Montag, 9. November Neue Mannheimer 5 Mannheimer General Anzeiger Bezngepteile: Zn Manndeim und Umgebung ſrei mns Nienein durch die 1˙1 monatlich=. ogne Jetzülalß Bei eventl. Aenderung der wiriſchaſtliche. 1 iſſe Nachforderung vorbehalten. Poſtſchecktonto Leſgaſte Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle K 6, 2. aße 2»Nebenſtellen Waldhoſſtraße 6. Schwetzinger — 4 Meerſeidſtraße 11.— Telegramm Abdreſſe. — alanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. kuprech⸗ Anichlüſſe Nr. 7041. 7942. 7943. 7944 u. 7945. Worgen⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1925— Ar 519 igeigenpreiſe nach Tarif bei Borauszablung yrs einſp ſür Allgem. Anzeigen 0,40.⸗M. Reklam. —4 RN.- M. Kollektiv⸗Anzeigen werden döher derechne! Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt. Streits, Betrledsſtörungen uſw. berechtigen zu teinen Erſaz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. 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Dezmber zu beginnen hat.“ 11 Nach dem„Berliner Lokalanzeiger“ iſt eine Veröffent⸗ ni 1 55 des Wortlautes der Antwort der Botſchafterkonferenz eret beabſichtigt, da eine von Paris angeregte entſprechende nbarung vorliege. Die in der Mitteilung der Botſchafter⸗ 0 renz erbetenen neuen deutſchen Vorſchläge dürften bereits An⸗ ug dieſer Woche in Paris überreicht werden. Eine engliſche Stimme 0 London, 8. Novbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der ſerver ſchreibt: Wenn die deutſche Regierung in ihrer Antwort fr 28 am Freitag abgeſchickte Note der Botſchafterkonferenz be⸗ 87 igende Verſicherungen abgibt, ſo könne man ſi⸗ geräu ſein, daß Köln am 1. Dezember von den britiſchen Truppen daß it ſein wird. Das Blatt ſagt weiter:„Die Hauptſache iſt, die Organiſationen und verſchiedenen militäriſchen Verbände am 1. dezember nicht mehr unter der Kontrolle des deutſchen Kriegsminiſters ſtehen. Wenn die deutſche Regierung dies annimmt, dann wird der Geiſt von Locarno obſiegen.“ Die Standorte der engliſchen Rheinarmee Nach einer Meldung aus Koblenz ſollen als Standorte für die engliſche Rheinarmee die Kreiſe Wiesbaden Stadt, Wiesbaden Land, Langenſchwalbach, die Städte Biebrich, Idſtein und Königſtein und ihre Umgebung vorgeſehen ſein. Der Gar⸗ niſonort Mainz⸗Kaſtell verbleibe im franzöſiſchen Beſatzungsgebiet. Das 30. franzöſiſche Armeekorps, das in Wiesbaden und Umgebung ſtationiert iſt, komme nicht in den Kreis Kreuznach, ſondern in den Brückenkopf Mainz. Dagegen ſoll das in Vonn ſtatio⸗ nierte 23. franzöſiſche Armeekorps nach Kreuznach und in das übrige Nahegebiet verlegt werden. Wie verlautet, ſoll die engliſche Wache in Koblenz auf ein Bataillon verſtärkt werden. Ein franzöſiſcher Vorſchlag Das Finanzblatt„Sansfil“ berichtet, in parlamentariſchen Krei⸗ ſen ſprach man von einem Entwaffnungsplan, den Frank⸗ reich dem Militärkomitee des Völkerbundes unterbreitet habe und der folgende zwei Hauptpunkte enthalte: 1. Beſtimmung der Streitkräfte jeder Nation durch eingehende Nachprüfung der Luft⸗, Land⸗, Wirt⸗ ſchafts⸗ und anderer Kräfte. 2. Studium der geeigneten Mittel, um die Streitkräfte der verſchiedenen Länder miteinander in Ueberein⸗ ſtimmung zu bringen, damit keine Nation im Falle eines plötzlichen Krieges überlegen iſt. Es ſoll bereits ſeit einiger Zeit ein Mei⸗ nungsaustauſch über dieſe verſchiedenen Probleme zwiſchen Paris und London im Gange ſein. die bayriſchen putſchgerüchte Dape riſche Blätter über die politiſche Lage und die Putſch⸗ * phankaſien in Bayern den baueriſchen Blättern finden ſich jetzt längere Aus⸗ aſteen über die doſche Loge in Bayern. Allſeitig wird das Die Snige der jüngſt aufgelauchten Putſchgerüchte dargelegt. wahre taatszeitung' ſtellt ſeſt, daß an dieſen Gerüchten kein kenden Wort ſei. Sie fänden daher auch bei allen vernünftig Den⸗ ten cerſte Ablehnung. Die Urheber der Gerüchte aber verdien⸗ Fzpärſſte Brondmarkung. auf Gre München⸗Augsburger Abendzeitung“ ſtellt ie Raeund einer Erklärung der Deutſchnationalen Volkspartei über Notwen erungskoalition in Bayern feſt, daß der Druck der politiſchen keiten, der die Bildung der bayeriſchen Regierungskoali⸗ wenzält aßt hat, die bayeriſche Regierungskoalition auch zuſam⸗ ant, Die B a ayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz be — die ob eine Beunruhigung berechtigt ſei, mit Volkz glatten Nein. Das Verhältnis zwiſchen Deutſchnationaler ſceundlictei und Bayeriſcher Volkspartei ſei nach wie vor koalitions⸗ die Polch, Auch die Bauernbündler billigten noch nicht alle A dieſer des Gandorfer⸗Flügels und es gebe noch politiſche Köpfe leſer Patarel die die Bedeutung der Koalition für die Intereſſen ſt be rtei ſehr wohl abzuſchätzen vermögen. Was die Regierung 9 ine treffe, ſo ſei das Kabinett Held feſter gewurzelt. als Nonar Regierung vorher. Die Gerüchte von einem bevorſtehenden Geſam ſtenputſch ſeien ein Unſinn. Das bayeriſche Volk in ſeiner wi ſn eit wolle nichts von gewaltſamen Verfaſſungserperimenten inem die nach der Ueberzeugung aller einſichtigen Patricten zu damjt del kemmenen Zuſammenbruch der bayeriſchen Stellung und die beren ſelbſt führen müßten. „Neue Freie Volkszeitung“, das Organ des Bayer. de ganndes ſagt, Pflicht aller ſtanetrenen und ordnungslieben⸗ Plane und Parteien ſei es, zuſammenzuſtehen und gegen alle du machen. auf einen monarchiſtiſchen Putſch hinauslaufen, Front die Lage in Syrſen Nam 5 Meldungen aus Damaskus ſind am 5. November 10 000 Beirut franzöſiſche und algeriſche Verſtärkungstruppen in in Daumee. ſchifft worden. Dieſe werden Samstag oder Sonntag kus.maskus eintreffen. Nach einer andern Meldung aus Damas⸗ daß daen die Druſen die Stadt Dera eingenammen. Man befürchtet, skus von neuem beſchoſſen werden wird. Der Janatismus der Druſen drarder religiöſe Fanatismus der Druſen iſt es por allem, der den Nunſen in Syrien zu ſchaffen macht. Dieſer Fanatismus bewirkt dröe r der 20. Deshalb nähren ihn ihre Prieſter. düaiſch ngen. jeder in der Schlacht gefallene Krieger erwacht augen⸗ miles die 55 als Glied einer reichen Fa⸗ kagen—9 Druſen betrachten ihren Körper als ein Kleid, das ſie Sie könner fortwerfen, um es mit einem üppigeren zu vertauſchen. in der Faminiemals das Glück haben, wieder zur Welt zu kommen Herrſcher milie der Attrach— das iſt jene, die ihrem Stamme die leu gibt— wenn ſie nicht eine Reihe ruhmvoller Toter und Reſes—.— fer aufweiſen. Mit aller Liſt pflegen daher die Prieſter perſien eine Republik 24908 einer Meldung aus Teheran iſt es wahrſcheinlich, daß halten auf die Abſicht, das Königtum weiter aufrecht zu er⸗ men Acen e und der Einführung der Republik zuſtim⸗ Sinne unte Beſonders Rußland ſoll dringende Schritte in dieſem kituferende wommen haben. Die Wahl der Mitglieder für die kon⸗ zuude Verſammlung hat bereits begonnen. der Follkrieg mit Spanien DEBerlin, 3. Nopbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf den hieſigen zuſtändigen Stellen hegt man nur geringe Hoff⸗ nungen, daß der Zollkrieg mit Spanien ſich nicht vermei⸗ den laſſe. Zwar beſteht noch die Möglichkeit, daß die von Spanien angedrohten Maßnahmen taktiſchen Beweggründen entſprechen und den Zweck haben, die ſpaniſche Poſition in den zur Zeit noch immer ſchwebenden Handelsvertragsverhandlungen zu verbeſſern. Immer wird man auf das ſchlimmſte ſich gefaßt machen müſſen. Die deutſche Regierung will noch einen letzten Verſuch unter⸗ nehmen, um den Konflikt zu vermeiden. Gelingt das nicht, ſo wird auch ſie zu Maßnahmen greifen müſſen, und die Zollzuſchläge der⸗ art erhöhen, daß ſpaniſche Waren nicht mehr auf den deutſchen Markt gelangen können. Im vergangenen Jahre ſind 50 Proz. der ſpaniſchen Südfrucht⸗ ernte in Deutſchland abgeſetzt worden. Ueberhaupt iſt die ſpaniſche Einfuhr nach Deutſchland größer als die deutſche Ausfuhr nach Spanien. Auf der anderen Seite beſtehen Bedenken gegen die Ver⸗ hängung eines lückenloſen Prohobitivzolles gegen Spanien, da man die Bedeutung der Einfuhr ſpaniſchen Erzes nach Deutßhland hoch anſchlägt. Beide Länder haben alſo ein Intereſſe an einer Einigung. 8 0 Die„Gaceta de Madrid“ veröffentlicht die amtliche Ver⸗ ordnung, die den Zollkrieg Spaniens gegen Deutſchland eröff⸗ net. Am 8. Nov. treten demnach die Höchſtſätze des ſpani⸗ ſchen Zolltarifes mit einem Zuſchlag von 80 Prozent gegen⸗ über allen deutſchen Waren in Kraft, die nach Spanien eingeführt werden ſollen. Die Einfuhr deutſcher Güter in die Freihäfen der Kanariſchen Inſeln und in die ſpaniſchen Häfen Centa Melilla wird überhaupt verboten; Ausnahmen ſind nur mit beſonderer Einfuhr⸗ genehmigung der ſpaniſchen Regierung möglich. ̃ Der deulſch⸗ſchweizeriſche Jolltarif Die Zolltarifverhandlungen, die ſeit Anfang Oktober in Bern zwiſchen der Schweiz und Deutſchland geführt wurden, ſind am Frei⸗ taa abend durch die Unterzeichnung eines vorläufigen Zollabkommens beendet worden. Die beiden Reaierungen haben vereinbart. die im Jahre 1921 gekündigten wechſelſeitigen Zolltarifvereinbarungen des alten ſchweizeriſch⸗deutſchen Handelsvertrages durch einen neuen Vertrag zu erſetzen. Die Verhandlungen über dieſen Vertraa ſollen im Dezember dieſes Jahres beginnen. Das bis zum Inkrafttreten dieſes Vertrages vereinbarte Proviſorium ſieht für eine beſchränkte Anzahl beſonders wichtiger Warengattungen beſtimmte Zölle vor. Hiervon ſind für die ſchweizeriſche Ausfuhr nach Deutſch⸗ land von beſonderer Bedeutung Obſt. Schlachtvieh. Käſe. Schokolade, Seidenwaren. Baumwollgarne und ⸗Gewebe, ſowie Uhren. Ferner wurden Vereinbarungen getroffen für eine Reihe der wichtiaſten Ar⸗ tikel der deutſchen Ausfuhr nach der Schweiz, beſonders für Zucker. Speiſeöl, Stärke, Leder, Holzwaren. Papierwaren. Kammgarn⸗ Wirk⸗ und Strickwaren. Kupferwaren, Maſchinen, chemiſche Erzeug⸗ niſſe und Spielwaren. Unter Berückſichtigung der Zollerhöhungen in dem ſoeben veröffentlichten ſchweizeriſchen vorläufigen General⸗ tarif wurden für die deutſche Ausfuhr Bindungen der Zollſätze de⸗ geltenden ſchweizeriſchen Gebrauchstarifs und zum Teil auch Ermä⸗ gigungen dieſer Sätze vereinbart. Das vorläufige Zollabkommen unterlieat der Ratifikation und ſoll einen Tag nach dem Austauſch der Ratifikationsurkunden in Kraft treten. Empfang bei Kreſtinsky Aus Anlaß des 7. Jahrestages der Gründung der Sowjetrepu⸗ blik gab am Samstag der ruſſiſche Botſchafter in Berlin, Kre⸗ tinsky, einen großen Empfang. Volkskommiſſar des Auswärtigen, ſchitſcherin, hatte ſeine Wiesbadener Kur unterbrochen, um dem Empfang beizuwohnen. Der größte Teil des diplomatiſchen Korps war anweſend, darunter auch der engliſche Botſchafter Lord 'Abernon. Unter den deutſchen Gäſten bemerkte man Reichs'anz⸗ ler Dr. Luther, Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann, den deulſchen Botſchafter in Moskau, Grof Brockdorff⸗Rantzau, Gereral von Seeckt und zahlreiche Vertreter der deutſchen Par⸗ lamente, Wirtſchaft, Wiſſenſchaft und Kunſt. Das Attentat auf Mußolini Von unſerem römiſchen Bertreter vp- Rom, 6. Nov. Rom hatte eine paar unruhige, feſtlich bewegte Tage geſehen. Den Feiern des„Marſches auf Rom“ waren die Feſte Allerheiligen und Allerſeelen gefolgt, geſtern hatte man„das Feſt des Sieges“, den 4. Novpember, e Farinacci und Muſſolini hatten geredet. Umzüge, Lieder, Fahnen, Muſit überall. Geſchloſſene Geſchäfte, Arbeitsruhe, Schauſpiele. Rom war noch nicht wieder zum gewohnten Rhythmus der Arbeit zurückgekehrt und faſt konnte man es ſehen, daß die Menſchen heute Morgen unwillig zur Arbeit zurückkehrten. 8 Da ſchlug wie eine Bombe die Nachricht von dem geplan⸗ ten Attentat auf Muſſolini in die noch nachfeſtlich verſchlafene Stadt. Um 1 Uhr wußten es zwei, drei Menſchen, die aus dem Haus der Stefani an der Piazza di Spagna kanen. Um .10 Uhr wußte man es im politiſchen Cafée Aragno. Um 1,20 Uhr ſprach man auf dem ganzen Korſo davon. Und um 1,30 Uhr erſchienen die Extrablätter. Und Rom, dieſe feſtgewohnte und feſt⸗ freudige Stadt, in der es immer etwas zu ſehen und zu hören gibt, was— wenigſtens hier— wichtig und außerordentlich erſcheint. 5 begierig nach dem neuen Ereignis und feierte einen neuen eſttag. Es gab auch wirklich etwas zu ſehen und zu hören: überalll Zunächſt erſchienen an den Mauern bunte Manifeſte: das Volk und die Faſziſten wurden aufgefordert ſich unter dem Palazzo Chigi zu einer Sympathiekundgebung für Muſſolini zu ſammeln. Dann ſah man große Bewegung von Karabinieri⸗Abteilungen, von Truppenkörpern. Man erfuhr, daß die Freimaurer⸗Logen und die Parteilokale der unitariſchen Sozialiſten beſetzt wurden(was übrigens heute auch in der ganzen Provinz geſchehen iſt.) Und allmählich begannen die Demonſtrationen, Pfiffe vor den Oppo⸗ ſitionszeitungen, Hochrufe vor dem Regierungspalaſt. Vor allem aber ſammelte ſich die Menge vor jenem kleinen Hotel Dragoni, ii dem der Attentäter verhaftet worden war Dies Hotel liegt im Mittelpunkt des politiſchen Viertels, mit der Fenſtern auf den Korſo.„Welches“, ſo fragte ſich jedermann, „mag wohl das Fenſter geweſen ſein, von dem aus auf Muſſolini kätte geſchoſſen werden ſollen? Ob die Kugel getroffen hätte? Ob die Entfernung nicht zu groß iſt?“ Natürlich wär die Luft voller Gerüchte. Jeder kannte eine andere Verſion der Vorherei⸗ tung und Verhinderung des Attentats. Und die Zeitungen, die in immer neuen Ausgaben erſchienen, trugen auch nicht zur Klärung der Lage bei. 5 Bis heute läßt ſich über die Vorgeſchichte des Attentais etwa Folgendes feſtſtellen, wobei natürlich die weitere Unterſuchung abgewartet werden muß: Das Attentat wurde ſeit langem vorbereitet und dieſe Vorbereitungen waren der Polizei auch ſeit langem be⸗ kannt. Wodurch? Wahrſcheinlich durch irgendwelche Spitzel. Seele des Unternehmens war der ehemalige ſozialiſtiſche Abgeordnete Tiko Zaniboni, der ſich z. Zt. durch eine Privatunterſuchung des Falles Matteotti einen gewiſſen, nicht durchaus ruhmvollen Namen gemacht hat; auf dieſe Unterſuchung hin wurde auf dem großen Friedhof von Rom ein Leichnam ausgegraben, der angeblich der Matteottis ſein ſollte, es aber in Wirklichkeit durchaus nicht war. Der zweite Organiſator des Komplotts war der General Capallo, einer der Führer im Weltkrieg. Dieſer hartnäckige Feind Cadornas war aus dem Faſzismus, wo er als Organiſator der Legionen eine gewiſſe Rolle gepielt hatte, ausgetreten, nachdem die Regierung Muſſolint das Cadorna widerfahrene Unrecht durch deſſen Ernennung zum „Marſchall von Italien“ wieder gut gemacht hatte. Schließlich gab es noch eine Anzahl kleinerer Mitverſchworener. Wer der eigentliche Auftraggeber des Anſchlages war, weiß man natürlich nicht. Die offizielle Preſſe ſpricht von Fäden, die ins Ausland, zur Freimaureret, zu den Sozialiſten weiſen. Natürlich iſt auch vom„fremden Golde“ die Rede. Aber, wie geſagt, muß man da die Unterſuchung abwarten. Eigenartig war der eigentliche Attentatsplan. Ich glaube, er war durchaus neu. Zaniboni, der im Krieg Offizier der Alpenjäger geweſen iſt, war auch Scharfſchütze. Dieſer Umſtand muß ihm ſeinen Plan ſuggeriert haben. Muſſclini ſollte nämlich mit Hilfe eines Präziſionsgewehrs vom Fenſter eines Hauſes aus er⸗ ſchoſſen weden, während er am geſtrigen Siegesfeſte dem Vorbeizug der Truppen und der Veteranen beiwohnte. Man wußte aber nicht genau, von welchem Balkone aus Muſſolini ſich dem Volke zeigen würde. Und da es verſchiedene Möglichkeiten gab, ſo hatte Janiboni in Rom nicht weniger als drei Zimmer gemietet. Als er dann er⸗ fuhr, daß Muſſolini den Balkon des Palazzo Chigi benutzen werde, hatte er das Zimmer im Hotel Dragoni bezogen. das dieſem Balkon gegenüber lag. In dieſem Zimmer iſt er verhaftet worden. Er trug die Uniform eines Offiziers der Alpenjäger mit allen Orden und Dekorationen. So hoffte er leichter zu entkommen. Vor der Tür wartete ſein Auto auf ihn. Eine Reihe von Mitverſchworenen ſoll⸗ ten im Augenblick, wo der tödliche Schuß auf den Miniſtervräſiden⸗ ten gefallen war, durch Revolverſchüſſe in die Luft jene Verwirrung hervorrufen, in der der Mörder gewiß ſich hätte verlieren können Und dann wäre die Flucht ins Ausland vielleicht gelungen. Die Polizei hat Zaniboni unterbrochen, als er gerade einen Teil des Fenſterladens abſchraubte, aus dem heraus er den tödeichen Schuß abaeben wollte. Man fand in ſeinem Zimmer ein Gewehr mit aufgeſchraubtem Fernrohr, das ſein Ziel kaum verfehlt hätſe. Ferner zahlreiche Munition und, wie behauptet wird, auch kompro⸗ mittierende Dokumente Faſt um die gleiche Stunde wurde der Ge⸗ neral Capello in Turin verhaftet, angeblich kurz bevor er die Grenze überſchreiten wollte. Ein paar weitere Verhaftungen wurden in der Provinz und in Rom vorgenommen. Und die Unterſuchung iſt bereits eingeleitet. Der Unterſuchungsrichter iſt bereits ſtundenlang in jenem Zimmer des Hotels Dragoni geweſen, das die Menge auf dem Corſo heute ſo eifrig mit den Augen ſuchte. Gegen Abend pranate Rom im Flaggenſchmuck, die öffentlichen Gebäude waren beleuchtet. Am hellſten ſtrahlte der Palazzo Chigi. wo bald die Behörden. die Faſziſtenführer, die Ge⸗ ſandten und zwei königliche Prinzen eintrafen. um dem Miniſtervrũ⸗ ſidenten ihre Freude über die überſtandene Gefahr zum Ausdruck zu bringen. Unter dem Balkon aber ſammelte ſich das Volk. Bis eine Anſprache Muſſolinis vom Balkon herab den Taa beſchloß. 15 In dieſer Anſprache hat Muſſolini zur unbedinaten Bewahrung der Diſziplin aufgefordert. Keine Reyreſſalien! Keine Störung der Rube! Keine Gewalttaten! Gleicher Befehl eraina an die Präfekten. Auch Farinacci hat überall in der Provinz zur Ruhe mahnen laſſen. Und bisher ſcheint der Befehl im allgemeinen befolgt worden zu ſein. bis auf ein paar Schüſſe gegen den Corriere della Sera in Majland und einen abgeſchlagenen Anariff geaen den ⸗Mondo“ in Rom. Der ————————— —— —— —— ————————. 2. Seite. Nr. 519 neue Mannbeimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabel Montag, den 9. November 1925 794 3. B. iſt heute mindeſtens von 150 Mann Truppe bewacht worden. Und in dieſer Aufforderung zur Ruhe liegt zweifellos der Kern⸗ punkt der gegenwärtigen politiſchen Situation. Auch ver⸗ eitelte Attentate ſind gefährlich, weil ſie das Zeichen zum Bürgerkrieg ſein können. Wenn es der Regierung gelinat. nach der furchtboren Bedrohung ihres Hauptes, die die geſamte Welt ernſtlich mißbilligen muß, die Ruhe aufrecht zu erhalten, ſo iſt an eine blutige Erhebung der ſchwachen, faſt waffenloſen Oppoſition nicht zu denken. Dann wird dieſer Attentatsverſuch eine Epiſode ſein.— eine tief bedauer⸗ liche gewiß, aber in ihren Folgen eine ungefährliche. Die Polizei hat es verſtanden, den Miniſterpräſidenten wirkſam zu ſchützen. Wir glauben, daß er es verſtehen wird, ſein Land vor den gefährlichen Folgen dieſer wahnſinnigen Tat zu bewahren. 8.* 0 Die Rückwirkungen des Allenkalsverſuchs Die politiſchen Rückwirkungen des Komplotts gegen Muſſolini beſtehen vielfach in einem Anſchluß ſolcher Politiker an den Faſzismus, die dieſem bisher ferngeſtanden haben und in ſeiner offenſichtlichen Erſtarkung im ganzen Lande. Als erſter hat der Kammerpräſident Caſertino bei Muſſolini perſönlich die Aufnahme in die faſziſtiſche Partei nachgeſucht, was in parlamen⸗ tariſchen Kreiſen ſtarken Eindruck machte. Auch der Kongreß der nationalliberalen Abgeordneten und Parteiführer unter der Leitung des Exminiſters di Capitani und Scaocchi hat den Uebergang zum Faſzismus beſchloſſen. Einige nationalliberale Abgeordnete haben dereits bei Farrinacci um die Mitgliedskarte nachgeſucht. Die Mai⸗ länder Sektion der Partei hat ſich ebenfalls für den Anſchluß entſchieden. Der faſziſtiſche„Tevere“ ſchreibt, das Komplott gegen Muſſolini ſei im Kreiſe der Angehörigen der Vereinigung„Ftalia Libera“ ausgeheckt worden. Dieſe war nach der Ermordung Matteottis vom Oberſten Roſſetti und dem General Riciotti Garibaldi, einem Enkel des bekannten Freiheitshelden, gegründet worden. Wegen ihrer regimefeindlichen Umtriebe war die Vereinigung von der Regierung aufgelöſt worden. Neue Verhaftungen und Ausſchreitungen Der„Tevere“ meldet, in Genua ſei der Chefredakteur der ſozialiſtiſchen Zeitung„Jsvoro“ und der Rechtsanwalt Aqua⸗ rone, einer der Führer der Freimaurer, feſtgenommen worden. Die„Sera“ meldet aus Forli in der Romagna, dieſer Tage ſei es während der Proteſtkundgebung zu ſchweren Ausſchrei⸗ tungen der Volksmaſſen gegen die Freimaurer gekommen. Während der Proteſtrede wurde plötzlich eine Bombe gegen das Balkonfenſter der Präfektur geſchleudert. Die Bombe explodierte im Saal, wo eine Büſte des Königs in Trümmer ging. Zum Glück war niemand in dieſem Raume anweſend. Die Exploſion wurde in der ganzen Stadt gehört. Südflawien gegen die Jaſziſten Die allgemeine Erregung über die Ausſchreitungen der Faſziſten in Trieſt und die Mißhandlung der ſloweniſchen Minderheiten hält in Südflawien unvermindert an. Die geſamte ſüdſlawiſche Preſſe wendet ſich energiſch gegen das faſziſtiſche Regime, das alle nationalen Minderheiten, nicht nur die ſüͤdflawiſche, ſondern auch die deutſche, unterdrücke, und fordert von der Regierung einen entſchie⸗ denen Schritt beim Völkerbund. Verhaftung Deutſcher in Tirol Wie der„Tiroler Anzeiger“ meldet, wurden geſtern in Gries bei Bozen 20 in einer Weinſchenke verſammelte junge Deutſche unter der Anſchuldigung einer Verſchwörung() gegen den Staat von Faſziſten und Carabinieri verhaftet. In den Wohnräumen der Verhafteten und in der Schenke wurden Hausſuchungen vorge⸗ nommen. Painlevés Finanzſanierungsplan Paris, 8. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Der parlamentariſche Kampf um die Steuer⸗ und Finanz⸗ keform des Kabinetts Painlevé iſt heute eröffnet worden. Im Palais Bourbon merkt man nicht, daß Sonntag iſt. Deputierte, Senatoren und Journaliſten arbeiten fieberhaft. Tatſache iſt, daß das Projett Painleves weder den Kartellmitgliedern gefällt, noch die Sympathien der gemäßigten republikaniſchen Gruppen gewinnen konnte. Es wird wie eine Fehlgeburt behandelt. Die Alten lachen ſich darüber luſtig und bezeichnen Painlevé als einen Dilettanten ſchlimmſter Sorte. Die anderen, und das iſt momentan die Mehrheit der Kammer, machen ihrem Aerger über den „ungerechten“ Kapitalſteuerplan, über die weitere In⸗ flation von 10 Milliarden Franken und über die ſteigende Gefahr der Kapitalverſchiebung Luft. Man gibt ſich nicht einmal die Mühe, Painlevés Proje.e in der Preſſe ernſthaft zu behandeln. Die mildeſten Kritiker ſagen:„Es iſt eine Verlegenheitsarbeit, die nur das Gute hat, daß man zu einem Kompromiß gelangen kann, denn die Regierung wird zu Konzeſſionen bereit ſein, wenn nur der Grundſatz der Kapitalſteuer unangetaſtet bleibt. Die Hoffnung auf ein Kompromiß iſt eigentlich alles, was über Painleves Sanierungs⸗Plan geſagt werden kann. Der Miniſter⸗ präſident verſicherte heute nachmittag einem Mitglieder der Fi⸗ nanzkommiſſion, daß er ſich die allergrößte Mühe geben werde, mit den Gegenvorſchlägen, die ſich während der De⸗ batte einſtellen ſollten, Abrechnung zu halten. Painleve weiß, daß er nur dann über die Kriſis hinweagkommen kann, wenn er im Senat die Stimmen der einflußreichen Gruppen des früheren Finanz⸗ miniſters Marſchall gewinnen kann. Marſchall, Gouverneur der Pariſer Unionbank, iſt dieſer Tage mit einem Lotterieplan her⸗ vorgetreten, der als Erſatz für die kommende Kapitalabgabe dienen ſoll. Die Regierung würde dieſen Plan gut heißen, wenn daneben auch die Kapitalſteuer in einem beſtimmten Umfange durchgeführt würde. Selbſt im Lager der Regierungsfreunde gibt man zu, daß die Kapitelsabgabe, die Painleve verlangt, zu einer ungeheuren Ka⸗ pitalflucht führen würde. Konſervative und Deutſchnationale Politik oder Romankik? IBerlin, 8. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Man weiß, daß es neben und zum Teil auch außerhalb der Deutſch⸗ nationalen noch immer eine Konſervative Partei gibt, ſozuſagen die Inkarnation der Treueſten der Getreuen. Dieſe Gemeinſchaft, an deren Spitze ſeit dem Tode des Dr. v. Heyde⸗ brand der Graf Seydlitz⸗Sandreczki ſteht, hat geſtern Nachmittag hier in Berlin eine Tagung abgehalten. Graf Weſtarp hat über die politiſche Lage berichtet und Dr. Wild⸗ rube, ein, wenn wir nicht irren, in Sachen lebendes demagogi⸗ 5525 Talent für unklare Ziele, hat ſich über das Thema verbreitet: „Warum bedürfen wir einer konſervativen Partei?“ Dann iſt die übliche Entſchließung angenommen worden. Sie begrüßt„aufs wärmſte den in allen nationalen Lagern wachſenden Widerſtand gegen die vom Außenminiſter Streſemann durch das Februar⸗ memorandum eigenmächtig eingeleitete Politik“, erachtet die Ab⸗ lehnung von Locarno als ſelbſtverſtändlich und bekennt ſich aufs neue zu den„unverrückbaren konſervativen Zielen“: Wiederherſtellung der Bismarckſchen Bundesſtaaten, Wiedergut⸗ machung des an den angeſtammten Fürſten begangenen Verbrechens und die Rückkehr zur Monarchie, Berückſichtigung des berufs⸗ ſtändiſchen Gedankens beim Ausbau unſerer Staatsverfaſſung uſw. Mit den Rechtspolitikern, alſo doch auch mit den Deutſchnationalen, ſind dieſe Romantiker höchſt unzufrieden. Sie vermiſſen an ihnen „das Eintreten für den legitimen Gedanken und den grundſätzlichen Kampf gegen die Revolution.“ Es wird leider nicht geſagt, ob auch Graf Weſtarp der Revo⸗ lution zugeſtimmt hat. Iſt das der Fall, ſo hat er ſozuſagen ein Mißtrauensvotum gegen ſich ſelbſt ausgeſprochen. Denn ſchließlich bleibt Graf Weſtarp doch der Fraktionsvorſitzende der Deutſch⸗ nationalen und iſt alſo für ihr Verhalten mehr oder weniger verantwortlich Die Rommuniſten Die Kommuniſten haben am letzten Wochenende in dem zu ſolchem Zweck ihnen ausgelieferten preußiſchen Landtagsſaal eine Reichsparteikonferenz abgehalten. Sie hatte die Beſtim⸗ mung, fortzuführen und abliese was auf dem Parteitag im Sommer angebahnt worden war. Nämlich: die Herrſchaft der Moskauer Exekutive zu ſtabilieren. Das iſt, wenigſtens zahlenmäßig, geſchehen. Aller Widerſpruch wurde niedergeſtimmt: von 250 Delegierten waren bei allen Entſcheidungen rund 220 auf der Seite der„Komintern“ zu finden. Man hat den neuen Kurs, der ſo ſeine letzte Weihe erhielt, gelegentlich eine Rechtsorientierung ge⸗ nannt. Aber mit Rechtsorientierungen, die von dem muntern Herrn Thälmann getragen werden, iſt das ſo eine eigene Sache. Es iſt überhaupt nicht leicht, durch das kommuniſtiſche Rotwelſch, dieſes Gemiſch von ruſſiſchen und halbruſſiſchen Ausdrücken und dem Mos⸗ kauer Bolſchewiſtenjargon entlehnten Abkürzungen ſich durchzu⸗ arbeiten. Halten wir uns an die Tatſachen: die bisherige Führung, Ruth Fiſcher und ihr Kreis, die ſogenannten„Ultralinken“, ſind endgültig abgewürgt. Die Parteikonferenz in ihrer überwiegenden Mehrheit hat ſich den Richtlinien gefügt, die der Moskauer Ukas vom Sommer— bekannt unter dem Namen„Ekkibrief“— der deutſchen Partei gewieſen hatte. Sie wird alſo hinfort mehr noch als bisher eine 1 920 Filiale von Moskau ſein. Womit ſchon geſagt iſt, daß ſie für Leute, die den Staat nicht zum rauhen Herrſchaftsinſtrument dürft Klaſſe erniedrigt ſehen möchten, gerade ultralinks genug ſein ürfte. Was ſich gewandelt hat und in Zukunft mehr noch ſich wandeln ſoll, iſt allein die Taktik. Die Moskauer Sowjetgebieter, klüger und gewitzter als ihre deutſchen Nachäffer, haben erkannt, daß mit dem wüſten Gaſſenradau und den Lärmtrompeten, die Ruth Fiſcher auf den Höhepunkten parlamentariſcher Entſcheidungen blaſen ließ, keine Geſchäfte zu machen ſind. Daß man ſo der„Eroberung der politiſchen Macht“ nicht näherkommt. Nicht einmal dem nächſtenZiel: dem Seelen⸗ u. Menſchenfang in den bislang von der Sozialdemokratie beſiedelten Bezirken. Darum ſoll die Kommuüniſtiſche Partei ſich umſtellen. Will ſagen: ſtatt des Löwenfells einen von Moskau bezogenen Schafspelz ſich umhängen. Die Formel, unter der das zu geſchehen hat, heißt:„Einheitsfront der Arbeiterparteien“. Für proletariſche Gemüter ſicher ein Schlagwort von zauberhaftem, min⸗ deſtens von zündendem Klang. Man läßt— einſtweilen— alles zurücktreten, was honette ſozialdemokratiſche Ohren noch nicht hören mögen. Und ſchiebt in den Vordergrund, worin man mit weiten ſozialdemokratiſchen Schichten, zumal den links gerichteten, aus der USP. ſtammenden, einig zu ſein glaubt. Oder auch ſeit den Offen⸗ barungen des Heidelbergers Parteitags bereits ſich eins weiß. So ausgerüſtet aber geht man ganz planmäßig daran, die Gewerk⸗ ſchaften ſich zu unterwerfen. Auch zu ſolchem Ende er⸗ öffnen ſich zwei Wege. Entweder der Maſſeneintritt in die Ge⸗ werkſchaften, wie er eben jetzt im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Berg⸗ arbeiterverband ſich abſpielt. Oder die ſogenannte Betriebszelle: der Zuſammenſchluß von Kommuniſten und Sozialdemokraten zu ſchein⸗ bar nüchterner praktiſcher Alltagsarbeit in den einzelnen Werken und Unternehmen. Alle dieſe Wege führen zwar nicht nach Rom, doch zur langſamen und ſyſtematiſchen Unterwühlung und Aus⸗ höhlurg der Sozialdemokratie von innen heraus. Iſt die Sozialdemokratie der Gefahren, die für ſie hier her⸗ aufziehen, ſich bewußt? Wenn man nur nach dem„Vorwärts“ urteilen ſollte: offenbar nicht. Der fährt fort, Zuverſicht zu mar⸗ kieren und verheißt: die Kommuniſten würden mit ihrer neuen, auf Betrug(ſehr wahr!) begründeten Politik ebenſo wenig Erfolg haben wie mit ihren früheren Manövern. Wie ſchön, wenn dem wirklich ſo wäre. Aber war die Zunahme der kommuniſtiſchen Stimmen bei der letzten Berliner Stadtverordnetenwahl kein Er⸗ folg? Und haben nicht auch die engliſchen Gewerkſchaften ſicht⸗ barlich von dem Apfel gegeſſen, den der Bolſchewismus ihnen bot? Schon in der allernächſten Zeit, wenn es darum geht, die Richt⸗ linien für die Berliner Kommunalpolitik feſtzuſetzen und eine parlamentariſche Mehrheit für ſie zu leimen, wird der Verſucher direkt an die Sozialdemokratie herantreten. Man wird— Vor⸗ fühler haben ſchon ſtattgefunden und finden unter unſeren Augen noch täglich ſtatt— die Sozialdemokraten einladen, ſich mit den Kommuniſten zu einem Block zuſammenzuſchließen. Werden ſie dann feſt bleiben? Ueberhaupt feſt bleiben können angeſichts des bon den Kommuniſten überreichten Programms, das in zyniſchem Raffinement faſt nur Mindeſtforderungen aufzählt, für die land⸗ auf landab auch die Sozialdemokratie zu werben pflegt? Wir haben ein paar Jahre hindurch in der Hoffnung uns ge⸗ wiegt, der Gipfel kommuniſtiſcher Entwicklung wäre überſchritten, die Höllenflut begönne zurückzuebben. Es war— leider— ein Traum. Die Zahl der bolſchewiſtiſchen Zellen mehrt ſich an allen Gcken der Welt. Und in Deutſchland muß der kommende Winter geſchäftlichen Mißvergnügens ünd ſteigender Arbeiterentlaſſungen den Kommuniſten die Scheuern füllen. Nebenbei: iſt man bei uns ſich auch bewußt, daß jeder Vertrag, den wir als Staat oder Private mit den Sowjets ſchließen, wie alles, was politiſch wie wirtſchaftlich ihnen das Leben erleichtert, notwendig in der näm⸗ lichen Richtung wirkt? Die Energien, die ſo frei werden, ver⸗ wenden ſie nutzbringend zu Antrieben für unſere heimiſchen Kom⸗ muniſten. R. N. 6 8 5 Jeſtnahme eines kommuniſtiſchen Abgeordneien Der kommuniſtiſche Reichstagsabgeordnete Roſenbaum, verantwortlicher Schriftleiter der„Süddeutſchen Arbeiterzeitung“ in Stuttgart, iſt wegen eines in der„Süddeutſchen Arbeiterzeitung“ erſchienenen Artikels, der den Tatbeſtand eines Verbrechens der Vorbereitung zum Hochverrat enthält, auf Anordnung der Staatsanwaltſchaft vorläufig feſtgenommen worden. Ergänzung der Reichsverſaſſung: Im Rechtsausſchuß des Reichstags wurde ein Geſetzentwurf zur Ergänzung der Reichsverfaſſung beraten. Von der Regierung wurde der Entwurf damit ründet, die neue Reichsverfaſſung davon abſehe, außer der im Artikel 48, Abſatz 2 dem Reichspräſidenten zur Wiederherſtellung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung gegebenen Befugnis dem Reich ein Notverordnungsrecht für die Zeit, in welcher der Reichstag nicht verſammelt iſt, zu geben. Artikel 48 war in erſter Linie für Maßnahmen polizeilichen und militäriſchen Charakters als äußerſter Notbehelf gedacht. Der Reichsregierung wäre daher vor⸗ erſt in der Zeit, in welcher der Reichstag nicht verſammelt iſt, d. h. in den Zeiten zwiſchen zwei Wahlperioden oder Tagungen, ſowie auch in der Zeit von Vertagungen zur Beſeitigung ungewöhnlicher Notſtände ein Notverordnungsrecht zu geben, das an die Zuſtim⸗ mung des Reichsrates und des Reichstagsausſchuſſes zur Wahrung der Rechte der Volksvertretung geknüpft iſt. Die von der Reichs⸗ regierung erlaſſenen Verordnungen ſollen die Kraft von Reichsge⸗ ſetzen heben, müſſen aber von der Reichsregierung aufgehoben wer⸗ den, wenn der Reichstag, dem ſie alsbald vorzulegen ſind, ihre Auf⸗ hebung verlangt. Nach längerer Ausſprache, in der die hochpolitiſche Seite der Angelegenheit zum Ausdruck kam und insbeſondere über die eventl. Einſchränkung der Vollmachten debattiert wurde, die durch den Artikel 48 der Reichsverfaſſung dem Reich und den Ländern gegeben — wurde beſchloſſen, die Sache zunächſt bis Mitte Dezember zu vertagen. Weiter nahm der Rechtsausſchuß einen Antrag an, durch den die Immunität derjenigen Abgeordneten, die nach Ablauf der Legislaturperiode oder nach Auflöſung des Reichstags einem der Zwiſchenausſchüſſe angehören, für die Zwiſchenzeit ſichergeſtellt wird. Weiter nahm der Ausſchuß Stellung zur Frage der Regelung der Feiertage, wobei von Zentrumsſeite der von der Reichs⸗ regierung ſeinerzeit eingebrachte Geſetzentwurf inſofern angenommen würde, als es ſich um reichsrechtliche Anerkennung der hohen kirch⸗ lichen Feiertage handelt. Die Demokraten brachten einen Antrag ein, in die Zahl der rechtlich anerkannten Feiertage auch den Verfaſ⸗ ſungstag als Nationalfeierkag aufzunehmen. Beſchlüſſe wurden noch nicht gefaßt. Montag ſoll der demokratiſche Antrag behandelt werden. Keichsbund der höheren Beamten (Eigener Bericht.) rr. Köln, 7. Novembe Der Tagung des Reichsbundes der höheren 0 amten(100000 Mitglieder) am 8. und 9. Nopember in iuln ſun am 7. November eine Vorſtandsſitzung und Vertreterverſam me des Berufsvereins der höheren Kommunal be ade ten Deutſchlands(3552 Mitglieder), einer Säule de⸗ Reichspureen im Domhotel in Köln voraus, zu der 50 Vertreter der höh Kommunalbeamten aus dem ganzen Reich erſchienen waren. age Aus dem Geſchäftsbericht iſt zu entnehmen, daß die Jimama eine günſtige iſt, es konnte eine Rücklage von zirka 12 000 1 für beſondere Fälle geſchaffen werden. Der Organiſation geſage 60 Ortsgruppen in allen größeren Städten des Reiches an. Es erfo 1 im Geſchäftsjahr ein Zuſammenſchluß mit dem deutſchen Bürg meiſterbund. Ge⸗ Der Vorſitzende, Miniſter a. D. Dr. Scholz, bzw. der de ſchäftsführer Stadtſyndikus Dr. Münkel berichteten über Hauptfragen, die die höheren Beamten beſchäftigt: 8 der 1. Die Beſoldung. Es konnte weder die Erhöhung e immer noch weit unter dem Friedenseinkommen ſtehenden Gehzg noch die Erhöhung der Ortszuſchläge der Penſionäre, noch de⸗ den ſengeldes erreicht werden. Auch die Viertelſahrszahlungen wurn zwar oft verſprochen, aber nicht eingeführt. 2. Der Abbau iſt grundſätzlich eingeſtellt. andigen 3. Das Sperrgeſetz wird nach Mitteilung der ſtändten Reichsſtelle nicht über den 31. März 1926 hinaus verlängert 1 4. Der Entwurf der vom Städtetag ausgearbeiteten Re! Städteordnung wird durchgeſprochen. ſieſt 5 Der Entwurf einer Reichsdienſtſtrafordnung der vor, wichtig iſt an ihm, daß das Verfahren unabhängig von Dienſtſtelle erfolgen ſoll. 25 6. Der Entwurf des Beamtenvertretungsgeſeh wird durchberaten. 3 Dr. Jänickes verweis — + ſeJ Berlin. 8. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Nach algere ner Auffaſſung hat Dr. Jänicke ſehr nachſichtige Richter 12 funden. Die Beweisaufnahme hat zwar leiſe Momente ergeben ſe, ſeine Handlunasweiſe in einem etwas milderen Lichte erſcheinen. ßen. als es nach der bisherigen Darſtelluna anzunehmen war. iſſe dem Schlimmſten behütet hat ihn aber ſchließlich eine gewi, Einfalt, die den Grundzug ſeines nicht eben komplizierten ng ſens ausmacht und das Richterkollegium offenbar zu der Aulfoſſeſg brachte. daß es ſich im Grunde mehr um einen Dummenjungenſteen gehandelt hat. Wenn Dr. Jänicke ſomit auch dem Auswärtigen aſen bleibt, dürfte doch ſeine diplomatiſche Laufbahn abgeſchl ſein. Jentrums⸗Parteitag EJBerlin, 8. November.(Aus unſerem Berliner Büro.) 15 Montag und Dienstag der kommenden Woche hält das deniieen wie bereits mehrfach angekündigt, in Kaſſel ſeinen uin Reichsparteitag ab. Schon am Sonntag ſoll der Reichs hi teiausſchuß zuſammentreten. Auf der Tagesordnung ſtehen, wie and⸗ der„Germania“ entnehmen, ein Referat des früheren Neichene lers Marx über das Weſen und die Aufgabe der deutſchen Zentrun, partei in der deutſchen Politik und der Bericht der Reichsbagefra tion, den der dermalige Vorſitzende Fehrenbach erſtatten ſoll. 2 115 ſchleßen. dann wohl die Auseinanderſetzung über das Thema Win ießen. Badͤiſche Politik Jur Begnaòigung Karl Hhaus W de⸗ Von zuſtändiger Stelle wird uns mitgeteilt: In Nr. 258 „Pforzheimer Anzeigers“ vom 5. ds. Mis. wirb in Betrachin 75 zum Fall Hau“ die Behauptung aufgeſtellt, der dem Hau düe gewordene Gnadenerweis ſei„ganz allein auf das Konto Staatspräſidenten Dr. Hellpach zu ſetzen“. Dieſe Behau pt nadi iſt in allen ihren Teilen unzutreffend. Die 3. gung Haus auf 15. April ds. Js. wurde vom badiſchen Floſſe, miniſterium am 28. November 1919, alſo zu einer Zeit beſchlo 2 als Staatspräſident Dr. Hellpach nicht Mitglied des Stas miniſteriums war. Tetzte Meloͤungen Ein Separatiſtenprozeß in Berlin Eherlin. 8. Nov. Die ſetzt beginnende Schwurderichtsverie des Berliner Landgerichts 2 wird mit einem Totſchlaaspr 0 140 eingeleitet, der den blutigen Separatiſtenaufſtand im Rbeinlan. del der Ruhrbeſetzung in Erinnerung bringen wird. Angelle i 0 Kaufmann Erich Freitag. ein berüchtiater Separatiſtenführe ſh 15. November 1923 bei Himbera in der Nähe von Honnef den Sauß rigen Pete? Staffel aus Hühnerberg vorſätzlich durch einen aus ſeiner Jagdflinte aetötet zu haben. Skürme in England erdel — London, 8. Novbr. Aus allen Teilen Englands mgho⸗ ſchwere Stürme und wolkenbruchartige Regenfälle geme⸗ et, ſche durch beträchtlicher Schaden angerichtet wurde. den Schiffe wurden losgeriſſen und abgetrieben, andere mußten Sane⸗ — Zuflucht ſuchen. Die ſchottiſchen Berge ſind mit bie⸗ „ Der neue deutſche Botſchafter in Madrid. An Sdelle deren, berigen Bolſchafters in Madeid, Langwerth v. Simmde der zum Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete beſtimmt, 005 iſt, wird der deutſche Geſandte in Budapeſt, Grof Welczen Botſchafter nach Madrid gehen. 1 “ die Heimtehe des ktclienicchen welffuegers. Der Fczeſeahe Pine do iſt geſtern nachmittag nach%½ Monaten— von ſeinem 55 000 Kilometer langen Weltflug heimgekehrt un dem Tiber gelandet. National⸗Theater Mannheim Zum erſten Male: „Leonce und Lena“, Oper von Julius Weismann Vorbericht 10 Auf einem Berg. nicht allzuweit von der Heimat Juliuf, manns. findet der Wanderer zwiſchen Geſtrüpp verborgen. Etwa⸗ Blumen. wie ſie keine Schwarzwaldhöhe ſonſt noch birat. geſter, von dem Ungewöhnlichen dieſer Blüten lebt in der Muſik des t a⸗ abend bier erſtaufgeführten Werkes: man darf es desbalb 1 literoe ſeinem Erdreich reißen und zerpflücken. Die Treibhausluft kan ſcher oder dramaturgiſcher Fragen würde es vernichten. ſt aun nur ſeine Farben ſchildern: ſie leuchten rein und ſtimmen Heileng wehmütia. Seinen Sinn deuten: er liegt im verſonnen iſt vie und liebend Herzlichen. Sein Werden verſtehen: der Keim ue leicht aus fremdem Erdreich verweht. Hat er dennoch ganz— 17 geſchlagen? Darüber müſſen wir noch Rechenſchaft geben dien Werk erblühte bier in duftiaſtem Leben. Mit das Haupte Rond, dabei gebührt den Bühnenbildern Heinz Gretes. der ein aatten ſcheinmärchenbuch aufſchlug, in dem man immer wieden, 9en möchte. Und die muſikaliſche Farbenfüllung unter Ri che n(Fene gab dem nichts nach. Die Hauptdarſteller Guſſa Heike galelſe Helmuth Neugebauer(Leonce), Joſerh Könker konm deren aroße Verdienſte wir noch näher zu beleuchten haben n be ſich mit dem Komponiſten und dem Leiter in den ſchönen. ile Hau lichem Beifall begleiteten Erfolg teilen. den das ausverkeh in einen frohen Feſtraum verwandelte. —— ⸗ ing m⸗ es/ ren ren wehrt Ein, Montag, den 9. NMorember 1825 nHeue Mannhelmer Jeitung[Morgen⸗Rusgade) 3. Seile. Nr. 519 S waloͤhof verliert gegen v. f. K. die Ligaſpiele im Nheinbezirk .f. R. Mannheim—.T. B. Waldhof:0(:0) idns große Mannheimer Lokaltreffen hatte geſtern ſeine An⸗ Zuſanet aft auf die Mannheimer Sportgemeinde ausgeübt. 