Fne 12— re Montag, 9. November Habsbeprele: In Mannheim und Umgedung jrei ins aaen durch die Poſt monatlich.⸗M..80 ohne Derhactenn, Hel eventl. Aenderung der miriſchaftuchen eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölf „zwölfmal. Femprech⸗Anſchlüſſe Nr. 7941. 7942. 7948. 7944 u. 7945 heſtige Kämple mit den druſen Wie aus Jeruſalem gemeldet wird, halten die Druſen das nte Gebiet zwiſchen Damaskus und Homs beſetzt. Die Tätig⸗ 5 05 Aufſtändiſchen richtet ſich hauptſächlich auf die Gegend von 15 DBaalbeck—Riack, um die Franzoſen bei Aleppo und im 10 rangebiet zu iſolieren. In dieſem Falle würden die von Haguwi mmenden Aufſtändiſchen Damaskus angreifen. Die Druſen würden 150 das Haurangebiet und gegen das Derſagebiet anrücken. Shelask t ſeinen Leuten Aleppo angreifen. Die Franzoſen, denen geſar keit zürde mi 5 drohende Gefahr klar iſt, haben die Entſendung von Verſtärkungen eſchloſſen. einer Times⸗Meldung ſind nun an den Haupteingängen von ſtarke franzöſiſche Abteilungen aufgeſtellt worden; darunter größt en ſich auch Truppen der Fremdenlegion, die zum Borſtoß Teil aus Deut ſchen zuſammengeſetzt ſei. Bei dem geſtrigen —97 der Aufſtändiſchen gegen das öſtliche Tor entwickelten ſich geſchl ige Kämpfe. Schließlich wurden die Angreifer in die Flucht wird agen. Mit den Ende der Woche eintreffenden Verſtärkungen General Gamelin 30000 Mann zur Verfügung haben. 8 In Beirut ſind die beiden amerikaniſchen Zerſtörer, die zum ſandt der amerikaniſchen Intereſſen nach Syrien ent⸗ wurden, eingetroffen. Syrien in den händen der Aufſtändiſchen einer Meldung der„Morning Poſt“ aus Beirut be⸗ diſchen. die den wirkſam zu bekämpfen. Für die Frühſahrsoffenſive bauten Bebctanslen eine Bahn von Deraa nach Boſra Eskiſchan. Die hätten jedoch die Hoffnung, während des Winters eine aͤndigung mit den Druſen zu erzielen. Gehängte Araber an Nach einer Meldung aus Damaskus ſind drei Araber, die emem ueberfall teilnahmen, bei dem ein franzöſiſcher Haupt⸗ e deutſche Antwortnote nach paris Berlin, 9. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Ant⸗ der 5 deutſchen Regierung auf die Entwaffnungsnote heute 8 tſchafterkonferenz dürfte, wie wir hören, bereits Eine Veröffentlichung des Notenwechſels wird ſcheinlich erſt dann ſtattfinden, wenn dieſer abgeſchloſſen iſt. Liwe Mahnung der hamburger Wirtſchaſtsführer ham achſtehende Erklärung, die von allen führenden Kreiſen des kanan chen Wirtſchaftslebens unterzeichnet iſt, wurde dem Reichs⸗ 5 Luther übermittelt: eine Anden Verhandlungen von Locarno wurde der Verſuch gemacht, d diaäberung der Staaten Europas durch eine Politik ver⸗ Le uch geenn Ausgleichs zu erzielen. Nur wenn ein ſolcher die Zeit gelingt, beſteht für die Wirlſchaft ganz Europas die Auesſicht, leidef k ſchwerſten Druckes zu überwinden, unter dem ſie noch heute in ſein ⸗das Ergebnis der Verhandlungen von Locarno iſt zurzeit wirkſchaf eſamtheit noch nicht zu überſehen. Uebereilt und für den ſchon 10 lichen Wiederaufbau Deutſchlands eſeſen wäre es daher, Kennnet ein Vertragswerk zu verwerfen, deſſen Bedeutung ohne dusſteher der geſamten Verhandlungen und ohne Kenntnis der noch der Fraaden Rückwirkungen nicht zu beurteilen iſt. Die Erörterung teſte Oehen einer noch im Fluſſe befindlichen Außenpolitik in brei⸗ des Fiellſentlichteit iſt ſtets mit gewiſſen Gefahren für die Erreichung zeichnetens der Beauftragten eines Landes verknüpft. Die Unter⸗ lebens en, die verſchiedenen Kreiſen des hamburgiſchen Wirtſchafts⸗ denklich daehören, halten es im gegenwärtigen Augenblick für be⸗ as noch nicht feſtſtehende Geſamtergebnis des Vertrags⸗ zum innerpolitiſchen Streitpunkt der Parteien zu machen. engliſche Stimmen über die Erleichterungen gumench dem diplomatiſchen Berichterſtatter des„Daily Tel.“ ver⸗ Aufgahe e alliierten Regierungen keine Anſtrengungen, um die Locarne der deutſchen Regierung in Bezug auf die Sicherung de⸗ deutf Vertrages zu erleichtern, da man foweit als möglich Woche Neuwahlen vermeiden wolle. Im Laufe dieſer ſceinlich rden die beabſichtigten Erleichterungen im Rheinland wahr⸗ and bis mütgeteilt werden. Es würde ferner genügen, wenn Deutſch⸗ mung 9 5 15. November eine befriedigende Antwort auf die Mit⸗ miſſion bie Botſchafterkonferenz gebe und wenn die Kontrollkom⸗ an November feſtſtellen könnte, daß Deutſchland die imordneten Maßnahmen angemeſſen durchgeführt habe. Da es hierfü auin eimer beträchtlichen Anzahl von Wochen bis zur vollendeten Suuwaffn n Kblne 5 Vedürſen b könne die fortſchreitende bechritt hallen Deutſchlands mit der etappenweiſen Räumung Köln⸗ land berez ken Der Berichterſtatter will erfahren haben, daß Deutſch⸗ 5 en 15 ſei, unverzüglich die nötigen Geſetze zu erlaſſen, um den Chef des Generals von Seeckt als Oberbefehlshaber in den eine⸗ d 5 umzuwandeln. logen nanln News“ ſagt in einem Leitartitel, man müſſe offen Lufeiggenn die Aliterzer Sienen ee vor der Welt Beweiſe ihrer ihrer Aöſicht en wollten, ſie dies durch prompte Verkündung vorde ltlaßten bezüglich der Rheinlandbefetzung tun könnten. Ein gehr len r und ſofort gefaßter Beſchluß, Köln zu räumen, würde Decarnon als tauſend bedeutende Reden, iun die Ratificierung de⸗ Weiſt zu Verkes durch Deutſchland zu erreichen und den Locarnoer zu beweiſen. ſich Syrien ſetzt größtenteils in den Händen der Aufſtän⸗ Die Zahl der franzöſiſchen Truppen genüge nicht, um die⸗ Abend⸗Ausgabe 9 Itniſſe 0 Für Anzeigen an deſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben —5 12550 FF——2 Berantwortung übernommen. Höhere Gewalt. ſracdaſte-Nebenſtellen Waldhoſſtrage 6. Schwetzinger 2215 Streiks, Betriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſat⸗ Jaße L4. Meerſeldſtraße 11.— Telegramm: Adreſſe aniprüchen für ausgefallene ader beſchränfte Ausgaben Beilagen: Sport und Spiel. Aus Seit und Leben Mannheimer Srauen-Seitung-Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der C ſe Iremdenlegionäre in Syrien mann getötet und mehrere franzöſiſche Soldaten verwundet wurden, öffentlich gehängt worden. Die Leichen wurden ſechs Stunden lang hängen gelaſſen und waren mit großen Plakaten behangen, die die Einzelheiten des Verbrechens enthielten. Ständiger vormarſch der Druſen Wie aus Jeruſalem gemeldet wird, nähern ſich die ſyriſchen Aufſtändiſchen bereits dem Grenzgebiet des Libanon. Die erſte Wir⸗ kung der Nachricht von dem erfolgten Wechſel im ſyriſchen Ober⸗ kommando iſt nach Meldungen der franzöſiſchen Blätter ein Ulti⸗ matum der Rebellen geweſen. Die Abberufung Sarrails ſei nicht geeignet, den ſofortigen Frieden zu bringen. Einer Newyorker Reutermeldung zufolge ſollen dort Meldungen über die Zerſtörung amerik. Miſſionsgebäude in Syrien eingetroffen ſein. Die Druſen ſollen die armeniſch⸗ſyriſchen Chriſten vertrieben haben. Die amerikaniſche Hilfskommiſſion für den nahen Oſten be⸗ richtet, daß die britiſchen Behörden in Paläſtina die Grenzen für Flüchtlinge aus Syrien geſchloſſen hätten. Unter dem Schutz der Hilfskommiſſion ſollen tauſende von Kindern abtransportiert werden. Frankreichs„königliche“ Beſtrebungen „Daily Mail“ will von zuſtändiger Seite aus Lauſanne erfahren haben, daß die franzöſiſche Regierung ſich bemühe, mit den aufſtän⸗ diſchen Druſenführern durch den Druſenvertreter in der Schweiz Fühlung zu nehmen. Frankreich ſoll danach angeblich vorgeſchlagen haben, einen Bruder des Königs Feiſal von Meſopotamien zum König von Syrien zu machen. Dieſer Vorſchlag ſei zwiſchen Feiſal und Painlevé in der letzten Woche beſprochen worden. die Lage in Marokko Wie aus Tanger gemeldet wird, iſt der engliſche Hauptmann Gardiner, einer der vertrauteſten Anhänger Abd el Krim's, vom Rif⸗ gebiet nach Tanger gekommen. Es geht das Gerücht um, daß er mit der Einleitung von Friedensverhandlungen beauf⸗ tragt ſei. Weiter heißt es, daß die Rifleute bei Schechauen konzen⸗ triert würden, um die ſpaniſchen Linien anzugreifen. 8 Lran reichs Finanzjorgen Ueber die Scunstag⸗Sitzung der Mitglieder des Finanzaus⸗ ſchuſſes der Kammer, die dem Linkskartell angehören, wird noah be⸗ richtet, daß in der Debatte allgemein zumAusdruck kam, der Aus⸗ ſchuß ſelbſt habe am Samstag nur deshalb keine Abſtimmung vorge⸗ nommen, um die einer Einigung nicht von vornherein zu zerſchlagen, da die Regierungsantwort einen außerordentlich ſchlechten Eindruck gemacht hätte. Malvy keilte in der Sitzung des Linkskartells mit, daß Painlevé zu weiteſtem Entgegenkommen be⸗ reit ſei und alle Gegenvorſchläge zulaſſen würde. Die Regierung ſolle ihre Vorſchläge ſo abändern, daß der Gedanke der Kapitalſteuer deutlich in die Erſcheinung trete. Der Finanzausſchuß ſetzte am Sonntag ſeine Beratungen fort. Painlevé beſtomd darauf, daß das Finanzgeſetz ſpäteſtens bis Don⸗ nerstag von der Kammer angenommen werde. Er ſei zu Entgegen⸗ komamen bereit und werde keinerlei Abänderungsvorſchläge von vorn⸗ herein ablehnen, vorausgeſetzt, daß ſie in den Rahmen ſeiner Vor⸗ ſchläge paßten. Der oppoſitionelle Abgeordnete Bokanowſki kriti⸗ ſierte den Regierungsentwurf, weil er eine neue Inflation mit ſich bringe.— In der Nachmittagsſitzung einigte man ſich nach langer Debatte auf eine Kompromißformel, die unbeſchadet einer ſcharfen Kritik der Regierung Gelegenheit bietet, die eingebrachten Abände⸗ rungsvorſchläge auszubauen. Auf Vorſchlag des ſozialiſtiſchen Abge⸗ ordneten Auriol wurde mit 17 gegen 14 Stimmen ein Antrag ange⸗ nommen, in dem es u. a. heißt, daß der Finanzausſchuß entſchloſſen ſei, jede Inflation zu wermeiden. Die Sonderſteuer dürfe jedoch nicht allein in einer Erhöhung der Einkommensſteuer beſtehen. Die Stabiliſierung des Franken ſei nur durch eine talſächliche und ge⸗ wiſſenhefte Garentie aller produktiven Kräfte und aller Formen des Reichtums geſichert. Die Regierung wird aufgefordert, daß ſie ein Projekt vorlege, das ſich den von der Linken eingebrachten Vor⸗ ſchlägen betreffend die Kapitalabgabe nähere. Die Rechte und die Kommuniſten ſtimmten gegen den Antrag. Um die Sanierung der franzöſiſchen Finanzen Der Vorſitzende des Finanzausſchuſſes der franzöſiſchen Kam⸗ mer Malvy erſtattete dem Miniſterpräſidenten Bericht über die Auf⸗ nahme des Finanzſanierungsgeſetzes im Ausſchuß. Wie das „Journal“ mitteilt, ſcheinen die Sozialiſten auf ihrem bereits ge⸗ ſtellten Antrag, der eime Kapitalabgabe vorſieht, beſtehen zu wollen. Loucheur ſoll den ſozialiſtiſchen Ankrag als Diskuſſionsbaſis anſehen. Als Malvy in der Ausſchußſitzung beantragte, aus dem Regierungs⸗ entwurf die Beſtimmung über die Erhöhung des Vorſchuſſes der Bemk von Frankreich herauszunehmen, trat keiner der Abgeordneten ierfür ein. Nur ein ſtimmte zu, daß der Regierungs⸗ entwurf als Diskuſſionsbaſis angenommen werde. Schließlich wurde beſchloſſen, Malvy und Lamouteux zu Painleve zu entſenden, um ihn über die Lage zu unterrichten. Nach der Ausſchußſitzung fand eine Sitzung der Vertreter des Linkskartells ſtatt, die bis 1 Uhr nachts dauerte. Havas meldet darüber, daß bei dem Verſuche, die vorliegenden ſozialiſtiſchen Anträge einſchließlich der Caillaux⸗Ent⸗ würfe mit einander in Verbindung zu bringen, noch kein endgülti⸗ s Ergebnis erzielt worden ſei. Die Auffaſſung der Mehrheit der ſusſchußmitglieder dürfte in einer heute eingebrachten Tagesord⸗ nung zum Ausdruck kommen. — 4 Beſtäligung der deulſchen Kulkuraulonomie in Eſlland. Das Miniſterkabinett in Reval hat den Beſchluß des deutſchen Kultur⸗ rates auf Durchführung der deutſchen Kuftürſelbſtverwaltung end⸗ gültig vollzogen. öi mer 8 Preis 10 Pfennig 1925— Nr. 520 reiſe nach Tarit bei Vorauszahlung prs einſp. nzeigen 0,40.⸗M. Reklam. Anzeig Kolonelzeile für Allgem. —4.⸗M. Kollektiv-Anzeigen werden böher berechne! oder für verſpätete Aüfnatzme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannheim. echnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht Das unruhige Nordafrika Von Dr. Friedrich Koch⸗Wawra Im vorigen Jahrhundert rollte ſich der„ſchwarze Faden des Geſchehens“, wie ihn eine alte iſlamitiſche Weisſagung nennt, planmäßig in Nordafrika ab. Die mohammedaniſchen Ber⸗ berſtaaten im afrikaniſchen Norden, die in loſer Einheit mit der Türkei zu einem ſchläfrigen Staatsweſen verſchmolzen waren, ver⸗ loren etappenweiſe ihre Gelbſtändigtelt an Frankreich. Zuerſt Algier in 1830, dann Tunis in 1881 und ſchließlich Marokko in 1912 wurden von Frankreich under Protektorat genommen und auf dieſe Weiſe erſt von der Türkei abgerückt und dann im Zeichen mehr und mehr ſchwindender Selbſtändigkeit dem protegierenden Mutterlande einverleibt. So ſchloß ſich der„europäiſche Protektionsgürtel“ reſtlos über Nordafrika zuſammen. Aegyypten iſt heute wenig mehr als eine engliſche Kolonie, Tripolis iſt ſtalieniſch, Tunis iſt ein fran⸗ zöſiſcher Vaſallenſtaat, deſſen Angehörige Heeresdienſte leiften müſſen und ſehr gegen ihren Willen im Kriege gezwungen waren, egen die Deutſchen zu kämpfen, die ihnen nie etwas getan hatten. lgier iſt eine franzöſiſche Provinz mit allen Rechten und Pflichten eines franzöſiſchen Departements. Marokko war bis 1912 Gegenſtand europäiſcher Verhandlungen und kam zum größten Teil an Frank⸗ reich. Es iſt bekannt, daß Deutſchland damals gegen ein Stück Land am Kongo auf ſeine Rechte in Marokko verzichtete. Vom Standpunkt der franzöſiſchen Koloniolpolitik war es für Frankreich politiſche Notwendigkeit, ſeine blühende Südprovinz Algier im Oſten und Weſten zu ſichern. Ein ſelbſtändiges Tunis im Oſten, das einer außerordentlich zeugungsfähigen italieniſchen Invaſtion offen ſtand, und ein ſelbſtändiges Marokko im Weſten, das dem„deutſchen und engliſchen Imperialismus“ keinen Wider⸗ ſtand entgegenzuſetzen vermocht hätte, waren die Gefahren. die Frankreich auf dem Wege des tuneſiſchen Protektorates und der enpliſch⸗franzöſiſch⸗deutſchen Verhandlungen bereits vor dem Welr⸗ kriege ſcheinbar beſeitigt hatte. Die Verhältniſſe lagen in 1914 dergeſtalt, daß die Verkündung des heiligen Krieges durch den Schei„ül⸗Iſlam in Nord⸗ afrika ungehört verhallte. Die Franzoſen— und auch die Engländer in Aegypten— hatten ihre Schützlinge ſo feſt in der Ge⸗ walt, daß dieſe nicht nur dem Aufruf keine Folge leiſten konnten, ſondern ſogar noch auf Seiten der Alliierten zu Felde ziehen mußten. So ſtand der Iflam in Nordafrika fünf Jahre lang auf Seſten der Entente, widerwillig, gezwungen, doch vollends außerſtande. ſich dieſem Zwang zu entziehen. Nur die Beduinen, die keine feſten Wohnſitze haben und ſich weit in die Sahara zurückziehen können, ſind bis auf den heutigen Tag ſelbſtändig geblieben und verweigern reſtlos jedwede Heeresfolge. 0 Der unglücklichſte von allen Machthabern in Nordafrika aber wurde der Letzigekommene. der Spanier, der mit dem Rifgebiet be⸗ glückt wurde. An den Rifkabylen brach ſich die Welle des euro⸗ päiſchen Protektionismus; am Spanier wird die Wut der Enterbten heute heimgeſucht. Und mit dieſem Kriege der Kabylen gegen und Fraitk⸗ reich wird praktiſch eine neue Phaſe des nordafrikaniſchen Protektio⸗ nismus eingeleitet. Wer mit den Verhältniſſen in Nordafrika vertraut iſt, den kann es kaum Wunder nehmen, daß gewiſſermaßen über Nacht ein Mann wie ein Held im ganzen afrikaniſchen Norden populär ge⸗ worden iſt. Verehet von allen. die mohammedaniſchen Glauben⸗ ſind, geliebt von der Jugend und den Frauen, beargwöhnt und ver⸗ unglimpft von den Franzoſen, hat er die Herzen im Sturm eraobert, und von Sinai bis zum Lande der Königin von Saba, von Caſa⸗ blanca bis Port Said und von Tunie bis Timbuktu hängt ſein Bild in jeder Behauſung. Es iſt Muſtonha Kemal Paſcha, mit den Eiſernen erſter und zweiter. der Befreier der Türkei, wie es unter den Bildern in arabiſchen Lettern heißt. Während die tuneſiſchen und morokkaniſchen Araber unfähig dem Verzweiflungskampf der Rifkabylen zuſehen müſſen— denn Frankreich verbietet ihnen, den Kabylen Hilfe zu leiſten— ruht ihr wohlgefälliges Schmunzeln auf dem Helden Kemal Paſcha, der aufs neue das alte arabiſche Zitat vom Türken beſtätigt hat: Deiman marid, mahu ſurarad... Ewig krank, doch niemals ſterben. Die türkiſche Hand laſtete einſt mit all ihrer rückſtändigen Schwere⸗ auf Nordafrika, und nur, weil eben der Türke innerlich verſumpft 85 und dahinvegetierte, konnte den Engländern un ranzoſen gelingen, ihre zweifelhaften Protektorate in Nordafrika zu 95 8 Nun ſind in den Jahren, da der Friede über Deutſchland und die Türkei hereinbrach, zwei Ereigniſſe in den Vordergrund ge⸗ treten, die Nordafrika bis heute an die Grenze des muſelmänniſchen Fatalismus in Erregung halten. Präſident Wilſon hatte ſo etwas wie das Selbſtbeſtimmungsrecht unterdrückter Völker verkündet, und es iſt den Arabern nicht entgangen, daß ein ſogenannter Völker⸗ bund das Licht der Welt erblickt hat, der es ſich zur Aufgabe machen foll, kleine Staatsweſen gegen die Uebergriffe der Mächtigen zu ſchützen. Die Strömung des Wiederſelbſtändigwerdens, die durch ganz Europa ging und die in der Tat eine Anzahl von ſeriöſen und komiſchen Staaten neu geſchaffen hat, brach ihre Wellen auch am afrikaniſchen Iſlam. Und die Brandung ſchlägt heute höher denn je. Die Ermordung des Sirdar in Aegypten, die Kämpfe der Fronzoſen in der Sahara, von denen die große Welt nichts erfährt. de Be⸗ ſtrebungen der tuneſiſchen Intellektuellen, die ihr Land vom fronzd⸗ 11 5 Protektorat loslöſen möchten, was gleicherweiſe ven den ranzoſen vertuſcht wird, der Kampf der Rifkabylen und die Er⸗ regung in Tripolis, ſind kleine, aber bedeutſame Sturmzeichen. Das.weite große Ereignis war die Geſundung der Türkei. Der kranke Menn war plötzlich von ſeinem Kran⸗ kenbett aufgeſprungen und lachte das geſunde Lachen der wieder⸗ geborenen Exiſtenz. Wie ſchon ſo oft. Die Türken zogen bekanntlich nach Lauſanne zur Verhandlung und brachten einen Frieden mit nach Hauſe, der verhältnijsmäßig günſtig genannt werden konnte. Der Staat Kemal Paſchas und der neutürkiſche Gedanke ſind heute das bedeutſame Gegengewicht innerhalb des feſtgenagelten Iftam in Rordafrika. Türkiſche Ideen und türkiſche Beſtrebungen gehen wie ein Lauffeuer von Mund zu Mund, türkiſche Eubleme zieren die Moſcheen und die Erdlöcher der Bettler und Schrift⸗ gelehrten. Im Innern Tunis, in den weißen Wüſtenſtädten Gaſſa nund, Medenine in der Jaſenſtadt Tozeur am Schott Oſcherid im be boer Kercuan und in Nefad wehen wieder kürkiſche Fahnen 5 85 Häuſern. Sie auszuhängen iſt verboten, und der bedächtige er hütet ſich. Schwierigkeiten in die Ruhe ſeines Daſeins zu tragen. Aber aller Augen ſind auf Stambul gerichtet, und die Möglichkeit, innerhalb der iflamitiſchen Welt eine neue Gemeinſchaft unter türkiſcher Führung zu begründen, wird in den Kaffeehäuſern ergiebig erörtert 2. Seitle. Nr. 520 neue Mannhelmer Zeltung[Abend⸗Ausgabe) 2 Montag, den 9. November 1925 Der gegenwärtige Krieg, den die Nifkabylen gegen Spanien führen, kann nicht ſo ohne weiteres mit den Worten des Generals Liautey„die letzte kriegeriſche Aktion der mohammedaniſchen Welt gegen Europa“ genannt werden. Gewiß, der Iſlam wird noch manche Aeußerlichkeiten abſtreifen müſſen, die ſich heute nur aus dem zähen Feſthalten an überlieferten Formen erklärt. Doch man darf nicht vergeſſen, daß die liberale Richtung, die von den Jung⸗ türken begründet wurde, derzeit— in Anlehnung an bolſchewiſtiſche Lehren— in Nordafrika und d nders von dem hochgebildeten Abd⸗el⸗Krim weitere Geſtaltung und neues Leben erhält. Der Alam iſt noch nicht tot Der Jollkrieg mit Spanien der Münchner dolchſtoßprozeß Als Sachverſtändiger wurde am heutigen Montag, dem 16. Verhandlungstag, Oberſt a. D. Schwertfeger⸗Hanno⸗ ver vernommen, der auch ein Gutachten für den parlamentariſchen utekecnee erſtattet hatte. Er betonte, daß er ſchon im Herbſt 1921 die begriffliche Unklarheit und Gefährlichkeit des Workes„Dolchſtoß“ gekennzeichnet habe. Er verlas dann den Be⸗ richt einer Sammelſtelle in Brüſſel über die Verpeſtung des Er⸗ ſatzes, der 1918 von der Heimat an die Front kam und führte aus, es ſei kein Zweifel, daß eine Revolutionspropaganda gegen den Geiſt der Mannſchaften beſtanden habe. Der Sachverſtändige rügte in erſter Linie an den Dolchſtoßheften die Faſſung der Titel. Er habe es beſonders bedauert, daß die Süddeutſchen Monats⸗ Berlin, 9. Novbr.