l — Donnerstag, 12. November Neuo denngepreiſe: In Manndeim und Umgedung jret ins Seln oder durch die Poſt monatlich R. M. ohne Japugele Bei eventl. Uenderung der wtriſchaltlicher Nr bälinißße Nachlorderung vorbehalten. Poſtſcheckkonto auptgeſchäftsſtelle E 6. 2. 1 arlsruhe. Laß. Aebenlelen Waldbofſtraße 6. Schwetzinger· zmeralanzelger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwöljmal. Semprech⸗ Amchläſe Nr. 1o41 7542 7948 294d u. 1845 Beiſagen: dport und Opie. Wittag⸗Ausgabe Alannheimer General Anzeiger Aus Zeit und Leben Mannheimer Frauen-Jeitung ⸗ Unterhaltungs-Beilage Aus der Welt der Cechnik Wandorn und Neiſon Preis 10 Pfennig 1925— Nr 325 lannheimer Seitung Anzeigenpreiſe nach Tartz der Borauszaglung pro eimp. Kolonelzeile in Allgem Anzeigen.40 R. M. Reklam. —4N.⸗M Kollettiv- Anzeigen werden döher berechnet Für Anzeigen an deſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung übernommen. Höhere Gewalt, Streits Beiriedsſtörungen ulw. betechtigen zu teinen Erſatz⸗ anſprüchen ſür ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von Anzeigen. Aufträge dulch Fernſprecher ohne Gewähr.— Gerichtsſtand Manndeim. Veſer un Rocht willkommen in Baden!l! de Ein großer Tag iſt heute für unſer Land! Hindenburg, 0 Vater des Vaterlandes, weilt heute in Badens Hauptſtadt. Seit em Vierteljahrhundert, wo er(von 1900—1903) in Karlsruhe nich müsutman: und Kommandeur der 28. Diviſion war, iſt er mehr im Badener Lande geweſen. Was iſt in dieſem Men⸗ deränd alles geſchehen, wie hat die Welt ſeitdem ihr Geſicht uunt ert! Eine Welt voll Glanz und Macht iſt in Trümmer ge⸗ e und eine neue iſt noch nicht wieder aufge⸗ 105 Deutſchlands ſtolzes Kaiſerreich, das ſo feſt del urzelt ſchien, daß nichts es zerſtören konnte, iſt — über Nacht zerſtoben und verweht. Noch ve r nach ſiegreichem Feldzuge im Spiegelſaale zu raiues das erſte deutſche Kaiſerreich erſtand, hat Ron urg als junger Leutnant in der Schlacht von iggrätz ſein Blut fürs Vaterland vergoſſen. Fünf Nen abnte hindurch hat er drei deutſchen Kaiſern Rode gedient. Und als dann in jenen unſeligen mů igte aagen vor ſieben Jahren das lange Zeit ſo da Reich wie ein Kartenhaus zuſammenbrach, Selbſwe er es, der ſich unter faſt übermenſchlicher olt erleugnung ſeinem führerlos gewordenen e opferwillig bis zum àußerſten zur Verfügung Tas e. Sein ganzes Leben war und iſt noch alle miten ingebungsvoller Dienſt am Vaterlande. In⸗ der wilden Stürme, die noch fortgeſetzt das 0 Reichsſchiff hin und her werfen, ſteht wie 92 tiger Fels in toſender Brandung der ge⸗ feſt 5 Ekkehard des deutſchen Volkes dez 5 aufrecht da. Was ihn bei allen Schichten perge alkes ſo hoch in Ehren gebracht und in die ſel 5 eingegraben hat, iſt mehr noch als der Ruhm gröge derilchen Heldentaten ſeine Charakter⸗ Ußg e, die uns alle ehrerbietigſt zu ihm aufblicken zu des neuen Deutſchlands altem m Geiſte. Man ſpricht nur, was wahr iſt, dru 15 t nur der allgemeinen Volksmeinung Aus⸗ des man auf ihn, der nunmehr an der Grenze wen bliſchen Alters angelangt iſt, ein Wort an⸗ amnſel das man ſonſt nur auf nicht mehr unter uns dehen d Erdenpilger weilende Zeitgenoſſen be⸗ kegt. arf:„.. hinter ihm im weſenloſen Scheine uns alle bändigt, das Gemeine“ Feſſin feuf aber beruht die alle Niedertracht in Daranm ſchlagende Charaktergröhe dieſes Mannes? Uilenl daß er ſich all ſein Lebtag lang nicht als nsvalſtrecker irgendeines mehr oder minder eeſuhn Teils des deutſchen Volkes, als Parteimann, iut vo Und betätigt hat, ſondern bei allem. was er dent unterließ, ſtets das Wohl des ganzen chen Volkes im Auge hatte. Deshalb er. der„Monarchiſt“ heute in ſelbſtloſer Hin ⸗ ihm der demokratiſchen Republik. Und deshalb hat er zur ſozialdemokratiſchen Partei gehörende ichspräſident Ebert bereits im Mai 1919 Musgeſpranlöſchlichen Dank des deutſchen Volkes“ Wagsles den, deshalb halten ihn, von den hoff⸗ bien in Verhetzten zu ſchweigen, heute auch diejenigen grozen Par⸗ eis xen hohen Ehren, die im Frühlahr dieſes Jahres ſeline Aufſtellung brich ntſchaftskandidat aufs heftigſte bekämpften. Und deshalb dez z man heute auch überall im Ausland, wo man die Wahl dem Fedmarſchals zum deulſchen Reichspröſſdenten zunächſt mit nur Hrößten Mißtrauen und wüſten Beſchimpfungen verfolgt hatte, och mit Achtung und Ehrerbietung von Himdenburg. —TPb'Tbr⁰·mꝛ.. der Reichspräſident in Stuttgart glei Reichspräſident von Hindenburg iſt am Mittwoch in Be⸗ de tung des Geſandlen 2 Berlin Dr. Bosler, Aindent sſekretärs Meißner und des Adjutanten Maſor von daatspräſ in Stuttgart eingetroffen. Zum Empfang hatten ſich ſident Bazille, Innenminiſter Bolz, Landtagspräſident eſes Generalleutnant Haße, der Kommandeur des 5. Wehr⸗ Präſide mit Oberbürgermeiſter Dr. Lautenſchlager eingefunden. Der ren War von Hindenburg fuhr mit dem Staatepräſſdenten im offe⸗ von nach dem Neuen Schloß am Bahnhof, in den Straßen Rach 5 er Kopf an Kopf ſtehenden Bevölkerung begeiſtert begrüßt. mern 5 0 kurzen Aufenthalt in den für ihn bereit geſlellten Zim⸗ cfolgte eine Rundfahrt durch die Stadt, bei der Bevölterung darbra uljugend dem Reichspräſidenten erneut ſtürmiſche Ovationen rg ip., Am Schloß Reitenſtein angelangt, begab ſich Hinden⸗ Reafn den großen Empfangsſaal, wo ihm die Mitglieder der Anzahl das Landtagspräſidium, die Fraktionsführer und eine höherer Beamten vorgeſtellt wurden. kr banp der begab ſich der Reichspräſident in das Rathaus, wo der kleinen Tochter des Oberbürgermeiſters mit einem Ge⸗ Wäre es unter dieſen Umſtänden nicht ein Verbrechen am deut⸗ ſchen Volke, wenn Parteileute unter uns verſuchen wollten, den turmhoch über allem Parteikampf ſtehenden Nationalheros in den widrigen Tagesſtreit der politiſchen Meinungen hineinzuziehen? Würde man ihm damit nicht die Kraft nehmen, die uns während und nach dem Weltkriege vom ſicheren Untergang gerettet hat und von deren Auswirkungen wir noch ſtändig zehren? Leider gibt es unter uns ſolche Verblendete, die ſich gerade dieſer Tage, we Hinden⸗ burg durch Süddeutſchlands Gaue reiſt, zu dem Verſuch auserſehen haben, den Reichspräſidenten in den Strudel der Parteikämpfe herabzuzerren. In Württembergs Hauptſtadt, wo Hindenburg am geſtrigen Mittwoch weilte, haben es die„Bereinigten Vaterländiſchen Verbände Württembergs und Hohenzollerns“ fertig gebracht, dem Reichspräſidenten eine Erklärung zu übermitteln, in der es u. a. heißt:„An Ew. Exzellenz als den Befreier Oſtpreußens richten die Vereinigten Vaterländiſchen Verbände Württembergs und Hohen⸗ zollerns die beſorgte Bitte, dem Vertrag von Locarno unter teinen Umſtänden die verfaſſungsmäßige Zuſtimmung zu erteilen. Die Unterzeichnung der Locarnoer Verträge unter der Reichspräſi⸗ dentſchaft von Ew. Exzellenz müßte als eine Umkehrung aller Zuſicherungen empfunden werden. welche dem deutſchen Volk aus Anlaß Ihrer Wahl gemacht worden ſind. Auf Ew. Exzel⸗ lenz als den über alles verehrten Paladin des deutſchen Volkes ſetzen Millionen und Abermillionen Deutſche die Hoffnung, daß die mit Ihrer Wahl zum Reichspräſidenten erwartete Abk hrvonder unheilvollen Führung der deutſchen Außenpolitik der Nachkriegsjahre endlich zum Segen von Reich und Volk vollzogen wird.“ Liegt in der Tonart ſolcher Kundgebung nicht eine unerträgliche Ueberhebung? Muß Hindenburg, der Deutſcheſte aller Deutſchen. ſich durch ſolche kaum verhüllte Vorwürfe, durch ſolch an⸗ maßende Erinnerung an Verſprechungen, die nie ge⸗ macht ſind und nie gemacht werden konnten. nicht tief verletzt fühlen? Muß er es nicht als eine be⸗ wußte Kränkung empfinden, wenn von ihm, der be⸗ kanntlich die vom jetzigen Reichskanzler und Außen⸗ miniſter in Locarno getroffenen Abmachungen aus⸗ drücklich gebilligt hat. jetzt von„Vaterländiſchen Ver⸗ bänden“ die„Abkehr von der unheilvollen Führung der deutſchen Außenpolitik“ geforderr wird? Muß Hindenburg den Schlag, der von dieſen die ein⸗ zig wahre nationale Geſinnung anſcheinend in Erb⸗ pacht genommenen Verbänden, ſeiner von ihm be⸗ ſtätigten und im Amte gehaltenen Reichsregierung verſetzt wird, nicht aufs ſchmerzlichſte mitempfinden? Ungeachtet aller berechtigten Empörung über den taktloſen Vorſtoß der„Vaterländiſchen“ in Würt⸗ temberg, zweifeln wir indes keinen Augenblick, daß Hindenburg über ſolche taktloſen Verſuche mit jener Würde und geiſtigen Ueberlegenheit hinwegzugehen wiſſen wird, die ihn vor allem auszeichne. Er iſt kein Politiker im eigentlichen Sinne des Wortes, will auch keiner ſein. Doch er iſt das leuchtende Vorbild aller Deutſchen, iſt eine Perſönlichkeit im Goetheſchen Sinne des Wortes, iſt ein Charakter und ein edler Menſch. Und„der edle Menſch in ſeinem dunken Drange iſt ſich des rechten Weges ſtets be⸗ wußt“. Gibt er, des deutſchen Volkes guter Geiſt. nicht dem Ausdruck, was den Beſten unter uns ſchwer auf der deutſchen Seele laſtet, legt er nicht den Finger in die freſſende Wunde. an der wir uns noch zu ver⸗ bluten fürchten müſſen, wenn er geſtern in Stutt⸗ gart in den Tageskampf der Parteien die Mahnung hereinrie:„Mehr Geſchloſſenheit in den großen lebenswichtigen Entſcheidun⸗ gen, mehr gegenſeitiges Vertrauen der verſchiedenen Schichten uſeres Volkes zueinander, iſt uns bitter nötig. Nicht Klaſſen und Stände. nicht Parteien und Gruppen in gegenſeitiger Abſchließung und Befeh⸗ dung, ſondern Gemeinſchaftsgefühl und der Geiſt dienender und opfernder Vaterlandsliebe ſind der Boden, auf dem allein wir eine beſſere Zukunft aufbauen können.“ Nicht beſſer können wir Hindenburg am heutigen Ehrentage des Bädener Landes ehren, keinen ſchöneren Willkomm können wir ihm bieten, als wenn wir geloben, im Geiſte deutſcher Brüder⸗ lichkeit danach zu ſtreben, unſeres großen Führers würdig zu werden. Im feſten Glauben an die Verheißung:„Wer immer ſtre⸗ bend ſich bemügt, den können wir erlöſenl“ H. A. M. 1 begrüßt wurde und ihm eine Schar Mädchen in ſchwäbiſcher 892 Blumen überreichte. Die Begrüßungsworte des Oberbürger⸗ meiſters Dr. Lautenſchlager erwiderte der Reichspräſident, der trotz der Anſtrengungen des Tages recht friſch ausſah, ebenſo herzlich, wobei er betonte, daß ihm der Beſuch beim ſchwäbiſchen Volk, deſſen Kinder einſt die Reichsſturmfahne vorantrugen, eine beſondere Freude gewähre. Den ihm vom Oberbürgermeiſter zum Ehrentrunt kredenzten Goldpokal nahm er mit den Worten entgegen:„Den kann ich aber nicht austrinken,“ eine Bemerkung, die allgemeine Heiterkeit auslöſte. Der Reichspräſident trug ſich ſodann in das Goldene Buch der Stadt Stuttgart ein und unterhielt ſich mit einer Reihe ihm vorgeſtellter Perſonen, derunter auch mit einigen Mit⸗ gliedern der Stadtgarde, deren phantaſievolle Uniformen ſein be⸗ ſonderes Intereſſe erweckten. Den Abſchluß der Empfangsfeierlichkeiten om Vormittag bil⸗ dete eine Fahrt, die über die Höhen der Stadt nach Schloß Soli⸗ tude führte, und anſchließend daran ein Frühſtück im engeren Kreiſe bei dem württembergiſchen Staatspräſidenten. Bei dem Frühſtück hielt der württembergiſche Staatspräſidenk Bazille an den Reichspräſidenten folgende Anſprache: Hochverehrter Herr Reichspräſident! Ich heiße Sie herzlich willkommen in Württemberg. Die Kunde Ihres Beſuches hat das württembergiſche Volk freudig erregt. Es begrüßt Eure Exzellenz heute als den Mann, in dem ſeine große Vergangenheit, ſeine ſor⸗ genvolle Gegenwart und ſeine Hoffnung auf die Zukunft verkörpert ſind. Es dankt Ihnen in dieſen Tagen, wo das Reichsſchiff wieder im Sturme der Zeit ſchwankt, von neuem für das große vater⸗ ländiſche Opfer, das Sie durch Uebernahme der Führung auf ſich genommen haben. In der beklagenswerten Zerriſſenhen des deut⸗ ſchen Volkes verkörpern Sie, Herr Reichspräſident, allein ſeine Ein⸗ heit. Für Sie gibt es keine Parteien ſondern nur ein deutſches Volk. Mit Ihnen, Herr Reichspräſident. beſeelt uns alle der glühende Wunſch daß es Ihnen beſchieden ſein möge, in Macht und Würde der Gegenwart den Weg zu finden, der das deutſche 15 5 nach ſo vielen Irrungen zur Einigteit und damit zum Heile ührt. Dder Reichspräſident erwiderte: „Herr Staatspräſident! Ich danke Ihnen für den Willkommens⸗ gruß, den Sie mir namens des württembergiſchen Volkes dar⸗ brachten, und für den Wunſch, den Sie dieſem Gruße anſchloſſen, Mit Ihnen empfinde auch ich täglich mit Sorgen die Spal⸗ 2. Seite. Nr. 525 Neue Mannhe mer Zeitung(Mittag⸗Nusgabe) Donnerstag, den 12. November 1925 tung und Zerriſſenheit, die ſich immer wieder in allen politiſchen Fragen trennend und hemmend in unſerem Volke auf⸗ tun. Mehr Geſchloſſenheit in den großen lebenswichtigen Entſcheidungen, mehr gegenſeitige.s Vertrauen der verſchiedenen Schichten unſeres Volkes zueinander iſt uns bitter nötig. Nicht Klaſſen und Stände, nicht Parteien und Gruppen, nicht gegenſeitige Abſchließung und Befehdung, ſondern Gemeinſchaftsgefühl und der Geiſt dienender und opfernder Vaterlandsliebe ſind der Boden, auf dem allein wir eine beſſere Zukunft aufbauen können. Der Ce⸗ danke der Juſammengehörigkeit aller Deutſchen, der Wur ſch nach eimem einheitlichen Reich hat gerade in Württemberg von jeher feſte Wurzeln gehabt. Das Schwabenland hat in politiſcher, wirt⸗ ſchaftlicher und kultureller Hinſicht viel dazu beizetragen, daß aus den Träumen und Hoffnungen vor nunmehr bald 55 Jahren Wirk⸗ lichkeit wurde und das Reich erſtand, das zu erhalten und wieder aufzubauen unſere und der künftigen Generationen Pflicht und Auf⸗ gabe ſein muß. Aus der Vergangenheit darf ich die feſte Gewiß⸗ heit entnehmen, daß Württemberg auch in Zukunft ein Hort des Reichsgedankens ſein wird, beſeelt von der Ueberzeu⸗ gung, daß nur in einem ſtarken Reich das Schwabenlard ſeiner geſchichtlich gegebenen Eigenart leben kann. Auf das Gedeihen, auf die glückliche Zukunft Württembergs und ſeiner Bewohner erhebe ich mein Glas. Württemberg hurra, hurra, hurral“ 1* Nachmittags ſtattete von Hindenburg gegen 5 Ühr dem Stutt⸗ garter Wehrkreiskommando, das Generalleutnant Haſſe Unterſteht, einen Beſuch ab und nahm in Anweſenheit zahlreicher höherer Reichswehroffiziere den Tee ein. Um 8 Uhr fand im Neuen Schloß ein Abendeſſen in engerem Kreiſe ſtatt. Den Abſchluß des Stuttgarter Beſuches des Reichspräſidenten bildete am Mitt⸗ woch ein von 7 Muſikkorps der Reichswehr ausgeführter Zapfen⸗ ſtreich im Hofe des Neuen Schloſſes. Als Hindenburg mit dem Staatspräſidenten Bazille und ſeinem Gefolge auf dem Balkon des Schloſſes erſchien, brach die Menge in Hochrufe aus, die ſich immer wiederholten. Der Reichspräſident richtete vom Balkon des Schloſſes aus einige Worte an die Menge. Er mahnte zur Einigkeit und brachte ein Hoch auf das deutſche Vaterland aus. Nach dem Zapfenſtreich wurde im Schloß noch ein Empfang von Vertretern der Behörden und prominenter Perſönlichkeiten aus dem Wirtſchaftsleben abgehalten. Rarlsruhe in Erwarlung hindenburgs Wie bekannt, trifft der Reichspräſident am heutigen Donnerstag um 11.07 Uhr vormittags zum Beſuche der badiſchen Reglerung am Bahnhof in Karlsruhe ein. Die Landeshauptſtadt hat inzwiſchen ein feſtliches Gewand angelegt und überall flattern die Fahnen von den Maſten. Auch die Privathäuſer tragen feſtlichen Schmuck zum Empfang des Ehrenbürgers der Stadt Karlsruhe, der übrigens am Portale des Rathauſes außer vom Oberbürgermeiſter vom dienſt⸗ älteſten Stadtrat, dem ſozialdemokratiſchen Stadtrat Heck und dem Obmann des Stadtverordnetenvorſtandes, dem ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Rothweiler begrüßt werden wird. Die deutſche Antwort auf die entwaffnungsnote V Paris, 11. Nov.(Von unſ. Pariſer 5 705 Zu der heute vom deutſchen Botſchafter v. Höſch im Auswärtigen Ausſchuß über⸗ gebenen Antwort auf die Entwaffnungsnote der Botſchafterkonferenz wird heute abend von Diplomaten des Quai d Orſay mitgeteilt: Der erſte Eindruck, den die deutſche Antwortnote hervorgerufen habe, ſei als ein vorwiegend günſtiger zu bezeichnen. Es wird erklärt, daß die deutſche Note eine Grundlage zu praktiſchen und 7 durch⸗ zuführenden Unterhandlungen biete. Aus der deutſchen Note ſei der Wunſch zu erkennen, daß die vor der Räumung Kölns noch zu regelnden Reſtfragen in ſchnellem Tempo bereinigt werden könnten. Auslanòsrundſchan 7 Schuldenverhandlungen Griechenlands mit Amerika. Der griechiſchecceſandte in Waſhington hat von ſeiner Regierung den Auftrag erhalten, bezüglich der Rückzahlung der griechiſchen Kriegs⸗ ſchulden mit den Vereinigten Staaten in Verhandlungen zu treten. * Aushebung einer kommuniſtiſchen Geheimdruckerei in Riga. Im Zuſammenhang mit der aus Anlaß des Jahrestages der Ver⸗ kündung der Sowjetrepublik verſtärkten kommuniſtiſchen Agitation hat die politiſche Polizei in Riga eine umfangreiche kommuniſtiſche Geheimdruckerei ausgehoben und deren Perſonal in Haft ge⸗ nommen. Ein Gegenſtand des Aergers. Die Helme der polniſchen Polizei erregen bei der chauviniſtiſchen„Gazeta Poranna War⸗ ſgawska“ Aergernis; denn dieſe Helme ſind— in Berlin her · ſtellt. Das Blatt behauptet, polniſche Handwerker könnten. elme nicht nur ebenſo gut, ſondern noch beſſer herſtellen. Die polniſche Polizei ſcheint anderer Meinung geweſen zu ſein. Ein polniſch⸗ſchwebiſches„Locarno“. Der ſchwediſche Miniſter des Aeußern, Unden, und der polniſche Geſandte in Stockholm haben ein polniſch⸗ſchwediſches Schiedsgerichtsabkommen unter⸗ i 55 et. Die belgiſchen Provinzlalratswahlen. Nach den letzten be⸗ kannt gewordenen Ergebniſſen der belgiſchen Provinzialratswahlen haben die Sozialiſten im ganzen Lande einen Gewinn von 72 Sitzen und die Kommuniſten einen Gewinn von 5 Sitzen zu ver⸗ zeichnen. Die Katholiken dagegen verlieren 9 und die Liberalen 24 Sitze. Letzte Meldungen Furchtbares Exploſionsunglück — Berlin, 12. Nopbr. In der in der früheren Provinz Poſen gelegenen Stadt Liſſa ereignete ſich ein ſchweres Exploſionsunglück. Auf dem Wochenmarkt explodierten vor einer Tanfſtelle beim Ab⸗ laden mehrere Benzintanks. Auf dem dicht gefüllten Platz wurden furchtbare Verheerungen angerichtet. Bisher wurden 5 Tote und eine große Anzahl Schwerverletzter feſtgeſtellt. Durch die nach⸗ — 85 Panik wurden außerdem zahlreiche Perſonen im Gedränge verletzt. 