4000 eulſchen verfolgten den Kampf, der mit einem:0⸗Siege des ſüd⸗ voll für Meiſters endete. Der Kampf begann zwar verheißungs⸗ Amfang Waldhof. Mit ſeltenem Elan ſtrebte die Mannſchaft von angſeh an nach Erfolgen, vergab aber ſchöne Torgelegenheiten. griffe am fand ſich V. f. R. zuſammen, zeigte ſich aber dann im An⸗ zale energiſcher und die Hintermannſchaft zeigte gutes Zerſtörungs⸗ Huferg energiſche Abwehr. Durch ein Zögern des Waldhofmittel⸗ inke 8 bereitete Herberger den Führungstreffer vor, den der Halb⸗ Waldhöfer nach kurzem Geplänkel einſchoß.:0 für V. f. R. Die Ecken öfer konnten dieſem Treffen des Meiſters nur ergebnisloſe entgegenſetzen. Halbzeit:0. drehſchut Halbzeit griff Waldhof nochmals energiſch an, aber als ein Waldl uß Fleiſchmanns das Reſultat auf:0 geſtellt hatte, ließ zeit——95 noch. Es zeigte ſich, daß die ganze Energie in der 1. Halb⸗ Situatit raucht worden war. V. f. R. beherrſchte in der Folge die zaetton vollſtändig, leiſtete ſich aber ebenfalls zahlrei de Fehl⸗ trio fei Dazu zeigte Traude und Wittemann im Waldhöfer Schluß⸗ 220.Siene Abwehrarbeit. So endete das Spiel mit einem verdienten ege des ſüddeutſchen Meiſters. gezeichnen Sieger war vor allem die Hintermannſchaft in aus⸗ und zneter Form. Fiſcher war nicht zu ſchlagen. Auch Deſchner ſammeleß zeigten Glanzleiſtungen. Im Sturm fehlte oft der Zu⸗ rend die ang, Meißner fiel als Linksaußen faſt gänzlich aus, wäh⸗ nicht 5 beiden Verbindungsſtürmer Berk und Zinn vor dem Tore Sturmfüraliſch genug waren. Herberger war wieder der überragende 8 5 rer, auch Fleiſchmann bewährte ſich als Rechtsaußen. Leiſtung Waldhofſturm bot nur in der erſten halben Stunde gute charf Decker als Rechtsaußen war eine Niete, da Hörner ſchwer ewacht wurde, hatte V. f. R. mit dem Innentrio keine allzu⸗ 5 Arbeit. Die Läuferreihe ließ in der 2. Halbzeit ſtark nach. zerteidigungstrio war das Beſte der Waldhofelf und verhütete digt öhere Niederlage. Schiedsrichter Weſp(Frankfurt) befrie⸗ e nicht völlig. 85 1* Fe. Neckarau— Sportverein 98 Darmſtadt:1(:0) Ecken:4 fihrentt einem weiteren Siege beſtätigte Neckarau am Sonntag ſeine mußtene; Stellung. Mit demſelben Ergebniſſe wie vor 14 Tagen Nf. ſich die Heſſen wiederum geſchlagen bekennen. Während geßnerif eckarau in der gewohnten Aufſtellung antrat, wurde in den chen Reihen Takacz ſtark vermißt. igt armſtadt machte ſeinem Gegner den Sieg nicht leicht und diger eine ganz gute e Beſonders der linke Vertei⸗ uteg Abumarn und Girmſcheidt im Tore boten dem Gegner ein ſehr er St wehrſpiel. In der Läuferreihe war Ruppel in guter Form. und ürm zeigte wenig Verſtändnis für erfolreiches agauch nicht energiſch genug. Seite. gegen zeigte ſich Neckarau's Fünferreihe wieder von der beſten die Dur ach dem Ausſcheiden Ott's vermißte man wohl manchmal griff wücſchlagskraft, die ſich aber bald wieder einſtellte. Der An⸗ 5 r erſolge durch die Läuferreihe, in der beſonders Gaſt und Strein ich ehe greich waren, gut unterſtützt. Das Verteidigungstrio ſchlug nfa 9 ausgezeichnet. Ainksauße in der 5. Minute kann Niſchwitz nach einer Flanke von en das 1. Tor erzielen. Einen Strafſtoß Müllmerſtadts e mi rucker etwas zu leicht ab, doch Broſe iſt zur Stelle und klärt. dorüber nonlange Belagerung des Darmſtädter Tores geht erfolglos vorbei. Niſchwitz's exakte Flanke ſchießt Zeilfelder knapp am Tor rteſen armſtadt bölt num Neckarau ziemich die Wage Beide auf der haben ſchöne Torgelegenheiten, doch die Verteidigungen ſind herauz 47 In der 42. Minute kann Kaiſer aus einem Gedränge Nedaraun 2. Treffer einſenden. Anſpiel und Pauſe.:0 für durchdla nach Wiederanſpiel vergibt Darmſtadt eine ſehr gute 2 Meter e, Halblinks und Mittelſtürmer können im Gedränge ban entfalte dem Tore den Ball.— nicht— einſenden. Darm⸗ werger at nun—5 ganze Energie und in der 10. Minute durch it ſch du ſcinen Angriffen ein, doch iſt der Sturm nicht geſchloſſen ge⸗ Schuß des unzerfahren, um weiter erfolgreich Ein ſcharfer iner es Rechtsaußen geht knapp über Brucker's Gehäuſe. Nach dem 97 ombination des Innenſturmes ſchießt Kaiſer 8 Meter vor ſcharfes 7 darüber. Beide Mannſchaften legen nun ein äußerſt Tempo los, doch bleibt es immer noch im Rahmen des Er⸗ Une Fla Gaſt hat ſich gut durchgeſpielt, 51 an Zöllner, dieſer .N 80 zu Zeilfelder— Sologang— Schuß— Tor.:1 für or aufholen.:1 für..L. Die Heſſen ſetzen nun oft ſcha ſen S 0 Der Halblinke der Gäſte gibt überraſchend einen Anſtr ß aufs Tor, doch Brucker hält. Noch einige vergebliche Obrelaltanden beiderſeits nach Erfolgen und man trennte ſich mit dem (Saarbaltat 321 für..L. Der Schiedsrichter, Herr Dikſcheidt brücken), zeigte eine ſchwache Leiſtung. M. S. Mannh* eimer Fußballklub os— Sporlklub Stultgart:2(:0) ſweder Mannheimer Fußballklub 08 ſorgte für Abwechſlung der garter S Punktekämpfe und empfing zum Privatſpiele den Stutt⸗ portklub. Die Stuttgarter, die in Württemberg⸗Baden eine en laſf olle ſpielen, mußten ſich von 08 ein hohe Niederlage ge⸗ en, die trotz der zwei Erſatzleute ziemlich überraßchend er auch Lindenhof mit 3 Erſatz aufwartete. mn Fü rudatt kam nach 5 Minuten Spieldauer durch Halbrechts auf lelz Dieſes Tor hätte Spahr unbedingt halten müſſen. Kurz oberdchle Dolland durch unhaltbaren 16 Meter⸗Schuß in die inzwiſe Ecke aus Nach weiteren 10 Minuten kann Doland. Hegnern ſpben auf Rechtsaußen ſtürmte, nach umſpielen von vier Aintsauße as 2. Tor erzielen.(Glanzleiſtung) Auf Flanke von n erzielt Diegel durch unhaltbaren Schrägſchuß das 3. Tor. ſtänden d. Wiederbeginn kommt 08 ſtark auf und kann in kurzen Ab⸗ Spo 5 Diegel, Theobald und Groß 3 weitere Tore erzielen, degenſetze lub Stuttgart wiederum durch Halbrechts das 2. Tor ent⸗ von n konnte. Kurz vor Schluß erzielte Doland nach Vorlage ergebnig 725 unhaltbar das 7. Tor. Somit lautet das End⸗ Von e für Lindenhof. wänferteider Gaſtroerteſdigung war der linke der beſſere. In der und ittel iſt Reinhardt zu erwähnen, im Sturm die Außenſtürmer Spahr ſtürmer in guter Form. uferreihe war tadelnsfrei bis auf das 1. Tor. Verteidigung und Sturm ſant gut. Edelblut fiel gegen Schluß ziemlich ſtark ab. Der Hpiel wur ſich ſchön zuſammen und war ſehr ſchußfreudig. Das Vorwärtz Manßerſt fair durchgeführt. Schiedsrichter(Herr Rupp, annheim) leitete zufriedenſtellend. 8. Rreisliga Vorwärts Mannheim— Germania Friedrichsfeld:3(:1) Auch das letzte Spiel der Vorrunde auf eigenem Platze vermoch ten die Grünweißen nicht zum Siege zu geſtalten. Die Niederlage wird erklärlich durch das Fehlen der beiden Verteidiger Engſter und Kreidel und des Läufers Lepprich. Dadurch ſpielte die Hintermann⸗ ſchaft reichlich unſicher. Auch Stein, der anfangs halbrechts ſpäter Mittelläufer ſpielte, war nicht in gewohnter Form. Der Sturm in neuer Aufſtellung hatte durch das Verſagen der Hintermannſchaft keine Unterſtützung. Friedrichsfeld bot demgegenüber eine ſehr gute Geſamtleiſtung und ſiegte verdient. 3% der Spielzeit hatten die Gäſte die Offenſive. In der 15. Minute ſchoß der Linksaußen das 1. Tor. am Ergebniſſe nichts geändert. Auch nach dem Wechſel dominierte Friedrichsfeld. Innerhalb zwei Minuten wurden durch Linksaußen und Mittelſtürmer 2 weitere Tore erzielt und damit der Sieg ſicher geſtellt.:0. Vorwärts hatte nichts mehr zu beſtellen, doch Gelegen⸗ heiten zum Ehrentreffer wurden ausgelaſſen u. a. ſchoß Kohl an die Latte. Das Spiel wurde in der zweiten Halbzeit beſonders ſeiten⸗ der Gäſte ſcharf durchgeführt. Beiderſeits wurde 1 Spieler de⸗ Feldes verwieſen. Schiedsrichter Buſel(Worms) leitete zufrieden⸗ ſtellend.—r. * .f. R. Frieſenheim— Union Ludwigshafen:1(:0) Bei ſehr ungünſtigen Bodenverhältniſſen fand geſtern Vor⸗ mittag dieſes Spiel ſtatt. Die Leiſtungen waren beiderſeitig mäßig, doch war Frieſenheim immerhin die beſſere Elf und zeigte zeitweiſe gute Anſätze zu Kombinationen und gewann verdient. Schieds⸗ richt. Bachmann(..R. Frankfurt) leitete den Kampf einwand⸗ frei. Schon in der erſten Halbzeit waren die Raſenſpieler ſtark überlegen, konnten aber die ſich eneraiſch wehrende Verteidigung von Union nicht überwinden. Auch Röth im Union⸗Tore machte verſchiedene Torſchüſſe der Frieſenheimer durch entſchloſſenes Ein⸗ greifen unſchädlich. Zeitweiſe wurde Union in Durchbrüchen der Flügelſtürmer gefährlich, doch ſcheiterten dieſe ebenfalls an der gegneriſchen Verteidigung. So kam die Halbzeit, ohne daß eine Partei zu Torehren gekommen wäre. 3 Minuten nach Wiederbeginn kam aber.f R. im Gedränge zum Führungstor Union antwortete mit energiſchen Angriffen, doch Frieſenheims Verteidigung war ſehr auf der Hut. In der 20. Minute verwandelte Frieſenheims Linksaußen einen vom Rechtsaußen gut hineingegel en Eckball zum 2. Tore. Nicht lange danach verſchuldete die V.-Verteidigung einen Elfmeter wegen unfairem Spiele. Dieſer wurde zum einzigen Tore Ugions verwandelt.:1. Eine ſchöne Kombination des Sturmes der Platz⸗ mannſchaft führte durch Rechtsaußen zum 3. Tore, das den Sieg der Raſenſpieler ſicherſtellte. Bis zu Schluſſe drängte.f. R. ſtür⸗ miſch, doch Unions Verteidigungstrio ließ ſich nicht ſchlagen. Es blieb bei 31 für Frieſenheim. S. &Rõ J. G. Kirchheim— Spielvereinigung Plankſtadt:1(:1) Plankſtadt traf den Neuling geſtern wieder in guter Form, beſonders deſſen Stürmerreihe. Schiedsrichter Göttel(V. f. R. Kaiſerslautern) leitete das Treffen ſehr zufriedenſtellend. Schon in der erſten Halbzeit drängte Kirchheim leicht. Eine Flanke des Linksaußen verfehlte Plankſtadts Verteidigung, Kirch⸗ heims Mittelſtürmer nützte dieſe Gelegenheit zum erſten Tore aus. Weiterhin hatten die Platzherren mehr vom Spiele. Eine ſchöne Vorlage des Mittelläufers führte durch den Mittelſtürmer zum zweiten Tore. Noch vor dem Wechſel holte Plankſtadt durch einen Eckball, den Strößner verwandelte, ein Tor auf. Halbzeit:1 für Kirchheim. Nach dem Wiederanſpiele kämpfte Plankſtadt energiſch um den Ausgleich, hatte aber keinen Erfolg. Ein Durchbruch des Kirch⸗ heimer Linksaußen führte zum dritten Tore. Plankſtadt wurde dann zahlenmäßig geſchwächt, da der rechte Läufer durch Verletzung ausſcheiden mußte. Duürch einen Elfmeter kam Kirchheim zu ſeinem vierten und letzten Tore. Auch im Endkampfe konnte Plankſtadt an dieſem Ergebniſſe nichts mehr ändern und mußte daher zwei wichtige Punkte dem Gegner überlaſſen. 5 * Jußballklub Germania 04 Ludwigshafen— Jußbullverein Speyer:1(:0) Der Meiſterſchaftsfavorit des Vorderpfalzkreiſes Germania 04 ließ ſich auch von dem Vertveter der Kreishauptſtadt in ſeinem Sie⸗ geszuge nicht beirren, ſondern entriß in einem blendenden Spiel dem Gegner beide Punkte. Die erſte Halbzeit hindurch war das Spiel faſt immer gleich⸗ mäßig verteilt und ausgeglichen. 04 übernimmt durch Wünſtel nach prachtvoller Vorlage von Cavalla in der 15. Minute die Führung. Vor beiden Toren wird in der Folge durch Uebereifer manch ſchöne Chance zunichte gemacht. Mit 10 für Germania werden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn iſt 04 anfangs überlegen und kann durch Cavalla nach ſchäner Kombination des Innenſturmes das Reſultat auf:0 ſtellen. Speyer ſtrengt ſich nun mächtig an und kann 10 Minuten vor Schluß ein Tor aufbolen.:1 für 04. Die Germanen werden ſich nun der Gefährlichkeit ihrer Lage bewußt und drängen ſtark. In einem Zeitraum von 8 Minuten erzielt 04 durch Wünſtel, Bauer und Bader 3 weitere Tore, ſo daß das Endergebnis:1 lautet. Die Mannſchaft des Siegers zeigte mit ihrer ausgeglichenen Elf ein flaches Pasſpiel, das abſolut den Sieg bringen mußte. Die Speyerer Elf iſt eine Kampf⸗ mannſchaft, iſt aber den Germanen techniſch unterlegen. Schieds⸗ richter Koch(Mühlburg) ſehr gut. W. * Arminic Rheingönheim— Spielvg. Mundenheim:0 Auch Mundenheim mußte geſtern erfahren, daß in Rheinaönheim die Punkte nicht leicht zu holen ſind. Der Meiſterſchaftsanwärter mußte nach torloſem Spiele einen wertvollen Punkt ſeinem Orts⸗ nachbar überlaſſen. ͤ Beide Mannſchaften lieferten ſich einen hartnäckigen Kampf. An⸗ fänalich drängte Mundenheim ſtark, konnte aber Rheingönheims Verteidigung nicht überwinden. Der Kampf wurde dann offen. beide Parteien vergaben Torgelegenbeiten. Nach dem Wechſel gelang es keiner Mannſchaft den Siea an ſich zu reißen. Rheingönheim hatte, beſonders im Endkampfe. aute Tor⸗ gelegenheiten, doch nichts gelang. So mußten ſich beide Parteien in die Punkte teilen. Schiedsrichter Haſſelmajer(Frankfurt) leitete das Treffen aut. Bei Mundenheim gefielen beſonders die beiden Flügel⸗ ſtürmer und die Verteidaung. Das Innentrio zeiate kein Schußver⸗ mögen. Auch Rheinaönheim hatte in der Verteidiaung ſeine ſtärkſte Stütze Im Sturme war der Linksaußen die treibende Kraft. Ruaby eeeeeeeeeee Rugby⸗Berbandskag. Der deutſche Rugby⸗Fußballverband Beiderſeits hatte man bis Halbzeit—3 Torchancen, doch wurde]! das Wichtigſte vom Sonntags port Fußball⸗Länderkämpfe. Die Verbandsſpiele in Süddeulſchland:.f. R.— Waldhof:0. * Boxkämpfe im Reich: Breitenſträler ſiegk in Dresden gegen Mmehling-Würzburg nur nach Punkten. * Internalionale Amateurboxkämpfe in Mannheim: IJrankreich Deulſchland. * Das Reilturnier in Berlin: Deutſchland gewinnk im Jagdſpringen den Preis der Nalionen. 1* Rennen in Sirausberg und Mülheim⸗Duisburg. Fußball in Bayern Der Deutſche Meiſter erzielt gegen.f. R. Fürth nut:0.— A. S. B. und Bayern holen ſich die Punkte Dem aufmerkſamen Beobachter der letzten Spiele konnte es nicht verborgen bleiben, daß ſich die Form der beiden Vereine A. S. B. Nürnberg und..R. Fürth in aufſteigender Linie bewegte, daß ſie darum Jedem im Bezirk Bayern gefährlich werden können. Dies haben die beiden Gegner dieſer Vereine am heutigen Sonntag er⸗ fahren. Konnte der 1..C. Nürnberg noch ein 0·0 erzielen, ſo mußte ſich die komplette Mannſchaft von 1860 München auf eigenem Platz eine:0⸗Niederlage hinnehmen.— Die vielen Tore in Augs⸗ burg(:6) ſind bei dem Sieger auf die Güte ſeines Sturmes(ſoweit die Habenſeite in Frage kommt) zurückzuführen und auf die Schwäche⸗ periode ſeiner Hintermannſchaft am Schluß des Spieles(in Bezug auf die Debetſeite). Rürnberg hat Spiel weniger zu Bayern geſellt. Poſition verbeſſert. 1 München 1860 verlierk gegen.5. B. Nürnberg:1 München, 8. Nopbr.(Eig. Drahtber.) Vor 5000 Zußhauern trat München 1860 komplett, A. S. V. mit Erſatz für ſeinen Torhüter Sundel an. München ſchien in beiden Halbzeiten etwas mehr vom Spiel zu haben. Die ſolide Arbeit verrichtende Nürnberger Hinter⸗ mannſchaft blieb indeſſen unüberwindlich. Das eine und einzige Tor des Tages fiel in der 14. Minute durch Schern auf Vorlage von Lang. München drehte in den letzten 15 Minuten nochmals mächtig auf, um wenigſtens gleichzuziehen, vermochte aber nicht zu einem Erfolg zu kommen. 1860 hatte in ſeiner Verteidigung ſeinen beſten Teil. Weniger gefallen konnte diesmal der Sturm. A. S. V. hinterließ einen ſehr guten Eindruck. ſich nunmehr mit 3 Verluſtpunkten bei einem .f. R. und A. S. V. haben ihre 1* Der deutſche Meiſter ſpielt gegen.f. R. Fürth unentſchieden :0 Fürth, 8. Nopbr.(Eig. Drahtber.) Der Neuling des Bezirkes Bayern hat heute erneut ſeine Spielſtärke durch ein Remis gegen 1. F. Cl. Nürnberg bewieſen. Die geſamte Mannſchaft lieferte eine hervorragende Partie und zeigte ſehr ſhönes techniſches Können. Der Klub dagegen war gegen ſeine letzten Spiele kaum wieder zu erkennen. Die Mannſchaft zeigte mit Roſenmüller im Tore ein in allen Reihen durchaus ſchwaches Spiel, ſodaß es den ſtets eifrigen Fürthern gelang, die Nürnberger teilweiſe vollſtändig in ihrer Hälfte einzuſchließen. Trotzdem die Fürther die entſchieden beſſeren und zahlreicheren Torchancen hatten, vermochten ſie das ſtarke Bollwerk der Nürnberger Hintermannſchaft nicht zu überwinden. Die Fürther Spielweiſe ſtach auch inſofen von dem der Mürnberger ab, als ſie ein durchaus fatres Spiel vorführten, was man von den Nürn⸗ bergern nicht gerade ſagen kann. Eckenverhältnis:5, Schieds⸗ richter Ulrüch⸗Bürgel zufriedenſtellend. weitere Ergebniſſe der Sonntagsſpiele Süddeukſchland Rheinbezirk: V. f. R. Mannheim— S. T. V. Waldhof:0; V. f. L. Neckarau— Spp. 98 Darmſtadt:1; 1908 Mannheim Sportklub Stuttgart(Privat):2. Kreisliga Neckarkreis: Vorwärts Mannheim— Germania Fried⸗ richsfeld:3; Vg. 98 Schwetzingen— Phönix Mannheim gusgef.; F. G. Kirchheim— Spielvg. Plankfſtadt:1. Vorderpfalzkreis: S. C. 1904 Ludwigshafen— Fy. Speyer:1; V. f. R. Frieſenheim— Union Ludwigshafen 321; Arminia Rheingönheim— Spielvg. Mundenheim:0; Fy. Fran⸗ kenkhal— Viktoria Herxheim:0; F. G. 1914 Oppau— ZIv. Pfalz:0. Hinterpfalzkreis: S. C. 05 Pirmaſens— V. B. Zmei⸗ brücken:1; Fb. Kaiſerslautern— Phönix Kaiſerslautern 321; V. f. R. Kaiſerslautern— Fv. Münchweiler:0. Meiſterſchaftsſpiele: Bezirk Bayern: München 1800— A. S. V. Nürnberg :1; V. f R. Fürth— 1. F. C. Nürnberg:0; Schwaben Augs⸗ burg— Bayern 315. Bezirk Württemberg⸗Baden: Stuttgarter Kickers — 1. F. C. Pforzheim:1; Freiburger F. C.— F. C. Birkenfeld :1; Karlsruher F. V.— V. f. R. Heilbronn:1. Mainbezirk: Helvetia Frankfurt— F. S. V. Frankfurt :8; Eintracht Frankfurt— Germania Frankfurt:0; Union Niederrad— Offenbacher Kickers:6; Viktoria Aſchaffenburg— Hanau 93:5. Bezirk Rheinheſſen⸗Saar: Wormatia Worms— F. V. Saarbrücken:3; F. S. V. Maing 05— S. V. Wiesbaden :8; S. Gmde. Höchſt— Sp. Vg Griesheim:0; Boruſſia Neun⸗ kirchen— F. C. Idar:2. Cänderſpiele: Bern: Schweiz— Oeſterreich:0. Luxembuüurg: Luxemburg— Sübholland:2. Wien: Amateure Wien gewinnen gegen Vienna Wien den Pokal mit:1. Cawnu-⸗Tennis Neue Tennishalle in Frankfurt a. M. * Frankfurt a.., 8. Nov.(Eigenbericht.) Dem Beiſpiel einer Reihe von Großſtädten Deutſchlands ſaigen hat der Frant⸗ furter Tennisklub v. 1914 eine ſich bietende Gelegenheit wahrge⸗ nommen, den Frankfurter Tennisſpielern auch im Winter die Möglichkeit zur Ausübung des Tennisſportes zu verſchaffen. Die für dieſe Zwecke beſonders gut geeignete Tabakhalle auf dem Meßgelände iſt für den Winter gepachtet und zweckentſprechend umgebaut worden.„Am Tage geben die 16 Oberlichtfenſtet ge⸗ nügend Licht und für den Abend ſind ſechs Bogenlampen vorge⸗ ſehen. Der vorhandene Platz genügt für ein Spielfeld normalen Ausmaßes. Die geſtern ihrer Beſtimmung übergebene Halle iſt Tabellen⸗Stand: Venng 9 dudereme Spiele gew. unent. verl.: Punkte Tore d. Reigsbaſen 9 20: N... R. Mackatan 1 13 22786 .c Pirmandeim 7 2 8 186 13 A 1996 Da ene 1 1 13.15 Söbe Mandeamadt 0 5 1 Wn Turn, 2. ⁹5 eee,, e e hält am 28. November in Frankfurt a. M. ſeinen 27. ordent⸗ lichen Rugbytag ab. bereits für das Training freigegeben worden. Für den Monat Dezember iſt ein größeres Hallentournier geplant. 15584 4. Seite. Nr. 519 Neue Mannheimer Jeitung[Moegen⸗Rusgabe] Monkag, den 9. November 1925 5 Tennis⸗Alub Mannheim gewinnk gegen Real Pompeya Club Barcelona mit:3 Wettiſpielen, 21:10 Sätzen u. 180:135 Spielen Nachdem der Mannheimer Klub im Sommer in Mannheim das erſte Spiel gegen die Spanier knapp mit:4 Punkten gewin⸗ nen konnte, gelang es ihm, auch das Rückſpiel in Barcelona zu ſeinen Gunſten zu geſtalten. Der Sieg der Mannheimer iſt ein großer Erfolg des deutſchen Tennis, da die Spanier mit einer ſehr ſtarken Mannſchaft angetreten waren. Ueber den Ausgang der Spiele hatten wir bereits berichtet. Wir tragen die einzelnen Er. gebniſſe nach: Dr. H. Kleinſchroth— Flaquer:6,:4,:8,:7. Dr. Büß— Juaniro 97,:3,:8. — Noblom:4,:0,:0. Klopfer— Andreu:8,:5,:4. Waldeck— Taniella:6,:6. 11:9,:0,:6. Hildebrandt— Gonrales:2,:5,:2. Buß⸗Oppenheimer— Flaquer⸗Juaniro:6,:8,:7. „Kleinſchroth⸗Klopfer— Andreu⸗Tarruella:7,:2, rgr. Waldeck⸗Hildebrandt— Noblom⸗Sala:8,:6,:5,:2. goren Internationale Amaleurboxkämpfe in Mannheim Der Mannheimer Fußballklub Phönix trug am Sonntag abend An Saale des T. V. 46 Boxkämpfe gegen eine franzöſiſche Mann⸗ ſchaft aus. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt. Den internationalen Kämpfen gingen drei Einleitungskämpfe voraus. Ergebniſſe Leichtgewicht: Raum, Phönix Mannheim— S chäffner, Phönix Ludwigshafen. Sieger: Raum nalth Punkten. Gemiſchtgewicht: Werle⸗Mannheim— Manteu⸗ fel⸗Heidelberg: Der Kampf endete unentſchieden. Fliegengewicht: Kayſer⸗Köln— Klee⸗Frankfurk: Sieger Klee durch Disqualifikation(Tiefſchlag). Internationale Kümpfe: Bantamgewicht: Lein z⸗Berlin(früher Mannheim)— Bruſſel⸗Frankreich. Sieger Leinz nach Punkten. Federgewicht: Eck⸗Würzburg— Boipe a u⸗Frankreich: Sieger Boireau nach Punkten. Die weiteren Kämpfe waren bei Redaktionsſchluß noch nicht erledigt. ** Kölner internationale Boxkämpfe „ Klöln, 8. Nov.(Eig. Drahtbericht.) Zu den geſtrigen inter⸗ nalionalen Boxkämpfen in der Weſtdeutſchen Sporthalle in Köln⸗ Eickendorf waren leider nur etwa 1500 Zuſchauer erſchienen. Der gebotene Sport iſt als ſehr gut anzuſprechen.— Der Ausſcheidungs⸗ kampf um die deutſche Federgewichtsmei terſchaft war ſchon in der zweiten Runde zu Ende. Wette rich⸗Koblenz(106) mußte wegen einer Augenverletzung aufgeben. Sieger Paulke⸗Bremen(114). — Außexrordentlich zu gefallen vermochte der Kampf des ſpaniſchen Fliegengewichtsmeiſter Ferrand(106) mit Bitz⸗Köln(111). Das in einem ausgeglichen verlaufenden Treffen von Bitz gegen den vorzüglichen Spanier erzielte„Unentſchieden“ iſt für den Kölner ſehr ſchmeichelhaft, hat doch ſein Gegner einen ausgezeichneten Rekord, auf deſſen Liſte auch der deutſche Exmeiſter Schmidt mit k. c. verzeichnet ſteht. Der von ſeiner Krankheit wieder hergeſtellte Schmehling⸗ Köln(157) lieferte— obwohl noch nicht ganz auf ſeiner früheren Höhe— dem techniſch hochſtehenden Franzoſen Compere einen prächtigen Kampf. Viel auf Diſtanz arbeitend, brachte er dem Fran⸗ zoſen mehrere ſchwere Treffer bei, die dieſen zweimal zu Boden brachten. Compere(152) war im Nahkampf der beſſere. In der letzten Runde rettete ihn cllerdings nur der Gong vor dem.o. Sieger nach Punkten blieb Schmehling.