(Von unſerem Berliner Büro.) Die hefte, deren vaterländiſche Bedeutung anzuerkennen ſei, das wich⸗ 989 5 Regierung. hat ihre Zollkriegsdrohung wahr gemacht und e von ihm angekündigten Maßnahmen in der Nacht vom Sonn⸗ tag auf Montag in Kraft treten laſſen. Damit ſind die offiziellen erhandlungen natürlich als abgebrochen zu betrachten. Es bleibt tigſte Tatſachenmaterial unter ungenauen, die Sache nicht treffen⸗ den Titeln zuſammengefaßt habe. Der Kläger habe im Laufe der Verhandlung den Mehrheitsſozialiſten auch ein volles und un⸗ bedingtes Ehrenzeugnis ausſtellen müſſen, Zu dem Verſuch der ſedoch zwiſchen beiden Ländern eine Fühlungnahme beſtehen, da auf beiden Prozeßparteien, das geſamte Problem der brozeſſualen beiden Seiten der Wunſch herrſcht, einen Ausweg aus der jetzt herr⸗ Möglichkeiten zu klären, müſſe er ſagen, daß er die volle Klärung ſchenden prekären Lage zu finden. ** Wie die„Berliner Montagpoſt“ aus Madrid hört, ſprach der deutſche Botſchafter wegen des von Spanien angekündigten Zollkrie⸗ ges am geſtrigen Sonnkag beim ſpaniſchen König vor. Die Antwort der deutſchen Regierung wurde in Madrid mit Spannun⸗ erwartet. Der ſpaniſche Wirtſchaftsrat erwartet die letzten deutſchen Vorſchläge. In Almoria lagerten 300 000 Fäſſer für die zunächſt keine Möglich⸗ keit zum Abſatz beſtehe. In Valencia und anderen Häfen lägen große Mengen bereits verpackter Orangen bereit. Fruchthändler ſei ungeheuer. hiſtoriſcher Vorgänge durch eine Progeßvberhandlung als pöllig un⸗ möglich erachte. Der Sachverſtändige wandte ſich gegen die Leiden⸗ ſchaftlichkeit, mit der das Dolchſtoß⸗Problem erörtert werde und führte aus, man ſollte von Männern, die an maßgebender Stelle geſtanden hätten, nicht als von Reichsverderbern, Verrätern, Toten⸗ gräbern des Reiches uſw. ſprechen, da hierdurch die politiſche Atmoſphäre vergiftet werde. Der Sachverſtändige erklärte dann u. a. zu den Theſen und Gegentheſen der Prozeßparteien, daß der Vorwurf, die Jührer der Arbeiter hätten von Anfang an auf Sabotierung des Sieges Der Schaden für die hingearbeitet, undeutlich formuliert ſei. Gegen die Behauptung, daß es den USp.⸗Führern darauf ankam, in den deutſchen Arbei⸗ Man glaube in Madrid, daß bereits eine leichte Entſpan⸗ tern den Glauben zu wecken, daß auch in den feindlichen Ländern nung eingetreten ſei. Nach Meldungen einiger Blätter habe die ſpaniſche Regierung die letzte deutſche Antwort am 5. November erhalten, als es bereits zu ſpät geweſen ſei, bereits vorbereitete Maß⸗ nahmen aufzuhalten. Jetzt würde die deutſche Antwort geprüft, ob ſie eine Verhandlungsbaſis biete. Reichstagspräſtdent Löbe über Amerika Ueber ſeine Eindrücke in Amerika äußerte ſich der zufückgekehrte Reichstagspräſident Löbe Preſſevertretern geaenüber dahin, die Auf⸗ nahme in Amerika ſei überall großartig geweſen. Auch in Canada Streikbewegungen der Munitionsarbeiter im Gange ſeien, ſei nichts einzuwenden. Es treffe auch zu, daß die Möglichkeit des Sieges durch die revolutionäre Arbeit an der Front untergraben wurde. Die Behauptung, daß die ſozigliſtiſchen Regierungen ſeit dem Zu⸗ ſammenbruch den klaren Tatbeſtand zu verdunkeln ſuchten, ſtehe mit den eigenen Erklärungen des Profeſſors Coßmann in Wider⸗ ſpruch. Ferner gehe auch die Schlußfolgerung, daß die deutſche Induſtriearbeiterſchaft durch Täuſchungen dahingebracht wurde, den Sieg nicht zu wollen, zu weit. Weiter erklärte der Sachverſtändige, daß es in der deutſchen Armee weniger Mißſtände gegeben habe, als in irgendeiner anderen Armee der Welt. Er müſſe entſchieden Verwahrung gegen die Auf⸗ hätten ſie nur freundliche Geſichter geſehen. Auf der Taauna der faſſung einlegen, daß die Meuterei der Marine bon Offisieren interparlamentariſchen Unjon gehörten die Deulſchen zu den höchſt ausgegangen ſei. Es ſei der ſchwerſte Fehler Vethmann⸗Hollwegs geſchätzten Mitaliedern. Bei allen Debatten ſtelle man ſie ſtets an die Spitze der Rednerliſten. Zur Aufgabe des Reichsbankpräſidenten Schacht in Amerika erklärte Löbe: Vielleicht kann man ſie ſo for⸗ multeren, daß wir für ſeine Abſicht. finanzielle Sicherungen zwiſchen beiden Ländern zu finden, ein günſtiges Feld ſchaffen belfen konnten. Von den Geſamteindrücken Amerikas erwähnte Löbe den unerſchöpf⸗ lichen Rohſtoffreſchtum der qamerikaniſchen Induſtrie und die un⸗ geheure Konſumkraft des Landes. Die agigantiſche techniſche und or⸗ ganiſatoriſche Entwicklung Amerikas ſchreite noch immer vorwärts. Löbe ſieht Eurova in dieſer Beziehuna hoffnungslos zurück⸗ geblieben und ganz außer Stande. Amerika ſe⸗ mals wieder einzuholen. Zum Locarnoer Abkommen er⸗ klärte der Reichstagspräſident u. a. wenn ein großes Friedensabkom⸗ men wie das von Locarno abgeſchloſſen werden könnte, ſo würde das Europa und Deutſchland Amerikas Sympathie. auch ſeine finanzielle Sympathie, ganz zurückgewinnen. Löbe bei Dr. Luther 81 Verlin, 9. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Reichs⸗ kanzler empfing heute gegen mittag den nachts aus Amerika zurück⸗ gekehrten Reichstagspräſtdenten Löbe zur Beſprechung der parlamen⸗ tariſchen Lage. Dr. Mataſas Privalfinanzen in den Kriegszielen geweſen, daß er ſich dazu bewegen ließ. die Veröffentlichung der Kriegsziele freſzugeben. Dadurch ſei der Cha⸗ rakter des Verteidigungskrieges verfälſcht worden. Sundesta; der höheren Beamten Am Sonntag wurde der Bundestag des Reichsbundes der höheren Beamten durch eine Feſtwerſammlung in der großen Halle des Rhein⸗ varks eröffnet. Der erſte Vorſitzende. Reich⸗miniſter a. D. Scho L. begrüßte die Verſammluna und dankte für das Intereſſe da⸗ Be⸗ hörden und Geiſtlichkeit durch Begrüßungsberatungen oder perſön⸗ liches Erſcheinen bewieſen hätten. Die Worte des Oberbürgermei⸗ ſters Adenauer waren auf Peſſimismus geſtimmt. Es ſehe noch nicht darnach aus., als ob die ſchönen Worte. die man zur Zeit der Locarno⸗Verhandlungen ausgeſprochen habe, in Grfüllung gehen ſollten. Den ſchönen Worten müßten die Taten folaen, wenn man zu den Worten Verkrauen haben ſolle.— Die Ffeſtrede hielt der Köl⸗ ner Univerſitätsprofeſſor Dr. Juſtus Hasdagen. Auch er ſprach ſich peſſimiſtiſch über die ſogenannten Auswirkungen des Vertrages von Locarno aus. Starken Beifall fand es, als der Vorſitzende in ſcharfer Form drei Forderungen der höheren Beamtenſchaft for⸗ mulierte: Die höhere Beamtenſchaft ſtehe unwandelbar treu zum Staale. Sie perwerfe den Streik, ſie verlange aber auch Sicherſtel⸗ lung ihrer Rechte und ihrer Lebenshaltung. Sie anerkenne die Wirt⸗ ſchaft und ihre Bedeutung, proteſtiere aber gegen die Behauptung der Bertin, 9. Nov.(Von unſ. Berliner Büro) Der vom öſter⸗ Induſtrie. daß die Baamten keine produktive Arbeit leiſteten. Sie anerkenne die Intereſſen der übrigen Beamtenſchaft und wolle treu reichiſchen Nationalrat eingeſetzte Unterſuchungsausſchuß 55 gegen den Miniſter des Aeußern Dr. Matoja hat, wie der„B..“ e auch Gleichberechtigung und Be aus Wien gedrahtet wird, ſeine Zeugenvernehmung abgeſchloſſen. Wie der„Morgen“ ſagt, iſt die Erwerbung der neuen Biedermaier⸗ — London, 9. Nov. In Portugal haben geſtern die Gemeinde⸗ Fankaktien durch Mataja an ſich in regelrechter Art erfolgt, aber ratswahlen ſtattgefunden, wobei es— wie gemeldet wird— zu nicht aufgeklärt ſei, woher er die 9000 Dollar beſaß, die er aus der einigen leichten Zwiſchenfällen kam. Nach den vorliegenden Er⸗ gebniſſen haben die Regierungsparteien, namentlich die Demo⸗ Schweiz zur Abdeckung ſeiner Bankſchuld ſich überweiſen ließ. Ganz] kraten, die meiſten Erfolge errungen. beſondere Aufmerkſamkeit dez Unterſuchungsausſchuſſes habe die Tätigkeit des Vizepräſidenten der Biedermalerbank Dr. Kunwald er⸗ *. * Zur Amneſtierung Kußmanns und des Hauptmann⸗ Knoll teilen die Verteidiger mit, daß die Angeſchuldigten ſelbſt auf richter⸗ regt, der als Finanzberater der Regierung Seipel ſämtliche Ver⸗ liche Aufſorderung erklärt haben, die mneſtie nicht für ſich in An⸗ günſtigungen der Biedermaierbank erhielt. Der Vizepräſident der Bankenkommiſſion iſt mit einer genauen Nachprüfung des Privat⸗ ſachverhall in Buchform vom kontos der Biedermalerbank beauftragt. — ſpruch nehmen zu wollen. Zu Stunde werde der Geſamr⸗ taatsanwalt Kußmann der fent⸗ lichkeit unterbreitet werden. — Badiſche politik Aus dem Landtag Die Noflage der Tabakarbeiter Das Zentrum hat im Landtag folgenden Antrag eingebracht In der Sihung vom 8. Auguſt 1924 hat der Landiag einen Antee angenommen, nach dem die Regierung aufgefordert wurde, Er, hebungen über die Notlage der abakarbeiter vorze Wir fragen an: 1. Sind die Erhebungen abgeſchloſſen! Iſt die Regierung bexeit, das Ergebnis dem Landtag alsbald zulegen? 3. Iſt die Regierung in der Lage und gewillt, der Notlag zu ſteuern und entſprechende Maßnahmen zu treffen, um in Tabakinduſtriegebieten andere Arbeitsgelegenheiten ſchaffen zu vor⸗ die verfolgung der Antiſaſchiſten Wie aus Genua gemeldet wird, ſind die Redaktionsräume 71 Blattes„Il Laboro“ ſowie alle Freimaurerlogen militäriſch beſetz worden. Sämtliche als faſziſtenfeindlich bekannte hervorragende ſönlichkeiten ſind verhaftet worden. In Livorno ſind im ganzen a perhaftet worden, u. g. auch der Bruder des Generals Ca Rom ſelbſt iſt kaum eine oppoſitionelle Zeitung erſchennz Der Sekretär des verhafteten Abgeordneten Zaniboni, der ebenfa verhaftet worden war, iſt wieder aus der Haft entlaſſen worden. Letzte meldungen Heidelberger Chronik k. Heidelberg, 9. Non.(Privattelegramm.) Das Kurpfälz che Muſeum hat aus Privatbeſitz einen Grabfund aus der Mer 5 wingerzeit, der vor einigen Jahren nahe bei Großſachſen ge. hoben worden iſt, erworben. Er beſteht aus einem Gefäß, ein gläſernen Trinkbecher und mehreren eiſernen Gegenſtänden. De⸗ Fundort liegt zwiſchen Groß⸗ und Hohenſachſen. Mit dieſem 8 t auch für die Gemarkung Großſachſen ein alemanniſch⸗fräntiſche 1 Friedhof feſtgeſtellt.— Im Stadtteil Neuenheim eine Fra⸗ in ihrer Wohnung ſich und ihr vier Jahre altes atmen von Gas zu vergiften. Dieſe Abſicht wurde durch bewohner, denen der Gasgeruch auffiel, nach Eindringen in Wohnung vereitelt. Der Reichskanzler über Cocarno ſeJ Berlin, 9. Nop.(Von unſerm Berliner Büro.) Reichskangen Dr. Luther wird, wie wir hören, am Mittwoch abend beim des Verbandes der Kaufleute und Induſtriellen im Kaiſerhof Rede über den Vertraa von Locarno halten. Die Cohnbewegung der Eiſenbahner Berlin, 9, Nov. Wie in einer ganzen Reihe von Direkti er bezirken der Reichsbahn haben jetzt auch die Berliner Eiſen e, durch die Bezirksverwaltung Berlin des Einheitsverbandes der Eile bahner Deutſchlands bei der Reichsbahndlrektion Berlin den Aneen auf Einleitung von Lohnverhandlungen geſtellt. Wie wir hören. bg, 2 ſich die Eiſenbahner auch mit den Organiſationen der Berliner VBe kehrsarbeiter, die bekanntlich gleichfalls in einer Lohnbewe 15 ſtehen, bezüglich eines eventuellen Zuſammengehens in Verbindu jnem 1 1 Ein⸗ ind run an, die eine ont⸗ gund Schweres Eiſenbahnunglück EAachen, 9. Nop. Ein ſchweres Eiſenbahnunglück ereignete in einein Tunnel bei Ronheide. Ein Güterzug fuhr in eine Grape Rottarbeiter hinein, von denen zwei ſofort getötet und einer chm verletzt wurde. Dem Schwerverletzten wurden beide Beine 15 fahren. Das Unglück ſoll dadurch entſtanden ſein, daß die arbeiter, die vorher einem D⸗Zug ausgewichen waren, e⸗ na 45 aus entgegengeſetzter Richtung kommenden Güterzug nicht merkten. Zuſammenſtöße zwiſchen Poligei und flommuniſten 5 ik ver⸗ olingen, 9. Nov. Am Jahrestag der ruſſiſchen Republik ve anſtalteten b1e Kommuniſten hier Waſcen Mche 0l denen. 7 zu Zuſammenſtößen mit der Polizei kam. Die Ruheſtörer wu role verbaftet. Eine auf dem Gebäude des Zwillingswerkes gehißte! Fahne wurde von der Polizei entfernt. skrzynski über den deulſch- polniſchen Handelsverkral — Warſchau, 9, Nov. Preſſeverkretern gegenüber hat der en niſche Außenminiſter ſich fehr optimiſtiſch über die deutſchpelrige Handelsvertragsverhandlungen ausgeſprochen. Noch im Laufe ane Woche ſei die Zollfrage ihrer Beendigung nähergebracht. Man die mit noch etwa fünf Wochen Verhandlungen. Sehr günſtig Regelulig der Optantenfrage auf die Verh das Herar, rden chn andlungen eingewirkt. national⸗Theater Mannheim Zum erſtenmal;„Teonce und Tena“ nicht mehr bedeutet als eine amüſant anzuſchaue Epiſode. Auch die Bauernſzene mit ihrem urwüchſigen Humor iſt hintergrund⸗ ſchaffend, und deshalb beſitzt auch ſie jene Berechtigung, deren Her⸗ kunft in der alle Gegenſätze mit der Kraft echter Könnerſchaft ver⸗ 1 a Bü bindenden Muſik zu ſüchen iſt. Oper in drei Akten nach Georg Büchner von Julius Weismann Zieſe Wioſte deägt mverkennber bas Heichen des fanſtußreichen Die literariſchen Käferſammler und Schmetterlingsjäger werden natürlich ſagen, daß Sinn und Gehalt des Luſtſpleles von Georg Büchner in der Weismannſchen Faſſung ihre eigentliche politiſche, ſatiriſche Bedeutung eingebüßt haben. Das foll nicht beſtritten wer⸗ den, Genau ſo, wie das Werk in dieſer Operngeſtalt gewiſſe Re⸗ guüſiten einbüßen durfte, die es nicht gerade für jedermanis Ge⸗ ſchmack vom Oichter erhalten hatte. Nur in einer Beziehung ſollten die Literaten nicht gar ſo ſtreng ſein in den Dingen, in denen das Werk ſehr eng mit den philoſophiſchen Strömungen der Zeit ſeines Dichbers zuſammenhängk. Es iſt nicht ungefährlich, da einen Ein⸗ wand zu bringen; denn die Puppengeſchichte, die in den Schluß der Oper hineinſpielt und einen nicht unweſentlichen Teil ihrer Sinnbildlichkeit ousmacht, hängt aufs engſte mit einer durch die Kantiſche Philoſophie in der Deutung Fichtes hervorgerufenen Ge⸗ dankenſtrömung zuſammen, die ihre tiefſte und großgrtigſte Aus⸗ prägung in dem wundervollen, von den Literaten aſe den über⸗ ſohenen Aufſatz Heinrich von Kleiſts„Ueber das Mariunetentheater gefunden hat. Leider können wir dies wichtige The na hier nicht Meiter verfolgen, wollen es uns aber für eine andere Gelegenheit auffparen; es kommt uns hier nur darauf an, zu zeigen, daß Weis⸗ mann mit gewiſſen Tendenzen ſeines Textes rein geiſtiger Art dort eng verbunden iſt, wo ſie das beziehungsteiche, gerade im Gefolge der Kantiſchen Philoſophie von ſo viel Poeten überdachte Gebiet des Spieleriſchen ſtreifen. Im Spieleriſchen ruht das Geheimnis des Weismannſchen Opernbuches, im Snieleriſchen ſeines, in die Stimmung romantiſcher Lyrik Geſchehens. Und weil dieſes Spieleriſche aufs engſte mit der Herkunft des Textes zuſammen⸗ bängt, gibt Weismam gerade das, mas der auf die Satire erpichte Litercturkrämer darin vermiſſen wird: den Geiſt Büchners! ieſer Geiſt Büchners verlangte eine Brücke, die zu den Natur⸗ reichen von Weismanns muſikaliſcher Welt hinüberführen ſollte. Der Komponiſt fand ſie in der Geſtalt der Lena. Die ganze beginnt mit ihr zu ſingen und zu klagen, wenn dieſe Märchen⸗ prinzeß erſcheint; und wie alles ganz anders wird für den Prinzen Ludwig Thullle und ſeines„Lobetanzes“. Doch da⸗z iſt äußerliche Herkunft der Struktur, die Art der muſitaliſchen Stimmungsſphäre. Wie reich die Eigenentfaltung des Komponiſten 10 zeigt allein ſchon die muſikaliſche Einkleidung der köſtlichen Valeriogeſtalt, der es vorbehalten bleibt, die drei Welten Leonces, Lenas und des geiſtig minderwertigen Hofſtaabes zuſammenzuführen. Weismann er⸗ kennt dabei die Macht, die der Rhythmus in der Einzelcharakteriſte⸗ rung beſitzt; ein Gewinn, den erſt die moderne Oper eigentlich für ſich erobert hat. Alſo auch dem ſonſt von ihm durch unüberſteigbare Gebirge getrennten muſikaliſchen Zeitgeiſt weiß er unbewußt zu ent⸗ Faedde Man halte dieſe rhythmiſch aufgebaute Zeichnung der aleriogeſtalt gegen die feine Gliederung der Szene mit der Tän⸗ zerin Roſetta mit ihrem Pulsſchlag pochender Sechzehntel, um zu erkennen, welche Weite der Diktion die Muſik Weismanns auch in verwandten Dingen umſpannt. Das Traumhafte der Geſamtſtim⸗ mung ſcheint den Molltonarten die Vorherrſchaft einrüumen zu ordentlich feinen Inſtrumentierung, die den Ueberlieferungen der den Mittelpunkt des Werkes bildet. Zu einem wunderſamen, mond⸗ muſikaliſchen Entfaltung aufzuzeigen, vermag ein flück iger Rück⸗ blick natürlich nicht. Was manchmal an einem Celloſolo pder Dingen wie Vorſchlägen und ühnlichem als etwa herkömmlich anmuten will, wird mehr als aufgewogen durch die allzeit feſſelnde Melodik, deren lryiſche Veuchtkraft tiefſte Eindrücke ſchafft. Und wenn dann in dem märchenhaſten Traum des G⸗Dur⸗Schluſſes die Erfüllung des gan⸗ en Geſchehens mit jener bereits unterſtrichenen geheimnisvollen 00 Natur Selbſtverſtändlichkeit gegeben iſt, muß ſich das Herz eines jeden Hörers, ganz gleich, wes muſikaliſchen Sinnes er auch ſel, in der Wonne wahrhafter Beglückung erſchließen. Der Genius der Muſik ſeitdem er ſie geſehen, verloren und wieder gefunden, ſo iſt auch hat ſeine Macht entfaltet. alles an Wortlaut des Textes, anderer Art geworden in der Muſik des ganzen Werkes. 