8 Jahre Juchthaus für den Separatiſten Freitag — Berlin. 12. Nov. Der Separatiſtenführer Erich Freitag. der den 171ährigen Peter Staffel aus Hühnerbera bei Limbura vorſätzlich niedergeſchoſſen hatte, wurde vom Schwurgericht II wegen Totſchlaas zu 8 Jahren Zuchthaus und 7 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Ueber den Verlauf der Sitzung wird bekannt: Nach der Verneh⸗ muna des rheinländiſchen Zeugen brach der Angeklaate Freitag zu⸗ ſammen und legte ein Geſtändnis ab. Er ſei mit einigen Komplizen auf einem Laſtauto auf der Chauſſee nach Limbura geweſen. Plötzlich ſelen vor dem Auto einige Geſtalten aufgetaucht auf die er ſofort ſein Gewehr angelegt habe. Nach dem ſeparatiſtiſchen Aufſtand ſei er nach Berlin zurückgekehrt.— Der Staatsanwalt hatte gegen ihn eine Zuchthausſtrafe von 14 Jahren beantraat. Zuſammenſtöße zwiſchen Studenkten in Wien — Wien, 12. Novbr. In der Univerſität in Wien kam es geſtern zu ſchweren Zuſammenſtößen zwiſchen deutſchvölkiſchen far⸗ bentragenden Studenten und anderen farbentragenden Studenten. Bei der Rektoratsübergabe ſuchten die Chargierten der einen Gruppe in den Ffeſtſaal einzudringen, wurden aber von den Chargierten der Völkiſchen zurückgedrängt, wobei es zu Schlägereien kam. Hierauf unterſagte der Rektor die Teilnahme aller farbentragenden Studen⸗ ten an der Feſerlichkeit. Der Keichskanzler über Locarno Eine bedeuiſame Rundgebung Der Reichskanzler hielt in Berlin am Mittwoch abend im Verein deutſcher Kaufleute und Induſtrieller eine Anſprache, in der er u. a. ausführte: Ich erwarte, daß wir in wenigen Tagen klarer ſehen werden über die ſogenannten Rückwirkungen oder richtiger über den⸗ jenigen Teil der Rückwirkungen, der alsbald eintreten ſoll. Nähere⸗ mitteilen über den vorausſechtlichen Inhalt dieſer Rückwirkungen kann ich heute noch nicht. Was in der Oeffentlichkeit darüber ver⸗ breitet wird, iſt teils falſch, teils teils ſchief. Ich kann nur wiederholen, was die Regierung ſeit dem Abſchluß der Ver⸗ handlungen von Locarno von allem Anfang an immer wieder ge⸗ ſagt hat, daß eine endgültige Stellungnahme zum Vertragswerk von Locarno erſt angeſichts des geſamten Tatbeſtandes möglich iſt. Erſt angeſichts dieſes Geſamttatbeſtandes wird man dann auch die innerpolitiſchen Entſchließungen faſſen können, die durch den Austritt der Deutſchnationalen aus der Regierung erforderlich ge⸗ worden ſind. Ich begrüße es, daß ſchließlich doch das Verhalten der deutſchen Parteien in der Zwiſchenzeit ſo geweſen iſt, daß die Regierung in ihrer ſetzigen Geſtalt ſich mit aller erforderlichen Auf⸗ merkſamkeit den außenpolitiſchen Fragen hat widmen kön⸗ nen. Dieſe Feſtſtellung iſt auch die Antwort auf die zunächſt nach dem Austritt der Deutſchnationalen in größerem Umfange auf⸗ getauchten Behauptung, die Reichsregierung, insbeſondere der Reichskanzler, vernachläſſigten die Pflicht der Führung. Die Füh⸗ rung konnte eben nur dahin gehen, alle innerpolitiſchen Fragen der großen außenpolitiſchen Aufgabe unterzuordnen. Die Reichsregierung hat ſich in der Zwiſchenzeit, abgeſehen von den laufenden und einigen beſonderen Angelegenheiten neben der außenpolitiſchen Frage nur noch mit der großen Aufgabe der Preisbeeinfluſſung befaßt. Ungeachtet der Behauptung, daß die Einführung der Zölle eine Verteuerung auf der ganzen Linie zur Folge haben müßte, ſind umgekehrt die Preiſe ſeit dem Einſetzen der Regierungsmaßnahmen zum Stillſtand gebracht, ja ſogar um einen kleinen Betrag gewichen. Noch immer iſt die Spanne zwiſchen dem, was der Erzeuger bekommt, und dem, was der Verbraucher bezahlt, in vielen Fällen untragbar groß. Der Vertrag von Verſailles hatte ſowohl in wirt⸗ ſchaftlicher wie in politiſcher Hinſicht einen Zuſtand geſchaffen, der in immer ſteigendem Maße ſeine eigene Unmöglichkeit darlegte. Nachdem in London, vom Dawesplan ausgehend, eine Regelung ge⸗ funden war, die den Ausgangspunkt für eine wirtſchaftliche Neu⸗ entwicklung bildet, mußte auch in politiſcher Beziehung die Grund⸗ lage für den Wiederaufbau geſchaffen werden. Daß Deutſchland hierzu von ſich aus die richtunggebende Anregung gegeben hat und daß die anderen Staaten dieſer Anregung gefolgt ſind, iſt für mich ein Zeichen der erſtarkenden politiſchen Kraft unſeres Vaterlandes. Ohne ein gewiſſes Kraftgefühl kann man überhaupt zum Vertragswerk von Locarno die richtige Stellung nicht finden. Ich halte es darum auch für alles, was ſich bis ſetzt entwickeln ſoll, ausſchließlich unter dem Vorzeichen unſerer wirtſchaftlichen Notlage zu ſehen. Gewiß haben wir alle Ver⸗ anlaſſung, auch hinſichtlich unſerer Wirtſchaftslage den großen Schwierigkeiten, vor denen wir ſtehen, mit ruhigem Ernſt ins Auge zu blicken. Sicher iſt auch richtig, daß ohne eine wirkliche Be⸗ friedung Europas die deutſche Wirtſchaft ſich nicht dauerhaft er⸗ holen wird und daß es ohne wirtſchaftliche Grundlagen keine Politik gibt. Ueber ſolche Gedankengänge darf das eigentlich politiſche des Vertragswerkes von Locarno aber nicht überſehen werden. Wenn im Ausland vielfach geſagt worden iſt, es könne zwiſchen den ſo⸗ genannten Rückwirkungen und dem Vertrag von Locarno kein Kauf⸗ geſchäft gemacht werden, ſo iſt darauf zu erwidern, daß auch das deutſche Volk eine ſolche Verbindung auf das nachdrücklichſte ablehnt. Gerade die Rheinlän der ſelbſt haben mit vaterländiſcher Tapfer⸗ keit immer wieder betont, es dürfen nicht, um ihnen eine Erleich⸗ terung zu verſchaffen, irgendwelche Geſamtnachteile für Deutſchland Übernommen werden. Dieſer Standpunkt iſt nicht nur mutig, ſondern auch von hoher Warte aus einzig richtig, weil die Rheinlande ein glückhaftes Geſchick ja nur in einem geſunden Deutſchland haben kön⸗ nen. Gleichwohl kann das deutſche Volk zu einer inneren und äuße⸗ ren Zuſtimmung zum Vertragswerk von Locarno ſicherlich nur ge⸗ bracht werden, wenn es die Auswirkungen von Locarno in un⸗ mittelbarer Anſchauung am Rheinland erlebt. Andernfalls wird jener tiefe Argwohn gegen alles, was politiſcher Vertrag heißt, nicht überwunden werden, ſener Argwohn, der ſeine Wurzeln aus den Erfahrungen mit dem Vertrag von Verſailles und der Aus⸗ legung dieſes Vertrages durch einige der Siegerſtaaten des Weltkrie⸗ ges gezogen hat. Wenn ich ſomit in voller Uebereinſtimmung mlit den Regierungen der anderen Länder jedes Verhältnis von Leiſtung und Gegenleiſtung zwiſchen den Verträgen von Locarno und den Rück⸗ wirkungen, ſelbſtverſtündlich auch mit der nach ganz anderen Ge⸗ ſichtspunkten zu beurteilenden Räumung der Kölner Zone ablehne, ſo iſt es meine Aufgabe, nun nochmals auf das Werk von Locarno ſelbſi hünzuwelſen Die Auffaſſung der Regierung über die einzelnen in Deutſchland kritiſterten Punkte iſt ſo oft, und jüngſt noch mit ſo überzeugenden Gründen dargelegt worden, daß ich von einer Wiederholung an dieſer Stelle abſehe. Selbſtverſtändlich wird vor dem Reichstag alles poli⸗ tiſch erforderliche geſagt werden, beſonders auch über die mit dem Eintritt in den Völkerbund zuſammenhängenden Fragen. Der Vertrag von Locarno ſtellt keine Option zwiſchen dem Weſten und Oſten dar. Eine ſolche Option wäre in Deutſchlands geographiſcher, wirtſchaftlicher und politiſcher Lage nicht nur ein Ver⸗ brechen, ſondern ſchlimmer als das, eine Dummheit. Wohl aber ent⸗ hält der Vertrag von Locarno eine Option des deutſchen Volkes für den Frieden. Eine ſolche Option bedeutet den feſten Entſchluß, mit aller Kraft für die allgemeine Abrüſtung einzutreten, die, und zwar im Einklang mit dem Verſailler Vertrag als unerläßliche Ergänzung der deutſchen Abrüſtung anzuſehen iſt. Der dritte Leit⸗ gedanke iſt der, daß der Vertrag von Locarno eine Option zugunſten poſitiven Handelns in den großen internationalen Fragen enthält. England und Otalien müſſen jedem Land, das entgegen dem Verbot von Gewaltakten angegriffen wird, mit ihren Machtmitteln zu Hilfe kommen. An den Worten dieſer Vereinbarung mit der Vegründung Kritik zu üben, daß die engliſche und italieniſche Garantiepflicht im Ernſtfalle nicht verwirklicht werden würde, halte ich für verfehlt. Auch der mächtigſte Staat wird ſich künftig nicht leichthin über feierliche Verpflichtungen einfach hinwegſetzen. Der Politik der Diktate und Ultimate, wird nunmehr der Boden entzogen, denn alle Meinungs⸗ verſchiedenheiten über die Auslegung dieſer Verträge und ebenſo über die Auslegung des Rheinlandabkommens werden künftig dem Schieds⸗ gericht unterſtell.. Was den Oſten betrifft, ſo entſpricht es den oft bekannt gegebenen Grundſätzen unſerer Politik, daß für uns M im Oſten eine gleichartige auf die Grenzen abgeſtellte Regelung nicht möglich war. Aber auch für den Oſten iſt eine wertvolle Grundlage für eine gedeihliche Geſtaltung der Verhältniſſe geſchaffen durch Schiedsvertrüge, wonach Rechtsſtreitigkeiten durch bindende Schieds⸗ gerichtsurteile erledigt und politiſche Intereſſenzwiſte in einem Aus⸗ gleichsverfahren ohne endgültige Bindung behandelt werden ſoll. Gleichzeitig ſind die Bündniſſe Frankreichs mit Polen und der Tſchechoſlowakei, Tatſachen, die nun einmal beſtehen, in Locarno auf eine eindeutige Grundlage geſtellt worden, die durch ihre Einglie⸗ derung in das Syſtem des Völkerbundes und die Abmachungen des Weſtpaktes nunmehr zweifellos eine Verbeſſerung der bisherlgen Lage darſtellt. Das Vertragswerk von Locarno bedeutet ſomit, daß durch ſeinen Abſchluß Deutſchland um ſeines eigenen Nußzen⸗ willen, aber zum Segen der Menſchheit, mit freiem Willen und be wußt ſeine Politik wieder einſetzt in die Gem ene ſchaftsarbeit der Völker. Daß die Zeit reif iſt, dafür ſprich ſtark der Umſtand, daß die Außenminiſter Frankreichs, Englands un Belgiens in Locarno und ſeither ſich mit weitblickenden Ausführan gen für dieſe Gemeinſchaftsarbeit ausgeſprochen und dabei die Zu ſtimmung ihrer Länder und weiteſte Billigung der übrigen Welt ge' funden haben. Wie ich nach wie vor auf das beſtimmteſte erhoffe, wird das deutſche Volk einen weiteren Bewels durch Maßnahmen er⸗ halten, die alsbald auf dem Gebiet der Rückwirkungen erfolgen ſollen. Nehme ich ſomit an, daß die geſetzgebenden Körperſchaften in kurzer Zeit vor der endgültigen Entſcheidung ſtehen werden, ſo muß ich mit dem deutſchen Volke wünſchen, daß die Zuſtimmung 7 Vertrage von Locarno ſich auf möglichſt breiter Grundlage vollzieht. das Berliner Echo der Kanzlerrede UZJ Berlin, 12. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Die geſtriſſe Rede des Kanzlers über Locarno findet in der deutſchen Preſſe einen ziemlich unfreundlichen Empfang. Der„Tag“ meint 1 werfend:„Herr Luther hätte in ſeinen politiſchen Pointen teine glücklichen Tag gehabt und keinerlei beweiskräftige Argumente gebracht.“ Die„Kreuzztg.“ höhnt:„Locarno ſei, wie man 0 auffaſſe“. Der„Lokalanzeiger“ iſt ſogar ſo unhöflich, bo den„phraſenhaften Elementen“ in der Kanzlerrede zu ſpre Aber auch der„Vorwärts“ iſt mit Herrn Dr. Luther nicht 1 ſrieden. Er ſagt:„Die Rede des Kanzlers hat die Eigentümüchtee dort abzubrechen, wo ſie erſt anfängt, intereſſant zu werden.. Bemerkung des Kanzlers, daß der Vertrag auch ohne die„Rü 5 wirkungen“ einen Vorteil für Deutſchland bedeute, veranlaßt 15 ſozialdemokratiſche Zentralorgan zu der Erklärung:„Darum e es uns unmöglich, daß die deutſche Regierung durch einen Ste. über das Tempo der Rückwirkungen das ganze Werk zum tern bringt.“ 110 Man darf daraus wohl folgern dürfen, daß die Sozialde kraten nunmehr bereit ſind, die Locarnoverträge unter allen 5 ſtänden anzunehmen. Die Sozialdemokraten ſind eben die Unte ſchriftspartei sans pbrase. die parteikriſe der deutſchnationalen ZBerlin, 12. November.(Von unſerem Berliner anre! Der erſte Eindruck, den der Aufruf der Deutſchnationg ich Diſſidenten bei der Parteileitung geweckt hat, iſt der einer 855 tigen Verlegenheit. Obwohl die Sache in der Luft lag und in li⸗ liner politiſchen Kreiſen mit wachſender Beſtimmtheit von ‚0 terungsbeſtrebungen im deutſchnationalen Lager erzählt wu zu 191—5 man im Augenblick noch nicht recht zu wiſſen, was man 10 ieſer Kundgebung ſagen ſoll. So helfen ſich denn„Kreuzzeitu 1 und„Deutſche Tageszeitung“ wie auf Verabredung, vielleicht aßte aufgrund höherer Eingebung mit der Formel:„Der Aufruf m 9˙ innen⸗ und außenpolitiſch„ſchädigend wirken“. Die„Kreuzzeitunen heißt das Vorgehen noch wegwerfend eine„Extratour“ und gibt übrigen dem Grafen Weſtarp erneut das Wort zu einem e. ſen wurmartigen Artikel über Locarno, der zwiſchen 15895 Angrifſee auf den Reichsaußenminiſter verſichert: In Fraktion un Partet zen⸗ es über das Problem von Locarno keinerlei Meinungsverſchi 5gel heiten gegeben und es ſei nicht wahr daß er einem radikalen Flüg, unterlegen wäre. Die„Deutſche Tageszeitung“ aber glaub e Autoriſterung der Diſſidenten zu einem Appell gerade an die Ange“ hörigen der deutſchnationalen Partel bezweifeln zu können. den Graf Weſtarp, ſo wenig wie die„Deutſche Tageszeitung“ wer 10 ihre Behauptungen in vollem Ausmaße aufrecht erhalten*5 Die Männer, die ſich zu dieſem Aufruf zuſammengefunden ha ſind ſchließlich doch auch, wenn ſie kein parlamentariſches Meafon⸗ ziert, Notabeln. Es ſind, wie der„Vorwärts“ ganz recht ſagt, ler⸗ ſervative Granden und Mirtſchafksfüßrer, und— 5 ſchiedliche von ihnen, wenn nicht die Beſten, werden wohl auch 15 Geldgeber der deutſchnationalen Partei in Frage kommen: wesdten denn auch dieſer Aufruf von der geſamten nicht deutſchnattomnz Preſſe und darüber hinaus in allen politiſchen Kreiſen ohne agt nahme als ein ſehr bedeutendes Ergebnis eingeſchätzt wird, Frat ſich natürlich, wie die Kundgebung weiter auswirken wird, anderen Worten, es nur der erſte Schritt iſt, dem und entſcheidendere folgen werden. Die„Börſenzeitung“, die 1 lirt kein Engel iſt, bisweilen aber ungsvoll zu ein pflegt, er ſch⸗ gerade heraus:„Weitere Auseinanderſetzungen innerhalb der den 5 nationalen Volkspartel dürften unvermeidlich ſein.“ Wir teilen ung Auffaſſung und nehmen an, daß der Stein nun ins Rollen kam unm daß man über kurz oder lang mit der 1 Etablierung der alten freikonſervallven Releenet, 0 bon auf neuer Grundlage zu rechnen haben wird. Dieſe Partei wird. den Deutſchnationalen darin ſich unterſcheiden, daß ſie ſich—— haltlos mit allen Konſequenzen auf den Boden des egrnſach daß Staates ſtellt. In parlamentariſchen Kreiſen iſt man der Anſicht, alen etwa 30 von den bisherigen Mitgliedern der deutſchnation Reichstagsfraktion die Sezeſſion mitmachen werden. Sewußte Fälſcher: Berlin, 12 Nov.(Von unſerem Berliner Büro.)— Weſtarp hat geſtern in der„Kreuzzeitung“ mit erhöhtem, der menaufwand jeden einen bewußten Fälſcher genaun Ri⸗ es noch wagen ſollte, zu behaupten, daß die deutſchnationalen niſter das Vertragswerk von Locarno offiziell oder materie billigt hätten. Das veranlaßt den„Vorwärts“, die bekan Vorgänge in der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes ne Oktober noch einmal zu ſchildern. Dr. Breitſcheid hat bekan 50 efragt, ob das Kabinett hinter Streſemann ſtehe. Darauf er Kanzler mit dem Zwiſchenruf geantwortet:„Der Herr Aghe⸗ miniſter hat auf Grund eines einſtimmigen Kabineleen ſchluſſes berichtet.“ Und nun fährt der„Vorwärts“ fort: dieſe ſozialdemokratiſchen Ausſchußmitgliedern fiel es auf, daß a Erklärung des Kanzlers die Auslegung zuließ, das Kabine ichten zwar einſtimmig beſchloſſen, Streſemann im Ausſchuß beaungen zu laſſen, habe ſich aber nicht einſtimmig mit ſeinen Auffaſſunh Bae Um völlige Klarheit zu ſchaffen, begab ſich dahe zum während der Sitzung ein ſozialdemokratiſches Ausſchußmitglie ſor⸗ Kanzler und fragte ihn, ob der Kabinettsbeſchluß nur eitsschub, male Ermächtigung für Streſemann zum Sprechen im Aus oder aber eine materielle Billigung der in Lo erzielten Ergebniſſe bedeute. Darauf antworke, ten Kanzler wörtlich:„Das Kabinett hat die in Locarno erzt eitere Ergebniſſe einmütig gebilligt“ Auf die Antw Frage, ob der Reichskanzler geſtatte, daß von dieſer ſeiner A öffentlich Gebrauch gemacht werde, lautete die Antwort live Während all dieſer Vorgänge war der— damals noch akti iniſter Schiele im Saal anweſend. wir in Auf Grund mehrfacher Berichte von anderer Seite ſind wiun⸗ der Lage, die Darſtellung des„Vorwärts“ zu beſtätige ragen efähr mit den ähnlichen Worten haben auch wir, als vor 14 Vor⸗ ieſe Diskuſſion ſich entſpann, die Vorgänge geſchildert. De porren wärts“ meint, im Intereſſe der perſönlichen Ehre der endig Schiele, Schlieben und Neuhaus wäre es unumgänglich notw daß die drei Herren folgende Fragen beantworten: immt! Haben die Deutſchnationalen im Kabinett ehrlich zugeſtirner Haben ſie ſich ſo zweideutig und unehrlich verhalken, ſie in Reichskanzler glauben konnte, ſie ſtimmten zu, während Wirklichkeit nicht zuſtimmten? / merstag, den 12. Mobember 1028 Neue Mannheimer Jeltung(Mittag⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 525 Brotgewicht und Preis abbau W wn Dadiſchen Bäcker⸗Innungs⸗Verbanz wird einen Be geſchrieben: Die„Karlsruher Zeitung“ bringt in Nr. 248 dieſem ericht mit der Ueberſchrift:„Der ſchlimmſte Betrug“. In Brot Bericht werden im Anhang an die in Verlin durchgeführten Nevichtskontrollen Folgerungen gezogen, die nicht unwider⸗ ſprochen bleiben Banen e 19 * dden bei Bäckereikontrollen die wi dſätzli n 0 en, gegen die wir grundſätzlich — 4.Aguwenden haben, wenn ſie loyal und ſachlich durchgeführt 7 Mindergewichte feſtgeſtellt, die die normalen Nen gen überſchreiten, ſo ſind wir unbedingt für eine Stand. Beſtrafung, denn das reelle Bäckergewerbe ſteht auf dem dunkt, daß dem Publikum bei den feſtgeſetzten Preiſen auch nicht ugt das valle Gewicht gelfefert werden muß. Nun iſt es aber angenondängig. daß bei feſtgeſtelltem Mindergewicht in jedem Fall braucdemmen wird, es habe die Abſicht zu Grunde gelegen, die Ver⸗ gang eachaft zu betrügen. Bekanntlich iſt der Backprozeß ein Vor⸗ 5 880 dem ſich verſchiedene Einflüſſe auswirken, die das Ge⸗ Fflüßſe hergeſtellten Brotes Schwankungen unterwerfen. Dieſen Neben dn ſteht der Bäckermeiſter oftmals machtlos gegenüber. ſprun der Verſchiedenaptigkeit der Mehle, die wieder ihren Ur⸗ in dem Miſchungsverhältnis des Getreides