Reichsſteuer⸗ Uhrenſad. 9 28.— 25,. Per. gellt. Berl 0. 40 Zuckerf. B. Wagh 40 50 48.50 Pböndt B 64 65 750f 9 128 2 31 61 renfad. Jurtw. 28.— 25,.[Ver. Ze erlin 49.— 46.—Zuckerf. B. Wagh. 0 nit Bergdau 68.— 65, ombach. Hütten 27,25 23,22Schuckert 66,1 Kurs ettel Mat. brutſch. Oelſd—.——.— Bogtk. Maſc. St. 140.40], Frankenth. 2— 51.50]Jermann döge 2 50 27.— Roſider Praumt. J0.— 28.— Segadl Srae 24550 5 V. ſich. Ind-Malnz 45.— 43.50 Boſgt& Häff. St. 90.— 59.50 Heilbronn 47.50 46,75 Rathgeber Wagg. 32,50 30,50 Roſißer Zucker 77.— 74.—Stiemens Elelir. 83— 7495 9 50,— 48.50 5 5 755 44.75 azeln. 5 15 55 achh 0, 0,3[SiemensgHals f. 3 2920 B. Pinfel Nürnd—.— ar reytag 0 61. eingau—— ein. Braunkhl. tgerswerk 81.25 58,12Si.⸗G. 56, Aktien und Auslandsanleihen in Prozenten. Ven Ultramartnſt 75.— 74751 Jellſt. Waldbf St. 78.— 78.—] Stuttgart 47,—.509tben. Mamole.80 88.— Sachſenwerf. 20.80.. Senner Bultan 20 11 Rhein. Elektrizität 58.50 56.— Sächſ. 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Frkf, Zum..75 39,50] Wanderer-Werke..— 85.— 34 ſioff Berein 78.20 79)50 Ormſt u. Nat.⸗B. 102.7 104.5 Nürnberg..-Bt 105,0 190 Oberrg. Verſ.⸗Geſ. 93..—— Bauk ⸗Akkien. Ver. Chm Charl. 56.—65.73 Weſer Akt.-HZeſ. 20.——.— Zellſtoſf Waldhſ 75,60 Deutſche Bank 103, 1 108,0 Oeſter. Cred. Anſt. 0,65 6,80 Fra. R. u. Mitv..50—.— Bank f. el. Werte 3,20.15 J Oiſch Aſiat Bank 34.— 33,25 Oeſt. Cred.-A B. Diſch. Nickelw. 108,5 10,5] Weſterreg. Alkall. 108,5 106,6 an ee 40 Barair Banke..— 1. Sebiſche Bank. 1010 100,5 Keichsbant.1324 1320 D. Effekt.u. Wachſ.— 12 132.0 Sen. 2 5 950 345— 340 505 Woen upi 100 5 10l 1705 80.— e e Bergwerk Alekien. om. u. Priva— 84,— Dise. Commandit 100,7 101.2J Süddeutſch. Disco. 88.— 88,— erliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. Bk. 103,0 102,5 Dresdner Bank. 100,0 400,0] Weſtbant.— 0⁰⁰ Bochum Bb.G.—.——.—-IHarpen, Bergbau 103 0 99.—oderſclgt Od.-B. 43.— 44 ar aſt u. Rt·t—Adler Sen 61.— Heldd 9 1 Buderus Eiſenw. 39.50 36.50 Kallw. 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Aldert 65.— 65.— Anglo⸗Ct. Guano 83.— 88.25] Bismarckhütte..— ge] Deutſch-Luxemb. 68.,f65 88.25 Reichsſchaß. 1V. 9100 4% Prb. Konſols.280.20 oggenwert. 5085 3˙J5 Parkbrauerei. 61,50 61,— Dad.Uhren Furtv. 15.— 15.[. Goldenderg 165,0 Anhalt. Kohlenw? 52 1352.50] Bochumer Gußſt., 69. 60,50 50.— 50.— 8 VI-IX o. 170 0,177½%ß,„..237 0,2258% No genrenid. 95˙ 245 Schöfferd. Bindg. 158,7 150.5 Dayriſch Spiegel 41.— 49.— Gelesheim, 11666 116,0 Angener Gußſtahl. 18,50 Gbr Bohler Go. 2330 230 Heuſſcheerde 759 5eſe,„„ Wer 9 0.%„ 84450.80 3% Scht Sraunk. 220 850 Schwartz⸗Storch 78.— 78.— Bayer. Celluloid.— 65..].. Weiler t. M.—.——. Alcag 17127 49 75 49,— Braunk. u. Britets 98,— 97,J5 Deutſch. Gußſtahl 171.5 120,55¾ VB. Reichsanl. 0 215.2054% Badiſche Anl.—,— an ſch. Rogs 8,80 0 Birger..50 90.— Beck& Henkel 33.—. 34,75 Cont. Rürnd.).. 7 Ludeb-i Ralc 76.—74.75 Br.-Beſigb. Oellb. 5.6031. Deuiſche Kabelw. 58.3 56.0J4% 0,277.2558½% Bader. Anl. 0, 250.225 Adt Bed. 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Ich habe ihr nach beſtem Gemiſſen ge⸗ nicht.“ ſi lewn U detan und dei worte Pfli, 5 habe. in Eid ein Eid ſei und ein Chriſtenmenſch müſſe ſelbſt 5, was er vor ſeinem Gott gelobt hätte, halten müſſe —— haben Sie denn nicht gefragt, um was für einen Eid es lt?“„Ich muß bitten!