10 faſt zauberhafte Verwandlung, ausgehend von der Mürchenbraut Lena, verbunden mit dem Spieleriſchen der Grundkonzeption, getaucht in die Lyrik des Qieder⸗ und Minne⸗ fängers Weismann ergibt das Geſamtbild der Oper. Von hier aus Lrſcheint die Groteskwelt des Dusdezſtaates in einem anderen Licht; gerade weil ſie ſo beziehungslos in das Werk der Weismannſchen Faſſung hereingeſtellt iſt, ſchafft ſie den geeigneten Raum auch für r nachhaltige Eindruck, den die Aufführung hinterließ, war nicht zuletzt einer geradezu hervorragenden Vorbereitung zu ver⸗ danken. Bereits im Vorbericht haben wir der Verdienſte des Büh⸗ nenmalers Heinz Grete gedacht. der mit einfachſten Mitteln eine Traumwelt von berückendſtem Märchenzauber ſchuf. Alles war darin getroffen, das Spieleriſche, das Lyriſche, die wirkliche Unwirk⸗ lichbeit des Ganzen— kurz: es war eine e Groß⸗ tat, die rücthaltloſe Anerkennung verdient. Der Regiſſeur Meper⸗ bie unter den Zuhörern, denen die Jronie ſolcher Tragigroteskle Walden wüßte natürlich ohne dieſe ihn gleichſam erſetzenden Bühnenhilder nichts mit dem Werke anzufangen. Alles, ma; bann, iſt jene marionettenhafte Bewegung der Figuren, die der ch zum Ueberdruß wird, und an die ſich die Intelligend, die Haupldarſteller ſelbſtverſtändlich nicht kehren kann. Giniges i fon unmögliche Koſtüümierung der bedauernswerten Roſetta— 25 nd wollen. Weismann iſt hierin ebenſo Romantiker wie in der außer⸗ Münchener Schule ebenfalls alle Ehre macht; dieſe Art der Be⸗ handlung der Holzbläſer iſt Urgut der muſikaliſchen Romantik. Als Beiſpiel dafür ſei der zweite Akt genannt, der nicht nur äußerlich ſcheindurchleuchteten B⸗Dur ſchwingt er ſich auf, wenn Prinz und Prinzeſſin ſich zum erſtenmal begegnen. Den ganzen Reichtum dieſer mentalen Teil. er 75 all⸗ ie Aermel zu dieſem armſeligen Fetzen her?— ge! zu dem, was wir von der derzeilſgen Regie gewohnt ſind. n alles wie am Schnürchen ging, ſei deshalb um ſo lieber anerkal 115 Helmut Neugebauer, der in erſtaunlich kurzer Zeit ſcceeeng der ſchwierigen Deklamation und mit dem noch ſchwierigeren we der Rolle des Leonee vertraut machen mußte, ſtellte die beſte ger pon ihm bekannte Leiſtung auf die Bühne. Die ganze Anla Figul in geradezu maleriſchen Geſten aufgebauten romantiſchen aſte⸗ offenbarte den grundgeſcheiten Darſteller, geſanglich gab er 9 ſieger und Letztes mit kühner Ausdauer. Im ganzen mit der Haufe woik s beglückenden Abends, die ſchönſte künſtkeriſche Leiſtung meat ſeit langer Zeit überhaupt auf der Bühne ſahen. Der Komf muß ihm tief dankbar ſein. mit Die Leng gab Guſſa Heiken in der ganzen Iunerlichketſe der ſie ſolche, ihrer Domäne im Grunde doch fernliegende Rollen, duf auszuſtatten weiß. Es laa der Jauder tief empfundener Uun elſin, der. vom Komponiſten mit beſonderer Liebe gezeichnelen Prireten deren geſangliche Ausſchmückung die ungewöhnlichen Schwier cg des notenmäßſa firierten Ausganaspunkts kaum ahnen lieſ zanne auch geſanalich äußerſt fein gezeichnete, Geſtalt ſchuf Mat goh⸗ Thalau als Toſetia. Erng Schlüter gah der epfſodiſchen huſ⸗ vernante Profil. Chriſtian Könker ſang und ſpielte den agaune, den Valerio, den ſpäteren Arbeiteloſenminiſter. mit uſt und dart ſüimmlich mit der Wärme echter Herzlichteit. Alfred 8 ſeinet waltete des„denkenden“ Könias mit der ganzen Wirkſamkett gee Komikerbegabung vielleicht das Tragiſche der Rolle etwaß ½% Prö' unterſtreichend. Von ſeiner Umgebuna ſei der holzſchnittbaſte übrl⸗ ſident Matthieu Franks beſonders bervorgehoben. Von doſſen gen Darſtellern erwähnen wir noch Robert Vogel. der ſich ou den aus Verſehen in der Oper eingefunden hat. Hugo Boi e Hofmarſchall und Otto Steege, den wankenden Schulmeiſteng de⸗ Richard Zert, den dae Schichſal in Geſtalt der Erkrauemil de Kollegen zum muſikaliſchen Leiter auserſehen batte. ſentte ſich prbaft ihm eigenen Intenſität für das Werk ein und brachte es zu waſchein lebendigem Erklingen. Ein flüchtiger Blick in das Notenbild mancher Unterſtreichung die er vornahm. durchaus rechtzuden d übrigen ſorate er und das feſttäglich muſizierende Orcheſter n den muſikantiſchen Geiſt des liebenswürdigen Werks zu ſeine, len Recht zu verhelfen. Per Beifall, der alte Haustbe eilakeebe Ausnahme des Bildmeiſters) mit dem Komvponiſten immer inſteu⸗ auf die Bühne rief, galt deshalb auch in reſchem Maſſe den Rann⸗ Unſer Theater iſt um eine ſchöne Oper, das ke heimer Publikum um die Bekanntſchaft eines echten Muſikene K jne/ a. it 9 r —— Montag. den 9. November 1925 Aene Mannheimer Jeitung[Rbend⸗usgabe) 3. Seite. Nr. 520 Stimmen zum Preisabbau III. Eine Aeußerung der Handelskammer Trier S Faſt allgemein, je nach dem politiſchen oder wirtſchaftlichen la andpunkte ſcharf oder weniger ſcharf accentuiert, kommt das Ver⸗ ngen zum Ausdruck, den Preisabbau durch einen Steuer⸗ ka a u zu ermöglichen. So nahm die Induſtrie⸗ und Handels⸗ Trier in einer ſehr ſcharfen Kundgebung ebenfalls zu der 5 955 des Preisabbaues Stellung. Namentlich ſcheint ſich die Ver⸗ fü 11 des Handels in dieſer Kammer irgendwie angegriffen ge⸗ 8 t zu haben, denn die Kammer erklärte, es ſolle nicht geleugnet 5 rden, daß auch im Handel Mißſtände vorhanden ſeien, daß te und da in Einzelfällen die Kalkulation ſich nicht im Rahmen des deit ſchenswerten halte und daß auch im Handel aus der Inflations⸗ die her noch eine ungünſtige Aufblähung feſtzuſtellen ſei. Aber ae zu ſchließen, daß die Urſache der Preisſteigerung im Handel ee ſei ungerechtfertigt. Die Induſtrie⸗ und Handelskammer iede ſich gegen dieſe Behauptung mit aller Entſcheidenheit wehren. Gebf rſache der Teuerung liege auf einem ganz anderen ebiete. In der Hauptſache ſei es die ungeheuerliche lebehaſtun g mit öffentlichen Abgaben, die auf dem Wirtſchafts⸗ 5 ruhten. Vor dem Kriege ſeien 4% Milliarden Steuer in Goldn Jahr erhoben worden, 1924/1925 dagegen 11 Milliarden 8 mark. Das bedeute, daß etwa ein Drittel des ge⸗ Volksvermögens durch Steuern auf⸗ ee en werde. Die ſozialen Laſten betrügen heute 2,6 Mil⸗ die ben vor dem Kriege dagegen nur 1,1 Milliarden. Dabei habe eine eutſche Volkswirtſchaft durch den Krieg und die Nachkriegszeit 155 Kapitalverluſt erlitten, der einzig daſtehend in der Welt ſei. Wirtſe übergroße Druck müſſe zum Zuſammenbruch der deutſchen rade chaft führen, wenn nicht bald eine Aenderung erfolge. Ge⸗ heb der Staat, der heute die Vorwürfe gegen die Wirtſchaft er⸗ e ſei es, der dieſe Zuſtände herbeigeführt habe. geleſteautſchland habe ſich in den letzten Jahren eine Finanzwirtſchaft im letzt die jeder Beſchreibung ſpotte. Aus dem Volkskörper ſeien ebgent Jahre Steuern erhoben worden, die Bedarf um 50 ohne u züberſtiegen hätten und dieſe Mehreinn men ſeien dann tung 1 8 ausgegeben worden. In unſerer öffentlichen Verwal⸗ Staatsberſchte ein Luxus, der unverantwortlich ſei. Die Zahl der als eamten in Preußen allein ſei heute noch um 65 Proz. höher vor dem Kriege. Die preußiſche Staatsverwaltung ſei heute demſelb Millionen Goldmark teurer als vor dem Weltkrieg. In gebläht. Maße ſei der Verwaltungskörper der Gemeinden auf⸗ immer Es fehle in der Reichs⸗, Staats⸗ und Gemeindeverwaltung ſamkeit noch die rückſichtsloſe ſcharfe Wendung zur äußerſten Spar⸗ und nötz Der Beamtenabbau dürfe kaum ſchon in dem möglichen im e Umfang durchgeführt ſein. Die Gehälter zeigten heute gerechtfertlach mit den Gehältern der Wirtſchaft vielfach eine nicht zuweiſen igte Höhe. Gewiß ſei es unpopulär, auf dieſe Dinge hin⸗ nah⸗ aber unſere wirtſchaftlüche Notlage verlange unerbittliche r Um men und die vermiſſe die Kammer noch. Die Herabſetzung den Prlciſteuer könne ſich vor dem 1. Oktober überhaupt nicht bei zunä 158 bemerkbar machen. Auch werde einer Preisſenkung wirkten er erhöhte Zolltarif im Wege ſtehen. Die hohen Zinsſätze möglich auch erdroſſelnd und machten eine Kapitalneubildung un⸗ aß 9 Ur eine ganz oberflächliche Beurteilung könne annehmen, werden Wunen des Handels der Hebel der Preisſenkung angeſetzt degen aft begrüße die Kammer die Ueberwachungsmaßnahmen weſene Auswüchſe im Kartell⸗ und Syndikats, geber nic, Was die Tohnpolitit angehe, ſo hätken die Arbeit. Shli chter)t immer das erforderliche Verſtändnis bei den ſtaatlichen zur Piern gefunden. Staat und Gemeinden hätten die erſten Schritte e drin iſenkung zu tun. An den Handel richtete die Kammer bobenen Por Mahnung, alles zu vermeiden, was die gegen ihn er⸗ orwürfe ſtützen könnte. Landwit tſchaſt Rebſchädlingsbekämpfung Untam 28. Oktober tagte im Römer in Frankfurt a. M. der Deutſchen unſchu ß für Rebſchädlingsbekämpfung des Juduſtrie Weinbauverbandes zuſammen mit den Vertretern der Die SiteFirmen, die Rebſchädlingsbekämpfungsmittel herſtellen. zahrigen ung bezweckte eine gründliche Ausſprache über die dies⸗ ſragte Vecquchsergebniſſen mit den von den Firmen heraus⸗ önlichkern. Schädling⸗bekämpfungsmitteln. Die maßgebenden Per⸗ dicht eiten aus allen deutſchen Weinbaugebieten erſtatteten Be⸗ dieſe Ben die durchgeführten Verſuche und ihre Ergebniſſe. At. in der krichterſtattung ſchloß ſich eine gründliche Ausſprache an. ür diefür die Weinbaupraxis Richtklinien aufgeſtellt wurden Situng dachſtjährige Schädlingsbekämpfung. Inſofern hatte dieſe chaft. S heine außerordentlich große Bedeutung für die Winzer⸗ achblätt un die Winger die aufgeſtellten Richtlinien, die in allen Schad ern veröffentlicht werden, befolgen, ſo werden ſie dor bleiben en durch Anwendung von untauglichen Mitteln bewahrt das Teſtament des Jakob Klinkerſchulz Von Peter Robinſon und panche Leute behaupten, die Menſchheit ſei gar zu nüchbern würdige deſch geworden, und deshacb geſchähen nicht mehr ſo merk⸗ nen. Dos ſchechben wie jene, die wir in alten Büchevn leſſem kön⸗ Dinge das ſtimmt nicht. Noch immer ereigmen ſich wunderbare pute, zu Menſchen, von denen das man oft gar nicht erwartet wägun Enchſchlüſſen kommen, die von der Bahn praktiſcher Er⸗ von 5 n ganz abweichen, und weil dann wieder andere Menſchen, ener erſten man das auch nicht gedacht hätte, auf die Eniſchlüſſe dann en in ganz abſonderlicher Weiſe handeln. Da kommen was ſch phantaſtiſche Geſchichten zuſtande. Man höre z. B. nur Dieſer dem Teſtament des Jabob Klinberſchulz begeben hat. deweſen d Jakob Klinberſchulz wor ein erfolgreicher Kaufmann gben Länder Hewalkige Reichtümer geſanmelt und ſich dann auf Ger hatte ichen Herrenſiz, ein wahves Schioß, zurückgezogen hatte. 8 er ſeime letzten Jahre einſam gehauſt, nur ſeimen bei der deide db eawas aufmmengeſchrumpfben Leib pflegend. Von dieſem ſenwandeent er ſich in ſtrenger Entſchloſſenheit ſeine beiden einzigen lewes fril n. Das waren ſeine Nichte Eva Klinkerſchulz, die Tochter eriſchen„ verſtorbenen jüngeren Bruders, der irgend einer künſt⸗ dalle, und nd deshelb von Jatog verachteten Täligteit oögelegen ſhen„ſein Neffe Franz Wulffshoff, der Sohn ſeiner gleichfalls ſchul bgeſchiedenen S Hiatte ſi lbe Klinker⸗ 3 Schweſter. Um Ewa hatte ſich der a inker⸗ * endech fu nemals gekümmert. Den Neffen dagegen hatte fenge 0 für ſein Geſchäft heranziehen wollen. Franz hatte auch dble Ddahre im Kontor e 925 eines Tages der alte Herr Nabrtein z En: Franz hatte Beziehungen zu einem ebungen ling. einer Tänzerin, angeßnüpft; dieſe koſtſpieligen le Fehlſchl hatten unſichere Unternehmumgen am Spieltiſch, und ſcer⸗ Kenneden dieſer Untermehmungen einige umfomehr ſichere hulz Ferſchneen und Wechſeſfälſchungen veranlaßt. Jakob Klimker⸗ wic ihn z 5 Sue das Band zwiſchen ſich und ſeinem Neffen, zu 10 85 e Sobtrcen e dole und ſchrie ihm nach, daß er ſich nie hinen Jaloh eigentlich verwunderlich. daß nach dem Tode des ſegterbect 0 Teſtament, das er beim nächſten Amtsgericht ctte. PiKebadt hatte, Franz Wuffshoff zum einzigen Erben ein⸗ us aben ſchon Wevfttume war moßl nur dedorch au erklären. daß och nächt hinge delwer Zeit erfolgt war, als der Oheim dem Neffen 9 duch andrter die Schliche cekommen war, und daß er ſpäter, wenn 0 8 innes geworden war, eine Aenderung nur ver⸗ t großem Beſranz Wulfshoff nahm den Inhalt des Teſtamente hegen zur Kenmtnis, ſeine Kuſine Eva zwar mii Städtiſche Nachrichten Die Leſehalle der ſtädtiſchen volksbücherei Von den Mannheimer Büchereien iſt zweifellos die ſtädtiſche Volksbücherei, die im erſten Stock des Herſchelbades untergebracht iſt, in den weiteſten Kreiſen der Mannheimer Bevölkerung bekannt, weil man in ihr gegen einen denkbar billigen Beitrag ſchönes Schrift⸗ tum und belehrende Literatur in großer Reichhaltigkeit findet. Der Bücherei war ſchon früher ein Leſeſaal angefügt, der aber den An⸗ ſprüchen in keiner Weiſe genügen konnte, da er faſt durchweg nur als Wärme⸗ und Aufenthaltsraum benutzt wurde. Jetzt iſt hier eine überraſchende Wandlung vor ſich gegangen. Wieder hat der Leſe⸗ ſaal ſeine Pforten geöffnet, aber wie ganz anders ladet er jeden der einmal einen Blick hinein tut, zum Eintritt ein! Das helle Grün der Wände, das Gelb der Gardinen und das Weiß der Lampen⸗ ſchirme vereinigen ſich zu einer Symphonie der Helligkeit, die dem ganzen Raum einen ſo anheimelnden, freundlichen Eindruck ver⸗ leiht, der durch den ſchlichten Bilderſchmuck und das Grün der Bäume und Blattpflanzen noch wirkungsvoll geſteigert wird, ſodaß man ſich in dem Raum an ſich wohlfühlen muß. Was bietet der Leſeſaal nun heute? Der erſte Raum iſt als Zeitungsraum gedacht. Hier liegen eine größere Anzahl deut⸗ ſcher Zeitungen aller Parteirichtungen und aus verſchiedenen Gegen⸗ den des Reiches aus, ſodaß ſich jeder nach ſeinem Geſchmack über das was in der Welt vorgeht, unterrichten kann. Daneben enthält der Leſeſaal eine größere Anzahl von Geſchichtswerken, Grundriſſen und Handbüchern aus allen Gebieten des Wiſſens ſowie allgemein⸗ Nachſchlagewerke, deren Ziel und Zweck es iſt, einen Ueberblick im Großen zu geben oder zu den Quellen hinzuführen. Aber auch Bu⸗ cher aus der Vibliothek ſelbſt kann man ſich für die Zeit der An⸗ weſenheit im Leſeſaal entleihen. Damit man ſich über die Schätze der Bibliothek unterrichten kann, hat man ſich entſchloſſen— und das ſei der Wichtigkeit halber beſonders hervorgehoben— nach den einzelnen Gebieten geordnete Bücherverzeichniſſe aufzulegen und da⸗ mit einem dringenden Bedürfnis abzuhelfen. Denn eine Bibliother ohne Katalog iſt wie ein Buch ohne Regiſter: Beide verlieren beir deren Nichtvorhandenſein erheblich an Wert. Vorbildlich iſt in dieſer Beziehung die Bibliothek der Kunſthalle. Der Hauptwert des Leſeſaals aber kommt meiner Meinung nach der Zeitſchriftenabteilung zu. In ſchmucken, roten Ein⸗ bänden liegen da ſtändig die neueſten Nummern von weit über 150 Zeitſchriften aus, die alle Gebiete des Wiſſens umfaſſen. Beſonder⸗ zahlreich ſind die allbekannten pokitiſchen und unpolitiſchen Rund⸗ ſchauen und Monatshefte, darunter auch engliſche und franzöſiſche, vertreten. Das Gebiet der Heimatkunde pflegen Heimat⸗ und Ge⸗ ſchichtsblätter. Zahlreiche führende Zeitſchriften für Kunſt. Theater und Muſik, Literatur und Pibliotheksweſen, Religion, Ethik und Bildungsweſen, Erziehung und Unterricht, Rechts⸗ und Sozialwiſſen⸗ ſchaft, Politik, Gemeindeleben und Volkswirtſchaft findet man in der Leſehalle neben zahlreichen Zeitſchriften für Geſundheitslehre, Spiel und Sport, Landwirtſchaft und Gartenbau, Ingenieur⸗ und Bau. weſen, Technik und Naturwiſſenſchaften, Handwerk und Gewerbe, Handel und Verkehr ſowie Geſchäftskunde. Nicht vergeſſen werden ſollen auch die Vorleſungsverzeichniſſe ſämtlicher deutſchen Hochſchuten und ſchließlich auch Kursbücher, Fernſprech⸗ und Adreßbücher, die hier aufliegen. Somit bietet der Zeitſchriftenſaal Jedem etwas, und nicht nur der, der ſich in den Nachmittags⸗ und Abendſtunden durch das Leſen von Aufſätzen unterhalten und belehren laſſen will, findet hier, was er ſucht, auch der Wiſſenſchaftler wird hier in den Zeit⸗ ſchriften, die ihm ſonſt doch nur ſchwer zugänglich ſind, manche An⸗ regung finden können. Möge die Zeitſchriftenabteilung, ſoweit es die Mittel erlauben, weiter ausgebaut und ergänzt werden. Wenn Mannheim, was die Frage eines allgemeinen Leſeſaale anbetrifft, bisher hinter anderen Städten zurückſtand, ſo darf e⸗ ſich jetzt mit der Wiedereröffnung des neuen Leſeſaales, die mit außerordentlich glücklicher Hand durchgeführt worden iſt, anderen Städten durchaus zur Seite ſtellen. An der Bevölkerung Mannheims, ſoweit ſie geiſtig intereſſiert iſt, aber liegt es, das Geſchenk, das man ihr mit der Eröffnung der Leſehalle darbietet, entgegenzunehmen Der Dame, die als Bibliothekarin auf geſchmackvoller Eſtrade ihre⸗ Amtes waltet, wird es ſicher zur Freude gereichen, wenn ſie recht viel Gäſte bei ſich begrüßen darf. ax Lösche. * Glockenweihe. Die Heiliggeiſtpfarrei beging am Sonntag nach⸗ mittag die Glockenweihe unter Teilnahme ungewöhnlich vieler Ge⸗ meindeglieder. Das Gerüſt, an dem die drei neuen Bronzeglocken hingen, die aus der Gießerei Grüninger u. Söhne in Villingen ſtammen, waren mit Tannengrün verziert. Die Feſtanſprache hielt Domkapitular Dr. Groeber⸗Freiburg, während die Zeremonien der Weihe Prälat Bauer unter Aſſiſtenz der Kapläne Martin und Neugart vornahm. Mit dem Geſang„Großer Gott wir loben dich“ und einem Lied des Kirchenchors fand die feierliche Handlung ihren 5 Die drei Glocken ſind: Marienglocke(Ton des, Ge⸗ wicht 43 Zentner), Friedensglocke(Ton es, Gewicht 30 Zentner), Cäcilienglocke(Ton as, Gewicht 12 Zentner). Die einzige bisher noch erhaltene Glocke der Heiliggeiſtkirche iſt die Franziskus, Kaverius⸗ Glocke(Ton k, Gewicht 33 Itr.)