bei den Mühlen —5— kle en Witterungsverhältniſſe und Ofenhitze ſowie auch die für ihrt der Hefe eine große Rolle. Hefe iſt ein Lebeweſen und wen 50 Quglität ſind beſonders die zu ihrer Herſtellung ver⸗ n Rohſtoffe ausſchhaggebend. Es iſt abſolut unmöglich, Ktechniſchen Vorgang ſo zu geſtalten, daß ein ganz beſtimmtes icht bei ſtets derſelben Teigeinlage gewährleiſtet werden Zwa ieſer Tatſache iſt auch bei den Beſtimmungen über die N ngswirtſchaft durch die Regierung und die Behörden inſofern unt 125 getragen worden, als beſtimmt war, daß ein Gewichts⸗ ae chied bei einem Brote von 1500 Gr. am 1. Tage bis zu 20 amm, am 2. Tage bis zu 80 Gramm und am 3. Tage bis zu Nemlich karmn vorliegen dürfte. Bekanntlich nimmt Mehl einen mehr g dohen Prozentſatz Waſſer auf, dieſer nimmt wieder umſo⸗ ein 1206 je ſtärker ausgebacken und je älter das Brot wird. Daß d araug mäßiges Gewicht nicht garanfiert werden kann, geht ſchon ird hervor, daß bei einem Ofen voll Brot, der ausgebacken ſde du de Randbrote ſtets leichter ſind, wie die Mittelbroke, weil fiegenden die größere Rinde und färkere Hie der in der Aäbe ich Ofenwände an Waſſergehalt und demzufolge auch an dung 3 einbüßen. Es ergibt ſich hieraus, daß bei Verwen⸗ einl s gleichen Teiges und trotz genauen Abwiegens der Teig⸗ e Brote im Gewicht doch unterſchiedlich ſein können, dabei backe r regelmäßig das leichtere, alſo am ſtärkſten ausge⸗ Brot das beſte und geſündere ſein. wolle as Nachtiegen des Broles allein iſt nicht die richtige Kon⸗ Dieſen Standpunkt hat auch ſchon das Miniſterium des In⸗ àA ſeinem Schreiben an das Bezirksamt Heidelberg einge. In dieſem Schreiben heißt es wörtlich: wie s iſt zuzugeben, daß die Feſtſtellung des Brotgewichts, le ſie durch die Beamten des Landespreisamts bisher vorge⸗ mamen wurde, allein keine ausreichende Kontrolle dafür etent daß der Verbraucher die richtige Mehlmenge und die Nährwerte erhält. Dieſe Feſtſtellung kann nur in Fursgeltiger Verbindung mit der chemiſchen Unter⸗ daß ung gemacht werden. Es kann in der Tat vorkommen, anft ein ſtärker ausgebackenes Brot wegen Mindergewicht be⸗ * andet wird, obgleich es den richtigen Nährwert beſitzt und Nüid waſſerreicheres Brot unbeanſtandet bleibt, obgleich es an füh dwerten geringer iſt. Es iſt indeſſen eine allgemein durch⸗ 5 ibare Kontrolle des Brotes nach dieſen beiden Richtungen die aiſch nicht möglich. Allgemein durchzuführen iſt lediglich daltsdontrolle nach dem Gewicht. Sie muß daher aufrecht er⸗ rü en bleiben, iſt aber nicht als eine völlig einwandfreie Wahr⸗ ö Uung des Brotes, beſonders auf den Gehalt von Nährwerten, ennon nur als eine Vorprüfung anzuſeben. In richtiger Er⸗ dieſer Erwägungen hat das Landespreisamt von ſich ſuc auf die Mitteilung der Tabellen der öffentlichen Unter⸗ ds gangsanſtalt der Stadt Heidelberg bereits Anfang Febrnar e die Anordnung getroffen, bei Beanſtandungen von Be⸗ Vorffenheit und Gewicht des Brotes nicht mehr wie bisher diclage an die Staatsanwaltſchaft, ſondern an die zuſtän⸗ erſte e Unterſuchungsanſtalt zwecks Nachprüfung zu glenten, mit dem Anheimgeben, je nach Ausfall der chemiſchen Ge erſuchung Strafantrag zu ſtellen. Bei Beanſtandungen in meinden, die keiner ſtaaklich anerkannten Unterſuchungsan⸗ prüft, angeſchloſſen ſind, erfolat Vorlage an die Lebenmittel⸗ ufungsſtation der Techniſchen Hochſchule hier. Durch die Indednung des Landespreisamts wird u. E. erreicht. daß die kwaßereſſen der Verbraucher einerſeits nach Möglichkeit ge⸗ re rt und die Bäckereiinhaber andererſeits vor unge⸗ Ster Beſtrafung bewahrt werden.“ deumtecht das beim Nachwiegen des Brotes durch die Kontroll⸗ Nublifur feſtgeſtellte Mindergewicht beweiſt ſchon die Abſieht, das Un rſuch übervorteilen zu wollen, ſondern nur durch die chemiſche werde uchung des Brotes auf ſeinen Mehlinhalt kann feſtgeſtellt ind⸗ ob ein unverſchuldetes, fahrläſſiges oder beabſichtigtes it 1 auunchch zu Grunde liegt. Liegt Abſicht vor oder iſt ſie bildet zmen, dann iſt ſtrengſte Beſtrafung am Platze, denn dann rend 0 Strafe einen Schutz des reellen Bäckereiinhabers. Wäh, uns in Süddeutſchland das Brotgewicht immer dasſelbe Meinungen von Anatole France 1 Von Richard Rieß(München) Dicht⸗Ratole France, der große franzöſiſche, der große europäiſche Heo iſt vor rerhälintentaglg 1 Zeit geſtorben, aber ſchon dünſtlerie Federn am Werke geweſen, die menſchliche Art und da⸗ Dabef iſche Wirken dieſes Mannes aufzuzeigen und zu erſäutern. materj 5 das Beſtreben beſonders bemerkenswert, jetzt, da die rein ſind de en Spuren ſeines Erdenwallens noch ſichtbar und fühlbar dern— deutenden Mann nicht nur in ſeiner Menſchlichkeit, ſon⸗ Frme am möglich in ſeiner Körperlichteit ſeſtzuyelken ebe die Jen. rance! pendenbildend wirkt und die große Erſcheinung Anatole ne.(ſozuſagen) kriſtalliſierter Form verarbeitet.. dieſem auf zwei Bücher verwieſen, auf„Anatole Frauce in Pan⸗ eſpeche auf das ſoeben erſchienene Buch von M. Le Goff München). che Dieſez Bu Buch, in dem ſich Herr Le Goff als Eckermann ſeines 2 betätigt und in einer in höherem Sinne taktvollen Art aus des Dichen und Aeußerungen und gemeinſamen Erlebniſſen das Bild defonde ters und Menſchen erſtehen läßt, hat für deutſche Leſer ein den 515 Intereſſe dadurch, daß es in den Jahren des Krieges und dur der deriegsſahren ſpielt und ein durchaus ungefärbtes Bild nicht e Seinen ſuungen eines bedeutenden Franzoſen ſondern auch kbt. Immüngen und Meinungen des franzöſſſchen Hinterlandes „Eyr zeinem kleinen Beſitze,„La Bechellerie, genanmt, und in hie de bei Tours gelegen, hätte der Dichter ſich wöhrend dieſer lungsteickbeſtedelt, hier führte er ein höchſt geſelliges und abwecho. die geiſthe Leben, da ſein Salon zu einer Art Wallfahrtsort für ige Welt Frankreichs geworden war. mit Anatole France“.(Ricola⸗Verlag, a Le Goff gibt von dem Meiſter ein— wie wir oben feſt⸗ Aharmoniſches“ Bild. Damit ſei geſagt, daß ſeine Schii⸗ Merei 9en 5 t entfernt von jeder kritikloſen Lobhudelei und Schwär⸗ eyerg W3 und es darauf anlegen, nach Conrad Ferdinand So ſernen orten, den„Menſchen mit ſeinem Widerſpruche“ zu zeigen. benswäg. wir France als Mann von einer feinen, kultivierten Lie⸗ Menſche Bigkeit kennen, aber auch als den überlegenen Froniker, den aber als 980 Dinge nicht recht ernſt nimmt; als herzlichen Freund, er innig einen, der auch die Menſchen leicht wieder vergißt, denen Man;„Deo getan ſchien; als durchdringend klugen Kopf, aber ale von ſen ſeinen Anſchauungen nicht grundfäßlich feſthält, ſondern omem Temperament immer wieder beeinfluſſen, ja de⸗ n klugen t. Er iſt Mitglied der revolutionären Partei, empfängi hört ihn ge⸗ aber fanatiſch ſchnutzigen Bolſchewiſten Rappaport und und— zeden. aber ſchließlich und endlich nimmt er auch ihn „große“ Sache nur ironiſch und— ironiſch wohl auch, bleibt und bei erheblichen Veränderungen der Mehlpreiſe ſich auch die Brotpreiſe ändern, iſt es in Berlin umgekehrt, der Preis des Brotes bleibt ſtets der gleiche und bei Schwankungen der Mehlpreiſe ändert ſich das Gewicht. Wie aus einer Ent⸗ ſchließung hervorgeht, die in einer Proteſtverſammlung des Ber⸗ liner Bäckergewerbes angenommen wurde, trifft es durchaus nicht zu, daß von 2000 kontrollierten Betrieben eiwa 700 das Brot zu leicht hergeſtellt haben. Es liegt hier eine Falſchmeldung vor, die dadurch entſtanden iſt, daß die Berliner Preisprüfungsſtelle der kontrollierenden Polizei das Brotgewicht für Berlin mit 1450 Gr. den Laib genannt hat, während es nur 1300 bis 1330 Gramm zu betragen braucht. Werden die Strafanträge abgezogen, denen ein Mindergewicht in Höhe bis zu 150 Gramm zu Grunde gelegt ſind, ſo werden jedenfalls nur noch ſehr wenige Anzeigen übrig bleiben. Wohl an allen Plätzen im Deutſchen Reiche ſind durch die Be⸗ hörden und Preisprüfungsſtellen Verſuche gemacht worden, die Brotpreiſe heruntergzudrücken. Allenthalben hat ſich ergeben, daß Senkungen nicht möglich waren, ſofern ſie nicht von den geſunkenen Mehlpreiſen getragen wurden. Wenn heute Ver⸗ gleiche gezogen werden zwiſchen allen übrigen für die Lebenshal⸗ tung notwendigen Artikeln und dem Brot, ſo muß feſtgeſtellt wer⸗ den, daß das Brot immer noch das billigſte Nahrungs⸗ mittel iſt. Dabei iſt zu beachten, daß die Mehlpreiſe heute etwa 380 Prozent höher ſind, als in Friedenszeiten und zu der Brotherſtellung Mehle verwandt werden, die viel beſſer ſind, als vor dem Kriege. Verſuche, die gemacht weredn, ein ſchwärze⸗ res und billigeres Brot herzuſtellen, ſind allenthalben fehl⸗ geſchlagen, weil das Publikum das ſchwärzere Brot nicht kauft, ſondern weiße Ware verlantg. Der Vorſitzende der Preisprüfungs⸗ ſtelle in Mainz, Dr. Rompel, ſchreibt darüber: Ueberhaupt kann das Publikum ſelbſt weſentlich zur Preisſenkung beitragen. In allen Städten wird heute nur das hellſte Brot verlangt. Mit Recht beſchweren ſich die Bäcker, daß gute Mehlmiſchungen, aus denen das Vorkriegsbrot gebacken wurde, kaum verwendet wer⸗ den können. Ein Verſuch der Mainzer Bäcker⸗Innung, auf An⸗ regung der Preisprüfungsſtelle, ein um 10 Pfg. billigeres gutes Miſchbrot bei der Bevölkerung einzuführen, ſchlug vollſtändig fehl. Die preisverteuernde Wirkung der unverſtändlichen Unſttte, nur das Teuerſte zu kaufen, muß unbedingt verſchwinden. Das Pub⸗ likum muß einſehen, daß es bei dem Kauf guter Mittelware am beſten zurechtkommt. Damit wird auch dem Handel und unſerem Wirtſchaftsleben gedient.“ Städtiſche Nachrichten das Land Baden Seine Enkwicklung— ZSeine Zukunft Es iſt nicht das erſtemal, daß der 1 91 unternommen wird, die Entwicklung und die Zukunft unſeres Landes in knapper und dabei doch erſchöpfender Weiſe zu ſchildern. Dieſer nicht leichten Auf⸗ gabe hat ſich neuerdings der Berliner Schriftſteller Erich Köhrer unterzogen, der ſeit einigen Jahren in der Deutſchen Verlags⸗Aktien⸗ geſellſ hat, Berlin W. g eine Bücherreihe unter dem Titel„Deutſche Stadt— Deutſches Land“ herausgibt. Band 10, der uns zur Beſprechung vorliegt, iſt unſerer Heimat gewidmet.„Das Land Baden— Seine Entwicklung und ſeine Zu⸗ kunft“ ſteht auf dem in den Farben gelb⸗rot gehaltenen Ganz⸗ leinenumſchlag der Neuerſcheinung. Der Herausgeber hat als Mit⸗ arbeiter eine Anzahl hervorragender Perſönlichkeiten der Kunſt, Wiſſenſchaft und Wirtſchaft gewonnen, die durch ihre wertvollen Bei⸗ träge den ſtattlichen Quarthand zu einem repräſentativen Dokument der in unſerem Lande wirkenden reichen Kräfte geſtalteten. Unſere Leſer dürften in erſter Linie die Mannheimer Bei⸗ träge intereſſieren. Wir nennen zuerſt Herrn Richard Lenel, den Präſidenten der Mannheimer Handelskammer, der in ſeiner Ab⸗ handlung „Handel und Induſtrie“ von der Bezeichnung Badens als„Muſterländle“ ausgeht, die keines wegs als ſcherzhaft aufzufaſſen ſei.„Nicht von ſelbſt iſt es ge⸗ kommen“, ſo führt Präſident Lenel u. a. aus,„daß ein Land, ver⸗ weit vom länderverbindenden Meere, von den Fund⸗ ſtätten der Urproduktion von 51 und Erz abgelegen, ſich zu ſolcher Blüte entwickelt hat. Es bedurfte der Zuſammenarbeit einer weit⸗ hlickenden, ihrer Bevölkerung und ihrer Kraft vertrauenden Regie⸗ rung und eines wagemutigen, rührigen, alle Errungenſchaften der Wiſſenſchaften und Technik nützenden Unternehmertums.“ Nach einer kurzen Würdigung Mannheims als Induſtrie⸗, Handels⸗ und Kunſtſtadt faßt Präſident Lenel die lebensnotwendigen Gegenwarts⸗ orderungen in folgende Sätze zuſammen:„Der Krieg und ſeine Folgen haben die Entwicklung unſeres Landes ungünſtig beeinflußt. Wir ſind Grenzland geworden; der früher ſo rege Verkehr mit dem nach Volk, Sprache und Sitte uns ſo nahe verwandten Elſaß iſt durch Zoll⸗ und Paßſperren faſt ganz unterbunden; unſere Brüder in der Pfalz, mit denen beſonders lebhafte Beziehungen uns ver⸗ knüpfen, haben unter der feindlichen Beſatzung unendlich gelitten und ſind noch nicht befreit; das Saarland, unſer hauptſächlicher Kohlen⸗ und Eiſenlieferant und ein kaufkräftiger Abnehmer unſerer Erzeugniſſe, iſt Zollausland geworden. So ſind wir, da wir die nächſtliegenden, unſere natürlichen Abſaßgebiete eingebüßt haben, auf als Politiker, ſich ſelbſt. Und er meint, vielleicht werde nach ſeinem Tode ein Buch erſcheinen„Anatole France, der Konſervative.“ Es kommt aber in dieſem Buche überhaupt nicht auf den Poli⸗ liker Anatole France an, ſondern auf den Menſchen und Künſtler— der mitunter auch über politiſche Dinge ſein Urteil abgibt. Aber er gibt es nicht als Politiker ab, ſondern als Menſchenfreund(und bäle Leute behaupten, daß es nicht immer ein und dasſelbe ſei.) Er ſpricht über Kunſt und Kultur, über Probleme der Humanität und der 15. er zeigt ſich als Schöpfer und Kritiker, und alles, was er ſagt, iſt geiſtreich und von einer unnach⸗ ahmlichen Anmut. Groß war oft ſein Hörerkreis. Bezeichnend für die Ungeniertheit, mit der man in der„Bechellerie“ Zutritt fand, iſt folgende Anekdote: France wollte einen Herrn, der bei einem ſeinet Sonntags⸗Nachmittags⸗Empfänge zugegen war, ſeiner Hausdame (und ſpäteren Frau), Frö. Laprévotte, vorſtellen, aber— wußte den Namen nicht.„Kennen Sie den Herrn dort?“ fragte er einen ſeiner Freunde. Der ſchüttelte den Kopf.„Schade. Ich auch nicht“. Und France rieb ſich lachend die Hände. Mit beſonderem Vergnügen ſah er Frauen, zumal hübſche, bei ſich. Er war ein— wenn auch ver⸗ geiſtigter— Schwerenöter bis in ſein neſtorales Alter und zeigte ſich vornehmlich ſeiner Hausdame gegenüber von jener—unintereſ. ſterten— Galanterie, die ein Kennzeichen echten Kavalierstums iſt. In den erſten Kriegsmonaten gab ſich A. France die größe Mühe, ebenſo zu denken und zu fühlen wie das ganze übrige Frankreich. Nichtsdeſtoweniger entſchlüpften ihm oft Bosheiten über die Heer⸗ führer, ſo beginnt Le Goff die Schilderung des Themas„Anatote France und der Krieg!.„General Joffre hat den Sieg der Marne⸗ ſchlacht erſt aus der Zeitung erfahren“ ſagt der Dichter. Denn er war in den Tiefen ſeines Herzens kein Freund des Heeres(und wurde andauernd von Polizeiſpitzeln überwacht). Seheriſch ahnte er die Schwierigkeit, den„Menſchen wieder in den Friedenszuſtand zurückzuführen.“ Er ſtellte den Krieg als etwas„Volkstümliches, den Franzoſen Wohlgefälliges“ hin, und das alles in einer Zeit, deren gar nicht genug von der grauſamen Kriegsfreude der „Hunnen“ erzählen konnten! Sehr 1ſ ih ſind die Geſpräche, die France mit dem Grotesken⸗Dramatiker Courteline führte, einem kor⸗ pulenten, lebhaften Herrn, der hier als eine Art von Kaffeehaus⸗ Vohemien geſchildert wird. Er ſchwamm in der Seligkeit des Glau⸗ bens, an die„ruſſiſche Dampfwalze“.„Die Ruſſen werden in ſieben Tagen in Berlin ſein.“—„Ja, wenn ihnen niemand begegnen ſollte. Sonſt... Es iſt ihnen aber zum Glücke jemand begegnet. Hinden⸗ burg nämlich. In der Gegend von Tannenbergl Wir finden unter den Leuten, die France beſuchten, alle jene Typen wieder, die auch wir in den Kriegsjahren kennen lernten: den Optimiſten aus Feigheit(dem die Galtin Niederlagen in Sieges⸗ meldungen umfälſchen mußte. um ihn bei Laumne zu halten), ebenſo wie den„Heldentum“⸗Phraſeur, in dieſem Falle einen Arzt, der immer wieder davon erzählt, wie ſehnſüchtig die Verwundeten vom den Verkehr und Abſatz in weiterer Entfernung an ewieſen. Hier hindert uns aber die Tarifpolitik der deutſchen Reichs⸗ bahngeſellſchaft, in der unſer badiſches Eiſenbahnnetz auf⸗ gegangen iſt. Wührend früher die badiſchen Staatseiſenbahnen ihre vornehmſte Aufgabe darin ſahen, der heimiſchen Wirtſchaft zu dienen, 55 zu fördern und zu entwickeln, bereitet die fiskaliſche Politik der eichseiſendahnen der notwendigen Entfaltung unſeres Wirtſchafts⸗ lebens auf weitere h ſchier unüberſteigbare Hinderniſſe. Die drückende, allen Geboten der Wirtſchaftswiſſenſchaft ſpottende Steuerlaſt macht z. Zt. die Wiedererſtarkung von Handel und Induſtrie und die Wiedergewinnung der durch Krieg und Kriegsfolgen verlorenen, für die Entwicklung des Landes unentbehrlichen Kapitalkraft unmöglich. Und doch wollen und werden wir Badener an unſerer Zukunft und an der unſeres geliebten Heimatlandes nicht verzweifeln. Die ſchweren Jahre muͤſſen ertragen werden. Sie können es im Vertrauen auf die unbeſiegbare Kraft, auf den geſunden, unbeirrbaren Lebenswillen des deutſchen Volkes.“ Handelskammerſyndikus Prof. Dr. Arthur Blauſtein geht nach den allgemeinen Ausführungen des Präſidenten Lenel in ſeiner Abhandlung „Baden in Weltverkehr und Wirtſchaft“ mehr im einzelnen auf die weltwirtſchaftliche Bedeutung Badens und Mannheims ein.„Vor dem Kriege“, ſo wird u. a. nach einer Würdigung der bedeutenden Stellung Badens im Weltverkehr aus⸗ geführt, konnte man aus der Verkehrsſtatiſtik feſtſtellen, daß 37 Prozent des Geſamtwaſſerverkehrs von Mannheim⸗Rheinau Aus⸗ landsverkehr wurden, und zwar 36 Proz. der Waſſerzufuhr und 45 Prozent des Waſſerverſandes. 97 Proz. der Petroleumzufuhr, 91 Prozent der Holzzufuhr, 82 Proz. der Getreide⸗ und Mehlzufuhr zu Waſſer, aber auch 38 Proz. der von Eiſen, Erzen und Maſchinen und 62 Proz. des Waſſerverſandes an dieſen letztgenannten Artikeln entfielen auf den Auslands⸗, in der Hauptſache Ueberſeeverkehr. Es gibt vielleicht ein Bild von den über den ganzen Erdteil verzweigten Geſchäfts⸗ und Kapitalintereſſen Mannheims und ſeines die badiſche und bayeriſche Pfalz umfaſſenden Geſchäftsgebietes, wenn man er⸗ fährt, daß Mannheims Schiffahrts⸗ und Speditionsgeſchäfte Zweig⸗ geſchäfte und Niederlaſſungen in Belgien und Holland, wie in der Schweiz, Italien und Oeſterreich beſaßen, ebenſo wie Mannheims Großhandel in Kaffee in Trieſt, Getreidehandel in Rußland, Un⸗ garn und Rumänien ſaß, das Abſatzaebiet von Mannheimer Ma⸗ ſchinenfabriken ſich von Oſtaſien und Rußland bis Argentinien und Auſtralien erſtreckte, daß Mannheimer Tabakhändler und Produ⸗ zenten in Mexiko Plantagen beſaßen, daß San Franzisko mit Ze⸗ ment aus Mannheims Nachbarſchaft wieder aufgebaut wurde und Mannheimer Zentralheizungsanlagen nach dem Orient gingen, daß Mannheimer Tiefbau⸗ und Bahnunternehmungen afrikaniſche Bah⸗ nen bauten, Güterſchiffe und Bagger aus Mannheim ſich in zahl⸗ reichen Häfen des Auslandes befanden, ebenſo die Krananlagen von Häfen, wie Genua, aus dem erwähnten Platz ſtammten. Die Auslandsbeziehungen ſind zumteil wieder aufgenommen. Die Ein⸗ fuhr von Kaffee, Tee, Kakao und Rohtabak kam unter Benutzung der früheren glänzenden Auslandsbeziehungen in erheblichem Um⸗ ſange wieder in Gang, auch Holz gelangte wieder zur Einfuhr, ferner Metalle(Rupfer, Bankazinn). Phosphate wurden aus Florida, Tunis, Algier wieder eingeführt, ebenſo Baumwolle, Kapok, Bett⸗ federn uſw. Die Einfuhr von Petroleum iſt gegen den Frieden be⸗ deutend zurückgeblieben.