— Das Hauptintereſſe kon⸗ zentrierte ſich auf den Kampf des bekannten Koblenzer Heeſer 2 gegen den brillanten franzöſiſchen Weltergewichtler Egrel, der ſeinerzeit den Deutſchen Mittelgewichtsmeiſter Wiegert glatt ab⸗ fertigen konnte.— Heeſer 2 befand ſich in prachtvoller Verfaſſung und ſchlug den um 9 Pfund ſchwereren Franzoſen leicht nach Punk⸗ ten Schiedsrichter Mügge war ſehr gut. * Deutſche Erfolge in Norwegen. Die drei deutſchen Amateur⸗ Boxmeiſter Dübbers, Domaörgen und Müller(Köln) folaten nach ihren erfolgreichen Starts in Oslo der Einladung des Athlet Klub Bragerben einer kleinen Stadt in der Nähe von Oslo. bei deſſen Veranſtaltung auch wieder beſte norwegiſche Klaſſe konkurrierte. Abermals war der Sieg auf Seiten der Deutſchen. Dü bbers ge⸗ wann gegen Oscar Nielſen klar nach Punkten. Domaörgen kämpfte gegen den Leichtgewichtler Alf Nuberg. Der Norweger verfügte über ein recht autes Können. kam jedoch gegen die vorbild⸗ liche Technik von Domaörgen in den erſten beiden Runden nicht auf. die dritte dagegen vermochte er unentſchieden zu ageſtalten. ohne je⸗ doch einen Sieg Domgörgens verhindern zu können. Den beſten Kamof des Abends lieferten der deutſche Mittelgewichtmeiſter Mül⸗ ler und der Norweger Wadſeth. Letzterer entpuppte ſich als äußerſt harter und auch techniſch auter Boxer, der Müller faſt aleich⸗ wertig war: der Punktſieg des Deutſchen war mehr als knapp. Die Deutſchen ſetzten von Brageröen ihre Reiſe nach Trondhiem fort. Deulſch-däniſche Amateur⸗Boxkämpfe. Arne San de, der dä⸗ niſche Leichtgewichtsmeiſter kämpfte am Freitag abend in Berlin bei der Veranſtaltung des VfV. Teutonia gegen Malz. Durch die unſaubere Kampfesweiſe des Deutſchen kam Sande nicht zur Ent⸗ wicklung ſeines vollen Könnens: immerhin reichte es zu einem glat · ten Punktſiege für Sande. Carl Lindberg⸗Dänemark trat ge⸗ gen den Berliner Holbſchwergewichtler Panne an, war techniſch beſſer, kämpfte aber nicht entſchloſſen genug, ſodaß der ſchlagſtarke Berliner durch harte Körpertreffer ein ſchwache⸗ Unentſchieden er⸗ reichte.— Beim SC. 1860 München waren die drei däniſchen Amateurboxer G. Möller, Thyge Nielſen und E. Han ſen zu Gaſte. Während im Halbſchwergewicht Ha nſen gegen Blümel⸗ München nach Punkten unterlag, kongten Möller im Bantamgewicht gegen Pöllath⸗München ſowie Th. Nielſen gegen Muyſers⸗München im Leichtgewicht ihre Kämpfe unentſchieden geſtalten. *Ein ſchöner deutſcher Boxerfolg. Heeſer ſchlägt den franzöſiſchen Exmeiſter Prunier nach wenigen Minuten. Mit Spannung ſah man in Paris dem Auftreten des deutſchen Weltergewichtlers Heeſer 2 entgegen der gegen den früheren franzöſiſchen Meiſter Prunier zu kämpfen hatte. Der Deutſche er⸗ wies ſich als vorzügliche Klaſſe und konnte den Mittelgewichtler troz ſeines Uebergewichtes bereits in der 1. Runde zur Aufgabe zwingen. Der Coblenzer legte ſofort von Beginn ſehr energiſch los und konnte ſeine Schlagſerie anbringen, die dem Franzoſen eine Verletzung am Auge verurſachte, worauf dieſer vorzog den Kamf abzubrechen. Die franzöſiſche Preſſe drückt ſich über Heeſers Können ſehr anerkennend P aus und lobt ſeine ſolide und genaue Arbeit. Jwei Kämpfe um die Wellmeiſterſchaft im Boxen. Die alte Welt rüſtet ſich, in den nächſten Monaten den Amerikanern zwei Weltmeiſterſchaften im Boxen zu entreißen und zwar will der eng · liſche Bantammeiſter Jonny Brown, der bereits nach Amerika abgefahren iſt, die Weltmeiſterſchaft dieſer Klaſſe erkämpfen, wäh⸗ rend der Meiſter im Fliegengewicht, Clark, in einem Zwölf⸗ rundenkampf mit F. la Barbara, um den Titel kämpft, der ihm vereinbarungsgemäß jedoch nur dann zufallen ſoll, wenn er einen.o. Sieg davonträgt. Turnen ereeeeereeree. daere acse. mMünchen im Kunſt Turnen ⸗S tädtekämpf gegen ſieg · reich. In dem am Samstagabend in München ſtattgefundenen Städtekampf der Kunſt⸗Turn⸗Mannſchaften von München, Stuttgart und Ulm konnte die Münchener Mannſchaft mit 383 Punkten knapp vor Stuttgart(374 Punkten) gewinnen. Die Ulmer Turner ſpielten bei dieſer Konkurrenz keine große Rolle, ſie brachten es lediglich auf 279 Punkten. Pferdeſport Berliner Keitturnier Nachdem die guten Pferde an den letzten Abenden ein aus⸗ giebiges Betätigungsfeld gefunden hatten, kam am Freitag abend die mittlere Klaſſe wieder einmal an die Reihe. Der Kurs in dieſem Jagdſpringen war nicht allzu ſchwer, die Hinderniſſe nicht gerade kompliziert, aber doch bis zu 1,30 Meter hoch. Einen böſe aus⸗ gehenden Stur z hat in der letzten Abteilung der ſchweizeriſche Hauptmann Thommen. Nachdem er ſich mit Hptm. v. d Weids Royal Gris den zweiten Platz geſichert hatte, trat er mit ſeinem Pferde Pepita in Konkurrenz. In ſehr ſchneller Fahrt kam ſer gegen das einen Holzſtoß darſtellende Hindernis. Das Pferd wollte zu früh abſpringen, zögerte dann aber, kam zu Fall, über⸗ ſchlug ſich, ſeinen Reiter unter ſich begrabend. Hpim. Thommen mußte aus der Bahn getragen werden. Glücklicherweiſe ſtellte ſich bei der ärztlichen Unterſuchung heraus, daß der ſympathiſche Schwei⸗ zer nur einige Quetſchungen und Hautabſchürfungen davongetragen hatte. Die Ergebniſſe: 1. Abteilung: Turnierſtall Bermanns Rüpel(Maj. Lotz), 2. Pan (Graf W. Hohenau), 3. Brigant(Wchtm. Haſſenjürgen). Tot.: 18, Pl. 12, 18, 21.— 10 Teilnehmer. 2. Abkeilung: 1. Oblt. v. Hülſens Blaubart 3(Beſ.), 2. Reſeda (Wchtm. Okonek), 3. Cyrano(Graf W. Hohenau). Tot.: 81, Pl. 19, 15, 18.— 11 Teiln. 3. Abteilung: 1. 6. Esk..R. 6. Zieten(Oblt. Erdmann), 2. Bahnfrei(Wchtm. Freiſe), 3. Normy(Telzerow). Tot.: 60, Pl. 21, 15, 17.— 7 Teiln. 4. Abkeilung: 1. Gutspverw. Wildesmoors Robbin Hood(Holſt), 2. Congo(Wchtm. Haſſenjürgen), 3. Brutus(Rittm. v. Waldenfels). Tot.: 27, Pl. 14, 25, 18.— 9 Teiln. 5. Abkeilung: 1. Graf W. Hohenaus Aſtronomie(Grimm), 2. Orkan(Uffz. Klemm). Tot.: 23, Pl. 22, 27.— 6 Teiln. 6. Abzeilung: 1. F. Beits Urlo(Graf W. Hohenau), 2. Petrus (Holſt), 3. Waldtraut(Graf F. C. v. Hohenau), 4. Bajazzo 2(Et. v. Wietersheim). Tot.: 71, Pl. 30, 16, 39, 28.— 12 Teiln. 7. Abkeilung: 1. Graf F. C. Hohenaus Urſus(Beſ.), 2. Nobleſſe (Graf F. C. Hohenau), 3. Vortrag(Wiehl), 4. Quälgeiſt(Oberlt. Maempel). Tot.: 35, Pl. 19, 28, 19, 41.— 11 Teiln. 8. Abkeilung: 1. R. W. O. Kolzens Bingo(Lt. Bade), 2. Royal Gris(Hptm. Thommen), 3. Holly Boy(Samſon), 4. Ameiſe(Wchtm. Lange). Tot.: 470, Pl. 61, 28, 80, 28.— 14 Teilnehmer. Deutſchland ſiegt im Preis der Nationen Der vorletzte Nachmittag in der Sportarena am Kaiſerdamm war ein Großkampftag erſter Ordnung. Der mit Spannung er⸗ wartete Preis der Nationen ſtand zur Entſcheidung an. Es ging in dieſem Jagdſpringen für die beſte Klaſſe um mehr als materiellen Ge⸗ winn, es galt zu zeigen, wie weit unſer Springſport gediehen iſt und dabei den Angriff des Auslands, das mit international er⸗ probten Reitern und Pferden antrat, abzuſchlagen. Man ſchickte ſchließlich den Sieger im Großen Preis von Berlin, W. Spillner mit Baron 111 und Lt. Momm mit Spanier in den ſchwe⸗ ren Kampf. Beſonders ſtark gerüſtet ſchien Holland, das ſich auf einen ſo routinierten Springreiter wie Rittm. Labouchere und auf ſeine beiden Springkanonen Gamin und Copain ſtützen konnte. Für die Schweiz trat Hauptmann Kuhn mit Boy und Royal Gries, für Ungarn Hauptmann Cſeh mit Beni und Rittmeiſter Binder mit Enden II in die Schranken. Zuerſt ſprang Beni mit Hauptm. Eſeh im Sattel, ihm unterliefen 15 Fehler. Es folgte Hauptm. Kuhn mit Boy, der auf 10 Fehler kam. Umſo größer war der Jubel, als Baron III, ein wirklich fabelhafter Springer, den Kurs fehlerlos abſolvierte. Herr Spillner wurde nach dieſer grandioſen Leiſtung wie ein Held gefeiert. Und weiter ging es. Die Ausländer machten Fehler über Fehler. Als Spanien dann mit 10 Fehlern den ſchweren Parcours beendet hatte, war der Sieg Deutſchland nicht mehr zu nehmen. Der totſichere Springer Gamin kam zwar auch noch fehlerlos über die Bahn, aber durch die Ver⸗ ſehen ſeines Verbündeten war nur noch der zweite Platz zu retten. Unter den Klängen des Deutſchlandsliedes wurde den Teilnehmern die goldene Schleife verliehen. Die Begeiſterung der Zuſchauer wich erſt, als die Teilnehmer die Halle verlaſſen hatten. Die Ergebniſſe: Eignungsprüfung für Offizierspferde, a) leichte Pferde: 1. Major Seunig's Koheil(Beſ.); 2. Rittm. Mexitz' Almenrauſch(Be.); 3. Frhr. v. Waldenfels' Bengel(Beſ.); 11 Teil⸗ nehmer.— Damenreitpferde⸗Prüfung: 1. Frhr. v. Schierſtedt's Herz⸗ Bube(Fr. v. Gottberg); 2. Fr. Theune's Schwabenmädel(Beſ.); 3. Fr. G. Ihnen's Accord(Beſ.); 16 Teilnehmer.— Zweiſpänner: Siegerpreis: 1. Baron v. Decken's Queen Mary⸗Beatrice(Baronin von Decken); 4 Teilnehmer.— Preis der Nationen(Jagdſpringen): 1. Deutſchland 10 Fehler(W. Spillner mit Baron III und Lt. Momm mit Spanier); 2. Holland 11 Fehler(Rittm. Labouchere mit Gamin und Copain); 3. Schweiz 16 Fehler(Hauptm. Kuhn mit Boy und Royal Gries]; 4. Ungarn 20 Fehler(Hauptm. Gſeh mit Benj und Rittm. O. Binder mit Enden II).— Championat der Schwergewichte(Eignungsprüfung): 1. Frhr. v. Lüdinghauſen's He⸗ rold(Frhr. v. Langen); 2. Turnierſtall Beermann's Auſterlitz(Maj. Bürkner): 3. P. Oeiker's Nomade(Telzerow); 8 Teilnehmr.— Eig⸗ nungsprüfung für Offizierspferde: b) ſchwere Pferde: 1. Major von Loewenich's Beweis(Beſ.); 2. Maior v. Altens Arthur(Beſ.]: 3. Graf v. Scherr⸗Thoß Chriſtian(Oberlt. v. Lewinsky); 9 Teil⸗ nehmer.— Junioren⸗Preis: 2) vom.—11 Jahre: 1. Fr. Doll⸗ mann's Eljen(Vera Wolff): 2. Fr. Haußmann's Blitz(Römminqh): 4 Teilnehmer. b) Vom 12.—15. Lebensjahre: 1. E. Reichmann's Chardas(Mignon Reichmann); 2. Dr. Halle's Pollux(Hans Bern⸗ ſtein): 7 Teilnehmer. 3 Berlin · Strausberg 1. Auſchluß⸗Jagdrennen. 2000 M. 3700 Meter. 1. Stübers Eiſenkrone(K. Edler), 2. v. Opels Farmer(W. Hauſer), 3. Ehrenfrieds Mäuſeturm(Wolff). Ferner liefen: Georg, Luftpoſt, Ganymea, Felſenroſe, Trumpf, Röschen, Killewitt, Baſalt, Schirm⸗ herr, Roſenkelch, Cito. Tot.: 109:10; Pl. 33, 20, 52:10. 2. Sonnenblümchen⸗Rennen. 2000 Mark. 2000 Meter. 1. Sandrezkis Nordlicht(Staudinger), 2. Pünſtorps Alegro (Albers), 3. Helferts Sans Atout. Ferner liefen: Stephanie, Hohe Sonne, Escorial, Puſchkin, Narr, Nimrod, Phyllis, Caracas, Aarau, Toledo. Tot.: 29:10; Pl. 15, 88, 25:10. 3. Rheinland⸗Hürdenrennen. Für Dreifjährige. 2000 Mark. 3000 Meter. 1. Kühns Eleazar(Oertel), 2. v. Reitzenſteins Barfuß(Edler), 3. Samſons Hilarius(W. Hauſer). Ferner lie⸗ fen: Emigrant, Luna, Myron, Spaniola, Livadia, Lucrezia. Tot.: 29:10; Pl.: 17, 15, 39:10. 4. Winter-Preis. 2000. 2000 Meter. 1. v. Wedemeyers Leander(Jentzſch), 2. Bundzus Colberg, 3. Dr. Friedmanns Battle Cruiſer. Ferner liefen: Varus, Eountryſide, Toronyör, Giramete, Chiemgauerin, Kadewitt, Fauche le Pre, Taiga, Fauche le Ble, Obotrit, Prolog, Chin Chin, Porta Weſtfalica. Tot.: 44: 10; .: 14, 15, 31:10. 5. Hohenſtein⸗Jagdrennen. 2000. 4000 Meter. 1. v. Macken⸗ ſens Fechterin(Novak), 2. Lengfellners Rasviar((Moritz), 3. Künkels Siri. Ferner liefen: Ravenna, Gnadenfriſt, Oddrun, Stum⸗ mer Teufel, Gigerl. Tot.: 76:10; Pl.: 12, 19, 13: 10. 6. Tibia-Ausgleich. 2000 4. 1800 M ſuſe(Krüger), 2. v. Heyden⸗Lindens Roberta(M. Schmidt), 3. Vi⸗ das Fenelon. Ferner liefen: Pandora, Lily., Eſto, Falter, La Mamora, Chronos, My Rambler, Rüſtung, Venus 4, Veleda, Ko⸗ koro, Borgo, Kiß me quick, Motte. Tot.: 249:10. Pl.: 51, 51, 46:10. Mülheim⸗Duisburg 1. Glückauf. Für Zweijährige. 3500 M. 1050 Meter. 1. Totes Rennen zwiſchen Wartenbergs Hätte man(Dreißig) und Röſſelbergs Arnulf(Köhnke), 3. Dr. Suckows Selbſtbeſtim⸗ mung. Ferner liefen: Melange, Minerva, Sankt Eytthard 2, Dia⸗ volo, Moraliſt, Toska, Theſſalia, Lejerfrau, Rambla, Freundſchaft, Ehyfura. Tot.: 30, 16:10; Pl. 36, 23. 100:10. 2. Jägerhof⸗Jagdrennen. Für Dreijährige. 3500 M. 3000 Meter. 1. Sehrs Zuchow(Edler), 2. Adams Hexe(§. Edler), 3. Welps Stromer. Ferner liefen: Idol, Satan, Balldame, Arie, Boppard, Leichtfuß, Heros. Tot.: 34:10; Pl. 15, 17, 16:10. eter. 1. Sameks Tran⸗ 3. Preis vom heiligen Brunnen. 3500 M. 1450 Meter. 1. Konings Freiſchütz(Zimmermann), 2. Berſes Lauſitzer, Karaus Sarello. Ferner liefen: Scharfenberg, Mageppa, Giſel⸗ her, Seejungfer, Stkeinadler, Heiſterbach, Ruppſack, Bundesbruder, Sheitan, Leto Princeſſe Aurore. Tot. 27:10; Pi. 15, 24, 1610 4. Landsberg⸗Jagdrennen. 3500 M. 3200 Meter. 1. Webers Anitra 2(Mäßig), 2. Broichs Leiſtung(Zwerger), 3. Moſzakes Primadonng(Ackermann). Ferner liefen: Hexenkind, Minneſang⸗ 1 5 Harfnerin, Tappenburg, Anita. Tot.: 19:10; Pl. 11, 11, 5. Herbſt⸗Preis. Ehrenpreis und 4500 M. 1600 Meter. 1. [Abtlg.: 1. Bleicherts Moſelkern(bv. d. Vlugdt), 2. Löwen⸗ ſteins Sonnenkönig(Nagy), 3. Vogdts Groſe. Ferner liefen: Ka⸗ briſtan, Liebhaber, Marasquino, Mohawk, Sündenbock, Canio. Tot.; 73:10; Pl. 31, 56, 29:10.— 2. Abteilung: Krutwigs Caro (Schönfiſch), 2. Biſchoffs Schneekönig(Pretzner), 3. Schmidts Im' perialiſt. Ferner liefen: Domherr, Peruanerin, Hilde, Felſenriede, Metis, Rohale. Tot.: 26:10; Pl. 12, 18, 14:10. 6. Speldorf⸗Jagdrennen. Ehrenpreis u. 4000 M. 3700 Meeer⸗ 1. Holzdorfs Limone(Ackermann), 2. Sturſons Ocolmo, 3. Liebs China. Ferner liefen: Achill, Tagore, Trapper, Mein Leopold/ Idealiſt, Mutterlos, Rübezahl. Tot.: 28:10; Pi. 17, 60, 7010. 7. Preis von Oſterfeld. 3500 M. 2400. Meter. 1. Abtlg; 1. Sehrs Mozart(Köhnke), 2. Jankes Vögelchen(Ungerer), 5. Stocks Francois 1. Ferner liefen: Relicario, Voltaire, Franche Lippe, Goldat, Quarta, Amneris, Sam Weller. Tot.: 32:103 Pl. 13, 22, 13:10.— 2. Abtlg.: 1. Skrbruskys Patzige(Brown 2. Gerteis Le Parodien, 3. Mayers Taurus. Ferner liefen Uranus, Romney, Wackerbart, Harriett, Polykrates, Fokker, Kofel. Tot.: 28:10; Pl. 21, 115, 2710. Kuderſport Rangliſte der deutſchen Rudervereine Die Jahresſtatitik des Deutſchen Ruder⸗Verbandes über die folge der Rudervereine im abgelaufenen Jahre, auf Grund die Auszeichnung für beſonders erfolgreiche Trainer verliehen wir 1 liegt jetzt vor. Die Verbandsleitung hat die Wertung diesmal un anderen Geſichtspnkten vorgenommen und die urſprünglich 2 wandte Wertungsart der Siege nach Punkten fallen gelaſſen. 1210 kamen die Vereine, deren Erfolge hauptſächlich in erſtklaſſigen 5 nen errungen worden waren, nicht zu ihrem vollen Recht. Die mal hat man die Punktwertung nach folgenden Richtlinien vorg nommen: Bei beſchränkten Rennen wurden die Siege im Einer 1 155 Doppelzweier mit einem Punkt, im Zweier ohne, Vierer ohne n Vierer mit zwei und im Achter mit drei Punkten bewertet. 90 nen Bei unbeſchränkten verdoppelte, bei Meiſterſchaftsrennem ſer⸗ pierfachte ſich die Punktzahl, ſodaß beiſpielsweiſe in einem Meis im ſchaftsrennen der Sieg im Einer und Doppelzweier mit vier,* Zweier ohne und Vierer mit 8, im Achter mit 12 Punkten angerech! wurde. Alleingänge wurden mit der halben Punktzahl bemaffen außer bei Meiſterſchaftsrennen. Mit 33 Siegen und 114 Pun fl⸗ ſtehen die Breslauer Wratislaven an erſter Stelle. lich findet jedoch auch die hohe ſportliche Auffaſſung des M ain ödie RV., der ſeine zum Teil recht iungen Ruderer unbedenklich vor 155 Löfuna ſchwerſter ſportlicher Aufgaben ſtellte, ihre volle Anerkennun in der Punktzahl 112 bei 29 Siegen. Dieſe beiden Vereine ſpie in den erſtklaſſigen Rennen die Hauptrolle. an In größerem Abſtand folgte der Bremer RB. v. 1882 139 dritter Stelle mit 72 Punkten, errungen in 20 ſiegreichen Fahgl. Nur 17 Punkte trennen die Bremer vom Kölner RC. v. 1 fet Wie groß der Abſtand in den Punktzahlen werden kann, wenn uan, den erkämpften Siegen erſtklaſſige Achterrennen fehlen und eine igt zahl beſchräntter Rennen die Punktzahl nur wenig vermehet, 8e die Coblenzer„Rhenania“, die ebenſo wie der Mainzer Siege zu verzeichnen hat, aber mit nur 67 Punkten, allerding⸗ obenan, an fünfter Stelle ſteht. Die gleiche Punktzahl erreichte 17 Kölner Club für Waſſerſport. Die nächſten in der Liſte ſind: 9000, Hamburg mit 60, Ulmer RC. Donau mit 58, Waſſerſportverein n desberg mit 56, Heidelberger RC. v. 1875 mit 48 Ber⸗ Erſt dann folgte der erſte Verein aus der Reichshauptſtadt, der liner Ruderverein von 1876 mit 477 Punkten, dicht gefolgt von 12 Frankfurter RGG. Germania mit 47, Dresdener RV. und. 0 burger RK. mit je 45,5 und den Frankfurter NV. v. 1865 mi Punkten. diesmal nur auf 43 Punkte brachten. Mit je 42 Punkten rong ſſter .K. am Wannſee und Favorite Hammonja⸗Hamburg an nätdn⸗ Stelle vor Kaſteler.G. v. 1890 und.G. Worms mit je 3 n zer RV. Iſtor mit 37, Halleſcher.C. mit 36,.C. Viktoria-Haner und Mannheimer.V. Amicitia mit je 34, Schweinfun R. C. Franken mit 33, Berliner.K. Hellos mit 32,.B. Ne rbo. Konſtanz mit 31,5..V. Bamberg v. 1905 mit 30, Waſſerſpe e Duisburg,.G. Wiking⸗Linz und Wiener.V. Donauhort 17 f. 29, Gießener.G. v. 1877 mit 28,5, Ludwigshafenar Sach⸗ mit 28, Würzburger R. B. v. 1875 mit 27, Frankfurter.G. oche ſenhauſen und.G. v. 1874 Nelſon⸗Halle mit je 26 und Offenb R. G. Undine mit 25,5 Punkten. Reagelſport Regler⸗Verband Mannheim Der Verband Worms ſagte im letzten Augenblick das verelnb. Spiel ab. An deſſen Stelle trat ein Freundſchaftsſpiel zwiſcke pranm „Edelweiß“ und Klub„Stroohmer“. Auf jeder Seite ſpielten 10 0 Im 4 100 Kugeln. Das Spiel ſelbſt nahm den erwarteten Verlauf. Zas Verhältnis der Kräfte iſt„Edelweiß die ſtärkere Mannſchaft. hei Spiel hat auch dementſprechend geendet. d. h.„Edelweiß walen, Schluß 211 Holz vor. Sofern nicht zwei Spieler enttäuſcht bürete wäre die Differenz noch größer geweſen. Geſ.„Stroohmer den insgeſamt 4775 Holz, ein Ergebnis, das als aut bezeichnet wielte muß. denn Geſ.„Stroohmer“ hatte neue, noch nicht einge. Kealer zum Kampfe herangezogen. Es kann beute ſchon geſ adiſte⸗ den, daß Geſ.„Edelweiß“ beim Rückſpiel ſolch aroße Holzzann renz nicht zu ſchaffen in der Lage ſein wird. t am Das von Worms abgeſaate Spiel wird nunmehr beſtimm, fre⸗ 15. Nopember in der hieſigen Sporkhalle ausgetragen. Hierbe. Am ten ſich zwei Sechſer⸗Mannſchaften à 100 Kugeln gegenüber, des gleichen Tage wird unter Mitwirkung des hieſigen Verban, t des⸗ Verband Mutterſtadt neu geſchaffen. Daſelbſt ſind zwei Pünom bahnen bereits vorhanden, weshalb eine Zehner⸗Mannfchaft hieſigen Verband ſofort ein Spiel austrägt. ödte⸗ Am vergangenen Sonntag weilte die neu geſchaffene 850 de Mannſchaft in Heilbronn. um ſich an den Kämpfen anl kligtgen, Eröffnung der neuen Sporthalle mit fünf Bahnen, zu bete and Schon der Empfang am Bahnhof zeigte. daß auch im Schiah gatten das Intereſſe für den Kegelſport aroß iſt. Selbſt Engeweibte Ke nicht geglaubt, daß der Feſtzua eine ſolche Beteiligung auf kann 70 5 5 35 Die Heilbronner Veranſtaltung als großer Erfolg des Kegelſportes angeſehen werden. Am erſten Tage iſt außer Mannheim, Stuttgart, Hebe ſ Neckarſulm und Ludwigsburg geſtartet. Mannheim hierbei mit 2468 Holz an die Spitze ſetzen. Bedauerlichern ic⸗ was zeilweiſe auf die unſachgemäße Beleuchtung der Bahnen alt die zuführen iſt, haben nur 4 Mann der hieſigen Städtemannſ an ſie geſtellten Aufgaben erfüllt. Die übrigen Spieler konn 10 nie⸗ nicht zurechtfinden. Dies aber allgemein, daher auch die ſonſ deren Zahlen. im Auf der Werbe⸗ als auch Ehrenbahn konnte ſich Man⸗ 1 bel ebenfalls anſerſter Stelle plazieren. Die Ergebniſſe 1 dene Sanblerf und bei 10 Wurf 61 Holz, jedoch zwei verſchie Spieler. n Die Geſellſchaft Rheinperle“ tritt ebenfalls wieder 0 d apf und hat zunächſt Edingen für den 22. November er⸗ Rheinluſtbahn verpflichtet. Am gleichen Tage hält der hieſige den band ſeine diesjährige Generalverſammlung a in her⸗ oberen Räumen vom Durlacher Hof. Infolge Klub⸗Zugängen, auch vorgerufen durch die hieſige Sportwoche, iſt eine Vorſtands· als Sportausſchuß⸗Erweiterung unrermeidlich. lten Weit zurückgefallen ſind die Berliner Sportboruſſen, neen arte Geſ eör u. „Wontag. den 9. November 1925 Reue Mannheimer Jeltung(Morgen⸗Rusgabe) 5. Seile. Nr. 519 Siſch oder Fleiſch: er Si and des deutſchen Fiſchf— i i er iſchfangs Die Vorkriegsergebniſſe faſt keicht— Abnahmen in der Fordſee, Zunahmen im Veißen Mleer— Schongebiete in der Nordſee? die hangſam nur hat ſich der Fiſchfang von den Schäden erholt, ſchi der Krieg mit ſeiner Seeſperre zufügte. Wie die eben er⸗ lug aer Jahresüberſichten der Staatlichen Fiſchereidirektion Ham⸗ Au weiſen, brachte gerade das letzte Jahr den langerſehnten Fihehwung. Danach hat der Umſatz des hiſtoriſchen St. Pauli⸗ nomme rktes in Hamburg gegenüber 1923 um 43 Prozent zuge⸗ Jumpfer Dieſer Mehrumſatz beruht auf einer Zunahme⸗ der Pfund rzufuhren, die von 9,4 Millionen Pfund auf 12,5 Millionen Millionztiegen, und der Einſendungen, deren Menge ſich von 2,5 dieſer 80 Pfund auf 7,3 Millionen Pfund erhöhte. Der größte Teil un inſendungen kam aus dem Auslande, davon 3,7 Millionen Million aus Dänemark, 1,4 Millionen Pfund aus Norwegen, 0,3 5 Pfund aus Großbritannien, 0,1 Millionen Pfund aus den wieſen anden. Die Zufuhren durch Segel⸗ und Motorfahrzeuge ſache einen kleinen Rückgang auf. Der Grund liegt in der Haupt⸗ auf 85 daß dieſe Fahrzeuge infolge ſchwieriger Eisverhältniſſe haven ide nicht nach Hamburg kommen konnten, ſondern in Cux⸗ die en In den Monaten nach dem Februar dagegen waren ſehr der Segel⸗ und Motorfahrzeuge und der Küſtenfiſcher die Dauzich. Sie bedeuteten dann eine Stütze für den Markt, als den Umfbferzufuhren geringer wurden. Im ganzen hat der Markt Au fang der letzten Vorkriegsjahre faſt wieder erreicht. gegenüte der Umſatz des Cußhavener Fiſchmarktes hat illion er dem Vorjahr erheblich zugenommen. Er iſt von 71 ſeſtiegen. Pfund auf 105 Millionen Pfund, alſo um faſt 50 Prozent zonen Die Fiſchdampferzufuhren ſtiegen von 39,8 auf 49,3 Mil⸗ lionen Rfund⸗ die Anfuhren der Hochſeefiſcher von 0,4 auf 18,2 Mil⸗ Dieſe 0 fund, die der Küſtenfiſcher von 0,4 auf 2,5 Millionen Pfund. die läßerordentlich ſtarke Zunahme iſt dadurch zu erklären, daß richtsjah eringe, die früher freihändig verkauft wurden, im Be⸗ nahmen d durch die Auktion gingen. Die freihändigen Verkäufe Geſamt von 29 Millionen Pfund auf 32 Millionen Pfund zu. Der WVert betrug an Gewicht mehr als das Vierfache, an Jufolge ehr als das Dreifache des letzten Friedensjahres 1913. ganzen niedrigerer Preiſe und kleiner Fänge blickt die Fiſcherei im die A auf ein ungünſtiges Jahr zurück. Beſonders bedenklich iſt Reiſeta Peeheme der Fänge in der Nordſee. die auf den Pauli erechneten Fangmengen der Nordſeefiſchdampfer von St. Degenüberd Cuxhaven und der Motor⸗ und Segelfahrzeuge haben änge 55 dem Vorjahre erheblich abgenommen, während die dus den isländiſchen Gewäſſern gleich geblieben ſind und die ſchuß fü Weißen Meer zugenommen haben. Der Zentralaus⸗ richtun r Internationale e machte Vorſchläge auf Ein⸗ trelſen f von Schongebieten in der Nordſee. In Fiſcherei⸗ nung 5 der Verwirklichung dieſer Vorſchläge mit viel Hoff⸗ direrzin Hamburg hat man mit der von der Staatlichen Fiſcherei⸗ veren veranlaßten Einrichtung der„Billigen Seefiſch⸗ Fichtlein fe“ gute Erfahrungen gemacht. Nicht weniger als 220 Ehalten händler Groß⸗Hamburgs beteiligen ſich daran. Feil⸗ Schollen wurden Seelachs, Hering, Schellfiſch und Merlan, Elbſtint, Furrhal Seehecht, Lengfiſch, Kabelſau, Makrelen, Notbarſch und Pfg.). hn zum Durchſchnittsverkaufspreis von 22,6 Pfg.