Nienstag, 10. November dt Fsereer In Mannheim und Umgebung ſrel ins eſten er durch die Poſt monatlich.⸗M..50 ohne derhällal Beil eventl. Aenderung der wiriſchaftlicher Ar. 5900 Nachſorderung vorbehalten. Poftſchecktonto Fegente Karlsrahe.— Haupigeſchattstele b 8. 2— kruße 24 Nedenſtellen Waldbofſtraße a. Schweninger eneral Meerfeldſtraße 11.— Telegramm Adreſſe. Fernpprechdenger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwolfmal. ech⸗Anichlüſſe Nr. 7041. 7942. 7043. 7944 u. 7945. Ein hiſtoriſches Ereignis 85 London, 10. Novbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) herrſcht nur eine Stimme: daß Chamberlain und Dr. Fhenſeiner die Helden des Guildhall⸗Banketts waren und daß das zrößt ige Zutrinken aus dem Verbrüderungsbecher eines der N en hitoriſchen Ereigniſſe darſtellt, das man ſchen han geſchichtlichen Erinnerungen erfüllten Halle je ge⸗ major 55*der Außenminiſter in ſeiner Rede an den Lord⸗ n 1 abend mit dem deutſchen Botſchafter aus dem Verbrüde⸗ luchte decher getrunken“, ertönte brauſender Beifall der er⸗ abend n Verſammlung und als er fortfuhr,„was er und ich heute a en⸗ mögen andere Nationen morgen tun“, Randet ein begeiſternder nicht endenwollender Applaus, ſtürmiſches eine atſchen mit Hipp Hipp Hurra⸗Rufen aus. Es war unvergeßliche Szene. benſo eindrucksvoll war der vorhergehende Verbrüde⸗ zwiſchen Chamberlain und Dr. Stha⸗ nokel 5 er Außenminiſter in ſeiner Uniform und mit ſeinem Mo⸗ Eithpok Auge, ſtand aufrecht und ergriff den großen goldenen den, Kal mit beiden Händen. Dr. Sthamer, der ſeinen Platz bei ankett an ſeiner Seite hatte, erhob ſich ebenfalls. Die Blicke nzen Verſammlung hingen gebannt an den beiden Perſön⸗ Dann entfernte Chamberlain den Deckel von dem Pokal einem Nachbar zu. Dieſer erwiderte den Salut lächelnd, en Pokal aus Chamberlains Händen und trank dieſem zu. 85 mer Beifall folgte dem Schauſpiel. N. wieanberlains Rede bildete den Glanzpunkt des Abends. Der bei hatte ihm in ſeiner Beſcheidenheit die Hauptrolle ſich ſaſt Aſtoriſchen Feier überlaſſen. Politiſche Kreiſe beſchäftigen Die 5 ausſchließlich mit den Aeußerungen des Außenminiſters. hobe An Aen dem Premierminiſter und dem Lordmajor gezollte geteilt. zerkennung wird von Vertretern aller Parteiſchattierungen Czene politiſchen Kreiſen betrachtet man die geſtrige eine Beſiegelung des Locarnoabkommens und eweis dafür, wie populär dieſes Abkommen jetzt in Eng⸗ geworden iſt. Weitere Bankett eden der 8 10 dem geſtrigen Bankett in der Londoner Guildhall hielt auch Hoffnun ahrtminiſter Sir Samuel Hoare eine Rede. Er gab der vheue at usdruck, daß mit dem neuen Abkommen von Locarno das Luftfarlobäriſche Bedingungen“ ſich ausbreiten werden, ſo daß der enfahrtweſen zum Segen der Menſchheit werde. Weiter ſprach liſche e Seelord, Admiral Beatty, über die Aufgabe der eng⸗ Wocarng lotte ſeit der Waſhingtoner Abrüſtungskonferenz und ſeit er ga lichkei nah kant I, geme D ungstä ſpaniſche Botſchafter Vallin pries Chamberlains Vermitt⸗ Migkeit in Locarno. 95 Koch in dieſer Woche: Quild Verbindung mit den geſtrigen Reden in der Londoner rtitel. Weröffentlichen die„Times“ einen halbamtlichen Leit⸗ Dolfnungen Baldmin“s ſtützten ſich auf inner⸗ v Aheinbaben in paris über Locarno iwattna ris, 10. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Im kuctung, die eröffentlicht der Redakteur Sauerwein eine Er⸗ dessabgeord er von dem auf einer Rückreiſe hier befindlichen Reichs⸗ M. Herrn neten v. Rheinbaben erhalten hat: Die Erklärung altglied der„Rheinbaben iſt mit den Worten überſchrieben:„Ein . Deutſchen Volkspartei erklärt uns, daß es ſich bemühen e Kerträge von Locarno ratifizieren zu laſſen.„Ich ſtehe, bspartei err v. Rheinbaben, auf dem rechten Flügel der Deutſchen ü 5 erkläre Ihnen, daß ich mit allen meinen Kräften und Natifizierung der Verträge von Locarno hin⸗ In dem Augenblick, als ſie paraphiert wurden, be⸗ 8* in Waſhington. Aber ich habe ſie eingehend du Ungſten zeine Durchreiſe in Paris habe ich benutzt um mich über ö dem Verhandlungen zwiſchen den Alliierten und Deutſchland aufenden zu halten. Die Verträge von Locarno ſind gut. Europa, d. h. für jeden von uns, unbeſtreitbare Vor⸗ Füwartet,„Ratifizierung berf Verträge wird in Amerita beſtimmt Mez nzoperati atifizierung iſt geeignet, uns für unſere auswärtigen Steiner nſt ſonen den Kredit zu verſchaffen, den wir nötig haben. ſchlaſemann cht nach hat Dr. Luther die Aufgabe zuſammen mit Herrn llagen hab gut gelöſt. Sie ſollen in der Richtung, die ſie einge⸗ mus ern, die h weitergehen und ſich nicht um die Schwierigkeiten traß ich die Parteiorganiſationen heraufbeſchwören. Dr. Luther unſen auf 6 allem jetzt hüten, eine Entente mit den Sozialdemo⸗ pulerer gan rund der Großen Koalition zu ſchließen. Wir haben in on dte mit 8 Wirtſchafts⸗ und Sozialpolitit keine Berührungs⸗ dallle zu 992 Sozialdemokraten. Das Kabinett hat es nicht nötig, der en wird ellieren. Ich bin überzeugt, daß es eine Mehrheit er⸗ ratſt Notwendene zu einer Umbildung Zuflucht nehmen zu müſſen, ſchliiert wer igkeit ich nicht einſehe, damit die Verträge votiert und und üſe de n. Nur iſt es notwendig, daß durch klare Be⸗ Alli die Räum, Alliierten allen Polemiken über die Entwaffnung Entierten verlaung des Rheinlandes der Boden entzogen wird. Die waffnun angen von Deutſchland endgültige Maßnahmen für die In Deutſchland iſt man aber überzeugt, daß ein ge⸗ au narbeite Votierun ue nih n udiert mich Worten kam:„Dank Ihrer Gaſtfreundſchaft habe ich“ Abend⸗Ausgabe politiſche und internationale Angelegenheiten. Wenn guch gewiſſe Länder Weſteuropas mit inneren Schwierigkeiten zu kämpfen hät⸗ ten, ſo könnte dies den Locarnovertrag kaum gefährden. Zbweifel⸗ los werde noch in dieſer Woche eine Aenderung in der Hal⸗ tung der deutſchen Parteien erfolgen. Der enge Zu⸗ ſammenhang mit den übrigen Ländern ſei ein tatſächlicher Beweis dafür, daß ein ehrlicher Friedenswillen beſtehe. En zliſche Fuverſich! in der Entwaffnungsfrage Ueber die weitere Entwicklung der Frage der Entwaffnung Deutſchlands iſt man in England ſehr zuverſichtlich. Man glaubt nicht, daß noch weitere Schwierigkeiten auftreten werden. Nach dem diplomatiſchen Korreſpondenten des„Daily Telegraph“ glaubt man, annehmen zu können, daß die Alliierten am Waffenſtill⸗ ſtandstag, den 11. November, jöffentlich die Erleich⸗ terungen bekanntgeben werden, die im beſetzten Gebiet eintreten ſollen. Ein ſolcher Schritt würde, ſo ſchreibt das Blatt, ſicherlich das Mißtrauen beſeitigen, das in gewiſſen Kreiſen Deutſchlands durch die Entwaffnungsnote der Alliierten entſtanden ſei; fernere Schwierigkeiten ſeien höchſt unwahrſcheinlich. Bedauerlicherweiſe habe die Beſtrafung eines Kapellmeiſters in Koblenz gezeigt, daß die ſub⸗ alternen franzöſiſchen Beamten noch nichts von dem Geiſt von Locarno verſpürt hätten In Locarno ſei es Briand's Abſicht geweſen, eine vollſtändige Amneſtie für die Rhein⸗ lande möglich zu machen. * Um die Räumung Kölns § London, 10. Novbr.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Dem diplomatiſchen Mitarbeiter der„Weſtminſter Gazette“ zufolge wurde der deutſchen Regierung mitgeteilt, wenn ſie ihre Bereit⸗ willigkeit zur Ausführung der endgültigen Forderungen der Ent⸗ waffnungskommiſſion erkläre, werde die britiſche Garniſon a m 1. Dezember mit der Räumung Kölns beginnen. Dem Korreſpondenten des„Daily Tel.“ zufolge haben die engliſchen Behörden den britiſchen Armeechef in Köln erſucht, die Koſten⸗ voranſchläge für die Ueberführung der Truppen nah Wiesbaden einzureichen, ſowie einen beſchleunigten Bericht. Die in dem Er⸗ ſuchen erbetene definitive Entſcheidung ſteht noch aus. Der mili⸗ täriſche Berater der britiſchen Regierung und die Botſchafterkon⸗ ferenz werden darüber zu entſcheiden haben. Der Korreſpondent hatte eine Unterredung mit dem Regierungspräſidenten Graf Adelmann von Adelmannsfelden. Der Präſident betonte, daß ſeine Beziehungen zu dem Miniſter Piggott und Oberſt Birſch ſtets angenehm und vertrauenswürdig geweſen ſeien. Die Schwierigkeiten ſeien von ihnen ſtets in durchaus ehrlichem und loyalem Sinne ge⸗ beſſert worden. Das Verhalten der britiſchen Truppen ſei im all⸗ gemeinen korrekt geweſen. Der Präſident war der Anſicht, daß das Datum der Räumung Kölns feſtgeſetzt werden ſolle, ehe der Locarnovertrag eratifiziert ſei. Er wünſche eine Kund⸗ gebung im Geiſte von Locarno zu ſehen, wobei er eine Herabmin⸗ derung der Beſatzungstruppen, Abſchaffung der Militärgerichte und eine Verminderung der Delegationen bei der Rheinlandkommiſſion im Auge hatte. gebenes Wort gebrochen wurde, als die von Köln über den 10. Januar hinaus verlängert worden iſt. Dieſe Hinderniſſe- müſſen beiſeite geſchaffen werden. Nach den letzten Monaten erſcheint es tatſächlich, daß dieſe ſehr wohl möglich iſt und wenn die Räu⸗ mung Kölns am 1. Dezember erfolgt, ſo ſteht es außer Zweifel, daß die Verträge von Locarno angenommen werden und daß ſie zum allgemeinen Wohl eine neue Periode in der europäiſchen Geſchichte einleiten werden.“ Frankreichs Unterrichtsminiſter über Locarno V Paris, 10. November.(Von unſerem Pariſer Vertreter). Der Unterrichtsminiſter Delbos hat ſoeben ein Zirkularſchreiben an die Rektoren aller franzöſiſchen Volksſchulen gerichtet, in dem er erſucht, anläßlich der Waffenſtillſtandsfeier auch der Konferenz von Locarno zu gedenken und der franzöſiſchen Jugend zu erklären, daß dand Frankreichs Friedensliebe und Initiative ein wichtiger Fortſchritt auf dem Wege zur Sicherung des europäiſchen Friedens und des Aus⸗ baues des Völkerbundes erreicht worden iſt. Das Zirkularſchreiben des Unterrichtsminiſters iſt inſofern in · tereſſant, als nicht ein einzigmal das Wort Deutſchland darin vot⸗ kommt. Es wird blos in allgemeiner Form über die Einigung der Nationen geſprochen. Offenbar hat der Unterrichtsminiſter noch ſtark unter antideutſchen Empfindungen in pädagogiſchen Kreiſen Frank⸗ reichs zu rechnen. eeeeeeeeeeeeeeeee die italieniſchen Schuldenverhandlungen in Amerika Die in Newyork geführten Verhandlungen mit der vom Finanz⸗ miniſter Volpi geführten italieniſchen Delegation über die Fundie⸗ rung der Schulden ſind auf dem zunächſt unvermeidlichen toten Punkt angelangt. Angeſichts des beiderſeitigen Preſtiges aber, das auf dem Spiel ſteht, iſt anzunehmen, daß das letzte Wort noch auf keiner Seite geſprochen wurde. Eine Verringerung des Schulden⸗ betrages wird von Amerika bisher ſtrikte abgelehnt. Man ver⸗ handelt jetzt über die Abſtufung der Tilgungsraten. ſeimer öeit Mannheimer General Anzeiger Deuagen: Sport und Spie. Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung Unterhaltungs⸗Beilage · Aus der Welt der Cechnik Wandern und Neiſen Geſetz und Necht der VBerbrüderungskrunk mit England Preis 10 Pfennig 1925— Nr 322 nzeigenpreiſe nach Tartz dei Vorauszahlung pro einp ſür Allgem. Anzeigen.40.⸗M. Neklam. —4.⸗M. Kollektio⸗Anzeigen werden böher berechnet Für Anzeigen an deſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits, Betriedsſtörungen uſtw. berechtigen zu teinen Erſatz⸗ anſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher odne Gewähr.— Gerichtsſtand Mannbeim. Dder Trunk aus dem Liebespokal „Das Wunder iſt des Glaubens liebſtes Kind!“ ſo heißt es in Goethes Fauſt. Und iſt es nicht ein Wunder, wie das„Wunder“ von Locarno auf die Engländer gewirkt hat? Müßte dieſes Wunder nicht geeignet ſein, unſeren Glauben an Locarno zu ſtärken und auch die Skeptiker unter uns zu neuem Hoffen zu bekehren? Die in der ganzen Welt als in allen Lebenslagen vollkommen nüchtern und trocken, als„kühl bis ans Herz hinan“ bekannten Engländer ſtehen dem Vertragsentwurf von Locarno mit einem Enthuſiasmus gegen⸗ über, über den man wahrlich ſtaunen muß. Und Engkands 62 Jahre alter Außenminiſter Chamberlain, den man bisher allenthalben auf dem Erdball als den typiſchſten Vertreter traditioneller engliſcher Politik und Weſensart hielt, kann jetzt offenbar von den Abmachungen von Locarno nicht anders mehr ſprechen als mit einem Aufwand von gefühlsmäßigem Ueberſchwang und Entzücken, der bislang nach der Meinung der breiteſten Oeffentlichkeit dem engliſchen Charakter völlig fern lag und der deshalb bei einem ſs bedeutenden Staats⸗ manne wie Chamberlain tatſöch? wie ein Wunder wirkt. Die Sentimentalität, die uns Deutſchen unter dem Druck eines faſt uner⸗ träglich grauſamen Jahrzehnts ſo ziemlich ausgetrieben iſt, ſcheint auf die Engländer übergeſprungen zu ſein. Jedenfalls konnte man dieſen Eindruck haben, als man unlängſt erſt in den Berichten über die Konferenz von Locarno von de Rührſzenen las, bei denen der mit„feuchten Augen und mit einer vor tiefer Erregung zitternden Stimme ſprechende Chamberlain“ die Hauptrolle ſpielte, und man einige Tage darauf vernahm, wie Chamberlain auf der Heimreiſe in Paris aus ſeiner überſchäumenden Freude über das ſcheinbare Ge⸗ lingen des Vertragswerkes heraus Briands Frau demonſtrativ auf beiden Wangen küßte. 5 Und das wunderbarſte an dieſem bei einem prominenten Eng⸗ länder ſo überroſchenden öffentlichen Gefühlsüberſchwange iſt, daß Chamberlain auch trotz aller ernſten Schwierigkeiten, die ſich in⸗ dem Vertragswerk von Locarno in den Weg geſtellt haben, einen weit über den notwendigen Optimismus hinausgehenden gefühlsmäßigen Ueberſchwang auch heute noch unverändert bei⸗ behält. Die ſo viel von ſich reden machende Kabinetts⸗ und Parteien⸗ kriſis in Deutſchland, der höchſt ſeltſame Extratanz des italieniſchen Vertragspartners Muſſolini und die Dauerkriſe des franzöſiſchen Kabinetts, bei der gewiſſe Kreiſe bereits für eine neue Regierung Stimmung zu machen ſuchen, der der geſchworene Feind Deutſch⸗ Hands Poincaré angehören ſoll, dies alles kat Chamberlain in ſeiner Begeiſterung für Locarno nicht im geringſten beirren können. Das beweiſen die Berichte, die heute über den geſtrigen Feſt⸗ akt im Lo ndoner Rathaus vorliegen. Unſer Londoner Vertreter bezeichnet die Verbrüderungsſzene zwiſchen Chamberlain und dem deutſchen Botſchafter als„eines der größten hiſtoriſchen Ereigniſſe„die die Guildhall je geſehen hat, was für ſeden, der die engliſche Geſchichte kennt, ta ſächlich außerordentlich viel heißen will. Völlig abwegig wäre es unſeres Erachtens, den ſo umſtändlich ge⸗ ſchilderten und in ſeinem Zeremoniell vielleicht etwas theatraliſch anmutenden Trunk aus dem Liebespokal mit einer ver⸗ ächtlichen Handbewegung als eine nichtsſagende Geſte, oder gar als Schwindel und Bauernfängerei abzutun. Mit der letzteren An⸗ nahme würden wir lediglich unſerem eigenen kritiſchen Erkenntnis⸗ vermögen und den Urteils⸗ und fonſtigen Fähigkeiten unſerer Reichs⸗ regierung ein Armutszeugnis ausſtellen, im übrigen aber muß man die mit Locarno zuſammenhängenden Fragen auch von dem Ge⸗ ſichtspunkte aus betrachten, daß England aus eigenſten und brennend⸗ ſten außenpolitiſchen und wirtſchaftlichen Intereſſen heraus eine endliche Befriedung Europas und deshalb das Zuſtandekommen des Vertragswerkes von Locerno ſo ehrlich erſehnt, wie nur jemand etwas erſehnen kann, von dem er ſich große perſönliche Vorteile ver⸗ ſpricht... Wir Deutſche haben für ſymboliſche Handlungen von jeher ein beſonders empfängliches Gemüt gehebt und wir wollen deshalb auch heute nicht zögern, in dem von zwei prominenten Ver⸗ tretern des deutſchen und des engliſchen Volkes geſtern an hiſtoriſcher Stätte dargebrachten Trunk aus dem Verbrüderungs⸗ becher ein hoffnungsvolles Pfand für eine Wiederannäherung der Völker und für eine beſſere deutſche Zukunft zu erblicken. Und von ganzem Herzen wollen wir hoffen, daß der Wunſch Chamberlains, andere Nationen möchten ſeinem Beiſpiele der ſymboliſchen Verbrü⸗ derung folgen, in Erfüllung gehen möge. Zum Wohle nicht nur unſeres Volkes, ſondern ganz Europas und damit der ganzen Welt. An uns ſoll es wahrlich nicht fehlen. In jede ehrlich zum ehrlichen Frieden gebotene Hand werden wir von Herzen gern einſchlagen. Niemand kann mehr für Frieden und Verſtändigung eintreten, als wir Waffenloſe, denen gar keine andere Wahl übrig bleibt, als den Sieg der pelitiſchen und wirtſchaftlichen Vernunft über den brutalen Machtgedanken herbeizuſehnen und mit allen uns noch ge⸗ bliebenen Kräften zu fördern. In unſerer Hoffnungsſeligkeit ſind wir jedoch durch immer neue bittere Enttäuſchungen allmählich ſo herabgeſtimmt worden, daß wir jetzt auf ſchöne Worte, warme Händedrücke, idylliſche photo⸗ graphiſche Gruppenbilder, Miniſtertränen und auch auf einen Trunk aus dem engliſchen Liebes⸗ und Verbrüderungspokal nur dann noch etwas zu geben geneigt ſind, wenn ſie Hand in Hand gehen mit entſprechenden Taten. Bis heute warten wir leider vergeblich darauf, obwohl uns unr noch kaum drei Wochen von dem Tage trennen, wo in London unter die Ae m von Locarno Brief und Siegel geſetzt werden ſollen. Was ſöll man von dem viel⸗ gerühmten Geiſte von Locarno, deſſen Lob geſtern erſt wieder von Chamberlain geſungen wurde, halten, wenn man im heutigen Erſten Morgenblatk der„Köln. Itg“ leſen muß, man dürfe„ſchon heute ſicher ſein, daß ohne eine ſtarke, über das bisherige Maß hincusgehende Nachgiebigkeit der Reichsregierung gegenüber den aufgeſtellten Forderungen die Räumung der nördlichen Rhein⸗ landzone om 1. Dezember nicht beginnen, und daß ſelbſt im Falle deutſcher Nachgiebigkeit die Räumung nur Zug um Zug mit der tat⸗ fächlichen Erfüllung der geſtellten Forderungen vor ſich gehen wird“.. Wenn das talſä 1 die Abſicht der Vertragspartner von Locarno iſt, dann mögen ſie ſich vorfehen, daß ſie ſich mit hrem Exempel nicht kläglich verrechnen. So haben wir nicht gewettet! Wenn von dem Vertragspartner jetzt noch jemand„eine ſtarke, über das bisherige Maß hinausgehende Nachgiebigkeit“ zu zeigen hat, dann ſind es die Anderen und nick“ wir, die in dem Streben nach Frieden und ungeſtörter Zuſammenarbeit mit den anderen Völkern ſchon ſo viel getan haben, das uns zu tun nun nichts mehr übrig bleibt. 5 2. Seile. Nr. 522 neue Mannbeimer Zeitung(Abens⸗ usgadel Dienstag, den 10. Tovember 18— In umſerem kroß allem imd allem unverwüſtlichem Optimismus maen wir auch jetzt noch glauben, daß die heutige ſeegze ſicher. Meldung der„Times“,„noch in dieſer Woche werde eine Aenderung in der Haltung der(Locarno widerſtrebenden) deutſchen Pacteien“ erfelgen, ihre Nechtfertigung findet in entſprechenden Taten, die auch von anderer Seite für den morgigen Mittwoch, dem ſiebenten Gedenktag des Waffenſtillſtands, angekündigt werden. H. A. M. Wer iſt's: ef perlin. 10. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Ju den eigen⸗ artigen Banern⸗Enthüllungen des Herrn Dr. Emil Ludwig. der offen⸗ bar auf Geßler abzielt, was den Reichsbanner⸗Verſammlungen allemal am beſten gefällt, hat der von Ludwig aleichfalls zitierte Oberbürgermeiſter von Nürnberg Dr. Lupe der„B..“ erklärt, nach ſeiner Kenntnis der Dinge hätte man in München die Hoffnung gehabt. Dr. Geßler als Bayer würde die Präſidentenwahl Rupprechts als eine„innere Verfaſſunasangelegenheit Banerns“ gel⸗ ten laſſen und keinen Anſaß zum Cinareifen der Reichsexekutive ſehen. Schließlich kätten die Münchener aber vorſichtshalber in der Wilbelmſtraße angefragt und eine ganz unzweideutige ableh⸗ 5 ende und warnende Antwort der Reichsregieruna erhal⸗ en. Von anderer Seite hört die„B..“ noch, daß wirklich von einem Reichsminiſter zunächſt unverbindliche, perſönliche Erklärungen ab⸗ gegeben wurden, die die bayeriſchen Hoffnungen beſtärken konnten. Dieſer Reich⸗miniſter ſei aber nicht Dr. Geßler geweſen. ſondern det damalige Innenminiſter Dr. Jarres. Dr. Geßler hat, wie er dem genannten Blatt mitteilt. ſeit dem Umſturz keinerlei Beziehungen mit Rupprecht von Wittelsbach unterhalten. Von der ganzen An⸗ gelegenheit hat der Miniſter überhaupt erſt aus den heutigen Mor⸗ genblättern erfahren. die ſran⸗öſiſche Fnanz⸗ und Regierungs riſe VParis. 10. Nop.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Das Ergeb⸗ nis der Kemmeeſiensſitzung, die ſich mit den Steuerplänen Painlevés beſchäftigt, iſt in vorgerückter Abendſtunde bekannt geworden. Es verlautet,! ſich die Finanzkommiſſion gegen die Kapital⸗ abgabe aust rochen hat. Infolgedeſſen ſind die Sozialiſten in die Minderheit geraten und werden wahrſcheinlich gegen das ganze Profekt Painlevés ſtimmen Dieſer Umſtand allein beweiſt, wie ſchwierig die Lage des Kabinetts iſt, das ſich bekanntlich auf den Linksblock kützen möchte und jetzt die Hilfe der Sozialiſten wieder einbüßt. Die Frage einer Regierungskriſe tritt erneut in den Vordergrund. In dem ſchwerinduſtriellen Blatt„Avenier“ wird mitgeteilt, daß geſtern Abend zechlreiche Deputierte von der Mög⸗ lichkeit prachen, Poincare zum Finanzminiſter zu machen, natürlich nach völliger Umbildung des gegenwärtigen Kabi⸗ netts, aus dem Painlevé austreten würde, und das die Linksparteien mit den Mittelpartejen zuſammenſchmieden würde. VParis, 9. Nopbr.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Pain⸗ levs hat vor den Bedenken, die in der Finanzkommiſſion der Kam⸗ mer ſowohl von oppoſitioneller Seite als auch von den Sozialdemo⸗ kraten geführt wurden, den Rückzug angetreten. Die Kritik der Kommiſſion an dem Regierungsvorſchlag erſtreckt ſich vor allem dar⸗ auf, daß Painlevé die zu ſchaffende Amortiſationskaſſe mit dem Recht ausſtatten wollte, neue Noten auszugeben. Weiter wurde verlangt, die von Poincaré vorgeſchlagene Nationalſteuer müſſe ſich mehr dem Syſtem einer Kapitalabgabe nähern. Painlevé, der heute der Kommiſſion Rede und Antwort ſtand, anerkannte, daß ſein Pro⸗ jekt nicht vollkommen ſei. Er erklärte ſich bereit, Abänderungsvor⸗ ſchläge entgegenzunehmen und zu verwirklichen, vorausgeſetzt, daß ſie den Grundcharakter ſeines Projektes nicht verändern. Im be⸗ ſonderen verſprach er die Kritik, die gegen die Möglichkeit erhoben wurde, neue Verteidigungsbons auszugeben, in Erwägung zu zie⸗ hen. Er wolle, ſo erklärte er, ſein Projekt ſo abändern, daß die Amortiſationskaſſe nicht in eine Art Staatsbank umgewandelt werde. Der Deputierte Dariac wollte von Painlevs darüber Aus⸗ kunft haben, ob er beabſichtige, eine weitere Inflation durch⸗ zuführen, oder ob er ſich mit einer zwangsweiſen Kamſolidierung der am 8. Dezembee fälligen Pons einverſtanden erklären könne. In dieſem Punkte hielt Painlevs an ſeiner Auffaſſung feſt, er ſprach ſich gegen eine Konſolidierung dieſer Vons aus und auch gegen das von den Sosialiſten angeregte Moratorium und beſtand darauf, daß an dem Rückzahlungstermin für 2, Millionen neues Papier⸗ geld in Umlauf geſetzt werde. Painlevs bezeichnet deſe neue Ju flucht zu Vorſchüſſen der Staatsbank als den einzia gangbaren Weg fügte jedoch auf das Beſtimmteſte hinzu, daß die neue Ausgabe von Noten ſtrikt auf dieſen Betraa beſchränkt werden ſoll. Demaegenüber erklörte der Deputierte Aurial im Namen der ſozialiſtiſchen Partei daß ſie nach wi⸗ vor geden jede Inflation ſtim⸗ men werde Leon Blum hat ſ. Zt. eine Motion eingereicht. die eine Konſol dierung der in Frage kommenden Bons vorſteht und da⸗ durch permeiden will, den Notenumlauf abermals zu erhöhen. Weiter ging der Kommiſſion ein neues Finangprojekt von dem ſozialiſtiſch⸗republikaniſchen Deputierten Aubriot zu, der die verſchiedenen Arten von Einkommensſteuer und die Um⸗ — 5 abſchaffen und durch eine einheitliche Steuer erſetzen will, eren Erträge jedes Jahr durch ein beſonderes Geſetz feſtgelegt werden würden. Aubriot ſchläger ferner für 1926 eine neue Aus⸗ gabe von Schatzſcheinen vor, die zu 7 Prozent verzinſt würden. Eine weitere Kriegslüge aufgedeckt Der frühere Unterſtaatsſekretär Po nſonby iſt dem Urſprung der Kriegslüge nachgegangen welche dem Kaiſer das Wort von der „verächtlichen kleinen Armee Großbritanniens“ in den Mund gelegt und damit viel zu der Aufreizung der Stim⸗ mung in England beigetragen hat. Ponſonby hat durch Vermittlung eines deutſchen Militärs eine Erklärung dez Kaiſers ver⸗ öffentlichen können, wonach dieſer niemals dieſen Ausdruck ge⸗ braucht, vielmehr ſchon im Frieden vor einer Unterſchätzung der engliſchen Armee gewarnt habe. Gleichzeitig hatte der General Sir Neill Malcolm in einem Brief an die„Times“ feſtgeſtellt, daß der aufreizende Ausdruck im engliſchen Heer nicht als Teil einer Rede, ſondern eines Armeebefehls des Kaiſers verbreitet worden ſei. In einem engliſchen Armeebefehl vom 24. September 1914 ſei dieſer angebliche Armeebefehl des Kaiſerz wiedergegeben worden. Er ſei vom 19. Auguſt datiert geweſen und im kaiſerlichen Hauptquartler zu Aachen erlaſſen worden. Der Kaiſer verlange darin von ſeinen Truppen, daß ſie alle Kraft aufböten, um die verächtliche kleine Ar⸗ mee des Generals Freuch zu vernichten. Hierzu führt nun der be⸗ kännte Militärſchriftſteller Generalmajor Sir. F. Maurice in der „Daily News“ laut„Kölner Zeitung“ folgendes aus: In der vierten Septemberwoche 1914 habe die engliſche Armes an der Aisne einen ſchweren Stand gehabt, und das Große Haupt⸗ quartier ſei auf den Gedanken verfallen, auf dem Weg der Armee⸗ beſehle Kundmachungen zu verbreiten, die die Stimmung der Trup⸗ pen verbeſſern ſollten. Die meiſten dieſer Kundgebungen ſeien Ver⸗ ſuche geweſen, die deutſche Armee lächerlich zu machen. Da die⸗ aber den Soldaten in den Schützengräben zu abſurd erſchien, habe man die Verſuche dieſer Art bald wieder aufgegeben. Schon Ende Auguſt ſei aber der dem Kaiſer zugeſchriebene Ausdruck in England gelangt undwon einem geſchickten Propagandiſten, der nach geeignetem Material ſuchte, in einen deutſchen Armee⸗ befehl umgewandelt worden. Niemand ſei damals geneigt geweſen, den angeblichen Armeebefehl mit kritiſchen Augen zu prü⸗ fen, da er Meufen Zweck durchaus erfüllte. Aber heute könne er einer ſchärfern Prüfung nicht mehr ſtandhalten. Zunächſt ſei das kaiſer⸗ liche Hauptqwartier am 19. Auguſt nicht in Aachen, ſondern in Koblenz geweſen, von wo es einige Tage ſpäter nach Luxemburg ver⸗ legt worden ſei. Der Fälſcher habe zweifello⸗ Aachen gewählt, um den Eindruck zu erwecken, als ob die Deutſchen es beſonders auf jene Teile des feindlichen Heeres obgeſehen hätten, wo die engliſche Armee ſich befände. Tatſächlich ſei der Kaiſer im ganzen Auauſt 1914 niemals in Aachen geweſen. Außerdem ſeien die Deutſchen am 19. Auguſt noch völlig im ungewiſſen darüber geweſen, ob die eng⸗ liſche Arme⸗ ſchon gelandet ſei und wo ſie ſich aufhalte. wie deutlich aus einem Telegramm hervorgehe, das General von Moltke an den General von Kluck am 20. Auguſt abgeſandt habe. Der Kaiſer hätte ſicherlich ſeine Truppen nicht angefeuert, die engliſche Armee zu vernichten zu einem Zeitpunkt, wo ſeine Generale noch gar nicht wußten, wo ſich dieſe Armee überhaupt befand. Somit müſſe da⸗ Wart von der verächtlichen kleinen Armee in die Reihe der Kriege⸗ märchen eingereibt werden. Damit iſt nach Aufdeckung der Kadaverlüge auch dieſe angebliche Aeußerung des Kaiſers, die uns ſo viel geſchadet hat, als eine bewußte Fälſchung des britiſchen Propagandadienſtes einwand⸗ frei nachgewieſen. Jugoſlawiche Erregunz gegen Italien Der italieniſche Geſandte in Belgrad hat ſich infolge der drohen⸗ den Sprache der Belgrader Politiker und der Belarader Polizei we⸗ gen Zerſtörung der Sloweniſchen Druckerei in Trieſt zu einem Be⸗ ſuche bei dem jugo⸗flawiſchen Außenminiſter Nintſchitſch veranlaßt geſehen und dieſem das Bedauern ſeiner Regieruna über das Trieſter Vorkommen ausgeſprochen. Italien biete völligen Schadenerſah. Nintſchitſch wird über die Angelegenteit in der Skuptſchina nähere Mitteilungen machen. Alle in Belgrad und in den großen Provinz⸗Städten angeſaaten Proteſtverſammlungen geaen Italien wurden ver⸗ boten. In Laibach kam es zu Ausſchreitungen gegen das italieniſche Konfulat, das von Militär und Gendarmerie geſchützt würde. Die erreate Menge ſchrie:„Nieder mit Italien! Nieder mit den italieniſchen Banditen! Nieder mit Muſſolini!“ und verſuchte das Konfulat zuſtürmen. Auch in Aaram verſuchte eine viel⸗ tauſendköpfige Menſchenmenge wiederholt. zum italieniſchen Kon⸗ ſulat vorzudringen. Es gelang ihr, eine Fahne in Fetzen zu reißen und in den Kot zu ziehen. Eine andere Fahne wurde von Studenten verbrannt. Die Menoe demonſtrierte auch gegen den jugoflawiſchen Außenminiſter Nintſchitſch. weil er Muſſolini zur Errettung von der Kugel des Attentats beglückwünſchte und der Agramer Polizei ſtren⸗ gen Auftrac gegeben batte, die anti⸗italieniſche Demonſtration au ver⸗ hindern. Sckließlich fanden auch in Svalato anti⸗italteniſche Kund⸗ gebungen ſtatt. Zahlreiche italieniſche Geſchäfte wurden demoliert. Zum Attentatsver uch geen Muſpolini General Cappello iſt von Turin. wo er verhaftet wurde. nach Rom gebracht worden und wird morgen dort vom Unterluchunas⸗ richter verhört werden. Im Zuſammenhana mit dem Attentatsver⸗ ſuch gegen Muſſolini wurde bei dem General Ben Civenga eine Hausſuchung vorgenommen. Der General wurde nach zweiſtündigem Verhör wieder entlaſſen. ——————— Die Schlüſſel des Königs Ein Beſuch im Tower zu London Von Ch. Piper Ich hatte eine Notiz über den Tower geleſen und beute noch beobachtete Vorſchriften aus alter Zeit für die Aufſter und Wacht⸗ maänmſchaften des Towers und ſpürbe ſehr große Luſt, emmal ſelber zu ſehen, was der vorzügliche Kenner und Schilderer von Alt⸗ und Neu⸗London, H. V. Morton, erlebt hat. Ein enaliſcher Freund in einem Regierungsderartement beſorgte mir die Erlaubnis der älteſten der alten dienſtlichen Zeremonien, dem Sckließen der Tore durch den Oberauffeher, kurzweg mit den„Keys“ bezeichnet, beizuwohnen. Die ſchriftlſche Erlaubnis erſuchte mich, um 7410 Uhr am Eingange auf dem Tower Hill zu ſein. Als ich aus der Tube⸗Unterwelt auf den Trafalaar Square hinqustrat, riß mir ein Windſtoß faſt den Hut vom Konpf. ein typiſcher Londoner Novemberabend. Die Wolken ſagten dort oben an dem Seehelden Nelſon vorüber, daß er ſeine helle Freude daran gehabt haben würde, aber das Mondlicht mußte über der wilden Jaad ſtehen, denn der Himmel zeiate eine helle Färbung. Für London war es noch früh am Tage. Autos und Auto⸗ omnibuſſe zogen in anſcheinendem Wirrwarr an der Säute vorüber. Das Strand⸗Ende wimmelte von Menſchenmengen in bellſter Be⸗ leuchtung. Aber unter all den Menſchen hat wokl. niemand an den grimmen Tower gedacht. Ich erwiſchte einen alten Taxifahrer. aber auch er ſtunte einen Augenblick über meine Anaabe des Fabrziels. Ich ſon j⸗doch meinen Schein hervor und machte ihn auf die Lentrancs“ aufnerküm. Da nickte er nur und murmelte etwas von „pienty of time“. Und er war ſo ſicker wie ſein Wort. Mit verblüf⸗ fender Gemand'beit, mie ein Jockey in dichter Wettbewerberſchar. ſenah er ſich in flottem demo immer wieder an allen anderen Ge⸗ febcten vorbei, der Strand hinauf. die ſtreet of ink“. die Fleet ſtreet mit ihrer erdloten Peibe von Deitunasrauptquartieren hinunter, dem Ludate Hill hinauf, um St. Nauls hberum in die Cannon Street binein. Hier, im Office⸗Hand hatte das Leben und Treiben aufgetört: die Lichter aus den Häuſern waren zu zäplen. Noch einmal Licht und Leben. als wir die von der London Bridae berauffübrende Ling William Street überauerten. Dann faßte uns die Citn⸗Nacht. Caſt⸗ cheap war völlig wagenleer, im ganzen drei Fußgänger. von denen zwei Policemen waren. die an dunklen Ecken ſtanden. Great Tower Street wie ausgeſtorben. Hinaus auf Tower Hill in langſamſtem Tempo. Vor uns vrachten ſich die Mauern und Türme der grauen Feſtung in den Himmel. Links von uns lag in naher Entfernung die Stätte des blutigen Schreckens, wo das Schaffott durch Jahrhunderte Opfer der Politik, der Staatsraiſon, der Intrügue gefordert. Der alte Autolenker drehte ſoch nach mir herum und wie ſtumm hmüber. Danm lenkte er reches auf das Eingangstor zu, in deſſen Lan licht das Bajonetit einez Poſtens bhetzbe. Ein Aufſeher trat curs über die„mqat“, vor⸗ gechobenen Gebäude. Ich zeſgte ihm den Erlaußmnisſchein.„Sie ſind uns bereits amgekündigt, ſagte er.„bitte ſolgen Sie mir, Herr.“— Wir gela durch die Middle Tower, der den lefen, ziemlich breibden Feſtungegraben flamkiert, auf die Brücke. Vor uns erſtrockte ſich nach links bis zur linken Schulter⸗Baſtion, die äußere Mauer, dahinbder die innere Mauer mit ihrer Gebäudereſtge, nach deſer Seite von drei maſſigen alten finſteren Türmen überragt. Nur hier und da ein matter Lichlſchein aus ſchmalen Lugloch. Gegenüber am anderen Ende der Brücke ein breites, damkles Tor mit Fallgatter. Ein umheimlicher Eindruck! Dort erſchden daz chwemkende Licht einer Laterne. Eine Geſtalt in lamgem, rotem nel mit ſchwarzer Tudorboope. Es ſah dwekt unheimlich aus. Ein Hener aus alier Zeit? Aber, wenn ſich auch der Lichiſpender in der Laterne cis ein Talglicht von mötzebalte rlicher Größe erwies. das Geſpenſt wer höflich; es tippte an ſeine Kopfbedeckung. machbe eine halbe Verbeugung umd ſaote auf ein mächtiges Bumd ummwefüger Sahleſſel weiſend:„Es iſt woch wicht gemz 10 Uhr“. Es war der Stererriſeher des Towers, der jetzige Dienſttuer der lemen Reihe von Schßeßern, die ſeit rekordleſem Jahrbumderten zur ſelben Mi⸗ mibe ſeden Abe-d das Stoghgeferrmis Englandes abächloſſen. Von wem dde Ordre ſtammt? Niemwand weiß es. Wir ſchrien dunch das finſtere Tor unter dem Gatter hindurch in den imteren Hor. Vor uns ein breiter Garm, vom Himmel matt rttęlft. Os-es ſbeht der Ball Towoer, in dem die Kömſwin Mary ihn Schwoſber, die ſpätene Köricm Eliſabeth gefanaem hieft. Denn eet das Gonwerremem. Am Ende des Vautes blieeß moim Führer beben bd beelt genee Hateren Po deven ceſber Schein coll cuf wrren roben Maribel fel.„Ronts ift das jetzt zwemauerte Doppel⸗ tor, des„Toeitors C,, Sr“. deu er. Alle Stertenerbracher boben tier dreußen zu Schiff auf der Themſe an und wurden durch dies Tor in ihren Kerter gefühst, den ſie zumerſt nur auf dem Wede zum Schaffott oder quch our zur Folter verlaſſen haben.— Hier hmnks vorwärts kommt erſt der Bloody Tower, damm vorgebaut der Record⸗ oder Wadefield⸗Tower.“ Er ſah noch der Uhr. Faſt zur gleichen Heit klamen ingendwoher zehn dumpfe Uhrſchſöge durch die Nacht. Mich fröſtelte. Dort im Blutigen Turm ließ Richard II. die Söhne Edrard 1V. ermorden, im Watefield⸗Tower wurde Hein⸗ rich VI. erſtochen. Er ſah mir ims Geſicht.„Ich komme hier wieder zu Ibnen, Sir.“ ſagte er mit gedä r Stimme. Er mochte wohl das Grauen in meinen Züge leſen. Er ſchritt in den tiefen dunklen aufgetaucht. Im September ſei er dann in das Große Hauptquartler Schwere Dbenſtſtraſel auf dem alten Pfloſter. eindem Offfoier wit ceο e · Säbel. Oicht euf Scho lch. bötzende Knönte und Waßden. Beuge und Ge Bayeriſche volkspartel und Fentrum in der pfalß Die Bayriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz ſchreibt zu 425 7 planten Annäherung der Bayeriſchen Volkspartei in der Pfalz das Zentrum, daß das Problem nirgends aktueller emp 21 werde als in der Pfalz, wo die beiden Parteien in ſchär gen Wettkampf einander gegenüberſtänden und wo der ſſen Formen angenommen habe, die beſonders in katholiſchen 1. 5 der Pfalz eine ernſte Beſorgnis hervorgerufen hätten, 4 del drohe der politiſche Zwieſpalt der Katholiken in der Pfalz. 75 dortigen katholiſchen Sache einen ſchweren Schaden Jaheniſe Es ſei daher begreiflich, daß man in Kreiſen der Baher den, Volkspartei in der Pfalz immer bemüht war, Wege zu 1775 die es ermöglichen, den Kriegszuſtand in einem Friedenszuften umzuwandeln. Man ſei in der Pfalz der Meinung, daß iſcher wieder eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Zentrum und Babef aden Volkspartei herſtellen könnte, wenn das Zentrum ſich bereit ff 0 würde, ſeine Organiſationen aus Geſamtbahern zurüccguziehen hel⸗ heißt, wenn die Zentrumspartei auf ihre Exiſtenz im 2 band niſchen Bayern und in der Pfalz verzichte. Der Hreig eſcheh Pfalz der bayeriſchen Volkspartei wird mit dieſem ſeinem Vor dis wohl auf der demnächſtigen Landesverſammlung hervortreten, l ja allein die berufene Inſtanz für eine ſo weittragende 5 dung iſt, um die Vorausſetzungen für die Wiederherſtellung, den Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen der Bayeriſchen Volkspartei un Zentrum als gegeben erachten zu können. eee. Letzte Meldungen Deukſcher Wahlſieg — Gleiwitz, 10. Novbr. Wie aus dem polniſch geworbehe Oeſterreich⸗Schleſien gemeldet wird, behaupteten die Deutſchen überragende Stellung in den am Sonntag abgehaltenen Gemein wahlen vollkommen. Die Polen erhielten u. a. in Alt⸗Bielitz einen von 18, in Bielitz⸗Stadt 5 von 36, in Teſchen 13 vee Sitzen. Trotz der unveränderten überragenden deutſchen ibet die Magiſtrate überall ausſchließlich aus Polen gebi worden. Kündigung des griechiſchen Handelsabkommens mit Deulſchund — Berlin, 10. Nov. Die griechiſche Regierung hat durch ⸗ Zirkularnote alle von ihr abgeſchloſſenen proviſoriſchen an men abkommen ab 7. November gekündigt. Das deutſche Abkom 5 läuft, da eine dreimonatige Kündigungsfriſt vorgeſehen war, mit am 7. Februar nächſten Jahres ab. Das belgiſche Kohleneinfuhrverbot * — Verlin, 10. Nov. Einer Meldung des„Deutſchen 125 delsdienſtes“ zufolge ſoll die Reichsregierung bei der belgiſchen der gierung vorſtellig geworden ſein wegen des belgiſchen Verbe nen Einfuhr von Kohlen auf freie Verkäufe, d.., nicht im ſten der Reparationslieferungen. Der Beſchluß ſteht in ſchroff Widerſpruch zu den Vereinbarungen von Locarno. Deulſches Blut in fremden Dienſten 4 — London. 