“ Handelskammerſyndikus Dr. Otto Ulm würdigt ganz ſpeziell „Mannheim in der Wirtſchaft“ „Mannheim war“, ſo ſtellt er feſt,„im Frieden eine große Handels⸗ und Induſtrieſtadt, in der ſtatiſtiſchen Reihe als Handelsſtadt an neunter, als Induſtrieſtadt an zehnter Stelle ſtehend. Der.aeieg und die Ereigniſſe der Nachkriegszeit haben uns die Augen ge⸗ öffnet, was ein ſolches Wirtſchaftszentrum im Leben eines Volkes bedeutet. Hier muß die Arbeit geſchafft werden, die, an das Aus⸗ land verkauft und in Gold ausgemünzt, wieder zurückfließt, hier muß die Arbeit geleiſtet werden, die uns geſtattet, unſere Schulden aus dem Londoner Pakt abzutragen. Wird Mannheim dieſer Auf⸗ gabe auch in Zukunft gerecht werden und damit nach wie vor ſeine hervorragende Stellung in der Wirtſchaft einnehmen können? Von einem großen Teil des Hinterlandes(Elſaß⸗Lothringen). mit dem wir in regem Warenaustauſch ſtanden ſind wir durch eine Landes⸗ grenze, von deutſchem Land(Saargebiet) ſind wir durch eine Zoll⸗ grenze geſchieden und der normale Austauſchverkehr zuſammen⸗ hängender Wirtſchaftsgebiete dadurch zerriſſen. Auch durch inner⸗ deutſche Verhältniſſe wird uns der Wiederaufbau nicht leicht gemacht. Die Beziehungen im Güterverkehr ſind durch die Bevorzugung der Seehafenplätze zum Nachteil von Mannheim geſtört. Eine Anzahl von Betrieben, denen die Grenzlage nicht mehr behagte, ſind ab⸗ ge wandert. Sollten dieſe Umſtände das Wirtſchaftsleben Mann⸗ heims entſcheidend beeinfluſſen? Ich glaube nicht! Für die ab⸗ gewanderten Betriebe haben neue ſich eingeſtellt. Die großen Werke don Rheinland und Weſtfalen ſind zu uns gekommen, andere wer⸗ den ſicher folgen. Auch die durch die veränderten Tarife geſtöcten Standortsbedingungen werden in Ordnung zu bringen ſein, denn Mannheim iſt der größte und bedeutungsvollſte wirtſchaftliche Eck⸗ pfeiler Deutſchlands an der Südweſtfront des Reiches.“ Beigeordneter Dr. Bartſch arbeitet in einer tiefſchürfenden Arbeit, die ſich Die Stadt Mannheim“ betitelt, die Züge heraus. die der Stadt den Charakter der Einziakeit verleihen. mäh⸗ Schützengraben ſchwärmen. France bedauert“ das:„Derartige Lügen vergiften die Geiſter mit Haß und Rachgier“. Er hielt überhaupt von den franzöſiſchen Zeitungen und ihrer Stellungnahme zum Kriege nicht viel. Ebenſcwenig von der Kriegs⸗Belletriſtik.„In wenigen Jahren wird man Kriegsbücher nicht mehr leſen können.“ Er hak recht behalten, auch was die deutſche Kriegsliteratur betrifft. Je weiter der Krieg gedieh, umſo klarer ſah France. Als Italien ſich an die Seite der Alliferten ſtellte, er:„Noch einer. Umſo ſchlimmer Je mehr Mitkämpfer, deſto länger wird der Krieg dauern.“ Und mit Hohn und Spott verfolgte France die Berichte des Generals Cadorna, die— wie erinnerlich ſein dürfte— meiſt — Wetterberichte waren.„Welche Schande für die ziviliſterte Welt.“ Das war die Quinteſſenz der Meinung, die France über den Krieg hatte. Und„Frankreich verlangt nicht nach Frieden.“ Die„Sieges⸗ berichte“, zumal die der Ruſſen, machen ihm weidlich Spaß.„Sie zählen die Katzen und Hunde mit den Gefangenen.“ Auch das Eingreiſen Amerikas beurteilte France richtig:„Der amerikaniſchen Intervention müſſen geheime kaufmänniſche und finanzielle Ziele zu Grunde liegen.. Vermutlich wollen ſie jetzt bei uns gewinn⸗ bringende Geſchäfte machen.“ Seine perſönlichen Erfahrungen mit amerikaniſchen Kriegern ſcheinen ihm recht gedeben zu haben: So erbettelte einer, der ihn häufig beſuchte, immer wieder Bücher mit Widmungen, um ſie ſpäter— nutzbringend zu verkaufen. Andere Amerikaner kamen mit der Bite, den Dichter— betrachten zu dürfen. Sie nahmen ihn in Augenſchein wie ein Wundertier und gingen dann wortlos weg. Ein amerikaniſcher Etappenſoldat ſprach ſich über das amerikaniſche Eingreifen ſehr offen aus:„Da die deutſchen U⸗Boote jeden Handelsverkehr unmöglich machten, ſind wir in den Krieg eingetreten, um unſere Waren unſern Verbündeten anzubängen. Auch haben wir zu viele Verbrecher in der Heimat. Jetzt ſchicken wir ſte an die Front und verwandeln ſie dadurch in Helden. Dem Präſidenten Wilſon aber baben wir einder⸗det. er werde eine aroße Rolle ſpielen und bei den Frieden⸗verbandluwgen der Schiedsrichter ſein. Darum iſt er in den Krieg ge⸗oren.“ Gol⸗ dene Worte und. achl, wie lehrreich für manche Deutſche! Wir kennen nun France's Stellunonahme zu den Kriegsereig⸗ niſſen und wollen nun nur noch zitieren, was er über den„Frieden“ von Verſailles dachte:„Wir ſtehen vor der Unterzeichnung eines Friedensvertrages wie ihn ein franzöſiſcher König niemals auszu⸗ denken gewagt hätte Die Idee, zu dritt einen ſolchen Pakt zu entwerfen und ihn dem beſiegten Feinde aufzuzwingen, iſt ein Er⸗ gebnis, das Europa zu einem unbewohnbaren Erdteil machen wird. Die Zertrümmerung deſterreichs iſt ein Wahnſinn; die Balkaniſie⸗ rung des Zentrums von Europa muß den Keim neuer Kriege zeu⸗ Nn Dieſer Friede iſt beſtimmt der unheilvollſte und ſchädlichſte, den Frankreich ſemals geſchloſſen hat. Bei alledem iſt und bleibt Wilſon die komiſche Figur...“ — ——̃— —— ———— 4 Seſte. Ar. 525 Neue Mannheimer Zeitung cmlittas · Rusgabe) Donnerskag, den 12. November 1925 rend Oberbaudirektor Zizler„Das Bild der Stadt Mann⸗ he im“ markant ſkizzert. Stadtbaurat a. D. Dipl. Ing. Horowitz ſchreibt inſtruktiv über„Badiſche Häfen“, Regierungs⸗ und Baurat Dr.⸗Ing. Teubert über„Die badiſchen Waſſer⸗ ſtra ß en und last not least unſer hervorragender Kunſthiſtoriker Prof. Dr. Friedrich Walter über„Die badiſche Pfalz“. Das Geleitwort des Werkes, das in keiner wertvollen Bibliothek fehlen ſollte. hat Staatspräſident Dr. Willy Hellpach geſchrieben. In ſeinem Aufſatz„Der badiſche Gelſt“ unterſucht er die be⸗ ſondere Stimmung des Badener Landes und ihre Bedeutuna für den deutſchen Geiſt in ſeiner Geſamtheit. Die ſozuſagen anthropoloaiſche Ergänzung zu dieſem feinſinnigen Geleitwort iſt der Aufſatz„Der badiſche Menſch“ von Prof. Dr. Eugen Fiſcher⸗Freiburg. Die hiſtoriſche Abhandlung„Baden und das Reich“ von Dr. Willn An⸗ dreas Profeſſor der neueren Geſchichte an der Univerſſtät Heidel⸗ berg, gehört zu den geiſtreich behandelten allgemeinen Themen aus dem Gebiet des Landes. Ueber die„Kunſtpflege in Baden“ verbre.⸗ tet ſich der Direktor der Kunſthalle in Karlsruhe. Dr. Storck. über „Külturleben und Dichtung“ Prof. Dr. Oefterina⸗Karlsruhe, über„Hiſtoriſche Kulturſtätten“ Dr. Joſ. Aug. Beringer. Ueber Land und Leute hat der Schwarzwälder Heimatſchriftſteller Hermann Eris Buſſe⸗Freiburg eine feſſelnde Ckarakterſtudie beigeſteueri. Ueber den Schwarzwald ſelbſt ſchreibt Prof. Maſſinaer⸗Karls⸗ rühe, über die badiſchen Heilbäder und Kurorte Dr. Alfons Fiſcher⸗ Karlsruhe. Die badiſchen Hochſchulen werden von Geh. Oberreaie⸗ rungsrat Dr. Schwoerer geſchildert. Aus der Fülle der all⸗ gemeinen wirtſckaftlichen Aufſätze iſt noch der Artikel des Direktors der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in Karlsruhe. Dr. Müller über„Die badiſche Landwirtſchaft“ beſonders hervorzuheben. Die Spezialinduſtrien des Landes die UÜhreninduſtrie. die Edelmetall⸗ und die Textilinduſtrie. werden ſachgemäß durch die Syndici der einzelnen Handelskammern dargeſtellt Auch Gebiete, die ſonſt nicht allgemein beachtet werden, wie das Oberrhein⸗ und Wieſental und die Landſchaft und Induſtrie von Lahr, erfahren eine eingehende Schilderung. Ueber die größeren Städte ſchreiben jeweils die Oberbürgermeiſter, über Karlsruhe Dr. Finter, über Freiburg Dr. Bender über Konſtanz Dr Moericke über Pforzheim E. Gündert, oder bekannte Perſönlichkeiten der Stadt wie Prof. Sillib ſüber Heidelberg. Mit eindrinalicher Liebe neſchriebene Ab⸗ handlungen von Oberbaurat Dr. Schmieder und Karl Frey füh⸗ ren durch die Städtchen im Unterland und Oberland. von denen jedes ſeinen beſonderen Reiz aufweiſt. Im Anſchluß an die Aufſätze, im ganzen 40, die den Leſer aufs Enaſte vertraut machen mit allen Eiaen⸗ arten und Mßalichkeiten des Landes Vaden. geben die Einzelbilder aus dem Wirtſchaftsleben des Landes in Wort und Bild feſſelnde Vorſtellungen von der ungeheuren Fülle induſtrieller und gewerb⸗ licher Arbeit, die in dem alten Kulturgebiet geleiſtet wird. Mit ſeinen vier vollendet ſchönen Kunſtbeilagen und ungefähr 200 zum Teil ganzſeitigen Bildern, die auf dem Kunſtdruckvapier prachtwoll zur Geltung gelangen. iſt das Buch eine würdige Reprä⸗ ſentation des Landes Baden und zualeich eine verlegeriſche Leiſtung von höchſter Qualität. Sc Rultur⸗ und Wirtſchaftsgemeinſcha't Mannheim heidelberg—Schwetzingen—Ladenburg Auf Veranlaſſung des Verkehrsvereins Heidelberg fand geſtern im„Europäiſchen Hof“ in Heidelberg eine Beſprechung ſtatt. An ihr nahmen teil: Vertreter von Handel, Induſtrie, Handwerk, Landwirtſchaft, ſowie von ſtaatlichen Behörden und den Städten und Verkehrsvereinen Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen und Ladenburg. Im Anſchluß an ein Referat von Syndikus Dr. Schneider⸗Mannheim und eine intereſſante Ausſprache herrſchte allgemeine Uebereinſtimmung darüber, daß es zweckmäßig ſei, ſich über beſtimmte Aufgaben des Verkehrs, Siedlungs⸗ meſens, ſowie über kulturelle Fragen auszuſprechen und die Verwirklichung dieſer Aufgaben in die Wege zu leiten. Die wei⸗ kere Behandlung der aufgekauchten Probleme wurde einem Aus⸗ ſchüff üderkragen, dem Vertreter der Handelskammern, Stadtver⸗ waltungen und Verkehrsvereine angehören. Sopweit der offizielle Bericht über die wichtige Beſprechung, der der Preſſe zugeht, Wir möchten ihm den Wunſch anfügen, daß der Deffentlichteit recht bald Gelegenheit gegeben wird, nähere⸗ über die aufgeworfenen Fragen und über die Tätigk eit des eingeſetzten Ausſchuſſes zu erfahren. Wie wäre es, wenn der Ver⸗ kehrsverein in einer Mitgliederverſammlung von ſeinem Vertreter einen Bericht über die Beſprechung erſtatten ließe? Hierbei könnten auch noch andere Fragen beſprochen werden, die zu klären man in der Bürgerſchaft für wünſchenswert hält. * Die froſtige Witterung hält an. In der vergangenen Nacht ſank die Temperatur auf 0,5 Grad C. unter Null. Heute früh waren bei— 0,3 Grad C. die Dächer mit Reif bedeckt. Die Höchſt⸗ temperatur betrug geſtern 5,4 Grad C. Im Schwarzwald hielt der Schneefall auch am Dienstag an. Die Schneegrenze iſt beträchtlich herabgedrückt. Zum erſten Male melden auch die mitt⸗ leren und tieferen Bergregionen mäßigen Schneefall. Im Nord⸗ ſchwarzwald ſind die Berge ſeit den Nachmittagsſtunden etwa bis auf 650 Meter herab ſchneebedeckt. Im ſüdlichen Hochſchwarzwald iſt die Schneedecke beträchtlich angewachſen, ſo auf dem Feldberg, Herzogenhorn, Belchen bis auf 20 Zentimeter. Bei 4 bis 5 Grad Kälte iſt der fallende Schnee jetzt trocken und pulvrig und ſchafft eine gute Unterlage zur Ausübung des Skiſportes. vorträge Lichibildervorkrag über Kamerun Im evangeliſchen Gemeindeverein der Konkordienkirche ſprach Miſſionar Keller über die levangeliſche Miſſionsarbeit in der ehemals deutſchen Kolonſe Kamerun vor ſehr zahlreich erſchienenen Hörern, die ſeinen feſſelnden Ausführungen, die er durch viele farbige Lichtbilder lebendiger geſtaltete, und denen man anmerkte, daß ſie Selbſterlebtes, Fdogchen 2 feeiſec mit andachtsvoller Stille anderthalb Stunden lauſchten. Wer freilich wie Keller 24 Jahre unter den Negern von Bamum und Bali, zwei tief im Innern von Kamerun liegenden Stämmen, mit allerhand Schwierigkeiten, aber auch ſichtbaren Erfolgen wirken konnte, weiß viel zu erzählen. Im allgemeinen gewann man den Eindruck, daß die Schwarzen dort unten ein ſchön gewachſener Menſchenſchlag mit teilweiſe hübſchen Geſichtsformen ſind, die als Handwerker mit ein⸗ fachſten Werkzeugen oft geradezu kunſtvolle Dinge herſtellen. Auf den königlichen Farmen herrſchte muſterhafte Ordnung, und der Be⸗ ſuch der Miſſionsſchulen ſelbſt durch Töchter des Häuptlings beweiſt, wie bildungshungrig ſie ſind. Der jetzige König von Bamum ſetzte ſogar ſeinen Ehrgeiz darein, eine eigene Schrift zu erfinden, in der die Landesſprache niedergeſchrieben werden kann, was ihm auch ge⸗ lang. Hochintereſſant waren die aus 10 bis 14 Meter langen Palm⸗ blattrippen kunſtvoll in kurzer Zeit erſtellten Häuſer mit dichtem Strohdach, das vor dem ſtärkſten Tropenregen Schutz gewährte. Die Hauſſa, die arabiſchen Händler, bauen einfache, aber zweckmäßige Strohhütten oft in einem Tag. Da gibts keine Wohnungsnot. Mit hübſchem Schmuck zieren ſich die Frauen, und große Sorgfalt ver⸗ wenden ſie auf ihre Häartracht. Bubiköpfe mit krauſem Lockenhaar. Noch manches erzählte der freundliche Redner in ſchlichten Worten über Bräuche und Sitten, daß alle Zuhörer ſich heute ſchon auf den in Ausſicht geſtellten weiteren Vortrag, der beſonders die eigentliche Miſſionsarbeit ſchildern ſoll, von Herzen freuen. Es war ein er⸗ hebendes Gefühl, zu hören, wie wichtig und willkommen dort unten deutſche Kulturarbeit iſt, mit welcher Treue die ehemaligen deutſchen Kameruner ihrer weißen deutſchen Freunde gedenken und ſich auf ihre Wiederkehr freuen. Der beſte Beweis gegen die Behauptung unſerer Weltkriegsgegner, wir Deutſche verſtünden nicht zu kolo⸗ niſieren, wie der Vorſitzende des Gemeindevereins, Oberlehrer Kno⸗ del, in ſeinen Dankesworten mit Recht betonte. Herzlichen Dank auch dem Chriſtlichen Verein junger Männer, der den Lichtbilder⸗ apparat ſelbſtlos bediente. Zum Schluß erinnerte der Vorſitzende noch an den Wohltätigkeitsbaſar zugunſten der evangeliſchen Schweſternſtation U 3, der am nächſten Sonntag im alten Rathaus ſtattfindet. 10 Veranſtaltungen ECEine würdige Abſchiedsfeier veranſtaltete am letzten Sonntaa die evangeliſche Gemeinde Mannbeim⸗Neckarau zu Ehren ihres lana⸗ jährigen treuen Seelſorgers. Stadtpfarrer Lamb. Der evangeliſche Kirchenchor leitete die Feier mit dem Liede„Herr ſchicke, was du willſt“ ein. worauf Kirchengemeinderat Sandel herzliche Begrü⸗ ßungsworte ſprach und den Gefüblen der Trauer der ganzen Ge⸗ meinde über das Ausſcheiden des Herrn Lamb Ausdruck gab. Ueber⸗ all, auch als Vorſitzender des Kirchengemeinderats. habe er durch ſeine reichen Gaben ſegensreich gewirkt und beſonders in der ſchweren Kriegszeit manche Träne getrocknet. Ein ehrenvolles Andenken ſei ihm für alle Zeiten geſichert. Nach einem von Frl. Emma Zevy vorgetragenen poetiſchen Gruß und Dank richtete Hauptlehrer Emil Weber herzliche Abſchiedsworte an den Scheidenden und ſeine Fa⸗ milie und würdigte ſeine aroßen Verdienſte in der treuen Arbeit für die Gemeinde. Nach dem weiteren Lied des Kirchenchors„Der Herr iſt mein Hirte“, ſprach Pfarrer Lamb tiefempfundene Abſchieds⸗ worte und rief der Gemeinde ein herzliches Lebewohl zu. 3 Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen vereinigte am letzten Samstag ſeine Mitglieder bei einem Unterhaltungs⸗ abend mit Tanz im Nibelungenſaal des Roſengartens. Ein reich⸗ haltung. Einige Mitglieder und Angehörige von ſolchen gaben ihre Darbietungen in einer Aufführung, die hoch erfreute und reichen Beifall der Zuhörer fand. Frau Neckermann brachte mit recht geſchulter Stimme einige Lieder zum Vortrag. Frl. Blöſch und Frl. Fiſcher zeigten zwei reizend zur Darſtellung gebrachte Tänze und Herr Krieg durfte als Dame in einem graziös gebotenen Tanz reiche Anerkennung ernten. Das Quartett des Mitgliedes Herrn Sütterlin trug einige heitere Lieder in geradez vollen⸗ deter Weiſe vor. Allſeitige Bewunderung für ihre ſchauſpieleriſchen Leiſtungen durften die Darſteller des Schwankes„Harry ſoll hei⸗ raten“ entgegenehmen. In die Rollen teilten ſich bie jungen Damen Blöſch, Bungert, Mayer und Schneider, ſowie die Herren Lauer, Krämer und Kotyrba. Das Hauptverdienſt an dem guten Gelingen gebührt dem Vergnügungsrat des Vereins, Herrn Kotyrba. An die Unterhaltung ſchloß ſich ein Tanz an, der die Anweſenden bis ſpät nach Mitternacht in fröhlicher, die All⸗ tagsſorgen vergeſſender Stimmung zuſammenhielt. Als Tanzleiter waltete ſeines Amtes in umſichtiger Weiſe Tanzlehrer Schmitt. 8 Selbſtanfertigung von Spielzeug. Wer möchte nicht ſeinen Kleinen eine Weihnachtsfreude machen? Aus vorhandenem Material ſelbſt etwas herzuſtellen, mit wenig Koſten iſt nicht nur billig, ſon⸗ dern macht auch Freude. die Kurſe des Hausfrauen⸗ bundes, die von bewährter Kraft geleitet werden, geben hierzu beſtens Gelegenheit.(Weiteres Anzeige.) kannte, winken mir zu, rufen etwas, das ich nicht verſtehe, haltiges Programm ſorgte für anregende und erheiternde Unter⸗ „Moment bitte!“ dch gehe durchs Straßengedränge. Hier und da grüßen wir gehen weiter, ohne uns zu ſprechen. Das ein paarmal ſo einer einzigen Straße. Man merkt, daß man Bekannte hat 5 damit Verpflichtungen. Aber da klingt es ganz nahe an mein Ohr: „Moment bitte!“ Die Stimme kennne ich, unwillkürlich blicke ich die Richtung und gewahre einen Bekannten, der ſich einen zu mir bahnt. Es zuckt mir durchs Gehirn. Ich habe keine Zeit; an den anderen bin ich vorbeigekommen, nun doch wohl au ihm, ich habe wirklich keine Zeit,— aber er hat mich ſchon am Arm:„Heute entwiſchen Sie mir nicht. Auf ein Wort nur!“ Ich darf ihn nicht beleidigen und nach der Uhr gucken. 