(1913: 21,3 eine 80 die ſchmackhafte Zubereitung von Fiſchen und beſonders hat die eſchte Abwechflung vielen Hausfrauen noch unbekannt iſt, lammenſt taatliche Fiſchereidirektion ein Heft„Fiſchgerichte“ zu⸗ angibt 5 laſſen, das faſt zu 40 verſchiedenen Gerichten Rezepte portw ach dem Inland beſorgen beſonders gebaute Trans⸗ die Beförderen mit Eiskühlanlagen und Waſſerbaſſins mehr 50 erung der Seefiſche. Auch in den Landgebieten hat man ſeiner Billi mehr den hohen Wert des Fiſches erkannt, der wegen in ligkeit im Verhältnis zum Warmblüterfleiſch an Bedeutung und Chenm die Hausfrau ſorgenvollen Zeiten gewinnt. Phyſiologen eingen haben nachgewieſen, daß der Seefiſch infolge der ge⸗ zufuhr darnzäurebildung im Körper und der reichlicheren Phosphor⸗ nu ung Warmblüterfleiſch übertrifft und in bezug auf die Aus⸗ ein Vorurte Nährſtoffe ihm gleichwertig iſt. Es beſteht noch immer Ronaten ell gegen die Verwendung von Seefiſchen in den Sommer⸗ ch von deFchleute behaupten, daß gerade im Sommer die Fiſche beſter Ve n Anſtrengungen des Laichens erholt haben und ſich in dem De rfaſſung befinden. In Großbritannien z.., hinter niemand land prozentual im Fiſchkonſum weit zurückbleibt, denkt 0 Bran, im Sommer den Fiſchverbrauch einzuſchränken. Dort die eine 5 chküchen in weiteſter Organiſation eingerichtet die ſie v oll aaſche Studienkommiſſion unlängſt unterſuchte und über Lobes berichtete.(Nachdr. verb.) * wüigerelene internationale F..⸗Jüge. Wie von unterrichteter Seite bur wird, ſoll vom Sommer 1926 ab zwiſchen Berlin bezw. .gugs und Baſel.—Schweiz—Italien in beiden Richtungen ein Hannoder ar eingelegt werden, und zwar über Magdeburg bezu, ee Kreienſen— Kaſſel— Bad⸗Nauheim— Frankfur: dern— Geidelberg— Freiburg i. Br.— Baſel— Olten— Lu⸗ zwiſchen otthard. Die Züge werden eine neue Tagesverbindung und Itali erlin bezw. Hamburg und Baſel herſtellen. Zwiſchen Baſen ſchnelzügen ſollen ſie im Zuſammenſchluß mit den Gotthard⸗Nacht⸗ Zöhnlichen gebracht werden. Die Fahrzeit iſt gegen die der ge⸗ iſhenſt⸗ D⸗Züge nicht unweſentlich verkürzt. Aufenthalte und Altatio beſchränkter Zahl vorgeſehen. nen ſind nur in ſehr Keues Theater im Koſengarten „Der wahre Jakob“ Es er ſei 9258 mit dem wahren Jakob auf der Meſſe nichts gemein. So ſene n, daß manches bei ihm auch ſehr dillg zu baren it. ware, 0 zugendboldenhaftigkeit. Aber das iſt nicht einmal Raenſch⸗ Betrüg. überhaupt ſchon aufgelegter Schwindel. Schon mehr Vattchteite, Frau und Kind und Mitbürgern. An dem ganzen ernde J1 sperein einer vermuckerten Kleinſtadt. Aber es ſind mil⸗ lebt. 5 inſtände da: das Milieu, in dem der Herr Stadtrat Struwe mit Unſchuld ſeiner Umgebung. Und ſo endet alles und Freiſpruch. * 0 22 derſaſſern t Schwankmotive werden von den zwei darin geübten Aunfwölln, Arnold und Bach eifrig durcheinandergeſchüttel, urd Fchwänttepieder zuſammengeſetzt. Und ſiehe da: es entſteht ein elen, lustte ganz nach der Schablone, aber luſtig in ſeinen Ym⸗ Rue Freude in ſeiner Situationskomik. Sehr geſchickt gemacht. oſengartedd für den Kaſſier. Ein Kaſſenſtück, ein Zugſtück für die der Meſſenbühnel Anzupreiſen im Stile des wahren Jatob von 15 kauft! nd wer bei dem kauft— nun der weiß ja, was d. Es itt und der Gewian eet, daß er lachend daufe er mit fa ſchöne Geſchichte, die ſich der Stadtrat Peter Struwe, ſerin geſcnem Freunde Bdälein zum Sittlichkeitskongreß nach ſſt ſchre ſchickt wird, mit der Tänzerin Tvette einbrockt. Und es ädchenlich, was der arme Mann cusſtehen muß, als dieſes kecke dusgibtn Apidbhlich in ſeinem Haule auftaucht, iich als ſeine Fochier aus ind bei einem Stelldichein, das alle ihre Verehrer dort haden, and natürlichen verwandtſchaftlichen und anderen Gründen nimm in Abweſenheit der Gattin die Hausfrauenpflichten über⸗ wird zund von dieſer Gattin als— ihr leibliches Kind anerkannt nah iſt as entwirrt ſich für den guten Struwe, der dem Irrſinn miſe im dritten Akt in allerhand Verlobungen und Geſtänd⸗ cht. infall jagt Einfall, und die paar kleinen Längen ſtören de c lacht ſich darüber hinweg. Heinz mit wanktoven ſpielen ſich faſt von ſelbſt und da Herr ſehr ſicherem Blick für die theaterwirkſame Situation alle⸗ hatte, blieh angiert und zu flottem Ablauf in Bewegung geſetzt 11 der erwartete und beabſichtigte Heiterkeitserfolg nicht angeregt Peter Struwe ſpielte Langheinz vergnüglich und hwank quicklebendig und ohne ſtärker aufzutragen, als es dieſem Fritz Linm naz iſt. Eine Prachtleiſtung war der Heinrich Böcklein den Kl einſtadi hier war die komiſche Wirkung ganz aus einer putzi⸗ in ſchnöneadtmenſchlichkeit heraus entwickelt, die ſich, behutſam faſt, Städtiſche Nachrichten vom geſtrigen Sonntag Mährend die letzten Tage und Nächte bald ununterbrochen Niederſchläge brachten, zeichnete ſich der geſtrige Sonntag durch ein herrliches Herbſtwetter mit auffallend milder Temperatur aus. Aus dem blau und weiß bewölkten Himmel ſchien— obwohl der Barometer außerordentlich ſtark gefallen war— die Sonne ſo prächtig und ſo verlockend, daß man trotz der Gemütlichkeit eines geheizten Zimmers einen Spaziergang ins Freie unternahm. Die Temperatur ſtieg am geſtrigen Sonntag bis auf 10,9 Grad., während die Höchſtluftwärme am Samstag nur 7 Grad betrug. Die Windrichtung war vormittags Südweſt und nachmittags Weſt⸗ Süd⸗Weſt. In den ſtädtiſchen Anlagen und Erholungsſtätten ſah man geradezu auffallend viele Spaziergänger. Im Innern der Stadt herrſchte ebenfalls den ganzen Nachmittag über ein leb⸗ hafter Verkehr. Vor den Schaufenſtern der Ladengeſchäfte hatten ſich Gruppen von Schauluſtigen angeſammelt. Der Ausflugsber⸗ kehr war geſtern nachmittag, wie uns bahnamtlich mitgeteilt wurde, nur mittelmäßig. Bevorzugt wurde Heidelberg und dann beſonders Schwetzingen, wo geſtern Kirchweih war. der tägliche Spaziergang Nichts verlernt man leichter als das Spazierengehen. Nicht etwa, daß die körperlichen Werkzeuge zum Spazierengehen ver⸗ ſagten. Nicht etwa, daß ein verkehrsmittelgewohntes, ein automobil⸗ beſchenktes Zeitalter das Gehen überhaupt verlernt hätte, ſondern die Mehrzahl der Menſchen hat noch niemals erfaßt, was Spazieren⸗ gehen heißt. Und die es verſtehen, werden nur allzu leicht und immer wieder vom Rhythmus unſeres gehetzten Daſeins mit fort⸗ geriſſen. Auch auf den Wegen, die ſie mit bewußtem Willen als Spaziergang angetreten haben. Und wenn das Wetter kalt wird und unfreundlich, dann hört das Spazierengehen auch bei denen auf, die es in der warmen und ſchönen Jahreszeit gern gepflegt haben. Und doch gehört der tägliche Spaziergang zum täglichen Brot. Er iſt ein weſentliches Stück täglichen Brotes, Leibes und der Seele. Er iſt das billigſte Brot und doch das allerbeſte. Unſere Unvernunft aber macht es nur allzu oft zu einem ungenießbaren Stein; unſere Bequemlichkeit, wie wir unſere Faulheit und unſern Mangel an Entſchlußkraft ſo ſehr zartfühlend nennen, läßt uns dieſe köſtliche Gabe verſchmähen. Viele nehmen merkwürdigerweiſe auch dieſes Stückchen Brot erſt, wenn es durch ärztliche Verſchreibung die Weihe eines koſtſpieligen Wertes erlangt haben. „Zum Spazierengehen habe ich keine Zeit“, ſagt der geſchäftige Zeitgenoſſe und verkürzt gedankenlos durch den Verzicht auf dieſe Wohltat ſein Leben um Jahre. Der tägliche Weg zum Beruf, der tägliche Weg von der Arbeitsſtätte nach Hauſe, ſie ſind nur kümmer⸗ licher Erſatz für das, was Spazierengehen heißt. Selbſt dann, wenn man dieſe Wege zu Fuß macht. Man haſtet hin, man haſtet her, Sinne und Seele und Gedanken überlaſtet, verwirrt von hun⸗ dert Eindrücken einer ſelten erquicklichen Außenwelt, an denen man nicht teilnahmslos vorübergehen kann. Oder man ſchleppt gar das Gift der Sorgen und Verſtimmungen mit ſich. Selbſt auf Sonn⸗ tagspfaden im Freien laſſen ſie manchen nicht los. Das alles muß man abtun, wenn man wirklich ſpazierengehen will. Da darf auch nicht die Abſicht eines nebenbei mit zu erledigenden Beſuches oder Geſchäftes uns begleiten. Da muß uns das Gehen und Atmen, das genießeriſch auskoſtende Luftſchnannen Selbſtzweck ſein. Man ver⸗ ſuche dieſe Kunſt des Spazierengehens völlig enſſnannten Geiſtes, pöllig geruhigen Gemütes. Und man wird ſtaunen und dankbar verſpüren, wie ſelbſt der herbſtlich kahle Park, wie ſelbſt die winter⸗ lich kalte Welt uns Wunder an köſtlicher Erfriſchung, uns eine Wiedergeburt unſeres ganzen Menſchen ſchenkt. B. * 5 « Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 4. bis zum 10. Oktober gegen die Vorwoche wieder etwas gebeſſert, indem die Sterblichkeit auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne Ortsfremde im Durchſchnitt von 10,0 auf 9, zurückgegangen iſt in Neu⸗Berlin auf 8,9, Eſſen 8,3, Düſſel⸗ dorf 8,5, Dortmund 8,5, Duisburg 10,1, Gelſenkirchen 8,88, Aachen 9,8, Krefeld 6,4, München⸗Gladbach 9,4, Münſter i. W. 11,1, Ober⸗ hauſen 8,8, Bremen 8,9, Altona 7,9, Breslau 9,4, Magdeburg 10,3, Halle a. S. 9,9, Erfurt, Frankfurt a. M. 6,5, Mainz 11,0, Augs⸗ burg 11,1. Sie blieb gleich in ganz Berlin mit 10,0 und Stettin 7,7. Sie ſtieg in Köln auf 10,2, Barmen 6,7, Elberfeld 11.5, Bochum 8,8, Hamborn 9,1, Mülheim a. d. R. 9,0, Buer 10,2, Ham⸗ burg 8,8, Königsberg i. P. 11,6, Kiel 10,8, Lübeck 11,6, Hannover 9,5, Kaſſel 9,9, Braunſchweig 11,5, Leipzig 9,9, Dresden 9,1, Chem⸗ nitz 10,5, Plauen i. V. 11,4, Mannheim 8,7, Karlsruhe 9,0 Ludwigshafen 8,3, Wiesbaden 10,3, München 11,2, Nürnberg 9,8, Stuttgart 9,9, Saarbrücken 7,5. Ein Selbſtmordkandidat. Am geſtrigen Sonntag mittag 12.10 Uhr hat ſich der verheiratete 56 Jahre alte Küfer Ludwig Wettſtein, Jungbuſchſtr. 35, auf dem hieſigen Friedhof zwei Revolverſchüſſe in die Herzgegend beigebracht. Die Ver⸗ letzungen waren jedoch nicht tödlicher Natur. Durch die Schüſſe herbeigelockte Perſonen veranlaßten die Ueberführung des Wett⸗ ſtein in das Allgemeine Krankenhaus. Wie wir erfahren, waren bis geſtern abend 8 Uhr keine beſonderen Komplikationen einge⸗ treten, ſodaß Wettſtein vorausſichtlich mit dem Leben davonkom⸗ men wird. liche Keckheit. Für den Geheimrat entlieh ſich Godeck Bart und Mimik aus Götzens toter Tante und handhabte ſie zu guter Wir⸗ kung. Lene Blankenfeld war eine gut ausſehende Mama und Stadtratsgattin Bleiben noch die Jungen in allerhand ehelich enden⸗ den Verſtrickungen: voran Albert Parſen, der ſich als famoſer Engliſhman ſehr anſtellig zeigte und mit Beharrlichkeit liebte und mit Temperament boxen wollte. Karola Behrens und Walter Sack waren, ohne Farbe ins Bild zu geben, ein konventionelles Liebespaar. Fröhliche Heiterkeit und ſtürmiſches Lachen begleitete die drei Akte, denen man ein langes Leben auf der Roſengarten⸗ bühne prophezeien darf. hs. * Die Morgenveranſtallungen des Nationaltheaters ſcheinen nicht die erwartete Anziehungsrkaft auszuüben. Jedenfalls fand der erſte dieſer acht Vorträge kaum 200 Zuhörer, die in dem froſtigen Thea⸗ terraum den Lichtbildervortrag des Dr. Nieſſen über„Theater und Leben im Barock“ mit dem Intereſſe verfolgten, den der ſehr gründliche, theaterhiſtoriſch und akademiſch geſchulte Redner verdiente. Dr. Nieſſen entwickelte das Werden der modernen Bühne, ihre Bild⸗ und Raumgeſtaltung, cus der Renaiſſance heraus über die Terenzbühne zu der alle techniſchen Künſte meiſterlich beharr⸗ ſchenden, Waſſer und Feuer einbeziehenden Barockbühne in ihren nationalen Abwandlungen bis zu ihren Höhepunkten im höfiſchen Opern⸗ und im Jeſuitentheater. Ueberzeugend ſchlug er die Brücke vom Barocktheater zum(höfiſchen) Barockleben, das theaterliſiert wurde und die pomphafte Feſtlichkeit auf alles übertrug, auf Für⸗ ſteneinzüge, fürſtliche Beilagen, Geburts⸗ und Beiſetzungsfeierlich⸗ keiten, ja ſeſbſt auf Grabmonumente und kirchliche Angelegenheiten. Die Hinneigung unſerer Zeit zum Barock mag wohl der Anlaß geweſen ſein, eine Vortragsreihe. die ſich mit dringenden Fragen des lebendigen Thealers befaſſen ſoll, mit dieſer Theater⸗ ſeminarſtunde eröffnen zu laſſen. 85 Runſt und Wiſſenſchaſt Rückberufungen von Hochſchullehrern. Die ſuriſtiſche Fakultät der Univerſität Heidelbera wendet ſich in einer öffentlichen Er⸗ klärung gegen einen Profeſſor der Frankfurter Uniwerſität, der, nach⸗ dem alle ſeine Wünſche betr. Lehrtätigkeit, Gehalt und Wohnung er⸗ füllt waren, einen Ruf zum 1. Oktober 1925 an die Univerſität Hei⸗ delbera angenommen und in Heidelberg auch⸗ſchon ſeine Vorleſun⸗ gen angekündiat hatte. Plötzlich aber teilte er der Univerſität Heidel⸗ berg mit. daß die preußiſche Regierung inzwiſchen die Möglichkeit eröffnet habe, auf ſeinen Frankfurter Lehrſtuhl zum gleichen 1. Okto⸗ n* 2 Süeftochtselige Arabesken auslief. Elvira Erdmann gab der und Tänzerin eine anmutige Friſche und ſelbſtverſtänd⸗ Veranſtaltungen Konzert des Männergeſangvereins„Sängerkranz“ Der deutſche Männergeſang, als deſſen eigentlicher Begründer der Schweizer Muſiklehrer und Liederkomponiſt Hans Georg Nägeli anzuſehen iſt, wurde durch Konradin Kreutzer einer neuen Blütezeit entgegengeführt. Die volkstümliche Männerchorkompoſition, von Kreutzer begründet, von Marſchner, Methfeſſel. Löwe und Reißiger weitergepflegt, trat in den Vordergrund und fand neben dem wirk⸗ lichen Volkslied eine ausgezeichnete Pflege. Neben Konradin Kreutzer war es dann hauptſächlich Felir Mendelsſohn⸗Bartholdn. durch den der Männergeſang in ſeiner Weiterentwicklung gefördert wurde. Mendelsſohns Männerchöre— er hat nur wenige geſchrieben— ge⸗ hören durch ihre vornehme Erfindung und Formvollendung zu dem Beſten. was für dieſe Kunſtgattung geſchaffen worden iſt und ſollten durch aroße und leiſtungsfähige Chorvereine viel mehr beachtet ger⸗ den. Auch die Zeitgenoſſ Mendelsſohns haben uns wertvolle Män⸗ nerchöre hinterlaſſen: Robert Schumann. Moritz Hauptmann, Niels W. Gade. die Brüder Lachner und Julius Rietz. Des letzteren„Rhein⸗ ſage“ und„Morgenlied“ ſind beute noch allaemein bekannt und be⸗ liebt. Rietz, Schüler von Romberg und Zelter, wirkte dreizehn Jahre als Leiter der Oper und Singakademie in Leipzig und wurde 1860 Nachfolger Reißigers in Dresden. 8 Dem Männerchor„Sängerkranz“, der geſtern im Muſen⸗ ſaale ſein Herbſtkonzert gab, gebührt da⸗ Verdienſt, wieder einmal an den früher ſo viel geſungenen Komponiſten erinnert zu haben. Der wohldiſziplinierte Chor, der die einzelnen Aufgaben ſeines geſtrigen Konzerts mit einem geradezu vorbildlichen Fleiße vorbereitet hatte, begann mit dem bereits erwähnten„Morgenlied“ von Rietz, das ſich unter Chormeiſter Emil Hartmannzs fein⸗ fühliger Leitung zu einem Erlebnis von ſeltener Tiefe geſtaltete. Nicht weniger eindrucksſtark war die mit ſtürmiſchem Beifall auf⸗ genommene Wiedergabe des bekannten Hegarchors„Schlafwandel“. In dieſen wie in den übrigen Aufgaben des intereſſant geſtaltelen Programms(„Ferne Glocke“ und„Vom Amboß der Weltſchmiede“ von Hugo Kaun,„Geiſtesfluten“ von Hans Heinrichs und„Aus⸗ fahrt“ von Rudolf Buck) kam das treffliche Stimmaterial des ſtatt⸗ lichen Chorkörpers zu voller Geltung. Die Darſtellung der ein⸗ zelnen Werke iſt erfüllt von innerem Leben. Die Sänger widmen ſich mit lobenswerter Hingabe den zum Teil außerordentlich an⸗ ſpruchsvollen Tonſchöpfungen und gehen verſtändnisvoll auf die In⸗ tentionen ihres bewährten Führers ein. Chormeiſter Emil Hart⸗ mann weiß, daß es bei einer Aufführung vor allem auf die un⸗ geſuchte künſtleriſche Formung des Gefühls ankommt und verſteht ſeine Sänger mit der notwendigen inneren Einſtimmung an die Löſung ihrer Aufgabe herantreten zu laſſen. Wenn wir zufammenfaſſend bekennen, daß das geſtrige Konzert des „Sängerkranzes“ den Charakter einer Feierſtunde ſeltenſter Art trug, haben wir alles in allem am beſten gewürdigt. Weſentlich geſteigert wurde der Eindruck des Konzerts durch die ſoliſtiſche Mit⸗ wirkung von Frau Aenne Geier vom Nationaltheater, die ihre einzigartige Sopranſtimme trefflich ausgewählten Liedern von Juliu⸗ Rietz, Hugo Kaun und Richard Strauß lieh. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß die Darbietungen der beliebten Künſtlerin köſtliche Gaben waren, die erneut erkennen ließen, was Mannheims Muſikleben an dieſer begabten Sängerin beſitzt. Am Bechſtein Flügel ſaß Adolf Schmitt, unfer geſchätzter einheimiſcher Pianiſt. Er war Frau Geier mehr als Bealeiter: genialer Nachſchöpfer. Es gab Blumen und viel herzlichen Beifall. Letzterer galt außer den Soliſten vor allem dem tüchtigen Chor, deſſen ſtete Aufwärtsentwicklung unſchwer zu erkennen iſt. Seinem genialen Führer hat er viel zu danken. H. 8 Thealernachricht. Die Komödie„Kurve links“ von Otto Alfred Palitzſch, dem jungen Hamburger Dramatiker, deren Erſtauf⸗ führung am Mittwoch ſtattfindet, iſt in Szene geſetzt von Heinz Dietrich Kentner.— Am Donnerstag wird Mary Wigman, die füh⸗ rende deutſche Tanzkünſtlerin, ein einmaliges Gaſtſpiel mit ihren neuen Tänzen geben. 