10. Nop. Der von der Marokkofront zutne gekehrte Sonderberichterſtatter der„Daily Mail“ ſchreibt bedaß, Blatte, die franzöſiſchen Verluſte an Soldaten ſeien gering. an ur⸗ zieren hingegen hoch. Die Soldaten der Fremdenlegion ſeien Pahe, hafte Helden geweſen, da ſie im Juni und Juli täalich ihren kſche mut bewieſen. Unter ihnen ſeien merkwürdigerweiſe mehr De⸗ Seilen und Ruſſen, als Angehöriae anderer Nationen. Auf beiden ſe bet hätten Deutſche Hervorragendes geleiſtet. Abd el Krim ſeien llon ſeinem techniſchen Dienſt ganz unſchätzbar aeweſen. Seine vr gieh, mene Telephonanlage ſei ein Werk von Deutſchen. Auch der au⸗ lungsbau und die Anlage von Schützenaräben ſei von Deutſchen eint eedacht worden. Andere ſchienen unter ſeinen volitiſchen Räte hohe Stellung einzunehmen. Anruhen in Perſien often — London, 10. Nov. Die„Times“ gibt in Bafra einger ugen Meldungen wieder. wonach in gewiſſen Teilen Perſiens dle als ſich dem Vorſcklag anſckließen, gegen die Einſetzung Riea Kan Scht⸗ Haupt der vorläufigen Regierung zu proteſtieren. Die Provinz— raz habe ein Proteſttelegramm nach Teheran geſchickt. Die Lage in Syrien die London, 10. Nov. Nach Meldungen aus Jeruſalem gobe ⸗ heftigen Kämpfe, die ſeit Sonnſag in der Umgegend von Damas. zwiſchen Druſen und Franzoſen toben, eine Maſſenflucht aus rlaſſen kus veranlaßt. Etwa 25 000 Chriſten haben Damaskus vebfohe davon haben 15 000 in Beirut Zuflucht gefunden. Bei der die Er⸗ der Züge aus Damaskus ſollen ſich ſchreckliche Szenen um„ zahl⸗ languna von Plätzen abgeſpielt haben. 4000 Mann Kavallerie, anen reiche Maſchinengewehrabteilungen und andere Truppenfo Infab, ſeien beſtimmt, die Aufſtändiſchen zu umzingeln und auf die öſiſche terie⸗ und Tankseinheiten zuzutreiben. Nach Anſicht frand Woch⸗ Stabsoffiziere ſoll es möglich ſein, den Aufſtand binnen einet im weſentlichen zu unterdrücken. —— Kolben dröhne me den Steinen. Ein Sergeant und pier Mann traten an unimen mritelbar darculf ſchaahe eint Poſten:„Wer geht da?“ da⸗ ſel.“ Die derben Griffe des Präpntierens klangen den weler Dundel. Ich hörte die ſchweren Tritte der Marſcheerend ad baler und weiter verhellen. Die Poſtenanrufe klangen leiſer Und ich ſtand allein. enet Ich kann 2s nicht leugnen: die fünſteren Schatten Weieele Jahrhunderte fiahen über mich. Ich ſtarrte durch dans Blulkgen ſah an den grimmen Mauern hinauf. Dort hinter olben Turm liegt der Weiße Turm, die eigentliche Zitadelle. 5 Banquetſoal und Foltertamgeheie der Feſtumg auf einer kleinen Anhöhe, die ſchon 1078 von WI Eroberer erbaut wurde. 0 drul und Kerker. Dort fand man unter der Treppe die er Höh, beden ſungen Prinzel. die Reerd 1It enſech. Ir de ae ſecht die olle graue Kirche St. Peter; neben ihr liegt de og, für die Reihe der Opfer; hart ſüdlich ſtand ehemals der en Sali⸗ dem Arma Baleyn, Katbarina Howärd,. Jone Grey, Graßemhe, bury. Gref Eſſey enthaurtet wurden. Gravenhafte Ermaer dch war ſroh. als die Poſtenanrufe allväblich lauter und ele zurn kotaen. Purch den äußeren Welleang behrzen,„die Scheüſſer, Die doloſſeen Eichenflüßzel des Byword⸗Tower ſcoſſen ſug de⸗ Laterne ſchwonkte an mir vorüber in den dunkben Tof dae⸗ Blutigen Turmos hemein.„Halt! Wer konnen; —„die Sccüſſen-„Weſen Sgietr- e„Aler derrs Srüſſefl!“ Geren Gerees Sclüſſel vo-rücken ach der mohl.“ Die Schlüſſel marſchzerten ſtrermnen Steitts eben 5 Towmeg hirderrch. Sie meien miwehem. Sir“, ſernte neraing wens 10 unen des Torauehrrs Stumwe. Jerſsts des kroſteren Toren 1 zur Peraſe hyrarf. Dort ſhd die Wrte cufmarch zn fel Di⸗ Canpen wereen en Die Gve-wart hette mich wioder. Goßt ſel Perit!.Wche aſeme torte..entbert das Gewetr.. ürng die fccrse Komggrfrar der Schel boh ſich zr Bruſt uu.d ſank zur Erde. Ein 0 Griff. en Schlan! Per Oberaufecher tat mei Sckrrte poe g gee genonmenem Hut. ⸗Gott erhalte Kömin no⸗gl“ rief er.. per 2 Offirter, Wache und Tambour. Die Wache trat weg. paabe wärter ſchritt die Treppe zum Gorweneur empvor zur guneſ Schlüſſel. Der Tower war geſichert, wie in all den Jahr 5 war die Nacht hindunch der Zutric nur mit kem Parolewofherm dos tänich im Buckingham⸗Palaſt dem König Georg— ſae wird. Durch das Duntel klang das Signal:„Lichter aus Torweg des Blutigen Turmes hinein und blieb vor dem dort befind⸗ lichen Wacheraum ſtehen.„Eskorte für die Schlüſſel“, rief er laut. qaus— Lichter aus!“— hinter der ſckwingenden Laterne her in das Dunkel S Tub ſein datu regt E ————————⏑— AR * ele al⸗ hi⸗ NreN e 2 + —— derfür ſi durch dſind * ztwiderte; Dir, Herr aller Gläubigen, Densiag, den 10. November 1925 dee Monmbeleer Beeng Hibeng-Bregsbed— 522 4 Seite. Ar. 2 „Wiſcher Lundesverband zur Behämpfung der Tuberkuloſe Nadaf althiſtoriſchem Boden der Geſundheitspflege, in Baden. 1 Bekämpfun rtuloſe am Sonntag nachmittag in der Aula der Oberrealſchule Fee hielt der Badiſche Landesverband zur e— Main diesjährige Landesverſammlung ab. 25 Win nahmen zahlreiche Damen und Herren teil, degun ichtigkeit der gehaltenen Referate und den 9 ein weitaus beſſerer 9 8 Als Vertreter des Saab berregierungsrat Frhr. v. Reck⸗ Baden⸗Baden Korlererwaltung war durch Bürgermeiſter Elfner sruhe durch Bürgermeiſter Sauer vertreten. war Der Hauptverſemmmlung, vor ſaß Der Baden Dedeulun Vorſitzende, Präſident der g einer lalionen egen die Volksſeuche geleiſtet werden könne. Der Geſchäftsführer des Landesverbandes, haus 8, erſtatt 0 richt. in aägerzläelihene darauf den Rechenſchaftsbericht, ind 0 Stand der Tuberkuloſe in Baden mdete. Baden gehört zu den Ländern Deutſchlands, die ſeit ſind. Krjege am meiſten von der Tuberkuloſe betroffen elſchen 5 Inflationsjahr 1923 mit all ſeinen wir kulden Röten brachte wiederum eine aſe⸗Sterblichkeit, nachdem im Näceortriegszeit wieder erreicht worden war. Ein ſehr erheblicher 192 Jang der Tuberkuloſe⸗Todesfälle war erfreulicherweiſe im Jahre zu verzeichnen, in dem faſt 700 d. h. 20 5 deberkülrſe ſtarben, als im Jahre 1923. Die Whe ahme delahr in Städten hohem der Tuberkuloſe⸗Todesfälle de zen mehr bemerkbar, als auf dem Lande. Sbezall der Tuberkulofe⸗Todesfälle in Babden 102 Tutebdaß tkägkich in Baden noch 9 Per! Mitgei oſe ſtarben. kuloſe ilt, daß unter dem wei dn de erheblich mehr verbreitet K. jerßent Frauen mehr an Tuberkuloſe als iſt, als unter chdie Entwick f 00 atwicklungsjahre und 13—9— die häuslichen Arbeiten, Pflege der Kran dürftz ie Inanſpruchnahme des Landesverbandes der ide war im Jahre 1924 ſehr groß. In 1558 Erholundesverband Beiträge zu Heilverfahren, aus denzkuren und Unterſtützungen. Die Feben z Leirägen des Sgaates, der huges beliefen ſich auf über 122 000 Mark. e noch eine erhebliche Zunahme der Hilfsbedürfügen: 1 d0hl 1500, 5 ſuche demmenng, worunter ein Staatsbeitrag von ein hren der Kinder ihrer Verſicherten, Inva des Largg von 50—60 000 M⸗ der ebenfalls dur ſchtung deverbande⸗ zur Auszahlung gelangt. m ſtellen geplant. die Ausführungen des Prof Referat über des Rektor Lohrer vom Stadtſchulamt „Di e Mitwirkung der Volks- und Fortbildungsſchule der Tuberkuloſe. der de Feferent betonte, daß in beſonderem Maße die Fahale in Dng der Volksgeſundheit. ſahrt die i ehr Dienſte der öffentlichen Geſundheitspflege ihr obliegenden Aufgaben zu erfüllen: vernünftigen Lebensweiſe, insbeſondere ——— Zule beſtändige Richtung des Geiſtes auf einen um dede einer läſtigen Gefangenſchaft, und Verän ele friſch zu erhalten. die Seele des Eſels Eine Geſchichte aus der Zeit Harun⸗al⸗Raſchids von Mahmud Selim i. In dhnelerre lebte zu Tbereaß ſich der armen, im 8 iebreich annahm. Terebitem Stachel i 0 unte werte agriegen, 2 Muten, 5 auen laſſen, fütterte und pflegte 55 Menſche denen er wußte, da en, 80 die das Verhalten des Philoſophe ſene nebenen ihn nunmehr Abu clumar, den oph künmbei eine grobe Beſchimpfung bedeutete. 0 den Tiette ſich darum nicht, ſondern betrieb komen 105 weiter. Harun⸗al⸗Raſchid erfuhr ommen. ebaren Abderrahmans die L Was ve Tiere? der Kalif, rſchwendeſt Du,“ fragte ibt es keine Menſchen, Leten, Leben Menſchen kennen lernte, deſto mehr liebe ich die i weiter. nd warum liebſt Du die Tiere?“ fragte der Kalif lächelnd dern Allah langes haben.“e der Philoſoph,„ich liebe die Tiere, „Ei 5 dus, die dereele paben, riefen da die daeler Nepte Unterhaltung beiwohnten. er Cſel ſoll ſagt. Nicht einmal die Frau oll eine Seele haben?“ arun⸗ rezung derab Raſchid dämpfte mit einem Stirnrunzeln die Auf⸗ „„Bewei Imame. Er wandte ſich dem Philoſophen zu: deihen.“ iſe, daß der Eſel eine Seele hat und ich will Dir ver⸗ Philoſoph aus,„ich vermöchte „O Amz nich zu der Herr“, rief da der weiß es geweiſen, daß ein anderer als ich nicht beaber trozdem Es gibt viel Dinge, aber eweiſen können.“ Beſuch der Tagung zu wünſche Miniſters des Innern war Polizeidirektor die um 3 Uhr nachmittags begann, dunn vormittag eine Sizung des Landestuberkuloſe⸗Ausſchuſſes khalcgangen, die ſich hauptſächlich mit Satzungsänderungen be⸗ hatte. Landesverſicherungsanſtalt ung, wies in ſeiner Begrüßungsanſptache auf die hohe und h plemmäßigen Bekämpfung der Tuberkuloſe hin betonte, daß nur durch ein enges Zuſammenwirken der Organi⸗ itwi der freien und öffentlichen Wohlfahrtspflege und unter irkung der Bevölkerung ſelbſt Erſprießliches in dieſem Kampf Prof. Dr. Berg⸗ Zunahme der Tuber⸗ Jahre 1922 der Stand Prozent weniger an mit der Stabiliſierung der Mark einſetzenden beſſeren wirt⸗ n Verhältniſſe und das Eingreifen der Fürſorge, Grade darniedergelegen hatte. 0 machte ſich in den größeren Immerhin betrug Als beſonders bedauernswert wurde blichen Geſchlech m Alter voen 15.—30. Lebensjahre ſtarben in Männer, geringere Widerſtandsfähigkeit, Schwächun Geburten, erhöhte 2 Kranlenhauskoſten, Einnahmen, beſtehend Landesverſicherungsanſtalt er Kranken einden und des Waede rankenkaſſen, Gemeinden un 5 50 Juhr 1925⁵ der Anträge ſtieg bereits im erſten halben Jahre auf faſt ſodaß mit eeen pon etwa 2500 Unterſtützungsge⸗ gerechnet wird. An Mittleln ſtehen hierfür 161000 Mark zur 05 ſteben„e01 000 Mart. Hellverſahr den BVeiträgen der Landesverſicherungsanſtalt eben der Durch⸗ Heilverfahren iſt die Einrichtung weiterer Fürſorge⸗ Dr. Berghaus ſchloß ſich ein detbildungsſchule mitberufen ſei zum Kampf um die Erhaltung In dreierlei Hinſicht ork Erſtens, indem ſie bebenden ngen trifft gegen die aus dem Schulbetrieb ſich ſelbſt er⸗ kens nen Geſahrdung der Geſundhet igrer Schncefehter ee qu einer Vaupkſächlich in dem ſie die Jugend unterrichtend erzieht jener Zeit, als Harun⸗al⸗Raſchid regierte, her Philoſoph Abderrahman abu Benezer, der dafür Orient ganz beſonders ge⸗ Er kaufte den Eſeltreibern, die der Laſt faſt zuſammenbrechenden ſie eſchöpf 1 50 ſchwächſten. elendeſten e ab, fü i ine önen Stall, Le, batte b„führte ſie in einen ſch ß ſie Tiere beſſer behandelten. Vater des Eſels, und ließ ihn vor ſeinen Thron „Erha die ihrer bedürften.“ lange benere. erwiderte der Philoſoph,„je mehr ich in meinem weil ſie eine Seele hohen Geiſtlichen am Hofe „Es iſt unerhört, was hat eine Seele, aber der An den Be⸗ doch wäre bei gegebenen An⸗ chen ge⸗ erſchienen. Die und die Stadt dem er über den tſchaftlichen und Gründe hierfür die in dem Die Ab⸗ noch 3223, das onen an der t die Tuber⸗ den männlichen. Baden 25—30 Die Gründe des Körpers nſteckungsge⸗ ken uſw. durch Hilfsbe⸗ Fällen gewährte Zentral⸗ Hierzu zu den liden uſw. noch die Vermittlung Mannheim bei Bekämpfung Volksſchule und habe die ur d Volkswohl⸗ mäßigen Pflege der Leibesübungen, und drittens, indem in Verbindung mit ihr Wohlfahrtseinrichtungen geſchaffen werden, durch die während der elfjährigen Schulzeit die Unzulänglichkeit ge⸗ ſundheitlicher und häuslicher Verhältniſſe des Einzelnen nach Mog⸗ lichkeit ausgeglichen wird. Insbeſondere zur Löſung der zuerſt und der zuletzt genannten Aufgabe bedürfe die Schule der Mitwirkung des Arztes und zwar des Schularztes. Aber dpiſe nur in größeren Gemeinden ſind Schulärzte(wie es das Geſetz vo chreibt) notwendi auch für kleinere Schulen müſſe die Anſtellung von Schul⸗ ärzten gefordert werden. In den neuen Unterrichtsplänen ſei ſo⸗ wohl ein eindringlicher Unterricht in Geſundheitslehre wie eine vor⸗ weg den geſundheitlichen Bedürfniſſen entſprechende Pflege der Leibesübungen in Volks⸗ und Fortbildungs⸗ ſchule vorgeſehen. Die hygieniſchen Lehren und Belehrungen ſollen in engſte Wechſelbeziehung zum geſomten Unterricht gebracht werden, die damit den wichtigſten Teil der durch die Schule zu ver⸗ mittelnde Lebenskunde ausmachen. Bei der heutigen Gefährdung der Jugend ſei die Anwendung aller Vorbeugungs⸗ und Bekämp⸗ fungsmaßnahmen gegen die Tuberkuloſe notwendiger denn je⸗ Die öffentliche Schule iſt mit verantwortlich geworden für den Kampf gegen die großen phyſiſchen Volkskronkheiten. Der zweite Referent, Stadtſchularzt Dr. Stephan⸗Mann⸗ heim, ſprach über „Tuberkuloſe und Schule“. Der Redner gab ein intereſſantes Bild über die keit in enger Verbindung mit den Lehrkräften. Erkenntnis, daß und geheilt werden müſſe, iſt noch ſehr jung. Die los erfaſſen, nach Sicherung der Diagnoſe ſein. Eine dringende Forderung ſei lichen Tätigkeit auf die Fortbildungsſchule und Mittelſchule. rend der Prozentſatz an tuberkuloſen Kindern von—15 Prozent beträgt, ſo iſt dieſer ein zehnfacher Jugend. Der Redner ſchloß ſeine menen Ausſlührungen mit folgenden Forderungen: Fürſorgeſtellen; 3. Einrichtung von Fortbildungskurſen ärzte beſonders auf dem Gebiete der Tuberkuloſebekämpfung;: von genügenden Geldmitteln. tor in der Tuberkuloſebekämpfung die Hygiene. Der müſſe in erſter Linie auf dieſem Schuljugend die große Bedeutung der hygieniſchen und ſozial hygieniſchen Maßnahmen zum Bewußtſein zu bringen. Ein Schul arzt müſſe belehrende Vorträge holten in engſter Zuſammenarbei mit den Eltern und Lehrern. Eine unbedingte Zeiterfordernis ſe die Hochſchulbildung der Volksſchullehrer, der richtigen Weiſe unterrichten zu können. formulierte ſeine Ausführungen in folgenden Forderungen: ſyſtematiſche Bekämpfung iſt nur möglich, Unterweifung bereits in der Schule erfolgt. weiſung iſt in der Schule nur eine entſprechende Vorbildung i bei der Vorbildung der Lehrer berückſichtigt werden, der Univerſttät möglich iſt. Demzufolge die Ausbildung der Lehre Dieſe Forderungen wurden von zu nehmen hat) einſtimmig gutgeheißen Unter großer Zuſtimmung der Anweſenden wurde von dem Lei des Geſetzes erreicht wird, der behördlichen Meldep wurde die fürſorgeriſche Be Kampf gegen die Tuberkuloſe dürfe aber nicht er müſſe beim der Heil⸗ und Pflegeanſtalt Wie sloch will, daß die bäueriſche Be ausgedehnt werden. Zum Schluß teilte der Geſchäfts offenkundiger Tuberkuloſe vorſtellig geworden ſei, die Angelegenhei ſei aber noch nicht erledigt. auch zur regel⸗ Gegenſtand wird derung iſt nötig, Schiller. be⸗ n lächerlich fan⸗ Aber der Philo⸗ ſein Liebeswerk von dem ſelt⸗ „deine Liebe an Leben ſchenken“, eine ſolche hätte. worten ſchließen. köpfen, der es leugnet.“ Da kreiſchte der Narr auf vor Lachen. „Gewonnen Herr! Gewonnen! und war doch der größte aller Eſel. Du haſt es ſelbſt ſo oft geſagt. den an den Eſeln weiter ausüben. 5 Theater und Muſik hafen. Vor gut beſetztem Haus gab man:„Die 5 Frankfur und dem vornehmen Humor, auch auch liegt unſeres Erachtens doch in der reinen Sprachtechnik. in der lich in die uns hier Schirmann, Erſcheinung. dieſer Bezie war eine gute Leiſtung, nur e Karikatur. Dasſelbe gilt für Heinrich Usper als Darſteller de . Karl. Leo Sylveſter Huth in der Rolle des jugendliche Jakob zog Guſtav. Die Leiſtungen der Damen gingen nicht über ei gutes Mittelmaß hinaus. die wir wiſſen, Gudula hatte farbigere Momente. auf dem entſprechenden Niveau. ſchulärztliche Tätig⸗ Die wiſſenſchaftliche die Tuberkuloſe im Kindesalter erkannt, bekämpft Aufgaben des Schularztes ſeien, ſkrufulöſe und tuberkulöſe Kinder möglichſt lücken⸗ entſprechende Fürſorge⸗ maßnahmen einleiten und Verhütung von Infektionskrankheiten. Ferner ſoll der Schularzt bei der Aufklärungsarbeit in der Schule mitwirken und Anreger und Förderer der Ertüchtigung der Jugend die Ausdehnung der Ch⸗ Jahren 1,1 bei der 15 bis 20jährigen mit lebhafter Zuſtimmung aufgenom⸗ 5 W der ſchulärztlichen Tätigkeit auf alle Lehranſbalten: 2. Errichtung weiterer für Schul⸗ 4. Er⸗ haltung und Ausban der Fürſorgeheime und 5. die Bereitſtellung Lehrer Gebiete ausgebildet werden, um der um die jungen Leute in Geheimrat Uhlenhut Eine wenn eine entſprechende Die Unter⸗ dann möglich, wenn der Lehrer über verfügt. Die Geſundheitspflege muß die nur an muß das geforderte Ziel r an der Univerſität ſein, um auch in der Geſundheitspflege unterrichtet und geprüft zu werden. der Verſammlung mit Ausnahme der Lehrerbildungsfrage(zu der die Verſammlung ja nicht Stellung ter des Fürſorgeamtes in Baden⸗Baden verlangt, daß auf dem Wege daß jeder Fall an offener Tuberkuloſe flicht unterliegt. Von anderer Seite treuung der Kinder betont. Der erſt in der Schule, Kleinkind bereits eingeſetzt werden. Ein Vertreter välkerung in der Frage der Tuberkuloſebekämpfung aufgeklärt wer⸗ den müſſe. Die fürſorgeriſche Tätigkeit müſſe auch auf den Landbereich ührer mit, daß beim Innen⸗ miniſterium der Landesverband hinſichtlich der Anzeigepflicht bei Gegen.30 Uhr konnte Präſident Jung die Tagung mit Dank⸗ den Philoſophen dem Gerichte ſeiner Imame aus⸗ u Wort. Philoſophen nicht verwachſene Zwerg,„weil Menſchen⸗ Dein Großvezier geſtorben, Herr?