190 gehen nebeneinander her. Er erzählt auch wirklich ſehr intereſſnet Ich frage ſogar hin und wieder und erkundige mich nach der. it jener Einzelheit. Mit einem Male erſchrecke ich, daß ich meine 85 verpaſſen könnte. Ich muß pünktlich zur Stelle ſein. Wird 5 Rückſicht darauf nehmen? Ich mache Andeutungen. Dann ſage die es glatt heraus, verſuche ihn abzuſchütteln, mache ihm klar, daß* „Minute“ doch längſt vorüber iſt, von der er anfangs ſprach ab ich werde ihn nicht los. Er verſteht einfach nicht. Es bleibt mir Zeit genug, darüber zu philoſophieren, wie 9bah lich verfehlt es doch iſt, ſich dadurch beliebt machen zu wollen, 9 man ſich an andere Leute hängt und ihnen die Zeit ſtiehlt. Wen ich ein bedeutender Menſch wäre, würde ich dieſes wenigſtens verſtehen können, dann würde er hinterher ſagen dürfen: i 1 0 0 mit dem berühmten Schriftſteller... geſprochen, aber ſo bin 10 ja weiter nichts, als daß ich für Zeitungen ſchreibe und dos könne ja doch die meiſten Leute, wie die vielen„Eingeſandts“ beweiſen⸗ Endlich werde ich ihn los. Er hat alles ausgekramt, was ſein He bedrückte. Noch beim Abſchied macht er ein paar gefühlvolle Reden. arten, bei denen ih von einem Bein auf das andere hopſe. 1 ſauſe ich mit dem Hut in der Hand davon. Im Davonlaufen den ich dankbar:„Gott ſei Dank, daß er dich wenigſtens nicht anfepff, hat, es gibt doch noch anſtändige Menſchen.“ H. « Nachlaſſen der Auswanderung. Den ſtärkſten Auswanderunaz drang hatten wir zur Zeit der Inflation und in den Monaten br der Stabiliſterung der Währung. mit ihrer Begleiterſcheinung. ie Arbeitsloſigkeit. Im vergangenen Jahre hat die Auswanderung. 15 das Statiſtiſche Reichsamt feſtſtellt, nachgelaſſen, was zum Teil 5 damit zuſammenhängen mag, daß die amerikaniſche Einwanderuneen quote verringert worden iſt. Die ſtärkſten Gründe für das Nachlaſſ 5 des Auswanderungsdranges dürften aber in der Rückkehr zu wer ſtens halbweas normalen Verhältniſſen in Deutſchland und auf 75 beginnende Stablliſierung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe* rückzuführen ſein. So ſind im Jahre 1923 noch 115 316 Deutſche gub⸗ gewandert, 1924 nur noch 58 637. das ſind 52.5 Prozent des Vorg 12 res. Die Gebiete, aus denen ſich die Auswanderer beupfſäcge, rekrutieren. laſſen ſich in drei Gruppen einteilen: 1. Hambura. B men, Schleswig⸗Holſtein. Oldenburg und Hannover: 2. Württenitge und Baden: 3. Poſen und Weſtpreußen. Württe mb eraune in den letzten Jahren immer die arößte Zahl der Au mg 5 derer: doch hat der Auswanderunasdrana bier ſtark nachaelaſ 15 Nach wie vor lebhaft iſt der Auswanderungsdrana in den Gebie mit mebr landwirtſchaftlichem Cbarakter. ſo in der Grenzmark, der⸗ ſen und Weſtpreußen.— Dem Berufe nach gebört ein Drittel In⸗ Auswanderer der Landwirtſchaft an, beinahe ein Drittel der zer⸗ duſtrie und dem Berabau, der Reſt vornehmlich dem Handel und 5 kebr.— Dem Geſchlecht nach iſt nach dem Durchſchnitt der letzten 443 Jahre beinahe die Hälfte der Auswanderer weiblich. nämlich u⸗ Prozent: doch hat die Beteiliaung des weiblichen Anteils an der wanderuna in den letzten drei Jahren dauernd W. 1 regen die Kopfhaut in erstaunliehef Weise an. Die Haare werden weich und geschmeidig, die natürliche Schönheit und Farbe des Haares kommen voll zur Geltung. National⸗Theater Mannheim Otto Alfred Palitzſch: Kurve links. (Zum erſten Male) Man verteidigt ein ſolches Stück nicht, indem man verſfucht, eine tiefere Gedanklichkeit herauszuleſen. Es verteidigt ſich ſelbſt, fobald eine gute Aufführung ſich ſeiner annimmt: denn dann wirkt, was für den Augenblick geſchrieben iſt, für Augenblicke. Und mehr, Hand aufs Herz, Herr Palitzſch, haben Sie doch gewiß nicht gewollt Oder ſollten Sie wirklich ein Stück, für das Herz und wider die Technik geſchrieben haben, ſollten Sie wirklich die mechaniſierte Welt durch das unberechenbare itnmer triumphierende Herz zur Kapitula⸗ tion gezwungen haben? Das zu glauben, wäre ein Irrtum Ihrer⸗ ſeits Wir glauben es nicht. Wir glauben, das Sie ein luſtiges Stück geſchrieben haben, dae Sie ein wenig anſpruchsvoll„Komödie der Technik“ zu benennen die Kühnheit hatten. Sie erlauben: es iſt ein hübſcher Sketch, dem es nicht em witzigen und ironiſchen Anmerkungen fehlt. Es iſt ein flotter Sketch von einer ſicheren Bühnenwirkſamkeit, der zuletzt der Schwank und das dort übliche Verlobungs⸗Fincte des dritten Aktes u Hilfe kommt. Es iſt ein ulkiger Stetch dem ein groteskes merika, geſehen, weniger durch ein Temperament, als durch eine europälſche Theatervergröberungsbrille, die dankbaren Mative ge⸗ liefert hat. Aber es iſt Ihnen gelungen, uns für eine Stunde an⸗ genehm und nicht geiſtlos zu unterhalten. Und wenn ſich alles auf der Höhe des zweiten Aktes hielte, 19 dürften Sie behaupten, einer Kmödie nahe gekommen zu ſein. Vielleicht das nächſte Mal, Herr Palitzſch; es wird uns ein Vergnügen ſein, Ihnen wieder zu be⸗ gegnen. Auch im Roſengartentheater. Gewiß, auch im Roſengarten. Pis ſich im dritten Akt„de Lieber den“ finden— erfrxeulicher⸗ weiſe war in der Aufführung der Sentimentalität auch hier kein Naum gegönnt— ſind, wie in jedem otmodiſcken Luſtſpel, Hinder⸗ niſſe zu überwinden, iſt, wie in jedem altmodiſchen Luſtſpiel, ein Nebenbuhler aus dem Feld zu ſchlagen, handelt, wie in jedem alt⸗ modiſchen Luſtſpiel, de Tochter gegen den Willen des Vaters. Nur iſt das Tempo aller Geſchehniſſe ein anderes. Es iſt das Tempo der Rennbahn. der Welt der Schnelligkeitsrekorde, der Lichtreklame und des Radio, der Megaphone und der Sportfexerei, der größen⸗ wohnſinnig gewordenen Technik Und hier ſind ein paar Anſätze komödiſcher Geſtaltung: die Geſetze dieſer Welt durch ſich ſelbſt auf⸗ heben zu laſſen. Die Erfindung der Todesſtrahlen wird alle bdechni⸗ ſchen Errungenſchaften illuſoriſch machen. Alle Räder ſtehen ſtill, wenn dieſe Wellen alle Bewegung ſtoppen. Wie dieſe Erfindung ein Spekulationsobjekt erſt des Erfinders, dann des Autokön'gs und des Flip⸗Wagens, ſeiner 525 modernen, aber ach in Herzensange⸗ legenheiten ſo unmodernen Tochter, dem erfolgloſen europäiſchen Be⸗ werber, dem erfolgreichen amerikaniſchen Bewerber und dem Er⸗ finder der Todesſtrahlen. Hier iſt einzuſchalten, daß er in der Dar⸗ ſtellung des Herrn Zanitſcheck wohl zur e n een hat, daß er aber nur eine ſchwache Stüze der Aufführung war. Um dieſe Achſe rotiert das Geſchehen: Eliſabeth ſoll den Grafen heiraten, dafür ſprechen geſchäftliche Gründe und das Preſtige. Aber über die Vernunft ſiegt das Herz: ſie liebt Frank Boots. Das Rennen um den Staatspreis muß der gewinnen. Der Chauffeur erkrankt. Die Todesſtrahlen gefährden den Erfolg. Frank Boots geht an das Steuer des Rennwagens. Aber als ihm an Station IV bei„Kurve links“ aus Unkenntnis der Strecke Lebensgefahr droht— läßt Eliſa⸗ beth die Todesſtrahlen den Motor ſtoppen. Der Herzensweg wird freil Der europäiſche Graf, dem der Bluff ein gewiſſes Air gegeben, verſchwindet im Zwielicht der Hochſtapelei und Henry Flip, der Mann der Zahlen und der phantaſtiſchen Schecks, wird um die letzte Gipfelung ſeiner Machtüberſpannung geprellt: der Erfinder ver⸗ nichtet ſeine Erfindung, da die Zeit noch nicht reif iſt. 8 Ein bißchen dünn, nicht wahr? Verblüffend durch das Beiwerk, erfreulich durch eine unbeſchwerte Leichtigkeit Und immerhin, luſtig in einer guten Aufführung, bei der nicht nur die Schauſpieler, ſon⸗ dern auch die Dinge, der Raum und die Geräuſche mitſpielen. Das war ſehr hübſch gemacht. Grethe hatte einen phantaſtiſch⸗märchen⸗ haften Wolkenkratzerproſpekt hingeſtellt mit Lichtreklamen reichlich cutsgeputzt. und auch die anderen zwei Bilder zweckentſprechend ge⸗ ſtallet. Die Motore furrten und knatterten, die Hupen ſchrillten, die Jazzband lärmte, das Volk brüllte: Kurzum Amerikal Das ganze Spiel lebt vom Tempo. Das hatte Heinz Dietrich Kenter vor⸗ trefflich zu größter Tourenzahl beſchleunigt.(Wie wäre es, wenn man pauſenlos durchſpielte? Die Zeit der Umbauten durch diskrete Geräuſchmufik ausfüllte... in einer Stunde wäre der Spuk vor. bei.) Auch ſonſt hatte er eine glückliche Hand und eine leichte Hand. Im Mittelpunkt ſtand Wilhelm Kolmar, ein Autokönſg von vor⸗ nehmſter Haltung, ein überlegen kalkulierender Kopf, durch nichts aus ſeiner Ruhe zu bringen. Ein wenig für ſich in der lauten und quirlenden Umgebung Zu einer phantaſtiſchen Selbſtberauſchung an ſeiner Machtmöglichteit ſich aufrankend. Seine Tochter, Lydia Buſch, ſehr beweglich, ganz unſentimental, ein wenig vermännlicht, friſch und reſolut, ein american-girl nach der Vorſchrift. Ein drauf⸗ gängeriſcher Naturburſch Wittgen, ein drolliger Agent Aberer und last not least: Birgel als Graf Caſtelmore, der abgetakelte Vertreter Europas; eine diskrete Simpliciſſimusfigur und darum von beſter Wirkung. Ein Foſſil in dieſer übermodernen Welt. In kleinen Rollen Vogel, Gaugl, Renkert u. a. zuletzt des lebenden Mädchenherzens wird, macht einen Teil der Handlung aus, die getrezen wird von dem ferdhaften Fabrikanten Der Beifall war ſtark und der Dank für die gute Aufführung und die Stunde unbeſchwerter Unterhaltung. hSs. Kunſt ino Wiſſenſchaſt O hochichulnachrichten. Prof. Dr Wolfgang Win delne ven der vor einigen Monaten als Ordinarius für neuere öchſt für Heidelberg nach Königsberg berufen wurde, iſt— zunggche ein halbes Jahr— beurlaubt und mit Wahrnehmung der ini⸗ eines Perfonalreferenten für die preußiſchen Univerſitäten im tden; ſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung betraut 25 del⸗ er behält aber ſein Lehramt bis auf weiteres bei. Prof. Helde bond, der im 45. Lebensjahr ſteht, iſt ein Sohn des 1915 in eh. berg verſtorbenen Philoſophen Wilhelm Windelband.— Der der Regierungsrat, Dipl.⸗Ing. Profeſſor Glafey, Chefredakte tam Melliand⸗Textilberichte, der jahrzehntelang am Reich 5 jerte, wirkte und 10 Jagre an der Techniſchen Hochſchule Berlin deegl hat an der Univerſität Heidelberg ſeine Vorleſungen über ſtarb induſtrie wieder aufgenommen.— Im Alter von 67, Jahren nn, der o. Prof. der klaſſiſchen Philologie an der Univerſität, iti Geh. Regierungerat Dr. Anton El te r.— Der Senior der G5 Ernſt Gelehrtenwelt, Geh. Obertegierungsrat Prof. Dr. med. et pbchelehre Ehlers beging am 11. Nov. ſeinen 90. Geburtstag. Der an 177 wurde am 11. Nov. 1835 in Lüneburg geboren. Er ſtudierte r am Univerſität Göttingen und München. 1861 wurde er Profeſent a Anatomiſchen Inſtitut in Göttingen. 1869 nahm er einen 74 nach Profeſſor an die Univerſttät Erlangen an, er kehrte aber 1öteit alẽ Göttingen zurück, wo er eine äußerſt fruchtbare Forſchertätig ch el⸗ Direktor des Zoologiſch⸗Botaniſchen Inſtituts entfaltete und cigatig⸗ Lehrer der Zoologie ſegensreich wirkte, bis er nach 45jähriger keit im Lehramt am 1. April 1919 in den Ruheſtand trat. Rolf Araufführung am Neuen Skadttheater in Aürnberg, eube⸗ Lauckners, des ſchon mehrfach erfolgreichen Dramatikers Neuen arbeitung von Tſchaikowſtys Oper„Pique Dame“ kam am in der Stadttheater in Nürnberg zur Uraufführung Uund erzielte nſitalt, Inſzenierung von Oberſpielleiter Egon Neudegg unter m rger ſcher Leitung des erſten Kapellmeiſters Bertil Wetze lab Hpern, einen ſchönen Erfolg. Lauckner erſtrebt eine Reform des färkere textes. Er erſtrebt eine Vereinfachung der Opernhandlung, ſebinge Betonung des Bildhaften, Rückſichtnahme auf die opernhaff e Pel Geſte. Er bevorzugt außerdem dem Zuhörer vertroute Sl5 ſein „Pique Damc“, deren Bearbeiter und Neuüberſetzer er ſa Bühnen, konnte, iſt dies durch Puſchkin der Fall Auch ſcheint der aden bildner Karl Gröning ihn bewußt oder unbewußt verſtan ſehr, haben; denn die Symbol ſierung der Herz-Aß dominierte faſt eeniert Egon Neudegg, der bisher nur Operetten in Nürnberg inſe. hatte, ſchmiegte ſich an Grönings flächiges Bühnenbild an uertl wies Routine; auch blieb er frei von Geſchmackloſigkeiten. abet Wetzelsberger dirigierte fubtil und exakt, müſikaliſch zuverläſſh nicht mitreißend. F. de rrne.EN er eeer X„. ee eeeeeeer * l. meinde. We ..stag, den 12. November 1925 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Ausgabe) 8. Seite. Nr. 525 Rommunale Chronik Wiesloch, 9. Nov. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ daß aud iſt mützuteiben: Der Gemeinderat nahm davon Kenntnis, zu auf dem Buchenauer Hof mehrere ſchöne Wohnungen zum Be⸗ id angeboten werden und hat das Wohnungsamt angewisſen, ſich Sache zu intereſſieren.— Die Frage, ob die Kanali⸗ wird 5 zum Bronner'ſchen Anweſen ausgebaut werden ſoll, 5 0 Met, zwns, Zum Frühjahr zurüchgeſtellt, damit ſich beſſor überſehen 9 ſie in Zuſammenhang mit der in Ausſicht genomme⸗ ſtriell Eauung des dortigen Getändes durch ein größeres indu⸗ 3— Unternehmen gebracht werden muß.— Die Erhebung der dung⸗gerichtlichen Klage beim Bzirksrat Heidelberg gegen das de lorgearrt Heidelberg unter Beigadung der Gemeinde Walldorf 9 0 Rücherſatz von Unterſtützungskoſten wurde beſchloſſen.— Der fürdd: Eaſtwirt Klingmanmm zur Durchführung der Wanderer⸗ nb zabzuſchlleßende Vertrag wurde genehmigt.— Im Volks⸗ 1 chülerbad wurden im Monat Oltober an 15 Badetagen 906 daſſe z abgegeden gegen 690 im Vormonat. Aus der Waſſerleatungs⸗ 9 5 ein Zuſchuß von 250 Mark für Verwaltung, Verzinſung Jute montiſation des Eimrichtungskapitals notwendig.— Die im 8 des Güterverkehrs von der hieſigen Geſchäftswelt ange⸗ Umbenennung der Station„Wiesloch⸗Stadt“ in„Wiesloch“ werß, hoon der Reichseiſenbahndirektion abgelehnt. Da zur Zeit 5 Ausſicht beſteht, ſoll der Verſuch ſpäter wiederholt werden“— Pacht achtzirſen für die ſtädtiſchen Grundſtücke wurden wie im 5 90 52 1924 feſtgeſetzt.— Da über die Beleuchtung der priftn t wiederhoſt Klage geführt wurde, iſt eine ſofortige Nach⸗ legen hat angeordneb worden, die Verbeſſerungsvorſchläge vorzu⸗ ab Lampertheim, 9. Nov. In ganz Heſſen finden am 15. No⸗ Genter die Wahlen zum Gemeinderat ſtatt. Für die hieſige einde ſind 24 Gemeinderatsmitglieder zu wählen. Der Ge⸗ kannt. ihlkommiſſar gibt die eingereichten Wahlvorſchläge be⸗ 50„Wie wir ſchon einmal berichteten, iſt in dem hieſigen Zen⸗ benne tiefgehende Spaltung eingetreten, die ſich jetzt auch bei Wahl vorſtehenden Wahl auswirkt. Es erſcheinen deshalb zwei der Zenzaclage dieſer Partei, und zwar der eine als„Vorſchlagsliſte aunde entrumspartei beginnend mit dem Namen Joſeph Degen“, der ſadne mit dem Kennwort:„Zentrumspartei Lampertheim⸗Hütten⸗ und 9 Der erſtere hat, wie ſchon aus der mit Sozialdemokraten Hart zemokraten eingegangenen Liſtenverbindung zu erſehen iſt, beide links gerichteten Charakter. Man iſt geſpannt, welcher von 70 die meiſte Zugkraft ausübt. Außer den bereits erwähnten 0 eien erſcheint noch ein Wahlvorſchlag„Evangeliſche Vereini⸗ f 0 und Deutſche Volkspartei“ und ein ſolcher der„Kommuniſti⸗ de Geartes„ſodaß ſich im ganzen ſechs Parteien um die Sitze in r Gemeindevertretung bewerben. 1 Kleine Mitleilungen wa In Lienheim bei Waldshut verlief die Bürgermeiſter⸗ 91 ergebnislos, da die abgegebenen Stimmen nicht ausreichten. ger dn Höchenſchwand verlief der erſte Wahlgang zur Bür⸗ zweiten eiſterwahl ebenfalls ergebnislos, ſodaß auch hier ein dder Wahlgang erforderlich wird. aber die Stelle des erſten Bürgermeiſters in Höchſt 5 ſich 118 Bewerber gemeldet. Von dieſen ſind 47 noch am⸗ wüllde Bürgermeiſter, 33 Beigeordnete und Stadträte, 11 Volks⸗ run ſchaftler, 4 Bankbeamte, 5 aus dem Kaufmannsſtande, 5 Regie⸗ dabeamte und 13 Kommunalbeamte im weiteren Sinne. Stade ach Aufgabe der ſtädtiſchen Milchbewirtſchaftung ſteht die inſt werwaltung Ludwigshafen zurzeit in Unterhandlungen 5 ichtlich des Verkaufs der Einrichtung der Milchzentrale. ſch. ſteht zu hoffen, daß Einrichtung und Betrieb der früheren ſtädti⸗ n, Milchzentrale als vrivate Einrichtung der Stadtgemeinde Lud⸗ wigshafen erhalten bleiben. Voeim Jehre 1926 kann die berühmte Porzellanſtadt Selb. in jährſ, u. a. der Sitz der Roſenthal⸗Porzellan⸗Fabrik, ihr 50 0⸗ inde aes Stadtjubiläum begeßen. Aus dieſem Anlaß dae n den Monaten Juli und Auguſt eine größere Reihe von zerlichkeiten ſtatt. eeeeeeeeeeeeeeeeee Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt gapiger chli c eingeſetzt wurden: Richard Hund, bisher Burkeiverweſer in Waldkirch i. Br., als Pfarrer daſelbſt; Franz daſelh ard, bisher Pfarrverweſer in Gottmadingen als Pfarrer — 5 riedr. Horn, bisher Pfarrverweſer in Waltersweier, als Schöner daſelbſt; Andreas Strobel, bisher Pfarrverweſer in Pfabach, als Pfarrer in Heudorf; Eugen Alois Dietrich, vis⸗ Seßllarrer⸗ in Hartheim als Pfarrer in Aftholderberg; Franz Emil er, bisher Pfarrer in Nußloch, als Pfarrer in Rauenberg; Alſred ller, bisher Pfarrer in Ilvesheim, als Pfarrer in Rot; Tann Dauer, bisher Pfarrer in Ewattingen, als Pfarrer in in Sbeim; Max Schlenk, bisher Rektor in Konſtanz, als Pfarrer an tten b. Engen; Joſ. Fellhauer, bisher Pfarrer in St. Ro⸗ tertal als Pfarrer in Burbach: Otto Mayer, bisher Vikar in Glot⸗ Pfarresl7 Pfarrer in Mauenheim; Karl Winterhalder, bisher Göger in Todtnau, als Pfarrer in Ettenheim; Georg Bernhard daßelbſt 8er, bisher Pfarrverweſer in Roſenberg, als Pfarrer *. den w berbach 11. Nov. Ein ſelten hohes Alter erreichte mit bier deſtrigen 99. Geburtstage Frau Barbara Uhria aeb. Kappes die Arbe Geſundteeit des„Geburtstagskindes“ iſt eine recht aute und eitsfreudiakeit noch eine erſtaunliche. Muda Lungenelz bei Mosbach. 10. Nov. Geſtern fuhr der Zug Schaf Mosbach bei Langenelz in eine Schafherde hinein. 30 da die 8 wurden getötet. Die Bahnverwaltuna trifft keine Schuld, chafe ausgebrochen waren und auf dem Bahnkörper lagen. meiſte ffenburg. 11. Nov. Als ſich am Sonntag der 49jährige Bäcker⸗ fand wluauſt Scheibel von hier auf dem Wege nach Hauſe be⸗ geſtoße urde er von ſeinem Begleiter aus Scherz vor die Bruſt Schä 95 71 55 ſtürzte auf einen Randſtein und erlitt einen ſchweren der B ruch, der alsbald ſeinen Tod herbeiführte, ohne daß edauer uswerte das Bewußtſein wieder erlanate. macht derubera. 11. Nov. Ein neues Hornberaer Schie ßen⸗ lebrsverezeit von ſich reden. Im Sommer hatte der Kur⸗ und Ver⸗ Feſtz 85 mit den Leitern der Gewerbeausſtelluna einen hiſtoriſchen 7 ler in Gu„Das Hornberger Schießen“ veranſtaltet, den Lehrer Böh⸗ hoben Belach in einem Eingeſandt kritiſierte. Die Veranſtalter er⸗ Vöhler dileidiaunaskloge. Vor dem Schöffengericht Wolfach nahm neben ie beleidigenden Ausdrücke des Artikels zurück und zahlte —* 0 Koſten und der Veröffentlichuna eine Buße von 50 Mark. cc die 60 dankach 11. Nov. An der Kirchenkürerhänqat hat dahren Jahre alte Wit we Maria Kern. Sie litt ſeit einigen ſege gan Schwermutzuſtänden, die. nachdem der Tod eines im Mannes fallenen Sohnes ſchon mitgewirkt hatte, durch den Tod ihres derunalfiat weiter verſtärkt hatten. Der Mann war beim Holzfällen Ogterballingen a.., 11. Nov. Am bieſigen Bahnhof wurde in der iede Sn eine Kiſte mit Uhren ageſtohlen. Vom Täter fehlt H 0 Gh ücmten, 11. Nov. Das„Säck. Volksbl.