“ ſagte Laſterjahn.„Was mir nicht 5 geſagt wird, habe ich nicht zu fragen, zumal es ſich hier Freifrau eine Beichte handelte, ſondern um ein Eindringen bei der Ich habe dies natürlich im Intereſſe der kranken Dame le Ihnen auch mit, was ich erfahren und was ich geant⸗ Aber über die Krankheit des Leibes hinaus iſt doch die zu ſetzen, die wir gegen Gott den Herrn haben.“ beben Hern von Buchwald erzählte mir, daß der Beſuch unſeres 0 ſich ſl⸗ ließ du ſagen Wauel drückt und Dalesle errn Paſtors unſere arme Freifrau ſehr erregt hätte. waren ich und die Pflegerin mit unſerer Weisheit zu Ende, dnes Sonntags nachmittags Heini Krieger bei mir melden und verſ war friſch und geſund, wurde aber rot bis in die Schläfen egen, als ich ihn bat, in mein Zimmer einzutreten und mir was er auf dem Herzen habe. üttelte den Kopf und ſagte:„Ich komme zu dir nicht einer wegen. Ich muß etwas ausſprechen, was mich lange be was ich jetzt mit mir ausmachen muß.“ hatte das Gefühl, das was er mir erzählen will, hängt mit Wohnzim zuſammen und der Freifrau. Darum bat ich ihn in das nrieger 2590 zwei Br ni, „Hei jedes mmer und ließ ihn ſich an den Schachtiſch ſetzen, gerade da Ecke, wo ich mal eine Partie mit dem Freiherrn geſpielt Und hier nun eröffnete ich mein neues Spiel mit Heim indem ich zuerſt mal eine Flaſche Madeira, zwei Gläſer aſilzigarren vorgab, und als er anfangen wollte, ſagte: Woaß dir Jeit. Ich kann mir denken wo an und wo ab. Leg einen 80 die Wagſchale, denn es handelt ſich bei alledem um eini 10 b W 0 an Nuaber e andere noch garnicht ahnt. lieben und ſehr zarten Menſchen.“ i fuhr zuſammen. Er wurde blaß und rot und fragte „Onkel Doktor, hat Frau von Burſenow mit dir über ihr en geſprochen?“ nahm mein Glas, roch daran, kniff ein Auge zuſammen, und ſagte:„Kein Wort weiß ich, Heini, kein einzige⸗ r ſo ein alter Leichnamflicker, wie ich es bin, ſieht manches, Was hat die Freifrau von dir gewollt? Warum wurdeſt du entlaſſen und was iſt damals ge⸗ ſchehen, als der Freiherr mit dem Fahrſtuhle umſtürzte?“ Wie ich zu dieer Frage kam, das weiß ih heutigen Tages noh nich:, aber ich ſah, daß Ken nickte und ſegz'e:. iſt gut ſo, du machſt mil die Ausſprache leichter!“ 0 „Du weißt, der Freiherr hatte mich gern. Gieſebrecht, der mir zuerſt auch wohlwollte, nannte mich ſeinen Verzug. Aber dann, als ich mit dem freiherrlichen Paar jeden Herbſttag in den Wald ging wurde der Alte mir aufſäſſig. Vielleicht hat er mir Schlimmes nach⸗ geredet. Ich weiß es nicht. Ich hatte ein gutes Gewiſſen, ſo daß ich erſt helle Augen kriegte, als das Unglück geſchehen war. Herr von Burſenow war uns mit ſeinen Pirſchſtiefeln— die mit den Gummi⸗ pfropfen in der Sohle, weißt du,— leicht vorausgekommen. Die gnädige Freifrau und ich gingen auf einem Pfad, der zur Ecke der Lichtung führte, ſo ſchnell als möglich vorwärts, immer in der Angſt, wir könnten den Bock vergrämen, auf den ſich Herr von Bur⸗ ſenow anſetzen wollte. Wie wir an der hohen Weißtanne freie Sicht bekamen, bemerkte ich, daß der Bock gerade austrat. Ich durfte nichts ſagen. Ich hielt mit einem Griff Frau von Burſenow feſt und zog ſie an mich heran. In dieſem Augenblick peitſchte die Kugel in die Weißtanne und das Geländer der Kanzel krachte zuſammen. Ich habe mir das ſpäter dann zurecht gelegt, daß der Freiherr we⸗ niger nach dem Bock als