“ fragte der Narr „Beim Barte des Propheken“, rief Harun⸗al⸗Raſchid,„ich laſſe Der Großvezier hat eine Seele Der ganze Hof lachte und der Philoſoph durfte ſein Liebeswerk Das Landestheater für Pfals und Saargebiet in Ludwigs⸗ im Fluß der Handlung unmöglich machen, mit ihrer feinen Satire der nie an das Derbe oder gar Banale nur heranſtreift! Und dieſe kleine liebenswürdige Geſchichte, die Karl Rößler in ſo meiſterliche Form gekleidet, die möchte man ebenſo meiſterlich geſpielt ſehen. Aber das war uns nicht be⸗ ſchieden oder doch nur teilweiſe— bei aller Anerkennung der Vor⸗ züge unſeres Landestheaters. Der am meiſten fühlbare on a Aufführung des„Strom“ von Max Halbe trat dies empfind⸗ Eine ganz ſtrenge Einzelkontrolle ſcheint durchaus notwendig. Am beſten ſprechen noch Borris der Darſteller des Salomon und Rudolf Ive als Fürſt. Ganz ſchlimm dagegen ſteht es mit Arno Hofmann(Nathan) in hung. Was das Darſtelleriſche betrifft, ſo iſt da viel Gutes, ja ſehr Gutes zu ſehen geweſen. Karl Striebeck als Anſelm nur vielleicht einen Zug zu ſcharf in der und Liebhabers muß ſich das Stereothpe, Maskenhafte im Ausdruck abgewöhnen und ſich nicht ſo blutlos in die Komödie hineinſtellen. Curt von Rudow gab eine prächtige Figur als Her⸗ Nur Annh Hinz als die Stammutter Auch die Wirtſchaſtliches und Soziales die Lage des Nrbeitsmarktes Weitere Verſchlechterung Der Arbeitsmarkt hat ſich in der Berichtswoche(29. Oktober bis 4. Noember) nicht unerheblich weiter verſchlechtert. Geldkn wp⸗ heit und Abſatzmangel zeigen ihre Wirkungen auch auf dem Ar⸗ beitsmarkt, wo die ungünſtige Entwicklung insbeſondere im An⸗ wachſen der Erwerbsloſenziffern zum Ausdruck kommt. Gegenüber 10 773 Hauptunterſtützungsempfängern vom 28. Oktober wurden 11951 am 4. November gezählt. Stärker ſodann als die Zahl der Arbeitſuchenden zugenommen hat die der gemeldeten offenen Stel⸗ len abgenommen. So iſt die Andrangsziffer, d. h. das Verhältnis der Zahl der Stellenſuchenden zu derjenigen der offenen Stellen von rund 1140 am 28. Oktober auf rund 1430 am 4. November geſtiegen. Die Verſchlechterung machte ſich in der Mehrzahl der Berufsgruppen mehr oder weniger bemerkbar, beträchtlich war ſis in der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie. 5 Verſchiedene Maſchinen fabriken mußten Entlaſſungen bor⸗ nehmen. Auch der Geſchätfsgang in der Ühreninduſtrie muß in der Hauptſache als flau bezeichnet werden. In der Schmuckwaren⸗ induſtrie, in der über Nachlaſſen der Aufträge geklagt wird, hat weitere Kurzarbeit eingeſetzt. In der Landwirtſchaft hat der Be⸗ darf an männlichen und weiblichen Kräften beträchtlich nachgelaſſen. Die Induſtrie der Steine und Erden im Wertheimer Bezirk weiſt erneut größere Arbeitsloſigkeit auf. Im Oberland dagegen wurden noch bereinzelt Granitſteinhauer und Kunſtſteinhmer ge⸗ ſucht. Der Arbeitsmarkt der chemiſchen Induſtrie war im gan⸗ zen ruhig. Doch wurde aus der Seifen⸗ und Toiletteninduſtrie über guten Geſchäftsgang berichtet. In der Textilinduſtris blieb der Beſchäftigungsgrad der Baumwollſpinnereien und⸗Webe⸗ reien hoch, auch die Sackinduſtrie war weiterhin aufnahmefähig, hingegen hat die Zahl der Werksbeurlaubungen in der aberbabf⸗ ſchen Seidenbandinduſtrie in erheblichem Umfange zugenommen⸗ In der Papierinduſtrie wird eine Celluloſefabrik am 9. November ihre Arbeitszeit auf wöchentlich drei Tage einſchränken. Die Ar⸗ beitsmarktlage in der Weinheimer Lederinduſtrie geſtaltete ſich zufri:denſtellend. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe ſank der Be⸗ ſchäftigungsgrad weiter. Im Nahrungsmittelgewerbe wurden noch in beſchränktem Umfang Bäcker geſucht, es handelte ſich zumeiſt aber um Aushilfen. In der Tabakinduſtrie blieb die Lage weiter⸗ hin uneinheitlich, in der Hauptſache aber ungünſtig. Im Beklei⸗ dungsgewerbe blieb der Geſchäftsgang im ganzen noch ſehr ruhig. Immer noch gut beſchäftigt hingegen blieb das Friſeurgewerbe. Im Vervielfältigungsgewerbe war ein leichter Rückgang zu beobach⸗ ten. Die Nachfrage im Baugewerbe hat ziemlich nachgelaſſen. Beträchtlich ſtärker war der Rückgang im Gaſtwirtſchafts⸗ begw. Fremdengewerbe. Auch im Verkehrs gewerbe machte ſich die ungünſtige Entwicklung des Arbeitsmarktes in Form von Entlaſ⸗ In der mum folgenden Ausſprache ſtellte Undverſitätspro⸗ ſungen bemerkbar. Auf dem Angeſtelltenarbeitsmarkt haben ſich feſſor Geheinnrat Uhlenhut⸗Freiburg als hauptſächlichſten Fak⸗ die Unterbringungsmöglichkeiten für kaufmänniſche Angeſtellte noch weiter verſchlechtert. Der Einzelhandel klagt über ungenügenden Abſatz. Der Bedarf an Kontorperſonal war gering. Bezüglich der ⸗techniſchen Angeſtellten war in der letzten Zeit eine Zunahme =ſtellenſuchender Kräfte aus dem Maſchinenfach, vereinzelt auch aus tIdem Hochbau, wahrnehmbar. i 1 4 Keichsbund der höͤheren Beamten Eigener Bericht ee Py. Köln, 8. November. Am Sonntag, den 8. November, vormittags, verſammelten ſich die Teilnehmer zu einer Feſtſitzung in der großen Halle im Rheinpark. Orgelvorträge umrahmten die Feſtveranſtaltung. Der Vorſitzende, Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz, begrüßte in längerer Rede die etwa 1000 Vertreter aus dem ganzen Reich, er dankte dem Erzbiſchof für telegraphiſche Begrüßung, dankte den Behörden für ihr Erſcheinen und führte u. a. aus: Es handelt ſich um 3 Probleme: „ſa) Das Verhältnis der höheren Beamten zum Staat, b) zur Wirt⸗ ſchaft, c) zu den übrigen Organiſationen. 5 a) Der höhere Beamte ſteht dem Staat am nächſten, er iſt der Träger der Staatsgewalt. Dies Verhältnis ſchließt den Streit aus, aber der Staat muß auch ohne Druck dem Beamten geben, was des Beamten iſt. p) Man hört jetzt die Wirtſchaſt ſagen, der ganze Beamtenapparat ſei unproduktiv und die Wirt⸗ ſchaft könne ihn nicht tragen. Wohl kann der Apparat durch Organiſation verkleinert werden, die Arbeit, die er leiſtet iſt aber ebenſo produktiv wie die der Wirtſchaft. c) Der höhere Beamte hat das Recht, Führer der anderen Beamten zu ſein, er will treue Kameradſchaft zu ihnen pflegen, aber er will Gleich⸗ berechtigung, er will die unteren und mittleren Beamten ſtützen; dieſe aber müſſen im eigenſten Intereſſe den höheren Beamten fördern und nicht auf dem Standpunkt ſtehen: propter invidiam. Dieſen Standpunkt nehmen wir in dieſen 3 Fragen ein im Intereſſe des Staats. Der Dienſt an Volk und Vaterland iſt unſer Stern. Theaterrundſchau. Ernſt E: Stern der künſtleriſche Bei⸗ rat des Münchener Schauſpielhauſes, ein geborener Mann⸗ heimer, iſt aufgefordert worden, am Hamburger Thalia⸗Theater Sharos„Zurück zu Methuſalem“ und am Dresdner Alberttheater Tiecks„Geſtiefelten Kater“ und Goethes„Satyros“ zu inſzenieren. „ Das Stadttheater Krefeld hat jetzt zur Uraufführung das erſte Werk eines jungen rheiniſchen Dichters, das„Gefängnis“ von Joſef M. Velter angenommen. Werk wird noch in dieſem Jahre zuſammen mit dem Stadttheater Trier zur Aufführung gebracht werden.— Der Bremer Generalmuſikdirektor Manfred Gurlitt hot ſeine Oper„Wozzek“, an der er fünf Jahre ge⸗ arbeitet hat, vollendet. Die Oper wird am 27. März 1926 am Stadt⸗ theater in Bremen unter der Regie von Intendant Dr. Becker und der muſikaliſchen Lei des Komponiſten ihre Uraufführung Harun⸗al⸗Raſchid war mit dieſer Antwort nicht zufrieden und wollte eben liefern, da meldete ſich der Hofnarr des Kalifen „Sprich, Narr,“ ſagte der Kalif,„wo die mehr weiter kommen, fangen die Narren zu reden an.“ „Mit Recht,“ krähte der weisheit enge Grenzen hat, und nur die Narrheit zu ſpringen wagt. „So beweiſe“, ſagte Harun⸗al⸗Raſchid. „Wann iſt „Vor vier Wochen“, antwortete der Kalif. „Und hat er eine Seele gehabt?“ fragte der Narr weiter. eerleben.— Das Bodenſee⸗Städtebundtheater, Sitz Kon z⸗Stadttheater hat die tragiſche Komödie„Laſalle“ von W̃᷑ g Petzet zur Uraufführung erworben. Die Uraufführung findet gleichzeitig in Bremen, Duisburg und Konſtanz ſtatt.— Der Intendant des Deutſchen Schauſpielhauſes in Hamburg, Dr. Paul Eger, ſcheidet mit Ablauf der jetzigen Winterſpielzeit aus ſeinen Stellung aus und kehrt in ſeine füddeutſche Heimat zurück. * ter“. Sie hat wirklich immer wieder neue Sugkrale dieſe röſt⸗ Kunſt und Wiſſenſchaſt liche Komödie mit ihren knappen Dialogen, die jegliche Hemmung „Goethe und die Ehrenlegion. Von der großen Oeffenk⸗ lichkeit iſt, ſo ſchreibt die Neue Züricher Ztg., ein Vorgang wenig beachtet worden, der vor kurzer Zeit in Paris zu verzeichnen war und auf die Wandlung der Geiſter ein bezeichnendes Licht wirft. Bekanntlich wurde im Kriege allen deutſchen Inhabern der Ehren⸗ legion dieſer Orden abgeſprochen, und alle deutſchen Inhaber wur⸗ den aus den Liſten der Ordensritter geſtrichen. Nun hatte Goethe ſeinerzeit auch den Orden der Ehrenlegion erhalten, denn Ausländern konnte er verliehen werden, freilich ohne daß ſie in der feſtgeſetzten Zahl der Ritter mitzählen. Da der am 19. Mai 1802 von dem Konſul Napoleon Bonaparte geſtiftete Orden nicht nur eine Auszeichnung für Militär⸗, ſondern auch für Zivir⸗ dienſte iſt, ſtand der Verleihung des Ordens an Goethe nichts mehr im Wege, und er erhielt dieſen fünfſtrahligen, weiß email⸗ lierten Stern mit dem ſcharlachroten Band. Im großen Weltkriege hat Goethe dieſen Orden verloren, ohne daß dieſer Verluſt ſeinem Ruhm und ſeinem Anſehen beſonders geſchadet hätte. Nun hat die 3franzöſiſche Regierung wohl eingeſehen, daß die Streichung des nNamens Goethe aus der Liſte der Inhaber des Ordens weniger für Goethe als für ſeinen Orden ſchädigend war; ſie hat die Streichung des Namens Goethe ungeſchehen gemacht, Goethe ſo⸗ mit den Orden wieder verliehen, ohne daß dazu eine be⸗ ſondere Verleihungsurkunde notwendig geweſen wäre. Es iſt zwar nur ein harmloſes Spiel, das offenbar den Veranſtaltern Spaß macht. Ganz im Stillen iſt dieſe Rehabilitation vorgenommen worden, der doch eine gewiſſe ſymptomatiſche Bedeutung zukommk. n Seike. Nr. 522 neue Mannhelmer Jeitung(Abend ⸗Nusgabe) Dienskag, den 10. November 192— Oberbürgermeiſter Dr. Adenauer emtbietet herzlichen Will⸗ komm der Stadt Köln. Der F von Köln überbringt die Grüße des Oberpräſidenten und aller ſtaatlichen Behörden. Er führte aus: Wir ſtehen unter dem Eindruck der Jahr⸗ tauſendfeier. Die ganze Welt bewundert uns um unſeren Beamten⸗ ſtand, es geht ein Schrei durch unſer Volk nach den alten Be⸗ amtentugenden; zu ihnen gehört Charakterſtärke, aber auch wirtſchaftliche Sicherſtellung. Darauf nimmt das Wort Univerſitätsprofeſſor Dr. Hashagen⸗ Köln zu ſeinem Feſtvortrag„Rheiniſches Schickſal“. Die Jahrtauſendfeier hat den Blick auf die nötige Einheit des Volkes gelenkt. 925 hat Heinrich I. die linksrheiniſchen Stämme feſt mit dem Reich verbunden, nach ihm die Salier und Hohenſtaufen; ſo lange ſie das Rheinland ſchützten, blühte es und war in der Kultur voraus. Der Verfall des Schutzherrn hatte zur Folge. daß der weſtliche Nachbar ſich dazwiſchenſchob und die Folge war 200jqähriger Krieg. 1794—1814 ſtand das Rheinland unter franzöſiſcher Herr⸗ ſchaft, denn die Kleinſtaaten konnten das Rheinland nicht ſchützen. Auf dem Wiener Kongreß ſollte Preußen den Schutz übernehmen. Durch den Krieg geſchwächt, ſträubte ſich Preußen anfangs dagegen, übernahm aber dann die Wacht am Rhein. Preußen wird zu wenig gedankt, daß unter ſeinem Schutz das Rheinland 100 Jahre Frieden hatte und eine Entwicklung wie nie zuvoc. Zwar hat der Kultur⸗ kampf manches zerſtört, aber feſt ſteht, daß nur die deutſche Jentral⸗ gewalt das Rheinland ſchützen kann. Ueber das Schickſal des Rhein⸗ landes baben nicht die Siegerſtaaten zu entſcheiden, ſondern das deutſche Volk. Vorausſetzung dafür iſt Einigkeit zwiſchen Volk und Staat, zwiſchen arm und reich. Der Krieg hat manches zerſtört, aber nicht zerſtört bat er das einige Deutſche Reich und di⸗ deutſche Veamtenſchaft. Dieſe Güter, die uns erhalten blieben, ſollen ihr Schwergewicht in die Wage legen. Ein Orgelvortrag des Domorganiſten ſchloß die Feier. Städtiſche Nachrichten der himmel im Rovem er Die Sonne ſteigt im November um ſieben Grad in ihrer Mitt.gshöhe herab und iſt am Ende des Memats nur noch zwei Grad von der Winterſonnenwende entfernt. In dieſem Monat macht ſich daher das Herannahen des Winters ganz beſonders be⸗ merkbar. Der Sonnenuntergang verfrüht ſich von 494 Uhr bis kurz nach 4 Uhr. Beſonders ungünſtig wirkt der hohe Betrag der ſogenannten Zeitgleichung, der eine Viertelſtunde erreicht, um die die Sonne ſchon vor 12 Uhr die Nord⸗Süd-Linie überſchreitet. Am 22. tritt ſie in das Zeichen des Schützen. Der Fixſternhimmel zeigt uns im Oſten die erſten der herrlichen Winterſternbilder, den Stier und den Orion. Auf unſerem Kärtchen iſt von dem erſt⸗ genannten Bilde bereits der Anfang vertreten, die Plejoden oder das Siebengeſtirn. Das normale Auge vermag allerdings nur ſechs Sterne, das geübte wohl ein Dutzend und mehr zu erkennen. Ueber dem Stier iſt im Bilde des Perſeus der lichtwechſelnde Stern Algol (der zweite von links in der oberen Begrenzungslinie des Kärtchens) hervorzuheben, deſſen Licht gelegentlich von der zweiten bis zur pierten Größe infolge einer„Sonnenfinſternis“ herabſinkt. Solche Algolminima treten am 11. Nopember um 9½ Uhr abends und —. * 7 5 0 EUA „SESHIFU. udeg eecnSUs SneR— 5 FSOrE SebufiSCꝰU —— — — eum 14. um 6 Uhr abends ein. Der Verlauf kann während einiger Stunden gut beobachtet werden. Den oberen Teil des Kärtchens nimmt rechts das große Pegaſus⸗Viereck und daran anſchließend die Andromeda ein. Der mittlere Streifen der„wäſſrigen Stern⸗ bilder“ Waſſermann, Fiſche, Walfiſch, Fluß Eridanus iſt arm an llen Sternen. Nur der ſüdliche Fiſch iſt durch eine Sonne erſter röße ausgezeichnet(rechts unten im Kärtchen). Des Kaiſers alte Kleider Roman von Jrank heller Uueeber die Auffaſſung, die Eltern von Kindern haben, ließe ſich viel ſchreiben. Sauls Vater hatte ſicherlich keine beſondere Meinung von ſeinem Sohne, als er ihn ausſandte, um ſeine Eſelinnen zu ſuchen; und doch kehrte er mit einer Königskrone zurück. Mein Vater pflegte von mir zu ſagen, wie Guſtav III. von ſeinem Sohne:„Mit dem wird es ein böſes Ende nehmen. Er iſt zu frech und faut, um irgend etwas zu werden.“ Dies ſage ich nicht, um mich mit Saul, der König wurde, oder Guſtav⸗IV.⸗Adolf, der abgeſetzt wurde, u vergleichen; ich ſage es nur, um zu zeigen, daß man nie wiſſen ann, wie es geht. Mein Vater betrachtete mich als unmöglich und hielt den Grund für ataviſtiſch: Ich erinnerte in allem und jedem— Frechheit, Eigen ſinn und Faulheit— an ſeinen Bruder John. Dieſen machte 1 zu meinem geiſtigen Urheber und zu dem, der vor der Nachwelk die Verantwortung für mich tragen mußte wie für eine eigene Schuld. Onkel John ſtarb, als ich zehn Jahre alt war, kurz nachdem er au⸗ dem Ausland zurückgekehrt war. Onkel John hatte meiner Familie große Enttäuſchungen bereitet. In ſeiner Jugend hatte er ſehr raſch all ſein Hab und Gut durchgebracht, Dazu brauchte er nur ganz wenige Jahre. Die Familie mußte eingreifen, und Onkel John Wurde in verſchiedenen Verufszweigen untergebracht. Er zeigte einen totalen Mangel an Neigung für alle und die größte Abneigung gegen alles, außer ſeden Monat um Geld zu ſchreiben. Er ging ſeinen Gang durch die Familie auf ſeiner Suche nach Geld wie die Sonne ihren Gang durch den Tierkreis. Als das nicht länger mög⸗ lich war, ging er zur See, und als ein Jahr nach dem anderen ver⸗ ſchwand, ohne daß er um Geld ſchrieb, zog man den einzig denk⸗ baren Schluß: Onkel John lebte im Wohlſtand im Ausland. Daß er lebte, ging aus der einen oder anderen Anſichtskarte hervor. Es erregte darum Gefühle, deren ich mich noch entſinne, als Onkel John 152 75 heimkam und ſtarb, ohne etwas anderes zu hinterlaſſen are rei Packkiſten voll Kuri⸗ſitäten. Da waren Götzen aus Auſtralten, China und Meriko und Waffen aus Ching. Mexiko und dem Kongo. Meine Familie. die ganz ohne etbhnologiſche Intereſſen wer, be⸗ krachtete dieſe Erbſchaft mit Kälte. Man ſprach von Onkel John als von einem Menſhen, auf den man Hoffnungen geſetzt hatte..e von ihm ſchmöplich enttäuſcht worden woren. Ein einfacher Grab⸗ ſtein wurde auf dem Friedhof für ihn errichtet. Sopiel von Onkel John, meinem geiſtigen Vater. Ich erinnere mich ſeiner dunkel aus meiner Kindheit als eines langen, ſehnigen Mannes mit einem buſchigen Schnurrbart. Beſſer erinnere ich mich ſeiner drei Packkiſten aus denen wir Kinder uns lange alles holten, was wir für unſere Spiele brauchten. Bei uns war Ondel John po⸗ pulär. Nach und nach, als die Zeit verging und ich älter wurde, erkannte ich, daß ſich unter Onkel Johns Neliquien möglicherweiſe zecht intereſſante und wertwolle Dinge befanden. Ich dekorierte das Der Mond hat Anfang des Monats die Vollmondſtellung gerade überſchritlen. Am 8. erreichte er das letzte Viertel ſeiner Bahn. Um den 16. iſt der Erdbegleiter wegen Neumond unſichtbar. Er taucht dann wieder am 18. am Abendhimmel auf und durchläuft bis zum 23. das erſte Viertel. Zu dieſer Zeit iſt er viel beſſer zu beobachten, als etwa um den 30.(Vollmond), weil dann die Mond⸗ gebirge keine Schatten mehr werfen. Am 5. bedeckt der Mond von 8 bis 9 Uhr abend den Stern Zeta der Zwillinge, worüber der „Sirius“⸗Kalender eine nähere Vorausberechnung mitteilt. Die Zu⸗ ſammenkünfte des Erdbegleiters mit den Wandelſternen treffen auf folgende Tage: Mit Mars am 14., mit Saturn am 15., mit Merkur am 17., mit Venus am 19. und mit Jupiter am 20. Venus iſt unter den Wandelſternen jetzt als Abendſtern gut zu beobachten, weil ſie ihre Sichtbarkeitsdauer von Sonnenumtergang an gerechnet von zwei auf drei Stunden vergrößert. Am 28. erreicht ihr öſtlicher Abſtand von der Sonne den Höchſtwert von 477. Auch Merkur erreicht in dieſem Monat ſeine arößte öſtliche Ausweichung von 222 von der Sonne am 22. Seine Stellung iſt ſedoch ſo ungünſtig, daß er ohne beſondere Hilfsmittel nicht aufgefunden werden kann. Der Venus ſolgt in kurzem Abſtande der Rieſenplanet Jupiter, mit dem ſie am 26. zuſammenkommt. Dieſe wunderſchöne Konſtellation ſollte nicht unbeachtet vorübergeben. Mars iſt im Sternbilde der Jungfrau ſchon kurze Zeit am Morgenhimmel ſichbbar. Saturn kann gegenwärtig nicht beobachtet werden. ok. * „ Not der Frontkrieger. Die Ortsgruppe Lindenhof des Wehr⸗ wolf hat folgendes Schreiben an das Bürgermeiſteramt gerichtet: Immer größer wird die wirtſchaftliche Not, immer mehr bedrückt die ehemaligen Teilnehmer des Weltkrieges das Ungewiſſe der Zukunft und immer mehr zeigen ſich jetzt Nachwirkungen des Krieges. Die unterzeichnete Ortsgruppe des Wehrwolf ſtellt deswegen folgenden Antrag:„Allen Veteranen von 1866. 1870/1 ſowie allen Frontkrie⸗ gern der Jahre 1914/18 wird auf Antrag ihrer Angehörigen oder einer Kriegervereinigung bei ihrem Tode in Anerkennung ihrer großen Verdienſte, die ſie ſich um das deutſche Vaterland und unſere Heimat erworben haben, ein unentgeltliches Grab im ſtädt. Friedhof zur Verfügung geſtellt. Als Frontkrieger gilt jeder, der im Feuerbereich der feindlichen Geſchütze geſtanden hat, verwundet wurde oder unverſchuldet in Gefangenſchaft geriet. Ebenſo genießen dieſe Begünſtigung jene Soldaten in der Etappe oder in der Heimat, die durch ihren Dienſt in den Jahren 1914/18 ſich eine Verletzung oder Krankheit zugezogen haben, an deren Nachwirkungen ſie geſtorben jind.