“ ſchreibt: Als eine LuftverkerpLeraefellſchaft großen Stils entpuppte ſich die Flug tebrsgefellſckaft Lörrach, die ſchon ein vaar Mal einen großen batte 81 ain Lör rach angekündiat und immer wieder verſchoben tet und das dlen Orten wurden Verkaufsſtellen für Karten eingerich⸗ großzügi s Geld gleich eingezogen. In den Zeitungen wurde eine dungen— Reklame gemacht. natürlich auch auf Kredit. Nach Mel⸗ Geſellſchafs nuverläſſiger Ouelle ſollen bereits zwei Mitalieder der mit verhaftet worden ſein. heden iit zeovoldshöhe 10. Nov. Freiwillig aus dem Leben ge⸗ onne der in den beſten Mannesfabren ſtehende Zuameiſter ſuchen. mann. Die Urſache iſt in einer unheilbaren Krankheit zu Aus der pfalz Ludwigshafen, 12. Nov. Die Firma Gebr. Sulzer.-G. Ludwigshafen hat ſich gezwungen geſehen, von der Regierung die Erlaubnis einzuholen, weitere 200 Arbeiter zu entlaſſen Dieſe Maßnahme iſt darauf zurückzuführen. daß Aufträge der Auto⸗ mobilinduſtrie auf Lieferung von Zylindern infolge der ſchwierigen Lage der Autemobilinduſtrie zurückgezogen oder zurückgeſtellt wor⸗ den ſind. Von den 200 Arbeitern werden 50 am nächſten Dienstag zur Entlaſſung kommen. Ob die übrigen 150 ebenfalls entlaſſen werden müſſen, hängt von der Entwicklung der Lage in der Auto⸗ mobilinduſtrie ab. Die Werkleitung hofft jedoch, die Entlaſſungen vermeiden zu können, wenn die Beſſerung in der Lage der Auto⸗ mobilinduſtrie weiterhin anhält. * Speyer, 11. November. Die angekündigte Verſammlung zur Vorbeſprechung der beabſichtigten Gründung der Verkehrs⸗ wacht hat geſtern abend im Wittelsbacher Hof ſtattgefunden. Die geladenen Korporationen, Vereine und Verbände einigten ſich ein⸗ timmig auf die Notwendigkeit der Gründung einer Verkehrswacht und erledigten die einleitenden und vorbereitenden Arbeiten. :: Germersheim. 11. Nov. Der Verkehr zwiſchen Baden und der Pfalz ſoll durch die Wiederherſtellung einer fliegenden Brücke über den Rhein bei Leimersheim⸗Leopoldshafen erleichtert werden. In dieſer Sache fand zwiſchen Vertretern der badiſchen und der pfälziſchen Vehörden und der pfälziſchen Ufergemeinden Neu⸗ Pforz,. Rheinzabern. Bellheim. Hört. Kuhardt. Leimersheim und Rülsheim eine Ausſprache hier ſtatt. Die Bewilligung eines Zu⸗ ſchuſſes vom Bayeriſchen Staat hängt davon ab. daß auch der badiſche Staat ſich mit einem entſprechenden Beitrag beteiligt. Die erwähn⸗ ten Gemeinden ſind bereit. ſich an den Betriebskoſten zu beteiligen In einer Entſchließung wurden die beiden Staatsregierungen um je einen Staatsbeitrag von 5000 Mark zur Wiederherſtellung der Brücke Nachbargebiete Vor einer Maſſenausſperrung in der Mainzer Melallinduſtrie * Mainz. 11. Nov. Die Lage in der Metallinduſtrie des Mainzer Bezirks hat ſich in den letzten Tagen verſchärft. Die Vereinigung der Metallinduſtriellen hat an den Deutſchen Metallarbeiterverband ein Schreiben gerichtet, worin die Ausſperrung von 15 000 Me⸗ tallarbeitern im Mainzer Wirtſchaftsgebiet angedroht wird, ſofern die bereits im Ausſtand befindlichen Spengler und Inſtalla⸗ teure die Arbeit nicht ſofort wieder aufnehmen. Bei der augenblick⸗ lichen Sachlage muß man damit rechnen, daß bis zur kommenden Woche die Ausſperrungen vorgenommen werden.— Die Urſache die⸗ ſes Schrittes iſt darin zu ſuchen. daß der Deutſche Metallarbeiterver⸗ band in Mainz und Wiesbaden es abgelehnt hat, die Spenaler⸗ und Inſtallateurgeſellen zur Wiederaufnahme der Arbeit am 9. November zu veranlaſſen. eeeeeeeeeeeeeeee Gerichtszeitung Amtsgerichk Mannheim Mannheim, 10. Nov.(Sitzung des Schöffengerichts, Abt. S. G..) Vorſitzender: Amtsgerichtsrat Schmikt. Schöffen: Emil Hemmerich, Fabrikaufſeher in Ketſch, Frau Eliſabeth Harms hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Weiß. Ein verkrachter Kleiderſtoffhändler! Der 32jährige verheiratete frühere Oberſtadtſekretär Theodor Breunig aus Buchen betrieb nach ſeinem am 1. April 1924 er⸗ folgten Abbau im Hauſe N 3, 18 ein Geſchäft in Herrenlleiderſtoffen. Einen Laden hatte er nicht, der Verkauf fand vielmehr in ſeinem Wohnzimmer ſtatt. Breunig war nach Abſolvierung des Progym⸗ naſiums Buchen zunächſt auf einer Bank in Frankfurt a. M. in der Lehre und kam im Jahre 1913 als Bürogehilfe zur Stadtverwaltung Mannheim. Beim Ausbruch des Krieges mußte Breunig einrücken. Nach Kriegsende fand er neue Stellung bei der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe. Aufgrund des auf ihn geſetzten großen Vertrauens bekleidete er den wichtigen Poſten eines Kontrolleurs. Ein weiterer Beamter, der neben Breunig ebenfalls die Funktionen eines Kontrolleurs aus⸗ übte, machte ſich damals der Unterſchlagung und Urkundenfälſchung ſchuldig und wurde deshalb zu einer längeren Freiheitsſtrafe verur⸗ teilt. Infolge Neuorganiſation der Kontrollgeſchäfte bekam Breunig eine neue Stelle als Stadtſekretär. Unter Ernennung zum Oberſtadt⸗ ſekretär wurde dem Breunig ſpäter die Leitung eines Büros beim Krankenhaus übertragen. Der allgemeine Perſonalabbau brachte auch für Breunig auf 1. April 1924 den Abſchied. Breunig gab ſich mit einer von der Stadt zu zahlenden Abfindungsfumme von 11000 Mark zufrieden. Auch ſeine Frau, die er im Krankenhauſe, wo ſie als Sekretärin tätig war, kennen lernte, wurde von der Stadt ent⸗ ſprechend abgefunden. Mit der Abfindungsſumme von 11000 Mk. begann Breunig ein Geſchäft in Kleiderſtoffen, das aber in Bälde alles Bar⸗ geld verſchlang. Breunig erfreute ſich beſter Kundſchaft aus den Kreiſen ſeiner früheren ſtädtiſchen Kollegen. Auch hatte er an ſeinem Bruder, Schneidermeiſter Breunig in Buchen, einen guten Abnehmer für ſeine Kleiderſtoffe. Anderſeits ließ ſich Breunig gleich am An⸗ fang auf zu große Warenbeſtellungen ein, ſodaß ſeine enge Stube ſich raſch mit großen Vorräten anfüllte. Barzahlung konnte er nicht mehr leiſten, weshalb er kurzfriſtige Wechſel unter⸗ ſchreiben mußte. Gar bald kamen die Zahlungsſchwierig⸗ keiten. Die meiſten Wechſel gingen in Proteſt. Nachdem er ſich ſo bis zum Juni mit Ach und Krach durchge⸗ ſchleppt hatte, mietete er zur Aufrechterhaltung des Geſchäfts einen offenen Laden in C 2, 19, den er am 15. Auguſt 1925 bezog. Trotz ſeiner troſtloſen Lage fuhr er fort, große Tuchbeſtellungen bei Tuchfabrikanten in Nürnberg, Luckenwalde und Düſſeldorf zu machen. Da er wohlweislich ſeine ſchon lang eingetretene Zahlungs⸗ unfähigkeit verſchwieg, lieferten die ahnungsloſen Fabrikanten in prompfer Weiſe die Kleiderſtoffe.„Die ungeheure Verſchuldung Breunigs war aber vorgeſchritten, daß an ein Herauskommen aus der mißlichen Lage ſchlechterdings nicht mehr gedacht werden konnte. Die Verbindlichkeiten hatten ſchon die Höhe von 24000 Mk. erreicht. Die Gläubiger drüngten auf Zahlung. Breunig ging dazu über, ganze Warenbeſtände gleich nach ihrem Eintreffen an hieſige Intereſſenten zu Schleuderpreiſen abzugeben, um nur die Koſten des eigenen Haushalts und die monatliche Ladenmiete aufzubringen. Hauſierer und Trödler kamen täglich in den Laden und holten die beſten Stoffe um geringes Geld. Breunig verſchleu⸗ derte ſogar viele Stoffe gegen Lebensmittel. Ein Käufer brachte dreißig Pfund Schinken, ein anderer einen Zentner Hartwürſte, ein dritter 15 Flaſchen Likör. Breunig machte auch ſonſt verſchwenderiſche Ausgaben. Noch im Juni 1928 kaufte er zwei Motorräder für 1200 Mk, ebenſo eine Standuhr 1 280 Mk., alles auf Kredit. Zum Ueberfluß beſuchte er noch die Tanzſtunde, um Kunden zu erhalten. Zwei Brillantringe ver⸗ kaufte er an einen Kollegen, deſſen Namen er nicht nennen will. Selbſt die noch nicht bezahlte Standuhr verkaufte Breunig. Zur Verdunkelung ſeiner ſchwindelhaften Geſchäftsbeziehungen verbrannte ſchon im Juni 1925 ſein Lagerbuch, Fakturenbuch und Kaſſenbuch. Seit Juni 1925 war Vreu⸗ nig nicht mehr imſtande, ſeinen Verpflichtungen den Gläubigern gegenüber nachzukommen. Am 1. Oktober 1925 kam es zur Kata⸗ ſtrophe: der völlige Zuſammenbruch zwang den Breunig zur unverm idlichen Schließung des Ladens. Beſtürzt eilten die hieſigen Gläubiger herbei, um ihre kreditweiſe überlaſſenen, aber noch nicht bezahlten Kleiderſtoffe zu holen, doch leergebrannt war die Stätte. Ein Gläubiger veranlaßte alsbald die Verha ftung des Breunig. Einige Tage ſpäter wurde der Konkurs eröffnet. Verſchuldung ſich auf Der Bücherreviſor Sutter, bekundete, daß die 83 848 Mk. belaufe. An Außenſtänden ſeien nur 2599 Mk. vorhanden. Ungedeckt bleiben ſomit rund 31 100 Mark. Eine Prüfung des Geſchäftsbetriebs aus der Zeit vor dem Juni 1925 ſei unmöglich, da Breunig alle Geſchäftsbücher verbrannt habe. Vom 1. September 1925 an habe Breunig neue Bücher an⸗ gelegt, die Bücher ſeien aber derart unordentlich geführt, daß ein Ueberblick über den wahren Geſchäftsſtand nicht gewonnen werden könne. In der Begründung der Anklage führte der Staatsanwalk u. a. aus, daß bei einer Geſchäftsführung, wie ſie der Angeklagte trrieb, nicht zu verwundern ſei, daß es zu einem be kommen mußte. Breunig habe keine ordnungsgemäße Bilanz auf⸗ geſtellt und die neuen Bücher, nach Verbrennung der alten, ſchlecht geführt. Der Angeklagte hat ſeine Gläubiger ſchwer be⸗ trogen, obwohl er ſelbſt eine betrügeriſche Abſicht in Abrede ſtellt. Der Angeklagte hat Waren verpfändet, um Geld zu erhalten. Waren im Geſamtwerte von 24000 Mk. hat Breunig am Tage nach Empfang um ein Lumpengeld weggeworfen und hierdurch die Gläubiger ſyſtematiſch hereingelegt. Breunig hat aber nach ſeiner ganzen Veranlagung trotz ſeiner langjährigen Beſchäftigung in Bürobetrieben nicht die geringſten Fähigkeiten zu einem Kaufmann. Derartige Schädlinge ſeien aus dem Wirtſchaftsleben zu entfernen. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr und 6 Monaten. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Der Angeklagte Theodor Breunig wird wegen in fortgeſetzter Tat verübten Bekrugs und wegen einfachen Bankerotts zu einer Gefängnisſtrafe von fün Monaten, abzüglich 1 Monat Unterſuchungshaft, verurteilt. Aus den Urteilsgründen ſei u. a. erwähnt: Das Gericht hat für erwieſen erachtet, daß der Angeklagte Gegenſtände unter dem Wert weiter⸗ veräußerte. Er führte die Bücher ſo unordentlich, daß ſie einen Ueberblick über den Vermögensſtand nicht mehr gewährten. Seit 15 11 1925 machte ſich der Angeklagte des Kreditbetrugs uldig. Als Verteidiger fungierte.⸗A. Dr. Oskar Maſer. Schöffengericht Neuſtadt a. d. 9. Das Schöffengericht Neuſtadt verurteilte den Werkmeiſter Gg. Zabb, der aus den berſchloſſenen Lagerräumen ſeines Arbeitgebers Stoffe im Werte von 200 M. entwendete, zu 3 Monaten Ge⸗ fängnis.— Einen Monat Gefängnis erhielt der Fabrikarbeiter Ernſt Mehrbreier aus Haßloch, der Zeitungsabonnementsgelder unterſchlagen hat.— Heinrich Struppler von Neuſtadt, der mit einer falſchen Fahrkarte von Schifferſtadt nach Neuſtadt gefahren iſt und am Bahnhof Neuſtadt durch einen Seitenweg zu entkom⸗ men ſuchte, erhielt zwei Monate Gefängnis.— Der Kaufmann Walter Pf. aus Mannheim, der ohne Führerſchein einen Kraftwagen lenkte und dabei den Weinkommiſſär Ruppert wurde mit einer Geldbuße von 150 Mark be⸗ raft. Der Streit am offenen Grab 4 Vor der Strafkammer Koblenz hatte ſich der frühere Pfar⸗ rer von Fiſchbach(Nahe) Wikhelm Nuhkon unter der An⸗ klage zu verantworten, im April wieſſ, Jahres in der Grabrede für den Sägewerksbeſitzer Püttmann deſſen Andenken wider beſ⸗ ſeres Wiſſen beſchimpft zu haben. In der erſten Verhandlung vor dem Schöffengericht in Oberſtein war der Angeklagte in dem Prozeß, der von den Verwandten des Verſtorbenen gegen ihn an⸗ geſtrengt wurde. freigeſprochen worden. Die Berufungskammer kam zu der Auffaſſung, daß der Pfarrer den Toten, mit dem er perſönliche Differenzen gehabt babe, eins habe auswiſchen wollen und erkannte auf 200 M. Geldſtrafe und Urteilsver⸗ kündung durch öffentlichen Aushang. Anſchuldig im Juchthaus? Vor etwa drei Wochen iſt aus der Strafanſtalt Rheinbach bei Bonn der aus Eyl bei Porz gebürtige Wilhelm Müller entlaſſen worden, der wegen eines Mordes gelegentlich der Enſener Kir⸗ mes zum Tode verurteilt und ſpäter zu lebenlänglicher Zucht⸗ hausſtrafe begnadigt worden iſt. In einem großen Teile der Kölner Gegend iſt jetzt das Gerücht berbreitet, daß die Entlaf⸗ ſung des Müller deswegen erfolgte, weil ſich durch das Geſtändnis eines kürzlich verſtorbenen Prozer Bürgers namens Bach die Un⸗ ſchuld Müllers erwieſen habe.— Wie wir hierzu erfahren, iſt dieſes Gerücht vollſtändig unbegründet Müller hat zwar wäh⸗ rend ſeiner 33jährigen Gefangenſchaft mehrmals die Schuldloſig⸗ keit an der Mordtat betont und bleibt auch jet noch dabei. Aber ein Beweis für ſeine Schuldloſigkeit liegt nicht vor. Seine Enk⸗ laſſung aus der Strafanſtalt iſt nur mit Rückſicht auf das hohe Alter des Gefangenen, der jetzt im 78. Lebensjahre ſteht, und auf ſeine gute Führung in den letzten 10 Jahren zurückzuführen. In Irauenkleidern Hochſtaplerreiſen mitdem Freundals Frau In Begleitung einer eleganten iungen Dame. angeblich ſeiner Frau. erſchien in Penſionen in Berlin ein Freiherr Walter v. Hoh⸗ meyer der es ſich gut ſein ließ. dann aber mit ſeiner Bealeiterin verſchwand. nachdem er„vergeſſen“ hatte, die Rechnung zu bezahlen. Neben dieſen Zechprellereien hat Walter von Hohmeyer noch zahl⸗ reiche Betrügereien verübt. Er beſuchte alte Bekannte ſeiner Familie und ehemalige Schul⸗ und Studienfreunde. denen er erzählte, daß er auf der Durchreiſe ſei. Seine junge Gattin die demnächſt Mutter würde, ſitze krank auf dem Bahnbof. Zum Unalück könne er nicht weiter reiſen, da ihm die Brieftaſche aeſtohlen worden ſei. Mit dieſen Erzählungen erlangte er Darlehensbeträge von 10 bis 250 Mark. Das Geld verſprach er ſtets ſofort zurückzuſchicken Vielfach gab er auch Sckecks auf den Namen ſeines in hoher Stellung befindlichen Bruders. deſſen Unterſchrift er gefälſcht hatte. Mit ſeiner „Gattin“ machte er ſo eine Reiſe durch ganz Deutſchland. Wiederholt ſoll es vorgekommen ſein, daß ihm, wenn das Pärcken gemeinſam an der Penſionstafel ſaß, Komplimente über ſeine hübſche, elesante Frau gemacht wurden. Die Gattin war aber ein Freund Hoh⸗ meyers, der in Frauenkleidern mit herumreiſte. Darin wurde ebenfalls von der Anklage ein Betruasmanöver erblickt. Hohmeyer wollte ſich vor Gericht all der Voraänge nicht entſinnen können und bezeichnete ſich als Gott und Zarathuſtras Sohn. Der mediziniſche Sackverſtändige hielt den Angeklaaten für ſeine Taten verantwortlich, wenn er auch geiſtig ſtark minderwertia iſt. Das Schöffengericht nahm mildernde Umſtände an und erkannte auf ein Jahr 9 Mopate Gefänanis. unter Anrechnung der neun Monate Unterſuchungshaft. * § Wegen Ankerſchlagung wurde der 28 Jahre alte verwitwete Kaufmann Heinz Strehle aus Kaſſel vom Schöffengeriht Mann⸗ heim zu 1i Monat Gefängnis verurteilt, welche Strafe durch die erlittene Unterſuchungshaft verbüßt iſt. Strehle hatte Gelder für den Wahlfonds des Reichsblocks anſtatt abzuliefern, für ſich verwendet. In der Jrage der Strafbarkeit der ſtudenſiſ äger · menſuren hat der 1. Strafſenat des Ae 115 1 der Staatsanwaltſchaft eingelegte Reviſion gegen das freiſpr chende Urteil eines badiſchen Schöffengerichts eine von der die Straf⸗ barkeit bejahenden Entſcheidung der vereinigten Strafſencte dom 6. Mä⸗z 1883 abweichende Stellung eingenommen. Gemäß 8 136 des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes hat er daher beſchloſſen, daß die Entſcheidung der Strafſenate darüder einzuholen iſt, ob die ſt den⸗ tiſche Schlägermenſur Zweikampf im Sinn des 15. Abſchnitts des 2. Teils des Strafgeſetzbuchs iſt, ferner, wem dieſe Faage ver⸗ neint wird, darüber, ob die gemäß den Kampfregeln eintrete den 2. e der Kämpfenden nach dem 17. Ab⸗ hmitt des 2. Teils des Strafgeſetzbuchs als ſtrafbar 5 letzung zu beſtrafen ſind. ſheſezbuch arpere —ä +0 Tabletten in aſſen Apothelen u. Drogerlen Mk..— löſend, linbernd, erfriſchend esdn ——————— 1 0 1 —————————————————ä—— 55— — 2 77272727:.!. —— ̃———̃ ̃—.