— Die Gemeinde der St. Joſefskirche auf dem Lindenhof feierte geſtern ebenfalls die Ei! weihung der neuen Glocken, die von der gleichen Villinger Firma geliefert wurden. Es ſind 6 Glocken. 5 davon bilden das große Geläute, wäh⸗ rend die ſechſte als Wandlungsglöcklein dient: 1. Herz⸗Jeſu⸗Glocke, einiger Drauer, ader doch mit ſchöner Entſchloſſenheit, weiterhin mutig ſich durch's Leben zu kämpfen. Ein ſchönes Mädchen, dazu mit Geiſt und Gemüt ausgeſtattet, hatte ſie die Neigung eines braven jungen Mannes namens Felix Schmidt gewonnen, der aber leider auch ganz unbemittelt und Angeſbellter in einer Zigarren⸗ großhandlung war. Eva und Felix hatten eigentlich auf ein kleines Degat vom aulen Klinkerſchulz gehofft; ſie halben dann heiraten und Felir eim Zigawvengeſchäft aufmarhen wollen. Dieſe ſchöne Hoff⸗ nung war nun zerronmen. Hohnſächelnd nahm Franz Wulfshoff von den ungeheuren Reichtümerm Beſitz. Es fiel ihm gar nicht ein, ſeimer armen Kuſine eine Kleinugkeit cozugeben. Allerdings wäre Eva auch zu ſtolz geweſen, etwas von ihm anzunehmen.—— So weit haben ſich alſo die Dinge in gar nicht ungewöhnlicher Art entwickelt. Num aber paſſe man aufl Es iſt ein Vierteljahr ſräber...·. der mit Adelina, der Tänzerin, eine ausgiebige Vergnügung⸗reiſe undernommen hatte, iſt mit ihr auf dem ehe⸗ malgen Ruheſitz des alten Klimberſchulz, jenem prächtigen Schloſſe, eingekehrt. Mam ſchreſbt den 12. Oktother. Es iſt ſpät am Abend. umd der herbſtlichen Wilberung wiaen brennt ein t. des Holzfeuer im Kamin des großen, verſchwenderiſch ausgeſtatteten Raumes Adeſina ſitn. werbeuſſyn himaegoſſen, in einem Seſſel am Kaminfeuer, knabbert Süßigkeften und lieſt in einem unpaſſenden Buche. Das heiſſh: das Buch iſt nur im allgemefmen als unpaſſend zu bezeichnen, für Adelina mag es ganz gut paſſen. Franz hal ſich daran gemacht, in dem gewaltigen Schreibliſch ſeines Onkels zu kramen. Dabei ät er am ein verſtecktes Fach. Er zieht es auf: ein pergamentener michlag liegt darin. Fvanz erblaßt. Mit bebenden Fingern öffnet er den Umſchlag und findet ein Dokument von der Hand ſeines ver⸗ ſtorbenen Oheims. Mit flachernden Augen überfliegt er die wenigen Zeilen. Er lieſt⸗ Mein unwiderruflich letzter Wille. Hiermit ſtoße ich das zu Gunſten meines Neffen Franz Wulfs⸗ hoff errichtete Deſtament um weil ich ihn als gamz verdorbenen Menſchen erkannt habe. Mein fämtlicher Beſitz ſoll nunmehr meiner ichte Eva Klinkerſchulz zufallen, die wie Erkundigungen mir be⸗ ſtätiat haben, ein gutes und braves Mädchen iſt. Sie wird von meinem Reichtum einen beſſeren Gebrauch zu machen wiſſen, als mein ungeratener Neffe. Meime letzten Segenswünſche gelten ihr. Jakob Klingerſchulz Dies oiſo lieſt Franz Wuffsbhoff. Er ſtößt einen Schrei des Erietzens cus. Adeſima verſchluckt ſich vor Schreck an einem Kognak⸗ vralines und läßt das unpaſſende Buch fallen. Dann nimmt ſie Franz das Dokument aus den zitterndem Händen, lieſt es gleichfalls. und nun ſtapren ſich beide blaß und ratlos an. 33,6 Ztr., 2. St. Joſephs⸗Glocke, 24 Itr., 3. Allerheiligen⸗Glocke, 16,8 Ztr., 4. Mutter⸗Gottes⸗Glocke, 10 Itr., 5. Armenſeelen⸗Glocke, 75 Ztr., 6. St. Thereſien⸗Glöcklein, 2 Ztr. Prälat Bauer nahm unter Aſſiſtenz der Kapläne Eckert und Hettich die Weihe der Glocken vor. Stadtpfarrer Mattes hielt die Feſtpredigt. Nach der Weihe fand eine feierliche Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Tedeum und feierlichem Segen ſtatt. 925 Fabenene Am Samstag nachmittag wollte ſich ein 18 Jahre altes Mädchen, wohnhaft in der Oberſtadt, im Rhein er⸗ tränken. Von zwei vorübergehenden Perſonen wurde die Lebensmüde zurückgehalten und der Polizei übergeben, die ſie in ihre Wohnung verbrachte. Grund zur Tat unbekannt. »Aukobrand. Vermutlich infolge Defekts am Kabel einer Steck⸗ lampe entſtand heute vormittag in N7, 6 Kurzſchluß, wobei ſich die beim Abwaſchen eines Perſonenautos in einer Montagegrube angeſammelten Benzolgaſe entzündeten und den Wagen in Brand ſteckten. Beim Eintreffen der um 10.56 Uhr alar⸗ mierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch Angeſtellte der Firma gelöſcht. Der Schaden iſt nicht ſehr bedeutend. Betriebsunfälle. Am Samstag nachmittag brachte in einer Buchdruckerei in Neckarau eine 19 Jahre alte Arbeiterin die rechte Hand in eine Druckmaſchine, ſodaß ihr die Finger erheblich gequetſcht wurden. Nach Anlegung eines Notverbandes verbrachte man die Verletzte mit einer Droſchke in das allgemeine Krankenhaus.— Im Betriebe einer Neckarauer Maſchinenfabrik brach am Samstag vor⸗ mittag beim Abladen eines 120 Zentner ſchweren Eiſenkeſſels der Haken des Kranens, ſodaß ſich der Keſſel nach den Pferden zu über⸗ ſchlug. Das Sattelpferd wurde getroffen, zu Boden gedrückt und ſo ſchwer verletzt, daß es ſofort getötet werden mußte. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Suſammenſtöße ereigneten ſich im Laufe des Samstag nach⸗ mittag auf den Planken vor D 1 zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer, Ecke G 1 und H 2 zwiſchen einem Laſtkraft⸗ wagen und einem Straßenbahnwagen der Linie 6, abends auf der Hauptſtraße in Feudenheim zwiſchen einem unbeleuchteten Fuhrwerk und einem Motorradfahrer und auf der Brückenſtraße zwiſchen einem Perſonenkraftwagen und einem Radfahrer. In zwei Fällen wurden zwei Perſonen leicht verletzt, ſonſt entſtand nur Sachſchaden. »Wegen Preiswuchers gelangte ein Inhaber eines Abſchlagzah⸗ lungsgeſchäftes für Damen⸗ und Herrenkonfektion zur Anzeige, weil 1 8 ſeine Waren Preisaufſchläge bis zu 191 Prozent nahm. Anerlaubtes Hauſieren. Am Samstag abend boten in einer Weinwirtſchaft zwei Ausländer ohne Erlaubnis Pelze, Tiſchdecken und Teppiche feil. Die Händler wurden feſtgenommen und in das Bezirksgefängnis eingeliefert. Feſtgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 37 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Ar⸗ beiter wegen unerlaubten Handels mit Arzneimitteln und 7 Perſonen wegen Bettels.— Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Samstag auf Sonntag 22 Perſonen und iy der Nacht von Sonntag auf Montag 31 Perſonen zur Anzeige. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht morgen Herr Auguſt Hauſer mit ſeiner Ehefrau Marie geb. Langhauſer. Dem Jubel⸗ paar, das ſeit 25 Jahren unſer Blatt bezieht, herzliche Glückwünſche. Vereinsnachrichten * Der Anhaltiner Klub hielt dieſer Tage in der„Pergola“ einen Familienabend ab, der wieder einen ſehr auten Beſuch auf⸗ zuweiſen hatte. Es zeigt ſich bei dem immer ſtärker werdenden Be⸗ ſuch dieſer landsmänniſchen Abende, daß die Pflege der Heimatliebe und des Heimatgedankens ein Bedürfnis iſt. Der rührige Vorſitzende, Profeſſor Sommerfeld, verſtand es wieder. dem ganzen Abend das Gepräge einer großen Familie zu geben. Muſikvorträge wech⸗ ſelten mit gemeinſamen Liedern und deklamatoriſchen Vorträgen ab. Auch eine amerikaniſche Verſteigerung kleiner Bilder erregte große Heiterkeit. Für die nächſte Zeit iſt eine Weihnachtsfeier, verbunden mit dem 1. Stiftungsfeſt, voroeſehen, »Der Gemeinnützige Verein Mannheim⸗Waldhof hielt dieſer Tage im Lokal Gentner auf dem Waldhof eine vollbeſetzte Verſamm⸗ lung ſpeziell über die Vervollſtändigung der elektriſchen Kabel⸗ und„ im Stadtteil Waldhof ab, zu der von den ſtädtiſchen Werken ein Referent herbeigezogen war und auch von den umliegenden Fabriken Vertreter erſchienen waren. Nach eingehenden und klaren Darſtellungen des Verſammlungsleiters Ver⸗ waltungsdirektors Gehring, ſowie den ausführlichen Aufklärungen anhand mitgebrachter Pläne des Refer. Oberinſp. Zimmermann, wurde mit nur wenigen Ausnahmen in einzelnen Straßen Haus für Haus als für den elektriſchen Anſchluß intereſſiert angemeldet. Um die von den ſtädtiſchen Werken gebotenen Vorteile voll ausnutzen zu können, wird der Verein bemüht bleiben, die in den einzelnen Straßen noch fehlenden Angrenzer ebenfalls für den Anſchluß zu gewinnen. H. Die Gebühren in Handelsregiſterangelegenheiten. Die Handels⸗ kammer Karlsruhe hat ſich bei dem Badiſchen Juſtizminiſterium dahin verwandt, daß tunlichſt bald eine weſentliche Herabſetzung aller Gebühren, die in Handelsregiſterangelegenheiten erhoben werden, herbeigeführt wird. Sie hat dabei darauf hingewieſen, daß nach ihren Erfahrungen viele Firmen die Eintragung im Handels⸗ regiſter nicht beantragen, weil ihnen die Gebühren, die hierfür von den Regiſtergerichten zur Erhebung kommen, zu hoch ſind. Die gleiche Beobachtung hat die Kammer auch gemacht, wenn es ſich um die Löſchung von Firmen im Handelsregiſter handelt Dies geſchieht alſo am 12. Oktober, abends um 11 Uhr 15 Mi⸗ nuten. Man wolle das genau beachten. Was aber folgt nun? Das Einfachſte, das ganz Selbſtverſtändliche wäre doch, daß Adelina, die ja ohnehin neben dem hell brennenden Feuer ſitzt, das Teſtament im die Flammen werfen würde. Im nächſten Augenblick würde es vom Feuer verzehrt ſein,— es wäre ſo gut wie niemals dageweſen; kein Menſch würde darum wiſſen außer Franz und Adelina, und die würden ſich natürlich hüten, die Mäuſer aufzumachen. Ja, ſo würde es alſo zugehen, wenn jene Leute recht hätten, die da behaupten, daß gar keine ſeltſamen Geſchichten mehr pafſieren. Aber es komunt ganz anders. Adelina und Franz zittern zunächſt eine ganze Weile. Dann aber faßt Adelima, die zweiſellos ſtärkere Natur, die ja auch Franz vollkommen beherrſcht, wieder Mut. Sie rüttelt den ganz zu⸗ ſammengeſunkenen Franz auf.„Ermanne dich! handeln! Laß' uns überlegen, was zu tun iſt.“ Und nun berät das ſchurkiſche Paar, wie es m beſten die Ent⸗ deckumg des Teſtaments verhindern kamn. Das Reſultat dieſer Be⸗ ratung iſt, daß Adelina, die vorerſt einmal das belaſtende Dodument in ihr Untermieder einnäht, in den nächſten Dagen ſich brank ſtellt. Ein Arzt aus der ſchaft wird geholt, ſo ein braver Landdoktor. Adelima hüſtelt; ſie erklärt, Stiche in der Bruſt zu ſpitren. Der Arzt kann zwar nichts Beſonderes finden, aber er meint, vielleicht würde der Dame eine Seereiſe zur Kräftigung gut tun.„Vielleicht nach Weſtindien?“ ſchlägt Franz Wulfshoff vor. „O ja, das würde gamz geeignet ſein, ſagt der Doktor, empfängt ſein treiches Honorar und verabſchiedet ſich. Nun teilt Franz allen Freunden und Bekannten und der Dienerſchaft mit. Madame Adelina müſſe auf Anraten des Ayztes eine Reiſe nach Weſtindzen machen, und er werde ſie begleiten. Nachdem ſo jedem Mißtrauen der Um⸗ gebung vorgebeugt iſt, rüſten ſich dze Beiden zur Reiſe. Adeſina holt das Teſtaument wieder aus dem Untermieder, und Franz legt es in eine kleine Stahlkaſſette, die er dann in einem eleganten Hand⸗ koffer unterwingt. Dieſen Handkoffer behält er imyner bei ſich. Im Auto, und zwar in raſender Fahrt, bogibt ſich das Paar zur nächſten Giſenbahnſtation, beſteigt den Luxuszug und reiſt gradenwegs nach Cadix, um ſich auf dem „Jgabella von Caſtilien“ nach Habana einzuſchiffen. Vor der Ab⸗ fahrt beſuchen ſie noch ein grade ſtattfindendes Stierpefecht, bei dem ſechs Stiere getötat. aber auch zwei Eſpadas und drei Picadores ſeben⸗aofährlich verleht werden. Framz und Adeling haben an Bord der Iſabella von Caſtilien“ die Kabine Nummer 10 inne. Jede Nacht holen beide das Teſtament des Jakob Klimkerſchulz hervor, leſen es ballen die Hände und ſchauen ſich hoffnunasfroh an. Noch iſt es nicht an der Zeit,— aber bald, ha, wird die Stunde gekommen und das ſchichfalſchwere Dokument beſeitigt dein! Wir müſſen 1. Seite. Ar. 520 Reue Mannheimer Jeltung(Abend⸗Nusgabe) Montag, den 9. November 1925.— Veranſtaltungen * Die heiteren Tanzſpiele, die geſtern abend im Nibelungen⸗ ſaal wiederholt wurden, vermochten leider nicht eine allzu große Anziehungskraft auszuüben. Es zeigte ſich von neuem, daß die 12 Karlsruher Girls über ein beachtenswertes techniſches Können verfügen, zu dem ſich viel jugendliche Anmut geſellt. Ein beſon⸗ ders ſchönes Bild bot der von ſechs Damen mit Grazie getanzte Walzer„Roſen aus dem Süden“, der auf ſtürmiſches Verlangen wiederholt werden mußte. Ebenſo gefiel der von einem ſehr echt wirkenden Pärchen ausgeführte Holländertanz. Die übrigen Dar⸗ bietungen wurden ebenfalls durch rauſchenden Beifall ausgezeich⸗ net. Einen nicht minder günſtigen Eindruck hinterließ das erſte Auftreten des Mannheimer Vokalquartetts. Man merkt den Vorträgen an, daß die vier Sänger, von denen ſich vor allem der erſte Tenor und der zweite Baß durch ſchöne Stimm⸗ mittel auszeichnen, bei Herrn Edgar Hanſen eine ſehr ſorgfältige, gediegene Schulung genoſſen haben. Die Vorträge zeichnen ſich durch Kultur und Geſchmack aus. Große Genauigkeit wird auf die Abtönung gelegt und auch die Herausarbeitung des Stimmungsgehalts gelingt ſchon ſehr gut. Wenn das Quartett auf der beſchrittenen Bahn mit Energie und Fleiß weiter vorwärts ſtrebt, wird es bald auf der künſtleriſchen Höhe angelangt ſein. Aus den Vorträgen greifen wir das alte Minnelied von Adam de la Hale,„Heimatgedanken“ von E. Hanſen, ſowie„Und der Vogel— pfiff mir was“ von Baſtyr als beſonders gelungen her⸗ aus. Das Roſengartenorcheſter entwickelte unter Karl Eberts ſtraffer Leitung wieder viel Klangſchönheit. Es war ein Abend, der ſelbſt Verwöhnte reſtlos befriedigte. Schade, daß er nicht beſ⸗ ſeren Beſuch aufzuweiſen hatte. Film⸗Kunodͤſchau Es Palaſt-Theater. Wenn man den Namen Reinhold Schün · zel in der Voranzeige lieſt, ſo freut man ſich:denn Schünzel iſt nie Enttäuſchung. Auch diesmal nicht. Ein neuer Berbeis 10 0 „Hahn im Korb“. Der erſte VPorteil dieſes Filmes iſt, daß Schünzel ſelbſt am Manuſkript mitarbeitete. Dadurch wurde der ſzeniſche Aufbau feſt gefügt, denn nur der Künſtler ſelber weiß, welche Mittel ihm zu Gebote ſtehen. Das zweite iſt die einfache, aber bis ins Allerkleinſte durchdachte Handlung. Alle Nebenſächlich⸗ keiten, die leider in den meiſten Filmen mehr oder weniger ſtark ſe und ſtörend wirken, fallen fort. Und das dritte: die 0 f rgfältige Beſetzung der Nebenrollen. Die Geſchichte an und für ch iſt höchſt einfach. Peter, der Sohn einer Kaufmannswitwe in Großkleindorf, der alle Dorſſchönen küßt, wird plötzlich Millionen⸗ erbe. Er fährt nach Berlin, um die Unſummen des ihm zu zefallenen Geldes zu empfangen. In der Vahn lernt er eine junge erlinerin kennen, die durch Kleidung, Benehmen, Monokel, Zigarette frap⸗ auf das unſchuldige Gemüt wirkt. Ihr Vater, ein vor dem uin ſtehender Bankier, weiß den Goldfiſch zu ködern. Peter aber iſt ſchlauer als der Alte. Bei der Verlobung teilt er mit, daß ſeine Erbſchaft nur ganz minimal ſei und— er iſt erledigt. Der Reſt für den genasführten Bankier iſt Zuſammenbruch. Peter aber holt beim Anwalt ſeine Millionen, um in der Heimat eine Waiſe, die ihn als armen Jungen ſchon liebgehabt, glücklich zu machen.— Und nun das Spiel. Soll man die Einzelheiten alle aufzählen? Das Dorf⸗ leben, die Reiſe, die Hotelerlebniſſe, die Verlobungsfeier— es iſt zu viel; Schünzel kann man ſchlecht ſchildern, man muß ihn ſehen, er⸗ leben. Jeder Schritt, jede Bewegung, jeder Zug iſt durchdacht. Da iſt nichts Gekünſteltes, nichts Ueberflüſſiges. Gewiß, auch die An⸗ dern, Mierendorf, Hardt, Dieterle, Richard, Kupfer, Delſchaft, ſind ausgezeichnet. Im Vordergrund ſteht nur einer: das iſt Schünzel. Das Palaſt⸗Theater bietet mit dieſem Film etwas ganz Beſonderes. Der Erfolg: ein ausverkauftes Haus.— Zur Ergänzung laufen eine Groteske:„Sid ſpielt Mifſionar“ And wieder ein intereſſanter, kolorierter Modefilm. „Vvertrieb von Büchern. Wie uns die Kommiſſion zur Be⸗ kämpfung von Schwindelfirmen mitteilt, Veranlaſſung dar⸗ auf hinzuweiſen, daß die in Fachkreiſen belannte Verlagsanſtalt Reinhold Wichert in Berlin mit dem kürzlich in der Preſſe ver⸗ öffentlichten Artikel über den ſchwindelhaften Vertrieb von Büchern nicht in Verbindung zu bringen iſt. „Bekämpfung der Taſchen⸗ und Handgepäckdiebſtähle auf Bahnhöfen und in Eiſenbahnzügen. Die Taſchen⸗ und Handgepäck⸗ diebſtähle auf Bahnhöfen und in Eiſenbahnzügen werden in letzter Zeft wieder häufiger. Die auf den Stationen, den Bahnſteigen und in den Zügen angebrachten Warnungstafeln werden von dem reiſenden Publikum vielfach nicht beachtet. Wie kagtäglich beob⸗ achtet wird, ſtürzen ſich die Reiſenden, ohne abzuwarten, bis die ab⸗ gehenden Reiſenden die Abteile verlaſſen haben, auf die oft noch nicht einmal vollſtändig zum Stillſtand gekommenen Züge, um ſi ſo raſch wie möglich einen günſtigen Platz zu ſichern Herbei iſt den Dieben von Hand⸗ und Galdlaſchen die beſte Gelegenheit gegeben, ſhr Hemdwerk unbemerkt auszuführen. Viele Unannehmlichteiten und Streitigkeiten könnten vermieden werden, wenn die Reiſenden im eigenſten Intereſſe die zu ihrer Sicherung offenen Maß⸗ nahmen beachten und den Anordwmgen und rmahnungen des Eiſenbahnperſonals Folge leiſten würden. Num beſindet ſich auf dem Schiffe aber auch Haery Pickle, der große Detektiv. Er gehnt gewöhnlich nachts, ſeime Pfeiſſe rauuchend, auf Deck ſpaczieren. Dabeſ föllt ihm auf. daß, während alle anderen Kebinen ſchon dunkel ſind, noch aus einer einzigen helles Licht ſtrahll. Er läßt ſich an einem Strick über Bord und ſbeht dupch das runde Bullaugenſemſter in die Kabine hineim. Hier gewahrt er emen Manm und eine Frau, die ein Dokumerit ſtudienen. Was dewauf ſteht, erkennt er nicht; nur die Untepſchrüft„Jado Kümkerfuß“ dann er laen. Er will daum wieder am Bord llettern, fällt aber dalbei in's Waſſer und müßte jämmerlich ertrinken wenn er nicht im 7. ein vom Stern des Schiffes herabhängenden Tau ergreifen könnte. In der nächſten Nacht iſt Harry Pichle wieder auf Deck und beobachtet das Fenſter ſener Kabime, die wieder als einzige noch eihellt iſt. Da, genau um Mitternacht. wird das Fenſter geöffnet: eine weiße Hand augenſcheinlich die einer Frau, hält eime fleime Stahlkaſſelte himaus, läßt ſie fallen— platſch, die Kaſſette iſt im ſſer verſchwunden. Harry Pickle ſtürzt ſofort auf die Kom⸗ mendobrücke zum Käpitän, der übrigens Mamuel Ibarra heißt.