“ Wir bitten dieſen Antrag dem Stadtrat unterbreiten zu wollen. „Lindenwirkin, du ſunge das Pfälzer Herbſtſpiel von Hanns Glückſtein, in Bühnenbearbeitung von H. Bernhard und Muſik von Karl Fiſcher⸗Bernauer, das am 31. Oktober mit großem Erfolg zum 10. Male in Mannheim aufgeführt wurde, gelangt am 11., 12. und 14. November am Stadttheater in Pirmaſens zur Aufführung. Der Verlag Karl Hochſtein ſteht wegen weiteren Aufführungen mit den Stadttheatern in Dortmund und Roſtock vor dem Abſchluß. Preistreibereien. Am Samstag hat eine Landwirtswitwe aus Schifferſtadt auf dem hieſigen Wochenmarkt als Erzeugerin einer Kleinhändlerin Zwiebeln zu 10 Mk. den Zentner angeboten, obwohl im Großhandel Zwiebeln der gleichen Art nur 7 Mk. der Zentner koſtet. Wegen Preiswuchers gelangt die Landwirtswitwe zur An⸗ zeige. Anterlaßt das Aus zeichnen der Waren nichkt! Am Samstag vormittag wurden auf dem Hauptwochenmarkt drei Händler und auf dem Markt an der Luiſenſchule 6 Händler betroffen, die ihre zum Verkauf ausgeſtellten Waren nicht ausgezeichnet hatten. Straf⸗ anzeigen liegen vor. Entgleiſung. Infolge falſcher Weichenſtellung entgleiſten geſtern vormittag auf dem Zufahrtsgleis zum Schlachthof beim Rangieren drei leere Viehwagen der Reichsbahn und ſtürzten teilweiſe die Böſchung hinunter. Es entſtand nur Sachſchaden. Betriebsunfall. Infolge falſcher Weichenſtellung entgleiſten geſtern vormittag auf dem Zufahrtsgeleiſe zum Schlachthof beim Rangieren drei leere Viehwagen der Reichsbahn und ſtürzten teil⸗ weiſe die Böſchung hinunter. Es entſtand nur Sachſchaden. Feſigenommen wurden 31 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 8 wegen Bettels. Vereinsnachrichten Die Evangeliſche Gemeinſchaft feierte in der erſten Woche des November das Jubiläum ihrer 75fährigen Wirkſamkeit in Deutſchland. Als Frei⸗ kirche. die auf dem Boden der Neformation und eines entſchieden bibliſchen Chriſtentums ſteht, zählt ſie heute in Deutſchland 298 oraa⸗ niſierte Gemeinden mit 24556 eingeſchriebenen Mjtagliedern und etwa doppelt ſo viele andere Angehörige und Freunde. Die Grün⸗ dung der Evangeliſchen Gemeinſchaft geſchah vor 125 Jahren durch Prediger Jakob Albrecht. dor ſich der in Amerika eingewanderten 1 50 und kirchlich unverſorgten Deutſchen annahm. In den vierziger ach ren des vorigen Jahrhunderts kehrte ein ſolcher Einwanderer, 5 Mitglied der Evangeliſchen Gemeinſchaft in Amerika geworden 51 nach ſeinem ſchwäbiſchen Heimatsort zurück. Er veranlaßte. da 100 Jahr 1850 die Cvangeliſche Gemeinſchaft einen ihrer Prediger aſt Deutſchland ſandte. Seine und ſeiner Nachfolger Arbeit. die au olae gar nicht auf eigene Orauniſation eingeſtellt war führte doch iln ihrer raſchen Ausdehnuna bald zu einem feſten Auſammenſchluß an das Erworbene, das unſerem Volke zum Segen wurde. zu erbc und auszubauen. Heute umfaßt das Werk in Deutſchland ein land deutſches und ein norddeutſches Verwaltunasgebiet. Von Deutſch aus wurde auch in der Schweiz die Arbeit begonnen und im ſge 1879 unter eigene ſchweizeriſche Verwaltuna geſtellt. Kurze Zehſah⸗ dem Krieg kam man einem lanajährigen Begehren nach, auch in me land den Evangeliumsdienſt am Volke aufzunehmen, ſo daß ſich 9055 auch in Lettland. Polen und Kongreßwolen Gemeinden befinden. ine Baden und Württembera iſt die Evangeliſche Gemeinſchaft unz Körperſchaft des öffentlichen Rechts. Ihre Aufaabe. entſckteten Chriſtentum zu verbreiten und damit den vielſachen Nöten 1 rch Volkes zu ſteuern, ſucht die Evangeliſche Gemeinſchaft ſchon ge, ihre Arbeit an der heranwachſenden Jugend azu en e, In ihren 397 Sanntaasſchulen die ſie in Deutſchland ⸗ werden mehr als 31000 Kinder unterrichtet. Ueber 12 000 Mital ag, zählen ihre 244 Jugendvereine, in denen außer der Pflege desgſer giöſen Lebens auch Mufik. Chorgeſang uſw. mit Hingabe und ihe betrieben werden. In Reutlingen(Württemberah befindet ſich ſhre Predigerſeminar in dem gegenwärtig 43 junge Männer n Ausbilduna für ihren Dienſt als Prediger und Seelſorger empfangen Die chriſtliche Liebestätiakeit dieſer Freikirche findet ihren beredeut Ausdruck durch ihre Diakoniſſenanſtalt Betbes daſ ihrem Mutterhaus in Elberfeld und zwölf Zweiaganſtalten in ve frug denen Städten des Landes. Die Geſamtzahl der Diakoniſſen beauch nach dem letzten Jahresbericht 462. Außerdem hat ſie aber 6o⸗ 1 Waiſenheim, 2 Altenheime und mehrere gubl⸗ lunasheime in Betrieb. Was die Feier des 75jährigen zu⸗ läums noch beſonders feſtlich geſtaltete. war der Umſtand, 4 in aleich die Heidenmiſſion der Evangeliſchen Gemeinſccgehen Javan auf ein 50jähriges und in China auf ein 25jähriges Beſ älle zurückblicken kann. Auf beiden Milſionsgebieten ſtehen auch Kha aus den Gemeinden in Deutſchland in der Arbeit. Seit wenigen dan, ren betreibt die Evangeliſche Gemeinſchaft auch in Afrita. im Su ein zwar noch kleines, aber hoffnungsvolles Miſſionswerk. * »»Mannheimer Erfolge bei einem ſtenographiſchen wenſchee Der Kurzſchriftverein„Gabelsberger“ Heidelben beging am Sonntag ſein 40jqähriges Stiftungsfeſt, when⸗ einer Tagung der Gabelsbergerſchen Stenogran ett⸗ vereine des Bezirks Nordbaden und einem der ſchreiben verbunden war. Beim Feſtakt, zu dem Vertrete ele ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden erſchienen waren, re Ein⸗ Oberſtudiendirektor Pfaff Darmſtadt über das Thema:„Die gen⸗ heitsſtenographie eine Forderun der ſich⸗ wart.“ Am Wettſchreiben, deſſen Ergebnis als ſehr gut zu beeſen nen iſt, nahmen etwa 250 Perſonen aus Baden, der Pfalz und aun⸗ teil. Die beſte Leiſtung vollbrachte Frl. Eliſabeth Bauſch, n nul heim mit einer Schreibgeſchwindigkeit von 300 Silben in der 155 er⸗ Von dem Kurzſchriftverein„Gabelsberger Mannheim“ von btei⸗ hielten noch folgende Mitglieder Preiſe nebſt Ehrenpreiſen: Anna lung 200 Silben: Luiſe Hublitz, Martha Maier, Marie Köhler aung Kunz, Alfred Schmidt, Lina Herbert, Luiſe Müller, ehcbent Götzinger, Käthe Pfrang, Anna Weßkott. Abteilung 160 Seg⸗ Gertrude Liehr, Lieſel Streiber, Berta Vogt, Berta Dickgieße Preiſ⸗ beth Danner, hekla Savary. Abteilung 120 Silben: 8 erſte die Abteilung 80 Silben: 3 erſte Preiſe. In Einheitskurzſchrift war er⸗ beſte Leiſtung 200 Silben, die von Frl. Klaiber, Heidelberg reicht wurde. Veranſtaltungen o⸗ Vorwärts zur chriſtlichen Mannhaftigkeit! Unter dieſer ar ſung ſtand der vom Reichsverband der evangeliſchen Jungmal der bünde Deutſchlands angeregte Werbetag am 8. Nopembaß 2 m Chriſtliche Verein Junger Männer Manng und mit ſeinen Hauptſtationen Schwetzingerſtraße 90. K 2, 10 per“ Stamitzſtr. 15 trat an dieſem Tage in die Oeffentlichkeit un, zu teilte an den größeren Plätzen Mannheims Flugblätter, gat⸗ einem Lichtbilder⸗Abend mit Vortrag in den alt Themme haus⸗Saal einluden. Gewerbelehrer Fink ſprach über deſe wie „Jugend— wohin?“ Er zeigte in ausführlicher Frogen die nach Klarheit ringende Jugend in den lebenswichtigen, daß ſich entſcheiden muß. Die Erfahrung zeigt immer wie Form, irdiſche Lebensziele, und ſeien ſie auch in böchſt vollendeter Jende den Turſt der Seele nicht ſtillen können. Die einzige befrie rt Joh. Löſung finden wir nur im Evangelium nach dem Vibeld Tte ben 3, 16. Nach dem Vortrag wurde noch das Leben und in unſeren Vereinen durch Lichtbilder in ſeiner mannigfaſcher Be⸗ beranſcgenticht und dadurch das Verlangen nach praktif—.— tätigung unter den Zuhörern wachgerufen. Zimmer, das mir ſo allmählich zu Hauſe eingeräumt wurde, mit einem Teil davon, und als ich nach der Auflöſung des Heims in die Welt hinauszog, hatte ich noch einige der Reliquien als Erinnerung an ihn mit. Ich wollte eine ſolche Erinnerung haben. Er war es ja, der die Verantwortung für meinen Charakter trug— Faulheit, Frechheit und Eigenſinn, alles komplett. Ich werde den Leſer nicht mit einer Aufzählung der Lebensbahnen ermüden, auf denen ich dieſe Eigenſchaften fruchtbringend zu betätigen verſuchte. Ich wilt gleich zur Hauptſaſe kommen. Nachdem ich mich als Apotheker, Journaliſt und Zollbeamter verſucht hatte, wurde ich Senſations⸗ ſchriftſteller. Bei dieſem Punkt angelangt. werfe ich einen Blick zurück und finde, daß der Leſer mich eines Verſtoßes gegen die Logik beſchul⸗ digen kann. Ich ſagte, man könne nie wiſſen, wie es geht. Der Leſer kann ſagen: Wenn man unter ſolchen Vorausſetzungen an⸗ fängt wie Sie, iſt es wahrſcheinlich, daß man das wird, was Sie wurden. Ihr Vater hat richtig prophezeit. Man muß faul ſein, um keinen anderen Beruf finden zu können, frech, um ſich ihm zu widmen, und eigenſinnig, um dabei zu bleiben. Dies iſt an und für ſich unzutreffend. Wäve ich von einer höheren Plattform geſtartet, hätte ich auch Aſſeſſor und Reichstags⸗ abgeordneter werden können. Aber ich bin großgeſinnt und ver⸗ zichte darauf, weiter darüber zu diskutieren. Jedenfalls bereitete mir mein erſter Senſationsroman eine angenehme Ueberraſchung. Er war das erſte ſichtbare Reſultat meiner Gegenwart auf Erden. Ich hatte ſchon aufgehört, irgendeinen Beweis dafür zu erhoffen. Ich war mit meinem Roman zufrieden. Ich fand ihn amüſant und originell. Ich ſchrieb noch ein Buch und noch mehrere. Ich entdeckte in mir Tiefen einer verbrecheriſchen Phantaſie die ich mir 9 einem Gemiſch von Entzücken und Grauen erforſchte. Onkel John⸗ Erbe ſchien doch umfaſſender geweſen zu ſein, als mein Vater od y ich geglaubt hatten. Ich ſchwelote in Schilderungen myſtiſcher Er⸗ eigniſſe; ich erdachte die kühnſten Abenteuer, und wenn mein⸗ Helden ſich in ſponnenden Situationen befanden, frat mir mit'hnen der kalte Schweiß aus den Poren. Wenn ich ſhrieb wor die Welt. in der ich lebte, weniger wirklich als dieſe andere. Und doch— Es gab ein großes: Und doch. Das war das Leben, das ich m Wirklichfeit lebte. Das ernüchterte mich jedezmal, wenn ich dazu zurückkehrte, wie eine kalte Duſche. Es war das Leben eines ge⸗ möhnlichen Spießbürgers. Ich bewegte mich in einem Kreisſauf vom Tiſch zum Bett. Ich ſchlief, aß und trank zu beſtimmten Stunden. Ich hatte regelmäßige Einkünfte wie ein Spießbürger. Mein Ber⸗ kehr war der eines Speßbürgers. Die Abenteurer und Verbrecher, von denen ich dichtete, hatte ich mit keinem Auge geſehen. Das Leben das ſie lebten, war nie mit meinem zuſammengeſtoßen. Ich war nicht einmal beſtohlen worden. Ich wurde von einem wachfenden Widerwillen vor mir ſelbſt ergriffen. Tief in meinem Innern— vermutlich ein Erbteil meines lebenden Vaters— wohnte eine Stimme, die ſagte:„Du haſt ärger geendet, als ich glaubte. Du lebſt von einer Lüge! Zwiſchen deiner Lehre und deinem Leben klafft jener Zwieſpalt, der die Auflöfung ſo mancher Kirchengemeinde * 895 2—— innis herbelgeführt hat. Nicht genug. daß du frech, faul und eigenf biſt; du biſt feig— e Hier wollte ich nicht länger auf die Stimme hören. v0 in keiner anderen Weiſe zum Schweigen bringen konnte⸗ und fin ich, ins Ausland zu reiſen, um neue Geſellſchaft zu hatte gleichzeitig eine der Städte zu ſehen, die ich beſchrieben fuhr nach Kopenhagen. i, ich ſie ſelb Ich fand eine bunte Geſellſ haft, aber Erlebniſſe, wie ich ſoie de geſchildert hatte, fand ich nicht: denn jene Bequemlichkeit, daß dc Stimme in meinem Innern Feigheit genannt, bewirkte es, eine⸗ mich auch weiter an ruhige und bürgerliche Lokale hielt. Bi⸗ ind eu, Tages geſchah, daß mir das Schicksal gewiſſermaßen lachgedicher Abenteuer ſandte, phantaſtiſcher als alle, die ich zuſam feſehn, wie hatte. war, als hätte es geſagt: Jetzt ſollſt du einmal es zugeht! Das war im Herbſt 1912. achel Bevor ich weitergehe, will ich auf eines aufmerkſann d dieſes Ich der Nomanſchriftſteller Richard Hegel, bin nicht der den dal Buches. Will man Furchaus den Erzähler zum Helden ma 10 Aber kann man mich meinethalben einen paſſiven Helden wee cheiden ein Held ſoll heldenmütige Dinge vollbringen. Ich bin n ich ziehe es vor, mich Berichterſtatter der Ereigniſſe zu u kann Es begann in der Bodega Oug vadis? Allerdings em Be⸗ auch ſagen, daß es die Nacht darauf begann oder mit ſuch bei dem dicken Mr. Graham, der, wie es ſich ſpäter hera an l viele Ueberraſchungen barg; aber ſoll ich meine Erzahn aſe zurüc anſang beginnen, muß ich zu der Vodega in der Nybroga n Dieſe Bodega iſt italieniſch. Die ganze Welt keie, hagen— das fröhliche, lächelnde, altvsterif 1afreurdliche hagen, die am wenigſten arogante der Metropolen, die die Cn der Bürgerlichkeit und des geſunden Bau'rnverſtandes, ſhler 15 der roten Barockhäufer, der grünen Kupferdäher und der teuet 125 ürme am Sund— aber die Badega in der Nybrocne. 170 ganze Welt nicht! Der Beſtber iſt ein ſchwärzli ber,—05 tiner, der Gipsgießer geweſen war und ein vuſkenif 8 65 5 lpricht. Die Bodega füht de beſten Weine ued eine Kusſt d Küchen der Stadt. Er hat ſie wit Erzeuoniſſen ſeiner eeeen emückt, die lächelnd oder drohend auf die guten Ider mel Koven, b 1. Gäſte herabſehen: und als einen Tribut, teils ſeinem B en Oih ſinn. teils der Römerſprache gezollt, hat er ihr den N at er n1 vadis? gegeben. Wohin gehſt du? Dieſe Frage*heben ſe vergebens geſtellt. Sowohl ſeine Landsleute wie anden da vien gehört und ihre Schritte zur Nybrogaſſe gelen't. Ich ha ſich 50 Abende geſeſſen, und ich ſaß da an dem Abend, um den e nächſt handeit— dem Abend, an dem es anfing. dieſem L Meine Geſeilſchaft war die, die ich gewöhnlich in diegildhaue hatte: der däniſche Journaliſt Braſch, ſein Landsmann, deianden deſſen einzige Benennung ſein Beruf war, und mein L Simon Weel. (Fortſetzun⸗ folgt) —. 9 uit n⸗ . ⸗ er cle n⸗ n⸗ en n *. ei⸗ na 15 a⸗ ſe. hie . o. 17 5 Denstag, den 10. Novembet 1923 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rus gabt) 5. Seite. Nr. 522 4 Rommunale Chronik wige Bruchſal, 7. Nov. Aus der Stadtratsſitzung dt 2 Himſichtlich der Feſtſtellung des Ortsſtraßenplanes zuchſal, Wadegebiet zwiſchen Durlacherſtraße und der Eiſendahnlinie kung-Bretten hal die Reſchseiſenbahngeſellſchaft einige Aende⸗ die Erſtelwümwicht, die vom Stadtrat gutgeheißen werden.— Ueber der Ennt zung eines neuen Umformerhauſes an der Rheinſtraße bei vonges er der Hardtſtraße hat das Stadtbauamt einen Plan Aone r zur Ausführung genehmigt wird.— Die Viehmärkte, 1027 50 rmärkte, die Holzqeſchirr⸗ und Bvettermärkte im Jahre ur Ver en nach dem Vorſchlag des Bürgermeiſteramtes beſetzt.— nate N gebung des Bedarfs des Gaswerks an Kohlen für die Mo⸗ eingeſe 8 Dezember und Januar wird ein vom Stadtrat r Ausſchuß ermächtigt.— Ein von Anwohnern der Schön⸗ rnſtra in dee⸗ Sneut geſtellter Antrag auf Verbeſſerung der Beleuchkung duneeler Straße hat dem Stadtrat Veranlaſſung gegeben, die ngen 6 9 Straß de Frage wegen Verbeſſerung des Zuſbandes der allgemeimen Stabteer eleuchtung in hieſiger Sdadt eingehend zu erörbern. Der fahr war der Auffaſſung, daß das bisher eingeholtene Ver⸗ Beamen Straßenbebeuchtung durch Errichtung eimigec weiteren Krforderlichen im Jahre zu verbeſſern, zur Schaffung der dringend woßnemchen Abhilfe nicht mehr geeignet iſt, daß vielmehr die Ein⸗ dennewet einen Anſpruch darauf hat, daß mit tunlichſter Be⸗ ie eine 5 Maßnahmen in ſolchem Umfange durchgeführt werden, auch batzöcteed elſterung der öffentlichen Beleuchtung ob nicht hlich darſtellen. Dabei wurde auch die Frage erwogen, lerchtüur wieder wie früher dos Gas zun Zwecke der Straßenbe⸗ ſ der Narwendet werden ſoll, auch ſchon im Hinblick darauf, daß als bei ſtewaufwand für dieſe Art don Beleuchtung billiger ſtellt, der Underinvochtung der elektriſchen Beleuchtung. Jur Schaffung Gos, Elelcgen, für die Eniſchneßung des Stadtrates erhält der in der S5 trigitäts⸗ und Waſſerwerksausſſchuß Auftrag, die Punkte in Frage adt zu bezeichnen, die zur Errichtung neuer Brennſtellen d 155 kommen, und zu genauhen Vorſchlägen darüber, ob Gas⸗ 0 Steche Beleuchtung vingeführt werden ſoll. denehmi 1e bach, 7. Nov. Der durch den hieſigen Bürgerausſchuß auſchlagef Schulhausneubau wurde begonnen. Der Vor⸗ von der 5 dieſen Neubau beläuft ſich auf 65 000 Reichsmark, wo⸗ Umlage Staat 21 200 RM. übernommen hat. Der Reſt wird durch Schn, Jabren Aedeckt werden. in ſei eigern, 7. Nov. Der hieſige Bürgerausſchuß bewilligte N Bauc letzten Sitzung, daß die Waſſerleitungs⸗Zuleitungen für kaſſe be n bis zu 100 Meter vom Hauptſtrang aus der Gemeinde⸗ Turn. werden. Damit die ſporttreibende Jugend einen einez Gru Spielplatz erhält, bewilligte er 1000 RM. zum Ankauf platz rundſtückes, das der Errichtung eines Turn⸗ und Spiel⸗ es dienen ſoll. — 9 Kleine Mitteilungen eineg nepde tten(Amt Engen,) wird für die dringende Erſtellung Bauz—85 Schul⸗ und Ralhauſes, wie verlautet, vom Staat ein koſten 5 Die Geſauntbau⸗ buß von 20 000 bereitgeſtellt werden. In 958900 auf etwa 40 000 zu ſtehen. dethha r letzten§ffenbacher Stadtrerordnelenſitzung kam der Feibhaueſches ſarn dai ausgiebig zur Sprache. Der übel erü, tigte baus mi chwindler Siegfried Poſener hatte beim Offenbacher Leih⸗ ausgeſamt erwertige Schmuckſachen verſetzt urd ſich dafür der 805 280 als Darlehen ausꝛahlen laſſen. Vei Nachprüfung Mach ander ſtellte ſich heraus, daß die Stoadt Offenbach bei deſen daften einen Verluſt von etwa 53 000„ erleid t. Poſener verantwo letzt geiſteskrank und will für ſeine Handlung weiſe nicht ich gemacht werden können. Das Stadtparlament war einmütf ſich eing er. Anſicht, daß die maßgebenden Beamten des Leihhauſes wei d gröblichen Dienſtverletzung ſchuldig'macht haben. Gegen er B. kletznug ſe⸗ 9 er PientBeamten wurde ein Diſziplinarverfahren mit dem Ziele * Untaſſung eingeleitet. tandal dterluchungen in dem Elberfelder Sparkaſſen⸗ Ueberschre⸗ heben ergeben, daß der Sparkaſſendirettor Krüger unter fücstdet umg ſeiner Befugniſſe%½ Mill. Mark Kredite für Grund⸗ Morertanenen an einen Barmer Umernehmer geieben hat. ſteht. bt or der ſchon mehrere Jahrzehnte im Dienſte der Stadt Gunſzen an, er habe mit den Krediten ein naenhaftes Geſchäft zu en eine Pert Sparkaſſe abwickeln wollen. Die Kuodite ſind aber deberyere erſon gegaben worden, deren Aufnahme in den Arbeit⸗ worden and vor lämderer Heit aus triftigen Gründen abrwlehnt der Affür Die Sbadt hofft, ohme nemmwenswerte Schäden aus bemten Be kberauszukommen. Dieſe Auſdeckung hat in der ge⸗ ſelder 0 böſferung große Erregurg hernorgeruſen. da oen Elher⸗ Der Verm wemne, oder gor keine Kredite orheben worden ſind emte iſt ſofort ſeines Amdes enthoben worden. Aus dem Zande Einme; Ledeng des Gefallenendenkmals des Schwarzwaldvereins fern die Körbeiligen, 9. Nov. Der Sonntag führte aus nah und ie Mit iwliſch gelicllieber und Freunde des Schwarzwaldvereins nach dem mn Wefelegnen Allerheiligen, um das Denkmal für die 85 ner Ilei e gefallenen Mitglieder des Schwarzwaldvereins inſtanden leinen Feier einzuweihen. Zur Feier der Einweihung 585 ſichtha etwa zweitauſend Teilnehmer das Denkmal, das weit⸗ Nt Aale auf einer kleinen Anhöhe ganz in der Nähe des Kloſter⸗ rauertegen iſt. Eine Muſikkapelle leftete die Feier mit einem Ungegengrſch ein. 50 Sadann trugen die Geſangvereine aus der hn Jo den Schottiſchen Gardenchor von Silcher vor. Fräh⸗ ſchligen 58 ſprach ein von Fräulein Mittenmaier aus Aller⸗ 10 ue rfaßtes Gedicht, das auf die erinnerungs⸗ und zukunfts⸗ edeutung der Heldengeſtalt des Denkmals hinwies. des Denkmaf ckel aus Freiburg übergab in einer kurzen Anſprache enen, die al an den Badiſchen Schwarzwaldverein. Er dankte all 10 Geh. ihn bei der Arbeit unterſtützt hatten. deuſſes deHofrat Dr. Seith, der Präſident des Verwaltungsaus⸗ zedte die Stchwarswaldvereins hielt die Weiherede. Er ſchil⸗ Enmen iſt timmung des Herbſttages, an dem man zuſammenge⸗ firinner das Ehrenmal für die Toten einzuweihen. Es ſoll ein 5 ung getefteg ma! ſein an das, was die Tapferen draußen adenwärti eiſtet haben, aber dann auch ein Mahnmal für unſer 10 erinner; und zukünftiges Geſchlecht, das durch das Mal dar⸗ rucke die werden ſoll, ſtets im Geiſte derer zu leben und zu Aft in u für uns das Leben gegeben haben. Das Denkmal Jußen a 0 nicht nur die Sehnſucht nach vergangenen ſchönen 1 1 357 5 ſtets in uns auch die Hoffnung auf eine beſſere nſchf; en. deut genend wurde von der tiefbewegten Verſammlung das miß Stutt ied geſungen. Dann legte Profeſſor Schaumann 5 ſchw als Vertreter des dortigen Ortsvereins einen Kranz 905 Ju ee Schleife nieder. Er betonte in kurzer Ausführung dterhaltn menhalt des Schwarzwaldvereins und mahnte zur Auf⸗ fand auch 90 der bisher gepflegten Treue. Ergreifende Worte Om das Denz Jekerſt, der Vorſtand der Ortsgruppe Oppenau, Noslorſtmeit mal zur Obhut anvertraut wurde. Ihm ſchloß ſich zaieriumg er Senge aus Ottenlöfen an. Die Wünſche des 11 irch de des Innern wurden durch Landrat Gaedeke aus bal, Feier iß rbracht. Mit dem Lied des guten Kameraden fand igen und ſeAbſchluß, die bei allen Teilnehmern einen nach⸗ ſchönen Eindruck hinterließ. * 8* 28.