nach uns ausſpähte und bei meiner Be⸗ wegung muß der Teufel über ihn gekommen ſein. Das zweite Mal ſchoß er auf mich, als ich mit dem Quadt'ſchen Doͤgeart die Straße entlang kam, die dort am Sommertempel vor⸗ beiführt. Ich grüßte ihn und ſeine Gemahlin. In dem Augenblick riß er die Piſtole hoch. Als Frau von Burſenow das ſah, begann ſie den Stuhl zu drehen, der Schuß ging in die Luft, ich ſprang von dem Wagen herunter, mit demſelben Satz über den Zaun und kam ge⸗ rade noch recht, als der dritte Schuß der Freifrau galt. Ich konnte den Fahrſtuhl gerade noch zur Seite reißen, daß er hinunter gegen den Jaun rempelte. Dann war alles vorbei. „Fort, fort!“ ſchrie Frau von Burſenow und ich lief zu meinen Pferden, die in den anderen Seitengraben gerumpelt waren, der zum Glück niedrig iſt. 1555 nun kommt das Begebnis, warum ich mit dir über das alles preche: Heute morgen begegnete ich auf dem Apfelbaumweg, der von Rothenſtein nach Liſten führt, meiner alten Herrin. Ich begrüßte ſie und wollte einige Worte mit ihr ſprechen. Seit den Schüſſen am Sommertempel war das nicht möglich geweſen. Sie pflückte gerade auf der Wieſenſeite einen Feldblumenſtrauß und ſah mich erſt in dem Augenblick, als ich ſie reſpektvoll anredete. Wie ſie ſich umwandte und mich gewahrte, wurde ſie kreideweiß, ließ die Blumen fallen und ſank zuſammen. Ich konnte nichts cucberes tun, ich hob ſie auf und trug ſie weiter bis zu der Bank am Erlen⸗ rade als ich Waſſer mit den Händen geſchöpft hatte, ſchlug ſie die Augen 1975 winkte, dankte mir, wurde aber gleich wieder ſchwach. bat ſie, ich ſolle n. 751— beobachtete ſie aber heimlich aus einiger Entfernung hinter einem der Büſche. Ich wußte nicht, ob ſie nicht doch Hilfe brauchte. Ich ſah ſie daſitzen, die Hände ringen, weinen. Endlich ſtieg ſie zum Bach hinunter, wuſch ſich die Augen und ſetzte ſich wieder hin. Erſt nach einer halben Stunde vielleicht fand ſie die Kraft, nach Rothenſtein zurückzukehren. Ich meine, Onkel Doktor, es muß für die liebe, arme Frau von Burſenow etwas geſchehen. biſt der einzige Menſch, der ihr bisher für ſeine Erzählung und ſagte ihm zu, Ich dankte Heini Darum habe ich würde Frau von Burſenow ſofort aufſuchen. Noch am ſelben Spätnachmittag dem Schloß und traf die Dame in einem und ſeeliſchen Verfall an, daß greifen. Schweiz, aber meine Pa eine Unmöglichkeit. Ich ſchlug ihr vor, mitzunehmen. Bei dem zu kommen. Es ſei Aus den Briefen bach, der ungefähr fünfzig Schritt von der Stelle enrfernt iſt. Ge⸗ e eee Aorffauf undHaeg. —— Sie beim Einkauf von„Madaform“ auf obige Fl Wottekensee in versiegeltem Karton. Erhältlich in n, Drogen., Friseur- und Parfümeriegeschäften. preis per Flasche M..40 Wieisen Sie daher lose Ware eibtN euergiscn wele zurück. achahmungen. dem „Madaform“ ist das Haarwaschmittel, und es seit vielen Jahren von Fachkreisen bevorzugt von Aerztekreisen empfohlen wird. Es gibt nichts Besseres als zum Konfwaſch del 5 ſöwe, Schlafkmm. eich ſcn döchenen eich, Andilg verl 8280 ermittler nicht Gelnfte uut „Geſchſt 54966 Air danellale Terrier br. prine Nonate alt Stammbaum Ae, gen. e e eadule Culawa zu dertanferithoſen bill. 5*95 24. 2. 