„Wo keſinden wir uns?“ Kapitän Jbarra gibt, ohne eimen l mackdenken zu müſſen, genaue Ausfumft, und Harry Pickle ſchreiht in ſein Notigbuch: 19 Grad 23 Minuten 44 Sekunden nörlhcher Breſde und 67 Grad 9 Mimuden 33 Sekunden weſtlich von Green⸗ wich.——— in den Stvaßen von Habana ſpa⸗ bstrumkemer Acht Tage ſpäter geht Pickſe i 25 zicren. Da gewahrt er ein peinliches Schauſpiel: ein Matvoſe grellt mit gezücktem Meſſer einen fremden jungen Mann an. Harry Pickle ſchlägt den Mawoſen meder; der junge Mann ergreiſt gerührt die Hand ſeines Retters. Dann ſtellt er ſich vor. Es iſt Felix Schmidt, der von ſeinem Chef nach Habana geſchickt worden iſt, damit er dort echte Havanmazigarren einkaufen ſoll. „Ewig werde ich Ihnen dankbar ſeind, ſpricht Felix Schmedt und meine Eva auch!“„Aha. wohl ihr Fräulein Bwaut?“ meint Harry Pickle mi großem Schorfſinn. Felix bejaht und zeigt eine Photo⸗ grhe Evas vor. Eva Klimerſchulz“ ſteht unter dem Biſſde. „Nam“ ſant Harry Pickle,„Khenkerſchulze Hat die Dame viel⸗ leickt'wen Verwandden der Jakob heißt?“— Hierauf erzählt Felix Schmidt von dem alten Onkel Jakob und deſſen eigentlich ſehr unge⸗ vochtem Teſtement.„Ein Teſtament? Ha, der Faden iſt gefunden! Und ſofort häuft Harry Pickle, Felix Schmidt hinter ſich herzehend, nach dem nächſten Telegraphenbüro, wo er ein Kabeltelegramm rich New Pork aufgübt, on James Waterman, den berühmteſten ſpäter befinden ſich Horry Pichle Felir Schridt erze e ſpa ünde ry Pickle, Feli Wiel und James Watermem, die zu dizſem Zweck ein kleines Dampfſchiff gechartert haden, genau 67 Grad 9 Minuden 53 Sekunden weſtlich von Greenwich auf 19 Grad 23 Minuben 44 Sekunden nördlicher die Jagd im November Von Edmund Scharein Nachdem ſich im vorigen Monat bereits die erſte Hälfte der Brunft des Ddamwildes hat, tritt der Hamhirſch im November in die zweite Hälfte der Brunft, in der er die charak · teriſtiſchen Merkmale des brünftigen Schauflers zeigt. Dieſe äußern ſich vornehmlich darin, daß der Schaufler jetzt bge Dieſes Schreien hat mit dem gewaltigen Röhren des Edelhirſches nichts ge⸗ mein. Der Schrei des Damſchauflers könnte faſt an das Schnarchen eines ſchlafenden Menſchen erinnern. Der Abſchuß des weiblichen Rot⸗ und Damwildes, der um die Mitte des vorigen Monats be⸗ ſonnen hat, iſt auch im November und in den nächſten Monaten ſel Dem männlichen Rotwild, dem Edelhirſch, wird der waidge⸗ rechte Jäger jetzt nach beendeter Brunft Ruhe gönnen. Der November bringt auch den Beginn der Schußzeit für weibliches Rehwild, von der hoffentlich nur verſchwindend wenig Jäger Gebrauch machen werden, denn den Ricken ſollte man im Hinblick auf die Hebung des geſamten Rehbeſtandes größte Schonung entgegenbringen. Wo es ſich um eine erwieſenermaßen notoriſche Geltricke handelt, da ſteht dem Abſchuß nichts im Wege. Aber ſonſt laſſe man die Finger von dem weiblichen Rehwild, das infolge ſeiner Harmloſigkeit ſo recht eigentlich daz Ziel der Schießer und Aasjäger iſt. Und noch eine 85 hier ausgeſprochen, deren Beherzigung dem Rehwild Qualen und dem Jäger böſe Stun⸗ den erſpart. Die Warnung, unſer Rehwild auf Treibjagden zu erlegen, wie dies leider nur ſo häufig geſchieht. Wer je einer ſolchen Treibjagd auf Rehe beigewohnt hat, vergißt die elenden Bilder, die ſich auf einer ſolchen notwenpig zeigen müſſen, ſein Leb⸗ tag nicht und verzichtet dankend— ſofern er ein richtiger Waid⸗ mann iſt— auf weitere derartige„Freuden“. Alſo fort mit den ſcheuß⸗ lichen Treibjagden auf Rehe;— Die Jagd auf Haſen dauert fort. Mümmelmann hält 15 vor⸗ ugsweiſe auf der jungen Saat oder auf dem Sturzacker auf. Viere 4 55 Art ſind im vorigen Monat, der den Aufgang der Jagd brachte, ein Opfer der zahlreichen Auch⸗Jäger und Schießer unſerer Tage geworden. Das zeigt ein Bild auf die Auslagen der Delikateßgeſchäfte und Wildhandlungen, in denen oft ganz unentwickelte Junghaſen feilgeboten werden, denen einige Wochen Wachstum und Aeſung auf der üppigen Winterſaat ſehr wohl getan hätten. Die Jagd auf den Faſan geht weiter; der Abſchuß geſchieht in dieſem Monat gewöhnlich auf Treibjagden und erſtreckt ſſch faſt ausnahmslos auf den prächtig gefiederten Hahn, während ſich die Hennen im großen und ganzen der Schonung erfreuen. Frer⸗ lich gilt es, wenn die Hennen durch Schußverbot geſchützt ſind, die Augen aufzumachen, ſchnell und ſicher zu 17 und raſch zu han⸗ deln, damit nicht ſtatt des im bunten Gefieder ſchillernden Hahns die ſchmuckloſe Henne vor dem übereifrigen Schützen zu ſeinem Aerger und zum Leidweſen des Jagdherrn geſtreckt wird. Von der Jagd auf Rebhühner dürfte in dieſem Monat wohl kaum ein waid. gerechter Jäger Gebrauch machen. Dagegen kommt es vor, daß auf Treibjagden immer noch einige Hühner, die vor den Treibern auf⸗ ſtehen, zur Strecke gebracht werden. Aber für die eigentliche Hühner⸗ ſuche iſt dieſer Monat natürlich nicht mehr geeignet. Für Waſſer, wild, als da ſind Wildenten, wilde Schwäne, Kraniche dauert die Schußzeit weiter an. Ebenſo für ein in vielen Gegenden unſeres Vaterlandes heute unbekanntes Flugwild, die Trappe. Auf wilde Gänſe lohnt bei gewandtem Anſchleichen und zäher Ausdauer— aber das iſt unerläßlich, wenn der Erfolg beſchieden ſein ſoll!— ein Kugelſchuß auf die auf einem Saatfeld verſammelten Wanderer. 5 « Stundung von Jernſprechgebühren in geeigneten Jällen. Auf den Antrag des Bundes deutſcher Fernſprechteil! nehmer, betr. Stundung von Fernſprechgebühren in geeigneten Fällen, hat der Bund vom Reichspoſtminiſter folgenden Beſcheid erhalten:„Die Deutſche Reichspoſt iſt wegen ihrer geſpannten Wirtſchaftslage auf den rechtzeitigen Eingang der Fernſprechgebühren angewieſen. Trotzdem nimmt ſie bei der Ein⸗ hebung von Fernſprechgebühren auf die Notlage einzelner Teil⸗ nehmer inſofern Rückſicht, als ſie in begründeten Fällen die geſchul⸗ deten Gebühren zu angemeſſenen Bedingungen ſtundet. Eine zins⸗ loſe Stundung iſt jedoch für die Deutſche Reichspoſt nicht tragbar.“ Der Bund macht auf dieſe begrüßenswerte Stellungnahme der Reichspoſt aufmerkſam und empfiehlt da, wo es erforderlich er⸗ ſcheint, von dem Entgegenkommen der Reichspoſtverwaltung unter Berufung auf den obigen Beſcheid Gebrauch machen zu wollen. * Ein Schlafwagenzug Baſel-—Hamburg und Berlin. Wie der Badiſche Verkehsverband Karlsruhe von der RDW Berlin erfährt. iſt auf der Europäiſchen Fahrplankonferenz in Haag für das Jahr 1926 die Durchführung eines Schlafwagenzuges Baſel— Ham⸗ burg und Berlin beſchloſſen worden. Damit wird eine außer⸗ ordentlich wertvolle und vielfach gewünſchte Verbeſſerung des Fahr⸗ planes und des Schlafwagenverkehrs erreicht werden, die ſowohl dem Verkehr nach Baden als dem Durchganasverkehr von Nordeutſchland ch] und den nordiſchen Ländern nach der Schweiz und Italien zu Gute kommt. Die ungenügende Bedienung mit Schlafwagen zwiſchen Ba⸗ den und Hamburg—Bremen war wiederholt Gegenſtand lebhafter Klagen. Auch in den wichtigen Nachtſchnellzügen D 1/ 2 Mailand Baſel—Berlin konnte dem Bedürfnis an Bettplätzen nur ſelten voll entſprochen werden. Der vorgeſehene neue Schlafwagenzug. der an⸗ ſtelle des Skandinavien—Schweiz⸗Expreß künftig täglich verkehren ſoll, wird eine durchareifende Entlaſtung und Perbeſſeruna bringen. Breite. James Waterman legt ſeinen Taucheramzug an und plumpſt in's Waſſer. Es iſt zu bemerken, daß an dieſer Stelle das Meer etwa achttauſenddreihundert Meter tief iſt. James Waterman müßte alſo, lange ehe er auf den Grund gelangt, durch den unge⸗ heuren Waſſerdruck ganz zu Mus gerqueiſcht werden. Aber, er wird mocht zerquelicht,— triumphierend ſteigt er wach erſtaumlich kurzer Zeit wieder empor, die Sbahlbaſette in der Hand. Er hat ſie gefunden, totzdem dort unten im der Tieſe doch kohlpechrabenſchwarze Nacht herrſcht. Wenn einem das Kragemknöpfchen auf den Bodem fällt,— man kann es baum ſo beiſcht wiederfinden, wie James Waterman die Kaſſſente gefunden hat.— Weder zehn Tage ſpäter raſen Hawry Pickle, Felix Schmidt und Eva Klinkerſchulz, die ſie wohl unterwegs aufgenommen haben, auf ſchnurgerader Landſtraße dem Schloſſe des verſtorbenen Onkels Jabob zu; ihrem Auto folgen vier große Tramsportausomobile mit einem Schock Poliziſten darauf. Das Schloß wird umſtellt. In der Schloßbavelle ober ſoll grade die Trauung Adelinas mit Franz Wulfshoff ſtattfinden. Da ſtürzen Harry Pickle, Felix Schmidt mit ſeiner Braut und zwei Oberſte der Polizei herein: Adeling und Franz verſuchen, zu entfliehen, werden aber gefangem und mit Handſchellen verſehen. Felix Schmidt und Eva Klinkerſchulz, die nun reiche Erbin, fallen einamder in die Arme, Harry Pichſhe iſt ge⸗ vührt.(„Ein Tränlein bängt ihm auf der braunen Wang'!“)—— Ja das wäre olſſo die Geſchichte von dem Teſtament des Jakob Klinberſchulz. Sind dos nun nicht wirklöck. ganz ſelbfaunne, ungeheuer werkwürdſhe Begebenheiben? Und worauf ſind ſie im Grunde zurückzuführen? Doch nur darauf, daß Adeſina, die Tänzerin, und Fvanz Wulfshoff, der Schurke, ein ſo ganz und gar außerhaſb ſeder ſchhſchten vernünftſen Ueberlegung liegendes, ſo unbegründeter Weiſe verwickeltes Verfahren bei der Beſeitigung des Teſtaments eingeſchlagen haßen, ſtatt es einfach in Feuer zu ſchmeißen, daß ſie verrückt, blödſimnig, ja grad zu beſoffen gehandelt haßden. Wie aher möcen die b⸗den nur auf ihren wahnwitzigen Plam gekommen ſein? Es gict Erklärung dafüür. Mam erinmere ſich: es war am 12. Oktober 11 Uhr 15 Minuten nachts, als Franz und Adelima anfingen, wegen des Teſtamentes zu beraten. Nun wohl: zufällig aſt in Erfahrung zu bringen, daß genau zur gleichen Stunde und Minute der bebannte Filmſchriftſteller Jean Grabbowsky, aus ſeinem Stammkaffee nach Haufe gekommen, an ſeinen Schreihtiſch ſich geſetzt hat, um ſich einen intereſſamten, on Sparmung und Sen⸗ ſat omen reichen Film anszudenken. Es muß ſich alſo um eine Ge⸗ dankenübertragung zwiſchen Grabowsky einerſeſs und Franz und Wdehma andererſeits gehandelt haben. Und wirklich: eine ſolche Geſchichte könnte ja auch gar nicht anders entſtehen als durch irgend⸗ welche Einflüſſe einer wuchernden Kinophantaſie. Aus dem Lande perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdi/uſi Ernannt wurden der ordentliche Profeſſor Dr Schneiderhöhn an der Techniſchen Hochſchule in ordentlichen Profeſſor für Mineralogie, Kriſtallographie und raphie an der Univerſität Freiburg, Diplom⸗Ingenieur 92 e am Landesgewerbeamt zum Gewerbelehrer an das Staat⸗ 1 technikum, Oberlehrer Friedrich Seyfarth an der Volksſchule n Freiburg i. Br. zum Schulinſpektor beim Kreisſchulamt Freiburg, Verwaltungsoberinſpektor Emil Sack an der Univerſität Freibur zum Oberrechnungsrat daſelbſt; Notar Dr, Siegfried Kühn na 55 erfolgtem Einverſtändnis mit dem Erzbiſchöflichen Ordinariat zu Oberſtiftungsrat beim Katholiſchen Oberſtiftungsrat; Bezirksarzt Dr. Ludwig Sprauer in Stockach nach Oberkirch; zum Gendarmerte. oberwachtmeiſter der Gendarmeriewachtmeiſter Karl Kaufman 8 in Fahrenbach: Pfarrverwalter Wilhelm Schleiß in Immen dingen als Pfarrer daſelbſt; Pfarrverwalter Adolf Mack in P 1 bach als Pfarrer daſelbſt; Hilfsgeiſtlicher Emil Heckel in Büſing. als Vikar Wilheim Glock in Pforzheim⸗Brötzingen als Pfarrer in Vogelbach; Pfarrer Alfred Barner in Nonnen weier als Pfarrer in Konſtanz(Lutherpfarrei); Pfarrer Hans Phi⸗ lüpp in Mittelſchefflenz als Pfarrer in Hohenſachſen. Zurückgenommen wurde die Verſetzung des Prefglal. Dr. Anton Skriegel an der Realſchule in Oberkirch an die Real ſchule in Bühl. Verſetzt' wurden: Profeſſor Georg Schmitt am Nealgnn naſium in Säckingen in gleicher Eigenſchaft an die Realſchule 1 Bühl: Verwaltungsinſpektor Robert Kühn beim Bezirksamt Büß jenem in Heidelberg und Verwallungsoberſekretär Gotllis aaſer beim Bezirksamt Kehl zum Bezirksamt Bruchſal. K. Heidelberg 8. Nov. Zahnarzt Dr. Trufus iſt vom Volkſ. kommiſſariat für Geſundheitsweſen der Sowietrepublik zur J0 nahme an dem in Moskau am 24. November ſtattfindenden Odontologenkongreß eingeladen worden. Er wird der Gr. ladung Folge leiſten und dort einen Vortrag über neuz eitlichh Kieferorthovädie halten.— Am Samgstag nachmittag ſii in der Hauptſtraße an der Ecke Friedrichſtraße die Straßenban.⸗ mit einem Auto zuſammen. Das Auto wurde auf den Gehweg ae ſchleudert. Eine Schauſpielerin wurde ſo ſtark verletzt. daß ible Ueberführung ins Akademiſche Krankenbaus notwendig wurde.. *Schwetzingen, 8. Nov. Einen raffiniert angelegten Betr 10 verſuch machten die in Herbolzheim wohnhaften jungen Laul namens Kupfer und Döre. Sie gaben ſich als Vertreter eines 3˙ ſchriftenverlags aus und forderten die Zeitungs⸗ und Zeitſ rißten austrägerinnen zur Ablieferung der einkaſſterten Beträge auf. en die Anzeige einer Zeitungsträgerin, die Verdacht ſchöpfte, konnte die beiden feſtgenommen werden. rr. Baden⸗Baden, 8. Nov. Nach langer und ſchwerer granthe iſt hier der bekannte Gynäkologe und Frauenarzt Geh. Rat 994 Dr. Hermann Fehling geſtorben. Fehling war im Jahre 15 in Stuttgart geboren und machte ſeine Studien in Tübingen, Leih zig, Wien, London und Edinburg. Nach deren Abſchluß wurde Afſiſtent und Privatdozent in Leipzig und im Jahre 1877, würde er als Leiter der Landeshebammenſchule nach Stuttgart bernge Von 1887 an war er als Profeſſor an der Univerſität Baſel, von 1 die an in Halle tätig. Im Jahre 1897 erhielt er einen Ruf an 5 Univerſität Straßburg, wo er Nachfolger von Prof. Freund 905 Leiter der Univerſitäts⸗Frauenklinik und Profeſſor wurde und 1 15 auch das Amt des Rektors bekleidete und als Lehrer, Forf Fachſchriftſteller erfolgreich wirkte. Als in Straßburg die Fran⸗ zoſenherrſchaft begann, zog er ſich von ſeiner Lehrtätigkeit dn und nahm ſeinen ſtändigen Wohnſitz in Baden⸗Baden, wo er ſtiller Zurückgezogenheit lebte und wo nunmehr der Tod arbeitsrei Leben ein Ziel geſetzt hat. Aarlstuhe, 8. Nov. Geſtern tüh verſchied nach kurzem Leiden im 77. Lebensjahre Fabrikant Heinrich Henſel. Henſel war Karlsruhe eine populäre Erſcheinung. Er gründete 1878 mit ſengalt Bruder Karl Henſel, der im Jahre 1904 ſtarb, das Stammgeſch. des Hauſes Henſel, das ſich noch heute in der Kronenſtraße befinde In raſtloſer Arbeit brachte er ſein Geſchäft zu einer Blüte, daß weit über die Grenzen des engeren Heimatlandes bekannt und b el rühmt wurde. Das Geſchäft wird jetzt von ſeinem Sohn Adolf Henſ und ſeinem Schwiegerſohn Stefan Gartner in der altbewährten Tr. dition Saee die der Firma Ruf und Anſehen verſchafft en Oberſchopfheim, 8. Nop. Noch immer iſt die Zahl der an Maſern erkrankten Schulkinder recht— Die bhieſige Schule muß unter dieſen Umſtänden noch auf längere Zeit 9 Auch in Nachbargemeinden ſoll die Neanhe ſchloſſen bleiben. Ihnen die Wichtigkeit geregelter Ver⸗ dauung. Bei Darmträgheit nehmen Sie Laxin⸗Konfekt, das milde, ſicher wirkende Abführmittel. Doſe.50 S185 Runſt und Wiſſeenſchaſt Ein Kammerſpielzuklus am Stadltheater heidelberg wendet ſen an die literariſch intereſſierten Kreiſe Heidelbergs, auf deren regung hin er gebildet worden iſt. Er bedeutet für 5 Spi 1 5 eine außerordentliche künſtleriſche Bereicherung und führt die ſſcher wicklung des Stadtiheaters dem großen Ziele zu, ein Abbild deu den. Theaterkultur und deutſcher Geiſteskultur über haupt zu weſchen Das Gelingen dieſes Planes iſt nicht nur von den inſug muß · Mitteln des Stadtthegters abhängig, fondern auch von dem hall, den es bei einer größeren Anzahl Auimeſtenten finden fn⸗ Ein ſtarkes Intereſſe für dieſen Zyklus in Sondermiete bedeutet ſſ trieb zum Weiterarbeiten und zum Ausbau. Das Publikum ſcer durch ſeine Anteilnahme an den Zielen des Stadttheaters mit, ren Zyklus wird mit der„Heiligen Johanna“ eröffnet. In eel Jähren haben dieſe Kammerſpiele immer eine große Anziehungg weit über Heidelberg hinaus ausgeübt. de der Kleiſtpreis 1925. Der Kleiſtpreis für 1925 iſt von diesjährigen Vertrauensmann der Kleiſtſtiftung, Poul Fechten( Dramatiker Karl Zuckmayer für ſein Luſtſpiel„Der Frchen Weinberg, zuerkannt worden. In dem begründenden heißt es:„Ich habe das bisherige Schaſſen dieſes Autors ſcharzut, lehnen müſſen, weil es für mein Gefühl vollkommen im blaſſen ſſen loſen, durchaus Literariſchen verblieb. Ich fühle mich 1 e cr ſi N e gerade dieſes Stück und dieſen Autor herauszuheben, wei in dieſer Komödie der Durchbruch ins Wiekliche, und te f lebendig, nicht artiſtiſche Wirkliche gelungen iſt, der mir heiſchein das Theater eine der entſcheidenden Forderungen zu ſein Ich nehme die Komödie nicht als Vollendung, aber ich nehme maber Verheißung; ich ſtehe nicht an, zu bekennnen, daß ich ſie Ju Von nach ſeinen bisherigen Arbeiten nicht zugetraut hätte em um Autoren erzählender Literatur wird Hans Grimm vor all „„ willen einer ehrenvollen Erwähnung funden „ do⸗ 0 ein wertvoller Handſchritenfund. der itallenicche Aegſe c. loge Hugo Monneret hat im Verlauf der Ausgrabungen ſchen in Aſſuan vongenommen hat, die Ruinen eines bope Kloſters entdeckt, die bisher vollkommen unbeachtet Keoſter in waren. Man vermutet, daß dieſes ſehr verſteckt gelegene früheren Zeiten von Chriſten bewohnt wurde, die unter deg u ſchaft des Iflams treu zu ihrer Religion hielten. In den die 6 ſond man nun eine große Anzahl wertvoller Manuſkripte e ins 4. chriſtliche Jahrhundert zurückreſchen und ſehr intereſſone ſchlüſſe über das Leben der Apoſtel enthalten. Tcc/— AAA „„—» BEPFFrrr ˙ ¹- e e ee — re n. werden, zum i ̃ Skofantie Preiſe von 80 Wontag. den 9. Nobember 1925 Neue Mannbeimer Jeitung[Abens⸗Rusgade] 5. Seite. Nr. 520 Rommunale Chronik M itteilungen der Jinanzämter über Skeuerhinterziehungen 8 an die Gemeinden er Eing er Vorſtand des Deutſchen Städtetages hat in einer bärg in arn das Reichsfinanzminiſterium ſelgendes ausgeführt: Es größeren em Maße erwünſcht, wenn die Finanzämter von werden deskeuerpintergiehungen, die bei Reichsſteuern feſtgeſtellt würden en in Betracht kommenden Gemeinden Mitteilung machen Dadurch würden die Gemeinden in die Lage verſetzt weſentfz auch ihrerſeits nachzuprüfen, inwieweit etwa bei ihnen ſonder. Steuerhinterziehungen ſtattgefunden haben. Insbe⸗ Mitt eil iſt hierbei an die Gewerbeſteuer zu denken. Eine ſolche ordnung würde auch nur dem Paragr. 