̈— 8 5——— 5—————— 8—— . Seite. Nr. 525 neue Mannhermer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, den 12. November 1925 [Neue Mannheimer Seitung vollverſammlung der Handelskammer Ludwigshafen a. Kh. Unter dem Vorſitz des Präſidenten Geh. Rat von Wagner fand geſtern vormittag 11 Uhr eine Vollverſammlung der Kammer ſtatt. Von der Regierung der Pfalz wohnte Oberregie⸗ rungsrat Dr. Pöperlein den Verhandlungen bei. Zunächſt beſchäftigte man ſich mit dem Preisabbau Wie der Syndikus der Kammer, Dr. Keh m, hiezu ausführte, ſei der Preisabbau im allgemeinen von allen wirtſchaftlichen Körper⸗ ſchaften begrüßt und gebilligt worden. Das Vorgehen der Reichs⸗ regierung entſpreche unbedingt dem Erfordernis der Stunde. Nur müßten Mittel und Wege gefunden werden, wie man dieſe Preis⸗ ſenkung am beſten ohne Schaden der Wirtſchaft herbeiführen könne, Auch die Kammer hält eine ſolche Senkung wohl im Hinblick auf die geſchwächte Kaufkraft der Bevölkerung als auch mit Rückſicht auf die unbedingt notwendige Steigerung unſeres Exporles zur Erfüllung unſerer Auslands⸗Verpflichtungen aus dem Londoner Abkommen für unerläßlich. Dabei müſſe zunächſt aber feſtgeſtellt werden, daß die ſtarke Erhöhung, die unſere Inlandspreiſe im Ver⸗ gleich mit der Vorkriegszeit aufweiſen— ſoweit ſie über das all⸗ gemein um etwa 50 pCt. geſtiegene Weltmarkt⸗Niveau hinausgehl — in erſter Linie durch die Steigerung der öffentlichen Laſten aller Art, insbeſondere der Steuern und ſozlalen Laſten, ferner der Taxife der öffentlichen Verkehrsanſtalten und der öffentlichen Verwaltungsgebühren aller Art verurſacht iſt, ſo daß ein durchgreifender 1 8 9 in erſter Linie eine ent⸗ ſprechende Herabſetzung dieſer Laſten, Tarife und Gebühren zur Vorausſetzung haben muß. Des weiteren müſſe auf eine Ver⸗ ringerung der außerordentlich hohen Bankzinſen und Bankproviſionen hingewirkt werden, wenngleich nicht ver⸗ kannt werden kann, daß eine weſentliche Beſſerung auf dieſem Gebiet erſt dann zu erhoffen ſteht, wenn durch vermehrte Spar⸗ tätigkeit Angebot und Nachfrage auf dem Kapitalmarkt wieder in ein beſſeres Verhältnis gebracht ſind. Schließlich müſſe auch mit den Reuen der Zwangswirtſchaft auf allen Gebieten des gewerblichen Lebens ſo bald wie möglich vollend⸗ aufgeräumt werden. Hierher gehört u. a. auch, daß die Verbindlich⸗ keitserklärungen von Lohntarifen, wie ſie heute vielſach über die derzeitige Tragfähigkeit der betroffenen gewerb⸗ lichen Zweige hinaus ausgeſprochen werden, beſeitigt und die Lohnbemeſſung wieder der freien Vereinbarung von! rbeitgebern und Arbeitnehmern überlaſſen wird. Intereſſen der Gläubiger am beſten gedient ſein, da alsdann die In der Beſprechung wurde u. a. darauf hingewieſen, daß durch die gewaltige Konkurrenz der Prelsabbau von ſelbſt kommen werde. Der Vertreter des epfälziſchen Kleinhandels Bauſewein⸗ Ludwigshafen proteſtiert ganz entſchieden dagegen, daß wieder beim Preisabbau der Kiein⸗ und Einzelhandel herhalten ſolle. Die projektierten Zwangsmaßnahmen und polizeilichen Kontrollen müßten unter allen Umſtänden verſchwinden. Der Einzelhandel habe ſo wie ſo um ſeine Exiſtenz zu kämpfen. Der Redner be⸗ antragte ſchlleßlich die Annahme einer Erklärung, in der der Einzelhandel ſein größtes Intereſſe für den Preisabbau erklärt. Eine Preisſenkung ſei aber nur denkbar, wenn die Produzenten mit einer Senkung ihrer Preiſe vorangehen, der Einzelhandel werde dann ſofort nachfolgen. Syndikus Dr⸗ Kehm iſt ebenfalls dafür, daß die Preistreibereiverordnung und die Preisprüfungs⸗ werden müßten. Die Kammer ſchloß ſich den usführungen Bauſeweins voll und ganz an. Mannesmannröhren⸗Werke Dem Bericht über, das Geſchäftsjahr 1924/25 entnehmen, wir u..: Im September 1924 wuürde die Zollgrenze zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Deutſchland aufgehoben und der freie Verkehr wieder ermöglicht. Die hieran getnüpften Erwar⸗ tungen ſind jedoch durch den neuen ſchweren Druck, den die Stabili⸗ — 85 der Währung im Gefolge hatte, nicht in Erfüllung gegangen. ie zunehmende Geldknappheit ſetzte der Beſſerung im Inlandsgeſchäft ein Ziel. Die Geſchäſte nach dem Auslande wurden ſehr ſtark beeinflußt durch den Wettbewerb der valutaſchwachen Länder, die den Auslandsmarkt zu Preiſen ſtreitig machten, denen die Geſellſchaft im Hinblick auf ihre Geſtehungskoften nicht immer folgen konnte, an deren Verteuerung in erſter Linie die ungeheuer⸗ lichen Ausgaben für Steuern, ſoziale Abgaben und Frachten ſchuld ſind. Eine weſentliche Ermäßigung dieſer Be⸗ laſtungen ſcheint eine zwingende Notwendigkelt Der uUngenügende Abſatz hatte im Berichtsjahre eine ſtarke Einſchränkung der Er⸗ zeugung und den heftigſten Wettbewerb um jeden einzelnen Auftrag zur Folge. Zur Beſeitigung dieſer ungeſunden gegen⸗ ſeitigen Bekämpfung fanden ſich die Werke zuſammen in der deut⸗ ſchen Rohſtahlgemeinſchaft, die in der Hauptſache das Verhältnis der Erzeugung zur Abſatzmöglichkeit regeln ſoll. Im Anſchluß daran wurde die Bildung von Verbänden der Fertiginduſtrie in die Hand genommen und Sade Mitte März 1925 der Röhren⸗Ver⸗ band, der alle Gas⸗ und Siederohre umfaßt und eine gemeinſame Verkaufsſtelle für das In⸗ und Ausland unterhält, und nach Schluß des Berichtsjahres, Ende Juli 1925, der Grobbleck⸗Verband gegrün⸗ def. Dieſen Verbänden iſt die Geſellſchaft mit angemeſſenen Be⸗ teiligungsziffern beigetreten. Ueber einen Zuſammenſchluß der Feinblech⸗Walzwerk und der Herſteller großer geſchweißter Rohre ſind die Verhandlungen noch im Gänge. Sie geſtalten ſich außer⸗ ordentlich' ſchwierig; es iſt noch nicht abzuſehen, ob ein befriedigen⸗ des Ergebnis erzielt werden kann. Sehr ſchwierig geſtaltete ſich die Lage des Kohlenberg⸗ baues. Als die Zechen im Sommer 1924 wieder auf eine befriedigende Förderung gekommen waren, ſetzten ganz erhebliche Aaele die 30 ein, die zu großen Haldenbeſtänden geführt haben. Anſtelle des Kohlenmangels der Jahre der Inflation war eine ſtarke Hebererzeugung an Brennſtoffen feſtzuſtellen, die der Markt nicht aufnehmen konnte. In den Jahren des Kohlenmangels und der Zwangsbewirtſchaftung der Kohle war von behördlicher und induſtrieller Seite alles geſchehen, um die Braunkohle ſoweit wie möglich an die Stelle der Steinkohle zu ſetzen, zudem hat der Ruhrbergbau den Wettbewerb der ausländiſchen Kohle auszuhalten, der um ſo drückender wurde, je mehr die Verwendung von Oel, die verbeſſerte Ausnutzung anderer Energie⸗ quellen(weiße Kohle) und das planmäßige Studium der Wärme⸗ wirtf aft den Bedarf an Kohlen verminderten. Hinzu kam die Ungecißheit über das Schickſal des Kohlen⸗Syndikates angeſichts der Unzufriedenheit der Mehrheit der Zechen mit dem im Oelober 1924 geſchloſſenen Syndikatsvertrag. Die Beteiligung der Mannesmann⸗Zechen an dem neuen Kohlen⸗Syndikat beträgt 5076 700 Tonnen pro Jahr. Die auf den Erzgruben im Siegerland, Lahn · und Dillgebiet ließen ſehr viel zu wünſchen übrig. Die erforder⸗ lichen Zuſchüſſe erhöhten ſich derartig, daß wir gezwungen waren, kurz nach Beendigung des Berichtsjahres die meiſten dieſer Erz⸗ gruben bis auf weite es außer Betrieb zu ſetzen. Die Geſamtzahl der auf den Mannesmann⸗Werken am 30. Juni 1925 beſchäftigten Angeſtellten und Arbeiter betrug 26 932. Der erzielte Rohgewinn beträgt 28 695 607. Andrerſeits erforderten Unkoſten 7 599 371„, Zinſen 2811211 4, Steuern einſchließlich Warenumſatzſteuern 8 164 248 4, Grundſtücke und Gebäudeunterhaltung 468 272, zuſammen 19 043 103. Aus dem lleberſchuß von 9 652 505 verbleibt nach J915 340 4 für Abſchreibungen ein Reingewinn von 2737156 4. Nach Abzug von 152 698 für die geſetzliche Reſerve und für die Aenderung oder Aufhebung der Verordnung der Geſchäftsaufſicht Hierüher referierte ebenfalls der Syndikus. Die Einrichtung der Geſchäftsaufſicht ſoll grundſätzli“ vorerſt beibehalten werden. Die Geſchäftsaufſicht ſoll jedoch nur zuläſſig ſein, wenn keine Ueberſchuldung vorliegt. Ferner ſollen die Antragſteller verpflichtet werden, die Richtigkeit und Vollſtändigkeit der von ihnen bei der Antragsſtellung einzureichenden Vermögens⸗ und Schuldenverzeich⸗ niſſe an Eidesſtatt zu verſichern. Die Verfügungsfähigkeit des Schuldners ſoll nach Verhängung der Geſchäftsaufſicht zugunſten der Aufſichtsperſonen weiter eingeſchränkt werden. Schließlich ſollen die Koſten der Geſchäftsaufſicht tunlichſt ermäßigt werden. Allgemein wurde in der Beſprechung die Aenderung der Konkursverordnung gewünſcht. Bei Bilanz⸗ und Vermögensaufſtellungen müßten auch bei den Kreditoren nähere Bezeichnungen angeführt werden, um ein klares Bild zu gewinnen, ebenſo auch bei Bank⸗ und Privak⸗ ſchulden. Auch müßten die Gläubiger mehr Verückſichtigun finden. Faule Körper am Wirtſchaftsleben müßten möglichtt raſch beſeitigt werden, dagegen ſolide Unternehmungen unterſtützt wer⸗ den. Die Kammer war mit den Ausführungen voll einverſtanden. Arbeitsloſenverſicherung Ohne ſich grundſätzlich gegen die Einführung einer Arbeits⸗ loſenverſicherung auszuſprechen, hält der Syndikus es für an⸗ gezeigt, daß die Einführung dieſer Verſicherung mit Rückſicht auf die außerordentlich ſchwierige Lage der Wirtſchaft bis auf weiteres zurückgeſtellt werde, da die Wirtſchaft zurzeit nicht in der Lage ſei, irgendwelche weitere ſozialen Laſten zu übernehmen. Arbeitsgerichtsgeſet Der Syndikus tritt dafür ein, daß auch die unterſte Inſtanz der Arbeitsgerichte in die ordentliche Gerichtsbarkeit(Amtsgerichte) eingegliedert wird. Er befürwortet ferner, die Mitwirkung der Sozialberwaltung bei der Verwaltung und Dienſtaufſicht über die Arbeitsgerichtsbehörden vollkommen zu beſeitigen und dieſe Auf⸗ 5 lediglich der Juſtizverwaltung zu übertragen. Ferner trit'! eferent für eine weſentliche Ermäßigung der Berufungsſumme bei Entſcheidungen der erſten Inſtanz(Arbeitsgerichte) ein. Reichshandwerksordnung Bei dieſem letzten Punkt der Tagesordnung befürwortet Dr. Kehm, daß in der noch herzugebenden Begründung des Ent⸗ wurfes klar zum Ausdruck gebracht werde, daß in dem Entwurf keine Aenderung des bisherigen Rechtszuſtandes bezüglich der Ab⸗ grenzung der Begriffe Fabrik und Handwerk vorgenommen werden ſoll. Er tritt ferner dafür ein, daß die handwerksmäßigen Hilfs⸗ betriebe kaufmänniſcher Geſchäfte nicht dem Innungszwang unter⸗ 8 ſtellt werden und befürwortet endlich, daß für die zur Entſcheidung von Streitigkeiten über die Zugehörigkeit zur Handels⸗ oder Hand⸗ werkskammer vorgeſebenen Schiedsgerichte eine Beratungs⸗ inſtanz im Reichsverwaltungsgericht geſchaffen werde. Die Dialz hat bekanntlich ſchon ein Schiedsgericht, das bis jetzt gut funktionierte. JZum Schluß wurde der Wunſch geäußert, daß die der Pfalz zunächſt gelegenen Konſulate, wie Mannheim oder Frankfurt, für ſie zuſtändig ſein ſollen und nicht München oder Mürnberg, die zu weit ablägen. Wegen Aufhebung des Rheinbrücken⸗ geldes wurden Eingaben an das bayeriſche Handelsminiſterium und den Landtag gemacht. Nach Lage der Dinge iſt es nicht aus⸗ geſchloſſen, daß die gänzliche Beſeitigung des Brückengeldes erfolgen wird. Damit war die Sitzung beendet. 55 Vorzugsaktiendividende von 6 pCt. werden 2 509 458/ auf neue Rechnung vorgetragen. 5 In der Bilanz ſtehen: Kaſſenbeſtand mit 125 508 RIA, Wert⸗ papiere mit 3,8 Mill.., Debitoren mit 28,3 Mill. RaIl, Beteili⸗ gungen mit 26,2 Mill../4, Grundſtücke mit 20,9 Mill. ReI, Haupt⸗ verwaltungsgebäude und Erholungsheim Traben⸗Trarbach mit 1,26 Mill.., Fabrikanlagen mit 33 Mill. ReA, Bergwerke und Anteile an ſolchen mit 62,15 Mill., Vorräte mit 13,01 Mill. Rl. Bei einem Aktienkapital von 115 464000.„ belaufen ſich die Kreditoren auf 43 639 445.I, Spareinlagen 1585 913.A, rück⸗ ſtändige Löhne, Gefälle und Steuern auf 5 381 250 Rν und noch nicht bezahlte Beteiligungen auf 3 023 623 Ral, Eine pfälziſche Wirtſchafksbank Wie wit erfahren, wurde nach einem Vortrag von Reichstags⸗ abg. Dr. Zapf in Plrmaſens, der ſich mit der außerordentlichen Kteditnot und der ſchwierigen Lage der pfälziſchen Induſtrie und des Gewerbes befaßte, die Errichtung einer Wirt⸗ ſchaftsbank für die Pfalz beſchloſſen. Eine pfälziſche Delegation wird heute beim bayeriſchen Miniſterpräſtdenten vor⸗ ſtellig, um den Plan zur Errichtung dieſer Bank perſönlich vor⸗ zutragen. O 50 J. Elklinger u. Wormſer, Eiſengroßhandlung. Karlsruhe. Zu den bereits von uns gemeldeten Schwierigkeiten der Eiſen ⸗ großhandlung J. Ettlinger u. Wormſer, Karlsruhe, erfahren wir, daß die geſtrige Gläubigerverſammlung die Mehrzahl der Gläubiger⸗Firmen vereinigt ſah. Es wurde allgemein betont, daß man die Firma aufrecht erhalten und ihr ohne Geſchäfts⸗ aufſicht über die gegenwärtigen Schwierigkeiten hinweghelfen müſſe. Durch ruhiges Weiterführen des Unternehmens würde den Intereſſen der Gläubiger am beſten gedient ſein, da alsdann die Firma Zeit haben wird, wertvolle Aktiven zu Geld zu machen. Es kam ein Beſchluß zuſtande, wonach der Firma ein Mo ratorium auf 6 Monate gewährt und ihr unter Aufſicht eines Gläubiger⸗ beirats die Weiterführung des Unternehmens ge⸗ ſichert wird. Die Gläubiger unter 1000 ſollen jedoch aus⸗ gezahlt werden. 5 Frankfurtet Amerika⸗Anleihe. Frankfurt a. M. beabſichtigt die Aufnahme einer amerikaniſchen Anleihe von 4 Millionen Dollar. Die Genehmigung der ſtaatlichen Inſtanzen iſt erteilt. OSüddeulſche Karoſſerlewerke Schebera,.-⸗G., Heilbronn. Die geſtrige Generalverſammlung genehmigte die Vorſchläge der Verwal⸗ tung. Sonach wird von dem verbleibenden Reingewinn pon RM. 36 625 nach Abzug der Abſchreibungen der verbleibende Reſt auf neue Rechnung vorgetragen. Von der Verwaltung wurde mit⸗ geteilt, daß die Werke voll beſchäftigt ſeien. Dr. Mertens⸗Berlin wurde neu in den Aufſichtsrat gewählt. ORohleder und Ehninger,.⸗G Stuttgart⸗Feuerbach. Die Generalderſammlung der Geſellſchaft, über die wie ſ. Zt. gemeldet, die Geſchäftsaufſicht verhängt wurde, genehmigte die Vorſchläge der Verwaltung. Darnach wird der Verluſt von RM. 95 890 auf neue Rechnung vorgetragen. Die Geſellſchzft wurde am 80. 12. 1920 mit einem Aktienkapital von M. 6,5 Mill. gegründet. Das heutige Aktienkapital beträgt 650 000 M. In den Aufſichtsrat zu⸗ gewählt wurden zwei Mannheimer Herren. O Chemiſche Fabrit weiheim.⸗G., Weilheim(Oberpfalz). In der geſtrigen.V. machte die Verwaltung Mitteilung aufgrund des§ 240..B. Eine Zwiſchenbilanz ergibt einen Vierluſt von RM. 33 982. Da der ganze Betrieb an den Hauptgläubiger verkauft wurde, iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. OZur Gründung des Monkantruſtes. In der geſtrigen in Eſſen abgehaltenen Sitzung, die ſich mit dem Spitzenausgleich durch Ausgabe von Obligationen befaßte, wurde, wie in der Frage der Kohlebeteiligung der Rheinſtahlwerke, eine Einigung erzielt. Die weiteren Verhandlunglen beginnen nächſte Woche. ctl Herkunft 178—180 Eſtrl.; Japanwachs, Originalware 8 Deviſenmarkt Infolge des geſtrigen franzöſiſch⸗talieniſchen Feiertags konzen? trierte ſich das das ganze Intereſſe der Spekulation auf die nor⸗ diſchen Deviſen. Die von Amerika aus den geſtern geſchilderten Grün⸗ den ausgehende Abſchwächung konnte ſich im Laufe des geſtrigen Nachmittags fortſetzen und erſt in den Abendſtunden griff eine leichte Erhöhung Platz. 5 Es notierten London gegen Oslo geſtern nachmittag auf 24.2 gegenüber einem geſtrigen Frühkurs von 25.05 wurden heute morgen aus Newyork mit einer Parität von 24.20 gegenüber London ge meldet. London gegen Kopenhagen 19.70(19.60), London gegen Stockholm 18.15(18.10), London gegen Madrid 33.90, Brüſſel gegen Paris 114.50(114), London gegen Kabel 484.75(4841½10. Weſtliche Deviſen zeigten keine größeren Kursſchwankungen, jedoch eher Neigung zur Abſchwächung. London gegen Paris 1225 (121), London gegen Brüſſel 10676, London gegen Mailand 1225 2 1 Kabel gegen Schweiz 519(518.75), London gegen Schweiz 25.16(25.14), Holland gegen Schweiz 2087(208,75), Paris Nabel Schweiz 20.55(20.65), Mailand gegen Schweiz 20.60 412000 ab gegen Holland 248.50, London gegen Holland 12.04(12.05 In Reichsmark laſſen ſich heute morgen, über Newpol errechnet, folgende Kurſe feſtſtellen: London M. 20.36(20 5 ch Paris 16.65(16.70), Zürich 80.95, Mailand 16.65(16.75), Hollan M. 169.05(169), Prag 12.44, Oslo 84.20(84.60), Kopenhagen Mar 103.45(103.85), Stockholm M. 112.30, Brüſſel 19.05, Madrid 00, Argentinien weiterhin feſt M. 1,74.80(1,74.65). O Mannheimer Effektenböeſe O Mannheim, 11. Nov. Die Börſe war heute fülr Aktien behauptet bei ruhigem Geſchäft. Feſtverzinsliche Werte unver⸗ ändert. Es notierten: Rheiniſche Creditbank 79 bz.., Badi Anilin 118,25 bz.., Brauerei Werger 97., Badiſche Aſſekurung 110 bz.., Continentale Verſicherung 32 bz.., Mannheime Verſicherung 60 bz..,.⸗G. für Seilinduſtrie 25., Benz u. 5 27 bz.., Germania ⸗Linoleum 95., Maſchinenfabrik Baden! 15., Mez u. Söhne 53., Neckarſulmer Fahrzeugwerke 41 85 Pfalziſche 1. lenwerte 78., Rheinelektra 55,75 5z. G Wagz u. Freytag 64., Weſteregeln Alkaliwerke 112 G, Zellſtoff N1 hof 6 proz. Vorzugsaktien Lit. B 55., 4 und 305 vroz. Rheiniſ Hypothekenbank, Pfandbriefe 5,7 etw. bz G. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 11. November Preiſe in ffeſtmart tür 1 Kg. 10. 11. Aluminium 10. 113 46 Elektrolptkupfe: 189.7s 15.25 in Barren 240-2..25 Naffinabekupfer———.— 118 ausl.——5 lei—.——.— üttenzinn—.— Robsintinb.⸗r., 78—7189 78%½ Nickel 340.0 749,15 do. fr Verk.—— Antimon 188018 138275 wlattenzink 67·66 66,5•87/8 Siiber für 1 r. 86.7 95,8“ Aluminlum.33..40.38-2,40 Platin p. Ir.—.— Ki gendon 11. Noember. Metallmatet In Oſt. l. d. engt t v 1010 Kg. 35 1. 11 2 Blel 2750 555 Kupfer Raſſa 62,1 6169 beſtſeleet. 66,25 65.25 Sa 3⁰.00 1450 do. 3 Monas 6— 62.65 Nickel ueckſide 18.50 1 do. Elektol. 69.2 68 5. Zinn Kaſſo 280. 5 20.75 Regulus— . Vom Wachsmarkt.(Bericht von Ludmar m. b.., Köln.) Der Preis für Carnaubawachs mußte weiter heraufgeſetzt werder. Im Großhandel galten für unverzollte Ware ab La 15 Hamburg 16,00 Doll., Paraffinſchuppen, weiß 14,75—15,25 Doll. ſe 100⁰ Carnaubawachs, fettgrau 160—4170, Eſtrl.; Bienenwachs, Je ne Rindertalg, prima hellfarbige Ware 46—47 Eſtrl. je 1000 8g. Verzollte deutſche Veredlungsware: Carnaubawache Rückſtünde 40—42 Holl., Zereſin, weig 22—23. Doll.; Jereſſg naturgelb 21,50—22,00 Doll.; Stearin, weiß in Tafeln 127 fir 128.l je 100 Kg. Der Zoll beträgt für Paraffin 13,.— G 8 4 Japanwachs 15,.—.l, für Carnauba⸗ und Bienenwachs 10 je 100 Kilo. Marktbericht über Benzol und Ammoniak 0 Benzol. Die Erzeugungsverhältniſſe für Benzol haben 15 im Monat Ottober nicht gebeſſert. Die Nachfrage nach Benzol 5 den gleichen lebhaften Charakter aufzuweſſen gehabt, wie man uch bei dieſem Erzeugnis ſchon ſeit Wochen gewohnt iſt. Es war a uf in dieſem Monat nicht mögllch, die Nachfrage nach Venzol vallen zu befriedigen, ſo daß immer mehr Verbraucher auf die Vernem dung von Benzol⸗Benzin⸗Gemiſchen anſtelle von unvermiſtgher Bengol Übergehen; der Abſatz an ſolchen Gemiſchen gewinnt dend ſtändig an Voden. In den Preisverhältniſſen für Benzol erwähnenswerte Aenderungen nicht eingetreten. efel⸗ Ammontak. Im Inlande blieb der Markt für dchee 25 ſaures Ammoniak auch im Oktober ſtill. Die Nachfrage im fach lande war weiterhin rege. Gegenüber einem in letzter Heit viel er⸗ verbreiteten Gerücht, daß die Stickſtoff⸗Preiſe eine Aenderung eat fahren würden, muß betont werden, daß das Stickſtoff⸗Synd ht an den im Frühjahr dieſes Jahres für das ganze Düng ſeſt. im voraus feſtgeſetzten, nach Monaten geſtaffelten Preiſen halten wird. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 11. November 1 Das Geſchäft an heutiger Börſe war im Verhältnis duſen beiden Vortagen wieder etwas ſtiller. Die ſeither bezahh Frachten zu Berg und zu Tal blieben unverändert.. RBBB———————Kt——— Wege zu besserer Gesundheit gibt es viele, aber nur wenige, die sich s0 angenehm be⸗ schreiten lassen wie der folgende:„Sie schaften wüklich spielend leicht Kindern jeden Alters ein gesundes, blühen Aussehen oder kraftigen geistig oder körperlich angestron 5 Mitglieder Ihrer Familie in überraschend kurzer Zeit duren die häufige Bereitung von Oetker-Puddings Die großen Voreüge liegen darin, daß Sie vor allen Dingef ein natürliches Nahrungsmittel feichen. wes ches aus den besten Rohstoften in feinster Verarbeitune besteht und von lhnen mit den guten Zutaten wie Mieg Butter, Zucker, Früchten oder Früchtsatt angerichtet Wir Der heirliche Anblick und das köstliche Aroma eines r. zuhereiteten Oeiker- Puddines wird Gesunde und Kran stets erfreuen und zu bestem Appetit anreizen, denn dami ist schon viel, wenn nicht alles gewonnen.“ Viele Sorten ermöglichen Innen reiche Abwechslung⸗ Nut in Otig-Pickchen(niemals jose) mit der Schutzmetnt „Oetkers Hellkopf“ in allen einschlägigen Geschäften zu haben. 355 Em9⸗ Verlangen Sie ebenda die bellebten Oetker-Rezeptbücher koslen- los odes, wenn vetgrilfen, umsonst und portoltei von Handelsblatt el 1 5 Preiſe: Paraffin, weiße Tafelware 15,50 K0. —85 Sſtrl. or. A. oetker, Bielefeld- Doauecstag, den 12. Norember 1925 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag ⸗Ausgabel 7. Seite. Nr. 525 Tagungen Zubilaumstagung der Handwerkskammer Karlsruhe Beteili Karlsruhe, 10. Nov. Heute vormittag fand unter großer duhe gung von Handwerksmeiſtern aus dem Kammerbezirk Karls⸗ köcden primen mit den Spitzen der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Be⸗ ie 62. Vollſitzung der arls Handwerkskammer die Fei duh e im kleinen Feſthalleſaal ſtatt, mit der gleichzeitig uurde des 25jährigen Beſtehens dieſer Körperſchaft begangen inter Der Feſtſaal war mit Blattpflanzen ausgeſchmückt, im treter rund befanden ſich die Standarten der Innungen. Ver⸗ bel. gper Regierung und der Stadtgemeinde wohnten der Feier mer. Nich einem Muſtikvortrag begrüßte der Präſident der Kam⸗ denen Kanmann, die Feſtteilnehmer. Er gedachte der verſtor⸗ itzn ammermitglieder, während ſich die Anweſenden von ihren entwarf oben. Der geſchäftsführende Direktor Hans Endres guben in ſeiner Feſtrede ein Bild vom Weſen und den Auf⸗ Andwerteerufsverkretung des Handwerks und ſbellte feſt, daß die Erfe skammer Karlsruhe ſtefs für das Wohl des Handwerks fürſor fol gearbeitet habe. In Zukunft müſſe die Erwerbsloſen⸗ den dbe in eine ordentliche Arbeitsloſenverſicherung überfüht wer⸗ bas die Behebung der Kredik⸗ und Kapitalnot betrieben und gegen orgunweſen angekämpft werden. dabiſchenenminiſter Remmele überbrachte die Glückwünſche der 0 5 Staatsregierung und ſprach die Erwartung aus, daß ihre Au en nächſten 25 Jahren die Handelskammer Karlsruhe löſun ufgaben ebenſogut erfüllen möge wie bisher. An eine Auf⸗ wünsc der Haudwerkskammern ſei nicht zu denken. Die Glück⸗ ſberhracder Stadt wurden durch Oberbürgermeiſter Dr. Finter degierunct Im Namen des Unterrichtsminiſteriums ſprach Ober⸗ us gßsrat Huber. Dann entbot Oberregierungsrat Buce⸗ der Ob lückwünſche zu dem Feſte. Ihm ſchloſſen ſich der Präſiden Müllen rboſtdirektion Lämmlein, Präſident Nicolai, Direktor Dr. brperf und eine ſtattliche Reihe von Vertretern der Schweſter⸗ ſchaften an. Alsdann nahm der Vizepräſident der Hand⸗ erts dentener Schloſſermeiſter Ernſt Blum die Ehrung um das erk verdienter Männer vor. Neues aus aller Welt Neue Kommentare zur franzöſiſchen Sprache! Necde Oeut que te le mille Ci, Ei, daß Dich der Tauſendl! Fartel u0l ton pauvee Reiche mir Deinen Arm. . notre plaisir Nur ein Kartell iſt unſer Vergnügen. demest se touchent- Die Extremitäten berühren ſich a pirdd Frau Neureich fahren von Hamburg nach Helgoland. ſchreit Ls der gnädigen Frau mit einem Male hundeübel. Mann, autworlel.„Je dois me rompre(Ich muß mich brechen)“. Darauf e Patste der galante Gatte:„superbel(brech' Dich)“(prächtig). Mädchen ſind wirklich pas de carton nicht von Pappe err die Pariſer e la, Was ſeh ich da. us limage= ich war im Bilde. qu un me rotisse une cicogne= da foll mir einer M einen Storch braten. Waehele Atravers la fleur Man ſagt das durch die Blume. pas avec la porte dans la 9 Man fällt nicht mit der Tür in's Haus. — sur votre chapeau— Seien Sie auf der Hut. mne laisse pas chasser dans la Fagott du boc Tout 4 Ich laſſe mich nicht in's Vockshorn jagen Parce des krontires Alles hat ſeine Grenzen. que vous avez mangé un idiot accette dame nawel Sie einen Narren an dieſer Dame gefreſſen haben. chappelerai=JIch werde mich hüten. 1* Schren Verbrechen nach 22 Jahren enkdeckt. Nachdem vor etwa Aen die Telephoniſtin Ludowica Haas in Aſchaffenburg ne Weiſe ermordet worden iſt, iſt man jetzt nach faſt einem 2 auf g Vierteljſahrhundert dem Mörder auf die Spur gekommen. Es han⸗ delt es ſich um den Gaſtwirt und ſpäteren Agenten Umhöfer aus Würzburg, der nun bereits ſeit einem halben Jahre in Unterſuchungshaft ſitzt. Die Angelegenheit wird ſetzt endlüch die Geſchworenen in Würzburg beſchäftigen. Dem Angeklagten wurde eine etwa 60 Seiten ſtarke Anklageſchrift zugeſtellt. Mit dem Pro⸗ zeß wird Ende Dezember oder Anfang Januar gerechnet. — Die Meiſter der künſtlichen Augen. Eine hohe Ehrung wurde dem Seniorchef der Firma F. Ad. Müller Söhne, Anſtalt für künſtliche Augen in Wiesbaden, zuteil. Die mediziniſche Fakul⸗ tät der Univerſität Göttingen erteilte Friedrich A. Müller die Ehrenpromotion zum Doktor der Medizin. Durch dieſe höchſte wiſſenſchaftliche Auszeichnung findet ein arbeits⸗ und erfolgreiches Wirken ſeine bedeutſame Anerkennung, über das ſich ein Fachmann in der„Deutſchen Optiſchen Wochenſchrift“ wie folgt ausſpricht: Die gemeinſame, vaſtloſe und geniale Arbeit der beiden Brüder Friedrich A. und Albert C. Müller entwickelte das von ihrem Vater, Friedrich Adolf Müller, im Jahre 1860 gegründete Unternehmen zu großer Ausdehnung und Blüte. Seit 1875 be⸗ finden ſich die Geſchäftsräume der Firma F. Ad. Müller Söhne in Wiesbaden. Leider mußte Albert C. Müller durch einen früh⸗ zeitigen Tod, veranlaßt durch Ueberarbeitung im Dienſt für die Kriegsverletzten, vor zwei Jahren aus ſeinem Wirkungskxreis ſchei⸗ den. Aus kleinſten Anfängen in der Heimat der deutſchen Glas⸗ induſtrie in Lauſcha(Thür.) hat die zielbewußte, unermüdliche Arbeit der beiden Brüder dem Unternehmen einen Weltruf deutſcher Qualitätsarbeit geſchaffen. Weit über die Grenze Deutſchlands hinaus, in allen Kulturſtaaten der Welt, be⸗ zeugt die Liebe und Anhänglichkeit einer überaus großen Zahl von Patienten und die Achtung wiſſenſchaftlicher Kreiſe die Größe des Werks, das die Lebensarbeit der beiden Brüder aufgebaut hat. — Im Benzintaakwagen erkrunken. Auf dem Steinbecker Bahn⸗ hof in Elberfeld war für die Metallgroßhandlung Alfred Pick⸗ hardt, ein mit Benzin gefüllter Tankwagen angekommen. Vater und Sohn begaben ſich zum Bahnhof, um den Waggon in Augen⸗ ſchein zu nehmen. Der Sohn verließ für einen Augenblick den Bahnhof. Als er zurückkehrte, fand er nur noch den Hut und Mantel des Vaters vor, Er kletterte auf den Tankwagen und ſah den Vater im Benzin ſchwimmen. Wahrſcheinlich hatte der Vater eine Probe entnehmen wollen, war dabei von den Gaſen betäubt in das Baſſin gefallen und, da Hilfe nicht zur Hand war, ertrunken. — Das nervöſe Jeitalker— Auch die Säuglinge ſind nervös. Wir leben in einem nervöſen Zeitalter, und die Nervoſität wird immer ſchlimmer. Es ſcheint nun, daß ſchon die Säuglinge von der Nervoſität befallen werden, wenigſtens weiſt der neue Be⸗ richt des Spandauer Geſundheitsamtes über die Säug⸗ lingsfürſorge im Jahre 1924/25 darauf hin.„Eine Krankheit von hoher allgemeiner Bedeutung iſt“, ſo heißt es in dem Bericht,„die verbreitete„Neuropathie“, die„Nervoſität“ der Säuglinge und Kleinkinder. Heftiges und anhaltendes, unbegründetes Schreien, Auf⸗ ſchrecken, Erbrechen, Störungen bei der Nahrungsaufnahme und manches andere zeigt beim Säugling die nervöſe Erkran⸗ kung oder Veranlagung, auch wohl die ſo außer⸗ ordentlich verbeitete Neſſelſucht, die nur zum Teil von der Nah⸗ rung abhängig iſt. Beim Kleinkind zeigt ſich die Neuropathie in Wutkrämpfen, ſogenanntem„Wegbleiben“(dies auch ſchon beim Säugling), in unbegründeten Zornausbrüchen oder Angſtzuſtänden, in ſeeliſchen Abweichungen(Nahrungsver⸗ weigerung, Schlafloſigkeit), oder auch in mancher eigenartigen kör⸗ perlichen Störung, beſonders von ſeiten der Atmungs⸗ und Ver⸗ dauungsorgane.— Das ſind ganz intereſſante Feſtſtellungen. Be⸗ merkenswerterweiſe verzeichnet ſonſt der Bericht gute Fortſchritte auf dem Gebiete der Säuglingsfürſorge. Die engliſche Krankhelt iſt ſehr viel ſeltener geworden, 75 allem gehören ſchwere Fälle zu den Ausnahmen. — guſtaf nagel im Irrenhaus. Der Wanderredner und Kuftur⸗ menſch guſtaf nagel, ſo ſchreibt er ſich nämlich ſelber, iſt auf Beſchluß der Stendaler Strafkammer zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes einem Irrenhaus überwieſen worden. Na⸗ gel war wegen Beamtenbeleidigung vom Schöffengericht Salzwedel zu ſechs Wochen Gefängnis verurkeilt worden und hatte dagegen Berufung eingelegt. Bei der Verhandlung in Stendal hegte das Gericht Zweifel an ſeiner Zurechnungsfähigkeit und beſchloß ent⸗ ſprechend. Uebrigens hatte ſich Nagel im vorigen Jahre auch als „Retter Deutſchlands“ bezeichnet und ſich bei der Reichstags wahl am 7. Dezember von ſeinen Getreuen als Kandidat aufſtellen laſſen. Wie er verkündete, wollte er mit Gottes Hilfe gewählt werden und dann die Regierung allein führen. — Zwangsweiſe„Bubikopf“. Die 16jährige Muſikerin Maria Seigner hat gegen das Land Tirol eine Schadenserſatzklage auf 100 Millionen Kronen eingebracht, weil ſie widerrechtlich ihres Haarſchmuckes beraubt und ſo lange ihres Lebensunterholtes be⸗ raubt ſei, bis das Haar wenigſtens bis auf die Länge eines Bubi⸗ kopfes nachgewachſen ſein wird. Maria Seigner war Violinſpie⸗ lerin in einer Zigeunerkapelle. Auf der Bahnfahrt nach Zürich wurde die Geſellſchaft in Hall in Tirol angehalten. Alle wurden daktyloſkopiert. Das Ergebnis war bis auf Maria Seigner ein negatives. Auf Grund ihrer Daumenabdrücke beſtand der drin⸗ gende Verdacht, daß die Angehaltene mit der von den Gerichten geſuchten Sophie Baumann identiſch ſei. Das Mädchen wurde bis zur Aufklärung des Sachverhaltes in Haft behalten. Dabei wur⸗ den ihr die Haare vollſtändig abgeſchnitten. So ſehr ſträubte ſich das Mädchen gegen die Entfernung ihres Haarſchmucks, daß es in Feſſeln gelegt werden mußte, dann erſt konnten die ſchwarzen Locken fallen. Nach mehrwöchiger Haft ſtellte ſich her⸗ aus, daß der Verdacht gegen Maria Seigner u nbegründet war und ſie wurde aus der Haft entlaſſen. Außer der erwähnten Schadenerſatzklage hat ſie auch eine Anzeige wegen Mißbrauchs der Amtsgewalt erſtattet. — Bubiköpfe nach zwanzig Jahren? Naturgeſetze machen vor dem modiſchen kurzen Schnitt des Frauenhaares nicht Halt. Der bekannte franzöſiſche Dermatologe Henry Beaulieu macht in einer engliſchen mediziniſchen Zeitſchrift auf die FJolgen der Bubi⸗ kopfmode aufmerkſam, indem er den Beweis dafür erbringt, daß ihren Trägerinnen in etwa zwanzig Jahren— ein ſtarker Bart⸗ wuchs beſchert ſein wird. Die das Kopfhaar erzeugenden Hautdrüſen ſind darauf eingerichtet, ein beſtimmtes Maß an langen Haaren zu erhalten. Wird ihnen durch jahrelang fortgeſetzten Schnitt dies ver⸗ wehrt, ſo fördert die Haut wie beim männlichen Geſchlecht den Bartwuchs. Die Verſuche Beaulieus haben es beſtätigt, daß die farbloſe, ſpärliche Behaarung der weiblichen Geſichtshaut ſich im Wuchs und Farbe infolge Schneidens des Kopfhaares kräftigt. Dieſe intereſſanten Mitteilungen des Forſchers fanden in medi⸗ ziniſchen Kreiſen ernſthafte Beachtung und brachten in den Pariſer Friſierſalons die Handgelenke und Scheren der Künſtler im Zopf⸗ abſchneiden— vorübergehend ins Stocken. Wird bei ſolchen Aus⸗ ſichten die Kurzhaarmode der Frauen zwanzig Jahre anhalten? — Sturmfahrt der„Berengaria“. Der Dampfer der Cunard⸗ Line„Berengaria“(der frühere deutſchedampfer„Imperator“), der drittgrößte Dampfer der Welt, kam heute in Southampton mit mehrſtündiger Verſpätung an, nachdem er im ſtürmiſchſten Wetter, das er bisher mitgemacht hat, den Atlantiſchen Ozean gekreuzt hat. In einem zweitägigen Sturm im Golf von Biscaya, der zeitweilig 50 Fuß hohe Wogen über das Schiff ergoß, hatten Schiff und Paſſa⸗ giere ſchwere Stunden durchzumachen. 26 ͤan Bord des Dampfers befindliche Perſonen haben mehr oder weniger ſchwere Ver⸗ letzungen während des zweitägigen Orkanes davongetragen. — Amerikaniſche Mordſtaliſtik. Während der letzten 10 Jahre wurden in den Vereinigten Staaten mehr als 85 000 Mordtaten begangen, davon über 80 Prozent von Perſonen im Alter zwiſchen 18 und 22 Jahren. Die Kurve iſt immer noch im Anſteigen begriffen. Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerel Dr. Haas, Reue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, 8 6,. Direktion: Ferdinand Heyme. Theſredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polltiſchen Tell: Hans Alfred Meißner; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; füt „Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten und den übrigen redaktionellen Teil: Franz Kircher: für Anzeigen: J. Bernhardt. In am das Handelsregiſter wurde eingetragen: t vember 1925. U Firma„dihenus Transpor. lanungt mit veſchrantter Haſtung Llieder⸗ 20 vergeben Prbrnd, Ueannheim“ in Wannheim. Die am des yriſttan Sauer iſt erloſchen. von 12 Plerden Näheres zu erfragen in E 7. Nr. 8. 2823 Schneiderin empfiehlt ſich in u. auß. dem Hauſe. B5089 Q5. 5, Lauer. Verſekte Schneiderin hat n. einige Tage frei. 6. N 2. Zu vember 1925. hengeſen Firma„Brown, Boveri& Cie. Ak⸗ Oaa I an in Mannbeim. Dr. Carl J. Zurnicht mehr Vorſtandsmitalied. geſenſche Firma„Oberryeiniſche Eiſenbahn⸗ Manngelt Aktienteſellſchaft Mannzeim“ in durch m. Der Geſellſchaftsvertrag iſt pom 2; Veſchluß der Generalverſammlung ſatt) bnetnbenber 1925 in 8 22(Geſchäfts⸗ 5 ndert Dſcräne, Firma„Lut⸗Lutz Geſellſchaft duit Fane Haftung“ in Mannheim. Das Woleuß apital iſt gemäß dem Beſchluſſe der 1025 ichakterverlammlung voum 30. OOktober 1000 m 500 NM. erhöht und betrögt jetzt Angebote unt. 2. Feege berveg Durch 8 der Geſellſchaf⸗ a. d. Geſchäftsſt. B5095 nur Geſanmlung van 80. Oktober 1025 iſt dlkalserbohchaftsvertran entſprechend der Ka⸗ d. Znzöhung abgeändert 2805 Heſelſſche Firma„Künſtler⸗Theater⸗Betriebs⸗ Hannbein wit beſchränkter Haftung“ in ſſeſellſchaft.. Aufarund des Beſchlunes der N das alterverſammlung vom 13. Juni 1925 KRauk l 700 Stammkgpital a) von 75000 auf 8 ſant 10 00 unngeſtellt und di um 9250.]; bulſchaftsn. RM. erböht worden. Der Ge⸗ Mieie um 13 Frtrag iſt durch Geſellſchafterbeſchluß mſtellunduni 1925 in 8 8 entſprechend der 355 Sak Aſien Naic der Kapitalserhöhung mit 5 en. fauulte 125 Mh— 4 Het el 0 ühlenfabrikate“ in Liqu 105 Genn Mannheim. Aufgrund Beſchluſſes] Plano-Lagzer es iſtsralverfammlung vom 10. Februar 0 3 10 ſün 8d 000 fichr unkapttal von 25 000 000 4 3 0 unz bövertrag in imasftellt und der Geſell, n 8 5 Abſatz 1(Grundkapital 5 eagtura tücelndg und in 8 17 Abſatz 1 krechend 90 der Auſſichtsratsmitalteder) ent⸗ 10 VBezug er eingereichten Niederſchrift, auf nited Ruzurndmmen wird, geändert worden. Grlt eingelk iſt nicht mehr Liauidator. Als 20 undkapitalanen wird veröffentlicht: Das Ror al zerfällt in 2500 Aktien zu ſe 7 waß Zur Firma„ 16 „Trapp& Decker, Geſell⸗ Hun. beſcränkter Haftung“ in Mann⸗ Aü ſtuß de. Stammrapfkal iſt gemäß bem bei, OktoßerHeſellſchafterverſammlung vom teträot ett 1925 um 2500 RM. erpößt und ann iſt d RM. Der Geſellſchaftsver⸗ benmkung urch Beſchluß der Gefellſchafterrer⸗ es Stam vom 20. Oktober 1925 binſichtlich Tellüngen de ergrautes Haar mit Haarfarve Wiederhersteller Haar wWie Neu Gibt unauffällig nach und nach den ursprüng- lichen Farbenton wWieder Z h m den Apotheken Niederlage u, veisand steis: Mohren-Apotheke +2246 J ie dde bee ee adeden 0gafz-Felle enommen wird, abgeändert. Amtsgericht Mannbeim. ee dagen emp gen 5— arrauchen 2 8 —1 afe. Angebo 5 eele be, Blales. 85064 SealElectrie, Maulwurf. eita rog At..0 Biberett.75, Mouflonſtreiſen& 22.50 Velzſtreifen 12 em 12.— Pelz-Therkatz Mannheim I. 2. 7, prt., kein Laden. Durchgeöffn. Umänderungen billigſt. B5067 Jub Tischfücher Dir verkaufen 5 *+ 22 4 Handfücher gröhlemeils Reinleinen u. Halbieinen, mif klemen Schönßgells Fehgiern. 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Hierdurch die schmerzliche Mitteilung, daß am 10. November, abends 7 Uhr, mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Vater, Brut Schwager und Onkel ** Herr Ludwig Zietsch nach kurzer schwerer Krankheit im Alter von nahezu 56 Jahren sanft Prokurist entschlafen ist. Mannheim(Werftstr. 27, den 12. November 1925. In tiefem Schmerz: Die Hinterbliebenen. Die Beerdigung lindet am Preilag, den 13. November, nachmittags 2 Uhr, von der Frleddothalle aus statt. 25 Am Dienstag, den 10. November entschlief nach kurzer Lranxkheit unser Prokurist 10914 Herr Ludwig Zietsch Der Verstorbene, der nnserem Unternehmen ũber 36 Jahre angehörte, war uns ein überaus treuer, gewissenhafter und fleißiger Mitarbeiter, dem wir ein dauerndes und ehrendes Gedenken bewahren werden. MANNHEIM, den 11. November 1925. J. Reichert Söhne Bahnspediteure. 10914 Nach kurzer Krankheit entschlief am Dienstag, den 10. November 1925 unser lieber Kollege u. verehrter Vorgesetzter Herr Ludwig Zietsch Prokurist Der Verblichene war uns durch seine Pflichttreue, seinen Fleiß und seine lautere Gesinnung in langjähriger Zusammen- arbeit immer ein leuchtendes Vorbild. Sein Andenken werden wir stets in Ehren halten. MANNTIEIM, den 11. November 1925. Die Prokuristen, Angestellten u. Arbeiter der Firma J. Reichert Söhne, Bahnspedlteurs. 10916 Am Dienstag, den 10. d. Mts. verschied nach langem, schweren Leiden, mein lieber Gatte, unser treubesorgter Vater, Schwiegervater und Großvater, Herr Wilhelm Kuhn Werkmeister a. D. im Alter von 55 Jahren. 204 Mannheim-Waldhof(Gartenstadt), den 12. Nov. 1925. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Frau Johanna Kuhn geb. Fertig. Die Feuerbestattung lindet am Fteſtag, den 18, nachmititags 3½ Uht slatt. Helett sschuel Kurf Sföckler und Frau Liesl geb. 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