-Oſſbrdnrg. 7. Nov. Als geſtern morgen die Lokalbahn Alten⸗ f zährige Blarg die Kinzigbrücke paſſierte, ſchlug die mitfahrende B. aftenbar andine Ritter von Schuſterwald ihren Kopf, den werü cke, ſo 5— weit hinaushing, gegen den eiſernen Pfeiler der handen mußt 5 ſie ſchwerverletzt in ärztliche Behandlung gebracht Adeln. E. Es ſcheint ſich um einen Schädelbruch zu Gerichtszeitung Gräfin Bothmer vor Gericht Die Vernehmung der Haupkzeugin Drohbriefe an den Staatsanwalt Der Andrang zum Bothmer-Prozeß am geſtrigen Montag vor⸗ mittag war wieder überaus ſtark. Ver Staatsanwalt erklärte zu Beginn der Verhandlung, daß er verſchiedene Drohbriefe er⸗ halren habe. Ein Brief hat den Wortlaut:„Tun Sie Ihre Pflicht bis aufs Aeußerſte, wenn nicht, dann werden Sie gerichtet!“ Auch bab Vorſitzende erklärt, daß er ebenfalls ähnliche Schreiben erhalten abe. Die Verhandlungen gehen ſchleppend weiter. Tauſend Einzel⸗ heiten werden vom Porſißenden gründlich auf Herz und Nieren ge⸗ prüft; die Dialcge zwiſchen den Zeugen und dem Vorſitzenden be⸗ ſchränken ſich faſt ausſchließlich auf den erſten Diebſtahl in der Rieck⸗ ſchen Wohnung. Zu Beginn der Verhandlung richtet der Vorſitzende das Work an die Gräfin: Ich verdenke es keinem Angeklagten, wenn er ſich verteidigt. Vom Zeugen Stange ſind weidere Angaben im Ver⸗ lauf des Prozeſſes zu erwarten. Ich gebe Ihnen Gelegenheit, ſich nochmals darüber zu äußern, wie Sie Sange kennengelernt haben? Angeklagte: Ich bin niemals mit Stange in Verbindung getreten, es ſei denn, daß Stange der Schreiber der Briefe war, in denen ich nach Berlin beſtellt worden bin. Als ich Stange zum erſtenmal ſah, ſagte er, er käme ertra aus Polzin, um die Dieb⸗ ſtahlseffäre in Polzin richtigzuſtellen. Er erklärte, er ſei mittellos und trotzdem gekemmen, um mir zu helfen. Darauf gab ich ihm zehn oder zwanzig Mark, damit er die Koſten für Fahrt und Ver⸗ pflegung erſetzt erhalle. Vorſitzender: Warum haben Sie denn den Mann laufen laſſen, wo er doch angab, daß er den Polziner Diebſtahl begangen habe? Angeklagte: Der Mann machte einen ſo anſtändigen Eindruck, daß ich ſelbſt kaum glaubte, daß er ein Dieb ſei. Schlleßlich gibt die Gräfin zu, daß ſie Stange ſpäter in zwei Fällen nochmals zwanzig Mark zur Beſtreitung des Lebensunkerhaltes gegeben habe. Der Mann habe dieſes Geld nie⸗ mals verlangt, und ſie habe es ihm lediglich deshalb gegeben, weil er ſie gedauert habe und weil er völlig mittellos geweſen ſei. Dann wird die Hauptzeugin, die Schloſſersfrau Badura, vernommen. Eine kleine, blaſſe, unſcheinbare Geſtalt. Sie machl ihre Angaben mit wel erlicher Stimme, ihre Erklärungen ſind oft unlogiſch und verworren. Ein endloſer Redefluß ergießt ſich über den Vorſitzenden. Die Worte überkugeln ſich förmlich, einer Gar⸗ dinenpredigt ähnlich, ſo daß man kaum imſtande iſt, ihren Angaben zu folgen. Die Ausſagen der Badura ſtimmen mit denen ihres Mannes im allgemeinen überein, ſie belaſten die Gräfin erheblich, und zwiſchen ihrer Ausſage und der der Gräfin heſteht oft ein ſtar⸗ ker Widerſpruch. Die Zeugin hat aus dem Benehmen der An⸗ geklagten den Eindruck erhalten, daß die Gräfin von dem erſten Einbruch in der Rieckſchen Wohnung gewußt haben müſſe. Die Zeugin hat den ganzen Diebſtahl nicht ſo tragiſch genommen, ſie hat geglaubt, die Gräfin habe die fehlenden Sachen verſetzt, weil ſie Geld brauche. Verteidiger: Warum haben Sie denn der Polizei von dieſer Auffaſſung nichts mitgeteilt?— Zeugin: Das habe ich doch.— Vorſ.: In den Akten ſteht aber nichts davon. Waren denn die geſtohlenen Teppiche ſo ſchwer, daß ſie eine Perſon nicht her⸗ unterbringen konnte?— Zeugin: Ich konnte die Teppiche immer bequem berunterbringen.— Vorſ.: Haben die Zimmerſchlüſſel am 11. Auguſt noch geſteckt?— Zeugin: Ja.— Die Angeklagte heſtreitet dies energiſch; zwiſchen beiden Frauen entſpinnt ſich ein aufgeregter Meinungsſtreit, und die Zeugin ruft der Gräfin zu, ſie ſei eine Lügnerin. In der geſtrigen Nachmittagsſitzung erklärte zunächſt der Ar⸗ beiter Guntermann vernommen, der im Hauſe Riecks wohnt. Er hat die Gräfin eines Tages auf der Treppe getroffen, ſie frat te ihn, ob jemand in der Rieckſchen Wohnung wäre, und der Zeuge ſah dabei, daß die Gräfin ein längliches Paket unter dem Arm trug. Auf die fFrage des Vorſitzenden, ob die Perſerbrücken in dem Paket hätten ſein können, an wortet der Zeuge:„Alle nicht, wohl aber eine.“ Als zweite Zeugin wird das Dienſtmädchen der über Rieck wohnenden FFrau Hartung vernommen. Ihre Ausſage beſtätigt die Angabe der Gröfin, nach der in dem länglichen Naket Holz geweſen iſt, das die Gräfin zu Rieck bringen wollte. Wieder ergibt ſich, daß bei der Vorunterſuchung auf der Polizei die Ausſagen der Zeugen unvollſtändig oder falſch protokolliert worden ſind. Die nächſte Jeugin, Frau Hartung, hat mit der Gräfin un⸗ mittelbar noch dem erſten Einbruch die Wohnung beſucht. Sie be⸗ ſtätigt im allgemeinen die Angaben der Gröfin und gibt an. di: drei Frauen ſeien übereingekommen, die Kriminalpolizei vorerſt nicht zu alarmieren, bevor nicht Klarheit darüber herrſche. oh tat⸗ chlich ein Einbruch goſchehen ſei. oder ob die Wirtſchafterin, Fräu⸗ lein Klönagel, die Teppiche weggeſchloſſen hobe. Die dann lt.„Berl. Tagebl.“ folgenden Vernehmungen der Zeugin Fräulein Flönagel und des Kriminalaſſiſtenten Kirbach bringen keinerlei neue Momente. e enee eeeeeeeeeeee Sportliche Nundſchau Das Tennisfurnier in Barcelona Guie Erfolge der Deulſchen Barelona,. Nov.(Eig. Drahtbericht.) Das große intarnatio⸗ nale Tennisturntier nahm bisher einen glatten Verlauf, wobei die deutſchen Teilnehmer recht gut abſchnitten: Herren⸗Einzelſpiel: Tarruella— Spaſciani: 611,:2,:1; Klein⸗ ſchroth— Oland::0,:4,:6,:2; Colombo— Noblom::6,:2, :3,:1; Oppenheimer— Montero::1,:4,:1; Oppenheimer— Andreu::1,:7,:1,:2; Kleinſchroth— Oppenheimer::1,:4; Colombo— Ponzi::0,:0,:5: Flaquer— Buß::5,:3,:6, :4; Sapriſa— Kerling::4,:6,:2, 6·2. Gemiſchtes Doppelſpiel: Friedleben/ Kerling— Elau/ Klopfer: :1,:3; Juaniko/ Torras— Bongi/ Ferrer::3,:6. Internaklonale Boxveranſtaltung in Dresden 2 Dresden, 8. Nov.(Eig. Drohlbericht.) Der Kampf des Deut⸗ ſchen Meiſters aller Kategorſeen Hans Breitenſträter(168) gegen den Würzburger hling(172) hatte etwa 4000 Zuſchauer angelockt, die einen ſchweren 10 Rundenkampf zu ſehen bekamen, in dem Mehling eine vorzügliche Figur machte. Breitenſträter kam gegen den ſich gut verteidigenden Mehling, der den ſchwerſten e 8 zu 7 erwarteten k. o. und mußte mit einem knappen Punktſteg begnügen.— Ebenfalls ch Punbten mußbe ſich im Ausſcheidungskampf um die 5 Leichtgewichtsmeiſterſchaft Hanſel⸗Stuttgart von Peter-⸗Berlin geſchlagen bekennen. Eine weitere Punktentſcheidung gab es in dem Kampf Stein⸗München gegen Ezirſon Berlin(beide 127), der erſterem zugeſprochen wurde. Im Kompf der Halbſchwergewichte M. Dieckmann⸗Berlin gegen Dreßler⸗Leipzig, gab letzterer in der 7. Runde auf.— ExmeſſterRolauf waltete ſeines Amtes als Ringrichter einwandfrei. 1* „Abbau des Boykokts im Neunſport. Der engliſche Jocken⸗Club der nicht bloß bei Kriegsbeginn die deutſchen Pferbe 1705 den ausgeſchloſſen, ſondern auch alle Perſönlichkeiten der Mittelmächte aus der Liſte ſeiner Ehrenmitglieder geſtrichen hatte, beginnt all⸗ mählich ſeine Haltung zu ändern. Er hat zunächſt den Fürſten Feſtitics und den Grafen Batthyang, zwei der größten Sports⸗ männer Ungarns, wieder als Ehrenmitglieder aufgenommen. Hof⸗ fentlich iſt dies der erſte Schritt auf dem Wege zur Wiederherſtellung HNIT-SEITE der alten Verhältniſſe im Rennſport. E. Klein:„Der Herr Generaldirektor“, Roman. C. Atzenbeck:„Die deutſche Pompadour“, E. Röhrer: Das Land Baden“. J. K. E. v. Rieſenthal: Neue Bücher Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des duß Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalien. A. v. Frankenberg:„Die Bettler“. Verlag des Bühnenvolksbun⸗ 28, lin.(887 des, Berlin.( Verlagi Dr. Eusler u. Co., Berlin.(888) Rud. Strat:„Kaſpar Hauſer“. Verl.: A. Scherl. Berlin. 389) Erna Rotterfeld:„In Treue feſt“. Verlag: C. id. Müller, Halle a. S.(390) W.» Kügelgen:„Zwiſchen Jugend und Reife des alten Mannes“. Verlag: Köhler u. Amelang, Leipzig. 391) Carl Benz: Lebensfahrt eines deutſchen Erfinders“. Verlag: Köhler u. Amelang. Leipzig.(392 zent ö Verl.: Klinkbardt (8ug) Verlag: Deutſche Verlags⸗ und Biermann, Leipzig. .⸗G. Leipzig.(394) Gg. v. Boſſe:„Dr. J. He xamer, ſein Leben u. Wirken“ Verlag: Ehr. Belſer,.⸗G., Stuttgart.(395) 5 Lavater: Worte des Herzens“. Verlag: Gretblein u. Co., Leipzig.(896) R. Hofmann:„Laſtkraftwagen u. Nutzkahr zeuge. Verlag: (397) 8 F. A. Brockhaus, „Naturdenkmäler unter den Jaad⸗ Verlag: Heger⸗Verlag, Wilh. Gottl. C. J. L Volkmann. Nachf. Berlin. Colin Roß„Heute in Indien“. Leipzig.(898) Verlag: tieren Deutſchlands“. Korn, Breslau.(99) Prinz Wilhelm von Schweden: Unter Zwergen und Go⸗ rilfas“. Verlag: ſr. A. Brockhaus, Leipzig.(400) Blaiſe Cendras:„Gold“, Roman. Im Rhein⸗Veralg, Baſel, Zürich⸗ Leipzig.(401 Fr. Joſ. Heinz v. Hoßenzollern: Emden“., Meine Erlebniſſe auf S. M. Schiff Emden. Verl.: Rich. Eckſtein Nachf., Leipzig 402) K. Wießner:„Natürlicher Schwimmunterricht“. Ein neuer Weg. Oeſterreichiſcher Bundesverlag, Wien.(403) O. v. Hanſtein:„SOemiramis“, Roman. Verlag: Grunow u. Co. Leipzig.(404) O. v. Hauſtein:„Ayiſcha. des Gewaltigen Weib“, Romem. Verlag: Grunow u. Co., Leipzig.(405) Ga. Landauer: Baläſtina“, 300 Bilder. Verlag: Meyer u. Jeſſen, München.(406) A. Wittemann: Die Amerikafahrt des 2. R. III. Amfol⸗ Verlag. Wiesbaden.(407) Zeitſchriften Masken, Zeitſchriſt für deutſche Theaterkultur, 19. Jahrg., Heft 4½, Herausg. vom Schauſpielhaus in Dühelborf. Die Erziehung, Monatsſchrift für den Zuſammenhang von Kultur und Erziehung in Wiſſenſchaft und Leben. 1. Jahrg., 1. Heft. Verlag: Quelle u. Meyer. Leipzig. Dentſches Volkstum. Monatsſchriſt für das deutſche Geiſtesleben, Oktoberheft. Hanſeatiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. Neue Mulilzeitung, illuſtrierte Halbmonatsſchriſt mit Muſikbeilagen. 1½2 Oktoberh. Verlaa Carl Grüninger Nachf. E. Klett, Stuttgart. Muſikpädagogiſche Zeitſchrift. Oktoberh. 15. Jahrg. Verlag Wien 4. Zeitſchrift für Muſik; 92 Jahrg., 10. Heft. Verlaa der Zeitſchriſft für Muſik, Leipzig. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und medizinſcher Fragen iſt ausgeſchlogen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsguittung beizufügen. Anfragen ohne Namensnennung werden nicht be⸗ antwortet. Luli. Hier in Mannheim nicht, auch ſonſt nicht bekannt. K. S. 20. 100 Papiermark entſprachen am 1. September 1920 8,45 Goldmark. R. R. Beim Mieteinigungsamt können Sie die genaue Auſſtel⸗ lung einſehen. K. 100. Der Einfachheit halber beide Teile, Vollmacht von einer Seite rorlegen. G. Mz. Auf unſerer Redaktion können Sie die Beſtimmungen genau einſehen. R. Der Name des Ortes iſt uns nicht bekannt. Wenden Sie ſich an die amerikaniſche Botſchaft in Berlin. W. He. 1. Wenden Sie ſich an das hieſige Kommando der Schutz⸗ polizei in der Kaſerne. 2. Beim Jägerbataillon in Konſtanz erhalten Sie genaue Auskunft. ſonſt beglaubigte Friebensmiete. Beim Wohnungsamt erhalten Sie hierüber ge⸗ naue Auskunft. M 1. Eine Buchhandlung für Lehrmittel kann Ihnen auf alle Fälle Auskunft geben.— 2. Bei der Reichsverſicherung für An⸗ geſtellte können Sie ſich freiwillig verſichern. Unklar. Die Anſchrift lautet: Fa. Soundſo in Mannheim. Wenn die Firma z. B. lautet: Mavyer, Schulz u. Co, und man weiß, daß Schulz eine Fran iſt, ſo ändert das die Anſchrift nicht. Be Mech. 23 000 Papiermark entſprachen am 3. Januar 1928 12,83 Goldmark: 10 000 Papiermark am 4. April 1923.98 Goldmark. Hausfrau. Sie ſraden, warum den Mannheimer Hausfrauen die Milch nicht täglich ins Haus gebracht werden darf. Darauf iſt zu antworten, daß die von der Stadt erlahenen Beſtimmungen den Milckcbandel auf beſtimmte Verkaufsſtellen beſchränken, in denen ſie abgebolt werden, muß. Wobnuugsmiete. gung. R. Sch. 100. Es kommt auf Ihren Mietvertrag an. Gelegenheit muß ihnen geoeben werden. 0 ee Erkundigen Sie ſich auf der Meldeſtelle im ezirksamt. A. Z. 1600. Nur auf politiſche Ancelegenheiten. Nr. 99. Iſt uns nicht bekannt. Wenden Sie ſich einmal an die Nanzlei des Nationaltleaters. 5 5. Ki. 2800 Goldmark hatten am 18. Oktober 1918 noch vollen Vert. Frraun Po. Eine Adreſſe iſt uns nicht beronnt. Mannem vorne. 1 Es kommt auf die Beſtimmungen des Rer⸗ 5 an. 2. Ein Hausverwalter muß nicht unbedingt rorhanden ein. Wenden Sie ſich einmal an die Mleterveini⸗ 113 Papiermark entinrochen am 2 Mai 10t ga5 5 Gold⸗ mark: 6700 PM. am 15. Iuli 1920 7271g, GM.: 200%0 MM. am 1. Fulf 1922 20,92 GM.; 20 00 PM. am 23. Auonſt 1922 46,72 MN.: 16 000 PM. am 1. Jaunar 1023.25 GM.: 30 00 PM. am 1. Jannar 1923 17.95 GM.; 1000 000 PM. am 1. April 1923 199.05 GOM. ———— ·ͤƷůwll.....—n. ̃—.— Wetternachrichten der Karisruher Landeswetlerwarte Beobachtungen Hadiſcher Wetterſtellev T moroens el 15 See⸗ at: Tnee ſüd, deen eran E8— in NNI S 2 m mw& 835 88 5 5 82 Werſheim— 1 8 0 b— Nebei 4 Königſtuxg 5250 5 4 1 4 11 W leicht Katlsruhe 127 37 5 4 8 eicht] bedeckt 9 Baden Baden 1, 1754,7 4 7 2 0 1 Nebel 4 Villingen 178 756 1 6 1S8W bedeck FFeldberg. Hoi 281 88— 2 5 Nede 4 Badenweile“————— SBlaſter—————— Höchen chw—— Bei Einbruch der erſten Kaltluftſtaffel kam es in Baden zu erheblicher. Abkühlung(im Mittel Grad unter Normal) und Niederſchlägen, die beſonders in Nord⸗ und Mittelbaden ergiebig waren. Im Gebirge über 1000 Meter fiel vielfach Schnee.— Das Tiefdruckgebiet liegt heute über Südſchweden und entſendet noch einen Ausläufer über den Kanal, deſſen Kaltluftmaſſen auf ſeiner 1 und Niederſchläge ringen werden. Ein flacher Hochdruckrücken über Fr ich ver⸗ anlaßt leichte Aufheiterung. ee Aeee Vorausſichkliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Nach vorübergehender Aufheiterung wieder Trübung. Vereinzelt Mif dem alten Beramann Aee pier ab deee, Wede ee e Beste und Dilligste Selfe für Wäsche unel KSrperpflese. 5 S1³2 ———— 7JCCC00 ˙·TTTT0TT Neue Mmannbelmer Feitung Mbeno · fusgabe)———— Unterhaltungs-Beilage „Ein bißchen Malaria“ Von Prinz Wilhelm von Schweden Dem Verlag Brockhaus, Leipzig, verdanken wir die Bekanntſchaft mit dem ſoeben erſcheinenden Buch „Unter Zwergen und Gorillas“ von Prinz Wilhelm von Schweden. Es iſt ein überaus liebenswürdige⸗ Buch, trefflich illuſtriert, das in ein auch heute noch wenig bekanntes Gebiet Innerafrikas führt. Die ab⸗ gedruckte Textprobe wird unſeren Leſern willkom⸗ men ſein. Ein paar Tage nach unſerem Eintreffen in Moera war ich wie gewöhnlich mit ein paar Eingeborenen des Dorfes auf Er⸗ kundung im Wald. Sie galt Elefanten, die die Pflanzungen zertrampelt hatten; wir waren ſeit Sonnenaufgang ununterbrochen auf den Beinen. Aber die Tiere hatten ſtändig ihr Spiel mit uns getrieben. Zeitweiſe waren ſie uns ſo nahe, daß die Rücken durch das Laubwerk hindurchſchimmerten. Aber bevor man feſt⸗ ſtellen konnte, ob es ſich um einen Bullen oder um eine Kuh, um ein jagdbares Stück oder nicht handelte, waren ſie immer wieder weitergegangen und hatten uns immer tiefer in das Urwaldlabyrinth hineingezogen. Wir hatten gepirſcht und geſpürt, waren gerannt und hatten ſie zu umgehen verſucht, und ſchließlich wußte ich weder aus noch ein. Die Sonne verbarg ſich hinter feinem Dunſt, ſo daß 10— auch nach ihr nicht über die Himmelsrichtung orientieren onnte. Da kam es über mich. Nict die Elefanten, ſondern das Fieber, Nach ſechsſtündigem Marſch hielt ich es an der Zeit, ein Butter⸗ brot hervorzunehmen und zu überlegen. ob es nicht das klügſte ſei, die Verfolgung aufzugeben und an den Rückzug zu denken. Aber das Butterbrot ſchmeckte mir nicht. Und als ich aufſtand, um weiter⸗ zugehen, brannte mir das Fieber bereits im Blut. Das geht ſchnell in den Tropen. Die Bäume tanzten. Die Erde ſchaukelte wie die Kanus auf dem Eduardſee. Das grüne Licht wurde grau. Die Stämme ſchienen unaufhörlich zuſammenzubrechen und mir auf den Kopf zu fallen, und die Neger, die neugierig meinen unſichern Gang beabachteten, flimmerten mir vor den Augen. Schließlich bildete ich mir ein, ſie ſeien Affen anſtatt Menſchen, und bei jedem Schritt ſchien es mir, als wäre ich gezwungen, einen Elefanten mit Fußtritten aus dem Weg zu treiben, um vorwärts zu kommen. Kongoni, treu und wachſam wie immer, war der erſte, der merkte, wie es ſtand. Mi! einem Gewehrträger unter jedem Arm, die meinen taumelnden Leichnam bald ſchleppten, bald halb trugen, ſtolperten wir unſern Weg zurück, ſo gut es ging. In der Dämmer⸗ ſtunde lag ich endlich wieder in meinem Zelt, mehr tot als lebendig. So begann eine Fieberkurve, die ſich faſt über drei Monate hin erſtrecken ſollte. Einmal fiel ſie, dann ſtieg ſie wieder. Zeit⸗ weiſe war⸗das Fieber ganz und gar fort, aber nur, um nach ein paar Tagen mit erneuter Stärke aufzutreten, und jedesmal raubte es mir einen Teil meiner Kräfte. „Ein bißchen Malaria“, witzelten meine Freunde und zuckten die Achſeln.