192 der Reichsabgaben⸗ Fimanzg entſprechen, wonach umgekehrt ſämtliche Behörden den zämtern über Steuerzuwiderhandlungen Mitteilung zu n haben. 8* Ut en denburg. 6. Nov. Aus der füngſten Gemeinderats⸗ koks iſt zu berichten: Genehmigt wurde die Abgabe von Perl⸗ ſett 7 ſtädt. Beſtänden an hieſige Einwohner und zwar von Pfg.— Gegen Adam Sattler wird endel ag wegen Widerſtand gegen die Staatsgewalt und Be⸗ meinde. keidigung geſtell.— Der Pachtzins füre perpachtede, Ge den Be und Stiftungsgrundſtücke wird für das Pachtfahr 1925 auf ſeſteſeht der Friedenstaxe mit einem Zuſchlag von 10 Prozeni du Walldorf, 5. Nov. Der Gemeinderatsſitzung iſt Hardtaehmen: Die vom Verbandsausſchuß des Waſſerberbandes ie e aufgeſtellten Waſſerzinsgebühren wurden genehmigt. 5 Inſt an der Rathaustafel angeſchlagen.— Beſchloſſen wurde nicht m andſetzung der Feuerwehrſaugpumpe, die für Privatzwecke der Ne ehr verwendet werden darf.— Ein Straßenbahnwagen ſoll die Gebidit entſprechend umgebaut werden.— Feſtgeſetzt wurden Vom A ühren für den Plakatanſchlag in den Straßenbahnwagen. Verd gersbang ausgeſchloſen bleiben Plakate ralftiſchen Inhalte anſtrf en wurden die Arbeiten zur Inſtandſetzung bezw. des Neu⸗ gräber des Schulhoftores und der Friedhoftore.— Die Krieger⸗ Koſten auf dem Ehrenfriedhof ſollen, ſoweit erforderlich, auf ſtädt. Grab eihnterhalten werden. Die Anbringung von 16 fehlenden deilige ichen in einheitlicher Form wurde genehmigt.— Auf Aller⸗ dem 5 ſoll alljährlich durch den Bürgermeiſter ein Kranz auf der Pf.. enfriedhof niedergelegt werden.— Der freie Platz vor mit 55 8 ſoll geſchottert und gewalzt werden.— Verkündigungen Als ort Ortsſchelle ſind am 1. Nopember in Wegfall gekommen. im Amtsgtblche Bekanntmachungen“ kommt nur noch Bekanntgabe ſchon Arsblatt und Anſchlag an der Ortstafel in Frage. wie dies Spüln abre lang üblich war.— Bewilligt wurden die Mittel zur ig des Ortswaſſernetzes anläßlich der Inbetriebnahme der rtspaffzungsanlage.— Zugeſtimmt wurde dem Entturf einer Lerſteiagelichen Vorſchrift über den Verkehr mit Milch.— Die deigen borung der Winterſchafweide um 900 RM. wurde des nie⸗ ſtellun Angebots wegen nicht genehmigt.— Der Frage der Er⸗ kreten 11 88 5 dringend nötigen Schulhausneuhaues ſoll näher ge⸗ rde rden.— Als Amtsvollzieher und öffentlicher Mahner e e dee e gewählt. Gewährt werden lediglich die ebühren. Uünenſadt a. d. 5, 5, Nob. Iu der iungſten Stadtrgte. Staulotiſt wurden u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Eine mit der RoſtSt ſtraße parallel laufende Straße erhält den Namen Eduard ſowie diabe.— Die ſtädtiſche Kanalunterführung an der Bahn, wird Unterführung des Kanals durch verſchiedene Straßen für g8 700 beißen.— Der Bau der ſtädtiſchen Kläranlage wird ver M. an die Abwaſſer⸗Reinigungsanſtalt Neuſtadt a. d. als 9 en.— Ein Stück Wald unterhalb der Wolfsburg wird im Hau chutzgebiet erklärt.— Eine ſtädtiſche Fürſorgerin not aufg amt wird angeſtellt. Die zur Bekämpfung der Wohnungs⸗ häuſ geſtellten Baracken ſollen fortab die Bezeichnung Holz⸗ ex erhalten. 0 5 8 teiſe Nus der pfalz 4 iner Fudw ˖ einer Tudwigshaſen, 8. November. Feſtgenommen wurde ein aus Tor fangfanftalt im Württembergiſchen entwichener 27 Jahre alter Juchtbeiter aus Mittelfranken, der eine lebenslängliche thausſtrafe wegen Raubmordes zu verbüßen hat. dachtes peper. 8. Rovember. Infolge Tollwut oder Tollwutver⸗ in der waren in Bayern Ende Oktober 49 Gemeinden(9 mehr ale don derdochergegangenen Gerichtsperiode) verſeucht. Die Pfald war ber, Seuche frei zerkrezlat d. d.., 8. Nopember. Die Notlage in Win⸗ Oeldeng ſen hat bedrohliche Formen angenommen. Infolge der lchkeit ppheit iſt ein Abſtoßen der Weine faſt zur Unmög⸗ ſtärker dda deden. Die Erregung in der Winzerbevölkerung iſt umſo elwa 31 fbekannt wird daß in einem Mittelhaardter Weinkeller 1 Fuder Oberländer Weine behördlich unter Siegel gelegt Lerbleiz Die Angelegenheit nahm ihren Ausgang daher, daß dem die Unterſnes großen JuantumsWeinzucker nachgeforſcht wird. Da Porerſt aluchene über dieſe Weine noch ſchwebt, in die Unterſtegelung Würtiembe Sicherungsmaßnahme anzuſprechen. Der Wein ſoll einer bandlun berger Firma gehören und aus einer Oberhaardter Wein⸗ ſtammen. einer hieſt ersheim, 8. November. Am Freitag abend kam es in dud durchreſſe zwiſchen herumziehenden Pferdehändlern debandler reiſenden Handwerksburſchen zu Streitigkeiten. Ein Pfer⸗ ſchlag durch einen Handwerksburſchen in die Hals⸗ hewiſſer R r getroffen und lebensgefährlich verletzt. Der Täter, ein aſchke aus Braunſchweig, wurde verhaftet. Nachbargebiete 18 oeres Aerzach(VBavern), 7. November. Ein mit Fäſſern ſchwer be. drlſteckaſtauo brach am Seegarken an der Kurve auf ver Au durch die ſchwere Laſt in den gedeckten Müblbach ein. 0 Hektolit kipte um, wobeſ faft alle Fäſſer herunterflelen. Ein über binein uter Weinfaß rollte die Böſchung weit in den Seegarten wurde, wobei es ein großes Loch bekam. Bis das Faß aufgefunden ſtammze dar auch das edle Naß ſchon ausgelaufen. Die Sendung n Irmaendwigshaen, dächtichen urt d.., 8. Nopbr. Bei der Heimkehr von einer die n Spritz. und Schwarzfahrt fuhren vier Perſonen, und kurv Alkohol überreſchlich zugeſprochen hatten, in ſchnellſter Heddernbenreicher Fahrt mit ihrem Auto zwiſchen Niederurſel und ſchlug 17 85 in einen Straßengraben. Der Wagen über⸗ dier gerund begrub die Mitfahrer unter ſich. Dabei wurden däuſe rſonen derart ſchwer verletzt, daß ſie hieſigen Kranken⸗ beſegtes Wfeführt werden mußten.— Ein mit zwei jungen Leuten ſtra mit otorrad ſtieß an der Ecke Weſerſtraße und Gutleut⸗ zerkrümmeteinem Laſtauto zuſammen. Das Maotorrad murde zder Landſtrg die beiden Fahrer erheblich verletzt.— Auf der Main⸗ lahrer 86 wurde ein Arbeiter aus Nied von einem Motor⸗ Turm ſletee ren und ſchwer verletzt.— An dem Eſchenheimer Lin auf beden zwei Motorräder in voller Fahrt gegeneinander. e e junges Mädchen wurde in wei⸗ Wefäbrliche auf das Pflaſter geſchleudert und trug einen lebens⸗ meniger 115 Schädelbruch davon. Die anderen Fahrer wurden unge aheblich verletzt.— Auf dem Hauptbahnhof geriet ein 8 verletz. unter einen Kraftwagen und wurde gleichfalls erheb⸗ abrikanten— In der vergangenen Nacht ſtieß das Auto eines Fi meters mit einem Taxameter zuſammen. Der Führer des wücht, wob ntzog ſich der Feſtſtelung ſeine Namens durch die Verfol er ſein ſche ug abblendete. Es entſpann ſich eine derk in der Sic, die chließſich damit endete, daß das Mietsfuhr⸗ V eine Fül Sonnemannſtraße geſtellt werden konnte. Hier ging derfolger 90 rer mit einem Schraubenſchlüſſelt auf ſeinen en Kopf kar wurde aber zuerſt durch einen heftigen Schlag auf gchlägere bel unfähig gemacht. Dann kam es zu einer blutigen Naln 7 der der Beſitzer des Privatautos den Gegner durch Vlizei bracht verſchuß in die Hand erheblich verletzte. Die e beide Parteien zur Anzeige. Gerichtszeitung Gräfin Bothmer vor Gericht Es begannen die Erörterungen der Diebſtähle in der Wohnung des Landgerichtspräſidenten a. D. Rieck in Potsdam. Die Angeklagte erklärte hierzu: Unſere Beziehungen zu Rieck waren ſehr innig. Ich betrachtete die alten Herrſchaften als meine Eltern. Wir waren ſehr viel mit ihnen zuſammen. Der Präſident wollte nun ſeine Tochter in Bromberg beſuchen. Acht bis zehn Tage vor ſeiner Abreiſe hörte ich abends fremde Schritte in der Wohnung, und es klappte eine Tür. Der Präſident ſah ſofort nach, ob ſein Geld da ſei. Er zählte es nach, und es fehlte zunächſt nichts. Erſt acht Tage ſpäter vermißte er Geld. Als der Präſident abfuhr, übergab er Frau Badura die Aufſicht über die Wohnung und mir die Korridorſchlüſſel. Die Wirtſchafterin, Fräulein Knoenager, brachte am Tage der Reiſe die Schlüſſel, die ich verſiegelte. Am 6. Auguſt kam ein junger Mann in meine Wohnung, der mir Teppiche, Bücher und anderes zum Kauf an⸗ bot. Ich kaufte auch etwas. Mein Mann war über den Kauf der Teppiche ſehr ungehalten und verlangte, ich ſolle die Sachen ab⸗ ſtoßen. Am Nachmittag fuhr ich dann nach Berlin, abends weiter nach Liegnitz und am nächſten Tage nach Breslau. Vorſ.: Wohnten Sie dort allein? Angekl.: Ja und nein. Darüber ſtehe ich aber nur meinem Mann Rede und Antwort. Vorſ.: Wir kennen den Herrn. Er heißt auch Fritz und hat ſich als Hauptmann einge⸗ tragen. Angekl.(lächelnd): Er iſt aber etwas anderes. Ich fuhr dann nach Wittenberg und traf mich dort mit jemand. Vorſ.: Mit wem? Angekl.: Darüber berweigere ich die Ausſage. Das geht nur meinen Mann an, und ihm werde ich das ſagen. Ich kam dann nach Potsdam zurück und ſah von der Straße aus, daß ſich die Gardinen in Riecks Wohnung bewegten. Ich ließ die Adreſſe der Frau Badura ſuchen, und Frau Badura und ich gingen raſch durch die Wohnung, fanden aber nichts. Am Samstag kam Frau Badura ſehr aufgeregt zu mir und fagte, es ſei eingebrochen und Teppiche, Vaſen uſw. geſtohlen worden. Es war auch tat⸗ ſächlich der Fall. In Riecks Wohnung fragte mich dann Frau Ba⸗ duva, ob keine Fingerabdrücke da ſeien; aber ſie wußte nicht, was Fingerabdrücke wären. Ich legte meine Hand auf den ſtau⸗ bigen Tiſch und ſagte, ſo ſähen ſie aus. Frau Badura meinte: „Dann wollen wir ſte doch drauflaſſen,“ aber ich antwortete:„Was denken Sie, das ſind doch meine Finerabdrücke.“ Wir ſtellten dann feſt, daß zwei herrliche Silberpokale nicht geſtohlen waren. Da es in der Wohnung nicht geheuer war, ließ ich Fräulein Knoe⸗ nager bei uns ſchlafen. Als wir am nächſten Morgen in die Rieckſche Wohnung gingen, waren die Pokale auch weg. Die Polizei kam am nächſten Tage und ſtellte feſt. daß die Küchentür Spuren von einem Dietrich zeigte. Vorſ.: Wer war denn der Händler, von dem Sie die Teppiche uſw. kauften? Angekl.: Er nannte ſich Franz Germersdorf und behauptete, daß er in der Kanonierſtraße in Berlin wohne. Der Vorſitzende ſtellte dem⸗ gegenüber feſt, daß in Berlin, Kanonierſtr. 5, nie ein Franz Ger⸗ mersdorf gewohnt habe. Er fuhr dann fort:„Der Präſtdenk Rieck hat nach dem Diebſtahl einen Brief erhalten, der aus Zeitungs⸗ ausſchnitten zuſammengeſetzt war. Er hatte einen ganz ver⸗ worrenen Inhalt. Haben Sie einmal derartige Ausſchnitte ge⸗ macht? Angekl.: Jawohl, weil ich dem Präfidenten ſagte, ſo etwas würde ich auch fertig bringen. Herr Rieck hezweifelte das nämlich. Ich habe aber nur ein paar Worte ausgeſchnitten. Es war mir zu langweilig. Der Vorſitzende zeigte dem Gericht darauf zahlreiche Papier⸗ ſchnitte, die in dem Schreibtiſch der Gräfin beſchlagnahmt wurden, darunter Zahlen, die Aehnlichkeit mit den Typen in dem Brief an Rieck haben. Angekl.: Ich habe den Brief an Rieck nicht geklebt, und wenn die ganze Welt es behauptet. taatsanwalt: Es iſt bei der Gräfin eine Zeitung beſchlagnahmt worden, in der das Wort „Präſident“ herausgeſchnitten iſt, das identiſch iſt mit dem be⸗ treffenden Wort in dem Brief an den Präſidenten. Angekl.: Ich habe es nicht getan. Vorſ.: Wie iſt das aber möglich, Angeklagte? Angekl.: Ich bin von ſo viel Gehäſſigkeit umgeben, daß gegen ein paar Mark dieſe Schnitzel in meinen Schreibtiſch gelegt worden ſind.(Weinend.) Und wenn Sie mich zu 10 Jahren verurteilen, ich war es nicht. Ich wäre nicht ſo dumm, die Spuren liegen zu laſſen. Vorſ.: Sie haben dann verſucht, eine Vaſe über die Kirchhofsmauer zu werfen. Angekl.; Ich fand die Vaſe vor meiner Tür. Daran war ein Zettel:„Wenn Sie Spuren des Einbruchs haben wollen, werfen Sie dieſes Paket ungeöffnet über die Kirchhofsmauer. Ich tat das, obwohl der überwachende Poliziſt drei Schritte hinter mir war. Vorſ.: Nun der Brief an den katholiſchen Geiſtlichen. Angekl. Ich habe den Brief, der bei uns abgegeben wurde, auf Wunſch meines Mannes nicht geöffnet, ſondern ihn dem Pfarrer Warnecke übergeben. Der Pfarrer ſagte, es ſei eine Beichtſache. aber er könne ſie aufklären. Der Pfarrer ging dann zu meinem Mann, zu Rieck und dann zum Staatsanwalt Gerlach. Pfarrer Warnecke kam dann zurück und ſagte: Gehen Sie mit einigen Zeugen zum Heiligenſee. Wir fanden nach Stunden im Schkilf am See ein Paket, das die Polizei beſchlagnahmte. Vorſ.: Der Zettel, den Pfarrer Warnecke Ihnen gab, lautete: Liebe Frau Bothmer! Bitte nicht Mutter verraten, die Sohn ſchützt, vielleicht haben Sie ihn bei Teppichverkauf wiedererkannt. Silber im Schilf im Hei⸗ ligen See. Kannten Sie von früher eine Frau oder deren Sohn, die mit Ihrer Familie in Verbindung geſtanden haben? Angekl.: Nein. Porf.: Vor Ihrer Tür iſt eines Tages eine tote Katze gefunden worden. Angekl.(weinend): Ja, es war eine tote Katze mit einem Strick um den Hals und einem Zettel, au dem ſtand: Wir wünſchen dir bald das gleiche. Vorſ.: Dann kommt als Näch⸗ ſtes der Beſuch einer Dame bei dem katholiſchen Geiſtlichen von St. Bonifacius in Berlin. Was wiſſen Sie davon? Die Ange⸗ klagte erzählt darauf, wie der B. Lok.⸗Anz. meldet, eine ähnlich phantaſtiſche, dunkle Geſchichte. Staatsanwalt Gerlach berichtet ſchließlich: Ich hahe heute wieder einen Brief bekommen, in dem ſich wieder einmal der richtige Potsdamer Täter meldet. Es iſt ein gewiſſer Richard Kanzak, der im Gefängnis in Potsdam ſitzt und ſich ſeiner Beziehungen zur Gräfin rühmt. Der Ver⸗ teidiger erklärt: Der Mann war zurzeit des Einbruchs im Ge⸗ fängnis, alſo fällt die Sache fort. Baron Klaus von Bulach vor Gericht Der Sohn des früheren Staatsſekretärs in Straßburg, Frei⸗ herr Ktaus Zorn v. Bulach ſtand vor der Straßburger Strafkammer, weil er ſeinen Gegenkandidaten bei der letzten Generalratswahl, einen Baron de Hell, auf offenem Bahn⸗ hofe geohrfeigt hatte wegen eines von jenem ausgegebenen Flugblattes, durch das ſich Bulach beleidigt fühlte. Er beſtritt, ſei⸗ nem Gegner eine Ohrfeige gegeben zu haben; es ſeien deren zwei geweſen. Er verſuchte auch, ſeine Verteidigung in elſäſſi⸗ ſcher Mundart zu führen, ließ ſich aber vom Richter bewegen, franzöſiſch zu ſprechen. Der Vertreter der Staatsanwaltſchaft und der gegneriſche Verteidiger wurden von Bulach fortgeſetzt in der heftigſten Weiſe unterbrochen. Großen Wert ſchien er auf die Feſtſtellung zu legen, daß ſein Gegner de Hell in Frankfurt geboren und gar kein echter Baron ſei. Das Urteil wird in acht Tagen verkündet werden. * Zm Pariſer Daudet-Prozeß iſt eine unerwartete Wendung ein⸗ gue 5 handelt ſich bekanntlich um die Frage, ob der Bobn eon Daudets, der vierzehnjährige Philipp Daudet, den man vor zwei Jahren tot in einem Taxameter aufgefunden hat, Selbſtmor d verübte oder, wie der Vater behauptet, von der Polizei beſei⸗ tigt wurde. Am zweiten Tage der Verhandlungen wurde von dem Kellner eines Hotels in Havre, wo der junge Daudet kurz vor ſeinem Tode übernachtet hat, ein wichtiges Beweisſtück belgebracht. Es han⸗ delt lbg um die Stücke eines Briefes, in dem der junge Daudet ſeinen Selbſtmord ankündigte weil er ſeinen Eltern eine Summe Geld geſtohlen habe. Der Brief iſt dann von Wa Schreiber zer⸗ kiſſen worden. Leon Daudet erkannte aber die 7 6 5 ſeineg Sohnes an und ſprach die Vermutung aus, daß ſein Sohn den Brie] ſelbſt vernichtet habe. Sportliche Rundſchau Lußball in der Pfalz Vorderpfalzkreis. Der Vorderpfalzkreis wartete mit den vorausgeſagten Siegern mit Ausnahme des umentſchiedenen Treffen⸗ Arminia Rheingönheim gegen Sp. Vgg. Mundenheim auf. Die höchſte Torzahl kam in dem Treffen 1914 Oppau— J. B. Pfortz:0 heraus. Der Neuling Oppau ſchlägt ſich ganz gut. Er hat in der Tabelle ſich auf den fünften Platz vorgearbeitet. Vor Abſtiegs⸗ ſorgen ſcheint er ſicher zu ſein. Durch den hohen Sieg von 04 eudwigshafen— F. B. Speyer:1 bleibt 04 weiterhin als ausſichtsreichſter Bewerber um die Meiſter⸗ Heft an der Spitze von der Tabelle. Das mitunter hartnäckige reffen ließ längere 75 den Sieger offen. Immerhin war 04 die beſſere Mannſchaft. olge des ſtarken Widerſtandes der Gäſte konnte Ludwigshafen bis zur Halbzeit nur ein Tor erringen. Nach der Pauſe drängt Speyer ſtark guf Ausgleich, doch iſt ihnen das Glück nicht hold. Nach zwei weiteren Toren der Ludwigshafener ge⸗ lingt Speyer das Ehrentor, dem Ludwigshafen ebenfalls noch zwei entgegenſezen konnten. Speyer hat an Form viel verloren. Eine ſchöne Leiſtung zeigte der Sieger in dem Treffen F. B. Frankenthal— Viktoria Herxheim:0 wo der Sturm das Schießen nicht vergaß. Herxheim wehrte ſich tapfer, doch fehlte es an Spielerfahrung. Unentſchieden trennten ſich Arminia Rheingönheim— Sp. B. Mundenheim:0 Trotz der Chancen, die ſich auf beiden Seiten boten mußten ſich die Gegner mit je einem Punkt begnügen. Beide Mannſchaften lagen abwechſelnd im Angriff. Gegen Schluß des Spieeles gab Arminia alles aus ſich heraus, um eine Entſcheidung herbeizuführen. Doch die gegneriſche Verteidigung ließ nichts durch. Hinterpfalzkreis. Auch hier gab es keine Ueberraſchungen. In dem Lokaltreffen Phönix Kaiſerslautern— F. B. Kaiſerslautern 1: 3 behauptet ſich der Fußballverein durch dieſen Sieg auch weiterhin an 2. Stelle der Tabelle. Gleich in den erſten Minuten konnte JV. in Aae gehen. In der Folge drängte Phönix leicht, doch die ſich bietenden Chancen finden keine Verwertung. Demgegenüber erzielt FB. ſeinen 2. Treffer. Kurz vor Halbzeit kommt hönir zu ſeinem einzigen Tor. Nach Wiederbeginn iſt Phönix größtenteils über⸗ legen, doch FV. iſt der Glücklichere, der bei einem Gedränge vor dem Phönixtor den 3. Treffer erzielt. Trotz überlegenem Spiel von Phönix müſſen ſie mit dieſem Reſultat ſich zufrieden geben. Eine groſte Packung verabreichte VIR. Kaiſerslaufern— JC. Münchweiler 6: 0 Vei dieſem Rückſpiel zeigte es ſich, daß Münchweiler nur auf ſeinem eigenen Platz gefährlich iſt. Bis zur Halbzeit erzielt Kaiſerslautern 2 Tore. Nach Wiederbeginn verſucht Münchweiler energiſch den Ausgleich. Die VfR.