3 Relictöſer Vorkrag. Auf den Vortrag, den Stadtpfarrer Jöſt⸗Weinheim am morgigen Dienstag, abends 8 Uhr, im Ka⸗ ſinoſaal über„Chriſtoph Blumhardt und ſeine Bedeutung für das religiöſe Leben der Gegen⸗ wart“ hält, ſei nochmals hingewieſen. RKommunale Chronik I. Sulzfeld, 6. Nov. In der letzten Bürgerausſchuß⸗ ſi zung wurden alle auf der Tatgesordnung ſtehenden 6 Punkte ge⸗ nehigt: Punkt—4 Veräußerung von Baugelände zum Preiſe von 1 RM. und.20 RM. je Quadratmeter und Punkt 5: Erhöhung des Gehalts des Lichtmeiſters von 75 auf 140 RM. Punkt 6: Zuſtim⸗ mung zu den Vorarbeiten einer Waſſerleitung wurde mit 32 gegen 19 Stimmen entſprochen. Unſtreitig beſitzt der letztere Punkt für unſere Gemeinde eine hervorragende Bedeutung. Es iſt ſchon, rein ſtatiſtiſch, eine Seltenheit, wenn eine Gemeinde von über 2000 Seelen noch keine Waſſerleitung beſitzt. Vorgeſehen ſind zunächſt einmal nur Behrverſuche, die über die Waſſerverſorgung, was Reich⸗ haltigkeit, Ergiebigkeit wie auch einwandfreies Trinkwaſſer anlangt, Klarheit bringen werden Für dieſe Vorarbeiten ſind zunächſt 70.0 RM. erforderlich, die die Gemeinde aus Anlehensmitteln aufbeingt. Bis zum endgültigen Bau der Leitung, der allerdings von dem Er⸗ gebnis der Unterſuchumg abhängt, wird wohl noch einige Zeit ver⸗ ſtreichen. geſtellt bleiben, ob eine Rückberufung nach Frankfurt zum Sommer⸗ ſemeſter 1926 mit den zwiſchen den deutſchen Regierungen her⸗ gebrachten Gepflogenheiten des Berufunasweſens vereinbar geweſen wäre. Die Rückberufung auf denſelben Zeitpunkt für den ſich Herr Prof. N. N. der badiſchen Regierung, vertragsmäßia ver⸗ pflichtet hatte, war damit nicht vereinbar. Sie bedeutete eine objek⸗ tive Unterſtützung des Entſchluſſes des Berufenen. ſich der Erfüllung eines bindenden Vertrages zu entziehen. Die ſuriſtiſche Fakultät er⸗ achtet es als ihre Pflicht, dies freimütig auszuſprechen, um zu ihrem Teile dazu beizutragen, daß„Rückberufungen“ dieſer Art ſich im Bereiche der deutſchen Unterrichtsverwaltungen nicht wiederholen. Es würde ſonſt ein Element unerträglicher Unſicherheit in das Berufungsweſen gebracht werden. Literatur à geinrich Hansſakob: Die Sandhaſen, Erzählungen. Illuſtriert von Curt Liebrich. Verlag Ad. Vonz u. Co., Stuttgart. — JIn einer ſeiner beiſpiellos ſchlecht gehefteten Ausgaben legt der Verlag dieſe Erzählungen des großen Volksſchriftſtellers neu auf. Ein prachtvolles Zeugnis für das Menſchentum und den wahrhaften Katholizismus Hansjakobs Geſchichte des närriſchen Malers Sandhas, erzählt wie der Haslacher eben erzählt: ſchlicht, golks⸗ tümlich, mit allerhand Abſchweifungen und einer faſt ſchmerzvollen ſeeliſchen Anteilnahme. So ſteht man erſchüttert vor dem vaqueren Schickſal eines genjal begabten Menſchen, der die ſchmacvolle Tra⸗ gödie des Unehelichen in einer herzloſen und ſelbſtzufriedenen Um⸗ gebung bis zur geiſtigen Umnachtung zu Ende leben muß. Hier iſt Stoff für einen Dichter; er könnte aus der doch im Tatſachen⸗ bericht ein wenig verhaſteten Erzählung Hansjakobs eine große Dichtung ſchaffen. 5 Bs. Geo Clifford:„Das Laſſomädel“. Autoriſſerte Ueder⸗ ſetzung von Dr. Fritz Zoref und Siegfried Bernfeld. Vernay Ver⸗ lag, Wien. IX.— Geo Clifford, einer der erfolgreichſten modernen Autoren Amerikas, gilt nach Mark Twain und Brete Harte als der letzte Erzähler, aus deſſen Werken alle urwüchſige Einfalt des amerikaniſchen Salon⸗ und Prairiemenſchen ſpricht.„Das Laſſo⸗ mädel“ iſt eine kurzweilige Wildweſt⸗Geſchichte, reich an jenem trockenen, aber geſunden Humor, dem Mark Twain ſeinen Welt⸗ ruhm verdankt. Die Räuberromantik der weiten Prairien entrollt ſich in lebendigſter Plaſtik vor den Augen des Leſers— es wimmelt von den abenteuerlichſten Geſtalten, Kinder der Prairie, deren Leben nur hier möglich erſcheint; in der ungebändigten Freiheit, los=.löſt von allen konvenkionellen Feſſeln— ſie ſind alle prachtvolle Men⸗ ſchen, einander treu, ſelbſt nach dem Tode— Gentlemans im wahr⸗ ber„zurückberufen“ zu werden. In der Erkläruna der Heidel⸗ berger Juriſtenfakultät heißt es zu dieſen Tatſachen:„Es kann dabin⸗ ſten Sinne des Wortes und prächtige Frauengeſtolten. —————————————̃̃— 5 FVVVCVVVVVTVVVVTTVTCTVTTVTVTVTTVTCTTſT————————TT—T—— 353533————————————————— 6. Seite. Nr. 519 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Rusgade] Montag, den 9. November 1925⁵ Aus dem Lande pforzheim, 7. November. Geſtern ſtarb im 72. Lebensjahre der Leiter der Spöhrerſchen Höheren Handelsſchule in Calw, Direk⸗ ior Guſtab Weber. Er war in Schillingsſtadt bei Borberg ge⸗ boren und wurde als Volksſchullehrer ausgebildet. Später wurde er Reallehrer. Seit 1872 im badiſchen Schuldienſt tätig, unterrichtere er in Pforzheim an der Volksſchule, Bürgerſchule. Nealſchule und der ſpäteren Oberrealſchule. 1901 erwarb er von Direktor Spöhrer käuflich die Höhere Handelsſchule in Calw, die er bis zu ſeinem Tode leltete. Die Leitung der Schule übernimmt ſein Sohn, Dr. jur. Er⸗ win Weber, der ſeit acht Jahren an der Anſtalt leitend tätig iſt. Heidelsheim bei Bruchſal, 7. November. In dem beim Bahn⸗ hof gelegenen Durſt'ſchen Lagerhaus brach ein Schadenfeuer aus, 5 die von einer Tabakfabrik gemieteten Räume ergriff. Durch die iaſchen Löſchmaßnahmen der Feuerwehr konnte der Brand im Entſtehen unterdrückt werden, ſodaß der Schaden nicht bedeutend iſt. „Durlach, 7. Nov. Am Mittwoch mittag war der verheiratete Bezirksmonteur Ludwig Welte an der Hochſpannungsleitung in der Schillerſtraße beſchäftigt, anſcheinend um eine Störung zu be⸗ ſeitigen, wobei er getötet wurde und an der Leitung hängen blieb. Erſt nach Ausſchaltung des Hochſpannungsnetzes konnte der Bedauernswerte entfernt werden. Welte war als tüchtiger, nüch⸗ terner und zuvorkommender Beamter bekannt. Sprantel bei Bretten, 7. November. Der etwa 17jährige Sohn des Milchhändlers Chr. Nagel wollte mit einem Kameraden neue Munition ausprobieren. Dabei ging ein Schuß vorzeitig los —59 5 den jungen Mann in den Unterleib. Sein Zuſtand 5 be⸗ lich. Bretten, 7. November. Der 22jährige Sohn eines hieſigen Schuhmachers ſchoß mit einem Revolver auf ſeinen Vater, den er glücklicherweiſe nicht ernſtlich verletzte. Der Grund zu der Tat war, daß der Vater ſeinem Sohne Vorwürſe machte, weil der junge Mann ein Mädchen nicht heiraten wollte, mit dem er ſchon länger ein Verhältnis unterhielt. Nach der Schießerei ſchlug der junge Mann noch auf ſeinen Vater ein. Auerbach b. Ettlingen, 7. Nov. Das Anweſen des Landwirts Karl Zechiel iſt durch Feuer vollſtändig zerſtört worden, Von den Fahrniſſon konnte nichts gerettet werden Die Bewohner des oberen Stockwerks mußten mit Leitern durch die Fenſter gerettet werden. Man vermutet Bremdſtiftung. * Tribera. 6. Nov Das kommende Jahr 1926 bedeutet für die Stadtgemeinde Triberg ein Jahr ernſter Erinnerung. Sind doch 100 Jahre verfloſſen, ſeit die Stadt durch eine verheerende Feuer⸗ brunſt bis auf wenige Gebäude vernichtet wurde. Das damals im Abdlerwirtshaus ausgekommene Feuer verbreitete ſich mit Windeseile und legte innerhalb einſtündiger Friſt nicht weniger als 90 Häuſer in Trümmer. Nur das Amtsbhaus und das Spital wurden damals ge⸗ rettet. In der Oberſtadt war ſelbſt die Wallfabrtskirche bedroht. Der Wiederaufbau wurde ſeinerzeit durch die Vornahme eines großen Kahlhiebes im Wäſſerwald ermöglicht. Seit jener Kataſtrophe wurde die Feuerwehr ausgebaut und auf eine reſpektable Höhe gebracht. die Brandunfälle in dieſem Ausmaß nach menſchlichem Ermeſſen möglichft ausſchalten ſoll. Neuerdinas wird die Beſchaffung einer Motorſpritze, die dann neben der ausgezeichneten Hochdruckwaſſer⸗ leitung beſteben würde, ins Auge gefaßt. *Jorbach i.., 7. Nov. In der Nacht vom 4. auf 5. Nopbr. hegab ſich. entgegen der Anordnung, der 19 Jahre alte Wilhelm Kiefer von Bruchhauſen bei Ettlingen auf einem verbotenen Wege von Block 4 nach Block 2. Er ſtürzte bei dem gefährlichen Klettern aus einer Höhe von etwa 20 Metern ab in das Waſſer des Stau⸗ werks, das an dieſer Stelle 20—22 Meter tief iſt. Er trug ſchwere Betonſtiefel und konnte ſich deshalb nicht mehr retten. Seine Mit⸗ arbeiter hörten noch ſchwach das Aufſchlagen des Körpers auf dem Waſſer. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. ———— Nachbargebiete Die Lebensteuerung im Elſaß Strahburg i. Elſ., 7. Nov. Die Lebensmittelpreiſe ſteigen in Elſaß⸗Lothringen, wie überhaupt in Frankreich, unaufhör⸗ lich. Dieſe ſtündige Steigerung der Preiſe iſt auf die fortwährende Entwertung des Frankens gurückzuführen. Im„Elfäſſer“ beſchwert ſich ein Arbeiter über die Erböhung der Trambahnpreiſe, die ſekt, als Minimum einer Fahrt, 40 Centimes betragen: ſogar der Preis für die Volkswohnungen iſt um 30 Prozent geſtienen. Die Er⸗ hökning der Trambahntarife iſt allerdinas eher auf das ſtarke Deftzit des letzten Jahres in der Straßburger Trambahnverwaltung zurück⸗ zuführen. Aber Hand in Hand mit der Erhöhung Nieſer Tarife geht die Erhöhung der Mietspreiſe, die Steigerung der Lebensmittelnreiſe. Daß dieſe ſtets zunehmende Teuerung zum allgemeinen Miß⸗ beha en ungeheuer viel beiträat, braucht ja nicht beſonders betont zu werden. 8* *Frankfurt a.., 6. Nov. Donmevstag nachmittag wurde an r Kreuzung Taunusſtraße und Taunus⸗ Anlage eine junge Frau, de keine Perſomaſausweiſe mit ſich führbe, mit ihrem Rad don ettem Perſonenauto überfahren und auf der Scelle getötet. Nach Augenzeugen ſoll den Autoführer die Schuld treffen. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim * Mannheim, 6. Nov.(Sitzung des Schöffengerichts, Abt. S. G..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Schöffen: Wilhelm Schneider, Metzgermeiſter in Plankſtadt, Johann Wil⸗ helm Bender, Kaufmann hier. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Luppold. Der Bohrmeiſter Alexander Benz aus Friedrichsfeld ließ ſich die fahrläſſige Tötung eines Menſchen unter Außerachtlaſſung einer Berufspflicht zuſchulden kommen. Er fuhr am 5. Oktober 1925, nach⸗ mittags gegen 4 Uhr, mit ſeinem Motorrade von Schwetzingen nach Friedrichsfeld. Als er im Begriffe war, eine Straßenkurve zu nehmen, kam von Friedrichsfeld her die 48jährige Frau Aſtor aus Rheinau mit einem Kinderſportwagen, in dem ein Kind im Bettchen lag, gefahren. Benz fuhr äußerſt raſch und vermochte das Nad nicht mehr reühzeitig anzuhalten. Die Frau Aſtor geriet durch das Heranſauſen des Rades in Verwirrung und konnte ſich trob ſicht⸗ licher Bemühung nicht mehr weit genug nach rechts retten. Mit ungeſtümem Anprall ſtieß das Motorrad den Kinderſport⸗ wagen etwa 10 Meter auf die Seite und die 2 Zentner ſchwere Frau flog links hinüber an die Telegraphenanlage, wo ſie nur noch ſchwach ſtöhnend aufgefunden wurde. Wunderbarer Weiſe blieb das aus dem Wagen geſchleuderte Kind, abgeſehen von ge⸗ ringen Hautabſchürfungen, völlig unverſehrt. Der Motorradfahrer Benz ſelbſt wurde vom ſauſenden Rade in den Straßengraben ge⸗ worfen, das Rad aber kam erſt in einer Entfernung von 20 Meter zum Stillſtand. Benz trug im ganzen Geſicht Hautabſchürfungen davon. Heute machte er geltend, daß Frau Aſtor das Unglück verur⸗ ſacht habe, da ſie mit dem Ausweichen zu lange hätte. Allein nach den Ausſagen der Zeugen kann das Vorbringen des Benz nicht zutreffen. Auch bekundete der Sachverſtändige, Diplom⸗ ingenieur Naber, daß Benz die zuläſſige Fahrgeſchwindigkeit von 15 km an der ohnehin ſehr ſchmalen Straßenkurve bedeutend über⸗ ſchritten habe. Wenn auch möglichermeiſe die Getötete in ihrem Schrecken nicht raſch genug die rechte Sraßenſeite zu erreichen ver⸗ mochte, ſo ſei dies noch lange keine Entſchuldigung für die grobe Fahrläſſigkeit des Angeklagten. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten, deſſen leichtſinniges Verhalten ein Menſchenleben koſtete, eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 10 Monaten. Es erging Urteil: 3 Monate Gefängnis, an welcher Strafe 8 Tage Unterſuchungshaft ab⸗ gerechnet werden.(Verteidiger:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger.) Der Verſicherungsagent Friedrich Z. aus Hanau war 3 Wochen lang bei einem Verſicherungskonzern in Ludwigshafen a. Rh. tätig. In ſeiner großen Notlage fälſchte Z. zwei Verſicherungsanträge durch Beifügung unrichtiger Namen und ließ ſich dafür die Provi⸗ ſionen in Höhe von 75 Mk. auszahlen. Außh kaſſierte er unbefugter Weiſe 70 Mk. Verſicherungsgelder ein, die er nicht ablieferte, ſon⸗ dern für ſich verbrauchte. Der Angeklagte behauptete heute, daß er das Geld zur Zahlung einer Geldſtrafe verwendet habe, um die im Falle der Nichtzahlung drohende Gefängnisſtrafe zu umgehen. Das Urteil lautet: 10 Wochen Gefängnis. M. * Mannhelm, 7. Nov.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. Sc.) Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Dr. Leſer, Vertreter der Anklage⸗ behörde: Referendar Dr. Kampp. Der 25jährige verh. Kaufmann Jakob Eller aus Ludwigs⸗ hafen a. Rh. ſuchte ſich auf leichte Art ſeinen Lebensunterhalt zu erwerben. Bei verſchiedenen hieſigen Kaufleuten, denen er ſich als zahlungsfähiger, in beſten Verhältniſſen ſtehender Geſchäftsmann vorſtellte, und dabei vorſpiegelle, daß er ein gutgehendez Laden⸗ geſchäft betreibe, machte Eller namhafte Einkäufe in Zuckerwaren, Schokolade, Seife u. dgl. Durch ſein ſicheres, gewandtes Auftreten gelang ihm die kreditweiſe Ueberlaſſung der Waren im Werte von mehreren hundert Mark. In Wirklichkeit hatte aber Eller gar kein Ladengeſchäft, er zog vielmehr auf Meſſen und Märkten umher und verſchleuderte die Waren zu billigen Preiſen. Das Geld verwendete Eller für ſich, ohne an Befriedigung der Gläubiger zu denken, die nun um ihre Waren betrogen ſind. Wegen Betrugs wu'de der ſchon wegen Urkundenfälſchung vorbeſtrafte Angeklagte zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis und zu den Koſten verurteilt. M. Das Abenkeuer in Weſterland A3wei elegante Berliner Frauen, um die Dreißig, reiſen ſchrank⸗ kofferbewaffnet, ee e Weſterland, lernen auf einer Reunion einen intereſſanten Mann kennen; man trifft ſich am Strand, man tanzt, er nimmt den Tee bei den Damen, die mit ihm flirten und ihn als Begleitung goutieren. Eine junge Provinzlerin aber verliebt ſich in ihn; wozu wäre man ſonſt 22 Jahre alt. Sie ver⸗ loben ſich in den Dünen; wozu wären ſonſt Dünen da? Er aber 91 eines Tages in ihr Zimmer, will ſich erſchießen, ſein Bankier ei mit ſeinem geſamten Hab und Gut durchgebrannt; nicht einmal ſeine Hotelrechnung könne er mehr bezahlen. Das gute Mädel gibt ihm ſchnell 200 Mark. Aber, erklärt er, er könne es doch nun nicht mit ſeinem Gewiſſen vereinbaren, exiſtenzlos wie er ſei, vor ihren ehrbaren Vater zu treten und um ſie anzuhalten. Sie gibt ihm das ihr zur Verfügung ſtehende Geld, etwa 4000 Mark, damit er ſich eine Exiſtenz gründen könne. Er reiſt ab. Am nächſten Tag finden die beiden Berlinerinnen ihre Koffer erbrochen, ihren Schmuck im Werte von mehr als 10 000 Mark geſtohlen. Der Ver⸗ dacht richtet ſich gegen den intereſſanten Herrn R. wei Angeklagte ſtehen vor Gericht. 1 0 85 ungeſund, beide Kinder aus be Familien. Des einen Vater war Bürgermeiſter, der andere 55 heimrat. Der Angeklagte R. hat hier auf dem Wilhelmsgomnaffin das Abiturium gemacht, ging dann wegen einer Tänzerin nach 5 weſtafrika, machte den Feldzug gegen die Hereros mit, bekam 15 Schwarzwaſſerfieber, kehrte zurück, ſpielte in Monte Carlo, 1 Blumenexporteur in Nizza, kommt nach Deutſchland, heiratet, 85 braucht die Mitgift ſeiner Frau, 60 000 Mark, in zwei Monaten. 3 läßt ſich ſcheiden, längſt hat ſich ſeine Familie von ihm losgeſagt, 1 begeht nun Darlehnsſchwindel, Hochſtapeleien, Wechſelſchiebunge und macht mehrmals Bekanntſchaft mit dem Gefängnis. Danebe ſchreibt er ein„Evangelium der Saat“, in dem er darlegt, daß Gie anhäufungen Sünde ſeien und jedes Mittel recht, um dieſe zu ve mindern Der andere,., brachte es bis zum Fahnenjunker, erlitt dan einen Straßenbahnunfall. Das Gehirn wurde verletzt; eine völlig Konzentrationsunfähigkeit tritt ein. Er muß die Karriere auittieten im Jahre 1904, und führt nun ſeit zwanzig Jahren Prozeß mit 75 Straßenbahn wegen Entſchädigungen und Aufwertung. Er 5 Landwirt werden, will es nicht, fährt nach Monte Carlo und begeh nun einen Betrug und Schwindel nach dem anderen. Zeugen ſind drei Frauen. Da iſt die eine beſtohlene D a (die Freundin befindet ſich zurzeit in Rom), berufslos bei den Elten lebend, in einer koſtbaren, ſeidenen Enveloppe; dann kommt a Leumundszeugin die geſchiedene Ehefrau des Angeklagten, die er ihr Geld brachte, heute eine ſchlichte kluge kaufmänniſche Angeſtellin die ihn ſchont, und zuletzt das ſunge Mädchen, eine Maria Güte:„Ich fühle mich nicht betrogen“, ſagt ſie immer wieder, „ich glaube nicht, daß er ein ſchlechter Menſch iſt.“ Das Gericht ging über den Antrag des Staatsanwalts hinaus, hielt den Angeklagten R. lt.„Berl. Tagbl.“ auch des Betruges 55 dem jungen Mädchen für überführt und verurteilte ihn zu 2 Jahren Zuchthaus. K. wurde gemäß 8 51 freigeſprochen. Jranzöſiſches Militärpolizeigericht Landau vom 6. Nov. den Taglöhner Karl Röſch aus Goſſersweiler wegen einem franzöſiſchen Flugzeug, das am 7. Oktober in der Nähe K Kaplaneihofes bei Bergzabern notlanden mußte, einen Armecrevolbe geſtohlen haben. Röſch will den Revolver bei einem Spaziergang zeige erſtattete und ihn verhaften ließ. aus Graz, wurde wegen Diebſtahls von Silbergeſchirr, Wäſche uſte die er um 300 Franken weiterverkaufte, zu 6 Monaten Gefängnis bei Bewährungsfriſt verurteilt, der Arbeitsloſe Joſef Geſſell an Straßburg wegen Ausgrabens abgeſchoſſener franzöſiſcher Infanterie geſchoſſe(Diebſtahl von Militärgut) zu einem Monat Gefängnis, Unter dem Vorſitz des kommandierenden Generals der Infan teriediviſion, Guillaume, wurde gegen den franzöſiſchen Komman. danten Leberger aus Kaiſerslautern wegen fahrläſſiger Tötung verhandelt. die Vernehmung des Angeklagten und 5 geladene Zeugen ergab, daß Leberger am 30. Auguſt im Perſonenwagen 50 paſſierte. ſeinem Wagen die 5 Jahre alte Luiſe Nadinger derart, daß ſie 10 Meter weit geſchleift wurde, wo das Kind blutüberſtrömt liege. blieb. Das Kind ſtarb nach 2 Stunden in der Kaiſerslauterne, Klinik. Leberger will im mäßigen Tempo gefahren ſein und Alarm nichts gehört. Das Gericht verneinte die Schuldfrage und ſprach 4 1 frei, da hier lediglich ein unglücklicher Zufall vo iege. Ein Papageien⸗Spezialiſt Im Frühſahr und Sommer 1923 wurden in einer Anzahl J04 logiſcher Gärten Deutſchlands eigenartige Diebereien begangen. 505 Kriminalbehörden ſetzten alle Hebel in Bewegung, um den un legen. Geſtohlen wurden durchweg durch Einbruch wertvolle Pape geien, Kakadus, Faſanen und andere ſeltene Vogelarten. 1 gelang es, den Spitzbuben zu faſſen. Es iſt der 1898 zu Dresde geborene, ehemalige ſtud. chem. und angebliche Geflügelmeiſter. Wilhelm Mohr, der, wie 85 ſpäter herausgeſtellt, infolge einer kr 105 5 Veranlagung als Spezialiſt in Zoologiſchen Gärten jene Die Garten in Leipzig fünf lebende Amazonen⸗Papageien entwendet. das Dresden erlangte Mohr einen großen ſprechenden Kakadu, der 1l“ ſchöne Lied pfiff:„Ach, ich hab' dich ja nur auf die Schulter geküß 8 Das Gericht verurteilte den Angeklagten zu zehn Mona ten 10 1 fängnis, die mit bereits erkannten und noch zu erkennen 5 Strafen ſpäter vereinigt werden. —ñ——— Spülwürmer bei Kindern. Frau Heimberg schreibt uns:. 155 kleines Mädchen sah sehr bleich aus, war dauernd unlustig und litt 1 ˖ unter Verdauungsstörungen. Da ich das Abgehen von Würmern in Regenwurmgröße feststellte, kaufte ich Wurm Schokolade„Me und nach dem Genuß von einigen Packungen war das KRind mobi hatte wieder eine gesunde Hautfarbe. Wurm-Schokolade„Meho drücklich verlangen) kostet 50 Pig. 6 in Apotheken u. Drog. e 2d396 Solche Freundſchaft, wie die Dichter ſie ſchildern und das Herz ſie erſehnt, kommt leider ſelten bor in der Welt; und wer ſie nicb ſelbſt gefunden, glaubt nicht daran. Bodenſtedt. 