„In ein paar Tagen iſt ſie vorüber.“ Erſt nach dem dritten Tag entdeckte der Arzt von Irumu, daß es Rückfallfieber war. Er war uns nämlih ein paar Tagemärſche von dem Poſten entgegengeeilt. Und ein paar Wochen ſpäter machte eine Anopheles⸗Mücke die Kalamität voll, indem ſie mir Malaria⸗ keime zur Geſellſchaft der Spirillen einimpfte. Nicht die großen Tiere ſind in Afrikg zu fürchten, ſondern die kleinen. Das iſt meine teuer erkaufte Erfahrung, die ich hiermit andern übermittle. Zwiſchen dem Großwild und dem Jäger gibt es faſt immer ein Gewehr, das die Entſcheidung zu des letztern Gunſten fällt. Aber zwiſchen einem Moskito oder einem andern infizierten Inſekt und z. B. einem Knöchel gibt es oft gar nichts. Ih habe z. B. auch heutigentags noch nicht ein lebendiges Kim⸗ putu geſehen, das iſt die Zecke, die das Rückfall⸗(Spirillum⸗) Fieber durch ihren Stich überträgt. Und ich bin nichtsdeſtoweniger in Ka⸗ ſindi von einem ſolchen gebiſſen worden. Denn das kann man ge⸗ nau ausrechnen, wenn man weiß, daß die Inkubationszeit zehn Tage dauert. Und von dieſem kleinen Stich, den ich weder fühlte noch ahnte, ſollte ich ſpäter ſo krank werden, daß ich ernſthaft dar⸗ üher nachdachte, wie es ſein müßte, in afrikaniſcher anſtattt in ſchwe⸗ diſcher Erde zu ſchlafen. Na, es wurde allmählich beſſer, dank dem Arzt von Irumu, dem Italiener Luigi Strada, der mit rührender Sorgfalt meinen letzten Lebensfunken anblies und ihn überredete, nicht zu erlöſchen. Aber gemütlich war es gerade nicht. Nach einwöchiger Krankheit in Moera ließ das Fieber endlich ſo weit nach, daß wir an den Aufbruch denken konnten. Eines ſchönen Morgens zog die Safari weiter, diesmal nach Oſten durch den Wald, um den Hauptweg von Beni über Leſſe nach Irumu zu er⸗ reichen und ſich dort wieder mit dem Reſt unſerer Expedition zu vereinigen. Ich, der früher Tragſtühle gründlich verabſcheute, war nun gezwungen, tagelang in einem ſolchen Schaukelſtuhl zu verharren. Stunde um Stunde durch den Urwald getragen, ſteile Abhänge hinauf und hinuter, oft genug auch durch Bäche hindurch. Ab⸗ ſeits von dem ſchmalen, häufig ganz und gar üb erwachſenen Pfad gelangte ich niemals. Denn die Beine trugen mich ganz einfach nicht mehr. So mußte ich mich damit beihgen, vor meinem un⸗ ſicheren, aber luftigen Platz einen Ueberblick über die Gegend zu gewinnen. Den erſten Marſch auf dieſe Weiſe— acht Stunden Ununterbrochen— vergeſſe ich deshalb nicht ſo leicht. Dieſe Reiſe gen Norden verlief ziemlich einförmig und müh⸗ ſelig. Tagaus, tagein zogen die Träger unter dem Schatten der Rieſenbäume dahin oder zwiſchen hohem Gras, manchmal auch durch wilde Bäche, denn die Regenzeit hatte ſchon eingeſetzt. Und faſt ausnahmslos ſchütteten die ſchweren Wolken nachmittags Waſſermaſſen auf unſere Köpfe. Da konnte man ſich glücklich prei⸗ ſen, wenn das Zelt ſchon aufgeſchlagen war. Zeitweiſe ſahen wir einen Schimmer von einer Windung des Semliki, aber der Rieſe Ruwenzori, der uns vom Eduardſee her treu begleitet hatte, ſchien niemals kleiner werden zu wollen. Der Marſch verlief unregelmäßig, denn in den Zeiten, in denen das Fieber beſonders ſtark einſetzte, mußten wir ſtilliegen, ganz gleich, ob die Stelle für ein Lager geeignet war oder nicht. Die Tage wurden für mich lang. Morgens ſtellte ich regelmäßig den Schwarzen dieſelbe Frage:„Wie weit geht es heute?“ Und bekam ebenſo regelmäßig die Antwort:„Es geht weiter als weit, aber kürzer als ſehr weit!“ So ungefähr drückt ſich ein Neger aus. Zeit und Entfernung ſind für ihn zwei ſehr ſchwebende Begriffe. Erſtere bezeichnet er dadurch, daß er die Stellung der Sonne am Himmel angibt, letztere nur durch die Wörter kurz oder weit. Um etwas zwiſchen dieſen beiden Extremen zu bezeichnen, ſagt er: Wei⸗ ter als kurz, kürzer als weit, weiter als ſehr weit uſw. Im letz⸗ teren Fall kann man auf einen ordentlichen Marſch gefaßt ſein. Tag auf Tag, Meile um Meile verrann. Endlich fing der Ruvenzori an zufammenzuſchrumpfen und der Wald lichter zu werden. Bei Muſango nahm dieſer plötzlich ein Ende, und offenes Gelände mit grünen, grasbewachſenen Hügeln dehnte ſich aus, ſo weit das Auge reichte. Man fühlte ſich richtig erleichtert, als man aus dem ewigen Schatten und aus der Feuchtigkeit des Waldes herauskam. Hier konnte man, wieder atmen. Hier ſah man wieder, wol in die Reiſe ging. Nach Norden ſtrebten wir, dem Polarſtern entgegen, der abends endlich ſein glitzerndes Auge über den Hori⸗ zont erhob und nun ein ebenſo ermunterndes wie willkommene⸗ Leuchtfeuer wurde. Meine Tagebuchaufzeichnungen aus dieſer Zeit ſind ſehr bruch⸗ ſtückhaft. Ich ſah die Welt nur von einem Tragſtuhl aus oder durch eine Zeltöffnung. Sie glitt förmlich vorbei, wie in ſchweigen⸗ der Unwirklichkeit. Ich vermochte nicht, ſelbſt einzugreifen, ſelbſt den Gang der Dinge zu regeln oder mir eigene Erlebniſſe zu ver⸗ ſchaffen. Es blieb mir nur übrig, mit zu reiſen, mich willenlos einem dunklen Ziel hinter den Hügeln, das Irumu hieß, entgegen⸗ tragen zu laſſen, wo es ein leeres, uns einen Unterſchlupf gewähren⸗ des Haus geven ſollte, freundliche Menſchen und die notwendige Medizin, beſonders Chinin. Selbſtgeſchriebene Reiſe ührer Stizze von Fritz Müller(Partenkirchen) Seien wir einmal ehrlich: Was haben wir von unſerer Som⸗ merreiſe erlebt, wirklich erlebt? Etwa das, was in den mitgenommenen Reiſeführern ſteht: „Wohl eine der idylliſch gelegenſten Städte om Rhein iſt das in 50 Meter Meereshöhe am Fuße eines lieblich bewaldeten orberges gelegene, trotz ſeiner pietätvoll bewahrten hiſtoriſchen Erinnerungen des modernen Komfort nicht entbehrende— entbehrende— ent⸗ behrende—“ Geleſen haſt Du das, ich weiß es. Auch Deine Gattin hat es leſen müſſen. Und Deinem mitgefahrenen Sohn haſt Du es be⸗ lehrend eingebläut. Alles das, bevor Ihr ausſtiegt. Und wie Ihr wieder einſtiegt, was habt Ihr davon behalten? Sieh mir in die Augen: Nichts! Und heimgekehrt, befragt:„Wie war es alſo in der Stadt am Rhein? Erzählt!“ wird Deine Gattin ſchwärmeriſch berichten:„Herr⸗ lich! Gottvoll! Unvergleichlich— Sie geſtatten, daß ich inzwiſchen den Tee aufſetze.“ Derweilen Du verſtohlenen Griffs den Reiſeführer hinten im Bücherſchrank aufgeblättert haſt und jetzt dozierend vortrittſt: „Wie es war? Nun, liebe Frau Profeſſor, ich kann nur ſagen: Wohl eine der idylliſch gelegenſten—“ „Sie meinen„idylliſchſt gelegenen“ verbeſſert Dich der Herr Profeſſor,„die Steigerungsform haftet am Eigenſchaftswort, nicht am Zeitwort, lieber Kollege.“ „Dieſer Meinung bin ich nicht. In meinem Reiſeführer heißts auf Seite 93. Und während der Teekeſſel ſummt, unterhaltet Ihr Euch ausge⸗ zeichnet— 5 Von der Stadt am Rhein? Bewahre. Nein, von falſch ge⸗ ſetzten Superlativen in Reiſeführern! Und am Ende der üblichen Beſuchsſtunde laſſen ſich Profeſſor⸗ alſo vernehmen:„Wir ſind uns noch nicht ſchlüſſig, ob wir auch dieſelbe Stadt beſuchen ſollen. Aber da Ihr ſie uns ſo verführeriſch geſchildert habt— was meintet Ihr doch gleich, das dort am ſchönſten wäre?“ „Hm“, ſagſt Du,„es iſt ſo viele⸗ Schöne dort—“ „Darf ich nochmals Tee nachgießen?“ lenkt Deine Gattin ab. „Den Hauptvorzug, meinen wir“, beharren der Herr Profeſſor, „den Sie vorhin ſo lebendig— mein Gedächtnis, wiſſen Sie, für Einzelheiten— „Ja, ſein Gedächtnis läßt ſeit kurzem ſo zu wünſchen übrig, ſagt die Frau Profeſſor,„drei Sachen ſind es, nicht wahr, Konrad, die Du nicht behalten kannſt?“ „Ja, das erſte ſind Namen, das zweite ſind Zahlen, und das dritte— das dritte, das habe ich jetzt 50 wieder vergeſſen“ „Ich weiß es“, läßt ſich auf einmal Euer nabeweiſer Sohn ver⸗ nehmen,„das dritte, wa⸗ der Herr Profeſſor vergißt, ſind Sachen, die gar nicht geſagt worden ſind. Ihr habts von der Stadt über⸗ haupts nix verzählt, weil— weil—— „Nun, weil, mein Junge?“ „Weils Ihr gar nix von ihr wißt.“ „Das iſt denn doch— „Alſo, nacha ſag'!“ fordert die reſpeklloſe kommende Generakion „Dummer Junge: Wohl eine der idylliſch gelegenſten Städte iſt das in 250 Meter Meereshöhe am Fuße eines lieblich bewaldeten—“ „Ui jeegerl, als ob des net auf alle Städt' paſſen tät'!“ Du nimmſt Dich zuſammen. Du ſagſt beherrſcht:„Gut, mein Sohn, und was haſt Du Dir von der Stadt gemerkt?“ „.— i ſag's net“ „Weil Du auch nichts— weil Du nichts weißt.“ „Ui, grad gnug, aber Ihr lacht mich doch bloß aus.“ „Wir lachen Dich nicht aus 85 „Alſo, dadrin ſteht'.“ 10 Er legt ein zerledertes Notizbuch auf den Tiſch, lacht und ver⸗ windet. Vier Köpfe beugen ſich über das Notizbuch. Vier Köpfe leſen: „Rehbraten, den 22. Juni.“ Vier Köpfe ſehen ſich fragend an:„Rehbraten?“ „Ach“, ſagſt Du,„das war in der idylliſch gelegenen Stadt am Fuße des lieblich bewaldeten— „Ja“, unterbricht Dich Deine Gattin,„wo man dieſe ganz wun. dervoll zubereiteten Rehbraten zu bekommen pflegt— weiterleſen! Und ſie leſen weiter:„Da gibts einen ſaugroben Stationsvor⸗ ſtand. Und dabei hat er ein. Loch in ſeiner roten Kappen. Der ſchwarze Adler hat kein Schild am Bahnhof. Aber da iſts am beſten und gar nicht teuer, hat der Dienſtmann mit der roten Naſe geſagt. Der weiß mehr als Bücher. Und eine Geſchichte von die alten Meer⸗ weiber weiß er, die iſt zum Kugeln. Und wenn man in einem Laden nach dem Preis fragt, hat er geſagt, muß man ſagen, mein Vetter iſt hier am Magiſtrat, ſonſt muß man als Fremder doppelt zahlen. Um den Bahnhof rum iſt es furchtbar fad. Und die Denkmäler ſind auch wie alle. Aber gleich hinter der großen Kirche iſt ein großes Tor. Durch das darf man nicht durchgehen, weil es privat iſt. J bin aber doch durch. Ui, da iſt ein Garten! Igel gibts auch drin. Und ganz hinten iſt ein Herr geſeſſen, der hat ſich von einem Diener einen Rehbraten auf den Tiſch ſtellen laſſen. Der Diener hat geſagt: „Mach, daß du hinauskommſt, Schlingel!“ Aber der feine Herr har mich eingeladen. Das hat geſchmeckt! Und dann hat er mich in ſeine Fabrik hinterm Garten geführt. Da macht man lauter Gummibälle. Ich habe alles geſehen. Ich weiß ſetzt ganz genau, wie man Gummi⸗ dälle macht. Wenn unſer Profeſſor doch einen ſolchen Aufſatz gäb nach den Ferien. Aber ich weiß ſchon wenn die Schul wieder angehr, müſſen wir dasſelbe ſchreiben, was mich mein Vater auswendig ler⸗ nen hat laſſen: Wohl eine der idylliſch gelegenſten Städte am Rhein iſt das in 250 Meter Meereshöhe am Fuße eines lieblich bewaldeten Vorbe gelegene... Da iſt ſtinklangweilig. An der Stations wand iſt eine Tafel. Da ſtehts noch genauer. Da ſteht: Meereshöhe über Normalnull 250,3578 Meter. Das hat ſicher unſer Rechenpro⸗ feſſor ausdividiert. Die vierte Dezimalſtelle iſt alſo ein Zehntels⸗ millimeter. Ein Zehntelsmillimeter iſt dreimal dicker als ein Flie⸗ genſchiß. Das iſt doch zum Lachen. Wenn da ein Zug hereindonnert oder wenn der ſaugrobe Stationsvorſtand nieſt, dann ſtimmt die vierte Dezimalſtelle ſchon nicht mehr. Und vor der Stadt iſt eine alte Linde, da hat der Kaiſer Otto immer Gericht gehalten, hat mir der Schäferbartin mit dem weißen Bart erzählt. Und wenn ſich dann herausgeſtellt hat, daß er daneben gehauen hat mit ſeinem Richter ſpruch, dann hat er ein Goldſtück in der Nähe der Linde vergraben. Und er ſoll oft daneben gehauen haben. Und ich habe über zwer Stunden dort herumgegraben. Aber gefunden habe ich nichts Aber da iſt eine alte Frau gekommen mit Brennholz auf einem Karren. Das hat ſie aus dem Wald drüben, aber ohne Erlaubnis, weil ſie den Schein nicht bezahlen kann. Das ſieht man, daß es ihr ſchlecht geht. Und ſie iſt eine Wittfrau und hat ſechs Kinder. Aber ich habe kein Geld gehabt. Da bin ich wieder durch das große Tor zu dem feinen Herrn gegangen. Aber der Diener hat 1 5 er hat im zweiten Stock eine Aufſichtsratsſitzung. Da habe ich g gt, das weiß ich ſchon, und ich muß hinein. Aber da iſt der feine Herr gerade herausgekommen und hat furchtbar gegähnt, wahrſcheinlich, weil er ſich drinnen ſo gemopſt hat. Und da habe ich ihm das von der Witt⸗ frau erzählt. Und er hat ſich die Adreſſe aufgeſchrieben und hat mir auf die Schulter geklopft. Und am Abend hal mich meine Mutter gefragt, wo ich mich ſo lange herumgetrieben hätte. Und mein Vater hat geſagt, in einer fremden Stadt iſt das ein Unfug und ich ſoll im Reiſeführer nochmals alles über die Stadt nachleſen, damit ich mich nicht blamiere, wenn ich zuhauſe darnach gefragt werden. Aber ich weiß ſchon, was ich tu. Ich pfeif auf alle Reiſeführer. Ich mache mir jetzt einen eigenen Reiſeführer von allen Städten, wo wir hin⸗ Ich möcht. Se war nit recht bei ſic(verleicht hot ſe wieder in i kommen, und ich freue mich ſchon, was ich da alles hineinſchreibe d und ich weiß gewiß, das vergeß ich nicht und wenn ich ſtem werde Vier Köpfe, vier erwachſene Köpfe ſehen aus dem zerlederten Jungennotizbuch auf. Auf vier Geſichtern ſteht ein Wunſch. de⸗ dätten wir uns doch in der eigenen Jugend auch ſo einen Reiſeführ ſelbſt geſchrieben! Geiſſesgegenwart Groteske von Ernſt Berghäuſer 4 Wir waren bei der ſechſten Flaſche 21er Moſel, als mein Freu Eberhard ſich räuſperte und folgendermaßen begann: 4 „Geiſtesgegenwart, meine Herren. Geiſtesgegenwart und 997 Gramm Ueberlegung, darauf kommts an! Geſtatten Sie eine klea ſelbſterlebte Geſchichte als Beleg. Neulich bekam einer meiner kannten von ſeiner Frau den Auftraa. die Fenſter zu puzen. 15 auter Ehemann begab er ſich unverdroſſen ans Werk. Schön. er gerade dabei iſt, die Schlafzimmerfenſter von außten abzureiben, feſſelt eine auf der anderen Straßenſeite luſtwandelnde junge Da ſeine Aufmerkſamkeit in erhöhtem Maße. Na ja, er beuat ſich e 4 weiter vor als für ſein Gleichgewicht gut iſt und ſchießt Kobolz na unten. Der Fall war nicht übermäßia ſchlimm.„Geſchieht dir aa recht!“ dachte Meyer. ſo hieß der Verunglückte. und wollte wisde aufſteben. Ja, Eſſig. es geht nicht! Hat der Kerl beim Fallen ſen, anſehnliche Naſe in das Geleiſe der Elektriſchen eingeklemmt. natl lich ſchwillt ſie furchtbar an, und er kommt überhaupt nicht los Albe was auf der Straße war. Meyern ausgenommen freute ſich köniali über das unverhoffte Schauſpiel. Zu der wachſenden Menſchenmenn geſellten ſich zwei Schutzvpoliziſten. Beide notierten zunächſt Meue 5 Namen und Adreſſe. und dann verſuchten ſie mit vereinten Kräfte ihn loszureißen. Ja, Kuchen, er war viel zu ſtabil verankertl die Feuerwehr und die gleichfalls alarmierte Sanitätskolonne in en ten, hatten ſich ſchon an die zwanzig Clektriſche aufgeſtaut, in a Fenſtern lagen die Neugierigen. Hunderte ſtanden in lebhafter batte herum. Aber keiner wußte Rat Die Poliziſten verſicherten daß ſie Meyern, falls er erſt frei wäre, unverzüalich in Haft ne 15 würden, wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes und Verurſachn 110 einer ſtrafbaren Verkehrsſtockung. Mener proteſtierte lebhaft u 75 behtelt ſich ſeinerſeits vor, die Straßenbahnaeſellſchat auf Schonic erſatz zu verklagen, weil ſie ihre gefährlichen Schienenſtränge brer hinreichend geſichert habe. Um zu vermitteln. erbot ſich der Tarche der erſten Tram. mit ſeiner Kutſche ein Stück vor⸗ und Meuers N 7 abzufahren. Das ſcheine ihm die einzige Löſung. Als ſich Mener en rüſtet dagegen verwahrte. wurden die Poliziſten wütend und re nicht allzufreundlich auf ihn ern, er ſei ja ein ekelhafter Dickkopf al überhaupt nicht zufriedenzuſtellen: ihnen täte nur ſeine arme 495 leid. die mit ſolch einem widerſpenſtigen Burſchen aulammenterte müſſe: ihm ſei wohl garnicht bewußt. daß er das Geſetz übere und wenn er nicht bald aufſtände. würde die Behörde ſich veran ſehen, ein Gefängnis rund um ihn herumzubauen. des Soweit waren die Verhältniſſe gediehen, als zufällig ch Weges kam. Mit einem Blick überſah ich die Lage met Die Löſuna war einfachl Ich packte Menern. der noch im ibn auf und mit der Naſe feſtſaß, einfach bei den Beinen und ſchob wie eine Schiebekarre bis zur nächſten Weiche. Schon war er frei⸗ Woblſein, meine Herrenl“ So Sache K* Die Madam Redlich war e armi, brar! Wittfraa mit 43 Kinner, un hot ſich ſo dorch's Lewe durchg ſchlage. ermöge 90 käns mehr'habt, un die klä Filial, die wo ſe noch m ben d0 ihrem Mann iwernumme hot, die hot grad ſo viel eiln)gebroch 90 ſe mit Ach un Krach, un Müh un Not mit ihre Kinner vun der in de Mund ſatt worre is— oft nit emol des.— 1„ Weil die Madam Redlich früher e ang ſeheni Fraa gemeſden un beſſere Däg'ſehe hot, hawwe ihr all die Verwandte,— drochf de ſchäne Schbrüchel: Mer guckt mer nit in den Mage, awer biſſel Krage) ihr abgelegte Kläder un Hüt'ſchenkt, for daß ſe doch arg „ſchtandesgemäß“ doher kumme ſollt. Dodriwer ie⸗ die gut See froh un dankbar geweſt, wann aa die Kläder als ſchun in alle awer liche un unmögliche Farwe„ſchanſchiert“ hawe. Mit de Hüt es ſe immer uf m Kriegsfuß'ſchtanne,— dann die hawe un ˖ nit halte wolle un ſin immer hin und her gerutſcht, un wann ng innewennig noch ſo arg mit Fließbabier ausgeſchtoppt hot. Köpß Wunner, die ganz Verwandtſchaft hot ſo dicke, wohlgenährte 'habt,— un ſie ſo e arm, mager Schbatze⸗G'ſichtel. Kinner So oft jetzt die Madam Redlich Sunndags mit ihre ndlich ſchbaziere gange is, hot ſe Aengſcht ghabt, ob dann ihr Hut o biſſel un recht ſiße dhät,(liwer Himmel— ſe hot ſich halt aa gern emol, gebutzt) un ſo hot ſe alle Aageblick'frogt:„Ach Liewes, gu eicn) ſitzt dann meiln) Hut nit ſbe— oder:„Ach liewi Zeit, m Hut wärd doch nit ſchepp itze.“ r un Die gut arm Fraa is krank worre, un weil ſe ſo wach meh nix zuzuſetze ghabt hot, do hawe ihr Leit gemerkt, daß ſie nit ufkummt. Hert For ihr noch'n kläne Liwesdienſcht zu erweiſe, hawe ſe 5 erelle Parrer rufe loſſe, daß r mit ihr bete, un ſie uf de Himmel Gedact 5) ho 'ſorgt, daß ſe mitſamt ihre Kinner anſchtändig doherkummf der awer dorch Zuredde un Ufrüttle ſchließlich ſo viel gemerkt, daß duß Herr Parrer do is. Do macht ſe nochemol ihr müde, arme Aachert und ſegt mit ihrer letſchte Kraft:„Herr Parrer— ach Gott, Parrer, ſitzt dann meiln) Hut nit ſchepp?