⸗Verteidigung läßt jedoch nichts durch. In der Folge kann Kaiſerslautern noch vier weitere Tore vorlegen ohne daß Münchweiler den Ehrentreffer erzielt. 05 Pirmaſens— BfB. Jweibrücken 3 1. 05 Pirmaſens empfing VfB. Zweibrücken und konnte endlich mal wieder einen Sieg buchen. Es war ein Treffen mit allerlei Hinder⸗ niſſen. Ein Spieler von Zweibrücken mußte wegen Schiedsrichter⸗ beleidigung vom Platze geſtellt werden. Eine Schwäche der Hinter⸗ mannſchaft wurde gut ausgenützt und ſo das erſte Tor von Pir⸗ mafens erzielt. Nach der Pauſe wird ein Zweibrücker Stürmer im Strafraum unfair gelegt und dabei ziemlich ſchwer verletzt, ſodaß er ausſcheiden mußte. Der gegebene Elfmeter wurde zum Ausgleich eingeſandt.:1. Zweibrücken kämpft mit 9 Mann tapfer weiter, muß aber noch zwei weitere Tore paſſieren laſſen. Polizeiſportverein Mannheim— B. f. A.:2(:0) Ein überaus intereſſantes Spiel lieferten 95 die erſten Mann⸗ ſchaften der obengenannten Vereine. Beide mnſchaften wußten um was es ging und entſalteten deshalb ihre ganzen Kräfte. doch war B. f. R. faſt das ganze Spiel über tonangebend. hrachte es aber nicht fertig, dieſe Ueberlegenheit zahlenmäßig guszudrücken, da einerſeits der grundloſe Boden ein Durchreißen nicht geſtattete und andererſeits die Verteidigung der Polizei glänzende Abwehr zeigte. Trotz Drängens der Raſenſpieler erzielte die Polizei, infolge eines Fehlers der V. f. R. Verteidigung ein Tor. Bis Halbzeit wird an dieſern Reſultat nichts mehr geändert. Auch die zweite Spielhälfte ſtand im Zeichen der Ueberlegenheit der Blauen, die kurz nach Wie⸗ deranſpiel durch den Halbrechten ausglichen. Polizei iſt ſichtlich deprimiert und verlegt ſich aufs Halten. Trotzdem iſt es wieder der Halbrechte der im Anſchluß an einen Strafſtoß das zweite Tor für V. f. R. einwarf und damit, trotz verzweifelter Anſtrengungen der Polizei, den Sieg ſicherſtellte. Eine ganz hervorragende Leiſtung vollbrachte der Schiedsrichter Kropp Waldhof, der das Spiel und die Spieler jederzeit in der Hand hatte. Polizei Mannheim 2— V. f. R. 2:0. V. f. R. Jugend— M. T. G. end:2 M. T. G.— Polizeiſportwerein Heidelberg:3. Internationale Amakeurboxkämpfe in Maunheim Die bei Redaktionsſchluß am Sonntag abend noch nicht er⸗ ledigten erbrachten folgende Ergebniſſe: Leichtgewicht: Leponie⸗Frantreich— Trippe⸗Dortmund. Der Kampf endete unentſchieden. Weltergewicht: Langlet⸗Frankreich— Lauer⸗Saarbrücken. Auch dieſer Kampf nahm einen unentſchiedenen Ausgang. Mittelgewicht: Trauot⸗Frankreich— Kräuchi⸗Ludwigs⸗ hafen. Dieſer Kampf brachte ein weiteres unentſchiedenes Ergebnis. Halbſchwergewicht: Lallle au ⸗Frankreich— Frank⸗Mann⸗ heim. Lalleau überlegener Punktſieger. Tagung des D. R..f. L. in Weimar Man will ſich mit der D. T. verſöhnen. Weimar, 8. Nov.(Eig. Drahtber.) Die Vertreter der Landes⸗ und Ortsgruppen der D. R...L. kamne am Samstag in Weimar zur Tagung zuſammen, wobei der Reichsausſchuß 1 84 ſeine Wanderausſtellung eröffnete. Ein Rückblick Dr. Lealds auf das vergangene Jahr leitete die Verſammlung ein, in welchem er in beſonderer Weiſe des Austritts der D. T. aus dem D....L. ge⸗ dachte. Auch der Punkt 1 der Tagesordnung beſchäftigte ſich mit dieſem wichtigen Problem, in deſſen Behandlung Dr. Diem in überaus ſachlicher Weiſe die Vorgänge ausführte, die zum Austritt geführt hatten. Es erhob ſich im Anſchluß hieran eine ſehr leb⸗ hafte Diskuſſion, die den Beſchluß der Verſammlung zur Folge hatte, ſich wieder mit der D. T. in Verbindung zu ſetzen, um die Einigkeit der Turn⸗ und Sportſache nicht zu Das Ver⸗ trauensvotum der Verſammlung wurde dem Vorſtand aus⸗ —— dem man weiter erklärte, an dem D. R. A. unter allen mſtänden feſtzuhalten. Die Vorarbeiten für die Kölner Kampfſpiele 1926 wurden beſprochen, wobei man den Wunſch äußerte, die Aus⸗ landsdeutſchen ſtark vertreten zu ſehen. Bei der Beſprechung der Spiel⸗ platzbewegung wurde mitgeteilt, daß vorläufig an ein Spielplatz⸗ geſetz nicht zu denken ſei. 4000 Sportsabzeichen wurden im ver⸗ gangenen Jahre verliehen, weitere Arbeit auf dieſem Gebiet iſt erforderlich, Dr. Frey⸗Frankfurt ſprach dann noch über die Auf⸗ gaben der Behörden zur Förderung der Leibesübungen. 5 e% Horpulenz u. fetmeibigkeit Dr. Hoffbauers ges zesch Entfettungstabletten seit über 20 Jahren als vollkommen unschädlich und erfolgrelchstes Mittel ohne Diflzwang angewendet. Keine Schilddrüsen. Kein Abführmittel. Kostenfreie Broschüre mit ätzilichen Altesten versendet: Blefanten Apotheke, eeeee 0 nheim: Mohren Apotheke 51 Einhorn-Apotheke R 1, Nr. K Schwan Apolhete, k 5 14 n. d. Büme. e 6. Seite. Nr. 520 neue Mannheimer Jeitung[Rbend⸗Nusgabe) Montag, den 9. November 1925 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt Berliner Deviſen ae f f. 7.. B. 5. rp. Holland 108.84 109,28 voll 168,84 169/28 voll Buenes-Aires 17ã⁰ 17¹³.756„142 Brüſſel. 1903 19.07 19.03 19.07 Ebnſtanta. 85.44 85.68 85,24 85.48. Danzt 80.65 80.83 80,68 80.85 2 Kopendagen. 104.44 104.69 104.,40 104½75 2 Aiffabon 21.225 71.275 21.225 21.275 Stockholm. 11217 14.45 85 114.22 42.50 Helfingſore. 10.55 10.59 10.85 10,50 Itallen. 18 63 16.67 5 15,59 18.68 4 London 20.833 20 383 20.83 38 3 New- Dorl 410⁸.205 5 210⁵.205 2 Pars 18.94 16.89 0 18.64 16,.68 Schwmen 80 84 81.04 30,84 8104 8 Spanten 59,93 60.07 85 59,89 0³ 1 Jagan 1773 1777 1776 1700 Konſtantinopel. 230.40 85.39 2,40 Rio de Janelro 4626 0628 5.634 0˙636 Wien abg. 13.27 1 30,12 50,26 Brag. 12515 12655 12.62 12.46 Jugoflapl.43 745 5.43.45 5 Dudabeſt. 9818.805 0.875.895 8 Sof.a.025.045 8.04.05 1 Athen.84.96 5,69 5,%71 8 Feankfurter Wertyaplerbörſe Etwas feſter Frankfurt a.., 9. Nov. keine Anregungen vorlagen, Fehlen von Kaufaufträgen Deckungsbedürfnis ein leichtes Bei der geringen Geſchäftstätigkeit wurden von nur—1 pCt. erzielt. Die beſſere Lage auf dem mag dazu beigetragen haben, wurde und außerdem die feſte Haltung der ungariſchen bei dabei aber Kurs die ganz beſonders ſtark gefragt waren, weil die Verhandlungen zwecks Aufnahme des Zinſendienſtes zurzeit in Prag ihren gerommen haben. während die übrigen ausländiſchen blieben. Nachfrage der vergangenen Woche bisher nicht Renten ganz unv Api 6,425, Benz 25,50, Brown Growag 61,50, Krügershall 73,00, Unterfranken 50,00. Serliner Wertpapierbörſe Weitere Geſchäftsſtille Berlin, 9. Nov.(Drahtb.) Luſtloſigkeit, mit der die neue Woche Hoeſch, Eſſener Steinkoh wichtige Papiere wie Harpener, ausgeſetzt Feſtſtellung eines amtlichen Kurſes zunächſt mußte. Die geringfügigen das Ergebnis einer beſtimmten Tendenzrichtung, aufträgen der kleinen Spekulation zuzuſchreiben. dings wollte man geltend machen, daß die weitere Abſchwächung des Franken im internationalen Verkehr drückend wirke Ausnahmeerſcheinung bildete die weitere kräftige Aufwärtsbewe⸗ wie Dynamit Nobel, die gung einzelner chemiſcher Werte um 2,5 pCt. höher gegen Samstag einſetzten und dann 2 pCt. anzogen. Köln⸗Rottweiler hatten einen ähnlichen nämlich um 3,5 pCt., zu verzeichnen. daß gute Ausſichten für das nahe U kommen des weſtlichen Montantru ſtes beſtänden. zogen insbeſondere Gelſenkirchener und Harpener mit Beſſerungen für Schiffahrtsaktien kam ſehnliche Aufwärtsbewegung zum von etwa 1,5 pCt. Nutzen. Auch nach ſchwachem Beginn eine an Kurszettel Aktien und Auslandsanleiben in Prozenten. (Drahtb.) Wenn auch heute abſolut ſo bewirkte doch das vollſtändige einem gewiſſen Anziehen der Kurſe. Weltmarkt daß die Stimmung etwas freundlicher Auch deutſche Anleihen waren etwas feſter, Auch für die mexikaniſchen Anleihen hat ſich die ſtarke wieder eingeſtellt. Im Freiverkehr trat keine weſentliche Veränderung ein. Boveri 54,00, Entrepriſe 12,00, Petroleum 59,50, Ufa 47,50, Kennzeichnend für die hochgradige für die Effektenbörſe eröffnete, war der Umſtand, daß wegen Mangel an Umſätzen auch für einige Kursänderungen waren offenbar nicht ſondern Zufall⸗ Im Verlaufe gewann die Haltung allgemein einen feſteren Anſtrich infolge von Gerüchten, bevorſtehende Zuſtande⸗ gewinne Renten, Anfang erändert len, die werden Aller⸗ Eine weitere Gewinn, Hieraus Srankiſurter Dividenden⸗Werte. Bauk ⸗Aktien. 13 9 7. O, Allg. D. Creditd: 80.— 80.—D. Hypothetend.95.— A8 Credbitbank 30.— 79.85 Babiſ de Bank—.— 27.—. Ueberſ.-Bank 79,1 79,50] Rhein. Hyp.⸗Bk. 57,25 57.— Bank f. Br. Ind 84.50 85.50 Vereinsdank—.—— Südd..⸗Erd.⸗B.———— Bayr..⸗Cred 74.— 74,—Discnt.⸗Geſellſch. 100,7 100.7 Südd. Discontog. 89.— 88,.— „Hop. u. Wd. 90.— 80.— Dresdner Bank 100, 100.0 Wiener Bankver..025 5,13 Barmer Bankver..—.— Naln Hyp.⸗Bt. 00,— 69.— Witbrg. Notenbk. 64,.— 64.— Verliner Handg. 128.0 129.0 etalld. u..⸗G. 75.25 78,25 Mannh. Verſ.-Gel.—. e Com. u. Priotbl. 83,75 93.75 Mitteld. Crdit-B. 89,50 90.— Jberrß. Ben 67.50 87,50 Drmſt u. Nat.⸗B. 103.2 103.0 Nürnberg..-⸗Bk. 105.0 106.0 Sberrh. Verſ.⸗G 93,—93.— Deutſche—4—„104,2 103,5 7——— 15 228 D. Aſſaiſche. Bk.—,.—— er Hyp.⸗— 54.— .Eſfetle. Wec 78.— 77.50 Achedan. 32.5 138.6 Vergwerk⸗Akktien. arpen. Bergbau 98.75 101.,0 104,0 105,0 108,2 106,0 Oberſchleſ. Gb.-B. do. Eiſenind. höniz Bergbau hein Braunkohle Bochum. Bd u. G.—,— gg Buderus Eiſenw. 35.— 36,25 Kaliw. Aſchersl. .sSuxem Begw. 64.25 28,— Kaliw. Salzdetl. —— 109,5 105,5 Kaliwerke Weſter. Gel elfenkl Brgwk. 72,— 78,0 Klöckner⸗Werke——— Gelſenk. Gußſt.———.— Monnesmunröh. 57.— 50.50 us Bergbau. V. K u. Oaurahütte Crausport- Alktien. Schamungbahn. .50.50 Toeeril.e Llood 72.— 74— Haltlmore& Ohio Hbg.⸗Amk Paketf. 64.75 66,50 Deſter.-U. St.⸗B.—.——. Induſtrie ⸗Alkien. Frankf. R. u. Mitv.—.——.— 0 Hellbronn 60.——.— Tel! 42.— 41.— 8,.28 33,50 65.25 66.25 123.5 124,7 1— 32.50 34.— Durchbruch. Montanwerte ſetzten auch in der zweiten Börſenſtunde ihre Beſſerung fort, namentlich Deutſch⸗Luxemburger. Harvener, Mannesmann⸗Röhren, Phönir. Im übrigen boten die kleinen Kursveränderungen nichts beſonders Bemerkenswertes. Im allgemeinen blieb der Kursſtand vom Samstag gut behauptet. Deutſche Anleihen behaupteten bei geringen Umſätzen ihren Kursſtand. Von ausländiſchen Anleihen zogen Ungariſche Renten weiter an. Die Geldſätze blieben unverändert. Vorzugsaktien des Anilintruſts In einer Reihe auswärtiger Zeitungen iſt die Meinung ver⸗ breitet, daß die Vorzugsaktien dez Anilintruſts abgeſchafft werden. Es iſt, wie wir erfahren, unzutreffend, daß die diesbezügliche Notiz von der Verwaltung der BASF ausgeht. Die Direktion der BASð teilt uns vielmehr auf Anfrage mit, daß ſie noch keine Gelegenheit genommen habe, zu dieſer Frage Stellung zu nehmen. Für internationale wirtſchaftliche Verſtändigung Auf der Pariſer Tagung der Internationalen Handelskammer, auf der die Aufnahme der deutſchen Landesgruppe be⸗ ſtätigt wurde, traten ſämtliche Redner für eine internationale wirt⸗ ſchaftliche Verſtändigung und weitgehende Zuſammenarbeit ein. Der Vorſitzende der Internationalen Handelskammer, Dr. Walter Leaf, Direktor der Weſtminſter Bank, hielt zur Einführung der deutſchen Vertreter eine Anſprache, in der er u. a. aufforderte, in allen Angelegenheiten im Bereiche der..K. aufrichtig zuſammen⸗ zuarbeiten. Es ſei von Anfang an der Grundſatz der Kammer eweſen, ſich auf Angelegenheiten zu beſchränken, in denen ſolche Fuseee be möglich ſei. Abſichtlich ſeien im Programm vieie die mit dem nationalen Empfindungsleben zu tief verbunden ſeien, als daß eine Ausſprache im Rat der Kammer darüber möglich wäre. Man habe gefunden, daß das verbleibende Arbeitsfeld völlig genüge, um alle Kräfte in Anſpruch zu nehmen und auf dem Uebereinſtimmung ſowohl dringend wünſchenswert als auch praktiſch erreichbar ſei. Im Namen der deutſchen Delegation antwortete Geh. Rat v. Mendelsſohn. Er ſtellte die Mit⸗ glieder der deutſchen Gruppe vor, deren Geſchäftsführung Miniſter a. D. Hamm übernommen hat, während Dr. Riedberg ſie als Vertrauensmann bei der Geſchäftsſtelle in Paris vertreten wird. Franz v. Mendelsſohn gab in ſeiner Antwort die gleiche Verſiche⸗ rung des Verſtändigungswillens ab und hob den großen Vorteil der internati⸗nalen Behandlung von Wirtſchaftsproblemen hervor. Gerade bei dieſer Arbeit trete beſonders hervor, wie eng die Volkswirtſchaft Aller Länder miteinander verbunden iſt. Wenn die Wirtſchaft vieler Länder immer noch in Nöten ſei, wenn es hier an Arbeit, dort an Kapital fehle, ſo werde es nunmehr viel leichter ſein, auf Grund gemeinſamen Bemühens nach Abhilfe zu orſchen. Es ſei der. befondere Wunſch der deutſchen Vertreter, zum Ausbau vor allem der deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen in umfaſſender Weiſe beizutragen. h- Norwegiſcher Goldzollaufſchlag. Wie uns die Handels⸗ kammer Mannheim auf Grund einer Anzeige des Königlich. Norwegiſchen Konſulats in Mannheim mitteilt, iſt der norwegiſche Goldzollaufſchlag ſeit dem 4. ds. Mts. von 50 auf 40 pCt. herabgeſetzt worden. „h- Handelsvertrag mit Ikalien. Wie uns die Außenhandels⸗ abteilung der Handelskammer Mannheim mitteilt, iſt nach ihren Informationen nicht damit zu rechnen, daß der mit Italien kürzlich zum Abſchluß gebrachte Handelsvertrag vor dem 1. Dezember ds. Is. in Kraft treten wird. .h- Aufhebung von Einfuhrverboken in der Tſchecho⸗Slowakei. Wie uns die Handelskammer für den Kreis Mannheim mitteilt, wird vom 16. November 1925 ab die Einfuhr nach der Tſchecho⸗ Slowakei für eine größere Anzahl Waren freigegeben. Punkte fortgelaſſen, — mitteilt, wurde in einer ao. geteilt, daß nach der zum über verloren iſt. weiter verſchlechtert, ſo daß verloren ſei. Antrag auf Geſchäftsaufſicht geſtellt. Ferner wurde mitgeteilt, vom Hauptzollamt Landau worden iſt. der in letzter Zeit eingetretenen Befeſtigung des teilt die Geſellſchaft Intereſſentenkäufe zurückzuführen wäre. Bei dem geringen vorhandenen Material mußten dieſe Steigerungen eintreten. übrigen ſei die Geſellſchaft voll beſchäftigt, und es Aufträge vor. Die Anleihe wird zu 7 pCt. verzinslich die hieſige Produktenbörſe bei Zurückhaltung der einen ruhigen Verlauf. offiziellen Verkehrs ſozuſagen keine Umſätze zuſtande. gegen 12 Uhr: Weizen, ausländ. 24—24,75, Roggen, inländ. 18,00, ausländ. 19—19,25, Brau. gerſte 22—25,50, bis 19,75, ausländ. 19,50—21,50, Mais mit Sack 19,25, mehl(Spezial 0) 38,25—38,50, Weizenbrotmehl 28,25—28.50 Roggenmehl 26—26,50, Weizenkleie 9,75 und Biertreber 18 Ral, alles per 100 Kg. waggonfrei Mannheim. 110 Bullen(Farren), 734 Kühe und Färſen, 24—28; 54—58, 42—48, 28—34, 20—.26, 76—80, 68—72, 50—60; 24—28; Schweine: 72—78; 40—100 RA. Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Pferden ruhig. Chefredakteur: Alfred Meißner; Nähere Auskunft erteilt die Außenhandelsabteilung der Handels⸗ kammer, Börſe. n n. Uhrenfad. Furtw. 24,73—.-Ver. ellſt. Berlin 48.— 47.—Zuckerf. B. Wagh. Entrepriſes.. 13,— 12.— Berliner Dividenden⸗Werte. Crausport-Aktien. Schantungbahn.80 130.⸗Auſtral.'ſch. 61.25 62,23 Nordbdtſch. Lloyd 72.— 74.— Allg. Lok. u. Str. 102,0 100,5J Hb.⸗Amk. Paketf. 63.50 68,20Roland⸗Linie 75,25 15.15 Südd. Eiſenbahn 88.— 82.— Haun 910 Deſch. 80.— 81.85 Berein. Elbeſchiff 29.10 27.50 Baltimore 63.— 65 451 Hanſa D ſchiff.. 82.— 83.— Bauk ⸗Alkkien. Otſch. Aſiat. Bank—.—84.— Deuiſche Bank.103,5 104,5 Dt. Ueberſee Bnk. 80, 80.— Disc. Commandit 101.2 101.1 Dresdner Bank. 100.0 100.0 Mittelbk., Kreditb 89,65 69.75 Induſtrie ⸗Aletien. Badiſche Anllin 115,5 116,.3 Balcke Maſchin.“..50.50 Bamag⸗Meguin 26.—29.50 Oeſt. Cred.⸗Anſt..85.—— Reichsbank 138,0 133,7 Rhein Creditpanf 80.—.50 88.— Weſtba Bank f. el. Werte.10.— Barmer Bankv..—.— Berl. Hand. Geſ. 130.0 130,0 Com. u. Privatbr 94.— 94,— Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 108,5 103.5 Bremer Bulkan.—— 90, Buderus Eiſenw. 9,— 3475 Chem Griesbeim 1147 115,2 Acecumulat. Fabr. 92.—91,25 Adler& Oppenh.“ 28,25 28,.— Adlerwerke 26,65 25,80 .-⸗G.f. Anilinfabr 114,0 115,0 Bat r. Spiegelgls 49,— 39,— Chem. Hyden 42, 41.— .⸗G.f. Berkhrsw 99,— 100,0 J. P. Bemberg 128,0 128,5 Chem. Weller 114.5 114, Alezanderwerk 5185 58,½ Bergmann Elettr.„—69,Chem. Gelſenk.„— 53.— Alfeld 23,50 28.75] Ber⸗Gub. Hutfor 118.5 123,0 Cbem. Alpert. 66,— 675) Alig. Glekte.⸗Gel. 90,— 90, 5 BerlinKarlsr Ind. 61,—60.84 Concord.Spinner. 63.— 64, Alſ. Portl. Jmem 126,5 127.2 Berliner Maſchb. 45,48 47,75 Daimler Motor. 24,5 24.25 auer Gas“. 64,25 84,— Ammecleſ.& Co.“ 55.— 54.— Berzellus Bergw.“ 20.50 21 44—. 44.65 Phöntz Bergdau Rhein. Glektrizität 55.75 55,— Neues aus aller Welt: Willy Müller; übrigen zedaktionellen Teil: Franz Kircher; für Rhenania Chem. 28.—27.— Teleph. Berliner 40. 39,50 Thale Eiſenhütte.—.. 57 Oelfabrik 38,50 39,.— Unlonwerk Maſch'—.— Union⸗Gießerel. Landau. Wie der Landauer Anzeiger .⸗V. der Pfalzbrennerei⸗A.⸗G. mit⸗ 22. September aufgeſtellten Bilanz Hälfte des Aktienkapitals(480 000 R⸗ Seit Aufſtellung der Bilanz habe ſich die Lage das geſamte Aktienkapital reſtlos Die Geſellſchaft hat beim Amtsgericht Landau „0- Pfalzbrennerei⸗A.-., die da Antrag auf Konkurs geſtellt Zunghans,.-., Schramberg. Zu Kurſes der Aktien mit, daß die Kursſteigerung vermutlich au „1. ÜUhrenfabriken Gebr. lägen hinreichend .1. Nheiniſch-Weſtfäliſches Elektrizitätswerk.-., Eſſen. Der am 18. Dezember ſtattfindenden.