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Namen ihrer alten Freu ein wenig, aber in dem hoffnungsloſen Ton, eigen iſt, ſagte ſie ſofort:„Freilich wäre von Buchwald käme, aber ſicherlich kann „Wir werden ſehen“, Abend meinen Brief an d Fräulein von Buch und teilte mir nach drei Tagen etwa Schweiz hielte ſie nicht für angängig. ſehr an der Gutswirtſchaft. alle Vorgänge und fände in di⸗ er notwendig ſie von dem Orte ſeien die ſie bedrücke hielte ſie es nicht für ratſam, ſi vielleicht, einen der Oſtſee⸗Orte aufzuſuchen, der halben Tage wieder auf dem Gute zu ſein. Wir wählten darum einen Meſerow zum Aufenthalt, Sanatorium unterhielt. Fräulein von Buchwald die Ueberſiedelung Frau von Kammerzofe fand ſtatt. es meine es ſie dir alles erzählt. Du ich geholfen hat.“ machte ich meinen Beſuch auf ſo traurigen körperlichen Pflicht war, ſofort einzu⸗ Ich verlangte eine möglichſt ſofortige Ueberſiedlung in di tientin erklärte mir, eine Reiſe wäre für ſie in die Fräulein von Buchwald als Reiſemarſchall ndin entſpannen ſich die Züge der den Gemütskranken ſchön, wenn Fräulem ſich nicht freimachen.“ beruhigte ich ſie, ſchrieb noch am ſelben ie Pflegerin und lud ſie ein, ſofort zu mir wald beobachtete unſere Patientin ſehr genau kleinen wo Ich ſetzte mich mit der Pflegerin mit, eine Reiſe bis in die Die Freifrau hinge viel zu Sie kümmere ſich bis ins einzelne um eſer Arbeit wirklich eine Ablenkung. Rothenſtein fortzubringen, denn mit ndſten Erinnerungen verknüpft. Doch e ganz loszulöſen. Am beſten wäre es geſtatte, in einem Badeort auf Zingſt namens ein Studienkollege von mir eine Art ihm in Verbindung, fuhr hinüber, mietete ein Landhaus und Burſenows mit einer Köchin und einer 1 9 daß die körperliche Kräftigung große Fortſchritte mache, daß geſchlagenheit auf dem Gemüte der Patientin laſte.(Fortſ. folgt) r immer noch Nieder⸗ Preis 50 Pfennig das Halbpfund in der bekannten Mir bitten, beim Einkauf von je I Pfund„ Blauband-Margarinecs das far illustrierte Familienblatii„Die Blauband- Woche“ kostenlos zu verlangen. lobt jeder die Blauband- Margarine als billigen, wohl- schmeckenden und nahr- kaßften Brotaufstrich 1 für Studierende, A 3, 6, Saal 2. 11—12 Banſe, Uebungen für Arbitrage. A 1, Nr. 2, Saal 7. 11—12 Bartſch, Allgem. Verkehrslehre, A 1. 2, Saal 15. 12—1 Bartſch, Verkehrswiſſenſchaftl. Semi⸗ nar, A 1, 2, Saal 15. Die bereits begonnenen Vorleſungen und Uebungen werden planmäßig fortageführt. Sämtliche Beſucher(Studierende u. Hörer) haben ſich jſeweils nachm.—½7 Uhr(Sams⸗ taas ausgenommen) im Sekretariat der Han⸗ delshochſchule A 4, 1 anzumelden. Mannheim. den 4. November 1925. Anmervöbaung (Lameyſtraße) parterre zu tauſchen geſucht gegen Tamermohnung in der Oſtſtadt. 9589 Groß u. Baumann, L. 2. 4 öbl. Zinmer Der Rektor. geſucht, mögl. im Zen⸗ 7 605 1 7 8 9ùunter N. W. 49 an die Miet-Gesuche Garage für Kleinbrennaborpag. Nähe C8 zu mieten geſucht. Angeb. unt. N. N. 40 a d. Geſchäfts⸗ ngenobun in guter Lage, möglichſt Oſtſtadt oder Nähe ſtelle dſs. Bl 29596 beter Bizllane lann e ee ane kann dagegen abgeg. werd. Angebote unt. K. E 57 an die Geſchäfts⸗ Leeres Zimmer ſtelle dieſes Blattes erbeten. B4985 1 geſuch t, 58 mn Soiort zu mieten gesucht Löcz OFAges ien J. 6e a. d. Geſchäftsſt. 9606 Loeres Timmer mit Kochgelegenheit ge⸗ ſucht. Dringlk. vorhand. Angebote unt. N. L. 38 a. d. Geſchäftsſt. B5006 Hnmehn idllate amge (1 Schlafzimmer,-2 Herrenarbeitszimmer) m. Telefon, Bad, womögl. 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