“ er. LIna Somm das mechaniſche Sehirn 90 Das Pariſer Patentamt kündigt eine neue Maſchne ag aucht gibt glänzende Verſprechungen. Erfüllt ſie dieſe, dann ſlage ſich niemand mehr mit dem Studium der Mathematik zu 1 Und auch nicht mit mancherlei anderen Wiſſenſchaften: de rſeten, Wundermaſchine würde beinahe das menſchliche Gehirn 8 unde Ein einziger Hebelſchlag zieht, beiſpielsweiſe, in einer fertil, die Quadratwurzel von 0,375. Die Maſchine bringt Dinge. e Be⸗ über die ein geübtes Mathematikergehirn lange und ſchwiern ohne rechnungen anſtellen muß. Sie ſoll auch geſchichtliche Du die Umſchweife angeben: die Entdeckung Perus nach Jahr und burch Erfindung und den Erfinder des Phonographen Alle, fſoche einen Hebelſchlag! Das Weiſeſein würde danach eine ſehr e Sache. 8i¹l Schnupfen entwickelt ſich oft zu einem Hals⸗ und Bronchi katarrh, wenn man nichts dagegen tut. Ma Sie ihm ein ſchnelles Ende mit Forman. Naſe bekommt ſofort Luft; Anſchw. lung, Brennen Kopſſhmerzen und die läſtige Schleimabſonderug hören auf. Forman erhalten Sie in allen Apothe und Drogerien. Verlangen Sie nicht„ein Mi gegen Schnupfen“, ſondern verlangen Sie klar un deutlich„Forman“, eine Doſe für 60 Pfennig, Diensiag, den 10. November 1525 — r erereeee * D n ig⸗ —— Dienstag, den 10. November 1925 7. Seite. Nr. 522 Neue Mannbeimer Zeitung[Abend⸗Rusgabe] Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Berliner Devifen Amim 55 0 Pienoe-ie 16084 109, 26 oll 108.83 169.2 Urüſße utter-736 1740 2.741%% ee Sdnnae 10.05 18.67 5 19,02 12.05 1 5 85.24 85.46 8480 85.11 ggeede 5 80 65 80 8 80.65 es Aladon 104.49 104.75 5 104.07 104.33 Stocde 11.225 21.275 21.228 27.275 Seilngter. 114.22 114.50 5 da'i8 1246 Jiallen. 10.58 10.59 1a882 10802„ ondom 18.59 18.55 2 10 75 1677 0 Aew. Jt 20.85 20s0%. 2053 20.8 ar 44105.0„ 41086 4 4 Schwet 16.84 16.35 5 18.74 10.78 5 50.54 81.04 0 80 85 81.03 5 8 59.80 80.93 5091 8 Nenſtaggeer 1776.780.768 1767 55 Nae er Sangt 200 240˙. 220 20ů Wen abg. 0 9034 926„ 4554 66„ dren 88.12 80,26 4 90.12 30.28 5 uſeitadiez 18,42 13.4 10 1242 12.63 Tudapet.-43.45 745.45 5 Soſa.875——95 2 7875 5858„ Aihen.4.95 4.035 2045 0 2.80.71 55.69.71 5 Srankfurter Wertpaylerbörſe 37. Tendenz: ſehr feſt der Vörsehue a.., 10, Nov.(Drahtb.) Die ſchon geſtern an aße 50 beobachteten Dectegen wurden heute in verſtärktem Kurſe geſetzt, nachdem im Vormittagsverkehr durchweg ſchwächere nahmen nannt worden waren; namentlich die Deckungen per Medio Auslande den breiten Raun ein. Außerdem lagen heute aus dem Kurshef einige beträchtliche Kaufaufträge vor, ſo daß ſich die zbefeſtigung im Verlaufe ziemlich erheblich geſtaltete. ewann dadurch etwas an Lebhaftigkeit, doch war nur Geſchäft g Das ein 84 a detellterbältnismäßig kleiner Kreis an dieſen lebhafteren Umſätzen ligt. ahrtsak war Werte ſeſeren e ausländiſche Crowag 62, U B feſtigu zu da ſehen. 1 tantru 2 etitezahl. geſt na chaſſengen neigten — zur F gleichſ dbewirkten. f winne bis 2 pCt. und mehr. , Intereſſe nicht ſo groß, doch gewannen auch hier einzelne Im übrigen konnten alle Marktgebiete von der timmung etwas profitieren. Deutſche Anleihen und ungariſ 0 Renten waren gut gehalten; nur öſterreichiſche und Wallkammen enten lagen weiter 0 Becker Kohle blieb der reiverkehr. „Benz 26,50, Brown Boveri 54, Entrepriſes 12, ſa 49,25 und Unterfranken 50. Namentlich die Chemie⸗, Elektro⸗ und Schiff⸗ tien waren in ſtarkem Maße gefregt und erzielten Für die Montanwerte Von der Befeſtigung Api 0,400, Serliner Wertpapierböet Elwas beſſer wurd.Nov.(Drahtb.) Die geſtrige Rede Chamberlains der wertvolle Kundgebung für die Entſpannung ſtes npolitiſchen Lage aufgefaßt und hatte eine allgemeine Be⸗ olge, da man auch in wirtſchaftlicher Hinſicht Anlaß glaubte, etwas hoffnungsfreudiger in die Zukunft zu Ausſicht auf das Zuſtandekommen des und die Verhandlungen waren weiter dazu angetan, die Stimmung günſtig zu be⸗ Die Spekulation ſchritt daraufhin zu Deckungen, die bei erkehrs•m Montanmaikte Beſſerungen bis. zu Andere Gruppen der Induſtriepapiere wieſen eſſerungen auf, ſo ſtellten ſich von Kaliwerten um 2 pCt. höher. im Sprengſtoff⸗ Für Farbwerte zeigte ſich ————— Doch wurde dieſ beſſer 7 und auch Elektro⸗Werte wurden meiſt etwas So Felten u. Guilleaume um 1,5 pCt. werten waren Deutſche Wolle bevorzugt und gegen abgeſchwächten Schlußkurs um 2,75 pCt. höher. uder Kaufluſt wurde das Geſchäft ſtiller, und die Kurſe dereinzelt zur Schwäche. Von Mit wunden und die aufſteigende Richtung wenn auch in mäßigem Umfange wieder aufgenommen. Bankaktien hielten ſich ungefähr auf geſtrigem Stande. Von Schiffahrtsaktien beſſerten ſich Hamburger Paketfahrt und Norddeutſcher Lloyd etwas. Deutſche Anleihen wurden wenig umgeſetzt bei kaum veränderten Kurſen. Von ausländiſchen Renten hatten nur ungariſche Werte regeres Geſchäft bei feſten zum Teil etwas ge⸗ beſſerten Kurſen. Das reichlich zu 7,5—9,5 pCt. angebotene Tages⸗ geld gewährte der feſten Stimmung eine weitere Stütze. Das Aulomobil im deutſch⸗-italieniſchen Handelsverkrag Ueber den Inhalt des deutſch⸗italieniſchen Handelsvertrages referierte im handelspolitiſchen Ausſchuß des Reichsverbandes der Deutſchen Induſtrie Direktor Krämer, der an den Verhandlungen als Sachverſtändiger teilgenommen hat. Der allgemeine Eindruck war der, daß der Handelsvertrag geeignet iſt, eine Belebung des Exportes nach Stalien herbezuführen. Auch die Indu⸗ ſtriezweige, auf deren Gebieten zum Teil ſehr weitgehende Kon⸗ zeſſionen an Italien gemacht worden ſind, wie Aukos, Kunſt⸗ ſeide, Hüte und Hanf, haben ſich bereitgefunden, die ihnen auferlegten Opfer im Intereſſe der Durchführung des Vertrages in ſeiner Geſamtheit auf ſich zu nehmen. Einige der wichtigſten Abſchläge des autonomen mußten, ſind folgende: Kunſtſeide allgemein 60„ je Doppelzentner (100 autonomer Zolltarif). Kunſtſeide zweimal gezwirnt 120 1 (160%). Automobile—9 Doppelzentnei 1˙5(250),—12 Doppelzentner 180(250). Bei der Herabſetzung der Zollſätze für Automobile iſt auch zu bemerken, daß dieſe Vergünſtigungen auch der Einfuhr von engliſchen, amerikaniſchen, belgiſchen und öſterreichiſchen Automobilen zugute kommen, da wir mit dieſen Herkunftsländern Meiſtbegünſtigungsverträge haben. Nicht in den Genuß der erniedrigten Zollſätze kommen franzöfiſche Auto⸗ mobile, da wir ja bekanntlich mit Frankreich noch nicht zu vertrag⸗ lichen Abmachungen gekommen ſind. OSüddeutſche.⸗G., Mannheim⸗Waldhof. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, beruft die Geſellſchaft ihre o..⸗V. auf den 27. November ein. Auf der Tagesordnung ſteht u. a. auch die Neuwahl des Aufſichtsrats. Maſchinenbau.⸗G., Balcke in Bochum. Die Meldung, daß die Geſellſchaft mit ihren Aufwertungsanſprüchen gegen⸗ über einer Reichsbehörde erfolgreich geweſen ſei, beſtätigt ſich in vollem Umfang. Es handelt ſich um Lieferungen aus der Inflationszeit an eine beſtimmte Reichsbehörde, für die nunmehr nennenswerte Nachzahlungen geleiſtet worden ſind. ):( Rombacher Hükkenwerke.⸗G., Hannover. Die Gerüchte von einer neuen Zuſammenlegung des Kapitals von:1 oder :1 entbehren, wie der Hannoverſche Kurier von zuverläſſiger Seite erfährt, jeder Grundlage. Eine Zuſammenlegung ſei bisher noch nicht Gegenſtand von Erörterungen geweſen. Es handle ſich um Börſenmanöver, die in der fälſchlichen Annahme begründet zu ſein ſcheinen, daß bei dem Unternehmen, das bekanntlich vor kurzem einen engliſchen Kredit in Höhe von 7 Mill. Re in Anſpruch ge⸗ nommen hat und bei dem die Abſicht beſtehen ſoll, unrentable Werte abzuſtoßen, eine Anpaſſung des Aktienkapitals infolge der verringerten Betriebe ſich als notwendig erweiſen könnte. 2: Um die Verbandsreglung in der Jemenkinduſtrie. Am Frei⸗ tag und Samstag letzter Woche fanden in Berlin Vorbeſprechungen zur Verlängerung des Zement⸗Syndikats für Norddeutſchland ſtatt. Die gemeinſamen Sitzungen werden aller Vorausſicht nach erſt in der nächſten Woche beginnen; bis dahin verhandeln die Intereſſen⸗ ten des ſüddeutſchen Zement⸗Syndikats in Heidel⸗ berg und die des rheiniſch⸗weſtfäliſchen in Bochum. Die Verträge ſelbſt laufen bis zum 31. Dezember 1925. Sollten keine grundſätz⸗ tichen Einigungen erzielt werden, iſt mit einem Proviſorium zu rechnen. Die hauptſächlichſten Schwierigkeiten liegen in der Um⸗ legung der Quoten. —̃̃ͤ———ͤ— Zolltarifes, die im Intereſſe Italiens vorgenommen werden 1. Vom Monkantruſt. Die Verhandlungen zwiſchen den be⸗ teiligten Werken Thyſſen⸗Hamborn, Rhein⸗Elbe⸗Union, Phönix und Rheinſtahl haben in Eſſen in mehrſtündigen Beratungen ihren ungeſtörten Fortgang genommen. Man iſt, wie die Konjunktur⸗ Korreſpondenz erfährt, nunmehr in einer Reihe von bisher ſcharf umſtrittenen Punkten zu befriedigenden Ergebniſſen gekommen. Infolge des umfangreichen Fragenkomplexes ſind jedoch noch Teil⸗ beſprechungen notwendig. Die Fortſetzung der Verhandlungen iſt für kommenden Mittwoch, 11. November in Eſſen geplant. 3. Neuregelung des Tabakwarenverkehrs zwiſchen dem Saar⸗ gebiet und Deutſchland. Obwohl im vorigen Monat die Waren⸗ durchfuhr an der ſaarländiſch⸗deutſchen Grenze freigegeben worden iſt, unterliegt der Tabakwarenverkehr dortſelbſt nach wie vor großen Schwierigkeiten; die Einfuhr von Tabakerzeugniſſen von Deutſchland nach dem Saargebiet unterliegt einer Sperre. Jedoch können jetzt nach einer dem Zigarren⸗ und Zigaretten⸗Spezialiſt (Dresden) zugegangenen amtlichen Meldung ſaarländiſche Inter⸗ eſſenten bei der Regferungskommiſſion des Saargebietes in Saar⸗ brücken einen euva ſtellen. Für den Tabakwaren⸗ verſand von Deutſchland nach dem Saargebiet ſind erforderlich nach der erfolgten Ausfuhrgenehmigung; Anmeldeſchein, Frachtbrief, durch die Handelskammer beglaubigte Rechnung und internationale Zolldeklaration. Die Einfuhr von Tabakerzeugniſſen aus dem Saar⸗ gebiet nach Frankreich iſt nach wie vor verboten. Waren und Märkte 3. Markibericht über Karkoffel⸗Fabrikate. Das Geſchäft hatte, wie wir den Mitteilungen der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſen⸗ ſchaft E. G. m. b.., Berlin, entnehmen, in der abgelaufenen Berichtsſpanne ein überaus ruhiges Gepräge. Die Anfuhr von Kartoffeln hielt an, und die Fabriken ſind in vollem Betriebe. Der ſchlechte Abzug von Ware und die geringe Nachfrage für prompte Lieferung veranlaßte ein weiteres Nachgeben der Preiſe für Fabrikate. Dringender Geldbedarf zwang manche Fabrik zu Abgaben von Kartoffelmehl zu verluſtbringenden Preiſen, öfter beträchtlich unter dem Marktpreiſe liegend.— Das Niveau des Weltmarktpreiſes iſt faſt erreicht. Ein einſetzender Export könnte einen Umſchwung in der Marktlage bringen. :: Bremen, 9. Nov. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 22,00(22,12) Dollarcents. :: Magdeburg, 9. Nov. Jucker prompt innerhalb 10 Tagen 27,00, Liefer. Nov. 26,50—27, Nop.⸗Dez. 26,50—27, Dez. 27—27,50, Jan.⸗März 27—27,50, ſtetig.(Weißzucker einſchließlich Sack und Steuer für 5 Kg. Brutto⸗Netto ab Verladeſtelle Magdeburg und Umgebung bei Mengen von mindeſtens 200 Zenkner.) Sch iffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Zeit vom 31. Oktober bis 6. November 1925 ſind an⸗ gekommen: talwärts 5 leere Schleppkähne und 3 beladene mit 792 Tonnen, bergwärts 1 leerer Dampfer und 18 beladene mit 2843 To., 3 leere Schleppkähne und 98 beladene mit 57 534 To. Abgefahren ſind: talwärts 17 beladene Dampfer mit 1854 Tonnen, 42 leere Schleppkähne und 23 beladene mit 10 890 Tonnen, berg⸗ wärts 1 beladener Dampfer mit 45 Tonnen, 4 leere Schleppkähne und 14 beladene mit 4346 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts angekommen: 24 beladene Schleppkähne mit 2345 Tonnen, bergwärts abgefahren ſind: 4 leere Schleppkähne und 22 beladene mit 1696 Tonnen. Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckereil Dr. Haas, Neue Mannheimer Zeſtung, G. m. d.., Mannheim, E G, 2. Direktion: Ferdinand Heyme. Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantworillch für den politiſchen Teilz Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; füs Kommunalpolitik und Lokales: Nichard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Winy Müller; für Handelsnachtichten und den für Unzeigen: J. Bernhardt. 9. 10. 9. 10 9. 10 9 9. 9. 10. ſuerge 21. Un. Zellt. Berlin 47.——. uckerf B. Wagd 44.63 44 650 Pödun Bergdar T85,8459.87 Nomdach hatten T 20.— 21.75 Schucker d Cs T 62.75 60,½25 Ur S E 2 Ver. deutſch.Delfd—.— 28 70 Bogtl Maſch. S. 163.60. Frankentd. 31, 59.50 Böge 25.10 25 10 Noſizer Braunt 38.— 83.—Segall Suump 32.— 80.— Vſ.ch. Ind. Malnz 41.90 42,60 Bolgt& Haf. St. 59.— 60.50 Heilbronn 47.— 46.50 Ratggeber Wagg 24.25 25.10 Roſider Zucker.— 63.— Slemene Eleln 58, 83— tt! 5—. 5 5 1 44.25 44.50 er 1 189—0 5 ortd 15 105 Siemenss Hals T 78,75 80,50 0*. 3——. ay reptag 2— eingaen ein. Brauntd!. 0 igerswer 75Sinner.-G. 51.50 515, en und Auslandsanlethen in Prozenten. Ber Ultramarinſt 74.— 74.—.J Jellſt. Walbd St. 78.10 79.5 Stuttgart 44.50 40. Ahein. Chamotte.——.— Sachſenwer⸗ 44.— 48.30 Stettiner Bultaß 13,50 15.80 Nhein. Glektrigitd 85,.— 55.—Sächl. Gußſtad—.— 51.—Stoehr Kamman. 1107 110.2 Freiverkehrs⸗Kurſe. Ndein. Masch 31, 31,78 Salzdetfurtd 125,0 127.5 Stoewer Nähm 58, 38.— Stankeſurter Dividenden ⸗Werte. dſh berfeld.Kupfer——. 65 nt——. +. 1 1 728. 5 150 1—13— 18 8 5 Rheinſtahl 753.75 55 25 Hugo Schneiber 35,12 35,37 Teckl. Schi.50 6 9 5 9 5 1 1 Enttebriſes... 12.—18. Möm. Koßtenam—.— 066 Rhenanid Cdem. 77 27 75 Schudert& Sal) 83.80 83.50 Tacher 18˙12 abiſ doditat 80.— 80. D 5 0 179.6 79 75 B liĩ Di id. W 1 Teleph. Berliner 30.5 33. N. Glanzſtoff Et 2800 283.0 Weſt Eiſen Igdr. 41, 47.— Jan Bant 2. 2 Hypotdetend 5„RNheim. Creditdant 79. erliner bidenden⸗Werie. Thale Eif N 5 N„ 77.—„ üeberl. 9 k, 57,— 57.— ale Eiſendütte—.—— et. Harzet Kalt 33,10 33.10 Wicking⸗Cement. 64.— 65.— , 58 e aer. e Wdr Hdb. u.„. Dieent.⸗Geſzüſd 170.7 100,] Südd. 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Laurahütte 34— rwerke 1 amag⸗ uin 26.— 26.— em Griesdeim 8.„ODiamond. Scda C-Alctt.-⸗G.f. Anilinfabr 115,0 117,0 Ba 99.— 8,[[Chem. Hyden 41¹, 41. eeeeeeeee d5g npedn rausport- en. 1 eee 88.— 8 5.——5 128.0 Ghen 5 5 125 117.0 Am 7 9—.— Nrdd.Liogo 74— 73,50 Balnnmo—65.—Alexanderwer„55, ergmann Elektr. 69. 7,„[Chem. Gelſenk. 53.—83, a 2. 05 8585 Bane 398 320 ere⸗ 75 1 848 8380 VBerliner Seſtvernusliche Werte. .Glekt.⸗Geſ. 90, erlin Karier Ind. 69..—Toncord. Spinner. 64, 69. Aeamerge Induſtrie ⸗Aktien. Alf Pertl. Jemens 125,2 120,0] Berliner Maſchd⸗ 47,78.40,80] Haimler Motor. 7025 24.28) Nelchs⸗ und Staatspapiere. 0 Natmpf,Sterng. 82.—82,. I Bab. Anllu. Soda 116,5 118,81 Cem. Lothr. Mez 70.——„ AmmeGleſ.& Co. 58.— 59. Berzellus Bergw.“ 21.— 21,„ Zeſtauer Gas“ 54,64,75 Boldanlelde.25 90.253¼% D. Reichsanl 0,25 0,235 J5% B. Kohlenank.—.—.21 da AunStamm 10¹.⁰ 100,0] Bad. Elektr.. Geſ. 0,28 0,23] Chamotte Anna.—.——. Ammend. Papier 108,5.0] Bing Nürnderg 33,78 33.50 Diſch. Atl. 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Novembei nach Mannheim verpllichtet haben, können wir das heutige hervorragende 5 Progiamm nur 3 Tage spielen. 5855 Nur bis Donnerstag; bed SkNMAHOR vunõ di.TANZERIN 8 Ein Spiel von Treue und Liebe in 6 großen Akten. Nur erste Daisteher! — 2. Die Stadt der Mimonen Em Lebensbild Berlins in 5 großen Akten F. elix, Ger Kater Uia-Wochenschau Nr.8 Eigene inte nation. Fumberich eistaitung 5 Anfang 4 Uhr. Letzte Vorstel- ung 8½ Uhr. Eintritt jederzeit Amtliche Bekanntmachungen Uber das Vermögen der Firma Boelag, Benzin⸗Benzol⸗Oel G. m. b. H. in Mann⸗ heim, B 7, 15 wird heute nachmittag 1 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Zum Kon⸗ kursverwalter wird ernannt: Rechtsanwalt Dr. Reidel Mannheim, N 2, 14. Konkurs⸗ forderungen ſind bis zum 15. Dezember 1925 bei dem Gerichte anzumelden. Zugleich wird zur Beſchlußfaſſung über die Wahl eines definitiven Verwalters, über die Be⸗ ſtellung eines Gläubigerausſchuſſes und ein⸗ tretenden Falles über die in§ 132 der Kon⸗ kursordnung bezeichneten Gegenſtände auf: Donnerstag, den 3. Dezember 1925 vorm. 11 Uhr, ſowie zur Prüfung der angemelde⸗ ten Forderungen auf Donnerstag. den 31. Dezember 1925 vorm. 11 Uhr vor dem Amtsgericht Abt. BG.., II. Stock Zim⸗ mer 113. Termin anberaumt. Allen Per⸗ ſonen welche eine zur Konkursmaſſe gehö⸗ rige Sache im Beſitz haben oder zur Kon⸗ kursmaſſe etwas ſchuldig ſind wird aufge⸗ geben, nichts an den Gemeinſchuldner zu verabfolgen oder zu leiſten, auch die Ver⸗ pflichtung auferlegt von dem Beſitze der Sache und von den Forderungen, für welche ſie aus der Sache abgeſonderte Befriedigung in Anſpruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 15. Dezember 1925 Anzeige zu 5 1 chen. Manuheim, den 7. November 1925. Amtsgericht GB. 5. Amlache Jerskentüchungen der Stabtgemelnde Gebäudeſonderſtener. Wir erſuchen um Zahlung der am 5. No⸗ vember 1925 fällig geweſenen Gebäudeſonderſteuer für Oktober 1925 mit einer letzten Friſt von 3 Tagen. Wer bis zum 12. November 1925 nicht zahlt, hat die geſetzlichen Zuſchläge zu entrichten und die mit hohen Koſten verbundene Zwangs⸗ vollſtreckung zu erwarten. Schalterſtunden von —1 Uhr und von—4 Uhr, Samstags von —12 Uhr. Stadtkaſſe. 51¹ 52 Die Amtsräume des portu- giesischen Konsulats für Baden und die Pfalz befinden sich jetzt Renzstrage 3 Telephon 10643 Telegrammadresse: Portulat cannidada ie Porunzl en Maundein W. G. Kummer, Konsul 10542 OsSdhauburg& Die vornehmste und größte Licht- büdbühne in Mannheim u. Baden ö 85 Nühe Friedrichsbrücke. Nur nodi 3 Iage bis Donnerstag das große Doppelprogramm, das auch der nicht versäumen 25 ber Hann d je Frau der Freund Regie:] M Stahl. Hauptdarsteller: L. Stone, F. Vidor, L. 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Zur Ausübung des Stimmrechts iſt er⸗ forderlich, daß die Aktionäre ihre Aktien ſpäteſtens bis zum 23. November ds. Irs. bei einer der nachfolgenden Stellen deponie⸗ ren bis 5 le Generalverſammlung daſelbſt hinterlegt laſſen: 5 Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft A,G., Bikro der Geſellſcalt, Mannbeim⸗Walbbof, ellſchaft, Mannheim⸗Wa 55 des H..B. Mannheim⸗Waldhof, d. 6. November 1925. * bei einem Notar gemäß 8 2 Plüsch- u. Linoleum Teppiche in allen G·össen und besten Qualiläten mit und ohne Decken empliehlt Iepbidi- und Iinoleum- Haus E 3,9 BRUHLIK E3,9 kin Filmdrama vom Bubikopf in Akten Paent„oddenen Aad, asenranaahren beHamappaon — 2 5 ist die auf dem„Gramola“ oder„Gramonium“ gespielte „Grammophon'-Künstler-Platte Vorspiel jederzeit bereitwilligst ung., rühig., Anden s Ehepaar ſucht möbl. Zimmer mit Kochgelegenh. 00 Manſarde). Frau erwas Hausarbeit 1 5 nehm. Angeb. m. be unter W. T. 71 479066 Fpfach nöbl. Aunt mit Cecbaurage von jg. Ebepaar ge. Angebote m. Preis 9 W. 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