⸗V. wird eine Dividende von 8 pCt. auf die Inhaberaktien und 12 aktien vorgeſchlagen. einer amerikaniſchen Anleihe durch die National⸗City Compagnie in New wirkung der Darmſtädter und Nationalbank in Berlin genehmi pCt. auf die Namens⸗ Außerdem hat der Aufſichtsrat die Ausgab⸗ in Höhe von 10 Mill. Dallar Pork unter Mit⸗ ſein und 25 Jahre laufen. Mannheimer Preönktenbörſe m Mannheim, 9. Nov.(Eigener Bericht.) Auch de 175 au Am Vormittag kamen während des nicht⸗ Man nannte mit 29—30,50, inländiſchen inländ. 18, Futtergerſte 18—20,00, Hafer, 9 f Weizen⸗ Kolonialwarenbörſe. Tendenz ſtetig. Kaffee Santos 4,20—4,60, gewaſchen 4,80—6,20, Tee gut—8, mittel—10, fein 10—1ʃ. Kakao, holl. 1,40—1,60, inländ. 1,10—1,20, Reis Burmah 0,%40. Weizengrieß 0,47, Hartweizengrieß 0,48, alles per 1 Kg. bahnfrei Mannheim. Zucker(riſtall) 0,64 4, Mannhelmer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 9. Nopbr. waren zugetrieben: 274 Ochſen zuſammen 1118 2 2507 Schweine, 11 Großvieh; ferner 503 Kälber, 113 Schafe, Arbeitspferde, 36 Schlachtpferde, 6 Ziegen, zuſ. 4395 Stück. bregß für 50 Kg. Schlachtgewicht: Ochſen: 53—57, 45—50, 2 Bullen: 52—56, 46—50, 38—40; Kühe u. Färſeg 1422; Kälber:— 80—8 Schafe:— 34—38, 30—34, 92—94, 92—94, 90—92, 84—88, 82—8ʃ, Arbeitspferde: 500—1300; Schlachtpferde! Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Marktverlauf: d⸗ mit Schweinen ruhig, Ueberſtand Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckeret Dr. Haas, Reue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. 11 Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen Tel r das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes;—— Richard—N Spand un r Handelsna en u Anzeigen: 3. Bernhardt. ommunalpolitit und Lokales: 7. 9. J. 1½5 Romdach, Hütten 21.68 20.— Scuden 8 do. 8l—— 0 64.70 65,64 2 Roſitzer Braunk. 30,— 36.— Segall Strumpf 39,7 Ver. deutſch.Oelfb.—.—.—.— Bogt Maſch. St..50.658„ 8 rankenth. 51,— 51,— Hermann Pöge.—25.10 27 B..ch. Ind. Malng 41.75 41.90 Voigt& Häff. St. 57.50 59.„ eilbronn—.— 47,.—Rathgeder Wagg. 25,75 24.25 Auaſor ucker 70.,15 680.— Siemens Elekte. 61 80 54% Ber. Faßl. Caſſel 48.——.— Voligom. SeilK. 15 43.— 44,25Relebolz Papler 132,0 197,0 Rückforth Rachf.3 0,3 Siemenss Hals ke 77.— 2100 VB. Binſel Marnd 66,15—.— Wayß& greytag 50 59 50.85 Rheingan——.Rhein. Braunkhl. 123.5 129.0J Nütgerswerk 56.75 58,75 Sinner.G. 54%½ Ver Ultramarinfk—.— 74.— Zellſt WaldöfSt 79.15 79.10 Stuttgart—.— 44.50Rhein. Chamotte.7 88.— Sachſenwerl“ 43.— 44,.— Stettiner Vulkan 18,75 10 7 Salſh Gußftadl 1770—.— Stoehr Kammgn. 110.7 33 Freiverkehrs ⸗Kurſe. Rhein. Maſch 8 30.—81,— Salsbetfurtd 0 123,0 Stoewer Nähm. 32, 87 Beng. 26.— 25.50J Mansſelbee. 59.—89.50Naſtatter Waga 80 2750——5— 5 Sült e 9 75 7 e 3. 79.—74. 5.— Elderfeld⸗Kupfer—, Mez Söhne. Koblenanl Rheinſtah! 58.—83.75 Jugo Schneider 35.50 35.12 Teckl. Solem⸗ 1110 155 chubert& Salz 82.25 89,80Teichgräber B. Glansſtoff 65f. 275.0 2800 Weſſ. öſſen S0br. 2— Ver. Harzer Kalk 34.— 33,10 e Z B. S00 Beu W 30,— 28,—Wiesloch Tonwar. 90. 90— 2 Stahl..d. Jo— 2. Wildelmah Eulau.—78 Ber. Ultramarinf. 78.— 78.25 Wittener Stahl 75.— Gec ee. 48 455 Wittener Gußffay!.— 995 üring. Saline.— 19.2518.— Varziner Papier. 49.25 50, Vogtländ Ma.85.,60 Wolf, B 815 Ber B. Irtf. Gum. 37.50 87.8 Wanbener. Wolkr 70.78 76.— Jeilfof Verdn, 4 3105 Ver. Ehm. Kharl. 54.—64.— Weſer Akt.⸗Gef. 20.— 3 10f Waldhl' 79,18 70 B. Diſch. Nickolw. 97,— 97,50 Weſterreg. Alkall. 105, 2 106,0 ————— Berliner Ireiverkehrs ⸗Kurſe. 9955 Abler Kall. 60,— 80,—Heldburg 32.,— 31 50 Ronnend 85.75 Api, All⸗ etr. Id—.— Jeca— 57.——.— Ruſſendanz.9 12 Fergb Peüſib.2. 88.— 37,— Jnt. Petr. H. Syür 2— Sichel 4 dq. 4b 5 ane ie e e ene ee de 4 enz⸗— er.—.——.— e Deutſche Pett. 5 Petersb. Int Hand 1,80.70 Ufa 5 85 155 25.5⁰ 1 Goldanleihe Diamond. 60,— 59,— 22.50.80 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. 1 00 28 00.28%0 Dd. Reichsan.238.288 J8. B. Koblenant; 33 75 1 855 500 Eichd. 52.— 52.—J Bad. Anll u. Soba 118.0 113,5lCem. Lothr. Mes 70.— 70.— 0 75Deſ . 10¹0⁰ Babd.Glettr., Gel..28.28 e Anng.—.——.— Ammend. Papler Bing Nürnderg 34.—38.75 Oiſch. An Telagr⸗ 8375 85 Dollarſchäge„ 87½85 9783%„.840 9,5175% Preuß.Kaltan MainzerStamm—.—.. Bad. Maſch. Durl.—.— 98.50 Chem. Wrk. Albert 63,— 64,— Anglo⸗El. Guano..— Sismarckhütte 85— 87— Deuiſch-Luxemb. 3 77 Reichsſchaß. IV. V.182 9 1624% Prß. Konſols.217 0,215„ Roggenwert,.62 358 Paribrauerei.. 60.25 80,25 Bad.Uhrengurtw.—.— 14.25 Goldenderg Anbalt Kobleum! 52 50 54.— Bochumer Gußft. 5,—67,— S. cede 18 5„ VIIX.157 0,179/%7/.„.270.2255% Noggenrentb. 95 245 Schöfferd. Bindg. 151.0 1520] Bayeiſch Sßiege!—.—450 Griesheim. 113,2 115,7 Unnener Gußſtadl 16,50—„— Gör-Böhler& Eo. 23810—.— Heutſcheerdsi 4980 1008„ 02der——%.225.225 5% Schſ Braunk. 22 630 Sgalurt⸗Storch 76.— 13.— Baber. Gellulod—. Wellest, N.—.— lgaheg ae 40,— 48.— Braunt, u. Brikets 96,09,28 Heutſc. Gaßftah 5803g 1200s% B. Neichsanl. d 200.a05 9% Badiſche An] Landſch. Nogg— Werger. 99.75 Deck& Henkel 34.30 33,500 Cont. Nürnd. Bz. Augsb.⸗Nb Maſch—.— 60.—] Br.⸗Beſtab. Oellb. 29.75 30.45 Deutſche Kabelw. 15 8%%„ 0,242—.— 8½% Baper. Anl. 0,223.225 Adt Ged. Wächie.—— 27.— Bergmann Elektr. a0.— 70,— Daimler Motor 24.— 28,- Heutſche Naliw 20.,10 20.—Sladach Fo-.————Genſchow& G0,„ 39,75 p) Auslä Adler opendeim—.—,— Bing Metalw. 34.— 38.,St, Eiſenh. Berün 26.——.—Heuiſche Maſch 83.508. Emalle Uun 31.——.— Germ. Portid.⸗3. 69,80 68,50) Ausländiſche Rentenwerte. Adlerwertt Aiewer 28 80.75 Brem.⸗Beſigh. Oei—. 28.25 P. Gold-u..Anſt. 76.— 77— Seug en 97.2567,20 Enzinget Flte 71.50 70.— Gerreshelm. Giäe 1090 100.508% Negltgner..48.50..—J4%, Tügt. untf Anl„ 610 67 A G. G. Stamm 91,10 50,75] Breuer Stamm..— 28.— Deutſche VBerlag—.——.— Deutſche Wollcw., 40.— 40.25 Eſchw. Bergwerk 105,2110,0 Gel. f. elektr. Unter. 10500 105,4%%„Deſt Schaßa 10.25 12.— 40% 8—.— e 50.f— Angl.Con. Guan.—.—.—Brockhues.. W. 25.— 23.— Dyckerhf.& Widm. 31,10 31.50 Deutſch. Eiſenh. 30.—30.— Faber Bleiſtift 60,20 61.— Gebr, Goedhardt. 41.— 4,40% Goldrente 18.30 14.— 825. 9 21.80 7,50.80% Südö.0%—— 27807 Buneag— Peoncef Schent de.— 42 8 Oigte Jae, 1 0 Sarene Nee 8 J5 Jelhahle Pat 2450 40% 5 Goldſchide Tb. 2. c0ſ4le%, cone,Kde.—,—.628f.%. Si Ja81 1165% 80f. Aſchaffb. Jellftoff 48.75 59 Hürttenf, Ertang. 88.0 3850 Dürktoppwert St.—.——.—Dürener Retall.—89.75 Jeldmügle Papter 2678 0 7 Gote E... 58.— 80,4%„ Sülderrte.—.— 41%% 14.55%%„Pbden J, 100 Bahnbed Darmi 28.7 27.30 Cem Heldelberg. 33.50 550 Düſſeld-Ral. ürr 22.— 22.—Hürrtoppwerte 24.56 97.—Jelten&. Enit. 107½0 108,1] Gotbaer Waggon 28.—20.—4%„ Papierrt ee e 14 10.88 1J.25 44%½% Anat. Serif.10 00 Badenia Weinh 15.— 15[Cemeni Karlſtabt 82.—.77.—. Giſenwerkfkalfrsit 17.60 17.70Düſſeld. Giſend. 29.—28.— Flend. Beückend.—, 13,50] Greppiner Werke 88· 4% rn Ab-e.80.90 4% 3 1 5 Er 407% 7—1II 5060.— iberſ. Jard 5. B IIS TIISII Taufeba Sulde 80.—.— Zöcſter Jamk. 4 30 480——. 5 n, 470%- BagdbGf 70.40 ff Oer f. 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Spiche-Br.-A.—.— Heumann C. 60.— 60.— Kahla Porzellan 42,—41,75 Linde sGismaſch 103,0 101, 14% do, unk..1925———, 4555 505 9228 02475 555— 27 Fabcrige9. Walt 78.— 78.85 Jf. Dulp etAng.— Scdee S. Frtſ. 88,50 88.50 Fare l Kalle 7— 13892650 Car Madſrön 19 85 775 en.225%0 9% 410 2 — 20.—.⸗ S f 81.—**„ rlsr. n.„ 5„ 0. 5—.—0, 22 St.— 755 Se..8c Kee 2— i eeen Cin 8 J 6 * 95 em JLinke* u. V. do.—.——.—3%—.— 76 Nat. Ae Münd 5——88— 8905—— 8 5 15 Leder 01,—.62.— falbnerwert, 56,50 58,75 Zudw. Doewes Co. ½ 111.2%% VI.—-IX do. 3 95 ponl.000 ne MalallPanndoes** Abee dee 83.—31 500 Selinbaſte, Wolf 27,= 22.—859 Woe 8 5 e ff8e lan ascrdan 5880 5850.Sedhe Brizen 7170 775 28 Miag, Mahld 78.— Rhenania Hachen—— 25,— Sich. ACJ. Mal.50.50J Oel n.— 8 Aackes Seme,.— 4½— Aichen Natte 8d.—8828 Steneals, Ben.25 78.35ufan 2 Steſe 18. 12.75 Nec. Bed Unß. 170 r5 Rert 42 63 50 38.50 d) Ansländiſche lin Billionen). 1025 Molpren Deud.—. 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Ich will nichts wiſſen von den 0 ungen Ihrer Trunkſucht!“ ſtelen Vach kehrte ſie dem Bett den Rücken und ging mit ſtolzen, Gbschritten aus dem Zimmer. und leſebrecht aber brach in Schluchzen und Stöhnen aus, ſchwur und mmerte, verſuchte ſich zu erheben, ſank aber wieder aufs Vett nicht erſſel in ein heftiges Fieber, deſſen Herkunft ich mir als Arzt er laren konnte. e delirierte drei Tage, dann erlangte er wieder die Normal⸗ und ſeine Heilung machte raſche 1 Schw ls er ausgehen konnte, ſetzte er keinen Fuß mehr ins Schloß. eigſam umſchlich er das große Gebäude, aber er war viel im als bi und wenn er ſein chengeld erhielt, ruhte er nicht eher, As er es vertrunken hatte. don Bi der Folgezeit kam ich öfters gufs Schloß hinauf. Fräulein anz uchwald nahm Abſchied von Luiſe von Burſenow, da dieſe nun 10 derfundet war. Wir feierten ein kleines Feſt. Das Jahr wandte Verren Herbſt zu. Die Freifrau ging eifrig in Begleitung ihre⸗ eine lters auf die Jagd. Sie fuhr Schlitten. Sie wurde wieder Frech Landfrau, die in der Freſheit ihres Lebens aufblühte. ran reude ſah ich, daß ein wertvoller Menſch von einem ſchweren enſchickſal bewahrk worden war. ſlege r Frühling kam, die Miſtgruben rochen und die Lerchen Er 2 7 Da kam wieder eines Sonntags Heini Krieger zu mir. Nutteße„Onkel Doktor, ich habe von einem Verwandten von Sli 5 Seite her, der nach Amerika gegangen iſt, ein kleines dort chen geerbt und ich denke daran, ich will übers Waſſer und Farmer werden.“ Krdten ſagte ich,„übers Waſſer willſt du, wegen der paar ten, die drüden auf der Bank liegen?“ bei. 1 Onkel Doktor, es iſt auch ſchon ein kleines Anweſen da⸗ 905„da dachte ich, eigner Herd ſſt Goldes Wert]“ dahittteer„Jagte ich,„du machſt mir nichts vor. Etwas ſteckt noch hehen. Warum willſt du fort? Eine Frau kannſt du hier auch wenn dindteinen eigenen Herd kannſt du hier auch gründen, und ſtau aum eigenes Land haben willſt, dann würde es dir die Frei⸗ 85 abtreten. Alſo, was iſt? Wo drückt der Schup?“ Ich ka oktor“, ſagte Heini,„ich bin auch nur aus Fleiſch und Bein. Nirſch un mit der Frau nicht mehr einſam des Morgens auf den aug gehen. Sie hat mich fürchtbar gern und iſt mir dankbar mix I5 von damals her, und ſie iſt wie ein guter Kamerad zu Uber pie ſigen am Waldrand nieder an einem Rain und ſchauen pie taublanken Wieſen. Sie holt aus der Jagdtaſche ein gutes it hervor und ſitzt dann ſo recht nett neben mir, ſodaß ich, nd bas deihe mir, verſpüre, wie mich ihre Wärme durchdringt. iſt gedade balbe ich nicht mehr aus. Denn ſiehſt du, ich und ſie, da⸗ fammende ſo, als ob ich einen Trakehner mit einem Mietsgaul zu⸗ enſpannen wollte.“ Im,, ſagte ich,„Heini, ſo iſt das ja nun gerade nicht.“ Heini wurde feuerrot. Er ſagte:„Alſo, ich muß fort, das ſteht feſt. Aber es wird mir furchtbar ſchwer, mit der Frau darüber zu reden. Kannſt du es ihr nicht klar machen, daß ich gehen muß? „Ich will's verſuchen!“ ſagte ich.„Alſo ich komme zum Kaffee aufs Schloß und dann werden wir weiter ſehen.“ Dieſe Sonntagsnachmittage auf dem Schloſſe gehörten zu den angenehmſten Stunden meines Lebens. Bei ſchönem Wetter ſaßen wir unter dem breiten Kaſtanjenbaum im Garten und ſpielten dort Skat. lnd wenn es regnete, taten wir dasſelbe im Eckzimmer, das auf den Wald herausging. Und wenn wir zwei Stunden geſpielt hatten, wurde angeſpannt und noch eine kleine Jahrt in den Abend unternommen, ſodaß ſich ein recht angenehmes Hungergefühl ein⸗ ſtellte. Und dann gab's all die guten Dinge, die der Menſch nur auf einem ſolchen Gut bokommen kann und immer für mich eine Flaſche Burgunder, ein Pommard, wie ich ihn liebte, Alſo, ich fand mich wie gewöhnlich um vier Uhr ein. Die Freifrau ſaß mit Heini am Kaffeetiſch. Mein junger Freund ſprach ſehr eifrig über Lupinenzucht und argentiniſchen Klee. So tranken 805 unſeren Kaffee und Luiſe ſagte:„Gehen wir hinunter in den arten.“ „Auf ein Wort“, ſagte ich,„möchte ich Sie vorher ſprechen!“ „Ich werde unten alles ſchon zurecht machen!“ rief Heini und lief mit den Karten und den Spielmarken davon. Luiſe ſchaute mich an und fragte mit dem Gefühl. das Frauen immer ſofort haben, wnun irgendwo etwas brennt:„Alſo, was iſt. Bekennen Sie Farbe. Den ganzen Tag ſchon läuft Heini Krieger herum wie ein Dackel, der was ausgefreſſen hat.“ „Liebe Frau von Burſenow“, ſagte ich.„Er will fort. Er har geerbt. Er will nach Amerika. Er ſagt, eigner Herd iſt Goldes wert, und er hat Sie zu gern, um es Ihnen perſönlich zu ſagen und er hat mich gebeten, das bei Ihnen in Ordnuna zu bringen.“ „So“, ſagte ſie,„hat er das? Hat er keine anderen Gründe Ihnen geſagt?“ Ich zog die Naſe krumm und ſagte:„Er hat ſchon einen anderen Grund geſagt, liebe Frau Luiſe, aber das ſage ich Ihnen nicht und wenn Sie mich totſchlagen, das ſage ich Ihnen nicht.“ „Habe ich ihn irgendwie unwiſſentlich gekränkt oder verletzt?“ fragte Luiſe.„Gekränkt nicht, aber pielleicht verletzt!“ ſagte ich. Da leuchteten ihre Augen auf und ſie bat:„Kommen Sie langſam nach. Ich werde es mit ihm ausmachen!“ Natürlich kam ich langſam nach und als ich unter der Kaſtanie endlich angekommen war, trat mir Luiſe entgegen und in ihrem rechten Arm hing Heini. Sie rief mir entgegen:„Ich habe mich ſoeben mit ihm verlobt!“ Wir haben dann am Abend ein beſonders nettes Eſſen zu⸗ ſammen gehabt. Die beiden lieben Menſchen taten mir alles Gute an, was ſie nur konnten. Ich habe an dem Abend zuviel gegeſſen und mußte nachher zu Hauſe etwas einnehmen. Ich ging dann mit der Pfeife noch lange auf und ab. Freilich, ſagte ich mir, die hem⸗ mende Vorſtellung hatteſt du weggenommen, alſo blieb nur dieſe Konſequenz übrig. In der Nachharſchaft, bei den Quadt's und bei den anderen adeligen Herrſchaften gab's natürlich ein fürchterliches Geſchrei, abet ich wußte, das würde ſich ſchon legen. Der Tag der Hochzeit kam heran. Die Menſchen drängten her⸗ es ſich wirklich verhielt. Die Orgel brauſte, Heini Krieger führie be ee 15 5 beſſer hätte es kein Edelmann gemacht. Nun traten ſie vor den Altar. Da brach plötzlich mitten im Lied die Orgel mit einem Pfeifen ab. Ich 5 empor, wie alle, und ſah da oben Gieſebrecht mit einer erhobenen Flinte und hinter ihm den Küſter, der nach dem Lauf griff, Zwei Schüſſe krachten durc das Gewölbe, ſodaß ſich von dem Bewurf zwei Staubwolken ab⸗ löſten und langſam herahſanken. Gieſebrecht ſchrie wie ein Tier und wurde hinabgebracht. Ich ſorgte dafür, daß er in ein Irrenhou⸗ überführt wurde. Die Trauung wünde fortgeſetzt und der Vorfall als ein ſchlechtes Zeichen des Himmels gedeutet. Aber nach einem Jahr kam ein Kindchen an und wieder nach einem Jahr eines und endlich im vierten Jahr der Ehe mußte ich die Frau Luiſe bei einer ſehr ſchwierigen Geburt von Zwillingen entbinden. Alle Tauffeiern waren bisher in der Kirche vollzogen worden Diesmal aber war die junge Frau noch ſo erſchöpft, daß ich für eine Haustaufe eintrat und darum bat, nur eine möglichſt geringe An⸗ zahl von Gäſten zuzuziehen. Es war nachmittags um fünf Uhr, als ich das Schloß betrat Ein dunkler Wintertag war es, ſchon brannten die Lampen in den Räumen. Im Jagdzimmer begüßten wir Herren uns. Als wir voll zählig waren, begaben wir uns in den Damenſalon. Die junge Frau ſaß in einem Fahrſtuhl. Es war derſelbe, in dem Burſenow ſeine letzten Stunden zubrachte und ich konnte mich eineß wider⸗ lichen Gefühls bei dem Anblick nicht entſchlagen. Sehr blaß war noch Lulſe. Ihre Augen folgten ihrem ſungen, 40 Gatten, als wollte ſie ihn nicht für einen Augenblick ver⸗ aſſen. Endlich ſetzten wir uns in Bewegung zu dem Andachtszimmer Das Harmonium klang. Laſterjahn ſtand im Talar vor dem kleinen Altar. Er hielt eine gute Rede. Aber als der Täufling ihm nun ge⸗ bracht wurde, und er zur Seite trat, ſah ich auf dem Altar das Kruzifix aufblicken. Ein Schrei durchſchnitt den Raum. Luiſe erhok ſich, reckte die Arme, ſchrie:„Er! der Schwur, der Schwur!“ und brach zuſammen. Eine Ohnmacht hatte ſie üwberfallen, die einem totenähnlichen Zuſtande glich. Ich ließ ſie ſofort in das Schlafzimmer bringen, ſuchte die Anweſenden zu beruhigen und ging auf das Kruziftr zu. Die alte Silberbewahrerin hatte es in die Geheimlade getan darin war es uns entgangen. Nun hielt ich in der Hand da⸗ bannende Kreuz, das bei der Verzauberung einen ſo furchtbaren Dienſt getan hatte. Sofort nahmen wir es in Verwahrung. Tag und Nacht kämpfte ich um das Leben meiner Patientin. Als ſie zu ſich kam, begann ich eine hupnotiſche Einwirkung, aber der Geiſt Luiſens ſtand unter einer Herrſchaft, die ſtärker war als meine Künſte. Gieſebrechts Schuſſe von der Orgel herab war ſie entgangen, aber der Dämon, der ihr aus dem Grabe deg verſtorbenen Gatten nachfolgte, nicht. Nach wenigen Wochen war ſie dem Schickſal erlegen, das ſie in ſeinen Bann geſchlagen hatte. Heini Krieger ward ein ſtiller, ernſter Menſch, der in den An⸗ gelegenheiten des Kreiſes und in der Provinz gut beriet. Nbar er war ein vergrämter, freundloſer Mann, ein Verwalter des Geter ſeiner Kinder und als der älteſte Sohn Joachim ſo weit war, daß bei, um das Paar zu ſehen, von dem die ſeltſamſten Gerüchte im Umlauf waren, denn damals zu ihren Lebzeiten wußte niemand, wie er ſelbſtändig wirtſchaften konnte, erloſch er als ein Menſch, deſſen Aufgabe für dieſes Leben beendet iſt.“ Das schöne Antlitz beansprucht bei Tag und Nacht Fen⸗ derte Pflege, Ausklänge letzter Schön- heits-Wissenschaft sind der 2 Cold Cream, ein fetthaltiger Heilbalsam, der über Nacht Uneben- heiten und Altersspuren 587002ᷣ5 4Matt-Creme, in seinem stumpfen Schimmer herrlich als Unterlage für Puder und Abendkolorit. Beide 47l Hautpflegemittel sind das Entzücken der klugen Verbraucherin. Nur echt mit der ges. gesch. 211 lau-Gold-Etikette 22 — — 80. — * affrolntmmnmmmünammmmAe —— ————— Todes· Anzeige. Unsere liede Mutter, Frau 995¹ Elise Stembel Wwe. ist gestern ktrüh, nach einem abeitsreichen Leben, nach üngerer Krankheit im 78. 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