5 r zum Tode verurteilte Elefant Ein malaiiſches Sittenbild Von Henry Schmidt⸗Stölking In den unter holländiſcher Oberberrſchaft ſtehenden malauſchen Reichen der immergrünen Oſtküſte Sumatras feierte die mohamme⸗ daniſche Bevölkerung ein aroßes Feſt. Und bis ſpät in die warme Nacht hinein ertönte in allen Kamponas(Dörfer) der„Gamelang“. das inländiſche Orcheſter, nach deſſen melodiſchen Klängen phantaſtiſch geſchmückte Tänzerinnen mit lautem Sange die geſchmeidigen Elieder anmutig drehen und winden. Denn es war ein Taa der Freude, den alt und jung beging. Einer der letzten, die den von tauſend Füßen arg zertretenen FFeſtplan eines zwiſchen hohen Fruchtbäumen maleriſch gelegenen Kamponas verließen, war Aſſan. ein junger Malaie. den der Sultan als Hüter ſeiner beiden gezähmten Claipnten angeſtellt hatte. Und als er langſam, im weißen Lichte des vollen Mondes. am Saume eines leiſe rauſchenden Palmenhaines ſeinem Pondok(Hütte) zu⸗ ſchritt, erinnerte er ſich plötzlich einer groben Pflichtverletzung gegen ſeine großen Zöglinge. Denn im Rauſche der Luſtbarkeiten hatte er vergeſſen, ihnen ihre Abendmahlzeiten zu geben., die am„Hari beſgar“, dem Feſttage, ſtatt der ſonſt üblichen Gräſer und Kräuter, aus goldgelben Bananen und Zuckerrohr beſtand. Doch nun mochten die Tiere auch bis zur aufgehenden Sonne auf ihr Futter warten, denn er war zu müde, um jetzt noch irgend eine Arbeit zu verrichten. In ſeinem kleinen. auf niedrigen Pfählen ruhenden Holzhäuschen angelanat. warf er ſich ermattet auf die ſchmale Kapokmatratze und war bald feſt eingeſchlafen. Als er erwachte. war es ſchon länaſt heller Tag denn blendendes Sonnenlicht drang durch die breiten Luftſpalten am weit vorſpringenden Palmenblätterdache. Schnell ſprang er vom weichen Lager auf, nahm im nahen Fluſſe ein erfri⸗ ſchendes Bad. und eilte, gefolgt von einer Schar von Frauen und Kindern, die ſich am Schauſpiel der Fütterung der Elefanten ergötzen wollten, mit einem Korbe voll von der leckeren Koſt für die Tiere der Stelle zu, wo ſie auf weichem Raſengrunde mit gefeſſelten Vorder⸗ füßen unbeweglich ſtanden. Und belles Trompetengetön der arauen Koloſſe, das Aſſan wohl für eine freudige Bearüßuna halten mochte, empfino ibn. Doch es war der Ausdruck des Unwillens über die Vernachläſſigung des Wärters geweſen. Denn kaum hatte dieſer das in der Form einer„Acht“ kunſtvoll um die Fußgelenke des arößten Elefanten gelclungene Rottanſeil gelöſt, als das Tier wutſchnaubend ſeinen Rüſſel um den Leib des jungen Burſchen ſchlang, ihn hoch in die Luft emporhob. dann mit furchtbarer Gewalt zu Boden ſchleu⸗ derte und mit ſeinen ſchweren Füßen zu einer formloſen Maſſe zer⸗ trat. Mit Schreien des Entſetzens ſtürzte die Zuſchauermenge der Weiber und Kinder davon, und in wenigen Stunden hatte ſich die Kunde von der blutigen Tat des Elefanten. der ſich inzwiſchen in ſeine, dicht bei Aſſans Häuschen gelegene Behauſung. einen hohen Schuppen, begeben hatte, in den umliegenden Kampongs verbreitet. Und gewaltige Menſchenmaſſen ſammelten ſich vor dem Stalle des Gleſanten an. laute Verwünſchungen ausſtoßend gegen das wieder gefeſſelte rieſenhafte Geſchöpf, das in ſtiller Reſianation nun geſenk⸗ ten Kopfes daſtand: denn es war ja zahm und hatte die ungeſtüme Wildheit ſeiner in dichten Dſchungeln und Urwäldern frei umher⸗ ſtreifenden Brüder länaſt im Umaange mit Menſchen verloren. Doch das Verbrechen des Clefanten erforderte Sühne! Und das erbitterte Volk verlangte den Zuſammentritt des„Karabatan“, des hohen malaiiſchen Gerichtshofes, der unabhängig von der niederländiſchen Juſtis über freie Malalen richtet, und deſſen Urteilsſpruch ſelbſt der Sultan nicht anzufechten vermag. Als am anderen Tage unter großer Beteiligung des Volkes der zerſtampfte Aechn des armen Aſſan in die Erde gebettet war, traten die zehn Mitglieder des„Karabatan“, ehrwürdige Männer, Panggulus“— Dorfälteſte— und auch„Große“ des Reiches, zuſammen, um über den verbrecheriſchen Elefanten zu Gericht zu ſitzen. Denn wenn dieſer auch kein Menſch war, ſo glaubte man doch, daß er Verſtand wie ein Menſch beſäße und deshalb für ſeine Taten verantwortlich ſei. Und im ſchmuckloſen Raume des„Rumah Karabatan“, wo auch der bei inländiſchen Gerichtsverhandlungen nie fehlende„Kontrolleur“, der erſte hol⸗ ländiſche Gerichts⸗ und Polizeibeamte einer Landſchaft auf Suma⸗ tra, ſich eingefunden hatte, verurteilte man den Elefanten nach kurzer Beratung einſtimmig zum Tode. Denn er hatte nach dem Berichte vieler Augenzeugen ſeinen Wärter, der ihm immer ein guter Pfleger geweſen war, in plötzlichem Wutanfalle grauſam getötet. Auch war es möglich, daß die Seele eines verſtorbenen ſchlechten Menſchen in dieſes Tier gefahren war, das, einem böſen Drange folgend, weiteres Unheik unter der Menſchheit an⸗ richten konnte. Ein ſolch gefährliches Weſen verdiente keine Gnade. Und deshalb mußte es ſterben! Auch der„Kontrolleur“ des Lan⸗ des hatte der Verurteilung zugeſtimmt, denn er fühlte ſich nicht berufen, für die Begnadigung eines böſen Tieres einzutreten, das der„Karabatan“ für zurechnungsfähig hielt. Als am Spätnachmittag des folgenden Tages die Sonne weiß⸗ glühend auf die Wipfel ferner Waldesrieſen herabſank, hatte ſich eine tauſendköpfige Menge in bunten Feſtgewändern auf der gro⸗ ßen Wieſe vor der Elefantenbehauſung angeſammelt, wo die Hin⸗ richtung vollgogen werden ſollte. Aber auch Europäer waren bul weither in ihren leichten Pflanzergefährten herbeigeeilt, um 151. ernſter Würde dem ſeltenen Schauſpiele beizuwohnen, das 92 75 im Lande freier Malaien verſtändlich erſchien. Der Sultan g ul liſation, im Glanze der untergehenden Sonne weit hinaus! Land leuchtete, hatte ſich entſchuldigen laſſen. Als der zum Tode durch die Kugel verurteilte Elefant in feſte Umzäunung auf dem Richtplatz geführt war und ſeine fragend und voller Unruh über die vielen Menſchen ſchweifen des als ahne er ſein trauriges Schickſal, trat das höchſte Mitglied a⸗ Karabatan als Vertreter des Sultans aus dem Kreiſe der 10 laiiſchen„Häupter“ und verlas mit lauter Stimme das loße braunen Landesherrn unterzeichnete Todesurteil. Und aten dez Stille herrſchte im verſammelten Volke, als auf einen Wink die greiſen Urteilsverkünders drei Milizen des Sultans ſich über 1 Umzäunung ſchwangen und mit geladenen Gewehren vor demeſ ner zurückweichenden Tiere niederknieten, kurz zielten und dann 5 1 gaben. Ein peitſchenartiger Knall durchzitterte die Luft und en; drei Kugeln in den Kopf getroffen, brach der Elefant zuſammie noch ein kurzes Zucken der mächtigen Glieder und er war 85 3 Nachdem man dem gerichteten Tiere die koſtbaren Stoßzähne a es gebrochen hatte, um ſie dem Sultan gzu überliefern, ſenkte man e⸗ in eine tiefe Grube an jener Stelle, wo es ſeinen Hüter tötet hatte. des Auf Befehl des Sultans wurde aber am frühen Morge gald neu anbrechenden Tages der andere Elefant weit in den uren geführt und auf einer lichten„Sawah“, wo die erſten Sterei⸗ einer großen Herde von graſenden Elefanten ſich zeigten, der F heit übergeben. eine Literatur n n, * Nang. Eine Erzählung aus Kamerun von J. Ittmaſer Evangel. Miſſionsverlag, G. m b., Stuttgart.— Nana, der te und Liebſte ſeiner Mutter, kommt als Soldatenkoch Dunla. deutſchen Schutztruppe und ſpäter in eine Miſſionsſchule in„ de Seine wechſelvollen Erlebniſſe geben manchen Aufſchluß, 1. gene deutſche Schutzherrſchaft in Komerun ſich einführte, wie das die Regiment auf die Neger wirkte, wie ſich dieſe einerſeits ſchwer erſeits ungewohnten Einſchränkungen ihrer Freihelt fanden. andere an⸗ den ſtarken Schutz, die ſtrenge Gerechtigkeit, die Fortſchritte Schule del und Wandel wohltuend empfanden, wie Miſſion und An⸗ ihren Weg in Nanas Heimat fanden. Das iſt aus eigener een, ſchauung, mit reichem kulturgeſchichtlſchem Materjal veruw lebendig dargeſtellt. Beide vornehme Erſchei⸗ 2 Das franzöſiſche Militärpolizeigericht verurteilte in ſeiner Sitzung Waffendiebſtahls zu einem Monat Gefängnis. Röſch ſoll. auf der Straße gefunden haben. Er gab damit mehrere Schüſſe 80 und hätte dabei beinahe einen Bauer erſchoſſen, der darauf An Der franzöſiſche Unteroffizier der Fremdenlegion, Joſef Weiß Neuſtadt nach Kaiſerslautern fahrend, die Dorfſtraße Frankenſtein Leberger fuhr in der Mitte der Straße und erfaßte mit ſignale gegeben haben. Die Zeugen dagegen haben von dem Signal kannten Spitzbuben ausfindig zu machen und ihm das Handwerk 70 tähle begangen hatte. So hatte der Angeklagte aus dem Zoolcgiſchzn deſſen weißer, ſteinerner Palaſt, ein Zeichen abendländiſcher. die gen 1 27J2 ³ ²·¹ ¹wi ²⁰¹ẽꝛ-m... ̃ꝗ M. ̃¾—-üä ñ „Wuntag, den 9. November 1925 neue Mannheimer FJeitung[morgen⸗Nusgabe/ 7. Seike. Nr. 519 75 der erſte Sportlehrgang des deutſchen Kanuverbandes von 115 duf, Anregung des Niederthein areiſe n genner Fadion deranſtalere ereſſengemeinſchaft Kölner Kanuvereine Mitte Oktober en auf erſte Muſterſportlehrgang bedeutet einen weiteren Mark⸗ trebenden dem Entwicklungswege dieſes unaufhaltſam aufwärts⸗ Muſterlehr zungen Waſſerſportverbandes. Wie wichtig derartige waren do gänge ſind, bewies die überraſchend hohe Teilnehmerzahl; Reiches— faſt 100 lernbegierige Mitglieder aus allen Gauen des planes oſchienen, die bei Eröffnung des umfangreichen Unterrichts⸗ teinick on dem unermüdlichen Verbandsvoxrſitzenden Franz führung(Göln) auf herzlichſte begrüßt wurden. In ſeiner Ein⸗ taſchen nd Ueberſicht über die.K..⸗Bewegung ſchilderte er den Charakter erdegang des Verbandes, den zuſammenſchließenden Rennſport und die Vielſeitigteit des Kanuſportes im Waſſerwandern, er intern Kanuſegeln und Faltboot⸗Wildwaſſerſport, ſowie die in lichen a enalen Repräſentantenſchaft beſtehenden zwiſchenſtaat⸗ Aſchecho⸗Sl indungen mit Oeſterreich, Schweden, Dänemark und der bezeichnef owakei. Als Hauptzweck dieſes erſten Muſterlehrganges ü e Reinicke die richtungweiſende, vertiefte Heranbildung von Führ 1 ern und Helfern im..., die in den einzelnen Kreiſen und ereinen zünt 55 5 ind v en ähnliche Lehrgänge zur weiteren, techniſch verfeinernden gung deneerlichenden Erſtarkung der Verbandsmitglieder zur Bewäl⸗ großen ſportlichen Zukunftsaufgaben veranſtalten werden. duheben: den Reihen der vielſeitigen Vorträge ſind folgende hervor⸗ dbtelan Blankenſtein GHalle), der als Obmann der Kanu⸗ ſeine Ma des Halleſchen Rudervereins Böllberg in zäher Arbeit u Steg füblchaften, ſeit 1918 mit einzigartigen Leiſtungen von Sieg cechnik u erläuterte aus dem reichen Schatz ſeiner Erfahrungen lichen Schr Training im Kajakſport. In Anlehnung an den vorbild⸗ dentg wedenſchlag mit kurzem Kreuzpaddel im Rennboot(Schwe⸗ chn er Sporkwart des Hamburger Sportvereins St. Georg, Frainin eckleth, erklärte in feſſelnden Darlegungen Technik und drehſchla im Kanadierſport, insbeſondere die Steuerkunſt und den Vanderkanadter Stechpaddel im ein⸗ und mehrſitzigen Renn⸗ und D portwart herliner Georg Macknow erläuterte als Verbands⸗ ngen; ie Ausrichtung von Regatten und die Wettfahrbeſtim⸗ dein Kre aul Gleixner(Eſſen), der als Vorſitzender des Nieder⸗ ſpra 9 75 die wertvolle Anregung zu dieſem Lehrgang gab, während 45 ſportliche Gymnaſtik nach verſchiedenen Syſtemen, in keicht der Segelwart des.A. F. Speckhoff(duftedor Als berſtändlicher Weiſe ſportgerechtes Kanuſegeln erläuterte. bert Aien tungs⸗ und Ergänzungsſport empfahl W. Gom⸗ Kölner 0 das Fauſtkampftraining am Doppelendball. Der unterricht portarzt Dr. med. G. Zimmermann belehrte und matiſche ete über Sportmaſſage und richtige Atmung, deren ſyſte⸗ wird, wäftllege und Ausübung noch immer nicht ernſt genommen Verban Arend Stadtmedizinalrat Dr. W. Schnell Galle), der als Datlegungeortarzt des D..V. gewonnen wurde, in tiefſchürfenden Wider 558 die ſportärztliche Beratung behandelte, alles Für und erörterte Trainings und der Trainingsüberzüchtung und uſammenarbeit mit dem Trainingsleiter empfahl ethiſche ade die Vielſeitigkeit des Kanuſports für die kulturelle, arbeltete nd geſundheitliche Förderung des Volksganzen heraus⸗ ſaab in Der Vorſizende der J. Köln, Aſſeſſor W. Janſen: Uber die Haltvollen Ausführungen einen geſchichtlichen Ueberblick Fr ge d. geſamte Jugendbewegung und erörterte die brennende ſtehung er Jugendführer und die verantwortungsvolle Heran⸗ hoffnun zur Selbſtbeſtimmung und innerer Wahrhaftigkeit unſeres üb anpalken Nachwuchſes. Mit einer tiefgründigen Abhandlung ſich der piſation des Wanderſportes und der Kanuſtationen führte Verbeſſerwwerkehrswart des D..V. ein, der großzügige, praktiſche tur un ungen und Neuerungen für Bootshausbau, Verkehrslitera⸗ noch die anderführer vorſchlug, wonach der Verbandsvorſitzende polog eubrtertanſtallung von Kanukampfſpielen und des Waſſer⸗ mit vie, Vorleſungen und Vorträge wechſelten in angenehmer Weiſe 10755 Judloniiſchen Muſtervorführungen durch Meiſterfahrer auf der Schüllern chwimmbahn, wo ſie bei den zahlreichen lernbegierigen Groß wie ſeminariſtiſche Uebungen wirkten. ſtellerz en Anklang fanden die Vorträge des bekannten Schrift⸗ und der Bethe r(München) über Wildwaſſerfahrten im Faltboot furückgeke ericht des ſoeben von der deutſchen Spitzbergenexpedition fahrten ehrten Dr. Ankerſen(Rürnberg) über ſeine Faltboot⸗ Ler 8 erforſchten Gebiet. neuen Wi ehrgang bot eine reiche Fülle nachhaltiger Anregungen, dusgemertſeens und veredelten Könnens, das weiter verbreiket und freudiger 10 werden wird, zum Nutzen wander⸗ und kampfſpiel⸗ aufbau; aſſerſportjugend— ein feſter Stein mehr zum Wieder⸗ unſerer inneren Volkskraft. die deutſchen Rampfſpiele 1926 in Röln 5 Köln i Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen veranſtaltet in ettkäm:abre 1926 die zweiten Deutſchen Kampfſpiele. In heißen um den Ten wird die Jugend auf allen Gebieten der Leibesübungen Nücſicht Siegespreis ringen. Willkommen ſind alle Deutſchen ohne Lie 8 er Staatsangehörigkeit als Teilnehmer und Zuſchauer. s hindurch, in der Zeit vom Sonntag den 4. Juli Aülner onntag, den 11. Jüli 1926 werden die Wettkämpfe im K tadion und in anderen ng y Sportſtätten des alten heiligen Winte ſich gehen. n Trf er⸗Wettkämpfe am Titiſeſe vom 23. bis 26. Januar 1920, m 12 bie 5 vom 28. bis 31. Januar 1926, in Partenkirchen 14. Februar 1925 werden vorangehen. nationgle eſen Spielen, die alle vier Jahre wiederkehren, ſoll ſich der ſlompiſche und kulturelle Gedanke, der den alten griechiſchen und 215 Spielen zugrunde gelegen hat, mit neuem, mit deut⸗ ſiel der den erfüllen. Ein Bindemittel unſeres Volkes, ein Hoch⸗ ſollen diee dend, eine tief erlebte Bekundung des National⸗Gefühls beligen Neichklele ſein. Die Deutſchen, diesſeie⸗ und jenſeits der ttennt urckichggrenzen und die Deutſchen über See, wenn auch ge⸗ ünſtliche 5 Gegenſätze politiſcher Anſchauungen und durch vielfach ſinden. zrenzziehungen, ſollen ſich in ihnen innerlich zuſammen⸗ ir gehören zueinander und wollen uns deſſen bewußt Im Si dahre 1026 dieſer inneren Gemeinſchaft ſollen die Kampfſpiele im alle vereinen, die deutſch denken und deutſch ſeſt von Verdhängig von Landeszugehörigkeit, von politiſcher Rich⸗ eſt aller Berbandemitgliedſchaft, ſo wie im Jahre 1922 das Volks⸗ ruft in Geruſchen ſein. Das hoffentlich baldigſt wieder befreite Köln abuagen echet mit dem Deutſchen Reichsausſchuß für Leibes⸗ Herz für alle deutſchen Turn⸗ und Sportfreunde, ja alle, die ein auch leben flege und Erhaltung unſeres Polkstums haben, wo ſie Für 8 Teilnahme auf. M 3. 5 Kampfſpiele wurde folgendes Programm aufgeſtellt: eſſegelünde: Jugendwanderung, Fackelzug vom Neumarkt zum dern, 9920 vormittags: Segeln, Golf, Reiten: nachmittags: Ru⸗ ſeiern der Verggen, Kanu, Fußball, Reiten; abends: Begrüßungs⸗ 11 0 de in verſchiedenen Sälen. hebe 0 i: vormittags und nachmittags: Geräteturnen, Gewicht⸗ Erauen) e Rugby, Schlagball, Fauſtball, Handball 0 e Olf. abends. Peuiz Wie am Tage vorher; nachmittags noch Schießen; 95 u11 8 Feſtabend in der Meſſehalle. da A Jugendvorführungen. ll, Tenni i: vormittags: Handball, Tennis; nachmittags: Hand⸗ Sasd. Juf; Horkey(Endrunde), Rugby(Endrunde. tadion i: vor- und nachmittags: Tennis; abends: Feſtſpiel im nis: 781 2 vormittags: Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, men, Radfegmittags: Leichtathletik, Handball(Endrunde), Schwim⸗ 11 Tennis; abends: Rheiniſcher Abend. li: Leichtathletik, Schwimmen, Radfahren, Tennis, ung und Siegerehrung; abends: Schlußfeier im Gür⸗ Automobilſport * Oeſterreich beteiligt ſich nicht an der Aukomobil⸗Fünfländer⸗ fahrt. Dieſer Tage fand in Paris eine Sitzung der Delegierten der Automobilklubs von Deutſchland, Oeſterreich, Italien, Frankreich und der Schweiz ſtatt, um die Bedingungen für den Automobil⸗Fünf⸗ länderkampf, der im Auguſt 1926 in Mailand vor ſich gehen ſoll, endgültig feſtzulegen. Leider konnten ſich die Oeſterreicher nicht mit der Hauptbedingung, alle dieſenigen als Gewinner zu betrachten, die eine feſtgeſetzte mittlere Geſchwindigkeit in der jeweiligen Kate⸗ gorie erzielen, einverſtanden erklären. Da trotz ernſthafter Be⸗ mühungen keine Einigung erzielt werden konnte, entſchloſſen ſich die Oeſterreicher der großen Fahrt im nächſten Jahre fern zu bleiben. Als Erſatz hierfür beabſichtigen die Oeſterreicher gemeinſam mit dem jugoflawiſchen Automobilklub eine Alpenfahrt Ende Juni 1926 zu veranſtalten. * 14050 Km. im Flugzeug zurückgelegt. Der italieniſche Flie⸗ gerhauptmann de Pinedo iſt mit ſeinem Monteur Campanelli am Donnerstag abend auf dem Rückweg von ſeinem Rieſenflug Rom-MelbourneTokio—Rom in Aleppo gelandet. Er trat die Rückreiſe in Tokio am 17. Oktober an, und gebrauchte zur Bewäl⸗ tigung der 14 050 Km. langen Strecke Tokio—Bagdad 18 Tage. Der Geſamtflug wurde in 14 Etappen zurückgelegt. Die Haupt⸗ etappen waren: Schanghai, Hongkong, Saigon, Bangkok, Ragoon, Kalkutta, Benares, Delhi, Bender⸗Abas, Bouchir und Bagdad. Lediglich in Saigon war de Pinedo wegen Reviſion ſeiner Maſchine zu einem dreitägigen Aufenthalt gezwungen, während er im Uebri⸗ gen jeden Tag eine Flugſtrecke von durchſchnittlich 1150 Km. zu⸗ rücklegte. 8 * Ueber den atlantiſchen Ozean mit dem Flugzeug. Die bei⸗ den italieniſchen Fliegerofftziere Caſagrande und Ranucc ſind am Donnerstag in Genua geſtartet mit dem Ziel Rio de Janeiro in Südamerika. Der Flug führt die beiden über Gibraltar, Kana⸗ riſche und Kapverdiſche Inſeln, Sankt Paul, Pernambouco nach Rio de Janeiro. Die Geſamtſtrecke beträgt 9600 Km., davon führen ausſchließlich mehr als 8000 Km. über den atlantiſchen Ozean. Winterſport Deutſche Winterkampfſpiele im Schwarzwald (Winter⸗Olympiade 1926) Die bisher noch offene Frage über die Einteilung der Termine zu den Deutſchen Winterkampfſpielen im Schwarzwald 1926 iſt nun⸗ mehr endgültia durch die letzten Tagungen des Deutſchen Eislauf⸗ verbandes in Dresden und anſchließend des Reichsausſchuſſes für Leibesübungen in Berlin gelöſt worden. Danach erfahren die in dem kürzlich vielfach veröffentlichten Einladungsſchreiben des Reichsaus⸗ ſchuſſes enthaltenen Einteilungen eine Veränderuna, ſoweit die Reihenfolge der beiden Orte Triberg und Titiſee in Frage kom⸗ men. Die bisherigen Veröffentlichungen. wonach Titiſee anfange und Triberg folge, ſind ſchon darum unzutreffend. weil bisher eine endaültige Feſtleaung noch nicht erfolat war. Die endgültigen Titiſe e, das die Kampfſpiele in Eisſchnellauf, Eisbocken. Eis⸗ ſchießen und Rodeln hat, vom 28. bis 31. Januar. Der zwiſchen liegende 27. Januar iſt als Reiſetag von Triberg nach Titiſeee vorgeſehen. Alle anderen Meldungen. die zu verwi ten geeignet ſind und aus nicht unmittelbar informierten O ſtammen, ſind unrichtig. Die offiziellen Mitteilungen werden neben der Ausſchreibung durch den Reichsausſchuß ausſchließlich durch die Kampfſpielausſchüſſe in Tribera und Titiſee bezw. die beauftragten ſportlichen Organiſationen ausgegeben werden. * Großer Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über 30 km. Der große Dauerlauf über 30 km iſt durch die Hauptverſammlung des Ski⸗Club Schwarzwald in Todtnau wieder dem Gau Hoher Schwarzwald zur Durchführung übergeben worden. Der Gau, der auf eine reiche Erfahrung zurückblicken kann, erhält den Lauf damit im vierten Jahre. Ueber den Termin, der vermutlich entgegen früheren Daten erſt in die zweite Hälfte des Winters fall 15 eventuell ſogar erſt hinter den Verbandswettläufen auf d eld⸗ berg, um den Läufern die ganze Trainingsmöglichkeit des Winters zugute kommen zu laſſen, wird die Gauverſammlung des Gaues Hoher Schwarzwald in Triberg am 8. November entſcheiden, ebenſo über Ort und Zeit der Gauwettkämpfe, die letztes Jahr in Triberg waren. Kleine Sportnachrichten * Houben fährt nach Amerika. Der ausgezeichnete deutſche Kurzſtreckenläufer Hubert Houben wird einer Einladung des Millroſe Athletic Elub in Newyork folgen und am 5. Januar von Hamburg aus mit dem Dampfer„Deutſchland“ die Ueberſeereiſe an⸗ treten. Da der erſte Start des Crefelders erſt am 4. Februar in Newyork erfolgen wird, hat Houben noch ausreichend Zeit, ſich zu akklimatiſieren. Er wird im Dollarlande ſelbſtverſtändlich mit den beſten Sprintern der neuen Welt zuſammentreffen und, wie feine Siege über die damals in beſter Form befindlichen Paddock und Murchiſon gezeigt haben, ſicher mit gutem Erfolge. Wie lange die Reiſe ſich ausdehnen wird, iſt vorläufig noch nicht bekannt. Auch die Dispoſitionen über die weiteren Starts Houbens in Amerika ſind noch nicht getroffen, ſondern werden erſt an Ort und Stelle verein⸗ bart werden. Houben wird in Amerika ſich der Unterſtützung des einſtigen Weltmeiſters Sheppard, des durch ſeinen Start 1912 in Berlin auch hier bekannten Olympioniken erfreuen, der ihn im Namen des Millroſe AC. deſſen Leiter er iſt, eindeladen und ihm auch in Amerika mit Rat und Tat zur Seite ſtehen wird. Die Zu⸗ ſtimmung der Sportbehörde iſt von Houben nachgeſucht und wird ihm zweifellos erteilt werden. Literatur „ Die Turn⸗ und Sporkbücherei. Eine Bücherauswahl für Turn⸗ und Sportvereine. Heinrich Meuſel, der bekannte Bücher⸗ wart der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen hat eine ſorg⸗ fältige Zuſammenſtellung einer Auswahl der beſten, für die Anlage einer Turn⸗ und Sportbücherei als Grundſtock geeigneten Bücher ſich unbeſtreitbar ein Verdienſt erworben. Angeſichts der ungeheuren Fülle der täglich anſchwellenden Literatur uüber Turnen und Sport bedeutet es geradezu eine Erleichterung, von kundiger Hand diejeni⸗ Termine ſind jetzt die folgenden: 5 Triberg, das die Kampfſpiele in Bobſleigh und Eiskunſtlauf hat, vom 23. bis 26. Januar, gen Bücher bezeichnet zu ſehen, die als die u. htigſten gelten können. Das Verzeichnis iſt von der bekannten Sportbuchhandlung Auguſt Reher, Berlin NW. 7, Dorotheenſtraße 23, zu beziehen. Safiaefi Beilage Nr. 39 Montag. den 9. Noremßer Zum Moskauer Schachturnier Das am Montag, 9. November, in Moskau beginnende internationale Schachturnier muß als das bisher spielstärkste aller Zeiten angesprochen werden. Deutschland wird durch Dr. Emanuel Lasker den chemaligen langjährigen Weltmeister sowie durch den jungen Berliner Meister Sã⸗ misch vertreten werden. Weiterhin beteiligen sich von den in der interationalen Schachwelt bekannten Meistern der jetzige Weltmeister Capablanca Kuba, ferner Bogol⸗ jubowy-Rußland, Grünfeld-Osterreich, Marshall- Amerika, Reti-Oesterreich, Rubinste in Polen, Dr. Tartakower Polen, Torre Mexiko und Dr. Vidmar⸗ Vugoslawien. Zu diesen Werden sich noch Zirka 10 russische Spieler gesellen, deren Zusammensetzung aber noch nicht genau feststeht. Jedenfalls werden diese Spieler aber, die aus einem Vorturnier ermittelt werden, eine ansehnliche Spielstärke besitzen, wWenn sie auch naturgemäß ihren Lands- mann Bogoljubow nicht erreichen, der vor einigen Wochen ein nationales Turnier in Leningrad sicher zu seinen Gunsten entschied. Bogoljubow hat den übrigen internationalen Spie- lern gegenüber den Vorteil, die Spielweise der zahlreichen Russen genau zu kennen. Darum muß man Bogoljubow als gekährlichsten Rivalen, für den jetzigen und den früheren Weltmeister ansehen. Trotz allem muß man aber Dr. Lasker und Capablanca die größten Chancen einräumen und es steht zu erwarten, daß das Turnier sich wieder zu einem Wett- kampf zwischen beiden zuspitzen wird. Dr. Lasker hat mit großer Siegeszuversicht die Reise nach Moskau angetreten, doch war Capablanca nicht weniger selbstbewußt. Von den übrigen Meistern sei nur Dr. Vidmar hervorgehoben, der in- folge seines zeitraubenden Berufes sich nur selten an Meister- turnieren beteiligen kann, dann aber immer sehr gut ab- schnitt. Auch Rubinstein und Reti gehen nicht ohne Aus- sichten in den Kampf. Marshall hat zuletzt in Europa ge- zeigt, daß seine Schwächeperiode vorbei ist, und von Torre, dem jungen Mexikaner verlautet, daß er auf eigene Kosten nach Moskau gekommen ist. Sämisch, Tartakower und Grünfeld haben schon oft Proben ihres Könnens gezeigt, be- sonders Sämisch könnte bei etwas mehr Beständigkeit einen ernsten Gegner abgeben. Die Schachspieler der ganzen Welt werden die Ergebnisse von Moskau mit Spannung erwarten und der Turniersieger, falls es Capablanca nicht selbst ist, ist dazu berufen, den Weltmeister um den Titel zu treffen. Aus dem Schachleben. „ Weltmeister Capablanca. Auf der Durchreise nach Woslhau hielt sich der Weltmeister Capablanca einige Tage in Bärlin auf und gab dort im Café Zielka mehrere Simul- kervorstellungen. Am ersten Tage gewann er von 30 Partien in 4½ stündigem Kampfe 19, verlor eine und machte 10 remis. Am zweiten Tage gewann der kubanische Großmeister von 30 Partien in 5 Stunden 22, machte 3 remis und verlor keine. Unter den Gegnern des Weltmeisters befanden sich sehr starke Amateure. Das internationale Groſßmeisterturnier in Moskau nimmt am Montag, den 9. November, seinen Anfang. Die Turnier- leitung hat der Sekretär der Schachabteilung der Union der Sowjetrepubliken namens M. Jeremejew. Torre hat sich be- reit erklärt, die Hinfahrt auf eigene Kosten zu bestreiten. Aus einem Vorturnier, das bereits im September begann, Sol- jen unter sechs russischen Meistern die beiden Sieger zum Großmeisterturnier zugelassen werden. 727 * Eine Erklärung Dr. Emanuel Laskers. Capablanca hatte bei einem Intervie in London von einer Vorbedingung ge- sprochen, die ein Match zwischen ihm und Emanuel Lasker zur Voraussetzung habe. Dazu gibt Emanuel Lasker in Kagans Neuesten Schachnachrichten eine Erklärung ab, an deren Schlusse es heißft:„Capablanca gibt uns in seinem Interview seine Meinung über sich selbst. Er sollte lieber auf das Urteil hören, das die Schachwelt fällt. Da würde er entdecken, daß nach diesem Urteil er nic hit in einer Nische einsam steht, hoch thronend über dem Gewimmel, sondern angeschen wird als ein aus der Geschichte des Schachspiels organisch gewachsener Mensch, ohne die anderen Meister nicht denkbar, mit Vorzügen und Mängeln behaftet, dessen Rang in der Reihe der Meister noch keineswegs feststeht. Capablanca sollte seine Meinung den realen Faktoren, die Ereignisse zustande bringen Unterordnen. Seine Aeuße- rungen sind überheblich und daher nicht angetan, Geschichte zu machen. * Länderkampf. Der Wettkampf zwischen Holland und dem Rheinisch-Westfälischen Schachverband, der in Nym⸗ wegen an 61 Brettern in 2 Gängen ausgetragen wurde, endete mit dem Siege der deutschen Vertreter, und zwar mit Zu- sammen 63¼.58½. Partie Nr. 259 (Aus dem Meisterschaftsturnier in München— Oktober 1925) Weiß: Gebhard Schwarz: Schindlen 1. dz2—d4 8g8—16 16. bꝰec3 Leg8—eb 2. 8g1—13 9) g7-g6 17. e4—e5 c5—C5 3. 02—04 1I8—g7 18. g2—g4 b7—-b6 4. Sbi-c3—0 19. 12—14 Tas-es 5. e2—el d7-dõ 20. Le7—16 Sas—-b5) 6. h2—h3 e7—es 21. LII—ds SbSsc 7. d4αẽ dceõ 22.—15 Lee-c8 8. Ddid5 TfGÆds 23. Ihi—ei Sc6-a5 9. Lei—g5 9) 1dꝗ- es8 24. e5—e6 I7 e6 10.——0 c7-c6(0 9) 25 5g6 h/g6 11. Stace5 Tesce5 26. Ldꝗag6 Te8—f8 12. Tdi-d8S- Tes—es 27. g4—85 Leœsd7 13. LgSNCT6 Tededũ 28. Tel—e4) Ld7—es 14. LIEds Sbs—-a6 29. Lgöce8 TIGNe8 15. Lds-e7 Lgyc3 5) 30. 85—g86 Aufgegeben! 9) 1. Besser-—cd, da der Angelpunkt der Stellung auf ds ruht.— 2. Wenn Weig gleich den Beö nimmt, 80 erhält Schwarz mit Tes ein bequemes Gegenspiel.— 3. Schwarz ist gezwungen, die freie Turmlinie preiszugeben.— 4. Ein ge- fährlicher Tempoverlust. Besser Wwar hi-h6. Auf den Text⸗ Weiß einen Bauern und erhält Angriffsspiel,.— 5. Um später freilich erfolglos den Be4 zu blockieren.— 6. Ein fruchtloses Manöver, das auf den Punkt 04 gerichtet ist.— 7. Droht Thꝗ.— 8. Schwarz hat gegen den vernich- tenden Angriff überhaupt keine Verteidigung mehr. Partie Nr. 260 (Aus dem Meisterschaftsturnier in München— Oktober 1925.) Weiß: Schindler Schwarz: L. Schmittk 1. d2—- di d7-ds 18. Sf3—es Ld7-es 2. C2—c04 e7—e6 19. Kgi—hI) Sgöe5 3. 8g1—13 17—15 20. ddces Leg-hS 4. Sbi-3 7cb 21. 83—g4 SfGg4 5. e2—e3) LIS—d 22. Sfꝛ2cg4 Lhs&g4 6 LII—ds DdS—6 23. 111—g1 Kgs—h8 7. b2—b3 Sbs—-d7 24. De2—f2 Dhö—h5 8. Lei-b2 Sgas—e7 25. 1g1—83 5) Leo7- dꝗ) 9. Ddi—e2—0 26. TIgacg4 DhõSeg4 10.—0 g7—g5 27. Tat-g1 Ldd—h4 11. Sc3—41 85—4 28. Df2—f1 Dga—h5 12. Sf3—e1 Dfé—hE 29. Df1—h3 118—g8 13. g2—g3 Sd7—f6 30. Tg—fi) 1988—g5 14.—14 clñ 31. L52—ei Tas—88 0 5 25 32. ez—e4 Lh4—12 0 0 C4.——0 17. Sdi—12 Leb—d7 1. Besser zuerst LeI—4. Hier hätte der Läufer stark estanden.— 2. Hier steht der Läufer auf einem verlorenen osten und kommt nicht mehr zur Geltung.— 3. Ein zweck⸗ loser Zug.— 4. Ein schwacher Zug, der einen Bauern kostet Es mußte Ses& g6 geschehen.— 5. Ein Fehler, der sofort die Qualität und hiermit zugleich auch die Partie kostet.— 6. Broht Lhd.— 7. Vergebliche Hoffnung auf eine Opfer⸗ möglichkeit.— 8. Ein erbaulicher Abschlub mit Damenopfer. 8. Seite. Nr. 519 Neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe) Montag, den 9. November 1925 Lanòdwitl ſchaſt Hopfenernke in Elſaß⸗Cothringen Der geſamte diesjährige Ertrag der Hopfenernte in Elſaß⸗ Lothringen wird nach den Angaben des ſtatiſtiſchen Landesamts auf 24624 Doppelzentner berechnet gegenüber einem Ernteergebnis von 33870 Dz. im Vorjahre. Der Durchſchnittsertrag pro Hektar beläuft ſich auf 10 Dz. gegenüber 13,2 Dz. im Jahre 1923. Der geringere Ausfall der Ernte iſt den ungünſtigen Wittrungsverhältniſſen und den Verheerungen der Blattlaus zuzuſchreiben. Trotzdem iſt der Geſamtwert der Hopfenernte von 67 Millionen Frs. im letzten Jahre auf 108 Millionen Frs. geſtiegen, der Preis eines Doppelzentners von 2000 auf 4400 Frs. für gute Ware. Dieſes günſtige Reſultat haben die elfäſſiſchen Hopfenpflanzer in erſter Linie den deutſchen Aufkäufern zu verdanken, während die franzöſiſche Regierung zum Schutze und zur Förderung des elſäſſiſchen Hopfenbaues bis heute noch ſo gut wie nichts unternommen hat. Karkoffelkrebs Wie durch fachliche Bodenunterſuchungen feſtgeſtellt wurde, iſt in der Gemarkung Almend(der Gemeinde Bad Dürkheim gehörig), der Kartoffelkrebs vorhanden. Es wird darauf hingewieſen, daß die verſeuchten Stellen äußerſt vorſichtig behandelt werden müſſen. In der Gemarkung Diedesfeld wurde lt.„Edenkobener Zeitung“ eine neue Karkoffelkrankheit feſtgeſtellt. Es handelt ſich um die ſogenannte Rhizoktoniakrankheit. Der Erreger der Krankheit iſt ein Pilz, deſſen Pilzfäden einen purpurbraunen Ueberzug auf den Kartoffeln bilden. Die ſo befallenen Kartoffeln halten ſich nicht im Lager, ſondern gehen in die ſogenannte Rhizoktoniafäule über, indem der Pilz an den verletzten Stellen der Kartoffeln oder durch Poren in das Innere der Knollen eindringt. Zur Bekämpfung dieſes ver⸗ derbenden Pilzes iſt die Beſchaffung von geſundem Saatgut ratſam. Der Karkoffelkrebs in der Saarpfalz Die Bekämpfung des auf der Gemarkung St. Inbert aufgetretenen Kartoffelkrebſes muß in ausgiebiger Weiſe geſchehen. Die gefährliche Krankheit war im vorigen Jahre ſchon aufgetreten. Auf Grund einer Verordnung der Regierungskom⸗ miſſion müſſen die 5 Hektar verſeuchte Gebiete vollſtändig ge⸗ ſperrt werden. Um dieſes Gebiet wird ein weiteres Sperr⸗ gebiet von rund 15 Hektar gelegt, in dem für die nächſten fünf Jahre keine Kartoffeln gepflanzt werden dürfen. Um dieſes Ge⸗ biet kommt dann noch ein Beobachtungsgebiet in einem Umfang von 10 Hektar, wo nur Verſuche mit krebsfeſten Kartoffeln gemacht werden dürfen. Die Stadt ſelbſt ſtellt zu dieſem Zweck einen Kre⸗ dit von 3000 Franken zur Verfügung. Neues aus aller Welt — Das Weib ohne Kopf. Auf der Freiburger Meſſe wurde in einer Schaubude bekanntlich das„Wunder“ einer Frau ohne Kopf vorgeführt(die auch auf der Mannheimer Meſſe zu ſehen war). Wie dieſes Wunder zuſtande kam, hat weder der Beſucher des Zeltes, noch der Zaungaſt erfahren. Alle, die vor Neugier brannten, ſollten ſich aber ſagen, daß der Reiz einer Meſſe nicht im Verkünden wiſſenſchaftlicher Wahrheiten liegt, ſondern im Ver⸗ blüffen, Aufſchneiden und Renommieren beſteht und daß eine Meſſe ohne Bluff und Tricks überhaupt keine richtige Meſſe iſt.— Die erwähnte Schaubude wurde von Freiburg nach Baſel transportiert, um auch die„Vasler Beppi“ das Gruſeln zu lehren. Die Illuſion „Das Weib ohne Kopf“ erregte auch in der Budenſtadt am Riehen⸗ ring begreifliches Aufſehen: die Vermutungen und Anſichten über die Schauſtellung gingen weit auseinander. Einige behaupteten, das Weib ohne Kopf lebe tatſächlich, während andre von einer Wachs⸗ figur mit feinſinnigern Mechanismus ſprachen. Am letzten Freitag erhielt nun der Schaubudenbeſitzer zu ſeinem nicht geringen Er⸗ ſtaunen eine anonyme Poſtkarte, auf welcher ihm in kurzen Worten zu verſtehen gegeben wurde, daß, falls er ſeine Bude bis zum Abend nicht abgebrochen hätte, dieſelbe geſtürmt werde. Dem erſchrockenen Schauſteller blieb nichts anderes übrig als der Pollizei vom Inhalt dieſer geheimnisvollen Karte Kenntnis zu geben. Als nun am Freitag abend die Vorſtellungen zu Ende waren, und in der Budenſtadt bereits Ruhe eingekehrt war, ſammelte ſich vor dem„Weib ohne Kopf“ eine unüberſehbare Menſchenmenge, da im Laufe des Abends bekannt geworden war, daß einige Bur⸗ ſchen das Ding zu erſtürmen ſuchen würden. Gegen ½10 Uhr war die Anſammlung derart angewachſen, daß die Sekuritasmannen poli⸗ zeiliche Verſtärkung herbeirufen mußten. Innerhalb weniger Minuten waren denn auch von ſämtlichen Polizeipoſten die verfügbaren Mann⸗ ſchaften zuſammengezogen, und kurze Zeit nachher rückten ſie mit Gummiknütteln bewaffnet, zur Räumung der Budenſtadt aus. Die Polizeimänner hatten jedoch noch nicht den Gummiknüppel aus dem Rockärmel herausgeholt, als die Demonſtranten wie Spreu im Wind auseinanderſtoben. Ueber Nacht ſtellte die Polizei Poſten zur Sicherung der Meſſezugänge auf. Wie am Freitag, ſo ſammelte ſich auch am Samstag abend nach Meſſeſchluß eine enorme Menſchen⸗ menge vor dieſer Schaubude an, ſo daß die Polizei neuerdings zur Vermeidung allfälliger Ruheſtörungen herbeigezogen werden mußte. Trotz den mehrmaligen Aufforderungen des P ioffiziers, den Platz zu verlaſſen, verblieben annähernd 2 000 Perſonen an Ort und Stelle. Der Offizier des Polizeidetachements ſah ſich hierauf ge⸗ nötigt, den Befehl zur Räumung des Budenplatzes zu geben. Als aber auch die verſtändnisvollen Ermahnungen der ausrückenden Polizei⸗ ein, was die ungeheure Menſchenmenge unter Pfeifen und J0fen zum fluchtartigen Verlaſſen des Platzes dewog. Mittlerweile zene aber während dieſer Säuberungsaktion durch Polizeimänner 02l Detektive fünf Verhaftungen vorgenommen werden. Es han rſo⸗ ſich um halbwüchſige Burſchen, die nach der Feſtſtellung ihrer* nalien wieder auf freien Fuß geſetzt wurden. Somit wird der jährigen Meſſe ein gerichtliches Nachſpiel folgen. 9 — Fundekreue. Ein rührender Vorfall wird aus Ande rmie gemeldet: Ein Andernacher Bürger batte eine Hündin während hochträchtig war. nach Engers a. Rh., einem oberhalb Andernach g der anderen, rechten Rheinſeite gelegenem Städtchen verkauft. Die 12 Tage ſah nun ein Herr morgens gegen 7 Uhr eine Hündin. die 0 ſtändig naß war, vom Rheine herauf kommen mit einem zur Hündchen im Fana und um eine Straßenecke verſchwinden. n Rärtſels Löfung eragab ſich ſpäter. Die Hündin batte nämlich Engers ſieben Junge geworfen und dieſe im Laufe einer Nacht 1 lich wieder in das Haus ihres ehemaligen Herrn gebracht. Natſirl war die Hündin. die nicht nur den ganzen Weg von Engers bis ge ſiebenmal gemacht, ſondern auch noch ſiebenmal den bei Andernen ſehr breiten Rhein mit einem Jungen im Maul durchſchwomme hatte, vollſtändig am Ende ihrer Kräfte. Nur unter Hilfeleiſten durch den Tierarzt iſt es möaglich geweſen. das Tier am Leben zu 25 halten. Der ehemalige Beſiter hat darauf dem Käufer in Ennen telephoniert, er möge ſeinerſeits bereit ſein. den Kauf rückgängig 05 machen, denn die Hündin ſei ihm nicht mehr feil und der Käufer angeſichts dieſer Hundetreue und Anhänalichkeit an den frühere Herrn auch ſofort einverſtanden. die — Auch ein Jubiläum. Was im Weſten Deutſchland⸗ „Kirmes“ bedeutet, muß man wiſſen, um folgendes Jubiläum 1 verſtehen, das dieſer Tage in Werlte im Oldenburgiſchen geſene wurde. Dort erſchien in dieſem Jahre ein Karuſſellbeſtzer aus Vech zum 50. Male zur Werlter Kirmes. Grund genug, um die eane Kirmes zur Huldigungsfeier für den braven Kaxuſſellbeſitzer ör machen. Und nicht nur das Privatpublikum, dem der Karuſſelbeſthe, 50 Jahre hindurch im wahrſten Sinne des Wortes die Köpfe 200 dreht hatte, auch die Gemeinde intereſſierte ſich ganz offiziell für da Jubiläum. Sie ließ dem Jubilar einen— Lorbeerkranz überreiche (um den ihn jeder Dichter beneiden wird) und ernannte ihn außet⸗ Ja, ja, Verdienſt muß doch Verdien bleiben Herausgeber, Drucker und Derleger: Druckerei Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeltung, G. m. b.., Mannhelm, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. 5 Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen Tinz Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; 5 Kommunalpolnuiitk und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport— für Handelsnachrichten und d männer erfolglos blieben, ſetzte eine Gummiknüttelattacke Neues aus aller Welt: Willy Müller; dt. übrigen ꝛedaktlonellen Teil: Franz Kircher; für Anzeigen: Z. Bernhat Manbein grösste III Enorme Mengen Texſilwaren sehr billig. Eine Höc uIm Eingang sehenswerie Auslagen 62727 ˙ EII — Pietef die Orosse SfOfL-Bfe Massenvertauf Pocter Velour de laine reine Wolle in sehr aparten Streifen, 130 em breit darunter ganz wertvolle reiswürdigkeil affen „ßnÿůnß0éö. . 1 90 Mark Qualitäten.. Mũtr. 1 großer Posten Hemdentuch ea 80 em breit, gutes Fabrikat, la. Bleiche Meter nur Meter Pfg. nur 1 großer Posten leider-Veloufine in schönen Mustern, gutes Fabrikat 1 Posten Hauskleiderstoffe gute Strapazierware in schön. Streifen ca 100 em br. Meter 1 28 Pig nur Mk. Hainw. 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Die Einſicht der Mittellungen des Grund⸗ buchamtes, ſowie der übrigen, die Grundſtücke bezw. die Grundſtücksanteile betreffenden Nachweiſungen, insbeſondere der Schätzungs⸗ urkunde iſt jedermann geſtattet. betreffenden Nachweiſungen. insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt ſedermann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſowelt ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteige⸗ rungsvermerkez aus dem Grundhuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteigerungs⸗ termine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger wiberſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Ffeſtſtellung des ge⸗ ringſten Gebots nicht berückſichtit und bei der Verteilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläubigers und den üb⸗ rigen Rechten nachgeſetzt werden. Dielenigen, welche ein der Verſteigerun entgegenſtehendes Recht haben. werden auf⸗ gefordert, vor der Erteilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilig: Einſtellung des Verfahrens herbelzuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des verſteigerten Gegenſtandes tritt. 50 Beſchreibung der zu verſteigernden Grund⸗ ſtücke bezw. der Grundſtücksanteile: 28,. Beſtandsverzeichnis J: Mietseigen⸗ tum je ½. Lagerbuch⸗Nummer: 1147, Flächeninhalt 42 Ar 80 Quadratmeter Acker⸗ land, 22. Gewann im hint. Grund, Schätz ung 850 RM., Lgb⸗Nr. 1247, Fl.⸗Inh. 24 Ar 91 Quadratm. Ackerland, 15. Gewann im vorderen Grund, Schätzung 650 RM., Lab.⸗ Nr. 1329/1. Fl.⸗Inh. 3 Ar 66 Quadratm. Hof⸗ raite, 7. Gewann zwiſchen der Mannheimer⸗ u. Wormſerſtraße hierauf ſteht: a) ein 2ſtöck. Wohnhaus mit Schienenkeller, b) ein Schopf mit Schweineſtällen, c) ein einſtöckiger Lager⸗ ſchuppen m. Knleſtock, d) ein einſtöckiger Stall mit Knieſtock, Schätzung 8400 RM. mit und 7500 RM. ohne Zubehör; Lgb.⸗Nr. 1294, Fl.⸗ Inhalt 16 Ar 83 Quadratm. Bauplatz, 4. Ge⸗ wann nördlich der Wormſerſtraße, Schätzung RM. 3850. e B. Grunbbuch Wallſtadt, Band 33, Heft 30, Miteigentum je 405ù2000, Lab.-⸗Nr. 1900, Fl.⸗ Inhalt 4 Ar 10 Quadbratm. Bauplatz. 4. Ge⸗ mann nördlich der Wormſerſtraße, Schätzung RM. 240. 5¹ Marnheim. den 28. Oktober 1928. Bad. Notariat 6 als Nachlaßgericht. A. Grundbuch von Wallſtadt, Band 16, Heft 3 umfaſſend 557 Hektar Wald und Felbd, Zwangsversteigerung Dienstag, den 10. November 1925, nach⸗ mittags 2 Uhr, werde ich im Pfandlokal Q 6, 2, hier, gegen bare Zahlung im Voll⸗ ſtreckungswege öfſentlich verſteigern; 10808 1 Gewindeſchneidmaſchine mit 19 Saß Ge⸗ windebacken, 1 elektr. Motor 4 PS. mit Schalttafel und Aulaſſer, 1 Revolverdreh⸗ bank, 1 Sohlenaufnühmaſchine(beſtimmt), 1 elektr. 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Die Gemeindejagd 2. Die Entenjagd umfaſſend 80 Hektar Wieſen, Gewann Waid und Speck Großſachſener⸗ und Leutershauſer Gemarkung. Als Bieter werden nur zugelaſſen, Per⸗ ſonen die einen Jagdpaß beſitzen, oder durch ein ſchriftliches Zeugnis nachweiſen können, daß der Erteilung eines Jagdpaſſes nichts im Wege ſteht. Der Entwurf der Jagdpacht⸗ verträge liegt zur Einſicht der Beteiligten auf dem Rathaus auf. Großſachſen, den 5. November 1925. Bürgermeiſteramt: Maner. Geſucht 20764 Dartle-Ware gegen Kaſſe 9719 von Fritz Hoppe K 1, 13. 222— Verkaufe e 1. kom iner ————— Leihbibliothek Brockhoff& Schwalbe G1,9 7C(((ĩ ²˙AAAA Deutsche, engli., iranz und itallen. Bücher züge und änke, Neue Eischeinungen werden siets 9847 sotort auigenommen im Abonnemeni(Begęinn jedetzeit): monatlich von Mk..— an 8118 jähtiien„„ 18.— Außer Abonnement: Berechnung tagewelse ſehr gut erh. 3 5 St. l. Auch nach auswuätts. Lesebeding. gr. u ft Kleinſeldſtr. 38. 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Was diesen Eilm anbetriift, so ist er lunger 1 er Meann cin einer der schönsten, den fleißige Kino- 8 5 1 rer; Ei 2 7 15 Ein Wascherutdehen Alies Dieller; Ein dbesucher unter vielen schönen Filmen in letzter Zeit gefunden haben werden. 5 ee Else von Der Film ist et für K'f te Chenler Bedee lemnetfee er Film ist etwas für Kenner und für Balh, Birgeler fetee, Stench n e gendeht Uen; solche die große kKünstler sche Ansprüche uelz Fleury, Schauspieler: i Wütgen; de erg eppunf See dee Narate an den Fim stellen. Die Handlung ist deige Frauule de à Roche: Hlans Godecie; Die Marquise, 8 Macstedear a Busch; Die Herzogin v. Coigny: Lene so ideenteich, die Audpee derseſben so prächtig, daß man bei Abwicklung 0 eine; Heumee; inre Tochter? Elvira Frdmann; Auet: Frit Kiawig killie: Der eite Ozt an rercon. des Films manchmal vor Entzücken in die Hände klatschen möchte. 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